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Full text of "Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 12.1900"

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122 
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HARVARD COLLEGE 
LIBRARY 


FROM THE BEQUEST OF 


MRS. ANNE E. P. SEVER 
OF BOSTON 


Widow of Col. James Warren Sever 
(Claes of 1817) 


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begab. GoOgle 


Zeitschrift 


für 


Deutschlands Buchdrucker. 


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Deutschen Buchdrucker Verein. 


Zwölfter Jahrgang. 


Leipzig 
Eigentum und Verlag des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
1900. 


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"APR 21.1921“ 


Seite 
Berichte und Protokoll-Auszüge. 


L Deutscher Buchdrucker-Verein. 


Verhandlungen des Ehren- und Schieds- 
gerichts zu Leipzig ; 
Kreis IV. Kreisversammlung am 23. 


April 1900 in Konstanz. 208 
Kreis V. Kreisversammlung am 27. Mai 

1900 in Kempten 259 
Hauptversammlung am 23. Juni 1900 

in Main. . 2 2 ũ 2287 


2. Tarif-Ausschuss der Deutschen Buch- 
drucker. 


Sitzung am 26. Mai 1900 in Berlin . 284 


Bekanntmachungen. 


L Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossen- 
schaft. 


a. Des Genossenschaftsvorstandes. 


Einreichung der Arbeiter- und Lohn- 


nachweisungen ; 41. 585 
Genossenschaftsversammlung am 23. 
Juni 1900 in Mainz . 249 


Preis ausschreiben für eine Betten, 
richtung an Tiegeldruckpressen 323. 331. 


Inhaltsverzeichnis. 


. 20. 73 


Amtlicher Teil. 


Sektion V. Sektionsversammlung am 
27. Mai 1900 in Kempten. 

SC VI. Sektionsversammlung am 

. Mai 1900 in Jena 

SE VII Sektionsversammlung am 
29. April 1900 in Plauen i. V. 

— Ergebnis der Neuwahlen 

Sektion VIII. Sektionsversammlung am 
13. Mai 1900 in Berlin. 

— Ergebnis der Neuwahlen . 

Sektion IX. Sektionsversammlung am 
20. Mai 1900 in Memel 


2. Deutscher Buchdrucker-Verein. 
a. Des Vereinsvorstandes. 


Hauptversammlung am 23. Juni 1900 
in Mainz ; . 195. 207. 
Verzeichnis der Ehrenämter 


Zieitungspreiserhöhungen und Bekannt- 


| 


347 
Ergebnis der Neuwahlen 323 
b. Der Sektionsvorstände. 
Sektion I. Sektionsversammlung am 
10. Juni 1900 in Oldenburg i. Gr.. 233 
— Ergebnis der Neuwahlen . . 308 
Sektion II. Sektionsversammlung am 
12. Juni 1900 in Düsseldorf . 224 
— Ergebnis der Neuwahlen . 271 
Sektion III. Sektionsversammlung am 
27. Mai 1900 in Cassel. 195 
— Ergebnis der Neuwahlen . 441 
— Nachruf an + Heinrich Vë in 
Frankfurt a. M. . 8 . 529 
Sektion IV. Sektionsv ersammlung am 
23. April 1900 in Konstanz . 139 
. 529 | 


— Anderung im Sektionsvorstand . 


gabe derselben an die Postbehörden 


An die Zeitungsverleger Deutschlands 


Danksagung. . 
Errichtung und Aufgaben der Zentral. 
leitung für das Zeitungswesen 


b. Der Kreisvorstände. 


Kreis I. Nachruf an + Hermann Schlü- 
ter in Hannover 

— Kreisversammlung am 11. J uni 4 1900 
in Oldenburg i. Gr. j 

Kreis Ill. Kreisversammlung ar am 27. Mai 
1900 in Cassel. e 

Kreis IV. Kreisversammlung am 23. 
April 1900 in Konstanz S 

Kreis V. Kreisversammlung am 27. Mai 
1900 in Kempten ; 

Kreis VI. Kreisversammlung aı am 27. Mai 
1900 in Jena S 

Kreis VII. Kreisversaminlung am 29. 
April 1900 in Plauen i. V. 

— Ausserordentliche Kreisversammlung 
in Leipzig 

— Zeitungsverleger - Versammlung am 
26. August 1900 in Leipzig . 381. 

Kreis VIII. Kreisversammlung am 13, 
Mai 1900 in Berlin 

Kreis IX. Kreisversammlung am 20. Mai 
1900 in Memel 


171 


184 


Seit 
3. Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossen- : 


schaft und Deutscher Buchdrucker-Verein. 
Programm der Versammlungen in Wies- 
baden und Mainz vom 21. bis 24. 
Juni 1900, sowie der 500jährigen 
Gutenbergfeier am 24., 25. und 26. 
Juni 1900 in Mainz . ©. . . 223 
Danksagung an die Mainzer Kollegen. 307 


4. Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 


Nachruf an + 
Hannover 


Hermann Schlüter in 
. 159 


5. Feuerversicherungs-Genossenschaft 
Deutscher Buchdrucker. 


Konstituierung des Geschäftsführenden 
Ausschusses 196 


6. Verein Münchener Buchdruckereibesitzer, 


Konstituierung des Vorstandes 224 
7. Innungen. 
Altona. Versammlungsberufung . . 381 
Hamburg. Versammlungsberufungen . 184. 
250. 563 
Leipzig. Versammlungsberufungen 129. 160. 
519 
— Nachruf an Albin Theodor Engel- 
hardt e .. . . 399 
— Wahlergebnis : 568 
München. Versammlungsberufung ; 301 
— Wahl des Gehilfen-Ausschusses . . 509 
— Ergebnis der Wahl des Gehilfen- 
Ausschusses . 541 


8. Deutscher Buchgewerbeverein. 


Eröffnung des Deutschen Buchgewerbe- 
hauses, Weihe der Gutenberghalle 
und Enthüllung des Ehrendenkmals 
der Erfindung und Vervollkommnung 
der Buchdruckerkunst am 12. Mai 
1900 nebst Festplan . . . 188 

Neuer Band des Muster-Austausches . 233 


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IV 


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Seite 


Grössere Aufsätze gewerblichen, 
technischen und historischen 


Inhalts. 
Zum Jahreswechsel 1 
Die Kalkulation des Setzmaschinen- 
satzes „ „ 4 
Fir u brauch. e 2 e Set 


Aus den Gewerbskreisen Grossbritan⸗ 

niens 12. 87. 151. 251. 392. 468. 555 
Ein Fadsimiledrack. Von Theod. Goebel 13 
Zur Invalidenversicherung. Fon Dr. B. 


Hilse . . . 22 
Die Schnellpressen des ae 

in Nürnberg. . . 23 
Ein Gutenberg-Jubiläumskalender „ EEN 
Ein Maschinen-Wettsetzen. . . 31 


Zur Kalkulation des Setzmaschinen- 
satzes. Von Otto Schloike. . . 32. 86 

Der Stand der Tariforganisation an der 
Jahreswende. . . 41 
Eine tarifgegnerische Kundgebung . 42 

Der Verlagswert von Zeitungen und 
Zeitschriften in der Bilanz . 51. 74 
Vorträge über die Illustration 52. 63. 74. 
110 

Ein graphisches Kunstblatt in Riesen- 
format . . 53 
Von der Pariser Weltausstellung 62. 371. 
382. 392. 412. 444. 456. 498. 511. 542 


Zur Mainzer Gutenbergfeier . . 75 
Ein Buchdruckerveteran. 1840 — 1900. 
Von Hans Schoen ! 75 


Ein Erfolg in der Lehrlingsfrage . . 85 
Zur Zeitungsgewichts-Berechnung . . 86 
Maschinelle Fortschritte im Buchdruck- 

gewerbeeeeee 87 
Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten 


Staaten. Über Setzmaschinen. Von 
Paul Pfizenmayer . 88. 99. 120 
— — Von Dienstdorf . . 565 


Neue Gefahren für das Buchdruckge- 
werbe . . . , 97 
Aus den Gewerbskreisen Frankreichs. 
Von Albert Montreuil 98. 162. 224. 575 
Hundert Jahre Berliner Schriftgiesserei- 
gewerbe. Von Hermann Smalian 109. 
140. 160 
Ein neuer automatischer Anlegeapparat 111 
Zur Frage der Druckpreiseerhöhung 119. 
130. 197 
Eine statistische Anregung . .129 
Zur Errichtung der Handwerkskammern 139 


Ein ncues Hilfsmittel für den bunten 
Illustrationsdruck . . . . 141 
Die Setzerschule der Monoline-Setz- 


maschine 142 
Handelskammern und Innungebe wegung 149 
Gutenberg-Feier in Mainz 1900 . 161. 310 
Zur Handwerkskammerfrage 9 . 171 
Eine moderne Werkstätte für Buchge- 

werbe und graphische Reproduktion 173 
Zu den Kreisversammlungen . 184 
Der amtliche Katalog der Ausstellung 

des Deutschen Reiches auf der Welt- 

ausstellung zu Paris. Von Theodor 


Goebel . 198 
Die Eröffnung des Deutschen Buchge- 
werbe hauses 209 


Neues Zeitungsmaterial 

Fürstliche Begrüssungs-Telegramme . zur 
Einweihung des Deutschen SE 
werhehauses . . . - . 218 


Nichtamtlicher Teil. 


. Seite 
Gutenbergmuseum in Mainz . . 242 


Aufforderung und Bitte . . 242 
Vom Druckgewerbe `, . . 242 
Zur Gesundung des Inseratengeschäftes 250 


Grober Unfug durch die Presse. Von 
Jos. M. Stevens g d 280 
Zur Invalidenversicherung 260. 455 


Eine Gutenberg. Postkarte des Deut- 


| Eine Entscheidung in der Innungsfrage. 


| 


| 
| 
| 


schen Buchdrucker-Vereins . . 261 


Die Entwicklung des Zeitungswesens 
in Griechenland. Von Jos. M. Sie- 
Vens . . 261 

Johannes Gutenberg zum Gedacht 
Von Dr. Heinrich Heidenheimer 

Zu den Mainzer Versammlungen 

Die Bedeutung der Buchdruckerkunst 
für die Kultur. Von Dr. Walter 
Goetz in Leipzig ; 

Ein Bogenzuführungs- und Anlegeap- 
parat . 

Eine Jubiläums- Ausstellung der Buch- 


druckerkunst in New-York. . . 276 


Bericht über die Jahresversammlung 
der Deutschen Buchdrucker- Berufs- 
genossenschaft am 23. Juni 1900 in 
Mainz 308 

Katalogausstattung und Dreifarbendruek 324 


Gutenberg-Nummern. 324 
Kraftzusammenfassung und Kr aftzer- 
splitterung . 332. 399 


Eine zweihunder tjährige Buchdr uckerei 333 
Die Gutenberg-Ausstellung in Mainz. 


Von Theodor Goebel 333. 347. 359 
Von der Bundesratsverordnung . 335 
Eine wichtige Verordnung . . 857 


Entscheide der laut B 47 des Tarifs 
errichteten Schiedsgerichte 358. 369. 381. 
391. 401. 423. 433. 443. 455. 597 
Vor hundert Jahren. Von Edwin Plas- 
nik. . 361 
Paul Schmidt + Von 7 heodor Goebel 370 
Der Katalog der deutschen Buchge- 
werbe-Ausstellung in Paris. 383 
Eine schwedische Buch-Industrie-Aus- 
stellung. Von Theodor Goebel . . 384 
Die Preisverteilung in der deutschen 
Buchgewerbe-Ausstellung in Paris . 402 
Aus dem Schriftgiessergewerbe 
Zur Lohnbewegung im Buchbinderei- 
gewerbe . 414. 422 
Zeitungsformate. Von Hermann S ma- 


Von Heinrich Oldenburg 
Etwas zu dem Kapitel der Setzmaschine 
Eine neue Bauersche Oktavschriftprobe 


Eine Buchbinder-Farbendruckpresse mit 


selbstthätigem Farbwerk g 532 
Wieder etwas vom Kalkulieren . 541 
Steinpapier . 544 
Farbwalzenbewegung an Tiegeldruck- 

pressen mit Cylinderfärbung . 544 
Vom ersten deutschen Handwerks- und 

Gewerbekammertag . 555 
Ein Weltausstellungswerk . . . 556 
Innungsbetriebe und Handelsregister. 

563. 573 
Verein Deutscher Steindruckereibe- 

sitzer. Von Fettback in Hannover 564. 577 
Ein Dreifarbendruck-Prachtwerk 575 
Vom Lobe der Druckkunst. Von Dr. 

Heinrich Heidenheimer i . 585 
Eine Gutenbergbank in Zürich. Von 

Theod. Goebel R . 587 
Verminderung der eigenen Kegel und 

Höhen in Deutschland. Von Her- 

mann Smalian . . . 596 
Die Enthüllung des Wiener Gutenberg- 

Denkmals . . 598 
Zum Setzmaschinenkapitel. Von Otto 

Schlotke .. . 599 


. 411. 574 
— . des D. B. V. am 


lian . 421 


Die Papierteuerung und der Zeitungs- 
verleger 

A. Th. Engelhardt Leipzig A. .. 432 

Zum Streik der Buchbindergehilfen . 432 

Eine weitere Papierverteuerung in Sicht 441 

Beilegung des Buchbinderstreiks 

Lobnzahlungsbücher für minderjährige 


431 


442 


Arbeiter 467 


ine neue Tnsörätschrirt e, re 
Hinter den Kulissen des Papiermarktes 478. 


469 


Aus dem Vereinsleben. 


Altona. Buchdrucker-Zwangsinnung in 


Altona. Versammlungsberichte 225. i 


Berlin. 
reibesitzer. 


Bund der Berliner Buchdrucke- 
Versammlungsberichte 
185. 414. 
— — Wahl des Gehilfenausschusses . 
— — Konstituierung des Gehilfen-Aus- 
schusses ; 3 
— — Nebensatzungen für das Schieds- 
gericht . 
— Sektionsversammlung der Deutschen 
Buchdrucker - Berufsgenossenschaft 
am 13. Mai 1900. 


. Mai 1900 


— 1 der 5 Prie 


zipale Berlins und der Vororte am 
13. Mai 1900 

— Aufforderung zum Anschluss an de. 
Beschlüsse wegen en der 
Druckpreise . 

-— Druckpreise- Erhöhung ; 

Braunschweig. Zwangsinnung für CS 
Buchdruckgewerbe im Herzogtum 
Braunschweig. Versammlungsberichte. 


121. 


Dresden. Buchdrucker-Innung zu Dres— 


511 
Was dem Zeitungsgewerbe notthut. 
Praktische Vorschläge von Dr. R. 
Allmers, Varel in Oldenburg. 479 
Die erste Nummer des „Zeitungs-Ver— 
lags“. Von A. Madsack . . . 481 
Zur Tariffrage . . . 497 
Die Tarifgemeinschaft des deutschen 
Buchdruckgewerbes in amerikanischer | 
Beleuchtung . . 509 


Den Keiner been „ "e > > 520 


den (Zwangsinnung). Versammlungs- 

berichte 
— Zeitungsverlegerversammlung 
Hamburg. Buchdrucker-Innung zu Ham- 

burg. Jahresbericht . ; ; 
— — Versammlungsberichte 100. 262. 


— — Gutenbergfeier . . . 
— Prinzipalverein Senefelder. 

bericht 
Hannover. 


TE 


Todesfall 


. 64. 186. 372. 5 


Seite 
Kempten. Sektionsversammlungsbericht 243 
Leipzig. Seltenes Doppeljubiläum . 3 
— Innung Leipziger Buchdruckereibe- 
sitzer. Versammlungsberichte 3. 
198. 
— — Wahl des Gehilfen- Ausschusses. 
— — Buchdrucker-Lehranstalt. Ent- 
lassungsfeier . . 152 
— — Lehrlings- Lossprache und Auf: 
nahme-Feierlichkeit . 163 
— — Gutenbergfeier 276 
— Protest gegen die Zugehörigkeit zur 
Zwangsinnung . 54. 77. 
— Zeitungsverlegerversammlung am-26. 
August 1900. ... 403. 
— Verein Deutscher Steindruckereibe- 
sitzer. Versammlungsbericht . 544 
Löbau. Zeitungsverlegerversammlung . 499 
Lübeck. Innung der Buchdruckerei- 
besitzer in Lübeck. Geschäftsbericht 
Magdeburg. Zwangsinnung des Buch- 
druckgewerbes in Magdeburg. Ver- 
sammlungsbericht . S 214 
München. Zwangsinnungsangelegenheit 
betr. 5 e 8 
—- Oberbayerische Buchdrucker-Kreis- 
innung. Wahl des Innungsvorstandes 279 
— — Vorstandswahl ea 
-— — Versammlungsberichte . 532. 
Osnabrück. Buch- und Steindrucker- 
Zwangsinnung. 
Plauen i. V. Jahresversammlungen der 


163. 
545 
152 


186 


499 


556 


sächsischen Buchdruckereibesitzer . 186 
Rhein, vom. Auslassung gegen die 
Zwangsinnung . . 4 
Stuttgart. Zeitungsverlegerversamm- 
lung am 26. August 1900 . . 405 
Schweiz. Unterstützungskassen-Ange- 
heiten 335 
Wiesbaden. Buchdrucker- Innung. Ver- 
sammlungsberichte .. 200. 500 
Sprechsaal. 
Allenstein. Zeitungspreiseerhöhung 445 
Altona. Buchdrucker-Innung . 458 
Baden, aus. Eine sonderbare Wettbe- 
werbsblüte. ; . . . 2l4 
Bayern, aus. Konkurrenzstück Ä 458 
— Freiexemplare für Postämter und 
Postboten . 557 
— Anzeigenangebot ; 600 
Barmen. 60jähriges Berufajubiläum 393 
Berlin. Lohnklassen des Invalidenver- 
sicherungsgesetzes . 14 


— Todesfälle 24. 64. 152. 314. 349. 362. 


469. 500. 566 
— 50jährige Berufsjubiläen . 


. 24. 152 


54. 64 


405 


Inhaltsverzeichnis. 
Berlin. Berliner Faktoren-Verein, aus 
dem 
— — Versammlungs-Bericht 
— Achtzigster Geburtstag 
— Genehmigung des neuen Bundes- 
statuts . 
— Macmillansche "Setzmaschine . 
— Stipendien ad 
— Ortskrankenkasse für das Buch- 
druckgewerbe. mE aus dem Ge- 
schäftsbericht f Sr 
— Ausstellungsberichto > > 181% 
— Fachklasse für Typographen . 
— Deutscher Faktorenbund . 8 
— Verschiedenes . 173. 500. 
— Protestversammlung der gewerb- 
lichen Berufsgenossenschaften . 
— Gewerbliches Unterrichtswesen in 
Berlin . i e 
— Geschäftsvereinigung O E 
— Gutenbergfeier 262. 280. 
— Drucksachen zur Volkszählung . 
— Auszeichnungen . . : 
— Gutenbergstrasse in Potsdam 
— Erhebungen über Schleuderkonkur- 
renz : 
— Schadenfeuer : 
— Volkszählungs- Formulare e ; 
— Generalversammlung des Vereins 
Deutscher Zeitungsverleger 


Lehrlingsprüfungen 214 | 


| 


! 


— Verantwortung für Makulaturdruck 24 


— Typographische Gesellschaft. Ver- 
sammlungsbericht . . 392. 78 


— Gesellschaft der Berliner Korrekto- 


ren. Versammlungsbericht . 33. 243 
— — Stellennachweis 131 
— — Tarifantrag 520 
— Frauen-Sterbekasse . . 2 . . 38 
— Auflagensteigerung . 44 
= Lehrlingsprüfungen . 44 
— 50jähr. Geschi äftsjubiläum . 55 
— Krankenkassen angelegenheiten 64 
— Hausdiebstahl . . . 64 
— Buchdrucker- Fachschule 89 


eege des E 616 des B. 
B. auf das Buchdruckgewerbe 13. 


— Ausstellung von Gutenberg-Fost- 


Seite 


drucksachen . 372 
— Geschäftsveränderung 372 
— Photographische Ausstellung . 384 
— Geschäftsvorkommnis ' 384 
— Lehrlingsstreitigkeit . 384 
— Preisverleihung in Paris 406 
— Erfolg gegen die Lehrlingewirt 
schaft. á . 415 
— Lehrlingsprüfungen ; 415 
— Buchbinderstreik. . 424 
— Neuer Buchbinder-Lohntarif . 434 
— Vorträge ze ee, AB 
— Preisausschreiben de , 532 
— Adressbuch für Berlin und seine 
Vororte . . 588 
— Verpachtung der Berliner Anschlag- 
` säullen . . 600 
Berlin- Johannisthal. Erwiderung 121 
Berlin-Schöneberg. Entgegnung 89 
Braunschweig. Unterstützungskassen- 
wesen 122 
— Verschiedene gewerbliche Angelegen- 
heiten 164. 188. 252. 335. 349. 385. 
445. 532. 600 
— Eröffnungssitzung der Handwerks- 
kammer : ne 4188 
— Gutenbergfeier 215. 226. 325 
— Prüfungsordnung für die Lehrlings- 
prüfungen ; . 252 
— 25jähr. Geschäftsjubiläum 280 
— Zeugengebühren 406 | 
— Zeitungspreiseerhöhungen . 483 
— (sewerbegerichtsentscheid . . 500 
. — Setzmaschineneinstellung . . 513 
— Zeitungsverschmelzung . . 601 
Breslau. Situationsberichte 64. 164. 296. 
372. 458. 566 | 
— 50jähriges Geschäftsjubiläum des 
Herrn Dr. Heinrich von Korn . 557 
Bunzlau. Gutenbergfeier . 335 
Chemnitz. Kreisversammlung des Deut- 
schen Faktorenbundes f 102 
Danzig. Die Petition des Tarifamts | 
bei den Stadtverordneten . . 24 
— 25jähriges Geschäftsjubiläum 44 


Danzig. Todesfälle 101. 
— Gutenbergfeier ; 

— Zeitungsverlegerversammlung e 
Darmstadt. We 5 


läum 


Deutsch- Krone. Entgegnung : 
Donau, von der. 25jähriges Geschäfts- 
jubiläum 

Dresden. 50jähriges Geschäfts- und 
Berufsjubiläum . 


— 50jähriges Berufsjubilkum 


— 25jähriges Geschäftsjubiläum , 

— Gutenbergfeier À 261. 

— Verein Sächsischer Steindruckerei- 
besitzer. Vers.-Bericht . 


— Zeitungspreiserhöhung . . 

— Maschinenfabriksgeschäftsbericht 

Düren. Zeitungspreise-Erhöhungen 

Eisenach. Gutenbergfeier . 

Eisleben. 350 jähriges 
stehen 

Forst (Lausitz). 
jubiläum . . 

Frankfurt a. M. Abschiedsfeier 

— Faktorenverein. Versammlungsbe- 
richte . . 102. 

— — Festlichkeit 3 

— Haus-Spar- und Versorgungskasse . 

— Gutenbergfeier. 165. 174. 280. 

— Situationsbericht . 

— Richtigstellungen . 

— Kreisversammlung des 
Faktorenbundes . . 

— Das Buchdruckgewerbe der Stadt 

— Nachträgliches vom Mainzer Guten- 
bergfeste . ; 

— Gewerbegerichtsentscheid . 

— Zeitungspreiserhöhung . . 

Frankfurt a. O. Gutenbergfeier 

Gera. Versammlung des Thüringer 
Zeitungsverlegervereins . 

Giessen. Deutscher Faktorenbund. 
Vereinsversammlung . . 

Glauchau. 50jähriges Geschäftsjubilkum 


Drückereibe- 


25 ähriges 6 Geschäfts- 


226. 315. 
Deutschen 


Görlitz. Blattgründung 

— Zeitungspreiseerhöhungen . 

Göttingen. Konkurrenzfehde. 

— Beleidigungsprozess . 

— Prozess wegen unlautern Wett- 
bewerbs . . . 

Greiz. Zeitungsverschmelzung e 

Güstrow. Zeitungspreise-Erhöhung 

Halle a. S. 60. Geburtstag . 

— Zeitungspreiseerhöhung 

Hamburg. Situationsbericht . 

— Entgegnung 

— 160jähriges Druckerei- Jubiläum 

— Gutenbergfeier 

Hannover. 50jähriges Berufsjubiläum. 

— Zeitungsverlegerversammlung 


— Betrugsfall. . . . „ 
Schrift. 


Hannover, aus der Provinz. 
stellerangebot 

— Anzeigenun wesen. 

Heidelberg. Prämien an Arbeiter 

— Maschinenvorführung 

Heilbronn. Setzmaschinentarif . 

Helsingfors. Musteralbum 

Hildesheim. Zeitungspreiserhöhungen 


Kaiserslautern. 25jähriges Berufsjubi- 
läum EEN EE EE 
Karlsruhe. Ortsverein des Deutschen 
Faktorenbundes SEH 
— Kreisversammlung des Faktoren- 
bundes. 2 o = & IN NA 8 


226 


VI 
Seite 
Karlsruhe. Ehrenabend des Herrn 
Heinrich Knittel . . . . 315 
Kiautschau. Bautenmaterial . . . . 385 
Köln. Auszeichnung . 424 
— Zeitungspreis erhöhung 601 
Kolberg. Zeitungs-Jubiläum. . . . 14 


Kulmbach. Versammlung oberfränki- 


scher Buchdruckereibesitzer und Zei- 


tungsverleger . . . . 501 
Leipzig. Erfahrungen über Trocken- 

Stereotypie . . 4 
— Typographische Gesellschaft. Ge- 

schäftsbericht . . í 4 


— — Versammlungsberichto 66. 78. 143. 
153. 165. 174. 253. 385. 394. 424. 459. 
469. 501. 533. 546. 557. 588 

— Hundertjähriges Firmenjubiläum. 14 
— 25jährige Geschäftsjubiläen 24. 189. 
281. 435. 460. 567 

— Buchgewerbliche Vorträge. . 33 


— Stadt-Buchdruckerei 33. 132 
— „Deutsch - Asiatische Warte“ in 
Kiautschau . . . 55 
— Einweihung des Deutschen Buch. 
gewerbe hauses. 555. 78 
— Winterfest des Lehrerkollegiums der 
Buchdrucker- Lehranstalt . 78 
— Vortragsbericht ©.. 78 


— 50jähriges Geschäftsjabiläum e a TR 
— 30jähriges Geschäftsjubiläum . . 79 
— Tarifgemeinschaft im Buchbinder- 

gewerbe . . ; 89 
— Deutscher Buchgewerbev erein. . Ver- 


sammlungsbericht . . . 102 
— 50jährige Berufsjubiläen 123. 152. 415 
— Geschäftsum wandlung . . 123 
— Unfug mit kleinen Wechseln 143 
— Feuersbrunst. 152 
— Versicherung der Pariser Ausstel- 

lungs gegenstände. 165 
— DBuchbinder-Zwangsinnung . . 174 


— Verlegung der J ahresversammlungen 
der deutschen Buchdruckereibesitzer 174 


— Kgl. Akademie für graphische 
Künste und Buchgewerbe . 226 
— Schriftgiesserstreik betr. . . . . 
— Verein deutscher Zeitungsverleger . 226 
— Geschäftsübernahme. . . DER 243 
— Zeitungsverleger- Versammlung . 248 
— Zur Papier frage . . 248 
e Gutenberg feier . 252. 315 
— Gehilfen- Auszeichnung . . 263 
— Sommerfest, . . . 336 


— Maschinen- bersiundenstatsük.. . 362 
— Aufführung des Gottschallschen „Gu- 


tenberg“ . . 2 
— Auslegung des Normalstatuts SE 

Zwangsinnungen . 373 
— 60. Stiftungsfest der "Gesellschaft 

Typographia . 374 
— Schüler-Ausflug der É cole Estienne 

in Paris . 385 


— 40jähriges Faktorenjubiläum . 3385 
— Ausserordentl. General versammlung 


des Deutschen Faktorenbundes 424. 446 | 


— Eintragung von Handwerkern in das 


Handelsregister 435 
— Beendigung des Buchbinder- Streiks 436 
— Koblennot . . . 445 
— Erklärung, das "Gutenberg - - Haus 

Franz Franke betr. 459 
— Zeitungspreise- Erhöhung 469 
— Zuwendung an die Jubiläumsstif- 

tung des D. B. eNe a ne wien 
— Zur Zeitungsfrage . . . . 521 


Gesellschaft Typographia. 


Inhaltsverzeichnis. 


Leipzig. Besuch im Deutschen Buch- 
gewerbehaus Ed 

Konzert 

— Konflikt in der ep: Volks- 
zeitung“ i 

— Wechsel im Direktorium der kgl. 
Akademie der graph. Künste . 

— Zeitungsangelegenheiten 


Seite | 


. 533 


533 


Ludwigshafen. Zeitungspreiseerhöhung 546 
Lübeck. e Gutenberg- 
feier . . 567 
Magdeburg. 50 jähriges Berufs- und 
Geschäftsjubiläum . 3 .. 55 
— Gutenberg-Ausstellung `, . . 263. 336 
— Gutenberg-Denkmal . 3 
— Druckpreiseerhöhung . 546 
Mainz. Gutenberg feier. . 132. 263 
— Versammlungen ; g 298 
— Erwiderung 350 
— Zeitungspreiseerhöhung 546 
b Post- Bekanntmachungen 577 
Mannheim. Zeitungspreiseerhöhung 533 
Mettingen, aus. Ein vielseitiger Mann 521 
Moers. 25jähr. Geschäftsjubiläum . . 263 
München. 25jähriges Geschäftsjubi- 
läum Beer aa ner ar re 
— Verschiedene Gewerbsangelegen- 
heiten . . 201. 216 
— Jubiläumsfeier Knorr & Hirth . 263 
— Gutenbergfeier . . . . 263. 315 
— Feriengewährung. , . 281 
— Ehrung der Firma Knorr & Hir th. 326 
— 40jähriges Geschäftsjubiläum 326 
— Festdrucksachen zur Gutenberg- 
feier i 3336 
— Buchdruckausstellung der Staats- 
bibliothek f E a Bl 
— Festschrift der Firma Knorr & 
Hirth . f ; 362 
— Sozialdemokratische Druckerei A 362 
— Geschäftsverschmelzung . 446 
— Oberbayrische Buchdrucker - Kreis- 
innung. Vorstands- Konstituierung. 460 
— Zeitungs veränderungen. 470 
— Drucksachen der Typographischen 
Gesellschaft 601 
Nürnberg. 50 jähriges Zeitungsjubi 
läum . . 44 — 
— Wettbewerbsgepflogenheit. 44 
— Maschinenausstellung 216 
— Gutenbergfeier 298 
— Kohlenbezug des Kempewerkes für 
seine Arbeiter ; . . 874 
— Ausstellungsbericht . 9 . 513 
Oberbaden, aus. Zeitungspreiserhöh- 
un EH 521 
Ober-Ingelheim. Unlauterer Wettbe- 
N)) ne a 290 
Oldesloe. Zeitungsverlegerversamm- 
lune e nn 30 
Osnabrück. 60jähriges Berufsjubiläum 264 
— Gutenbergfeier 337 
— Zeitungsverleger versammlung 588 
Osten, aus dem. Zeitungspreiseerhöh- 
ung S.A 2 DO 
Petersburg. Gutenbergfeier .. 253. 337 
| — Boeren-Album. Staatsdruckerei 132 
Posen. 50jähriges Geschäftsjubiläum . 153 
Remscheid. Zeitungsverlegerverein 513 
Rendsburg. Zeitungsverlegerversamm- 
Jung be u Sea an. a rare BD 
Reutlingen. SE 
lung i „ e e 6 
| Rheinland, aus dem. Konkurrenzwid- 
riges . 374 
Rheinland, aus dem. Zeitungskonkurrenz 521 


Sachsen, aus. 50jähriges Berufsjubi- 


läum . ..25 


Sachsen. Bezirks- Zeitungsverlegerver- 


sammlung in Werdau . . . 446. 460 


Sachsen und Thüringen, aus. Bewe- 


gung im Zeitungsgewerbe . . . . 424 


Schlesien, aus. Formularlager des Cen- 
tralverbandes der Gemeindebeamten 


Preussens. . . re 
— Anzeigenangebot . 1538 
— Zumutung an Zeitungen 568 
— Zeitungspreis erhöhung . 601 


Schleswig-Holstein, aus. 


Schweiz, aus der. Wettbewerbsaus- 
schreiben „ 378 
Schwerin. Teuerungszulage de 33 
Spandau. Zeitungsjubiläum . . . . 394 
Stuttgart. Todesfall. 102 
— Preisausschreiben e s 5 123. 338 
— Unterstützungskasse des D. B. V., 
Versammlung der Mitglieder. . 133 
— Gutenbergfeierr . . . 299 


— Buchdruckereibesitzerversammlung 
am 1. Juli 1900 . . . 316 


— Erwiderung . . 368 
— Zeitungspreiseerhöhungen . e , 483 
— Zeitungsbestellgeld- Angelegenheit . 501 
— Druckerei- Neubauten 521 
— Geschäfts nachricht 522 
=- — Press prozess . . 601 
Thorn. Zeitungspreiserhöhung itie 4.822 
Thüringen, aus. Thüringer Zeitungs- 
verleger - Verein. Ne 
richt . Q. . 153. 374 


Weimar. i 
ten nur an tariftreue Druckereien . 4 


' Würzburg. 


Vergebung von Druckarbei- 


— Aus den een 90. 102 


— Todesfall . 154 
— Gutenberg feier 316 
. Geschäftser weiterung . . 394 
Werdau. Gutenbergstrasse . . 363 
Wermelskirchen. Verein Ber gischer 
Zeitungsverleger 558 
Wien. Vor tragsbericht. Er 90 


— 200jähriges Firmenjubiläum 15. 243. 316 
Württemberg. Papierfabrikserwerb . 568 
— Zeitungs angelegenheiten 601 
75 jähriges Firmenjubiläum 34 


— Gutenberg feier . 264. 338 


Zittau. Gutenbergfeier . 244. 253. 339 

-— Zeitungspreiserhöhungen . . 470. 558 

Zürich. Verbilligung deutscher Zei- 
tungen 601 


Kleine Mitteilungen. 


Aktiengesellschaft für Maschinenpapier- 
fabrikation in Aschaffenburg . . . 375 


Alters- und Invaliditäts- Versicherungs- 


Anstalten, die i 189 
Ambulanter Gerichlantand Ber ege 
425. 579 


Ansichtspostkarten . 165 


Antiqua-Schriftproben des Typograph . 415 
Arbeitsnachweise, Benachrichtigung der 79 


Arbeiterversicherung des Deutschen 
Reiches . 175. 579 

Asphaltpappen.. . . . 436 

Autotypiefarbeu-Musterbuch, € ein . 480 


Autotypie-Reklame, eine feine . 534 
Beilagebesprechungen . 4. 25. 45. 55. 66. 
103. 183. 165. 227. 281. 326. 351. 375. 
394. 406. 425. 435. 446. 460. 483. 513. 
522. 558. 589 


Nachr uf. . 102 


Seito 
Bibel-Trust, ein s 56 
Blankov ordt uck- Neuheiten von a Förster 
& Borries . . 547 
Blinder Buchdr &ckereibesitzer, ein. 


Börsenverein der Deutschen Buchhänd- 


ler, der 5 ; . 227 
Breslauer Zeitung, die a 91 
Buchbinderei-Verband, ein ‚allgemeiner 

deutscher . 244 
Buchgewerbe- -Ausstellung in n Gotenburg 144 
Buchgewerbliche Ausstellungen im 

Deutschen Buchgewerbehause . 244 
Buchschriften e: 502 
ien 415 
Curiosum, als . . . 281 
Dauernde be Ausstellung i in Leip- 

zig, die . 55 
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossen- 

schafft. 601 
Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in 

Paris : . 394 
Deutscher Buchgewerbeverein 4. 385. 578 
Deutsche Maschinen-Industrie im Aus- 

lande 579 
Deutsche Rechtshilfe in England 189 
Dicke Sechs in Newyork, die 25 
Dieselmotoren, die . 327 
Dreifarben-Buchdruck, ein hervorragend 

schöner d en DO 
Druckangebot, ein feines ui 8 470 
Druckereigesellschaft in St. Petersburg 79 
Druckfarben- Preisliste, eine originelle. 375 
Druckpreise- -Erhöhung in Österreich 25 
Druckprobenheft, ein vorzügliches . . 341 
Druckschrift, eine neue deutsche 244 
Ehrung Friedrich König’s, eine 340 
Elektrische Glühlampe, eine neue 470 
Erfindung, über eine neue = 281 
Erhöhung der Papierpreise . 34. 201. 363 
Expedition zur Herstellung der Staats- 

papiere, die kais. russ. . . . 123 
Fachblatt „Der Clichémarkt“, das : 216 
Farbendruck, ein hübscher 133 
Farbenplakat, ein neues 460 
Farbenprobe, eine neue 534 
Farben-Reklameplakat . . . 15 
Farbiger Photographien, die Herstellung 113 
Fliegenden Gerichtsstand der Presse, 

vom 568 
Frankenthaler Weltausstellungs- Katalog 317 
Fund, ein l . 578 
Geheimmittelfrage, zur. 34 
Geheimmittel, über den Begriff. 470 
Germanische Nationalmuseum, das. 66 
Geschäftsempfehlung, eine vorzügliche 67 
Gesetz betr. die Bestrafung der Ent- 

ziehung elektrischer Kraft . 189 
Gewerbe- und S 

der deutsche . 385 
Glückwunschkartenneuheiten von För- 

ster & Borries . . . 502 
Graphische Lehr- und Versuchs-Anstalt 

in Wien, k. k. 144. 316 
Grossbetriebe, aus Minen modernen 339 
Gutenberg-Denkmal in Wien, das . 589 
Gutenbergfeier . i e 281 
Gutenberg- Erinnerungsmedaille í 817 
Gutenbergfest- Andenken, ein hübsches 513 
Gutenberg-Gedenkblatt, ein 264 
Gutenberghalle, die . 8 460 
Gutenberg - . ein 

praktisches 326 
Gutenberg-J ubiläumskalender . 35 
Gutenbergkunstblatt, ein. . 216 
Gutenberg-Postkarten 34. 154. 175. 201. 

227. 281. 589 


175 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite 


VII 
Seite 
Preisverteilung in Paris, zur. 435 
Regelung der nn 522 
Reichsdruckerei 568 
Reichs- Kursbuch, vom . 385 
Reichsverband österreichischer Buch- 
druckereibesitzer 568 
Reinigungsmittel . 579 
Richtigstellung 67 
Riesendruck, ein . . 4 
Schriftgiesserei-Neuheiten . 154 
Schriftproben-Nachtrag, ein 589 
‚ Schriftprobenneuerung, . . ! 579 
Schulbücherdruck in Österreich . 15 
Setzerlampe, eine praktische . 446 
Setzschiffe, neue . . ; 67 
Sitzgelegenheit für Angestellte ; 579 
Spezial-Katalog, ein neuer. . 470 
Spezial-Autotypie-Schnellpresse, die . 394 
| Ständige Buchgewerbliche ee 
in Leipzig è . 103 
| Statistik des Tarif-Amts A 460. 558 


Gutenbergs und Schöffers Nachkommen 317 
 Handliste für den Betriebsleiter, eine. 90 
Handwerkskammer-Organisation, die. 415 
Hohmannsche Blankokalender . 351 
Humoristische Buchdrucker-Postkarten 415 | 
Innungs- und Handwerkertag, ein deut- | 
scher DEE o 5 
Internationaler Verlegerkongress, der | 
nächste 3 A 351 
Kaiser-Menukarten 25 
Kaiser-Porträt, ein 15 
Kaiser Wilhelm als Buchdrucker 175 . 216 | 
Kalenderbesprechungen 5. 15. 56. 67. 79. | 
91. 103. 568. 579 | 
Klimsch & Co.’s Technische Lehr- und 
Versuchsanstalt. 103 
. Klinkhardtsche Neuheitenmappe . 56 
 Klinkharditsche Tiervignetten . 460 
Krankenkassen, Mitglieder von 79 
Hrause- Katalog, ein neuer 470 
Leistungsprobe des „ Bogen- 
anlegers . 253 
Linotype. 589 
Linotype- Record, einen neuen 25 
Linotype- Zeitungsdruckerei, die grösste 56 
Linotype-Zweibuchstabensatz . . 578 
Logisräumung, eine amerikanische ge- | 
richtliche e 601 
-~ MacKellar, Thomas + £ 91 
Maschinen- Anstellung des Deutschen | 
Buchgewerbehauses, in der . 435 
Maschinenausstellung für das Kleinge- 
werbe, eine 436 
Moltke-Porträt, ein künstlerisches 435 
Monoline, Zeilensetz- und Giessma- 
Ä schine d 425 
| Montag-Frühblätter, für die . 25 
Musterschutz 56 
Neubauten, bei . . 317 
Neue deutsche Schriften und Ornamente 
von Genzsch & Heyse 317 
Neue Farbenproben . . 113 
Neue Fraktur-Schriftproben des Typo- 
graph 165 
Neuen Tarifs in Österreich, die Ein- 
führung des . ; 25 
Neuheiten der Schriftgiesserei Flinsch 34 
— Rudhardsche EH 546 
— von H. Berthold. ; 265 
— von E. J. Genzsch in München 45 
— Woellmersche . T 317. 533 
Neuheit für Buchbindereien, eine wich- 
tige 470 
Neues aus der Rudhardschen Giesserei 578 
Newyork Herald, der e 175 
Organisation des Handwerks, zur 79 
Orthographiefrage, zur 351 
Ostermess- und J ahres- Ausstellung des 
Deutschen Buchhandels . 165 
Papierfabrik, eine eigene . 385 
Papierfrage 470 
— die, vor dem Reichstage 534 
Papierpreiserhöhung . 5. 56 
— in Österreich- -Ungarn 15 
Papierprobenheft, ein 244 
Papier-Probensammlung, eine neue. 534 
Papierverbrauch e e A 340 
Pariser Weltausstellung 244 
Patententscheidung, eine interessante 265 
Postwesen . . . . . 15. 144. 175. 415 
Pracht-Druckfarben- Probenbuch, ein . 340 
Prachtwerk, ein i ; 144 
Prang, Louis, in Boston er de E, 
Preisausschreiben . 112. 154. 568 
Preiserhöhungen . . 45 
Preiserhöhung für Geschäftsbücher 113 


| Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker 265 


Tiegeldruckpressendrucke, prachtvolle. 340 
Unfallgefährlichkeit einzelner Gewerbs- 
zweige. . . 34 
| Unfallversicherung durch Zeitungsabon- 
nement . . 534 
Unfallversicherung im Jahre 1898, die 133 
Universal-Tische für ae ver- 
stellbare . . . 265 
Unlauterer Wettbewerb. = ep 326 
Urheberrecht an Schriftwerken . . 375 
Verbandder Deutschen Buchdrucker,der 216 
be E 
der . 534 
Verbesserung im Setzmaschinenwesen, 
eine bedeutungsvolle . e . 351 
Verein Schweizerischer Buchdruckerei- 
besitzer, der 189. 227 
Wechsel, mit Tintenstift unterschrieben 144 
Wechselstempelmarken e 5 
Wechselvordrucke . 45 
Weihnachtsheft, ein . Hog ie 25 
Weltpostverein, leer . . 201. 341 
Wettbewerbe um Buchdruckschriften . 502 
Wirkungsvoller Zierrat . . 265 
Zeitungsbeilagen, ausserge wöhnliche 558 
Zeitungsbestellgeldes, Abänderung des 394 
Zeitungsgewerbe, für das 483 
Zeitungs- und Kalenderstempel in Öster- 
reich e EE 25 
Ziermaterial- Sezession g ; . 227 
Zwei-Buchstaben-Linotype . ; 406. 415 


Geschäfts- u. Personal-Nachrichten. 
In jeder Nummer. 


Litteratur. 


L’Annuaire de l'Imprimerie von Ar- 

nold Muller . ; 5 

Typographische Jahrbücher 5. 67. 166. 176. 

244. 376. 415. 461. 579. 590 

Die Photographie. Von M. Allihn 16 

Die Elektrizität. Von Ewald Schurig 16 
Neujahrsnummer der Schweizer. Graph. 


Mitteilungen . d 26 
Das neue Verwandtenrecht, Von I. 
Hallbauer 26 


Über Land und Meer 26. 113. 154. 201. 
217. 301. 376. 395. 446. 522 

Bühne und Welt 35. 91. 154. 202. 317. 
341. 415. 522 


Be a SE Dee gege ZE 


Seite 

Neues Adressbuch des Deutschen Buch- 
handels von Walther Fiedler. 45 

Gutenberg, seine Person und seine Er- 
findung. Von Franz Falk 79 

Die Gewerblichen Unterrichtsanstalten 
in Osterreich .. 9 
Ein monumentales J Shrhundertwark . 103 
Gutenberg-Büchlein . . 104 


Der Stereoiypent von Karl Kempe 113. 244. 


Wiecks Deutsche Illustrierte Gewerbe- 
Zeitung i 

Die Stereotypie. 

Buchdrucker-Studien E 

Festspiel zur ac Von 
Adolf Krapf. : 

Gutenberg. Festspiel von E. Kroll 

Das neue Vormundschaftsrecht. Von 
M. Hallbauer . e 

Ist das deutsche Handwerk konkur- 
renzfähig? Von Bernhard Harms 

Vollständiges Orthographisches Wörter- 
buch der deutschen Sprache. Von 
Dr. Konrad Duden . 

Gutenberg-Büchlein für die liebe Ju- 
gend. Von Dr. Franz Falk . 

Handbuch für Inserenten. Von Gustav 
Bärwinkel und Oskar Webel . 

Das Eherecht des Deutschen Bürgerlichen 
Gesetzbuches. Von M. Hallbauer 
und Dr. C. Mannsfeld K 

Farbe und Papier im Druckgewerbe. 
Von Dr. R. Rübenkamp und Dr. 
Paul Klemm ; 

Verschiedene Reproduktionsverfahren. 
Von August Albert 

Gutenberg und seine berühmtesten 
Nachfolger. Von Alfred Börckel 

Der Satz des Griechischen. Von Fritz 
Waller 

Das Nottestament und das Privaltostar 
ment von Dr. Albanus . . 

Gutenbergbuch. Von Paul Goldschmidt 2 

Der Flügel des abe Von Franz 
Delitzsch . f : 


Von Carl Herrmann 


590 


. 113 


123 


. 166 


. 176 
. 176 


. 176 


| 


| 


| 


Geburtsfeier Johannes E 
zu Nürnberg 363 
Die Inseraten-Acquisition . . . 876 
Posthandbuch für die Geschäftswelt. 
Von Hermann Heitler . 394 
Dresden als Druckstadt von 1524—1900. 
Von Ernst Arnold , . . . 416 
„Dennoch!“ Von Werner Sombart 425 
Klimsch’s Jahrbuch 446 
Warum? Mensch und Buchhändler. 
Von Johann Bacmeis tet. . 461 
Das Buch der Erfindungen. Gewerbe 
und Industrien . . . . 461. 589 — 
Eisenbahnhandbuch. Von Jul. Schwarz- 
kopf . . . 471 
Die deutsche _Druckersprache. Von 
Dr. Heinrich Klenz . . . 471 
Das Deutsche Schauspielhaus in Ham- 
bug „ ee 
Illustrierte Gewerbekunde f . 471 
Geschichte der deutschen Tiiostraton 
von Th. Kutschmann . . . 503. 589 
Die Technik der bunten Accidenz. Von 
Otto F. W. Krüger 503 
Zur Gutenberglitteratur . 534 


Inhaltsverzeichnis. 
Seite 
Geschichte der Setzmaschinen. Von 
Carl Herrmann 318 
Johann Gutenbergs erste Buchdruck- 
presse . 327 
Festrede zur 500jährigen Geburtsfeier 
Johannes mn. von Albert 
Köster. . . 352 


Erinnerungsschrift an die 500jährige 


Boll’s Musikalischer Haus- und Fomi 


Mitteilungen des Vereins für dekorative 
Kunst und Kunstgewerbe in Stuttgart 580 


Tarif-Ausschuss und Tarif-Amt der | 


Deutschen Buchdrucker. 


Arbeitsnachweis in Cassel. . . 184 
— in Dessau 22086 
— in Hamburg 266 


Seite 
Arbeitsnachweis in Magdeburg 6 
— Veränderungen . 523 


Ausschreibung der Gehilfen- -Beiträge . 569 


Ergänzungswahlen zum Tarif- Ausschuss 228. 


523 
— — im Kreise I 254. 301. 569 
— — im Kreise II . . . 266 


Erklärung wider den Gutenbergbund . 523 
Firmenstreichungen 26. 68. 80. 202. 318. 
352. 376. 386. 406. 416 


Nachträge zum Tariffirmen-Verzeichnis 5. 


26. 68. 133. 155. 202. 228. 318. 352. 
376. 406. 416. 523. 533. 558. 569 


Quittung über Gehilfenbeiträge . 56. 134 

Schiedsgericht in Berlin . 461. 569 

— in Bremen . 352. 416. 436 

— in Breslau 5 

— in Chemn ita 569 

— in Dresden. 2466 

— in Halle a. 88S. , . . 104 

in Hamb ung 68 

E in Magdeburg 26 


Setzmaschinentarif-Annerkennungen 68. 134. 
155 


Sitzung des Tarif-Amts am 2. Februar 


1900 in Berlin . 61 


Sitzung des Tarif-Ausschusses am 26. 


Mai 1900 in Berlin 202 


Unterstützungskasse des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins. 


lienkalendere s: A 535 | Mitteilungen in Verwaltungsangelegen- 


heiten . . 35. 45. 68. 228. 376. 461 


Ortskrankenkasse für das Buch- 
druckgewerbe zu Berlin. 


Vorstandskonstituierung . . . 45 
Einladung zur Vertreterwahl . . . 461 
Generalversammlungsberufungen 91. 504. 

523 


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Leipzig, 4. Januar 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 


und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis duroh Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter:Kreuzband jährlich 10 4 


Einzelne Nummern 80%. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 


durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 14 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitseile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeila oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger. Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52 maliger 25 Prozent. — Beilage- 


gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. ` 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 


Nichtamtlicher Teil. 


Zum Jahreswechsel. 


d als der Wechsel des Jahrhunderts aufgefasst und 


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verflossen und das 20. Jahrhundert, genau genommen, ebenso 
erst mit 1901 anfange wie im Geschäftsverkehr das zwanzigste 
Hundert Mark. Die Vorstellung, dass das Erscheinen einer 


neuen Jahrhundertzahl auch das Erscheinen eines neuen Jahr- 


hunderts bedeute, hat eben auch ihre Berechtigung, und dieser 


Vorstellung kann man jetzt wie in der Zukunft in Rücksicht. 
auf die Feier auch gern Raum geben, zumal sie von Reichs- 
wegen amtlich angenommen wurde und sachlich die Wendung 
von einem Jahrhundert zum andern nicht notwendigerweise als 


ein blosser Augenblick: aufgefasst zu werden braucht. In die- 


sem Sinne treten auch wir in die Jahrhundertwende mit ein 


und wollen der Verfassung, in der unser Gewerbe und seine 
Einrichtungen in das neue Jahrhundert eintreten, eine kurze 
Betrachtung widmen. R 

Richten wir den Blick zunächst auf den Deutschen Buch- 
‚drucker-Verein, so hat sich derselbe samt seinen Kassen- 
‚und sonstigen Einrichtungen im alten Jahre eines befriedigenden 
Gedeihens zu erfreuen gehabt. Indessen wurde das Vereinsleben 
-doch von der Ungewissheit ungünstig beeinflusst, die hinsichtlich 
der Frage der Innungsorganisation das, ganze Jahr hindurch 
“geherrscht hat, -und die auch jetzt noch nicht völlig behoben 
ist. Die Bildung von Zwangsinnungen, die so hoffnungsvoll 


aufgenommen und betrieben wurde, ist an vielen Orten ins 
Stocken geraten und an einzelnen Orten sogar rückläufig ge- 
worden, und die wenigen Zwangsinnungen, die wirklich ins 
Leben getreten sind, haben von ihrem Dasein bis jetzt auch 


n weiten Kreisen ist der diesmalige J ahreswechsel 


o mit grösserer Feierlichkeit als sonst begangen wor- 
c den, trotzdem dass wohl so ziemlich jedermann 
‚davon überzeugt war, dass vom 19. Jahrhundert erst 99 Jahre 


noch nicht viel Freude gehabt. Uber die Gründe dieser un- 
erfreulichen Zustände wollen wir uns heute nicht näher ver- 


breiten; es möge genügen, auf die Mangelhaftigkeit der Innungs- 


Gesetzgebung, unter der das Buchdruckgewerbe gerade so zu 


leiden hat, wie andere Gewerbe, sowie darauf hinzuweisen, 


dass durch diese Mangelhaftigkeit die im Buchdruckgewerbe 


hier und da. vorhandene Abneigung gegen die Zwangsinnung 
nur neue Nahrung findet. Wie aber auch die herrschende 
Unsicherheit beendet werden möge, so ist es auf alle Fälle 
für das deutsche Buchdruckgewerbe von Vorteil, im Deutschen 
Buchdrucker Verein eine feste nationale Organisation zu be- 
sitzen, die durch ihr nun drei Jahrzehnte langes Wirken das 
Vertrauen der Kollegenschaft erworben hat. Diese Organi- 
sation muss unter allen Umständen hoch gehalten werden und 
ihrer Leitung wird es sicherlich auch gelingen, dem Buch- 
druckereibesitzerstand jene Festigung zu geben, der er in der 
Gegenwart wie in der Zukunft bedarf. | 

Hierbei werden die aus dem Deutschen Buchdrucker-Verein 
hervorgegangenen gewerblichen Einrichtungen allgemeinen 
Charakters — die Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, 
der. Buchgewerbliche Schutzverband, die Feuerversicherungs- 
Genossenschaft Deutscher Buchdrucker — insofern mittelbar 
unterstützend. mitwirken, als sie das Zusammengehörigkeits- 
gefühl unter den Buchdruckereibesitzern stärken, wie sie dies 
bisher gethan. 


Werfen wir einen kurzen Blick auch auf diese. Organisa- - 


tionen, so hat die öffentlich- rechtliche Einrichtung der Be- 


rufsgenossenschaft auch im vorigen Jahre segensreich für 


das Gewerbe gewirkt. Der Buchgewerbliche Schutz- 
verband, dem die Mitglieder des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins sämtlich von selbst. angehören, hat sich zu einer Or- 
ganisation mit weitgesteckten nützlichen Zielen und einem 
besonderen Organ, den „Vertraulichen Mitteilungen“ ause 


2 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


gewachsen, deren Wirkungskreis über die Reichsgrenzen hinaus- 
reicht. Und was die im vorigen Jahre ins Leben getretene 
Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buch- 
drucker anbelangt, so befindet sich dieselbe zwar noch im 
Anfangsstadium der Entwickelung, sie hat aber einen so viel- 
versprechenden Anlauf genommen und soviel Anklang im 
Gewerbe gefunden, dass sie auch die ihr noch entgegenstehenden 
Hindernisse, insbesondere die zum Ausdruck gelangte Tod- 
feindschaft der Feuerversicherungs-Aktiengesellschaften, über- 
winden wird. 

Von diesen drei aus engerem Kreise hervorgegangenen 
gewerblichen Einrichtungen ist nur ein Schritt zum grossen 
gewerblichen Ganzen, und wenn wir dieses in Betracht ziehen, 
so ist zuvörderst die erfreuliche Thatsache zu verzeichnen, 
dass der Geschäftsgang im vergangenen Jahıe fast überall 
ein guter war, was natürlich nicht nur den Prinzipalen, sondern 
auch den Gehilfen und Arbeitern mit zu Gute kam. Ist dies 
auch in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die gesamte 
geschäftliche Lage im Deutschen Reich eine günstige, dem 
Unternehmungsgeist förderliche war, so ist doch nicht zu 
verkennen, dass hieran auch das dem gewerblichen Frieden 
förderliche Wirken der Tariforganisation einen beträcht- 
lichen Anteil hatte. Und es wird dies auch nicht verkannt, 
denn im Gewerbe fand die Tariforganisation wieder einen an- 
sehnlichen Zuwachs von tarifanerkennenden Firmen und inner- 
halb wie ausserhalb des Gewerbes ernteten die Organisation 
und ihre leitenden Organe viel Anerkennung, namentlich ge- 
fegentlich der Herausgabe des Tarif kommentars und der Tarif- 
lestsetzung für den Maschinensatz. 

Von den zahlreichen Arbeiten der Reichsgesetzgebung 
kamen für das Buchdruckgewerbe namentlich die neuen Post- 
gesetze und das neue Invalidenversicherungsgesetz in 
Betracht. Während über die Verbesserungen und Erleichte- 
rungen, welche das Invalidenversicherungsgesetz, sowie die 
neuen Bestimmungen über das Postporto, die Telegraphen- 
und Fernsprecheinrichtungen auch für die Angehörigen des 
Buchdruckgewerbes bringen werden, wohl wenig Meinungs- 
verschiedenheiten herrschten, waren die Ansichten über den 
neuen Zeitungstarif sehr geteilt. Der lang andauernde Kampf 
um diesen Tarif, an dem auch der Deutsche Buchdrucker- 
Verein thätigen Anteil genommen hatte, ist im vergangenen 
Jahre zu Ende geführt worden und was die Zukunft aus der 
neuen Errungenschaft für das Zeitungsgewerbe bringen wird, 
muss abgewartet werden. 

Im grossen Ganzen darf also das Buchdruckgewerbe mit 
den Ergebnissen des abgelaufenen Jahres zufrieden sein, und 
namentlich mit Befriedigigung auf die Thätigkeit seiner Or- 
gunisationen blicken, die, wie wir schliesslich noch kon. 
dtatieren möchten, auch im Kampfe gegen das Erbübel des 
Gewerbes, die unlautere Konkurrenz und was mit dieser zu- 
sammenhängt, nicht lässig waren. Und so darf es auch mit 
Beruhigung in die Wende des Jahrhunderts mit eintreten. 

Diese charakterisiert sich für uns in Deutschland vor allem 
durch das Inkrafttreten wichtiger Gesetze. Ein neues für das 
ganze Reich einheitliches bürgerliches Recht ist mit dem 
Beginn des Jahres 1900 in Kraft getreten und gleichzeitig 
mit ihm auch das neue Handelsrecht, das mit jenem in 
vielfacher Verbindung steht. Ferner hat das neue Invaliden- 
versicherungsgesetz Gesetzeskraft erlangt und dasselbe 
wird binnen Kurzem auch mit den neuen Postgesetzen der 
Fall sein. Auf das Buchdruckgewerbe nehmen alle diese ge- 
setzlichen Neuerungen Einfluss und wie wir hoffen wollen, 
einen fördernden Einfluss, so dass seine Entwickelung auch in 
dem neuen Jahrhundert eine stetig fortschreitende sein kann. 
Weiter charakterisiert sich die Jahrhundertwende durch den 
in der Weltstadt an der Seine stattfindenden grossen inter- 
nationalen Wettstreit der Industrien und Gewerbe, au 
dem auch die deutschen Buchgewerbe in hervorragender Weise 
beteiligt sein und sicherlich auch wieder, wie in Chicago vor 


Nr. 1 


sieben Jahren, Ehre einlegen werden. Dann möchten wir auclı 
noch auf die im begonnenen Jahre stattfindende Vollendung 
und Weihe des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig 
hinweisen, das bestimmt ist, der Centralpunkt des Wirkens 
und Schaffens der Buchgewerbe zu werden, unter denen ja 
das Buchdruckgewerbe die erste Stelle einnimmt, und wir 
möchten auch noch daran erinnern, dass das Jahr 1900 für 
die Jünger Guteubergs ein Jubeljahr zum Gedächtnis ihres 
grossen Ahnherrn ist, das Tausende von neuen Anregungen 
geben und Tausende von neuen Verbindungen schaffen soll. 
Zu dieser Feier des 500. Geburtstages Johannes Gutenbergs ist 
dessen Geburtsstadt Mainz ausersehen, in der vor 30 Jahren 
der Deutsche Buchdrucker-Verein begründet wurde und vor 
5 Jahren sein 25jähriges Jubiläum feierte. Unter den vielen 
buchgewerblichen Körperschaften, die aus diesem Anlass sich 
im goldenen Mainz zusammenfinden werden, wird deshalb auch 
der Deutsche Buchdrucker-Verein aller Voraussicht nach recht 
zahlreich vertreten sein. 

Das begonnene Jahr ist auch als Vorbereitungsjahr für 


die Weiterführung der zunächst bis 1901 vereinbarten Tarif- 


gemeinschaft und hiermit zusammenhängende Tarifregelungen 
aufzufassen und es werden hierbei gewiss ernste Aufgaben 
auch an die Prinzipalschaft Deutschlands herantreten, soll das 
erprobte Werk der Tarifgemeinschaft auch für die Zukunft in 
gewerbsdienlicher Entwickelung erhalten werden. 

Damit dies geschehe, ist die Förderung der Einigkeit und 
Geschlossenheit in der Prinzipalität der Tarifgemeinschaft erste 
Bedingung und zur Förderung dieser ist die Ausbreitung des 
Deutschen Buchdrucker- Vereins und der mit ihm in Beziehung 
stehenden Organisationen das vornehmste Mittel. Dieses Mittel 
muss auch über die unfertige gewerbegesetzliche Lage hinweg- 
helfen und es ist auch allein geeignet, unausrottbare gewerb- 
liche Missstände wenigstens in gewissen Schranken zu halten und 
damit das geschäftliche Gedeihen zu fördern. Zur kräftigeren 
Niederhaltung der dem soliden Gewerbebetrieb nachteiligen un- 
lautern Elemente hat sich allerdings die Selbsthilfe bisher als 
nicht ausreichend erwiesen und es wäre deshalb eine des 
Buchdruckgewerbes und des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
würdige Aufgabe, die Gesetzgebung zur Schaffung eines wirk- 
sameren Schutzes der ehrlichen Arbeit zu veranlassen, als er 
jetzt vorhanden ist. 

Möge denn das neue Jahr die Angehörigen des Buchdruck- 
gewerbes alle auf dem Platze finden, Errungenes zu wahren 
und festzuhalten und das Notwendige und Wünschenswerte 
zielbewusst zu erstreben. Dann wird unserem schönen, gross 
dastehenden Buchdruckgewerbe die rechte Weihestimmung und 
die rechte Würdigung der Zeitgenossen zu teil werden an der 


Wende des Jahrhunderts! 


Die Kalkulation des Setzmaschinensatzes. 


Zu dieser Frage erhalten wir von der Firma Typograph, 
Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, die folgende 
Zuschrift. 

„In Nr. 52 Ihres geschätzten Journals vom 28. d. M. finden 
wir einen Aufsatz „Die Kalkulation des Setzmaschinensatzes“ aus 
der Feder des Herrn Otto Schlotke, zu welchem wir zunächst be- 
merken möchten, dass Herr Schlotke nicht, wie man aus Seiner 
Bemerkung „nach den Angaben der Fabriken“ schliessen könnte, 
von uns irgendwelche Auskunft für seine Berechnungen eingeholt 
hat. Hieraus erklärt sich auch die Ungenauigkeit seiner Zahlen, 
soweit sie den „Typograph“ betreffen. Vor allem ist er über den 
Preis unserer Maschine nicht richtig informiert: der „Typograph“ 
kostet in Deutschland incl. Montage nicht 5500, sondern nur 
5500 , wodurch sich die von dem Verfasser auf den Tag be- 
rechnete Amortisations- und Zinsquote auf 4,58 c/ reduziert. 
Ferner irrt der Verfasser in der Berechnung des Matrizenabganges, 
der nachweislich 1 , pro Woche bei regelmüssigem Betriebe 
nicht übersteigt, denn ein ganzer Satz von ca. 720 Stück kostet 
nur 200 of, und eine 25% ige Abnutzung im Jahre, die hoch ge- 


Nr I Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 3 


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rechnet ist, erbringt nur 50 im Jahre oder 1 A pro Woche. 
Schliesslich hat der Verfasser irrtümlich angegeben, dass für 
unsere Maschinen ein Mechaniker für je 4 Maschinen erforderlich 
sei; dies ist eine Unrichtigkeit, denn nachweislich hat kein einziger 
unserer Kunden, der 4 und weniger Typograph-Maschinen benutzt, 
die Dienste eines ständigen Mechanikers nötig. Nehmen wir im 
übrigen die von Herrn Schlotke aufgestellten Berechnungen als 
richtig an (für die Angaben über die beiden anderen Systeme 
fehlt uns eine ausreichende Kontrolle), so ergiebt sich, dass die 
täglichen Betriebskosten einer „Typograph“ -Zeilengiessmaschine 
ausschliesslich des Setzerlohns sich auf 5,67 A, für die Woche 
also auf rund 34 oA. belaufen, was mit anderweiten Kalkulationen 
ziemlich genau übereinstimmt. Legt man aber diese Zahl statt 
der von Herrn Schlotke berechneten von 48,05 o% seinen weiteren 
Ausführungen zu Grunde, so ergiebt sich, dass in Berlin und 
Hamburg der „Typograph“- Satz bei 4000 Buchstaben Stunden- 
leistung das Tausend 36,2 A. bei 4500 Stundenleistung das Tausend 
34,1 Y, bei 5000 Stundenleistung das Tausend 32,4 A. bei 5500 
Stundenleistung das Tausend 31,1 A. und bei 6000 Stundenleistung 
das Tausend nicht ganz 30 A kostet, während nach Herrn Schlotke’s 
Berechnung bei 6000 Stundenleistung das Tausend an der „Mono- 
line“ 33 A und bei der „Linotype“ 44 A kosten soll. Wir 
möchten übrigens nicht unterlassen zu bemerken, dass die Arbeit 
des Herrn Schloike trotz der oben dargelegten Irrtümer, die auf 
unzureichende Information zurückzuführen sein dürften, einen 
dankenswerten Beitrag zu dem vorliegenden Thema bildet, und 
wir hoffen, dass sein Interesse auch von anderen Fachschriftstellern 
geteilt werde. Auch würde man ihm für Beweise über die von 
der „Monoline“ behaupteten Leistungen sicher an vielen Stellen 


Dank wissen.“ 


Vereinsleben. 


Leipzig. Ein seltenes Doppeljubiläum konnte am 1. Januar 
der allverehrte Herr Geheime Kommerzienrat Georg Jänecke in 
Hannover begehen, nämlich das 25jährige Jubiläum seiner 
ehrenamtlichen Thätigkeit als Vorstandsmitglied des Deut- 
schen Buchdrucker-Vereins sowie als Vorsitzender des 
Kreises I. (Nordwest) des Vereins. Am 1. Januar 1875 trat ein 
neues Vereinsstatut in Kraft, das u. a. hinsichtlich der Zusammen- 
setzung des Vereinsvorstandes bestimmte, dass derselbe aus drei 
am Vororte wohnhaften Mitgliedern, welche den geschäftsführen- 
den Ausschuss bilden, und drei Stellvertretern, sowie den Vorstehern, 
der Kreisvereine bez. deren Stellvertretern zu bestehen habe. Der 
Verein gliederte sich damals in 12 Kreise, deren zweiter Kreis 
mit dem Vororte Hannover die Gebiete von Hannover, Bremen, 
Braunschweig und den beiden Lippe umfasste. Diese Kreiseintei- 
lung wurde 1885 durch die heute noch bestehende abgelöst und 
infolgedessen wurden die damaligen Kreise I und II zu dem heu- 
tigen Kreise I vereinigt. Georg Jänecke war 1875 Vorsitzender 
des zweiten Kreises und trat zugleich mit dem Inkrafttreten des 
neuen Statutes in den Vereinsvorstand als Mitglied ein, demselben 
bis heute ununterbrochen angehörend. In diesen 25 Jahren hat 
Georg Jänecke jederzeit treu zur kollegialen Sache gestanden und 
derselben einen grossen Teil seiner Zeit und Arbeitskraft gewid- 
met, und die Früchte dieser treuen Thätigkeit sind nicht ausge- 
blieben, im Hauptverein sowohl wie in dem ausgedehnten Kreise I 
(Nordwest), denn dieser zählt zu den regsamsten Kreisen des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins. Dem Vereinsvorstande war es 
deshalb eine grosse Genugthuung und Freude, sein verdientes Mit- 
glied zu Beginn des Jahres mit einer Glückwünschungs-Deputation 
zu überraschen, die ein prächtiges Diplom unter Glas und Rah- 
men überreichte, das die Widmung trägt: „Der Deutsche Buch- 
drucker-Verein widmet seinem langjährigen Mitgliede Herrn Ge- 
heimen Kommerzienrat Georg Jänecke in Hannover zu seinem 
25jährigen Jubiläum als Mitglied des Vorstandes und Vorsitzenden 
des Kreises I (Nordwest) des Deutschen Buchdrucker-Vereins dieses 
Gedenkblatt in dankbarer Anerkennung seiner vielfachen Verdienste 
um den Verein und dessen Ausbau. Leipzig, 1. Januar 1900. Der 
Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins.“ (Unterschriften.) 
Wir bringen dem geehrten Jubilar unsere herzlichsten Glückwünsche 
an dieser Stelle dar und hoffen, dasg es ihm vergönnt sein möge, 
noch lange zum Wohle des Vereins, seines engeren Kreises und des 
ganzen Gewerbes zu wirken! 


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* Leipzig. Da die am 27. November zum Zwecke der Abände- 
rung des Innungsstatuts einberufen gewesene ausserordentliche 
Innungsversammlung nicht beschlussfähig war wurde am 29. De- 
zember eine anderweite ausserordentliche Inn ungsversamm- 
lung zu demselben Zwecke im Deutschen Buchhändlerhause ab- 
gehalten. Die Versammlung, welche vom Innungsvorsitzenden 
Herrn Johannes Baensch-Drugulin geleitet wurde und der ein Ver- 
treter des Rates der Stadt Leipzig beiwohnte, nahm zunächst nach 
kurzer Debatte die von der Behörde gewünschten Statutabände- 
rungen nach den Anträgen des Vorstandes vor. Dieselben be- 
zogen sich darauf, dass das im § 3 bezeichnete Schiedsgericht 
nicht auch für die aus dem Lohntarif hergeleiteten Streitigkeiten 
zuständig sein soll; dass die Genehmigung zum Beitritt von Bei- 
trittsberechtigen zur Innung von der Innungs versammlung, nicht 
vom Innungsvorstande, auszusprechen ist; dass zu den der Innungs- 
versammlung vorbehaltenen Angelegenheiten die Feststellung bez. 
Genehmigung des nach § 3, Ziffer 2 mit der Gehilfenschaft ver- 
einbarten Lohntarifs gehört; und dass zu denjenigen Stellen des 
Statuts, welche die Anbahnung bez. Feststellung allgemein gültiger 
geschäftlicher Grundsätze für den Verkehr mit den Auftraggebern 
betreffen, ein Zusatz gemacht wird, welcher auf den § 100 q der 
Gewerbeordnung verweist. — Hierauf wurde zur Beratung und Be- 
schlussfassung derdurch den Schulausschuss abgeänderten Satzungen 
für die Buchdrucker-Lehranstalt geschritten, deren Entwurf 
der Versammlung im Drucke vorlag. Aus demselben teilen wir 
das Folgende mit. Die Anstalt wird von der Innung aus den 
Schulgeldern und den Zuwendungen des Rates erhalten und von 
einem besonderen Ausschuss, dem Schulausschus, verwaltet. Ihre 
unmittelbare Leitung erfolgt von einem Direktor, der im Schul- 
ausschuss beratende Stimme hat. Die Organisation der Anstalt um- 
fasst einen drei- bez. vierjährigen Kursus; sie scheidet sich in einc 
Setzer- und eine Druckerabteilung mit je vier Klassen (IV, III, 
II. und I. Klasse). Zum Besuche der IV., III. und II. Klasse 
sind sämtliche bei den Innungsmitgliedern beschäftigte Buchdrucker- 
lehrlinge verpflichtet, zum Besuche der I. Klasse diejenigen Schüler 
der ersten Klasse, welche auf Vorschlag des Direktors vom Schul- 
ausschuss dazu bestimmt werden. Nur solche Schüler, welche das 
Ziel ihrer Klasse erreicht haben, können in den nächstfolgenden 
aufsteigenden Kursus versetzt werden. Bei ungenügendem Fleisse 


können auch Schüler der zweiten Klasse zum Besuche des vierten 


Schuljahres in dieser Klasse angehalten werden. Die Schüler haben 
eine Aufnahmeprüfung zu bestehen, die sich sowohl auf ihre geistige, 
wie auf ihre körperliche Befähigung für den Buchdruckerberuf 
erstreckt. Die Schülerzahl in den Klassen soll nicht über 30 be- 
tragen. Hospitanten sind zuzulassen. Als Entschuldigungsgrund 
für Schulversäumnisse gilt nur Krankheit. Geschäftliche Abhal- 
tungen irgendwelcher Art darf als Entschuldigungsgrund nie vor- 
gebracht werden. Für unentschuldigtes Fehlen bis zu drei mal 
tritt eine Ordnungsstrafe von 1 o% für jeden Versäumnistag ein; 
bei weiterem Fehlen kann diese Strafe auf Beschluss des Schul- 
ausschusses bis zu 3 c% für den Tag erhöht werden. Auch kann 
der Schulausschuss bei fortgesetzten Schulversäumnissen die poli- 
zeiliche Zuführung des Schülers beschliessen und beim Rate der 
Stadt Leipzig beantragen. Die Versäumnisstrafen sind von dem- 
jenigen zu bezahlen, der die Versäumnis verschuldet hat; in jedem 
Falle hat aber der Lehrherr für die Bezahlung und Abführung der 
Schulstrafen Sorge zu tragen. Die Schulstrafen können bis zum 
Ausschluss aus der Anstalt durch den Schulausschuss ansteigen. 
Das Schulgeld beträgt jährlich 25.60 , wovon der Lehrherr 
10 , der Lehrling 15,60 cM zu tragen hat. Die Schüler der 
ersten Klassen sind vom Schulgeld befreit, auch werden ihnen die 
Lehrmittel kostenlos geliefert. Freistellen oder Prämien werden 
vom Schulausschuss auf Vorschlag des Lehrerkollegiums vergeben. 
Die Vorschriften der Schulordnung sind den Tagebüchern der Schüler 
vorgeheftet. — Der Vorsitzende des Schulausschusses, Herr Mäser, 
bemerkte zu der Vorlage, dass die vorgenommenen Abänderungen 
auf gemachten Erfahrungen beruhten und sich in der Hauptsache 
auf die Schuldisziplin bezögen. In der Anwendung der Straf- 
bestimmungen werde mit möglichster Milde verfahren. Darauf 
wurde der Entwurf nach kurzer Debatte en bloc angenommen. 
Unter dem letzten Punkte der Tagesordnung: Besprechung von 
gewerblichen und Innungsangelegenheiten, gelangten u. a. Konkur- 
renzfälle, die auf der Ausnützung von Setzmaschinen beruhten, 
zur Sprache. Von Vorstandsseiten wurde hierzu bemerkt, dass 
nunmehr, nachdem die Proteste gegen die Zugehörigkeit zur In- 
nung so ziemlich erledigt seien, der Vorstand der Setzmaschinen- 
angelegenheit im allgemeinen seine volle Aufmerksamkeit zuwen- 


Ir. ‚see 


4 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 1 


den werde und hoffe, der Innungsversammlung bald bestimmte 
Vorschläge zur Regelung der Konkurrenz machen zu können. Darauf 
wurde die Versammlung geschlossen. 

* Vom Rhein. Die erfolgte Konstituierung der Buchdrucker- 
Zwangsinnung für den Regierungsbezirk Wiesbaden giebt dem 
Officiosus der Handelskammer in Wiesbaden Veranlassung, 
wieder die Leuchte seiner Innungsfeindlichkeit in der „Frankf. 
Ztg.“ zu erheben und auf die beteiligten Buchdruckereibesitzer 
durch die Drohung einzuwirken zu versuchen, die Kammer werde 
die Löschung der zur Innung tretenden oder zwangweise heran- 
gezogenen Firmen im Handelsregister beantragen. Möge sich hier- 
durch aber niemand beeinflussen lassen. Beantragen kann die 
Kammer ja, was ihr beliebt; aber keine Registerbehörde wird einem 
solchen Antrag stattgeben, denn die Handelsregister-Einträge haben 
mit dem Innungsgesetz gar nichts zu thun, in Preussen ebenso 
wenig wie in Sachsen, wo fast sämtliche Buchdruckerinnungs- 


Firmen zugleich auch im Handelsregister eingetragen sind. 


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Sprechsaal. 


+ Darmstadt. Am 28. Dezember beging Herr Schriftsetzer 
Chr. Hartmann das Jubiläum seiner ununterbrochenen 25jährigen 


Thätigkeit in der G. Kichler'schen Hofbuchdruckerei und 


wurde aus Anlass dessen sowohl von seinen Prinzipalen, wie vom 
gesamten Geschäftspersonal mit Glückwünschen, Widmungen und 
Geschenken herzlich gefeiert. Auch der Präsident des Hessischen 
Landwirtschaftsrats sowie die Redaktion der „Zeitschrift für die 
landwirtschaftlichen Vereine des Grossherzogtums Hessen“, an 
welchem Blatte der Jubilar seit 25 Jahren thätig ist, sandten 
ihm ein Glückwunschschreiben. 

H Frankfurt a. M., 31. Dezember. Gestern Abend versammelte 
sich das Personal der Frankfurter Sozietätsdruckerei im 
Setzersaal, um den Abschied des ältesten aktiven Setzers Frank- 
furts, Herr Wilhelm Barth, zu feiern. Herr Oberfaktor Fink hielt 
eine Ansprache, in welcher er hervorhob, dass Herr Barth länger 
als 60 Jahre am Setzkasten gestanden und sich redlich bemüht 
habe, überall seine Pflicht zu thun. Wenn Herrn Barth auch von 
manchen Kollegen ein gewisses „Sündenregister“ vorgehalten wer- 
den könnte (Herr Barth hat sich der Gehilfenorganisation nicht 
angeschlossen), so gelte es doch heute einen seltenen Abschied 
zu feiern, indem derselbe in den Ruhestand trete und es sei 
doch wohl selbstredend, dass wenn jemand 60 Jahre am Setzkasten 
seine Schuldigkeit gethan, er auch die Ruhe wirklich verdient 
habe. Ubrigens habe der Scheidende so vorzügliche Eigenschaften, 
dass es thatsächlich jedem Kollegen leid thue, ihn scheiden zu 
sehen. Das Band inniger und allseitiger Freundschaft, das alle 
Kollegen mit Herrn Barth verbinde, sei so fest verknüpft, dass 
ihm auch treue Freundschaft ferner sicher sei. Mit dem Wunsche 
ferneren Wohlergehens schloss Redner und brachte ein dreifaches 
Hoch auf den „lieben Barth“ aus, in welches alle begeistert ein- 
stimmten. Der Chef der Sozietätsdruckerei, Herr Beer, sprach 
Herrn Barth ebenfalls seine volle Anerkennung für die geleisteten 
Dienste aus und gab dem Wunsche Ausdruck, dass er noch recht 
viele Jahre sich stets voller Gesundheit erfreuen möge. Er hoffe, 
dass bei ferneren Gelegenheiten, z. B. bei Geschäftsfesten, auch 
Herr Barth anwesend sei. Die Sozietätsdruckerei behalte sich 
eine besondere Auszeichnung vor. Jedenfalls solle das Zusammen- 
gehörigkeitsgefühl durch die Scheidung nicht erkalten. Herr 
Barth bat, ihn von einer Erwiderung zu entbinden, da er zu ge- 
rührt und dadurch ausser Stande sei, zu reden. Mit herzlichem 
Händeschütteln schloss die kurze, aber erhebende Feier. 

* Heidelberg. Eine nachahmenswerte Neuerung, deren 
Anregung vielleicht aus Nr. 43 der „Zeitschrift für Deutschlands 
Buchdrucker“ stammt, hat die hiesige Schnellpressenfabrik A. Hamm 
auf Veranlassung ihres Direktors Herrn Müller getroffen. Sie 
macht nämlich durch Anschlag bekannt, dass sie ihren Arbeitern 
für praktische Vorschläge zur Vereinfachung und zur Verbesserung 
in der Bearbeitung der Maschinen und ihrer Teile Prämien in 
barem Gelde gewährt. Hierdurch soll bei den Arbeitern das 
Interesse am Geschäfte gehoben und zugleich eine grössere geistige 
Regsamkeit herbeigeführt werden, damit sie nicht nur mechanisch 
ihr Werk verrichten, sondern auch selbständig dabei denken. 

er- Leipzig. Am Sonntag, 3. Dezember, stattete die Typo- 
graphische GesellschaftderAktiengesellschaft für Linier- 


apparate (Patent Grosse) in ihrem Betriebslokal in Leipzig einen 
Besuch ab. Die Firmeninhaber führten den Linierapparat, der 
sowohl an der Schnellpresse wie Tiegeldruckpresse in Thätigkeit 
war, praktisch vor und die zahlreichen Anwesenden überzeugten 
sich von der sicheren Funktion des Apparates wie auch von dessen 
mannigfachen Vorteilen für die Praxis. Der im Preise sehr mässige 
Apparat kann an jeder Schnellpresse und Tiegeldruckpresse ange- 
bracht werden. Die Linierung erfolgt vor dem Druck und zwar 
in der Weise, dass eine vor den Greifern angebrachte und mit 
Linierrädern versehene Welle, nach erfolgter Annahme von Wasser- 
farbe, über den angelegten Papierbogen durch die Cylinderum- 
drehung rotiert und einen vielfarbigen Liniendruck bewirkt. Der 
eigentliche Druck erfolgt unmittelbar darauf und das Resultat ist 
dann ein bedruckter und zugleich mehrfarbig linierter Bogen. Der 
Apparat ist sehr einfach und das Druckresultat nach jeder Rich- 
tung hin befriedigend. Für Accidenz- und Formulardruckereien 
dürfte der Apparat von grösstem Vorteile sein. 

* Leipzig. Von geschätzter Seite wird uns geschrieben: „Herr 
Wilhelm Fink sagt in einem Bericht über die Trockenstereotypie 
in Ihrer Ausgabe vom 21. Dezember 1899 wörtlich Folgendes: 
„Dass, wie gesagt worden, die Schrift bei dem (Trocken- 
stereotypie-)Verfahren Not leide, bestreite ich ganz ent- 
schieden; im Gegenteil wird die Schrift ganz bedeutend mehr 
geschont als bei unserm früheren Stereotypieverfahren.“ Ich bitte 
die Schriftleitung der „Zeitschrift“ ganz ergebenst, zu bestätigen, 
dass die anliegende Nr. 355 der „Frankfurter Zeitung“ vom 
23. Dezember 1899 erheblich beschädigte Kopf- und Titelzeilen, 
Brot- und Auszeichnungsschriften aufweist, Beschädigungen, wie 
solche bei anderen grossen Blättern, insbesondere bei den grossen 
sächsischen Blättern, welche nach dem nassen Verfahren arbeiten, 
wie „Leipziger Tageblatt“, „Leipziger Neueste Nachrichten“, 
„Dresdner Anzeiger“, „Dresdner Nachrichten“, „Dresdner Neueste 
Nachrichten“, „Arbeiterzeitung“ u. s. w., nicht zu finden sind.“ — 
Bemerkung der Schriftleilung: Wir können das von der in Rede 
stehenden Nr. der „Frankfurter Zeitung“ Gesagte allerdings nur 
bestätigen. 

-n- Weimar. Der hiesige Gemeinderat beschäftigte sich in seiner 
Sitzung vom 22. Dezember auch mit einer Petition, welche um 
Vergebung von Buchdruckarbeiten nur an tariftreue 
Firmen ersuchte. Der Herr Oberbürgermeister bemerkte, dass 
sich die Gemeindebehörden auf diese Angelegenheiten nicht ein- 
lassen könnten, da auch die, die diesen Tarif nicht anerkennen, 
in Weimar ihre Steuern bezahlten. Die Petition wurde darauf 
abfällig beschieden. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Die Firma Maschinenfabrik Kempewerk 
in Nürnberg legt der heutigen Nummer einen Prospekt über ihre 
Stereotypie-Unterlagen bei, worauf wir unsere Leser auf- 
merksam machen. 

Der Deutsche Buchgewerbeverein hält Montag, den 8. Januar, 
abends 6 Uhr eine ausserordentliche Hauptversammlung im Deutschen 
Buchhändlerhause ab. Die Tagesordnung betrifft die Erhöhung 
der Summe für Ausgabe von Anteilscheinen von 450000 oA. auf 
550000 , da die Ausschmückung der Gutenberghalle und die 
innere Einrichtung des Deutschen Buchgewerbehauses den als Bau- 
summe bewilligten Betrag überschritten hat. 

Papierpreiserhöhung. Der von den deutschen Druckpapier- 
fabrikanten eingesetzte Ausschuss hat, wie die „Papier-Zeitung“ 
mitteilt, am 12. Dezember die Grundlagen eines engeren Zu- 
sammenschlusses der beteiligten Fabriken erörtert und dabei seine 
besondere Aufmerksamkeit den Beziehungen zwischen den Druck- 
papierfabriken und den grossen Verbrauchern gewidmet. Es 
herrschte keine Meinungsverschiedenheit darüber, dass sowohl den 
grossen Tageszeitungen mit ihrem starken Bedarf, als auch den 
Händlern je besondere Vorteile einzuräumen seien. Dass die 
Preise für Zeitungsdruck schon jetzt entsprechend den erhöhten 
Herstellungskosten in eine steigende Bewegung eingetreten sind 
und in dieser Richtung verharren, wurde aus dem umfangreichen 
zur Verfügung stehenden Material festgestellt. 

Ein Riesendruck, von vorzüglicher Ausführung liegt uns von 
der Buchdruckerei von Louis. Schneider & Cie. in Berlin SW., 
Friedrichstr. 16, vor. Es ist dies die Weihnachtsbeilage zum 
„Berliner Lokal-Anzeiger“: „Das Jahr 1899, ein Rücklick in 


Nr. 1 


m ee 


Bildern.“ Diese Beilage von 16 Folioseiten ist in einem Bogen 
im Formate von 114 zu 154 cm gedruckt und enthält ausser dem 
flott gezeichneten Kopf 99 grosse und kleine autotypische Bilder 
im Genre der „Woche.“ Der Druck des Blattes, insbesondere 
der feinnetzigen Bilder ist, wie gesagt, ein vorzüglicher, und das 
will bei dem Riesenfomat etwas sagen. 

Wechselstempelmarken mit dem Vordruck 18. Der Bundesrat 
hat in seiner Sitzung vom 14. Dezember beschlossen, dass es zu- 
lässig sein soll, auf Wechselstempelmarken, die mit dem Vordruck 
a enn 18..“ versehen sind und nach dem 
31. Dezember 1899 entwertet werden, die vorgedruckte Ziffer 18 
(oder die Ziffer 8 allein) zu durchstreichen oder durch Über- 
schreiben in 19 umzuändern. 

Ein deutscher Innungs- und Handwerkertag soll, wie der Vor- 
stand des Central-Ausschusses der vereinigten Innungsverbände 
Deutschlands bekannt giebt, im Monat Juni künftigen Jahres ab- 
gehalten werden. Man will erst die wahrscheinlich am 1. April 
beginnende praktische Thätigkeit der Handwerkskammern und das 
Inkrafttreten der Bestimmungen über den Meistertitel und das 
Lehrlingswesen abwarten, ehe man den getäuschten Hoffnungen 
Ausdruck verleiht, heisst es in dem erlassenen Rundschreiben. 

Kalender. Die Graphische Kunst-Anstalt von Louis Pasenow 
(Inh. Eugen Pasenow) in Stettin widmete ihren Geschäftsfreunden 
zum Jahreswechsel einen grossen Wandkalender, der sehr 
sauber in Farben- und Golddruck ausgeführt ist und sowohl in 
der Schriftanordnung und Farbenwahl, wie in der ornamentalen 
Schmückung einen harmonischen Eindruck macht. In letzterer 
treten die Medaillonbildnisse von Gutenberg und Senefelder, da- 
über eine Stettiner Ansicht und eine die Lithographie versinn- 
bildlichende geflügelte weibliche Figur hervor. Eine breite Um- 
rahmung in Gold, Grün und Schwarz umschliesst das Ganze. — 
Die Firma Beit & Co., Buch- und Steindruckfarbenfabrik 
inHamburg hat, umihre Geschäftsfreunde zu erfreuenundsich bei 
ihnen in Erinnerung zu halten, zum diesmaligen Jahreswechsel 
zum Plakat und zu einem Pariser Künstler, dem Professor Hans 
Christiansen gegriffen. Der grosse Plakatkalender, den dieser 
Künstler mit der Chromolithographischen Kunstanstalt von Wezel 
& Naumann in Leipzig geschaffen, ist ein ganz im modernen 
Kunststile gehaltenes Blatt von künstlerischer und technischer 
Vollendung in den Einzelheiten und in seiner Farbenfreudigkeit 
zugleich eine weithin leuchtende Farbenreklame. Schön und ge- 
schmackvoll aber werden das von klatschigen Mohnblumen um- 
rahmte Frauenbildnis, das den Mittelpunkt im Entwurfe Chris- 
tiansens bildet, wohl nur ganz eingefleischte Verehrer der modernen 
Richtung finden. — Gebrüder Gotthelft, Kgl. Hofbuchdruckerei in 
Cassel, widmeten ihren Geschäftsfreunden am Jahreswechsel den 
bereits in einer früheren Nummer von uns beschriebenen modern 
geschmückten Wandkalender mit zwei Notizblöcken und Jahres- 
kalendarium. Die Ausführung des Kalenders ist eine saubere und 


geschmackvolle. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen, Herr Carl Hofmann, Fachgeschäft für 
Druckereibedarf, hat sein Geschäft von Leipzig-Reudnitz nach 
Leipzig-Neustadt, Einertstr. 3, verlegt. — Die Firma Meisen- 
bach, Riffarth & Co., graphische Kunstanstalten, hat ihre Anstalt 
in München nach ihrem neuerbauten Betriebsgebäude in der 
Landwehrstrasse 57/59 verlegt. — Die Firma Rudhard’sche Giesserei 
in Offenbach a. M. hat ihre seitherigen Geschäftsleiter und Pro- 
kuristen, die Herren Carl Klingspor jr. und Wilhelm Klingspor, 
Söhne des Inhabers der Firma, als Teilhaber aufgenommen. 

Eingetragene Firmen. In Breslau die Firma Graphische Kunst- 
anstalten, G. m. b. H., mit einem Stammkapital von 375000 M 
Beteiligt sind die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags- 
anstalt vorm. S. Schottländer mit ihrer lithographischen Anstalt 
und die Firma P. Cohn. Geschäftsführer ist Herr Georg Cohn in 
Breslau. — In Steglitz bei Berlin die offene Handelsgesellschaft 
Burtschik & Heise, Gesellschafter die Herren Buchdrucker Paul 
Burtschik zu Schöneberg und Buchdrucker Carl Hermann Heise 
zu Charlottenburg. 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Oettler 
in Schönfeld bei Pillnitz am 20. Dezember. 

Auszeichnung. Der Faktor der Buchdruckerei von W. A. Hayn’s 
Erben in Berlin, Herr Adolf Mierwald, erhielt anlässlich seines 
50jährigen Geschäftsjubiläums das allgemeine Ehrenzeichen. 


Fritzlar: Huhn, B. 


— —— — EE 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 5 


Jubiläen. Das 25 jährige Geschäftsjubiläum begingen in 
der Druckerei von Denter & Nicolas in Berlin die Herren Metteur 
Hermann Meden und Kontordiener Otto Packy. — Herr Buch- 
druckereibesitzer J. A. L. Bauer in Hamburg feierte am 3. Januar 
sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. — Am 1. Januar feierte 
der in der Druckerei von Breitkopf & Härtel seit 48 Jahren be- 
schäftigte Schriftsetzer und Revisor Herr Franz Heinrich Poeschel 
sein 50jähriges Berufsjubiläum. Der Deutsche Buchdrucker- 
Verein liess dem Jubilar an seinem Ehrentage ein schön ausge- 
stattetes Anerkennungsdiplom unter Glas und Rahmen überreichen. 

Gestorben. In Offenbach starb am 13. Dezember Herr Schrift- 
giessereibesitzer H. van der Heyden, 61 Jahre alt. 


$ 


Litteratur. 


Annuaire de l'imprimerie, herausgegeben unter Mitwirkung 
mehrerer graphischer Fachleute von Arnold Müller in Paris, Rue 
de Seine 36 (Preis 2 Fr.), ist im 10. Jahrgang für das Jahr 1900 
in ansprechender Ausstattung erschienen. Das Buch, auf das unser 
Pariser Mitarbeiter bereits in Nr. 48 lobend aufmerksam gemacht 
hat, ist für das französische Sprachgebiet ein Unikum, seines reich- 
haltigen und zuverlässigen Adressenmaterials, sowie seines tech- 
nischen und litterarischen Inhalts halber aber auch für Graphen 
und graphische Geschäfte anderer Nationen von Wert. Wir machen 
deshalb auch unsere Leser auf das Müller’sche Jahrbuch aufmerksam. 

Typographische Jahrbücher (herausgegeben vom Technikum für 
Buchdrucker in Leipzig). Ende gut, alles gut, darf man von 
diesem technischen Fachblatte sagen, denn mit nicht weniger 
als 15 Kunstbeilagen verabschiedet sich sein 20. Jahrgang im XII. 
Heft von seinen Lesern. Diese Beilagen sind samt und sonders, 
wie fast alle der früheren Hefte, in eigener Druckerei hergestellt 
und haben, auch wie die früheren, das Gute, dass sie keine Parade- 
pferde, sondern Muster sind, aus denen jeder Befähigte Nutzen 
ziehen kann. Was für eine Fülle von Anregungen, Ideen und 
Erfahrungen wiederum in den zwölf Heften liegt, weiss der Fach- 
mann wohl zu schätzen. Daher auch die grosse Auflage der „Jahr- 
bücher“, die man fast in jeder Druckerei findet. Das letzte Heft 
behandelt in seinem Texte im Besonderen die Ausbreitung der 
modernen Richtung, die ja von den „Jahrbüchern“ wie von keinem 
andern Fachblatte vertreten wird. Zu beziehen sind die „Typo- 
graphischen Jahrbücher“ zum Preise von 40 Pfg. pro Heft durch 
jede Buchhandlung. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Einundvierzigster Nachtrag 
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1897 (bezw. 57. Gesamt-Nachtrag). 

L Kreis. Mannheim: Bartsch, Adolf. 
Flensburg: Thordsen, Thomas. Urach: Bühler, Hermann. 
Pinneberg: Beig, A. Zweibrücken: Rohrbacher, Aug. 

ll. Kreis. V. Kreis. | 
Bielefeld: Schumann & Co. Bamberg: Schulz, Max Richard. 
Elberfeld: Vaterl. Lebensversiche- München: Geiger. 


rungs-Aktien-Gesellschaft. j Kuhn, Carl. 
Herford: Heidemann, Gebr. e Olbrich, Josef. 
Krefeld: Kramer & Baum. VII. Kreis. 


Plettenberg: Maercker, O. 


Ill. Kreis. 
Bockenheim: Kaufmann & Co. 
Cassel: Drubel, Theodor. 
Frankfurt a. M.: Kunz & Gabel. 5 
Schrodt, Joh. n 


Leipzig: Weber, J. J. 
Zwickau: Schmidt, H. 
VIII. Kreis. 
Berlin: Rosolleck, Gebr. 
Scheibel: Emil. 
Schneider, A. 
IX. Kreis. 


IV. Kreis. Danzig: Dannemann, M. 
Konstanz: Papierwarenfabrik Gleiwilz: Stephan, Gustav. 
(C. Müller). Königsberg: Karg & Manneck. 
Bekanntmachung. 


Gemäss § 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 
das Schiedsgericht in Breslau neu konstituiert. Gewählt wurden 


4 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 1 


den werde und hoffe, der Innungsversammlung bald bestimmte 
Vorschläge zur Regelung der Konkurrenz machen zu können. Darauf 
wurde die Versammlung geschlossen. 

Vom Rhein. Die erfolgte Konstituierung der Buchdrucker 
Zwangsinnung für den Regierungsbezirk Wiesbaden giebt dem 
Officiosus der Handelskammer in Wiesbaden Veranlassung, 
wieder die Leuchte seiner Innungsfeindlichkeit in der „Frankf. 
Ztg.“ zu erheben und auf die beteiligten Buchdruckereibesitzer 
durch die Drohung einzuwirken zu versuchen, die Kammer werde 
die Löschung der zur Innung tretenden oder zwangweise heran- 
gezogenen Firmen im Handelsregister beantragen. Möge sich hier- 
durch aber niemand beeinflussen lassen. Beantragen kann die 
Kammer ja, was ihr beliebt; aber keine Registerbehörde wird einem 
solchen Antrag stattgeben, denn die Handelsregister-Einträge haben 
mit dem Innungsgesetz gar nichts zu thun, in Preussen ebenso 
wenig wie in Sachsen, wo fast sämtliche Buchdruckerinnungs- 
Firmen zugleich auch im Handelsregister eingetragen sind. 


dë 
Sprechsaai. 


+ Darmstadt. Am 28. Dezember beging Herr Schriftsetzer 
Chr. Hartmann das Jubiläum seiner ununterbrochenen 25jährigen 


Thätigkeit in der G. Kichler'schen Hofbuchdruckerei und 


wurde aus Anlass dessen sowohl von seinen Prinzipalen, wie vom 
gesamten Geschäftspersonal mit Glückwünschen, Widmungen und 
Geschenken herzlich gefeiert. Auch der Präsident des Hessischen 
Landwirtschaftsrats sowie die Redaktion der „Zeitschrift für die 
land wirtschaftlichen Vereine des Grossherzogtums Hessen“, an 
welchem Blatte der Jubilar seit 25 Jahren thätig ist, sandten 
ihm ein Glückwunschschreiben. 

H Frankfurt a. M., 31. Dezember. Gestern Abend versammelte 
sich das Personal der Frankfurter Sozietätsdruckerei im 
Setzersaal, um den Abschied des ältesten aktiven Setzers Frank- 
furts, Herr Wilhelm Barth, zu feiern. Herr Oberfaktor Fink hielt 
eine Ansprache, in welcher er hervorhob, dass Herr Barth länger 
als 60 Jahre am Setzkasten gestanden und sich redlich bemüht 


habe, überall seine Pflicht zu thun. Wenn Herrn Barth auch von 


manchen Kollegen ein gewisses „Sündenregister“ vorgehalten wer- 
den könnte (Herr Barth hat sich der Gehilfenorganisation nicht 
angeschlossen), so gelte es doch heute einen seltenen Abschied 
zu feiern, indem derselbe in den Ruhestand trete und es sei 
doch wohl selbstredend, dass wenn jemand 60 Jahre am Setzkasten 
seine Schuldigkeit gethan, er auch die Ruhe wirklich verdient 
habe. Ubrigens habe der Scheidende so vorzügliche Eigenschaften, 
dass es thatsächlich jedem Kollegen leid thue, ihn scheiden zu 
sehen. Das Band inniger und allseitiger Freundschaft, das alle 
Kollegen mit Herrn Barth verbinde, sei so fest verknüpft, dass 
ihm auch treue Freundschaft ferner sicher sei. Mit dem Wunsche 
ferneren Wohlergehens schloss Redner und brachte ein dreifaches 
Hoch auf den „lieben Barth“ aus, in welches alle begeistert ein- 
stimmten. Der Chef der Sozietätsdruckerei, Herr Beer, sprach 
Herrn Barth ebenfalls seine volle Anerkennung für die geleisteten 
Dienste aus und gab dem Wunsche Ausdruck, dass er noch recht 
viele Jahre sich stets voller Gesundheit erfreuen möge. Er hoffe, 
dass bei ferneren Gelegenheiten, z. B. bei Geschäftsfesten, auch 
Herr Barth anwesend sei. Die Sozietätsdruckerei behalte sich 
eine besondere Auszeichnung vor. Jedenfalls solle das Zusammen- 
gehörigkeitsgefühl durch die Scheidung nicht erkalten. Herr 
Barth bat, ihn von einer Erwiderung zu entbinden, da er zu ge- 
rührt und dadurch ausser Stande sei, zu reden. Mit herzlichem 
Händeschütteln schloss die kurze, aber erhebende Feier. 

* Heidelberg. Eine nachahmenswerte Neuerung, deren 
Anregung vielleicht aus Nr. 43 der „Zeitschrift für Deutschlands 
Buchdrucker“ stammt, hat die hiesige Schnellpressenfabrik A. Hamm 
auf Veranlassung ihres Direktors Herrn Miiller getroffen. Sie 
macht nämlich durch Anschlag bekannt, dass sie ihren Arbeitern 
für praktische Vorschläge zur Vereinfachung und zur Verbesserung 
in der Bearbeitung der Maschinen und ihrer Teile Prämien in 
barem Gelde gewährt. Hierdurch soll bei den Arbeitern das 
Interesse am Geschäfte gehoben und zugleich eine grössere geistige 
Regsamkeit herbeigeführt werden, damit sie nicht nur mechanisch 
ihr Werk verrichten, sondern auch selbständig dabei denken. 

er- Leipzig. Am Sonntag, 3. Dezember, stattete die Ty po- 
graphische Gesellschaft der Aktien gesellschaft für Linier- 


apparate (Patent Grosse) in ihrem Betriebslokal in Leipzig einen 
Besuch ab. Die Firmeninhaber führten den Linierapparat, der 
sowohl an der Schnellpresse wie Tiegeldruckpresse in Thätigkeit 
war, praktisch vor und die zahlreichen Anwesenden überzeugten 
sich von der sicheren Funktion des Apparates wie auch von dessen 
mannigfachen Vorteilen für die Praxis. Der im Preise sehr mässige 
Apparat kann an jeder Schnellpresse und Tiegeldruckpresse ange- 
bracht werden. Die Linierung erfolgt vor dem Druck und zwar 
in der Weise, dass eine vor den Greifern angebrachte und mit 
Linierrädern versehene Welle, nach erfolgter Annahme von Wasser- 
farbe, über den angelegten Papierbogen durch die Cylinderum- 
drehung rotiert und einen vielfarbigen Liniendruck bewirkt. Der 
eigentliche Druck erfolgt unmittelbar darauf und das Resultat ist 
dann ein bedruckter und zugleich mehrfarbig linierter Bogen. Der 
Apparat ist sehr einfach und das Druckresultat nach jeder Rich- 
tung hin befriedigend. Für Accidenz- und Formulardruckereien 
dürfte der Apparat von grösstem Vorteile sein. 

* Leipzig. Von geschätzter Seite wird uns geschrieben: „Herr 
Wilhelm Fink sagt in einem Bericht über die Trockenstereotypie 
in Ihrer Ausgabe vom 21. Dezember 1899 wörtlich Folgendes: 
„Dass, wie gesagt worden, die Schrift bei dem (Trocken- 
stereotypie-) Verfahren Not leide, bestreite ich ganz ent- 
schieden; im Gegenteil wird die Schrift ganz bedeutend mehr 
geschont als bei unserm früheren Stereotypieverfahren.“ Ich bitte 
die Schriftleitung der „Zeitschrift“ ganz ergebenst, zu bestätigen, 
dass die anliegende Nr. 355 der „Frankfurter Zeitung“ vom 
23. Dezember 1899 erheblich beschädigte Kopf- und Titelzeilen, 
Brot- und Auszeichnungsschriften aufweist, Beschädigungen, wie 
solche bei anderen grossen Blättern, insbesondere bei den grossen 
sächsischen Blättern, welche nach dem nassen Verfahren arbeiten, 
wie „Leipziger Tageblatt“, „Leipziger Neueste Nachrichten“, 
„Dresdner Anzeiger“, „Dresdner Nachrichten“, „Dresdner Neueste 
Nachrichten“, „Arbeiterzeitung“ u. s. w., nicht zu finden sind.“ — 
Bemerkung der Schriftleilung: Wir können das von der in Rede 
stehenden Nr. der „Frankfurter Zeitung“ Gesagte allerdings nur 
bestätigen. 

-n- Weimar. Der hiesige Gemeinderat beschäftigte sich in seiner 
Sitzung vom 22. Dezember auch mit einer Petition, welche um 
Vergebung von Buchdruckarbeiten nur an tariftreue 
Firmen ersuchte. Der Herr Oberbürgermeister bemerkte, dass 
sich die Gemeindebehörden auf diese Angelegenheiten nicht ein- 
lassen könnten, da auch die, die diesen Tarif nicht anerkennen, 
in Weimar ihre Steuern bezahlten. Die Petition wurde darauf 
abfällig beschieden. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Die Firma Maschinenfabrik Kempewerk 
in Nürnberg legt der heutigen Nummer einen Prospekt über ihre 
Stereotypie-Unterlagen bei, worauf wir unsere Leser auf- 
merksam machen. 

Der Deutsche Buchgewerbeverein hält Montag, den 8. Januar, 
abends 6 Uhr eine ausserordentliche Hauptversammlung im Deutschen 
Buchhändlerhause ab. Die Tagesordnung betrifft die Erhöhung 
der Summe für Ausgabe von Anteilscheinen von 450000 A auf 
550000 o, da die Ausschmückung der Gutenberghalle und die 
innere Einrichtung des Deutschen Buchgewerbehauses den als Bau- 
summe bewilligten Betrag überschritten hat. 

Papierpreiserhöhung. Der von den deutschen Druckpapier- 
fabrikanten eingesetzte Ausschuss hat, wie die „Papier-Zeitung“ 
mitteilt, am 12. Dezember die Grundlagen cines engeren Zu- 
sammenschlusses der beteiligten Fabriken erörtert und dabei seine 
besondere Aufmerksamkeit den Beziehungen zwischen den Druck- 
papierfabriken und den grossen Verbrauchern gewidmet. Es 
herrschte keine Meinungsverschiedenheit darüber, dass sowohl den 
grossen Tageszeitungen mit ihrem starken Bedarf, als auch den 
Händlern je besondere Vorteile einzuräumen seien. Dass die 
Preise für Zeitungsdruck schon jetzt entsprechend den erhöhten 
Herstellungskosten in eine steigende Bewegung eingetreten sind 
und in dieser Richtung verharren, wurde aus dem umfangreichen 
zur Verfügung stehenden Material festgestellt. 

Ein Riesendruck, von vorzüglicher Ausführung liegt uns von 
der Buchdruckerei von Louis. Schneider & Cie. in Berlin SW., 
Friedrichstr. 16, vor. Es ist dies die Weihnachtsbeilage zum 
„Berliner Lokal-Anzeiger“: „Das Jahr 1899, ein Rücklick in 


Nr. 1 


Bildern.“ Diese Beilage von 16 Folioseiten ist in einem Bogen 
im Formate von 114 zu 154 cm gedruckt und enthält ausser dem 
flott gezeichneten Kopf 99 grosse und kleine autotypische Bilder 
im Genre der „Woche.“ Der Druck des Blattes, insbesondere 
der feinnetzigen Bilder ist, wie gesagt, ein vorzüglicher, und das 
will bei dem Riesenfomat etwas sagen. 

Weohseistempeimarken mit dem Vordruck 18.. Der Bundesrat 
hat in seiner Sitzung vom 14. Dezember beschlossen, dass es zu- 
lässig sein soll, auf Wechselstempelmarken, die mit dem Vordruck 
„den ten 18 . .“ versehen sind und nach dem 
31. Dezember 1899 entwertet werden, die vorgedruckte Ziffer 18 
(oder die Ziffer 8 allein) zu dur chstreichen oder durch Uber- 
schreiben in 19 umzuändern. 

Ein deutscher Innungs- und Handwerkertag soll, wie der Vor- 
stand des Oentral-Ausschusses der vereinigten Innungsverbände 
Deutschlands bekannt giebt, im Monat Juni künftigen Jahres ab- 
gehalten werden. Man will erst die wahrscheinlich am 1. April 
beginnende praktische Thätigkeit der Handwerkskammern und das 
Inkrafttreten der Bestimmungen über den Meistertitel und das 


Lehrlingswesen abwarten, ehe man den getäuschten Hoffnungen 


Ausdruck verleiht, heisst es in dem erlassenen Rundschreiben. 

Kalender. Die Graphische Kunst-Anstalt von Louis Pasenow 
(Inh. Eugen Pasenow) in Stettin widmete ihren Geschäftsfreunden 
zum Jahreswechsel einen grossen Wandkalender, der sehr 
sauber in Farben- und Golddruck ausgeführt ist und sowohl in 
der Schriftanordnung und Farbenwahl, wie in der ornamentalen 
Schmückung einen harmonischen Eindruck macht. In letzterer 
treten die Medaillonbildnisse von Gutenberg und Senefelder, da- 
über eine Stettiner Ansicht und eine die Lithographie versinn- 
bildlichende geflügelte weibliche Figur hervor. Eine breite Um- 
rahmung in Gold, Grün und Schwarz umschliesst das Ganze. — 
Die Firma Beit & Co., Buch- und Steindruckfarbenfabrik 
inHamburg hat, umihre Geschäftsfreunde zu erfreuenundsich bei 
ihnen in Erinnerung zu halten, zum diesmaligen Jahreswechsel 
zum Plakat und zu einem Pariser Künstler, dem Professor Hans 
Christiansen gegriffen. Der grosse Plakatkalender, den dieser 
Künstler mit der Chromolithographischen Kunstanstalt von Wezel 
& Naumann in Leipzig geschaffen, ist ein ganz im modernen 
Kunststile gehaltenes Blatt von künstlerischer und technischer 
Vollendung in den Einzelheiten und in seiner Farbenfreudigkeit 
zugleich eine weithin leuchtende Farbenreklame. Schön und ge- 
schmackvoll aber werden das von klatschigen Mohnblumen um- 
rahmte Frauenbildnis, das den Mittelpunkt im Entwurfe Chris- 
tiansens bildet, wohl nur ganz eingefleischte Verehrer der modernen 
Richtung finden. — Gebrüder Gotthelft, Kgl. Hofbuchdruckerei in 
@assel, widmeten ihren Geschäftsfreunden am Jahreswechsel den 
bereits in einer früheren Nummer von uns beschriebenen modern 
geschmückten Wandkalender mit zwei Notizblöcken und Jahres- 
kalendarium. Die Ausführung des Kalenders ist eine saubere und 
geschmackvolle. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


 Geschäftsveränderungen, Herr Carl Hofmann, Fachgeschäft für 

Druckereibedarf, hat sein Geschäft von Leipzig -Reudnitz nach 
Leipzig-Neustadt, Einertstr. 3, verlegt. — Die Firma Meisen- 
bach, Riffarth & Co., graphische Kunstanstalten, hat ihre Anstalt 
in München nach ihrem neuerbauten Betriebsgebäude in der 
Bandwehrstrasse 57/59 verlegt. — Die Firma Rudhard’sche Giesserei 
in Offenbach a. M. hat ihre seitherigen Geschäftsleiter und Pro- 
kuristen, die Herren Carl Klingspor jr. und Wilhelm Klingspor, 
Söhne des Inhabers der Firma, als Teilhaber aufgenommen. 

Eingetragene Firmen. In Breslau die Firma Graphische Kunst- 
anstalten, G. m. b. H., mit einem Stammkapital von 375000 of 
Beteiligt sind die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags- 
anstalt vorm. S. Schottländer mit ihrer lithographischen Anstalt 
und die Firma P. Cohn. Geschäftsführer ist Herr Georg Cohn in 
Breslau. — In Steglitz bei Berlin die offene Handelsgesellschaft 
Burtschik & Heise, Gesellschafter die Herren Buchdrucker Paul 
Burtschik zu Schöneberg und Buchdrucker Carl Hermann Heise 
zu Charlottenburg. | 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Oettler 
in Schönfeld bei Pillnitz am 20. Dezember. 

Auszeichnung. Der Faktor der Buchdruckerei von W. A. Home 
Erben in Berlin, Herr Adolf Mierwald, erhielt anlässlich seines 
50 jährigen Geschäftsjubiläums das allgemeine Ehrenzeichen. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 5 


Jublläen. Das 25jährige Geschäftsjubiläum begingen in 
der Druckerei von Denter & Nicolas in Berlin die Herren Metteur 
Hermann Meden und Kontordiener Otto Packy. — Herr Buch- 
druckereibesitzer J. A. L. Bauer in Hamburg feierte am 3. Januar 
sein 25Bjähriges Geschäftsjubiläum. — Am 1. Januar feierte 
der in der Druckerei von Breitkopf & Härtel seit 48 Jahren be- 
schäftigte Schriftsetzer und Revisor Herr Franz Heinrich Poeschel 
sein 50jähriges Berufsjubiläum. Der Deutsche Buchdrucker- 
Verein liess dem Jubilar an seinem Ehrentage ein schön ausge- 
stattetes Anerkennungsdiplom unter Glas und Rahmen überreichen. 

Gestorben. In Offenbach starb am 13. Dezember Herr Schrift- 
giessereibesitzer H. van der Heyden, 61 Jahre alt. 


$ 


Litteratur. 


Annuaire de i’Imprimerie, herausgegeben unter Mitwirkung 
mehrerer graphischer Fachleute von Arnold Müller in Paris, Rue 
de Seine 36 (Preis 2 Fr.), ist im 10. Jahrgang für das Jahr 1900 
in ansprechender Ausstattung erschienen. Das Buch, auf das unser 
Pariser Mitarbeiter bereits in Nr. 48 lobend aufmerksam gemacht 
hat, ist für das französische Sprachgebiet ein Unikum, seines reich- 
haltigen und zuverlässigen Adressenmaterials, sowie seines tech- 
nischen und litterarischen Inhalts halber aber auch für Graphen 
und graphische Geschäfte anderer Nationen von Wert. Wir machen 
deshalb auch unsere Leser auf das Miiller sche Jahrbuch aufmerksam. 

Typographische Jahrbücher (herausgegeben vom Technikum für 
Buchdrucker in Leipzig). Ende gut, alles gut, darf man von 
diesem technischen Fachblatte sagen, denn mit nicht weniger 
als 15 Kunstbeilagen verabschiedet sich sein 20. Jahrgang im XII. 
Heft von seinen Lesern. Diese Beilagen sind samt und sonders, 
wie fast alle der früheren Hefte, in eigener Druckerei hergestellt 
und haben, auch wie die früheren, das Gute, dass sie keine Parade- 
pferde, sondern Muster sind, aus denen jeder Befähigte Nutzen 
ziehen kann. Was für eine Fülle von Anregungen, Ideen und 
Erfahrungen wiederum in den zwölf Heften liegt, weiss der Fach- 
mann wohl zu schätzen. Daher auch die grosse Auflage der „Jahr- 
bücher“, die man fast in jeder Druckerei findet. Das letzte Heft 
behandelt in seinem Texte im Besonderen die Ausbreitung der 
modernen Richtung, die ja von den „Jahrbüchern“ wie von keinem 
andern Fachblatte vertreten wird. Zu beziehen sind die „Typo- 
graphischen Jahrbücher“ zum Preise von 40 Pfg. pro Heft durch 
jede Buchhandlung. | 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Einundvierzigster Nachtrag 
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1897 (bezw. 57. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. Mannheim: Bartsch, Adolf. 
Flensburg: Thordsen, Thomas. Urach: Bühler, Hermann. 
Pinneberg: Beig, A. Zweibrücken: Rohrbacher, Aug. 
ll. Kreis. V. Kreis. 


Bielefeld: Schumann & Co. Bamberg: Schulz, Max Richard. 
Elberfeld: Vaterl. Lebensversiche- München: Geiger. 
rungs-Aktien-Gesellschaft. S Kuhn, Carl. 
Herford: Heidemann, Gebr. m Olbrich, Josef. 
Krefeld: Kramer & Baum. VII. Kreis. 
Plettenberg: Maercker, O. Leipzig: Weber, J. J. 
Ill. Kreis. Zwickau: Schmidt, H. 


Bockenheim: Kaufmann & Co. VIII. Kreis. 
Cassel: Drubel, Theodor. Berlin: Rosolleck, Gebr. 
Frankfurt a. M.: Kunz & Gabel. j Scheibel: Emil. 
5 Schrodt, Joh. 8 Schneider, A. 
Fritzlar: Huhn, B. IX. Kreis. 


IV. Kreis. Danzig: Dannemann, M. 
Konstanz: Papierwarenfabrik Gleiwilz: Stephan, Gustav. 
(C. Müller). Königsberg: Karg & Manneck. 
Bekanntmachung. 


Gemäss § 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 
das Schiedsgericht in Breslau neu- konstituiert. Gewählt wurden 


mer 


6 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 1 


prinzipalsseitig die Herren Max Neusch, W. Grütiner, O. Guts- 
mann, E. Lilienfeld als Mitglieder, Paul Förster, A. Schreiber als 
Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren H. Stenzel, E. Brucksch, 
Fr. Schönborn, P. Schwerin als Mitglieder, P. Hartmann, Max 
Reich als Stellvertreter. Den Vorsitz übernahm prinzipalsseitig 
Herr Max Neusch (W. G. Korn), gehilfenseitig Herr Stenzel (Buch- 
druckerei Grass, Barth & Co.). Beschwerden oder Streitfälle in 
Sachen des Tarifs seitens der einen oder anderen Partei sind an 
den betreffenden Vorsitzenden behufs Erledigung zu richten. 


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Der Magdeburger Arbeitsnachweis, früher Breiteweg 116, 
befindet sich jetzt Magdeburg-Werder, Weidenstr. 8. Verw.: 
Ludwig Ebermann. Der Hamburger Nachweis Pagendamm 25 
ist jetzt in Fersiehl's Buchdruckerei, Catharinenbrücke 2. Verw.: 
E. Müller. 

Berlin, 30. Dezember 1899. 

Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 


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Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof. 


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Hierzu eine Beilage der Firma Maschinenfabrik Kempewerk i in Nürnberg sowie Titel u. Inhalts- Verzeichnis z. XI. Jahrgangd. "Zei, 


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bp pos 2141 — ` gem. 


- Maschinenfabrik nempewerk Nürnberg. 


Telegramme: Kempewerk Nürnberg. G. m. h. H. Briefe: Kempewerk Nürnberg. 


13 IAEA TRETEN — 


— Der Druck der Stereotypen. 


Die Stereotypen kommen für den Flachdruck in der DS T, 
Regel in einer Starke von 12 Punkt oder 1 Cicero in die Klasse B 
Maschinensäle. Diese Stereotypplatten verlangen Unter— 
lagen, anf welchen sie befestigt werden müssen und mit 
welchen sie gemeinsam auf die Schrifthöhe der be— 
treffenden Offizin zu bringen sind. Das Befestigen der 
Stereotypen geschieht auf zweierlei Art: entweder durch 
Aufnageln auf Holzplatten oder mittelst Facettenhaltern, 
auch „Plattenschuhe“ genannt. Das Aufnageln erfolgt 
nur noch für den Druck von groben Düten oder Beuteln, 
für Packpapiere und dergl., bei welchen es auf die 


Schattierung nicht ankommt und Register nicht gehalten 
Für den Druck besserer Arbeiten Unser vorstehendes Bild zeigt eine Kolumne B-Fa- 


umfasst die grosse Reihe der eisernen Facettenstege 
aller Art, wie solche von den Buchdruckereien gewünscht 


werden. 


Stereotypie-Unterlage Klasse B. 


werden braucht | 
bedienen sich die Buchdruckereien aber ausnahmslos der |cetten, bestehend aus 4 Eck- und 2 Mittelstücken für eine 
Oktavplatte. Der freie Raum zwischen den einzelnen 


Metall-Unterlagen. 
Die Metall-Unterlagen teilt das Kempewerk zu Facettenstegen wird vom Maschinenmeister ausgefüllt 


Nürnberg in drei Klassen (A, B und C) ein, und diese mit eisernen Füllstegen, welche Flöhe halten mit den 
Einteilung ist Gemeingut der Buchdruckerwelt geworden. Facettenstegen und systematisch genau gearbeitet sind, 


* ** 


Klasse A 


umfasst die Stereotypie-Unterlagen aus Schriftmetall, 
d. h. aus Bleistegen. 


Eiserner Füllsteg „Blanco“ mit geschlossener Oberfläche. 


Eine Anzahl Bleistege von 4 Cicero Breite und 
in Längen von 1 bis 5 Konkordanz wird zu einer ent— 
"2 sprechend grossen Platte vereinigt. Diese Bleistege 
(Hohlstege) sind in der Regel 1 Cicero niedriger als die 
vorhandene Schrifthöhe, sie werden zu beliebig grossen 
Unterlagen zusammengestellt und mit den Stereotypen 
bedeckt; an den Randseiten des Stereotyps setzt der 
Drucker eine verstellbare Messingfacette, 12 Punkt oder 
Cicero stark, ein, welche das Stereotyp vollständig 
genügend festhält. Differenzen im Füllraum werden 
durch Quadraten -Ausschluss in verschiedenen Stärken 
ausgeglichen. Lücken bis zu 2 Cicero Breite, durch um- 
gelegte Quadraten gebildet, beeinträchtigen den Stereotyp- 
druck nicht. 


Stereotypen in Quartgrösse erfordern je 4 Eck- und 
4 Mittelstücke B, solche in Foliogrösse je 4 Eck- und 
8 Mittelstücke B. An Ausfüllmaterial kann der Besteller 
auf 100 Ocm freien Raum 1 Kilo eiserne Füllstege 
rechnen, ohne weiteren Zuschuss ins Auge zu fassen, 
denn das ist schon gut gerechnet. 100 Cem Füllstege 
in verschiedenen Grössen ergeben gleich 1 Kilogramm 
Füllstege zu Mark 3.50. 

Wer Pariser Höhe führt, wolle dies bei der Be- 
stellung angeben, im anderen Falle wären jeder Bestellung 
3 Cicero m beizufügen. Die Stärke der Stereo- 
typen ist stets mit 12 Punkt (1 Cicero) angenommen. 
Preise: i 
Grössen und ermässigte Preise der Facetten-Stege B 

(ganz gleich ob Eck- oder Mittelstücke): 
Facetten-Steg Bı: 4X 4 Cicero gross Mk. —.80 
S „% e 8 


Eine Form von etwa 33x44 cm, welche zum Druck 
von 2 Kolumnen Formularplatten dienen soll, ist unge- 
fähr 20 Kilo schwer. Das Kilo Stege dieser Art kostet 
Mk. 1.10. Dazu sind erforderlich 16 verstellbare Messing- 


29 E E 1.— 


facetten A, in Petit- oder in Cicero-Einzelkonkordanzen. „ Br 8X. 8 55 T 1.10 
> H 2 
Das System nach Klasse A wird in Formulardruckereien 2) „ B34. 8 12 s3 T 5 1.20 
und dort, wo nicht oft stereotypiert wird, angewendet, 39 „ Dar 8 20 ss $ 7 1.60 
= S Der Irspa ni S WW CH) kön 1811 auch die Cicero- 


weil Klasse A den gemeinsamen Druck von Satz und 


0 Stereotypen bequem zulässt und der Buchdruckerei— e As, 8 Cicero lang, a 50 Pfg., an Stelle 
besitzer die Hohlstege auch für den Bedarf der Setzerei | VOP Facettenstegen verwendet werden. | 
gebrauchen kann. Preise der Füllstege: e Ä 
Bestellung pn Í Cicero breit von Messing Mk. 6.— per Kilo 
2 1 „ von Eisen 5 base 5 
(Plattenfläche ca. 33x44 cm). 3 - 3 „ eet, 
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1 KiloBleiunterlagen, sortiert v. 1 bis 5 Konkordanz M. 1.10 Die grössten Aufträge können in kürzesten Fristen | 
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/ g eggrössen zulässig. 
1 Cicerofacette Nr. A2, 1 Konkordanz lang Se Facettenstege B4, 8X 12 Cicero, und Füllstege auf 
ECicerofacette Nr. As, 2 Kopkordanz lang .„.—:90 Pariser System, 1 Cicero niedriger als Schrifthöhe, fast 
5 y 5 immer vorrätig. S * 


Das 
Stereofyp-Druck- 
Fundament 


dient dem Stereotypie-Massendruck im allerweitesten äusseren Weite des grössten Schliessrahmens der be- PES 
Umfange. Die Fundamente C brauchen keine Schliess- treffenden Offizin. 
rahmen, weil sie, mit den Stereotypen bedeckt, direkt Sämmtliche Fundamente teilen wir auf Wunsch 

in die Schnellpresse verbracht werden können. Als|kostenfrei in halbe, viertel oder andere Grössen, welche 
Fundamentgrosse wird am besten der äussere Umfang einzeln in kleineren oder grösseren Maschinen verwendet 


EE der grössten Schliessrahme testgestellt. und auch als ein Stück genau passend zusammengefügt 
Ber Sa Die Stereotypen werden einzeln mit Hilfe kleiner |werden können. Jede Grösse kann geliefert werden. 
7 5 e acettenhalter es r 9 5 Normal- Fundamente 55 * 78 cm haben wir meist 
. SC e versandtbereit am Lager. 

= Preis der Stereofypiedruck-Fundamente 6: x e 
Be Der Preis beträgt pro O cm 3 Pfennig, ganz gleich S 
in welcher Grösse die Be Fundamente be- Preise der Facettenhalter: 
Stellt werden. 3 ieere beit „ „„ vernickelt AS Pfg. 
| Die e C werden in allen Grössen ge- 4 55 e EL EE A, 

3 und genügt bei Bestellung einfach Angabe der Ersatzschrauben aller Art pro Stück 5 Pfg. 


‚iserne Blanco-Ste ege 


a um Füllen der Stereotyp- -Unterlagen Klasse B, zugleich Satzstege für Formulare und Tabellen, sowie F ormatstege. 
53 N Preise für jede Steg- Sorte, ohne Aufschlag. 
— 85 Š i Kä 2, 3, 4 und 6 Cicero breit. 


40 Pfg., 24, 28 a 50 ig. 
Pfg., 24 à 85 :Pig., "282 60 Fig. 
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| Preis pro Stück in Cicero Länge: 4.884,20 Pfg., 12, 16, 20 à 
Preise pro SE bei 8 Cicero Breite in Cicero Länge: 12, 16, 20 à 50 


NE | | 32 à 65 Pfg., 36 à 70 Pfg., 40 e? à 80 


S Gedruckt auf einer Kempe-Kosmos-Schnellpresee Nr. 5b. 
SE | SS Buchdruckerei Hans Zeder, Nürnberg. 


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= Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Werein, ex2- 


XII. Jahrg. 


Leipzig, II. Januar 1900. 


Die Zeitschrift fur Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 oM 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 o% 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 


gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches EE D Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
Fr Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. — 


Nichtamtlicher Teil. 


Firmenmissbrauch. 


Fin Übelstand, der die geschäftliche Existenz vieler 
( ohnehin mit Mühen und Sorgen aller Art kämpfen- 
der Buchdruckereibesitzer zu benachteiligen geeignet 
e ist, wird in der überhandnehmenden Gepflogenheit 
von mancherlei Druckarbeiten vermittelnden Personen, ins- 
besondere von Papierhändlern, beklagt, ihre Firma mit oder 
ohne Nebenbezeichnung als Druckerei auf den von ihnen nicht 
selbst hergestellten, sondern nur vermittelten Drucksachen an- 
bringen zu lassen. Denn das Publikum, das von der Her- 
stellungsweise der Drucksachen keine Kenntnis hat, nimmt 


denjenigen, dessen Firma es auf einer Drucksache erblickt, für 


deren Erzeuger und macht seine Bestellungen bei diesem und 
nicht bei dem Buchdrucker, von dem der vielleicht recht gute 
Druck herrührt. Der Verdienst, der bei den vermittelten 
racksachen — meist sind es solche geschäftlicher oder gesell- 
Ichaftlicher Natur — herausspringt, wandert zum Löwenanteil 
in die Tasche des Vermittlers und dies gestaltet sich im Ganzen 
um so nachteiliger für den Buchdrucker, als der Vermittler 
nicht nur durch die Druckfirma, sondern auch durch Vorlage 
und Auslage fremder Druckmuster bemüht ist, in dem Kunden 
den Glauben zu erwecken, es mit einem wirklichen Buchdrucker 
zu thun zu haben, und als er erfahrungsgemäss meist einen 
äusserst ungünstigen Einfluss auf die Druckpreise der von ihm 
vermittelten Drucksachen ausübt. Giebt es ja doch derartige 
eute, die sich mit dem ihnen zufliessenden Nutzen am Papier 
oder Karton begnügen, den ausführenden Drucker nebenbei 
noch drücken und nun dem Besteller in einem Glorienschein 
der Billigkeit erscheinen, der auf die Buchdrucker die schwärze- 
sten Schlagschatten wirft. 
Mit dem beregten Ubelstand hat man. sich sehon wiederholt 
in der Fachpresse und in Versammlungen beschäftigt, nament- 


lich seit dem Erscheinen des Gesetzes zur Bekämpfung des 
unlautern Wettbewerbs, von dem von vielen Seiten erwartet 
worden ist, dass es eine Wendung zum Besseren herbeiführen 
helfen werde. Bis jetzt hat diese Wendung aber noch auf 
sich warten lassen, denn man hat von einer Inanspruchnahme 
des Gesetzes noch nicht viel gehört, wohl weil dieselbe für 
den Einzelnen gar nicht so -leicht ist. Papierhändler, die an 
den in Rede stehenden Firmenmissbrauch gewöhnt sind, setzen 
ihn unbeirrt fort, ja sie glauben sogar, auf ihn, als eine Handels- 
usance, ein Recht zu haben, und der Buchdrucker, welche die 
ihnen von Papierhändlern zugehenden Aufträge Dritter aus- 
führen und mit den Firmen der Papierhändler versehen, giebt 
es, wie es scheint, auch genug. 

Was aber dem Einzelnen bisher nicht möglich war, das 
lässt sich vielleicht auf körperschaftlichem Wege erreichen, und 
deshalb ist der Beschluss der Innung Leipziger Buchdruckerei- 
besitzer, gegen solche Geschäfte, die als Buchdruckereien 
firmieren oder sich auf Drucksachen als Inhaber von Buch- 
druckereien bezeichnen, obgleich sie keine solchen besitzen, auf 
Grund des Gesetzes gegen den. unlautern Wettbewerb seitens 


der Innung gerichtlich vorzugehen, als ein Anfangsschritt hierzu, 


der hoffentlich von anderen Vereinigungen im Gewerbe Nach- 
folge findet, zu begrüssen. 

Wenn ein Agent, ein Buchbinder, Schreibwaren - oder 
Papierhändler, der sich erwiesenermassen nur mit der Annahme, 
nicht aber mit der Herstellung von Druckarbeiten beschäftigt 
und keine Buchdruckerei besitzt, auf den von ihm seinen Kun- 
den vermittelten Drucksachen seine Firma mit dem Zusatz an- 
bringt „Druck von“ oder „Buchdruckerei von“, so liegt die 
Behauptung einer unwahren Thatsache zu Zwecken der Täuschung 
zu Wettbewerbszwecken auf der Hand. Derartige: Fälle kom- 
men aber wohl seltener vor. Weit häufiger. hingegen. sind die 
Fälle, in denen der Drucksachenvermittler sich auf den Druck- 


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12 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


Nr. 2 


sachen nur seiner Firma ohne die obenerwähnten Zusätze be- 
dient und damit das wider den unlautern Wettbewerb gerichtete 
Gesetz zu umgehen glaubt. Gegen diese Gesetzesumgehungen 
würde sich die körperschaftliche Thätigkeit vornehmlich zu 
richten haben. 

Aus Papierhändlerkreisen werden merkwürdige Ansichten 
geltend gemacht. Einige meinen, sie hätten, wie andere Kauf- 
leute auch, das Recht, auf ihre Waren ihre Firma zu setzen, 
und da die Drucksachen von ihnen, nicht von dem Buchdrucker, 
als eigene Waren an den Kunden abgeliefert würden, so stehe 
ihnen dieses Recht auch bei diesen zu. Hieraus wird dann 
weiter abgeleitet, dass die Anbringung der Papierhändlerfirma 
auf den von dieser vertriebenen Drucksachen handelsüblich sei, 
und dass sich der Drucker mit diesem Handelsbrauch abzufinden 
habe. Und von dem hohen Ross des Handelsbrauches kommt 
ein Papierhändler sogar zu der Ansicht, dass seine dem Drucker 
erteilten Aufträge seine „geistige“ Arbeit seien, denn die von 


ihm im Aufdruck gebrachten Entwürfe und Neuheiten stammten 


von ihm oder doch wenigstens von seiner eigenen Kundschaft 
her, und die Arbeit des Druckers sei nur nach Angabe ge- 
leistete „mechanische“ Arbeit. Der Drucker, der für ihn arbeite, 
sei mithin nur sein Arbeiter, der ihm auf das Stück, anstatt 
im Tagelohn arbeite. 

Mit solchen Uberhebungen wollen wir uns nicht weiter be- 
fassen. Man könnte sie höchstens von der humoristischen Seite 
nehmen, dazu aber ist uns der Gegenstand zu ernst. 

Die Handelsüblichkeit der Gepflogenheit einiger (nicht aller) 
Papierhändler, auf die von ihnen gelieferten, aber nicht gefer- 
tigten Drucksachen ihre Firma zu setzen, dürfte schwer zu 
beweisen sein, und zwar schon deshalb, weil den Papierhändlern, 
die diesem Brauch huldigen, sicherlich ebenso viele entgegen- 
gestellt werden können, die ihn als nicht in der Ordnung 
unterlassen. 

Dagegen besteht der Gewerbsbrauch der Buchdruckereien, 
und wenn man diese als Handelsgeschäfte auffasst, deren Han- 
delsbrauch, ihre Firma auf den von ihnen gefertigten Accidenz- 
arbeiten anzubringen, von altersher, und er ist so allgemein 
bekannt und so allgemein anerkannt, dass jedermann ohne 
weiteres annimmt, die auf einer Drucksache angebrachte Firma 
sei die Firma des Buchdruckers, der sie herstellte, auch wenn 
sie nicht mit dem Zusatz „Druck von“ versehen ist. Und 
wenn der erste beste Mann aus dem Volke hört, die auf einer 
Drucksache angebrachte Firma sei nicht die eines Buchdruckers, 
sondern die eines mit irgend etwas handelnden Kaufmanns, 
oder eines Agenten u. s. w., so ist er, auch ohne dass man ihn 
darauf aufmerksam macht, ohne weiteres überzeugt, dass da 
etwas nicht in Ordnung ist. 

Das Anbringen der Druckfirma auf Accidenzdrucksachen 
bildet mithin einen alten Brauch des Buchdruckgewerbes, der 
zum Gewohnheitsrecht geworden ist, und dies umsomehr, als 
er für den Drucker einen gewissen Reklamewert hat. Masst 
sich ein blosser Drucksachenlieferant an, seine eigene Firma 
auf den Drucksachen anzubringen, die er gar nicht angefertigt 
hat, so macht er sich mithin eines Eingriffs in die Rechte des 
Buchdruckers und eines Verstosses gegen das Gesetz gegen den 
unlautern Wettbewerb schuldig. Er will damit allen denen, in 
deren Hände die Drucksache kommen wird, zu seinem eigenen 
Nutzen und zum Nachteile des Druckers die unwahre That- 
sache vorspiegeln, dass er im Besitz einer eigenen Druckerei 
sei. Auf den Zusatz „Druck von“ oder irgend einen andern 
die Buchdruckereigenschaft andeutenden Zusatz zur Firma kommt 
es dabei gar nicht an, denn das Publikum hält, wie gesagt, 
denjenigen für den Hersteller einer Drucksache, dessen Firma 
diese trägt, und von dieser Thatsache ausgehend, firmieren auch 
Buchdruckereien sehr oft nur mit dem Firmanamen. 

Die gerichtliche Verfolgung des besprochenen Firmenmiss- 
brauchs dürfte somit auch in den Abarten dieses Missbrauchs 
keine erheblichen Schwierigkeiten bieten, und wenn sie von 
einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft, wie eine Innung, in 


die Hand genommen wird, so dürfte sie sich wohl auch im 
Interesse des Buchdruckgewerbes so gründlich durchführen 
lassen, dass gewissen Papierhändlerkreisen die Meinung benom- 
men wird, es stehe ihnen bei dem beregten Firmenmissbrauch 
ein Handelsbrauch zur Seite. 

Auf den Umstand, dass die Buchdrucker selbst eine gewisse 
Schuld an dem besprochenen Übelstand insofern mit tragen, 
als sie Helfershelfer bei dem Firmenmissbrauch sind, legen wir 
nicht so viel Gewicht; denn es ist ja hinlänglich bekannt, wie 
es im gewerblichen Wettbewerb herzugehen pflegt: macht es 
der nicht, macht es ein anderer; einer macht es. Auch halten 
wir es nicht für angebracht, der Verständigung zwischen Druck- 
sachenlieferant und Buchdrucker dahingehend, dass beide ihre 
Firmen anbringen, heute das Wort zu reden. Dazu ist später 
auch noch Zeit. Für wichtiger halten wir, dass zunächst ein- 
mal das Recht der Buchdrucker auf die Firma bei Accidenz- 
drucksachen festgestellt werde, und dazu müssen die Buchdrucker 
selber mitwirken. 


Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens. 


H. W., 20. Dezember 1899. 

Alle Berufskreise sind sich darüber einig, dass die britische 
Geschäftswelt sich gegenwärtig einer geschäftigen Zeit erfreut 
und das Buchdruckgewerbe und die verwandten Industrien machen 
hiervon keine Ausnahme. Ein der Wirklichkeit entsprechendes 
Zeichen vom Stande der Dinge bieten die Anzeigen in den Zei- 
tungen. Dieselben enthalten zwar auch unter normalen Verhält- 
nissen stets eine stattliche Zahl von Gesuchen unter dem Stich- 
wort „Stellung wird gesucht“; jetzt aber scheinen die Anzeigen 
unter der Rubrik „Offene Stellen“ diejenigen der Stellensuchenden 
ganz bedeutend zu überwiegen, und eine Anzahl aufs Geradewohl 
herausgegriffener Zeitungen machen ersichtlich, dass dieses Ver- 
hältnis ganz allgemein herrscht. 

Die Buchdruckmaschinenfabrikanten und die Schriftgiesser 
werden jetzt in die Preiserhöhung der Rohmaterialien mit 
verwickelt, die bei Eisen und Stahl, Blei und Zinn eine wahrhaft 
erschreckliche ist. Die Schriftgiesser scheinen nun nicht imstande 
zu sein, ihre eigenen Preise zu erhöhen, und zwar zweifellos des- 
halb, weil unter ihnen keine Einigkeit herrscht; die Maschinen- 
fabrikanten hingegen sind in verschiedenen Zweigen dabei, ihre 
Preise zu erhöhen und die Rabatte zu verringern. Das Papier- 
machergewerbe ist auf einem Standpunkte angekommen, wie es 
ihn seit Jahren nicht mehr gekannt hat, und der Mangel an Holz- 
stoff und die zunehmende Nachfrage nach Zeitungsdruckpapier 
haben auf die Anregung der Vereinigung der Papierfabrikanten 
zu dem Beschlusse geführt, die sämtlichen Preise zu erhöhen. Die 
Buchdrucker fühlen denn auch bereits den entstandenen Druck 
und zwar nicht nur in den Preisen, sondern auch darin, dass die 
Schwierigkeiten, pünktlich geliefert zu erhalten, immer grösser 
werden. Natürlich bezieht sich dies ganz besonders auf den Zei- 
tungsdruck. 

Zwei sehr bedeutende Verkäufe von Druckmaterial, einer 
in Glasgow, der aus Anlass dessen stattfand, dass die betreffende 
Firma das Geschäft aufgab, und bei dem für 9000 Pf. St. Material 
verkauft wurde, und ein anderer, der ein lange bestehendes Haus 
in London und Belfast mit einem sogar noch grösseren Druck- 
material betraf, haben zur Verbreitung von vielem gebrauchten 
Material geführt. Die Maschinenfabrikanten sehen Derartiges natür- 
lich nicht gern, weil sie hieraus einen Verlust an Aufträgen be- 
fürchten. 

Vom Druckergesichtspunkte waren die beiden grossen Fahr- 
räder- Ausstellungen, die kürzlich in London gehalten wurden, 
bemerkenswert wegen der Qualitätsverschlechterung der 
Drucksachen. Bei früheren Ausstellungen wetteiferten die Aus- 
steller mit einander in der Schönheit und dem anziehenden Aussern 
ihrer Kataloge und ihrer Ankündigungsdrucksachen. Diesmal aber 
waren diese Sachen im Durchschnitt von gewöhnlichem Charakter. 
Für Buchdruckereien und Steindruckereien ist dies immerhin von 
einiger materieller Bedeutung. Es waren thatsächlich nur wenige 
beachtenswerte Arbeiten vorhanden. Dies ist auf die Lage, in der 


Nr. 2 


die Fahrradindustrie sich befindet, zurückzuführen, und das Buch- 
druckgewerbe muss hiervon die Konsequenzen fühlen. 

Erkundigungen bei den Stationeriehäusern haben ergeben, 
dass dieses Gewerbe ausserordentlich beschäftigt ist, und man 
glaubt allgemein, dass der Geschäftsgang dem besten früherer Jahre 
an Umfang gleich ist, ja viele halten ihn sogar noch für besser. 
Dies bezieht sich sowohl auf Weihnachts- und Neujahrskarten und 
Taschen- und andere Kalender, wie auf Neuigkeiten der verschie- 
densten Art. | 

Eine interessante Wahrnehmung, die jetzt gemacht wird, ist, 
dass alle Bnchdruckfarbenhäuser in praktischer Anwendung ein 
neues Schwarz vorführen, das speziell für den Autotypiedruck 
vorbereitet worden ist. Und in allen Fällen wird es als neu, 
weich, dicht und leicht zu verarbeiten geschildert, so dass es einem 
wirklich vorkommt, als habe irgend eine unternehmende Handlung 
von trockenen Farben das nämliche Ingredienz an einen jeden 
einzelnen der sämtlichen Farbenfabrikanten verkauft. Auf jeden 
Fall raunt man sich das zu und man sagt auch ferner, dass nicht 
nur ein spezielles chemisches schwarzes Pulver, sondern auch ein 
spezieller Firnis zu diesem Zwecke aus dem Auslande einge- 
führt wird. 

Eine der kleineren Industrien, die durch den Krieg in sehr 
günstiger Weise beeinflusst werden, ist diejenige der Kartogra- 
phie. Eine jede bedeutendere Zeitung bringt regelmässig Karten 
der vom Kriege berührten Territorien und zwar von der grossen 
und sorgfältig ausgearbeiteten farbigen Beilage bis zur kleinen 
zinko- oder lithographischen Umrisszeichnung. Ausserdem werden 
aber auch Atlanten in grossem Massstabe verkauft und in sehr 
vielen Läden findet man in den Schaufenstern Karten, die mit 
kleinen Fähnchen besteckt sind, welche die Stellungen der ver- 
schiedenen Streitkräfte anzeigen. 

In den Kreisen der Photo-Atzer spricht man jetzt von einem 
neuen Verfahren um zarte Linienplatten zu erlangen, näm- 
lich Platten mit den allerzartesten und feinsten Linien, die mittels 
der vorhandenen Verfahren nur sehr schwer in befriedigender 
Weise zu reproduzieren sind. Das Verfahren ist ein Wachsver- 
fahren und wahrscheinlich amerikanischen Ursprungs. Soviel von 
der Sache bekannt ist, handelt es sich um ein schrifthohes Galvano, 
das mittels eines Wachs-Relieflinien-Verfahrens hergestellt wird. 
Die Linie wird in Wachs graviert und das Relief durch Auf- 
bringen erhalten. Es wird nun abzuwarten sein, ob das Gewerbe 
auch ferner das gleiche Interesse an dem Verfahren nehmen wird. 

Die gegenwärtig an der Linotype üblichen Lohnsätze 
scheinen überall befriedigend zu sein; aber es sind Anzeichen da- 
für vorhanden, dass man auf Seiten der Operatoren den Wunsch 
hegt, an Stelle des festen Wochenlohnes einen Buchstabenpreis 
zu erhalten. Man erwartet, dass die Leute ein Minimum von 
22 Pence pro Tausend fordern werden; soviel jedoch bis jetzt be- 
kannt ist, wird diese Forderung nicht bewilligt werden. Augen- 
scheinlich werden wir binnen kurzem die ganze Linotype- Lohn- 
frage und möglicherweise einen Umsturz im Gewerbe vor uns haben. 

In Bezug auf die Linotype ist ferner bemerkenswert, das sämt- 
liche typographischen technischen Unterrichtsanstalten die Benutzung 
einer Maschine zu Unterrichtszwecken ganz unentgeltlich haben 
können. Einige kleinere Firmen, die Linotypemaschinen benützen, 
verschaffen sich einen kleinen Nebenverdienst dadurch, dass sie 
Namen von Personen zu den Zwecken des Wäschezeichnens giessen 
und verkaufen. Und einige andere geniale Leute versuchen den 
Operatoren direkt zu diktieren, anstatt dass sie ihre Notizen erst 
ausschreiben. 

Eine neue Papiermaschine, die soeben in Manchester auf- 
gestellt worden ist, hat den besonderen Zweck, den Anforderungen 
zu begegnen, die durch grosse Druckgeschwindigkeiten bedingt 
werden. Sie liefert eine Papierrolle von 146 Zoll Breite und hat 
eine Länge von 140 Fuss und ein Gewicht von einigen 400 Tonnen. 

Die lange und andauernde Agitation unter den Buchhänd- 
lern hat jetzt dazu geführt, dass die Buchhändler -Vereinigung 
sich entschlossen hat, mit dem neuen Jahre Reformen einzu- 
führen. Und zwar gehen dieselben dahin, dass zu Nettopreisen 
herausgegebene Bücher als solche an die Kunden zu verkaufen 
sind, und -dass die Buchhändler keine höheren Rabatte an Kunden 
gewähren sollen als 8 Pence auf den Schilling. Man hofft, dass 
diese Massnahmen allgemeine Annahme finden werden, denn im 
Buchhandel ist zur Zeit wenig zu verdienen. 


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Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 13 


Ein Faksimiledruck. 


In England und Frankreich bestehen schon seit längeren Jahren 
Gesellschaften von Bücherfreunden, Deutschland aber konnte sich 
trotz seiner litterarischen Massenproduktion bis zum Vorjahre 
keiner ähnlichen Vereinigung rühmen. Da hat es denn der be- 
kannte Schriftsteller und Herausgeber der im Verlage von Velhagen 
d Klasing in Leipzig erscheinenden „Zeitschrift für Bücherfreunde“, 
Fedor v. Zobeltitz, unternommen, eine Gesellschaft von Biblio- 
philen ins Leben zu rufen und sein Unternehmen hat lebhaften 
Anklang gefunden, denn jetzt schon, bevor noch ein Jahr seit der 
Gründung abgelaufen, geht die Zahl der Gesellschaftsmitglieder 
stark ins vierte Hundert und ist noch in stetem erfreulichen Steigen 
begriffen. Die Aufgaben, welche sich die Gesellschaft gestellt hat, 
können hier nicht näher erörtert werden; sie bestehen in der 
Hauptsache in der Förderung und Pflege der Liebe zu Büchern 
resp. zu ihrem Inhalt, und in der Verbreitung nützlicher Kennt- 
nisse in Bezug auf dieselben, was auch durch jährliche Heraus- 
gabe interessanter Werke gefördert werden soll, von denen jetzt 
das erste als Vereinsgabe erschienen ist. Der Jahresbeitrag ist 
nur ein geringer, 8 oÆ; er braucht niemand abzuhalten vom Bei- 
tritt zur Gesellschaft, über die jede nähere Auskunft erteilt wird 
von ihrem Sekretär, Herrn Victor Ottmann in Stuttgart, Hasen- 
bergstrasse 19. 

Die erste Jahresgabe des Vereins ist die Veranlassung zu dieser 
Notiz. Es ist dies ein Faksimile von Goethe’s Niederschrift seines 
Lustspiels „Die Mitschuldigen“, eine von seinen beiden ersten 
Jugendarbeiten, die uns erhalten worden sind. Er hat das ganze 
Stück selbst abgeschrieben für seine bekannte Jugendgeliebte, 
Friederike Brion zu Sesenheim bei Strassburg, und der vorliegende 
Band enthält 169 faksimilierte Seiten und einen Anhang von 19 
Seiten in Cicero Schwabacher, eine Abhandlung des Prof. Wit- 
kowsky über das betreffende Lustspiel und seiner Entstehung ent- 
haltend. Der Druck des ganzen Bandes ist von J. J. Weber in 
Leipzig hergestellt und durchweg vortrefflich gelungen; die Faksi- 
milierung der Goethe’schen Handschrift geschah photozinkographisch 
durch Meisenbach, Riffarth & Co. und giebt diese in vollster Un- 
mittelbarkeit wieder. Selbst die stark ins Bräunliche spielende 
Farbe der Tinte ist genau imitiert, und aus dem zarteren oder 
stärkeren Aussehen der Schriftzüge kann man fast schliessen, wenn 
Goethe seine Feder neu geschnitten hat. Das Papier ist ein kräf- 
tiges Schreibpapier mit leichtem Stich ins Gelbliche, der ihm bei 
der Feuchtung verliehen worden ist, um auch in dieser Hinsicht 
originalgetreu zu erscheinen. Ein schwacher Bruch wahrt den 
Seiten einen etwa dritthalb Zentimeter breiten weissen Rand und 
spricht für die Sorgfalt Goethe’s bei seiner Arbeit. Der Druck . 
zeigt trotz der feinen Linien der Schriftzüge nirgends Einsatz, ist 
also nachträglich kräftig satiniert worden. 

Die Faksimilierung erstreckt sich indes nicht blos auf den 
Inhalt des Buches allein, auch sein Ausseres ist getreu dem Original 
nachgebildet. Es ist ein einfacher Pappband in schmutzig grauem 
Marmorpapier, welcher die Spuren der Benutzung durch Ab- 
scheuerungen an den Rändern und auf der Mitte des Deckels zeigt; 
der Schnitt ist hellrot gespritzt. Auf der Vorderseite des Deckels 
ist links oben ein weisser 6:8 cm grosser Zettel aufgeklebt, der 
von Goethe’s Hand den Titel des Lustspiels und die Jahreszahl 
1769 trägt, — man könnte, wenn man das Buch zur Hand nimmt, 
in der That glauben, man habe das kostbare Originalwerk vor sich. 

Die Leitung der Gesellschaft der Bibliophilen hat mit diesem 
Werke, von dem jedes Exemplar numeriert und dem der Namen 
des Empfängers eingedruckt ist, ihren Mitgliedern einen kostbaren 
Schatz geboten, was sicherlich alle mit Dank anerkennen werden. 
Weitere Publikationen werden folgen. Theod. Goebel. 


S 


Sprechsaal. 


-k. Berlin, 30. Dezember. In hiesigen gewerblichen Kreisen ist 
vielfach die Ansicht verbreitet, dass der § 616 des Bürgerlichen 
Gesetzbuches, welcher bestimmt, dass „der zur Dienstleistung 
Verpflichtete des Anspruchs auf Vergütung nicht dadurch ver- 
lustig wird, dass er für eine verhältnismässig nicht erhebliche 
Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Ver- 
schulden an der Dienstleistung verhindert wird u. s. w.“, auch auf 
gewerbliche Arbeiter Anwendung finde. Der Bund der Berliner 


14 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Buchdruckereibesitzer hat sich deshalb mit einer Anfrage an das 
Königl. Polizei-Präsidium gewandt und darauf folgende Antwort 
erhalten: „Die in dem gef. Schreiben vom 6. Dezember aufgeworfene 
Frage ist nach diesseitigem Dafürhalten dahin zu beantworten, 
dass der $ 616 B. G.-B., weil über den in diesem Paragraphen 
behandelten Gegenstand die Gewerbeordnung keine Sondervor- 
schriften enthält, auch auf das gewerbliche Arbeitsverhältnis An- 
wendung zu finden haben wird. Indessen wird, da der $ 616 
nach der Ansicht der bedeutenderen Kommentatoren des Bürger- 
lichen Gesetzbuches dis positiver Natur sein soll, nichts ent- 
gegenstehen, die Anwendung desselben auf dem Wege des Ver- 
trages auszuschliessen. Ob diese Ausschliessung im Wege eines 
Nachtrages zur Arbeitsordnung rechtswirksam d. h. mit der Wir- 
kung erfolgen kann, dass eine besondere Abmachung mit jedem 
einzelnen Arbeiter überflüssig wird, bleibt zwar nach diesseitigem 
Dafürhalten zweifelhaft und ist vom Richter zu entscheiden; jedoch 
wird gegen die Aufnahme der bezüglichen Bestimmung in die 
Arbeitsordnung mit Rücksicht auf § 184 b der Gewerbeordnung 
von Aufsichtswegen nichts eingewendet werden können. Im 
Interesse der Arbeiter wird gleichwohl der dortigen Erwägung an- 
heimgestellt, von einer 

solchen Bestimmung 
Abstand zu nehmen.“ 
Der Vorstand des Bun- 
des hat demzufolge sei- 
nen Mitgliedern an- 
heimgestellt, die An- 
wendung des 5 616 auf 
dem Wege des Ver- 
trages auszuschliessen 
und von dem Erlass 
eines Nachtrages zur 
Arbeitsordnung zur 
Zeit abzusehen. 

-r- Berlin, 31. Dezbr. 
Die Invaliden- und 
Alters -Versicherungs- 

anstalt Berlin erlässt 
eine Bekanntmachung 
betr. Einführung des 
neuen Invaliden- 
versicherungsge- 
setzes und bemerkt 
dabei, dass in solchen 
Fällen, wo der Arbeit- 
geber mit dem Ver- 
sicherten im voraus für 
Wochen, Monate, Vier- 
teljahre oder Jahre 
(also nicht für Tage) 
eine feste bare Vergü- 
tung vereinbart habe 
und diese höher alsder 
300fache Betrag des 

durchschnittlichen 
Tagelohnes sei, diese 
Vergütung für die Einreihung in die Lohnklasse massgebend sei. 
Wenn also mit einem Versicherten ein Wochenlohn von 30 A 
vereinbart wurde, so dass das Jahresarbeitsverdienst mehr als 
1150 o% ergiebt und der für den Krankenkassenbeitrag des 
Versicherten (wie dies in Berlin bei den Buchdruckergehilfen 
der Fall) massgebende durchschnittliche Tagelohn 3 o% beträgt, 
gehöre der Versicherte in die V. Lohnklasse mit einem Wochen- 
beitrage von 36 A und nicht in die IV. Klasse mit 30 J. — 
Diese Bestimmung ist vielfach so aufgefasst worden, als ob 
die Setzer in der V. Lohnklasse versichert werden müssten, 
weil das Gewissegeld als ein fester Bezug im Sinne des Ge- 
setzes gelte. Dementgegen macht der Vorstand des Bundes der 
Berliner Buchdruckereibesitzer darauf aufmerksam, dass er noch 
jetzt auf dem Standpunkte des Kreisgerichtsrats Dr. Hilse steht, 
welcher in einem diesen Gegenstand behandelnden Vortrage aus- 
führte, dass nur solche Personen nach ihrem wirklichen Jahres- 
arbeitsverdienst eingeschätzt werden können, welche gemäss § 188 a 
der Gewerbeordnung und § 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches 
gegen feste Bezüge zu höheren technischen Dienst- 
leistungen in Anspruch genommen werden und eine 6 Wochen 
vor dem Quartalsersten zu bewirkende Kündigungsfrist haben, 


nor 
111. 
A * 
N 


li pii 
655 


Wl 


Nr. 2 


denen also auch für die Zeit einer Erkrankung das Gehalt weiter- 
gezahlt werden muss. Das tariflich festgesetzte Lohnminimum 
könne aber als ein fester Bezug im Sinne des Gesetzes nicht 
angesehen werden. — Der Vorstand des Bundes empfiehlt, dem- 
nach seinen Mitgliedern, für die Setzer u. s. w. wie bisher 30 A. 
Marken zu verwenden; Streitfälle sollen gemäss $ 155 des In- 
validenversicherungsgesetzes zur Entscheidung gebracht werden. 

* Kolberg. Die hier im Verlage der C. F. Post’schen Buch- 
druckerei erscheinende „Zeitung für Pommern“ vollendete am 
31. Dezember ihren fünfundsiebzigsten Jahrgang. Das Blatt 
erschien zum ersten Male am 9. Juli 1825 als kleines Quartblätt- 
chen unter dem Titel „Kolberger Wochenblatt“ in der einige Zeit 
vorher begründeten Buchdruckerei von Zink. Erster verantwort- 
licher Redakteur war der Superintendent Maass, der in dem 
geistigen Leben der Stadt eine bedeutende Rolle gespielt, sich 
fleissig mit der Geschichte der Stadt Kolberg beschäftigt und 
u. a. auch die Inschrift auf dem Grabmal des alten Nettelbeck 
verfasst hat. Da er auch die Kosten für das neue Blatt hergab, 
so ist er als der eigentliche Begründer desselben zu bezeichnen. 
Im Jahre 1826 verkaufte Zink die Druckerei an den Regierungs- 
buchdrucker Friedrich 
Hendess in Köslin, 
stand ihr jedoch noch 
einige Zeit als Faktor 
vor. Später leitete sie 
zugleich mit einer von 
Hendess begründeten 


Buchhandlung der 

bh Buchdrucker Karl Fer- 

b Ñ f dinand Post, der bei 
SISY- Hendess die Buch- 
Ss druckerei erlernt hatte. 


Im Jahre 1827 kaufte 
der letztere beide Ge- 
schäfte. Der „alte Post“ 
hat lange Zeit der 
städtischen Vertretung 
als Stadtverordneten- 
vorsteher und Magi- 
stratsmitglied ange- 
hört, auch den Wahl- 
kreis im Abgeordneten- 
hause vertreten. Nach 
seinem im Jahre 1859 
erfolgten Tode ging die 
Leitung der Buch- 
druckerei auf seinen 
Schwiegersohn, den 
Buchhändler C. Jancke, 
über, der schon früher 
die Buchhandlung 

übernommen hatte. Im 
Jahre 1867 trat der 
zweite Schwiegersohn 
des Verstorbenen, Max 
Christiani, als Mitbe- 
sitzer in die Buchdruckerei ein, die im Jahre 1873 in das Eigen- 
tum des Erstgenannten und im Jahre 1888 in den Besitz des jetzigen 
Inhabers, Dr. Paul Jancke, überging. Aus dem kleinen „Wochenblatt“ 
ist die jetzige täglich in dem Seitenformat von 42:57 cm erschei- 
nende „Zeitung für Pommern“ geworden. Die Zahl der Abonnenten 
geht gegenwärtig mit starken Schritten auf das fünfte Tausend zu. 
Auch in den technischen Betriebseinrichtungen ist das Blatt und 
seine Druckerei stetig fortgeschritten. Zu Anfang der fünfziger 
Jahre wurde die erste Schnellpresse aufgestellt und die Druckerei 
war auch eine der ersten, welche die Setzmaschine zur Anwendung 
brachte; im Jahre 1893 wurden zwei Thorne-Setzmaschinen auf- 
gestellt. Seit einigen Wochen ist eine Linotype-Maschine hinzu- 
gekommen. Diese Einrichtungen setzen das Blatt in den Stand, 
den Anforderungen der modernen Journalistik voll zu entsprechen 
und wohlgemut der Vollendung des Jahrhunderts entgegenzustreben. 
* Leipzig. Die am 1. Januar 1800 von Joachim Bernhard 
Hirschfeld begründete Buchdruckerei von J. B. Hirschfeld 
hierselbst beging am 1. Januar die Feier ihres hundertjährigen 
Bestehens mit Herausgabe einer die Geschichte des Hauses be- 
handelnden Festschrift und einer grösseren Festfeier im Geschäfts- 
hause sowie mit einem Festmahle in den Räumen der Gesellschaft 


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Nr. 2 


Harmonie. Unter den zahlreichen Glückwünschenden befand sich 
neben dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, dem Leip- 
ziger Oberbürgermeister Dr. Tröndlin, dem Staatssekretär des 
Reichspostamts v. Podbielski, der Typographischen Gesellschaft, 
der Handelskammer, der Reichsdruckerei, der Staatsdruckerei in 
St. Petersburg, der Staatsdruckerei in Wien, der Landständischen 
Bank des Markgraftums Oberlausitz u. a. auch der Deutsche Buch- 
drucker-Verein, der durch eine Abordnung, bestehend aus den 
Herren Johs. Baensch-Drugulin, Dr. Alfred Giesecke und Theodor 
Naumann, Herrn ‚Johannes Hirschfeld, dem langjährigen Mit- 
gliede des Vereins, ein prächtig ausgestattetes Glückwunsch-Diplom 
unter Glas und Rahmen überreichte. — Vom Herzog von Sachsen- 
Altenburg wurde Herr Hirschfeld aus Anlass des Jubiläums mit 
dem Ritterkreuz II. Klasse des Sachsen-Ernestinischen Haus- 
ordens ausgezeichnet. Dem seit nahezu 50 Jahren bei der Firma 
beschäftigten Schriftsetzer Herrn Eduard Krüger wurde das kgl. 
sächs. Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. 

* Worms. Die hiesige Buchdruckerei von Eugen Kranzbühler 
kann in diesem Jahre nicht nur ihr 200jähriges Bestehen, 
sondern auch ihr 200jähriges Verbleiben im Besitz einer und 
derselben Familie feiern. Professor Dr. Weckerlin hat im städti- 
schen Archiv ermittelt, dass der Rat der Stadt Worms am 17. 
August 1700 einem Buchdrucker Kranzbühler die Erlaubnis erteilt 
hat, in Worms eine Buchdruckerei zu errichten, und dass seitdem 
das Geschäft ununterbrochen im Besitz der Familie Kranzbühler 


geblieben ist. 


Kleine Mitteilungen. 


Ein Kaiser-Porträt von künstlerischer Vollendung bringt, recht- 
zeitig für den nahenden Geburtstag Kaiser Wilhelm II. und die 
mit demselben verbundenen Festlichkeiten, die Rudhard'sche 
Giesserei (Inhaber Herr C. Klingspor) in Offenbach a. M. in 
acht verschiedenen Galvanogrössen. Das von einem hervorragen- 
den Künstler, Herrn Professor Hanns Fechner, gezeichnete Porträt 
zeichnet sich, wie aus unserer Abbildung ersichtlich, sowohl durch 
Naturtreue, wie durch eigenartige künstlerische Auffassung und 
Ausführung aus und dürfte wohl überall freudige Aufnahme finden. 
Auch das Reichs- und das Hohenzollernwappen wurde von dem- 
selben Künstler neu gezeichnet und für die Ausstattung des Kaiser- 
bildnisses wurde passender ornamentaler Schmuck geschaffen. Für 
die Drucksachen zu Kaisers Geburtstag erhalten die Kollegen 
somit ein Schmuckmaterial, das diesen ein eigenartiges künstle- 
risches Gepräge zu geben vermag. 

Louis Prang in Boston, der Meister der lithographischen Kunst 
in der Neuen Welt, hat sich, wie aus Amerika gemeldet wird, vom 
lithographischen Geschäft jetzt ganz zurückgezogen, die Vorstands- 
schaft von der Taber-Prang Art Company und von der Prang 
Educational Company aber noch beibehalten. Der fünfundsiebzig- 
jährige Meister darf wohl daran denken, sich für die Jahre, die 
ihm noch verbleiben, mehr Ruhe zu verschaffen, als ihm dies in 
seinem von wechselvollen Schicksalen und rastloser Arbeit er- 
füllten Leben vergönnt war; ganz auszuruhen, philisterhaft still- 
zusitzen, das wird dieser an Thätigkeit gewöhnte Mann niemals 
vermögen, so lange noch feuriges Blut in seinen Adern pulsiert. 
Die Bostoner Blätter, namentlich die besten der amerikanischen 
Gelehrtenstadt, der „Boston Advertiser“ und das „Boston Transcript“, 
bringen lange Artikel, in denen sie mit höchstem Lobe von den 
Verdiensten unseres ehemaligen Landsmanns sprechen und rühmend 
der wertvollen Schenkungen gedenken, die er der öffentlichen 
Bibliothek zu Boston gemacht hat und die namentlich in reichen 
Sammlungen der von ihm geschaffenen Kunstblätter, unter denen 
sich die 116 Blätter des kostbaren Walters’schen keramischen 
Werkes befinden, und sonstigen Erzeugnissen der lithographischen 
Kunst, sowie in einer Bronzekopie der Büste Senefelder's von Zum- 
busch bestehen. Sie sprechen auch in rühmendster Weise von dem 
Charakter und den Fähigkeiten des Mannes, der, als armer politischer 
Flüchtling in Amerika angekommen, eine Zierde der Kunst 
daselbst und ein kräftiger Förderer des kunsttechnischen Unterrichts 
in den Vereinigten Staaten geworden ist. Mögen ihm noch viele 
glückliche Jahre vergönnt sein! Th. G. 

Papierpreiserhöhung in Osterreich-Ungarn. Wie die „Neue Freie 
Presse“ kürzlich mitteilte, haben die grössten Fabriken Osterreich- 
Ungarns eine Vereinbarung getroffen, laut der die Preise für holz- 
schliffhaltiges Druckpapier um 10 Prozent erhöht werden sollen. 


heit wohl recht wirksame Reklame. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 15 


Ferner wurde für holzfreies Papier ein Mindest-Verkaufspreis und 
für faconnierte Papiere ebenfalls ein Preisaufschlag festgesetzt. 
Ein schönes Farben-Reklamepiakat liegt uns von der Firma 
Dr. Lövinsohn & Co., Fabrik von Buch- und ‚Steindruck- 
farben in Berlin O. 34, vor. Dieses 58:84 cm grosse, oben 
und unten mit Metallstäben versehene Blatt ist eine bemerkens- 
werte chromolithographische Leistung der Firma J. C. König & 
Ebhardt in Hannover und zeigt einen von seiner Arbeit am litho- 
graphischen Stein aufschauenden Künstler, vor dessen geistigem 
Auge eine Vision erscheint, wie Genien das seitlich von oben her 
flutende Sonnenlicht in die Grundfarben Blau, Rot und Gelb zer- 
legen, während eine der drei weiblichen Gestalten zugleich nach 
oben deutet, auf die himmlische Quelle des Lichts, der alle irdische 
Farbenfreudigkeit entstammt. Der Aufdruck der Firma ist wohl 
in die Augen fallend, aber doch so dezent gehalten, dass er das 
Bild nicht beeinträchtigt. Das Plakat darf sich in jedem Kontor 
sehen lassen. N 
Sohuibücherdruck in Osterreich. Der Reichsverband österreichi- 
scher Buchdruckereibesitzer hat an das Ministerium für Kultus und 
Unterricht eine Eingabe gerichtet, in der die Aufmerksamkeit des 
Ministeriums darauf gelenkt wird, dass noch ein grosser Teil der 
in den österreichischen Mittelschulen eingeführten Schulbücher im 
Auslande, namentlich in Deutschland, gedruckt werde. Die Ein- 
gabe bittet schliesslich darum, dass in Zukunft nur solche Schul- 
bücher zugelassen werden möchten, die im Inlande gedruckt sind. 
Postwesen. Drucksachen sind bekanntlich auch in Form offener 
Karten zulässig, die indes die Bezeichnung „Postkarte“ nicht tragen 
dürfen. Bezüglich der Grösse dieser Drucksachenkarten hat 
das Reichspostamt dahin entschieden, dass dieselbe die Grösse der 
Formulare zu Postpacketadressen nicht wesentlich überschreiten darf. 
Kalender. Unter den diesjährigen Neuj ahrs-Reklamesachen ver- 
dient der Notizblock -Kalender, welchen die Firma Gustav 
Stein, Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien, 
Berlin SO. (Elisabethhof), ihren Geschäftsfreunden widmete, be- 
sondere Beachtung. Ein eleganter Umschlag, auf dem das Jahr 
1900 hinter Bergen, begrüsst von den Strahlen der aufgehenden 
Sonne, emporsteigt, umschliesst 52 Blätter — für jede Woche ein 
Blatt. Jedes dieser Blätter ist durch Perforation in acht Teile 
zerlegt, von denen sieben die Vereinigung von Notizen- und Ab- 
reisskalender bilden, der achte Teil trägt eine durch ihre Bescheiden- 
Die gesetzlich geschützte 
Neuheit ist in der Buchdruckerei von C. J. Huss, Berlin, her- 
gestellt worden. — Die Firma Gedrüler Grunert (Inhaber Herr 
Bruno Grunert) in Berlin, deren’ geschmackvolle Farbendruck- 
arbeiten noch jedes Neujahr allgemeinen Beifall fanden, ist auch 
beim diesmaligen Jahreswechsel wieder mit einem trefflichen 
Wandkalender auf dem Plan erschienen, der sowohl durch seine 
Grösse wie durch seine Ausführung imponiert. Die Umrahmung 
ist diesmal in den Farben einfach (Braun und Schwarz auf Cha- 
moiston), in der Zeichnung, die der modernen Kunstrichtung ent- 
spricht, aber sehr reich gehalten. Dieselbe stellt den Aufsatz eines 
Schreibtisches mit Büchern, Manuskripten und Schreibutensilien 
dar, der rechts und links vom Bücherfach das Kalendarium trägt 
und oben mit der Firma bekrönt ist. Der Kalender wird seine 
Empfänger ebenso erfreut haben wie das Begleitzirkular und die 
in. Dreifarbendruck hergestellte Glückwunschkarte, die von der 
gleichen technisch vollendeten Ausführung sind. 


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Geschäfts- und Personal Nachrichten, 


 Beschättsveränderungen, Die Firma W. Drugulin in Leipzig 
hat dem linguistischen Leiter der Offizin Herrn Dr. M. Chamitzer 
sowie den Herren Hermann Knittel und Theodor Gold Kollektiv- 
Prokura erteilt, dergestalt, dass stets zwei von ihnen gemeinsam 
die Firma rechtsverbindlich zeichnen. — Die Firma E. T. Gleits- 
mann, Fabrik für Buch- und Steindruckfarben in Dresden, hat 
die Farbenfabriken der Firma Schiff, Srpek ck Co. in Wien, Buda- 
pest und Florenz käuflich erworben und führt dieselben vom 
1. Januar an für eigene Rechnung weiter. 
Eingetragene Firmen. In Gera, Reuss j. L., die Firma Fisahn 
& Habenicht, Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Gesellschaft mit 
beschränkter Haftung. Stammkapital 214000 0% Geschäftsführer 
ist Herr Clemens Habenicht in Gera. — In Gardelegen die Firma 


———————ð—.J ᷓ — — — — se 


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16 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 2 


Wilhelm Hartwig, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Wilhelm Hart- 
wig daselbst. — In Königsberg, N.-M., die Firma H. Madrasch, 
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Hermann Madrasch daselbst. 
— In Brieg die Firma R. Kubisch, Inhaber Herr Buchdruckerei- 
besitzer Richard Kubisch daselbst. 

Jubiläen. Die „Zittauer Nachrichten“ feierten am 3. Januar 
ihr 100jähriges Bestehen. — Das 25jährige Bestehen be- 
ging am 1. Januar die Buchdruckerei von Alfred Richter in Gohlis- 


Leipzig. — Das 50jährige Bestehen beging am 1. Januar 
das von Friedrich Zarncke begründete „Litterarische Central- 
blatt“. — Das 50jährige Jubiläum als Inhaber der Firma 


Wilh. Gotti. Korn in Breslau beging am 1. Januar Herr Stadt- 
ältester Dr. Heinrich von Korn. 


S 


Litteratur. 


Die Photographie. Gemeinverständlich dargestellt für jedermann 
von M. Allihn. Leipzig, Verlag von Julius Klinkhardt. Preis 
gebd. 1,50 Æ — Der Verfasser behandelt in verhältnismässig 
engem Rahmen das Gesamtgebiet der Photographie einschliesslich 
der neuesten Verfahren und zwar in klarer, leichtfasslicher Dar- 
stellung. Er verfolgt aber nicht den Zweck, Photographen auszu- 


bilden oder zu vervollkommnen, das überlässt er den zahlreich 
vorhandenen Lehrbüchern, sondern er will nur den Nichtphoto- 


graphen wie den photographischen Anfänger über das ganze Gebiet 


orientieren. Ein solches zuverlässiges Orientierungsmittel dürfte 
nun für die Angehörigen der Druckgewerbe von besonderem Wert 
sein, denn diese sollten eigentlich eine gewisse Kenntnis der Photo- 
graphie sich aneignen, haben aber meist keine Zeit und oft auch 
nicht die nötige Vorbildung, um sich durch umfängliche wissen- 
schaftliche Lehrbücher durchzuarbeiten. Ihnen wird das vorliegende 
Büchlein viel nützen können und deshalb sei es ihnen empfohlen. 

Die Elektrizität. Das Wissenswürdigste aus dem Gebiete der 
Elektrizität für jedermann leichtverständlich dargestellt von Ewald 
Schurig, Seminaroberlehrer. Mit 30 Figuren im Text. Vierte 
verbesserte Auflage. Leipzig, Verlag von Julius Klinkhardt. Preis 
kartonniert 1,30 Æ — Das vorliegende Schriftchen, das zugleich 
als Kommentar zu des Verfassers Schulwandtafeln dient, wendet 
sich an die grossen Volkskreise und bedient sich deshalb einer 
sehr einfachen und kurzen, aber höchst klaren Form der Dar- 
stellung. Und dass dies der richtige Weg ist, um die schwierige 
Materie der Elektrizität und ihrer verschiedenen Verwendung allen 
verständlich zu machen, dafür spricht allein schon der Umstand, 
dass das Schriftchen bereits die vierte Auflage erlebte. Wir 
möchten es deshalb auch unseren Berufskreisen, namentlich den 
Gehilfen und Lehrlingen, empfehlen 


Si Preis für Stellenan- 
gebote u. Gesuche 
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gi zeile re Pfennig. 


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Kontor ist neu zu besetzen. Gründ- 
liche Ausbildung in allen kauf- 


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Darmstadt. 


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Leipzig, 18. Januar 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 ofk 
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gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. — 


Amtlicher Teil. 


Protokoll- Auszüge. 


Verhandlungen des Ehren- und Schiedsgerichts des Deutschen Buchdrucker-Vereins zu Leipzig. 


Gutachten über die Berechnung der Herstellungskosten eines 
Kreisausschuss- Berichtes. . - 

Eine Firma in Waldshut (Baden) ersuchte das Ehren- und 
Schiedsgericht um ein Gutachten über die Herstellungskosten eines 
Berichtes des Kreisausschusses Waldshut für das Jahr 1899, und 
zwar pro Bogen für Satz, Druck und Papier bei 420 Auflage. 
Hierzu führte die Firma erläuternd aus, dass im Jahre 1898 und 
früher der Bogenpreis für Satz, Druck und Papier bei 500 Auflage 
mit 25 berechnet und die Buchbinderarbeit mit 50 o% extra 
entschädigt worden sei. Jetzt aber habe sich eine Konkurrenz- 
firma erboten, die Arbeit bei einer Auflage von 420 für 19,50 0% 
pro Bogen Satz, Druck, Papier und Buchbinderarbeit herzustellen. 
Das Ehren- und Schiedsgericht unterzog die in Rede stehende 
Arbeit einer genauen Berechnung auf Grund des Minimal-Druck- 
preisetarifs, des Deutschen Buchdruckertarifs und der örtlichen 
Verhältnisse und ermittelte als gewerbsüblichen durchschnittlichen 
Bogenpreis für Satz, Druck und Papier den Betrag von 25,75 M 
Für Buchbinderarbeit würden bei 420 Auflage 20 ¼ einzustellen 


sein. Billiger kann nach der einstimmigen Ansicht‘ des Ehren- 


und Schiedsgerichts die fragliche Arbeit nicht hergestellt werden, 
wenn die ausführende Druckerei sich denjenigen -Nutzen sichern 
will, welcher zur ordnungsmässigen Erfüllung aller geschäftlichen 
Verpflichtungen unumgänglich notwendig ist. Der von der nicht 
näher bezeichneten Konkurrenzfirma gebotene Preis von 19,50 AM 


wurde als ein der rechnerischen Grundlage entbehrender Schleuder- 


preis erachtet, der nur auf Kosten der Arbeitslöhne oder bei aus- 
schliesslicher Lehrlingsarbeit denkbar ist. RER 
Gutachten über die Herstellungskosten eines städtischen Haus- 


haltplanes. | | 
ine Firma in einer schlesischen Stadt hatte den Druck der 
"städtischen Haushaltsanschläge im Submissionswege erworben und | 
dieselben für 1898 in 100 Exemplaren zu je 6°, Bogen Quart 


zum Preise von 118,50 , für 1899 in 60 Exemplaren zu je 6½ 
Bogen zum Preise von 120,60 o% für Satz, Druck, Papier und 
Buchbinderarbeit geliefert. Da die Firma zu der Überzeugung 
gelangte, dass sie bei diesen Preisen nicht zu bestehen vermöge, 
beabsichtigte sie bei dem Stadtoberhaupte, das anscheinend von 
der Konkurrenz stark beeinflusst war und bei der Vergebung 
städtischer Arbeiten absoluter Billigkeit huldigte, wegen der Un- 
zulänglichkeit der Preise vorstellig zu werden und erbat sich zu 
diesem Zwecke ein Gutachten des Ehren- und Schiedsgerichts. 
Dem Ansuchen wurde entsprochen und eine genaue : Berechnung 
der fast nur aus schwierigem Tabellensatz bestehenden Arbeit vor- 
genommen, hierzu auch die Berechnung des Gesuchstellers. ein- 
gefordert. Dabei stellte sich heraus, dass dieser letztere durchaus 
ununterrichtet darüber war, wie eine Drucksache richtig zu be- 
rechnen ist, denn nicht nur, dass er die Satz- und Druckkosten, 
sowie die übrigen Posten viel zu niedrig in Ansatz gebracht hatte, 
er hatte auch einen wie es scheint ganz willkürlich gegriffenen 
äusserst niedrigen Geschäftsaufschlag auf die Satzkosten angesetzt 
und für Korrekturlesen gar nichts berechnet. Das Ehren- und 
Schiedsgericht berechnete die Arbeit auf Grund des Minimal- 
Druckpreisetarifs sowie unter Berücksichtigung der örtlichen Ver- 
hältnisse und ermittelte als gewerbsüblichen Preis der Haushalt- 
anschläge bei 100 Auflage 404,90 o% und bei 60 Auflage 894 AM 
Dem gegenüber mussten die vom Gesuchsteller berechneten Preise 
von 120,60 o% und 118,50 c% als jeder rechnerischen Grondlage 
entbehrend und als bei weitem nicht zur Deckung der Selbstkosten 
hinreichend bezeichnet werden. Das Ehren- und Schiedsgericht 
sprach hierzu einstimmig die Ansicht aus, dass eine Buchdruckerei, 
welche ausschliesslich zu solchen Preisen drucken wollte, für die 
Dauer nicht bestehen könne, und empfahl dem Gesuchsteller, seinen 
künftigen Berechnungen die Sätze des Minimal-Druckpreisetarifs 
zu Grunde zu legen. | 17 . e 


22 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker Nr. 3 


Nichtamtlicher Teil. 


Zur Invalidenversicherung. 


Anschliessend an die in Nr. 42 und 44 v. Jg. gebrachten 
unterscheidenden Merkmale der Gesetze vom 22. Juni 1889 
und vom 13. Juli 1899 werden nachstehend die beachtens- 
werten Vorschriften der zu ihrer Ausführung erlassenen Be- 
schlüsse des Bundesrates und der Anleitung des Reichsver- 
sicherungsamtes übersichtlich zusammengestellt. 

Im § 1 sind Werkmeister und Techniker, sowie 
sonstige Angestellte, deren dienstliche Beschäftigung ihren 
Hauptberuf bildet, den schon bisher versicherungspflichtigen 
Betriebsbeamten hinzugefügt. Die Anleitung des Reichsver- 
sicherungsamtes vom 13. Dezember 1899 führt unter Nr. 20 
aus, dass begrifflich der Stellung der Betriebsbeamten ein 
Zurücktreten der persönlichen Mitwirkung bei den Herstellungs- 
und Gewinnungsvorgängen, eine gewisse Beteiligung bei der 
Leitung, eine Aufsichtsstellung gegenüber den nur ausführenden 
Arbeitern, Gesellen und Gehilfen eigentümlich, weshalb dar- 
unter eine in dem Betriebe mit einer über die Thätigkeit des 
Arbeiters oder Gehilfen hinausgehenden, leitenden oder be- 
aufsichtigenden Stellung betraute Person zu verstehen sei, wie 
auch bereits in den Revisions-Entscheidungen Nr. 104, 193, 
326, 582 rechtsgrundsätzlich anerkannt wurde. Unterschiedlich 
hiervon bezeichnet Nr. 21 als Werkmeister und Techniker 
dieselben Personenkreise, welche § 2b des Krankenversicherungs- 
gesetzes vom 10. April 1892, § 133 a der Gewerbe- Ordnung 
und § 2 Abs. 2 des Gewerbegerichts- Gesetzes in das Auge 
fassen. Erfordernis dieser ist die Vereinbarung fester monat- 
licher oder vierteljährlicher Bezüge, welche nach § 133c der 
Gew.-Ord. auch bei zeitweiser Verhinderung unverkürzt fort- 
gezahlt werden müssen, ferner die Leitung des ganzen Betriebes 
oder eines Teiles desselben bezw. die Beschäftigung mit höheren 
technischen Dienstleistungen. Dagegen kommt es zufolge der 
Reichstagsverhandlungen Nr. 270 S. 6 auf den Grad und Gang 
der technisch-wissenschaftlichen Vorbildung, also darauf gar 
nicht an, ob jemand einen höheren technisch-wissenschaftlichen 
Unterricht erhalten und eine Diplomprüfung abgelegt hat, um 
die Begriffsmerkmale zu erfüllen, jedoch darauf, dass er in 
einer abhängigen Stellung sich befindet und Lohn oder Gehalt 
bezieht, um die Versicherungspflicht zu begründen. 

Hiervon ausgehend ist betreffs dieser Personengruppen aus- 
einanderzuhalten, dass nach $ 1 des 1.-V.-G. sie blos bei 
einem Diensteinkommen bis 2000 Mk. der Versicherungspflicht 
unterliegen und zufolge § 14 des 1.-V.-G. zwischen 2000 bis 
3000 Mk. zur Selbstversicherung berechtigt sind, während die 
sonstigen Gewerbegehilfen unabhängig von einer Höchstgrenze 
ihrer Lohnbezüge versicherungspflichtig bleiben, so lange sie in 
einem Arbeitsverhältnisse stehen. Der Betriebsbeamte, Werk- 
meister, Techniker scheidet also aus der Versicherung aus, so- 
bald sein Lohn oder Gehalt 2000 Mk. übersteigt. Der Bundes- 
rat hat innerhalb der Grenzen seiner Zuständigkeit unter dem 
10. November 1899 beschlossen, dass zukünftig für versicherungs- 
berechtigte Personen Quittungskarten von grauer Farbe und nur 
für die versicherungspflichtigen wie bisher von gelber Farbe 
verwendet werden sollen. Daraus folgt, dass Werkmeister und 
Techniker mit einem Einkommen über 2000 Mk. statt der bisheri- 
gen gelben sich graue Quittungskarten ausstellen lassen müssen. 
Wer zur freiwilligen Versicherung andere Karten verwendet, 
kann, sofern nicht nach anderen gesetzlichen Vorschriften eine 
härtere Strafe eintritt, zufolge Nr. 1 dieses Beschlusses von 
der unteren Verwaltungsbehörde bezw. der Rentenstelle mit 
einer Ordnungsstrafe bis zu 20 Mk. belegt werden. Nur für 
versicherungspflichtige Personen hat nach § 141 des 1.-V.-G. 
der Arbeitgeber Marken zu kleben, also nur in die gelben 
Quittungskarten. Die Auffassung verschiedener Kreise, dass es 
in seinem Belieben stehe, für Personen, welche der Ver- 


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sicherungspflicht nicht unterliegen, Marken zu kleben, ist rechts- 
irrtümlich und kann ein derartiges Verhalten die Strafen des 
8 181 des I.-V.- G. bezw. § 263 des Str.- G.- B. nach sich 
ziehen. 

Beitragsmarken werden nach dem Beschlusse vom 
27. Oktober 1899 in jeder Lohnklasse für eine, für zwei und 
für dreizehn Wochen ausgegeben. Nach $ 141 des I.-V.- G. 
ist der Versicherungsanstalt überlassen, zu bestimmen, dass 
die Arbeitgeber Marken in anderen als den aus den Lohn- 
zahlungen sich ergebenden Terminen beibringen. Nur wenn 
von diesem Rechte Gebrauch gemacht wurde, dürfen für ver- 
sicherte Personen Beitragsmarken geklebt werden, welche über 
eine längere Zeit als eine Lohnzahlungsperiode lauten, weil 
die Vorschrift des $ 142 des I.-V.-G., wonach blos bei der 
nächstfolgenden Lohnzablungsperiode der Anteil des Arbeiters 
vom Lohne innebehalten werden darf, in Verbindung mit 
8 181 des I.-V.- G. die Abzüge höherer Anteilsbeiträge hin- 
dert. Bei den Gehilfen im Buchdruckereibetriebe werden also 
zur Zeit höchstens die zweiwöchentlichen Marken verwendbar. 

Auf Grund des § 4 des I.-V.-G. können von der Ver- 
sicherungspflicht befreit werden Personen, welche blos 
vorübergehend während verhältnismässig kurzer Zeit Lohnarbeit 
verrichten, sowie auf Grund des $ 6 des 1.-V.-G. Personen, 
welche das 70. Lebensjahr vollendeten, oder welche eine Un- 
fallrente beziehen. Auf Grund des Beschlusses vom 24. De- 
zember 1899 ist, wenn ihrem Antrage auf Befreiung statt- 
gegeben wurde, denselben eine „Versicherungsfreikarte“ in 
grüner Farbe auszustellen. Nur wenn der Gewerbegehilfe 
solche dem Arbeitgeber vorlegt, darf letzterer das Einkleben 
der Beitragsmarken unterlassen, andernfalls wird er straffällig 
aus § 176 des I.-V.-G. Dabei sei hervorgehoben, dass nach 
der Anleitung des Reichsversicherungsamtes vom 19. Dezember 
v. J. auch der Bezug einer Witwen- und Waisenrente zu dem 
Antrage auf Befreiung berechtigt, also auch Witwen und 
Kinder solchen stellen können, wogegen die Befreiung mit 
dem Zeitpunkte erlischt, wenn die Witwe eine anderweite Ehe 
eingeht oder das Kind das Alter der Unterstützung über- 
schreitet. Eine Haftpflichtentschädigung vermag jedoch nie- 
mals einen Befreiungsgrund abzugeben. 

Der Beschluss des Bundesrats vom 27. Dezember 1899 
regelt die Befreiung von der Versicherung in den Fällen des 
§ 4 des 1.-V.-G. Darnach sind vorübergehende Dienstleistungen 
als eine die Versicherungspflicht begründende Beschäftigung 
dann nicht anzusehen, wenn sie von solchen Personen, die 
berufsmässig Lohnarbeit überhaupt nicht verrichten 

a) nur gelegentlich, insbesondere zu gelegentlicher Aushilfe, 
b) zwar in regelmässiger Wiederkehr, aber nur nebenher und 
gegen ein geringfügiges Entgelt, welches für die Dauer 
der Beschäftigung zum Lebensunterhalte nicht ausreicht 
und im Missverhältnisse zu den Versicherungsbeiträgen steht, 
oder von solchen Berufsarbeitern, die in einem regel- 
mässigen, die Versicherungspflicht begründenden Arbeits- 
oder Dienstverhältnisse zu einem bestimmten Arbeitgeber 
stehen, ohne Unterbrechung dieses Verhältnisses bei andern 
Arbeitgebern nebenher, sei es nur gelegentlich zur Aushilfe, 
oder für Dienstleistungen zur schleunigen Hilfe bei Un- 
glücksfällen oder Verheerungen durch Naturereignisse oder 
zur schleunigen Beseitigung von Verkehrs- oder Betriebs- 
störungen, sofern diese Dienstleistungen nach ihrer Art 
die Dauer von 2 Arbeitstagen voraussichtlich nicht über- 
steigen, verrichtet werden. Inwieweit vorübergehende 
Dienstleistungen solcher Ausländer, denen der Aufenthalt 
in Grenzbezirken des Inlandes auf fest bestimmte kurze 
Zeit behufs Ausführung vorübergehender Arbeiten behörd- 
lich gestattet ist, als eine versicherungspflichtige Beschäfti- 
gung nicht anzusehen sind, wird besonderer widerruflicher 


Nr. 3 


Anordnung der Landesregierung mit Zustimmung des 
Reichskanzlers vorbehalten. ö 
Die Anleitung vom 19. Dezember v. J. unterstützt die in 
Nr. 44 v. Jg. vertretene Auffassung, wonach ein „Mindest- 
arbeitsverdienst“ nicht gleichbedeutend mit „feste Bezüge“ 
ist, so dass ein solches nicht gemäss § 34 Abs. 3 des I.-V.-G. für 
Bestimmung der Lohnklasse sich eignet, vielmehr bei diesem 
die Feststellung derselben gemäss dessen Abs, 2 Ziffer 1 oder 5 
zu erfolgen hat. Sollten hierüber Streitigkeiten zwischen dem 
Betriebsunternehmer und dem Gewerbegehilfen entstehen, sò 
sind solche nach $ 155 des I.-V.-G. durch die untere Verwal- 
tungsbehörde mit Berufung an die höhere Verwaltungsbehörde 
zu entscheiden. 
Diese Anleitung spricht weiter aus, dass 
a) wenn ein Arbeiter in Verhinderungsfällen einen Vertreter 
zur Verrichtung seiner Arbeit bestellt, der Arbeitgeber 
für diesen letzteren selbst dann Beitragsmarken verwenden 
muss, wenn er solche jenem bereits für die Lohnperiode 
klebte, e Gë 
b) als Arbeitgeber der von einem Vorarbeiter oder 
Scharwerker angenommenen und gelohnten Personen 
derjenige anzusehen ist, also Marken zu kleben hat, dem 
die Arbeit geleistet wird, | i 
c) wenn einer verheirateten Person eine Verrichtung über- 
tragen wird, bei welcher die Hilfeleistung der Ehefrau 
stillschweigend vorausgesetzt wird, wie bei dem Hausver- 
walter oder Pförtner, dann Beitragsmarken auch für die 
Ehefrau verwendet werden müssen. Dr. B. Hilse, 


dës 


Der Schnellpressenbau des Kempewerkes 
zu Nürnberg. 


Viele, viele Besucher zählt das „Kempewerk“ zu Nürnberg Jahr 
für Jahr, und noch ein jeder dieser Besucher ging nicht von dannen, 
ohne dass er zu der Ausserung veranlasst war: „Ein Musterbetrieb“. 

Die Wurzel des -Geschäftes ist natürlich das Stereotypiewesen. 
Hier arbeiten etwa 80 Mann Hand in Hand an allen möglichen 
Instrumenten und Hilfsgeräten; streng geschulte Leute unter An- 
leitung bewährter Meister finden hier ihr sicheres, gut bezahltes 
Brot. Was geleistet wird, das ist sachverständig korrekt, und mit 
Vertrauen nimmt jeder Buchdrucker und Stereotypeur die Arbeit 
auf, wenn die Werkzeuge von Kempe sind. Eine Fabrik, welche 
den Bau moderner Fräsmaschinen so kraftvoll fördern konnte, 
dass heute die meisten graphischen Betriebe von Amerika absehen 
und dieses gute, bewährte deutsche Fabrikat annehmen, eine solche 
Fabrik konnte wohl an die Schnellpresse des Buchdruckers denken 
und den Bau auch dieser Sonderart in ihren Wirkungskreis mit 
einbeziehen. l 

1898 erfuhr die Fachwelt zuerst von dem Schnellpressenbau 
des Kempewerkes. Von langer Hand vorbereitet, wurden die 
Maschinen zuerst im Herbste 1898 praktisch erprobt und in die 
Praxis eingeführt. Welche sorgenvolle Arbeit das Jahr 1898 ab- 
schloss, das kann nur der Mann begreifen, welcher selbst die 
Lösung grosser Aufgaben in die Hand genommen und nach bestem 
Können zu Ende geführt hat. Der Winter 1898/99 brachte eine 


Reihe ehrenvoller Aufträge aus den angesehensten Buchdruckereien 


des Inlandes und Auslandes, deren Chefs oder Betriebsleiter die 
„Kosmos“-Schnellpresse auf dem Kempewerk besichtigt und 
erprobt hatten. 

Alle diese Firmen wurden pünktlich und gewissenhaft bedient, 
und mit Ausnahme von einer Firma, welche spezielle Anderungen 
wünschte und erhielt, liefen sämtliche „Kosmos“ Schnellpressen 
von Anfang an bis auf den heutigen Tag ohne jede Störung zur 
Zufriedenheit der Besteller. Die Anderungen bezogen sich auf 
das Farbwerk, bei welchem Neuerungen nicht gewünscht wurden. 
Seit dieser Zeit werden die „Kosmos“-Schnellpressen sämtlich mit 
dem Farbwerk nach Oberzell- Augsburger System versehen. In- 
dessen hat der Gegendruckcylinder mit Rollenbewegung den Bei- 
fall eines jeden Fachmannes gefunden, ebenso der Schrägschnitt 
der Laufzähne des Druckcylinders, wie solche aus der Abbildung 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 23 


klar erkenntlich sind. Der Gegendruckcylinder mit Rollenbewegung 
sichert unbedingt gleichmässigen, schmitzfreien Druck, sowie kraft- 
vollen Widerstand des Druckfundaments für den schwersten Illu- 
strationsdruck und bewahrt die Maschine vor dem gefürchteten 
Stossen und Rucken. Jede Druckleistung wird von der „Kosmos“ 
verlangt, und insbesondere stellt die Kgl. Bayer. Hof buchdruckerei 
von G. P. J. Bieling- Diets in Nürnberg die allerhöchsten Ansprüche 
für den feinen Illustrations- und Farbendruck für Ansichtspostkarten, 
Obligationen u. dergl. m. Auf der andern Seite druckt die „Mittel- 
sächsische Zeitung“ in Meissen von ihrem grossen Format, das 


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die Schnellpresse bis auf die letzte Viertelpetit ausnutzt, 1700 in 
der Stunde. Wenn hiermit auch die grosse Leistungsfähigkeit 
der „Kosmos“-Schnellpressen bestens bestätigt wird, so können 
wir eine solche Schnelldruckleistung doch nicht billigen, denn 
dauernd gut erhalten bleibt nur eine einfache Schnellpresse, welche 
im Normalgange von 900 bis 1100 Druck in der Stunde bewegt 
wird. Jedenfalls tritt die „Kosmos“-Schnellpresse dem besten 
Fabrikat vollgültig an die Seite, und sie rechtfertigt im reichsten 
Maasse das Vertrauen, welches die Fachwelt ihr entgegenbringt. 
Der mässige Preis und die Thatsache, dass die „Kosmos“-Schnell- 
presse unter allen bekannten Schnellpressen vermöge ihres ratio- 
nellen Antriebes den geringsten Raum — bei gleichem Kraftbedarf 
— in Anspruch nimmt, rechtfertigt auch die Nachfrage nach dieser 
Schnellpresse, welche mit ihrer Raumersparnis den meisten Drucke- 
reien thatsächlich eine dankbare Betriebserleichterung bietet. O 


2 


Ein Gutenberg-Jubiläumskalender. 


Das Jahr 1900 ist bekanntlich ein Jubeljahr nicht nur für die 
Jünger Gutenberg’s, sondern für die ganze Welt, denn in diesem 
Jahre vollenden sich nach der allgemeinen Annahme fünf Jahr- 
hunderte seit der Geburt Johannes Gutenberg’s, des Erfinders der 
Buchdruckerkunst, und an vielen Orten, insbesondere aber in der 
Geburtsstadt Gutenberg’s, dem goldenen Mainz, werden grosse 
Vorbereitungen getroffen, den 500jährigen Geburtstag des Alt- 
meisters der Buchdruckerkunst würdig zu feiern. 

Diese grosse Bedeutung, welche dem Jahre 1900 für die Buch- 
druckerkunst innewohnt, hat der Bauer'schen Giesserei in Frank- 
furt a. M. den glücklichen Gedanken eingegeben, einen grossen 
Wandkalender herauszugeben, der seiner ganzen künstlerischen 
Anlage und Ausführung nach als ein Gutenberg-Jubiläums- 


kalender bezeichnet werden darf. 


Der Kalender ist im Stilcharakter eines Epitaphiums aus dem 
fünfzehnten Jahrhundert gehalten. Seinen Mittel- und Schwer- 
punkt bildet die in Federzeichnung nach dem Thorwaldsen'schen 
Mainzer Denkmal ausgeführte Figur Gutenberg’s; dieselbe steht 
in einer Nische mit schwarzem Grunde, die von zwei mit einem 
geschweiften, mit Krabben besetzten Giebel bekrönten Säulen ein- 
gefasst wird. Im Giebelfelde befindet sich die Gestalt eines knienden 
Engels, der das Stadtwappen von Mainz hält. An dieses Mittel- 
feld schliessen sich zu beiden Seiten in organischer architektoni- 
scher Gliederung die Felder für die Monate an. Die beiden 
Flächen sind durch vier dreifach- gekuppelte, ebenfalls mit reichen 
Giebeln gekrönte Säulenbündel in die 12 Felder eingeteilt und 
die verwendete Architektur nebst den ornamentalen Einfassungen 
ist im Stile des 15. Jahrhunderts gezeichnet. 

Dieser eigentliche Kalender nebst der Nische mit der Guten- 
bergfigur wird durch einen breiten Fries eingefasst, der mit einem 


ee TEE 


24 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


aalförmig gewundenen Schriftbande belegt ist, das den Schiller'- 
schen Spruch zur Verherrlichung der Buchdruckerkunst trägt: 
„Körper und Stimme leihet die Schrift dem stummen Gedanken, 
durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt“, und 
ferner neben den Jahrzahlen 1400 und 1900 den Hinweis enthält: 
„Zur Erinnerung an die fünfhundertste Wiederkehr des Geburts- 
jahres unseres Altmeisters Gutenberg, des Erfinders der Buch- 
druckerkunst“. 

Die zu dem Kalendarium und dem sonstigen Text verwendete 
Schrift ist getreu im Charakter jener Zeit gehalten und repräsen- 
tiert eine Nachbildung der in vielen Manuskripten des 15. Jahr- 
hunderts ersichtlichen Schriftzeichen. Ihre Zeichnung ist ebenso 
schön wie auffallend und charakteristisch, besonders zeichnen sich 
die Versalien durch Originalität und Deutlichkeit aus. Es wird 
sich daher diese Manuskriptgotisch der Bauer’schen Giesserei auch 
für Druckerzeugnisse der modernen Richtung gut und zweckent- 
sprechend verwenden lassen. 

In den durch die Biegungen des Schriftbandes gebildeten Fel- 
dern, deren roter Grund abwechselnd mit weissem Lorbeer-, Wein- 
und Eichenlaub dekoriert ist, befinden sich die zwölf Himmels- 
zeichen, während in den vier Ecken des Frieses runde Medaillon- 
bilder, die ebenso wie die Himmelszeichen in Federzeichnung 
ausgeführt sind, die vier Jahreszeiten symbolisieren. Die Motive 
hierzu sind alten Holzschnitten entnommen und, wie die sämt- 
lichen Federzeichnungen, in der Art der Dürer’schen Holzschnitt- 
folgen gehalten. In allen Teilen ist so viel als möglich auf alte 
Originale zurückgegriffen, die natürlich entsprechend umgestaltet 
werden mussten. Der Frankfurter Adler ist einem alten Lands- 
knechtsschild entnommen, und auch die beiden grossen Initialen 
in der Firma sind alten Arbeiten nachgebildet. Durch dieses 
Zurückgreifen auf alte gute Originale ist es gelungen, der ganzen 
Arbeit die Eigentümlichkeit der Drucke der Gutenberg’schen Zeit 
zu geben und dadurch dem Altmeister eine würdige Ehrung zu 
bereiten. 

Jedenfalls hat sich die Bauer'sche Giesserei durch die Heraus- 
gabe dieses Gutenberg-Kalenders, dessen technische Ausführung 
eine vorzügliche ist, ein Verdienst erworben, und es wäre nur zu 
wünschen, dass der Kalender recht weite Verbreitung in den Kreisen 


des Buchdruckgewerbes fände. r. 
Sprechsaal. 
A Berlin. Am Sonntag, den 7. d. M., feierte ein langjähriges 


Mitglied der „Vossischen Zeitungs“ - Druckerei, der Schriftsetzer 
Herr Rudolf Weiner, sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum. 
Am Vormittag des festlichen Tages wurde der noch recht rüstige 
Jubilar in seiner Wohnung durch ein Ständchen des Druckerei- 
Gesangchors „Eintracht“ begrüsst, an das sich die Beglückwün- 
schung seitens seiner Kollegen und Vorgesetzten, wie auch seitens 
der Redaktion und seiner Arbeitgeber schloss. Die dem Jubilar 
reichlich dargebrachten Spenden bewiesen, welche hohe Wert- 
schätzung er sich bei seinen Prinzipalen und welche Zuneigung 
und Freundschaft er sich in einem grossen Kreise seiner Berufs- 
genossen erworben hat. Ein Festmahl im „Schultheiss“ in der 
Neuen Jacobstrasse, das durch treffliche Reden, Erinnerungen aus 
dem arbeitsreichen Leben des würdigen Veteranen und durch 
launige, dem Festtage angepasste Vorträge gewürzt war, vereinigte 
die grosse Zahl seiner Freunde und Gönner um den Jubilar. Die 
Druckerei der „Vossischen Zeitung“ gehört zu jenen rühmens- 
werten Offizinen, in denen die rücksichtsvolle Beschäftigung fünfzig- 
und mehrjähriger Jubilare eine „Tradition des Hauses“ bildet. 
Eine bemerkenswerte Eigenschaft in der heutigen Zeit! 

-k. Berlin, 14. Januar. Am 11. d. Mts., verstarb in dem 
jugendlichen Alter von 29 Jahren der Buchdruckereibesitzer Herr 
Otto Hendebett nach langen schweren Leiden. Der Verstorbene 
war Mitinhaber der Druckerei A. Hendebett, welche sich nach dem 
Tode des allen Berliner Buchdruckern bekannten Begründers, der 
sein Geschäft lange Jahre mit recht primitiven Mitteln, mit einer 
Handpresse betrieben hat, durch die emsige Thätigkeit auch der 
damals noch in recht jugendlichem Alter stehenden Kinder, Knaben 
wie Mädchen, zu einem ansehnlichen Betriebe entwickelt hat, in 
welchem jetzt sehr saubere Arbeiten hergestellt werden. 

-s- Berlin, 14. Januar. In einer hiesigen grossen Druckerei 
hatte ein Setzer durch falsches Korrigieren Makulaturdruck 
veranlasst; die Geschäftsleitung machte den Betreffenden für den 


Nr. 3 


Schaden verantwortlich und wollte ihm einen angemessenen Lohn- 
abzug machen. Der Setzer protestierte hiergegen, indem er sich 
auf den Paragraph 394 des Bürgerlichen Gesetzbuches berief, 
welcher lautet: „Soweit eine Forderung der Pfändung nicht unter- 
worfen ist, findet die Aufrechnung gegen die Forderung nicht 
statt. Gegen die aus Kranken-, Hilfs- und Sterbekassen, ins- 
besondere aus Knappschaftskassen und Kassen der Knappschafts- 
vereine zu beziehenden Hebungen können jedoch geschuldete 
Beiträge aufgerechnet werden.“ Demnach sei eine Aufrechnung 
der Entschädigungsforderung gegen einen Teil des Arbeitslohnes 
— so argumentiert der zur Entschädigung Verpflichtete weiter — 
gesetzlich nicht zulässig. — Obwohl die betr. Firma anderer 
Meinung war, hat sie es leider unterlassen, diese prinzipielle Frage 
zur gerichtlichen Entscheidung zu bringen; um Weiterungen zu 
vermeiden, hat sie den vollen Lohnbetrag ausgezahlt und es bleibt 
ihr lediglich das Recht, einen zivilrechtlichen Anspruch an den 
Setzer geltend zu machen. In vielen derartigen Fällen würde der 
Arbeitgeber unter diesen Umständen leer ausgehen, es erscheint 
deshalb wünschenswert, einen solchen Streitfall gerichtlich in allen 
Instanzen zum Austrag zu bringen. 

— Danzig, 13. Januar. In der gestrigen Sitzung der Stadt- 
verordneten stand die Petition auf der Tagesordnung, die 
seitens des Tarifamtes an verschiedene Behörden versandt 
worden ist und den Zweck hat, diese zu veranlassen, ihre Druck- 
arbeiten künftighin nur an tariftreue Druckereien zu vergeben. 
Die Angelegenheit hat zur Zeit für die Stadt Danzig allerdings 
insofern keine aktuelle Bedeutung, als erst vor nicht langer Zeit 
der Magistrat seine Drucksachen auf vier Jahre an eine nicht- 
tariftreue Firma (A. Schroth hier) vergeben hat. Trotzdem aber 
liess sich der Stadtverordnete Herr Fuchs (in Firma „Danziger 
Neueste Nachrichten“) angelegen sein, die Petition warm zu be- 
für worten, um das Stadtverordnetenkollegium zu bewegen, 
wenigstens seine Sympathie für die Sache durch Ueberweisung der 
Petition an den Magistrat zur Berücksichtigung auszusprechen, 
zumal vom Vorstand des Vereins ost- und westpreussischer Buch- 
druckereibesitzer eine Gegenpetition eingereicht worden war, 
welche sich in teilweise scharfen Ausdrücken gegen die Be- 
strebungen des Tarifamts, die als Hetzereien bezeichnet werden, 
wendet und ersucht, das Ansinnen des Tarifamts rundweg abzu- 
lehnen. Im Laufe der Verhandlungen wies Herr Fuchs u. a. auch 
auf die örtlichen Verhältnisse in Danzig hin, indem er ausführte: 
Dass eine grössere Anzahl von Danziger Druckereibesitzern den 
Tarif nicht anerkannt haben, sei zwar richtig, es müsse aber in 
Betracht gezogen werden, dass die drei anerkennenden Firmen 
etwa 132 Gehilfen beschäftigen, die übrigen 19 nur etwa 73. 
Darauf komme es aber nicht an, sondern darauf, dass die drei 
Firmen mit ihren 132 Gehilfen nur etwa 23 Lehrlinge beschäftigen, 
die übrigen mit 73 Gehilfen dagegen etwa 55 Lehrlinge, also 
mehr als dreiviertel Lehrlinge. Die Tarifgemeinschaft wolle aber 
gerade vermeiden, dass durch allzugrosse Lehrlingszüchterei ein 
Proletariat herangezogen werde. Aus der Mitte des Kollegiums be- 
gegneten die Bestrebungen der Buchdrucker manchen Sympathien. 
Insbesondere verkannte der Stadtverordnete Herr Münsterberg durch- 
aus nicht die immense Bedeutung der Bewegung im Buchdruck- 
gewerbe. Es habe ihn immer ein Gefühl des Neides beschlichen, 
wenn er sich die Organisation dieses Gewerbes vergegenwärtigt und 
gesehen habe, wie hier reformatorisch vorgegangen werde, und er 
habe es immer lebhaft bedauert, dass nicht auch andere Gewerbe 
diesen Weg beschritten und dadurch Frieden zwischen Arbeit- 
gebern und Arbeitnehmern anbahnen konnten. Aber es überwogen 
schliesslich die aus der bereits auf vier Jahre erfolgten Vergebung 
der städtischen Drucksachen abgeleiteten praktischen Bedenken, so 
dass die Petition des Tarifamts nach dem von Herrn Fuchs auf- 
genommenen Vorschlage des Herrn Oberbürgermeisters Delbrück 
dem Magistrat nur als Material für eine Prüfung der Sache bei 
der nächsten Drucksachenvergebung überwiesen wurde. Für die 
Tariffreunde ist dieser Erfolg allerdings nur ein kleiner; die 
moralische Niederlage aber, welche die Tarifgegner im Stadt- 
verordnetenkollegium und im Publikum, das durch ausführliche 
Wiedergabe der Verhandlungen unterrichtet wurde, erlitten haben, 
ist um so grösser. 

-e. Leipzig, 14. Januar. In der Maschinenfabrik von Karl 
Krause schliesst sich an die stattliche Reihe langjähriger, treuer 
Arbeiter, die ihr 25jähriges Jubiläum bereits daselbst feiern 
konnten, abermals ein Jubilar als siebenundzwanzigster würdig 
an; es ist dies der Monteur Herr Ernst Friedrich, der seit dem 
14. Januar 1875 in genannter Fabrik beschäftigt ist und somit 


Nr. 3 


— —ä—ꝛ—ũ ꝛ— 


am heutigen Tage auf eine 25 jährige Thätigkeit zurückblickt. Die 
Fabrikherren sowohl wie das Personal beglückwünschten selbst- 
verständlich den Jubilar an seinem Ehrentage und erfreuten ihn 
durch mannigfache Geschenke. 

Aus Sachsen. Am 2. Januar beging Herr Buchdruckerei- 
besitzer Heinrich Lux in Döbeln in geistiger Frische und Reg- 
samkeit sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum und ist hierbei 
von Freunden und Bekannten mit sinnigen Glückwünschen geehrt 
worden. Der Jubilar ist ein langjähriges und thätiges Mitglied 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins und bekleidet seit Jahren das 
Amt eines Vertrauensmannes des Kreises VII. Als solcher hat 
er an fast allen Versammlungen und Vereinsarbeiten thätigen An- 
teil genommen. Wir statten dem verdienten Kollegen noch nach- 
träglich die herzlichsten Glückwünsche ab. 


& 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Firma Ma- 
schinenfabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über 
Kalander-Stereotypie bei, worauf wir unsere Leser aufmerk- 
sam machen. ` 

Kaiser-Menukarten. Zum bevorstehenden Geburtstage Sr. Maj. 
des Kaisers Wilhelm II. bringt die Kunstanstalt von Förster & Borries 
in Zwickau (Sachsen) wieder eine Reihe prächtig ausgestatteter Menu- 
kartenvordrucke auf den Markt, welche die Kollegen in den Stand 
setzen, zu den abzuhaltenden Festmählern eine künstlerisch aus- 
gestattete Tischkarte zu liefern. Die in Gold und Farben aus- 
geführten Vordrucke zeigen bei einer Karte das kaiserliche W mit 
der Kaiserkrone, während die andern das in Prägedruck fein aus- 
geführte Medaillonbild des Kaisers inmitten verschiedener Embleme 
enthalten. Zwei der letzteren Karten enthalten auf die Marine 
bezügliche schöne und sinnreiche Darstellungen; sie eignen sich 
also nicht nur zu Kaisers Geburtstag, sondern auch zu „Flotten- 
Kundgebungen“, von denen die Zukunft sicherlich noch manche 
bringen wird. Sämtliche Karten sind mit Schräggoldschnitt ver- 
sehen und werden mit oder ohne Anhängeblatt geliefert. 

Ein Weihnachtsheft von gediegener Ausstattung und vorzüg- 
lichem Inhalt hat die Doppelfirma H. Berthold-Berlin und Bauer c 
Co.-Stuttgart, Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei, 
A.-G., erscheinen lassen. Dasselbe enthält die letzten Neuheiten 
der Firma in modernen Buch-, Titel- und Reklameschriften, Ein- 
fassungen u. s. w. und dürfte in seiner Reichhaltigkeit wohl für 
jede Druckerei etwas bringen. Wir finden darin zunächst, in allen 
Graden durchgeführt, die „Lateinisch“, eine von dem hervor- 
ragenden Schriftzeichner Peter Schnorr entworfene und von nam- 
haften Technikern für die Praxis verbesserte ruhige und schöne 
Antiqua, die dem durch die modernen Kunstbestrebungen angereg- 
ten Verlangen nach kräftigeren Antiqua-Brodschriften Rechnung 
trägt und sich vorhandenen ähnlichen Garnituren ebenbürtig an 
die Seite stellen kann. Die zu dieser Schrift erforderliche Kursiv 
und Halbfett befinden sich im Schnitt. Es folgen dann die 
„Morris-Gotisch“ und die „Original-Gotisch“, die ähnlichen 
Zwecken im Frakturcharakter dienen sollen, wie die Lateinisch im 
Antiquacharakter, nämlich in Anlehnung an die Meisterwerke der 
Vergangenheit kräftige Brodschriften im Frakturcharakter zu bieten. 
Die Morris-Gotisch, in welche die Firma durch Abänderung einiger 
Buchstaben des Morris’schen Originals eine grössere Ruhe gebracht 
hat, nähert sich mehr dem Alten, die Original-Gotisch mit ihren 
schlankeren, schmiegsameren Formen mehr dem Modernen, so dass 
also mit beiden Schriften verschiedenen Wünschen Rechnung ge- 
tragen wird. An diese drei Brodschrift-Garnituren schliessen sich 
passende Auszeichnungsschriften an, wie „Altgotisch“, ein- 
fache und verzierte enge „Altdeutsch“, Zierschrift „Edison“, 
„Mönch-Initialen“ und diesen folgen den gedachten Kunststilen 
entsprechende Ornamente und Einfassungen. Endlich sind 
auch noch die unsern Lesern bekannte kräftige „Herkules“ so- 
wie die „Carola“ zu erwähnen, mit denen die Firma ihre Re- 
klame- und Zeitungs-Titelschriften vermehrt hat. Wenn wir nun 
auch noch der prächtigen modernen Vignetten auf den Aussen- 
seiten des Umschlags gedenken, die sowohl in einem Stück (für 
Grossquart), wie zerlegt abgegeben werden, so glauben wir vom 
Ganzen des Gebotenen sagen zu dürfen, dass es sowohl technisch 
wie künstlerisch allen Anforderungen entspricht, welche die mo- 
derne Kunstrichtung an die Schriftgiessereien stellt. Wir empfehlen 
das Weihnachtsheft den Kollegen angelegentlich. 


u Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 25 


1 Druckpreise-Erhöhung In Osterreich. Der Kronlandsverband 
der Buchdruckereibesitzer Böhmens hat am 1. Januar eine zehn- 
prozentige Erhöhung der Druckpreise eintreten lassen. Grund zu 
diesem Schritte ist die Erhöhung des Buchdrucker-Lohntarifs und 
die bevorstehende bez. bereits eingetretene Erhöhung der Papier- 
preise. Die andern Kronländer dürften, da für sie die gleichen 
Verhältnisse vorliegen, voraussichtlich diesem Beispiele folgen. 

Um die Aufhebung des Zeltungs- und Kalenderstempels In Öster- 
reich haben sich die Herren Buchdruckereibesitzer Feller - Karls- 
bad, Holzhausen- und Jasper-Wien besonders verdient gemacht. 
Zwar hatte das Abgeordnetenhaus die Aufhebung beschlossen, das 
Herrenhaus aber war unsicher geworden und es drohte mindestens 
eine Vertagung ad calendas graecas. Da gelang es den genannten 
Herren, einen Umschwung der Stimmung herbeizuführen, so dass 
das Herrenhaus dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses beitrat, 
worauf der Erlass des bezüglichen Gesetzes erfolgte. Herrn Feller, 
der auch sonst im Interesse der Druck- und Verlagsgewerbe sehr 
thätig ist, wurde vom Kronlandsverband der Buchdruckereibesitzer 
Böhmens Dank und Anerkennung ausgesprochen. 

Für die Montag-Frühhlätter gedachte der Besitzer des „Neuen 
Wiener Tageblattes“ in Wien die Wege wieder zu ebnen, indem 
er vom 1. Januar ab ein solches wieder erscheinen lassen wollte. 
Hiergegen erhoben aber sowohl die Journalisten durch den Schrift- 
steller-Verein „Concordia“ wie die Buchdruckereibesitzer und 
Buchdruckergehilfen Widerspruch, letztere unter dem Gesichts- 
punkte, dass die Einführung von Montag-Frühblättern tarifwidrig 
sei und der Tarif zu Gunsten derselben nicht geändert werden 
könne. Am 7. Januar ist aber doch zwischen Prinzipalen und 
Gehilfen ein besonderer Tarif für Montagfrühblätter vereinbart 
worden, der die Herstellung dieser Blätter zwar erheblich erschwert, 
sie aber doch ermöglicht. E 

Die Einführung des neuen Tarifs In Osterreich ist nicht ohne 
Hindernisse von Statten gegangen. Während die Buchdruckerei- 
besitzer den Tarif überall annahmen, erhoben die Gehilfen fast 
überall Widerspruch und an einzelnen Orten ging derselbe bis zur 
Einreichung der Kündigung bez. Arbeitsniederlegung. Dem ver- 
mittelnden Eingreifen der beiderseitigen Tarifvertreter gelang es 
jedoch, die Schwierigkeiten zu beheben. 

Einen neuen Linotype-Record hat nach dem „Inland Printer“ 
der Setzer William A. Stubbs von der „Sun“ in Baltimore bei 
einem Wettsetzen geschaffen. Derselbe lieferte in 5 Stunden 33 Min. 
2471 Nonpareille-Zeilen korrigierten Satzes, die 66717 Ems oder 
98840 Buchstaben enthielten. Auf die Stunde kamen im Durch- 
schnitt 12021 Ems. Die Zeilenbreite betrug nur 27 Nonpareille- 
Ems. Der Gegner von Stubbs setzte in 5 Stunden 21 Minuten 
2038 Nonpareille-Zeilen mit 55026 Ems oder durchschnittlich 
10200 Ems pro Stunde. 

Die dicke Sechs in Newyork, wie die Typographical Union Nr. 6 
(Gehilfenvereinigung) genannt wird, begeht heuer ihr 50Ojähriges 
Bestehen und will bei dieser Gelegenheit im Mai eine grosse 
typographische Ausstellung in dem gewaltigen Grand Central 
Palace in Newyork zum Besten ihrer Unterstützungskassen abhalten. 
Zur Beschickung dieser Ausstellung, die einen Flächenraum von 
über 300000 Quadratfuss erhalten soll, sind Einladungen an die 
verschiedenen Fabrikanten und Lieferanten ergangen. Es dürfte 
wohl das erste Mal sein, dass eine Gehilfenvereinigung zu einem 
solch grossen Unternehmen schreitet. 


7 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen, Die bisher unter der Firma Scharpf 
& Kraus betriebene Buchdruckerei, Verlag des „Gmünder Tag- 
blatts“, Buch-, Papier- und Schreibwaren-Handlung in Schwäb. 
Gmünd ist mit allen Aktiven und Passiven in den alleinigen 
Besitz des Herrn Bernhard Kraus übergegangen. Das Geschäft 
wird unter dessen Namen fortgeführt. 

Eingetragene Firmen. In Gröningen, Bz. Magdeburg, die 
Firma Oscar Kleinknecht, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Oscar 
Kleinknecht zu Gröningen. — In Stuttgart die Firma Buch- 
druckerei und Verlag C. Dieterich, Inhaber Herr Karl Dieterich, 
Buchdruckereibesitzer in Stuttgart. — In Kiel die Firma Karl 
Jansen, Inhaber Herr Buchdrucker Karl Jansen daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Eduard Wieske 
in Halle a. S., grosser Berlin Nr. 1, am 10. Januar. Konkurs- 
verwalter Herr Taxator Otto Knoche in Halle a. S., Bismarckstr. 
Nr. 30. Anmeldefrist bis 23. Februar. 


26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 3 


Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Berthold Saager 
in Stettin, grüne Schanze 15, am 3. Januar. 
Jubiläen. Das 50jährige Bestehen feierte am 1. Januar die 
Buchdruckerei von J. B. Mock in Gross-Gerau (Hessen). — 
Das 50jährige Geschäftsjubiläum beging am 7. Januar der 
in der. Buchdruckerei der Union in Stuttgart beschäftigte Hilfs- 
arbeiter Herr Karl Schaible. 


Litteratur. 


Die Neujahrsnummer der Schweizer Graphischen Mittei- 
lungen, die bekanntlich von August Müller in St. Gallen redigiert 
und herausgegeben werden, ist wieder eine der fachtechnischen 
und graphisch-künstlerischen Leistungen der Gegenwart, welche 
zugleich überraschen und unsere Bewunderung herausfordern. Das 
Heft enthält nicht weniger als achtzehn Kunstbeilagen, zu deren 
schönsten das Glückwunschblatt der Redaktion, eine Bronzevase 
mit Mohnblumen in vierfarbigem Druck darstellend, gehört; der 
Dreifarbendruck „Träumerei“ ist ebenfalls eine treffliche Leistung, 
wie denn sämtliche Beilagen in einem oder im anderen Sinne als 
mnstergültig bezeichnet werden müssen. Als ein Meisterwerk des 
Dreifarbendrucks wird in den „Mitt.“ das von Förster & Borries 
herausgegebene anatomische Werk „Technik und Diagnostik am 
Sektionstisch“ charakterisiert, welches auch in der „Zeitschrift“ 
bereits Anerkennung gefunden hat; die daraus gegebene Beilage 
bestätigt diese Charakterisierung in vollem Umfange. Der text- 
liche Inhalt der Neujahrsnummer steht auf gleicher Höhe mit 
diesen prächtigen Kunstbeilagen. — 

Das neue Verwandtenrecht des deutschen Bürgerlichen Gesetz- 
buches. Eine gemeinverständliche Darlegung der Vorschriften 
über die rechtlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern 
sowie die gesetzlichen Unterhaltspflichten, die Annahme an Kindes 
Statt und die Ansprüche unehelicher Kinder. Mit ausführlichem 
Sachregister. Von M. Hallbauer, Oberlandesgerichtsrat. (104. Band 
von Meinhold’s Juristischer Handbibliothek.) Leipzig. Verlag von 
Albert Berger (Serig’sche Buchhandlung). Preis geb. 2,50 M — 
Das vorliegende Buch verfolgt, wie desselben Verfassers Testa- 
mentenrecht und Vormundschaftsrecht, den Zweck, eine wichtige 
Materie aus dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch herauszugreifen, 
in volkstümlicher zusammenhängender Darstellung zu verarbeiten 
und so namentlich den rechtsunkundigen Leser mit derselben ver- 
traut zu machen. Dieser Zweck wird auch bei der vorliegenden 
Materie, dem Verwandtenrecht, in um so vollkommenerer Weise 
erreicht, als der Verfasser seine Darlegungen mit zahlreichen aus 
dem Leben gegriffenen Beispielen erläutert und selbst durch gra- 
phische Darstellungen unterstützt. Das Buch, das sich auch durch 
solide Ausstattung auszeichnet, kann somit nur empfohlen werden. 

Von Uber Land und Meer, der von der Deutschen Verlags- 
Anstalt in Stuttgart herausgegebenen beliebten Familien-Zeitschrift, 
liegen uns die Hefte 3—7 des neuen Jahrgangs, die Nummern 5—14 
umfassend, vor. Dieselben sind von der an diesem Blatte gewöhn- 
ten Reichhaltigkeit und Gediegenheit des textlichen Inhaltes und 
des Bilderschmuckes und lassen, im Ganzen betrachtet, das Vor- 
teilhafte und Zweckmässige des mit Beginn des neuen Jahrganges 
getroffenen neuen Ausstattungs-Arrangements hervortreten. Die 
grossen laufenden Romane erweisen sich als hervorragende Leistungen 
der Prosadichtung und beachtenswert sind die vielen verschieden- 
artigen Abhandlungen, von denen die meisten reich illustriert sind. 
Wir finden da u.a. trefflich in Wort und Bild behandelt die 
Manöver der deutschen Flotte, Land und Leute in den südafrika- 
nischen Republiken und in Samoa, die Kriegsereignisse in Süd- 
afrika, das Kunst- und Reigenfahren (mit dem Fahrrad), die Katzen- 
zucht, die neuen deutschen Briefmarken, die Gedenktage an George 
Washington, Heinrich Heine, Oliver Cromwell. Aus dem bunten 
Bilderschmuck sind hervorzuheben die reizenden Farbendrucke zu 
den Momentbildern aus Japan, ein Kinderkopf von Lenbach, der 
zweiseitige Farbendruck Christkindlmarkt in München, die Neu- 
jahrsvignette, und unter den Schwarzkunstblättern ragen hervor 
„Abschied“ von Hans Volkmer, „Der erste Schnee auf der Alm“ 
von Ernst Meissner, „Heilige Nacht“ von Karl Marr, die Bilder 
zu dem Aufsatze „Aus dem Reiche der Schönheit“. Auch unter 
den eingestreuten originalen Vignetten und, Leisten findet sich 
vieles Treff che Von Nr. 15 ab erscheint „Uber Land und Meer“ 
in Wochenheften zu 30 A, anstatt wie bisher in Vierzehntages- 
heften zu 60 A. Die erste Nr. der neuen Wochenausgabe ist 
textlich und illustrativ sehr reich ausgestattet und der in Farben- 


druck vorzüglich ausgeführte neue Umschlag wirkt durch sein 
hübsches Titelbild höchst einladend. Indem wir nochmals auf die 
Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit des Blattes hinweisen, sind wir der 


Meinung, dass, wer vielen etwas bringt, allen empfohlen werden kann. 


Tarif- amt der Deutschen Buchdrucker. 


— 


Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Zweiundvierzigster Nachtrag 
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1897 (bezw. 58. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. 
Dorum: Druckerei-Genossensch. 


Hamburg: Aktien- Gesellschaft 


„Neue Börsenhalle“. 
5 Dölling, Otto. 
Lensahn: Hartmann & Schmidt. 
Oldenburg i. Gr.: Sussmann, R. 
Tondern: Feddersen, Nicolai. 
ll. Kreis. 
Herne: Kartenberg, C. Th. 


Il. Kreis. 
Königstein: Kleinböhl, Ph. 

IV. Kreis. 
Endersbach: Enzig, Richard. 

V. Kreis. 
Lindenberg: Schwarz, J. Adolf. 


München: Lehmaier & Victor. 
Wörishofen: Buchdruckerei und 
Verlagsanstalt Wörishofen 
(Franz Aker). 
VI. Kreis. 
Meiningen: Marbach, H. 
VII. Kreis, 
Wildenfels: Gerber, Otto. 
VIII. Kreis. 
Berlin: Golm, Johann Emil. 
Potsdam: Rollfinke, Rudolph. 


IX. Kreis. 
Breslau: Proskauer jr., H. 
Christiansfeld: Martin, Friedrich. 
Lublinitz: Kolano, C. 
Stettin: Kohnke, Willy. 


Nachstehende Firmen haben den ab 1. Januar 1900 gültigen 
Deutschen Setzmaschinen-Tarif anerkannt: 


Breslau: Grass, Barth & Co. 
(W. Friedrich). 
* Werle, F. A. 
Coburg: Dietz’sche Hof buchdr. 
Dresden: Buchdruckerei der Dr. 
Güntz'schen Stiftung. 
* Verlag der „Neuesten 
Nachrichten“ (Gümber). 
Einbeck: Schroedter, J. 
Hamburg: Verlag der „Hamb. 
Neuesten Nachr.“ (E. Hirt). 
Heilbronn: Rembold & Co. 

5 Weber, Otto. 
Herford: Gebr. Heidemann. 
Karlsruhe: Verlag der, Badischen 

Presse“ (Ferd. Thiergarten). 
Landsberg a. W.: R. Schneider 
& Sohn. 
Leipzig: Brandstetter, Oscar. 
S Herfurth & Co. (Verlag 
der „Leipziger Neuesten 
Nachrichten“). 


Leipzig: E. W. Polz. 

P Rossberg’sche Buchdr. 
Ludwigshafen: Buchdr. J.G. Biller. 
Mannheim: Dr. Haas’sche Druck. 

„ Mannheimer Vereinsdr. 
Melle i. H.: F. E. Haag. 
München: Knorr & Hirth. 

a E. Mühlthaler’s Buch- 

u. Kunstdruckerei A.-G. 
Neustadt a. H.: Aktiendr. und 
Verlag der „Neuen Bürger- 
zeitung“, 
Nürnberg: Verlag des „Fränk. 
Kurier“ (W. Tümmel). 
Oberhausen: Oberhausener Volks- 
zeitung (Anton Witzler). 
Pforzheim: „Pforzheimer Be- 
obachter“ (Max Klemm). 
Stuttgart: „NeuesTagblatt“ A.-G. 
Würzburg: J. M. Richter’s Buch- 
druckerei. 


Aus dem Verzeichnis der tariftreuen Firmen gestrichen wurde 
die Firma Heinrich Stöhr in Cassel. 


Bekanntmachung. 
Der Arbeitsnachweis in Dessau, Reinickestr. 18, wurde nach 


dort gefasstem Beschluss wegen zu geringer Frequenz aufgelöst. 


Bekanntmachung. 


Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 
das Schiedsgericht in Magdeburg neu konstituiert. Gewählt 
wurden prinzipalsseitig die Herren Oscar Friese, Rudolf Hamm, 
Paul Wohlfeld zu Mitgliedern, Robert Haenel zum Stellvertreter; 
gehilfenseitig die Herren Reinhold Herwig, Willy Krahl, Gustav 
Zobel zu Mitgliedern, Carl Gehrt zum Stellvertreter. Den Vorsitz 
übernahm prinzipalsseitig Herr Oscar Friese (in Fa. Hofbuch- 
druckerei Carl Friese), gehilfenseitig Herr Gustav Zobel, Lüne- 
burgerstr. 13, S. III. 

Berlin, 13. Januar 1900. 


Georg W. Büxenstein, L. H. Gieseoke, 
Vorsitzende. 


Nr. 3 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 27 


1 IS | À / fir eena A ng PA | rz T Ek 
SC SC A von Angeboten ICHS Sa 
S 1 N so Pfennig. I a x A 


STELLEN- AHCEROTE. “* | 


1 — — 


Preis für Stellenan- eg 
gebote u. Gesuche KON 

für die Nonpareille- 
eile re Pfennig. 


- - ~ , | Intelligenter ji Setzer in kündiġ Kon- 
Ein Maschinenmeister, atton, im, Änsonden, Tabellen. und, mathozat, Bat, 
g sowie in der assung von Lo erichten un Orre k- 
der im Autotypie- und Farbendruck einige Erfahrung hesitzt und an gutes Arbeiten gewöhnt | turlesen gut bewandert, sucht Stellung als 
ist, findet bei uns dauernde Stellung. Jüngere Gehilfen, welche sich erst ausbilden wollen, ar at A 5 RER 
können nicht berücksichtigt werden. Wir bevorzugen daher einen solchen Bewerber, dem j t 


unter F, 22 an die Geschäftsstelle ds. Blattes erbeten. 
es um dauernde Kondition zu thun ist. Bei Einrelchung von Offerten bitten wir um Angabe 


der bisherigen Konditionen, des Alters und der Gehaitsansprüche. i Gesellschaft der Berliner Korrektoren 


Kunstdruckerei Förster & Borr ies, Zwickau, Sa. Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor Ernst 


| Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof. 
Andrich & Richter 


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LEIPZIG. 
Specialitäten: 
Rotations- und Bogendruckpapiere 
in den verschiedenst. Stoffen. Reichhaltiges 
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Geschäftsbücherfabriken zum Falzen der Papiere für Notiz- und Kopierbücher, Schreibhefte etc. 
verwendet werden. Die Maschine ist mit einer, für die Dicke der Lagen einstellbaren, genau 
arbeitenden Einpressyorrichtung versehen. Die gefalzten Lagen stehen nicht aufrecht, sondern 
werden flach ausgelogt und können sich nicht wieder aufbauschen. — Dadurch ist es möglich, 
mit dieser Maschine sowohl die stärksten Lagen Brief- und Schreibpapier, als auch die 
dünnsten Lagen Seidenpapier zu falzen. 


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Verantwortliober Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipsig. — Druck von wW. Drugulin in Leipzig. — Papier von Bieler & Vogel, Leipzig. 
Hierzu eine Beilage der Firma Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg. 


Kalandergrössen: 


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Grösse des Fundamentes 52X72 cm Grösse des Fundamentes 63x82 cm 
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Preis % 800. — | Preis % 1400. 3 
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Der „Dresdner Anzeiger“, Buchdruckerei der Dr. Güntz’schen Stiftung, erhielt von uns einen 


KraftkalanderNr.C für Nass- und Trockenstereotypie. Dieser Firma verdanken wir folgende freundliche 
Zuschrift: 


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ý: The Durchrollen 7 Kalandrieren der Matrizen bedeutet in jeder Stereotypiewerkstätte eine 
grosse Zeitersparnis. Das Verfahren ist das denkbar einfachste. 


Mn GAN ei 
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Der Stereotypeur nimmt seine gewohnte selbstbereitete oder fertig bezogene Mater in feuchtem 
oder trockenem Zustande, legt dieselbe auf die vorschriftsmässig geschlossene Stereotypieiorm, darauf zwei 
feine Druckfilze von je 1 mm Stärke nebst einem gleich grossen Leinentuch oder einem guten Druckfilz 
von 3 mm Stärke und dreht den Kalander einmal langsam durch. Der Kalander kann wie eine Schnell- 
presse auf Höhe gestellt werden, gibt also zuverlässig den nötigen Druck, um so mehr, als das Fundament 


des Kalanders zwischen zwei Cylindern hindurch geht und daher unbedingt gleichmässigen Druck erzeugt, 
ohne jedes Doublieren der Matrize. 


Kür: zeste Lieferzeit bei unübertroffenem Fabrikat sichern wir zu. 


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Gedruckt auf einer Kosmos Schnellpresse Nr. IVa von der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei G. P. J. Bieling-Dietz, Nürnberg 


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Hinten 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und .ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & 
Einzelne Nummern 80 J. — Druckerei Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post ‚(Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 c% 


2 2 
= 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. «=. 


Za T Leipzig, 25. Januar 1900. 


XII. Jahrg. 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile DS mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
GR nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 


N ichtamtlicher Teil. 


Ein Maschinen-Wettsetzen. 


Die Mergenthaler Setzmaschinen- Fabrik in Berlin hat 
kürzlich an die Besitzer von Linotype-Maschinen ein Rund- 
schreiben erlassen, mit dem Ersuchen, von demselben ihren 
Setzern Kenntnis zu geben. In diesem Rundschreiben wird 
die Veranstaltung eines Preiswettsetzens wie ZE an- 
gekündigt: 

„Um die Setzer im Interesse der Linotype-Besitzer in 
Deutschland zu höheren Leistungen anzuspornen, haben wir 
uns entschlossen, ein Preis ausschreiben zu veranstalten, an 
welchem die Beteiligung jedem Linotypesetzer offen steht. 
Gegenstand des Wettbewerbes soll ein Wettsetzen sein, dessen 
Dauer auf die Zeit vom 1. bis 28. Februar 1900 festgesetzt 
ist. Derjenige Setzer, welcher in dieser Zeit die höchste 
Durchschnittsleistung in kompressem, korrigiertem Satz an 
der Linotype-Setzmaschine erzielt, erhält einen Preis von 
150 , die zweite und drittbeste Leistung werden mit einem 
Preis von 75 resp. 50 % belohnt. Die Resultate des 
Konkurrenzsetzens sind uns spätestens bis zum 15. März 1900 
einzureichen, dieselben müssen durch Unterschrift der Faktoren 
der betreffenden Druckereien beglaubigt sein. Nach dem 
15. März einlaufende Preisbewerbungen können keine Be- 
rücksichtigung mehr finden.“ 


Dieses Rundschreiben ist in der Gehilfenpresse lebhafter 


KE die Veranstaltung eines grösseren Wettsetzens eine gewisse 
Berechtigung habe und dass ein solches auch den doppelten 
Zweck erfüllen könne, für eine bestimmte Maschine Sympathien 
zu erwecken und im Interesse der Maschinenbesitzer auf eine 
Steigerung der Leistungsfähigkeit der Setzer hinzuwirken. 
Indessen was hier die Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik be- 
absichtigt, das ist genau genommen kein Wettsetzen und auch 
nicht geeignet, die angedeuteten beiden Zwecke in einwand- 
freier Weise zu erreichen, und wenn die Gehilfenpresse ihren 
Schutzbefohlenen von einer Beteiligung an diesem Unternehmen 
abrät, so kann man ihr das nicht verdenken, selbst wenn man 
die von ihr gehegten Befürchtungen nicht teilt, denn unter 
den Linotypesetzern giebt es sicherlich auch welche, die sich 
über das Preisausschreiben keine Gedanken machen, sondern 
lediglich die ausgesetzten Preise vor Augen haben, so gering- 
fügig dieselben auch sind. 

Bei einem regelrechten Preiswettsetzen ist das erste und 
unumgängliche Erfordernis, dass die Bedingungen für die 
sämtlichen Teilnehmer die gleichen sind. ES müssen also die 
zu verwendenden Maschinen von der gleichen guten Beschaffen- 
heit sein, das Manuscript muss sowohl hinsichtlich seiner Les- 
barkeit, wie hinsichtlich des Quantums oder der Schiebungen, 
wie man sich im Zeitungssetzersaale ausdrückt, die gleiche 
Beschaffenheit haben, die Zeilenbreite, die Schriftweite und 
schliesslich auch der Schriftkegel müssen gleich sein, ebenso 


die für die Teilnehmer geltenden Vorschriſten über Ortho- 
graphie und Korrekturen, über die Rücksichtnahme auf vor- 
kommende Störungen an der Maschine wird man sich ebenfalls 
zu verständigen haben und so wird sich wahrscheinlich noch 
manches Andere finden, was bei einem grösseren Wettsetzen, 
das nach allen Richtungen hin einwandfrei sein soll, au be- 
rücksichtigen sein wird. 

Das Wettsetzen aber, das die Mergenthaler Setzmaschinen- 


Entrüstung begegnet und es ist von dieser Seite den Linotype- 
setzern abgeraten worden, sich an dem Wettsetzen zu beteiligen, 
weil dasselbe erstlich nur auf Reklame für die Maschinenfabrik 
hinauslaufe, an der sich zu beteiligen nicht Aufgabe der Gehilfen 
sein könne, und weil es ferner geeignet sei, auf eine Ver- 
schlechterung der Lage = Gehilfen nach verschiedener Hin- 
sicht hinzuwirken. 

Men: wird, nun recht wobl Ar Meinung sein können, 


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- a.z. 


[mn aaa. Ek ea v—[—w̃ — 


32 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 4 


Fabrik für eine ungenau abgegrenzte Zeit und für die sämt- 
lichen über das Reich verstreuten Linotypemaschinen beabsichtigt, 
vermag nicht einer einzigen der vorstehend summarisch auf- 
gezählten Bedingungen zu entsprechen, was wohl nicht weiter 
begründet zu werden braucht als mit einem Hinweise auf die 
ausserordentliche Verschiedenheit der Bedingungen, unter denen 
die einzelnen Linotypemaschinen wie die Linotypesetzer zu arbei- 
ten haben. Von einem Wettsetzen im eigentlichen Sinne kann 
also bei demselben nicht die Rede sein, sondern nur davon, 
herauszubekommen, wer im Monat Februar, angeregt durch in 
der Ferne blinkendes Gold, an der Linotype die grösste Zahl 
Buchstaben gesetzt hat, und zwar ganz ohne Rücksicht auf 
die Bedingungen, unter denen der Satz vor sich ging. Das 
es bei dieser Kraftprobe weniger auf Geschicklichkeit oder 
Leistungsfähigkeit, als auf Glücksumstände ankommen wird, 
liegt auf der Hand, und dies dürfte schon allein manchen 
Linotypesetzer abhalten, den erworbenen Ruf der Tüchtigkeit 
aufs Spiel zu setzen. 

Was nun dieses Herausquetschen eines hohen Buchstaben- 
Records für die Linotypebesitzer im allgemeinen für einen 
Zweck haben soll, ist nicht recht einzusehen, zumal ja ohnehin 
ein jeder bereits weiss, dass unter besonderen Umständen für 
kürzere Zeit auf der Linotype wic auf jeder anderen Setz- 
maschine Bedeutendes geleistet werden kann. Dagegen kann 
zugegeben werden, dass ein solcher Buchstaben-Record für die 
Setzmaschinenfabrik einen Wert haben kann, namentlich Buch- 
druckereibesitzern gegenüber, die auf dem Setzmaschinengebiete 
noch wenig Erfahrungen zu sammeln in der Lage waren. 

Das Preisausschreiben der Mergenthaler Setzmaschinenfabrik 
erscheint also als nicht genügend überlegt und es ist auch 
nicht darnach angethan, der Setzmaschinensache oder dem 
Buchdruckgewerbe oder auch nur den Linotypebesitzern und 
Linotypesetzern irgendwelchen Nutzen zu bringen. Deshalb 
halten wir es für das Klügste, die ganze Sache wird, noch 
ehe sie von selbst ins Wasser fällt, zurückgezogen, zumal nach 
unserer Kenntnis sich auch die Linotypebesitzer gegen diese 
Konkurrenz ausgesprochen haben. —T. 


S 


Zur Kalkulation des Setzmaschinensatzes. 
Von Otto Schlotke. 


Mein in Nr. 52 der „Zeitschrift“ enthaltener Aufsatz über die 
Kalkulation des Setzmaschinensatzes veranlasste die Firma Typo- 
graph G. m. b. H. zu Berlin zu einer angeblichen Berichtigung, 
die aber eine solche nicht ist, sondern es müssen, wie gleich fest- 
gestellt werden möge, alle in dem Artikel gemachten Berechnungen 
in Bezug auf die Typograph-Zeilengiessmaschine aufrecht erhalten 
werden. 

Zunächst möchte ich erklären, dass aus dem Artikel nicht zu 
entnehmen war, dass ich mich direkt mit den Fabriken in Ver- 
bindung gesetzt habe, sondern ich habe die Angaben über die 
betreffenden Maschinen, die ich in Broschüren u. s. w. der Fabriken 
fand, als Quelle benutzt und ich meine, das Material dürfte doch 
wohl für verlässlich gehalten werden. 

Was sodann die thatsächlichen Einwände der Typograph-Gesell- 
schaft betrifft, so bemerke ich, dass der Preis von 5800 , wel- 
chen ich für die Typograph-Maschine ansetzte, einschliesslich 
Elektromotor verstanden ist, cbenso wie der der Monoline ein- 
schliesslich Elektromotor auf 6150 o% festgesetzt ist. Ich 
bin aber der Gesellschaft dankbar, dass sie mich bei dieser Ge- 
legenheit auf einen andern Irrtum gebracht hat, der sich in der 
Berechnung findet, indem ich nämlich den Elektromotor bei der 
Linotype nicht mit in den Preis von 11500 l einbezogen habe, 
denn da ein solcher 500 /, kostet, so würde sich der Preis auf 
12000 , erhöhen. Selbstverständlich würde aber dadurch die 
Berechnung, so weit sie Typograph und Monoline angeht, nicht 
geändert, sondern es würde nur die Schlussberechnung für die 
Linotype ungünstiger werden. 

Ferner findet die Typograph- Gesellschaft die von mir ange- 
nommene Amortisationsquote von 300 oA. pro anno zu hoch. Zu- 
nächst ist darauf hinzuweisen, dass darüber noch viel zu wenig 


Erfahrungen vorliegen und man unter allen Umständen besser fährt, 
zu viel als zu wenig anzunehmen; jedenfalls wird es aber der 
Typograph-Gesellschaft sehr schwer werden, zu beweisen, dass sie 
mit 1 1 pro Woche auskommt. In den Tarifverhandlungen vom 
18. Oktober (siehe „Zeitschrift“ Nr. 44, S. 476) ist gerade die 
Angelegenheit der Abnutzung der Matrizen eingehend besprochen 
und es ist dort konstatiert, dass bei der Linotype die Amortisa- 
tionsquote für Matrizen 8,33 AM. pro Woche beträgt. Die Sach- 
verständigen der Tarifkommission waren sich jedenfalls darüber 
einig, dass die Abnutzung der Matrizen bei allen 3 Systemen 
ziemlich gleichmässig sein würde. Auch ich bin der Meinung, 
dass die spätere Praxis dieser Annahme Recht geben wird und 
da ich ferner das Verhältnis des Kostenpreises eines Satzes Matrizen 
annähernd richtig angenommen habe, so ist es für die Beurteilung 
der Unkosten verhältnismässig gleichgültig, ob die Abnutzung 
grösser oder kleiner ist, da sie die Unkosten aller drei Sy- 
steme gleichmässig erhöhen oder erniedrigen würde. 

Genau so verhält es sich bezüglich des Mechanikers. Ebenso 
wie die Typograph-Gesellschaft in ihrer Entgegnung, so behaupten 
auch die Vertreter der Monoline und Linotype, dass ein Mechaniker 
nicht nötig sei. Ich bin auf Grund meiner Beobachtungen an 
den drei Systemen anderer Ansicht und kann mich wiederum auf 
die Sachverständigen der Tarifkommission berufen, die angenom- 
men haben, dass der Betrieb einer grösseren Anzahl von Maschinen 
rentabel nur bei Anstellung eines Mechanikers sei. Will die 
Typograph-Gesellschaft aber auf Abstellung dieses Postens bestehen, 
so müsste er bei der Monoline und bei der Linotype auch ge- 
strichen werden und das Resultat würde dadurch durchaus 
nicht geändert, da der Posten bei allen drei Maschinen 
gleich hoch angesetzt ist. Ich halte die Einstellung unbedingt 
für richtiger schon deshalb, um Einwendungen von solcher Seite 
zu begegnen, welche die Anstellung eines Mechanikers für erfor- 
derlich hält. 

Endlich möge noch die obenerwähnte Nichtberechnung des 
Elektromotors bei der Linotype richtiggestellt werden. Es würde 
sich darnach die Berechnung der wöchentlichen Unkosten folgen- 
dermassen stellen: 

20%, Amortisation und 5% Zinsen von 12000 cM p. a. 
3000 A. oder pro Tag bei 300 8 und einfacher 


Schicht von 8 Stunden 10, — M. 
Gas für 9 Stunden einschl. Anheizen à a 500 Liter — 4500 L. 

à 1000 L. ou, A „ ebe 
J P. S. Kraft (1 P.S. Stunde 15 a 8 Stunden i . —,30 „ 
Oel, Putzmaterial . ; ; . —,04 „ 
Matrizenersatz 500 A. p. a. 1,66 „ 
Mechaniker für 4 Maschinen à 5 M pro Tag 3 5 


Bleiverlust und Kosten des Umschmelzens . . 26 


oder pro Woche 84, 06 M 14, ‚ol 14,01 A 

Wenn man dann die so gewonnenen Unkosten in derselben 
Weise, wie ich dies in meinem Artikel in Nr. 52 gethan habe, 
zu den Satzkosten zuschlägt, so erhält man als Resultat: 

die Monoline kostet bei 6000 Buchstaben Stundenleistung 

pro 1000 = 33 AN 

der Typograph kostet bei 6000 Buchstaben Stundenleistung 

pro 1000 = 35°, . 
die Linotype kostet bei 6000 Buchstaben Stundenleistung 
pro 1000 — 44,88 A. 

Ich muss also dem Artikel der Typograph-Gesellschaft gegen- 
über, wie aus Obigem klar hervorgeht, meine in Nr. 52 der „Zeit- 
schrift“ gemachten Berechnungen vollständig aufrecht er- 
halten, mit der einzigen Anderung in Bezug auf die Linotype. 


* 


Sprechsaal. 


-m. Berlin, 18. Januar. In den Vorstand der Berliner Typo- 
graphischen Gesellschaft wurden folgende Herren gewählt: 
G. Könitzer zum ersten, P. Filzhuth zum zweiten Vorsitzenden, 
A. Stadthagen zum Kassierer, E. Baumeister und C. Kulbe zu 
Schriftführern, W. Hartmann, G. Taube! und L. Radö Stern zu 
Verwaltern der Sammlungen. Die Gesellschaft zählt zur Zeit 
159 Mitglieder. Im verflossenen Jahre wurden 20 Sitzungen ab- 
gehalten. Der dritte grosse graphische Vortrags-Abend in dem 
Cyclus dieses Semesters findet am Dienstag, den 30. Januar, im 
Saale C des Architektenhauses statt. Herr Dr. P. Jessen, Direktor 


Nr 4 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 33 


der Bibliothek des Königl. Kunstgewerbe-Museums, spricht über 
das Thema „Kunst und Kunstgewerbe“. Mit dem Vortrage wird 
eine Drucksachen- Ausstellung verbunden sein. Berufsgenossen 
sind als Gäste bei diesen von der Gesellschaft veranstalteten Vor- 
trägen jederzeit willkommen. 

-s- Berlin, 19. Januar. Eine mit unserer Buchdrucker-Orts- 
krankenkasse verbundene, aber durchaus selbständige Wohlfahrts- 
Einrichtung ist die Frauen-Sterbekasse. Sie basiert auf dem 
Umlage-Verfahren, d. h. es zahlt jedes Mitglied bei jedem Sterbe- 
falle 50 J, hiervon wird das 300 o% betragende Sterbegeld bezahlt 
und der Rest aufgesammelt, bis er die Höhe von 300 oM erreicht 
und sodann ein Sterbefall ohne Beitragserhebung entschädigt 
werden kann. Es verdient indessen besonders hervorgehoben zu 
werden, dass der Beitritt den Mitgliedern der Ortskrankenkasse 
nur innerhalb der ersten 14 Tage nach der Verheiratung freisteht. 
Zur Anmeldung ist die Heirats-Urkunde bezw. eine Abschrift der- 
selben beizubringen. Ebenso haben verheiratete, in Berlin zu- 
ziehende Buchdrucker innerhalb 14 Tagen ihre Anmeldung zu 
bewirken, wenn sie sich der Frauen-Sterbekasse anschliessen wollen. 

A Berlin, 21. Januar. Die Gesellschaft der Berliner 
Korrektoren hielt am letztvergangenen Sonntag ihre zweite 
ordentliche Hauptversammlung ab, in der der Vorstand einen ein- 
gehenden schriftlichen Bericht über die Thätigkeit und Erfolge 
der Gesellschaft im Jahre 1899 erstattete. Am 22. September 1898 
von etwa einem Dutzend Berufsgenossen begründet, konnte bereits 
in der ersten ordentlichen Hauptversammlung am 18. Januar 1899 
festgestellt werden, dass die Vereinigung in den beteiligten Kreisen 
Anklang gefunden habe und die Mitgliederzahl auf über 20 ge- 
stiegen sei. Wenn eine gleich starke Zunahme der Mitglieder für 
das nunmehr zurückgelegte erste volle Geschäftsjahr 1899 auch 
nicht zu verzeichnen ist — es sind z. Zt. 37 —, so hat die kleine, 
aber rührige Gesellschaft doch an Bedeutung und Ansehen unter 
den Berufsgenossen ganz wesentlich gewonnen. Zwei Thatsachen 
haben besonders dazu beigetragen: einmal der am 22. Mai 1899 
erfolgte Anschluss der Gesellschaft an den mit Korporationsrechten 
ausgestatteten „Deutschen Privatbeamten-Verein“, und zum andern 
Mal die anfangs Oktober stattgefundene Errichtung eines 
Stellennachweises. Bezüglich des Anschlusses an den „Deut- 
schen Privatbeamten-Verein“ war die Erwägung massgebend, zu- 
nächst den Mitgliedern die segensreichen und leistungsfähigen 
Wohlfahrtseinrichtungen der genannten Körperschaft zugänglich zu 
machen, dann aber auch in unzweideutiger Weise zu zeigen, welche 
Wege zu wandeln in sozialer und wirtschaftlicher Beziehung die 
Gesellschaft gesonnen ist. Dass sie neben der Erfüllung idealer 
Zwecke auch die Wahrnehmung der realen Interessen ihrer Mit- 
glieder sich zur Aufgabe gestellt hat, ist in der heutigen Zeit der 
Ausgleichung sozialer Gegensätze selbstverständlich; in welcher 
Weise sie aber die Erfüllung dieser Aufgabe zu erreichen sucht, 
hat die Gesellschaft eben durch den vollzogenen Anschluss an den 
„Deutschen Privatbeamten- Verein“, in dem Arbeitgeber und Arbeit- 
nehmer gemeinsam wirken, zu erkennen geben wollen. In diesem 
Bestreben dürfte auch die Prinzipalität der neuen Vereinigung 
sympathisch gegenüberstehen. — Die Errichtung des Stellen- 
nachweises war lediglich eine notwendige Folge der Gründung der 
Gesellschaft; in welch’ hohem Grade aber sie einem thatsächlich 
tief empfundenen Bedürfnisse entsprach, zeigte die rege Inanspruch- 
nahme, der sich die neue Einrichtung schon in der kurzen Zeit 
ihres Bestehens seitens der Prinzipalität zu erfreuen hatte. Nicht 
nur aus Berlin liefen die Nachfragen nach geschulten und zuver- 
lüssigen Korrektoren bei der Verwaltung des Stellennachweises 
ein, sondern auch von bedeutenden und angesehenen Firmen aus 
dem Reiche, so z. B. aus Hamburg, Breslau, Köln, Oldenburg, 
München, Nürnberg, Darmstadt u. s. w. Ja die Nachfrage stieg 
sogar derartig, dass noch jetzt einige der angebotenen Stellen zu 
besetzen sind; denn der Berliner Markt konnte so viele Arbeits- 
kräfte allein nicht abgeben, sodass die Verwaltung auf einige ihr 
von Berufsgenossen aus der Provinz zugegangene Angebote zurück- 
greifen musste. Für die Prinzipale sowohl, als auch für die Mit- 
glieder der Gesellschaft ist die Vermittelung natürlich kostenfrei, 
während im anderen Falle eine geringe Gebühr erhoben wird. 
Wie schon erwähnt, haben bereits einzelne Korrektoren aus der 
Provinz den Stellennachweis der Berliner Gesellschaft in Anspruch 
genommen. Das hat dem Vorstande den Gedanken nahe gelegt, 
die Heranziehung der Berufsgenossen aus der Provinz in Erwägung 
zu ziehen. So soll der Geschäftsbericht, dessen Drucklegung von 
der Hauptversammlung beschlossen wurde, den an grösseren Tages- 
zeitungen in der Provinz beschäftigten Korrektoren mit der Auf- 


forderung zugestellt werden, ihre Ansichten über einen Anschluss 
an die Berliner Vereinigung zu äussern. Von dem Erfolg dieser 
Umfrage wird es abhängen, ob die Gesellschaft der Berliner 
Korrektoren ihrer Ausbreitung über das gesammte Deutsche Reich 
oder vielleicht zunächst nur über einen Teil desselben, also z. B: 
Norddeutschland, wird näher treten können oder nicht. Die Ge- 
schäftsstelle der Gesellschaft sowohl, als auch die Verwaltung des 
Stellennachweises befinden sich in den Händen des Korrektors 
Herrn E. Schindler, Berlin SW., Hagelbergerstrasse 22, Hof hoch- 
parterre, an den sowohl Beitrittserklärungen als auch sonstige 
Mitteilungen und Anfragen zu richten sind. Der bisherige Vor- 
stand wurde unter allseitiger Dankesbezeigung seitens der Ver- 
sammlung auch für das Verwaltungsjahr 1900 wiedergewählt. Dass 
übrigens die Gesellschaft, man kann sagen: auch in gemeinnütziger 
Weise thätig zu sein bestrebt ist, das beweisf die Tagesordnung 
für die nächste Sitzung, die auf Sonntag, den 18. Februar, Nach- 
mittags 5 Uhr im Wirtshaus Bürgergarten, Jerusalemerstrasse 8, 
angesetzt ist. Dieselbe soll sich nämlich mit dem heiklen Thema 
„die deutsche Rechtschreibung und die Tagespresse“ befassen, das 
sie vom praktischen Standpunkt eines Korrektors beleuchten soll. 
Wir haben das Vertrauen zu der Intelligenz und Thatkraft der 
Gesellschaft der Berliner Korrektoren, dass sie auch auf diesem 
wirklich dringend der Klärung bedürftigen Gebiete sich berechtigte 
Verdienste erwerben wird. Denn in dieser Beziehung sieht es 
geradezu grauenhaft in der deutschen Tagespresse aus! Möge die 
Reinigung gelingen. 

+ Leipzig. Mit einer Stadt-Buchdruckerei wollen die sozial- 
demokratischen Mitglieder des Stadverordneten-Kollegiums die gute 
Stadt Leipzig beglücken und man sagt, der Finanz-Ausschuss des 
Kollegiums habe diesem Antrage auch bereits zugestimmt. Dies hat dem 
Vorstand der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer Veranlassung 
gegeben, ein Rundschreiben an die Innungsmitglieder zu richten 
und in demselben der Überzeugung Ausdruck zu geben, dass die 
Ausführung dieses Vorhabens für das Leipziger Buchdruckgewerbe 
eine schwere Schädigung zur Folge haben müsste. Denn nicht 
nur, dass diejenigen Kollegen, die bisher für die Stadt gedruckt 
haben, und es sind dies besonders eine Anzahl kleinere und mittlere 
Buchdruckereien, diese Aufträge einbüssen müssten, es würde auch 
damit sämtlichen Leipziger Buchdruckereien die Möglichkeit ge- 
nommen, je wieder städtische Druckaufträge zu erhalten. Schliess- 
lich würden aber auch diejenigen, die jetzt für die Stadt drucken, 
durch den Verlust dieser Aufträge genötigt sein, sich andere Auf- 
träge als Ersatz heranzuziehen, und der Konkurrenzkampf würde 
dadurch ein noch heftigerer werden, als er ohnedies schon ist. 
Der Innungsvorstand hält es deshalb im allgemeinen Interesse der 
Buchdruckereibesitzer für nötig, dass die Ausführung dieses Planes 
verhindert wird, und ersucht die Innungsmitglieder, ihm thunlichst 
umfangreiches Material mitzuteilen, auf Grund dessen er denn im 
Interesse der Mitglieder bei den städtischen Behörden vorstellig 
werden will. — Bei der im Ganzen wohlwollenden Haltung, welche 
die Leipziger städtischen Behörden dem Buchdruckgewerbe, nament- 
lich in Tarifangelegenheiten, entgegenbringen und dem Mangel 
greifbarer Vorteile für die Stadt, der dem sozialdemokratischen 
Vorhaben anhaftet, ist wohl zu erwarten, dass die Schritte der 
Innung Erfolg haben werden. 

* Leipzig. Für die theoretische Fortbildung ist den Angehörigen 
der hiesigen Buchgewerbe diesen Winter wieder Gelegenheit ge- 
boten durch eine Reihe von Vorträgen, welche auf Veranlassung 
des Deutschen Buchgewerbevereins Herr Dr. R. Kautzsch, Direktor 
des Deutschen Buchgewerbemuseums, im kleinen Saale des Deutschen 
Buchhändlerhauses am Gerichtsweg über die Illustration hält. 
Der erste dieser Vorträge, die allwöchentlich Mittwochs abends 
½ 9 Uhr gehalten und durch Lichtbilder und Vorlagen erläutert 
werden, hat bereits am Mittwoch, 24. Januar, unter zahlreicher 
Beteiligung stattgefunden und befasste sich mit den Vorfragen des 
zu behandelnden Themas, nämlich der Festlegung des Gebietes der 
Illustration und der Illustration des Mittelalters. Für die übrigen 
fünf Vorträge ist das folgende Programm aufgestellt: 31. Januar: 
Die Illustration in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und die 
Anfänge der graphischen Künste. Das gedruckte Buch und die 
Illustration. Der frühe Bücherholzschnitt. Das Eingreifen der 
Künstler: Albrecht Dürer, seine Schüler und Nachfolger. 7. Feb- 
ruar: Der malerische Stil und die Illustration. Bilderfolgen. 
Venedig. Hans Holbein der Jüngere. Die Illustration vom 16. 
bis zum 18. Jahrhundert. 14. Februar: Die Anfänge des neueren 
Holzschnittes. Die künstlerische Illustration des 19. Jahrhunderts 
in England, Frankreich, Deutschland und Amerika. Die Lehren 


34 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


der Vergangenheit. 21. Februar: Die Fragen der Gegenwart. 
Linienzeichnung oder Tonbild. Buchillustration, Bilderfolge und 
illustrierte Wochenschrift. 28. Februar: Die sachliche Illustration. 
Die mechanischen Reproduktionsverfahren und die Wahl des ge- 
eigneten Verfahrens. Kunst und Technik. Ausblick. — Wie er- 
sichtlich, ist der Vortrags-Zyklus ebenso interessant als für die 
Buchgewerbe und namentlich für das Buchdruckgewerbe bedeutungs- 
voll. — Für die Besucher dieser Vorträge dürften sodann die vier 
Vorträge, welche Herr Dr. Kautzsch in den Volkshochschulkursen 
über die grosse Zeit unserer deutschen Malerei hält, 
eine willkommene Ergänzung sein. Diese Vorträge werden am 
7., 21., 28. März und 4. April stattfinden und ebenfalls durch 
Lichtbilder erläutert werden. 

* Würzburg. Die weithin angesehene Firma Franz Scheiner, 
k. b. Hoflieferant, lithographische Kunstanstalt, Buchdruckerei, 
Buchbinderei und Papierhandlung, hierselbst konnte am 1. Januar 
ihr 75jähriges Bestehen begehen und hat zur Feier dieses Er- 
eignisses eine schön ausgestattete Erinnerungsschrift herausgegeben. 
Diese Festschrift ist in Grossfolioformat gehalten und in einen 
künstlerisch ausgeführten chromolithographischen Einband gekleidet, 
dessen Titelseite von vorzüglicher Wirkung ist. Der Text ist auf 
Kunstdruckpapier gedruckt und sehr reich mit autotypischen 
Illustrationen ausgestattet. Der Druck der Schrift, insbesondere der 
der Bilder, ist ein ansgezeichneter. Aus dem interessanten Inhalte 
der Festschrift sei Folgendes über die Entwicklung der Firma 
Franz Scheiner mitgeteilt. Die Firma, deren Schwerpunkt auch 
heute noch auf lithographischem Gebiete liegt, wurde zu Anfang 
des Jahres 1825 von Joh. Bapt. Scheiner aus Kitzingen, der in 
dreijähriger Lehre bei dem Zeitgenossen Senefelder's, dem k. b. 
Lithographie- Werkmeister Franz Weishaupt in München, seine 
Ausbildung als Lithograph erhalten hatte, als lithographische 
Anstalt begründet und zwar in sehr bescheidenem Umfange. Aber 
dieser erste Inhaber der Firma vermochte diese doch schon bis 
zu seinem 1854 in Alter von 50 Jahren erfolgten Tode zu einer 
ansehnlichen Entwicklung zu bringen. Der Nachfolger Carl Scheiner 
führte das Geschäft bis 1870 mit Erfolg weiter, namentlich ver- 
grösserte er die von seinem Vater 1828 eingerichtete Papier- 
handlung. Nachdem 1869 der zweite Bruder Paul Scheiner dem 
Geschäft eine Buchdruckerei angegliedert hatte, wurde dieses von 
den drei Brüdern Carl, Paul und Franz von 1870 bis 1876 unter 
der Firma Gebrüder Scheiner fortgeführt. 1876 wurde infolge der 
zunehmenden Geschäftsvergrösserung die gemeinsame Firma auf- 
gelöst und es führten nun Carl Scheiner die Papierhandlung, Paul 
Scheiner die Buchdruckerei und Franz Scheiner die lithographische 
Anstalt, das elterliche Stammgeschäft, weiter. Alle Zweige des 
Hauses haben sich seitdem glänzend weiterentwickelt, so dass 
mehrmals Erweiterungen der Betriebsräume notwendig waren. 
Bedeutende Erfolge hat namentlich Franz Scheiner erzielt, der 
eine vollendete künstlerische Ausbildung als Zeichner, Maler und 
Lithograph erhalten hatte. Seit den Jahren 1890 und 1895 haben 
auch die beiden jüngeren Söhne Ernst und Hermann Scheiner, die 
ebenfalls eine tüchtige künstlerische Ausbildung erhielten, sich der 
Fortentwicklung des Geschäftes gewidmet. Dieses letztere befindet 
sich seit 1896 in dem grossen und schönen Druckereigebäude am 
Haugerkirchplatz und ist mit allen technischen Errungenschaften 
der Neuzeit ausgestattet. Unter den Erzeugnissen der Firma 
Franz Scheiner nehmen die Militärformulare und Militär-Scheiben 
(seit 1873) eine hervorragende Stelle ein. Es werden u. a. 380 
verschiedene Sorten Scheiben und Scheibenbilder hergestellt und 
die meisten deutschen Staaten sind ständige Abnehmer. Ferner 
spielen Diplom-Vordrucke, Plakate und Ansichtspostkarten eine 
grosse Rolle, welche letzteren Franz Scheiner schon 1881 und 1882 
in den Handel brachte. Auch künstlerische Diplome und Adressen 
für Fürsten und andere hervorragende Personen, meist von Franz 
Scheiner gemalt, hat die Firma in grösserer Zahl ausgeführt, und 
in ihrer Buchbinderei wird die Lederplastik mit Liebe gepflegt. 
Möge die Firma Franz Scheiner, die sich in den 75 Jahren ihres 
Bestehens zu einem angesehenen graphischen Kunstinstitut ent- 
wickelt hat, auf diesen Bahnen auch in Zukunft weiter gedeihen! 


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Kleine Mitteilungen. 


Erhöhung der Papierpreise. Wie die „Papier-Zeitung“ mitteilt, 
war eine am 15. Januar in Berlin tagende Versammlung der Fabri- 
kanten von imitiert Pergament, Pergamyn und Pergamentersatz, 


Nr. 4 


in- und zweiseitig glatten Pack- und Dütenpapieren aller Art von 
mehr als 90 % der massgebenden Produzenten besucht, während 
von einigen am Besuch der Versammlung verhinderten Firmen 
Zustimmungs-Erklärungen vorlagen. Es wurde festgestellt, dass 
schon die bisherige Steigerung der Herstellungskosten etwa 10 % 
der vorjährigen Verkaufspreise beträgt, bei einigen Papiersorten 
sogar beträchtlich mehr, und dass die Grenze der aufsteigenden 
Preisbewegung für fast sämtliche Roh- und Betriebsmaterialien 
noch gar nicht abzusehen ist. In Erwägung, dass nicht nur die 
starke Zunahme der Nachfrage dazu berechtigt, sondern dass die 
Pflicht der Selbsterhaltung es gebieterisch fordert, wurde einstimmig 
eine dem entsprechende Erhöhung der Papierpreise beschlossen. 
In den tags darauf daselbst abgehaltenen Versammlungen der 
Fabrikanten von Kuvert-, holzfrei Schreib- und Druckpapieren 
wurden ähnliche Beschlüsse gefasst. 

Gutenberg-Postkarte. Die engere Kommission des litterarischen 
Ausschusses für die Gutenbergfeier, Johanni 1900, hat in dem 
Preiswettbewerb um die anlässlich der Feier herauszugebende 
offizielle Postkarte dem Entwurfe des Malers Carl Goebel (Berlin) 
mit grosser Mehrheit den ausgesetzten Preis zuerkannt. 

Zur Geheimmittelfrage wird in Nr. 20 der Berichte des Deutschen 
Droguisten-Verbandes vom Jahre 1899 eine für Zeitungsverleger 
wichtige Entscheidung des Landgerichts Magdeburg mitgeteilt. 
Ein Fabrikant hatte in verschiedenen Zeitungen mehrere sogenannte 
Geheimmittel angepriesen und war deshalb auf Grund einer Polizei- 
verordnung, die die Ankündigung von Geheimmitteln verbietet, 
in eine Geldstrafe genommen worden. Er beantragte richterliche 
Entscheidung und das Schöffengericht bestätigte die Polizeistrafe. 
Das im Berufungswege angerufene Landgericht hob jedoch die 


Verfügung des kgl. Polizeipräsidiums auf, ohne in der Sache selbst 


zu entscheiden; es erkannte also auf Freisprechung. Massgebend 
für diese Entscheidung war die Bestimmung in Absatz 1 des $ 29 
des Pressgesetzes, laut welcher zur Entscheidung über die durch 
die Presse begangenen Ubertretungen ausschliesslich die Ge- 
richte zuständig sind, sowie die Bestimmung in $ 458 der Straf- 
Prozess-Ordnung, welche besagt, dass, wenn sich die That des 
Angeklagten als eine solche darstellt, bei welcher die Polizeibehörde 
zum Erlass einer Strafverfügung nicht befugt war, das Gericht 
die letztere durch Urteil aufzuheben hat, ohne in der Sache selbst 
zu entscheiden. 

Neuheiten der Schriftgiesserei Flinsch. In gediegenster Satz- 
und Druckausstattung und in einem Umfange von 65 einfachen 
und Doppelblättern liegt uns das einundzwanzigste Fortsetzungsheft 
der Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M. vor. Das- 
selbe bildet in seinem reichen und mannichfaltigen Inhalt einen 
sprechenden Beweis von der regen und fruchtbaren Schaffensthätig- 
keit dieser Firma. Wir finden in demselben aus der Reihe der 
Brotschriften bemustert die im Schnitte gleich klare und schöne 
Normal-Fraktur und Normal-Antiqua, erstere in fünf kleineren 
Graden, letztere in elf Graden, von Nonpareille bis Kanon, und 
hierher ist auch eine „Kloster-Gotisch“ benannte charaktervolle 
magere Buchschrift zu rechnen, zu welcher die gleichnamige fette 
Auszeichnungsschrift in 10 Graden durchgeführt ist. Im Fraktur- 
charakter liegen dann noch eine Garnitur Initialen für Ein- und 
Zweifarbendruck, die halbfette antike Kanzlei (11 Grade), fette 
Kanzlei (12 Grade) und die „Caxton“ (8 Grade). Im Antiqua- 
charakter werden eine grosse Zahl schöner Accidenzschriften be- 
mustert, die zum Teil in allen, zum Teil in den für den Gebrauch 
wichtigsten Graden durchgeführt sind. Sie alle aufzuzählen, würde 
zu weit führen, wir müssen uns deshalb begnügen, auf einige be- 
sonders bemerkenswerte hinzuweisen, und als solche möchten wir 
die schöne und zarte Cirkular-Grotesk (4 Grade), die enge Mediaeval 
(8 Grade), die halbfette Mediaeval-Antiqua (13 Grade), die Kursiv- 
schrift „Graziosa“, die Zierschriften „Mignon“, „Favorita“ und 
„Mikado“, die Buntdruckschriften und die Schreibschrift „Litho- 
graphia“ (einfach und halbfett) bezeichnen. An modernen Orna- 
menten, Einfassungen sowie an sonstigem Satz-Zierat ist das Heft 
ungewöhnlich reich, und die Schönheit und Verwendbarkeit all 
dieses Materials wird durch eine grosse Zahl mit allem Aufwand 
typographischer Kunstfertigkeit hergestellter Anwendungsblätter 
ins beste Licht gestellt. Wir können demnach das neueste Flinsch’sche 
Heft der Aufmerksamkeit der Kollegen nur empfehlen. 

Unfallgefährlichkeit einzelner Gewerbszweige. Durch die für 
1897 vom Reichs-Versicherungsamte veranstaltete Unfallstatistik 
ist eine einigermassen zuverlässige Grundlage für einen Vergleich 
der Unfallgefährlichkeit der einzelnen Gewerbszweige gewonnen. 
Danach würde das Fuhrgewerbe in Bezug auf Unfallhäufigkeit mit 


Nr. 4 


16,97 entschädigungspflichtigen Unfällen auf 1000 Vollarbeiter der 
gefährlichste Zweig sein. Es folgen die Müllerei mit 13,51, die 
Spedition, Speicherei und Kellerei mit 12,36, der Bergbau mit 
12,09, der Steinbruchsbetrieb mit 11,94, das Tiefbaugewerbe, mit 
11,85, die Holzindustrie mit 11,77, die Binnenschifffahrt mit 11,35, 
die Brauerei mit 11,31, das Baugewerbe mit 11,04, die Papier- 
industrie mit 9,27, die Seeschifffahrt mit 8,95, die Eisen- und 
Stahlindustrie mit 8,92, die Zuckerindustrie mit 7,89, die chemische 
mit 7,76, die. Brennereiindustrie mit 7,67, die Fleischerei mit 7,03, 
die Nahrungsmittelindustrie mit 6,79, die Ziegelei mit 6,71, das 
Schornsteinfegergewerbe mit 6,14, die Privatbahnen mit 5,86, die 
Feinmechanik mit 5,38, die Lederindustrie mit 5,23, die Gas- und 
Wasserwerke mit 5,14, die Strassenbahnen mit 4,21, die Glas- 
industrie mit 4,07, die Musikinstrumentenindustrie mit 3,96, die 


Textilindustrie mit 3,41, die Papierverarbeitung mit 3,39, die 


Buchdruckerei mit 2,66, die Töpferei mit 2,33, die Bekleidungs- 
industrie mit 2,18, die Seidenindustrie mit 1,26 und die Tabaks- 
industrie mit 0,42. Was die Unfallschwere betrifft, so kamen an 
Todesfällen auf 1000 Vollarbeiter bei der Binnenschifffahrt 2,99, 
- bei der Seeschifffahrt 2,77, bei dem Fuhrgewerbe 2,35, bei dem 
Bergbau 2,06. Das sind die Betriebe mit den schwersten Unfall- 
folgen. Bei der Tabaks- und Seidenindustrie kamen je 0,02, bei 
der Bekleidungsindustrie und dem Buchdruckergewerbe je 0,08 
Todesfälle auf 1000 Vollarbeiter. Diese vier Gewerbszweige stehen 
also auf der entgegengesetzten Seite. („Soz. Praxis“.) 


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Gutenberg-Jubiläumskalender. Zu dem in voriger Nummer bc- 
sprochenen Kalender tragen wir heute vorstehend eine uns von 
der Herausgeberin freundlichst zur Verfügung gestellte Abbildung 
nach. Man wolle hierzu die Beschreibung in vor. Nr. nachsehen. 


| | F 
Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Das bisher unter der Firma Schick & 
Hofmeister von den Buchdruckern Herren Heinrich Hofmeister & David 
Strom in Rottenburg geführte Geschäft wird von denselben 
unter der Firma Strom & Hofmeister, Buchdruckerei der Rotten- 
burger Zeitung in Rottenburg weitergeführt. — Das Buchdruckerei- 
geschäft in Firma Kar! Jansen in Kiel ist auf Frau verehelichte 
Jansen geb. Horn daselbst übergegangen; Prokurist ist der bis- 
herige Geschäftsinhaber Herr Buchdrucker Karl Jansen. — In 
die Firma Heckner’sche Druckerei und Kreisblatt-Verlag, Inhaber 
Fritz Heckner, in Wolfenbüttel ist der Kaufmann Herr Heinrich 
Wessel in Wolfenbüttel als Gesellschafter eingetreten. Herrn Kauf- 
mann Guslav Roselieb daselbst ist für die Firma Prokura erteilt. 

Eingetragene Firmen. In Görlitz die Firma Hugo Gretsel, In- 
haberin Frau verwitwete Buchdruckereibesitzer Margarethe Bremer, 
geb. Brandes daselbst. Prokurist ist Herr Buchdrucker Gustav 
Wendler in Görlitz. — In Kottbus die Firma M. Sperber, In- 
haberin Frau Buchdruckereibesitzerin Marie Sperber geb. Kretsch- 
mann daselbst. — In Kyritz die Firma Hermann Rohde, Inhaber 
Herr Buclidruckereibesitzer Hermann Rohde daselbst. — In 
Blankenese die Firma Johs, Kröger’s Buchdruckerei, Inhaber 
Herr Buchdruckereibesitzer Julius Johannes Kröger daselbst. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 35 


* 


Konkurseröffnung. Herr Gustav Richter, Besitzer einer litho- 
graphischen Anstalt, Buch- und Steindruckerei zu Freiberg i. S., 
alleiniger Inhaber der Firma Gustav Richter daselbst, am 15. 
Januar. Konkursverwalter Herr Kaufmann August Straubel in 
Freiberg. Anmeldefrist bis zum 20. Februar. 

Konkursaufhebung. Nachlass des Buchdruckereibesitzers Paul 


Tschöpe zu Dömitz am 15. Januar. 


Auszeichnung. Der in der Buchdruckerei von Bernhard Tauch- 
nitz in Leipzig beschäftigte Schriftsetzer Herr Alexander Capra, 
der vor Kurzem sein 70jähriges Berufs- und 50jähriges Geschäfts- 
Jubiläum feierte, erhielt vom König von Sachsen das Allgemeine 
Ehrenzeichen. $ 

Jubiläen. Die im Verlage von Oldecops Erben (Inhaber Herr 
Gustav Stockmar) in Oschatz erscheinenden „Oschatzer Gemein- 


nützigen Blätter“ begingen am 1. Januar ihr 100jähriges Be- 


stehen. — Das seit 1882 im Verlage von Max Babenzien in 
Rathenow erscheinende „Kreisblatt für das Westhavelland“ konnte 
am 1. Januar 1900 auf ein 50jëhriges Bestehen unter diesem 
Titel zurückblicken, mit dem es zum ersten Mal am 1. Januar 1850 
erschienen ist. Gegründet wurde das Blatt als „Rathenow’sches 
gemeinnütziges Wochenblatt für alle Stände“ schon am. 1. Juni 
1816. — Das 100jährige Bestehen feierte am 6. Januar die, 
Buchdruckerei von J. K. G. Wagner in Neustadt an der Orla. 
Jetziger Besitzer der alten Offizin ist Herr Erich Wagner. — Das 
40jährige Geschäftsjubiläum feierte am 22. Januar der Pro- 
kurist der Firma E. Polz und Redakteur des volkswirtschaftlichen 
Teiles des „Leipziger Tageblattes“ Herr C. G. Laue in Leipzig. 

Gestorben. In Recs starb am 6. Januar Herr Buchdruckerei- 
besitzer Carl Bonert, Inhaber der Firma gleichen Namens und 
Verleger des „Allgemeinen Anzeigers für Rees und die umliegenden 
Ortschaften“. 


Litteratur. 


Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und 
Musik. Verlag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuch- ` 
handlung in Berlin. Monatlich 2 Hefte. Preis pro Quartal 3 M. 
— Aus dem reichen Inhalte der Hefte 7 und 8 der vornehmen 
Zeitschrift sind hervorzuheben die fesselnd geschriebenen Aufsätze 
über das Deutsche Theater in Berlin, über schlesische Weihnachts- 
spiele, über die den Tyroler Befreiungskampf behandelnden Meraner 
Volksschauspiele, eine vorzügliche Charakteristik des berühmten 
Berliner Komikers Karl Helmerding und ein ganz reizendes in 
gereimten Versen gehaltenes Märchenspiel „Johannisnacht“ vom 
‘Max Möller. Da das Blatt offizielles Organ des Deutschen Bühnen- 
Vereins ist, wird auch aus dessen Bereiche Verschiedenes mit- 
geteilt, was für weitere Kreise Interesse hat. Die illustrative Aus- 
stattung wie auch der Druck der Hefte ist ein hervorragend schöner, 
insbesondere sind unter graphischem Gesichtspunkte die zahlreichen 
originalen ein- und mehrfarbigen Leisten und sonstigen Verzierungen 
anzuerkennen. 


Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins. 


Bekanntmachung. 


Hierdurch bringen wir zur Kenntnis, dass, nachdem der der- 
zeitige Verwalter der Zahlstelle in Ulm a. D., Herr Geschäftsführer 
G. Buck, seine Funktion als solcher niedergelegt hat, von jetzt ab 
die Geschäfte an die 

Verwaltungskommission des städtischen Arbeitsamts, 
Vorsitzender Herr Amtmann Klein in Ulm, 
übergegangen sind. | l 

Wir ersuchen daher, alle die Zahlstelle Ulm betreffenden An- 
fragen u. s. w. nunmehr an diese Adresse richten zu wollen. 

Gleichzeitig wird noch bekannt gemacht, dass dieser Zahlstelle 
von jetzt ab auch der Arbeitsnachweis für Ulm und die in. 
nächster Umgebung gelegenen Druckorte übertragen wor- 
den ist. Wir empfehlen den betreffenden Herren Buchdruckerei- 
besitzern diesen Arbeitsnachweis zur Benützung und bitten, die Ge- 
hilfen auf die neue Einrichtung gefälligst aufmerksam machen zu 
wollen. 

Leipzig, 19. Januar 1900. 

1 Die Hauptverwaltung, __ 


36 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 4 


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den verwandten graphischen Branchen gründlich vertraut 
gemacht hat. Zeugnisse, Gehaltsansprüche und Photo- 
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Nr. 5. > o Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. . XII. Jahrg. 


Leipzig, 1. Februar 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere eeben eher 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 %, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 „ | Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 o% gebühren nach Übereinkunft. nr 
l — 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. — 


Amtlicher Teil. 


Bekanntmachung. 


Die Genossenschaftsmitglieder werden auch hierdurch darauf hingewiesen, dass sie nach $ 71 des Unfallversicherungs- 
gesetzes und $ 27 Ziffer 8 des Statuts (fünfter Nachtrag) verpflichtet sind, die Arbeiter- und Lohnnachweisungen ihrer 


bis spätestens zum 12. Februar 1900 


portofrei an ihre Sektionsvorstände einzureichen. / ! | 

| Vordrucke zur Aufstellung der Nachweisungen sind mit Rundschreiben vom 15. Dezember 1899 an die Genossenschafts- 
mitglieder versandt worden. Da der Einwand, diese Vordrucke nicht erhalten zu haben, nicht von der Verpflichtung zu recht- 
zeitiger und ordnungsmässiger Einreichung der Nachweisung. und von sonstigen Nachteilen entbindet, so wollen die Mitglieder, 


. welche die Vordrucke etwa nicht erhalten haben sollten, sich wegen wiederholter Zusendung an das Genossenschaftsbüreau wenden. 


Die den Lohnnachweisvordrucken für Kleinbetriebe beigegebenen Lohnlistenvordrucke sind nicht, wie bis jetzt vielfach 
geschehen ist, mit den ersteren einzureichen, sondern gemäss § 34a des Statuts (Ziffer 1 des zweiten Nachtrags) von den 


Genossenschaftsmitgliedern zurückzubehalten. Im übrigen sind alle Lohnnachweisungen, gemäss den dazu erteilten An- 


leitungen, nach Betriebszweigen geordnet aufzustellen. 

Leipzig, 1. Februar 1900. | 

| NM Der Vorstand der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Friedrich. ee 


Nichtamtlicher Teil. 


Der Stand der Tariforganisation an der | Lehrlingsverhältnisse im Rahmen einer gemeinsamen Organi- 
Jahreswende sation der Prinzipale und Gehilfen im Buchdruckgewerbe heute 


eine Anerkennung und Verbreitung gefunden hat, wie sie noch 
Dm Anschlusse an unseren Aufsatz in No. 50 vom | niemals dagewesen ist. Diese Einmütigkeit der Buchdruckerei- 
AP vorigen Jahre geben wir heute aus dem vom 31. | besitzer in der Anerkennung des Guten und Nützlichen ist 
O Dezember 1899 abgeschlossenen Verzeichnis der | eine sehr erfreuliche und berechtigt zu der Hoffnung, dass die 


280 Tarifanerkennungen eine Übersicht des Standes der | noch vorhandenen Lücken in der Tariforganisation mit der 


Tariforganisation an der Jahreswende. Aus derselben ergiebt Zeit auch noch ausgefüllt werden, soweit sie überhaupt auszu- 
sich, dass der Gedanke der Regelung der Lohn-, Arbeits- und | füllen sind, © ` `> Zb SS e à 


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42 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 5 


Die Tarifanerkennungen verteilten sich am 31. Dezember 
1899 auf die einzelnen Kreise und im Vergleiche zu dem 
Stande vom 31. Dezember 1898 wie folgt: 


I. Kreis: 164 (144) Orte, 543 (493) Firmen, 4510 (3674) Gehilfen. 


II. „ 114 (95) „ 241 (195) „ 13851 (1182) „ 
III. „ 77 (59) „ 242 (195) „ 1902 (1623) „ 
IV. „ 115 (111) „ 313 (278) „ 2973 (2606) „ 
V. „ 135 (123) „ 329 (293) „ 2969 (2294) „ 
VI. „ 97 (84) „ 227 (200) „ 2239 (1631) „ 
VII. „ 136 (126) „ 467 (436) „ 5398 (4806) „ 
VIII. „ 58 (57) „ 471 (426) „ 6518 (5740) „ 
IX. „ 91 (72) „ 202 (158) „ 2056 (1576) „ 


987 (871) Ort., 303502674) Firm., 303 1125132) Gehilfen. 
Im Verlaufe des letzten Jahres sind also für die Tarifsache 
116 Druckorte und 361 Firmen mit 5179 Gehilfen gewonnen 
worden. Diese letzte Zahl dürfte aber noch etwas grösser 
sein, denn von 209 im Verzeichnis enthaltenen Firmen ist 
die Gehilfenzahl noch nicht ermittelt und bei 52 Firmen ist 
die Angabe der Gehilfenzahl unterblieben, weil sie nur Zeit- 
weise Gehilfen beschäftigen. 


Gestrichen wurden innerhalb desselben Zeitraumes 59 Firmen; 
und zwar: 


wegen Erlöschens DEENEN 30 Firmen. 
„ andauernder Verletzung des § 31 . 8 5 
1 n n „ 8 33 Se 6 1 
nm 7 nm „ 8 34 au. 2 D 
m 1 1 „ 8 38 ve, 9 nm 
„ Nichtanerkennung eines Schiedsspruchs: 1 Firma 


„ Verweigerung des Tarifbeitrags . 8 Firmen. 

Sieht man von den 30 Firmen ab, die infolge Erlöschens 
aus der Tariforganisation ausgeschieden, so ergiebt sich, dass 
Streichungen aus Anlass der Nichterfüllung tariflicher Ver- 
pflichtungen verhältnismässig nur wenige vorkamen, und hieraus 
dürfte zu schliessen sein, dass die Tarifanerkennungen nicht nur 
auf dem Papiere stehen, wie von geguerischer Seite zuweilen 
behauptet wird, sondern dass man den Tarif überall einhält. 

Wie uns das Tarif-Amt mitteilt, ist das neueste Verzeich- 
nis der Tarifanerkennungen an sämtliche Kreisvertreter versandt 
und diesen eine grössere Zahl von Exemplaren zur Verfügung 
gestellt worden. Ferner wurde es versandt au die Kreisstell- 
vertreter, an die Vorsitzenden der Schiedsgerichte, an die Ver- 
walter der Arbeitsnachweise und an die Vorsitzenden der Be- 
rufsorganisationen, endlich auch an diejenigen Behörden, welche 
ihre Druckarbeiten nur tariftreuen Buchdruckereien überlassen. 
Wo die Verbreitung der Petitionen wegen der Vergebung amt- 
licher Druckarbeiten nur an tariftreue Druckereien beabsichtigt 
ist, stellte das Tarif-Amt Verzeichnisse zum Beilegen unentgelt- 
lich zur Verfügung. Den offiziellen Organen der Tariforgani- 
sation wird das Verzeichnis binnen kurzem beigelegt werden. 

Wir schliessen unsere kurzen Mitteilungen mit dem Wunsche, 
dass die Turiforganisation auch im begonnenen Jahre wachsen 
und gedeihen und somit auch die hier und da noch vorhandenen 
Abneigungen und Hindernisse allmählich überwinden möge. 


S 
Eine tarifgegnerische Kundgebung. 


Wie in Nr. 3 der „Zeitschrift“ mitgeteilt, hat sich der 
Vorstand des Vereins Ost- und Westpreussischer Buch- 
druckereibesitzer veranlasst gesehen, beim Stadtverordneten- 
Kollegium in Danzig eine Gegeneingabe gegen die Petition des 
Tarif- A mtes und des Tarif- Ausschussesder Deutschen Buchdrucker, 
welche ersuchte, amtliche Buchdruckarbeiten nur tariftreuen 
Firmen zur Herstellung übergeben zu wollen, einzureichen. 
Dieses Schriftstück hat insofern eine mehr als örtliche Bedeu- 
tung, als es das organisierte Tarifgegnertum im Osten Deutsch- 
lands charakterisiert, und wir können deshalb nicht umhin, ihm 
eine kurze Betrachtung zu widmen. 

Die Eingabe des genannten Vereinsvorstandes nimmt im 
Eingang zunächst Anstoss daran, dass sich Tarif-Ausschuss und 


Tarif-Amt als Vertreter des gesamten Deutschen Buchdruckge- 
werbes bezeichnen, worin, „gelinde ausgedrückt, eine Anmassung“ 
liege, und glaubt diese Bezeichnung damit abthun zu können, 
dass sie auf die örtlichen Verhältnisse von Danzig verweist, 
woselbst von 20 vorhandenen Buchdruckereien nur drei „zu 
dem Verband der deutschen Buchdrucker, den das oben ge- 
nannte Tarif-Amt vertritt“, gehören, während „die anderen Firmen 
der Sache der Tarifkommission fern stehen.“ Dann heisst es 
weiter: „Ungefähr dasselbe Verhältnis herrscht auch im übrigen 
Deutschland mit Ausnahme eines Teiles des Rheins, Süddeutsch- 
lands und des Königreichs Sachsen, welch letzteres in sozialis- 
tischer Beziehung, das heist in seinem ausgeprägt sozialdemo- 
kratischen Sinne genügend bekannt ist.“ 

Die Kenntnis der Eingabenverfasser von den Verhältnissen 
im Buchdruckgewerbe drückt sich sowohl darin aus, dass sie 
in ihrer Eingabe Tarif-Amt, Tarifkommission, Verband d-r Deut- 
schen Buchdrucker, Deutscher Buchdrucker-Verein flott durch- 
einander werfen und eines für das andere ausgeben, wie auch 
darin, dass sie Behauptungen und Vergleiche aufstellen, die 
keinen Sinn haben. Dass der deutschen Tariforganisation die 
überwiegende Mehrheit des Buchdruckgewerbes sich ange- 
schlossen hat, ist ziffernmässig nachgewiesen, und Tarif-Amt wie 
Tarif-Ausschuss sind mithin schon nach dem in allen Vereini- 
gungen gültigen Mehrheitsprinzip als berechtigte Vertreter des 
gesamten deutschen Buchdruckgewerbes anzusehen und werden 
auch dafür angesehen. Das in Danzig herrschende Ziffernver- 
hältnis der Tarifdruckereien zu den Nichttarifdruckereien von 
3 zu 17 hat weder etwas zu bedeuten, noch ist es mit dem im 
Gesamtgewerbe anzutreffenden Verhältnisse zu vergleichen. Da- 
gegen dürfte das Danziger Verhältnis, dass 3 Turifdiuckereien 
123 Gehilfen bei 23 Lehrlingen, 17 Nichttarifdruck-reien hin- 
gegen 73 Gehilfen bei 55 Lehrlingen beschäftigen, im übrigen 
Deutschland vielfach dort zu treffen sein, wo der Tarif nicht 
anerkannt wird. Die Eingabeverfasser spotten also ihrer selbst 
und wissen nicht wie. Dass dann dem Buchdruckgewerbe in 
Sachsen unterstellt wird, es habe den Tarif aus „ausgeprägt 
sozialdemokratischem Sinne“ anerkannt, ist ebenso seltsam, wie 
die im weiteren Verlaufe der Eingabe den Buchdruckerei- 
besitzern für ihre Tariftreue unterstellten Gründe es sind. Die 
Eingabe fährt nämlich fort: 


„Warum stellen sich aber einige Inhaber der Firmen von 
grösserer Bedeutung an die Spitze eines solchen Buchdruckerver- 
bandes resp. der Tarifkommission? 

Aus Nachstehendem werden Sie ersehen, dass dies der Selbst- 
erhaltungstrieb von ihnen verlangt. Nehmen wir doch einmal 
irgend eine Firma der in der Petition unterzeichneten heraus, in 
solchen arbeiten etwa 100 bis 200 Gehilfen und darüber. Wo solch 
eine Menge Gehilfen stehen, ist es erklärlich, dass die Verbands- 
agitatoren ein gutes Feld für ihre unschöne Handlungsweise finden. 
Also schliessen sich in diesen übrigens nicht wenigen Fabriken 
nach gründlicher Bearbeitung von Seiten der Verbandsagitatoren 
(die Gehilfen) diesem Verbande an und gewinnen dadurch die Ober- 
hand über den Inhaber. Nun gehts mit nie endenden Forderungen 
los. Da heisst es denn einfach: Bis zu dem und dem Tage muss 
die Geschäftsleitung das und das und nochmals das bewilligen, 
andernfalls legen alle die Arbeit nieder. Was für kolossale Ge- 
schäftsstockungen gerade in der Branche der grossen Tageszeitungen 
und welch schwer wieder einzubringende Verluste durch das Aus- 
fallen einiger Nummern der grossen Tageszeitungen entstehen, liegt 
auf der Hand. Durch die famosen Boycotts ist ein Zuzug 
neuer Gehilfen, wie doch stets durch Thatsachen erwiesen, fast 
unmöglich und dem Inhaber sind die Hände gebunden, er muss 
nachgeben, mag er wollen oder nicht. 

Aber nicht nur der direkte pekuniäre Verlust, sondern auch 
der indirekte ist gewaltig. Um diesen Kalamitäten aus dem Wege 
zu gehen, ist erklärlich, dass diese Herren von zwei Ubeln das 
kleinste wählen und die Neuforderungen der Gehilfen bewilligen. 

Um nun aber einen Druck auf die Provinz oder kleinen Gross- 
stadtdruckereien ausüben zu können, lässt man sich als Kandidat 
für das Tarif-Amt aufstellen. Darüber im Gehilfenlager der Tarif- 
mässigen oder Tarifmässigsein wollenden grosses Freudengeschrei, 
dass ihre Sache nun anerkannt oder gerecht sei und selbstver- 


wei 


Nr. 5 


ständlich werden diese Herren dann auch gewählt. Nun kann ja 
die Arbeit ihren Kollegen gegenüber beginnen. Jetzt auch 
wiederum mit dem bekannten Manöver betreffend die Vergebung 
der amtlichen Drucksachen. 

Wir empfehlen dem hohen Magistrat dahin zu wirken, dass 
der Petition des Tarif-Amtes nicht stattgegeben wird. 

Der Verein der Buchdruckereibesitzer von Ost- und Westpreussen, 
der sich aus 60 Firmen der beiden Provinzen rekrutiert, hat einen 
seinen wirtschaftlichen Verhältnissen vollkommen entsprechenden 
Lohntarif am 16. Mai 1897 aufgestellt, nach dem er auch zahlt 
und wenn wirklich ein Gehilfe sein Lohneinkommen und seine 
Arbeitsverhältnisse zu verbessern bestrebt ist, so wird ihm das der 
Arbeitgeber thatsächlich nicht verübeln, im Gegenteil wird er 
billigen Forderungen nach Möglichkeit entgegenkommen, falls es 
ihm möglich ist, die Kosten von seinem Arbeitgeber wieder her- 
einzubekommen. Das ist aber bei der Konkurrenz, die gerade 
die Grossstadtdruckereien den Provinzdruckereien machen, fast 
immer unmöglich, und wo in solchen Fällen eine Lohn- 
aufbesserung erfolgt, geschieht es denn meistens auf Geschäfts- 
unkosten. 

Es liesse sich wohl noch eine anständigere Art und Weise 
finden, als auf dem Wege des gegenseitigen Ruinierens angenehme 
Verhältnisse des gesamten Buchdruck-Gewerbes herbeizuführen. 

Die überaus hervorragende Industrie sowie der grosse Kauf- 
mannsstand fehlen unseren östlichen Provinzen. 

Bemerken möchten wir noch, dass auch der Verein der Buch- 
druckereibesitzer der Provinz Posen seinen Lohntarif wie den 
unseren seit Jahren reguliert hat. 

Wir hatten zu dem Kündigungstermin resp. Lohnerhöhungs- 
termin den 28. Oktober an sämtliche Herren Buchdruckereibesitzer 
von Ost- und Westpreussen eine Anfrage erlassen, uns umgehend 
die Ereignisse des Tages, also wo etwaige Gehilfen mit Lohner- 
höhung hervortreten oder kündigen würden, mitzuteilen. Aus den 
gewordenen Antwortschreiben ist zu ersehen, dass in ganz Ost- 
und Westpreussen nur 3 diesbezügliche Fälle zu verzeichnen waren. 
Es sind dies: 

1. Fünf Setzer, die dem Herrn H. F. Boenig in Danzig ge- 
kündigt hatten, 2. ebenso ein Gehilfe des Herrn R. G. Brandt 
in Flatow, sowie 3. ein Setzer des Herrn Conrad Hoppin Dirschau, 
der an dem Tage ohne Kündigung seine Stelle verliess. 

Das waren die Erfolge der Hetzereien aus dem „Tariflager“, 
die sich in der Ihnen unterbreiteten Petition „die Vertreter 
des gesamten Buchdruckergewerbes“ nennen. 

Ist es nicht mehr wie eigentümlich, dass sich der Vorstand 
des Vereins der Deutschen Buchdrucker oder die den 
Tarif stets schiebenden Herren immer nur ewig als „Tarif- Amt“ 
bezeichnen? Das Wort „Amt“ ist geeignet, zu falschen Vorstel- 
lungen und Voraussetzungen in nicht ganz eingeweihten Kreisen 
zu führen und anscheinend auf persönliche Einschüchterung be- 
rechnet. Die Bezeichnung „Amt“ zu führen, steht unseres Erach- 
tens nach nur den öffentlichen Behörden zu. 

Die überaus hervorragende Industrie sowie der grosse Kauf- 
mannsstand fehlen unseren östlichen Provinzen zum Teil fast gänz- 
lich und gerade diese sind für eine erfolgreiche Entwickelung des 
Buchdruckereibetriebes der Hauptlebensnerv. Gerade diese Branchen 
geben durch ihren überaus grossen Bedarf an Drucksachen den 
Grossstadtdruckern etc. Tausende und Hunderttausende zu ver- 
dienen und ermöglichen es selbstverständlich, entsprechend höhere 
Löhne zu geben, als in kleinen Provinzialstädten. Ja, wenn jene 
Betriebe noch die Provinzen mit ihren Reisenden verschonten, 
oder die Provinzen weniger mit Schund-Offerten für Drucksachen 
überschwemmten, ginge die Sache noch eher an, so werden uns 
aber noch die Aufträge, an denen schliesslich zu verdienen wäre, 
von den Grossstadtdruckern entzogen. 

Dem hier unterzeichneten Vereine gehören über 60 Firmen 
der Provinzen Ost- und Westpreussen an, 48 Firmen nicht, von 
diesen aber ist von mindestens 30 anzunehmen, dass sie nicht 
Mitglieder des Deutschen Buchdruckerei-Vereins sind. 

Wir wiederholen zum Schluss unsere Bitte, nach genauer 
Kenntnisnahme dieses, sowie unter Berücksichtigung der wirt- 
schaftlichen Verhältnisse unseres Ostens gegenüber denen des 
Reiches das Ansinnen des Vereins der Deutschen Buch- 
drucker und des Tarif-Amts rundweg abzulehnen. 

Wir sehen uns zu diesem Vorgehen veranlasst durch das Ge- 
bahren der Obengenannten, die sich jetzt schon anmassen, den 
ständigen Verwaltungen und der Regierung indirekt Vorschriften 
machen zu wollen, hierzu in süssen Worten das Banner der Nächsten- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 43 


liebe schwingen und die „sozialen Verhältnisse“ zu bessern, sich 
als die allein Berufenen fühlen.“ 

Wir haben den Rest der Eingabe fortlaufend wiederge- 
geben, um unsere Leser nicht des Genusses ihrer schönen 
Stilisierung zu berauben, und nehmen den Faden unserer Kritik 
bei den den tariftreuen Buchdruckereibesitzern für ihre Haltung 
unterstellten Gründen wieder auf. Dass es ausser dem an- 
geblichen sozialdemokratischen Sinn und dem angeblichen 
Selbsterhaltungstrieb auch noch andere Gründe giebt für die 
Aufrichtung, Erhaltung und Ausbreitung der Tarifgemeinschaft, 
wie z. B. Gerechtigkeitsgefühl gegen die Arbeiter, das Be- 
dürfnis nach gewerblichem Frieden und geschäftlichem Gedeihen, 
nach Hebung und Förderung des Gewerbes, nach Beschränkung 
der Lehrlingsmisswirtschaft und anderer Ubelstände, und dass 
hierfür nicht nur die Inhaber grosser Druckereien, sondern 
auch Tausende von Besitzern kleiner Druckereien, oft in den 
entlegensten Landdruckorten, eintreten, davon will man in den 
Kreisen, deren Sinn die Eingabe wiederspiegelt, keine Ahnung 
haben. Ebensowenig davon, dass das vereinigte Wirken von 
Prinzipalen und Gehilfen in der Tariforganisation die Aner- 
kennung von Regierungen und Behörden wie die allgemeine 
öffentliche Anerkennung gefunden hat. Man stellt sich da 
lieber auf den Standpunkt, dass man dem Gehilfen das Be- 
streben, seine Arbeitsverhältnisse zu verbessern, zwar nicht ver- 
übeln wolle, ihm aber nicht entgegenkommen könne, denn das 
sei „fast immer unmöglich.“ Das und möglichste Freiheit in 
der Arbeitszeit und Lehrlingshaltung hält man dann, wie es 
scheint, für die „anständigere Art und Weise, angenehme Ver- 
hältnisse des gesamten Buchdruckgewerbes herbeizuführen.“ 

Mit dem Mangel der „überaus hervorragenden Industrie“ 
und des „grossen Kaufmannsstandes“ ist es in den östlichen 
Provinzen durchaus nicht anders bestellt, wie in vielen andern 
Teilen des Reiches, wo der Tarif anerkannt wird, Und mit 
der Konkurrenz der Grossdruckstädte verhält es sich nicht 
anders, ja aus dem behaupteten Mangel von Industrie und 
Handel müsste logischer Weise sich eigentlich das gänzliche 
Fehlen der Reisenden der Grossstadtdrucker im Osten ergeben. 

Von Logik ist aber in dem ganzen Schriftstück nicht viel 
wahrzunehmen, und die unwürdigen Angriffe auf den Tarif- 
Ausschuss und das Tarif-Amt entstammen jedenfalls auch nur 
diesem Mangel an Logik, wenigstens wollen wir das zu Ehren 
der Verfasser annelımen. 

Nach alledem konnten wir nicht umhin, die Eingabe des 
Vorstandes des Vereins Ost- und Westpreussischer Buchdruckerei- 
besitzer in dem Prinzipalsorgan der Tariforganisation etwas 
tiefer zu hängen, und hoffen, dass dies dazu beitragen möge, 
dass Quertreibereien wie die geschilderte, die den Buch- 
druckereibesitzerstand in ein unverdientes Licht stellen können, 
in Zukunft unterlassen werden, = 


kád 


Zur Kalkulation des Setzmaschinensatzes. 


Zu unserm lebhaften Bedauern können wir den in No. 4 der 
„Zeitschrift“ enthaltenen Aufsatz des Herrn O. Schlotke nicht 
unwidersprochen lassen. Das Einschliessen des Elektromotors in 
den Preis für den Typograph ist durchaus unberechtigt; denn wir 
selbst haben noch nirgends Preise für Elektromotoren angegeben, 
einmal weil dieselben veränderlich sind, und sodann weil wir die 
Elektromotoren bisher nur in Ausnahmefällen geliefert haben, da 
ja der Typograph von jeder vorhandenen Transmission ohne 
Schwierigkeit angetrieben werden kann. 

Die fernere Behauptung des Verfassers, dass er an der Amor- 
tisationsquote von 300 cM. jährlich (für Matrizenabnutzung näm- 
lich) festhalten müsse, beweist eine gewisse Voreingenommenheit 
seinerseits, denn es liegen Erfahrungen genug vor, die beweisen, 
dass bei sachgemässer Behandlung die Matrizen des Typograph 
unvergleichlich länger aushalten, als bei der Linotype, und unser 
Ansatz von 1 ef pro Woche beruht auf den Angaben von Typo- 
graph-Besitzern, die schon mehrere Jahre Erfahrung hinter sich 
haben. In den Tarifverhandlungen ist dann auch, soweit aus dem 


44 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


Nr. 5 


amtlichen Protokoll ersichtlich, ausschliesslich von den Matrizen 
der Linotype die Rede gewesen. Indem wir mithin die Ansicht 
des Herrn Schlotke auch in diesem Punkte entschieden zurück- 
weisen, nehmen wir mit Interesse davon Kenntnis, dass er für die 
Monoline-Matrizen — wohl auf Grund von Angaben der Fabrik — 
eine gleiche Abnutzung wie bei der Linotype in Aussicht nimint, 
obwohl über die Monoline zweifellos noch keine Erfahrungen in 
diesem Punkte vorliegen. 

Schliesslich fordern wir Herrn Schlotke auf, uns Besitzer von 
mehreren Typograph-Maschinen namhaft zu machen, welche einen 
Mechaniker zur Beaufsichtigung derselben beschäftigen. Wir, die 
wir doch wohl am besten hierüber informiert sein müssten, wissen 
nur von einer Leipziger Firma, die für die Bewachung von zwan- 
zig Typograph- Maschinen einen Mechaniker unterhält, sonst aber 
niemand. Dies dürfte doch wohl beweisen, dass unsere Behaup- 
tung von der Entbehrlichkeit eines Mechanikers bei mittleren und 
kleineren Betrieben richtig ist und dass Herrn Schlotke’s „Beo- 
bachtungen“ nicht gründlich genug waren. Gleichzeitig fordern wir 
nunmehr auch von ihm, die Beweise für seine rechnerischen An- 
gaben über die bisher noch nirgends in Deutschland eingeführte 
Monoline beizubringen. Typograph, G. m. b. H. 


Sprechsaal. 


e-. Berlin, 27. Januar. So lange der Bund der Berliner Buch- 
druckerei-Besitzer die Rechte aus $ 100e al. 1 und 2 der Gewerbe- 
Ordnung ausübte, wurden alle diejenigen Knaben, welche als 
Schriftsetzer- oder Druckerlehrlinge eintreten wollten, einer 
ärztlichen Untersuchung und Prüfung ihrer Schulkennt- 
nisse unterzogen. In den Jahren 1896 bis 1899 wurden im 
Ganzen 1727 Knaben angemeldet und von diesen 119 von den 
Vertrauensärzten als untauglich zum Buchdruckerberuf zurück- 
gewiesen, 130 andere wurden wegen mangelnder Schulkenntnisse 
nicht zugelassen. Die von den Aerzten untauglich befundenen 
Knaben waren zum überwiegenden Teil mit einem Lungenkatarrh 
bereits behaftet oder zu einer Erkrankung der Lunge prädisponiert, 
ein geringerer Teil wurde wegen ganz unzulänglicher Sehschärfe 
der Augen abgewiesen; auch einzelne Fälle von so stark ent- 
wickelter Farbenblindheit wurden konstatiert, dass die Knaben 
als Druckerlehrlinge ungeeignet erscheinen mussten. Die Not- 
wendigkeit einer ärztlichen Untersuchung der sich dem Buch- 
druckerberuf zuwendenden Knaben dürfte durch diese Resultate 
hinreichend erwiesen sein; um so bedauerlicher ist es, dass jetzt, 
nachdem das neue Handwerkergesetz in Kraft getreten ist, einzelne 
Buchdruckfirmen Lehrlinge einstellen, ohne dieselben ärztlich 
untersuchen und prüfen zu lassen. Nachdem die statistischen Ver- 
öffentlichungen unserer Ortskrankenkasse ergeben haben, dass die 
Mehrzahl der Buchdruckergehilfen, zumeist schon im jugendlichen 
Alter, an Lungenschwindsucht zu Grunde gehen, erscheint es als 
eine moralische Pflicht jedes Buchdruckereibesitzers, die als Lehr- 
linge einzustellenden Knaben auch jetzt noch ärztlich untersuchen 
zu lassen, damit nicht nachweisliche Schwindsuchtskandidaten oder 
mit anderen Gebrechen behaftete Knaben dem Gewerbe zugeführt 
werden. Anderseits ist die Schulprüfung notwendig, damit nicht 
durch Einstellung von Lehrlingen mit mangelhafter Schulbildung 
die Zahl der unbrauchbaren Setzer vermehrt werde. Die Ver- 
trauensärzte des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer be- 
rechnen für die ärztliche Untersuchung und Ausstellung eines 
Gutachtens nur 2 ; die Prüfung der Knaben durch den Fach- 
schul-Ausschuss aber erfolgt kostenlos. Anmeldungen zur ärztlichen 
Untersuchung und Prüfung werden im Büreau des Bundes 
Friedrichstr. 239 entgegengenommen. — Auch die Benutzung eines 
einheitlichen Lehrvertrags-Formulars für alle Berliner Buch- 
druckerlehrlinge, die beim Besuche der Fachschule mit einander 
in Verkehr treten, erscheint aus ethischen Gründen durchaus 
wünschenswert, weil die Ausnahmestellung einzelner bei den 
übrigen stets Anlass zur Unzufriedenheit giebt und bei diesen wie 
bei den Eltern oft einen Wechsel der Lehrstelle wünschenswert 
erscheinen lässt. 

m. Berlin, 28. Januar. Die Auflage der im Verlage des 
„Berliner Lokalanzeigers“ erscheinenden illustrierten Zeitschrift 
„Die Woche“ ist in letzter Zeit auf über 300 000 Exemplare 
gestiegen. Zur Herstellung derselben reicht die Leistungsfähigkeit 
der damit beschäftigt gewesenen Berliner Druckereien, welche 


König ck Bauer’sche variable Rotationsmaschinen in entsprechender 
Grösse verwenden, nicht mehr aus. Es hat deshalb die Firma 
Fr. Brandstetter in Leipzig, welche ausserhalb Berlins allein in 
Deutschland noch solche Maschinen in ausreichendem Format be- 
sitzt, die Herstellung von 60000 kompletten Exemplaren der 
„Woche“ übernommen. 

= Danzig. (Jubiläum.) In der Buchdruckerei von A. W. Kafe- 
mann hat sich die Zahl derjenigen Mitarbeiter, welche 25 Jahre 
und darüber thätig sind, wieder um einen Jubilar vermehrt. 
Herr Schriftsetzer Hermann Gabriel ist am 2. Januar 1866 als 
Setzerlehrling eingetreten und ist nach kurzer Stellungnahme in 
Kiel seit dem 27. Januar 1875 ununterbrochen in dieser Druckerei 
beschäftigt gewesen. An seinem Ehrentage empfing ihn an der 
festlich geschmückten Stelle seines und der Kollegen emsigen 
Wirkens der Sängerchor der Kafemann’schen Offizin mit den 
feierlichen Klängen eines Chorals, worauf namens der Inhaber der 
Firma Herr Kafemann eine Begrüssungsansprache an den bewährten 
treuen Mitarbeiter hielt, dem er unter Ueberreichung eines Ehren- 
Angebindes den Dank und die Glückwünsche der Firma aussprach. 
Hieran reihten sich noch verschiedene andere Gratulations-An- 
sprachen. Der Jubilar dankte mit einer kurzen Ansprache und 
brachte den Inhabern der Firma ein Hoch. Die Vorstände des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins und des Kreises IX (Nordost) des- 
selben liessen dem Jubilar ein kunstvoll hergestelltes Ehrendiplom 
überreichen. 

* Aus Halle a. S. wurde uns, für die vorige Nr. leider zu spät, 
mitgeteilt, dass am 25. Januar der hochverdiente Administrator 
der Buchdruckerei des Waisenhauses und der von Canstein'schen 
Bibelanstalt, Herr A. Gründig, seinen sechzigsten Geburtstag 
in voller Geistes- und Körperfrische beging. Herr Gründig hat 
beide Institute während seiner Leitung zu bedeutender Leistungs- 
fähigkeit gebracht und ist auch im Deutschen Buchdrucker-Verein 
als Vorsitzender des Kreises VI und Mitglied des Hauptvorstandes 
thätig. Wir bringen dem verehrten Geburtstagskinde noch nach- 
träglich unsere Glückwünsche. 

Dt. Krone, 23. Januar. In No. 3 der ‚Zeitschrift für Deutsch- 
lands Buchdrucker“ wird unter Danzig berichtet, dass der Stadt- 
verordneten-Versammlung zwei Petitionen vorgelegen haben, 
eine vom Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker ausgehend und die 
Gegenpetition vom Verein Ost- und Westpreussischer Buchdruckerei- 
besitzer. — Es heisst darin, die Tarifgegner hätten eine moralische 
Niederlage erlitten und es sei die Petition des Tarif-Amts dem 
Magistrat als Material für eine Prüfung übergeben worden. Dieses 
ist unrichtig, denn es sind beide Petitionen dem Magistrat als 
Material übergeben worden. Unrichtig ist ferner, dass Stadtver- 
ordneter Münsterberg, wie man aus dem Bericht entnehmen muss, 
für Überweisung der Petition des Tarif-Amts allein gesprochen hat. 
Im Gegenteil, er hat nach dem Bericht der „Danziger Zeitung“ 
ausgeführt: „er halte dafür, dass wir hier als Stadtverordnete über 
eine Tariffrage, die in sozialpolitischem Connexus mit einem Ge- 
werbe des ganzen Deutschen Reiches steht, nicht zu verhandeln 
haben“, und auf seinen Antrag sind beide Petitionen dem Magistrat 
überwiesen worden. Franz Garms. 

$ Nürnberg. Einer eigenartigen Wettbewerbsgepflogenheit 
huldigt die „Nordbayerische Zeitung (Nürnberger Lokal- 
Anzeiger)“. Das Blatt bemüht sich, Vereinsorgan von Ver- 
einigungen zu werden und will zu diesem Zwecke den Vereinen 
damit entgegenkommen, dass es für Vereinsinserate nur 77 A 
pro Zeile berechnet, auch sich verpflichtet, diesen Zeilenpreis 
niemals zu erhöhen, solange das Blatt Vereinsorgan bleibt. 
Schliesslich heisst es in dem gedruckten Anschreiben: „Wir bitten 
höflichst, unser Angebot einer Abstimmung zu unterziehen und 
bemerken, dass wir zu jeder weiteren Besprechung gern bereit 
sind, auf Ihren Wunsch hin auch gern einer unserer Herren an 
einem Ihrer Versammlungsabende teilnehmen würde.“ — Wenn 
die Vereine aufgerufen werden, im Abstimmungswege an der 
Herabdrückung der Anzeigenpreise mitzuwirken, dann kann 
diesem edlen Thun der Erfolg allerdings nicht fehlen. Wir sind 
aber der Meinung, dass ein Blatt, das seine Auflage mit 20000 
Exemplaren angiebt, nicht nötig hätte, zu solchen Wettbewerbs- 
gepflogenheiten seine Zuflucht zu nehmen. 

+ Nürnberg. Der hier im Verlage von H. Reck erscheinende 
tägliche „Plakat- Anzeiger“ beging am 27. Januar sein 50jähri- 
ges Bestehen und gab zu Ehren des Tages eine getreue Re- 
produktion seiner am 27. Januar 1850 erschienenen ersten Nummer 
heraus. Besonders bemerkenswert ist, dass das Blatt seit seinem 
Bestehen in ein und dersclben Buchdruckerei, der von J. L. Stich, 


Nr. 5 


gedruckt wird. Ein solch treues Zusammenwirken von Verleger 
und Drucker ist in der heutigen Zeit eine seltene Erscheinung 


und ehrt beide. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma M a- 
schinenfabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über 
Stereotypie-Anlagen nach dem „Widder“-System bei. 
Auf einer zweiten Beilage empfiehlt die Firma Gustav Stein, 
Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien in Ber- 
lin SO., Elisabethufer 5—6, ihre Klischeeschränke. Eine dritte 
Beilage, von der Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert 
& Cie, A.-G., in Frankenthal, empfiehlt die Buchdruck- 
Schnellgangpressen dieser Firma. Wir machen unsere Leser 
auf diese Beilagen aufmerksam. 

Wechsel mit vorgedruckten Jahreszahlen (18.. 189.) auch im 
Jahre 1900 verwendbar zu machen, hat die bekannte Stempel- 
fabrik von Oskar Sperling, Leipzig-R., Brommestr. 1, durch Kon- 
struierung geeigneter Stempel ermöglicht. Geschäftsfirmen mit 
grösseren derartigen Beständen wollen sich unter Bemusterung 
verhandener Schemas an die genannte Firma wenden. 

Neuheiten von E. J. Genzsch in München. In ihrem jüngsten 
Probenheft bemustert die Schriftgiesserei von E. J. Genzsch in 
München ihre neuesten Schriften und Ornamente, von denen vieles 
recht beachtenswert ist. Es finden sich u. a. Garnituren von 
neuen französischen Antiqua- und Kursivschriften sowie von Titel- 
versalien, die sich durch kräftigen Schnitt und deutliches Bild 
auszeichnen, ferner Garnituren von Fraktur und alter Schwabacher, 
die in ihrer Art dieselben Eigenschaften aufweisen, eine hand- 
schriftähnliche Schreibschrift „Autograph“ von gefälligen Formen, 
halbfette Renaissance-Schriften, die sich insbesondere als praktische 
Anzeigenschriften erweisen dürften, die Schriften „Pittoresk“, 
„Caprice“ und halbfette „Caprice“, die für Accidenz- und Reklame- 
zwecke bestimmt sind. An Ornamenten bietet das Heft unter dem 
Namen „Flora-Ornamente“ und in einer neuen, der fünften Ab- 
teilung der „Pompadour-Ornamente“ figurenreiche Serien von ge- 
fälligen, flott gezeichneten Ornamenten, die sowohl als Ornamente 
im engeren Sinne wie zu Einfassungen einer vielfachen und dank- 
baren Verwendung fähig sind. Den Schluss des Heftes, das es 
auch an guten Anwendungsbeispielen nicht fehlen lässt, bildet eine 
Anzahl hübscher Vignetten. 

Preiserhöhungen. Den Fabrikanten von Druck- und Schreib- 
papieren sind jetzt in der Preiserhöhung die Briefumschlag- 
Fabrikanten (mit 10% Erhöhung), die Fabrikanten von Düten 
und Beuteln, die Fabrikanten von Kartonnagen, die Pappen- 
fabrikanten gefolgt; teils sind die Preiserhöhungen bereits ein- 
getreten, teils sollen sie in Kürze ins Werk gesetzt werden. Für 
das Buchdruckgewerbe scheint das alles aber unbemerkt und un- 
beachtet vorübergehen zu sollen; denn da werden die Preise im 
Wege der Unterbietung immer weiter heruntergedrückt und die 
Ehren- und Schiedsgerichte immer mehr mit unerquicklicher 


Arbeit überlastet. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Eingetragene Firmen. In Köln die Firma Rheinische Holz- 
und Metallschriften-Fabrik mit beschränkter Haftung. Stamm- 
kapital 20000 /. Geschäftsführer der Gesellschaft sind die 
Herren Wilhelm Stumpf und August Hamm in Köln. Der Ge- 
sellschafter Herr Johann Christoph Sommer, Musterzeichner zu 
Köln, hat seine Stammeinlage durch Einwerfung der zur Her- 
stellung der besagten Holz- und Metallschriften dienenden 
Maschinen, Modelle und Werkzeuge, sowie der Erfindung, zum 
Schätzungswerte von 4000 oA geleistet. 

Konkurseröffnung. Herr Schriftgiessereibesitzer Friedrich Wil- 
helm Eisert, Inhaber der Schriftgiesserei unter der Firma C. F. 
Rühl in Leipzig-Reudnitz, Grenzstrasse 7,9, am 20. Januar. 
Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt B. Freytag ın Leipzig. An- 
meldefrist bis zum 21. Februar. — Herr Buchhändler Wilhelm 
Biengke in Firma L. Neumann’s Buchhandlung, Inhaber Wilhelm 
Biengke in Kulm, am 22. Januar. Konkursverwalter Herr Rechts- 
anwalt Knorr in Kulm. Anmeldefrist bis zum 5. März. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 45 


Konkurseinstellung. Herr Johann Theodor Engstfeld, Buch- 
druckerei u. s. w. in Poppelsdorf, A.-G. Bonn, mangels einer 
den Kosten des Verfahrens entsprechenden Konkursmasse. 

Auszeichnungen. Der Prokurist der Norddeutschen Buchdruckerei 
und Verlagsanstalt in Berlin, Herr Emil Böhm erhielt den kgl. 
preuss. Kronenorden IV. Klasse. — Der Buchdruckergehilfe 
Herr H. Monipellier in Colmar i. E., der vor kurzem sein 
70 jähriges Berufs- und Geschäftsjubiläum feierte, erhielt das All- 
gemeine Ehrenzeichen in Gold. 


7 


Litteratur. 


Neues Adressbuch des Deutschen Buchhandels und der ver- 
wandten Geschäftszweige mit Gratisbeilage Verleger-Auslieferungs- 
tabelle. Herausgegeben von Walther Fiedler. Fünfter Jahrgang. 
1900. Mit einem Bildnis Paul Heyses. Leipzig. Verlag von 
Walther Fiedler. Preis gebd. 4,50 — Der neue Jahrgang des 
Fiedler'schen Adressbuches zeigt wieder in Einband, Satz und 
Druck (Oskar Brandstetter) anerkennenswerte technische Ausführung 
und im Inhalte jene eigenartige und mannigfache, durch Kürze 
charakterisierte Verarbeitung des Adressenmaterials, die sich in 
den buchhändlerischen Kreisen eingeführt hat und beliebt geworden 
zu sein scheint. Das Buch wird mit einer kurzen und treffenden 
Charakteristik des Dichters Paul Heyse eröffnet, zu der die 
Brinckmann’sche Kunstanstalt in Leipzig ein gut ausgeführtes 
Porträt in Heliogravur geliefert hat. Dann folgt in vier Abtei- 
lungen die Verarbeitung des buchhändlerischen Adressenmaterials, 
bei der der Herausgeber mit grösster Sorgfalt und unter steter 
Rücksichtnahme auf die Wünsche der Benützer des Adressbuches 
verfahren ist. Eine wertvolle Ergänzung hierzu bildet die grosse 
in Plakatform gehaltene Verleger-Auslieferungstabelle. Den Schluss 
des Buches macht ein reichhaltiger Ankündigungsteil nebst alpha- 
betisch nach den Gegenständen geordnetem Bezugsquellenregister, 
der durch eine Reihe zum Teil künstlerisch ausgeführter Beilagen 
verschiedener Firmen ergänzt wird. Wir empfehlen auch den 
neuen Jahrgang der Aufmerksamkeit unserer Leser. 


Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins. 


Bekanntmachung. 


Es wird hiermit bekannt gegeben, dass der Verwalter der Ört- 
lichen Verwaltungsstelle in Halle a. S., Herr Th. Gränzendorfer, 
seine Wohnung vom 1. Februar dieses Jahres ab von 
Gerberstrasse 11 nach 

Göbenstrasse 4 
verlegt hat. 


Zwecks rechtzeitiger Fertigstellung des Jahresabschlusses er- 
geht an diejenigen Herren Vorsteher der Ortlichen Verwaltungs- 
stellen, welche mit der Einsendung der Abrechnung vom IV. 
Quartal 1899 noch im Rückstande sind, hiermit das dringende 
Ersuchen, für möglichst umgehende Einsendung derselben Sorge 
tragen zu wollen. 


Leipzig, 27. Januar 1900. 
Die Hauptverwaltung. 


Orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe 
zu Berlin. 


„Auf Grund des $ 62 des Kassenstatuts teilen wir mit, dass 
der Vorstand in seiner Sitzung vom 9. d. M. sich folgendermassen 
konstituiert hat: Vorsitzender: Herr Buchdruckereibesitzer W. Röwer, 
Elsasserstrasse 5. Stellvertreter: Herr Gustav Günther, Greifs- 
walderstr. 8. Schriftführer: Herr Gustav Lehmann, Bergmannstr. 
27. Stellvertreter: Fräulein Clara Bien, Manteuffelstr. 100. Kassen- 
kontrolleure: Herr Ernst Tübbecke, Pappel-Allee 128 und Herr 
Carl Wittig, Hussitenstr. 7. Beisitzer: Herr Buchdruckereibesitzer 
Carl Langenscheidt, Halleschestr. 17. Herr Otto Münzer, Duncker- 
strasse 78. 

Berlin, 15. Januar 1900. 
| Der Vorstand. 
W. Röwer, Gust. Lehmann, 
Vorsitzender. Schriftführer. 


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1 Stosssäge f. schrifthoh. Schnitt wie bei Nr. Lu. II 15.— | 1 grosse Handsäge 6.— 
1 Cicerogiesswinkel Nr. III ; nenn Aë | 1 Giesswinkel Nr. IV in Cicerostärke 35.— 
1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km3 . 22.— | 1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km 4 19.— 
1 grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 . 7.— | 1 grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 . 7.— 
1 schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 3.— | 1 schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 3.— 
2 Gusskeile . 1.— | 2 Gusskeile Les 


Widder- HONA Dr. um 
mit 


Meist gebräuchlich. 


_Widder-Apparat Dr. V 
mit Amicitia⸗Schutzvorrichtung. 


rechtsseitig montiertem Giessinstrument. 


0 


= M. 414. 


TE 


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Ss Fi SG 2 SS 9 x BM 
S 


Jeder 
Schutzvorrichtung sammeln 


Le 


sich die Bleigase, 
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werden durch « 
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Die Widder- 


itungsrohr, 
Apparate 
grosse Heizkraft entwickeln, 
wird und 

St un tyi an aranti t 
Stereotypen garantiert.. 


durchwärmt 


(Siehe Bild Widder Nr. III.) 


a: = 


Widder-Apparat kann mit verstellbarer 


SIDOR 


sie entweichen 


darum stets glücklicher Guss gewährleistet ist. 


Sa. M. 351.— 


77 N D 


an E ME DEI BESETZTE 2 EEE EI EU DET ALBIN EE EE, 


In dieser 
das massive 


Schutzvorrichtung versehen werden. 


durch ein Verbindungsrohr in 


emporziehenden Flammen fortgerissen und dem Kamin zugeführt. 
sichern jedem Buchdrucker sofort gute Stereotypieresultate, weil diese Apparate 
weil darum die Matrizen schnell trocknen, das Instrument in allen Teilen gut 


Gleichmässige Plattenstärke aller 


Notwendigstes Kleinmaterial: M. Pf. Notwendigstes Kleinmaterial: M. Pf. 
50 Kilo bestes Stereotypmetall . . , 25.— | 50 Kilo bestes Stereotypmetall 25.— 
50 Matrizentafeln A, 38><50 cm, für Tabellen und 12 Stoffmatrizentafeln, 33x50 cm 4.80 
Accidenzen . . 17.50 | 30 Matrizentafeln B, 25x38 em 3.— 
50 Matrizentafeln B, 38280 em, “für glatten Satz 10.— | 50 Bogen Trockenfliesspapier, 38x50 cm : —.60 1 — — e d 
100 Bogen Trockenfliesspapier, 38 450 cm ; 1.10 50 Bogen braunes Deckbogenpapier, 38450 cm —.60 | 5 en ON. 8 d 
100 Bogen braunes Deckbogenpapier, 38><50 cm . 1.10 | 1 weicher Wollentrockenfilz, prima Qualität 4. — r Aen Ce Ou (i 
2 harte Wollenfilze feinster Qualität 10.— | 2 harte Haartrockenfilze, 40450 cm (Le 
2 weiche „ À 8.— ! 5 Kilo schrifthohe Blei-Stereotypiestege 8 
10 Kilo schrifthohe Blei- Stereotypiestege F 16.— | 1 Satz Stichel mit Heft . x A 4.— 
1 Satz Stichel mit Heft. 333 a Z 4.— | 2 kleine Büchsen Matrizenpulver (Kleistermehl) ` —.80 
6 kleine Büchsen Matrizenpulver (Kleistermehl) 2.40 | 1 grosser Streichpinsel N > 0 1.75 
1 grosser Streichpinsel 1.75 | 1 Büchse Talkum 50 
1 Büchse Talkum. —.50 | 1 Talkierbürste 2.— 
1 Talkierbürste 2.— | 1 Klopfbürste mit Stiel Nr. II 6.— 
1 Klopfbürste ohne Stiel Nr. Ge: 8.— | 1 Formenwaschbürste 1.75 
1 Formenwaschbürste 1.25 1 Plattenputzbürste S ; 5 
1 Piattenputzbürste 2.— [2 Büchsen Tafelsoda zum Formenwasc en 2 7 k 
2 Büchsen Tafelsoda zum Feen een 1.40 | 2 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen . Le Widder Apparat Dr. IV, 
3 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen 1.50 | 1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge . 1.50 nur auf Verlangen mit linksseitig 
1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge 1.50 | 1 Büchse Metallreinigungspulver . 1.25 
1 Büchse Metallreinigungspulver 1.25 Sa M 769 montiertem Giessinstrument. 
4 Sa. o 116.75 
Widder Nr. V. Accidenz-Stereotypie-Binrichtung Nr. iR 
Eisenteile: M. Pf. Eisenteile: 
Schmelzofen, kombiniert mit Giessinstrument, zu- Schmelzofen, kombiniert mit Giessinstrument, zu- 
gleich Trockenpresse, effektive Stereotypenguss- gleich Trockenpresse, effektive Stereotypenguss- 
fläche 30x42 em ge fläche 27437 oem , 
Exakte Bestosslade Nr. III ne 1 schrifthohen Gerd: | Patte Bestössiade Nn III mit i schröhohlen Grad: 
und 1 Facettenhobel A 60.— pg At Eegen bebe i 
1 grosse Handsäge 6.— 14 grosse Handsäge . 
1 Giesswinkel Nr. V in Cicerostärke 30.— Pes el N Vie in Ges e - 
1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km 5 15.— 1 schirifthche Schliessrahme Nr. Km 6% N 
1 grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 . „ geh miedesiserner Gipselöftel NE TOZ 
1 schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 res 1 Schmiedeeiserner KAGA Nr. 1706 
2 Gusskeile 3 BF E E 1 
SC m 302. Lang Sa. M. 
Notwendigstes Kleinmaterial: M. Pf. Notwendigstes Kleinmaterial: 
50 Kilo bestes Stereotypmetall 25.— | 35 Kilo bestes Stereotypmetall . . 
12 Stoffmatrizentafein, 388450 cm 4.80 | 25 Matrizentafeln A, 29>x41'» em. 
30 Matrizentafeln B, 25x38 (mm 3.— | 25 Matrizentafeln B, 299441 / em 
50 Bogen Trockenfliesspapier, 3850 em —.60 | 30 Bogen Trockenfliesspapier, 38x50 cm i 
50 Bogen braunes Deckbogenpapier, 38><50 cm —.60 30 Bogen braunes HORSE DDEEUDEPICH 38><50 cm 
1 weicher Wollentrockenfilz, prima Qualität a i ~- weiche Wolentrockewm i "AS cm ; 
2 harte Haartrockenfilze, 40><56 cm . ; > Kiio schriftnohe Blei Stereotypiestege 
5 Kilo schrifthohe Blei-Stereotypiestege 8.— | 1 Satz Stichel mit Heft 
1 Satz Stichel mit Heft 4 | 1 grosse Büchse Matrizenpulver (leet 
2 kleine Büchsen Matrizenpulyer (Kleistermehl) — RO ! 1 grosser Streichpinsel ; 
1 grosser Streichpinsel ER 1.75 | 1 Büchse Talkum t 
1 Büchse Talkum — 50 | 1 Talkierbürste 
1 Talkierbürste. . . a | 1 Klopfbürste otme Stiel Nr. N 
1 Klopfbürste mit Stiel Nr. II 6.— | 1 Formenwaschbürste 
1 Formenwaschbürste 1.75 | 1 Plattenputzbürste 
1 Plattenputzbürste ; 2.— | 2 Büchsen Tafelsoda zum Fon $ 
2 Büchsen Tafelsoda zum F E 140 | 2 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen . 1.— g 
2 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen 1.— | 1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge 1.50 Stereotypie-Apparat Dr. VIa 
1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge 1.50 | 1 Büchse Metallreinigungspulver . . 1.25 mit ) 
1 Büchse Metallreinigungspulver . 1.25 r y 
Sa. N. 76.95 77... eee M. 301.50 l ~ ausgeruckter Amicitia-Schutzvorrichtung. 


Giessinstrument H mit zweiseitigem Giessmund. 


Das Giessinstrument H ist jedem älteren Stereotypeur bekannt. 
Dasselbe hat am Einguss an jeder Platte eine nach aussen gehende 
Abschrägung, aus welchem Grunde vier Gusskeile erforderlich sind, 
um den Giessmund zu schliessen. 
Instrumentnummern. 
Figur im Querschnitt: 


Leichteste Handhabung aller 
Der Anguss des.Stereotyps erhält folgende 


Bildfläche í 


Grössen und Preise: 


Nr. H+: effektive Stereotypengussfläche 40><52 cm. . M. 225.— 
55 Hz: OI 55 42055 ag š „ 250. — 
„ Hs: S 5 45x62 EEN „ 350.— 
„ H“: S 8 lt Ku e E, „ 450.— 
Mit Gasheizrohr versehen erhöht sich der Preis sämtlicher 


Nummern um M. 15.—. 


Verstellbar für cicero- und schrifthohen Guss aller Systeme, 


Giessinstrument H HH 


mund befindet sich an der Oberplatte. 
Bildfläche 


Die Grössen Nr. 5 und 6 erhalten den schweren 
Instruments H. 


Grössen und Preis e: 


Nr. HHH effektive Stereotypengussfläche 3404 
5 HHH: e b 36x48 
e SH x 5 40x52 
5 Hane 5 4 425 
57 SE 5 er 455462 
S He, 3 8 508472 


Mit Gasheizrohr versehen erhöht sich der Preis 
Nummern um M. 15.—. 


—— — 


ist mit durchgehender Unterplatte gebaut. Der abgeschrägte Giess- 


Verstellbar für cicero- und schrifthohen Guss aller Systeme. 


Unterbau des 


cm M. 160.— 
175.— 
190.— 
200.— 
300.— 
„ 400.— 


sämtlicher 


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23 


Gedruckt auf einer Kosmos-Schnellpresse Nr. Vb unseres Werkes. — Buchdruckerei W. Alfa, Nürnberg. 


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ist das Bestreben eines jeden Geschäftsmannes, der mit 
seinem Personal ruhig, freudig und mit Vortheil arbeiten 
will. Bewiesen ist dies durch die Thatsache, dass 
meine neuen | 


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cu Clicheeschränke”und Glichee- Aufbewahrungskästen 


Schränke 


1 derartig stark verlangt werden, dass ich diese im Grossen 
werden T d S R 8 g 
beliebige anfertigen und dadurch eine beträchtliche Ermässigung 


| Anzahl von der Preise eintreten lassen kann. Die ermässigten Preise 
nn sind endstehend vermerkt. | 


geliefert, 


In Buchdruckereien, welche eigene oder fremde Clichees 
aufzubewahren haben, ebenso wie in sonstigen Geschäften, welche 
eigene grössere Clicheebestände haben, herrscht oft die grösste 
Verlegenheit, wenn einmal dies oder jenes Clichee sofort zur Stelle 
sein soll. Kein Wunder, denn die Clichees (verschiedenster Art, ; ER 
wie Holzschnitte, Galvanos, Atzungen) werden planlos in irgend einem Winkel aufgestapelt, man findet sie hier und 
dort zerstreut, dem Staub und Schmutz, der Nässe oder dem Sonnenbrand ausgesetzt, und um eines Olichees sofort 
habhaft zu werden, ist häufig ein ganzes Personal in Aufregung. Oder: die Buchdruckerei befindet sich im Streit mit 
mrem Kunden, weil letzterer behauptet, er habe dies oder jenes Clichee noch nicht zurückerhalten, während erstere ganz 
bestimmt das Gegentheil betheuert! Oder: die Clichees, die monatelang in einer feuchten Fensterecke oder sonstwo ungünstig 
lagerten, sollen in Satz und zum Druck gelangen; der Setzer thut sein Möglichstes, um die „geworfenen 5 Clichees gebrauchs- 
fertig zu machen, er verwendet viel Zeit und Mühen darauf — und doch wettert der Maschinenmeister über die „buckligen 
Clichees, über die entsetzlichen Spiesse usw. | 


Das kommt fast tagtäglich vor! Und darum wird wohl kein Fachmann die Ausgabe für einen wirklich praktischen 
Clichee-Schrank oder ein paar Clicheekästen behufs geordneter und übersichtlicher Aufbewahrung der Clichees scheuen! 


Wie die obigen Abbildungen zeigen, hat der Clicheekasten beliebige, durch Einstecken der Stäbe zu bildende Fächer. 
Die Stäbe zur Fächerbildung sind so niedrig, dass die Clichees bequem herauszuheben sind. — Alles Andere wird durch die 
Abbildungen erklärt, und es ist hier nur noch zu erwähnen, dass bei Bezug eines Clicheeschrankes mit mindestens zwölf Kästen 


W VOA 


Äussere Grösse: 55:68 cm — Berliner Maass. 


unberechnet mitgeliefert wird: ein 


welches in tabellarischer Eintheilung sofort darüber Auskunft giebt, in welchem Kasten und in 
welchem Fach das gewünschte Clichee liegt, bere, wo es geblieben ist. 


„Gliekeebuck“, 


Glicheeschrank A, 


Ausführung in Kiefernholz, 
nach Art der Setzerregale 


mit 12 nummerirten Kästen und Clicheebuch Mk. 54.— 
» 16 » 5 5 5 „ 69.— 


» 20 5 (RE » 5 „ 85.— 
Schränke A mit Eintheilung für je weitere 4 Kästen erhöhen 
den Preis um Mk. 4.50 zuzüglich des Preises der 

einzelnen Kästen. 


Glicheeschrank B, 
Ausführung in Eichenholz, 
fein polirt, als Contormöbel: 


mit 12 nummerirten Kästen und Clicheebuch Mk. 62.50 
„ 16 5 v nm v „ 80.— 
„ 20 ” „ s „ „ 98.— 

Schränke B mit Eintheilung für je weitere 4 Kästen erhöhen 

den Preis um Mk. 5.— zuzüglich des Preises der 
einzelnen Kästen. 


Einzelne Clicheekasten mit 8 Leisten Mk. 3.20. l 
Wie bereits oben bemerkt, haben die Kästen 55:68 cm Aussenmaass und sind in jedem Setzerregal für Berliner Maass unterzubringen. 


Sustav Stein, Berlin S. O. 26, Elisabethufer 5-6, 


Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien. 


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Schnellpressenfabrik Frankenthal 


Albert & Cie. Act.-Ges. 
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Lelegramm-Adresse: 
Albert Frankenthalpfalz. 


Fabrikation von Schnellpressen für Ruchk druck, 
Steindruck, Zinkdruck, kicktdruck und Bleckdruck. 
Einfackeu.Zwillings- 
| Rotationsmasckinennñk! 
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für Zeitungs-, Werk- q be 
Illustrations- und N | 
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compressen Satz eignen und mit hoher Tourenzahl bis zu 1700 Abdrücken pro Stunde arbeiten a 


a) Konstruktion mit Schlittenbewegung (wie obige Abbildung) ; va zb zk * 


* ok k k k 


I) Nummern mit vorzüglichem Cylinderfarbwerk und 2 Auftragwalzen. 
78: 111 cm Satzgrösse. Mk. 8000. | No. 24b. 80:120 cm S 25 Mk. 8600. 


2) Nummern mit combinirtem Cylinderfarbwerk und 4 Auftragwalzen. | DS 
Mk. 6500. DN 26. 78: 111 cem Satzgrösse. Mk. 8700. No. 26c. 90: II cm Satzgrösse, Mk. 10200. 


7600. | No. 26b. 80: 122cm Satzer lk. 11000. 
wi; 


= À No. 23. 65 100 cm Satzgrösse. Mk. 6900. No. 24. 


SE 
65: 


No. 27. 78 cm Satzgrösse. 


No. 25. 100 cm Satzgrösse, Mk. 120cm Satzgrösse. Mk. 9400. No. 26d. 90: 


* „ * kk D) Konstruktion mit zwangsläufiger Rollenbe wegung ch E * d * 

| 1) Nummern mit vorzüglichem Cylinderfarbwerk und 2 Auftragwalzen. H 

100 cm Satzgrösse. . Mk. 6900. No. 16b. 80: 120 cm Satzgrösse. Mk. 8600. No. 17. 90:122 cm Satzgrösse. Mk. 10000. 

y 8000. | No. 160. 86: 126 „ 5 8300 e 11000. 
2) Nummern mit combinirtem Cylinderfarbwerk und 4 Auftragwalzen s 

100 cm 5 Mk. 7600. No. 19b. 80: 120 cm Satzgrösse. Mk. 9400. 


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No. EH 


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No. 20b, 90: 122 cm Satzgrösse. Mk. 11000. 


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No. 18 
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Einige Firmen, die in den letzten 2 Jahren solehe Maschinen erhielten: 


10 Stück. Stück. 


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Jos. Albert, München Kë 
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Louis Schneider & Co, G. m. b. H., Berlin 
J. Rares & Co., G. m. b. H., Berlin 


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Paul Zacharias, Berlin 2 
Wilh. Wagner, Berlin 
C. Meyer’s Graph, Institut, I 


Dr, Trenkler & Co., 
R. C. Stöhr, Leipzig 
Rossberg’sche Buchdruckerei, Lepak 
Weiss & meet; Ludwigshafen a. R. 


2 
I 
Leipzig 2 
2 
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Aug. Osterrieth, Frankfurt a. M. 
Kornsand & Co., Frankfurt a. M 
Neue Saarbrücker Zeitung, St. Johann 
L. Schwann, Düsseldorf 
Hofbuchdr 
Naumburg 


M. Hahn & Co Mannheim 


Lippert & Co 


Bis 15. Januar 1900 geliefert: 5100 Buch- und Steindruck-Schnellpressen. 


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x 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, XII. Jahrg. 


Leipzig, 8. Februar 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) and 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 of 
Einzelne Nummern 80 J. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1&4 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder doren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 4, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 


gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches. Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
">: Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 
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Nichtamtlicher Teil. 


Der Verlagswert von Zeitungen und ` 
Zeitschriften in der Bilanz. 


mie Frage, wie der Verlagswert von Zeitungen und 
Zeitschriften zu bemessen und in die Bilanz einzu- 
stellen und welche Abschreibungen von einem sol- 
de n chen Vermögensobjekt vorzunehmen seien, ist un- 
längst auch in der „Zeitschrift“ zur Sprache gebracht worden, 
und zwar im Hinblick auf die Anforderungen der Steuerge- 
setzgebung, welche die Selbsteinschätzung vörschreibt. Es ist 
aber eine befriedigende Lösung derselben nicht gefunden, son- 
dern es sind mehr allgemeine Gesichtspunkte aufgestellt worden. 
Nur ein Herr Kollege hat hinsichtlich der Abschreibungen 


Ka bestimmten Satz von zehn Prozent aufgestellt, der ihm von 
er zuständigen sächsischen Steuerbehörde bisher nicht bean- 


standet worden sei. Von anderer Seite ist dieser Prozentsatz 
uns gegenüber als zu hoch bezeichnet worden. Eine ganze 
ehe anderer Zeitungsverleger, die um eine Meinungsäusserung 
esonders ersucht worden, hat es vorgezogen, sich in Schwei- 


gen zu hüllen. 


Dies könnte eigentlich sonderbar erscheinen; denn die be- 
regten Fragen sind nicht nur für die Steuereinschätzung, son- 
Ge auch für vermögensrechtliche Auseinandersetzungen bei 
| eds], Erbteilung u. s. w. von Bedeutung. Aber der 
Kap SE einer Zeitschrift oder Zeitung ist im allgemeinen 
en bon bestimmbare Grösse und es mag deshalb wohl 
allgem, m bedenklich erscheinen, eine bestimmte Meinung für's 

3 eine aufzustellen oder vom einzelnen Falle abzuleiten. 
ae Verlagswert ist zwar nicht, wie andere Ver- 
sich SE ständiger Abnutzung unterworfen, aber er kann 
ao mehr oder minder plötzlich im Werte bedeutend 
Er m und eine Zeitung, die heute ein Vermögensobjekt 
gi erte von einer Million darstellt, kann infolge der ver- 


echiedensten Umstände in Jahresfrist ebensogut die Hälfte an 
Wert verlieren, als ihren Wert verdoppeln, und diese Umstände 
können der Herrschaft des Unternehmers gänzlich entzogen, 
gänzlich unberechenbar sein. Es ist mithin der Wert einer 
Zeitung in den meisten Fällen mehr ideeller Natur, und für 
solche Werte lassen sich nur schwer bestimmte Masse und 
Grundsätze aufstellen. 

Kürzlich hat sich nun das Ehren- und Schiedsgericht des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins in Leipzig eingehend sowohl 
damit beschäftigt, wie die Verlagswerte von Zeitungen und 
Zeitschriften in die Jahresbilanz einzustellen, als damit, welche 
jährlichen Abschreibungen an diesen Werten vorzunehmen sind, 
und es ist dabei zur Aufstellung von Grundsätzen gekommen, 
die wenigstens einen Fingerzeig geben können. 

In Bezug auf den ersten Punkt ist die genannte kollegiale 
Instanz zu der Ansicht gelangt, dass nach den bisherigen ge- 
werblichen Gepflogenheiten der Verlagswert von Zeitungen und 
Zeitschriften in der Weise zu ermitteln ist, dass unter Berück- 
sichtigung der möglichen Veränderungen, denen dieselben unter- 
worfen sein können, der Durchschnitts-Reingewinn der letzten 
drei Jahre sechs bis achtmal multipliziert wird. Dabei hat 
das Ehren- und Schiedsgericht besonders darauf hingewiesen, 
dass bei der Feststellung dieses Durchschnitts-Reingewinnes der 
Ertrag des Druckereigeschäfts, das mit solchen Verlags- 
unternehmungen sehr oft verbunden ist, der aus dem Druck 
der Zeitungen und Zeitschriften sich ergebende Reingewinn 
gesondert festzusetzen und der Multiplikation des Verlags- 


Reingewinnes nicht mit zu Grunde zu legen ist. 


Mit diesem Grundsatze wird man schon zu einiger Sicher- 
heit in der Bestimmung des jeweiligen Zeitwertes eines Verlags- 
unternehmens der gedachten Art gelangen können, nur wird 


'man mehr auf die Veränderungen, die in der Rechnungsperiode 


thatsächlich eingetreten sind, Rücksicht zu nehmen haben, 


52 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


als auf die möglichen Veränderungen, die eintreten können. 
Will man auch diese mit heranziehen, so gelangt man immer 
wieder zu unfassbarer Unbestimmtheit. 

Die gewissenhafte Trennung des Verlagskontos vom 
Druckereikonto ist sehr wichtig, wird aber leider nicht überall 
vorgenommen. Man wirtschaftet sozusagen aus einem Topfe 
und in einen Topf. Machen sich dann einmal vermögensrecht- 
liche Auseinandersetzungen erforderlich, dann ist es schwierig, 
den Wert der Druckerei oder der mit dieser verbundenen 
Blätter zu ermittelo, wovon gewerbliche Sachverständige ein 
Lied zu singen wissen. Aber auch die eigene Geschäftsführung 
wird bei solcher Buchung erschwert. Der Unternehmer merkt 
nicht oder nicht rechtzeitig, wo es dem einen oder dem andern 
Unternehmen fehlt und versäumt das rechtzeitige Eingreifen. 

Belegen wir den aufgestellten Grundsatz mit einem 
summarisch gehaltenen Beispiel. In einer Provinzialstadt giebt 
eine Druckerei ein täglich erscheinendes amtliches Blatt her- 
aus und hat das Verlags- und das Druckereikonto immer, wie 
es sich gehört, auseinander gehalten, d. h. die Druckkosten 
des Blattes dem Verlagskonto zu Lasten, dem Druckereikonto 
gut geschrieben. Um den Verlagswert am 1. Januar 1900 zu 
ermitteln, werden die Reinerträge der Jahre 1897, 1898 und 
1599 herausgeschrieben und aus diesem der Durchschnitt ge- 
zogen. 1897 betrug der Reingewinn 16000 Mark. 1898 er- 
hielt das Blatt ein Konkurrenzunternehmen und der Reinge- 
winn ging infolgedessen auf 12000 Mark zurück. 1899 wurde 
die Scharte wieder etwas ausgewetzt und der Reingewinn stieg 
wieder auf 14000 Mark. Der durchschnittliche Gewinn der drei 
Jahre beträgt mithin 14000 M., und multipliziert man diesen 
mit 8, so ergiebt sich als Verlagszeitwert der Betrag von 
112000 Mark und da wir es nach unserer Annahme mit einem 
gut gehenden Unternehmen zu thun haben, so dürfte dieser 
Wert der Wirklichkeit entsprechen. Stellt sich aber die Sache 
so, dass die Konkurrenz weitere Fortschritte macht und in- 
folgedessen sowie infolge der durch den Konkurrenzkampf be- 
dingten höheren Aufwendungen der Reinertrag im dritten 
Jahre weiter zurückgegangen ist, sagen wir von 12000 auf 
8000 Mark, so wird auch für die nächste Zukunft noch 
Rückgang zu erwarten sein, das Verlagsobjekt hat eine er- 
hebliche und voraussichtlich andauernde Wertminderung er- 
fahren und der Multiplikator muss demnach kleiner genommen 
werden, denn eine Zeitung, die wenig einbringt, hat natürlich 
auch nur einen geringen Kapitalwert. 

Was nun die jährliche Abschreibungsquote anbelangt, so 
hat das genannte Ehren- und Schiedsgericht erstlich die Ab- 
schreibung vom Verlagswerte für selbstverständlich gehalten 
und dann als Abschreibungsquote den Betrag von 7% —10 
Prozent als gewerbsüblich erklärt. Auch hiermit dürfte ein 
Anhaltepunkt gegeben sein, der sich im Zweifelsfalle als brauch- 
bar erweisen kann. 

Schliesslich teilen wir noch eine die Steuerfreiheit des 
Verlagsrechts an einer Zeitung betreffende Entscheidung des 
preussischen Ober-Verwaltungsgerichts mit, die vom Senats- 
präsidenten Wirklichen Geheimen Ober-Regierungsrat Fuisting 
in der Juristenzeitung 1900 Nr. 1 (Berlin, Otto Liebmann), 
mitgeteilt und vom „Börsenblatt für den Deutschen Buch- 
handel“ wiedergegeben wird. Dieselbe lautet wie folgt: 

„Die Heranziehung dieses sogenannten Verlagsrechts zur Besteue- 
rung nach § 4 I 1 und 2, § 6 Ergänzungs-Steuergesetz, sowie Artikel 
8, 10, 12 der Ausführungsanweisung ist überall nicht gerechtfertigt, 
weil man darin ein selbständiges Vermögensrecht nicht vor sich 
hat. Der Zeitungsverlag stellt nämlich einen Gewerbebetrieb dar, 
zu dessen Ausübung der Unternehmer auf Grund der Gewerbe- 
Ordnung befugt ist. Diese Befugnis ist aber nicht privätrecht- 
licher Natur und kann daher dem steuerbaren Vermögen weder 
unter dem Gesichtspunkte, dass es sich um ein selbständiges Ver- 
mögensrecht handle, noch deshalb, weil ein Bestandteil des dem 
Gewerbebetriebe gewidmeten Vermögens in Frage stehe, zugerech- 
net werden. Denn auch im letzteren Falle gehören nur die in 
Artikel 8 der Ausführungsanweisung als selbständige Rechte be- 
zeichneten Rechte zum gewerblichen Anlage- und Betriebskapital 


Nr. 6 


(Artikel 10 III 3). Bei der Schätzung desselben kommen ferner 
nur die materiellen Betriebsmittel in Betracht (Artikel 12 Nr. 1). 
Es ist freilich nicht zu bezweifeln, dass die Rentabilität und der 
Verkaufswert eines Geschäfts von der Firma und der Kundschaft, 
hier dem Kreise der Abonnenten und Inserenten, wesentlich be- 
einflusst wird; diese Umstände bleiben aber unberücksichtigt, weil 
sie keine selbständigen Vermögensrechte darstellen. Auch der 
Schutz, der durch das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren 
Wettbewerbs vom 27. Mai 1896 der Bezeichnung einer Zeitung 
gewährt ist, kann einem Zeitungsverlage nicht den Charakter eines 
selbständigen Rechts, dessen Wert bei Abschätzung des gewerb- 
lichen Anlage- und Betriebskapitals mit zu berücksichtigen wäre, 
geben. (Urt. E. III. 45 v. 11. März 1899.)“ 

Nach dieser Entscheidnug scheint in Preussen über die 
steuermässige Behandlung von Zeitungen und Zeitschriften 
Zweifel nicht mehr zu bestehen. Das Gutachten des Ehren- 
und Schiedsgerichts behält aber dessen ungeachtet seinen Wert 
für die buchmässige Behandlung des Verlagswertes von Zeitungen 
und Zeitschriften, die, wie erwähnt, unter vielen Gesichtspunk- 
ten von Bedeutung ist. 


Vorträge über die Illustration. 
I. 


Der Deutsche Buchgewerbeverein hat diesen Winter die 
Vortragsabende wieder aufgenommen, die sich im vorigen Winter 
eines grossen Zuspruchs erfreuten, und dass er damit nur im 
Sinne der Angehörigen der Buchgewerbe handelte, dafür war 
der ausserordentlich zahlreiche Zuspruch, den der erste Vortrag 
der neubegonnenen Reihe fand, ein Beweis. Der Eintrittskarten- 
verkauf hatte bereits am Morgen des Vortragabends eingestellt 
werden müssen und am Abende selbst musste eine grosse Zahl 
von Personen, die noch Zutritt zu finden hofften, unverrichteter 
Sache wieder weggehen. Als Vortragenden hat der Verein den 
Direktor des Buchgewerbemuseums und Privatdozenten an der 
Universität Herrn Dr. Kautzsch gewonnen und das Thema, das 
sich derselbe für seine sechs Abende umfassende Vortragsreihe 
gesetzt hat, ist die Illustration. 

Am ersten Vortragsabend, der am Mittwoch, den 24. Januar 
stattfand, befasste sich Herr Dr. Kautzsch mit einigen Vorfragen 
für das zu behandelnde Gebiet. An die Vorträge anknüpfend, die 
im vorigen Jahre Herr Direktor Jessen-Berlin über die Kunst im 
Buchgewerbe gehalten hat, führte Herr Dr. Kautzsch aus, dass 
Herr Dr. Jessen in diesen Vorträgen eine Reihe aus praktischen 
Gesichtspunkten abgeleitete Lehrsätze und Regeln gegeben habe, 
die nach mancher Hinsicht auch aufklärend und reinigend gewirkt 
und sich so als nützlich erwiesen hätten. Aber es habe auch den 
Anschein gewonnen, als ob im Theoretisieren zu viel gethan werde 
und als ob man glaube, mit einer äusserlichen Annahme dieser 
Regeln die geforderte neue Richtung gewonnen zu haben. Es 
handle sich aber darum weiter zu kommen und dies könne ge- 
schehen, wenn man die gewonnenen Leitsätze im Einzelnen prüfe 
und an der Hand alter und neuer Beispiele erörtere. Diesem 
Zwecke sollen die Vorträge über die Illustration dienen. Von 
wirklichen Früchten sei aus der Theorie vorerst noch wenig her- 
vorgegangen. Denn aus dem, was gedruckt werde, erhelle, dass 
das Wesentliche noch nicht recht ergriffen, künstlerisches Gefühl 
nicht überall eingezogen sei. Die Erkenntnis hiervon habe sich 
aber überall eingestellt und es fehle auch nicht an Anzeichen da- 
für, dass es besser werden könne. Jedenfalls sei in Betracht zu 
ziehen, dass der Sieg gesunder künstlerischer Anschauungen im 
Buchgewerbe nicht mehr davon abhänge, ob Leipzig sich den 
hierauf gerichteten Bestrebungen anschliesse oder nicht. Das Vor- 
gehen sei ein allgemeines. Das Ausland sei uns schon teilweise 
überlegen und nicht nur England und Amerika, sondern auch 
Holland, Dänemark und Schweden lieferten vortreffliche Erzeug- 
nisse. Und im Inlande sei das Vorgehen auf dem neuen Gebiete 
nicht mehr blos auf Berlin und München beschränkt, sondern es 
habe sich neuerdings auch Stuttgart dem angeschlossen. Leipzig sei 
nicht gerade günstig in der Kunst gestellt, denn es fehle hier ein 
reges Kunstleben, hierüber helfe die Verherrlichung der herrschen- 
den Buchkunst nicht hinweg. Es sei daher dringend nötig, den 
Versuch zu machen, die Lehrsätze der Theorie hinter die An- 


Nr. 6 


schauung zurücktreten zu lassen. Durch die verständige Betrach- 
tung des Besten aus der Vergangenheit und Gegenwart lasse sich 
viel zur Weckung, Heranbildung und Läuterung des künstlerischen 
Empfindens thun, und wie es das Ziel der öffentliehen Museen 
und Sammlungen ist, weiten Volkskreisen die Anschauung des 
wirklichen Guten zu vermitteln, so sollen bei der Behandlung der 
Illustration die guten Erzeugnisse der Vergangenheit und Gegen- 
wart eine Vorstellung davon geben, wie deren Urheber die Auf- 
gaben der Illustration gelöst haben, wie diese gelöst werden 
müssen. Das Einzelne müsse im Wege der Anschauung aus dem 
Gemeinsamen abgeleitet werden und die hieraus gewonnene Unter- 
scheidungsfähigkeit für Gut und Schlecht sei wichtiger, als Lehr- 
sätze, wenn diese todte Weisheit bleiben. Hierzu seien die Illu- 
strationen der Alten besonders geeignet, denn diese zeigten am 
deutlichsten, worauf es ankomme, den richtigen Weg, und die Art, 
wie sich die alten Meister mit ihren Aufgaben abgefunden haben, 
sei besonders lehrreich. 

Der Redner ging sodann auf das Gebiet der Illustration ein, 
indem er diese letztere in künstlerische und sachliche Illustration 
unterschied. Bei der künstlerischen Illustration steht der Künst- 
ler dem Text völlig frei gegenüber und es istlediglich seine Sache, 
wie er den Gedanken des Textes Ausdruck verleihen will. Bei der 
sachlichen Illustration hingegen ist der Künstler an gegebene Ob- 
jekte gebunden, wie z. B. solche der freien Natur, der Architek- 
tur, der Naturwissenschaften u. s. w. Die künstlerische Illustra- 
tion steht natürlich höher und ist auch stets in der Kunst der 
Malerei eingegliedert gewesen. 

Der Vortragende zeigte sodann an einer Reihe gutgewählter 
Lichtbilderbeispiele, wie sich Bild- oder Tafelmalerei und Illustra- 
tion gegenüberstehen. Bei jener tritt überall der geschlossene 
bildmässige Charakter hervor, während bei dieser die Kontour 
die Hauptsache bildet und der Ergänzung durch die Phantasie 
breiteren Spielraum lässt. Besonders lehrreich und erschöpfend 
ist der Unterschied zwischen Malerei und Zeichnung in dem 
Klingerschen Werke „Malerei und Zeichnung“ behandelt, auf das 
der Vortragende bei dieser Gelegenheit aufmerksam machte. Im 
weiteren gab Herr Dr. Kautzsch, wieder an der Hand zahlreicher 
Lichtbilder, einen sehr interessanten Überblick über die Geschichte 
der Illustration im Mittelalter, dabei ausführend, dass die Antike 
keine eigentliche Illustration besessen, sondern sich der Bilder 
bedient habe. Dies wurde zunächst auch vom Mittelalter aufge- 
nommen, aber in verschiedenen Epochen verschieden weiter ent- 
wickelt. Das Bild entwickelte sich zur Umrisszeichnung, es griff 
dann eine Art ornamentale Formensprache Platz, die mehr Bilder- 
sprache als Kunst war, und erst mit dem Umschwunge in der 
Litteratur, der eine Fülle neuer Gedanken und Ideen mit sich 
brachte, vollzog sich allmählich auch ein Umschwung in der Illu- 
stration, der diese zum vollkommen malerischen Stil, auch im 
Buch, zurückkehren liess. Die Illustration hatte also so zu sagen 
sich im geschlossenen Kreise vom Bild zum Bild bewegt. Schliess- 
lich bemerkte der Vortragende noch, dass zwar die Zeichnung 
der mittelalterlichen Illustration nicht vorbildlich sein könne, 
aber aus ihrer ornamentalen Gestaltung, aus ihrer Art der Be- 
nützung der Farbe, des Beiwerks, kurz aus ihrer dekorativen 
Seite lasse sich viel lernen insbesondere in Bezug anf die Wirkung 
des Bildes. 

Der Vortrag wurde von den Versammelten mit dem lebhaf- 
testen Beifall ausgezeichnet. 


Ein graphisches Kunstblatt in Riesenformat. 


Seitdem vor einigen Jahren die Buchdruckerei W. Büxenstein 
in Berlin die hohe Leistungstähigkeit ihrer chromographischen 
Buchdruckmaschinen durch die Herstellung eines grossen Plakats 
mit Dreifarbendruckbildern veranschaulicht hat, ist es üblich ge- 
worden, neuc Maschinentypen der Fachwelt in ähnlicher Weise ad 
oculos zu demonstrieren. So hat der damalige Obermaschinen- 
meister der Buchdruckerei Büzxenstein, der jetzige Vertreter der 
Buchdruckmaschinen-Fabrik König & Bauer in Kloster Oberzell 
bei Würzburg, Herr Gustav Jahn, neuerdings die Anregung zu 
einem soeben fertiggestellten doppelseitigen Kunstblatt im Format 
von 100 >< 141 Centimeter gegeben, das in der Buchdruckerei 
Otto Elsner auf einer König & Bauer'schen Schön- und Wider- 
druckmaschine gedruckt wurde. 

Das Blatt enthält neben einer Abbildung und Beschreibung 
dieser Maschine eine Empfehlung der Druckerei Otto Elsner, mit 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 53 


Teilansichten von deren Maschinensälen, ferner eine Empfehlung 
der bekannten Kunstdruckpapier-Fabrik Carl Scheufelen in Ober- 
lenningen, welche das ausserordentlich geschmeidige, vorzüglich 
druckfähige Papier zu dem Plakat lieferte, sowie der Kunstanstalt 
Meisenbach, Riffarth & Co. in Schöneberg- Berlin, welche die Auto- 
typien dazu herstellte. Zum Druck wurde Farbe aus der Fabrik 
von Rob. Giesae Nachf. (Otto Baer) in Dresden- Radebeul be- 
zogen. 

Beide Seiten bringen Autotypien in einem Format, wie sie 
bisher wohl kaum gedruckt wurden; sie erreichen auf der einen 
Seite, welche die Kupferdruck - Abteilung der Firma Meisenbach, 
Rifarth & Co. darstellt, bei 22 Centimeter Höhe eine Breite von 
125 Centimeter. Darunter befinden sich Abbildungen der Maschinen- 
fabrik König & Bauer und deren Filiale in Berlin. Die andere, 
die Schöndruckseite, zeigt unter den fast die ganze Breite des 
Blattes einnehmenden Ansichten der Elsner'schen Druckerei zwei 
grosse von Galvanos gedruckte Holzschnitte im Format von 
30 >X< 39 Centimeter. 

Die Schwierigkeiten der technischen Herstellung wurden ver- 
mehrt durch die grossen, schwungvoll geschnittenen Plakatschrift- 
zeilen, welche beide Seiten des Blattes am Kopfe und in der Mitte 
zieren. Dessenungeachtet ist auf der ganzen Fläche auch nicht 
eine Spur von Abschmutzen zu bemerken, wiewohl man bisher 
weder Schrift auf Schrift, noch Bild auf Bild auf Kunstdruck- 
papier frisch auf einander drucken zu können glaubte. 

Die zum Abdruck gebrachten 9 bis 11 Centimeter hohen 
Firmenzeilen wurden von Herrn Faktor Krüger in der Elsner’schen 
Druckerei in Blei geschnitten. Das Aufgiessen der grossen Auto- 
typien auf Bleifüsse von 68, 108 und 125 Centimeter Länge wird 
folgendermassen bewirkt. Man legt die Autotypien, mit der Bild- 
seite nach unten, auf eine eiserne Platte, bedeckt sie mit einer 
Zinnfolie und legt hierauf den mit konisch geformten, durch- 
gehenden Öffnungen versehenen Bleifuss darauf. Diese Löcher 
haben im Querschnitt folgende Form ><; dann giesst man diese 
Offaungen mit flüssigem Blei aus. Der solchergestalt gebildete 
Kern, der oben und unten weit, in der Mitte aber enger ist, sitzt 
an der Autotypie fest und kann sich auch während des Druckes 
nicht lockern. 

Die neue König & Bauer'sche Schön- und Widerdruckmaschine, 
wie sie auf dem Kunstblatt dargestellt wurde, verarbeitet sowohl 
geschnittene Bogen bis zur Grösse von 105 > 142 cm (wozu nur 
ein Anleger erforderlich ist), als auch Papier von der Rolle mit 
einer Geschwindigkeit von 1250 zweiseitig bedruckten Bogen pro 
Stunde, sie ersetzt demnach zwei Zweitourenmaschinen, ohne einen 
erheblich grösseren Raum als eine der letzteren zu beanspruchen; 
sie hat zwei aus Cylinder- und Tischfärbung kombinierte Farb- 
werke, zwei Druckcylinder, zwei Fundamente und ihre für alle 
Zwecke ausreichende Stabilität wird gesichert durch vier Gleit- 
bahnen. 

Im Innern des Widerdruckcylinders ist die Abschmutzvorrichtung 
gelagert, einc Rolle endlosen Makulagepapiers, das diesen Cylinder 
umspannt und je nach Wunsch bei 1, 7, 13, 26, 52 oder 78 Bogen 
den Abschmutzbogen automatisch wechselt. 

Die Maschine wird zunächst in zwei Grössen, der bereits ge- 
schilderten und einer kleineren mit einer reinen Druckfläche von 
811, & 124 Centimeter, gebaut. Der Preis stellt sich auf 21 000 
bezw. 24000 Mark. Die Einrichtung zum Druck von der Rolle 
kostet bei beiden Formaten 4200 Mark extra. 

Die Druckleistung, welche durch das Elsner'sche Kunstblatt 
geboten wurde, dient der König & Bauer'schen Schön- und Wider- 
druckmaschine selbst ebenso zur Empfehlung, wie den Firmen, welche 
an der Herstellung des Blattes beteiligt waren. —s. 


S 


Vereinsleben. 


e. Berlin, 3. Februar. Der Bund der Berliner Buch- 
druckereibesitzer hielt am 31. Januar seine erste diesjährige 
Virteljahres-Versammlung ab. Leider war dieselbe nur wenig 
zahlreich besucht. Der Vorsitzende Herr Büzxenstein gedachte zu- 
nächst des am 19. Dezember verstorbenen langjährigen Mitgliedes 
des Bundes, des Herrn Leopold Metzoldt, welcher von Beginn seiner 
Selbständigkeit an in allen Berliner Buchdruckercibesitzer-Ver- 
einigungen in hervorragender Weise thätig gewesen sei. Sodann 
wurden 11 Lehrlinge, welche die Gehilfenprüfung bestanden 
hatten, freigesprochen und die Herren Paul Baartz, als Vertreter 


54 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 6 


der Buchdruckerei der „Berliner Börsen-Zeitung“, und Heinrich 
Brockhausen, als Vertreter der Hofbuchdruckerei W. Moeser, als 
Mitglieder aufgenommen. Herr August Spiller, als Vertreter der 
Firma F. A. Günther ck Sohn, wurde auf die Satzungen des Bundes 
verpflichtet. Der Vorsitzende teilte mit, dass Herr Louis Ullstein 
dem Bunde eine Stiftung von 500 A zur Unterstützung bedürf- 
tiger Buchdruckereibesitzer, gleichviel ob dieselben Mitglieder des 
Bundes sind oder nicht, zum ehrenden Andenken an seinen ver- 
storbenen Vater überwiesen habe. Die Versammlung nahm hier- 
von Kenntnis und beschloss, dass diese Summe als besonderer 
Fonds verwaltet werde. — Herr Büzxenstein berichtete über die Ver- 
zögerung der Genehmigung der abgeänderten Bundessatzungen. 
Dieselbe sei dadurch herbeigeführt worden, dass die beabsichtigte 
Ausdehnung des Innungsbezirks auf die Vororteim Umkreise von 
15 km der Genehmigung des Handelsministers bedürfe. Dem 
Vernehmen nach sei diese Genehmigung zwar erfolgt, aber offiziell 
noch nicht mitgeteilt. Hinsichtlich der vielfach aufgetauchten 
Zweifel, ob 30 oder 36 Pfg.-Marken zurInvalidenversicherung 
für Setzer und Maschinenmeister zu kleben seien, teilte der Vor- 
sitzende mit, dass, wie zu erwarten stand, die Versicherungs-An- 
stalt Berlin auf eine provozierte Beschwerde entschieden habe, 
es seien 36 Pfg.-Marken zu kleben. Gegen diesen Bescheid sei 
der Rekurs erhoben worden und Herr Kreisgerichtsrath a. D. Dr. 
Hilse werde denselben vertreten, um die Sache in der schnellsten 
Weise zum Austrag zu bringen. Ubrigens sei zu bemerken, dass 
die unrichtig geklebten (30 Pfg.-) Marken vergütet würden, wenn 
später 36 Pfg.-Marken dafür geklebt werden müssten. — Uber 
die Thätigkeit des Bundes berichtete Herr Büsxenstein, dass 
im vorigen Jahre 4 ordentliche und 3 ausserordentliche Bundes- 
Versammlungen und 7 Vorstands-Sitzungen abgehalten worden 
seien. Er erwähnte des heftigen Kampfes um die Zwangs-Innung 
und die spätere Zurücknahme der bereits genehmigten Zwangs- 
Innung, die lediglich darauf zurückzuführen sei, dass die unklare 
Fassung des Handwerker-Gesetzes nicht erkennen lasse, welche 
Buchdruckereien als Handwerksbetriebe und welche als Fabriken 
zu betrachten seien. 1899 waren einige Jubiläen im Kreise der 
Mitglieder zu verzeichnen; Herr C. Tiesen beging das 50 jährige Be- 
rufsjubiläum, Herr Otto Dreyer das 25jährige Geschäftsjubliläum 
und Herr Hugo Bernstein das 50 jährige Bestehen der Firma G. 
Bernstein. Durch den Tod wurden dem Bunde drei verdienst- 
volle Mitglieder, der langjährige Vorsteher der Fachschule Herr 
Carl Koepsel, Herr W. Moeser und Herr L. Metzoldt, entrissen. — 
Herr Boll berichtete, dass im vergangenen Jahre 121 Lehrlinge 
und zwar 84 Setzer und 37 Drucker die Gehilfenprüfung ab- 
gelegt haben, von denen 100 bei Bundesfirmen und 21 in anderen 
Druckereien gelernt hätten. Durch die Vertrauensärzte des Bundes 
wurden 467 Knaben untersucht, von denen 50 als untauglich zu- 
rückgewiesen werden mussten und 25 andere die Schulprüfung 
nicht bestanden. In der letzten Zeit sei bedauerlicherweise eine 
grössere Anzahl von Lehrlingen nicht zur Untersuchung und 
Prüfung angemeldet worden, doch habe der Bund sich an die 
betreffenden Firmen gewendet, um diese durchaus notwendige Ein- 
richtung auch ferner allgemein aufrecht zu erhalten. — Herr 
Behrens berichtete, dass die Fachschule zur Zeit von etwa 680 
Schülern regelmässig besucht werde. Leider sei die Zahl der Ver- 
säumnis-Anzeigen eine ziemlich grosse und es sei zu wünschen, 
dass von Seiten der Lehrprinzipale auf einen regelmässigen Be- 
such des Unterrichts gehalten werde. Der Etat der Fachschule 
sei auf 11800 , festgesetzt. Hiervon zahlt der Bund 1000 M., 
der Zuschuss der Stadt Berlin würde etwa dieselbe Summe er- 
fordern, während der Rest durch Schulgeld aufgebracht werde. 
Das Fachschul-Kuratorium spricht die Bitte aus, dass die Lehr- 
prinzipale solche Lehrlinge, welche in technisch-künstlerischer 
Beziehung Hervorragendes leisten, auf die gesetzlich zulässige 
Vergünstigung des einjährigen Dienstes hinweisen möchten. Herr 
Oldenbourg teilte mit, dass die Untertützungskasse des Bun- 
des im vorigen Jahre nicht in Anspruch genommen worden sei. 
Die unter der Verwaltung des Bundes stehende Unterstütz- 
ungskasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins habe im 
vergangenen Jahre 5300 , Konditionslosen-Unterstützung und 
15099 AM. Krankengeld gezahlt. Die Zahl der Mitglieder sei um 
mehr als 50 gestiegen und betrug am Anfang des Jahres 1900: 709. 
Im Arbeitsnachweis des Bundes meldeten sich 949 Setzer 
und 198 Drucker, von denen 804 Setzer und 146 Drucker unter- 
gebracht wurden. Die vom Tarif-Amt zugewiesenen 28 Gehilfen 
wurden sämtlich untergebracht. Uber das Innungs-Schieds- 
gericht berichtete Herr Bernstein, dass dasselbe den grössten 


Teil seiner Thätigkeit an das Tarif-Schiedsgericht abgegeben 
habe. Es seien im vergangenen Jahre in 7 Sitzungen nur 11 
Klagesachen verhandelt worden. — Der Kassierer Herr Benstein 
berichtete über die Kassenverhältnisse, dass die Einnahmen 
im Jahre 1899 7874 , und die Ausgaben 5222 / betragen 
haben. Die Unterstützungskasse des Bundes besitzt zur Zeit 
6558 A. Der Etat für das Jahr 1900 wurde mit 5400 1 fest- 
gesetzt. Die Versammlung beschloss von dem Überschuss des 
vorigen Jahres dem Vorstande 1000 o% zur Verfügung zu stellen 
für die Zwecke einer Gutenbergfeier im Laufe des Jahres, 
falls eine solche nicht zu Stande kommt, soll der Betrag 
der Unterstützungskasse überwiesen werden. — Die satzungsge- 
mäss ausscheidenden Vorstandsmitglieder, die Herren Otto 
Benstein, Hugo Bernstein und R. Boll wurden wiedergewählt. 
In den Ausschuss für das Lehrlingswesen wurde Herr 
R. Schumacher, und zu Mitgliedern des Ehrengerichts 
die Herren Georg Büsxenslein und Otto von Holten gewählt. Als 
Beisitzer des Schiedsgerichts wurde Herr Hugo Bernstein, als 
dessen Stellvertreter die Herren C. Behrens und Erich Elsner ge- 
wählt; zu Kassenprüfern wurden die Herren Paul Ashelm, S. Kiesau 
und Erich Elsner wiedergewählt. — Die Beratung der Neben- 
satzungen für das Schiedsgericht und die Unterstützungskasse des 
Bundes konnte in dieser Versammlung nicht vorgenommen werden, 
weil hierzu erst die Hauptsatzungen genehmigt vorliegen müssen. 
— Herr Elsner berichtete auf Grund einer von dem Stuttgarter 
Allgemeinen Deutschen Versicherungs-Verein eingegangenen Offerte 
über die Notwendigkeit der Haftpflichtversicherung, die er 
allen Mitgliedern nur empfehlen könne. Der Vorstand wurde er- 
sucht, in einer der nächsten Versammlungen, nach eingeholter 
weiterer Information, bestimmte Vorschläge in dieser Angelegen- 
heit zu machen. — Eine lebhafte Diskussion brachte die dem Frage- 
kasten entnommene Frage, ob der Bund dem Mangel an An- 
legerinnen durch Errichtung einer Anlegerinnen-Schule abhelfen 
wolle, mit sich. Es wurde dieser Gedanke jedoch als unausführbar 
bezeichnet und an der Hand bereits gemachter Erfahrungen mit- 
geteilt, dass weit mehr zu erreichen sei, wenn alle Mitglieder sich 
die Ausbildung von Bogenfängerinnen zu Anlegerinnen angelegen 
sein liessen. Die Möglichkeit dazu sei leider vielfach bestritten 
worden, sie sei erwiesenermassen aber in allen Druckereien vor- 
handen. — Die Frage, ob der Selbstanlege-Apparat der 
Augsburger Maschinenfabrik sich praktisch bewährt habe, konnte 
nicht befriedigend beantwortet werden, weil praktische Erfahrungen 
aus dem Kreise der Anwesenden nicht vorlagen. Die in Amerika 
thätigen derartigen Apparate seien nur für bestimmte Maschinen- 
Konstruktionen brauchbar und ausserdem so kostspielig, dass sich 
ihre Anschaffung, wenn man Amortisation und Betrieb in Betracht 
zieht, kaum billiger stelle, als das Anlegen durch Menschenhände. — 
Schliesslich teilte Herr Benstein noch mit, dass die Auer- Gesell- 
schaft ihre Glühlichtbrenner in Erinnerung gebracht und dic 
Offerte, wonach sie den Bundesmitgliedern 10 Prozent Rabatt 
bewilligt, wiederholt habe. 

* Leipzig. Hinsichtlich der Zugehörigkeit zur Zwangs- 
innung Leipziger Buchdruckereibesitzer schwebt noch ein 
Protest der Firma F. A. Brockhaus. Auf deren Beschwerde gegen 
ihre Heranziehung zur Innung durch diese hatte der Rath zwar 
den handwerksmässigen Charakter des Buchdruckereibetriebes der 
Firma als gegeben erachtet, die Firma aber trotzdem von der 
Zugehörigkeit zur Innung freigesprochen, weil ihre Buchdruckerei 
in der Hauptsache für den eigenen Verlag und nur zu einem 
sehr kleinen Teil für fremde Rechnung arbeite. Gegen diese 
Entscheidung erhob die Innung bei der königlichen Kreishaupt- 
mannschaft Beschwerde, in der nachgewiesen wurde, dass die 
Buchdruckerei der Firma F. A. Brockhaus in demselben oder in 
einem noch grösseren Umfange für fremde Rechnung arbeite, wie 
mehr als die Hälfte der Innungsfirmen, mithin auch nach aussen 
als ein selbständiger Betrieb hervortrete. Die genannte Behörde 
forderte zunächst ein Gutachten der Gewerbekammer ein, und 
diese hat ihr Gutachten nun einstimmig ebenfalls dahin abgegeben, 
dass der Buchdruckereibetrieb der Firma F. A. Brockhaus als ein 
handwerksmässiger anzusehen sei und die Firma der Innung 
Leipziger Buchdruckereibesitzer anzugehören habe. Die Entschei- 
dung der kgl. Kreishauptmannschaft steht noch aus. Ausser dem 
Protest der Firma F. A. Brockhaus schwebt nur noch derjenige 
der Firma Ernst Heitmann. Der Inhaber dieser Firma ist im 
Verlaufe der Protestführung auf den Gedanken gekommen, sich 
der Buchdrucker-Zwangsinnung dadurch zu entziehen, dass er frei- 
willig der Buchbinder-Zwangsinnung beigetreten ist. 


N r. 6 


* Aus München wird berichtet, dass der in der ersten Innungs- 
versammlung der Buchdrucker-Zwangsinnung für Ober- 
bayern am 29. Oktober gefasste Beschluss, die Innung wieder 
aufzulösen, von dem Ministerium für ungültig erklärt wurde. 
Die Herren Hans Oldenbourg und Ludwig Wolf wurden mit der 
Vorlage neuer Statuten beauftragt. Es ist nun doch vielleicht 
noch auf einen organisatorischen Erfolg im Bezirke Oberbayern 
zu hoffen. — Eine Münchener Inseratenfirma, die einer Augsburger 
Zeitung den Anzeigenpreis von 13.50 0% nicht bezahlen wollte, 
weil diese mit der Anzeige nicht auch, wie beansprucht, eine 
grosse Reklame in den redaktionellen Teil aufgenommen, hatte 
den Mut, gegen das sie verurteilende Erkenntnis des Schöffen- 
gerichts Berufung beim Landgericht München I einzulegen. Sie 
Del aber auch hier kostenpflichtig ab. — Zum 500jährigen 
Gutenberg - Jubiläum dürfte hier wahrscheinlich am 24. Juni 
(Johannistag) eine gemeinsame Feier der Prinzipale und Ge- 
hilfen zu Stande kommen. Auch ist eine gemeinsame Petition an 
den Magistrat in Aussicht genommen, Gutenberg in der Weise 
ein bleibendes Erinnerungszeichen zu stiften, dass eine der 
Strassen Münchens nach ihm benannt werde. 


= 


Sprechsaal. 


-s- Berlin, 3. Februar. Ein seltenes Jubiläum vereinigte 
vor einigen Tagen das aus etwa 200 Personen bestehende Geschäfts- 
Personal der Buchdruckerei von A. W. Hayns Erben in der 
„Neuen Welt“ zu einem frohen Feste. Der Jubilar, Herr Faktor 
Adolf Mierwald, trat vor 50 Jahren als Lehrling in die Druckerei 
ein, in welcher er seine Ausbildung als Setzer erlangte und dann 
im Laufe der Jahre zu seiner heutigen geachteten Stellung empor- 
stieg, in welcher er die Ausführung der behördlichen Arbeiten, 
insbesondere auch der geheimen Drucksachen des Berliner Polizei- 
Präsidiums, zu überwachen bat. Unter den Ehrengästen, welche 
an der Feier teilnahmen, befanden sich auch verschiedene Beamte 
der genannten Behörde. Zahlreiche Glückwunschtelegramme und 
Ehrengeschenke zeugten von der Anerkennung und liebevollen 
Verehrung, deren sich der Jubilar auch in weiteren Kreisen er- 
freut. 

& Aus der Provinz Hannover. Über die litterarischen Bureaus 
wird nicht selten nicht nur von den Zeitungsverlegern, sondern 
auch von den Schriftstellern Klage geführt, und es mag daher 
vielleicht auch seine Berechtigung haben, wenn die letzeren sich 
von diesen Bureaus zu emancipieren suchen. In diesem Bestreben 
kann man aber auch auf Abwege geraten, wie ein Schreiben 
eines Herrn Dr. L. Lange in Bregenz vom 16. Januar d. J. 


zeigt. In demselben heisst es: „Sehr geehrter Herr Redakteur! 
Der Schriftstellerverein „Aufwärts“ hat mich beauftragt, 
Ihnen seinen neuesten Beschluss mitzuteilen. Die Mitglieder 


desselben wollen künftig diejenigen 20% der ihnen für Abdruck 
ihrer Geistesprodukte zufliessenden Honorare, welche sie bisher 
an litterarische Bureaus für deren Vermittelung zahlen mussten, 
den ihre Arbeiten zum Abdruck bringenden Redak- 
teuren zu Gute kommen lassen, um hierdurch denselben nach 
Wahl den Abschluss von Lebensversicherungen oder den Bezug 
von Altersrenten zu erleichtern, oder aber ihnen ein Nebenein- 
kommen zu gewähren. Je nach Wunsch werden jedesmal sofort nach 
Eingang des Honorars für von Ihnen acceptierte Romane, Novellen 
u. s. w. 20 % desselben entweder Ihnen per Postanweisung über- 
sandt oder bei dem „Allgemeinen Versicherungsverein“ in Stutt- 
gart als Prämie für Lebensversicherung oder für Altersrente ein- 
gezahlt, um so eine für Sie kostenlose Versicherung herbeizuführen. 
Falls Sie von dieser sicherlich im Interesse aller Redakteure 
liegenden Einrichtung Gebrauch machen wollen, bitten wir, Ihre 
Bestellung einer Ansichtssendung aus unserem reichhaltigen 
Material gütigst recht bald zu bewirken und anzugeben, welche 
Verwendung der 20 % Sie wünschen und ob Sie nur Originale 
oder auch bereits abgedruckte Sachen verwenden können. Soweit 
dies bekannt, senden wir Ihnen nur ausserhalb Ihres Verbreitungs- 
bezirks Erschienenes.“ Nachdem sodann die Bedingungen für die 
Ansichtsendungen aufgezählt worden, wird zum Schlusse noch die 
Hoffnung ausgesprochen, „dass Sie durch recht umfangreiche 
Acceptierungen unserem Beschluss möglichste Tragweite 
geben.“ — Wirsind aber ganz gegenteiliger Meinung und bringen die 
Sache hier zur Sprache, damit sich diese Hoffnung nicht verwirkliche. 
Denn der Schriftstellerverein „Aufwärts“ schlägt daetwasvor, wasden 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 55 


Redakteur in Konflikt mit seinem Amt und seinem Verleger bringen 
muss und was in guten Kreisen nicht üblich ist. Damit kommt 
man nicht aufwärts, sondern abwärts. Zu unseren Redakteuren 
haben wir das Zutrauen, dass sie auf den ihnen hier vorgehaltenen 
Köder nicht hineinfallen. — Bei der Gelegenheit möchten wir 
gleich noch der Thätigkeit des Verlags der Zeitschrift „Propaganda“ 
in Berlin als Annoncenvermittler gedenken. Dieselbe ıst kürz- 
lich in den „Vertraulichen Mitteilungen des Buchgewerblichen 
Schutzverbandes“ gebührend beleuchtet worden, sie macht sich 
aber immer aufs neue bemerklich, auch uns gegenüber. Kürzlich 
machte der Verlag der „Propaganda“ uns den Vorschlag, ihm 
t} Seite für 12 Hefte zum Nettopreise von 120 4 aufzugeben, welcher 
Betrag eventuell durch Gegenordres ihm befreundeter Firmen, 
„von denen Ihnen Inserate sonst nicht zugehen würden,“ 
verrechnet werden könne, wobei aber derselbe Rabatt vorausgesetzt 
werde, den die Annoncen-Expeditionen erhalten. Der Antrag hat 
an sich nichts weiter zu bedeuten, als irgend ein Antrag einer 
beliebigen Annoncen-Expedition; charakteristisch ist nur, dass ihn 
der Verlag der „Propaganda“ stellt. Denn wir sind der Meinung, dass 
sich der Betrieb und die Praktiken einer Annoncen-Expedition 
mit der Herausgeberschaft eines Fachblattes, das sich berufen 
fühlt, Verlegern und Inserenten auch Moral zu lesen, nicht recht 
zusammenreimt. 

* Leipzig. Aus der Kolonie Kiautschou liegen uns einige Nummern 
der Zeitung „Deutsch- Asiatische Warte, Unabhängiges 
Wochenblatt des Kiautschougebietes“, vor. Das im zweiten Jahr- 
gange stehende Blatt erscheint in Tsingtau im Druck und Verlag 
von Gustav Picker, und als verantwortlicher Redakteur zeichnet 
ein Leipziger Kind, Arthur Eggers, ein Sohn des Faktors Paul 
Eggers und Zögling der Buchdruckerei von F. A. Brockhaus. 
Arthur Eggers ist längere Zeit als Schiffsdrucker und Steward 
thätig gewesen und hilft nun als Redakteur mit Erfolg deutsche 
Civilisation an der Peripherie des himmlischen Reiches verbreiten. 
Mit der Technik ist's in Tsingtau aber noch dürftig bestellt und 
aus dem Blatte selbst kann man auf die Schwierigkeiten der 
Herstellungsweise schliessen. Verlag und Redaktion haben aber 
auch ihre Schwierigkeiten. Ganz wie bei uns ist der „Warte“ 
ein Konkurrent aus Shanghai ins Gehege gekommen und hat ihr 
die amtlichen Bekanntmachungen abzuknöpfen verstanden, und da 
das Blatt sich hierzu nicht schweigend verhielt, so hat sich auch 
noch ein Pressprozess hinzugefunden. Die deutsche Bevölkerung 
der Kolonie scheint aber auf Seiten der „Warte“ zu stehen; denn 
deren Auflage hat sich infolge jenes Vorkommnisses von einigen 
Hundert auf Tausend erhöht. Das hatte wieder zur Folge, dass 
die Papiervorräte des Blattes nicht ausreichten, und so erschien 
denn die erste Nummer des zweiten Jahrganges am 25. November 
1899 auf „echt chinesischem, nach chinesischer Art nur auf einer 
Seite bedrucktem Zeitungspapier“. Hiernach dürfte anzunehmen 
sein, dass der junge deutsche Zeitungspionier im Kiautschou-Ge- 
biete, die „Deutsch-Asiatische Warte“, trotz aller Hindernisse vor- 
wärts kommen wird. 

* Leipzig. In Bezug auf die bevorstehende Einweihung des 
Deutschen Buchgewerbehauses ist die Nachricht in der 
Fachpresse verbreitet worden, dass diese Feierlichkeit am 24. Juni 
abgehalten werden solle. Dem gegenüber sind wir in der Lage, 
mitzuteilen, dass die Feier am 12. Mai stattfinden wird. — Zur 
Feier des 500jährigen Geburtstages Gutenbergs ist in 
Leipzig am 24. Juni, wie in verschiedenen anderen Städten ja 
auch, eine besondere Festlichkeit in Aussicht genommen. 

H. Magdeburg. Am 28. Januar feierte der Oberfaktor der 
Faber’schen Buchdruckerei hierselbst, Herr Robert Knabe, sein 
50jähriges Berufs- und Geschäftsjubiläum. Hierbei wurden 
ihm von allen Seiten wertvolle Geschenke sowie die herzlichsten 
Glückwünsche zu teil; ein Zeichen der ausserordentlichen Beliebtheit, 
deren sich der Jubilar bei Vorgesetzten wie Untergebenen zu er- 


freuen hat. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Firma Gustav 
Stein, Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien in 
Berlin, ein Lager-Verzeichnis gebrauchter Maschinen 
bei, worauf wir unsere Leser aufmerksam machen. 

Die dauernde Gewerbe-Ausstellung in Leipzig blickt im Jahre 
1900 auf ein zehnjähriges Bestehen zurück. Aus diesem Anlass 


WÉI 


56 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


sind im laufenden Jahre Veranstaltungen geplant, die sowohl die 
Beschickung wie den Besuch dieser Ausstellung von besonderem 
Interesse erscheinen lassen dürften. 

Ein Bibel-Trust ist die neueste amerikanische Erfindung. Die 
amerikanischen Verleger der Bibel- und Oxfordausgaben haben, 
wie aus Newyork berichtet wird, soeben einen Ring gebildet, und 
eine Preiserhöhung von 15—25 Prozent steht in Aussicht. „Ge- 
segnet ist der Mann,“ sagt der Psalmist, „der auf den Herrn 
baut“ (who maketh the Lord his trust). Dabei dachte er aber 
sicher noch nicht an die neue Bedeutung, die das Wort „trust“ 
in Amerika eines Tages erhalten würde. („Leipz. Ztg.“) 

Papier- Preiserhöhung. Die sächsischen und thüringischen 
Druckpapier- Fabrikanten hielten am 2. Februar in Leipzig eine 
Versammlung ab, in der festgestellt wurde, dass Kohlen trotz 
einer 100—150 proz. Preiserhöhung nicht mehr zu beschaffen sind 
und dass verschiedene grosse Papierfabriken, falls der Bergarbeiter- 
streik anhält, gezwungen sein werden, ihren Betrieb einzuschränken, 
möglicherweise sogar ganz einzustellen. Angesichts der längst ein- 
getretenen durchschnittlich 20 prozentigen Preissteigerung für sämt- 
liche Rohmaterialien wurde ferner beschlossen, eine entsprechende 
weitere Preiserhöhung auch für Druckpapiere sofort durch- 
zusetzen. 

Klinkhardt'sche Neuheitenmappe. Die Schriftgiesserei von 
Julius Klinkhardt in Leipzig hat soeben eine im eigenen 
graphischen Institut der Firma in hervorragender Weise hergestellte 
Mappe mit reichem Inhalte an Accidenzen aller Art herausge- 
geben, die vornehmlich den Zweck verfolgt, zu zeigen, welch 
treffliche Wirkungen sich mit den von der Firma geschnittenen 
modernen Schriften „Germanisch“ und „Antike Gotisch“ 
sowie „Britannia Gotisch“ einfach und fett in Verbindung 
mit ihren neuen Einfassungen und Vignetten und unter geschickter 
Mitverwendung lebhafter Farben erzielen lassen. Dieser Zweck 


wird in bestechender Weise erreicht, die Schriften sind von kräf- ` 
tigem, malerisch wirkendem Charakter sowie unter einander har- ` 
monierend und geben mit dem verwendeten kräftigen Ziermaterial, ` 


unter dem insbesondere die modernen Ornamente hervorzuheben sind, 
schön wirkende Satzbilder, die zudem dem Fachmann eindringlich 
vor Augen führen, dass sich in der modernen Kunstrichtung bei 
gleichem Erfolge weit billiger arbeiten lässt, als in der früheren 
gekünstelteren Art. Ausserdem enthält die Mappe noch reich- 
haltige Serien von Karnevalsvignetten, modernen Druckverzierungen, 
Initialen u. s. w. 

Musterschutz. Im Musterregister wurden im Dezember-1899 
11855 Muster und Modelle von 328 Urhebern veröffentlicht. Im 
Jahre 1899 sind Bekanntmachungen über 123503 neu geschützte 


Nr. 6 


und das zum Prospekt gehörige Bild — beide in vier Farben 
ausgeführt — sind vorzügliche Leistungen. — Als eine Kunst- 
leistung im modernen Geschmack aus einem Guss giebt sich der 
hochformatige Notizkalender der Leipziger Buchbinderei- 
Aktien-Gesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig. Ein- 
band, Papier, Ornamente und Farben sind von einer Übereinstim- 
mung, wie man sie selten findet und die Herausgeberin wie die 
beteiligten Künstler, namentlich aber die Buchdruckerei von Fr. 
Richter in Leipzig, legen mit diesem Werke nur Ehre ein. Der 
Einband ist ein imitierter Pergamenteinband mit schön entworfenem 
Aufdruck in matten Farben. Der Kalender selbst ist mit originalen 
Vignetten und Kopfleisten reich geschmückt. Die Ornamente sind 
wie die Schrift rotbraun mit grünlich-grauem Fond gedruckt und 
geben mit dem gelblich gefärbten Papier ein harmonisches Bild. 
Die Anzeigen sind in Grünschwarz gedruckt, nur die diesen voran- 
gestellte Ankündigung der Herausgeberin macht hiervon eine Aus- 
nahme und wirft mit dem nicht eben schönen schwarzen undeut- 
lichen Aufdruck von Einbandmustern einen kleinen Schatten auf 
das Ganze. — Im reichen Farben- und Golddruck nach modernem 
Entwurf präsentiert sich der Wandkalender, den die Firma 
Wilhelm Gronau's Schriftgiesserei in Berlin-Schöneberg 
ihren Geschäftsfreunden zum Jahreswechsel widmete. Der Block 
dieses Kalenders ist ein Monatsblock mit Raum für Notizen. 


dëi 


Geschäfts- und Personal Nachrichten, 


Geschäftsveränderungen. In die Firma Dresdner Schnell- 
pressenfabrik Josef Hauss in Dresden sind die Herren Ingenieur 
Alfred Wilhelm Fürchtegott Sparbert und Privatmann Dr. phil. 
Heinrich Paul Michaelis, beide in Dresden, als persönlich haftende 
Gesellschafter eingetreten; die Firma lautet künftig Dresdner 
Schnellpressenfabrik Hauss, Sparbert & Dr. Michaelis. — Das Buch- 
druckereigeschäft in Firma Eisel & Weinheimer in Duisburg wird 
von Herrn Buchdruckereibesitzer Josef Fisel daselbst unter der Firma 
J. Eisel allein fortgesetzt. — Die Einzelfirma H Röger, Buchdruckerei 
in Bühl, Baden, wird von den Herren Buchdrucker Heinrich 
Röger sen. und Heinrich Röger jun. als Gesellschaftsfirma 
H. Röger's Buchdruckerei fortgesetzt. — Das Handelsgeschäft in 
Firma Ernst Littfass Erben in Berlin ist durch Vertrag auf Herrn 


Kaufmann Julius Haasemann zu Charlottenburg übergegangen, der 


Muster und Modelle veröffentlicht worden, seit Eröffnung des | 


Musterregisters überhaupt 1834 565. 

Die grösste Linotype-Zeitungsdruckerei dürfte die der „World“ 
in Newyork sein. Nachdem dieselbe kürzlich wieder fünf Linotypes 
aufgestellt hat, beschäftigt sie nun im ganzen 67 solcher Maschinen. 

Kalender. Die Firma Stähle & Friedel (Inhaber Herr Eugen 


Rieger) in Stuttgart verehrte ihren Geschäftsfreunden einen 


Wandkalender mit hübschem chromolithographischem Kopf, 
und mit Jahres- Kalendarium sowie mit Wochen-Notizblock ver- 
sehen. — Zwei prächtig ausgestattete Drucksachen, welche die 
Firma dem Kalender beizufügen die Güte hatte — das Programm 
der Festspiele zur Vermählungsfeier der Prinzessin Pauline von 
Württemberg mit dem Erbprinzen Friedrich zu Wied und ein 
Prospekt der Lebensversicherungs- und Ersparnis-Bank Stuttgart 
— beweisen insbesondere die Leistungsfähigkeit der Firma im 


dasselbe unter unveränderter Firma fortsetzt. — Die Bonifacius- 
Druckerei (J. W. Schröder) in Paderborn ist in eine Gesellschaft 
mit beschränkter Haftpflicht unter der Firma Bonifacius Druckerei, 
Buch-, Kunst- und Verlagshandlung, Buchbinderei und Antiquariat: 
G. m. b. H. umgewandelt worden. Stammkapital 20400 A Ge- 
schäftsführer ist Herr Probst Johann Wilhelm Schröder in Nieder- 
marsberg. 


Tarif-Ausschuss. Kreis VI (Thüringen). 
An Beiträgen zur Durchführung des Tarifs gingen gehilfenseitig 


ein: Buchdr. E. Baensch jun., Magdeburg 12,40 , Knapp'sche 


Buchdr., Halle a. S. 3,40 , ein Maschinenmeister der Firma 
Schurade & Co., Halle a. S. 20 Pfg., Buchdr. Schwarz, Halle a. S. 
40 Pfg., in Sa. 16,40 A 


Halle a. S., Ende Januar 1900. 
J. Löschke, 
derz. Gehilfenvertreter des VI. Tarifkreises. 


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Tret-Schnellpresse, Wormser („Wormatia“), Tischfärbung, 33:50 cm 
Druckfläche, Fuss- und Kraftbetrieb, fast neu. 

Cylindertret-Accidenzpresse, Eisenbahnbewegung (Aichele & Bach- 
mann No. 2), 88:52 cm Satzfläche, Hand- und Fussbetrieb, sehr 
gute Maschine. 

Buchdruck-Schnellpresse „Rhenania“ (Albert & Co., Frankenthal), 
Eisenbahnbewegung, Cylinderfürbung, Rahmenweite 45: 62 cm, 
Kraftbetrieb. 

Schnellpresse ‚Universelle‘, Marinoni, Satzgrösse 66:90 cm, Tisch- 
färbung, vier Auftragwalzen, Kraftbetrieb. 

Schnellpresse, System Marinoni, Rahmenweite 26:86 cm, Schlitten- 
bewegung, Tischfärbung (ohne Farbkasten), Kraftbetrieb. 


Tiegeldruckpresse „Rapid“, Rahmenweite 22:32 cm, mit grossem 


Farbewerk, für feine Druckarbeiten, Fussbetrieb, so gut wie neu. 
Tiegeldruckpresse „Excelsus“ No. II (Riese & Pohl) mit grossem 
Farbwerk, Rahmenweite 25:86 cm, so gut wie neu. 
Tiegeldruckpresse mit schwingendem Fundament, ähnlich den 
„Liberty“-Pressen (Rust & Co. in Wien), Rahmenweite 26: 87 
cm, grosses Farbwerk, Einrichtung für Fuss- und Kraftbetrieb, 
tadellose Maschine. 
Tiegeldruckpresse „Boston“, 31:44 cm Rahmenweite, | aus den 
desgl. „Boston“, 24: 36 „ š ‚ ersten Fabri- 
„Boston“, 20:31 „ 5 ken, sehr 
; „Boston“, 16: 23 „ a |billige Preise. 
Buchdruck-Handpresse, Tiegelgrösse 70½%½: 55 om, sehr gut erhalten. 


Couvertdruckpresse (sogen. Molitor'sche Blitzpresse), 21½: 82½ cm 
innere Rahmenweite, fast neu, sehr billig. 


Schneidemaschine (Bolle & Jordan), senkrechte Messerführung, 
73 cm Schnittlänge, Räder-Handbetrieb, besonders für Düten- 
fabriken, stark gebaut. 

Schneidemaschine (Krause), 60 cm Schnittlänge, Räder-Handbetrieb, 
sorgfältig durchgesehen. 

Schneidemaschine (Koch & Co.-Leipzig), 50 em Schnittlänge, Räder- 
Handbetrieb. 

Schneidemaschine (Swidersky-Leipzig), 50 cm Schnittlänge, Räder- 
Handbetrieb, gut renovirt. 


Schneidemaschine (Mansfeld AD2), Hebelsystem, kreisförmiger 
Zugschnitt und durch Keilspindel verstellbarer Tisch, (O cm 
Schnittlänge. 

Schneidemaschine (Mansfeld), Selbstpressung und Schnellsattel, 
60 cm Schnittlänge, Kraftbetrieb, Selbstausrücker und Bremse, 
wie neu. 

Schneidemaschine (Bastian’sches Fabrikat), Hebelbetrieb, 49 cm 
Schnittlänge, tadellose Maschine. 

Karten-Schneidemaschine mit Centralstellung, 66 cm Schnittlänge. 

Kartenscheere mit Kreismessern (Krause), 100 cm Schnittlänge. 
105 cm Durchgangsraum, für Motorbetrieb, mit 12 Paar Kreis- 
messern, Krause’s „Selbsteinführer“, fast neu. 

Stereotypie - Einrichtung, Hogenforst’sche, 40:52 cm effektive 
Giessfläche, vollständige Einrichtung, Neupreis über 1000 Mk., 
noch wie neu, sehr billig. 

Stereotypie - Einrichtung von Schelter & Giesecke, 45:52 cm 
Tiegelgrösse, vollständige Einrichtung, Neupreis 900 Mk., nur 
wenige mal gebraucht, sehr billig. 

Heissluft-Motor von Buschbaum, ½ pferd., tadellos. 

en von Mansfeld, 2 pferd., liegend, mit Kühlgefäss, 
ast neu. 

Gas-Motor, Deutzer, 1 pferd., liegend, mit Beutel und Auspufftopf. 

HI N f 77 D H 77 H H 

Glätt- und Packpresse, 4-säulig, ganz von Eisen. 

Heiss- und Kalt- Satinirmaschine von C. G. Haubold (Walzen- 
breite 86 em., Walzen - Durchmesser 40 cm), zum Satiniren von 
Drucksachen gleich nach dem Verlassen der Schnellpresse. 

Doppel-Friktions-Kalander von Heim, Offenbach a. Main, 65 em 
Glättlänge, 4 Walzen. 

Drahtheft- Maschine für Rollendraht, tadellos arbeitend. 

Steindruck-Schnellpresse, Sigl’sche, 82: 110 cm Steingrösse, mit 
automat. Bogen-Schiebapparat, Selbstfeuchter, sehr billig. 


Steindruck - Hand -Schnellpresse, Patent Zimmermann, Steinbett 
561/,:77 cm, combinirte Tisch- und Cylinderfärbung, stündlich 
300—500 Druck liefernd, sehr gute Presse. 

Lichtdruck-Handpresse (Klimsch), 58: 77½% cm Rahmenweite, 
Reiberdruck elastisch, auch als Steindruckpresse zu verwenden. 

Steindruck-Handpresse (Steinmesse & Stolberg), 60: 80 em Stein- 
bett, ganz aus Eisen, Eisenbahnsystem, sehr gute Presse. 

Autographie-Presse mit Lithographie-Stein (Fabrikat Hugo Koch), 
Cylinderdruck, Grösse des Steines 43:54 cm, wie neu. 


Ausser diesen gebrauchten Maschinen habe ich noch eine grosse 
Anzahl neuer Maschinen am Lager, sodass ich stets in der Lage bin, 
eiligen Bedarf sofort zu decken. Ich bitte, mein Maschinenlager zu 
besichtigen oder mich mit schriftlichen Anfragen zu beehren. 


Setzerei-Einrichtung für Zeitung, Werk und Accidenz, durchaus 
vollständig und modern, nur ganz kurze Zeit im Gebrauch ge- 
wesen. Neupreis über 8000 Mark. Sehr billig. 

4 kleinere Setzerei - Einrichtungen, zwei für Accidenz, eine für 
3 mal wöchentlich erscheinende Zeitung, eine für grössere Zeitung, 
billig abzugeben. Diese Einrichtungen sind Anfängern sehr zu 
empfehlen. 


Sämmtliche Maschinen sind in meiner eigenen Werkstatt durchgesehen, in tadellosem Zustande und sehr preiswerth. 
Mit eingehenden Offerten stehe ich gern zu Diensten. — Fortwährender Eingang von neuen und gebrauchten Maschinen. 


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Nr.7. .. -e „o Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, II. Jahrg. 


Leipzig, 15. Februar 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jodon r l Anzeigen: die äreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist darch -alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste. Nr. 8410) un Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggober 80 A, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% | Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 

elne Nummern 80 J. — Druckerei- Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder | 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 16 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 we gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehänk: Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. | 
->: Manuskripte und Anzeigen, welche für dle nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 


8 SÉ: Amtlicher Teil. 


Protokoll-Auszug gf u „ k E paiia 
über die Sitzung des Tarif-Amtes vom 2. Februar 1900. a 


Anwesend sind als ordentliche Mitglieder die Herren Büxen- | aus der Diskussion (vergleiche Protokoll) über den 84 ee 
stein, Otto Dreyer, Röwer, Giesecke, Mörke und Streckert; | lich der Oktobersitzung deutlich hervor. 


ausserdem als stellvertretende Vorsitzende die Herren Bern- Die Feststellung des Tausendpreises aber und der tariflichen 
stein und Wachs. | | Aufschläge nach den gefassten Beschlüssen war nur dadurch 
Auf der Tagesordnung stehen u. A. Es f möglich, dass die Gehilfenmitglieder der Kommission dem Ver- 


$ langen der Prinzipalsexperten: „die Arbeitszeit im Werkbetriebe 

* V Soe 7 Ge CC auf 9 Stunden zu belassen“, entgegenkamen, während die letzteren 

maschinentarifs gung andererseits sich bereit erklärten, von den bewilligten 9 Stunden 
Des | nur 8 Stunden setzen zu lassen. 

Beschlossen wird mit Einstimmigkeit: Dass die 9. Stunde den berechnenden Setzern aber nicht 

(Zu 8 4. Die neunte Stunde Arbeitszeit im Werk- | noch besonders zu bezahlen sei, darüber ist weder -i -in- den- Son- 

betriebe ist den berechnenden Setzern nicht be- derberatungen der Prinzipalsexperten, noch in den Beratungen 


sonders zu entschädigen. im Plenum ein Zweifel belassen worden; vielmehr gingen die 
(Zu $ 11.) Auf die 60 Pf. Vergütung per "Stunde ist | Auslassungen der Prinzipalsexperten gelegentlich der Fest- 
der ortsübliche Zuschlag hinzuzurechnen. stellung des Tausendpreises für die Typographmaschine dahin, 


Begründung zu § 4. Bei der Bemessung der Arbeitszeit | dass sie sich nur in Rücksicht auf die nicht besönders zu be- 
für die Maschinensetzer auf 8 bezw. 9 Stunden wurde zunächst | zahlende 9. Stunde als Putzstunde oder dergl. mit der bean- 
darauf Bedacht genommen, den gehilfenseitig geäusserten Be- tragten Höhe des Tausendpreises einverstanden erklären könnten, 
denken über die nachteilige Wirkung der Setzmaschine soweit die beispielsweise bei den im vorliegenden Falle strittigen Par- 
als thunlich Rechnung zu tragen. Diese Bedenken gingen ein- teien eine Erhöhung von 17 %½ % beträgt. 
mal dahin, dass sich die Zahl der Konditionslösen durch diè | : Wenn nun der Tenor der Beratungen über den EB 4 jeden 
Einführung der Setzmaschine in ganz beträchtlichem Umfange Zweifel darüber ausschliesst, dass die 9. Stunde als Putzstunde 
vermehren, und dass ferner eine längere Satzzeit an der Maschine | oder dergl. den berechnenden en nicht besonders zu be- 
für. den Setzer Nachteile in gesundheitlicher Beziehung zur Folge zahlen ist, so muss. das Tarifamt : andererseits . doch: zugeben, 
haben würde. dass der Wortlaut des § 4 Zweifel über .den ‚eigentlichen Sinn 
Unter Rücksichtnahme auf diese Ausführungen der Gehilfen desselben zulässt. Es muss deshalb auch eingeräumt werden, 
erklärten sich die Prinzipale bereit, für den Maschinensetzer in | dass die gehilfenseitige Auffassung über den Sinn des $ 4 be- 
eine Satzzeit von 8 Stunden zu willigen; für Werkbetrieb6 greiflich ist. Bei’ einem Noudruck des Tarifs soll Sorge ge. 
jedoch unter der ausdrücklichen Bestimmung, dass die Arbeits- tragen werden, dass diese Unklarheit durch eine Fussnots end- 
zeit 9 Stunden zu währen habe, und unter der ferneren Voraus- | giltig beseitigt wird. 
setzung, dass die neunte Stunde lediglich zur Instandhaltung | ` Begründung zu § 11. Der feste- Lohnsatz von- 60 Pf. pro 
der Maschine, nicht aber zum Setzen verwendet werden dürfe. | Stunde für Arbeit u. s. w., wie solches im $ 11 näher bezeichnet 

Welche Gründe für diesen Unterschied in der Arbeitszeit | ist, wurde in ge genseitigem Einverständnis der Mitglieder der 
zwischen Werk- und Zeitungsbetrieb massgebend waren, geht Setamaschinen- ommission deshalb auf eine bestimmte runde 


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62 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker f Nr. 7 


Summe normiert, um allen Streitigkeiten, die bei Ermittelung des 
schwankenden Stundenverdienstes der berechnenden Maschinen- 
setzer entstehen könnten, von vornherein vorzubeugen. 

Diese 60 Pf. bilden also eine Entschädigung, die weder durch 
einen höheren, noch durch einen niederen Durchschnittslohn der 
Maschinensetzer eine Veränderung erfahren kann. Dagegen ist 
dieselbe, wie alle Sätze unter „II. Bestimmungen für das Be- 
rechnen“, ausschliesslich Lokalzuschlag festgesetzt worden. 
Es würde demnach eine solche Arbeitsstunde im Sinne des § 11 
beispielsweise für Leipzig mit 17 ½ %% Lokalzuschlag 71 Pf. kosten. 


II. Regelmässige Überstunden. (8 34, Abs. 2 des Tarifs.) 


Hervorgerufen durch die in einigen Berliner Druckereien 
bestehende Uberarbeit der Maschinenmeister, die zum Teil einen 
Umfang angenommen hat, wie solcher sich mit dem § 34, Abs. 2 
des Tarifs nicht mehr deckt, wird in eine Diskussion über den 
Begriff „Regelmässige Überstunden“ eingetreten. Der bezügliche 
Passus im $ 34 des Tarifs besagt schon durch seine vorsichtige, 
man möchte sagen dehnbare Fassung, dass eine bestimmte Grenze 
in der Überstundenarbeit infolge der Verschiedenartigkeit der 
Druckereibetriebe aufzurichten nicht möglich ist. Auch der 
Kommentar zum Tarife enthält sich einer strengen Definition 
des Begriffes „regelmässig“, giebt vielmehr unter Note 89, Seite 106 
nur an, aus welchem Grunde und wie am besten „regelmässige“ 
Uberarbeit vermieden werden soll. 

Es werden deshalb auch, um in die Eigenart der Betriebe nicht 
störend einzugreifen, generelle Beschlüsse nicht gefasst. Auch wird 
aus demselben Grunde, und um zu verhüten, dass aus der Aus- 
nahme sich nicht die Regel gestaltet, unterlassen, eine bestimmte 
Zahl von Überstunden pro Woche als tariflich zulässig zu benennen. 
Unter Beachtung der thatsächlich vorhandenen Übelstände in der 
Überarbeit, die nicht nur von Berlin, sondern auch von anderen 
Druckstädten zu konstatieren sind, wird mit Einstimmigkeit 
beschlossen, folgende Veröffentlichung an die der Tarif- 
gemeinschaft zugehörigen Herren Prinzipale in den 
amtlichen Organen zum Abdruck zu bringen: 


Berlin, 2. Februar 1900. 
An 
die tariftreuen Herren Prinzipale in sämtlichen Tarifkreisen! 
Das Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker hat wiederholt 
von Klagen Kenntnis genommen, welche dahin gingen, dass in 
einzelnen Druckereien die Überstunden überhand genommen 


hätten. Unsere in den einzelnen Fällen angestrebte Vermittelung 
behufs Verminderung der Uberstundenzahl hatte erfreulicherweise ` 


stets den gewünschten Erfolg; nachdem aber weitere Kreise die- 
selben Ubelstände als vorhanden geltend machen, erlauben wir 


uns, unter Benutzung der amtlichen Organe des Toart Ausschusses | 


die Angelegenheit bei allen tariftreuen Firmen hiermit zum Vor- 
trag zu bringen. 
Wir setzen zunächst den guten Willen der Parteien voraus, 


den Tarif in allen seinen Teilen voll zur Durchführung zu bringen, 
und darum bitten wir die Herren Prinzipale bezw. Betriebsleiter, 
zu erwägen, inwiefern eine weitere Einschränkung der etwa vor- 
handenen Überstundenarbeit sich ermöglichen liesse. Es wird 
sich in den meisten Fällen gewiss ein geeigneter Weg finden 


lassen, unter Umständen nach Rücksprache mit dem Personal. 


Generelle Bestimmungen zu erlassen, halten wir uns nicht 
für berechtigt, sind vielmehr der Meinung, dass der Verschieden- 
heit der Betriebe Rechnung zu tragen und die Angelegenheit 


von Fall zu Fall zu regeln ist. Wo eine Verständigung zwischen 


Firma und Gehilfen in dieser Sache nicht erreicht wird, sind 
wir gewillt, die eingehenden Klagen der Parteien entgegenzu- 


nehmen und in eine Prüfung des Sachverhalts einzutreten; wir 


werden uns dann auch erlauben, den. strittigen Parteien mit Vor- 
schlägen zur Beseitigung etwaiger Übelstände in Bezug auf den 
& 34, Abs. 2 aufzuwarten. 

Mit dem Wunsche, dass unsere Anregung allerorts einer 
freundlichen Aufnahme begegnen möchte, zeichnen wir 


Hochachtungsvoll 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Georg W. Büxenstein, Otto Dreyer, W. Röwer, 
Prinzipalsmitglieder. 

L. H. Giesecke, R. Mörke, Fr. Streckert, 
Gehilfenmitglieder. 


Paul Schliebs, Geschäftsführer. 


Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg. 


Innungs- Versammlung S 
am Freitag, den 16. Februar 1900, abends 8 Uhr präc. 
im Innungshause, bei den Pumpen 38. 


Tagesordnung: 

„Mitteilungen des Vorstandes. 

, Vorlegung der Abrechnung für 1899. 

Beschlussfassung über die Mitgliedschaft: a) zum Innungsaus- 
schuss, b) zum Arbeitgeberverband. ' 

4. Beschlussfassung über eine eventuelle Authebung der in der 
Versammlung vom 4. November 1898 begründeten Witwen- 
kasse und eventuelle Überweisung des Kapitals derselben an 
die Sterbekasse. 

Mitteilungen über die Gutenbergfeier. 

. Antrag des Herrn G. Grünwaldt, betr. Bekanntmachung über 
Erhöhung der Papierpreise. 

Hamburg, 8. Februar 1900. 


* 0 — 


D di 


Der Vorstand. 
Ferd. Wulff, erster Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


von der Pariser Weltausstellung. 


Das deutsche Buchgewerbe wird, wie unseren Lesern be- 
kannt ist, auf der binnen kurzem zu eröffnenden Pariser Welt- 
ausstellung durch eine Kollektiv-Ausstellung vertreten 
sein, deren Gestaltung und Durchführung von dem kaiserlichen 
Kommissar für die Deutsche Ausstellung Ober- Regierungsrat 
Dr. Richter dem Deutschen Buchgewerbeverein übertragen 
worden ist. Der genannte Verein hat zur Vorbereitung des 
grossen Werkes einen besonderen Ausschuss eingesetzt, der 
aus den Herren Kommerzienrat Julius F. Meissner (Meissner & 
Buch), Adolf Tüze, Theodor Naumann (C. G. Naumann), 
Heinrich Flinsch (Ferd. Flinsch), Georg Giesecke (Schelter & 
Giesecke), Konsul Otto Harrassowitz, Dr. Oskar von Hase 
(Breitkopf & Härtel), C. Friedr. Hübel (Hübel & Denck), Arthur 
Meiner (Johann Ambrosius Barth), Moritz Merſeld, Hofrat 
Professor Dr. Schreiber und Heinrich Wagner (Wagner & 
Debes), sämtlich in Leipzig, bestelt und dieser Ausschuss, dem 


| als ausführende Kraft der Geschäftsführer des Deutschen Buch- 


gewerbe-Vereins, Herr Arthur Woernlein, beigeordnet ist, hat 
im Laufe des verflossenen Jahres seine Aıbeiten so gefördert 
und mit solchem Erfolge gearbeitet, dass sich schon jetzt sagen 
lässt, die deutsche buchgewerbliche Ausstellung werde sowohl 
quantitativ wie qualitativ eine Achtung gebietende sein und 
der Weltausstellung zur Zierde, dem deutschen Namen zur 
Ehre gereichen. 

An der Ausstellung werden sich etwa 140 Firmen aus allen 
Zweigen der Buchgewerbe beteiligen und unter diesen befinden 
sich natürlich alle Firmen Deutschlands, die den Ruf besonderer 
Leistungsfähigkeit nach irgend einer Richtung hin haben und 
diesen Ruf auch bethätigen wollen. Bei alledem aber ist die 
Ausstellungskommission des Buchgewerbevereins streng darauf 
bedacht gewesen, dass nur wirklich Hervorragendes zur Aus- 
stellung gelangt, und so dürfte sich wohl die deutsche buch- 
gewerbliche Kollektiv-Ausstellung als besonders hervorragend 
und belehrend erweisen. 


Nr. 7 


Dieser ihrer Bedeutung entsprechend ist auch das ihr auf 
der Weltausstellung zugewiesene Heim, das Deutsche Haus 
in der „Völkerstrasse“, welches in erster Linie der Vertretung 
der Reichsregierung dienen, in zweiter zur Ausstellung deut- 
scher Kultur-Erzeugnisse (Buchdruckerkunst, graphische Künste) 
und von Gegenständen zur Veranschaulichung der Fortschritte 
der sozialen Fürsorge (soziale Ausstellung) verwendet werden 
soll. Der Architekt, Herr Regierungsbaumeister Johann Radke 
in Berlin, hat sich die prächtigen Nürnberger Bauten deut- 
scher Renaissance zum Vorbild genommen, und die mit ver- 
goldetem Kupfer gedeckten Türme des Deutschen Hauses, 
seine Dächer in bunten Ziegeln, seine Holzarchitektur und 
Wandmalerei werden ihm ein Aussehen verleihen, das sich 
von dem der Bauten anderer Nationen sehr vorteilhaft abheben 
wird. 

In diesem Gebäude wird die Ausstellung des deutschen 
Buchgewerbes in acht Räumen untergebracht sein; das ganze 
Erdgeschoss mit seinen fünf Hallen gehört dem deutschen 
Buchgewerbe, im Obergeschoss gehören ihm drei. Zwei grosse 
Hallen zu ebener Erde werden dem deutschen Verlagsbuch- 
handel gewidmet; ihnen schliesst sich ein hochelegantes und 
praktisch eingerichtetes Lesezimmer an, in dem wissenschaft- 
liche, kunstgewerbliche und kunstwissenschaftliche Zeitschriften 
— keine Tageszeitungen —, teils gebunden, teils in Liefe- 
rungen ausliegen werden. Ein grösserer Raum nimmt den 
übrigen Teil des Verlagsbuchhandels, sowie den Musik- und 
Landkartenverlag auf, ein kleinerer den Werk- und Accidenz- 
druck. An diesen gliedert sich die Abteilung für Schrift- 
giesserei zur Aufnahme von Schriftproben und Probedrucken 
und die Gruppe der photomechanischen Künste. 

Die nach dem Obergeschoss gelegte zweiteilige Treppe 
führt zunächst in einen für die „Exposition Frederic le Grand“ 
bestimmten grossen Saal, neben dem sich das Empfangszimmer 
des Reichskommissars und weiter ein grosser Saal mit der 
Gruppe des Holzschnittes, des Kupferdruckes, des Farben- 
druckes, der Chromolithographie befindet. Hier wird auch ein 
Teil der Erzeugnisse der Reichsdruckerei ausgestellt sein. Es 
folgt ein weiterer Raum für die Reichsdruckerei, begrenzt von 
den der Buchbinderei und Gravierkunst angewiesenen Räumen. 
Die buchgewerbliche Ausstellungskommission hat für eine vor- 
nehme und einheitliche Ausstattung der Säle und Räume Sorge 
getragen und das Mobiliar ist durchweg aus Eichenholz nach 
Zeichnungen des Herrn Regierungsbaumeisters Radke-Berlin 
gefertigt worden. 

Binnen kurzem werden auch die Angehörigen der deut- 
schen Buchgewerbe Gelegenheit haben, sich von der Grösse 
und Schönheit der buchgewerblichen Ausstellung in Paris zu 
überzeugen, und wir wollen hoffen, dass von dieser Gelegen- 
heit recht viel Gebrauch gemacht wird. 

Im Anschluss hieran teilen wir noch mit, dass auch für 
die Versicherung der Ausstellungsgegenstände gegen Feuers- 
gefahr Vorsorge getroffen ist, worüber näheres bei der Sub- 
direktion der Aachen- und Münchener Feuerversicherungs- 
Gesellschaft in Berlin, Krausenstrasse 37, zu erfahren ist. — 
Die für die Ausstellung bestimmten Drucksachen jeglicher 
Art, mit oder ohne Illustrationen, welche von ausländischen 
Ausstellern nach Frankreich eingeführt werden, geniessen 
Zollfreiheit unter folgenden Einschränkungen: 1) Die Ver- 
sendung aus dem Ursprungslande darf nur durch den Aus- 
steller selbst und nur an seinen in der Ausstellung befind- 
lichen Vertreter erfolgen. 2) Die Drucksachen müssen einen 
streng individuellen Charakter tragen, das heisst sie dürfen 
sich nur auf die Ausstellung des Importierenden beziehen. 
Allgemeine Prospekte und Kataloge, beispielsweise solche, 
welche auf eine Ausstellungssektion in ihrer Gesamtheit Bezug 
haben, geniessen die Vergünstigung nicht. 3) Die Druck- 
sachen dürfen nur unentgeltlich auf dem Terrain der Aus- 
stellung verteilt werden. — Der regelmässige Eintrittspreis 
zur Weltausstellung wird an Wochentagen bis morgens 10 Uhr 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 63 


und von abends 6 Uhr ab 2 Franken, während der übrigen 
Tagesstunden, sowie an Sonn- und Feiertagen 1 Frank be- 
tragen. Die Aussteller und deren Personal erhalten Freikarten 
bez. Dienstmarken. Andere Eintrittsvergünstigungen sind ver- 
schiedentlich vorgesehen bez. in Aussicht genommen. 


Ki 


Vorträge über die Illustration. 
II. 


In seinem zweiten Vortrage am 31. Januar behandelte Herr 
Dr. Kautzsch die Illustration im Anfange des 15. Jahr- 
hunderts bis zum Eingreifen Albrecht Dürers und seiner 
Schüler und Nachfolger. Die Illustration diente zunächst 
zur Schmückung der Handschriften und wurde durch deren Cha- 
rakter bestimmt. Diese waren meist auf Bestellung reicher oder 
hochgestellter Leute angefertigte Arbeiten und sowohl in kost- 
barem Material, wie in langwieriger, reicher Ausstattung, auch in 
den Miniaturen und sonstigen Verzierungen, ausgeführt. Mit dem 
Bedürfnis weiterer Kreise nach solchen Litteraturerzeugnissen 
ging auch die Vereinfachung der Handschriften Hand in Hand. 
Es fanden sich Unternehmer ein, die die Herstellung von Hand- 
schriften in grösserem Umfange betrieben und es griff auch eine 
Teilung der Arbeit hinsichtlich der Herstellung der Texte und der 
Illustrationen Platz. Solche Unternehmer gab es schon in den 
ersten drei Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts eine grosse Anzahl 
und ihren Absatz fanden sie in Verkaufsplätzen auf Messen und 
Märkten und bei anderen öffentlichen Gelegenheiten. 

Diese Unternehmer wirkten nun auch bestimmend auf den Stil 
der Illustrationen ein. Letztere konnten in der eingetretenen 
grösseren Produktion nicht mehr so sauber und schön ausgeführt 
werden, wie in den kostbaren früheren Handschriften, sondern 
man griff auf die Umriss- und Federzeichnung zurück und ent- 
wickelte ganz unabhängig von der Bildermalerei einen Holzschnitt- 
stil, von dem anzuerkennen ist, dass sich manche Arbeiten dieser 
Periode durch Lebendigkeit des Ausdrucks und scharfe Charak- 
teristik auszeichneten. 

Eine weitere Entwicklung erfuhr die Illustration sodann mit 
den Anfängen der graphischen Künste, als deren Vorläufer dic 
Briefdruckerei und die Tapetendruckerei anzusehen, und da der 
nun zu grösserer Verwendung gelangende Holzschnitt auf Lang- 
holz ausgeführt wurde, so bedingte die hierzu erforderliche be- 
sondere Teclınik auch einen besonderen Stil ia der Illustration, 
der durch gerade Linienführung und eckiges Aussehen charakteri- 
siert ist. 

Mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern 
trat zunächst eine Anderung in der Illustrierung ein. Da die 
ersten Drucke auf die Nachahmung der kostbaren Handschriften 
abzielten, griff man, wie bei der Gutenbergbibel, auch auf deren 
kostbare Illustrierung in Miniaturmalerei u. s. w. zurück. Später 
stellte sich dann der Miniatur ein ziemlich roher Holzschnitt 
gegenüber, dessen Stil der denkbar einfachste war. 

Die weitere Entwickelung der Illustrierung wurde dann von 
den Buchdruckern selbst herbeigeführt, indem diese sich mit den 
Künstlern des Stiftes und des Griffels in Verbindung setzten. Die 
Künstler suchten die Zeichenweise für den Kupferstich, die eine 
plastische Behandlung der Objekte zulässt, auch auf den Holz- 
schnitt zu übertragen und erzielten Schnitte, die die Mitte zwischen 
dem Kupferstich und dem eckigen Holzschnittstil mit bedeutender 
Abmilderung des Eckigen in dem letzteren hielten. So wurde an 
verschiedenen Orten, unabhängig von einander, ein feinfühliger 
Stil entwickelt, dessen einzelne Erzeugnisse noclı heute die Be- 
wunderung herausfordern, und zugleich wurde auch die Technik 
des Holzschnittes weiter entwickelt; der Künstler und der Holz- 
schneider trennten sich, dergestalt, dass der letztere im Schnitt 
ausführte, was der erstere zeichnete. 

Von grösstem Einflusse auf diese Entwickelungsperiode der 
Illustration war Albrecht Dürer, wenn er auch selbst keine 
eigentlichen illustrierten Bücher geschaffen, sondern nur mehr 
dekorativ gewirkt hat. Umsomehr aber griffen seine Schüler und 
Nachfolger in die Entwickelung der Illustration ein. Während 
aber bei Dürer der Kupferstichstil im Holzschnitt seine grösste 
Vollendung erhielt, entfernten sich seine Nachfolger wieder von 
diesem malerischen Stil und legten alles Gewicht auf Charakte- 
ristik und Deutlichkeit. 


— 


64 


Die wiederum sehr beitällig aufgenommenen Ausführungen 
des Vortragenden wurden durch Vorführung einer ungemein reich- 
haltigen Kollektion charakteristischer Lichtbilder erläutert. 


* 


Vereinsleben. 


* Dresden, 2. Februar. Die Buchdrucker - Innung zu 
Dresden (Zwangsinnung) hielt am 30. Januar ihre ordentliche 
Vierteljahrsversammlung im Saale der Odd-Fellow-Logen ab; 
dieselbe wurde durch den Vorsitzenden Herrn Hilmar Grünberg ge- 


leitet. Aus dem Berichte des Innungssekretärs Herrn Patzig über den 


Arbeitsnachweis und die Unterstützungs-Kassen des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins ging hervor, dass der Arbeits- 
nachweis im letzten Vierteljahr von 361 Personen benutzt wurde 
Om Jahre 1899 im Ganzen von 1436 Personen), während die 
Unterstützungskassen des Deutschen Buchdrucker-Vereins 794 M 
an Unterstützungen für Reise, Arbeitslosigkeit, Krankheit u. s. w. 
auszahlten. — Hierauf wurde beschlossen, dem Gehilfen- 
ausschuss sowie den Gehilfenmitgliedern des Schul- und 


. Lehrlingsauschusses und des Ausschusses für das Gehilfen- und 


Herbergswesen eine Entschädigung für Barauslagen bei Aus- 
übung ihres Amtes zu bewilligen. — Im Geschäftsbericht ge- 
dachte der Vorsitzende des am 27. November 1899 verstorbenen 
Innungsmitgliedes Herrn Geh. Kommerzienrats Wilhelm von Baensch, 
des Gründers und treuen Förderers der vormaligen Innung Dresdener 
Buchdruckereibesitzer. Die Versammlung ehrte das Andenken des 
Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. — Der vom Kassen- 
führer Herrn O. Neubert vorgetragene Kassenbericht für 1899 
wurde nach Berichterstattung der Revisoren einstimmig genehmigt 
und Entlastung erteilt. — Auf Antrag des Schulausschusses wurde 
beschlossen, den Gehalt des Fachschuldirigenten von Ostern 
1900 ab zu erhöhen, sowie bei etwaiger Überfüllung der Klassen 
über die gesetzlich zulässige Schülerzabl Parallelklassen zu er- 
richten. — Der Haushaltplan für 1900, welcher mit 8829 MA. 
balanciert, wurde einstimmig genehmigt. — In das zur Schlichtung 
von Streitigkeiten beruflicher Art zwischen den Innungsmitgliedern 
zu errichtende Ehren- und Schiedsgericht wählte man die 
Herren Hermann Schoenfeld, Stadtrat A. Schröer und Franz 
Schuffenhauer (i. F. W. Baensch). — Bezüglich der in letzter Zeit 
eingetretenen Erhöhung der Papierpreise beauftragte man den 
Vorstand mit entsprechenden Massregeln. Ferner beschloss man 
auf Anregung eines Mitgliedes die Einrichtung von monatlichen 
zwanglosen Zusammenkünften zur Pflege des persönlichen 
Verkehrs und zur Besprechung solcher beruflicher Angelegenheiten, 
welche sich als Material für die ordentlichen Vierteljahrsversamm- 
lungen nicht eignen. 

V. M. B. München. Der in der ersten Innungsversammlung vom 
29. Oktober 11800 gefasste Beschluss auf Auflösung der Ober- 
bayerischen? Buchdrucker - Kreisinnung ( Zwangsinnung ) 
wurde vom Ministerium für ungültig erklärt und die Beauftragten, 
Herren Oldenbourg und Wolf, haben den Auftrag erhalten, Satzungen 
für die Innung in Vorlage zu bringen. Es wird also zunächst die 
Konstituierung der Innung auf Grund der Gesetze und Satzungen 
vor sich gelen. Die Satzungen werden von einer Innungsversammlung 
durchzuberaten uud dann zur Genehmigung der Kgl. Regierung 
vorzulegen sein, worauf sich die Innung durch Wall der vor- 
gesehenen Organe zu konstituieren hat. Es unterliegt also keinem 
Zweifel, dass die Oberbayerische Buchdrucker-Kreisinnung bis auf 
weiteres fortbesteht und kann dieselbe erst durch einen auf Grund 
der Satzungen ordnungsgemäss herbeigeführten Iunungsbeschluss 
zur Auflösung gebracht werden, sofern die Gegner der Zwangs- 
imung nach wie vor auf ihrer Meinung bestehen bleiben. Das 
Nähere hierüber ist natürlich abzuwarten. 


Sprechsaal. 
A Berlin, 4. Februar. Seit den Tagen des vorjährigen sogen. 
Tuberkulose-Kongresses sind die Vorstände der grösseren Berliner 
Ortskrankenkassen in nähere Beziehungen zu einander getreten, 


um Fragen allgemeiner Natur — so weit sie auch die Kranken- 
kassen berühren — zu erörtern und die gemeinsamen Interessen 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 7 


der Mitglieder wahrzunehmen. Zu diesem Zwecke ist eine „Zentral- 
Kommission der Krankenkassen Berlins“ gebildet worden, 
die schon mehrfach sich in dankenswerter Weise bethätigt hat. 
So hat sie jüngst mit Unterstützung von Berliner Arzten in den 
Versammlungsräumen hiesiger Gemeindeschulen hygienische 
Vortragskurse veranstaltet, die von allen Krankenkassen-Mit- 
gliedern und deren Angehörigen unentgeltlich besucht werden 
können. In Rücksicht auf die weiten Entfernungen in Berlin 
finden die einzelnen Vorträge über ein und dasselbe Thema gleich- 
zeitig in den verschiedensten Stadtteilen statt. Der erste Vortrag 
behandelte die Ernährungsfrage (Nahrung und Genussmittel) und 
wurde bereits am 1. Februar in vier Schulen gehalten, soll aber 
am 8. Februar in drei anderen Schulen wiederholt werden. Ein 
zweiter Vortrag für die verheirateten Kassenmitglieder über die 
Hygiene des Kindes wird wiederum in vier verschiedenen Schulen 
gleichzeitig am 15. Februar folgen. — Da es nicht so sehr im 
wohlverstandenen Interesse der Krankenkassen liegt, Krankheiten 
zu heilen, als vielmehr die Entstehung von Krankheiten zu ver- 
hindern, so ist das Vorgehen der „Zentral-Kommission der Kranken- 
kassen Berlins“ nur mit lebhaftem Beifall zu begrüssen und den 
Krankenkassen in anderen grossen Städten zur Nachahmung auf 
das wärmste zu empfehlen. Eine Rückwirkung derartiger Ein- 
richtungen zu Gunsten eines geringeren Krankenstandes wird sich 
unzweifelhaft bald bemerkbar machen. 

A Berlin, 10. Februar. Die Schriftgiesserei der Herren Gebr. 
Arndt & Co., hierselbst, Ritterstrasse 81, ist das Opfer eines lange 
Zeit hindurch fortgesetzten Hausdiebstahls geworden, der — 
wie in fast allen derartigen Fällen — schliesslich nur durch die 
Sorglosigkeit und daraus entstandene Unverschämtheit der Thäter 
selbst entdeckt worden ist. Vier in der genannten Schriftgiesserei 
schon seit mehreren Jahren beschäftigte Arbeiter haben besonders 
in den letzten zwei Jahren die Entwendung von Blei ganz syste- 
matisch betrieben, indem sie fast täglich beim Verlassen ihrer 
Arbeitsstätte je nach der sich darbietenden Gelegenheit drei bis 
fünf Pfund Blei und mehr mit nach Haus schleppten. Hatten sic 
dann auf diese Weise einen genügenden Vorrat zusammengetragen, 
der das „Verschärfen“ lohnte, so fanden sie unter den hiesigen 
Produktenhändlern schon gefällige Hehler, die ihnen die „Sohre“ 
abnahmen. Auf diese Weise haben die Diebe eingestandener- 
massen nahezu 3000 Pfund Blei beiseite geschafft, für das sie 
den allerdings nur bescheidenen Erlös von 180 o einstreichen 
konnten; denn die verbrecherischen Produktenhändler bezahlten 
ihnen das Pfund mit nur 6 Pfennigen! Endlich wurde ihr 
schamloses Treiben entdeckt und sie zur Verantwortung gezogen. 
Der Strafrichter verschaffte jedem Einzelnen eine mehrmonatige 
Musse in einsamer Gefängniszelle, die hoffentlich für ihr ferneres 
Verhalten in ihrem Erwerbsleben von heilsamem Einfluss sein wird. 
Die Hehler kamen schlimmer dabei weg. Der bedauerliche Vor- 
fall giebt aber zu bedenken, neben einem wenn auch berechtigten 
Vertrauen doch die Vorsicht und eine gewisse Überwachung nicht 
fehlen zu lassen. Es erspart Arger und Verdruss für alle Be- 
teiligten. 

-s. Berlin, 11. Febr. Am 9. d. M. starb als Rentier in dem 
Vororte Steglitz Herr Carl Behling, der in weiten Kreisen be- 
kannte Begründer der unter seinem Namen noch heute bestehen- 
den Stereotypie-Anstalt, welche zuerst in Berlin in den siebziger 
Jahren die Anfertigung von Stereotyp-Platten und Galvanos ge- 
schäftsmässig betrieb. Durch die vorzügliche Qualität der Ar- 
beiten, die unter Behling’s persönlicher Leitung und Mitwirkung 
hergestellt wurden, gewann er sich bald einen weit über Berlin 
hinausreichenden Ruf und wusste ungeachtet der erheblich billiger 
arbeitenden Konkurrenz sich seine feste Kundschaft zu erhalten. 
Das auch nach seinem Rücktritt in den wohlverdienten Ruhe- 
stand weiterblühende Geschäft hat auch seinen Nachfolger noch 
zum Wohlstand gebracht und befindet sich jetzt in erheblich aus- 
gedehntem Umfange in der dritten Hand, ohne an seinem guten 
Rufe etwas eingebüsst zu haben. 

-. Breslau, Ende Januar. Das wichtigste Ereignis der letzten 
Zeit aus der schlesischen Hauptstadt ist unstreitig die Eröffnung 
des schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Alter- 
tümer, welche Ende November v. J. stattfand. Gleichzeitig mit 
dem Museum wurden zwei im Museumsgebäude getrennt veran- 
staltete Ausstellungen eröffnet, eine des neueren schlesischen 
Kunstgewerbes und eine moderner auswärtiger Handwerker. Mögen 
sich die Erwartungen, die man auf die veredelnde und bildende, 
die Traditionen einer grossen Vergangenheit pflegende und auf 
die Hebung des nationalen Wohlstandes gerichtete Thätigkeit des 


Nr. 7 


neuen Unternehmens setzt, in vollem Masse erfüllen, möge es auf 
alle künstlerischen und kunstgewerblichen Bestrebungen in unserer 
Provinz befruchtend und segensreich einwirken! Als Direktor des 
Museums wurde der bisherige Kustos am k. k. österreichischen 
Museum für Kunst und Industrie in Wien, Herr Dr. Kar! Masner, 
als zweiter Direktor der bisherige Kustos am Museum schlesischer 
Altertümer, Herr Dr. Hans Seger, berufen. Bei der feierlichen 
Eröffnung hielt der Dekan der philosophischen Fakultät der hiesigen 
Universität, Herr Professor Dr. Hillebrandt, eine Ansprache, um 
zu verkünden, dass die Fakultät Anlass genommen habe, die Herren 
Oberbürgermeister Bender, Geheimer Sanitätsrat Dr. Grempler und 
den Stadtältesten Herrn Heinrich von Korn, Inhaber der Buch- 
druckerei Wilh. Gottl. Korn, zu Ehrendoktoren zu ernennen. Der 
Redner hob in seiner Ansprache hervor, Herr Heinrich von Korn 
gehört zu den Männeın, denen Breslau die Entstehung des schle- 
sischen Museums der bildenden Künste verdankt, er habe als 
Vorsitzender des Kuratoriums mit dazu beigetragen, dass hier 
nicht nur eine Quelle des Genusses, sondern auch der Belehrung 
für weite Kreise unseres Volkes fliesst; er habe durch seinen Rat 
die Bibliothek des Museums mit ibrer Sammlung von Reproduk- 
tionen zu einer Höhe erhoben, die eine erhebliche Anzahl wissen- 
schaftlicher Untersuchungen, wenn auch nicht ermöglicht, so doch 
gefördert habe. Er habe mit klarem Blick den rechten Augen- 
blick erkannt, als ein Haus frei wurde, das für Museumszwecke 
geeignet war. Bekanntlich hatte Herr Heinrich von Korn eine 
halbe Million Mark zum Ankauf des Landeshauses in der Graupen- 
strasse gegeben, welche Summe er seiner Vaterstadt letztwillig 
zugedacht hatte, in der „seine Vorfahren und er durch Arbeit und 
Sparsamkeit ihr Vermögen erworben haben.“ In der kunstgewerb- 
lichen Ausstellung haben auch die graphischen Künste ihren Platz 
erhalten, vorerst bat sich nur in hervorragender Weise die Kunst- 
anstalt C. T. Wiskoth in Breslau beteiligt, welche in mehreren 
grossen Rahmen die Erzeugnisce ihrer Anstalt ausgestellt hat. 
Hoffentlich reihen sich bald andere Firmen an. Vor allem sollte, 
wie in Hamburg im dortigen Kunstgewerbe - Museum, eine Aus- 
stellung graphischer Druckerzeugnisse stattfinden. Dieselbe würde 
sicher grossen Zuspruch finden, zumal eine solche Schaustellung 
von längerer Dauer sein könnte. Die vom hiesigen Faktoren- 
verein veranstalteten Ausstellungen erfreuten sich stets eines un- 
gemein regen Besuches auch von Nichtbuchdruckern. Veredelnd 
für den Geschmack würden dergleichen Ausstellungen sicher auch 
hier sein. — Der Magistrat hat ein Statut zur Neuordnung des 
Fortbildungs- und Fachschulwesens in Breslau entworfen, 
welches er den Stadtverordneten zur Genehmigung vorlegte. Bereits 
im Jahre 1894 ist im Einverständnis mit der Stadtverordneten- 
versammlung ein Statut für das gewerbliche Fachschulwesen er- 
richtet worden, durch welches die Sonntag- und Abendschule für 
Handwerker, weil für sie ein besonderes Kuratorium bestand, von 
den zu beaufsichtigenden Schulen ausdrücklich ausgeschlossen 
wurden. Nachdem jedoch die Leitung des gesamten Fortbildungs- 
und Fachschulwesens in eine Hand gelegt worden ist, soll an 
Stelle der beiden Einzelkuratorien eine gemeinschaftliche Deputation 
gesetzt werden. — Am 1. Januar waren 50 Jahre verstrichen, 
dass der Stadtälteste Herr Dr. Heinrich von Korn das Geschäft 
seiner Vorfahren, die Firma Wilh. Gotil. Korn, übernommen, die 
im Jahre 1732 von Johann Jakob Korn gegründet worden war. 
Von einer besonderen Feierlichkeit war auf Wunsch des Jubilars 
abgesehen worden. — Infolge des Inkrafttretens der Bundesrats- 
bestimmungen über die Einrichtung und den Betrieb der Buch- 
druckereien und Schriftgiessereien hat auch eine Revision sämt- 
licher hiesiger Buchdruckereien stattgefunden. Dabei stellte sich 
heraus, dass die Bestimmungen in allen grösseren Betrieben durch- 
geführt sind, nur bei einigen kleineren Druckereien wurde wegen 
nicht genügender Höhe der Arbeitsräume für die Weiterbenutzung 
mehrfach von der Ausnahmebefugnis des Abschnittes III Gebrauch 
gemacht, nach welcher fürbereitsim Betriebstehende Anlagen während 
der ersten zehn Jahre nach Erlass der Bekanntmachung auf Antrag 
des Unternehmers Abweichungen von den Vorschriften durch die 
höhere Verwaltungsbehörde zugelassen werden können. Auch die 
Papiergeschäfte, welche gelegentlich Druckarbeiten ausführen, 
wurden diesen Bestimmungen unterworfen. In den Schriftgiessereien 
wurden vom Gewerbeinspektor Anderungen beim Schriftschleifen 
verlangt. Die Tische sind entweder mit einem siebartigen Draht- 
geflechte mit darunter befindlichem Kasten versehen, oder die Feile 
ist auf einem flachen Blechkasten, der mit Drahtnetz überspannt ist, 
befestigt worden, um so das Herunterfallen und Weitertragen der Ab- 
fälle beim Schleifen zu verhüten. — Der Geschäftsgang war am 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 65 


Ende des vorigen Jahres ein sehr lebhafter und ist dies auch jetzt 
noch der Fall. Die Setzer fanden fast sämtlich Kondition bei der 
Herstellung der beiden Adressbücher, dem Morgenstern’schen, jetzt 
von der Buchdruckerei Grass, Barth & Co. weitergeführten, und 
dem von der Privatpostanstalt „Hansa“ herausgegebenen. Auch 
der Formulardruck für Eisenbahn und Gericht brachte viel Be- 
schäftigung, da durch das neue Bürgerliche Gesetzbuch und die 
neue Verkebrsordnung der Preussischen Staatsbahnen Verschiedenes 
neu gedruckt werden musste. — Der „Breslauer General-Anzeiger“ 
und die „Breslauer Zeitung“ hatten aus Anlass der Jahrhundert- 
wende besondere Festzeitungen an ihre Abonnenten gegeben, 
welche mit Illustrationen geschmückt waren und einen lokal- 
geschichtlichen und allgemeinen Rückblick gaben. — Die Cellulose- 
Fabrik Feldmühle erhöhte ibr Aktienkapital um 500 000 M 
und ist der Sitz von Cosel O. S. nach Breslau verlegt worden. — 
Unter der Firma Graphische Kunstanstalten. G. m. b. B., 
wurde die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlagsanstalt 
vorm. S. Schottländer und P. Cohn, Chromolithographie, Buch- und 
Steindruckerei, vereinigt. Das Stammkapital ist 375 000 — 
Am 8. Januar begann hier das neu errichtete Arbeitersekretariat 
seine Thätigkeit. 

O. S. Hamburg, 2. Februar. Der gute Geschäftsgang in den 
Hamburger Druckereien, über den ich in der letzten Korrespondenz 
berichten konnte, hat erfreulicherweise auch noch im Monat Januar 
angehalten. Der Arbeitsnachweis der Innung ist zur Zeit wieder 
nicht in der Lage, die Anfragen nach Setzern befriedigen zu 
können, da schon seit über 5 Wochen keine solchen mehr kon- 
ditionslos waren und auch der Zentralarbeitsnachweis in Leipzig 
nicht im Stande war, nach Hamburg Setzer abzugeben. So er- 
freulich, wie also einerseits der überaus flotte Geschäftsgang hier 
ist, so unangenehm machte sich der Mangel an Setzern fühlbar, 
wobei wieder die eigentümliche Erscheinung zu beobachten ist, 
dass im Gegensatz dazu eine ganze Reihe von Maschinenmeistern 
keine Beschäftigung findet. Es dürfte dies wiederum ein Beweis 
dafür sein, dass in modernen Druckereien die Satzquanten nicht 
im richtigen Verhältnis zu den Druckquanten stehen, und dass 
dieser Umstand wohl in erster Linie mit dazu beiträgt, die Ren- 
tabilität herabzudrücken. — An Stelle des langjährigen Vorsitzenden 
der Gewerbekammer, Herrn Pauer, ist nunmehr der Vorsitzende 


der Innung, Herr Ferd. Wulff, i. F. Lütcke & Wulff, Senatsbuch- 


druckerei, zum Vorsitzenden der genannten Kammer einstimmig 
erwählt worden, nachdem Herr Wulff schon seit Jahren als Mit- 
glied derselben angehört hat. Die von den Mitgliedern der Ge- 
werbekammer getroffene Wahl ist im Interesse der Innungen 
freudig zu begrüssen, denn Herr Wulf wird als überzeugter An- 
hänger der Zwangsinnungen (relegenheit haben, seine bewährte 
Arbeitskraft, der ja die Hamburger Buchdrucker-Innung bereits 
so viel zu danken hat, nunmehr auch für ein weiteres Gebiet ver- 
wenden zu können. — Im Kunstgewerbeverein hielt Herr Dr. 
Max Grunwald einen Vortrag über die Geschichte der Schrift, 
der vieles Interessante auch für unser Gewerbe bot. In form- 
vollendeten: Vortrage, der mitunter auch von Humor gewürzt war, 
ging der Redner auf die Uranfänge der Schrift ein und erläuterte, 
dass alles Schreiben ursprünglich ein Einritzen gewesen ist, 
und die menschliche Haut den ersten Schreibern als Material 
diente. Noch heute deutet das englische to write darauf hin und der 
Sprachgebrauch „etwas auf dem Kerbholz haben“ geht zurück auf 
das alte Babylon, wo dem Gast die Rechnung „in Keilschrift auf 
sechs Ziegelstein“ eingegraben überreicht wurde. Über den Ursprung 
der Schrift existieren bei den verschiedenen Völkern mehr oder 
weniger hübsche Sagen: Die Chinesen sagen, der Erfinder der 
Schrift habe sie von den Zähnen des heiligen Drachen gewonnen, 
andere, dass sie nur den Vogelspuren im Schnee nachgeahmt sei. 
Die Egypter erhielten sie von Thot, die Griechen von Hermes. 
Nach einer andern Sage soll die Schrift von den Dämonen ge- 
raubt worden sein und diese weinen, weil die Menschen dadurch 
Macht über sie bekommen haben. Schrift und Sprache sind 
beide Ausdruck des Gedankens, aber die eine fürs Ohr, die an- 
dere fürs Auge, es ist also die Schrift eine optische Sprache und 
die Sprache eine akustische Schrift. Die ersten Schriftzeichen 
waren einfache Striche, die man zusammenschrieb und dement- 
sprechend las. Doch dem Umstande, dass die Schrift anfangs 
durchaus dekorative Bedeutung hatte, ist es zu danken, dass dem 
Kunsttrieb bald eine Kunstschrift entspross, die sich, wie bei den 
Egyptern, neben der fortgeschritteneren Silben- und Lautschrift, bis 
in die spätesten Zeiten erhalten bat. Die einfache Alphabetschrift 
verdanken wir den Phöniziern, denn mit ihrem Alphabet ist die 


66 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Bibel, der Koran, Homer, Shakespeare und Goethe geschrieben. 
Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst tritt im Charakter der 
Schrift eine vollständige Wandlung ein. Die Schrift hatte ur- 
sprünglich, als im Dienste der Kirche und des Staates stehend, 
eine durchaus konservative Bedeutung. Wie der Javaner noch 
heute für die verschiedenen Kasten verschiedene Sprachen kennt, 
so hat es von jeher Mittel gegeben, die sozialen Unterschiede, vor 
allem die geistlichen und weltlichen Würden auch durch die 
Schrift kenntlich zu machen. Doch mit einem Schlage ändert 
sich das Bild. Der Gedanke reisst sich von jeder Autorität los, 
er wird frei, aber damit zugleich vogelfrei. Staat und Kirche, 
die bisher das Schriftwesen so eifrig gefördert haben, werden 
mit einem Male seine crbittertsten Gegner. Die Grausamkeiten 
der Bücherzensur übertreffen die ärgsten Ausschreitungen der 
Inquisition. Besonders in Deutschland, der Wiege des Buchdrucks 
und der Reformation, ist es fraglich, ob jener mehr durch diese 
oder umgekehrt gefördert ist. Es half nicht mehr, die Bücher an 
Ketten zu legen, um die Gedanken zu fesseln: Das war das Werk 
der schwarzen Kunst. Freilich mussten ihre Jünger zunächst 
manches leiden und mancher derjenigen, die mit Hilfe der Kunst 
ihre Gedanken der Welt mitteilten, büsste dafür mit dem Tode. 
Heute denkt man anders darüber und ein hervorragender Geist- 
licher soll auf die Frage, was wohl der Apostel Paulus anfangen 
würde, wenn er heute seines Amtes zu walten hätte, geantwortet 
haben: „Er würde eine Zeitung gründen.“ Und wie so die Buch- 
druckerkunst durch die Kirche rehabilitiert worden ist, so war es 
ein bedeutsamer Moment, als d’Alembert einen amerikanischen 
Minister in die französische Akademie aufnahm mit den Worten: 
„Eripuit coclo fulmen sceptrumque tyrannis.“ Dieser Minister 
Franklin war ein einfacher Setzerlehrling gewesen und hatte sein 
ganzes Leben lang, wenn auch nicht als Buchdrucker, so doch im 
Geiste dieser Kunst gewirkt. Sein schlichter Grabstein aber, mit 
den berühmten selbstgewählten Worten, bedeutet den Höhepunkt 
in der kulturgeschichtlichen Entwicklung der Schriftzeichen. Mit 
einem kurzen Überblick über die kunstgeschichtliche Entwicklung 
schloss der Redner seinen inhaltreicheu Vortrag. — Sowohl der 
Form wie dem Inhalt nach stach der darauf folgende Vortrag 
über Algraphie des Herrn Car! Griese von dem vorhergehenden 
in recht ungünstiger Weise ab. Die Algraphie und ihre Erfolge 
ist Ja ein Thema, das den modernen Graphiker unbedingt inter- 
essieren muss, und man hätte im Interesse der Sache wünschen 
mögen, dass der Vortrag des Herın Griese von etwas mehr Sach- 
und historischer Kenntnis getragen worden wäre, so bot er dem 
Laien zu viel Technisches und dem Fachmann zu wenig. Das 
Aluminiumverfahren ist den Lesern dieses Blattes im übrigen be- 
kannt, so dass ein näheres Eingehen auf den hierin nichts Neues 
bietenden Vortrag erübrigt. Nur das möge erwähnt sein, dass die 
Behauptung des Herrn Griese, die Algraphie werde dem chemischen 
Flachdruck die Antotypie und den Dreifarbendruck gewinnen, 
zurückzuweisen ist. Schon die ausgestellten Proben bewiesen das 
Gegenteil und jeder Fachmann weiss ausserdem, dass das gar 
keinen Zweck hat, da gerade der Wert der Autotypie als Illustration 
in der Möglichkeit des gleichzeitigen Druckes mit der Schrift liegt. 
Es kann nur im Interesse des gewiss beachtenswerten algraphischen 
Verfahrens liegen, wenn derartige übertriebene Hoffnungen un- 
ausgesprochen bleiben. Schr interessant war die Ausstellung von 
algraphischen Drucken, die eine ganze Reihe von Meisterdrucken 
deutschen und ausländischen Ursprungs bot und die Resultate des 
Verfahrens des Herm Joseph Scholz in das beste Licht stellte. 

ck Aus der Provinz Hannover. Wir haben die Kollegen bereits 
im vorigen Jahre auf das Fahrrad-Tauschangebot der Näh- 
maschinen- und Fahrräder-Fabrik von Bernh. Stocwer A.-G. 
in Stettin aufmerksam machen zu sollen geglaubt und thun dies 
heute wieder, denn die Firma hat ihr Anerbieten erneuert. Es 
handelt sich dabei darum, ein Fahrrad im Preise von 175—250 A. 
zu übernehmen, dabei 125 A. bar zu bezahlen und den Restbetrag 
auf Anzeigen zu verrechnen, für die natürlich die günstigsten 
Bedingungen beansprucht werden. Im vorigen Jahre scheint die 
Firma, wie aus dem gedruckten Anschreiben zu schliessen, mit 
ihrem Angebot kein rechtes Geschäft gemacht zu haben, und das 
ist ja auch ganz natürlich. Wir hoffen, dass dies auch bei dem 
diesmaligen Angebot nicht anders sein werde; denn der iiber den 
Anzeigenbetrag hinaus verlangte Barpreis entspricht dem Preis, 
den der Produzent dem Händler in Rechnung stellt, und es würde 
somit bei diesem Handel nicht der Zeitungsverleger, sondern nur 
die Aktiengesellschaft Bernh. Stoewer ein Geschäft machen, näm- 
lich ihre Anzeigen umsonst abgedruckt erhalten. 


Nr. 7 


- Karlsruhe, 12. Februar. Gestern versammelten sich eine 
Anzahl hiesiger Buchdruckereifaktore im Hötel Rothes Haus hier, 
um die Gründung eines Ortsvereins des Deutschen Faktoren- 
bundes zu beraten. Anwesend waren ausserdem die Herren 
Grosse-Pforzheim, Fink und Tommes. Frankfurt. Nach dem Referat 
des Herrn Fink wurde einstimmig beschlossen, dem Bund bei- 
zutreten und die Herren Sander und Eæner mit den Vorarbeiten 
zur Gründung eines Ortsvereins betraut. 

- NS. Leipzig. Am 18. Januar fand die diesjährige ordentliche 
Generalversammlung der Typographischen Gesellschaft 
im Deutschen Buchhändlerhause statt. Aus dem gegebenen Ge- 
schäftsberichte war Folgendes zu entnehmen: Die Gesellschaft 
zählte zu Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres 140 Mitglieder, 
ausgeschieden sind 22, aufgenommen wurden 31, sodass am Ende 
des Jahres der Bestand 149 ist. Vortragsabende fanden 25 statt. 
Der Höchstbesuch betrug 80, der schwächste 25 Mitglieder. 
Ausserdem fanden 23 Leseabende und Vorstandssitzungen, sowie 
mehrere Exkursionen und Besichtigungen statt. Aus der Stiftung 
eines Menschenfreundes erhielt die Gesellschaft pro 1899 A 600. 
Als gelungene Veranstaltung ist sodann noch die dreiwöchentliche 
Ausstellung moderner Druckerzeugnisse im Buchhändlerhause zu 
bezeichnen, die von 100 Firmen beschickt war, ebenso die noch 
schwebende Preis-Titel-Konkurrenz. — Der Kassenbericht weist 
eine Einnahme von A 2715.38 und eine Ausgabe von o% 1118.06 
auf. — Aus dem Berichte des Bibliothekars war zu entnehmen, 
dass eine beträchtliche Vermehrung der Bücher wie auch der 
Einzelblätter stattgefunden hat durch reiche Zuwendungen fast 
aller grösseren graphischen Firmen. — Die schon länger geplante 
Anmeldung als korporatives Mitglied zum Deutschen Buchgewerbe- 
verein gegen einen Jahresbeitrag von o% 200.— wurde zum Be- 
schluss erhoben und steht die hiermit verbundene Übersiedelung 
in das Deutsche Buchgewerbehaus nunmehr bevor. Dem Börsen- 
verein Deutscher Buchhändler wurde für die fast zwölfjährige 
unentgeltliche Überlassung der Räume im Deutschen Buchhändler- 
hause wärmster Dank ausgesprochen. — Aus den weiteren Ver- 
handlungen ist noch zu bemerken, dass das Stiftungsfest in ge- 
wohnter Weise stattfinden wird und eine Beschickung der Guten- 
bergausstellung in Mainz geplant ist; eine definitive Beschluss- 
fassung hierüber steht noch aus. — Die Vorstandswahl ergab 
folgendes Resultat: H. Schwarz, Vorsitzender, J. Marschner, stell- 
vertr. Vorsitzender, E. Enslin, Kassierer, M. Duri und F. Dehn, 
Schriftführer, H. Jahn, K. Wagner und E. Hirschel, Sammlungs- 
verwalter, M. Pellnitz, Beisitzer und ständiger Referent. Dicse 
Zusammensetzung weicht insofern von der bisherigen ab, als die 
Sammlungsverwalter um einen vermehrt wurden und ein Mitglied 
damit betraut wurde, in den Sitzungen regelmässigen Bericht zu 
erstatten über alle wichtigeren Vorkommnisse auf graphischem 


Gebiete. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer liegt das Verzeichnis 
der tariftreuen Buchdruckereien des Deutschen Reiches 
vom 31. Januar 1900 bei. — Die Maschinenfabrik Kempe- 
werk in Nürnberg empfiehlt in einem Prospekt ihre Stereotyp- 
Unterlagen. Wir machen unsere Leser auf diese Beilagen auf- 
merksam. 

Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg beabsichtigt 
sich an der 500 jährigen Gutenbergfeier in der Weise zu beteiligen 
und die Erinnerung an dieselbe in der nationalen Anstalt für alle 
Zeiten festzuhalten, dass in ihr eine alte Buchdruckerei ein- 
gerichtet wird, welche alle die Geräte und Gegenstände vereinigt, 
die der Buchdrucker in früheren Jahrhunderten nötig hatte, um 
seine Kunst ausüben zu können. Da nun die Lösung dieser Auf- 
gabe nur dadurch möglich sein dürfte, dass alles das zusammen- 
gebracht wird, was in alten Buchdruckcreien an geeignetem 
Matcrial noch vorhanden ist und in diesen aus Pietät aufbewahrt 
wird oder auch unbeachtet und vergessen in Winkeln herumsteht, 
so wendet sich das Direktorium des Musenms an die Buchdruckerei- 
besitzer mit der Bitte, ihm für die beabsichtigte alte Druckerei 
gecignete Geräte und Utensilien geschenkweise zu überlassen, da- 
mit sie in dieser im Germanischen Museum vor den Augen der 
ganzen Nation und zum Ruhme der deutschen Buchdruckerkunst 
einen Ehrenplatz erhalten. — Der Gedanke, in den Säleu des 
Germanischen Nationalmuscums eine dauernde Schaustellung zu 


Nr. 7 


Zeitschrift für Deutschlands Buchärreker 


67 


schaffen, die den Studierenden und Lernenden zeigen soll, wie es 
in einer Buchdruckerei vor Erfindung der Schnellpresse ausgesehen 
hat, ist jedenfalls ein guter und dürfte einer sympathischen Auf- 
nahme in den Kreisen des Buchdruckgewerbes sicher sein, und 
es ist deshalb wohl auch zu erwarten, dass dem Ansuchen der 
Museumsdirektion allenthalben entsprochen werden wird. Was 
an Einrichtungsgegenständen alles gewünscht wird, das brauchen 
wir hier wohl kaum besonders aufzuzählen; wir wollen nur be- 
merken, dass auch die scheinbar unbedeutendsten Kleinigkeiten 
willkommen sein werden, da ja auch sie notwendig sind, um ein 
getreues Bild der Vergangenheit zu geben. Es wird durch das 
einmütige Eintreten der deutschen Buchdrucker dann ein die 
grosse Erfindung würdig repräsentierender Raum ausgestattet und 
eingerichtet werden können, der künftigen Geschlechtern das Bild 
einer Buchdruckerei aus den ersten Jahrhunderten dieser Kunst 
überliefert und zugleich Zeuge sein wird, welch lebhaftes Interesse 
die Buchdrucker an der Geschichte ihrer Kunst nahmen zu einer 
Zeit, als man des Erfinders dieser Kunst fünfhundertjährigen Ge- 
burtstag allenthalben feierlich und festlich beging. 

Neue Setzschiffe. Eine Neuerung von äusserst praktischer 
Bedeutung bringt die Bauer'sche Giesserei in Frankfurt a. M. 
in ihrem Setzschiff „Reform.“ Bei einfachster Konstruktion bietet 
dieses Setzschiff den Vorteil einer leicht entfernbaren vierten Wand. 
An seinen beiden Längsseiten befinden sich nämlich Einkerbungen 
in systematischen Zwischenräumen, in welche die die vierte Wand 
bildenden sogenannten Teiler bequem eingesetzt bezw. aus ihnen 
herausgenommen werden können. Diese Teiler beseitigen auf prak- 
tische Weise die bisher zur Befestigung des Satzes notwendigen, 
äusserst primitiven Hilfsmittel, wie das Festkeilen von Stegen u.s.w., 
Hilfsmittel, die durch ihre Unzuverlässigkeit schon viel Argernis 
und Zeitverlust verursacht haben. Sie vereinfachen ferner wesent- 
lich den Bau komplizierter Sätze, ermöglichen auch, dass ein 
Satz für mehrfarbigen Druck auf einem und demselben Schiff 


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auseinandergestellt werden kann, was die unverkennbaren Vorteile 
bedeutender Platzersparnis und grösserer Übersicht bietet. Der 
gleiche Vorteil kommt für Katalog- und tabellarischen Satz in 
Betracht, wozu früher das Aufstellen mehrerer Schiffe natwendig 
war. — Auf dem gleichen Prinzip beruht auch die Konstruktion 
des Bauer schen Reformspaltenschiffes. Durch Einstellen der 
Teiler vor den Satz eines jeden an einem grösseren Artikel mit- 
setzenden Setzers wird die Gefahr des Umfallens bezw. Quirlens 
des Satzes beim Ausheben, Heben und Tragen des Schiffes gänzlich 
beseitigt. — Auch als Vorteilschiffe sind die neuen Reform-Setz- 
schiffe sehr gut zu verwerten und den geschlossenen noch vor- 
zuziehen, da die das Schiff abschliessenden Teiler und alsdann der 
Satz herausgenommen werden können. l 

Elne vorzügliche Geschäftsempfehlung bringt auch dieses Jahr 
wieder die Graphische Kunstanstalt von Peter Luhn in Barmen 
heraus. Es ist dies ein in einen effektvollen Umschlag gekleidetes 
und auf das feinste auf Kunstdruckpapier ausgeführtes Album 
in Querquart, das eine grössere Zahl Abbildungen der einzelnen 
Betriebsstätten des Luhn’schen Geschäfts, sowie einige sprechende 
Leistungen der neu eingerichteten photographischen Reproduktions- 
anstalt der Firma enthält. Herr Luhn führt mit diesem Album 


der Geschäftswelt zu Gemüte, dass gute Drucksachen die beste 
und auch die relativ billigste Geschäftsempfehlung sind. 

Kalender. Von dem von der kgl. Universitätsdruckerei 
von H. Stürtz in Würzburg herausgegebenen illustrierten kunst- 
historischen Prachtkalender „Altfränkische Bilder“ ist der 
sechste Jahrgang für das Jahr 1900 erschienen und zwar in’ 
gleicher gediegener und eigenartiger Ausführung wie seine Vor- 
gänger. Die beiden äusseren Umschlagseiten zeigen getreue Nach- 
bildungen. von Einbänden von Evangelienhandschriften mit ihrer 
schönen Elfenbeinplastik aus dem 8. und 11. Jahrhundert und 
sind in der Wiedergabe der Einwirkungen der Zeit auf den ganzen 
Einband, auf seinen Farben-, Metall- und Edelsteinschmuck aus- 
gezeichnet. Die innern Seiten des Umschlags enthalten das Ka- 
lendarium. Der Text des Kalenders schildert auf 16 Folioseiten 
in Wort und Bild und in fesselnder Darstellung wieder eine Reihe 
mittelalterlicher hervorragender Kunstschöpfungen aus dem Franken- 
lande und wird damit dem Kunstverständnis und der Liebe zur 
Kunst ebenso förderlich sein, wie dies die Vorgänger des vor- 
liegenden Kalenders waren. Der schöne Kalender ist im Buch- 
handel zum Preise von 1 oá zu haben. — Die Firma J. P. Bachem 
in Köln widmete ihren Geschäftsfreunden wieder den aus den 
Vorjahren bekannten ebenso hübschen als praktischen Notiz- 
kalender für die Brieftasche. Derselbe ist diesmal mit einer 
jener reizenden farbigen Vignetten geschmückt, die eine Spezialität 
der Firma sind. 

Richtigstellung. Zu der Besprechung des Kalenders der Firma 
Stähle & Friedel in Stuttgart in Nr. 6, S. 56, Sp. 1 der „Zeit- 
schrift“ haben wir richtig zu stellen, dass die Inhaber der Firma, 
die eine eingetragene offene Handelsgesellschaft ist, die Herren 
Eugen Rieger und Reinhold Rall sind. 


* 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Gebr. Gundelach & Ebers- 
bach, Maschinenfabrik, Mechanische Werkstatt, Schriftgiesserei und 
Spezialgiesserei für Ausschlussmaterial in Leipzig-Stötteritz 
ist in eiue Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt 
worden. Geschäftsführer sind die Herren Rudolf Ebersbach und 
Oswald Fritzsche, Prokuristen die Herren Johannes und Louis 
Gundelach. | aa S 

Eingetragene Firmen. In Kaiserslautern die Firma Julius 
Lösch, Accidenzbuchdruckerei, Inhaber Herr Buchdrucker Julius 
Lösch daselbst. — In Stollberg die Firma Friedrich Köhler in. 
Oelsnitz, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Friedrich Wilhelm 
Karl Köhler daselbst. 

Gestorben. In München starb im Alter von 64 Jahren der 
frühere Buchdrucker Herr Karl Kirchner, der als Schriftgiesserei- 
vertreter in weiten Kreisen des Buchdruckgewerbes bekannt ge- 
worden ist. — In Chemnitz starb in der Nacht vom 8. zum 9. 
Februar Herr Kommerzienrat Carl Pickenhahn, Mitbegründer und 
lange Jahre hindurch alleiniger Inhaber der Firma I. C. F. Picken- 
hahn & Sohn daselbst. — In Liegnitz starb am 25. Januar Herr 
Buchdruckereibesitzer Wilhelm London. — In Markt-Redwitz 
starb am 21. Januar Herr Buchdruckereibesitzer Karl Holstein aus 
Leutkirch, 36 Jahre alt. — In Saulgau (Württ.) starb am 
24. Januar der Direktor der Hofbuchdruckerei Herr Dr. Eugen 
Raspi, 41 Jahre alt. 


$ 


Litteratur. 


Die Typographischen Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum 
für Buchdrucker in Leipzig (Preis pro Jahrgang, 12 Hefte, 
4,80 ) beginnen ihren 21. Jahrgang mit einem ebenso inter- 
essanten als reichhaltig und schön ausgestatteten Hefte. Unter 
den Aufsätzen des Textes sind eine Abhandlung über photographischen 
Rotationsdruck, eine Abhandlung über den modernen Holzschnitt 
und seine Zukunft und eine Schilderung des Karl Krause’schen 
Etablissements in Leipzig hervorzuheben, und von den zahlreichen 
Kunstbeilagen erwähnen wir einen hübschen Dreifarbendruck von 
Carl Flemming in Glogau und ein Portrait des Kreishauptmanns 
von Ehrenstein in Leipzig, der sich bekanntlich um die Sache 
der Buchdrucker-Innungen Verdienste erworben hat. 


68 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Erster Nachtrag. 


L Kreis. 
Hamburg: Brügmann, M. & C. München: 
Se Grandt, Heinr. S 


Il. Kreis. 
Köln: Hahn, Bernhard. 


druckerei (Victor Deterre & Co.). 
Düsseldorf: Schmitz, Joseph. 


ill. Kreis. 
Frankfurt a. M.: Frankfurter 
Handelsdr. (v. Linsingen). 
„ Union-Druckerei G. m.b. H. 


IV. Kreis. a 
Bruchsal: 
Lochner. 
Lahr: Hassler, Hermann. 
Landau: Strom, Joh. 
Stuttgart: Rohm, Karl. 


Allenstein: 
Rybnik O. 


Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen gestrichen 
wurden die Firmen: C. Späth in Altbreisach (IV. Kreis) und Ed. 


Quatz in. Königsberg (IX. Kreis). 


Berka a. d Ilm: Reitzig, Paul. 
Köln-Ehrenfeld: Kölner Vereins- Zahna: Richter, Oswald. 


Leipzig: Lienekampf, Otto. 
Wurzen: Wurzener Tageblatt und 
Amtsblatt (Gustav Jacob). 


Berlin: Hoffschläger, Max 
(Deutsches Reichsblatt). 
Lüders Druckerei. 

„ Schütthelm, F. 
Hettmannsperger & Steglitz: Kühne & Schulz. 


-S.: Sollors, Ignatz. 


Nr. 7 


—ͤ [Un 


| Bekanntmachung. 


Gemäss § 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 

| das Schiedsgericht in Hamburg neu konstituiert. Gewählt wur- 
den prinzipalsseitig die Herren F. Jeve, E. von Döhren, J. D Holl- 
mann als Mitglieder, H. W. E. Freytag, W. J. J. Neuenhaus zu 
Stellvertretern; gehilfenseitig die Herren J. Sauer, E. Vogelmann, 
A. Bauersfeld als Mitglieder, C. Schädlich, W. Struckmann als 
Stellvertreter. Den Vorsitz übernahm prinzipalsseitig Herr F. Jere, 
Kleine Reichenstrasse 9/11, gehilfenseitig Herr J. Sauer, Altona, 

| Kibbelstrasse 55, p. Beschwerden oder Streitfälle in Sachen des 
! Tarifs seitens der einen oder anderen Partei sind an den betreffen- 
| den Vorsitzenden behufs Erlediguug schriftlich zu richten. 
| 
| 


V. Kreis. 
Kink & Eberhard. 
Höller, Wilhelm. 


VI. Kreis. 


VII. Kreis. 


Verzeichnisse der tariftreuen Firmen stehen bei Ver- 
breitung unserer Petitionen als Beilage für dieselben in 
gewünschter Zahl gratis zur Verfügung. 

Berlin, 10. Februar 1900. 


Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 


VIII Kreis. 


Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins. 


Die Ortlieben Verwaltungsstellen, welche bisher mit der Ein- 
sendung der Abrechnungen vom 3. bez. 4. Quartale 1899 im Rück- 
stande geblieben sind, werden hierdurch ersucht, für cine möglichst 
umgehende Einsendung derselben Sorge tragen zu wollen. 


IX. Kreis. 
Bludau, Rudolf. 


Nachstehende Firmen haben den ab 1. Januar 1900 gültigen 
Deutschen Setzmaschinentarif anerkaunt: 

Chemnitz: Geyer, Hilscher & Co. Frankfurt a. O.: Frankfurter 
Lokal-Anzeiger. Hammi. W.: Griebsch, Emil. Heilbronn: Schell’sche 
Buchdruckerei. Mülheim a. d. Ruhr: Blech, Hermann. Varel i. O.: 


Im Rückstand sind folgende Verwaltungsstellen: Berlin, Bremen 
(4. Quartal), Breslau (3. und 4. Quartal), Danzig, Darmstadt, 
Dresden, Gotha, Graudenz, Guben, Halle a. S., Hamburg, Königs- 
berg, Liegnitz (4. Quartal), Lübeck (3. u. 4. Quartal). 

Leipzig, 12. Februar 1900. 


Dr. Robert Allmers. 


Die Hauptverwaltung. 


Se Anzeigen. Dj 


Einen Buchhalter, 


der an gewissenhaftes Arbeiten gewöhnt, in der Kalku- 
lation von Druckarbeiten erfahren und zuverlässig ist, 
suchen wir zum baldigen Antritt. Anfangs- Gehalt 
Mk. 125.—. Stellung selbständig und dauernd. 


Gustav Röthe’s Buchdruckerei, Graudenz. 


Ki STELLEN-GESUCHE, Le 
Junger Mann, 


26 Jahre, ledig, langjähriger Verwalter im Press- 
gewerbe sucht Stellung für 


Kontor. 
Selbständige, zuverlässige Kraft, tüchtig in 
Korrespondenz, gute Handschrift. — Referenzen. 


Teilhabergesuch. 


Es können ein oder auch zwei strebsame | 
tüchtige Kollegen in eine altrenommierte 
Druckerei Mittel- Deutschlands, verbunden mit | 
Verlag, als Teilhaber eintreten. Käufliche 


Uebernahme des Geschäftes später nicht aus- Gesellschaft der Berliner Korrektoren | 


geschlossen. Thatkräftige jüngere bemittelte | Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor Ernst 
Herren, die möglichst auch Verlagsthätigkeit Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof. 
erfolgreich entwickelt oder Beziehung zu Ver- 


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gut dotiert. Anträge mit Abschrift der Zeugnisse und Angabe von Referenzen und 
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unter PM. an die Geschäftsstelle d. Bi. ien, Ex ster resp. bermase inenmeister 
gemeng | 

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Drucktechnik beherrscht und im Besitze guter Maschinenkenntnisse ist, wünscht sich zu 


die Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten. 


Schwerleserliche Manuskri 


te 
werden durch älteren erfahrenen Fachmann ( 1 
Korrektor) zur Abschrift übernommen. Desgleichen 
empfiehlt sich derselbe zum Korrekturlesen von 
Werken jeden Inhalts. Prompte. sorgfältige Erledigung. 
Gefl. Angebote u. F. 5 an die Geschäftsstelle d. Bl. erb. 


Tore ung and Auen de a EEN 


solider Grundlage geführten Geschäftes mit 


B 
nachweislich reicblichem Verdienst eine be- 
sonders gute Gelegenheit. Ernstgemeinte An- 6 FZEUGNISS 
gebote unter Mitteilung über die Höhe des evtl. 
verfügbaren Kapitals werden durch die Ge- 


in prachtvol 


Deutsch. Bu 


ler Farbendruck-Ausführung. Preise bei post- 


freier Zusendung 1 Expl. 2 M., bei 3 Exemplaren 1.75 M., 
bei 6 Expl. 1.50 M. Zu beziehen durch d. Geschäftsstelle des 


chdrucker-Vereins, Leipzig, Buchgewerbehaus. 


beförderung erbeten. Pee 


No. 7 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 69 


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Im Konkurse des Herrn Gustav Richter, Besitzers einer lithographischen Anstalt; 
Buch- und Steindruckerei hierselbst sollen die vorhandenen Einrichtungsstücke an zum Teil 
neuen Maschinen, Geräten, Regalen etc. ete. sowie die Vorräte an Betriebsmaterial, Schriften, 
Einfassungen, Steinen, Papier- und Papierwaren, Karten, Kartons etc. etc.” im Ganzen oder 
Einzelnen freihändig verkauft werden. Reflektanten wollen sich baldigst an mich wenden. 


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70 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 7 


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nenn - Schriftgiesserei, A.-G. 


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Alt-Landsberg. Draeger, Th. 
Altötting. Lutzenberger, Josef 
Altona. Adolff, Chr. 

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Hammerich & Lesser 

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S ligmann, E. 

Timmermann, G. 
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Bruhn & Dietz 

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Katzsch, Arno 

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Treu, L. W., & Co. 
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Annaburg. Steinbeiss, Hermann 
Annweiler (Pfalz). Hübner, Hans 
Belzner, J. M. 

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Janke, Theodor 

Wohlenberg, A. 
Apolda. Berger, F. 

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Bankwitz, Oscar 

Birkner, Rob. 

Lind, Wilı. 

Stadlmair, M. 
Arnstein. Ee inger, A. 
Arnstorf. Huber, Anton 
Arnswalde. Wendt, O. 
Arolsen. Ewers, Hermann 
Aschaffenburg. Schippner'sche 

Druckerei (R. Kolbe) 

Wailandt’sche Druckerei- 

Aktien-Gesellschaft 
Aschersleben. Haller’sche Buch- 
druckerei 

Hoffmann, Fr. 

Wedel Nachf. R. Bässler) 
Auerbach. Gröger, Adolph 
Augsburg. Aubele, R. N. 

Bögner, Anton 

Haas & Grabherr 

Himmer. J. P. 

Hofmann, G. 

Kremer, F. C. (A. Manz) 

Lampart, Th. 

Mühlberger, H. 

Pfeiffer, Ph. J. 

Rackl & Loc: ner 

Reichel, Gebr. 

Schoder jun., Franz 

Walch, Joh. 

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Augsburg-Pfersee. Hieber, A. 
Augustusburg. Gutermuth, Ernst 


Auma. Jügelt, Albin 
B. 
Babenhausen (Bayern). Egger 
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Schwäbischen General- 
Anzeiger) 
Babenhausen (Hessen). Grüne- 
wald, Lorenz 
Baden-Baden. Echo, Act.-Ges. 


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Kölblin, Ernst, Hof- Buch- 
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{*Bad Essen. Schlüter, Franz 
Bad Nauheim. Muth, Peter 
Wagner, L. 
Bärenstein. Onste, Heinrich 
Bärwalde. Thiele, Bernhard 
Bahn. Marwitz, A. 
Ballenstedt. Rühling & Paetz 
Bamberg. Kollerer, Hans 
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Christian & Co. 
Luhn, Peter 
Proll & Weyding 
Schöpp. Otto 
Staats, Fr. 


ts 2 D) d E ARTE e ~ ; FA I ; 
Anmerkung. 7 bezeichnet das Bestehen der Ausnahmevergünstigung aus dem § 31 für Städte unter 20.000 Ei 


— — ——— — 


7 | 


welche bis einschliesslich 31. 


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1900 


Januar 


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den Deutschen Buchdrucker-Tarif vom 1. Juli 1896 anerkannt haben. 


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Bayreuth. Ellwanger, Lorenz 
Giessel, Carl 
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Beckum. Heickmann, J. H. 
Beeck b. Ruhrort. Bollig, Müller 
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Beerfelden. Reis, S. 
Beilngries. Bauer, M. W. 
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Auerbach, Gotthold 
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Bading, Max 
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Baumann & Lewin 
Bayer, Selmar 
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Behrens, C. 
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Bernstein, G. 

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Bertinetti, Anton 
Beyer, Max | 
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Blankenburg, Ludwig 
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Dahlmann, R. 
Damcke, Albert 
Danziger, Adolph 
Denter & Nicolas 
Deutscher Verlag, G. m. b. H. 
Deutsches Druck- u. Verlags- 
haus, G. m. b. H. 
Die Post, G: m. b. H. 
Dietze, Oswald 
Drewitz, Otto 
Dreyer, Emil 
Dreyer, Otto 
Driesner, M. 
Druckerei d. Berliner Börsen 
Zeitung (L Metzold) 
Druckerei desSonntagsblattes 
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Düringshofen, L. 
Dusedann, H. 
Ebbmeyer, H. 
Eber, Leopold 
Ebering, E. 
Eckstein, Louis 
Ehrlich, Gustav 
Eichler, Georg 
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Falk, Richard 
Falkenberg, Georg 
Feilchenfeld, D. 
Feilchenfeld, Heinr. 
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Fernbach, J. L. 

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Hendebett, A. 

Henning, Albert 

Hermann, H. S. 

Hermann, Georg 

Hertel, Reinhold 

Hesse, Conrad 

Hesselbarth, Wilh. 

Heuer, Th. 

Hildebrandt, Th. 

Hildebrandt & Stephan 

Hildebrandt. W. 

Hille, Dr. Philipp 

Hirschberg, L. 

Höhn, Paul 

Hoffschläger, Max 

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Horn, Gebr. 

Horn, Gustav, & Co. 

Horn & Raasch 

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Ihring & Fahrenholtz 

Issleib, Wilhelm 

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Janetzke, Ernst 

Janiszewski, G. 

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Jünger & Hahn 

Juergens, L. 

Kaiser, Theodor 

Kerskes, J 

Kiesau, Gebr. 

Klarbaum, A. 

Klein, Anton 

Klemm, Georg 

Klett, Otto 

Klokow, Hermann 

Knickm yer, Adolf 

Knöppen, G. 

Knörck, Franz 

Knoll und Wölbling 

Koebke, W. 

Köhler, Wilhelm 

König, Georg 

Koepsel. C. 

Kohn, Wilhelm 

Kraatz, Hermann 

Kramm, Gebr., 
(Böhme, R. A.) 

Kroll’s Buchdruckerei 

Kroll & Straus 

Kubisch, Richard 

Kühn, Carl, & Söhne 

Kühn, Georg 

Kühn, Reinhold 

Kuhnert, Rich. 

Kuhz, Hermann 

Lange, Otto 

Langenscheidt'sche Buch- 
druskerei 

Legal, Georg 

Lehrfreund, S. 

Lenz, F., & Co., G. m. b. II. 

Lenz. Paul 

Lessing'sche Druckerei 
(Vossische Zeitung) 

Lewent'sche Buchdruckerei 

Lezius, E., & Co. 

Lichtwitz, Max 

Liebheit & Thiesen 

Liebmann, A. 

Liebmann, Max 

Lief länder, Wilhelm 

Litfass’ Erben, Ernst 

Loewenthal, W., & S. 

Ludwig, Adolf 

Ludwig, Rich. 

Lüben & Co. 

Lüder’s Druckerei 

Lüdtke, Albert 

Lutze & Vogt 

Märk. Volks-Ztg. (G. F. Das- 
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Mandelstamm & Co. 

Mann, Gebr. 

Marschner & Stephan 

Maschning & Kantorowicz 

Maurer & Dimmick 

Mesch & Lichtenfeld 


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Militär- Verlagsanstalt 
Mitsching, Hermann 
Mittler, E. S., & Sohn 
Möhl, Herm. 

Möller, Wilhelm 


Moser, W. 
Moriz & Kummer 
Mosse, Rudolf 


Müller, Carl Hermann 

Münch's Buchdruckerei 

Muskalla, Hugo 

National-Zeitung, A.-G. 

Nauck'sche Buchdruckerei 

Nespital, Julius 

Nietack, F. W. 

Nordd. Buchdr. u. Verlags- 
anstalt 

Ockler, Carl 


Oldenbourg, Martin 
Osnabrücker Papierwaaren- 
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Ostermann, Otto 
Ostrowski, A. 
Pakuscher, L. 
Pass & Garleb 
Paul. A., & O0. 
Paul, Bernh. 
Perbandt, F. von, & Co. 
Petzel & Stransfeldt 
Pilz, Wilhelm 
Pörtner, Richard 
Pormetter, W. 
Posekel, F. 
Posewitz & Babst 
Prehn, Max 
Preuss, J. S. 
Prüfer, Carl 
Radetzki, Gebr. 
Rares, Jacob 
Regenhardt, C. 
Rehfeldt, Max 
Reimann, Ernst 
Reinke, Robert 
Remmler, Hugo, Dr. 
Reuter & Siecke 
Riefenstahl, Zumpe & Co. 
Rieger, Emil 
Rinka, Otto 
Röwer, W. 
Rohde, Robert 
Rosenbaum, Julius 
Rosenbaum & Hart 
Rosenthal, Franz 
Rosenthal Nachf.., A. 
Rosenthal & Co 
Rosollek, Gebr. 
Rother, Joh. 
Rupertus, ‚Franz 
Salewski. Carl 
Sayffaerth, Alb. 
Schade, A. W. 
Schade, Gustav Otto Francke), 
Schaefer & Rosenfeld 
Schäfer, Wilhelm 
Scharowsky, A. 
Scheibel, Emil 
Schenck, Gustav, Sohn 
Scherokosz, H 
Schirmer, Friedrich 
Schlesinger, E. 
Schlosser, F. 
Schmidt, A. 
Schmidt, Bruno 
Schmidt, Hermann 
Schmitz & Bukofzer 
Schneider, A. 
Schneider, Louis, & 
G. m. b. H. 
Schneider & Wangerin 
Scholem, Arthur 
Scholem, Siegtried 
Schrinner, M. 
Schroth, Robert 
Schultheiss-Brauerei 
Schultz, Ludwig 
Schultze & Mayr 
Schulz & Co. 
Schumacher, L. 
Schwartz, Otto 
Schwarz, Alb. 
Schwarz, L. 
Schwartz, O. C. L. 
Senss, Wilh. 
Seydel, A., & Co. 
Siebenmarck, W. 
Simion, Leonhard 
Sittenfeld, Julius 
Sporkenbach, Otto 


Co. 


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Berlin. Westphal, Franz 

Wiedenhöft, Emil 

Wiegandt, Carl Georg 

Wiegler Nachfl, Chr. 

Wilhelm & Brasch 

Windolff, J. 

Winser, A. 

Wisch, Carl 

Woellmer, Wilhelm, Schrift- 
giesserei 

Wolfi, Adolf 

Wolffsky, Max 

Wolkewitz, Hermann 

Zacharias, Paul 

Zeidler, Hugo & Hermann 

Zimmermann, Alb. 

Zitelmann, Heinrich 

Zorn & Jacobi 

Zumpe, Adolf 

Bernburg. Berger, Alwin 

Dornblüth, Otto 

König, Alfred 

Querchfeld, B., & Sohn 

Wieprecht, M. 

Berne. Bessin, Max 

Berneck. Teichmann, Oskar 

Bernstein (Neumark). Plauz, J. 

Beuthen (Oberschl.) Immer- 
wahr, M. 

Kamm, Wilhelm 

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Keil, Ernst 

Nothmann. Moritz 

Wylezol, B., & Co. (R. Feist) 


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Scheffold'sche Buchdruckerei 
(J. Schick) 


Biebrich. Schandua, J., & Co. 

Biedenkopf. Heinzerling'sche 

Buchdruckerei 

Bielefeld. Becher, Heinrich 

David, Ernst 

Gundlach, E. 

Kampmann, Heinrich 

Maninger, Carl 

Schumann & Co. („Volks- 
wacht“) 

Siedhoff, Ernst 

Veliagen & Klasing 

Bingen (Rhein). Polex, Wilh. 

Bischofswerda. Klepsch, Paul 

May, Friedrich 

Schneider, Georg 


Blankenburg (Harz). Buchdr. 


d. „Harz-Ztg.“ (Karl Uebe) T Bretten. 


Kirch r, Otto 
Blankenburg (Schwarzb.-Rudol- 
stadt). Meyer, Aug. 
Blankenese. Detje & v. Helms 
Kröger. Johs. 
Blasewitz b. Dresden. 
Alwin 
Steinkopff & Springer 
Bleckede. C. Grosse’s Buch- 
druckerei 
Bochum. Administration des 
„Wiarus Polski“ 
Bon er Anzeiger, Dierichs 


0. 
Fasbender, J. W. 
Hoppstädter & Co. 
Märkische Vereinsdruckerei 
Möiler, Heinr. 

Seippel, Max 

Völlme ecke, C. 
Bönnigheim. Salber, N. (Michels- 
berger Warte) 
Bojanowo. Buchdruckerei 

Provinzial- Verwaltung 

Bopfingen. Palm, G. 
Borghorst. Strathmann, C. H. 
Borna. Noske, Robert 

Reiche, Albert 
Bottrop. Schulte, Franz 
Brake. Auffurth's Buchdruckerei 

Lehmann, Adalbert 
+*Bramsche. Brauer's Buchdr. 
Bramstedt. Paustian, C. 
Brand b. Freiberg. Kluge, Hch. 
Brandenburg (Havel). Branden- 

burger Ztg.(0.Sidow & Co.) 

Genths. Emil 

Kahle & Co. 

Matthes, Gustav 

Meyerheim, B. 

Schiemann & Co. 

Wiesike, J. 


Arnold, 


der 


Staatsbürger-Zeitung, G. m. Braunschweig. Appelhans, E., 
b. II & C 


Stahl, C. 

Stankiewiez, P. 

Starcke, J. F. 

Star Printing Office 

Stoebe, R. F. 

Stolzenwald, M. 

Strauss, Adolf 

Stresow, Carl 

Streisand, Emil 

Teller, Albert 

Theinhardt, H. 

Thiele, Ernst 

Thomas, Karl O. 

Thormann & Goetsch 

Timm, Anton 

Trowitzsch & Sohn 

Ullstein & Co. 

Unger, Alfred 

Unger, Gebr. (Th. Grimm) 

„Union“, Berl. Buch- u. Zei- 
tungs-Druckerei, G. m. b. H. 

Urbahn, Rudolf 

Vaterländische 
stalt (D. v. Oertzen) 

Vereinigte Buchdruckereien 
Köppen & Wernitz 

Vetter, M. 

Vogeľs Buchdruckerei 

Wagner, Wilhelm 

Waldowsky, Otto 

Waltenberg, Carl 

Walter, Otto 

Weber, Franz 

Weber, H. A. 

Weichert, A. 

Wenzel, Otto 

Werner & Schumann 

Wernicke, Anton, & Co. 

Wertheim, E. 


Verlags-An- | Bremen. 


Co. 

Bischoff, Heinrich 
Bosse, Fr. 
Dessau, F. 
Göbecke & Preusendanz 
Grossklaus & Strube 
Günther, A. 
Hildebrand, J. 
Herzogl. Waisenhaus-Buchdr. 
Kirchen, Adolf 
Krampe, Julius, Hofbuchdr. 
Limbach, Albert 
Meyer, Joh. Heinr. 
Neueste Nachrichten (H. 

Lauer) 
Oeding, Hans 
Prestele & Friedrichs 
Sievers, H & Co., Nacht, 
Stottmeister, L., & Co. 
Vieweg, Friedr, & Sohn 
Westermann, George 
Ziekfeldt, A. W. 
Ziekfeldt & Andres 
Bodenstedt, A. C. 
Bremer Tageblatt 
Brinner, A. G. 
Diereksen & Wichlein 
Engelke, Heinr. 
Frese, Joh. 
Frese, Heinr. 
Geffken, Chr. & Co., 
Gerst, Ed. 
Grube & Dathe 
Guthe, A. 


— 


| Celle. 


Verzeichnis der Buchdruckereien des Deutschen Reiches 


Zusammengestellt vom Tarifamt der Deutschen Buchdrucker in Berlin SW. 48, Friedrichstrasse 289. 


Bremen. Hunckel, G. 

Kempe, H. 

Koch & Lüken 

Landmann, Richard 

Mack, L. 

Meierdirks, C. H. 

Nössler, Max 

Ordemann Söhne, N. A. 

Bahn . 

Reiners & Orlop 

Schünemann, Carl 

Seemann, H. 

Suhling, Hermann 

Vahland & Co. 

Vroom, J. H. 

Bremenried. Kimpel, Fr. X. 
Bremerhaven. Bremerhavener 
Zeitung 

Haverkamp, A. 

Krause & Randermann 
Bremervörde. Peters, A. 
Breslau. Brass, Jaques 

Breslauer Genossenschafts- 

Buchdr., E. G. m. b. H 

Dülfer, Carl 

Freund, Leopold 

Galle’s Dr. R., Buckdruckerei 

(Paul Förster) 
Grass, Barth & Co. (W. 
Friedrich) 

Gutsmann, Otto 

Hoferdt, Julius, & Co. 

Jungfer, F. W. 

Korn, Wilh. Gottl. 

Kornicker, Max 

Lilienfeld, S. 

Nischkowsky, R. 

Nowack, Paul 

Peterson, Erich 

Proskauer jr., H. 

Schatzky, Th. 

Schenk, Benno 

Schenkalowsky Nachf., Georg 

Schiller, © 

Schlesische Buchdruckerei, 

Kunst- und Verlagsanstalt 

Schlesische Volkszeitung, 

Verlag und Druckerei 
Stenzel, Adolf, vorm. Brehmer 
& Minuth 

Sternberg, Wolff 

Tietzen, Hugo Conrad 

Werle, F. A. 

Wiskott, C. T. 

Zimmer, Herm., & Comp. 

„Zum Gutenberg“ (Schreiber) 
Leitz, Franz, Söhne 
Brieg. Kubisch, R. 

Loewenthal, W, 

Briesen (Westpreussen). 

Gonschorowsky, Paul 
Brilon. Meyer, Joh. 

Broich b. Mühlheim. Schaake 
& Wilterhaus 
Bromberg. Dittmann, A, 
Gruenauer’sche Buchdr. (O. 
Grunwald) 
Bruchsal. Katz, Oscar 
Stoll, M. J. 
Weber, D. 
* Brunsbüttelhafen. 
Buchdruckerei 
Buchau. Landsee, jr., Rudolf 
7* Bühl (Baden). Buchdruckerei 
des „Acher u. Bühler Bote“ 
(Schindler) 

Röger's Buchdruckerei 
Bünde. Vornbäumen, H. F. 

Winter & Meschett 
Züsum. Clausen, Wilhelm 
Bützow. Paetow, M. 

Bunzlau. Fernbach, L. 

Voigt, C. A., Buchdruckerei 

Burg Magdeburg). Buchdr. A. 
Hopfer 

Fischer & Eisenhart 

Lincke, Carl 

Schultze, Wilhelm 
Burgau. Baur, Georg 
Burgdorf (Hannover). 

Rumpeltin, W. 
Burglengenfeld, Maul, P. 
Burgstädt. Schmidt, Reinh. 
Burkhardtsdorf Schreiber, Bruno 
Buxtehude. Vetterli, J. 


D.. Hinz’ 


©. 
Callies. Müller, G. 
Calw. Carl, E., Wittwe 
Cannstatt. Bosheuer, Louis 
Mann, J. 
Rapp'sche, G. F., Buch- 
druckerei 
Carlshafen. Joos & Birkenmaier 
Carthaus (Westpreussen). Ehlers, 
Otto 
Cassel. Aktiengesellschaft für 


pharmaceut. Bedarfsartikel 
(vorm G. Wenderoth) 
Baumann & Co. 
Buchdruckerei Gutenberg 
Döll, L. 
Drewfs & Schönhoven 
Drubel & Comp. 
Faubel & Co. Nachf. 
Gotthelft, Gebr. 
Hof- und Waisenhaus-Buch- 
druckerei 
Müller, Gebr. 
Otto, Johannes 
Röttger’s Buchdruckerei 
Scheel, Friedr. 
Schlemming, Wilh. 
Siebert, H. 
Thiele, Carl 
Nachf.) 
Trömmer, Richard 


\ 


Aug. (Föbus 


Verlagshaus der deutschen 
Baptisten (Oncken Nachfl.) 
Weber & Weidemeyer 
Caternberg. Gebr. Grewer 
Grossgebauer, W. 


Hamburger Buchdr. u. Verl- Charlottenburg. Buchdruckerei 


Anst., Auer & Co., Filiale 
Bremen 

Hauschild, H M. 

Homeyer & Meyer 
Humburg, B. 


Gutenberg 
Fänger & Heimann 
Gertz, Adolf 
Goerke, Otto, & Co. 
Krebs, Aug. 


nwohner, * die Ausnahme aus dem $ 33, Absatz 1 für Städte bis zu 6000 Einwohner. 


ET Mai 


Charlottenburg. Münch, E Dortmund, Krüger C. L. 


Traumüller, J 

Weber, Hermann A. 
Chemnitz. Adam, Wilhelm 

Beschnitt, H. 

Christoph, Hermann 

Flath, C. Otto 

Geidels, J. W., Buchdruckerei 

Gerstäcker, R., & Sohn 

Geyer, Hilscher & Co. 

Girardet, Hendel & Co. 

Heyde, Gebr. 

Körner & Lauterbach 

Lamprecht, G. 

Landgraf, Emil 

Lohse, Max 

Ludwig, C. G. 

May, Clemens 

Mittag, Carl 

Müller, Richard 

Neubert, L. 

Oschatz, Richard 

Schmidt, Emil 

Schmidt, Gebr. 

Schuster, Richard 

Seidel & Naumann 

Seyler, Theodor 

Tetzner & Zimmer 

Weidig, Bruno 

Wiechert, Carl 

Wiede, Alexander 

Wilisch, Hugo 
Christiansfeld. Martin, Friedrich 


Cloppenburg. Imsiecke, Herm. 

Coburg. Dietz’sche Hof buch- 
druckerei 
Dorn, Ernst 

Kirchhoff, Otto SE 
H., & Co .) 


Cölln (bei Meissen). Simon, H. 
Cöthen (Anhalt). Buchdruckerei 
Aug. Preuss 
Dünnhaupt, Paul 
Schumann, Robert 
Colditz. Heinke, William 
Corbach. Bing, Wilh. 
Cosel. Radecker, Arthur 
Cottbus. Heine, Albert 
Crailsheim. Reichelt, Ewald 
Richter, Aug. 
Crefeld. C. Busch du Fallois 
Söhne 
Casaretto, Gustav 
Crefelder Druckerei u. Ver- 
lagsanstalt (Bürger-Zeitg.) 
Finck, J., & Co. 
Gassmann, Hugo 
Greven, Wilhelm 
Halfmann, Heinrich 
Hohns, G. A. 
Kramer & Baum 
Mahler, Hermann 
Müllemann & Bonse 
Potthoff & Büschgens 
Rave, W. 
Rehmann, Adolf 
Crimmitschau. Böttcher & 
Neumerkel 
Popp, C. Bernh. 
Raab, Robert 
Cronberg (Taunus). Andrée, A 
Cronenberg (Düsseldorf). 
Eckers, J. 
Cüstrin. Nigmann, C. 
Cuxhafen. Rauschenplat, 
& Sohn 
Vorrath, Ernst 


G3 


D. 


Dachau. Mondrion, Franz 
Dahlen. Irrgang, K. 
*Dam-Hast. Weidlich, Joh. 
Danzig. Dannemann, M. 
Danziger Neueste Nachricht. 
Kafemann, A. W. 
A. Müller vorm. Wedel'sche 
Hof buchdruckerei 


Dargun (Mecklenburg.) Voss, 
Geor 

Darmstadt. Bekker'sche, E., 
Hofbuchdruckerei 
Brill, H. 


Dr ucker ei d. Neuen Hessisch. 
Volksblätter 

Gebr. Edeimann 

Grab, J 

Haun, Chr. 


Herbert, Joh Conr., Hof- 
buchdruckerei 
Hohmann, H., Hofbuchdr. 


Kichler, Heinrich, Hofbuchdr 
Kunze, C 
Langnes, Fr., Hofbuchdr. 
Leinberger, A. 
Leske, C. W. 
Leuthner, J. Ph. 
Menzlaw, Heinrich 
Otto, G., Hofbuchdruckerei 
Papierbaus Elbert 
Sachs, Val. 
Schmitt, J. G. 
Schneider, Georg 
Simon, L. 
Uhde, Herm. 
Wittich'sche, L. C., Hof buch- 
druckerei 
Daxlanden. Moos, Jos. 
Deggendorf. Ditsch, Adolf (Kürzul) 
Delitzsch. Walter, C. A 
Delmenhorst. Rieck, Siegfr. 
Derschlag. Frau Wilh. Bellingrodt 
Dessau. Anhalt. Buchdruck 
Gutenberg, E. G. m. b 
Art'l, H. S. 
Dünnhaupt, C., Hof-Buchdr. 
Franke, H 
Petruschka, Franz 
Weniger & Co., Hofbuchdr. 
Detmold. Dormeyer, Max 
Heynke, Gustav 
Meyer’sche Hofbuchdruckerei 
Preuss, Fr. 


Deuben. Kühn, Moritz 

Deutsch-Piekar. Czerniejewski, 
Stanislaus 

Dieburg (Hessen). Wittmann, 
Wilhelm 

Diessen. Huber, Jos. C. 

Diez (a. d. Lahn). Günther, 
Gustav 
Sommer, H. Chr. 


: 311 Jan! eo. Wat ror H d d 
l * Wiilenpui Sn e LOLLE OL LOUIS 
pady? 75 x i 2 H 
e 3 i 
Weidenbach, E. 


Bilger, A. 
Dillingen (Bayern). Keller, J. 
Kolb, A. 
Dingolfing. Hils, S. 
Dippoldisw alde. Jehne, Carl 
Dis 356 D. Beue ke, H. 
öbeln (Sachsen). Kröner, H. 
Lux, Heinrich 
Dömitz (Mecklb.). Helfer, Ernst | 
Dohna. Schindzelors, Paul 


Donauwörth. Auer, L., Buc 
Krieger, A. 
Dortmund. Bellmann & Midden- 
dort 
Dieckmann, H. 
Eisenstein & Horn 


EINEN SR: SST mr CA GEN Ss Ee d SC Sr * 


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D 


Dresden. 


Meyer, Hermann 

Rhein.-Westf. Arbeiter-Zeitg. 
(A. Gerisch) 

Ruhfus, Fr. Wilh. 

Schanzer, Victor 


Dorum (Bez. Bremen). Druck- 


Genossenschaft 

Albanus’sche Buchdr. 

Ander, Ad. „Verlagsbuchhdlg. 

Andreas & Scheumann 

Badt, L. 

Baensch, Wilhelm 

Barth, Rudolf | 

Becker, O. & R. 

Brummer, Wilh. 

Buchdruck. d. Dr. Ae schen 
Stiftung 

Cäsar, Otto 

Clausen. E. 

Deutsche Wacht, A -G. 

Dietrich, R. H. 

Dresdener Eise Zeitung 
(Fr. Siegfr. Kaiser) 

Dresdener Verkehrs-Anstalt 
Hansa 

Drobisch, Moritz | 

Engelmann, Carl 

Franke, Otto 

Freyer, E. L. 

Gärtner, C. Rich. (Heinr. 
Niescher) ii 

Glöss, F. W. 

Golbs & Schiller ` 

Grünberg, H. l 

Gümber, Ludwig 

Gutzmann’sche Buehdruck: 

Heinrich, C. 

Heinrich, Ferdinand 

Ilenkler’s, Hellmuth, Buchdr. 

Hermanns, Fr. h 

Herrmann, Paul 

Hille, Albert 

Hoch, Otto 

Hofmann, E Moritz 

Huch, Julius In 

Hühn, Waldemar 

Kaden & Co. | 

Klemich, Louis | 

Kluge, Friedrich Paul 

Kögel, F. Otto 

Krötzsch. Richard 

Krütze, Paul 

Kühn, Otto, & co | 

Kunstdrucker eiUnion, Herzog 
& Schwinge 

Laube, Oskar 

Lehmann’sche Buchdrucker ei 

Lehmann & Opitz 

Liepsch & Reichardt 

Löffler's, 9 Buchdruck. 


Lommatzsch, F. (A. Schröer) 
Meinhold, C. C. & Söhne 
Meyer, Ed. | 


Meyer, Ernst H. 

Morgenstern, R., vorm. J. 
Schwab 

Münchmeyer, H. G 

Neubert, Oswal 


Nobis, J. A er, ekerei 
Oettler, E. 
Pässler, Johannes 


Philipp, Josep 

Piersons, E. NN 

Rache, Albin 

Ramming’sche Buchdruck. 

Reichel, Julius 

Risse, Alwin 

Röder, GR 

Römmler & Jonas 

Sächsische EECH und 
Verlags - Anstalt, ee Or, 
Quidde & Co. 

Schönfeld, Arthur 

Schoenteld, Hermann 

Schulze, H. B. 

Siegel, Oscar 

Staub, F. L. 

Teubner, B. G. | 

Thiemig & Möbius 


Tittel., F., Nachf. (Kreyss & 
Kunath) 

Uhlmann, Ernst Oswald, & 
Sohn f 


Ulrich, Woldemar 
Walther, Albert 


Wolf, Adapa | 

Zocher, & R. | 
| Dugwe e Gasen J. Unter- 

kel | 

Dülken. Daten Ier Zeitung 

Kugelmeier, F. W. 
Dülmen. Pütz, C. 
Düren. Dutz, Wilhelm 

Hösch, Eug., & Orthaus 


+* Dürkheim a. H., Rheinsberger. 
Dürr menz-Mühlacker. Elser, Carl 
Düsseldorf. Bleifuss & Co. 
Bockmühl & Bergerhoff 
Düsseldorfer Verlagsanstalt 
(A.-G.) Neueste Nachrichten 
Gerlach & Co., J. B. 
Hoch, Hub. 
Königl. Hofbuchdruckerei L. 
Voss & Co. 
Lintz, Ed. , 
Schmitz, Joseph ` ` 
Duisburg. Buschmann, Albert, 
Friedrich-Wilhelmstr. 
Dietrich, Johannes 
Echo v. Niederrhein 
Eisel & Meine 
Ewich, Joh. 
Lochmann, Fr. 
Mendelssohn, M. 
Schenk, G. 


E. 


Ebern. Hitzler, Josef 
Ebersbach i. Sa. Oberlausitzer 
Gen. ‚Buchen: e. G. m. b. H. 
Strobach, Franz 
Ebersberg 80 hmidle, Carl | 
Eckernförde. Schwensen, J. C. 
Edenkoben. Mietens, H. | 
Eggenfelden. Gässler, Franz | 
Uri, Alexander, Rotth. Anz. 
+*Ehrenfriedersdorf. Heerde, 


| 
Otto | 
Löseke, Otto Adolpk | 
Ribu KÉ annebohn, E. 
orf. Schrei 


kic he ibauer, Kaspar 
~ ist; 24 tt. 


Brönner, Ph. (A. 

Ho ‚rnik) 

Daentler, M. 

Einbeck. Boden & Sqhumann 
Feist, C 
Sehroedter, J. 

Einsiedel. GE Karl 

Eisenach. Eisenacher Da: gespost 

(Kühner) 

aue, Arth 


Eise J K altenbach Paul 

SE ehlings, W.] Nachf. 
C Be Bec kan 

Eislel der Kloeppel, August 

kitorf. Schum acher, G 

Elberfeld. Grimpe, Heim. 


Schulte, Carl 


| R 


Ellerbeck. Dahm, H. A. F. 
Ellrich. Krause, Gustav 
T* Ellwangen. Abele. Jos. Ferd. 
*klmshorn. Bramstedt, Gebr. 
Groth, J. M. 
Schüthe, J. 
Volbehr, C. 
Elsfleth. Zirk, L. 
Eltville. Boege, A. 
Emden. Gerhard, A. 
Emmendingen Druck- u. Ver lags- 
Gesellschaft, vorm. Dölter 
(A.-G.) 
Endersbach. Enzig, Richard 
Eugen (Baden). Th. Schneider’s 
Buchdruckerei 
Eppendorf (Sachsen). Schle- 
singer, H. A. 
Frohberger, Julius 
Friedrich 


Erfurt. 
Kirchner, 
Kunath. Oscar 
Luther. Martin 
Moos, Eduard 
Reisshaus & Co. 

Wellendorf, M., & Sohn 
Wittnebert, Fr. 

Erlangen. Jacob GE Th. 
Junge & Sohn 
Vollrath, August, Königl. b. 

Hofbuchdruckerei 
Eschweiler. Büttgen, Jean 
Esens EN): Metteker 

& Söhne, C. L 

Essen (Ruhr). Boeckling & Müller 
Fedter, Joseph 
Fredebeul & Koenen 
Halbeisen, F. J. 

Schoreck, Eugen 
Verlag der Neuesten Nach 
richten (Boeckling & Co.) 

Esslingen. Bechtle, Otto 
Harburger’sche Buchdruck. 
Langguth, Wilh. 

Scheuing, Emil 

Schlör, G 

Schreiber, J. F 
Ettenheim (Baden). Leibold, F. X. 
Ettlingen. Barth, R. 

Haefner, V. 
Eutin. Struve’ s, G., Buchdruck. 


F. 


Falkenstein i. V. Buchdruckerei 
„Vorwärts“ (Künzel) 
Tischendorf, Cl. 

Fechenheim. Schack, H. G: 

Fehrbellin. Roth, Georg 

Feuerbach b. Stuttgart. Kraut,J.L. 
Oehler, 

Weber, Ernst 
Fiddichow. Römer, Hugo 
Finsterwalde. Bruno Reiche 
Nacht. (Paul Schulz) 

Flensburg. Funke, Gebr. 

Kaack, Jobs, 
Laban & Larsen 
Langholz, Peter 
Maass, L. P. H. 
Meyer, J. B. 

Möller & Rasmussen 
Schmidt, Emil 
Thordsen, Thomas 

Flöha (Sachsen). Peitz, A., & Sohn 

Forchheim. Streit, F. AR 

Forst (Lausitz). Brede, Theodor 
Buder, Chr., & Comp. 
Hoene, E. 

Frankenberg (Sachsen). Reisel, 

Lothar 
Rossberg, C. G. 

+ Frankenhausen. Krebs, Emil 

Frankenthal. Albeck, Friedr. 
Meissner, A. 

Frankfurt a. M. Adelmann, 
Baist, Reinhold 
Bauer’sche Giesserei 
Baumbach, Rupert 
Bieler (Main- u. Niddabote) 
Boch & Englert 


C. 


Brönner's, H. L., Druckerei 


Dauth, H. J. 

Deitz, Lüder 

Eck, M., Nachf. 

Enz & Rudolph 

Key, Gebrüde 

Frankfurter Geschättsb ücher- 
Fabrik (S. Stiefel) 

Frankfurter Societäts - 
Druckerei, G. m. b. H. 

Gebrüder Weber 

Golde, Louis 

Gottlieb & Müller 

Grieser, E. 

Heil, Anton 

Honsack, Fr 

Honsack & Co. 

Horstmann's, G., Druckerei 

Horstmann, H. & G. 

Kaufmann, F., & Cie 

Kazen, M. 

Kern & Birner 

Kinkel & Kassel 

Klimm, August 

Knauer, Gebr. 

Kornsand & Co. 

Krebs, Benjamin, Nachf. 

Kumpf & Reis 

Kunz & Gabel 

Lauckert, Gustav 

Limpert, Hch. 

Löber & Co. 

Ludwig, F., Nacht., 
Jaschke 

Ludwig & Mayer 

Maubach, J., & Co. 

Maus, Heinrich 

Mondrion, Karl 

Münch, Ph. E. 

Naumann's, C., Druckerei 

Nebhuth, G. A 

Ohl, Heinrich 

Ostervieth, August 
Ritter Carl 

Rue BO Heinr. W. 

Schaub, ir 

Sehirmer & Mahlau 

Schmidt, 8090 

Schmidt & Kobisch 

Schock, C. E. 

S e Flinsch 

Schrodt, Joh. 

Staudt, Gebr. 

N bie N, \seDl 
tritt, August 

Theis, Carl 

Theissinger, 

Union- Drücke rei, 

Urban, J. & H. 

Voigt & Gleiber 

Weisbrod, August 

Werner & Winter 

Frankfurt a. O0. Beholtz, Paul 


Raim und 


Gottfr. 
G. m. b. H. 


Frankfurter Lokal -Anzeiger 


(Dr. Kleinpaul) 
Schmidt, Albert 
Ulrich’s, Carl, Nachf. 


Vogel & Neuber 


Hi) TG 


Geissler, L. C. 
Gerlach- 


*Frauenstein. 
Freiberg (Sachsen). 
sche Buchdruckerei 
Gutmann, Carl 
Mauckisch, Ernst 


Richter. Gustav 
Freiburg (Breisgau). Charitas- 
Druckerei (Joh. Vollmer) 
Epstein. Heb. 
Henn, Carl 
Kuss, Carl 
Kuttruff, Ernst 


Lauber, D. 
Lehmann’s Nachf, Chr. (U. 
Hochreuther „Breisgauer 


Zeitung“) 
Poppen, H. M., & Sohn 
Stöcker, Chr. 
Wagner’sche, C. A., Buch- 
druckerei 
Freiburg (Elbe). Umlandt, Georg 
Freiburg (Schlesien). Rieck’sche 
Buchdr. (F. W. Schröter) 
Freising. Dr. F. P. Datterer 


& Co. 

Freudenstadt. Graf, G. 

Freyung v. W. Schauberger, 
Andreas 

+* Friedberg (Bayern). Wendel- 
stein, C. 

Friedeberg (Neumark). Eiser- 
mann, E. 

+*Friedeberg a. Queis. Dresler’s 
Buchdruckerei 

Friedenau. Brücker, Hermann 


Schultz, Leo 
Friedland (Mecklbg ) Walther, W. 
Friedriehsberg (bei Berlin). 

Eltze, Hermann 
+*Friediichsha en. Böller, Th. 

Lincke, A. (R. Gessler) 
Friedrichsroda. Böttger, Heinrich 

Hofbuchdruck. Jac. Schmidt 


& Co. 
Fritzlar. Huhn, B. 
Frontenhausen. Zeitler, Jos. 
Fürstenberg (Mecklenburg). 


Werkmeister, G. 
Fürstenhere (Oder). Coler, Georg 
Fürstenfeldbruck. Sighart, 
Fürstenwalde (Spree). Richter,H. 
Fürth (Bayern). Krauss, Mich. 

Lion, L. 

Loewensohn, G. 

Nordbayerische 

Willmy) 

Schröder, Albrecht 

Fulda. Arnd, J. J. 


Atg. (F. 


G. 


Gaarden (Holstein). C. H. Jebens 
* Gadebusch. Brasch, Karl 
Gandersheim. Hertel, OPE; 
Gardelegen. Könecke, Julius 
Garding. H. Lühr & Dircks 
Garmisch, Adam’s A., Verlag 
Geestemünde. Nordsee- Zeitung 
(A. Schultz) 
Remmler & v. Vangerow 
Unterweser Buch- u. Kunst- 
druckerei (Gust. Niebling 
& Co.) 
Geisenfeld. Meindl, Anton 
Geisenheim. Determeyer, C. 
Geislingen (Steige). Maurer’sche 
Buchdruckerei 
Geithain. Melzer, Carl 
Gelenau. GH (Gelenauer 
Zeitung) 
Nene Wettig, Oskar 
Gelsenkirchen. Bergmann, Wilh. 
Bertenburg, Carl 
Dienst, K. 
Klestadt, R. 
Scholz & Co. 
Gemünden a. M. Hofmann, G. H. 
kengenbach. Oechslein, G. 
Genthin. Donath, E. 
Schenke'sche, Alb., Buchdr. 
Gera (Reuss). Bollmann, C. 
Buhr & Draeger 
Fisahn & Habenicht 
Fischer, A. E. 
Geraer Verlagsanstalt und 
Druckerei 
Giinther, Ernst 
| Hofmann, Theodor 
Schmidt, Hermann 
Stroh, Hermann 
Gerabronn. Rückert, M. 


Gera-Untermhaus. Köhler, Fr. 
Eugen 
* Gerbstedt. Schönberg, Rich. 


Geringswalde. Beck, Ernst 
Gernsbach. Winkel, Jos. 
Gerresheim. Gerresheimer Ztg. 
(H. Loevenich) 

Gevelsberg. Neukirchen, Karl 
Geyer. Kreutel, Bernhard 
Giebichenstein. Gross & Schlegel 
Giengen (Bronz), Meisenburg, 


tto 
Giessen. Brühl’sche Univ.-Buch- 
u. Steindruckerei (Pietsch 
Erben) 
Keller'sche, W., Druckerei 
(H. Klebert) 
V. Münchow'sche Hof- und 
Univ.- Buchdruckerei 
Ottmann, Eduard 
Weinert, J. 
Glatz. Arnestus Druckerei 
Bartsch & Wolf 
Schirmer, L. 
Glauchau. Dulce, R. 
Schröder, Arthur 
Gleiwitz. Stephan, Gustav 
Glogau a. 0. Flemming, Carl 
Glogauer Druck. -Verein A.-G. 
Glückstadt. Augustin, J. J. 
Gmünd (Schwäbisch) Fr. Löchner- 
sche Buchdruckerei 
Scharpf & Kraus 


Gnesen. Baensch & Wnukowski 
Uöggingen. Schmid, A. 
Göppingen. IIlig & Müller 
| Löc hner, Gust A* 
Mayer's, Leon old Nacht. 
Rung, Jean 
Görlitz. A.-G. Görlitzer Nach- 


richten u. Anzeiger 
Gretsel, H. 
Hoffmann & Reiber 


Kabitz, Julius 
Reineke, M. 
Starke C. A. 
Gössnitz. Kirmse & Wagner 


| Göttingen. Dieterich’sche Univ.- 


Buchdruckerei (Kaestner) 
Hofer, Louis 
Huth, E. A. 
Golssen, Hoffmann & Seiger- 
schmidt 
Gotha. Bock, W. 
| Engelhard-Reyher’sche Hof- 
Buchdruckerei 


Gothaische Verlags - Anstalt 
(vorm, Perthes) 
Stollberg’sche Buchdruckerei 


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$ Gotha. Verlagsanstaltu De Hamburg, 


Gothaische Landes-Ztg.“ 
(H. Bartholomäus) 
Wechsung, Th. Herm. 
Gottesberg. auboi Carl 
Hensel, Oskar 
Grabow (Mecklb.) Hopp, Aug. 
Gravenstein. Petersen, Hans 
Greifswald. E. Pally Nacht (E. 
Müller) 
Greiz. Henning, Otto, Hof- 
buchdruckerei 
Griesheim (Darmstadt). 
Bassenauer, V. 
Griesheim ( Main). Bölke, Emil 
Grimma. Bode, Friedr. 
Schiertz, Julius 
* Grimmen. Kleinowsky, W. S. 
Zi Groitzsch. Reichardt, G. 
Gronau i. W. Gronauer Nach- 
richten (Joh. Schievink) 
*Grossbottwar. Grossmann, J. G 
Grossenhain. Baumert & Ronge 
Starke, Hermann 
Starke & Sachse 
Gr.-Gerau. Mock, J. P. 
Wellmer, Rudolf 
Gr.-Lichterfelde. Unverdorben, J. 
Wallmann's Verlag 
Gr.-Ottersleben. Schwab, A. 
Gr.-Zimmern. Stumpf, Bernh. 
Grüna. Clauder, Curt 
Grünberg i. Schl. Hauptstock, 
Hans 
Grund. Ludwig, Max 
Guben. Koenig Albert 
Lein, J. Bruno 
Gütersloh. Schmäling & Ohl- 
brock 
Gundelfingen. Schrem, Matth. 
Ganzenhausen. Albrecht & Burk- 
hardt 
Waizmann, Ph. 


H. 
Haan. Buchdruckerei Wilh. 
Wölfer 
Habelschwerdt. Franke's Buch- 
handlung 
Groeger, Emil 
Hadamar. Demer, J. H. 


+*Hadmersleb‘n. Luther, E. 


Hagen Bald & Krüger 
Brockert, F. L. (Hagener 
Kreisztg.) 


Butz, Gustav 
Linden, Robert 
Schürmann, Karl 
Hainichen. Hoffmann, G. C. 
Kuhn, Robert 
Halberstadt. Bange, Aug. 
Doelle, C., & Sohn 
Gutenberg- Buchdruck. Bange 
& Schulze) 
Herrschaft, Notter & Co. 
Hoerlings Wwe. (Bäseler) 
Meyer, H. 
Halle (San e). Buchdruckerei 
des Waisenhauses 
Feld & Co., Emil 
General-Anzeiger (W. Kutsch- 
bach) 
Halle'sche Genossenschafts- 
Buchdruckerei, E. G. m. b. H. 
Hendel, Otto 
Karras, Ehrhardt 
Knapp, W 
Köhler, Hermann 
Müller, Gust. Ad. Miller & 
Wieske) 
Plötz’sche Buchdruckerei 
(R. Nietschmann) 
Pritschow, Carl 
Rode, Fr. (Inh. H. Hohmann) 
Rode, Friedrich, Augustastr. 


Schlesinger’ sche, S., Buch- Spillner, W. 

druckerei Hamm (Westfalen). e 
Schurade & Staemmler Eyring, Ch. 
Schwarz, Paul Griebsch, E. 


Strube, Otto 

Thiele, Otto 

Wischan & Wettengel 
Halle (Westfalen). Meyer & 

Beckmann 
Haltern, Hein, N. 
Hamburg. Actien gesellschaft 
5 Neue Börsenhalle“ 
Ackermann & Wulff Nachfl. 


1 B. ThE 
Holze, Jean 
Isermann, A. 
Janssen, Franz 
Jotkowitz, M. 
Kammerer. W. 
Kampen, Herm. 
Kayser, Conr. 
Rer & use 
indworth & Neuen 
Knackstedt & Ke, 5 


Koch, J. H., & Co. 
Köhler, A. Wye 
Korff, Emil 


Krogmann, Heinr. 
Krüger, Joh. 

Krüger & Diehl 
Küncke, C. L., Söhne 
Lange & Wendt l 
Lefèvre, A. 

Lehmann, J. H. O. 
Lehnert, Max 
Lessmann, M. = 
Löffier & 0e en 
Lüdeking, Gebr. 
Lütek: & Wulff 
Mählmann, J. M. 
M: ıhnkopp, C. 
Mannerow, J. H. 

Matthé, Wilh. ko 
Meissel, C. 
Meyer, 1 & Dieckmanr 
Meyer, H. G. 
Meyer, J. H. 
Michaelis. Herm. 

Müller, Conr. 

Niemann & Moschuek; 
Nissensohn, Siegfried 

Otto, C. H. J 

Persiebl, H. O. 

Philipsen, Martin 

Plesse & Lührs 

Pontt & v. Döhren 
Preilipper, A. 

Rademacher, F. W. 
Redding, Aug. 

Röper, Wilhelm 

Rösch, C. Th. 

Rosenberg. M. 

Rüter, J. C. H. 

Saldorf, M. ) 
Schacht & Westerich 
Scharnweber & Knoop 
Schlachter & Rühger 
Schmidt, Fr A. 

Schmidt, Julius 

Schöne, "August 

Schrader, H. G. F. 

Schröder & Jeve 


Meyer, 
& Kabel 


Schultz & Thiele Am 
Selig, Ad. ‚am! 
‘Starck, Fr. Y 
Steinhäuser, TG e it ke 
Stoltze, Oscar r 


Stoss, August | d 

Strüver & Wendt a 

Täschner, Max, Nachf. RE 

Thiele & "Pöhls 

Thomsen, Carl 

Thumann, ER 

Ueberwasser, B. 

Verlagsaustalt u. Druckerei 
Act.-Gesellsch. (vorm. J. F. 
Richter) 

Wichers, J. G. L. 

Wiegmann, M., & Co. 

Wolff, Wilh. 

Hamburg ` Barmheck. Schmidt, 


Hambur g- Hammerbrook. Voss, 
N. M. 


Hambur g- Horn. Druckerei des 
Rauhen Hauses 
Hameln (Weser). Kientzler, C. 


Klambt. W. W. (Ed.) 

Hanau. Kittsteiner, J. 
eydt) 

Lechleder & Stroh 

Waisenhaus-Buchdruckerei 
Hannover. Ahlteld, Heinr. 

Augustin, Carl Pr. 

Brager & Scherrer 
Culemann, Friedrich ` SC 
Dörnke & Löber Gi 


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Adler, C. 

Altschwager, Gebr. Eberlein, Aug., & Co. d 
Baade, W. Edler & Krische I“ 
Backhaus, Albert Göhmann’scheBuchdruckerei 
Bargsted & Ruhland (Fr. Diers) 


Basset & Co. Nachf. (Jos 


Grimpe, Aug. 


Hartmann & Co. 


Buscher) Grütter, Joset * 
Bauer, J. A. L. Hahn, Willy Ei 
Baumann, Max Hannov. Anz., A. Madsack 
Behn & Eckers & Co. ITN 


Beier, J. E. 
Bennich & Hollander 


Höltje, Heinrich- 


Berngruber & Henning Homann, Emil i 
Birkmann, H. Ph. Jaab & Kohlrautz 8 
Bitter, J. G., & Sohn Jacob, Gustav A: 
Braack, Otto Jänecke, Gebr. di 
Buchholz, CH O., W. Jürgens, g wi 
Carly, H. Klee, H. "eck 
Christians, E. A. Klindworth, Hof Druckerei 
Conström's, Paul, Verlags- König, J. G., & Ebhardt = 

anstalt und Druckerei Kothe, Ed. E 
Coutinho, J. Küster, Carl 2 
Deutschländer & Co. Nacht, Leunis, Rob. & Sohn Ge 
Diedrich, Gustav, & Co. Mette, C. \ 
Dobbertin, H. Meyer kacht, Louis e. 


Dölling, Otto 

Drexel, Gebr. 

Eckardt & Messtorff 

Feigenbaum, N. 

Franke & Scheibe 

Freese, Emil 

Freytag & Bielefeldt 

Friedländer, Adolph 

Gente, W. 

Genzsch & Heyse 

Gerhold, Julius 

Gimmerthal, Gebr. 

Girardet, W., Commandit- 
gesellschaft („General-An- 
zeiger“ und „Neue Ham- 
burger Zeitung") 

Glaeser & Sievers 

Göttsch, John & Co. 

Grandt, Heinrich 

Gräfins & Möller 

Grefe & Tiedemann 

Gremmer, Heinrich 

Grünwaldt, Georg 

Haase, Wilh. 

Haesen, Eugen 

Hamburger Buchdr. und Ver- 
lagsanstalt, Auer & Co. 

Hanseatische Druck- und 
Verlagsanstalt 

Helm, Wilh. 

v. Helms, Joh. 

Herbst, Julius 

Hillers, Hans 

Hintel, William 

Hirschhausen, E. 

Hirt, Ernst 


Molling, A., & Co. 
Münstermann, Hugo 
Oldemeyer, W., Nacht. 
Osterwald, H. 
Riemschneider, Wilhelm SG) 
Rodewald, Fr. à 3 
Rohland, E. SA 
Rosenthal, Erich $ 
Petersen, Richard 
Schäfer, Th. 
Schäuffler, Ed. 
Schlüter'sche Buchdruckerei 
Schrader, C. L. 
Schüssler, Carl 
Vereinsbuchdr., G m. b. H. 
Wasserkampf, Hans, & Co. 
Weichelt, Arnold 
Westen, Albert 
Wiener & Siemsen 
Wiese, J. F., & Ahlert 

Harburg (Eibe). Goltermann & 


Henne 
Weber, H. 

Harsleben. Briest & Kallmeyer 
Hartha. Gläser, Ernst Herm. 
Haselünne. Lammersdorf, Aug. 
Haspe. Schulte, Wilh. 
Hassfurt. Müller’s, Joh., Buchdr. 
Havelberg. Kärger, Fr. „ vorm. 

J. Hintze 
Haynau. Kraemer, Ed. 


Raupbach’s Nach. 
Suchanek, Th. 
Hechingen. Heitzmann, F. 


Sulger, R. 
Hecklingen. Rubien, Ernst 


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leide. Ebel & Sohn, J. A. 


Ebel, Wwe., R. (Heider Anz.) 
Pauly, F. | 
Verlag des „Heider Anzeiger“ 
Dörr, Hch., vorm. 
H. Herbst 
Emmerling & Sohn, Adolph 
-  Geisendörfer, E 
Hanzelky, J. 
Hölzer, Georg 
Hörning, J., Univ.-Buchdr. 
Pfeffer, Carl 
Rössler, Carl 
- Universitäts - Buchdruckerei 
u. Verlag (vorm. Ph. Wiese) 
Wettstein Nachf. (Knoblauch) 
Heidenheim a. Brz. Härlen, Adolf 
Rees, C. F. 
Heilbronn. Baier & Schneider 
Brok & Feierabend 
Hölbe, Gustav 
Landerer, A. 
Müller, C. F. 
Oehler’sche Buch- u. Kunstdr. 
Rembold, Carl, & Co. 
Schell'sche Buchdruckerei 
(Krämer & Schell) 
Weber, Otto 
Wulle, Carl 


Heiligenberg. Schober, Wilhelm 


Heiligenhaus. Kretzschmar, Otto 
Helmstedt. Appel, Carl 
Schmidt, J. C. 
Hemer. Ruthenbeck, E. 
Heppenheim (a. d. B.). Allen- 

dorf, G. 


Herford. Heidemann, Gebr. 


Seyler & Quentin 
Herne. Kartenberg, C. Th. 


e Herrnhut. Lindenbein, F. 
Hersbruck. Pfeiffer's Buchdr. 
"ees (Elster). Görner, 
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Hlitdorl. 
Hochheim. Merten, H. J 
Hockenheim. Menger, L. 
Höchst a. M. Bauer, C. 
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= Höxter. 


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Schirrmeister, H. 
Herzberg (Harz). Preiss, G. F. 
Hildburghausen. Druckerei der 
Dorfzeitung 
Hildesheim. Borgmeyer, Franz 
Flohr, Otto 
Gerstenberg, Gebr. 
Geveke, Gebr. 
Gies & Deipenau 
Grosskopf & Co. 
Hagemann, Paul 
Heider & Hausmann 
Kornacker, J 
Lax, August 
Schneider, Heinr. (Hildesh. 
Tagebl.) 
v. Witzleben, M. 


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Hilpoltstein. Haas, C. 
Hirschberg (Schlesien). 


Akt. 
Ges. „Bote aus dem Riesen 
gebirge“ 

Hirschberger Tageblatt 

(Reinhold Brauch) 

Schuhmacher, Wilh. 


Probst, Ph. 
Hoerde. Halbach, Louis 
Niemeyer, Georg 

Kriebel, G. 
Papier- 


Hötensleben. 
Höxter’sche 
waarenfabrik (C. W. Fertho) 


e 8 Serong, Friedr. 
Hof. Kleemeier, H. 
„ Thelemann, Friedrich 


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Hofheim (Taunus). Reuter, C. 


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Hohenlimburg. Grünrock, Ad. 
Timper & Koepper 


8 a Hohenstein-Ernstthal. Nuhr 


Nachf., J 


A Si Hombruch-Barop. Zippert, Otto 
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= Homburg. Ries, Peter 


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d. Höhe. 
häuser, J. G. 
Hoyerswerda. Hentschel, Osk. 
Lapstich, August 


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Ibbenbüren. Brockmeyer & 
Rieping 
Scholten, Bernhard 
Idstein. Grandpierre, Georg 
Illertissen Egger & Kassenetter 
Ilmenau. Petermann, Richard 
Reiter, G 


1 Ilsenburg. Sawatzki, A. 


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Immenstadt. Glötzle & Hamann 
Waibel, Fridolin 
Inowrazlaw. Buchhandlung und 
Druckerei des „Dziennik 
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„Kujawischer Bote‘ 
Iserlohn. Beutler, Otto 
Bormann & Co. 
Dossmann, Fr. 
Fust, Friedr. 
Schäfers & d’Alquen 


Isny. Münst, Franz 


Itzehoe. Bachmann & Petersen 
Jansen, Wilhelm 
Pfingsten, G. J. 

Jauer. Eisermann, M. 


Jena. Costenoble, Hermann 


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Kappel. 


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Frommann’sche Buckdruck. 
(Herm. Pohle) 

Kämpfe, Ant. 

Neuenhahn, G. 

Vopelius, Bernhard 
Jessen. Biehl, Moritz 
Jessnitz. Berner, Otto 
Jever. Mettcker, C. L, & Söhne 
Jork. Dittmann, J 
Jugenheim. Lehmann, Chr. 


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Kahla. Heyl, J. F. 

Kalk bei Köln. Kirmse, A. H. 
Kalkberge-Rüdersdorf. Draeger, 
Th. (Julius Kühnert) 
Kamenz (Sachsen). Bassler, H. 

Eilbert, Rich. 

Karlsruhe. Actienges. „Badenia, 

Actiendruckerei Karlsruhe 

Badische Landeszeitung, G. 
m. b. H. 

Badische Verlagsdruckerei 

Boehme, Ernst, Nachfl. 

(Kaiser) Bonning, Carl 

Braun'sche, G., Hof- Buch- 
druckerei 

Burger & Goldschagg 

Dietrich, R. 

Doering'sche Buch- und Kunst- 

druckerei 

Druckerei Lang 

Elikann & Baer 

Gillardone, M. 

Gutsch, Friedrich 

Kientz, Ferd. 

Knauss, Gebr. 


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Karlsrahe, Knodel & Fröscher | Langensalza, Beltz, Julius 


Leichtlin, Gebr. 
Macklot'sche Buchdruckerei 
Malsch & Vogel 
Mechler, Peter 
Müller'sche. Chr. 
Buchdruckerei 
Peter, Albert 
Queissner & Co. 
Reiff, J. J. 
Stengele & Ritter 
Thiergarten, Ferd. 
Kattowitz. Gebrüder Böhm 
Herlitz, Julius 
Oberschl. Tageblatt - Actien- 
Gesellschaft 
Perls. Siegfried 
Siwinna, G. 
Kaufbeuren. Borchert & Schmid 
Dorn, J. B. 
Kehl a. Rh. Morstadt, A. 
Kelheim. Ed. Leik’s Wwe. 
+*Kellinghusen. Hay, H. J. J. 
*Kemberg. Joel, Carl 
Kempen. Klöckner & Mausberg 
Kempten. Hartmann’sche, Jos., 
Buchdruckerei 
Steinhauser, E, 
Kesselstadt. Kittsteiner, J. C. 
Kiel. Biernatzkľs Karl, Buch- 
druckerei 
Böckel, August 
Bohnstorff, C. 
Donath, Chr. 
Einfeldt, E. 
Fiencke, H. 
Haase, Chr. & Co. 
Handorff, L. 
Heumann, Emil 
Holsatia- Druckerei (Ro- 
macker & Grunwald) 
Jansen, Carl 
Jensen, A. F. 
Kieler Neueste Nachrichten 
Kieler Zeitung, G. m. b. H. 
Paulsen, Carl 
Richter, Otto 
Rodewoldt, Emil 
Schaidt, ©. 
Schmidt & Klaunig 
Verlag der Nord - Ostsee - 
Zeitung (Ferd. Rohwedder) 
Vollbehr & Riepen 
Westphal, F. A. H. 
Kirchberg. Kandel, E. J. 
Kirchhain (N.-L.). Schmersow, 
Max, vorm. Zahn & Baendel 
Kirchheim (unter Teck). Gottlieb 


Fr., Hof- 


sen., A. 
Osswaldt'sche Buchdruckerei 
Riethmüller's, C., Buchdr. 

Kirchheimbolanden. Philippson, 


Kissingen. Rath, Carl 
Schachenmayer, T. A. 

Kitzingen a. M. Meschett & 
Hissiger 

Klingenthal (Sachs.). Morgner, A. 

Klosterlausnitz. „Bote für den 
Westkreis“ (Seifert's WW.) 

Klotzsche b. Dresden. Hänsel, 


Alwin 

Knielingen. Reuther, Th. 

Köln (Rhein). Beckhausen & 
Küpper 


Franken, W. 

Hahn, Bernhard 

Listmann, Anton 
Köln-Ehren‘eld. Kölner Vereins 

druckerei Deterre & Cie.), 

Masfeller, Peter 
Königsberg (Preussen). 

Hartung'sche Zeitung u. Ver- 

lagsdruckerei 

Hiller, M., Nachfl. 

Jaeger, Hugo 

Kahan, D. 

Karg & Manneck 

Kemsies, G. 

Königsberger Allgemeine Ztg. 

Leupold, R. 

Masuhr, Emil 

Ostpreussische Zeitung, Act.- 

Gesellschaft 

Quatz, Ed. 

Rautenberg, Emil 

Schenk’s Nachfl. (Fr. Hesse) 
Königshütte. Beiner, Josef 

Drukarina sw Jacka (Sanct 

Hyacinth-Druckerei) 

Gaertner, A. 

Gärtner, Paul 

Giebler, R. 

Hautzinger, M. 
Königslutter. Lüders, Heinr. 
Königstein (Taunus). Klein- 

böhl, Ph. 
Königswiuter. Tillewein, A. 
Köslin. Budack’s Erben, A. L. 
Köstritz. Seifert, C. 
Kötzschenbroda. Buchdr. Bernh. 
Klette 

Ziegner, Th. 

Konstanz. Butz, Wilhelm 

Genossenschaftsdr. Konstanz, 

G. m. b. H 

Kuttruff, J. 

Muselik, H. 

Papierwaarenfabr. (C. Müller) 

Pressverein Konstanz 

Reuss & Itta 

Stadler, Friedr. 

Streicher, A. 

Kotzenau. Wagner, Paul 

Kreischa und Possendorf. Krei- 
schaer Buchdruckerei (Osw. 
Neubert) 

Kremmen. Donat, Paul 

Krempe. Caspers, Ad. 

Kreuzburg (Q. - Schl.), 
mann, E 

Kröpelin i. M. Horn, Hermann 

Kropp. Eben-Ezer 

T* Künzelsau. Paul Locher’sche 
Buchdruckerei 

Kulmbach. Bayer, Carl 

Rehm, Richard 
Kupferdreh. Willemsen, Gustav 


Thiel- 


L. 


Lahr. Müllerleile, Fr. 
Schauenburg, Otto 
Lampertheim. Nitzsche. Alwin 
Landau (Isar). Gässler, Xav. 
Landau (Pfalz). Fix, G. H. 
Georges, L. 
Kaussler, K. & A. 
Strom, Joh. 
Landeck. Anlauf, Wilhelm 


Landsberg (Warthe).R.Schneider | Lemgo. 


Sohn 
Landshut. Dallmer, 
(Smorowski) 
Rietsch, J. F. 
Sedlmeyer, G. 
Thomann, Jos. 
Langenbielau. Pelz, F. 
Langendreer. Buchdruckerei 
Bernhard Bley 


Oskar 


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Beyer & Söhne, Hermann 
Dietmar, Carl 
Langerfeld. Schwippert, W. 
Lauban. Goldammer, Carl 
Laubegast. Laubegaster Buch- 
druckerei (Alb. Sachse) 
Laufen (Bayern). Keerl, Fritz 
Ried, J. E. 
y*Lauingen (Bayern). Kistler, P. 
Lausigk. Klinghammer, F. 
Lauterbach. May, H. Nachf. 
Leck. Herrmann, J. E. 
Leer (Ostfriesl.). Zopfs & Sohn 
Leipzig. Ackermann & Glaser 
Andrä’s, F., Nachf. 
Arnold, Gebr. 
Bär & Hermann 
Bereiter & Meissner 
Berger & Wirth 
Bertram, Gustav 
Bibliographisches Institut 
Böhme & Lehmann 
Bomboes & Laute 
Brandstätter, Julius 
Brandstetter. Oscar 
Breitkopf & Härte: 
Brockhaus, F. A. 
Brückner & Niemann 
Bühligen, Carl W. 
Dathe, B. A 
Deutsche Verlagsdruckerei 
(Merseburger & Walther) 
Drugulin, W. 
Edelmann, Alexander 
Eichhorn, Edmund 
Eismänp, Theodor 
Engelhardt, A. Th. 
Findel, J. G. 
Fischer & Kürsten 
Fischer & Wittig 
Flemming, H. E. 
Frankenstein & Wagner 
Freter, Emil 
Fürstenau, Oscar 
Fugmann, Wilhelm 
Geidel, F M. 
Geissler & Wunder 
(Georgi, Bruno 
Gerhardt, Gebr. 
Gerstäcker, Rudolt 
Giesecke & Devrient 
Girardet, W. 
Gressner & Schramm 
Grimme & Trömel 
Gröber, Friedrich 
Grumbach, C. 
Grübel & Sommerlatte 
Günther & Müller 
Gutenberg- Druckerei 
E. Barth) 
Haberland, E. 
Hahn, Richard (H. Otto) 
Hahnefeld, Richard 
Hallberg & Büchting 
Hartmann & Wolf 
Herfurth, Edgar, & Co. 
Herrmann, Emil, sen. 
Hesse & Becker 
Hirschfeld, J. B. 
Hoffmann, August 
Hungar, Paul 
Illgner & Enslin 
Jaeckel & Bruder 
Jähnig, Max, & Jähnert 
Jüstel & Göttel 
Junghanss, Gebr. 
Kerngut & Apel 
Klinkhardt, Julius 
Knorr, Ernst 
Knoth, Gustav 
König, Robert 
Körner & Dietrich 
Körner, F. A. 
Kochendörfer, H 
Kreysing, G. 
Kühn & Richter 
Künne, Emil 
Kurtze, Georg 
Leiner, Oskar 
Leipz. Volks-Ztg. E. Heinisch 
Liebes & Teichtner 
Lienekampf, Otto 
Lo&s, Rudolf 
Maede, Herm., Nachf. 
Mäser, Julius 
Marquart, Carl 
Mehnert, Adolph 
Mejo, Franz 
Metzger & Wittig 
Möschke & Schliephak 
Mutze, Oswald 
Mylius, F. G. 
Naumann, ©. G. 
Payne, A. H. 
Peter, Ferdinand 
Pöschel & Trepte 
Polich, August 
Polz, E. 
Prey & Thieme 
Pries, August 
Rackwitz, Otto 
Radelli & Hille 
Ramm & Seemann 
Reclam jr., Philipp 
Regel, Otto 
Reinhold, Max 
Reusche, G. 
Rossberg'sche Buchdruckerei 
Richter, Alfred 
Richter, Fr. 
Röder, C. G. 
Rühle, Carl 
Scheithauer, Karl H. 
Schelter, J. G., & Giesecke 
Schlag, Herm., Nachf. 
Schmidt, H. 
Schmidt, Oswald 
Schmidt & Busch 
Schönert, C. | 
Schwarzenberg, Alexander 
Seidel, Louis 
Simoni, Martin 
Spamer’sche Buchdruckerei 
Sperling, Oscar 
Springer, Hermann 
Stephan, Emil 
Stöhr, Richard 
Stoll, F., jun. 
Sturm & Koppe A. Dennhardt) 
Süss, Julius, jr. 
Tauchnitz, Bernhard 
Teubner, B. G. 
Tietze, Gustav 
Trommer & Grundmann 
Ullrich, Gustav 
Vollrath, C. W. 
Weber, J. J. 
Werner, G. H. 
Wigand, Walter 
Zechel, Bruno 
Mai, Oscar 
Wagener, H. 
Lengenfeld (Vogtland). Nordmann 
& Dressel 
Rau, Max 


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* Lengerich. Ploss, Louis 
Windmöller & Hölscher 
Lennep Hackenberg, Peter 
Lensahn (Holstein) Hartmann & 
Schmidt 


Lethmate. Wolf, Jos. 
Leutenberg. Weidel, Gustav 
Leutkirch. Bernklau, Joseph 
Roth, Rud., & Co. 
Lichtenfels. Meister, G. (Schier’s 
Nachf.) 
Lichtenstein. Giegling, Richard 
Matthes, Carl 
Liebenwerda. Ziehlke, C. 
Liebertwolkwitz. Zeugner, F. 
Liegnitz. Heinze, Oscar 
Krumbhaar, H. 
Lachmann, Hermann 
London, Wilhelm 
Seyffarth, Carl 
Limbach (Sachsen.) Grosse, F. G. 
Ulbricht, J. R. 
Lindau. Acherer, Hans 
Thoma, Joh. B. 
Zeitter, Gebr. 
Linden (Hannover). Oppermann, 
Wilhelm 
Lindenberg. Schwarz, J. Adolf 
Lindow Klewe, E. 
Lingen. v. d. Velde-Veldmanp, J. L. 
Löbtau (b. Dresden) Gebr. Adolph 
& Co. 
Pilz & Braune 
Schlesier, Paul 
Lörrach, Schmid-Burkard, G. 
Wiesenthäler Handelsdruck. 
Löwenberg (Schlesien) Müller, 
Paul 
Lobenstein. Teich, Christian 
Loburg. Krätzschmar, Alfred 


Lommatzsch. Günther, Arthur 
Lorsch (Hessen). Lais, A. F. 
Loschwitz (bei Dresden). Zum— 
busch, H. 
Luckenwalde. Gutdeutsch, G. 
Kobisch, H. 
Lublinitz. Kolano, C. 


Ludwigsburg. Maier, Ernst 
Ungeheuer & Ulmer 
Ludwigshafen (Rhein). Baur’sche 
Buchdruckerei (Gottfried 
Krug) 
Biller, J. G. 
Huber, J. 
Lauterborn, August 
Waidkirch, Julius, & Co. 
Weiss & Hameier 
Wörle, Wilhelm 
Ludwigslust. Hinstorff’sche 
Buchdruckerei 
Ludwigsstadt. Ehrhardt, Wilhelm 
Lübben. Driemel, F., & Sohn 
Richter & Munkelt 
Lübbecke. Werneburg, Fr. 
Lübbenau (Spree). Scharff, A. 
Lübeck. Colemann, Charles 
Fauvel, Enno 
Meyer, Friedr., & Co. 
Peter's Nachf., L. 
Rahtgens, H. G. 
Schmidt, L. 
Schmidt, Max 
Werner & Hörnig 
Wessel, Otto 
Lübz. Krohn, Fr. 
Lüchow. Grupe, Wilh. (Lüchower 
Kreis-Zeitung) 
Köhring, Ernst (Zeitung für 
das Wendland) 
Lüdenscheid. Krause, Heinrich 
V. d. Linnepe, Carl 
Lüneburg. Buchheister & Böhm 
Hoppe & Co. 
König, Heinrich 
Peters, Gustav 
v. Stern'sche Buchdruckerei 
Lüttringhausen. Senftleben, Otto 
Lugau. Meyer, Herm. 
Lunden. Timm, H 
Lunzenau. Schneider, C. J. 


NI. 


Magdeburg. Baensch, E., jun. 

Buchdruck. der Volksstimme 
(Franz Bethge) 

Bormann, Otto 

Brückner, Julius 

Friese, Carl 

Friese & Fuhrmann 

Bethke 
General-Anzeiger, G. m. b. H. 
Haenel’sche Hof- Buchdruck. 

Hoede, Fritz 

Leistner & Drewfs 

Mosche, Louis 

Müller, Jul. (G. Wille Nachf.) 

Noack. Ewald 

Ochs, Walter, & Co. 

Pansa’sche Buchdr. (H. Otto) 

Pormetter, Carl 

Richter, Bernhard 

Sperling & Co. 

Wapler, Robert 

Wohlfeld, A. 

Magdeburg-Buckau. Grund, Mich. 
Magdeburg -Neustadt. Hintze, H. 

Lackert, Hermann 

Lagemann, Albert 

Müller, Th. 

Sorgler, Albert 

Magdeburg - Sadenburg. Born- 
stedt, Fr. 

Mainburg. Weinmayer, C. 

Mainz. Böttcher, L., Nachf. 

Falk III, Joh., Söhne 

Herzog, E. 

Kunze, Fr. 

Mainzer Verlags-Anstalt und 
Druckerei (A.-G.), vorm. J. 
Gottsleben & Fl. Kupferberg 

Mayer, E. M. 

Passet, Georg 

Prickarts, H. 

Reuter, J. D. 

Röhm & Co. 

Schneider, Oscar (Fr. Oelhafen 
Nachf.) 

Theyer, Carl 

Verlags-Gesellsch. d. Mainzer 
Neuesten Nachrichten 

Verlags-Gesellsch d. Mainzer 
Volkszeitung (C. Donner 
& Cie.) 

Wenglein, Anton 

Wirth’sche, Joh., Hof-Buch- 
druckerei 

v. Zabern, Philipp 

Mannheim. | 

Boos, Jean 

Eyer, Franz 

Gremm & Lorenz 

Gutenberg - Druckerei (Gebr. 
Merk) 

Haas’sche, Dr. H., Buchdr. 


Hahn, Max, & Co. 


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Handelsdruckerei d. 


Hinze, August 

Jacob, G. 

Mannheimer Actiendruckerei 
A. 

Mannheimer Vereinsdruck. 

Müller, D. 

Raisberger, F. 

Schatt Nachf. 


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Mannheim. Schöffel, C. 
Schwab, A. K. 

Steinhardt & Ronai 
Stern-Ellreich & Co. 
Walther, J. Ph. 
Marburg. Ehrhardt, Oscar 
Gleiser, K. 
Hamel, Joh. 
Koch, Joh. Aug. 
Köster & Schell 
Pfeil, C. L., Univ.-Buchdr. 
Sömmering, Fr. 
Marienberg (Sachsen). Neubert 
& Mehner 
Markdorf. Fessler, Paul 
* Marklissa. Paul Menzel’s 
Buchdruckerei 

Markneukirchen. Hüpke, Hugo 
Schmidt, J. 

Marktbreit. Holeisen, Ed. 

Marne. Altmüller, L. 

Maulbronn. Mayer's, J. Er., Buch- 

druckerei 

Meckenheim. Jung, H. 

Meerane. Otto, Carl 
Schulze, ©. Isidor 

Meersbarg (Baden). Marschall, 

ach. 

Meiderich. Knoll, Heinrich 
Neue Meidericher Zeitung 

(A. Marquard) 
Tersteegen, Albert 

Meiningen. Junghanns & Koritzer 
Marbach, H. 

Meissen. Haubold, Richard 
Klinkicht & Sohn, C. E. 
Krausse, E. H 
Müller, M. 

Pfeffer, Gebr. 
Tharandt & Jungnickel 

Meldorf. Bremer, H. 

Bundies'sche Buchdruckerei 
(C. Argelander) 
Darger's Buchdruckerei, B. S. 

Melle (Hannover) Haag, F. E. 
Pape & Brinkmeyer 

Melsungen. Bernecker, August 
Wilh. Hopfs Buchdruckerei 

Memmingen. Feiner, J. (Volksbl.) 
Jauch, Fritz 
Otto’s Buchdruckerei, Th. 

Menden (Westfalen). Riedel, W. 

Mergentheim. Schönhuth, C. 

Messkirch. Willi, Karl 

Mettingen. Schneider, Leo 

Meuselwitz. Müller, H. 

Miesbach. Mayr, Georg 
J. Mosigstvorm. Werkmeister) 

Miltenberg. kuppert, Carl, Nachf. 

Minden (Westfalen) Köhler, Wilh. 

Mirow. Kruse, G 

Mittweida 


Mügeln (Dresden). Dr. Johannes 
in Mügelner Anzeiger) 
Mügeln (Oschatz). Strahmer, Paul 
Mühldorf. Geiger, D. 
Mühlhausen Thür.). Danners, G., 
Buchdyackerei (C. Kress- 
mann) 
Fahland, Herm., Nachf. 
Müller, C. 
Röth & Köhler 
Müllheim (Baden) Müller, Alfred 
Schmidt, August 
Münchberg. Riedel, J. 
München. Akademische Buch- 


druckerei 

Allgemeine Zeitung, Buch- 
druckerei 

Baeck, L., & Co. 

Beck, M. 


Bickel, C. Fr. 

Braunhofer, Adolf 

Bruckmann’sche Buchdruck. 

Buchner, L. 

Deschler, Josef 

Ebermeyer, Fr. H. 

Engl, Jos. 

Erlacher, F. P. 

Ernst, M. l 

Franz, G, Hof-Buchdruckerei | 

Fuller, Jul. 

Gämmerler, Th., & Co. 

Gässler, J. (vorm. Messner- 
sche) Buchdruckerei 

Ganter, Gebrüder 

Geiger (vorm. Carl Kufner 
u. Götze) i 

Genzsch,E.J.,Schriftgiesserei 

Gerber, Carl 

Gotteswinter, J. 

Gradinger & Co., A. 

Grassl, J. B 

Haertl, Gebr. 

Hafner, G. 

Hauser, C. W. 

Heller, B. 

Höfling, Val. 

Hornig, Carl 


Huber, A. 

Huber, E., Hof- Buchdruckerei 

Hübschmann, F. S. (H. 
Schrödi) 

Jettel, Max, Schriftgiesserei 

Jung, Ph. L. 

Kandler, A. (Härtl) 


Kastner & Lossen 

Kink & Eberhard 

Klöck & Giehrl (Pössen- 
bacher'sche Buchdr.) 

Knorr & Hirth 

Krämer, Josef 

Kuhn, Carl 

Kutzner, H. 

Lindl, J. B. 

Lehmaier & Victor 

Mages, J. (vorm. Glas) 

Majr & Finckh 

Marchner, Julius 

Meisenbach, Riffarth & Co. 

Mössl, L. 

Moises, Franz 

Mühlthaler's, 
druckerei 

Münchener Zeitung (A.-G.) 

Naderer, Joh. 

Olbrich, Josef (vorm. J. G. 
Weiss) 

Oldenbourg, R. 

Pradarutti, F. X. 

Prantl, Fr. Ant. 

Rechner, Jos. Frz. 

Reich, Anton 

Riedl, P. 

Rischmöller & Meyn 


E., Hof-Buch- 


Roeder, Heinr. (vorm. Maurer) | Oberhausen-Augsburg. 


Rudolph, J. 
Schnidtmann, M. 
Schön, J. 

Schön & Maison 
Schreiber, J. 
Schuh & Cie. 
Seitz & Schauer 


Seyfried, Carl A., & Co. 


München. Siegel & Co. 
Sommer, Aug. 
Stahl, Ernst (Josef Zaubzer) 
Unterberger, Jos. 
Velisch, Ign. 
Verlagsanstalt München-Re- 
gensburg (vorm. G. Manz) 
Volk, Max 
Weyrather, H. 
Wild, Dr. (Gebr. Parcus) 
Wildenauer, Ludw., Nachf. 
Wolf, Dr. C., & Sohn 
Wurm, Johann 
Zrenner, Max 
München-Gladbach (Rheinprov.) 
Bürkel, D. 
Münster (Westfalen). Basch’sche 
Buchdruckerei 
Espagne, Louis 
+*Mutzschen (Bezirk Leipzig). 
Morgenstern’s Nachfl. 


N. 


Nabburg. Scheidler, Joseph 
Namslau. Opitz, Oskar 
Nassau. Müller, H, 
Anzeiger 
Nauen. Freyhoff’s Buchdruckerei 
Naumburg E, G. Pätz’sche 
Buchdruck. (Lippert & Co.) 
Pätz, Gottfr. 
Rietz, A., & Sohn 
Sieling, D 
Naunhof. Günz & Eule 
Neheim. Berswordt, P. A. 
Neisse. Bär, F. 
Letzel, Ad 
Negwer, Paul a 
Schneider's Nachf. (Sponer) 
Nerchau i. S. Noack & Heinemann 
Neresheim. Rössle, A. 
Neubabelsberg. Imbeıg & Lefson 
Neubrandenburg (Mecklen- 
burg). Dörnbrack, W. 
Neudamm. Neumann, J. 
Neudietendorf. Eifert, Valentin 
i*Nenenbürg (Württ.). Meeh, C. 
Neuendettelsan. Reutzel, J. C. 
Neugersdorf. Teller & Rossberg 
Neuhaldensleben. Eyraud, C. A. 
"Neuhaus (Elbe). Lust, Franz 
Neuhaus (Oste). Borgardt, Heinr. 
Neumarkt (Schlesien). Erbrich, 
Theodor | 
Neumünster. Gottesleben, J. 
Hieronymus, R. 
Ihloff & Co., G., Vereinsbuch- 
handlung 
Siemonsen & Dittmann 
Westphal, H. 
Neunkirchen. Ohle, C. A. 
Strassburger Druckerei und 
Verlagsanstalt 
Neu- Ruppin. Buchbinder, E. 
(H. Duske) 
Streul, Heinr. 
Neurode. Klambt, W. W. Ed. 
R. Rothe's Buchdruckerei 
(Hedw. Förster) 


Nassauer 


Neusalz. Pröbster, J. 

Neusalza. Oeser, Hermann 

Neuötting. Bussereau, Jacob 
Friedr. 


Neustadt (Aisch). Renz, Wilhelm 
Neustadt (Haardt). Act.-Druck. 
und Verlag der „Neuen 
Bürger-Zeitung“ 
Kranzbühler, W. 
Pfälzische Verlagsanstalt 
Ziegler, J. H. 
Neustadt (Mecklenburg). Betten- 
worth & Hamburg 
Neustadt (b. Stolpen). Hempel 
A. Oskar 
Neustettin. Schäfer, Adolf 
Neustrelitz. Barnewitz'sche Hof- 
buchdruckerei 
Bohl, H. 
Ossmann, Ed. 
Wagner, Otto 
Neu- Weissensee. Schmidt, Max 
Neuwied. Raiffeisen & Cons. 


Nicolai. Nowatzki, Julius 
*Nidda. Cloos, L. 
Niederlössnitz. Adam, Adolph 
Nieder-Planitz. Möckel, Alfred 


Niederrad. Imbescheidt, Heinrich 

Nienburg (Saale). Weber, Aug. 

Nienburg (Weser). Buchdruckerei 

J. Hoffmann & Co. 

Nierstein. Messerschmidt, Philipp 

*Nimptsch. Wolff, Wilh. 

Nördlingen. Beck, C. H. 

Reischle, Theodor 

* Norden. Schnepel’s Buchdr., C. 

Nordenham. Böning, W. 

Norderney. Braams, Herm. 

A. Frerich's Buchdruckerei 

Nordhorn. Danzfuss, W. 

Nürnberg. W. Alta’s Buchdruck. 

Bieling-Dietz, G. P. J. 

Flessa, C. 

Goldschmidt & Schiffer 

Grohrock, J., Nürnberger 
Neueste Nachrichten 

Gutmann, A. 

Haffner'sche Buchdruckerei 
(Ed. Kreller) 

Heydolph, G. 

Klingler, C. 

Knoll, G. L. 

Krauss, II. (Rüll) 

Lotter, Hans 

Monninger, Friedr. 

Müller, Conrad 

Nister, E. 

Osterchrist, W. 

Reusch, G. M. 

Rodrian, Ludwig 

Rosenfeld, J. 

Schemm, Fritz 

Schlennert, Ed. 

Schwemmer's, Fr., Druckerei 

Sebald, U. E. 

Stich, J. B. 

Stich, Robert 

Tümmel, W. 

Volkhardt & Wilbert 

Woerlein & Co. 

Zeder, Hans 


Nürnberg - Wöhrd. Höpfner, 
Friedr. 
Nürtingen. Senner, J. G. 


Ober-Günzburg. Werner, J. 
Oberhausen. Kühne, Richard 
Witzler, Anton 


Mitten- 
reiter, J 
Ober - Ingelheim. Fr. Adolph 
(Kersting). 
Obernkirchen. Meinhardt & 


Warnecke. 
Ober- Lahnstein. Buchdruckerei 
Franz Schickel 


Oberlungwitz. Mugler, Georg 


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Oberndorf a. N. Act.-Ges Schwarz- Plauen (Vogtl.) . Seeling, mA: 
07 wälder Bote S Wieprecht, Moritz 
errad. Buchdruckerei Heinrich Plettenberg. Maereker, O. 
05 Richter & Co ` Plieningen. Find, Friedrich 
erschaar. Huhle, Julius Plön. S. W. Hirt’s Buchdruckerei 
Oberstdorf. Hofmann, A. (O. Kaven) 7 SR 
Ochsenfurt a. M. Fritz & Rappert | Potsdam. 
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alter, W. Müller, Robert 
Ren 15 (rige b Kar a Rudolph 
eisuitz (Erzgeb.). Kanis, W. A. Potschapp J. Enge DN- 
Oelsnitz (Vogtl.). Nuhr, C. O. 81480 Be von 
Rudert, Hugo Landgraf Nacht, Cl. 
Oestrich. Julius Etienne Wwe. | Prausnitz. Danigel Hugo 
Oettingen. Gensperger, Max Preetz. Hansen, J.M 
Oetzsch. Haufe, A. Pretzsch. Höffler, W. 
Offenbach (Main). Aktiengesell- Prien Gerlmayer, J. B. 
schaft für Schriftgiesserei | Probstheida. Rauh & Pohle 
u. Maschinenbau Prüm. Plaum, P, Nehf. M. Jos. 
Andre, Johann Soergen d 
Bröning, C. Putzig. Scheunemann'sche Behdr. 
Ferber, L. A Pyrmont. Bermann, Carl, Joh. 
Forger’s, C., Druckerei N 
Gerstung, Wilh. 
Jacobi e Münch 2. 
auf holz, Ernst, & Co. 8 
Kümmel e Heek Quakenbrück. Buddenberg, Heinr. 
Rothschild, J. Kleinert De 
Quedlinburg. Voges, Carl 
Wendehake, Meyer & Co. 


m. Hayn's, A. W., Erben 
Krämer'sche Buchdruckerei 


Seibold’sche Buchdruckerei 
(S. Dohany) 
Strauss, J. P. 


Ulrich, C. R. 
Wagner, Wilh. | 
Offenburg. Geck, Adolf Radeberg. Hordler, Herm. 


Nolte, Paul 
Schüller, Bernh. 
Radebeul. Emmerich-Erben, Karl 
Kupky & Dietze 
Schlenkrich, C. J. W. 
** Radeburg. Fritzsche, Wilh. 
* Radolfzell. Moriell, Wilh. 
Rain. Busch, Heinrich - 
Olbernhau. Fiedler, Alfred Rastatt. Eitler & Jundt 
Schneider, Robert Greiser, E. 0 
Oldenburg (Grossherzogth.) Bar- | Rathenow. Babenzien, Max 
fuss & Isensee Rackwitz, L 
Büttner, F. Schroeder, Hugo 
Drewes, Fritz Ratzeburg, Freystatzky, H. 
Littmann Wwe., O. Ravensburg. Kab, Dr. B. 
Scharff, B., Wwe. Regen. Schwarz, A., We. 
Schulze'sche Hofbuchdrucker. Regensburg. Fronhofer, Friedr. 
(A. Schwartz) Habbel, J. | 
Stalling, Gerhard Huber, Fritz — 
Sussmann, Robert Mangold, Dominikus 
Opladen. Beck, J. Pustet, Friedrich 
Oppeln. Kaiser, Max Reitmayr, J. 
Raabe, Erdmann Schiele, H. (vorm. Wasner) 
* Oppenheim. Traumüller, Wilh. Verlags - Anstalt München- 
*Oranienbaum i. Anh. Walch, G. Regensburgivorm. G. Manz) 
Oschatz. Göthel, Fedor Regenstauf. Rosskopf, Georg 
Oldecop’s Erben Rehna. Lehmann & Bernhard 
Osnabrück. Früh, W. Reichenau (Sachse). Marx, Alw. 
Grote, P. Reichenbach (Schlesien). Milisch’s 


Huggle, Jos. 
Reiff, A., & Cie. 
Ohligs. Gerold, W. 
Müller Jr., Wilhelm 
Ohligser Tageblatt (O. Lauf- 
kötter) 
Ohrdruf. Köhler, Valentin 
Lucas, Hermann 


Kisling, J. G. ` Buchdruckere 
Liesecke, A. Reichenhall. Hafner, Alois 


Meinders & Elstermann Widmann & Kamml 


Nolte, F. Reichenstein. Kncbloch, Jos. 
Paal, H, Reinheim. Schleif, Fr. | 
Prelle, C. Remscheid. Bergisch-Märkische 


Wehberg, W. 
Osterhofen. Dietrich, Carl 
Erdl, Ludwig 
Osterode (Harz). Giebel, & Oehl- 
schlägel 
Gross, Carl (Osterod. Krsztg.) 
Osterwieck (Harz). Zick- 
feldt, A. W. 
Ostrau (Sachsen). Schmidt, Heinr. 
Ostritz. Kasper, Hugo 
Lampel, H. 
Ottobeuren. Ganser’sche Buchdr. 


Druckerei u. Verlagsanstalt 
(Türck) | 
Krumm, Hermann 
Schmidt, Gottlieb 
J. F. Ziegler’sche Buchdr. 
Remscheid-Vieringhausen. 
Bäumer, Otto 
Rendsburg, Albers, F. 
Möller, H. (Gütlein Nachf.) 
Reutlingen. Baur, Julius 
Bofinger, Gustav 
Fleischhauer & Spohn 
Hutzler, Eugen 
Sauer, Franz 
Rheydt. Meyer, J. 
Ribnitz i. M. Lechner, F. 
Rietberg. Löwenstein, Julius 
Rixdorf. Hoffmann, Gg. (vorm. 
Ehrlich) V. 
Mier & Glasemenn 
Noster, Max 
Rochlitz. Bode, M. 
Rödelheim. Lehrberger, M., & 


d | 
Rötha. Apitz, Gustav 


P. 


Paderborn. Sprückmann, L. 
Partenkirchen. Ostler &Bierprigl 
Pasing. Stiefel & Manzinger 
Passau. Ablassmeyer & Pennin- 


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Buena ker ODEA, Passavia 

Pegnitz. Rixner, Max 

Peine. Löffler & Diehl 

Peitz. Richter’s, Reinh., Wwe. 


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Pfaffenhofen. Schonger, Fried. AA Di CH f Se 
+*Pfarrkirchen. Kambli, C. Macht (Barthol & Weise 
Teitler. M achf. (Barthol & Weise) 
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EN Buchdruckerei í 


Hamberger, Ferd. 
Pforzh. Beobacht. (M.Klemm) 
Pforzh. Städt. Tageblatt 
Ruf, Hermann 
Sies, G. 
+#*Pfullendorf. List, Fr. 
Pfungstadt. W. Helène Wwe. 
+Pinneberg. Beig, A. 
Pirmasens. Deil, Adolph 
Kranzbühler, Jul. 
Neumann, Wilhelm 
Willig & Vogel 
Pirna. Berger, Hugo. 
Eberlein, E. J. 


Rossla a. H. Kämmerer, R. 
Rosslau a. E. Kirsten, G. 
Rossleben. Sauer, Wilh. 
Rostock. Boldt'sche Hof-Buchdr, 
Groth, F. | 
Rensch & Schlottmann 
Rotenburg (Fulda). Bertels, 
mann, F. kon, 
* Rotenburg (Hannover). 
Temme, Aug. 
Rothenburg (Tauber). Peter'sche 
Buchdruckerei 
Schneider'sche Buchdruck. 
Rottenburg(Laaber).Schellinger, 


Fleischer, Moritz 
SS Frz. Xav. | 
Moler Ee Rottweil. Banholzer, Paul 
chreiber, F. W. Eller, Heinr. | 


Simon, K. P 
*Plau. Hancke, Louis 
Plaue (Thür.). Frauendorff, Alfred 


Rüdesheim (Rhein‘. Meier, A. 
Rüsselsheim. Gerhardt, Ferd. 
+ Rudolstadt. Fürstl. Priv. Hof- 


klanen 1 8 Kirberger, Buchdr. (F. Mitzlaff) 
eorg L. Mänicke & Jahn 
Petzschke & Gretschel Ruhla. Lierhammer & Schulz 


Plauen (Vogtl. . Adam, Otto 
Druckerei Neupert 
Friedrich, H. 

Gerbeth, Heilwig & Co. 


Ruhrort. Kleinagel & Köllen 
Rybnik 0/8. Sollors, Jg. 


Günther, F. Otto S. 

Hänsel, F. H. l l 
Lange, Gustav, & Co. + Saalfeld (Saale). Hofmann. 
Leonhardt & Westen Arthur | 

Neue Vogtländ. Zeitung Niese, Adolf 


Schlick & Schmidt 


P. Jeenel l 
Wiedemann'sche Hof buchdr. 


Schäfer, Ernst 


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Saarbrücken. Bauernfeind, Georg | Stade. Jantzen, Heinrich 


Hofer, Gebr.. 


Pockwitz, A. 


Saarburg (Trier. Rassier, Wilh. Stadtamhof. Mayr, J., & K. 


Säckingen. Bank, Jg., Wittwe 
Mehr, G. 
Sagan. Koeppel, Carl 
* Salzuflen. Uekermann, Heinr. 
St. Goar. Wilbert, Jacob 
St. Johann a. d. S. Courths, 
Friedrich 
Funk, Nikolaus 
Neue Saarbrücker Zeitung 
Schaede, Gustav 
Würtenberger, L. 
St. Leonhard. Nebler, Conrad 
Sandau. Wolff, H. 
Sangerhausen. Jahn & Arendt 
Sassnitz. Messerschmidt, H. 
Saulgau. Bachmann, Otto 
Sayda. Lischke, Richard 
Schalke. Schaff, M. 
Scheibenberg. Richter, K. A, 
Schirgiswalde. Kleissle, Gustav 
Schkeudi:z. Müller, Conrad 
Schleswig. Buchdruckerei der 
Taubstummenanst. (Julius 
Bergas) 
Johannsen’s Buchdruckerei 
(Johs. Ibbeken) 
Johannsen, M. (Schleswiger 
Nachrichten) 
Schlettau. Pilz, Gebr. 
Schleusingen. Lang's, Theodor, 
Wwe. 
Schliersee. Finsterlin, August 
Schlotheim. Erdenberger, Herm. 
* Schlüchtern. Hohmeister, C. 
Oppenheimer, Adolf 
Schmölln. Böckel, Herm. 
Zorn & Heymer 
Schönau (Katzbach). Kah, A. 
Schönberg (Mecklenburg). Leh- 
mann & Bernhard 


Schönebeck (Elbe). Müller, 
Gustav Adolf 

Schöneberg (Berlin). Frank, 
Hermann 


Gronau, Wilhelm 
* Schöneberg (Holstein). Schles- 


Wig- Holstein. Herold (H. 
Classen) 
Schönfliess. Rother, Wilh. Joh. 


* Schöningen. Baumert & Weigel 
Kaminsky, Jul. 
7*Schöppenstedi. Riesland, Rob. 
Schopfheim. Gg. Uehlin's Buchdr. 
Schorudorf. Haushahn, Adolf 


Mayer'sche, C. W., Buch- 
druckerei 
Schotten. Engel, Wilh. 


Schramberg. Hammel, H. 
Haussmann, F. A. 
Schrimm. Schwantes, H. 
Schüttorf. Buchdruckerei Guten- 
berg, e. G. m. b. 
Schwabach. Hensolt, Gustav 
Millizer, H. (vorm. J. Thoma) 
Schw.-Hall. Greiner & Koch 
Schwandorf. Liebhardt, Martin 
Schwanheim. Hartmann, Peter 
Schwarzenbek, Lorenz, D 
Schwedt a. 0. Freyhoff, Felix 
Jantzen, Hermann 
Schweiduitz. Mann, Panl 
Schweinfurt. Morich’sche Buch- 
druckerei (Polich, W. A.) 
H. Rohlacher's Buchdruckerei 
Schwelm. Meister, Wilhelm 
Voswinkel, Gebr. 
Schwerin (Mecklenburg). Bären- 
sprung’sche Hofbuchdruck. 
Dalchau, G 
Difflo, L. 
Ed. Herberger's Buchdruck. 
Krüger’s Wwe., W., Buchdr. 
Sandmeyer, W. 
Schwiebus. Reiche, Hermann 
Sebaldsbrück. Webner, Fr. 
Sebnitz. Lehnert, Oscar 
Seebad Ahlbeck. Ernst, Carl 
Seesen. Flentje, Wilbelm 
Segeberg. Wäser, C. H. 
Seidenberg. Osburg, Paul 
Seifhennersdorf. Donath, G. Jul. 
Grossmann, Max 
Selb. Münch, F. (vorm. Kirsch) 
Siegen. Buchholz, C. 
Vorländer, W. 
Westdeutsche Verlagsanstalt 
Siegmar. Flick, Ernst 
Sindelfingen. Röhm, Conrad 
Singen a. H. Müller, Eugen 


Sinsheim. Becker, G. 
Soden (Taunus). Pusch, Peter 
Joseph 


Solingen. Boll, B. 
Genossenschafts -Buchdruck. 
(E. G. m. u. H.) 
Pfeiffer, Albert 
Rabitz, Hermann 
Theegarten, Rich. 
Ullrich, Herm. 


Soltau. Mundschenk’s Buch- u. 
Kunstdruckerei 
Sonderburg. Lassen, H., & Co. 


la Motte, C. E. 

Sondershansen. Eupel, Fr. Aug. 
teuther’s, Otto, Buchdruck. 

Spandau. Kumm, Carl 
Schob, Gustav 
Stückrath & Co. 

Speier a. Rh. Gilardone, H. 
Dr. Jaeger'sche Buchdruck. 
Kranzbühler'sche, Georg, 

Buchdruckerei 
Kranzbühler, Jul., & Co. 
Rücker, Carl 
Zechner'sche Buchdruckerei 

Springe. Neue Deister Zeitung 

(J. C. Erhardt) 

Sprockhövel. Wiesemann, Wilh. 

Sprottau. Elsner, Otto 
Wildner, L. 

Stade. Heimberg, W. 


— — K—— —ꝛ— —— —Luäb 
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Stadthagen. Kwiecinski, F. 
Stadtilm. Schneider, A. J. 
Staffelstein. Felgenauer, Gotthard 
Starnberg. Gegenfurtner, Frz. X. 
Steele a. d. Ruhr. Lohmann, F. W. 
Berthold, B. 
Steglitz. Kühne & Schulz 
Stendal. Dachert, Chr. 
Fuhrmann, Otto 
Sterkrade. Scharrer, W. 
Stettin. Bauchwitz, Moritz 
Bornemann, A. 
Brosowsky, Ferdinand 
Brigl, Otto (Stettiner Neueste 
Nachrichten) 
Fischer & Schmidt 
Herrcke und Lebeling 
Hessenland, F. 
Hochstetter, A. 
Kohnke, Willy 
Löbenberg, Georg 
Malmberg, Franz 
Mascow & Co. 
Mendel, Ph. 
Pasenow, Louis 
Pommer’sche Druckerei und 
Verlagsanstalt (Dr. Haus 
Lehner) 
Rosenkranz, J. 
Saager, Berthold 
Schaefer, Fr. 
Verlag des General-Anzeigers 
für Stettin 
Wiese & Co. 
Stockach. Buchdruckerei Engler 
Stolberg (Rheinl.). Willmars, H. 
Stollberg (Erzgeb.). Kellers 
Wittwe, E. F. 
Stolpen. Schulze, Ludwig 
Stoppenberg- Essen. Römer, 
Theodor 
Stralsund. Stralsunder Tageblatt 
(E. G. m. b. H.) 
Strasburg U.-M. Hartwig, Carl 


*Strassebersbach. Nickel, 
Alexander 
Straubing. Cl. Attenkofer'sche 


Buchdruckerei 
Niedermayr, Josef 
Strausberg. Kobisch, A. 
Strehlen. Erler, Traugott 
Schwarzer, Paul 
Striegau. Breyther, Fritz 
Kerber, Gustav 
Stuttgart. Bandell, Emil 
Beisbarth & Woelffel 
Beiser’sche Verlagshandlung 
und Druckerei 
Bonz’, A., Erben 
Buchdruck. d. Paulinenpflege 
Christliches Verlagshaus 
Deutsche Verlags Anstalt 
Deutsches Volksblatt 
Dieterich, C. 
Dietz, J. H. W., Nachfl. 
Elben'sche Buchdr. (Schwäb. 
Merkur) 
Fink, J. 
Glaser & Sulz 
Greiner & Pfeiffer 
Grüninger, Carl 
Hahn, E. 
Hammer, C. A. 
Hammer, Carl 
Hoffmann'sche Buchdruck. 
Huzenlaub, P. 
Jung & Brecht 
Kirschenfauth, Fr. 
Knufinke & Wiedemann 
Kohlhammer, W. 
Lauser, Carl 
Laut, Josef 
Liebich, Carl 
Lindheimer, A. 
Maurer, A. & W. 
Metzler'sche, J. B., Buchhdlg. 
u. Buchdruckerei 
Müller, Alfred, & Co. 
Munz & Geiger 
Neues Tagblatt, Act.-Ges. 
Rohm, ` a 
Scheufele, Chr. 
Stähle & Friedel 
Steinkopf, J. F. 
Strecker & Schröder 
Stuttgarter Buchdruck.-Ges. 
(früh. Chr. Fr. Cotta's Erben) 
Stuttgarter Vereinsbuchdr. 
Südd. Verlags-Institut 
Union, Deutsche Verlagsges. 
Wagenmann, Ed. 
Zeller & Schmidt, vorm. E. 
Rupfer 
Zierow, Rudolph 
Sulzbach. von Seidel, J. E. 
Swinemünde. Fritzsche, W. 


T. 


Taucha (Leipzig). Porzig, Emil 
Tangermünde. Lutzack, C. 
Tegernsee. Boemmel, Adalbert 
Tellingstedt. Nuppnau, R 
Templin. Bethke, W. 
Tennstedt Möller, H. A. 
Tessin. Kloss, A. 
Tettnang. Axmacher, Fr. 
Thalheim (Erzgeb). Märker, Car] 
Thum. Schantze, August 
Tilsit. Jagomast, E. 
v. Mauderode, Otto 
Reyländer, J., & Sohn 
Wehmeyer’s Nachf. O. Kroll) 
Tirschenreuth. Pahl, Wilhelm 
Weinmann, Martin 
Tittmoning. Pustet, A. 
Tölz. Böck, Adolf 
Wiedemann, Anton 
Tondern. Feddersen, Nicolai 
Rothe, Sigismund 
Thamssen, J. H. N. 


Berlin. Druck von W. Büxenstein. 


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Trarbach a. Mosel. Balmer, Georg | Werdohl. Flu; ` 
Traunstein. Miller, A., & Sohn Wermsdorf. Busch, Oscar 
Wertheim. Bechstein, E. (Werth. I 
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Trebbin. Hagen, Gustav 
Reimer, Georg 


Treptow a. Rega. Haack, Hugo | Wesselburen. Groth SE d 
Treptow a. T. Buchdruck. Ed. T Westerstede. Ries, E. („Ammer- 


Ossmann 

Ehlert, Herm. 
Treuen. Reich, Gustav 
Triberg. Schönenberger, L. 
Triebes. Unglaube, K. 
Trier. Ehrentraut, Wilh. 
Triptis. Schmidt, C. L. 
Trossingen. Buchdruckerei 

Trossingen (Birk) 
Trostberg. Erdl, Carl B. 
Tuttlingen. Bofinger, J. F. 

Gagstatter, E. 


U. 


Ueberlingen. Armbruster, F. X. | Wilhelmsburg. Kämmerer, F. 


Feyel, Aug. 

Uelzen. Becker, C. 
Mundschenk’s Buch-u, Kunst- 

druckerei 

Uerding n. Fohrer, Georg 
Goebel, Richard 

Uffenheim. Haug, J. 

Ulm. Wagner’sche Buchdruckerei 

Unna. Foltz, Friedr. 
Rubens, F. W. 

Urach. Bühler, Fr. 

Usedom. Arndt, C. 


Uslar. Klapproth, H. C. L. 
V. 
Vaihingen. Carle, C. 


Galler, J. 

Varel (Oldenburg). Allmers, Ad. 

Vissering & Meiners 
Vechta. Fauvel, C. H. 
Vegesack. Rohr, J. F. 
Velbert. Bertram & Paulussen 

Buss, W. 

Hilger, C. 

Sinnhofer, G., & Sohn 
Velden. Guntner, Anton 
Velten. Wolff, Georg 
Verden (Aller). Söhl’s, H., Buchdr. 
Viechtach. Lackerbauer, Anton 
Vierz. Schroeter, Paul 
*Vilbel. Wagner, L. 

Villingen (Baden). Frick, Otto 
Vilshofen Dohan, Rückert, L. 
Vlotho (Weser). T'borein & Sitte 


W. 


Wald (Rheinlaud). 
Hartkopf 
Vossen & Söhne, F. W. 
Waldenburg Sachs.). Kästner, E. 
Waldenburg(Schlesien). Domel’s, 
Ferd., Erben 
Grosser, Ernst 
Waldhe m. Seidel, L. G. 
Steinert, P. 
Waldshut a. Rh. Zimmermann, H. 
Wald-Michelbach. Bach, Georg 
Waldmünchen Fuss, G. A. 
Waldsassen. Kleemann, Aug. 
Waltershausen. Egling’sche, Th., 
Buchdruckerei 
Wandsbek Boberz, Carl 
Haase. Otto 
Hirt, Ernst 
Wangen. Walchner, J. 
Waren. Sergel, Max 
Warin. Schumacher, Herm. 
Warmbrunn. E. Gruhn's Buchdr. 
Wartenburg 0.-Pr. Ehrnigkeit, 
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Wasungen. Dietsch, Ferd.. 
Wasserburg (Inn). Fr Dempf's 
Buchdruckerei 
Kopfsgutter, Jos. 
Wedel. Caspers, C 
Wegscheid. Kürzl, M. 
Wehlheiden (Cassel). Becker & 
Rennert 
Wehr (Baden). Woerner’s Buchdr. 
Weida. Aderhold, H. | 
Weiden. Knauf, Karl 
Poessl, Hans 
Weilburg. Cramer, A. 
Zipper, H. 
+#*Weiler. Holzer, G. 
Weimar. Böhlau’s, Herm., Nacht., 
Hofbuchdruckerei | 
Dietsch & Brückner 
Kahle, A., Söhne 
Panse’sche Verlagshandlung 
und Druckerei 
Putze & Hölzer 
Roltsch, F. 
Straubing & Müller 
Uschmann, G 
Wagner, Sohn, R. 
Weinböhla. Kupky, E. 
-Weinheim (Baden). Weinheimer 
Handelsdruckerei (Kuhn & 


Knoche & 


Grüninger) 
Weissenburg am Sand. Braun 
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Weissenfels. Braun Nachfl. (Dr. 
B. Stadie) 
Kell, Leopold 
Lütge, Heinrich 
Ritter, Adolf 
Weissensee (Berlin). 
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Zelter, Hans | 
Weissensee (Ihür.) Ermrich, Paul 
Weisstein. Opitz, Heinr. 
Weisswasser. Dold, Ottomar 
Wemding. Hellmuth, A. 
Werdau. Booch, Julius 
Meister, Oskar 
Werden a Rahr. Quack & Co. 
Werder a. H. Siltmann, Otto 
(Ad. Probst Nachf.) 


Renné, 


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Zehlendorf (Berlin). 
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Zerbst. Kaufmann, F. 
Zeulenroda. Sporn, Bernhard 
Zeven. Jaeger, M. (Landesbote) ` 
Ziegenhain (Cassel). 


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+*Wickrathberg. Meyer, Car! 
Wiedenbrück. Rehorst, A — 
Wiesbaden. Bechtold, Rud. 

Bommert, Emil 

Bossong, Franz 

Brems & Plaum 

Fuchs, Heinr. 

Rauch, Hermann 

Ritter, Carl 

Roth, Jean 

Schwab, K. E. 

Weiser sche Buchdruckerei 

(J. G. Schabel) y. 

Wildenfels. Gerber, Otto 


Wilhelmshaven. 
Buchdr. 

Süss, Th. y 

Wilkau. Wilkauer Papierwaaren- 

fabrik d 
i-Wilster. Schwarck, J. 
Winzig. Petzold, W. 
Wismar. A. Wulfram Nachf. 
Witten. B. Koetzold & Co. 

Konetzky, E. , 

Kreutler’sche Druckerei 

Krüger, C. L. 

Märk. Druckerei und Verlags- 

anstalt (Gimmerthal) 3 
Wittenberg (Halle). Bickel, A. 

Löbcke, A. ) 

Schaeffel, Walter 
Wittlich. Nels, C. (Wittl. Ztg.) 
Wörishofen. Buchdruckerei und 

Verlagsanstalt Wörishofen 
(Franz Aker) NW 
Wolfach. Sandfuchs, A. f 
Wolfenbüttel. Angermann, Rob, 

Heckner’sche Druckerei 

Thie 
Wolfratshausen. Schwankl, Alb. 
Wollin. Lipski, Paul 
Wolkenstein. Schütze, Max 
Wongrowitz. Schwarz, Paul 
Worms. Hoffmann, Gebr. 

Kern, Ph. 

Kranzbühler, Eugen 

Mannheimer, Julius 

Munz, J | 

Wormser Generalanzeiger 
* Worpswede. Dommreis, Wilh.“ 
Würzburg. Beckers Univ.- Buch. 

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Boegler, Anton | 

Bonıtas-Bauer 

Burkardus-Druckerei 

Fleischmann, J. B. 

Göb, A, & Co. 

Grunewald, J. B. 

Memminger’s Buchdruckerei 

und Verlags-Anstalt 

Neumann, G. M 

Richter, J. M. 

Scamoni's Wwe. 

Scheiner, Franz 

Scheiner, Paul 

Stahel'sche Hof- Buchdruck. 

Stürtz, H, Kgl. Universitäts- 

Druckerei i 

Verlagsdruckerei Würzburg, 

m. MR 

Wucherer, Wilh. 

Würzburger Ztg. (C. Huhn) 
Wüstegiersdorf. Jacob, M. 
Wunsiedel. Kiessling, Sg. 
Wunstorf. Ebeling, C. P. 

Oppermann, H. 


Ad. Heine's 
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Wurzen. Müller, Reinhold 


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Fischer, 


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Zeitlofs. Gebrüder Stelzner 
Zeitz. Brendel, C. 


Jubelt, Reinhold 
Ronneburger, Wilhelm 


Zell (Wiesenthal). Bauer, Fr. 


Wiesenthäl. Vereinsdruckerei — 


Ehrhardt, 
Oscar 


Ziesar. Leddin, W. 
Zittau. Boehm, W 


Böhme, Moritz 
Haase & Boes 
Haupt & Schwager 
Linke, Hermann, Nachfl. EN 
(R. Kucharsowsky) | 
- Menzel, Richard 


Znin. Wenzel, Gustav. 
Zörbig. 
Zschopau. 
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Zuffenhausen. | 
Zusmarshausen. Winkelmeyer, 


Huster, G. | 
Raschke, F. A. 
Hornung, Julius 


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Zweibrücken. Kranzbühler, Aug. 


Rohrbacher, August 


Zwenkau. Emil Stock’s Verlag 
Zwiekau. Bär, 


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Buchdruckerei „Gutenberg“ 
(Rahn & Wagner) 

Eichhorn & Posern 

Förster & Borries 

Göring, P.M 


Günther, C. A., Nachf. 
Herrmann, Johannes 
Schmidt, Hermann 


Türke & Co., Hugo 
Ullmann, F 
Zückler, R. 


Zwick. Neueste Nachrichten 


Zwingenberg (Hessen). Lehr, V. 


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E Zeitschrift 


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Deu schlands Buch hdrueker. ` 


Nr. 8.25 > Heranspepehe vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e Se on XI Jahrg. 
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Die „Zeitschrift für Dautschlands Buchdrucker“ erscheint jodon Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breif) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und | Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
"Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder | die dreigespaltene a oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 


Buchhandel vierteljährlich 2 , bel Zusendung. unter Krouzband ‚jährlich 10 ck ` Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung. 6 Prozent, bei 
elne Nummern 80 J. — Druckerei. Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder | 18maliger 10 Prozent, bei 20maliger 16 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Fels- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 84150 vierteljährlich 1 4 1 nach Übereinkunft, PEN AR 


| Schrifileitung und Geschäftsstelle: Deutsches Baci gegeben, Dolzstrasse, Fernsprechsielle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. + 


Amtlicher Teil. 


| Protokoll- Aus - Auszüge. 
PORE Verhandlungen des Ehren- und Schiedsgerichts des Deutschen Buchdrucker-Vereins zu Leipzig. 


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SC de wegen Schädigung des Gewerbes beim Druck eines | von ihr gedruckt worden sei, und: die klägerische Firma erst in 
Jubellenformulares. SÉ allerneuester Zeit versucht habe, bei der genannten Gesellschaft 
Eine Dresdener Firma erhielt von einer dortigen Feuerver- | Aufträge zu erlangen, nicht als beachtlich ansehen, denn zweifellos 
‚sicherungs-Gesellschaft ein Tabellenformular (Folioformat), vier- | war der angefochtene Preis: von 19 1 für! das. betreffende Tabellen- 
Zeitig mit Querlinien, mit dem Bemerken zugesandt, sie könne das | formular auch schon vor 12 Jahren iein viel zu niedriger, und 
Formular drucken, wenn sie 1000 Exemplare für 19 o% liefern | nach Angabe der klägerischen Firma hat ihr der Auftraggeber 
wolle. Da nach den Sätzen des Minimal-Druckpreisetarifs 1000 | versichert, dass sie die Arbeit zu dem von ihr. geforderten gewerbs- 
Exemplare Foliotabellen bei einfacher Ausführung, die hier nicht üblichen Preise erhalten werde, sofern dieselbe nicht von ihr, der 
einmal vorlag, denn der Satz musste während des Druckes noch | Beklagten, zu dem bisherigen Preise von 19.0 ausgeführt würde. 
‚geändert werden, 28,25 / kosten und der. genannte Preis von Die Klägerin war also zu der erhobenen Beschwerde sehr wohl 
19 K sich nach dem Minimaltarif auf 500 Exemplare bezieht, berechtigt, und es kann ihr auch daraus kein Vorwurf gemaclit 
glaubte ‘der. betreffende Kollege, dass hier ein Irrtum vorliegen | werden, dass sie sich: bei der in Frage stehenden Gesellschaft um. 
müsse und: stellte-dies dem Direktor der ‚gedachten Gesellschaft '| die Erlangung von Druckaufträgen bewarb, wenn sie sich "dabei 
vor. Er erfuhr jedoch bei dieser Gelegenheit, dass ein Irrtum nur, was thatsächlich der Fall war, an die. gewerbsüblichen Druck- 
nicht vorliege und dass die Firma Hellmuth Henkler’s Buchdruckerei Preise hielt und nicht, wie dies leider vielfach geschieht, durch 
in Dresden das Formular schon seit Jahren zum Preise von 19 c Preisunterbietung ins Geschäft zu kommen versuchte... 
für 1000 Exemplare geliefert habe. Die letztere Firma erhielt | Bei dieser Sachlage musste auch der, weitere Einwand der Be- 
daher:.den Auftrag auch diesmal wieder übertragen, worauf der klagten als hinfällig. erachtet werden, dass die Bestellerin sich auf 
‚erstgedachte Kollege Beschwerde wegen Geschäftsschädigung beim Preiserhöhungen gar nicht einlasse und sich eventuell an andere 
Ehren- und Schiedsgericht erhob. -Das letztere stellte nun fest, | dörtige Druckereien gewandt haben’ würde, denn einerseits kann 
dass der gewerbsübliche Preis für das fragliche Tabellenformular das Ehren- und Schiedsgericht nicht annehmen, dass eine Feuer- 
‘bei 1000 Auflage 28,50 betrug und da die Firma Hellmuth versicherungsgesellschaft, die sich seit ihrem verhältnismässig 
Henkler’s Buchdruckerei thatsächlich nur 19 cM dafür berechnet kurzen Bestehen Millionen verdient und alljährlich eine Million 
hatte, so musste die Beschwerde: auch als gerechtfertigt anerkannt | Prämieneinnahmen hat, zu solchen Mitteln greift, wenn ihr über- 
werden. Die Differenz war hauptsächlich darin begründet; dass .zeugend nachgewiesen wird, dass bei den von der Beklagten be- 
die Beklagte den Satz mit 4, 25 statt 8 6 und: den Druck rechneten Preisen thatsächlich nichts, verdient werden kann, und 
(2000 Drucke) mit 6 o% statt 12 of. eingestellt hatte. ‚| anderseits muss es auch, wie dieser Vorgang gezeigt hat, sehr 
Das Ehren- und Schiedsgericht war einstimmig der Ansicht, '| fraglich erscheinen, ob sich eine andere Buchdruckerei finden: würde, 
‚dass bei dem angefochtenen Preise von 19 l nicht nur nichts | die zu solch niedrigen ‚Preisen arbeitet, wie dies von der Beklagten 
‘verdient werden konnte, sondern noch bares Geld zugesetzt werden geschehen ist. 
musste. Es konnte auch den Einwand. der Beklagten, dass von- Wied übrigens die Klägerin "nachträglich berichtet, hat der 
-einer Preisunterbietung keine Rede sein könnte, da: das betreffende | Direktor der betreffenden Feuerversicherungsgesellschaft die vom 
Formular. schon. seit mindestens 12.Jahren zu. demselben. Preise Ehren- und Schiedsgericht vorausgesetzte bessere Einsicht nicht 


- — 


. 


74 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


Nr. 8 


gehabt, denn er hat ihr auf Vorlage des schiedsgerichtlichen Ent- | sicherungsverhältnis mit der gedachten Gesellschaft, deren Auflösung 


scheides mitgeteilt, dass er jeden ferneren Verkehr mit ihr ablehne. 
Die Klägerin konnte sich insofern revanchieren, als sie ihr Ver- 


ihr freigestellt wurde, kündigte und ihre Versicherung bei der Feuer- 
versicherungs-Genossenschaft Deutscher Buchdrucker anmeldete, 


Nichtamtlicher Teil. 


Der Verlagswert von Zeitschriften in der Bilanz. 


Der Artikel in Nr. 6 der „Zeitschrift“ veranlasst mich, auch 
meine auf langjähriger Erfahrung beruhende Ansicht zum Besten 
zu geben. 

Der Verlagswert einer Zeitung wird immer nur ein 
idealer Wert sein und bleiben. Er ist nichts Greifbares, unter 
gewissen Voraussetzungen sogar etwas völlig Wertloses und 
sollte nach meiner Ansicht womöglich gar nicht, oder doch nur 
mit dem allerniedrigsten Betrage in die Bilanz aufgenommen 
werden. Es ist selbstverständlich, dass bei Kauf oder Gründung 
einer Zeitung der Verlagswert in die Aktiva eingestellt werden 
muss, jedoch sollte jeder Verleger recht bald soviel als mög- 
lich wieder abschreiben. Nach dem Artikel in Nr. 6 ist ja 
das Oberverwaltungsgericht derselben Ansicht; aus welchem 
Grunde sollen sich denn da eigentlich Verleger länger als not- 
wendig mit dem Verlagswert in den Aktiven befassen? 

Vielfach verdient doch der Drucker einer Zeitung am 
Druck mehr als der Verleger am Verlag; sollte sich der Drucker 
alsdann auch für den guten Druckauftrag einen Betrag in die 
Aktiva einstellen? Sobald er den Druck der Zeitung verliert, 
ist doch die Druckerei viel weniger wert. — Wenn nun eine 
Zeitung ein Konkurrenz-Unternehmen erhält, wenn sie die amt- 
lichen Anzeigen verliert, wenn sie den Redakteur oder die 
Politik wechselt oder wenn andere manchmal recht unwesent- 
liche und unvorhergesehene Dinge eintreten, so ändert sich oft 
mit einem Schlage (wie jüngst in einer Stadt der Provinz 
Posen) nicht nur der Wert der Zeitung, sondern auch der Wert 
der Druckerei. Welchen Vorteil hat denn nun der Verleger, 
wenn er den Verlagswert in seiner Bilanz noch so hoch an- 
gegeben hat? Wird ihm zu einem solchen Zeitpunkt jemand 
den eingesetzten Verlagswert bezahlen? Doch gewiss nicht. 
Wenn aber eine gutgehende Zeitung verkauft wird, deren Ver- 
leger den Verlagswert recht niedrig zu Buch stehen hat, wird 
trotzdem der Käufer verlangen können, dass der Verkäufer 
ihm die Zeitung zu dem eingesetzten Preise verkauft? 

Ich habe in den letzten Jahren vom Verlagswert einer 
Zeitung, welche mit 85000 1 zu Buch stand, 60000 A ab- 
geschrieben und beabsichtige in 1—2 Jahren auch den Rest 
von 25000 %4 abzuschreiben, um zum Schluss den Verlagswert 
mit einer Mark zu Buch stehen zu lassen; das letztere aus be- 
stimmten Gründen. Der Regierungskommissar der Einschätzungs- 
kommission hat sich damit und mit meiner Ansicht, nach der 
jede noch so hohe Abschreibung vom Verlagsrecht zu billigen 
ist, einverstanden erklärt, 

Mir ist nicht klar, welchen Wert es für den Verleger haben 
Soll, wenn er nicht eine Unterbilanz vermeiden muss, den Ver- 
lagswert in die Aktiva einzustellen; der Käufer eines kauf- 
männischen Geschäfts wird doch den Betrag, den er für die 
Firma oder sagen wir die Kundschaft, gezahlt hat, nur so 
lange zu Buch stehen lassen, als er muss, und stets soviel als 
möglich abschreiben, bis der Posten aus der Aktiva verschwindet. 

Es wird aber wohl weder einem Kaufmann noch einem 
Zeitungsverleger, dessen Geschäft sich vergrössert, einfallen, 
dem besprochenen Konto eine Zu- statt einer Abschreibung zu 
machen, selbst wenn sich sein Verdienst noch so sehr vermehrt. 
Darum hinweg mit dem Verlagswert-Konto, wo immer es die 
Verhältnisse erlauben. 

Die in dem Artikel ferner gutgeheissene Trennung des Ver- 
lagskontos vom Druckereikonto ist nach meinem Dafürhalten 
nur Selbsttäuschung. Wenn die Druckereikosten dem Verlags- 
konto belastet und dem Druckereikonto gutgeschrieben werden, 
so hat das auf den Abschluss selbst gar keinen Einfluss; denn 


das ist dann ein Durchgangsposten, der gar nicht ins Gewicht 
fällt, ausser wenn für die Zeitung und für die Druckerei je 
ein besonderer Abschluss gemacht wird. Ich würde jedem Ver- 
leger empfehlen, doppelte Buchführung, die einzuführen gar 
nicht so schwer ist, einzurichten. Wenn er dann auf möglichst 
viele Konten, die auch die Arbeit gar nicht so vermehren, als 
vielfach angenommen wird, Bedacht nimmt, erhält er ein 
richtigeres Bild, als durch eine willkürliche Berechnung der 
Druckkosten erzielt wird. Ich habe auf Gewinn- und Verlust- 
konto an 30 Konten und kann jederzeit nachweisen, wo ein 
Fortschritt oder Rückgang bemerkbar wird. er. 


Ki 


Vorträge über die Illustration. 
III. 


In seinem dritten Vortrage über die Illustration ging Herr 
Dr. Kautzsch näher auf die Individualität der Künstler ein, 
welche zur Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst und nach 
derselben bestimmend auf die Entwickelung der Illustration ein- 
wirkten, und erläuterte diese wieder an einer reichen Folge von 
Bildern. Dabei kam Redner auf den zwischen dem Bild und der 
Illustration bestehenden Unterschied zurück, dass nämlich ersteres 
sich mehr unabhängig vom Texte stellt, während letztere den 
Text und seinen Inhalt begleitet. Unter diesem Gesichtspunkte 
hat nun Albrecht Dürer, der Künstler, der den grössten Einfluss 
auf die Ausschmückung des Buches nahm, weniger als Illustrator 
gewirkt, sondern zu den von ihm behandelten biblischen Stoffen 
Bilderfolgen geschaffen, die sich in ihrer Grossartigkeit unabhängig 
vom gegebenen Bibeltexte stellten und so zu sagen eine neue 
Auslegung desselben in Bildern gaben, auf denen sowohl die 
dramatische Handlung wie die Stimmung der Beteiligten künstlerisch 
und malerisch herausgearbeitet ist. Redner erläuterte dies aus- 
führlich an den Holzschnittwerken Dürer's, der Offenbarung 
Johannis, der grossen und kleinen Passion, dem Leben der Maria 
und anderen. Dieser Stilrichtung folgten zum Teil auch die Nach- 
folger Dürer'’s. 

Eine Reaktion hiergegen, die Rückkehr zum Umrissstil der 
Illustration, setzte aber auch auf diesem Höhepunkte illustrativer 
Darstellung in Venedig und Basel ein und die neue Kunstrichtung 
erreichte in den Bibel- Illustrationen Hans Holbein's des jüngern 
das Vollkommenste an Form und Inhalt, was in der jede Schraffierung 
verschmähenden Umrisszeichnung je geschaffen worden ist. Bei 
Holbein's Nachfolgern tritt wieder ein Rückgang ein, der zum 
Teil durch den Mangel an Gedanken und Stoff in der Litteratur 
herbeigeführt wurde. Der Geist tritt in der Illustration zurück 
und man begnügt sich mit lehrhaftem Interpretieren und blossem 
Schildern. Auch suchten die Künstler, von denen der Redner 
den ausserordentlich viel schaffenden Jost Ammann, Virgil Solis 
und Tobias Stimmer erwähnte, dem Holzschnitt wieder ein dem 
Kupferstich ähnliches, mehr. plastisches Gepräge zu geben. Wie 
aber der diesen Künstlern vorbildliche Kupferstich unter dem 
Mangel an geistigem Leben und Stoff litt, so auch der Holz- 
schnitt; und diese Periode seiner Verflachung hielt an bis zum 
achtzehnten Jahrhundert. 

Diese Schilderung der Entwickelung der Illustration setzte 
Herr Dr. Kautzsch in seinem vierten Vortrage, der die Anfänge 
des neueren Holzschnittes und die künstlerische 
Illustration des 19. Jahrhunderts in England, Frank- 


reich, Deutschland und Amerika behandelte, zunächst fort. 


Hatte man im 17. und 18. Jahrhundert in dem Kupferstich das 
beste Mittel erkannt, um die Illustration wieder an die Meister- 
werke der Renaissance anzuknüpfen, so erwies sich derselbe doch 
nicht als allen Anforderungen gewachsen, insbesondere widerstrebte 
er den Schilderungen der Länder- und Völkerkunde und versagte 
auch in der Schilderung der Umwälzungen, die der dreissig- 
jährige Krieg mit sich brachte. Man griff deshalb zu der ver- 


Nr. 8 


wandten leichteren Technik des Radierens, die sowohl für die 
Wiedergabe von Landschaften, wie für die Schilderung von 
Kriegsereignissen u. dergl. geeigneter war, und diese Kunst wurde 
namentlich in Frankreich durch Jacques Callot auf die Höhe 
künstlerischer Vollendung gebracht, wenn derselbe auch kein 
Illustrator im eigentlichen Sinne des Wortes war. Aber auch in 
Deutschland gab es gute Radierer, unter denen namentlich 
Merian’s Anstalt in Frankfurt a. M. zu nennen ist. 

Die geistige und gesellschaftliche Wiedergeburt, die im 
18. Jahrhundert von Frankreich ausging, brachte in der Illustration 
wieder das malerische Element mehr zur Geltung, die Künstler 
fanden in Bilderfolgen das Mittel zum Ausdrucke dessen, um was 
es sich in jener Zeit vornehmlich handelte, nämlich Zeitstimmungen, 
nicht Wiedergabe von Stoffen und Thatsachen, und an diese 
Richtung knüpfte in Deutschland auch Chodowiecky an in seinen 
Schilderungen der altfränkischen Welt des 18. Jahrhunderts. 
Durch dieses Indenvordergrunddrängen des Zeitgeistes kam aber 
die Illustration ebenso zu kurz, wie die Litteratur. 

Die Vervollkommnung der Drucktechnik und das Aufkommen 
der illustrierten Zeitschriften führte wieder zu einem Aufschwung 
in der Illustration und zu den Anfängen des neueren Holzschnitts. 
Nachdem der Engländer Bewick an Stelle des Langholzschnitts 
den eine freiere Technik gestattenden Hirnholzschnitt gesetzt 
hatte, machten sich die für die illustrierten Blätter zeichnenden 
Künstler die neue Technik zu Nutze und zu dem bis dahin fast 
ausschliesslich geübten Linienschnitt trat der Tonschnitt hinzu, 
sich mit jenem auch zu anderweiten Techniken vereinigend. 

Der Redner schilderte dann eingehend den Einfluss, den be- 
deutende Künstler und kunstsinnige Verleger wie z. B. Hallberger 
und Weber auf den Holzschnitt ausübten sowie die Entwickelung, 
welche derselbe unter diesem Einflusse bis in die neueste Zeit 
genommen, und ging hierbei insbesondere auf die Werke von 
Doré, Closs, Adolf Menzel und Ludioig Richter ein, seine Aus- 
führungen durch zahlreiche Lichtbildervorführungen unterstützend. 


2 


Zur Mainzer Gutenbergfeier. 


Einem grösseren Rundschreiben des Herrn Oberbürgermeisters 
Dr. Heinrich Gassner von Mainz, in dem über den derzeitigen 
Stand der Vorarbeiten zur 500jährigen Geburtstagsfeier 
Johannes Gutenbergs Bericht erstattet wird, entnehmen wir 
das Folgende. 

1. Die akademische Feier soll Sonntag, den 24. Juni 1900, 
vormittags 10 Uhr, in der Stadthalle stattfinden. Eingeleitet 
durch Begrüssungsworte des Oberbürgermeisters an die Festgäste, 
hebt die Feier an mit einer Cantate des Herrn Dr. Volbach, 
Dirigenten der Mainzer Liedertafel und des Damengesangvereins. 
Der Text des Tonstückes ist der heiligen Schrift entnommen und 
endigt mit der erhabenen Lobpreisung aus der Schlussschrift des 
Katholikon, worin Gutenberg nach Vollendung seines Werkes 
selbst das Wort ergriffen hat. Es folgt die Festrede, gehalten 
von Herın Albert Köster, ordentlichem Professor der deutschen 
Litteraturgeschichte an der Universität Leipzig, der jüngst durch 
seine hochbedeutende Goetherede in Leipzig berechtigtes Aufsehen 
erregt hat und wissenschaftlichen Namen besitzt. Den Schluss 
der Feier in der Halle bildet der majestätische Chor „Die Himmel 
erzählen die Ehre Gottes“ aus Haydns herrlicher „Schöpfung“. 
Die Teilnehmer am Festakt begeben sich darauf in geschlossenem 


Zug zur Huldigung an das Gutenberg-Denkmal. An den Stufen 


des Tliorwaldsenschen Meisterwerks bringen gleichzeitig die Depu- 
tationen ihre Glückwünsche dar und legen ibre Kränze nieder; 
die Glocken der Kirchen, der Jubel der Menge werden den feier- 
licheu Akt begleiten und auf den Wällen die Kanonen ihre Stimme 
festlich ertönen laesen. 

“2. Von der beabsichtigten grossen Maschinenausstellung hat 
man aus verschiedenen Gründen absehen müssen und sich nun 
dafür entschieden, eine Übersicht über die maschinelle Seite der 
Druckkunst in den wichtigsten, namentlich für die historische 
Entwicklung — bis zu der neuesten Setzmaschine — charakteri- 
stischen Geräten (Originale und Modelle) mit der Ausstellung 
von Druckerzeugnissen im kurfürstlichen Schlosse zu ver- 
binden. Und diese Ausstellung, welche über das Fest hinaus 
bleiben soll, verspricht eine ausserordentlich reichhaltige, in jeder 
Hinsicht ganz hervorragende zu werden. Die historische Aus- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 75 


—— 


stellung wird in wichtigen und besonders interessanten Drucken 
die Entwicklung der Buchdruckerkunst von ihren ersten Anfüngen 
bis zur Neuzeit, ihre Verbreitung in den verschiedenen Ländern, 
den Buchschmuck und die Buchillustration der einzelnen Kunst- 
perioden, kurz alle Seiten der Druckkunst in umfassendster, syste- 
matischer Ubersicht veranschaulichen. Mit dem in Mainz selbst 
vorhandenen reichen Material vereinigen sich die Schätze aus- 
wärtiger Bibliotheken und Sammlungen, sowie die modernen Er- 
zeugnisse der bedeutendsten Buchdruckereien. Das 19. Jahr- 
hundert wird in grossartiger Weise durch die Erzeugnisse der 
graphischen Kunst vertreten sein, und die ersten Firmen Deutsch- 
lands und des Auslandes werden ihr Bestes bringen. Auch moderne 
Bucheinbände, die Schriftgiesserei und andere Zweige des Buch- 
gewerbes werden vertreten sein. 

3. Die Herstellung der wissenschaftlichen und der populären 
Festschrift schreitet rüstig vorwärts und der Verwirklichung 
des Gedankens der Errichtung eines Gutenberg-Museums 
werden von allen Seiten grosse Sympathien entgegengebracht. 
Auch für eine offizielle Postkarte hat der litterarische Aus- 
schuss Sorge getragen. Die Verbindung mit der inländischen und 
ausländischen Presse wegen ihrer Beteiligung am Fest ist von der 
Bürgermeisterei hergestellt worden. 

4. In das Programm der allgemeinen Festlichkeiten sind 
aufgenommen ein grosses Konzert, in welchem Judas Maccabäus 
von Händel am 23. Juni abends im Konzerthaus zur Aufführung 
kommt; ein grosses Festessen am Nachmittag des 24. und ein 
Kommers am Abend des nämlichen Tages. Der erste Festtag 
schliesst mit einer allgemeinen Illumination der Stadt. Am Montag 
den 25. abends Fest in der Neuen Anlage und am Dienstag nach- 
mittags Rheinfahrt. Dieselbe soll sich bis Rüdesheim erstrecken 
und auf dem Rückweg in Eltville Halt machen, wo Gutenberg 
seine letzten Lebensjahre verbracht hat und eine festliche Be- 
grüssung durch die Bürgerschaft erfolgen wird. Die Fahrt ge- 
schieht auf dem neuen Düsseldorfer Dampfer „Gutenberg“, zu, 
Ehren des Mainzer Jubilars so genannt, dem sich die prächtigen 
Boote der einheimischen Rhederei anschliessen werden. Bei be- 
ginnender Nacht, wenn die Flotte auf der Heimkehr ist, werden 
die Ufer des Rheins in glänzender, herrlicher Beleuchtung die 
Mainzer mit ihren Gästen begrüssen. 

Der Grundgedanke des von dem Künstler Conrad Sutter eut- 
worfenen Planes zu dem am 25. Juni stattfindenden Festzuge 
ist die Huldigung Gutenbergs. Er beginut mit des Erfinders Zeit- 
genossen und bringt die hervorragenden kultur- und kunstge- 
schichtlichen Momente, deren Entwicklung auf die Erfindung der 
Buchdruckerkunst zurückzuführen ist. Von selbst ergeben sich 
daraus folgende grosse Abschnitte: Zeit Gutenbergs. — Die Zeit der 
Meistersinger und der ersten Druckwerke. — Die ersten Zeitungen, 
die Post, die Zeit Albrecht Dürers. — Die Dichtkunst und Wissen- 
schaft. — Der Grosse Kurfürst und der Mainzer Kurfürst Johann 
Philipp von Schönborn. — Friedrich der Grosse und Josef II. 
mit ihrer Zeit. — Weimaranische Zeit. — Leipzig und sein Buch- 
handel. — Die Huldigung der modernen Kulturstaaten. — Die 
Huldigung Deutschlands. Die Jünger des Meisters, Drucker, leiten 
den Zug ein, sic schliessen ihn auch. Abordnungen aus ihrer 
Mitte werden in grosser Anzahl erwartet. 

Nach dem vorstehend Skizzierten zu schliessen, verspricht die 
Mainzer Gutenbergfeier ein grossartiges internationales Fest zu 
werden und es bleibt nur zu wünschen, dass dieses Versprechen 
durch die zu gleicher Zeit stattfindenden örtlichen Gutenbergfeiern 
nicht beeinträchtigt werde. 


Ein Buchdruckerveteran. 
1840 — 1900. 


So halb gnädig muss unser Herrgott schon dem Buchdrucker 
sein, welcher 60 Jahre alt wird; ganz gnädig aber muss er demjenigen 
von unseren Leuten sein, der auf seine 60jährige Thätigkeit am 
Setzkasten in körperlicher und geistiger Rüstigkeit zurückblicken 
kann. Ein solcher Veteran der Buchdruckerkunst, ein solch gott- 
begnadeter Kollege, ein Buchdrucker mit sechzig Jahren Dienst- 
zeit weilt hier in Fulda; es ist der Buchdruckereibesitzer Herr 
Franz Olckers. 

Geboren am 3. Juli 1825 zu Fulda, kam Franz Olckers am 
5. April 1840 in die Lehre zum Hofbuchdrucker J. L. Uth. Der 


76 


Schriftsetzer hatte damals sechs Jahre zu lernen; wenn er heute 
nur mehr vier oder gar nur mehr drei Jahre zu lernen hat, so 
liegt dies gewiss nicht daran, dass die Jungen jetzt gescheiter 
wie früher aus der Schule kommen. Nach Erledigung der Lehr- 
zeit begab sich Franz Olckers auf die Wanderschaft, und 62 Stempel 
und Visas in seinem Wanderbuche sprechen von der Beweglichkeit 
dieses unruhigen Geistes. Die kurfürstliche „Fleppe“ Nr. 25 ent- 
hält auf Seite 3 folgenden interessanten Vermerk: „Gegenwärtiges 
Wanderbuch ist auf unbestimmte Zeit für das In- und Ausland 
(mit Ausnahme von Frankreich, Belgien und der Schweiz) gültig; 
auch ist dem Inhaber die Verordnung vom 31. Dezember 1840 
(pag. 7 dieses Wanderbuches) bekannt gemacht worden.“ Es scheint, 
dass man in den deutschen Bundesstaaten schon damals geahnt 
hatte, dass die Gährung in den Arbeiterkreisen über kurz oder 
lang organisierte Gewerkschaften zeitigen werde; denn in dieser 
Verordnung heisst es: „Sämtliche Regierungen vereinigen sich, 
übereinstimmende Massregeln hinsichtlich derjenigen Handwerks- 
gesellen zu treffen, welche durch Theilnahme an unerlaubten Gesellen- 
verbindungen, Gesellengerichten, Verrufserklärungen u. dgl. Miss- 
bräuchen gegen die Landesgesetze sich vergangen haben.“ Solche 
Übelthäter bekamen ihre Wanderbücher oder Reisepässe einfach 
abgenommen und dafür eine gebundene Marschroute auf dem 
kürzesten Weg nach Hause, was so ziemlich dem „Auf-den-Schub- 
bringen“ gleich kam. 

Auf seinen Kreuz- und Querzügen durch die deutschen Lande 
— damals war es Brauch und Sitte, dass der Geselle in die Welt 
ging zu fremden Meistern, um sich in seinem Handwerk auszu- 
bilden, und nur Feiglinge und Dummköpfe blieben hinterm Ofen 
hocken — suchte und fand Olckers Arbeit in Birkenfeld, Kreuz- 
nach, Bingen, Worms, Hanau, Landau, Pforzheim, Frankfurt a.M., 
Giessen, Colmar u. s. w. und erweiterte seine Kenntnisse und 
Fähigkeiten mit dem Feuer strebsamer Jugend. Mittlerweile 
waren fünf Jahre ins Land gegangen. Deutschland war unserem 
Franz zu enge geworden und es gelüstete ihn nach der verbotenen 
Frucht, die im verschlossenen Auslande lockte. Er ging in die 
Schweiz und durchreiste sie, soweit die deutsche, französische und 
italienische Zunge klingt. Kondition nahm er aber wohlweislich 
nicht an; denn es galt damals für eine kecke Leistung, wenn ein 
Handwerksbursche sich ohne einen schützenden Pass oder Geleits- 
brief ins Ausland wagte. 

Aus der Schweiz wandte sich Olckers ins Österreichische und 
fand zunächst bei Witting in Innsbruck Stellung. Trotz der 
paradiesischen Lage hielt es ihn aber nicht lange in diesem be- 
rühmten tyrolischen Eden, weil sein Sinn unabänderlich nach 
Wien stand. In der alten Kaiserstadt fand er Stellung zuerst in 
der „Freien Presse“ und später in der k.k. Staatsdruckerei unter 
Auer. Hier arbeitete gleichzeitig mit ihm einer der Inhaber der 
Firma Gebr. Gotthelft, Kgl. Hof buchdruckerei in Kassel, eine weit 
und breit bekannte Kunstanstalt. Aber noch hiess es bei Olckers 
„Nichts ist beständiger als der Wechsel.“ Zurückgekehrt auf 
vaterländischen Boden, wurde er in Dresden aufgegriffen und wegen 
seines widerrechtlichen Streifzuges ins Ausland mit gebundener 
Marschroute nach Fulda geschickt. Als er hier in seiner Heimat 
ankam, wehten die Oktoberstürme von 1852 durch Kurhessen; 
der Schimmel von Bronzell war bereits verscharrt. Olckers kon- 
ditionierte nun zwei Jahre in seiner Lelirdruckerei und ging erst 
1854 wieder auswärts und zwar nach Stuttgart, wo er sich bei 
Metzler und Cotta nützlich machte. Das war sein letzter Ausflug; 
denn aus der schwäbischen Hauptstadt ging er 1855, der Fremde 
müde, wieder nach Fulda, um nicht mehr aus der alten Bonifacius- 
stadt binauszukommen. 

Zu Johanni 1856 verheiratete sich Franz Olckers und durch 
diese Verbindung gelangte er in den Besitz eines Hauses in der 
Kanalstrasse. 
und ein Sohn. Der letztere (Ostern 1900 ebenfalls 25 Jahre Buch- 
drucker) hat seit vier Jahren die Geschäftslast von den Schultern 
seines Vaters abgenommen. 

Aus dem frohen Wanderknaben mit heiterem Sinn und leichtem 
Ränzel war ein sesshafter Philister geworden und dieser mühte 
sich als verheirateter Setzer ab in der unrentablen Druckerei von 
Hammer, Zwenger & Salomon, ohne diesem wackligen Geschäft 
cine feste Unterlage geben zu können. 

Mittlerweile schrieb man 1873. Der Kulturkampf tobte durch 
die preussichen Lande und führte in Fulda zur Errichtung einer 
eigenen katholischen Druckerei und eines katholischen Blattes, der 
Fuldaer Aktiendruckerei und der „Fuldaer Zeitung.“ Die Druckerei 
wurde im Hause Franz Olckers’ im kleinen Umfange eingerichtet 


Dieser Ehe entsprossen zwei Kinder, eine Tochter 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 8 


und diesem selbst die technische Leitung übertragen. Olckers hat 
diese Leitung fast 11 Jahre lang mit Geschick und Aufopferung 
geführt und das Unternehmen zu grossem Aufschwung und Ge- 
deihen bringen helfen. 

Am 1. Oktober 1884 gründete Franz Olckers in seinem Hause 
eine eigene Druckerei und gab mit seinem Sohne Philipp ein weiteres 
katholisches Blatt, das „Fuldaer Tageblatt“, heraus. Mit diesem 
hat er zwar bis heute einen schweren Stand gegen die konkurrierende 
„Fuldaer Zeitung“ gehabt, aber er hat sich doch Dank der grossen 
Beliebtheit, der er sich in der Bürgerschaft erfreut, mit Ehren 
gehalten. 

Wie Franz Olckers als Setzer und Faktor am Kasten stand, 80 
ist er auch als Prinzipal noch der Erste und Letzte in der Offizin; 
er kann natürlich nur mehr glatten Satz in mässiger Quantität 
liefern, aber qualitativ beschämt er noch manchen „Jungen“. 
Freilich, ohne scharf bewaffnetes Auge geht es bei ihm, dem 
hohen Siebziger, nicht mehr ab; aber er steht täglich noch seine 
8 bis 9 Stunden mit dem Winkelhaken in der Hand am Kasten, 
die hagere Gestalt in einen Schlafrock gehüllt, und sehr dem 
Schnupfen ergeben, zu welchem Zwecke er zahllose Prisen aus der 
goldenen Dose holt, die ihm zum 50jährigen Buchdrucker-Jubiläum 
verehrt worden ist. 

Es wäre auch wohl an der Zeit, dass er endlich den Winkel- 
haken weglegte. Ich wünsche ihm einen ruhigen, heiteren Lebens- 
abend, wie er ihn in Ehren verdient hat. Vor solch einem Veteranen 
der Arbeit den Hut ab und ein Kompliment, so tief wie möglich! 
Möge ich hiermit bei allen echten Kollegen Wiederhall finden! 

Fulda. 

Hans Schoen, 
Faktor der J. L. Uth’s Hofbuchdruckerei. 


* 


Vereinsleben. 


O. S. Hamburg, 9. Februar. Dem Jahresbericht der Buch- 
drucker-Innung (Zwangsinnung) in Hamburg über das Jahr 1899 
ist das Folgende zu entnehmen: Der Bericht gedenkt zunächst der 
Umwandlung der bisherigen Innung in eine Zwangsinnung, 
die mit dem 1. Januar 1899 ihre Arbeit begann, und bezeichnet 
als erfreulich, dass es der Innung schon in diesem ersten Jahre 
gelungen ist, das ganze Gewerbe zu umfassen und sie in dieser 
Hinsicht den Schwesterkorporationen in anderen Städten ein gutes 
Stück voraus ist. Dies sei in erster Linie auch der innungs- 
freundlichen und weitblickenden Auffassung der Aufsichtsbehörde 
für die Innungen sowie der Gewerbekammer zu verdanken. Der 
Vorstand hatte hierbei Gelegenheit, den Behörden nachdrücklichst 
den Standpunkt klar zu legen, den er gemeinsam mit den mass- 
gebenden Stellen unseres Gewerbes in anderen Städten einnimmt, 
dass nämlich für die Buchdruckerei ein Fabrikbetrieb nicht 
existiert und alle Buchdruckereien grosse wie kleine als hand- 
werksmässige aufzufassen sind; und es steht wohl zu erwarten, 
dass es gelingt, dem Urteil von Fachleuten über ihr eigenes Ge- 
werbe den Ansichten von Laien gegenüber das nötige Gewicht zu 
verschaffen, und die Behörden zu der Ueberzeugung zu bringen, 
dass durch andere Auffassungen eine Zersplitterung der Innung 
eingeleitet wird, die die ganze Einrichtung aufs schwerste ge- 
fährdet. — Der Geschäftsgang wird als ein im allgemeinen 
günstiger geschildert. Trotzdem sind aber leider immer noch 
gewisse Uebelstände zu beklagen, auf die bereits in früheren 
Jahresberichten hingewiesen wurde, und namentlich gilt dies von 
der wieder sehr zunchmenden Konkurrenz der Zuchthaus- 
druckerci. Es werde auch fernerhin die Aufgabe der beteiligten 
Gewerbekreise sein müssen, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln 
diese Konkurrenz, wenn nicht aufzuheben, doch einzudämmen. — 
In Bezug auf die Durchführung des Lohntarifs ist auch in 
diesem Jahr nur wieder zu konstatieren, dass der Vorstand jeder- 
zcit bemüht war, dem Lohntarif Anerkennung zu verschaffen und 
dafür zu sorgen, dass in allen Innungsdruckereien seine Positionen 
genau aufrecht erhalten werden. Ab und zu vorgekommene 
Differenzen wurden von dem Vorsitzenden Herrn Wulff meistens 
durch persönliche Rücksprache erledigt. — Zu den interneren 
Angelegenheiten der Innung übergehend, gedenkt der Bericht zu- 
nächst in ehrender Weise der verstorbenen Mitglieder Herren 
Wilhelm Haase, Johann Friedrich August Meyer i. F. Meyer & 
Dieckmann und Johann Erdmann Friedrich Schroll, Leiter der 


Nr. 8 


Druckerei des Rauhen Hauses, verzeichnet die vorgekommenen 
Firmenveränderungen, sowie die Jubiläen, worunter das 50 jährige 
Berufsjubiläum des Herrn H. Lührs, i. F. Nesse & Lührs, und das 
Fest des 50 jährigen Bestehens der Firma H. O. Persiehl, und die 
Ueberreichung eines Ehrengeschenkes an den langjährigen Vor- 
sitzenden Herrn Ferd. Wulff durch eine Deputation der Innung 
als Anerkennung für dessen vielfache Verdienste. — Die Thätig- 
keit des Vorstandes war eine sehr umfangreiche, namentlich im 
Hinblick auf die Innungsfragen. Auch ist die im vorigen Bericht 
erwähnte Angelegenheit des Prinzipalfonds zur Erledigung gelangt, 
indem der Vorstand mit einer Deputation des Buchdrucker- Vereins 
von Hamburg-Altona zu einer Einigung gelangte, die alle Teile 
befriedigte. Der Zwangsinnung ist sodann seitens der Behörde 
die fernere Verwaltung des Kapitals übertragen. Wie immer, be- 
teiligten sich auch im verflossenen Jahre der Vorstand, resp. Mit- 
glieder desselben, an den Beratungen des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins, wie der Berufsgenossenschaft. Auch sonst wurden die 
Beziehungen zu den Buchdrucker-Innungen anderer Städte durch 
Austausch der Drucksachen, Publikationen u. s. w. gepflegt, ebenso 
wie namentlich mit der Leipziger Centralstelle ein reger Meinungs- 
austausch über eine ganze Anzahl von wichtigen Fragen stattfand. 
— Die einzelnen Ausschüsse haben gleichfalls in diesem Jahre 
eine rege Thätigkeit entwickelt; das Ehren- und Schieds- 
gericht wurde mehrfach von den Mitgliedern zur Schlichtung 
von Streitigkeiten zwischen ihnen und Kunden, wic auch in Fällen 
von Preisunterbietung angerufen, und gelang es demselben, in fast 
allen Fällen eine Einigung herbeizuführen. Es ist zu wünschen, 
dass die Mitglieder diese Institution in immer umfassenderer 
Weise benutzen, um die Anrufung der Gerichte und die damit 
verbundenen häufig unnützen Kosten zu vermeiden. — Die Fach- 
schule blieb in ihrer Entwicklung und ihren Leistungen auf der- 
selben Linie wie im Vorjahr. Die Schülerzahl betrug Ostern 1895: 
112, 1896: 126, 1897: 120, 1898: 139, 1899: 139 Schüler. — 
Der Arbeitsnachweis der Innung befand sich im verflossenen 
Jahre ebenfalls in steigender Entwicklung und es ist mit Freude 
zu begrüssen, dass die Mitglieder der Innung immer mehr zu der 
Praxis gelangen, nur durch den Arbeitsnachweis ibre Gehilfen 
zu beziehen und streng darauf zu sehen, dass der engagierte 
Arbeiter die Ausweiskarte des Arbeitsnachweises vorzeigen kann; 
Massregeln, zu denen ja überhaupt die Kollegen auf Grund der 
Satzungen verpflichtet sind. Wenn wir zunächst das Zahlen- 
material folgen lassen, so ergiebt sich, dass den Arbeitsnachweis 
benutzten: 


Es wurden Kon- 


Setzer Hilfsarbeiter 
Jahr und und ditionen vermittelt 
Maschinenmstr. Anlegerinnen im Ganzen 
1897 636 219 517 
1898 | 675 212 436 
1899 662 243 683 


Auch aus dieser Statistik ist unschwer aus der wachsenden Zahl 
der Konditionsvermittelungen der bessere Geschäftsgang zu er- 
kennen, wie andererseits aus der stärkeren Beteiligung des Hilfs- 
arbeiterpersonals, dass es gelingt, auch diese Kategorie unserer 
Arbeitnehmer allmählich zur Benutzung des Arbeitsnachweises heran- 
zuziehen. In erfreulicher Weise hat ferner die Ausbildung von 
Anlegerinnen auf Grund der von der Innung aufgestellten 
kontraktlichen Bedingungen zugenommen und man darf daraus 
schliessen, dass sich auch diese Einrichtung bestens bewährt hat 
und dadurch für einen tüchtig ausgebildeten Nachwuchs an weib- 
lichem Hilfspersonal gesorgt wird. Von 63 jungen Mädchen, die 
sich im Arbeitsnachweis zum Lernen gemeldet hatten, sind 33 als 
Lehrlinge eingestellt worden. — Der Stand der Sterbekasse war 
ein günstiger, indem einer Ausgabe von o% 400 eine Einnahme von 
of. 1201,93 gegenüberstand, so dass der dem vorjährigen Kapital- 
bestande von oM 5056,87 mit den von der früheren Innung über- 
wiesenen o% 2000,— hinzugefügte Überschuss o 2801,93 beträgt. 
Eine besonders rege Thätigkeit entwickelte die für die Ausarbei- 
tung des Entwurfs der neubegründeten Witwenkasse ein- 
gesetzte Kommission, indem dieselbe die Satzungen der Kasse auf 
Grund sorgfältiger Berechnungen aufstellte und für den Entwurf 
dann in der Versammlung vom 28. August 1899 die Genehmigung 
der Mitglieder erlangte. Leider forderte dann die Aufsichtsbehörde 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 77 


für die Innungen noch das Gutachten eines Versicherungs-Tech- 
nikers, wodurch in der weiteren Förderung der Angelegenheit ein 
vorläufiger Stillstand eingetreten ist, da erst die Anzahl von 
100 Mitgliedern, welche als Basis der Berechnung gedient hat, 
erreicht sein muss. Hoffentlich ist die Arbeit der Kommission 
keine ganz vergebliche gewesen, was der Fall sein würde, wenn 
diese Anzahl überhaupt nicht erreicht wird. In diesem Falle würde 
wohl nichts anderes übrig bleiben, als die o% 8000, welche seiner- 
zeit für die Witwenkasse festgelegt sind, der Sterbekasse zu über- 
weisen. — Von dem Lehrlings-Ausschuss wurden während des 
Jahres 1899 im Ganzen 42 Lehrlinge ausgeschrieben und 59 Lehr- 
linge eingeschrieben. Dieselben Zahlen betrugen im Jahre 1898: 38 
und 53. — Zum Schluss sei auch des grossen Fortschritts gedacht, 
der in der Verwaltung unserer Innung durch die Errichtung eines 
eigenen Bureaus in der kleinen Bäckerstrasse 23 II und die ver- 
längerten Bureaustunden von 10—2 Uhr geschehen ist. Durch 
die Vereinigung des Arbeitsnachweises, der Bibliothek, sowie 
des nunmehr sorgfältig neu geordneten Aktenmaterials in einem 
geräumigen Bureau ist einem lange gefühlten Bedürfnis ent- 
sprochen, zumal die Räume auch für die Vorstands- und Kommis- 
sions-Sitzungen in vorzüglicher Weise verwendbar sind. Es ist zu- 
gleich für einen besonderen Warteraum für die Konditionslosen 
mit Sitzgelegenheit u.s. w. Sorge getragen, so dass auch in dieser 
Hinsicht früher vorhanden gewesene Mängel gehoben sind. 

* Leipzig. Die streitige Angelegenheit der Zugehörigkeit der 
Herren Albert Eduard Brockhaus und Rudolf Heinrich Brockhaus 
als Inhaber der Buchdruckerei der Firma F. A. Brockhaus zur 
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung) 
ist von der Königl. Kreishauptmannschaft Leipzig in letzter Instanz 
zu Gunsten der Innung, d.h. in dem Sinne entschieden worden, 
dass die genannten Herren verpflichtet sind, mitihrem Buch- 
druckereibetriebe der Innung als Mitglieder anzugehören. 
— Die Innung batte die beiden Firmeninhaber seiner Zeit auf 
Grund der die Innungsbildung anordnenden kreishauptmannschaft- 
lichen Verfügung vom 1. Juli 1898 und § 4 des Innungsstatuts als 
Mitglieder in Anspruch genommen und biergegen hatten diese 
beim Rate der Stadt Leipzig Beschwerde erhoben, weil erstlich 
das Buchdruckgewerbe von ihnen fabrikmässig betrieben werde, 
und dann, weil ihr Buchdruckereibetrieb, ebenso wie die Buch- 
druckereibetriebe der durch die Entscheidung der Königl. Kreis- 
hauptmannschaft vom 27. Juni 1899 von der Pflichtmitgliedschaft 
bei der Innung befreiten drei Firmen, nur zu einem kleinen Teil 
für Dritte, hauptsächlich dagegen für den eigenen Verlag arbeite, 
mithin ein unselbständiger Teil des letzteren sei. Die Innung 
widerlegte diese Einwände ausführlich, und der Rat trat ihren 
Darlegungen auch insoweit bei, als er den handwerksmässigen 
Charakter des Buchdruckereibetriebes der Firma ebenfalls als ge- 
geben erachtete. Dagegen hielt er die anderweite Behauptung 
der Firmeninhaber für begründet und sprach diese deshalb von 
der Pflichtmitgliedschaft bei der Innung frei. Die Innung rief 
hiergegen die Entscheidung dor Königl. Kreisbauptmannschaft an 
und wies in ihrer Beschwerdeschrift nach, dass die Buchdruckerei 
der Firma F. A. Brockhaus in demselben oder in einem noch 
grösseren Umfange für fremde Rechnung arbeite, wie mehr als die 
Hälfte der Innungsfirmen, mitbin auch nach aussen als ein selbst- 
ständiger Betrieb hervortrete. Die Inhaber der Firma F. A. Brock- 
haus bezeichneten die von der Innung aufgemachte Schätzung des 
Umfanges ihres Arbeitens für fremde Rechnung als viel zu hoch, 
unterliessen aber, dies irgendwie mit Ziffern zu belegen und gaben 
nur den Prozentsatz, welchen die Arbeit für Dritte von der Ge- 
samtproduktion ihrer Druckerei ausmache, noch etwas niedriger 
an als früher. — Die Königl. Kreishauptmannschaft war, in Uber- 
einstimmung mit der Gewerbekammer, der Ansicht, dass von einer 
Geringfügigkeit der Buchdruckarbeiten für Dritte seitens der Buch- 
druckerei von F. A. Brockhaus, wenn die Wertsberechnung der 
Innung auch nur einigermassen zutreffend sei, nicht die Rede sein 
könne. Aber auch wenn diese Arbeiten thatsächlich nur gering- 
fügig wären, würde doch zu einer Befreiung der Firmeninhaber 
von der Innungspflicht nicht zu gelangen sein. „Denn,“ heisst es 
in der Entscheidung, „die Annahme derselben und des Stadtrates, 
dass die Königliche Kreishauptmannschaft in der Entscheidung 
vom 27. Juni 1899 davon ausgegangen sei, ein Buchdruckerei- 
betrieb bleibe auch dann noch ein unselbständiger Teil eines 
anderen Betriebes bez. des Gesamtbetriebes, wenn er diesem in 
der Hauptsache diene und nur zu einem verhältnismässig ge- 
ringen Teile für Dritte arbeite, und dass deshalb die Inhaber einiger 
der in jener Entscheidung behandelten Firmen für nicht innungs- 


pflichtig erklärt worden seien, ist irrtümlich. Es ist dort nur aus- 
gesprochen worden, dass eine Buchdruckerei, welche lediglich 
und ausschliesslich den Zwecken eines anderen Betriebes der 
betreffenden Firma diene oder lediglich und ausschliesslich 
ın Gemeinschaft mit anderen Betrieben, als interner, unselbst- 
ständiger Teil des Ganzen die Produkte des Gesamtbetriebes her- 
vorbringe, was durch einige Beispiele erläutert wird, nicht als ein 
selbständiger, ionungspflichtiger Buchdruckerei-Gewerbebetrieb an- 
zusehen sei.“ Nachdem sodann die Verhältnisse näher dargelegt 
worden, welche zur Befreiung der Firmen Giesecke & Devrient und 
Genossen führten, wird dargethan, dass solche besondere Umstände 
bei der Buchdruckerei der Firma F. A. Brockhaus nicht vorhanden 
seien. Dieselbe führe hauptsächlich den Druck von Büchern und 
Zeitschriften aus und zwar zu einem grossen Teile für das eigene 
Verlagsgeschäft, zu einem kleinen Teile für dritte Personen gegen 
Entgeld. Es könne mithin hier die Buchdruckerei nicht als ein 
unselbständiger Teil des Verlagsgeschäfts angesehen und deshalb 
die Innungspflicht der Firmeninhaber verneint werden. Hinsicht- 
lich der behaupteten Fabrikeigenschaft des Buchdruckereibetriebes 
der Firma F. A. Brockhaus spricht sich die Entscheidung schhess- 
lich auf den besonderen Antrag der Firmeninhaber dahin aus: 
„Die Königliche Kreishauptmannschaft kann in Übereinstimmung 
mit der Gewerbekammer dem Stadtrate darin nur beistimmen, dass 
der fragliche, Schnell-, Tiegel-- und Handdruckpressen anwendende 
Buchdruckereibetrieb, der sich technisch nicht wesentlich von dem 
in anderen gewöhnlichen Buchdruckereien unterscheidet, nicht als 
ein fabrikmässiger angesehen werden kann und zwar in der Haupt- 
sache aus den vom Stadtrate ausgeführten Gründen.“ — Der Mit- 
gliederstand der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer dürfte 
nunmehr wohl als ein gesicherter zu betrachten sein; denn nach 
der durch die vorstehende wichtige Entscheidung gegebenen all- 
gemeinen Sachlage dürfte für den einen oder zwei noch schweben- 
den Proteste wenig Aussicht auf Erfolg sein. 


Gë 


Sprechsaal. 


-m. Berlin, 18. Februar. Die Berliner Typocraphische 
Geseilschaft beschloss in ihrer letzten Sitzung auf Antrag des 
Herrn A. Stadthagen, als ersten bescheidenen Anfang eines Fonds 
zur Errichtung eines Gutenberghauses in Berlin, das allen 
Berliner buchgewerblichen Vereinigungen eine Heimstätte für ihre 
Zusammenkünfte, für Ausstellungen u. s. w. bieten soll, den Betrag 
von 300 oA. zu stiften. Die Gesellschaft wird sich im Anschluss 
hieran an die übrigen graphischen Vereine und an alle Angehörigen 
des Buchdruckgewerbes wenden, um dieselben zur Unterstützung 
und Förderung eines solchen Planes anzuregen. Auch mit den 
städtischen Behörden beabsichtigt man in der Angelegenheit in 
Verhandlungen zu treten und das allgemeine Interesse dafür wach- 
zurufen. Die Typographische Gesellschaft hat, wie alle Berliner 
Vereinigungen, welche nicht Vergnügungs- oder Kommerszwecken 
dienen und im Besitz von Sammlungen oder sonstigem Inventar 
sind, seit ihrem Bestehen mit der Schwieriekeit, einen passenden 
Versammlungsraum zu finden, zu kämpfen gehabt. Möge der mit 
der obigen Stiftung geschehene bescheidene Anfang in absehbarer 
Zeit dazu führen, dass das mächtig emporgewachsene Berliner 
Buchdruckgewerbe und seine Angehörigen für ihre Zusammenkünfte 
zu ernster Arbeit eine bleibende Stätte im eigenen Heim finden. 

* Leipzig. Das „Leipziger Tageblatt“ bringt unter dem 19. Febr. 
die folgende Mitteilung: „Der Deutsche Buchdrucker-Verein und 
der Kreis Sachsen im Deutschen Buchdrucker-Verein wollten ge- 
legentlich der Einweihung des Deutschen Buchgewerbe- 
hauses, welche am Cantate-Sonntag, den 13. Mai d. J. (es muss 
heissen Cantate- Sonnabend, 12. Mai. Schr.), stattfinden soll, die 
Büste des deutschen Kaisers als Geschenk darbringen. Die 
Vereinigungen wandten sich deshalb an den Kaiser mit der Bitte, 
dass er zu diesem Zwecke dem hiesigen Künstler Herrn Professor 
Seffner einige Sitzungen gewähren möge. Im Auftrage des Kaisers 
ist darauf den benannten Vereinen der Bescheid zugegangen, dass 
Se. Majestät über die Absicht der Vereine sehr erfreut gewesen 
sei, seine Büste jedoch als eigenes Geschenk dem Deutschen Buch- 
gewerbehause übermitteln lassen werde.“ — Nachdem vorstehende 
Thatsache der Stiftung einer Düste Sr. Majestät des Kaisers auf 
diese Weise den Weg in die Öffentlichkeit gefimden hat. bleibt 
uns nichts übrig, als ihre Richtigkeit zu bestätigen, wenn auch die 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 8 


—— — — — mn nn 


Angabe beider Vereine nicht stimmt. Wir müssen es jedoch als 
Taktlosigkeit bezeichnen, Mitteilungen wie die vorstehenden, hin- 
sichtlich deren jedermann das Gefühl haben muss, dass sie nicht 
für die Offentlichkeit bestimmt sind, ia die Offentlichkeit zu bringen. 

L. Leipzig, 13. Februar. Heute beging Herr Korrektor Otto 
Ralle im Hause Breitkopf & Härtel sein 50 jähriges Geschäfts- 
jubiläum. Dasselbe gestaltete sich zu einem wahren Feste für 
die Firma, ist doch nun die Zahl 50 der Jubilare überschritten. 
Am Morgen wurde der Jubilar von einigen Kollegen aus seiner 
Wohnung in das Geschäft und an seinen Platz geleitet, wo er mit 
einer schwungvollen Ansprache und durch Uberreichung von Ge- 
schenken überrascht wurde. Im Laufe des Vormittags erschienen 
dann die Herren Chefs in Begleitung des Herrn Stadtrat Dr. 
Wagler am Platze des Jubilars, und es wurden ihm, in Anbetracht 
seiner langjährigen Berufsthätigkeit im Hause Breitkopf & Härtel 
reiche Geschenke zu teil. Auch erhielt er von dem Vertreter der 
Stadt, Herrn Stadtrat Dr. Wagler, das ihm von Sr. Maj. dem 
König verliehene Albrechts-Kreuz nebst Urkunde eingehändigt, 
worüber er sichtlich gerührt, seinen herzlichen Dank aussprach. 
Glückwünsche trafen von allen Seiten ein. Vom Vorstand des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins waren die Herren Johs. Baensch- 
Drugulin und Dr. Alfred Giesecke erschienen und überreichten dem 
Jubilar ein geschmackvolles Diplom und ein Ehrengeschenk. — 
Zu gleicher Zeit erhielt noch Herr Buchbinder Dahlinger die 
Medaille für Treue in der Arbeit eingehändigt. — Am 
1. Januar 1900 feierte der Revisor Herr Franz Pöschel sein 
50jähriges Berufsjubiläum in demselben Hause, und erhielt 
ebenfalls vom Vorstande des Deutschen Buchdrucker-Vereins ein 
Diplom unter vielen Glück- und Segenswünschen eingehändigt. 

hs. Leipzig. In der Typographischen Gesellschaft hielt 
vor kurzem Herr O. Westram einen Vortrag über die Ren- 
tabilität des typographischen Vignettenschatzes. Nach 
kurzer Skizzierung der Enstehung der Vignette und deren erster 
Ausbreitung im Zeitungswesen gab der Vortragende eine Übersicht 
über die Mannigfaltigkeit des heutigen Vignettenmateriales und 
seiner zeichnerischen sowie technischen Beschaffenheit. Man kann 
eine Gliederung der Vignetten in verschiedene Kategorien, wie 
symbolische, illustrierende, schmückende, naturalistische u. s. f. vor- 
nehmen und es ergiebt sich sehon hieraus die geeignetste Ver- 
wendungsart der betreffenden Stücke. Was die Zeichnung an- 
belangt, so ist auf die gute Holzschnittausführung wohl hinzuweisen, 
wenngleich sich diese Technik nicht recht dem modernen Geschmack 
anpassen will. Die Autotypievignette ist nur unter gewissen Vor- 
aussetzungen verwendbar und daher weniger praktisch als in ge- 
wissen Fällen, z. B. auf Kunstdruckpapier, in guter Farbe und bei 
sorgsamer Zurichtung, effektvoll. Von Dreifarbenvignetten kann 
dasselbe gesagt werden. Neben der zeitraubenden Einrichtung 
der drei Farben macht sich in der Regel noch die Hinzunahme 
einer weiteren Farbe für den Text erforderlich und ein solcher Farben- 
aufwand resp. vierfacher Druck ist heute nur seltener anwendbar. 
Oft lassen sich vier Farben wirkungsvoller verwerten und vor allem 
auch abwechselnder abstimmen. — Die moderne Schwarz- Weiss- 
Manier ist wohl die beste und dem Wesen des Buchdrucks am 
meisten entsprechende Art der Darstellung, aus welchem Grunde 
man sich auch fast ausschliesslich dieser bedient. Es wurde danı 
noch erklärt, auf welche Weise sich einmal vorhandene grössere 
Vignetten und Zierstücke in effektvoller Verschiedenheit anwenden 
lassen, durch Verbindung mit Farbentönen, Linien etc. Bezahlt 
machen sich die Vignetten nur dann, wenn sie oft verwandt werden, 
ausserdem ist es entschieden anzuraten, den Kunden auch an den 
Kosten der Vignetten teilnehmen zu lassen. Hierzu wird er auch 
bereit sein, wenn ihm die erhöhte Wirkung der Drucksachen durch 
Verwendung einer passenden Vignette vorher klar gemacht wird. 
Der Vortrag wurde sehr beifällig aufgenommen und zeitigte eine 
rege Debatte, die sich besonders mit der Unzweckmässigkeit der 
verlaufenden Autotypievignette befasste. Auch wurde auf die 
Zweckmässigkeit systematischer Bleifüsse bei kleineren Vignetten 
hingewiesen. 

.- Leipzig. Am 10. Februar veranstaltete das Lehrerkol- 
legium der Buchdrucker-Lehranstalt im Siebenmänner- 
hause sein Winterfest in Form eines zwanglosen Familienabends, 
der den besten Verlauf nahm. Einige künstlerische Kräfte sorgten 
in entsprechender Weise für die Unterhaltung, während im übrigen 
auch alle Anwesenden ihr Teil zur angeregten Stimmung des 
schönen Abends beitrugen. 

.- Leipzig. Am Sonntag, 4. Febr., hielt Herr Dr. Masner aus 
Breslau im Kunstgewerbeverein zu Leipzig einen interessanten 


Nr. 8 


Vortrag über „Bilderbücher und Bilderbogen für die 
Jugend“. Ausser auf den geistigen Inhalt der Werke dieses Zweiges 
der Erziehungslitteratur, den er einer vernichtenden Kritik unter- 
zog, dehnte der Vortragende seine Ausführungen auch auf die 
graphische Beschaffenheit der Erzeugnisse aus und sagte nicht 
ohne Grund, dass es auch hiermit in Deutschland noch recht traurig 
bestellt sei. Das Schlechteste würde der Jugend geboten und da- 
durch sei die notwendige Anerziehung von Kunstverständnis und 
Geschmack jetzt so gut wie ausgeschlossen. Hier müsse bald 
Wandel geschaffen werden, und das graphische Gewerbe insbesondere 
könne viel dazu beitragen. 

* Leipzig. Am 17. Februar beging der kaufmännische Direktor 
und Prokurist der Maschinenfabrik Karl Krause, Herr Bruno 
Holder, das Jubiläum seiner 30jährigen Thätigkeit in diesem 
Etablissement. Der sich der allgemeinsten Beliebtheit erfreuende 
Jubilar wurde sowohl seitens der Chefs, als auch seitens des kauf- 
männischen und technischen Personals und im Namen der zahl- 
reichen Arbeiterschaft beglückwünscht und durch die mannigfach- 
sten Beweise des Dankes und der Verehrung ausgezeichnet. 


dëi 


Kleine Mitteilungen. 


Die Arbeitsnachweise, welche dem Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker unterstellt sind, wurden auf besonderen Antrag des 
Österreichischen Tarifamtes vom deutschen Tarif- Amt benach- 
richtet, dass die Firma Czopp in Czernowitz durch die öster- 
reichischen Tariforgane als blockiert erklärt worden ist, und ge- 
beten, jede Vermittelung von Arbeitskräften an genannte Firma ab- 
zulehnen. 

Zur Organisation des Handwerks. Dem Bundesrat ist der Ent- 
wurf einer kaiserlichen Verordnung zugegangen, wonach die Be- 
stimmungen über die Bildung der Handwerkskammern mit dem 
1. Aprıl dieses Jahres in Kraft treten. Dagegen sollen die Be- 
stimmungen über die Befugnis zur Ausbildung von Lehrlingen und 
die Bildung von Ausschüssen für Gesellenprüfungen erst am 
1. Januar 1901 und die Bestimmungen über die Erteilung des 
„Meistertitels“ erst am 1. Oktober nächsten Jahres in Kraft treten. 

In St. Petersburg ist eine Druckereigesellschaft gegründet 
worden, welche sich die Wahrung der Autorenrechte und die 
Förderung des Buchgewerbes und der zu demselben in Beziehung 
stehenden Künste und Fabrikationszweige zur Aufgabe stellt. In 
der konstituierenden Versammlung, die im Gebäude der Stadtver- 
waltung (Duma) stattfand, waren zwölf Fächer durch 103 Personen 
vertreten, und zwar Litteratur und allgemeine Wissenschaft durch 
9 Personen; Verlagsrechte 12, Buchhandel 5, Gravierung 2, Buch- 
druck 30, Schriftgiesserei 14, Lithographie und Metallographie 14, 
photomechanische Künste 4, Druckmaschinen- und Farbfabrikation 


4, Schreib- und Druckpapier- Fabrikation 4, Buchbinderei 4, 


Illustration 1, — aus welchem Verzeichnis sich ergiebt, dass man 
dem Unternehmen ein allseitiges Interesse entgegenbringt. Als 
Vorsitzender wurde W. W. von Sabanin, Beamter im Ministerium 
der auswärtigen Angelegenheiten, gewählt, das Ehrenpräsidium hat 
Grossfürst Konstantin Konstantinowitsch übernommen, und zum 
Sekretär wurde der Schriftsteller Kremlow bestellt. Der Sitz der 
Gesellschaft befindet sich in St. Petersburg zur Zeit im Hause 
der kaiserl. russ. Technischen Gesellschaft, Pantolaimenskaja Nr. 2. 
Die Druckereigesellschaft beabsichtigt auch, durch zu veranstaltende 
Ausstellungen, Versammlungen etc. zu wirken, und will nament- 
lich auch eine reichhaltige und vielseitige, speziell ihre Zwecke 
betreffende Bibliothek anlegen. Zweiggesellschaften sollen ge- 
gründet werden, und Moskau ist dafür zunächst in Aussicht ge- 
nommen. Dem zeitgemässen Unternehmen ist ein glücklicher 
Fortgang zu wünschen. Th. @. 

Mitglieder von Krankenkassen, die von den Kassen in cine Heil- 
anstalt oder in Erholungs- und Kurorte gesandt werden, können 
fortan auf sämtlichen deutschen Eisenbahnen in der dritten 
Wagenklasse für den Militärfahrpreis mit 25 kg Freigepäck 
fahren. Die Zugehörigkeit zur Kasse und der Zweck der Fahrt 
ist durch eine Bescheinigung des Kassenvorstandes und der Orts- 
behörde nachzuweisen. Die Begleiter solcher Kranker geniessen 
indessen keine Fahrpreisermässigung. 

Kalender. Wilh. Tümmel’s Buch- und Kunstdruckerei in 
Nürnberg, die Herausgeberin des „Fränkischen Kuriers“, erfreute 
ihre Geschäftsfreunde wieder mit einem hübschen Notizkalender 
in Oktavformat mit zahlreichen Ansichten aus der alten Reichs- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 79 


stadt. Den Umschlag ziert ein gut ausgeführter Dreifarbendruck. 
Der Kalender ist zweifarbig gedruckt und jedem Monatskalender 
steht eine Seite für Notizen gegenüber, die mit Ansichten ge- 
schmückt und mit poetischen Sinnsprüchen versehen ist. Zur Er- 
gänzung sind noch verschiedene der üblichen Kalender-Zuthaten 
(Genealogie, Tarife u. s. w.) beigegeben. — Ebenso praktisch als schön 
ist der Notizkalender, welchen die Buchdruckerei und Verlags- 
buchhandlung von Otto Elsner in Berlin ihren Geschäftsfreunden 
zu Beginn des Jahres 1900 widmete. Derselbe ist in Querformat 
gehalten und hat die Form eines Blocks mit fester Decke. Diese 
letztere ist in der eigenen Buchbinderei hergestellt und mit eineın 
prächtigen sinnigen Aufdruck in Dunkelgrün, Schwarz und Gold 
auf Grün, der Block mit rotem Schnitt versehen. An der Rück- 
seite der Decke ist, mit dem Brockatvorsatzblatt verbunden, das 
zweiseitige, in drei Farben gedruckte Jahreskalendarium angebracht 
und diesem folgt cine geschmackvolle farbige Geschäftsempfehlung. 
Der Block besteht aus Notizblättern mit zweifarbigem Aufdruck, 
die zweimal perforiert sind, so dass jedes Blatt für drei Tage be- 
messen ist. Die farbigen Monatstitelblätter enthalten herausnehm- 
bare Ansichtspostkarten mit verkleinerten szenischen Darstellungen 
aus der von der Firma herausgegebenen Zeitschrift „Bühne und 
Welt“. Kurz, die ganze Ausstattung ist eine gediegene und der 
mit dem Kalender verbundene Zweck, die Schenkgeberin bei 
dem Empfänger im Gedächtnis zu erhalten, ist in dezenter und 
vornehmer Weise durchgeführt. — Der Wandkalender der 
Hof-Buch- und Steindruckerei von Gebrüder Jänecke in 
Hannover für 1900 ist in modernem Geschmack gehalten und 
zeigt auf der Vorderseite das Kalendarium des ersten Halbjahres 
mit Raum für Notizen und umrahmt von einer effektvollen Zeich- 
nung in drei Farben, während die Rückseite mit der andern 
Kalenderhälfte, ebenfalls in gediegener Weise umrahmt, den von 
der Firma herausgegebenen „Hannoverschen Courier“ in Erinne- 


rung bringt. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Aus der Kommanditgesellschaft Chri- 
stian & Co. in Barmen ist der Buchdruckereibesitzer Herr Heinr. 
Christian als persönlich haftender Gesellschafter ausgetreten und 
an seiner Stelle ist als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten 
der Buchdruckereibesitzer Herr Wilh. Tilgenkamp zu Barmen; das 
Handelsgeschäft wird unter der Firma W. Tilgenkamp & Co. weiter- 
geführt. — Die Firma J. H. Heickmann, Inhaber Herr Buchdrucker 
Josef Hermann Heickmann, in Beckum ist auf Herrn Buch- 
druckereibesitzer Otto Hermann Heickmann daselbst übergegangen. 

Eingetragene Firmen. In Berlin die Firma Algraphische Ge- 
sellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Schöneberg. 
Zweck des Unternehmens ist insbesondere der Erwerb und die Ver- 
wertung der der Firma Josef Scholz in Mainz gehörigen Patente 
für algraphischen Druck. Das Stammkapital beträgt 640000 A. 
Geschäftsführer ist Herr Kaufmann Christian Scholz in Mainz. — 
In Reichenbach, O.-L., die Firma Reichenbacher Stadtblatt, 
Dittberner & Perschmann, Gesellschafter sind die Herren Buch- 


druckereibesitzer Reinhold Dittberner in Reichenbach und Kauf- 


mann Paul Perschmann aus Görlitz. 

Gestorben. In Frankfurt a. M. starb am 12. Februar der 
Setzerfaktor der Druckerei von August Osterrieth, Herr Georg Grau, 
78 Jahre alt. Der Verstorbene war bei der genannten Firma seit 
50 Jahren ununterbrochen thätig. 


F 
Litteratur. 


Gutenberg, seine Person und seine Erfindung. Nach einem 


Vortrag, gehalten in der Versammlung der Lehrer-Bezirks-Vereine 


Mainz und Nieder-Olm am 22. November 1899 von Franz Falk. 
Mit Abbildungen. Preis 30 A. Mainz 1900. Druck und Verlag 
von Joh. Falk III. Söhne. — In dem vorliegenden Schriftchen 
feiert der auf dem Gebiete der Gutenbergforschung hervorragende 
Diözesan- Archivar Prof. Dr. Falk in schwungvoller, von Begeiste- 
rung getragener Darstellung die zwei grössten Söhne der Stadt 
Mainz, Rabanus Maurus, den ersten grossen Lehrer Deutschlands. 
der von 784—855 lebte und als Erzbischof von Mainz starb, und 
Johannes Gutenberg, den Erfinder der Buchdruckerkunst. Den 
Hauptteil des Vortrags nimmt die Schilderung des Lebens und 


80 


Wirkens von Gulenberg ein, von dem, wie 


von den ersten Versuchen bis zur Vollendung der Verfasser ein 
sehr anschauliches und sorgfältiges, auch durch Abbildungen er- 
Auch der Segen der Erfindung, wie ihr 
gewaltiger Einfluss auf geistigem, sittlichem und religiösem Ge- 
biete wird mit begeisterten Worten dargelegt. 
haltene Übersicht über den Lebensgang Gutenbergs schliesst die 

ebenso interessante als lehrreiche Abhandlung, die ein würdiger 

Beitrag zur Gutenberglitteratur ist und als volksverständliche | 


läutertes Bild giebt. 


Schrift die weiteste Verbreitung verdient. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 8 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Bekanntmachung. 


In dem in Nr. 7 der „Zeitschriſt“ als Beilage gebrachten Ver— 
zeichnis der tariftreuen Buchdruckereien fehlen irrtümlich die Firmen 
A. Harbers in Hannover und D. J. Carstens iu Rendsburg. 

Berlin, 17. Februar 1900. 
| Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
| Vorsitzende. 


von seiner Erfindung 


Eine kurz ge- 


Fachmann 


z. Unterstützung d. Faktors einer grösseren 
Schriftgiesserei gesucht. Angebote m. Gehalts- 
Ansprüchen unter N, 12 Exp. d. BI. 

Tüchtiger Rotations -Maschinenmeister 
wird per 5. März "oun gesucht. Off'rten mit Zeugnis- 
Abschriften sind an den Zentral-Arb-it-nachweisn des 


Deutschen Luchdru«ker-Vereins, Leipzig, Deutsches 
Buchgewerbehaus einzureichen. 


Für Warschau 
ein tüchtiger g ` 
Maschinenmeister, 
welcher mit Illustrationsdruck vertraut ist und etwas 
polnisch spricht, für sofort oder per. 1. April gesucht. 
Angebote mit Gehaltsansprüchen und Referenzen 
unter Warschau an die Geschäftsst. d. Bl. erbeten. 


Junger Mann 


f. grössere Schriftgiesserei gesucht, der mit 
Branche u. Fakturenwesen vollkommen ver- 
traut ist. Angebote mit Geh. -Anspr. unter 


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Papier- und 
Schreibwarenbranche 


genau bewandert ist und in einem grösseren Geschäfte dieser Richtung bereits einen 
selbständigen Posten bekleidet bat. Kenntnisse der Herstellungs- und Vertriebsver- 
hältnisse, sowie aller Comptoir-Arbeiten sind erforderlich. Der Posten verlangt eine 
tüchtige Arbeitskraft von geschäftlicher Erfahrung und Umsicht und ist dementsprechend 
gut dotiert. Anträge mit Abschrift der Zeugnisse und Angabe von Referenzen und 
Gehaltsansprüchen unter „L. F. 220“ an Haasenstein & Vogler, Wien l. 


Druckereileiter gesucht. 


Für eine hiesige grössere Druckerei wird ein in allen modernen Techniken gründlich er- 
fahrener technischer Leiter gesucht. Offerten mit Angabe der bisherigen Leistungen und 
Zeugnisabschriften unter: „Gutenberg und Senefelder“ an die Expedition von Rudolf 


Mosse in Wien. 


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werden per sofort für Leipzig gesucht dur 


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gegenwärtigen Stelle mehr als 15 Jahre thätig ist und 
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Schriftgiesserei-Faktor, 


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wärtig in grosser Werkdruckerei als 
solcher thätig, Gymnasialobersekundaner, 
gelernter Buchdrucker, der griechischen, 
lateinischen, englischen und französischen 
Sprache kundig, wünscht sich zu ver- 
ändern. — Grosstadt bevorzugt. — Werte 
Angebote unter K. 9. an die Expedition 
des Blattes erbeten. 


3 © 
0o09009090009090999000000009000 00 
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tiger energischer Fachmann baldigst zu verändern. 
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schäftsstelle dieses Blattes unter G. 6 zur Weiter- 
beförderung erbeten. 

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zu kaufen und bittet Schriftgiessereien, Probe- 
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Es hat dem Herrn über Leben und 
Tod gefallen, meinen innigst gelieb- 
ten Mann, unseren guten treusorgen- 


den Vater, Schwiegervater und Gross’ 
vater, den Buchdruckereibesitzer 


J. C. Schwensen 


im 79. Jahre seines rastlos thätigen 
Lebens nach kurzer Krankheit heute 

Mittag 11/2 Uhr durch einen sanften 
Tod zu sich zu rufen. 


Dies zeigt tiefbetrübten Herzens 


Sophie Schwensen, 
geb. Tams, 
nebst Kindern und Kindeskindern. 


An 


Eckernfoerde, den 14. Februar 1900. 


82 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 8 


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o 0 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. ee~ 


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Nr 


XII. Jahrg. 


Leipzig, I. März 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 %, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 k 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 c% 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
gebühren nach Übereinkunft. 


à —— Qem 
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
>: Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. — 


Nichtamtlicher Teil. 


Ein Erfolg in der Lehrlingsfrage. 


Wer Deutsche Buchdruckertarif, zu dessen Innehal: 
tung sich seit seinem dreijährigen Bestehen etwa 8060 


5 Gehilfen an etwa 1000 Orten verpflichtet haben, ent- 
hält bekanntlich in seinem § 38 eine Bestimmung, welche das 
zahlenmässige Verhältnis der Lehrlinge zu den Ge- 
hilfen regelt, d. h. festlegt, wieviel Lehrlinge neben der be- 
schäftigten Zahl von Gehilfen gehalten werden dürfen. Da 
diese Lehrlingsskala nun einen integrierenden Teil des Tarifs 
bildet, so sind die tarifanerkennenden Firmen verpflichtet, auch 
diese Bestimmung zu respektieren, widrigenfalls gegen sie auf 
Grund von Beschlüssen des Tarifausschusses durch die aus- 
führenden Tariforgane eingeschritten werden muss. In ent- 
gegenkommender Weise ist bisher auf die Innehaltung dieser 
Skala nur in dem Masse gedrängt worden, dass bereits vor- 
handene überzählige Lehrlinge nicht zur Entlassung kommen 
müssen; es wird vielmehr die Neueinstellung von Lehrlingen 
davon abhängig gemacht, dass die Zahl der noch vorhandenen 
Lehrlinge der tariflichen Bestimmung entspricht. Während 
sich nun die Aufrechthaltung dieser tariflichen Bestimmung 
im Kreise der zur Tarifgemeinschaft gehörenden Firmen .durch 
die Tariforgane bewirken lässt, sind letztere solchen, allerdings 
nicht mehr zahlreichen, Firmen gegenüber völlig machtlos, die 
zur Tarifgemeinschaft nicht gehören und vielfach in rücksichts- 
loser Weise eine möglichst hohe Zahl von Lehrlingen einstellen, 
nur um billiger als andere produzieren zu können; dass da- 
durch das Gesamtgewerbe schwer geschädigt, und dass die 
bald nach beendeter Lehrzeit zur Entlassung gekömmenen 
jungen Gehilfen mangels richtiger Ausbildung ihr Fortkommen 
als Buchdrucker nicht finden, erweckt bei der Gewissenlosigkeit 
solcher Lehrlingszüchter keine Bedenken. 

Das Tarıfamt der Deutschen Buchdrucker hat nun vor etwa 


Jahresfrist gegen eine Firma mit einer Überzahl von Lehrlingen 
die Unterstützung der Behörden angerufen, und zwar mit ge- 
wünschtem Erfolge. Es handelt sich dabei um folgenden Sach- 
verhalt: Ein Buchdruckereibesitzer, Nichtfachmann, aber seit 
etwa 10 Jahren im Besitz einer Druckerei, hielt neben 1—3 
Gehilfen meist 9 und mehr Lehrlinge. Da die Zahl der 
Lehrlinge immer die gleich hohe blieb, während die Beschäf- 
tigung von mehr als 1—2 Gehilfen zu den Seltenheiten gehörte, 
so vertrat das Tarifamt die Meinung, dass hier eine Nicht- 
achtung der BS 126—128 der Gewerbeordnung vorliege, indem 
den Lehrlingen unter solchen Verhältnissen in keiner Weise 
die ihnen zukommende Ausbildung u. s. w. zugewendet werden 
könne. Unter Hinweis auf diese gesetzlichen Vorschriften 
richtete das Tarifamt an die betreffende Polizei-Verwaltung 
das Ersuchen, gegen den Buchdruckereibesitzer einzuschreiten 
und demselben eine Verminderung seiner Lehrlingszahl nahe- 
zulegen. Die Polizei-Verwaltung lehnte ein Einschreiten ab, 
und auch der später angerufene Regierungspräsident verfügte 
in gleichem Sinne, indem er sich auf den eingeforderten Be- 
richt- der Polizei- Verwaltung stützte. Dieser Bericht berief 
sich zur Abwehr der Eingabe des Tarifamtes besonders darauf, 
„dass Herr X. sich die Fachkenntnis zur Ausbildung von Lehr- 
lingen durch 10jährigen Besitz der Druckerei angeeignet habe, 
und dass neben 9 Lehrlingen nicht 1, sondern 3 Gehilfen be- 
schäftigt würden, sodass ein die Ausbildung der Lehrlinge 
gefährdendes Missverhältnis nicht konstatiert werden könne.“ 

Gegen diese Auffassung der Polizei-Verwaltung protestierte 
das Tarifamt bei der Kgl. Regierung unter dem Hinweis dar- 
auf, in welcher Form die Regelung der Lehrlingsfrage für das 
gesamte deutsche Buchdruckgewerbe durch den Tarif platzge- 
griffen habe, und dass an der Aufstellung der dafür festgesetzten 
Normen und an deren Durchführung Fachmänner beider Parteien, 
der Arbeitgeber sowohl als der Arbeitnehmer, zu gleichen 
Teilen bethätigt seien. Auch wurde daran die Mitteilung 


86 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


geknüpft, dass verschiedene königliche und kommunale Behörden 
die Bestrebungen der in der Tarifgemeinschaft der Deutschen 
Buchdrucker vereinigten Prinzipale und Gehilfen, auf Ordnung 
im Gewerbe — also auch in Bezug auf die Lehrlingsausbildung 
— zu halten, wirksam unterstützen, sodass auch die Kgl. Re- 
gierung von diesem neuen Gesichtspunkte aus die Angelegenheit 
nochmals in Erwägung ziehen möchte. 

Die Angelegenheit nahm nun von neuem ihren instanzen- 
gemässen Weg und hat unterm 18. Januar d. J. ihre Be- 
endigung in einem sehr erfreulichen Erlass des preuss. Ministers 
für Handel und Gewerbe gefunden, der wie folgt lautet: 

Der Minister für Handel und Gewerbe. 

Berlin, den 18. Januar 1900. 

Auf Bericht vom 28. v. Mts. (I. Bg. 11319) bei Rück- 

sendung der Anlagen. Es wird davon abgesehen werden 

können, dem Buchdruckereibesitzer X. in X. die Entlassung 
eines Teiles der bei ihm bereits beschäftigten Lehrlinge 

aufzuerlegen; um aber eine allmähliche Herabsetzung der im 

Missverhältnisse zu dem Umfang des Gewerbebetriebes stehen- 

den Zahl von Lehrlingen zu erreichen, wollen Sie veranlassen, 

dass dem Genannten auf Grund des $ 128 Abs. 1 der Ge- 
werbeordnung die Annahme von mehr als 3 Setzerlehrlingen 
untersagt wird. Sollte sich auch diese Zahl späterhin als 
zu gross erweisen, um eine genügende Ausbildung der Lehr- 
linge zu ermöglichen, so wird auf eine weitere Herabsetzung 
der Zahl Bedacht zu nehmen sein. 

In Vertretung: gez. Lohmann. 

An den Herrn Regierungs-Präsidenten. 

Hierauf hat die Städtische Verwaltung 
Buchdruckereibesitzer eröffnet: 

Der Magistrate den 3. Februar 1900. 

Nach amtlichen Ermittelungen beschäftigen Sie in Ihrer 

hiesigen Schriftsetzerei neben 1 Faktor und 2 Gehilfen sieben 

Lehrlinge. Das Halten einer so hohen Zahl von Lehrlingen 

steht in einem auffälligen Missverhältnisse zu dem Umfange 

Ihres Gewerbebetriebes und lässt eine der Vorschrift des 

$ 127 der Gewerbeordnung entsprechende Ausbildung der 

Lehrlinge gefährdet erscheinen. Wenn wir nun auch davon 

absehen wollen, Ihnen die Entlassung eines Teiles der zur 

Zeit beschäftigten Lehrlinge aufzuerlegen, so müssen wir 

aber doch, um eine allmähliche Beseitigung des oben er- 

wähnten Missstandes herbeizuführen, Ihnen, wie hiermit 
geschieht, auf Grund des $ 128 Abs. 1 der Gewerbeordnung 
die Annahme von mehr als drei (3) Setzerlehrlingen unter- 
sagen. Sollte sich auch diese Zahl späterhin als zu gross 
erweisen, um eine genügende Ausbildung der Lehrlinge zu 
ermöglichen, so wird auf eine weitere Herabsetzung der Zahl 

Bedacht genommen werden. Zum Schluss weisen wir darauf 

hin, dass Sie für Zuwiderhandlungen gegen unser Verbot 

nach § 148 Ziffer 9b a. a. O. Geldstrafen bis zu 150 Mark 
und im Unvermögensfalle Haft bis zu 4 Wochen zu ge- 
wärtigen haben. 

Das Vorgehen des Tarifamtes der Deutschen Buchdrucker 
hat sonach bei den bezüglichen Behörden eine sehr verständige 
und wohlwollende Aufnahme gefunden und es kann den tarif- 
treuen Prinzipalen und Gehilfen aller Tarifkeise, in welchen 
solche Lehrlingszüchtereien anzutreffen sind, nur dringend ge- 
raten werden, unter Bezugnahme auf voranstehende ministerielle 
Verfügung die geeigneten Massnahmen zu tıeffen. Auch ist 
das Tarifamt bereit, auf vorherige Benachrichtigung und auf 
Grund streng thatsächlichen Materials die geeigneten Schritte 
selbst zu unternehmen. 

Im Übrigen hoffen wir, dass die Zeit nicht mehr allzufern 
ist, wo der Bundesrat auf Grund des Handwerkergesetzes die 
heute von den tariftreuen Buchdruckereien anerkannte Lehr- 
lingsskala mit allgemein verbindlicher Kraft versieht. Das 
Recht dazu giebt das Gesetz; an den Buchdruckern wird es 
liegen, ihrerseits auf baldige Anwendung desselben hinzuwirken. 


dem betreffenden 


Nr. 9 


Zur Zeitungsgewichts-Berechnung. 


Im neuen Post-Zeitungstarif wird hinsichtlich der Gewichts- 
berechnung bestimmt: „Das Jahresgewicht wird für jedes 
Kalenderjahr nach dem thatsächlichen Gewicht der Zei- 
tungsnummern des voraufgegangenen Rechnungsjahres fest- 
gestellt... Der Verleger hat zum Zwecke der Gewichtsbe- 


“rechnung der ihm bezeichneten Poststelle ein vollständiges 


Pflichtexemplar von jeder Zeitungsnummer beim Erscheinen 
zu liefern.“ 

In Zeitungsverlegerkreisen sind nun Zweifel darüber ent- 
standen, ob die von dritten Personen stammenden Zeitungs- 
beilagen in das Gewicht der Zeitungen mit einbezogen werden 
und an die Post mit abzuliefern sind oder nicht, und es ist 
der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins verschiedent- 
lich um Auskunft über diesen Punkt ersucht worden. 

Dem Wortlaute der vorstehenden Bestimmung könnte nun 
ja wohl die Auslegung gegeben werden, dass zu einem „voll- 
ständigen“ Pflichtexemplar alles das gehöre, was auf diesem 
als ihm beiliegend bezeichnet wird (z. B. „hierzu [nämlich 
zum Hauptblatt! 4 Beilagen und eine Börsenbeilage sowie 
3 Sonderbeilagen der Firmen X., F. und Z.“); aber dem 
würde entgegenstehen, dass die Post sich ja die Sonderbei- 
lagen schon mit einem Viertelpfennig pro Exemplar bezahlen 
lässt und für dieselben auch eine Anzeigepflicht vorgeschrieben hat. 

Um ganz sicher zu gehen, hat der Vorstand des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins um amtliche Auskunft bei der Postver- 
waltung nachgesucht und hierauf den Bescheid erhalten, dass 
die ausserge wöhnlichen Zeitungsbeilagen bei Feststellung 
des Jahresgewichts der Zeitungen Zwecks Berechnung der 
Zeitungsgebühr ausser Betracht gelassen werden. 


% 


Zur Kalkulation des Setzmaschinensatzes. 


Die in Nr. 5 der „Zeitschrift“ enthaltene Entgegnung der 
Typograph-Gesellschaft zu Berlin, welche auf meine unter obigem 
Titel veröffentlichten Aufsätze Bezug nimmt, kann mich im Grossen 
und Ganzen nur zur Wiederholung des bereits in No. 4 Gesagten 
führen. Die verehrliche Firma vergisst immer, dass, wenn ich ihr 
wirklich die von ihr gewünschten Konzessionen in Bezug auf den 
Elektromotor, den Mechaniker und die Matrizenabnutzung machen 
würde, damit an dem Endergebnis der Kalkulation nichts geändert 
wird, da was dem einen recht, dem andern billig ist, und die- 
selben Konzessionen objektiver Weise auch den anderen Systemen 
gewährt werden müssen. 

Wenn die Typograph-Gesellschaft sagt, dass die Typograph- 
Setzmaschine von jeder vorhandenen Transmission ohne Schwierig- 
keit angetrieben werden kann, so bestreite ich dies durchaus nicht, 
aber dasselbe ist der Fall bei der Monoline und der Linotype und 
dann ist der für den Elektromotor ausgesetzte Posten eben bei 
allen dreien zu streichen. Aber abgesehen davon, dass dies, wie 
gesagt, das Endergebnis der Berechnung nicht beeinflussen würde, 
glaube ich, dass der elektrische Betrieb noch am zweckmässigsten 
ist, indem durch das direkte Ansetzen des Elektromotors an die 
Setzmaschinc an Kosten für Transmission, Vorgelege u.s. w. erheblich 
gespart wird, wie auch der Betrieb sich rationeller und ruhiger 
gestalten dürfte. 

In Bezug auf die Amortisationsquote der Matrizen bleibe ich 
unbedingt bei meiner Behauptung, dass für eine wirklich der Praxis 
entspringende Norm noch die Erfahrung fehlt. In den von mir 
bereits angezogenen Verhandlungen der Setzmaschinen - Tarif- 
Kommission (Siehe „Zeitschrift“ Nr.44, S.476) heisst es wörtlich: 
„Als ein wesentlicher Faktor bei dieser Aufstellung, d. h. bei der 
Unkostenberechnung, wurde von allen Experten die mangelnde 
Haltbarkeit der Matrizen bezeichnet. Die einzelnen Experten geben 
die Dauer der Haltbarkeit je nach ihren Erfahrungen verschieden 
an. Der aus den Meinungen sich ergebende arithmetisch berech- 
nete Durchschnitt ergab bei 8stündiger Arbeitszeit eine Lebens- 
dauer von knapp 7 Monaten, was bei einem Kostenpreis von 
2,50 pro Satz Matrizen 8,33 AM pro Woche beträgt.“ Nun 
bezieht sich dies auf die Linotype und ich gebe der Typograph- 


Nr. 9 


Gesellschaft Recht darin, dass voraussichtlich die Abnutzung 
der Matrizen sich bei den anderen beiden Systemen weniger bemerk- 
bar machen wird und habe dem auch Rechnung getragen, indem 
ich für Monoline und Typograph je oá 1,— für die Linotype 
ef 1,66 für täglichen Matrizenersatz rechnete. Dass aber der 
Unterschied zwischen dem Typograph und den anderen Systemen 
ein so unverhältnismässig grosser sein soll, wie die Typograph- 
Gesellschaft behauptet, dafür müsste sie denn doch erst die durch 
lange Erfahrung unterstützten Beweise bringen. Sollte dies der 
Fall sein, und es wäre das ja sehr interessant, so würde das meiner 
Ansicht nach auch auf die anderen Systeme insofern von Einfluss 
sein, als man dann überhaupt eben die Abnutzungsquote im all- 
gemeinen zu hoch angenommen hat, desto besser, wenn die spätere 
Praxis das Gegenteil lehrt. So aber ist es immer ökonomischer, 
dass man mit den Sachverständigen der Setzmaschinen-Kommission 
eine höhere Quote annimmt, und wer bei der Ablegearbeit des 
Typograph einmal beobachtet hat, wie die Matrizen dabei geschüttelt 
werden und zusammenschlagen, der kann jedenfalls nicht begreifen, 
warum gerade hier diese empfindlichen Teile so besonders geschont 
werden sollten. Ich meine im Gegenteil — immer unter dem 
Vorbehalt der noch nicht genügenden praktischen Bestätigung — 
dass von allen drei Systemen gerade dio ruhige Setz- und Ablege- 
arbeit der Monoline-Matrizenstäbe am meisten die Gewähr für 
Schonung der Matrizen bietet. 

In Bezug auf den Mechaniker, den die Typograph-Gesellschaft 
absolut nicht in Berechnung gestellt wissen will, kann ich nur 
wiederholen, dass, wenn ohne den Mechaniker gerechnet werden 
soll, dies den anderen beiden Systemen ebenfalls zu Gute kommen 
muss und dadurch das Resultat nicht verändert wird. Die Monoline- 
Gesellschaft behauptet in einem mir vorliegenden Prospekt auch, 
dass für ihre Maschine die Mitwirkung eines Mechanikers weder 
notwendig noch erwünscht ist. Will also die verehrliche Typograph- 
Gesellschaft den Mechaniker-Posten gestrichen haben, so mag es 
meinetwegen geschehen und ich will sogar zugeben, dass, ebenso 
gut wie sich der Maschinenmeister mit dem komplizierten Mecha- 
nismus der modernen, gewaltigen Rotationsmaschinen zurecht- 
gefunden hat, auch der Setzer allmählich den Mechanismus der 
Setzmaschinen kennen und beherrschen lernt, — aber von Einfluss 
auf das Endresultat meiner Berechnung ist diese Streichung nicht. 

Oo Schloike. 

Bemerkung der Schriftleitung. Wir glauben, die Aus- 

einandersetzungen über den Gegenstand nunmehr schliessen zu 


können. 


Maschinelle Fortschritte im Buchdruckgewerbe. 
III. 


Es ist sicher im Interesse der Allgemeinheit, wenn Neuheiten, 
besonders maschineller Art, von einer Seite besprochen werden, 
die praktische Versuche und Erfahrungen damit gemacht hat. 
Heute möchte ich die von der mechanischen Werkstätte des Herrn 
Carl Schwinn, Eiserne Hand 15 zu Frankfurt a. M. gebaute 
Schriftkasten-Reinigungsmaschine erwähnen. Da die „Zeit- 
schrift“ dieselbe bereits in Nr. 5 von 1899 näher beschrieben hat, 
so bemerke ich nur, dass das Ausblasen mittelst Luftzuströmung 
vor sich geht. Diese Luft wird durch einen Ventilator erzeugt, 
mit welchem ein sinnreich angebrachtes, am unteren Teile ge- 
schlitztes Rohr verbunden ist. Dieses Rohr, das quer durch einen 
luftdichten Kasten läuft, kann mittelst Kurbel über die ganze 
Breite des Kastens vor- und zurückgeleitet werden. Im Hinblick 
auf die Bundesratsverordnung, nach welcher die Kästen im 
Freien gereinigt werden müssen, dürfte es sich wohl lohnen, auf 
diese Erfindung zurückzukommen, da viele Setzereien im ersten, 
zweiten oder dritten Stock sich befinden und das Herunter- 
schleppen der Kästen doch sicher kein Vergnügen bildet. Jugend- 
lichen Arbeitern darf das Reinigen der Kästen nach dem seit- 
herigen Modus nicht mehr übertragen werden. Ende vorigen 
Jahres wurde eine solche Reinigungsmaschine bei uns aufgestellt 
und ich kann heute nur konstatieren, dass sie meine Erwartungen 
noch übertroffen hat. Nur muss ich bemerken, dass der Antrieb 
des Ventilators mit der Hand sehr schwer ist. Bei uns hängt die 
Maschine an einem halbpferdigen Elektromotor und arbeitet so 
ganz vorzüglich. 


Frankfurt a.M. Wilhelm Fink. 


5 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 87 


— — —ͤͤ́¶ ꝓÿꝗGgæ ŘŘŮ ‚Ėė 


Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens. 


H. W., 15. Februar 1900. 

Obwohl nach der andauernden Geschäftigkeit, welche die letzte 
Saison charakterisierte, ein kleines Nachlassen über das Buch- 
druckgewerbe im allgemeinen gekommen zu sein scheint, ist der 
Geschäftsgang in den Druckgewerben immer noch gut und bei 
deren Lieferanten sogar sehr gut. 

Dem Buchdrucker kommt das beständige Ansteigen der 
Preise der Rohmaterialien und die aus diesem folgende Preis- 
erhöhung der Waren und Maschinen insofern sehr zu statten, als 
infolgedessen immer neue oder abgeänderte Preislisten erforderlich 
sind. Das Papier befestigt sich immer mehr im Preise und die 
Zahl derjenigen Druckmaschinenbauer, die die Preise durch Herab- 
setzung der Diskontsätze versteifen, ist im Zunehmen. 

Ein sicherer Zeiger für den Stand des Geschäftganges ist die 
Lage der Arbeiter. Der Prozentsatz der Unbeschäftigten ver- 
bleibt ein sehr geringer, kleiner noch als vor zwei oder drei Jahren. 
Fast jeden Monat hört man, dass die Liste der Plätze, die höhere 
Lohnsätze angenommen haben, sich wieder erweitert hat, denn 
die Lohnbewegung hat sich jetzt fast über das ganze Land aus- 
gebreitet. 

Das Gewerbe im allgemeinen beklagt sich sehr über das 
herrschende Provisionsz ahlungssystem, das insbesondere das 
Druckfarbengewerbe berührt. Es sind schon verschiedene An- 
strengungen und Versuche gemacht worden, um das Ubel zu be- 
seitigen und es steht jetzt auch eine Massnahme im Parlament 
zur Diskussion, die sich damit befasst. Ein grosses Londoner 
Druckfarbenhaus hat nun in der Angelegenheit selbst zugegriffen 
und verfügt, dass vom 1. Februar ab von den Angestellten oder 
Agenten an die Angestellten der Kunden der Firma keine Geld- 
oder sonstigen Geschenke gegeben werden dürfen, auch nicht in 
der Form von Subskriptionen zu Feiertagszwecken oder von 
Gnadengeschenken. Dieses ehrenhafte und gerade Vorgehen wird 
viel besprochen. Man spendet ihm zwar viel Lob, aber man 
fürchtet auch, dass Gründe geschäftlicher Politik andere ver- 
anlassen werden, dem gegebenen Beispiel nicht zu folgen. Für 
die Buchdrucker ist es belustigend, dass durch diese Verfügung 
die Firma thatsächlich anerkennt, dass sie bisher auch der Ge- 
pflogenheit gehuldigt hat, während natürlich andere, die dieselben 
Praktiken fortsetzen, sich den schwersten Anschuldigungen aus- 
setzen. 

Das neue Bierstädt-De Vinnesche Uberlagen verfahren 
zur Zurichtung von Bildern, das in Grossbritannien von Herrn 
Paul Pfizenmayer eingeführt wird, begegnet bei den angesehensten 
britischen Druckhäusern den grössten Sympathien, und die Proben, 
die ich gesehen habe, scheinen dafür zu sprechen, dass das Ver- 
fahren ganz sicher bei den Halbtondruckern in allgemeine Auf- 
nahme kommen wird. 

Die allgemeine Aufmerksamkeit wendet sich jetzt auf die 
schlechte Beschaffenheit der aus dem letzen Jahrzehnt stammenden 
Ledereinbände, und es wird behauptet, dass die Mehrzahl der 
sowohl in öffentlichen, wie in Privatbibliotheken befindlichen 
Bücher sich im Zustande mehr oder weniger starken Verfalls be- 
finden. Obwohl sie anscheinend gut in Leder gebunden sind, 
sind sie doch schwach und halten nichts aus. Man macht den 
Buchbindern, die sie herstellten, zum Vorwurf, dass sie Leder be- 
nützten, aus dem die zum Gerben benützte Schwefelsäure nicht 
vollständig entfernt worden war, sowie dass sie den Gebrauch von 
Säuren begüustigten, um dem Leder gläuzende Farben zu geben. 
Das Ergebnis dieser Bewegung ist natürlich, dass man hinsichtlich 
der Benutzung kostspieliger Einbände sehr bedenklich geworden ist. 

Ein eben erschienenes verlässliches Verzeichnis der Zeitungen 
und anderen Veröffentliehungen giebt die Zahl der zur Zeit im 
Vereinigten Königreiche erscheinenden Zeitungen, Zeit- 
schriften u. s. w. mit 4562 an. Dieselbe setzt sich wie folgt 
zusammen: Zeitungen und periodische Blätter in London und 
seinen Vorstädten 894, in den Provinzen 2322; hierzu kommen 
dann noch 1346 Magazine, Revuen u. s. w., die in London er- 
scheinen. Dicse Ziffernangaben zeigen gegen diejenigen des Vor- 
jahres eine ganz anschnliche Zunalıme dieser Art von Litteratur. 

Einer der bezeichnendsten Züge des modernen Journalismus 
ist das Wachstum der Halfpenny-Tageblätter. Dass cin Half- 
penny-Tageblatt ein zahlendes Unternehmen ist, wird jetzt in hin- 
reichender Weise dargelegt, und es hat alle Wahrscheinlichkeit 
für sich, dass das Halfpenny-Tageblatt die Auflage anderer Morgen- 
blätter weit überschreiten und auch das Bestehen mancher Wochen- 


88 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


blätter ernstlich gefährden wird. Am weitesten vorgeschritten 
unter den Halfpenny-Blättern ist die „Daily Mail“, denn ihre 
durchschnittliche tägliche Auflage wurde für den letzten Monat 
Dezember mit 1110572 und für den Januar mit 1223860 Exem- 
plaren bestätigt. Und um dieses Wachstum noch immer mehr zu 
beschleunigen, richtet die „Mail“ eine oder zwei Zweigstellen in 
den grösseren Provinzialstädten ein, von denen die in Manchester 
bereits in Thätigkeit ist. Diese Zweiganstalt hat zwei Hoesche 
Pressen laufen, von denen jede 48000 Exemplare per Stunde liefert, 
und das von ihr herausgegebene Blatt ist in drei Seiten dem von 
der Londoner Hauptoffizin herausgegebenen gleich, während der 
Rest von mehr lokalem Charakter ist. Es ist dieses Vorgehen 
ausserordentlich interessant, denn es zeigt eine bemerkenswerte 
Phase im Zeitungsunternehmen und einen eigenartigen Stil der 
modernen Konkurrenz. 

Die Weihnachts-Sondernummern unserer Zeitungen und 
Zeitschriften mit ihren grossen Farbendruckbildern dürften, wie 
aus den jetzt vervollständigten Berichten hervorgeht, ihren Höhe- 
punkt überschritten haben. Das Publikum ist ihrer müde, und 
das nächste Jahr dürfte deshalb weit weniger solcher Weihnachts- 
nummern sehen. Ein derartiger Abfall würde aber ein Unglück 
für die Buchdrucker sein und namentlich für die Chromolitho- 
graphen. 

Von zwei der neueren Maschinenklassen wird diesen 
Monat viel gesprochen und ihre Fabrikanten beabsichtigen augen- 
scheinlich den Markt so viel als möglich dafür zu interessieren. 
Die eine ist eine Presse zum Druck von Aluminiumplatten 
und die andere eine Prägepresse mit Kraftbetrieb. Die letztere 
Maschine kostet etwa 450 Pf. St. und ist dazu bestimmt, von 
Stahlstempeln und von Stahl- und Kupferplatten zu drucken, wo- 
bei sie automatisch einfärbt, abwischt und druckt mit einer Ge- 
schwindigkeit von 1500 Exemplaren pro Stunde. Eine einzige 
solche Presse kann augenscheinlich den gesamten Präge- und 
Plattendruck für eine ganze Stadt besorgen. 


& 


Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten. 
Über Setzmaschinen. 


Keinem Gebiet des Buchdrucks wird zur Zeit mehr allgemeines 
Interesse geschenkt, als dem der Entwicklung des Schnellsatzes 
und der damit natürlich im engsten Zusammenhange stehenden 
Maschinen. 

Die jetzt schon zahlreichen, entweder fertig gestellten oder im 
Bau begriffenen Maschinen lassen sich in drei Klassen teilen und 
zwar 1. in Zeilengiess- und Zeilenpräge-Maschinen, 2. in Schrift- 
giess- und Setz-Maschinen und 3. in Schriftsetz-Maschinen. 

Betrachten wir diese drei Klassen, so sind unter der ersten, 
den Zeilengiess- und Zeilenpräge-Maschinen, anzuführen 
die Mergenthaler’sche Linotype, Rogers Typograph und 
die Monoline. Von diesen drei Maschinen hat nur die Linotype 
in Amerika das Feld behauptet. Die beiden anderen Maschinen 
wurden infolge Abkommens zwischen den Interessenten vom ameri- 
kanischen Markt zurückgezogen und können nur in Europa und 
Canada gebaut werden, woselbst die Linotype indes ebenfalls freien 
Absatz geniesst. 

Das allgemeine Prinzip dieser drei Maschinen beruht bekannt- 
lich darauf, mittelst dünner Messingmatrizen, in welche das Schrift- 
bild eingesenkt ist, Zeilen zusammenzustellen, die, nachdem sie 
durch einen selbstthätigen Ausschlussapparat justiert sind, sofort 
schrifthoch und für den Druck fertig von derselben Maschine 
gegossen werden. Die Konstruktionen der erwähnten Maschinen 
sind so allgemein bekannt, dass wir auf dieselben wohl kaum ein- 
zugehen brauchen, sondern uns mehr den Maschinen der übrigen 
Klassen zuwenden können. 

Die Linotypemaschine ist die älteste Maschine ihrer Art 
und daher kam es wohl, dass die Monoline, welche eine erheblich 
verbesserte Konstruktion gegen die zuerst auf den Markt ge- 
kommene Mergenthaler’sche Linotype aufwies, mit deren Patenten 
kollidierte und, wie erwähnt, durch gegenseitige gütliche Verein- 
barung das amerikanische Absatzgebiet geräumt hat. Rogers 
Typograph wäre beinahe in eine ähnliche Lage geraten, besass 
aber die ursprünglichen Patentrechte des bei der Linotype eben- 
falls angewandten Ausschlussspatien-Transportsystems. Die Leitung 
der Linotype-Gesellschaft sah sich schliesslich veranlasst, die höchst 


Nr. 9 


wertvollen Patente auf diese Vorrichtung zu erwerben und sich 
damit gleichzeitig den vorläufigen Alleinverkauf praktisch in der 
ganzen Welt zu sichern. 

Eine noch zu dieser Klasse gehörige Maschine ist die St. John 
Typo Bar, welche mit Fug und Recht eine Zeilenpräge-Maschine 
genannt werden kann. Ihre Matrizen bestehen aus Stahlstempeln, 
zeigen das Schriftbild versenkt und nachdem die Zeile fertig gesetzt 
und ausgeschlossen ist, wird sie in einem Bleistreifen abgeprägt, 
und somit das Bild der zum Druck zu benutzenden Schriftzeile 
fertiggestellt. Das Montieren des das Bild der Zeile tragenden 
Bleistreifens geschieht automatisch, indem derselbe auf einen der 
Kegelstärke und Schrifthöhe entsprechenden Stahlfuss dauerhaft 
aufgesetzt wird. Es ist begreiflich, dass beim Abprägen der 
Matrizen eine herkulische Kraftanwendung erforderlich ist, wodurch 
dieselben eine ungewöhnliche Abnutzung erfahren, während die 
Drucktiefe doch immer nur eine sehr seichte bleibt. Nach den 
mit anderen Maschinen bis heute erzielten Resultaten zu urteilen, 
dürfte diese Erfindung kaum Aussicht haben, sich je Geltung zu 
verschaffen. 

Die zweite Klasse, die Schriftgiess- und Schriftsetz- 
Maschinen, zeigen eine Konstruktion, die berechnet ist, mit 
den Zeilengiess-Maschinen durch den Guss und Satz loser Schrift 
zu konkurrieren. Zur Zeit existieren drei solcher Maschinen, die 
Lanston Monotype-Maschine, das Goodson Graphotype- System 
und die Johnson-Maschine. 

Die Lanston Monotype- und Goodson Graphotype- 
Maschine sind sich derart ähnlich, dass die Beschreibung einer 
derselben genügt. Sollte dieses System allgemeine Verwendung 
finden, so ist es kaum denkbar, dass die Patente beider Maschinen 
nicht kollidieren und schliesslich die eine der anderen das Feld 
räumen muss. 

Zur Erklärung der Konstruktion dieser Systeme denke man 
sich zwei verschiedene Maschinen. Die eine besteht aus einem 
Apparat mit Tastenbrett, einer Schreibmaschine ähnlich. Das 
Anschlagen der Tasten durchlöchert einen Papierstreifen, der, wenn 
er auf die zweite Maschine, den Giessapparat, gebracht wird, deren 
gesamte Bewegungen leitet. Das Tastenbrett besteht aus drei 
Hauptteilen, und zwar einer Reihe von Tasten, die mit den zu 
verwendenden Schriftbildern korrespondieren, einer Serie von Stahl- 
stempeln und einer beweglichen Skala, welche den Kegel der zu 
verwendenden Schrift bestimmt. Die Tasten umfassen ausser den 
zur Verwendung kommenden Schriftzeichen auch verschiedene 
Stärken von Ausschlussspatien. Ein Druck auf die Taste, welche 
das zu setzende Schriftzeichen kontrolliert, — sei es ein grosser 
oder kleiner oder ein Kursivbuchstabe oder ein Raumspatium, — 
perforiert den von einer Rolle durch den Apparat laufenden Papier- 
streifen in solcher Weise, dass wenn derselbe später auf den Giess- 
apparat gelangt, er genau unter die Mitte einer beweglichen Matern- 
platte zu stehen kommt, von der dann das Bild in dem gleichzeitig 
sich mit demselben registrierenden Kegel gegossen wird. So reihen 
sich Buchstaben zu Worten aneinander, bis die Zeile gefüllt ist. 
Die Grösse des zu setzenden Formates, resp. die Länge der Zeile 
wird durch den Operator oder Setzer am Tastenbrett mittels 
Andrückens einer hierfür vorhandenen Taste genau nach Cicero- 
breite eingestellt, und nachdem die Zeile gesetzt, deutet der Zeiger 
auf der Ausschlussskala genau den noch zu füllenden Raum und 
dessen Verteilung an. Der Operator stempelt dann noch die 
nötigen Raumspatien ab und die sämtlichen Schriftzeichen, in 
Worte formiert, mit dem Ausschluss am richtigen Orte, werden 
dann auf dem Giessapparat getreulich auf die Maternplatte regi- 
striert und gegossen, und die Zeile, vollständig justiert, auf dem 
bereitstehenden Schiffe abgeliefert. Bei nötiger Verringerung des 
Raumes zwischen den Worten wird der zuerst nach der Regel 
eingestellte Raum durch eine sinnreiche Vorrichtung entfernt und 
dann verringert eingestellt. Um die Möglichkeit solchen Aus- 
schliessens zu meiden, wurden sämtliche Schriftkegel, Schrift- 
zeichen und Ausschluss in einheitliche Teile geteilt; der zu füllende 
oder zu verringernde Raum einer Zeile berechnet sich demnach 
ebenfalls einheitlich und kann deshalb nicht allein rasch und syste- 
matisch mit mathematischer Genauigkeit ausgeglichen werden, 
sondern ermöglicht den vollständig gleichmässigen Ausschluss jeder 
Zeile. Die Raumspatien differieren in ihren Raumverhältnissen 
untereinander nur um einen Punkt, den 12. Teil eines Cicero- 
geviertes. Ich hatte Gelegenheit, diese Maschinen eingehend zu 
beobachten und sah Zeile um Zeile und Schiff um Schiff voll 
tadellosen frisch gegossenen Satzes vor mir fertigstellen, und der 
Erfinder des einen Systems sagte mir, dass ein Apparat die Arbeit 


Nr. 9 


von sechs Handsetzern besorgte, was ich mir indes erlaubte auf 
Grund meiner Erfahrung zu bezweifeln. 

Das dritte System dieser Klasse, die Johnson-Maschine, 
besteht aus einer Giess- und einer Setz-Maschine, die letztere 
ebenfalls mit selbstthätigem Ausschliesseapparat versehen. Die 
Giessmaschine versieht die Setzmaschinen mit Schriftzeichen je 
nach Bedarf, Ausschluss nicht eingerechnet. Der Giessapparat ist 
nach Art der Komplettmaschinen gebaut und liefert die Schrift 
fertig zum sofortigen Gebrauch. Die Qualität der Schrift selbst 
dürfte hohen Ansprüchen kaum genügen, da das Metall, um den 
raschen Guss zu erleichtern, nicht von besonderer Härte ist. Die 
Setzmaschine ist mit einem Tastenbrett nach Art der Schreib- 
maschinen versehen. Die Schrift liegt in offenen Kanälen über 
demselben. Das Anschlagen der Tasten veranlasst die darunter 
liegende Hebelverbindung, das betreffende Schriftzeichen vorwärts 
auf den Setzweg zu stossen, woselbst es von einer selbstthätig 


arbeitenden aber primitiven Greifervorrichtung erfasst und mit 


grosser Schnelligkeit nach links zum Justierapparat geschoben 
wird. Als Primär-Ausschluss werden Stahlspatien eingeschoben, 
die länger als die Schrift sind, um beim Justieren der Zeile im 
Ausschlussapparat ausgezogen und durch das nach dem aus- 
zuschliessenden Raum bemessene Spatium ersetzt zu werden, das 
zu diesem Zweck von einem auf denselben Kegel gegossenen 
Metallblock selbstthätig abgeschnitten und in den betreffenden 
Raum eingeschoben wird. Das Justieren der fertig gesetzten Zeile 
wird durch Hebelvorrichtung bewerkstelligt, ebenso die Ablieferung 
der fertigen Zeile nach dem Schiffe. Die Bemessung und Ver- 
teilung deg auszuschliessenden Raumes lässt merklich zu wünschen 
übrig; der vorhandene Satz war durchaus nicht gleichmässig aus- 
geschlossen und viele Zeilen zeigten allerlei Ausschluss-Differenzen. 
Die der Maschine zu Grunde liegende Idee dürfte, wenn von 
wissenschaftlich gebildeten Maschinentechnikern ausgeführt, prak- 
tische Resultate zu Tage fördern. Zur Zeit aber ist sie nur in 
unvollkommener Weise entwickelt und wird, wenn sie nicht ver- 
bessert wird, wohl kaum rechnende Käufer finden. (Fortsetzung folgt.) 


2 


Sprechsaal. 


-e. Berlin, 26. Februar. Am Sonntag, den 4. März, findet im 
Vereinshause Wilhelmstrasse 118 eine allgemeine Versammlung der 
tariftreuen Prinzipale des Kreises VIII, einberufen von Herrn Georg 
Büzxenstein, statt, um über die Anwendbarkeit des $ 616 des 
Bürgerlichen Gesetzbuches auf die Angehörigen des 
Buchdruckgewerbes zu beraten. Es haben bereits Besprechungen 
zwischen dem Prinzipal- und Gehilfen-Vertreter des Tarifkreises in 
dieser Angelegenheit stattgefunden, welche zu der Annahme be- 
rechtigen, dass eine befriedigende Einigung über die Wirksamkeit 
dieses Paragraphen erzielt werden wird, dessen Anwendbarkeit auf 
gewerbliche Arbeiter überhaupt noch sehr fraglich ist. Eine solche 
Ausdehnung, wie sie in einzelnen Kreisen der Arbeitgeber dem 
Paragraphen gegeben werden möchte, hat der Gesetzgeber keines- 
wegs gewollt. Zunächst handelt es sich darum, den aus dieser 
verschiedenartigen Auffassung sich ergebenden Differenzen und 
langwierigen Prozessen aus dem Wege zu gehen und die aus dem 
Paragraphen herzuleitenden Berechtigungen der Arbeitgeber durch 
gegenseitige Verständigung mit dem letzteren genau zu begrenzen. 

-m. Berlin, 26. Febr. Die Buchdrucker-Fachschule macht 
bekannt, dass von jetzt ab die Lehrlinge nicht erst vom zweiten 
Lehrjahre ab, sondern sogleich nach dem Eintritt in die Lehre 
der Fachschule zu überweisen sind, damit auf diese Weise der eben 
erst beendete Schulunterricht in der Fachschule mit grösserem Eifer 
fortgesetzt wird und die Lehrlinge nach Absolvierung des drei- 
Jährigen Kursus Gelegenheit finden, das in der Fachschule Erlernte 
noch in der Lehrdruckerei praktisch zu verwerten. Der Unterricht 
im Sommersemester beginnt am Dienstag, den 3. April, Abends 
7 Uhr. Anmeldungen werden an diesem Tage und am Freitag, 
den 6. April, Abends 7 Uhr, im Schullokale, Niederwallstr. 6/7, 
entgegengenommen. Das Schulgeld beträgt für Lehrlinge bei Mit- 
gliedern des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer viertel- 
Jährlich 3 , für andere Lehrlinge 4,50 % Setzer und Drucker 
werden in gesonderten Klassen unterrichtet; Deutsch, Rechnen, 
Fachtheorie und Fachzeichnen wird in den Setzer- wie in den 
Druckerklassen gelehrt, ferner in den Setzerklassen noch fremde 
Sprachen, in den Druckerklassen tritt an deren Stelle Physik und 
Maschinenkunde. 


Zeitschrift für Deuts 


chlands Buchdrucker 89 


— ——— c — — ——üUääöä äö—ẽb bẽ' ä — Ce 


Berlin-Schöneberg, 23. Februar. In einzelnen Fachblättern befand 
sich vor einiger Zeit eine Notiz, die namentlich auch in den 
„Vertraulichen Mitteilungen für die Mitglieder des Buchgewerblichen 
Schutzverbandes“ eingehender erörtert wurde, nach welcher iclı 
mich an Behörden zwecks Einrichtung von Buchdruckereien — 
die durch Personen des Soldatenstandes bedient werden sollen — 
zur Herstellung von Formularen etc. gewandt hätte. Ich erkläre 
hiermit, dass ich in dieser Weise niemals Schritte unternommen 
und auch nie in dieser Angelegenheit jemals mit irgend Jemand 
gesprochen habe. Es wäre dies ja auch direkt widersinnig und 
würde meinen nahezu fünfzigjährigen praktischen Erfahrungen als 
Buchdrucker geradezu Hohn sprechen; denn ich weiss so gut wie 
jeder Buchdrucker, dass es absolut unmöglich ist, dass Personen 
des Soldatenstandes in solchen Druckereien verwandt werden können. 
Ich habe lediglich bezüglich meiner kleinen Pressen „Factotum“, 
von denen ein Prospekt beigefügt ist, Propaganda gemacht. Aller- 
dings können dieselben von jedem Laien bedient werden, auch 
können sie infolge ihrer einfachen Konstruktion und weil sich an 
ihnen keinerlei rotierende Teile befinden, nicht beschädigt werden. 
Sie können überall und in jeder Lage gebraucht werden, auf 
Wagen, Eisenbahnen, Schiffen etc. und eignen sich aus diesem 
Grunde für Felddruckereien und dergleichen. Es handelt sich hier- 
bei nur um die Herstellung solcher kleinen Druckarbeiten, die 
sonst mittelst der Hektographie, Autographie oder ähnlicher Ver- 
vielfältigungsart hergestellt, niemals aber dem Buchdrucker über- 
geben werden. Derartige kleine Druckereien sind bei den 
Passagierdampfern der Handels-Marine (Nordd. Loyd) schon seit 
Jahren im Gebrauch. Allerdings ist es richtig, dass mir behörd- 
licherseits Drucksachen zur Kalkulation zugingen, aber das ist 
auch schon sehr häufig seitens der Herren Kollegen geschehen, 
ohne dass mir daraus jemand einen Vorwurf gemacht hätte. Das 
sind die Thatsachen so weit sie mich betreffen, mehr kann ich in 
dieser Angelegenheit nicht sagen, jedoch stelle ich jedem inter- 
essierten Fachmann die Einsichtnahme in die diesbezügliche Korre- 
spondenz frei. Alle anderen Darstellungen dürften nur hämische 
Ausflüsse des Konkurrenzneides oder seitens irregeleiteter Fach- 
genossen in die Blätter lanciert sein. Ich bitte Sie, Vorstehendes 
in Ihrem Blatte zum Abdruck zu bringen. Hochachtungsvoll 
Gutenberglaus Franz Franke. (gez.) Franz Franke. 

Aus Hamburg schreibt uns Herr Carl Griese, Inhaber der 
Graphischen Kunst-Anstalt und des Kunstverlags unter der gleich- 
namigen Firma, in Bezug auf den Bericht „O. S. Hamburg“ in 
Nr. 7: Ich habe in meinem Vortrage gesagt, die Algraphie 
werde dem chemischen Flachdruck die Autotypie und 
den Dreifarbendruck gewinnen. Diese Behauptung will Herr 
O. S. auf Grund der ausgestellten Abdrucke zurückweisen, während 
ich die Folgerung aus der grossen Menge der schönen, photomecha- 
nischen Arbeiten, die von Herrn Scholz in Mainz gesandt wurden, 
gezogen habe. Wie Herr O. S. dazu kommt, hieraus irgend eine 
Folgerung für den Buchdruck zu ziehen und mir dieselbe zuzu- 
schieben, ist mir ganz unerklärlich, ich habe nichts Derartiges aus- 
gesprochen. Mir scheint, dass Herr O. S. nicht genügend Verständnis 
hat, um den Flachdruck und den eigentlichen Buchdruck von ein- 
ander zu trennen, sonst würde er mir doch unmöglich „übertriebene 
Hoffnungen“ unterstellen, denen ich mich hingegeben haben soll. 

-e. Heilbronn, im Februar. Eine hier kürzlich veranstaltete 
allgemeine Buchdruckerversammlung beschäftigte sich mit der Ein- 
führung des Setzmaschinen-Tarifs in hiesiger Stadt. Der 
Gehilfen- Vertreter des 4. Tarifkreises, Herr Knie aus Stuttgart, hatte 
mit der hier hauptsächlich in Betracht kommenden Firma Schell’sche 
Buchdruckerei (Inh. V. Krämer) eine Aussprache zur Einführung 
des Tarifs herbeigeführt und erstattete nun hierüber der Versamm- 
lung Bericht. Nach demselben wurde der Tarif sowohl in Bezug 
auf die Arbeitszeit als auch auf die Entlohnung von sämtlichen 
hiesigen Prinzipalen anerkannt und auch die Zusicherung erteilt, 
dass das Bestreben bestehe, den Wünschen der Gehilfenschaft auch 
in der Richtung Rechnung zu tragen, dass das festgesetzte Minimum 
auch als solches betrachtet werde. 

* Leipzig. Im Buchbindergewerbe tragen sich die Gehilfen 
mit der Absicht, eine Tarifgemeinschaft wie die im Buchdruck- 
gewerbe bestehende zu errichten, und als Grundlage für dieselbe 
ist der ın Leipzig seit drei Jahren geltende und am 1. September 
d. J. ablaufende Tarif in Aussicht genommen. Dieser Tarif ist von 
einer Gehilfenkommission in der Weise abgeändert und beweglich 
gemacht worden, dass er als allgemeiner Tarif dienen und den 
Verhältnissen anderer Orte angepasst werden kann. Für die 
einzelnen Zweige des Buchbindergewerbes enthält er besondere 


90 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Abteilungen. Es wird nun darauf ankommen, wie sich die Prin- 
zipale zu dem Vorhaben der Gehilfen stellen werden. Man darf 
aber wohl annehmen, dass sie der Einführung einer so bewährten 
Einrichtung, wie die Tarifgemeinschaft es ist, nicht entgegentreten 
werden. 

+ München. Die hiesige Firma Knorr & Hirth feierte am 
16. Februar das 25jährige Bestehen ihrer Buch- und Kunst- 
druckerei, und ist auch ein Vierteljahrhundert kein allzulanger 
Zeitraum, so fällt er doch bei dieser Firma ins Gewicht, denn 
dieselbe hat sich in dieser Zeit zu einer der bedeutendsten und 
angesehensten Anstalten ihrer Art emporgearbeitet. Als Heraus- 
geberin der „Münchner Neuesten Nachrichten“, die gegenwärtig 
in einer Auflage von über 92000 erscheinen, umfasst ihre Anstalt 
eine der grössten und besteingerichteten Zeitungsdruckereien, die 
mit 10 Rotationsmaschinen, worunter 5 Zwillingsmaschinen, arbeitet, 
und ihre Buch- und Kunstdruckerei, die 19 Maschinen der ver- 
schiedensten Systeme beschäftigt, geniesst als unermüdliche und 
zielbewusste Pflegerin künstlerischen Stiles in den Druckarbeiten 
einen weitverbreiteten und wohlverdienten Ruf. Die Feier des 
Jubiläums wurde von den Besitzern und dem gesamten Personal 
mit einem Festakt in den Geschäftslokalitäten begangen und mit 
demselben zugleich die Ehrung von 14 Jubilaren aus dem Geschäfts- 
personal verbunden, die der Firma 25 und mehr Jahre treu ge- 
dient haben. Sie wurden von den beiden Chefs mit Diplomen und 
Porträts nebst Widmung sowie mit Geldspenden ausgezeichnet. 
Der Invaliden-Unterstützungskasse der Firma überwiesen die Chefs 
aus Anlass des Jubiläums weitere 10000 , und der Betriebs- 
krankenkasse 3000 A. — Wir wünschen der Firma auch ferner 
glückliches Gedeihen. 

§ Weimar. Der Ortsverein Weimar des Verbandes der Deutschen 
Buchdrucker hat an den Landtag des Grossherzogtums eine Petition 
des Inhalts gerichtet, alle amtlichen Buchdruckarbeiten nur 
solchen Firmen übergeben zu wollen, die den Deutschen Buch- 
druckertarif bei dem Tarif-Amte schriftlich anerkannt haben. 
Der Petitions-Ausschuss des Landtags, dem die Petition zur Be- 
richterstattung überwiesen wurde, beschloss, beim Landtage zu 
beantragen, die Petition der Grossherzoglichen Staatsregierung zur 
empfehlenden Berücksichtigung zu überweisen. In dem 
erstatteten Bericht gelangt die einstimmige Ansicht des Ausschusses 
zum Ausdruck, dass es sehr wünschenswert sei, die friedlichen 
Bestrebungen der Buchdrucker zu fördern, damit das von ihnen 
mühsam errichtete Friedenswerk nicht sowohl zum Schaden des 
Gewerbes, als wohl auch zu dem des Staates und der Kommunen 
wieder zerfalle. Es müsse das Bestreben sein, das von den Be- 
teiligten getroffene Übereinkommen, welches in dem gedruckten 
Tarif seinen Ausdruck gefundeu hat, nicht nur lebensfähig zu er- 
halten, sondern möglichst wirksam werden zu lassen. Die Behör- 
den im Königreich Sachsen haben dem Ersuchen der Petenten 
entsprochen. Auch die Grossherzogl. Regierung nahm nach den 
Mitteilungen des Departementschefs des Innern, welcher den Be- 
ratungen des Ausschusses beigewohnt hat, eine entschieden freund- 
liche Stellung zu dem ein, was die Petenten erstreben. Es seien 
in diesem Sinne Verfügungen an die Bezirksdirektoren des Landes 
ergangen. Viele Buchdruckereien des Grossherzogtums sind nach 
dem Verzeichnis der Tarif-Anerkennungen dem Tarif-Verbande 
bereits beigetreten, so zum Beispiel in Weimar; andere, die es 
noch nicht gethan, sind aufgefordert und werden Folge leisten. 
So werde man voraussichtlich bald dahin kommen, dass fast nur 
tariftreue Firmen im Lande vorhanden sind. Zur Zeit seien im 
Deutschen Reiche bereits mehr als 2800 Firmen mit etwa 33000 
Gehilfen der Tarifgemeinschaft beigetreten. Diese Gemeinschaft 
aufrecht zu halten, sei Pflicht der Landesvertretung. Das werde 
aber nur dadurch möglich, dass alle amtlichen Druckarbeiten nur 
solchen Druckereien zugewiesen werden, welche den Deutschen 
Buchdruckertarif beim Tarif-Amte schriftlich anerkannt haben. 

F. Wien, 21. Februar. Gestern fand eine interessante Monats- 
Versammlung des Fachtechnischen Clubs der Beamten 
und Faktore der Wiener Hof- und Staatsdruckerei, 
dieser vornehmsten fachlichen Vereinigung Wiens, statt. Der 
Vorsitzende Herr Regierungsrat Georg Fritz besprach zunächst die 
diesmal besonders reichhaltige Ausstellung hervorragender Erzeug- 
nisse der graphischen Künste, und hielt sodann einen Vortrag über 
Mehrfarbendruck (Schablonendruck) von einer Platte. Der 
Redner besprach hierbei eingehend das Orloff’ sche und das Heppler’sche 
Verfahren. Das erstere wird in der russischen Staatsdruckerei 
zur Anfertigung von Wertpapieren in einem solchen Masse 
praktisch angewendet, dass 34 nach Orlof’schen Angaben kon- 


Nr. 9 


struierte Maschinen in derselben thätig sind. Die russische 
Regierung wollte das Verfahren ursprünglich geheim halten 
und bloss für sich ausnutzen, die steigenden Ansprüche Orlof's 
veranlasste sie indess, diesen mit 80, 000 Rubel für das Be- 
nützungsrecht abzufertigen und Orlof hat nun seine Erfindung 
zur Ausbeutung an eine englische Gesellschaft um die Kleinigkeit 
von 600,000 Rubel verkauft. Orlof, der heute Millionär ist, war 
ursprünglich ein einfacher russischer Weber, wurde dann in der 
russischen Staatsdruckerei als solcher mit hohem Gehalt angestellt, 
weil in das Papier, das zur Herstellung der Wertpapiere verwendet 
wurde, Seidenfäden einzuweben waren. Ein ähnliches Verfahren 
(Mehrfarbendruck von einer Platte) ersann Heppler, und es wird 
dasselbe von der deutschen Reichsdruckerei derzeit noch versucht. 
Eine Maschine zu seiner Ausführung soll aber noch nicht gebaut 
sein. Auch ein Ingenieur der österr.-ungar. Bank soll sich mit 
der Lösung dieser Aufgabe befassen. Alles in allem sei jedoch das 
Verfahren kompliziert und in Bezug auf die zu verwendenden Farben 
und der zu reproduzierenden Gegenstände begrenzt und rationell 
nur für Massenerzeugung anzuwenden. Diesem mit grossem Beifall 
aufgenommenen Vortrag folgte ein ebenso interessanter des Herrn 
Korrektors Leopold Willinger über das grossartige Werk „Animal 
Locomotion“ von E. Ma bridge. Dieses wahrhaft monumentale 
Werk besteht aus 781 Lichtdruck-Tafeln in der Grösse von 
47><63 cm, welche in den Jahren 1878 bis 1885 entstanden und 
mit freigebiger Unterstützung der Pennsylvanischen Universität in 
Philadelphia herausgegeben wurden. Der Preis desselben beträgt 
600 Dollar. Dem Unternehmen liegt eine streng wissenschaftliche 
und künstlerische Idee zu Grunde und seine ganze Anlage und 
Durchführung ist streng systematisch. Die Tafeln stellen nämlich 
die Bewegungen des Menschen und einer grossen Anzahl Tiere 
naturgetreu dar: Gang, Sprung, Hüpfen, athletische oder sonstige 
sportliche Bewegungen, in dem Momente lichtbildnerisch festge- 
halten, in dem sie erfolgen, und zwar in unbekleidetem, halbum- 
kleidetem und bekleidetem Zustande sowie in jedem Alter und in 
jeder Lebenslage der Beobachtungsobjekte. Daraus erhellt der 
grosse wissenschaftliche Wert dieses Riesen-Bilderwerkes für den 
Pädagogen, den Naturforscher, Physiker, Anatomen, Arzt; auch 
für den bildenden Künstler und schliesslich auch für die graphischen 
Künste bildet es eine wahre Fundgrube. Der Vortragende er- 
läuterte den technischen Vorgang, welcher bei diesen Modell-Auf- 
nahmen eigens eingerichtet werden musste, an der Hand von 
selbstgefertigten Zeichnungen und schloss seine formvollendeten 
Ausführungen unter grossem Beifall mit der Aufforderung an die 
Versammelten, sich dieses Werk, von dem das hiesige Osterreich- 
ische Museum für Kunst und Industrie ein Exemplar besitzt — 
dasselbe, welches, zur Illustrierung des Vortrages diente und 10 
der grössten Folianten umfasst — in der Bibliothek dieses Museums 
zur Einsichtnahme und zum Studium vorlegen zu lassen. 


e 


Kleine Mitteilungen. 


Eine Handliste für den Betriebsleiter nennt das Kempe- 
werk in Nürnberg seinen neuesten Katalog, der (aus 61 
Blättern in Grossquart bestehend) soeben die Buchdruckerei 
verlassen hat. Diese „Handliste“ umfasst in übersichtlicher An- 
ordnung sämtliche Maschinen und Werkzeuge, welche vom Kempe- 
werk fabriziert werden. Wer sich für das gesamte Stereotypie- 
wesen, für den Druck der Stereotypen und Autotypen, für die 
Galvanoplastik und für die grosse Zahl von Hilfsgeräten für den 
Maschinensaal interessiert, der verlange diese Handliste. Zwei 
besondere Abschnitte sind der „Kosmos“-Schnellpresse und der 
„Bavaria“-„Bismarck“-Tiegeldruckpresse gewidmet. Die Handliste 
wurde auf Florpost als Massendruck auf einer „Kosmos“-Schnell- 
presse hergestellt; ausserdem licss das Kempewerk noch eine An- 
zahl Luxuskataloge herstellen, welche ebenfalls auf der „Kosmos“- 
Schnellpresse gedruckt sind und in ihrer aparten Eigenart als eine 
ganz besondere typographische Leistung dieser Presse und der 
Königl. Bayer. Hofbuchdruckerei Bieling- Dietz in Nürnberg be- 
trachtet werden dürfen. Der originelle rote Umschlag dürfte 
mancher Kunstdruckerei als Muster dienen können; die Prägung 
ist Originalentwurf der genannten Hofbuchdruckerei, ausgeführt auf 
einer „Bavaria“-,Bismarck“-Tiegeldruckpresse Nr. II. Als Gravüre- 
matrize diente ein Stück Stofmatrizentafel, auf dem Stereotypie- 
Apparat in 20 Minuten fix und fertig hergestellt. Bekanntlich 


Nr. 9 


erfordern die Matrizen nach alter Art ein stundenlanges Vorarbeiten 
in der Maschine selbst, welche dadurch zur Unthätigkeit verurteilt 
ist. Hier ist der Beweis gegeben, wie die Stereotypie immer mehr 
ein notwendiger Bestandteil einer jeden Buchdruckerei geworden, 
mit einem Wort, wie sie für einen modernen Betrieb geradezu 
unentbehrlich ist. Die Handliste wird auf Wunsch an Prinzipale, 
Beamte und Gehilfen ohne alle Weiterungen kostenfrei abgegeben. 

Thomas MacKellar, das älteste Mitglied der Schriftgiessereifirma 
von MacKellar, Smiths and Jordan in Philadelphia, ist am 29. 
Dezember v. J. in Germantown, Panama, im Alter von 87 Jahren 
gestorben. Der Verstorbene war Buchdrucker, Poet und Schrift- 
steller. Er erlernte in Newyork den Buchdruckerberuf und fand 
dann Stellung bei J. & J. Harper daselbst. 1833 kam er als 
Korrektor in die Schriftgiesserei von Johnson & Jordan in Phila- 
delphia und 1845 wurde er als Teilhaber in dieses Geschäft auf- 
‚genommen, das nach Johnsons Tode die Firmenbezeichnung annahm, 
die es noch heute führt, MacKellar, Smiths & Jordan. MacKellar 
wurde auch mit dem Titel eines Doktors der Philosophie ausge- 
zeichnet, und unter seinen vielen litterarischen Arbeiten hatte ein 
Werk über Buchdruckerkunst, The American Printer, den meisten 
Erfolg. Der Verstorbene war auch Vorsitzender der Schriftgiesser- 
vereinigung der Vereinigten Staaten. 

Die „Breslauer Zeitung“ gab zur Feier der Jahrhundertwende 
und ihres eigenen achtzigjährigen Bestehens am 1. Januar eine 
mit reichem lokalgeschichtlichen Inhalte versehene und mit vielen 
Autotypien geschmückte achtseitige Festnummer heraus, die nach 
verschiedener Hinsicht interessant ist. Das Interessanteste vom 
Buchdruckerstandpunkt aus aber ist, dass das Blatt zwar seine 
Verleger und seine Redakteure in der Zeit seines Bestehens mehrere 
Male gewechselt, aber an der Buchdruckerei, in der es hergestellt 
wird, die ganzen achtzig Jahre hindurch festgehalten hat. Vom 
1. Januar 1820 bis auf den heutigen Tag wird die „Breslauer 
Zeitung“ in der Buchdruckerei von Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) 
hergestellt, und ein solch treues Verhältnis zwischen Zeitungsverlag 
und Druckerei verdient schon, dass es noch viele solcher Jubiläen 
feiern kann. 

Kalender. Die Firma Gebr. Jänecke& Fr. Schneemann, Buch- und 
Steindruckfarbenfabrik in Hannover hat dieses Jahr nach 
zweijähriger Pause ihren Graphischen Abreisskalender wieder 
erscheinen lassen und zwar ist der vorliegende Jahrgang in der 
Reihenfolge der dreizehnte. Wie alle seine Vorgänger ist auch 
dieser Kalender graphisch vorzüglich ausgestattet. Seine Rück- 
wand zeigt einen reich ornamentierten architektonischen Aufbau 
in Form eines von Säulen flankierten Portales, das mit hängenden 
Festons sowie mit Emblemen der Wissenschaft und der Buch- und 
Steindruckerkunst geschmückt ist und der als Gedenktafel aufge- 
fassten Blockdecke als Träger und Umrahmung dient. Der Ent- 
wurf hierzu stammt von A. Haupt und ist in Lithographie vor- 
trefflich ausgeführt. Der Kalenderblock ist monatweise in ver- 
schiedenen Farben und verschiedenen effektvollen Zeichnungen 
gedruckt und die einzelnen Blätter sind diesmal so eingerichtet, 
dass nur der untere, das Datum tragende Teil abgerissen wird, 
während die im oberen Teil angebrachten litterarischen Notizen 
am Block vereinigt bleiben und so erhalten werden können. Dieser 
litterarische Teil, der den Gebr. Jänecke & Fr. Schneemannschen 
Kalendern von jeher einen besonderen Wert verlieben hat, ist 
wieder von unserem geschätzten Mitarbeiter Herrn Theodor Goebel 
mit grosser Umsicht zusammengetragen und ebenso reichhaltig als 
mannigfaltig und interessant gestaltet worden. Denn er enthält 
wichtige Entscheide des Reichsgerichts und anderer massgebender 
Behörden, wertvolle Mitteilungen aus der graphischen Technik und 
Geschäftspraxis, Sinnsprüche und humoristische Darbietungen in 
Poesie und Prosa und verzeichnet die in den letzten anderthalb 
Jahren vorgekommenen Prinzipals-, Druckerei- und Zeitungsjubi- 
läen, insgesamt 104 an Zahl. Er darf somit als eine graphische 
Chronik bezeichnet werden und er ist es im besondern, der im 
Verein mit der schönen und praktischen Ausstattung dem Kalender 
jene freudige Aufnahme sichert, die er überall seit Jahren schon 
findet. Dem Kalender ebenbürtig an Inhalt und Ausstattung ist 
das Begleit- und Glückwunschschreiben der Spenderin. 


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Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Dem Geschäftsführer der Ed. Pieper- 
schen Buchdruckerei und Papierhandlung (Inh. Bruno Reiche) in 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 91 


Clausthal (Harz), Herrn Eduard Hübner, wurde Prokura erteilt. 
— Das Druck- und Verlagsgeschäft in Firma A. Göb & Co., vorm. 
F. X. Bucher in Würzburg ist umgewandelt worden in die Firma 
Fränkische Gesellschaftsdruckerei Würzburg, G. m. b. H. Stamm- 
kapital der Gesellschaft 48000 % Geschäftsführer ist Herr Gross- 
kaufmann Hugo George Münch in Würzburg. 

Eingetragene Firmen. In Stettin die Firma H. Hagen, In- 
haber Herr Buchdrucker Hugo Hagen daselbst. — In Pinneberg 
die Firma A. Beig, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Andreas 
Beig daselbst. — In Hultschin die Firma Karl Nawrath, In- 
haber Herr Buchdruckereibesitzer Karl Nawrath daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Lithograph und Buchdrucker Emil 
Kritzler in Herborn am 14. Februar. Konkursverwalter Herr 
Rechtsanwalt Wiemann in Herborn. Anmeldefrist bis 5. März. 

Jubiläum. Die Merzbach'sche Buchdruckerei in Posen feiert 
am 1. April d. J. das Jubiläum ihres 50jährigen Bestehens. 

Gestorben. In Garding starb am 6. Februar Herr Buch- 
druckereibesitzer Heinrich Lühr, Mitbegründer der Firma H. Lühr 
& Dircks. — In Rothenburg o. T. starb am 15. Februar die 
Inhaberin der Firma J. M. Schneider’s Witwe, Frau Louise Schneider, 
58 Jahre alt. — In Brand bei Freiberg, Sachsen, starb in der 
Nacht zum 22, Februar Herr Buchdruckereibesitzer Heinrich Kluge. 


W 
Litteratur. 


Die Gewerblichen Unterrichtsanstalten in Osterreich. Im Ver- 
lage von Artaria ck Co. in Wien erschien im Auftrage des k. k. 
Ministeriums für Cultus und Unterricht eine von Ministerial- 
Sekretär Dr. Adolf Müller bearbeitete und im Institute der Ver- 
lagsfirma von Dr. Carl Peucker gezeichnete, in ö fachem Farben- 
drucke hergestellte Übersichtskarte der Gewerblichen 
Unterrichtsanstalten in Österreich, die auch über Öster- 
reichs Grenzen hinaus für viele Kreise von Interesse sein dürfte. 
Ausser der Hauptkarte im M. 1:1,700.000 (Format 82><65 cm) 
bringt dieselbe ein Kärtchen der gewerblichen Unterrichtsanstalten 
Wiens (M. 1:100.000), das die Verteilung derselben auf die ein- 
zelnen Bezirke (innere Stadt 5, übrige Bezirke 8) sofort ersichtlich 
macht; auch findet sich auf der Karte selbst eine grosse Tabelle 
über alle in Betracht kommende Anstalten mit Angabe des politi- 
schen Bezirkes und Kronlandes bei jedem Orte. Der Wert der 
Karte, deren Deckel eine in moderner Art ausgeführte Zeichnung 
schmückt, wird noch durch die erfolgte Einzeichnung der Eisen- 
bahnen (rot) erhöht. 

Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur, Kunst 
und Musik. Offizielles Organ des Deutschen Bühnenvereins. Ver- 
lag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in 
Berlin. Preis pro Quartal (6 Hefte) 3 Mk. — Aus dem vielseitigen, 
interessanten und reich illustrierten Inhalt der erschienenen Hefte 
9 und 10 von „Bühne und Welt“ heben wir die Abhandlungen 
über das spanische Theater der Gegenwart und über die Hamburger 
Oper hervor, und bemerken, dass jetzt auch die Novellistik in dem 
Blatte gute Pflege findet. Die grosse Sorgfalt, welche die Her- 
ausgeberin auf den illustrativen Teil des Blattes und namentlich 
auf die technische Ausführung der autotypischen Porträtkunst- 
blätter verwendet, wird die Anerkennung aller Fachleute finden 


orts- Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe 
zu Berlin. 


Ordentliche Generalversammlung 
am 
Sonntag, den 11. März 1900, vormittags 10 ½ Uhr, 


im 
Louisenstädtischen Konzerthause, Aite Jakobstr. 37. 
Tagesordnung: 


. Ergänzungswahl des Vorstandes (1 Arbeitgeber). 
. Rechnungslegung pro 1899 durch den Rendanten. 
. Bericht des Rechnungs- Ausschusses bezw. Decharge-Erteilung. 
Etwaige Anträge der Mitglieder. 
S Verschiedenes. 
Berlin, 26. Februar 1900. 
Der Vorstand. 
W. Röwer, Gust. Lehmann, 
Vorsitzender. Schriftführer. 


ron — 


92 


Für Warschau 
ein tüchtiger e . 
5 Maschinenmeister, 
welcher mit Illustrationsdruck vertraut ist und etwas 
polnisch spricht, für sofort oder per. 1. April gesucht 
Angebote mit Gehaltsansprüchen und Referenzen 
unter Warschau an die Geschäftsst. d. Bl. erbeten. 


Erster Maschinenmeister, 


mit allen vorkommenden Arbeiten durchaus vertraut, 
wird bei hohem Lohne sofort gesucht durch den Zeniral- 
Arbeitsnachweis des Deulschen Buchdrucker-Vereins, 
Leipzig. Deutsches Buchgewerbehaus. 


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33", Proz. Gewinn. 

Wegen Ausbeut. e. Millionen-Patent-Artikels 
verk.m. Zeitungsverlag. Aufl.über 30000. Gewinn 
per 1898. laut Bilanz über 17000 Mk., 1899 über 
40000 Mk. Grosse Zukunft. Bücher vom vereid. 
Bücherrevisor geprüft. Für Buchdr., welche sich 
etabl. wollen, vorzügl. Gelegenheit, da in aufbl. 
Orte eine Druckerei Bedürfnis. Gelegenheit f. 
grosse Massenauflagen. Auch für Nichtfachleute 
passend, -da gut organisiert und zuverl. gut ein- 
gearbeitetes Personal und Geschäftsleit. vorh. 
Kann ohne Störung nach jed. Orte verl. werden. 
Angen. Beschäft., da nur briefl. Verkehr mit d. 
Kunden. Mühelos. Gewinn. Preis 120000 Mk. 
Ein Drittel Anzahl. Rest in bequemen Raten. 
Nur ernste Reflekt., und solche, die über entspr. 
Kapit. verfüg., wollen ihre Adr. an Adolf Röthig 
in Kemnitz-Dresden, Bahnstr. 24 senden. 


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„ 5: 180 „ 1 i . . e „ 3.65 
„ 6: 200 „ 2 Schliessen „ 3.70 
„ 75 280 2 „ ; „ 3.75 
„ 8:250 „ 2 = š „ 8.80 
„ 9:270, 2 S . „ 3.85 
„ 10: 300 „ 2 e „ 3.90 
„ 11:320 „ 2 e „ 8.95 
„ 12:350 „ 2 S S „4— 
„ 18:370 „ 2 j š „ 4.05 
„ 14:400 „ 2 ge „ „ „ 410 
„ 15: 410 „ 2 e „ 45 
„ 16: 450 „ 2 up „ 4.25 
„ 17: 500 „ 2 i s 5 „ 4.50 
„18:50. 2 „ 5 2 AT 
„19:600 „ 2 7 „ 5.— 


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durch die Fachgeschäfte zu beziehen. 


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glücksfall an der Maschine im Gebrauch der 
rechten Hand beeinträchtigt ist, 


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eig. Schreibmaschine, vertraut mit Kalkulation, 
Korrekturlesen und Kontorkunde, im Papierfach 
erfahren, sieht weniger auf hohes Gehalt als auf 
entsprechende Behandlung in gutem Hause. 

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stelle ds. Bl. unter O. 13 erbeten. 


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94 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 9 


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No. 9 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 95 


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96 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 9 


Die Linotype. 


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allgemein mit s'“, angenommen, da es erwiesen 
ist, dass die Linotype bei richtiger Behand⸗ 
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Erfordert für ihre Handhabung | 
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zu 28 Cicero gesetzt werden. 
In Deutschland werden jetzt 
schon Durchschnittsleistungen von 
9000 Buchstaben corrigirter com- 
| presser Satz pro Stunde erzielt. 


Freer rr 


E „& Die Erfolge der Linotype sprechen für sich selbst. 


ihr Siegeszug ist nicht aufzuhalten. Trotz gewisser 


Circulare, die von der Concurrenz verbreitet werden, bricht sie sich andauernd weiter Bahn, Thre Überlegenheit 
und ihre hervorragende Rentabilität sind unstreitig erwiesen durch zahlreiche Nachbestellungen folgender Firmen: 


Münchener Zeitung, München, 
Hamburger Neueste Nachrichten, Bamburg, 
Saardruckerei, St. Johann a. d. $, 


Pfälzische Rundschau und Generalanzeiger (Eud- 


wigshafen a. Rh.), 
Essener Uolkszeitung, Essen a. R, 
Generalanzeiger, Würzburg, 
Leipziger Tageblatt, Leipzig, 
Leipziger Neueste Nachrichten, Leipzig, 
Neckar-Zeitung, Heilbronn, 
Fränkischer Kurier, Nürnberg, 
Ihring A Fahrenholtz, Berlin, 
Ostdeutsche Grenzboten, Stallupönen, 
Louis Schneider & Co., G. m. b. B., Berlin, 


nähere Auskunft ertheilt: 


€. Mühlthaler, München, 

Annaberger Wochenblatt, Annaberg i. $., 
Gemeinnütziger, Varel (Oldenburg), 
Koblenzer Zeitung, Koblenz, 

Beobachter, Aschaffenburg, 
Generalanzeiger, Remscheid, 
Hildesheimsche Zeitung, Hildesheim, 
Generalanzeiger für Bonn und Umgegend, Bonn, 
neues Tagblatt, Stuttgart, 

Oftenbacher Zeitung, Offenbach a. m., 
Chemnitzer Tageblatt, Chemnitz, 

neues Wiener Tagblatt, Wien, 

Gebrüder Stiepel, Reichenberg 1. B., 
Zeitung tür Pommern, Rolberg. 


Die Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik G. m. D H., 


Berlin N., Shausseestrasse 17/18. 


— — 


Verantwortlicher Schriftleiter: Erast WIe ner ia Leipzig. — Druck von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Sieler& Vog ol, Leipzig. 


— ——— Ewuꝛ•— — — ~, 


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Deutse chlonds Bu chdruck 


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Nr. 10. 


s Herausgegeben vom Deutschen — es on XI Jahrg. 


Leipzig, 8. März 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 c% 
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 o% 


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Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 20maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 


gebühren nach Übereinkunft, 


-Schriftleitung und Geschäftsstelle: Dentkohen e EN Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig elntreffen. ree j 


N ichtamtlicher Teil 


Neue Gefahren für das Buchdruckgewerbe. 


gl Dë on der Reid ed wird beabsichtigt, den Ver- 
NK kehr mit Geheimmitteln für das Reich einheit- 


lich zu regeln, und diesem Zwecke soll ein dem Bun- 

all desrate vorliegender Entwurf von Vorschriften über 
= KEEN mit Geheimmitteln dienen. In Anbetracht dessen, 
das das derzeitige Verfahren der Behörden im Verkehr mit 
Geheimmitteln ein sehr verschiedenes ist, und hieraus nament- 
lich den Zeitungsverlegern viele Nachteile und direkte Schä- 
digungen erwachsen, ist dieses Vorhaben zwar an sich ganz löblich, 
aber das, was in diesem Entwurfe vorliegt, ist durchaus nicht 
geeignet, der Sache ein einheitliches Gepräge zu geben, sondern 
es dürfte vielmehr dazu beitragen, den herrschenden Wirrwar 
zu vergrössern und den Zeitungsverlegern wie den Druckge- 
werben grossen Schaden zuzufügen. 

In $ 3 des Entwurfs heisst es kurz und bestimmt: Die 
öffentliche Ankündigung von Geheimmitteln ist verboten. § 2 
sucht sodann zu bestimmen, was Geheimmittel sind und was 
nicht, und thut dies in folgender Weise: Welche Stoffe, Zu- 
bereitungen und Gegenstände als Geheimmittel im Sinne dieser 
Vorschriften zu gelten haben, wird durch die Landes-Zen- 
tralbehörde bestimmt. Als Geheimmittel werden in der 


Kegel nicht erklärt Stoffe und Zubereitungen, die 1. in das 


deutsche Arzneibuch aufgenommen worden sind und unter der 
dort angewendeten Bezeichnung angebaten werden; 2. in der 
medizinischen Wissenschaft und Praxis als Heilmittel allgemeine 
Anerkennung gefunden haben;. 3. lediglich als Desinfektions- 
mittel, kosmetische Mittel, Nahrungs- und Genussmittel ange- 
boten werden.“ 

In $ 4 werden dann einige weitere Vorschriften gegeben: 
„Die Gefässe und die äusseren Umhüllungen, in denen Ge- 
heimmittel abgegeben werden, müssen mit einer Inschrift ver- 


sehen sein, Ache den Namen des Geheimmittels und den 
Namen oder die Firma des Verfertigers deutlich ersehen lässt. 
Ausserdem muss die Aufschrift auf den Gefüssen oder den 
äusseren Umhüllungen den Namen oder die Firma des Ge- 
schäftes, in welchem das Geheimmittel verabfolgt wird und die 
Höhe des Abgabepreises enthalten. Es ist verboten, auf den 
Gefässen und den äusseren Umhüllungen, in denen Geheimmittel 
abgegeben werden, Anpreisungen und besondere Empfehlungen, 
Bestätigungen, gutachtliche Ausserungen oder Danksagungen, 
in denen eine Heilwirkung oder Schutzwirkung dem Geheim- 
mittel zugeschrieben wird, anzubringen oder solche Anpreisungen, 
sei es bei der Abgabe von Geheimmitteln, sei es auf EE 
Weise, zu verabfolgen.“ 

Aus diesen Bestimmungen geht hervor, erstlich, Aa der 
Hauptzweck der Verordnung, das Geheimmittelwesen einheitlich 
zu regeln, nicht erreicht wird; man müsste denn hierunter die 
Verallgemeinerung der Unsicherheit und der Verschiedenheit 
der Ansichten verstehen, die aber doch wohl nicht beabsichtigt 
ist. Denn wenn die Bestimmung dessen, was als ein Geheim- 
mittel anzusehen ist und was nicht, den Landeszentralbe- 
hörden der 26 deutschen Bundesstaaten überlassen ist, so kann 
von einer Einheitlichkeit in der Beurteilung der Geheimmittel 
auch bei dem besten Willen dieser Behörden nicht wohl die 
Rede sein. Es dürfte dann leicht noch mehr als heute vor- 
kommen, dass in dem einen Bundesstaate verboten ist, was in 
dem oder den anderen erlaubt wird, und hieraus wird sowohl 


den Zeitungen wie den Fabrikanten der sogenannten Geheim- 


mittel und Spezialitäten eine grosse Unsicherheit erwachsen. 
Da diese bekanntlich die Zeitungen und die Druckgewerbe zu 
einem ganz beachtlichen Teile in Nahrung setzen, so wirkt 
auch dies auf die Druckgewerbe zurück. 

Es wird dann aber auch zweitens durch diese Unsicherheit 
in Verbindung mit den Bestimmungen in $ 2 und 4 des Ent- 


98 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


wurfs den Zeitungsverlegern und den Druckgewerben, nament- 
lich dem Buchdruck- und dem Steindruckgewerbe, grosser 
Schaden zugefügt; denn erstere erleiden eine nicht unbeträcht- 
liche Einbusse an Anzeigen und letztere einen starken Verlust 
an Arbeiten, der namentlich für die Chromolithographie ins 
Gewicht fallen dürfte. Warum zu erlaubten Geheimmitteln 
($ 4) keine Gutachten, Empfehlungen und dergl. hinzugegeben 
werden sollen, ist nicht einzusehen, denn das was erlaubt, zu- 
gelassen ist, muss man auch begutachten oder empfehlen können. 
Wenn diese Nachteile im Interesse und zum Wohle der All- 
gemeinheit notwendig wären, wollten wir dazu gar nichts sagen. 
Aber es ist jedenfalls zu bestreiten, dass aus dieser Art Regelung 
des Geheimmittelwesens der Allgemeinheit irgend welcher Nutzen 
erwächst, sondern es dürfte vielmehr anzunehmen sein, dass 
der dem Publikum so verderbliche Schwindel sich unter der 
Hand umso besser entwickeln wird, je mehr man das recht- 
mässige Geschäft unterbindet. 

Nun haben die graphischen Gewerbe sowie das Zeitungs- 
gewerbe ein Interesse daran, dass sie von der Gesetzgebung 
nicht unnötigerweise geschädigt werden und es ist deshalb der 
Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins auf Anregung 
aus Berufsgenossenkreisen gegen die das Gewerbe schädigenden 
Bestimmungen in dem Verordnungsentwurfe beim Bundesrate 
am 3. Februar d. J. vorstellig geworden. Eine zweckmässige 
Regelung der Geheimmittelfrage wird auch von diesen Gewerben 
gewünscht; was jedoch beim Bundesrat in Vorschlag gebracht 
worden ist, das ist nicht zweckmässig, sondern geeignet, die 
ganze ohnehin schon recht unerquickliche Geheimmittelfrage 
noch mehr zu verschlechtern. 

Mit welchen Plänen man sich übrigens in den Kreisen, 
trägt, aus denen wahrscheinlich der vorstehend besprochene 
Verordnungsentwurf hervorgegangen ist, dafür sei schliesslich 
noch ein Kuriosum aus Dresden angeführt. Dort ist der ärztliche 
Bezirksverein Dresden-Stadt von einem Medizinalrat veranlasst 
worden, das Ministerium des Innern zu ersuchen, beim Bundesrat 
dahin zu wirken, dass die Behandlung Kranker aus der Ferne 
durch diesen in öffentlichen Blättern, Büchern und dergleichen 
gegebene Heilvorschriften unter Strafe gestellt und dass die 
Anpreisung und die Ankündigung solcher Fernbehandlung (auch 
der brieflichen) bei Strafe verboten werde. Sollte diesem 
Einfalle nachgegangen werden, dann würde die äusserst um- 
fangreiche populäre Litteratur über Medizin und Naturheilkunde 
mit einem Schlage zum Verschwinden gebracht und den Zei- 
tungen und Zeitschriften es unmöglich gemacht werden, ihren 
Lesern populärwissenschaftliche Aufsätze über Gesundheits- und 
Krankenpflege und dergleichen zu bringen; denn gegen alle diese 
Bücher und Abhandlungen könnte dann unter Umständen die 
Anklage wegen „Behandlung aus der Ferne“ erhoben werden. 
Denkt man sich die Wege, die hier vorgeschlagen werden, 
unter dem Gesichtspunkte aus „Was dem einen recht, ist dem 
andern billig‘‘, was müsste da nicht alles an Drucksachen ver- 
boten werden! 

Wir meinen also, auch bei der geplanten Regelung der 
Geheimmittelfrage für das Reich braucht man nicht das Kind 
mit dem Bade auszuschütten und die graphischen Gewerbe auf 
das empfindlichste zu schädigen, und wollen hoffen, dass die 
Vorstellungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins beim Bundes- 
rat geneigtes Gehör finden. 


Aus den Gewerbskreisen Frankreichs. 


1900! Da hätten wir denn das letzte Jahr des neunzehnten 
Jahrhunderts glücklich begonnen, aber niemand weiss, was es den 
Buchgewerben bringen wird. Auf allen Seiten beschäftigt man 
sich jetzt mit nichts anderem, als alles das, was in der letzten 
Zeit an Gutem und Schönem geschaffen worden ist, für die Welt- 
ausstellung zu vereinigen und zu sammeln, von deren Eröffnung 


Nr. 10 


uns nur noch zweieinhalb Monate trennen. Die grössten An- 
strengungen werden jetzt noch gemacht, damit alles zur rechten 
Zeit fertig sei, und nach dem 15. April werden nur noch die 
Preisrichter, die Vertreter der Nationen, die Kritiker und die Be- 
sucher das Wort haben. Wenn wir uns die Weltausstellung von 
1889 ins Gedächtnis zurückrufen, so werden wir Vergleiche an- 
stellen und uns Rechenschaft geben können über die Fortschritte, 
die in unseren Gewerben in der hinter uns liegenden zehnjährigen 
Periode gemacht worden sind. Vielleicht finden sich auch wieder 
irgendwo auf den Galerien neue Maschinen für den Satz oder irgend 
welche anderen Zwecke, die, wie früher die Linotype oder die Monoline, 
alsdann die Fachblätter auf lange Zeit hinaus mit Stoff versorgen. 

Wie fast jedes Jahr ist auch diesmal wieder die Periode der 
Neujahrsdrucksachen wenig fruchtbar an Neuheiten gewesen, 
das heisst an in die Augen fallenden Sachen, die ein besonderes 
Interesse bieten. Diese Zeit scheint einzig und allein den guten 
Wünschen, den Besuchen und auch den Geschenken vorbehalten 
zu sein. Wie anderswo überall, finden auch in Frankreich aus- 
gedehnte Verteilungen von Kalendern, Almanachs und selbst von 
besonderen Publikationen statt, die man „numéros d'étrennes“ 
nennt. Da die Buchdruckerkunst wie die Buchdrucker ihre Ge- 
wohnheiten nicht rasch zu wechseln pflegen, so geschieht es, dass 
ein jedes neue Jahr Drucksachen wieder in Umlauf bringt, die 
seit langem bekannt sind, wie z. B. die Agenden, die gewissen 
Häusern eigentümlich geworden sind und deren Ausseres, gleich 
der Uniform eines Beamten, niemals wechselt. Zuweilen werden 
aber doch Anstrengungen versucht, um aus der herrschenden All- 
täglichkeit herauszukommen, und in dieser Beziehung verdient 
dieses Jahr die Neujahrsnummer der „Revue des Arts Graphi- 
ques“ eine ganz besondere Erwähnung. Dieselbe ist bei Lahure 
gedruckt worden und zwar mit einem Luxus, dem man gerechter- 
weise Anerkennung zollen muss. Eine Menge farbige Bilder, die 
den hauptsächlichsten für Januar erschienenen Büchern entnommen 
sind, verschönen die Nummer, welche nicht weniger als zwölf 
oder vierzehn Quartbogen umfasst. Der in allen Teilen interessante 
Text stammt von unserem Kollegen Bluysen, der Chefredakteur 
dieser Revue und gleichzeitig Redaktionssekretär beim „Journal 
des Debats“ ist. Ein anderer unserer Kollegen, der ebenfalls für das 
genannte Journal sehr thätig ist, E. Leclerc, hat an dem Erfolge 
dieser Luxusnummer ebenfalls Teil. Über den Umschlag derselben 
breitet sich eine in Farbenbuchdruck ausgeführte Rosenguirlande aus, 
die von vorzüglicher Wirkung ist. Die Firma Royer in Nancy 
hat ihren Kunden einen hübschen Kalender gespendet, dessen Ent- 
wurf, wie im vorigen Jahre, von dem talentvollen Künstler Mucha 
stammt. Auf demselben hebt sich eine schöne, blondhaarige Frauen- 
gestalt, die eine Feder und einen Olivenzweig in der Hand hält 
von einem Grunde von Goldmosaik ab. Das Ganze zeigt Harmonie 
und guten Geschmack und macht der Firma Royer alle Ehre. 

Um mit den Neujahrspublikationen zum Schluss zu kommen, 
seien noch ein paar Worte dem Gedenkbuch gewidmet, das die 
Schriftgiesserei von G. Peignot et fis ihren Freunden widmete. 
Da sie vor allen Dingen dem Gedanken des Virgil „Mens agitat 
molem“, den sie als Devise führt, treu bleiben wollte, hat sie ihrer 
Probe eine neue und praktische Form gegeben, und wir werden 
derselben in der Weltausstellung wieder begegnen. Sie hat sie 
nämlich zu einem Tagebuch, zu einem Gedenkbuch gestaltet, das 
eine Menge von technischen Ratschlägen enthält, die für jeden 
Buchdrucker unentbehrlich sind. Diese Arbeit verdient um des- 
willen erwähnt zu werden, weil sie das Bestreben zeigt, aus der 
bereits gekennzeichneten Alltäglichkeit herauszukommen. 

Das Centralkomitee des Verbandes der Buchdruckereibe- 
sitzer von Frankreich gab bisher ein Organ, das „Bulletin 
de l'Union des Maitres-Imprimeuis de France“, heraus; es hat 
aber gefunden, dass dieses Blatt nicht genügte, um engere Be- 
ziehungen unter den Mitgliedern zu unterhalten. Nach vielen Be- 
mühungen und Besprechungen hat das Komitee schliesslich ein 
Mittel gefunden, öfter vor die Mitglieder zu treten und ein Blatt 
herauszugeben, das der Vereinigung würdig ist. Es hat nämlich 
das 1876 begründete und allgemein bekannte „Bulletin de 
Imprimerie“ zum offiziellen Organ des Verbandes gewählt. Dieses 
Blatt war bisher dasjenige Organ der Fachpresse, dem das Haus 
Lorilleux das lebhafteste Interesse zuwandte. 

Als ein neues Fachblatt haben wir hier in Paris das Organ 
der Freundschaftlichen Gesellschaft ehemaliger Schüler der städti- 
schen Unterrichtsanstalt Ecole Estienne zu verzeichnen. Das- 
selbe führt den Titel „Le Livre“ und wird in den Werkstätten 
der Anstalt hergestellt. Da an dieser ein Lehrer wie Professor 


Nr. 10 


Vietor Breton mitwirkt, so darf man wohl überzeugt sein, dass 
seine technische Ausführung kaum etwas zu wünschen lassen wird. 

Eingewurzelte Gewohnheiten haben zuweilen für manche Leute 
ihr Gutes. Eine solche Gewohnheit, über die die Buchdrucker 
sich gewiss nicht zu beklagen haben, ist der Austausch von Visite n- 
karten. In den letzten Jahren wurde die Ansicht ausgesprochen, 
dass diese Gewohnheit nach und nach zu verschwinden scheine. 
Aber glücklicherweise, und namentlich zum Glücke der Buchdrucker, 
hat sich diese Ansicht nicht als begründet erwiesen. Die offiziel- 
len Statistiken lehren uns nämlich, das im Januar 1899 25 Millionen 
Visitenkarten von der Post befördert wurden. In diesem Jahre 
hat sich diese Zahl auf 30 Millionen erhöht, worüber die Brief- 
träger natürlich nicht besonders erfreut sind. Trotzalledem möchte 
ich aber für meinen Teil wünschen, dass diese kleinen Vierecke 
von Bristolkarton einmal illustrierten und mehr künstlerischen Karten 
Platz machen möchten. Da die Postkarte so ausserordentlich in 
Aufnahme gekommen ist, so scheint es mir nicht unmöglich zu 
sein, dass die Visitenkarte ihren Spuren folgen könne. Die Em- 
pfänger würden hierüber wohl nicht verdriesslich sein und das 
Buchdruckgewerbe jedenfalls noch weniger. 

Leider ist es einem nicht immer vergönnt, länger bei der 
ästhetischen Seite unseres Berufes zu verweilen: die materiellen 
Thatsachen versperren uns da nicht selten den Weg und bringen 
uns die Dinge hienieden wieder in Erinnerung. Das Höchste in 
der Kunst werden wir doch nur erst erreichen, wenn auf allen 
Seiten Ruhe und Frieden eingekehrt sein wird; zu diesen schönen 
Zeiten sind wir aber noch lange nicht gelangt. So ist vor einigen 
Tagen ein Streik in den Werkstätten der Buchheftereien aus- 
gebrochen. Zunächst verliessen die männlichen Arbeiter ihre Be- 
schäftigung und im weiteren Verlaufe der Bewegung schlossen sich 
ihnen alsbald auch ihre weiblichen Kolleginnen an. Die Prinzipale 
sahen sich deshalb genötigt, den Forderungen ihrer Personale nach- 
zugeben und der Streik gelangte bald wieder zur Beendigung. 
Uber sein Ergebnis haben sich die Buchdrucker und Buchhändler 
nun eben nicht freuen können, denn auf sie ist die Lohnerhöhung, 
mit der die Inhaber der Buchheftereien überrascht wurden, un- 
mittelbar übertragen worden. Das Arbeitgebersyndikat der Brocheure 
hat nämlich an die Buchdruckereibesitzer ein Rundschreiben er- 
lassen, in dem folgendes ausgeführt wird: Wir haben den Forde- 
rungen unserer Arbeiter nachgeben müssen, und diese haben eine 
bedeutende Erhöhung unserer Arbeitspreise zur Folge gehabt. 
Hierzu kommt nun noch, dass die Preise aller Rohmaterialien sich 
erhöht haben. Ferner legt das Gesetz vom 9. April 1898 den 
Arbeitgebern die Fürsorge für die Arbeitsunfälle zur Last und 
zwingt sie, Versicherungsverträge abzuschliessen, die für die 
Brocheure um so schwerer ins Gewicht fallen, als ihre Personale 
sehr zahlreich sind; und schliesslich führt das Gesetz vom 22. 
Dezember 1899, welches die Arbeitsstunden beschränkt, eine Um- 
wandlung in den Werkstätten und in den Personalen herbei, die 
ebenfalls sehr kostspielig ist. Alles dies hat die in einer ausser- 
ordentlichen Generalversammlung am 5. Februar vereinigten Bro- 
cheure bestimmt, die gegenwärtig in Kraft befindlichen Preise um 
15 Prozent zu erhöhen. 

Diese Preiserhöhung hat sich an viele andere angeschlossen, 
die in der letzten Zeit eingetreten sind; wie z. B. die Erhöhung 
der Kohlenpreise, die Erhöhung der Metallpreise bei den Maschinen- 
bauern und den Schriftgiessern und die Erhöhung der Papierpreise. 
Ist nun unter diesen Umständen zu erwarten, dass man die Krise, 
die scit langen Jahren über den Buchgewerben schwebt und sie 
bedroht, überwinden wird? 

Die Gesellschaft zur Unterstützung der Waisen des 
Personals der Nationaldruckerei, die im Jahre 1894 ge- 
gründet wurde, beschäftigt sich gegenwärtig mit dem Drucke ihres 
Jahresberichts, und bei dieser Gelegenheit wendet sie sich mit 
einem warmen Appell an alle diejenigen, die sich für die graphischen 
Künste interessieren. Denn ihre Lasten vergrössern sich jedes Jahr 
und es ist nur billig, dass sie bestrebt ist, ihre Hilfsmittel zu ver- 
mehren. Zur Zeit unterstützt die Gesellschaft 30 Waisen. Wünschen 
wir, dass die neue, von Herrn Bourdel organisierte Gesellschaft 
dieselben Dienste leiste; dies würde für viele Arbeiter eine grosse 
Beruhigung sein. 

Kürzlich ist in Paris unter dem Namen Bureau biblio- 
graphique eine Gesellschaft begründet worden, die den Zweck 
verfolgt, besondere Bibliographien der reinen und der angewandten 
Wissenschaften herauszugeben. An ihrer Spitze stehen mehrere 
Mitglieder des Institut de France und hervorragende Bibliographen. 

Paris, im Februar 1900. Albert Montreuil. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 99 


Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten. 
Über Setzmaschinen. 


Die dritte Klasse der Schnellsatz liefernden Maschinen um- 
fasst die das Erzeugnis der Schriftgiessereien, nämlich fertig 
gegossene Schrift, setzenden, und mit dem berechtigten Namen 
„Setzmaschinen“ zu belegenden Apparate. 

Unter denselben finden wir, nach ihrem Alter geordnet, die 
folgenden Namen: Die Burr’sche Maschine, welche jetzt den 
Titel Empire-Maschine führt; die Thorne-Maschine, die jetzt 
nach gemachten Verbesserungen unter dem Namen Simplex auf 
den Markt kommt, die MeMillan-Maschine und die Dow- 
Setzmaschine. 

Werfen wir einen prüfenden Blick auf diese verschiedenen 
Konstruktionen, so finden wir in der Burr, heute Empire ge- 
nannt, eine alte Bekannte. Dieselbe besteht aus zwei Maschinen, 
der Setzmaschine und dem Ablegeapparat. Die Konstruktion der 
den Satz herstellenden Maschine hat sehr viel Ähnlichkeit mit der 
deutschen Kastenbein'schen Setzmaschine. Der Satz wird von 
einem für die heutigen fortgeschrittenen Begriffe viel zu grossen 
Tastenbrette aus eingeleitet, dessen Bedienung seiner Weitläufig- 
keit halber sicher ein Viertel mehr Zeit erfordert, als die des 
Tastenbretts irgend einer andern auf diesem Gebiet mir bekannten 
Maschine. Das Schriftmagazin liegt hoch über dem Tästenbrett; 
die Zeilenbahn und der Ausschlussapparat direkt unmittelbar über 
demselben. Vom Magazin gehen in Herzform endende Schrift- 
kanäle aus, die in einen ziemlich engen Zentralsammelkanal mün- 
den, durch welchen die Buchstaben der Reihe nach dann in die 
Zeilen- oder Satzbahn fallen, und sich zu Worten und zur Zeile 
zusammenstellen. Als Primärausschluss dienen einfache vorwärts 
und rückwärts bewegliche Spatien in Keilform. Sobald die Zeile 
voll ist, werden die zwischen den Worten sitzenden keilförmigen 
Spatien durch eine besondere Hebel-Vorrichtung vom Tastenbrett 
aus angedrückt. Ist die Zeile nicht voll, so schieben sich die 
keilförmigen Spatien tiefer ein und schliessen so den noch zu 
füllenden Raum der Zeile aus; ist sie zu eng, so können sie zurück- 
gezogen und der noch nötige Raum gewonnen werden. Sobald 
die Zeile justiert ist, wird sie ebenfalls durch Hebelvorrichtung 
nach unten geschoben; während dieser Bewegung werden die 
Keilspatien, eines nach dem anderen, zurückgezogen und der leere 
Zwischenraum wird durch Einschiebung der passenden Raumspatien 
ausgefüllt und dann die fertige Zeile auf dem Schiffe abgeliefert. 
Der Ablegeapparat nimmt den Satz vom Schiffe aus auf, ist selbst- 
thätig und liefert die abgelegte Schrift in Kästen ein, deren Bahnen 
genau mit dem Magazin der Setzmaschine harmonieren. Die 
Leistungstähigkeit der Setzmaschine wird nach der Fertigkeit des 
Operators bemessen, die des Ablegeapparates wird auf 6000 pro 
Stunde angegeben. Die Gesamt-Konstruktion ist eine veraltete und 
die unwesentlichen Verbesserungen der Maschine in der Neuzeit 
haben das stete Brechen der Schrift beim Setzen und den dadurch 
entstehenden Zeitverlust nicht abgestellt. Die Maschine ist schon 
seit Jahren im Markt, ohne jedoch durchschlagenden Erfolg zu 
erzielen. Neuerdings wird gemeldet, dass eine bedeutende, wohl- 
bekannte deutsche Import- und Exportfirma die Maschinen in 
Deutschland einzuführen beabsichtige und es soll z. Z. eine Gesell- 
schaft zu diesem Zweck gebildet werden. 

Die Thornemaschine ist eine der ältesten und einfachsten 
Konstruktionen, aus zwei vertikal übereinanderliegenden Zylindern, 
dem Satz- und Ablegeapparat, bestehend. Das Setzen geschieht 
von einem einfachen und bequemen Tastenbrett aus. Die zur Ver- 
wendung kommende Schrift ist mit tiefeingeschnittenen Signaturen 
versehen. Das Ablegen geschieht automatisch und obwohl der 
Ablege- und Setzapparat in einer Maschine verbunden sind, so 
arbeitet jeder Apparat doch vollständig unabhängig von dem 
anderen. In die Oberfläche der beiden Zylinder sind neunzig 
vertikale Kanäle eingeschnitten, die sich über deren volle Länge 
erstrecken. Die Tiefe derselben kommt beinahe der Höhe der 
Schrift gleich und ihre Weite richtet sich nach dem Kegel der 
in der Maschine zu benutzenden Schrift. Dies bedingt, dass nur 
eine Schriftgrösse an diesen Maschinen verwendet werden kann. 
Der obere Zylinder, der sich dreht, besorgt das Ablegen und die 
Schrift wird in die Kanäle desselben gefüllt. Die Bewegung er- 
folgt in kurzen Absätzen, besser bezeichnet schrittweise, jeder 
Schritt bringt die verschiedenen Kanäle des oberen und unteren 
Zylinders zu genauem Passen, wodurch die Schrift, von der Signatur 
geleitet, Gelegenheit findet, in den für sie bestimmten Kanal des 


100 


unteren Satzzylinders zu fallen, von wo aus sie durch die Thätig- 
keit der Tasten beim Setzen in Kanäle und von diesen zum 
Sammelplatz in Worten formiert abgeliefert wird. Das Aus- 
schliessen muss von der Hand besorgt werden und zur Bedienung 
einer Maschine sind zwei Setzer, für Satz und Ausschluss, und 
ein Junge zum Füllen des Ablegeapparates benötigt. 

Der Umstand, dass die Thorne keinen selbstthätigen Ausschluss- 
apparat hat, gereicht ihr und diesem System heute noch zum 
grossen Nachteil; die Herstellungskosten des Satzes werden infolge- 
dessen nur wenig verringert und die Bedienung des Ablegeapparates 
erwies sich im gleichen Sinne nachteilig, hat aber neuerdings Ver- 
besserungen erfahren. Als Aushilfsmittel für automatischen Aus- 
schluss wurde später ein Spatium von gewelltem weichem Metall 
zwischen die Worte gestellt und das Format etwas weiter gehalten, 
um dann durch Spannung den Satz mittelst des Nachgebens der 
Ausschlussspatien auf das Normalformat zurückzupressen und da- 
durch die einzelnen Zeilen zu egalisieren und auszuschliessen. 
Diese Ausschlussmethode erfüllt ihren Zweck nur primitiv und ist 
kostspielig, da die gekrümmten Metallspatien jedesmal erneuert 
werden müssen und pro Tausend 2½ Cent kosten; auch lässt sich 
der Satz der Stellung der Spatien nach dem Justieren wegen 
nicht zufriedenstellend elektrotypieren oder stereotypieren. Eine 
merkliche Verbesserung erfuhr die Thorne durch eine Abänderung 
des Ablegezylinders, wodurch dem vielen Brechen der Schrift, 
hervorgerufen durch zeitweilige Abnützung und infolgedessen 
mangelndes Passen der über einanderliegenden Cylindereinschnitte, 
abgeholfen wurde. Ferner durch die Einrichtung eines vollständig 
selbstthätigen Ablegeapparates und die Verbindung der Setzkanäle 
mit einem einheitlichen Sammelkanal, von welchem aus der Satz 
automatisch direkt ins Schiff geliefert wird; hierdurch kann der 
Setzer dann das Ausschliessen verhältnismässig rasch besorgen. 
Durch alle diese Verbesserungen, als deren wesentlichste Folge die 
Reduzierung der drei Hilfsarbeiter auf einen zu betonen ist, wurde 
der ursprüngliche Betrieb der Thorne vollständig umgestaltet und 
die neue Konstruktion trägt jetzt den Namen „Simplex“. Ein 
gewandter Operator soll jetzt 25 000 ems oder etwa 50 000 Buch- 
staben an dieser Maschine in neun Stunden liefern. Wie ich von 
den Vertretern der Firma höre, baut dieselbe zur Zeit einen selbst- 
thätigen Ausschlussapparat, der die Maschine dann den An- 
forderungen der Neuzeit vollständig anpassen würde, bis auf den 
Umstand, dass des Fugensystems der Schriftkanäle wegen auf einer 
Maschine nur je eine Schriftgrösse gesetzt werden kann, was 
allerdings einen beständigen Nachteil für dieses wie jedes andere 
System dieser Maschinengattung bedeutet. Um das immer noch 
mögliche Brechen der Schrift wie die Abnützung derselben auf 
ein Minimum zu reduzieren, liefert die Firma alle Sorten und 
Grössen von Brotschriften tadellos aus einer Aluminiumlegierung 
hergestellt; dieselben sind augenscheinlich viel dauerhafter als die 
aus gewöhnlichem Metall gegossenen Schriften. 

Das McMillan-System besteht aus zwei Maschinen, dem 
Setz- und Ablegeapparat. Die Setzmaschine kann mit automatisch 
arbeitendem Ausschlussapparat oder mit Handausschlusstisch ge- 
liefert werden und setzt zwei Schriftgrössen, wozu indes zwei 
Magazine erforderlich sind. Uber dem Tastenbrett, das eine ge- 
treue Nachbildung des an der Remington-Schreibmaschine angewand- 
ten Systems ist, liegen die trichterförmigen Sammelkanäle, und 
über diesen ist das die Schrift haltende Magazin angebracht. 
Das Magazin besteht aus vier hintereinanderliegenden Abteilungen, 
die 84 Schriftzeichen enthalten und die von den 42 Schlüsseln des 
Tastenbrettes durch eine Weiche kontrolliert werden. Durch das 
Anschlagen der Tasten werden die Buchstaben ausgestossen und 
fallen durch die Verbindungskanäle auf einen gemeinschaftlichen 
Sammelpunkt, von wo dieselben durch eine selbstthätige Vor- 
richtung in Zeilenform aufgestellt werden. Wenn die Zeile fertig 
gesetzt ist, wird am Ende derselben ein die Schrifthöhe etwas 
überragender Draht eingeschoben, um die folgende Zeile zu trennen. 
Während der Draht mit der Zeile sich vorwärts gegen den Aus- 
schlussapparat zu bewegt, wird derselbe von einen selbstthätigen 
Arm erfasst und mit der Zeile in die Ausschlussmechanik ein- 
geführt; sodann wird die Zeile von einem Schieber erfasst und in 
eine offene Ausschlussstation eingeliefert; solcher Stationen sind 
fünf vorhanden und jede derselben repräsentiert eine verschiedene 
Dicke von Raumspatien. Während die Zeile durch den Schieber 
vorwärts gebracht wird, wird sie an dem Zwischenraum jedes 
Wortes angehalten, das provisorisch eingeschobene Spatium wird 
ausgehoben und ein dickeres oder dünneres Spatium von der ge- 
eigneten Station aus an dessen Stelle eingeschoben, bis die Zeile 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 10 


justiert ist; sodann wird dieselbe ans Ende der Maschine gebracht 
und dort ins Schiff abgeliefert, worauf der Schieber wieder zurück- 
geht um seine mechanische Thätigkeit fortzusetzen. Auch kann 
der Satz durch das Anstellen einer besonderen Vorrichtung ohne 
Zeitverlust einfach oder doppelt durchschossen werden. Der Unter- 
schied der Raumspatien ist auf das Punktsystem basiert; das erste 
misst zwei, das zweite drei, das dritte fünf und das vierte sieben 
Punkte. Hieraus ergibt sich eine ausserordentlich gleichmässige 
Verteilung der Zwischenräume. 

Der Ablegeapparat der McMillan liegt auf einem glockenähn- 
lichen Untergestell und hat die Form einer runden Scheibe von 
zwei amerik. Fuss Durchmesser, welche von etwa 800 Kanälen 
zur Aufnahme der Schrift strahlenförmig umgeben ist. Die Ablege- 
scheibe, auf welcher der Satz liegt, ist auf der Oberfläche mit 
einer Anzahl von Kanälen versehen und während sie sich umdreht, 
kommen letzere mit den um sie herliegenden Schriftkanälen in 
gleichmässige Berührung. Der aufgelegte Ablegesatz wird zeilen- 
weise abgenommen und die einzelnen Buchstaben werden der 
Signatur nach in die aussen liegenden passenden Empfangskanäle 
abgeführt. Es kann kompresser sowohl als durchschossener Satz 
abgelegt werden und das Resultat der Leistungen dieser Ablege- 
maschine wird auf 12—16 000 ems gleich 24—32 000 Buchstaben 
pro Stunde, — die dreifache Leistung der Setzmaschine — an- 
gegeben. 

Obwohl diese Maschinen schon längst auf dem Markte sind, 
haben sie sich doch nicht, wie früher vermutet, eingeführt. Es 
wird gegen sie angeführt, dass namentlich der automatische Aus- 
schlussapparat sich durchaus nicht in der Praxis bewähre und viel 
zu kompliziert sei; dem möchte ich beistimmen. Eine praktische 
Seite scheint die mit Handausschlussvorrichtung versehene Mce Millan 
aufzuweisen, doch genügt dieselbe den heutigen Ansprüchen wegen 
des beim Ausschliessen sich ergebenden Zeitverlustes nicht mehr. 
Der Ausschlussapparat, wenn mit der Setzmaschine verbunden, wie 
auch der Ablegeapparat beanspruchen ausserdem viel zu grosse 
Raumverhältnisse und sind deshalb auch nicht ökonomisch. Bei 
diesen Maschinen wird wiederum ersichtlich, dass die Grundidee 
durchaus keine üble, die Lösung der bei der Konstruktion sich 
als massgebend erweisenden Fragen aber weder fach- noch sach- 
gemäss, sondern mehr im Liebhaberstyle ausgeführt wurde. 


(Schluss folgt.) 


Vereinsleben. 


O. S. Hamburg, 23. Februar. Die Buchdrucker-Innung 
(Zwangsinnung) zu Hamburg hielt am 16. d. M. im Innungshause 
eine von 52 Mitgliedern besuchte Versammlung ab. Der Vorsitzende 
Herr Ferd. Wulff stellte zunächst Herrn Rougemont als neues Mit- 
glied vor und teilte darauf mit, dass die hiesige Druckerei von 
Schacht & Westerich, welche gegen ihre Zwangsinnungspflichtigkeit 
protestiert hatte, vom Senat als oberster Verwaltungsbehörde, nun- 
mehr endgültig, abschlägig beschieden und als zwangsinnungs- 
pflichtig erklärt worden sei. Damit seien alle Buchdruckereien, 
welche nach unserem Statut zwangsinnungspflichtig seien, thatsäch- 
lich in der Innung vereinigt; zwar führe das soeben erschienene 
Hamburger Adressbuch noch 50—60 „Druckereien“ auf, aber es 
handle sich dabei zumeist um solche Firmen, die weder Gehilfen 
noch Lehrlinge beschäftigen. Anschliessend hieran ersuchte der 
Vorsitzende alle Mitglieder um Aufgabe solcher Firmen, die viel- 
leicht doch Personal beschäftigen, damit der Vorstand dann die 
nötigen Schritte unternehmen könne. Wie den Mitgliedern ferner 
mitgeteilt wurde, habe der Vorstand nunmehr nach Erledigung der 
schwebenden Proteste eine Gehilfenversammlung einberufen, in 
welcher die Wahl des Gehilfen ausschusses vorgenommen werden 
solle. Wahlberechtigt seien nur die in Innungsdruckereien be- 
schäftigten Gehilfen. Die Gewerbekammer hat der Innung mitge- 
teilt, dass sie Herrn Otto Rüthnick hier zum beeidigten Sach- 
verständigenspeziellfürhandwerkerliche Buchführung ernannt hat; 
derselbe ist auf Verschwiegenheit beeidigt und wird vorkommenden 
Falls auf Anfragen aus Innungskreisen, betreffend deren Buchführung, 
bereitwilligst Auskunft erteilen. Die Setzmaschinenfabrik Typograph 
G. m. b. H., Berlin, liess durch ihre hiesigen Vertreter Lennings 
& Hüsing mitteilen, dass ihre Setzerschule mit etwa 50 Setzmaschinen 
tüchtige und intelligente Setzer zu Maschinensetzern ausbilde 
und zwar gegen ein Entgelt von 4 ei pro Tag. Reflektierenden 
werden seitens der Fabrik geru nähere Mitteilungen gemacht. Der 


Nr. 10 


Vorsitzende wies ferner auf die den Mitgliedern gedruckt zuge- 
gangene Abrechnung für 1899 hin und bemerkte, dass die Rech- 
nungen und Belege darüber gemäss § 54 der Satzungen im Bureau 
der Innung zur Einsichtnahme ausgelegen hätten, jedoch von nie- 
mandem besichtigt worden seien. Der Vorstand sowie die Auf- 
sichtsbehörde hätten die Abrechnung geprüft und richtig befunden, 
es stehe nunmehr der Versammlung das Recht zu, zwei Revisoren 
zu erwählen. Da die Versammlung darauf verzichtete und auch 
sonst niemand das Wort zu diesem Punkte wünschte, erklärte der 
Vorsitzende die Abrechnung für genehmigt, erteilte dem Kassen- 
führer Herrn Korff Entlastung und sprach ihm den Dank der 
Innung für seine Mühewaltung aus. — Darauf wurde der Antrag 
des Vorstandes, dass die Innung dem Innungs-Ausschuss und 
dem Arbeitgeber-Verband als Mitglied angehöre, ohne Debatte 
angenommen. — Es folgte sodann die Beratung über die Angelegen- 
heit der Witwenkasse; der Referent, Herr Lührs, führte dazu 
aus, dass trotz zweimaliger Umfrage sich nur 30 Mitglieder zum 
Beitritt gemeldet haben, es scheine demnach doch ein eigentliches 
Bedürfnis für diese Kasse nicht vorzuliegen. Ausserdem sei die 
Berechnung auf einer Mindestzahl von 100 Mitgliedern basiert, 
sodass die Anzahl der eingegangenen Meldungen für eine gedeihliche 
Entwicklung keine Gewähr gebe. Er schlage deshalb im Einver- 
ständnis mit dem Vorstand vor, die 8000 cM, welche seinerzeit 
von der Innung für die Witwenkasse festgelegt seien, nebst Zinsen 
der Sterbekasse der Innung zu überweisen; die Sterbekasse werde 
dadurch in der Lage sein, eine Erhöhung des Sterbegeldes ein- 
treten zu lassen und so der Fonds doch noch Nutzen stiften. Die 
Versammlung beschloss darauf einstimmig im Sinne des Vor- 
standsantrages. — Den nächsten Punkt der Tagesordnung bildete 
die Besprechung über die projektierte Gutenbergfeier, wozu der 
Vorsitzende bemerkte, dass infolge von Differenzen über for- 
melle Fragen zwischen dem Vorstand und der Kommission der 
erstere nicht in der Lage sei, wie die Kommission beantrage, 
einige seiner Mitglieder in die Kommission zu delegieren. Er 
(der Vorstand) habe den Antrag Hollmann und die Worte „in 
Verbindung mit dem Vorstand“ so aufgefasst, dass der Vorstand 
resp. die vom Vorstand in die Kommission entsandten Mitglieder 
die Konstituierung der Kommission vorzunehmen hätten. Selbst- 
verständlich wolle der Vorstand trotzdem in jeder Weise die gute 
Sache unterstützen und sei bereit, die ihm von der Kommission 
vorzulegenden Entwürfe u. s. w. zu prüfen und auch sonst nach besten 
Kräften mit Rat und That zur Hand zu gehen. Die Vertreter der 
Kommission, welche die Herren Rademacher zum 1. Vorsitzenden, 
Fritz Jeve zum 2. Vorsitzenden und Dr. Wieland zum Schriftführer 
ernannt hat, waren entgegengesetzter Ansicht und die Versamm* 
lung erklärte auf Anfrage des Herrn Rademacher die Kommission 
als zu Recht bestehend. Damit wurde die Debatte darüber ge- 
schlossen und zur Feier selbst übergegangen. Herr Rademacher 
teilte mit, dass das vorläufig in Aussicht genommene Programm 
etwa in einen ernsten Teil und einen der Fröhlichkeit gewidmeten 
zerfalle. Der erstere solle unter Einladung von Ehrengästen 
aus den höchsten Kreisen stattfinden und vielleicht in einer Feier 
in einem hiesigen Theater mit Festrede und lebenden Bildern u. s. w. 
bestehen, während als Abschluss dann abends ein Ball oder ähn- 
liches mit Damen gedacht sei. Es sei ferner projektiert, die 
Kollegen der umliegenden Städte, wie Lübeck, Kiel, Flensburg u. s. w. 
einzuladen. Auf eine Anfrage des Vorsitzenden an die Kom- 
mission erklärte dieselbe, dass sie heute darauf verzichte, mit 
speziellen Anträgen auf Geldbewilligung aus der Innungskasse an 
die Versammlung heranzutreten und dies auf eine spätere Ver- 
sammlung verschieben wolle. Herr Hollmann teilte sodann noch 
mit, dass er mit der Gehilfenschaft Fühlung betreffs einer gemein- 
samen Feier genommen habe und ihm erklärt worden sei, dass 
eine Mitwirkung derselben bei dem ernsten Teil nicht ausgeschlossen 
sei, dass die Gehilfen aber im übrigen bereits eine eigene Veran- 
staltung vorgesehen und eingeleitet hätten. — Den nächsten Punkt 
der Tagesordnung bildete der Antrag Grünwaldt: „Die Innung 
wolle beschliessen, dass in den hiesigen Tagesblättern eine Be- 
kanntmachung erlassen wird, in welcher die interessierten Kreise 
aufmerksam gemacht werden, dass die Papierpreise seit Anfang 
Januar d. J. um etwa 10—15% gestiegen sind und die Innungs- 
Mitglieder gezwungen sind, diesen Aufschlag ihren werten Kunden 
weiter zu berechnen; ferner, dass bei Massenauflagen, zu welchen 
Papieranfertigungen nötig sind, von den Papierfabriken längere 
Lieferzeiten wie bisher gefordert werden.“ Von mehreren Seiten 
wurde gegen den Antrag gesprochen, da durch denselben die 
binnenländische Konkurrenz sich gerade erst nach Hamburg werfen 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


101 


und die Innung von demselben nur Nachteil haben würde. Es 
wurde sodann darauf hingewiesen, dass auch im Bund der Berliner 
Buchdruckereibesitzer eine ganz ähnliche Anfrage dahin beant- 
wortet worden sei, dass jeder Buchdrucker soweit Kaufmann sein 
müsse, um etwaige Preissteigerungen der Materialien seinen Kunden 
zu berechnen, dass ein solches Vorgehen, das einer Ringbildung 
gleichen würde, inopportun sei. Herr Grunwaldt erklärte darauf, 
dass er die Richtigkeit dieser Argumente einsehe, und zog den 
Antrag infolgedesssen zurück. — Der Vorsitzende teilte sodann 
mit, dass der Sekretär der Innung und Verwalter des Arbeitsnach- 
weises, Herr Otto Schlotke, seine Stellung gekündigt habe, da er 
nach Berlin übersiedele. Ferner habe der Vorstand die Absicht, 
Statutenänderungen vorzunehmen, die sich in erster Linie auf eine 
Ermässigung der Strafen erstrecken sollten und bitte er die Mit- 
glieder, etwaige weitere Anderungsvorschläge einreichen zu wollen. 
Herr Rademacher wies ferner auf das Submissionsunwesen hin und 
bat den Vorstand, namentlich Schritte in Erwägung zu ziehen, die 
man gegen die Beteiligung von Papierhandlungen an Submissionen 


über Drucksachen unternehmen könne. — Eine interessante De- 


batte entspann sich sodann anlässlich einer Anfrage betr. die Kon- 
kurrenz der hiesigen Zuchthausdruckerei. Von verschiedenen 
Seiten wurde mitgeteilt, dass neuerdings ganz enorme Quantitäten 
von Drucksachen dort hergestellt würden und die verschiedenen 
Verwaltungsbehörden angewiesen seien, ihre Drucksachen thunlichst 
dort anfertigen zu lassen. Es sei jetzt in der Zuchthausdruckerei 
so viel zu thun, dass sogar Sonntags und extra gearbeitet werde, 
was anderen Druckereien nicht gestattet sei. Eine ganze Reihe 
von Kollegen sei durch diese Zustände schwer geschädigt und 
nicht ohne bitteren Humor sei die Thatsache zu verzeichnen, dass 
die Zuchthausdruckerei, wie mehrfach geschehen, von ihrem Über- 
fluss an Arbeiten wieder an private Druckereien etwas abzugeben 
genötigt sei. Ganze Wagenladungen Papier würden dorthin ge- 
schafft und bedruckt, aber trotzdem findet man in der Abrechnung 
des Zuchthauses den Wert dieser Drucksachen nirgends angegeben, 
sondern unter anderen Posten versteckt. Der Senat habe seiner- 
zeit auf eine Eingabe der Innung geantwortet, dass es nicht in 
seiner Absicht läge, die Zuchthausdruckerei zu vergrössern; dies 
müsse aber unbedingt geschehen sein und es sei deshalb jetzt der 
geeignete Moment für die Innung, gegen diese Konkurrenz vorzu- 
gehen, zumal auch die Buchbinder-Innung in gleichem Sinne vor- 
stellig geworden sei. Der Vorsitzende erwiderte, dass die Ange- 
legenheit auch schon im Vorstande erörtert worden sei und man um 
weitere Schritte zu unternehmen nur den Bericht des Herrn 
Persiehl abwarte, der als Bürgerschaftsmitglied in den nächsten 
Tagen die Besichtigung der Zuchthausdruckerei vornehmen wolle. 
Darauf wurde die Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen. — 
Anschliessend daran hielten sodann die Mitglieder der Sterbekasse 
der Innung eine Versammlung unter dem Vorsitz des Herrn Jeve 
ab, in der dieser nach Genehmigung der Abrechnung seitens der 
Mitglieder mittels Zurufs zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt, 
Herr Bargsted zum Kassenführer und Herr Haesen zum Schrift- 
führer neugewählt wurden. — Der Geschäftsgang in Hamburg 
ist erfreulicherweise ein anhaltend günstiger; die Druckereien haben 
vollauf zu thun und konditionslose Setzer sind jetzt gar nicht vor- 


handen. 


Sprechsaal. 


-t- Berlin, 4. März. Der Berliner Faktoren-Verein be- 
schloss auf Anregung der Typographischen Gesellschaft in seiner 
gestrigen Versammlung, für den Fonds zur Beschaffung geeigneter 
gemeinsamer Vereinsräume für alle Berliner graphischen und 
buchgewerblichen Vereinigungen bzw. die Errichtung eines Guten- 
berghauses 300 oÆ zu zeichnen. 

* Danzig. Am 23. Februar starb hier nach nur dreitägigem 
Krankenlager der Geschäftsführer der Buchdruckerei von A. W. 
Kafemann, Herr F. W. Müller. Der Verewigte war in Danzig 
geboren, hat hier als Schriftsetzer gelernt und dann einige Jahre 
in Berliner Buchdruckereien gearbeitet. 1866 machte er als Soldat 
den Feldzug gegen Österreich mit und kam nach Beendigung seiner 
Dienstzeit wieder nach seiner Vaterstadt Danzig, wo er am 
6. August 1867 bei der Firma A. W. Kafemann eintrat und dieser 
fortan 321), Jahre lang seine emsige und umsichtige Thätigkeit 
mit unerschütterlicher Hingebung widmete. 


102 


St.- Chemnitz, 5. März. Der Kreis VII des Deutschen 
Faktoren-Bundes hielt gestern hier seine vierte Kreisversamm- 
lung ab. Dieselbe war von etwa 70 Mitgliedern besucht; zwei 
Mitglieder des Bundesvorstandes aus Berlin waren als Gäste an- 
wesend.. Es wurde beschlossen, die „Graphische Welt“, das Organ 
des Bundes für alle Mitglieder des Kreises obligatorisch einzu- 
führen und zur Deckung der Kosten eine Kreissteuer von 25 Pf. 
pro Monat und Mitglied zu erheben. Als Vorort wurde Leipzig 


gewählt und ein Antrag Leipzigs, welcher eine rege Agitation. 


empfiehlt und den Wunsch ausspricht, dass die Ortsvereine im 
Interesse des Bundes ihre Beiträge möglichst niedrig normieren 
möchten, angenommen. Als Ort für die nächste Kreisversammlung 
wurde Dresden gewählt. Die Vorstandswahlen erfolgen statutge- 
mäss durch Urwahl. — Vorgeschlagen wurden die Herren J. Müller 
als Vorsitzender, H. Krey, Schriftführer, M. Pellnitz Kassierer, als 
Stellvertreter die Herren Rost, Richter, Baldeweg, als Beisitzer die 
Herren Ueberwasser und Trennert. 


H Frankfurt a. M., 3. März. Gestern Abend hielt der Frank- 
furter Faktorenverein seine ordentliche Generalversammlung ab. 
Der Geschäfts- und der Kassenbericht zeigten ein sehr günstiges 
Bild von der inneren Entwicklung des Vereins. Bei der Neuwahl 
des Vorstandes wurde allgemein gewünscht, dass Herr Fink, welcher 
s. Zt. die Anregung zur Vereinsgründung gab und dem Verein bis 
vorigen Juli als Vorsitzender leitete, wieder die Geschäfte über- 
nehmen möchte. Trotz aller Weigerung wurde Herr Fink gewählt 
und nahm dann die Wahl im Interesse der Sache schliesslich auch 
an. In den Vorstand wurden ferner gewählt die Herren A. Löw, 
A. Schukart, W. Laumer und I. Diegel. Das Stiftungsfest, welches 
am 10. März abgehalten wird, verspricht für die Mitglieder recht 
genussreich zu werden. Die Kreisversammlung soll am Ostersonntag 
zu Giessen abgehalten werden. 


* Leipzig. Am 26. Februar hielt der Deutsche Buchge- 
werbeverein seine 12. ordentliche Hauptversammlung unter 
der Leitung des Vorsitzenden Herrn Dr. v. Hase im Deutschen 
Buchgewerbehause ab. Da dies die erste im neuen Hause abge- 
haltene Versammlung war, nahm der Vorsitzende Veranlassung, 
die Teilnehmer, mit besonderer Freude zu begrüssen und dem neuen 
Hause wie dem Verein alles Gute zu wünschen. Aus dem vom 
Herrn Vorsitzenden erstatteten Jahresberichte ist zu entnehmen, 
dass die Mitgliederzahl des Vereins im Jahre 1899 sich von 235 
auf 336 erhöht hat. Des verstorbenen, um den Verein sehr ver- 
dienten Herrn Car! Voerster in Firma F. Volckmar wurde im 
Berichte sowie auch von der Versammlung ehrend gedacht. Unter 
den Vorkommnissen des Vereinsjahres steht an erster Stelle die 
Ubernahme des Protektorats durch Se. Majestät den König Albert. 
Weiter erhöhte das Ministerinm des Innern die dem Verein ge- 
währte Staatssubvention von 2000 auf 3000 , In der Geschäfts- 
führerstellung des Vereins trat insofern ein Wechsel ein, als der 
bisherige Inhaber derselben, Herr Freiherr v. Biedermann, zurück- 
trat und an seine Statt der bisher für das Ausstellungswesen des 
Vereins thätig gewesene Herr Arthur Woernlein rückte. Besondere 
Thätigkeit entfaltete der Ausstellungsausschuss durch Veranstal- 
tung verschiedener Ausstellungen sowie durch die Vorbereitung 
der ständigen buchgewerblichen Ausstellung im Deutschen Buch- 
gewerbehause, die am 1. April eröffnet werden soll. Im Deutschen 
Buchgewerbemuseum, dessen Leitung am 1. Dezember 1898 Herr 
Direktor Dr. Kautzsch übernommen hat, haben insbesondere die 
Blattsammlungen, wie die bibliographische Sammlung ansehnliche 
Vermehrungen erfahren. Die vom Verein veranlassten Vorträge 
der Herren Dr. Jessen-Berlin und Dr. Kautzsch-Leipzig sind von 
den buchgewerblichen Kreisen lebhaft begrüsst und besucht worden. 
Die bekannte prächtige Werbeschrift zur Zeichnung von Anteil- 
scheinen zum Bau des Deutschen Buchgewerbehauses ergab 208000 M. 
an Zeichnungen für Anteilscheine und 2900 o an Geschenken. 
Gezeichnet wurden bis jetzt überhaupt 521000 1 und zur Aus- 
schmückung der Gutenberghalle wurden 25420 AM. gestiftet. Die 
Fertigstellung des genannten Bauwerkes macht im Innern solche 
Fortschritte, dass es bestimmt am 12. Mai eingeweiht werden kann, 
Schliesslich gedachte der Bericht noch der grossen Aufgaben, die 
in der Zukunft vor dem Deutschen Buchgewerbeverein liegen, und 
sprach die Hoffnung aus, dass dessen Bestrebungen immer weiteren 
Boden gewinnen mögen. — Der vom Schatzmeister Herrn Flinsch 
erstattete Kassenbericht wies für den Deutschen Buchgewerbeverein 
ein Vermögen von 99451 aus. Die Versammlung genehmigte 
die erstatteten Berichte und dankte dem Vorstand für seine Thätig- 
keit durch Erleben von den Sitzen. 


Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


Nr. 10 


hs. Leipzig. Die diesjährigen Vortragsabende der Typogra- 
phischen Gesellschaft wurden am 25. Januar eröffnet und 
zwar hielt an diesem Tage Herr Gust. R. Rost einen Vortrag über 
das Thema „Der Siegeszug der Modernen und die Typo- 
graphie“. Auf die verflossenen 25 Jahre zurückblickend, gab 
der Redner in erschöpfender Form eine Entwicklungsgeschichte 
des Accidenzwesens bis in die neueste Zeit und schilderte dann in 
interessanter Weise die erfolgte Ausbreitung des Modernen im all- 
gemeinen, d. h. in der Kunst und im Kunstgewerbe und im be- 
sonderen im Buchdruck. Er betonte, dass die ersten Versuche 
recht zweifelnd, fast als nicht ernst aufgenommen wurden, weil man 
kein Verständnis für die Vorzüge der Moderne im Buchdruck 
zeigte oder zeigen wollte. Durch das energische Eingreifen einiger 
Kunstgelehrter, insbesondere des Mitinhabers der Firma Breitkopf 
& Härtel in Leipzig, Herrn Dr. L. Volkmann, sei die Bewegung 
auch im Buchdruck in Fluss gekommen und es hätten sich dann 
schnell viele und erste Firmen angeschlossen. Auch die Schrift- 
giessereien seien der Sache gefolgt und hätten dabei neue Wege 
für die Produktion gefunden. Es stehe heute ausser allem Zweifel, 
dass der Buchdruck von manchem Zopfigen durch die Moderne 
befreit wurde und es könne gesagt werden, das bei einfachster 
Satz- und Drucktechnik Uberraschendes geleistet würde. Ver- 
schiedene Einzelfragen wurden vom Vortragenden noch berührt, 
u. a. die Farbe, die Titelform u. a. m. Der interessante Vortrag, 
der durch eine Ausstellung moderner Arbeiten der Spamer'schen 
Offizin illustriert wurde, fand ungeteilteste Aufnahme seitens der 
von über 50 Mitgliedern besuchten Sitzung. 

+ Aus Schleswig-Holstein. Zu dem bereits gemeldeten Ableben 
des Herrn Buchdruckereibesitzers J. C. Schwensen in Eckernförde, 
des Begründers und seitherigen Leiters der „Eckernförder Zeitung“, 
sei heute folgendes nachgetragen: Der Verstorbene war am 17. April 
1821 in Apenrade geboren. Seinen Vater verlor er im frühesten 
Kindesalter und nachdem etliche Jahre später seine Mutter sich 
mit dem Buchdrucker Rathje wieder verheiratete, trat er im Jahre 
1837 bei diesem in die Lehre. Nach beendigter Lehrzeit kondi- 
tionierte er zunächst 10 Jahre in Odense und leitete darauf 
mehrere Jahre die Medie sche Buchdruckerei in Sonderburg. Im 
Jahre 1851 siedelte er mit einem Lehrling, dem jetzigen Buch- 
druckereibesitzer Arnold Jörgensen in Horsens, nach Eckernförde 
über, um im Februar desselben Jahres hier seine Buchdruckerei 
zu eröffnen. Die erste Nummer der Zeitung erschien in drei- 
spaltigem Grossfolioformat am 3. Januar 1852 unter dem Titel 
„Eckernförder Zeitung“, Königl. privilegiertes politisches und Aver- 
tissementsblatt, und zwar 2 Mal wöchentlich. In den Jahren 1855, 
4866, 1870 und 1879 wurde die Zeitung bedeutend vergrössert 
und im Jahre 1890 wurde sie auf das heutige fünfspaltige Format 
erweitert. Der Verstorbene war ein überaus fleissiger, bescheidener 
Mann und sehr beliebt. Er war in seiner Heimat in zahlreichen 
öffentlichen Ehrenämtern thätig und auch ein langjähriges, treues 
Mitglied des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Ehre seinem An- 
denken! 

* Stuttgart. Am 26. Februar starb hier im 60. Lebensjahre 
Herr Paul Kröner, der langjährige oberste Leiter der technischen 
Betriebe, insbesondere der Buchdruckerei, der Verlagsgesellschaft 
Union. Als die Firma Gebr. Kröner die Cotta’sche Druckerei über- 
nahm, da galt es, diesen Betrieb zu erweitern und den modernen 
Anforderungen anzupassen. Dafür war Paul Kröner der richtige 
Mann. Als dann aus der Verschmelzung mehrerer grosser Verlags- 
geschäfte die Union entstand und immer mehr zu einem buch- 
händlerischen Unternehmen von erster Bedeutung heranwuchs, da 
ruhte auf seinen Schultern die Last der technischen Oberleitung. 
Wie er sein Amt zu führen wusste, beweist das Gedeihen der 
Anstalt, der er bis vor einem Jahre als Mitglied des Aufsichts- 
rates angehört hat. Paul Kröner genoss allgemeine Verehrung, 
insbesondere auch bei dem grossen Geschäftspersonal der Union. 

$ Weimar. Unseren Bericht in vor. Nummer können wir heute 
in erfreulicherweise dahin ergänzen, dass die Petition um Ver- 
gebung der amtlichen Druckarbeiten nur an tariftreue Druckereien 
vom Landtage in seiner Sitzung vom 26. Februar der Gross- 
herzoglichen Staatsregierung zur empfehlenden Berücksich- 
tigung überwiesen wurde, wie der Petitionsausschuss beantragt 
hatte. Damit dürfte der Tarifsache auch in unserem Lande erheb- 
licher Vorschub geleistet worden sein. 


ZZ 


Nr. 10 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


103 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Ma- 
schinenfabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über 
Stereotypen- Unterlagen bei. Auf einer zweiten Beilage 
empfiehlt die Firma Gutenberg-Haus Franz Franke in Berlin- 
Schöneberg ihre Boston-Handhebel-Schnellpresse. Wir 
machen unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam. 

Ständige Buchgewerbliche Ausstellung in Leipzig. Am 1. April 
wird im Deutschen Buchgewerbehausezu Leipzig, dem neuen 
Heim des Deutschen Buchgewerbevereins, die Ständige Buch- 
gewerbliche Ausstellung ins Leben treten, die sich seit langem 
schon als ein dringendes Bedürfnis des modernen buchgewerblichen 
Verkehrs herausgestellt hat und nach ihrer Verwirklichung sicherlich 
den allgemeinsten Beifall der Fachkreise finden wird. Diese Aus- 
stellung ist bekanntlich nicht als eine örtliche Leipziger Einrich- 
tung gedacht, sondern sie soll der gesamten deutschen buchgewerb- 
lichen Industrie als Musterlager dienen, in dem ein jeder Betriebs- 
besitzer der Buchgewerbe die für seinen Bedarf nötigen Maschinen, 
Gerätschaften und Rohstoffe besichtigen und kaufen kann und in 
der auch das grosse Publikum Gelegenheit erhält, von den buch- 
gewerblichen Erzeugnissen Einsicht zu nehmen und solche zu er- 
werben. Diese Zwecke haben in den beteiligten Kreisen denn 
auch die rechte Würdigung gefunden; denn es haben schon jetzt 
eine stattliche Reihe von Maschinenfabriken, Buch- und Stein- 
druckereien, Verlags- und Kunstanstalten jeder Art Buchbindereien 
u. s. w. aus dem ganzen Deutschen Reiche ihre Anmeldungen 
zur Ausstellung eingereicht und zum grossen Teile recht umfäng- 
liche Räume für ihre Ausstellungsgegenstände belegt, und der 
Ausstellungsbesuch verspricht für den kommenden Sommer, wo 
Leipzig sowohl als Versammlungsort der Angehörigen der Buch- 
gewerbe, wie als Durchgangsort für viele zu buchgewerblichen 
Zwecken Reisende eine Rolle spielen wird, ein sehr lebhafter zu 
werden. Von der Geschäftsstelle des Deutschen Buchgewerbe- 
vereins wird den Ausstellungsteilnehmern jede Auskunft erteilt 
und vom 1. April ab auch eine buchgewerbliche Auskunftsstelle 
errichtet werden, welche sowohl Auskünfte aller Art bereitwilligst 
erteilen und leistungsfähige Firmen des gesamten Buchgewerbes 
nachweisen, als auch die Vermittlung von Geschäften über- 
nehmen wird. l 

Klimsch & Co.’s Technische Lehr- und Versuchsanstalt für photo- 
mechanische Reproduktions-Verfahren in Frankfurt a. M. hat 
soeben einen prächtigen Prospekt in einem grossen Quartformat 
herausgegeben, der mit vielen in der Anstalt hergestellten Text- 
Illustrationen und einer Reihe Kunstbeilagen geschmückt und von 
der Mühlthaler'schen Hofbuchdruckerei in München sehr sauber 
auf Kunstdruckpapier gedruckt ist. Zum Titelblatt hat Eugen 
Klimsch eine schwungvolle Umrahmung geliefert, in die der 
Text rot eingedruckt ist. Die Beilagen sind in der Anstalt 
hergestellte Kunstblätter, ausgeführt in Lichtdruck, Photographie, 
Steindruck, Lichtdruck-Umdruck auf Stein in fünf Farben, in 
Buchdruck von Strichätzungen und Autotypien und in vierfarbiger 
Chromotypie. Die Anstalt wurde, wie in dem Prospekt ausgeführt 
ist, im Jahre 1895 als Versuchsanstalt für die Handelszwecke der 
Firma Klimsch & Co. errichtet, auf Wunsch von deren Kundschaft 
aber durch Angliederung eines Lehrapparates zu einer Lehr- und 
Versuchsanstalt erweitert, deren Arbeitsräume sich jetzt auf drei 
Stockwerke verteilen. Sie umfasst ein mit allen Errungenschaften 
der Neuzeit ausgestattetes Photographisches Atelier, eine Lehr- 
und Versuchsdruckerei mit drei Handpressen neuester Konstruktion 
für Stein- und Lichtdruck nebst Präparierräumen für Photolitho- 
graphie und Lichtdruck, ein grosses Laboratorium, eine aufs 
beste eingerichtete Atzerei mit allem Zubehör, ein reich ausgestattetes 
Bibliotheks- und Lesezimmer und ein Vortragszimmer, in denen 
die regelmässigen Vorlesungen mit Experimenten gehalten werden. 
Die Schüler werden in allen Einzelheiten der Reproduktionsphoto- 
graphie, der Zinkätzung, der Autotypie, der Photolithographie 
und des Lichtdrucks unterrichtet, und hierbei wird das Haupt- 
gewicht auf die praktische Ausübung des Gelehrten unter Anleitung 
tüchtiger theoretisch und praktisch gebildeter Fachleute gelegt. 
Zur Erfüllung dieses Zweckes ist auch eine tägliche achtstündige 
Arbeitszeit eingeführt und Vorsorge getroffen, dass in einer Ab- 
teilung nicht mehr als sechs, in der Lichtdruckabteilung nicht 
mehr als drei Schüler gleichzeitig aufgenommen werden. Die 
Anstalt hat sich im Inlande wie im Auslande grosses Ansehen 
erworben und ist von Schülern aus aller Herren Ländern besucht 
worden. Wie uns die Anstaltsleitung mitteilt, sind fast alle Schüler 


beim Verlassen der Anstalt engagiert worden und einige von ihnen 
befinden sich in leitenden Stellungen bei den angesehensten Firmen 
der photomechanischen Branche; ein solches Liehr-Resultat war 
nur durch den in der Anstalt eingeführten praktischen Einzel- 
Unterricht zu erreichen. Im Laufe dieses Jahres soll die Anstalt 
durch den Anbau eines zweiten Ateliers vergrössert und auch der 
Dreifarbendruck mit in den Unterrichtsplan aufgenommen werden. 

Kalender. Die Kunst- und Buchdruckerei von F. G. Gunther & Sohm 
in Berlin W 35, Lützowstr. 6, hat ihren Geschäftsfreunden einen vor- 
züglich ausgeführten farbigen Plakatkalender gewidmet. Derselbe ist 
in 9 Farbentönen gedruckt und hat einen von braunen Barroklinien 
umrahmten hellblauen Grund, in dem die Räume für die Monats- 
tafeln und die Vignetten weiss ausgespart sind. Den Mittelpunkt 
bildet ein Medaillon mit einem fackeltragenden Greif, über das 
die Firmenzeile in dunkelblau gelegt ist. Oberhalb desselben be- 
findet sich zur Firma gehöriger Eindruck, unterhalb ein in lebhaften 
Farben gehaltenes Ornament. Um das Medaillon sind die zwölf 
Monatstafeln angeordnet. Oben ist eine hübsche Vignette mit 
der Jahreszahl und in den unteren Ecken sind das Setzen und 
Drucken charakterisierende Vignetten angebracht. Ein zweiter 
Plakatkalender derselben Firma in Querformat und einfarbig (grün 
auf weiss) gedruckt, ist für Notizzwecke bestimmt und ebenso wie 
das in drei Farben gedruckte und in modernem Geschmack ge- 
haltene Begleitschreiben sehr sauber ausgeführt. 


kád 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Eingetragene Firmen. In Wolfenbüttel die Firma Robert 
Angermann, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Robert Angermann 
daselbst. — In Spandau die Firma Gustav Schob, Inhaber Herr 
Gustav Schob sen., Buchdruckereibesitzer in Spandau. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Arthur Mylo 
und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Wiczorek in Stolp am 22. Febr. 


Konkursverwalter Herr Kaufmann Wilhelm Zander daselbst. An- 
meldefrist bis 14. April. 
Konkurseinstellung. Herr Friedrich Kirschenfauth, Buch- 


druckereibesitzer in Stuttgart, am 23. Februar. 

Aktiengesellschaften. Der „Schwarzwälder Bote“, A.-G.. 
in Oberndorf a. N., erzielte im Jahre 1899 einen Reingewinn 
von 108861 A. und bringt 36 % Dividende zur Verteilung. 

Jubiläum. Das 50jährige Geschäftsjubiläum beging am 
21. Februar der in der Hofmann’schen Buchdruckerei (Inhaber 
Herr Felix Krais) in Stuttgart beschäftigte Korrektor Herr 
Johann Herzog. 

F 


Litteratur. 


Ein monumentales Jahrhundertwerk der Buchdrucker- und 
Schriftgiesserkunst hat mit Beginn des neuen Jahres die welt- 
bekannte vielsprachige Druckwerkstätte von W. Drugulin in 
Leipzig in Angriff genommen. Das Werk führt den Titel 
„Marksteine der Weltweisheit aller Völker in Original- 
schriften herausgegeben von Johannes- Baensch- Drugulin“ ; 
es wird unter der wissenschaftlichen Mitwirkung der hervor- 
ragendsten Gelehrten des In- und Auslandes, sowie der künst- 
lerischen Mitarbeit des Malers Ludwig Sütterlin und des Direktors 
am Kgl. Kunstgewerbe-Museum zu Berlin, Dr. P. Jessen, herge- 
stellt und verfolgt den doppelten Zweck, einmal ehrendes Zeugnis 
von dem Stande der Buchdruckerkunst am 500jährigen Geburts- 
tage Johannes Gutenbergs, zu dem es vollendet vorliegen soll, ab- 
zulegen, und dann die deutsche Druckkunst würdig auf der Pariser 
Weltausstellung zu vertreten. Diesen grossen Zwecken soll die 
Ausführung entsprechen. Das Werk wird aus der geistigen Schatz- 
kammer ältester und neuerer Völker des Morgenlandes und des 
Abendlandes, aus den geheiligten Grundbüchern der Religionen 
und den Gedankenkreisen der führenden Weisen hervorragende 
Abschnitte, Kernstellen der Weltlitteratur, in der Originalsprache 
und in der Originalschrift dieser Völker vorführen dergestalt, dass 
sowohl aus dem Bereiche der Hieroglyphen und der Keilschrift, 
wic des Sanskrit und des Zend, aus der griechischen Weltweisheit. 
wie aus dem Kreise der Bibel und des Koran für jedes Volk ein 
Beispiel geboten werden soll, das berufene Sprachkenner für das 
am meisten bezeichnende gehalten haben. Diesen Texten wird 
eine Übersetzung in einer modernen Sprache beigefügt. In der 


104 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 10 


Art ihrer Darbietung soll zugleich die Schriftgiesserkunst in der Firma Hesse & Becker in Leipzig schmuck ausgestattete 


typographisch vornehmster Form verherrlicht und gezeigt werden, 
was die heutige Buchkunst zu leisten im Stande ist. Demzufolge 
soll auch der Sütterlin’scohe Buchschmuck sich bei jeder einzelnen 
Sprache thunlichst an die ihr eigentümliche Kunstrichtung und 
an die charakteristische Eigenart der Typen anlehnen und die An- 
‘ordnung und Harmonie der Buchseiten durchaus den Anforderungen 
der modernen Kunstrichtung entsprechen. Ohne Zweifel wird das 
grossartig angelegte Werk auch im deutschen Buchdruckgewerbe 
lebhaftem Interesse begegnen und wir machen deshalb darauf auf- 
merksam, dass von demselben nur 300 numerierte Exemplare zum 
Preise von je 100 , für den Handel bestimmt sind. Das Werk 
wird auf starkem Kupferdruckpapier und in einem grossen Folio- 
Tormat gedruckt. Wir behalten uns vor, auf dasselbe zurückzukommen. 

Gutenberg-Büchlein. Zur fünfhundertjährigen Gedächtnisfeier 
des Geburtstages Johann Gutenbergs am 24. Juni 1900 herausge- 
geben von einem Mainzer Schulmann. Mit Abbildungen. Preis 
25 Pf. In Partien billiger. Hannover und Berlin 1900. Verlag 
von Carl Meyer (Gustav Prior). — Das vorliegende Schriftchen 
behandelt -in gemeinverständlicher, gedrängter Darstellung die 
Geschichte Gutenbergs und seiner Erfindung und in der Schilde- 
rung des Fortganges des Werkes des Meisters ist auch der ver- 
schiedenen Feierlichkeiten, mit denen im Laufe der Jahrhunderte 
die Erfindung der Buchdruckerkunst begangen wurde, und der 
Denkmäler, die Gutenberg in Mainz, Strassburg, Frankfurt er- 
richtet worden sind, gedacht. Eine Reihe guter Abbildungen 
beleben den von edler Begeisterung getragenen Vortrag. Das von 


SD Anzeigen. SI 


Schriftchen kann den Jüngern Gutenbergs bestens empfohlen 
werden und würde sich, da der Bezug in Partien sehr günstig 
gestellt ist, auch dazu gut eignen, als Erinnerungsschrift bei den 
bevorstehenden Gutenbergfeiern an die Festteilnehmer oder an die 
Druckereipersonale verteilt zu werden. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Bekanntmachung. 


Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 
das Schiedsgericht in Halle neu konstituiert. Gewählt wurden 
prinzipalsseitig die Herren W. Karras, W. Kutschbach, K. Pritschow, 
C. Nietschmann als Mitglieder, C. Knapp und H. Hohmann als 
Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren Franz Schirmer, Gustav 
Geil, Albert Nass, Max Gabriel als Mitglieder, Richard Wagner 
und Emil Hallupp als Stellvertreter. Den Vorsitz übernahm prin- 
zipalsseitig Herr W. Karras (in Fa. Ehrhardt Karras), gehilfen- 
seitig Herr Franz Schirmer, Wörmlitzerstr. 10 I. 

Beschwerden oder Streitfälle in Sachen des Tarifs seitens der 
einen oder anderen Partei sind an den betreffenden Vorsitzenden 
behufs Erledigung zu richten. 
Berlin, 2. März 1900. 


Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
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allgemein mit s“ angenommen, da es erwiesen 
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Ihr Siegeszug ist nicht 8 ini gewisser 


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zu 28 Cicero gesetzt werden. 
In Deutschland werden jetzt 
schon Durchschnittsleistungen von 
9000 Buchstaben corrigirter com- 
presser Satz pro ‚Stunde erzielt. 


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Circulare, die von der Goncurrenz verbreitet werden, bricht sie sich andauernd weiter Bahn. Thre Überlegenheit | 


und ihre hervorragende Rentabilität sind unstreitig erwiesen durch zahlreiche Nachbestellungen folgender Firmen: 


Münchener Zeitung, München, 
Hamburger Neueste Nachrichten, Hamburg, 
$aardrnckeret, St. Johann a. d. $. 


Pfälzische Rundschau und ere EE I 


wigshafen a. Rb.), 
Essener Volkszeitung, Essen a. R., 
Generalanzeiger, Würzburg. 
Leipziger Tageblatt, Leipzig, 
Leipziger neueste Nachrichten, Leipzig, 
Neckar-Zeitung, Heilbronn, 
Fränkischer Kurier, Näruberg, 
Thring 4 Fahrenholtz, Berlin, i 
Ostdeutsche Grenzboten, Stallupönen, 
Louis schneider o., G. m. b. Be Berlin, 


nähere Auskunft ertheilt: 


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Berlin N., Chausseestrasse 17/18. 


Nnnaberger Wochenblatt, Aunaberg 1. $., 


` Generalanzeiger für Bonn und Umgegend, Bonn, 


Zeitung für Pommern, Kolberg. 


€. mihithaler, München, 


Gemeinnütziger, Uarei (Oldenburgs). 
Robleuzer Zeitung, Koblenz, 
Beobachter, Aschaffenburg. 
Generalanzeiger, Remscheid, 
Bildesheimsche Zeitung, Hildesheim, 


neues Tagblatt, Stuttgart. 
Offenbacher Zeitung, Offenbach à. m., 
Chemnitzer Tageblatt, Chemnitz, 
neues Wiener Tagblatt, Wien, 
Gebrüder Stiepel, Reichenberg i. B:, 


Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipzig. — Druck von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Sioler& Yog el, Leipzig. 


Hierzu eine Beilage der Firma Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg und der Firma Gutenberghaus Franz Franke 
in Berlin-Schöneberg. 


| Wer Pariser Höhe führt,“ wolle” dies bei der Be- ay S Preise der Füllstege: 


stellung angeben itn a anderen Falle wären jeder Bestellung q 1 Cicero breit yon Messing Mk. 6.— per Kilo 
3 Cicero m ` beizufügen, a Die” Stärke’ der Stereo- 2 $ „ von Eisen 
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typen ist stets mit Sak Punkten (1 SE ‚angenommen. 4,6, 85 a e „ 3.50 e v 
4 ” 
er nen 5 — EE EE | Sortiert in allen en und Breien von 2 Cicero 


Grössen 1 ermässigte Preise der Factis: Stege B GE ele 


ERD gleich ob Eck- oder Mittelatücke)s egen Bestellung B | 
Facetten: Steg Bi: es gross Mk. Se 80 (für 8 Seiten Oktav). 
ek „ B2: 4x DEEN GE 1000 Ocem = 10 Kilo diverse eiserne SE 


1.10 * à Kilo Mk. 3.5s0 . Mk. 35.— 
16 Eckstücke B4, 8 & 12 Cicero, 2 à Mk. 1.20 „ 19.20 
l 8 wg Die grössten Aufträge können in kürzesten Fristen 
„ Ji a Barsi g kho i o, 1.60 erledigt werden. Abweichende Steggrössen zulässig. 

Der Enger e ‚Können > auch. ‚die Cicero- | 2 Facettenstege B4, 8X 12 Cicero, und Füllstege auf 
essingfacetten Sai (Cicero lang, * an Stelle | Pariser System, 1 Cicero niedriger als Schrifthöhe, fast 


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on dd ër. eee immer vorrätig. 


S d BAR A is | BEE ; x 
„» ONE gie eet Dusch SE 1.20 


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Stereotyp - Druck- 
Fundament 


ient dem Stereotypie-Massendruck im allerweitesten 
mfange. Die Fundamente C brauchen keine Schliess- 
en, weil sie, mit den Stereotypen bedeckt, direkt 
die Schnellpresse verbracht werden konnen, Als 


äusseren Weite des grössten Schliessrahmens der be- 
treffenden Offizin. l 
Sämmtliche Fundamente teilen wir auf Wunsch 
i Kostenf rei in halbe, viertel oder andere Grössen, welche 
einzeln in kleineren oder grösseren Maschinen verwendet 
und auch als ein Stück genau passend zusammengefügt 


werden, können. Jede Grösse kann geliefert werden. 


Normal-Fundamente 55 N 78 em haben wir meist 
5 ‚am Lager. EE 


der grössten Schliessrahme festgestellt.“ 
Die Stereotypen werden einzeln mit Hue kleiner 
acettenhalter befestigt. m, 


„ green, JE 


Preis der P vel, Täülnbint t: 


P $ 
Der Preis beträgt pro Com 3 Pfennig, ganz gleich 
welcher Grösse die Btereotypdruck: -Fundamente be- Preise der Facettenhalter: e 
tellt werden. 3 Cicero breitet vernickelt 35 ER 
Die Fundamente C werden in allen Grossen. ge- | „ „ - mit Messingoberplattchen 40 


efert, und genügt bei Bestellung einfach Angabe der Ersatzschrauben pro Stück 5 und 10 Pfg. 


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arbeitenden Einpressvorrichtung versehen. Die gefalzten Lagen stehen nicht aufrecht, sondern | 
werden flach ausgelegt und können sich nicht wieder aufbauschen. — Dadurch ist es möglich, | el? 
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wigshafen a. Rh.). 
Essener Volkszeitung, Essen a. R., 


E. mübıtbaler, München, 
Annaberger Wochenblatt, Annaberg i. $., 
Gemelnnütziger, Varel (Oldenburg), 
Koblenzer Zeitung, Koblenz, 

Beobachter, Aschaffenburg, 
Generalanzeiger, Remscheid, 


Generalanzeiger, Würzburg, | Hildesheimsche Zeitung, Hildesheim, 

Leipziger Tageblatt, Leipzig, | Generalauzeiger tür Bonn und Umgegend, Bonn, . 
Leipziger Neueste Nachrichten, Leipzig, Neues Tagblatt, Stuttgart, 

Neckar-Zeitung, Heilbronn, Offenbacher Zeitung, Offenbach a. M., 
Fränkischer Kurier, Nürnberg, Chemnitzer Tageblatt, Chemnitz, . . 

Ihring & Fahrenhoitz, Berlin. Neues Wiener Tagblatt, Wien, . . 

Gebrüder Stlepel, Reichenberg i.. B., 

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Ostdeutsche Grenzboten, Staliupönen, 
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118 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 11 


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und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
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Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e XI. Jahrg. 


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Vereinsmitglieder 25 A, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche 
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gebühren nach Übereinkunft. 


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` ->= Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. K 


Nichtamtlicher Teil. 


Zur frage der Druckpreiseerhöhung. 


ruf. fast allen Produktionsgebieten ist in der letzten 
e Zeit eine erhebliche Steigerung der Preise einge- 
treten und diese Preissteigerungen machen ihren 
A R Einfluss natürlich auch auf das Buchdruckgewerbe 
geltend. Da nun die eingetretenen Erhöhungen der Preise der 
Arbeitsgeräte und Rohmaterialien des Buchdruckers nicht den 
Anschein haben, von nur vorübergehender Natur zu sein, da 
ferner aus der staatlichen Invalidenversicherung teilweise eine 
erhöhte Belastung der Arbeitgeber resultiert und da weiter die 
Maschinen-, Papier-, Papierwaren- und andere Fabrikanten mit 
ihren gemeinsamen Beschliessungen von Preiserhöhungen gute 
Beispiele gegeben haben, so ist auch im Buchdruckgewerbe 
der Wunsch nach Erhöhung der bestehenden und seit langem 
üblichen Druckpreise hervorgetreten und in einzelnen Orten 
auch zu verwirklichen versucht worden. 

Die Erhöhung der Preise von Drucksachen ist aber, scheint 
es, etwas ganz anderes, als die Erhöhung der Preise irgend- 
welcher anderer Waren, und das liegt offenbar an Übelständen 
in unserem Gewerbe, deren Ausrottung oder auch nur Mil- 
derung ausserordentlich schwer ist. Um da nur eine Andeutung 
zu geben, verweisen wir auf den Unterschied der Verhältnisse, 
der beispielsweise zwischen dem Maschinenbauer- und Schneider- 
gewerbe einerseits und dem Buchdruckgewerbe anderseits be- 
steht. Die Preise der Maschinenbauer, wie die Preise der 
Schneider sind für gleich gute Arbeit so ziemlich überall: die- 
selben; das weiss jeder und es fällt deshalb auch niemandem 
ein, im Bedarfsfalle bei Pontius und Pilatus herumzufragen, 
wer eine Maschine oder einen Rock am billigsten herstellt. 
Man würde ja überall die gleiche Antwort erhalten. Wer aber 
etwas drucken lässt, und sei es auch nur eine Kleinigkeit, der 
fragt erst Überall, um den billigsten Mann auszukundschaften, 


— — — > 


i er kann dies. auch, denn er.weiss, dass die Buchdrucker 
sich mit Erfolg auf diese Weise auskundschaften lassen. Wenn 
demnach die Maschinenbauer oder die Schneider ihre Preise. 
erhöhen, so können sie sämtlich der Überzeugung sein, dass 
die Preise auch wirklich erhöht sind. Wird hingegen im Buch- 
druckgewerbe irgendwo eine Preiserhöhung beschlossen, so wird, 
wenn nicht ein ganz unausweichlicher Zwang dahintersteht, ein: 
Teil der unter dem Beschluss Stehenden annehmen, en 
anderer Teil die beschlossene Preiserhöhung zu Konkurrenz- 
zwecken ausbeuten werde, und er wird das Beschlossene nun 
auch seinerseits darnach behandeln. In Erwägung dieses Um- 
standes hat man denn auch an einzelnen Orten davon abge- 
sehen, eine Preiserhöhung mittels Beschlusses herbeizuführen, 
und es den einzelnen Kollegen überlassen, nach Massgabe der 
eigenen Geschäftsverhältnisse und vernünftiger Geschäftsgrund- 
sätze zu handeln. An anderen Orten hat man prozentuale Er- 
höhungen beschlossen, aber man hat in einem Falle den Auf- 
traggebern die bittere Pille versüssen oder kaschieren zu sollen 
geglaubt und dem Beschluss das schöne Anhängsel gegeben, 


dass der Aufschlag nach Möglichkeit niedriger bemessen werden 
darf. Und wenn man sich nun diese Redewendung im Munde 


von Buchdruckereiinhabern denkt, die seit Jahren ihre überaus 
billigen Preise durch die Leipziger Bestellanstalt für Buch- 
händlerpapiere in, die. Welt hinausposaunen lassen, dann kann 
man sich eine Vorstellung machen von der e solcher 
Beschlussfassung. 

Verschiedene Kollegen sind nun, E kat von der Aide 
ausgehend, dass, weil der Hauptfaktor bei der Bemessung der. 
Druckpreige, der. Arbeitslohn, in Deutschland einheitlich ge- 
regelt sei, auch die Erhöhung der Druckpreise thunlichst all- 
gemein geregelt werden könne, an den Deutschen Buchdrucker- 


Verein mit der Frage herangetreten, wie es mit der Erhöhung 


der Druckpreise stehe. Jedenfalls haben diese Kollegen das 


120 


richtige Gefühl dafür, worauf es bei einer Erhöhung der 
Kundenpreise ankommt und was nach der Richtung hin ge- 
schehen könnte, geschehen sollte. Gleichwohl aber würde es 
nach Lage der Verhältnisse ein aussichtsloses Beginnen sein, 
ein allgemeines Vorgehen in Vorschlag zu bringen oder be- 
stimmte Grundsätze als allgemein verbindlich aufzustellen, nach 
denen zu verfahren wäre. Es können vielmehr angesichts der 
mit der allgemeinen Preissteigerung merkwürdigerweise gleich- 
laufenden Bestrebungen vieler Kollegen, die Druckpreise immer- 
mehr zu verbilligen, den Kollegen nur Ratschläge im allge- 
meinen erteilt werden. 

Da muss es denn, wie ja auch in kollegialen Versamm- 
lungen in Berlin und Hamburg betont worden, in erster Linie 
das Bestreben jedes richtig rechnenden Kollegen sein, seine 
Geschäftsführung und seine Druckpreise den stattgehabten Preis- 
steigerungen möglichst anzupassen und in den meisten Fällen 
wird dies auch möglich sein. Können örtlich bestimmte Be- 
schlüsse gefasst und durchgeführt werden, so hat dies ja gewiss 
sein Gutes, aber dann muss es auch für jeden einzelnen Ehren- 
sache sein, das, was er mit beschlossen hat, auch gewissenhaft 
einzuhalten. Im übrigen aber ist es von der grössten Wichtig- 
keit, dass der sich breit machenden Tendenz, die Druckpreise 
herunterzudrücken, einmütig begegnet werde, und dies kann 
dadurch geschehen, dass sich ein jeder Kollege nach Möglich- 
keit bei seinen Preisstellungen nach den von kollegialer Seite 
aufgestellten, auf langjährigen und vielseitigen Erfahrungen be- 
ruhenden Minimaldruckpreistarifen, unter denen namentlich der 
vom Kreise Sachsen des Deutschen Buchdrucker-Vereins auf- 
gestellte hervorzuheben ist, richtet. In diesem letzteren Tarif 
findet man alles, was bei richtigem geschäftsmännischem Rechnen 
zu berücksichtigen ist, und die Berechnung von Drucksachen 
selbst bis auf die kleinsten Einzelheiten durchgeführt. Auch 
enthält dieser Tarif sehr beachtenswerthe Vorschläge für die 
Rabattfestsetzungen im Zeitungswesen und, was in der heutigen 
Zeit des besonderen Bemerkens wert ist, für die den Kunden 
zu stellenden Zahlungsfristen und Zahlungsbedingungen. 

Machen sich die Kollegen die solchergestalt aufgespeicherten 
gewerblichen Erfahrungen zur strengen Richtschnur ihres ge- 
schäftlichen Handelns und nehmen sie auf die Produktions- 
verteuerung, die ihnen allen gleichmässig auferlegt wird, nach 
Möglichkeit Rücksicht, indem sie ihre Druckpreise, wo es an- 
geht, entsprechend erhöhen, so dürfte dies wohl geeignet sein, 
über die eingetretene Teuerung hinwegzuhelfen, vielleicht besser 
hinwegzuhelfen, als Beschlüsse, deren Einhaltung sich nicht 
genügend kontrollieren lässt, und es wird damit zugleich auch 
der Zukunft vorgearbeitet dergestalt, dass in absehbarer Zeit 
sich vielleicht auch das Buchdruckgewerbe einmal der ge- 
regelteren Produktions- und Wettbewerbsbedingungen erfreut, 
die manchen anderen Gewerben schon heute eigen sind. 


% 


Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten. 


Über Setzmaschinen. 
(Schluss.) 


Schliesslich kommen wir zu der Dow-Setzmaschine. Die- 
selbe besteht aus einer Setzmaschine mit selbstthätigem Ausschluss- 
und Ablegeapparat, und ihre wissenschaftlich und technisch gebil- 
deten Erfinder und Konstrukteure, Alexander S. Dow und Sohn, 
haben den ganzen Apparat so ausgeführt, dass alle beim Betrieb 
in Thätigkeit kommenden Teile offen vor Augen liegen. Sämtliche 
Hilfsteile sind von einer Grösse, und mechanisch so zusammen- 
gefügt, dass sie leicht erkenn- und erreichbar sind und die Ursache 
einer etwa vorkommenden Störung sofort erkannt und rasch be- 
seitigt werden kann. Alle komplizierten und verdeckt angebrachten 
Teile und alle sogenannten „mechanischen Kunststückchen“ sind 
hier vermieden worden und die Resultate der Maschine sind denn 
auch erstaunliche, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 12 


Zum Betrieb der Maschine kann eine beliebige Kraft verwendet 
werden. Ein leichtes Andrücken der Tasten bewirkt das gleich- 
mässige Herausschieben der Buchstaben aus dem über dem Tasten- 
brett offenliegenden Magazin. Die Buchstaben kommen zunächst 
auf die Satzbahn, die eine Idee weiter als die Schrifthöhe ist, zu 
liegen und werden von zwei selbstthätigen Greifern, die sich je 
in die linke und rechte Hälfte der unter dem Magazin liegenden 
Satzbahn teilen, nach der Mitte gebracht und sofort durch einen 
Stahlfinger in den genau in der Mitte liegenden Zeilenkanal, der 
auf ein beliebiges Format gestellt werden kann, gesetzt. Zwischen 
die Worte werden Normalspatien aus Messing gesetzt und die Zeile 
entwickelt sich lesbar unter den Augen des Setzers gerade so wie in 
einem Winkelhaken. Ein etwaiger Missgriff oder Fehler kann hier 
rascher korrigiert werden, als es im Winkelhaken möglich ist. 
Wenn die Zeile nahezu voll ist, zeigt ein Glockensignal dies dem 
Operator an, der sich dann entschliesst, wie er die Zeile been- 
digen will. Sobald dieselbe fertig gestellt, wird sie durch einen 
leichten Tastenanschlag mittels eines Greifers auf die nach dem 
Ausschlussapparat führende Zeilenbahn gebracht, dort gemessen und 
nachdem die Normalspatien ausgezogen mit den Raum genau aus- 
füllenden Raumspatien sicher ausgeschlossen. Sämtliche hierzu nöti- 
gen Bewegungen mit Ausnahme eines Tasten-Anschlages sind selbst- 
thätig und werden pünktlich und sicher ausgeführt. Zur Messung der 
Zeile und der Raumverhältnisse wandten die Erfinder das Zollmass 
an und konstruierten nach vorheriger scharfer Kalkulation zehn Ein- 
heitsspatien, die unter sich in der Stärke je um den zweihundertsten 
Theil eines Zolles differieren. Jede Zeile lässt sich mit zwei Grössen 
dieser Einheitsspatien genau und fest ausschliessen. Automatische 
Messung und nachfolgendes automatisches Kalkül bezeichnen im 
Augenblick mit der grössten Sicherheit die den vorhandenen Raum 
genau füllenden Spatien, die im Nu ihren Platz einnehmen, worauf 
die Zeile ohne jeden Verzug auf das unmittelbar unter dem Justier- 
apparat liegende Schiff abgeliefert wird. Der Operator kann mit 
einem einzigen Blick jeden arbeitenden Teil der Maschine übersehen 
bis zum Schiff und dem dicht daneben stehenden Ablegeapparat. 

Auf der Dowmaschine können acht verschiedene Schriftkegel 
gesetzt werden und der Wechsel eines Kegels oder des Schrift- 
bildes kann innerhalb fünf Minuten durch einen Jungen geschehen. 
Der Satz kann beliebig durchschossen werden und das Füllen der 
Magazine wie das Wegnehmen des fertiggestellten Satzes rufen 
keinerlei Aufenthalt hervor. Die Schnelligkeit der Maschine findet 
ihre Grenze nur in der Fähigkeit des sie bedienenden Operators. 
Die Satz- und Ablegekosten für 1000 ems oder etwa 2000 Buch- 
staben belaufen sich mit Einschluss von Arbeitslohn auf zehn Cents; 
unter Zurechnung aller weiteren Unkosten für Verwaltung, stehende 
Unkosten, Abnutzung an Schrift und Maschinen u. s. w. würde 
sich der Kostenpreis, nach New Yorker Verhältnissen berechnet, 
auf etwa 32 Cent per 1000 ems stellen, was nach neuester Berech- 
nung einer Reduktion von 33%, gegen das Produkt der Zeilengiess- 
maschinen gleichkommt. 

Der Ablege-Apparat, der entweder mit der Setzmaschine zu- 
sammen oder von dieser getrennt in Betrieb gestellt werden kann, 
ist ebenfalls eine äusserst einfache und technisch wohl durchdachte 
Maschine, die sowohl kompressen als durchschossenen Satz ablegt, 
und vermöge der Schnelligkeit, mit welcher dies geschieht, genügt 
eine Ablegemaschine zur Materialbeschaffung für drei Setzmaschinen. 
Die beiden Maschinen sind so konstruiert, dass das Brechen der 
Schrift oder des Schriftbildes ganz vermieden wird und nur durch 
grobe Fahrlässigkeit herbeigeführt werden könnte. 

Werfen wir nun noch einen Blick auf die gesamten im Be- 
triebe, am Markte und im Bau befindlichen Maschinen, so ergiebt 
sich für uns die Thatsache, dass zur Zeit nur zwei Maschinen- 
typen existieren, die besondere Beachtung verdienen, weil sie prak- 
tische Resultate geliefert haben. Dies sind die Zeilengiess- und die 
eigentlichen Setzmaschinen. Von ihnen weiss man wenigstens an- 
nährend genau, was ihre Leistungen und was die Kosten des gelie- 
ferten Erzeugnisses sind. 

Die Schriftgiess- und Setzmaschinen, die zwar eine sehr be- 
merkenswerthe Verbesserung des Prinzipes der Zeilengiessmaschinen 
durch die Lieferung loser Schrift und eigentlichen Satzes anstreben, 
sind indess kaum für die praktische Verwendung reif; sie werden 
noch viele Verbesserungen erheischen, abgesehen davon, dass Patent- 
streitigkeiten die Maschinen eventuell für eine längere Zeitperiode 
brachlegen können. Ausserdem enthalten dieselben zur Herstellung 
des Satzes die komplizierteste Mechanik, die man sich denken kann. 
Erstlich kommt in Betracht das Ausschlagen des Papierstreifens 
und die beim Schluss jeder Zeile erforderliche genaue Ausschluss- 


Nr. 12 


berechnung. Nur ein wirklich intelligenter und eingeübter Operator 
wird diese bei flüchtiger Betrachtung unscheinbar aussehende Arbeit 
stets korrekt ausführen und so zeitraubende Störungen oder Kor- 
rekturen an der Giessmaschine vermeiden. Sodann scheint der 
Guss die meisten Komplikationen in sich zu bergen und ein in 
den Kunstgriffen des Schriftgiessers praktisch unerfahrener Guten- 
bergsjünger dürfte den Giessapparat oft „sehr heiss“ finden, und 
nicht im Stande sein, das „Quantum“ zu liefern. Müssen aber erst 
Schriftgiesser angestellt werden, so haben dieselben das Setzen zu 
lernen, um den Gesammtgang der Maschine leiten zu können, und 
sollte auch ein Giesser mehrere der Giessapparate bedienen können, 
so würde nach Berechnung der Arbeitslöhne, des Metalls, des Gusses 
u. s. w. sich bei dieser Maschine der Preis von 1000 ems oder 
2000 Buchstaben jedenfalls höher stellen als bei den jetzt thätigen 
Maschinen der ersten und speziell der dritten Klasse, 

Die Maschinen der ersten Klasse, die Zeilengiessmaschinen, 
erfreuen sich allgemeinen Anklangs und zwar, weil sie die ersten 
Maschinen am Markte waren, welche die längst vom Gewerbe mit 
Sehnsucht erwarteten praktischen Eigenschaften besassen, zum 
Druck fertigen Satz zu liefern. In der That verdient das Bestreben 
der Erfinder der Zeilengiessmaschinen, dem Drucker eine Maschine 
zu liefern, die von nur einer Person bedient, sozusagen stets ein 
neues Schriftbild gibt und das zeitraubende Ablegen ganz beseitigt, 
sehr hohe Anerkennung. In der Praxis hat es sich aber erwiesen, 
dass das Produkt der Zeilengiessmaschinen sich nicht für alle Arten 
von Druck verwenden lässt. 

In Zeitungsdruckereien, wo es sich weniger um Ersparnisse 
als um die rasche Herstellung des Satzes handelt und wo die Quali- 
tät der Quantität nicht so im Wege steht, wie beim Werk- oder 
feinen Zeitschriftensatz, werden die Zeilengiessmaschinen wohl 
sicher ein gesuchtes Objekt bleiben, bis die eigentlichen Setz- 
maschinen so vervollkommnet und allen Ansprüchen angepasst sind, 
dass sie als eine wirkliche praktische Lösung des Problems des 
Schnellsetzens unter Verwendung tief geschnittener fertiger und 
loser Typen, die gutes Drucken, Stereotypieren und Galvanisieren 
ermöglichen, gelten können. 

Die Erreichung dieses Zieles ist hier in Amerika nicht mehr 
fern. Die verbesserte Thorne, jetzt Simplex genannt, hat den An- 
fang gemacht und die Dowmaschine dürfte nach Ansicht vieler 
erfahrener Buchdrucker und Verleger, zu der auch ich mich auf 
Grund meiner Untersuchungen bekenne, allen Ansprüchen Genüge 
leisten. Wie ich vernommen, ist es nicht ausgeschlossen, dass die 
europäischen Kollegen Gelegenheit erhalten, diese Maschine auf 
der Pariser Weltausstellung näher kennen zu lernen und sich von 
ihrer Leistungsfähigkeit zu überzeugen. 


New York. 


Vereinsleben. 


-t. Braunschweig. (Zwangsinnung für das Buchdruck- 
gewerbe im Herzogtum Braunschweig.) Nachdem von der 
hiesigen Herzogl. Kreisdirektion die Errichtung einer Zwangs- 
innung für das Buchdruckgewerbe, deren Bezirk sich über das 
Gebiet des gesamten Herzogtums erstreckt, angeordnet worden war 
(die vorherige Abstimmung der in Betracht kommenden Firmen 
hatte 33 Stimmen für die Errichtung einer Zwangsinnung, 10 
gegen und 7 unbestimmt ergeben), wurden die Mitglieder im Auf- 
trage des Braunschweiger Stadtmagistrats durch Herrn Buch- 
druckereibesitzer Heinrich Kleucker in einem Zirkular zur Beratung 
des Innungsstatuts am 7. Januar, nachmittags 3 Uhr, nach hier, 
Schulze-Ulrici’s Saal, mit dem Bemerken eingeladen, dass an dem- 
selben Tage, vormittags 10 Uhr, eine Versammlung der volljährigen 
Gehilfen zu dem gleichen Zwecke stattfinden sollte. In diesen 
gesondert stattfindenden Versammlungen wurden die Innungsstatuten 
beraten und seitens der Druckereiinhaber in den Vorstand gewählt 
die Herren G. Westermann jun. (Mitinhaber der Firma George 
Westermann) als Vorsitzender, B. Tepelmann (Mitinhaber von 
Vieweg & Sohn) als Kassierer, H. Kleucker (Inhaber von Joh. Heinr. 
Meyer) als Schriftführer, F. Geibel (Mitinhaber von Jul. Krampe) 
und H. Lüders-Königslutter als Beisitzer. Gehilfenseitig wurden 
die Herren R. Schwettje, H. Nicolai, A. Sieler, O. Wassermann 
und K. Heinemeier als Ausschussmitglieder und zu deren Stell- 
vertretern die Herren W. Rühland, R. Göddecke, W. Schoppen, 
O. Schröder und W. Reuker, sämtlich hier, gewählt. — Zufolge 


Paul Pfizenmayer. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker EIER 


121 


Bekanntmachung des Herzogl. Staatsministeriums hat die Zwangs- 
innung für das Buchdruckgewerbe im Herzogtum Braunschweig 
selbständig zu den neuen Handwerkerkammern zu wählen und 
zwar 1 Mitglied und 2 Ersatzmänner. Der Vorsitzende teilte den 
Mitgliedern dieses sowohl in den hiesigen amtlichen „Anzeigen“, 
wie auch vermittelst Zirkulars mit und bemerkte hierzu, dass die 
Wahl am Mittwoch, 28. März, hier stattfindet. Seitens des Vor- 
standes werden, um eine Zersplitterung der Stimmen nach Mög- 
lichkeit zu vermeiden, für die Wahl in Vorschlag gebracht: Herr 
Heinrich Kleucker als Mitglied der Handwerkerkammer, sowie 
Herr F. Geibel als erster und Herr H. Lüders-Königslutter als 
zweiter Ersatzmann. Uber das Resultat werden wir s. Zt. berichten. 
Möge auch unsere Innung zur weiteren günstigen Entwickelung 
des Buchdruckgewerbes im Herzogtum beitragen. Als gutes Zei- 
chen ist noch zu erwähnen, dass bei der Abstimmung sich fast 
sämtliche hiesigen Grossbetriebe für dieZwangsinnung ausgesprochen 
haben. 

+ Lübeck. Die seit dem 1. April 1899 bestehende Innung 
der Buchdruckereibesitzer in Lübeck (Zwangsinnung) hat 
ihren Geschäftsbericht über das erste Verwaltungsjahr erstattet, 
und demselben ist, als von allgemeinerem Interesse, das Folgende 
zu entnehmen. Die Hauptthätigkeit des aus den Herren Heinrich 
Oldenburg als Vorsitzenden, Adolf Rey in Firma Gebr. Borchers 
als Kassenführer und Max Schmidt als Schriftführer bestehenden 
Vorstandes hatte sich den Einrichtungsarbeiten der Innung zu- 
zuwenden; hierbei war dieselbe aber insofern begünstigt, als der 
Innung nennenswerte Schwierigkeiten nicht erwuchsen. Der Innung 
traten von vorn herein sämtliche für sie in Frage kommenden 
Firmen bei, bis auf die Druckereien der „Eisenbahnzeitung“ und 
des „Volksboten“. Hinsichtlich der ersteren schwebt das von ihr 
eingeleitete Beschwerdeverfahren noch und die letztere erachtete 
der Innungsvorstand selbst als für die Innung nicht in Betracht 
kommend. Im weiteren Verlaufe der Innungseinrichtung wurde 
der Ausschuss für das Gehilfen- und Lehrlingswesen gebildet und 
in denselben die Herren Max Schmidt, Charles Coleman und C. Raht- 
jens gewählt. Weiter wurde der Gehilfenausschuss eingerichtet 
und der Arbeitsnachweis an Herrn Max Schmidt übertragen. Als 
Innungsherbergen wurden die Herberge zur Heimat und der Gol- 
dene Stern bestimmt. Dem Ausschusse für das Gehilfen- und 
Herbergswesen wurde die Ausarbeitung einer Prüfungsordnung für 


die auszuschreibenden Lehrlinge aufgetragen und für die im zweiten 


und dritten Lehrjahre stehenden Lehrlinge wurde der Besuch der 
Gewerbeschule obligatorisch gemacht. Der seit Jahren bestehende 
Lesezirkel wurde erweitert. Eine grosse Freude machte der Innung 
Herr Johannes Rahtjens, der Senior der Firma H. G. Rahtjens, 
dadurch, dass er der Innung gelegentlich seines sechzigjährigen 
Buchdruckerjubiläums eine Stiftung von 1000 0% machte, deren 
Zinsen jährlich für denjenigen bestimmt sind, der die Lehrlings- 
prüfung am besten bestanden hat. Die Innung ernannte Herrn 
Rahtjens sen. wegen dieses hochherzigen Geschenks zu ihrem 
Ehrenmitgliede. Der Bericht schliesst mit einer warmen Befür- 
wortung des Innungsgedankens und mit dem Appell an die Mit- 
glieder, dass auch im neuen Verwaltungsjahre ein jeder mitwirken 
möge zum Wohle des Einzelnen wie der Gesamtheit. 


S 


Sprechsaal. 


Berlin -Johannisthal. Zu dem Artikel „Uber Typensetzmaschinen“ 
in Nr. 10 der „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“, und 
speziell zu der Abhandlung über die McMillan-Typensetz- 
maschine kann der unterzeichnete Schriftsetzer aus eigener Praxis 
nachstehende Bemerkungen machen. Ist die Beschreibung der 
McMillan-Typen-Setz- und Ablegemaschine zum grossen Teile 
richtig, so sind die Schlussfolgerungen, welche der Artikelschreiber 
zieht, doch grundfalsch; dies erklärt sich wohl daraus, dass der- 
selbe noch keine neueste McMillan-Setzmaschine im Betriebe ge- 
sehen hat. Schreiber dieser Zeilen arbeitet seit 6 Monaten an 
einer solchen Maschine und hat trotz der achtfachen Leistung 
eines Handsetzers bis heute irgendwelche Mängel an derselben 
nicht entdeckt. Die Maschine arbeitet noch ebenso genau und 
sicher wie am ersten Tage ihrer Aufstellung (seit August v. Js.), 
wobei der durchaus nicht so komplizierte Ausschlussapparat trotz 
täglichen Arbeitens sich aufs beste bewährte. Reparaturen oder 
Bruch einzelner Teile sind wegen der äusserst sinnreichen Kon- 


122 


struktion völlig ausgeschlossen. — Die Bemerkung über die nicht 
ökonomischen Raumverhältnisse, welche dieMaschinen beanspruchen, 
sind ebenfalls übertrieben, da die McMillan-Maschine trotz ge- 
trennten Typenablegers keinen grösseren Platz beansprucht, als die 
Linotype. Bei Anwendung mehrerer Maschinen ist sogar weniger 
Raum erforderlich, als bei dieser. — Die Ausführungen über die 
Handausschlussvorrichtung sind gänzlich hinfällig, da dieselbe ein 
heute vollständig veralteter und somit überwundener Punkt ist. — 
Auch die Bemerkung, dass die McMillan-Maschinen längst einge- 
führt sind, ist eine irrige, vielmehr werden dieselben erst in 
nächster Zeit auf den Markt gebracht werden. Paul Lehmann. 
-m- Berlin, 17. März. Die hiesige Ortskrankenkasse für 
das Buchdruckgewerbe, welcher sowohl die Buchdrucker- 
gehilfen und Lehrlinge, als auch die männlichen und weiblichen 
Hilfsarbeiter angehören, zählte am 1. Januar 1898: 12885 Mit- 
glieder (darunter 10429 männliche und 2456 weibliche), am 1. Ja- 
nuar 1899: 13665 (10968 männl., 2697 weibl.), am 31. Dezember 
1899: 16048 Mitglieder, von denen 12152 männlichen und 3896 
weiblichen Geschlechts waren. Das ergiebt einen Zuwachs von 
5,17 Prozent der männlichen und 9,8 Prozent der weiblichen im 
Jahre 1898, und von 10,79 Prozent männl. und 44 Prozent weibl. 
im Jahre 1899. Die starke Vermehrung der weiblichen Mitglieder 
ist zum grössten Teil darauf zurückzuführen, dass erst neuerdings 
das gesamte Personal des „Berliner Lokalanzeigers“ durch Be- 
stimmung des Ober-Präsidenten der Kasse zugewiesen wurde. Die 
Vermehrung der männlichen Personen aber veranschaulicht die 
rapide fortschreitende Entwickelung des Berliner Buchdruck- 
gewerbes. — Vereinnahmt wurden im Jahre 1899 an Beiträgen 
der Mitglieder 464823 , Zinsen 14542 , Ersatzleistungen 
der Berufsgenossenschaften und anderen Erstattungen 2592 oM 
Ausgegeben wurden für ärztliche Behandlung (Honorar) 40858 Q, 
Arznei und andere Heilmittel 69410 cM, Krankengeld 268121 , 
Wöchnerinnen-Unterstützung 4169 cA, Kur- und Verpflegungs- 
kosten an Heilanstalten 35301 , Begräbnisgeld 15842 , Er- 
satzleistung für gewährte Kranken-Unterstützung 3988 M, Ver- 
waltungskosten 27246 . Bei den männlichen Mitgliedern waren 
im Laufe des Jahres 1899 5680, bei den weiblichen 1480, im 
Ganzen also 7160 Erkrankungen zu verzeichnen, das sind 48,2 Pro- 
zent vom durchschnittlichen Mitgliederstande. Von den Er- 
krankungen betrafen Lunge, Hals und andere Atmungsorgane 1746, 
Bleileiden nur 88 (ein neuer Beweis dafür, dass Bleikolik nicht 
als eine spezielle Gewerbekrankheit des Buchdruckerberufs be- 
zeichnet werden kann). Von den insgesamt 135 Todesfällen kamen 
auf Gehilfen und Lehrlinge 87 (davon an Lungenerkrankungen 45), 
andere männliche Mitglieder 23 (davon 9 Lungenkranke), weibliche 
Mitglieder 25 (davon 18 Lungenkranke). Wenn der offizielle Be- 
richt der Ortskrankenkasse die 722 Erkrankungen an Influenza 
und 285 an Blutarmut ohne weiteres denjenigen hinzuzählt, welche 
häufig als Anfangsstadien der Schwindsucht gelten und daraus die 
Schlussfolgerung zieht, dass mehr als ein Drittel aller Erkrankungen 
zu dieser Kategorie gehören, so ist das zweifellos zu weit gegangen, 
zumal wenn man berücksichtigt, dass die Influenza- Epidemien 
ungeachtet ihrer erheblichen Ausdehnung bei 722 Erkrankungen 
nur einen einzigen Todesfall herbeiführten. — Im übrigen liefert 
dieser sorgfältig bearbeitete Bericht viel schätzenswertes Material 
und beweist, dass unsere Ortskrankenkasse den Bedürfnissen der 
Zeit stets in vollem Umfange Rechnung trägt. Dafür spricht auch 
die Thatsache, dass sie im Jahre 1899 allein 161 Mitgliedern 
Landaufenthalt von insgesamt 845 Wochen gewährte; ausserdem 
wurden 10 Mitglieder auf Kosten der Kasse in städtischen Ge- 
nesungsheimen und 122 Personen auf Kosten der Versicherungs- 
anstalt Berlin in Sanatorien für Lungenkranke verpflegt. 
em- Berlin, 18. März. In die Herrn J. Windolff betreffende 
Notiz in vor. Nr. hat sich infolge Schreibfehlers ein Irrtum ein- 
geschlichen. Es sei deshalb nochmals erwähnt, dass der Genannte 
seinen 80. Geburtstag am 28. (nicht 29.) März begeht. — Das 
Kuratorium des Friedrich-Gewerbe-Stipendiums vergiebt 
auch in diesem Jahre Stipendien à 150 . an Gewerbegehilfen 
behufs weiterer gewerblicher Ausbildung, auf welche auch in 
Berlin geborene und ortsangehörige Buchdruckergehilfen im Alter 
von 18 bis zu 30 Jahren Anspruch haben. Selbstgeschriebene 
Gesuche sind unter Beifügung eines Lebenslaufes, des Taufscheins 
und der Lehr- und Arbeitszeugnisse bzw. beglaubigter Abschriften 
derselben an das genannte Kuratorium Stralauerstr. 3—6 bis Ende 
Juni einzureichen. Weitere Stipendien à 60 A. zu gleichem Zwecke 
vergiebt das ebendort domilizierte Kuratorium des Gewerbe-Aus- 
stellungs-Fonds an Inländer unter Bevorzugung geborener Berliner, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 12 


und sind Gesuche unter Beifügung der genannten Papiere an dieses 
Kuratorium einzureichen. 

-t. Braunschweig, 12. März. (Unterstützungskassenwesen.) 
Trotzdem am hiesigen Orte drei Druckereien eigene Betriebs- 
krankenkassen eingerichtet haben und eine ganze Anzahl Gehilfen 
der eingeschriebenen Hilfskasse des Gaues Hannover des Verbandes 
der Deutschen Buchdrucker angehören, finden wir hier neben der 
„Ortskrankenkasse für Buchdrucker zu Braunschweig“ noch die im 
Jahre 1883 gegründete Buchdrucker-Krankenkasse Guten- 
berg, eingeschriebene Hilfskasse. Aus dem Jahresbericht der 
letzteren pro 1899 entnehmen wir, dass der Vermögensbestand am 
Schlusse des Jahres 1898 9779,08 o% aufwies. Der Ausgabe von 
6517,01 ei stand aber nur eine Einnahme von 5052,40 4 gegen- 
über, so dass die Kasse, wie im Vorjahre, auch in diesem Jahre 
mit einem erheblichen Fehlbetrag abschloss. Der Vorstand schreibt 
diese ungünstigen Verhältnisse den allzugrossen Ansprüchen 
mancher Mitglieder, der stetigen Zunahme des Arztehonorars 


und dergl. zu. Namentlich erlitt das Vermögen der Kasse einen Ver- 


lust durch Herabsetzung des Zinsfusses der betreffenden Papiere. 
Als ausserordentliche Einnahme verzeichnet der Bericht ein Ge- 
schenk der Firma Friedr. Vieweg & Sohn hier im Betrage von 
2000 of, welche Summe dieselbe aus Anlass ihres 100jährigen 
Bestehens in Braunschweig der Kasse übermachte. Dieser Betrag 
soll laut Vorstandsbeschluss zur dankbaren Erinnerung in den Ab- 
rechnungen der Kasse gesondert als Vieweg’sche Stiftung geführt 
werden. Das Gesamtvermögen betrug dementsprechend ultimo 1899 
10314,47 , Die Mitgliederzahl sank von 164 auf 162. — Wäh- 
rend der vorbesprochenen Krankenkasse nur männliche Personen 
angehören, verzeichnet der soeben erschienene Rechenschaftsbericht 
der Ortskrankenkasse für Buchdrucker zu Braunschweig 
pro 1899 durchschnittlich 155 männliche und 122 weibliche, zu- 
sammen 277 Kassenmitglieder. Die Gesamt-Einnahmen betrugen 
bis Ende 1899 5586,76 , während die Ausgaben sich auf 4282, 18 A. 
beliefen. Unter den Einnahmen befinden sich 1100,90 o% aus ein- 
gelösten Wertpapieren; abzüglich dieses Betrages hat die Kasse 
aber trotzdem 203,68 mehr eingenommen wie ausgegeben, in 
Anbetracht dessen, dass fast die Hälfte der Mitglieder weiblichen 
Geschlechtes sind, gewiss immer noch ein günstiges Resultat. Be- 
merkt muss noch werden, dass fast sämtliche hiesige Kranken- 
kassen, wie auch anderwärts, über hohen Krankenbestand klagen. 
— Die ausserdem hier noch bestehenden Kassen, wie Buch- 
drucker-Witwen-, Buchdrucker-Invaliden- und Buch- 
drucker-Frauensterbe-Kasse, weisen, wie alljährlich, auch 
am Geschäftsschlusse 1899 eine kleine Mehreinnahme auf. Der 
Vermögensbestand beträgt bei ersterer 18814,94 , bei der In- 
validenkasse 25097,95 und bei der letzteren 8576,53 A 

* Danzig. Am 17. März starb hier im 74. Lebensjahre der 
frühere Redakteur der „Danziger Zeitung“, Herr Heinrich Röckner. 
Der Verstorbene hat bis zum Jahre 1892, wo ein Schlaganfall 
seiner publizistischen Thätigkeit ein Ende machte, der „Danziger 
Zeitung“ und der Firma A. W. Kafemann über 30 Jahre sein 
reiches Wissen und Können gewidmet und ist auch sonst im 
öffentlichen Leben der Stadt Danzig vielfach thätig gewesen, u. a. 
22 Jahre als Mitglied des Stadtverordneten-Kollegiums. Sein ge- 
treues, fleissiges und fruchtbares Wirken wird sein Andenken bei 
allen, die ihn kannten, lebendig erhalten. 

H Frankfurt a. M., 13. März. Ein wirklich gut gelungenes 
Stiftungsfest feierte am verflossenen Sonnabend Abend der hie- 
sige Faktorenverein im Saale der Kaiserhallen. Der Vorsitzende, 
Herr Wilhelm Fink, hiess die Erschienenen herzlich willkommen, 
während das 11jährige Töchterchen desselben den Prolog gut vor- 
trug. Der Tenorist, Herr Huberti, erntete mit seinen Gesängen 
stürmischen Beifall, ebenso Herr Schum mit seinen humoristischen 
Vorträgen. Auch für einige Tischlieder war bestens gesorgt. 
Interessant war ein gut auswendig gelernter und vorzüglich ge- 
haltener Vortrag des neunjährigen Ruben Fink, in dem er dem 
Vorstand und den Eltern im Namen der Faktorskinder den Dank 
abstattete für die Erlaubnis, dem Feste beiwohnen zu dürfen. Auch 
auswärtige Kollegen waren erschienen, so von Wiesbaden und 
Mannheim, ferner trafen eine Anzahl schriftlicher und telegraphi- 
scher Begrüssungen ein. Ein Tänzchen beschloss die Feier. Leider 
waren ausnahmsweise die Herren Prinzipale nicht vertreten. — 
In seiner letzten Sitzung befasste sich der Vorstand des Faktoren- 
vereins, einer in der „Zeitschrift“ und anderen Blättern gegebenen 
Anregung folgend, mit der Frage der Veranstaltung einer gemein- 
schaftlichen Feier des 500jährigen Geburtstags Johannes 
Gutenbergs seitens der hiesigen Prinzipale und Gehilfen und 


beschloss, die Anregung zu einem solchen Fest in Frankfurt zu 
geben. Es sind nun bereits Einladungen zu einer gemeinschaft- 
lichen Sitzung ergangen und zwar an den Verein der Buchdruckerei- 
besitzer, an den Frankfurter Bezirksvorstand des Verbandes der 
Deutschen Buchdrucker, an den Verein „Gutenberg“ und an den 
Journalistenverein. 

* Leipzig. Die kekannte chromolithographische Kunstanstalt 
von Wezel & Naumann in Leipzig-Reudnitz wurde in eine Aktien- 
gesellschaft unter der Firma Kunstdruck- und Verlagsanstalt 
Wezel & Naumann, Aktiengesellschaft umgewandelt. Das voll 
eingezahlte Aktienkapital beträgt 2000000 o Unter den Grün- 
dern werden ausser den bisherigen Inhabern der Firma, Herren 
Julius Wezel und Paul Naumann, u. a. genannt die Firmen Karl 
Krause, F. Volckmar, Sieler & Vogel in Leipzig, Raphael Tuck & 
Sons in London, Beit & Co. in Hamburg und die Leipziger Bank 
in Leipzig. Zum Vorstand der Gesellschaft wurden die Herren 
Julius Wezel und Paul Naumann gewählt. — Eine andere Firma, 
die mit den graphischen Gewerben in enger Beziehung steht, die 
Firma Ferd. Flinsch hier, wurde als Gesellschaft mit beschränkter 
Haftung eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist der Be- 
trieb von Geschäften der Papierbranche und das Stammkapital 
derselben beträgt 3000000 o Geschäftsführer sind die Herren 
Kaufleute Alexander Ferdinand Flinsch jr. in Berlin und Emil 
Teichmann in Leipzig. 

* Leipzig. Am 2. April begeht der Schriftsetzer Herr Friedrich 
Wilhelm Siegert in der Offizin von Bernhard Tauchnitz hierselbst 
in seltener Rüstigkeit sein 50jähriges Berufsjubiläum. 44 Jahre 
hindurch schon wirkt der Jubilar bei der genannten Firma und 
seit 30 Jahren speziell als Metteur der Tauchnitz Collection. Herr 
Siegert hat sich aber auch durch seine zielbewusste, erfolgreiche 
und uneigennützige Thätigkeit als Kassierer der Zweiten Kranken-, 
Invaliden-, Arbeitslosen- und Witwenkasse für Buchdrucker, als 
langjähriger Armenpfleger und durch sonstiges gemeinnütziges 
Schaffen in weiten Kreisen Achtung und Wertschätzung errungen. 
Möge es dem Jubilar vergönnt sein, noch recht lange in geistiger 
und körperlicher Frische die gewohnte Thätigkeit fortzusetzen! 

* Stuttgart. Zur Feier des 500jährigen Geburtsjubiläums 
des Erfinders der Buchdruckerkunst, Johann Gutenbergs, 
zu dem überall in Deutschland Vorbereitungen getroffen werden, 
hat sich auch hier cin Komitee aus Buchdruckereibesitzern und Ge- 
hilfen gebildet, um am 16. und 17. Juni gemeinsam mit den Be- 
rufsangehörigen Württembergs in imposanter Weise zur Verherr- 
lichung des Tages beizutragen. Die erste offizielle Publikation des 
Komitees, an dessen Spitze die Herren Buchdruckereibesitzer 
Felix Krais und Gehilfe Moritz Schröder stehen, erschien soeben 
in Form eines Preisausschreibens für ein typographisch künst- 
lerisch herzustellendes Programm. Zu diesem Wettbewerb sind 
die Prinzipale und Gehilfen des ganzen Landes Württemberg ein- 
geladen, um zu zeigen, auf welcher Höhe die Kunst Gutenbergs 
in Württemberg steht. Für die drei besten Arbeiten sind Preise 
von 50, 30 und 20 cM. ausgesetzt. Nach den für dieses Programm 
gemachten Angaben findet das Gutenbergfest am 16. Juni nach- 
mittags in der Stuttgarter Gewerbehalle mit Musik, Gesang und 
einem Festspiel statt und am darauffolgenden Sonntag Vormittag 
soll ein Festaktus in der König-Karl-Halle des Landesgewerbe- 
museums der Feier die rechte Weihe geben. Der Sonntag Nach- 
mittag ist für einen „Schwabentag“, dem Rendezvous sämtlicher 
in Württemberg arbeitenden Buchdrucker, bestimmt und gleichsam 
als Abschluss der Feier gedacht. Die Anfertigung eines künst- 
lerisch schönen Erinnerungszeichens ist einer Stuttgarter Firma 


übertragen. 


Kleine Mitteilungen. 


Die kaiserl. russ. Expedition zur Herstellung der Staatspapiere 
in St. Petersburg wird auf der Pariser Weltausstellung wieder in 
sehr imponierender Weise vertreten sein. Sie hat eine vorläufige 
Ausstellung in einer provisorischen Halle im Hofe der Expedition 
veranstaltet für das Publikum der Hauptstadt, doch sollen alle 
Objekte, die in hocheleganten, nach Plänen des Architekten Nabo- 
koff hergestellten Schränken und Vitrinen untergebracht sind, 
vor ihrer Absendung auch noch im kaiserlichen Palais für den 
Kaiser und den Hof aufgebaut werden. Radierungen und Kupfer- 
stiche von Gustav Frank und V. Bobroff, sowie Kunstblätter für 
technische Zwecke, grossartig ausgestattete Illustrationswerke, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


128 


darunter das nur für Geschenkszwecke an Fürstlichkeiten ge- 
druckte kostbare Krönungsalbum, die Geschichte der kaiserlichen 
Jagden, die vom Grossfürsten Georg Michailowitsch herausgegebenen 
Werke über Russlands Münzen u. s. w., bilden die Ausstellungs- 
objekte, zu denen auch gehören meisterhafte Chromolithographien, 
Chromoheliogravüren, Photozinkographien, nach wertvollen Ölge- 
mälden isochromatisch aufgenommene Photographien etc., und 
sodann auch künstlerisch vollendete galvanoplastische Erzeugnisse, 
darunter eine überlebensgrosse Büste des jetzigen Kaisers, Ritter- 
schilde, Waffen ete. Dass Serien der Rubelscheine nicht fehlen, 
ist selbstverständlich; sie werden auch in verschiedenen Stadien 
der Vollendung gezeigt und zu ihnen gesellen sich Postmarken, 
Aktien, Obligationen etc., — ohne Zweifel eine ebenso reiche, 
wie interessante Ausstellung. Unsere grossen deutschen, in ähn- 
licher Linie arbeitenden Institute mögen sich dementsprechend 
Th. 


rüsten. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen, Aus der Firma J. C. Meister in Lilien- 
thal ist Herr Buchdrucker Johannes Heinrich Meister, früher in 
Verden, jetzt in Lilienthal, ausgeschieden; die Witwe des Buch- 
druckereibesitzers Johann Christian Meister, Frau Margarethe, geb. 
Schnaars, in Lilienthal ist als persönlich haftender Gesellschafter 
in die Firma eingetreten. — Das Handelsgeschäft in Firma Carl 
Braus in Schwerte ist durch Vertrag auf den Buchdruckerei- 
besitzer Herrn Johannes Braus daselbst übergegangen, welcher 
dasselbe unter unveränderter Firma fortsetzt. — Die Firma Con- 
rad Hopp in Dirschau ist in eine Gesellschaft mit beschränkter 
Haftpflicht unter der Firma Dirschauer Zeitung, Buchdruckerei 
und Verlag, G. m. b. H., umgewandelt worden. Stammkapital 
105000 % Geschäftsführer ist Herr Kaufmann Otto Krull in 
Dirschau. — In die Buchdruckereifirma Hermann Lackert in 
Magdeburg ist Herr Kaufmann Henry Laborde daselbst als per- 
sönlich haftender Gesellschafter eingetreten. 

Aktiengesellschaften. Der Aufsichtsrat der Firma H. Berthold, 
Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei A.-G, in Berlin 
gedenkt für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 
11 Proz. (gegen 12 Proz. im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen. — Die 
Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei, A.-G. in Köln a. Rh., 
erzielte im Jahre 1899 einen Gewinn von 198714 und gewährt 
6 Prozent Dividende. — Die Aktiengesellschaft Königsberger 
Hartungsche Zeitung und Verlagsdruckerei in Königs- 
berg i. Pr. gewährt für das Geschäftsjahr 1899 9% Proz. Dividende. 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Georg Adolf 
Ludwig Theodor Lämmerhirt in Mülsen St. Jacob am 8. März. 

Jubiläen. Am 1. April begeht Herr Buchdruckereibesitzer 
E. A. Christians in Hamburg die Feier seines 25jährigen 
Geschäftsjubiläums, verbunden mit dem 160jährigen Be- 
stehen der Firma. — Das 2djährige Geschäftsjubiläum 
feierte am 15. März der in der Buchdruckerei von B. G. Teubner 
in Leipzig beschäftigte Schriftsetzer Herr Otto Linke. — Das 
gleiche Jubiläum beging am 10. März der Schriftsetzer Herr 
Karl Ruckh in der Druckerei der Deutschen Verlags-Anstalt in 
Stuttgart. — Am 1. April feiert der Buchdruckereibesitzer und 
Herausgeber des „Journal für Buchdruckerkunst“, Herr Ferdinand 
Schlotke, früher in Hamburg, jetzt in Grosslichterfelde bei 
Berlin, sein 50jähriges Berufsjubiläum. 

Gestorben. In Traunstein starb Herr Buchdruckereibesitzer 
Anton Miller, 84 Jahre alt. 

F 


Litteratur. 


Die Stereotypie. Unter diesem Titel hat Herr Carl Herrmann, 
Druckereileiter der „Neuen Freien Presse“ in Wien, III., Heu- 
markt 7, die Aufsätze, die er kürzlich in der „Osterr.-Ung. Buchdr.- 
Ztg.“ über den Gegenstand erscheinen liess, zu einer hübsch 
ausgestatteten Broschüre zusammengefasst und diese im Selbst- 
verlag herausgegeben. Das Schriftchen behandelt die Stereotypie 


sowohl geschichtlich, als vom Standpunkt des erfahrenen Praktikters 


aus technisch und ist in gefälliger, Interesse erregender Weise ge- 
schrieben. Es enthält manche wertvolle Mitteilungen und kann 
sowohl den Stereotypeuren, wie den Buchdruckern empfohlen 
werden. 


124 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 12 


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Leipzig, 29. März 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% 
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei-Ausga de, durch die Geschäftsstelle oder 
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Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum Ifür 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 J, Stollenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei Samallger 25 Prozent. — Beilage- 
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l Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches TEET e Dolzstrasse, TEE A 1292. | 
l — Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. re 


Amtlicher Teil. 


Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer 
(Zwangsinnung). 


Auf Anordnung der Königl. Kreishauptmannschaft Leipzig hat 
über die in der Innungsversammlung am 29. Dezember 1899 be- 
schlossenen Abänderungen des Innungsstatutes eine anderweite Be- 
- schlussfassung stattzufinden. Es wird daher zu diesem Zwecke eine 


ausserordentliche Innungsversammlung 


für Donnerstag, den 12, April 1900, abends 8 Uhr nach dem Deut- 
schen Buchhändlerhause (Eingang Gerichtsweg) berufen, zu welcher 
die Mitglieder hiermit eingeladen werden. 


Tagesordnung: 


1. In $ 3. Ziffer 3 sind die Worte: „sowie der aus dem vorge- 

nannten Lohntarife resultierenden Streitigkeiten“ zu streichen. 

Ziffer 4 in $ 3 sowie Ziffer 7 in $ 18 sind zu streichen und 

die nächstfolgenden Ziffern demgemäss abzuändern. 

3. In’$ 6 Zeile 3 soll der Satz von „Derselbe“ bis „herbeizu- 
führen“ lauten: „Derselbe hat in den Fällen des $ 100g, Ab- 
satz 1 Ziffer 2 der Reichsgewerbe-Ordnung in der Fassung der 
Novelle vom 26. Juli 1897. in der nächsten Innungsversamm- 
lung einen Beschluss über die Genehmigung des Beitritts her- 

beeizuführen.“ 

4. S 18 Ziffer 6 soll an Stelle der bisherigen die folgende Fassung 
erhalten: „6. Die Feststellung bez. Genehmigung des nach $ 3 
Ziffer 2 mit der Gehilfenschaft zu vereinbarenden Lohntarifs.“ 


de 


Im Anschluss an die vorstehenden Statutabänderungsanträge 
soll die ausserordentliche Innungsversammlung noch über die fol- 
genden Tagesordnungspunkte beschliessen: 


1. Stiftung einer Ehrengabe zur Ausschmückung der Gutenberg- 
halle und Beteiligung der Innung an der Einweihung des Deut- 
schen Buchgewerbehauses. 

2. Veranstaltung einer Gutenbergfeier anlässlich des 500 jährigen 
Geburtstages des Erfinders der Buchdruckerkunst. 

3. Wahl von zwei Prinzipals-Mitgliedern für die örtliche Verwal- 


tungsstelle Leipzig der Unterstützungskasso des Deutschen Buch- 

drucker-Vereins. - 
4, Verschiedenes. 

Indem wir gleichzeitig auf 8 22 ge Statuts hinweisen, wonach 
das Ausbleiben ohne schriftliche Entschuldigung eine Ordnungs- 
strafe von 3 0% nach sich zieht, sehen wir recht zahlreichem Er- 
scheinen der Mitglieder entgegen. 

Leipzig, 26. März 1899. 

Der Vorstand 
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Eine statistische Anregung. 


Ni as Organ des Vereins Schweizerischer Buchdruckerei- 
— Zb besitzer, die ` „Schweizerische Buchdrucker-Zeitung“, 

pA AL enthielt in einer der letzten Nummern unter dem 
A Titel „Zur Rekrutierungsfrage“ eine Abhandlung, 
in der auf Grund statistischer Aufnahmen nachgewiesen wurde, 
dass die gelernte Arbeiterschaft des Buchdruckgewerbes in der 
Schweiz in der Zahl der gegenwärtig vorhandenen Lehrlinge 
einen nur ungenügenden Ersatz habe, so dass, wenn nicht eine 
Abänderung herbeigeführt werden könne, das Gewerbe mehr 
und mehr seinen Ersatz aus dem Auslande werde decken müssen, 
zumal die Zahl der Lehrlinge seit einigen Jahren im Rück- 
gange begriffen sei. Es wird da ausgeführt, dass 1898 in 445 
schweizerischen Druckereien 2599 Setzer und 445 Setzerlehr- 
linge, sowie 424 Maschinenmeister und 179 Druckerlehrlinge 
standen. Für letztere ergiebt dies ein Verhältnis der Lehrlinge 
den Arbeitern gegenüber von 42,22 0%, während dasselbe für 
die Setzer nur 18,89 0/o ausmacht. 1899 ergab eine unter 
den Vereinsmitgliedern, etwa 200 an der Zahl, aufgenommene 
Statistik ein Verhältnis von 38,99 % für Druckerlehrlinge und 
von 16,30 % für Setserlehrlinge. Im weiteren wird nach- 
gewiesen, dass im Hinblick einerseits auf den Abgang, den 


130 


die Gehilfenschaft durch Auswanderung, Übergang in den Prin- 
zipalsstand oder zu einem anderen Berufe, Sterblichkeit u. s. w. 
erfährt, und anderseits auf das stete Wachstum des Gewerbes 
dieses Ersatzverhältnis ein ungenügendes sei, und es werden 
sodann auch die verschiedenen Ursachen erörtert, in denen die 
Abnahme der Lehrlinge begründet ist. 

Diese Ausführungen regen an, die gleichen Verhältnisse ın 
Deutschland zu untersuchen, und dies umsomehr, als bei uns 
schon seit langem von vielen Seiten sowohl über Mangel an 
Gehilfen als auch an Lehrlingen geklagt wird. In der That 
hat sich bei dem regen Geschäftsgang der letzten Jahre ge- 
zeigt, dass an vielen Druckorten, namentlich aber in den grossen 
Städten, sehr oft die erforderlichen Gehilfen nicht zu beschaffen 
waren und dass es insbesondere auch an guten Arbeitskräften 
fehlte. Das allgemeine Gefühl in Prinzipalskreisen und örtlich 
oder zeitlich vorübergehend auftretender Gehilfen- oder Lehr- 
lingsmangel genügen aber noch nicht, um ein zutreffendes und 
unanfechtbares Urteil über die Gesamtverhältnisse zu gewinnen, 
sondern ein solches kann nur auf genaue statistische Nachweise 
gegründet werden, und solche zu erheben, dazu scheint uns das 
Bedürfnis vorzuliegen. 

Nun hat zwar die Gehilfenschaft wiederholt mit grossem 
Fleiss und vielem Aufwand solche statistische Aufnahmen vor- 
genommen, auch hat das Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker 
in seine in den letzten beiden Jahren vorgenommenen Umfragen 
die Lehrlingsverhältnisse mit einbezogen. Allein das Tarif- 
Amt hat noch stets darüber Klage zu führen gehabt, dass 
seinen Umfragen nur sehr mangelhaft entsprochen worden ist, 
und unter einem ähnlichen Unstern haben auch die Gehilfen- 
statistiken zu leiden gehabt. Ausserdem aber wird den letzteren 
der Vorwurf der Einseitigkeit gemacht und dieser Vorwurf 
erhält dadurch eine gewisse Nahrung, dass die Gehilfenschaft 
keine Gelegenheit vorübergehen lässt, die Lehrlingsverhältnisse 
grau in grau zu schildern. Auf Grund dieser Statistiken lässt sich 
also nur schwer ein verlässlicher Überblick über die wirklichen 
Verhältnisse gewinnen und ehe mit ihrer Hilfe Wandlungen 
nach der einen oder anderen Seite hin zu erzielen sind, müssen 
die Zustände schon schlimmer geworden sein, als dem Gewerbe 
zuträglich ist. 

Es giebt aber im Gewerbe ein statistisches Material, das 
von dem guten Willen des Einzelnen unabhängig ist, und an 
Hand dessen sich ein ebenso verlässlicher wie unparteiischer 
Überblick über die Verhältnisse im Gewerbe erlangen lässt. 
Das ist das in der Deutschen Buchdrucker- Berufsgenossen- 
schaft vorhandene statistische Material. Die Berufsgenossenschaft 
hat früher eine umfängliche Statistik aufgenommen und ver- 
öffentlicht und neuerdings hat die Sektion VII (Sachsen) die 
statistischen Erhebungen in ihrem Bezirke fortgesetzt. Ob die 
anderen Sektionen die gleichen Bahnen gegangen sind, ist uns 
nicht bekannt, jedenfalls aber ist für sie das gleiche Interesse 
wie die gleiche Möglichkeit hierfür vorhanden. Natürlich haben 
die Einzelheiten solcher Erhebungen bei der Genossenschaft 
und ihren Organen zu verbleiben, die Gesamtresultate aber 
können bekannt gegeben werden und da diese auf den sorg- 
fältigsten Unterlagen fussen, so genügen sie auch. 

Um nun auf die Lehrlingsstatistik zurückzukommen, so sind 
in der Sektion VII, welche das Königreich Sachsen und das 
Herzogtum Altenburg umfasst, als durchschnittlich beschäftigt 
4235 Setzer und 976 Drucker vorhanden, denen 1361 Setzer- 
und 374 Druckerlehrlinge gegenüberstehen. Die Setzerlehrlinge 
machen also 32 % der Setzer und die Druckerlehrlinge 39 0% 
der Drucker aus. Zu den ersterwähnten Ziffern kommen noch 
eine Anzahl Setzer und Drucker, sowie Setzer- und Drucker- 
lehrlinge hinzu, die in einigen Druckereien beschäftigt sind, 
die anderen Berufsgenossenschaften angehören; diese Ziffern 
werden aber das Prozentverhältnis zwischen Gehilfen und Lehr- 
lingen nicht wesentlich verändern. Wir wollen nun keine Be- 
trachtungen darüber anstellen, ob für 100 Setzer 32 und für 
100 Drucker 39 Lehrlinge (rechnet man zu den durchschnittlich 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 13 


beschäftigten Gehilfen die Arbeitslosen und Kranken hinzu, 
so erhält man die Ziffern 5550 Setzer und 1200 Drucker und 
der Ersatzprozentsatz verringert sich auf 25 bez. 31 %) ein 
genügender Ersatz sind oder nicht; denn das würde, da diese 
Ziffern sich nur auf einen kleinen Teil des Buchdruckgewerbes 
beziehen, keinen Zweck haben. Wir wollen vielmehr nur An- 
regung geben, in welcher Weise für das Ganze die ent- 
sprechenden Ziffern mit möglichster Wahrscheinlichkeit und 
ganz unparteiisch ermittelt werden könnten. Des Gefühles 
wird man sich aber nicht entschlagen können, dass die Klagen 
über Gehilfen- und Lehrlingsmangel nicht ganz unbegründet sind. 

Ausser den auf die Lehrlingsfrage bezüglichen Verhältnissen 
giebt es aber noch so manches Andere, über das statistische 
Zifferübersichten erwünscht, aber nur schwer zu beschaffen sind. 
und über die die berufsgenossenschaftlichen Erhebungen eben- 
falls Auskunft geben können. Wir führen da z. B. aus den 
jüngsten Erhebungen der Sektion VII einige Ziffern über die 
Zahl der im Buchdruckgewerbe beschäftigten Maschinen an, 
die für die eigentlichen Buchdruckzwecke mit 875 Tiegeldruck- 
pressen, 1607 Schnellpressen und 67 Rotationsmaschinen an- 
gegeben sind. Derartige Angaben können nach den verschie- 
densten Hinsichten und in den verschiedensten Zwecksverbin- 
dungen von grossem Werte sein. Ebenso verhält es sich mit 
den gezahlten Löhnen, hinsichtlich welcher z. B. die genannte 
Erhebung für das Jahr 1899 die Gesamtsumme von 14 359 524 M 
angiebt. Von grossem Interesse und von grosser Bedeutung 
sind auch Vergleiche zwischen den verschiedenen Statistiken, 
wie einige wenige Ziffern beweisen werden. In der grossen 
Statistik der Berufsgenossenschaft vom Jahre 1887 ist z. B. 
die Sektion VII mit 408 Betrieben, 9679 beschäftigten ver- 
sicherungspflichtigen Personen und 8386265 o% Gesamtlohn- 
summe angeführt. Nach den Erhebungen der Sektion von 
1899 hat dieselbe jetzt aber 592 Betriebe mit 14996 ver- 
sicherungspflichtigen Personen und die Summe der anrechnungs- 
fähigen Löhne beläuft sich auf 14359524 æ Die Maschinen- 
zunahme von 1887 bis 1899 ist ebenfalls eine bedeutende, im 
einzelnen manches Interessante bietende; denn es vermehrten 
sich in diesem Zeitraum z. B. in der Sektion die Rotations- 
maschinen von 27 auf 67, die Tiegeldruckpressen von 271 auf 
875, die Schnellpressen von 1113 auf 1609. Und so giebt es 
noch so manches in den berufsgenossenschaftlichen Erhebungen, 
das nicht nur für die Berufsgenossenschaft in Ansehung von 
deren besonderen Zwecken, sondern für das gesamte Buchdruck- 
gewerbe von grossem Werte ist. Es wäre deshalb auch jeden- 
falls nur zu wünschen, dass in der Deutschen Buchdrucker- 
Berufsgenossenschaft und ihren einzelnen Sektionen wieder 
Statistik getrieben und die gewonnenen Ergebnisse entsprechend 
verarbeitet und in verarbeiteter Form veröffentlicht würden. 
Wenn, sagen wir alle fünf Jahre, eine Statistik veranstaltet 
würde, so dürfte das schon genügen, und eine so ins einzelne 
gehende wissenschaftliche Verarbeitung der Ergebnisse der 
Statistik, wie sie 1888 stattgefunden hat, wäre für die prak- 
tischen Bedürfnisse der Genossenschaft und des Gewerbes nicht 
einmal erforderlich. 

Hoffentlich finden unsere Anregungen fruchtbaren Boden 
und verhelfen mit dazu, dass die Verhältnisse dem Gewerbe 
nicht so zu sagen über den Kopf wachsen, sondern von ihm 
beherrscht werden. 


Zur Frage der Druckpreiseerhöhung. 


Wenn man über Erhöhung der Preise von Drucksachen schreibt, 
so überkommt manchen Leser ein Frösteln, wiewohl jetzt diese 
Frage jedem Druckereibesitzer in Anbetracht der Erhöhung der 
Preise der Arbeitsgeräte u.s.w. vorgelegt werden muss. So ist auf 
Grund der Erhöhung der Eisenpreise um 30 % die Buchdruckpresse 
um etwa 10 % im Preise gestiegen. Dieses Frösteln hat seinen 
Ursprung in dem Konkurrenzgebahren innerhalb unseres 


Nr. 13 


Faches. Mit vollem Recht führt der dasselbe Thema führende Artikel 
in Nr. 12 der „Zeitschrift“ die Maschinenbauer und die Schneider 
an. Ich gehe weiter und sage, dass es wahrscheinlich überhaupt 
kein Gewerbe mehr gibt, bei welchem die Preise so verschieden 
festgesetzt werden, wie bei uns. 

Wollten wir nun an eine Erhöhung der Druckpreise gehen, so 
würden wir ja nur logisch handeln, aber wir müssen, wenn wir 
etwas erreichen wollen, vorerst die ungleichmässigen Grund- 
legungen der Druckpreise einigermassen beseitigen. Gerade 
diese bilden eine Wunde, die gebessert, wenn nicht geheilt werden 
sollte, und dazu gehört, dass man dieser Wunde auf den Grund 
geht. Ich bin mit dem Verfasser des Artikels in vor. Nummer 
einverstanden, dass es nach Lage der Verhältnisse in unserm Ge- 
werbe ein aussichtsloses Beginnen sein würde, ein allgemeines 
Vorgehen in Vorschlag zu bringen oder bestimmte Grundsätze 
hierzu als allgemeinverbihdlich aufzustellen. — Allgemein gute 
Ratschläge zu erteilen hilft auch nichts, wenn wir nicht gleich- 
zeitig den Herren Kollegen die Wunde der ungleichmässigen 
Grundlegung der Preise vor Augen halten. 

Der Deutsche Buchdruckertarif, den wir ja in erster Linie zu 

präsentieren haben, ist ein vorzügliches Mittel, bei der Grund- 
legung der Preise als Richtschnur zu dienen, aber der Arbeits- 
lohn ist es nicht allein, der bei der Preisberechnung in 
Frage kommt. Es beachten eben so viele Herren Kollegen bei 
der Kalkulation nicht, dass zu einer Drucksache Schrift und 
Maschinen gehören, dass diese sich abnützen, also amortisiert wer- 
den müssen; wie oft wird nicht daran gedacht, dass zu der Maschine 
Kraft gebraucht wird, die Geld kostet. Noch weniger oft wird 
an Farbe, Schmieröl, Putzmaterial, Licht, Heizung u. s. w. gedacht. 
Wer seine Schnellpressen in Ordnung halten will, muss jede Woche 
gründlich putzen lassen; dazu gehört Zeit — und wer bezahlt diese 
Zeit? Wie oft mögen die Verordnungen des Bundesrats vergessen 
werden, wonach u. a. der Setzersaal jährlich (bei Anwendung von 
Oelfarbe alle 5 Jahre) frisch gestrichen werden muss. Das alles 
kann doch nur vom Verdienst bezahlt werden! Es liessen sich 
noch eine Anzahl Umstände anführen, wie Schneiden, Falzen, 
Packen, Abliefern u.s.w. der Drucksachen, aber die genannten mögen 
genügen, um zu beweisen, dass die erste Hand an die Wunde der 
ungleichmässigen Grundlage der Preisberechnung gelegt werden 
muss, 
Werden alle Kollegen bei jeder Kalkulation ausser dem 
Arbeitslohn und dem Papierpreis die eben erwähnten Punkte rich- 
tig in Betracht ziehen, so wird zwar noch nicht aus der Welt ge- 
schafft werden, dass eine Druckerei bei der einen Arbeit höhere, 
bei der anderen niedrigere Preise ansetzt als der Konkurrent, aber 
es dürfte doch zu einer einheitlicheren Grund-Berechnung kom- 
men und damit wäre ein Weg beschritten, der für eine gemein- 
same Erhöhung der Preise innerhalb eines Druckortes viel- 
leicht gangbar wäre. F. 

Bemerkung der Schriftleitung. Was der Herr Verfasser 
in den vorstehenden Ausführungen in Anregung bringt, das wird 
durch die sorgfältige Benutzung des Minimal-Druckpreise- 
tarifes, in dem auf alle bei einer Arbeit in Betracht kommen- 
den Unkosten Rücksicht genommen ist, erreicht. Deshalb sei 
dieser Tarif den Herren Kollegen immer wieder zum Studium 
und zur Darnachachtung dringend empfohlen. 


% 


Vereinsleben. 


-s. Berlin, 26. März. Bei der heute im Friedrichstädtischen 
Kasino abgehaltenen Versammlung zur Wahl des Gehilfen- 
Ausschusses zum Bunde der Berliner Buchdruckerei- 
besitzer (Innung), welche unter Leitung des Herrn H. Bernstein 
stattfand, wurden gewählt mit 539 von 541 abgegebenen Stimmen 
als Mitglieder des Ausschusses die Herren Franz Jensch (Buchdr. 
v. Holten), Hugo Michaelis (Sittenfeld), Otto Müller, Drucker (Sitten- 
feld) und Bernhard Spittel (Günther & Sohn); als Stellvertreter die 
Herren Emil Bugdrowitz (Buchdr. Bernstein), Ernst Junge (Dre- 
witz), Richard Köckeritz (Bahlke) und Richard Stern (Deutsches 
Druck- und Verlagshaus). 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


131 


Sprechsaal. 


-e. Berlin, 22. März. Der Besuch unserer Fachklasse für Typo- 
graphen an der I. Handwerkerschule hat sich stetig in erfreulicher 
Weise gehoben; man hat sich schon vielfach daran gewöhnt, bei der 
Besetzung besser bezahlter Accidenzsetzerstellen den Besuch der 
Fachklasse zur Vorbedingung eines Engagements zu machen. Der 
Unterricht im Sommerhalbjahr beginnt am 1. April; die Schüler 
finden Gelegenheit zu vielseitiger kunstgewerblicher und technischer 
Ausbildung. Der Unterricht ist auf mindestens zwei Halbjahre 
berechnet und umfasst im bevorstehenden Sommerhalbjahr folgende 
Fächer: Montag und Donnerstag von 7—9 Uhr abends: Zeichnen 
von Schriften, Ornamenten und lebenden Pflanzen, Ubungen im 
Entwerfen. Sonntag 8—12 Uhr vormittags in Abteilung A: Ent- 
werfen und Skizzieren von Drucksachen (I. Teil); Farbenlehre. 
Dienstag 7—9 Uhr abends in Abteilung B Entwerfen und Skizzieren 
II. Teil. Freitag 7—9 Uhr abends in Abteilung B: die Entwicke- 
lung der Ornamentik unter besonderer Berücksichtigung des Buch- 
drucks. Sonntag vormittags in Abteilung C: 8—10 Uhr Zinkätzung 
(praktisches Arbeiten), Stereotypie, Galvanoplastik; 10—12 Uhr: 
Zurichten von Illustrationen; das Papier, seine Beurteilung und 
Verarbeitung. — Das Schulgeld für die Fachklasse beträgt bei 
8 wöchentlichen Stunden 6 , bei 9—12 Stunden 9 , bei 13 
und mehr Stunden 12 % Die Handwerkerschule bietet in ihren 
Abendkursen auch sonst Gelegenheit zu umfassender Ausbildung in 
den verschiedenen Zweigen des Freihandzeichnens, im Zirkel- und 
Projektionszeichnen, in der Schattenkonstruktion und Perspektive, 
in der Mathematik, Physik, Mechanik, Chemie, im Rechnen und 
in der Buchführung. 

-n. Berlin. Im Lichthofe unseres Kunstgewerbemuseums ist zur 
Zeit eine Sonderausstellung aus der Freiherr von Lipper- 
heide’schen Kostümbibliothek veranstaltet. Die Lipperheide- 
sche Sammlung ist zweifellos die vollkommenste aller existierenden; 
ihr Katalog umfasst zwei Quartbände mit mehr als 1000 Druck- 
seiten Umfang. Die Sonderausstellung allein enthält weit über 
1000 Nummern, teils einzelne Blätter, teils Zeitschriften, Almanache 
und umfangreiche Werke, deren Entstehung bis ins 16. Jahrhun- 
dert zurückreicht, darunter die ältesten Trachtenbücher aus dem 
16. Jahrhundert; Kleiderordnungen, Spottschriften gegen den Luxus 
und die Auswüchse der Mode, die Reifröcke und weit ausgeschnitte- 
nen Kleider der Damen. Besonderes Interesse für den Buchdrucker 
bieten die grossen französischen Prachtbände aus dem 17. und 18. 
Jahrhundert, die reizenden Miniaturalmanache aus dem 18. Jahr- 
hundert, Plakatkalender aus dem 17. Jahrhundert, bei denen die 
obere Hälfte in der Regel von einem Kupferstich eingenommen 
wird und der rot und schwarz gedruckte Kalender selbst in Buch- 
druck hergestellt wurde. Alle Kulturstaaten sind vertreten, selbst 
Japan, China und Persien; besonders reizvoll sind die persischen 
Bilderhandschriften in ihrer farbenprächtigen Ausstattung. Einen 
eigenen historischen Wert haben auch die ausgestellten Stamm- 
bücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert, welche fast durchweg 
mit farbigen, vielfach künstlerischen Handzeichnungen versehen 
sind. Die Entwickelung der Technik der Lithographie lässt sich 
vorzüglich beobachten an den historischen nach Jahrzehnten ge- 
ordneten zahlreichen farbigen Modebildern, vom Beginn des 19. 
Jahrhunderts bis zu dessen Schluss. Auch der Wechsel in der 
Uniformierung der preussischen, russischen und der Truppen an- 
derer europäischer Grossmächte ist veranschaulicht. In besonderen 
Abteilungen sind die wertvollen Erzeugnisse aus der Zeit der 
italienischen, der französischen und deutschen Renaissance zur Dar- 
stellung gebracht. Die Ausstellung bietet dem Buchdrucker eine 
grosse Menge des Interessanten und Belehrenden und verdient 
deshalb fleissig besucht zu werden. 

E-r. Berlin. Ein grosser Übelstand bei der Anstellung von 
Korrektoren bestand bisher für die Herren Verleger und Buch- 
druckereibesitzer darin, dass sie im Falle einer bei ihnen eintreten- 
den Vakanz niemals mit Gewissheit voraussagen konnten, ob der 
neuverpflichtete Korrektor auch die gestellten Ansprüche befriedigen 
werde. Wie häufig waren die betr. Herren schon bald nach dem 
Antritt des Neu-Engagierten verpflichtet, demselben wieder zu 
kündigen! Hier will die „Gesellschaft der Berliner Korrektoren“ 
wirksame Abhilfe schaffen. Und in ihrem für die Herren Prinzi- 
pale völlig kostenfreien Stellennachweis hat sie einen Weg gefun- 
den, der für beide Teile, für die Herren Verleger und Buch- 
druckereibesitzer und für wirkliche Berufskorrektoren, gangbar ist. 
Denn nur solche werden von dem Verwalter des Stellennachweises, 
Korrektor E. Schindler, Berlin SW. 47, Hagelberger Str. 22, 


132 


Hof hochp., empfohlen. Z. Zt. sind eine grössere Anzahl Herren 
daselbst eingeschrieben, und zwar sowohl Setzer- als auch wissen- 
schaftlich, bezw. akademisch gebildete Korrektoren. Alle Anfragen 
und Gesuche werden umgehend erledigt. 

* Leipzig. Das Stadtverordnetenkollegium hatte sich in seiner 
Sitzung vom 21. März mit dem von sozialdemokratischer Seite 
gestellten Antrag auf Errichtung einer städtischen Druckerei 
zu beschäftigen. Die vereinigten Ausschüsse hatten sich gegen 
dieses Vorhaben ausgesprochen und in der Plenarversammlung 
wandten sich ebenfalls mehrere Redner gegen dasselbe, u. a. Herr 
Mäser, der dem Befürworter des Antrages entgegenhielt, dass die 
städtische Buchdruckerei keinesfalls billiger würde arbeiten können 
als eine. Privatdruckerei. Die gesamten Ausgaben für städtische 
Druckaufträge betragen 94000 A; davon gehen ab auf Ausgaben 
für Papier etwa 50000 , auf Buchbinderlöhne 5000 , so dass 
40000 A. für Druckarbeiten verbleiben. Dieser Betrag würde nur 
für die Erhaltung einer kleinen Druckerei, etwa mit zwei Schnell- 
pressen und einer Tiegeldruckpresse, ausreichen. Diese aber würde 
den Druckanforderungen des Rates nicht genügen können. Eine 
„Gemeinde-Zeitung“, mit der die Rentabilität der Druckerei mit 
begründet worden war, hätte deshalb keine Aussichten, weil in 
Leipzig schon jetzt eine zahlreiche Verbreitung von Zeitungen 
erfolge. Das Ergebnis der Verhandlungen war schliesslich die 
Ablehnung des Antrages. 

+ Mainz. (Gutenbergfeier.) In der hiesigen Stadthalle sind 
Entwürfe zu dem Festzuge zur Gutenbergfeier am 25. Juni 
ausgestellt, dessen Plan von dem Schriftsteller Karl Mohascheck 
stammt, während die Bilder und Entwürfe Konrad Sutter lieferte. 
Der Grundgedanke des ganzen Zuges ist eine Huldigung der Zeit- 
genossen Gutenberg’s und der Nachwelt vor dem Erfinder der 
Kunst an seinem Denkmal. Den Zug eröffnen Fanfarenbläser 
und Pagen. Dann folgen die ersten Schüler Gutenberg's, Johann 
Neumeister, Spiess u. a., ferner die alte Gutenberg-Presse, umgeben 
von Fust, Schöffer, Mentelin (Strassburg) und Pfister (Bamberg). 
Hinter dem Eltviller Banner und einer rheinischen Winzergruppe 
schreitet die „Singerzunft“, Schüler, Dichter und Meistersänger. 
Dann folgt das „glückhaft Schiff“ mit Till Eulenspiegel, Seb. Brant, 
Thomas Murner, Seb. Frank und Jak. Fischart, der „Meenzer“. 
Hieran reihen sich Fürst von Thurn und Taxis mit seinen Post- 
reitern, die Anfänge des Zeitungswesens und die ersten Heraus- 
geber Michael v. Aetzung (Köln) und die beiden Frankfurter 
Johann von der Birgheden und Egnolf Elm. Dann kommt die 
Buchillustration mit Albrecht Dürer, Holbein, Behaim, Flugschrift- 
händler, Wahrsager, Gaukler, die Reformation mit Sickingen und 
Hutten, dann Reuchlin, Erasmus, Kopernikus, Galilei u. s. w., der 
grosse Kurfürst, Derflinger, Leibnitz. Das Zeitalter der Auf- 
klärung ist u. a. durch Josef II. und Friedrich II. mit Gleim, 
v. Kleist, Kant, Voltaire, Rousseau vertreten, die deutsche Klassiker- 
periode durch Goethe, Schiller, Lessing u. s. w., der Leipziger 
Buchhandel durch Breitkopf, Brockhaus u. a., Senefelder und 
Friedrich König folgen, und Burschenschafter, Vertreter von Kunst 
und Wissenschaft und der Druckerverbände schliessen den Zug 
ab. Die zu seiner Aufführung erforderliche Zahl von etwa 2000 
kostümierten Herren und Damen ist bereits gesichert und die 
Gestaltung des Zuges verspricht eine überaus glanzvolle zu werden. 
— Der deutsche Journalisten- und Schriftstellertag wird 
so zu sagen die Einleitung zur Feier bilden. Derselbe wird am 
21. Juni mit einem Begrüssungsabend, zu dem die Stadt ein kaltes 
Buffet stellt, eröffnet. Am 22. Juni finden geschäftliche Verhand- 
lungen, mittags Festbankett und abends Gartenfest in der „Neuen 
Anlage“ statt und am 23. Juni folgt die Generalversammlung der 
Pensionskasse und Besuch der Kupferberg’schen Sektkellereien. 
Dann sind die Teilnehmer zu allen Festlichkeiten, die anlässlich 
der Gutenberg-Feier stattfinden, eingeladen. — Zum Gutenberg- 
Museum hat der hiesige Magistrat in seiner letzten Sitzung 
25000 1 bewilligt. Auch die hessische Regierung bringt dem 
Plane grosses Interesse entgegen und wird den Ständen eine ent- 
sprechende Vorlage unterbreiten. Wie es heisst, wollen auch das 
Reich und die Einzelstaaten das Unternehmen unterstützen. 

St. Petersburg, Mitte März. Wie Ihnen schon aus den Zei- 
tungen bekannt sein wird, wird den für ihre Freiheit, für Haus 
und Herd gegen englische Gold- und Ländergier kämpfenden 
Buren hier die lebhafteste Sympathie entgegengebracht, die sich 
werkthätig geäussert hat durch Sendung eines ganzen Lazareths 
mit Arzten, Hilfspersonal und Krankenpflegerinnen. 120000 Rubel 
wurden in kurzer Zeit für diesen Zweck gesammelt. Das Hilfs- 
komitee hat aber, um noch weitere Unterstützungen leisten zu können, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 13 


auch ein Album herausgegeben, dessen Titel nur „St. Peters- 
burg-Transvaal“ lautet und zu dem etwa vierzig russische 
Künstler, unter ihnen die hervorragendsten Namen, wie der Aka- 
demiker Repin, welcher in einer Skizze in bezeichnender Weise 
den Kampf David's gegen Goliath darstellte, — T. S. Ssolomko, 
Prof. Kisselew u. a., ganz vorzügliche Beiträge geliefert haben, die 
in der graphischen Kunstanstalt von A. J. Wilborg hier in treff. 
liehen Autotypien und Zinkographien reproduziert und meisterhaft 
gedruckt worden sind. Auch der im Auslande nicht minder als 
hier wohlbekannte ehemalige Chef der lithographischen und photo- 
mechanischen Abteilung in der Expedition zur Herstellung der 
Staatspapiere, Herr Georg Scamoni, befindet sich unter den bei- 
tragenden Künstlern. Das Titelblatt des Albums schmückt eine 
prächtige Chromolithographie, die hehre Gestalt des Friedens, von 
Ssolomko, die, angethan mit einem weissen Gewande und einem 
mit Lorbeerguirlande und dem Roten Kreuz geschmückten Skapulier, 
in der einen Hand einen Palmzweig, mit der andern einen Olzweig 
über drei aus Blutlachen entsprossene weisse Lilien schützend hält, 
während sie, das Haupt mit Lorbeer umkränzt, vertrauend den 
Blick nach oben richtet. Es ist ein ebenso sinniges, wie in seiner 
Ausführung künstlerisch vollendetes Blatt, wie denn das ganze 
Album als eine Muster- und Meisterleistung, die ihrem Zwecke in 
jeder Beziehung entspricht, bezeichnet werden muss. Es kann 
durch den Buchhandel bezogen werden und wird jedem Kollegen 
durch Inhalt und Ausführung Freude und Befriedigung gewähren, 
ganz abgesehen davon, dass er mit dessen Anschaffung auch ein 
Werk der Nächstenliebe erfüllt. — Sonst ist nicht gerade sonder- 
lich viel Erfreuliches von hier zu melden. Eine dritte grosse 
deutsche Zeitung sollte neben dem „Herold“ und der „St. Peters- 
burger Deutschen Zeitung“ ins Leben gerufen werden, doch ist 
seitens der betreffenden Behörde die Erlaubnis zu ihrem Erscheinen 
verweigert worden. Nix Deutsch! ist noch immer die Parole aller 
derer, die allzu viel Licht zu fürchten Ursache haben. — Nix 
Deutsch! scheint jetzt auch in der Expedition zur Herstellung 
der Staatspapiere, jener berühmten Staatsanstalt, die ihren 
Ruhm und grossen Namen vornehmlich deutscher Intelligenz, 
deutschem Geschick, deutscher Kunstfertigkeit verdankt, massgebend 
werden zu sollen. Schon der vor noch nicht langer Zeit ohne Sang 
und Klang abgeschwundene hochbüreaukratische Direktor von Lenz 
suchte die Ateliers von Deutschen zu reinigen, indem er den 
deutschen Chefs und Meistern junge Russen zur Ausbildung an 
die Seite gab, und nun hat eine Massregel der Verwaltung, die 
Herabsetzung der Pensionen, mit einem Schlage eine ausserordent- 
lich grosse Zahl alter Angestellter, und nicht bloss Deutscher, son- 
dern auch anderer Nichtrussen und Russen, aus den Räumen der 
Expedition entfernt; sie mussten vor einem bestimmten Termin 
austreten, wollten sie sich noch die volle, durch langjährige Steuern 
erworbene Pension sichern. Unter den wenigen Deutschen der 
Anstalt hat aber der Tod jetzt eine schmerzliche Lücke gerissen. 
Am 4. März starb plötzlich, fast 71 Jahre alt, infolge eines Herz- 
schlages Herr Joh. Ludwig Gellert, der letzte der bis jetzt in der 
Expedition unermüdlich thätigen deutschen Banknotengraveure. 
Er entstammte, gleich mehreren anderen für die Expedition ge- 
wonnenen Künstlern, C. Naumann’s Druckerei in Frankfurt a. M., 
aus welcher Pflanzschule graphischer Kunst er im Jahre 1861 zu- 
gleich mit Christian Matern, bald gefolgt von dem Kupfer- und 
Stahlstecher Johann Eisenhardt, dem Graveur Georg Götz und dem 
Litho- und Chemigraphen Georg Scamoni, in die russische Staats- 
anstalt übertrat. Gellert und Matern waren es, welche die daselbst 
übliche ältere mühsame und zeitraubende Graviermethode durch 
ein besonderes chemigraphisches Verfahren, den Hochstich oder 
die Hochstellung, ersetzten und dadurch einen ganz ausserordent- 
lichen Aufschwung der graphischen Leistungen des Instituts im 
Wertpapierfach herbeiführten, indem sie die Produktionsmöglich- 
keit gewaltig erhöhten und hiermit der Expedition enormen Nutzen 
schafften. Diese Verdienste sind nach dem Tode des trefflichen 
und liebenswürdigen früheren Direktors, wirklichen Staatsrats 
von Winberg, in Vergessenheit geraten, von Eisenſiardt's Kunst aber 
zeugt heute noch das prächtige Porträt der Kaiserin Katharina II. 
auf der Rückseite der Hundertrubelscheine, während der Künstler 
selbst 1897 in Frankfurt a. M. gestorben ist. Dorthin sind aus 
Gesundheitsrücksichten auch Matern und Götz zurückgekehrt; letz- 
terer lebt daselbst als Pensionär der Expedition, während ersterer 
bereits 1896 aus dieser Zeitlichkeit abgerufen wurde. Nur Sca- 
moni, der 36 volle Jahre der Expedition angehört hat, lebt noch 
hier in St. Petersburg, und zwar ebenfalls als Pensionär, — möge 
er sich noch viele Jahre der Ruhe freuen können nach so lang- 


Nr. 13 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


133 


jähriger fleissiger Arbeit! Der Expedition aber ist im Interesse 
der graphischen Entwickelung in unserem weiten Reiche, sowie 
auch in dem der Kollegenschaft, fernere Blüte zu wünschen; — 
freilich, seitdem durch die Einführung der Goldwährung der Druck 
der Rubelscheine und Banknoten bedeutend verringert und damit 
ein sehr wichtiges und lohnendes Arbeitsfeld der Staatsanstalt eng 
begrenzt worden ist, können die Erträgnisse derselben und die ihr 
und ihren Angestellten zugute kommenden Überschüsse nicht mehr 
die gleiche Höhe erreichen. *. 

-r. Stuttgart. (Unliebsam verspätet.) Am Sonntag, 4. März, 
hatten sich die hiesigen Mitglieder der Unterstützungskasse 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins versammelt, um den 
Rechenschaftsbericht für das 1. Halbjahr 1899 entgegenzunehmen, 
sowie um 3 Mitglieder in den Gehilfenausschuss zu wählen. Der 
Vorsitzende verlas den Bericht, worauf sich eine lebhafte Debatte 
über die sehr hohen Ausgaben in der Krankenkasse entspann, 
welche Ausgaben insbesondere für Stuttgart als ganz enorme 
gegenüber anderen Städten bezeichnet wurden. Bei der hierauf 
folgenden Wahl eines Gehilfenausschusses wurden die Herren 
O. Fischer, B. Graf und E. Bauer vorgeschlagen und gewählt; 
dieselben nahmen das Amt dankend an. Unter Verschiedenem 
wurden noch einige lokale Angelegenheiten besprochen, worauf der 
Vorsitzende die Versammlung schloss. Durch solche Versamm- 
lungen könnten die Mitglieder der Prinzipalskasse mehr Fühlung 
mit einander bekommen und es würde durch gegenseitige Aus- 
sprache gewiss auch viel Segensreiches für die Kasse geschaffen 
werden können. Der Prinzipalsvertreter Herr Keidel beehrte uns 
bei dieser Versammlung mit seiner Anwesenheit und griff selbst 
mehrmals in die Debatte ein. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Schriftgiesserei 
D. Stempel in Frankfurt a.M. eine Schriftprobe bei, welche 
ihre neuen Originalschriften „Perfekt“ und „Preciosa“ be- 
mustert. Wir machen unsere Leser auf diese Beilage aufmerksam. 

Ein hübscher Farbendruck in Gestalt einer vierseitigen Masken- 
ball-Tanzkarte wurde uns von Herrn Faktor C. Bayer in der Hof- 
buchdruckerei von Ernst Kölblin in Baden-Baden eingesandt. 
Die in sieben Farben geschmackvoll gedruckten Aussenseiten der 
Karte sind ein Beweis geschickter Benützung des Mäser’schen 
Tonplattenmaterials zu Farbendruckplatten. 

Die Unfallversicherung im Jahre 1898. Von den Berufs- 
genossenschaften sind im Jahre 1898 für 17505 905 versicherte 
Personen an Entschädigungsbeträgen 63 858 562,12 AM. und an 
laufenden Verwaltungskosten 7 775 118,86 A1 gezahlt worden. Ferner 
verausgabten die Ausführungsbehörden im Ganzen 6 306 827 M 
und die 13 Versicherungsanstalten der Baugewerks-Berufsgenossen- 
schaften verausgabten insgesamt 1511 055, 68 In den Reserve- 
fonds sind für das Jahr 1898 91 815,74 A eingelegt worden. 
Die Gesamtsumme der gezahlten Entschädigungsbeträge (Renten 
u.s.w.) beläuft sich auf 71 108 729,04 , Die Anzahl der Unfälle, 
für welche im Jahre 1898 zum ersten Male Entschädigungen 
festgestellt wurden, beläuft sich. zusammen auf 98 023, darunter 
Unfälle mit tötlichem Ausgange 7984 und Unfälle mit der Folge 
einer dauernden völligen Erwerbsunfähigkeit 1139. Die Zahl der 
von den getöteten Personen hinterlassenen Entschädigungsberech- 
tigten beträgt 16 004, darunter 5096 Witwen, 10 061 Kinder und 
307 Ascendenten. 

$ 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen, Die offene Handelsgesellschaft in Firma 
Seitz & Schauer in München ist aufgelöst worden. Herr Franz 
X. Seitz hat die Druckerei mit Aktiva und Passiva übernommen 
und führt dieselbe unter der Firma Franz X. Seitz weiter. Herr 
C. G. Schauer übernahm die Verlagsabteilung mit Aktiva und 
Passiva und führt dieselbe unter der Firma Seitz & Schauer fort. 
Beide Firmen wurden ins Handelsregister eingetragen. 

Eingetragene Firmen. In Alfeld a. d. Leine die Firma Aug. 
Siegmann & Co., Gesellschafter Herren Buchdrucker August Sieg- 
mann, Wilhelm Strübig, August Kuckuck und Carl Borchers, sämt- 
lich in Alfeld. Zur Vertretung der Gesellschaft sind nur die 
Herren Wilhelm Strübig und August Kuckuck ermächtigt. — In 
Stuttgart die Firma Stuttgarter Accidenz-Druckerei Laut & Sautter, 
Verlag und Buchdruckerei der Zeitung „Im Dienste des Hauses“, 
Teilhaber sind die Herren Josef Laut, Buchdruckereibesitzer in 


— a E 


Stuttgart, und Otto Sautter, Apotheker in Cannstatt. In Züllichau 
die Firma Martin Schulz, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer 
Martin Schulz daselbst. — In Vaihingen a. F. die Firma Scharr 
& Ziegler, Buchdruckerei und Verlag, offene Handelsgesellschaft, 
Teilhaber Herren Karl Scharr und Karl Ziegler daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Voges, 
alleiniger Inhaber der Firma Karl Voges in Quedlinburg, am 
17. März. Konkursverwalter Herr Kaufmann Max Wilhelmi in 
Quedlinburg. Anmeldefrist bis 17. Mai. 

Auszeichnungen. Herr Buchdruckereibesitzer W. Kutschbach in 
Halle a. S. erhielt vom Fürsten von Montenegro das Ritter- 
kreuz I. Klasse des Danilo-Ordens verliehen. — Herr Ver- 
lagsbuchhändler Hermann Costenoble in Jena erhielt aus Anlass 
des 50jährigen Bestehens seines Hauses vom Grossherzog von 
Sachsen-Weimar das Ritterkreuz II. Abteilung des Hausordens 
der Wachsamkeit oder vom weissen Falken. 

Jubiläen. Die bekannte Buchbindereifirma Hübe! & Denk in 
Leipzig feiert am 1. April ihr 25jähriges Bestehen. — Das 
50jährige Berufsjubiläum feierte m 11. März der seit 26 Jah- 
ren in der Buchdruckerei von E. Heinrich in Dresden beschäf- 
tigte Schriftsetzer und Korrektor Wilhelm Palitzsch. — Die Buch- 
druckerei in Firma Andrä Nachfolger (Inhaber seit 30 Jahren 
Herr Moritz Dietrich) in Leipzig beging am 23. März ihr 60- 
jähriges Bestehen. — Die rühmlichst bekannte Stempelschnei- 
derei von Theodor Friebel in Leipzig beging am 22. März ihr 
25jähriges Geschäftsjubiläum. 

Gestorben. In Memel starb am 12. März im 67. Lebensjahre 
nach neunjähriger schwerer Krankheit Herr Buchdruckereibesitzer 
Friedrich Wilhelm Siebert, Besitzer des „Memeler Dampf boot“. — 
In Wien starb am 17. März der frühere Buchdruckereibesitzer 
Herr Johann Wilhelm Köhler, 69 Jahre alt. Der Verstorbene 
stammte aus Breitingen bei Borna in Sachsen und hatte den Buch- 
druckerberuf in Leipzig erlernt. — Am gleichen Tage starb da- 
selbst der Buchdruckereibesitzer Herr Wilhelm Jacobi, 66 Jahre 
alt, der aus Homburg in Kurhessen stammte. — In Leipzig- 
Reudnitz starb am 20. März Herr Buchdruckereibesitzer und 
Verlagsbuchhändler Friedrich August Hoffmann, 74 Jahre alt. — 
In London starb im 61. Lebensjahre am 24. Februar der Buch- 
druckereibesitzer Herr Andrew W. Tuer, Gründer und langjähriger 
Redakteur des „Paper & Printing Trades Journal“. Tuer war einer 
der ersten, die sich bemühten, den Stil der Alten im Buchdruck 
neu zu beleben, und gab diesem Bestreben nicht nur bei seinem 
Blatte, sondern auch bei allen aus seinen Pressen hervorgegange- 
nen Büchern Ausdruck. — In Kempten starb am 19. März im 
52. Lebensjahre Herr Ludwig Huber, Inhaber der Jos. Kösel’schen 
Buchhandlung und Buchdruckerei daselbst und der E. Schmid’schen 
Verlagsbuchhandlung in Augsburg, Ritter des päpstlichen Gregorius- 
ordens und des Verdienstordens „Pro ecclesia et pontifice.“ Das 
Kemptener Geschäft beging 1893 das 300jährige Bestehen und ist 
insbesondere als Verlagshaus der Schriften des Pfarrers Kneipp in 
der ganzen Welt bekannt geworden. 


Tarif- Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Zweiter Nachtrag 
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1899 (bezw. 60. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. Leipzig: E. Müller's Buchdr. 
Alfeld: Aug. Siegmann & Co. Nossen: Hensel, Emil. 
Kiel: Peters, P. Oelsnitz i. V.. Goetze & Thenau 
Northeim: W. A. Röhr’s Buchdr. (Oelsnitzer Tageblatt). 


IL Kreis. Zittau: Mönch, Reinhold. 
Hemer i. W.: Zeitschrift Gut Werk- 
zeug. VIII. Kreis. 
V. Kreis. 


Berlin: Central-Formular- Maga- 
zin G. Linke. 
S Bade, Max. 
o Beier & Wilke. 
e Hartmann, Wilhelm. 
8 Kitzler, G. E. 
15 Preczang, G. H. 


Ansbach: C. Brügel & Sohn. 
Augsburg: Lober & Schroff. 
VI. Kreis. 
Eisenach: Hof buchdruckerei 
Eisenach (H. Kahle). 
Stendal: Denecke, August. 
Weimar: Borkmann, Rudolf. S Schiftan, Heinrich. 
VII, Kreis. E Winckelmann, Robert. 
Dresden: Zimmermann & Taube. Prenzlau: Vincent, C. 


134 


Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden 
aus dem Verzeichnis gestrichen die Firmen: P. Riedl-München, 
H. Rohlacher- Schweinfurt (V. Kreis), Wedel Nachf.- Aschersleben 
(VI. Kreis), Richard Münch-OMarlottenburg (VIII. Kreis), Bludau- 
Allenstein, Th. Suchanek-Haynau (IX. Kreis). 


. Den Setzmaschinen-Tarif hat anerkannt die Firma L. Fern- 
bach in Bunzlau. 


Den Arbeitsnachweis in Cassel verwaltet vom 1. April ab: 
Konrad Engelbach, Kastenalsgasse 12, II. 


Berlin, 24. März 1900. 
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 


Bekanntmachung. 


Öffentliche Quittung über Gehilfenbeiträge zu den 
Tarifkosten. 


Nachträglich eingegangen für das . Ka M 
durch Gerber-München ; . 8,20 


Für das EE 1899/1900: 
I. Kreis. Durch Klapproth-Hannover: Stuppenbeck-Braun- 
schweig 13,80 , Küstenmacher-Hamburg 3,80 M, Gräf- 
Hamburg 1 M., Uhlemann-Rostock 8,40 , Kantelhardt- 


Göttingen 1, 40 of, zusammen i 28,40 
II. Kreis. Durch Mirow-Bielefeld: Aus Lemgo —,80 
III. Kreis. Durch Domine-Frankfurt a. M.: Verein Guten- 

berg-Darmstadt 10 A, Waisenhausdr. in Kassel 1,60 A, 

2 Gehilfen bei Adelmann-Frankfurt a. M. 0, 40 , zusammen 12,— 


IV. Kreis. Durch Knie-Stuttgart: Gehilfen vom Christlichen 


Zeitschrift für Deutschianus Buchdrucker 


Nr. 13 


Verlagshause in Stuttgart 10%, Gehilfen der Druckerei A 
Badenia in Karlsruhe 0,80 A, zusammen = 1.1380 
V. Kreis. Durch Hanke-München: Gehilfen aus Augsburg 
1,60 , Gehilfen aus Berchtesgaden 0,40 A, zusammen 2,— 
VI. Kreis. Durch Löschke-Halle: Gehilfen der Buchdr. 
Baensch jun. in Magdeburg 12,40 , Knapp in Halle 
3,40 , Schwarz in Halle 0,40 , 1 Gehilfe bei Schurade- 
Halle 0,20 c#, Gehilfen der Waisenhausdruckerei Halle 
5,40 , zusammen 
VII. Kreis. Durch Eichler-Leipzig: Gehilfen der „Zweiten 
Kasse“ 154,60 , aus Dresden 13,80 4, 8 Gehilfen bei 
Arnold-Dresden-Blasewitz 1,60 , zusammen . 170, — 
VIII. Kreis. Gehilfen von J. Windolf- Berlin 1 A, Silkenat- 
Berlin 0,20 %, Gehilfen bei Oldenbourg 0,60 E? Guten- 


21,80 


berg-Bund 400 e, zusammen . 401,80 
IX. Kreis. Durch Schlag-Bresiau: Gehilfen bei Krumbhaar- 

Liegnitz . N ; 1,60 

643,40 

Davon ab Bestellgeld: .—,25 


Summa: 643,15 


Den zu 3000 o% fehlenden Betrag und sonstige Ausgaben der 
Gehilfen-Kreisvertretung deckt der Verband der Deutschen Buch- 
drucker. 


Berlin, 22. März 1900. L. H. Giesecke. 


arif. Ausschuss der Deutschen Buchdrucker. 
Kreis VIII (Berlin- Brandenburg). 


Vom 1. April ab ist meine Adresse: Berlin S W., Zossenerstr. 25 IV. 
L. H. dlesecke, 
Gehilfen-Vertreter für den Kreis VIII. 


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> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in. Leipzig eintreffen. = 


Amtlicher Teil. 


Deutsche Buchdrucker-Berafsgenossenschaft. 
Sektion IV (Südwest). 
Die diesjährige - 
ordentliche EEN 


findet am Montag, den . April d. q., nachmittags 2 Uhr, im 
Inselhötel in Konstanz a. B. statt. 


Tagesordnung: 

1. Verlesung des Protokolls der letzten Sektionsversammlung. 
2. Geschäftsbericht pro 1899. 
8. Rechenschaftsbericht pro 1899. 
4. Festsetzung des Voranschlages für 1901. 
5. Wahlen. 
6. Bestimmung des Ortes der nächsten Sekkionsvelnatimlung: 
7. Verschiedenes. 

Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein 

Stuttgart, 4. April 1900. 


Der vorstand der Sektion IV (Südwest) 
der Deutschen Buchdrucker Berulsgenossenschalt, 
| Werlltz, Vorsitzender. Ä 


KE 


Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis IV (Südwest). 


Am Montag, den 23. April d. J., nachmittags 3% Uhr, findet 
die diesjährige 
ordentliche Kreisversammlung cp: 3 


im Inselhötel in Konstanz a.B. statt. 


Tagesordnung: 
Verlesung des Protokolls: der letzten Kreisversammlung. 
Geschäftsbericht pro 1899. . 
. Rechenschaftsbericht pro 1899. 
Feststellung des Voranschlages für 1900 und Beschluss über 
eine event. zu erhebende Umlage zur Bestreitung der Verwal- 
tungskosten des Kreises. 


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5. Aufstellung von Wanlvorsohlagen, HS die vorzunehmenden Neu- 
wahlen. 

6. Wahl der F 48905 „ 

7. „ des Ortes der nächsten Kreisversammlung. 

8. Verschiedenes. Se 


Zu zahlreichem Besuche maget ergebenst ein 

Stuttgart, 4. April 1900. 

Der Vorstand des Kreises IV (Südwest) des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins. 

Fellx Krais, Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Zur Errichtung der er Handwerkskammern. 


Dë urch kaiserlichen Erlass vom 12. März E am 
1. April die Paragraphen 103—103q des Artikels 1 


n ordnung) vom 26. Juli 1897 in Kraft getreten. 
Dieselben betreffen die n und die Wirksamkeit der 
Handwerkskammern. 

Den Handwerkskammern, welche uf: Grund ende 
Wahlordnungen von den bestehenden innungsmässigen und freien 
Vereinigungen selbständiger. Gewerbetreibenden gewählt eur, 
den, liegt zunächst die Regelung des Lehrlingswesens und die 
Überwachung der für das Lehrlingswesen geltenden Vorschriften 
ob. Es ist somit endlich der Zeitpunkt gekommen, wo die 
Anleitung und Ausbildung der Lehrlinge — der Kernpunkt 
des ganzen Handwerkergesetzes — nach bestimmten Grundsätzen 
auch in denjenigen Bezirken zu erfolgen hat, in denen Zwangs- 
innungen nicht zu Stande gekommen sind. Leider ist in der 
Zeit seit der Auflösung der mit den Rechten aus $ 100e der 
Gewerbeordnung ausgestatteten alten Innungen in der Lehr- 
lingsausbildung von kurzsichtigen Betriebsunternehmern, die ein 
anderes, gemeinsames Berufsinteresse neben dem persönlichen 


140 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 14 


nicht kennen, manches versäumt worden. Das wird sich leider 
nach Jahren, wenn die in jener Zeit eingestellten, mangelhaft 
vorgebildeten und technisch unvollkommen ausgebildeten Lehr- 
linge die Lehrdruckerei verlassen und sich anderwärts ihr Brot 
suchen, noch an der Gesamtheit des Gewerbes rächen. 

Die Handwerkskammern werden voraussichtlich auch ein 
besonderes Augenmerk darauf richten, dass Lehrlinge überhaupt 
nur dort eingestellt werden, wo die Betriebsverhältnisse an 
sich eine fachmännische Ausbildung in solchem Umfange ge- 
statten, dass der dort ausgebildete Gehilfe auch in anderen 
Betrieben sein Fortkommen findet und als ein Durchschnitts- 
arbeiter seines Faches gelten kann. Es werden deshalb z. B. 
Setzerlehrlinge nicht mehr in Stempelfabriken und Maschinen- 
lehrlinge nicht mehr in solchen Druckereien eingestellt werden 
dürfen, wo man im bescheidensten Umfange nur mit Tiegel- 
druck- oder Bostonpressen arbeitet. 

Ein weiterer Wirkungskreis ist den Handwerkskammern 
dadurch zugewiesen, dass sie die Staats- und Gemeindebehör- 
den ın der Förderung des Handwerks durch thatsächliche Mit- 
teilungen und Erstattung von Gutachten über Fragen, welche 
die Verhältnisse des Handwerks berühren, zu unterrichten und 
diesbezügliche Wünsche und Anträge den Behörden vorzulegen 
haben; in den zu erstattenden Jahresberichten haben die Hand- 
werkskammern ihre Wahrnehmungen über die Verhältnisse des 
Handwerks mitzuteilen. Ferner sind sie zur Bildung von Prü- 
fungs-Ausschüssen, einerseits für die Abhaltung der Gesellen- 
prüfungen und andrerseits zur Entscheidung über Beanstandungen 
von Beschlüssen der Prüfungs-Ausschüsse berufen. 

Es steht zu erwarten, dass die Handwerkskammern, welche 
für die Gesamtheit der verschiedenartigsten Gewerbe geschaffen 
wurden, die Ausübung eines Teiles ihrer Befugnisse, soweit 
sie die Ausbildung der Lehrlinge in den einzelnen Gewerben 
und die Prüfungen der Gehilfen betreffen, den bestehenden 
fachmännischen Vereinigungen, und zwar zunächst den Zwangs- 
und freien Innungen, wo solche bestehen, übertragen werden. 

In allen wichtigen, die Gesamtinteressen des Handwerks 
oder einzelne Zweige desselben betreffenden Angelegenheiten 
sollen die Handwerkskammern gehört werden; sie sind auch 
befugt, Veranstaltungen zur Förderung der gewerblichen, tech- 
nischen und sittlichen Ausbildung der Meister, Gehilfen und 
Lehrlinge zu treffen, Fachschulen zu errichten und zu unter- 
stützen. Man darf deshalb mit Sicherheit annehmen, dass das 
Fachschulwesen eine wünschenswerte Förderung und Verallge- 
meinerung erfahren wird. 

Den Zweck der Heranbildung eines Nachwuchses an tüch- 
tigen fachmännisch ausgebildeten Handwerkern werden die 
Handwerkskammern wegen ihrer Zusammensetzung aus Männern 
der verschiedensten Branchen nur dann erreichen, wenn sie in 
enger Fühlung mit den Fachvereinigungen bleiben. Das Gesetz 
hatte hierzu die Zwangsinnungen vorgesehen. Leider hat man 
gerade im Buchdruckgewerbe den Wert dieser Form des Zu- 
sammenschlusses der Kollegen zur Vertretung gemeinsamer In- 
teressen verkannt und das Betreten des gangbarsten Weges zur 
Hebung unseres Gewerbes vielfach abgelehnt. Ob man nicht 
später noch zu der Überzeugung kommen wird, dass man dabei 
das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat, bleibt abzuwarten! — 

Der kaiserliche Erlass vom 12. März bestimmt ferner, dass 
die Paragraphen 129—132a des Artikels 2, welche die „Be- 
sonderen Bestimmungen für Handwerker“ enthalten sowie die 
darauf bezüglichen Bestimmungen der Artikel 3—5 und 7 des 
Handwerkergesetzes am 1. April 1901 in Kraft treten. Mit 
diesem Tage erst ist demnach eine Maximal-Lehrzeit von 4 Jahren 
gesetzlich vorgeschrieben. Im übrigen werden diese Paragraplıen 
erst die Wirkung des Handwerkergeseizes voll zur Geltung 
kommen lassen, weil sie genauer ausführen, wer zur Anleitung 
und zur Ausbildung von Lehrlingen befugt ist, und eine Ge- 
währ dafür bieten, dass in dem Betriebe des Lehrherrn unter 
allen Umständen ein genügend ausgebildeter Fachmann vor- 
handen ist, dem die Anleitung der Lehrlinge obliegt. 


Paragraph 133 des Handwerkergesetzes, welcher den Meister- 
titel behandelt, sowie die übrigen noch nicht in Kraft gesetzten 
Bestimmungen treten am 1. Oktober 1901 in Wirksamkeit, 
Mit diesem Tage erst gelangt dann das Gesetz vom 26. Juli 
1897 zur vollen Durchführung; seine stückweise, der Entwicke- 
lung der Dinge folgende Inkraftsetzung hat in den Kreisen 
der Gewerbtreibenden vielfach Missverständnisse hinsichtlich 
der Geltung der einzelnen Paragraphen hervorgerufen, diese 
werden also am 1. Oktober 1901 endgültig beseitigt sein. -r. 


% 


Hundert Jahre Berliner Schriftgiessereigewerbe. 
Von Hermann Smalian. 


II. 


Ein berühmter deutscher Schriftgiesser hat gesagt, dass ein 
geordnetes Schriftsystem die Seele der Buchdruckerei sei. Zu 
Anfang des neunzehnten Jahrhunderts legten die deutschen 
Buchdruckereien hierauf jedoch noch keinen Wert. Jede neue 
Schrift wurde nach mehr oder weniger zuverlässigen Zurichte- 
buchstaben gegossen und es hatte nichts auf sich, wenn in 
derselben Druckerei z. B. die Petit ein anderes System hatte 
wie die Korpus. Zieht man nun noch in Betracht, dass die 
damaligen Werkzeuge den heutigen exakten Guss nicht zu 
liefern vermochten, so findet man leicht eine Erklärung für 
die grossen Verschiedenheiten im deutschen Schriftmaterial. 
Diese Umstände erklären aber auch, weshalb das Didotsystem, 
welches der Berliner Schriftgiesser J. F. Unger 1791 bei Er- 
richtung seiner Giesserei einführte, auf die Dauer nicht fest- 
gehalten, sondern im Kegel stärker und in der Höhe höher 
wurde, was diejenigen alten Berliner Buchdruckereien beweisen, 
welche von den Nachfolgern der Unger schen Giesserei, von 
Trowitzsch & Sohn, nach französischem System eingerichtet 
sein sollten. 

Allmählich begriff man aber doch, dass die Kegel ein und 
derselben Druckerei systematisch abstufen müssen, namentlich 
drangen diejenigen Buchdrucker darauf, welche neue Druckereien 
errichteten. Diesem Verlangen entsprach in Berlin zuerst 
Lehmann & Mohr, in deren Circular vom 1. August 1834 es 
u. a. heisst: 

„Was die von Tag zu Tag mehr bekannt werdende systema- 
tische Einrichtung einer Druckerei betrifft, so glauben 
wir nicht, Sie auf deren so zweckmässige als auch vorteilhafte 
Eigenschaften besonders aufmerksam machen zu müssen. Unsere 
Herren Vorgänger haben bereits bei vielen Druckereien das 
Viertelpetit-System angewandt; wollen Sie deshalb auch 
diese so vorteilhafte Einrichtung in Ihrer Offizin einführen, 
so halten Sie sich fest überzeugt, wir werden bei Ausar- 
beitung der uns anvertrauten Bestellungen mit der grössten 
Sorgfalt zu Werke gehen. In diesem Falle ersuchen wir 
Sie um Zusendung von 30 m Ihres Petit-Kegels, welche 
erforderlich sind, alle übrigen Kegel nach diesem System 
zu bilden.“ 

Das Normalmass für die bestehenden Buchdruckereien war 
also die Petit derselben. Für neue Buchdruckereien bestimmte 
die einrichtende Giesserei die Stärke der Petit, und da diese 
in den verschiedenen Giessereien verschieden war, so war auch 
die Systemeinheit, die Viertelpetit, verschieden stark. In 
Berlin gab es um 1840 herum vier verschieden starke Viertel- 
petits, unter denen der sich einrichtende Buchdrucker die 
Wahl hatte. 

In dieselbe Zeit fällt nun der gewaltige Aufschwung der 
französischen Stempelschneidekunst, und besonders erregten die 
Einfassungen von Deschamps, Petibon, Pinard u. a. grosses 
Aufsehen, denen bald der „Rafael der Graveure“, Ch. Derriey, 
mit seinen unübertroffenen Arbeiten folgte. Viele deutsche 
Giessereien beeilten sich daher, Matrizen dieser Finfassungen 
zu erwerben. In Berlin kamen zuerst A. Beyerhaus und dann 


Nr. 14 


Eduard Haenel mit ihnen heraus, ersterer nannte sie „Kaleidos- 
kop-“, letzterer „Phantasie-Einfassung.“ Diese Einfassungen 
waren aber für das System Didot geschnitten. Die deutschen 
Giessereien mussten sie daher auf dasselbe System giessen und 
zugleich passenden Ausschluss mitliefern, wenn sie in deutschen 
Druckereien Verwendung finden sollten. Auf diese Weise 
hielt in Berlin das Didot-System zum zweiten Mal seinen 
Einzug, jedoch unter dem Namen Phantasie-Kegel, und alle 
Einfassungen, welche nun zu diesen französischen Einfassungen 
neu geschnitten wurden, mussten den Phantasie-Kegel berück- 
sichtigen. Neue Druckereien erhielten also alle Einfassungen 
nach dem Didot-System, alles übrige Material nach dem Viertel- 
petit-System der einrichtenden Giesserei. 

Dieser der Schriftgiesserei nicht würdige Zustand wurde 
auch von vielen Beteiligten nachhaltig empfunden, und der 
Besitzer der Dressler schen Schriftgiesserei in Frankfurt a. M., 
Friedrich Dressler, zugleich Erbauer von Giessmaschinen, wandte 
sich 1846 an F. A. Brockhaus in Leipzig und Eduard Haenel 
in Berlin mit dem Vorschlage, die Einführung der Giess- 
maschine als Mittel zur Herbeiführung eines einheitlichen 
Schriftsystems in Deutschland zu benutzen. „Ich beabsichtigte 
damals“, schrieb er 1848, „mich mit diesen beiden Herren zu 
vereinigen, damit bei dem Maschinenguss dem Buchdrucker 
jeder nur mögliche Vorteil eingeräumt werde, dass aber nach 
1850 kein Maschinenguss anders wie auf ein allgemeines 
System gegossen werden sollte... Das Notwendigste aber 
vor allem ist, das System genau und richtig nach dem soge- 
nannten französischen festzustellen und auf irgend eine Weise 
zur allgemeinen Kenntnis zu bringen, da mir schon vorge- 
kommen, dass Buchdrucker und Schriftgiesser behaupteten, 
nach französichem System eingerichtet zu sein, genaue Unter- 
suchupg aber ein anderes Resultat ergab. Dies beweist also, 
dass ihnen das richtige System gar nicht bekannt war.“ — 
Brockhaus erklärte seine Zustimmung zu dem Dressler schen 
Vorschlage, Haenel lehnte jedoch ab, weil er die Einführung 
eines einheitlichen Systems für unmöglich hielt. Dies veranlasste 
Dressler, seine Idee fallen zu lassen. Die Berliner Giessereien 
kultivierten daher ihre eigenen Systeme weiter, und wer Titel- 
und Zierschriften nach dem Didot-System haben wollte, musste 
den hierfür notwendigen Extraguss besonders bezahlen. 

Wir befänden uns vielleicht noch heute in diesem Zustande, 
wenn nicht zwei Ereignisse beigetragen hätten, ihn zu beseitigen. 
Das erste war, dass die Dressler'sche Giesserei das Didot- 
System zu ihrem Haussystem machte, und das zweite, aller- 
dings fast dreissig Jahre später eingetretene, war der Auf- 
schwung, den das deutsche Buchdruckgewerbe durch die Wieder- 
aufrichtung des deutschen Reiches erhielt. 

1860 etablierte sich der langjährige Faktor der Haenel’ schen 
Buchdruckerei, Carl Koepsel, und da er nicht nur eine nach 
dem genauen System Didot eingerichtete Druckerei, sondern 
auch kleine dazu passende Ergänzungen stets schnell vom Lager 
beziehen wollte, so entnahm er das gesamte Schriftmaterial 
von der Dressler schen Giesserei in Frankfurt a. M. Dieser 
Vorgang veranlasste die Berliner Giessereien, dem einheitlichen 
System eine grössere Beachtung zu schenken. C. G. Schoppe 
& Co. machten zuerst bekannt, dass sie nach dem Didot-System 
eingerichtete Buchdruckereien am Lager haben. 1861 zeigte 
Eduard Haenel an, dass er für die Folge bereit sei, einzelne 
Minima von Titel- und Zierschriften auf Pariser Kegel ohne 
besondere Vergütigung zu liefern. Dieselbe Anzeige 
machten bald darauf Gebr. Fickert, und 1868 empfahl sich 
Wilhelm Woellmer’s Schriftgiesserei zur Einrichtung neuer 
Buchdruckereien auf Pariser Kegel und jede beliebige Höhe. 

Dieses Vorgehen einzelner Giessereien veranlasste die 
übrigen zur Nachfolge, und so gelangte dass Didot-System nach 
1860 zur fakultativen Einführung in Berlin. Die obligatorische 
Einführung für alle neuen Druckereien, und zwar seitens aller 
deutschen Giessereien, erfolgte jedoch erst 1873, nachdem das 
Verlangen nach systematisch eingerichteten Druckereien 80 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


141 


gross wurde, dass es in der bisherigen Betriebsweise nicht mehr 
befriedigt werden konnte. Im Drange der Geschäfte war aber 
leider hierbei unterlassen worden, allen Giessereien einen ge- 
nauen Massstab des einheitlichen Systems einzuhändigen, auf 
welche Notwendigkeit schon Dressler 1848 hingewiesen hatte. 
Viele Giessereien arbeiteten daher nach unzulänglichen Massen 
und die Differenzen in dem einheitlichen System wuchsen zu- 
sehends. Dieser Ubelstand veranlasste 1878 die Berliner 
Schriftgiessereien, eine feste Norm für das Didotsystem zu be- 
antragen, mit deren Herstellung H. Berthold in Berlin betraut 
wurde, welche Norm dann seitens aller deutschen Giessereien 
Annahme fand. Durch dieses Vorgehen haben die Berliner 
Giessereien nicht nur manche Versäumnis hinsichtlich des 
Systems wieder wett gemacht, sondern auch dazu beigetragen, 
dass das deutsche Schriftgiessereigewerbe seine Erzeugnisse 
dem auf dem Weltmarkte eingebürgerten Didotsystem genau 
anpassen und an dem Exporte in wachsendem Umfange teil- 
nehmen konnte! 
Së 


Ein neues Hilfsmittel für den bunten Illustrations- 
druck. 


Das Drucken mit bunten Illustrationsfarben wie mit bunten 
Farben überhaupt wird oft dadurch erschwert und verteuert, dass 
man die entsprechende Farbennuance nicht fertig zur Hand hat 
oder beziehen kann und auf das Mischen und Probieren angewiesen 
ist, wobei nicht nur viel Zeit, sondern auch viel von dem teuren 
Material verloren geht. Hierüber helfen auch die vorhandenen 
Farbenlehren, Farbenskalen u. dergl. nicht hinweg, denn so wert- 
voll diese auch für die theoretische Seite des Farbendrucks sind, 
so machen sie doch für die Praxis das zeitraubende und dabei 
nicht immer sichere Probieren nicht entbehrlich. Es fehlt mithin 
für den Farbendruck noch immer ein Hilfsmittel, das den Drucker 
in den Stand setzt, die für den besonderen Fall erforderliche bunte 
Farbe durch richtige Mischung sofort und im erforderlichen Quan- 
tum zu gewinnen und im Bedarfsfalle auch ohne langes Probieren 
wiederzufinden. 

Diese Lücke wird unsers Dafürhaltens für den Illustrationsdruck 
durch ein eben erschienenes Farbenwerk der Buch- und Steindruck- 
farben-Fabriken von Chr. Hostmann in Celle und Klein-Hehlen aus- 
gefüllt, das den Titel führt „Druckproben bunter Illustra- 
tionsfarben nebst Anleitung zum Mischen derselben“. In 
diesem Werke, das aus sieben Tafeln in Gross-Folio mit je vier 
Farbenproben und einer Rezepttafel sowie einem erläuternden An- 
schreiben besteht und das in vorzüglicher Ausführung auf Scheu- 
felen’schem Kunstdruckpapier aus den Pressen der bekannten Illu- 
strations- und Kunst-Druckerei von Fischer & Wittig in Leipzig her- 
vorgegangen ist, wird unsers Wissens zum ersten Male das übrigens 
gesetzlich geschützte Prinzip auf Grund langjähriger Erfahrungen 
und Versuche zur Anwendung und Durchführung gebracht, bunte 
Farben aus der Mischung genau bestimmter Gewichts- 
teile der drei Grundfarben Gelb, Rot, Blau und eventuell 
Schwarz auf einfache und unbedingt zuverlässige Weise herzu- 
stellen. Zunächst ist dieses Prinzip zur Darstellung von Farben 
für den Illustrationsdruck verwendet und nach demselben sind 28 
verschiedene Farbentöne in Rötel (4), Braun (6), Oliv (2), Grün (4), 
Blau (4), Grau (4) und Violett (4) hergestellt worden; es leuchtet 
aber ohne weiteres ein, dass dasselbe unbegrenzter Anwendung fähig 
ist und dass an Hand desselben jeder Drucker im Stande ist, sich 
mit Hilfe bestimmter Grundfarben und der Wage jede beliebige 
Farbe zu erzeugen bez. wieder zu erzeugen. Die 28 Proben sollen 
denn auch nur als Anleitung und Anregung dienen. 

Die Herausgeberin hat zunächst bestimmte Grundfarben in Rot, 
Blau und Gelb hergestellt; dann wurden aus deren Mischungen 
unter Zusatz von Schwarz in einzelnen Fällen die vorliegenden 
28 Farben erlangt, die nicht nur, wie die Proben zeigen, von 
grosser Schönheit sind, sondern auch sich, wie durch lange Ver- 
suche festgestellt worden, selbst bei den grössten Auflagen rein 
und offen halten, so dass das sonst nötige Waschen der Formen 
und Walzen fast ganz wegfällt. Die hier gegebenen Farben kann 
der Drucker ohne weiteres zusammensetzen und verwenden. Will 
er weiter nuancieren, dann muss er Wage, Bleistift und Notizbuch 
zur Hand nehmen. 


— 


— 


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Nr. 14 


— 2. — 2 


eine Ausstellung von etwa 600 Schrifttafeln veranstaltet, 
welche in unserer Zeit, wo die Buchkunst nach ncuen Formen 
strebt, eine ganz besondere Bedeutung gewinnt. Herr Schoppmeyer 
verbindet die wissenschaftliche Seite des Schriftwesens, die im 
allgemeinen nur von Gelehrten gepflegt wird, harmonisch mit der 
künstlerischen und ist bestrebt diese glückliche Kombination für 
die Praxis zu verwerten. In etwa 120 Tafeln führt er das wert- 
vollste an Initialen und Miniaturen aus der Zeit vom 6. bis 16. Jahr- 
hundert, stufenmässig geordnet, vor und zeigt, wie Mönche und 
berufsmässige Kalligraphen ihre Missalen, Gebetbücher, Kantio- 
nalen u. s. w. zu seltenen Kunstwerken zu gestalten wussten. Weiter 
zeigt er auf den anderen Tafeln an herrlichen Beispielen von 
Handzeichnungen und Druckwerken, nach Ländern und Zeit- 
abschnitten geordnet, die verschiedenen Schriftcharaktere und ihre 
Weiterentwickelung, die lateinischen und gotischen sowohl wie 
die Kursivformen. Besonders lehrreich sind die Tafeln mit Kon- 
struktionszeichnungen von de Verini in Florenz aus dem Jahre 
1526 und Ugo da Carpi in Rom von 1535, auf welchen die kunst- 
gerechte Konstruktion der Buchstaben, wie sie in jener Zeit ge- 
handhabt wurde, anschaulich dargestellt wird und erkennen lässt, 
mit welcher Sorgfalt man damals bei der Schriftzeichnung zu 
Werke ging. Eine reiche Fülle von Initialen in mannigfacher 
Ausführung belehrt uns, dass die jetzt vielfach nachgeahmten alt- 
deutschen Schriften diejenige Plumpheit der Zeichnung im Original 
nicht gehabt haben, die sie bei der photographischen Reproduktion 
schlecht ausgeführter, verschmierter Drucke vielfach zeigen. — 
Einige Schriftvorlagentafeln von Wolfg. Fugger in Nürnberg aus 
dem Jahre 1563 und andern Schriftkünstlern geben Anleitung zur 
Aneignung einer verschiedenartigen Handschrift, die man damals 
mit den Bezeichnungen „gemein oder gelegt“ (steil stehende 
Schrift), „geschoben“ (schräg liegend), „gewunden“ (mit Sförmig 
gebogenen Grundstrichen), oder „gewellt“ (mit oben abgerundeten 
Grundstrichen) belegte und stellen auch für die „Zusammen- 
setzung, Haltung und Vergleichung der Buchstaben“ (das Linien- 
und Weitehalten der Schriftzeichen) besondere Regeln auf. — 
Die auf einen ziemlich beschränkten Raum zusammengedrängte 
Ausstellung bietet dem Schriftzeichner wie dem Buchdrucker 
vieles Interessante und Lehrreiche. 

-m. Von der Donau. Sicherem Vernehmen nach feiert in der 
kommenden Pfingstwoche das besonders durch seine rührige Ver- 
lagsfirma „Buchhandlung L. Auer“ nahezu in der ganzen Welt 
bekannt gewordene Cassianeum in Donauwörth das 25jährige 
Jubiläum seines Bestehens, wozu beabsichtigt ist, sämtliche 
ehemalige Mitglieder und Angestellte einzuladen. Der zu diesem 
Zwecke unter Vorsitz des Herrn Geschäftsvorstandes Ludwig Rappl 
gebildete Festausschuss würde es dankbarst begrüssen, wenn die 
ehemaligen Cassianeumsmitglieder ihre derzeitige Adresse ıhm 
baldigst bekannt geben würden. 

fl Frankfurt a. M., 31. März. Die Kunst blüht! Dass auch 
hier und in der Umgebung der Geschäftsgang in unserem 
Fache ein überaus flotter genannt werden muss, beweist der Um- 
stand, dass keine Setzer zu haben sind — wenigstens keine für 
Aushilfskondition. Diese Thatsache ist sehr erfreulich und wirkt 
im Jubiläumsjahr ermutigend auf die Zukunft. — Wie schon mit- 
geteilt, wird hier eine lokale, allem Anschein nach aber imposante 
Gutenbergfeier abgehalten werden. Die hiesigen Mitglieder 
des Mainkreisvorstandes des Deutschen Faktoren- Bundes werden 
demnächst zu einer entgültigen Besprechung zusammentreten, 
worauf dieselben alle beteiligten Kreise zu einer gemeinsamen 
Sitzung einladen werden. Die vom hiesigen Faktorenverein ge- 
gebene Anregung scheint also auf fruchtbaren Boden gefallen zu 
sein. — In der gestrigen Hauptversammlung des Frankfurter 
Faktorenvereins wurde über eine wegen Abänderungen des 
Bundesstatuts, die durch das Bürgerliche Gesetzbuch nötig werden, 
einzuberufende Bundesgeneralversammlung beraten und schliesslich 
die Angelegenheit an den Kreisvorstand zur selbständigen Er- 
ledigung zurückgegeben. Am 7. April wird ein Familien-Abend 
im Restaurant Kaiserhallen abgehalten und sind bereits alle Vor- 
bereitungen hierzu getroffen. Schliesslich kam noch die Pariser 
Weltausstellung, sowie die an Ostern zu Giessen stattfindende 
Kreisversammlung zur Sprache. Der Besuch der Versammlung 
war wieder sehr gut. — Heute Vormittag wurde unter grosser 
Beteiligung der am 28. ds. verstorbene Mitinhaber der litho- 
graphischen Anstalt Werner & Winter, Herr Georg Wilhelm Winter, 
zur letzten Ruhe bestattet. Wer Zeuge dieses feierlichen Aktes 
war, konnte ersehen, welch geachtete Stellung der Verstorbene 
n hiesiger Stadt eingenommen hat. Nach der Grabrede des 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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e m E — 


Herrn Pfarrer Dechent liessen Kränze niederlegen: die Becken, 
bergische Naturforschende Gesellschaft, der Verein für natur- 
wissenschaftliche Unterhaltung, das Geschäftspersonal und die 
Frankfurter Turngemeinde. Herr Winter war es, der seiner Zeit 
in Gemeinschaft mit Herrn Leopold Sonnemann den Ankauf der 
Bibliothek des Professors Carl Vogt in Genf für Frankfurt a. M. 
anregte. Es wurden damals von einer Anzahl hiesiger Bürger 
e 28350.— zusammengebracht und der Senckenbergischen Natur- 
forschenden Gesellschaft zum Ankauf dieser Bibliothek überwiesen. 
Winter leitete die Verhandlungen mit Frau Vogt und sorgte für 
die Überführung der Bibliothek von Genf hierher. Die Firma 
Werner & Winter hat in dem Verstorbenen eine unschätzbare 
Kraft verloren, denn Winters technische Kenntnisse waren weit 
und breit bekannt. Möge ihm die Erde leicht sein! 

* Göttingen. Vor der Zivilkammer des hiesigen Landgerichts 
fand dieser Tage eine schon seit längerem von dem „Göttinger 
Tageblatt“ gegen die „Göttinger Zeitung“ geführte Konkurrenz- 
fehde einen vorläufigen Abschluss. Der Verleger des ersteren 
Blattes hatte den des letzteren wegen unlautern Wettbewerbs be- 
langt, wurde aber mit seiner Klage kostenpflichtig abgewiesen, 
auch wurde dem Beklagten die Befugnis zugesprochen, das Urteil 
in sämtlichen hiesigen Zeitungen auf Kosten des Klägers zu ver- 
öffentlichen. Von der Art des bestehenden Konkurrenzkampfes 
kann man sich aus der Mitteilung der „Göttinger Zeitung“ einen 
Begriff machen, dass gegen den Verleger des „Göttinger Tage- 
blattes“ zur Zeit amtliche Untersuchungen wegen Bestechung der 
Briefträger schweben, und zwar soll er hierzu die Direktive persön- 
lich gegeben haben, um seinem Konkurrenten zu zeigen, wie man ein 
Blatt in die Höhe bringt. Man sieht aus alledem wieder, was heraus- 
kommt, wenn die an sich berechtigte Konkurrenz auf Abwege gerät. 

-hs. Leipzig. Das 23. Stiftungsfest der Typographischen 
Gesellschaft fand am 17. März im Deutschen Buchhändlerhause 
unter Beteiligung einer aussergewöhnlich grossen Zahl der Mit- 
glieder statt. Neben dem musikalische, gesangliche und humo- 
ristische Vorträge aufweisenden Programm erhöhte ein Festmahl 
die Stimmung des Abends, der einen sehr schönen Verlauf nahm. 
Ebenso trugen verschiedene Festlieder, Toaste u. s. w. zur Fest- 
stimmung bei. Eine besondere Überraschung wurde der Gesell- 
schaft an diesem Abend zu teil, indem ihr geschenkweise vom 
Deutschen Buchgewerbeverein der erste Eigendruck des prächtigen 
„Werbebriefes“ für die Bibliothek überreicht wurde. Die Über- 
reichung erfolgte durch den Geschäftsführer des Vereins, Herrn 
H. Woernlein, während ein die Ziele der Gesellschaft anerkennen- 
des Schreiben des Vorstandes mit den besten Wünschen für das 
im gleichen Hause erfolgende nachbarliche Zusammenwirken der 
beiden Vereinigungen das schöne Druckwerk begleitete. Wärmster 
Dank wurde dem Schenkgeber ausgesprochen. — Freudigen Wieder- 
hall fanden die verschiedenen telegraphischen Wünsche und Grüsse 
aus der Ferne, von denen der des Herrn Aug. Müller-St. Gallen 
zum allgemeinen Nutz und Frommen wiedergegeben sein mag: 
„Schenket wie seither dem Fortschritt eure Gunst, bekämpft 
energisch allen ‚künstlerischen‘ Dunst, pflegt die ‚Moderne‘ mit 
Verstand und Kunst! Glückauf zum 23. Stiftungsfest.“ — Die 
kostenlose Herstellung der vorzüglich gelungenen Festdrucksachen 
hatten diesmal in bereitwilligster Weise folgende Firmen übernom- 
men: J.. J. Weber, J. G. Schelter & Giesecke, Carl Meyer, Otto Spamer, 
Edg. Herfurth & Co. in Leipzig. Denselben sei auch an dieser Stelle 
wärmster Dank abgestattet. — Alles in allem kann das Fest als 
wohlgelungen bezeichnet werden; es hat seinen Zweck, die Mitglie- 
der auch einmal zur Geselligkeit zusammenzuführen, vollauf erfüllt. 

* Leipzig. Aus unserem Leserkreise wird uns geschrieben: Wir 
haben verschiedentlich Gelegenheit gehabt, in der „Zeitschrift“ 
Klagen der Buchdruckereibesitzer über ihnen von ihren Abnehmern 
widerfahrene Behandlung veröffentlicht zu sehen, und nehmen uns, 
um einmal darzulegen, dass auch die Lieferanten sich manches 
seitens der Buchdruckereien gefallen zu lassen haben, die Freiheit, 
Ihnen einen Fall vorzutragen, der sich erst ganz kürzlich in unserer 
Praxis zugetragen hat. Zur Deckung eines Betrages von 83, 1 1 f 
bezahlte uns ein Kunde mit folgenden noch nicht acceptierten 
Tratten: 16,— , auf Glatz, 19,30 1 auf Potsdam, 12,36 o% auf 
Jauer i. Schl., 18,90 . auf Linz a. d. Donau, 16,55 cM auf Graz. 
Letztere beiden Tratten sind also sogar Mark-Wechsel auf öster- 
reichische Plätze, die für uns noch Stempelunkosten und womöglich 
noch Kursdifferenzen in sich schliessen. Wir können natürlich zu 
einer derartigen Zahlungsweise unsere Zustimmung nicht geben 
und lassen die Wechsel zurückgehen. Damit setzen wir uns aber 
wieder alternativen Unannehmlichkeiten aus. Vielleicht bringen 


144 


Sie dies als Gegenstück zu den eingangs erwähnten Beschwerden 
zur Sprache. — Wir kommen diesem Wunsche gern nach. Die 
mit Recht gerügte Gepflogenheit, den Wechsel auch zur Deckung 
der geringfügigsten Beträge zu benützen, ist leider zu einer recht 
weit verbreiteten geschäftlichen Unsitte geworden, unter der die 
Buchdrucker aber auch zu leiden haben. Auch sie werden oft 
genug mit Bagatellwechseln von fragwürdigster Güte abgefunden. 
Abhilfe hiergegen liegt natürlich nur auf dem Wege, den der 
Einsender eingeschlagen hat. Wenn der eine Teil der Geschäfts- 
leute auf diesem Wege verharrt, wird der andere Teil verhalten 
sein, sich der Ausgabe solcher Wechsel zu enthalten. 


* 


Kleine Mitteilungen. 


Ein Prachtwerk, wohlgeeignet, die Bewunderung aller Sach- 
kundigen auf sich zu lenken, ist soeben aus den Brochhaus'schen 
Pressen in Leipzig hervorgegangen. Es trägt den Titel: Das 
Meissner Porzellan und seine Geschichte. Von Karl Berling, 
und ist auf Anregung von Arthur v. Haugk, Oberstleutnant 2. D., 
und Hofrat Dr. Cornelius Gurlitt, Professor an der kgl. sächs. 
techn. Hochschule zu Dresden, entstanden, welche ihrerseits, nach- 
dem sie die materielle Seite der Herstellung des Werkes durch 
Gewinnung einer Anzahl von Garantie-Zeichnern, durch Gewährung 
sächsischer Staatshilfe, sowie einer Beihilfe seitens des Reichs- 


kommissars für die Pariser Weltausstellung, sichergestellt, den 


Direktorial-Assistenten am kgl. sächs. Kunstgewerbemuscum zu 
Dresden, Professor Dr. K. Berling für dessen Ausarbeitung zu ge- 
winnen wussten. Auf den Inhalt desselben hier näher einzugehen, 
müssen wir leider, als der Tendenz der „Zeitschrift“ zu fernliegend, 
verzichten; sein Ausseres, d. h. seine graphische Ausstattung, bietet 
Stoff genug zu bewundernder Anerkennung. Sein Format ist ein 
ansehnliches Folio von 29:38 em und cs enthält XVIII und 212 
Seiten; gesetzt ist es in seinem textlichen Teile aus einer sehr 
schönen zarten und klaren Cicero-Antiqua; zu dem Inhalts- und 
Illustrationenverzeichnis diente eine entsprechende Corpus, und die 
erläuternden Anmerkungen, sowie die beigegebenen, auf die Ge- 
schichte des Meissner Porzellans bezüglichen Dokumente sind aus 
der gleichen Typenfamilie angehörenden Petit gesetzt. Gedruckt 
wurde das Werk auf ein prächtiges und kräftiges Kunstdruck- 
papier, und zwar, der Text wie die in denselben eingeschalteten 
Abbildungen, in mustergültiger Weise. Von letzteren enthält es 
nicht weniger als 219, die mit wenig Ausnahmen in Autotypie 
ausgeführt sind; nur eine geringe Zahl, die sich hierfür nicht recht 
eignete, ist in Zinkographic hergestellt worden. Den Hauptschmuck 
des Werkes aber bilden 15 Chromolithographien und 15 Helio- 
gravuren; erstere geben Prachtstücke der Erzeugnisse der Meissner 
Fabrik in all ihrer Farbenpracht wieder, letztere wurden natürlich 
auch für solche Reproduktionen verwandt und lassen namentlich 
besonders hervorragende Einzelstücke in voller Naturwahrheit, 
höchster Eleganz und gediegener Schönheit erscheinen. Einband 
und Vorsatzpapier sind dem Inhalte des Werkes in Farbe und 
Muster angepasst, — es ist cin Buch aus einem Gusse, das der 
deutschen Buchkunst, auch wenn sie nicht zu dem Evangelium 
der Neuerer schwört, hohe Ehre macht. Ihre Majestät die Königin 
Carola von Sachsen hat die Widmung des Werkes angenommen. 
— Die Firma F. A. Brockhaus hat durch dessen Herstellung 
ihrem Ruhmeskranze ein neues Blatt eingefügt. Th. G. 

Eine Buchgewerbe-Ausstellung soll vom 15. Juli bis 1. September 
d. J. in Gotenburg in Schweden abgehalten werden. Sie soll 
Drucke von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart, Bucheinbände, 
Zeichnungen, Erzeugnisse der graphischen Künste und Klischee- 
herstellung enthalten und auch ausländischen Ausstellern zugänglich 
sein. Auskünfte und Anmeldungen unter der Adresse Svenska 
Bokindustri-Utställningen ı Göteborg 1900. 

Die k. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien hat für 
die Pariser Weltausstellung eine in der eigenen Lehrwerkstätte in 
vorzüglicher technischer Ausführung hergestellte interessante Schrift 
herausgegeben, die über die Geschichte, das Wesen und die innere 
Einrichtung, über den Besuch und die sonstige Inanspruchnahme 
der Anstalt und ihrer einzelnen Abteilungen genaue Auskunft giebt. 
Allen denjenigen, die sich über diese bewährte Lehr- und Ver- 
suchsanstalt unterrichten oder mit ihr in nähere Beziehungen treten 
wollen, namentlich aber denjenigen, welche nach einer Stätte suchen, 
wo ihren Söhnen oder Pflegebefohlenen eine gediegene fachliche 
Weiterbildung zu teil wird, empfellen wir, sich die Schrift von 


Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


Nr. 14 


der Anstaltsleitung in Wien VII., Westbahnstrasse 25, kommen 
zu lassen. — Auf der Pariser Weltausstellung wird die k. k. Gra- 
phische Lehr- und Versuchsanstalt mit einer grösseren Anzahl 
Objekten vertreten sein, deren Verzeichnis in französischer und 
deutscher Sprache vorliegt. 

Postwesen. Am 1. April ist eine neue Postordnung in 
Kraft getreten, die vielfache anerkennenswerte Neuerungen und 
Verbesserungen für den Brief-, Drucksachen-, Warenproben-, Ge- 
schäftspapier-, Postauftragsverkehr u. s. w. bringt. Auf das sehr 
umfängliche Aktenstück können wir nicht näher eingehen; wir 
empfehlen es aber zur Anschaffung und zu eingehendem Studium. 
Ferner ist am gleichen Tage die Erweiterung der Gewichtsgrenze 
des einfachen Briefes auf 20 Gramm, auch im Verkehr mit Öster- 
reich-Ungarn und den deutschen Schutzgebieten, in Kraft getreten. 
Im Weltpostverkehr hingegen kosten 15 Gramm nach wie vor 20 A. 

Mit Tintenstift unterschriebene Wechsel werden laut ciner in 
der „Papier-Zeitung“ enthaltenen Mitteilung von der Reichsbank 
im Verkehr mit ihr nicht zugelassen, weil es zu schwierig sei, in 
jedem einzelnen Falle zu prüfen, ob die Unterschrift unverwisch- 
bar ist. 

$ 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen, Die Papierfabrik H. & A. Scheffer 
in Sundern b. Hüsten i. Westf. zeigt an, dass sie die gesamten 
Maschinenanlagen u. s. w. der in einer Abteilung ihrer dortigen 
Papierfabrik betriebenen Fabrik gummierter Papiere dem früheren 
Leiter derselben, Herrn Anton Funke in Sundern, käuflich über- 
tragen hat. Der neue Inhaber firmiert Fabrik gummierter Papiere, 
A. Funke, und hat Hauptbüreau und Lager in Berlin SW., Fried- 
richstrasse 16, errichtet. — In die Firma Oswald Mutze, Verlags- 
buchhandlung und Buchdruckerei in Leipzig, ist Herr Julius 
Joseph Oswald Mulze als Gesellschafter eingetreten. 

Eingetragene Firmen. In Hameln die Firma Buchdruckerei 
C. Kientzler, Conrad Kientzler, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer 
Conrad Kientzler in Hameln. — In Leipzig die Firma Thalacker 
& Schöffer, Inhaber die Herren Buchdrucker Bernhard Johann 
Wilhelm Thalacker in Leipzig-Gohlis und Kaufmann Heinrich 
Walther Schöffer in Leipzig. — In Niebüll die Firma Christian 
‚Jessen, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Christian Jessen daselbst. 

Veräusserungsverbotsaufhebung. Nachdem der Antrag auf Er- 
öffnung des Konkurses über das Vermögen der Firma A. Klarbaum, 
Buchdruckerei in Berlin, Kochstrasse 73, sowie über das Privat- 
vermögen der beiden Inhaber, Herren Oskar Schmidt, Prinzen- 
strasse 101, und Paul Werther, Wilhelmstrasse 21, von der Gläu- 
bigerin zurückgenommen ist, wurde das Veräusserungsverbot auf- 
gehoben. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdrucker August Josef Otto in 
Dresden, Inhaber einer Papierhandlung, Jahnstr. 4/6, am 23. März. 
Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Uibrig II. in Dresden, 
Jahnstr. 4. Anmeldefrist bis zum 10. April. 

Aktiengesellschaften. Die Kunstdruck- und Verlagsanstalt, 
A.-G., vorm. Müller & Lohse in Dresden erzielte im Jahre 1899 
einen Reingewinn von 113914 o% und verteilt 12 % Dividende 
gegen 9 % im Vorjahre. Die Aktiengesellschaft Druckerei 
und Verlag der Strassburger Neuesten Nachrichten vorm. 
H. L. Kaiser in Strassburg erzielte 1899 einen Bruttogewinn 
von 171306 c# und verteilt 9 % (1898 8%) Dividende. 

Jubiläen. Am 2. April feierte der Schriftsetzer Herr Wilh. Gasch 
in der Druckerei von F. A. Brockhaus in Leipzig sein 50jähri— 
ges Berufsjubiläum. — Am 4. April feierte der Schriftsetzer 
Herr Wilhelm Löhner das Jubiläum seiner 25jährigen Thätig— 
keit in der Frankfurter Societätsdruckerei („Frankfurter 
Zeitung“) in Frankfurt a. M. In derselben Druckerei feierte 
am 1. April Herr Feinrich Weitzel sein 25jähriges Jubiläum 
als Expressbote.e Während dieser Reihe von Jahren fährt der 
Jubilar täglich zwei Mal von Frankfurt a. M. nach Mainz-Bingen. 

Gestorben. In Darmstadt starb am 13. März Herr Hofbuch- 


druckereibesitzer Adelbert Herbert, 33 Jahre alt. — In Leipzig 
starb am 27. März Herr Buchdruckereibesitzer Kmil Hermann, 
Mitinhaber und Mitbegründer der Firma Bär & Hermann. — Am 
28. März starb in Frankfurt a. M. Herr Wilhelm Winter, Mit- 
inhaber der bekannten lithographischen Anstalt Werner & Winter. 


— In Weimar starb am 1. April nach längerem Leiden der Ver- 
lagsbuchhändler und frühere Besitzer der hiesigen Hof buchdruckerei, 
Herr Hermann Böhlau, 74 Jahre alt. 


No. 14 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 145 


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146 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 14 


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Nr. 15. 


Leipzig, 12. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 %, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 M 
Einzelne Nummern 30 4. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 c% 


o o Herausgegeben vom Deutschen B 


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uchdrucker-Verein. . 


XII. Jahrg. 


April 1900. 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeſle (61 mm breit) odor deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 


gebühron nach Übereinkunft, 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 


— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. —— 


Amtlicher Teil. 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaſt. 
Sektion VII (Saclisen). 
Die diesjährige 
ordentliche Sektions versammlung 


findet Sonntag, den 29. April 1900, vormittags ½ I Uhr, im Theater- 
Restaurant in Plauen i.V. statt. 


Tagesordnung: 


1. Geschäftsbericht des Sektionsvorstandes. 
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 und Voranschlag für 1901. 
3. Neuwahl für das satzungsgemäss ausscheidende Vorstandsmitglied 

Herrn Hermann Förster- Zwickau, sowie seines Stellvertreters 

Herrn P. M. Goering-Zwickau. 

4. Neuwahl für die sämtlich ausscheidenden Vertrauensmänner 
sowie deren Stellvertreter. 

5. Neuwahl für die sämtlich ausscheidenden Abgeordneten zur 
-  Genossenschaftsversammlung sowie deren Stellvertreter. 

6. Neuwahl der Mitglieder des Rechnungsausschusses. 

7. Beratung über die Schaffung und Anbringung geeigneter Schutz- 
vorrichtungen zur Vermeidung der zahlreichen Unfälle an Tiegel- 
druckpressen. 

8. Besprechung der Tagesordnung für die diesjährige Genossen- 
schaftsversammlung sowie der von der vorjährigen Genossen- 
schaftsversammlung beschlossenen Anstellung eines ständigen 
Beauftragten. 

9. Bestimmung des Ortes für die nächste Sektionsversammlung. 

10. Etwaige Anträge aus der Mitte der Versammlung. 

Zur Legitimation der Mitglieder dient der in § 7, Absatz 3 
des Gesetzes bezeichnete Mitgliedsschein. Lassen Mitglieder sich 
durch Bevollmächtigte vertreten, so haben letztere sich .durch 
schriftliche Vollmacht zu legitimieren. | 

Leipzig, 7. April 1900. 


Der Vorstand der Sektion VII (Sachsen) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft 
Julius. Mäser, Vorsitzender. 


Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis VII (Sachsen). 
Die diesjährige | | 
ordentliche Kreisversammlung 


findet am Sonntag, den 29. April 1900, im Theater- Restaurant 
in Plauen i. V. statt. 2 


Tagesordnung: 


. Geschäftsbericht des Vorstandes. 
. Rechenschaftsbericht für 1899 und Voranschlag für 1901. 
. Bericht über die Thätigkeit des Ehren- und Schiedsgerichts. 
Aufstellung einer Wahlvorschlagsliste für die Neuwahl sämt- 
licher Vereinsämter. | 
. Besprechung über die Durchführung der notwendigen Erhöhung 
der Druckpreise. l 
6. Stellungnahme zu den geschäftlichen Manipulationen gewisser 
Annoncenexpeditionen, insbesondere des sogenannten Inserenten- 
Verbandes zu Köln. | 
7. Besprechung über den Einfluss des mit dem 1. Januar 1901 
in Kraft tretenden neuen Postzeitungstarifs auf das Zeitungs- 
gewerbe und über die infolgedessen notwendigen Massnahmen. 
8. Verschiedene gewerbliche Angelegenheiten. 
9. Bestimmung des Ortes für die nächste Kreisversammlung. 


Die verehrlichen Mitglieder sowie sämtliche Buchdruckerei- 
besitzer des Königreichs Sachsen werden zu dieser Versammlung 
hiermit freundlichst eingeladen. 


Leipzig, 7. April 1900. 1 | 
Der Vorstand des Kreises VII (Sachsen) des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins. 
Julius Mäser, Vorsitzender. 


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GA 


Nichtamtlicher Teil. 


Handelskammern und Innungsbewegung. ` 


Manche Handelskammern können es nicht verwinden, dass 
trotz ihres Einspruches und trotz ihrer nicht eben wählerischen 


Gegenagitation Buchdrucker-Zwangsinnungen zustande gekommen 


150 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 15 


sind und dass diesen nicht nur kleine, sondern auch grosse Buch- 
druckereien als Mitglieder angehören. So ist der Handels- 
kammer in Wiesbaden, deren Offiziosus sich bekanntlich durch 
eine recht unfreundliche, aber in ihrer Übertreibung mehr 
komisch als ernsthaft wirkende Pressagitation gegen die Zwangs- 
innungen der Buchdrucker hervorgethan hat, wie es scheint, 
die trotz dieser Agitation zu stande gekommene Buchdrucker- 
Zwangsinnung im Regierungsbezirke Wiesbaden ein Dorn im 
Auge und um sie zu beseitigen, hat sie zu einem eigenartigen 
Mittel gegriffen, 

Bekanntlich sind ein grosser Teil der Buchdruckereien in 
Preussen sowohl wie im ganzen Deutschen Reiche in das 
Handelsregister eingetragen, was sich nach Lage der Handels- 
gesetzgebung und nach dem Bedürfnis dieser Geschäfte von 
selbst versteht, mit ihren inneren technischen, durch die Ge- 
werbeordnung geregelten Verhältnissen aber nichts zu thun hat. 
Hierauf gründete die Kammer den Plan, die der Wiesbadener 
Zwangsinnung angehörigen Buchdruckereibesitzer vor die Alter- 
native zu stellen, entweder aus der Zwangsinnung oder aus 
dem Handelsregister auszuscheiden, und da das letztere für die 
betreffenden Geschäfte unthunlich ist, so würde sich, wenn die 
Folgerungen der Kammer sich als richtig erweisen würden, 
der Zusammenbruch der Zwangsinnung von selbst ergeben, 
denn eine Zwangsinnung ohne Mitglieder oder nur mit den 
allerkleinsten Betrieben würde ja natürlich keine Existenz- 
berechtigung haben und von der Behörde nicht weiter zuge- 
lassen werden. 

In dem Schreiben, das die Kammer zur Ausführung dieses 
Planes erliess, wird folgendes ausgeführt: „Nach 8 1 Nr. 9 des 
Handelsgesetzbuches sind als Handelsgewerbe anzusehen ‚die 
Geschäfte der Druckereien, sofern ihr Betrieb über den Umfang 
des Handwerks hinausgeht‘ und nach § 100f des Gesetzes vom 
26. Juli 1897 sind ausgenommen von der Mitgliedschaft einer 
Zwangsinnung ‚diejenigen, welche ein Gewerbe fabrikmässig 
betreiben‘, d. h. also über den Umfang des Handwerks hinaus- 
gehen. Aus beiden Gesetzesbestimmungen ergiebt sich, dass 
nur Buchdruckereien, welche fabrikmässig betrieben werden, 
ins Handelsregister eingetragen werden dürfen und dass die 
Buchdruckereien, welche einer Buchdrucker-Zwangsinnung auf 
Grund des $ 100f, Abs. 1 des Gesetzes vom 26. Juli 1897 
angehören, nicht als Handelsgewerbe und nicht als eintrags- 
fähig ins Handelsregister zu erachten sind.“ Dann werden 
diejenigen Buchdruckereien, welche zur Wiesbadener Zwangs- 
innung widerspruchslos Beiträge entrichtet haben, als zu Un- 
recht ins Handelsregister eingetragen bezeichnet und ihnen, 
falls sie bis zu einem bestimmten Termin eine „besondere“ 
Antwort nicht erteilen, angekündigt, dass die Handelskammer 
Antrag auf ihre Löschung im Handelsregister beim zuständigen 
Amtsgericht stellen werde. 

Die Handelskammer befindet sich aber mit ihrer Gesetzes- 
auslegung im Irrtum, denn es ist im Verlaufe der ganzen 
Zwangsinnungsbewegung im Buchdruckgewerbe völlig klargelegt 
worden, auch durch die ergangenen behördlichen Entscheide, 
dass das Handelsgesetz und die auf dasselbe begründete Ein- 
tragspflichtigkeit und Eintragsfähigkeit der Buchdruckerei- 
betriebe ins Handelsregister mit dem Innungsgesetz nichts zu 
thun hat. Unseren Lesern brauchen wir das kaum mehr des 
längeren auseinander zu setzen, sondern wir können ihnen 
gegenüber uns begnügen, auf die Entscheidungen der sächsi- 
schen Verwaltungs- und Registerbehörden zu verweisen, denen 
doch wohl auch die Wiesbadener Handelskammer die Kenntnis 
des Innungsgesetzes und des Handelsgesetzes sowie ihres gegen- 
seitigen Verhältnisses nicht absprechen wird. Die sächsischen 
Verwaltungsbehörden haben in ihren Entscheidungen über die 
wegen der Zugehörigkeit zu den Buchdrucker-Zwangsinnungen 
eingelegten Berufungen und Beschwerden einerseits das Vor- 
handensein des die Zwangsinnungspflichtigkeit begründenden 
handwerksmässigen Betriebes auch in den grössten Buchdrucke- 
reien anerkannt und anderseits die Eintragspflichtigkeit der 


Buchdruckereien ins Handelsregister, von der z. B. in Leipzig 
fast sämtliche der Zwangsinnung angehörigen Betriebe betroffen 
sind, gänzlich ausser Betracht gelassen, eben weil diese Ein- 
tragspflicht mit dem Innungsgesetz nicht das mindeste zu thun 
hat. Und beim Amtsgericht Leipzig als Registerbehörde ist auf 
Anfrage erklärt worden, dass dieses sich hinsichtlich der Eintrags- 
pflicht und der Eintragsfähigkeit der Buchdruckereien lediglich 
an das Handelsgesetz und an die zu demselben in Sachsen er- 
lassene Ausführungsverordnung halte, welche bestimmt, dass 
alle diejenigen Buchdruckereien als eintragspflichtige Handels- 
gewerbebetriebe zu betrachten sind, die mit mehr als einer 
Handpresse betrieben werden. Auf anderweite Gesetze habe 
es keine Rücksicht zu nehmen und nehme auch keine. Schon 
aus der ebenerwähnten Ausführungsbestimmung ergiebt sich 
das Unhaltbare der Ansicht der Wiesbadener Handelskammer, 
denn nach dieser letzteren würde im Königreiche Sachsen nicht 
eine einzige Druckerei für die Zwangsinnungen übrig bleiben 
und das Innungsgesetz für das Buchdruckgewerbe in diesem 
Teile des Deutschen Reiches völlig unwirksam sein. 

Die Handelskammer stellt aber nicht nur eine irrtümliche 
Ansicht auf, sondern sie sucht die Buchdruckereibesitzer ihres 
Bezirks mittelbar auch zur Anerkennung dieser irrtümlichen 
Ansicht zu zwingen und zwar dadurch, dass sie ihnen für den 
Fall ihres Verbleibens in der Zwangsinnung androht, die 
Löschung ihrer Firmen im Handelsregister zu beantragen. 
Hierin liegt eine Benachteiligung der in Betracht kommenden 
Buchdruckereibesitzer auf jeden Fall, denn es sollen ihnen ent- 
weder die Vorteile des Innungsgesetzes, oder die Vorteile, 
welche das Handelsgesetz gewährt, verkümmert werden, und 
die Kammer überschreitet mit diesem Vorgehen auch insofern 
ihre Befugnisse, als ihr nicht zusteht, die Löschung einer Firma 
im Handelsregister zu veranlassen, die von Gesetzeswegen ins 
Handelsregister gehört. 

Die Handelskammer hat aber, wie man zu sagen pflegt, 
die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Erstens haben sich 
nicht alle in Frage kommenden Buchdruckereibesitzer die Zu- 
mutungen der Kammer gefallen lassen und da die zuständigen 
Amtsgerichte zwar Anträge der Kammer entgegennehmen, ge- 
setzlich unzulässigen Anträgen aber nicht stattgeben werden, 
so fällt das Vorgehen der Kammer, der Zwangsinnung ihre 
Mitglieder zu entziehen, in sich zusammen. Dann hat aber 
auch der Deutsche Buchdrucker-Verein Veranlassung genommen, 
sich seiner Mitglieder im Bezirke der Handelskammer zu Wies- 
baden anzunehmen. Denn das unserer Ansicht nach unberech- 
tigte Vorgehen der Handelskammer hat nicht nur für deren 
Bezirk, sondern für das gesamte Königreich Preussen Interesse 
und Bedeutung und zwar insofern, als das was heute dieser 
Kammer beliebt und von ihr durchgesetzt wird, morgen von 
jeder anderen Handelskammer unternommen werden kann, und 
als der Deutsche Buchdrucker-Verein im Königreich Preussen 
viele Mitglieder hat, die teils in Zwangsinnungen vereinigt sind, 
teils sich die Vorteile derselben noch zu sichern gedenken 
dadurch, dass sie Buchdrucker-Zwangsinnungen bilden. 

Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins bat dem- 
nach das geschilderte Vorgehen der Handelskammer zu Wies- 
baden zum Gegenstand einer Beschwerde beim kgl. preussischen 
Handelsministerium gemacht und zugleich das Ministerium ge- 
beten, an die Handelskammern und Ressortbehörden im König- 
reich Preussen prinzipiell Anweisung dahin zu erlassen, dass 
die Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung und die Eintrags- 
pflichtigkeit in das Handelsregister keinen wechselseitigen 
Einfluss in der Richtung ausübt, dass das Eine das Andere 
ausschliesst. Und da weiter das Handelsministerium jüngst eine 
Verfügung erlassen hat, welche bestimmt, dass in allen Fragen, 
wo es sich um Einbeziehung von Buchdruckereien in die Zwangs- 
innung handelt, erst die zuständige Handelskammer gutachtlich 
befragt werden soll, die Handelskammern aber ihrer ganzen 
Natur nach eine einseitige Stellung zur Frage der Zwangs- 


innungsbildung einnehmen und einnehmen müssen, so hat der 


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Vereinsvorstand dem Handelsministerium auch noch die Bitte 
unterbreitet: An die Ressortbehörden Anweisung dahin ergehen 
zu lassen, in allen Fragen, in denen es sich um die Zugehörig- 
keit von Buchdruckereien zu Zwangsinnungen handelt, nicht 
nur die Handelskammern, sondern wo Gewerberäte oder Ge- 
werbekammern bestehen, auch diese, und wo solche nicht be- 
stehen, diejenigen Vereinigungen, welche die Förderung der 


gewerblichen Interessen des Handwerks verfolgen, gutachtlich 


zu befragen. Der Deutsche Buchdrucker-Verein, welcher sich 
die Förderung der gewerblichen Interessen des Handwerks 
innerhalb des Buchdruckgewerbes ebenfalls zur Aufgabe gestellt 
hat, und in allen Handelskammerbezirken vertreten ist, wird 
gern bereit sein, sich selbst und seine Organe den Behörden 
zur Verfügung zu stellen. 

Hoffentlich haben diese Vorstellungen den Erfolg, dass im 
Königreich Preussen klarere Verhältnisse in Bezug auf die 
Innungsbildung für das Buchdruckgewerbe geschaffen werden. 


% 


Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens. 


H. W., 27. März 1900. 

Der Geschäftsgang ist jetzt nicht so gut, als man wünschen 
möchte. Die Buchdrucker sind im allgemeinen so ziemlich gut 
beschäftigt, bei den lithographischen Geschäftshäusern scheint es 
bescheidentlich zu gehen, im Buchbindergewerbe liegt das Ge- 
schäft still und nur bei den galvanoplastischen und Stereotypie- 
Anstalten sowie bei den Reproduktionshäusern geht es wirklich 
gut. Obwohl sich also im allgemeinen ein stiller Geschäftsgang 
zeigt, ist doch die Zahl der Unbeschäftigten eine niedrige und 
hebt sich gegen diejenige früherer Jahre günstig ab. 

Seit einiger Zeit liefen im Gewerbe Gerüchte über cine wunder- 
volle Maschine um, die bestimmt sein sollte, gebogene Stereo- 
typplatten mit grosser Geschwindigkeit zu giessen, und jetzt 
kündigt die Gesellschaft Machinery Trust, Limited, an, dass die 
Erfindung wirklich vorhanden ist, so dass sie binnen kurzem in 
London zur Schau gestellt werden dürfte, denn die Gesellschaft 
‚hat für dieselbe eine Agentur übernommen. Der Maschine, welche 
den Namen „Autoplate“ führt, werden ausserordentliche Lei- 
stungen und Eigenschaften zugeschrieben, und prüft man diese 
so weit dies möglich, so scheint sich zu ergeben, dass wir es in 
der neuen Erfindung mit einer Maschine zu thun haben, die in 
dem besonderen Wirkungskreise, für den sie bestimmt ist, eine 
fast ebenso grosse Aufregung und Veränderung hervorbringen wird, 
als dies durch die Einführung der Linotype in deren Wirkungs- 
kreise der Fall war. Die Maschine ist amerikanischen Ursprungs 
und bestimmt, die Raschheit der Herstellung von Platten für den 
Zeitungsdruck zu befördern; ihre Wirkungsweise ist eine durchaus 
automatische. An dem einen Ende der Maschine werden die Papier- 
matrizenbogen eingeführt, und dieselbe Form kann, wenn nötig, 
immer und immer wieder vervielfältigt oder auch nur einmal be- 
nützt werden. Wenn der Matrizenbogen seine richtige Lage ein- 
genommen hat, kommt die Form herab und es wird dann heisses 
Metall unter Druck einfliessen gelassen. In einem Moment ist die 
Platte fertig und wird weiter geführt, um bearbeitet zu werden, 
und es folgt dann sofort der Guss der nächsten Platte. Die ge- 
gossene Platte geht dann zwischen Messern hindurch, welche ihre 
Seitenflächen bearbeiten, hierauf wird sie halb herumgedreht und 
an den Enden zugerichtet und schliesslich verlässt sie die Maschine 
als eine vollendete Stereotypplatte, die sofort auf den Cylindern 
der Zeitungsdruckmaschinen befestigt werden kann. Erforderlich 
ist ein sehr grosser Behälter von geschmolzenem Metall, das 
stundenlang vorher in einem entsprechenden Hitzegrad erhalten 
werden muss, damit der für so viele grosse Platten erforderliche 
grosse Bedarf von flüssigem Metall gedeckt werden kann. Die 
Maschine selbst ist etwa zwölf Fuss lang und sieben Fuss hoch. 
So viel jetzt über die wichtigeren Einzelheiten. Im Interesse der 
Zeitungsdrucker liegt es nun, sich hauptsächlich über zwei Punkte 
zu vergewissern, nämlich erstens, inwieweit die Maschine die 
Kosten der Herstellung von Platten in grösseren Quantitäten ver- 
ringert, und zweitens, um wieviel sie die Zeit zwischen dem 
Schliessen der Form und dem Ingangsetzen der Presse abkürzt. 
Nach beiden Richtungen hin wird der Maschine Ausserordentliches 
zugeschrieben, und da den Zeitungsdruckern natürlicherweise alles 


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gelegen kommt, was darauf abzielt, die Produktion zu beschleunigen, 
so ist es kein Wunder, dass über die „Autoplate“ jetzt sehr viel 
in diesen Kreisen gesprochen wird. 

Da gegenwärtig, veranlasst durch den natürlichen Verlauf der 
Dinge, grosse Nachfrage nach Tapeten ist, so wird die Auf- 
merksamkeit auf die Wirkung des Monopols gelenkt, das in der 
Fabrikation dieses Gegenstandes besteht. Am Schlusse des ver- 
gangenen Jahres ist eine Vereinigung englischer Tapetenfabrikanten 
gebildet worden, die eventuell alle Fabrikanten des Landes um- 
fassen sollte, mit alleiniger Ausnahme von zwei oder drei Lon- 
doner Häusern. Das in dieser Vereinigung vertretene Gesamt- 
kapital beläuft sich auf über 6000000 Pf. St. Die billigeren 
Tapetensorten sind nun bereits um 25%, erhöht worden und es 
wird sicher erwartet, dass die Preise im allgemeinen steigen werden 
und zwar nicht nur wegen der Manipulationen dieses Trusts, son- 
dern auch weil es schwer ist und bleibt, Papierc aller Art zu den 
alten Preissätzen zu erhalten. Der ausländischen Konkurrenz ist 
durch ein Arrangement mit den Händlern begegnet worden, die 
sich auf zehn Jahre hinaus kontraktlich verpflichtet haben. 

Am 16. März starb im Alter von 79 Jahren Herr Raphael 
Tuck, der Gründer der Firma Raphael Tuck & Sons mit Nieder- 
lassungen in London und an anderen Orten. Der Name des Ver- 
storbenen ist untrennbar verbunden mit der ungeheuren Ent- 
wickelung, welche die Weihnachtskartenindustrie genommen hat, 
in welcher die Firma noch immer eine der hervorragendsten 
Stellungen einnimmt. Im vergangenen Jahre eröffnete Herr 
Raphael Tuck noch persönlich das prächtige neue Geschäftsgebäude, 
das für die Firma und ihre Zwecke in London besonders erbaut 
worden war. 

Die Papierpreise zeigen bis jetzt noch immer keine Neigung, 
wieder herabzugehen. Ihre Erhöhung hat sich hauptsächlich im 
Zeitungsgewerbe fühlbar gemacht und da sie zu einer Zeit eintrat, 
als die Zeitungen vielfache Ausgaben mit erhöhter Auflage ver- 
anstalteten, so ist die Sache für die Zeitungsverleger eine sehr 
ernste geworden. Die Papiere für Werk-, Kunst- und Accidenz- 
druck sind nur wenig berührt worden, obwohl sich die Händler 
bemühen, die Preise so viel als möglich zu schrauben. Die Ur- 
sache von dem allen liegt darin, dass nicht genügend Rohmaterialien, 
namentlich Holzstoff, produziert werden und diese infolgedessen 
selten geworden sind. Die Dürre, welche in den Holzstoff produ- 
zierenden Ländern — Kanada, die Vereinigten Staaten und Skan- 
dinavien — herrschte, und der Mangel an Holz hat hierzu vor- 
nehmlich mit beigetragen, und dies umsomehr, als die Nachfrage 
nicht auf ein Land beschränkt ist und der Bedarf an Papier be- 
ständig zunimmt. 

Sogar die gewöhnlicheren Sorten von Packpapieren sollen 
jetzt mehr kosten, denn eine am 13. Februar stattgehabte Ver- 
sammlung von Fabrikanten hat bestimmt, dass die braunen Papiere 
um 1 Pf. St. pro Tonne im Preise erhöht werden sollen. 

Der folgende Auszug aus unseren Handelsamtsberichten giebt 
eine Vorstellung von den Papierquantitäten, die im Monat 
Februar in den britischen Inseln eingeführt beziehentlich aus 
denselben ausgeführt wurden. Eingeführt wurden an un- 
bedruckten Papieren in Zentnern aus Schweden 63463, Norwegen 
67650, Deutschland 29249, Holland 47264, Belgien 19773, Ver- 
einigte Staaten von Nordamerika 29781, aus anderen Ländern 
24142, zusammen 281 322 Zentner; an bedruckten Papieren wurden 
eingeführt von Deutschland 2673, Holland 2166, Belgien 2404, 
Frankreich 850, Vereinigte Staaten 1390, von anderen Ländern 305, 
Stroh- und Holzpappen 188692, Gesamteinfuhr 479832 Zentner. 
— Die Ausfuhr an Schreib- und Druckpapieren und Kouverts 
betrug in derselben Periode im Ganzen 48744 Zentner und ging 
nach Frankreich, den Vereinigten Staaten, Kanada und anderen 
britischen Besitzungen. 

Die in den britischen Inseln betriebene Kouvertfabrikation 
ist ein sehr bedeutender Zweig der Stationeriewarenfabrikation 
geworden und dies hat veranlasst, dass den in diesem Fabrikations- 
zweige verwendeten Maschinen Aufmerksamkeit geschenkt wird. 
Nimmt man als Grundlage die Herstellungskosten von 100000 Kou- 
verts, so erfordern diese letzteren zu ihrer Fertigstellung jetzt 
19 verschiedene Verrichtungen, während früher nur vier nötig 
waren. Vor vierzig Jahren waren zur Herstellung von 100000 
Kouverts 434 Stunden erforderlich. Jetzt hingegen werden sie in 
31 Stunden und 33 Minuten hergestellt, und trotzdem dass die 
Löhne heute höher sind, betragen die Arbeitskosten jetzt 17 Schilling, 
während sie früher sich auf 91 Schilling beliefen. 


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Vereinsleben. 


-- Berlin, 8. April. Der Gehilfen- Ausschuss des Bundes 
der Berliner Buchdruckereibesitzer hat sich in folgender 
Weise konstituiert: Hugo Michaelis, Vorsitzender, Franz Jaensch, 
stellv. Vorsitzender, Bernhard Spittel, Schriftführer, Otto Müler, 
stellv. Schriftführer. — Die nächste ordentliche Bundesversamm- 
lung findet am Mittwoch, den 25. April, abends 7¾ Uhr im 
Vereinshause statt; im Anschluss an dieselbe wird um 9 Uhr in 
einer ausserordentlichen Versammlung die Beratung der Neben- 
Satzungen für das Schiedsgericht und die Unterstützungskasse des 
Bundes vorgenommen werden. 

* Leipzig. Am 6. April fand in der Buchdrucker-Lehranstalt 
die Entlassung der Buchdruckerlehrlinge in der hergebrachten feier- 
lichen Weise statt. Zur Entlassung gelangten insgesamt 105 Schü- 
ler, von diesen werden 25 (12 Setzer und 13 Drucker) noch einen 
einjährigen Kursus an der Königlichen Kunstakademie auf Kosten 
der Innung absolvieren. Mit Prämien wurden 46 Schüler bedacht. 
Schliesslich wurde noch das Ergebnis eines Preisausschreibens für 
Angehörige der ersten Setzerklasse bekannt gegeben. Von den 
eingegangenen 17 Accidenzentwürfen wurden durch die Preisrichter 
(Herren Direktor Brückner, Böhme und Schwarz) die Arbeiten der 
Schüler Volkmann, Jahn und Pfister der Preise und die Arbeit 
Bernhardt's einer lobenden Erwähnung für würdig befunden. 

* Leipzig. Am Montag, 9. April fand im Saale des Deutschen 
DBuchhändlerhauses eine vom Vorstand der Innung Leipziger Buch- 
druckereibesitzer (Zwangsinnung) berufene und vom Innungsvor- 
sitzenden Herrn Johs. Baensch-Drugulin geleitete, von etwa 1000 
Personen besuchte Versammlung der bei den Innungsmitgliedern 
beschäftigten Gehilfen behufs Wahl des auf Grund von $ 95 der 
Reichs-Gewerbe-Ordnung in Verbindung mit $ 42 des Innungs- 
statuts zu errichtenden Gehilfen- Ausschusses statt. Aus der 
durch Zuruf vorgenommenen Wahl gingen hervor als Mitglieder 
die Herren: Otto Riedel, Fr. Zschauer, Karl Engelbrecht, Wilhelm 
Fuchs, Georg Kretzschmar; als Stellvertreter die Herren: Karl 
Möbius, Georg Löblich, Paul Hähnert, Karl Zeymer, Max Rossel. 


$ 


Sprechsaal. 


| Berlin. Am 31. März ist hier der Verlagsbuchhändler Herr 
Dr. Paul Parey im Alter von 60 Jahren gestorben, der sich 
namentlich um den Börsenverein der Deutschen Buchhändler als 
dessen früherer zweiter bez. erster Vorsteher Verdienste erworben 
hat. Parey war am 23. März 1840 geboren und begründete 1869 
seine Selbständigkeit, indem er als Mitinhaber in die Verlags- 
buchhandlung Wiegandt & Hempel in Berlin eintrat. 1873 wurde 
die Firma in Wiegandt, Hempel & Parey umgeändert und 1881, 
nachdem sie 1877 in den alleinigen Besitz Parey’s übergegangen 
war, in Paul Parey. Der Verstorbene pflegte namentlich den 
Gartenbau, die Landwirtschaft und die Forstwissenschaft und ver- 
stand seinem Geschäft einen grossartigen Aufschwung zu geben. 
Seine Verdienste um die Landwirtschafts- Wissenschaft veranlassten 
die Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg, ihn bei Gelegenheit 
seines 25jährigen Geschäftsjubiläums zum Dr. phil. honoris causa 
zu ernennen. Auch war Parey Inhaber des Eisernen Kreuzes. 

Sch. Berlin. Am 1. April feierte der Hilfsfaktor in der Kaiser]. 
Reichsdruckerei, Herr Gustav hinen, sein B0jähriges Berufs- 
jubiläum. Derselbe trat am 1. April 1850 seine Lehrzeit in der 
Buchdruckerei von Adolph Müller in Brandenburg a. H. an, nach 
deren Beendigung er in der Buchdruckerei von E. Baensch in 
Magdeburg, später in Stettin, Stralsund, Danzig und Berlin kon- 
ditionierte, seit 1880 fand er dauernde Stellung in der Kaiserl. 
Reichsdruckerei, wo er vom einfachen Setzer bis zu seiner jetzigen 
Stellung hinaufrückte. Die zahlreichen und wertvollen Jubiläums- 
gaben, Adressen und Telegramme zeugten von der allgemeinen 
Beliebtheit, deren sich der Jubilar überall erfreut; möge es ihm, 
der sich noch in seinem Alter der vollen Mannesfrische und Kraft 
erfreut, vergönnt sein, seine jetzige Stellung noch recht lange Zeit 
auszufüllen, und ihm später ein ruhiges Alter beschieden sein! 

§ Dresden. Am 1. April feierten die Mitglieder der Königl. 
Hofbuchdruckerei von C. C. Meinhold & Söhne das fünfzigjährige 
Geschäfts- und Berufsjubiläum des Maschinenmeisters Herrn 
Alexander Krempel im Saale des Stephanienhofes. Eingeleitet 
wurde die Feier durch einen Prolog, gesprochen von Fräulein 


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Dolze, woran sich die Übergabe des Festgeschenkes der Gehilfen- 
schaft reihte. Alsdann gab Herr Faktor Liebe einen Rückblick 
über die Thätigkeit des Gefeierten, worauf der Prinzipal. Herr 
W. Meinhold, unter wohlwollenden und anerkennenden Worten ein 
wertvolles Geschenk überreichte. Auch die verwandten Berufs- 
zweige, die Lithographen und Steindrucker des Geschäfts, ehrten 
den Jubilar durch Uberreichung eines sinnigen (Geschenk: unter 
kerniger Ansprache des Herrn Oberlithographen Schluckwerder. 
Weiter erschien eine Deputation des Dresdner Buchdrucker-Vereins, 
um ein hübsch ausgeführtes Diplom in Prachtrahmen zu über- 
reichen. Auch seitens des Deutschen Buchdrucker-Vereins hatte 
man des braven Arbeiters gedacht und im Auftrage von dessen 
Vorstand erschien Herr Buchdruckereibesitzer Oskar Siegel, um 
in markigen Worten dem Ausdruck zu verleihen, was das über- 
reichte kunstvolle Diplom besagt; letzterem war noch ein beson- 
deres Ehrengeschenk hinzugefügt. Verschiedene Freunde und 
Kollegen sandten telegraphisch ihre Glückwünsche. Unter Gesang, 
einigen auf das Fest bezüglichen Liedern und verschiedenen an- 
deren Darbietungen endete die ernste Feier, um dem anderen Teile, 
dem geselligen, sein Recht werden zu lassen. Es wurden noch 
mancherlei Toaste im Laufe des Abends ausgebracht, welche alle 
in dem Wunsche auf das fernere Wohlbefinden des Jubilars aus- 
klangen, und erst in später Stunde fand diese hübsche Feier ihren 
Abschluss, 

o. Hamburg. Am Sonntag, 1. April, feierte Herr Buchdruckerei- 
besitzer E. A. Christians sein 25jähriges Geschäftsjubiläum, 
verbunden mit dem 160jährigen Bestchen der Druckerei. 
Aus diesem Anlasse hatten sich schon in früher Morgenstunde in 
dem in der Beneckestrasse 16 belegenen Hause des Jubilars Ver- 
treter von Vereinen, sowie das Personal der Firma, Freunde und 
Bekannte des Jubilars in grosser Anzahl eingefunden. Prächtige 
Blumenspenden und sonstige Angebinde liefen im Laufe des Vor- 
mittags ein, und stundenlang wurde das Haus von Gratulanten 
nicht leer, die zum Theil durch immer neue Spenden ihre Achtung 
und Verehrung zum Ausdruck brachten. — Am Abend hatte Herr 
Christians seine Mitarbeiter und Freunde zu einem Festessen und 
Ball im Konzerthaus Hamburg (früher Gebr. Ludwig) eingeladen. 
Speisen und Getränke mundeten aufs vortrefflichste, Reden und 
Toaste launigen und ernsten Inhalts wechselten in zahlreicher 
Reihenfolge ab und der Tanz hielt die Theilnehmer bis zum frühen 
Morgen zusammen. — Auch in der Ferne hatte man in herzlicher 
Weise des Jubilars gedacht, und zahlreiche Depeschen und Glück- 
wünsche trafen im Laufe des Tages ein. Der Deutsche Buch- 
drucker-Verein in Leipzig übersandte ein kostbares Diplom. Meh- 
rere Angestellte der Firma wurden durch wertvolle Geschenke aus- 
gezeichnet. 

L. Leipzig. Am Freitag, den 6. April, veranstaltete der Leip- 
ziger Buchdrucker-Verein zu Ehren der 50jährigen Be- 
rufsjubiläen der Herren Wilhelm Siegert und Wilhelm Gasch in 
der Bauerschen Brauerei einen Kommers, welcher einen sehr 
schönen Verlauf nahm. Bei Eröffnung desselben wurden die Jubi- 
lare und die zahlreich Erschienenen durch eine Ansprache vom 
Vorsitzenden begrüsst und die Verdienste der Jubilare um den 
Verein und um das Kassenwesen hervorgehoben; insbesondere 
wurde erwähnt, dass Herr Siegert bereits 29 Jahre dem Kassen- 
vorstande der Zweiten Kasse angehört. Alsdann fanden sich ver- 
schiedene Redner veranlasst, den Jubilaren ihre Anerkennung zu 
zollen, wobei auch, wie es bei derartigen Anlässen Gebrauch ist, 
vom Verein ein Angebinde überreicht wurde. Die Zwischenpausen 
wurden durch Musik und gediegene Gesänge des (iesangvereins 
Typographia in angenehmer Weise ausgefüllt. Die Festlichkeit war 
als eine recht gelungene zu bezeichnen und wird sowohl den Jubi- 
laren, als auch den Teilnehmern in freundlicher Erinnerung blei- 
ben. — Von anderer Seite wird ues berichtet, dass das Jubiläum 
des Herrn Siegert auch im Tauchnitz'schen Geschäfte mit grosser 
Herzlichkeit begangen wurde. Hier erschienen auch als Gratu- 
lanten Herr Buchdruckereibesitzer Theodor Naumann, der dem 
Jubilar namens des Deutschen Buchdrucker-Vereins ein prächtiges 
Diplom überreichte, und mit Herrn Buchdruckereibesitzer Adolf 
Frankenstein an der Spitze eine Deputation der Gesellschaft Typo- 
graphia, welche deren Glückwünsche überbrachte. — Das Personal 
der Buchdruckerei B. Tauchnitz veranstaltete zu Ehren seines Jubi- 
lars in der Thieme'schen Brauerei einen Kommers mit Familien- 
angehörigen, welcher in schönster Weise verlief. 

+ Leipzig. Eine Feuersbrunst, die am 7. April, Abends 
nach 7 Uhr im Hintergebäude des Herrn Buchdruckereibesitzer 
Curitz gehörigen Hauses Nr. 11 der Glockenstrasse, in dem sich 


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die Barth'sche Druckerei (Gutenbergdruckerei) mit befindet, aus- 
brach, hat auch Angehörige des Buchdruckgewerbes schwer be- 
troffen. Das Feuer brach im Keller des Grundstücks aus, wo ein 
Lehrling einer im ersten Stockwerk befindlichen Celluloidwaren- 
fabrik mit dem Aufschichten leerer Kisten beauftragt war. Hier- 
bei ist durch einen unglücklichen Zufall die Petroleumlampe, die 
am Thürpfosten der Kellerthür hing, herabgefallen und zerbrochen, 
das brennende Petroleum hat umherliegende Holzwolle und Celluloid- 
abfälle ergriffen und das Feuer hat sich alsdann mit so rasender 
Schnelligkeit nach oben verbreitet, dass, obwohl die Feuerwehr als- 
bald zur Stelle war, das Gebäude grossenteils ausbrannte und acht 
Personen sich nicht mehr zu retten vermochten. Sie sind jedenfalls 
in den mit Mächtigkeit auftretenden giftigen Dämpfen erstickt und 
erst dann teilweise vom Feuer ergriffen worden. Unter den auf 
so furchtbare Weise plötzlich ums Leben Gekommenen, 4 Erwach- 
sene und 4 Kinder, befindet sich auch der Buchdruckereibesitzer 
Herr Emil Barth und dessen beide Söhne Werner (10 Jahre) und 
Fritz (7 Jahre), die gekommen waren, um den Vater aus dem Ge- 
schäft abzuholen, ferner aus der Barth’schen Druckerei der Buch- 
halter Alfred Faber und die Kontoristin Martha Elitzsch. Sie sind 
betäubt niedergesunken, bevor sie den Ausgang aus dem Kontor 
erreichen konnten. Der im 3. Stock wohnende Hausmann und 
Feuermann hat sich durch einen Sprung aus dem Fenster auf ein 
benachbartes Dach zu retten versucht, hat sich dabei aber schwer 
verletzt. Das schreckliche Unglück erweckt in der ganzen Stadt 
und in allen Berufskreisen lebhafteste Teilnahme. 

As, Leipzig. Die Typographische Gesellschaft hatte vor 
kurzem ein Preisausschreiben für ihre Mitglieder erlassen und 
zwar handelte es sich dabei um eine Revision der im Jahre 1880 
von ihr geschaffenen Titelregeln unter Berücksichtigung der in 
den verflossenen 20 Jahren gemachten Fortschritte und der ver- 
änderten Geschmacksrichtung. Als Text war der des früheren 
Kommissionstitels gewählt. Es erfolgten 36 Einsendungen. Das 
Preisrichterkollegium bestand aus den Herren Prof. M. Honegger, 
Th. Naumann, A. Merz, C. Gerke, G. R. Rost, R. Züberth und 
H. Schwarz. Dasselbe hat die 36 Titel eingehend geprüft und 
die Arbeiten der Herren Fr. Bauer, E. Wetzig, J. Trub und 
E. Rauschenbach für die vorliegenden besten Lösungen der ge- 
stellten Aufgabe erklärt. Es wird Aufgabe einer noch zu wählen- 
den Titelkommission sein, auf Grund des früheren und jetzigen 
Unterlagenmaterials sowie an der Hand des kritischen Gutachtens 
der Preisrichter eine eingehende Verarbeitung der Titelfrage vor- 
zunehmen und ist vorauszusetzen, dass aus dieser Sammel-Arbeit 
allgemein gültige und praktische Grundsätze für die Titelbehand- 
lung wieder hervorgehen werden. 

Posen. Die Merzbach’sche Buchdruckerei, in deren Ver- 
lage auch das „Posener Tageblatt“ erscheint, hatte am Sonntag, 
den 1. April, einen Fest- und Ehrentag. Es galt der Feier der 
vor 50 Jahren erfolgten Gründung des Geschäfts. Das Ge- 
schäftshaus war im Innern und Aussern festlich dekoriert und in 
dem für die Feierlichkeit bestimmten grossen und auf das schönste 
geschmückten Raume hatten sich zur Teilnahme an derselben zahl- 
reiche Ehrengäste aus den höchsten amtlichen und gesellschaftlichen 
Kreisen der Stadt, ferner das gesamte Geschäftspersonal, die In- 
haber der Firma, die hochbetagte Witwe des Gründers des Ge- 
schäfts, Frau C. Merzbach, und der derzeitige Leiter Herr Buch- 
druckereibesitzer Bruno Merzbach, sowie einige Familienangehörige 
eingefunden. Die Feier wurde mit dem vom Sängerchor des 
Personals weihevoll vorgetragenen „Das ist der Tag des Herrn“ 
eröffnet, worauf Herr Merzbach eine längere Ansprache hielt, in 
der er eine interessante Übersicht über die Entwickelung des im 
bescheidensten Massstabe begründeten, heute aber 150 Personen 
beschäftigenden Geschäfte gab und allen Förderern dieser Ent- 
wickelung herzlichen Dank aussprach. Redner schloss mit einem 
lebhaft aufgenommenen Hoch auf den Kaiser und König. Darauf 
feierte namens der Angestellten der Firma Herr Schriftsetzer 
Goldschmidt in längerer Ansprache den verstorbenen Gründer des 
Geschäfts und dessen jetzige Inhaber und überreichte als Ehren- 
gabe des technischen Personals ein künstlerisches Gebilde, das den 
Gründer der Firma darstellt, zugleich die Glückwünsche seiner 
Auftraggeber überbringend. Die Glückwünsche der Redaktion, 
Expedition und des Kontorpersonals brachte Herr Redakteur 
Flammer zum Ausdruck und überreichte zugleich ein künstlerisch 
ausgestattetes Album mit den Photographien der Redakteure, Mit- 
arbeiter, Geschäftsführer und Kontoristen. Der Arbeiter- Ausschuss 
der Merzbach’schen Buchdruckerei, die Ortskrankenkasse Nr. 2 für 
Buchdrucker, Lithographen und Steindrucker zu Posen, der Vor- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


153 


stand des Ortsvereins Posen des Verbandes Deutscher Buchdrucker 
und die Vereinigung polnischer Buchdrucker zu Posen liessen durch 
Vertreter und Deputationen sehr herzlich gehaltene Adressen über- 
reichen, der Senefelderklub beglückwünschte die Firma durch eine 
Deputation und Vertreter von Firmen, mit denen das Haus Merz- 
bach in Geschäftsverbindung steht, überbrachten Glückwünsche 
und Jubiläumsgaben. Der Deutsche Buchdrucker-Verein und dessen 
Kreis VII (Sachsen) hatten Glückwunsch-Telegramme gesandt. Herr 
Merzbach dankte allen Glückwünschenden herzlich und teilte mit, 
dass die Firma aus Anlass des Jubiläums der Haus-Unterstützungs- 
kasse 3000 oA. spende, um sie zu einer Krankenzuschusskasse zu 
erweitern. Gehilfen, welche 10 bez. 20 Jahre und darüber thätig 
sind, sollen fortan besonders ausgezeichnet werden, ebenso die 
Arbeiter. Den Lehrlingen wird die Lehrzeit fortan um ein halbes 
Jahr gekürzt und das Kostgeld erhöht. Mädchen, welche ununter- 
brochen 3 oder 5 Jahre bei der Firma thätig sind, erhalten Prä- 
mien; wenn sie bis zu ihrer Verheiratung im Geschäft bleiben, 
Beihilfen zu ihrer Aussteuer. Um diesen Bestimmungen sofort 
praktischen Ausdruck zu verleihen, wurden bereits am Jubiläums- 
tage alle über 10 Jahre im Geschäft thätigen Arbeitnehmer mit 
entsprechenden Geldprämien bedacht. Zum Schluss seiner An- 
sprache überreichte Herr Merzbach der Expedientin Ida Lobstein, 
die auf eine zehnjährige ununterbrochene Thätigkeit im Geschäft 
zurückblickt, als besondere Auszeichnung eine goldene, das Mono- 
gramm der Firma tragende, mit entsprechender Widmung ver- 
sehene Brosche. Herr Goldschmidt nahm dann nochmals das Wort, 
um der Firma namens der Angestellten für die hochherzigen Gaben 
zu danken, worauf der Sängerchor die Feier mit der Beethoven- 
schen Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, abschloss. 
Am Abend hatte Herr Merzbach die Mitglieder der Redaktion 
und Expedition und die technischen Leiter in Mylius’ Hötel zu 
einem Abendessen um sich versammelt, das, gewürzt durch ernste 
und launige Reden, einen überaus herzlichen Verlauf nahm. Eine 
grössere Feier für die Angestellten der Firma ist mit Rücksicht 
auf die Fastenzeit bis nach Ostern verschoben worden. 

+ Aus Thüringen. Der Thüringer Zeitungsverleger-Verein 
hielt am 11. März eine gut besuchte Versammlung im Hötel From- 
mater in Gera ab. Aus den Verhandlungen derselben ist das 
Folgende zu erwähnen. Der Verein hatte sich seinerzeit in An- 
gelegenheiten des Post-Zeitungstarifs petitionsweise an den Reichs- 
tag gewandt; darauf wurde ihm seitens des Reichstagsbüreaus die 
Erledigung dieser Petition durch die Beschlüsse des Reichstags 
angezeigt. Vom Mitteldeutschen Zeitungsverleger-Verein war an 
den Thüringer Zeitungsverleger-Verein die Anregung gerichtet 
worden, in einen Austausch der Vereinsschriften einzutreten. Man 
versprach sich zwar von einem solchen Austausch keine grossen 
Erfolge, da die Interessen der beiden Vereine doch nicht so ganz 
gleichartige seien, indessen beschloss man doch, auf die Anregung 
insbesondere in Rücksicht auf die anzustrebende möglichste Gleich- 


mässigkeit in den zuzugestehenden Rabattsätzen einzugehen. Im 


übrigen wurde die Meinung ausgesprochen, dass für die Zwecke 
des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins die „Zeitschrift für Deutsch- 
lands Buchdrucker“ und der durch dieselbe ermöglichte Meinungs- 
austausch genüge. Weiter kamen die auf allen Gebieten eingetretenen 
und auch für den Buchdruckereibesitzer und Zeitungsverleger be- 
deutsamen Preiserhöhungen zur Sprache, und es wurde namentlich 
von Herrn Kaltenbach-Eisenberg nachdrücklich betont, dass die 
eingetretene Erhöhung der Papierpreise sowie die Steigerung der 
sonstigen Ausgaben im Buchdruckereibetriebe dringend darauf hin- 
wiesen, auf eine Steigerung der Erträgnisse aus den Inseraten 
bedacht zu sein, und zwar in erster Linie dadurch, dass man die 
Rabattsätze in den engsten Grenzen halte. Die Anwesenden er- 
kannten das Zutreffende dieser Ausführungen durchaus an, und es 
wurde sodann beschlossen, den gegebenen Anregungen entsprechend 
zu handeln. Schliesslich wurde noch ein Meinungsaustausch über 
die landläufigen Schleuder-Anzeigenangebote gepflogen und von 
mehreren Teilnehmern eine Reihe solcher Angebote zur Kenntnis 
der Versammlung gebracht. Dieselbe war einstimmig der Ansicht, 
dass derartige Angebote im Interesse der Presse einmütig zurück- 
gewiesen werden müssten, und die Versammlungsteilnehmer werden 
sicher nach dieser Ansicht auch handeln. Nach Erledigung einiger 
vertraulicher Angelegenheiten wurde die Versammlung sodann ge- 
schlossen. 

+ Aus Schlesien. Mit einem höchst verlockenden Angebot 
beglückt Hermann Hillger's Verlag in Berlin die deutsche Zei- 
tungspresse. Die Firma hat ein grösseres Werk von Professor 
Kürschner, ein Lexikon des deutschen Rechts, in Vorbereitung 


154 


und möchte dafür auf recht billige Weise in der Presse agitieren. 
Sie bietet also den Verlegern das Werk zum Ordinärpreise von 
48 o und 30 Artikel über Gegenstände aus den Reichsgesetzen 
an und verlangt dafür als Gegenleistung die Aufnahme von 40 
Anzeigen, die nach Abzug von 331, Prozent Rabatt 427 œ kosten 
würden, sowie ferner die Aufnahme von 10 Reklamenotizen, deren 
Umfang nicht angegeben ist, für die aber nach den buchhändle- 
rischen Gepflogenheiten eine ansehnliche Grösse angenommen wer- 
den kann. Nun haben die juristischen Artikel etwas Verführerisches 
an sich und Hilger schätzt sie denn auch mit 5—10 o% pro Stück 
ein. Aber derartige Artikel werden heutzutage selır zahlreich für 
1—3 AM. angeboten und das ganze Geschäft, das Hillger anbietet, 
gestaltet sich somit zu einem solchen, bei dem lediglich der An- 
zeigenauftraggeber einen Vorteil zu erlangen gedenkt, Ob auf 
dieses glänzende Angebot wohl viele Verleger eingehen werden? 

$ Weimar. Wie in der vorigen Nummer bereits kurz mitgeteilt 
worden, ist am 1. April der hiesige Hofbuchdruckereibesitzer und 
Verlagsbuchhändler Herr Hermann Böhlau nach langen schweren 
Leiden gestorben, nachdem er bereits 1895 sein Geschäft an die 
beiden jetzigen Besitzer Herren Albert Hartung und Gerhardt 
Demmering abgetreten hatte, und am 3. April ist er unter all- 
gemeinster Beteiligung zu seiner letzten Ruhestätte gebracht wor- 
den. Uber den Lebensgang des Verstorbenen sei heute noch folgen- 
des mitgeteilt. Hermann Böhlau war der Sohn eines Juweliers 
in Halle, wo er am 7. September 1826 geboren wurde, und kam 
bereits im Jahre 1850 nach Weimar. Hier brachte er nicht nur 
seinen Verlag, dessen Schwerpunkt die grossen Ausgaben von 
Luther und Goethe bilden, sowie seine Druckerei, die hervorragend 
in wissenschaftlichen Arbeiten thätig ist, zu grosser Bedeutung, 
sondern er nahm in jüngeren Jahren auch lebhaften Anteil an 
dem kommunalen und Vereinsieben Weimars und namentlich an 
der Thätigkeit der Goethe- und Shakespeare-Gesellschaft, wofür 
er u.a. vom Grossherzog Karl Alexander mit dem Ritterkreuz 
erster Klasse des Hausordens der Wachsamkeit oder vom weissen 
Falken ausgezeichnet wurde. Das besondere Bestreben und der 
schöne Ehrgeiz des Verstorbenen war es aber namentlich, die 
Druckerei in jeder Hinsicht zu einer mustergültigen auszugestal- 
ten, wie man sie sonst nur in den Grossstädten Deutschlands an- 
trifft, und zwar nicht bloss mustergültig durch die Einführung 
und Benutzung aller technischen Erfindungen der Neuzeit, sondern 
ebenso schr auch durch die von ihm dem Personal gewährten 
Erleichterungen und die mannigfache Fürsorge, welche er seinen 
Mitarbeitern in jeder Hinsicht zu teil werden liess. Schmerzlich 
bewegt waren sie deshalb alle, als am 1. Juli 1895 Herr Böhlau 
sich von seinem Geschäft zurückzog, und tief bewegt standen sie 
auch an seiner Gruft, um ihm den letzten Dank und das letzte 
Lebewohl in die Ewigkeit nachzurufen. 


4 


Kleine Mitteilungen. 


Preis ausschreiben. Das im Herbst vergangenen Jahres von 
Verlag und Redaktion von „Boll’s musikalischer Haus- und 
Familien-Kalender“ erlassene Preis-Ausschreiben auf ein Ge- 
dicht und eine Komposition zu Ehren Gutenbergs und der 
Buchdruckerkunst hat in seinem ersten Teile insofern seine Er- 


ledigung gefunden, als von den Preisrichtern — Herrn Josef Lauf 


und der Redaktion des Kalenders — das Gedicht von H. Grabe 
(Stade) mit dem ersten Preis, das von Frl. Johanna Schneider (Hof) 
mit dem zweiten Preis ausgezeichnet sind. Bewerbern um die 
Komposition, der eines dieser beiden Gedichte als Text zu Grunde 
liegen muss, stehen Abzüge der Gedichte nebst den Konkurrenz- 
Bedingungen seitens der Verlagsbuchhandlung zur Verfügung. 

Schriftgiesserei-Neuheiten. Die Aktiengesellschaft für 
Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach be- 
mustert neue Schriftgarnituren unter den Namen „Libelle“, „Sirius“ 
und „Saturn“ im Antiquacharakter und unter den Namen „Schöffer- 
Gotisch“ und „Nero“ im gotischen Charakter, die sich als be- 
achtenswerte Bereicherungen des Accidenz- und Titelschriften- 
materials erweisen, da sie vielfacher wirkungsvoller Verwendung 
fähig sind. — Die Schriftgiesserei Genzsch & Heyse in 
Hamburg hat ein fein ausgestattetes Probenheft ihrer neuesten 
Schriften und Ornamente herausgegeben, dessen Inhalt demjenigen 
des in Nr. 5 besprochenen Probenheftes der Schriftgiesserei 
E. J. Genzsch in München entspricht und gleich interessant und 
beachtenswert ist. 


Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


Nr. 15 


Gutenberg-Postkarten in hübscher, einfarbiger Ausführung liegen 
uns von der Firma Graphische Verlags-Anstalt, P. Gold- 
schmidt, in Halle a. S. vor. Als charakteristischen Hauptschmuck 
zeigt die eine Gutenberg nach dem v. Heuss’schen Kolossalgemälde 
in der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M., die zweite giebt ein 
Brustbild Gutenbergs von einem ungenannten Künstler und die 
dritte zeigt Gutenberg, wie ihn Thorwaldsen in der Statue des 
Mainzer Denkmals und in dessen beiden Reliefs dargestellt hat. 
Die Karten, von denen 6 Stück für 50 Pf. postfrei versandt werden, 
empfehlen sich zu den bevorstehenden Festlichkeiten von selber. 


2 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Enrique Brandt, Litho- 
graphische Anstalt, Buch- und Steindruckerei, Kunst- und Papier- 
handlung in Hamburg hat ihre Geschäftslokale nach Hohe 
Bleichen 22 verlegt. — Die Firma Schell’sche Buchruckerei, Krämer 
& Schell in Heilbronn, wurde geändert in Schell'sche Buch- 
druckerei Viktor Krämer. 

Aktiengesellschaften. Die Aktiengesellschaft „Danziger All- 
gemeine Zeitung“ in Danzig hat beschlossen, ihr Grundkapital 
durch Ausgabe von 50 neuen Aktien zu 200 o% um 10000 A. zu 
erhöhen. — Die „Deutsche Tageszeitung“, Druckerei und Ver- 
lag, Aktiengesellschaft in Berlin, erzielte im letzten Geschäftsjahr 
einen Reingewinn von 36546 o% bei 500000 o Aktienkapital. — 
Die Aktiendruckerei und Verlag der „Neuen Bürgerzeitung“ 
in Neustadt a. Hdt. hatte 1899 einen Reingewinn von 20878 ch 
bei einem Aktienkapital von 120000 % — E. Mühlthaler's Buch- 
und Kunstdruckerei A.-G. in München erzielte 1899 einen 
Reingewinn von 101340 o% Das Aktienkapital beträgt 750000 M 
— Die Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt, 
A.-G. in Berlin, hatte 1899 bei einem Aktienkapital von 1600000 o% 
einen Reingewinn von 32227 AM und verteilt 13, % Dividende. 

Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 31. März 
der Schriftsetzer Herr Angust Meyer bei der Firma Ramm d See- 
mann in Leipzig. — Am 3. April feierte der Obermaschinen- 
meister Herr Wilhelm Scharnhorst, seit 1869 in der Buchdruckerei 
von Karl Schünemann in Bremen in Stellung, sein 50jähriges 
Berufsjubiläum. — Die Buchbindereifirma Wilh. Thömsgen in 
Leipzig beging am 5. April ihr 50jähriges Bestehen. — Der 
seit 45 Jahren in der Königl. Hof- und Universitätsbuchdruckerei 
Dr. C. Wolf & Sohn in München beschäftigte Schriftsetzer Herr 
Johann Voglrieder feierte unlängst sein 50jähriges Berufsjubi- 
läum. | 

Gestorben. Am 8. April starb in Leipzig der Schriftsetzer 
Herr Alex. Capra, der noch im Oktober v. J. sein 70jähriges Be- 
rufsjubiläum feiern konnte. 

7 


Litteratur. 


Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und 
Musik. Verlag von Otto Elsner in Berlin. Preis pro Quartal 3 0 
— Heft 11 und 12 dieser feinen Halbmonatsschrift sind wieder 
reich an künstlerisch durchgeführten Illustrationen, Kunstblättern, 
Kopfleisten und sonstigen Vignetten. In dem vielseitigen Texte 
werden neben verschiedenen Bühnengrössen u. a. die Stadttheater 
von Köln und Graz behandelt und über Musik und Theater aus- 
führlich Bericht erstattet. Ferner finden sich gute poetische, dra- 
matische und feuilletonistische Beiträge und der Kritik ist ebenfalls 
entsprechender Raum gegönnt. Und allgemeines Interesse darf 
auch vieles beanspruchen, was aus dem Wirkungskreise des Deut- 
schen Bühnen-Vereins, dessen Organ „Bühne und Welt“ ist, be- 
richtet wird. 

Von Uber Land und Meer (Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart 
— Preis pro Hett 30 9) liegen uns die Hefte 6—9 vor. Wir 
greifen aus denselben das neueste Heft heraus, in dem Paul Heyse, 
der geistvolle Dichter, der am 15. März sein 70. Lebensjahr 
vollendete, einen hervorragenden Platz einnimmt. Die treffende 
Würdigung des feinsinnigen I »2ten begleitet eine Wiedergabe des 
von Franz von Lenbach gemalten Porträts wie ein Bildnis nach 
neuester photographischer Aufnahme. Auch im weiteren ist das 
Heft reich an Aktualitäten. Den Bildern vom südafrikanischen 
Kriegsschauplatz reiht sich eine reliefartig ausgeführte Karte an, 
auf der sich die Entwickelung und der Fortgang der heissen 


No. 15 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 155 


IV. Kreis. 
Gebrüder Bauer. 
VI. Kreis. 


Kämpfe genau verfolgen lassen. Aus den das Leben der Gegen- 
wart wiederspiegelnden Beiträgen und Bildern heben wir die Por- 
träts der Hauptdarsteller im Oberammergauer Passionsspiel hervor. 


Roda S.-A.: Klingelstein, Edm. 


Mannheim: VIII. Kreis. 


Der litterarische Inhalt ist, wie immer, gediegen und fesselnd. 


Dritter Nachtrag 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Suhl: Knoblauch, Robert. 
VII. Kreis. 


Berlin: A. Dressel’s Verlag. 
N Köhler, Bernhard. 
Charlottenburg: Münch, Richard. 


Chemnitz: Glühmann, Georg. Eberswalde: Eberswalder Ver- 
Dresden - Löblau: Nietsch & einsbuchdruckerei (Frederich 
Gröschel. & Co. 


der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 


31. Dezember 1899 (bezw. 61. Gesamt-Nachtrag). 


ll. Kreis. 
Altena i. W.: Roland Kord-Ru- 


wisch. 


Hagen- Altenhagen: Heinr. 
dowsky & Rob. Stolle, 


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j Wera ©. G. Naumann, Dithographische Anstalt, Jgeipzig. 
„ 14: 400 „ 2 , .. . 5 4.10 
„ E 7 5 „ on 45 Nach erfolgter Vergröfserung meiner Haus⸗Jithographie halte ich dieſelbe mit oder ohne Uebernahme 
5 17: 500 & 2 oo. i 450 oo00000 des Druckes für alle lithographiſchen Arbeiten hierdurch beitens empfohlen. oo o Oo ooo 
„ 18: 550, 2 „ „ „ ID 
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Maschinenfabrik Deutsch. Buchdrucker-Vereins, Leipzig, Buchgewerbehaus. 


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Verantwortlicher Schriftleiter: Benst Wie ner ia Leipzig. — Druck von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Sieler & Vogel, Leipzig. 


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| chlands Buchdrucker. & 


Ur: 16. © Leao Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Vorein. —— XI. Jahrg. 


Leipzig, 19. April 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buohdrucker“ erscheint jeden Donnersta Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder desu Raum. ‚für 


und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Voreinamitglleder 25 J, für andere Auftrag ggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche 
eren Raum 15 J. Für Vermittelung von 

Buchhandel vierteljährlich 2 A, dei Zusendung unter Kreuzband zährlich 10 A Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozen 
inzelne Nummern 30 A — Druckerei- Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder 18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei Be 25 Prozent. — Be 


Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder 


durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1&4 1 nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Sen ee Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 


— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 
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Der Deutsche Buchdrucker-Verein hat den Verlust eines treuen Mitgliedes zu beklagen. Am 13. April starb 


Herr Hermann Schlüter 


Buchdruckereibesitzer in Hannover, 


stellvertretendes Vorstandsmitglied im Hauptvorstande und stell vertretender Vorsitzender des Kreises I (Nordwest) 
| des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 


‚Der Verewigte hat sich im Verein und in dessen Vorstandskollegium wie im Kreisvorstande jederzeit als 


überzeugungstreues Mitglied, als thätiger und für die Berufsinteressen warm fühlender Mitarbeiter und als lieber 
Kollege von herzgewinnendem Wesen bewährt. Die unterzeichneten Vorstände beklagen sein frühes Hinscheiden 
und rufen ihm bewegten Herzens ein Habe Dank! in die Ewigkeit nach. | 


Leipzig und Hannover, 17. April 1900. 


| Der Vorstand _ Der Vorstand des Kreises I (Nordwest) 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins.. des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. Georg Jänecke, Vorsitzender. 


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ilage- 


2 Tarif- Amt der Deutschen Buchdrucker... 
f | Berlin SW., Friedrichstrasse 239. | 


` Bekanntmachung. 


Am 13. d. M. starb unser verehrter Mitarbeiter im Tarif- Ausschuss der Deutschen Buchdrucker, dis 
Prinzipalsmitglied für den T: Tarifkreis (Nordwest), i 


Herr Hermann Schlüter 


in Hannover. 


Wir verlieren in demselben ein treues Mitglied unserer Tariforganisation, das sich an unserer gemeinsamen i 
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Arbeit rege beteiligte und dem ein, gebührender Anteil an der ‚Verallgemeinerung. des Tarifs zu danken ist. 
Die Tariforganisation wird dem Verstorbenen deshalb ein treues Gedenken bewahren. 
Berlin, 14. April 1900. 
Georg W. Büxenstein L. H. Giesecke 


Vorsitzende. 


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1 , 


160 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Amtlicher Teil. 


Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer 
(Zwangsinnung). 


Nachdem in der für den 12. April 1900 abends 8 Uhr anberaumt 


gewesenen ausserordentlichen Innungs versammlung eine beschluss- 
fähige Mehrheit Dreiviertel) der Mitglieder nicht erschienen war, 
wird hiermit eine anderweite 


ausserordentliche Innungs versammlung 


für Montag, den 7. Mai 1900, abends 8 Uhr nach dem Deutschen 
Buchhändlerhause (Eingang Gerichtsweg) berufen. 


Tagesordnung: 

1. In § 3 Ziffer 3 sind die Worte: „sowie der aus dem vorge- 
nannten Lohntarife resultierenden Streitigkeiten“ zu streichen. 

2. Ziffer 4 in § 3 sowie Ziffer 7 in $ 18 sind zu streichen und 
die nächstfolgenden Ziffern demgemäss abzuändern. 

3. In § 6 Zeile 3 soll der Satz von „Derselbe“ bis „herbeizu- 
führen“ lauten: „Derselbe hat in den Fällen des $ 100g, Ab- 
satz 1 Ziffer 2 der Reichsgewerbe-Ordnung in der Fassung der 
Novelle vom 26. Juli 1897 in der nächsten Innungsversamm- 
lung einen Beschluss über die Genehmigung des Beitritts her- 
beizuführen.“ 

4. § 18 Ziffer 6 soll an Stelle der bisherigen die folgende Fassung 
erhalten: „6. Die Feststellung bez. Genehmigung des nach § 3 
Ziffer 2 mit der Gehilfenschaft zu vereinbarenden Lohntarifs.“ 
Die Mitglieder werden zum Besuche dieser Versammlung mit 

dem Hinweise darauf eingeladen, dass in Gemässheit von $ 56 

Absatz 3 des Statuts die Abstimmung über die vorstehenden An- 


träge nunmehr ohne Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden 
erfolgen wird. 


In unmittelbarem Anschluss an die vorstehend berufene ausser- 
ordentliche Innungsversammlung findet die erste diesjährige 
ordentliche Innungsversammlung 

mit folgender Tagesordnung statt: 

1. Bericht des Innungsvorstandes über das verflossene Geschäfts- 
jahr, sowie über den gegenwärtigen Stand der Innung. 

. Abnahme der Jahresrechnung für 1899. 

. Erlass von Bestimmungen zur Regelung des Lehrlingswesens. 

. Besprechung verschiedener gewerblicher Angelegenheiten. 

. Etwaige Anträge aus der Mitte der Versammlung, welche in 
Gemässheit von $ 24, Abs. 2 des Statuts zugelassen werden 
können, wenn keiner der Anwesenden widerspricht. 

Die Mitglieder werden zu recht zahlreichem Besuche dieser 
Versammlung unter Hinweis auf $ 22 der Statuten eingeladen, 
wonach das Ausbleiben ohne schriftliche Entschuldigung eine 
Ordnungsstrafe von 3 nach sich zieht. 

Leipzig, den 17. April 1900. 


Der Vorstand 


der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung). 
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Hundert Jahre Berliner Schriftgiessereigewerbe. 
Von Hermann Smalian. 
III. 


Es erübrigt nun noch, diejenigen Schriftgiessereien vorzu- 
führen, welche im neunzehnten Jahrhundert in Berlin bestanden 
haben resp. noch bestehen. Hierbei ist zu berücksichtigen, 
dass damals selbständige Schriftgiessereien dünn gesäet waren. 
Sie bildeten vielmehr in den meisten Fällen nur den Bestand- 
teil von Buchdruckereien, von denen diejenigen Buchdruckereien, 
welche keine Schriften gossen, ihr erforderliches Material kauften. 
Bezeichnend hierfür ist die nachstehende Anzeige aus dem 
Jahre 1835: 

„Meinen geehrten Geschäftsfreunden erlaube ich mir hier- 

durch die Anzeige zu machen, dass ich die bevorstehende 

Leipziger Ostermesse auch diesmal wieder persönlich be- 


IPOD 


Nr. 16 


suchen und von medio Mai in meiner Messwohnung, Peters- 
strasse No. 76, eine Treppe hoch, im Hause des Herrn 
Rückmann, zu finden sein werde. Indem ich um gütigen 
Besuch bitte, erlaube ich mir noch zu bemerken, dass ich 
Muster der verschiedenen Gegenstände meines Geschäfts und 
besonders Proben vieler Gattungen ganz neuer Schriften vor- 
zulegen das Vergnügen haben werde. Eduard Haenel, Buch- 
drucker und Schriftgiesser in Magdeburg.“ 


Es ist also erklärlich, dass auch in Berlin der Betrieb 
einer Schriftgiesserei zuerst in Verbindung mit einer Buch- 
druckerei auftritt, und zwar 1575, in welchem Jahre Leonhard 
Thurneysser in dieser Stadt seine Buchdruckerei mit einer 
Schriftgiesserei eröffnete. Nach dem Verfall dieses Geschäftes 
blieb Berlin bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts ohne 
Schriftgiesserei. Um diese Zeit errichtete der Schriftgiesser 
Kanter mit Originalmatrizen von I. @. J. Breitkopf in Leipzig 
und J. L. Zinck in Wittenberg eine Schriftgiesserei, und liess 
durch seinen Graveur Gallner auch Stempel schneiden. 

Im allgemeinen müssen aber Kanter's Lettern nicht be- 
friedigt haben, denn Friedrich der Grosse liess um das Jahr 
1750 herum aus dem Haag die berühmten Stempelschneider 
Schmidt, Vater und Sohn, kommen zwecks Errichtung einer 
Schriftgiesserei. Aber auch deren Arbeiten fanden nicht den 
Beifall des grossen Königs. Er entschloss sich daher 1752, 
das gesamte Material dem inzwischen von Wittenberg nach 
Berlin übersiedelten Schriftgiesser Johann Ludwig Zinck für 
300 Thaler zu verkaufen. 

Um dieselbe Zeit trat der Schweizer Georg Jakob Decker 
als Setzer in die Berliner Buchdruckerei von Grynäus, heiratete 
die Tochter der Besitzerin und machte durch seine Tüchtigkeit 
bald von sich reden, so dass der König ihm 1767 das Privi- 
legium eines Hofbuchdruckers in Aussicht stellte, wenn er eine 
vollständige französische Buchdruckerei und Schriftgiesserei auf 
eigene Kosten anlegen würde. Dies ist seitens Decker’s geschehen. 
Inzwischen war Zinck gestorben, dessen Schwester und Erbin 
heiratete den Stempelschneider und Schriftgiesser Johann Gottlob 
Francke, an welchen infolge dessen die Zinck’sche Schriftgiesserei 
überging. 

Während in der nunmehr Francke’schen Giesserei ein be- 
sonderer Trieb zu einem hohen Ziel nicht rege gewesen zu sein 
scheint, war dies in der Decker’schen um so mehr der Fall und 
viele Buchdrucker und Schriftgiesser von Ruf sind in der Folgezeit 
aus ihr hervorgegangen. Als einer der ersten ist J. F. Unger 
zu nennen, welcher 1780 eine Buchdruckerei und 1791 eine 
Schriftgiesserei errichtete, um die damals so berühmt ge- 
wordenen Schriften Didot’s selbst zu giessen. Auf diese Weise 
fand das beginnende neunzehnte Jahrhundert in Berlin drei 
Schriftgiessereien vor, eine selbständige, die von J. G. Francke, 
und zwei mit Buchdruckereien verbundene, die von Decker 
und Unger. In allen drei Giessereien wurden damals unge- 
fähr fünfzig Arbeiter beschäftigt und für circa 20000 Thaler 
Lettern innerhalb eines Jahres gegossen. 

Über die Vermehrung der Giessereien bis zum Jahre 1834 
fehlt es an verlässlichen Nachrichten. In der „Geschichte des 
Hauses Decker“ von Dr. Potthast wird zwar ein vorzügliches 
Quellenmaterial des Berliner Buchdrucks jener Zeit geboten, 
es erstreckt sich aber in erster Linie auf die Geschichte dieser 
berühmten Buchdruckerfamilie, dann auch auf die der Buch- 
druckereien, sehr wenig aber auf die Schriftgiessereien. Es 
wird nur erwähnt, dass das Unger'sche Geschäft 1812 in Kon- 
kurs geriet, die Druckerei zum Teil an G. Reimer und A. W. 
Schade und die Schriftgiesserei an Trowitzsch & Sohn verkauft 
wurde. Ausserdem wird noch Klage geführt, dass bis zum 
Jahre 1828 die Zahl der konkurrierenden Schriftgiessereien 
von 3 auf 9 gestiegen sei, ohne aber die Namen dieser 
Giessereien zu nennen. Es waren vermutlich die folgenden, 
zum Teil mit Buchdruckereien verbundenen: Beyerhaus, Francke, 
Hayn, König, Matthes, Schneggenburger & Co., Trowitzsch & 
Sohn, Vereinsbuchhandlung (Gubitz). 


Nr. 16 


— m = ws 


Von diesen Firmen existieren heute in Berlin nur noch die 
von A. W. Hayn und Trowitzsch & Sohn als Buchdruckereien. Die 
Decker’sche Giesserei ging bekanntlich 1878 in den Besitz des 
Deutschen Reiches über und bildet heute einen Teil der Reichs- 
druckerei, die Franckesche wurde 1872 nach Danzig verlegt 
und firmiert dort J. @. Francke Nachfolger, und die von 
Trowitzsch & Sohn ist 1898 von der Schriftgiesserei Emil 
Gursch erworben worden. Im Nachfolgenden findet der Leser 
die Entstehung der heutigen Berliner Schriftgiessereien. 

1834. In diesem Jahre erwerben Lehmann & Mohr die 
Hamburger Filiale von F. Dressler & Rost-Fingerlin (die 
heutige Schriftgiesserei Flinsch) in Frankfurt a. M. und ver- 
legen sie nach Berlin. 1875 geht diese Giesserei an W. Ohm jr., 
1879 an F. W. Assmann unter der Firma Assmann & Schöne 
über und firmiert nach dem Austritt Schöne’s seit 1880 F. 
W. Assmann. Mit Lehmann & Mohr hatte in Berlin das 
sohwächste deutsche Schriftsystem, der sogenannte Frankfurter 
Kegel, der bis dahin in Mittel- und Norddeutschland fast 
ganz unbekannt war, seinen Einzug gehalten. 

1838. In diesem Jahre brennt in Magdeburg das Etablisse- 
ment Eduard Haenel’s nieder, wodurch dieser veranlasst wird, 
seine Schriftgiesserei nach Berlin, Potsdamer Chaussee 42d, 
zu verlegen. 1856 geht dieselbe mit der inzwischen errich- 
teten Buchdruckerei an Carl David und schliesslich an Wilhelm 
Gronau über unter der Firma Wilhelm Gronaws Buchdruckerei 
und Schriftgiesserei. ` 

1845 etabliert sich C. G. Schoppe in der Dessauerstrasse 1. 
1854 tritt Max Denicke in das Geschäft ein und die Firma 
lautet C. G. Schoppe & Co. 1868 wird diese Giesserei von 
Wilhelm Woellmer erworben. 

1849 etabliert sich Ferd. Theinhardt. Diese Giesserei 
firmiert heute Ferd. Theinhardt’s Schriftgiesserei. 

1852 kommt Robert Genrich von Stettin und wohnt erst 
in der Scharrn-, dann in der Mehnerstrasse. Diese Giesserei 
wird jedoch Ende der fünfziger Jahre aufgelöst. 

1853 errichten Carl und Gustav Fickert unter der Firma 
Gebr. Fickert eine Schriftgiesserei und fügen 1855 eine Buch- 
druckerei hinzu. 1864 lösen sie die Schriftgiesserei auf und 
betreiben nur die Druckerei weiter, welche inzwischen auch 
in anderen Besitz übergegangen ist. 

1858 errichtet Heinrich Ehlert eine Giesserei; dieselbe 
firmiert 1859 Heinrich Ehlert & Co., geht 1864 in den Besitz 
von C. F. Carl und 1867 in den von Emil Gursch über. 

1860 etabliert Gustav Zechendorf eine Messinglinienfabrik. 
1861 associiert er sich mit seinem Schwager Hermann Berthold. 
Das Geschäft wird durch eine vollständig neuerrichtete Schrift- 
giesserei erweitert und firmiert bis 1864 Zechendorf & Berthold. 
In diesem Jahre tritt Berthold wieder aus und errichtet eine 
eigene Messinglinienfabrik. Die Zechendorf’sche Giesserei löst 
sich später auf. 

1867 errichten Emil Gursch & Co. eine Messinglinienfabrik, 
und erwerben im selben Jahre noch die Schriftgiesserei Heinrich 
Ehlert & Co. Die heutige Firma lautet Schriftgiesserei 
Emil Gursch. — In demselben Jahre eröffnet Wilhelm Woellmer 
in der Dorotheenstrasse eine Schriftgiesserei und vereinigt 1868 
die von C. G. Schoppe mit der seinigen. Die Firma lautet 
heute Wilhelm Woellmer's Schriftgiesserei. 

1874 wird von den Buchdruckergehilfen die Produktiv- 
Genossenschaft der Berliner Buchdrucker und Schrift- 
giesser errichtet. Dieselbe geht nach wenigen Jahren in 
den Besitz von Herrlinger & Schmidt über, firmiert dann 
Wilhelm Constabel und ist die heutige Schriftgiesserei 
A. Reimann. — Im selben Jahre eröffnen Gebr. Arndt & Co. 
eine Maschinbau-Anstalt und fügen derselben 1875 eine Schrift- 
giesserei hinzu, welche noch heute unter derselben Firma besteht. 

1889 errichtet Gustav Reinhold eine Schriftgiesserei, 
erwirbt 1890 die von Emil Berger in Leipzig und vereinigt 
sie mit der seinigen. 1894 erfolgt die Vereinigung dieser 
Giesserei mit der Messinglinienfabrik H. Berthold. Die heutige 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


161 


Firma lautet: H. Berthold, Messinglinienfabrik und 
Schriftgiesserei A.-G. 

Ausser diesen Giessereien bestehen in Berlin noch die von 
I. Opitz und Otto Tech sowie einige Hausgiessereien. 

Die vorstehende Abhandlung erhebt keinen Anspruch auf 
absolute Richtigkeit ihrer Daten, weil es zum Teil schwer 
war, sie für einen so langen Zeitraum herbeizuschaffen. Das 
Gebotene wird aber einem Geschichtsschreiber der Buchdrucker- 
kunst des neunzehnten Jahrhunderts manches Willkommene 
bieten, besonders, wenn andere grosse Druckstädte mit Schrift- 
giessereien ähnliches Material herbeischaffen und das hier Ge- 
botene ergänzen. Immerhin dürfte aus dem obigen Material 
hervorgehen, dass das Berliner Schriftgiessereigewerbe, welches 
1897 bereits 150 Hand- und 125 Komplett-Giessmaschinen 
mit entsprechendem Personal beschäftigte, es auch verstanden 
hat, sich in den verflossenen hundert Jahren seinen Platz an 
der Sonne zu erorbern und gesonnen und befähigt ist, ihn zu 


behaupten. 
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Gutenberg-Feier in Mainz 1900. 


Das Programm für die Feier des 500jährigen Geburtstages des 
Erfinders der Buchdruckerkunst ist vom Geschäftsführenden Aus- 
schusse nunmehr endgültig festgestellt worden. 

Den Beginn des Festes bildet die Eröffnung der typogra- 
phischen Ausstellung im Kurfürstlichen Schlosse am Sonnabend 
23. Juni, Mittags 12 Uhr. Abends um 7 Uhr folgt die Auffüh- 
rung des Händel’schen Oratoriums „Judas Maccabäus“ 
(Crysander'sche Bearbeitung) in dem Konzerthause der Mainzer 
Liedertafel. Um die glanzvolle Durchführung des Konzertes zu 
sichern, hat sich der Vorstand der Mainzer Liedertafel mit Solisten 
ersten Ranges in Verbindung gesetzt und bereits Zusagen erhalten. 

Als Hauptfesttag ist Sonntag, 24. Juni, in Aussicht genom- 
men. Vormittags 10 Uhr wird in der Stadthalle die akademische 
Feier abgehalten. Dieselbe wird eingeleitet durch die Jubel-Ouver- 
ture von Weber, welcher sich die Begrüssung der Festgäste durch 
den Oberbürgermeister anreiht. Hierauf gelangt die für das Fest 
eigens komponierte FVolbach'sche Cantate zum Vortrage, bei welcher 
ungefähr 400 Männer- und 700 Knabenstimmen mitwirken werden. 
Der Text des Tonstückes ist vornehmlich der Bibel entnommen 
worden und endigt mit der Lobpreisung aus der Schlussschrift von 
Gutenberg's Katholikon. Diesem Vortrage folgt die Festrede, ge- 
halten von Professor Dr. Köster in Leipzig und den Schluss bildet 
der Chor „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ aus der Haydn- 
schen „Schöpfung“. Die Dauer der Feier ist auf 1/ Stunde be- 
rechnet, so dass dieselbe gegen halb 12 Uhr ihr Ende erreicht. 

Von der Halle aus begaben sich die Festteilnehmer nach dem 
Gutenbergsplatze, um dem grossen Sohne der Stadt Mainz zu hul- 
dig. 8—900 Männer- und 800 Knabenstimmen werden das Te 
Deum von Neukomm absingen, in den Jubel der Menge mischen 
sich die Donner der auf den Wällen aufgepflanzten Kanonen, das 
Geläute aller Glocken und Trommelwirbel; Deputationen bringen 
vor dem Denkmal ihre Glückwünsche dar. Den Schluss bildet das 
Lied „Heil Dir Moguntia“, ebenso wie das Neukomm’sche Te 
Deum zum ersten Male bei der Einweihung des Gutenbergdenk- 
mals im Jahre 1837 zum Vortrag gebracht. 

Nachmittags um 3 Uhr findet im Gesellschaftsgebäude des 
Casinos „Hof zum Gutenberg“ ein Festessen statt, und zugleich 
versammeln sich in der Neuen Anlage die Jünger Gutenbergs aus 
Deutschland und den Nachbarländern. Mit einem Abends um 
8 Uhr in der Stadthalle beginnenden Kommerse, bei welchem 
die hiesigen Gesangvereine und mehrere Musikkapellen mitwirken, 
gehen die Festlichkeiten des 24. Juni zu Ende. 

Der 25. Juni (Montag) gilt dem historischen Festzuge. Das 
über alles Erwarten hinausgehende Ergebnis der veranstalteten 
Sammlungen, der Enthusiasmus, mit welchem die Mainzer Bevöl- 
kerung die Zugidee aufgenommen hat, und die aus allen Bevöl- 
kerungskreisen kommenden Anerbieten betr. Mitwirkung sichern 
dem Zuge eine glanzvolle Durchführung. Der Zug wird sich um 
10 Uhr Vorm. in Bewegung setzen. Er soll auf seinem Wege 
auch die älteren Stadtviertel, namentlich auch die Augustinerstrasse 
berühren, sofern nicht technische oder sonstige Schwierigkeiten 
die Ausführung dieser Absicht unmöglich machen. Die Zugkom- 
mission soll hierüber gehört werden. Ein grossartig gedachtes 


e we 


162 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 
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Kostümfest in der Stadthalle und im Stadthallegarten bildet 
den Schluss des 3. Tages. 

Für Dienstag, den 26. Juni, ist vorgesehen: Vormittag um 
10 Uhr eine Gelehrtenversammlung im Kurfürstlichen Schlosse, 
die sich mit dem zu gründenden Gutenbergsmuseum und dessen 
weiterer Entwickelung befassen wird, und Nachmittags um 2 Uhr 
eine Festfahrt auf dem Rheine, zu welcher der Bürgermeisterei 
bereits eine grosse Anzahl von Schiffen zur Verfügung gestellt 
worden ist. In Bingen und auf dem Rückwege in Eltville er- 
folgt eine kurze Begrüssung der Festgäste durch die dortigen Stadt- 
verwaltungen. Eine Beleuchtung der Villen längs des Rheines 
und der Ufer wird zur Verschönerung der Festfahrt wesentlich bei- 
tragen. 

Über die Festtage hinaus erstreckt sich die geplante typo- 
graphische Ausstellung in den Räumen des kurfürstlichen Schlosses. 
Dieselbe wird die Fortentwickelung der Buchdruckerkunst von ihren 
Anfängen bis zur Neuzeit mit Einschluss der graphischen Künste 
und der verschiedenen Zweige des Buchgewerbes durch reiches 
Material zur Anschauung bringen. 


ZS 


Aus den Gewerbskreisen Frankreichs. 


Zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens der Librairie C. Rein- 
wald haben die Herren Gebrüder Schleicher soeben eine fein aus- 
gestattete illustrierte Broschüre erscheinen lassen. Wie sie im Vor- 
wort sagen, haben sie das Datum 1899 nicht vorübergehen lassen 
wollen, ohne den fünfzigsten Jahrestag des Unternehmens zu feiern 
und das Gedächtnis seines Gründers in würdiger Weise zu ehren. 
Diesem Vorwort folgt der vollständige Katalog der Buchhandlung, 
begleitet von den Porträts und den Biographien der hauptsäch- 
lichsten Autoren des Hauses. Die Herren Gebrüder Schleicher, 
Neffen und Nachfolger von C. Reinwald, bemühen sich sehr, die 
Traditionen des Hauses zu bewahren und den Absichten seines 
Gründers zu folgen. Die Broschüre, die uns hier interessiert, ist 
96 Seiten stark und enthält die Reden, die bei der für C. Reinwald 
am 26. Februar 1891 veranstalteten Trauerfeierlichkeit gehalten 
wurden. Ihnen folgen die von verschiedenen ausländischen Zeitungen 
gebrachten Nekrologe, und zwar von der „L'Indépendance belge“ 
in Brüssel, dem „Genevois“ in Genf, dem „Publishers’ Weekly“ 
in Newyork, den „Daily News“ in London, der „Frankfurter 
Zeitung“ in Frankfurt a. M. und der „Svensk Bokhandels Tid- 
ning“ in Stockholm. Hieran schliesst sich der Katalog mit den 
Porträts und den Biographien der Autoren, welch’ letztere Zugabe 
hier eine Neuerung ist. Die typographische Ausführung des Wer- 
kes wurde unserem Freunde Paul Schmidt in Grand Montrouge 
anvertraut und ist, wie alle Arbeiten, die aus seinen Pressen her- 
vorgehen, über alle Kritik erhaben. 

Die Schüler der Journalisten- Fachschule, von der wir 
seiner Zeit näheres mitgeteilt haben, sind soeben von der Theorie 
zur Praxis übergegangen. Sie haben nämlich ein Journal gegrün- 
det, das eine Revue der Schule sein und den jungen Journalisten 
Gelegenheit geben soll, ihren Wert und ihr Talent erkennen zu 
lassen. Die erste Nummer des neuen Blattes, das den Titel 
„L’Epreuve“ führt, war mit einem Einführungsartikel aus der 
Feder des bekannten und sehr geschätzten Pariser Chroniqueurs 
Henry Fouquier versehen. 

An dem von der Akademie der Schönen Künste veranstalteten 
Wettbewerb um den Grossen Preis von Rom für den Kupfer- 
stich haben 16 Bewerber teilgenommen, und aus dem Vorbewerb 
sind 8 Bewerber, sämtlich Schüler des Herrn Jules Jaquet, als 
Sieger hervorgegangen. Sie werden in einigen Tagen in den end- 
gültigen Wettbewerb unter Klausur eintreten, aus dem dann der 
Preisgekrönte des Jahres hervorzugehen hat. Das Ergebnis ist 
aber schon jetzt ein Erfolg des Künstlers Jules Jaquet. 

Das Syndikat der Pariser Presse, das aus den Direktoren 
der politischen Journale besteht, hat vor einigen Tagen seine 
ordentliche Generalversammlung abgehalten und mit Einstimmig- 
keit für vier Jahre die abtretenden Mitglieder des Vorstandes 
wiedergewählt, nämlich die Herren Baragnon vom „Courier du Soir“, 
Paul de Cassagnac von der „L'Autorité“ und Poidatz vom „Matin“. 
Die Herren Berthoulat von der „Liberté“ und Viktor Simond vom 
„Radikal“ wurden als Stellvertreter für die kürzlich verstorbenen 
Herren Fernand Xau und Valentin Simond gewählt. Das Bureau 
des Syndikats setzt sich aus den Herren Paul de Cassagnac de 
Valèche, Fernand de Rodays und George Rouy zusammen. 


Nr. 16 


Am 1. März fand in Paris das Leichenbegängnis des Herrn 
Auguste Foucher statt und eine grosse Zahl Leidtragender gab 
dem bekannten Maschinenbauer das Geleite zu seiner letzten Ruhe- 
stätte. Auguste Foucher war Direktor des Etablissements, das sein 
Vater geschaffen hatte und das nach diesem zuerst von seiner Mutter 
und dann von seinen beiden Brüdern geleitet worden war. Er 
war einer jener Maschinenbauer, die am meisten um die Verbesse- 
rung des Materials bemüht waren, dessen man sich in der Buch- 
druckerei bedient. Durch viele Veränderungen und Verbesserungen 
hindurch war er schliesslich zur vollständigen Umwandlung der 
Instrumente gelangt, die früher sein Vater zum Schriftguss kon- 
struiert hatte, und hatte diese zu Maschinen gestaltet, die mechanisch 
giessen. Die letzte Maschine, die wir ihm verdanken, ist unter 
dem Namen Doppelmaschine bekannt und ermöglicht, zwei Buch- 
staben auf einmal zu giessen. Auguste Foucher war bei seinen 
Arbeitern ebenso beliebt, wie bei seinen Freunden. Niemals hat 
sich jemand an ihn vergeblich gewandt, und das Andenken, das 
er hinterlässt, wird ein dauerndes sein. 

Wir haben früher davon gesprochen, dass seit dem letzten 
Kongress der Buchdruckereibesitzer in Bordeaux dessen Bureau 
den Wunsch ausgesprochen hatte, eines seiner Mitglieder in der 
Commission supérieure du Travail zu sehen. Der Vor- 
sitzende des Verbandes der Buchdruckereibesitzer, Herr Gounouil- 
hou, wandte sich deshalb in Übereinstimmung mit den gefassten 
Beschlüssen an die Präsidenten der Handelskammern mit dem Er- 
suchen, die Kandidatur des Herrn Chamerot, Präsidenten der Buch- 
drucker-Syndikatskammer von Paris, zu befürworten, und wie wir 
eben hören, ist derselbe denn auch gleich im ersten Wahlgange 
gewählt worden. Er wird sich demnach an der genannten Körper- 
schaft in der Gruppe 14, Industrien, die auf Druck, Wissenschaften 
und Künste Bezug haben, beteiligen, und zu diesem Erfolge darf 
man ihn beglückwünschen. 

Der ebenerwähnte Herr Gounouilhou wurde zum Offizier 
der Ehrenlegion ernannt. Er ist nicht nur als Buchdruckerei- 
besitzer in Bordeaux allgemein bekannt, sondern auch Journalist 
und Präsident der Association syndicale de la Presse républicaine. 
Diese letzteren Eigenschaften haben ihm vornehmlich die neue 
schmeichelhafte Auszeichnung eingetragen. 

In Frankreich werden wir jetzt, wie anderswo auch, von einer 
Verteuerung der Rohmaterialien heimgesucht, und diese 
Verteuerung, die, wie es scheint, noch nicht so bald ein Ende 
nehmen dürfte, nötigt die Industriellen, auch ihre Produkte teurer 
zu verkaufen. Die in der Syndikatskammer vereinigten Schrift- 
giessereibesitzer haben denn auch die Buchdruckereibesitzer be- 
nachrichtigt, dass sie sich infolge des Steigens der Preise für 
Kohlen, Guss, Blei, Antimon, Zinn und Kupfer genötigt sehen, 
eine Preiserhöhung bei allen ihren Produkten eintreten zu lassen. 
Auch die Syndikatskammer der Buchdruckmaschinenbauer, von der 
wir uns in einer der letzten Korrespondenzen der „Zeitschrift“ 
unterhalten haben, hat die Preiserhöhung von 6%, die sie in ihrer 
Sitzung vom 20. Mai v. J. festgesetzt hatte, auf 12%, gesteigert. 

Der nächste Kongress der Buchdruckereibesitzer wird 
in diesem Jahre in Paris stattfinden und zwar 18.—21. Juni. 
Mit seiner Organisation ist die Pariser Syndikatskammer der Buch- 
druckereibesitzer beauftragt worden, und auf den sehr beifällig 
aufgenommenen Wunsch des Herrn Rey wird der Kongress den 
Namen Congrès de Gutenberg führen, und dem Wunsche 
des Herrn Storck, dass man die Gelegenheit benütze, um den 
500jährigen Geburtstag Gutenbergs zu feieın, wird auch ent- 
sprochen werden. Auf jeden Fall werden an die ausländischen 
Buchdruckereibesitzer Einladungen zur Feier erlassen werden, die 
ihren Schluss in einem grossen Festbankett finden wird. 

Die sogenannte Gemischte Kommission, die seit dem 
letzten Buchdruckereibesitzer-Kongress gebildet worden ist und die, 
wie wir bereits berichtet haben, aus Delegierten der Buchdruckerei- 
besitzer und der Gehilfen besteht, hat in Übereinstimmung mit den 
erhaltenen Direktiven die Anregung erlassen, örtliche Schieds- 
gerichte zu bilden. Die erlassenen Cirkulare, die von den Herren 
Gounouilhou als Vertreter des Syndikats- Verbandes der Buch- 
druckereibesitzer Frankreichs und A. Keufer als Vertreter des 
Französischen Verbandes der Bucharbeiter unterzeichnet sind, unter- 
richten uns, dass cin jedes Mitglied der einen oder der anderen 
der beiden Vereinigungen, welches eine Streitigkeit zu schlichten 
hat, sich an diese örtlichen Schiedsgerichte wenden soll. Die 
Parteien haben sich dann nach einem umfänglichen Reglement zu 
richten. 

Dieselbe gemischte Kommission hat nach dreijährigen sehr 


Nr. 16 


ernsten Vorstudien soeben ein Reglement für das Lehrlings- 
wesen beendet und verteilt, das von den Buchdruckereibesitzern 
und den Gehilfen vereinbart worden ist. Wir werden auf dieses 
Reglement, dessen Behandlung uns heute zu weit führen würde, 
in unserem nächsten Berichte zurückkommen. 

Am 27. März hat eine grössere Feuersbrunst die bedeutende 
Druckerei von Paul Dupont, in der Rue du Bac d’Asnieres in 
Clichy bei Paris gelegen, teilweise zerstört. Das Feuer brach im 
Buchdruckmaschinensaal aus, der gleichzeitig als Papiermagazin 
dient. Mehrere Maschinen und eine grosse Masse Papier haben 
unter den Einwirkungen des Feuers oder des Wassers sehr ge- 
litten. Die Verluste sind deshalb ziemlich bedeutend, glücklicher- 
weise ist aber kein Personenunfall zu beklagen. 

Paris, im Mai 1900. Albert Montreuil. 


Vereinsleben. 


* Hannover. Am 13. April starb hier ein in weiten Kreisen 
Hannovers und des deutschen Buchdruckgewerbes hochgeschätzter 
Mann, Herr Buchdruckereibesitzer Hermann Schlüter, Inhaber der 
Schlüter’schen Buchdruckerei, in deren Verlage das „Hannoversche 
Tageblatt“ erscheint. Der Verstorbene war geboren am 16. Januar 1846, 
hat also ein Alter von 54 Jahren erreicht. Im Jahre 1862 trat 
er in die Lehre bei seinem Vater, dem damaligen Inhaber der 
Schlüter’schen Buchdruckerei, und ging später zu seiner weiteren 
Ausbildung als Buchdrucker nach Leipzig und Paris. Am 
1. Oktober 1868 übernahm er das Geschäft seines Vaters, und zwar 
zunächst in Gemeinschaft mit dem Faktor Schulze, musste seine 
geschäftliche Thätigkeit aber beim Ausbruch des Krieges 1870 
unterbrechen, den er als Sekondeleutnant der Reserve beim 4. West- 
fälischen Infanterie-Regiment mitmachte und in dem er sich das 
Eiserne Kreuz erwarb. Nach Beendigung des Feldzuges widmete 
er sich seinem Geschäfte, in dem er noch wenige Wochen vor 
seinem Tode gearbeitet hat, übte daneben aber in einer Reihe von 
Ehrenämtern eine reiche, gemeinnützige Thätigkeit aus. Nament- 
lich bewies er für die Angelegenheiten seines Berufes immer ein 
reges Interesse und entfaltete als stellvertretendes Vorstandsmitglied 
der Sektion I (Nordwest) der Deutschen Buchdrucker- Berufs- 
genossenschaft, stellvertretender Vorsitzender des Kreises I des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kassenführer der Kranken- und 
Begräbniskasse des Buchdruckervereins in Hannover und Prinzipals- 
mitglied des Tarif-Ausschusses der Deutschen Buchdrucker eine 
segensreiche Wirksamkeit. Seine Berufsgenossen, seine Unter- 
gebenen, die in ihm einen Chef von grösster Humanität verehrten, 
und alle, die ihm sonst nahe standen, werden sein Andenken in 
Ehren halten. 

* Leipzig. (Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, 
Zwangsinnung.) Die Innungsmitglieder wurden am 12. April wiederum 
zu einer ausser ordentlichen Innungs versammlung nach dem 
Deutschen Buchhändlerhause berufen, um zum dritten Male sich 
mit Statutänderungen zu befassen, die von der Aufsichtsbehörde ge- 
wünscht werden. Die Versammlung, die vom stellvertretenden Vor- 
sitzenden Herrn Julius Mäser geleitet wurde und der ein Vertre- 
ter des Rates der Stadt Leipzig beiwohnte, war jedoch, wie das 
ja bei allen Versammlungen, für welche die Anwesenheit von Drei- 
vierteln der Mitglieder vorgeschrieben ist, der Fall zu sein pflegt, 
zur Vornahme der Statutänderungen wieder nicht beschlussfähig 
und so wird sich deshalb noch eine vierte Versammlung nötig 
machen, um den Wünschen der Kgl. Kreishauptmannschaft völlig 
Genüge zu leisten. Uber den Inhalt der Statutänderungen haben 
wir bereits in Nr. 1 von diesem Jahre berichtet. — Die Versamm- 
lung trat hierauf in die Beratung der übrigen Punkte der Tages- 
ordnung ein und verhandelte zunächst über die Stiftung einer 
Ehrengabe zur Ausschmückung der Gutenberghalle des Deut- 
schen Buchgewerbehauses und die Beteiligung der Innung an der 
Einweihung dieses Gebäudes. Der Herr Vorsitzende berichtete 
kurz über die Entwickelung des Deutschen Buchgewerbehauses 
unter besonderer Anerkennung der Thätigkeit des Deutschen Buch- 
gewerbevereins, sowie über das, was bisher von anderer Seite zur 
Ausschmückung der Gutenberghalle bereits geschehen und in Aus- 
sicht genommen ist. So werden aus den Mitteln des Gutenberg- 
pfennigs die Denkmäler Gutenbergs, Königs und Senefelders be- 
schafft, für ein grosses Wandgemälde von Sascha Schneider und 
einheitliche Schmückung der Fenster mit Glasmalereien sei der 
Buchgewerbeverein bedacht gewesen, der Börsenverein habe die 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


163 


Büste des Königs Albert gestiftet, der Kaiser Wilhelm habe seine 
Büste selbst in Aussicht gestellt, der Deutsche Buchdrucker-Verein 
gedenke eine künstlerisch ausgestaltete Rednertribüne zu stiften, 
der Kreis VII dieses Vereins habe sich ein grosses gemaltes Glas- 
fenster für den Nebensaal vorbehalten. Namens des Vorstandes 
schlage er vor, die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer möge 
für die Gutenberghalle eine Orgel stiften zur Verwendung bei den 
feierlichen Festversammlungen, denen die Halle mit zu dienen be- 
stimmt sei, und die hierfür erforderlichen Mittel zu bewilligen. 
Die Versammlung stimmte dem Vorschlage nach kurzer Debatte 
bei. Uber die Einweihungsfeierlichkeiten sind noch nähere Mit- 
teilungen abzuwarten; der Vorstand sprach jedoch schon jetzt den 
Wunsch aus, dass die Innungsmitglieder sich an der Feier recht 
zahlreich beteiligen möchten. Sodann machte Herr Dr. Alfred 
Giesecke einige vorläufige Mitteilungen über die zu veranstaltende 
Gutenbergfeier. Nach denselben hat man, um nicht mit dem 
Mainzer Unternehmen in Konkurrenz zu kommen, für die Feier 
den 17. Juni, einen Sonntag, und für das Programm folgende 
Grundzüge in Gussicht genommen: In den Vormittagsstunden eine 
ernste Feier in der Gutenberghalle, an die sich ein gemeinsames 
Mittagsmahl der Buchdruckereibesitzer mit Ehrengästen schliesst. 
Nachmittags und Abends gemeinsame Feier der Prinzipale und 
Gehilfen, bestehend in einem Festakt mit Gesängen und Festrede 
sowie mit künstlerischen szenischen Darbietungen in der Albert- 
halle, und einem grossen Kommers in den Räumen des Kristall- 
palastes. Der Herr Vorsitzende erläuterte sodann die finanzielle 
Seite des Vorhabens und beantragte, die Kosten in der Höhe von 
5— 6000 Mark aus Innungsmitteln zu bewilligen. Die Versamm- 
lung war mit den gemachten Vorschlägen einverstanden und stimmte 
nach kurzer Debatte dem Antrage des Vorstandes zu. Nachdem 
sodann noch die Herren Zürner und Mittig als Prinzipalmitglie- 
der in die örtliche Verwaltungsstelle Leipzig der Untertützungs- 
kasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins gewählt worden waren, 
wurde die Versammlung geschlossen. 

* Leipzig. Die von der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer 
(Zwangsinnung) alljährlich veranstaltete Feierlichkeit der 
Lossprache der ausgelernten und Aufnahme der neu 
eintretenden Lehrlinge hatte am Abend des Gründonnerstag, 
12. April, wieder eine zahlreiche Teilnehmerschaft aus den Kreisen 
der Innung und des Lehrerkollegiums der Buchdrucker- Lehranstalt, 
der Gehilfenschaft und der Eltern und Angehörigen der Lehrlinge 
in dem prächtigen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses ver- 
einigt. Leises Orgelspiel leitete die Feier ein, zu der Namens des 
Innungsvorstandes Herr Dr. Alfred Giesecke- Teubner die Erschienenen 
herzlich willkommen hiess. Nachdem sodann der Gesangverein 
Typographia vom Orchester herab einen erhebenden Gesang in 
vorzüglicher Weise zum Vortrag gebracht hatte, nahm der stell- 
vertretende Vorsitzende der Innung und Vorsitzende des Lehrlings- 
und Schulausschusses Herr Julius Mäser zu einer längeren An- 
sprache das Wort, um die Lossprache und Aufnahme zu vollziehen. 
Der Redner zog im Eingange seiner Ausführungen einen Vergleich 
zwischen der Vergangenheit und Gegenwart in technischer und 
geschäftlicher Beziehung und wies darauf hin, dass in der Gegen- 
wart der Kampf ums Dasein und der gewerbliche Wettbewerb ein 
äusserst scharfer, alle Kräfte anspannender und von mancherlei 
Gefahren umgebener geworden sei. Da sei es denn die Aufgabe 
der zur Erziehung des jungen Nachwuchses Berufenen, die jungen 
Leute nach Möglichkeit zu wappnen für den Kampf des Lebens, 
und das vornehmste Mittel hierzu sei eine tüchtige berufliche Aus- 
bildung, unterstützt durch eine gute Schule. Redner legte dann 
des Näheren dar, wie die Innung bemüht sei, für die allseitige 
Ausbildung des Lehrlings in der Lehrwerkstätte, wie in der Buch- 
drucker-Lehranstalt zu sorgen, und wie sie auch noch über die Lehre 
hinaus bedacht sei, den jungen Gehilfen die Wege zu ebnen. Er- 
gänzend müsse hierbei aber noch das Elternhaus mit eingreifen, 
indem es im Einvernehmen mit Lehrherrn und Schule alles von dem 
Lehrling fern zu halten sucht, was das Lehrverhältnis zu beeinträch- 
tigen geeignet ist. Von den neu in den Buchdruckerberuf Eintretenden 
forderte der Redner vor allem Gehorsam gegen alle diejenigen, 
welche sie in dem gewählten Berufe zu fördern beflissen sind, und 
von ihren Eltern Vertrauen zu den Lehrherren und zur Innung. 
Den Loszusprechenden gab der Redner noch mancherlei gute 
Lehren mit auf den ferneren Lebensweg und ermahnte sie, stets 
bestrebt zu sein, tüchtige Buchdrucker, gute Staatsbürger und 
würdige Mitglieder der menschlichen Gesellschaft zu werden. Darauf 
sprach er Namens der Innung die jungen Leute von der Lehre 
frei und nahm die neu eintretenden Lehrlinge in die Gemeinschaft 


des Buchdruckgewerbes auf. Es folgte dann die Überreichung der 
Lehrbriefe an die jungen Gehilfen und die Verlesung der neu 
aufgenommenen Lehrlinge. Ein freundliches Dankwort an die 
Erschienenen und ein weiterer stimmungsvoller Gesangsvortrag 
des Gesangvereins Typographia beendete die schöne Feier. In einem 
Nebensaale waren die Prüfungsarbeiten der losgesprochenen Lehr- 
linge ausgestellt; dieselben wurden von den Anwesenden mit 
dem grössten Interesse besichtigt. 


$ 


Sprechsaal. 


-s- Berlin, 13. April. Nachdem die überwiegende Mehrzalıl 
der Kreisvorstände sich damit cinverstanden erklärt hat, dass der 
Deutsche Faktorenbund in das Vereinsregister eingetragen 
wird und zur Vornahme der für diesen Zweck notwendigen Statut- 
änderungen eine Generalversammlung stattfindet, hat der 
Bundesvorstand eine solche zum 14. und 15. Juli nach Leipzig 
einberufen. 

-t. Braunschweig, im April. Eine Einrichtung, welche bereits 
viele andere Grossstädte aufweisen, ein städtisches Arbeitsamt, 
ist hier ebenfalls ins Leben gerufen worden. Dasselbe vermittelt 
Arbeitsgesuche und -angebote zwischen Arbeitnehmer und Arbeit- 
geber unentgeltlich und erfreut sich seit Bestehen, wie wir hören, 
eines guten Zuspruchs. Vorherrschend sind namentlich Arbeits- 
gesuche nach weiblichen Personen. — Der Braunschweiger 
Buchdrucker-Verein hielt vor kurzem ein sehr gemütliches 
und gut besuchtes Tanzkränzchen mit komischen Vorträgen ab. 
In Anbetracht dessen, dass zur diesjährigen Jubelfeier der Buch- 
druckerkunst seitens dieses hier allbekannten Vereins grössere An- 
strengungen gemacht werden sollen, wird von den sonst üblichen 
weiteren Wintervergnügungen für dieses Jahr abgesehen. 

J. Breslau, 1. April. Der flotte Geschäftsgang, welcher 
schon lange vor Weihnachten begann, herrscht auch jetzt noch; 
es gab Wochen, wo überhaupt keine Setzer zu haben waren. Die 
meisten Druckereien scheinen noch auf längere Zeit gut beschäftigt 
zu sein, so dass nach Fertigstellung der mannigfachen Osterarbeiten 
wie Schulprogramme, Schulbücher u. dgl. nocli vollauf zu thun ist. Vor 
allem wird über den Mangel an tüchtigen Arbeitskräften geklagt, 
tüchtige Setzer und Maschinenmeister, auch Stereotypeure werden für 
hiesige und selbst für Provinzdruckereien gesucht. An dem Personal- 
mangel dürfte auch der holle Krankenstand, der gerade in den letzten 
Wochen eine schon lange nicht dagewesene Höhe erreicht hat, 
mit Schuld tragen. — Nachdem der Umbau der Kgl. Kunst- und 
Kunstgewerbeschule vollendet, fand am 24. März die feierliche 
Einweihung statt, zu der sich im festlich dekorierten Aktsaale der 
Anstalt ein gewähltes Publikum eingefunden hatte. Der Minister 
der geistlichen und Unterrichts angelegenheiten hatte als seine Ver- 
treter einige Räte entsandt, auch waren der Oberpräsident der 
Provinz Schlesien, Herzog zu Trachenberg, und noch eine ganze 
Anzahl von Personen, welche im Staats- und Stadtdienste wirken, 
vertreten. Besonderes Interesse hatte die Ansprache des Direktors 
der Anstalt, Professor Kühn, welche die Aufgaben der Gegenwart 
beleuchtete und besonders hervorhob, dass die an der Anstalt ge- 
bildeten Zeichenlehrer nach vollständig neuer Methode erzogen 
und dass an sie, auch von rein künstlerischem Standpunkt aus, in 
Zukunft bedeutend höhere Anforderungen gestellt werden sollen 
als bisher. Wenn früher ein Lehrer nur emsigen Fleiss nötig 
hatte, um die Prüfung zu bestehen, so wird in Zukunft Fleiss und 
Talent gefordert werden. Ohne ausgesprochene künstlerische Be- 
gabung soll überhaupt niemand mehr die Lehrbefähigung für den 
Zeichenunterricht erhalten. Das Streben soll darnach gehen, alles 
Kopieren nach Vorlagen auszumerzen, dafür aber das Zeichnen 
nach der Natur zu pflegen. Der Zusammenhang der Kunstfach- 
klassen mit den kunstgewerblichen Fachklassen durch den beiden 
gemeinsamen Vorbereitungsunterricht kann für die hohe Kunst nur 
von Vorteil sein, denn es werden Elemente, die für sie nicht voll- 
kommen geeignet sind und nur das beklagenswerte Künstlerproletariat 
vermehren würden, jetzt auf den Boden des Handwerks über- 
geleitet, auf dem künstlerische Kräfte sehr gesucht werden und auf 
dem sie viel Gutes wirken können. Auch der zweite Redner, 
Regierungspräsident Dr. von Heydebrand und der Lasa, betonte, 
dass das einmütige und freudige Zusammenwirken von bildender 
Kunst und Kunstgewerbe das Ziel sei, das unentwegt im Auge 
behalten werden müsse. Es sind dies gewiss beherzigenswerte 


164 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


Nr. 16 


Gedanken und ihre Verwirklichung dürfte für die weitere Ent- 
wickelung der graphischen Künste in Breslau von einschneidender 
Bedeutung werden. — Auch die Gründung einer technischen 
Hochschule in Breslau steht in Aussicht. Vor einiger Zeit hatte 
der Herzog von Trachenberg in dieser Angelegenheit eine Audienz 
beim Kaiser, dessen Stellung zu dieser Einrichtung eine wohl- 
wollende sein soll, ohne Zweifel dürfte auch eine solche Anstalt 
für das hiesige Druckereiwesen von grosser Bedeutung sein. — Der 
Verein schlesischer Papier-Fabrikanten hat sich in seiner letzten 
Versammlung für eine weitere Erhöhung der Papierpreise 
ausgesprochen. Diese Nachricht hat unter den Buchdruckern sehr 
befremdlich gewirkt, da dieselben nicht in allen Fällen in der 
Lage sind, diese Mehrausgaben auf die Besteller abzuwälzen. 
Druckereien, die durch Verträge mit Behörden auf Jahre gebunden 
sind, empfinden diese Preiserhölungen sehr, da sie sich zur 
Kündigung ihrer Verträge unter der scharfen Konkurrenz nur 
schwer entschliessen dürften. — Der von einer Kommission des 
Tarif- Ausschusses der Deutschen Buchdrucker festgesetzte Ma- 
schinensatz-Tarif ist in den beiden hier in Betracht kommenden 
Druckereien, Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) und „Breslauer 
Generalanzeiger“ zur Einführung gelangt. — Reges Leben herrscht 
in den wenigen graphischen Vereinigungen, im Faktorenverein 
und dem Maschinenmeister-Verein. Letzterer hat für seine 
Mitglieder einen Ausschneide-Kursus eingerichtet. Es ist dies 
jedenfalls ein guter Anfang, der hoffentlich in den beteiligten 
Kreisen Anklang findet. — Die Breslauer Genossenschafts- 
druckerei, welche nunmehr 28 Jahre besteht, hat auch dieses 
Jahr wieder einen guten Geschäftsabschluss gemacht, so dass trotz 
reichlicher Abschreibungen 10 % als Dividende, gegen 12°% im 
Vorjahre, gezahlt werden konnten. — Die Buchdruckerei Hugo 
Conrad Tietzen ist nach dem vor einiger Zeit erfolgtem Tode des 
bisherigen Inhabers auf die Herren Maximilian Goerlich und 
Heinrich Neumann übergegangen, welche das Geschäft unter der 
alten Firma weiterführen. — Seit Anfang dieses Jahres hat Herr 
Arthur Peikert in der Neudorfstrasse eine Reparatur werkstatt 
eröffnet. Bisher fehlte es oft zur Vornahme von Reparaturen an 
unseren Buchdruckmaschinen an geeigneten Arbeitskräften, so dass 
die Druckereien genötigt waren, wegen geringer Reparaturen die 
Maschinen nach der Fabrik zu senden. Es dürfte daher diese Ein- 
richtung nur mit Freuden zu begrüssen sein. — In den beteiligten 
Kreisen wird in letzter Zeit die Gründung einer graphischen 
Vereinigung besprochen, welche Prinzipale, Faktore und Ge- 
hilfen in sich aufnehmen soll. Vielleicht gewinnt diese Anregung 
noch im Gutenberg-Jubiläumsjahre Gestalt, denn es fehlt hier 
thatsächlich eine solche Vereinigung und da in anderen Städten 
diese Gesellschaften ungemein segensreich wirken, so müsste doch 
auch hier etwas zu erreichen sein. — Von einer Guten bergfeier 
ist bis jetzt noch nichts in die Öffentlichkeit gedrungen, doch dürfte 
das Jahr doch wohl nicht ohne eine solche vorübergehen. — Die 
städtische Schuldeputation geht jetzt ernstlich daran, unter Leitung 
des neu gewählten Direktors Richhard Heyer das Fortbildungs- 
schulwesen umzugestalten und es für alle Lehrlinge obligatorisch 
zu machen, wie dies schon längst in anderen Grossstädten der 
Fall ist. Bereits im vorigen Jahre waren einige Lehrer zum Studium 
des Fortbildungsschulwesens nach Hannover gesandt worden und 
die von ihnen gemachten Erfahrungen scheinen darauf hingewirkt 
zu haben, dass an der Kunstgewerbeschule der Hauptwert auf den 
Unterricht im gewerblichen Zeichnen gelegt werden soll. Zu diesem 
Zwecke werden gegenwärtig Zeichenunterrichtskurse für Lehrer 
abgehalten. — Der Unterricht an der hiesigen Buchdrucker- 
fachschule soll auch erweitert werden, da vorläufig nur wöchent- 
lich vier Stunden Unterricht erteilt werden, und zwar in zwei 
Klassen Deutsch und Rechnen und in einer Klasse Zeichnen und 
Fachunterricht. Es wird daher künftig neben Deutsch und Rechnen 
an einem anderen Tage noch Zeichnen, möglicherweise auch Fach- 
unterricht erteilt werden. — Die Firma C. T. Wiskott unterhält 
schon seit Jahren auf ihre eigenen Kosten eine Fortbildungsschule 
für ihre Lehrlinge und dieselbe soll sehr segensreich wirken. — 
Am 3. April hielt der hiesige Faktorenverein seine statuten- 
mässige Generalversammlung ab, deren Verhandlungen vor- 
nehmlich aus Statutenberatungen bestanden, mit denen dem Bürger- 
lichen Gesetzbuche und dem Statut des Deutschen Faktorenbundes 
Rechnung getragen werden soll. Der Verein hat sich seit den vier 
Jahren seines Bestehens in erfreulicher Weise entwickelt. Der 
Vorstand, welcher den Verein seit seiner Begründung leitet, wurde 
wieder gewählt und besteht aus den Herren Winter, Vorsitzender, 
Hendel, Schriftführer, Spiekenheuer, Kassierer. Auf Grund des 


Nr. 16 


neuberatenen Statuts wurden die Herren Beck und Zöllner als 
Beisitzer gewählt. — Schon früher wurde in der „Zeitschrift“ 
erwähnt, dass am 1. Januar 1900 die im Verlage von Dr. J. Lehmann 
erscheinende liberale „Breslauer Zeitung“ auf ein achtzig- 
jähriges Bestehen zurückblicken konnte. Der Nachtrag einiger kurzer 
Daten über diese Zeitung dürfte deshalb noch von Interesse sein. 
Die erste Nummer des Blattes erschien am 1. Januar 1820 unter 
dem Titel „Neue Breslauer Zeitung“ und seit seinem Bestehen wird 
es in der Buchdruckerei Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) gedruckt. 
Zuerst erschien die Zeitung viermal wöchentlich in Kleinquart, 
seit 1828 erscheint sie täglich. Eigentümlich ist es, dass in den 
politischen Kämpfen, die dem Jahre 1848 vorausgingen, die 
„Schlesische Zeitung“ die liberale, die „Breslauer Zeitung“ die 
konservative Färbung zeigt. Seit dem 1. Oktober 1853 erscheint 
die „Breslauer Zeitung“ morgens und mittags, seit 1. Dezember 1881 
ist auch noch eine Abendausgabe eingeführt. Die streng kon- 
servative Richtung der Zeitung änderte sich, als dieselbe in den 
Besitz des liberalen Ed. Trewendt überging, besonders aber als 
am 1. April 1862 der alte Achtundvierziger Dr. Julius Stein die 
Redaktion übernahm. | 

H Frankfurt a. M., 13. April. Gestern Abend hielten die Ver- 
treter der hiesigen Druckereibesitzer, des Faktorenvereins, des 
Journalistenvereins, des Buchhändlervereins, des Bezirks Frankfurt 
des Verbandes der Deutschen Buchdrucker, sowie der Gesangver- 
ein „Gutenberg“ eine Sitzung wegen gemeinsamer Abhaltung einer 
Gutenbergfeier in Frankfurt. In das Bureau wurden gewählt: 
Herr Buchdruckereibesitzer Osterrieth als Vorsitzender, Herr Faktor 
Löw als Schriftführer und Herr Rumbler (Vorsitzender des Be- 
zirks Frankfurt des D. Buchdr.-Verbandes) als Beisitzer. Es wurde 
beschlossen, den 17. Juni als den Tag des Festes zu bestimmen. 
Die Feier selbst soll aus einer akademischen Feier, einer Huldi- 
gung am Gutenbergdenkmal, sowie aus einer Festlichkeit grossen 
Stils bestehen. Ferner sollen ausser dem Direktor der Stadtbib- 
hiothek noch das Freie Deutsche Hochstift, der Schriftstellerver- 
band (Sitz Frankfurt), der Kunstgewerbeverein, sowie das histo- 
niche Museum mit zum Arrangement herangezogen werden. Die 
nächste Sitzung, zu deren Vorbereitung die Herren Reichard, 
Fink und Rumbler gewählt wurden, soll am 20. ds. stattfinden. 
Die Herren Adelmann, Fey und Fink werden bis dahin Umschau 
nach den Lokalitäten halten. So ist denn nunmehr ein Fest zu 
erwarten, wie es der Stadt Frankfurt, welche wohl das schönste 
Gutenbergdenkmal besitzt, würdig ist. — Am 23. Juni werden wir 
hier auch die Gelegenheit haben, den etwa 100 geschulte Sänger 
zählenden Gutenbergverein aus Stuttgart, der auf der Reise 
nach Mainz hier zu übernachten gedenkt, singen zu hören. 

+ Leipzig. Wie die vom Deutschen Buchgewerbeverein für die 
Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris eingesetzte Kommission 
den Ausstellern bekannt giebt, hat der Reichskommissar für die 
Weltausstellung, Herr Geheimer Regierungsrat Dr. Richter, ge- 
stattet, dass die Versicherung der in der Deutschen Buchgewerb- 
lichen Abteilung der Weltausstellung befindlichen Gegenstände bei 
der Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buch- 
drucker in Leipzig genommen werden kann. Gleichzeitig empfahl 
er, dass auch die einzelnen Teilnehmer an dieser Ausstellungs- 
abteilung ihre Gegenstände bei der genannten Genossenschaft ver- 
sichern lassen mögen. Die Prämiensätze sind die gleichen wie 
die zwischen dem Herrn Reichskommissar und dem Verbande der 
Deutschen Privat-Feuerversicherungs- Gesellschaften vereinbarten. 
Dieses Entgegenkommen des Reichskommissars ist für die Feuer- 
versicherungs- Genossenschaft Deutscher Buchdrucker nicht ohne 
Bedeutung und deshalb recht erfreulich. 

As, Leipzig. Am 8. März hielt Herr E. Hirschel in der Typo- 
graphischen Gesetlschaft einen Vortrag über die Typo- 
graphie und das Buchgewerbe in Frankreich. Von der 
Erwägung ausgehend, dass die bevorstehende Pariser Weltausstel- 
lung manches Mitglied anziehen wird, gab der Vortragende ein 
interessantes Bild des französischen Buchdruckerlebens und speziell 
des Lebens in Paris auf Grund vieljährigen Aufenthaltes und 
eigener Erfahrungen. Mit gespanntem Interesse folgte die sehr 
stark besuchte Sitzung den teils humorvollen, teils lehrreichen 
Ausführungen des Redners, der naturgemäss nur ein gedrängtes 
Bild geben konnte, es aber dennoch verstand, möglichst viel prak- 
tische Momente in seinen Vortrag einzuflechten. 


P 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


— — tt 


165 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Maschinen- 
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre 
Stereotyp-Unterlagen bei, worauf wir unsere Leser aufmerksam 
machen. 

Die Ostermess- und Jahres-Ausstellung des Deutschen Buchhandels, 
die der Deutsche Buchgewerbeverein im Auftrage des Börsenvereins 
der Deutschen Buchhändler alljährlich veranstaltet und die die im 
letzten Jahre erschienenen Neuigkeiten des Deutschen Buch-, Kunst-, 
Landkarten- und Musikalienhandels enthält, ist wieder in Vor- 
bereitung und die Verleger sind aufgefordert worden, ihre Neuheiten 
bis zum 30. April einzusenden. Die Ausstellung, die während der 
Messe der Buchhändler nur diesen und alsdann bis 1. Oktober auch dem 
Publikum zugänglich ist, findet dieses Jahr zum ersten Mal im 
Deutschen Buchgewerbehause in dafür vorzüglich geeigneten Räumen 
statt und sie wird voraussichtlich umso zahlreicher besucht werden, 
als das Deutsche Buchgewerbehaus mit seinem sonstigen reichen 
Inhalt an graphischen Schätzen und Merkwürdigkeiten Leipzigs 
eine grosse Anziehungskraft auf das Fachpublikum wie auf das 
grosse Publikum ausüben wird. 

Ansichtspostkarten. Von der Hofbuchdruckerei von Greiner 
& Pfeifer in Stuttgart, die sich durch ihre künstlerisch ausge- 
führten farbigen Ansichtspostkarten bereits einen weit verbreiteten 
Ruf erworben hat, geht uns eine neue sogenannte Riesenpostkarte 
mit Ansicht zu, die ein neuer Beweis von der grossen Leistungs- 
fähigkeit der Firma im farbigen Buchdruck ist. Die in Aquarell- 
manier von autotypischen Platten gedruckte Karte giebt eine natur- 
getreue Ansicht des Rheinfalles bei Schaffhausen und dürfte wegen 
der Schönheit ihrer Ausführung ungeteiltesten Beifall finden. 

Neue Fraktur-Schriftproben des „Typograph“. Die Typograph 
G. m. b. H. in Berlin hat ein neues Heft der Fraktur-Schrift- 
proben der kombinierten Zeilengiessmaschine „Typograph“ heraus- 
gegeben, das von der Oskar Brandstetter’schen Druckerei in Leipzig 
sauber ausgeführt ist und eine recht ansehnliche Zahl von Schriften 
enthält. Wir finden darin nicht weniger als zehn Garnituren mit 
43 verschiedenen Schriften, die sämtlich kompress und durch- 
schossen von Typograph -Satzzeilen gezeigt werden. Der grösste 
Teil der Schriften entfällt auf die verschiedenen Schnitte der ge- 
wöhnlichen Fraktur: Es finden sich aber auch mehrere Grade ge- 
wöhnlicher und fetter Schwabacher, sowie halbfetter und fetter 
Fraktur. Der Schnitt sämtlicher Schriften ist vorzüglich. Binnen 
kurzem soll auch ein Probeheft der Antiquaschriften der Firma 
herausgegeben werden. Aus dem Hefte geht hervor, dass der 
Setzmaschine in Deutschland schon eine recht ansehnliche Aus- 
wahl von Schriften zu Gebote steht. 


2 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen, Die Buchdruckereifirma Bleifuss & Cie. 
(Inhaber Herr Hugo Eiteljörg) in Düsseldorf, Charlotten- 
strasse 41, ist in Buchdruckerei Gutenberg Hugo Eiteljörge umge- 
ändert worden. — In die Firma Lahrer Accidenzdruckerei Otto 
Schauenburg in Lahr ist Herr Wilhelm Gross als Teilhaber 
eingetreten und die Firma ist in Lahrer Accidenzdruckerei Otto 
Schauenburg & Co. geändert worden. — Das Handelsgeschäft in 
Firma Goslarer Nachrichten, Buchdruckerei und Verlagsgeschäft 
Karl Behrmann und Ernst Jänecke in Goslar ist nach Ausscheiden 
des bisherigen Mitinhabers Herrn Ernst Jänecke auf den Buch- 
druckereibesitzer Herrn Karl Behrmann in Goslar als alleinigen 
Inhaber übergegangen und firmiert jetzt Goslarer Nachrichten, 
Buchdruckerei und Verlagsgeschäft Karl Behrmann. 

Eingetragene Firmen. In Magdeburg die Firma Hermann 
Lackert, Buch- und Kunstdruckerei, Inhaber Herr Buchdruckerei- 
besitzer Hermann Lackert daselbst. — In Stuttgart die Firma 
Theodor Sannwald, graphische Kunstanstalt und Klischeeverlag. 
Inhaber Herr Theodor Sannwald daselbst. — In Zittau die Firma 
W. Boehm & Co., Buchdruckerei und Verlag der „Lausitzer Neuesten 
Nachrichten“, Gesellschafter sind die Herren Buchdruckereibesitzer 
August Wilhelm Boehm und Schriftsteller Johann Heinrich Reitz, 
beide daselbst. 

Aktiengesellschaften. Die Aktiengesellschaft „Bote aus dem 
Riesengebirge“ in Hirschberg i. Schl. erzielte im Geschäfts- 
jahr 1899 einen Reingewinn von 43449 bei 315000 oA. Aktien- 
kapital und verteilt wie im Vorjahre 30 Dividende. — Die 
Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation 


166 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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in Aschaffenburg erzielte im Jahre 1899 einen Reingewinn von 
180000 oA. und verteilt 12% Dividende gegen 10% im Vorjahre. 


— Die Aktiengesellschaft für Maschinen-Papierfabri- ` 


kation in Aschaffenburg hatte 1899 einen Reingewinn von 
360000 4 und verteilt 12% ͤ Dividende. 
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer und Zeitungs- 


verleger Jacob Heinrich Walter in Kirchberg (Hunsrück) am 


5. April. Konkursverwalter ist der Prozessagent Herr Peter Sterlinko 
in Kirchberg. Anmeldefrist bis 19. Mai. 

Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum beging am 31. März 
der Schriftsetzer Herr Franz Dehnhardt in der Buchdruckerei des 
„Hannoverschen Anzeigers“. — Das 50jährige Berufsjubiläum 
feierte am 2. April der Faktor der „Eisenbahn-Zeitung“ in Lübeck, 
Herr Theodor Sager. — Am 26. April werden es 25 Jahre, dass 
Herr Friedrich Schäfer als Faktor bei Herrn Buchdruckereibesitzer 
Horstmann in Frankfurt a.M. eingetreten ist. — Am 1. Mai 
feiert Herr Fink in Stuttgart sein 25jähriges Jubiläum als 
Gründer und Besitzer der kgl. Württembergischen und Grossherzogl. 
Hessischen Hofbuchdruckerei daselbst. 

Auszeichnungen, 
Edwin Groening'schen Buchdruckerei in Danzig wurde aus Anlass 


Dem Korrektor Herrn Rudolf Pulter in der 


seines 50jährigen Berufsjubiläums das Allgemeine Ehrenzeichen 


am Bande verliehen. 


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Litteratur. 


Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für 
Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang 4,80 14. — Das 
zweite Heft des laufenden Jahrganges enthält im Texte u. a. eine 
interessante, mit Satzbeispielen versehene Abhandlung über den 
älteren und modernen Titelsatz, ferner grössere Aufsätze über den 


modernen Holzschnitt, über das Acetylen, über Papierprüfung, 


endlich eine interessante Charakteristik des Herrn Geh. Kommerzien- 
rats Jänecke in Hannover, eines seltenen Jubilars, die durch ein 
wohlgetroffenes Bildnis desselben an erster Stelle des Heftes er- 
gänzt wird. An sorgfältig ausgeführten Musterblättern für den 
Setzer- und Druckersaal, für den Tonplattenschnitt ist das Heft 
besonders reich. 

Buchdrucker-Studien betiteln sich lustige Skizzen mit Text in 
Versen, die von der Graphischen Verlags-Anstalt (P. Goldschmidt) 
in Halle a. S. in zwanglosen Heften herausgegeben werden, deren 
Preis mit 55 A franko gestellt ist. Das zweite Heft dieser Skizzen 
liegt uns in hübscher Ausstattung vor. Lässt sich hinsichtlich des 
sogenannten Buchdruckerhumors auch über den Geschmack streiten 
und sind Bilder und Verse auch recht anspruchslos, so lässt sich 
vom Ganzen doch mit dem Verfasser sagen: „Geht mitunter auch 


ein Spass Wohl ein wenig übers Mass, Murre nicht, in trüben 


Tagen Hilft Humor dir viel ertragen!“ 


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gegangen, dafs es mir nicht möglich ift, hierfür einzeln zu danken. Ich benutze 
deshalb diefen Weg und ſpreche allen, welche mir diefen Tag in fo freundlicher 
Weife zu einem Ehrentage geftalteten, befonders Berrn Baron v. Tauchnitz, 
meinen Derren Kollegen, dem Gefangverein und der Geſellſchaft Typographia, 
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Nr. 17. 


DOERR Herausgegeben von Deutschen Buchdrucker-Verain. eo 


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XII. Jahrg. 


Leipzig, 26. April 1900. 


Die „Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) den? 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 „, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% 
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8679), vierteljährlich 1 o% 


Anzeigen: die dreigespalteno Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A, Stollenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei 
18maliger 10 Prozent, bei 20maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 


1 nach Ubereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buckreworbaläus; Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. | 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. +€- 


Amtlicher Teil. 


Deutsche Buchdrucker-Bei rüfsgenossenschaft: ` 
Sektion VIII (Brandenburg). 


Einladung 
zur fünfzehnten ordentlichen Sektions-Versammiung 
am Sonntag, den 13. Mai 1900, Vormittags !,11Uhr ` 
im oberen Saale des Vereinshauses, Wilhehmstrasse 118 zu Berlin. 


Tagesordnung: 


1. Geschäftsbericht des Vorstandes für das Jahr 1899. 
2. Rechenschaftsbericht pro 1899, Voranschlag pro 1900 und 1901. 
3. Ergänzungswahlen von: 
1 Mitglied des Sektions-Vorstandes, 
Ersatzmann zum Sektions-Vorstand, 
Vertrauensmännern, 
Stellvertretern derselben, 
Stellvertreter eines Beisitzers zum Schiedsgericht, 
Delegierten zur Genossenschafts-Versammlung und 
Ersatzmännern derselben. 
Wahl des Rechnungsausschusses. 
Bestimmung des Ortes der nächsten ordentlichen Sektions- 
Versammlung. 
Etwaige Anträge aus der Versammlung. 


Berlin, im April 1900. 


Der Vorstand der Sektion vm (Brandenburg) ` 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
R. Boll, Vorsitzender. 


Deutscher Buchdrucker-Verein. . 
STEI MI (Brandenburg). 
ui- Einladung 
zur 895855 ordentlichen Kreis-Versammlung 
am Sonntag, den:13. Mai 1900, Vormittags ½ 10 Uhr, 
im oberen Saale des ..Vereinshauses, Wilhelmstrasse um, zu Ber lin. 
Tagesordnung: ` 
1. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht des Vorstandes für das 
Jahr 1899 und Voranschlag pro 1901, sowie Beschlussfassung 


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über die Höhe des zur Bestreitung der Verwaltungskosten des 
Kreises zu erhebenden Zuschlagsbeitrages. 
Vorschlag. zur Wahl: 
a) von 4 Abgeordneten zur Hauptversammlung nebst 4 Ersatz- 
männern, 
b) des Kreisvorsitzenden sowie eines Stellvertreters, 
c) von 4 weiteren Mitgliedern des Kreisvorstandes nebst 
4 Ersatzmännern, 
d) von 10 Vertrauensmännern nebst 10 Ersatzmännern. 
. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Hauptver- 
sammlung. 
Wahl von 2Mitgliedern zum te für das Jahr 1900. 
Bestimmung des Ortes für die Abhaltung der nächstjährigen 
Kreisversammlung. l 
Etwaige Anträge aus der Versammlung. 


Berlin, im April 1900. | 
Der Vorstand des Kreises VIII (Brandenburg) 


des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 
Georg Ze Vorsitzender. 


= Nichtamtlicher Teil. 


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Zur Handwerkskammerfrage. 


Was in Nr. 15 der „Zeitschrift“ besprochene Vor- 
gehen der Handelskammer in Wiesbaden, mit ihrer 
Ansicht, dass kein Angehöriger einer Zwangsinnung 
de ins Handelsregister eingetragen werden könne und 
dass umgekehrt kein ins Handelsregister Eingetragener einer 
Zwangsinnung beitreten dürfe, die im Kammerbezirke errichtete 
Buchdrucker-Zwangsinnung unmöglich zu machen, lenkt angesichts 
des Inkrafttretens der Gesetzesbestimmungen über die Hand- 
werkskammern die Aufmerksamkeit auf die Frage der Ab- 
grenzung des Wählerkreises der Handelskammern von demjenigen 
der Handwerkskammern. 


172 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Die Handwerkskammern beruhen auf einem einheitlichen 
Reichsgesetz und die Handelskammern auf Landesgesetzen, die 
unter einander wohl schwerlich völlig übereinstimmen werden 
und auch aus einer weit zurückliegenden Zeit stammen. Ist 
sonach auch der Wählerkreis beider Körperschaften streng ge- 
nommen bereits gesetzlich festgelegt, so ergiebt sich doch schon 
aus der Ungleichartigkeit der Gesetzgebung über die Handels- 
kammern, dass die Bestimmungen über die zu diesen Wahl- 
berechtigten denjenigen des Reichsgesetzes über die Handwerks- 
kammern nicht angepasst werden, also nicht mehr zeitgemäss 
sein können, und wenn etwas geeignet ist, die Richtigkeit dieser 
Ansicht zu bestätigen, so ist es die Auffassung, welche die 
Handelskammer zu Wiesbaden von ihrer Vertretungsbefugnis 
hat und, wie es scheint, aus den einschlägigen preussischen 
gesetzlichen Bestimmungen herleitet. Denn wenn diese letztere 
Auffassung als richtig erachtet werden und auch für die Zukunft 
gelten sollte, so könnte weder von Zwangsinnungen, noch von 
lebensfähigen Handwerkskammern die Rede sein und die Reichs- 
gesetzgebung würde sozusagen von der Landesgesetzgebung 
ausser Kurs gesetzt werden. Dass dies nicht angeht, leuchtet 
ohne weiteres ein, und es macht sich deshalb notwendig, in 
Hinsicht auf die den Kammern zuzuweisenden Personen den 
landesgesetzlich geregelten Wirkungskreis der Handelskammern 
dem reichsgesetzlich geregelten Wirkungskreise der Handwerks- 
kammern anzupassen und zu dem Zwecke die Landesgesetze 
entsprechend abzuändern. 

Diesen Weg hat jetzt die sächsische zweite Kammer des 
Landtags beschritten und die Frage der Abgrenzung der Handels- 
kammern von den Gewerbekammern (die in Sachsen die 
Funktionen der Handwerkskammern bis auf weiteres übertragen 
erhalten haben) in einer Weise gelöst, die unserer Ansicht 
nach recht wohl geeignet ist, vorbildlich zu sein. In Sachsen 
sind ja auch im Verlaufe der Zwangsinnungsbildung Unan- 
nehmlichkeiten vorgekommen, die ihr treibendes Motiv in der 
künftigen Gestaltung der Zusammensetzung der Handelskammern 
und der Gewerbekammern hatten, und die Regierung ist be- 
flissen gewesen, den hervorgetretenen Bedürfnissen durch eine 
Gesetzesvorlage gerecht zu werden. Dass diese schliesslich in 
den ausschlaggebenden die Gewerbekammerwahlen betreffenden 
Bestimmungen eine Gestalt erhielt, mit der sowohl die Handel- 
treibenden, wie die Gewerbetreibenden und die Handwerker 
zufrieden kein können, ist zum grossen Teile dem Innungs- 
ausschusse der Vereinigten Innungen Leipzigs (Vorsitzender Herr 
Buchdruckereibesitzer Julius Mäser) zu verdanken, der in der 
Angelegenheit lebhaft agitatorisch thätig war und dem Landtage 
im Petitionswege Vorschläge unterbreitete, die von diesem wie 
von der Regierung im: wesentlichen angenommen wurden. 

Das künftige sächsische Gesetz über die Handels- und 
Gewerbekammern setzt in den Bestimmungen über die Urwahlen 
zu den Gewerbekammern Folgendes fest: 

Zur Teilnahme an den Urwahlen für die Gewerbekammer 
sind innerhalb des Kammerbezirks berechtigt: 
a) zur Wahl von Handwerker-Wahlmännern: 

1. die Mitglieder einer Handwerkerinnung sowie sonstige 
Handwerker, sofern sie nach 88 17d und 21 des Einkommen- 
steuergesetzes im Kammerbezirke mit einem Einkommen von 
mehr als 600 o% eingeschätzt sind, und zwar auch dann, 
wenn dieses Einkommen den Betrag von 3100 o% übersteigt 
und wenn die betreffenden Gewerbetreibenden als 
Inhaber oder Teilhaber einer Firma im Handels- 
register eingetragen sind; 

b) zur Wahl von Nichthandwerker-Wahlmännern: 

2. Personen, die ein Handelsgewerbe im Sinne von SR 1 und 2 
des Handelsgesetzbuches betreiben und als Inhaber oder Teil- 
haber einer Firma im Handelsregister eingetragen sind, aber 
nach §§ 17d und 21 des Einkommensteuergesetzes im Kammer- 
bezirke nur mit einem Einkommen von 600 bis 3100 c% ein- 
geschätzt sind, ferner alle nicht unter Ziffer 1 fallenden 
Gewerbetreibenden, die mit einem höheren Einkommen als 
600 M eingeschätzt und nicht im Handelsregister einge- 
tragen sind; 


Nr. 17 


3. Genossenschaften von Handel- und Gewerbetreibenden, Gesell- 
schaften, Gemeinden und Gemeindeverbände, sofern sie nach 
8 17 d und 21 des Einkommensteuergesetzes mit einem Ein- 
kommen von 600 bis 3100 1 eingeschätzt sind. 


Ferner wird bestimmt: 

Denjenigen Gewerbetreibenden, welche innerhalb des Kammer- 
bezirks gleichzeitig ein Handelsgewerbe im Sinne von 
SS 1 und 2 des Handelsgesetzbuches und ein Handwerk be- 
treiben und im übrigen den Vorschriften der BS 7 und 8 (Wahl- 
berechtigung zur Handelskammer und zur Gewerbekammer) 
genügen, steht das Recht der Entscheidung darüber zu, ob 
sie zur Handelskammer oder zur Gewerbekammer wahl- 
berechtigt sein wollen. 

Die Erklärung hierüber ist vor der Wahl der zuständigen 
Kammer, spätestens aber bei der Urwahl dem Wahlleiter gegen- 
über abzugeben; sie ist bindend für die Beitragspflicht auf die 
Dauer der Wahlperiode, für welche sie abgegeben wird. Der 
Wiederholung der einmaligen Erklärung vor jeder Wahl bedarf 
es nicht. 

Unterbleibt diese Erklärung überhaupt, so gehört der be- 
treffende Gewerbetreibende bis zur nächsten Wahl der Gewerbe- 
kammer an. 

Zur Teilnahme an den Urwahlen für die Handelskammer 
sind hingegen berechtigt diejenigen natürlichen oder juristischen 
Personen (Genossenschaften u. s. w.), welche ein Handels- 
gewerbe im Sinne vom §§ 1 und 2 des Handelsgesetzbuches 
betreiben, als Inhaber oder Teilhaber einer Firma im Handels- 
register eingetragen sind und ein Einkommen von mehr als 
3100 A haben. 


Diese Bestimmungen räumen mit der landläufigen irrtüm- 
lichen Vorstellung auf, dass der Begriff des hand werksmässigen 
Betriebes gleichbedeutend sei mit dem Begriffe des Kleinbetriebes 
und dass die Handwerkerinnungen und die Gewerbe- und 
Handwerkskammern nur Kleingewerbtreibende umfassen könnten, 
und sie bringen zum Ausdruck, dass der Eintrag ins Handels- 


register wohl Voraussetzung für die Zugehörigkeit zur Handels- 


kammer, auf die Zugehörigkeit zur Gewerbe- und Handwerks- 
kammer und zu einer Handwerkerinnung aber ganz ohne Einfluss 
ist. Sie stellen es ferner denjenigen Gewerbtreibenden, die 
nach Massgabe der besonderen Verhältnisse ihrer Betriebe 
sowohl zur Handelskammer wie zur Gewerbekammer wahl - 
berechtigt sein würden, frei, sich nach eigenem freien Willen 
zu entscheiden, ob sie zu der einen oder zu der andern Kammer 
wählen wollen, mit der Massgabe, dass wenn eine Erklärung 
überhaupt unterbleibt, sie bis zur nächsten Wahl der Gewerbe- 
kammer angehören. Letzteres bezieht sich nur auf diejenigen 
Gewerbtreibenden, bei deren Geschäftsbetrieben die Merkmale 
des Handelsbetriebes und des Gewerbebetriebes gleichmässig 
zutreffen; der Inhaber eines ausgesprochenen Handelsgross- 
betriebes, der neben demselben noch einen kleinen Handwerks- 
betrieb hat, gehört zur Handelskammer, auch wenn er die 
erwähnte Erklärung nicht abgiebt. 


Es könnte nun scheinen, als ob die Freistellung der Wahl 
der Kammer, welcher sie angehören wollen, an die Grossbetriebs- 
besitzer die Handwerkerinnungen in ihrer Mitgliederzahl be- 
einträchtigen könne. Indess hegen wir diese Befürchtung nicht; 
denn wenn die Grossgewerbtreibenden sehen, dass die handels- 
gewerblichen Bedürfnisse ihrer Geschäfte auch Befriedigung 
finden, wenn sie einer Zwangsinnung angehören, so schwindet 
für sie jeder Grund, das jetzige Verhältnis zu ändern, und die 
Hauptinteressen ihres Geschäfts weisen sie ja doch mehr an 
die Innung als an die Handelskammer. 

Wir glauben also, dass die Bestimmungen des künftigen 
sächsischen Gesetzes über die Handels- und Gewerbekammern 
sich in zufriedenstellendem Einklang mit dem Reichsgesetz über 
die Innungen und Handwerkskammern und dessen Tendenzen 
befinden und dass sie den Bedürfnissen der Kleingewerb- 
treibenden wie der Grossgewerbtreibenden entsprechen; wir 
halten auch dafür, dass durch dieselben das gedeihliche Wirken 
der Innungen nicht beeinträchtigt werden wird. Und es wäre 


Nr. 17 


hiernach nur zu wünschen, dass das Vorgehen der sächsischen 
Gesetzgebung in den anderen deutschen Staaten prinzipiell 
Nachfolge finden möchte. | i 


| Eine moderne Werkstätte 
für Buchgewerbe und graphische Reproduktion. 


Die weltbekannte Verlagsanstalt F. Bruckmann, A.-G. in 
München hat im Herbst 1898 ein neues Heim bezogen, das unter 
künstlerischer Beihilfe des Architekten Martin Dülfer in München 
in den Jahren 1897 und 1898 erbaut worden ist, und jetzt ver- 
mittelt sie in einem vornehm ausgestatteten Schriftchen, das mit 
dem in Heliogravure ausgeführten Bildnis des Gründers der Verlags- 
anstalt, Friedrich Bruckmann, geschmückt und mit 33 autotypischen 
Ansichten ausgestattet ist, den Freunden ihres Hauses ein wenn 
auch nur flüchtig gezeichnetes, so doch sehr interessantes Bild 
vom Aussern und Innern dieser grossen graphischen Werkstätte. 
Wir geben hiervon Folgendes wieder. 

Im Aussern des Etablissements sind seine Inhaber bemüht ge- 
wesen, ohne unnötige Geldverschwendung eine Wirkung zu erzielen, 
welche im Einklang mit den künstlerischen Zwecken und Zielen 
steht, denen das Unternehmen gewidmet ist, und im Innern haben 
sie neben dieser Rücksichtnahme in erster Linie jene praktische 
Anordnung der Räume angestrebt, wie sie der Fortgang eines 
Prozesses von einer Arbeit zur andern erfordert. Demzufolge wurde 
zunächst der Herstellung der photographischen Negative, 
welche die Grundlage für jede Reproduktion bilden, die grösste 
Sorgfalt zugewendet und alle räumlichen und anderen Einrichtungen 
getroffen, welche dieselbe begünstigen. So wurden für die Auf- 
nahmen farbiger Ölgemälde in direktem Sonnenlicht grosse dreh- 
bare Ateliers erbaut, für die Reproduktion einfarbiger Bilder und 
Zeichnungen sowohl, als auch von Skulpturen und gewerblichen 
Gegenständen wurden im Hause selbst geräumige Ateliers sowohl 
mit Nordlicht als mit Südlicht vorgesehen. Durch Anbringung 
starker elektrischer Lampen, welche neuerdings durch Acetylen- 
beleuchtung ersetzt werden sollen, wurde möglichste Unabhängigkeit 
von Tageslicht und Sonne zu erreichen gesucht. In sechs ge- 
räumigen Dunkelkammern und zahlreichen andern Räumen werden 
dann die mancherlei andern Verrichtungen ausgeführt, die zur 
Erzielung tadelloser photographischer Platten erforderlich sind, 
und überall in diesen Räumen, wie auch in den Laboratorien 
herrscht die peinlichste Ordnung und Sauberkeit. Die gewonnenen 
Negative werden dann, je nach ihrer Bestimmung, in der photo- 
graphischen Abteilung oder in der Kopierhalle der Lichtdruckerei 
weiter behandelt. Im Maschinensaale der letzteren sind zur Zeit 
elf grosse Pressen in Thätigkeit. 

Ein anderer Teil des Hauses ist den Verfahren der Gravure 
und des Kupferdruckes gewidmet, deren verschiedene Stadien 
die Ubertragung des Negativs auf Pigmentpapier, die Herstellung 
eines Diapositivs, die Übertragung dieses Diapositivs auf Kupfer 
und die Atzung der gekörnten Kupferplatte, die Retouche derselben, 
die Verstählung und der Druck in der Presse sind und grosse 
manuelle Geschicklichkeit wie künstlerisches Verständnis erfordern. 

Im Westflügel sind die zahlreichen Bureaus, Expeditions- 
und Lagerräume des Hauses untergebracht. Hier werden die 
ungemein vielseitigen und mustergültigen Publikationen des Bruck- 
mann'schen Verlags — von den bekannten wohlfeilen Sammelwerken, 
wie „Klassischer Bilderschatz“ und „Klassischer Skulpturenschatz“, 
bis zu den grossen kunstwissenschaftlichen Werken, von denen 
jedes Exemplar 2000 o% kostet — auf das sorgfältigste redaktionell 
und künstlerisch vorbereitet und von hier aus werden sie auch in 
die Welt hinaus befördert, um den Ruhm der Firma Bruckmann 
zu mehren. 

An dem Rufe, welchen die Bruckmann’schen Arbeiten geniessen, 
hat die Buchdruckerei, welche den Illustrationsdruck zu ihren 
wesentlichsten Aufgaben gemacht hat, nicht geringen Anteil. Diese 
im Jahre 1886 aus kleinen Antängen entstandene Abteilung des 
Hauses arbeitet heute mit 20 Buchdruckpressen, darunter eine 
grossformatige amerikanische Original-Zweitourenmaschine, sowie 
mit 7 Hilfsmaschinen und beschäftigt 126 Personen. In ihr haben 
alle Errungenschaften der neuzeitlichen Technik entsprechende 
Verwendung gefunden. So z. B. wurde elektrischer Einzelantrieb 
bei sämtlichen Maschinen und elektrische Beleuchtung durch Glüh- 
lampen eingeführt; alle Arbeitsräume erhielten weissen Emaillelack- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


173 


— 


— —ͤ—— 


Anstrich u. s. w. Besonders vorteilhaft aber ist das durch Shed- 
dächer zugeführte reine Nordlicht, das für den als Spezialität 
ausgeübten Illustrations- und Chromodruck ein wichtiger Faktor 
geworden ist. Maschinensaal und Setzerei befinden sich zu ebener 
Erde und sind durch eine hohe Glaswand getrennt. In direktem 
Anschlusse daran befinden sich die Lagerräume für Kunstdruck- 
und Chromopapiere. 

So giebt sich die Bruckmann’sche Kunstanstalt in Wort und 
Bild als eine der graphischen Musteranstalten, auf die Deutschland 
alle Ursuche hat, stolz zu sein. 


$ 


Sprechsaal. 


em- Berlin, 22. April. Seitens des Gehilfen- Ausschusses 
des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer (Innung) 
wurden zu Mitgliedern des Lehrlings- Ausschusses gewählt die 
Herren Fritz Müller (Deutsche Warte), Otto Müller (Sittenfeld) und 
Richard Stern (Deutsche Warte), zu Mitgliedern des Ausschusses 
für den Arbeitsnachweis die Herren Emil Bugdrowitz (Bern- 
stein), und Bernhard Spittel (Günther & Sohn). — Die hiesige 
Buchdrucker-Invalidenkasse, welche vor einiger Zeit eine 
Erhöhung der Beiträge und gleichzeitig eine Reduzierung ihrer 
Leistungen um eine Mark eintreten liess, hat heute ihre diesjährige 
Generalversammlung abgehalten. Nach dem erstatteten Geschäfts- 
bericht haben sich die finanziellen Verhältnisse infolge dieser 
Massnahmen derart günstig gestaltet, dass dem Reservefonds im 
letzten Jahre von der Gesamteinnahme von 76344 7 500 AM. 
zugewiesen werden konnten. — Die Buchdrucker-Witwen- 
Unterstützungskasse zahlte an Unterstützungen 31508 o% und 
hatte an sonstigen Ausgaben 818 o% zu leisten. Die Einnahmen 
betrugen 29684 AM, doch wird sich nach der nunmehr erfolgten 
Durchführung der vorjährigen Generalversammlungsbeschlüsse das 
Rechnungsergebnis in Zukunft erheblich günstiger gestalten. — Bei 
der letzten Berufszählung im Jahre 1895 wurden im Deutschen 
Reiche 14512 Buchdruckerlehrlinge gezählt; von je 100 der- 
selben entfielen auf die Druckereien mit 0—5 Gehilfen 16,1, auf 
die mit 6—20 Gehilfen 44,5, auf die mit über 20 Gehilfen 39,4 
Lehrlinge. Von je 100 dieser Lehrlinge hatten 14,5 Wohnung 
und Beköstigung bei ihrem Lehrprinzipal. — In nächster Zeit 
werden hier die Entwürfe zweier Preis-Ausschreiben zur öffent- 
lichen Ausstellung gelangen, welche die Firma L. Angerer zur 
Herstellung von Wein- und Speisekarten, sowie von Brief- 
köpfen für eine Kupferdruckerei erlassen hatte. Die 3 Preise für 
die ersteren Entwürfe erhielten F. Götz in München, F. Stassen in 
Wilmersdorf bei Berlin und W. Planck in Stuttgart. Bei der 
zweiten Konkurrenz wurde der erste Preis nicht ausgegeben, die 
beiden anderen erhielten Chr. Wild und J. Andr. Seile, beide in 
München. 

+ Dresden. Die Feier des 50Ojährigen Berufsjubiläums 
der Herren Wilhelm Rockstroh und Max Meeser, Korrektoren in 
der Buchdruckerei der Dr. Güntz’schen Stiftung vormals E. Bloch- 
mann & Sohn („Dresdner Anzeiger“), am Sonntag, 15. April, ge- 
staltete sich für alle Beteiligten vom frühen Morgen an zu einer 
erhebenden Festlichkeit und fand ihren Gipfelpunkt in dem vom 
Gesamtpersonal im Einverständnisse mit der Geschäftsleitung der 
Offizin in Meinhold's Sälen veranstalteten Festkommers, an dem 
auch die Herren der Redaktion und Expedition des „Dresdner 
Anzeigers“, viele Familienmitglieder der Jubilare, sowie die Ge- 
schäftsleitung der Druckerei der Dr. Güntz’schen Stiftung selbst 
teilnahmen. Die in mehrfachem Buntdruck typographisch schön 
ausgeführte Festordnung trug an der Stirnseite die wohlgelungenen 
Porträts der Jubilare (in Zinkätzung hergestellt von der Firma 
Körner & Lauterbach in Chemnitz). Im Verlaufe des Kommerses 
ergriff der Geschäftsleiter der Druckerei, Herr Winkelmann, das 
Wort zu einer festlichen Ansprache, die in schönen Worten den 
Entwicklungsgang beider Jubilare schilderte, ihre langjährige 
Thätigkeit charakterisierte und in dem Ausdruck des Dankes und 
der Anerkennung der Geschäftsleitung für die jahrzehntelange 
treue Mitarbeiterschaft der Jubilare, sowie in einem von der Fest- 
versammlung jubelnd aufgenommenen Hoch auf sie ausklang. Mit 
einer weiteren Ansprache überreichte sodann Herr Winkelmann 
die von einem Ehrengeschenk begleiteten Glückwunschschreiben 
der Stiftungsvorstände Herren Oberbürgermeister Geh. Finanzrat 
Beutler und Bürgermeister Leupold, denen er ein Hoch widmete. 
Hierauf überreichte Herr Buchdruckereibesitzer Ulrich Herrn 


Vu 


174 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 17 


Rockstroh ein kunstvoll hergestelltes Ehrendiplom der Gewerbe- 
kammer, indem er zugleich als Beauftragter des Prinzipalvereins 
die herzlichsten Glückwünsche übermittelte. Dann übergab der 
Geschäftsleiter Herr Winkelmann im Namen und Auftrag des Vor- 
standes des Deutschen Buchdrucker-Vereins die vom letzteren 
gewidmeten Anerkennungsdiplome. Weitere Diplome wurden den 
Jubilaren durch Herrn Gauvorsteher Wendsche im Namen des 
Dresdner Buchdrucker-(Gehilfen-)Vereins und des Gauvereins über- 
reicht. Im Namen seiner Kollegen, der Setzer, Maschinenmeister 
und Stereotypeure, übergab hierauf der Festleiter Herr Stöckert 
beiden Jubilaren je ein wertvolles Geschenk (eine goldene Uhr 
und eine Brillantnadel), das gleichfalls von den herzlichsten Wün- 
schen begleitet war. Herzliche Worte richtete schliesslich im Namen 
der Redaktion vom „Dresdner Anzeiger“ Herr Redakteur Irrgang 
an die Jubilare und deren Gattinnen. Tief bewegt sprach darauf 
Herr Meeser zugleich im Namen seines Kollegen Worte des Dankes 
für die vielfachen Ehrenerweisungen aus, während Herr Rockstroh 
in humoristischer Weise Korrektur an den zur Verteilung gelangten 
Tafelliedern übte. Darbietungen der Kapelle des Hauses, des 
Dresdner Buchdrucker-Gesangvereins und humoristische Vorträge 
bildeten den Schluss der herrlich verlaufenen Feier, zu der auch 
aus nah und fern zahlreiche telegraphische Beglückwünschungen 
im Laufe des Abends eingegangen waren. 

-e- Forst (Lausitz), den 20. April. In der E. Hoene’schen 
Buch- und Steindruckerei konnte am 14. April wiederum ein An- 
gestellter, Herr Lithograph Eugen Marx, auf eine 25jährige 
ununterbrochene Thätigkeit zurückblicken. Ehrende Beweise 
der Anerkennung wurden dem Jubilar zu Teil. Mit freundlichen 
Glück- und Segenswünschen überreichte ilım der Chef der Firma 
einen prächtigen, mit einer ziselierten Widmung versehenen goldenen 
Chronometer als Jubiläumsgabe. Die Mitarbeiter begrüssten Herrn 
Marx Morgens bei seinem Eintritte ins Geschäft mit einem gemein- 
sam gesungenen Choralverse und führten ihn in sein mit Blumen 
und Blattpflanzen geschmücktes Arbeitszimmer, in dem sie für den 
Jubilar einen Lehnstuhl aufgestellt hatten. Eine Morgenmusik 
der Stadtkapelle und freundliche Glückwünsche seiner vielen Freunde 
von Nah und Fern gaben Herrn Marx weitere Beweise der Achtung, 
der er sich allgemein erfreut. Eine festliche Veranstaltung, welche 
der Chef dem Jubilar zu Ehren am 3. Osterfeiertag veranstaltet 
hatte, nahm einen prächtigen Verlauf und hielt die Teilnehmer bis 
zum nächsten Morgen beisammen. Herr Marx ist der 3. Jubilar 
in der E. Hoene schen Offizin, der auf eine 25jährige Thätigkeit 
in diesem Hause zurückblicken kann. 

fi Frankfurt a. M., 21. April. (Gutenbergfeier.) Gestern 
Abend fand hier im unteren Saale der Alemannia die entschei- 
dende Sitzung für die hier abzuhaltende Gutenbergfeier statt. An 
derselben nahmen Teil: von den Frankfurter Buchdruckereibesitzern 
die Herren Adelmann, Fey, Eugen Mahlau, Osterrieth und Reichard, 
von dem Faktorenverein die Herren Diegel, Fink, Laumer und 
Löw, von dem Bezirk Frankfurt des Verbandes der D. B. die 
Herren Carl Dominé, Klinkel und Rumbler, von dem Gesangverein 
„Gutenberg“ Herr Erken, von dem Journalistenverein Herr Otto 
Hörth, von dem Schriftstellerverband Herr Rektor Lange, von dem 
Buchhändlerverein die Herren Abendroth, Dettloff und Scheller, von 
dem Freien Deutschen Hochstift die Herren Professor Dr. Heuer 
und Professor Dr. Reinhard, von dem Kunstgewerbeverein Herr 
Dr. Stader. von den Schriftgiessereibesitzern Herr D. Stempel; 
ausserdem hatte die hiesige Presse einen Vertreter entsandt. Die 
Feier selbst hat nunmehr insofern eine Anderung erfahren, als 
dieselbe nicht, wie ursprünglich geplant, an cinem, sondern an 
drei Tagen abgehalten werden soll. Der akademische Akt findet 
am Sonntag, 17. Juni, im grossen Saale des Saalbaues unter Mit- 
wirkung des hiesigen Gesangvereins „Gutenberg“ statt. Den Prolog 
wird Herr Dr. Pfungst verfassen, die Festrede hat Herr Redakteur 
Otto Hörth übernommen. Nach dieser Feier findet ein Huldigungs- 
zug nach dem Gutenbergdenkmal statt, wo die Kapelle des 
81. Infanterieregiments noch mitwirken wird. Sonnabend, 23. Juni, 
findet in dem Ausstellungs-Etablissement (ehemalige Rosenaus- 
stellung) ein Kommers statt, bei welchem der Stuttgarter Guten- 
bergverein mitwirken wird. Sonntag, 24. Juni, soll dann in dem- 
selben, viele tausend Personen fassenden Etablissement eine grosse 
Familien-Gutenbergfeier abgehalten werden, wobei zwei Musik- 
kapellen und der Gesangverein „Gutenberg“ mitwirken. Auch 
ist für Spiele, Karussells u. s. w. Vorsorge getroffen. Ferner ist 
angeregt, vom 17. bis 24. Juni eine Ausstellung aus den Schätzen 
der Stadtbibliothek, des historischen Museums und des Kunst- 
gewerbevereins ins Leben zu rufen und eine billige Volksschrift 


speziell für die Feier herauszugeben. Schliesslich wurden die 
Ausschüsse gewählt und zwar ein Ausschuss für die akademische 
Feier, ein Festausschuss, ein Ausstellungsausschuss, sowie ein 
Finanzausschuss. Herr Fink sprach im Namen der Anwesenden 
dem Bureau, besonders Herrn Osterrieth, den Dank für die vor- 
treffliche Leitung der Verhandlungen aus und gab der Hoffnung 
Ausdruck, dass das Fest gelingen und allen Teilnehmern immer- 
dar eine angenehme Erinnerung bleiben möge, worauf Herr Oster- 
rieth die Sitzung schloss. 

TI Giessen, 18. April. Am verflossenen Ostersonntag wurde im 
Hotel Schütz hierselbst die VII. Versammlung des Kreises III 
des Deutschen Faktorenbundes abgehalten. Nach dem Ge- 
schäftsbericht zählte der Kreis am 31. März ds. Js. 57 Mitglieder. 
Die Kreiskasse, die vor 2 Jahren gegründet wurde, verfügte 
trotz der besonders durch die letzte Bundesgeneralversammlung, 
welche voriges Jahr in Cassel stattfand, erwachsenen aussergewöhn- 
lichen Ausgaben über einen Bestand von rund 700 , Herr Fink 
erstattete den Bericht über die letzte Generalversammlung. Sodann 
kam der Antrag des Bundesvorstandes betr. Einberufung einer 
ausserordentlichen Generalversammlung zwecks Anderung des Bundes- 
statuts, welche zur Herbeiführung der amtsgerichtlichen Eintragung 
des Bundes auf Grund des Bürgerlichen Gesetzbuches erforderlich 
ist, zur Besprechung. Es wurde einstimmig der Beschluss gefasst, 
dass die ausserordentliche Generalversammlung abgehalten werden 
soll, dass aber der vom Bundesvorstand vorgesehene Termin 
(15. und 16. Juni) entschieden verfrüht sei, da auf der General- 
versammlung auch andere Anträge beraten werden und die einzelnen 
Kreise sich vorber schlüssig machen müssten. Deshalb soll der 
Bundesvorstand ersucht werden, die Generalversammlung nicht vor 
August anzuberaumen. Der Antrag Wiesbaden-Mainz, alljährlich 
einen Geschäftsbericht unseres Kreises zu versenden, fand Annahme. 
Als Ort für die nächste Kreisversammlung wurde Frankfurt a.M. 
gewählt. Als Kandidaten für die Urwahl des Kreisvorstandes 
wurden Fink, Löw, Messenzehl, Laumer, Schukart-Frankfurt, Göttert- 
Wiesbaden, Rousselot-Mainz und Tietze-Cassel aufgestellt. Nachdem 
der Vorsitzende die gut besuchte Versammlung geschlossen hatte, 
fand gemeinschaftliches Mittagessen statt, an dem sich auch die 
Damen beteiligten. Nach dem Essen wurde noch die Stadt be- 
sichtigt. 

-hs. Leipzig. Vor kurzem hielt Herr H. Süssespeck in der 
Typographischen Gesellschaft im Anschluss an die vor ge- 
raumer Zeit stattgehabten Besichtigungen der Maschinenfabrik 
J. G. Schelter & Giesecke einen Vortrag über die Vorteile der von 
dieser Fabrik gebauten Schnellpresse „Windsbraut“. In ein- 
gehendster Weise wurde nochmals das Prinzip der Maschine und 
deren spezieller Mechanismus erklärt und die einzelnen Teile sowie 
ihre Vorzüge beleuchtet, dabei auch besonders betont, dass dauer- 
hafteste Bauart, grösste Druckleistung und bester Druckausfall bei 
leichtester Bedienung die Haupteigenschaften der Maschine seien. 
Ein neues Schliesszeug und ein praktischer Bogenzähler wurden 
am gleichen Abend praktisch vorgeführt. — Am 22. Februar 
referierte Herr Eule über das Thema: Titelregeln und Titel- 
satz. Der Vortragende gab in zusammenfassender Weise eine 
Übersicht über das Wesen des Büchertitels sowie über seine Ge- 
schichte. Alle Versuche, die von faclımännischer Seite gemacht 
wurden, für den Titelsatz einheitliche Normen zu schaffen, wurden 
gestreift und dabei auch auf die älteren Handbücher von Franke, 
Bachmann, Waldow, Fischer hingewiesen. Ferner fand die grund- 
legende Arbeit der Leipziger Typographischen Gesellschaft zu 
Leipzig (1880), die für den Titelsatz bestimmte Grundsätze formu- 
lierte, gebührende Erwähnung. Es wurde betont, dass die letzteren 
auch heute noch mit wenigen Modifikationen und Ergänzungen 
gültig seien und durch keinerlei Thesen ersetzt oder verschoben 
werden könnten. Es sei nun die Aufgabe fachmännischer Kom- 
missionen, allgemein anwendbare und gültige Regeln oder Grund- 
sätze für den Titelsatz aufzustellen, da diese Materie eine vielfache 
Durcharbeitung erfordere. Deshalb sei es verkehrt, wenn Einzelne 
Lehrsätze als neu aufstellten, die teils alt und teils anfechtbar 
seien. Der Vortragende gab am Schlusse seiner interessanten Aus- 
führungen noch dem Wunsche Ausdruck, dass das Preisausschreiben 
der Typographischen Gesellschaft zur Klärung der Sache beitragen 
möge. | 

* Leipzig, Aus den Kreisen des hiesigen Buchbindergewerbes 
wird berichtet, dass der Buchbinder-Zwangsinnung nunmehr 
die sämtlichen Grossbuchbindereibesitzer beigetreten sind und zwar 
ohne dass es nötig gewesen wäre, gegen irgend jemand im Wege 
der Klage oder der Beschwerde vorzugehen. Die Zahl der Mit- 


Nr. 17 


glieder der Innung ist infolgedessen auf 142 gestiegen und das 
Innungsleben ist ein sehr reges geworden. — In den Kreisen der 
Metallindustrie haben sich 47 Firmen zu einer Gesellschaft 
vereinigt, welche den Zweck verfolgt, gegen einen jährlichen Bei- 
trag den Mitgliedern für die Verluste, welche sie durch Arbeits- 
einstellung der bei ihnen beschäftigten Arbeiter erleiden, einen 
teilweisen Ersatz zu leisten. Gegen die Arbeitseinstellungen selbst 
etwas zu unternehmen, wird nicht beabsichtigt, weil die Gesellschaft 
dazu gar nicht in der Lage sei. 

* Leipzig. Die diesjährigen Versammlungen der Deutschen 
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins finden nicht, wie voriges Jahr beschlossen 
worden war, in Dresden, sondern in Mainz statt, und zwar beide 
Versammlungen am 23. Juni. Der Grund zu dieser Versammlungs- 
verlegung ist in der in Mainz stattfindenden grossartigen Feier 
des 500jährigen Geburtstages Gutenberg’s zu suchen, und dass an 
diesem Feste zur Verherrlichung Gutenber'gs und seiner Kunst die 
deutschen Buchdruckereibesitzer nicht fehlen dürfen, braucht nicht 
besonders begründet zu werden. Die Vorstände der beiden Körper- 
schaften haben denn in ihrer Frühjahrssitzung beschlossen, die 
Jahresversammlungen nach Mainz zu berufen und hierzu auch das 
Einverständnis des Reichsversicherungsamtes wie der Kollegenschaft 
Dresdens und der Abgeordneten beider Versammlungen erhalten. 


* 
Kleine Mitteilungen. 


Gutenbergfeier-Postkarten in sehr schöner Ausführung gingen 
uns vom Kunstverlag von L. Klement in Frankfurt a. M. zu. Da 
ist zunächst die dem genannten Verlag zum Alleinvertrieb über- 
tragene offizielle Festpostkarte zu nennen, deren preisgekrönter 
Entwurf von dem Künstler Carl Goebel stammt, und die von der 
Kunstanstalt von Jos. Scholz in Meinz hergestellt und verlegt wird. 
Die in algraphischem Farbendruck ausgeführte Karte zeigt ein mit 
goldenem Lorbeer umrahmtes Porträt Gutenbergs, darüber eine 
Ansicht von Mainz und darunter rechts und links zwei Bilder, 
welche die Kunst Gutenberg’s im Dienste der Wissenschaft und 
des Volkes versinnbildlichen. Ausserdem ist die Karte mit den 
Jahreszahlen 1400 und 1900, sowie mit dem Trockenstempel „Grossh. 
Bürgermeisterei Mainz“ versehen. Die schöne Karte wird ohne 
Zweifel bei den bevorstehenden Festlichkeiten ganz ausserordent- 
lichem Interesse begegnen. Zwei weitere Karten aus dem Klement- 
schen Generalvertrieb ergänzen die Festkarte. Die eine, von 
Klement, ist eine in 16farbigem Aquarelldruck ausgeführte Gutenberg- 
Porträt-Postkarte nach Thorwaldsen, die andere eine Gutenberg- 
Gedenk-Postkarte in Kupferdruck, von Otto Felsing in Berlin aus- 
geführt und von E. H. Schroeder daselbst verlegt. Die Karte zeigt 
ausser einem Porträt Gutenbergs einen Kapitelanfang aus der 
42zeiligen Gutenbergbibel in Faksimile. 

Postwesen. Die mit der Schreibmaschine hergestellten 
Schriftstücke dürfen als Drucksachen gegen das ermässigte Porto 
nicht versandt werden, ferner nicht die auf der Kopierpresse 
oder mittels Durchdrucks vervielfältigten Gegenstände, somit 
auch nicht die gleichzeitig in mehreren Exemplaren auf der Schreib- 
maschine mittels Durchdrucks angefertigten Briefe. Dagegen findet 
die Drucksachentaxc auf solche Vervielfältigungen der auf der 
Schreibmaschine hergestellten Schriftstücke Anwendung, die 
mittels eines mechanischen Verfahrens, wie Hektographie, 
Kyklostyle-Kopierapparat, Mimcograph und Multiplikator, ge- 
wonnen sind. 

Über die Arbeiterversicherung des Deutschen Reiches hat das 
Reichs- Versicherungsamt einen Überblick gegeben, dem für die 
Krankenversicherung die Verhältnisse des Jahres 1899, für Unfall- 
und Invalidenversicherung die des Jahres 1898 zu Grunde gelegt 
sind. Danach gab es bei der Krankenversicherung 8,8 Millionen 
Versicherte, wovon 6,9 Millionen Männer und 1,9 Millionen Frauen 
waren, bei der Unfallversicherung 16,7 Millionen Versicherte, und 
zwar 12,9 Millionen Männer und 3,8 Millionen Frauen, bei der 
Invalidenversicherung 12,7 Millionen Versicherte, und zwar 8,4 
Millionen Männer und 4,3 Millionen Frauen. Die Einnahme für 
die gesamte Arbeiterversicherung in den Jahren 1885 bis 1897 
belief sich auf 2,9 Milliarden, die Ausgabe auf 2 Milliarden und 
das Vermögen auf 889,5 Millionen. Die Entschädigungsleistungen 
betrugen für dieselbe Zeit bei der Krankenversicherung 1,2 MiHiar- 
den, bei der Unfallversicherung 366,7 Millionen, bei der Invaliden- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


175 


versicherung von 1891 bis 1897 254,4 Millionen Mark. Die ge- 
samten Entschädigungsleistungen eines Jahres waren von 54,1 
Millionen im Jahre 1885 auf 256,4 Millionen im Jahre 1897 ge- 
stiegen und werden in 1899 voraussichtlich 304,5 Millionen betragen 
haben. Die in den Jahren von 1885 bis 1899 gezahlten Ent- 
schädigungen in der ganzen Arbeiterversicherung sind mit 2,4 
Milliarden anzusetzen, wovon 1099 Millionen als von den Arbeit- 
gebern, 1164 Millionen als von den Arbeitern und 150 Millionen 
als durch Reichszuschuss aufgebracht angesehen werden müssen. 
Diese Ziffern geben einen Begriff von der ungeheuren Bedeutung 
der Arbeiterversicherung. 

Der Newyork Herald, das gewaltige Newyorker Zeitungsunter- 
nehmen, ist in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 100000 
Dollar, eingeteilt in 1000 Anteile umgewandelt worden. Von 
diesen Anteilen behält der Besitzer James Gordon Benneit 994, 
die übrigen werden unter Mitglieder des Personals verteilt. Natür- 
lich ist der Betrag von 100000 Dollar nur ein nomineller, mit 
dem wirklichen ungeheuren Werte des Unternehmens in keinem 
Verhältnisse stehender, und mit der Umwandlung verfolgte Bennett 
die Absicht, seinen Mitarbeitern einen gewissen Anteil am Ge- 
schäft zu sichern. 

Ein blinder Buchdruckerelbesitzer, der sich erst nachdem er 
blind geworden war, eine Accidenzdruckerei einrichtete, dieselbe 
allein leitet und in ihr auch praktisch mit arbeitet, lebt in Fall 
River im Staate Massachusetts. Der Mann heisst Charles J. Leary 
und hatte das Unglück, im Verlaufe seiner Karriere als Buchdrucker 
zu erblinden. Um sich und seine Familie zu ernähren, entschloss 
er sich, ohne dass er als Blinder eine entsprechende Vorbildung 
erhalten hätte, eine kleine Druckerei einzurichten und zu betreiben 
und er hatte damit solchen Erfolg, dass er sie nach und nach so 
vergrössern konnte, dass er jetzt 4—6 Leute beschäftigt. Der 
„Inland Printer“, welcher die Leidensgeschichte des blinden Buch- 
druckers ausführlich erzählt und auch ein Bild von ihm giebt, 
reproduziert seine erste Arbeit, seine Geschäftskarte, die er ohne 
jede Hilfe aus verschiedenen Schriften regelrecht gesetzt, geschlossen 
und gedruckt hat, und man muss sagen, für einen Blinden ist das 
eine ganz erstaunliche Arbeit. Leary kommt die lange Erfahrung 
als Buchdrucker, die er im sehenden Zustande gemacht hat, jetzt 
zu statten. In Verbindung hiermit hat er eine ausserordentliche 
Schärfung seiner Sinne gebracht, so dass er befähigt ist, sein 
Geschäft selbst zu leiten und seine Materialien selbst zu kaufen. 
So kann er durch das Gefühl die Papier- und Kartonsorten unter- 
scheiden und kauft nach Probe. Bei dringendem Geschäftsgange 
hilft er regelmässig durch Auswabl und Setzen der Titel- und 
Auszeichnungszeilen mit, wobei er die Bilder der grösseren Accidenz- 
schriften durch das Gefühl unterscheidet. Seine Arbeiten sollen 
den Vergleich mit den in anderen Druckereien hergestellten sehr 
gut aushalten. 

Kaiser Wilhelm als Buchdrucker. Es dürfte allgemein bekannt 
sein, dass auf Grund alter Tradition in den meisten Herrscher- 
häusern alle männlichen Mitglieder einen bürgerlichen Beruf er- 
lernen und dic darin erworbene Kunstfertigkeit in den Mussestunden 
ihres eigenen verantwortungsreichen Postens als angenehme Ab- 
wechslung bethätigen. Der verstorbene Zar Alexander III., der 
bekanntlich über ungewöhnliche Körperkräfte verfügte, fällte und 
bearbeitete mit grosser Vorliebe die grössten Bäume; sein Sohn, 
der regierende Zar Nikolaus II., soll als praktischer Landwirt 
erstaunliche Erfahrung besitzen und alle vorkommenden Hantie- . 
rungen, einschliesslich des Melkens, vollständig kunstgerecht aus- 
führen. Prinz Friedrich Leopold von Preussen, Schwager des 
Kaisers und Sohn des tapferen Reitergenerals Prinz Friedrich 
Karl, hat die Schlosserei erlernt und soll schon manch brauchbare 
Arbeit als Beweis seines Könnens im Schweisse seines Angesichts 
hergestellt haben. Kaiser Wilhelm selbst hat indessen seinerzeit 
mehrere Monate in der bekannten Hofbuchdruckerei von Trowitzsch 
& Sohn in Berlin die Buchdruckerkunst erlernt. Ob er ein 
Schweizerdegen geworden ist, kann der Schreiber dieses mit Be- 
stimmtheit nicht behaupten; jedenfalls versteht aber Seine Majestät, 
auf dessen Vielseitigkeit und klares Urteil unser Volk mit Recht 
stolz ist, auch mit dem Winkelhaken umzugehen und weiss auch 
sonst im Kunsttempel Bescheid. Der Kaiser ist aber in dieser Be- 
ziehung nicht der erste gekrönte Buchdrucker; denn schon der Kaiser 
Franz von Österreich, Gemahl Maria Theresia’s, arbeitete in seinen 
Mussestunden am Kasten und an der Handpresse, und die in Genf 
eines so tragischen Todes gestorbene Kaiserin Elisabeth, eine be- 
gabte Dichterin, hat ihre Dichtungen regelmässig eigenhändig 
gesetzt und gedruckt, wohl weil sie eine Profanierung ihrer Poesie 


ty! 


176 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 17 


besorgen mochte. — Wir können mithin getrost behaupten, dass 
unsere Kunst längst hoffähig ist. -n. 


* 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Druck- und Verlags- 
gesellschaft vormals Dölter in Emmendingen wurde abgeändert 
in Druck- und Verlags-Aktiengesellschaft vormals .Dölter. Direktor 
der Gesellschaft ist Herr Emil Fassbender. — Das Handelsgeschäft 
in Firma Buchdruckerei Hugo Conrad Tietzen in Breslau ist nach 
dem Tode des Firmeninhabers durch Vertrag auf die Herren 
Litterat Maximilian Goerlich und Ingenieur Heinrich Neumann, 
beide zu Breslau, übergegangen. — In Prag haben sich die 
Druckereien von J. Otto, F. Simacek und J. R. Vilímek mit der 
Reproduktionsanstalt J. Vilím zu einer Gesellschaft mit beschränkter 
Haftung unter der Firma Böhmische graphische Gesellschaft 
Unie, G. m. b. H. vereinigt, welche über 37 Schnellpressen und 
cine Rotationspresse verfügt und über 400 Arbeiter beschäftigt. 
Die technische und kaufmännische Leitung besorgen die Herren 
J. Otto, J. R. Vilimek, J. Vilim und J. Bursik. 

Eingetragene Firmen, In Vaihingen a. F. die Firma Scharr 
& Ziegler, Buchdruckerei und Verlag, Inhaber Herren Karl Scharr 
und Karl Ziegler. — In Hameln die Firma Buchdruckerei 
C. Kientzler, Inhaber Herr Conrad Kientzler. — In Mayen die 
Firma Anton Rittel, Inhaber Herr Anton Rittel, Buchdruckerei- 
besitzer daselbst. — In Neustettin die Firma Franz Brandt, 
Inhaber Herr Franz Brandt, Buchdruckereibesitzer daselbst. — 
In Mergentheim die Firma J. Thomm’sche Buchdruckerei, Verlag 
der Tauberzeitung, Inhaber Herr Otto Reinhardt, Buchdruckerei- 
besitzer daselbst. — In Neuwied die Firma Louis Heuser’sche 
Buchdruckerei in Neuwied, Inhaber Herr Verlagsbuchhändler Louis 
Heuser daselbst. 

Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum als Buchdrucker 
feierten am 14. April die Herren Korrektoren Wilhelm Rockstroh 
und Karl Wilhelm Maximilian Meeser in der Buchdruckerei der 
Dr. Güntz’schen Stiftung inDresden. Herr Meeser erhielt aus diesem 
Anlass das tragbare Ehrenzeichen. — Das 2öjährige Ge- 
schäftsjubiläum begingen am 11. April die in der Messinglinien- 
fabrik von Zierow & Meusch in Leipzig beschäftigten Herren Max 
Hohfeld, Max Kunzmann und Gustav Zschocke. — Am 21. April 
feierte Herr Clement Hüper, Faktor der J. P. Himmer'schen Buch- 
druckerei in Augsburg, sein 50jähriges Berufsjubiläum. 

Auszeichnungen. Das tragbare Ehrenzeichen erhielten die 
bei der Firma B. @. Teubner in Leipzig beschäftigten Herren 
Schriftgiesser Johann Baptist Zambony, Schriftsetzer Karl Moritz 
Ernst Krause und Friedrich Reinhardt, Maschinenmeister Gottfried 
Ernst Hempel und Markthelfer Alexander Hermann Robert Scharf. 

Gestorben. Am 7. April starb der Inhaber der Firma Carl 
Schnegelberger & Co. in Wiesbaden, Herr Carl Schnegelberger. — 
In Nürnberg starb vor kurzem Herr Buchdruckereibesitzer Karl 
Oertel, Mitglied des Reichstags und des bayrischen Landtags. — 
In Jever starb im Alter von 75 Jahren Herr Buchdruckereibesitzer 
Wilhelm Mettcker, der Gründer und das langjährige Oberhaupt des 
durch seine Beziehungen zum Reichskanzler Fürsten Bismarck welt- 
bekannt gewordenen Bundes der „Getreuen von Jever.“ 


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Litteratur. 


Festspiel zur Feier des 500jährigen Geburtstags Johannes 
Gutenbergs am Johannistage 1900. Von Adolf Krapf. Altenburg 
1900, Selbstverlag des Verfassers. Preis 50 Pfg. — Das in un- 
gereimten fünffüssigen Jamben abgefasste Festspiel ist eine Hul- 
digung der Genien der Menschheit und Deutschlands, des Zeit- 
geistes, der Wissenschaft und der Kunst vor der Moguntia, der 
Schutzpatronin der Stadt Mainz, und eine gedankenreiche Ver- 
herrlichung der Buchdruckerkunst. Es hat den Vorzug, überall 
ohne besondere Vorbereitungen aufführbar zu sein; dagegen möchte 
die Folge von langen Monologen, aus denen sich das Festspiel in 
der Hauptsache zusammensetzt, etwas monoton wirken. Dem könnte 
durch Kürzungen abgeholfen werden. 

Gutenberg. Ein Festspiel von E. Kroll. Strassburg 1900, 
Verlag von J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel). Preis broschiert 
1 Mark. — Das vorliegende Festspiel ist in gereimten Versen ab- 
gefasst und gliedert sich in drei Teile, Vorspiel, Handlung und 


Epilog. Das Vorspiel hat die Schwierigkeiten der Schriftenver- 
vielfältigung vor der Erfindung der Buchdruckerkunst zum Vor- 
wurf, das eigentliche Festspiel behandelt in sinniger Weise die 
Erfindung des Druckes von beweglichen Lettern, sowie die Nöte 
des Erfinders und seinen endlichen Sieg: und der Epilog versinn- 
bildlicht die Huldigung der Presse vor dem Erfinder der Buch- 
druckerkunst. Das Stück zeigt Gedankentiefe und gefällige Formen, 
es hat eine mit dramatischem Geschick aufgebaute lebendige 
Handlung und wird, wenn mit Liebe und Hingebung aufgeführt, 
überall den günstigsten Eindruck machen. 

Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für 
Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang 4,80 . — Das 
neueste Heft des beliebten technischen Fachblattes widmet im text- 
lichen Teile dem modernen Kapitel der Papier- und Druckpreise- 
Erhöhung ebenfalls eine Betrachtung und neben vielen technischen 
Notizen enthält es auch eine Abhandlung über die Einrichtung 
von Buchdruckereien. Die zahlreichen Kunstbeilagen bringen wieder 
vieles für die praktische Arbeit Wertvolle und erfreuen auch das 
Auge mit vortrefflichen Bilderdrucken. 

Das neue Vormundschaftsrecht des Deutschen Bürgerlichen Ge- 
setzbuches. Eine gemeinverständliche Darlegung des Vormund- 
schaftsrechtes, zugleich ein Hilfsbüchlein für Vormünder. Von 
M. Hallbauer, Oberlandesgerichtsrat und R. Thieme - Garmann, 
Oberamtsrichter. Leipzig. Verlag von Albert Berger (Serig’sche 
Buchhandlung). 1899. Preis gebunden 2,50 — Der vor- 
liegende neue, 101., Band der von Max Hallbauer redigierten 
Meinhold’schen Juristischen Handbibliothek greift aus dem ge- 
waltigen Stoff des neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs die Materie 
des Vormundschaftsrechts, die für weite Volkskreise eine grosse 
Bedeutung hat, heraus und sucht diese vornehmlich dem Ver- 
ständnisse des juristischen Laien möglichst zugänglich zu machen. 
Wie notwendig dies ist, braucht gegenüber den vielen Neuerungen, 
welche das neue Recht bringt, kaum betont zu werden; wir weisen 
in dieser Beziehung nur auf die sehr wichtige Neuerung hin, dass 
beim Tode des Vaters eines Minderjährigen die Vormundschaft 
in der Regel auf die Mutter übergeht. Um dieses Verständnis 
zu erzielen, haben die Verfasser zunächst eine sehr praktische 
Anordnung des Stoffes gewählt. Derselbe ist in eine grössere Zahl 
zusammenhängender Abschnitte gegliedert, denen die Hinweise 
auf die einzelnen Gesetzes-Paragraphen als Marginalien beigegeben 
sind. In diesen Abschnitten werden sodann die Grundzüge des 
neuen Rechtes erörtert, unter Beiseitelassung juristischer Haar- 
spalterei und Kritik, und schliesslich geschieht dies in so klarer, 
anschaulicher und lebendiger Darstellung, dass der einsichtige 
Leser recht wohl im Stande ist, für den Einzelfall die richtigen 
Folgerungen zu ziehen. Das Buch, dessen technische Ausstattung 
(Druck von Richard Hahn [H. Otto] in Leipzig) ebenfalls eine 
anerkennenswerte ist, ist sonach ein praktisches Lehr- und Hilfs- 
buch für Juristen wie für Laien und als solches möge es auch 
unsern Lesern empfohlen sein. 

ist das deutsche Handwerk konkurrenzfähig? Von Bernhard 
Harms. Verlag von Grübel & Sommerlatte in Leipzig. Preis 1A 
— Der Verfasser des vorliegenden Schriftchens erläutert in der 
Einleitung die Bedeutung der Handwerkerfrage, giebt dann einen 
kurzen historischen Überblick der Entwickelung des deutschen 
Handwerks und bespricht sodann die Frage der Konkurrenzfähig- 
keit des Handwerks nach verschiedenen Richtungen. Schliesslich 
macht er Vorschläge zur Hebung des Handwerks in technischer. 
wirtschaftlicher und sozialer Beziehung, die auf den Grundsatz 
aufgebaut sind, in den er seine Schrift ausklingen lässt: Durch 
Staatshilfe zur Selbsthilfe, durch Selbsthilfe zu besserem Dasein. 
Dieser Grundsatz, wie auch die gemachten Vorschläge sind an sich 
ganz gut; ob sie aber dem Handwerk, das der Verfasser vor 
Augen hat, viel nützen werden, ist zweifelhaft. Er beurteilt näm- 
lich das Handwerk und seine Existenzfähigkeit ganz im Sinne der 
Kathedersozialisten, bei denen der Begriff des Handwerks mit dem 
Begriff Kleinbetrieb zusammenfällt, und die dem Handwerk allen- 
falls noch auf dem Lande oder in Klein- und Mittelstädten eine 
bedingte, in den Grossstädten aber keine Zukunft zugestehen. Des- 
halb scheint ihm auch die Blüte der grossen Innungen in den 
Grossstädten zweifelhaft zu sein, denn diese sind ihm keine reinen 
Handwerkervereinigungen. Es ist aber unserer Ansicht nach ein 
Fehler, das Handwerk in diesen engen Rahmen drängen und den 
Kleinbetrieb gegen den ganz gleichartigen Grossbetrieb wappnen 
zu wollen. Beide sollen vielmehr möglichst zusammengehen, dann 
werden auch die verschiedenen Vorschläge zur Hebung des Hand- 
werks einen grösseren Nutzen stiften. Berichtigend wollen wir 


No. 17 


übrigens bemerken, dass in Hannover keine Buchdruckerinnung 
besteht. 

Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache 
mit zahlreichen kurzen Wort- und Sacherklärungen und Ver- 
deutschungen der Fremdwörter von Dr. Konrad Duden. Nach den 
neuen amtlichen Regeln. Sechste, verbesserte und vermehrte 
Auflage. Leipzig und Berlin 1900. Bibliographisches Institut. 
Preis in Leinwand gebunden 1 c% 60 J. — Die vorliegende neueste 
Auflage des „Duden“ bedarf bei der Vertrautheit unserer Leser 
mit diesem Buche kaum noch einer Empfehlung. Wir können 
uns deshalb mit einem Hinweis darauf begnügen, dass auch diese 
neue Auflage wieder um vieles wertvolle Neue ergänzt worden ist. 
Da ist vor allem zu sagen, dass, was der Strom der Geschichte 
an neuem und zu neuem Lieben erwachtem alten Sprachgut Tag 
für Tag uns zugetragen hat, soweit es die Anlage des Buches 
gestattete und forderte — ist es doch nicht nur ein orthographi- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


177 


Verdeutschungswörterbuch — aufgenommen und knapp und zweck-. 
mässig erläutert worden ist. So fehlen die neuen Fachausdrücke 
aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch ebensowenig wie die Neuerungen 
der Felddienstordnung, und auch sonst ist aus der lebenden Sprache 
und aus der Litteratur herangezogen worden, was irgend der Auf- 
nahme wert schien. Die Verbesserungen, die ja — kein mensch- 
liches Werk ist vollkommen — auch, aber glücklicherweise nur in 
geringem Masse nötig waren, sind insbesondere den Wort- und 


Sacherklärungen zu gute gekommen; eine eingehende Durchsicht 


haben auch die Angaben über die Herkunft der Wörter erfahren, 
und so kann wohl zusammenfassend gesagt werden, dass das oben- 


drein noch billige Buch mit Recht Anspruch darauf macht, als 
ein in jeder Beziehung zuverlässiger Führer zu gelten. Dass das 
Buch auch im Ausland bereits als Autorität gilt, dürfte der Umstand 
beweisen, dass die Schweiz bei der Neuregelung ihrer Recht- 


schreibung den „Duden“ ebenfalls amtlich als Richtschnur anerkannt 


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der im Illustrations- u. Plattendruck gut bewandert ist, findet 
sofort Stellung. Zeugnisse u. Angabe der Gehalts ansprüche 
erbittet | 


sches Wörterbuch, sondern auch ein Wort- und Sacherklärungs- und 


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No. 17 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 179 


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scharfe und reine Abzüge ohne Schattierung zu erzielen wünscht, welcho Klischees 

richtig justieren und die Zurichtung vorbereiten will, nur die Tiegel-Handdruck- und 

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Nr. 18. Aë Horausgegehen vom Deutschen Buchgrucker-orein. ee “u oe XII. Jahrg. 
| Leipzig, 3. Mai 1900. | | 


Die eg nn für Deutschlands Buchdrucker erscheint ATA Donnerstag |. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (1 mm breit Sg deren. Raum für 


und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und Vereinsmitglieder 25 A, für andere Auftrag aggebor 80. A, re KEE und -Gesuche 
Beitungestelln des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis dutch Post oder die . Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 


Buchhandel vierteljährlich 2 &, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% | Angeboten 80 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
elne Nummern 30 J. — Druckerei Ausgabe, durch die- Geschäftsstelle oder Ismaliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei szmaliger 26 Prozent, — Beilage- 
durch die > „ Nr. 8570), vierteljährlich Le 1 ken nach Übereinkunft. 
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292, 
. Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 2 - 


Ke „ Amtlicher Teil. 
Deutscher Buchgewerbeverein zu. Leipzig. 


l Der e Buchgewerbeverein zu Leipzig feiert am Tage vor Kantate, Sonnabend, den 12. Mai 1900 die 


Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses, 
die Weihe der Gutenberghalle und die Enthüllung des Ehrendenkmals der Erfindung 
und Vervollkommnung der Buchdruckerkunst. 

An die Mitglieder der Deutschen Buchdrucker-Vereins und der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, soweit sie 
nicht bereits. Mitglieder des Deutschen Buchgewerbevereins sind, richten wir hierdurch die Einladung, in dem zur Halbjahrtausend- 
frier Gutenbergs eröffneten Neubau, der die Heimstätte auch ihres Vereins und ihrer Genossenschaft geworden ist, die Einweihung. 
der Gutenberghalle, die eine rechte Ehrenhalle des Deutschen Buchdruckes werden soll, und die feierliche Übergabe des drei- 
fachen Denkmals Gutenberg's, Senefelder's und König's durch den Gutenbergausschuss mit zu feiern entsprechend dem unten 
veröffentlichten Festplan. Da die stattliche Halle vielleicht doch nicht ausreicht, können Eintritts- und Tafelkarten nur dann 
mit einiger Sicherheit in Aussicht ‚gestellt werden, wenn sie. bis zum 5. Mai von der „Geschäftsstelle des Deutschen Buchgeworbe- 
vereins, Leipzig, Dolzstrasse Nr. 1“ erbeten werden. : 

nooo. Leipzig, den :27.:April 1900. 


i. 


Der Vorstand des Deutschen Buch FREE 
‚Dr. Oskar von Hase, erster Vorsteher. 
Arthur Wörnlein, Geschäftsführer, 


2 PFestpllansns̃ 
.. für! die 
Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig, die Weihe, der Gutenberghalie und die 
* Enthüllung des allgemeinen deutschen Ehrendenkmals der . 
dk Sonnabend, den. 12. Mal 1900 In Leipzig. 


10 Uhr ‚Versammlung der Teilnehmer i im n Deutschen Buchhändler- | Orgelvorspiel. , 
hause in ’der’Hospitalstrasse. — Zug mit den Fahner der buch- | Weihewort des Universitätspredigers Professors Dr. G. Rietschel: 
gewerblichen Vereine nach dem benachbarten Deutschen Buch- Eröffnungsrede des ersten Vorstehers des Deutschen Büchgewerbe- 
$ewerbehause in der Dolzstrasse. Übergabe der Schlüssel des | vereins Dr. Oskar von Hase. 

Hauses. Ansprachen von Vertretern hoher Behörden und ‚Körperschaften. 
= "+10. bis 12, Uhr Feier in der s Abe ; Festgesang der Thomaner 
Empfang der hohen Vertreter Ihrer Majestäten des, Kaisers, des | .. : Übergabe. des Ehrendenkmals der Buchdruckerkunst. durch den 


Königs und.Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs von Sachsen, | Vertreter des Gutenbergausschusses. Hans Oldenbourg aus München, 
sowie der Ehrengäste (Fanfare). Vorsteher des Kreises Bayern des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 


184 Zeitschrift für. Deutschlands Buchdrucker Nr. 18 


* 


Nach der Enthüllung des Denkmals Ansprachen von Abgeord- 
neten buchgewerblicher Vereine und von Stiftern. 
| 12 bis 1 Uhr 
Umgang durch das Deutsche Buchgewerbehaus: 
Besichtigung des Hauses unter Vorantritt der hohen Vertreter 
und der Ehrengäste: Heimstätten der buchgewerblichen Vereine. — 
Der Maschinenmarkt des Buchgewerbes. — Die Jahresausstellung 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Sektion IX (Nordost). | 


Sektionsversammlung 
Sonntag, den 20. Mai 1900, Vorm. 10 Uhr 
zu Memel, „Viotoria-Hötei“. 
Tagesordnung: 

1. Geschäftsbericht für das Jahr 1899. 

2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 und Voranschlag der 
Verwaltungskosten pro 1901. 

3. Neuwahl für das statutenmässig ausscheidende Mitglied des 
Sektions-Vorstandes Herrn C. Meyer i. F. A. Bornemann, Hof- 
buchdruckerei zu Stettin, sowie dessen Ersatzmannes Herrn 
Heinrich Susenbeth in Stettin. 

4. Neuwahl der Delegierten und deren Ersatzmänner zur Genossen- 
schaftsversammlung. 

. Neuwahl der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter. 

Bestimmung des Ortes für die nächstjährige Sektionsversammlung. 

Etwaige Anträge aus der Mitte der Versammlung und Besprechung 

von Sektions- bezw. Genossenschaftsangelegenheiten. 


Breslau, den 1. Mai 1900. 
Der Vorstand der Sektion IX (Nordost) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
W. Friedrich, Vorsitzender. 


Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis IX (Nordost). 
Kreisversammlung. 
Sonntag, den 20. Mai 1900, Vormittag 12 Uhr 
zu Memel, „Viotoria-Hötel“. 


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des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. — Die ständige 
buchgewerbliche Ausstellung und Zeichnungen von L. J. Reads aus 
New-York für Buchschmuck. — Das Deutsche Buchgewerbemuseum 
mit Bibliothek, Lese- und Zeichensaal. — Ausstellung von Schul- 
arbeiten der Königlichen Kunstgewerbeschule (Abteilung für 
Buchge werbe). 

2 Uhr Festmahl in der Gutenberghalle. 


— — 


Tagesordnung: 


1. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht pro 1899. EN 

2. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Hauptver 
sammlung. 

3. Aufstellung der Wahlvorschlagsliste für die Neuwahl sämtlicher 
Vereinsämter. 

4. Bestimmung des Ortes für die näclıstjährige Kreisversammlung. 

5. Mitteilungen, sowie Besprechung und Beschlussfassung über 
etwa eingegangene oder aus der Mitte der Versammlung ge- 
stellte Anträge. 


Breslau, den 1. Mai 1900. 


Der Vorstand des Kreises IX (Nordost) 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 
W. Friedrich, Vorsitzender. 


Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg. 


Innungsversammlung 
am Donnerstag, den 10. Mai 1900, abends 7½ Uhr, pünktlich, 
im Innungshause, bei den Pumpen 38. o 
Tagesordnung: 


1. Mitteilungen des Vorstandes. 
2. Antrag des Vorstandes auf Ermässigung der Strafen. 
3. Antrag des Schul-Ausschusses. 


| (Näheres über die Tagesordnung siehe Innungs-Mitteilungen No. 12.) 


Hamburg, 25. April 1900. 
Der Vorstand. 
Ferd. Wulff, erster Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Zu den Kreisversammlungen. 


* 
20 
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7 


ie noch fast in jedem Jahre, glauben wir auch 
heuer nicht unterlassen zu sollen, die Herren 
NN) Kollegen auf die Sektions- und Kreisversamm- 
lungen der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossen- 
und des Deutschen Buchdrucker-Vereins aufmerksam zu 
machen und sie, mögen sie nun Mitglieder des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins sein oder nicht, zu recht zahlreichem Be- 
suche derselben aufzufordern. In den Sektionen und Kreisen IV 
und VII sind zwar diese Versammlungen bereits vorüber, in 
den übrigen Kreisen stehen sie aber noch bevor und unsere 
Aufforderung kommt mithin noch nicht zu spät, um die be- 
treffenden Vorstände im ihren- Bemühungen, volle Häuser zu 
erzielen, zu unterstützen. 
Der Schwerpunkt des Vereines wie der Genossenschaft soll 
ja eigentlich in den Kreis- bezw. Sektionsversammlungen liegen; 
denn während die Hauptversammlungen beider Körperschaften 
Delegiertenversammlungen sind, bieten jene den Mitgliedern 
Gelegenheit, zu Worte zu kommen, ihre Wünsche und Bedürf- 
nisse zur Sprache zu bringen und die Hauptversammlungen 
vorbereiten zu helfen. Natürlich kann das nur in ersprieslichem 
Masse geschehen, wenn sie gut besucht sind und die Besucher 
auch regen Anteil an den Verhandlungen nehmen. Ausserdem 
bietet aber der gesellige Verkehr an den Sektions- und Kreis- 
tagen noch Gelegenheit, kollegiale und freundschaftliche Be- 
ziehungen anzuknüpfen oder zu befestigen und in gegenseitiger 
Aussprache neben den allgemeinen auch noch die eigenen 
geschäftlichen Interessen zu fördern. Grund genug also, dem 
beruflichen Gemeinwohl und der Kollegialität wenigstens ein- 
mal im Jahre einen Tag zu opfern. 


Was alles in den Versammlungen zur Verhandlung steht 
oder gebracht werden kann, darüber wollen wir nur einige 
Andeutungen machen, aus denen hervorgehen wird, dass die 
Kreis- und Sektionsversammlungen recht wohl auf allgemeines 
Interesse Anspruch machen dürfen. 

Zunächst bieten sie den Mitgliedern Gelegenheit, sich über 
den Stand der Organisation, der sie angehören, im allgemeinen 
und im einzelnen zu unterrichten, denn die Vorstände werden 
sowohl hierüber, wie über die Tagesordnung der bevorstehenden 
Hauptversammlungen eingehende Mitteilungen machen. Dieses 
Unterrichtetsein und die Teilnahme an der Selbstverwaltung 
der Körperschaften, zu denen man von Gesetzes wegen oder 
freiwillig Beiträge leistet, sollte sich ein jedes Mitglied zur 
Pflicht machen und diese Pflicht wird doch wohl in den 
Sektions- und Kreisversammlungen besser erfüllt, als durch 
das einfache Entgegennehmen und Ansehen der gedruckten 
Rechenschafts- und Versammlungsberichte. u ah 

Dann bieten die Versammlungen Gelegenheit zur Mit- 
beratung mancher für das Gewerbs- und Geschäftsleben wich- 
tiger Fragen, nnd zu deren richtiger Lösung kann der Einzelne 
sehr vieles beitragen. So wird, um nur auf Einiges hinzuweisen, 
in den Sektionsversammlungen die so wichtige Frage der 
Unfallverhütung auch diesmal wieder auf der Tagesordnung 
erscheinen, denn diese ist in unserer Berufsgenossenschaft noch 
keineswegs vollkommen gelöst und kann das schon deshalb 
nicht sein, weil im Geschäftsbetrieb sich immer wieder neue 
Momente ergeben. Hier gerade kommt es auf die Erfahrungen 
des Einzelnen sehr viel an. 

Im Deutschen Buchdrucker-Verein sind dieses Jahr wieder 
die aller drei Jahre stattfindenden Neuwahlen zu den 
Vereinsämtern vorzunehmen. Diese wichtige Angelegenheit 


geht in erster Linie die Kreisversammlungen an, die für die 
Urwahlen die erforderlichen Vorschlagslisten aufzustellen haben, 
und es wäre deshalb auch hier am Platze, dass die Vereins- 
mitglieder thätige Mitwirkung übten in der Aussuchung der 
richtigen Leute und von dem bequemen Wege, vom Vorstande 
sich zur richtigen Zeit den richtigen Stimmzettel zuschicken 
zu lassen, einmal abwichen. 

Die Frage, wie man im allgemeinen und einzelnen die seit 
längerer Zeit eingetretene bedeutende Verteuerung der 
Pruduktionskosten im Buchdruckgewerbe wieder hereinbringt, 
ist in den Kollegenkreisen allgemein als so wichtig und dring- 
lich anerkannt, dass eine Besprechung und Verständigung 
hierüber in den Kreisversammlungen als sehr wünschenswert 
erscheint, und hiermit liesse sich gleichzeitig eine Erörterung 
über den namentlich für die Provinzkollegen wichtigen Punkt 
verbinden, wie man der ins Wanken gekommenen Einträglich- 
keit der Zeitungen wieder etwas aufhilft. Zwar hat sich bereits 
der .Buchgewerbliche Schutzverband dieser Angelegenheiten 
angenommen und eine lebhafte Agitation für ein gleichmässiges 
Vorgehen entfaltet, aber hierzu ist die Mithilfe der Kreis- 
versammlungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins doch noch 
sehr erwünscht und diese Mithilfe muss geleistet werden, nicht 
nur um der Sache willen, sondern auch weil die genannte 
Vereinigung von unserm Fleisch und Blut ist, Mit diesen 
Fragen steht übrigens noch so manches Andere in Beziehung, 
was der Besprechung auf den Kreisversammlungen wert ist. 
So wird z. B. eine Gesundung der Druckpreise nur schwer zu 
erzielen sein, wenn den kopflosen Konkurrenztreibereien, dem 
Unwesen der Drucksachenvermittler, der leichtsinnigen Druckerei- 
gründerei und anderem nicht Einhalt gethan werden kann. Und 
den notleidenden Anzeigen und Abonnementspreisen wird sich 
kaum aufhelfen lassen, wenn die Zeitungsverleger sich selber 
in der oft unsinnigsten Weise unterbieten und allerhand Leuten 
noch Vorschub leisten, die lediglich auf Kosten der Zeitungs- 
verleger ihr recht überflüssiges geschäftsmännisches Dasein fristen. 

Wie man sich in den Kreisen der Zeitungsverleger mit 
den Anforderungen, die der nächstes Jahr in Kraft tretende 
neue Post-Zeitungstarif stellt, abzufinden gedenkt, ohne 
sich geschäftlich oder im berechtigten Wettbewerb zu schwächen, 
das ist wieder eine Frage, die die Kreisversammlungen be- 
schäftigen sollte. Und wenn man auf denselben bereits gemachte 
Erfahrungen hinsichtlich des Einflusses des neuen Bürger- 
lichen Gesetzbuches und des neuen Invalidenver- 
sicherungsgesetzes auf das Buchdruckgewerbe austauschen 
würde, so könnte das nur von Nutzen sein. 

Wenn wir nun schliesslich auch noch darauf hinweisen, dass, 
bevor die ordentlichen Kreisversammlungen wieder zusammen- 
treten werden, eine neue Tarifrevision in die Wege geleitet 
worden sein wird, was doch allen denen, welchen die Kreis- 
versammlungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins offen stehen, 
nicht so ganz gleichgültig sein wird, so glauben wir der Gründe 
genug angeführt zu haben, die überall für einen recht zahl- 
reichen Besuch der diesjährigen Kreis- und Sektionsversamn.- 
lungen sprechen. 

Wir geben uns deshalb der Hoffnung hin, dass unsere 
Aufforderung zu recht zahlreicher und thätiger Beteiligung an 
diesen Versammlungen keine vergebliche sein und dass aus 
ihnen wieder viel Gutes für unsere nationalen Organisationen 
und für das Gewerbe hervorgehen werde. 


S 


Vereinsleben. 


-e. Berlin, den 28. April. Versammlung des Bundes der Ber- 
liner Buchdruckereibesitzer vom 25. April. Der Vorsitzende 
Herr Biicenstein stellte den ziemlich zahlreich erschienenen Mit- 
gliedern zunächst die neugewählten Mitglieder des Gehilfen- 
Ausschusses vor und begrüsst dieselben mit einer Ansprache, 
in welcher er hervorhob, dass auch auf diesem Gebiete das. Zu- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


185 


sammenwirken der Prinzipale und Gehilfenvertreter sich segensreich 
für das Buchdruckgewerbe erweisen werde. Sodann wandte sich der 
Vorsitzende mit einer Ansprache an die 40 jungen Leute, welche 
am letzten Quartalswechsel ihre Lehrzeit beendet und die Ge- 
hilfen- Prüfung bestanden hatten. Er führte denselben vor 
Augen, wie notwendig gerade in unserer gegenwärtigen schnell- 
lebenden Zeit es sei, dass auch der junge Gehilfe jede Gelegenheit 
ergreife, um sich möglichst vielseitig aus- und weiter zu bilden. 
Diejenigen Ausgelernten, welche die Prüfung mit dem Prädikat 
gut oder recht gut bestanden hatten, erhielten als Prämie ein typo- 
graphisches Lehrbuch ausgehändigt. — Bei der nunmehr erfolgten 
Neuwahl des Vorstandes auf Grund des am 22. Februar ge- 
nehmigten revidierten Statuts vom 31. August 1899 wurden sowohl 
die Vorstandsmitglieder als auch die Ausschüsse in ihrer früheren 
Zusammensetzung wiedergewählt und es besteht der. Vorstand aus 
den Herren Georg Büxenstein, Olio Elsner, Martin Oldenbourg, 
Maximilian Moriz, Otto Benstein, Carl Behrens, R. Boll, Hugo 
Bernstein, Otlo Francke, W. Röwer und Curt Gerber. Die Herren 
Heinrich Brockhausen als Vertreter der Firma W. Möser und Paul 
Baartz als Vertreter der Buchdruckerei der Berliner Börsen-Zeitung 
wurden auf die Satzungen des Bundes verpflichtet. In betreff der 
Gutenbergfeier teilte Herr Büxenstein mit, dass von seiten des 
Vereins Berliner Buchdrucker und Schriftgiesser eine offizielle Ein- 
ladung an die Bundesmitglieder ergangen sei, an der am 17. Juni 
im Zirkus Schumann zu veranstaltenden Feier als Ehrengäste teil- 
zunehmen. Auf Antrag des Vorstandcs beschloss die Versammlung, 
von dieser Einladung Gebrauch zu machen, -und es wurde der 
Wunsch ausgesprochen, dass die Beteiligung von seiten der Mit- 
glieder eine recht zahlreiche sein möge. Im weiteren wurde be- 
schlossen, dass der Bund unter den obwaltenden Umständen von 
der Veranstaltung einer besonderen Feier in Berlin absehen wolle, 
dagegen an der nationalen Feier in Mainz durch Entsendung einer 
Deputation teilnehmen werde. Die zum Zwecke der Gutenberg- 
feier in der letzten Versammlung ausgeworfenen 1000 o% sollen 
dazu dienen, dass den nach Mainz deputierten 20 Mitgliedern 
Retour-Billets II. Kl. zur Verfügung gestellt werden. Auch dem 
Vorsitzenden des Gehilfen-Ausschusses wurde ein solches zur Ver- 
fügung gestellt. Die Deputation des Bundes wird am 24. Juni 
einen mit Widmungen versehenen Kranz am Gutenberg-Denkmal 
in Mainz niederlegen. Eine Anzahl von Mitgliedern erklärte sich 
bereits in der Versammlung zur Teilnahme an der Feierlichkeit in 
Mainz bereit. Im übrigen sollen die Mitglieder durch Zirkular 
dazu aufgefordert werden. — Der Vorsitzende teilte hierauf mit, 
dass gemäss einer von dem Vorstande des Bundes und dem Vor- 
stande der „Freien Vereinigung“ stattgehabten Vorbesprechung am 
13. Mai im Anschluss an die Sektionsversammlung eine allge- 
meine Versammlung der tariftreuen Prinzipale stattfinden 
werde, in welcher über die Schritte zur Erreichung einer den Zeit- 
verhältnissen angemessenen Erhöhung der Druckpreise beraten 
werden solle. Ferner gab der Vorsitzende der Versammlung Kennt- 
nis von 2 Schreiben der Gewerbe-Deputation, durch welche mehrere 
Stipendien von 60 c% bez. 150 oA. zur Verteilung an Gewerbe- 
gehilfen zu ihrer weiteren Ausbildung ausgeboten werden mit dem 
Bemerken, dass etwaige Bewerber im Bundes-Bureau näheres er- 
fahren können. Weiter wurde ausgeführt, dass die §§ 103—103q 
der Gewerbeordnung, welche die Handwerkskammer betreffen, 
am 1. April ds. Js. in Kraft getreten seien, dass die ES 129—132 a, 
welche u. a. das Maximum der Lehrzeit auf 4 Jahre festsetzen, 
am 1. April 1901 und die letzten Paragraphen, welche den Meister- 
titel u. s. w. betreffen, am 1. Oktober 1901 in Kraft treten. Schliess- 
lich wurde der Versammlung noch Kenntnis gegeben von dem In- 
halt eines Schreibens des Magistrats-Kommissars für die Invaliden- 
Versicherung, worin die Frage, ob Lehrlinge, welche keinen 
Lohn, sondern nur als Ersatz der Naturalverpflegung ein Kostgeld 
erhalten, thatsächlich versicherungspflichtig seien, im bejahenden 
Sinne beantwortet wurde. — Bei der nach Beendigung der Sitzung 
erfolgten Konstituierung des Vorstandes wurden die Amter 
in der bisherigen Weise besetzt, sodass fungieren als Vorsitzender: 
Herr Georg Biüzxenstein, dessen Stellvertreter: Herr Otto Elsner, 
Schriftführer: Herr Martin Oldenbourg, dessen Stellvertreter: Herr 
Maximilian Moriz, Kassierer: Herr Otto Benstein, dessen Stell- 
vertreter: Herr Carl Behrens. Als Vorsitzende der Ausschüsse fungieren 
folgende Herren: Lehrlingswesen: Herr R. Boll, Fachschule: Herr 
Carl Behrens, Wohlfahrtswesen: Herr Otto Francke, Arbeitsnachweis: 
Herr Martin Oldenbourg, Ehrengericht Herr R. Boll, des Schieds- 
gerichts: Herr Rechtsanwalt Dr. Danziger. In der hierauf folgenden 
ausserordentlichen Bundes- Versammlung wurden die vom 


186 


Vorstande in Gemeinschaft mit dem Gehilfen- Ausschuss bereits 
vorberatenen und in gedruckten Entwürfen vorliegenden Neben- 
satzungen für das Schiedsgericht unverändert angenommen, 
ebenso die vom Vorstande vorberatenen Nebensatzungen für die 
Unterstützungskassse des Bundes. 

* Dresden. Buchdrucker-Innung (Zwangs-Innung) zu 
Dresden. Am 22. April vorm. 11 Uhr erfolgte in dem mit dem 
Innungsbanner und Draperien geschmückten Saale der Odd-Fellow- 
Logen die feierliche Lossprache derjenigen Lehrlinge, welche 
Ostern d. J. ihre Lehrzeit beendet hatten. Nach einleitendem Ge- 
sang mit Harmoniumbegleitung hielt der Vorsitzende des Aus- 
schusses für das Lehrlingswesen, Herr Woldemar Ulrich, eine An- 
sprache an die Ausgelernten, worin er dieselben namentlich zur 
Dankbarkeit gegen alle diejenigen verpflichtete, welche sich im 
Laufe der Jahre um ihre Ausbildung und sonstige Fürsorge bemüht 
haben. Redner gab dem Wunsche Ausdruck, dass dieselben be- 
müht sein möchten, allezeit würdige, brauchbare Mitglieder der 
menschlichen Gesellschaft zu werden. Hierauf vollzog der Innungs- 
Vorsitzende, Herr Hilmar Grünberg, die Lossprache im Namen 
der Innung und legte den Ausgelernten ganz besonders ans Herz, 
in ihrem Wissen immer weiter zu streben, da die jetzigen Zeit- 
verhältnisse stets wachsende Aufgaben an den Beruf stellen. Nach 
Aushändigung der Lehrbriefe beschloss gemeinsamer Gesang die 
erhebende Feier. — Am 24. April hielt die Innung ihre ordent- 
liche Vierteljahrsversammlung im Saale der Odd-Fellow- 
Logen ab, welche vom Innungs-Vorsitzenden, Herrn Hilmar Grün- 
berg, geleitet wurde. Aus dem Bericht des Sekretärs, Herrn Patzig, 
über den Arbeits-Nachweis und die Unterstützungskassen 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins ging hervor, dass der Arbeits- 
Nachweis von 246 Personen benutzt wurde, während die Unter- 
stützungskassen 860 cM für Reise-, Arbeitslosen-, Kranken- und 
Invaliden - Unterstützung verausgabten. Für den Schul-Ausschuss 
berichtete Herr Heinrich Seyffert über die stattgefundenen Oster- 
prüfungen in der Innungs-Fachschule, ebenso berichtete Herr 
Woldemar Ulrich für den Ausschuss für das Lehrlingswesen über 
die Gehilfen-Prüfungen der zu Ostern ausgelernten Lehrlinge. 
Von den bei dieser Gelegenheit ausgestellten Zeichnungen der 
Fachschüler und den Prüfungsarbeiten der Auslernenden nahmen 
die Mitglieder mit regem Interesse Kenntnis. Aus dem vom Vor- 
sitzenden erstatteten Bericht über die Vorgänge im letzten Viertel- 
jahre ist hervorzuheben, dass die Kgl. Kreishauptmannschaft drei 
grössere Druckereien deswegen von der Zugehörigkeit zur Innung 
befreit hat, weil dieselben ausschliesslich nur eigene Verlagswerke 
drucken. Die bei Innungsmitgliedern beschäftigten drei Kor- 
rektoren, Herren Meeser, Rockstroh und Pahlitzsch, sind anlässlich 
ihres 50jährigen Berufs-Jubiläums von der Innung beglückwünscht 
worden. Die Veranstaltung einer Gutenbergfeier wurde ein- 
stimmig beschlossen und dem Vorstande das Weitere übertragen. 

* Hamburg, Der Vorstand des Prinzipalvereins „Sene- 
felder“ hat seinen dritten Jahresbericht erstattet. In demselben 
wird das verflossene Vereinsjahr als ein erfolgreiches bezeichnet 
und sodann der am meisten in Anspruch genommenen Vereins- 
einrichtungen, nämlich der Stellenvermittelung und des Arbeits- 
nachweises, gedacht. Bei dem letzteren gingen 350 Gesuche um 
Arbeit oder Arbeiter ein, von denen ein Drittel umgehend erledigt 
werden konnte. Pie Mitglieder wurden durch Vakanzlisten auf 
dem Laufenden gehalten, für welche in Zukunft ein öfteres Er- 
scheinen in Aussicht genommen ist. Die ausserhalb des Vereins 
Stehenden nehmen zwar dessen Stellenvermittelung recht fleissig 
in Anspruch, aber sie fühlen sich deshalb doch nicht veranlasst, 
dem Verein als Mitglieder beizutreten, obwohl sie dessen Nutzen 
offen anerkennen. Der Vorstand setzte sich zusammen aus den 
Herren Th. Krüger und Otto Möller als erster und zweiter Vor- 
sitzender, Æ. Hensel als Kassenführer, Ed. Ritter und Eickhof als 
1. und 2. Schriftführer und R. Künke und E. Weiss als Beisitzer. 
Die Kassenverhältnisse nahmen einen erfreulichen Aufschwung, so 
dass der Verein an die Beschaffung einer Bibliothek, die jetzt eine 
schöne Auswahl von hervorragenden Kunst- und Fachschriften zur 
Benutzung stellt, denken, auch die Kosten für belehrende Vorträge 
bestreiten und die geselligen Veranstaltungen durch ausreichende 
Mittel unterstützen konnte. Einen wesentlichen Zuschuss er- 
hielt das Vereinsvermögen durch kontraktliche Ablieferungen von 
Lieferanten, mit denen die Einkaufskommission Abmachungen 
getroffen hatte. Der Prinzipalverein „Senefelder“, dem im verflossenen 
Jahre auch das Recht einer juristischen Person zuerkannt wurde, 
wird es sich auch im kommenden Vereinsjahre zur Aufgabe machen, 
den Zielen, die er sich gesteckt hat, immer näher zu kommen. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr.. 18 


+ Leipzig. Der juristische Vertreter der hiesigen Firmen 
C. G. Röder, Spamer’sche Buchdruckerei, J. B. Hirschfeld und 
F. A. Brockhaus, deren Inhaber durch die Entscheidungen der 
kgl. Kreishauptmannschaft vom 27. Juni 1899 und 20. Januar 1900 
als Pflichtmitglieder der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer 
(Zwangsinnung) erklärt worden waren, Herr Rechtsanwalt Dr. 
Joh. Junck, ist mit seinen Klienten der Meinung gewesen, dass es 
gegen die in § 100h der Gewerbeordnung in der Fassung des 
Reichsgesetzes vom 26. Juli 1897 geordnete „endgültige“ Ent- 
scheidung der höheren Verwaltungsbehörde noch einen weiteren 
Beschwerdeweg gebe und hat gegen die ebenerwähnten Entschei- 
dungen der kgl. Kreishauptmannschaft für die genannten Firmen 
Beschwerde bei dem kgl. Ministerium des Innern eingelegt. Auf 
diese Beschwerde hat das kgl. Ministerium sich mittels Verordnung 
vom 28. März 1900 dahin ausgesprochen, dass es nicht in der 
Lage sei, auf Grund der erhobenen Beschwerde die angefochtenen 
Entscheidungen der Kreishauptmannschaft Leipzig aufzuheben, da 
nach $ 100 h der Gewerbeordnung die Entscheidung der höheren 
Verwaltungsbehörde über Streitigkeiten bier fraglicher Art endgültig 
ist. — Wir unterdrücken über diese neueste Beschwerdeangelegenheit 
und ihr Ergebnis jede Bemerkung, um die Wirkung der vorstehen- 
den rein thatsächlichen Mitteilung nicht abzuschwächen. 

* Plauen i. V. Am Sonntag, 29. April, fanden hierselbst im 
Theater-Restaurant die diesjährigen Jahresversammlungen der 
Sektion VII der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und 
des Kreises VII des Deutschen Buchdrucker-Vereins unter Beteiligung 
von etwa 60 Kollegen und unter Leitung des Vorsitzenden Herrn 
Julius Mäser-Leipzig statt. Aus den Verhandlungen der Sektions- 
versammlung geben wir zunächst einige Daten aus dem vom 
Sektionsvorstand erstatteten Geschäftsbericht wieder. Der Sektion 
gehörten im Jahre 1899 625 Buchdruckereien mit 15892 versicher- 
ten Personen an. Zur Anmeldung bez. Behandlung gelangten 
228 Unfälle. Entschädigt wurden 30 Unfälle, in 2 Fällen wurde 
die Entschädigung abgelehnt, in 10 Fällen ist das Verfahren noch 
nicht abgeschlossen. An Entschädigungen wurden 29467,87 M 
gezahlt, gegen das Vorjahr 3004 / mehr. Rentenempfänger hat 
die Sektion zur Zeit 181. Der Geschäftsbericht und der Rechen- 
schaftsbericht, sowie der Voranschlag für 1901 wurden genehmigt. 
Aus den dann vorgenommenen zahlreichen Neuwahlen ist zu er- 
wähnen, dass das satzungsmässig ausscheidende Vorstandsmitglied 
Herr Hermann Förster-Zwickau wieder- und als dessen Stellvertreter 
Herr W. Böhm-Zittau neugewählt wurde. Im Weiteren wurde 
eine recht anregende Besprechung über die Schaffung und Anbringung 
geeigneter Schutzvorrichtungen zur Vermeidung der zahlreichen 
Unfälle an Tiegeldruckpressen gepflogen. In derselben wurde 
darauf hingewiesen, dass die Häufung der gedachten Unfälle 
ebenso darauf zurückzuführen sei, dass es an einer praktischen 
Schutzvorrichtung zum Schutze der Hände beim Einlegen fehle, 
wie darauf, dass die jungen Arbeiterinnen über die Gefahren an 
der Tiegeldruckpresse nicht genügend unterrichtet würden. Es 
wurde deshalb beschlossen, bei der Genossenschaftsversammlung 
den Erlass eines Preisausschreibens zur Erlangung einer guten 
Schutzvorrichtung zu beantragen und den Genossenschaftsmitgliedern 
im Kreise eine Instruktion über das Verhalten der Arbeiter an 
der Tiegeldruckpresse zuzustellen. Ferner wurde beschlossen, den 
Arbeitern die vorgekommenen Unfälle von Zeit zu Zeit in Flug- 
blättern zu schildern, um sie hierdurch zur Vorsicht anzuregen. 
— Bei der Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Ge- 
nossenschaftsversammlung sprach sich die Sektionsversammlung 
gegen die von der vorjährigen Genossenschaftsversammlung be- 
schlossene Anstellung eines ständigen Beauftragten aus und be- 
schloss einstimmig, bei der Genossenschaftsversammlung die Ein- 
ziehung dieser Stellung zu beantragen und es bei der bisherigen 
Überwachung der Betriebe durch die Sektionen bewenden zu 
lassen. Als Ort der nächsten Sektionsversammlung wurde Chem- 
nitz für den Fall bestimmt, dass die dieses Jahr noch in Aus- 
sicht genommene ausserordentliche Kreisversammlung in Leipzig 
zustande kommt; andernfalls findet sie in Leipzig statt. — An 
die Sektionsversammlung schloss sich die Kreisversammlung 
des Kreises VII des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Dieselbe 
nahm zunächst den Geschäftsbericht des Vorstandes vom Vor- 
sitzenden entgegen. Der Bericht bemerkte im Eingange, dass die 
Thätigkeit des Kreises sich in ruhigem Fahrwasser bewegt habe, 
und kam dann auf die Hauptaufgabe, die der Kreis sich im vorigen 
Jahre gestellt habe, die Weiterförderung des Innungsbildung, ZU 
sprechen. Die Verfolgung dieser Aufgabe ist dadurch verzögert 
worden, dass, wie der Bericht ausführlich darlegte, vornehmlich in 


No 18 


Leipzig die strittige Frage zur Entscheidung zu bringen war, ob 
die Grossbetriebe den Innungen anzugehören haben oder nicht. 
-Diese Frage ist zwar nunmehr endgültig zu Gunsten der Innungs- 
sache entschieden worden, indessen hat es der Vorstand im Hin- 
blick auf den Umstand, dass in den Innungsbezirken Bautzen und 
Chemnitz die Innungsbildung von den Kollegen vereitelt worden 
ist und nur noch die Bezirke von Zwickau und Altenburg für die 
Bildung von Innungen in Frage kommen, doch für ratsam gehalten, 
den verschiedenen Gegenströmungen gegenüber eine abwartende 
Stellung bis zu günstigerer Zeit einzunehmen. Den festeren 
organischen Zusammenschluss der Kollegen hat der Verein mittler- 
weile durch den Buchgewerblichen Schutzverband erreicht, der zu 
grosser Bedeutung für das Gewerbe, wie für den Verein geworden 
ist. In den anderthalb Jahren, seit die Verwaltung des Schutz- 
verbandes an den Kreis übergegangen ist, sind für denselben nahezu 
2000 oA an Agitationskosten aufgewendet worden und zwar mit 
dem Erfolge, dass dem Schutzverband in dieser Zeit über 1000 Mit- 
glieder neu gewonnen worden sind. Die sächsischen Buchdruckerei- 
besitzer sind jetzt durch den Deutschen Buchdrucker-Verein und 
den Buchgewerblichen Schutzverband nahezu geschlossen organisiert, 
denn es gehören von allen dem ersteren etwa 280 und dem letzteren 
über 100 an. Infolge dieses Wachstums des Schutzverbandes hat 
sich eine Vermehrung des Beamtenapparates und das regelmässige 
monatliche Erscheinen der „Vertraulichen Mitteilungen“ nötig ge- 
macht. Eine besonders eifrige Thätigkeit ist namentlich im Gebiete 
des Zeitungswesens zur Beseitigung vorhandener Missstände, sowie 


hinsichtlich der Bessergestaltung der sehr darniederliegenden Druck- 


preise entfaltet worden; auch hat der Kreisvorstand eine neue 
Ausgabe des Minimal-Druckpreisetarifs veranstaltet, der im ganzen 
Reiche sich grosser Verbreitung erfreut. Eine ebenso grosse In- 
anspruchnahme geniesst der ausgedehnte Formularverlag des Kreises 
und mit dem gut entwickelten Lotterieplattenbezug und dem 
Kouvertbezug bildet er eine ergiebige Einnahmequelle für den Kreis. 
Nachdem sodann der Berichterstatter sich über den günstigen Stand 
der Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins, zu 
deren Jahreseinnahme von 156000 o% der Kreis Sachsen allein 
54000 o beiträgt, verbreitet hatte und auf die im nächsten Jahre 
bevorstehende Tarifrevision aufmerksam gemacht hatte, ging er 
zum Kassenbericht für 1899 und dem Voranschlag für 1901 
über. Die Einnahmen des Kreises betrugen 5520,03 , die Aus- 
gaben 2564,50 o und der Überschuss 2955,52 cM; das Vermögen 
betrug Ende 1899 16699,67 A Der Voranschlag der Kreiskasse 
für das Jahr 1901 bilanziert in Ausgabe und Einnahme mit 5200 AM 
Der Buchgewerbliche Schutzverband hatte 1899 bei 3476,69 c% 
Einnahme und 3179,44 Ausgabe einen Überschuss von 297,25 NM. 
Sein Voranschlag für 1901 bilanziert in Ausgabe und Einnahme 
mit 5750 AM Die erstatteten Berichte wurden genehmigt. — 
Im weiteren erstattete der Vorsitzende des Ehren- und Schieds- 
gerichts, Herr Wilhelm Bär-Leipzig, über dessen Thätigkeit 
Bericht. Dieser unter allen Kreiseinrichtungen am meisten und 
aus ganz Deutschland in Anspruch genommenen Körperschaft er- 
wuchs infolge der Ausbreitung des Buchgewerblichen Schutzver- 
bandes eine bedeutende Vermehrung ihrer Thätigkeit, so dass im 
vergangenen Jahre 33 Sitzungen gegen 21 im Vorjahre abgehalten 
werden mussten, in denen 134 Fälle gegen 75 im Vorjahre ver- 
handelt wurden. In 96 Fällen handelte es sich um die Abgabe 
von Gutachten über die Berechnung von Arbeiten, deren Preise 
entweder von den Auftraggebern beanstandet worden waren oder 
von den Kollegen selbst nicht mit Sicherheit festgestellt werden 
konnten, und 38 Fälle betrafen Beschwerden gegen Kollegen wegen 
ungerechtfertigter Preisunterbietung. Diese gesamten Fälle wur- 
den aus 36 Druckorten in Sachsen und aus 60 Druckorten im 
übrigen Deutschland anhängig gemacht und die zur Behandlung 
gebrachten Objekte bestanden in 18 kommunalen Haushaltplänen 
und Voranschlägen, 53 Werken, Broschüren, grösseren Preislisten, 
63 Accidenzarbeiten, insgesamt also in 134 Druckarbeiten. In 
64 Fällen waren die von den Kollegen berechneten Preise als 
normal anzuerkennen, in 57 Fällen waren sie zu niedrig und in 
13 Fällen zu hoch bemessen. Im Ganzen war das Eingreifen des 
Ehren- und Schiedsgerichts nach den verschiedenen Seiten ein 
erfolgreiches. Da sich herausgestellt hatte, dass ein Teil der an- 
geklagten Konkurrenten weniger aus Böswilligkeit, als aus Un- 
kenntnis handelte und bei den Druckereileitern, Prinzipalen wie 
Faktoren, sehr häufig die Fähigkeit, eine Drucksache richtig zu 
kalkulieren, vermisst wurde, sprach der Berichterstatter die An- 
sicht aus, dass zur Behebung dieses letztern Übelstandes die auf- 
klärende und vermahnende Thätigkeit des Ehren- und Schieds- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


keine Gelegenheit haben. 


die „Vertraulichen Mitteilungen“ gegründet. 


187 


gerichts nicht genüge, sondern dass hierzu noch irgend eine Ein- 
richtung, wie z. B. Kalkulationskurse in den grösseren Druck- 
städten, geschaffen werden müsse, mittels welcher das Erlernen 
des richtigen Kalkulierens ermöglicht werden könne, zu dem 
Faktore und angehende Buchdruckereibesitzer jetzt, wie es scheint, 
Der Redner führte dann der Versamm- 
lung eine Reihe interessanter Beispiele aus der Thätigkeit des 
Ehren- und Schiedsgerichts vor und schloss seinen Bericht mit 
der Aufforderung. alle Fälle unlauterer Konkurrenz zur Anmeldung 
zu bringen und mit darauf hinzuwirken, dass die Kenntnis des 
richtigen Kalkulierens immer mehr verallgemeinert werde, sowie 
mit den Ausdrücken des Dankes und der Anerkennung an den 
Geschäftsführer des Ehren- und Schiedsgerichts Herrn Hohler. 
Der Bericht wurde von der Versammlung mit grossem Interesse 
zur Kenntnis genommen und rief eine lebhafte Debatie über ge- 
werbliche Schäden und deren Abhilfe hervor. Besonders warm 
wurde hierbei die Abhaltung von Bezirksversammlungen, ver- 
bunden mit belehrenden Vorträgen, empfohlen. Dem Ehren- und 
Schiedsgericht wurde anerkennender Dank ausgesprochen. — 
Nach der Aufstellung einer Wahlvorschlagsliste für die 


Neuwahl sämtlicher Vereinsämter, die durch Urwahl vorzunehmen 


ist, trat die Versammlung sodann in eine Besprechung über die 
Durchführung der notwendigen Erhöhung der Druckpreise 
ein, an der sich zahlreiche Redner beteiligten. Die Versamm- 
lung war der Ansicht, dass eine Erhöhung der Druckpreise in- 
folge der Verteuerung der Produktionsbedingungen in der That 
angestrebt werden müsse und sprach ihre Zustimmung zu. dem 
diesbez. Vorgehen des Buchgewerblichen Schutzverbandes aus, 
— Nun trat die Versammlung in die Behandlung des Tages- 
ordnungspunktes „Stellungnahme zu den geschäftlichen 
Manipulationen gewisser Annoncen-Expeditionen, ins- 
besondere des sogenannten Inserenten-Verbandes zu 
Köln“ ein, zu dem Herr W. Böhm-Zittau das Referat erstattete. 
Der Redner wies im Eingange seines Vortrages darauf hin, wie 
die Angriffe unsolider Elemente auf das gewerbliche und geschäft- 


liche Gedeihen die verschiedensten Gewerbe veranlasst habe, zur 


Abwehr Schutzverbände zu errichten. Auch das Buchdruck- und 
Zeitungsgewerbe, das wohl mehr als jedes andere Gewerbe von 


allerhand Parasiten heimgesucht werde, habe zu dieser Abwehr 


gegriffen und hierzu den Buchgewerblichen Schutzverband und 
Diese beiden Ein- 
richtungen genügten aber für den Zweck noch nicht, weil nicht 
alles, was passiert, gedruckt werden könne, sondern hierzu müsse 
noch anderes kommen, u.a. auch die Aussprache in den Ver- 
sammlungen. Redner gab dann aus seinen eigenen Erfahrungen 
und den Veröffentlichungen der „Vertraulichen Mitteilungen“ eine 
bunte Auslese von Personen zum Besten, die das Zeitungsgewerbe 
berufsmässig schädigen und ausbeuten. Da marschierten zunächst 
die faulen Zahler auf. Dann kamen die unsoliden Annoncen- 
Büreaus, auch mit einer nicht eben erfreulich zahlreichen Ver- 
tretung; wir nennen von diesen nur die Firma Buchwald, Berlin, 
die es fertig bekam, in 18 Monaten zwei Drittel der Zeitungs- 
verleger mit über 60000 A hineinzulegen. Als dritte und auch 
recht zahlreiche Gruppe erschienen die Preisdrücker, und unter 
diesen spielt neuerdings der von einem Herrn Friedrich Werth in 


Köln begründete sogenannte Deutsche Inserenten-Verband, hinter 


welchem Titel eine ganz gewöhnliche Annoncen-Expedition im 


Verkehr mit den Zeitungen zum Vorschein kommt, eine für das 


Zeitungsgewerbe recht unangenehme Rolle. Redner schilderte ein- 
gehend das Gebahren dieses Unternehmens und kam dann auf die 
Mittel zu sprechen, mit denen den besprochenen Bedrängern des 
Zeitungsgewerbes mit Erfolg entgegengetreten werden könne. Als 
solche bezeichnete er Aufklärung durch die Fach- und Tagespresse 
und öftere kollegiale Aussprache, und um den unsoliden Annoncen- 
Büreaus beizukommen, brachte er in Anregung, mit den bekannten 
soliden Annoncen-Büreaus einheitliche, wenn auch staffelartige 
Zeilenpreise und einheitliche Rabattsätze zu vereinbaren und alle 
Angebote von Annoncen-Büreaus abzulehnen, die nicht auf der 
vereinbarten Grundlage beruhen oder von Personen oder Firmen 
ausgehen, die von der Vereinigung nicht anerkannt oder empfohlen 
werden. Zur Durchführung dieser Anregung, auch im Verein mit 
den Zeitungsverlegern durch. Einberufung eines Kongresses der- 
selben sei jetzt die Zeit vielleicht recht günstig. — An den Vor- 
trag schloss sich eine sehr lebhafte Debatte, in der insbesondere 
das Verhalten mancher Annoncenbüreaus, aber auch dasjenige 
mancher Zeitungen im Inseratenwesen scharf kritisiert wurde. Die 
weitere Behandlung der Frage wurde der in Leipzig abzuhaltenden 


188 


ausserordentlichen Kreisversammlung vorbehalten; ebenso die noch 
auf der Tagesordnung stehende Frage des 1901 in Kraft tretenden 
neuen Postzeitungstarifs. Nachdem sodann noch verschiedene 
gewerbliche Angelegenheiten zur Sprache gebracht und über den 
Ort für die nächste Kreisversammlung im selben Sinne wie in der 
Sektionsversammlung beschlossen worden war, wurde die Ver- 
sammlung nach den üblichen gegenseitigen Dankesbezeigungen 
vom Vorsitzenden geschlossen. — An dieselbe schloss sich ein 
gemeinsames, von Reden und Toasten belebtes Mittagsmahl. 


* 


Sprechsaal. 


-t. Braunschweig, 1. Mai. Die seitens des Vorstandes der 
hiesigen Zwangsinnung für das Buchdruckgewerbe zu der Wahl 
in die Handwerkskammer vorgeschlagenen Herren wurden 
in der diesbezüglichen Versammlung gewählt. Es sind dies, wie 
schon berichtet, die Herren Buchdruckereibesitzer H. Kleucker als 
Mitglied, F. Geibel, als erster, und H. Lüders-Königslutter als 
zweiter Ersatzmann. — Nachdem bereits in einer Vorversammlung 
der: Braunschweiger Mitglieder der Handwerkskammer über die 
Eröffnungssitzung vorläufig beraten worden war, fand dieselbe 
am 24. April in dem festlich auf Kosten der Stadt und mit Fahnen 
und Emblemen der Innungen geschmückten Saale des altehr- 
würdigen Altstadtrathauses durch den Staatsminister Ex. Hartwieg 
statt. In seiner höchst bedeutsamen Ansprache an das Hand- 
werk wies der Staatsminister auf die Vergangenheit hin, in der 
das Handwerk in Blüte stand und noch einen goldenen Boden 
hatte, aus welchem ein gedeihliches Verhältnis zwischen Meister 
und Gesellen entspross. Dass sich mit der Zeit Misstände und 
sogenannte Zöpfe zeigten, sei nicht allein Schuld an dem Niedergange 
des Handwerks, sondern dieser sei vielmehr in dem mächtigen 
Aufschwunge der Volkswirtschaft, der Konkurrenz der Maschinen 
etc. zu suchen, welche das Handwerk soweit deprimierte, dass es 
verzweifelnd den Glauben an sich selbst und eine glückliche Zu- 
kunft verlor. Mit der Zeit regte sich neues Leben. Nach vielen 
Kämpfen sei endlich durch Reichsgesetz von 26. Juli 1897 die 
Bildung von Handwerkskammern angeordnet. Die Gewerbe- 
ordnung von 1869 erkannte zwar, wie es in der Begründung heisst, 
den Wert einer genossenschaftlichen Organisation für das Hand- 
werk insofern an, als sie die vorhandenen Innungen aufrecht er- 
hielt und die Bildung neuer Innungen ermöglichte, aber sie überliess, 
ohne den staatlichen Organen eine kräftige Förderung der Innungs- 
bildung durch positive Massnahmen zur Pflicht zu machen, alles 
dem Ermessen der Beteiligten, und die alte Verbindung zwischen 
Innung und Obrigkeit wurde bis auf ein engbegrenztes Aufsichts- 
recht beseitigt. Die Erfahrung habe gezeigt, dass es auf Grund- 
lage dieser Bestimmungen nicht möglich gewesen ist. die Innungen 
zu kräftigen und den unter den Verhältnissen des modernen Wirt- 
schaftslebens auf einen genossenschaftlichen Zusammenschlus 
hingewiesenen Handwerker vor der Vereinzelung zu bewahren. 
Ebensowenig habe es sich als möglich erwiesen, mit den bisherigen 
Bestimmungen über das Lehrlings- und Gesellenwesen eine wesent- 
liche Besserung der auf diesem Gebiete hervorgetretenen Misstände 
zu bewirken. Insbesondere habe sich die Hoffnung nicht erfüllt, 
in den Innungen den grössten Teil der Handwerker zu vereinigen. 
Die freiwilligen Innungen haben weder die persönlichen Kräfte, 
noch die finanziellen Mittel, eine allgemeine bessere Lage des 
Handwerks herbeizuführen, vielmehr habe der Entwickelungsgang 
des Handwerks für die Zwangsinnung gesprochen und wäre diese 
nach Redners Ansicht auch das Richtigere gewesen. Im Herzog- 
tume seien bislang nur ein Drittel der Handwerker organisiert 
gewesen, jetzt seien aber schon mehr als die Hälfte vereinigt und 
man könne bestimmt erwarten, wenn die Handwerkskammer erst 
eine rege Thätigkeit entfaltet, dass die Organisation einen weit 
grösseren Umfang annehmen werde. Dazu werde vielleicht ins- 
besondere der Umstand mit beitragen, dass auch die nicht den 
Innungen beigetretenen Handwerker zu den Kosten der Kammer 
und ihrer Veranstaltungen herangezogen werden. Unmittelbaren 
geschäftlichen Vorteil würde der Handwerker von der neuen 
Gesetzgebung nicht sogleich haben. Aber das ganze Handwerk, 
das in über das ganze Reich sich erstreckenden Organisationen 
zusammengefasst wird, stelle sich jetzt dem Staatsleben gegenüber 
als eine grossartige Vereinigung dar, welche, ohne dass sie von 
irgend einer politischen Partei ins Schlepptau genommen wird, 
ihre Wünsche kräftig gelten machen und Berücksichtigung ver- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


eegend 
i aa ä —— - — 


Nr. 18 


- 


langen könne, und andererseits habe die Staatsverwaltung nunmehr 
eine sichere Handhabe, um sich Informationen verschaffen zu 
können und die Möglichkeit, in reger Förderung der Interessen 
des Handwerks bei seiner weiteren Entwickelung kräftigst mitzu- 
wirken. Es sei jetzt eine gute Grundlage gegeben, für eine bessere 
sachliche Ausbildung der Lehrlinge zu sorgen, auf ihr Verhalten 
in und ausserhalb der Arbeit erzieherisch einzuwirken, eine strenge 
Kontrolle ihrer Fortschritte durch wohlgeordnete Gesellenprüfungen 
eintreten zu lassen, Meistern und Gesellen sei Gelegenheit gegeben, 
ihre Kenntnisse zu erweitern durch Abhaltung von Meisterkursen, 
Veranstaltung von Auszeichnungen etc. Es sei ferner Vorsorge 
getroffen, in gemeinsamer Arbeit mit dem Gesellenausschusse das 
Lehrlingswesen und die Beziehungen der Meister und Gesellen zu 
einander so zu gestalten, dass das Verhältnis zwischen Arbeitgeber 
und Arbeitnehmer wieder ein gedeihliches, auf gegenseitigem Ver- 
trauen beruhendes werde. Zum Schlusse erklärte und versprach 
der Staatsminister, dass die Landesregierung jederzeit bereit sein 
werde, die Bestrebungen der Kammer mit Rat und That zu fördern 
und schloss mit einem herzlichen: Gott segne das deutsche Hand- 
werk! — Nachdem der Vorsitzende des Innungsausschusses dem 
Staatsminister den Dank der Kammer ausgesprochen, begrüsste 
der Vertreter der Stadt die Anwesenden, worauf der Regierungs- 
rat Dr. Stegemann die Sitzung der Kammer unter einigen ge- 
schäftlichen Mitteilungen eröffnete. Im gesamten Herzogtum be- 
stehen zur Zeit 80 Zwangs- und 47 freie Innungen. Seine Stellung 
zur Kammer erklärte der Regierungsrat als vermittelndes Binde- 
glied zwischen Kammer und Regierung. Es wurden sodann der 
Vorsitzende, der Sekretär sowie die verschiedenen Ausschüsse 
gewählt. Erwähnenswert ist hierbei, dass sich unter den 7 Mit- 
gliedern des Gesellenausschusses ein Schriftsetzer befindet, und 
dieser in der einen Tag später stattgefundenen Konstituierung 
desselben zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Im Verlaufe 
der weiteren Verhandlungen wurde der Haushaltplan mit 16500 cM 
angenommen. Ferner wurde ein Antrag über den Bau eines 
Gildehauses für die Zwecke der Kammer sowohl wie für die in 
der Stadt befindlichen Innungen beraten. Es handelt sich hierbei 
um die Ermietung des seitens der Stadt gekauften, mit reichen 
Holzschnitzereien versehenen und auch vielfach in Kunstzeit- 
schriften abgebildeten Demmer’schen Hauses, welches an anderer 
Stelle der Stadt wieder aufgebaut werden soll. Auch die weitere 
Ausgestaltung des gewerblichen Fortbildungsschulwesens wurde 
beraten, in welcher die Wichtigkeit der Schule für das Handwerk 
wiederholt anerkannt wurde, und soll der Besuch derselben, sobald 
das neue Gewerbeschulgebäude fertig gestellt ist, auch hier ob- 
ligatorisch gemacht werden. Bedauerlich sei, wie ein Mitglied 
richtig bemerkte, der gemeinsame Schulbesuch der Handwerks- 
lehrlinge mit jugendlichen Arbeitern. Es soll hierin später Wandel 
geschaffen werden. — Ein gemeinsames Festessen im Wilhelms- 
garten, an dem der Staatsminister Hartwieg ebenfalls wieder teil- 
nahm, bildete den Schluss dieser für das gesamte Gewerbe be- 
deutsamen Feier. 

-A. Braunschweig, Als gutes Zeichen der Leistungsfähigkeit 
der Unterstützungskassen des „Deutschen Buchdrucker- 
Vereins“ möge erwähnt werden, dass die hiesige Verwaltungs- 
stelle im abgelaufenen ersten Quartal die runde Summe von 700 M. 
für Kranken- und Invalidenunterstützungen auszahlte. — Der hiesige 
Kunstverein stellt zur Zeit (vom 22. April bis 6. Mai) eine 
prächtige Sammlung moderner Holzschnitte im Altstadtrat- 
hause aus. — In einer biesigen Zeitungsdruckerei wurde vor 
kurzem eine König und Bauer'sche 32seitige Rotations- 
maschine dem Betriebe übergeben. Getrieben wird dieselbe 
von einem 45 Pferdekräfte starken Elektromotor und beziffert sich 
der Preis derselben ohne Zubehör auf 45000 M 

* Hannover. Am Sonntag, 21. April, feierte der seit nahezu 
30 Jahren in der Gebrüder Jäneckeschen Hofbuchdruckerei, und 
zwar in der Abteilung des „Hannoverschen Courier“, thätige 
Schriftsetzer Herr August Langen in voller körperlicher Rüstig- 
keit und Frische sein 50jähriges Buchdrucker-Jubiläum. 
Die Chefs des Hauses Jänecke erfreuten den Jubilar aus diesem 
Anlass durch ein schönes Geldgeschenk, seine Kollegen widmeten 


ihm an diesem Tage eine wertvolle goldene Uhr, die ihm ge- 


legentlich der am Sonntag Abend im Schützenhause ihm zu 
Ehren veranstalteten Feier durch den Faktor Becker mit einer 
die Verdienste des Jubilars feiernden Ansprache überreicht wurde. 
Freudig bewegt dankte der Jubilar, hob das im .Jünecke'schen 
Geschäft bestehende gute Einvernehmen zwischen den Chefs und 
dem Personal sowie die unter diesem herrschende Kollegialität 


Nr. 18 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


189 


hervor und wünschte dem Geschäft weiteres Blühen und Gedeihen. 
Herr Dr. Max Jänecke gab zunächst dem lebhaften Bedauern der 
anderen Chefs der Firma Gebrüder Jänecke darüber Ausdruck, 
dass es ihnen aus besonderen Umständen nicht möglich sei, an 
dieser Feier teilzunehmen, was sie sich, da die Jänecke's eine 
alte Buchdruckerfamilie seien und als solche stets die Buchdrucker- 
sitten und die Kollegialität hochhielten, sonst nicht würden haben 
nehmen lassen. Er ging dann zu dem speziellen Anlass des Festes 
über und würdigte die Thatsache 50jähriger treuer Berufsarbeit, 
die gerade in einer grossen politischen Tageszeitung eine an- 
strengende sei. Den Jubilar dann noch als Muster der Pflicht- 
und Berufstreue feiernd, wünschte er demselben einen langen, 
sonnigen Lebensabend und schloss mit einem jubelnd aufgenommenen 
Hoch auf denselben. Im Laufe des festlichen Kommerses, dem 
ein einfaches Abendessen voraufging, wurden noch eine ganze Reihe 
ernster und launiger Trinksprüche gehalten, mit denen Musik- und 
Gesangs-(Quartett-)Vorträge sowie humoristische Vorträge u. s. w. 
abwechselten. Das Fest trug einen recht fröhlichen, gemütlich- 
kollegialen Charakter. Der Jubilar trat Ostern 1850 in der 
Telgener'schen Buchdruckerei hierselbst in die Lehre; bald nach 
Beendigung derselben verliess er seine Vaterstadt, um seine Kennt- 
nisse in der Fremde zu bereichern. Er konditionierte in Minden 
und in verschiedenen Leipziger Druckereien, kehrte nach Hannover 
zurück, war hier u. a. noch in der Schlüter’schen und Culemann- 
schen Druckerei thätig und trat vor 28 Jabren in die Hof buch- 
druckerei von Gebrüder Jänecke, wo er seitdem ununterbrochen 
thätig ist. 

* Leipzig, 26. April 1900. In der Maschinenfabrik von Karl 
Krause, Leipzig, konnte heute der in der Packerei beschäftigte 
Herr Wilhelm Hebenstreit sich als achtundzwanzigster Jubilar der 
langen Reihe derjenigen treuen Arbeiter, die auf eine 25jährige 
Thätigkeit bei dieser Firma zurückblicken, würdig anschliessen. 
Selbstverständlich liessen die Fabrikherren sowohl, als das Personal 
diesen Festtag nicht vorübergehen, ohne den Jubilar zu beglück- 
wünschen und ihn durch mannigfache Geschenke zu erfreuen. 


$ 


Kleine Mitteilungen. 


Der Verein Schweizerischer Buchdruckereibesitzer hält seine 
diesjährige Generalversammlung am 5. und 6. Mai in Schaffhausen 
ab. Auf der Tagesordnung stehen nur die statutenmässigen 
Vereinsgeschäfte. 

Das Gesetz, betreffend die Bestrafung der Entziehung elektrischer 
Arbeit ist am 9. April in Kraft getreten. Dasselbe verordnet 
Folgendes: Wer einer elektrischen Anlage oder Einrichtung fremde 
elektrische Arbeit mittels eines Leiters entzieht, der zur ordnungs- 
mässigen Entnahme von Arbeit aus der Anlage oder Einrichtung 
nicht bestimmt ist, wird, wenn er die Handlung in der Absicht 
begeht, die elektrische Arbeit sich rechtswidrig zuzueignen, mit 
Gefängnis und mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert o oder mit 
einer dieser Strafen bestraft. Neben der Gefängnisstrafe kann auf 
Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Der Ver- 
such ist strafbar. — Wird die eben bezeichnete Handlung in der 
Absicht begangen, einem Anderen rechtswidrig Schaden zuzufügen, 
so ist auf Geldstrafe bis zu eintausend A oder auf Gefängnis bis 
zu zwei Jahren zu erkennen. Die Verfolgung tritt nur auf 
Antrag ein. 

Deutsche Rechtshilfe in England. Als deutscher Rechtsanwalt 
hat sich in London Dr. C. H. P. Inhulsen niedergelassen, der seit 
9 Jahren daselbst thätig ist und von angesehenen deutschen Zeit- 
schriften und geschäftlichen Vereinigungen, auch von den Handels- 
kammern in Barmen und Leipzig empfohlen wird. Seine Adresse 
ist: Dr. C. H. P. Inhulsen, German advocate, 37 Clephane Road, 
Canonbury, London. 

Die Alters- und Invaliditätsversicherungs-Anstalten, 31 an Zahl, 
zahlten im Jahre 1898 an Entschädigungsbeträgen 16346 213,34 M 
für Altersrenten und 19407400, 22 oA. für Invalidenrenten, zusam- 
men 35753613,56 M Die Zahl der bewilligten Altersrenten be- 
trug 18826, die der Invalidenrenten 80836, zusammen 99662. 
An Verw ‚altungskosten sind aufgewendet worden 7165674,92 A, 
was für den Kopf der Versicherten eine Ausgabe von etwa O, 65 M 
ergiebt oder 5,66 v. H. der Gesamteinnahme an Beiträgen (der 
erhobenen Prämie) ausmacht. Die Gesamteinnahme aus Beiträgen be- 
lief sich mit Einschluss der Beiträge für Seeleute auf 109386 992,41 M 
Die Zahl der verkauften Beitragsmarken beträgt rund 104 Millionen 


in Lohnklasse I, 188 Millionen in Lohnklasse II, 124 Millionen 
in Lohnklasse III und 92 Millionen in Lohnklasse IV; an Doppel- 
marken werden rund 549000 als verkauft nachgewiesen. Der An- 
teil der Versicherungsanstalten an den bis zum Schluss des Jahres 
1898 vom Rechnungsbüreau endgültig verteilten Renten ergiebt 
bei 339031 Einzelfällen an Altersrenten und 390960 Einzelrällen 
an Invalidenrenten zusammen 729991 einen Jahresbetrag von 
25222304,84 AM. für Altersrenten und 25 866 021,46 0% für Inva- 
lidenrenten, zusammen 51088326,30 . Der Vermögensbestand 
der Versicherungsanstalten einschliesslich des Wertes der Inven- 
tarien belief sich bei Ablauf des Jahres 1898 auf 618 105 551,44 , 
wovon bis dahin 69873110,44 dem Reservefonds überwiesen 


worden sind. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Aus der Firma Brötz & Famers in 
Frankfurt a. M. ist Herr Carl Famers ausgeschieden und es wird 
dieselbe von den bisherigen Teilhabern Herren Anton Brötz und Adam 
Glock unter der Firma Brötz & Glock, Schriftgiesserei, Spezialgiesserei 
für Ausschlussmaterialien, weitergeführt. — Der gesamte Betrieb 
der Staatsbürger-Zeitung, G. m. b. H., in Berlin befindet sich jetzt 
SW 48, Friedrichstrasse 16. — Die Firma August Lauterborn in 
Ludwigshafen a.Rh. wurde geändert in August Lauterborn, Hof- 
buchdruckerei, Buchhandlung und lithographische Anstalt. — Die 
Firma Meisenbach, Riffarth & Co., Graphische Kunstanstalt in 
München giebt bekannt, dass sie in ihrem Neubau Landwehr- 
strasse 57/59 eine Kunstdruckerei in Betrieb gesetzt hat. — Herr 
Buchdruckereibesitzer Max Richter in Firma Fr. Richter in Leipzig 
hat seinem bewährten Mitarbeiter Herrn Kar! Rapsilber Prokura 
erteilt. 

Eingetragene Firmen, In Northeim die Firma Wilhelm F. 
Kassebeer, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Wilhelm Kassebeer 
daselbst. — In Witten die Firma Heinrich Bringewald, Inhaber 
Herr Buchhändler und Buchdruckereibesitzer Heinrich Bringewald 
daselbst. — In Berlin die Firma Gustav Witzel vorm. M. Schrinner, 
Inhaber Herr Gustav Witzel, Buchdruckereibesitzer daselbst. — In 
Herrnstadt die Firma Paul Drache, Inhaber Herr Buchdruckerei- 
besitzer Paul Drache daselbst. — In Potsdam die Firma Pots- 
damer Zeitung, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Stammkapital 
100000 Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der 
bisher im Verlage des Herrn Fritz Stein erscheinenden „Potsdamer 
Zeitung“, des „Potsdamer Generalanzeigers“, der „Potsdamer Nach- 
richten“ und des „Tageblatts für Potsdam und Umgegend“, sowie 
der Betrieb aller bisher von Herrn Fritz Stein betriebenen Geschäfts- 
zweige im Fach des Zeitungs-, Buch- und Accidenzdrucks. Die 
Geschäftsführer sind die Herren Buchdruckereibesitzer Fritz Stein 
in Potsdam und Schriftsteller Martin Berger in Strassburg i. E. 

Jublläen. Der Vorsitzende der Dresdner Gewerbekammer Herr 
Buchdruckereibesitzer Stadtrat Schröer in Dresden beging am 
12. April das Jubiläum seiner 25jährigen Thätigkeit als Mitglied 
der Kammer. — Das 25 jährige Geschäftsjubiläum beging 
am 23. April der Prokurist der Firma Liepsch ck Reichardt, 
Druckerei und Verlag der „Dresdener Nachrichten“ in Dresden. 

Gestorben. Am 15. April starb in Berlin der frühere Ge- 
schäftsführer der Buchdruckerei F. A. Günther & Sohn, Herr 
Johannes Haussmann. — In Wien starb am 22. April Herr Schrift- 
giessereibesitzer Karl Schleicher, 59 Jahre alt. 


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Litteratur. 


Gutenberg-Büchlein für die llebe Jugend. Zum Gutenbergfest 
in Mainz 1900. Von Diöcesan-Archivar Dr. Franz Falk. 24 Seiten. 
Preis 10 J. Mainz, Druck und Verlag von Joh. Falk III. Söhne. 
Dass ein so berufener Gutenberg-Schriftsteller wie Dr. Franz Falk 
zum Gutenberg-Jubiläum auch an die Kinder gedacht hat, ver- 
dient an sich schon Anerkennung, noch mehr aber die anheimelnde 
schlichte Art, in der er der kindlichen Fassungskraft das Wich- 
tigste vom Wesen des Buchdrucks und aus dem Leben und Wirken 
Johannes Gutenbergs, sowie von den zu seinen Ehren veranstalteten 
Festfeiern nahe zu bringen weiss. Das auch äusserlich recht nett 
ausgestattete Schriftchen verdient deshalb die weiteste Verbreitung 
in der Kinderwelt, und diese ist die Verlagshandlung selbst zu 
fördern bereit, indem sie bei grösseren Partienbezug für Schulen und 
Institute noch eine Preisermässigung eintreten zu lassen gedenkt. 


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Falzen einzelner Lagen Brief- und Schreibpapier konstruiert; kann aber auch von allen 
Geschäftsbücherfabriken zum Falzen der Papiere für Notiz- und Kopierbücher, Schreibhefte etc. 
verwendet werden. Die Maschine ist mit einer, für die Dicke der Lagen einstellbaren, genau 
arbeitenden Einpressvorrichtung versehen. Die gefalzten Lagen stehen nicht aufrecht, sondern ` 
werden flach ausgelegt und können sich nicht wieder aufbauschen. — Dadurch ist es möglich, 
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Leipzig, 10. Mai 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere ee 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene li Ara EE oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel. vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 of Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage. 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 o% gebühren nach Übereinkunft, 


——— 
- Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. i 
—> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in LVipzig eintreffen. +<- 


Amtlicher Teil. 


Bekanntmachung. 


Hiermit bringen wir zur Kenntnis, dass wir mit Zustimmung der Herren Abgeordneten beschlossen haben, die diesjährige 
Hauptversammlung unsers Vereins nicht in Dresden, sondern in Rücksicht auf die von der Stadt Mainz veranstaltete Feier des 
500jährigen Geburtstags Gutenbergs am 23. Juni in Mainz abzuhalten. Wir bitten, etwaige Anträge zu dieser Versammlung 
rechtzeitig, spätestens aber bis 1. Juni bei unserer Geschäftsstelle einzureichen. 

Gleichzeitig laden wir unsere Mitglieder zu recht zahlreicher Beteiligung an den Mainzer Feierlichkeiten ein und bitten 
auch die lokalen Buchdruckereibesitzer- Vereinigungen und Innungen, Deputationen zu denselben abzuordnen. 

Der Verein Mainzer Buchdruckereibesitzer hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, für Unterkunft der aus- 
würtigen Herren Kollegen besorgt zu sein und hat bereits Wohnungen für 120 Personen in dortigen Hotels belegt. Bei dem 
voraussichtlich grossen Fremdenzufluss ist es notwendig, dass diejenigen Herren Kollegen, die Unterkunft vermittelt zu erhalten 
wünschen, dies bis spätestens 20. Mai bei unserer Geschäftsstelle anzeigen, damit das weitere veranlasst werden kann. 

Wir geben uns der Hoffnung hin, dass die Buchdruckereibesitzer Deutschlands sich recht zahlreich an dieser nationalen 
Feier zu Ehren unsers Altmeisters Gutenberg beteiligen und dadurch zum Gelingen des Festes mit beitragen werden. 


Leipzig, 7. Mai 1900. E e 
Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 


Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. | i 
Hä Franz Kohler, Geschäftsführer; 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. | 4.. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden Ausschusses zur 
Sektion III (Main) Vorprüfung der Jahresrechnung für 1900. 
SES j 5. E zum Sektionsvorstand für- die gemäss 8 26 


ens zur Sektions versammlung des Statuts ausscheidenden Herren Eduard Osterrieth in Firma 
in. Cassel. August Osterrieth- Frankfurt a. M. und dessen Ersatzmann Herrn 
In Gemässheit des $ 23 des Statuts findet am RN den cen 8 8 Renner in Firma C. Naumann’s Pruckkerei- Frank- 
7 Mai ds. Js., Vormittags 11 Uhr 6. Wahl von drei Delegierten zur E EE 
in Cassel im Hotel Royal und deren Ersatzmänner für die Zeit vom 1. Oktober 1900 
die diesjährige ordentliche Sektionsversammlung stati, Indem wir bis 30. September 1908. ` ; 
die Sektionsmitglieder zu dieser Versammlung hierdurch ergebenst 7. Neuwahl von 13 Vertrauensmännern und deren Ersatzmännern 
einladen, teilen wir gleichzeitig mit, dass die Kee folgende für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 80. September 1903. 
Punkte fasst: 8. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Genossenschafts- 
1. Erstattung des Geschäftsbericht über das Jahr 1899. versammlung. 
2. Vorlage des Rechenschaftsberichts über das Jahr 1899. 9. Bestimmung des Ortes‘ für die nlichstjährige ` Sektionsver- 


3. Voranschlag für das Jahr 1899. 22 sammlung. 


196 


10. Etwaige statutenmässig eingelaufene oder aus der Mitte der 

Versammlung hervorgehende Anträge. 

Zur Legitimation der Mitglieder dient der im § 37 Abs. 3 des 
Unfallversicherungsgesetzes bezeichnete Mitgliedschein. Lassen sich 
Mitglieder in der Sektionsversammlung durch Bevollmächtigte ver- 
treten, so haben die letzteren sich durch schriftliche Vollmacht 
zu legitimieren. 

Wir bitten die Sektionsmitglieder so höflich als dringend, an 
der Versammlung Teil zu nehmen und machen gleichzeitig darauf 
aufmerksam, dass um 1 Uhr gemeinschaftliches Mittagsessen statt- 
findet, an welchem eine zahlreiche Beteiligung erwünscht ist. 


Frankfurt a. M., den 5. Mai 1900. 


Mit kollegialem Gruss 
Hochachtungsvoll 


Der Vorstand der Sektion III (Main) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Eduard Osterrieth, Vorsitzender. 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Sektion VI (Thüringen). 


Die diesjährige ordentliche Sektionsversammlung findet 
Sonntag, den 27. Mai ds. Js., Vormittags 201. Uhr, 
im Hötel zur Sonne in Jena 
statt, wozu die Mitglieder hierdurch eingeladen werden. 
Tagesordnung: 

. Geschäftsbericht des Sektionsvorstandes für 1899. 

2. Rechenschaftsbericht für 1899 und Feststellung des Voranschlags 
für 1901. 

3. Neuwahlen und zwar a) der Delegierten für die Genossenschafts- 
versammlung und deren Ersatzmänner, b) für zwei Vorstands- 
mitglieder und deren Ersatzmänner, c) für die Vertrauensmänner 
und deren Stellvertreter, d) der Revisoren für die Jahresrechnung 
pro 1900. 

4. Bestimmung des Ortes für die nächste Sektionsversammlung. 
Halle a. S., 10. Mai 1900. 

Der Vorstand der Sektion VI (Thüringen) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Wilhelm Karras, Vorsitzender. 


— 


Deutscher Buchdrucker- Verein. Kreis III (Main). 
Einladung zur Kreisversammlung 
auf Sonnlag, den 27. Mai ds. Js., Vormittags 12 Uhr 
im Hötel Royal in Cassel. 
Tagesordnung: 

1. Erstattung des Geschäftsberichts über das Jahr 1899. 

2. Vorlage des Rechenschaftsberichts über das Jahr 1899. 

3. Wahl von zwei Mitgliedern zur Prüfung der Rechnung für 
das Jahr 1900. 

4. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Haupt-Ver- 
sammlung. 

5. Bericht über die Durchführung des Tarifs innerhalb des Kreises. 

6. Berichte über den Stand der Innungsfrage. 

7. Aufstellung von Vorschlägen zur Wahl 
a. von zwei Abgeordneten zur Hauptversammlung nebst zwei 

Ersatzmännern. 
b. des Kreisvorsitzenden sowie eines Stellvertreters, 
c. von fünf Vertrauensmännern nebst fünf Ersatzmännern. 

Beschlussfassung über Erhebung eines Kreiszuschlags. 

9. Bestimmung des Ortes für die Abhaltung der nächstjährigen 
Kreisversammlung. 

10. Besprechung und Beschlussfassung über etwa von Mitgliedern 
eingelaufenen oder aus der Mitte der Versammlung hervor- 
gehende Anträge. 

Frankfurt a. M., den 5. Mai 1900. 
Mit kollegialem Gruss 
Hochachtungsvoll 
Der Vorstand des Kreises III (Main) des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins. 
Eugen Mahlau, stellv. Vorsitzender. 


D 


Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis V (Bayern). 
Einladung 
zu der am 27. Mai d. J. Vormittags 11 Uhr 
in Kempten im Hôtel Krone stattfindenden 
Kreisversammlung. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 19 


Tagesordnung: 


. Geschäftsbericht des Kreisvorstandes über das abgelaufene 
Jahr 1899 und Beschlussfassung über denselben. 
2. Wahl zweier Mitglieder als Rechnungsausschuss zur Vorprüfung 
der Jahresrechnung. 
3. Kassenbericht pro 1899 und Decharge-Erteilung an den 
Kassierer. 
4. Beratung und Beschlussfassung über den Voranschlag der Ver- 
waltungskosten des Kreises für das Jahr 1901. 
5. Festsetzung der Beiträge zu den Kreis-Verwaltungskosten 
pro 1901. 
6. Aufstellung der Vorschlagsliste zu neuen Urwahlen ($ 13 der 
Satzungen): 
a) von vier Abgeordneten zur Hauptversammlung und deren 
Stellvertreter; 
b) von fünf Mitgliedern des Kreisvorstandes einschliesslich 
des Kreisvorsitzenden und der Stellvertreter für dieselben; 
c) der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter. 
7. Bestimmung des Ortes und Termines der nächsten ordentlichen 
Kreisversammlung. 
8. Bericht über die Unterstützungskasse des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins. 
9. Bericht über die „Vertraulichen Mitteilungen“ und das Mahn- 
verfahren bei säumigen Schuldnern. 
10. Beratung über Druckpreise-Erhöhung. 
11. Besprechung und Beschlussfassung über etwa eingelaufene oder 
aus der Mitte der Versamlung hervorgehende Anträge. 


München, den 7. Mai 1900. 
Der Vorstand des Kreises V (Bayern) 
des Deulschen Buchdrucker -Vereins. 
Hans Oldenbourg, Vorsitzender. 


Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis VI (Thüringen). 


Die diesjährige ordentliche Kreisversammlung findet 
Sonntag, den 27. Mai ds. Js., Mittags 12 Uhr 
im Hötel zur Sonne in Jena 
statt, wozu die Mitglieder, sowie alle Buchdruckereibesitzer des 
Kreises hierdurch eingeladen werden. 
Tagesordnung: 
1. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht für 1899. 
2. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Hauptver- 
sammlung. 
3. Aufstellung einer Wahlvorschlagsliste für die Neuwahl sämt- 
licher Vereinsämter. 
4. Besprechung und Beschliessung über etwa noch eingehende oder 
aus der Mitte der Versammlung gestellte Anträge. 
5. Bestimmung des Ortes für die nächste ordentliche Kreisver- 
sammlung. 
Halle a. S., 10. Mai 1900. 


Der Vorstand des Kreises VI (Thüringen) 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 
A. Gründig, Vorsitzender. 


— 


Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buch- 
drucker. 

In Gemässheit der Së 35 und 48 der Satzungen der Feuer- 
versicherungs- Genossenschaft Deutscher Buchdrucker in Leipzig 
macht der unterzeichnete Vorstand hierdurch bekannt, dass der 
Geschäftsführende Ausschuss auf Grund der satzungsgemäss voll- 
zogenen Wahlen wie folgt konstituiert wurde: 

Mitglieder: 

Julius Mäser in Leipzig, Vorsitzender, 

Hermann Ramm in Leipzig i. Fa. Ramm & Seemann, 

Franz Kohler in Leipzig, Bevollmächtigter des Vorstandes und 

Geschäftsführer. 
Stellvertreter: 

Wilhelm Bär in Leipzig i. Fa. Bär & Hermann, 

Albin Becker in Leipzig i. Fa. Hesse & Becker, 

Max Golmick in Leipzig. 

Leipzig, 4. Mai 1900. 


Der Vorstand der Feuerversicherungs-Genossenschafl 
Deutscher Buchdrucker. 
Julius Mäser, Vorsitzender. 


No 19 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


197 


N ichtamtlicher Teil. 


ir kommen heute noch einmal auf die Frage der 
Erhöhung der Druckpreise zurück und konstatieren, 
dass sowohl hinsichtlich der Notwendigkeit einer 

IN den eingetretenen Teuerungsverhältnissen angemesse- 
nen Erhöhung der Druckpreise, wie auch hinsichtlich der Art 
der Durchführung derselben unter den Kollegen eine recht 
erfreuliche Einstimmigkeit vorhanden ist. Recht verdienstlich 
und erfolgreich ist das Eingreifen des Buchgewerblichen Schutz- 
verbandes gewesen. Derselbe hat in Übereinstimmung mit den 
in Nr. 12 geäusserten Ansichten nicht dazu gegriffen, die Er- 
höhung der Druckpreise mittels einer allgemeinen verbindlichen 
Beschlussfassung durchzuführen, sondern er hat dieselbe als 
Sache und Selbsterhaltungspflicht des einzelnen erklärt und ist 
den Buchdruckereibesitzern nur mit einer lebhaften Agitation, 
wobei er von der Presse in dankenswerter Weise unterstützt 
worden ist, sowie mit den geeigneten Mitteln, die Kundschaft 
für die Erhöhung der Druckpreise zu gewinnen, an die Hand 
gegangen. Der Erfolg ist ein ebenso überraschender als er- 
freulicher gewesen. Eine grosse Zahl der Buchdruckereibesitzer 
hat sich bereits dem kollegialen Einflusse zugänglich gezeigt, 
den Respekt vor dem noli me tangere ihrer Geschäftsverbin- 
dungen einen Augenblick beiseite gesetzt und die ihnen zur 
Verfügung gestellten Zirkulare in grosser Zahl und mit gutem 
Erfolge benützt. Wenn nun, wie dies in einzelnen Fällen 
bereits geschehen, die Kreisversammlungen des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins und die örtlichen Vereinigungen ihren Einfluss 
such noch in die Wagschale werfen, so kann dies der bedeu- 
tungsvollen gewerblichen Sache nur von Vorteil sein. 

Die Notwendigkeit der Erhöhung der Druckpreise dürfte 
angesichts dieser Sachlage wohl kaum noch weiter zu begrün- 
den sein. Gleichwohl möchten wir aber auf ein in der Agi- 
tation für dieselbe geltend gemachtes Moment, die eingetretene 
Erhöhung der Arbeitslöhne, zurückkommen, weil dies aus 
unseren Gewerbskreisen selbst heraus angezweifelt worden ist. 
Ja in der Gehilfenpresse hat man sogar den Scherz am Platze 
gefunden, die angegebene Erhöhung der Arbeitslöhne als vor- 
datiert, also gewissermassen als auf die nächste Tarifrevision 
bezüglich hinzustellen. Was die Buchdruckereibesitzer aber 
im Auge gehabt haben, das ist durchaus nichts Zukünftiges, 
sondern lediglich etwas der jüngeren Vergangenheit Angehöriges. 

Es ist zwar richtig, dass eine Lohnerhöhung im Wege all- 
gemeingültiger Vereinbarung zwischen Prinzipalschaft und Ge- 
hilfenschaft seit 1896 nicht eingetreten ist, dass also die damals 
festgesetzten Lohnsätze des Deutschen Buchdruckertarifs heute 
noch bestehen. Gleichwohl aber ist seit jener Zeit doch eine 
recht erhebliche Lohnerhöhung eingetreten über die Sätze des 
Tarifes hinaus, und zwar bezieht sich dieselbe auf das gewisse 
Geld. Der Tarif setzt für das gewisse Geld nur Minimallohn- 
sätze fest, was darüber hinausgeht, ist der freien Vereinbarung 
überlassen. Diese freie Vereinbarung hat nun unter den Ein- 
wirkungen der andauernd günstigen geschäftlichen Konjunktur 
zu einer erheblichen Steigerung der Gewissgeldlöhne geführt, 
wie von allen Seiten berichtet wird. Was dies aber für das 
Gewerbe im allgemeinen bedeutet, das erhellt aus der letzten 
Statistik des Tarif-Amts, nach der von den beschäftigten Ge- 
hilfen nur 22,33 0% im Berechnen arbeiten, während 77,67 0/o 
im gewissen Gelde entlohnt werden. 

Die Arbeitslöhne für die im Berechnen hergestellten Druck- 
arbeiten sind aber auch nicht auf der Höhe des Jahres 1896 
stehen geblieben, trotzdem die Buchstabenpreise seitdem die- 
selben geblieben sind. Der Lohn des berechnenden Setzers 
setzt sich eben nicht blos aus den nackten Buchstabenpreisen 
zusammen, sondern es sind in demselben noch eine Menge 
anderweiter Vergütungen mit inbegriffen, deren Preise teils 


an sich, teils durch die Handbabung des Tarifes höhere gewor- 
den sind. Auch hierüber bestehen in den einzelnen Druckereien 
keine Zweifel. 

Ganz besonders fällt auch die Lohnsteigerung ins Gewicht, 
die bei dem nicht unter die Bestimmungen des Tarifes fallen- 
den und sehr zahlreichen Hilfspersonal der Buchdruckereien 
(Punktiererinnen, Anlegerinnen, Auslegerinnen, Hilfsarbeiter 
des Setzersaales, des Maschinensaales, der Bücherstube, Markt- 
helfer, Laufburschen u. s. w.), namentlich aber bei den An- 
legerinnen und Punktiererinnen in den letzten Jahren eingetreten 
ist. Diese Lohnsteigerung ist für sehr viele Geschäfte und 
zahlreiche Druckorte eine recht bedeutende, und wenn man sie 
mit 25% in Anschlag bringt, so dürfte dies, wieder nach den 
von allen Seiten vorliegenden Mitteilungen, eher zu niedrig als 
zu hoch gegriffen sein. Auch diese nicht tarifierten Lohnsätze 
kommen in den Herstellungskosten der Drucksachen zur Er- 
scheinung und haben diese seit einigen Jahren sehr verteuert. 

Nun soll hieraus den Arbeitern oder sonst wem nicht etwa 
ein Vorwurf gemacht werden; im Gegenteil werden die Buch- 
druckereibesitzer ihren Arbeitern guten Verdienst stets gönnen 
und auch wenn möglich zu verschaffen suchen. Aber sie 
wollen auch in die Lage gesetzt sein, ihre Arbeiter so, wie 
es deren Verhältnisse erfordern, bezahlen zu können. Hierzu 
reichen die gegenwärtig üblichen Druckpreise nicht mehr aus. 
Wenn die Buchdruckereibesitzer also, um die Druckpreise mit 
den Verhältnissen in Einklang zu bringen, diese zu erhöhen 
suchen und die Notwendigkeit dieser Erhöhung auch mit der 
eingetretenen Steigerung der Arbeitslöhne begründen, so sind 
sie hierzu völlig berechtigt. 


S 


Der Amtliche Katalog 
der Ausstellung des Deutschen Reichs 
auf der Weltausstellung zu Paris 


ist in der Reichsdruckerei zu Berlin soeben im Druck vollendet 
worden. Er bildet einen Quartband von X und 440 Seiten, mit 
einem Inseratenanhang von 80 Seiten, und ist eine in jeder Be- 
ziehung höchste Beachtung verdienende Druckleistung. Die zum 
Satz verwendete Schrift ist in der Reichsdruckerei nach Entwürfen 
des kaiserlichen Graveurs Georg Schiller (ein geborener Stutt- 
garter) geschnitten worden und hat bei diesem Katalog der deutschen 
Ausstellung ihre erste Verwendung gefunden; sie lehnt sich an die 
Typen an, welche bei den deutschen Druckern der gotischen Epoche 
für verschiedene Sprachen gebräuchlich waren und denen die 
kräftigen Federzüge der Mönchsschriften zu Grunde lagen; Matrizen 
davon werden an deutsche Schriftgiessereien abgegeben. Es wird 
übrigens eine Neuausgabe dieser Schrift, die etwas schlanker ge- 
halten werden soll, vorbereitet, und da diese, bis jetzt noch 
namenlose Schrift in der That eine vortreffliche Bereicherung 
unseres deutschen Schriftenschatzes ist, so wird Giessereien und 
Druckern durch dieses Entgegenkommen der Reichsdruckerei ein 
namhafter Dienst erwiesen. Die englische und französische Aus- 
gabe des deutschen Katalogs sind aus der gleichen Schrift her- 
gestellt, und es ist nicht anzunehmen, dass ihre Typenform ge- 
bildeten Engländern und Franzosen Schwierigkeiten beim Lesen 
bereiten werden, — ob auch der grossen Masse namentlich der 
letzteren, das darf bei deren Abneigung gegen alles auf fremd- 
ländischen Gebiete, was irgendwie Mühe macht, bezweifelt werden. 
Um ihre Anwendbarkeit auch für Versaliensatz vorzuführen, sind 
der Haupt- und die Untertitel ganz aus Versalien gesetzt, in welcher 
Gestalt sie etwas fremdartig anmuten, obwohl sie durchaus leicht 
gelesen werden können. 

Es ist nur selbstverständlich, dass dieser Katalog auch in seinen 
übrigen Teilen vollkommen deutschen Ursprungs ist. Das sehr 
kräftige, gelblich getönte Papier lieferte die Fabrik von J. W. Zanders 
zu Berg.-Gladbach in Rheinpreussen; die Druckfarben, und es sind 
deren auf dem Titel, den Untertiteln, in den Abteilungsköpfen u. s. w. 


198 


in fast allen Nuancen angewandt neben Schwarz und Roth, kamen 
von Kast & Ehinger in Stuttgart; der Stoff zum Deckelbezug 
stammt von Krumhoff & Afinger in Berlin und Mülhausen i. E., 
und den Einband besorgte die Leipziger Buchbinderei-Aktien- 
gesellschaft (vorm. Gustav Fritzsche) in Leipzig. Erschienen ist der 
Katalog im Selbstverlag des Reichskommissariats, der Kommissions- 
verlag aber ist A. J. Stargardt in Berlin übertragen worden. 

Der Buchschmuck und die Deckelzeichnung sind ganz im 
modernen Sinne gehalten und von dem Maler Bernhard Pankok 
ın München entworfen worden, welchem auch die künstlerische 
Leitung bei der Drucklegung übertragen war; derselbe, ein noch 
jüngerer Künstler, hat sich ganz der Buchausstattung gewidmet, 
in der Lösung verschiedener grösserer Aufgaben aber hat er sich 
bereits als tüchtige Kraft bewährt. S 

Der schon bei früheren Ausstellungen in Ubung gekommene 
Gebrauch, die verschiedenen Ausstellungsgruppen durch technische 
oder wissenschaftliche Abhandlungen im Kataloge einzuleiten, ist 
auch in diesem offiziellen deutschen Kataloge eingehalten worden; 
das Buchgewerbe und die Buchkunst haben in Herrn Arthur 
Woernlein, Geschäftsführer des Buchgewerbevereins, und Herrn 
Dr. Peter Jessen, Direktor der Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums 
zu Berlin, ihre Bevorworter gefunden. Herr Woernlein irrt aber, 
wenn er bei Erwähnung des Musteraustausches sagt, derselbe sei 
vom Deutschen Buchdrucker-Verein begründet worden. Der 
Musteraustausch ist eine Schöpfung des renommierten amerikanischen 
Kunstdruckers William J. Kelly, der nach echt transatlantischer 
Weise gleich einen „Welt-Musteraustausch“ in Angriff nahm, damit 
aber Fiasko machte; nach ihm wurde Kelly’s Idee von Thomas 
Hayling in Cheltenham für einen englischen Musteraustausch 
aufgenommen, zur praktischen Ausführung gelangte er aber erst durch 
den ganz kürzlich verstorbenen Andrew W. Tuer, einen gelehrten 
und idealgesinnten Buchdruckereibesitzer in der City von London, 
welcher in seinem Faktor Robert Hilton einen thatkräftigen Mit- 
helfer fand. Ich habe sodann damals, als Redakteur des „Journals“, 
die Einführung des Austausches auf dem Kontinent übernommen, 
ihn auch eine Reihe von Jahren allein und nur im Interesse der 
Sache geleitet, wobei ich es auf beträchtlich über 100 Teilnehmer 
gebracht hatte; als die damit verbundene grosse Arbeit für mich 
aber zu zeitraubend wurde, vermochte ich Herrn Karl Koepsel in 
Berlin, die Weiterführung desselben zu übernehmen; doch auch 
ihn schreckten bald die damit verbundenen grossen Mühen ab, 
worauf der Musteraustausch auf den Deutschen Buchdrucker-Verein 
überging, der ihn seitdem selbständig mit gutem Erfolg fortgesetzt 
hat, während er in England eingegangen ist. Dies zur Richtig- 
stellung der im Amtlichen Katalog enthaltenen Notiz über den 
Ursprung des Musteraustausches, welchen Herr Woernlein in treffender 
Weise ein hervorragendes Bildungsmittel nennt. 

Besonders interessant sind in seiner Abhandlung die gegebenen 
statistischen Mitteilungen und die damit zusammenhängenden 
Tabellen, aus denen sich ein übersichtliches Bild von der grossen 
Bedeutung des deutschen Buchgewerbes gewinnen lässt, — freilich 
nur vom Jahre 1895, dem Jahre der letzten Volkszählung, da 
Jüngere Daten nicht zu erlangen waren. 

Die Abhandlung des Herrn Dr. Jessen ist eine gedrängte 
Wiedergabe des Inhalts seiner bekannten Vorträge. Wenn er aber 
in Bezug auf den malerischen Holzschnitt sagt: „Die Führung 
haben die illustrierten Zeitungen in Leipzig, Stuttgart, München u.a.“, 
so trifft dies nicht zu hinsichtlich Münchens, das keine Zeitung 
besitzt, die in Bezug auf Anwendung des Holzschnitts als 
führend bezeichnet werden könnte; — die „Fliegenden Blätter“, 
die sich zwar grosse Verdienste um die Entwickelung des Holz- 
schnitts erworben haben, die aber auch Zinkographie und Autotypie 
vielfach anwenden, wird kein Graphiker unmittelbar neben Blätter 
wie die Leipziger „Illustrierte Zeitung“, „Uber Land und Meer“ u.s.w. 
stellen wollen; wenn er aber fortfährt: „In Berlin hat der Farben- 
holzschnitt seine Stätte“, so übersieht er die Leistungen der 
Stuttgarter Zeitschriften, von denen namentlich „Uber Land und 
Meer“ während der letzten Jahre ausgezeichnete chromoxylogra- 
phische Blätter gegeben hat. Richard Bong in Berlin hat allerdings 
das Verdienst, den Farbenholzschnitt in die Zeitschriften-Litteratur 
eingeführt zu haben, er hat aber seitdem sehr tüchtige Nachfolger 
gefunden, die wohl auch im Amtlichen Katalog erwähnt zu werden 
verdient hätten. 

Was nun die Druckherstellung resp. den Satz des Katalogs 
betrifft, so zerfällt derselbe in zwei Teile: die einleitenden Abhand- 
lungen und das Verzeichnis der Aussteller und der Ausstellungs- 
gegenstände, zu allen aber ist die gleiche Type, natürlich in ver- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 19 


schiedenen Graden, angewendet worden. Das letztere Verzeichnis 
wurde aus Petit gesetzt in zwei Spalten und ohne Spaltenlinien; 
Namen oder Firma des Ausstellers wurde überall dem Texte rot 
vorgedruckt und es muss als ein Meisterstück des Druckes be- 
zeichnet werden, dass bei diesen Tausenden von Vor- oder Eindrucken 
das Register überall trefflich steht, wie denn der ganze Druck ein 
höchst sauberer und korrekter ist, bei welchem die trefflichen 
Farben der Stuttgarter Firma voll zur Geltung kommen. Kolumnen- 
titel und Kolumnenziffern sind ebenfalls rot gedruckt, letztere rechts 
und links unterhalb des Textes in den weissen Rand der Seite. 

Dass man aber in diesem Katalog die seinerzeit von Herrn 
Dr. Jessen in seinem kleinen Führer durch die Berliner graphische 
Ausstellung beliebte Weise, Ausgänge nicht einzuziehen, in den 
aus Korpus durchgehend gesetzten, zum Teil mit rot gedruckten 
Marginalien versehenen Abhandlungen nachgeahmt hat, halte ich 
keineswegs für einen Fortschritt in graphischer Beziehung, sondern 
geradezu für einen Fehler. Wenn, nach Dr. Jessen, die Kunst, 
ein Buch als Ganzes schön zu gestalten, niemals höher gestanden 
hat als in Deutschland zur Zeit der Erfindung des Buchdrucks, 
und wenn das Ideal solcher Schönheit in einer vollen, geschlossenen 
Seite bestehen soll, so hat man damals, wenn man die Alinea 
nicht einzog, sie dadurch kenntlich gemacht, dass man eine 
Art schwarzen Halbmond mit senkrechtem Längsstrich an den 
Anfang einer neuen Zeile setzte, sobald dieser nicht ein farbiges 
Initial durch den Rubrikator vorgeschrieben oder wohl auch ein 
solches eingedruckt wurde; man konnte deshalb niemals in Zweifel 
sein darüber, wo ein neuer Absatz beginnen sollte. Solchem Zweifel 
aber sind wir bei der Jessen'schen Methode ausgesetzt, sobald der 
vorhergehende Satz mit einer vollen Zeile endet, oder vielmehr, 
wir vermögen alsdann gar nicht mehr Ende und Anfang zu unter- 
scheiden, was in vielen Fällen sinnstörend, ja sinnverwirrend 
wirken kann.*) 

Und wird denn durch diese Weglassung der Einzüge die 
Schönheit des Seitenbildes gefördert, wenn man doch die Aus- 
gänge beibehält? Die Alten haben ja auch diese zum Teil weg- 
fallen lassen und an ihre Stelle ein Kreuz gesetzt, — warum alsdann 
ihnen nicht auch hierin nachahmen? Ob freilich die viereckigen 
Satzflächen in ihrer Einförmigkeit schöner sein würden, wäre 
eigentlich nur Geschmackssache; Kolumnen mit weissen Ausgängen 
auf der einen und ohne jeden Einzug auf der andern Seite sind 
aber wahrlich nicht schön, — man darf sie ohne Wortspielerei 
einseitig nennen, so einseitig wie solche moderne Geschmacks- 
lehre, in welcher uns die Franzosen, die deren „Schönheit“ kaum 
begreifen dürften, schwerlich folgen werden. 

Die einzelnen Abteilungen des Katalogs sind durch in Zeichnung 
und Farben gleich gehaltene Zwischentitel von einander geschieden; 
ein Übersichtsplan der Ausstellung auf dem Marsfelde, der Invaliden- 
Esplanade und in den Elysäischen Feldern, sowie ein kleinerer in 
dem Gehölz von Vincennes ergänzt den Katalog, dem auch, wie 
schon erwähnt, ein Inseratenteil angehängt ist. Zu letzterem ist 
zu bemerken, dass er auch konsequent in Stil und Schrift des 
Werkes durchgeführt ist bis auf einige Seiten aus Antiqua, zu denen 
möglicherweise Klischees gedient haben. 

Der ganze Katalog aber ist, wie schon bemerkt, eine sehr be- 
deutende und hervorragende Druckleistung der Reichsdruckerei, 
die um so höhere Anerkennung verdient, als zu ihrer Herstellung 
die Zeit jedenfalls aufs knappste bemessen war. Sie wird übrigens 
nicht verfehlen, auch durch ihre Eigenartigkeit die Aufmerksamkeit 
aller Ausstellungsbesucher auf sich zu lenken. Theod. Goebel. 


9 


Vereinsleben. 


* Leipzig. (Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, 
Zwangsinnung.) Am Montag, 7. Mai, fand im Deutschen Buch- 
händlerhaus abermals eine ausserordentliche Innungsver- 
sammlung im Beisein eines Vertreters des Rates der Stadt Leipzig 
statt, um über die von der Behörde verlangten Statutänderungen 
zu beschliessen, und diesmal konnte, da die Anwesenheit von zwei 
Dritteln der Mitglieder nicht mehr erforderlich war, dieser Zweck 
auch erreicht werden. Uber den Inhalt dieser Statutänderungen 
haben wir bereits früher berichtet. — Im unmittelbaren Anschluss 


*) Von den Engländern werden diese Halbmondszeichen in verkleinerter Form 
heute noch in der Bibel und in Gebetbüchern angewandt, um dem Inhalt nach ver- 
schiedene Satzteile von einander zu trennen; das Zeichen selbst wird „paragraph 
genannt. 


Nr. 19 


an diese Versammlung fand sodann die erste diesjährige ordent- 
liche Innungsversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 
J. Bericht des Innungsvorstandes über das verflossene Geschäfts- 
jahr, sowie über den gegenwärtigen Stand der Innung. 2. Ab- 
nahme der Jahresrechnung für 1899. 3. Erlass von Bestimmungen 
zur Regelung des Lehrlingswesens. 4. Besprechung verschiedener 
gewerblicher Angelegenheiten. 5. Etwaige Anträge aus der Mitte 
der Versammlung, welche in Gemässheit von $ 24, Abs. 2 des 
Statuts zugelassen werden können, wenn keiner der Anwesenden 
widerspricht. Der Vorsitzende Herr Johannes Baensch- Drugulin 
eröffnete die Versammlung, der zum ersten Male die Mitglieder 
des Gehilfenausschusses beiwohnten, mit einigen begrüssenden 
Worten, sowie mit dem Nachweise ihrer satzungsmässigen Berufung 
und trat dann in die Verhandlungen ein, zu deren erstem Punkt 
der Jahresbericht der Innung im Druck vorlag. Wir ent- 
nehmen dem Bericht das Folgende. Der Geschäftsgang in Leipzig 
war, wie im Gewerbe überhaupt, im vergangenen Jahre ein guter. 
Die Zahl der konditionslosen Gehilfen war eine verhältnismässig 
niedrige, die Nachfrage nach Gehilfen besonders in den Winter- 
monaten eine lebhafte und beim Druck musste sogar, trotz der 
auch im vergangenen Jahre noch anhaltenden stetigen Vermehrung 
der Maschinen, vielfach mit Uberstunden gearbeitet werden. Die 
Vermittlungsstelle der Innung für Aushilfe bei Satz und Druck 
konnte deshalb auch öfter mit Erfolg ausgleichend eingreifen. Die 
Rentabilität des Gewerbes steht mit seiner geschäftlichen Entwicke- 
lung aber nicht im Einklang, sondern die Druckpreise sind gegen 
das Vorjahr wieder zurückgegangen und durch die inzwischen ein- 
getretene Verteuerung fast aller Betriebsmaterialien des Buch- 
druckers sind die Verhältnisse noch ungünstiger geworden. Die 
Innung wird deshalb wohl nicht umhin können, dem überall in 
Deutschland hervorgetretenen Bedürfnis nach angemessener Er- 
höhung der Druckpreise auch ihrerseits entgegen zukommen und 
wenigstens ihren moralischen Einfluss für eine Bessergestaltung der 
Verhältnisse in die Wagschale zu werfen. Der Bericht verbreitet 
sieh dann über die unseren Lesern bekannten Arbeiten und Ereig- 
nisse bei der Durchführung der Innung, die den Vorstand auch 
im vergangenen Jahre anhaltend beschäftigte, und indem er nach 
dem Austrag der Proteststreitigkeiten der Hoffnung auf Einigkeit 
und Geschlossenheit der Leipziger Buchdruckereibesitzer Ausdruck 
giebt, spricht er zugleich dem Herrn Kreishauptmann von Ehren- 
stein für die wohlwollende Förderung der Bestrebungen der Innung 
Dank aus. Die Durchführung der Zwangsinnung hat den Mit- 
gliederstand der Innung von 120 auf 160 anwachsen lassen und 
da die Innung nunmehr alle Buckdruckereien am Orte bis auf drei 
vom Beitritt befreite Firmen umfasst, so wird sie fernerhin weit 
nachhaltiger auf die Regelung der gewerblichen Verhältnisse ein- 
wirken können, als dies bisher der Fall war. Im weiteren gedenkt 
der Bericht der Abänderung der Bestimmungen für das Lehrlings- 
wesen, der Satzungen für die Buchdrucker-Lehranstalt und des 
Lehrvertrags und hofft, auf diesen drei zeitgemäss gestalteten 
Grundlagen und mit Unterstützung der Lehrherren, wie der Schule 
die Ausbildung der Lehrlinge so fördern zu können, wie dies das 
neue Innungsgesetz vorschreibt und wie es im Interesse des Ge- 
werbes notwendig ist. Nächst der Abänderung des Statuts war 
es sodann die von sozialdemokratischer Seite beantragte Errichtung 
einer städtischen Druckerei, mit der sich die Innung zu befassen 
batte. Unsere Leser sind auch über diese Angelegenheiten unter- 
richtet. Zur Erledigung der Innungsangelegenheiten wurden in 
der Innung, die am 1. Oktober v. J. in das Deutsche. Buchgewerbe- 
baus übergesiedelt ist, 14 Vorstands- und 9 Ausschusssitzungen, 
sowie 6 Innungsversammlungen abgehalten. Schliesslich gedachte 
der Bericht noch der im verflossenen Jahre verstorbenen Mit- 
glieder Herren Hermann Wolf in Firma Hartmann & Wolf, Emil 
Hermann in Firma Bär & Hermann, August Hoffmann und Emil 
Barth in Firma Gutenbergdruckerei. Zum ehrenden Gedächtnis 
derselben erhob sich die Versammlung von den Plätzen. — Den 
Bericht des Ausschusses für das Gehilfen- und Herbergs- 
wesen erstattete dessen Vorsitzender Herr Ottomar Wittig. Der 
Arbeitsnachweis und die Unterstützungskassen. die dem Ausschuss 
unterstehen, haben auch im vergangenen Jahre zur Zufriedenheit 
aller Beteiligten funktioniert. Nach der geführten Bewegungs- 
statistik betrug beim Arbeitsnachweis die Gesamtzahl der ange- 
meldeten Gehilfen einschliesslich der im Vorjahr übernommenen 
1636; davon erhielten durch Vermittelung des Arbeitsnachweises 
Kondition 1246, ohne Vermittelung des Arbeitsnachweises 123; 
auf die Reise oder zum Militär meldeten sich ab 235 und auf das 
neue Jahr übernommen wurden 32. Auf Grund von $ 48 des 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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Tarifs wurden 14 Gehilfen eingestellt. Auf den Einfluss des flotten 
Geschäftsganges zu sprechen kommend, konstatiert der Bericht 
einen thatsächlichen Mangel an Setzern sowohl als an Maschinen- 
meistern im vergangenen Jahre, und zwar nicht nur in Leipzig, 
sondern nach den Erfahrungen des mit dem Arbeitsnachweis ver- 
bundenen Central- Arbeitsnachweises des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins auch im übrigen Deutschland, und leitet hieraus die Fol- 
gerung ab, dass der seitens der Gehilfen gefürchtete Einfluss der 
Setzmaschinen auf den Konditionslosenstand sich in keiner Weise 
bemerkbar macht. Die Unterstützungskassen für die Gehilfen 
haben sich infolge des lebhaften Geschäftsganges im Berichtsjahre 
noch lebhafter entwickelt als in den vorhergehenden Jahren. Die 
Arbeitslosenkasse vereinnahmte 9416,07 oM (gegen 11386,55 cM 
im Vorjahre) und verausgabte 2650,98 AM. (gegen 3384,09 o% im 
Vorjahre). Die Invalidenkasse vereinnahmte 16813,85 o% (gegen 
16502,70 im Vorjahre) und verausgabte 591,39 oÆ (gegen 
954,31 cM im Vorjahre). Die am 1. Oktober 1898 neu ins Leben 
getretene Krankenkasse vereinnahmte 1899 17834,28 oá und ver- 
ausgabte 24333,98 M Die Krankenkasse hat also mit einem 
Defizit von 6499,70 o abgeschlossen, was einerseits auf die den 
Mitgliedern bei Errichtung der Kasse eingeräumten günstigen 
Eintrittsbedingungen, anderseits auf das für alle Kassen gleich 
ungünstige Jahr zurückzuführen ist. Da diese Verhältnisse aber 
voraussichtlich nur vorübergehende sind, ist zu hoffen, dass sich 
auch dieser Unterstützungszweig ebenso wie die beiden erstgenann- 
ten in günstiger Weise entwickeln wird. Der entstandene Fehl- 
betrag wird teils durch die Überschüsse anderer Druckorte, teils 
aus dem gemeinschaftlichen Reservefonds der Arbeitslosen- und 
Krankenkasse gedeckt, sodass also die Krankenkasse selbst weiter 
nicht beeinträchtigt wird. — Der Ausschuss für das Lehrlings- 
und Schulwesen, über dessen Thätigkeit der Vorsitzende des- 
selben, Herr Julius Mäser, berichtete, hat im vergangenen Jahre 
5 Sitzungen abgehalten, die sich in der Hauptsache mit der Er- 
ledigung von Lehrlingsstreitsachen, mit der Vorbereitung der Ab- 
änderung der Schulsatzungen und mit der viel Arbeit erfordernden 
Anwerbung und Vermittelung von Lehrlingen zu befassen hatten. 
An Ostern wurden bei den Innungsmitgliedern insgesamt 146 Lehr- 
linge (74 Setzer und 72 Drucker) eingestellt, welche sämtlich die 
vorgeschriebenen Prüfungen bestanden haben; zurückgewiesen 
mangels geistiger oder körperlicher Befähigung wurden 32. Los- 
gesprochen wurden im Laufe des Jahres 130 Lehrlinge (79 Setzer 
und 51 Drucker), die sämtlich die Gehilfenprüfung bestanden 
haben. Die Prüfungsarbeiten der Freigesprochenen waren durch- 
gängig als gute zu bezeichnen. Die Aufnahme- und Entlassungs- 
feierlichkeiten und die damit verbundene Ausstellung der Prüfungs- 
arbeiten fanden in der üblichen Weise statt. An dem typogra- 
phischen Zeichenunterricht derKgl.Kunstakademie zu Leipzignahmen 
im verflossenen Jahre 27 ehemalige Schüler der Buchdrucker- Lehr- 
anstalt auf Kosten der Innung teil, von denen die drei besten 
Teilnehmer noch mit Prämien von je 100 c#. ausgezeichnet werden 
sollen. Uber die Thätigkeit der Buchdrucker-Lehranstalt 
hat Herr Direktor Dr. Krancher dem Ausschuss einen ausführ- 
lichen Bericht erstattet, dem wir das Folgende entnehmen: Das 
Schuljahr begann mit der Aufnahme von 141 Lehrlingen, zu denen 
im Laufe des Jahres noch 13 hinzukamen, sodass die Anstalt ins- 
gesamt eine Aufnahme von 156 Schülern zu verzeichnen hatte. 
Durch Festfeierlichkeiten wurden in der Schule begangen der 
Geburtstag des Königs Albert, der Namenstag Johannes Guten- 
bergs, das Sedanfest, der Geburtstag des Kaisers Wilhelm II. 
Ausserdem beteiligte sich der Direktor namens der Anstalt an der 
50jährigen Jubelfeier der III. Bürgerschule, in deren Räumen die 
Schule untergebracht ist. Mit Besuchen beehrt wurde die Anstalt 
von Herrn Theodor Beitl, Fachlehrer an der Gremial-Fachschule 
für Buchdrucker- und Schriftgiesserlehrlinge in Wien, Herrn Emil 
Thormählen, Direktor der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule 
in Magdeburg, und Herrn Gewerberath Enke, kgl. Gewerbeschul- 
inspektor in Dresden. Belehrende Besuche wurden von den 
Lehrern und einzelnen Schülerklassen in verschiedene buchgewerb- 
liche Etablissements unternommen. Der Bericht verbreitet sich 
dann über die Osterprüfungen und Schülerentlassungen sowie die 
damit verbundenen Prämiierungen und Ausstellungen, ferner über 
die Vermehrung der Lehrmittelsammlung und die Bibliothek durch 
Schenkgeber, denen herzlich gedankt wird. Auch der besonderen 
Thätigkeit des Herrn Fachlehrer Süssespeck, der wieder einen 
Privatkursus im Tonplattenschneiden veranstaltete, an dem sich 
nicht nur Schüler, sondern auch Extrateilnehmer zahlreich betei- 
ligten, wird anerkennend gedacht. Schliesslich werden den bereits 


200 


Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


in früheren Berichten ausführlich gegebenen Lehrplänen für Zeich- 
nen, Maschinenlehre, Fachgeschichte und Fachunterricht diejenigen 
für Deutsch, Latein, Französisch, Englisch, Griechisch, Russisch, 
Hebräisch, Rechnen, Geometrie, Mechanik und Chemie hinzuge- 
fügt. Das Lehrerkollegium der Buchdrucker-Lehranstalt zählte im 
vergangenen Schuljahre 25 Mitglieder, darunter 8 Fachlehrer. Die 
Schülerzahl betrug im Laufe des Schuljahres 478, am Schlusse 
desselben 441. — Uber die Thätigkeit des Ausschusses für das 
Ehren- und Schiedsgericht berichtete schliesslich dessen Vor- 
sitzender Herr Wilhelm Bär. Das Ehren- und Schiedsgericht 
wurde im verflossenen Jahre in 23 Fällen von den Mitgliedern in 
Anspruch genommen; von diesen bezogen sich 12 Fälle auf die 
Abgabe von Gutachten über die Berechnung von Druckarbeiten, 
sowie um sonstige gewerbliche Streitigkeiten und in 11 Fällen um 
Beschwerden gegen Kollegen wegen ungerechtfertigter Preisunter- 
bietung. Von diesen letzteren teilt der Bericht 5 Fälle ausführ- 
lich mit, um die Mitglieder über die Thätigkeit des Ehren- und 
Schiedsgerichts zu unterrichten und sie zur Benutzung desselben 
anzuregen. — Der Jahresbericht wurde von der Versammlung ein- 
stimmig angenommen. — Zum 2. Punkte der Tagesordnung lag 
der vom Rechnungsführer Herrn Dr. Alfred Giesecke erstattete 
Rechnungsabschluss der Innung Leipziger Buchdrucke- 
reibesitzer (Zwangsinnung) und deren Nebenkassen für 1899 im 
Druck vor. Wir teilen daraus folgende Hauptziffern mit. I. Die 
Innungskasse wies im Gewinn- und Verlustkonto eine Einnahme 
von 10769,02 A, eine Ausgabe von 7946,41 oÆ und einen Uber- 
schuss von 2822,61 c#. auf. Unter den Einnahmen finden sich 
die Innungsbeiträge mit 6518 A, die Lehrlings-Ein- und Aus- 
schreibegebühren mit 1250 , die Ordnungsstrafen mit 207 M. 
verzeichnet. Aus den Ausgaben verzeichnen wir diejenigen für Druck- 
sachen, Schreibmaterialien mit 1458,30 , für Gehälter mit 
2400 A., für Miete, Heizung und Beleuchtung mit 300 A, für 
ärztliche Untersuchungen der Lehrlinge mit 290.25 , für Schulgeld 
an die kgl. Kunstakademie mit 520 , für Unterstützungen mit 
148,75 , für Subventionen an die Zweite Kasse und an den 
Faktorenverein mit je 600 A Das Bilanzkonto weist aus, dass 
der Kapitalbestand der Innung von 74737,07 , Ende 1898 im 
Laufe des Jahres einen Zugang von 2822,61 o% erfahren hat, so 
dass er Ende 1899 77559,68 / beträgt. Der Haushaltplan der 
Innung für 1900 bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 10160 A 
Es folgen dann unter II. — V. die Gebahrungs- und Vermögens- 
nachweise der verschiedenen in der Verwaltung der Innung stehen- 
den Stiftungen. Wir erwähnen hieraus, dass Ende 1899 die Ver- 
mögensbestände betrugen in der Weidemannschen Stiftung 
10737,13 , in der Fr. Nies’schen Stiftung 9207,01 , im 
Heinrich Brockhaus-Legat 15496,78 o% und in der Bruno Klink- 
hardt-Stiftung 5150 %% Der Rechnungsabschluss der Buch- 
drucker-Lehranstalt umfasst das Schuljahr vom 1. April 1899 
bis 15. April 1900. Er weist im Gewinn- und Verlustkonto eine 
Einnahme von 15417,87 , eine Ausgabe von 15157,50 und 
einen Überschuss von 260,37 o% auf. Unter den Einnahmen sind 
die Schulgelder mit 10636,25 , die Subvention des Rates der 
Stadt Leipzig für das Schuljahr mit 4500 o% und der Beitrag des 
Rates für Prämien mit 100 c# verzeichnet. Aus den Ausgabe- 
posten erwähnen wir die Lehrergehalte mit 13077 , die Prämien 
mit 192 Æ, die Lehrmittel mit 1193,75 o, die Drucksachen mit 
178,35 AM. Das Kapitalkonto weist Ende 1899 einen Bestand von 
4140,20 M auf. Der Haushaltplan der Buchdrucker-Lehranstalt 
für das Schuljahr Ostern 1900 bis Ostern 1901 bilanziert in Ein- 
nahme und Ausgabe mit 15600 , — Der gesamte Rechnungs- 
abschluss wurde sodann nach dem Antrage der Revisionskommission 
genehmigt und der Vorstand entlastet. — Zum 3. Punkte der 
Tagesordnung lagen die Vorschriften zur Regelung des 
Lehrlingswesens der Versammlung in einem vom Innungsvor- 
stand im Verein mit dem Gehilfenausschuss ausgearbeiteten Ent- 
wurf im Druck vor. Der aus 13 zum Teil umfänglichen Para- 
graphen bestehende Entwurf hat das bisher schon üblich Gewesene 
im wesentlichen beibehalten und es mit den entsprechenden Be- 
stimmungen des Innungsgesetzes in Einklang gebracht. Als Lehr- 
lingsskala ist die des Deutschen Buchdruckertarifs aufgenommen 
und als Übergangsbestimmung hierzu festgesetzt, dass bis zum Ab- 
lauf von zwei Jahren nach Inkrafttreten dieser Bestimmungen es 
den Innungsmitgliedern gestattet ist, diejenigen Lehrlinge, welche 
auf Grund der bis Ostern 1900 abgeschlossenen Lehrverträge von 
ihnen beschäftigt werden, weiter zu beschäftigen, auch wenn die 
Lehrlingsskala überschritten wird. Die Prüfungen der Lehrlinge 
hinsichtlich ihrer körperlichen und geistigen Befähigung sind genau 


2 ⁵ !A ee —T'?t[—T . —„—tT .. nd — .... —..:— — — — — 


Nr. 19 


— — 


geregelt, ebenso Form, Inhalt und Abschluss des Lehrvertrags, 
die gegenseitigen Pflichten von Lehrherr und Lehrling, der Schul- 
besuch der Lehrlinge und die Gehilfenprüfung. Der Entwurf wurde 
von der Versammlung unter längeren Debatten paragraphenweise 
beraten und in der vorliegenden Fassung einstimmig angenommen, 
— Unter Punkt 4 der Tagesordnung brachte der Herr Vorsitzende 
die von der Kreisversammlung in Plauen hinsichtlich der Erhöhung 
der Druckpreise gefassten Beschlüsse zur Kenntnis der Ver- 
sammlung und empfahl, denselben auch von Innungswegen beizu- 
treten und zwar in der Form, dass die Versammlung den Innungs- 
mitgliedern empfehle, eine Erhöhung der Druckpreise nach Mög- 
lichkeit anzustreben. Es entwickelte sich über diese Angelegenheit 
alsdann eine längere auch die Frage der Arbeitslöhne berührende 
Debatte, an der sich auch Mitglieder des Gehilfenausschusses be- 
teiligten. Schliesslich fasste die Versammlung einen Beschluss im 
Sinne der Anregungen des Herrn Vorsitzenden. — Vom Gehilfen- 
ausschuss wurde alsdann der Wunsch ausgesprochen und in einen 
Antrag gekleidet, das seiner Zeit von der Innung beschlossene 
Verbot der Verteilung der Gehilfenblätter und des Ein- 
kassierens der Verbandsbeiträge in den Offizinen wieder 
aufzugeben, da die Ursache, welche zu diesem Innungsbeschluss 
seiner Zeit geführt hätte (Zustellung des „Correspondent“ an die 
Lehrlinge) schon seit fünf Jahren beseitigt worden und die Ge- 
hilfenschaft beflissen sei, im Einvernehmen mit den Prinzipalen 
zu sein und zu bleiben. Der Antrag konnte aus formellen Grün- 
den nicht sofort in Behandlung genommen werden; vom Vorstands- 
tische aus wurde aber zugesichert, ihn in wohlwollende Erwägung 
zu ziehen und s. Z. wieder an die Innungsversammlung zu leiten. 
— Vom Herrn Vorsitzenden wurde hierauf auf die am 12. Mai 
stattfindende Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses 
hingewiesen und zu zahlreicher Beteiligung an derselben aufgefor- 
dert. und nachdem aus der Mitte der Versammlung heraus noch 
die Punktiererinnenfrage wieder kurz berührt worden war, 
wurde die Versammlung geschlossen. 

o Wiesbaden, 30. April. Die vor etwa vier Monaten ins Leben 
getretene Buchdrucker-Innung für die Kreise Oberwesterwald, 
Westerburg, Unterwesterwald, Oberlahn, Limburg, Unterlahn, St. 
Goarshausen, Rheingau, Wiesbaden (Stadt und Land), Untertaunus 
und Höchst a. M. hielt gestern Vormittag 11 Uhr im Walhalla- 
Restaurant hierselbst unter Leitung ihres Vorsitzenden Herrn 
P. Plaum -Wiesbaden die erste ordentliche Innungsver- 
sammlung ab. Nach einem eingehenden Referat des Vorsitzen- 
den über die bisherige Thätigkeit des Vorstandes und nach Fest- 
setzung des Haushaltsplans durch die Versammlung, erstattete Herr 
Kassierer Dillmann-Limburg Bericht über den Kassenbestand. Dann 
referierte Herr Schriftführer Rauch-Wiesbaden über das Gehilfen- 
und Lehrlingswesen. Zur Beratung und Beschlussfassung über 
diesen Punkt waren statutengemäss auch die von den Gehilfen 
gewählten Mitglieder des Gehilfenausschusses zugezogen und voll- 
zählig erschienen und beteiligten sich lebhaft an der Debatte. 
Das wichtigste Ergebnis der diesbezüglichen Verhandlungen war 
die Wahl einer siebengliedrigen Kommission aus Prinzipalen und 
Gehilfen, welche unter Zugrundelegung des Leipziger Muster- 
entwurfs einen den hiesigen Verhältnissen angepassten Lehrvertrag 
auszuarbeiten hat, der der nächsten Innungsversammlung zur Ge: 
nehmigung vorgelegt und in allen Druckereien des Innungsbezirks 
obligatorisch eingeführt werden soll. — Von den weiteren in der 
Versammlung gefassten Beschlüssen erwähnen wir noch: Betei- 
ligung der Innung in corpore an der Gutenbergfeier in Mainz, 
allgemeine Einführung eines Aufschlags von 15°% auf die Druck- 
preise, mindestens aber Einhalten des Leipziger Minimal-Druck- 
preisetarifs. Der Preisaufschlag soll dem Publikum durch die ge- 
samte Presse des Innungsbezirks angekündigt werden. Ferner 
wurde beschlossen, gegen die Preisdrückereien und Schleuderofferten 
gewisser Annoncen. Expeditionen energisch Front zu machen. — 
Der Vorsitzende nahm während der Verhandlungen Veranlassung, 
dem Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins für die Unter- 
stützung, welche er der Innung durch Rat und That, namentlich 
bei der unbefugten Einmischung der Wiesbadener Handelskammer 
in die Angelegenheiten der Innung durch seine Eingabe an den 
preussischen Handelsminister geleistet, den wärmsten Dank aus- 
zusprechen und allen Mitgliedern der Innung, welche dem Deutschen 
Buchdrucker-Verein noch nicht angehören, den Beitritt zu dem- 
selben aufs angelegentlichste zu empfehlen. Die Versammlung 
währte einschliesslich einer /¼ stündigen Pause, während welcher 
ein gemeinschaftliches Mittagessen eingenommen wurde, 5 Stunden. 


Nr. 19 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


201 


Sprechsaal. 


J. M. St. München. In den letzten Wochen sind hier zwei 
neue Gesellschaften im Bereiche des Druck- und Zeitungs- 
gewerbes gegründet worden. Die eine Gründung betrifft die bei- 
den angesehenen Druckereien von Schön & Maison und Ig. Velisch, 
die sich seit längerer Zeit auf den Verlag von künstlerischen An- 
sichtspostkarten geworfen, hierbei aber wohl mehr künstlerische 
Ehre als geschäftliche Vorteile geerntet hatten. Die beiden Firmen 
haben sich zu einer Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht um- 
gewandelt unter der Firma Vereinigte Druckereien und 
Kunstanstalten vorm. Schön & Maison, Ig. Velisch, und mit 
einem Stammkapital von 300000 % Gründer sind ausser den 
Genannten die Herren Kaufmann Hugo Bilmann und Rechtsanwalt 
Dr. Wilhelm Rosenthal. Zur Geschäftsführung wurden die Herren 
Schön, Velisch und Bilmann bestellt. Hoffen wir, dass es den 
beiden sehr tüchtigen und fleissigen technischen Leitern, Herren 
Schön und Velisch, gelingen möge, unter den neuen Verhältnissen 
das Unternehmen auf diejenige Höhe zu bringen, die mit dem 
künstlerischen Wollen in Einklang steht. — Die andere Gründung 
betrifft die „Münchener Centrumszeitung“, Gesellschaft mit 
beschränkter Haftpflicht und mit einem Stammkapital von 24 000 M. 
Diese Gesellschaft hat vornehmlich die Weiterführung der von ihr 
übernommenen „Neuen bayerischen Zeitung“ zum Zwecke und 
dass dieser Zweck von grösserer Bedeutung ist oder dafür ge- 
halten wird, als das angegebene Stammkapital dürfte schon daraus 
zu schliessen sein, dass sich unter den Gesellschaftern die hervor- 
ragendsten Mitglieder der bayerischen Centrumspartei befinden. — 
Eine Versammlung der Mitglieder der vormaligen Buchbinder- 
Zwangsinnung, die sehr stürmisch verlief, beschäftigte sich mit 
der Beschlussfassung über das in der früheren Innungskrankenkasse 
entstandene Defizit, für welches der frühere Innungsvorstand ver- 
antwortlich gemacht wurde. Aus den Verhandlungen ging schliess- 
lich der Beschluss hervor, von dem Anerbieten mehrerer Innungs- 
mitglieder Gebrauch zu machen, die sich bereit erklärten, zur 
Regelung der Schulden 3000 c vorzuschiessen. Die Tilgung des 
Vorschusses soll die neu zu gründende freie Buchbindervereinigung 
übernehmen, bis dahin aber soll den Vorschussgebern ein Pfand- 
recht an dem Innungsinventar verbleiben. Ferner wurde be- 
schlossen, gegen den früheren Vorstand Regressklage anzustrengen. 
— Hierauf wurde zur Beratung über die Bildung einer neuen 
Vereinigung geschritten, die den Namen Freie Gewerkschaft 
der Buchbindermeister Münchens führen wird. Dem Statut 
bleibt vorbehalten, dass auch verwandten Gewerben, z. B. Papier- 
händlern, der Beitritt ermöglicht werde. Zur Vorberatung der 
Statuten wurde eine siebengliedrige Kommission gewählt. 52 der 
Anwesenden erklärten ihren Beitritt zu der neu zu schaffenden 


Vereinigung. 
Së 
Kleine Mitteilungen. 


Die Erhöhung der Papierpreise spukt weiter. In einer neuen 
Versammlung der Papierfabrikanten soll, wie in der Tagespresse 
zu lesen, beschlossen werden, den Verkauf von Zeitungsdruck- 
papier durch eine Syndikatsstelle vornehmen zu lassen. Die 
Fabrikanten sollen sich verpflichten, ihr Zeitungsdruckpapier nur 
noch durch die gemeinschaftliche Verkaufsstelle absetzen zu lassen. 
Hinter diesen Bestrebungen soll ein bekanntes rheinisches Bank- 
institut stehen. Erst unlängst haben die Fabrikanten durch Zir- 
kular eine Erhöhung der Preise um 10 Proz. angeordnet. Falls 
die Gründung des Verkaufssyndikats gelingen sollte, würde die 
nächste Folge vermutlich eine abermalige Preiserhöhung sein. 
Wir möchten bezweifeln, sagt die „Frkf. Ztg.“, dass die Papier- 
fabrikanten wirklich Beschlüsse fassen, die die Verleger not- 
gedrungen herausfordern und sie veranlassen müssten, sich die 
Frage vorzulegen, ob sie nicht das Vorgehen des Paulinusvereins 
nachahmen oder wenigstens zur Gründung eines Einkaufsvereins 
schreiten sollen. 

Neue Gutenberg-Postkarten liegen wieder aus dem Alleinvertrieb 
von L. Klement, Kunstverlag in Mainz vor. Von diesen drei aus dem 
Druck und Verlag von Ph.von Zabern in Mainz stammenden, technisch 
fein ausgeführten Künstlerpostkarten zeigt die eine das Porträt 
Gutenberg's nach dem 1870 verbrannten Strassburger Original, die 
zweite Gutenberg nach Thorwaldsen sowie eine Ansicht von Mainz 
und die dritte einen Gutenberg nach einer Büste. Auch diese 
Karten dürften allgemeinen Beifall finden. 


Der Weltpostverein gedenkt das Jubiläum seines 25) ährigen 
Bestehens am 2. Juli in Bern festlich zu begehen und die meisten 
demselben angehörigen Staaten haben ihre Teilnahme an der Feier 
bereits zugesagt. Es wird u.a. eine Festsitzung mit Gedächtnis- 
reden stattfinden, auch ist die Errichtung eines Denkmals zur 
Erinnerung an die Gründung. des Weltpostvereins geplant. 


€ 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die seit 30 Jahren in Leipzig be- 
stehende Schriftgiesserei von C. F. Rühl ist auf die Herren F'. Jüstel, 
Otto Göttel und C. Prautzsch übergegangen, welche dieselbe unter 
der bisherigen Firma C. F. Rühl unverändert weiterführen. Der 
bisherige Inhaber der Firma, Herr W. Eisert, wurde zur technischen 
Leitung des Betriebes berufen und ihm Prokura erteilt. — In 
Viersen haben sich die Buchdruckereifirmen M. Stoffels und 
Robert Noack unter der Firma Gesellschaft für Druck und Verlag 
G. m. b. H. vereinigt. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 
90000 % Geschäftsführer sind die Herren Buchdruckereibesitzer 
Michael Stoffels und Robert Noack in Viersen und Redakteur Josef 
Mattern in Krefeld. 

Eingetragene Firmen. In Hannover die Firmen Carl Fr. 
Augustin, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Carl Friedrich 
Augustin daselbst. — In Düsseldorf die Firma Rheinische Buch- 
druckerei-Maschinen-Fabrik Düsseldorf Middelmenne & Bezner, 
Gesellschafter sind die Herren Friedrich Middelmenne, Kaufmann 
und Adolf Bezner, Ingenieur in Düsseldorf. — In Leipzig die 
Firma Otto Nuschke, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Gustav 
Otto Nuschke in Leipzig-Schleussig. — In Rummelsburg i. P. 
die Firma Otto Hasert, Inhaber Herr Otto Hasert, Buchhändler, 
Buchdruckereibesitzer und Verleger des Rummelsburger Kreisblatts 
und der Rummelsburger Zeitung. — In Warin die Firma Emil 
Blanck in Neukloster, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Emil 
Blanck daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Karl Mondrion, 
in Firma Karl Mondrion in Frankfurt a. M., Niddastrasse 62 am 
2. Mai. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Ludwig Wert- 
heimer daselbst. Anmeldefrist bis 5. Juni. 

Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum beging am 17. April 
Herr Buchdruckereibesitzer Carl Mittag in Chemnitz. — Das 
50jährige Geschäftsjubiläum beging am 29. April der in der 
Buchdruckerei von J. B. Hirschfeld in Leipzig beschäftigte Setzer 
Herr Eduard Krüger; derselbe ist seit Dezember 1851 hervorragend 
beim Druck des Grimm’schen Deutschen Wörterbuches thätig ge- 
wesen. — Das 25jährige Jubiläum als technischer Leiter der 
Steinkopf’schen Buchdruckerei in Stuttgart feierte am 19. April 
Herr Faktor Georg Deyhle. 

Gestorben. In Berlin starb am 23. April Herr Buchdruckerei- 
besitzer Max Schmidt, Miteigentümer der Firma Hermann Schmidt's 
Buch- und Kunstdruckerei, 45 Jahre alt. 


dëi 


Litteratur. 


Über Land und Meer. Herausgegeben von der Deutschen Ver- 
lagsanstalt in Stuttgart. — Die Hefte 10—12 bringen den 83. Band 
der weltbekannten Familien-Zeitschrift zum Abschluss und Heft 13 
eröffnet ihren 84. Band. Diese Hefte sind ungewöhnlich reich und 
mannichfaltig nach der textlichen wie illustrativen Seite hin. So 
finden wir u. a. prächtige Darstellungen aus den Ateliers der Künstler 
Reinhold Begas, Gustav Eberlein und W. Kossak, sowie hervor- 
ragende Erzeugnisse des ungarischen Kunstgewerbes. Dem süd- 
afrikanischen Kriegsschauplatz ist eine Gratisbeilage mit 23 Ab- 
bildungen gewidmet. Wie die neuesten Schiffe der deutschen 
Kriegsflotte, so sehen wir die Belagerungsgeschütze des deutschen 
Landheeres veranschaulicht, und gleich den Errungenschaften der 
Wissenschaft, von denen namentlich die Abbildungen aus dem 
Hygienischen Institut zu Hamburg hervorgehoben seien, sind die 
Fortschritte der Technik dargelegt. Zum ersten Male finden wir 
hier eine von Abbildungen begleitete fesselnde Schilderung des 
heutigen Telephonbetriebes. Neben den Bildern aus der Gegen- 
wart findet sich eine stattliche Reihe von Musterholzschnitten, von 
denen der Raffaele Sorbis Gemälde „Dante in Florenz“ wieder- 
gebende aktuellen Reiz hat. Aus dem litterarischen Inhalt ragen 


202 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 19 


— 


insbesondere die Erzählungen und Novellen mehrerer Grössen der Die Tagesordnung ist die folgende: 

Prosadichtung hervor. . Diskussion bezw. Genehmigung des Geschäfts- und Kassen- 
Handbuch für Inserenten, Leitfaden zur Organisation jeder kauf- berichts. Ä 

männischen Propaganda. Von Gustav Bärwinkel und Oskar Webel. . Berichterstattung der Kreisvertreter. 

Preis eleg. geb. 3c# Verlag von G. Schmidt-Bärwinkel & Oskar | Die Revision der Arbeitsnachweise. 

Webel, Leipzig, Nicolaistr. 6. — Das vorliegende Buch will der Kommentierung des „in Sätzen zerstreut“ im S 6 des Tarifs. 

Geschäftswelt ein Leitfaden für die Handhabung des Ankündigungs- . Klarstellung der für die nächste Tarifrevision zu beachtenden 

wesens durch Anzeigen und Reklamen, Prospekte und Plakate sein Fristen bei Stellung von Anträgen. 


— 


* N o l 


und es erfüllt diesen Zweck auch, indem es, unseres Wissens zum 6. Neudruck bezw. Neuherausgabe des Kommentars. 

ersten Male, in übersichtlicher Weise aus praktischer Erfahrung | 7. Agitation und Kostendeckung für das Geschäftsjahr 1900/1901. 
heraus alles das giebt, was der Geschäftsmann hinsichtlich der 8. Sonstige Anträge. 

äusseren und inhaltlichen Form seiner Ankündigungen, der Wah! 

der Zeit und des Ortes für dieselben, ihrer Kontrolle u. s. w. wissen Die Geschäfte des Prinzipalsvertreters des I. Kreises sind nach 
und beobachten muss, wenn er Erfolge erzielen will. Dabei wer- dem Tode des Herrn Schlüter an dessen ersten Stellvertreter, Herrn 


den viele beachtenswerte Winke und Ratschläge erteilt und in Georg Riemschneider (in Fa. Wilh. Riemschneider) in Hannover, 

einer Sammlung von 200 originellen Einfassungsentwürfen, die trotz Knochenhauerstr. 54, übergegangen. = 

ihrer Wirksamkeit doch so einfach angelegt sind, dass sie sich in meer 

jeder Druckerei herstellen lassen, ferner in Verzeichnissen von Der K t Deutsches Bochänuckertant ist 

Reklamemittel-Lieferanten und Zeitungen sowie in einem Ver- |. Ren rn ee or N 9 
ichnis der Plakattarife von etwa 300 Städten Hilfsmittel geboten, 17 ener ganzen Auflage nn gend, 

a 8 ’ ; Bestellungen auf denselben nicht mehr an uns zu richten. Über 


die das Buch auch als für Setzer, Zeitungsexpeditionen u. s. w. ; 
empfehlenswert erscheinen lassen. Die verdienstliche Arbeit der FCC EE 


Verfasser ist von der ausführenden Druckerei (Herm. Schlag Nachf. 
in Leipzig) und Buchbinderei (Dampfbuchbinderei, A.-G. vorm. | 
E. A. Barthel in Leipzig) bestens unterstützt worden; nur ver- 
mögen wir nicht recht einzusehen, warum dem Buche, das doch 
auch zum Nachschlagen bestimmt ist, kein Inhaltsverzeichnis bei- 


Diejenigen Verwalter der Arbeitsnachweise, welche auf Rück- 
erstattung des Portos für die eingesandten Kontrollkarten reflektieren, 
wollen ihre Forderung bei uns innerhalb 8 Tagen einreichen. 


gegeben und warum der Anzeigenanhang nicht durchgängig, son- i 
dern erst von Seite 17 ab paginiert worden ist. Vierter Nachtrag , 

Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und | der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
Musik. Verlag von Otto Elsner in Berlin. Preis vierteljährlich 31. Dezember 1899 (bezw. 62. Gesamt-Nachtrag). 


(6 Hefte) 3 , — In den uns vorliegenden Heften 13 und 14 l. Kreis VII. Kreis 
bespricht Heinrich Stühmke kritisch das Wildenbruchsche Schau- F Ch h H. Heesch. Heid f Win t & 8 
spiel „Die Tochter des Erasmus“ und Heinrich Bulthaupt eine E EE, EE SE 
Londoner Aufführung von Shakespeares „König Johann“. Des Hamburg: Wegener, Henry. i 
100jährigen Geburtstags des toten Franz v. Gaudy und des 70jährigen , II. Kreis. VIII. Kreis. 

des lebenden Paul Heyse wird in poetischer Form gedacht. Ferner Hageni.W.:Frielinghaus&Möbius. Berlin: Kunstanstalt Gebr. Herr- 
bietet Dora Leen ein ansprechendes einaktiges Versspiel „Liebe?“ | Ruhrort: Joh. Brendow & Sohn. mann. 


und den Theatern und den Musikleistungen in Wien, München, Paris, IV. Kreis. IX. Kreis 
Dresden u. s. w. sind eingehende interessante Aufsätze gewidmet. Ludwigshafen: Schreiner & Fuhrer. a f ` 
Die beigegebenen Porträtkunstblätter, wie die sonstige reiche Vi. Kreis „ EE Johannes. 
illustrative Ausstattung der Hefte verdienen alle Anerkennun Zaborze: Arthur Kempsky's Buch- 
8 8. Münchenbernsdorf: Neidhardt, C. druckerei. 
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker, Aus dem Verzeichnis der tariftreuen Buchdruckereien ge- 
Ke l strichen wurden die Firmen: F. Berger, Hugo Blume, Wilh. Lind, 
Bekanntmachung. sämmlich in Apolda und Braun Nachfl. (Dr. B. Stadie) in Weissen- 
Auf Beschluss des Tarif-Amtes vom 27. April ist für Sonn- fels AE : 
abend, den 26. Mai, eine Sitzung des Tarif-Ausschusses Berlin, 30. April 1900. 
der Deutschen Buchdrucker in Berlin im „Fürst Blücher“, Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 


Belleallianceplatz 12, anberaumt worden. Vorsitzende. 


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Leipzig, 17. Mai 1900. 


Die “Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel viertehährlich 2. , bei Zusendung unter Krauzband jährlich 10 o% 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgape. durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 o% 


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Voreinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 80 4, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
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13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 bei 52maliger au We — - Beilage- 


1 nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchzewerbshäus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292, 
— Manuskripte und Anzeigen, welche fir die nächste Nummer bestimmt. sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. — 


Amtlicher Teil. 


| Bekanntmachung. i 
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins findet 
Sonnabend, den 23. Juni 1900, vormittags 9 Uhr 


im Casino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz statt. 


Vorläufige Tagesordnung: 


. Geschäftsbericht des Vorstandes. 
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 ‚und V oranschlag 
für 19011 


3. Rechenschaftsbericht über die Unterstützungskasse für das 
Jahr 1899. 


„ e 


sowie je eines Stellvertreters aus der Zahl der. in. “Leipzig 
wohnhaften Vereinsmitglieder. S 
5. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden. Rechnungs- 
ausschusses sowie von drei Stellvertretern derselben zur 
Vorprüfung der Jahresrechnung. z S 
6. Bestimmung des Orts für die nächstjährige Hauptversammlung. j 


4. Wahl des Vereinsvorsitzenden und des Rechntwgsführers | 7. Verschiedenes. 


Im. Anschluss an dis Versammlung nelımen die Herren Abgeordneten an der seitens der Stadt Mainz. veranstalteten. 
Feier des 500 jährigen Geburtstages Gutenberg's teil und zwar wird für die Feier am . den 24. Juni, dio offizielle Be- 


teiligung des Vereins hiermit angeordnet. 


Gleichzeitig machen wir diejenigen Herren Abgeordneten, welche Wohnungen vermittelt haben. ele darauf ‚anf. 
merksam, dass, in Rücksicht auf den jedenfalls starken Fremdenzufluss; die ‚Anmeldungen ‚bis 20. dieses Monats bei unserer. 


Geschäftsstelle bewirkt werden müssen. 
Leipzig, 15. Mai 1900. 


t . 8 b. 


Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker- ereins. Oe? ENEE 


Johs. Baonsch- Drugulin, ` Vorsitzender. 


ege e ͤ——ͤ—̃— 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.. 
Sektion V (Bayern). Ä 
Einladung zur Sektionsversammlung 
am Sonntag, den 27. Mai 1900, morgens 57 10 Uhr 
in Kempten im- Hötel Krone: z 


CHE rr "Franz Kobler, Gesch häftsführer. 


7 n 1 


| ee nn Š i 
1. Geschäfts- und Kassenbericht über das- Jahr 1899 und Prüfung 
und Abnähme der vom Sektionsvorstande über die "Sektions- 
ausgaben im Jahre 1899 aufgestellten Rechnung. BR | 
2. Aufstellung des Voranschlages der Verwaltungskosten der: Sektion‘ = 
pro 1901. 


208 


3. Neu- und Ersatzwahlen: 

a) Neuwahl für die mit 30. September 1900 ausscheidenden 
Mitglieder des Sektionsvorstandes und deren Ersatzmänner. 

b) Ersatzwahl für zwei vom Amte zurückgetretene Mitglieder 
des Sektionsvorstandes, beziehungsweise für deren Ersatz- 
männer. 

c) Ersatzwahl für den Vertrauensmannstellvertreter des 1. Be- 
zirkes, sowie für den Vertrauensmannstellvertreter des 
7. Bezirkes (Amtsperiode 1897—1900). 

d) Neuwahl sämtlicher Vertrauensmänner und deren Stell- 
vertreter für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. Sep- 
tember 1903. 

e) Ersatzwahl für den 2. Stellvertreter des 2. Schiedsgerichts- 
beisitzers. 

f) Neuwahl der Delegierten zur Genossenschaftsversammlung 
für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903. 

g) Wahl zweier Rechnungsrevisoren und eines Ersatzmannes 
für das Jahr 1901. 

4. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Genossenschafts- 
versammlung. 

5. Bestimmung des Ortes und Termines der nächstjährigen ordent- 
lichen Sektionsversammlung. 


München, den 10. Mai 1900. 


Der Vorstand der Seklion V (Bayern) 
der Deutschen Buchdrucker- Berufsgenossenschaff. 
Hans Oidenbourg, Vorsitzender. 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Sektion VII (Sachsen). 


Bekanntmachung. 


In Gemässheit des $ 32 des Genossenschaftsstatuts wird hier- 
durch zur Kenntnis gebracht, dass in der am 29. April 1900 in 
Plauen i. V. stattgehabten Sektionsversammlung folgende Herren 
zu den Sektionsämtern gewählt worden sind: 

a) in den Sektionsvorstand vom 1. Oktober 1900 bis 30. Sep- 
tember 1903: Herr Hermann Förster (Firma Förster & Borries) 


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Nr. 20 


in Zwickau als Mitglied; Herr Wilhelm Böhm in Zittau als 


Stellvertreter. 

b) zu Vertrauensmännern vom 1. Oktober 1900 bis 30. Septem- 
ber 1903: 

1. Bezirk: Herr Max Richter (Firma Fr. Richter) in Leipzig 
als Vertrauensmann; Herr Emil Freter in Leipzig als 
Stellvertreter. 

2. Bezirk: Herr Arthur Schönfeld in Dresden als Vertrauens- 
mann; Herr Heinrich Niescher (Firma G. R. Gärtner'sche 
Buchdruckerei) in Dresden als Stellvertreter. 

3. Bezirk: Herr Robert Zückler (Firma R. Zückler) in Zwickau 
als Vertrauensmann; Herr P. M. Goering in Zwickau als 
Stellvertreter. 

4. Bezirk: Herr Emil May in Bischofswerda als Vertrauens- 
mann; Herr Wilh. Böhm in Zittau als Stellvertreter. 

5. Bezirk: Herr Stephan Geibel (Firma Pierer'sche Hofbuch- 
druckerei Stephan Geibel & Co.) in Altenburg als Ver- 
trauensmann; Herr Richard Hiller in Altenburg als Stell- 
vertreter. 

c) zu Abgeordneten der Genossenschaftsversammlung vom 1. Okto- 
ber 1900 bis 30. September 1903 die Herren Julius Mäser 
in Leipzig, Hermann Förster in Zwickau, Arthur Schönfeld 
in Dresden, Dr. Oscar von Hase in Leipzig, Hermann Ramm 
in Leipzig, Max Wilisch in Chemnitz; Wilhelm Bär in Leipzig, 
Alwin Marx in Reichenau als Abgeordnete; die Herren 
Albin Arnold in Leipzig, W. A. Kanis in Oelsnitz i. E., Oscar 
Siegel in Dresden, Otto Fischer in Leipzig, Albin Becker in 
Leipzig, Ernst Rossberg in Frankenberg, Alwin Tetzner in 
Chemnitz, Wilh. Böhm in Zittau als deren Stellvertreter. 

d) zu Mitgliedern der Rechnungsprüfungskommission die Herren 


Wilhelm 
Leipzig. 
Leipzig, 10. Mai 1900. 
Der Vorstand der Sektion VII (Sachsen) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft 
Julius Mäser, Vorsitzender. 
Franz Kohler, Geschäftsführer. 


Bär, Hans Kreysing, Otto Fischer, sämtlich in 


Protokoll- Auszüge. 


Kreisversammlung des Kreises IV (Südwest) des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins 
am 23. April 1900 in Konstanz. 


Der Vorsitzende Herr Felix Krais-Stuttgart eröffnete die gut 
besuchte Versammlung, an der auch einige Nichtmitglieder teil- 
nahmen, mit Begrüssung der erschienenen Herren, konstatierte die 
satzungsgemässe Berufung der Versammlung und nachdem das 
Büreau gebildet worden war, wurde in die Verhandlung ein- 
getreten. 

1. Das Protokoll der letzten Kreisversammlung wurde ver- 
lesen und genehmigt. Der anwesende Kreisvertreter des Tarif- 
ausschusses der Deutschen Buchdrucker, Herr Eugen Rieger-Stutt- 
gart, wies hierbei auf den unter sachverständiger Mitwirkung zu 
Stande gekommenen Tarif für den Maschinensatz hin, der durchaus 
zweckentsprechend sei. 

2. Der Herr Vorsitzende erstattete hierauf den Geschäfts- 
bericht für das Jahr 1899, im Eingange unter anderm bemerkend, 
dass das abgelaufene Jahr nichts wesentlich Neues geboten habe 
und dass die Tarifanerkennungen sich erfreulicherweise immer 
mehr vervollständigt hätten. Er berichtete sodann über die im 
Kreise vorgekommenen Jubiläen und sprach hierbei den Wunsch 
aus, dass von Berufs- und Geschäftsjubiläen, auch solchen von 
Gehilfen, dem Kreisvorstande immer rechtzeitig Mitteilung gemacht 
werden möchte, damit er in der Lage sei, für die vom Verein zu 
widmenden Diplome zu sorgen. Hinsichtlich der Innungsfrage 
bemerkte der Herr Berichterstatter, dass in Württemberg neuer- 
dings weder für freie, noch für Zwangsinnungen eine besondere 
Neigung vorhanden sei, und die Herren Krug-I,udwigshafen, Neu- 
mann-Pirmasens und Itta- Konstanz berichteten auf eine dies- 
bezügliche Anfrage aus ihren Bezirken dasselbe. — Der Geschäfts- 
bericht wurde von der Versammlung zur Kenntnis genommen. 

3. Der Rechenschaftsbericht wurde vorgetragen und die 
Versammlung erteilte dem Vorstand nach dem Antrage der Prüfungs- 
kommission Entlastung. 


4. Der Voranschlag für das Jahr 1900 wurde festgesetzt und 
eine Umlage beschlossen, dergestalt, dass von jedem Mitgliede des 
Kreises eine Einheitstaxe von 2 e% und ausserdem 10 A pro be- 
schäftigten Arbeiter erhoben werden sollen. Die letzte derartige 
Umlage wurde vor fünf Jahren erhoben. Der Herr Vorsitzende 
sprach hierzu die Erwartung aus, dass mit den bereit gestellten 
Mitteln, wozu noch die vom Hauptverein zu leistende Rück- 
vergütung und der Kassenbestand komme, wieder für mehrere 
Jahre vorgesorgt sein werde. 

5. Für die in diesem Jahre mittels Urwahl vorzunehmende 
Erneuerung der Kreisehrenämter wurde eine Vorschlags- 
liste satzungsgemäss aufgestellt. Dieser Wahlvorschlag wird den 
Kreismitgliedern zugehen. 

6. In die Prüfungskommission wurden die seitherigen 
Mitglieder derselben, Herren August Pfeifer- und Ernst Kletl- 
Stuttgart, sowie deren Stellvertreter, Herren Carl Keidel- und 
C. Liebich jun.-Stuttgart, wiedergewählt. 

7. Als Ort für die nächste Kreisversammlung wurde Colmar 
bestimmt. 

8. Der Herr Vorsitzende berichtete hierauf zunächst über 
den Stand der Unterstützungskasse dıs Deutschen Buch- 
drucker-Vereins und verbreitete sich dann über den § 616 des 
Bürgerlichen Gesetzbuches, nach welchem dem Arbeiter 
verhältnismässig nicht erhebliche und von ihm nicht verschuldete 
Zeitversäumnisse nicht in Abzug gebracht werden dürfen. Er 
nahm hierbei auf die vom Tarifkreis VIII und vom Tarif-Aus- 
schuss in der Sache erlassenen Rundschreiben Bezug und schlug 
vor, sich dem Vorgehen der Berliner Kollegen anzuschliessen. 
Die Versammlung stimmte dem zu. 

Im weiteren kam der Herr Vorsitzende noch auf verschiedene 
Gewerbsangelegenheiten zu sprechen, die für die Kollegen von 
Wichtigkeit sind, und nahm im Anschluss hieran Veranlassung, 
mit beredten Worten auf die Notwendigkeit hinzuweisen, dass sich 
die Kollegen überall, wo dies noch nicht geschehen sei, zu 
Lokalvereinen zusammenschliessen. 


| Nr. 20 


Herr Stadler-Konstanz teilte hierzu mit, dass in Konstanz eine 
Frinzipals vereinigung, ähnlich wie in Stuttgart bestehe, die in allen 
Fachangelegenheiten bisher eine erfreuliche Geschlossenheit gezeigt 
habe. Im weitern sprach der Redner dem Stuttgarter Ehren- und 
Schiedsgericht Dank aus für sein kraftvolles und erfolgreiches Vor- 
gehen in Konkurrenzangelegenheiten. 

Der Herr Vorsitzende ersuchte hierauf, ihm etwaige Wünsche 
für die diesjährige Hauptversammlung des Vereins bekannt zu 
geben und berichtete ferner über die in Stuttgart und in Mainz 
stattfindenden Gutenbergfeiern. Eine alsdann von ihm an die an- 
wesenden Nichtmitglieder gerichtete Aufforderung, dem Deutschen 
Buchdrucker-Verein beizutreten, war von erfreulichem Erfolg be- 
gleitet. 

Herr Rieger-Stuttgart empfahl hierauf dringend das Studium 
des Deutschen Buchdrucker-Tarifs und brachte denselben, sowie 
den Eingangs erwähnten neuen Setzmaschinentarif an die An- 
wesenden zur Verteilung. Ferner wies er auf den zum Buch- 
druckertarif kerausgegebenen Kommentar hin, der vermöge der 
Ausführlichkeit und Sachlichkeit seines Inhalts in hohem Masse 
geeignet sei, Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten vor- 
zubeugen. Die Anschaffung dieses Kommentars, der von der Ge- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


209 


schäftsstelle des Kreises IV zum Preise von 50 A zu beziehen sei, 
sei deshalb dringend zu empfehlen. Herr Rieger teilte sodann 
noch mit, dass bei den Stuttgarter Behörden ein Verzeichnis der 
tariftreuen Druckereien mit der Bitte eingereicht worden sei, bei 
Vergebung von Druckarbeiten die letzteren in erster Linie zu be- 
rücksichtigen. Dieser Schritt sei von Erfolg gewesen, und es sei 
deshalb auch für andere Druckorte empfehlenswert, sich die Ein- 
gabe von der Kreisgeschäftsstelle kommen zu lassen und im gleichen 
Sinne zu verwenden. 

Herr Poppen-Freiburg wünschte in Zukunft die Einladungen 
zur Kreisversammlung mit einem Begleitschreiben versehen, in dem 
auf die Wichtigkeit der Verhandlung in den Kreisversammlungen 
ganz besonders aufmerksam gemacht werden solle und gleichzeitig 
auch ein kleines Programm über aussergeschäftliche Veranstaltungen 
gegeben werden könne. Der Herr Vorsitzende nahm diese An- 
regung mit Interesse entgegen und sicherte zu, derselben nach- 
kommen zu wollen. 

Damit war die Tagesordnung erschöpft, und nachdem Herr 
Stadler-Konstanz dem Herrn Vorsitzenden den Dank der Versamm- 


lung für seine bewährte Geschäftsleitung ausgesprochen hatte, 


wurde die Versammlung geschlossen. 


Nichtamtlicher Teil. 
Die Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses. 


A 


fm Kantate-Sonnabend 12. Mai 1900 ist in Leipzig 
\ véi das vom Deutschen Buchgewerbeverein erbaute 
Deutsche Buchgewerbehaus feierlich eröffnet 
d worden. Dies ist ein Ereignis, das auch für das 
deutsche Buchdruckgewerbe von grosser Bedeutung ist. Dass 
es sich bei diesem Bauwerk in der That nicht um örtliche 
Leipziger Bestrebungen und Zwecke, sondern um national Ge- 
meinnütziges und Grosses handelt, das bewies bei der Eröffnungs- 
feier das Erscheinen von Vertretern der Reichs- und Landes- 
regierung neben den Vertretern der Stadt Leipzig, das Erscheinen 
der Vorstände der nationalen Organisationen des Buchgewerbes 
an der Seite der Vertreter der Leipziger buchgewerblichen 
Körperschaften; dass beweist die ganze innere Einrichtung des 
neuen buchgewerblichen Palastes, seine Gutenberghalle und sein 
äusserer Schmuck. 

Die Anfänge jener rastlosen buchgewerblichen Vereins- 
thätigkeit, als deren stolzes Ergebnis heute das Deutsche Buch- 


gewerbehaus erscheint, führen auf den Deutschen Buchdrucker- 


Verein, den Verein Leipziger Buchdruckereibesitzer und die 
Leipziger Typographischen Gesellschaft, sowie auf die vier 
Programmpunkte zurück, welche Herr Generalkonsul Lorck im 
Auftrage der drei Vereine dem sächsischen Ministerium des 
Innern zunächst für die Hebung des Leipziger Druckgewerbes 
entwickelte: Errichtung eines Museums ersten Ranges, Errichtung 
einer höheren graphischen Fortbildungsanstalt, sorgsame Pflege 
des Ausstellungswesens und Begründung eines Vereines der 
Angehörigen der Buchgewerbe im weitesten Sinne des Wortes 
in Leipzig. Die Ausführung dieses Programmes wurde unter 
der Leitung des Herrn Dr. von Hase auf das lebhafteste be- 
trieben. Es wurde der Üentralverein für das gesamte Buch- 
gewerbe gegründet und mit Hilfe der sächsischen Regierung 
und Unterstützung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, 
der den Bestrebungen des Vereins das Deutsche Buchhändler- 
haus zur Verfügung stellte, wurden auch die übrigen Programm- 
punkte soweit es anging verwirklicht. So erfreulich diese Er- 
folge auch waren, so wurde es im Verein doch unliebsam 
empfunden, dass zur kräftigen Verfolgung seiner gemeinnützigen 
Bestrebungen noch etwas fehlte, nämlich der nationale Hinter- 
grund und das eigene Heim, und als im Jahre 1890 der Plan 
in Angriff genommen wurde, in Leipzig ein grosses Ehren- 
denkmal der Buchdruckerkunst zu errichten, da fand dieses 
Empfinden neue Nahrung und liess allmählig den Gedanken 
heranreifen, das geplante Ehrendenkmal mit dem zu schaffenden 
eigenen Heim der Buchgewerbe in Verbindung zu bringen. 
Die grossen Gedanken, die insbesondere dem Generalkonsul 


Lorck, dem Sekretär des Centralvereins, vorschwebten, liessen 
sich aber nur auf nationaler Grundlage verwirklichen. Der 
Centralverein änderte deshalb seine Verfassung entsprechend 
um und nahm den Namen Deutscher Buchgewerbeverein an 
und als solchem ist es ihm denn mit hochherziger Unterstützung 
der Stadtgemeinde Leipzig, welche den Baugrund schenkte, nun 
auch gelungen, in dem Deutschen Buchgewerbehause ein wür- 
diges Heim für die nationalen Organisationen der Buchgewerbe, 
für nationales buchgewerbliches Ausstellungs- und Bildungswesen, 
zu schaffen, wie es unseres Wissens keine andere Nation besitzt. 

Das Deutsche Buchgewerbehaus bildet mit dem Deutschen 
Buchhändlerhaus, dessen Charakter es äusserlich in den Bau- 
formen angepasst ist, ein stattliches einheitliches Häusergeviert 
und macht mit seinen lebendigen und schönen Formen, nament- 
lich aber mit seiner nach Westen vortretenden Gutenberghalle, 
die reichen äusserlichen Schmuck aufweist, einen grossartigen 
Eindruck. Doch auch die Aussenseiten der übrigen vier Flügel 
des vom Architekten Emil Hagberg im Renaissancestil auf- 
geführten Baues sind mit reichem und sinnigem ornamentalem 
und figürlichem Schmuck versehen, der sich von den roten 
Ziegelwandflächen vortrefflich abhebt. Die Figuren nehmen 
teils Bezug auf die Schriftcharaktere verschiedener Zeiten — 
u. a. versinnbildlicht ein Assyrer die Keilschrift, eine Griechin 
den Papyros, ein Mönch die mittelalterliche Schriftkunst — 
teils verkörpern sie Handel und Schiffahrt, Maschinenbetrieb 
und Letternsatz, Kunst und Handwerk. Von schöner Wirkung 
sind ferner die beiden grossen Freitreppen an den Haupt- 
fassaden und die Ecktreppentürme am östlichen Flügel. 

Nach innen sind die vier Flügel des Gebäudes um einen 
grossen Lichthof angeordnet, dessen Erdgeschoss überdacht ist 
und geschäftlichen Zwecken dient. Die einzelnen Stockwerke 
sind durch Treppen in den östlichen Ecktürmen und durch 
eine breite doppelt gegliederte Haupttreppe in der Mittelaxe 
des Gebäudes verbunden und ihre einzelnen Räume stehen in 
den beiden ersten Stockwerken mit breiten, rings um den Licht- 
hof laufenden Korridoren in Verbindung. Die Raumverteilung 
ist überall eine sehr praktische. Die Verwendung der Räume 
ist zur Zeit die folgende. Das grosse und tiefe Kellergeschoss 
beherbergt die Heizungs- und die elektrische Beleuchtungsanlage 
nebst Zubehör und dient ausserdem zu Lagerzwecken. Das 
Erdgeschoss ist zur Aufnahme von buchgewerblichen Werkstätten 
und Geschäftsräumen bestimmt, ebenso der überdachte Lichthof. 
Das erste oder Untergeschoss, das man durch das Hauptportal 
zunächst betritt, enthält links neben dem Eingang das Haus- 
meisterzimmer, in dem sich die Telephon-Centrale für den 
Stadt- und Haustelephonbetrieb sowie die elektrische Schalt- 
einrichtung befindet, rechts vom Eingang die buchgewerbliche 


210 Zeitschrift für 


Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 20 


Auskunftsstelle, ferner die stä ndige Maschinen. Ausstellung, die 
Jahresausstellung des Deutschen Buchhandels und eine Plakat- 
ausstellung (Read). Im: zweiten oder Hauptgeschoss befinden 
sich die Bureauräume der buchgewerblichen Vereinigungen, und 
zwar sind dies der Deutsche Buchgewerbeverein, die Deutsche 
Büchdrucker-Berufsgenossenschaft, der Deutsche Buchdrucker- 
Verein, der Kreis VII (Sachsen) dieses Vereins, die Sektion VII 
(Sachsen) der Berufsgenossenschaft, die Innung Leipziger Buch- 
druckereibesitzer, die Feuerversicherungs-Genossenschaft Deut- 
scher Buchdrucker, der Buchgewerbliche Schutzverband, die 
Leipziger Buchbinder-Innung, die Vereine der deutschen und 
der Leipziger Musikalienverleger und Musikalienhändler, der 
Deutsche Buchhandlungsgehilfenverband. Ferner befindet sich 
hier der Eingang zu der in der Höhe bis zum Dach aufragenden 
Gutenberghalle und ein grösserer Saal für Versammlungen, der 
mit der Gutenberghalle in Verbindung steht. Das dritte und 
vierte (Dach-)Geschoss dienen den Zwecken des buchgewerb- 


Buchdruckereibesitzer, enthält und eine künstlerisch ausgestattete 
Rednertribüne, gestiftet vom Deutschen Buchdrucker-Verein 
erhalten wird, ein künstlerisches Werk ist, an das der aus- 
führende Architekt Baurat Eelbo mit grosser Hingebung sein 
ganzes Können gesetzt hat: Es kann auch als eine ornamentale. 
Fundgrube für den Graphiker bezeichnet‘ werden, denn die fast 
überreich angewandten Ornamente und Verzierungen sind 
durchaus original und so ausserordentlich vielseitig, dass nicht 
ein einziges Ornament sich in der Ausschmückung wiederholt. 
Die fünf grossen Fenster enthalten in ihren Glasmalereien zehn 
Bildnisse kunstsinniger deutscher Fürsten in historischer Folge, 
umgeben von den Wappen der buchgewerblichen Vororte ihrer 
Zeit und sind in der Farbenwirkung derart abgestimmt, dass 
sie nur das grelle Licht etwas abdämpfen ohne die Tages- 
beleuchtung zu beeinträchtigen. Die elektrischen Beleuchtungs- 
körper sind dem Ganzen würdig angepasst. 

Die ganze Einrichtung und der Schmuck des Deutschen 


lichen Ausstellungswesens und beherbergen die grossen Samm- | Buchgewerbehauses sind also eine höchst würdige und nicht nur 


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Das Deutsche Buchgewerbehaus zu Leipzig. 


lungen des Deutschen Buchgewerbemuseums nebst vorzüglich 
eingerichteten Lese- und Vortragssälen sowie ein Sitzungszimmer 
für typographische Vereinigungen. Die innere, zum Teil noch 
unyollendete Ausschmückung des Buchgewerbehauses ist eine 
verhältnismässig einfache; nur auf die Ausschmückung der 
Gutenberghalle ist alle Sorgfalt und der me künstlerische 
Fleiss verwendet worden. 

Die Gutenberghalle ist zwar noch nicht ganz vollendet, 
denn es fehlen noch das grosse Wandgemälde und die seitlichen 
Bilder von Sascha Schneider, auch ist der Gutenbergstatue noch 
die feine Überarbeitung an Ort und Stelle zu geben. Wir 
dürfen aber schon jetzt sagen, dass diese Weihehalle, in der 
das Ehrendenkmal der Erfindung der Buchdruckerkunst, be- 
stehend aus der Kolossalstatue Gutenberg's von Adolf Lehnert 
und den Hermen Friedrich König’s und Alois Senefelder’s von 
Professor Carl Seffner, sowie eine prächtige Marmorbüste Kaiser 
Wilhelm II., von Sr. Majestät selbst gestiftet, und eine eben- 
solche Mormorbüste König Albert’s, gestiftet vom Börsenverein 
der Deutschen Buchhändler, Aufstellung gefunden haben, und 
die eine schöne Orgel, 


gestiftet von der Innung Leipziger 


auf das Leipziger, sondern auf das gesamte deutsche Buchgewerbe 
berechnet. Und dasselbe ist auch bei der Thätigkeit der Fall, 
die von dieser buchgewerblichen Centralstelle aus entfaltet 
wird und entfaltet werden soll. Auf das allbekannte Wirken 
der nationalen buchgewerblichen Organisationen, die hier ihren 
Sitz aufgeschlagen haben, brauchen wir nur andeutend hinzu- 
weisen. Aber nicht nur diese auf das Ganze gerichtete Thätig- 
keit wird vom Deutschen Buchgewerbehause ihren Ausgang 
nehmen, sondern es wird von hier aus, so hoffen wir wenigstens, 
das ganze buchgewerbliche und buchgewerblichkünstlerische . 
Schaffen Deutschlands auf das günstigste beeinflusst werden. 
Denn das Deutsche Buchgewerbemuseum mit seinen kostbaren 
und ungemein reichhaltigen Sammlungen, die alljährlich in den 
Ausstellungen aus der ganzen Welt zusammenfliessenden hervor- 
ragenden buchgewerblichen Erzeugnisse der Gegenwart bilden 
ein Anschauungs- und Bildungsmaterial, wie es auf buchgewerb- 
lichem Gebiete sonst nirgends vorhanden ist, und die zu treffenden 
Veranstaltungen zur rechten Verwertung des Guten, was dieses 
Material enthält, werden bei dem regen buchgewerblichen Ver- 
kehr, der in Leipzig herrscht: und sich noch entwickeln wird 


Nr. 20 


— auch die Maschinen-Ausstellung wird hierzu beitragen — 
dazu führen, dass der hieraus sich ergebende Einfluss ein 


segensreicher sein und sich auf das ganze deutsche Buchgewerbe 
ausdehnen wird. 


Möge denn das Deutsche Buchgewerbehaus eine Pflegestätte 
buchgewerblichen Schaffens und echter Buchkunst sein und 
bleiben und als solche auch dem deutschen Buchdruckgewerbe 
zum Segen gereichen! 


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Die Eröffnungs- und Einweihungsfeierlichkeit, mit der das 
Deutsche Buchgewerbehaus am Kantatesonnabend, 12. Mai, seiner 
Bestimmung übergeben wurde, gestaltete sich durch die ausser- 
gewöhnliche Teilnahme, die sich hierbei kundgab, zu einem buch- 
gewerblichen Ereignis. Der deutsche Kaiser, der König von Sachsen 
und der Grossherzog von Sachsen-Weimar sowie hohe Behörden 
hatten Vertreter entsandt und aus allen Teilen des Reiches, ja 
sogar aus dem Auslande hatten die Berufsgenossen des Buchge- 
werbes ihre Repräsentanten geschickt. 

Vormittags 10 Uhr versammelten sich die Teilnehmer an der 
Feier, die buchgewerblichen Körperschaften mit ihren Fahnen, im 
Deutschen Buchhändlerhause, und nachdem der Vorsitzende des 
Deutschen Buchgewerbe-Vereins, Herr Dr. von Hase, dem Börsen- 
verein der Deutschen Buchhändler für die dem Buchgewerbeverein 
lange Jahre hindurch gewährte Gastfreundschaft herzlichen Dank 
in einem auf den Börsenverein ausgebrachten Hoch abgestattet 
hatte, begaben sich die Festteilnehmer in einem etwa 500 Personen 
starken Zuge unter Vorantritt eines Musikkorps nach dem Haupt- 
portale des Deutschen Buchgewerbehauses, woselbst Herr Dr. von 
Hase die Schlüssel des Hauses unter Worten des Dankes gegen die 
ausführenden Gewerken entgegennahm, und hierauf nach der Guten- 
berghalle. Unter den zahlreichen Ehrengästen waren die in Leipzig 
sesshaften höchsten Reichs-, Staats- und städtischen Behörden, auch 
das 19. (2. kgl. sächs.) Armeekorps durch seinen Kommandeur und 
einen Generalleutnant vertreten, ferner bedeutende Männer der 
Wissenschaft und Kunst von Leipzig und auswärts, der Oberbürger- 
meister von Mainz, Herr Dr. Gassner, viele hervorragende Berufs- 
genossen aus dem Reiche, von denen wir den Direktor der Reichs- 
druckerei, Herrn Geh. Regierungsrat Wendt nennen, Deputationen 
buchgewerblicher Körperschaften, worunter dänische und belgische 
Buchhändlervereinigungen. 

Unter Faufarenklang und von der Festversammlung ehrfurchtsvoll 
begrüsst, wurden sodann die Vertreter Ihrer Majestäten des Kaisers 
und des Königs von Sachsen und Seiner Kgl. Hoheit des Gross- 
herzogs von Sachsen- Weimar, Staatssekretär des Innern Staatsminister 
Dr. Graf von Posadowsky- Wehner, Kreishauptmann Dr. von Ehren- 
stein und Wirkl. Geh. Rat v. Pawel- Rammingen, Chef des gross- 
herzoglichen Kultusdepartements, in den Saal geleitet und hierauf 
nahm die Feierlichkeit mit einem weihevollen Orgelvorspiel ihren 
Anfang. Nachdem dasselbe verklungen war, hielt Herr Universitäts- 
prediger Professor Dr. Georg Rietschel, der auch der Grundstein- 
legung am 23. April 1898 die religiöse Weihe gegeben hatte, die 
Weiherede, der er die drei Bibelworte „Der Kinder Ehre sind ihre 
Väter“, „Wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die 
Wahrheit“ und zu Gott hinauf geleitend „Von ihm, durch ihn und 
zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit“ zu Grunde 
legte und an deren Schluss er den Segen des Himmels auf Kaiser und 
Reich, Fürsten und Völker und auf das deutsche Buchgewerbe erflehte. 

Hierauf hielt der erste Vorsteber des Deutschen Buchgewerbe- 
vereins Herr Dr. von Hase in glanzvoller, packender Weise die 
Eröffnungsrede. Der Redner wies im Eiogang darauf hin, dass 
das Buchgewerbehaus nicht das Werk eines einzelnen, auch nicht 
eine willkürliche Schöpfung der Gegenwart, sondern ein Produkt 
der Entwickelung des deutschen Buchwesens sei, die in neuerer 
Zeit auf ein einheitliches deutsches Buchgewerbe hindränge. Diese 
Entwickelung sei allezeit eng verknüpft gewesen mit dem Werde- 
gange des deutschen Volkstums und die Richtigkeit dieses Ge- 
dankens wies er in interessanten Erläuterungen zu den die Halle 
schmückenden Glasbildern der Kaiser Karl der Grosse, Otto der 
Grosse, Friedrich Rotbart, Maximilian, Kurfürst Johann Friedrich 
der Grossmütige, König Friedrich II. von Preussen, Grossherzog 
Carl August von Weimar, Kais:r Wilbelm I. und König Albert 
nach. Das neue Reich habe den vom Organisationsmittelpunkte des 


Buchhandels ausgehenden Gedanken einer Einheit des deutschen 


Buchhandels mit all den unendlich verschieden gestalteten Künsten 
und Gewerben des Druckes und jedweder selbständigen Herstellung 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


211 


von Bestandteilen des Buches gezeitigt und bewusst den Begriff 
des deutschen Buchgewerbes ausgeprägt als einer grossen, in sich 
geschlossenen nationalen Industrie, eines vaterländischen Gewerbes 
der Bucherzeugung unter Führung des deutschen Buchhandels. 
Diesem Gedanken der Einheit des Buchgewerbes verdanke das 
deutsche Buchgewerbehaus seine Entstehung, diesem Gedanken solle 
es dienen. 

Der Redner schilderte sodann die Entwickelung im deutschen 
Buchhandel nach der Errichtung des Reiches, die zur Erbauung 
des jetzigen deutschen Buchhändlerhauses als eines dauernden Denk- 
mals der Einigkeit der Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen 
Buchhändler führte und erläuterte weiter die Verhältnisse, welche 
den heutigen Deutschen Buchgewerbeverein sozusagen aus den Buch- 
gewerben und deren natürlichen Bedürfnissen herauswachsen und 
diesem den Gedanken der Errichtung eines eigenen Heims fassen 
und durchführen liessen. Nachdem er sodann das Haus selbst und 
die sich in diesem entwickelnde ausserordentlich reiche und viel- 
seitige Thätigkeit geschildert hatte, fuhr er fort, dass die erste 
Handlung, die der Deutsche Buchgewerbeverein in der Ehrenhalle 
vollziehe, eine That der Dankbarkeit sei, und er verkünde auf ein- 
stimmigen Beschluss des Vorstandes und aller Ausschüsse in dank- 
barer Würdigung ihrer Verdienste um das deutsche Buchgewerbe 
die folgenden Ehrenmitglieder: Von staatlichen und städtischen 
Leitern, die bereits für seine Ziele eingetreten sind: Seine Excellenz 
den königlich Sächsischen Minister des Innern, Herrn Georg von 
Metzsch in Dresden, den hochsinnigen Förderer der Buchkunst, 
Herrn Oberbürgermeister Justizrat Dr. Bruno Tröndlin in Leipzig, 
den Fürsprech für die Freistätte des Buchgewerbes in der Druck- 
hauptstadt Leipzig, Herrn Oberbürgermeister Dr. Heinrich Gassner 
in Mainz, den treuen Hüter Gutenberg’schen Erbes, Herrn Justiz- 
rat Dr. Otto Schill in Leipzig, den Förderer des heimatlichen 
Druckgewerbes. Von der hohen Kunst: Seine Excellenz Herrn 
Professor Dr. Adolf von Menzel in Berlin, den Altmeister neuer 
Kunst und Neuerwecker des alten deutschen Holzschnittes, Herrn 
Professor Max Klinger in Leipzig, den Erneuerer der deutschen 
Griffelkunst. Vom Buchhandel: Herrn Geheimen Kommerzienrat 
Adolf Kröner in Stuttgart, den gastlichen Schirmer des Buchge- 
werbes als Börsenvereins-Vorsteher in grosser Zeit, Herrn Verlags- 
buchhändler Carl Engelhorn in Stuttgart, den kraftvoll und milde 
waltenden Vorsteher des Börsenvereins der Buchhändler, Herrn 
Verlagsbuchhändler Johannes Klasing in Bielefeld, den regen 
Förderer der Gutenberghalle. Von Jüngern Gutenberg’s, die mit 
Friedrich König’s Erfindung ins Grosse wirkenden Drucker: Herrn 
Geheimen Regierungsrat U. Wendt in Berlin, den bewährten Di- 
rektor der staatlichen Musteranstalt der Reichsdruckerei, Herrn 
kaiserlichen königlichen Regierungsrat Georg Fritz in Wien, den 
erprobten Förderer der Buchkunst und Vizedirektor der Hof- und 
Staatsdruckerei, Herrn Geheimen Kommerzienrat Georg Jänecke iu 
Hannover, Vorstandsjubilar des Buchdruckervereins, Herrn Kom- 
merzienrat Dr. Heinrich von Korn, Stadtältesten in Breslau, den 
schaffensfrohen und segenspendenden Erben hundertjährigen Drucker- 
stammes, Herrn Hauptmann a. D. Hans Oldenbourg iu München, 
den freudigen Vertreter des Vereinswesens im regsamen Buchge- 
werbe Süddeutschlands, Herrn Kommerzienrat Ernst Nister in 
Nürnberg, den Vertreter der Kunst im Grossbetriebe des Sene- 
felder'schen Reiches. Weiter sprach der Redner Dank aus Seiner 
Majestät dem Kaiser, Seiner Majestät dem König Albert, dem 
Allerhöchsten Protektor, und Seiner Königlichen Hoheit dem Gross- 
herzog von Sachsen, die ihren Anteil an den Bestrebungen des 
Vereins durch Entsendung von persönlichen Vertretern ehrend be- 
kundet haben, der königlich sächsischen Regierung und der Landes- 
versammlung, die den Verein befähigt haben, seinen allgemein 
deutschen Beruf zu erfüllen, dem Rat und den Stadtverordneten 
der Stadt Leipzig, die dem Vereine Grund und Boden für festes 
Auftreten gegeben, dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler 
und dem Vereine der Buchhändler zu Leipzig, die hilfreiche Hand 
gewährt haben, ferner den Mitgliedern ds Buchgewerbevereins, 
den treuverdienten Beamten, vorweg dem Alterssekretär, Herrn 
Generalkonsul Carl Berend Lorck, dem unermüdlichen Geschäfts- 
führer Herrn Artur Woernlein und dem Direktor des Buchgewerbe- 
museums, Herrn Dr. Rudolf Kautzsch. Endlich dankte er noch den 
am Bau des Hauses beteiligt gewesenen Architekten und Künstlern 
und indem er seine Ausführungen in die Hammerschlagsdevisen 
bei der Grundsteinlegung 

„Einheit und Freiheit, 
Erfindergeist und Kunstfleiss, 
Deutschtum und Weltberuf!“ 


212 


ausklingen liess, schloss er mit einem von der Versammlung be- 
geistert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser, auf König Albert, 
den Protektor des Vereins, und auf die Fürsten des Reiches, voran 
den Grossherzog von Sachsen. 

Hierauf erfolgte die Ubergabe von Stiftungen und Ge- 
schenken an den Buchgewerbeverein unter Worten der Aner- 
kennung und Beglückwünschung. 

Zuerst nahm dag Wort der Staatssekretär des Innern Graf 
von Posadowsky zur Übergabe der vom Kaiser gestifteten und von 
Pıofessor Begas geschaffenen Marmorbüste, indem er Folgendes 
ausführte: „Als vor mehr als vier und einem halben Jahrhundert 
der grosse Vorfahre des deutschen Buchgewerbes, Johann Gutenberg, 
seine beweglichen Lettern erfand, ahnte er nicht, welche welt- 
gestaltende Kraft seine Erfindung in sich trug. Diese Schriftzeichen 
stellten ein kleines, aber wichtiges Heer von Kämpfern dar, welches 
in alle Lande hinausgezogen ist und schliesslich die ganze Welt 
erobert hat. Der Buchdruck verbreitete die Schöpfungen des 
menschlichen Geistes, er befreite den Einzelnen aus den Fesseln 
der geistigen Vereinsamung und brachte ihn in lebendigen Zu- 
sammenhang mit der Gedankenwelt und den Fortschritten der 
übrigen Menschheit. So war die Erfindung Gutenberg’s eine wahr- 
haft geistesbefreiende That. Es ist kein zufälliger Umstand, dass das 
deutsche Buchgewerbe gerade hier in Leipzig, der uralten Linden- 
stadt, sich zu solch’ hoher Blüte entwickelt hat. Hier liegt auf 
jedem Fussbreit Erde der Hauch geschichtlicher Erinnerung. Die 
Völker Europas sind durch diese Stadt gezogen, unter ihren Mauern 
haben unsere Vorfahren um Leben und Freiheit gekämpft. Die alte 
ehrwürdige Hochschule weist eine glänzende Reihe berühmter Ge- 
lehrter auf. Die musterhaften Schulen des Landes förderten die 
ästethische Erziehung der Jugend. Die Kunst hat hier alle Zeit eine 
Heimat und verständnisvolle Würdigung gefunden. In einer Stadt 
mit solch stolzer Geschichte, in einer Stadt, wo so hervorragende 
Männer lebten und wirkten, musste sich der Gesichtskreis ihrer 
Bewohner erweitern und das geistige Leben sich vertiefen und 
veredeln. So wurde Leipzig unter der landesväterlichen Fürsorge 
hochsinniger Fürsten eine der hervorragendsten deutschen Stätten 
für Litteratur und Kunst, die ihren eifrigen und feinfühligen 
Dolmetscher in seinem Buchgewerbe fanden. Mit berechtigter 
Genugthuung kann deshalb dieses Gewerbe heute auf seine mehr als 
400jährige Geschichte zurückblicken, welche gleichzeitig die Ge- 
schichte deutscher Geistesbildung und deutschen Sittenlebens ist. Wenn 
Seine Majestät der Kaiser die Gnade gehabt hat, mich zu beauf- 
tragen, heute in Ihrer Mitte zu erscheinen und dem Deutschen Buch- 
gewerbeverein Allerhöchstseine Glückwünsche zu diesem Festtage aus- 
zusprechen, so hat Er damit bekunden wollen, welch’ hohe Achtung 
Er für Ihre Thätigkeit empfindet und welchen Wert Er Ihrer 
Wirksamkeit beimisst. Als äusseres und bleibendes Zeichen hierfür 
hat Allerhöchstderselbe dem Buchgewerbeverein Seine Marmorbüste 
verehrt, welche ich die Ehre habe, Ihnen hiermit zu übergeben. 
Möchten die gegenwärtigen und kommenden Geschlechter in dem 
Bildnis des Deutschen Kaisers, welches Sie in dieser herrlichen 
Halle aufgestellt haben, stets das Sinnbild des in seinen Fürsten 
und Völkern neu geeinten Reiches erblicken!“ 

Sodann überbrachte Herr Kreishauptmann Dr. von Ehrenstein 
der Versammlung die Botschaft Seiner Majestät des Königs Albert 
von Sachsen, indem er den Wunsch aussprach, dass unter dem 
Bilde des Kaisers, unter dem Bilde des Landesherrn und Königs, 
des letzten unter den Heldenführern der grossen Zeit, dessen teures, 
ehrfurchtvolles Haupt die Sonne des neuen Jahrhunderts erschaut, 
unter dem Gutenberg-Bilde sich das Gelübde erneuern möge, fest- 
zuhalten an dem Errungenen und Hüter und Mehrer zu sein der 
idealen Güter der Menschheit und zu streben immerdar nach Licht 
und Wahrheit. Er verkündete sodann die Ehrung des verdienst- 
vollen Herrn Dr. von Hase durch die Verleihung des Offizierskreuzes 
des Königlich Sächsischen Albrechtsordens und schloss mit dem 
Wunsche, dass der Festtag zum Heil und Segen des deutschen 
Buchgewerbes und des deutschen Vaterlandes gereichen möge. 

Namens Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs von Sachsen 
dankte der Chef des Kultusdepartements Herr von Pawel-Rammingen 
für die Huldigung des Fürsten durch die Rede des Vorsitzenden. 
Seine Königliche Hoheit, welcher das Fest als eine nationale 
Geistesthat begrüsse, lasse dem Deutschen Buchgewerbeverein und 
der Stadt Leipzig als Centrale für die Bestrebungen desselben 
wärmste und aufrichtigste Glück- und Segenswünsche aussprechen. 

Im Namen des Reichstags sprach dessen Vizepräsident Herr 
Frhr. von Frege- Welizien die Hoffnung aus, dass der Deutsche Buch- 
gewerbeverein seine hohe Aufgabe der Geistesvertiefung eingedenk 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 20 


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des Lieblingswortes des deutschen Kronprinzen „Fürchtet Gott, 
Ehret den König, habt die Brüder lieb“ dauernd erfüllen möge. 

Herr Bürgermeister Dr. Dittrich versicherte die wärmste Anteil- 
nahme des Rates und der Bürgerschaft Leipzigs an dem Fest und 
versprach dem Buchgewerbeverein lebhafte Fürsorge der Stadt 
für die Zukunft. 

Weitere Wünsche überbrachten Herr Generalkonsul Dodel namens 
der Leipziger Handelskammer, der Rektor der Universität Herr 
Geh. Hofrat Professor Dr. Kirchner im Namen der Universität, 
der Direktor der Reichsdruckerei Herr Geh. Regierungsrat Wendt und 
Herr Dr. Jessen-Berlin namens des Kunstgewerbemuseums daselbst, 
— Die Geburtsstätte Gutenberg’s brachte der Weihestätte seiner 
Kunst durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Gassner-Mainz Grüsse 
und Wünsche. — Es folgten Herr Engelhorn-Stuttgart im Namen 
des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Herr Pollert im 
Namen des Vereins der Wiener Buchhändler, Herr Bellinfante im 
Namen der holländischen Buchhändler, Herr Heimann-Köln als 
Vertreter der Deutschen Buchdrucker- Berufsgenossenschaft mit 
Wünschen und Adressen. — Im Namen des Deutschen Buchdrucker- 
vereins verkündete Herr Johannes Baensch- Drugulin die Zuweisung 
einer Ehrengabe in Form einer in Holz geschnitzten Rednertribüne, 
deren Entwurf Architekt G. Roensch-Berlin geliefert hat und deren 
Ausführung Professor C. Riegelmann-Berlin übernimmt; Herr Julius 
Mäser verkündete, dass der Kreis VII (Sachsen) des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins 4000 oA. zur Ausschmückung des Nebensaales der 
Gutenberghalle bestimmt habe und Herr Dr. Giesecke verkündete im 
Namen der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer die Schenkung 
einer Orgel. — Herr Schwarz überbrachte die Glückwünsche der 
Leipziger Typographischen Gesellschaft, Herr Obermeister Göhre die 
der Leipziger Buchbinder-Innung, Herr Könitzer die der Berliner 
Typographischen Gesellschaft. Schliesslich verkündigte Herr Dr. 
v. Hase, dass der Vorstand des Buchgewerbevereins diesem das 
Portrait des hochverdienten Generalkonsuls Lorck für den Sitzungs- 
saal gestiftet habe und überreichte dieses wohlgetroffene Portrait. 

Es folgte hierauf der Festgesang „Singet dem Herrn ein neues 
Lied“ von J. S. Bach, der von dem Thomanerchor unter der 
Leitung des Herrn Professors Schreck in vorzüglicher Weise vor- 
getragen wurde. 

Sodann nahm der Vertreter des Gutenberg-Ausschusses 
Herr Hans Oldenbourg aus München das Wort, um dem Deutschen 
Buchgewerbeverein das aus der Sammlung des Gutenbcrgpfennigs 
errichtete Ehrendenkmal der Buchdruckerkunst als Haupt- 
schmuck der Gutenberghalle zu übergeben. Der Redner führte 
aus, dass der Gedanke der Errichtung eines Ehrendenkmals der 
Buchdruckerkunst in Leipzig schon im Jahre 1883 im Deutschen 
Buchdrucker-Verein verfolgt worden sei. Er sei aber damals in- 
folge anderweiter Inanspruchnahme des Vereins vertagt und dann 
anlässlich der 1890er Gutenbergfeier vom Gutenbergausschuss mit 
weitgestecktem Plane wieder aufgenommen worden. Der wirth- 
schaftliche Kampf, der im Jahre 1891/92 das Buchdruckgewerbe 
heimgesucht habe, habe in die Ausführung dieses Planes eine 
Stockung gebracht, das Ehrendenkmal sei aber nun doch in der 
würdigsten Weise zur Ausführung gelangt. Indem er das Denkmal 
dem Buchgewerbeverein übergebe, spreche er den Wunsch aus, 
dass dasselbe allezeit ein Sinnbild der Grösse, der Einigkeit und 
der Strebsamkeit des Buchgewerbes sein möge. Damit fiel die 
Hülle, und bedeutend war der Eindruck, den das herrliche Denkmal 
auf die ganze Versammlung machte. 

Namens der Gehilfenschaft, welche sich an der Sammlung des 
Gutenbergpfennigs beteiligt hatte, sprach hierauf Herr Siegert dem 
Buchgewerbeverein die herzlichsten Glückwünsche aus. Alsdann 
beschloss der gemeinsame Gesang des Chorals „Nun danket alle 
Gott“ die Feierlichkeiten in der Gutenberghalle. 

Die Ehrengäste unternahmen hierauf unter Führung der Herren 
Dr. v. Hase, Kommerzienrat Meissner und Geschäftsführer Woern- 
lein einen Rundgang durch die Räume des Buchgewerbe- 
hauses, hierbei sowohl an den verschiedenen Ausstellungen, wie 
an dem Deutschen Buchgewerbemuseum und den Heimstätten der 
buchgewerblichen Vereine das lebhafteste Interesse nehmend. In 
den Räumen der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer wurden 
sie von deren Vorsitzenden Herrn Johs. Baensch-Drugulin begrüsst 
und nahmen einen ihnen von demselben dargebrachten Trunk aus 
den goldenen Innungsbechern entgegen. 

Den Schluss der Einweihungsfeierlichkeiten des Deutschen Buch- 
gewerbehauses bildete ein glänzendes Festmahl in der Gutenberg- 
halle, das etwa 230 Gedecke zählte und von der Kapelle mit den 
Klängen des herrlichen Mendelssohnschen Gutenbergliedes eingeleitet 


Nr. 20 


wurde. Den ersten Toast brachte der Herr Staatssekretär des 
Innern Graf von Posadowsky aus, indem er in zündenden Worten 
Seine Majestät Kaiser Wilhelm und Seine Majestät König Albert 
feierte. Die Festversammlung hörte den Trinkspruch stehend an 
und stimmte begeistert in das ausgebrachte Hoch ein. Unmittelbar 
darauf ergriff der erste Vorsteher des Deutschen Buchgewerbe- 
vereins Herr Dr. v. Hase das Wort, um die Festversammlung auf 
das herzlichste zu begrüssen und seinen Dank für die Ehrung des 
Vereins durch die Absendung von Huldigungstelegrammen an die 
‚Fürsten in folgendem Wortlaut zum Ausdruck zu bringen: 

„Sr. Majestät dem Kaiser! Eurer Kaiserlichen Majestät dankt 
ehrfurchtsvoll der Deutsche Buchgewerbeverein bei Eröffnung 
des Deutschen Buchgewerbehauses und Enthüllung des allge- 
meinen deutschen Ehrendenkmals der Buchdruckerkunst in der 
geweihten Gutenberghalle zu Leipzig für Entsendung Allerhöchst 
Ihres Vertreters des kaiserlichen Staatssekretärs des Innern und 
für die hochehrende Verleihung des herrlichen Marmorbildnisses 
Kaiserlicher Majestät. „Einheit und Freiheit, Erfindergeist und 
Kunstfleiss, Deutschtum und Weltberuf“. Dieser Hammerworte der 
Grundsteinlegung eingedenk, gelobt der Deutsche Buchgewerbe- 
verein des geliebten Kaisers Majestät beim Halbjahrtausendfeste 
Gutenberg’s am Mittelpunkt des Buchgewerbes thatkräftige und 
zukunftsfreudige Treue“. 

„Sr. Majestät dem König von Sachsen! Eurer Königlichen 
Majestät, seinem erhabenen Protektor, dankt der Deutsche 
Buchgewerbeverein ehrfurchtsvoll für die wahrhaft Königliche 
Botschaft durch Allerhöchst Ihren Vertreter am Tage der Er- 
öffnung des Deutschen Buchgewerbehauses. Das Deutsche Buch- 
gewerbe gelobt in der weihevollen Gutenberghalle, an der Stätte, 
wo an Eurer Majestät 70. Geburtstag der Grundstein gelegt 
worden ist, vor dem allgemeinen deutschen Ehrendenkmal der 
Buchdruckerkunst beim Halbjahrtausendfest des Erfinders, Eurer 
Majestät als dem Allergnädigsten Schirmherrn unverbrüchliche 
Treue“. 

„Sr. Königlichen Hoheit dem Grossherzog von Sachsen! Eurer 
Königl. Hoheit, dem Träger grosser deutscher Überlieferungen, 
die durch die Fürstenbildnisse des Landgrafen Hermann, 
des Kurfürsten Johann Friedrich den Grossmütigen und des 
Grossherzogs Carl August in der Gutenberghalle gefeiert worden, 
dankt der deutsche Buchgewerbeverein ehrfurchtsvoll für Ent- 
sendung Allerhöchst Ihres Vertreters zur Eröffnung des Deut- 
schen Buchgewerbehauses. Der Deutsche Buchgewerbeverein 
huldigt am halbjahrtausendsten Geburtstage Gutenberg's bei der 
Weihe der Gutenberghalle und Enthüllung des allgemeinen deut- 
schen Ehrendenkmals der Buchdruckkunst freudig dem Protektor 
des Werkes und den Werken Luther's und Goethe's.“ 

Den nächsten Trinkspruch widmete Herr Geh. Regierungsrat 
Dr. Roscher-Dresden dem Deutschen Buchgewerbeverein und Herr 
Johann Weber, Vorstandsmitglied des Buchgewerbevereins, trank 
darauf, dass dem Deutschen Buchgewerbeverein auch ferner seine 
persönlichen Freunde in Regierung, Stadtverwaltung und Universität 
erhalten bleiben möchten. Im weiteren Verlaufe der Tafel feierten 
.die Herren Bürgermeister Dr. Ditirich den Vorstand des Deut- 
schen Buchgewerbevereins, Herr Wilhelm Müller-Wien die Leipziger 
und die Stadt Leipzig, Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Kirchner 
die deutschen Frauen, Herr Joh. Baensch-Drugulin den ersten Vor- 
steher Herrn Dr. von Hase, Herr Buchhändler Credner die Künstler 
und Werkleute, die am Bau geschaffen, und Herr Baurat Eelbo 
den gewaltigen Herold, den Vorkämpfer einer neuen Zeit, Guten- 
berg und die schwarze Kunst und ihre Gesellen. 

Gegen sieben Uhr schloss das Festmahl und die Teilnehmer 
zerstreuten sich, die Erinnerung an einen Tag von erhebender 
Weihe und grosser Bedeutung mit sich nehmend. 


Së 


Neues Zeitungsmaterial. 


Die von einer sehr anerkennenswerten Schaffensfreudigkeit be- 
seelte Rudhard’sche Giesserei (Inhaber C. Klingspor) in Offen- 
bach a.M. legt den Druckereien wieder ein neues, 72 Quartseiten 
starkes Probenheft in vorzüglicher Satz- und Druckausstattung vor, 
das den schlichten Titel „Zeitungs-Material“ trägt, aber eine 
erstaunliche Fülle von neuen Einfassungen, Phantasielinien, Figuren 
und Vignetten enthält, die nicht nur für den Zeitungssatz, sondern 
auch für Reklamedrucksachen aller Art ein schönes, wirkungsvolles 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


213 


Ausstattungsmaterial von dauerndem Wert bieten. Dem ganzen 
Material sieht man es auch ohne die Versicherung der Heraus- 
geberin an, dass es aus mit den Bedürfnissen des Zeitungs- und 
Reklamedrucks vertrauter Künstlerhand hervorgegangen ist, denn 
es ist sowohl auf Schönheit der Zeichnung, wie auf Offenheit der 
Bilder, praktische Anschlüsse und einfache Handhabung bei den 
Einfassungen Bedacht genommen worden, sodass sowohl der Satz, 
wie der Druck leicht von Statten gehen kann. 

Wir finden da, um nur Einiges hervorzuheben, zunächst für 
gewöhnliche Anzeigenzwecke eine Menge hübscher Reihen- 
einfassungen, die aus Figuren von allerhand Bedarfsartikeln 
wie Hüte, Schuhe, Handschuhe, Kämme, Uhren, Kravatten, Blumen- 
stöcke, Fische u. s. w., ferner aus Sänger-, Turner- und Schützen- 
zeichen gebildet sind. Für bessere Inserate finden sich dann eine 
grosse Zahl von Phantasie-Einfassungen und -Linien, die aus 
einer oder mehreren Figuren bestehen, ihrem Zwecke entsprechend 
natürlich in kräftigem Charakter gehalten sind und in den Kom- 
binationen der zahlreich eingestreuten Anwendungsbeispiele sehr 
hübsche und wirksame Satzbilder ergeben. Sehr vorteilhaft er- 
weisen sich hierbei die geschickt verdeckten Anschlüsse, die eine 
beim Druck solcher Einfassungen bisher immer bemerkbar ge- 
wesene Klippe umschiffen. Mit welchem Geschick die Figuren 
dieser Einfassungen entworfen sind, wird an manchen Anwendungs- 
beispielen und auch am Titelblatt ersichtlich, deren kompliziert 
aussehende Umrahmungen mit nur einer Figur gesetzt wor- 
den sind. 

Unter den Vignetten zeichnen sich die Zeitungs-Vignetten 
ebenso durch ungewöhnliche Mannigfaltigkeit, wie durch die 
Schönheit ihrer Bilder aus. Als besonders hervorragend in Mannig- 
faltigkeit und Zeichnung sind aber die aus Künstlerhand hervor- 
gegangenen vier Gruppen von Tiervignetten für Zeitungen 
zu bezeichnen, deren sämtliche Figuren nach der Natur mit grosser 
Treue gezeichnet und ganz offen gehalten sind, und ihnen schliessen 
sich die fünf Gruppen Silhouette-Tiervignetten würdig an. 
Ebenso beachtenswert sind die Militärbilder und -Wahr- 
zeichen, sowie die schönen Germania-Vignetten, die beide 
für Zeitungen, wie für Accidenzen verwendbar sind. 

Schliesslich sei auch noch auf die in dem Hefte enthaltenen 
klaren und kräftigen fetten und halbfetten Frakturschriften, 
sowie auf die Moderne schmale halbfette Schwabacher hin- 
gewiesen. Die letztere Schrift eignet sich für Reklame- und Zei- 
tungszwecke besonders gut und erfreut sich auch grosser Be- 
liebtheit. 

Das neue Zeitungsmaterial der Rudhard’schen Giesserei darf 
mithin als eine schätzenswerte Errungenschaft zur besseren Aus- 
stattung der Zeitungen bezeichnet werden und das dieses Material 
vor Augen führende Probeheft können wir den Kollegen nur 
empfehlen, auch als Mustersammlung für den Anzeigen- und 


Reklamesatz. 


Vereinsleben. 


-e- Berlin, 13. Mai. (Fünfzehnte ordentliche Versamm- 
lung der Sektion VIII der Buchdrucker-Berufsgenossen- 
schaft.) Die ziemlich zahlreich besuchte Versammlung wurde 
von dem Vorsitzenden Herrn Boll geleitet. Sie genehmigte den 
Geschäfts- und Rechenschaftsbericht und wählte in den Sektions- 
Vorstand als Mitglied Herrn W. Roewer, als Ersatzmann Herrn 
Carl Graumann wieder. Sodann wurden die Wahlen der Ver- 
trauensmänner und der Schiedsgerichtsbeisitzer vorgenommen, 
deren Ergebnis demnächst veröffentlicht wird. — Als Ort für die 
nächste Sektionsversammlung wurde Berlin bestimmt. Die Zahl 
der katastrierten Betriebe ist im Jahre 1899 von 678 auf 687 ge- 
stiegen, davon liegen 471 in Berlin und 216 in der Provinz, von 
ersteren arbeiten 371, von letzteren 71 ohne Elementarkraft. Die 
Zahl der Vollarbeiter (zu je 300 Arbeitstagen) ist von 17584 auf 18620, 
also um 6 Prozent gestiegen. Es gelangten 421 Unfälle zur An- 
zeige, von denen 9 nicht als Betriebsunfälle angesehen werden 
mussten, 262 wurden entschädigt. Veranlasst wurden von der 
Gesamtzahl der Unfälle durch Schnellpressen 79, Rotations- 
maschinen 23, Tiegeldruckpressen 68, Schneidemaschinen und 
Pappscheeren 10, Heftmaschinen 9, Handpressen 7, Kreis- und 
Bandsägen 8, durch andere Maschinen und Apparate 57, durch 
den Maschinenbetrieb überhaupt also 261 Unfälle, während 160 
auf andere Ursachen zurückzuführen waren und mit dem eigent- 


214 


lichen Maschinenbetrieb nichts zu thun hatten. Die Gesamtsumme 
der Entschädigungen betrug 52230 Mk. In 76 Fällen wurden die 
früher bewilligten Renten im Laufe des Jahres 1899 einer Ver- 
änderung unterworfen. Die Ausgaben der Sektion betrugen 8025,59 0 
Der Etat pro 1901 wurde auf 9520 oM% festgesetzt. — Die 
Versammlung beschloss, dass die Delegierten bei der diesjährigen 
Genossenschaftsversammlung sich dem von der Sektion VII be- 
schlossenen Antrage auf Aussetzung einer Prämie für die Kon- 
struktion einer wirklich wirksamen Schutzvorrichtung an Tiegel- 
druckpressen anschliessen mögen. Im übrigen wurde den Sektions- 
mitgliedern ans Herz gelegt, nicht unerfahrene Personen an mit 
Elementarkraft betriebene Tiegeldruckpressen von der Strasse weg 
anzustellen und darauf zu achten, dass die unter den Auslege- 
tischen zum Schutze der Füsse der Bogenfängerinnen vorgesehenen 
Schutzbretter auch stets an ihrem Platze sind und nicht von den 
Arbeitern beim Reinigen der Maschine willkürlich entfernt wer- 
den, ohne wieder angebracht zu werden. 

-e- Berlin, 13. Mai. Im Anschluss an die Sektions-Versamm- 
lung der Berufsgenossenschaft fand heute eine von den Vorständen 
des „Bundes“ und der „Freien Vereinigung“ Berliner Buch- 
druckereibesitzer berufene Versammlung der tariftreuen 
Prinzipale Berlins und der Vororte im Umkreise von 15 km 
statt, in welcher über die geeigneten Schritte zur Erzielung 
höherer Lieferungspreise der Buchdruckereien beraten 
wurde. Die von über 100 Personen besuchte Versammlung be- 
schloss ein Zirkular drucken zu lassen, in welchem dem auftrag- 
gebenden Publikum die Notwendigkeit einer den Zeitverhältnissen 
entsprechenden Preiserhöhung vor Augen geführt werden wird. 
Dieses Zirkular soll von allen sich dem Vorgehen anschliessenden 
Firmen unterzeichnet werden und den letzteren in beliebiger An- 
zahl zur Verbreitung bei der Kundschaft zum Herstellungspreise 
abgegeben werden. Die Unterzeichner verpflichten sich während 
der nächsten 6 Monate neue Arbeiten, die ein Mitunterzeichner 
früher ausgeführt hat, nicht zu übernehmen, sofern die geforderte 
Preiserhöhung der Grund des Abganges des Kunden war, beziehungs- 
weise keinen neuen Kunden anzunehmen, der anderwärts wegen 
Preiserhöhung weggeblieben ist. Zur Entscheidung in zweifelhaften 
Fällen wurde ein Ehrenrat von 7 Mitgliedern, bestehend aus den 
Herren Louis Ullstein, J. Pormetter, C. Fränkel, Otto Francke, 
H. Mitsching, Reini. Hertel und Siegfried Lewin gewählt. Die Preis- 
erhöhung soll am 1. Juni in Kraft treten. Die Anwesenden unter- 
zeichneten fast ausnahmslos das Zirkular bereits in der Versammlung 
und erklärten die mit Einstimmigkeit gefassten Beschlüsse der Ver- 
sammlung für sich bindend. Dem Inhalt des Zirkulars soll eine 
möglichst weite Verbreitung durch die Tagespresse gegeben werden. — 
Den vereinigten Vorständen des Bundes und der freien Vereinigung 
Berliner Buchdruckereibesitzer bleibt die Berufung späterer all- 
gemeiner Versammlungen zu weiteren Beratungen in dieser und 
anderen allgemeinen gewerblichen Angelegenheiten vorbehalten. 

Berlin, 13. Mai. (Zehnte ordentliche Kreisversammlung 
des Kreises VIII des Deutschen Buchdruckervereins.) 
Zahlreicher als in den letzten Jahren hatten sich die Mitglieder 
eingefunden. Der Kreisvorsitzende Herr Büzxenstein eröffnete die 
Versammlung und erstattete Bericht über das verflossene Ge- 
schäftsjahr; er bemerkte, dass die Mitgliederzahl sich zwar nicht 
vermehrt habe, dass aber jetzt, nachdem die durch die Zwangs- 
innungsangelegenheit hervorgerufenen Differenzen beigelegt seien, 
ein engerer Anschluss der Kollegen werde angestrebt werden, und 
dass besonders die Provinzial-Kollegen für den Anschluss an den 
Deutschen Buchdrucker-Verein wirken möchten. Dem Deutschen 
Buchdrucker-Verein gehöre der Dank aller Kollegen, eine nationale 
Vereinigung geschaffen zu haben, die sich noch jederzeit bewährt 
habe. Wer aber sich dem Deutschen Buchdrucker-Verein nicht 
anschliessen wolle, der möge zunächst einer der lokalen Ver- 
einigungen beitreten, um den Kampf gegen diejenigen Elemente, 
welche den Tarif nicht anerkannt haben und als Gegner zu be- 
trachten seien, aufzunehmen. Im weiteren führte der Vorsitzende 
aus, die Unterstützungskasse des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins habe in Berlin allein im letzten Jahre um 
60 Mitglieder zugenommen; hierzu scheine die Errichtung der 
Krankenkasse erheblich beigetragen zu haben. Die Invaliden- 
kasse habe am 1. Januar ds. Js. ihre Wirksamkeit begonnen und 
auch in Berlin bezögen bereits mehrere Invaliden das statuten- 
gemässe Invalidengeld von 1,00 A. pro Tag. Während die 
Krankenkasse seit dem Beginn ihrer Leistung in Berlin sehr stark 
in Anspruch genommen worden sei, habe im letzten halben Jahre 
die Konditionslosenkasse verhältnismässig wenig Unterstützungen 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 20 


zu leisten gehabt, weil der Geschäftsgang nicht nur in Berlin, 
sondern auch in der Provinz ein ungewöhnlich lebhafter gewesen 
sei. — Die Einführung des Tarifs habe auch im Jahre 1899 
im Kreise VIII gute Fortschritte gemacht; während am 31. De- 
zember 1898 nur 426 Firmen mit 5740 Gehilfen den Tarif aner- 
kannt hatten, wurden am 31. Dezember 1899 bereits 471 Firmen 
mit 6513 Gehilfen gezählt. Inzwischen seien seit dem 1. Januar 
ds. Js. weitere 18 Firmen hinzugekommen. Leider konnte dem 
Lehrlingsunwesen, das in einzelnen Druckereien noch herıscht, 
bisher nicht mit dem nötigen Nachdruck entgegengetreten werden. 
Mit dem Beginn der Wirksamkeit der Handwerkskammer werde 
hoffentlich eine Besserung in den Lehrlingsverhältnissen eintreten. 
Übrigens habe das Tarifamt durch seine Intervention bei den 
Behörden schon mehrfach Erfolge hinsichtlich der Verbesserung 
der Lehrlingsverhältnisse zu verzeichnen gehabt. Die Kreis- 
kasse hatte am 1. Januar 1899 einen Bestand von 214 A; sie 
hatte an Einnahmen zu verzeichnen 299 , an Ausgaben 275 ; 
es verblieb am Jahresschluss ein Bestand von 238 oA. — Der 
Etat für das folgende Geschäftsjahr wurde dem diesjährigen ent- 
sprechend von der Versammlung festgesetzt. — Nachdem sodann 
eine Vorschlagsliste für die Urwahl zu den Ehrenämtern aufge- 
stellt worden und zu Kassenprüfern die Herren: Max Günther 
und Otto Francke wiedergewählt worden waren, wurde die Ver- 
sammlung geschlossen. 

* Magdeburg. Die Zwangsinnung des Buchdruckge- 
werbes in Magdeburg hat am 29. April unter behördlicher 
Leitung die eıste Innungsversammlung abgehalten und in dieser 
den Vorstand gewählt. Derselbe besteht aus den Herren Oscar 
Friese, Vorsitzender, Friedrich Bornstedt, Robert Haenel, Paul 
Wohlfeld und Rudolf Zacharias. Damit ist die Innung konstituiert 
und es sind ihr nun die Wege zur Entfaltung einer hoffentlich 
recht segensreichen Wirksamkeit geöffnet. Zu wünschen bleibt 
nur, dass sie hierin nicht, wie dies anderen Zwangsinnungen ge- 
schehen, durch Proteststreitigkeiten unnützerweise aufgehalten wird. 
Da indes der Regierungspräsident in seiner Verfügung vom 7. De- 
zember 1899 angeordnet hat, dass alle Gewerbtreibenden, welche 
in Magdeburg das Buchdruckgewerbe betreiben, der Innung anzu- 
gehören haben, und da ferner s. Z. bei der Abstimmung über den 
Antrag auf Errichtung einer Zwangsinnung von 40 in Betracht 
kommenden Firmen nur 4 dagegen gestimmt haben, so ist wohl 
darauf zu rechnen, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht und das 
dringende Bedürfnis nach örtlicher kollegialer Geschlossenheit auch 
bei den damals gegen die Innung Stimmenden den Sieg über per- 
sönliche Gefühle davon trägt. 

* Osnabrück. Der Vorstand der Buch- und Steindrucker— 
Zwangs innung für den Regierungsbezirk Osnabrück und 
die Prüfungskommission der Innung haben kürzlich in einem Rund- 
schreiben die Mitglieder der Innung von dem Ergebnis der am 
29. April abgehaltenen Prüfung der an Ostern ausgelernten Lehr- 
linge unterrichtet. Dieses Ergebnis ist im ganzen ein recht un- 
günstiges gewesen. Nur einige der jungen Gehilfen, insbesondere 
die beiden Maschinenmeister, befriedigten einigermassen, die übrigen 
zeigten sich sowohl in den deutschen orthographischen Kenntnissen, 
wie in ihrem technischen Können von einer recht betrübenden 
Schwäche. So enthielt eine Probe in einfachem kompressen Satz 
von 16 Zeilen 32 Fehler und einer der Ausgelernten erklärte sich 
von vornherein für unfähig, eine Tabelle zu setzen, da er dazu nie 
angelernt worden sei, ebensowenig habe er in seiner Lehre je eine 
Accidenz zu setzen bekommen. Es sind nun jedem der betreffen- 
den Lehrprinzipale die Prüfungsarbeiten der von ihnen Ausgelernten 
zugesandt worden, damit sie sich selbst von dem Werte derselben 
überzeugen und den hervorgetretenen Mängeln bei ihren demnächst 
Auslernenden abhelfen können. In Zukunft sollen alle mangelhaft 
Ausgebildeten ein dem entsprechendes Zeugnis erhalten und ihre Namen 
wie die ihrer Lehrprinzipale sollen in der „Zeitschrift für Deutschlands 
Buchdrucker“ veröffentlicht werden. Den Innungsmitgliedern wird 
deshalb dringend empfohlen, nur Lehrlinge mit genügenden Schul- 
kenntnissen anzunehmen und auf deren technische Ausbildung die 
grösste Sorgfalt zu verwenden. Schliesslich wird den Innungsmit- 
gliedern ein Hauptversammlungsbeschluss mitgeteilt, nach dem die 
Lehrzeit für alle neu aufzunehmenden Lehrlinge mit dem 1. Mai 
jeden Jahres beginnen soll. Hierdurch soll Einheitlichkeit und 
Gleichmässigkeit in das Lehrlingsprüfungswesen gebracht werden. 
— Wenn irgend etwas geeignet ist, die Notwendigkeit geschlossener 
kräftiger örtlicher Vereinigungen im Buchdruckgewerbe, wie es 
die Zwangsinnungen sind, darzulegen, so ist es das vorstehend aus- 
zugsweise mitgeteilte Rundschreiben. Die Ubelstände im Lehrlings- 


Nr. 20 


wesen, welche unsere Zwangsinnung in ihrem Bezirke wahrgenommen 
hat, dürften noch in sehr vielen anderen Bezirken vorhanden sein 
und unbemerkt und unbehelligt zum Schaden des gesamten Ge- 
werbes weiter wuchern, und ihre Bekämpfung wird überall Bedürfnis 
sein und sich auch nur auf demselben Wege bewerkstelligen lassen, 
wie in Osnabrück. Das verdienstliche Vorgehen unserer Innung 
sollte deshalb überall zur Nachfolge anreizen, um mit der Zeit 
doch zu einer besseren Qualität des gewerblichen Nachwuchses 
auch in der Provinz zu kommen. 


$ 
Sprechsaal. 


-n- Aus Baden. Welch sonderbare Blüten heutzutage der Weit- 
bewerb im Buchdruckgewerbe treibt, davon legt ein Rundschreiben 
einer Braunschweiger Firma Zeugnis ab, das uns dieser Tage von 
einer befreundeten Firma zur Verfügung gestellt wurde. In diesem 
Rundschreiben setzt die Firma „Otto Rink, Braunschweig, Post- 
strasse 6, Centralstelle für die Lieferang aller Drucksachen in allen 
Vervielfältigungsarten sowie Papier und Pappen und daraus her- 
gestellten Papierwaren aller Art, Schilder und Plakate aus Blech, 
Kataloge und Illustrationen u. s. w.; ferner Lieferung von Bedarfs- 
artikeln für Kontore und Fabriken, Schreibmaschinen u.s.w.“ — 
so lautet nicht etwa der Briefkopf, sondern die Unterschrift — 
auseinander, dass der auf Massenherstellung begründete billige 
Bezug von Drucksachen, Papier und Papierwaren und die Lieferung 
aller Artikel für Kontor und Fabrikbedarf einen wesentlichen 
Punkt im Geschäftsbetriebe bilde, und sie macht sich anheischig, 
die Verbilligung dieser Sachen durch ein Abkommen mit ihren 
Kunden zu bewerkstelligen, das, wenn es auch von zweifelhafter 
Beschaffenheit ist, doch den Reiz der Neuheit für sich haben 
dürfte. Die zu werbenden Kunden sollen nämlich, falls sie jähr- 
lich für mehr als 1000 o% Waren beziehen, als „passive Teil- 
haber“ der Firma Otto Rink an deren Reingewinn teil- 
nehmen, und zwar werden ihnen je nach der Höhe des Rein- 
gewinns bis zu fünfzig Prozent der Summe zugesichert, für 
welche sie im Laufe des Jahres Waren von Rink bezogen haben. 
Dieses Resultat soll durch den einzuleitenden Massenbezug der 
. Rohstoffe und die Massenherstellung der Drucksachen durch Zu- 
sammendruck erzielt werden, natürlich aber nur dann, wenn 
sich die nötigen — passiven Teilhaber finden. Sehr verlockend sind 
sodann die Sätze des Rundschreibens, welche den passiven Teil- 
habern nahelegen, recht viel Kunden mit weniger als 1000 A 
Warenbezug zu werben, denn der an diesen gemachte Gewinn 
wird zwischen Rink und den Passiven geteilt. und als das Ge- 
winnbringendste wird hingestellt, mit Rink in Gegenrechnung zu 
treten. Nachdem solchergestalt die Sache den einzufangenden 
Kunden möglichst schön dargestellt worden ist, wird ihnen noch 
eine auf 1000 Kunden mit durchschnittlich je 100 o% Aufträgen 
und 100 passive Teilhaber mit durchschnittlich je 1000 cM Auf- 
trägen begründete Gewinnberechnung aufgemacht, die 40000 A. 
Reingewinn ergiebt, wovon der Firmeninhaber bescheidentlich 
20% = 8000 M für sich in Anspruch nimmt, während der Rest 
von 32000 c# unter die 100 passiven Teilhaber zur Verteilung 
kommt. Es entfallen aber immerhin auf je 1000 A noch 320 , 
also 32%, die zurückgezahlt oder gutgeschrieben werden, und das 
ist doch wohl ein ganz berückender Gewinn, wenn er auch von 
dem im Eingang in Aussicht gestellten 50 Prozent noch weit ent- 
fernt ist. Von den noch angeführten Bedingungen wollen wir nur 
die auf den Zusammendruck bezügliche erwähnen, auf welchen 
letzteren Herr Rink besonderes Gewicht legt: „Es liegt deshalb 
im Interesse meiner Kunden, bei allen Aufträgen den Ablieferungs- 
termin möglichst mehrere Monate hinauszuschieben oder regel- 
mässig wiederkehrende Arbeiten für das ganze Jahr auf ein- 
mal aufzugeben und bei jeder einzelnen Arbeit den Ablieferungs- 
termin anzugeben. Es ist mir dadurch möglich, die einlaufenden 
Aufträge übersichtlich zu ordnen und gruppenweise zusammen- 
zustellen. Der dadurch erzielte Vorteil im Druck erhöht selbst- 
verständlich den Reingewinn und kommt, wie gesagt, am Schlusse 
des Jahres den passiven Teilhabern zu Gute.“ Dem in hektogra- 
phierter Schreibmaschinenschrift hergestellten Rundschreiben war 
ein autographierter Fragebogen zur Ermittelung desWarenbedarfs der 
angesprochenen Firmen nebst Beitrittserklärung beigegeben, dessen 
Ausfüllung und Rücksendung bis 1. Mai zu erfolgen hatte. Dass 
irgendwelche Firmen von Bedeutung auf dieses sonderbare An- 
gebot eingegangen sind, ist wohl kaum anzunehmen, denn das 
Ungeschäftsmännische und Phantastische, das ihm anhaftet, wird 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


— — — Ce NEE EE 


215 
auch dem im Druck- und Papierwesen unerfahrenen Laien, sofern 
er nur etwas Geschäftsmann ist, ohne weiteres ersichtlich. Den 
Lesern unseres Vereinsorgans brauchen wir es deshalb wohl auch 
nicht näher zu beleuchten; wir teilen es ihnen mit als Zeichen 
der Zeit und als Beispiel dafür, mit welchen Mitteln man sich 
heute im Wettbewerb aufs grosse Pferd zu schwingen sucht. — 

Wir sind in der Lage, Vorstehendem ergänzend hinzuzufügen, dass 
in der Poststrasse 6 in Braunschweig ein Herr Olio Rink wohnt, 
der sich als Sprachlehrer und Verlagsbuchhändler bezeichnet, aber 
sonst kein Geschäft weiter besitzt. Dagegen betreibt dessen Bruder 
Herr Eduard Rink Poststrasse 6 eine Buchdruckerei, die seit etwa 
25 Jahren besteht und zur Zeit eine Schnellpresse und eine Tiegel- 
druckpresse, sowie einen Setzer- und einen Druckergehilfen nebst 
5—6 Lehrlingen beschäftigt. Mit diesem Geschäft dürften sich 
die im vorstehenden Rundschreiben entwickelten Pläne schwerlich 
ausführen lassen. Schriftleitung. 

-t. Braunschweig, im Mai. (Gutenberg-Jubelfeier.) Dank 
den rührigen Bemühungen des „Braunschweiger Buchdrucker-Ver- 
eins“ wird die geplante Jubelfeier zu der Erfindung der Buch- 
druckerkunst auch hier würdig begangen werden. In seiner letzten 
Versammlung teilte der Vorstand dieses Vereins den Versammelien 
das geplante Programm dieser Feier mit, welches mit einigen 
dem Vorstande zu überlassenden Anderungen angenommen wurde. 
Darnach findet am Sonnabend, den 23. Juni, im grossen Saale des 
„ Wilhelmsgarten“ die offizielle Feier statt, welche in Musikstücken, 
Prolog, Festrede, Liedervorträgen, Aufführung des Festspiels „Guten- 
berg“, von Charlotte Birch-Ffeiffer, welches vor etwa 30 Jahren am 
hiesigen Hoftheater gegeben wurde, und Kommers bestehen soll. 
Die Festrede wird voraussichtlich von einem Professor der hiesigen 
technischen Hochschule gehalten werden, die Liedervorträge vom 
Gesangverein „Typographia“ und zu der Aufführung des Festspiels 
ist ein hier bekannter dramatischer Verein gewonnen worden, 
welchem liebenswürdigerweise die Dekorationen und Kostüme zu 
dieser Aufführung vom Hoftheater zur Verfügung gestellt werden, 
während die Musikvorträge wahrscheinlich die hiesige Regiments- 
kapelle stellen wird. Als Abschluss findet am Sonntag, den 24. Juni, 
ein gemeinsamer Ausflug nach einem nahe der Stadt gelegenen 
Vergnügungsorte mit nachfolgendem Tänzchen statt. Die mehrere 
hundert Mark betragenden Kosten werden vom „Buchdrucker- 
Verein“ getragen. — Auch in anderen Städten des Herzogtums 
rüstet man sich zu einer gemeinsamen Feier. So tagte kürzlich 
in einer Versammlung auf dem Regenstein bei Blankenburg eine 
Vertretung von Buchdruckern aus mehreren Städten des Harz- 
gebietes, in welcher eine gemeinsame Gutenbergfeier am 24. Juni 
auf dem Brocken in Aussicht genommen wurde. 

H Frankfurt a. M., 10. Mai. Wie wir schon berichteten, war 
der Geschäftsgang innerhalb unseres Faches seither ein ausser- 
ordentlich starker zu nennen und heute noch geht es sehr stramm. 
Setzer waren kaum zu haben und auch die Frankfurter Schrift- 
giessereien mit ihren etwa 140 Komplettmaschinen hatten anstrengend 
zu thun, desgleichen die Schriftgiessereien im benachbarten Offen- 
bach mit ihren etwa 70 Komplettmaschinen. Auch das Zeitungs- 
geschäft ging aussergewöhnlich stark. Eine bekannte Erscheinung 
ist, dass bei gutem Geschäftsgang auch gewisse Preiserhöhungen 
nicht ausbleiben. So ist durch die Erhöhung der Preise der Roh- 
materialien die Schnellpresse um etwa 10% im Preise gestiegen, 
das gleiche gilt von den Rotationsmaschinen und auch das Papier 
ist erheblich teurer geworden. Die Druckereibesitzer haben sich 
naturgemäss zusammengethan und der Kundschaft in diesen Tagen 
unter Darlegung der in der „Zeitschrift“ mehrfach erörterten 
Gründe mitgeteilt, dass auch sie gezwungen seien, die Preise der 
Drucksachen um 10 bis 15%, zu erhöhen. — Neuerdings sind auch 
die hiesigen Zeitungsverleger zusammengetreten, um Stellung 
gegen das Papier-Syndikat zu nehmen. Allgemein war man der 
Meinung, dass die von der Vereinigung der Zeitungspapier-Lieferanten 
angestrebte Preissteigerung über das erträgliche Mass hinausgreife 
und dass darum nach Mitteln gesucht werden müsse, um dem ein- 
seitigen Drucke der Fabrikanten entgegenzuwirken. Es wurde 
beschlossen, geeignete Massregeln zu treffen, um übertriebene 
Forderungen des Ringes zu bekämpfen. Weiter wurde bestimmt, 
zu der Leipziger Versammlung Deutscher Zeitungsverleger einen 
Delegierten abzuordnen mit dem Auftrage, sich über das geplante 
Einkaufsbüreau näher zu unterrichten. — Im hiesigen Fak- 
torenverein stand bei der letzten Hauptversammlung u. a. die 
Gutenberg feier auf der Tagesordnung. Es wurde beschlossen, 
in Anbetracht der enormen Kosten zum Garantiefonds einen Be- 
trag von 100 c% zu zeichnen, — Der Stuttgarter Gutenberg- 


216 


verein, der bei dem am 23. Juni stattfindenden Kommers mit- 
wirken wird, sandte verflossenen Sonntag den Vorsitzenden des 
Sängerchors, Herrn Schlotterer, hierher, um für 120 Personen das 
Nachtquartier zu bestellen. — Die im Verlage von Klement hier 
erschienenen Gutenberg -Postkarten, worunter die offizielle 
Festpostkarte für Mainz, sind schön ausgeführt, doch dürfte es 
dem Buchdrucker in Anbetracht der Höhe, auf welcher die 
Kunst im Buchdruck steht, auffallen, dass die offizielle Karte 
aus Anlass der 500jähr. Geburtstagsfeier des Erfinders der Buch- 
druckerkunst eben nicht in Buchdruck hergestellt wurde. 
München. Ein grosses Verdienst um den Kunstverlag hat sich 
die Kunstverlaganstalt F. Bruckmann A. G. in München er- 
worben, indem sie sich an die Herstellung und Herausgabe der 
trefflichen Pigmentdruckkopien von Hauptgemälden in der alten 
Münchener Pinakothek und der Galerie des Städel’schen Instituts 
zu Frankfurt a. M. machte. Gegenwärtig setzt die genannte Kunst- 
verlaganstalt dieses begonnene Werk von unstreitbar hervorragen- 
der künstlerischer Bedeutung fort. Soeben ist eine Sammlung von 
solchen Kopien nach Gemälden der grossherzoglichen Galerie zu 
Karlsruhe erschienen. Sie umfarst 256 Nummern, Bilder aus allen 
Schulen und Kunstperioden. — Über die Neugründung bezw. Um- 
gestaltung der „Neuen bayrischen Zeitung“ in eine Gesell- 
schaft m. b. H. habe ich bereits berichtet. Gegenwärtig wendet 
sich das Blatt an seine „Parteifreunde in Bayern“ mit der Ein- 
ladung, durch Zahlung eines gesetzlichen Mindestbetrares von 
500 oA die Mitgliedschaft zu erwerben, oder darlehensweise kleinere 
oder grössere Beträge einzubezahlen, welche den Darleihern gut- 
geschrieben werden. Als Sicherheit giebt die Geschäftsleitung das 
Versprechen, dass sie alles aufbieten werde, um diese Darlehen 
möglichst bald verzinsen und beimzahlen zu können. J. M. Stevens. 
K. Nürnberg, 12. Mai. Die permanente Maschinenaus- 
stellung des bayrischen Gewerbemuseums hier soll am 
1. Juni d. J. pünktlich eröffnet werden. Die bayrische Staats- 
regierung hat in den letzten zwanzig Jahren ganz bedeutende 
Summen zur Förderung der bayrischen Industrie ausgeworfen und 
wer die riesige Entwicklung Nürnbergs kennt, der macht sich auch 
den richtigen Begriff davon, welche Früchte diese Förderung trug. 
Die neuen Maschinenhallen des bayrischen Gewerbemuseums nehmen 
sämtliche Spezialfabrikate der bayrischen Industrie auf. Die Be- 
teiligung ist eine ganz bervorragende, so dass die meisten Plätze 
der ausgedehnten Maschinenhallen bis auf lange Zeit hinaus ver- 
geben sind. Aus den graphischen Fächern bringt die Maschinen- 
fabrik Kempewerk ihre bekannte Buchdruck-Schnellpresse 
„Kosmos“ für Luxus- und Massendruck daselbst zur Aufstellung. 
Der Besuch der sämtlichen Anlagen des bayrischen Gewerbemuseums 
ist kostenfrei. Mit den drei Maschinenhallen, in welchen sämtliche 
Ausstellungsmaschinen im Betriebe vorgeführt werden, ist das 
bayrische Gewerbemuseum zu Nürnberg heute eines der grössten 
Industrie-Museen Europas. Die Gesamtanlage des bayrischen Ge- 
werbemuseums zerfällt in drei grosse Prachtbauten: ein Haupt- 
gebäude für die Kunstindustrie, für das Kunstgewerbe, Spielwaren- 
fabrikation u. dgl. m.; ein mächtiges Gebäude in Eisen und Glas 
nimmt das bayrische Eisenbahnmuseum ein, allein eine hochinter- 
essante Sehenswürdigkeit, von der zerschnittenen Erstlingslokomotive 
aus dem Jahre 1838 bis zum Salonwagen des Fürsten Bismarck, 
welchen die deutschen Eisenbahnen dem ersten Reichskanzler vor 
dreissig Jahren zum Geschenk gemacht hatten; das dritte Gebäude 
dient nunmehr in drei mächtigen Flügelbauten speziell dem 
Maschinenwesen und wer sich hier von der hochentwickelten Technik 
des bayrischen Landes unterrichten will, der lenke seine Schritte 
über Nürnberg — ein dankbares Feld erschliesst sich hier jedem 


strebsamen Manne. 


Kleine Mitteilungen. 


Ein Gutenbergkunstblatt von künstlerischem Wert ist soeben 
von Herrn Werner Wüsten in Mainz, Lauteren-Strasse 11, heraus- 
gegeben worden. Es ist dies ein auf algraphischem Wege hergestelltes 
Charakter-Porträt Gutenberg’s in Lebensgrösse, dessen Ge- 
sichtsbildung der Künstler dem Mainzer Denkmal entlehnt hat und 
dessen Sonderart und künstlerische Bedeutung in dem eigentüm- 
lichen Ausdruck liegt, den er dem erzenen Antlitz gegeben hat. 
Dieser Ausdruck ist ein ernster und würdiger; in feiner Linien- 
führung ist der Zug des Mundes, das gelockte Haupthaar und der 
wallende Bart dargestellt und besonders gelungen ist dem Künstler 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 20 


der Blick des Auges, der als das Charakteristikum des Bildes 
erscheint. Das Antlitz lässt ahnen, dass grosse Gedanken in diesem 
Haupte geboren wurden, für einen Gutenberg ist es eine ange- 
messene und glaubhafte Physiognomie. Am untern Rand des Bild«s 
ist das Gutenberg’sche Wappen sowie die Unterschrift Johann 
Gensfleisch zum Gutenberg, oben sind die Jahreszahlen 1395—1466 
angebracht. Das Bild, das eine vorzügliche Leistung des algraphi- 
schen Druckverfahrens ist, bildet einen sehr wirkungsvollen Zimmer- 
schmuck, wozu auch seine Grösse (Bild 40:55, Papier 65: 89 cm) 
beiträgt und eignet sich besonders für grössere Räume wie Schulen, 
Versammlungslokale u. s. w. Sein Preis von 10 o% ist als ein 
verhältnismässig geringer zu bezeichnen. Es ist durch den Buch- 
und Kunsthandel oder vom Herausgeber selbst zu beziehen. 

Der Verband der Deutschen Buchdrucker hat seinen Jahres- 
bericht für 1899 erstattet und zwar „mit dem Gefühl grösster 
Befriedigung über die derzeitige Lage des Verbandes.“ Zu dieser 
Zufriedenheit ist auch alle Ursache vorhanden, denn der durch 
die Tarifgemeinschaft im Gewerbe geschaffene Zustand des Ein- 
vernehmens zwischen Prinzipalen und Gehilfen hat ihm grosse 
Vorteile gebracht: er kam dadurch in die Lage, seine Unterstützungs- 
sätze wesentlich zu erhöhen und erfuhr auch einen ansehnlichen 
Mitgliederzuwachs. Vielleicht ist hieraus die Erwartung abzuleiten, 
dass dieses Gefühl grösster Befriedigung bei der nächsten Tarif- 
revision nicht ganz ohne Einfluss bleibt. Dem Ziffernwerk ent- 
nehmen wir Folgendes. Ende 1899 zählte der Verband 27187 Mit- 
glieder (1815 mehr als im Vorjahr) an 963 Druckorten. Der 
Gesamteinnahme von 1586525 / stand eine Gesamtausgabe von 
1005097 , gegenüber; der Überschuss betrug also 581428 of 
Das Vermögen des Verbandes bezifferte sich auf 2688251 o gegen 
2106822 , im Vorjahre. An Unterstützungen wurden gezahlt 
an Mitglieder auf der Reise 114882 A, am Orte 159205 A, 
wegen Massregelungen 33834 , beim Umzug 11228 o%, in ausser- 
gewöhnlichen Notfällen 476, bei Krankheit 453899 of, bei Inva- 
lidität 82632 oA, in Todesfällen 25 316 . für Rechtsschutz 963 A. 
An andere Arbeiter wurden 26164 , Unterstützungsgelder aus- 
gezahlt. Die Verwaltungskosten betrugen 63016 , Im Berichts- 
jahre kamen im Ganzen 338426 Krankheitstage vor; es war also 
jedes Mitglied durchschnittlich 12 Tage krank. 30,5 % der Kranken 
litten an Brust- und Lungenkrankheiten. 62,6 % aller Verstorbenen 
sind diesen Krankheiten erlegen. 1124 Mitglieder (= 4,25 % ) 
waren ständig arbeitslos. Das Verbandsorgan, der „Correspondent“, 
zählte 19300 Abonnenten. Das Gesamtvermögen des Verbandes 
einschliesslich der Central-Invalidenkasse in Liquidation beträgt 
rund 3 ½ Millionen Mark. 

Das Fachblatt „Der Clichemarkt“, herausgegen von der Firma 
Schäfer & Schönfelde, in Leipzig, hat aus Anlass der bevorstehen- 
den Festlichkeiten, die natürlich auch in der Presse ihre Würdigung 
finden werden, eine Gutenberg Nummer veranstaltet, die den 
Buchdruckern und Verlegern eine Anzahl hübscher, auf Gutenberg 
und die Buchdruckerkunst bezüglicher Klischees zu mässigen 
Preisen zur Verfügung stellt. 

Kaiser Wilhelm als Buchdrucker. In Bezug auf den unter diesem 
Stichwort in Nr. 17 der „Zeitschrift“ enthaltenen kleinen Artikel 
geht uns von unserem Mitarbeiter, Herrn Theodor Goebel in Stutt- 
gart, nachfolgende Zuschrift zu: Die Nachricht, dass der geniale 
Fürst, welcher jetzt an der Spitze des geeinten Deutschen Reichs 
steht, die Buchdruckerkunst erlernt habe, ist zwar hochinteressant 
und höchst ehrenvoll für unseren Beruf, ob sie aber trotz der An- 
gabe der Lehrstelle zutreffend ist, muss dahingestellt bleiben. Früher 
ist die Nachricht verbreitet gewesen, der Kaiser habe sich als 
junger Mann der Buchbinderei zugewandt und es darin zu an- 
erkennenswerter technischer Fertigkeit gebracht. Scin kaiser- 
licher Vater aber war Buchdrucker, und es muss überraschen, 
dass in der fraglichen Notiz hiervon nichts erwähnt ist. Man kann 
jedoch die erwähnte Thatsache im „Journal für Buchdrucker- 
kunst“ vom Jahre 1871, Nr. 37 und 43, offiziell bestätigt finden. 
Als damaliger Redakteur dieses Blattes hatte ich die Nachricht 
eines englischen Fachblattes, welcher zufolge Kaiser Wilhelm I, 
Buchdrucker sei, widerlegt und auf den Kronprinzen Friedrich 
Wilhelm, den nachmaligen Kaiser, zurückgeführt, mich schliess- 
lich, da meine Zurechtstellung angezweifelt wurde, an den Kron- 
prinzen selbst wendend. Darauf ist mir aus dessen P’rivatkanzlei, 
unterzeichnet vom Kammerherrn v. Normann, das in Nr. 43 des 
„Journals“ von 1871 abgedruckte Schreiben zugegangen, in wel- 


chem besagt ist, dass der Aufsatz in Nr. 37, „soweit derselbe die 


Person Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kron- 
prinzen betrifft, in allen seinen Teilen auf Wahrheit beruht.“ Das 


Nr. 20 


betreffende offizielle Schreiben ist heute noch in meinem Besitz. 
Ich bat dann, dem Kronprinzen die laufenden Jahrgänge des „Jour- 
nals“ überscnden zu dürfen, und Hochderselbe hat sie auch während 
der ganzen Zvit meiner Redaktionsführung (bis 1879) mit Interesse 
und huldreichem Danke entgegengenommen. Theod. Goebel. 


2 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Otto Weber, Buchdruckerei 
und Papierwarenfabrik in Heilbronn ist umgeändert in Olto 
Weber, Verlagsdruckerei. Herrn Wilhelm Stephan, Kaufmann in 
Heilbronn ist Prokura erteilt worden. — Das Handelsgeschäft in 
Firma Louis Heuser’sche Buchdruckerei in Neuwied ist vertrags- 
mässig auf die Herren Buchhändler John Meincke und Karl Döring 
daselbst übergegangen und wird unter der bisherigen Firma fort- 
geführt. — In die Firma Grimme & Trömel in Leipzig ist der 
Buchhändler Herr Georg Hans Tzscheutschler daselbst als Gcsell- 
schafter eingetreten. 

Eingetragene Firmen. In Stuttgart die Firma Kohn & Vogel- 
mann, Accidenzdruckerei und Kouvertfabrik, Teilhaber Herren 
Josef Kohn, Kaufmann, und Adolf Vogelmann, Buchdruckereibesitzer 
daselbst. — In Gernsbach die Firma Wilhelm von Müller, Murg- 
thäler-Druckerei, Inhaber Herr Wilhelm von Müller, Buchdruckerei- 
besitzer daselbst. — In Alfeld, Leine, die Firma Wilhelm Strübig, 
Inhaber Herr Buchdrucker Wilhelm Strübig daselbst. 

Aktiengesellschaften. Die Bazar-Aktiengesellschaft in 
Berlin erzielte im letzten Geschäftsjahre einen Reingewinn von 
264391 A. und verteilt 9 Y, Prozent Dividende. — Die Elsässische 
Druckerei und Verlagsanstalt vorm. G. Fischbach in Strass- 
burg gewährt pro 1899 61, Prozent Dividende. 

Jubiläen. Das 50jährige Geschäftsjubiläum beging am 
6. Mai Herr Karl Prochaska, Inhaber der Firma K. u. k. Hof- 
buchhandlung Karl Prochaska in Teschen. Die Buchdruckerei 
der Firma wurde 1806, die Buchhandlung 1850 begründet. Das 
Geschäft umfasst heute Buchdruckerei, Schriftgiesserei, Galvano- 
plastik, chomolithographische Anstalt, Buchbinderei, Einbanddecken- 
fabrik, Verlags-, Sortiments- und Militärbuchhandlung. Es be- 
schäftigt 315 Personen und arbeitet mit 20 Schnellpressen, 
4 Giessmaschinen, 64 Hilfsmaschinen und einem 100pferdigen 
Dampfmotor. 

Auszeichnung. Herr Verlagsbuchhändler und Redakteur August 
Mieck in Prenzlau wurde zum kel, preuss. Kommissionsrat ernannt. 


S 


Litteratur. 


Uber Land und Meer hatte zu Beginn des neuen Jahrgangs im 
Oktober 1899 ein Preisausschreiben erlassen, in dem Preise 
von 1000, 500 und 300 oA für die beste Novellete, Humoreske 
oder Plauderei ausgesetzt worden waren. In der übrigens prächtig 
ausgestatteten Frühlingsnummer 31 von „Uber Land und Meer“ 
wird nun das Resultat dieses Preisausschreibens bekannt gegeben. 
Zur Preisbewerbung sind nicht weniger als 999 Arbeiten eingesandt 
worden, aber nur eine ganz geringe Anzahl von diesen wurde zur 
engeren Wahl gestellt. Das Preisrichterkollegium, dem neben der 
Redaktion von „Über Land und Meer“ die Herren Dr. Ludwig 
Fulda, Georg Freiherr von Ompteda, Richard Voss angehörten, 
war nicht in der Lage, einer der eingelaufenen Arbeiten den ersten 
Preis zuzuerkennen. Es wurde deshalb beschlossen, drei zweite 
Preise zu je 500 , zur Verteilung gelangen zu lassen. Preis- 
gekrönt wurden nach Massgabe dieses Beschlusses: 1) die Er- 
zählung von Luise Westkirch (Hannover) mit dem Titel: „Dat 
geiht gout!“; 2) die Novellete von Isabelle Kaiser (Beckenried, 
Schweiz) mit dem Titel „Sein letzter Wille“; 3) die Erzählung 
von Moritz von Reichenbach (Deschowitz, Oberschlesien) mit dem 
Titel: „Die Wallfahrer“. Den dritten Preis im Betrage von 300 o% 
erhielt die Arbeit von F. Walther Ilges (Strassburg i. E.) mit dem 
Titel: „Freiheit!“ 11 Arbeiten wurden mit lobender Erwähnung 
bedacht. Mit der Veröffentlichung der preisgekrönten Arbeiten 
und derer, die lobende Erwähnung erhielten, wird die Redaktion 
von „Uber Land und Meer“ sofort beginnen. 

Das Eherecht des Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs. Eine 
gemeinverständliche Darlegung der Vorschriften über Schliessung 
und Trennung der Ehe und die rechtlichen Beziehungen der Ehe- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 217 


leute zu einander und zu dritten Personen. Von M. Hallbauer, 
Oberlandesgerichtsrat, und Dr. C. Mannsfeld, Landrichter. (103. 
Band von Meinhold’s Juristischer Handbibliothek.) Leipzig, Verlag 
von Albert Berger (Serig'sche Buchhandlung). 1900. Preis gebdn. 
2,50 % — Das vorliegende Buch bewegt sich auf demselben prak- 
tischen formalen Wege wie die in der Juristischen Handbibliothek 
erschienenen Schriften über das Verwandten-, Testamenten-, Erb- 
schafts- und Vormundschaftsrecht und behandelt, in erster Linie 
für den Laien, die neue Gestaltung, welche das Eherecht durch 
das Deutsche Bürgerliche Gesetzbuch erfahren hat. Die Dar- 
stellung bemüht sich auch hier, in möglichster Klarheit und Über- 
sichtlichkeit die Grundsätze des neuen Rechts zur Anschauung zu 
bringen und zieht hierzu, wo es angebracht ist, auch Beispiele 
aus dem praktischen Leben herbei. Der Stoff ist in 43 Kapitel 
gegliedert, die Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches sind 
als Marginalien beigefügt und ein ausführliches Sachregister ermög- 
licht das sofortige Zurechtfinden. Hiernach kann das Buch, das 
auch in der technischen Ausstattung (Druck von Rich. Hahn 
[ H. Otto] in Leipzig) Anerkennung verdient, nur empfohlen werden. 

Farbe und Papier im Druckgewerbe. I. Teil: Farbe, bearbeitet 
von Dr. R. Rübenkamp. II. Teil: Papier, bearbeitet von Dr. Paul 
Klemm. Frankfurt a. M. 1900. Verlag von Klimsch & Co. Preis 
gebunden 3 . — Das vorliegende, in hübscher typographischer 
Ausstattung aus der kgl. Universitätsdruckerei von G. Stürtz in 
Würzburg hervorgegangene Werk bildet den dritten Band der 
verdienstlichen Sammlung „Alimsch’s Graphische Bibliothek“ und 
dem Wesentlichen seines Inhalts nach dürfte es weiten Gewerbs- 
kreisen bereits bekannt sein, denn es ist die Wiedergabe in Buch- 
form zweier Artikelserien, die im Hlimsch'schen „Allgemeinen 
Anzeiger für Druckereien“ erschienen sind. Diese Abhandlungen 
haben schon in ihrer ersten Form allgemeinen Anklang gefunden 
und wer sie gelesen hat, der wird es nur begrüssen, dass sie nun- 
mehr in handliche Buchform gebracht worden sind; denn Farbe 
und Papier spielen in der täglichen Arbeit der Drucker aller Art 
eine zu grosse und oft auch so schwierige Rolle, als dass nicht 
jedem das Zurhandsein eines verlässlichen Ratgebers erwünscht 
wäre. Und ein solcher ist das Buch. Beide Verfasser behandeln 
ihren Gegenstand in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der 
praktischen Verwendung der Farbe wie des Papieres. Dr. Rüben- 
kamp drängt denn auch den allgemeinen, mehr theoretischen Teil 
seiner Abhandlung auf wenige Seiten zusammen, um sich im 
speziellen Teil um so ausführlicher über die einzelnen Farben der 
Praxis, ihre Gewinnung, Zusammensetzung, Eigenschaften, Behand- 
lung zu verbreiten. Und Dr. Klemm behandelt das Papier nur 
von der Seite der Praxis, indem er dasselbe zunächst nach seinen 
Qualitäten oder Wertstufen und dann nach seinen verschiedenen 
Verwendungszwecken bez. Hauptsorten betrachtet. Hieran schliessen 
sich Kapitel über Papierprüfung und über die Fortschritte der 
Papier- Industrie. Beide Abhandlungen enthalten viele wichtige 
Ratschläge und Winke, sowie manches Neue. Das ganze Buch aber 
kann allen Angehörigen der graphischen Gewerbe bestens empfohlen 
werden. 

Verschiedene Reproduktionsverfahren mittels lithographischen 
und typographischen Druckes unter besonderer Berücksichtigung 
der photomechanischen Prozesse. Von August Albert, k. k. Professor 
an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien u. s. w. 
Mit 22 Illustrationen und 15 Tafeln. Halle a. S. 1900. Verlag 
von Wilhelm Knapp. Preis brosch. 6 . — Der in Fachkreisen 
als Autorität wohlbekannte Verfasser giebt im vorliegenden Werke 
in sieben Gruppen mit einigen sechzig Unterabteilungen eine ge- 
drängte, aber peinlich genaue Übersicht der verschiedenen älteren 
und neuesten Reproduktionsverfahren für den Flach- und Hochdruck, 
deren Verständnis durch zahlreiche Abbildungen unterstützt wird, 
und durch genaue und ausführliche Quellenangaben ermöglicht er 
den Interessenten, sich über die einzelnen Verfahren im Bedarfs- 
falle auch noch umfassender zu unterrichten als durch die gegebenen 
Darstellungen. Soweit wir es übersehen können, ist das Buch 
erschöpfend und somit dürfte es auch seinen Zweck erreichen: 
dem Graphiker als Nachschlagewerk auf den Gebieten der ver- 
schiedenen Techniken zu dienen und dadurch denselben vor Nach- 
teilen zu bewahren und schliesslich auch zu neuen Ideen oder 
Verbesserungen anzuregen. Wie notwendig ein solches Bewahren 
vor Nachteilen unter Umständen sein kann, darauf weist der Ver- 
fasser im Vorwort hin, indem er ausführt, dass in der Entwicklungs- 
periode mancher Verfahren ein und dieselbe Arbeitsmethode zu 
verschiedenen Zeiten und unter allerlei Bezeichnungen immer 
wieder als „neue Erfindung“ in Fachkreisen und deren Publikationen 


218 


8 für. Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 20 


die Runde machte, obwohl an dem ursprünglichen Arbeitsgange 
vielleicht nur eine kleine anderung vorgenommen wurde. Mitunter 
bildeten allerdings auch unlautere Motive den Grund zu derartigen 
„Erfindungen“, wie: es bei manchen Patenten der Fall war, welche 
eigentlich; nur des Verkaufs wegen erworben wurden. Die Spesen 
solcher Patente, nebst reichlichem Gewinn, um welchen es sich 
eigentlich handelte, hatten immer diejenigen getragen, welche über 
den jeweiligen Stand der Technik und den Wert eines als neu 
auftauchenden Verfahrens im Unklaren waren. Selbst in der Gegen- 
weart wird das Experimentieren mit veralteten, manchmal sogar 
völlig unbrauchbaren Verfahren fortgesetzt. Hieran ist meist die 
Unkenntnis der bisher angewendeten Mühen und der eingeschlagenen 
Wege schuldtragend. Manchmal ereignet es sich sogar, dass, trotz 
immer strengerer Handhabung des Patentwesens, auch auf solche 
Verfahren Patente erteilt werden. — Damit das Buch zur Abwendung 
. dieser Gefahren auch wirklich beitrage, mögen es alle Interessenten 
in den graphischen Gewerben zu Rate ziehen, zu welchem Zwecke 
E ihnen bestens empfohlen sei. Die Herstellung des Werkes er- 
folgte in durchaus lobenswerter Weise in der Buchdruckerei des 
Waisenhauses in Halle a. S. Die Tafeln stammen aus verschiedenen 
Anstalten. 
F 


| Briefkasten. 


Nach Osnabrück: Die eingesandte Nr. der „O. V.-Ztg.“ ist allerdings sehr 
schlecht und mit einem Aussatz gedruckt, als habe der Drucker auf mechanischem 
Wege aus der gewöhnlichen Fraktur halbfette und aus der halbfetten fette gemacht; 
aber es ist eine Montags- Nummer und das mag als mildernder Umstand für die 


Druckerei gelten. 

Deutscher Buchgewerbeverein. 
Auf die im ersten Artikel der heutigen Nummer erwähnten Be- 
grüssungen, die der Deutsche Buchgewerbeverein an Seine 


Majestät den Kaiser, Seine Majestät den König von Sachsen und 


Seine königliche Hoheit den Grossherzog von Sachsen gerichtet 
hat, sind im Deutschen R die folgenden Ant- 
worten eingegangen: 


Herrn ersten Vorsteher des Be de Buchgewerbevereins 
Dr. Oskar von Hase, Leipzig. 


Urville, 13./V. 1900. 


Seine Majestät der Kaiser und König haben Allerhöchst sich 
über die telegraphische Begrüssung bei der Eröffnung des Deut- 
schen Buchgewerbehauses und der Enthüllung des Ehrendenkmals 
in der Gutenberghalle gefreut und lassen dem Deutschen Buch- 
gewerbe, welches sich eine so achtunggebietende Stellung i in der 
Welt errungen hat, auch ferner Glück und Erfolg für seine Arbeit 

wünschen. Auf Allerhöchsten Befehl 
von Lucanus, Geheimer Kabinetsrat. 


An den Deutschen Buchgewerbeverein, zu Händen 
des ersten Vorstehers Herrn Dr. Oskar von Hase, Leipzig. 


Dresden, 12./V. 1900. 


Dem . Deutschen Spb b danke ich bestens für 
seine freundliche Begrüssung. Albert. 


Dr. Oskar von Hase, Leipzig. 
Wiesbaden, 12./V. 1900. 


Mein Vertreter hat zwar bereits dem aufrichtigen Interesse 
Ausdruck gegeben, welches ich an der Entwickelung des Deut- 
schen Buchgewerbes nehme, und mithin an dem Feste, welches 
dieses verherrlicht. Ich wiederhole deshalb nun den Ausdruck 
meines Anteils und zugleich den Wunsch, dass Gott wie bisher 
diese Thätigkeit segnen und gelingen lassen möge, zur Ent- 
wickelung der Bildung überhaupt, zum Besten des Vaterlandes 
im Besonderen. Carl Alexander. 


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— Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Varein. e eson XII. Jahrg 


Leipzig, 24. Mai 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & 
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei Aasga de. durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 M 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) da deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 A, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltens Nonpareillozeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Belge. 
| gebühren nach Übereinkunft, 


Schriftleitung und Geschäſtsstelle: Deutsches Buchsewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsehen 1292. l 
. Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 


-Programm -dor Versammlungen 


der 


Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
in Wiesbaden und Mainz vom 21. bis 24. Juni 1900 
sowie der 500 jährigen Gutenbergfeier am 24., 25. und. 26. Juni in Mainz. 


Donnerstag, den 21. Juni. 

Vormittags 10 Uhr: Sitzung des Vorstandes des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins im Kurhötel auf dem Neroberge zu 
Wiesbaden. 

Freitag, den 22. Juni. 


Vormittags 10 Uhr: Sitzung des Vorstandes der Deutschen 
Bachdrucker-Berufsgenossenschaft im vorgenannten Lokale. 
Nachmittags 4 Uhr: Prüfung der Jahresrechnung des Deutschen 
Buchdrucker- Vereins durch die Rechnungsprüfer im vor- 
genannten Lokale. 
Abends 8 Uhr: Teilnahme an dem von der Stadt Mainz ver- 
anstalteten Begrüssungsabend. 


Sonnabend, den 23. Juni. 


Vormittags ‚9. Uhr: Hauptversammlung des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins im Casino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz. 


(Im Anschluss an die Versammlung findet ein einfaches 
Mittagsessen im Casino „Hof zum Gutenberg“ statt.) 


Nachmittags 2 Uhr: Genossenschaftsversammlung der Deutschen 
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft im Casino „Hof zum 
Gutenberg“ in Mainz. 


Abends 8 Uhr: Zwanglose Zusammenkunft in einem noch zu 
bestimmenden Lokale. 
Senger den 2. Juni. 


Teilnahme an der offiziellen Gutenbergfeier. 


Vormittags 10 Uhr: Akademische Feier in: der Stadthalle. 
Mittags 12 Uhr: Huldigung vor dem Gutenbergdenkmal. 
Nachmittags 3 Uhr: Festessen im Casino. „Hof zum Gutenberg“, 
Abends 8 Uhr: Kommers in der Stadthalle. 


. 


Den Teilnehmern an unsern Versammlungen wird anheim gegeben, sich an den mn Veranstaltungen zur r Gutenberg- 


feier in Mainz zu beteiligen. Es finden statt: 


Montag, den 25. Juni. 


Vormittags, 10 Uhr: Grosser historischer Festzug. 
Abends 8 Uhr: Kostümfest in der Stadthalle. und im Stadt- 
hallegarten. , d 


"Dienstag, den 26. Juni. 


Vormittags 10 Uhr: Versammlung im kurfürstlichen Schloss: 
„Das Gutenberg-Museum opd sein Ausbau“. 
Nachmittags 2 Uhr: Rheinfahrt. Besuch von Bingen und Eltville. 
Rückfahrt bei festlicher Beleuchtung der Rheinüfer. 


bie Buchdruckereibesitzer Deutschlands werden hiermit nochmais aufgefordert, sich an der 500 jährigen Gutenbergfeier. und den 


kolleglalen Veranstaltungen in Mainz recht zahlreich zu beteiligen und ihre Anmeldungen umgehend ap die Geschäftsstelle des 
Deutschen Buchdruoker- Vereins, Deutsphes. Buohgewerbehaus, in Leipzig gelangen zu lassen. Nähere Mittellungen gehen ihnen 
alsdann von hier aus zu. Nach dem 27. Mai eingehende Meldungen können für die Wohnungszuwelsung nicht mehr berücksichtigt werden. 


224 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Sektion II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld). 


Auf Grund des $ 9 u. ff. des Statuts berufen wir hiermit die dies- 
Jährige sechszehnte ordentliche Sektionsversammlung nach 
Düsseldorf, in den Gasthof „Hötel Royal“, Bismarckstr. 102, 
auf Dienstag, den 12. Juni d. J., vormittags 11 Uhr, 

und bringen auf die 
Tagesordnung: 
1. Geschäftsbericht auf 1899; 
2. Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung von 1899 auf Grund 
des Berichtes der Rechnungsprüfer; 
Beschlussfassung über den Voranschlag der Verwaltungskosten 
der Sektion auf 1901. 
Neu- bezw. Wiederwahl für das am 30. September 1900 wegen 
Ablauf der Amtsdauer aus dem Sektionsvorstande ausscheidende 
Mitglied, Herrn Kommerzienrat August Bagel in Düsseldorf 
und dessen Ersatzmannes, Herrn Peter Francken in Düsseldorf, 
mit der Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903 
und Neuwahl eines Ersatzmannes in den Sektionsvorstand an 
Stelle des mit Tod abgegangenen Herrn Eduard Lucas in 
Elberfeld mit der Amtsdauer bis 30. September 1902; 
Neu- bezw. Wiederwahl von sieben Delegierten und deren 
Ersatzmänner zur Genossenschaftsversammlung mit der Amts- 
dauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903; 


4. 


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6. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


| 


Neu- bezw. Wiederwahl wegen Ablauf der Amtsdauer sämt- 


licher 33 Vertrauensmänner und deren Stellvertreter mit der 


Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903; 
Neu- bezw. Wiederwahl dreier Mitglieder des Ausschusses zur 
Vorprüfung der Jahresrechnung auf 1900; 
Bestimmung des Ortes und der Zeit der nächstjährigen ordent- 
lichen Sektionsversammlung; 


~l 


Genossenschaftsversammlung in Mainz am 23. Juni d. J.; 
Jeden andern als dringlich anerkannten Gegenstand. 


Köln (Rhein), den 19. Mai 1900. 
Der Vorstand 
der Sektion II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschafl. 
Heimann, Vorsitzender. 


10. 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Sektion VIII (Brandenburg). 


In der ordentlichen Sektionsversammlung vom 13. Mai d. Js. 
wurden folgende Wahlen vollzogen: 

a. Sektionsvorstand für die Wahlperiode 1. Oktober 1900/1903: 
Mitglied: W. Röwer, Berlin, Ersatzmann: Carl Graumann 
(Schriftgiesserei Emil Gursch), Berlin. 

b. Delegierte zur Genossenschaftsversammlung für die Wahlperiode 


| 


| 


. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen ordentlichen 


Nr. 21 


1. Oktober 1900/1903: R. Boll, Berlin; H. Bernstein (G. Bern. 
stein), Berlin; G. Büzxensten (W. Biü.renstein), Berlin; Otto 
Francke (Gust. Schade), Berlin; H. Duske (E. Buchbinder), 
Neu-Ruppin; J. Pormeliter (W. Pormetier), Berlin; W. Römer, 
Berlin; P. Starcke (J. F. Starcke), Berlin; Louis Ullstein 
(Ullstein & Co.), Berlin. Ersatzmänner: M. Günther (F. A. Günther 
& Sohn), Berlin; J. Bahlke, Berlin; M. Oldenbourg ( W. Büxen- 
stein), Berlin; Otto Dreyer, Berlin; H. Schneider (R. Schneider 
& Sohn), Landsberg a. W.; Bruno Grunert (Gebr. Grunert), 
Berlin; F. Freyhof, Nauen; H. Kummer (Moriz & Kummer), 
Berlin; Gustav Hempel (Hempel & Co., G. m. b. II.), Berlin. 

. Vertrauensmänner und Stellvertreter derselben für die Wahl- 
periode 1. Oktober 1900/1903: 


5. Bezirk: Carl Marschner, Berlin, als Vertrauensmann; Kmil 
Heckendorff, Berlin, als Stellvertreter. 

8. Bezirk: Otlo Dreyer, Berlin, als Vertrauensmann; Alb. 
Gallinek (Goedecke & Gallinek), Berlin, als Stellvertreter. 

9. Bezirk: M. Babenzien, Rathenow, als Vertrauensmann; 
Paul Brandt, Potsdam, als Stellvertreter. 

10. Bezirk: F. Freyhof, Nauen, als Vertrauensmann; Hermann 
Wiesike (J. Wiesike), Brandenburg a. H., als Stellvertreter. 

11. Bezirk: H. Schneider (R. Schneider & Sohn), Landsberg a. W., 
als Vertrauensmann; 0. Wendt, Arnswalde, als Stell- 
vertreter. 

12. Bezirk: A. Heine, Kottbus, als Vertrauensmann; Rob. Rauert 


(Rauert & Pittius), Sorau, N./L., als Stellvertreter. 
1. Bezirk: als Stellvertreter des Vertrauensmannes M. Haber- 

landt (Th. Haberlandt), Berlin, bis 30. September 1901. 
d. Stellvertreter eines Schiedsgerichts-Beisitzers bis 30. Sep- 
tember 1903: Ph. Messenzehl, Berlin. 
Rechnungsrevisoren für das Rechnungsjahr 1900: Martin Olden- 
bourg (W. Büzxenstein), Berlin und Robert Mosig (Ferd. Thein- 
hardt), Berlin. 
Berlin, im Mai 1900. 


Der Vorstand der Sektion VIII (Brandenburg) 
der Deutschen Buchdrucker - Berufsgenossenschaft. 
R. Boll, Vorsitzender. 


ce. 


Verein Münchener Buchdruckereibesitzer (E. V.). 
In der am Freitag, den 18. Mai d. J., stattgehabten Vorstands- 
sitzung konstituierten sich die Vorstandsmitglieder wie folgt: 


1. Herr Ludwig Wolf o Fa. Dr. C. Wolf & Sohn), Vorsitzender; 
F. X. Seitz, stellvertr. Vorsitzender und Schriftführer; 
Josef Krämer, Kassierer; 

Hans Oldenbourg | Beisit 

„ Ignatz Schön n 
München, 19. Mai 1900. 


Verein Münchener Buchdruckereibesitzer (E. V.). 


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Ludwig Wolf, Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Aus den Gewerbskreisen Frankreichs. 


Das Lehrlingsregulativ, welches ich in meinem letzten Be- 
richte erwähnte und das von der aus Prinzipalen und Gehilfen 
zusammengesetzten Kommission in Ubereinstimmung mit den auf 
dem letzten Kongress der Buchdruckereibesitzer geäusserten Wün- 


schen ausgearbeitet worden ist, umfasst 17 Artikel, deren Inhalt | 


ich im Nachstehenden im allgemeinen wiedergebe. 

Um zur Lehre zugelassen zu werden, müssen die Kinder das 
dreizehnte Lebensjahr vollendet haben und den Entlassungsschein 
einer Primärschule besitzen. Die ersten zwei Monate werden als 
Probezeit betrachte. Wenn der Lehrling oder der Prinzipal 
diese Probezeit nicht beendigen zu sollen glauben, so können sich 
beide ihrer Verpllichtungen entledigen und ihre Handlungsfreiheit 
wieder aufnehmen. Nach diesen zwei Monaten tritt der Lehrvertrag 
in Kraft, der ein Reugeld einschliesst, dessen Bemessung den be- 
teiligten Parteien überlassen ist. 

Die Anzahl der in einer Offizin zu haltenden Lehrlinge darf 
das Verhältnis von einem Lehrling auf fünf Gehilfen nicht über- 
schreiten. 

Die Dauer der Lehrzeit ist für ganz Frankreich auf fünf 
Jahre festgesctzt, die in der Weise gegliedert sind, dass drei Jahre, 


in die die zwei Monate Probezeit mit eingerechnet werden, als 
wirkliche Lehrzeit gelten und die letzten zwei Jahre als eine Art 
Übergangsperiode zum Gehilfenstande betrachtet werden, während 


welcher die Lehrlinge als schwache Arbeiter angesehen werden. 


Die Dauer der täglichen Arbeitszeit ist für die Lehrlinge die- 
selbe wie für die Arbeiter. Die erste dreijährige Periode der 
Lehrzeit gilt nur dann als beendet, wenn der Lehrling die Zeit, 
welche er während derselben versäumt hat, möge der Grund hierzu 
sein, welcher er wolle, wieder eingebracht hat. 

Ein Artikel des Lehrlingsreglements bestimmt, dass die Lehr- 
linge gegen ihre Prinzipale wie gegen das Personal des Hauses 
ehrerbietig, höflich und zuvorkommend zu sein haben. Während 
der ersten drei Lehrjahre hat der Lehrling, ohne dass ihm ein 
Widerspruch hiergegen zustünde, die Unterrichtskurse zu be- 
suchen und die Reinigungsarbeiten zu verrichten, die ihm auf- 
getragen werden. Diese letzteren untergeordneten Arbeiten dürfen 
jedoch die Dauer von zwölf Stunden wöchentlich nicht übersteigen. 

Während der zwei Probemonate erhält der Lehrling keinerlei 
Entschädiguug und hat auch kein Anrecht auf cine solche. Nach 
diesen zwei Monaten und bis zum Ende der ersten Lehrperiode kann 
er eine Vergütung erhalten, deren Höhe vom Prinzipal nach den 
| Arbeitsleistungen und dem Betragen des Lehrlings bemessen wird. 


Nr. 21 


Während der zwei letzten Jahre wird der Lehrling im gewissen 
Gelde bezahlt und zwar im vierten Jahre zur Hälfte und im fünften 
Jahre zu zwei Dritteln des Tarifs. Im Berechnen darf er während 
seiner ganzen Lehrzeit nicht entlohnt werden. 

Die Lehrlinge dürfen ihren Lehrprinzipal vor Beendigung ihrer 
fünfjährigen Lehrzeit nicht verlassen, bei Strafe der Erlegung des 
festgesetzten Reugeldes. Der Prinzipal dagegen verpflichtet sich, 
ihnen alle Arbeiten zu lernen, die in seinem Hause ausgeführt 
werden. Die Buchdruckereibesitzer, welche dieses Lehrlingsregulativ 
annehmen, dürfen Lehrlinge, welche ihre Lehrdruckerei verlassen, 
ohne ihre Lehrzeit beendet zu haben, unter zwei Jahren bei sich 
nicht einstellen. 

Wenn ein Lehrling wegen schlechten Betragens entlassen werden 
muss, so haben seine Eltern oder die sonst für ihn Verantwortlichen 
das vereinbarte Reugeld zu bezahlen. Falls der Lehrling sich als 
unfähig erweisen sollte, kann er die Lehre aufgeben, ohne etwas 
bezahlen zu müssen. Erfüllt ein Prinzipal nicht alle gegen seine 
Lehrlinge eingegangenen Verpflichtungen, so ist er gehalten, das 
vereinbarte Reugeld zu bezahlen. 

Nach Beendigung des fünften Lehrjahres erhält der Lehrling 
ein Zeugnis darüber, dass er seine Verpflichtungen erfüllt und 
seine Lehrzeit vorschriftsmässig beendet hat. 

Wenn der Lehrling während der Dauer seiner Lehrzeit ihm 
an vertrautes Material absichtlich verdorben hat, so sind hierfür 
seine Eltern oder die sonst für ihn Verantwortlichen zivilrechtlich 
haftbar und haben den Buchdruckereibesitzer zu entschädigen. 

Dieses Reglement, das fast drei Jahre lang erwogen und be- 
sprochen worden ist, bevor es an das Tageslicht gebracht wurde, 
entspricht einem Bedürfnis, das sich in unserem Gewerbe gebieterisch 
geltend machte, und man darf wohl hoffen, dass die Buchdruckerei- 
besitzer, die es angenommen haben, sich angelegen sein lassen 
werden, es einzuhalten. Auf diese Weise wird dann künftig das 
Buchdruckgewerbe nur noch von ernsthaft vorgebildeten Gehilfen 
bedient werden, die ihren Beruf von Grund aus kennen, und hierbei 
werden sich sowohl die Buchdruckereibesitzer, wie die Buchdrucker- 
gehilfen wohl befinden. 

Die Mitglieder der Litterarischen Gesellschaft machen 
gegenwärtig viel Lärm wegen eines in der letzten Generalver- 
sammlung gemachten Vorschlages, die Verleger als ordentliche 
Mitglieder in die Gesellschaft aufzunehmen. Man fragt sich, was 
die Verleger in dieser Vereinigung zu schaffen haben, die nur 
Litteraten umfasst, und meint, dass, wenn die Verleger dieses An- 
sinnen stellen, die Litteraten ebensogut beanspruchen könnten, 
Mitglieder der Syndikatskammer der Buchdrucker zu werden. Der 
Urheber des Gedankens glaubt sich auf die Thatsache stützen zu 
können, dass die Verleger die Werke der Autoren übernehmen und 
die Rechte der Vervielfältigung unter demselben Titel ausüben, 
wie die Autoren, ohne der genannten Gesellschaft anzugehören. 
Viele Mitglieder der litterarischen Gesellschaft protestieren nun 
gegen die Zulassung der Verleger, weil hierdurch ein Präzedenzfall 
geschaffen würde, der der Gesellschaft eine Menge Leute zuführen 
müsste, die in Wirklichkeit dem Gelehrtenstande nicht angehören. 

Der Gemeinderat von Paris hat in seiner letzten Sitzung dem 
Komitee zur Errichtung einer, Statue zum Gedächtnis von Abel 
Hovelacque in der städtischen Ecole Estienne eine Subvention von 
500 Fr. bewilligt. Abel Hovelacque war der erste, der den Ge- 
danken fasste, dieses Etablissement zu errichten, und auch alle 
Mittel daran setzte, um seinen Plan zu verwirklichen. Dieses 
Lehrinstitut ist heute zu einem der bedeutendsten Unternehmen 
der Stadt Paris geworden. 

Trotz des beständigen Steigens der Preise der Rohmaterialien 
scheinen weder die Buchdrucker, noch die Autoren und Verleger 
Entmutigung zu fühlen, wie man aus den im Pressbüreau gemachten 
offiziellen Anmeldungen für den Monat Januar 1900 schliessen 
kann. Aus diesen Anmeldungen ergiebt sich nämlich, dass in 
diesem einzigen Monate in Paris 70 neue periodische Blätter 
gemeldet wurden, von denen 15 auf Paris und 55 auf die Provinz 
kommen. Von diesen neuen Journalen kommen 24 auf die Politik, 
6 auf die Illustration, 1 auf das Finanzwesen, 5 auf schöne 
Litteratur und Sport, 3 auf die Litteratur, 4 auf Wissenschaften 
und Unterrichtswesen, 13 auf Industrie, Landwirtschaft und Handel 
und 14 auf Religionswesen. Dieser Wahrnehmung gegenüber ist 
es von Interesse, dass die Schriftgiesser, die Maschinen- und die 
Papierfabrikanten fortfahren, ihre Preise in ganz beträchtlichem 
Masse zu erhöhen. Wie und wann wird das noch enden? 

Schliesslich sei noch mit ein paar Worten einer gewaltigen 


Arbeit gedacht, die soeben von den Buchdruckereien Chaix und 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


225 


Paul Dupont glücklich beendet worden ist. Es ist dies der Druck 
der Eintrittskarten für die Weltausstellung. Es waren hiervon 
3250000 Bogen zu drucken, von denen ein jeder 20 Karten ent- 
hält. Dies ergiebt die anständige Zahl von 65 Millionen Eintritts- 
karten. Der Credit Foncier, der das grosse Ausgabewerk über- 
nommen hatte, forderte von den genannten Druckereien täglich 
die Lieferung von 55—60000 Bogen. Die Druckmaschinen haben 
bei dieser Arbeit 30000 Kilogramm Papier verschlungen. Wenn 
alle diese Eintrittskarten verbraucht werden, so wird es der Welt- 
ausstellung nicht an Besuchern mangeln. Man nimmt aber an, 
dass diese 65 Millionen Eintrittskarten noch nicht einmal zureichen 
werden und der Staat hat deshalb eine neue Serie zur Presse ge- 
geben, die in einer anderen Farbe gedruckt wird. Die erste Serie 
ist in Blau hergestellt. 


Paris, im Mai 1900. 
Vereinsleben. 


+ Altona. Am 16. Mai fand in Pabst’s Gesellschaftshaus hier- 
selbst unter dem Vorsitz des Herrn Senators Höft als Vertreter 
der Aufsichtsbehörde für die Innungen die Konstituierung der 
Buchdrucker-Zwangsinnungin Altona, umfassend die Kreise 
Pinneberg, Stormarn, Segeberg, Steinburg, Kreis Herzogtum Lauen- 
burg und den Stadtkreis Altona, statt. Aus der Präsenzliste ergab 
sich dass die Ortschaften Altona, Bramstedt, Blankenese, Glückstadt, 
Segeberg, Krempe, Elmshorn und Oldesloe durch Buchdruckerei- 
besitzer bezw. deren Prokuristen vertreten waren. Den einzigen 
Gegenstand der Tagesordnung bildete die Wahl des Vorstandes 
und aus derselben gingen hervor als Vorsitzender Herr Buchdruckerei- 
besitzer Hammerich-Altona, als Beisitzer die Herren Bielfeld von 
der Firma H. W. Köbner & Co.-Altona, Dingioort-Altona, Johs. 
Kröger-Blankenese und Augustin-Glückstadt. Herr Senator Höft 
erklärte alsdann die Innung für konstituiert und sprach derselben 
seine besten Glückwünsche aus. Das Buchdruckgewerbe kämpfe 
auch mit Schwierigkeiten, die Buchdruckereibesitzer im Innungs- 
bezirk hätten jetzt den Weg der Organisation betreten, der an 
anderen Stellen vielfach grosse Erfolge gehabt. Die Buchdrucker- 
Innung werde nicht wie andere Innungen auf alten Einrichtungen 
aufgebaut, es sei aber ein wichtiges und einflussreiches Gewerbe 
und von hervorragender Bedeutung in der Öffentlichkeit, wie dies 
erst kürzlich von dem Staatssekretär Posadowsky im Auftrage des 
Kaisers erklärt worden sei. Wenn Erfolge von der Zwangsinnung 
erwartet werden könnten, so sei gerade das Buchdruckgewerbe in 
der Lage, solche zu erzielen. Er wünsche dem neuen Vorstande, 
dass die an die Gründung der neuen Innung geknüpften Erwartungen 
und Hoffnungen in thunlichst weitem Umfange der Erfüllung nahe 
gebracht werden möchten. Der Vorsitzende Herr Buchdruckerei- 
besitzer Hammerich-Altona sprach Herrn Senator H/ seinen Dank 
für die freundlichen Wünsche aus. Er persönlich sei mit etwas 
zaghaften Anschauungen hierhergekommen; er wolle aber versuchen, 
zu bewirken, dass die Innung bessere Früchte zeitigen möge, als 
es den Anschein habe. Nachdem Herr Senator Höft noch einige 
an ihn gerichtete, das Innungs-Statut betreffende Fragen beantwortet 
hatte, vertagte derselbe die Sitzung und die Innungsmitglieder 
berieten alsdann verschiedene interne Angelegenheiten. Zur Durch- 
beratung des Statuts wurde schliesslich eine Kommission gewählt, 
bestehend aus den Herren Bruhn-Ottensın, Wulff-Segeberg und 
Suthor-Oldesloe. | 

-3- Berlin, 20. Mai. Der Bund und die Freie Vereinigung 
der Berliner Buchdruckereibesitzer fordern alle diejenigen 
Kollegen, welche an der Versammlung vom 13. d. M. nicht persön- 
lich teilgenommen haben, noch einmal durch ein Zirkular aut, sich 
den Beschlüssen jener Versammlung, welche auf eine zeitgemässe 
Erhöhung der Druckpreise abzielen, anzuschliessen und eino dies- 
bezügliche Erklärung mit der Angabe der von ihnen gewünschten 
Anzahl von Exemplaren des Zirkulars an die Kundschaft bis zum 
24. Mai an Herrn J. Pornietter, Sebastianstrasse 34, gelangen 


lassen zu wollen. 
8 
Sprechsaal. 


* Berlin. Am Dienstag, 22. Mai, traten hier die Vorstände 
der gewerblichen Berufsgenossenschaften zu einer Ver- 
sammlung zusammen, um dagegen Protest zu erheben, dass der 


Albert Montreuil. 


226 


— —u— — nn nn 


Reichstag bei der zweiten Lesung der Unfallversicherungsnovelle 
die Wünsche der Berufsgenossenschaften bezüglich der Anderung der 
Schiedsgerichte und der Erhöhung des Reservefonds nicht 
berücksichtigt hat. Es sollen nämlich nach den Reichstagsbeschlüssen 
die besonderen für die Unfallversicherung bestehenden Schieds- 
gerichte wegfallen und ihre Befugnisse auf die auf Grund des 
Invalidenversicherungsgesetzes errichteten territorialen Schieds- 
gerichte übergehen, die künftig Schiedsgerichte für Arbeiterver- 
sicherung heissen sollen. Der Reservefond soll wesentlich verstärkt 
werden. — Wir hoffen in der nächsten Nummer über die gefassten 
Beschlüsse berichten zu können. 

-t. Berlin, 19. Mai. Nach dem kürzlich veröffentlichten neuesten 
Bericht über das Fortbildungsschulwesen und die gewerb- 
lichen Unterrichtsanstalten der Stadt Berlin wurden die 
der Fortbildung dienenden Einrichtungen im Januar 1900 von 
25027 Schülern besucht, von denen 17493 Lehrlinge waren; die 
städtischen und privaten Fortbildungsanstalten für Mädchen dagegen 
wurden von 5329 Schülerinnen besucht. Buchdruckerlehrlinge 
nahmen an den Fortbildungsschulen und der Buchdrucker-Fach- 
schule im Ganzen 963 teil. 

L. I. Braunschweig, 20. Mai. In diesen Tagen hat der Braun- 
schweiger Buchdrucker-Verein die Einladungen zur Gutenberg- 
feier versandt, deren ernster Teil am 23. Juni abends im grossen 
Saale des Wilhelmsgartens stattfindet. Die Festrede wird der 
Herzogliche Bibliothekar Prof. Dr. Milchsack (Wolfenbüttel) halten. 
Pei den Festlichkeiten in Mainz wird der Verein durch ein Vor- 
standsmitglied vertreten sein. 

ff Frankfurt a. M., 19. Mai. Das hier erscheinende Fachblatt 
„Der Papiermarkt“ — das, nebenbei bemerkt, typographisch 
sehr geschmackvoll ausgestattet und praktisch eingerichtet ist — 
bringt in Heft II einen Aufsatz „Papierfabrikanten und Zeitungs- 
verleger“, der Unrichtigkeiten enthält, die nicht unwidersprochen 
bleiben dürfen. Am Eingang des Aufsatzes ist bemerkt, dass die 
Zeitungsverleger durch den am 1. April d. J. in Kraft getretenen 
Postzeitungstarif empfindlich geschädigt würden. Der Post— 
zeitungstarif tritt aber erst am 1. Januar 1901 in Kraft, wo- 
durch die ganzen Ausführungen nach dieser Richtung hin hinfällig 
werden, besonders diejenigen, dass das Gewicht durch leichteres 
und schlechteres Papier herabgemindert worden sei. Wenn dann 
in dem Artikel schliesslich ausgeführt wird, dass die Gefahr für 
die Fabrikanten jetzt grösser sei als je, und dass dieselben sich 
auch deshalb fester als je zusammenschliessen müssten, um dem 
drohenden Ringe der Zeitungsverleger geschlossen ent- 
gegentreten zu können, so ist das eine mindestens sehr merk- 
würdige Behauptung, denn die Sache verhält sich doch in Wirk- 
lichkeit so, dass das drohende Syndikat der Papierfabrikanten 
erst neuerdings die Zeitungsverleger veranlasst hat, sich zusammen- 
zuschliessen, um eben diesem Syndikat, aber auch nur diesem, 
wirksam entgegenzutreten. Hoffen wir, dass es ihnen gelingt! 

* Heidelberg. Die Schnellpressenfabrik A. Hamm, A.-G., 
hat in der Zeit vom Himmelfahrtsfeste, den 24., bis einschliesslich 
Sonntag, den 27. Mai, wieder eine (hrer Flachdruckpressen 
„Ideal“, von denen bereits 5 abgeliefert wurden und 10 in Be- 
stellung sind, betricbsfertig zur Besichtigung bereit sichen und 
ladet die Buchdruckereibesitzer hierzu ein. Die Vorteile dieser 
Maschine bestehen darin, dass sie endloses Papier von gewöhn- 
lichem Satze bei variabeln Formaten bedruckt, und finden immer 
mehr Anerkennung. Die Besucher haben zugleich Gelegenheit, 
einfache Buchdruckmaschinen mit Eisenbahn-, Kreis- oder Rollen- 
bewegung, sowie Steindruckpressen in Augenschein zu nehmen. 

WW. Karlsruhe, 14. Mai. (iestern wurde hier im Saale des 
Palmengarten eine imposante Versammlung des Kreises IV 
des Deutschen Faktorenbundes abgehalten. Wohl 70 Kollegen 
aus Karlsruhe, Stuttgart, Mannheim, Freiburg i. B., Strassburg, 
Heidelberg, Esslingen, Heilbronn, Ludwigsburg, Reutlingen, auch 
aus Wiesbaden, Frankfurt u.s. w. waren erschienen. Der Vorsitzende 
des Karlsruher Faktorenvereins, Herr Exner, begrüsste die Er- 
schienenen aufs herzlichste, worauf der Kreisvorsitzende, Herr Bühler- 
Stuttgart, die Versammlung eröffnete. Das Protokoll der letzten 
Kreisversammlung, das, wie wir ausdrücklich bemerken wollen, von 
dem Schriftführer, Herrn Herre-Stuttgart, meisterhaft ausgearbeitet 
war, fand allgemeine Zustimmung. Der Geschäfts- und Kassen- 
bericht zeigte, dass der Kreis IV fortwährend im Wachstum be- 
griffen ist. Hinsichtlich der vom Vorstand des Deutschen Faktoren- 
bundes geplanten und von den meisten Kreisen bereits angenommenen 
ausserordentlichen Bundesgeneralversammlung, welche die amts- 
gerichtliche Eintragung des Faktorenbundes beschliessen soll, wurde 


nach lebhafter Debatte beschlossen, die Delegierten zu beauftragen, 
dahin zu wirken, dass die ordentliche Generalversammlung 1901 
in Rücksicht auf die hohen Kosten ausfallen möge. Als Delegierte 
wurden die Herren Herre-Stuttgart und Arammer-Mannheim zur 
Urwahl in Vorschlag gebracht, als Stellvertreter die Herren Bühler 
und Fritz zu Stuttgart. Der Vorort des Kıeises IV bleibt nach 
wie vor in Stuttgart. An Stelle des erkrankten seitherigen Kreis- 
vorsitzenden, Oberfaktor Stohrer, wurde Herr Karl Bühler gewählt. 
Die nächste Kıeisversammlung findet in Heidelberg statt. Das 
vom Kreisvorstand vorgelegte Kreiskassenstatut wurde nach kurzer 
Debatte en bloc angenommen. Dasselbe ist demjenigen des Main- 
kreises entsprechend verfasst, wodurch die beiden Kreise in das 
Gegenstitigkeitsverhältnis getreten sind. — Nach Schluss der Ver- 
handlungen wurde die Stadt besichtigt, wonach ein gemeinsames 
Mahl eingenommen wurde. Eine grosse Anzahl Telegramme und 
Begrüssungsschreiben waren eingelaufen, die zur Verlesung kamen. 
Toaste wurden ausgebracht auf den Deutschen Faktorenbund, auf 
den Karlsruher Ortsverein und nicht zuletzt auf die zahlreich er- 
schienenen Damen. Damit die Teilnehmer die heutzutage vielfach 
für unentbehrlich betrachtete Versendung von Postkarten nicht 
versäumten, hatte Herr Watzulik-Altenburg eine grössere Anzahl 
fein ausgeführter Karten gesandt, welche lebhaften Absatz fanden, 
Dieser Tag wird jedem Teilnehmer im Gedächtnis bleiben und es 
ist auch zu hoffen, dass die Verhandlungen dem Deutschen Faktoren- 
bund erspriesslich sein werden. 

* Leipzig. Das kgl. sächsische Ministerium des Innern hat mit 
Genehmigung Sr. Majestät des Königs beschlossen, der hiesigen 
Kunstakademie und Kunstgewerbeschule den Namen Königliche 
Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu 
verleihen. Es ist wohl anzunehmen, dass es sich bei diesem 
Regierungsakte nicht um eine blosse Namensänderung handelt, 
sondern dass derselbe der Ausdruck weitergehender staatlicher 
Fürsorge für das Buchgewerbe und die graphischen Künste ist, die 
zu dem Deutschen Buchgewerbehause und seinen Zwecken eine 
harmonische Ergänzung bildet. 

* Leipzig. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger be- 
schloss in seiner am 15. Mai in Leipzig abgehaltenen stark be- 
suchten Hauptversammlung, angesichts der grossen Preissteigerung 
des Papiers infolge einer Syndikatsbildung den Bau von Papier- 
fabriken im Wege des Genossenschaftswesens sofort an- 
zubahnen. Es wurde eine Kommission gebildet, welche einer 
baldmöglichst nach Berlin einzuberufenden Versammlung, zu der 
auch Verleger grösserer, dem Verein nicht angehörender Zeitungen 
eingeladen werden, Bericht erstatten soll, an welchen Orten Deutsch- 
lands amı besten Papierfabriken grösseren Stiles zu errichten sind. 
Das Centralbürcau in Hannover nimmt Zeichnungen zur Beteiligung 
an der Genossenschaft entgegen. In der Versammlung erklärten 
bereits zahlreiche Verleger mit cinem Jahresbedarf von über 
40 Millionen Kilo Papier ihren Beitritt zu der Genossenschaft. Die 
Versammlung stellte ferner die Grundzüge einer Tarifvereinigung 
zwischen Verlegern und Annoncenbüreaus auf. 

|]: Leipzig. Die Leiter der organisierten Schriftgiessergehilfen- 
schaft scheinen es sich noch immer nicht verzeihen zu können, 
dass sie ungeschickter Weise ihre eigenen Leute aus den guten 
Stellen in der Schriftgiesscrei G. Bötiger hinausmanöveriert haben, 
und um das eigene Gewissen etwas zu beruhigen, machen sie alle 
möglichen Versuche, die Geschädigten wieder in ihre Stellungen 
hin einzubringen. Bei dem neuesten Versuche leistet der „Corre- 
spondent“ in einem Leitartikel unbedachter Weise Hilfe, in dem 
er dus jetzige Arbeitspersonal der Firma als unfähig und deren 
jetzige Erzeugnisse als dementsprechend hinstellt und den Firmen— 
inhabern das Eingeständnis in den Mund legt, dass ihr Geschäft 
zurückgegangen sei. Offenbar soll durch diese Unwahrheiten die 
Firma Böttger derart in der öffentlichen Meinung herabgesetzt und 
geschädigt werden, dass sie gezwungenermassen zu dem gewünschten 
Personalwechsel schreitet. Das wird jedoch nicht eintreten, denn 
die Erzeugnisse der Firma Böttger halten, wie das ja bei der fach- 
männischen Tüchtigkeit der Gebrüder Böttger und des treugebliebe- 
nen Gehilfenstammes gar nicht anders sein kann, nach wie vor 
den Vergleich mit denen jeder anderen Giesserei aus und ihr 
Absatz hat sich sogar in der letzten Zeit erheblich erweitert, und 
dies nicht zum wenigsten deshalb, weil man in Buchdruckerei— 
besitzerkreisen überzeugt ist, dass die Firma Bötfger den ihr auf- 
gezwungenen Kampf auch im Gewerbsinteresse durchführen muss. 
Beim „Correspondent“ wäre künftig etwas Vorsicht am Platze, 
sonst könnte es sich schliesslich ereignen, dass er sich den beim 
Böttger'schen Streik Hineingefallenen hinzugesellt. 


Nr. 21 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Die Schriftgiesserei Julius Klinkhardt 
in Leipzig legt der heutigen Nummer eine Probe ihres neuen 
Ziermaterials und Vignetten „Secession“ bei. — Eine 
zweite Beilage, von der Maschinenfabrik Kempewerk in 
Nürnberg, empfiehlt deren verschiedene Stereotypen-Unter- 
lagen. Wir machen unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam. 

Der Verein Schweizerischer Buchdruckereibesitzer wählte in 
seiner am 5 und 6. Mai abgehaltenen Generalversammlung einen 
neuen Vorstand für die Wahlperiode 1901—1903. Gewählt wurden 
die Herren E. Wackernagel (Präsident), M. Werner-Riehm und 
Fr. Wittmer in Basel. Auch die Kreiskommissionen wurden neu 
gewählt. Als Ort der nächsten Versammlung wurde Glarus 
bestimmt. Ä 

Ziermaterial Secession betitelt sich ein neues fein ausgestattetes 
und gedrucktes Quart-Probenheft der Schriftgiesserei und 
Messinglinienfabrik Julius Klinkhardi in Leipzig, das ein 
neuer Beweis von der Fruchtbarkeit der Firma auch auf dem 
modernen Gebiete ist. Das Heft enthält eine grosse Zahl origi- 
naler Ornamente, Linien und Vignetten im Charakter der mo- 
dernen Richtung, unter denen namentlich die Vignetten hervor- 
ragen, die auch einige hübsche auf die Buchdruckerkunst bezüg- 
liche Sachen enthalten. Aus den beigegebenen zahlreichen Satz- 
beispielen wird dann die ausserordentliche Verwendbarkeit des 
gebotenen Materials ersichtlich und zugleich wird mit ihnen vor 
Augen geführt, dass sich mit dem neuen Material in Verbindung 
mit geeigneten Schriften sehr vorteilhaft arbeiten lässt. Der Aus- 
druck „Secession“ ist übrigens nicht übel gewählt, denn das Ge- 
botene weicht nicht nur von der weit bekannt gewordenen ehe- 
maligen Klinkhardt!’schen Richtung ab, sondern es bezeichnet auch 
eine vorteilhafte Abweichung von der bisherigen Arbeitsweise des 
Buchdrucks. 

Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler hielt am Kantate- 
Sonntag, 13. Mai, seine diesjährige Hauptversammlung ab. Aus 
den erstatteten Berichten verzeichnen wir, dass die Mitgliederzahl 
von 2821 auf 2858 gewachsen ist und dass sich das Vermögen 
des Vereins von 822905,15 AM. auf 825153,99 A. vermehrt hat. 
Die Einnahmen betrugen 114298,42 c, die Ausgaben 91969,13 oA 
Das Adressbuch ergab einen Ertrag von 2669,42 , das Börsen- 
blatt einen solchen von 60117,19 c% und die Grundstücksverwaltung 
hatte einen Überschuss von 22132,67 A. Unter den Ausgaben be- 
finden sich Zuwendungen an den Unterstützungsverein von 11000 oA, 
an den Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verband von 
2000 1 und an den Deutschen Buchgewerbeverein von 3000 ofk 
Von den gefassten Beschlüssen erwähnen wir die Berufung des 
vierten Internationalen Verlegerkongresses im Jahre 1901 nach 
Leipzig, zu der die Versammlung 5000 cA zur Deckung der Kosten 
bereit stellte. Ferner die Annahme eines bestimmten Ausbildungs- 
planes für die Lehrlinge, die Bewilligung von 3000 c% zur Be- 
schaffung von buchhändlerischen Lehrbüchern und die Errichtung 
einer Centralstelle für das Lehrlingswesen. Endlich fasste die 
Versammlung in Sachen der deutschen Rechtschreibung noch 
die folgenden auch für das Buchdruckgewerbe wichtigen Beschlüsse: 
„Die Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buch- 
händler erfährt mit tiefem Bedauern aus der dem Vorstande er- 
teilten Antwort des preussischen Kultusministeriums, dass in Preussen 
eine Änderung der seit dem Jahre 1880 in den Schulen amtlich 
eingeführten Rechtschreibung im Werke ist. Sie beauftragt den 
Vorstand, in jeder zulässigen Weise gegen diese Absicht vorstellig 
zu werden. Nachdem unter dem Vorgange Preussens nahezu gleiche 
Vorschriften über Rechtschreibung in allen deutschen Schulen ein- 


geführt worden sind und sich in dem grössten Teil der Litteratur 


eingebürgert haben, ist es völlig unverständlich, dass dem deut- 
schen Volke abermals eine andere Schreibweise zugemutet werden 
soll. Die wünschenswerte Einheit der Schreibung kann lediglich 
dadurch herbeigeführt werden, dass die Regeln von 1880 da zur 
Geltung gebracht werden, wo ihnen solche Geltung bisher leider 
versagt worden ist, insbesondere bei den Reichs- und anderen Be- 
hörden. Alles Schwanken ist vom Übel. Der Buchhandel glaubt 
nicht nur die Sache des Buchgewerbes zu vertreten, sondern auch 
die des gesamten deutschen Volkes, insbesondere des deutschen 
Schrifttums, der Schule und der Lehrerschaft, weit über die Reichs- 
grenzen hinaus, wenn er gegen jede mit obrigkeitlichem Zwange 


einzuführende Änderung der geltenden Schreibung aufs nach- 


drücklichste hiermit Widerspruch erhebt.“ — „Die Hauptversamm- 
lung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler beauftragt den 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 227 


Vorstand, in Gemeinschaft mit der deutschen Verlegerkammer und 
dem Deutschen Buchdrucker-Verein in geeigneter Weise durch 
Umfrage eine Ermittelung darüber anzustellen, in welcher Aus- 
dehnung die Rechtschreibung von 1880 Eingang in die Litteratur 
und Presse gefunden hat.“ 

Gutenberg-Jubiläums-Postkarten. Eine schön ausgeführte, ledig- 
lich in Buchdruck ausgeführte Jubiläums-Postkarte liegt uns von 
dem bestens bekannten typographischen Künstler Alwin Maria 
Watzulik in Altenburg vor. Die Karte zeigt eine hübsch ent- 
worfene Leiste mit einem Charakterkopf Gutenberg's und den 
Jahrzahlen 1400 und 1900 und im Tonunterdruck einen schwung- 
voll gezeichneten Reichsadler mit Tenakel und Winkelhaken. Die 
Karte ist in verschiedenen Farbenausführungen hergestellt, auch 
sind Karten mit besonderem Aufdruck für den Verband der Deut- 
schen Buchdrucker, für den Verband der Vereine der Buchdrucker 
und Schriftgiesser Österreichs und für den Deutschen Faktorenbund 
hergestellt. — Die Firma Rudolf Bechtold & Co., Kunstanstalt in 
Wiesbaden, hat ebenfalls einige prächtige Gutenbergkarten heraus- 
gegeben, und zwar zwei Karten in lithographischem Buntdruck, 
zwei Karten in Lichtdruck und vier Karten in Photobunt (9 Farben). 
In edler Ausführung bringen diese Karten gelungene Bilder aus 
Mainz, der Geburts-, und Eltville, der Sterbestadt Johann Guten- 
berg’s, teils direkt auf seine Thätigkeit bezügliche, mit Wappen, 
Insignien und Allegorien, teils reizende Ansichten der beiden 
rheinischen Städte. Ferner hat die genannte Firma eine recht 
gefällige Menukarte zur Gutenbergfeier herausgegeben, die 
in edler flotter Zeichnung Gutenbergdenkmal und Buchdruckerwappen 
und in stimmungsvollen Medaillons die Miniaturbilder von Mainz 
und Eltville zeigt. Die Karte kann zu den bevorstehenden Gutenberg- 
feiern als Blankovordruck empfohlen werden. — Eine interessante 
und sauber in Farbendruck ausgeführte Gutenberg-Gedenk- 
postkarte bringt der Kunstverlag von A. H. John in Frank- 
furt a. M. zum Gutenbergfeste. Diese Karte giebt die Reproduktion 
eines in Privatbesitz befindlichen, noch unbekannten Bildes, das, 
nachdem das Strassburger Gutenbergbild 1870 verloren gegangen 
ist, als „ältestes Bild Gutenberg's“ bezeichnet wird. In der Auf- 
fassung weicht dieses Bild von allen vorhandenen Gutenbergbildern 
ab. Es stellt Gutenberg in reicher Tracht an einem mit Skripturen, 
Büchern und dem Modell einer Gutenbergpresse bedeckten Tisch 
stehend dar, die linke Hand an den Griff des Schwertes legend 
und in der rechten cine Feder haltend. Dieser Gutenberg macht 
weniger den Eindruck eines Erfinders, als den eines Fürsten, dem 
sein Feldherr einen Sieg erfochten hat und der sich nun anschickt, 
den ihm vorgelegten Friedensvertrag zu unterzeichnen. Ob das 
Bildnis künstlerischen Wert hat, mag dahingestellt sein, dass es 
ein hohes Alter besitzt, wird von einer Reihe Gelehrter und Kunst- 
kenner, wie Prof. Dr. Franz Falk in Mainz, Geh. Reg.-Rat Prof. 
Dr. Bode in Berlin, Maler Scheuer, Prof. Dr. Eberhgrdt- Frank- 
furt a. M. u. a. bezeugt; und sonach kann die nach demselben her- 
gestellte Postkarte (15 &), ebenso wie das in gleicher Ausführung 
hergestellte, für den Wandschmuck bestimmte Gutenbergbild in 
Passepartout (50 ~), als ein interessantes, der Aufbewahrung 
wertes Gedenkzeichen an die 500jährige Gutenbergfeier bezeichnet 


werden. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


 Geschäftsveränderungen. Aus der Firma Deutsche Verlags- 
druckerei, Merseburger & Walther in Leipzig ist der Gesellschafter 
Herr Theodor Oskar Walther ausgeschieden, die Firma lautet 
künftig Deutsche Verlagsdruckerei, Felix Merseburger. — Die von 
Herrn Buchdruckereibesitzer Julius Hinckel in Dürckheim be- 
triebene Buch- und Papierhandlung ist an Herrn Christian Böhm 
daselbst übergegangen, der sie unter der Firma Christian Böhm 
vormals Hinckel' weiterführt. — Der bisherige Direktor der Deut- 
schen Verlagsanstalt in Stuttgart, Herr Emil Büchner, ist am 


1. März in den Ruhestand getreten. Er war in dem Geschäft seit 


1865 thätig, hat also noch unter Ed. Hallberger gearbeitet. Als 
sein Nachfolger wurde Herr Prokurist Gossrau zum Direktor gewählt. 

Eingetragene Firmen. In Hechingen die Firma Hohenzollern- 
scher Pressverein, Aktiengesellschaft für Verlag und Druckerei, 
Grundkapital beträgt 20000 1 — In Eichstätt dio Firma Georg 
Appel, Buchdruckerei und Buchhandlung in Wemding, Inhaber 
Herr Georg Appel daselbst. — In Sensburg die Firma Hermann 
Jaenike, Inhaber. Herr Buchdruckereibesitzer Hermann Jaenike 


228 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 21 


daselbst. — In Hagen, Westf., die Firma Hugo Wils, Buchdruckerei, 
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Hugo Wils daselbst. — In 
Lublinitz. die Firma Constantin Kolano, Inhaber Herr Buch- 
druckereibesitzer Constantin Kolano daselbst. 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Karl Heinrich 
Bick zu Bergneustadt am 4. Mai 1900. 

Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte Herr Buch- 


druckereibesitzer Robert Sussmann in Firma Drewes & Sussmann 


in Oldenburg. — Das 25jährige Geschäftsjubiläum beging 
am 12. April der Druckerfaktor der Firma Julius Klinkhardt in 
Leipzig Herr Carl Arnhold. Derselbe bekleidet seine Stellung 
seit 12. April 1875. — Die Firma Louis Klemich, Inhaber Herren 
Louis Klemich und Heinrich Rasp, Lithographische Anstalt, Buch- 
und Steindruckerei in Dresden, beging am 10. Mai ihr 50jähri- 
ges Bestehen. Herr Klemich feierte am gleichen Tage sein 
50jähriges Bürgerjubiläum. — Das 60jährige Berufsjubiläum 
feiert am 1. Juni Herr Buchdruckereibesitzer A. Liesecke in 
Osnabrück. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Bekanntmachung. 


Laut § 42 des Tarifs und gemäss der in der Sitzung des Tarif- 
Ausschusses vom 26. September 1896 stattgefundenen Ausloosung 
scheiden mit Ablauf des Geschäftsjahres 1899/1900 die beider- 
seitigen Vertreter der Kreise I, II und III aus dem Tarif- Ausschuss, 
und es erlischt deren Amtsperiode mit dem 30. Juni d. J. 

Wir richten nunmehr an die tariftreuen Prinzipale und Ge- 
hilfen obiger drei Tarifkreise die Aufforderung, zur Aufstellung 
ihrer Kandidaten zu schreiten und das Wahlgeschäft bis zum 
Schlusse des laufenden Geschäftsjahres erledigen zu helfen. 

‚Zu wählen sind laut § 41 des Tarifs in jedem Kreise ein 
Prinzipal- und ein Gehilfenmitglied, sowie je ein Stellvertreter der- 
selben, die am Vorort wohnen, und je ein zweiter Stellvertreter, 
der nicht am Vorort wohnen darf. | 

Eine Wiederwahl der Ausscheidenden ist statthaft. 


„Eine gute N fa welche regel- 
mässig produzirt, sucht zu baldigem Antritt 
einen dritten 


Reisenden 


S Anzeigen. IS) 


München- Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation 


Die Wahlen der Prinzipale und Gehilfen finden mittels ge- 
trennter Urabstimmung statt; einfache Stimmenmehrheit entscheidet. 
Die Auszählung der Stimmzettel ist eine öffentliche. 

Die Versendung der Stimmzettel, sowie die Leitung des Wahl- 
aktes übernehmen die gegenwärtig noch amtierenden Vertreter, ein 
jeder für den eigenen Wählerkreis. e 

Das. Resultat der Wahl nebst Protokoll ist behufs Veröffent- 


lichung an uns einzureichen. 


Fünfter Nachtrag 


der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1899 (bezw. 63. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. VIII. Kreis. 
Hamburg: Bohnstädt, George. Berlin: Kissling & Krüger. 

IV. Kreis. IX. Kreis. 
Ludwigshafen : Feldmann, Ferd. Breslau: Guido Beten sted & Winter. 

V. Kreis. » Nowak, Pau. 
Ingolstadt: Ganghofer. A „ Zimmer, Richard. 
e en Liegnitz: Losch & Wagner. 

VI. Kreis. Stettin: Lemme, Johannes. 
Apolda: Michaelis, Paul. „ Poupar & Wahner. 


Berlin, im Mai 1900. 
Georg W. Büxenstein, I. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 


Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins. 


Bekanntmachung. 


Hierdurch wird zur allgemeinen. Kenntnis gebracht, dass das 
Mitglied der Hauptverwaltung, Herr Linus Irmisch in Braun- 
schweig, infolge andauernder Krankheit vom 17. ds. Mts. ab aus 
seinem Amte ausgeschieden ist. Als Ersatzmann wird von diesem 
Zeitpunkte ab Herr J. Andreas in Frankfurt a. M. funktionieren. 

Leipzig, 19. Mai 1900. 


Die Hauptverwaltung. 


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Ir. 22. 2 * vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. . XI. Jahrg. 
saek pe Í i E Leipzig, 31. Mai 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile wei mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 4, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile odor deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 „ | Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei. Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder | 18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8570), vierteljährlich 1 oM | gebthren nach Übereinkunft. 


| Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches n Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 


Amtlicher Teil. 
| | Bekanntmachung. ene en ee 


Hiermit bringen wir zur Kenntnis, dass der nächste Band des Musteraustausches des Deutschen Buchgewerbe 
vereins, . vom Deutschen Buchdrucker-Verein, als | 


ein Jahrhundertwerk des Buchgewerbes ` - — 


erscheinen soll, um di ein Bild von der Arbeitsfähigkeit und. Leistungsfähigkeit der graphischen Künste zur J ähtkundere 


wende. zu geben. | 
Wir erlauben uns daher zu reger Beteiligung an diesem für das Buchgewerbe so bedeutungsvollen Unternehmen ein- 


zuladen mit dem Bemerken, dass die Ausgabe des Musteraustausches im Oktober 1900 stattfindet, Beiträge daher bis spätestens 

15. September 1900 bei unserer Geschäftsstelle eingegangen sein müssen. Ausführliche Prospekte mit den Teilnehmer bedingungen 

stehen jederzeit zur. Verfügung. Auf Anregung verschiedener. typographischer Gesellschaften ist auch den Gehilfen die Teil- 

nahme an dem Austausche ermöglicht und können dieselben sich jetzt mit leichter Mühe ı in den Besitz dieses für sie unendlich 

wichtigen Bildungsmittels setzen. 7 
Leipzig, den 27. Mai 1900. | 

z Der Vorstand des Deutschen Büchgewerbevereins. | 


Dr. Oskar von Hase, I. Vorsteher. 
Arthur. Woernlein, Geschäftsführer. 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. b. Ein Ersatzmann in den Sektionsvorstand für die Zeit vom 
Sektion I (Nordwest). | Tage der Wahl bis zum 30. September 1902. 


c. Acht Vertrauensmänner sowie deren Stellvertreter für die 


Die ‚Mitglieder, der Sektion I werden hierdurch zu einer Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1908. | 

| ‚Sektionsversammlung ` d. Sechs Delegierte zur Genossenschaftsversammlung sowie deren 

af Sonntag, den 10. Juni d. J., morgens 12 Uhr nach Olden- Ersatzmänner für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 80. Sep: 

Aue i. Gr., im Zivil-Kasino, eingeladen. | | tember 1903. | 

Tagesordnung: = o Zwei Mitglieder: zur Prüfung der triede pro > 1900. 

1. Vorlage des Geschäftsberichts pro 1899 und t Berchlnfamung 4. Bestimmung des Ortes KE EE ordentlichen Sektions- 

darüber. versammlung. | * 
x richt‘ pro 1899; Voranschlag für 1901. SÉ | Hannover, den 21. Mai 1900. * 
euwahlen: Sara 
a. Ein Mitglied sowie dessen Ersatzınann für den Sekt onarorsiand Co Der Vorstand der Sektion 1. (Nordwest) 
der nächsten 8 Jahre, vom 1. Oktober 1900 bis 30. Sep- | `- der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 


tember 1903. ö | | Bu dp SH SE Jänecke, Vorsitzender: 


234 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 22 


Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis 1 (Nordwest). 


Die diesjährige ordentliche Kreisversammlung findet am 
Montag, den 11. Juni d. J., morgens 10 Uhr in Oldenburg i. Gr. 
im Zivil-Kasino statt, und die Mitglieder werden hiermit dazu 
eingeladen. 

Tagesordnung: 


1. Bericht des Kreisvorstandes, Beschlussfassung über den Rechnungs- 
bericht, Voranschlag der Verwaltungskosten für 1901. 


| 
| 


Protokoll ` 


4. Aufstellung einer Vorschlagsliste für die Wahl des Kreisvor- 
sitzenden sowie 4 weiterer Mitglieder des Kreisvorstandes, von 
5 Abgeordneten zur Hauptversammlung und 8 Vertrauensmännern 
sowie der sämtlichen Stellvertreter in diesen Amtern. 

. Beschlussfassung über alle Anträge, welche von den Kreis- 
mitgliedern rechtzeitig eingebracht sind oder aus der Versammlung 
hervorgehen, wenn sich dagegen kein Widerspruch erhebt. 

. Stellung von Anträgen bei der Hauptversammlung. 

. Bestimmung des Ortes der nächstjährigen Kreisversammlung. 


Hannover, den 21. Mai 1900. 


Der Vorstand des Kreises I (Nordwest) des Deutschen 


Buchdrucker-Vereins. 
Georg Jänecke, Vorsitzender. 


über die 


Sitzung des Tarif-Ausschusses der Deutschen Buchdrucker 
am 26. Mai 1900 in Berlin. 


2. Wahl eines aus 2 Mitgliedern bestehenden Rechnungsausschusses 
zur Prüfung der Jahresrechnung. 

3. Festsetzung etwaiger Zuschussbeiträge zur Deckung der Kreis- 
verwaltungskosten. 

Tagesordnung: 

J. Diskussion bezw. Genehmigung des Geschäfts- und Kassen- 
berichts. | 

2. Berichterstattung der Kreisvertreter. 

3. Die Revision der Arbeitsnachweise. 

4. Kommentierung des „in Sätzen zerstreut“ im § 6 des Tarifs. 

5. Klarstellung der für die: nächste Tarifrevision zu beachtenden 
Fristen bei Stellung von Anträgen. 

6. Neudruck bezw. Neuherausgabe des Kommentars. 

7. Agitation und Kostendeckung für das Geschäftsjahr 1900/1901. 

8. Sonstige Anträge. 


Als Mitglieder des Tarif-Ausschusses sind folgende Herren er- 
schienen: 


Für den I. Tarif kreis: Georg Klapproth- Hannover. 
. II. A Otto Miroi-Bielefeld. 
pm" II K Eugen Mahlau- und Carl Dominé- 
Frankfurt a. M. 
i IV. A Gottfried Krug- Ludwigshafen und 
Karl- Knie-Stuttgart. 
e ii V. 8 Ludwig Wolf- und Julius Hanke- 
München. 
e VI. 5 Paul Mathaei - Gotha und Johann 
Löschke-Halle. 
e, u NEL Ge Alwin Becker- und Conrad Eichler- 
Leipzig. 
VILLE Ge Hugo Berustein- und L. H. Giesecke- 
Berlin. 
ép 25 IX. 5 Wilhelm Friedrich- und Hermann 


Schlag-Breslau. 


Der I. Tarifkreis ist prinzipalsseitig nicht vertreten, und es sind 
die Herren Rlenschneier-Hannover und F. W. Rademacher- 
Hamburg, ferner die Herren Rieger- und Bonz-Stuttgart für den 
IV. Kreis, Gründiy-Halle für den VI. Kreis und Georg W. Büxen- 


stein-Berlin für den VIII. Kreis wegen dringender Behinderung 


am Erscheinen entschuldigt. 


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| 


Das Tarif-Amt vertreten die beiderseitigen Vorsitzenden, die 
Herren Hugo Bernstein als Stellvertreter und L. H. Giesecke, 


sowie der Gehilfen-Stellvertreter A. Wuchs. Die eingeladenen 
ordentlichen Mitglieder des Amtes haben auf eine Teilnahme an 
den Beratungen verzichtet. 

Behindert am Erscheinen sind ferner die Redakteure der 


„Zeitschrift“ und des „Correspondent“, die Herren Wiener und 
Rexhiiuser. 


Den Vorsitz führt während der Vormittagsberatung Herr 


Bernstein, am Nachmittag Herr Giesecke. 

Das Protokoll führt der Geschäftsführer des Amtes, Herr 
Paul Schli bs. 

Für die Abstimmung ausgelost werden für den Vormittag die 
Herren Löschke und E'chler. 

Nach einer Begrüssung der erschienenen Mitglieder durch 
den Vorsitzenden und einem Ehrungswort für den verstorbenen 
Prinzipalsvertreter des T. Kreises, Herrn Hermann Schlüter- 


Hannover, zu dessen Andenken sich die Versammlung von den 


Plätzen erhebt, wird in die Beratung des ersten Gegenstandes 


der Tagesordnung: Diskussion bezw. Genehmigung des 
Geschäfts- und Kassenberichts eingetreten. 

Zunächst wird die Diskussion über den Geschäftsbericht, 
welcher den Mitgliedern bereits 8 Tage vor der Sitzung zur 
Prüfung zugestellt worden, eröffnet. Derselbe hat folgenden 
Wortlaut: 

„Nach dem Beschlusse der vorjährigen Sitzung des Tarif- 
Ausschusses verlegte das Tarif-Amt mit dem Beginn des nun ver- 
flossenen Geschältrjahres seinen Sitz wieder nach Berlin, wo es 
am 12. Juli seine erste Sitzung abhielt und sich neu konstituierte. 
Ehe wir nun über unsere eigene Thätigkeit berichten, glauben wir 
eine kollegiale Pflicht zu erfüllen, wenn wir unseren Vorgängern 
im Amte, den Münchener Herren Kollegen, und in erster Reihe 
den früheren Vorsitzenden, Herren Ludwig Wolf und Josef Seitz, 
an dieser Stelle einige Worte des Dankes sagen für ihr Wirken 
im Dienste der Tarifsache; wir sind uns dabei der Zustimmung 
der in der Tarifgemeinschaſt vertretenen Parteien sicher. 

Wenn wir nun in chronologischer Reihenfolge aus unserem 
Arbeitsgebiet berichten wollen, so müssen wir mit der Heraus- 
gabe des Kommentars zum Deutschen Buchdruckertarif be- 
ginnen. Unter der Aegide des Münchener Tarif-Amtes bearbeitet, 
fiel laut Beschluss des Tarif-Ausschusses vom 15. Mai 1899 den 
besonders gewählten Mitgliedern aus dem Berliner Tarif-Amte die 


Pflicht zu, den im Entwurf fertiggestellten Kommentar einer 


Revision zu unterziehen; dessenungeachtet war es möglich, die 
Herausgabe desselben schon im August zu bewirken. Die Ver- 
breitung desselben vollzog sich innerhalb der zur Tarifgemeinschaft 
gehörenden Kreise in ungeahnt schneller Weise; bereits nach 
einem Vierteljahr war die vom Tarif-Ausschuss beschlossene Auf- 
lage von 5000 vergriffen, so dass die von der Firma Dr. C. Wolf- 
ck Sohn-München in Reserve gedruckten weiteren 2000 Exemplare 
noch nachbezogen werden mussten; diese waren ebenfalls mit Ende 
April d. J. abgesetzt. 

Es dürfte vielleicht von Interesse sein, zu erfahren, wie die 
zum Verkauf gestellten Exemplare in den einzelnen Tarifkreisen 
verbreitet wurden; es wurden verlangt aus dem I. Kreise rund: 
900, II.: 200, III.: 600, IV.: 800, V.: 550, VI.: 600, VII.: 800, 
VIII.: 1500, IX.: 400 Kommentare. 

Im allgemeinen hat sich erwiesen, dass das Misstrauen, das 
man ursprünglich der Schaffung eines Kommentars gegenüber 
hegte, und das sich auch anfangs bei dem Vertrieb des Kommentars 
bekundete, nicht am Platze war. Der Zweck des Kommentars: 
festzustellen, wie nach dem Willen des Gesetzgebers die einzelnen 
tariflichen Bestimmungen aufzufassen sind, ist erreicht worden. 

Dass es sich mit der Herausgabe des Kommentars um eine 
gewisse Vorwärtsbewegung in der Zusammenarbeit der in der 
Tarifgemeinschaft vereinigten Buchdrucker Deutschlands handelte, 
die auch ausserhalb unseres engeren Berufskreises Beachtung fand, 
beweist, dass man auch im Auslande diesem gewerblichen Gesetz- 
büchlein seine Aufmerksamkeit zuwendete; so fanden sich, teils 
nicht zum Buchdruckgewerbe gehörende, Besteller ein aus Amerika, 
Dänemark, England, Frankreich, Norwegen, Österreich- Ungarn, 
Rumänien, Russland, Schweden und aus der Schweiz. 

Im Inlande ist der Gedanke der Tarifgemeinschaften durch den 
Kommentar ebenfalls weiteren Kreisen zugänglich gemacht worden, 


Nr. 22 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


235 


so wie auch eine Verminderung der vielfachen Irrtümer und Vor- 
urteile gegen den Abschluss solcher Gemeinschaften erzielt wurde. 
Das verdanken wir zunächst unserer und dann der politischen 
Presse aller Parteien, sowie einigen Zeitschriften; einige Organe 
von Bedeutung haben sich in mehreren Nummern mit unserem 
Tarifwesen befasst, und wir können konstatieren, dass von den 
uns vorliegenden etwa 70 Recensionsnummern nicht eine sich 
gegen diese Einrichtung in unserem Gewerbe ausgesprochen hat. 
Augenscheinlich hat diese Stellungnahme der Presse nun auch an- 
regend in anderen Gewerben gewirkt, so dass sich auch dort, 
namentlich auf Seiten der Arbeitnehmer, gleiche Bestrebungen 
geltend machen. 


Die Ubersendung des Kommentars an die verschiedensten 
Behörden im Deutschen Reiche führte auch bier ein Eingehen auf 
das Wesen unserer Tarifgemeinschaft herbei. Es ist Ihnen bekannt, 
in welch anerkennender Weise sich mehrere massgebende Behörden 
unserer Tarifsache gegenüber ausgesprochen haben, und wir er- 
sehen die Wirkung dieser Stellungnahme auch in der Aufnahme, 
die man unseren Petitionen wegen Vergebung der Druckarbeiten 
nur an tariftreue Firmen in Parlamenten sowohl als in behörd- 
lichen und privaten Kreisen entgegenbringt. Alles in allem ge- 
nommen, dürfte die Herausgabe des Kommentars sich als im 
Interesse unserer Tarifsache liegend bewiesen haben. 


Auch dem Reichstage bezw. dessen Fraktionsvorständen gingen 
eine Anzahl Exemplare zu. 

Die oben schon erwähnte Petition ist bis jetzt im Laufe 
dieses Geschäftsjahres in etwa 3000 Exemplaren verbreitet worden; 
dabei war die erfreuliche Thatsache zu konstatieren, dass einmal 
vielfach Prinzipale und Gehilfen an den einzelnen Orten gemeinsam 
damit vorgingen, und dass das anderemal verschiedentlich sich 
Kreise dafür engagierten, die früher in unserer Tariſgemeinschaft 
ein erstrebenswertes Ziel nicht erblicken wollten. Also auch hier 
hat sich ein Umschwung gegen früher geltend gemacht, so dass 
die etwaigen vorläufigen Misserfolge mit den Petitionen allein 
dadurch schon aufgewogen sind. Weitere Erfolge sind jedoch 
mit der Petition auch in diesem Jahre erreicht worden, und es 
darf deshalb nicht nachgelassen werden, das Interesse an diesem 
Bestreben in den beteiligten Kreisen dauernd wach zu erhalten. 

Wir wenden uns nunmehr unserer alljährlichen Agitation 
zu, die wir in diesem Jahre Mitte Oktober aufnahmen. Im 
wesentlichen war der Gang derselben der des Vorjahres, nur zeigte 
sich, dass die erneute Erweiterung der Tarifkreise diesmal einen 
noch grösseren Aufwand von Arbeit direkt für uns mit sich brachte, 
als im Vorjahre; es will uns überdies dünken, als wenn die jetzt 
noch ausserhalb unserer Tarifgemeinschaft stehenden Prinzipale 
und Gehilfen unseres kollegialen Einspruchs sich immer weniger 
zugänglich zeigen, so dass eine weitere Bearbeitung dieser Stellen 
für die Folge von uns direkt nur bedingungsweise aufgenommen 
werden wird. 

Der Erfolg, den wir durch die Herbstagitation erreichten, 
bestand in über 100 Orten mit etwa 350 Firmen. Im Verhältnis 
zu dem von Jahr zu Jahr sich naturgemäss verringernden Erfolge 
ist auch die Zahl der in die Agitation fallenden Personalkündigungen 
zwecks Einführung des Tarifes zurückgegangen; während beispiels- 
weise in dieser Zeit im Vorjahre 357 Gehilfen bei 85 Firmen 
kündigten, waren es dieses Jahr nur 291 Gehilfen bei 59 Firmen; 
davon hatte die Kündigung bei 24 Firmen Erfolg, bei 35 jedoch 
nicht, so dass also von den 350 neu gewonnenen Firmen 326 auf 
unsere Rundschreiben gewonnen wurden. Die Einzelheiten der 
Bewegung haben wir Ihnen mit unserem Rundschreiben Nr. 33 
bereits bekannt gegeben, so dass wir mit nachfolgender Zusammen- 
stellung nur noch versuchen wollen, das vorjährige Ergebnis unserer 
gemeinsamen Arbeit und der dabei beteiligten Faktoren vor Augen 


zu führen. Es sind als tarıftreu vorhanden nach unseren Ver- 
zeichnissen vom: 
6. Mai 1899: 
I. Kreis 147 Orte mit 497 Firmen und 3967 Gehilfen, 

II... 5 94 „ 5„ 192 5 „ 1450 5 
III. „ 60 „ „ 202 „ „ 1736 „ 
IV. „ 111 „ „ 277 „ „ 2782 „ 
V. „ 124 „ 5„ 299 a „ 2627 2 
VI. „ 85 „ „ 198 j „ 1923 N 
VII. „ 127 „ „ 444 „ „ 5149 „ 
VIII. „ 58 „ „ 4338 » „ 6010 S 
„ 1805 a 


IX. 5„ 74 „ „ 162 


ete a ( Se un oe) 8 urn. 
u 880 Orte mit 2704 Firmen und 27449 Gehilfen. 


6. Mai 1900: 
I. Kreis 166 Orte mit 553 Firmen und 4529 Gehilfen, 


II. „ 115 „ „ẽ 250 „ „ 1917 „ 
III. „ 77 „ „ 244 „ „ 1925 „ 
IV. „ 115 „ „ 320 „ „ U 2976 „ 
V. „ 136 „ „ 334 „ „ 3034 „ 
VI. „ 101 „ „ 236 „ „ 2156 „ 
VII. „ 138 „ „ 478 „ „ 5439 „ 
VIII. „ 61 „ „ 490 „ „ 6595 „ 
IX. „ 93 „ „ 210 „ „ 2059 


1002 Orte mit 3115 Firmen und 30630 Gehilfen. 
52 Firmen beschäftigen nur zeitweise Gehilfen, weshalb die 
Angabe der Gehilfenzahl unterblieb. 
Von 238 Firmen ist die Gehilfenzahl noch picht ermittelt. 


Mitten in diese Agitation hinein fiel der Zusammentritt der 
Kommission zur Beratung eines Setzmaschinentarifs, 
welch letztere ihre Arbeit in den Tagen vom 17. und 18. Oktober 
in Berlin erledigte. Den Herren Experten, die uns bei Schaffung 
des seit 1. Januar 1900 giltigen Setzmaschinentarifs beratend zur 
Seite standen, danken wir auch an dieser Stelle nochmals. Die 
Einführung des beschlossenen Tarifs entsprach jedoch nicht der 
Erregung, die schon Jahre voraus in Gehilfenkreisen wegen 
Schaffung eines Setzmaschinentarifs bestand, so dass die von uns 
eingeleitete Agitation die erhoffte Unterstützung nicht gefunden 
hat. Denn während nach Angabe der Gehilfenmitglieder im Aus- 
schuss die Zahl der Setzmaschinen sich in allen 9 Kreisen auf 
etwa 220 belaufen soll, haben sich bis jetzt bei uns nur 36 Firmen 
mit 89 Maschinen in Beantwortung unseres Rundschreibens als 
tarifanerkennend eingetragen. 

Die Aufnahme einer sämtliche Buchdruckereien Deutschlands 
umfassenden Statistik musste dieses Jahr wegen anderer Arbeiten 
unterbleiben; es wurde dabei aber auch in Berücksichtigung ge- 
zogen, dass für das kommende Geschäftsjahr die Aufnahme einer 
recht eingehenden Statistik sich nötig machen wird. 

Auch unterblieb in diesem Jahre die Verbreitung einer Notiz 
in der Tagespresse gegen die Lehrlingszüchter in unserem Ge- 
werbe. Da wir in dieser Frage seit Monaten bereits die Unter- 
stützung der Behörden zu erwirken suchten und diese, wie Ihnen 
bekannt, auch in dem Erlass des Preussischen Herrn Handels- 
ministers eintrat, so sind wir auf erfolgten Anruf in der letzten 
Zeit gegen solche Firmen auf dem Instanzenwege in mehreren 
Fällen vorstellig geworden. Die Erledigung dieser Eingaben er- 
hoffen wir in kürzester Frist. 

Die Klage der Maschinenmeister in verschiedenen Städten 
über zu grosse Anhäufung von Überstunden, und die des- 
wegen ansetzende Bewegung der Maschinenmeister veranlasste uns, 
in der Sitzung vom 2. Februar die Angelegenheit einer Be- 
sprechung zu unterzichen. Das Ergebnis derselben war eine „Ver- 
öffentlichung“ an die der Tarifgemeinschaft angehörenden Prinzipale, 
mit welcher dieselben ersucht wurden, dahingehende Klagen ihrer 
Maschinenmeister thunlichst abzustellen. Von dem Angebot, sich 
unseres Amtes eventuell als Vermittler zu bedienen, wurde in 
keinem Falle Gebrauch gemacht, und müssen wir annehmen, dass 
die bestandenen Ubelstände sämtlich beseitigt worden sind; von 
Klagen haben wir wenigstens nichts mehr gehört. 

Umstehend lassen wir nun einen Jahresauszug über die Wirk- 
samkeit der Schiedsgerichte folgen. 

6 mit Stimmengleichheit erledigte Klagesachen kamen vor das 
Tarif-Amt als Berufungsinstanz; dieses sprach Recht in 1 Falle 
dem Prinzipal, in 3 Fällen den Gehilfen und in 2 Fällen führte 
es einen Vergleich herbei. 2 mit Stimmengleichheit abgelchnte 
Klagen wurden nicht zur Berufung angemeldet. 4 Klagen wurden 
vor das Gewerbegericht verwiesen, weil es sich nicht um Tarif- 
auslegungen, sondern um Entschädigungsansprüche für entstandene 
Maschinendefekte handelte. Durch persönliche Vermittelung seitens 
der Vorsitzenden der einzeluen Schiedsgerichte wurden erledigt 
18 Streitfälle, hiervon 15 zu Gunsten der Gehilfen; in 3 Fällen 
wurde ein Vergleich herbeigeführt. 

Neu errichtet wurde das Schiedsgericht in Cassel. 

Leider war es uns auch in diesem Jahre nicht möglich, die 
Entscheide der Schiedsgerichte nach ihrem Eintreffen zu ver- 
öffentlichen; es musste diese Arbeit vielmehr aufgeschoben werden 
für die Zeit bis kurz nach der Ausschuss-Sitzung. Konstatieren 
wollen wir nur, dass die uns eingereichten Protokolle fast aus- 
nahmslos unseren früher gemachten Vorschlägen in Bezug auf 
Feststellung des Thatbestandes entsprechend gehalten sind. Wir 


236 


können ferner der uneigennützigen Thätigkeit unserer Schieds- 
richter nur aufrichtigst Dank zollen, denn die Schiedsgerichte 
haben sich zweifellos als unentbehrliche Grundpfeiler unserer Tarif- 
organisation erwiesen. 

Da wir aus den uns vorliegenden Urteilen ersehen haben, dass 
in einigen Fällen die Schiedsgerichte über Fragen, die ihrer 


Natur nach vor das Gewerbegericht gehören, teils verhandelt, teils | 


es abgelehnt haben, so möchten wir hier darauf hinweisen, dass 
das Tarif-Amt in seiner Sitzung vom 14. September mit dieser 


Die Wirksamkeit der Schiedsgerichte. 


i ; Das tarifliche Der 
Schiedsgericht 
Recht wurde Streitfall 
zu zugesprochen dem N 
Prinzipal Gehilfen R 
Hamburg | 1x 322 
Hannover Ix 251 
Cassel EEN 1x 341 
Darmstadt. 1x 322 
München 1x S 321 
= . Ix 1x 8 322 
„ a en A Le § 341 und 2 
S 9 28 3X § 361 
Hals 4.4 1x S 10 
Magdeburg 1x 8 
Leipzig 1X 22 
gé E ee Jx 251 
BW y E E 2x 322 
nm . e 1x g 341 
e 1x § 48 
Dresden 18 8235 
Berlin. e 1x 824 
„ EE Een 1x S 6 
„ EE 1 E 19 
ý SÉ dee elgere 1x 211 
o o re Ix ` 235 
e. ` ue Ae ee ae 1x § 312 
„„ en ara 2x S 321 und 2 
EN EEE NE Ix S 341 
EEE 1x S 342 
5 . 2x 6x § 343 
3 f 485 8 361 
„ e ee 55 8 48 


Die höchste Zahl arbeitsloser Setzer war bei sämtlichen 
26 Nachweisen gemeldet am 12. August und am 23. September, 
nämlich 657; die niedrigste Zahl am 31. März mit 172. — Die 
höchste Zahl arbeitsloser Maschinenmeister am 17. Juni mit 
137, die niedrigste Zahl am 10. März mit 55. 

Im Durchschnitt per Woche als arbeitslos angemeldet: 
436 Setzer, 101 Maschinenmeister. (Reisende, Kranke u. s. w. natür- 
lich nicht gerechnet.) 

Obige Aufstellung umfasst 26 Nachweise, deren Angaben sich 
auf 1242 Wochen erstrecken. Im Vorjahre berichteten 23 Nach- 
weise über 1113 Wochen mit einer Wochendurchschnittsziffer 
von 491 Setzern und 121 Maschinenmeistern. 

Während des Geschäftsjahres wurden etwa 240 Gehilfen wegen 
Einführen des Tarifs arbeitslos, die entweder durch die Kreis- 
vertreter oder durch uns bei einigen der 62 Arbeitsnachweise zur 
Anmeldung kamen und untergebracht wurden; einzelne gingen, 
mit unserem Ausweis versehen, auf die Reise, und meldeten sich 
selbst bei den Nachweisen. Klagen darüber, dass diese Gehilfen 
durch die Arbeitsnachweise nicht in erster Reihe untergebracht 
wurden, sind nicht an uns ergangen; es ist also auch hier von 
einer vollen Pflichterfüllung seitens der Nachweise bezw. deren 
Verwalter zu berichten. 

Dem Beschluss des vorjährigen Tarif-Ausschusses: das Tarif-Amt 
möge in Elsass-Lothringen bei den Prinzipalen und Gehilfen 
wegen Einführung des Deutschen Buchdruckertarifs vorstellig 
werden, sind wir nachgekommen. Die erhaltenen Bescheide waren 
teils zustimmend, teils vorläufig ablehnend, so dass weitere Schritte 
von uns nicht unternommen wurden. 

Der Verkehr mit den Kollegen Österreich-Ungarns hat 
sich auch im verflossenen Geschäftsjahr aufrecht erhalten, so dass 
wir Gelegenheit hatten, beiden Parteien im Oktober v. J. ge- 
legentlich ihrer resultatlos verlaufenen Tarifverhandlungen unsere 
Vermittelung anzubieten. Die hieran sich schliessende Korrespondenz 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 22 


Frage sich eingehend beschäftigt hat. Es wurde dabei der 
folgende Beschluss gefasst: „Die Schiedsgerichte dürfen sich nur 
dann mit Klagen, die vor das Gewerbegericht gehören, beschäftigen, 
wenn die Parteien sich hiermit einverstanden erklärt haben.“ 
Wir bitten die Schiedsrichter, hiervon ebenfalls Kenntnis nehmen 
zu wollen. 

Den Betrachtungen über die Schiedsgerichte schliessen wir 
eine solche über die Arbeitsnachweise an. Nachstehende 
Tabelle giebt Aufschluss über die 


Anmeldung der Arbeitslosen. 
Zusammengestellt nach den wöchentlichen Anmeldungen bei 26 Nach- 
weisen, umfassend die Zeit vom 1. Mai 1899 bis 1. Mai 1900. 


v. 52 Woch. 


; “ Niedrig- 
Arbeits- Höchste] ` Zeit Ge Zeit- Arbeits- 
nachweis Ziffer Ziffor losen nicht 
a _ | angabe angabe belogt 
S. Dr. S ‚Dr. Ä Wochen 
Altenburg 20 2 2. IX. 111 80. XII. 15 
Augsburg 2 —| 3 Wochen | 1 — |12 Wochen 37 
Berlin . . 392 77] 15. VII. [85 34| 2. XII. — 
Brandenburg“) 5 1 2. IX. 1 — 21. X. 14 
Braunschweig . 10 3 6. I. 1) 1| 24. VI. 8 
Breslau . ...]56 4 9. IX. 1 — 24. III. — 
Cassel 4 1 3 Wochen 1 — |13 Wochen 14 
Coburg.. .| 3 — ] 8 VII. 1 1 14. IV. 48 
Darmstadt ..| 9 — 7. X. 1| — | 9 Wochen 34 
Dresden ...]47 7 6. I. 23 24. III. 5 
Frankfurt a. M. 26 6 7. X. 12 24. III. 11 
Freiburg i. Br. | 1 3 21. IV. 1 — | 9 Wochen 31 
Göttingen . .| 1 —| 7 Wochen |— — — 45 
Gotha ....18—| 2. XII 1 | — | 18 Wochen 20 
Halle a. S.. . 22 2} 19. VIII. | 1j 19 Wochen 5 
Hamburg.. .| 87 16 2. IX. 5 4 10. II. — 
Hannover. . . 41 4 30. IX. 2 1 7. IV. 2 
AI 8 1 14. X. 1 — | 4 Wochen 24 
Königsberg“) | 18, 3] 30. XIL [2 — | 4 Wochen 6 
Leipzig. . | 56,16 7. X. 7 14 3. III. — 
Lüneburg . 6— 31. III. 1 — 6. 1. 41 
Magdeburg . . 10 2 7. X. 2| 1| 7 Wochen 1 
München .| 56 13 14. X. 4, 1| 4 Wochen — 
Naumburg 10 1 3. VI. 1| — 6 Wochen 16 
Osnabrück. . 3 —| 5. VIII. 1 | — | 18 Wochen 21 
Stuttgart. . | 42:11] 30. IX. 2 | — | 4 Wochen 4 


führte erfreulicherweise bereits Ende Oktober zu dem Resultat, 
dass beide Parteien sich bereit erklärten, zu neuen Verhandlungen 
und damit zur Anbahnung eines friedlichen Ausgleiches zusammen- 
zutreten. Bemerkenswert ist, dass das Tarifwesen der öster- 
reichischen Buchdrucker in organisatorischer Beziehung immer 
mehr ähnlich dem unseren gestaltet wird. 

Die letzten Ersatzwahlen für den Tarif-Ausschuss führten 
teilweise zu einer Neubesetzung der Kreisvertretung; es schieden 
aus die Herren Wilhelm Bär-Leipzig und Albert Nass-Halle; ferner 
trat zurück Herr Josef Seitz-München. An deren Stelle traten die 
Herren Alwin Becker-Leipzig, Joh. Löschke-Halle und Julius Hanke- 
München. Den ausgeschiedenen Herren sagen wir für ihre uneigen- 
nützige Thätigkeit im Dienste unserer Tarifsache verbindlichen 
Dank! 

Auch haben wir den Verlust eines seit Bestehen des Tarif- 
ausschusses amtierenden Mitgliedes zu verzeichnen, indem am 
13. April Herr Hermann Schlüter-Hannover durch Tod aus unserer 
Mitte schied. Dem Verstorbenen bewahren wir ein treues Gedenken! 
An seine Stelle trat Herr Georg Riemschneider- Hannover. 

In diesem Jahre scheiden turnusgemäss aus: die Vertreter des 
I., II. und III. Kreises; die Wahlen hierzu haben wir bereits aus- 
geschrieben. 

Um einen genauen Einblick darüber zu gewähren, wie sich 
unsere Jahreskorrespondenz auf die einzelnen Kreise, Parteien, 
Thematas und Organisationszweige verteilt, haben wir Ihnen 
nebenstehend einen Auszug zusammengestellt. 

Der Korrespondenz mit Ihnen wären noch hinzuzurechnen die 
an Sie ergangenen Rundschreiben; ferner kommen hinzu die 
während der Agitation verbreiteten Prinzipals-Rundschreiben, der 
Verkehr mit Behörden, Korporationen und Redaktionen, der Ver- 
sand des Kommentars, der Kreisverzeichnisse u. s. w., so dass 


) Errichtet seit 28. X.; ) seit 2. XII. 


Nr. 22 


unser Postbuch 4832 Eingänge und 11128 Ausgänge zu ver- 
zeichnen bat, 

Im verflossenen Geschäftsjahr gaben wir nur ein Kreis- 
verzeichnis heraus, dazu das Jahresverzeichnis als Beilage 
für „Zeitschrift“ und „Correspondent“; an Stelle des üblichen 
Mai-Verzeichnisses haben wir einen Nachtrag zum Verzeichnis 
vom Dezember herausgegeben. 

Hiermit beenden wir unsere Mitteilungen über das verflossene 
vierte Geschäftsjahr. Wir thun dies mit dem Gedanken, dass 
unser Aller Arbeit durch die Früchte des letzten Jahres reichlich 
belohnt worden ist, und in der Hoffnung, dass auch für die 
kommende Zeit der Tarif-Ausschuss in steter Zusammenarbeit sich 
der Pflege und des Ausbaues unserer Tarifsache widmen werde. 
Wir anerkennen Ihre im Interesse unserer Tariforganisation auf- 
gewendete Mühe und Arbeit, und wünschen aufrichtigst, uns Ihrer 
Mitarbeit noch lange versichert halten zu dürfen. Was an uns 
liegt, dies möglich zu machen, soll auch fürderhin geschehen und 
mit diesem Versprechen lassen Sie uns gemeinsam das neue Ge- 
schäftsjahr beginnen.“ 

Der Vorsitzende knüpft hieran die Mitteilung über die Er- 
ledigung zweier Eingaben an die Behörden, betr. Einschränkun 
der Lehrlingszahl auf Grund der SE 126 u. 128 der G.-O. und 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


des Erlasses des preuss. Herrn Handelsministers. Danach hat 


in Eberswalde, wo es sich um 3 Firmen mit 16 Gehilfen und 


237 


> 


nahmen aus den SS 31 und 33 des Tarifs streng nach den dafür 
festgesetzten Vorschriften, betr. Einverständnis beider Teile, 
Prinzipale und Gehilfen, verfahren werden möchte; schon um zu 
verhüten, dass der einen Druckerei an einem Orte Vergünsti- 
gungen gewährt werden, die einer zweiten Druckerei an dem- 
selben Platze nicht zugebilligt oder von ihr nicht beantragt sind. 

Herr Giesecke giebt die Erklärung ab, dass hiernach so- 
wieso streng gehandelt werde, und dass Abweichungen seines 
Wissens überhaupt nicht stattgefunden haben. 

Herr Eichler verweist auf das Gebahren einer Leipziger 
Firma, die einen allerdings nur geringen Teil ihrer Gehilfen 
9%, statt 9 Stunden arbeiten lässt, wenngleich sie auch die 
Viertelstunde mit Ferien oder Uberstundenbezahlung auszu- 
gleichen sucht. Er hält eine solche Massnahme aber nicht für 
zulässig und ersucht den Tarif-Ausschuss, sich hierüber zu äussern. 

Herr Giesecke findet die Beschwerde ja ganz am Platze, 
und das Tarif-Amt stehe dem auch nicht entgegen, dass eine 
Streichung der Firma beantragt wird. Die gänzliche Aussichts- 
losigkeit dieser Massnahme und die unterbliebene Unterstützung 
des“ Streichungsantrages seitens des Prinzipalvertreters gaben 
bisher Veranlassung, von einem Streichungsantrage abzuraten. 

Herr Mahlau lehnt mangels genaueren Materials über diese 
Beschwerde eine Stellungnahme ab, während die Herren Bern- 
stein und Friedrich auf dem Standpunkte stehen, dass die betr. 


Im Verkehr mit den 


Vermittelt auf Anruf der Gehilfen wegen 8 


— e 


Im Verkelir mit den 


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S nn 
£ SSC "äi "8 8 4 8 
Zahl d. Schriftstücke F Zahl der angerufenen Firmen SS | 
I 150 262 2 2 — — 10 22 7 141 12 10 
II 66 82 2 2 3 — 2 31 4 45 — 2 
III 50 58 1 1 — — — 5 2 45 18 8 
IV 79 124 2 2 — — 1 12 5 101 10 6 
* 46 96 — 2 — — — 7 4 79 12 8 
VI 54 186 4 4 1 — 8 22 2 98 8 12 
VII 88 154 5 — — — 2 3 6 84 22 14 
VIII 111 170 4 2 — 1 6 18 4 persönlich | persönlich | persönlich 
IX 114 197 2 1 1 1 5 27 4 93 9 10 


39 Lehrlingen handelt, der Magistrat eine Herabminderung der 
Lehrlingszahl im Sinne der Eingabe bis April 1902 angeordnet. 


In Potsdam, wo es zwei Firmen mit 16 Gehilfen und 28 Lehr- 


| 
l 


| 


| 


lingen betrifft, hat der Regierungspräsident die Eingabe dem 


Magistrat zur Entscheidung überwiesen. Das Inkrafttreten des 
Handwerkergesetzes werde im kommenden Jahre Gelegenheit 
geben, den Versuch zu machen, die tarifliche Lehrlingsskala als 
verbindlich für alle Buchdruckereien durchzudrücken. — Den 
Beziehungen mit Österreich wäre hinzuzufügen, dass nach einer 
Zuschrift des Prinzipalsvorsitzenden des dortigen Tarifamts die 
Kartellierung der Arbeitsnachweise, die bereits 1898 durch die 
österreichischen Kollegen angeregt wurde, demnächst werde in 
Wirksamkeit treten können. — Da es wiederholt vorgekommen, 
dass seitens der Kreisvertreter Anträge auf Streichung von 
Firmen gestellt wurden, ohne dass den betr. Firmen Gelegenheit 
gegeben worden war, sich über die eingegangenen Beschwerden 
zu rechtfertigen, so wird mitgeteilt, dass von nun an in allen 
Fällen das Tarif-Amt sich mit den Firmen wegen der Streichung 
ins Einvernehmen setzen und die Kreisvertreter event. von dem 
Ergebnis der Verhandlungen noch vor der Streichung unter- 
richten wird. 

Herr Schlag wünscht vor Aufnahme der Firmen ins Ver- 
zeichnis eine Benachrichtigung der Kreisvertreter, um einen 
Missbrauch, wie solcher nach den Ausführungen des Vorsitzen- 
den von einem Gehilfen in Wilhelmshaven verübt wurde, aus- 
zuscheiden. Die Herren Giesecke, Klapproth und Bernstein er- 
klären sich gegen ein solches Verfahren, weil die Kreisvertreter 
Feststellungen über die Firmen ebensogut vornehmen müssten 
wie das Tarif-Amt. Herr Bernstein fügt dem hinzu, dass das 
Tarıf-Amt Veranlassung nehmen werde, Fälschern von Unter- 
schriften Gelegenheit zur Verantwortung an zuständiger Stelle 
zu geben. 

Herr Eichler wünscht nur, dass bei Bewilligung von Aus- 


Firma weit eher als lithogr. Anstalt, denn als Buchdruckerei an- 
gesehen werden könne, sodass ihr Ausnahmen als gemischter 
Betrieb sowieso zustünden. 

Herr Giesecke hält dem entgegen, dass man solch grossen 
Buchdruckereibetrieben diese Ausnahme entschieden nicht ge- 
währen kann. 

Herr Becker giebt die Erklärung ab, dass die in der betr. 
Druckerei bestehenden geringen Abweichungen in der Arbeits- 
zeit durch die mehrjährig laufenden Verhandlungen nach und 
nach immer mehr zurückgegangen seien, dass es aber aussichts- 
los sei, mit Gewalt oder durch Streichung diesen Ubelstand 
ganz zu beseitigen. | 

Damit ist die Diskussion erschöpft und es wird die Ge- 
nehmigung des Geschäftsberichts beschlossen. 

Es folgt nunmehr die Diskussion über den Kassenbericht. 
Derselbe ist den Kreisvertretern bereits mit dem Geschäfts- 
bericht zugegangen und schliesst ab mit einer Einnahme von 
9325,10 , und einer Ausgabe von 8889,78 A, sodass ein 
Bestand von 435,32 cM verbleibt. Einwendungen gegen den 
Kassenabschluss werden nicht erhoben. 

Zu Revisoren werden hierauf die Herren Matthaei und Knie 
gewählt und die Genehmigung des Abschlusses bis nach der 
Revision vertagt. 

Hieran schliesst sich die Berichterstattung der Kreis- 
vertreter. 

Für den I. Kreis berichtet Herr Klapproth, erwähnt in 
ehrender Weise des Ablebens des Herrn Schlüter und bemängelt 
noch einige Missstände bei einer im Verzeichnis stehenden Firma, 
konstatiert die hohe Lehrlingszahl bei einzelnen nichttariftreuen 
Firmen, muss aber zugeben, dass auch im verflossenen Jahre 
erfreuliche Fortschritte im I. Kreis erzielt worden sind. 

Herr Mirow für den Il. Kreis macht für das noch unge- 
genügende Fortschreiten in tariflicher Beziehung das Fehlen 


> 


en 


238 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker 


— —ͤ—k— EE 


eines Prinzipalsvertreters verantwortlich, da seine Intervention 
in Prinzipalskreisen meist nicht die erwünschte Aufnahme finde. 
Entsprechend dieser nicht ausreichenden Kreisvertretung sind 
auch die Erfolge nicht ganz befriedigend, es muss aber konsta- 
tiert werden, dass das Interesse für den rheinl.-westf. Tarif auch 
bei den Prinzipalen im II. Kreis sehr zurückgegangen und das 
Interesse für dea allgemeinen deutschen Tarif gleichzeitig ge- 
stiegen ist. 

Herr Bernstein verweist auf das danernde, leider vergebliche 


Bemühen des Tarif-Amtes zur Gewinnung eines Prinzipalsver- . 


treters im II. Kreis, hofft aber, dass es in nächster Zukunft 
doch gelingen möge. Auch Herr Mahlart schliesst sich diesem 
Wunsche an und glaubt, dass die nächstjährige Tarifberatung 
Gelegenheit geben werde, in neue Verhandlungen mit den Prinzi- 
palen Rheinland-Westfalens zu treten. 

Herr Mahlau bittet um Nachsicht für seine zurückgebliebene 
Thätigkeit im verflossenen Jahre, die er mit seiner schweren 
Erkrankung begründen müsse, stellt aber dem Gehilfenvertreter 
das Zeugnis aus, dass er bemüht gewesen sei, diese Lücke in 
der Kreisarbeit auszufüllen. i 

Herr Dominé berührt neben den Erfolgen in tariflicher Be- 
ziehung das Uberhandnehmen der Entlohnung nach Minimum, 
die nicht ausreichende Benutzung des Tarif- Arbeitsnachweises, 
und wünscht, dass prinzipalsseitig hier auf Abhilfe gedrungen werde. 

Herr Krug für den IV. Kreis berichtet, dass die Agitation 
für den Tarif dort nahe am Ende angelangt sei, da die noch 
ausstehenden Firmen mit gütlichem Zureden kaum noch zu ge- 
winnen seien, 

Herr Knie macht auf die schwierige Arbeit in der Provinz 
aufmerksam, konstatiert aber, dass durch die fleissige und willige 
Mitarbeit des Prinzipalsvertreters Herrn Rieger an den grösseren 
Druckplätzen vieles zum Besseren erreicht worden sei. Redner 
bedauert aber, dass tariftreue Firmen auch in seinem Kreise 
das unbegreifliche Bestreben zeigen, bei Suchen von Arbeits- 
kräften ausdrücklich nur nichtorganisierte Gehilfen zu verlangen; 
das widerspreche den Auslassungen, die in den 1896er Be- 
ratungen in Leipzig gepflogen worden seien. Weiter wünscht 
Herr Knie eine Verlegung des Agitationstermins. 

Herr Giesecke erklärt hierzu die Bereitwilligkeit des Amtes, 
gegenüber dem nahezu abgelaufenen Tarife müsse die Agitation 
aber überhaupt eingeschränkt werden, sodass auch eine Ver- 
legung des Termins für jetzt wohl kaum ins Auge gefasst werden 
könne. 

Herr Wolf für den V. Kreis berichtet, dass die dortigen 
tarıftreuen Firmen die Hoffnung hegten, durch Bildung der 
Zwangsinnung die noch rückständigen Firmen für den Tarif ge- 
winnen zu können. Ob diese Hilfe eintreten werde, sei zweifel- 
haft; jedenfalls aber werde man nicht nachlassen, mit den augen- 
hlicklich zu Gebote stehenden Mitteln weiter agitatorisch zu 
wirken; dazu bediene man sich im besonderen der Kreisversamm- 
jungen des Deutschen Buchdrucker-Vereivs, auf deren T'agesord- 
nung die Tariffrage immer eine Hauptfrage bilde. Hinsichtlich 
der von seinen Vorrednern berührten Vermehrung der Setz- 
me schinen glaubt er auch für seinen Kreis dasselbe zugeben zu 
müssen; die Anerkennung des Setzmaschinentariſs werde aber 
auch sicher bei allen Firmen seines Kreises erfolgen. 

Herr Hanke schliesst sich diesen Ausführungen an, berührt 
die Thätigkeit des Schiedsgerichts und meint, dass die Haupt- 
thätigkeit der Kreisvertreter der Innehaltung des Tarifes Ge: 
widmet gewesen sei. Im übrigen konstatiert er, dass hierin 
der Prinzipalsvertreter jederzeit mit ihm gemeinsam gearbeitet 
habe. 

Herr Matthae:-Gotha giebt einen Bericht aus dem VI. Kreise, 
in welchem er der verhältnismässig geringen Fortschritte er- 
wähnt, für welche er im speziellen aber die Haltung der Guten- 
bergbündler verantwortlich macht; er fragt an, was hiergegen 
seitens des Tarif-Aıntes unternommen worden sei. 

Herr Löschke schliesst sich im allgemeinen den Ausführungen 
seines Vorredners an und bedauert, dass infolgedessen die noch 
sehr schlechten Verhältnisse des VI. Kreises nicht aufzubessern 
seien, und dass es deshalb begreiflich erscheine, wenn die tarif- 
treuen Firmen sich über die arge Schmutzkonkurrenz beklagen. 
Leider fehle es im VI. Kreise vielen Gehilfen an der Einsicht, 
solche Zustände beseitigen zu helfen. Auch die Innchaltung 
der Lelirlingsskala lasse infolge solcher Zustände selbst bei ein- 
zelnen tariftreuen Firmen noch manches zu wünschen übrig, wo- 
für er das Eintreten des Tarif-Amtes erbitte. 


Nr. 22 

Herr Giesecke beantragt nunmehr, den Geschäftsführer zu 
ersuchen, den von Herrn Matthaei erbetenen Bericht über das 
Inbeziehungtreten des Amtes zum Gutenbergbunde gegenüber 
den eingelaufenen Beschwerden zu geben. 

In diesem. Berichte wird darauf Bezug genommen, wie das 
Tarif-Amt von den Beschwerden der Kreisvertreter dem Vor- 
stande des Gutenbergbundes in mehreren Zuschriften Mitteilung 
gemacht habe, die zum Teil noch auf den November v. J. zurück- 
datieren. Ausser in 3 Fällen ist eine Beantwortung trotz wieder- 
holter Erinnerung nicht erfolgt, vielmehr ist erst am 4. April 
für den 12. April eine Erledigung der Beschwerden versprochen 
worden. Dagegen ist diese Antwort auch nicht am 12. April, 
sondern erst soeben eingegangen, offensichtlich in der Absicht, 
sich wenigstens vor dem Tarif-Ausschuss noch im laufenden Ge- 
schäftsjahr verantworten zu können. Das Antwortschreiben um- 
fasst etwa 12 Quartseiten, und es mag der Tarif-Ausschuss 
darüber beschliessen, ob das Schriftstück hier vorgelesen werden 
soll, Der Bericht erwähnt ferner, dass die seit Bestehen des 
Tarifs geführten Klagen gegen den Gutenbergbund im Tarif- 
Amt zu Verhandlungen in Gemeinschaft mit dem Gutenbergbunde 
geführt haben, in welchen derselbe Garantien gegenüber seinen 
tariflichen Pflichten gegeben habe, die aber nach einstimmiger 
Ansicht des Tarif-Amtes nicht erfüllt worden seien. 

Herr Friedrich beantragt, dass dem Ausschuss das betreffende 
Schriftstück vorgelesen werden möge, vorausgesetzt, wenn sich 
derselbe ein Urteil danach bilden solle. 


„ Herr Ges ce steht dem entgegen, ebenso Herr Mahlau, 


letzterer mit der Motivierung, dass man mit Übergang zur 
Tagesordnung gleichzeitig aussprechen müsse, dass man das 
Tarif-Amt für völlig objektiv zur Behandlung der eingegangenen 
Beschwerden erachte. 

Herr Bernstein ersucht jedoch, die Vorlesung des ein- 
gegangenen Briefes des Gutenbergbundes vorzunehmen, da man 
jedem Beschwerdeführer Gelegenheit geben müsse, gehört zu 
werden. 

Die Herren Eichler und Wolf lehnen eine Verhandlung hier 
im Plenum ab, wünschen aber eine weitere Behandlung der Sache 
im Zirkularwege. 

Herr Giesecke widerspricht dem und vertritt die Meinung, 
dass es einer Beleidigung des Tarif-Amtes gleichkommen würde, 
wenn hier im Plenum Sachen verhandelt würden, die, lediglich 
vor das Tarifamt gehören; er beantragt wiederholt Übergang 
zur Tagesordnung und protestiert gleichzeitig gegen den lügen- 
haften Leitartikel im „Typograph“ vom 25. cr. Dem schliesst 
sich Herr Hanke an. 

Hierauf findet cine Abstimmung über den Antrag Mahlau 
statt; derselbe lautet: Der Tarıf-Ausschuss beschliesst 
Ubergang zur Tagesordnung, indem er der Über- 
zeugung ist, dass das Tarif-Amt die Angelegenheit in 
sachlicher Weise erledigen wird. Dieser Antrag wird mit 
Einstimmigkeit acceptiert. 

Es wird ferner der Antrag gestellt, das eingegangene Material 
vom Gutenbergbunde auf dem Zirkularwege den Ausschussmit- 
gliedern zur Kenntnis zu bringen. Der Antrag findet ebenfalls 
einstimmige Annahme. 

Hierauf wird in der Berichterstattung der Kreisvertreter 
weiter fortgefahren, und berichten die Herren Becker und Eichler 
iiber das ständige Bemühen, den Tarif auch noch in einzelnen 
ansstehenden Provinzdruckereien zur Einführung zu bringen. 
Her Eichler bemängelt aber im besonderen die Interesselosigkeit 
einzelner Prinzipalsmitglieder des Leipziger Schiedsgerichts, 
welches dieselben bei Berücksichtigung der Einladungen zu den 
Verhandlungen des Schiedsgerichts wiederholt an den Tag ge- 
legt hätten. Das führe gebilfenseitig zu Enttäuschungen über 
den eigentlichen Wert der Schiedsgerichte, und das sollte prin- 
zipalsseitig vermieden werden. , 

Für den VIII. Kreis geben die Herren Bernstein und Giesecke 
die Erklärung ab, dass ein besonderer Bericht der Kreisvertretung 
nicht gut möglich sei, weil die Geschäfte derselben zumeist durch 
das Tarif- Amt ihre Erledigung fänden, wie dies am Sitze des 
Tarıf-Amtes immer der Fall sein werde. 

Herr Friedrich für den IX. Kreis vertritt die Meinung, dass 
in seinem Kreise das Höchstmass der Anerkennungen wohl er- 
reicht sein dürfte, und dass man nur darauf Bedacht zu nehmen 
habe, das Errungene zu erhalten. 

Herr Schlag giebt im allgemeinen die geringe Aussicht auf 
eine weitere tarifliche Besserstellung des IX. Kreises zu, wünscht 


Nr. 22 


aber, dass das Tarif-Amt vor allem der Verminderung der Lehr- 
lingszahl bei nichttariftreuen Firmen sein Augenmerk zuwenden 
möge. Im übrigen macht er für die schlechten Verhältnisse in 
einer Reihe von Städten des IX. Kreises das negative Verhalten 
des Gutenbergbundes in Tariffragen verantwortlich. 

Herr Bernstein findet die nachlassenden Erfolge in der Tarif- 
einführung begreiflich, er möchte aber doch konstatiert sehen, 
dass auch die erzielten Fortschritte im letzten Jahre durchaus 
zufriedenstellende gewesen sind. Dies wird allseitig zugegeben. 

Damit ist die Berichterstattung erledigt. 

Dritter Punkt der Tagesordnung: Die Revision der Ar- 
beitsnachweise. Der Vorsitzende giebt hierzu dem Geschäfts- 
führer das Wort und berichtet dieser hierüber, dass im Februar 
d. J. versuchsweise eine Revision von Arbeitsnachweisen stattfand, 
die bei denjenigen Nachweisen, welche die vom Tarif-Amt heraus- 
gegebene Arbeitslosenliste zu führen nicht verpflichtet sind, den 
Mangel eines einheitlich gestalteten Nachweisbuches ergab. Falls 
der Ausschuss dazu seine Genehmigung giebt, soll die Einführung 
eines solchen Buches veranlasst werden, wobei auf schon be- 
stehende und bewährte Einrichtungen besondere Rücksicht ge- 
nommen werden soll. Der Sitzung des Tarif-Amts vom 27. April 
lag ein Bericht über die stattgefundene Revision vor, und es 
wurde einstimmig beschlossen, dem Tarif- Ausschuss von den- 
jenigen Arbeitsnachweisen zu berichten, bei denen eine Revision 
überhaupt nicht möglich war. Verschiedentlich eingegangene 
Beschwerden über die nicht ordnungsgemässe Verwaltung gerade 
jener Nachweise habe zu dem Versuch einer Revision geführt, 
und es hat sich ergeben, dass die Beschwerden zum Teil be- 
rechtigt waren. Ubertretungen des § 48 waren nur bei drei 
Nachweisen zu konstatieren, dagegen waren diejenigen Nachweise, 
gegen welche sich die Beschwerden im besonderen richteten, 
überhaupt nicht zu kontrollieren. Es waren dies im I. Kreis 
der Nachweis in Hamburg (Verw. Müller), im V. Kreis der in 
München (Verw. Praendl), im VI. Kreis der in Halle (Verw. 
Strunz), im VIII. Kreis der in Berlin (Verw. Janson), im 
IX. Kreis der in Breslau (Verw. Gebhardt). An sämtlichen 
Stellen wurden keine Listen geführt, aus welchen zu entnehmen 
möglich gewesen wäre, dass die Nachweise ihre Verpflichtungen 
aus dem § 48 erfüllt hätten; in einem Falle wurde die Vorlegung 
eines angeblich geführten Buches verweigert, und bei einem 
Nachweise waren aus einer vorhandenen Liste nur die Orte, 
nach welchen Arbeitskräfte vermittelt wurden, nicht aber zu- 
gleich die Firmen zu entnehmen; unter den Orten befanden sich 
einige, an denen tariftreue Firmen überhaupt nicht existieren. 
Aus den Ausserungen der Verwalter ging im allgemeinen hervor, 
dass sämtliche hier aufgeführte Nachweise erst durch den Berliner 
Nachweis ihre Arbeitskräfte beziehen, dessen Verwalter die 
letzteren vermittelt, ohne zu wissen, für welche Firmen die Ge- 
hilfen bestimmt sind; das beweist die von der Berliner Centrale 
geführte Liste und die Erklärung des betr. Verwalters. 

In der hieran sich schliessenden Diskussion beantragt Herr 
Giesecke vorläufige Vertagung dieses Punktes, weil die Gehilfen- 
vertreter nach dem Gehö:ten das Bedürfnis haben, sich gesondert 
über eine Stellungnahme zu beraten, 

Dem Antrage wird stattgegeben. 

Es kommt nunmehr zur Beratung der Punkt 4 der Tages- 
ordnung: „Kommentierung des in Sätzen zerstreut“ in 
§ 6 des Tarifs. Es handelt sich dabei um folgenden Fall: 
ln einer mehrere Bogen umfassenden Dissertation war als 
Mischung Cursiv im Texte zerstreut. Während die Setzer ohne 
Rücksicht auf den Umfang der zerstreuten Kursivsätze die 
Mischung gemäss § 6 des Tarifs berechneten, glaubte die Firma 
die grösseren Kursivsätze von der Mischungsentschädigung aus- 
schliessen zu können, weil durch die längeren Sätze die Zeit- 
versäumnis für das Hin und Her an zwei Kästen nicht mehr in 
Betracht kommen könne. Das angerufene Schiedsgericht lehnte 
mit Stimmengleichheit die Forderung der Kläger ab, während 
das Tarif-Amt mit Einstimmigkeit die Forderung als berechtigt 
anerkannte, indem es den Standpunkt vertrat, dass die in der 
Dissertation vorkommende Cursiv noch als „in Sätzen zerstreut“ 
zu betrachten sei. 

Gegen diese Auslegung protestiert Herr Friedrich als Mit- 
glied des Tarif-Ausschusses in prinzipieller Hinsicht und wendet 
sich dabei an alle diejenigen Mitglieder des Ausschusses, welche 
den 1896er Verhandlungen beigewohnt haben. Bis 1896 habe 
der § 6 des Tarifs nur geführt: „in Worten zerstreut“, das „in 
Sätzen zerstreut“ sei erst auf einen Antrag der Altenburger 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


H 


239 


Gehilfen entstanden, die nicht nur Worte, sondern auch Zeilen 
zerstreut aufgenommen haben wollten. Diesem Antrage habe 
auch die Prinzipalität zugestimmt, aber niemand habe daran ge- 
glaubt, dass daraus Sätze entstehen könnten, die eine Länge von 
einem oder mehreren Winkelhaken haben. Er wünsche keine 
andere Auslegung des § 6, als wie die, welche bei Beratung 
und Beschlussfassung des § 6 vorgeherrscht habe. 

Herr Schlag widerstreitet der Auffassung des Herrn Fried- 
rich, dass es sich in $ 6 nur um Zeilen, und nicht um längere 
Sätze handeln könne, während Herr Domine der Ansicht ist, 
dass aus dem Gedächtnis heraus nicht mehr nachgewiesen werden 
könne, was 1896 der Gesetzgeber gewollt habe. Das Protokoll 
gebe aber hierüber keinen Aufschluss. 

Herr Knie vertritt die Ansicht, dass in dem vorliegenden 
Streitfalle die Mischungsschrift direkt der Grundschrift sich an- 
schliesse, also in fortlaufendem Text; damit ist der Charakter 
der Mischung gewahrt. Wäre die Mischungsschrift in besonderen 
Absätzen in dem Werke enthalten, also mit Einzug und Aus- 
gang, wäre dies etwas anderes. 

Auch Herr Giesecke ist der Meinung, dass an dem gefällten 
Entscheide in dieser Sache nichts zu ändern sei, da derselbe 
aus sorgfältigster Prüfung hervorgegangen. Eine weitere Be- 
grenzung der Mischungsschrift im Sinne des § 6 halte er für 
unmöglich. 

Herr Friedrich bittet, die Sache prinzipiell zu entscheiden; 
der hier angezogene Streitfall spiele dabei gar keine Rolle; den 
prinzipiellen Entscheid aber möge man aufbauen auf dem Sinn 
der 1896er Beratung. 

Herr Eichler hält eine Festsetzung darüber, dass die Mischung 
nicht mehr als etwa eine Zeile betragen dürfe, nicht durch den 
Inhalt des § 6 für gerechtfertigt. Die Schwierigkeit der 
Mischung bleibt aber auch bei grösseren Sätzen bestehen, so- 
lange sich solche in fortlaufendem Text verstreut, und nicht in 
besonderen Abschnitten vorfinden. 

Herr Giesecke verweist auf den Einwurf des Herrn Fried- 
rich betr. den Altenburger Antrag, dass derselbe gar nicht im 
Speziellen beraten worden sei, sondern dass man die Fassung 
des § 6, wie sie jetzt besteht, ohne weitere Diskussion beschloss. 

Herr Friedrich erachtet dies für belanglos; Thatsache bleibt, 
dass zerstreute Sätze im Sinne des Altenburger Antrages auf- 
zufassen sind, wie dies bei Beschlussfassung des 8 6 auch die 
vorherrschende Meinung und Absicht der Kreisvertreter war. 
Das allein wünsche er festgestellt zu haben. 

Herr Mahlau pflichtet der Auffassung des Herrn Friedrich 
bei, während Herr Giesecke nach dem Inhalte des § 6 das 
Gegenteil behauptet. 

Nach weiteren Ausführungen der Herren Knie und Mahlau, 
die damit schliessen, dass eine Beschlussfassung über eine rich- 
tige Kommentierung des $ 6 heute nicht möglich sei, giebt Herr 
Friedrich dem Wunsche Ausdruck, doch nur sinngemäss fest- 
zustellen: was ist unter „Satz“ oder „Sätzen“ in § 6 zu ver- 
stehen. Es genügt dafür eine einfache protokollarische Fest- 
legung, um die er wiederholt ersuchen müsse. 

Herr Giesecke ersucht auch davon abzusehen, und wünscht 
eine Vertagung dieser Auslegung bis zur nächstjährigen Tarif- 
beratung. Er müsse sich schon im Interesse der Gehilfen da- 
gegen verwahren, hier etwas zu beschliessen, worüber eine Klar- 
heit selbst unter den Mitgliedern des Ausschusses nicht bestehe. 

Herr Friedrich wünscht gegenüber dieser Ausführung des 
Herrn Giesecke zu Protokoll zu erklären, dass auch er als 
Prinzipal und im Interesse seiner Mandatgeber verpflichtet sei, 
an seiner Auffassung über den 8 6 unbedingt festzuhalten; diese 
Auffassung entspricht durchaus der 1896er Beratung. 

Herr Bernstein pflichtet dieser Erklärung bei, und be- 
antragt zu beschliessen, dass Sätze von mehr als einer Zeile 
nicht als zerstreute Sätze zu betrachten und zu berechnen 
seien, sondern dass solche Sätze als eine besondere Schrift im 
Sinne des $ 17, Abs. 2 zu berechnen sind. 

Die Herren Eichler, Knie und Giesecke erklären sich gegen 
diesen Antrag und beantragen, sich mit der protokollarischen 
Festlegung der Erklärung des Herrn Friedrich über den $ 6 
zufrieden geben zu wollen. 

Darauf zieht Herr Bernstein seinen Antrag zurück, womit 
die Diskussion über Punkt 4 der Tagesordnung geschlossen wird. 

Hierauf wird die Sitzung behufs einer Mittagspause bis 3 Uhr 
vertagt. 

Nach Beendigung derselben eröffnet Herr Giesecke die Ver- 


240 


— 


handlungen und ersucht die Herren Revisoren, sich zur Prüfung 
des Kassenberichts zu äussern. 

Herr Matthaei erklärt gleichzeitig namens des Herrn Knie, 
dass der Kassenbericht in Ordnung befunden worden und er 
Entlastungserteilung beantrage. Die Entlastung wird erteilt. 

Ausgelost werden für die Nachmittagssitzung die Herren 
Klapproth und Gies:cke. 

Hierauf folgt in der Beratung 

Punkt 5 der Tagesordnung: Klarstellung der für die 
nächste Tarifrevision zu beachtenden Fristen bei 
Stellung von Anträgen. Die Ausführungen dazu giebt der 
Geschäftsführer, indem er die Notwendigkeit der Klarstellung 
dieser Frage an der Hand der eingegangenen Anfragen darlegt. 
Danach scheint die Behandlung der 88 39 und 40 im Kommentar 
die Materie noch nicht ausreichend beleuchtet zu haben. Die 
im Kommentar gegebene Auslegung der SS 39, 40 und 49 des 
Tarifs macht etwa wie folgt auf die Verschiedenartigkeit der 
event. zu stellenden Anträge auf Kündigung oder Abände- 
rung des Tarifs aufmerksam. Wollen beispielsweise 4 Prinzi- 
pals- oder Gehilfenvertreter im Auftrag ihrer Kreise den bis 
1. Juli 1901 gültigen Tarıf kündigen, so ist ein diesbezüglicher 
Antrag bis 31. März des kommenden Jahres beim Tarıf- Amt 
einzureichen. Die Kündigung würde zur Folge haben, dass 
am 1. Juli 1901 der Tarif als erloschen und die Tarifgemein- 
schaft als aufgehoben zu betrachten sind. Anträge auf Ab- 
änderung des Tarifs können beim Tarif-Amt bis 1. Juli 1901 
gestellt werden, weil ein Abänderungsantrag an dem Fortbestand 
des Tarifes um ein Jahr nichts ändert. Abänderungsanträge 
sind innerhalb 10—12 Wochen vom Tarif-Amt dem Tarif-Aus- 
schuss zur Beratung vorzulegen. Der abgeänderte Tarif tritt 
am 1. Januar 1902 ın Kraft. Finden diese Abänderungsanträge 
innerhalb des Ausschusses eine Erledigung, mit welcher Prinzi- 
pale oder Gehilfen von 4 Kreisen sich nicht zufrieden erklären 
können, sondern die Kündigung des Tarifes beschliessen, so gilt 
dennoch der abgeänderte Tarif bis zum 1. Juli 1902; der Antrag 
auf Kündigung wäre dann bis 31. März 1902 einzureichen, 

Diese Erklärung wird als dem Tarif entsprechend acceptiert 
und zu Protokoll genommen. 

Punkt 6 der Tagesordnung: Neudruck bez. Neuheraus- 
gabe des Kommentars. Herr Giesecke macht hierzu die Mit- 
teilung, dass die aufgelegten 7000 Exemplare vergriffen seien, 
sodass einem Verlangen nach dem Bezuge von weiteren Exem- 
plaren nicht mehr entsprochen werden könne; jedenfalls aber 
werde sich bis zur nächsten Tarifrevision ein Neudruck der 
Kosten wegen nicht ermöglichen lassen. Das Tarif-Amt möchte 
aus diesem Grunde von einem Neudruck abraten. 

Dem wird zugestimmt und die Neuherausgabe eines Kommen- 
tars erst für das neue Tarifjahr beschlossen. 

Punkt 7 der Tagesordnung: Agitation und Kosten- 
deckung für das Geschäftsjahr 1900,1901. 

Herr Giesecke beantragt einen Jahresbeitrag von 6000 AM zu 
beschliessen, dem sich auch die Herren Bernstein und Klapproth 
anschliessen. 

Bei dieser Gelegenheit beantragen die Herren Klapproth und 
Friedrich das Gehalt des Geschäftsführers auf 2400 AM festzu- 
setzen, und für das abgelaufene Jahr demselben eine Remune- 
ration von 400 A zu bewilligen. Der Antrag wird einstimmig 
angenommen. 

Der Jahresbeitrag wurde hierauf auf 6000 AM festgesetzt. 

Die Agitation zur weiteren Tarifeinführung wird dem Tat. A mt 
überlassen, zu deren spezieller Ausführung die Herren Friedrich, 
M«hlau und Giesecke noch besondere Wünsche äussern. 

Es folgt Punkt 8 der Tagesordnung: Sonstige Anträge. 

Herr Bernstein beantragt: die Herren Biicenstein und Giesecke 
als Vertreter des Tarif- Ausschusses für die Gutenbergfeier in 
Mainz offiziell zu delegieren; er erachtet eine Vertretung des 
Ausschusses für geboten. 

Herr Giesecke erklärt seinerseits, dass er bereits vom Gau Berlin 
des Verbandes der Deutschen Buchdrucker für Mainz delegiert sei. 

Herr Bernstein hält seinen Antrag auf offizielle Vertretung 
des Ausschusses indes aufrecht und wird hierauf derselbe ein- 
stimmig angenommen. 

Herr Bernstein macht darauf aufmerksam, dass die ausge- 
schriebenen Wahlen für den 1., Il. und III. Kreis die Kreis- 
vertreter nicht etwa von Ausübung der Wahlgeschäfte entbinden, 
sondern dass es sich dabei nur darum handelt, zur Nominierung 
der Kandidaten aufzufordern. Er fragt an, ob es nicht geraten 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


S S Aaa R a 


Nr. 22 


erscheine, sich über etwaige Vorschläge innerhalb des Aus- 
schusses zu äussern. 

Herr Giesecke betrachtet die Wahl als reine Kreisangelegen- 
heit; der Ausschuss sei nicht berechtigt, sich mit der Kandidaten- 
frage zu befassen. 

Es wird hiervon auch Abstand genommen. 

Es liegt dem Ausschuss ferner eine Beschwerdeschrift des 
Gutenbergbundes gegen die Gehilfenvertreter des VI. und IX. 
Kreises vor, in deren Zusammenhang vom Vorstande des Bundes 
beantragt wird, für 4 im November v. J. in Eisleben arbeitslos 
gewordene Kollegen den Schutz des § 48 nachträglich zu be- 
willigen; desgl. für 13 Gehilfen in Greifswald. 

Herr Klapproth giebt hierbei zu Protokoll, dass die Be- 
schwerde vor das Tarif-Amt und nicht vor den Ausschuss ge- 
höre. Ausserdem liege die Ursache der Beschwerde auf ein 
Halbjahr zurück, und es sei völlig unverständlich, wie man jetzt 
noch mit Beschwerden und noch dazu an eine nicht zuständige 
Instanz kommen könne. | 

Die Herren Löschke und Schlag erklären die Angaben über 
Eisleben und Greifswald als in keiner Weise den Thatsachen 
entsprechend; sie müssen die Angaben vielmehr als Unwahr- 
heiten bezeichnen; letzterer erklärt ausserdem, dass man sich an 
ihn zu wenden überhaupt unterlassen habe. 

Ferner wird von derselben Stelle beantragt: das Tarifver- 
zeichnis für die Folge allen tariftreuen Gehilfen zu überweisen, 
und es wird ferner Klage geführt, dass das Verzeichnis dem 
„Typograph“ als Beilage nicht überwiesen worden sei. 

Beschlossen wird: an der bisherigen Beilegung des Verzeich- 
nisses durch die offiziellen Organe „Zeitschrift“ und „Correspon- 
dent“, und an der bisherigen Zustellung des Verzeichnisses an 
die Vorstände der einzelnen Organisationen festzuhalten. 

Es wird weiter von derselben Stelle beantragt: „dem Tarif-Amt 
zwei Gehilfen zu delegieren, die keiner Organisation angehören“. 

Herr Giesecke giebt den Antrag bekannt unter der Moti- 
vierung, dass der Tarif- Ausschuss für die Wahlen keinerlei 
Direktiven geben dürfe, sondern dass die Wahlen lediglich Sache 
der Prinzipals- und Gehilfenkreise seien. 

Herr Friedrich erklärt die Hinfälligkeit dieses Antrages mit 
der klaren Fassung des § 43 des Tarifs; damit fällt der Antrag 
von selbst. 

Hierauf bringt der Vorsitzende eine Resolution der Gehilfen- 
mitglieder im Tarif-Ausschuss zur Verlesung, welche als das 
Ergebnis der unter Punkt 2 und 3 der Tagesordnung gehörten 
Berichte zu betrachten ist und das Gesamtverhalten des Gutenberg- 
bundes in der Tariffrage kritisiert. 

Herr Bernstein muss sich gegen diese Resolution aussprechen, 
ersucht, sich an den Vormittagsbeschlüssen in dieser Frage ge- 
nügen zu lassen, und bittet seine Prinzipalskollegen, die Reso- 
lution abzulehnen. 

Herr Wachs ersucht die Prinzipalsmitglieder, diese Reso- 
lution auf ihre Annehmburkeit vorerst zu prüfen, und die Be- 
gründung für dieselbe in dem Verhalten des Gutenbergbundes 
gegenüber dem Tarife zu suchen. 

Herr Friedrich hat den Ausführungen des Herrn Bernstein 
nichts hinzuzufügen, und möchte nur wiederholt erklären, dass 
der Ausschuss nicht berechtigt sei, sich für oder gegen eine 
Organisation auszusprechen. 

Herr Eichler vertritt die Ansicht, dass es sich hier um die 
Abweisung einer Organisation handelt, die unseren Bestrebungen 
zuwiderhandelt, und er begreife nicht, wie man gegen einen 
solchen Beschluss noch irgendwie Bedenken hegen könne. Der 
Gutenbergbund werde trotz aller Versprechungen das bleiben, 
als was er die Jahre hindurch im Tarif-Ausschuss gekennzeichnet 
worden ist. Arbeitsnachweise einer solchen Organisation können 
nicht Glieder unserer Tarif-Organisation bleiben. Unterlässt der 
Tarif-Ausschuss auch heute eine Stellungnahme, dann wird es 
nur dazu führen, den Gutenbergbund in dem Glauben zu be- 
stärken, dass er ungestraft in seinem alten Fahrwasser gegen 
die tariflichen Bestimmungen weiter fortfahren könne. Wir 
wollen den Gutenbergbund nicht für immer abstossen, wir wollen 
vielmehr versuchen, ihn durch unsere klare Stellungnahme auf 
den richtigen Weg zu führen. 

Herr Knie erklärt die Ansicht als unzutreffend, dass man 
nicht berechtigt sei, gegen eine Organisation von Tarifs wegen 
Stellung zu nehmen, nachdem der Beweis vorliegt, dass das 
Tarif-Amt zwecks weiterer Durchführung des Tarifes mit den 
Organisationen verhandeln müsse, und hierüber, wenn auch 


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— — — — — —— —— a — — —— a ee. ee —˙ q — —½̃:. — — : — 


zwecklos, mit dem Gutenbergbundvorstande ebenso verhandelt habe. 
Im übrigen schliesse er sich den Ausführungen des Herrn Eichler an. 

Herr Bernstein betrachtet die Resolution für so wichtig, 
dass dieselbe auf die Tagesordnung hätte gesetzt werden müssen; 
auch bestehe er darauf, dass der Ausschuss nicht berechtigt sei, 
Arbeitsnachweise zu streichen, das sei Sache des Tarif- Amtes. 

Herr Giesecke macht darauf aufmerksam, dass die Beschwer- 
den über den Gutenbergbund heute hier prinzipalsseitig begonnen 
hätten, und dass deren weitere Ausdehnung zu der Resolution ge- 
führt habe; es sei also ganz unmöglich, etwas auf die Tagesordnung 
zu setzen, was erst aus der Diskussion hervorgegangen sei. 

Herr Maklau hält es für unmöglich, dass man dieser Reso- 
lution prinzipalsseitig zustimmen könne; auch wäre es den Prin- 
zipalen peinlich, überhaupt gegen irgendwelche Gehilfenorgani- 
sation Massnahmen beschliessen zu helfen. Er könne deshalb 
nur wiederholt für Ablehnung plaidieren, da ihm Gegengründe 
und Beweise für die Annehmbarkeit des Antrages nicht erbracht 
worden seien. 

Herr Friedrich erachtet diese Resolution nicht als das Pro- 
dukt der heutigen Beratung. Ihm sei der Gutenbergbund aber 
überhaupt nicht so wichtig, dass es sich für den Tarif-Ausschuss 
verlohne, damit hier so lange sich zu beschäftigen. Er halte 
aber den Tarif- Ausschuss auch nicht für berechtigt, im Sinne 
der Resolution Korrekturen vornehmen zu dürfen. 

Die Herren Giesecke und Eichler betonen, dass auch die 
Resolution nur der Meinung Ausdruck giebt, dass die Organi- 
sation des Gutenbergbundes für die Tarifsache nebensächlich sei, 
das schliesse aber nicht aus, Bestrebungen einer Organisation 
gegen unsere Tarifsache abzuwehren. Thun wir das nicht, wer- 
den wir auch eine endgültige Durchführung des Tarifs in der 
Provinz vergeblich anstreben. Dem unreellen Gebahren des 
Gutenbergbundes in tariflicher Hinsicht muss entschieden begegnet 
werden; es sei auch nicht anzunehmen, dass die Mehrzahl der Mit- 
glieder des Gutenbergbundes mit der Haltung seiner Leitung 
zufrieden sei. 

Herr Friedrich verweist auf den § 43, der feststellt, welche 
Thätigkeit dem Tarif-Ausschuss vorgezeichnet sei, und auf die 
Ziffer 8 im § 45, die weiter beweist, dass die hier unterbreitete 
Angelegenheit lediglich Sache des Tarif-Amtes sei. Er bittet 
deshalb, die Diskussion hierüber zu schliessen. 

Herr Giesecke verweist auf den voraufgegangenen Beschluss 
des Tarifamtes, welcher die Sache dem Ausschuss überwiesen 
habe, dem Herr Friedrich entgegenhält, dass man wohl in eine 
Prüfung dieser überwiesenen Sache eintreten könne, dass aber 
die eingebrachte Resolution sich mit dem Beschlusse des Tarif- 
Amtes nicht decke, 

Die Herren Löschke, Schlag und Hanke sprechen nochmals 
für die Resolution, während Herr Klapproth die Einführung 
einheitlicher Nachweislisten und eine Wiederholung der Revision 
sämtlicher Arbeitsnachweise verlangt. 8 

Während Herr Giesecke eine event. Anderung der Resolu- 
tion zugesteht, erklärt Herr Friedrich sich auch gegen die An- 
nahme einer abgeänderten Resolution. Es möge ausgesprochen 
werden, dass die hier aufgeführten Missstände bei den Nach- 
weisen nicht weiter bestehen dürfen, und dass diese Missstände 
als unstatthaft bezeichnet werden müssen. Das Tarif-Amt wird 
beauftragt, die daraus sich ergebenden Massnahmen einzuleiten. 

Herr Bernstein erklärt sich bereit, für eine Streichung des 
Hamburger Nachweises beim Tarif-Amt einzutreten, nachdem 
dessen Verwalter seine tarifwidrige Geschäftsführung sich noch 
in einer Versammlung habe belobigend bestätigen lassen, und 
dass unser mit der Revision beauftragter Vertreter darauf direkt 
verhöhnt worden sei. 

Damit ist die Diskussion über die Resolution beendigt und 
wird auf Antrag der Gehilfenvertreter zwecks Sonderbesprechung 
die Verhandlung auf kurze Zeit vertagt. 

Nach Wiedereröffnung der Verhandlung erklären die Gehilfen 
die Resolution für zurückgezogen und geben ihr Einverständnis 
zu der von Herrn Friedrich gegebenen Erklärung, die im 
Wesentlichen folgenden Wortlaut hat: 

Der Tarif-Ausschuss nimmt den Bericht über die 
Revision der Arbeitsnachweise entgegen, verurteilt 
das ordnungswidrige Verhalten der genannten Nach- 
weise und erwartet vom Tarif-Amt, dass dasselbe für 
Abstellung der Missstände Sorge trägt. 

Diese Erklärung wird auf einstimmigen Beschluss zu Proto- 
koll genommen. l 


Herr Mahlau stellt hierauf eine Frage betr. Auslegung des 

$ 34, und zwar in Bezug darauf, ob die ersten drei Überstunden, 
sofern sie innerhalb der Arbeitszeit von 6 Uhr morgens bis 
9 Uhr abends liegen (auch bei durchgehender Arbeitszeit), mit 
15 Pfg. Extrastunden-Entschädigung (excl. Lokalaufschlag) zu 
bezahlen sind. Dies wird gemäss dem 1896er Beschluss ein- 
stimmig bejaht. 
Herr Eichler beklagt sich über das Verhalten des „All- 
gemeinen Anzeigers für Druckereien“, der durch Aufnahme und 
Ablehnung von bestimmten Inseraten, durch teilweise Streichungen 
an Bekanntmachungen des Tarif-Amtes eine sehr zweifelhafte 
Stellung der Tarifsache gegenüber einnehme; auch wundert er 
sich, dass tariftreue Firmen in diesem Organ ausdrücklich nicht- 
organisierte Gehilfen suchen. Da für letzteres Verfahren eine 
Begründung nicht vorliege, ersuche er das Tarif-Amt, tariftreue 
Firmen, die solche Inserate ergehen lassen, zu ersuchen, ihre 
Gehilfen ohne Ansehen auf ihre etwaige Zugehörigkeit zu einer 
Gehilfenorganisation einzustellen. 

Herr Giesecke macht darauf aufmerksam, dass das Tarif-Amt 
wiederholt die tariftreuen Firmen ersucht habe, ihre Gehilfen 
nur den tariftreuen Arbeitsnachweisen zu entnehmen; wer dies 
aber nicht will, sondern in irgend einer Form dies durch In- 
serieren zu erreichen suche, den kann das Tarif-Amt nicht zu 
einem anderen Verhalten bewegen. 

Die Herren Bernstein und Friedrich sprechen sich auch da- 
für aus, dass das Tarif-Amt der Anregung des Herrn Eichler 
nicht stattgeben könne, während Herr Klapproth die Zurück- 
ziehung sämtlicher Bekanntmachungen des Tarif-Amtes für richtig 
hält, wenn ein Organ darunter eine Auslese halte. 

Auch die Herren Dominé und Schlag wünschen eine Stellung- 
nahme in dieser Sache, während Herr Mahlau diese Frage 
lediglich der Gehilfenorganisation überlassen haben will. 

Herr Friedrich giebt schliesslich seiner Meinung dahın Aus- 
druck, dass diese Materie gar nicht vor den Ausschuss gehöre, 
und dass die Tariforganisation keiner Firma Vorschriften bei 
Engagement der Gehilfen machen könne; er sei dafür wenigstens 
nicht zu haben. 

Die Diskussion ist damit beendet und wird eine Beschluss- 
fassung über die Angelegenheit nicht herbeigeführt. 

Herr Klapproth macht die Mitteilung, dass ihm aus seinem 
Kreise die Anfrage zugegangen sei, ob die Lehrlinge in den 
tariftreuen Buchdruckereien länger als 9 Stunden beschäftigt 
werden dürfen, und ob gegen Firmen, die diese Arbeitszeit bei 
den Lehrlingen wesentlich überschreiten, nicht von Tarifwegen 
einzuschreiten sei. Er vertrete die Ansicht, dass auch für Lehr- 
linge die tarifliche Arbeitszeit gelten müsse. 

Herr Bernstein verwahrt sich gegen eine derartige Auf- 
fassung, da der $ 31 des Tarifs nur für die Gehilfen, nicht aber 
für die Lehrlinge geschaffen sei. 

Herr Klapproth macht auf die Schwierigkeiten aufmerksam, 
die für diejenigen Firmen entstehen, die eine solche Uberan- 
strengung der Lehrlinge gegenüber dem gegenteiligen Verhalten 
ihres geschäftlichen Konkurrenten nicht zulassen. 

Herr Friedrich ist im Prinzip damit einverstanden, dass man 
die Lehrlinge nicht länger beschäftige, als die Gehilfen, es sei 
aber unmöglich, eine Abweichung hiervon für alle Fälle aus- 
zuschliessen. Eine Uberanstrengung der Lehrlinge werde jede 
anständige Firma sowieso vermeiden. 

Auch Herr Wolf schliesst sich der letzteren Ausführung an 
und ersucht die Kreisvertreter, Übergriffe in dieser Frage der 
Gewerbeinspektion mitzuteilen. 

Zur Diskussion wird weiter eine Anfrage der Firma G. in 
B. gestellt, die eine Auslegung des $ 34 bezweckt und aus- 
gesprochen haben will, ob die Gehilfen für das Nachholen von 
9 ausgesetzten Arbeitsstunden (wegen Kesselreinigung) Anspruch 
auf Überstunden-Entschädigung erheben können. Das Recht 
hierzu wird den Gehilfen mit Einstimmigkeit zugesprochen. 

Damit ist Schluss der Beratungen eingetreten. Das Proto- 
koll wird verlesen und genehmigt. 

Mit einigen Dankesworten an die Kreisvertreter für das auch 
während der Verhandlungen bewiesene rege Interesse an unsern 
Tarifangelegenheiten schliesst der Vorsitzende abends !,8 Uhr 
die Sitzung. „ 
Hugo Bernstein. L. H. Giesecke. 

Vorsitzende. 
Paul Schliebs, Geschäftsführer. 


242 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 22 


Nichtamtlicher Teil. 


Gutenbergmuseum in Mainz. 


Zur dauernden Erinnerung an die fünfhundertjährige Ge- 
burtsfeier Gutenberg’s im Juni 1900 soll in Mainz, der Stadt 
seiner Geburt und der Stätte seiner Erfindung, ein Gutenberg- 
museum gegründet werden, im Anschluss an das in Mainz 
vorhandene Material und vorläufig auch in räumlicher Verbindung 
mit der Mainzer Stadtbibliothek. 

Der Zweck des Museums ist: die auf Gutenberg und die 
Erfindung der Buchdruckerkunst, ihre Ausbreitung und ihre 
Entwickelung bezüglichen Urkunden, Drucke und sonstigen 
Denkmäler im weitesten Umfange möglichst vollständig, in 
Originalen oder in zuverlässigen Nachbildungen, zu vereinigen 
und für die Allgemeinheit nutzbar zu machen. Soweit die 
Mittel dies ermöglichen, wird das Museum auch die Veröffent- 
lichung wichtiger, auf die Geschichte der Buchdruckerkunst 
bezüglicher Werke in die Hand nehmen oder unterstützen. 

Das Gutenbergmuseum hat, von der Person des Erfinders 
ausgehend, als Erinnerungsstätte vorwiegend geschichtliche Be- 
deutung und in der Übersicht über die Entwickelung der eigent- 
lichen Gutenbergischen Kunst seine bestimmte Aufgabe. In 
diesem Sinne besitzt Mainz auf ein dem Andenken Gutenberg’s 
geweihtes Museum als Ehrendenkmal für seinen grossen Sohn 
das nächste Anrecht; ein solches hat ın dessen Vaterstadt seine 
ganz besondere Berechtigung, auch neben dem deutschen Buch- 
gewerbehaus in Leipzig, das vornehmlich dem Fortschritte des 
gesamten Buchgewerbes vorarbeiten will. 

Mit dem Museum ist eine der allgemeinen Benutzung zu- 
gängliche Gutenbergbibliothek zu verbinden, die in erreichbarer 
Vollständigkeit die Schriften zur Geschichte der Druckkunst, 
über ihre Verbreitung und Entwickelung auf dem Erdkreis 
umfassen soll. 


Museum und Bibliothek werden auf diese Weise in der 


Vaterstadt des Erfinders der Buchdruckerkunst einen Mittel- 
punkt für die Gutenbergforschung bilden. 

Die Stadt Mainz wird sich bei der Verwaltung des Guten- 
bergmuseums des Beirates angesehener Männer aus den be- 
teiligten Kreisen versichern. 

Die Mittel zur Gründung und Ausbildung des Museums 
werden geliefert durch: 


a) den bereits bewilligten Beitrag der Stadt Mainz in der 


Höhe von 25000 / und die zugesicherte Unterstützung 
der Grossherzoglich Hessischen Staatsregierung, 

b) einmalige oder jährliche Zuwendungen von Regierungen, 
Städten, typographischen und buchhändlerischen, litterarischen, 
wissenschaftlichen und anderen Vereinigungen, sowie von 
allen Freunden der Wissenschaft und der Kunst, der 
Litteratur und der allgemeinen Bildung, die diese wichtige 
Seite unserer Kultur zu würdigen wissen. 


Das sind die Grundzüge eines Unternehmens, zu dem Mainz 
sich berechtigt und verpflichtet erachtet. 

Im Namen der Stadt, „der Gottes Güte die Erfindung der 
Buchdruckerkunst als Gnadengeschenk verliehen hat“, und in 
der Hoffnung allgemeiner Zustimmung wende ich mich an die 
Gebildeten der ganzen Welt, an alle, die des Segens von 
Gutenberg’s edler Kunst sich erfreuen, mit der Bitte, unsere 
gute Sache zu unterstützen, sei es durch die Stiftung geeigneter 
Gegenstände, sei es durch die Zuwendung von Geldmitteln. 
Dem Ruhme Gutenberg's gilt die Feier, seinem bleibenden 
Gedächtnis das in seiner Vaterstadt zu stiftende Museum. 

Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, 
Dr. Gassner. 


$ 


Aufforderung und Bitte. 
Als im Jahre 1840 in Deutschland das vierhundertjährige 


| Jubiläum der Erfindung der Buchdruckerkunst gefeiert wurde, 


richtete der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buch- 
händler auf Veranlassung Friedrich Fleischer’s an alle Beteiligten 
die Bitte, die bei dieser Gelegenheit erschienenen Schriften 
jeder Art, Festblätter, Festlieder, Zeitungsaufsätze u. s. w. in 
einem Exemplar einzusenden. Die damals zusammengeflossenen 
Gaben haben den Grundstock der Bibliothek des Börsenvereins 
gebildet. 

Jetzt, wo Deutschland sich rüstet, den 500. Geburtstag 
Gutenberg’s festlich zu begehen, sieht sich der unterzeichnete 
Vorstand des Börsenvereins wiederum veranlasst, an alle Buch- 
händler, Buchdrucker, Schriftsteller, Vereine und Gesellschaften, 
überhaupt an jeden, der zu dieser Feier durch Herausgabe von 
Schriften oder künstlerischen Darstellungen beiträgt, die freund- 
liche Bitte zu richten, uns ein Exemplar womöglich unentgelt- 
lich zu überlassen. 

Die eingehenden Gaben werden zu geeigneter Zeit, entweder 
im Herbste dieses Jahres, oder im Frühlinge nächsten Jahres 
in übersichtlicher Weise ausgestellt werden. 

Wir bitten, die Einsendungen entweder durch Vermittelung 
des Buchhandels, oder direkt durch die Post an die 

Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, 
Leipzig, Buchhändlerhaus, 

richten zu wollen und bemerken, dass auch der kleinste Bei- 

trag willkommen sein und dankbar aufgenommen werden wird. 

Die Herausgeber von Zeitungen und Zeitschriften bitten 
wir, diesem Aufrufe durch unentgeltlichen Abdruck zu möglichst 
weiter Verbreitung zu verhelfen. 


Leipzig, den 15. Mai 1900. 


Der Vorstand 
des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 
Carl Engelhorn. Dr. Wilheln Ruprecht. Otio Nauhartli. 
Johannes Stettner. Emanuel Reinicke. Wilhelm Müller. 


e 


Vom Druckgewerbe. 


Aus Württemberg wird uns geschrieben: Es ist da und dort 
in Fachkreisen der grossen Städte des engeren und weiteren Vater- 


landes Klage darüber geführt worden, dass Buchdruckereien und 
ähnliche Anstalten wie die Pilze aus der Erde schiessen zur empfind- 


lichen Schädigung der bestehenden, auf sicherer Grundlage errichteten 
Geschäftsbetriebe. Diese Erscheinungen werden gezeitigt einerseits 
durch den Trieb des Einzelnen zur Selbständigkeit und andrerseits 
durch das Vorgehen spekulativer Lieferanten, welche nicht nur 
einzelne Buchdruckereiutensilien, sondern auch ganze Einrichtungen 
gegen geringe Anzahlungen liefern und dieselben, wenn der betr. 
Anfänger für die Folge seinen Verpflichtungen nicht mehr nach- 
kommen kann, wieder zurücknehmen. Natürlich ist in einem 
solchen Falle die geleistete Anzahlung unwiederbringlich verloren 
und das sauer zusammengebrachte Kapital wandert in die Tasche 
cines gewinnsüchtigen Spekulanten. Vielfach ist die Beobachtung 
gemacht worden, dass der junge Anfänger den bestehenden Ge- 
schäften die Spitze nicht bieten kann, sein neugegründetes Zei- 
tungsunternehmen geht nicht und um sich nur einige Zeit über 
Wasser zu halten, werden die unlautersten Mittel der Preisdrückerei 
angewendet, was schliesslich den Ruin des Unternehmers zur Folge 
hat. In den Erwartungen, welche der Betreffende auf das heiss 


erstrebte Ziel, „Buchdruckerei-Inhaber“ zu sein, gesetzt hat, sieht 


er sich bitter getäuscht. 
Aber nicht nur in grösseren Städten allein herrschen diese 
Verhältnisse vor, sondern man findet sie auch an kleineren Plätzen. 


Städte wie Kirchheim unter Teck, mit einer Einwohnerzahl von 
etwa 8000 Seelen, woselbst bis vor wenigen Jahren nur 2 Buch- 


druckereien bestanden haben, zählen nun deren 3, neben einer 


Nr. 22 


Steindruckerei; ausserdem haben sich in Weilheim und Plachingen 
Buchdruckereien etabliert, so dass jetzt in der Stadt und im 
10-Kilometer-Umkreis, also in einem ausserordentlich kleinen Rayon, 
6 derartige Anstalten sich befinden, gegenüber 2 in früheren Jahren. 

Ahnlich liegen auch die Verhältnisse in Nürtingen; ausser der 
Amtsblattdruckerei mit Zeitungsverlag bestand früher eine weitere 
Buchdruckerei nicht, ein später entstandenes Blatt ging mangels 
an Abonnenten ein und trotzdem der Konkurs dem damaligen 
Unternehmen, nachdem etwa 10000 , verwirtschaftet waren, ein 
Ende machte, wurde im vorigen Jahre wieder eine neue Druckerei 
mit Zeitung gegründet, welche letztere zu Anfang wöchentlich 6 mal 
erschien, aber schon nach kurzer Zeit ihr Erscheinen auf 4 Tage 
verringern musste. Welch gewinnbringendes Unternehmen diese 
Neugründung übrigens sein muss, dürfte schon daraus hervorgehen, 
dass dieselbe im Zeitraum eines Jahres den Besitzer zum dritten 
Male gewechselt und ein früherer Teilhaber in der denkbar kürzesten 
Zeit ein Barvermögen von etwa 4000 , verloren hat. Zu diesen 
beiden Druckereien in Nürtingen gesellte sich in jüngster Zeit eine 
weitere Accidenzdruckerei und ein früherer Teilhaber des zweiten 
im vorigen Jahre entstandenen Zeitungsunternehmens hat sich die 
benachbarte Stadt Neuffen (etwa 2000 Einwohner) zum Wirkungs- 
kreis auserkoren und hofft dort das Eldorado zu finden, welches 
er in Nürtingen vergeblich suchte. - 

Alle diese Umstände zusammengefasst zeigen deutlich, dass 
nicht nur in Grossstädten, sondern auch an kleineren Druckorten 
die wirtschaftliche Lage des graphischen Gewerbes durchaus nicht 
so günstig ist, wie vielfach angenommen wird, und dass es hohe 
Zeit ist, gegen diejenigen Firmen vorzugehen, welche es sich zur 
Aufgabe machen, immer wieder zur Gründung neuer Geschäfte 
und Konkurrenzen um jeden Preis die Hand zu bieten, zum Schaden 
des gesamten Buchdruckgewerbes. 


KZ 


Vereinsleben. 


S. G. Kempten, 27. Mai. Die Sektion V der Deutschen 
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft hielt heute im Hötel 
„Zur Krone“ hier ihre diesjährige ordentliche Sektionsversammlung 
unter Leitung des Vorsitzenden Herrn Hans Oldenbourg in München 
ab. Der vom Vorstande erstattete Geschäftsbericht lässt ersehen, 
dass die Sektion ım Berichtsjahre 467 Betriebe mit 7328 Voll- 
arbeitern zählte. An Entschädigungen wurden seitens der Sektion 
17 697,06 A. gegen 15 945,42 A. im Vorjahre verausgabt. Neu 
entschädigt wurden im Jahre 1899 20 Fälle, darunter ein Todes- 
fall. Die Zahl der Unfallanzeigen ist von 107 im Vorjahre auf 
95 herabgegangen. Für Kosten der Betriebsbesichtigungen (Un- 
fallverhütung) wurden 918,47 , ausgegeben, wovon jedoch der 
grössere Teil, nämlich 688,85 A. von der Genossenschaftskasse 
übernommen wurde. Die Kosten der Unfalluntersuchungen, Ent- 
schädigungsfestsetzung machten einen Betrag von 324,90 AM. aus, 
während die eigentlichen Verwaltungskosten 2528,19 A. betrugen. 
Nach Genehmigung der Rechnung wurde der Voranschlag der 
Verwaltungskosten für das Jahr 1901 einschliesslich der Kosten 
für Betriebsbesichtigungen und Entschädigungsfestsetzungen mit 
3550 AM festgesetzt. Die Versammlung nahm hierauf eine Reihe 
notwendig gewordener Ersatz- und Neuwahlen vor, welche im 
wesentlichen die Wiederwahl der bisherigen Inhaber der betreffen- 
den Ehrenämter ergab, soweit nicht eine solche ausgeschlossen 
war. Als Ort der nächsten Sektionsversammlung wurde Regens- 


burg bestimmt. 


Sprechsaai. 


S. Berlin. (Gesellschaft der Berliner Korrektoren. 
Geschäftsstelle und Stellennachweis: Berlin SW. 47, Hagelberger 
Str. 22 — Korrektor E. Schindler). Die ordentliche Monats- 
versammlung am Sonntag, den 20. d. M., war über alles Er- 
warten gut besucht; dieselbe nahm im Laufe der Verhandlungen 
einstimmig einen Antrag an, der der Gesellschaft dazu verhelfen 
soll, nicht nur in Berlin, sondern auch im ganzen Deutschen Reiche 
mehr und mehr Anhänger, treue Mitglieder zu erhalten. Nach 
dem erwähnten Antrage tritt die „Gesellschaft der Berliner Korrek- 
toren“ als Zweigverein aus dem „Deutschen Privat-Beamten-Verein“ 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


243 


te u —— 


aus, um nunmehr, auf eigenen Füssen stehend, die Förderung ihrer 
Zwecke und Ziele selbständig in die Hand zu nehmen. Die 
„Besprechung von Thesen, betr. Rechtschreibung, Tagespresse und 
Korrektor“ wurde auf Antrag des Referenten Kollege Naeter aber- 
mals von der Tagesordnung abgesetzt, weil man erst das Ergebnis 
der Beratungen abwarten will, die z. Zt. die vom Kultusministerium 
eingesetzte Kommission betr. einer einheitlichen Rechtschreibung 
abhält. Dabei machte der Vorsitzende die interessante Mitteilung, 
dass er alle einschlägigen Artikel u. s. w. dieser erwähnten Kom- 
mission als Material eingeschickt habe. — In einer Zeit, wo alle 
im graphischen Gewerbe Stehenden die fünfhundertjährige Wieder- 
kehr des Geburtstages ihres grossen Meisters festlich begehen, will 
auch die „Gesellschaft der Berliner Korrektoren“ nicht zurück- 
stehen; am 24. Juni, dem Namenstage Gutenberg's, wird sie des- 
halb nach ihrer ordentlichen geschäftlichen eine Festsitzung 
mit Damen abhalten, deren Programm u. a. die Festrede des Vor- 
sitzenden, Vorträge aller Art u. s. w. vorsieht. Alle Berufskollegen 
sind mit ihren Angehörigen zu derselben willkommen. Die Fest- 
versammlung wird in den oberen Räumen des Wirtshauses „Bürger- 
garten, Jerusalemer Str. 8, um 6 Uhr abends ihren Anfang nehmen. 

S. Dresden. Am 22. Mai feierte Herr Buch- und Steindruckerei- 
besitzer Carl Engelmann in Dresden das Fest seines 25 jährigen 
Geschäftsbestehens. Seitens des Geschäftspersonals und des 
Vorstandes der hiesigen Buchdrucker-Innung wurde der Jubilar 
durch Ansprachen und Uberreichung sinniger Geschenke geehrt. 

* Leipzig. Hinsichtlich der Weiterverfolgung der Papierfrage 
durch den Verein deutscher Zeitungsverleger wird berichtet, 
dass die von dem Verein eingesetzte Kommission kürzlich in Berlin 
eine Sitzung abgehalten und beschlossen hat, eine ständige Ge- 
schäftsstelle für den Einkauf von Zeitungspapier für sämtliche 
deutsche Zeitungen mit dem Sitze in Berlin zu gründen und einen 
Syndicus zur Leitung der Geschäftsstelle anzustellen. Die Ein- 
ladung zur Benutzung der Geschäftsstelle soll an alle der Be- 
wegung noch fern stehenden deutschen Zeitungen ergehen. Uber 
Zahl und Ort der zu errichtenden Papierfabriken wird nach der 
Ubersicht des Gesamtbedarfs die Entscheidung getroffen werden. 
Ferner wurde beschlossen, eine Petition an den Reichstag um 
Gleichstellung des Zolles auf weisses Druckpapier mit demjenigen 
für Packpapier und eine weitere Petition an den Eisenbahnminister 
und die Bundesstaaten um Gleichstellung der Frachtsätze für 
Druckpapier mit denen für Packpapier zu richten. — Die letzteren 
beiden Beschlüsse erscheinen uns ganz gut und zweckmässig. Auf 
das Vorgehen in der Papierfrage dürfte schliesslich aber das Wort 
zutreffen: Qui trop embrasse, mal étreint. 

* Leipzig. Am Himmelfahrtsfeste fand hier im Siebenmänner- 
hause unter dem Vorsitz des Herrn Günther-Lommatzsch eine von 
etwa 30 Personen besuchte Versammlung von Zeitungs- 
verlegern aus der Kreishauptmannschaft Leipzig statt. Die 
Versammlung befasste sich mit Beratungen über die Herbei- 
führung gleichmässiger Bezugsgebührpreise und Rabattsätze sowie 
über andere zur Hebung des Zeitungsgeschäfts geeignete Mass- 
regeln. 

* Leipzig. Wie wir vernehmen, ist unser früherer Kollege Herr 
Gustav Schaede aus St. Johann a. d. Saar, der den Lesern der 
„Zeitschrift“ aus seinen Veröffentlichungen über gewerbliche An- 
gelegenheiten noch in gutem Gedächtnis sein wird, an die Spitze 
der Setzmaschinenbaugesellschaft „Typograph“ in Berlin ge- 
treten. Seit 1. April v. J. war Herr Schaede in der Leitung der 
Scherl'schen Unternehmungen in Berlin mit thätig und organisierte 
und leitete die Drucklegung der in kurzer Zeit zu grosser Auflage 
gelangten „Woche“. 

* Worms, im Mai. Zweihundert Jahre sind in diesem 
Sommer verflossen, seitdem ein Buchdrucker Namens Kranzbühler 
die Erlaubnis erhielt, in Worms eine Buchdruckerei zu betreiben. 
Seit jener Zeit ist das Geschäft dauernd in der Familie geblieben 
und hat immer ein Kranzbühler an der Spitze desselben gestanden. 
Fünfundsiebenzig Jahre später gab. die Buchdruckerei dann die 
„Wormser Zeitung“ heraus, die nunmehr auf 1 ½ Jahrhundert 
ihres Bestehens zurückblicken kann. Es gehört gewiss zu den 
grössten Seltenheiten, dass eine Familie so viele Jahre hindurch 
im Besitze desselben Geschäfts bleibt und deshalb ist es wohl 
erklärlich, wenn der gegenwärtige Chef, Herr Eugen Kranzbühler, 
beschlossen hat, das Doppeljubiläum festlich zu begehen und 
namentlich im Kreise seiner zahlreichen Angestellten die Erinnerung 
an die Gründung der Buchdruckerei und an die Entstehung der 
„Wormser Zeitung“ zu feiern. Als Zeit des Jubiläums ist der 
16. und 17. Juni ausersehen. 


244 


S. Zittau. Auch hier wird eine Gutenberg-Feier anlässlich 
des 500jährigen Geburtstages des Erfinders der Buchdruckerkunst 
stattfinden. Die Idee ist innerhallı der Fachgenossen der graphi- 
schen Gewerbe angeregt und allseitig sehr sympathisch begrüsst 
worden. In einer Vorbesprechung, die auch aus der Umgegend 
von Zittau recht zahlreich besucht war, ist bereits ein Festaus- 
schuss gewählt worden, der aus 4 Prinzipalen, 3 Redakteuren der 
in Zittau erscheinenden Tagesblätter und 5 Buchdruckergehilfen 
besteht, Näheres über die Feier, welche einen durchaus öffent- 
lichen Charakter tragen und eine der Bedeutung der Sache 
würdige Ausgestaltung erfahren soll, wird an dieser Stelle noch 
mitgeteilt werden. 


Kleine Mitteilungen. 


Die Buchgewerblichen Ausstellungen im Deutschen Buchgewerbe- 
hause zu Leipzig (Jahresausstellung des deutschen Buchhandels, 
Maschinenausstellung, ständige buchgewerbliche Ausstellung, Aus- 
lagen aus dem Buchgewerbemuseum u. s. w.), die jetzt an Wochen- 
tagen von 9—6 und an Sonn- und Feiertagen von 11—6 Uhr 
unentgeltlich zugänglich sind, erfreuen sich sehr regen Besuches 
und können allen Interessenten aus den Buchgewerben warm 
empfohlen werden. 

Ein allgemeiner deutscher Buchbinderei-Verband, als dessen 
alleiniger Zweck die gleichmässige Erhöhung der Preise angegeben 
wird, soll, wie das „Börsenblatt für den deutschen Buclihandel“ 
in Erfahrung bringt, in der Bildung begriffen sein. Den Verlegern 
wird angeraten, bereits jetzt einen Preisaufschlag von 10 Prozent 
(bei Leder- und Halbfranzbänden von 15 Prozent) in Rechnung 
zu ziehen. 

Pariser Weltausstellung. Zu den deutschen Preisrichtern der 
Weltausstellungs-Jury sind vom deutschen Reichskommissariat 
für die Gruppe III, Gerätschaften, Instrumente und Hilfsmittel 
für Wissenschaft und Kunst, die die graphischen Gewerbe mit 
umfasst, die Herren Georg W. Büzxenstein-Berlin, Spemann-Stuttgart, 
Prof. Dr. Miethe-Charlottenburg, Prof. Dr. Wesiphal-Berlin, Fabri- 
kant Eschbaum-Bonn und Pianofortefabrikant Rönisch- Dresden 
ernannt worden. Die Preisrichter wurden in ihrer Gesamtheit am 
21. Mai vom Handelsminister Mellerand im Trocaderopalast feier- 
lich begrüsst. 

Eine neue deutsche Druckschrift. — In einem von der Reichs- 
druckerei soeben hergestellten Prachtwerke „Musaeus, Chronika 
der drei Schwestern“, ist eine neue Type zum ersten Male an 
die Öffentlichkeit gebracht worden. Um eine der amerikanischen 
Bradley- und der englischen Morris-Schrift entsprechende Type 
auch in Deutschland zu schaffen, ist diese neue Schrift in der 
Reichsdruckerei von dem Vorsteher der Gravier-Abteilung Paul 
Voigt entworfen und gezeichnet und von den Schriftschneidern 
dieser Abteilung geschnitten worden. Bei der Anfertigung ist 
darauf Rücksicht genommen worden, dass der deutsche Charakteı 
in der Schrift recht zur Geltung kam. In der Durchführung des 
wagerechten Balkens ist auch eine gewisse Ruhe und Einheitlich- 
keit erreicht worden, so dass sie sich vor den schon vorhandenen 
Schriften sehr auszeichnet und auch eigenartig wirkt. Die neue 
Schrift lehnt sich an die gotischen und Schwabacher Schriftformen 
an, nur dass sie die mehr runden Formen der Schwabacher ver- 
meidet. („Börsenblatt.“) 

Ein Papierprobenheft von bestechender Ausstattung hat die 
Papierfabrik von H. H. Ullstein in Leipzig zu dem Zwecke 
herausgegeben, um die vorzügliche Druckfähigkeit ihrer Papiere 
für lithographische Zwecke vor Augen zu führen. Dieser Zweck 
wird denn auch erreicht, denn die Kunstanstalten von Wezel & 
Naumann, Otto W. Hohmann, Carl Garte, Grimme & Hempel, 
Th. Eismann, Liebich & Kunze, Dr. Trenkler & Co. haben eine 
Reihe ausgezeichneter Druckproben in Chromolithographie und 
Liehtdruck geliefert, die zu einem geschmackvollen Hefte vereinigt 
worden sind. Zu erwähnen ist aus denselben eine schöne Lichtdruck- 
ansicht des Deutschen Buchgewerbehauses. 


KÉ 
Geschäfts- und Personal Nachrichten, 


Geschäftsveränderungen. Die Buchdruckerei I’fülzische Verlags- 
anstalt in Neustadt a. d. H. hat ihrem Geschäftsführer Herrn 
Carl Liesenberg Prokura erteilt. — Die Firma Wilhelu Stumpf in 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 22 


Bochum ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter 
der Firma Buchdruckerei Wilhelm Stumpf G. m. b. H. umgewandelt 
worden. Stammkapital 160000 o% Geschäftsführer ist Herr Kauf- 
mann Robert Cramer in Bochum. — Aus der Firma Leipziger 
Papierwaren-Fabrik, Friedr. Prössdorf in Leipzig ist Herr Fried- 
rich Robert Prössdorf ausgeschieden und der Kaufmann Herr Julius 
Hornthal als Inhaber eingetreten. 

Eingetragene Firmen. In Gnadau b. Schönebeck die Firma 
Hermann Jansa, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Hermann 
Jansa daselbst. — In Berlin die offene Handelsgesellschaft 
Mauritz & Ruppin, Gesellschafter die Herren Buchdruckereibesitzer 
Peter Mauritz und Kaufmann Paul Ruppin, beide zu Berlin. — 
In Nürtingen die Firma Hermann Streich, Buchdruckerei und 
Zeitungsverlag, Inhaber Herr Hermann Streich, Buchdruckerei- 
besitzer daselbst. — In Auerbach, Vogtl., die Firma Karl Richard 
Keilig, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Karl Richard Heilig 
dasselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdrucker Johann Vogt, früher in 
Hagenau, jetzt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, am 
18. Mai. Konkursverwalter Herr Referendar Hesser, in Hagenau. 
Anmeldefrist bis zum 22. Juni 1900. 


S 


Litteratur. 


Gutenberg und seine berühmtesten Nachfolger im ersten Jahr- 
hundert der Typographie, nach ihrem Leben und Wirken dargestellt 
von Alfred Börckel. Mit 51 Abbildungen. Frankfurt a. M., Verlag 
von Klimsch & Co., 1900. 8. Preis gebdn. 3 % — Als eine 
würdige und sehr zu empfehlende Gabe zum Gutenbergjubiläum 
erscheint in dem vorliegenden Werke als fünfter Band von Klimsch’s 
Graphischer Bibliothek eine ergänzte und erweiterte Buchausgabe 
der im „Allgemeinen Anzeiger für Druckereien“ erschienenen Ab- 
handlungen „Gutenberg’s Leben und Werk“ und „Berühmte Buch- 
drucker im ersten Jahrhundert der Typographie“. Hofrat Alfred 
Börckel, Bibliothekar an der Mainzer Stadtbibliothek, eine auf 
dem Gebiete vaterländischer Geschichtsforschung anerkannte Autori- 
tät, giebt in dem vorliegenden Werke eine auf die neuesten For- 
schungen gegründete, fesselnd geschriebene Darstellung des Lebens 
Gutenberg's und seines Werkes, sowie des Lebens seiner berühm- 
testen Zeitgenossen und ersten Nachfolger in den verschiedenen 
Ländern und des Anteils, welchen sie an der Vervollkommnung 
und Ausbreitung der Buchdruckerkunst hatten, und seine Aus- 
führungen werden durch die zahlreichen Abbildungen trefflich 
unterstützt. Die Ausstattung des von der Hofbuchdruckerei Greiner 
cb Pfeiffer in Stuttgart hergestellten Werkes ist eine sorgsame und 
gefällige. 

Der Satz des Griechischen von Fritz Walter. I. Alt-Griechisch. 
II. Neu-Griechisch. Verlag des Graphischen Beobachters (Siegbert 
Schnurpfeil) in Leipzig. Preis 1 . — Das vorliegende von der 
Druckerei von Siegbert Schnurpfeil schön ausgestattete Schriftchen 
ist ein aus der praktischen Erfahrung heraus geschriebener Leit- 
faden und orientiert über alle Einzelheiten des alt- und neugriechi- 
schen Satzes in so leichtfasslicher und vollständiger Weise, dass 
es einem jeden Setzer empfohlen werden kann. 

Vom „Stereotypeur“ Carl Kempes in Nürnberg ist Nr. 2, 1900, 
erschienen, wie immer in tadellosem Druck. Neben dem umfang- 
reichen technischen Briefwechsel des Kempewerkes finden wir 
folgende Aufsätze: Schnellstereotypie, das Setzmaschinenmetall und 
seine richtige Behandlung, die Provinzialpresse und ihre Ver- 
besserung für den Leserkreis und einen warmen Nachruf auf den im 
besten Mannesalter verstorbenen bayrischen Buchdrucker und Ver- 
leger Ludwig Huber in Kempten. Am Schlusse des Heftes finden 
wir ausserdem noch eine längere Abhandlung des Kempewerkes 
über die Kalanderstereotypie unter Reichsmusterschutz. 

Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für 
Buchdrucker in Leipzig. — Das vierte Heft des laufenden Jahr- 
ganges bietet sowohl einen reichhaltigen und vielseitigen Text, 
als auch eine ansehnliche Zahl guter Kunstbeilagen. Unter diesen 
befinden sich einige sauber ausgeführte Autotypiedrucke und die 
Satzmusterbeilagen weisen auch einige beachtenswerte Beispiele 
im Geschmacke der neueren Kunstrichtung auf. Zum Gutenberg- 
jubiläum gedenken die „Jahrbücher“ in einem reichhaltigen und 
vorzüglich ausgestatteten Jubiläumsheft (Doppelheft) zu erscheinen, 
worauf schon jetzt aufmerksam gemacht wird. 


Nr. 22 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 245 
. oa O E e ͤ , . 


ERR Anzeigen. KAS 


Buchdruckerei-Geschäftsführer. 


8 "a 5 Lei in ie ie DEI EE E e oder ele . 5 Ich i 
esitzt gute ung, repräsentables Aeussere, hat mehrjährige Praxis, ist gewandt im Verkehre m em Publi- i, welche regel- 
kum und befähigt den Chef nach jeder Richtung hin zu vertreten uad oine Buchdruckerei vorteilbaft zu leiten; Eme gute a ge em ie eg 
sicher im disponiren und kalkuliren, pünktlichen und soliden Charakters. Die Hrn. Chefs, die sich entlastet, oder mässig proauz sucht zu g 

geehrte Witwen, die sich zur Weiterführung Ihres Geschäftes eine energische arbeitsfroudigo Kraft wünschen, | einen dritten S 

werden gebeten, Detail-Angebote unter A. Sch. 6 an die Geschäftsstelle d. Bl. einzusenden. R ei e en d en 


zu engagieren. Herren, welche schon mit nach- 
weisbar gutem Erfolg in er ne 
ü i Branche thätig waren, er n den Vorzug 
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Z. No. 100 befördert die Geschäftsstelle d. Bl. 


Al JTOTYPIEDRI ICK Mlaschinensetzer! 
| In unserer Setzerschule wird solchen Sotzern, welche 
die Absicht haben, die Bedienung unserer verbesserten 


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Vr. 28. eo no T vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e, XI. Jahrg. 


Leipzig, 7. Juni 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigospaltone Potitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. €678) und Vereinsmitglieder 25 A. für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonparcillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% | Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 o% gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buche e werben Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 


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N Amtlicher Teil. 


Bekanntmachung. 


Die diesjährige ordentliche Genossenschaftsversammlung der Deutschen Buchdrucker-Derufsgenassenschaf wird 
hierdurch auf 


Sonnabend, 23. E 1900, nachmittags 2 Uhr, nach Mainz in das Kasino „Hof zum Gutenberg“ 
berufen. 


Tagesordnung: 
1. Geschäftsbericht über das Rechnungsjahr 1899; | der Mehrheit der Delegierten einer Sektion 
2. Prüfung und Abnahme der Rechnung für das Jahr 1899 verlangt und das Verlangen spätestens eine Woche vor 
und Voranschlag der Verwaltungskosten für das Rechnungs dem angesetzten Vemammiungstage Bestell wird; 
jabr 1901; 5. Wahlen: N 
3. Bestimmung der Wertpapiere, in welchen die dem Reserve- a) eines Ersatzmannes für Herrn Julius Mäser i in Leipzig, 
fonds zuzuschlagenden Zinsen desselben anzulegen sind; der für den Rest der Wahlperiode (bis 30. September 1901) 
4. Anträge der Sektion VII (Sachsen): an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Theodor Naumann 
ga) die Genossenschaftsversammlung wolle die im vorigen daselbst in den Genossenschaftsvorstand eingetreten ist; 
Jahre geschaffene Stellung eines Generalbeauftragten der | b) an Stelle der am 30. September 1900 aus dem Genossen- 
Genossenschaft wieder einziehen und es hinsichtlich der schaftsvorständ ausscheidenden Mitglieder und Ersatz- 
Überwachung der Betriebe bei der in § 45 des Status | männer, nämlich der Herren 
vorgesehenen Regelung bewenden lassen; " Egon Werlitz in Stuttgart, | Ss 
b) im Hinblick auf die zahlreichen Unfälle an Tiegeldruck- Hans Oldenbourg in München, | als Mitglieder, 
pressen wolle die Genossenschaftsversammlung den Vorstand | ` Wilhelm Karras in Halle a. S., 
beauftragen, ein Preisausschreiben zu veranstalten, um Felix Krais in Stuttgart, = i 
auf diesem Wego eine geeignete Vorrichtung zum Schutze F. Straub in München, | als Ersatzmänner; 
der Hände beim Einlegen an Tiegeldruckpressen zu er- A. Grundig in Halle a. S., 
langen; c) an Stelle der am 30. September 1900 ausscheidenden 
o) die Bee wolle 8 9 Absatz 6 des Mitglieder des Rechnungsausschusses und ihrer Ersatz- 
Ei Statuts die folgende Fassung geben: | männer, nämlich dər Herren | 
ingleichen ist der Vorstand verpflichtet, Gegenstände Max Hesse in Leipzig; | 
. auf die Tagesordnung der Genossenschaftsversammlung | ` Wilhelm Bär in Leipzig, | als Mitglieder, 
zu setzen, wenn dies von dem Reichs- Versicherungsamt N Hermann Ramm in Leipzig, 


oder, soweit dieselben in: den: Qeschäftskreis der Berufs- l — 


er . . "genossenschaften gehören, von 'einer Sektions- | ` ` Richard: Arnold in Leipzig, Ia Ersatzmänner; 


. versammlung, einem Sektionsvorstand oder Hans Rreysing in Leipzig, 


250 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 23 


6. Antrag der Sektion II (Rheinland- Westfalen) auf ander- und der 16. Bezirk die Kreise Köln (Land) und Bergheim 
weitige Abgrenzung des 15. und 16. Vertrauensmanns- umfasst; 
bezirks der Sektion mit der Wirkung vom 1. Oktober 1900 7. Bestimmung des Ortes für die nächstjährige ordentliche 
ab, derartig, dass der 15. Bezirk den Kreis Köln (Stadt) Genossenschaftsversammlung. 


Gemäss $ 9 Absatz 6 des Statuts sind noch Gegenstände auf die Tagesordnung zu setzen, die von dem Reichs-Ver- 
sicherungsamt oder von zwei Sektionsvorständen oder von einer bestimmten Anzahl von Mitgliedern spätestens eine Woche vor 
dem Versammlungstage schriftlich angemeldet werden. Diese Gegenstände werden gegebenen Falls in der Genossenschafts- 
versammlung bekannt gemacht werden. 

Leipzig, 7. Juni 1900. 

Der Vorstand der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 


Friedrich. 


Bekanntmachung. 


Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins findet 
Sonnabend, den 23. Juni 1900, vormittags 9 Uhr 
im Casino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz statt. 


Tagesordnung: 


1. Geschäftsbericht des Vorstandes. | sowie je eines Stellvertreters aus der Zahl der in Leipzig 
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 und Voranschlag wohnhaften Vereinsmitglieder. 
für 1901. 5. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden Rechnungs- 
3. Red EE a elle ae EE , für d ausschusses sowie von drei Stellvertretern derselben zur 
Së 2 altsberi utzune ; ss 
3 5 sbericht über die Unterstützungskasse ii as Vorprüfung der Jahresrechnung. 
| 6. Bestimmung des Orts für die nächst jährige Hauptversammlung. 


4. Wahl des Vereinsvorsitzenden und des Rechnungsführers | 7. Verschiedenes. 


Im Anschluss an die Versammlung nehmen die Herren Abgeordneten an der seitens der Stadt Mainz veranstalteten 
Feier des 500jährigen Geburtstages Gutenberg's teil und zwar wird für die Feier am Sonntag, den 24. Juni, die offizielle Be- 
teiligung des Vereins hiermit angeordnet. 
Leipzig, 2. Juni 1900. 
Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker- Vereins. 


Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. 


Franz Kohler, Geschäftsführer. 


Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg. Als Annoncen-Expeditionen gelten nur die vom Vorstand 
Innungsversammlung Sr F 9 e 2 1 5 1 
am Donnerstag, den 7. Juni 1900, abends & Uhr, pünktlich, a) 7! E E ur 
; f über den Inserenten-Rabattsatz hinauszugehen, auch keinerlei 
im Innungshause, bei den Pumpen 38. S Gaeren ) 

Tae d Extravergünstigung, wie Cassa-Sconto, Durchschnittsrabatt u.s.w. 
: i le „ zu gewähren; b) bei keinem Auftrage eine Erhöhung des für 

(siehe die „Mitteilungen der Buchdrucker-Innung zu Hamburg.“) 5 8 8 
| i See S das betreffende Kalenderjahr festgesetzten Rabatts zu verlangen; 
Hamburg, 30. Mai 1900. c) von keiner Zeitung am Platze, die der Tarifvereinigung des 
un 1 Vorstand. Vereins Deutscher Zeitungs-Verleger nicht angehört, einen 
erd. Wulfi, erster Vorsitzender. höheren Rabatt zu nehmen, als der höchste Rabatt beträgt, 
den eine tariftreue Zeitung im Bezirk des Platzgeschäftes ge- 


Nichtamtlicher Teil. währt; d) bei Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen 


ist die auch für die Mitglieder festgesetzte Konventionalstrafe 
Zur Gesundung des Inseratengeschäfts. | zu zahlen. 

Es ist nun an den Zeitungs-Verlegern, sich der Tarif- 
m der Unsicherheit im Inseratengeschäft zu steuern, vereinigung recht zahlreich anzuschliessen, damit die auf- 
hat der Verein Deutscher Zeitungs-Verleger gestellten Grundsätze auch praktisch angewendet werden können; 
Grundsätze für den Geschäftsverkehr mit Nachteile hat kein Verleger dabei zu gewärtigen. 
Inserenten und Annoncen- Dürcaus aus- 


gearbeitet, um mit allen sich darauf verpflichtenden Verlegern se 
eine Tarif-Vereinigung zu bilden. Grundzweck dieser Ver- 
einigung ist, die Maximal- Rabatte jeder Zeitung festzulegen. 
Jeder Verleger kann die Höhe seines Rabattes selbst be— Grober Unfug durch die Presse. 
stimmen, aber er ist bei einer Konventionalstrafe von 100 % Nachdruck vom Verfasser verboten. 
für jeden Fall gebunden, innerhalb der Vertragsfrist über den Hinlänglich bekannt ist es, dass gerade der Grobeunfugs- 


Maximal-Rabatt nicht hinauszugehen, resp. dem gleichkommende paragraph durch die Judikatur unserer Gagighto denne? aut 
Pauschalpreise zu gewähren. Mit den Ausnahmepreisen soll P'ressäusserungen recht gern masslos ausgedehnt wird. S 2 A- 

k . es 2 ISC j r 31 sine diesbezug— 
also gänzlich aufgeräumt werden, derartige Forderungen von dische Landgericht Waldshut hat unlängst ein a 


, - liche Entscheidun fällt, welche für die gesamte Presse von 
(srossinserenten und Inseratenvermittlern kann der tariftreue ` 8 Er ; = Geeks Tikol- 
H , ; f i i l l grosser Bedeutung ist. Der Presse wird das Recht zuerkannt, 
Verleger jetzt einfach mit dem Hinweis auf die Konventional- < 


d S Š S . e stünde zur Sprache zu bringen. Einerseits werden dadurch den 
strafe zurückweisen. Das Platzgeschäft soll davon gänzlich gehörden solche bekannt gegeben, andrerseits wird ein gewisser 


unberührt bleiben und jedem Verleger ist die Begrenzung morslischer Dinck auf die vorgesetzten Behörden ausgeübt, eine 
seines Platzgeschäftes selbst anheimgegeben. Abhilfe herbeizuführen. Rügen in der Presse über wahrgenommene 


Nr. 23 


Missstände handeln in Wahrnehmung des berechtigten Interesses, 
das jeder Staatsbürger daran hat, dass solche Handlungen nicht 
vorkommen. 

Aus dem Urteil seien folgende besonders in Betracht kommende 
Punkte angeführt: 

„Der Begriff des groben Unfuges ist in der Praxis der 
deutschen Strafgeriohte unter der Führung des Reichsgerichtes 
nach mannigfachem Schwanken in den letzten Jahren dahin fest- 
gestellt worden, dass darunter zu verstehen sind alle grob-ungebühr- 
lichen Handlungen durch welche das Publikum als solches in 
seiner unbestimmten Allgemeinheit im Gegensatz zu bestimmt cr- 
kennbar abgegrenzten Personenkreisen unmittelbar belästigt oder 
gefährdet wird, und zwar dergestalt, dass in dieser Belästigung 
oder Gefährdung zugleich eine Verletzung oder Gefährdung des 
äusseren Bestandes der öffentlichen Ordnung zur Erscheinung 
kommt. Nur dann wird man daher von einer Verletzung oder 
Gefährdung des äusseren Bestandes der öffentlichen Ord- 
nung sprechen können, wenn die Erregung der belästigenden Ge- 
fühle zugleich eine auf den äusseren Bestand der öffent- 
lichen Ordnung störend einwirkende Bethätigung dieser 
Gefühle (z. B. öffentliche Unruhen, sich äusserlich offenbarende 
und zu ordnungswidrigen Zuständen führende Panik, Zusammen- 
rottungen u.s.w.) thatsächlich hervorgerufen hat (Verletzung) oder 
mindestens nach Lage der Verhältnisse hervorzurufen geeignet war 
(Gefährdung). 

... Die Beseitigung des Erfordernisses der Verletzung oder Ge- 
fälırdung des äusseren Bestandes der öffentlichen Ordnung würde 
zu dem unter allen Umständen abzulehnenden Erfolge führen, dass 
„die nach ihrer Entwicklungsgeschichte nur buben- 
haften Strassenunfug verbietende Strafnorm zu einer 
subsidiären Strafvorschrift unbestimmtester Allgemein- 
heit würde“, welche dem Strafrichter gestatten würde, alle ihm 
im öffentlichen Interesse unerwünscht und ungehörig scheinenden 
Presserzeugnisse, welche nicht unter sonstige Normen (SS 110, 
136, 166 St.-G.-B.) fallen, wenigstens mit einer Übertre- 
tungsstrafe zu ahnden.“ 

Wir können nur wünschen, dass sich unsere Gerichte diese 
ausserordentlich klare, rechtlich vorzüglich begründete Entschei- 
dung zum Muster für künftige Fälle wählen würden. Hierdurch 
würde in der That endlich der Unfug beseitigt werden, welcher 
mit der rechtswidrigen Ausdehnung des Grobeunfugs- 
paragraphen auf die Presse bisher so oft getrieben wor- 
den ist. Jos. M. Stevens. 

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Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens. 


H. W., 20. Mai 1900. 

Das Buchdruckgewerbe und seine verwandten Zweige be- 
finden sich jetzt inmitten einer stillen Saison, und zwar machen 
alle, mit Ausnahme der Zeitungsunternehmen, die Wahrnehmung, 
dass der Krieg das Geschäft ganz wesentlich beeinflusst. Zwar 
müssen die Zeitungen grosse Summen auf Kriegsdepeschen ver- 
wenden, aber sie vermehren ihre Auflagen ins Ungeheure und 
veranstalten immer mehr Ausgaben, jenachdem die Neuigkeiten 
einlaufen. Die Verleger und Drucker von Büchern und Zeitschriften 
machen auf ihre Kosten die Erfahrung, dass die Leser als Klasse 
Zeitungen bevorzugen, und obwohl gewisse Sonderpublikationen 
ganz gut gehen, ist doch das Geschäft in Büchern ebenso still als 
das in Zeitschriften. Auch in den gewöhnlicheren Aceidenzarbeiten 
ist der Geschäftegang ein schwacher, denn die Geschäftshäuser 
scheinen von der vorherrschenden Unruhe beeinflusst zu sein und cr- 
teilen Druckaufträge nur in einer fast krampfhaften Weise. Die 
Pariser Ausstellung hat bisher nur insofern eine Wirkung ausgeübt, 
als die Katalogdrucker beschäftigt sind; gewöhnlich werden von 
den Katalogen drei Ausgaben erfordert, nämlich in deutscher, 
französischer und englischer Sprache. 

Die Papierhäuser machen gute Geschäfte und halten auch 
die Preise. Bei den Farbenfabrikanten und den Lieferanten 
sonstiger Druckereibedürfnisse geht das Geschäft schwach, während 
die Maschinenbauer gut beschäftigt siud. 

Da die Fabrikinspektoren erklärt haben, dass es ratsam ist, an 
den Tiegeldruckpressen Schutzvorrichtungen anzubringen, so 
hat bei den Erfindern und Maschinenbauern eine wachsende 
Thätigkeit Platz gegriffen, um das in dieser Beziehung Richtige 
zu liefern. Die Buchdrucker im allgemeinen sind dem Gebrauche 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


251 


solcher Schutzvorrichtungen abgeneigt, indess ist die Anzahl der- 
jenigen, die sich solche passend machen, doch im Zunehmen, und 
es ist möglich, dass binnen kurzem das Gesetz ilıre allgemeine 
Anwendung fordert. Eine der einfachsten und wirksamsten Schutz- 
vorrichtungen besteht in einem einfachen rechtwinkligen Rahmen, 
der an dem Tiegel und seinem Arm befestigt wird und so wirkt, 
dass sich beim Schliessen des Tiegels die Schutzvorrichtung hebt, 
die Oflnung über der vorderen Kante des Tiegels maskiert und so 
Beschädigungen der Finger verhindert. Diese und ähnliche Schutz- 


vorrichtungen werden für etwa 60 Pf. St. pro Stück verkauft. 


Als ein Zeichen der Zeit ist zu betrachten, dass auf die tech- 
nischen Unterrichtskurse immer melır Wert gelegt wird. Zahl- 
reiche Buchdruckereibesitzer von Ruf fügen jetzt in ihre Lelirverträge 
eine Vorschrift ein, die den Lehrlingen den Besuch der technischeu 
Unterrichtskurse zur Pflicht macht. Da nun die meisten dieser 
Kurse in den Abendstunden abgehalten werden, so halten sich die 
jungen Leute durch derartige Bestimmungen für schlecht behandelt, 
denn in der Regel besitzen sie nicht so viel Voraussicht, um die 
Vorteile zu erkennen, die aus diesen Unterrichtskursen schliesslich 
hervorgehen. Auf der andern Seite wieder halten es viele Arbeit- 
geber für unausführbar, die Burschen in die am Tage abgehaltenen 
Unterrichtskurse zu schicken. Aus dem Dilemma, das sich aus 
diesen beiden Auffassungen ergiebt, folgt nun, dass die Burschen 
wenig lernen. 

Die britischen Buchdruckmaschinenbauer, Schriftgiesser, Farben- 
fabrikanten sowie die Fabrikanten von Stationeriewaren sind auf 
der Pariser Weltausstellung sehr gut vertreten, denn diese Ver- 
tretung schliesst viele wohlbekannte Häuser ein. Eine noch stärkere 
Vertretung Grossbritanniens wird aber die grosse Zalıl von Buch- 
druckern und anderen aus den verwandten Gewerben sein, die 
während des Sommers die Ausstellung zu besuchen gedenken. Im 
Gewerbe herrscht nämlich die allgemeine Ansicht, dass die buch- 
gewerblichen Ausstellungen Deutschlands und Amerikas auf der 
Weltausstellung von grossem Interesse und wirklichem Nutzen sein 
werden, und als ein Zeichen von Unternehmungsgeist mag es be- 
trachtet werden, dass dies allein viele Buchdrucker bestimmt, Paris 
einen Besuch abzustatten. 

Die Ausstellung von malerischen Plakaten, die im 
Kristallpalast in London abgehalten wird, hat das Interesse der 
Künstler und des litbographischen Liewerbes gefunden. Es sind 
einige 2000 Muster aus verschiedenen Ländern zur Ausstellung 
gebracht worden, und es hat den Anschein, als ob die britischen 
ankündigenden Firmen sehr unparteiisch verführen, sobald ihnen 
gute Entwürfe geboten werden. Unter den ausgestellten Maschinen 
befindet sich auch Koehler a Vielfarbendruckmaschine. 

Trotz der gesteigerten Herstellungskosten und den gewaltigen 
Summen, die in bestehenden Unternehmen angelegt sind, wächst 
die Zeitungsindustrie doch beständig, nicht nur in der (nösse 
der Blätter, der Anzahl der Ausgaben und der Zahl der Abonnenten, 
sondern auch insofern, als immer mehr neue Blätter gegründet 
werden. Die „Daily Mail“ hat bereits das Pariser „Petit Journal“ 
mit seiner täglichen Auflage von über einer Million übertroffen, 
und dieser Erfolg hat dazu geführt, in dem Blatte „The Express“ 
ein Unternehmen auf ähnlicher Grundlage zu errichten. Für das 
Gewerbe liefert alles dies den Beweis, dass das Halfpeuny-Morgen- 
blatt das Blatt für das grosse Publikum ist. Der gewöhnliche 
Mann zahlt gern seinen Halfpenny, denn er liebt es, dass die Nach- 
richten kurz und treffend sind. Dies ist es auch, worauf das 
Streben des Journalismus gerichtet ist, und dies hat dazu geführt, 
dass gegenwärtig vier Morgenblätter und vier Abendblätter zu 
einem halben Penny (4 9) in London herausgegeben werden. 

Der Angriff der Ansichtspostkartenmanie auf unser Land 
hat nur wenig Erfolg gehabt; indess hat ihr neulich die Ausgabe 
von Kriegspostkarten mit Porträts von bekannten Offizieren eine 
ziemliche Ausdehnung gegeben. 

Die Verwaltung des Britischen Museums hat sich mit einer 
schwierigen Frage zu beschäftigen gehabt, nämlich mit der der 
Aufbewahrung der Zeitungen. Eine Bedingung der Zeitungsheraus- 
gabe ist mit, dass von allen Blättern Exemplare an das Britische 
Museum gesendet werden müssen, und hieraus folgt ein ständig 
zunchmender Bedarf von Aufbewahrungsvorrichtungen dergestalt, 
dass ein einziges Jahr 333 Fuss neuer Regale erfordert. Die Ver- 
waltung fordert nun von der Regierung die Erlaubnis, entweder 
neue Lagerräume errichten, oder von den Beständen, soweit nötig, 
beseitigen zu dürfen. Im letzten Jahre allein lieferten uuter den 
Vorschriften des Nachdrucksgesetzes nicht weniger als 3437 Zeitungen 
regelmässig Exemplare an das Museum ab, und in demselben 


m 


252 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 23 


Zeitraum wurden 50757 Nummern von ausländischen und kolonialen 
Zeitungen angekauft, die gewaltige Zahl von Zeitschriften noch 
gar nicht in Betracht gezogen. Die Frage der Papier- und 
Zeitungslagerung ist dem Buchdrucker nicht ganz unbekannt und 
Jetzt macht sie sogar dem gewaltigen Britischen Museum zu schaffen. 

Endlich scheint die Möglichkeit eingetreten zu sein, eine 
wirkliche Organisation der Buchdruckereibesitzer zu bilden, 
die das ganze Land umfasst. Die Bewegung, die neulich in dieser 
Richtung eingesetzt hat, hat in der Hauptsache und zunächst dazu 
geführt, dass sich in bestimmten Städten und Bezirken Buch- 
druckereibesitzervereinigungen gebildet haben und dies ist so weit 
gegangen, dass jetzt fast alle Hauptorte des Buchdruckgewerbes 
organisiert sind. Es ist jedoch nicht allgemein bekannt, dass auch 
ein Verband der britischen Buchdruckereibesitzer in der Bildung 
begriffen ist, der sich jedenfalls als ein bedeutender Erfolg erweisen 
dürfte. Obwohl hiervon noch nichts in die gewerbliche Öflent- 
lichkeit gedrungen ist, kann doch schon gesagt werden, dass die 
Vereinigung thatsächlich begründet worden ist und das Buchdruck- 
gewerbe des ganzen Landes umfasst. Wenn auch natürlicherweisc 
die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen 
sehr wichtigen Teil der Arbeit der Vereinigung bilden werden, 
so doch keineswegs etwa eine dringliche Frage, sondern es liegen 
da noch sehr wichtige andere Gegenstände zur Besprechung 
und Bearbeitung vor, wie z. B. die technische Erziehung, die 
Lehrlingsfrage, die Entschädigung von Unfallverletzten, die Ver- 
sicherungsprämien. Ausserdem aber fühlt man allgemein, dass die 
Zeit immer rascher heranrückt, wo das Gewerbe Stellung nehmen 
muss gegen Kräfte, die ihm sclbst das Lebensmark auszusaugen 
drohen — nämlich gegen die Gewalten der sinnlosen Schleuder- 
konkurrenz. Dies alles, wie auch die Lage des Gewerbes sind 
Gegenstände des lebhaftesten Interesses für die gesamte Industrie, 
und je früher sich das Gewerbe zum Handeln aufrafft, um so besser. 
Die blosse Thatsache, dass die Arbeitgeber im Buchdruckgewerbe 
willens sind, sich zusammenzuschaaren, kann aber schon als ein be- 
friedigendes Zeichen betrachtet werden. 

Berichten, die sich mit dem Buchdruckgewerbe und den 
verwandten Gewerben beschäftigen, sind die folgenden Ziffern 
über die Anzahl der in diesen Gewerben in den britischen Inseln 
beschäftigten Personen zu entnehmen: Autoren und Journa- 
listen sind 5774 vorhanden. Personen, die sich mit Büchern be- 
schäftigen, wie Buchdrucker, Buchbinder, Verlagsbuclihändler u. s. w. 
wurden 125818 gezählt. In der Herstellung und dem Verkauf von 
Briefumschlägen und Kartonagen, sowie in der Papierſabrikation 
waren 46668 Personen beschäftigt. Endlich waren Ende 1899 in 
England und Schottland 254 Papierfabriken mit 526 Papiermaschinen 
im Betriebe. 

+ 


Sprechsaal. 


B. Berlin, 31. Mai. Die Firmen „Berliner Lokalanzeiger 
August Scherl G. m. b. H.“ und die unter der Firma „August Schei: 
betriebene Zeitschrift „Die Woche“ sind zu einem Unternehmen 
unter der Firma „August Scher! G. m. b. H.“ vereinigt worden. 
Alleiniger Geschäftsführer ist Herr August Scherl, Stellvertreter 
desselben sind die Herren Buchdruckereibesitzer Gustav Hempel 
und Verlagsbuchhändler Gottfried Spemann. Zu P’rokuristen wurden 
die Herren .Irfolph Hertling, Moritz Tochtermann und Josef Windeck 
ernannt. — Dem Vernehmen nach wird die Buchdruckereifirma 
„Louis Schneider & Co., G. m. b. H.“ in den nächsten Tagen in 
eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. 

-t. Braunschweig, 3. Juni. Während hier seitens des beteiligten 
Vereins eine Eingabe an den Stadtmagistrat betreffend Beihilfe zu 
der Kostendeckung der Gutenbergfeier nicht gemacht worden war, 
sind dem Komitee zur Vorbereitung einer würdigen Gutenbergfeier 
in unserer Nachbarstadt Hannover statt der erbetenen 500 AM. 
seitens der städtischen Behörden 150 , bewilligt worden. Ausser- 
dem übernimmt die Stadt Hannover die würdige Ausschmückung 
des Festplatzes am Gutenbergdenkmal (Ehrhardtbrunnen) und die 
des Aestner'schen Museums. — Nachdem seitens der vorgesetzten 
Behörden der erst seit kurzem bestehenden „Feuerversicherungs- 
Genossenschaft Deutscher Buchdrucker“, Geschäftstelle 
Leipzig, die Konzession für unser Herzogtum erteilt worden ist, 
gewinnt dieselbe auch hier immer mehr an Boden. In kurzen 
Zwischenräumen konnten seitens der hiesigen Hauptvertretung der 
herzoglichen Polizeidirektion bereits mehrere Anträge zur Ge- 
nehmigung unterbreitet werden. — Unter derSammelausstellung 


des Buchgewerbes auf der diesjährigen Pariser Weltausstellung 
sind auch drei Braunschweiger Firmen vertreten. Es sind dieses 
die Xylographische Anstalt von J. G. Huch & Co., welche Probe- 
drucke und technische Holzschnitte ausstellt, und die Verlags- 
llaudlungen und Buchdruckereien von Friedr. Vieweg & Sohn und 
George Westermann, erstere namentlich mit wissenschaftlichen Werken 
und letztere mit ihren bekannten Monatsheften, Wörterbüchern und 
Atlanten. — Auch die Mainzer Gutenberg-Ausstellung wird 
von hier aus namentlich mit Bunt- und Dreifarbendrucken beschickt 
werden. — Eine Versammlung des Kreises Hannover des Deut- 
schen Faktorenbundes, welche auch von hier aus mit einem 
Vertreter beschickt worden war, fand am 13. Mai in Bremen statt. 

$ Braunschweig. In ciner kürzlich stattgefundenen Sitzung des 
Ausschusses für Regelung des Lehrlingswesens der 
hiesigen Handwerkskammer, dem auch ein Vertreter des 


graphischen Gewerbes angehört, und der aus der gleichen Anzalıl 


von Meistern und Gesellen besteht, gelangte der Entwurf einer 
Prüfungsordnung zur Beratung, wie solche von dem letzten 
15. deutschen Gewerbekammertage aufgestellt worden ist. Danach 
soll die Prüfung in einer praktischen und theoretischen bestehen, 
und soll in der letzten namentlich der Nachweis erbracht werden, 
dass der zu prüfende Lehrling über den Wert, die Beschaffung 
und die Beschaffenheit etc. der in seinem Gewerbe zur Verarbeitung 
gelangenden Rohstoffe genügend unterrichtet ist. Ist die Prüfung 
nicht zur Zufriedenheit ausgefallen, so hat der Prüfungsausschuss 
cinen Zeitraum zu bestimmen, vor dessen Ablauf die Prüfung nicht 
wiederholt werden kann, welcher aber die Dauer eines halben 
Jahres nicht übersteigen darf. Der Handwerkertag der 
Provinz Hannover findet am dritten Pfingstfeiertag unter Beteiligung 
von staatlichen und städtischen Behörden in Goslar am Harz statt. 
Aus der reichhaltigen Tagesordnung sind besonders die sehr 
interessanten Vorträge „Uber die Aufgaben der Handwerker- 
kammer“, „die Gescllenprüfung“ und über „das Genossenschafts- 
wesen im Handwerk“ hervorzuheben. 

* Leipzig. Die Feier des 500 jährigen Geburtstages 
Gutenbergs, die am 16. und 17. Juni von der Innung Leipziger 
Buchdruckereibesitzer veranstaltet wird und an der sich sowohl 
die hier bestehenden buchgewerblichen Vereinigungen, wie vor- 
aussichtlich auch die staatlichen und städtischen Behörden und 
Körperschaften beteiligen werden, verspricht eine des Ansehens 
und der Bedeutung des Mittelpunktes des deutschen Buchgewerbes 
durchaus würdige zu werden. Die zur Inswerksetzung der Feier 
gebildete Ausschüsse haben unter der Leitung des Herrn Dr. Alfred 
Giesecke seit Wochen fleissig gearbeitet und nach dem was sie 
vorbereitet haben, wird die Feier den folgenden Verlauf nehmen. 
Sie beginnt am Sonnabend, 16. Juni, mit einer Feierlichkeit im 
Neuen Stadttheater, das für diesen Abend der graphischen Ge- 
meinde zur Verfügung gestellt worden ist. Dieselbe wird von 
einer Ouverture eingeleitet. Darauf folgt eine Rede des Herrn 
Dr. Kautzsch, Direktors des Buchgewerbe-Museums, und ein Prolog 
und den Schluss bildet die Aufführung des dritten Aktes der 
„Meistersinger“ von Richard Wagner durch die Leipziger Oper. 
Am Sonntag, 17. Juni, früh halb 9 Uhr, findet in der Kapelle 
des Johannisfriedhofes eine Gedächtnisfeier statt, bei der Herr 
Pastor Dr. Hölscher die Ansprache halten und der Gesangverein 
Typographia den gesanglichen Teil ausführen wird. Hicran knüpft 
sich die Schmückung der Gräber verdienter Leipziger Buchdrucker 
unter Anteilnahme von Deputationen derjenigen Offizinen, deren 
frühere Inhaber bez. Mitarbeiter durch diese Schmückung geehrt 
werden sollen. Um 11 Uhr Vormittags findet sodann ein Fest- 
aktus in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses 
statt, der aus einem Orgelvorspiel, einer Rede des Herrn Privat- 
dozenten Dr. Goetz und der Aufführung einer vom Buchdruckerei- 
besitzer Herrn Arthur Schönfeld in Dresden komponierten Fest- 
kantate besteht, und an diesen Festaktus schliesst sich cin Festmahl 
der Buchdruckereibesitzer und der eingeladenen Gäste. Den 
Schluss der Gutenbergfeicrlichkeiten bildet ein Abends 8 Uhr in 
sämtlichen Sälen des Kristallpalastes stattfindender Kommers mit 
Damen, der durch Gesangs- und Musikvorträge, Ansprachen und 
szenische Aufführungen belebt und zu dem von Seiten der Innung 
auch ein Gutenbergtrunk gespendet werden wird. Auf die regste 
Beteiligung an den Feierlichkeiten ist mit Bestimmtheit zu rechnen 
und so wird am 16. und 17. Juni ein Buchdruckerfest gefeiert 
werden, das zwar, um der Mainzer internationalen Feier keinen 
Abbruch zu thun, einen streng örtlichen Charakter tragen, an 
innerer Bedeutung aber trotzdem in der Leipziger Buchdrucker— 
geschichte hervorragen wird. 


Nr. 23 


— —ͤ . — E 


* Leipzig. Die, Typographische Gesellschaft hielt am 
30. Mai nach ihrer Übersiedelung aus dem Deutschen Buchhändler- 
hause, wo sie zwölf Jahre lang gastfreundliche Wohnung innegehabt 
hatte, in das Deutsche Buchgewerbehaus ihre erste, gut be- 
suchte Sitzung ab. Der Vorsitzende, Herr H. Schwarz, begrüsste 
die erschienenen Gönner und Mitglieder der Gesellschaft mit einem 
herzlichen Willkommen und gab dabei seiner besonderen Freude 
über die Anwesenheit der Herren Dr. v. Hase, des Vorsitzenden 
des Deutschen Buchgewerbevereins, und Generalkonsul Lorck Aus- 
druck. Herr Dr. v. Hase erwiderte, dass gerade die Typographische 
Gesellschaft sich besonders das Recht auf ihre neue Heimstätte 
erworben habe und gab weiter dem Wunsche Ausdruck, dass in 
diesem grossen Palast des Gewerbes die gesamte Gehilfenschaft 
des Buchgewerbes eine Stätte für ihre Zusammenkünfte suche und 
finde. Hierauf nahm Herr Museumsdirektor Professor Dr. Schreiber 
das Wort zu einem Vortrage über „Zehn Jahre jüngster Kunst- 
entwickelung, ein Rückblick als Einführung“ und beleuchtete 
in einer knappen, aber treffenden Charakteristik die kurze Kunst- 
epoche des letzten Jahrzehnts. Er wies zunächst nach, wie die 
jetzt eingetretene Kunstverschiebung vor sich gegangen und wie 
endlich aus dem Nebeneinander- und Ineinanderlaufen der Stile 
eine Bewegung mit der Losung „weg mit der alten Kunst“ in den 
verschiedenen Ländern sich Bahn gebrochen habe. In Deutschland 
habe sie namentlich in Darmstadt, Stuttgart, Karlsruhe, Berlin, 
München und Dresden, in Österreich in Wien Fuss gefasst. Ihr 
Stil, der zwar ganz bestimmte Gesetze, aber noch keinen Namen 
habe, wolle durchaus nichts gemein haben mit den alten Stilen; 
er finde in Deutschland seinen Vorkämpfer in van de Velde, weicher 
in den ausgeprägtesten Formen des Linearstiles zu arbeiten pflegte. 
Der Redner gab schliesslich der Hoffnung Ausdruck, dass sich diese 
ganze Bewegung zu einer einzigen, deutschen, alleinherrschenden 
Kunst klären möge! 

.r. St. Petersburg, Mitte Mai. Auch wir hier, weitab vom 
„Goldenen Mainz“, werden den Erfinder der Kunst, die überall 
hin Licht gebracht hat und fortdauernd bringt, Johannes Guten- 
berg, an seinem Namenstag, den 24. Juni (11. Juni a. St.) in 
würdiger Weise feiern. Das Fest wird mittags 1 Uhr im Hörsaal 
der kaiser l. russ. Technischen Gesellschaft beginnen, und zwar ist 
folgendes Programm festgestellt worden: 1) Ansprache seitens des 
Präses der russischen Druckereigesellschaft Wladimir v. Sabanin, 
2) Vortrag über Gutenberg und sein Werk; 3) Litterarische Vor- 
träge und Gedichte, mit Bezug auf Gutenberg und die Buchdrucker- 
kunst; 4) Apotheose Gutenberg’s und der Druckkunst, gestellt von 
Künstlern, begleitet von einer durch Musikdirektor Hlavaz kom- 
ponierten und vom Sängerchor der Expedition zur Herstellung 
der Staatspapiere vorgetragenen Kantate. Den Schluss wird die 
Absendung eines Begrüssungs-Telegramms an die Festversammlung 
in Mainz bilden. An dieser letzteren Versammlung selbst aber 
werden teilnehmen Herr Buchdruckereibesitzer Alexander Böhnke 
als Delegierter der Druckereigesellschaft und Herr Buchdruckerei- 
besitzer Heinrich Schröder als Komiteemitglied der Druckerei- 
gesellschaft und Spezialdelegierter der kaiserl. russ. Technischen 
Gesellschaft. — Das Komitee für unsere Feier setzt sich aus elf 
Personen zusammen, an dessen Spitze Herr v. Sabanin und der 
Buchdruckereibesitzer Herr Roman Golicke stehen; die übrigen 
Mitglieder sind ein Maler, ein Druckerei- und (tiessereibesitzer, 
sowie Schriftsteller. Einer derselben, Herr Paul Olgin, ist mit 
der Abfassung einer Festschrift beschäftigt, welche enthalten wird: 
ein Porträt Gutenberg’s in Kupfer-Autotypie, hergestellt und ge- 
druckt in der Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere; ein 
Blatt aus Fust und Schöffer’s Psalter, reproduziert in der Chemi- 
graphischen Anstalt von A. Willborg; ein Blatt aus der 42zeiligen 
Bibel Gutenberg’s, reproduziert in der Graphischen Kunstanstalt 
von Adolph Marcks; eine zinkographische Reproduktion der Büste 
des ersten russischen Buchdruckers Iwan Fedorow, hergestellt ın 
der Druckerei der „Nowaja Vremja“. Den künstlerisch ausge- 
statteten Umschlag liefert Roman Golicke, die Schrift des Textes 
die Giesserei von J. Lehmann, Druck und Papier desselben Isidor 
Goldberg und den Einband fertigt Otto Kirchner. Alle Genannten 
haben die Arbeiten zur Herstellung der Festschrift gratis über- 

nommen, was gewiss Anerkennung verdient, denn es werden davon 
15000 Exemplare gedruckt werden, die ebenfalls gratis zur Ver- 
teilung kommen an die Angestellten, Setzer, Drucker und Lehrlinge 
in den Druckereien Russlands. Festfeier und Festschrift aber 
dürfen als Zeugen eines regen Eifers hierselbst für „die Kunst der 
Künste Bewahrerin“ und ihre hohe Würdigung angesehen werden. 
— Dass man auch sonst in Fachkreisen hier sehr thätig ist, davon 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


253 


liessen sich mancherlei Beispiele anführen; ich will aber nur ein 
einziges herausgreifen. Im Verlage von A. F. Marcks, dem Heraus- 
gober der russischen Gartenlaube, sind soeben zwei Werke erschienen, 
die ebensosehr von Unternehmergeist und Kunstsinn, wie von 
technischem Geschick Zeugnis geben. Das eine hat Albumform 
und trägt den Titel La Petite Russie d’autrefois neben seinem 
russischen Titel und Text, letzterer ist aber auch in französischer 
Sprache gegeben. Zwanzig Grossfolio-Tafeln in Chromolithographie 
und gerade 100 Seiten Text bilden das Werk, das auf seinen Tafeln 
sozusagen die bildliche Geschichte Kleinrusslands (der Ukraine), 
dem eigentlichen Kosakenheim, über das schon Voltaire in seiner 
Histoire de Charles XII interessante Mitteilungen machte, zu 
der im Texte gegebenen bringt. Diese Tafeln enthalten in Chromo- 
lithographie Darstellungen charakteristischer Persönlichkeiten, wie 
berühmte Hauptleute (Hetman) nach zeitgenössischen Originalen, 
Kosaken, Bürger, Schreiber, Kanoniere u. s. w., und neben diesen 
Szenen aus der Geschichte ihrer Zeit in monochromer Federzeichnung, 
alle nach Originalen der beiden berühmten russischen Akademiker 
S. J. Wassilkovsky und N. S. Samokisch, den begleitenden Text 
aber schrieb Professor D. I. Ewarnitsky. In Betreff der kunst- 
technischen Ausführung der Tafeln sagt das eine Wort: sie ist 
meisterhaft, alles; diese Chromos und auch der Buchdruck des 
Textes gereichen der Marcks’schen Anstalt zu hoher Ehre. — Die 
zweite der Marcks’schen Publikationen muss für Russland fast als 
ein gewagtes Unternehmen erscheinen: es ist die russische Ausgabe 
von Prof. A. L. Hickmann's Allgemeinen geographischen und 
statistischen Taschenatlas, welcher von Herrn A. F. Marcks, 
der sich auch auf dem Titel nennt, in Bezug auf Russland durch 
zahlreiche Ergänzungen des Textes und ein reiches Kartenmaterial, 
das natürlich durchweg alle Bezeichnungen in russischer Sprache 
trägt, vervollständigt worden ist. Wer das deutsche, höchst schätz- 
bare und nützliche Buch kennt, wird am besten die That, welche 
in der russischen Ausgabe liegt, zu würdigen wissen. Herr Marcks 
hat sich durch dieselbe um sein Adoptivvaterland verdient gemacht. 
— Noch einer allerneuesten Erscheinung sei gedacht: die 
St. Petersburger Liedertafel feierte vor einigen Tagen das 
Fest ihres sechzigjährigen Bestehens, bei welcher Gelegenheit sie 
eine Festnummer der Jugend erscheinen liess, von deren Urbild 
sich diese allerdings in ihrer Ausstattung wesentlich unterscheidet, 
denn sie ist hochfein auf Kunstdruckpapier gedruckt und ihre 
Klischees entsprechen der Feinheit des Papiers. Den Druck be- 
sorgte vortrefflich A. Böhnke, die Klischees stammen aus der 
Chromozinkographischen Anstalt von F. Krois. Der Inhalt dieser 
„Jugend“ beschäftigt sich natürlich nur mit der Liedertafel, ihrer 
Geschichte und ihren Mitgliedern; er ist ebenso geistvoll als humo- 
ristisch, und man kann sich dieser Ausserung des deutschen Geistes 
und der Leistung der deutschen Druckkunst nur herzlich freuen. 

* Zittau. Für die hiesige Gutenbergfeier am Sonntag, den 
8. Juli, ist das Programm in grossen Zügen festgestellt worden. 
Zum Empfange der Gäste werden während des Vormittags einige 
Vertreter des Festausschusses auf dem Bahnhofe anwesend sein und 
die Gäste nach dem Burgteich-Restaurant geleiten, wo man sich 
zu einem Frühschoppen und Konzert zusammenfindet. Bei schlechtem 
Wetter ıwird für Fahrgelegenheit dorthin gesorgt werden. Von 
einem offiziellen gemeinsamen Mittagsbrod ist abgesehen worden. 
Der Kaffee wird während der frühen Nachmittagsstunden im 
Weinau-Restaurant eingenommen werden, worauf dann pünktlich 
um 5 Uhr im Etablissement Lindenhof die Hauptfeier beginnt, die 
u. a. Konzertvorträge des Gesangvereins „Gutenberg“, lebende 
Bilder, Reden und gemeinsame Gesänge bieten wird und mit 
einem Kommers schliesst. Wiederholt sei darauf aufmerksam ge- 
macht, dass das ganze Fest, welches von Angehörigen des Buch- 
druckergewerbes der Oberlausitz veranstaltet wird, einen durchaus 
öffentlichen Charakter tragen soll und dass eine alls hige, recht 
rege Beteiligung erwünscht ist. 


$ 


Kleine Mitteilungen. 


Eine Leistungsprobe des Koenig’schen selbstthätigen Bogenanlegers 
liegt uns in einem Bogen von 101:68 cm Grösse aus dem dünn- 
sten Papier, das die Papierfabriken überhaupt anfertigen, vor, der 
mit Kolumnen von Koenig’s Kursbuch sowie mit einer Empfehlung 
des Anlegers in 3 Farben bedruckt ist. Der Bogen ist also vier- 
mal durch die Maschine gegangen und dennoch ist das Register 


254 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker Nr. 23 


ganz tadellos. Von Menschenhand würde das.wohl kaum zu er- 
reichen gewesen sein.. Der Koenig’sche selbstthätige 5 
arbeitet ohne Luft und ohne Klebstoff und ist in Nr. 11 der 
„Zeitschrift“ von diesem Jahre eingehend beschrieben worden. 


F 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Das Handelsgeschäft in Firma Josef 
Hoesel sche Buchhandlung in Kempten wird nach dem Ableben 
des bisherigen Inhabers unter der gleichen Firma von der Verlags- 
buchhändlerswitwe Frau Kornelie Huber in Kempten als nunmehrige 
Alleininhaberin fortgeführt. Dieselbe hat ihrem Sohn, dem Buch- 
händler Herrn Paul Huber in Kempten, Prokura erteilt. — Die 
Firma Clement Attenltofer'sche Buchhandlung und Buchdruckerei in 
Straubing ist auf Herrn Georg Huber jun. daselbst übergegangen. 
— In die Firma Giesecke & Devrient in Leipzig ist an Stelle des 
‚verstorbenen Gesellschafters Herrn Alphonse Eduard Emanuel Devrient 
der seitherige Prokurist Herr Bruno Johannes Giesecke als Ge- 
sellschafter eingetreten. 

Eingetragene Firmen. In Oldesloe die Firma Egmont Sutor, 


Inhaber Herr Friedrich August Egmont Sutor, Buchdruckerei- ' 


besitzer und Verleger daselbst. — In Dessau die Firma Friedrich 
Heyme, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Friedrich Heyme da- 
selbst. — In Schwabmünchen die Firma Aug. Weiss, Buch- 
druckerei, Verlagsgeschäft und Schreibmaterialienhandlung, Inhaber 
Herr Buchdruckereibesitzer August Weiss daselbst. — In Staufen 


die Firma G. Anton Geisel, Inhaber Herr Georg Anton Geisel 
daselbst. 

Jubiläum. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 26. Mai 
der seit Jahren in der Metzler’schen Buchdruckerei in Stuttgart 
| beschäftigte Buchdrucker Herr Friedrich Walter. 

Gestorben. Am 31. Mai starb in Leipzig der Buchdruckerei- 


faktor. Herr Gottlob Wilhelm Schuwardt, 75 ½ Jahre alt. 


Tarif-Ausschuss der Deutschen Buchdrucker. 
Kreis I (Nordwest). 

Bezugnehmend auf die Bekanntmachung des Tarif-Amtes, be- 
treffend Neuwahl der Vertreter zum Tarif-Ausschuss im Kreise I, 
ersuche ich hierdurch die sämtlichen in tariftreuen Druckereien 
arbeitenden Gehilfen des Kreises I, mir bis zum 15. Juni d. J. 
Kandidaten zu benennen, um solche auf den auszugebenden Stimm- 
zetteln vermerken zu können. 

Es sind zu wählen: 
ein Gehilfenmitglied des Tarif-Ausschusses, 
ein erster Stellvertreter desselben, welche beide in Hannover 

wohnen müssen, und ' 
ein zweiter Stellvertreter desselben, Seleher nicht in Hannover 
wohnen darf. 


Hannover, Calenbergerstr. 40, 29. Mai 1900. 
G. Klapproth, 


| Gehilfenmitglied des Tarif-Ausschusses der Deutschen Buchdrucker, 
Kreis I. 


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kum und befühiet den Chef nach jeder Richtung hin zu vertreten End 

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256 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 23 


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E Se Se u Transmissionen, Kälteerzeugungs-Maschinen. : 


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en E Prospekt erscheint in Kürze. Gutenbergfeier 
ee e $ Künstlerischer Schmuck 
13 H 2 für Feſtdruckſachen uſw. 
„ 7 n Gutenberg⸗Porträt 
u. Ri 4 7 i von Jos. Sattler, ein: und Zwei: 
i E . * E Il. farbig in verſchiedenen Größen 
„„ ail de Tiel Buchdrucker⸗ Wappen 
me sg a 1 und Zierat von prof. Hildebrandt 
E ee eil ls 8 a rächtige Sierleiften 
| — ns 11 — S K pi 4. BO 
** i EE anderen angeſehenen Künftlern. 


Proben verjendet an Drudereien 
Rudhard'ſche Giesserei 
in Offenbach am Main 


| 
| Ae - see | | | 
„ Zierow & Meusch, Leipzig. Lë ES | 
j ` - 72 N EH 
| 
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| e . 
Amtlicher Teil. 
Protokoll- Àu: Auszüge. 


Kreisversammlung des Kreises V (Bayern) des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins 
am Sonntag, den 27. Mai 1900 in Kempten. 


Der Kreisvorsitzende Herr Hans Oldenbourg eröffnet um 11 Uhr 
vormittags im Anschlusse an die Sektionsversammlung der Deut- 
schen Buchdrucker-Berufs-Genossenschaft die gut besuchte. Ver- 
sammlung und nach einer Begrüssung der Anwesenden verliest der 
Herr Vorsitzende zu Punkt 1 der Tagesordnung den Geschäfts- 
bericht des Kreisvorstandes und stellt denselben zur Besprechung. 
Herr Schön-München bedauert es in hohem Masse, dass die 
viele Mühe und Arbeit, welche sich der Vereinsvorstand in München 
mit den einleitenden Schritten zur Bildung einer Innung gegeben 
habe, von einem grossen Teile der Kollegen mit so wenig Dank 
belohnt wurde. Er bemerkt ferner, dass gerade die Innung der 
beste Schutz für unsere gewerbliche Organisation gewesen wäre, 
welche es ermöglicht hätte, einesteils zur Gesundung des Gewerbes 
beizutragen, andernteils aber im wirtschaftlichen Kampfe als 
Einigungsbund zu dienen. 

Der: Bericht wird hierauf von der Versammlung genehmigt. 

Zu Punkt 2 der Tagesordnung werden die Herren Kloss-Nürnberg 
und Grabherr-Augsburg als Rechnungsrevisoren gewählt. Die- 
selben prüften an der Hand der Belege die Bucheinträge und 
fanden dieselben in Ordnung. 

Zu Punkt,3 der Tagesordnung verweist der Herr Vorsitzende 
auf den gedruckt vorliegenden Kassenbericht, und wird dem 
Herrn Kassierer auf Antrag der Herren Revisoren Entlastung erteilt. 

‚Zu Punkt 4: Beratung und Beschlussfassung über die Vor- 
anschläge der Verwaltungskosten des Kreises pro 1901, 
werden die vom Vorstande in Vorschlag gebrachten Ansätze im 
Gesamtbetrage von: 1747, 70 M bewilligt und von der Versammlung 


einstimmig genehmigt. 


Zu Punkt 5 der E wird der Vorschlag des Vor- 
standes, zur Deckung der Kreisausgaben eine Kreisumlage im 


Betrage von 1501,20 zu erheben, einstimmig genehmigt, und 


sollen auf je 2,50 o% Vereinsbeitragseinheit 1,80 A. Kreisumlage 
erhoben werden. 

Zu Punkt 6 der Tagesordnung: Aufstellung der Vorschlagsliste 
zu neuen Urwahlen ($ 13 der Satzungen) gibt der Herr Vor- 


sitzende die Namen der vorgeschlagenen Herren in einer vom 


Kreisvorstande aufgestellten Vorschlagsliste bekannt; dieselben 
werden einstimmig genehmigt. 

Zu Punkt 7 der Tagesordnung wird beschlossen, die nächstjährige 
Kreisversammlung in Regensburg abzuhalten, und die SSES 
des Termins dem Kreisvorstande zu übertragen. 

Der Kreisvorsitzende gibt alsdann der Versammlung Kenntnis 
von dem Inhalt des Schreibens, der Firma Junge & Sohn-Erlangen 
vom 11. d. M. bezüglich der Festsetzung des Termins für, die 
Kreisversammlung und bemerkt. hierzu, dass den in dem Schreiben 
ausgesprochenen Wünschen ach Ver Rechnung Seen 
werden: solle. 

Zu Punkt 8 erstattet je Herr Vorsitzende Bericht über den 
Vermögensstand der. Unterstützungskassen des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins. Er verweist auf den schon verlesenen Geschäfts- 
bericht des Vorstandes unter 8 Aufforderung zum Beitritt 
zu diesen Kassen. | 

- Herr Mühlberger-Augsburg erstattet sodann an. der Hand. einer 
ziffernmässigen Aufstellung eingehenden Bericht über die Vermögens- 
verwaltung des ihm übertragenen 7. Bezirks Augsburg in den 
letzten fünf Jahren. Er spricht den anwesenden Prinzipalsmitgliedern 
der Kasse seinen Dank für ihre Unterstützung aus und richtet an 
jene Herren Kollegen, welche unserer Unterstützungskasse noch 
nicht angehören, das dringende Ersuchen, derselben beizutreten. 

Der. Kreisvorsitzende spricht hierauf namens der . 
Herrn Mühlberger seinen Dank für den erstatteten Bericht aus. 

Zu Punkt 9, betreffend die „Vertraulichen Mitteilungen“ 
und das Mahnverfahren bei. säumigen Schuldnern, berichtet der 
Herr Vorsitzende, dass seit Bestehen dieser Einrichtung. im ganzen 
bis Jetzt von 881 Schuldnern 13808, 62 M. beigetrieben worden 
seien, und fordert die Anwesenden auf, recht fleissig von dieser 


260 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 24 


Einrichtung Gebrauch machen zu wollen. Er verweist ferner auf | Inserat betr. Druckpreiseerhöhung, zu versenden mit dem Ersuchen 


die Thätigkeit des Buchgewerblichen Schutzverbandes, welche eine 
sehr erspriessliche ist und in allen Fällen von Schmutzkonkurrenz, 
Preisdrückerei im Inseratenwesen u. s. w. durch entsprechende Be- 
kanntgabe in den „Vertraulichen Mitteilungen“ den Mitgliedern 
Kenntnis gibt. 

Zu Punkt 10: Beratung über Druckpreiseerhöhung führt 
der Herr Vorsitzende aus, dass die Anregung hierzu von den 
„Vertraulichen Mitteilungen“ ausgegangen und von verschiedenen 
Organisationen aufgenommen worden sei. In der That rechtfertigen 
auch die Preiserhöhungen fast aller Materialien eine Erhöhung 
der Druckpreise um 10—15 % vollkommen. Der Verein Nürn- 
berger Buchdruckereibesitzer habe durch ein diesbezügliches Inserat 
in den Nürnberger Blättern das Publikum von der Erhöhung der 
Druckpreise schon in Kenntnis gesetzt. Auch im Verein Münchener 
Buchdruckereibesitzer sei diese Angelegenheit in der am 9. Mai d. J. 
stattgehabten ordentlichen Generalversammlung beraten worden, 
dort haben sich vorwiegend formelle Bedenken gegen den Erlass 
eines Inserates für München allein geltend gemacht. 

Der Kreisvorstand habe beschlossen, der Kreisversammlung vor- 
zuschlagen, vom Kreis V (Bayern) des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins an sämtliche bayerische Zeitungen ein allgemein gehaltenes 


Zur Invalidenversicherung. 


ie unseren Lesern aus den Aufsätzen des Herrn 
Kreisgerichtsrats Dr. Benno Hilse und verschie- 
denen Berliner Berichten, die in der „Zeitschrift“ 


wird, ist in Berlin Meinungsverschiedenheit darüber ent- 
standen, ob im Gewissgeld entlohnte Setzer und Maschinen- 
meister in der IV. oder V. Lohnklasse der Invaliden- 
versicherung zu versichern sind. Um die Streitfrage kurz zu 
rekapitulieren, sei bemerkt, dass die Landesversicherungsanstalt 
Berlin auf dem Standpunkt steht, dass wenn mit einem Ver- 
sicherten ein Wochenlohn vereinbart wurde, bei dem das Jahres- 
arbeitsverdienst mehr als 1150 o% ergiebt und wenn der für 
den Krankenkassenbeitrag des Versicherten (wie dies in Berlin 
bei den Buchdruckergehilfen der Fall) massgebende durchschnitt- 
liche Tagelohn 3 , beträgt, so gehöre der Versicherte in die 
V. Lohnklasse mit einem Wochenbeitrage von 36 Pf. Der Bund 
der Berliner Buchdruckereibesitzer ist hingegen mit dem Herrn 
Kreisgerichtsrat Dr. Hilse der Ansicht, dass nur solche Per- 
sonen nach ihrem wirklichen Jahresarbeitsverdienst eingeschätzt 
werden können, welche gemäss $ 133a der Gewerbeordnung 
und S 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches gegen feste Bezüge 
zu höheren technischen Dienstleistungen in Anspruch genommen 
werden und eine sechs Wochen vor dem Quartalsersten zu be- 
wirkende Kündigungsfrist haben, denen also auch für die Zeit 
einer Erkrankung das Gehalt weiter gezahlt werden muss. Das 
treffe bei den in Rede stehenden Personen nicht zu, deren 
Lohn zudem nicht ein fester Bezug sei, sondern sich mehren 
oder mindern könne. Für deren Versicherungsklasse sei der 
für die Ortskrankenkassenbeiträge massgebende durchschnittliche 
Tagelohn bestimmend und deshalb gehören sie in Berlin in die 
IV. Lohnklasse mit 30 Pf. Wochenbeitrag. 

Da die strittige Frage von grosser Bedeutung für das Buch- 
druckgewerbe ist, so hat der Bund der Berliner Buchdruckerei- 
besitzer sie im Einverständnis mit den Gehilfen auf den Weg 
der rechtlichen Entscheidung geleitet und auf diesem ist in 
diesen Tagen die Entscheidung der ersten Instanz, des Magi- 
strats zu Berlin, ergangen. Wir teilen diese Entscheidung, die 
Herr Kreisgerichtsrat Dr. Hilse uns zu übermitteln die Güte 
hatte, nachstehend im Wortlaute mit: 

Berlin, den 26. Mai 1900. 
In der Streitsache 
1. des Schriftsetzers Paul Spotaczyk, Berlin, 
2. der Landesversicherungsanstalt Berlin, vertreten durch deren 
Vorstand 


Nichtamtlicher Teil. 


um kostenfreie Aufnahme. 

Die Versammlung erklärt sich nach längerer Debatte, an der 
die Herren Schön-München, Feiner-Memmingen, Kloss-Nürnberg 
teilnehmen, mit dem Vorschlage des Vorstandes, die Erhöhung der 
Druckpreise um 10 bis 15°%, in sämtlichen bayerischen Zeitungen 
zu veröffentlichen, einverstanden. 

Im Anschlusse hieran erfolgt eine lebhafte Debatte über den 
Deutschen Inserenten-Verband, das Rabattwesen im Zeitungs- 
gewerbe betreffend, an welcher die Herren Grabherr-Augsburg 
und Hloss-Nürnberg teilnehmen und in deren Verlaufe hauptsäch- 
lich zum Ausdruck gebracht wird, dass die Zeitungsverleger bei 
einiger Festigkeit im Bestehen auf normalen Preisen gegen die Ge- 
schäftspraktik des Inserentenverbandes recht wohl ankämpfen können. 

Da zu Punkt 11 der Tagesordnung weder schriftliche Anträge 
vorliegen, noch aus der Mitte der Versammlung solche eingelaufen 
waren, schloss der Herr Vorsitzende die Kreisversammlung mit 
dem Danke an die Erschienenen. 

Herr Grabherr-Augsburg spricht zum Schlusse der Versammlung 
dem Herrn Kreisvorsitzenden den herzlichsten Dank aus für die 
mühevolle Leitung der Versammlung, worauf dieselbe um 1 Uhr 
mittags geschlossen wird. 


wider 
die Firma W. Biiqenslein, Berlin, vertreten durch den Kreis- 
gerichtsrat Dr. Hilse 
wegen Beitragsmarken 
wird auf Grund des $ 155 des Invalidenversicherungsgesetzes vom 
13. Juli 1899 entschieden: 
Der Anspruch des Klägers zu 1) auf Verwendung von Marken 
V. Lohnklasse vom 1. Januar 1900 ab ist unbegründet. 


Gründe: 

Der Kläger zu 1) ist bei der Beklagten nach seiner Angabe 
gegen einen im voraus verabredeten Wochenlohn von 27 / be- 
schäftigt und beansprucht die Verwendung von Marken V. Lohn- 
klasse vom 1. Januar 1900 ab. 

Die Klägerin zu 2) ist dieser Forderung beigetreten. == 

Die Beklagte hat gegen die Forderung des Klägers Widerspruch 
erhoben und glaubt nur zur Verwendung von Marken IV. Lohn- 
klasse verpflichtet zu sein, da der Wochenlohn kein fester sei, 
sondern sich je nach der Zahl der Überstunden und der ausge- 
fallenen Arbeitsstunden ändere. Die Zusicherung des Wochenlohnes 
von 27 of. sei nur in der Weise erfolgt, dass er gezahlt werde, 
wenn an 6 Wochentagen je 9 Arbeitsstunden geleistet worden 
seien. Für jede weniger geleistete Arbeitsstunde würden 50 A 
abgezogen; jede Uberstunde werde besonders bezahlt. 

Letzteres hat Kläger zu 1) zugegeben. 

Es war, wie geschehen, zu entscheiden. 

Nach $ 34 des Gcsetzes vom 13. Juli 1899 ist, sofern im vor- 
aus für Wochen, Monate u. s. w. eine feste bare Vergütung ver- 
einbart und diese höher ist, als der nach Absatz 2 desselben 
Paragraphen für den Versicherten massgebende Durchschnittsbetrag, 
bei Bestimmung der Lohnklasse diese Vergütung zu Grunde zu 
legen. 

i Der dem Kläger zu 1) gezahlte Wochenlohn von 27 . kann 
aber als fester Lohn nicht angesehen werden, da er sich ver- 
mindert, wenn Arbeitsstunden ausfallen. 

Hiernach ist bei Bestimmung der Lohnklasse für die dem Kläger 
zu gewährenden Beitragsmarken lediglich Ziffer 1 des genannten 
Paragraphen massgebend, sodass Marken IV. Lohnklasse zu Recht 
verwendet worden sind. Der Magistrat zu Berlin. 

Der Magistrat zu Berlin ist also der Meinung des Herrn 
Kreisgerichtsrats Dr. Hilse und des Bundes der Berliner 
Buchdruckereibesitzer beigetreten. Der Landesversicherungs- 
anstalt steht es nun zu, gegen die Entscheidung Berufung bei 
der höheren Verwaltungsbehörde einzulegen und gleichzeitig 
von dem Rechte Gebrauch zu machen, die Endentscheidung 
durch das Reichsversicherungsamt zu fordern, und da die Frage 
von grundsätzlicher Bedeutung ist, so dürfte das wahrscheinlich 


auch geschehen. 


Nr. 24 


Eine Gutenberg-Postkarte 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 


Zur Halbjahrtausendfeier unseres Altmeisters Gutenberg hat 
Herr Friedrich Westermann in Braunschweig dem Deutschen 
Buchdrucker-Verein eine in Farbendruck ausgeführte Künstlerpost- 
karte gestiftet, die zum Besten der Unterstützungskasse des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins verkauft werden soll. Den 
Entwurf zu dieser Karte hat der bekannte Künstler E. Doepler d. J. 
geliefert und in diesem zeigt er eine ideale Frauengestalt, die sich 
zu einer vor ihr stehenden Wiege wendet und zugleich aufwärts 
auf die Inschrift deutet: „Es werde Licht“. 

Die Karte zeichnet sich durch edle künstlerische Auffassung 
und Ausführung aus. Sie ist in Buchdruck ausgeführt, wie das ja 
dem Erfinder der Buchdruckerkunst entspricht. Sie ist ein „Wiegen“ 
druck, der sich hinsichtlich seiner Ausführung neben jedem der als 
vorbildlich geltenden Wiegendrucke sehen lassen kann. Der Künstler 
hat sich wegen der Personifikation Gutenberg’s, die ja mangels eines 
authentischen Porträts immer nur Phantasiewerk sein kann, nicht 
den Kopf zerbrochen, sondern er zeigt uns Gutenberg in edler 
Realistik so, wie er sich den Seinen an seinem Geburtstage wirklich 
präsentiert hat. Besser aber noch wird man sich in der Wiege 
die eben zur Welt gekommene Buchdruckerkunst zu denken haben, 
deren welterlösende und weltbewegende Bedeutung der an die 
Wiege tretende Genius der Menschheit ankündigt, indem er auf die 
Inschrift hinweist: „Es werde Licht“. 

Eine echte Künstlerkarte das, die bei ihren künstlerischen Formen 
auch etwas denken lässt. 

In Anbetracht ihres guten Zweckes kann man die Karte füglich 
auch als eine Wohlthätigkeitspostkarte bezeichnen, die einem edlen 
Zweck in der Gemeinschaft der Jünger Gutenberg’s zu dienen 
bestimmt ist. In Anbetracht dieses edlen Zweckes, wie auch um 
ihrer selbst willen verdient sie die weiteste Verbreitung, und diese 
ihr zu geben, das sollte vor allem die Aufgabe der Mitglieder des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins sein. Wir hoffen also keine Fehl- 
bitte zu thun, wenn wir die Mitglieder, und namentlich die Kassenmit- 
glieder, Prinzipale wie Gehilfen, des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
auffordern, die Karte recht zahlreich zu bestellen und in ihren Be- 
kanntenkreisen zu verbreiten. Sie ist zum Preise von 10 Pf. pro 
Stück von der Geschäftsstelle des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
in Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, zu beziehen und auf 
Wunsch wird sie auch zum Preise von 25 Pf. von Mainz aus, mit 
dem Poststempel des 24. Juni 1900 versehen, zugestellt werden. 


4 


Die Entwickelung des Zeitungswesens 


in Griechenland. 
Von Jos. M. Stevens, München. 


Nachdruck vom Verfasser verboten. 


Interessant ist es immerhin, wenn von Zeit zu Zeit aus Be- 
richten und Statistiken zu ersehen ist, welchen Aufschwung das 
gesamte Zeitungswesen in einem bestimmten Zeitraume ge- 
macht hat. Bislang musste jederzeit konstatiert werden, dass die 
gefürchtete Grossmacht, die Presse, unentwegt vorwärtsschreitet und 
nur Erfolge zu verzeichnen sind. Doch nicht nur das Zeitungswesen 
in seiner Gesamtheit bietet interessante Einzelheiten, nein, auch die 
Entwickelung und der Fortschritt dieses Erwerbszweiges in be- 
stimmt abgegrenzten Ländern und Gebieten legt beredtes 
Zeugnis von der Bedeutsamkeit der Presse ab. Eine soeben vom 
Ministerium des Innern in Athen herausgegebene amtliche Dar- 
stellung über das Zeitungswesen veranlasst mich zu einer kurzen 
Betrachtung über die Entwickelungsgeschichte des Zeitungswesens 
in Griechenland. 

Die erste Zeitung in griechischer Sprache war der 1784 in 
Korfu erschienene „Logios Hermes“. Darauf folgte die erste 
periodische Schrift in neugriechischer Sprache „Ephemeris“, 
welche in Wien erschien (1791—1798) und von Markidis Pulios 
herausgegeben wurde. 1810 erschien ebenfalls in Wien der 
„Telegraphos“ von Alexandridis und 1811 der „Logios Hermes“ 
von Anthimos Gazis. | 

Das erste politische Blatt im eigentlichen Griechenland war 
die 1821 im Mesolongion handschriftlich publizierte „Ephe- 
meris Aitolike“, als deren Gegenstück der zu gleicher Zeit in 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


261 


Agrinion auch handschriftlich erscheinende „Ageloos“ betrachtet 
werden darf. Dritte in der chronologischen Reihe und erste 
gedruckte politische Zeitung ist die 1821 in Kalamata 
herausgegebene „Hellenike Salpinx“ („Hellenische Trompete“). 

Bis 1833 erschienen eine Reihe politischer Zeitungen, welche 
jedoch, als die Kautionsforderung an sie herantrat, ihr Erscheinen 
einstellen mussten. Nur kurze Zeit, ein Jahr ungefähr, dauerte 
die Krisis; bereits 1834 erstanden wieder einige Zeitungen, darunter 
als Regierungsblatt in griechischer und französischer Ausgabe der 
„Soter“ (Retter) oder „Sauveur“, dem die „Athena“ als Oppo- 
sitionsblatt der nationalen Partei gegenübertrat. 

Das erste wissenschaftliche Blatt im eigentlichen Griechen- 
land war die „Aiginaia“, seit 1831 zu Aegina von Mustoridis 
und Kokkonis herausgegeben. Wissenschaftlichen Charakter 
trug der 1848 von Argyriadis herausgegebene „Philologikos 
Eunekdemos“, einen mehr belletristischen die 1847—1854 heraus- 
gegebene „Euterpen“ und die 1851 begonnene und 1873 ein- 
gegangene „Nea Pandoran“. 1852 trat noch die „Ephhemeris 
ton Matheton“ hinzu, welche seit 1856 „Ton Philomathon“ 
hiess und 1877 einging. Uberhaupt regte es sich seit 1834 allent- 
halben in Griechenland im Zeitungswesen, an allen wichtigen 
Punkten Griechenlands erschienen Tages- und Wochenblätter, die 
jedoch zum grössten Teil nur ein recht kurzes Dasein fristeten. 

Die gegenwärtige politische Presse in Griechenland ist 
mit wenigen Ausnahmen („Akropolis“, „Asty“, „Neologos“, 
„Telegraphos“ u. a.) unbedeutend, aber ziemlich zahlreich. 

Während des Jahres 1892 erschienen in Griechenland im ganzen 


131 periodische Schriften, darunter 92 politische, und eine in 


französischer Sprache, „Messager d'Athenes“. 

Die soeben erschienene amtliche Darstellung des Ministeriums 
des Innern weist wiederum einen bedeutenden Fortschritt des 
griechischen Zeitungswesens seit 1892 auf. 

Heute besitzt Griechenland 160 Tageszeitungen und periodisch 
erscheinende Zeitschriften verschiedenen Inhalts. Bei einem augen- 
blicklichen Bevölkerungszustand von etwa 2,5 Millionen Einwohnern 
kommt mithin eine Zeitung oder periodische Zeitschrift auf 15850 
Seelen. Die Tagesauflage der grössten Zeitungen überschreitet 
nicht 10000 Blätter. Hinsichtlich des Formates stehen heute die 
„Akropolis“ und die „Asty“ (64:46 cm) obenan; das kleinste 
Format hat die „Mikra Ephemeris“ von Larissa (17:12), die 
meisten Zeitungen, nämlich 151, sind natürlich griechisch ge- 
schrieben, darunter 7 im Volksdialekt oder in Versen. Franzö- 
sisch sind 3 geschrieben, französisch undgriechisch 4, deutsch 
ist nur eine periodische Zeitschrift, nämlich die Mitteilungen des 
deutschen archäologischen Instituts. Die meisten Zeitungen und 
Zeitschriften (68) erscheinen in Athen, 11 in Korfu, 8 in Smyrna 
u.s. w. Was den Inhalt anlangt, so sind 91 politische Zeitungen, 
19 politisch und litterarisch zugleich. 

Auch in Griechenland erobert sich die Presse langsam aber 
sicher das Feld! — — — 

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Vereinsleben. 


-r. Berlin, 2. Juni. In einigen kurzen aber prägnanten Sätzen 
haben die Berliner Buchdruckereibesitzer auf Anregung des Bundes 
und der Freien Vereinigung in einem Zirkular dem grossen 
Publikum Kenntnis gegeben von einer am 1. Juni in Kraft getretenen 
Erhöhung der Lieferungspreise um etwa 10 Prozent für 
Satz und Druck sowie für Papier nach dem jeweiligen Marktpreise. 
Das mit gleichem Wortlaut an alle an dem Vorgehen beteiligten 
Druckereien gelieferte Zirkular wurde von 171 Firmen, darunter 
fast ausnahmslos alle bedeutenderen Betriebe, unterzeichnet; es wird 
voraussichtlich auch diejenigen Druckereien, welche ihre Unter- 
schrift bisher nicht gegeben haben, veranlassen, den Zeitverhält- 
nissen Rechnung zu tragen und die das Interesse der Allgemeinheit 
fördernden Bestrebungen nicht durch selbstsüchtige Ausnutzung 
der Verhältnisse zu durchkreuzen. Das Standesbewusstsein, das den 
Angehörigen anderer Gewerbe bei ähnlichen Vorgängen zum Er- 
folge verholfen hat, wird voraussichtlich auch bei den Berliner 
Buchdruckereibesitzern, die sich der Sache noch nicht angeschlossen 
haben, vorhanden sein. 

* Dresden. Die Innung Dresdner Buchdruckereibesitzer 
wird die Erinnerung an die 500jährige Wiederkehr des Ge- 
burtstages des Altmeisters Gutenberg am 1. Juli, vormittags 
11 Uhr, durch einen Festaktus im Saale des Vereinshauses 


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Nr. 24 


262 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


(Zinzendorfstrasse) feiern und hierzu die Behörden, berufsverwandte 
Vereine und die Angehörigen des Buchdruckgewerbes einladen. 
Die Festrede hat Herr Pfarrer Blanckmeister übernommen. Zum 
Zwecke einer bleibenden Erinnerung soll im Aktus eine der weiteren 
Ausbildung der Lehrlinge dienende Stiftung beurkundet werden, 
für die jetzt schon Einzelbeiträge von 100 bis 1000 o% gezeichnet 
worden sind. 

* Hamburg. Am 10. Mai hielt die Buchdrucker-Innung zu 
Hamburg (Zwangsinnung) eine Versammlung ab, die von 
67 Mitgliedern besucht war und vom Vorsitzenden Herrn Ferd. 
Wulff geleitet wurde. Der Herr Vorsitzende teilte zunächst das 
Ableben des Herr E. D. J. Ackermann, des ältesten Buchdrucker- 
prinzipals Hamburgs mit, der am 5. Mai im Alter von 81 Jahren 
gestorben ist, und die Versammlung ehrte sein Andenken durch 
Erheben von den Sitzen. Alsdann gab der Herr Vorsitzende bekannt, 
dass sich die Herren Krohss und Wegener zur Aufnahme gemeldet 
haben, und erwähnte ferner, dass Herr E. Christians sein 25jähriges 
Geschäftsjubiläum und das 160jährige Bestehen der Druckerei 
(vormals J. J. S. Wörmer jun.) gefeiert und die Innung ihre 
Glückwünsche dem Jubilar durch eine Blumenspende übermittelt 
habe; auch Herr Ferd. Schlotke feierte in Berlin sein goldenes 
Berufsjubiläum und wurde von der Innung auf telegraphischem 
Wege beglückwünscht. Nach Mitteilung verschiedener Eingänge 
wurde sodann zum 2. Punkte der Tagesordnung der Antrag des 
Vorstandes auf Ermässigung der Strafen für Fehlen in der Ver- 
sammlung auf 1 cM. bez. 50 A provisorisch einstimmig genehmigt. 
Zu Punkt 3 gelangte ein Antrag des Schulausschusses zur Beratung: 
„Für unentschuldigtes Fehlen beim Unterricht ist beim ersten Mal 
eine Strafe von 50 A zu zahlen, bei jedem ferneren Fehlen erhöht 
sich die Strafe um 50 A bis zu 3 , für jeden einzelnen Fall. 
Über die Zulässigkeit der Entschuldigung entscheidet der Schul- 
ausschuss. Die Strafe wird von dem Prinzipal des Lehrlings ein- 
gezogen, welcher dieselbe von dem zu zahlenden Wochengelde in 
Abzug bringen darf.“ Der Antrag wurde nach längerer Debatte 
mit dem Zusatze angenommen „falls ein Verschulden des Lehrlings 
vorliegt.“ Die Wahlen zum Schulausschusse ergaben die Wieder- 
wahl der Herren H. Michaelis, Fritz Jeve und A. Preilipper. Darauf 
wurde die Wahl von 12 Schulpflegern vorgenommen. Ein Antrag 
des Herrn J. H. Hillers, vor und während der Versammlungen 
das Rauchen im Versammlungssaale zu verbieten oder im Lokal 
für genügende Entfernung des Rauches durch Ventilation Sorge 
zu tragen, wurde nach einem Vorschlage des Herrn Lührs durch 
den Beschluss erledigt, ein Gesuch um Beseitigung des Ubelstandes 
der mangelnden Ventilation an den Innungsausschuss zu richten. 
Ein Antrag des Herrn Oskar Stolze, betr. die Ubernahme von 
Druckaufträgen seitens der Papiergrosshändler wurde zurück- 
gestellt, da der Antragsteller wegen Erkrankung nicht anwesend 
war. Hierauf gelangte die Angelegenheit der Veranstaltung einer 
Gutenbergfeier in Hamburg zur Verhandlung. Da der Vor- 
sitzende der für dieselbe s. Z. gewählten Kommission Herr Rade- 
macher, sein Amt plötzlich niedergelegt hatte, auch in der Ver- 
sammlung nicht erschienen war, erstattete der Vorsitzende Herr 
Wulff einen kurzen Bericht über die bisherige Entwickelung der 
Angelegenheit. Aus diesem Bericht und der geführten Debatte 
wurde ersichtlich, dass die Innung aus verschiedenen Gründen, 
worunter der, die nationale Gutenbergfeier nicht zu beeinträchtigen, 
mit der wichtigste war, in die Lage gekommen ist, von der ge- 
planten offiziellen Feier abzusehen. Die Versammlung fasste deshalb 
in diesem Sinne Beschluss und beschloss ferner, an Stelle der 
geplanten grösseren eine mehr interne Gutenbergfeier abzuhalten. 
Zur Durchführung derselben wurde eine Kommission von fünf 
Mitgliedern gewählt. Zum Schlusse machte noch Herr Lührs be- 
kannt, dass mit der nächsten Einladung ein vom Kunstgewerbe- 
verein veranstaltetes Preisausschreiben für Entwürfe zu kaufmänni- 
schen und gewerblichen Druckformularen den Mitgliedern zugestellt 
wird; zu diesem Zweck sind von dem genannten Verein 1000 AM 
für Preise ausgesetzt worden, sodass eine Beteiligung an der Preis- 
bewerbung immerhin Erfolg verspricht; es werden daher auch die 
Mitglieder der Innung ersucht, recht zahlreich daran teilzunehmen. 

I. Hamburg. (Buchdruckerinnung [Zwangsinnung] zu 
Hamburg.) Die letzten Versammlungen des Vorstandes und der 
Mitglieder unsrer Innung zeigten angeregte Debatten, die haupt- 
sächlich aus den Vorgängen entsprangen, die zum Aufgeben der 
geplanten offiziellen Gutenbergfeier führten. Die Leser, die mit 
Hamburger Verhältnissen vertraut sind, und deren sind gewiss nicht 
wenige, wissen, dass der Hamburger für Feierlichkeiten, mögen sie 
ernster oder freudiger Veranlassung entspringen, mit Freuden Opfer 


bringt und bringen kann. So auch hier. Und es sollte dem Alt- 
meister unserer Kunst speziell in unserer Hansestadt eine öffentliche 
Feier bereitet werden, nicht allein für die Angehörigen der Innung, 
sondern für alle, die Gutenberg als den grössten Förderer von 
Bildung und Wissenschaft chren. Alles nahm den schönsten Ver- 
lauf. Der Senat und Bürgerschaft sagten ihre Beteiligung zu. 
Bürgermeister Dr. Hachmann versprach, die Gedächtnisrede zu 
halten und übernahm mit dem Senator Holthusen das Ehren- 
präsidium. Damit war der Feier von vornherein der offizielle 
Charakter verliehen. Das Festkomitee, an dessen Spitze Kollege 
Rademacher stand, arbeitete rastlos und hatte gut arbeiten, denn 
in Bezug auf den sonst immer so dunklen Punkt, den Geldpunkt, 
wären ihm keine Grenzen gesteckt gewesen. Da überraschte 
Kollege Rademacher den Vorstand plötzlich durch die Mitteilung, 
dass er sein Amt niederlegen müsse, weil ihm vom Bürgermeister 
in Mainz eine Einladung zu der dortigen Feier zugegangen sei. 
(Wie wohl die meisten Kollegen in ganz Deutschland, sind die 
sämtlichen hiesigen Innungsmitglicder ebenfalls eingeladen.) In 
der nach dieser Mitteilung abgehaltenen Mitgliederversammlung 
erregte die Bekanntgabe allgemeine Aufregung umsomehr, als 
Herr Rademacher es nicht für gut befunden hatte, zu erscheinen, 
um seine Gründe darzulegen, die ihn zur Niederlegung seines 
Mandats veranlasst haben. Da unter den vorliegenden Umständen 
von der Feier Abstand genommen werden musste, wurden in der 
Versammlung viele tadelnde Stimmen laut, die besonders betonten, 
dass die Innung, die Kommission und der Vorstand in eine höchst 
schwierige Lage gebracht worden waren. Der peinlichste Auftrag 
Del den Kollegen Wulff und Persiehl zu, die es übernahmen, 
die Ehrenpräsidenten von der veränderten Sachlage in Kenntnis 
zu setzen. Speziell der Herr Bürgermeister Dr. Hachnann sprach 
sein lebhaftes Bedauern aus, da er so gern die Verdienste des 
Schöpfers der Buchdruckerkunst in öffentlicher Rede gefeiert hätte. 
Man darf den Worten des Herrn Wulf wohl glauben, der den 
Weg nach dem Rathause zur Erledigung dieses Auftrages eine 
via mala nannte. Dank dem guten Einvernehmen zwischen 
Hamburgs Bürgern und den Spitzen der Staatsgewalt machten 
auch hier die Herren vom Senat einen Unterschied zwischen Boten 
und Botschaft. Stillschweigend kann die Hamburger Innung über 
das Fest ihres Altmeisters aber nicht hinweggehen und cs wurde des- 
halb unterm 10. Mai eine Kommission ernannt, bestehend aus den 
Kollegen Inspektor Bruns, Ad. Friedländer, G. Grünwaldt, 
R. Kuncke und Th. Krüger, die eine interne Feier in die Wege 
leiten soll. Dass die rechten Männer getroffen waren, das be- 
weist der Bericht, den Kollege Krüger in der Sitzung am 
7. Juni erstattete. „Dank dem grossartigen Entgegenkommen 
aller Innungsmitglieder haben wir über heidenmässig viel Geld 


zu verfügen“, lautete der Anfang des Berichtes, und „wir werden 


den Teilnehmern eine Feier bereiten, würdig dem altbewährten 
Rufe unserer Innung, ein Fest, dessen wir uns weder vor den 
hiesigen, noch vor den auswärtigen Fachgenossen zu schämen 
brauchen“, so lautete der Schluss. Der Kommission wurden aus 
der Innungskasse noch 1000 ¼ zur Verfügung gestellt. Ebenso 
wurden 200 , für das Mainzer „Gutenberg-Museum“ bewilligt 
und die Kollegen Wulff, Hollmann und Jeve zu Delegierten er- 
nannt, die als offizielle Vertreter der Hamburger Innung in Mainz 
einen Kranz mit den Farben unserer Vaterstadt niederlegen 
sollen. — Von der Beschlussfassung der letzten Innungsversammlung 
dürfte noch hervorzuheben sein, dass der Vorstand beauftragt 
wurde, eine Kundgebung in den öffentlichen Blättern zu erlassen, 
in der dem Publikum angezeigt wird, dass im Hinblick auf die 
Preissteigerungen für Material, Papier u. s. w. eine Preiserhöhung 
für Drucksachen eintreten wird. Dasselbe soll vom Vorstand in 
einem Zirkular gesagt werden, von dem den Mitgliedern eine be- 
liebige Anzahl zur Verfügung gestellt wird zum Versand an die 
Kundschaft. Ebenso wurde der Vorstand beauftragt, ein Gesuch 
an die Behörden zu richten, bei Submissionen über Drucksachen 
nur Buchdruckereien des Hamburger Gebietes zuzulassen. 


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Sprechsaal. 


-r. Berlin, 9. Juni. Zu der vom Verein Berliner Buch- 
drucker und Schriftgiesser zum 17. Juni im Zirkus Schumann 
veranstalteten Gutenbergfeier wird die hiesige Stadtverordneten- 
Versammlung die Herren Barth, Bracke, Frick, Dr. Gerstenberg 


Nr. 24 


und Rosenow als Abordnung entsenden. Bei der Feier selbst er- 
folgt nach einer musikalischen Einleitung die Begrüssung durch 
den Vereinsvorsitzenden, sodann ein von Heinrich Hardt verfasster 
Festprolog; der zweite Teil des Programms bringt die Festrede 
des Herrn Dr. Rudolf Steiner, der dritte Teil das von Herrn Paul 
Schliebs verfasste Festspiel „Gutenbergs Traum“. Dazwischen 
wechseln musikalische Darbietungen des Berliner Sinfonie-Orchesters 
mit Gesang-Vorträgen des aus Mitgliedern des Vereins gebildeten 
Gesangvereins Typographia ab. Die Eintrittskarten werden beim 
Betreten des Festraumes gegen auszulosende Platzkarten umgetauscht. 

* Leipzig. Herr Friedrich Wilhelm Siegert, Metteur bei der 
Firma Bernhard Tauchnitz hierselbst, der vor kurzem sein 50 jähriges 
Berufsjubiläum feierte, wurde von Sr. Maj. dem König das All- 
gemeine Ehrenzeichen verliehen und am 9. Juni von Herrn 
Oberbürgermeister Dr. Tröndlin an Ratsstelle mit einer Ansprache 
überreicht, in der derselbe nicht nur der 44 jährigen treuen Dienste, 
die Herr Siegert der Firma Bernhard Tauchnitz leistete, sondern 
auch seines hingebenden und erspriesslichen Wirkens im Unter- 
stützungskassenwesen der Buchdrucker Leipzigs sowie als lang- 
jähriger Armenpfleger ehrend gedachte. 

S. Magdeburg. Eine grössere Gutenbergausstellung veran- 
staltet hierselbst die Graphische Gesellschaft zu Magdeburg 
anlässlich der 500. Wiederkehr des Namenstages Johannes Guten- 
berg’s. Dieselbe findet im städtischen Museum statt, wird voraus- 
sichtlich am 23. Juni, nachmittags 4 Uhr offiziell eröffnet und 
dauert bis zum 1. Juli einschliesslich. Nach den bisher einge- 
gangenen Zusagen verspricht die Ausstellung ebenso interessant 
wie lehrreich zu werden. 

F. A. Mainz. (Gutenbergfeier.) Unsere Stadt rüstet sich 
mit allen Kräften für das Fest, das sie in den Tagen vom 23.— 26. Juni 
zu Ehren Gutenberg’s glanzvoll zu feiern gedenkt. Die Ausschüsse 
sind in emsiger Thätigkeit für die Empfangsfeierlichkeiten, die 
Festakte, den grossen historischen Festzug, die Rheinfahrt und die 
sonstigen Veranstaltungen. Uberall herrscht Opferwilligkeit, und 
so wird die alte Feststadt am Rhein die grosse kulturhistorische 
That, die aus ihren Mauern hervorging, würdig und ehrenvoll 
feiern. Einen wesentlichen, für die Jünger und Verehrer der 
Druckkunst, aber auch für die Allgemeinheit besonders interessanten 
Teil des Festes wird die grosse typographische Ausstellung 
bilden, die in den schönen Räumen des kurfürstlichen Schlosses 
für etwa 3 bis 4 Wochen geöffnet sein wird. Eine grosse Zahl 
der ersten und angesehensten Firmen Deutschlands und Osterreich- 
Ungarns hatte sich sofort in dankenswerter Weise bereit erklärt, 
die Ausstellung zu beschicken; sie werden glänzend vertreten sein. 
Aber auch aus dem Ausland, aus Frankreich, Russland, Italien, 
der Schweiz, England u. s. w. sind zahlreiche und hervorragende 
Werke eingegangen. Besonders hervorzuheben möchte die Be- 
teiligung der Staatsdruckereien in Berlin, Wien, Paris, St. Peters- 
burg und Lissabon sowie anderer berühmter Institute sein. Mit 
den Erzeugnissen des Typendruckes und der Buchkunst verbindet 
sich die Ausstellung der graphischen Künste, die durch die 
neueren Verfahren des Holzschnitts, der Heliogravüre, des Farben- 
drucks, der Zinkätzung, Algraphie u. s. w. einen so gewaltigen 
Aufschwung genommen haben. Auch andere Zweige des Buchgewerbes 
(Schriftgiesserei, moderne Bucheinbände u. s. w.) werden vertreten 
sein. Dieser Teil der Ausstellung wird in dem grossen Akademie- 
saal und dem angrenzenden weissen und roten Saal des Schlosses 
untergebracht werden, während die historische Abteilung in 
den Räumen der Stadtbibliothek zur Auslage kommt. Auch hier 
ist das ausserordentliche Entgegenkommen der Staats-, Universitäts- 
und anderer Bibliotheken und Anstalten sowie von Antiquaren und 
Privaten dankbar anzuerkennen, womit sie bereitwillig zu Ehren der 
grossen Erfindung Schätze allerersten Ranges für die Ausstellung 
zur Verfügung gestellt haben, die sonst wohl noch nie abgegeben 
worden sind. Selbst die Staatsregierung von Montenegro wird den 
ältesten Druck aus der ersten slawisch-zyrillischen Buchdruckerei 
durch einen besonderen Beamten hierher zur Ausstellung bringen 
lassen. Infolge dieser allseitigen Unterstützung wird, im Verein 
mit dem in Mainz selbst vorhandenen Material, die Mainzer 
Gutenbergausstellung die Entwicklung der Druckkunst von ihren 
Anfängen bis zur Neuzeit in grossartiger Weise veranschaulichen 
und etwas ganz Besonderes bieten. — In den Parterreräumen des 
Schlosses wird eine Auswahl der neuesten Druck- und Setzmaschinen 
aufgestellt werden. — Diejenigen Besucher der Mainzer Festlich- 
keiten, welche gruppenweise an einem bestimmten Tage 
die Reise antreten, wollen die Zahl der Teilnehmer sowie den Tag 
und Ort der Abreise umgehend dem Wohnungs- und Empfangs- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


263 


ausschuss (Vorsitzender Herr Konsul Felmer) mitteilen, damit 
derselbe in der Lage ist, durch Vermittelung der Eisenbahndirektion 
Mainz direkte Wagen vom Abgangsorte nach Mainz einstellen 
zu lassen. 

* Moers. Auf 25 Jahre treuer Arbeitin demselben Geschäfte sah 
am 1. Juni der Faktor der J. G. Eckner’schen Buchdruckerei, Herr 
Peter Achten, zurück. Zu Anfang des Jahres 1865 als Lehrling in 
das Geschäft eingetreten, verblieb er nach beendeter Lehrzeit noch 
etwa 5 Jahre als [Gehilfe in demselben, worauf er für ungefähr 
2 Jahre zur weiteren Ausbildung auswärts Kondition nahm. Am 
31. Mai 1875 kehrte Herr Achten sodann wieder in das Eckner’sche 
Geschäft nach Moers zurück, in welchem er, nachher als Faktor, 
ununterbrochen bis zum heutigen Tage thätig gewesen ist, allen 
Angestellten stets als ein Muster rastlosen Fleisses und treuester 
Pflichterfüllung voranleuchtend. Die Firma J. @. Eckner bereitete 
dem Jubilar zu seinem Ehrentage eine schöne Gedenkfeier im 
Kreise des gesamten Geschäftspersonals und brachte ihm durch 
Überreichung eines sinnigen Ehrengeschenkes zum Ausdruck, wie 
sehr sie die treuen Dienste ihres langjährigen Mitarbeiters zu 
schätzen weiss. 

* München. (500jährige Geburtsfeier Johannes Guten- 
berg’s) Wie anderwärts, rüstet man sich auch hier, um die 
500jährige Gedenkfeier der Geburt des Erfinders der Buchdruck- 
kunst, Johannes Gutenberg, festlich zu begehen. Seit längerem 
schon ist ein Komitee, bestehend aus Vertretern der Buchdruckerei- 
besitzer und Gehilfen, in Thätigkeit, um eine des grossen Meisters 
würdige und der Stadt München entsprechende Feier vorzubereiten, 
und hat nunmehr die Grundzüge des Programms festgelegt. Darnach 
soll am Sonnabend, den 23. Juni, abends im Münchener Kindlkeller 
ein grosses Kellerfest mit Regimentsmusik stattfinden, bei welchem 
auch der Männergesangverein Typographia und der Vergnügungs- 
verein Gutenberg mitwirken werden, und welches durch eine Fest- 
rede, sowie durch die Aufführung eines Festspiels verherrlicht 
werden wird. Ferner hat sich auf Anregung der Typographischen 
Gesellschaft München schon vor Monaten ein Komitee gebildet, in 
welches der Verein Münchener Buchdruckereibesitzer, der Verein 
Münchener Faktore und die genannte Gesellschaft Vertreter ab- 
ordneten, und welches die Veranstaltung einer Buchdruck- 
ausstellung in die Hand nahm. Dieselbe wird im Anschluss an 
das Kellerfest am Sonntag, den 24. Juni (Johannistag), eröffnet 
werden und acht Tage, bis Sonntag den 1. Juli, dauern. Der 
Magistrat München hat in dankenswerter Bereitwilligkeit den 
alten Rathaussaal zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt, Die 
Buchdruckausstellung soll ein übersichtliches und möglichst er- 
schöpfendes Bild des gegenwärtigen Standes der Buchdruckkunst 
in München bieten, weshalb nur solche Erzeugnisse der Buchdruck- 
presse, welche in München hergestellt sind, zur Ausstellung gelangen 
werden, und soll ferner durch Vorführung mustergültiger und 
kunstgemäss ausgeführter Druckarbeiten Geschmack und Verständnis 
für gediegene Druckausstattung zu wecken und zu heben suchen. 
Zu diesem Behufe sollen die einzelnen Zweige des Buchdruck- 
gewerbes, in Gruppen eingeteilt, ausgestellt werden, und zwar der 
Buchdruck im engeren Sinne, der Zeitungsdruck, der Accidenzdruck, 
der Illustrationsdruck, insbesondere der ınoderne farbige Illustrations- 
druck, ferner die Xylographie und Zinkographie. Dabei soll jede 
Art von Reklame oder Geschäftsempfehlung ausgeschlossen sein, 
auch kein firmenweises Ausstellen stattfinden. Ein Eintrittsgeld 
wird von den Besuchern nicht erhoben, die sämtlichen Kosten des 
Unternehmens tragen die drei veranstaltenden Korporationen. Die 
ältesten Denkmäler der Buchdruckkunst, Werke von Gutenberg 
selbst und seiner Schüler und Nachfolger wird die Direktion der 
Kgl. Hof- und Staatsbibliothek in der bereits im dortigen Aus- 
stellungssaale eröffneten historischen Ausstellung zur Anschauung 
bringen und insbesondere Werke der ersten Münchener und baye- 
rischen Drucker, darunter das erste in München 1482 gedruckte 
Buch, ausstellen. Auch wird am 29. Juni, dem Peter- und Pauls- 
tage, diese Ausstellung ausnahmsweise lediglich für die Angehörigen 
des Buchdruckgewerbes geöffnet sein, welche sich korporativ dort 
einfinden werden und wobei der Sekretär an der Kgl. Hof- und 
Staatsbibliothek, Herr Dr. E. Freys, einen erläuternden und die 
älteste Buchdruckergeschichte berührenden Vortrag halten wird. 
Nach alledem ist zu ersehen, dass die Münchener Gutenbergfeier 
in allen ihren Teilen eine hervorragende und denen anderer Druck- 
städte ebenbürtige werden wird. | 

St. München, (Jubiläum der Buchdruckerei Knorr & Hirth.) 
Nicht eine „Nachfeier“, eine würdige Jubiläumsfeier selbst hätte 
das Fest sein können, das Herr und Frau Thomas Knorr den 


264 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker Nr. 24 


Jubilaren der Firma Knorr & Hirth und einer, allen Zweigen des 
ausgedehnten Betriebes entnommenen Deputation gegeben haben. 
In Nr. 9 hat die „Zeitschrift“ berichtet, dass die Firma Knorr & 
Hirth am 16. Februar d. J. auf ein 25jähriges Bestehen zurück- 
blicken konnte. Herr und Frau Knorr hatten nun den Geschäfts- 
Jubilaren und der Gratulations-Deputation eine nachmalige Ehrung 
zugedacht und sie auf Pfingstsonntag zu einer „ländlichen Nach- 
feier“ in ihr Jagdhaus nach Petershausen eingeladen. Mit dem 
Vormittagszuge 10,34 Uhr verliessen die Geladenen unter den 
Klängen der Kapelle Rossmann den Centralbahnhof. Am Bahnhofe 
Petershausen wurden sie von Herrn und Frau Knorr auf das liebens- 
würdigste empfangen, von schöner Hand mit Festzeichen und 
Blumenbouquets geschmückt und unter schneidigen Marschweisen 
zunächst zu dem schön dekorierten Saale des Grosswirtes geleitet. 
Hier erwartete die Gäste ein reiches Mahl. Nach dem ersten 
Gange nahm Herr Knorr das Wort zu einer längeren Ansprache, 
in welcher er der zurückliegenden 25 Jahre gedachte, die eine 
Riesensumme von Arbeit, Sorge und Aufregungen gebracht, die 
aber auch, dank der getreuen Zusammenarbeit, die Firma zu einem 
ersten und angesehenen Institut gemacht haben. Stets das 
Gute und Beste für unsere geliebte Vaterstadt, für unser 
engeres Vaterland, sowie für das grosse herrliche Deutsche 
Reich erstrebend, haben wir auch von allen Seiten stets An- 
erkennung und Aufmunterung erfahren. Und auch in Zukunft soll 
unsere Handlungsweise nur von ehrlicher und lauterer Überzeugung 
geleitet sein. Das stürmisch aufgenommene Hoch des Herrn Knorr 
galt dem verständnisvollen Zusammenwirken, „diesem guten Geist, 
der bis jetzt so sichtbar über uns alle gewaltet, und dem Wohl 
aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Unternehmens und ihrer 
Angehörigen.“ Herr Expeditionsvorstand Franz Schuster sprach 
den Dank der Jubilare für die neue Ehrung aus; er brachte sein 
Hoch den Festgebern, Herrn und Frau Thomas Knorr und Herrn 
Dr. Hirth mit Familie. Herr Geschäftsführer Helfreich entledigte 
sich dieser Dankespflicht namens derjenigen, die zwar noch keine 
Jubilare sind, die es aber im Dienste der Firma zu werden hoffen. 
— Herr Dr. Hirth betonte das Zusammentreffen des 25 jährigen 
Jubiläums der Firma Knorr & Hirth mit der 500 jährigen Ge- 
burtstagsfeier des Erfinders der Buchdruckerkunst, Johannes 
Gutenberg, besprach die Entwickelung der schwarzen Kunst bis 
auf unsere Zeit und glaubte der Firma Knorr & Hirth das Ver- 
dienst zusprechen zu dürfen, dass auch sie manches dazu bei- 
getragen habe, diese Kunst wieder auf ein höheres Niveau zu 
bringen. Sein Toast galt den Fortschritten der Buch- 
druckerkunst. — Herr Schriftsteller Vecchioni sprach über das 
Zusammenwirken der Arbeiter mit dem Kopfe und derjenigen mit 
der Hand in geistreicher Weise; sein Hoch galt der einträchtigen 
Zusammenarbeit. — Herr Redakteur Dr. Trei: toastete in launigen 
Worten auf die Damen und Herr Rechtsanwalt Dr. Bernstein in 
prächtiger und humorvoller Weise auf die „Münchener Neuesten 
Nachrichten“. — Nach dem Mahle wurde unter Vorantritt der 
Musikkapelle zum Jagdhause des Herrn Knorr unter reger Anteil- 
nahme der Dorfbewohner marschiert. In dem festlich geschmückten 
Garten des Landhauses entfaltete sich nun ein buntes Treiben, 
beim Kegelspiel, beim Schiessen mit Stutzen und Bogen wurden 
hübsche Preise errungen. Dann folgten Gesellschaftsspiele, an 
denen sich auch die Dorfjugend beteiligte. Auch mehrere photo- 
graphische Aufnahmen wurden zum Andenken an die schönen 
Stunden gemacht. Die Kapelle hatte ein gewähltes Musikprogramm 
zusammengestellt und die einzelnen Nummern präcis zum Vortrag 
gebracht. Es war nur allzu früh Abend geworden. Kräftige 
Kanonenschläge zeigten den Beginn des Feuerwerks an, das vor 
dem Garteneingange abgebrannt wurde. Auch „ganz Petershausen“ 
hatte sich dazu eingefunden und die braven Landleute sahen da 
pyrotechnische Kunstleistungen, die selbst ein verwöhnter Städter 
als ausgezeichnet und grossartig bezeichnen musste. Unter dem 
Vorantritt der Musik und begleitet von Lampionträgern, begaben 
sich schliesslich die Festteilnehmer zum Bahnhofe, von wo aus sie 
ein von den Festgebern besorgter Extrazug in rascher Fahrt 
nach München zurückbrachte. Ein erhebendes, von Wertschätzung 
der Arbeit durchdrungenes Familienfest, das allen Teilnehmern 
unvergessen bleiben wird, hatte sein Ende erreicht. Vor dem 
Bahnhofe fand noch eine herzliche Ovation für die Festgeber statt. 

* Osnabrück. Der Nestor der hiesigen Buchdrucker, Herr 
Alexander Lieseche. beging am J. Juni sein 60jähriges Berufs- 
Jubiläum. Der Jubilar trat am 1. Juni 1840 in die Buch- 
druckerei J. Sittenfeld in Berlin als Setzerlehrling ein. Nach 
beendeter fünfjähriger Lehrzeit blich er noch zwei Jahre in dem- 


selben Etablissement und kam dann 1847 zu A. W. Hayn. Später 
ging er nach Greifswald in die dortige Universitätsdruckerei, kehrte 
aber bald wieder nach Berlin zurück und fand Beschäftigung in 
der Decker’schen Oberhofbuchdruckerei. Aber schon um Weih- 
nachten desselben Jahres kam er nach Hannover in die Druckerei 
der „Zeitung für Norddeutschland“ und wurde hier im April 1849 
Mitbegründer des Gutenbergbundes, jetzigen Lokalvereins Hannover. 
Ostern 1850 ging Liesecke von Hannover fort und fand in der 
Hänel'schen Hofbuchdruckerei in Magdeburg Stellung, die er 
aber bald wieder verliess, um nach längerer Wanderschaft in der 
Hofbuchdruckerei „Zum Gutenberg“ in Stuttgart Arbeit zu nehmen. 
Doch nur kurze Zeit, dann zog er weiter gen Wien, wo ihm Be- 
schäftigung in der in Temesvar (Ungarn) neu zu errichtenden 
Filiale der Staatsdruckerei angeboten wurde, welche er annahm. 
Hier gründete er 1850 mit den ungarischen Buchdruckerverein. 
Nach einem Jahre trat er in Wien in Stellung, reiste hier aber 
bald wieder ab und fand 1852 Stellung in der Reimer’schen 
Druckerei in Berlin. Im Jahre 1856 kam er wieder nach Hannover 
(Riemschneider). 1857 wurde er zum ersten Schriftführer, 1859 
zum zweiten Vorsitzenden des Lokalvereins gewählt. Am 1. Januar 
1860 wurde Liesecke Geschäftsführer des Telegraphischen Korre- 
spondenzbüreaus in Bremen und am 1. Januar 1861 trat er als 
Redakteur in die Redaktion der „Weserzeitung“ ein. 1864 siedelte 
Liesecke nach Osnabrück über und gründete mit ihm gewährter 
Unterstützung die damalige „Osnabrücker Zeitung“,. welche jedoch 
schon im Juni 1866 einging. Es folgten dann verschiedene Zei- 
tungen in seinem Verlage, so ein „Sonutagsblatt“, die „Amtlichen 
Osnabrücker Anzeigen“, die „Osnabrücker Morgen-Zeitung“ und 
im Jahre 1887 der jetzige „Osnabrücker Sonntagsbote“, dessen 
Leitung nunmehr der zweitälteste Sohn des Jubilars übernommen 
hat. — Die Prinzipale und Gehilfen des Bezirks liessen dem Jubilar 
durch Kommissionen ihre Glückwünsche sowie ein wertvolles An- 
gebinde, eine Majolikavase mit Majolikaständer, geschmückt mit 
einer Fächerpalme, überreichen. Die Vase zeigt das in fünf Farben 
prächtig ausgeführte Buchdruckerwappen, das Berliner und das 
Osnabrücker Stadtwappen sowie die Widmung und die Jahres- 
zahlen 1840—1890. Auf dem Ständer sind die Namen Berlin- 
Osnabrück geschmackvoll angebracht. — Zahlreiche Telegramme 
und Glückwünsche von Nah und Fern gingen dem Jubilar zu. 

Z. Würzburg. (Gutenbergfeier.) Auch unsere Metropole des 
kulturgeschichtlich so bedeutenden Frankenlandes wird die Halb- 
Jahrtausendfeicr des Geburtstages unseres Altmeisters Gutenberg 
würdig begehen. Die arbeitgebenden und arbeitnehmenden Berufs- 
genossen des Würzburger Buchgewerbes haben sich in Gemeinschaft 
mit Männern der Wissenschaft zusammengethan, um am 1. Juli 
vormittags 11 Uhr einen akademischen Festakt zu Ehren 
Gutenbergs zu veranstalten. Dank dem Entgegenkommen des 
Senates der k. Universität wird dieser akademische Festakt am 
würdigsten Orte und zwar in der Aula der k. Universität statt- 
finden. Die Festrede hatte Herr k. Universitäts- Professor 
Dr. Brenner (Germanist) die Güte zu übernehmen. Der Rector 
magnificus der Universität, Herr k. Universitäts-Professor Dr. Hof- 
meier, ist Ehren-Vorsitzender des Festausschusses. Demselben ge- 
hören ferner an: Herr k. Universitäts-Oberbibliothekar Dr. Kerler 
und als Vertreter der Buchdrucker Herr k. Kommerzienrat H. Stürtz 
und Herr Schriftsetzer H. Hemmerich, als Vertreter der Buch- 
händler Herr k. Hofbuchhändler Oscar Stahel und Herr Buch- 
handlungsgehilfe Ewert. Ausser dieser akademischen Feier wird 
die hiesige Gehilfenschaft am Abend vorber einen Kommers 
veranstalten, bei welchem Herr k. Kreis-Archivar Göbl eine die 
Geschichte der Buchdruckerkunst in Würzburg bebandelnde Fest- 
rede halten wird. Am Sonntag vormittag, vor dem akademischen 
Festakt, ist Besichtigung der Universitäts-Bibliothek, am 
Nachmittag Gartenfest und abends Tanz vorgesehen. Zu diesen 
Gehilfen-Festlichkeiten werden Einladungen ergehen und die 
Prinzipale als Gäste erscheinen. 


Wl 


Ci 


Kleine Mitteilungen. 


Ein Gutenberg-Gedenkblatt in vorzüglicher Ausführung liegt uns 
aus dem Verlage von F. Geisen-Kersting in Gr. Lichterfelde bei 
Berlin vor. Es ist dies ein Gutenberg-Porträt nach der Mainzer 
Kopie des verbrannten Strassburger Originals, in Bromsilberphoto- 
graphie ausgeführt und auf Kupferdruckkarton aufgezogen, das 
einen schönen Wandschmuck bildet. Das uns vosliegende Bild 


Nr. 24 


hat eine Kartongrösse von 85:46 cm und kostet 1 , Es sind 
aber auch ein grösseres und ein kleineres Format zu 40 A bez. 
2,50 , sowie Miniaturbilder zu 5 A pro Stück zu haben. 
In der gleichen Ausführung giebt der Verlag auch Gedenkblätter 
mit dem Mainzer Gutenbergdenkmal heraus. 

Neuheiten von H. Berthold, A.-G. in Berlin. Von der genannten 
Firma wurde ein sehr zart und fein ausgestattetes Queroktav- 
heft herausgegeben, welches deren letzte Neuheiten enthält. Wir 
finden da zu älteren Schriften der Firma eine ausgezeichnet prak- 
tische Vorführung der Carola- Grotesk, ferner die fertig ge- 
wordenen grösseren Grade zu der prächtigen Morris-Gotisch 
und der schönen und klaren Antiquaschrift Lateinisch. Im 
ganzen Umfange neu sind die schön geschnittene Kursiv zur 
Lateinisch, eine neue Zirkularschrift im Groteskcharakter Secession 
und die Einfassungen Graziella-Ornamente mit 80 und Alt- 
deutsche Ranken- Ornamente mit 29 Figuren. Besondere 
Aufmerksamkeit verdient hiervon die in den Graden Korpus, Cicero, 
Tertia und Text (Petit und Doppelmittel befinden sich im Guss) 
bemusterte Secession. Von lebendigen charakteristischen Formen, 
kräftigem und doch leichtem und gefälligen Schnitt und klarem 
Bilde, eignet sie sich vorzüglich für feinere Zirkulare, Karten u. s. w. 
Die Altdeutschen Ranken-Ornamente passen sich dieser Schrift 
vorzüglich an und bieten ebenso wie die Graziella-Ornamente eine 
schätzenswerte Bereicherung des Ornamentmaterials für jede Druckerei. 
Indem wir somit das Heft der Aufmerksamkeit der Kollegen 
empfehlen, bemerken wir noch, dass die halbfette Lateinisch 
sich im Guss und die halbfette Lateinisch-Kursiv sich im 
Schnitt befinden. 

Eine interessante Patententscheidung. 
Kempewerk in Nürnberg reichte vor Jahresfrist beim 
Kaiserl. Patentamt in Berlin ein Patentgesuch ein auf den neuen 
Kraftschlüssel des bekannten „Combi“-Schliesszeuges. Das 
Patentgesuch wurde zur Vorprüfung zugelassen, jedoch von einer 
anderen Firma angefochten. Das Merkmal des Patentgesuches ist 
die Rautenform des Kraftschlüssels. Diese Rautenform gewährt 
vollkommene Sicherheit beim Schliessen der Formen; der Schlüssel 
führt sich von selbst ohne Stift und ohne Zwang, er fällt gewisser- 
massen in sein eigenes Bett. Das Patentamt wies den Einspruch 
der konkurrierenden Firma wie folgt zurück: „Das Wesen des 
Anmeldungsgegenstandes besteht darin, dass sowohl der Schlüssel, 
als auch · die entsprechende Form. im Schliesszeug die Form eines 
stark verschobenen Quadrats (Rautenform) besitzt, während der 
Gegenstand des betr. Gebrauchsmusters, nach welchem die nach 
dem Einspruche offenkundig vorbenutzten Gegenstände hergestellt 
sind, in seiner Zeichnung nur eine quadratische Offnung im Schliess- 
zeuge erkennen lässt. Es liegt daher eine technische Ubereinstimmung 
zwischen dem Anmeldungsgegenstande und dem Gebrauchsmuster 
nicht vor, mithin konnte von der Feststellung der offenkundigen 
Vorbenutzung abgesehen werden. Die Anmeldeabteilung schliesst 
sich vielmehr der Einspruchserwiderung darin an, dass das Schliess- 
zeug der vorliegenden Anmeldung eine erheblich stärkere Kraft- 
entfaltung gestattet, wie das des entgegengehaltenen Gebrauchs- 
musters, weil bei jenem der Widerstand gegen Formveränderung 
durch Verschleiss günstiger ist. Es ist eine alte Erfahrung, dass 
Schlüssel mit Vierkantköpfen sich leichter abnützen, und dieser 
Übelstand scheint durch die rautenförmige Ausbildung fausser- 
ordentlich gemildert zu sein.“ — Das Kempewerk erhielt das 
nachgesuchte Reichspatent auf den Kraftschlüssel des „Combi“- 
Schliesszeuges zuerkannt. 

Wirkungsvoller Zierrat für das Buchdruckgewerbe und seine 
Zweige. Der strebsamen Rudhardschen Giesserei in Offenbach 
a. M., immer bereit, dem Buchdrucker gediegenes Ziermaterial zu 
seinen Arbeiten für die Kundschaft zu bieten, ist das Jubiläums- 
jahr 1900 Veranlassung gewesen, ihnen auch für ihren eigenen 
Erwerbszweig und zur Jubiläumsfeier etwas durchaus Originelles, 
künstlerisch Vollendetes und praktisch Brauchbares an Buch- und 
Accidenzschmuck zu schaffen. Sie hat sich deshalb mit hervor- 
ragenden Künstlern wie Professor Ad. M. Hildebrandt, J. Sattler, 
Robert Engels u. a. in Verbindung gesetzt, und was diese an 
modernen Entwürfen geschaffen haben, das ist von der Rudhard- 
schen Giesserei in vorzüglicher Weise ausgeführt worden. So ist 
denn ein reichhaltiges Ziermaterial entstanden, das von den zu 
Zierleisten zusammenzusetzenden kleineren und grösseren Greifen 
und den Buchdruckerwappen bis zu den prächtigen Sattler’schen 
Gutenbergbildern künstlerisch modern und praktisch ist. Ganz 
reizend sind auch die verschiedenen kleineren und grösseren 
Vignettenbilder aus der Drucker-Werkstätte und der Bibliothek 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Die Maschinenfabrik 


265 


der Gutenbergschen Zeit und anderes mehr, sowie die Umrahmungen 
zu verschiedenen der Vignetten. Die Gediegenheit und Schönheit 
des neuen Rudhardschen typographischen Ziermaterials wird sicher- 
lich im ganzen Gewerbe empfunden werden und somit auch die 
verdiente Anerkennung finden. 

Verstellbare Universal-Tische für Druckereien. Die Nutz- 
barmachung eines verstellbaren und für den,Fall des Nichtge- 
brauchs zusammenzuklappendenTisches für die so vielgestaltigen 
Erfordernisse im Maschinen- und Setzersaal entspricht vorhandenem 
Bedürfnis, und man muss sich eigentlich wundern, dass erst jetzt 
ein derartiger, eigens für Druckereien geeigneter Tisch empfohlen 
wird. Wohl haben Zeichner (Ingenieure, Architekten u. s. w.) schon 
längst verstellbare Tische im Gebrauch; diese lassen aber doch 
diejenige leichte Beweglichkeit und Festigkeit zu wünschen übrig, 
die sie haben müssten, um sich in Buchdruckereien dauernd zu be- 
währen. Man denke nur, dass ein solcher Tisch dienen soll als 
Zeichen-, als Zurichte-, als Schreibtisch, als gelegentliche 
Aushilfe beim Korrekturlesen, beim Umbrechen und zu man- 
cherlei andern Arbeiten, die teils stehend,. teils sitzend verrichtet 
werden müssen. Besonders wichtig erscheint der verstellbare Tisch 
beim Zurichten von Illustrationen, wenn man ihn in jede den 
Augen und Händen. passende Lage 
bringen kann und er erforderlichen 
Falls auch kleinen Raum bean- 
sprucht. Beim Ausschneiden der 
Illustrationen sind die in Drucke- 
reien ohnehin schon sehr ausge- 
nutzten Fensterplätze besonders ge- 
sucht, und wenn man bedenkt, wie 
der Maschinenmeister manchmal 
am Fenster gekauert mit einem 
Reissbrett auf den Knieen arbeiten 
muss, so kann man es auch in ge- INN 
sundheitlicher Beziehung nur gut- 
heissen, wenn ein brauchbarer ver- 
stellbarer Tisch auf den Markt 
kommt. Das Maschinen- und Fach- 
geschäft von Gustav Stein, Berlin 
SO 26, empfiehlt einen verstellbaren Universaltisch D. R. P. 
99708), der den oben dargelegten Gesichtspunkten Rechnung trägt und 
der hier mit hoher, leicht schräg gelagerter Platte abgebildet ist. 
Einige Griffe genügen, um die Tischplatte in solche Lage zu 
bringen, dass man sich davor setzen kann, um etwa zu zeichnen. 
Wiederum einige Griffe, und der Tisch hat wagerechte Platte, wie 
zum Umbrechen und dergleichen Arbeiten erforderlich. Schliess- 
lich wird das Gestell zusammengeklappt und in einen Winkel. 
unter ein Regal gebracht, wo es nicht im Wege steht. Ausführ- 
licheres enthalten die Prospekte der genannten Firma. Gj. 

Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. Das Tarif-Amt der 
Deutschen Buchdrucker hatte u. a. auch bei dem Gross- 
herzoglich Hessischen Ministerium des Innern in Darm- 
stadt wegen Vergebung der Buchdruckarbeiten nur an tariftreue 
Firmen petitioniert. Unterm 30. Mai ging dem Tarif-Amte nun 
ein zustimmendes Antwortschreiben des Grossherzoglichen Mini- 
steriums zu, welchem ausserdem folgender Erlass beigefügt war: 
„Zu Str. M. d. I. III. 960. Betr. Vergebung staatlicher Buchdruck- 
arbeiten. Darmstadt, am 19. Mai 1900. Das Grossherzog- 
liche Ministerium des Innern ansämtlicheunterstehenden 
Behörden. Wir haben beschlossen, Drucksachen, welche von uns 
oder unseren Abteilungen an Privatfirmen vergeben werden, für 
die Zukunft unter Voraussetzung ihrer Leistungsfähigkeit nur sol- 
chen Firmen zu übertragen, welche den deutschen Buchdrucker- 
tarif schriftlich anerkannt haben. Zur Unterstützung der von dem 
Tarifverband verfolgten und als erspriesslich anzuerkennenden Be- 
strebungen empfehlen wir Ihnen bei Vergebung Ihrer Drucksachen 
ein gleiches Verfahren, soweit dies unter Berücksichtigung der am 
Orte Ihres Amtssitzes etwa bestehenden Verhältnisse angängig oder 
durchführbar erscheint. Den Grossherzoglichen Kreisämtern 
bleibt überlassen, die ihnen unterstehenden Bürgermeistereien ent- 
sprechend zu verständigen. Ein Verzeichnis der im Grossherzogtum 
bestehenden Firmen, welche den deutschen Buchdruckertarif schrift- 
lich anerkannt haben, liegt bei. Rothe.“ 


E 


266 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 24 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 1900 er Gutenberglitteratur würdig einfügen kann, wurde insbesondere 


für Buchdrucker verfasst. In handlichem Oktavformat, elegant 

Geschäftsveränderungen. Die Firma J.C. Schwensen inEckern- kartoniert, bringt es auf Kunstdruckpapier 22 Abbildungen in 
förde ist auf Herrn Buchdrucker Emil Schwensen daselbst über- feinster Autotypie von Gutenbergporträts, Gutenberghäusern, Guten- 
gegangen. — Der Verlag der Mittelsächsischen Zeitung in Meissen bergdenkmälern, Gutenbergstatuen und Gutenbergbildern. Porträts, 
(haber Herren Buchdrucker Ernst Robert Tharand und Gustav Häuser und Denkmäler von Fust und Schöffer schliessen sich er- 
Ernst Jungnickel daselbst) hat in Weinböhla und Coswig Zweig- gänzend an, und einer Auswahl von Gedichten zum Lobe Guten- 
niederlassungen errichtet. berg's folgt zum Schluss eine kurze Lebensbeschreibung von 
Eingetragene Firmen. In Landsberg a. W. die Firma Der- | Friedrich König. Texte und Bilder fügen sich zu einem harmoni- 
mieteel & Schmidt, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Paul | schen Ganzen zusammen. Es sollte daher dies Büchlein im Besitz 


Dermietzel daselbst. — In Berlin die Firma „Berliner Morgenpost“, | keines Buchdruckers fehlen, zumal auch der mässige Preis die 
Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Stammkapital 1250000 % Anschaffung sehr erleichtert. 

Geschäftsführer sind die Herren Rechtsanwalt Hans Ullstein, Ver- S 

lagsbuchhändler Louis Ullstein und Verlagsbuchhändler Dr. jur. 

Franz Ullstein, sämtlich in Berlin. Anfrage. 


Konkurseröffnung. Herr Friedrich Rudolph Joseph von Zabo- Kollegen, welche ihre Druckereiräume mit Asphaltbelag ver- 
rowski, Inhaber einer Kolportagebuchhandlung und Druckerei in | sehen liessen, werden gebeten, die Erfahrungen, welche sie mit 
Firma J. v. Zaborowski, Langewieren 6 und Balgebrückstrasse 14 demselben machten, an dieser Stelle kurz bekannt zu geben. Nament- 
in Bremen am 6. Juni. Verwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Tebel- lich wäre es dem Schreiber dieses erwünscht, zu wissen, ob das 


mann daselbst. r zrende Wirk f den Asphalt- 
Konkursaufnebung. Handelsgesellschaft in Firma Sellmann & 1 Cf! a 
Henne, Buchdruckerei in Leipzig am 31. Mai. B 
Gestorben. In Konitz starb am 13. Mai Herr Buchdruckerei- Berichtigung. Die in Nr. 22, S. 243 erwähnte Versammlung 


besitzer Th. Kämpf, Verleger des, Konitzer Tageblattes, 56 Jahre | von Zeitungsverlegern in Leipzig ist nicht von Herrn Günther- 
alt. — In Leipzig starb am 5. Juni Herr Buchdruckereibesitzer Lommatzsch, sondern von Herrn Günther-Pegau geleitet worden. 
Gustav Schmidt, 57 Jahre alt. | r 8 


9 8 Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
| Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Bekanntmachung. 


Litteratur. Der Arbeitsnachweis in Hamburg (Verwalter E. Müller, 

Das Nottestament und das Privattestament des neuen Bürger- | Persiehl’s Buchdruckerei, Catharinenbrücke) ist wegen verweigerter 
lichen Gesetzbuches sind vom Amtsgerichsrat Dr. Albanus zum | Kontrolle aus der Liste der tariftreuen Arbeitsnachweise gestrichen 
Gegenstand einer in der Fassung und Durchführung für die | worden. 
weitesten Volkskreise, sowie für die Gemeindevorsteher und Guts- 
vorsteher berechneten Abhandlung gemacht worden, die im Als Prinzipalsvorsitzender für das Tarif-Schiedsgericht in 
Kommissionsverlag von Reinhold Pabst in Delitzsch erschienen und | Dresden wurde Herr Otto Kühn (in Firma Otto Kühn & Co.) ge- 
zum Preise von 1.20 A. zu beziehen ist. Der Verfasser erläutert | wählt. Prinzipalsseitig bei dem Schiedsgericht einzureichende 
in derselben an Beispielen mit Anmerkungen auf das eingehendste | Klagen sind an den Prinzipalsvorsitzenden zu richten. 


und verständlichste alles das, was bei den beiden Testamentsformen Berlin, 2. Juni 1900. 
in den verschiedenen möglichen Fällen zu beobachten ist, und im Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Anhange gibt er dazu die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetz- Vorsitzende. 


buches über die Erbfolge und die Testamentserrichtung und Voll- 


streckung, sowie eine tabellarische Ubersicht der zu entrichtenden e 
Gerichtskosten. Das Buch ist sowohl für die Orts- und Gutsvor- Tarif-Ausschuss „der EE Buchdrucker. 
steher, wie für jeden, der ein Testament ohne Notar und Richter Jauk die Bekannt 50 des Tarif Amtes be- 
errichten will, nicht minder auch für Leute, die in Testaments- Bezugnehmend auf die Bekann "ma gare Sé nr 3 III 
angelegenheiten um Rat angegangen zu werden pflegen — und zu treffend Neuwahl ‚der Vertreter zum Tarif-Ausschuss im Kreise 
diesen dürften nächst Lehrern und Geistlichen auch die Zeitungs- (Main), ersuche hierdurch alle in tariftreuen Druckereien arbeitende 
redakteure gehören — von Wert, und dass dieser Wert auch er- Gehilfen des Kreises, mir bis zum 20. Juni d. J. Kandidaten zu 
kannt wird, dafür spricht die Thatsache, dass von diesem Schrift- nennen, damit diese auf den Stimmzetteln vermerkt werden können. 
chen bereits das 5. Tausend in der Vorbereitung begriffen ist. Es sind zu wählen: ein Gehilfenmitglied des Tarif-Ausschusses, ein 
Gutenbergbuch. Festgabe für das Deutsche Volk zur 500jäh- Stellvertreter desselben, welche beide in Frankfurt a. M. wohnen 
rigen Geburtstagsfeier des Erfinders der Buchdruckerkunst am müssen, und ein SE Stellverteter desselben, welcher in einem 
24. Juni 1900 von Paul Goldschmidt. Mit 22 Abbildungen. Halle a. S., anderen Orte des Kreises III ansässig ist. , 
Graphische Verlagsanstalt P. Goldschmidt. Preis 1,50 cA. (1,60 M Frankfurt a. M., Wielandstr. 2, 3. Juni 1900. 
franko). — Das vorliegende Schriftchen, das sich sowohl hinsichtlich Cari Dominé, 
Gehilfenvertreter des Kreises III, 


seines Inhalts, wie hinsichtlich seiner Ausstattung der zahlreichen 
gebote u. Gesuche NANI NZEI GEN 
Y N E ES dl 6 
KANANA | A 
0 
müssig produziert, sucht zu baldigem Antritt pr. Buchdrucker, 34 J. alt mit Gymnnsial-Bildung gute 


e 2 
für die Nonpareille- AWAN 
gewandte Kraft, wünscht seine Stellung zu verandern. solider, ehrenhafter Charakter, 38 Jahr alt, ver- 


3——— 


für Vermittelung 
von Angeboten ` 
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N Preis für Stellenan- EI 
zeile ı5 Pfennig, 
Eine gute Schriftgiesserei. welche regel- K orre ktor Tüchti ger Fach mann 


einen dritten : À 5 ha l i l 
R S d „ Meyer, Haile a. S, Grosse heiratliet befähigt, die Redaktion wirksam zu 
. A ` 
varieren. Herren, welche schon mit nach- ri V e 18 
„ i Zuverlässiger Arbeiter, (Hauptbeschüftirung: Korrektur sucht ertr auensstel ung 


i folg i Schriftgiesserei- l À R 
weisbar gutem Ertolg Ra Ser n den Vorzug der täglich erscheinenden mittelgrossen Zeitung) zur als Leiter Stütze des Chefs, oder Redakteur 
Branche thätig waren. erna e d >` Aushilfe auf ca. 10—12 Wochen gesucht. Get. Angebote per sofort. Gefl. Angebote sub. 28 L. C. postl. 
Diskretion selbstverständlich. Oklerten unter nebst Zeugnissabschriften und Gehaltsansprüchen unter Lauban (Schlesien) been 
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Nr. 24 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 267 


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Nizza 1899, Prag 1899, Genf 1899, Rustschuck 1899. 


EE | 5“ 


Bitte, Gutenbergfeier betr 


Ich ersuche alle Vereine, Festkomitées 
oder sonstige Korpa reno uen, welche Guten- 
bergfeiern veranstalten, um freundliche Zu- 
sendung aller Festschriften, Gedichte etc., 
und spreche im voraus meinen wärmsten Dank 
für derartige Zusendungen aus. 


Theod. Goebel, 


— Hölderlinätzanse "26. 


e 


X m = $ , EN h T f hi | 
y Hoch Typographia! 
| Für Männerchor komponiert 
R e —— e SS E i We kei 
SR a Z Tasse t2 & Theodor Kewitsch 
ger. J uote ver... 00, Partitur und Stimmen 1.50. 
— | Als N EEN . Verlags- 
M U IN C H E N o en "Gntenbergfäler Teston empfohlen, ` 
Hierdurch beehren wir uns, den geehrten Interessenten an 5 ee? T 
‚Süddeutschlands, speciell Bayerns, ergebenst mitzuteilen, Aufführung. 
dass wir, vielseitigen Wünschen entgegenkommend, eine Berlin SW. Ed. Annecke 6 
F unserer bekannnten Typograph-Zeilengiessmaschinen, von Blücherstr. 18. Musik- Verl 
T denen übrigens nunmehr schon über 200 Exemplare in den & 1- Juni 1900. BIN EDEL AD 
N verschiedensten Druckorten in steter Benutzung sind, in || 8884373733333 3333I3 37333333334 
e i einem eigenen Raume in Sollte bei Gelegenheit der 
1 München, Dachauerstrasse 28 Gutenbe rgfe rer 
1 aufgestellt haben und einige Wochen lang jeden Werktag 
d von 8—12 und von 2—5 Uhr im Betriebe vorführen werden. || ger eine oder andere Verein eine eigene Medaille 
Indem wir daher zu einer Besichtigung unserer 


Maschine freundlich einladen, bemerken wir noch, dass || oder Festzeichen prägen lassen, so. wird um gef. 
unser süddeutscher Vertreter, Herr J. Stamm aus Stutt- || Vebersendung je eines Stückes in jedem Metall 
gart, während der gedachten Geschäftsstunden persönlich || zur Vervollständigung einer Buchdruck-Medaillen- 
R en 50 N Sammlung gebeten. | 

brigens wird der ograph auch auf der Jubiläums- o 
Ausstellung in Mainz ausgestellt und bei der Mainzer Ver- Auslagen und Kosten werden selbstverständ- 
lagsanstalt u. Druckerei Akt.-Ges., Gr. Bleiche48in2Exemp- || /ich gern erstattet. 
laren im Betrieb zu sehen sein, wovon die Herren Besucher Carl J h j r 
der Mainzer Festtage freundlichst Notiz nehmen wollen. ari denne, Dippoldiswalde. 


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Der Abschluss mit einer grossen Maschinenbau-Anstalt , 


eni $ 
9 wegen Bau der Apparate steht bevor und erfolgt dann 


sofort weitere Mittheilung. — Dieses als Antwort auf die enorme Anzahl von Anfragen. 


Albert Koenig — Guben. . 


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be * 1 258 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 24 
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een Gesellschaft der Berliner Korrektoren 
D a Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor Ernst | 
Ee Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hoff Für feinsten 
delt „ XInstl. Ter U | offeriere zum Tagespreis | 

* SC D. b Otto Seifert, Drogenhl., 


. 8 Leipzig, Ranstätter Steinweg. 


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„ e Walzen - Giess anstalt. Puchdruckschnelipressén 
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8 nach Vorschrift der Deutschen Buchdrucker- 
23 Berufsgenossenschaft. sind zu beziehen durch — 
o aN die Geschäftsstelle des Kreises VII (Sachsen) des 
E Deutschen Buchdrucker -Vereins, Leipzig, 
ES EE Buchgewerbehaus zum Preise von 15 Pfg. pro 
Ee 10085 bei Abnahme von 25 und mehr Bogen 
NE S 10 Pfg. pro Stück. 
E Se CR ji — > 
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ur Tarif Z ialen: Buenos Aires 7 
en. `" Mains ari u 5» I, Neu Tork " F 
SCH S ër zur Berechnung. von Druckarbeiten — \ an eW-IOr = 
8 = pe: für d — => 
N. VV le EZAR Dër? EACH — 


. Zweite neu bearbeitete RE 


WA ` dor Geschäftsstelle des Deutschen Buchdrucker-Verein sola 


55 er in nrachtroller e Preise bei post- 
Bee Sa ZBestimmun gen Lehrzeugriss freier Zusendung 1 Expl. 2 M., bei 8 Exemplaren 1.76 M. 
AE Zu | | bei 6 Expl. 1.50 M. Zu beziehen durch d. Geschäftsstelle des 
en für Einrichtung und Betrieb dor Buch- Deutsch. Buchdrucker-Vereins, Leipzig, Buchgewerbehaus. 
„ ‚druckereien und Schriftgiessereien. 


( Berthol) ranam M essinglinienfabrik Baner 8 A 


Telegramm. Adresse: SES 5 h 3 Telegramm-Adresse: Bauerco. 
c des N. 
6 Gesetzt aus Carola, Zwischenzeilen Accidenz-Grotesk, Einfassung: Barocklinien und-Ornamente. ME) 


o Bern SW. & Suttgart 


——̃ — 


No. 24 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 269 


| | Leipzig- 
ß Mer, plagwilz 
/ bauen als d ée 
2 Draht-„Fadenh eftmaschinen 
* Falzmaschinen 
Maschinen zur Faltschachtel- 


aa Kartonnage- Fabrikation. 
N Zen see ISS Chieago 1 1893 Lübeck 1895 Leipzig 1897 München 1898. 


oise Staatsmodaille Staatamedaille Staatsmedaille, 


e. Soeben vollendete ich im Schnitt 
die hier abgedruckte moderne Schrift 


KE 
6 6 Germanisch. ~A -& 


L 
e 


3. 


| Vorzuge e 
Antiken Gotisch 


Diese d deutliche Schrift eignet sich vorzüglich für die moderne Hus - N stellt und harmoniert vorzüglich mit f 
stattungsweise und enthält keinerlei verzerrte Buchstabenbilder. a · nebenstehender Antiken Gotisch. 


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ELLE a a U . 
Dieselbe entspricht vollständig den 
Anforderungen, die man neuerdings 
zan eine Kerk- und Accidenzschrift _ 


Original- Erzeugnisse 


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FILIALEN: 


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GEGRÜNDET 1823. NEW-YORK, ST.PETERSBURG, MOSKAU 


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270 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 24 


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Nr. 25. = s Herausgegeben vom Deutschen. Buchdruoker-Verein. ea XII. Jahre. 


Leipzig, 21. Juni 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 2578) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 c%, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & 
Einzelno Nummern 30 4. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 


Anzeigen: die dreigespaltone Petitzeile (61 mm breit) nase deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 4, n und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 18 A. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
18maliger 10 Prozent, sa 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 26 Prozent. — Beilage- 
| gebühren nach Übereinkunft, | 


,  $ehriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgowerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
> "Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë: 


Deutsche Reger 
Sektion H (Rheinland- Westfalen und Birkenfeld). 


In Gemässheit des 832 des Genossenschaftsstatutes wird hier- 
mit öffentlich bekannt gemacht, dass in der diesjährigen 
sechszehnten ordentlichen Sektionsversammlung zu 
Düsseldorf, am 12. d. M., folgende Herren zu Trägern der 
Ehrenämter innerhalb der Sektion wieder- ‚bezw. neugewählt 
worden sind und zwar 


I. in den Bette mit der 1 vom 
12. d. M. bis 30. September 1902, als Ersatzmann für 
den mit Tod abgegangenen Eduard Lucas in Elberfeld: Otto 
Grüttefien, Geschäftsführer der Bädeker'schen Buch- und 
Kunsthandlung A. Martini & Grütefien G. m. b. H. zu 
Elberfeld. 8 
II. mit der Amtsdauer vom 1. oktober 1900 bis 30. Sep- 
tember 1903: ` 


a) in den Sektionsvorstand als Mitglied: W 


rat August Bagel zu Düsseldorf und als Ersatzmann: 
Peter Francken, in Firma L.. Schwann zu Düsseldorf. 
b) zu Delegierten zur Genossenschaftsversammlüng 
als Delegierte: 
1. J. B. Heimann zu Köln (Rhein), 2. Karl Voigtländer 
zu Kreuznach, 3. Kommerzienrat Aug. Bagel zu Düssel- 
dorf, 4. Anton Hüffer zu Münster in Westfalen, 5. Fridolin 
Bachem zu Köln (Rhein), 6. Peter Francken zu Düssel- 
dorf, 7. Gustav Baedeker zu Essen (Ruhr); 
als Ersatz männer: 
1. Robert Cramer zu Bochum, 2. Gustav Bruns zu 
Minden, :3. Wilhelm Crüwell zu Dortmund, 4. Karl 
Busch zu Wattenscheid, 5. Wilhelm Velhagen zu Biele- 
feld, 6. Emil Griebsch zu Hamm in Westfalen, 7. Otto 
Grüttefi en: zu Elberfeld. 
c). zu Vertrauensmännern beziehungsweise Stell- 
vertretern: 
als Vertrauensmänner: 
1. Albert: N in Firma Albert Jacobi & Co., Aachen. 


— 


Amtlicher Teil 


2. Tos Brandts, Erkelenz. 3. Robert Becker, in Firma 
M. Becker, Düren. 4. Johannes Schuth, Koblenz. 5. Philipp 
Wohlleben, Kreuznach. 6. Philipp Ropp, Trarbach. 7. E. Doch, ` 
ner, Ahrweiler. 8. Karl Döring, Neuwied. 9. Gustav- 
Jockwer jun., Düsseldorf. 10. Julius Krumm, in. Firma 
Hermann Krumm, Remscheid. 11. Karl Niggemann, in 
Firma Fr. Staats, Barmen. 12. Ernst Marks, Mühlheim 
(Ruhr). 13. Karl Loos, in Firma F, H. Nieten, ‘Duisburg. 
14. C. Schellmann, M.-Gladbach. 15. Franz Greven, Köln 
(Rhein). 16. J. Heinrichs, Bergheim. 17.. Karl Haupt- 
mann, in Firma P. Hauptmann, Bonn. 18. Karl Lugken, 
Gummersbach. 19. P. Wingendorff, Mühlheim (Rhein).“ 
20. 4. Sonnenburg, Trier. 21. Fritz Maurer, St. Wendel. 
22. R. Oesterreich, Bernkastel. 23. E. Griebsch, Hamm i.W.. 
24. W. Crone jun., Lüdenscheid. 26. Gustav Butz, Hageni. W. 
26. Wilhelm Crüwell, Dortmund. 27. Gustav Bruns, in 
Firma J. C. C. Bruns, Minden. 28. Ernst: Siedhof; Biele- 
feld. 29. F. Quick, Warburg. 30. Siegismund Theissing, , 
in Firma Theissing’sche Buchhandlung, Münster i. W. 
31. Julius Gottheil, Koésfeld. 32. J. Bremm, Ahaus.“ 
33. Walter‘ Münstermann in run Ss CES Mann, 
| Gelsenkirchen. l 
a Stellvertreter: ged 
Josef Deterre, Aachen. 2. Jos. Flamm, Jülich.“ 

Si Robert Hamel, Düren. 4. Josef. ZDäiseh, .. Koblenz. 
5. IV. Hösiermann, Birkenfeld; 6. Ç. F. Wieprecht, Kochem. 
T. W. Ferrari, Mayen. 8. W. Dieckmann, Altenkirchen. 
9. Jos. Kronenberg, in Firma H. Kronenberg’sche Druckerei, 
Düsseldorf. 10. Dr. Ziegler, in Firma F. F. Ziegler sche 
Buchdruckerei, Remscheid... 11. Pau! Friedericlis, in Firma 
Z. L. Friederichs & Co., Elberfeld. 12. Hermann Blech, 
Mühlheim (Ruhr). 18. T. Höffmann, Duisburg:. 14. Wilh. 
| Hoster, M.:Gladbach. 15. Heinr. Theissing, in Firma. 
H. Theissing, Köln. 16., Johann Martini, Brühl. 17. Peter, 
Floss, Vorst. d. General-Anzeigers für Bonn und Umgeg., 
A.-G., Bonn. 18. A. Tillewein, Königswinter. 19. Cristian 
ITlinger, B.-Gladbach. 20... Emmerich Herzig, Trier. 


J 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


272 


21. Heinrich Ziegler, Merzig. 
23. Theodor Stein, in Firma H. R. Stein, Arnsberg. 24. Heinr. 
Schneider, Siegen. 25. Ernst Quitmann, Hagen i. W. 
26. Heinrich Lensing, in Firma Gebr. Lensing, Dortmund. 
27. P. Leonardy, in Firma Leonardy & Co., Minden. 
28. Johannes Mohn, Gütersloh. 29. Albert Pape, Pader- 
born. 30. Richard Weglau, Vorstand der Westf. Vereins- 
druckerei, Münster i. W. 31. J. Fleissig, Koesfeld. 
32. Bernh. Scholten, Ibbenbüren. 33. F. Dienst, Gelsen- 
kirchen. 4 
III. Als Rechnungsprüfer zur Vorprüfung der Jahres- 
rechnung auf 1900: Fridolin Bachem, Karl Anton Greven 
und Alfred Neven Du Mont, sämtlich in Köln (Rhein). 


22. Peter Plaum, Prüm. | 


In der unmittelbar nach Schluss der Sektionsversammlung in 
Düsseldorf abgehaltenen ordnungsmässig berufenen Sitzung des 
Sektionsvorstandes wurde der Unterzeichnete J. B. Heimann 
in Köln (Rhein) zum Vorsitzenden und Herr Karl Voigtländer in 
Kreuznach zu dessen Stellvertreter für die Zeit vom 1. Oktober 1900 
bis 30. September 1901 einstimmig wiedergewählt. 


Köln (Rhein), den 13. Juni 1900. 


Der Vorstand 
der Sektion II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld) 


der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Heimann, Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Johannes Gutenberg zum Gedächtnisse. 


Von Dr. Heinrich Heidenheimer, 
Sckretär an der Mainzer Stadtbibliothek. 


rls im Jahre 1469 die Regierung von Venedig dem 
ersten Drucker in dieser Stadt, Johann von Speyer, 
ein Privileg erteilte, besagte dieses in dem stolz 
S einherschreitenden Amtsstile, welcher der die Meere 
beherrschenden königlichen Lagunenstadt gemäss war: dass in 
den 5 folgenden Jahren ganz und gar Niemand, wer es auch 
sei, die genannte Kunst, Bücher zu drucken, in dieser be- 
rühmten Stadt Venedig und ihrem Bezirke ausüben könne, 
dies zu thun vermöge, oder wagen dürfe, als der Magister 
Johannes“. Heute gedeihen auf dem Erdkreise tausende und 
tausende von Werkstätten, in denen jeder Tüchtige frohen Sinnes 
vermag, das Schwierigste als sein Bestes auf dem Schönheits- 
gebiete zu geben, das Johannes Gutenberg der Welt gespendet hat. 

Das Venetianer Privileg, vielleicht das erste Druckprivileg, 
ist ein charakteristischer Ausdruck dafür, wie hoch die selt- 
same „neue Kunst zu schreiben“ von den weltklugen Herren 
in der Regierung der mächtigen Republik gewertet wurde, in 
deren Hauptstadt, wie Karl Falkenstein ın seiner „Geschichte 
der Buchdruckerkunst“ angiebt, bis zum Jahre 1500 schon 
gegen 200 Werkstätten im Betriebe waren. Wie ein Wunder- 
werk, das sorgsam gehütet und treu geübt werden müsse, mag 
ihnen diese Erfindung erschienen sein und wie ein Wunder- 
werk hat sie gewirkt. Nichts, was der Menschengeist in Jahr- 
tausenden ersonnen, hat die Menschen sich so relativ nahe ge- 
bracht, als die mit so einfachen, ursprünglich leicht trans- 
portabeln Mitteln arbeitende Kunst, die der Mainzer Patrizier 
in Strassburg und Mainz überdacht und in seiner Vaterstadt 
zur Vollendung gebracht hat für alle Stände, für die Welt. In 
den Dienst aller und von allem hat sie sich gestellt und wenn 
ihre Neutralität so weit gehen muss, dass sie auch das Kultur- 


feindliche und das Hässliche hinaustragen hilft in das Leben 


der Weite und Enge, so wissen wir, dass nur der Gegensatz 


das Leben reif, reich und am tiefsten nachwirkend macht. 


„Was nur der Reiche von Einst und der König zu eigen besessen, 
Selbst im bescheidensten Haus trifft man es jetzo, ein Buch.“ ` 


So hatte einst um die Wende des Gutenberg-Jahrhunderts 
zum Zeitalter der Reformation, Sebastian Brant, der weltkluge 
Gelehrte und Korrektor in einem lateinischen Gedichte das 
„Von der Vorzüglichkeit der jüngst von Deutschen erfundenen 
Druckkunst‘ handelt, gejubelt und das strahlende Gesicht des 
Kindes, das von einem Märchenbuche entzückt ist, das sinnende 
Auge der Jungfrau, die in einem poetischen Werke Bilder 


und Hoffnungen der eigenen Seele gefunden hat, die dankbare 
Hochachtung des Gelehrten, der seiner Bibliothek Geisteswerke 
von Meistern entnimmt, sowie die rührende Demut der Greisin, 
die aus den ewigen Trost- und Verheissungsworten der Bibel 
einen milden Schein auf ihr sorgen- und harmreiches Leben 
fallen sieht, sie vermählen unbewusst eine Empfindung unserer 
Zeit mit der Sebastian Brant's: 

„Was nur der Reiche von Einst und der König zu eigen besessen, 

Selbst im bescheidensten Haus trifft man es jetzo, ein Buch.“ 

So sei denn gegrüsst, Meister Johannes, zu dem Tage, den 
man deinem Gedächtnisse geweiht hat: du unvergleichlicher 
Kulturförderer, du Vermitteler der Freude, des Wissens, see- 
lischer Erhebung. Einsam mag dein Ende gewesen sein, durch 
dein Nachleben wirkst du fort in einer Welt voll Leben, That- 
kraft und buntem Wechsel. 

Ein feinfühliger Kenner der Druckkunst und ihrer Ge- 
schichte, Dr. Oskar von Hase, hat einst in seiner Leipziger 
Rede für einen „Gutenbergpfennig“ mit hellem Klange gesagt: 
„Des Kaisers sind die deutschen Buchdrucker von alten Zeiten 
her, sie führen seit Jahrhunderten den Reichsadler im Wappen‘ 
— und „Gott grüss’ die Kunst“ ist ihr Wahl- und Wander- 
spruch. Mögen in dieser Erinnerungszeit die Nachfahren der 
alten grossen Meister sich geloben, durch die Ehrlichkeit und 
Schönheit ihrer Leistungen den alten Stolz und die alte Bitte 
zu rechtfertigen. 

An ihrem Schöpfer aber wird sich immer bewahrheiten, 
was ein begeisterter Verehrer von ihm, Johann Arnold aus dem 
fränkischen Marktbergel, der in Leipzig studiert hatte und 
späterhin dem Druckgewerbe angehörte, in einem lateinischen 
Lobgedicht auf die Druckkunst prophezeite, das im Jahre 1541 
in Mainz erschien: 

„Wie wir die Sonne erschauen in ewigem Goldhaar erstrahlen, 
So wird in ewigem Lob immer erglänzen dein Ruf. 

In das Elysium ziehst du, nachdem du die Zeiten geschmücket, 
Uns aber bleibet dein Ruhm, ewig währt dieser Besitz.“ 


8 


Zu den Mainzer Versammlungen. 


Aus dem ganzen Deutschen Reiche und vielen Orten des 


Auslandes strömen Buchdrucker und sonstige Angehörige der 


Buchgewerbe, Vertreter von Wissenschaft und Kunst und An- 
gehörige aller gebildeten Stände herbei nach dem goldenen 
Mainz, der Wiege der Buchdruckerkunst, um dort teilzunehmen 
an der herrlichen Feier, die Stadt und Bevölkerung ihrem 


grossen Sohne zum Gedächtnis des Tages veranstaltet haben. 


an dem er vor fünfhundert Jahren der Welt geschenkt wurde. 


Nr. 25 


Auch die beiden Organisationen der deutschen Buchdruckerei- 
besitzer, der Deutsche Buchdrucker- Verein und die 
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, werden 
zu dem Festtage der Buchdruckerkunst erscheinen, aber nicht 
nur, um in den Festeszusammenklang mit einzustimmen, son- 
dern auch um in der ernsten Arbeit ihrer Jahresversammlungen 
das Wohl ihrer selbst und des Gewerbes in der gewohnten 
Weise zu fördern. 

Und darin, dass die beiden angesehensten Organisationen des 
deutschen Buchdruckgewerbes ihre Arbeitstage mit der Festes- 
feier verbinden, liegt auch eine ausdrucksvolle Huldigung vor 
dem Genius Gutenbergs, denn es wird dadurch nahe gelegt, 
dass es die Jünger Gutenbergs nicht nur in ihrer Kunst und 
ihrem Gewerbe herrlich weit gebracht haben, sondern dass sie 
auch in der Pflege des genossenschaftlichen Zusammenhalts, in 
der Pflege der wirtschaftlichen Interessen wie vor alten Zeiten 
so auch heute mit in der vordersten Reihe stehen. 

Wird in diesen Festestagen so manches hehre Wort ge- 
schrieben und gesprochen zum Preise des Altmeisters Guten- 
berg und seiner Kunst und des hohen Entwickelungsstandes, 
den diese in unseren Tagen erklommen hat, so darf wohl auch 
des hohen Standes des Vereins- und Genossenschafts- 
wesens im Buchdruckgewerbe gedacht werden, denn dieses 
übt einen wesentlichen und befruchtenden Einfluss auf den 
Fortschritt und das Gedeihen der Buchdruckerkunst aus. 

Und das deutsche Buchdruckgewerbe ist heute berufsgenossen- 
schaftlich organisiert und thätig wie kein anderes Gewerbe in 
Deutschland. Ist die auf gesetzlicher Grundlage beruhende 
und Arbeitgeber wie Arbeitnehmer umfassende Deutsche Buch- 

drucker-Berufsgenossenschaft berufen, die Unfallversicherung und 
die Unfallverhütung ım Berufe zu pflegen, so hat der Deutsche 
Buchdrucker-Verein, die Organisation der Buchdruckereibesitzer, 
die Aufgabe der Pflege der gewerblichen Interessen im weitesten 
Umfange, denn er nimmt die Interessen des Gewerbes gegen- 
über dem Staate und der Öffentlichkeit wahr, er lässt sich das 
Wohl seiner Mitglieder nach den verschiedensten Richtungen 
angelegen sein, er sorgt durch gut organisierte und dotierte 
Unterstützungskassen für das Wohl der Gehilfen und er richtet 
seine Aufmerksamkeit auch auf die technische Fortbildung des 
Gewerbes. Und in alle diese Bestrebungen greifen die zahl- 
reichen örtlichen Vereinigungen, namentlich die Innungen, 
kräftig fördernd und ergänzend ein. Ausser diesen beiden 
Organisationen besitzt das deutsche Buchdruckgewerbe noch in 
der Tarifgemeinschaft, die Buchdruckereibesitzer und Gehilfen 
umfasst, eine Organisation zur Regelung der Lohn- und Arbeits- 
verhältnisse, die hinsichtlich ihrer Vollkommenheit und ihres 
Umfanges von anderen Gewerben als eine erstrebenswerte 
Mustereinrichtung betrachtet wird. Hierzu kommen dann noch 
der lediglich auf die Technik und vornehmlich auf die des 
Buchdruckes Einfluss nehmende Deutsche Buchgewerbeverein, 
die in ihrer Wirksamkeit und ihrem Umfange die allgemeinste 
Achtung findende Gehilfenorganisation, die Organisation der 
technischen Beamten, der Deutsche Faktorenbund, und eine 
grosse Zahl die berufliche und technische Fortbildung und 
anderes pflegender örtlicher Vereinigungen. Alle diese Ver- 
einigungen haben, eine jede in ihrer Weise, mittelbar oder un- 
mittelbar nur ein Ziel: die Förderung der Kunst Gutenbergs, 
und ihrer Thätigkeit heute zu gedenken, das ist auch eine 
Lobpreisung des Altmeisters an seinem Ehrentage. 

Die Deutsche Buchdrucker - Berufsgenossenschaft und der 
Deutsche Buchdrucker - Verein, die in diesen Tagen ihre Ver- 
sammlungen in Mainz abhalten, bilden, wie gesagt, nur einen 
Feil des vielgestaltigen Organisationswerkes des Buchdruck- 
gewerbes, aber den bedeutsamsten und einflussreichsten. Des- 
halb werden auch ihre Mainzer Beratungen wieder von grosser 
Wichtigkeit für das Gewerbe sein. Auf die Einzelheiten des 
vorliegenden Beratungsstoffes wollen wir nicht näher eingehen; 
es genügt, darauf hinzuweisen, dass beide Hauptversammlungen 
wichtige Fragen auf der Tagesordnung haben, die die ganze 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


273 


Aufmerksamkeit der Abgeordneten herausfordern und von denen 
zu wünschen und zu hoffen ist, dass sie eine allgemein be- 
friedigende Lösung finden. 

Möge denn über den Mainzer Versammlungen der deutschen 
Buchdruckereibesitzer jene Schaffensfreude und jener Geist der 
Einmütigkeit walten, der die Feststadt und die Festteilnehmer- 
schaft in diesen Tagen der Freude beseelt und nur darauf ge- 
richtet ist, alles was geschieht zum Lobe des Altmeisters 
Gutenberg geschehen zu lassen. Möge die genossenschaftliche 
Arbeit der Abgeordneten der deutschen Buchdruckereibesitzer 
dem grossen Organisationswerk des Gewerbes neue Bausteine 


und neuen festigenden Kitt einfügen, so dass sie dem Gewerbe 


zum Heile und Segen gereiche und in diesem Sinne sich eben- 
falls darstelle als ein Lob Gutenbergs! 


2 


Die Bedeutung der Buchdruckerkunst für die Kultur.“ 
Von Dr. Walter Goetz in Leipzig. 


Keine Industrie ausser der Buchdruckerkfinst vermag es, 
Jahrhundertfeiern zu begehen; keine blickt auf eine solche 
Geschichte zurück, keine hat einen so idealen Inhalt, um ein 
Recht zu solcher Feier zu haben, keine steht so mit dem 
geistigen Leben unseres deutschen Volkes, ja der gesamten 
Menschheit im Zusammenhang — als unentbehrlichen Träger 
unserer ganzen Kultur darf sie sich mit Selbstbewusstsein 
fühlen. Denn wer das Wesen und die Bedeutung der modernen 
Kultur beschreiben wollte, müsste Erfindung und Ausbreitung 
der Buchdruckerkunst nicht nur als ihre äussere, sondern in 
vielfacher Hinsicht auch als ihre innere Vorbedingung be- 
zeichnen. 

Deutschland ist das Vaterland der neu erfundenen Kunst 
und Deutschland ist der Mittelpunkt der modernen Kultur 
geworden: schon darin liegt die innere Beziehung ausgesprochen. 
Die Welt des Wissens, auf der alle neuere Kultur beruht, ist 
uns erst durch den Bücherdruck erschlossen worden. 

Drei Höhepunkte hat die Kultur des Menschengeschlechts 
bisher erreicht, dreimal ist das Tiefste alles Menschendaseins 
mit vollkommen erscheinender Kraft erfasst worden, ein jedes- 
mal verschieden, aber in sichtbarer Weiterentwicklung von 
einem zum andern. Die antike Kultur, beherrscht von der 
griechischen Kultur des 4. Jahrhunderts vor Christus, ist ganz 
vorwiegend eine Welt des künstlerischen Schauens — welches 
Buch hätte dem Griechen den Anblick seiner Kunst und ihrer 
lebendigen Vorbilder, den Genuss des von nationalem Geiste 
erfüllten Schauspiels, die phantasiereiche Belebung der Natur 
ersetzen können? 

Renaissance und Reformation, der zweite Gipfelpunkt, ein- 
heitlich trotz scheinbarer Verschiedenheit, zeigen noch einmal 
die Welt des künstlerischen Schauens, aber zugleich auch ein 
neues Moment: eine Welt des Wissens, die mächtig und be- 
drohlich emporsteigt und in der Reformation sich ihr erstes 
Reich auf Erden gründet. Als das Menschengeschlecht zum 
dritten Male nach der Krone des Lebens greift und Unver- 
gängliches schafft, im Zeitalter Kants und Goethes, ist das 
Wissen die lebenschaffende Macht geworden. Mit der Refor- 
mation war die geistige Vorherrschaft in der Kulturbewegung 
der Menschheit an die germanischen Völker und vor allem an 
Deutschland übergegangen; schon der Humanismus, der die 
italienische Renaissance einleitete und den Blick mit Hilfe ge- 
lehrten Wissens aufs Altertum zurücklenkte, hatte seine grössten 
Vertreter schliesslich doch im Norden gefunden, Italien blieb 
nur unerreicht in der Hervorbringung erhabenster Kunstwerke. 
Die Welt des Wissens war stärker als die Welt des Schauens; 
ihr gehörte die Zukunft. Aber war das Wissen denn etwas 
neues unter den Menschen? War nicht schon das Altertum 


+ Aus dem Jubiläumsheft der „Typographischen Jahrbücher“. 


ET, ne u 


und auch das Mittelalter reich an vielerlei Wissen und Gelehr- 
samkeit gewesen? Niemand wird es bezweifeln, aber die trei- 
bende Kraft der Kulturentwicklung war Wissenschaft noch nie- 
mals so wie in den letzten Jahrhunderten gewesen, — niemals 
freilich war auch so die Bedingung für Fülle und Allgemein- 
heit des Wissens vorhanden gewesen. In Deutschland war diese 
Bedingung in dem Augenblicke geschaffen worden, als in 
Italien das goldne Zeitalter der Renaissance schon weit vor- 
geschritten war, diesseits der Alpen aber sich eben erst die 
leisen Anfänge einer neuen Zeit regten. In der Kunst mit 
beweglichen Lettern zu drucken bestand diese Bedingung. 

Es ist wahr: eine jede grosse Erfindung wächst wie jeder 
grosse Mann aus der Reife der Zeit hervor. Aber es giebt 
oft genug auch Zeiten, in denen die Menschheit vergeblich auf 
das Reifen ihrer Blütenträume harrt. Gunst des Schicksals 
bleibt es doch immer, wenn der rechte Mann im rechten 
Augenblick ersteht und sein Eigenstes daran setzt, die brennen- 
den Fragen seiner Zeit zu lösen. Immer bedarf es bei den 
grossen Fortschritten der Menschheit eines Mannes, der in 
seinem Geiste das Vorhandene zusammenfasst und nach einer 
neuen Seite wendet, der an seinen Gedanken mit ganzer Seele 
glaubt und sich dafür aufopfert, unter Entbehrungen und Miss- 
erfolgen immer neue Thatkraft dafür einsetzend. 

Die Erfindung der Buchdruckerkunst, wenn auch in mancher 
Weise vorbereitet und durch die Bedürfnisse der Zeit gefordert, 
bleibt doch die ganz persönliche That Johann Gutenbergs. So 
weit hat uns die geschichtliche Forschung auf diesem überaus 
dunklen Gebiete doch gebracht, dass wir den Mainzer Patrizier- 
sohn nicht nur mit Sicherheit als den ersten, sondern auch 
als den alleinigen Erfinder der neuen Kunst ansehen dürfen; 
alle anderen treten vor ihm und seinem Verdienste zurück, 
auch wenn sie nachher dem neuen Gedanken bessernd ihre 
Kraft gewidmet haben. Nur von Gutenberg stammt der Ge- 
danke, der das wesentlich Neue gegenüber allem schon 
Vorhandenen bringt und eine Welt des Fortschritts in sich 
trügt. Es ist dies der so einfach erscheinende und doch bis 
dahin noch nicht gedachte Gedanke eines Meuschengehirns, der 
den Weg für ein neues Zeitalter frei macht und der, gleich 
der Erfindung der Schrift, fortan zu den unverlierbaren, nicht 
mehr hinwegzudenkenden Besitztümern der Menschheit gehört. 
Es ist etwas Feierliches um das Entstehen eines solchen Ge- 
dankens, der, wie nur wenige, zum selbst verständlichen Gemein- 
gut aller Menschen wird. Dass auch ein solcher Gedanke nur 
unter Schmerzen geboren wird, dass ein so grosser Wohlthäter 
des Menschengeschlechts sich seinen Weg durch Dornen bahnen 
muss, erfüllt mit Wehmut: auch das Beste vermag sich in 
dieser Welt nur im harten Kampfe durchzusetzen. 

Nur von den äusseren Schwierigkeiten, die sich Guten- 
bergs Vorhaben entgegenstellten, wissen wir einiges Wenige; 
was das Innere des kühnen Mannes bewegte, wird wohl für 
immer ein Geheimnis bleiben. Kein geschichtliches Zeugnis 
ist vorhanden, das einen Einblick in seine Seele gewährte; 
wer es bisher versucht hat, sie uns zu schildern, folgte nur un- 
beweisbaren Vermutungen. Es ist besser einzugestehen, dass 
die wenigen gesicherten Thatsachen seines Lebens darüber gar 
keine Auskunft geben, wie er selber sein Verdienst um die 
Menschheit abschätzte, ob er die Hemmnisse seines Schaffeus 
mit frohem Mute oder mit verachtender Bitterkeit überwand, 
ob ihm der kurzsichtige Neid seiner tief unter ihm stehenden 
Mitarbeiter entgegenwirkte oder ob etwa die scharfen Kanten 
eines seines grossen Inhalts sich bewussten Wesens auch dem 
Gutwilligen die Mitarbeit erschwerten. Wir stehen vor unlös- 
baren Fragen und haben kein Recht zum Verdammen oder 
zum blinden Verherrlichen dieser in tiefes Dunkel gehüllten 
Persönlichkeit. Unbegleichbar bleibt deshalb doch der Dank, 
den wir dem Schaffen Johann Gutenbergs schulden. 

Rasch hat sich die Erfindung der Buchdruckerkunst Bahn 
gebrochen; in kaum drei Jahrzehnten war sie in allen grösseren 
Ländern Europas heimisch geworden. Etwa 5 Millionen Bücher 


274 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 25 


sollen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts bereits gedruckt 
worden sein. Das Zeitalter des Wissens war angebrochen. 
Was die Erfindung für das geistige Leben der Menschheit zu 
bedeuten hatte, zeigte sich zuerst in grossem Massstabe in 
der Reformationszeit. Aus einem Ineinandergreifen von per- 
sönlichen und allgemeinen Kräften ist die deutsche- Reformation 
entstanden. Ohne die schon weit zurückreichende religiöse 
Erregung des deutschen Volkes, ohne die in das Altertum und 
die kirchliche Vergangenheit zurückgehende kritisch forschende 
Arbeit der Humanisten wäre Luthers Auftreten nicht denkbar. 
Die Buchdruckerkunst hatte dazu beigetragen, die quälenden 
Gedanken der Suchenden, die kritischen Ergebnisse der For- 
schenden zu verbreiten; die Luft war gewitterschwer geworden. 
Wie viel langsamer hätte sich die Bewegung yerbreitet und 
vollzogen ohne das neue Mittel der allgemeinen, rasch wirken- 
den Verständigung! Als Luther die lösenden Worte aussprach, 
die nur aus seiner grossen, im tiefsten bewegten Seele kommen 
konnten, da flogen mit Hilfe der neuen Kunst die Funken im 
Sturm über ganz Deutschland und liessen überall die Flammen 
auflodern. Ein jeder vermochte an dem neuen Wissen, dem 
neuen Glauben teilzunehmen. 

Dass in der Reformationszeit die Buchdrucker kunst zuerst 
mit allen ihren Mitteln als vornehmstes Werkzeug in den Dienst 
einer geistigen Bewegung trat, ist allbekannt. Aber es liegt 
doch noch viel mehr in dieser Thatsache, viel Umfassenderes 
und für das Wesen unserer modernen Kultur Bezeichnenderes. 
Ganz neue Wirkungen sehen wir ausgehen von der einzelnen 
Persönlichkeit: ibr Wollen vervielfältigt sich durch den ge- 
druckten Gedanken, in weiter Ferne vermag sie sich von einem 
Tag zum andern Anhänger zu erwerben und Siege zu erfechten, 
die Macht des Gedankens setzt im Augenblicke ganze Massen 
in Bewegung. Die Wirkung der Persönlichkeit ist durch die 
Buchdruckerkunst ins Ungemessene gesteigert. Schon am 
Schreibtische werden weithin wirkende Thaten vollbracht. Der 
Kampf der Meinungen, einstmals mehr Mann gegen Mann, wird 
zum leichteren Fernkampf: der Kluge wird mächtiger als der 
Tapfere; auch der Feige vermag zu siegen. Dem echten Helden 
mit Wahrheitssehnsucht und Gedankengrösse gehört dennoch 
allein der dauernde Sieg; ihm kommt zu gute, dass der grosse 
Gedanke unter den Menschen jetzt nicht mehr verloren zu 
gehen vermag. 

Denn es ist eine weitere Folge der Erfindung der Buch- 
druckerkunst, dass alle Kulturüberlieferung stetiger geworden 
ist. Der Zufall hat so gut wie keine Macht mehr über das 
Weiterwirken geistiger Entdeckungen. Das geistige Eigentum 
früherer Zeiten, aufbewahrt in ungezählten zuverlässigen Zeug- 
nissen, steht deutlich sichtbar vor uns, erbt sich weiter von 
Generation zu Generation, die Welt mit geschichtlichem Sinne 
erfüllend und einem jeden die reichen Schätze der Vergangen- 
heit zu Füssen legend. 

Einem jeden — denn wie die Wirkung jedes einzelnen 
geistig schaffenden Menschen ausgedehnter und intensiver, wie 
alle Kulturüberlieferung gesicherter, so ist als dritte nicht 
minder wichtige Folge der neuen Kunst alles Wissen zugäng- 
licher, alle Bildung demokratischer geworden. Schon 1498 
konnte gesagt werden, alle Welt wolle jetzt lesen und schreiben, 
— das war im Zeitalter der Handschriften, die selten und 
teuer waren, nicht möglich gewesen. In der Reformationszeit 
sehen wir auch diese Wirkung der neuen Erfindung zuerst im 
grössten Massstabe: ein jeder vermag teilzunehmen an dem 
grossen Meinungsstreite, ein jeder nach eigner Stellungnahme 
zu streben. Die Streitschriften, für wenige Pfennige käuflich, 
fliegen über jedes Haus und jede Hütte, selbst das umfang- 
reiche Buch der heiligen Schrift wird leicht erschwinglich: 
schwarz auf weiss steht vor Bürger und Bauersmann das 
Geheimnis der Religion und jeder darf sich mit eigner 
Kraft daran versuchen. Wir ermessen die Verbreitung, die 
leichte Zugänglichkeit der neuen Gedanken, wenn wir hören, 
dass der eine Buchdrucker Hans Loft in Wittenberg in 50 


Nr. 25 


Jahren 100 000 deutsche Bibeln und in einem Jahrzehnt (bis 
1534) 15 Auflagen des Neuen Testamentes (etwa 50 000 Exem- 
plare) gedruckt hat — 54 Nachdrucke aus anderen deutschen 
Städten sind uns bekannt! — Wir halten damit zusammen, dass 
jetzt am Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland jährlich 
mehr als 25 000 Druckwerke herausgegeben werden, was mehr 
als 15 Millionen einzelner Exemplare bedeuten dürfte: solche 
Zahlen sprechen von dem Anteil aller Volkskreise an der 
geistigen Bewegung der Zeit, von dem demokratischen Cha- 
rakter der modernen Kultur. Ist doch allein in der Reclam- 
Ausgabe Schillers Tell bereits in 620 000 Exemplaren verbreitet 
worden! Das Beste vermag Allgemeingut zu werden, das 
Fernste wird uns gegenwärtig. Ein jeder kann seinen Hori- 
zont weit über seinen bescheidenen Daseinskreis hinaus er- 
weitern, und da uns das Beste aller Zeiten erreichbar gemacht 
ist, so vermag sich die Bildung des strebenden Einzelnen weit 
über den Durchschnitt der Vergangenheit zu verfeinern. Dem 
Vermittler der Kultur, dem theoretischen und dem praktischen 
Forscher, stellt sich Material aus aller Welt zur Verfügung, 
das räumlich und zeitlich Entlegenste wird ihm greifbar und 
nimmt seiner Geistesarbeit den Charakter des Isolierten: die 
Wechselwirkungen innerhalb unsrer modernen Kultur sind wie 
die rastlos ineinander greifenden Räder einer grossen Maschine. 
Die Geschichte der Buchdruckerkunst zeigt die Internationalı- 
tät unsrer Kultur am allerbesten: deutsch ist die Erfindung, 
aber die wichtigsten Verbesserungen haben neben Deutschland 
im Laufe der Jahrhunderte Italien, Frankreich, die Schweiz, 
Holland, England, Nordamerika beigesteuert. Mit ihrem eigensten 
Mittel: der rasch möglichen Verständigung über alle Neue- 
rungen und Besserungen hat sie sich selber den reichsten Ge- 
winn erworben. 


Mehr noch als das gedruckte Buch hat zu diesen Wirkungen, 
zu diesem Charakterzuge unserer heutigen Kultur das leben- 
digste Erzeugnis der Buchdruckerkunst beigetragen: das Zeitungs- 
wesen. Seit dem ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts mit 
ihrem heutigen regelmässigen Erscheinen beginnend, haben sich 
die Zeitungen von den bescheidensten Anfängen zu einer Macht 
entwickelt, die nützlich und schädlich zugleich als die grösste 
Tyrannin des Zeitalters heute die Menschheit beherrscht. Ein 
Strom von Bildung und Halbbildung, von Urteilen und Vor- 
urteilen, von Liebe und Hass wird täglich durch sie in alle 
Welt hinaus geleitet. Mit der Zeitung in der Hand sieht auch 
der kleinste Mann von seiner Scholle aus über Länder und 
Meere; er nimmt Teil an allen Ereignissen und Bewegungen 
der Zeit. 

Man erschrickt über die Masslosigkeit der Halbbildung, die 
täglich durch Zeitungen, Flugschriften und Bücher über die 
Welt ausgeht und scheinbar immer mehr zunimmt; aber nur 
der Kurzsichtige könnte darüber verzweifeln, — das Geschick 
der Menschheit war im Guten und Schlimmen wesentlich 
immer das Gleiche. Wie die Geisteshelden der Menschheit 
im Laufe der Zeit mit spielender Kraft die kleinen Geister 
überwinden, so sinkt auch die Halbbildung immer wieder ohn- 
mächtig in sich zusammen, geschlagen mit den gleichen Mitteln, 
die ihr den Weg zum Siege zu öffnen scheinen. Die Verall- 
gemeinerung aller Bildung, der durch die Buchdruckerkunst 
geschaffene demokratische Charakter unserer Kultur ist nicht 
nur ein notwendiges Ergebnis geschichtlicher Entwicklung, son- 
dern auch trotz manchem Auswuchs eine Notwendigkeit für 
die fruchtbare allseitige Bethätigung dieser Kultur. Welches 
Schaffensgebiet gäbe es denn, für das nicht Gutenbergs Erfin- 
dung die Vorbedingung eines sich unablässig vorwärts bewegen- 
den, leistungsfähigen Wirkens geworden ist, — selbst die bil- 
denden Künste in vielfacher Hinsicht nicht ausgenommen. 
Wissenschaft und Politik, Technik und Handel — sie alle 
haben erst durch Erfindung der Buchdruckerkunst das rechte 
Mittel zu ihrer Entfaltung erhalten, sie alle leben fortgesetzt 
in der demokratischen Atmosphäre, in der Welt des Wissens, 
die durch die Buchdruckerknnst geschaffen ist. Sie hat als 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


275 


unentbehrlichste Helferin die Wechselwirkung alles Lebens ver- 
mittelt, selber von diesem Austausch aufs stärkste berührt: bei 
immer neuen, weiteren Aufgaben ihr Wirken steigernd, — kein 
Geschenk, das sie nicht dankbar mit Wucherzinsen zurück- 
gegeben hätte. Welche andere Industrie, welche Kunst könnte 
von sich sagen, so enge mit dem Kulturleben der Völker ver- 
wachsen zu sein? 

In Deutschland ist diese Kunst geboren worden, in Deutsch- 
land sehen wir heute ohne Uberhebung den Mittelpunkt der 
modernen Welt des Wissens. Es ist die folgerichtige Er- 
scheinung, dass sich kein Land der Welt mit Deutschlands 
Buchdruckindustrie vergleichen kann. Und es ist nicht minder 
folgerichtig, dass auch innerhalb der deutschen Industrie die 
Buchdruckerkunst den vornehmsten Rang einnimmt: wie ihre 
Angestellten die am höchsten entwickelte Schicht unserer In- 
dustriearbeiter, so ihre Unternehmer eine Klasse, die sich durch 
Fähigkeiten und Interessen den eigenen festen Platz zwischen 
Industrie und Wissenschaft erworben hat. Ein gerechter Stolz 
darf die Mitglieder des Buchdruckgewerbes erfüllen; spricht 
doch eine jalırhundertlange ruhmreiche Geschichte auf jedem 
Blatt von den Verdiensten der Erfindung Gutenbergs um unsere 


Kultur! | 
ge , 


Einen Bogenzuführungs- und Anlegeapparat, 


welcher den Erwartungen der Buchdrucker endlich ent- 
sprechen dürfte, hatten wir vor einigen Tagen Gelegenheit, ein- 
gehend in seiner Thätigkeit zu beobachten. 

Der Apparat, der von der Firma W. Tanner & Co. in Leipzig 
gebaut wird, ist zwar bereits sehr günstig in der Fachpresse be- 
sprochen worden, wir standen dem aber doch noch ziemlich kühl 
gegenüber, denn über das mechanische Anlegen sind schen so 
manche Projekte in die Welt gegangen, bei denen sich immer 
noch ein kleineres oder grösseres Häkchen zeigte, was die Drucker 
misstrauisch gemacht hat. Nachdem wir nun aber neuerdings viel 
von diesem neuen Apparat, der sich bisher in aller Stille zur Voll- 
kommenheit herausgebildet hat, hörten und erfuhren, dass sich 
einige der grösseren Leipziger und auch Stuttgarter Druckereien 
zu dessen Anschaffung entschlossen haben, so hielten wir es im 
Allgemeininteresse für geboten, der Sache näher zu treten und 
uns von der Beschaffenheit und Wirkungsweise des Apparates, 
von dem ein Exemplar seit etwa einem halben Jahre bei der 
Firma Otto Jügelt in Leipzig-Plagwitz in Thätigkeit ist, zu über- 
zeugen. 

Wir haben diesen Apparat längere Zeit gründlich beobachtet 
und gefunden, dass derselbe jeden einzelnen Bogen mit absoluter 
Sicherheit dem Druckcylinder zuführt und sich dem Gange der 
betreffenden Schnellpresse äusserst genau anfügt. Nicht ein Fehl- 
griff oder Makulaturdruck war zu sehen und Herr Jügelt ver- 
sicherte uns, dass er sekr zufrieden mit dem Apparat sei und seit 
einem halben Jahre die verschiedensten Satz- und Liniendrucke 
bei allen Sorten von Papier mit ihm ausgeführt habe. Auch der 
Maschinenmeister, welcher die Schnellpresse seit jener Zeit bedient, 
sprach sich in jeder Beziehung nur lobend darüber aus. Und da- 
bei ist der Jügelt’sche Apparat gewissermassen nur ein Versuchs- 
apparat. Die in der Maschinenfabrik von Tanner Co. in der 
Montage begriffenen Apparate weisen bereits wieder Verbesserungen, 
namentlich im Material, auf. 

Der von den Herren Gustav Hleim in Leipzig-Lindenau und 
F. P. Baur in München erfundene Apparat beruht auf dem auch 
anderwärts schon benutzten Prinzip der Ansaugung mittelst Luft- 
pumpe. Die Saugvorrichtung besteht in einer hohlen Stange, 
welche durch einen Schlauch bez. eine Messingröhre mit der seit- 
lich stehenden Luftpumpe verbunden ist. Die Saugerstange mündet 
an der unteren, dem Papierstoss zugekehrten Seite in eine Anzahl 
von Saugkästen, deren Zahl sich nach der Grösse der Maschine 
richtet, und welche einzeln durch sogenannte Hahnenküken ab- 
schliessbar sind. Die links und rechts vom Papierstoss befindlichen 
Saugkästen werden je nach der Formatgrösse des Papieres durch 
diese Hahnenküken abgeschlossen, so dass nur die Kasten ansaugen, 
welche direkt mit dem Papierstoss in Berührung kommen. Die 
Saugerstange ruht drehbar links und rechts in zwei verschieb- 


276 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 25 


baren Lagern. Ist der Papierstoss auf den Auflagetisch gebracht 
worden, so senkt sich die Saugerstange bis dicht auf den Papier- 
stoss, die Pumpe saugt durch die Saugkasten den obersten Bogen 
an, die Stange wird durch einen eigentümlichen Mechanismus im 
Winkel gedreht, so dass der Bogen an der angesaugten Kante 
umgelegt wird und der etwa anhaftende zweite Bogen sich un- 
fehlbar ablöst. Der ganze Saugapparat hebt sich nun um eine 
bestimmte Höhe vom Papierstoss ab und nimmt den so vom Stoss 
abgelösten Bogen mit fort. Hiernach fassen Greifer den Bogen 
und führen ihn der Greiferstange am Druckcylinder zu, wonach 
er von den Cylindergreifern erfasst und in üblicher Weise bedruckt 
wird. Um ein tadellos genaues Register zu erzielen, befindet sich 
auf dem Anlegetische eine Schiebevorrichtung, welche den Bogen 
seitlich und von oben an die Anlegemarken anschiebt. Vermittelst 
einer genau nach der Stärke eines jeden Papieres einstellbaren 
Schaltvorrichtung wird die Saugerstange um die abgehobene Bogen- 
stärke nach unten transportiert, bis der letzte Bogen vom Auf- 
legetisch fortgenommen worden ist. Alsdann wird der Saugapparat 
durch ein seitlich angebrachtes Handrad wieder in die Höhe ge- 
dreht, der neue Papierstoss auf den Auflegetisch gelagert und das 
Spiel beginnt von neuem. 

Ueber die Vorteile des Apparates, von dem der Leser sich 
übrigens ein Bild aus der Beilage der Firma Tanner & Co. zur 
heutigen Nummer machen kann, brauchen wir keine Worte mehr 
zu verlieren, sie sind dieselben, die allen ähnlichen Apparaten bis- 
her nachgesagt, bisher aber noch von keinem voll erreicht worden 
sind. Gelingt die volle Erreichung dieser Vorteile den Erfindern 
und Fabrikanten des neuen Apparates, dann wird ihnen der Dank 
der Buchdrucker gewiss sein. —r. 


$ 


Eine Jubiläums - Ausstellung der Buchdruckerkunst 
in New York. 


Vor einigen Monaten bereits wurde in der „Zeitschrift“ mit- 
geteilt, dass die organisierte Gehilfenschaft New Yorks, die ca. 
6000 Mitglieder zählende „Typographical Union No. 6“ ihr fünfzig- 
jähriges Bestehen in diesem Frübjahr durch eine grosse historische 
Ausstellung über die Entwickelung unserer Kunst zu verherr- 
lichen beabsichtige. Wie ein uns soeben zugegangener Bericht 
meldet, ist der Umfang der Ausstellung nicht sehr bedeutend ge- 
wesen, doch hat es der Ausschuss verstanden, die immerhin inter- 
essanten Objekte geschickt zu gruppieren und die Fortschritte 
der Druck- und Satztechnik durch ausdrucksvolle Beispiele zu 
illustrieren. 

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch der deutsch-ameri- 
kanische Gehilfen - Verband, die aus 25 Zweigvereinen mit rund 
1100 Mitgliedern bestehende „D.-A. Typographia“ zum Gelingen 
der Ausstellung in hervorragendem Masse mitgewirkt hat. Am 
30. Mai wurde sogar ein „deutscher Tag“ veranstaltet, an welchem 
der „Typographia-Männerchor“ durch gelungene Gesangsvorträge 
zu der bei deutschen Feiern gewohnten gemütlichen Festesstimmung 
ganz besonders beigetragen hat. 

Was die Ausstellung selbst betrifft, so verleugnet sie ihren 
amerikanischen Charakter nicht, indem mit Sorgfalt nur solche 
Objekte gewählt wurden, die als „erste in Amerika“ betrachtet 
werden — sollen, denn für die Authentizität der Angaben dürfte 
so leicht niemand eine Gewähr bieten wollen. 

Die älteste hier ausgestellte und zum Drucke eines Gelegenheits- 
blattes „The Daily Big Sixer“ (Tagblatt der grossen Sechs, d. h. 
des Zweigvereins 6) benutzte Holzpresse stammt angeblich aus dem 
Jahre 1638 und soll dereinst in Holland gebaut worden und im 
Anfang des 18. Jahrhunderts von William Bradford zum Druck 
des ersten Journals in „Neu-Amsterdam“ oder New York benutzt 
worden sein. Man hat die alte Presse gebrauchsfertig hergerichtet 
und quälte sich redlich damit ab, mittelst Handballen die primi- 
tive Färbemethode des alten Druckertums nachzumachen. — Natür- 
lich fehlen in der Reihe auch die Cylindermaschinen nicht; es 
hätte aber der amerikanischen Eigenliebe wenig behagt, wäre eine 
Koenig’sche Presse aufgestellt worden, wie sie schon 1812 von der 
Londoner „Times“ benutzt wurde. Statt dessen sieht man eine 
aus dem Jahre 1830 von Isaac Adams in Boston stammende, 
zweifellos nach Kvenig’s Vorbilde gebaute Presse und verschiedene 
andere ähnlicher Art, auch Doppelmaschinen, aber nur in Modellen, 
die von der Patent Office in Washington zur Verfügung gestellt 
wurden. 


Die moderne Industrie in Druckmaschinen ist selbstverständlich 
durch Rotationsmaschinen allerneusten Systems und kolossaler 
Leistungsfähigkeit vertreten, welche namentlich die in New York 
selbst ansässige bekannte Firma R. Hoe & Co. im Betriebe vor- 
führt. Die höchste Produktion erzielt eine achtfache Rotations- 
presse mit 1 296 000 8seitigen Zeitungen, fertig gefalzt und abge- 
zählt, pro Stunde. Die übrigen Rotationsmaschinen sind, dem 
amerikanischen Geschmack entsprechend, für melırfarbigen Druck 
der Titelseiten in ganzen Zeitungen eingerichtet, wie folgt: 8 Seiten, 
Zeitung, Titelblatt in mehreren Farben, 288 000 Exemplare stünd- 
lich; 10 —16 Seiten, Zeitung, Titelblatt wie eben, stündlich 144 000 
Exemplare fertig gefalzt, geklebt und abgezählt; 18—20 Seiten, 
Zeitung, davon 4 Seiten in Vierfarbendruck, pro Stunde 96 000 
Exemplare gefalzt, geklebt und abgezählt; 16 Seiten Zeitung, da- 
von 4 Seiten in Vierfarbendruck, der innere Bogen in den äusseren 
lose eingefalzt, 144000 Exemplare pro Stunde; 20—32 Seiten, 
Zeitung, Ausstattung wie vorstehend, 96000 Exemplare incl. Falzen, 
Kleben und Abzählen stündlich. 

Alle diese Maschinen sind thatsächlich auf Bestellung ange- 
fertigt worden und geben ein hübsches Bild von den immer stei- 
genden Ansprüchen der amerikanischen Zeitungsverleger an Viel- 
seitigkeit und Zeitersparnis. 

Dass die Setzmaschinen auf dieser Ausstellung nicht fehlen, 
ist selbstverständlich. Die allbekannte „Linotype“ erhielt eine be- 
sondere Anziehungskraft dadurch, dass eine hübsche junge Dame 
als Operateurin die bemerkenswerte Fingerfertigkeit von 5000 ems 
(etwa 9000 Buchstaben) stündlich entwickelte. Ausserdem sind 
noch die Typensetzmaschinen „Simplex“ und „Empire“ ausgestellt, 
deren Leistungen die der „Linotype“ angeblich erheblich über- 
treffen, aber doch den Nachteil haben, dass 2 bezw. 3 Personen 
zur vollständigen Bedienung gehören. 

Für den Fachmann recht interessant ist noch die Ausstellung 
der Firma F. Wesel Manufacturing Co., welche zahlreiche Maschinen 
und Apparate für Stereotypie, Galvanoplastik und für die Be- 
arbeitung von gegossenen Zeilen der „Linotype“ herstellt. Da sind 
Schmelzapparate zum Umschmelzen der Zeilen, Schneideapparate 
zum Verkürzen der Zeilen behufs Einfügung von Klischees, und 
eine sehr praktische Sägeeinrichtung, welche in die Oberkante der 
Zeilen senkrechte, etwa cicerotiefe und viertelpetitstarke Rillen 
einschneidet, in welche entsprechend hergestellte Messinglinien ein- 
gesetzt werden, sodass damit thatsächlich Linotype-Tabellensatz er- 
zeugt wird. 

Dieser kurze Bericht dürfte genügen, da ein Eingehen auf alle 
Einzelheiten nur Bekanntes wiederholen und zu weit gelien würde. 
Nur eins mag noch erwähnt werden: ein findiger chinesischer Kol- 
lege, namens Kai-Kee, hat eine primitive chinesische Druckerbude 
ausgestellt, in welcher mit Holztafeln, Pinseln, Seidenpapier und 
Bürsten gearbeitet wird — ganz wie im bezopften „Reich der 
Mitte“ die schwarze Kunst seit vielen Jahrhunderten ausgeübt wird. 
Ja, der brave Kai-Kee verkauft dem staunenden Publikum sogar 
Abzüge von einer Marmorplatte mit dem Bilde des heiligen Kon- 
fucius. Diese Marmorplatte soll angeblich bereits 2300 Jahre alt 
sein und den unwiderleglichen Beweis dafür erbringen, dass die 
schiefäugigen Tartaren uns in der Erfindung der Druckkunst um 
Jahrtausende „über“ sind. Das mag sein, jedenfalls haben sie 
aber herzlich wenig hinzugelernt, und dass in einem sie ihren 
„grossen“ Vorfahren, den alten Hunnen und Tartaren, völlig gleich 
sind, dem Hass gegen alles, was europäisch und zivilisiert ist, be- 
weisen die neuesten Berichte über die von oben veranlassten und 
unterstützten unmenschlichen und echt barbarischen Ausschreitungen 
gegen die Europäer. O. W 


S 


Vereinsleben. 


* Leipzig. (Gutenbergfeier der Innung Leipziger Buch- 
druckereibesitzer) Die Stadt Leipzig ist der Vorort des 
deutschen Buchdruckgewerbes und hat ihre Bedeutung im Laufe 
der Jahrhunderte vornehmlich auf der Erfindung Gutenbergs be- 
gründet. Da galt es denn auch, in der grossen, das ganze Gewerbe 
durchflutenden Bewegung zur Feier des 500jährigen (Geburtstages 
des Erfinders der Buchdruckerkunst diese Vorortsstellung wahr- 
zunehmen, und Dank der Thatkraft der örtlichen Prinzipalsorgani- 
sation und der Einmütigkeit der Buchdrucker Leipzigs wie auch 
Dank der werkthätigen Unterstützung der städtischen Kollegien, 
die einen Beitrag von 1000 o% zu der Feier bewilligten, ist dies, 


Nr. 25 


glauben wir, auch gelungen. Wohl hat die Gutenbergfeier Leipzigs 
die breite Öffentlichkeit vermieden und sich nur im Rahmen der 
Berufsgemeinschaft bewegt, aber die Vertreter der staatlichen Be- 
hörden, der städtischen Körperschaften, der Wissenschaft, der 
Kunst, der Berufsverwandten beteiligten sich lebhaft an derselben 
und da die gesamte Feier auf das sorgfältigste vorbereitet, in allen 
ihren Teilen ausgezeichnet arrangiert und insbesondere auch von 
der Gehilfenschaft mit geschaffen und sehr zahlreich besucht war, 
so gestaltete sie sich zu einer überaus schönen und erhebenden 
und des Altmeisters Gutenberg und der Stadt Leipzig durchaus 
würdigen. | 

Die Festlichkeiten wurden am Sonnabend, 16. Juni, abends 
7 Uhr mit einer erhebenden Vorfeier im Neuen Stadttheater 
eröffnet, das für diesen Abend vollständig der Innung Leipziger 
Buchdruckereibesitzer zur Verfügung gestellt worden war. Nach 
dem von der Kapelle meisterhaft ausgeführten Vorspiel zu den 
„Meistersingern von Nürnberg“ betrat Herr Dr. Rudolf Kautzsch, 
Direktor des Deutschen Buchgewerbemuseums, die Bühne und 
hielt die Festrede des Abends. Der Herr Redner wies im Ein- 
gange derselben darauf hin, dass die Zeitgenossen Gutenbergs und 
auch spätere Geschlechter seiner Erfindung Zweifel entgegengesetzt 
und sie verkleinert haben durch die Behauptung, die Kunst mit 
beweglichen Lettern zu drucken, habe sich allmählich und aus 
sich selbst entwickelt. Dem gegenüber betonte er das Gewaltige 
und das Ursprüngliche der That Gutenbergs, deren Wesentliches 
und Neues der Schritt von den bereits vorhandenen Stempeln 
und Modeln zur Vervielfältigung dieser einzelnen Zeichen durch 
den Guss war. Der Dank hierfür, der Gutenberg vorenthalten 
worden, müsse ihm an seinem halbtausendjährigen Ehrentage auf 
das reichste gezollt werden, da sein Verdienst ja längst klar ge- 
stellt sei. Der Redner ging dann auf die Persönlichkeit Guten- 
bergs ein, der mit vornehmer Unbekümmertheit um den mate- 
riellen Gewinn das künstlerische Gefühl über alles stellte und sich 
durch Verkennen seitens der Zeitgenossen und durch Widerwärtig- 
keiten nicht behindern liess. In diesem Sinne solle er für die 
Buchdrucker von heute Vorbild und Beispiel sein, und sein Ehren- 
und Festtag solle ihnen Anlass sein, neue Kräfte zu schöpfen. 
Schliesslich fasste der Redner den Dank gegen Gutenberg, die 
Huldigung und Begeisterung für ihn in den Wahlspruch zusammen, 
der sich aus seinem Leben ableiten lasse: „Nichts für mich, 
Alles für die Kunst! Der ausgezeichneten Rede wurde der 
lebhafteste Beifall zu Teil. Darauf betrat Fräulein Papperitz die 
Bühne und trug in ausdrucksvoller Weise den vom Dramaturgen 
des Stadttheaters, Herrn Crome-Schwiening, verfassten Prolog vor, 
der in vollendeter poetischer Form die Verdienste Gutenbergs 
feierte, und indem er Gutenberg und Hans Sachs, den kunstsinnigen 
Handwerker, mit einander in sinniger Weise in Beziehung setzte, 
auf die folgende Vorführung der „Meistersinger“ hinüberleitete. 
Die Vortragende erntete reichsten Beifall. Die Aufführung des 
dritten Aktes der „Meistersinger von Nürnberg“ von Richard 
Wagner durch das Leipziger Opernensemble war eine glänzende. 
Der Text dieses Aktes war mit Erlaubnis der Verlagsfirma Schoit’s 
Söhne in Mainz besonders gedruckt und mit einer erläuternden 
Einleitung versehen worden. In derselben war hinsichtlich der 
Wahl dieser Aufführung gesagt, dass dem gesamten Volke das in 
den „Meistersingern“ geschilderte Stück seiner eigenen Vergangen- 
heit besonders nahe liege. „Ein Stück deutscher Kulturgeschichte, 
nicht trocken erzählt, sondern lebensvoll gestaltet und durch ihren 
allgemein-menschlichen Inhalt über das Zeitliche hinausgehoben, 
hat Wagner den Deutschen mit seinen „Meistersingern“ geschenkt; 
und wenn wir heute einen nationalen Ehrentag feiern wollen, so 
kanns wohl nichts Schöneres geben als dieses künstlerische Bild 
deutschen Lebens an uns vorüberziehen zu lassen.“ Diese Worte 
waren denn auch der Hörerschaft aus der Seele geschrieben. Die 
Aufführung hinterliess einen tiefen Eindruck und die Leistungen 
der Darsteller wurden mit dem lebhaftesten Beifall ausgezeichnet. 

Der Hauptfesttag, Sonntag, 17. Juni, wurde mit einer ergreifen- 
den und pietätvollen Feierlichkeit eingeleitet: Leipzigs Buchdrucker 
gedachten am Ehrentage Johannes Gutenbergs zunächst ihrer ver- 
dienten Todten! Eine zahlreiche Versammlung, worunter die 
Deputationen derjenigen Offizinen, deren frühere Inhaber oder Mit- 
arbeiter durch Schmückung der Grabstätte ‚geehrt werden sollten, 
fand sich vormittags ½9 Uhr mit den Fahnen der Innung und 
der Gesellschaft Typographia in der Kapelle des Johannisfriedhofs 
ein und die Feier nahm mit Kreuzers herrlichem „Ich suche dich“, 
ausgezeichnet vorgetragen vom Gesangverein Typographia, ihren 
Anfang. Darauf nahm Herr Pastor D. Hölscher das Wort zu einer 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


277 


gedankenreichen Ansprache. Der Redner ging von dem Bibelwort 
aus: „Selig sind die Todten, die in den Herrn sterben von nun 
an, ja, der Geist spricht, lasst sie ruhen von ihrer Arbeit, aber 
ihre Werke folgen ihnen nach, darum sei getreu bis in den Tod, 
so will ich dir die Krone des Lebens geben“ und legte dann den 
doppelten Charakter der Feier dar, mit dem Leipzigs Buchdrucker 
die 500jährige Festlichkeit des Geburtstages Johannes Gutenbergs 
in so würdiger Weise einleiteten. Einmal solle sie eine Ehrung 
Gutenbergs und dann eine Dankfeierlichkeit an die Verstorbenen 
sein, die in ihrem Leben ein leuchtendes Vorbild des Gewerbfleisses 
gegeben haben. Redner ging dann des näheren auf Gutenberg und 
seine Kunst ein, die ein ungeheurer Wendepunkt in der Kultur- 
geschichte der Menschheit war, aus der Gutenberg selbst aber 
keinen Dank und keinen Vorteil gehabt habe. Das besondere Ver- 
dienst der deutschen Nation sei hierbei, dass sie zuerst den Buch- 
druck in den Dienst der Volksbildung gestellt habe, und das sei 
von um so grösserer Bedeutung geworden, als die Erfindung der 
Buchdruckerkunst an der Wiege der Reformation stand. Seit der 
Erfindung der Schrift sei die Buchdruckerkunst das Grösste, was 
vom Menschengeist geschaflen worden sei, und deshalb gebühre 
Gutenberg als dem grössten Wohlthäter der Nation und der Mensch- 
heit Dank und Anerkennung. Dann wandte sich der Redner den 
Geschiedenen zu, denen in Dankbarkeit und Verehrung ein Kranz 
gespendet werden solle zum Zeichen dessen, dass sie nicht vergeb- 
lich gestrebt und nicht vergessen seien. Aus der grossen Reihe 
von Namen wolle er nicht einzelne herausheben. Die Ehrung gelte 
nicht nur den Begründern und Inhabern weltberühmt gewordener 
Firmen, sondern sie gelte auch den getreuen Mitarbeitern, die in 
bescheidener Weise ihre Pflicht erfüllt haben. Aus dieser Ehrung 
sei die Mahnung abzuleiten, immerdar grosse Ziele im Auge zu 
behalten. Die Arbeit sei nicht eine verkäufliche Ware, wie be- 
hauptet werde, sondern eine sittliche That des persönlichen Men- 
schen. In dankbarem Geiste solle man aus dem Feste die Kraft 
schöpfen, an die Arbeit aufs neue heranzutreten, ihr mit Recht- 
schaffenheit obzuliegen, grosse Ideale vor Augen und ein frohes 
Herz in der Brust. Redner wies dann noch auf die Aufgabe der 
Presse hin, die nicht nur Bildnerin des Einzelnen und Spiegel der 
öffentlichen Meinung sein, sondern auch das deutsche Gewissen 
und den deutschen Geist repräsentieren solle, und nachdem er 
über die Kränze ein weihevolles Wort gesprochen hatte, schloss 
er mit dem Wunsche: Gott segne, Gott schütze, Gott grüsse die 
edle Kunst! Mit der Motette „All meinen Schmerz singe ich dir“, 
vorgetragen vom Gesangverein Typographia, schloss die erhebende 
Feier. Nach derselben nahmen die Deputationen der Offizinen die 
prächtigen mit Widmungsschleifen versehenen Kränze, 45 an Zahl, 
auf und begaben sich mit denselben an die Grabstätten auf den 
verschiedenen Friedhöfen. Die also Geehrten sind die folgenden: Von 
Prinzipalen: Gustav Bär, Raimund Härtel, Wilhelm Volkmann, Erb- 
begräbnisstätte der Familie Brockhaus, Wilhelm Drugulin, C. Nies, 
Gustav Kürsten, Ferd. Fischer, Christ. Friedr. Wittig, Friedrich 
Gröber, Carl Grumbach, Julius Bernhard Hirschfeld, Carl Louis 
Hirschfeld, Bruno Klinkhardt, Oskar Leiner, Robert Wittig, Fr. 
Meizger, Carl Gustav Naumann, Friedr. Ed. Emil Trepte, Friedrich 
Richter, C. G. Röder, Otto Spamer, Benedikt Teubner, Alexander 
Waldow, Joh. Jakob Weber, Alphons Devrient, Alphons Eduard 
Emanuel Devrient, C. Polz, Chr. Bernh. Freiherr von Tauchnitz, 
Carl Christoph Traugoit Tauchnitz, Carl Christ. Phil. Tauchnitz, 
Philipp Meltzer, Gustav Kreysing, Curt Kreysing, David Gressner. 
Von Gehilfen: Joh. Friedr. Becker, Gustav König, Christ. Heinr. 
Heinlein, Louis Sommerlatte, Julius Gasterstädt, Hermann Moritz 
Böhme, Robert Trettin, Adolf Franke, Friedr. Georg Bez, August 
Julius Mehlig. 

Vormittags 11 Uhr fand hierauf ein Festaktus in der Guten- 
berghalle des Deutschen Buchgewerbehauses statt. Zu demselben 
hatten sich nächst den Mitgliedern der Innung Leipziger Buch- 
druckereibesitzer, den Gehilfenabordnungen der einzelnen Offizinen 
und den Abordnungen der buchgewerblichen Vereinigungen, die 
Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, der Universität, 
der geistlichen Behörden und zahlreiche andere Ehrengäste ein- 
gefunden, so dass die geräumige Halle vollständig gefüllt war. 
Ein künstlerisch vorgetragenes Orgelvorspiel des Herrn Paul 
Homeyer über „die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ leitete die 
Feier ein. Darauf hielt Herr Privatdozent Dr. Walter Götz die 
Festrede. Ein wahrhaft nationales Fest, wie dieses, führte Redner 
in seiner geistvollen Ansprache aus, gebe ein Recht zum Sammeln 
und zum Ausruhen zu kommender allgemeiner Pflichterfüllung 
Wir wissen es, dass die Erfindung Gutenberg’s unser ganzes Volk 


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278 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 25 


EELER 


und die nach Kultur strebende Menschheit erfasste, wir wissen, 
wie Handel und Industrie von ihr beeinflusst worden sind. Das 
Buchdruckergewerbe darf seiner Dankbarkeit mit berechtigtem 
Selbstgefühl Ausdruck geben. Es hat dies schon im Jahre 1840 
gethan. Und was hat seitdem dieser Zeitraum von 60 Jahren für 
die Geschichte Gutenbergs gebracht! Eine reiche Litteratur über 
Gutenberg und über die Geschichte des deutschen Buchgewerbes ist 
entstanden. Es ist festgestellt worden, dass Johann Gutenberg 
der alleinige Erfinder der Buchdruckerkunst ist und Mainz der 
Ort der vollständigen Verwirklichung seines Gedankens. Dieser 
grosse geniale Gedanke, mit beweglichen, gegossenen Letiern zu 
drucken, gehört nur Gutenberg allein. Freilich über das Wesen 
dieses Mannes, der mit dem Kleinlichsten des Lebens, der mit der 
Tücke des Schicksals rang und sich als bescheidene, tiefdemütige 
Persönlichkeit offenbarte, kann uns niemand etwas sagen. Wir 
wissen die weltbewegende Kraft seiner Erfindung und ihre sieg- 
reiche Wirkung im Zusammenhang zwischen dem Buchgewerbe 
und dem geistigen Leben unseres Volkes. Sie geht weit über das 
Technische hinaus und schliesst ein hochbedeutsames geistiges und 
sittliches Moment in sich. Und damit lässt sich auch der innige 
Zusammenhang zwischen dem deutschen Geistesleben und dem 
deutschen Buchgewerbe erklären, der innige Bund zwischen Gelehrten- 
tum, Buchdrucker- und Verlegerwelt. Namen von Gelehrten sind zu- 
gleich Namen von Verlegern. Wirnennen nur den Reformatorim Buch- 
druck Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, Johann Friedrich von Cotta, 
Friedrich Arnold Brockhaus, Friedrich Christoph Perthes, Salomon 
Hirzel und Albrecht Kirchhof. Das Gutenbergfest soll ein nationales 
Fest sein; es soll alle diejenigen, welche der Kunst Gutenberg’s 
dienen, stärken im Blick auf die Vergangenheit, aber alle Gesinnung 
ın dieser Art ist tot, wenn sie sich nicht umsetzt in Arbeit. 
Die Gutenbergfeier erhält erst ihre rechte nationale Bedeutung in 
der Befruchtung des Geistes. Dein Bild Johann Gutenberg, so 
schloss Herr Dr. Götz, spricht uns von den Grossthaten der Ver- 
gangenheit, von den Helden unseres Volkes; was deutscher Geist 
und deutsche Arbeit geschaffen, das bleibe uns ein teures Ver- 
mächtnis! 

Im Anschluss an die Festrede vollzog sich ein Akt weihevoller 
Huldigung vor dem Altmeister Gutenberg durch die Nieder- 
legung von mächtigen, mit Widmungsschleifen ge- 
schmückten Kräuzen an dem Ehrendenkmal der Buehdrucker- 
kunst seitens der buchgewerblichen Vereinigungen durch ihre Ver- 
treter. Es waren dies die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, 
der Deutsche Buchdrucker-Verein, die Deutsche Buchdrucker-Berufs- 
genossenschaft, der Kreis VII (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins, die Chemnitzer Buchdruckereibesitzer, der Deutsche Buch- 
gcwerbeverein, der Börsenverein der Deutschen Buchhändler, der 
Verein der Buchhändler zu Leipzig, der Leipziger Verlegerverein, 
die Gesellschaft Typographia, die Typographische Gesellschaft, der 
Leipziger Faktorenverein, die Zweite Krankenkasse für Buchdrucker 
zu Leipzig, der Leipziger Buchdrucker-Verein, der Verein Leip- 
ziger Buchdrucker- und Schriftgiessergehilfen, der Verein der Stein- 
druckereibesitzer, die Leipziger Buchbinder-Innung. Die Kränze 
wurden mit kraftvollen Weihesprüchen niedergelegt. Von diesen 
erwähnen wir nur den des Herrn Dr. von Haase für den Buch- 
gewerbeverein, der dem Wunsche Ausdruck gab, dass das Buch- 
gewerbehaus eine Stätte friedlicher Zusammenarbeit von Prinzi- 
palen und Gehilfen werden möge und zugleich verkündete, dass 
eine Reihe von Zeichnern von Anteilscheinen zum Deutschen 
Buchgewerbehause ihre Anteile im Gesamtbetrage von 100 000 oA, 
dem Deutschen Buchgewerbevereine gestiftet haben. Der Vortrag 
der vom Kollegen Herrn Arthur Schönfeld ın Dresden kompo- 
nierten und gedichteten Gutenberg-Festkantate „Gott grüss’ die 
Kunst“ für Männerchor mit Orgel- und Blasinstrumenten, gesungen 
vom Gesangverein Typographia unter Leitung des Herrn Fritz 
Schmidt, brachte den Aktus in schöner, feierlicher und allgemeinen 
Beifall findender Weise zum Abschluss. 

Dem Festaktus folgte nachmittags 2 Uhr ein Festmahl in der 
Gutenberghalle, an dem wiederum Vertreter der staatlichen und 
städtischen Behörden, der Geistlichkeit, der Universität und zahl- 
reiche andere Ehrengäste teilnahmen. Die Reihe der Trinksprüche 
eröffnete der Innungsvorsitzende Herr Johs. Baensch- Drugulin mit 
einer Rede, in der er zunächst darauf hinwies, dass seit dem 
letzten Jubiläum der Buchdruckerkunst, 1840, die vorher noch 
aufgetauchten Zweifel, ob Gutenberg wirklich der Erfinder der 
Buchdruckerkunst sei, endgültig behoben worden seien. Um die 
diesbezüglichen historischen Forschungen hätten sich namentlich 
van der Linde, Lorck und Dziatzko verdient gemacht. Er feierte 


sodann die grosse Bedeutung und die hohen Aufgaben der Buch- 
druckerkunst und betonte das Wohlwollen und die Förderung, die 
die Kunst Gutenbergs allezeit auch bei den deutschen Fürsten ge- 
funden habe. Namentlich aber habe sie für das ausserordentliche 
Wohlwollen dankbar zu sein, das Kaiser Wilhelm II. und König 
Albert so oft bethätigt, und um diesem Dank Ausdruck zu geben, 
forderte er die Anwesenden auf, einzustimmen in ein Hoch auf 
die Majestäten. Die Festversammlung leistete dem Rufe mit Be- 
geisterung Folge und beschloss im Anschluss hieran die Absendung 
der folgenden Telegramme: 

An den Kaiser: „Eure kaiserliche Majestät, den erhabenen 
Schützer und Förderer von Kunst und Gewerbe, bittet die zur 
Feier des 500 jährigen Geburtstages Johannes Gutenbergs in der 
Gutenberghalle zu Leipzig mit den Vertretern der Reichs- und 
Staatsbehörden, der Stadt und der Wissenschaft und Kunst ver- 
einigte Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, ihr allergnädigst 
zu gestatten, ihre ehrfurchtsvolle Huldigung und das Gelöbnis 
allezeit treuen kunstbeflissenen Schaffens und Wirkens zu Ehren 
von Kaiser und Reich — wie auch unser Altmeister Gutenberg 
geübt — zum Ausdruck zu bringen.“ | 

An den König: „Eure königliche Majestät begrüsst ehrfurchts- 
vollst die zur 500jährigen Geburtstagsfeier Johannes Gutenbergs 
in der Gutenberghalle zu Leipzig vereinigte Festversammlung der 
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer. Mit grösstem Dank ge- 
denken wir der Huld und Gnade, die Eure Majestät der Kunst 
Gutenbergs, und insbesondere dem Buchdruckgewerbe Leipzigs, 
zugewendet, und geloben, das in unserer Kunst uns überkommene 
Erbe unserer Altvordern unter Eurer Majestät Schutze geireulich 
zu verwalten, zu fördern und zu mehren, zur Ehre Gottes, zum 
Heile unseres Sachsenlandes, zum Segen des Reiches.“ 

Herr Dr. Alfred Giesecke wies auf die höheren Zwecke hin, 
die mit der Feier des 500jährigen Geburtstages Gutenbergs ver- 
folgt werden sollten und feierte dann die Bedeutung der Buch- 
druckerkunst für die nationale Entwickelung und die Pflege des 
Gemeingeistes. Weiter gab Redner cinige Reminiszenzen aus den 
Gutenbergfeiern in Leipzig in den Jahren 1640 und 1740, die 
einen gewissen familiären Charakter hatten und zu denen man sich 
auch Gäste eingeladen habe. Auch die Innung habe das Bedürf- 
nis gehabt, das Fest Gutenbergs gemeinsam mit lieben Freunden, 
Förderern und Gönnern zu begehen, und diesen, den Gästen, weihe 
er sein Hoch. — Herr Mäser konnte nicht umhin, über die Haltung 
der Leipziger Stadtverwaltung in der Innungsfrage einige kritische 
Bemerkungen zu machen. Dies hindere aber nicht, das ausserordent- 
liche Wohlwollen, das die Stadt Leipzig stets dem Buchdruck- 
gewerbe bewiesen habe, mit dem grössten Danke anzuerkennen. 
Namentlich gelte dies von der Förderung der Fachschule durch 
die Stadt Leipzig; auch müsse gerühmt werden, dass der Rat zu 
Leipzig die erste Behörde gewesen sei, die die Vergebung vòn 
amtlichen Drucksachen von der Einhaltung des zwischen der 
Prinzipalität und der Gehilfenschaft vereinbarten Deutschen 
Buchdruckertarifs abhängig gemacht habe. Hierdurch habe 
sie bahnbrechend in Sachsen wie im Reiche gewirkt und sich 
Verdienste um das ganze Buchdruckgewerbe erworben. Das 
vom Redner sodann auf die Stadt Leipzig und ihren Magistrat 
ausgebrachte Hoch fand den lebhaftesten Anklang bei der Ver- 
sammlung. Herr Oberbürgermeister Dr. Tröndlin erwiderte dem 
Vorredner hinsichtlich der Zwangsinnungsfrage mit dem Dichter- 
worte: „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“. Man müsse 
da doch schliesslich die Resultate abwarten. Wie sich heute die 
Ansichten gegenüber denen früherer Zeiten gewandelt hätten, 80 
könne sich möglicherweise in der Zukunft auch eine Wandlung 
der Ansichten von heute vollziehen. Jedenfalls habe Leipzig von 
jeher dem Buchdruckgewerbe eine wahre Neigung bewiesen. Das 
sei aber nicht als ein Verdienst anzusprechen, sondern lediglich 
Ergebnis der natürlichen Entwickelung, denn wie sich Buchdruck- 
gewerbe, Buchhandel und Wissenschaft in Leipzig in ihrem Zu- 
sammenwirken und gegenseitigen Beziehungen darstellen, das sei 
eben Leipzig. Für die Stadt Leipzig seien die Buchgewerbe von 
dem grössten Interesse und die Stadt würde sich selbst schädigen, 
wenn sie dieses Interesse nicht pflegen wollte. Redner schloss mit 
dem zugleich im Namen des Rates und der königlichen Kreis- 
hauptmannschaft Leipzig dargebrachten Wunsche, dass die Buch- 
druckerkunst blühen und gedeihen möge. Herr Voigtländer als 
Vertreter des Leipziger Verlegervereins verbreitete sich in humor- 
voller Weise über die Beziehungen zwischen den Druckgewerben 
und dem Buchhandel, unter anderm ausführend, dass die beiden 
Gewerbszweige sich wohl wohl streiten, aber nicht meiden känn- 


Nr. 25 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 279 


ten. Und wenn gesagt worden sei, dass Blut dicker als Wasser 
sei, so sei jedenfalls Druckerschwärze noch dicker als Blut und 
binde die Drucker und die Verleger so aneinander, dass sie nicht 
von einander können, sondern zusammenarbeiten müssen. Diesem 
Zusammenarbeiten und der Buchdruckerkunst galt sodann des 
Redners Hoch. Herr Dr. Ludwig Volkmann gab eine Übersicht 
dessen, was an diesem Feste das Zusammenarbeiten von Kunst 
und Wissenschaft mit dem Gewerbe zu Ehren Gutenbergs zustande 
gebracht habe und feierte dieses Zusammenstehen, das sich auch 
sonst bewährt habe und immer aufs neue bewähren werde. Herr 
Faktor Schäfer feierte das Einvernehmen zwischen Prinzipalen 
und Gehilfenschaft, Herr Naumann die abwesenden Damen der 
Festteilnehmer, Herr Baensch erinnerte an das Entstehen der 
Tarifgemeinschaft im Jahre 1873, Herr Eichel toastete auf die 
Fortschritte im Buchdruckgewerbe und Herr Frankenstein auf den 
verdienten Vorsitzenden des Buchgewerbevereins, Herrn Dr. von 
Hase. Allmählich versiegte aber die Beredsamkeit und das vom 
Wirt des Gutenbergkellers, Herrn Borchers, vorzüglich ausgerichtete 
Festessen fand seinen Abschluss. Im Verlaufe desselben gingen 
Begrüssungstelegramme von der Buchdrucker-Innung in Magdeburg 
und von den am gleichen Tage zur Gutenbergfeier vereinigten 
Prinzipalen und Gehilfen in Stuttgart und Frankfurt a. M. ein, 
deren Verlesung mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. 

Den Schluss der Gutenbergfeierlichkeiten bildete ein im Krystall- 
palast abends 8 Uhr abgebaltener Kommers mit Damen, an 
dem über 4000 Personen teilnahmen, so dass in den drei grossen 
Sälen des Etablissements bedeutende Fülle herrschte. Die Fest- 
reden des Abends hatten die Herren Direktor Dr. Kauizsch, Pro- 
fessor von Brause und Schuldirektor Albert Linge übernommen. 
Die Musik wurde von den Kapellen Günther Coblenz, Curth und 
Inf.-Reg. Nr. 106 „Prinz Georg“ ausgeführt, die Gesangsvorträge 
von den Buchdrucker-Gesangvereinen „Typographia“, „Concordia“ 
und „Klopfholz - Gutenberg“. Ferner wurde in sämtlichen Sälen 
unter Mitwirkung von Künstlern des Battenberg-Theaters ein von 
Herrn C. Crome-Schwiening verfasstes Festspiel „Im Reiche Guten- 
bergs“ aufgeführt. Die Innung hatte einen „Gutenbergtrunk“ ge- 
spendet. Alles das zu schildern oder auch nur zu verzeichnen, 
was für die drei Säle vorbereitet worden war und vom Augen- 
blick gezeitigt wurde, ist uns unmöglich; wir müssen uns daher 
mit einigen allgemeinen Bemerkungen begnügen. Die drei Fest- 
redner gaben ihr Bestes, um Gutenberg und die Buchdruckerkunst 
nach verschiedenen Richtungen hin zu feiern und dem ihm zu 
Ehren zum Ausdruck gebrachten harmonischen Zusammenwirken 
von Prinzipalen und Gehilfen Wege und Ziele für die Zukunft zu 
zeigen. Auch freie Ansprachen wurden gehalten, von denen wir 
die vom ehemaligen Verbandspräsidenten Herrn Richard Härtel 
und die von Herrn Ramm gehaltene, welche beide dem verstän- 
digen Einvernehmen zwischen Prinzipalen und Gehilfen das Wort 
redeten, sowie die des Herrn Johs. Baensch- Drugulin, welche u. a. 
darauf hinwies, dass am 16. Juni 1873 der erste deutsche Buch- 
druckertarif zustande kam, erwähnen. Das Crome-Schwiening’sche 
Festspiel brachte in poetischer Form das Zusammenwirken der ver- 
schiedenen an der Herstellung des Buches beteiligten technischen 
Gewerbszweige zum Ausdruck und fand, in markiger Weise zur 
Aufführung gebracht, lebhaften Beifall. Und dasselbe war der 
Fall bei dem von Herrn Schriftsteller Siegfried Moltke gedichteten 
allgemeinen Festlied. Der Gesang und die Musik waren gleich- 
falls in trefflicher Weise vertreten. Kurz der Kommers war in 
allen seinen Teilen ein trefflich gelungener und gab der Gutenberg- 
feier der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, die mit der all- 
gemeinen Feier im Stadttheater so erhebend eingesetzt hatte, 
einen allgemein schönen und harmonischen Ausklang. Hoffen wir 
von der sowohl dem physischen Umfange, wie dem geistigen In- 
halte nach wohl kaum noch dagewesenen Einmütigkeit der grossen 
Leipziger Buchdruckergemeinde, die in diesen Festestagen zum 
Ausdruck kam, auch das Beste für die Zukunft! 

Den Männern aber, die das schöne Gutenbergfest mit so grosser 
Sorgfalt und Mühe vorbereiteten und durchführten, sei schliesslich 
auch an dieser Stelle ein Wort des Dankes und der Anerkennung 
gezollt. An erster Stelle nennen wir Herrn Dr. Alfred Giesecke, 
den Leiter des Ganzen, und ihm zur Seite die Herren Adolf 
Frankenstein, Dr. Ludwig Volkmann, Joh. Weber, Johs. Baensch- 
Drugulin, Ottomar Wiitig und Geschäftsführer Kohler, während 
von Gehilfenseite die Herren Faktoren Schwarz und Pellnitz, so- 
wie die Herren Marschner, Lehmann, Benzin, Siegert, Wünseh, 
Lindner, Müller sich verdient gemacht haben. 

Eine besondere Erwähnung verdienen auch noch die zu den 


einzelnen Feierlichkeiten verwendeten Drucksachen, die möglichst 
einheitlich im Stile der modernen Kunstrichtung ausgeführt waren. 
Das Einladungsschreiben an die Gäste mit dem wirkungsvollen 
farbigen Briefkopf der Innung und die Einladungskarte zum Fest- 
aktus, beide in Kursiv ausgeführt, stammten aus der Offizin 
W. Drugulin. Die Einladung mit dem Programm und das Menu 
zum Festmahl stellte die Offizin von J. J. Weber her. Erstere, in 
zweifarbigem Druck auf Karton ausgeführt, zeigt auf der Vorder- 
seite ein altertümliches Porträt Gutenberg’s und die Ornamente 
sind Originale von Hermann Delitsch in Leipzig. Letztere, vier- 
seitig, und ebenfalls auf Karton gedruckt, ist in Grün und Braun 
und einem leichten Ton ausgeführt und wirkt mit ihren prächtigen 
Ornamenten schön und vornehm. Das Programm zum Festaktus, 
in Schwarz und Rot auf chamoisfarbigem Büttenpapier ausgeführt, 
stammte aus der Offizin von Breitkopf & Härtel. Das Musikprogramm 
zum Festmahl führte in Rot und Schwarz auf rötlichem Bütten- 
papier die Offizin von J. J. Weber aus. Das achtseitige Kommers- 
Programm endlich lieferte, den Titel dreifarbig, die Firma Franken- 
stein & Wagner. 

Auf die Telegramme, welche von der Festversammlung am 
17. Juni an Seine Majestät den Kaiser Wilhelm II. und an Seine 
Majestät den König Albert gerichtet wurden, sind die folgenden 
telegraphischen Antworten eingegangen: 

An den Vorsitzenden der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer 
| in Leipzig. | 
Helgoland, 18. Juni 1900. 
Der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer spreche Ich 
Meinen besten Dank für das Mir aus Anlass der 500jährigen 
Geburtsfeier Gutenberg’s heute übersandte Telegramm aus. Möge 
in der Gutenberghalle zu Leipzig für alle Zeiten der Geist kunst- 
beflissenen Schaffens und Wirkens walten, eingedenk des Mannes, 
der durch seine Erfindung den Geist in neue Bahnen gelenkt hat. 
Wilhelm I. R. 
Herrn Johs. Baensch-Drugulin in Leipzig, Gutenberghalle. 
Dresden, ł8. Juni 1900. 
Ich danke der zur 500jährigen Geburtstagsfeier Johannes 
Gutenbergs in der Gutenberghalle vereinten Festversammlung 
herzlich für den Mir zugesandten freundlichen Gruss. 
Albert. ` 

O. M. München, (Oberbayerische Buchdrucker-Kreis- 
innung.) Der Magistrat der kgl. Haupt- und Residenzstadt‘ 
München erliess unterm 11. Juni in seiner Eigenschaft als untere 
Verwaltungsbehörde eine Bekanntmachung, in welcher zur Wahl 
des Innungsvorstandes auf Mittwoch, den 11. Juli 1900, Nach- 
mittags 3 Uhr, eine Innungsversammlung in den Saal des nördlichen 
Schrannenpavillons einberufen wird. Die kgl. Regierung von Ober- 
bayern hat nämlich den in der Versammlung vom 29. Oktober 
1899 gefassten Auflösungsbeschluss als ungültig erklärt, und dem- 
gemäss besteht die Innung noch zu Recht. Die auf 11. Juli ein- 
berufene neue Versammlung hat also die Wahlen für den Innungs- 
vorstand zu vollziehen, damit die Innung sich konstituieren kann. 
Erst dann könnte ein eventueller Auflösungsantrag gestellt werden 
und den Satzungen gemäss zur Abstimmung kommen. 


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Sprechsaal. 


m. Berlin, 14. Juni. Der Bedarf an Drucksachen für die 
am 1. Dezember d. J. stattfindende Volkszählung besteht aus 
38000000 Zählkarten A, 13 ½ cm breit, 21', cm hoch, à 3,65 gr 
schwer, konzeptfarbig, 8750000 Haushaltungsverzeichnissen B, 
13%,>x<21', cm à 3,10 gr, bläulich, 8750000 Anleitungen /, 
40421 ½ cm à 7,85 gr, konzeptfarbig, 330000 Zähleranweisungen 
E, 42><33 cm 14 gr, 660000 Kontrollisten F (Format u. s. w. wie 
E), 140000 Ortslisten G, 21><33 cm à 7 gr, 140000 Muster zu 
Ortslisten G (Format u. s. w. wie G) und 140000 Anweisungen 
für Behörden H (Format u. s. w. wie E). Das Papier zu den 
Formularen E bis H muss holzfreies Konzept der Stoffklasse III 
und Festigkeitsklasse 4 sein. Die Formulare A und B müssen. auf 
allen 4 Seiten beschnitten und das Papier genügend glatt zum 
Beschreiben sein. Offerten für die Lieferung dieser Drucksachen 
sind bis zum 2. Juli einzureichen an das Königl. Statistische 
Büreau in Berlin, Lindenstrasse 28, von welchem auch Muster- 
formulare zu beziehen sind. Die Erteilung des Zuschlages erfolgt 
vorbehaltlich der Genehmigung durch den Minister des Innern bis 


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280 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 25 


7. Juli. Bewerber, welche das ganze Quantum liefern wollen, er- 
‚halten den Vorzug. Die Lieferung hat am 16. August zu beginnen 
und muss bis 15. Oktober beendet sein. Geeignete Verpackungs- 
räume hat .der. Lieferant kostenlos zu stellen und einen Sicherheits- 
betrag von 5 Prozent der Gesamtsumme zu hinterlegen. — Der 
Gesamtbedarf an Formularen beträgt 56910000 Stück; im Jahre 
1895 wurden für 54029000 Stück 104727 cM bezahlt, im Jahre 
1890 für 50974000 Stück 121715 4, im Jahre 1885 für 51300000 
Stück 109952 0%, im Jahre 1880 für 50968170 Stück 175590 M, 
im Jahre 1875 für 51582787 Stück 200920 · 

-m. Berlin, 15. Juni. Dem gerichtlichen Sachverständigen, 
Herrn Buchdruckereibesitzer P. Starcke in Firma J. F. Starcke 
wurde der Kronenorden IV. Klasse verliehen und der Buch- 
‚drackereibesitzer und Verlagsbuchhändler R. Fickert in Firma 
P. Stankiewicz Buchdruckerei zum ` , 
Königlichen Kommerzienrat | gm 
Re I D > 

* Berlin, 18. Juni. Die gestern 
Abend in den weiten Räumen des 
Zirkus Schumann abgehaltene, 
von dem Verein der Berliner 
Buchdrucker und Schriftgiesser 
(Verbandsgehilfen) veranstaltete 
Gutenbergfeier nahm einen 
glänzenden Verlauf. Der etwa 
7000 Sitzplätze bietende Zirkus 
war vollständig besetzt, als Gäste 
waren Vertreter der städtischen 
Behörden, der Parlamente, der 
Akademie; der Presse und der 
verschiedenen buchgewerblichen 
Fachvereine und Berufsorgani- 
sationen, sowie ein grosser Teil 
der Berliner Prinzipalität erschie- 
nen. Inmitten eines Haines von 
Blattpflanzen war die Büste Meister 
Gutenberg’s aufgestellt, umrahmt 
von strahlenförmig arrangierten 
elektrischen Glühkörpern, welcho 
zeitweilig ein magisches Licht 
verbreiteten. Der Vereinsvor- 
sitzende Herr Massini begrüsste 
die Anwesenden mit herzlichen 
‚Worten. Einen tiefen Eindruck 
machte der von Heinrich Hart 
verfasste. und von dem königl. 
Hofschauspieler Herrn Dr. Max 
Pohl vorgetragene Festprolog. Die 
von dem Gesangverein Typo- 
graphia. mit Begleitung des 
Sinfonieorchesters vorgetragenen 
Gesänge „Die Himmel rühmen 
des Ewigen Ehre“, „Heil Guten- 
berg“, „Pilgerchor aus dem Tann- 
häuser“, sowie besonders die zu 
Ehren des Tages von Vereins- 
mitgliedern gedichtete und kom- 
ponierte Hymne „Es werde Licht“ 
errangen lebhaften Beifall. Herr 


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Inhaber der Firma sowohl, wie seiner Mitarbeiter reiche Ehrungen 
zu Teil. | | or. 

TT Frankfurt a. M., 12. Juni. In der am letzten Freitag statt- 
gehabten sehr gut besuchten ausserordentliohen Generalversammlung 
des hiesigen Faktoren vereins berichtete der Vorsitzende zunächst 
über den Stand der hier abzuhaltenden Gutenbergfeier. Ferner 
stand auf der Tagesordnung u. a. die Anderung des Statuts nach 
den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches. Die Angelegen- 
heit wurde jedoch vertagt bis das Bundesstatut geändert ist. Der 
Vereinsabend wurde vom Freitag: auf den Dienstag verlegt. — Am 
10. Juni wurde hier im Restaurant Jägerhof die VIII. Kreis- 
versammlung des Mainkreises des Doutschen Faktoren- 
bundes abgehalten, welche ebenfalls sehr gut besucht war. Der 
Anlass der Einberufung dieser Versammlung war die im Laufe 

dieses Jahres stattfindende ausser- 

Ss s ordentliche Generalversammlung 

SE “des Deutschen Faktorenbundes. 

— Zu derselben wurde ein voriges 

Jahr vom Südwestkreis gestellter 

Antrag betr. das Bundesorgan 

aufgenommen, ebenso ein Antrag 
betr. die Unterstützungsnormen. 
Beide Anträge wurden einstimmig 
angenommen. Dem Kreisvorstand 
wurde in einer Resolution aus 
der Mitte der Versammlung Dank 
und Anerkennung für die auf- 
opfernde Arbeit, sowie volles 
Einverständnis mit seiner Haltung 
ausgesprochen. — Sollte die 
. Bundesversammlung: eine noch- 
malige Kreisversammlung in die- 
sem Jahre nötig machen, so wird 
dieselbe in Heidelberg abge 
halten werden, woselbst-auch der 
Kreis IV tagen: wird. Die erste 
Kreisversammlung 1901 muss je- 
doch auf Grund eines früheren 
Beschlusses in Frankfurt abgebal- 
ten werden. Nach Erledigung 
diverser Angelegenheiten begabeii 
sich die Teilnehmer nach der 
Heddarichstrasse zur Besichtigung 
der Schriftgiesserei D. Stempel. 
Wer dieses Etablissement noch 
nicht. in Augenschein genommen 
hatte, war geradezu erstaunt über 
den riesigen Umfang dieser 
Schriftgiessorei, die auch über 
eine Maschinenbauanstalt verfügt. 
Diesem Erstaunen gab denn auch 
der Vorsitzende in einer kurzen 
Ansprache, in welcher er dep 
Firma für die freundliche Ein- 
ladung dankte, Ausdruck. Man 
sehe hier deutlich, was eiserne 
Energie und Ausdauer, verbunden 
mit geschulten Mitarbeitern zu 
leisten vermöge. Freudig begrüsste 


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Dr. Rudalf Steiner, welcher die Festrede hielt und in derselben die | man sich in der Frühe, schweren Herzens verabschiedete man sich 


kulturelle Bedeutung der Erfindung der Buchdruckerkunst in geist- 
voller Weise beleuchtete, wusste den Hörerkreis spannend zu fesseln; 
einen würdigen und weihevollen Abschluss fand die Feier durch 
das von dem Sekretär des Tarif-Amts Herrn Paul Schliebs verfasste 
und von Ebert in Musik gesetzte melodramatische Festspiel „Guten- 
bergs Traum“, das nicht geringe Anforderungen an die dem Kreise 
der Mitglieder entnommenen ausführenden Künstler stellte und den 
lebhaftesten Beifall errang. Die offizielle Feier erreichte nach 
10 Uhr abends ihr Ende, um in den Restaurationsräumen als 
Fidelitas fortgesetzt zu werden. Das ganze Fest ist im Arrange- 
ment wie in seinem Verlauf als vorzüglich gelungen zu bezeichnen 
und wird bei allen Teilnehmern dauernd eine angenehme Erinne- 
rung zurücklassen. 

-A. Braunschweig. Die Feier seiner ununterbrochenen 25jähri- 
gen Thätigkeit in der Buchbinderei der Georg Westermann'schen 
Druckerei hierselbst beging am 9. Juni der Buchbinder Albert 
Hirschfeld. Dem Jubilar wurden aus diesem Anlass seitens der 


am Abend; doch belebte alle Teilnehmer das Gefühl der Hoffnung 
„Auf Wiedersehen!“ l 

TE Frankfurt a. M., 17. Juni. Eine zahlreiche Gemeinde ver- 
sammelte sich heute im grossen Saalbausaale zur würdigen Feier 
des 500jähr. Geburtstages Johannes Gutenbergs. Die 
Jubel-Ouverture von Albert Lorizing (von der Kapelle des 81. Inf.- 
Rgts.) eröffnete die Feier, worauf der Vorsitzende des Gesamtaus- 
schusses, Herr Buchdruckereibesitzer Osterrieth, die Versammlung 
herzlichst begrüsste und dabei auf Frankfurt, auf die Druckstadt, 
in welcher seinerzeit der Sitz des Buchhandels war, hinwies. 
Der Prolog ward grossartig von Herrn Regisseur Quinke vor- 
getragen. . Der hiesige .Gesangverein Gutenberg trug hierauf die 
Weiss’sche Gutenberghymne mit Geschick vor und Herr Otto Hörth 
fand mit seiner Festrede stürmischen Beifall. Die „Ehre Gottes“ 
bildete den Schluss der Feier. Hieran schloss sich ein imposanter 
Zug nach dem schön geschmückten Denkmal, an welchem Herr 
Rektor Lang eine ergreifende Ansprache hielt. Etwa ein Dutzend 


Nr. 25 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


281 


Kränze wurden am Denkmal niedergelegt. Wir kommen auf die 
Feier noch ausführlicher zurück. 

* Leipzig, 12. Juni. Am heutigen Tage beging der Schmied 
Herr Reinhard Irrgang das Jubiläum seiner 25jährigen Thätig- 
keit in der Maschinenfabrik von Karl Krause. Die Fabrikherren 
sowohl, als auch das Personal liessen es sich nicht nehmen, den 
Jubilar an diesem Ehrentage zu beglückwünschen und ihn durch 
mannigfache (Geschenke zu erfreuen. 

B. München. Die A. Bruckmann’sche Kunst- und Buchdruckerei 
hierselbst gewährt ihrem gelernten Personale einen jährlichen Urlaub 
von drei Tagen. Dieses Entgegenkommen wurde vom Personal 
natürlich mit Dank und Befriedigung aufgenommen. 


R 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Maschinen- 
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre 
Stereotyp-Unterlagen bei: — Eine zweite Beilage, von der 
Firma Gustav Stein in Berlin, empfiehlt u. a. deren verstell- 
baren Tisch für Buchdruckereien. — Die Firma W. Tanner & Co. 
in Leipzig führt in einer dritten Beilage ihren neuen selbst- 
thätigen Bogenanleger vor. — Und die vierte Beilage ist ein 
Schriftprobenblatt der Schriftgiesserei Genzsch & Heyse in 
Hamburg, welches deren Neu-deutsche Schrift und Orna- 
mente empfiehlt. 

‚Gutenberg-Postkarte des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Wir 
geben unseren Lesern heute nebenstehend eine Ansicht der präch- 
tigen Gutenberg-Postkarte Æ. Doeplers, die zum Besten der Unter- 
stützungskasse des Deutschen Buchdrucker -Vereins herausgegeben 
wird und in der vorigen Nummer beschrieben worden ist. Die 
Karte wird in Farbendruck ausgeführt. Zugleich bemerken wir 
im Hinblick auf die bereits zahlreich eingegangenen Bestellungen, 
dass die Karte erst vom 20. Juni ab ausgeliefert werden kann. 

Gutenbergfeier. Ein so rechtes und ächtes Festgeschenk zur 
Gutenbergfeier ist der soeben von dem Antiquariat Jacques Rosen- 
thal in München herausgegebene Katalog unter dem Titel „Incu- 
nabula typographica“ In demselben sind nicht weniger als 
1500 Incunabeln von cirea 400 Druckern in 90 verschiedenen 
Druckplätzen verzeichnet, auch ist er durch 80 Abbildungen im 
Text und drei farbige Tafeln illustriert; welcher Art aber sein In- 
halt ist, darüber belehrt ein Blick in denselben. Wir finden da 
zwei Drucke von Gutenberg, zwei von Fust und Schöffer, fünfzehn 
von Schöffer allein, — man kann sagen, dass so ziemlich alle hervor- 
ragende Drucke aus der Zeit bis zum Jahre 1500 vertreten sind 
und man muss den Spürsinn bewundern, welcher es Herrn Rosen- 
thal ermöglichte, alle diese graphischen Schätze aufzufinden und 
zusammenzubringen. Er scheint nach gleichem Ruhm zu ringen 
wie Quaritch selig. — Was dem Kataloge einen besonderen und 
bleibenden Wert verleiht, ist sein Anhang von einem 32 Seiten 
starken Register, welches seinen Inhalt in der verschiedensten ‚Art 
klassiert verzeichnet. Zunächst nach dem Inhalt der Bücher selbst, 
dann nach dem Jahre ihres Erscheinens, nach der bibliographischen 
Beschreibung Hains und sodann die von diesem nicht beschriebenen 
Bücher; ferner die in den Niederlanden hergestellten Drucke, die 
alphabetisch geordneten Druckorte und die Drucke, bei denen Her- 
steller und Druckstätte nicht zu ermitteln waren, die Druckorte in 
chronologischer Ordnung, die Namen der Drucker in alphabetischer 
Ordnung, die Namen der deutschen, französischen und slavischen 
Drucker, welche ausserhalb ihres Geburtslandes thätig gewesen 
sind, und schliesslich die Namen der deutschen Drucker, deren 
Heimatsort unbekannt geblieben ist. Schon diese Angaben über 
das so sorgfältig gearbeitete und umfassende Inhaltsverzeichnis 
werden genügen um zu zeigen, welchen hohen bibliographischen 
Wert der nahezu dritthalb hundert Seiten Grossoktav starke Rosen- 
Haische Katalog „Incunabula typographica“ besitzt, — er wird 
in Zukunft für jeden Bibliophilen sich als ein nützliches Hand- 
und Hilfsbuch erweisen, auch wenn es ihm nicht möglich gewesen 
sein sollte, seiner Bibliothek Drucke von Gutenberg, Fust und 
Schöffer, Eggestein und den andern alten Meistern einzuverleiben. 
Herr Jacques Rosenthal hat sich durch Herstellung dieses Katalogs 
ein namhaftes Verdienst um die Bibliographie der Incunabeln er- 
worhen. Th. G. 

Über eine neue Erfindung auf lithographischem Gebiete berichtet 
die „Allgem. Ztg.“: Dem Lithographen Johann Jacob ist es nach 
langjährigen Versuchen gelungen, ein Verfahren -zu entdecken, mit 


dem es ermöglicht wird, in Steine Zeichnungen, Photographien 
und Schriften unverwüstlich einzuätzen. Auch lässt sich nach 
diesem Verfahren aus blaugrauem Granit durch Ätzung schwarzer 
Granit herstellen, Carraramarmor und gewöhnlicher Marmor in 
Syenit umwandeln, sowie Alabaster unverwüstlich braun und schwarz 
färben. Besonders bemerkenswert ist, dass Photographien und 
Zeichnungen u.s.w. unverwüstlich in Solnhofer- und Carraramarmor- 
Platten geätzt werden können. Diese Erfindung macht es ferner 
möglich, auf Grabsteine jede beliebig grosse Platte mit weisser 
Schrift scharf und korrekt zu ätzen. In Deutschland, Frankreich 
und Amerika werden Werkstätten zur Ausnützung genannter Er- 
findung eingerichtet. 

Als Curiosum sei mitgeteilt, dass bei dem gemeinschaftlichen 
Mittagessen (à Kouvert 3,50 ) der freien Vereinigung schleswig- 
holsteinischer Zeitungsverleger am 18. Juni anlässlich einer Ver- 
sammlung in einem bekannten Klub- und Gesellschaftshaus in 
Altona, in dessen unmittelbarster Nähe sich ein Kunsttempel 
Gutenberg’s befindet, den Teilnehmern — geschriebene Tisch- 
karten vorgelegt wurden. — Und das im Jubiläumsjahr unseres 


Altmeisters! 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Eingetragene Firmen. In Berlin ist unter der Firma Berliner 
Kunst-Reproduktions- Anstalt Emma Bielefeldt, N58, Doppel. Allee 27, 
seit 1. April 1899 eine Kunstanstalt errichtet, die als Spezialitäten 
Steindruckarbeiten herstellt und ein neues verbessertes anastatisches 
Reproduktionsverfahren betreibt. 

Konkurseröffnung. Herr Hermann Streich, Verleger der „Nür- 
tinger Zeitung“ in Nürtingen (Württ.) am 9. Juni 1900. Konkurs- 
verwalter Herr Gerichtsnotar Schmitt daselbst. Anmeldefrist bis 26. Juni. 
— Herr Kaufmann und Buchdruckereibesitzer Alexander Stephanus 
in München, Laden: Schellingstrasse 29, Wohnung: Kornelius- 
strasse 48/öIII, am 7. Juni. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt 
Max Hertle daselbst. Anmeldefrist bis 30. Juni. 

Konkursaufhebung. Buch- und Kunstdruckerei in Firma Früh- 
auf & Lippmann in Leipzig-Sellerhausen am 11. Juni. 


Ka 
a Litteratur. 


Der Flügel des Engels. Eine Stimme aus der Wüste im vierten 
Jubelfestjahre der Buchdruckerkunst. Von Franz Delitzsch, weiland 
D. und Professor der Theologie. Neuer Abdruck zur fünfhundert- 
jährigen Gutenberg-Feier. Mit einem Vorwort von O. H. Th. 
Willkomm. Zwickau i. S. Druck und Verlag von Johannes Herr- 
mann. 1900. Preis geh. 1 . — Die vorliegende Neuherausgabe 
der vor 60 Jahren erschienenen Festschrift des berühmten Leipziger 
Universitätsprofessors ist eine Betrachtung Gutenberg’s und seiner 
Kunst vom protestantisch-theologischen Standpunkte und in An- 
sehung dessen ist sie auch nicht mit dem Bilde Gutenberg’s, son- 
dern mit demjenigen Hans Lufft’s, des protestantischen Wittenberger 
Bibeldruckers, auf dem Umschlag versehen. Neben vielen auch 
für Nichtprotestanten Beherzigenswertem enthält sie auch manches 
heute Befremdende und manches, was der Autor heute wohl selbst 
nicht unterschreiben würde. Der Herausgeber glaubte die Aus- 
führungen Delitzsch's aber so belassen zu sollen wie sie sind. Jeden- - 
falls ist die Schrift eine ganz eigenartige Gabe zu dem Gutenberg- 
Jubiläum im Jahre 1900. 

$ 


Antwort auf die Anfrage in Nr. 24. 


Auf die den Asphaltbelag in Druckereien betreffende Anfrage 
in No. 24 spreche ich meine Ansicht dahin aus, dass Schmieröl 
jedenfalls eine sehr zerstörende Wirkung auf den Asphalt ausübt. 
Ich habe zwar meine Druckereiräume nicht mit Asphaltbelag ver- 
sehen, aber der hiesigen Strassenbahn, deren Gleise zum Teil durch 
asphaltierte Strassen führen, ist aufgegeben, worden, an ihren Wagen 
Vorrichtungen anzubringen, die das Herabtropfen von Schmieröl 
auf den Asphalt verhindern. Die Zerstörungen, welche durch das 
herabtropfende Schmieröl an dem Asphaltstrassenpflaster hervor- 
gerufen worden waren, hatten sich als ganz bedeutende erwiesen. 


RF. in Z. 


282 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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Süddeutschlands, speciell Bayerns, ergebenst mitzuteilen, 
dass wir, vielseitigen Wünschen entgegenkommend, eine 
unserer bekannnten Typograph-Zeilengiessmaschinen, von 
denen übrigens nunmehr schon über 200 Exemplare in-den 
verschiedensten Druckorten in steter Benutzung sind, in 
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von 8—12 und von 2-5 Uhr im Betriebe vorführen werden. 


Indem wir. daher zu einer Besichtigung unserer 
Maschine freundlich einladen, bemerken wir noch, dass 
unser süddeutscher Vertreter, Herr J. Stamm aus Stutt- 
gart, während der gedachten Geschäftsstunden persönlich 
jede gewünschte Auskunft erteilen wird. 

Übrigens wird der Typograph auch auf der Jublläums- 
Ausstellung In Mainz ausgestellt und bei der Mainzer Ver- 
lagsanstalt u. Druckerei Akt.-Ges., Gr. Bleiche 48 in 2 Exemp- 
laren im Betrieb zu sehen sein, wovon die Herren Besucher 
der Mainzer Festtage freundlichst Notiz nehmen wollen. 


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284 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 25 


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286 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 

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H 89. Billigste Reelle Bedienung 

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Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof. 


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Sollte bei Gelegenheit der 
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der eine oder andere Verein eine eigene Medaille 
oder Festzeichen prägen lassen, so wird um gell. 
Vebersendung je eines Stückes in jedem Metall 
zur Vervollständigung einer Buchdruck-Medaillen- 
Sammlung gebeten. 


Auslagen und Kosten werden selbstverständ. 
lich gern erstattet. 


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©. G. Naumann, Dithographische Anstalt, Jgeipzig. 


Dach erfolgter Vergröfserung meiner Haus-Lithographie halte ich dieſelbe mit oder ohne Uebernahme 
ooo oo des Druckes für alle lithographiſchen Arbeiten hierdurch beitens empfohlen. o o 00000 


Car/ Jehne, Dippoldiswalde. 


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LIT] NE Maschinenfabrik A. Hogenforst, Leipzig. 


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22 


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DOR PLENGE, LEIPZIG fg 
Hamburg: Verlagsanstalt A 


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Inselstrasse 8. 
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Alleiniger Importeur Hannover: Schlütersche 
| ucbdruckerei. 


der Leipzig: Breitkopf &Härtel, 


Philipp Reclam jun. 
echt engl. Magdeburg: Fabersche 


Buchdruckerei. 


Original-Walzenmasse ufer 1 stininarer- 


, sche Hofbuchdruckerei; 
für Buchdruckmaschinen. Stuttgart: „Union““ Deut- 


sche Verlagsgesellschaft, 
i SEELEN 
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> = = 2 * 2 
Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipzig. — Druck von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Sleler & Vogel. 
Hierzu Beilagen der Firmen Maschinenfabrik Ken pewerk in Nürnberg, Gustav Stein in Berlin, W. Tanner & Co. in Leipzig und 


der Schriftgiesscrei Genzsch & Heyse in Hamburg. 


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au m Gebrauch in vielen 
TK Buchdruckereien 
Le à. In der Reſehs druckerei. 


ENEE 
ST verstellbaren Walsen-Giessapparate, 
den welchen ich für meine Gussanstalt 
5. Stück bezogen habe, meinen Erwartun- 
gen vollständig entsprechen. 
Cp BE 2. Mas 1898. 
Far Boper, 


e u. Walsen-Gussanst. 


Wir bezeugen Ihnen gen, 
wir mit dem von Ihnen. bezogenen Wal- 
eegen ' 
frieden sind. Wir haben gleich am 

Si ersten Tage, nachdem wir den Apparat 
erhielten, 9 grosse and? kleine‘ Il algen 
Als Stück damit ohne Schwierigkeiten 


tadellos gegossen, geroiss ein Zeichen, 


dass der Apparat leistungs fähig ist. Allen 
A den Schwierigkeiten, wie wir sie früher 
hatten, sind wir jelst enthoben, und ist 
uns jetet das Walsengiessen, dass uns 
früher ein Greuel war, eine Spielerei. 
Wir können: den Apparat allen unsern 
Kollegen. ‚auf das Wärmste em- 
ellen. 
Offenbath, 29. April 1898. 


K = | Ernst Kauf holz d Co. 
? ‚Wir: Heilen Ihnen höflichst mit, dass 


wir mit dem vertikal uerstellbaren Wal- 
sen-Giessapparat sehr zufrieden sind. 
2 Düsseldorf, 19. August 1898. 


L. S chwann. 


Teilen Ihnen mit, dassiwir mit dem 
_ Walzen- Giessopparat zufrieden sind. 
RE 17. August 1898. 


- Gebr: Heidemann: 


l Der von Ihnen bezogene Walzen-Giess- 
apparat hat sich für den Neuguss, Sowie 
für den Umguss von Walzen in den der- 
schiedensten Grössen als vorteilhaft und 
praktisch bewährt. Da die Arbeit ohne 
Jegliche Störung in den Drudkerdi gelbot 
dor genommen werden kann, ist die ge- 
naue Kontrole in die Hand des be- 
treffenden Maschinenmetsters 
ohne irgendwelche Zeitversäummis erbei- 
zuführen, Ich kann den Appar at jeder 
Buchdrückerei zur Anschaffung em- 


| pſeblen. 
kb. 
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. V., 1. November: 1896. 
j SSES) Ed. Herberger. 


Ne nehnen x gern Ver anlassung ‚Ihnen 
über den uns am 10. XII. 1898 gelieferten 


Walzen- Giesšapparat unsere vollste Zu- 


riedt denheit auszusprechen. 
* Worms, 3. Februar ‚1899; 
Er (es.) Gebr. Hoffmann. 


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Wimme Targus Eltren? up in UOL un va MT (DI mm mum DI un vum im um mm m Wuttig um mm IT, A nn Vun UH um DI MH Mm o in IDN unii m mun mm un Ann dr AU In fm mun IC fan Im in mn un sint MT DIOU TTT TTT mmm mmm Un 1mmphlotumtrp ml mmrUnmt 
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Belte- englilche Walzenmasse A. 


Diese Masse ist etwas teuerer bei der Anschaffung, im Gebrauche 
jedoch die allerbilligste; denu sie ermöglicht den Druck grosser 


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Berlin 


€ Einige Zeugnisse. =. 


h bestätige Ihnen gern, dass die vers 


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ausserordentlich. 


‘schmolzenen Masse dient der Messinghahn [H]. 


Hahn direkt und dicht über die Spindel zu bringen, 


gegeben, 


Auflagen bei schnellem Gang ohne Walzenwechsel; sie ist leicht We: gleichen pflegen. 
umgiessbar und besitzt alle Eigenschaften, die man bei den SE 


teuersten Walzenmassen voraussetzt. — Für Buntfarbendruck 
vorzüglich! 


Preis; 100 kg Mk. 250, a 


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Vertikal verstellbarer neuer 


e Walzen-Ciessapparat 


für Gas- oder Spiritusheizung 


Für Inhalt von 20 kg (Gusshöhe 1,70 m) M. 135, —. 
77 79 77 40 97 A 2,25 57 77 175,—. 


Der) grosse Apparat hat verstärktes Gestell und Laufrollen. 


Der Apparat besteht aus eiuem kräftigen schmiedeeisernen Gestell 
mit Eisenmantel [M], in welchem sich ein Gasherd neuester, bester Kon- 
struktion befindet. Derselbe besitzt einen Doppelbrenner mit einer grossen 
und einer kleinen Flamme, welche je nach Bedarf zusammen oder 
auch, einzeln gebraucht werden können; auch kann dieser Gasherd 
vermöge der vertikalen Beweglichkeit des Kessels noch zu allen an- 
deren Kochzwecken dienen. Über dem Eisenmantel befindet sich der 
Schmelzkessel [S]. 
doppelte Wandungen, zwischen welchen sich ein Raum zur Aufnahme des 
Wassers befindet, das durch den anf der Zeichnung ersichtlichen Ein- 
füllstutzen zugeführt wird. In.dem Kessel’ befindet sich ein Sieb, auf 
welches die zerkleinerte Messe geschüttet wird. Zum Abfluss der ge- 
Der Schmelzkessel 
kann durch die an den Seiten des Gestells in Rollen laufenden Gegen- 
gewichte [G] bequem in jede gewünschte Höhe, der Länge der Giesshülse 
entsprechend, gebracht und durch die daran befindlichen Schrauben fest- 
gestellt werden. — Die Bedienung.des Apparates ist die denkbar ein- 
fachste, sodass die übrige Thätigkeit des Maschinenmeisters beim 
Walzengiessen kaum gestört wird. — Durch den Einfüllstutzen wird 
der zwischen den doppelten Wandungen des Schmelzkessels befindliche 
Raum mit Wasser angefüllt, welches ab und zu zu ergänzen ist. Die 
in Stücken geschnittene Masse wird auf das Sieb geschüttet und dann 
die Gasflamme entzündet. Nach 15 bis 20 Minuten wird das Wasser 
kochend und nun genügt die kleine Flamme, um das Wasser stets in Siede- 
hitze zu erhalten. Hierin liegt die überaus grosse Ersparnis, denn bei 
den angestellten Versuchen Hat sich bei dem Guss einer grossen Walze 
ein Maximalverbräuch von 0,6. kbm oder nach den, Berliner Gaspreisen Von 
ca, 9 Pfg. ergeben. Der Apparat gewährt grössere Vorteile als eine 
Dampfsnlage, denn dadurch, dass bei demselben der Schmelzkessel 


mit Ausflusshahn vertikal beweglich ist, also je nach Höhe der Walze 


hoch und niedrig gestellt werden kaun, ist es möglich, den Ausfluss- 
ein Vortheil, 
welcher bei vielen Dampfanlagen nicht zu finden ist. 

Die Walzenmasse kommt beim Giessen nicht aus dem . 
heraus, behält gleichmässige Temperatur und werden dadurch 


fehlerfreie Wal 


erzielt! — Der die Masse enthaltende Kessel kaun innerhalb des Ge- 
stelles so hoch gestellt werden, dass er selbst für sehr hohe Matrizen 
guss recht steht. Sollten ausnahmsweise hohe Matrizen in Betracht 
kommen, so empfiehlt es sich, die Ständer zu unterlegen, da bei weiterer 
Hinaufschiebun g des Kessels die Heiz wirkung eine zu geringe sein würde, 


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Dieser ist aus starkem Kupfer gearbeitet und hat 


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Moe ung W t gi 
r F F Gë fir Druckereien 


Fernsprech-Anschluss: Amt IV. 2927. 


D. R. G. M. hr. 57899. 


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e e e mit doppeltem Reſſel, Sieb und Ausflusshabn. 


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Belte deutliche Walzenmasse B. 


Diese Masse empfehle ich besonders den Druckereien, be 
auf einfachen Maschinen den Zeitungs- Prospektdruck uud der- 
Sie ist ebenfalls gegen Wilterungseinfluss un- 
empfindlich und besitzt andauernde, gute Arbeitskraft. Der billige 
Preis ermöglicht es auch den Druckereien, denen es auf Riiie 
keit ankommt, sich einer guten Masse zu bedienen. 


Preis; 400 kg Mk. 225, —. 


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2 Gustav. SÉIER Berlin, 80. 26, 11 9 


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zum Luriehten, Zeichnen, 
borrekturlesen, Umbrechen usw. 


Im Nu zusammenzuklappen und aufzustellen. 
Unbedingt haltbar. — Billig. — vielseitig verwendbar. 
AIS Sitz- wie auch als Stehtisch zu benutzen. 
Geringe Flotz Beanspruchung, 
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i Kür Zurichtungen yon Illustrationen u. s.w. bei welchen die Hauptarbeit nicht auf dem Cylinder esche fehlte‘ 
es bis jetzt an einem „gewissen“ Tische; man half sich auf alle mögliche Art und Weise. Ein gewöhnlicher Tisch beansprucht 
viel Platz, er ist nicht ohne Umstände zu verstellen, wie in einem Maschinensaale nöthig, wo man ihn gern bald hier, bald 
dort wünscht. Und selbst, wenn ein Tisch als gemeinschaftlicher Zurichtetisch für mehrere Schnellpressen hätte gelten können, 
so ist doch mit dem Wechsel des Tageslichts das Verstellen des Tisches erwünscht. Und so sieht man denn in den Drucke- 
reien meistens die nach den Fenstersciten zugekehrten Auslegetische der Schnellpressen als „Zurichtetische“ benutzt, oder der 
Zurichtende verzichtet auf die Annehmlichkeiten des Tisches und sitzt mit einem Reissbrett auf den Knieen am fe ter, 
darauf seine Ausschnitte machend. — Auch der auf der Höhe der Zeit stehende Setzer, der selbst zeichnet, oder auch aus- 
hilfsweise Korrekturen liest, sieht sich meist vergeblich nach einem Arbeitstisch um. | | 
| Mit diesen, den im praktischen Erwerbsleben stehenden Buchdruck- 
Fachmann ohne Weiteres verständlichen Hinweisen dürfte die Nützlich- 
keit und vielseitige Verwendbarkeit von meinem hierneben in ver: 
schiedenen Stellungen. dargestellten | 


‚verstellbaren Universal-Tisch D.R.P. 99705 


genügend gekennzeichnet sein. — Der Universaltisch ist aus Gasrohr 
angefertigt und, in sinnreicher, dabei aber so einfach verständlicher 
Weise construirt, dass die verschiedenartigsten Stellungen überaus leicht éi 


Grosser Universal-Tisch No. l, aus /“ Gasxrohr, mit Tischplatte von 60X80 cm Mk. 25. 


Kleiner Universal-Tisch No. 2, aus / — g a a 50X65 ie N, "lee 
(Lagersorte ist die Crösse 1. Die Grösse 2 ist für Personen kleiner Statur oder für Lehrlinge.) 


heuer Korrektur⸗Abzieh⸗Apparat 
* gier, 29n a | Syſtem Roebelen. D. R. G. M. Do. 79036. Cylinder- Druck. 


Preis des Apparates mit gegossener Walze komplett 
mit Giesshülse Mk. 37, 50, 
ohne Giesshülse Mk. 30,.—. 

Giesshülse allein (Messinghülse, Fuss, Stern) Mk. 9,—, 


Dieser Apparat liefert ebenso gute Abzüge wie die teuersten Abzieh- 
Apparate, Er ermöglicht tadellose Abzüge von Schriftsätzen in unbe- 
schränkter Grösse gleichviel, ob die Sätze auf geraden oder ar 
Flächen (Schliessplatte, Setzschiffen, Satzbrettern) stehen. i ? 


Farbwalet: N | — 3 
; . 5 Ciessſulse. 


Den mir ges: andten Apparat werde ich behalten, da derselbe sich ganz Der Abzieh-Apparat ist praktisch und höchst einfach im Gebrauch, 
gut bewährt; meine Handpresse ist dadurch entbehrlich ‚geworden; ich habe | er erfüllt seinen Zweck in jeder Hinsicht, Die gemachten Abzüge di 
schon ganze Folio-Seiten damit zur Zufriedenheit abgezogen. | & tadellos gut und bin ich mit dem Apparat zufsleuen: 
BERLIN, 2. Dezember 1897, | KONITZ, 20. November 1897. un 
Otto Dreyer, Buchdruckerei. | Fr. W. Gebauer Nacht. Th, Kämpf. - 


—äͤ— Spezial- Prospect über diesen Neuen Korrektur- Abzieh- Apparat steht zu Diensten, 


Neuer Gylinder-Blasebalg. 7 


4 Unentbehrlich zum gänzlichen 
a Entfernen’ des Staubes und 

Unentbehrlich für Buchdruckereien, 

Schriftgiessereien, Steindruckereien. 


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der Motten aus Pianos, 
Flügeln, Harmoniums “etc. 
r : ES Nummer | 2 ZN 50 to 5 6 NW 
Gleich praktisch zum Ausblasen von Kästen wie zum Lange 35 Digit eng v XI) CS 
Reinigen von Dynamos, 'Telegraphen- und Telephon- Durchmesser 60 60 66 65 


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für die ganze Druckerwelt 


bieten wir jetzt in unserem sicher und exact arbeitenden | 


pneumatischen 


selbstthätigen Bogenzuführungs-Apparat, 


— Abbildung siehe umsieliend — 


welcher an alle bestehenden Schnellpressen jeden Systems und jeder Grösse anzubringen ist und 
die menschliche Hand zum Anlegen und Punktiren gänzlich entbehrlich macht. 

Zu den grossen Vortheilen, die dieser Apparat der Druckerwelt, ganz besonders nach den 
neuen Arbeitsgesetzen für Arbeiterinnen bietet, wollen wir noch anführen: 

Dass unser Apparat, gleichviel welche Sorte oder Grösse von Papier bedruckt werden soll, 
stets nur einen Bogen dem Stosse entnimmt und ihn dem Druckcylinder mit grösster Genauig- 


keit — sowohl beim Schöndruck, wie beim Wiederdruck — zuführt, so dass ein haarscharfes Register 


gehalten und jede Makulatur vermieden werden kann. 

Der Maschinenmeister hat den Papierstoss auf der Maschine nur in die richtige Lage zu 
bringen und braucht um das Papier sich dann nicht weiter zu bekümmern; die Einstellung des 
Apparates auf die Höhe und Grösse des Stosses kann ohne Zeitverlust vorgenommen werden, der 
Apparat folgt dann selbstthätig beim Druck dem Papierstosse in der Abnahme seiner Höhe bis 
zum letzten Bogen. 

Ferner fällt der hässliche Falzbeinstrich auf dem Papier ganz fort und es kann auch nicht 
mehr vorkommen, dass Nadeln oder dergleichen mit einfallen oder Bogen zwischen die Walzen 


geraten. 
Der Apparat ist so einfach und dauerhaft konstruirt, dass ein Versagen oder Schadhaft- 
werden — ausser bei gröblicher oder muthwilliger Zerstörung — ganz ausgeschlossen ist. Die 


Maschine selbst wird durch das Anbringen nicht geschädigt, noch der Auflegetisch verändert oder 
das Zurichten erschwert. Wenn der Apparat durch irgendwelche Beschädigung zeitweilig ausser 
Betrieb kommen sollte, so ist einfach durch in die Höheschlagen des oberen Saugers der Weiter- 
druck (einstweilen durch Einlegen von Hand) in wenigen Minuten zu bewirken. 


Leipzig, im Mai 1900. 


Hohenzollernstrasse 5 W. Tanner & Co. KSE 


u. Oststrasse 13. 


Maschinenbauanstalt für graph. Gewerbe. 


D. R. Pafent No. 110121. d Engl. Patent No. 22 629. 
Oesterr. Patent genehmigt. Franz. Patent No. 284.065. 
Amerikanisches Patent angemeldet. 


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Gedruckt auf einer Frankenthaler Schnellpresse mit obigem Bogenzuführungsapparat ohne jede menschliche 
Hülfe beim Anlegen. 


Leipzig- Plagwitz, im Mai 1900. Otto Jügelt 


Buchdruckerei. 


ruck Probe von 
neu⸗Deutſchen 
Schriften und 
ei Ornamenten è 
gezeichnet von 
ag Otto hupp so 


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Aus der Schriftgießerei 
benz ſch & hedfe 
hamburg 


hamb urg Eeſetzlich 


geſchützt 


Original. 
Erzeugnis 


Genſch é hedfev Schriftgießerdi 


Die neu⸗deutſchen 
Schriften 


werden in zwölf raden / von 
nonpareille bis fünf Cicero, 


Neu-Deutfche Schrift e 
4 und Ornamente 4. š 


Schriſtgiegerei 
E€- J· Genzſch / 6 · in · b · h · 
münchen 


in hamburg · mit filiale in münchen: 
Schriftgießerei E-J- Genz ſch / ö · m · b · h · & 


121 erſtes Buch 


In Worten herber Refignation wendet 
fih Adolf friedrich Graf von Schack in 
der dichtung, die Plejaden’ an die Mufe: 

Meiner Kindheit holde Spielgefahrtin / 
meiner Jugend freundin / einmal reich mir / 
hohe himmelstochter / noch die Lejer- 

mag die kalte Mitwelt mein nicht achten / 

Einſt / ich weiß / doch wird mit höhern Schlägen 
manches herz bei meinen Liedern klopfen / 

Wenn das meine längft ſchon ausgeſchlagen · 


noch ſchmerzlicher als in diefen verſen 
kommt die Bitterkeit / welche den edeln 
Dichter ob der Gleichgültigkeit des Volkes 
erfullt / in feinem Buche, meine demälde- 
Sammlung’ 3um Ausdruck / wo er klagt: 
Bei der eifigen Kälte und tötlichen öleich⸗ 
gültigkeit / welche die ganze nation von 
jeher meinem eignen litterariſchen und 
poctiſchen Schaffen gezeigt hat und noch 
jest zu zeigen ſortfahrt / wo mein Abend 
hereinbricht / liegt es wohl oft nahe / daß 
mich tiefe niedergeſchlagenheit befällt 
und daß ich meinen Wunſch nicht Zurück⸗ 
weiſen kann / lieber in frankreich oder 


Ddeutſche Lörik 125 


Spanien / England oder Italien geboren 
zu ſein · Ich kenne diefe Länder genug / 
um zu wiſſen / daß mir dort nicht die Teil, 
nahmsloſigkeit begegnet / wie im Lande 
der Denker und dichter - Es ift hart / an 
der neige eines von ernfter Arbeit und 
begeiſtertem Streben erfüllten Lebens ſich 
fo trüben Gedanken hingeben zu müffen- 
Der hier am Abend eines langen / der 
poeſie und der Kunft geweihten Lebens 
fein deutſchtum faft beklagen muß / ĩſt 
derfelbe,der die ſchõnen Derfe fried: 


0 nimm mich wieder auf an deinem herde 
Du deutſches Land, du herrlichſtes der erde! 
Wo wär’ ein edler volk als Dein’s 

vom traubenduftenden 6eftad’ des Rheins 
Bis zu der Oftmark fernften auen? 

Wo ſtrahlt der ganze himmel fo aus blauen / 
Aus unergründlich klaren Tiefen wieder / 
Wie aus den Augen Deiner frauen? 


er ift kundig der abendlandiſchen und 
der meiſten morgenlaändiſchen Sprachen 


und ihrer Litter aturſchatze / die er in glan⸗ 


senden: echt dichteriſchen Ueberſetzungen 


beſetzt aus neu⸗Ddeutſchen Schriften und Ornamenten von Genzſch c heüfe in hamburg und E-J- Genzſch / 6 · ij · b · · · in münchen 


Corps 14 


Corps 8 


Corps 70 


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ö Nr. 26. 


~e 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e, XII. Jahrg. 


Leipzig, 28. quni 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% 

elne Nummern 30 J. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post ' (eontseltungeliste Nr. 8579), vierteljährlich 1A 


0 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile 001 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 A, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für. Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 16 Prozent, bei . 25 Prozent. — — Beilage. 


gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. | 
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. ie 


N ichtamtlicher Teil. 


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"Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker- 
Ä Vereins 
am 23. Juni 1900 im Kasino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz. 


Der Vorsitzende Herr Johs. Baensch-Drugulin eröffnet vor- 
mittags 9 Uhr die Versammlung, unter Hinweis auf die festlichen 
Veranstaltungen zur Feier des 500 jährigen Geburtstages Johannes 
Gutenbergs, mit Begrüssung der erschienenen Herren und kon- 
statiert die satzungsgemässe Berufung derselben. 

Sodann schreitet der Herr Vorsitzende zur Feststellung der 
Präsenzliste, welche die Anwesenheit der folgenden 30 Herren 
Abgeordneten und Ersatzmänner ergibt: 

Von Kreis I (Nordwest) die Herren Geheimer ee N 
Georg Jänecke- Hannover, Friedr. Westermann- 
Braunschweig, Ferd. Null- Hamburg und K. Eduard. 

Sachünemann-Bremen. | 
III (Main) die Herren Eduard Osterrieth- Frank ur 

a. M. und H. Prickarts-Mainz. . 
IV (Südwest) die Herren Felix Krais- Stuttgart, 
. Egon Werlilz-Stuttgart, Heinrich Knittel-Karls- 
ruhe und Gottfried Krüg-Ludwigshafen. ` 
V (Bayern) die Herren Hans Oldenbourg-München, 
Dietz-Nürnberg und J. Grabherr-Augsburg. 
M (Thüringen) die Herren P. Maithaei-Gotha‘ und 
Dr. G. Neuenhahn-Jena. ö 

VII (Sachsen) die Herren Wilhelm Bär- 1 

Dr. Alfred Giesecke- Teubner-Leipzig, Julius Mäser- 

Leipzig, Alwin Maræ.- Reichenau, Hermann Ramm- 
Leipzig, Theodor Naumann-Leipzig, Ernst Ross- 
berg Frankenberg, Hermann Förster- Zwickau, 
‚Max Wilisch- Chemnitz und Oskar Siegel-Dresden. 

35 vm (Brandenburg) die Herren R. ‚Boll-Berlin und 

Ä Felix Freyhoff-Schwedt a. O. 


77 


Von Kreis IX (N ordost) die Herren W. Friedrich Breslau, Carl 
Meyer-Stettin und Olto Kafemann-Danzig. 

Die Herren Büxenstein-Berlin, ' Bernstein-Berlin, Lührs Ham- 
burg und Rademacher-Hamburg sind dringlich verhindert, an 
den Versammlungen teilzunehmen und haben ihr Ausbleiben 
entschuldigt. 

Ausserdem wohnen der Versammlung bei eine gröhere 
Anzahl Mainzer und auswärtiger Kollegen; ferner der Geschäfts- 
führer des Vereins, Herr Franz Kohler, und der Schriftleiter. der 
„Zeitschrift für EE e Herr Ernst: Wiener, 
beide aus Leipzig. Ä ? = 

Der Herr E begrüsst At die Gäste herzlich, 
insbesondere Herrn Feller-Karlsbed, der den Verband der 
österreichischen Buchdruckereibesitzer repräsentiert. „ 

In das Büreau beruft der Herr Vorsitzende gemäss 8. 255 2 
der Satzungen als Schriftführer die Herren Dietz-Nürnberg. und 
Knittel-Karlruhe und als Beisitzer die Herren Boll. Berlin und 
Schunemann- Bremen. T 

Er erteilt sodann das Wort an Heri Falk-Mainz, elend 
die Anwesenden Namens des Vereins der Mainzer Buchdruckerei- 


K* 


WW 


Mainz erläutert hierauf ausführlich das ‚Programm. der Mainzer! 


lautet wie folgt: 


2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 18 99 u. Voransehlar ir 1901. 


Gutenbergfeier. 


Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. | - Dieselbe 


1% „ E 


— 


B Tagesordnung. 
$ Geschäftsbericht. des Vorstandes. 


3. Rechenschaftsbericht über die. a aa für das 

- Jahr 1899. | 
4. Wahl des Vereinsvorsitzenden und des Resbnungsführerz 
sowie je eines Stellvertreters aus der Zahl der in Leipzig 
„wohühaften Vereinsmitglieder. | 8 


288 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | | Nr. 26 


5. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden Rechnungs- 
ausschusses sowie von drei Stellvertretern derselben zur 
Vorprüfung der Jahresrechnung. 

6. Bestimmung des Ortes für die nüchstjährige Hauptver- 

sammlung. 

7. Verschiedenes. 

Zum ersten Punkte der Tagesordnung bringt der Herr 
Vorsitzende aus dem im Entwurf gedruckt vorliegenden Ge- 
schäftsbericht die Einleitung und die im Berichtsjahre ver- 
storbenen Mitglieder zur Verlesung. 

Zum Gedächtnis der Verstorbenen erhebt sich die Versamm- 
lung von den Plätzen. 

Alsdann bringt er diejenige ‚Stelle des Geschäftsberichts 
zum Vortrag, welche dem Mitgliede des Hauptvorstandes und 
Vorsitzenden des Kreises I Herrn Geh. Kommerzienrat Georg 
Jänecke gewidmet ist. 

Die Versammlung bringt auf Aufforderung des Herrn Vor- 
sitzenden dem Jubilar ein dreifaches Hoch. 

Herr Geh. Kommerzienrat Jänecke dankt herzlich für die 
ihm dargebrachte Ovation. 

Schliesslich referiert der Herr Vorsitzende über die Haupt- 
punkte des Berichts. Im übrigen wird auf die Verlesung des 
Geschäftsberichts verzichtet. Derselbe lautet wie folgt: 


Geehrte Herren! 


Die diesjährige Hauptversammlung des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins fällt mit einem, wir dürfen wohl sagen, welt- 
geschichtlichen Ereignis zusammen: der Feier des 500 jährigen 
Geburtstages Johannes Gutenbergs, des Erfinders der Buch- 
druckerkunst. Aller Orten im Deutschen Reiche und im Auslande 
finden sich die Jünger Gutenbergs mit den Vertretern der Behörden, 
der Kunst und Wissenschaft zusammen, um den halbtausendjährigen 
Gedenktag des Altmeisters der Buchdruckerkunst würdig zu be- 
gehen. Eine wahrhaft grossartige Feier, von der wir Zeuge sein 
werden, hat aber die Stadt Mainz, die Wiege der Buchdrucker- 
kunst, dem Gedächtnis ihres grossen Sohnes unter dem Protek- 
torate Seiner königlichen Hoheit des Grossherzogs von Hessen 
und werkthätiger Anteilnahme der Landesvertretung sowie unter 
Beteiligung von Vertretern der ganzen gebildeten Welt ver- 
anstaltet. Bei diesem grossen nationalen Gedächtnisakt durften 
selbstverständlich die beiden nationalen Organisationen des 
Deutschen Buchdruckereibesitzerstandes nicht fehlen und es 
haben daher auch der Vorstand und die Abgeordneten zur Haupt- 
versammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins und der Vor- 
stand. und die Delegierten der Deutschen Buchdrucker-Berufs- 
genossenschaft beschlossen, die Hauptversammlungen der beiden 
Organisationen anstatt in Dresden, wie voriges Jahr beschlossen 
worden war, in Mainz abzuhalten. So heissen wir Sie denn 
wieder im goldenen Mainz, der Geburtsstätte unseres Vereins, 
an der wir auch vor sechs Jahren das 25jährige Bestehen 
desselben feiern konnten, mit dem Wunsche willkommen, dass 
der erhebende und befruchtende Geist, der in diesen Festestagen 
die Stadt Mainz und die in ihr zu Ehren unseres Altmeisters 
vereinigte grosse Festteilnehmerschaft beherrscht, auch auf unser 
Wirken Einfluss nehme zum Heile und zum Segen des deutschen 
Buchdruckgewerbes! 

Wir gehen nun zur Berichterstattung über die Thätigkeit 
des Vereines im vergangenen Jahre über. Zuvor aber wollen 
wir, dem seit Jahren geübten guten Brauche folgend, zunächst 
der Mitglieder gedenken, welche der Tod während des letzten 
Vereinsjahres aus unserer Mitte abberufen hat, sowie ferner der 
Geschäfts- und Berufsjubiläen, welche Mitgliedern unseres Ver- 
eins im vergangenen Jahre zu feiern vergönnt war. 

Es verstarben an Mitgliedern: 

Joh. Dietrich Aug. Meyer i. Fa. Meyer & Dieckmann in 
Hamburg am 24. Juni 1899, Monsignore Josef Knab, Teilhaber 
der Firma G. Schuh & Co. in München am 27. Juni 1899, 
Fr. W. Döbereiner i. Fa. H. W. Köbner & Co. in Altona am 
19. Juli 1899, Julius Groth in Wesselburen am 3. August 1899, 
Hermann Wolf i. Fa. Hartmann & Wolf in Leipzig am 14. De- 
zember 1899, Otto Hendebett, Mitinhaber der Firma A. Hende- 
bett in Berlin am 11. Januar 1900, Heinrich Lühr, Mitbegründer 
der Firma H. Lühr & Dircks in Garding am 6. Februar 1900, 
Kommerzienrat Carl Pickenhahn, Mitbegründer und lange Jahre 


hindurch alleiniger Inhaber der Firma J. C. F. Pickenhahn & 
Sohn in Chemnitz am 8. Februar 1900, Friedrich August Hoff- 
mann in Leipzig-Reudnitz am 20. März 1900, Adalbert Herbert 
in Darmstadt am 13. März 1900, Emil Hermann, Mitbegründer 
der Firma Bär & Hermann in Leipzig am 27. März 1900, 
Hermann Schlüter in Hannover am 13. April 1900. 

Das letztgenannte Mitglied hat sich als langjähriges stell- 
vertretendes Mitglied des Hauptvorstandes und stellvertretender 
Vorsitzender des Kreises I (Nordwest), sowie als Mitglied des 
Tarif-Ausschüsses der Deutschen Buchdrucker besondere Ver- 
dienste um den Verein und das Buchdruckgewerbe erworben, 
sodass wir uns verpflichtet halten, auch an dieser Stelle unserm 
Dank und unserer Anerkennung Ausdruck zu geben. 

Es feierten: 

das 100jährige Geschäftsjubiläum: 
die Firma J. B. Hirschfeld in Leipzig, die im Verlage von 
Oldecops Erben in Oschatz erscheinenden „Oschatzer Gemein- 
nützigen Blätter“; l 

das 75jährige Geschäftsjubiläum: 
die Firma Franz Scheiner in Würzburg; 

das 60jährige Geschäftsjubiläum: ` 
das im Verlage der Firma C. O. Raupachs Nacht in Haynau 
erscheinende „Haynauer Stadtblatt“; die Firma Andrä Nach- 
folger in Leipzig; l 

das 50jährige Geschäftsjubiläum: ER 
die Buchdruckerei von G. Bernstein, Inhaber Hugo Bernstein 
in Berlin; die Firma H. O. Persiehl in Hamburg; Buchdruckerei 
von Carl Jehne, Inhaber Paul Jehne, in Dippoldiswalde; 

das 30jährige Geschäftsjubiläum: 
die Firma Schlachter & Rühger in Hamburg; 

das 25jährige Geschäftsjubiläum: 
die Buchdruckerei von Moritz Böhme in Zittau; die Buchdruckerei 
von Hermann Schlag Nachfolger in Leipzig, Inhaber Rich. Fix 
und Herm. Mannewitz; die Firma Knorr & Hirth in München; 

das 50jährige Berufsjubiläum: = 

Gottfried Krug, Inhaber der Baur’schen Buchdruckerei in Lud- 
wigshafen a. Rh.; Heinrich Lux in Döbeln; Ferdinand Schlotke, 
früher in Hamburg, jetzt in Grosslichterfelde bei Berlin. 

Soweit wir von diesen Jubiläen Kenntnis erhielten, haben 
wir den betreffenden Mitgliedern die Glückwünsche des Vereins, so- 
wie ein künstlerisch ausgeführtes Diplom mit entsprechender Wid- 
mung überreichen lassen. 

Ausserdem feierten von den bei Vereinsmitgliedern beschäf- 
tigten Gehilfen l 

das 70jährige Berufs- und 50jährige Geschäfts- 

jubiläum: , 
Schriftsetzer Alexander Capra im Hause Bernhard Tauchnitz 
in Leipzig; i 
das 50jährige Berufsjubiläum: ` er 
Schriftsetzer Wilhelm Pries im Hause E. Folz in Leipzig; 
Schriftsetzer Wilhelm Siegert im Hause Bernhard Tauchnitz in 
Leipzig; die Korrektoren Carl Milli. Alex. Meeser und Friedrich 
Wilh. Rockstroh im Hause Dr. Güntz’sche Stiftung vorm. E. Bloch- 
mann & Sohn in Dresden; Schriftsetzer Wilhelm Gasch im Hause 
F. A. Brockhaus in Leipzig; Schriftsetzer August Meyer im 
Hause Ramm & Seemann in Leipzig; Schriftsetzer August Lunger 
im Hause Gebr. Jänecke in Hannover; Maschinenmeister Friedrich 
Alex. Krempel im Hause C. C. Meinhold & Söhne in Dresden; 
das 50jührige Geschäftsjubiläum: N 
Satzrevisor Franz Otto Ralle im Hause Breitkopf & Härtel in 
Leipzig; Schriftsetzer Johannes Herzog im Hause Hoffmann’sche 
Buchdruckerei (Felix Krais) ın Stuttgart. ` 

Auch diesen Gehilfenjubilaren haben wir mit den Glückwün- 
schen des Vereins ein künstlerisch ausgestattetes Diplom unter 
Glas und Rahmen, und soweit es sich um eine fünfzigjährige 
Thätigkeit in ein und demselben Geschäfte handelte, auch eme 
Ehrengabe des Vereins überreichen lassen. 

Es hat aber auch der Deutsche Buchdrucker-Verein selbst 
sowie sein Hauptvorstand und sein Kreis I (Nordwest) ein bis 
jetzt noch nicht dagewesenes und überhaupt auch wohl nur selten 
vorkommendes Jubiläum zu feiern, und zwar das Jubiläum 
fünfundzwanzigjähriger Thätigkeit im Hauptvorstand 
und im Kreisvorstand des Kreises I (Nordwest) des 
Herrn Geheimen Kommerzienrats Georg Jünecke in 
Hannover, der seit 1. Januar 1875 mit treuester und opfer- 
willigster Hingabe an das Vereins- und allgemeine kollegiale 


Nr. 26 


Interesse in den beiden Vorstandskollegien wirkt und auch heute 
wieder an unserer Hauptversammlung teilnimmt. Was in diesem 
langen Zeitraum unser Georg Jänecke dem Deutschen Buch- 
drucker-Verein gewesen und was er für ihn gewirkt, das wird 
für alle Zeiten in der Geschichte des Vereins verzeichnet bleiben. 
An uns, den Mitlebenden, aber ist es, solcher Hingebung und 
Treue Dank und Anerkennung zu zollen und uns dieses seltenen 
Jubiläums zu freuen. Der Vorstand hat daher dem Jubilar am 
Jubiläumstage durch eine Deputation die Glückwünsche des Ver- 
eins und ein künstlerisch ausgestattetes Diplom überreichen lassen, 
die Feier des Jubiläums dieses würdigen Jüngers Gutenbergs 
glaubte er aber am besten mit der Feier des Altmeisters ver- 
binden zu sollen. So bringen wir denn Herrn Geheimen Kom- 
merzienrat Georg Jänecke auch vor der Hauptversammlung des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins die herzlichsten Glückwünsche 
dar und sprechen ihm wärmsten Dank für sein treues Wirken 
aus, das der lebenden Generation wie den künftigen vorbildlich 
bleiben möge. 

Zur Ehrung von Jubilaren aus dem Stande unserer Vereins- 
mitglieder, sowie von verdienten bei Vereinsmitgliedern be- 
schäftigten Gehilfenjubilaren sind zwei verschiedene Diplome 
nach Entwürfen von E. Doepler d. J. in künstlerischer Ausführung 
angefertigt worden, die an Prinzipale bei 50- und mehrjährigen 
Geschäfts- und Berufsjubiläien und bei 25jährigen Geschäfts- 
jubiläen, sowie an Gehilfen bei 50- und mehrjährigen Berufs- 
und Geschäftsjubiläen verliehen werden, falls dem Vorstande von 
solchen Jubiläen rechtzeitig Mitteilung gemacht wird. Den Ge- 
hilfenjubilaren wird bei Geschäftsjubiläen ausserdem noch eine 
Ehrengabe überreicht. Diese Einrichtung hat grossen Beifall 
gefunden und ist auch fleissig benutzt worden, wenn auch noch 
nicht in dem Masse, dass wir allen Jubilaren hätten gerecht 
werden können. Im vergangenen Jahre sind solchergestalt 
13 Diplome bei Prinzipalsjubiläen und 11 Diplome sowie 4 Ehren- 
gaben bei Gehilfenjubiläen verliehen und damit grosse Freude 
in die betreffenden Kreise getragen worden. Hoffentlich werden 
diese Vereinsgaben in Zukunıt noch mehr begehrt und dadurch 
mittelbar zu einem beachtenswerten Mittel zur Förderung des 
Interesses am Verein. 

Zum geschäftlichen Teile unseres Berichtes übergehend, haben 
wir zunächst zu berichten, dass der Verein gegen Ende des 
vorigen Jahres in das neue Deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig 
übergesiedelt ist und sich in demselben eine seiner würdige 
Geschäftsstelle geschaffen hat. Der Umfang, den die Vereins- 
arbeiten in den letzten Jahren durch Angliederung der Unter- 
stützungskassen, Ausbau der „Vertraulicheu Mitteilungen“, der 
„Zeitschrift“, des Ehren- und Schiedsgerichts u. s. w. genommen 
haben, hat es zur dringenden Notwendigkeit werden lassen, für 
erweiterte Geschäftsräume zu sorgen. Diesem Bedürfnis ist in dem 
neuen Heim des Vereins Rechnung getragen worden. Ueber 
die hierbei notwendig gewesenen Aufwendungen werden wir 
Ihnen bei der Rechnungslegung Näheres mitteilen. Im Deutschen 
Buchgewerbehaus dürfte der Verein nunmehr eine bleibende 
Stätte gefunden haben und es ist wohl zu hoffen, dass er von 
dieser aus in Zukunft eine recht lebhafte Thätigkeit zum Besten 
des Gewerbes entfalten kann. | 

Die Verhältnisse in unserem Gewerbe haben sich, wie im 
vorletzten, so auch im vergangenen Jahre ruhig entwickelt und 
der Geschäftsgang ist an fast allen Orten und fast das ganze 
Jahr hindurch ein befriedigender gewesen. Auch im Verein ist 
der Geschäftsgang ein ziemlich ruhiger gewesen und am Mit- 
gliederstande hat sich nicht viel verändert. Die Mitgliederzahl 
betrug im vorigen Jahre 962, im Laufe des Jahres traten davon 
30 aus und 17 ein, sodass der gegenwärtige Mitgliederstand 
949 beträgt. 

Auch das Vereinsvermögen hat sich im vorigen Jahre 
recht günstig gestaltet, und zwar vornehmlich deshalb, weil sich 
die „Zeitschrift“ derart günstig entwickelte, dass sie nur einen 
ganz geringfügigen Zuschuss aus Vereinsmitteln benötigte. Der 
Vermögensbestand betrug am 1. Januar 1899 11681,55 A, die 
Einnahmen im Laufe des Jahres 14465,06 , die Ausgaben 
9927,41 , sodass ein Ueberschuss von 4537,65 % und ein 
Gesamtvermögen von 16219,20 , am 31. Dezember 1899 vor- 
handen war. Bezüglich der Abrechnung im Einzelnen verweisen 
wir auf den gedruckt vorliegenden Rechenschaftsbericht. 

Die Unterstützungskassen des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins haben sich bis auf die noch jugendliche Krankenkasse 
im vergangenen Jahre in ähnlicher günstiger Weise entwickelt, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


289 


wie in den Vorjahren. Wir machen zunächst aus dem Ziffern- 
werk der Kassen im Nachstehenden einige Angaben. 

Die Arbeitslosen- und Reiseunterstützungskasse ver- 
einnahmte 40 892,31 % (davon 15 477,76 o Prinzipals- und 
21089,80 -Æ Gehilfenbeiträge) und verausgabte 17 375,08 c% (da- 
von 12 381,— M für Reise- und Arbeitalosen- UntorAätsungen, 
475,— oA. für Umzugskosten und 4519,08 o% an Versammlungs- 
und Verwaltungs-Unkosten). Der erzielte Überschuss betrug 
demnach 23 517,23 M. 

Die Invalidenkasse vereinnahmte 69 348,78 o% (davon 
23 085,53 cM Prinzipals- und 37 641,70 Gehilfenbeiträge), und 
verausgabte 10 146,07 cA (davon 4876,— % Unterstützungen, 
541,60 cM Rückzahlungen gemäss $ 25, 3 der Satzungen und 
4728,47 cM für Versammlungs- und Verwaltungs-Unkosten). Der 
erzielte Überschuss betrug demnach 59 202,71 , sodass sich 
das Gesamtvermögen am Schlusse des Jahres auf 288 571,40 M 
belief. — Invalid wurden im vergangenen Jahre 6 Mitglieder, 
während des 5jährigen Bestehens der Kasse insgesamt 35 Mit- 
glieder, was einen Prozentsatz von Du bedeutet. 

Die Krankenkasse vereinnahmte insgesamt 58 972,56 A und 
verausgabte 69 699,07 oM (davon 64 593,— M Unterstützungen, 
750,— / Begräbnisgelder und 4356,07 Versammlungs- und 
Verwaltungs-Unkosten). Hieraus ergiebt sich für das vergangene 
Rechnungsjahr ein Verlust von 10 726,51 oá, und beziffert sich 
demnach da; gemeinschaftliche Vermögen der Arbeitslosen- 
und Krankenkasse, welches im Vorjahre 132721,94 betrug, 
am Jahresschluss auf 145512,66 cH 

Die Gesamteinnahme der drei Versicherungszweige be- 
trug 169 213,65 , die Gesamtausgabe 97 220,22 , das 
Gesamtvermögen 434 084, 06 AM 

Auf die einzelnen Kreise verteilen sich die Einnahmen und 
Ausgaben der Kassen wie umstehend ersichtlich. 

Was nun zunächst den Geschäftsgang der Kassenverwaltung 
betrifft, so ist derselbe auch im vergangenen Jahre, wenigstens 
soweit der Verkehr mit den Mitgliedern in Frage kommt, ziem- 
lich glatt von statten gegangen. Begründete Beschwerden sind 
fast nirgends geltend gemacht worden. Dagegen haben wir über 
einige säumige Verwaltungsstellen zu klagen, bei denen es oft 
schwer gefallen ist, die Vierteljahresabschlüsse, sowie die nötigen 
Unterlagen zu erhalten. Hoffentlich tritt hierin in Zukunft eine 
Wendung zum Bessern ein. 7 k 

Zu den einzelnen Kassen übergehend, haben wir zunächst 
zu konstatieren, dass die Arbeitslosenkasse, wie aus den 
vorstehenden Ziffern hervorgeht, auch in diesem Jahre wieder 
ganz erhebliche Uberschüsse gemacht hat, trotzdem sie die ihr 
zufliessenden Prinzipalsbeiträge noch mit der Krankenkasse teilt 
Es ist dies auf den erfreulicherweise N Geschäftsgang, sowie 
auf die stabilen Verhältnisse in den Mitgliederkreisen der Kasse 
zurückzuführen. Besonders vorteilhaft hat sich die Gewährung 
von Umzugskosten an die Mitglieder erwiesen. Im Ganzen sind 
im verflossenen Jahre 27 Gesuche um Gewährung von Um- 
zugskosten an den Kassenvorstand ergangen und diesen Ge- 
suchen ist auch in fast allen Fällen entsprochen worden. Das 
Gegenseitigkeitsverhältnis mit der Schweiz hat sich in der 
Arbeitslosenkasse nur ganz vereinzelt bemerkbar gemacht und 
das Gleiche dürfte auch bei der schweizerischen Kasse der Fall 
sein. Es sind im verflossenen Jahre nur wenige Mitglieder ins 
Ausland gegangen, und dies dürfte wohl in der Hauptsache 
darauf zurückzuführen sein, dass sich unsere Mitglieder meist 
in festen Konditionen befinden. 

Über den im vorigen Jahre neu ins Leben getretenen Zweig 
der Krankenunterstützung kann leider weniger Günstiges 
berichtet werden. Wir hatten im vorigen Jahre — also im 
ersten Vierteljahre des Bestehens der Krankenkasse — einen 
Überschuss, schliessen aber 1899, wie aus dem Rechenschafts- 
bericht hervorgeht, mit einem Defizit ab. Diese Thatsache ist 
zwar wenig erfreulich, aber sie ist erklärbar, einmal aus dem 
nicht nur für unsere Kasse, sondern für alle Krankenkassen 
besonders ungünstigen Krankenjahr und dann aus den in Frank- 
furt geschaffenen, für die Mitglieder gar zu günstigen Karenz- 
zeiten. Die Hauptverwaltung hatte ursprünglich eine 13 wöchige 
Karenzzeit vorgeschlagen und darnach auch die Beitragsbe- 
messung vorgenommen; die Frankfurter Versammlung aber hat 
diese Karenzzeit von 13 auf 4 Wochen herabgesetzt und. den- 
jenigen Mitgliedern, die 4 ee Beiträge auf einmal 
zahlen würden, sogar die Möglichkeit gewährt, die Bezugs- 
berechtigung auf 52 Wochen Krankenunterstützung sofort zu 


A 


290 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


erlangen. Es ist damals schon die Frage erörtert worden, ob 
es möglich sei, diese weitgehenden Konzessionen zu machen, 
ohne die en der Kasse für den Anfang in Frage 
zu stellen, und ein Teil der Abgeordneten vertrat die Ansicht, 
dass damit keine erhebliche Belastung der Kasse verknüpft sei. 
Von unserm Geschäftsführer wurde aber schon damals eine 
Zubusse von schätzungsweise 15—18000 48 genannt und diese 
Ziffer dürfte, wenn man eine genaue Rechnung aufstellen wollte, 
auch zutreffen. Wir haben ın diesem Jahre nicht nur den 
Überschuss des ersten Quartals verbraucht, sondern auch noch 
ein Defizit gemacht, und wenn wir die aus den verkürzten 
Karenzzeiten resultierenden und gegenwärtig noch laufenden 
Verpflichtungen hinzurechnen, so dürfte wohl die Summe von 
15—18000 o% herauskommen. Immerhin wird dieser Zustand 
nur als ein vorübergehender anzusehen sein, erfahrungsgemäss 
wird sich der Krankenstand verringern und ebenso wird auch 
der Beginn der Leistungen der Invalidenkasse von Einfluss auf 
die Krankenkasse sein. Wenn dann noch die örtliche Kranken- 


Nr. 26 


träge auf Anerkennung der Invalidität sind von der Hauptver- 
waltung bestimmte Grundsätze aufgestellt worden. 

Die vornehmlich den Zwecken der Invalidenkasse dienende 
Jubiläumsstiftung des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
hatte am Schlusse des Rechnungsjahres ein Vermögen von 
23680,30 Die Einnahmen beliefen sich an Zinsen und 
sonstigen Einnahmen auf 1044,80 , an Schenkungen auf 
100,— , die Ausgaben dagegen betrugen 2555,— o% Unter- 
stützungen an sieben Invaliden, welche auf Grund eines Uber- 
einkommens mit dem Verein Stuttgarter Buchdruckereibesitzer 
bezugsberechtigt wurden und bis zum Schlusse des Jahres 1900 
aus der Jubiläumsstiftung zu unterstützen sind, und 29,40 A. 
Verwaltungskosten. Wir nehmen bei dieser Gelegenheit erneut 
Veranlassung, den Mitgliedern die Förderung dieser Stiftung 
auf das angelegenlichste zu empfehlen, und bitten Sie, derselben 
bei Jubiläen und sonstigen freudigen Ereignissen zu gedenken, 
damit sie immer mehr erstarke und ihren guten Zwecken immer 
nachhaltiger entsprechen könne. 


Einnahmen und Ausgaben der Unterstützungskasse im Jahre 1899 nach Kreisen geordnet: 


| 


— — 


Einnahme 

Oeschüftsbeiträge Gehilfenbeiträge Eintrittsgelder 
a für zur | zur Gesamt- ee j 5 
, , 1155 iden- Einnahme | 1. J > 
Gehilfen Lehrlinge |josenkasso kasse | kasse |losenknsse kasse kasse. | "1" ien verwaltung 
— Me „ | A A A M We së Ia 
L 6542,70 559,20 | 3102,50 | 5675,80 | 6554,15 70, — ı 144,— | 104,— || 22752,35 | 1345,38 150, — 
II. 460,80 50,80 | 275,60 | 430,60 | 174,30 4,— 6,— 3,— || 1405,10 232,75 —,— 
III. || 1336,60 52,80 161,60 257,— 325, 15 3.— 7,50 16,.— 2159,65 535,36 150,.— 
IV. 5687,10 389,20 | 1066,20 | 1836,60 2614,15 20, — 42, — 6,— || 11661,25 | 1117,42 450,— 
V. 4598,50 344,40 | 1473,70 2587,20 3576,65 23,— 54,— 45,50 12702,95 | 321,01 50,— 
VI. 2467,90 273,20 1612,20 | 2799,40 | 3220,50 18.— 36,— 42,— || 10469,20 783, 24 500, — 
VII. 14543,05 1392,80 || 6706,30 18270,60 17586,35 107,50 214,50 84,— || 58905,10| 178849 |  50,— 
VIII. 7963,20 583,60 || 4831,10 | 7476,— | 9288,30 157,30 301,20 81,— || 30681,70 1661,61 1150,— 
IX. ı 2571,20 | 289,— 1426,80 , 2436,80 3456,60 31,— 66,50 30,50 10308,40 1842,24 100,— 
'46171,05| 8935, — 20656, — 86770, 46796,15 433,80 871,70| 412,— 156045,70 9627,50] 2600,— 


| Ausgabe | 
| | 1 wre | | 3 , Saldo 
Krei Arbeits- i 8 E E 8 ' 
. .. .. 
‚Beiseunter- tütz | tütz kosten geld Kassen- u t Ausgabe 1 85 | 
‚stützungen stü nr ungen | beitragen unkosten l en ES 
E mm M A 6. M A FT ER ITT Se 
I. 942,— —,— | 7329,— 55, — 100, — 92.— 888,70 | 9406,70 11940,85 2900, 18 
II. 118,— —.— 268,50 —.— —.— —.— 94,12 480,62 1024,08 133, 15 
III. 182,.— —.— 394,50 —,— 50, — —,— 74,10 700,60 | 1854,69 259,72 
IV. 573, — —.— 2746,50 30,— —,— 177,60 533,97 4061,07 | 8175, — 992,60 
V. 564,— —,— 3972,.— | 90,— 50,— —.— 406,44 5082,44 7388,67 602,85 
VI. 599,— | 4460,— 2433, — 60,— 100, | —,— | 353,89 | 8005,89 2923,25 823,80 
VII. 2990,-- | —,— | 26454,— | 105,— 250, — 98,40 2021,53 |31918,93 ` 22700,— 1124,66 
VIII. 5698,— 208.— 16044, — 40. — 50,— | 173,60 | 1498,— |23711,60 | 7747,40 | 2034,31 
IX., 715,— 208,.— | 4951,50 | 95.— 150, — | —,— 319,08 6438,58 | 4159,48 | 1652,58 
, 12381,— | 4876, — |64593,— | 475,— | 750,— | 541,60 | 6189,83 |89806,43 6798,77 | 10523,35 


kontrolle eingeführt sein wird, dann dürfte mit Bestimmtheit Der mit den Unterstützungskassen in Verbindung stehende 
zu hoffen sein, dass die Kasse mit den jetzigen Beiträgen aus- Centralarbeitsnachweis war, soweit sich seine Inanspruch- 


kommen wird. Der bisherige und im Laufe des Jahres sich 
herausstellende Fehlbetrag wird aus dem gemeinsamen Reserve- 
fonds der Arbeitslosen- und Krankenkasse gedeckt. 

Die Invalidenkasse hatte mit dem 31. Dezember 1899 ihre 
fünfjährige Sammelperiode hinter sich, und wenn wir anfangs 
auch zu befürchten hatten, dass mit Beginn der Leistungen eine 
grosse Zahl von Invaliden mit ihren Ansprüchen an die Kasse 
herautreten würden, so haben sich diese Befürchtungen erfreu- 
licherweise nicht als zutreffend erwiesen. Im Ganzen sind bis 
jetzt 24 Ansprüche geltend gemacht und auch sämtlich anerkannt 
worden. Von diesen 24 Invaliden erhalten 19 laufende Unter- 
stützung, 3 sind bereits verstorben und 2 mussten nach § 25, 
Absatz 3 des Statuts mit Rückzahlung der Beiträge abgefunden 
werden. Nehmen wir im Laufe des Jahres ein Anwachsen der 
Invalidenzahl auf 50—60 an, dann würden wir eine Ausgabe 
von rund 20000 o% mehr als bisher haben, und da der Uber- 
schuss im vergangenen Jahre 59000 / betrug, so würden wir 
dann immer noch mit einem Überschuss von etwa 40000 cA zu 
rechnen haben. Bezüglich der Behandlung der einzelnen An- 


nahme seitens der örtlichen Verwaltungsstellen oder einzelner 
Firmen notwendig machte, in den meisten Fällen in der Lage, 
die gemeldeten Stellen in zufriedenstellender Weise zu besetzen. 
Im Ganzen sind im verflossenen Jahre 124 Gehilfen an 95 Buch- 
druckereien nachgewiesen worden. Die Vermittelung erfolgte 
stets unter Beobachtung der Bestimmungen des § 48 des Tarifs, 
wonach die Arbeitsnachweise nur tariftreue Buchdruckergehilfen 
an tariftreue Buchdruckereibesitzer nachweisen dürfen. An die 
Vereinsmitglieder richten wir erneut das Ersuchen, sich bei 
Bedarf von Arbeitskräften stets an die Arbeitsnachweise des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins zu wenden und dadurch zu deren 
Verallgemeinerung und Befestigung mit beitragen zu helfen. 
Der vom Kreise VIl (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins ins Leben gerufene Buchgewerbliche Schutzver- 
band und seine „Vertraulichen Mitteilungen“ sind aus 
dem Schosse des Deutschen Buchdrucker-Vereins hervorgegangen 
und stehen mit ihm in engster Verbindung, denn seine sämt- 
lichen Mitglieder sind zugleich auch Mitglieder des Schutzver- 
bandes, und die Zweigorganisation verfolgt nur den Zweck, die 


Nr. 26 


Bestrebungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins über dessen 
Bereich hinaus zu tragen und zu pflegen. Diesem Zweck ist 
der Schutzverband auch im vergangenen Jahre im weitesten 
Masse gerecht geworden. Er hat u. a. im Kampfe gegen die 
im Zeitungsgewerbe herrschenden und andere Ubelstände, sowie 
in der Vertretung einer zeitgemässen Gestaltung der Druck- 
preise eine sehr lebhafte und auch erfolgreiche Agitation ent- 
faltet, und da sich auch seine Einrichtungen als geschäftlich 
vorteilhaft bewährt haben, so hat er auch einen ganz an- 
sehnlichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen gehabt. Das Wachs- 
tum des Schutzverbandes und seiner Thätigkeit lat das regel- 
mässige Erscheinen der „Vertraulichen Mitteilungen“ zur Not- 
wendigkeit gemacht, so dass diese seit Neujahr 1900 jeden Monat 
einmal herauskommen. Von den Einrichtungen des buchgewerb- 
lichen Schutzverbandes haben sich die „Vertraulichen Mitteilun- 
gen“ mit ihrer Schuldnerliste und dem mit der letzteren 
verbundenen Mahnverfahren besonders bewährt und beliebt 
gemacht. Nicht minder aber werden die Auskunftsstelle, sowie 
die technische Kommission und das Ehren- und Schiedsgericht 
in Anspruch genommen. Die in den beiden letztgenannten 
Körperschaften thätigen Kollegen sind deshalb zu regelmässiger 
angestrengter und zeitraubender Arbeit veranlasst und dass sie 
diese Arbeit lediglich im Interesse der Sache und ehrenamtlich 
leisten, seit Jahren leisten, das verdient auch an dieser Stelle 
mit besonderer Anerkennung hervorgehoben zu werden. Der 
Buchgewerbliche Schutzverband und die „Vertraulichen Mittei- 
lungen“ haben sich somit als eine sowohl für das Gesamtgewerbe, 
wie für den Deutschen Buchdrucker-Verein und den einzelnen 
Buchdruckereibesitzer sehr zweckmässige und nützliche Ein- 
richtung erwiesen und wir können daher den Mitgliedern nur 
empfelilen, ihre Einrichtungen recht fleissig zu benützen. 

Hinsichtlich des Internationalen Graphischen Muster- 
Austausches erübrigt uns heute noch zu berichten, dass wir 
den Beschluss der letzten Hauptversammlung, dieses Unter- 
nehmen dem Deutschen Buchgewerbe- Verein zur Weiterführung 
zu überlassen, zur Ausführung gebracht haben. Der Vorstand 
hat unter dem 1. August 1899 mit dem Vorstand des Deutschen 
Buchgewerbe-Vereins einen Vertrag abgeschlossen, welcher die 
Ubernahme und Weiterführung des Austausches durch den 
letztern Verein regelt und dem Deutschen Buchdrucker -Verein 
auch seine Rechte an dem Unternehmen wahrt, falls der jetzige 
Inhaber später etwa einmal beabsichtigen sollte, dasselbe auf- 
zugeben oder weiter zu veräussern. Inzwischen hat der Deutsche 
Buchgewerbe-Verein das Erforderliche in die Wege geleitet, um 
einen neuen Band des Muster-Austausches herauszugeben, der 
ein „Jahrhundertwerk des Buchgewerbes“ werden soll. Wir 
empfehlen den Mitgliedern, ihrem Interesse für die Weiterführung 
des Werkes durch recht zahlreiche Beteiligung an demselben 
Ausdruck zu geben. 

Unser Vereinsorgan, die „Zeitschrift für Deutschlands Buch- 
drucker“, hat sich im vergangenen Vereinsjahre derart günstig 
entwickelt, dass es beinahe auf eigene Füsse gekommen ist, das 
heisst einen nur ganz geringfügigen Zuschuss aus Vereinsmitteln 
erforderte. Drückt sich in dieser Thatsache aus, dass die beiden 
Beamten, welchen die redaktionelle und geschäftliche Leitung 
des Blattes obliegt, in vollstem Masse ihre Schuldigkeit gethan 
haben, so noch mehr der erfreuliche Umstand, dass die „Zeit- 
schrift“ sich sowohl in den Kreisen unseres Gewerbes und darüber 
hinaus, wie auch in den Kreisen der Lieferantenfirmen des Buch- 
druckgewerbes steigenden Ansehens erfreut. Wir haben deshalb 
Veranlassung genommen, dem Schriftleiter Herrn Wiener und 
dem Leiter der Geschäftstelle Herrn Kohler unsere Anerkennung 
auszusprechen, und nehmen heute Gelegenheit, auch den Mit- 
arbeitern, Förderern und Freunden unseres Organs, die zu dem 
erreichten schönen Resultat mit beigetragen, lebhaft zu danken 
und sie zu bitten, ihr Interesse und ihr Wohlwollen ihm auch 
in der Zukunft zu erhalten. Wir möchten aber auch an die 
Mitglieder die dringende Bitte richten, unser Vereinsorgan nach 
Möglichkeit zu unterstützen und ihm in jeder Hinsicht ein leb- 
hafteres Interesse zuzuwenden, als dies zum teil jetzt noch ge- 
schieht. Um das Blatt auf der erreichten Höhe zu erhalten, 
dazu wird auch das eifrigste Streben der Beamten nicht immer 
ausreichen, sondern es muss dasselbe seine vornehmste Stütze in 
den Mitgliederkreisen finden. Dies bezieht sich sowohl auf den 
redaktionellen Teil, der durch lebhafte Wechselbeziehungen zwi- 
schen Schrittleitung und Mitgliedern interessant und vielseitig 
gestaltet und seiner Aufgabe gewachsen erhalten werden muss, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


291 


die Interessen des Gewerbes und des Vereins, wie der Mitglieder 
in zweckentsprechender und nachhaltiger Weise zu vertreten, 
wie auf den geschäftlichen Teil, der, soweit das im Rahmen der 
für die „Zeitschrift“ aufgestellten Grundsätze zulässig ist, sowohl 
nach der Seite des Abonnements, wie nach der Seite des An- 
zeigenteils ständig zu erweitern gesucht werden muss. Nach beiden 
Richtungen hin können die Mitglieder bei einigem guten Willen 
sehr viel thun. Sie können die Schriftleitung in die Lage ver- 
setzen helfen, über alles zu berichten und eine Aussprache herbei- 
zuführen, was im Gewerbe vorgeht oder was den einzelnen unter 
geschäftlichem oder sozialgewerblichem Gesichtspunkte interessiert 
oder bedrückt. Sie können für die Verbreitung der „Zeitschrift“ in 
Prinzipal- wie in Gehilfenkreisen wirken und sie können auch zu 
einem guten Teil darauf Bedacht nehmen, dass die Lieferanten- 
kreise ihr Interesse dauernd der „Zeitschrift“ zuwenden und dass 
insbesondere der Arbeitsmarkt des Blattes so ausgebaut wird, 
wie es im Interesse der Buchdruckereibesitzer und der Gehilfen 
erforderflich ist. Und diese Aufgabe ist insofern auch eine 
lohnende und anspornende, als es doch einen jeden mit Be- 
friedigung erfüllen muss, mitgewirkt zu haben, dass das Blatt 
nicht nur den Mitgliedern ohne Kosten für den Verein geliefert 
werden, sondern diesem auch noch einen Gewinn abwerfen kann. 
Inden wir die Hoffnung aussprechen, dass dieses Ziel von uns 
bald erreicht werden möge, behalten wir uns weitere Mit- 
teilungen über die finanzielle Gebahrung der „Zeitschrift“ beim 
Rechenschaftsbericht vor. 

Wir haben sodann noch Veranlassung, der Schaffung und 
Weihe des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig, das 
vom Deutschen Buchgewerbe-Verein errichtet worden ist, zu ge- 
denken. Da dieses Werk eine weit über Leipzigs Weichbild 
hinausreichende, auch auf das deutsche Buchdruckgewerbe Ein- 
fluss nehmende Bedeutung besitzt, da ferner die Bestrebungen 
des Deutschen Buchgewerbe-Vereins die vollen Sympathien des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins verdienen und unser Verein anch 
im Deutschen Buchgewerbehaus sein dauerndes Heim aufge- 
schlagen hat, so hat der Vereinsvorstand nicht nur an den Ein- 
weihungsfeierlichkeiten offiziell teilgenommen, soweit dies seinen 
einzelnen Mitgliedern möglich war, sondern er hat auch, dem Bei- 
spiele anderer buchgewerblicher Vereinigungen folgend, beschlossen, 
dem Buchgewerbe-Verein namens des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins eine Ehrengabe zur Ausschmückung der mit dem Buch- 
gewerbehause verbundenen und dem gesamten Buchdruckgewerbe 
als Weihestätte gewidmeten Gutenberghalle zu stiften. Als solche 
haben wir eine in Holzbildhauerarbeit von Künstlerhand aus- 
geführte Rednertribüne bestimmt, die in diesem Weiheraum der 
Buchdruckerkunst auch das Andenken des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins lebendig erhalten wird. Wir hoffen hierzu Ihre Zustim- 
mung zu finden und werden Ihnen beim Rechenschaftbericht 
weitere Mitteilungen machen. 

In den letzten Wochen sind die Urwahlen zu den Vereins- 
ehrenämtern, die alle drei Jahre stattzufinden haben, vor- 
genommen worden und dieses Wahlgeschäft haben wir heute ın 
der Hauptversammlung durch die Wahlen des Vorsitzenden und 
des Rechnungsführers und ihrer Stellvertreter zum Abschluss zu 
bringen. Wir sagen denjenigen Herren, welche aus ihren Aemtern 
scheiden, wärmsten Dank für ihre im Vereinsinteresse geleistete 
Thätigkeit und heissen die neu in die ehrenamtliche Thätigkeit 
eintretenden Kollegen bestens willkommen. 

Von den mehr allgemeinen Fragen, welche den Verein im 
vergangenen Jahre beschäftigten, erwähnen wir zunächst die 
Innungsfrage. Der Standpunkt, den der Deutsche Buch- 
drucker-Verein zu dieser Frage in früheren Hauptversammlungen 
eingenommen hat, ist Ihnen allen gewiss noch gegenwärtig. Der 
Vorstand steht auch heute noch auf diesem Standpunkte. Da 
aber über das Mass der Anwendbarkeit des Innungsgesetzes auf 
das Buchdruckgewerbe, welches die Behörden gegeben erachten, 
keine Klarheit erreicht werden konnte und in den Kollegen- 
kreisen die Ansichten über die Zweckmässigkeit der Zwangs- 
innung für unser Gewerbe geteilt sind, hat sich der Vorstand, 
wie schon in unserem letzten Geschäftsberichte ausgesprochen 
worden!, jeglicher Agitation auf diesem Gebiete enthalten und 
sich darauf beschränkt, die Bildung von Zwangsinnungen dort, 
wo sie von Kollegen in die Hand genommen wurde, nach Mög- 
lichkeit zu fördern. Die Versuche, Klarheit in der Innungs- 
frage herbeizuführen, sind aber auch im vergangenen Jahre fort- 
gesetzt worden. Der Vorstand wurde wegen Klarstellung des 
Fabrikbegriffes sowie wegen der Handwerkskammerfrage beim 


292 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26 


Reichsamt des Innern vorstellig und hatte hierbei den Bund der 
Berliner Buchdruckereibesitzor zur Seite, dessen Vorsitzender 
Herr Büxenstein sich in den gleichen Angelegenheiten an das 
preussische Handelsministerium wandte. Der Erfolg ist aber 
ein negativer gewesen. Der Bund der Berliner Buchdruckerei- 
besitzer erhielt im preussischen Handelsministerium zur Ant- 
wort, dass der Minister grundsätzliche Bedenken trage, eine 
solche Klarstellung vorzunehmen und den Behörden entspre- 
chende Anweisungen über ihre Stellungnahme zu dieser Frage 
zu erteilen. Und wir haben auf unsere Eingabe an den Minister 
des Innern eine Antwort überhaupt nicht erhalten, was mög- 
licherweise damit zusammenhängt, dass unsere Eingabe vom 
Minister des Innern dem Handelsministerium, als in dessen 
Ressort gehörig, überwiesen worden ist. Die gründliche Durch- 
fechtung und schliesslich unseren Bestrebungen günstige Ent- 
scheidung der Zwangsinnungsfrage in Leipzig hat für die Frage 
im allgemeinen auch keine wesentliche Klärung gebracht, und 
auch hiernacli glaubte der Vorstand keine Veranlassung nehmen 
zu sollen, aufs neue in der Sache vorzugehen. 

Inzwischen sind aber immerhin eine Anzahl Zwangsinnungen 
zu stande gekommen, und zwar inLeipzig, Osnabrück, Lübeck, 
Altona, Hamburg, Dresden, Braunschweig, Wiesbaden, Magde- 
burg und München. Letztere Innung ist zwar infolge nach- 
träglich entstandener Opposition fraglich geworden, aber doch 
noch nicht als aufgegeben zu betrachten. Bei der Abstimmung 
fielen die geplanten Innungen in Dessau, Chemnitz und Bautzen und 
nicht zur Abstimmung gekommen ist es trotz umfänglicher Vor- 
arbeiten in den Innungsbezirken von Altenburg, Frankfurt a.M., 
Halle a. S., Cannstatt, Giessen, Gotha, Rostock und Zwickau. 

Welche Stellung die Handelskammern in der Sache ein- 
nehmen, ist bekannt. Einen besonders scharfen Ausdruck 
hat dieser Stellungnahme die Handelskammer in Wiesbaden 
gegeben, indem sie die Mitglieder der genehmigten Zwangs- 
innung vor die Alternative stellte, entweder aus der Innung, 
oder aus dem Handelsregister auszuscheiden. Gegen diese 
offenbare Überschreitung der der Handelskammer zustehenden 
Befugnisse haben wir uns im Protestwege an den preussi- 
schen Handelsminister gewandt, und da der Handelsminister 
vorher eine Verfügung an die Ressortbehörden erlassen 
hatte, in allen Streitfragen über fabrik- oder handwerksmässigen 
Betrieb die Handelskammern zu hören, so haben wir gleich- 
zeitig den Minister ersucht, anordnen zu wollen, dass in der- 
artigen Streitfragen nicht nur die Handelskammern, sondern 
auch die Gewerbekammern und Gewerberäte, und wo solche 
nicht bestehen, diejenigen Vereinigungen gehört werden, die 
sich die Förderung der Interessen des Handwerks zur Aufgabe 
gemacht haben. Zu diesen Vereinigungen zählt auch der in 
allen preussischen Landesteilen vertretene Deutsche Buchdrucker- 
Verein, und dessen Organe haben wir dem Minister vorkommenden- 
falls zur Verfügung gestellt. Inwieweit diese unsere Eingabe von 
Erfolg sein wird, bleibt abzuwarten. 

Der Vorstand wird die Innungsfrage im Auge behalten und 
aus den Kollegenkreisen herauskommende Bestrebungen auf 
Errichtung von Zwangsinnungen nach wie vor zu fördern be- 
flissen sein. Das Streben des Vereins muss aber auf Herbei- 
führung einer das ganze Gewerbe umfassenden gesetzlichen 
Organisation gerichtet bleiben; ist eine solche auf dem vom 
Ipnungsgesetz gegebenen Wege nicht zu erreichen, dann muss 
eine andere Organisationsſorm angestrebt werden. 

Vom Bundesrat war ein Entwurf von Vorschriften über den 
Verkehr mit Geheimmitteln aufgestellt und veröffentlicht 
worden, der die namentlich für die Zeitungen wichtige Einheit- 
lichkeit in der Behandlung der Geheimmittel vermissen liess 
und ausserdem dem Buchdruck- und Zeitungsgewerbe, nament- 
lich aber dem chromolithographischen Gewerbe grosse Schädi- 
gungen in Aussicht stellte, die durch ein dringendes öffentliches 
Interesse, auch durch die wünschenswerte einheitliche Regelung 
der Geheimmittelfrage nicht erfordert werden. Auf Anregung aus 
den Mitgliederkreisen wandte sich der Vorstand deshalb mit einer 
Eingabe an den Bundesrat, in welcher auf diese Nachteile hin- 
gewiesen und ersucht wurde, die zu erlassenden Vorschriften so 
zu fassen, dass einmal die Zeitungen hinsichtlich der Ankündigung 
von Geheimmitteln in dem einen Bundesstaate nicht so, und in 
den anderen anders behandelt werden, und dann dass den chromo- 
lithographischen Anstalten und Buchdruckereien nicht gar zu 
grosser Schaden zugefügt werde. Welche Aufnahme unsere Ein- 
gabe gefunden hat, darüber sind wir ohne Nachricht geblieben. 


Eine andere wichtige Angelegenheit, die die Mitgliederkreise 
beschäftigte und aus diesen auch wiederholt an den Vereinsvor- 
stand gebracht wurde, betraf die Anwendbarkeit der Bestimmung 
des § 616 des am 1. Januar 1900 in Kraft getretenen Bürger- 
lichen Gesetzbuches, nach der der zur Dienstleistung Ver- 
pflichtete, der durch einen in seiner Person liegenden Grund 
obne sein Verschulden für eine nicht erhebliche Zeit an der 
Dienstleistung behindert wird, des Anspruchs nicht verlustig 
gehen soll, auf die in den Buchdruckereien beschäftigten Ge- 
hilfen. Vom Bund der Berliner Buchdruckereibesitzer und 
durch Vermittelung des Tarif-Amtes ist die Anwendung dieser 
Bestimmung auf die Buchdruckereien in der folgenden Weise 
geregelt worden: 1. Als zu entschädigende Verhinderung an der 
Dienstleistung wird nur angesehen die Erfüllung der staatlichen 
Militärpflichten des Arbeitnehmers, soweit sich diese nicht 
ausserhalb der Arbeitszeit erledigen lassen. 2. Für solche Ver- 
hinderung wird der Arbeitnehmer wie folgt entschädigt: a) Den 
im Gewissgeldlohn Stehenden wird ein Abzug vom Lohn für 
die Zeit der Verhinderung nicht gemacht; doch darf die letztere 
auf keinen Fall den Zeitraum von 3 Stunden überschreiten. 
b) Den berechnenden Setzern wird je nach dem Umfang der 
Verhinderung eine Vergütung von 50 Pfg. pro Stunde gewährt; 
doch soll mehr als 1,50 Mk. Entschädigung für den einzelnen 
Fall der Verhinderung überhaupt nicht gewährt werden. Dieser 
Vereinbarung haben sich auch diejenigen Kreise des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins, in denen die Frage zur Anregung gelangte, 
angeschlossen. Dieselbe ist als vorläufig anzusehen. Ihre end- 
gültige Regelung wird die Angelegenheit voraussichtlich bei 
der nächsten Tarifrevision finden. 

Hinsichtlich der Lehrlingsfrage macht es sich immer 
mehr notwendig, dem übermässigen Halten von Lehrlingen, 
das von vielen Buchdruckereien zum Schaden ihrer Pflege- 
befohlenen und des Gewerbes betrieben wird, entgegenzutreten. 
Das Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker hat zwar in einem 
Falle die Unterstützung der Behörden mit Erfolg gegen einen 
eine übermässige Zahl von Lehrlingen haltenden Buchdruckerei- 
besitzer angerufen, so dass diesem aufgegeben wurde, über eine 
bestimmte, dem Umfange seines Betriebes angemessene Lehr- 
lingszahl nicht hinauszugehen; der überaus schleppende Gang, 
den der Instanzenzug in diesem Falle hatte, lässt aber erkennen, 
dass dieses Mittel nicht recht tauglich für eine Besserung der 
bestehenden Ubelstände ist, sondern dass da gründlicher ein- 
gegriffen werden muss. Der Vereinsvorstand hat deshalb in 
Aussicht genommen, im Verein mit der organisierten Gehilfen- 
schaft und nach Vornahme der entsprechenden Vorarbeiten beim 
Bundesrat den Antrag zu stellen, auf Grund von § 128 der 
Gewerbeordnung Vorschriften über die Höchstzahl der in den 
einzelnen Betrieben des Buchdruckgewerbes zu haltenden Lehr- 
linge zu erlassen. 

Eine sehr lebhafte Bewegung hat in den Kreisen der Ver- 
einsmitglieder wie in dem Gewerbe überhaupt die Frage einer 
BE gewordenen Erhöhung der Druckpreise hervor- 
gerufen. Den unmittelbaren Anstoss zu dieser Bewegung gaben 
die Papierfabrikanten und die Fabrikanten von Papierwaren, 
die durch geschlossenes Vorgehen eine bedeutende, ja, wie all- 
gemein angenommen wird, eine über das Mass des Notwendigen 
hinausgehende Erhöhung der Preise ihrer Produkte herbei- 
führten. Da der Buchdrucker eine solche Erhöhung nicht allein 
zu tragen vermochte, ausserdem aber auch seine sonstigen Pro- 
duktionsmittel in den letzten Jahren eine recht erhebliche 
Preisverteuerung erfahren hatten, so war die Notwendigkeit 
einer Erhöhung der Druckpreise von selbst und allgemein ge- 
geben. Der schwierige Punkt war nur der, wie man diese 
Notwendigkeit der Kundschaft am besten begreiflich mache 
und wie man auch diejenigen Kollegen für ein Vorgehen ge- 
winne, die sich scheuen, an ihre Kundschaft heranzutreten, oder 
die ihr Heil in billigen Preisen oder im Unterbieten suchen. 
Da haben denn der Buchgewerbliche Schutzverband und die 
„Vertraulichen Mitteilungen“ das Mittel für ein einheitliches 
und geschlossenes Vorgehen der sämtlichen Buchdruckerei- 
besitzer gefunden. Die meisten örtlichen Vereinigungen und 
auch die Kreise des Deutschen Buchdrucker - Vereins haben 
dieses Vorgehen aufgenommen und unterstützt und auch die 
Presse ist mit dankenswerter Einmütigkeit für die Sache der 
Buchdruckereibesitzer gegenüber dem Publikum eingetreten. 
Der Erfolg dieser Benden wird hoffentlich nicht aus— 
bleiben. 


Nr. 26 


2 


—. 


Was die Tarifangelegenheiten anbelangt, so ist der im 
allgemeinen befriedigende Stand derselben schon darin zu er- 
kennen, dass sie uns nur zu wenigen Bemerkungen Anlass 
geben. Die Organe der Tariforganisation walten ihres Amtes 
in einer Weise, der nur zugestimmt werden kann, und unsere 
Vereinsorgane sind bemüht gewesen, sie hierin nach Möglich- 
keit zu unterstützen. Wo es Gelegenheit gab, dem Tarif und 
dem Verein einen Kollegen zu gewinnen, da ist sie nicht ver- 
säumt worden. Der im letzten Vereinsjahre zur Einführung 
gelangte Setzmaschinentarif scheint den namentlich in Gehilfen- 
kreisen erwarteten Anklang nicht gefunden zu haben; denn -wie 
der dem Tarifausschuss der Deutschen Buchdrucker erstattete 
Bericht des Tarif-Amts mitteilt, haben den Tarif nur 36 Firmen 


mit 89 Maschinen anerkannt, während 220 Maschinen in Betrieb 


sind. Es dürfte auch hierin ein Beweis dafür zu erblicken sein, 
dass die Setzmaschinenfrage für Deutschland doch noch nicht in 
dem Masse spruchreif ist, wie von manchen Seiten behauptet wird. 

Der Bericht wird von der Versammlung ohne Debatte ge- 
nehmigt. 

Zum 2. Punkt der Tagesordnung, Rechens chaftsbericht 
für das Jahr 1899 und Voranschlag für 1901 liegt die 
Rechnungsablage auf das Jahr 1899 sowie der Voranschlag 
für 1901 im Druck vor. Dieselben lauten wie aus den Tabellen 
der nächsten Seite ersichtlich. 

Der Rechnungsführer Herr Dr. Alfred Giesecke-Leipzig giebt 
zu den einzelnen Positionen des Berichts kurze Erläuterungen. 

Der Rechnungsprüfungs-Ausschuss, bestehend aus den Herren 
H. Prickarts-Mainz und Ferd. Wulff-Hamburg, hat das gesamte 
Rechenwerk eingehend geprüft und beantragt die Entlastung 
des Rechnungsführers und des Vorstandes für das Rechnungs- 
jahr 1899. 

Die beantragte Entlastung wird von der Versammlung erteilt. 

Zum Voranschlage für 1901 teilt der Herr Rechnungs- 
führer u. a. mit, dass sich die Einnahmen aus den Mitglieder- 
beiträgen wesentlich erhöht haben. Ausserdem teilt der Herr 
Rechnungsführer mit, dass der Vorstand beschlossen habe, dem 
Deutschen Buchgewerbeverein zur Einweihung seines Heims, 
des Deutschen Buchgewerbehauses, für dessen Gutenberghalle 
eine von Künstlerhand ausgeführte Rednertribüne zu stiften, 
wie im Geschäftsbericht bereits mitgeteilt worden ist. Hierzu 
sind in den Voranschlag für 1900 nachträglich 3000 Mk. ein- 
gestellt worden, um deren Bewilligung der Vorstand die Ver- 
sammlung ersucht. 

Die Versammlung erteilt hierzu ohne Debatte einstimmig 
ihre Zustimmung. | 

Zu Punkt 3 der Tagesordnung, Rechenschaftsbericht 
über die Unterstützungskasse für das Jahr 1899, wird 
dieser Bericht, der der Versammlung im Druck vorliegt und 
seinem wesentlichen Inhalte nach im Geschäftsbericht des Vereins- 
vorstandes wiedergegeben ist, vom Herrn Rechnungsführer ein- 
gehend erläutert. 

Herr Werlitz äussert hierzu den Wunsch, die Berichte des 
Vereins und der Unterstützungskasse künftig den Abgeordneten 
vor der Versammlung zugehen zu lassen, damit diese sich ein- 
gehender mit ihnen beschäftigen können. 

Herr Dr. Giesecke sagt die Erfüllung dieses Wunsches, 
soweit dies möglich, zu und spricht den geschäftsführenden 
Beamten Dank und Anerkennung aus. Im weiteren spricht er 
den Wunsch aus, dass die Verwaltungsstellen der Unterstützungs- 
kasse ihre Berichte rechtzeitig einsenden möchten, denn davon 
sei die rechtzeitige Fertigstellung des Berichtes abhängig. 

In der folgenden Debatte wird vom Vorstand das säumige 
Verhalten einzelner Verwaltungsstellen getadelt und von Herrn 
Ramm beantragt, die Namen dieser Verwaltungsstellen zu ver- 
öffentlichen. 

Der Antrag wird jedoch zurückgezogen, nachdem ‚der Herr 
Vorsitzende die Hoffnung ausgesprochen, dass diese Anregung 
genügen werde, die betreffenden Stellen künftig zur pünktlichen 
Lieferung ihrer Abrechnungen und Unterlagen zu veranlassen. 

Der Kassen-Bericht wird hierauf von der Versammlung 
einstimmig genehmigt. | | 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


298 


Punkt 4 der Tagesordnung, Wahl des Vereinsvor- 
sitzenden und des Rechnungsführers sowie je eines Stell- 
vertreters aus der Zahl der in Leipzig wohnhaften Vereins- 
mitglieder. — Der Vereinsvorstand schlägt hierzu vor, mit 
Zustimmung der in Betracht kommenden Herren, die derzeitigen 
Inhaber dieser Ehrenämter auch für die nächste Wahlperiode 
wieder mit diesen Amtern zu betrauen. 

Es werden darauf die Herren Johs. Baensch-Drugulin als 
Vorsitzender, Theod. Naumann als dessen Stellvertreter, Dr. Alfr. 
Giesecke als Rechnungsführer, W. Bär als dessen Stellvertreter 
einstimmig wiedergewählt. Dieselben nehmen die auf sie ge- 
fallene Wahl mit Dank an. 

Punkt 5 der Tagesordnung, Wahl eines aus drei Mit- 
gliedern bestehenden Rechnungsausschusses sowie von 
drei Stellvertretern desselben zur Vorprüfung der Jahres- 
rechnung. — Der Vorstand schlägt hierzu vor, die Rechnungs- 
prüfer, wie es die Berufsgenossenschaft thut, aus den Leipziger 
Mitgliedern zu wählen und die Prüfungen künftig am Sitze 
des Vereins vornehmen zu lassen. 

Die Versammlung stimmt dem zu und es werden hierauf 
nach dem Vorschlage des Vorstandes gewählt als Mitglieder 
die Herren Max Hesse, Johann Weber und Hermann Ramm, 
und als Stellvertreter die Herren Richard Arnold, Otto Fischer 
und Hans Kreysing. 

Zu Punkt 6 der Tagesordnung, Bestimmung des Ortes 
für die nächstjährige Hauptversammlung schlägt der 
Vorstand in der Annahme, dass die Berufsgenossenschaftsver- 
sammlung zustimmen werde, vor, den im vorigen Jahre für die 
diesjährige Versammlung gewählten Versammlungsort Dresden 
nunmehr für die nächste Hauptversammlung zu wählen. Die 
Versammlung tritt diesem Vorschlage einstimmig bei. 

Punkt 7 der Tagesordnung, Verschiedenes. 

Von seiten des Herrn Vorsitzenden wird Namens des 
Vorstandes hierzu die Frage der von der Reichsregierung in 
Aussicht genommenen abermaligen Abänderung der Recht- 
schreibung zur Debatte gestellt, welche Absicht auch für 
das Buchdruckgewerbe von Bedeutung sei. 

Herr Dr. Giesecke erstattet hierzu das Referat und verbreitet 
sich über die s. Z. von Preussen eingeführten Reformen. Jetzt 
sei nun von Reichs wegen eine abermalige Abänderung des 
noch nicht lange Bestehenden und noch nicht einmal Einge- 
wurzelten beabsichtigt und es habe nicht einmal ein Fachmann, 
sondern ein Postsekretär einen Reformvorschlag auf Grund der 
Schreibung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches ausgearbeitet, 
der von amtlichen Stellen zur Annahme empfohlen worden sei. 
Weiter berührt Redner die anderweit gemachten Vorschläge. 
Alles dies sei aber nicht besser als die Reformvorschläge von 
1880 und geeignet, selbst diese in ihrer Verbreitung und 
Wirksamkeit noch zu beeinträchtigen. Hierdurch würden auch 
die Buchdrucker benachteiligt, obwohl gesagt worden sei, dass 
diese aus dem Neudruck von Werken Vorteil haben würden. 
Namentlich aber werde der Verlagsbuchshandel betroffeu. Des- 
halb habe sich auch der Börsenverein der Deutschen Buch- 
händler in seiner Hauptversammlung am 13. Mai eingehend 
mit der Sache beschäftigt und folgende Entschliessung gefasst: 

„Die Hauptversammlung des „Börsenvereins der Deutschen 
Buchhändler‘ erfährt mit tiefem Bedauern aus der dem Vor- 
stande erteilten Antwort des Preussischen Kultusministeriums, 
dass in Preussen eine Anderung der seit dem Jahre 1880 in 
den Schulen amtlich eingeführten Rechtschreibung im Werke 
ist. Sie beauftragt den Vorstand, in jeder zulässigen Weise 
gegen diese Absicht vorstellig zu werden. 

Nachdem unter dem Vorgange Preussens nahezu gleiche Vor- 
schriften über Rechtschreibung in allen deutschen Schulen ein- 
geführt worden sind und sich in dem grössten Teil der Literatur 
eingebürgert haben, ist es völlig unverständlich, dass dem 
deutschen Volke abermals eine andere Schreibweise zugemutet 
werden soll. Die wünschenswerte Einheit der Schreibung kann 
lediglich dadurch herbeigeführt werden, dass die Regeln von 


9 


294 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26 


1550 da zur Geltung gebracht werden, wo ihnen solche Geltung 
bisher leider versagt worden ist, insbesondere bei den Reichs- 
und anderen Behörden. Alles Schwanken ist vom Übel. Der 
Buchhandel glaubt nicht nur die Sache des Buchgewerbes zu 
vertreten. sondern auch die des gesamten deutschen Volkes, 
insbesondere des deutschen Schrifttums, der Schule und der 
Lehrerschaft, weit über die Reichsgrenzen hinaus, wenn er 
gegen jede mit obrigkeitlichem Zwange einzuführende Ande- 
rung der geltenden Schreibung aufs nachdrücklichste hiermit 
Widerspruch erhebt.“ 

Diese Entschliessung sei eine Abwehr gegen die Pläne der 
Rechtschreibungsreformen gewesen. Inzwischen habe sich die 
Situation aber etwas verändert und es sei ein gewisses Einlenken 
auf Seiten der letzteren zu bemerken. Der Vorstand schlage nun 
vor, dass der Deutsche Buchdrucker - Verein sich dem Beschluss des 
Börsenvereins auschliesse, demselben aber angesichts der 500jäh- 
rigen Gutenbergfeier in der Richtung eine Erweiterung gebe, dass 
dem Wunsche nach Errichtung einer Akademie für die deutsche 
Rechtschreibung Ausdruck gegeben werde, die Gewähr für sorg- 
fültige Durchführung von Reformen in dreierlei Hinsicht zu 
bieten habe, nämlich in Hinsicht auf die Vorbereitung auf 
Grundlage der Wissenschaft, auf schonendes Vorgehen in der 
Praxis und auf die Durchführung einer neuen Rechtschreibung 
bei sämtlichen Behörden. Diese drei Punkte seien das Wesent- 
lichste bei allen Reformen. Im weiteren habe der Börsenverein 
eine Enquete über das Mass, in dem die 1580 er Rechtschreibung 
zur Durchführung gelangt sei, beschlossen und mit dem Ver— 
legerverein auch bereits eingeleitet. Dieser Enquete solle der 
Deutsche Buchdrucker-Verein beitreten in Bezug auf die Haus- 
orthographien und die Orthographie der Zeitungen und Zeit- 
schriften. Redner bringt schliesslich namens des Vorstandes 
eine Resolution in Vorschlag, die sich mit den gegebenen Aus- 
führungen deckt. 

Herr Oldenbourg-München empfiehlt die vorgeschlagene Reso- 
lution und begründet die Notwendigkeit der Errichtung einer 
deutschen Akademie mit dem Hinweise, dass in der letzten 
Orthographiereform die einzelnen Staaten selbständig vorgegangen 
und hieraus Unzuträglichkeiten erwachsen seien. 

Herr Werlitz-Stuttgart hat Bedenken gegen den Vorschlag 
ciner deutschen Akademie, da dessen Durchführung der Ein- 
heitlichkeit der Rechtschreibung im gesamten deutschen Sprach- 
gebiete, zu dem auch Osterreich und die Schweiz gehören, nicht 
förderlich sei. Hauptsache sei jetzt die Einheitlichkeit, nach 
deren Erreichung man ja die Akademie beantragen könne. Er 
empfehle deshalb für jetzt Beteiligung an der Enquete des 
Börsenvereins und Zuwarten mit dem Gedanken der Errichtung 
einer sprachlichen Akademie. 

Herr Ramm-Leipzig wünscht ebenfalls, dass den Anregungen 
des Börsenvereins Folge geleistet werde und würde sich auch 
für Errichtung euer sprachlichen Centralstelle erklären, für 
die er den Namen „Sprachamt“ vorschlägt, wenn diese mit den 
nötigen Befugnissen ausgestaltet werde. 

Herr Dr. Giesecke hält das Bedenken des Herrn Werlitz 
nicht für dringend, da ja in der vorgeschlagenen Resolution 
auch Kautelen für die richtige Wirksamkeit der Centralstelle 
vorge:ehen seien. Der Ausdruck „Sprachamt“ für das zu 
Schäffende sei ihm sehr sympathisch. 

Herrn Westermann- Braunschweig ist der Vorschlag des Herrn 
Ramm ebenfalls willkommen und er empfiehlt denselben. 

Herr Werlitz erklärt sich schliesslich mit der ganzen Reso- 
lution ebenfalls einverstanden, falls durch eine entsprechende 
redaktionelle Fassung der Resolution zum Ausdruck gebracht 
wird, dass die Wirksamkeit der Centralstelle eine auf das ganze 
Sprachgebiet bezügliche sein solle. 

Herr Geh. Rat Jänecke hült das von Herrn Werlitz an— 
fünelich vorgeschlagene Zuwarten nicht für angebracht und 
empfiehlt die Resolution mit dem Verbesserungsvorschlage des 
Herrn Ramm. 

Nachdem sodann noch die Herren Dr. Giesecke, Werlitz, 


— 


Merzbach, Oldenbourg zur Sache gesprochen, wird die vorge- 
schlagene Resolution in der folgenden Fassung einstimmig an- 
genommen: 

Die Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
schliesst sich der vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler 
in dessen Hauptversammlung vom 13. Mai d. J. gefassten Stellung- 
nahme in Angelegenheit der deutschen Rechtschreibung voll- 
ständig an und macht dieselbe zu der ihrigen. Sie erblickt 
jedoch ausserdem in den Tagen der 500jährigen Geburtstags- 
feier Gutenberg’s bei der Bedeutung der einheitlichen Recht- 
schreibung für das gesamte deutsche Volk in der Errichtung 
eines deutschen Sprachamtes nur die alleinige Gewähr für die 
unbedingt nötige sachgemässe und gründliche, von langer Hand 
vorbereitete Regelung derselben auf Grundlage der Ergebnisse 
der Wissenschaft und unter Berücksichtigung der Erfordernisse 
des Gebrauches, denn es muss zugleich die Gewähr der allge- 
meinen einheitlichen behördlichen Durchführung durch das ge- 
samte deutsche Sprachgebiet geboten werden. 

Über Antrag des Herrn Merzbach wird sodann der Vor- 
stand beauftragt, von der gefassten Entschliessung den Herın 
Reichskanzler und den Bundesrat in Kenntnis zu setzen. 

Herr Friedrich- Breslau bringt sodann eine Reihe Uber- 
treibungen und unrichtiger Angaben zur Sprache, die 
sich die Setzmaschinenfubriken in ihren Reklamen in den 
Fachzeitschriften zu schulden kommen lassen und widerlegt dic- 
selben fachmännisch auf das gründlichste. Im weiteren giebt 
Redner wertvolle Hinweise über die Benutzung der Maschinen, 
sowie über die Verbesserung von Matrizen, die durch den Ge- 
brauch mangelhaft geworden sind. 

Die Versammlung nimmt diese Ausführungen sehr beifällig 
auf und der Herr Vorsitzende dankt dem Redner für die- 
selben, zugleich dem Wunsche Ausdruck gebend, dass auch 
andere Kollegen bei ähnlicher Gelegenheit mit ihren Erfahrungen 
hervortreten möchten. 

Herr Krais- Stuttgart bringt die Feuerversicherung 
fremden Eigentums zur Sprache unter Hinweis auf den 
Brand in der Druckerei Vilimek in Prag, in dessen Gefolge 
verschiedene Prozesse zu Ungunsten der Druckerei entschieden 
worden seien. Diese letztere hatte die Haftbarkeit für fremde 
Sachen in einigen Füllen bestritten. Redner fordert auf, be- 
sondere Aufmerksamkeit auf diesen Punkt zu haben und immer 
bei der Feuerversicherung einen bestimmten Betrag für fremdes 
Eigentum auzusetzen. 

Herr Elsner-Berlin macht aufmerksam, dass man für fremde 
übernommene Sachen haftbar ist und giebt eine Reihe Rat- 
schläge in Bezug auf die Versicherung fremder Waren. Von 
Wichtigkeit sei namentlich die Versicherung halbfertiger 
Fabrikate. 

Der Herr Vorsitzende macht ebenfalls darauf aufmerk- 
sam, dass alle in Vorbereitung befindlichen Sachen der Haft- 
barkeit des Buchdruckers unterliegen und deshalb zu versichern 
sind. Den Kunden gegenüber solle man sich durch einen Ver- 
merk auf den Rechnungen decken, der besagt, dass fremde 
Sachen unversichert lagern, wenn nicht Besonderes vereinbart ist. 

Herr Röwer-Berlin führt verschiedene Beispiele zur Sache 
an, die die Wichtigkeit und zugleich die Schwierigkeiten des 
besprochenen Versicherungszweigs darlegen, und erklärt als 
beste Lösung der Frage eine eigene Feuerversicherung des 
Buchdruckgewerbes, die lebensfähig und auch leistungsfähig 
sei und dem Gewerbe auch sonstige grosse Vorteile bieten werde. 

Herr Mahlau hält die gesonderte Aufführung fremden Eigen- 
tums in der Police nicht für zweckmässig. 

Herr Mäser hatte gehofft, der Versammlung eingehenden, 
recht günstigen Bericht über die Feuerversicherungs-Genossen— 
schaft Deutscher Buchdrucker erstatten zu können, aber die 
zum geschlossenen Kampfe gegen die Genossenschaft zusammen- 
getretenen Feuerversichernngs - Aktiengesellschaften bereiteten 
zur Zeit noch Hindernisse, die überwunden werden müssten. 
Er hoffe aber auf eine günstige Gestaltung der Verhältnisse ; 


Ja 
D 


— — 


Nr. 26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 295 
Rechnungsablage für das Jahr 1899. 
I. Einnahme. 
= | Voranschlag 
t899. Wirkliche Einnahmen. © für 1899 Sr 1900 für 1901 
| | M | ai | E? Me 
Januar 1. An Kassenbestand aus 1898. . ; g 4681,55 | | 
Dezember 31. „ Mitgliederbeiträgen für 1899: | 
439 à 7,50 ! i 3292,50 | 
212, 10,— . 2120,— : 
178 „ 15,— 2670.— 
88 „ 30.— 2640.— 
28 „ 60.— 1680,.— 
9 „ 100.— 900.— 
954 13302,50 i 
„ Mitgliederbeiträgen für das II. Halbjahr 1899 3,75 13306,25 ' 13500. — |! 13400,— 16000, — 
„ Kapitalzinsen für 1899 i 571,50 400, — | 400, — ` 600, — 
„ Verlags-Conto: f 
Lehrzeugnisse und Tarife. . 837,53 ` | 
Musteraustausch, verkaufte Bände . 374,40 711,93 600,— 400,— 300, — 
19271,23 14500,— | 14200,— — 16900.— 
II. Ausgabe. 
u \ Voranschlag 
1899. Wirkliche Ausgaben. für 1899 für 1900 für 1901 
K | M | oM oM 
Dezember 31. Per Geschäftsstellen-Conto *) 2181,26 2500.— 1500,— Gehalt! 1500,— 
„ Reiseunkosten-Conto 206,30 800.— 
„ Hauptversammlungs-Conto . 1485, — 2200.— V og | 3000, — 
„Druck. Conto 935,55 1000,.— 1000.— 1000, — 
Porto- Oonto 133,54 300, — 500. — 500, — 
„ Zeitschrift-Conto l 680,66 3000. — 3000,— | 3000,— 
„  Verlags-Conto . A A 117,32 ` — — — 
„ Kreisrückvergütungs-Conto. 2593,75 2700.— 2700. — 3200.— 
„ Kleine Ausgaben und Insgemein 694,35 450,— 650, — 700, — 
„ Innungsorganisations-Conto. ö 1000,— — — — 
„ Verfügungsbetrag für den Vorstand ; ; _— | 200.— 200.— 300.— 
„ Beitrag für den Deutschen Buchgewerbe-Verein. — |l — — | 300, — 
„ Inventar- Conto i A e . 172,— | — — — 
„ Wertpapier- Conto: | | | | 
Ankauf von 1000,— o% 3½ % Deutsche Reichsanl. 999,— , — Ä — — 
„ Zinsen bei Ankauf obiger Papiere 3 ; 7,30 — | — — 
„ Miete, Heizung und Beleuchtung — — | 300, — 300,— 
„ Abschreibung auf Reservefonds-Conto. m 1350,—  : _1350,— 1600, — 
„ Nachverwilligung für Rednertribüne . . — m — 3000.— SC 
„ Kassenbestand (bezw. mutmasslicher Überschuss) 8065,20 | — — | 1500, — 
19271.23 14500. — 17200. — 16900,— 
ze | 
III. Gewinn- und Verlust-Conto. 
— ——¾ EE —n 
1899. ofl. 1899. M 
Dezember 31. An Geschäftsstellen-Conto . 2181,26 | Dezember 31. Per Mitgliederbeiträge aus 1899 . 13306,25 
„ Reiseunkosten-Conto 206, 30 „ Verlags- Conto ; ; 594,61 
„ Hauptversammlungs-Conto . 1485, — „ Zinsen 564,20 
„ Druck-Conto 935,55 
„ Porto-Conto 133,54 
„ Zeitschrift - COonto ; e 680,66 
„ Kreisrückvergütungs-Conto 2593,75 
„ Kleine Ausgaben und Insgemein 694,35 
„ Innungsorganisations-Conto 1000,.— 
„ Inventar-Abschreibung d , 17.— 
„ Abschreibung auf Reservefonds-Conto 1350,— 


— 
— 


Bilanz- Conto 
Uberschuss aus 1899 


14465,06 


3187,65 


14465, 06 


10 ) Die Bezeichnung Goschäftsstellen-Conto fällt künftig weg. An dessen Stelle tritt das Gehalts-Conto mit 4 1600, — und das Conto für Miete, Heizung und Be- 
achtung mit 1 300, —, während die übrigen unter dem Geschäftsstellen-Conto bishor mit verbuchten Ausgaben an Porto ca. ofk 300,—, Drucksachen ca. cf 150, opd 
Dia igem Verwaltungsaufwand ca. of. 300, — auf die bereits bestehenden Einzelconten (Druck-Conto, Porto-Conto und Kleine Ausgaben etc.) hinzugeschlagen werden. 
ie Ziffern des Voranschlags für 1000 und für 1901 sind bereits unter Zugrundelegung dieser Aufteilung des Geschäftsstellen-Contos festgelegt worden. 


296 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26 
IV. Bilanz-Conto. 
1899. „ 899. 4 
Dezember 31. An Conto Wertpapiere: Dezember 31. Per Reservefonds-Conto: 
31/12. 98 | 31./12. 98 
Bestand vom -1.1.99 1000, — Bestand vom i. l. 99 99 3000, — 
Zugang 1899 999, — 7999. ||| Zugang 1899 1350, — 4350.— 
„ Inventar-Conto . 5 155. ||| „ Kapital-Conto: 
„ Conto Leipziger Bank: 31/12. 98 
Guthaben auf R 4600, — Bertand vom "Co 99 8545,13 
„ Kassa-Conto 3465,20 Überschuss aus 1898 136,42 8681,55 
„ Gewinn- und Verlust-Conto: 
Überschuss aus 1899 3187,65 
16219,20 16219,20 


Zu dem vorstehend aufgeführten Barvermögen kommt noch der Bestand an Lehrzeugnisformularen im Werte von o% 950,—. 


V. Wertpapier-Conto. 
nom. oA. 7000,— 3%, % Leipziger Stadt-Anleihe A 7000,— 


” n 


1000, — 3Y, % Deutsche Reichs-Anleihe „ 


VI. Bruno eelere 


999.— 
A. 7999.— 


1899. | S 


Dezember 31. An Conto Wertpapiere: 
5 Anteilscheine auf das Deutsche 


Buchgewerbehaus à o 1000,— 5000,— 
„ Kassa-Conto . S F i ; 150, — 
5150, — 


denn das Unternehmen beruhe auf guter Grundlage und die | 


Gegenzüge der Aktiengesellschaften würden schwerlich Billigung 
finden. 
befriedigenden Bericht erstatten zu können. 

Herr Ramm-Leipzig begrüsst die gegebenen Anregungen 
und wünscht, dass derartige Fragen, wie vom Vorsitzenden 
bereits angeregt, so zeitig in Vorbereitung genommen würden, 
dass sie auf die Tagesordnung der Versammlungen gestellt 
werden können. Weiter bringt Redner die Preisgestaltung 
im Buchdruckgewerbe zur Sprache und fordert den Vor- 
stand auf, dieser Frage die grösste Aufmerksamkeit in der 
nächsten Zeit zu widmen. 

Der Herr Vorsitzende sichert eine entsprechende Behandlung 
aller der angeschlagenen Themata teils durch die „Zeitschrift“, 
teils in andrer Weise zu. 

Herr Wulff-Hamburg verbreitet sich sodann über die 
Wirkungen und die Handhabung der Bundesratsvorschriften über 
den Betrieb der Buchdruckereien und Schriftgiessereien, hin- 
sichtlich deren die Hamburger Innung Schritte gethan habe, 
und wünscht, dass der Vereinsvorstand namentlich hinsichtlich 
der Fussbodenreinigung und der Zulassung der Fussbodenöle 
beim Bundesrate vorstellig werde. 

Der Herr Vorsitzende weist darauf hin, dass der Vorstand 
sich bereits einmal an den Bundesrat gewandt habe; er wolle 
aber gern auch weitere Schritte unternehmen. 

Herr Mäser hält für praktischer, wenn nicht nur durch 
den Vorstand beim Bundesrat, sondern auch durch die Einzel- 
vereine bei den Einzelregierungen Vorstellungen erhoben werden. 

Nachdem sodann noch die Herren Ramm, Vorsitzender und 
Oldenbourg zur Sache gesprochen, erklärt sich die Versammlung 
mit dem Vorschlage des Vorsitzenden einverstanden, bei den 
Central- und Landesbehörden in geeigneter Weise hinsichtlich 
der Zulassung der Fussbodenöle zur Fussbodenreinigung mit 
der Wirkung, dass alsdann die Vorschriften über die feuchte 
Reinigung nicht angewandt werden, Schritte zu thun. 


In der nächsten Versammlung hoffe er, einen recht 


Dezember 31. 
| 


| 899. M 
An Kapital-Conto: 


Stiftungs-Kapital . 5000, — 
Zugang an Zinsen aus 1899. 150,— 
5150, — 


Es wird sodann noch die Frage der Eintragung der 
Buchdruckereien in das Handelsregister kurz berührt. 
— Dann nimmt Herr Jehne-Dippoldiswalde das Wort und über- 
reicht Namens des Herrn Richard Diller-Dresden eine von 
diesem herausgegebene Gutenberg-Medaille als Grundstock 
für eine künftige Medaillen- und Festzeichensammlung des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins im Deutschen Buchgewerbe- 
haus zu Leipzig. 

Der Herr Vorsitzende spricht für diese Widmung den Dank 
des Vereins aus und hofft, dass die angeregte Sammlung zu gutem 
Gedeihen gelange. 

Nachdem sodann noch dem Vorsitzenden der Dank der 
Versammlung votiert worden, wurden die Verhandlungen um 


3/4 1 geschlossen. 


Sprechsaal. 


w. Berlin. Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung hat 
die Petition des dortigen Ortsvereins des Buchdruckerverbandes, 
es möge anlässlich des 500jährigen Gutenbergjubiläums einer neuen 
Strasse der Name „Gutenbergstrasse“ gegeben werden, dem Stadt- 
magistrat zur Berücksichtigung empfohlen. — Eine gleiche Petition 
liegt dem Stadtmagistrat von Rixdorf und dem Gemeindevorstande 


des benachbarten Britz zur Beschlussfassung vor. 


-I. Breslau. Die im vorigen Bericht ausgesprochene Hoffnung, 
dass auch in Schlesiens Hauptstadt eine Gutenbergfeier veranstaltet 
werden möchte, verwirklicht sich doch noch. Auf Anregung der 
beiden hiesigen Faktoren Spiekenheuer (Grass, Barth & Co.) und 
Hendel (Wilh. Gott. Korn), welche sich an die Direktion des 
Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer gewandt 
hatten, hat sich die Direktion bereit erklärt, die Räume des Kunst- 
gewerbemuseums für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen und 
die mit der Auswahl und Anordnung der Ausstellungsgegenstände 
verbundenen Arbeiten im Verein mit der Verwaltung der Stadt- 
bibliothek zu übernehmen. Am 21. Mai fand daher eine vorbe- 


Nr. 26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 297 


ratende Versammlung statt, um Fühlung mit den hiesigen Fach- 
kreisen zu gewinnen und festzustellen, welches Interesse dieselben 
einer solchen Veranstaltung entgegen bringen. Die unter dem 
Vorsitz des Direktors Dr. Masner tagende Versammlung bestimmte 
nun folgendes: Die Ausstellung dauert vom 15. Juli, an welchem 
Tage die hiesigen Buchdruckergehilfen (Verband) das Johannisfest 
feiern, bis zum 31. August. Diese Ausstellung gliedert sich in eine 
Vorführung der Entwickelung und des jetzigen Standes der Buch- 
druckerkunst in Schlesien. Die historische Abteilung, welche durch 
die Bereitwilligkeit der Direktionen der hiesigen Stadtbibliothek 
und der Königl. und Universitätsbibliothek ermöglicht wird, soll 
in ungefähr 150 Nummern Breslauer und Schlesische Drucke vom 
ältesten 1475 durch Kasper Elyan in Breslau gedruckten Buche 
umfassen. Auch die vorhandenen Gutenberg’schen, Fust und 
Schöffer'schen Drucke, sowie die Erzeugnisse der ersten Pressen, 
welche Gutenberg’s Gehilfen in Deutschland und im Ausland her- 
stellten, sollen vorgeführt werden, besonders auch die vorhandenen 
alten italienischen und holländischen Drucke, auch alte, etwa in 
den Druckereien noch vorhandene Gerätschaften, ferner Drucker- 
verordnungen, Pressgesetze, und was sonst auf die Buchdrucker- 
kunst in Schlesien Bezug hat, sollen herangezogen werden. Man 
hofft auch, dass manches in Privatbesitz befindliche zum Vorschein 
kommt, denn im Laufe des 16. Jahrhunderts entstanden in fast 
allen namhaften Städten Schlesiens Buchdruckereien, 1503 eröff- 
nete Konrad Baumgarten seine Offizin, die als Breslauer Stadt- 
buchdruckerei bis auf den heutigen Tag besteht. Die Herren Dr. 
Seger vom Kunstgewerbe-Museum, Professor Dr. Markgraf, Direktor 
der Stadtbibliothek, und Buchdruckereibesitzer Friedrich, der In- 
haber der Buchdruckerei Grass, Barth & Co. (W. Friedrich), der 
ältesten Breslauer Buchdruckerei, werden diese Abteilung ordnen. 
Die moderne Abteilung soll Druckerzeugnisse schlesischen Ursprungs 
enthalten, welche während der letzten zehn Jahre hervorgegangen 
sind. Man hofft auf eine rege Beteiligung der Buchdruckereien 
und Verlagsanstalten Breslaus wie der Provinz. — Im hiesigen Kunst- 
gewerbeverein, in welchem schon mehrfach recht interessante Vor- 
träge gehalten wurden, wir erinnern nur an den des Herrn Dr. 
Buchwald „Uber das moderne Plakat“, hielt kürzlich Herr Gritschker 
einen Vortrag über „Alte und neue photographische Druck- 
verfahren“. Der Vortragende bemerkte u. a., es stehe fest, dass 
die vielen Entdeckungen und Erfindungen auf dem Gebiete der 
Photographie stets zuerst von Amateurphotographen probiert und 
dann erst, wenn die Neuerungen sich bewährt, von Berufsphoto- 
graphen angewendet worden wären. So kommt es, dass die viel- 
fachen photographischen Druckverfahren dem grossen Publikum 
trotz der vielen Schaukästen der Berufsphotographen unbekannt 
geblieben sind. Noch vor kurzem war die bekannte braune Farbe 
ın den Photographien vorherrschend, die nur ganz allmählich 
einem schwarzen Ton Platz macht. Das Bestreben der Liebhaber- 
photographen ist seit längerer Zeit darauf gerichtet, Druckver- 
fahren anzuwenden, nach welchen das Bild in jeder von ihnen ge- 


-= wünschten Farbe erscheint. Diese Druckverfahren sind unter dem 


Namen Pigment- oder Kohldruck, Ozotypie und Gummidruck be- 
kannt. Der Redner erläuterte zunächst die älteren am meisten in 
Gebrauch gewesenen Positivverfahren, hierauf die neueren drei 
Verfahren. Bei der Vergleichung einer gewöhnlichen Photographie 
mit einem Gummidruck fällt zuerst die körnige Struktur des Bildes 
auf, die das Bild weniger scharf erscheinen lässt. Es macht den 
Eindruck, als ob man eine Kreidezeichnung vor sich hat. Der 
Vortragende erklärte, dass der Gummidruck auf dem gleichen 
Prinzipe wie das Pigmentverfahren beruht, doch gehöre eine grosse 
Ubung zur Beherrschung dieser Technik. Verreibt man in einer 
sung von Gummiarabicum und Kaliumbichromat irgend eine 
Aquarellfarbe und belichtet ein damit überstrichenes Papier unter 


einem Negativ, so wird die Farbschicht je nach der Menge des . 


durchgelassenen Lichts bei der Behandlung mit kaltem Wasser 
mehr oder weniger unlöslich. Die Lichter schwimmen ab, die 
Schatten und Halbschatten bleiben, es entsteht ein Bild in der 
gewählten Farbe, das keiner weiteren Fixierung mehr bedarf. — 
1e Hofkunsthandlung von Bruno Richter veranstaltete vor kurzem 
eine Sonderausstellung von Original-Lithographien deut- 
Scher, französischer und japanischer Künstler. Diese Schaustellung 
liegt in dem Streben unserer graphischen Künstler, welche nicht 
reproduktiv, sondern produktiv sein wollen. Sie wollen Eigenes, 
nicht Fremdes auf dem Stein festhalten, ob sie damit die tech- 
nische Vollendung erreichen, die ein Berufslithograph hat, ist eine 
andere Frage. Auch eine Sammlung japanischer Farbenholz- 
Schnitte, welche ein günstiges Licht auf die Leistungsfähigkeit 


Japans werfen, waren vor kurzem im Kunstgewerbe-Museum auf- 
gestellt. — Das Schlesische Museum für Kunstgewerbe hat aus 
einem vom Schlesischen Centralgewerbeverein zur Verfügung ge- 
stellten Fonds mehrere Wettbewerbe ausgeschrieben, u. a. für ein 
Ex-libris der Bibliothek des Museums und für einen künstlerischen 
Bibliotheksband des Museums. Schluss des Wettbewerbes ist auf 
den 15. September festgesetzt und sind nur Arbeiten von Künstlern 
oder Kunstgewerbetreibenden, welche in Schlesien geboren oder 
in dieser Provinz ansässig sind, zugelassen. — Der Breslauer 
Gewerbeverein hat einigen unbemittelten Gewerbetreibenden 
Prämien von je 300 , zum Besuch der Pariser Weltaus- 
stellung ausgesetzt, auch vom Schlesischen Centralgewerbeverein 
wurden 500 oA zu gleichem Zwecke ausgeworfen, mit der Be- 
dingung, dass die hierzu geeignete Person nach der Rückkehr Bericht 
über die gemachten Beobachtungen zu erstatten habe. Auch vom 
hiesigen Magistrat werden eine Anzahl Stipendien an Gewerbe- 
treibende gewährt werden; auch die Buchdruckergehilfen ersuchten, 
einem Berufsgenossen die Vergünstigung freier Reise und Unter- 
haltes zu gewähren, wie man das bei andern Kunstgewerben hier 
beabsichtigt. Bisher ist eine Entscheidung noch nicht getroffen. 
— Der Breslauer Buchdruckergehilfen-Verein hatte an den Magi- 
strat die Bitte gerichtet, in anbetracht der500. Geburtstagsfeier Johann 
Gutenbergs einer Strasse den Namen „Gutenbergstrasse“ beizu- 
legen. Der Magistrat hat diesem Wunsche entsprochen und eine der 
nach Kleinburg zugelegenen Strassen so benannt. — Ende Mai wurde 
bier ein Fachverein der Schriftgiesser, Stereotypeure und 
Galvanoplastiker gegründet. — Aufsehen erregte die Beschlag- 
nahme eines bedeutenden Vorrats getälschter russischer Staats- 
banderollen, welche bei der Verzollung zu Cigarren- und Cigaretten- 
kisten gebraucht werden und in einer schlesischen Druckerei her- 
gestellt waren. — Wie die schlesischen Papierfabriken ihre Preise 
schon mehrfach in die Höhe geschraubt haben, so haben auch die 
Mitglieder der Breslauer Buchbinder-Innung eine Erhöhung 
der Preise für Buchbinderarbeiten angekündigt. Besonderes Ent- 
gegenkommen werden die Buchdrucker diesem Ansinnen nicht 
zeigen. — Mitte Januar erschien im Verlage von Th. Schatzky 
eine Halbmonatsschrift „Die Glocke, Schlesische Revue für Kunst 
und Leben“. Doch ist dieselbe schon wieder eingeschlafen und 
an deren Stelle im Verlage von Eduard Trewendt „Die Eule“ 
erschienen. Beide Blätter gefallen sich in persönlichen Ausein- 
andersetzungen im Breslauer Kunstleben. — Zum Mitglied der 
Handwerkerkammer in Breslau wurde Kollege Heinrich Riesel 
in Reichenbach i. Schl. gewählt, und der Gesellenausschuss wählte 
ihn beim Zusammentritt einstimmig zum Schriftführer. — Die 
Ortskrankenkasse für Buchdrucker hatte bei Beginn des 
Jahres 1570 Mitglieder und ein Vermögen von 13 833,67 AM, 571 
Mitglieder erhielten für 13 418 Krankentage 20 940,93 Unter- 
stützung. — Der Geschäftsgang ist immer noch ein guter, die 
meisten Offizinen hatten Uberstundenarbeit, die in einigen noch 
einige Zeit andauern dürften. — In den hiesigen Druckereien sind 
zur Zeit in Betrieb 11 Dampfmaschinen, 21 Gasmotore, 31 Elektro- 
motoren, 4 Zwillingsrotationsmaschinen, 11 Rotationsmaschinen, 
8 Doppelmaschinen, 93 einfache, 6 Zweifarbenmaschinen, 70 Tiegel- 
druckmaschinen, 28 Handpressen, und verschiedene Hilfsmaschinen. 
In zwei Druckereien arbeiten 10 Setzmaschinen. Die Elektro- 
motore verdrängen die Gasmotore als Betriebskraft immer mehr, 
nicht allein weil sie billiger arbeiten und sich leichter bedienen 
lassen, sondern auch infolge ihres geruchlosen Betriebs. Durch- 
schnittlich wurden im Vorjahre beschäftigt 620 Gehilfen, 155 Lehr- 
linge, 30 Stereotypeure und etwa 400 Arbeiter und Arbeiterinnen, 
sowie in zwei Druckereien 20 Setzerinnen. Ausserdem waren in 
drei mit Steindruckerei verbundenen Buchdruckereien noch 160 
Personen beschäftigt. — Auch die hier bestehende Kartonnagen- 
Fabrikation hat im laufenden Jahre einen guten Absatz gefunden. 
und dürfte mit dem Umsatz zufrieden sein. — Zu einem Künstler- 
fest, veranstaltet von Schülern der Kunstgewerbeschule, hat Prof. 
Kaempffer eine Einladungskarte entworfen, welche in vier Farben 
von der Steindruckerei Adolf Stenzel, vorm. Brehmer & Minuth ge- 
druckt wurde. Dieses Druckerzeugnis wirft auf die Geschmacks- 
richtung der Betreffenden ein eigentümliches Licht und es ist 
nicht zu verwundern, wenn die Buchdrucker manchem Künstler 


gegenüber misstrauisch sind. — Am 27. Mai hielt der Kreis IX 


des Deutschen Faktorenbundes in Kattowitz seine 2. Kreis- 
versammlung ab, zu der aus Breslau und Oberschlesien sich eine 
grössere Zahl Kollegen eingefunden hatten. Mit den Verhand- 
lungen war eine grössere Ausstellung von Drucksachen verbunden. 
Es wurden wieder eine grössere Zahl Kollegen gewonnen. Als 


298 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26 


Delegierte für die Leipziger Generalversammlung wurden die Herren 
Hendel und Winter gewählt. Die Wahl des Kreisvorstandes ergab 
folgendes Resultat: Winter, Vorsitzender, Hendel, Stellvertreter, 
Beck, Schriftführer, Zöllner, Stellvertreter, Spiekenheuer, Kassierer, 
Marggraf, Stellvertreter, Reichling-Kattowitz und Dietrich-Walden- 
burg, Beisitzer. Ein Ausflug nach der historischen Dreikaiserecke 
beschloss die interessante Versammlung. 

H Frankfurt a. M. (Gutenbergfeier.) Wie schon kurz berichtet, 
fand am Sonntag, 17. Juni, vormittags 11 Uhr im grossen Saale 
des Saalbaues die akademische Feier zum 500 jähr. Geburts- 
tag Gutenberg's statt. Feierlich klang die Lortzing’sche Jubel- 
Ouverture durch den Saal, von dessen Bühne die reich mit Palmen 
umgebene Büste Gutenberg's hervorschaute. Herr Osterrieth be- 
grüsste in herzlichen, warm empfundenen Worten die Festversamm- 
lung, an welcher ausser den Civil- und Militärbehörden auch eine 
Vertretung der Stadt Mainz teilnahm. Den von Herrn Dr. Pfungst 
verfassten Prolog trug Herr Regisseur Quinke sehr wirkungsvoll 
vor. Die Leistungen des Gesangverein Gutenberg, Dirigent, Herr 
Karl Specht, waren ausgezeichnet. Die Festrede hielt Heır Otto 
Hörth. „Es war ein Mann, von Gott gesandt, der hiess Johannes.“ 
So begann der Festredner, indem er bemerkte, dass dieses Bibel- 
wort der Festprediger im Stephansdom zu Wien nach der Befreiung 
Wiens von den Türken zur Ehrung des Polenkönigs Johannes 
Sobieski angewandt hatte. Im heidnischen Altertum seien Wohl- 
thäter der Menschheit als Götter vnd Göttersöhne verherrlicht 
worden. Wenn wir modernen Menschen nun auch keine Götter 
kennen, so hindere uns das nicht, den Wohlthätern der Mensch- 
heit auf unsere Weise zu danken und ihre Gedenktage festlich 
zu begehen. Einen solchen Gedenktag hätten wir heute. Johannes 
Gutenberg, so fuhr Redner fort, war einer der Grössten, denen 
die Menschheit Dank und Ehre schuldig ist, denn er hat durch 
seine Erfindung die geistige Entwickelung der Menschheit um 
Riesenschritte gefördert. Die Erfinder der Schrift, des Alpha- 
bets und der Buchdruckerkunst stehen auf gleicher Höhe im 
Verdienst um die Menschheit. Da Sprache und Vernunft einander 
wesentlich bedingen, so wird durch jedes Mittel, das die Verstän- 
digung unter den Menschen erleichtert und erweitert, auch die 
menschliche Vernunft gekräftigt und vertieft. Das gesprochene 
Wort verhallt spurlos in der Luft; die Schrift hält zwar das 
Wort fest, aber nur in beschränktem Masse; der Buchdruck 
dagegen macht das Wort in gleicher Weise allen Menschen zu- 
gänglich. Der Buchdruck erst ermöglicht die allgemeine 
Bildung, dieses Ideal aller edlen Geister. Redner wirft dann 
einen Rückblick auf die Idee des Buchdrucks. Die Chinesen seien, 
wie in so manchen andern Dingen, uns Abendländern vorausgewesen, 
denn schon im 4. Jahrhundert habe man in China mit Tafeln und 
bald darauf mit beweglichen Lettern gedruckt, aber die Kunst 
kam bald wieder in Vergessenheit, was seinen Grund darin hatte, 
dass die chinesische Sprache zur Erfindung des Alphabets nicht 
fortgeschritten sei. Die chinesische Schrift habe für jeden Begriff 
ein besonderes Zeichen und diese Begriffe dürften etwa 100000 
betragen, während wir auf nur 25 Buchstaben die unendliche Zahl 
unserer Begriffe auszudrücken vermöchten. Im frühesten Altertum 
seien Münzen geprägt worden, nach den Kreuzzügen habe man 
mit dem Druck von Spielkarten und Heiligenbildern begonnen. 
Den entscheidenden Schritt, die Buchstaben beweglich und da- 
mit zur allgemeinen Verwendung tauglich zu machen, hätte der 
Mainzer Bürger Johann Gensefleisch genannt zum Gutenberg gethan. 
Bei der Erfindung der Presse habe ihm die Traubenpresse das 
Muster gegeben. Herr Hörth wandte sich nun Gutenberg’s Leben 
zu und sagte, dass er wie so mancher andere grosse Mann, ein 
Kämpfer und ein Dulder gewesen sei. Die weiteren Schilde- 
rungen, Gutenberg’s Aufenthalt in Strassburg und Mainz, sein Ver- 
hältnis mit Schöffer und Fust u. s. w. zu erörtern, kann dem Be- 
richterstatter wohl erlassen werden. Als von Gutenberg selbst 
herrührend gelten Donate, d. h. eine lateinische Grammatik, Ab- 
lassbriefe, eine Flugschrift wider die Türken, die 42 zeilige und 
die 36 zeilige Bibel und das Katholikon. Eine Schlussnote zu 
letzterem bildet die älteste Urkunde der Erfindung und zugleich 
ein rührendes Zeugnis der frommen und patriotischen Gesinnung 
Gutenberg’s. Wohl hat man versucht, Gutenberg die Erfindung 
streitig zu machen und u. a. den Holländer Koster als Erfinder 
genannt. Diesem ist sogar in seiner Vaterstadt Haarlem ein Denk- 
mal gesetzt worden. Gründliche Untersuchungen hätten jedoch 
dargethan, dass Gutenberg der alleinige Erfinder der Buchdrucker- 
kunst sei. Der Festredner besprach noch die Fortschritte des 
Buchdrucks bis in die neueste Zeit und schloss mit den folgenden 


Ausführungen: Die Buchdrückerkunst ist die glückliche Vereinigung 
von geistiger und körperlicher Arbeit. Der Gelehrte und 
der Schriftsteller gehören zum Drucker wie der dramatische 
Dichter zum Schauspieler und umgekehrt; einer ist nichts ohne 
den andern und ohne beide bekommt das Publikum nichts zu lesen. 
Darum freuen wir uns heute gemeinsam, wir Alle, ob wir nun 
Bücher und Zeitungen schreiben und drucken oder kaufen und 
lesen, und wir sprechen mit einem der grössten Schriftsteller des 
Mittelalters Johann Fischart: 

Gelobet sei der löblich Fund 

Der edlen Truckerey; 

Hätt' Welschland diesen Fund ergründt, 

Seins Rühmens wär kein End. 

Nun hats euch Teutschen Gott vergünnt, 

Deshalb ihn wohl an wend! 
Die edle Kunst wohl anzuwenden, das ists was wir am 
heutigen Tage geloben wollen. Das wird dann die schönste Feier 
geben, die Wir dem grossen deutschen Manne widmen können, dem 
Erfinder der Buchdruckerkunst, Johannes Gutenberg! Stürmischer 
Beifall folgte der tiefdurchdachten und gut vorgetragenen Rede. 
Über den weiteren Verlauf der Feier möge der kurze Bericht in 
voriger Nummer genügen. 

TT Frankfurt a. M., 20. Juni. In der gegenwärtigen Festperiode 
der Buchdrucker dürfte ein Blick auf die Entwicklung des Buch- 
druckgewerbes in hiesiger Stadt von Interesse sein. Hier bestehen 
108 Buchdruckereien, welche 1000 Gehilfen beschäftigen. Im 
Betriebe sind 9 Zwillingsrotations-, 6 einfache Rotations-, 3 Zwei- 
farbenmaschinen, 4 Doppel- und 178 einfache Schnellpressen, sowie 
112 Tiegeldruck- und 8 Handpressen. Ausserdem sind noch etwa 
40 Handpressen für Korrekturabzüge im Betrieb. 

Mainz, 24. Juni. Aus den Versammlungen der deutschen 
Buchdruckereibesitzer, die am gestrigen Tage stattfanden, 
geben wir heute den Bericht über die Hauptversammlung des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins. Den Bericht über die Genossen- 
schaftsversammlung, sowie über die Gutenbergfeierlichkeiten, die 
gestern ebenfalls begonnen haben, bringen wir in nächster Nummer. 
Nur soviel sei heute noch bemerkt, dass die Versammlungen un- 
gewöhnlich zahlreich besucht waren und dass die Mainzer Herren 
Kollegen ihren auswärtigen Gästen die liebenswürdigste und ent- 
gegenkommendste Aufnahme bereiteten. 

E. G. Nürnberg, 17. Juni 1900. Die zur 500jährigen Ge- 
burtsfeier Jokannes Gutenberg’s von den hiesigen Buch- 
druckern (Prinzipale und Gehilfen) veranstalteten Festlichkeiten 
verliefen in wahrhaft glänzender Weise. Es ist nicht dankenswert 
genug anzuerkennen, mit welch aufopfernder Hingebung das Komitee 
die gestellte Aufgabe, allen etwas zu bieten, gelöst hat. Galt es 
doch vor allem eine Feier zu schaffen, die würdig aus dem Rahmen 
sonstiger Veranstaltungen heraustritt und einen bleibenden Eindruck 
bei den Teilnehmern hinterlässt. Dass dieses geschehen ist, und dass 
eine bessere Ehrung unseres Altmeisters Johannes Gutenberg’s wohl 
kaum gedacht werden kann, sei hier an erster Stelle besonders 
betont. Die Festlichkeiten wurden eingeleitet durch ein am 
Sonnabend, den 16. Juni, abends 6 Uhr in der Stadtpark-Restauration 
veranstaltetes Instrumental- und Vokalkonzert. Wo irgend- 
wie angängig, hatten die Geschäfte früher schliessen lassen, um so 
die Festfreude von Anfang an zu erhöhen, und es Jedem zu er- 
möglichen, zur rechten Zeit zu erscheinen. Wer will wohl auclı 
fehlen, wo es gilt, das Andenken unseres Altmeisters zu feiern. 
Das reichhaltige Musikprogramm (Orchester Krug- Waldsee) wickelte 
sich glatt ab und die einzelnen Nummern fanden reichen Beifall. 
Ganz besonders hervorgehoben zu werden verdient der Gesang der 
„Typographia“ unter Leitung des Direktors Ernst Hinze. Durch 
Vortrag einiger gut gelungener Männerchöre, von welchen nur die 
Hymne „Heil Gutenberg“ erwähnt sei, gestaltete sich der Abend 
zu einem höchst genussreichen. Den Schluss bildete eine Tanz- 
unterhaltung, welche die Teilnehmer bis zum frühen Morgen 
zusammenhielt. War schon diese sogenannte Einleitung der Fest- 
lichkeiten ganz dazu angethan, die Teilnehmer im hohen Masse zu 
befriedigen, so stand der eigentliche ernste Teil, der Fest-Akt 
am Sonntag vormittag noch bevor. Bildete doch dieser für die 
Jünger und Verehrer unserer schwarzen Kunst besonders interessante 
Teil des Festes den Glanzpunkt. Durch diesen Fest-Akt erhielten 
die Festlichkeiten die eigentliche Weihe. — Am Sonntag vormittag 
1411 Uhr versammelten sich die Teilnehmer im grossen Vortrags- 
saale des Bayerischen Gewerbemuseums. Vertreter der städtischen 
Behörden, des Magistrates, der verschiedenen Bildungsanstalten 
und Schulen hatten sich eingefunden, um auch ihrerseits mit teil- 


Nr. 26 


zunehmen an dem erhebenden Dankeswerk. Die Feier wurde durch 
die Jubel- Ouverture von C. M. von Weber eingeleitet. Darauf 
begrüsste Herr Hofbuchdrucker Georg Dietz die zahlreich Er- 
schienenen, indem er folgendes ausführte: Seit Jahrhunderten 
waltet der Flügelschlag des Werkes Johannes Gutenberg's nicht 
bloss durch unser Volk, sondern durch alle Völker und immer 
stärker, gewaltiger und eingreifender sind die Folgen seiner un- 
geheuren That geworden. Er hat die Bildung aus dem engen 
Bannkreis bevorzugter und einzelner Genossenschaften herausgerissen 
und sie zum Gemeingut der Menschheit gemacht. Sonst tötet, wie 
mit Recht gesagt worden ist, der Buchstabe den Geist, hier aber 
hat der Buchstabe den Geist befreit, lebendig gemacht und hinaus- 
geworfen in alle Schichten der menschlichen Gesellschaft. Die 
moderne Welt, wie die moderne Kultur wären ohne Gutenberg und 
seine Kunst nicht denkbar, nicht möglich. Sollten wir daher nicht 
begeistert seiner gedenken? Seinen Namen preisen und in dem Be- 
wusstsein, dass wir zu ihm gehören, dass wir, die Jünger und 
Nachfolger dieses Meisters, sein Werk von Geschlecht zu Geschlecht 
fortsetzen, uns nicht mit freudigem Stolze erhoben fühlen? Es ist ein 
stilles aber angestrengtes Schaffen, das wir Tag für Tag, Jahr für 
Jahr treiben, aber es ist ein wichtiger Dienst, den wir leisten und 
deshalb ein gutes Recht, wenn wir nach sauerer Arbeit ein solchcs 
frohes Gedenkfest feiern. Dass wir hierbei nicht allein und ge- 
sondert stehen, beweist die Anwesenheit unserer hochverehrten 
Gäste, die unsere Arbeit ehren und an unserem Feste freundlichen 
Anteil nehmen. Ich spreche ihnen dafür herzlichen Dank aus und 
rufe ihnen in unser aller Namen ein dankerfülltes Willkommen zu. 
Aber auch euch, ihr lieben Kunstverwandten, gilt mein innigster 
Gruss. Möge unser Fest einen fröhlichen Verlauf nehmen, möge 
es uns Freude und Erhebung bringen, unsere Hoffnungen beleben 
für die Zukunft unserer Arbeit und ihrer segensreichen Wirkungen. 
Gerade in unserem Bayernlande hat unsere Kunst frühzeitig eine 
hervorragende Pflege und Heimstätte gefunden; Augsburg, Nürn- 
berg, Regensburg, Bamberg gehören zu den ersten und berühmtesten 
Druckorten der Welt. Und unser Fürstenhaus, das alle Bestrebungen 
der Bildung von jeher mit Eifer gefördert hat, steht mit den 
freundlichsten Gesinnungen zu unseren Leistungen. Deshalb können 
wir unser heutiges Fest nicht besser einweihen und einleiten, als 
indem wir unserem gütigen Landesherrn unsere Huldigung dar- 
bringen und begeistert mit einander in den Ruf cinstimmen: Se. 
Kgl. Hoheit unser Prinzregent Luitpold von Bayern lebe hoch! — 
Zu einer imposanten Gesamtwirkung gestaltete sich die vom Ge- 
sangverein „Typographia“ vorgetragene „Festhymne an Gutenberg 
und die Buchdruckerkunst“ von Heinrich Zöllner. Die Orchester- 
begleituug hierzu, wie überhaupt den ganzen musikalischen Teil 
der Festlichkeit hatte Krug- Waldsee übernommen. — Anschliessend 
hieran ergriff Herr Buchdruckereibesitzer Karl Stich das Wort zur 
eigentlichen Festrede, welche wir leider des beschränkten Raumes 
wegen nur im Auszug bringen können. Auf die hohe Bedeutung 
des Festes hinweisend, feiert Redner den unsterblichen Meister 
Gutenberg und seine Erfindung mit begeisterten Worten. Da, wo 
die ganze civilisierte Welt den Ruhm des Altmeisters preist, 
könnten und wollten auch die Buchdrucker der alten Stadt Nürn- 
berg diesen denkwürdigen Zeitpunkt nicht ohne eine würdige Feier 
vorübergehen lassen. Gefühle der Dankbarkeit und Verehrung be- 
seelten uns alle und sollten mit dem heutigen Feste zum Ausdruck 
kommen. Von der Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst aus- 
gehend, schilderte der Vortragende kurz die Entwickelung und 
Ausbreitung des Buchdrucks, dabei speziell die Einführung des- 
selben in Nürnberg betonend. Hier sei als erster Drucker Johann 
Sensenschmid aus Eger um das Jahr 1473 zu nennen, der mit Hilfe 
des aus Mainz kommenden Heinrich Kefer ein grosses lateinisches 
Werk im Druck herausgab. Ausser dem berühmten Koberger, der 
auch als Begründer des Buchhandels zu betrachten ist, sei noch 
der Drucker der Hans Sachs-Gedichte Guldenmund zu nennen. 


Selbst Albrecht Dürer besass seine eigene Druckerei. Aber auch 


anderswo war die Ausbreitung fortgeschritten und so entwickelte 
sich mit der Zeit unsere Kunst zur schönsten Blüte. Die Fort- 
schritte sind so grosse und einleuchtende, dass sich die Uber, 
zeugung davon jedem aufdrängt, der mit der Buchdruckerkunst 
etwas zu thun hat. Der Schluss klang aus in den Worten: 

Was Gutenberg einst seiner Welt gewesen, 

Wird stolz von Deutschlands Söhnen anerkannt; 

Denn alles, was wir wissen, was wir lesen, 

Erinnert uns daran, was er erfand. 

Sein Bildnis prangt in Tausenden von Rahmen, 

Das deutsche Kind schon nennt den teuren Namen, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 299 


Man kennt ihn, wo man Steppen erst bebaut, 
Wo noch der Bildung Morgenröte graut, 
D’rum wollen wir uns bei dem Fest verbinden, 
Uns des zu freuen, was er uns beschert; 

Der Jubel magie durch alle Welt verkünden, 
Wie Deutschland die verdienten Söhne ehrt! 

Dem Festredner wurde von allen Seiten Anerkennung für seine 
Worte gezollt. — Ein Vorspiel zum III. Akt der Oper „Kunhild“ 
von C. Kistler bildete den Schluss dieser erhebenden Feier, die 
allen Teilnehmern unvergesslich bleiben wird. Für den Nach- 
mittag waren Konzert, Gesangsvorträge und Kinderbelusti- 
gungen im Garten des Industrie- und Kultur-Vereins festgesetzt 
und diese Veranstaltung bildete gleichzeitig den Schluss der Fest- 
lichkeiten. Vom Wetter ausserordentlich begünstigt, entwickelte 
sich bald ein frohes, munteres Treiben. Zur Verteilung kamen 
eigens geprägte Gutenbergmedaillen und das von Dr. Franz Falk 
verfasste Gutenberg-Büchlein für die Kleinen. Nicht wenig trugen 
zur allgemeinen Festfreude die Gesangsvorträge der „Typographia“, 
sowie die Kapelle Krug-Waldsee bei. Ein Fackelzug der Kinder 
bildete das Ende des Festes. Zu erwähnen bleiben noch die ver- 
schiedenen Drucksachen, die durchaus als vorzüglich in Satz und 
Druck ausgeführt zu bezeichnen sind. Die verschiedenen Ein- 
ladungs-Zirkulare und Karten druckten die Kgl. bayr. Hofbuch- 
druckerei Bieling- Dietz, W. Tümmels Buch- und Kunstdruckerei 
und Fr. Monninger. Die Programme wurden hergestellt in den 
Buchdruckereien von Robert Stich, U. Sebald und Carl Flessa. 
Ausserdem wird noch eine Denkschrift zur Ausgabe gelangen, die 
ausser den sämtlichen zum Feste benötigten Drucksachen, eine voll- 
ständige Beschreibung des Festes und eine Abbildung der Denk- 
münze enthalten wird und an alle Teilnebmer zur Verteilung ge- 
langt. Alles in allem genommen, können die Buchdrucker Nürn- 
bergs stolz darauf sein, ein Fest gefeiert zu haben, welches ge- 
tragen von Einmütigkeit, den besten Beweis giebt, dass von Standes- 
unterschied keine Rede sein kann, wenn es gilt, den grossen Er- 
finder Johannes Gutenberg zu ehren. 

* Ober-Ingelheim. In einer Prozessache wegen unlauteren 
Wettbewerbs hat die Kammer für Handelssachen in Mainz des 
Grossherzoglichen Landgerichts der Provinz Rheinhessen ein für 
die Presse in prinzipieller Hinsicht wichtiges Urteil gefällt. Der 
Buchdruckereibesitzer K. Kersting in Firma Friedrich Adolph hier- 
selbst giebt ein Blatt heraus, das seit Jahrzehnten unter dem Titel 
„Rheinhessischer Beobachter“ erscheint und, da es im ganzen 
Umkreise kein anderes Blatt mit dem Titel „Beobachter“ gibt, in 
Rheinhessen ganz allgemein nach seinem Ursprungsorte der „Ingel- 
heimer Beobachter“, oder der „Oberingelheimer Beobachter“, auch 
„Beobachter aus Oberingelheim“ genannt wird. Bei Herrn Kersting 
war ein Herr Wilhelm Eckoldt 18 Jahre lang bis 1. Juli 1899 in 
einer Vertrauensstellung beschäftigt und in dieser hatte er Kennt- 
nis von dieser verschiedenen Namengebung seitens des Publikums 
für ein und dasselbe Blatt erlangt. Nach seinem Austritte gründete 
er ein neues Blatt mit dem Titel „Ingelheimer Beobachter“ und 
diese Titelwahl hatte für Kersting vielfache Unzuträglichkeiten und 
Schädigungen im Anzeigen- und Abonnentengeschäft, sowie im 
Verkehr mit der Post im Gefolge. Er erhob deshalb Klage wegen 
unlauteren Wettbewerbs, während Eckoldt in demselben Sinne 
Widerklage erhob und diese auf Momente stützte, die in dem 
zwischen ihm und Kersting geführten Konkurrenzkampfe zu Tage 
getreten seien. Das Gericht wies die Widerklage als unbegründet 
ab und verurteilte den Beklagten, die Bezeichnung des von ihm 
herausgegebenen Zeitungsblattes mit dem Namen „Beobachter“ zu 
unterlassen und die Prozesskosten zu tragen, auch wurde dem Kläger 
die Befugnis zugesprochen, die Entscheidung auf Kosten des Be- 
klagten zu veröffentlichen. Das Urteil wurde gegen Hinterlegung 
einer Sicherheit von 2000 % für vorläufig vollstreckbar erklärt. 
Der wesentlichste Grund für diese Entscheidung war dem Gericht 
die Feststellung, dass das Publikum sich thatsächlich daran ge- 
wöhnt hatte, unter der Bezeichnung „Beobachter“ oder „Ingel- 
heimer Beobachter“ das Blatt des Klägers zu verstehen und diesem 
somit ein Recht auf diese Bezeichnung erwachsen war. Ausserdem 
aber bielt das Gericht auch für festgestellt, dass das ganze Be- 
ginnen des Beklagten nur zur Förderung geschäftlicher, auf Erzielung 
von Gewinn gerichteter Zwecke bestimmt war. 

Kz. Stuttgart, 19.Juni. Festlich schöne Tage liegen hinter uns, vom 
herrlichsten Frühlingswetter begünstigt durften wir wiederum das 
Fest zu Ehren unseres Altmeisters Gutenberg feiern. Lange zuvor 
schon hatten sich Kopf und Hand emsig bemüht, um die Feier gerade 
diesmal zu einer besonders glanzvollen zu gestalten, denn es war dies- 


300 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26 


mal nicht nur eine der jedes Jahr um dieselbe Zeit wiederkehrenden 
Gedächtnisfeiern,nein, ein Jubelfest der seltensten Art, der 500. Ge- 
burtstag des Meisters war es, der Prinzipale und Gehilfen Stuttgarts zu 
verdienstvollem Zusammenwirken vereinte. Und was die vercinten 
Kräfte bisher im Stillen ersonnen und erschafft, das sollte am 16. 
und 17. ds. Mts. offenbar werden. In hellen Haufen fluteten denn auch 
am Samstag die Getreuen der „schwarzen Kunst“ der Liederhalle 
zu, in deren durch Fahnen und Pflanzen reich geschmückten Fest- 
saal ein vorzüglich zusammengestelltes Festkonzert die Feierlich- 
keiten eröffnete. Aus dem Programm des Konzertes, das unter 
Mitwirkung der Hofopernsängerin Frl. Anna Reinisch, Herrn Otto 
Staiger, dem Singchor des Gutenbergvereins unter Leitung des 
Herrn Prof. Schwab und dem Musikkorps des Infanterie-Regiments 
„Kaiser Friedrich“ (Musikdirektor Prem) eine erlesene Auswahl 
musikalischer Genüsse bot, sei neben den mustergültigen Vorträgen 
der Prem'schen Kapelle besonders der Darbietungen des Singchors 
des Gutenbergvereins gedacht, die sich durch reinen und vollen 
Zusammenklang auszeichneten und mit der Mendelssohnschen Hymne 
an die Buchdruckerkunst eröffnet wurden. Nach der zweiten 
Programmnummer betrat Herr Felix. Krais die Rednertribüne zu 
einer feierlichen Begrüssungsansprache, in der er den Gästen für 
ihr Erscheinen dankte und auf die Bedeutung des Tages hinwies. 
Er schloss mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf die edle 
Kunst Gutenberg's. Unter den erschienenen Ehrengästen befanden 
sich mehrere höhere Beamte des Ministeriums des Innern, Kammer— 
präsident Payer, die Vorstände des Stuttgarter Handels- und Ge- 
werbevereins, ferner der Senior des Stuttgarter Buchhandels, Herr 
Leopold Wei: u. a. m. Auf die Begrüssungsrede sprach der 
Verwalter des Gaues Württemberg, Herr Knie als Vertreter der 
Gehilfen. Er schloss sich den Begrüssungsworten des Vorredners 
an und fügte hinzu, dass die festlichen Veranstaltungen das Gefühl 
der Dankbarkeit gegen den grossen Erfinder bestärken möchten. 
Redner berichtet sodann über das Ergebnis des Preisausschreibens 
für ein typographisch künstlerisches Festprogramm, er teilt zum 
Schluss die Namen der Preisgekrönten und mit Belobigungen Aus- 
gezeichneten mit, danach erhielt den 1. Preis (50 ) Herr Konrad 
Link, dessen Entwurf „In vier Farben“ zur Ausführung angenommen 
und in der Druckerei von Stähle & F'riedel, hier, woselbst Herr 
Link in Stellung ist, hergestellt wurde. Der 2. Preis (30 ) wurde 
für cinen Entwurf mit dem Motto „Typographisch künstlerisch“ 
Herrn Adolf Walther bei Greiner & Pfeifer, der 3. Preis (20 ) 
Herrn Carl Pflüger bei Munz & Geiger für einen Entwurf mit dem 
Motto „Gutenbergfeier 1900“, beide in Stuttgart, zuerkannt. 
Ausserdem erhielten lobende Anerkennung: Herr A. Bräutigam, 
Faktor der Schwendt’schen Druckerei in Schwäb. Hall, Herr Karl 
Doderer, Faktor der Accidenzabteilung der „Union“ in Stuttgart. 
Insgesamt waren 14 Arbeiten eingegangen. Mit einem Hoch auf 
die Buchdruckerkunst schloss Herr Knie seine Ausführungen. Nun 
folgte Nummer auf Nummer des Konzertprogramms, bis gegen 
7 Uhr auch der letzte Akkord verklungen war und das Konzert 
sein Ende erreichte. Während des Festkonzerts fand in dem aus- 
gedehnten Garten der Liederhalle cin Kinderfest statt, bei dem 
Freude und Jubel in reichem Masse bei den weit über 1000 an- 
wesenden Kleinen herrschte. Um 8 Uhr folgte dann die Auf- 
führung des Festspiels, das von den Herren Herrmann Schötlge 
und J. Huober, beide in Stuttgarter Buchdruckereien beschäftigt 
und durch ihre dichterische Begabung in Buchdruckerkreisen weit 
bekannt, verfasst ist und wozu Herr Hofmusikus Eichhorn die 
Musik geschrieben hat. „Ein Johannistraum“ betitelte sich das in 
Reimen geschriebene Werkchen, das dem Zuhörer ein Stück 
Gutenbergfeier in vier reizvollen Bildern vorführte. Der Beifall 
nach dem Fallen des Vorhangs lässt sich schwer beschreiben, 
er war aber so gross, wie er wohl höchst selten zu sein pflegt. 
Galten die Ovationen auch in erster Linie der ausserordent- 
lich exakten Durchführung des Ganzen, namentlich dem hübschen 
Reigen, dann dem überaus flotten Zusammenspiel der Mit- 
wirkenden, allen voran Herr Hofschauspieler Schrumpf, so dürfen 
sich doch die Autoren, Herren Schöttge und Huober, ebenfalls ein 
gut Stück davon zurechnen, denn nicht zuletzt hat auch die leicht 
verständliche und dabei poetisch gehaltvolle Sprache des Festspiels 
die volle Zustimmung der Zuhörer erhalten. Eine Auszeichnung 
für sie war es wohl auch, dass unter den anwesenden Ehrengästen 
sich mehrere Minister und höhere Staatsbeamte befanden. Nach 
dem Festspiel ergötzte ein Promenadenkonzert im illuminierten 
Garten die Festbesucher, bis ein bis in die frühen Morgenstunden 
dauerndes Bankett und ein Ball den Abschluss des ersten Fest- 
tages bildete. Während des Banketts erfreuten fröhliche Musik- 


weisen und allgemeine Gesänge die Teilnehmer. Mit Jubel wurden 
auch zwei eingelaufene Telegramme, eines aus Lahr in Baden und 
eines aus Leipzig, aufgenommen. — Der zweite Festtag, Sonntag 
den 17. Juni, zerfiel ebenfalls in zwei Hauptabschnitte und zwar 
vormittags 11 Uhr Festakt in der König Karl-Halle des Landes- 
gewerbemuseums und Nachmittags 3 Uhr allgemeiner Schwabentag. 
Zum Festakt, der der Mittelpunkt des ganzen Festes genannt 
werden darf, hatten sich eine grosse Anzahl Ehrengäste eingefunden, 
unter denen sich der Minister des Innern, der Departementschef 
des Kultministeriums, der Oberbürgermeister, sowie sonstige Ver- 
treter staatlicher und städtischer Behörden, Vertreter von Gewerbe 
und Handel, Industrie, Kunst und Wissenschaft befanden. Der 
Vorsitzende der Buchdruckereiprinzipale, Herr Felix Krais, begrüsste 
die erschienenen Gäste. Die Halle, in der der Festakt vorgenommen 
wurde, war festlich geschmückt. Zwischen grünenden Pflanzen 
stand im Vordergrund die Büste Gutenbergs, etwas weiter zurück 
diejenigen des Königs und der Königin von Württemberg. Die 
Kapelle Prem eröffnete die Feier mit dem festlichen Einzugsmarsch 
der Gäste auf der Wartburg aus „Tannhäuser“ von Rich. Wagner. 
Dem schloss sich ein Männerchor mit Orchester: „Festgesang an 
die Künstler“ von Fr. Schiller, in der bekannten Mendelssohn'schen 
Komposition an, der vom Singchor des Gutenbergvereins in stim- 
mungsvoller Weise zum Vortrag gebracht wurde. Sodann erschien 
die „Stuttgardia“ (Frau Olga Doppler, Kgl. Hofschauspielerin) 
um mit schön anklingender, Begeisterung entfachender Stimme 
einen von J. Huober verfassten Prolog vorzutragen. Am Schluss 
ihres Vortrags schmückte die Künstlerin die Büste Gutenberg’s 
mit einem Lorbeerkranz. Lebhafte Anerkennung wurde ihr 
für diese Huldigung zu teil. Anschliessend folgte die Festrede, 
die der Bibliothekar der Kgl. Hofbibliothek, Herr Professor 
Dr. Schanzenbach, hielt. Er begann mit einem kurzen Rück- 
blick auf das scheidende Jahrhundert, das so reich an gewaltigen 
Erfolgen auf allen Gebieten, das auch reich an historischen Festen 
gewesen sei. All diese Feste seien ein Zeugnis des geschichtlichen 
Sinns, der trotz der hastigen, fieberhaft vorwärtsdrängenden Gegen- 
wart frisch und neugestärkt erwacht sci. Auch die heutige Feier 
entspringe diesem Sinn. Sie lege aber auch, gerade wie die 
Gutenbergfeier im Jahre 1840, Zeugnis von den Gefühlen der 
Dankbarkeit ab, die Jünger und Meister, Freunde und Verehrer 
heute gegen den unsterblichen Meister empfinden. Redner zieht 
dann einen Vergleich zwischen dem Stand des Stuttgarter Buch- 
druck- und Buchgewerbes von 1840 und heute: „Wie bescheiden 
nahm sich das Stuttgart von 1840 aus mit seinen 28 Buchhand- 
lungen und 25 Buchdruckereien, seinen 100 Handpressen, 7 Doppel- 
pressen, 15 Schnellpressen, seinen 5 Schriftgiessereien und den 
500 Arbeitern, die im Dienst der Lettern standen; wie bescheiden 
neben den mit ganz anderen zahlreicheren und grossartigeren Hilfs- 
mitteln wirkenden Geschäften der Gegenwart. Verzeichnet doch 
das neueste Adressbuch unserer Stadt u. a. 53 Buchdruckereien, 
7 Handlungen für Buchdruckereiartikel und -Utensilien, 90 Ver- 
lagsbuchhandlungen, 35 Sortiments- und Antiquariatsbuchhand- 
lungen, 23 Kolportagebuchandlungen, 8 Kommissionsbuchhand- 
lungen, 108 Buchbindereigeschäfte, 13 Kunst-, 7 Musikalienhand- 
lungen, 20 Schriftgiessercien, galvanoplastische und zinkographische 
Anstalten, 27 photographische Geschäfte, 83 Papier-, Schreib- und 
Zeichenmaterialienhandlungen, nicht zu reden von den sonstigen 
Gewerben und Beschäftigungen, die mit dem Buchdruck und 
Buchhandel in mehr oder weniger enger Verbindung stehen, von 
den Tausenden, die weder Drucker noch Händler sind und doch 
der Typographie und ihren Künsten Arbeit und Brot geben. 143 
Zeitungen und Zeitschriften, die hier das Licht der Welt erblicken, 
bedeuten allein schon eine Welt von geistiger und leiblicher Arbeit 
und eine reiche Fülle jenes klingenden Segens, welcher der Mühe 
Preis ist.“ Sodann geht der Redner über zur Person des Er- 
finders, er schildert sein Leben, seine widrigen Schicksale, mit 
denen er zu kämpfen hatte, und den Fleiss und Eifer, den er für 
seine Erfindung an den Tag legte. Wie fast bei allen Bahn- 
brechern, weiss man auch von ihm weder Geburtstag noch Sterbe- 
tag genau. „Seinen Lebensabend scheint er in Eltville zugebracht 
zu haben, aber seinen Todestag kennt niemand und seine letzte 
Ruhestätte ist nicht mehr zu finden. Ubergehend zur Erfindung 
des Meisters findet es Redner als falsch, Gutenberg als den 
Erfinder der Buchdruckerkunst zu bezeichnen. Gedruckte Schriften 
gab es auch schon vor Gutenberg. Auch bewegliche Lettern gab 
es schon, denn es lag nahe, dass man aus den damals in Gebrauch 
befindlichen Drucktafeln einzelne Schriftzeichen heraussägte und 
sie beliebig anders verwendete. Gutenberg ist aber der Erfinder 


—— 


Nr. 26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 30¹ 


der einzelnen beweglichen, gegossenen Metalltypen und, was haupt- 
sächlich ins Gewicht fällt, der Patrize (des verkehrt und erhaben 
in Stahl ausgearbeiteten Stempels) und der Matrize. Das Schneiden 
und Giessen der Metalltypen, jetzt ein Erwerbszweig für sich, dann 
der Druck von Einzelblättern und Büchern mittels dieser Kunst, 
das jetzt ebenfalls ein Gewerbe für sich bildet, ist die Hauptsache 
der grossartigen Erfindung Gutenberg's. Alles andere, was der 
Zeiten Lauf und der rastlose Fleiss der Techniker erfunden und 
noch hinzugethan hat, kann an dieser eigentlichen Erfindung des 
Meisters nichts ändern.“ Indem der Redner noch die Bedeutung 
der Erfindung gerade für die damalige Zeit, da die Reformation 
im Gange war, geschildert hatte, wobei er sich auf Aussprüche 
Martin Luther's und Ulrich v. Hutten's bezog, schloss er mit fol- 
genden Worten seinen meisterhaften Vortrag: „Und so weckt dieser 
Weihetag, die gegenwärtige Stunde in jedem wackern Jünger und 
Verehrer Gutenberg's neue Gelöbnisse, die in dem von der heutigen 
Jubelfeier eingegebenen Wunsche gipfeln: Wie deine Kunst, ver- 
klärter Meister, seit Jahrhunderten die Welt belehrt, erfreut, er- 
leuchtet und des Weisen Lehre, des Forschers Entdeckung, des 
Dichters Schöpfung, der Völker Gesetze und Rechte, des Tages 
Geschehnisse über den Erdkreis trägt, so möge sie auch unter 
unsern Enkeln blühen und hochgehalten werden, nie von der Lüge 
entweiht, nie von der Gemeinheit entwürdigt, nie von knechtischer 
Furcht gefesselt, allezeit eine Priesterin sein der Wahrheit, der 
Schönheit, der Freiheit!“ Nicht endenwollender Beifall belohnte 
den Redner für seine trefflichen Ausführungen. Ein Gutenberg- 
lied, gedichtet von J. Huober und vorgetragen vom Singechor des 
Gutenbergvereins, sowie der 4. Satz aus der 5. Sinfonie (Jubel- 
Hymne) von Beethoven schlossen den Festakt in ebenso stimmungs- 
voller Weise ab, wie er begonnen hatte. Zu dem nachmittags 
3 Uhr im Festsaal der Liederhalle tagenden Schwabentag batten 
sich ausser den ungezählten Scharen hiesiger Berufsgenossen auch 
über 400 fremde, württembergische Gehilfen, sowie viele Prinzi- 
pale eingefunden. Nach den einleitenden Vorträgen der Prem'schen 
Kapelle und einem von J. Huober verfassten und vom Kollegen 
Spillner vorgetragenen Prolog begrüsste Herr Knie die Anwesenden 
namens des Festkomitees und des Gauvorstands vom Verband Deutscher 
Buchdrucker und hiess sie herzlich willkommen. Hierauf hielt Herr 
Hildenbrand eine Festrede. Er schilderte, wie das Fest in erster 
Linie dem Andenken Gutenberg's gefeiert werde, wie es aber seinen 
Ursprung in den Fortschritten des Gewerbes und in der Verbands- 
organisation habe. Er betonte, dass diese Verbandsorganisation 
nicht allein den Gehilfen, sondern dem gesamten Buchdruckgewerbe 
nennenswerte Förderung gewähre. Unter lebhafter Zustimmung 
brachte er am Schluss seiner Rede ein Hoch auf den Deutschen 
Buchdrucker-Verband aus. Verschiedene Orchester- und Gesangs- 
vorträge folgten, den Glanzpunkt des Tages aber bildete eine 
Wiederholung des Festspiels. Nach Beendigung desselben wurde 
die Fortsetzung der Feier in den Garten verlegt, wo sie unter 
weiteren musikalischen Darbietungen seitens der Prem'schen Ka- 
pelle in Freude und Harmonie ausklang. Inzwischen ist auf die 
festlich frohe Stimmung schon seit einigen Tagen wieder der Ernst 
der Arbeit gefolgt. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend 
bewegen sich wieder die fleissigen Hände, um Zeile auf Zeile 
fertigzustellen, in den Maschinensälen aber übertönt das Klappern 
der Pressen jedes andere Geräusch. Trotzdem aber werden sich 
die emsig arbeitenden Jünger der Kunst noch lange der froh ver- 
lebten Stunden an ihres Meisters Gutenberg 500. Geburtstag erinnern. 


7 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Aus der Handelsgesellschafts in Firma 
Brandenburger Tageblatt Schiemann & Co. in Brandenburg, 
avel, ist Herr Redakteur Paul Schiemann ausgeschieden und die 
Firma in Buch- und Kunstdruckerei Adolph Alterthum geändert; 
Inhaber derselben ist Herr Kaufmann Adolph Alterthum daselbst. 
— Die Firma J. Hinckel jr., Buchdruckerei und Papierhandlung 
en gros in Dürkheim wurde in Julius Hinckel abgeändert; In- 
haber ist Herr Julius Hinckel in Dürkheim. — Die Firma Rock- 
stroh & Schneider Nachfolger in Dresden-Heidenau hat sich in 
eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1800000 o% 


umgewandelt und firmiert fernerhin: Maschinenfabrik Rockstroh & 


Schneider Nachf., Akt.-Ges. 

Eingetragene Firmen. In Reichenbach, Schles., die Firma 
Georg Dittrich, Buchdruckerei, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer 
und Zeitungsverleger Georg Dittrich daselbst. — In Waldkirch 


die Firma Karl Seeger's Buchdruckerei, Inhaber Herr Buchdrucker 
und Buchhändler Karl Seeger daselbst. — In Hechingen die 
Firma Ribler’sche Hofbuchdruckerei, Friedrich Wallishauser, Inhaber 
Herr Friedrich Wallishauser, Buchdruckereibesitzer daselbst. — In 
Adelsheim (Baden) die Firma Heinrich Bingemer, Buchdruckerei, 
Druck und Verlag des Bauländer Boten und Boxberger Anzeiger, 
Inhaber Herr Heinrich Bingemer, Buchdruckereibesitzer daselbst. 


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Litteratur. 


Von Über Land und Meer, der beliebten, von der Deutschen 
Verlagsanstalt in Stuttgart herausgegebenen Familienzeitschrift, 
liegen uns die Hefte 25—28 des laufenden Jahrgangs in der 
gewohnten guten Ausstattung vor. Der reiche und vielseitige In- 
halt liegt im erzählenden Teil neben dem fesselnden Roman 
„Der Unkenteich“ von Gertrud Franke-Schievelbein und der geist- 
reichen Novelle „Eine erste Erfahrung“ von Lou Andreas- Salome 
eine der im „Uber Land und Meer-Wettbewerb“ preisgekrönten 
Arbeiten: „Die Wallfahrer“ von Moritz von Reichenbach, eine 
ergreifende Erzählung aus Oberschlesien. Der artistische und 
schildernde Teil bringt u. a. gute und reich illustrierte Abhand- 
lungen über das Oberammergauer Passionsspiel, über die Pariser 
Weltausstellung, über die im Mittelpunkt des politischen Interesses 
stehenden Goldminen von Johannesburg. Auch wird den Tages- 
ereignissen in jedem Heft in Wort und Bild in ausgiebigster Weise 
Rechnung getragen. Der sonstige illustrative Schmuck der Hefte 
liegt in den Vignetten und Leisten, ebenfalls vieles Beachtenswerte, 
und alles in einem genommen, wird auch der Buchdrucker als 
solcher die Hefte immer mit Interesse zur Hand nehmen. 


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| Bekanntmachung. 


Oberbayerische Buchdrucker-Kreisinnung, hier Innungs- 
versammlung betr. 


Gemäss Anordnung der k. Regierung von Oberbayern, Kammer 
des Innern vom 17. März 1899 Nr. 8131 ist die oberbayerische 
Buchdrucker-Kreisinnung vom 1. Mai 1899 an ins Leben getreten. 

Zur Wahl des Vorstandes wird hiermit auf Grund der Vorschriften 
des § 92 Abs. 5 mit $ 100 lit. C. der Reichsgewerbeordnung in 
der Fassung der Novelle vom 26. Juli 1897 auf 

Mittwoch, den 11. Juli 1900, nachmittags 3 Uhr 
im Saale des nördlichen Schrannenpavillons eine Innungsversammlung 
einberufen. 

Wahlberechtigt sind im Allgemeinen alle diejenigen, welche der 
genannten Zwangsinnung als Mitglieder anzugehören haben, d. h. 
diejenigen, welche innerhalb des Innungsbezirkes, d. i. des Regierungs- 
bezirkes des Kreises Oberbayern, das Buchdruckgewerbe allein oder 
neben anderen Gewerben selbständig ausüben, gleichviel, ob die- 
selben Gehilfen oder Lehrlinge halten oder nicht. 

Die Einsicht des bezüglichen Statuts steht Interessenten im 
Büreau Zimmer 129/III — neues Rathaus — jederzeit frei. 

Zur Wahlhandlung werden alle diejenigen zugelassen werden, 
welche ihrer Persönlichkeit nach und als Handwerksgenossen einem 
grösseren Teile der Anwesenden bekannt sind; beim Mangel dieser 
Voraussetzung kann die Legitimierung durch Vorzeigung eines Ge- 
werbeanmeldescheines, einer Steuerquittung u. s. w. bewirkt werden. 


München, 11. Juni 1900. 


Magistrat der k. Haupt- und Residenzstadt München. 
Bürgermeister: von Borsoht. 
Sekretär: Kummerer. 


Tarif-Ausschuss der Deutschen Buchdrucker. 
Kreis I (Nordwest). 

Bezugnehmend auf die Bekanntmachung des Tarif-Amtes, betr. 
Neuwahl der Vertreter zum Tarif-Ausschuss im Kreise I, ersuche 
ich die Herren Prinzipale der tariftreuen Druckereien des Kreises I, 
mir bis zum 8. Juli d. J. Kandidaten zu benennen. 

Es sind zu wählen: 
ein Prinzipalsmitglied, f 
ein Stellvertreter desselben, beide in Hannover wohnhaft; 
ein Stellvertreter, welcher nicht in Hannover wohnen darf. 


Hannover, 23. Juni 1900. 
Georg Riemschneider, 
Prinzipalsmitglied des Tarif-Ausschusses der Deutschen Buchdrucker, 
Kreis I. 


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Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof. 


Bitte, @utenbergfeier betr. 

Ich ersuche alle Vereine, Festkomitees 
oder sonstige Körperschaften, welche Guten- 
bergfeiern veranstalten, um freundliche Zu- 
sendung aller Festschriften, Gedichte eto., 
und spreche im voraus meinen wärmsten Dank 
für derartige Zusendungen aus. 


Theod. Goebel, 


Stuttgart, Hölderlinstrasse 26. 
Sollte bei Gelegenheit der 


Gutenbergfeier 


der eine oder andere Verein eine eigene Medaille 
oder Festzeichen. prägen lassen, so wird um gefi. 
Vebersendung je eines Stückes in jedem Metall 
zur Vervollständigung einer Buchdruck-Medaillen- 
Sammlung gebeten. 


Auslagen und Kosten werden selöstverständ- | 


lich gern erstattet, 


Carl Jehne, Dippoldiswalde. 


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Hierdurch beehren’wir uns, den geehrten Interessenten 
Süddeutschlands, speciell Bayerns, ergebenst mitzuteilen, 
dass wir, vielseitigen Wünschen entgegenkommend, eine 
unserer bekannnten Typograph-Zeilengiessmaschinen, von 
denen übrigens nunmehr schon über 200 Exemplare in den 
verschiedensten Druckorten in steter Benutzung. sind, in 
einem eigenen Raume in i 


München, Dachauerstrasse 28 
aufgestellt haben und einige Wochen lang jeden Werktag 
von 8—12 und von 2—5 Uhr im Betriebe vorführen werden. 

Indem wir daher zu einer Besichtigung unserer 
Maschine freundlich einladen, bemerken wir noch, dass 
unser süddeutscher Vertreter, Herr J. Stamm aus Stutt- 
gart, während der gedachten Geschäftsstunden persönlich 
jede gewünschte Auskunft erteilen wird. 

Ubrigens wird der Typograph auch auf der Jubiläums- 
Ausstellung in Mainz ausgestellt und bei der Mainzer Ver- 
lagsanstalt u. Druckerei Akt.-Ges., Gr. Bleiche 48 in 2 Exemp- 
laren im Betrieb zu sehen sein, wovon die Herren Besucher 
der Mainzer Festtage freundlichst Notiz nehmen wollen. 


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und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) und Vereinsmitglieder 25 A, für andere Auftraggeber 30 A Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen deg In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder ‘deren Raum 18 A. Für Vermittelung von 


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durch die Post R Nr. 8679), vierteljährlich 1&4 1 nach Übereinkunft. 


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Schriftleitung. und Geschäftsstelle: Deutsches Buohzewerbehänk Dolzstrasse, Fernsprechstelle. 129229. 
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Le e 


Amtlicher Teil 


Bekanntmachung. det, : 


Die gr artige dionale: Feier, welehe die Stadt Mainz zum Gedächtnis des fünfhundertjährigen Geburtstages ihres 
grössten Sohnes Johannes Gutenberg veranstaltet hatte, führte auch die in den nationalen Organisationen der Deutschen Buch- 
drucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins vereinigten Buchdruckereibesitzer Deutschlands nach dem 
goldenen Mainz, der Wiege der Buchdruckerkunst, um deren Altmeister ihre Huldigung darzubringen und sich in ihren ernsten 
Beratungen über das Wohl des Gewerbes als würdige Nachfolger ihres grossen Ahnherrn zu erweisen. Die Veranstalterin des 
Festes, die Stadt Mainz, hat. ihnen aus Anlass desselben grosse Ehren erwiesen und die Nachfolger der Gutenberg, Fust und 
Schöffer haben im Geiste der grossen Ahnheıren der Buchdruckerkunst den beiden Kg eine herrliche Stätte bereitet 
und Gastfreundschaft geübt nach alter Mainzer Patrizierweise. e SE 


Die grossartigen Gedächtnisfeierlichkeiten haben auf die aus allen Gauen Deutschlands erschienenen Jü ünger Gutenbergs 
einen unauslöschlichen Eindruck gemacht und die Tage, die letztere im ehrwürdigen Mainz und am 0 
Rheinstrom erlebt haben, werden ihnen in steter erhebender Erinnerung bleiben. die 


Nachdem die Festtage vorüber und die Teilnehmer an der Gutenbergfeier, sowie an den Jahresversammlungen. der 
Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins wieder in ihre Heimat zurückgekehrt 
sind, fühlen wir uns gedrungen, für die den beiden Körperschaften erwiesenen Ehren und die den auswärtigen Berufsgenossen 
bezeigtö kollegiale Gastfreundschaft auch an dieser Stelle unsern wärmsten Dank auszusprechen. 2 

Unser Dank gilt vor allen der Stadt Mainz und dem Festausschuss für die Gutenbeı ‚gfeier, an ilire: Spitze Herrn Ober- 
bürgermeister Dr. Gassner. Nicht minder danken wir den lieben. Mainzer Kollegen und ihrem Festausschusse, an ihrer ‚Spitze 
Herrn Karl Theyer, für ihre aufopfer nden und wahrhaft kollegialen Bemühungen, den auswärtigen Berufsgenossen die Festtage 
und den Aufenthalt im goldenen Mainz und am schönen Rheinstrom so angenehm als möglich zu machen. ö 

Diese Festtage, sowie die während derselben unserem Altmeister Gutenberg von der ganzen Welt gezollte dankbare 
Verehrung werden vor allem in seinen dankbaren Jüngern lebendig bleiben. Die Erinnerung hieran wird zwischen ihnen und 
der Stadt, die das Glück hat, Gutenberg den Ihren nennen zu können, dauernde Baude der Sympathie und Wertschätzung 
knüpfen. Sie wird auch auf unsere Organisationen einen befruchtenden Einfluss ausüben und 80 dem uns von „Gutenberg über- 


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kommenen Erbe, der. Buchdruckerkunst, sowie dem gesamten Buchdruckerstand zum Segen gran: "CS br, 
ee Juni 1900. zn nenn de aueh a e y * 


Der vorstand m , Der Vorstand CH 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschäft. des Deutschen. Büchdrucker:-Vereins. : 
W. Friedrich, Vorsitzender. ` Theodor Naumann, stellvertr. Vorsitzender. 


308 Zeitschrift für Deutschlands itschlands Buchdrucker 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Sektion I (Nordwest). 


Bekanntmachung. 


In Gemässheit des $ 32 des (tenossenschaftsstatuts wird hier- 
durch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, dass in der am 10. Juni 1900 
in Oldenburg stattgehabten ordentlichen Sektionsversammlung 
N Wahlen vorgenommen worden sind: 

in den Sektionsvorstand pro 1. Oktober 1900 bis 30. Septem- 

ber 1903 das ausscheidende Mitglied Herr Carl Ed. Schüne- 
mann in Bremen als Mitglied, Herr Victor Hauschild in Bremen 
als dessen Ersatzmann; ferner als Ersatzmann an Stelle des 
verstorbenen Herrn Hermann Schlüter in Hannover Herr 
Dr. Max Jänecke in Hannover für die Zeit vom 1. Oktober 1900 
bis 30. September 1902 sowie an des letzteren Stelle für die 
Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1901 Herr 
Georg Riemschneider in Hannover; 

2. in das Schiedsgericht als 2. Stellvertreter für die Zeit vom 
1. Oktober 1900 bis 30. September 1903 an Stelle des zum 
Ersatzmann im Vorstande gewählten Herrn Victor Hauschild 
in Bremen Herr Andr. C. Frese jun. (in Firma Heinrich Frese) 
in Bremen; 


Nr. 27 


3. zu Vertrauensmännern und Stellvertretern derselben für die 
Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903 die Herren 
Otto Edler-Hannover als Vertrauensmann, Georg Riem- 
schneider- Hannover als Stellvertreter für den 1. Bezirk; 
Dr. Ernst Meyer-Osnabrück als Vertrauensmann, Eggo Gerh. 
Zopfs-Leer als Stellvertreter für den 2. Bezirk; J. J. Augustin- 
Glückstadt als Vertrauensmann, Johannes Ibbecken-Schleswig 
als Stellvertreter für den 3. Bezirk; L. Eberhardt- Wismar 
als Vertrauensmann, Kommerzienrat Carl Franke-Schwerin 
als Stellvertreter für den 4. Bezirk; Georg Imhülsen-Bremen 
als Vertrauensmann, Wilh. Guthe jun.- -Bremen als Stellver- 
treter für den 5. Bezirk; Hans Oediny-Braunschweig als 
Vertrauensmann, Heinrich Kleucker-Braunschweig als Stell- 
vertreter für den 6. Bezirk; J. H. Lührs-Hamburg als 
Vertrauensmann, Fritz ‚Jere-Hamburg als Stellvertreter für 
den 7. Bezirk; Max Schmidt-Lübeck als Vertrauensmann, 
Carl Rahtgens-Lübeck als Stellvertreter für den 8. Bezirk. 


Hannover, den 25. Juni 1900. 


Der Vorstand der Sektion 1 (Nordwest) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Georg Jänsoke, Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Bericht über die Jahresversammlung 


der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft 


am 23. Juni 1900 im Kasino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz. 


Die Versammlung wird vom Vorsitzenden Herrn W. Friedrich- 
Breslau nachmittags 3 Uhr mit Begrüssung der erschienenen 
Herren unter Hinweis auf die 500 jährige Feier des Geburtstages 
Johannes Gutenberg’s eröffnet und es wird von demselben die 
satzungsgemässe Berufung der Versammlung konstatiert. 

Nach erfolgter Bildung des Büreaus und Feststellung der 
Präsenzliste wird in die Tagesordnung eingetreten und zum 
1. Punkte derselben der Geschäftsbericht über das Rech- 
nungsjahr 1399, der der Versammlung im Druck vorliegt, 
in Behandlung genommen. Wir entnehmen demselben das 
Folgende: 

I. Allgemeines. Der von der Genossenschaftsversammlung 
zu Kiel vom 30. Juni 1899 beschlossene Gefahrentarif ist nach 
mehrfachen Verhandlungeu mit dem Reichs-Versicherungsamt über 
die Tarifierung der galvanoplastischen Anstalten von dem Ver- 
sicherungsamte so genehmigt worden, wie er den Genossenschafts- 
mitgliedern mit den Veranlagungsbescheiden zugegangen ist. Gegen 
die Veranlagung der Betricbe zu den Klassen dieses Gefahren- 
tarifs sind keine erheblichen Widersprüche bei den Sektionsvor- 
ständen und keinerlei Beschwerden beim Reichs-Versicherungsamt 
erhoben worden. Der mit Zustimmung derselben Genossenschafts- 
versammlung zum ständigen Beauftragten der Genossenschaft an- 
gestellte Zivilingenieur Hugo Rotlsieper hat sein Amt am 1. Ok- 
tober 1899 angetreten; er hat vor seinem Antritt und dann bis 
Jahresschluss einen Teil der Betriebe in den Bezirken der Sek- 
tionen I, IV und VIII besichtigt. Ausserdem haben die Vorstände 
der Sektionen II, III und V Betriebsbesichtigungen durch eigene 
Beauftragte in ihren Bezirken vornehmen lassen. Die in dem vor- 
jährigen Geschäftsbericht erwähnte Prüfung der berufsgenossen- 
schaftlichen Zugehörigkeit und der Versicherungepflichtigkeit der 
dem Vortsande von den Genossenschaftsmitgliedern aufgegebenen, 
im Kataster nicht geführten Betriebe hat die Überweisung emer 
nicht unerheblichen Zahl neuer Betriebe auf die Genossenschaft 
zur Folge gehabt. Doch sind dies zumeist kleinere Betriebe. Die 
grösseren Betriebe gehörten zumeist schon einer anderen, haupt- 
sächlich der Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft, an und hatten 
nach ihrem Gegenstande auch da zu verbleiben. 

II. Kataster. Der Genossenschaft gehörten im Laufe des 
Jahres 1899 an 5513 Betriebe mit 103599 versicherten Per- 
sonen. Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Betriebe um 249, 
die der versicherten Personen um 4862 zugenommen. Hiervon 
schieden durch Betriebseinstellang 102 Betriebe mit 408 versicherten 
Personen wieder aus, sodass der Bestand am 31. Dezember 1899 
5411 Betriebe mit 103191 Personen betrug. Von dieser Personenzahl 
waren 103520 versicherungspflichtig und 9 versicherungs berechtigt. 


Was die Grössenverhältnisse der 5513 Betriebe anbelangt, so 
verteilen sich dieselben auf 3531 Betriebe mit bis zu 10 beschäf- 
tigten versicherungspflichtigen Personen, 1555 mit mehr als 10—50, 
259 mit mehr als 50—100, 168 mit mehr als 100 Personen. 

IlI. Unfälle. Unfälle ereigneten sich im Berichtsjahre 1465; 
hiervon kamen 1037 auf Buchdruckerei, 63 auf Schriftgiessereien 
und Messinglinienfabrikation, 54 auf Stereotypie, 20 auf Chemi- 
typie, Galvanoplastische Anstalten und Klischeefabrikation, 1 auf 
xylographische Anstalten, 1 auf Linieranstalten, 83 auf Stein-, 
Kupfer-, Licht- und Notendruckerei, 144 auf Buchbinderei, Kou- 
vert- und Dütenfabrikation, 20 auf mechanische Werkstätten, 42 
auf Lagerei in Verlags- und Papierhandlungen. Diese Unfälle 
betrafen 841 männliche und 255 weibliche erwachsene und 305 
männliche und 64 weibliche jugendliche Personen, zusammen 1146 
männliche und 319 weibliche Personen. Auf die einzelnen Körper- 
teile verteilt, kamen 627 auf den rechten, 427 auf den linken 
Arm, 102 auf das rechte, 111 auf das linke Bein, 32 auf die 
Augen und 166 auf sonstige Körperteile. 

Erstmalig entschädigt wurden 239 Personen, und zwar 134 
männliche, 49 weibliche erwachsene, 47 männliche, 9 weibliche 
jugendliche Personen. Die meisten dieser Verletzungen (179) er- 
eigneten sich an den Arbeitsmaschinen. Ihre Folgen waren in 4 
Fällen der Tod, in 141 Fällen dauernde teilweise, in 94 Fällen 
vorübergehende Erwerbsunfähigkeit. Auf 1000 versicherte Per- 
sonen kamen 2,31 erstmalig entschädigte Verletzte. 

Die gezahlten Entschädigungen betrugen insgesamt 
237 139,64 M Hiervon entfielen 7155,22 A auf Kosten des 
Heilverfahrens an 112 Personen, 211 584,14 AH. auf Renten an 
1450 Verletzte, 471,38 A. auf Beerdigungskosten für 6 Getötete, 
5123,90 A auf Renten an 27 Witwen Getöteter, 6720,26 , aul 
Renten an 46 Kinder Getöteter, 67,73 A. auf Renten an 3 Ehe- 
frauen und 72,62 Al auf Renten an 5 Kinder in Krankenhäusern 
untergebrachter Verletzter, 3064,39 A. auf Kur- und Verpflegungs- 
kosten an Krankenhäuser für 27 Personen, und 2880 A. auf 
Kapitalabfindungen an 3 Ausländer. Von dem Gesamtbetrage 
entfallen auf erstmalig gezahlte Entschädigungen 36 939,36 A. und 
auf Weiterzahlungen für Unfälle aus den Vorjahren 200 200,28 M 
— Von den entschädigten Unfällen entstammen 239 dem Rechnungs- 
jahre und 1256 den Vorjahren. Zusammen ergaben sich 1495 
entschädigte Unfälle. Von den 1450 Verletzten sind 227 im 
Rechnungsjahre erstmalig entschädigt und 1223 aus den Vorjahren 
übernommen worden. 

Die Verteilung der entschädigten Unfälle und Entschädigungs- 
beträge auf die einzelnen Betriebszweige ergiebt Folgendes: Auf 
die Buchdruckerei entfallen 1253 Unfälle mit 198 271,17 A, Schrift- 
giesserei und Messinglinienfabrikation 24 Unfälle mit 5530,34 AM, 
Stereotypie 29 Unfälle mit 7130,92 , Chemitypie, galvanoplastische 
Anstalten und Klischeefabrikation 9 Unfälle mit 1486,05 ., Stein-, 
Kupfer-, Licht- und Notendruckerei 66 Unfälle mit 9878,96 AM, 
Buchbinderei, Kouvert- und Dütenfabrikution 106 Unfälle mit 


12 945,60 c#, mechanische Werkstätten 7 Unfälle mit 1881 M 


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Nr. 27 


und Lagerei in Verlags- und Papierhandlungen 1 Unfall mit 15,60 . 
— Der Buchdruckereibetrieb ist an der Gesamtzahl der Unfälle 
mit 83,81, an den Entschädigungsbeträgen mit 83,61 % beteiligt. 

IV. Umlage und Erhebungsverfahren. Umlagebeiträge 
gingen ein 287 415,91 oá% 19 Mitgliedern wurden Beiträge im 
Betrage von 465,95 niedergeschlagen bez. ermässigt. Von 520 
Mitgliedern waren die Beiträge zwangsweise beizutreiben und von 
53 Mitgliedern waren die Beiträge im Betrage von 740, 53 AM. auch 
auf diesem Wege nicht zu erhalten. 

Arbeiter- und Lohnnachweisungen waren 5575 einzu- 
reichen, davon wurden 4995 oder 90% rechtzeitig, 580 oder 10 % 
verspätet oder nicht eingereicht. 

V. Rekurse beim Reichs-Versicherungsamt sind im Berichts- 
Jahre 22 anhängig geworden. Von diesen 22 Rekursen wurden 
11 von der Genossenschaft und 11 von den Versicherten eingelegt. 
2 Rekursen der Genossenschaft ist stattgegeben, dagegen sind 9 
Rekurse der Genossenschaft und 11 der Versicherten zurück- 
gewiesen worden. | 

VI. Strafverhängungen. Im Jahre 1899 sind 682 Ordnungs- 
strafen im Betrage von 2916 . gegen Genossenschaftsmitglieder 
verhängt worden und zwar: 661 wegen unterlassener oder ver- 
späteter Einrichtung der Arbeiter- und Lohnnachweisungen, 7 
wegen unrichtiger thatsächlicher Angaben in den Arbeiter- und 
Lohnnachweisungen, 3 wegen verspäteter Anmeldung der Betriebe, 
11 wegen unterlassener oder verspäteter Unfallanzeige. 636 Strafen 
sind mit 2725 M zur Bezahlung gelangt; 14 Strafen im Betrage von 
40 , waren infolge begründeten Widerspruchs niederzuschlagen 
und 32 Strafen im Betrage von 151 0% sind uneinziehbar geblieben. 


Der Bericht wird von der Versammlung nach längerer Debatte, 
die sich vornehmlich um die verschieden grosse Belastung der 
einzelnen Sektionen bewegt, genehmigt. 


Zum 2. Punkt der Tagesordnung, Prüfung und Abnahme 
der Rechnung für das Jahr 1899 und Voranschlag der 
Verwaltungskosten für das Rechnungsjahr 1901, liegt 
die betr. Vorlage im Druck vor. Wir entnehmen derselben 
das Folgende: 

Die Genossenschaft hatte 1899 310 334,84 o% Ausgaben 
(272 777,14 M. Gesamtgenossenschaft und 37 557,70 Sektionen), 
wovon 4008,50 durch Einnahmen gedeckt wurden und 
306 326,34 oA. im Jahre 1900 durch Umlage aufzubringen sind. 
Von den Ausgaben entfielen 237 139,64 o auf Unfallentschädi- 
gungen, Prämien für Rettung Verunglückter 100 AM, 3555,34 M 
auf Schiedsgerichtskosten, 4271,20 1 auf Überwachung der Be- 
triebe, 26 504,48 o% auf Verwaltungskosten der Genossenschaft, 
1206,48 M. Ausfälle an Umlagebeiträgen für 1898 und 37 557,70 M. 
auf Verwaltungskosten der Sektionen. Die Vermögensübersicht der 
Genossenschaft bilanzierte 1899 in den Aktiven und Passiven mit 
870 497,69 A. Der Reservefonds betrug 552.083,78 , der Be- 
triebsfonds 80 000 o — Der Voranschlag der Verwaltungskosten 
für 1901 beziffert sich mit 41 600 A. 

Der Rechenschaftsbericht wird von der Versammlung ge- 
nehmigt und der Vorstand nach dem Antrage des Rechnungs- 
prüfungs- Ausschusses entlastet. ` 

Die Genehmigung des Punktes 2 (Kosten der Überwachung 
der Betriebe) des Voranschlages für das Jahr 1901 wird 
auf Antrag des Herrn Förster bis nach Erledigung der Anträge 
der Sektion VII zu Punkt 4 der Tagesordnung unter a) und b) 
ausgesetzt, im übrigen wird der Voranschlag genehmigt. 

Bei Punkt 3 der Tagesordnung, Bestimmung der Wert- 
papiere, in welchen die dem Reservefonds zuzuschla- 
genden Zinsen desselben anzulegen sind, wird nach 
dem Vorschlage des Vorstandes bestimmt, den Betrag in 30% er 


hessischer Staatsanleihe anzulegen. 
Zu Punkt 4 der Tagesordnung liegen die folgenden An- 
träge der Sektion VII (Sachsen) vor: 

a) Die Genossenschaftsversammlung wolle die im vorigen Jahre 
geschaffene Stellung eines Generalbeauftragten der Ge- 
nossenschaft wieder einziehen und es hinsichtlich der Über- 
wachung der Betriebe bei der in § 45 des Statuts vorge- 
sehenen Regelung bewenden lassen. 

In Hinblick auf die zahlreichen Unfälle an Tiegeldruckpressen 
wolle die Genossenschaftsversammlung den Vorstand beauf- 
tragen, ein Preisausschreiben zu veranstalten, um auf 
diesem Wege eine geeignete Vorrichtung zum Schutze 


b 


— 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


309 


der Hände beim Einlegen an Tiegeldruckpressen zu 

erlangen. 

c) Die Genossenschaftsversammlung wolle § 9 Absatz 6 des 
Statuts die folgende Fassung geben: „Ingleichen ist der Vor- 
stand verpflichtet, Gegenstände auf die Tagesordnung der Ge- 
nossenschafts versammlung zu setzen, wenn dies von dem Reichs- 
versicherungsamt oder, soweit dieselben in den Geschäftskreis 
der Berufsgenossenschaften gehören, von einer Sektions- 
versammlung, einem Sektions vorstand oder der 
Mehrheit der Delegierten einer Sektion verlangt und 
das Verlangen spätestens eine Woche vor dem angesetzten 
Versammlungstage gestellt wird. 

Es wird zunächst der Antrag unter a) in Beratung ge- 
nommen. Hierzu haben der Vorstand und die Abgeordneten 
der Sektion VII (Sachsen) den Vorstandsmitgliedern und Ab- 
geordneten eine ausführliche gedruckte Begründung unter dem 
Titel überreicht: „Zur Frage der Betriebsbesichtigung. Ein Wort 
an die Herren Abgeordneten der Versammlung der Deutschen 
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft am 23. Juni 1900 zu Mainz.“ 
Dieser Begründung ist zum Zwecke der Orientierung das Fol- 
gende zu entnehmen: Die Anstellung eines ständigen General- 
beauftragten war in der letzten Genossenschaftversammlung im 
Rahmen der Etatsberatung erfolgt, während die Abgeordneten 
Merzbach- Posen, Kander-Marienwerder und Susenbeth-Stettin der 
Sektion IX im Auftrage ihrer Sektion, sowie Abgeordnete der 
Sektion VII dagegen Stellung genommen hatten. Da der be- 
treffende Antrag nicht ausdrücklich auf der Tagesordnung 
gestanden hatte, protestierten die genannten Abgeordneten der 
Sektion IX beim Genossenschaftsvorstand gegen die Durch- 
führung des Versammlungsbeschlusses und verlangten die Herbei- 
führung einer anderweiten Beschlussfassung über denselben, und 
als diesem Proteste, den die Abgeordneten der Sektion VII 
unterstützten, nicht stattgegeben wurde, wandten sie sich be- 
schwerdeführend an das Reichs- Versicherungsamt. Dieses erkannte 
die Berechtigung der Beschwerde insoweit an, als es erklärte, dass 
es richtiger gewesen wäre, wenn der Vorstand den Antrag auf 
Anstellung eines besoldeten Beauftragten auf die Tagesordnung 
der Genossenschaftsversammlung gesetzt hätte, denn aus dem 
Voranschlag für das Rechnungsjahr 1900 und der blossen Ein- 
stellung der Mittel für Uberwachung der Betriebe konnte nicht 
ohne weiteres ersehen werden, dass durch die Berufsgenossen- 
schaft als solche ein Beauftragter angestellt werden sollte. Da 
jedoch gegen die Zulassung des fraglichen Antrages nicht sofort 
in der Genossenschaftsversammlung, sondern erst hinterher 
Protest erhoben wurde, und die Genossenschaftsversammlung 
durch die Beschlussfassung über denselben an sich nicht über 
ihre Befugnisse hinausgegangen war, so hatte das Reichs-Ver- 
sicherungsamt den Beschluss nicht zu beanstanden. Der Vorstand 
und die Abgeordneten der Sektion VII brachten die Angelegen- 
heit darauf vor ihre Sektionsversammlung und das Resultat von 
deren Beratungen war der der Genossenschaftsversammlung 
vorliegende Antrag, den nachträglich von den vorhandenen 
623 Sektionsmitgliedern 464 unterstützt hatten. Die Begründung 
zu diesem Antrage gipfelt in den folgenden Sätzen: 

1) Dass die Genossenschaft eines Generalbeauftragten nicht be- 
darf, und dass die bisherige Regelung innerhalb der Sektionen 
vollkommen genügend ist, besonders da in den letzten Jahren 
in fast allen Sektionen allgemeine Besichtigungen stattgefunden 
haben und sich eine Wiederholung derselben bei den in der 
Hauptsache stabilen Verhältnissen in den meisten Betrieben 
auf Jahre, wenn nicht auf Jahrzehnte hinaus erübrigt. 

2) Dass es auch zweckmässiger Weise den Sektionen überlassen 
bleiben muss und ohne Schädigung der Genossenschaft über- 
lassen bleiben kann, soweit sie es für erforderlich halten, 
Beauftragte selbst zu ernennen, wie dies beispielsweise in den 
Sektionen III und V der Fall ist, oder die notwendig werden- 
den Nachbesichtigungen durch die Vertrauensmänner oder 
sonstige geeignete Berufsgenossen vornehmen zu lassen. 

3) Dass die Kollegen ohnedies fortwährend mit Revisionen aller 
Art durch die Gewerbe- und Gemeinde- Aufsichtsbeamten 
heimgesucht werden, so dass wir auch in Rücksicht hierauf 
keine Veranlassung haben, einen doppelten Besichtigungs- 


310 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


apparat mit so erheblichem Kostenaufwande zu schaffen und 
zu unterhalten. 

Dass die für den ständigen Generalbeauftragten erwachsenden 
Kosten, wie überhaupt die Kosten für die öftere Wiederholung 
der Betriebsbesichtigungen in gar keinem Verhältnisse zu dem 
zu erwartenden Nutzen stehen, da die meisten Maschinen 
schon von den Maschinenfabriken mit den nötigen Schutz- 
vorrichtungen geliefert werden, in den kleineren Betrieben, 
besonders in den Provinzdruckorten infolgedessen auch nur 
ganz selten Unfälle vorkommen, und im übrigen in den 
grösseren Betrieben ohnedies die Durchführung der Unfall- 
verhütungsvorschriften überwacht wird, sowohl durch die 
Vertrauensmänner unserer Genossenschaft, wie durch die Ge- 
werbeaufsichtsorgane. 

Uber den Antrag wird eine lange lebhafte und sehr sachliche 
Debatte geführt, an der sich zum Teil wiederholt beteiligen für 
den Antrag die Herren Föörster-Zwickau, Mäser-Leipzig, Voigt- 
länder-Kreuznach, Merzbach-Posen, Siegel-Dresden, Dr. v. Hase- 
Leipzig, Ramm-Leipzig; gegen den Antrag die Herren Vorsitzender 
Friedrich-Breslau, Oldenbourg-München, Röwer-Berlin, Heimann- 
Köln, Geheimrat Jänecke-Hannover, Osterrieth-Frankfurt a. M. 


Für den Antrag wird ausser den vorstehend bezeichneten 
Gründen u. a. das Statut ins Feld geführt, das die Uber- 
wachung der Betriebe den Sektionen zuweise; hieran könne 
wohl durch Gesetz oder Statut etwas geändert werden, nicht 
aber durch einfache Beschlüsse einer Genossenschaftsversammlung. 
Deshalb sei der Kieler Beschluss nicht korrekt gewesen. Ein 
dripgendes Bedürfnis zur Anstellung eines ständigen Beauftragten 
liege nicht vor, denn einzelne Sektionen hätten bereits ihre 
Beauftragten, die Betriebsbesichtigung sei fast völlig durch- 
geführt, so dass der Angestellte nichts zu thun finden werde, 
und die Hauptquelle der Unfälle, die Unvorsichtigkeit der 
Arbeiter, könne auch die eifrigste Betriebsbesichtigung nicht 
verstopfen. Ausserdem sorgten die Maschinenfabriken und die 
Gewerbeaufsicht für die Unfallverhütung. Auch die Kontrollierung 
der Lohnbücher sei kein hinreichender Grund zur Anstellung 
eines ständigen Beauftragten, denn diese könne, wie die Über- 
wachung der Betriebe, von kollegialen Vertrauensleuten besorgt 
werden, und zudem kämen Lohnhinterziehungen nur wenig, und 
dann auch nur unabsichtlich vor. Der richtige Zeitpunkt zum 
Eingreifen sei eben jetzt gegeben, da der ständige General- 
beauftragte noch nicht definitiv, sondern vorerst auf ein Jahr 
angestellt sei. Ausdrücklich wurde von mehreren Befürwortern 
des Antrags ausgesprochen, dass man weder gegen die Betriebs- 
überwachung an sich, noch gegen die Person des General- 
beauftragten etwas einzuwenden habe. Man halte nur den 
doppelten Apparat, nämlich den Generalbeauftragten neben den 
Sektionen, für nicht nötig. 

Gegen den Antrag wird geltend gemacht, dass derselbe 
überraschend gekommen sei und schon deshalb sich wicht für 
die sofortige Beschlussfassung eigne; auch könne man einen 
gefassten Beschluss nicht schon nach einem Jahre und noch 
ehe man über seine Wirksamkeit Erfahrungen gemacht habe, 
wieder aufheben. Die Kostenfrage werde sich nicht so schlimm 
gestalten, als in der Begründungsschrift angenommen sei, und 
werde ja stets in den Händen der Versammlung bleiben. Die 
Antragsbegründung sei insofern einseitig, als sie vornehmlich 
auf die Unfallverhütung Bezug nehme. Die Besichtigungen 
sollen sich aber auch auf die Lohnbuchführung beziehen, und 
zu dieser Aufgabe seien Kollegen weniger verwendbar und den 
Betriebsinhabern auch wohl weniger willkommen. Fortgesetzte 
Besichtigungen seren in manchen Sektionen erwünscht und 
hierzu seien Kollegen meist nicht zu bekommen. Auch sei 
möglichste Einheitlichkeit in der Überwachung der Betriebe, 
wie in der der Lohnbuchführung von nöten, und wenn man, wie 
von den Antragsbefürwortern empfohlen worden, die Betriebs- 
besichtigung durch Aufklärung der Kollegen ergänzen wolle, 
so sei auch hierfür die Kontrolle wieder die Vorbedingung. 
Aus dem Statut ein Hindernis für die Beschlussfassung der letzten 
Genossenschaftsversammluug und ibre Durchführung abzuleiten, 


4 


— 


Nr. 27 


sei irrtümlich, denn das Reichs- Versicherungsamt habe in einer 
Verfügung ausgesprochen, dass es statutarischer Vorschriften 
nicht bedarf, wenn die Genossenschaftsversammlung im Interesse 
der Genossenschaſt Beschlüsse fasst. Ein solcher Fall liege 
hier vor. Das Reichs- Versicherungsamt habe in einer Konferenz 
auch sein Einverständnis damit ausgesprochen, dass die Uber— 
wachung der Betriebe noch mehr als bisher ausgeübt und dass 
zu dem Zwecke technische Beamte angestellt werden. Der an- 
gestellte Generalbeauftragte sei der richtige Mann an richtiger 
Stelle, dies beweise ein von ihm erstatteter Bericht, der zum 
Teil zum Vortrage gelangt. Hinsichlich der beanstandeten 
Form der Behandlung der Angelegenheit in der letzten Genossen- 
schaflsversammlung wird erklärt, dass diese auf einem Irrtum 
des Büreaus beruht habe. Dasselbe habe den Antrag nicht auf 
die Tagesordnung gesetzt und so habe man zu dem Aushilfs- 
mittel gegriffen, die Sache im Rahmen des Etats zu behandeln. 

Nachdem der Schluss der Debatte eingetreten, wird der 
Antrag der Sektion VII unter a) mit 29 gegen 11 Stimmen 
abgelehnt. 

Hierauf wird in die Beratung des Antrages der eben ge- 
nannten Sektion unter b) eingetreten. In der Debatte über 
denselben, an der sich die Herren Vorsitzender Friedrich, Voigt- 
länder, Werlitz-Stuttgart, Krais-Stuttgart, Förster, Weichelt- 
Hannover beteiligen, giebt sich allseitiges Einverständnis mit 
dem Antrage kund, nur über die Höhe der auszuwerfenden 
Summe werden verschiedene Vorschläge gemacht. Schliesslich 
wird der Antrag einstimmig angenommen, mit der Massgabe, 
dass nur ein Preis von 1000 / ausgeworfen werden soll. 

Den Antrag der Sektion VII unter c) zieht der Vor- 
sitzende derselben, Herr Mäser-Leipzig, zurück, da eine Ab- 
änderung des Statuts in Aussicht genommen sei, bei der der 
Antragszweck mit erreicht werden könne. 

Zu Punkt 5 der Tagesordnung, Wahlen, wird in den Ge- 
nossenschaftsvorstand Herr Ramm als Ersatzmann neugewählt; 
die Herren Vorstandsmitglieder Egon Werlitz in Stuttgart, 
Hans Oldenbourg in München und Wilhelm Karras in Halle a. S., 
sowie deren Ersatzmänner Herren Felix Krais ın Stuttgart, 


A. Gründiy in Halle a. S. werden wieder, Herr Ludwig Wolf 


in München als Ersatzmann neu gewählt. 

In den Rechnungs-Ausschuss werden nach dem Vorschlage 
der Sektion VII (Sachsen) wieder- bezw. neugewählt als Mit- 
glieder die Herren Max Hesse, Wilhelm Bär und Hans Weber, 
sämtlich in Leipzig, als Mitglieder, und die Herren Richard 
Arnold, Hans Kreysing und Oltomar Wiltig, ebenfalls in Leipzig, 
als Ersatzmänner. 

Hierauf wird Punkt 2b des Voranschlags und der Gesamt- 
betrag desselben genehmigt. 

Zu Punkt 6 der Tagesordnung liegt ein Antrag der 
Sektion II (Rheinland-Westfalen) auf anderweitige Abgren- 
zung des 15. und 16. Vertrauensmannsbezirks der Sektion 
mit der Wirkung vom 1. Oktober 1900 ab, vor, derartig, dass 
der 15. Bezirk den Kreis Köln (Stadt) und der 16. Bezirk 
die Kreise Köln (Land) und Bergheim umfasst. — Der An- 
trag wird von der Versammlung ohne Debatte angenommen. 

Zu Punkt 7 der Tagesordnung wird als Ort für die 
nächstjährige ordentliche Genossenschaftsversammlung Dresden 
bestimmt. 

Hierauf wird die Versammlung abends 9/27 Uhr geschlossen. 


KL 


Die Gutenbergfeier in Mainz. 


ie grosse Volksfeier, welche die Stadt Mainz zur 
Begehung des 500 jährigen Geburtstages ihres grössten 
Sohnes Johannes Gutenberg veranstaltet hatte, ist 
unter den günstigsten Verhältnissen verlaufen und 
wird bei allen denen, welchen an ihr teilzunehmen vergönnt war, 
einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Und nicht nur 


= 


Nr. 27 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 311 


das: was um den Sonnenwendtag zu Mainz Gutenberg zu Ehren 
vor sich gegangen ist, das wird, in Schrift und Bild fest- 
gehalten, auch den künftigen Geschlechtern Erbauung und 
Genuss sein und in Zukunft wohl kaum überboten werden 
können, Eine Volksfeier kann die Mainzer Feier in der That 
auch genannt werden, sowohl in Hinsicht auf das grosse Werk 
und den grossen Mann, denen sie galt, als auch in Hinsicht 
auf die grossen Massen, die an ihr teilnahmen und zu ihr heran- 
gezogen worden waren. Vom Landesherrn bis zum einfachsten 
Arbeiter herab nahmen alle Volksschichten des Hessenlandes 
und der Rheinlande an der Feier thätigen Anteil, aus dem 
ganzen deutschen Sprachgebiete, wie auch aus dem nicht- 
deutschen Auslande waren die Vertreter städtischer und ge- 
lehrter Körperschaften, des Buchdrucker- und Schriftsteller- und 
Gelehrtenstandes herbeigekommen, und unter dieser gewal- 
tigen Volksmenge waren diejenigen, um die sich die ganze 
Feier so recht eigentlich mit drehte, die Buchdrucker und die 
Journalisten, Gelehrten und Schriftsteller, infolge des Abhaltens 
des Allgemeinen Deutschen Journalisten- und Schriftstellertages, 
der Jahresversammlungen der Deutschen Buchdrucker-Berüfs- 
genossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins sowie 
der Zusammenkünfte der Buchdruckergehilfenschaft sehr zahl- 
reich vertreten. 

Die Veranstaltungen der Festfeier waren wahrhaft gross- 
artige und mannichfaltige. Über sie im einzelnen im Rahmen 
unseres Blattes zu berichten, ist nicht gut möglich und wir 
müssen uns deshalb begnügen, die Feierlichkeiten mehr in 
grossen Zügen festzuhalten. Zuvor sei jedoch des herrlichen 
Festgewandes gedacht, das die ganze Stadt Mainz zu Ehren 
des Gutenbergfestes angelegt hatte und das um so günstiger 
wirkte, als es, wie der historische Festzug, von künstlerischer 
Hand vorbereitet worden war. Der Schmuck der Strassen und 
Gebäude war ein überaus reicher und in einer gewissen Ein- 
heitlichkeit gehalten, er reichte hinauf bis zur mächtigen Kuppel 
des Domes und fand seinen Höhepunkt in der Schmückung 
des Gutenbergplatzes mit dem Gutenbergdenkmal. Dasselbe 
war von einer Säulenhalle und einem Hain von Lorbeer und 
Blumen umgeben und ihm gegenüber war ein von Säulen ge- 
tragener, mit dem Reichsadler und der Krone geschmückter 
tempelartiger Baldachin mit einem terrassenförmigen Vorbau 
errichtet. 

Die deutschen Buchdruckereibesitzer, welche an den genossen- 
schaftlichen Versammlungen teilnahmen, hatten sich zum grössten 
Teil bereits am Vorabend der Gutenbergfeier, Freitag, 22. 
Juni, eingefunden; sie folgten der Einladung des Journalisten- 
und Schriftstellervereins zu einer festlichen Veranstaltung 
in der Neuen Anlage und verbrachten hier einige vergnügte 
Stunden im Genusse guter musikalischer und Gesangsvorträge, 
zwischen denen ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt wurde. 


Die grosse Gutenbergfeier wurde am Sonnabend, 23. Juni, 
offiziell mit der Eröffnung der typographischen Aus- 
stellung im kurfürstlichen Schloss eingeleitet, und zwar in 
Anwesenheit des Grossherzogs von Hessen und einer glänzenden 
Gesellschaft, worunter sich die Spitzen der Behörden, sowie 
hervorragende Vertreter der Gelehrtenwelt befanden. Der Vor- 
sitzende des Ausstellungs- Ausschusses, Herr Dr. Rautert, richtete 
einige begrüssende Worte an den Grossherzog, in die er kurze 
Erläuterungen über den Zweck und Umfang der Ausstellung 
einflocht, und an den Oberbürgermeister Dr. Gassner gewendet, 
sprach er allen denjenigen Dank aus, die zum Gelingen des Unter- 
nehmens mit beigetragen. Herr Oberbürgermeister Dr. Gassner 
dankte dem Grossherzog für die der Ausstellung erwiesene Aus- 
zeichnung und sprach namens der Stadt Mainz auch den Ver- 
anstaltern der Ausstellung und den Ausstellern Dank aus. 
Darauf erklärte der Grossherzog die Ausstellung für eröffnet 
und besichtigte sie sehr eingehend. Über die Ausstellung selbst, 
die sehr gut beschickt und recht interessant ist, werden wir 
einen besonderen Bericht aus der Feder unseres geschätzten 
Mitarbeiters Hern Theodor Goebel bringen. 


Abends 7 Uhr fand sodann im Konzerthause der Lieder- 
tafel eine Aufführung des Händelschen Judas Maccabäus 
in der Bearbeitung des Dr. Ohrysander durch die Liedertafel 
unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Dr. Volbach und unter 
Mitwirkung hervorragender Solisten statt, zu der auch der 
Grossherzog von Hessen nebst Gefolge erschienen war. Die Auf- 
führung war eine vorzügliche und machte auf die Hörer einen 
überwältigenden Eindruck. An dieselbe schloss sich ein von 
der Liedertafel den Ehrengästen der Stadt Mainz gegebenes 
Festmahl, nach dessen Beendigung der Grossherzog eine Reihe 
von Auszeichnungen und Dekorationen verkündigte. 


Die deutschen Buchdruckereibesitzer hielten am Sonnabend 
ihre beiden Versammlungen, über die wir in der letzten und 
der heutigen Nummer berichtet haben. Zwischen beiden Ver- 
sammlungen fand ein von zahlreichen Toasten belebtes gemein- 
sames Mittagsmahl im Casino Hof zum Gutenberg statt. 
Während desselben machte die Klinkhardi'sche Sammelbüchse 
zum Besten der Jubiläumsstiftung des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins wieder erfolgreich die Runde und der Absatz der zum 
Besten der Unterstützungskasse herausgegebenen Gutenberg- 
postkarte war ebenfalls ein recht belebter. Es sei bei der 
Gelegenheit gleich bemerkt, dass diese Postkarte den allge- 
meinsten Beifall gefunden hat, denn es ist ın den Tagen der 
Gutenbergfeier die ganze Auflage derselben vollständig ver- 
griffen worden. — Am Abend vereinigte die Buchdruckerei- 
besitzer ein recht gemütliches geselliges Beisammensein 
in den Räumen der Stadthalle. 


Der Hauptfesttag des Gutenbergfestes, der Sonntag, 24. Juni, 
wurde durch Festgottesdienste in dem katholischen Dom 
und in der evangelischen St. Johanniskirche eingeleitet, zu 
denen sich die Spitzen der Behörden, Körperschaften und eine 
zahlreiche Gemeinde eingefunden hatten. 

Vormittags 10 Uhr fand sodann in dem Saale der Stadt- 
halle, der für den grössten in Deutschland gilt, die Akade- 
mische Feier statt, die als der Glanzpunkt des ganzen Festes 
bezeichnet werden kann. Eine nach Tausenden zählende und 
glänzende Versammlung hatte sich zu derselben eingefunden 
und auf dem fast ein Viertel der Halle einuehmenden Podium 
gliederten sich über tausend Sänger und Sängerinnen, in Frauen-, 
Männer- und Knabenchören, sowie weit mehr als hundert 
Musiker zu einem machtvollen 'Tonkörper. Punkt 10 Uhr er- 
schien unter den Klängen der Fürstenhymne der Grossherzog 
mit einem glänzenden Gefolge und wurde vom Oberbürgermeister 
Dr. Gassner mit einer Ansprache begrüsst. Alsdann gelangte 
die Festkantate von Fritz Volbach zur Aufführung. Dieselbe 
hat als Text eine Reihe von Bibelstellen, die sich alle in ihrem 
Inhalt auf Gutenberg beziehen lassen und wirkte in ihrem 
Tonwerk überaus machtvoll und ergreifend. Der Beifall, welcher 
der vortrefflichen Aufführung folgte und an dem sich der 
Grossherzog lebhaft beteiligte, war denn auch ein gewaltiger 
und nicht enden wollender. 

Es folgte sodann die Festrede, gehalten vom Universitäts- 
professor Herrn Dr. Köster ausLeipzig. Die hochwissenschaftlichen 
und sehrt interessant vorgetragenen Ausführungen des Vor- 
trazenden hatten etwa den folgenden Gedankengang: 

Ausgehend von der Johannisfeier in Richard Wagner’s „Meister- 
singern“, wies der Vortragende darauf hin, dass Mainz heute den 
stolzesten Johannistag und damit zugleich ein Familienfest und 
eine Weltfeier begehe. In farbenprächtigen Bildern schilderte er 
die geistige Entwickelung Gutenberg's. Die Presse sowohl, als auch 
der Gedanke, Bilder und Schriftstücke auf Tafeln zu schnitzen 
und zu vervielfältigen, war auch schon vor Gutenberg bekannt, 
neu jedoch seine Erfindung der beweglichen Lettern. Wenn uns 
heute letztere geradezu selbstverständlich erscheinen, 80 ist das die 
grösste Anerkennung für Gutenberg, denn das Kleine erscheint uns 
stets schwer und difficil, das Grosse in Kunst und Technik jedoch 
selbstverständlich und natürlich. „Was ist erfinden?“ so fragt 
Goethe und antwortet: „Erfinden ist der Abschluss des Gesuchten. 
Suchen kann ein jeder, erfinden aber nur der, der unter einem 
glücklichen Stern geboren, das findet, was Millionen vor ihm ge- 


312 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


sucht haben und noch suchen würden, wenn er nicht geboren worden 
wäre. So ist der Erfinder ein Lichtbringer, aber kein Glücks- 
kind!“ Redner schilderte in anschaulichster Weise die Kämpfe 
und Sorgen, die Gutenberg auch in pekuniärer Hinsicht durchzu- 
machen hatte bis zu dem Abend seines Lebens. Dieser aber 
wurde ihm durch das erhebendste Bewusstsein, das der Erfinder 
kennt, verschönt: Er sah noch den Siegesflug seiner schwarzen 
Kunst über die ganze Erde in seinen Anfängen mit an. Denn 
schon nach wenigen Jahren gab es in allen Städten am Rhein, 
dann in Bayern und so fort selbständige Buchdruckermeister, welche 
im Jahre 1500 bereits die Zahl von 250 erreicht hatten. Der 
grosse Aufschwung der Buchdruckerkunst, lediglich durch die da- 
maligen günstigen Verhältnisse, hatte selbstverständlich durch den 
bald folgenden wirtschaftlichen Rückgang der Staaten schwer zu 
leiden, und so sehen wir die Buchdruckerkunst steigen und fallen 
im Laufe der Jahrhunderte mit der Hebung und dem Sinken von 
Wohlstand und Kunst der Völker, so sehen wir sie jeden Schritt 
in der Entwickelung der Weltgeschichte begleiten, mit ihr auf das 
engste verknüpft. Die Erfindung der Buchdruckerkunst erweckte 
noch einen bedeutenden Faktor des öffentlichen Lebens, die Presse, 
zuerst in Gestalt von Flugschriften, welche aber bereits den Leser 
zur eigenen Prüfung zwangen, ihn zwangen, sich eine cigene 
Meinung zu bilden. Heute aber ist die Presse nicht nur technisch, 
sondern auch kulturell so fortgeschritten, dass sie an der Grenze 
ihrer Leistungsfähigkeit angelangt erscheint. Und mit der Presse 
Hand in Hand und durch sie ist das segensreiche Bestreben der 
Volksbildung, an welcher heute Tausende und Abertausende uner- 
midlich (hätte sind, ins Leben gerufen worden. Der Redner schloss 
mit den Worten: Völker verbindend, Frieden verheissend, zukunfts- 
reich und nimmer veraltend, wurde die Buchdruckerkunst ein Segen 
denjenigen, die sie gebracht, ein Segen denjenigen, die sie empfangen. 

Die Zuhörerschaft brachte dem Redner für seinen etwa 
dreiviertelstündigen und wahrhaft erhebenden Vortrag ihren 
Dank durch den lebhaftesten Beifall dar. Der Chor aus der 
„Schöpfung“ von Haydn endigte die akademische Feier, worauf 
sıch die Teilnehmer in festlichem Zuge von der Stadthalle zum 
Festplatz am Gutenbergdenkmal begaben. 

Die Huldigung am Denkmal gestaltete sich wiederum zu 
einem grossartigen, in der Erinnerung der Teilnehmer haftenden 
Gedächtnisakt. Als der Grossherzog unter den begeisterten 
Kundgebungen der Menge erschienen war und sich nach dem 
Fürstenzelte begeben hatte, erschallte von 600 Knaben- und 
S00 Männerstimmen das zur Errichtung des Gutenbergdenkmals 
im Jahre 1537 von Neukomm komponierte „Te Deum“. Beim 
dreimaligen Sanktus gab eine Kompagnie Soldaten Gewehrsalven 
ab. Die Batterien lösten je zwei Kanonenschüsse, und die Glocken 
verkündeten weithin, dass soeben der grossartige Aktder Huldigung, 
den die Stadt Mainz und mit ihr die ganze zivilisierte Welt 
dem Erfinder der Buchdruckerkunst darbrachte, seinen Anfang 
genommen hatte. Nach Beendigung des „Te Deum“ begab sich der 
Oberbürgermeister zum Denkmal, wo er folgende Worte sprach: 

„Dem Andenken Gutenberg’s ist dieses Standbild errichtet. Zu 
den Füssen des Sohnes, der durch seines Geistes That die Welt 
bewegte und neu gestaltete, steht dankbar und stolz Mainz. Um 
uns reiht sich die Vertretung aller Länder und Stände, dem Meister 
in Ehrfurcht zu huldigen und den Lorbeer um die Stirne zu 
winden, die der Genius geküsst. Und draussen, bis zu den ent- 
ferntesten Völkern, schlägt heute jedes Herz für Mainz und seinen 
Gutenberg und in jubelnder Einmütigkeit erschallt freudig laut 
die Stimme der Welt mit uns in den Ruf: Heil Johannes Guten- 
berg, dem Wohlthäter der Menschheit!“ 

Die Teilnehmer an der Huldigung und die gesamte grosse 
Volksmenge stimmten das Lied „Heil Dir Moguntia“ an, das 
schon bei der Errichtung des Denkmals, sowie bei der 4. Säkular- 
feier im Juni 1840 gesungen worden war. Alsdann legte der 
Grossherzog den ersten Kranz an den Stufen des Denkmals 
nieder. Hierauf hielt Herr Bürgermeister Dittrich aus Leipzig 
eine Begrüssungsansprache an die Stadt Mainz und legte namens 
der Stadt Leipzig einen Kranz am Devkmal nieder. 

Dann folgten die übrigen Kranzspenden, von denen und 
den Schleifenwidmungen wir nachstehend ein Verzeichnis geben, 
das jedoch nicht den Anspruch erhebt, vollständig zu sein. 

Die Universität Berlin: „Gutenberg zum Gedächtnis, seiner 


Nr. 27 


Kunst zur Ehre“. Die Universität Giessen. Gr. Technische Hoch” 
schule Darmstadt. Die Universität Leipzig. Die Univerität Strass- 
burg. Die Universität Bonn: „Dem Andenken Gutenbergs und der 
Stadt Mainz“. Die Universität Heidelberg. Der Deutsche Buch- 
drucker-Verein Leipzig: „Durch Nacht zum Licht, den Manen 
Gutenbergs“, überreicht durch Herrn Baensch-Drugulin mit einer 
Ansprache. Die Stadt Antwerpen: „An Johann Gutenberg“. Der 
Deutsche Buchgewerbeverein: „Dankbar und treu“. Der Börsen- 
verein der Deutschen Buchhändler: „Den Manen Gutenbergs“. Die 
Buchdruckereibesitzer der Haupt- und Residenzstadt Hannover: 
„Unserem Altmeister Johannes Gutenberg zur 500 jähr. Gedenkfeier 
in Mainz 24. Juni 1900“. Verein der Berliner Buchdrucker und 
Schriftgiesser: „Zur 500jähr. Geburtsfeier des Altmeisters Johannes 
Gutenberg“. Die Österreichischen Buchdruckereibesitzer. Bezirks- 
verein Mainz des Verbandes der Deutschen Buchdrucker: „Die 
dankbaren Jünger ihrem verdienstvollen Altmeister“. Bezirks- 
verein Wiesbaden des Verbandes der Deutschen Buchdrncker. 
Gremium der Buchdrucker und Schriftgiesser in Wien (überreichte 
Adresse). Vertreter von Montenegro (hielt Ansprache). Musée 
Plantin in Antwerpen. Berliner Typographische Gesellschaft: „Dem 
grossen Erfinder und Meister Johann Gutenberg, der „Formen ge- 
schnitten und Lettern gegossen, Zeilen gereiht und Sätze ge- 
schlossen, Bücher gedruckt in seltener Pracht; Deine fruchtbare 
Saat hüten als Vermächtnis wir zum Gedächtnis“. Studentenschaft 
Giessen: „Dem Andenken Gutenbergs“. Der Deutsche Faktoren- 
bund: „Dem Altmeister Joh. Gutenberg 24. Juni 1900“. Allge- 
meine Deutsche Burschenschafter. Deutsche Buchdrucker-Berufs- 
Genossenschaft. Der Verband der Deutschen Buchdrucker: „Dem 
Altmeister Joh. Gutenberg“. Der Verein Rheinisch-Westfülischer 
Buchdruckereibesitzer. Typographische Gesellschaft Leipzig: „Ihrem 
Altmeister Joh. Gutenberg“. Der Buchdruckerverein Trier: „Unserem 
grossen Meister Joh. Gutenberg“. Bezirksverein Offenbach des 
Verbandes der Deutschen Buchdrucker: „Zur 500jähr. Jubelfeier“. 
Kultusministerium Berlin. Verein deutscher Bibliothekare. Verein 
Frankfurter Buchhändler: „Zur Gutenbergfeier 24. Juni 1900“. 
Verein Mainzer Buchdruckereibesitzer: „Zur Erinnerung an die 
Gutenbergfeier 1900“. Buchdrucker-Innung Hamburg: „Den Manen 
Gutenbergs 1400—1900“. Studentenschaft Darmstadt. Typogr. 
Gesellschaft A. Lewensohn in Moskau: „Zum Andenken Gutenbergs“. 
Bund der Berliner Buchdruckereibesitzer (Innung): „Dem Altmeister 
Gutenberg 24. Juni 1900“. Berliner Buchdruckerverein Gutenberg- 
bund: „In dankbarer Verehrung dem Erfinder der Buchdrucker- 
kunst“. Der Graphische Klub in Wien. Provinzialverein Posener 
Buchdruckereibesitzer: „Dem Altmeister unserer Kunst 24. Juni 
1900“. Verein Ost- und Westpreussischer Buchdruckereibesitzer: 
„Dem Altmeister Johannes Gutenberg in dankbarer Erinnerung“. 
Der Gutenbergbund: „Seinem grossen Meister“. Die Buchdrucker 
Zweibrückens: „Ihrem Altmeister“. Die Stadt Wien: „Dem An- 
denken des grossen Meisters Joh. Gutenberg“. Société Impériale 
Technique de Russie: ein Kranz mit russischer Inschrift. Verein 
Gutenberg in Darmstadt: „Zur 500jähr. Gedenkfeier Gutenbergs“. 
Die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer ihrem Altmeister Joh. 
Gutenberg: „Ehre dem Ehre gebührt“. Frei-Amerika's Huldigung. 
Der Spezialvertreter der Regierung der Vereinigten Staaten von 
Amerika Mr. William T. Hunt legte einen Kranz nicder, dessen 
Schleife das Sternenbanner darstellte und in goldgestickten Lettern 
folgende Inschrift trug: „Free Amerika's homage to him who made 
Letters frec“. Das Mainzer Buchgewerbe: „Seinem Johs. Guten- 
berg, 24. Juni 1900“. Der Gutenberg-Verein Stuttgart: „Dem 
grossen Altmeister“. Die Gutenberg-Stiftung zu Berlin: „1400 — 
1900“. Gau Frankfurt- Hessen (Verband der Deutschen Buchdrucker): 
„Dem Alten, Joh. Gutenberg, zur 500jähr. Jubelfeier 24. Juni 
1900“. Bezirksverein Darmstadt des Verbandes Deutscher Buch- 
drucker. Die Sozialdemokratische Partei: „Dem grossen Licht- 
spender“. Verband Deutscher Buchdrucker Frankfurt a. M.: „Dem 
Altmeister Johs. Gutenberg zur 500jähr. ‚Jubelfeier“. Gewerk- 
schaftskartell Mainz: „Durch Deine Kunst, o Gutenberg, da ward 
bezwungen die Finsternis, und es brach an der Tag; zum Licht 
der Wahrheit hat sich aufgeschwungen des Menschen Geist, die 
Freiheit, sie folgt nach.“ Central-Verband der Handels-, Trans- 
port- und Verkehrsarbeiter: „Dein Werk, es hat dem Geistesfunken 
grosser Männer Worte verliehen und sie Millionen zugesellt. Was 
Du erdacht, es kläret auf die Menschheit, wird wahre Freiheit 
bringen einst der Welt“. Die Leipziger Buchdrucker- und Schrift- 
giesser-Gehilfen: „Dankbaıkeit ihrem Altmeister“. Der Verband 
Deutscher Journalisten- und Schriftsteller-Vereine, sowie einige 
weitere Kränze ohne Inschrift. 


Nr. 27 


Im Ganzen waren es einige 70 Kränze, die dann später 
an dem Deukmal selbst, sowie an der Dekoration angebracht 
worden sind. Ausserdem waren zu dieser Feier zahlreiche 
Huldigungs- und Glückwunschtelegramme und Schreiben ein- 
gegangen. 

Ein Musikstück bildete den Schluss der Huldigungsfeier, 
worauf sich die Volksmenge über die ganze Stadt ergoss. 


Am Nachmittag feierten die Buchdruckergehilfen das 
Johannisfest in der Neuen Anlage, unter Mitwirkung des 
Stuttgarter Gesangvereins Gutenbergbund, und in der Stadt- 
halle nahm gegen 3 Uhr das grosse Festessen unter Betei- 
ligung von nahezu 1000 Personen seinen Anfang. Namens des 
Grossherzogs und der hessischen Regierung begrüsste Herr 
Staatsminister Rothe die Versammelten mit einer längeren An- 
sprache, die in ein Hoch auf Seine Majestät den deutschen 
Kaiser Wilhelm II. und auf Seine Königliche Hoheit den 
Grossherzog Ernst Ludwig von Hessen, den kunstsinnigen 
Protektor und eifrigsten Förderer des Festes, ausklang. An 
das begeistert aufgenommene Hoch schloss sich die stehend 
gesungene Nationalhymne an. Darauf nahm Herr Oberbürger- 
meister Dr. Gassner das Wort zu einer schwupgvollen Huldi- 
gung der Stadt Mainz an die erschienenen Gäste und Herr 
Dr. von Hase aus Leipzig feierte in beredter Weise die Stadt 
Mainz, mit den Worten schliessend: Als Vorsteher des deutschen 
Buchgewerbevereins zu Leipzig gehöre ich einer Stadt an, die 
eine Hauptwerkstätte und durch die Errichtung des allgemeinen 
Ehrendenkmals der Buchdruckerkunst in der deutschen Guten- 
berghalle die Weihestätte seiner Kunst geworden ist. Wo aber 
ist eine Stadt der gebildeten Welt, die nicht zur ewig jungen 
Mutter Mainz daukbar für die Gaben ihres Sohnes aufschaute! 
So rufen wir alle vereint, und ich fordere Sie dazu noch im 
besonderen Auftrage der grossen kraftvollen Organisation des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins auf: Heil dem goldenen Mainz 
Hans Gutenbergs und aller Zeiten! Herr M. Rohrer-Brünn 
hielt eine tiefempfundene, mit grossem Beifall aufgenommene 
Rede, welche unter Bezugnahme auf die Waffenbrüderschaft 
Deutschlands und Österreichs und auf die Freundschaft der 
beiden Kaiser in den Ruf ausklang: „Es lebe das herrliche, 
heilige Deutsche Reich! — Herr Rektor Netto-Giessen feierte die 
Töchter des goldenen Mainz und hieran anschliessend in humo- 
ristischer Rede Herr Geheimer Kommerzienrat Michel die 
Frauen, Mütter und Enkelinnen der Stadt. — Während des 
Festessens wurde an den Kaiser folgendes Telegramm gesandt: 
„Die beim Festmahl zur Feier des 500 jährigen Geburtstags 
Johann Gutenbergs in der Stadthalle zu Mainz versammelten 
Mitglieder des Deutschen Buchdrucker- Vereins und der Deutschen 
Buchdrucker - Berufsgenossenschaft entbieten Ew. Kaiserlichen 
Majestät, dem Förderer und Schirmer deutscher Kunst und 
deutschen Gewerbefleisses, ehrerbietigsten Gruss“. — Auf dieses 
Telegramm ging am 26. Juni aus Berlin die folgende kaiser- 
liche Antwort ein: „Herr Johannes Baensch-Drugulin, Mainz, 
nachgesandt Leipzig: Seine Majestät der Kaiser und König 
lassen den zur Feier des 500jährigen Geburtstages Johannes 
Gutenbergs in der dortigen Stadthalle versammelt gewesenen 
Mitgliedern des Deutschen Buchdrucker-Vereins und der Deut- 
schen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft für den freundlichen 
Gruss herzlichst dauken. Auf allerhöchsten Befehl: von Luca- 
nus, Geheimer Kabinetsrat“. 

Von abends 8 Uhr ab fand sodann im Saale und Garten 
der Stadthalle unter ungeheurem Andrange ein Abendfest 
statt, bei dem Herr Rechtsanwalt Zuckmeyer eine begrüssende 
Ansprache hielt und die Unterhaltung aus Gesangsvorträgen 
der Mainzer Gesangvereine im Wechsel mit vorzüglichen 
solistischen Darbietungen der Opernsängerin Frl. Materna, des 
Herrn Costa vom Hoftheater in Wiesbaden und des Herrn 
künger vom Mainzer Stadttheater bestand. Das frohe Fest 
fand erst lange nach Mitternacht seinen Abschluss. 

Der Montag, 25. Juni, brachte dann wieder eine Glanz- 
nummer des Festes, nämlich den grossen historischen Fest- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


313 


zug, zu dem die Herren Conrad Sutter und Karl Nohascheck 
die Entwürfe geliefert hatten und an dem etwa 3000 Personen 
mit 800 Pferden nebst einer grossen Zahl von Prunkwagen 
und Musikchören mitwirkten. Von einer Beschreibung des 
farbenprächtigen, sinnreichen und vorzüglich durchgeführten 
Festzuges müssen wir leider absehen und uus damit begnügen 
zu sagen, dass das Ganze die Huldigung der Zeitgenossen 
Gutenberg’s und der Nachwelt vor dem Erfinder der Buch- 
dıuckerkunst und zugleich den Fortschritt zur Anschauung 
bringen sollte, den Wissenschaft und Kultur durch die Erfiudung 
der Buchdruckerkunst gemacht haben. Wer sich für die Einzel- 
heiten interessiert, dem empfehlen wir, sich das vom Herrn 
Kollegen Karl Theyer in Mainz herausgegebene, schön aus- 
gustattete und illustrierte „Offizielle Programm der Gutenberg- 
feier und des historischen Festzuges“ kommen zu lassen 
(siehe auch im Anzeigenteil). Der glänzende Zug, dessen 
Vorbeimarsch etwa fünfviertel Stunden Zeit in Anspruch 
nahm, fand die lebhafteste Bewunderung der Zuschauer. — 
Der Abend vereinte dann die Teilnehmer und die anderen 
Gäste zu einem Kostümfest in der Stadthalle. Dasselbe 
wurde jedoch durch den ungeheuren Andrang — es sollen 
16000 Personen anwesend gewesen sein — etwas beeinträch- 
tigt, denn die geplauten szenischen Vorführungen kamen nicht 
zur Geltung. Nichtsdestoweniger war die Stimmung eine voll- 
kommen von rheinischer Heiterkeit durchtränkte. 

Der letzte Festtag, Dienstag, 26. Juni, brachte vormittags 
cine Versammlung im kurfürstlichen Schloss mit 
dem Thema „Das Gutenbergmuseui und sein Aus- 
bau“. Nach einer kurzen Begrüssung durch den Oberbibliothekar 
Herrn Professor Dr. Velke hielt der Delegierte Montenegros, 
Herr Dr. Tomanowie aus Cetinje, in deutscher Sprache einen 
Vortrag, der eingeleitet wurde durch einen Rückblick auf die 
geschichtliche Entwickelung Montenegros und die Buchdrucker- 
kunst in diesem Staat, und ausklang in einem im Auftrage des 
Fürsten Nikolaus ausgesprochenen Dank an Gutenberg. Der 
Redner überbrachte auch für die Ausstellung einen Folianten, 
Oktaich, den ältesten Kirchendruck aus der ersten slavisch- 
cyrillischen Buchdruckerei aus dem Jahre 1493, Eigentum der 
fürstlichen Regierung in Montenegro. Professor Dr. Velke 
dankte Herrn Dr. Tomanowie für seinen interessanten Vortrag, 
sowie den Herren Delegierten für die Unterstützung, die sie 
dem Gedanken der Errichtung eines Gutenbergmuseums haben 
zu Teil werden lassen und setzte dann in längeren Ausführungen 
den Plan und die Zwecke des zu gründenden Gutenbergmuseums 
auseinander. Mit der Errichtung des Museums ist auch die 
Gründung einer internationalen Gutenberggesellschaft mit dem 
Sitze in Mainz geplant. Der Entwurf der Statuten gelangte 
zur Verlesung und soll zur weiteren Bearbeitung einem Aus- 
schusse überwiesen werden. Es wurde ein Lokalausschuss ge- 
bildet, der sich zusammensetzt aus den Herren Oberbibliothekar 
Haupt-Giessen, Hofbibliothekdirektor Nick-Darmstadt und dem 
Direktor des Grossh. Haus- und Staatsarchivs G. Freiherrn 
Schenk zu Schweinsberg- Darmstadt, Verschiedene Herren aus 
Berlin, München, Köln u. s. w. wurden als Vertrauensmänner 
ernannt. Hierauf schloss Herr Dr. Oppenheim die Sitzung, in- 
dem er im Namen der Stadt den Dank aussprach für die 
grosse Unterstützung und das Eutgegenkommen der Anwesenden. 


Am Nachmittag fand in Mainz im Garten und dem Saale 
der Stadthalle ein grosses Volksfest statt, an dessen Dar- 
bietungen sich wiederum eine gewaltige, auf 15000 Personen 
geschätzte Volksmenge ergötzte. Die Gäste der Stadt Maisz 
aber und viele andere Festteilnehmer vereinigten sich zu einer 
fröhlichen Rhein fahrt nach Bingen und Eltville, an der 
vier grosse Festschiſfe und 15 kleinere Dampfer, die sämtlich 
festlich geschmückt waren, teilnahmen, die wieder eine gewaltige 
Zahl von Festgästen beförderten. Die von dem Dampfer „Guten- 
berg“ geführte stattliche Flottille dampfte zunichst nach dem 
festlich geschmückten Bingen, wo die vier Festschiffe anlegten. 
Hier wurden die Festgäste von der Stadtvertretung empfangen 


314 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 27 


und nach den Anlagen der Burg Klopp geleitet, wo Herr 
Bürgermeister Neff sie mit einer Ausprache begrüsste. Herr 
Oberbürgermeister Dr. Gassner erwiderte mit herzlichen Worten 
des Dankes. Nachdem der reichlich gebotene Ehrentrunk ge- 
bührend gewürdigt worden war, wurde die Fahrt nach dem 
herrlich gelegenen Eltville fortgesetzt, der Stadt, in der Guten- 
berg den Abend seiues Lebens verbracht hat und in der er 
gestorben ist. In dieser ebenfalls reich geschmückten Stadt 
wurden die Festgäste von einem grossen Teil der Bevölkerung, 
mit Herrn Bürgermeister Schütz an der Spitze, herzlich em- 
pfangen und nach der Landung begaben sie sich nach dem 
letzten Druckhause Gutenbergs, wo Herr Dr. v. Oechelhäuser 
aus Karlsruhe die Festrede hielt. Der Redner beleuchtete das 
Verhältnis des Erfinders zu den beiden Bechtermünze, das 
uach seiner Ansicht ein viel engeres gewesen sei, als die Ge- 
schichtsforschung bis jetzt erwiesen habe. Er meinte, dass 
Gutenberg, der die letzten Jahre seines Lebens meist in Eltville 
zugebracht habe, hier auch gestorben und begraben sei, 
und schloss mit dem Wunsche, dass Eltville deshalb das Recht 
habe, sich die zweite Stadt Gutenberg's zu nennen, und dass auch 
hier bald ein würdiges Gutenbergdenkmal erstehen möge. Die Rede 
wurde mit reichem Beifall aufgenommen. Hierauf wurden die 
Festgäste nach dem Festplatze geführt und ihnen ein vorzüglicher 
Festtrunk angeboten. Bei Eintritt der Dunkelheit erstrahlten die 
Burg und die Kirche der Stadt in bengalischer Beleuchtung und 
dieses Schauspiel wie ein prächtiges Feuerwerk erfüllten die 
Gäste mit Bewunderung. Gegen ½ 11 Uhr wurde die Rück- 
fahrt angetreten, bei der sich den Festteilnehmern ein unver- 
gleichliches Schauspiel bot, nämlich eine herrliche Beleuchtung 
der Rheinufer. Den Höhepunkt erreichte diese in Mainz selbst. 
Die Rheinpromenade war bengalisch beleuchtet und viele Häuser 
hatten sich mit zahllosen Illuminationslämpchen geschmückt. 
Bei der Annäherung der Schiffe an den Brückenkopf stiegen 
Racketen in die Luft, Donnerschläge ertönten, ein Silberregen 
ergoss sich über das Wasser und in rotem bengalischen Feuer 
glühten die Stadthalle und ihr Garten. Zum Schluss fand ein 
grossartiges Feuerwerk auf dem Rhein gegenüber der Stadt- 
halle statt und bei der Landung wurden die Schiffe, wie auf 
der ganzen Rlieinreise, wieder von einer grossen Volksmasse 
mit den lebhaftesten Freudenbezeigungen begrüsst. Noch ein 
freundlicher Abschiedstruuk im Kreise der Mainzer Kollegen, 
und die unvergleichlichen Festlichkeiten waren vorüber. 

Die grosse Festfeier aber, welche die Stadt Mainz ihrem 
Johannes Gutenberg mit so grossen Mühen und Aufopferungen 
bereitet und mit so glänzendem Erfolge durchgeführt hat und 
die so viele Jünger Gutenbergs in froher Harmonie vereinigte, 
wird in den Herzen der Teilnehmer, wie in der Geschichte 
fortleben als ein chrendes Zeugnis für die Gegenwart und als 
eine Mahnung und ein Vorbild für die Zukunft. 


A 


Sprechsaal. 


B. Berlin. Am 15. Juni starb nach langen schweren Leiden, 
die ihn länger als ein Jahrzehnt an den Rollstuhl fesselten, der 
zesitzer und Begründer der ersten und ältesten Berliner chemi- 
graphischen Kunstanstalt, Herr Edmund Gaillard, im Alter von 
58 Jahren. Der Verstorbene, welcher anfänglich eine litho- 
graphische Oldruck- und Lichtdruckanstalt in Berlin errichtet 
hatte, war der erste, welcher in den 70er Jahren die Herstellung 
von Zinkätzungen in Berlin geschäftsmässig betrieb und später 
das Autotypieverfahren ausübte. Ungeachtet seines körperlichen 
Gebrechens ist Gaillard mit seltener Energie den anfänglichen 
Misserfolgen und den Schwierigkeiten entgegen getreten, welche 
der Einführung der Autotypie dadurch erwuchsen, dass die 
Maschinenmeister nicht mit dem Druck der Autos umzugehen 
wussten. Dabei hat er alle Neuerungen der Reproduktionskunst 
verfolgt und geprüft. Seit einer Reihe von Jahren wurde von 
ihm die Herstellung geätzter Glasraster auch für fremde Rechnung 


ausgeübt und seine Erzeugnisse waren weit über die Grenzen 
seines Vaterlandes hinaus bekannt und gesucht. Sein körperliches 
Leiden brachte es mit sich, dass Gaillard einen bewährten Leiter 
an die Spitze seines Etablissements stellen musste und wegen der 
zunehmenden Kränklichkeit vor etwa einem Jahre in der Person 
des Herrn Wilh. Hofmann aus Leipzig einen Sozius in die Firma 
aufnahm. Unter dieser Leitung wird das blühende Geschäft, au 
dessen Besitz die Witwe Gaillard’s mit den hinterlassenen drei 
Töchtern partizipiert, unverändert weitergeführt werden. 

S. Berlin. Eine schöne Gutenberg-Feier war es, die am 
24. Juni unter zahlreicher Beteiligung die Gesellschaft der Ber- 
liner Korrektoren im „Wirtshaus Bürgergarten“, Jerusalemer- 
Str. 8, abgehalten hat. Die Festrede hielt der Vorsitzende, Kollege 
Naeter. Kollege Oelze ergänzte dieselbe durch einen historischen 
Überblick über diejenigen Methoden, die vor der genialen Er- 
findung Gutenberg’s herhalten mussten, um den Gedanken der Ge- 
bildeten ihrer Zeiten weitere Verbreitung und bleibendes Gedenken 
zu ermöglichen. An den offiziellen Teil der Festsitzung schloss 
sich ein gemütlicher Kommers, der die Teilnehmer noch lange zu- 
sammenhielt. 

-m. Berlin, 25. Juni. Die Freie Vereinigung Berliner 
Buchdruckereibesitzer hat in ihrer letzten Versammlung eine 
Kommission zur Bekämpfung der überhandnehmenden Schleuder- 
Konkurrenz gewählt. Um den Umfang dieses Missstandes kennen 
zu lernen, werden alle Buchdruckereibesitzer aufgefordert, zunächst 
ihre Erfabrungen an der Hand von Beweismitteln schriftlich an 
eines der Kommissionsmitglieder gelangen zu lassen. Es sind dies 
die Herren J. Schaal, Mohrenstr. 22, Hermann Graf, Choriner- 
str. 84 und E. Fischer, Invalidenstr. 153. 

-M. Berlin, 28. Juni. Der Berliner Buchdrucker-Verein 
(Gutenbergbündler) hielt am Sonntag eine Gutenbergfeier in 
dem grossen Salon der Philharmonie ab, an welcher auch die 
Damen teilnehmen konnten und zahlreich erschienen waren. Der 
Vorsitzende Herr W. Dreusicke begrüsste die Erschienenen, im 
besonderen die Deputierten der Behörden, die Vertreter der Wissen- 
schaft und der Presse, sowie die anwesenden Prinzipale. Den 
musikalischen Teil des Programms hatten das Berliner Sinfonie- 
Orchester und der aus Mitgliedern bestehende Buchdrucker-Gesang- 
verein übernommen; er fand den wohlverdienten Beifall, ganz be- 
sonders das Beethoven’sche „Die Himmel rühmen des Ewigen 
Ehre“. Der als Festdichter und Redner bei offiziellen Buchdrucker- 
Festlichkeiten allbekannte und beliebte Buchdruckereibesitzer Herr 
Gregor Hornberg brachte den von ihm verfassten Festprolog aus- 
drucksvoll zum Vortrag. Die Festrede hielt der als Herausgeber 
eines viel verbreiteten Volksblattes in weiteren Kreisen bekannte 
Pastor Herr W. Faber; der Redner entwarf ein Lebensbild 
Johannes Gutenberg’s und schilderte in begeisterten Worten den 
Einfluss, den seine Erfindung auf die Kultur-Entwickelung der 
ganzen Menschheit gewonnen hat. Den Schluss der erhebenden 
Feier bildete ein lebendes Bild: „Gutenberg und seine Epigonen“, 
das von Mitgliedern des Vereins bez. deren Angehörigen gestellt 
wurde. Der offiziellen Feier folgte unter zahlreicher Beteiligung 
ein Kommers mit Damen. Die für das Fest geschaffenen Druck- 
sachen zeigen eine moderne, der Feier des Tages, wie der Würde 
des Festes entsprechende Ausstattung. Die 8 grosse (Juartseiten 
umfassende Festschrift bringt zunächst einen der Bedeutung des 
Tages würdigen Artikel, eine Fest-Hymne des Mitgliedes Fr. 
Pfingsten, eine Abhandlung über Gutenberg’s Leben und Wirken, 
eine Schilderung der Entwickelung der Buchdruckerkunst bis in 
unsere Tage und schliesslich einen kurzen Abriss über die Ge- 
schichte des Gutenbergbundes, seine bisherige Thätigkeit und seine 
Erfolge, die ihn in den Stand setzen, jetzt bereits über ein Ver- 
mögen von 100 000 AM zu verfügen. 

-m. Berlin, 2. Juli. Gestern, Sonntag, Vormittag entstand in 
unserer Reichsdruckerei ein Schadenfeuer, bei welchem nur 
durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr ein erheblicher Schaden 
vermieden wurde. Anscheinend durch Selbstentzündung von Benzin 
entstand das Feuer in einem grossen Maschinensaal der zweiten 
Etage des linken Seitenflügels, in dessen unteren Räumen ein be- 
deutender Vorrat von Stempelmarken und Wertpapieren aufgestapelt 
ist. Das Feuer wurde von dem Kastellan bemerkt, nachdem kurz 
zuvor der Wächter seinen Platz verlassen hatte, ohne etwas von 
der Entstehung des Brandes bemerkt zu haben; letztere konnte 
von der Feuerwehr abgelöscht werden, bevor er weiter um sich 
gegriffen hatte. 

* Eisenach. Die Besitzer der hiesigen Hofbuchdruckerei, Herren 
Paul und Karl Kahle, begingen am Sonntag, 24. Juni, auf Belle- 


Nr. 27 


vue mit ihren Angestellten und Mitarbeitern sowie deren Familien 
eine Gutenbergfeier, die einen ebenso würdigen wie animierten 
Verlauf nahm und allen Beteiligten in angenehmster Erinnerung 
bleiben wird. Die Festrede hielt Herr Redakteur Beltz. Auch 
wurde ein Huldigungstelegramm an den Grossherzog abgesandt. 

Frankfurt a. M., 29. Juni. Meine in dem Berichte über die 
Versammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins vom 23. Juni, 
S. 294 verzeichnete Ausserung über die Feuer-Versicherung fremden 
Eigentums kann dahin verstanden werden, dass ich überhaupt gegen 
eine Versicherung fremden Eigentums sei, was aber durchaus nicht 
der Fall ist. Ich habe vielmehr nur gegen den Vorschlag des 
Herrn Elsner gesprochen, in der Police das fremde von dem 
eigenen Material etc. zu trennen, und dafür vorgeschlagen, bei 
allen Positionen der Police, welche fremdes Eigentum enthalten, 
oder enthalten können, durch den Zusatz „teils fremdes Eigen- 
tum“ die Versicherung desselben herbeizuführen. Es ist dies das 
einfachste und am meisten Deckung gewährende Verfahren. 

Eugen Mahlau. 

+ Frankfurt a.0. Die Angehörigen der Kgl. Hofbuchdruckerei 
von Trowitzsch & Sohn hielten am 17. Juni zu Ehren des Alt- 
meisters der Buchdruckerkunst eine wohl vorbereitete Gutenberg- 
feier ab, die allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben 
wird. Aus dem Getriebe der Stadt entführte um 2 Uhr die rund 
350 Teilnehmer ein Extrazug nach Müllrose, wo im Kaiser Wil- 
helmsgarten, in dem eine Büste Gutenberg’s Aufstellung gefunden 
hatte, an den inzwischen hergerichteten Tafeln der Kaffee einge- 
nommen wurde. Dann ging es unter Vorantritt eines Musikkorps 
im stattlichen Zuge nach dem ungefähr 10 Minuten entfernten 
Festplatz im Walde, der nun bald der Schauplatz eines bunt be- 
wegten, harmlos fröhlichen Treibens wurde. Nach der vom Ge- 
sangverein „Gutenberg“ unter der verdienstvollen Leitung des 
Lehrers Schröter vorgetragenen neuen Edwin Schulz'schen Kom- 
position der Dichtung: „Aus Sand und Kiefern hat dich Gott ge- 
schaffen“ von dem Chef der Kgl. Hof buchdruckerei, Herrn Eugen 
Trowitzsch, ergriff dieser das Wort zu einer Festrede, in der er 
in meisterhafter Weise Gutenberg und sein Werk und dessen Ver- 
dienste um die Kulturentwickelung der Menschheit feierte und 
damit den reichsten Beifall der Zuhörerschaft erntete. Sodann wurde 
der Nachmittag bei Gesangsvorträgen, Spielen und anderen Be- 
lustigungen zugebracht und am Abend vereinigte die Festteilnehmer 
eine frohe Abendtafel, bei der Herr Eugen Trowitzsch eine be- 
geisternde Rede auf den Kaiser hielt und noch manche andere 
Tischrede die Teilnehmer ergötzte. Schliesslich ging es in ge- 
schlossenem Zuge, dem durch die brennenden Lampions das Aus- 
sehen eines Riesenglühwurms verliehen wurde, zum Babnhofe, von 
wo die Festteilnehmer das Dampfross wieder nach Frankfurt 
zurückbrachte. 

E. Karlsruhe. Am 30. Juni feierte die G. Braum'sche Hof- 
buchdruckerei einen Ehrenabend für ihren an der Jahrhundert- 
wende ausgeschiedenen Mitinhaber Herrn Hofbuchhändler Heinrich 
Knittel. Dem seit 36 Jahren als Prinzipal thätigen Herrn Senior 
wurden vom Arbeitsverband eine im eigenen Hause stilgerecht und 
sauber ausgeführte Adresse unter herzlichen Dankesworten des 
Herrn Dr. A. Knittel (neben Herrn Dr. R. Knittel derzeitiger Mit- 
inhaber) und des Vertreters des Arbeiterausschusses überreicht. 
Ein dieser Adresse angefügter Geschäftsstatus zeigte durch Neben- 
einanderstellen des Maschinen- und Personalstandes bei Eintritt des 
Herrn Heinrich Knittel (1864: bei 4 Pressen 24 Personen) und der 
namentlichen Aufführung des Personals (1900: bei 21 Pressen 
135 Personen) das gedeiliche Wachsen der Firma. Hieran an- 
schliessend wurden noch unter Überreichung von Geschenken seitens 
der Inhaber und des Personals die gemeinsame Jubelfeier einer 
25jährigen und noch längeren Geschäftsthätigkeit zu 
Ehren folgender Herren begangen: L. Schumann, Setzerfaktor 
(eingetr. 1875), J. Krotz, Schriftsetzer (eingetr. 1867), L. Hass- 
linger, Magazinier (eingetr. 1870), T. Stahlberger, Schriftsetzer 
(eingetr. 1870), E. Widmann, Schriftsetzer (eingetr. 1871), F. Specht, 
Korrektor (eingetr. 1874) und K. Dietz, Büreaudiener (eingetr. 1869). 

* Leipzig. Die hiesige Buchdrucker-Lehranstalt beging 
die Feier des 500 jährigen Geburtstages Johannes Guten- 
berg’s am Sonnabend, 23. Juni, durch einen wohlgelungenen und 
würdig verlaufenen Festaktus, bei dem der Lehrer Herr A. Jahr 
eine vortreffliche Festrede über Johannes Gutenberg und sein Werk 
hielt. Das Lehrerkollegium vereinigte sich später zu einem Fest- 
kommers, bei dem noch manches schöne Wort zu Ehren Guten- 
berg’s gesprochen wurde. — Der dem Verband der Deutschen 
Buchdrucker angehörige Teil der Leipziger Gehilfenschaft be- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


315 


ging seine Gutenbergfeier am Sonnabend, 23. Juni, im grossen 
Saale des Albertgartens in L.-Anger-Crottendorf. Die Festrede 
hielt Herr Geheimer Hofrat Professor Dr. Sohm; dieselbe wurde 
mit lang anhaltendem Beifall aufgenommen. 

ema- Magdeburg. Der von den hiesigen Prinzipalen und Ge- 
hilfen gemeinsam eingesetzte Ausschuss für die Errichtung eines 
Gutenberg-Denkmals in unserer Stadt hatte drei Künstler zum 
Wettbewerb eingeladen, aus welchem nunmehr der Bildhauer 
Johannes Götz in Berlin als Sieger hervorgegangen ist. Das Modell 
zeigt uns die Büste Gutenberg’s mit sinnendem Ausdruck; in der 
Linken hält er eine Schriftrolle, in der Rechten den ersten Bibel- 
druck. Das Postament harmoniert vorzüglich mit der Büste, so- 
dass [das Ganze fast wie eine Figur erscheint. Die Büste wird 
aus Bronze, das Postament aus schwedischem Granit hergestellt 
werden. 

München, 25. Juni. (Gutenbergfeier.) Johannes Guten- 
berg! Wenn in diesem Monate allerwärts dankbarer als je zu 
diesem leuchtenden Symbole aufgeblickt und der Altmeister in 
Wort und Bild und Lied gefeiert wird, dann erfüllt die Welt nur 
eine Dankespflicht gegen den, der eine neue Aera geschaffen. Und 
dieser Dankespflicht waren sich auch Münchens Jünger der „schwarzen 
Kunst“ bewusst, zu des Meisters Ehr und Ruhme versammelten 
sie sich am Sonnabend Abend zur glänzenden Gedächtnisfeier. 
Kein Platz war unbesetzt, und begeisternd wie der Anblick dieser 
festlich gestimmten Riesengemeinde war der Verlauf der Feier. 
Als die Kapelle des Infanterie-Leibregiments unter Leitung des 
königlichen Musikdirektors Max Högg die Ouvertüre zur Oper 
„Robert der Teufel“ beendet hatte, da pries Herr Prokurist Gustav 
Axmann in seiner Festrede in schwungvollen Worten Gutenberg 
und gab in prägnanter Weise einen Überblick über den Werde- 
gang und die äusseren Erfolge der „schwarzen Kunst“. Auch 
München habe sich jetzt herbeigelassen, das Andenken des Mainzer 
Patrons dadurch zu ehren, dass eine projektierte Strasse Nymphen- 
burgs den Namen Gutenbergstrasse erhalten solle Es ge- 
schehe dies sehr spät, wenn man bedenke, dass schon im Jahre 
1482 hier die erste Buchdruckerei errichtet wurde. Ein Denkmal 
Gutenberg’s besitze München noch nicht. Und doch, so wolle ihm 
(Redner) scheinen, wäre es eine Dankesschuld der Metropole der 
Kunst gewesen, auch diesem grossen Erfinder ein Denkmal in Erz 
zu errichten. Ein begeistert aufgenommenes Hoch auf die Buch- 
druckerkunst beschloss die Festrede. Ihr folgte der „Festgesang 
an die Künstler“, vorgetragen vom Männergesangverein „Typo- 
graphia“ und in schönem scenischem Arrangement der Prolog und das 
Festspiel „Die Huldigung der Völker“ von Franz Fleisch- 
mann. Nachdem noch abwechselnd die Militärkapelle wie der 
Männergesangverein „Typographia“ und der Vergnügungsverein 
„Gutenberg“ durch treffliche musikalische Darbietungen erfreut 
hatten, nahm die „heitere Liedertafel“ ihren Anfang. Der 
offizielle Teil der grossartigen Feier war erschöpft. Doch die 
Festgenossen dachten noch lange nicht an Aufbruch; im Gegenteil, 
erst in später oder früher Morgenstunde werden die meisten zum 
letzten Male den Refrain angestimmt haben: „Heil Gutenberg, Heil 
Gutenberg! Unsterblich bist du und dein Werk! 

Die Buchdruck-Ausstellung im alten Rathaussaale, die an- 
lässlich der Münchener Gutenbergfeier stattfand, kann in jeder 
Hinsicht als eine durchaus gelungene bezeichnet werden. Das 
Ausstellungskomitee, das sich aus dem Verein Münchner Druckerei- 
besitzer, dem Münchner Faktoren-Verein und der Typographischen 
Gesellschaft zusammensetzte, hat die keineswegs leichte Arbeit, ein 
übersichtliches und möglichst in sich abgeschlossenes Bild von 
dem gegenwärtigen Stande der Buchdruckerkunst in 
München zu geben, zur Zufriedenheit gelöst und darf mit Be- 
friedigung auf die immense Leistung zurückblicken. Den Rund- 
gang durch die Ausstellung beginnt man am besten bei den Pro- 
dukten der rührigen Schriftgiesserei von Genzsch. Interessant sind 
hier besonders die alten Typen, so die Schwabacher Schrift, die 
römische Antiqua und eine noch nicht im Handel befindliche sog. 
neudeutsche Schrift von Otto Hupp, welche in die Gothik und 
die Fraktur hineingreift. — Die eigentliche Buchdruckaus- 
stellung eröffnen verschiedene Auslagen von Zeitschriften, 
welche Münchener zu Druckern und Verlegern haben. Von den- 
selben seien genannt: Oldenbourg, Seitz, Schauer, Knorr & Hirth, 
Bruckmann und Verlagsanstalt von @. Manz. An die Wochen- 
und Monatsschriften reihen sich an Spielkarten im Genre der 
„Jugend“, Zeitschriften, Landkarten mit Farbendruck, her- 
vorragende Werke mit trefilichen Illustrationen, verschiedene 
Accidenzdrucke, kunstgewerbliche Vorlagen und Ent- 


316 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 27 


würfe, letztere auf zinkographischem Wege hergestellt. Erwähnen 
will ich an dieser Stelle Siebel's berühmtes Werk aus Oldenbourg’s 
Verlage: „Die Begründung des Deutschen Reiches“. Gehen wir 
weiter, so lenken wissenschaftliche Werke in assyrischer, 
griechischer und hebräischer Sprache sowie Musiknotensatz 
unsere Aufmerksamkeit auf sich. Freunde des alten Holzdruckes 
werden an des Altmeisters Jost Ammans Werken ihre Freude 
finden. — Nachdem wir einen flüchtigen Blick auf die verschieden 
ausgeführten Speisekarten, Aufnahme- Urkunden und Ehren- 
diplome geworfen haben, wenden wir uns zu den ausgestellten 
Holzschnitten. Es genügt wohl, wenn ich anführe, dass die 
besten Holzschneider der „Fliegenden Blätter“ vertreten sind. — 
Eine Abteilung für sich bildet die Zinkätzung. Genannt seien 
die Proben zinkographischer Strichätzung, Tonätzung etc. Hieran 
schliesst sich die Autotypie. — Den Glanzpunkt der Ausstellung 
bildet die Buntdruck-Abteilung. An erster Stelle interessiert 
ein neues Vierfarbendruckverfahren, die Citochromie von 
Dr. Albert. Die nach Dr. Albert’scher Manier hergestellten Bunt- 
drucke sind wohl das Beste, was bisher auf dem Gebiete des 
Farbendruckes geleistet worden ist. Das Plakatwesen ist muster- 
gültig vertreten, und die Postkarten- und die Zeitungsaus- 
stellung verdienen Beachtung. Erfreuliche Erfolge sind in dem 
Colorier- und Zeichenkursus, von den Herren Kunstmalern 
August Brandes und Stefan Steinlein geleitet, gezeitigt worden. 
Die aufgestellten Arbeiten lassen durchweg reges Streben und 
grosse Regsamkeit erkennen. Bevor ich die Ausstellung verlasse, 
werfe ich noch einen Blick auf die von saftigem Grün umgebene 
Büste Gutenbergs. Mit Stolz und Befriedigung kann München auf 
das zurückblicken, was es seit Einführung der „schwarzen Kunst“ 
in seinen Mauern auf diesem Gebiete geleistet hat. Unstreitbar 
hat München gleich anderen hervorragenden Kunststätten das ver- 
llossene Jahrhundert, welches mit Recht das „graphische Jahr- 
hundert genannt wird, nach dieser Richtung hin vollauf ausge- 
nützt. Und dieses rege Streben ist der beste Beweis, dass München 
auch in Zukunft auf graphischem Gebiete anderen Städten nicht nach- 
stehen, sondern. hoffen wir es, vorangehen wird. Jos. M. Stevens. 

A. Stuttgart, 2. Juli. Im grossen Saal des „Herzog Christoph“ 
waren am gestrigen Sonntag Mitglieder des Vereins Württem- 
bergischer Buchdruckereibesitzer zur Besprechung einer 
Reihe wichtiger Standesfragen versammelt. Das Vorgehen des 
Syndikats der Papierfabrikanten wurde einer eingehenden Kritik 
unterzogen und die Teilnehmer beschlossen einmütig, in dieser 
Frage gemeinsam mit dem Verein Deutscher Zeitungsverleger vor- 
zugehen. Letzterer hat jüngst, wie seiner Zeit mitgeteilt, auf seinem 
Verbandstag in Leipzig die Gründung eigener Papierfabriken in 
Aussicht genommen, falls die künstlich gesteigerte Preistreiberei 
für Papier nicht wieder in normale Bahnen gelenkt wird. Ausser- 
dem wurde das Inseratenwesen und seine ncuerdings zu Tage ge- 
tretenen Auswüchse nach allen Richtungen hin erörtert; auch in 
diesem Falle einigte sich die Versammlung auf den Beschluss zu 
cinem gemeinschaftlichen Vorgehen mit dem Verein Deutscher 
Zeitungsverleger, dem sich auch die bekannten grösseren Annoncen- 
bürcaus anschliessen werden. Von sachkundiger Seite wurde sodann 
noch ein Referat erstattet über den Druck von Formularien, wie 
sie durch die Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches notwendig 
geworden sind. Nach den geschäftlichen Verhandlungen, die einen 
harmonischen Verlauf nahmen, vereinigten sich die Teilnehmer zu 
einem gemeinsamen Mittagsmahl, das durch mehrere Trinksprüche 
belebt wurde. Die Versammlung war namentlich von auswärtigen 
Mitgliedern gut besucht. 

z. Weimar. Zu einem recht angenehmen und heiteren Feste 
gestaltete sich die 500 jährige Geburtstagsfeier Johannes 
Gutenbergs, welche von seiten der Typographischen Ver— 
einigung hier begangen wurde. Der Verlauf war ein glänzender 
und nichts trübte die Stimmung. Am 16. Juni fand ein Kommers 
statt, bei welchem Musikstücke, Liedervorträge und Toaste eine 
reiche Abwechslung gaben. Am 17. Juni fand Nachmittags 
Konzert statt. verbunden mit Festrede und Kinderbelustigung, 
Abends der übliche Ball. Alle Teilnehmer waren sich darin einig, 
ein Fest gefeiert zu haben, wie cs seit langem nicht dagewesen. — 
Auch der Gehilfen- Verband hatte eine grossartige Feier 
arrangiert und dazu den Gau Osterland-Thüringen eingeladen, 
welcher auch sehr zahlreich erschienen war. — Der Ortsverein 
vom „Gutenberg-Bund“ hat ebenfalls die Bedeutung des Tages 
zu würdigen gewusst, indem die meisten Mitglieder sich mit ihren 
Damen am 24. Juni nach Weissenfels begaben, um mit den dortigen 
Kollegen dieses Fest gemeinsam zu feiern. — Eine in der Gross— 


7 ˙»⁰ b ——— . Pöv— — D 


herzoglichen Bibliothek veranstaltete Gutenberg-Ausstellung 
enthält reiche Schätze aus der Periode der Wiegendrucke und 
anderes Interessante und kann zu fleissigem Besuche empfohlen 
werden. 

Worms, 18. Juni. Das 200jährige Jubiläum der Buch- 
druckerei Kranzbühler, zugleich Feier des 125 jährigen Bestehens 
der „Wormser Zeitung“ verlief in glänzender und erhebender 
Weise. Am Freitag Abend gaben die näberen Freunde des Herrn 
Eugen -Kranzbühler diescm im „Alten Kaiser“ ein Festessen, das 
von etwa 50 Personen besucht war, worunter die Spitzen der Bce- 
hörden zählten. Dabei gab unser Reichstagsabgsordneter Freiherr 
Heyl zu Herrnsheim in bald launigen, bald ernsten Worten cine 
Skizze von dem Lebensgange des Gefeierten, in dessen geschäft- 
licher Entwickelung sich das Ringen unserer Stadt nach ciner 
neuen Blüte und der Erfolg dieser Anstrengungen wiederspiegele, 
und schloss mit einem Hoch auf Herrn Kranzbühler. Es sprachen 
noch während der angenehmen Tafelstunden die Herren Ober- 
bürgermeister Köhler, Professor Dr. Niess, Notar Schwarz, Bei- 
geordneter Binder. Die Beantwortung wurde von Herrn Eugen 
Kranzbühler, Herrn Kabinetssekretär Dr. Eugen Kranzbihler und 
Herrn Beigeordneten Dr. Kayser ausgesprochen. — Am Sonn- 
abend Mittag erschien Herr Kreisrat Dr. Kayser in der Wohnung 
des Jubilars und überreichte ihm unter herzlichen anerkennenden 
Worten im Auftrage des Grossherzogs das Ritterkreuz 1. Klasse 
des Ordens Philipp des Grossmütigen. Der Herr Kreisrat 
sprach cs weiter aus, dass die Regierung es hoch schätze, wenn 
zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern ein Verhältnis 
obwalte, wie es in der Buchdruckerei Aranzbühler durch die fünf 
Arbeiter-Jubilare zum Ausdruck komme; dem Kreisrat gereiche 
es persönlich zur grossen Freude, dem ältesten dieser Jubilare, 
Herrn Wilh. Müssigmann, das silberne Verdienstkreuz des 
Ordens Philipps des Grossmütigen überreichen zu können. Als- 
dann erschien eine Abordnung des Ausschusses der nationalliberalen 
Partei, die mit einer Anrede des Herrn Dr. Stephan eine herrliche, 
künstlerisch von Herrn Hochbaumeister Eberlein ausgelührte Ehren- 
tafel überreichte. Besuche, Beglückwünschungen und Geschenke 
folgten sich in ununterbrochener Reihenfolge; u. a. brachten Herr 
Kehr und Herr Mannheimer im Namen sämtlicher hiesiger Buch- 
druckereibesitzer eine prachtvolle Bowle dar. Die Redaktion, die 
Expedition und das Personal des „Wormser Generalanzeigers“ 
schickte ein Diplom; dasselbe geschah von der Schnellpressen— 
fabrik Worms, Ehrenhardt & Gramm. — Am selben Tage ver- 
einigte sich mit der Familie Kranzbühler die gesamte Arbeiter- 
schaft mit ihren Angehörigen im „Kolosseum“. Bei vortrefflicher 
Bewirtung, bei Reden, Liedern, Musik und komischen Vorträgen 
verging die Zeit nur allzu schnell. Bei diesem fröhlichen Zu- 
sammensein überreichten sämtliche Angestellte eine Tafel mit den 
Brustbildern der Einzelnen, die eine Gruppe der Austrägerinnen 
der „Wormser Zeitung“ spendete einen prächtigen Pokal, die 
andere einen höchst kunstvoll von der Firma Kath. Werling her- 
gestellten Zeitungsständer. — Am Sonntag wiederholten sich die 
Depeschen und Beglückwünschungen. Namens der Stadt sprach 
Herr Oberbürgermeister Köhler herzliche Glückwünsche aus, 
namens des „Geselligen Vereins der nationalliberalen Bürgerschaft“ 
überreichte eine Abordnung eine meisterhaft von Herrn herein 
ausgeführte Adresse. Den Abschluss des Festes bildete am Sonntag 
eine Familientafel. — Auf die von Herrn Eugen Kranzbihler 
herausgegebene, schön ausgestattete Erinnerungs-Denkschrift 
gedenken wir noch zurückzukommen. 


R 


Kleine Mitteilungen. 


K. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, VII, West 
bahnstrasse 25 (Sektion für Buch- und Illustrations 
gewerbe). Die Schüleraufnahmen in diese Sektion für das 
Schuljabr 1900/1901 finden am 17. und 18. September J. J. während 
der Vormittagsstunden in der Direktionskauzlei der Anstalt statt. 
An dieser Sektion wird Buchdruck (Satz und Druck), die Herstellung 
der Drucke von Klischees in der Buchdruckpresse, sowie die 
Illustrierung von Druckwerken mittels der verschiedenen Arten der 
graphischen Reproduktionsverfahren theoretisch und praktisch ge- 
lehrt. Der Unterricht umfasst drei Kurse und erstreckt sich im 


ersten und zweiten Kurse auf den gesamten Buchdruck, auf 


Schriftgiesscrei. Lithographie und Photographie, dann auf Mechanik, 
Chemie, Physik, Materiallehre, Buchhaltung, Kunstgeschichte, Ge- 


Nr. 27 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 317 


schichte der Buchdruckerkunst u. s. w., während der dritte Kurs 
nur von jenen Schülern zu absolvieren ist, die eine spezielle Aus- 
bildung in den photomechanischen Reproduktions verfahren anstreben. 
Jede Auskunft, sowie Programme sind durch die Direktion der 
k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien erhältlich. 

Gutenberg - Erinnerungsmedaille. Die Aktien- Gesellschaft für 
Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach a. M. teilt uns mit, 
dass sie an befreundete Buchdrucker eine Erinnerungsmedaille auf 
Wunsch franko und gratis versendet. Die Medaille zeigt auf der 
Vorderseite eine Gutenbergstatue und auf der Rückseite die Wid- 
mung. 

Gutenberg’s und Schöffer's Nachkommen. Jüngst lief eine Mit- 
teilung durch die Presse, nach der aus Gutenberg’s Geschlecht 
noch zwei männliche Nachkommen leben, nämlich die beiden 


Brüder Baron Paul Adolf v. Molsberg auf Langenau bei Mainz’ 


und Freiherr Heinrich Otto v. Molsberg, General der Artillerie z. D. 
und Generaladjutant des Königs von Württemberg. Wir können 
hierzu ergänzen, dass in Leipzig ein direkter Nachkomme Peter 
Schöffer’s von Gernsheim lebt, nämlich der Mitinhaber der Firma 
Breitkopf & Härtel, Herr Dr. Ludwig Volkmann. Bekanntlich gab 
Johann Faust oder Fust, mit dem Gutenberg die für ihn so nach- 
teilige Verbindung einging, seine Tochter Christina dem Peter 
Schöffer von Gernsheim, dem talentvollen Mitarbeiter am Ausbau 
der Erfindung des Druckes von beweglichen Lettern, zur Frau. 
Aus dieser Verbindung stammt in urkundlich festgestellter direkter 
Nachfolge Herr Dr. Ludwig Volkmann. Diese Feststellung ist nicht 
nur angesichts des Gutenbergjubiläums von Interesse, sondern sie 
ist es auch deshalb, weil der lebende Nachkomme Peter Schöffer’s 
gleich seinem Ahnherrn mit ganzer Seele der Buchdruckerkunst 
ergeben und ein eifriger und auch selbstschaffender Anhänger jener 
Bestrebungen ist, die darauf abzielen, die heutige Buchdrucker- 
kunst wieder für das empfänglich zu machen, was an den Arbeiten 
der ersten Drucker als wirklich schön und vorbildlich anerkannt 
wird, sie also im besten Sinne zu Gutenberg und Peter Schöffer 
wieder zurückzuführen. 

Neue Deutsche Schriften und Ornamente betitelt die Schrift- 
giesserei von Genzsch & Heyse in Hamburg mit Filiale in München 
unter der Firma Schriftgiesserei E. J. Genzsch, G. m. b. H., her- 
vorragende neue Erzeugnisse der Stempelschneidekunst und Schrift- 
giesserei, zu denen die Entwürſe der bekannte Münchener Künstler 
Otto Hupp geliefert hat. Die neu- deutschen Schriften, die in 
zwölf Graden hergestellt werden, dürfen den Anspruch auf Neuheit 
und Originalität erheben und entsprechen den Anforderungen der 
modernen Kunstrichtung sowohl in den Formen, wie in der Kraft 
des Ausdrucks. Und eine stilgerechte Ergänzung hierzu bilden 
die neu-deutschen Ornamente desselben Künstlers in Form von 
Rand- und Kopfleisten, Schlussverzierungen, Umrahmungen u. s. w. 
Beides, die Schriften und die Ornamente, ist zur Herstellung von 
Werk- und Accidenzdrucken im modernen Geschmack vorzüglich 
geeignet und bildet deshalb eine wertvolle und dankbare Ergänzung 
des Druckereimaterials von dauerndem Wert. 

Frankenthaler Weitausstellungs-Katalog. Die Schnellpressen- 
fabrik Frankenthal Albert & Co., A.-G., in Frankenthal, 
Rheinbayern, hat für ihre Pariser Ausstellung einen Katalog heraus- 
gegeben, der ansprechend ausgestattet und für die Zwecke der 
Ausstellung und das Auslandsgeschäſt praktisch angelegt ist. Der 
mit vielen Abbildungen ausgestattete Katalog ist in fünf Sprachen 
(Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Englisch) in paralleler 
Anordnung gehalten und verbreitet sich in drei Abteilungen über 
die Erzeugnisse der Firma. Der erste Teil führt die Buchdruck- 
Schnellpressen für den Druck vom flachen Satz vor, darunter 
Schnellgangpressen, Zweitouren-Maschinen, Doppel maschinen, Zwei- 
farbenmaschinen. Im zweiten Teil finden sich die Schnellpressen 
für Steindruck, Lichtdruck und Blechdruck, und der dritte Teil 
veranschaulicht die Rotationsmaschinen sowie die Apparate und 
Maschinen zur Stereotypie. Hier werden einfache, Zwillings- und 
Drillingsmaschinen für die verschiedensten Zwecke, Illustrations- 
druck-, Zweifarben-, Billetdruckmaschinen u. s. w. in Wort und 
Bild geschildert. Der ganze Katalog giebt eine gute Übersicht 
des weitgesteckten Arbeitsgebietes der Firma und wird in den 
Fachkreisen vielem Interesse begegnen. | 

Woellmer’sche Neuhelten. Von Wilh. Woellmer's Schrift- 


giesserei und Messinglinienfabrik in Berlin liegen wieder 


‚eine Reihe Muster von Neuheiten vor, die ein neuer Beweis von 
dem regen Schaffen dieser Firma sind. Es sind dies die Grade 
Korpus und grosse Korpus der Antiken Mediäval, Runde Buch- 
‚gotisch in den Graden Petit, Bourgeois, Korpus und Cicero, 


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zwei weitere ganz grosse Grade zu der Garnitur Lichte Uncial- 
Gothisch, eine Monumental-Etienne, Punktierter Untergrund, Kriegs- 
schiffe und Marine-Vignetten und eine Reihe Vignetten mit schönen 
Frauenköpfen. Diesen Neuheiten sind sodann eine Anzahl schön 
ausgeführter Anwendungsblätter zu verschiedenen Erzeugnissen des 
Hauses sowie als eine Sonderleistung der Messinglinienfabrik ein 
in rein typographischem Messingmaterial sehr schön ausgeführter 
Adler von riesigen Dimensionen beigegeben. 

Zeil Neubauten wird zuweilen noch immer der Fehler gemacht, 
dass man die Gebäude gegen die aufsteigende Erdfeuchtigkeit 
nicht schützt. Die Baumaterialien, also vor allem Steine, Mörtel, 
Holz, sind mehr oder weniger porös und haben deshalb dem 
Naturgesetze der Kapillarität gemäss das Bestreben, sich aus dem 
Erdboden, der ja auch bei trockenen Bodenverhältnissen doch 
immer eine gewisse Nässe besitzt, im Laufe der Zeit, wie ein 
Schwamm mit Feuchtigkeit vollzusaugen. Daher kommt es auch, 
dass so viele alte Häuser feucht sind. Die Folgen von feuchten 
Wohnungen, vor allem Krankheiten, Verderben der Möbel und 
Tapeten, sind so bekannt, dass man sie nicht aufzuzählen braucht. 
Deshalb scheue man die kleine Ausgabe nicht und lasse bei Neu- 
bauten in die Grundmauern über dem Erdboden eine wasser- 
undurchlässige Schicht mit einmauern. Eine solche Schicht darf im 
Winter nicht spröde werden und brechen, da sonst durch die Risse 
und Sprünge Feuchtigkeit durchdringen könnte, auch darf sie im 
Sommer durch die Hitze nicht erweichen, sodann muss sie billig 
zu beschaffen und bequem zu verlegen sein. Vor allem muss sie 
aber selbstverständlich durchaus wasserdicht sein. Als diesen An- 
forderungen entsprechend, haben sich seit langer Zeit Andernach's 
schmiegsame Asphalt-Isolierplatten bewährt. Der Fabrikant A. W. 
Andernach in Beuel am Rhein hat sich bereit erklärt, an Leser 
unserer Zeitung, welche sich dafür interessieren und ibm dies mit- 
teilen, Muster und ausführliche Beschreibung postfrei und umsonst 


zu senden. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Bär & Hermann in Leipzig 
ist nach dem Ableben des bisherigen Teilhabers Herrn Emil Hermann 
in den Alleinbesitz des bisherigen Teilhabers Herrn Wilhelm Bär 
übergegangen und wird von demselben unverändert weitergeführt. 
Herrn Otto Berthold, der seit 26 Jahren in dem Geschäfte thätig 
ist wurde Prokura erteilt. 

Eingetragene Firmen. In Steele die Firma Bernhard Berthold, 
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Bernhard Berthold daselbst. — 
In Wattenscheid die Firma Otto Kordt, Inhaber Herr Buch- 
händler und Buchdruckereibesitzer Otto Kordt daselbst. — In 
Mering die Firma Johann Egger, Buchdruckerei mit Zeitungs- 
verlag, Buchbinderei und Schreibwarenhandlung, Inhaber Herr 
Buchdruckereibesitzer Johann Egger daselbst. — In Tilsit die 


‘Firma Edward Pawlowski, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer 


Edward Pawlowski daselbst. — In Durlach die Firma Verlag des 
Durlacher Wochenblattes: Adolf Dups, Inhaber Herr Adolf Dups, 
Buchdruckereibesitzer daselbst. 

Jubiläen. Die Carl Boldt'sche Hofbuchdruckerei in Rostock 
beging am 17. Juni die Feier ihres 50jährigen Bestehens. — 
Das goldene Berufsjubiläum als Buchdrucker feierte in diesem 
Jahre der bekannte Inhaber des Fachgeschäftes „Gutenberghaus“ 
in Berlin, Herr Franz Franke. Der Jubilar ist 1836 in Berlin 
geboren und begann seine berufliche Laufbahn 1850 bei Gustav 
Schade in Berlin an der Handpresse. Sein Fachgeschäft errichtete 
er 1873 in Danzig und 1883 verlegte er dasselbe nach Berlin, wo 
eg bis zum heutigen Tage zu grossem Gedeihen heranwuchs. 

Auszeichnung. Herr Verlagsbuchhändler und Buchdruckerei- 
besitzer Richard Lincke (in Firma E. Pierson’s Verlag) in Dresden 
erhielt den herzoglich anhaltischen Verdienstorden für Wissen- 
schaft. und Kunst. ) 

Gestorben. In Castrop starb Herr Buchdruckereibesitzer und 
Papierwarenfabrikant Phil. Culbart. 


2 


Litteratur. 
Bühne und Welt, die im Verlage von Otto Elsner, Buchdruckerei 


und Verlagsbuchhandlung in Berlin erscheinende treffliche Zeit- 


318 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 27 


schrift für Theaterwesen, Litteratur und Musik bringt in den 


Heften 15 und 16 neben vielem Interessanten aus der Theaterwelt, 
Novellen u. s. w. lesenswerte Abhandlungen über Ibsen’s dramatische 
Dichtung „Brand“ und Bierbaum’s „Pan im Busch“. — Unter den 
Kunstblättern ist ein dreifarbig ausgeführtes autotypisches Bild der 
Odilon bemerkenswert und unter dem Textschmucke befinden sich 
einige schöne, zum Teil zweifarbig ausgeführte Seiten- und Kopf- 
leisten. 
Geschichte der Setzmaschine und ihre Entwickelung his auf die 
heutige Zeit. Von Carl Herrmann, Druckereileiter der „Neuen 
Freien Presse“ in Wien. Mit vielen Abbildungen. Preis 4 Kronen 
= 3,20 ct Im Selbstverlag des Verfassers: Wien, III, Heumarkt 7. 
Kommissionsverlag von Siegbert Schnurpfeil in Leipzig- Reudnitz. 
— Der Verfasser, der sich bereits durch verschiedene fachliche 
Arbeiten vorteilhaft bekannt gemacht hat, versucht in dem vor- 
Jiegenden 150 Seiten Grossoktav starken Werke eine chronologische 
‚Übersicht der Entwickelung des Problems zu geben, den Handsatz 
zu beschleunigen bezw. die Handarbeit des Schriftsetzens zur 
Maschinenarbeit umzuwandeln, und nachdem er auf dem heutigen 
Entwickelungsstadium der Typensetz- und der Zeilengiessmaschinen 
angekommen ist, knüpft er hieran auch beachtenswerte und in- 
teressante Erörterungen über die Rentabilität der vorhandenen 
Maschinen und über die mutmassliche zukünftige Entwickelung 
des Setzmaschinenbaues. Die Arbeit ist mit grossem Fleiss und 
Sachverständnis durchgeführt und verdient alle Anerkennung. 
Welch ungeheure Summen an Geistesarbeit und Geldkosten das 
Setzmaschinenproblem bereits verschlungen hat, mag aus der That- 
sache erhellen, dass der Verfasser nicht weniger als 170 verschie- 
dene Maschinen und Satzbeschleunigungsapparate aufführt, von 
denen schliesslich nur einige wenige zur praktischen Verwendung 
und Einführung gelangt sind. Die verschollenen oder aufgegebenen 
Erfindungen. werden vom Verfasser nur kurz behandelt, dagegen 
widmet er den zum praktischen Gebrauch gelangten Typensetz- 
und Zeilengiessmaschinen sowie den Typengiess- und Setzmaschinen 
sehr eingehende Betrachtungen, die durch zahlreiche gute Abbil- 
dungen unterstützt werden, und die hierbei gegebenen praktischen 
Ratschläge geben dem Buche noch einen besonderen Wert. Die 
fleissige Arbeit des Herrn Herrmann dürfte demnach wohl auf 
allgemeine Würdigung, insbesondere in den Kreisen des Buch- 


druckgewerbes zu rechnen haben. Die Ausstattung des bei Ch. Reisser 


d M. Werthner in Wien gedruckten Werkes ist eine gute. 
+ 


Berichtigung. Auf Wunsch der Firma C. Grumbach in Leipzig 
stellen wir richtig, dass der Gründer der Firma nicht „Karl“, wie 


in dem Berichte über die Leipziger Gutenbergfeier in Nr. 25 an- 


gegeben, sondern „Conrad“ Grumbach hiess. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 
Sechster Nachtrag 


der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1899 (bezw. 64. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. V. Kreis. 
Braunschweig: Wehrt, Aug. München: Poessl, Max. 
i Il. Kreis | N Thoma, Josef. 


VI. Kreis. 


Dessau: Kniestedt, E. 
Gotha: J. F. Thomas Wwe. 
Neustadt (Orla): Peter, Bernh. 


VII. Kreis. 


Bendorf a. Rh.: P. Friesen- 
hahn Nachfi. 


UL Kreis. 

Alzey: Meschett, A. , 
Bensheim: Beger, G. Chemnitz: Bergmann & Putze. 
Darmstadt: Zissel, Otto. VIII. Kreis. 
Grünberg i. Hessen: Robert, H. Berlin: Rinck. Paul 
Langen: Kühn, Carl H. ee 
Mörfelden: Bieler Friedrich » Schmidt & Nowack. 

= En Sé Potsdam: Buchdr. J. Grossmann. 
IV. Kreis. | IX. Kreis. 
Saulgau: Gebr. Edel. Brochau: Seidel, Oskar, 


Den Setzmaschinen-Tarif u. s. w. haben anerkannt: 
Gebr. Reichel in Augsburg. 


Aus dem W der tariftreuen Buchdruckereien gestrichen 
wurden: -- 

Im I. Kreis: Jaab & Si E Reiz König-Lüne- 
burg; im VII. Kreis: Bruno Schreiber. Burkhardtsdorf, Hermann 
Linke Nachfl. ee) Zi ZE im IX. Kreis: H. Messer- 
schmidt- Sassnitz, 

Berlin, 26. Juni 1900. 


Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 


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Arbeitsnachweis des Deutschen Buchdrucker- 
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320 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 27 


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Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 321 


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Nr. 28. > -so Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e~ — XI: Jahrg. 


Leipzig, 12. Juli 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) Ada deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) un Vereinsmitglieder 25 A. für andero Eder menen 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 oM Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgabe, durch. die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1&4 3 nach Ubereinkunft. Geck? 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches EE EN Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë 


Län af Amtlicher Teil. 
Preisausgehreiben für eine ‚Schutzvorrichtung an giereg 


Zur Erlangung einer geeigneten Vorrichtung zum Schutze der Hände beim Einlegen an Tiegeldruckpressen wird ein 
Preis von tausend Mark unter folgenden Bedingungen ausgesetzt: 


1. die Vorrichtung muss in sicherer Weise verhindern, dass die | 4. die Vorrichtung ist mit einer ausführlichen Beschreibung bis 
Hände der Arbeiter beim Einlegen zwischen Tiegel und Form . zum 31. Dezember 1900 kostenfrei an den unterzeichneten 
geraten; Vorstand unter Angabe des Kostenpreises für das einzelne 

2. die Vorrichtung darf für den Betrieb nicht störend sein und Stück einzusenden. Den Preisbewerbern steht es frei, ihre 
muss ohne grosse Kosten zu beschaffen, sowie an Tiegeldruck- Namen zu nennen oder statt dessen die. Beschreibung- mit 
pressen jeder Bauart bequem anzubringen sein; einem Kennwort zu versehen und ihre Namen in einem das 

3. zugelassen zur Preisbewerbung. sind alle den Bedingungen gleiche Kennwort tragenden Umschlag beizufügen. Dieser 
unter 1 und 2 entsprechenden Vorrichtungen, mögen sie bereits Umschlag wird nur geöffnet, wenn die betreffende e 

bekannt und in Gebrauch sein, oder in Modellen oder Zeich-[( den Preis erhält; 0 ` 
nungen vorliegen; nur müssen sie. im ersteren Falle vom | 5. die mit dem Preise ausgezeichnete Vorrichtung bleibt Bigen- 
Erfinder selbst eingereicht werden; i ; a tum des Erfinders, | Ju i 


Leipzig, 5. Juli 1900. 
| Der Vorstand der r Deutschen Buchärucker Borufsgenosenschäf, - 
Ä riedric ` | 


Bekanntmachung. 


Gemäss § 32 des Statuts wird hiermit bekannt gemacht, dass in’ der am 23. e 1900 : in. Mainz e 
Genossenschaftsversammlung unserer Berufsgenossenschaft an Stelle der im regelmässigen Turnus am: 30. September 1900 aus 
dem Genossenschaftsvorstande ausscheidenden Mitglieder und Ersatzmänner, die Herren: N 


Egon Werlitz in Stuttgart Felix Krais in Stuttgürt 
Hans Oldenbourg in München Ia Mitglieder, Ludwig Wolf i in München 5 
Wilhelm Karras in Halle A4. Gründig in Halle 


gemäss 88 8 und 14 des Statuts für die Zeit bis zum 30. September 1903 wieder- bezw. neugewählt worden sind. 
Zu seinem Vorsitzenden hat der Genossenschaſts vorstand Herrn . Friedrich in Breslau und 2u dessen Stellvertreter 
Herrn J. B. Heimann in Köln vom 1. Oktober 1900. ap auf ein Jahr Nie 


‚Leipzig, 28. Juni 1900. 


$ A 


als ‚Ersstzmänner, > 


se ? ` dé: 3 


ni, O 


Der Vorstand der Deutschen BuchörucirBerfsgnnsensihft 
ee SEE er ee 


324 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nichtamtlicher Teil. 


Katalogausstattung und Dreifarbendruck. 
Eine zeitgemässe Frage. 


Wer von den Lesern dieses Blattes hat nicht schon in den 


Bahnhofshallen besonders der grossen Städte mitleidigen Blickes 


die Besitzer jener eisenbeschlagenen, festen Riesenkoffer beob- 
achtet, die nach dem Verlassen der ihnen fast zur zweiten 
Heimat gewordenen Bahnwagen sinnend darüber mit sich zu 
Rate gehen, auf welch schnellste und billigste Weise sie ihren 
Kundenbesuch mit diesem voluminösen Mustermaterial erledigen 
können? Gewiss viele, und wenn mancher Beobachter in dem 
Besitzer eher einen mit Hab und Gut Auswandernden als einen 
Commis-voyageur vermutet, so ist das nicht zu verwundern! 

Aber trotz der mannigfachen Umstände und Geldkosten ver- 
mögen viele Branchen sich von dem Modus der direkten Waren- 
vorführung nicht zu trennen, und Riesenkoffer, Kisten und 
Kästen rollen nach wie vor von Ort zu Ort. Waren jeder 
Gattung: Schuhwerk und Porzellan, Uhren und Glaswaren, 
Hüte und Spielwaren treten die Weltreise an. Doch, wie und 
welchen Ersatz finden für die fliegenden Läden? Ihre Be- 
seitigung würde für manchen Geschäftsmann den Ruin bedeuten 
und cs ist auch kanm anzunehmen, dass sich unsere Zeit schon 
ganz von diesem traditionellen Reklamemittel lossagen wird. 
Es ist ja denkbar, dass viele Gegenstände erst dann gekauft 
werden, wenn sie vom Käufer gesehen, geprüft, betastet u. s. w. 
werden. Aber immerhin sollte man meinen, dass die Vervoll- 
kommnung der graphischen Reproduktionsverfahren wesentlich 
dazu beitragen könnte, diesen kaufmännischen Zopf nach und 
nach zu beseitigen, ohne dass das Absatzgebiet für die Waren 
dadurch beschränkt würde; denn durch die graphischen Ver- 
fahren sind gewiss mancherlei neue Wege aufzufinden zu einer 
wirkungsvollen, häufigeren und billigeren Anpreisung. 

In der That hat der Kaufmann von heute viele Mittel an 
der Hand, den Absatz seiner Waren zu fördern: 

Die Reisenden. Die mit dieser Einrichtung verbundenen 
Umständlichkeiten wurden bereits angedeutet, von den Spesen 
gar nicht zu reden. 

Die Reklame durch Inserate. Die Kosten für dieselbe 
sind ungemein hohe und der Erfolg ist, zumal wenn sie nicht 
richtig und mit Sachkenntnis gehandhabt wird, nicht immer 
der erhoffte! 

Endlich der Katalog! Dieser vermag ganz andere Wirkung 
auszuüben, wenn er zweckmässig gestaltet und gut ausgestattet 
wird. Leider ist dessen Reklamewert aber nicht allgemein bekannt. 

Im Katalog kann der Fabrikant viel besser seine Ab- 
sichten und Anschauungen zum Ausdruck bringen als es durch 
die oft ungeschickte Vorlegung von Originalmustern, die zu- 
letzt nicht mehr das entsprechende empfehlende Aussehen haben, 
möglich ist; er kann darin seine vollständige Auswahl durch 
gute Illustrationen veranschaulichen, kurzum dem Kunden ein 
Gesamtbild seines Geschäftes geben. 

Der Katalog hat vor dem Reisenden ferner den Vorzug, 


dass, wenn er im ungünstigen Augenblick eintrifft, nicht wert- ` 


los wie ein verfehlter Besuch ist, sondern in ruhiger Zeit zur 
Hand genommen wird. Man durchblättert ihn; ist seine Aus- 
stattung eine gute, so findet man Interesse daran, man hebt 


| 


ihn auf und greift auf ihn zurück bei eintretendem Bedarf — | 


der Zweck ist erreicht. 

Eine Vorbedingung für den Wert des Kataloges ist natür- 
lich eine gute Ausstattung, eine genaue bildliche Wiedergabe 
der Gegenstände und übersichtliche Anordnung des ganzen 
Stoffes, bis in alle Einzelheiten. 

Die Amerikaner haben seit langer Zeit den Wert gut aus- 
gestatteter Kataloge erkannt und dadurch ihren praktischen Ge- 
schäftssinn bethätigt. Bei ihnen giebt es keinen Gegenstand, 


für dessen Anpreisung man keine geeignete wirksame Katalog- 
form fände. 


Ein Übelstand fällt indessen bei der bildlichen Wiedergabe 
von Mustern in Geschäftskatalogen noch vielfach ins Gewicht, 
es ist das die oft nicht ganz naturgetreue Wirkung jener 
monochromen Gegenstände, bei denen die Wiedergabe der 
Struktur, der Webart, der Glasur, der Musterung u. s. w. erst 
ein Bild von dem Original giebt. Besonders gilt das auch von 
farbigen Originalen, bei denen es auf farbrichtige und stofl- 
getreue Wiedergabe zugleich ankommt. Z. B. bereitet die 
monochrome Wiedergabe von Stickereien, Teppichen, Stoffen, 
Porzellan, Luxusartikeln, Bronzen, Vasen, Holzwaren, Marmor, 
Früchten und Konserven, Blumen, Blechwaren, Spielwaren, kurz- 
um fast aller industrieller Erzeugnisse immer noch gewisse 
Schwierigkeiten. Man vermag wohl ein Bild der Formen, der 
Dessins aller Gegenstände zu geben, aber es ist nicht immer 
möglich, durch eine auch für den Buchdruck geeignete Platte 
ein anschauliches originales Bild des angepriesenen Gegenstandes 
zu geben. Damit der Katalog seinen Zweck jedoch ganz er- 
fülle, muss er dem Käufer ein getreues Bild der Waren, be- 
sonders auch hinsichtlich der Farben geben, es ist dies be- 
sonders wichtig. 

Bisher war die farbige Wiedergabe zumeist Aufgabe der 
Chromolithographie; ihre langsame Technik, ihre hohen Kosten, 
die erforderliche grosse Farbenanzahl und endlich die oft un- 
genügenden Resultate konnten kaum als bescheidene Befriedigung 
kaufmännischer Wünsche angesehen werden. 

Die Anwendung photomechanischer Verfahren für die Re- 
produktion gewerblicher und industrieller Erzeugnisse ist eine 
Hauptaufgabe der Jetztzeit. Sie erleichtert die Katalog- 
ausstattung ganz bedeutend, da einesteils die Kosten für 
künstlerisch-technische Kräfte, die andere Aufgaben haben, er- 
spart bleiben, andererseits aber den Wünschen der Besteller 
wesentlich mehr Rechnung getragen wird. Der photographische 
Prozess ergiebt ein naturwahres, das Dreifarbendruckverfahren 
im Besonderen aber auch ein farbgetreues Bild des betreffenden 
Gegenstandes. 

Alle Versuche, die graphischen Reproduktionsverfahren noch 
zu vervollkommnen, sind dankbar zu begrüssen, insbesondere 
sollten es sich die betreffenden Anstalten aber noch angelegen 
sein lassen, den Platten für merkantile Zwecke die höchste 
technische Vollkommenheit zu geben, dern hierin liegt für die 
photomechanischen Verfahren ein weit grösseres Feld, als ın 
der Ausbildung des eigentlichen Illustrationswesens, dem wohl 
jederzeit mehr „künstlerische“ als „mechanische“ Vollkommen- 
heit zu wünschen ist. 

Das Dreifarbendruckverfahren speziell sollte für Katalog- 
zwecke mehr als bisher dienstbar gemacht werden. Engländer 
und Amerikaner haben die Versuchsbahn auf diesem Gebiele 
längst überlaufen und wenden dasselbe schon geraume Zeit 
praktisch an, warum noch länger warten, etwa so lange, bis 
amerikanischer Geschäftssinn uns das Feld streitig macht und 


den Kontinent auch nach dieser Richtung mit seinen Erzeug- 


nissen überflutet? 

Vorstehende Anregung des französischen Fachblattes „L'Im- 
primerie‘‘ geben wir in deutscher Übersetzung wieder, annehmend, 
dass die Ausführungen auch für unsere deutschen Verhältnisse 
in vieler Hinsicht zutreffend sind. H. S 


Ki 


Gutenberg-Nummern. 


Bei der 500jährigen Geburtstagsfeier Gutenbergs hat natürlich 
auch die Presse dem Erfinder der Buchdruckerkunst ihre Huldi- 
gungen dargebracht. Fast jedes Blatt hatte scine mehr oder minder 


schön ausgestattete Gutenberg-Nummer; namentlich aber hat es 
sich die technische Fachpresse des Buchdruckgewerbes angelegen 
sein lassen, Gutenberg durch Herausgabe gediegener Jubiläums- 


Nr. 28 


Nummern zu ehren. 
uns zugegangenen. 

Die Typographischen Jahrbücher (herausgegeben vom 
Technikum für Buchdrucker in Leipzig) haben ein Jubiläumsheft 
herausgegeben, das sowohl seines Umfanges, wie seines Inhalts 
halber als eine ganz hervorragende Leistung bezeichnet werden 
muss. Das sehr starke Heft ist in einen kartonierten Umschlag 
mit originellem geprägten Titel in Gold und Schwarz gekleidet und 
enthält in seinen über 80 Seiten Text eine Fülle von interessanten 
Aufsätzen aus bewährten Federn. Ungewöhnlich reichhaltig ist 
auch der Kunst- und Muster-Beilagenteil. Einschliesslich der Titel- 
blätter enthält das Heft nicht weniger als 45 solcher Blätter, und 
es sind unter ihnen nicht nur die Accidenzmuster, sondern auch 
fast alle Reproduktionsverfahren durch vorzügliche Drucke reich 
vertreten. Besonders hervorzuheben sind ein prächtiges Gutenberg- 
Porträt und einige treffliche Dreifarbendrucke. Viele der Blätter 
zeigen die Verwendung des Tonplattenschnittes in bestechender 
Weise. Auch der sehr reichhaltige Anzeigenteil bietet dem Buch- 
drucker und namentlich dem Accidenzsetzer eine Fülle von An- 
regungen. Das schöne Heft wird einen dauernden Wert in der 
Gutenberglitteratur des Jahres 1900 behalten und verdient das 
eingehendste Studium. 

Die Schweizer Graphischen Mitteilungen, heraus- 
gegeben von August Müller in St. Gallen, haben, von dem Motiv 
geleitet, den Erfinder der Buchdruckerkunst durch die Arbeit zu 
ehren, eine Gutenberg-Nummer herausgegeben, die ihrer ganzen 
Aufmachung nach als ein Lob Gutenbergs bezeichnet werden darf. 
Die Beilagen, zwölf an der Zahl, sind technisch ebenso mannig- 
faltig als sorgsam und geschmackvoll ausgeführt und der Text 
enthält eine Reihe trefflicher, der festlichen Gelegenheit an- 
gepasster Aufsätze, die zum Teil reich illustriert sind. Dem Herrn 
Kollegen Müller kann für diese Ehrung Gutenbergs nur ungeteilte 
Anerkennung gezollt werden. 

Das Journal für Buchdruckerkunst, unser ältestes Fach- 
blatt, hat den Erfinder der Buchdruckerkunst mit einer Gutenberg- 
Nummer geehrt, die Anerkennung verdient. Die Nummer ist in 
einen geschmackvollen Umschlag gekleidet und enthält in ihrem 
reich illustrierten und zum Teil zweifarbig gedruckten Text u. a. 
Verherrlichungen Gutenbergs in poetischer Form und interessante 
Aufsätze über das Gutenberg-Denkmal in Mainz, die Gutenberg- 
Häuser in Mainz, das Plantin-Museum in Antwerpen und anderes. 

Das Archiv für Buchgewerbe, herausgegeben vom Deutschen 
Buchgewerbeverein zu Leipzig, hat eine umfangreiche Gutenberg- 
Nummer herausgegeben, die sich sowohl in ihrem Texte, wie 
durch den Reichtum und die Mannigfaltigkeit ihrer Beilagen aus- 
zeichnet. Von diesen erwähnen wir das Gutenberg-Bildnis nach 
der Lehnert’schen Statue in der Gutenberghalle, ein prächtiges 
Faksimile aus Gutenberg's 42zeiliger lateinischer Bibel und eine 
Seite aus der Handschriftreproduktion in Morris-Gotisch „Abt 
Berthold Meier’s Legenden und Geschichten des Klosters St. Aegidien 
zu Braunschweig. Im Auftrage der Stadtbehörden herausgegeben 
von Ludwig Hänselmann“. Die übrigen Beilagen geben ein Bild 
von dem heutigen Stand der Technik auf den wichtigsten Gebieten 
des Buchgewerbes. 

Der Graphische Beobachter, eines der jüngeren technischen 
Fachblätter, bringt in seiner schön ausgestatteten Gutenberg- 
Nummer ebenfalls das soeben erwähnte Gutenberg-Bildnis sowie 
eine Reihe recht anerkennenswerter Beilagen. Der zweifarbig 
gedruckte Text enthält u. a. Abhandlungen über Gutenberg, 
Friedrich König und das Deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig. 


2 


Sprechsaal. 


-r. Berlin, 5. Juli. Der Zuschlag für die Herstellung der zur 
diesjährigen Volkszählung erforderlichen Formulare ist der Firma 
Julius Sittenfeld erteilt worden. Dieselbe hat das gesamte Quantum 
an Zählkarten, Anweisungen, Anleitungen u. s. w., insgesamt 
56910000 Formulare zu liefern, zu welchen Papier im Gesamt- 
gewicht von 252292 Kilo oder rund 5046 Zentner Papier gebraucht 
werden. 

-t. Braunschweig, 30. Juni. (Gutenberg-Jubelfeiern.) Wie 
nicht anders zu erwarten, haben auch hier die verschiedenen 
Gutenberg-Jubelfeiern in sehr festlicher Weise stattgefunden. Den 
Reigen eröffnete bereits am Sonnabend, den 16. Juni, der Verein 


Wir erwähnen nachstehend kurz einige der 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


325 


jüngerer Buchhändler „Robinson“ durch eine Feier im 
Stadtpark, in welcher vor sehr zahlreich erschienenen Gästen Herr 
Buchhändler W. Hartmann einen sehr vollendeten Vortrag über 
„Gutenberg und sein Werk“ hielt. Am folgenden Sonntag unter- 
nalım der Verein einen Ausflug nach Wolfenbüttel zur Besichtigung 
der berühmten herzoglichen Bibliothek, wo unter liebenswürdiger 
Führung des Professor Dr. Milchsack deren Schätze besichtigt 
wurden. Hier erregten namentlich die nur noch sehr vereinzelt in 
Bibliotheken und Staatsarchiven vorkommenden Exemplare von 
Werken der alten Gutenbergdruckerei in Mainz besondere Be- 
wunderung. — Nachdem schon vorher sämtliche hiesige Zeitungen 
in Leit- und sonstigen Artikeln ihre Leser auf den Jubeltag hin- 
gewiesen hatten, fand am Sonnabend, den 23. Juni, abends im 
festlich geschmückten, grossen Saale des „Wilhelmgartens“ unter 
Beteiligung von fast 1000 Buchdruckern mit ihren Damen, der Prinzi- 
palität, der Staats- und städtischen Behörden die imposante Feier 
des „Braunschweiger Buchdrucker-Vereins“ statt. Nach 
der musikalischen Einleitung seitens der hiesigen Regimentskapelle 
feierte ein von W. Denecke gedichteter und in formvollendeter 
klarer Aussprache von einer hiesigen Dame vorgetragener Prolog 
den Altmeister Gutenberg. Gewaltig durchbrauste sodann der 
Festgesang von Mendelssohn-Bartholdy des vom hiesigen Lehrer- 
gesangverein auf 55—60 Mann verstärkten Männergesangvereins 
„Typographia“, geleitet vom Domkantor Wilms, den weiten Saal 
und wurde, ebenso wie der Prolog, begeistert von den Zuhörern 
aufgenommen. Hierauf hielt Herr Professor Dr. G. Milchsack- 
Wolfenbüttel die Festrede, in der er sich in fast zweistündigem 
Vortrage über „Gutenberg und die Buchdruckerkunst“ verbreitete. 
Die Buchdruckerkunst ist die grösste aller Erfindungen, so begann 
der Redner seinen Vortrag, denn sie hat das Wissen frei gemacht, 
durch sie ist es gelungen, die geistigen Schätze der Menschheit weit 
mehr zu heben, als durch irgend eine andere Erfindung. Ohne die 
Buchdruckerkunst hätte das Werk Luther's und die ganze Refor- 
mation nie den Erfolg gehabt, den es erzielte, denn gerade durch 
diese Kunst war es möglich, die Worte des grossen Reformators 
schnell ins Volk zu tragen. Uber das Leben Gutenberg’s, über seine 
Entwickelung und seinen Werdegang wissen wir leider sehr wenig, 
was teilweise von ihm selbst, teilweise vom deutschen Volke, haupt- 
sächlich aber von seinen Zeitgenossen verschuldet worden ist. 
Stritten sich um den Geburtsort Homers 7 Städte, so sind es hier 
14, die sich rühmten, der grosse Mann habe in ihren Mauern das 
Licht der Welt erblickt. Ein Deutscher war er jedenfalls und 
die grösste Wahrscheinlichkeit als seine Vaterstadt hat Mainz. 
Redner gab sodann an der Hand von alten Urkunden und Doku- 
menten ein ausführliches Bild vom Leben und Leiden Gutenberg’s. 
Jedes lebende Werk ist ein Denkmal seines Ruhms und ein 
Volk, das seine grossen Männer chrt, ehrt sich selbst. Dieses 
Spruches eingedenk, wollen wir nie vergessen, diesem grossen Manne 
unsere Verehrung zu beweisen. Reicher Beifall belohnte den Redner 
für seine geistreichen Ausführungen. Es folgt sodann das vier- 
aktige Festspiel „Gutenberg“ von Charlotte Birch-Pfeiffer, dar- 
gestellt vom „Dramatischen Verein“ hierselbst, dem die Kostüme 
von der Intendanz des Herzoglichen Hoftheaters zur Verfügung 
gestellt worden waren. Das Stück fand den lebhaftesten Beifall. 
In vorgerückter Stunde (der offizielle Teil hatte sich fast bis ½ 2 Uhr 
hingezogen) begann der Kommers, welcher viele Teilnehmer noch 
bis zur frühen Morgenstunde zusammenhielt. — Der nächste Fest- 
tag, welcher anfänglich unter der Ungunst der Witterung zu leiden 
hatte, brachte in einem nahen Vergnügungsetablissement Kinder- 
belustigungen, Verteilung eines Festgeschenkes in Gestalt eines 
Gutenbergbechers an die anwesenden Damen und Geviertknobeln 
seitens der Herren. — In ähnlich festlicher Weise verlief die 
Jubelfeier des „Verbandes der Deutschen Buchdrucker, 
Bezirksverein Braunschweig“. Am Sonntag Morgen 11 Uhr 
hielt derselbe die offizielle Gedächtnisfeier im „Hôtel d’Angleterre“. 
Eingeleitet wurde diese Feier durch die Jubel-Ouverture „Heil 
Gutenberg“, der ein von F. W. Strube gedichteter Prolog folgte, 
von den Anwesenden stürmisch applaudiert. Die Festrede hielt 
Herr Dr. phil. E. Witte. Diese Rede, die natürlich wieder der 
Verherrlichung Gutenberg's und seines Werkes gewidmet war, wurde 
mit grosser Begeisterung aufgenommen. Mit dem Scherab'schen 
„Gutenberglied“ und einem Orchesterstücke fand diese Gedächtnis- 
feier ihren Abschluss. Am Nachmittag fand ein grosses Konzert 
im „Hofjäger“ statt, und am Abend desselben Tages Aufführung 
lebender Bilder aus Gutenberg’s Zeiten. — Am Montag Nachmittag 
folgte eine Nachfeier in dem wunderschönen Lechlumer Holze, 
wozu die hiesige Prinzipalität den Gehilfen bereitwilligst den 


326 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


halben Tag freigegeben hatte. Die Firma Friedrich Vieweg & Sohn 
hatte ihr Personal zu einer Nachfeier am Montag Nachmittag nach 
dem „Weissen Ross“ eingeladen, und dieselbe beehrte auch Frau 
verw. Vieweg-Brockhaus mit ihrem Besuche, von den Versammelten 
stürmisch begrüsst und vom präsidierenden Oberfaktor dieser Welt- 
firma mit einem Dankeswort für den Besuch geehrt. Die Kinder 
der Angestellten wurden reich beschenkt. Auch diese Nachfeier 
verlief zur allgemeinen Zufriedenheit. — Zum Schlusse sei noch 
erwähnt, dass allein hier 8 verschiedene Gutenbergfeier-Ansichts- 
postkarten hergestellt worden sind, und dass manche Geschäfte 
durch Beflaggen ihrer Häuser von der Feier Notiz nahmen. Auch 
Trinkbecher aus Edelzinn mit dem Medaillonbild des Erfinders 
Gutenberg und einer Ansicht der Stadt Mainz wurden seitens eines 
hiesigen Geschäfts in den Handel gebracht. 

= Danzig, 30. Juni. Die 500jährige Geburtstagsfeier 
Gutenberg's ist auch hier in würdiger Weise begangen wurden. 
Während sich die Gehilfenschaft zu einer grösseren Festlichkeit 
vereinigte, an welcher auch mehrere Buchdruckereibesitzer sich 
beteiligten, hatte die Offizin der „Danziger Neueste Nach- 
richten“ eine besondere kurze Feierlichkeit veranstaltet. Bei 
Beginn der Arbeitszeit am 23. Juni versammelte der Verleger, 
Herr Gustav Fuchs, sein ganzes Personal um sich, wies in längerer 
Ausführung auf die Bedeutung des heutigen Tages hin und machte 
im Anschluss hieran die Mitteilung, dass der Verlag unter dem 
Namen „Gutenberg- Stiftung der Danziger Neueste Nachrichten“ 
zur Erinnerung an den Festtag die Summe von 1000 / bewilligt 
habe, welche als Grundstock für einen Pensions- und Unterstützungs- 
fonds alter oder kranker Angestellter dienen soll. Von besonderem 
Interesse an den allgemeinen Festlichkeiten war auch die Aufstellung 
der ältesten Buchdruckpresse Danzigs, welche, 1656 gebaut, 200 Jahre 
in der jetzt A. Müller vorm. Wedel’schen Hofbuchdruckerei im 
Betriebe war, und während des Festes zur Herstellung von Gedenk- 
blättern benutzt wurde. 

St. München. Eine überaus grosse Ehrung wurde der 
rühmlichst bekannten Buch- und Kunstdruckerei Knorr & Hirth 
sowie dem Verlage der „Münchener Neuesten Nachrichten“ 
am Donnestag, den 5. Juli vormittags zu teil. Seine königliche 
Hoheit der Prinzregent Luitpold beehrte genannte Firma mit 
seinem Besuche. Anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums hat obige 
Kunst- und Verlagsanstalt, dessen Feier bereits seinerzeit mit- 
geteilt wurde, eine reich ausgestattete Festschrift „Rückblicke 
und Erinnerungen“ ihren Mitarbeitern, Freunden und Gönnern 
gewidmet. Das erste Exemplar derselben — ich komme auf eine 
kurze Beschreibung der trefflich ausgestatteten Jubiläumsschrift noch 
zurück — wurde Seiner königlichen Hoheit dem Prinzregenten unter- 
breitet, der nicht nur die Schrift allergnädigst entgegennahm, sondern 
auch der Einladung zu einem Besuche der Firma Folge leistete. Am 
5. Juli vormittags 9 Uhr fuhr der hohe Herr vor dem Geschäfts- 
hause im Fürstengraben mit dem Ordonnanzoffizier Henn Major 
Reschreiter vor und wurde am Eingange, der in festlichem Schmuck 
prangle, von Herrn Dr. Georg Hirth zugleich im Namen des ab- 
wesenden Schwagers Herrn Thomas Knorr bewillkommt und durch 
sämtliche Räume des Hauses geleitet. Im ersten grossen Saal der 
Accidenzdruckerei wurden die einzelnen Stadien des Kunstfarben- 
druckes vorgeführt, in dem grossen Rotationsmaschinensaal, wo die 
„Münchener Neuesten Nachrichten“ gedruckt werden, wurden alle 
Rotationsmaschinen im Betriebe gezeigt und sodann die gesamte 
technische Anlage des Etablissements, einschliesslich Stereotypie, 
Maschinenräume, elektrische Anlage, Accidenz- und Zeitungssetzerci 
eingehend besichtigt. Dann stattete der hohe Herr den Repräsen- 
tationsräumen, der Geschäftsführung, der Redaktion, dem Verkaufs- 
raume und der Expedition einen Besuch ab. Uberall nahm der 
Regent lebhaftes Interesse an den modernen Einrichtungen des 
Instituts und hatte für jeden der Vorsteher der verschiedenen Sparten, 
die auf einzelne Fragen Auskunft erteilten, freundliche Worte. Als 
Seine königliche Hoheit das Haus verliess, brachte das im Haus- 
gang versammelte Personal dem hohen Gaste eine lebhafte Ovation 
durch ein dreimaliges begeistertes Hoch dar. — Tags darauf stattete 
auch Seine königliche Hoheit Prinz Ludwig in Begleitung seines 
Adjutanten Freiherrn von Leonrod der Firma Knorr Hirth einen 
Besuch ab. Der königliche Prinz, welcher von Herrn Dr. Georg Hirth 
empfangen wurde, unternahm einen zweistündigen Rundgang durch 
sämtliche Räume und Abteilungen des Hauses und nahm von 
allen Vorgängen mit grösstem Interesse Kenntnis. In der Redaktion 
der im Verlage von Knorr ck Hirth erscheinenden „Münchener 
Neuesten Nachrichten“ liess sich der Prinz sämtliche Herren vor- 
stellen, erkundigte sich über die Verteilung der Sparten und sprach 


Nr. 28 


eingehend über die brennnenden politischen Fragen, insbesondere 
die Ereignisse im ferner Osten, wozu gerade einlaufende Depeschen 
den Anlass boten. Unter einem brausenden Hoch des Personals, 
das sich in dem geschmückten Ausgange aufgestellt hatte, verliess 
der hohe Herr, leutselig für die Ovation dankend, das Haus. In 
dem Repräsentationszimmer zeichnete der Prinz, wie tags zuvor 
sein Vater, seinen Namen in das Ehrenbuch ein. — Anlässlich 
des Besuches der königlichen Hoheiten wurden an folgende An- 
gestellten der Firma Auszeichnungen verliehen: dem Expe- 
ditionsvorstande der „Münchener Neuesten Nachrichten“, Herrn 
Fr. X. Schuster, sowie dem Öberfaktor Oesterlein die silberne 
Medaille vom heiligen Michael, dem Expeditor Vogel, dem Ober- 
maschinenmeister Wiedemann und dem Setzer Mitlermayer die 
bronzene Medaille. 

St. München. (Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert 
& Co., A.-G.) Auf ein vierzigjähriges Bestehen kann genannte 
Firma, welche vor 10 Jahren in eine Aktiengesellschaft umgewan- 
delt worden ist, zurückblicken. Bereits- 5000 Maschinen sind in 
dieser Fabrik gebaut worden. Als die fünftausendste Maschine 
dem Betriebe übergeben wurde, gründete die Gesellschaft eine 
Erholungsstiftung für Meister und Arbeiter des Etablissements auf 
den Namen des ersten Direktors Herrn Jean Ganss. Das abgelaufene 
Betriebsjahr erreichte am 31. März sein Ende. Wie der soeben 
zur Versendung gelangende Bericht angiebt, wurden in dem ver- 
flossenen vierzigsten Geschäftsjahre 529 Schnellpressen und 46 
Rotationsmaschinen abgeliefert. Fakturiert wurden Maschinen für 
3,51 Millionen gegen 2,76 Millionen Mark im Vorjahr. Der Rein- 
gewinn belief sich auf 411319 A, wovon eine Dividende von 
12 Proz. auf das Aktienkapital von 2 Millionen in Vorschlag 
gebracht werden soll. Auch im laufenden Jahre kann der Ge- 
schäftsgang ein zufriedenstellender genannt werden; die umfang- 
reichen Aufträge, welche vorliegen, garantieren ein gutes Endresultat. 
Die Gesellschaft hat auch die Pariser Ausstellung mit je zwei 
Schnellpressen und Rotationsmaschinen beschickt und verspricht 
sich davon gute Resultate. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Die Schriftgiesserei A. Kahle Söhne in Weimar 
legt der heutigen Nummer eine Probe ihrer neuen Einfassung bei. 
— Eine zweite Beilage, von der Maschinenfabrik Kempewerk 
in Nürnberg, empfiehlt deren verschiedene Stereotypic-Unter- 
lagen. Wir machen unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam. 

Ein praktisches Gutenberg-Jubiläumsandenken widmete die Schrift- 


giesscrei A. Kahle Söhne in Weimar ihren Geschäftsfreunden. Es 


ist dies ein Briefbeschwerer in Eisen, der in geschmackvoller 
Anordnung und sauber vernickelt die Inschrift: 1400 + 24. Juni + 
1900, Fünfhundertjähriges Gutenberg-Jubiläum“ und das Buch- 
druckerwappen, sowie eine Empfehlung der Schenkgeberin trägt. 

Unlauterer Wettbewerb? In einer grösseren Stadt giebt Herr T. 
ein konservatives Blatt und Herr K. einen General-Anzeiger heraus. 
In letzterem inseriert ständig ein Wiesbadener Weinliändler. den 
T. gern für sein Blatt gewonnen hätte. Er schrieb ihm deshalb 
folgendes: „Wir finden Ihr angefügtes Inserat im gestrigen General- 
Anzeiger und möchten uns höflichst die Anfrage erlauben, von 
welchem Annoncenbüreau Sie wohl bei der Vergebung Ihrer 
Inserate beraten werden. Es ist doch gewiss sehr wesentlich, 
dass gerade solche Blätter mit zur Insertion herangezogen werden, 
die das entsprechende Publikum mit zu ihren Lesern zählen. Die 
(Quantität der Leser kann doch für eine solche Firma wie Sie nicht 
in Frage kommen, sondern die Qualität. Es wäre uns lieb, mit 
einer gef. Ausserung hierüber beehrt zu werden, damit wir Ihnen 
event. mit diesen oder jenen Aufschlüssen an die Hand gehen 
können u. s. w.“ — Abgesehen von dem mangelhaften Stil zeichnet 
die Offerte sich auch durch rührende Ungeschicklichkeit aus, denn 
die Begriffe (Qualität, Kaufkraft und Kauflust muss der Inseraten- 
chef einer grossen Zeitung auseinander zu halten wissen, sonst 
wird man, wie in diesem Falle, die Manipulation nicht gerade als 
faire bezeichnen können. — K. hatte nun zutällig vom Inhalte 
der erwähnten Offerte Kenntnis erhalten und gegen T. wegen un- 
lauteren Wettbewerbs Klage erhoben, mit der Begründung, der 
Brief enthalte die, wenn auch versteckte, so doch sehr deutliche 
Behauptung, die Leser des General-Anzeigers seien minderwertiger 
ale die der T. schen Zeitung. Das Gericht erkannte auf Abweisung 
der Klage. Nach § 6 des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren 


$: 
8 


\ 


Nr. 28 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


327 


Wettbewerbes komme es vor allen Dingen darauf an, dass unwahre l 
Thatsachen behauptet werden, von einer Behauptung unwahrer 
Thatsachen könne aber hier keine Rede sein. Das Gericht hat 
den Einwand des Beklagten, dass der Brief nur eine Kritik ent- 
Halte, als stichhaltig anerkannt. Herr K. erklärt nun in seinem 
General-Anzeiger, dass er sich bei dem Erkenntnis beruhigen wolle, 
es sei ihm nur darum zu thun gewesen, wie sonst vornehme Blätter 
unter Beobachtung der nötigen Vorsicht ungestraft unlautern Wett- 
bewerb treiben können. 
Die Dieselmotoren scheinen, wohl wegen ihres verhältnismässig 
noch hohen Preises, nicht den Anklang zu finden, den sie eigent- 
lich verdienen. Wenigstens darf man das aus den Beschlüssen 
einer jüngst abgehaltenen ausserordentlichen Hauptversammlung der 
Dieselmotoren- Fabriks- Aktiengesellschaft schliessen. Dieselbe er- 
mächtigte den Aufsichtsrat, den gegenwärtigen verlustbringenden 
Betrieb der Fabrik einzuschränken oder auch ganz einzustellen, 
Vorschläge für eine günstige eigene Ausnutzung oder für eine 
sonstige Verwertung des Etablissements vorzubereiten, auch einzelne 
Wertobjekte gelegentlich zu veräussern. 1 N 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. ` 


Eingetragene Firmen. In Schkeuditz die Firma Max Wachs- 
muth, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Max Wachsmuth daselbst. 
— In Rothenburg o. T. die Firma Schneider sche Buchdruckerei, 
Gebr. Schneider, Inhaber die Herren Kaufleute Wilhelm Schneider 
und Fricdrich Schneider daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Franz 
Funke in Aue, Inhaber der Firma Buchdruckerei der Auerthal- 


von 83 Jahren. 


sein. 


Zeitung Ernst Funke daselbst, am 5. Juli 1900. Konkursverwalter 
Herr Rechtsanwalt Rudlofin Aue. Anmeldefrist bis zum 25. Juli 1900. 
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Eduard Wieske 
in Halle a. S. am 25. Juni. | ER 
Jubiläum. Das 100jährige Bestehen feierte am 16. Juni die 
Firma Adolf Geering (Felix Schneider’s Enkel, Buchdruckerei, Buch- 
handlung und Antiquariat in Basel. 
Gestorben. In Berlin starb der frühere Besitzer und Begründer 
der Buchdruckerei der „Germania“ Herr Gustav Jansen im Alter 


e 


Litteratur. 


Johann Gutenberg’s erste Buchdruckpresse vom Jahre 1441. 
Wieder aufgefunden bei einem Neubau im ehemaligen Gutenberg- 
schen Druckhause zu Mainz am 22. März 1856. Separat-Abdruck 
aus dem Katalog des Bibliographischen Museums von Heinrich 
Klemm, Königl. Sächs. Kommissionsrat in Dresden. Mit Abbildung. 
Dresden, H. Klemm’s Verlag und artistische Anstalt. 
50 J, jetzt 20 J. — Das vorliegende Schriftchen dürfte im Jahre 
der 500jährigen Gutenbergfeier wieder von besonderem Interesse 
Man mag über den Fund aus dem Jahre 1856 heute denken 
wie man will, jedenfalls ist die geschichtliche Abhandlung des 
ehemaligen Besitzers der berühmten Bibliothek, die heute der 
Deutsche Buchgewerbeverein im Auftrage der sächsischen Staats- 
regierung verwaltet, auch heute noch sehr lesenswert und kann 
deshalb sowie um ihres billigen Preises willen allen Gutenbergs- 
jüngern empfohlen werden. 


Preis früher 


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328 3 für Deutschlands Buchdrucker | No- 28 


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1 Gallypresse (Cylinderfärbung), Rahmenweite 35><56 cm, 
Fuss- und Kraftbetrieb. 


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und Kraftbotrieb. 

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Rahmenweite 60x90 cm, Eisenbahnbewegung, 

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Hannover: Schlütersche 

Bucb druckerei. 

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Philipp Reclam jun. 
Magdeburg: Fabersche 

Buchdruckerei. 
München: E. Mühlthaler- 

sche Hofbuchdruckerei. 
Stuttgart: „Union“ Deut- 
sche Verlagsgesellschaft. 


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; 
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r & Vogel. 
in Nürnberg. 


Wi 


— 


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Warme Speisen. 


Sonntag, den 16. Mai 
Hotel Schwarzer Adler 
JR 


Anfang punkt 8 Uhr. 


RR 


Bon; 


PROGRAMM 


zur 


— — 


l. Begrüssungslied, Chor. . . . 


. Rosen aus dem Süden, Walzer 


. Lorbeer und Rose, Duett für 
Tenor und Bas 


4. Ouverture z. Op. Banditenstreiche 


— >. Pause.. 


5. Wiener Volksmusik, Potpourri . 


. Am Manzanares, Lied für Sopran 


Speisey⸗ 
Winzers Hotel zum „Fh 
„ 


e Port 

Pfl. Pf. 

braten 100 | 60 

a Holstein 100 | 60 

Filet 120 75 

O N CERT nitze!!!::!!! a‘‘’ 100 60 

dee ruthahn . . a.. 120 75 
renbraten 120 75 

0 ereins D leibtreu it it jungen Gemüsen 140 90 || 7 90 


ger 
Gesang-Verein „Echo“. 
ge 


Feier des All. Stiftungsfestes. 


A. KAHIE Sö 


Gegründet 1832. 


p. P. 


Hiermit beehren wir uns, Ihnen 
unsere neuen 


Zweifarben- Einfassungen, 


deren vielseitige Verwendbarkeit aus 
dem vorliegenden Musterblatt er, 
sichtlich ist, zu unterbreiten. 

Die Einfassungen wirken auch 
einfarbig angewendet sehr effektvoll; 
man ist in der Cage, mit denselben 
eine grosse Anzahl immer wieder 
neuer Bilder zu schaffen. 


; 


a un Can In Een I NN I, DIN. 


Weber. 


Strauss. 
Grell. 
dë uppe. 


Komzak. 
Huth. 


assungen es 


INE S@RIFTGIESSEREI 


765 


besonderen Stilkenntnisse erfordert, 
und weil meist aus grösseren Stücken 


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8 PEP) A ſpang-Ordnuns. e kppp 5 
IM, \ K. GE N Polonaise S 
A Walzer tn 6 
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DS RN k Rheinländer ` S 
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N) ) 0) | 7 o 1 RT 
Beer A Walzer... 0... ppp y To 
E 0 ad libitum. N De 
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En e EE noch GE E ER ee S 
darin, dass sich dieses Material sehr X 
leicht verwenden lässt und keine E x © 
2 
bestehend, ein schnelles Arbeiten No A 
gestattet. KA ZN 74 | 2 
Ihren geschätzten, recht belang- GE j — —ũ S 
reichen Aufträgen sehen wir gern 


entgegen und zeichnen inzwischen 


22 SE 
EE 


ER RE 
o Kisaren Verzeichnis. S 


Corps 12. Min. 1,5 Kilo. a Kilo Mk. 7.— 


Corps 36 ER | a Kilo 
Min. 4 Kilo Mk. 5.80 
Corps 24. Min. 2,5 Kilo. AZP E 7 z a Kilo Mk. 6.30 
Corps 36 Corps 36 
Min. 3,5 Kilo Min. 3,5 Kilo 
a Kilo Mk. 5.30 a Kilo Mk. 5.80 


Sm SE = Y 
27 28 2 
29 30 31 
Corps 24. Min. 3,5 Kilo Corps 24. Min. 2,5 Kilo i 8 
Corps 36. Min. 6 Kilo 


g à Kilo Mk. 5.80 
à Kilo Mk. 5.80 a Bio a Kilo Mk. 5.— 


Hochachtungsvoll 


N. Kahle Söhne 


Weimar. 


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Deu Sei ands Buch 


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Nr. 29. one Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. XII. Jahrg. 
"` Geipee, 19. a0 


Die „Zeitschrift; für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerst Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeſle (81 mm broit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Vereinsmitglieder 26 A. für andere Aun miggeber 80 J, Stollenangebote und -Gosuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 16 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 oK Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 J. — Druokerei-Ausgebde, durch die Goroh Saato oder | 18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 * bei Stmaliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 6579), vierteljährlich 1 14 gebühren nach Übereinkunft, 


Schriftleitung und ‚Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbebaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. , . 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. re 


Mech Amtlicher Teil. . 
e für eine Schntzvorrichtung an Tiogeldruckprossen. 


Zur Erlangung einer geeigneten Vorrichtung zum Schutze der Hände beim Einlegen an Tiegeldruckpressen wird ein 
Preis von tausend Mark unter folgenden Bedingungen ausgesetzt: , 


1. die Vorrichtung muss in sicherer Weise verhindern, dass die A 4. die Vorrichtung ist mit einer ausführlichen Beschreibung bis 
Hände der Arbeiter beim Einlegen zwischen Tiegel und Form Zum 31. Dezember 1900 kostenfrei an den unterzeichneten 
geraten; e Vorstand unter Angabe des Kostenpreises für das einzelne 
2. die Vorrichtung darf für den Betrieb nicht störend sein und Stück einzusenden. Den Preisbewerbern steht es: frei, ihre 
muss ohne grosse Kosten zu beschaffen, sowie an Tiegeldruck- Namen zu nennen oder statt dessen die Beschreibung mit 
pressen jeder Bauart bequem anzubringen sein; | © einem Kennwort zu versehen und ihre Namen in einem das 
3. zugelassen zur Preisbewerbung sind alle den Bedingungen ‚gleiche Kennwort tragenden Umschlag beizufügen.. Dieser 
unter 1 und 2 ‚entsprechenden Vorrichtungen, mögen sie bereits Umschlag wird nur ‚geöffnet, wenn die betreffende ‚Vorrichtung 
bekannt und in:Gebrauch sein, oder in Modellen oder Zeich- | - > den: Preis erhält; i 
nungen vorliegen; nur müssen sie im ersteren Falle vom 5. die mit dem Preise ausgezeichnete Lë bleibt: 'Eigen- 
Erfinder selbst eingereieht werden; KE tum des Sen pa g 


Leipzig, 5. Juli 1900.: 
| Der Vorstand der Deutschen Buchdeneker Barnfsgonossenisliat. 
á riedric | 


‚Deutscher Buchdrucker-Verein.. Kreis VII: (Sachsen) | inzwischen örtlich Stellung zu nehmen und nicht nur die in jedem 
a EES | einzelnen Falle eintretende Mehrbelastung sowie die notwendige Er- 

| | Bekanntmachung. höhung der Abonnements- und Inseratenpreise zu ermitteln, sondern 
Auf der dicsj ährigen Kreisversammlung zu Plauen i. V. ist | auch da, wo mehrere Zeitungen an einem Orte erscheinen, Verständi- 
beschlossen worden, nach Ablauf der Ferienmonate eine ausser- | gungen untereinander nach der bezeichneten Richtung anzubahnen. 


ordentliche Versammlung in Zeitungs angelegenheiten Im Hinblick auf die Notwendigkeit einer einheitlichen und 
nach Leipzig zu berufen und dazu sämtliche Verleger beiseren Regelung der sehr im Argen liegenden Verhältnisse. des 
der sächsischen Tagespresse einzuladen. . Zeitungsgewerbes glauben wir uns der Hoffnung hingeben zu dürfen, 
Als Beratungspunkte für diese EE Ee wurden. bezeichnet; dass die Herren Kollegen von der Tagespresse: einmal’ alle persön- 

a) die Papierpreis erhöhung; lichen und geschäftlichen Rücksichten beiseite lassen und durch 

bp) die Mehrbelastung der Z eitungen durch den neuen Tos gegenseitige Verständigung mit zur Besndrung ihrer gan Tage 
"See zeitungstarif; . beitragen helfen Werden. S = ss 

c) die Neuregelung der EE und Inseratenpreise | ‚Leipzig, 16. Juli 1900. 

NE og nach, Massgabe der N |: Der Vorstand des Kreises VII: as) Te Deutschen ` 

Wir beabsichtigen, diese Versammlung für- "Ende August oder a E Buchdrucker-Vereins. e Ge en 

Anfang September zu berufen und richten an- die Herren Zeitung: Julius Mäser, Vorsitzender. 


verleger schon heute das Ersuchen, zu den aufgeworfenen Fragen Franz Kohler, Geschäftsführer. 


332 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 29 


Nichtamtlicher Teil. 


Kraftzusammenfassung oder Kraftzersplitterung. 


Im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe herrscht im allgemeinen, 
wie wohl jedermann zugeben wird, ein reger Geist, man kümmert 
sich da in der Regel um etwas mehr als um die geschäftlichen 
und persönlichen Interessen und ist, wenn immer sich die 
Gelegenheit bietet, nicht nur für das gewerbliche, sondern 
auch für das staatliche Ganze thätig. Und tauchen wichtige, 
das ganze Gewerbe oder den Einzelnen nahe berührende Fragen 
auf, so wird dieser Geist sogar sehr regsam, wie wir in neuerer 
Zeit bei verschiedenen Fragen der Gewerbegesetzgebung und 
beim Postzeitungstarif gesehen haben, und wie wir jetzt bei 
der Papierfrage und anderem wieder sehen. 

Das ist gewiss sehr erfreulich. Aber wenn der an sich 
lebendige Geist im Buchdruckereibesitzer- und Zeitungsverleger- 
stande einmal in besondere Regsamkeit gerät, da macht sich 
oft auch eine weniger erfreuliche Nebenerscheinung bemerklich, 
nämlich das alte deutsche Erbübel des Partikularismus oder 
des Auseinandergehens in Teilgemeinschaften, die wohl ein 
gemeinsames Objekt des Strebens haben, im Streben nach dem- 
selben aber auch zugleich mehr oder weniger heftig gegen 
einander streiten. Nach aussen hin ergiebt sich dann nicht 
immer ein Bild der Einmütigkeit und Stärke, und dass das 
unter Umständen auch von nicht günstiger Wirkung sein kann, 
dafür haben wir in der Postzeitungstariffrage aus dem Reichs- 
tage die Bestätigung erhalten. 

Derselben Ursache entstammt auch der Umstand, dass wir 
im Druck- und Zeitungsgewerbe in gewisser Hinsicht ein Zuviel 
an Vereinigungen haben, obwohl gerade hier an örtlichen 
Unternehmervereinigungen noch ein oft recht empfindlicher 
Mangel sich bemerkbar macht. Man errichtet nämlich zuweilen 
eine neue Vereinigung für Zwecke, die sich im Rahmen einer 
schon bestehenden oder im Anschluss an eine solche ebenso 
gut oder besser noch verfolgen liessen, und dies aus demselben 
Grunde, weshalb man an vielen Orten überhaupt zu keinem 
Vereine kommt, nämlich aus dem Grunde, dass sozusagen 
ein jeder nach seiner eigenen Fagon selig zu werden wünscht 
und deshalb dem Dichterwort keinen Wert beizumessen ver- 
mag: „Immer strebe zum Ganzen und kannst Du selber kein 
Ganzes werden, als dienendes Glied schliess’ an ein Ganzes 
Dich an.“ 

Wir wollen nun gern anerkennen, dass unter Umständen 
berechtigte Interessenverschiedenheiten und auf diesen beruhende 
berechtigte Vereinsgründungen gegeben sein können. Aber das 
sind doch wohl nur Ausnahmsfälle, die die Regel nicht auf- 
heben, sondern eher bestätigen, dass im allgemeinen die Unter- 
nehmer im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe ihrer ganzen Ver- 
gangenheit und ihrer ganzen Interessensphäre nach zusammen- 
gehören, wobei natürlich nicht ausgeschlossen zu sein braucht, 
dass spezielle engere Interessen des einen oder des andern 
Gewerbszweigs eine besondere Pflege erhalten. Wozu brauchen 
wir also beispielsweise zwei Schutzvereine der Buchdruckerei- 
besitzer und Zeitungsverleger, wozu müssen uns zwei Schuldner- 
listen mit gleichem Inhalt durch die Hände gehen und bezahlt 
werden ? 
druckereibesitzer und Zeitungsverleger besondere Vereinigungen 
der Zeitungsverleger unbedingt nötig? Könnten nicht die 
vorkommenden Spezialinteressen des Zeitungsverlags ebensogut in 
einer Unter- oder Nebenabteilung des seit einunddreissig Jahren 
bestehenden Deutschen Buchdrucker-Vereins, dessen Mitglieder 
zum überwiegenden Teil Zeitungsbesitzer sind, gepflegt werden? 
Derartige Hinweise liessen sich noch mehrere geben, auch in 


Ansehung des Tarifgebietes, aber wir glauben, dass auch das 


Angedeutete schon gentigt, um die Frage aufzuwerfen, ob nicht 
in solchen körperschaftlichen Parallelexistenzen eher eine Kraft- 
zersplitterung, denn eine Kraftzusammenfassung zu erblicken ist. 


Sind neben der Unternehmervereinigung der Buch- ` 


Und die Unternehmer im deutschen Druck- und Zeitungs- 
gewerbe haben es doch wahrlich nötig, sich nach Möglichkeit 
zusammenzuschliessen und geringe Interessensonderheiten lieber 
innerhalb dieses Zusammenschlusses zu behandeln, als ihnen 
zu gestatten, ein Hindernis für den Zusammenschluss zu werden. 
Es wird dadurch nicht nur an Kraft gewonnen, sondern auch 
an Geld gespart. 

Gegenwärtig stehen verschiedene Fragen im Brennpunkt 
des Interesses, von denen wir nur die Papierfrage hervorheben 
wollen, an der doch sicherlich diejenigen Buchdruckereibesitzer, 
die nicht Zeitungsverleger sind, ein ebenso grosses Interesse 
haben, als diejenigen, die Zeitungen herausgeben. Die Papier- 
fabrikanten haben, wie bereits mitgeteilt worden, die Papier- 
preise erheblich erhöht (eine veranstaltete Umfrage bei den 
Buchdruckereibesitzern giebt die eingetretene Papierverteuerung 
mit 20—30 Prozent an) und weiter die Errichtung eines 
Syndikats beschlossen, das allein den gesamten Verkehr mit 
den Zeitungsverlegern führen soll und sobald dies durchgeführt 
ist, natürlich eine ganz brauchbare Handhabe zu weiteren 
Preisschraubungen bieten dürfte. Das veranlasste die Ver- 
einigung der Zeitungsverleger, zu Abwehrmassregeln zu schreiten, 
und was dabei herausgekommen ist, das ist nach einem in 
Rheinland-Westfalen gegebenen Vorbild die Inaussichtnahme 
der Begründung eigener Papierfabriken der Zeitungsverleger 
und die Errichtung einer gemeinsamen Papier-Einkaufsstelle in 
Berlin. Anscheinend hatte man im Anfange ein Vorgehen der 
Zeitungsverleger in grösserem Massstabe geplant, schliesslich 
ist aber zur Aktion nur eine beschränktere Zahl meist grosser 
Zeitungen angetreten und fürs Ganze wird aus dieser Aktion 
schon deshalb nicht viel herauskommen können, weil die ge- 
wählten Mittel nicht geeignet sind, dazu zu führen. Mit den 
Papierfabrikanten sich in einen Kampf einzulassen, der ge- 
waltige Mittel und Jahre an Zeit erfordert, erscheint als ein 
wenig aussichtsvolles Beginnen schon deshalb, weil über die 
schliesslich regulierenden Verhältnisse die Zeitungsverleger 
ebensowenig bestimmen können, wie die Papierfabrikanten. Es 
wäre deshalb von den Zeitungsverlegern besser gewesen, auf 
der einen Seite den Weg der Verständigung mit den Papier- 
fabrikanten zu suchen und auf der andern Seite sich selbst 
unter einander zu verständigen, damit der Zeitungsverleger wie 
der Buchdruckereibesitzer ihre Arbeitsprodukte, so wie es sich 
gehört, bezahlt bekommen und die unlautere Konkurrenz und 
das unberechtigte Zwischenverdienertum ausgeschieden oder 
wenigstens eingeschränkt wird. Zum Gelingen dieser Be- 
strebungen wäre aber natürlich erforderlich gewesen, dass wo- 
möglich die gesamte Unternehmerschaft des Zeitungs- und des 
Druckgewerbes hinter sie getreten wäre. Ahnlich werden die 
Dinge bei einem Vorgehen auf anderen Gebieten liegen. 

Jedenfalls wird man zuzugeben haben, dass in einem jeden 
Sondervorgehen einer Minorität aus einer grossen Interessen- 
gemeinschaft eine Kräftezersplitterung liegt. Einer solchen 
muss schon beim Planen eines Unternehmens vorgebeugt und 
hierbei mehr darauf hingesteuert werden, alle vorhandenen 
Kräfte zusammenzufassen, namentlich ist dies aber dann nötig, 
wenn es gilt, einem nach diesem Prinzip geeinigten Gegner 
sich entgegenzustellen. 

Nun wollen wir mit unseren Ausführungen den Bestrebungen 
derjenigen Zeitungsverleger, die gegen den Ring der Papier- 
fabrikanten in die Schranken getreten sind, nicht etwa ent- 
gegentreten, sondern wir wollen damit nur andeuten, in welche 
Bahnen diese Bestrebungen hätten geleitet werden sollen und 
in welche sie auch heute noch geleitet werden können, und 
wir können demnach zu dem letzteren Zwecke den Berufs- 
genossen vom Druck und von der Presse auch heute noch nur 
empfehlen, sich diesen Bestrebungen anzuschliessen. 

Der Hauptzweck unserer Ausführungen aber ist, dem Unter- 


Nr. 29 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


333 


nehmerstand des Buchdruckgewerbes und der Zeitungspresse 
vor Augen zu führen, dass ein Zusammenfassen aller Kräfte, 
ein geschlossenes Vorgehen auf allen Gebieten dringend not- 
wendig ist, mag es sich um das Buchdruckgewerbe oder um 
das Zeitungsgewerbe im engern Sinne, um den gewerblichen 
Schutz, um Arbeiterangelegenheiten, um Massnahmen der Gesetz- 
gebung oder um sonst etwas handeln. Vor dieser Notwendig - 
keit sollten persönliche Gefühle und persönliche oder andere 
Sonderinteressen möglichst zurücktreten, und wenn der Einzelne 
sich und seine Angelegenheiten und deren Stellung zu den 
bestehenden oder zu schaffenden genossenschaftlichen Unter- 
nehmungen vorurteilsfrei prüft, so wird er sicher zu der Uber- 
zeugung kommen, dass dies in den meisten Fällen gar nicht 
so schwer oder unmöglich ist. 

Nur Einigkeit macht stark und verbürgt den Erfolg, mag 
da unternommen werden was da wolle. 


2 


Eine zweihundertjährige Buchdruckerei. 


Wie in Nr. 27 der „Zeitschrift“ mitgeteilt worden, beging am 
16. und 17. Juni die Kranzbühler’sche Buchdruckerei in 
Worms a. Rh. ihr 200jähriges Bestehen zugleich mit dem 
125jährigen Bestehen der in ihrem Verlage erscheinenden 
„Wormser Zeitung“. Aus diesem Anlass hat der jetzige Inhaber 
der Firma, Herr Eugen Kranzbühler, eine von Herrn Professor 
Dr. August Weckerling verfasste 96 Quartseiten starke „Denk- 
schrift zum 200jährigen Jubiläum der Buchdruckerei Kranzbühler 
in Worms — zugleich Feier des 125jährigen Bestehens der 
‚Wormser Zeitung‘ —“ erscheinen lassen, die gediegen ausgestattet, 
auch mit vielen alten Holzschnitten aus dem Besitz des Geschäftes 
illustriert ist und nicht nur die Geschichte der durch 200 Jahre 
von ein und derselben Familie geführten Druckerei, sondern auch 
manches enthält, das für die frühere Buchdruckergeschichte im 
allgemeinen interessant ist. Wir entnehmen derselben im gedräng- 
ten Auszuge das Folgende. 

Die Familie Kranzbühler stammt aus dem Salzburgischen und 
wurde von dort bei den Protestantenverfolgungen vertrieben. Der 
Gründer der Wormser Druckerei, Matthäus Kranzbühler, war um 
1675 in Dürrenberg bei Salzburg geboren, erlernte in Nürnberg die 
Buchdruckerei und kam nach verschiedenen Reisen 1700 nach dem 
von den Franzosen 1689 zerstörten Worms, dessen Magistrat nach 
dem 1697 wieder hergestellten Frieden beflissen war, der in 
Trümmern liegenden Stadt wieder aufzuhelfen und zu dem Zwecke 
1698 auch Fremden, die sich daselbst niederlassen wollten, das 
Bürgerrecht anbot. Von diesem Angebot machte der junge Buch- 
drucker Matthäus Kranzbühler Gebrauch und erhielt vom Wormser 
Magistrat das Bürgerrecht sowie die Konzession zur Errichtung 
einer Buchdruckerei. Späterhin unterstützte ihn auch der Rat durch 
Erteilung von Aufträgen und Privilegien. Trotzdem aber hatte 
Kranzbühler in der verarmten Stadt und Umgegend und in den 
unruhigen Zeitläuften mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. 
Die Leistungen seiner Druckerei aber waren ganz beachtenswerte, 
und sicher wäre es ihm gelungen, sein Geschäft noch weiter empor- 
zubringen, wenn ihn nicht im rüstigsten Mannesalter der Tod 
abberufen hätte. Er starb am 9. Mai 1713 und hinterliess das 
Geschäft seiner 34jährigen Witwe mit 3 unerzogenen Kindern. 

Die Witwe führte das Geschäft mit Hilfe des in demselben 
thätigen Buchdruckers Johann Ludwig Spelter weiter, den sie 1714 
heiratete, und Spelter, der ein geschickter Buchdrucker war, auch 
einiges Vermögen gehabt zu haben scheint, brachte das Geschäft 
anfänglich zu grösserer Bedeutung. Später gefährdete er aber 
dasselbe durch seine „conduite und Aufführung“, die der Frau den 
Gedanken der Scheidung nahelegte und auch dazu führte, dass 
der Rat einen zweiten Drucker Namens Ascanius Curds zuliess. 
Obwohl dieser Konkurrent nach einigen Jahren wieder aus Worms 
verschwand, konnte die Kranzbühler’sche Druckerei zu Lebzeiten 
Spelter’s doch nicht wieder recht emporkommen. 

Nach seinem 1743 erfolgten Tode übernahm sein Stiefsohn 
Otto Wilhelm Kranzbühler das Geschäft und führte es bis 1768 
mit Erfolg weiter. Dann kam es an seine Witwe Maria Elisabeth 
Kranzbühler geb. Firnekorn, und da diese das Geschäft bei den 
damaligen Geschäfts- und Zunftrechten nur in der Weise weiter- 


führen konnte, dass sie einen Faktor oder Geschäftsführer bestellte, 
der die Besitzerin der Stadt gegenüber und in der Zunft vertrat, 
so bestellte sie als solchen ihren ältesten, erst 16 Jahre alten Sohn 
Johann Nicolaus, nachdem sie bei der Frankfurter Buchdrucker- 
gesellschaft dessen Lossprache durchgesetzt hatte. Dieser ältere 
Sohn starb aber bereits sechs Jahre später und an seine Stelle 
trat 1774 sein jüngerer Bruder Johann Daniel, kaum dass dieser 
erst bei ihm ausgelernt hatte. 1789 übernahm dieser das väter- 
liche Geschäft selbständig. Sein jüngerer Bruder Johann Friedrich 
hatte sich 1788 nach Speyer verheiratet und übernahm die Druckerei 
seines Schwiegervaters; von dessen Sohn Johann Friedrich, der 
1789 geboren wurde, stammen die Kranzbühler ab, die heute in 
Speyer, Neustadt und Zweibrücken Druckereien besitzen. 

Maria Elisabeth Kranzbühler und ihr Sohn Johann Daniel brachten 
das Geschäft empor; es befand sich im eigenen Hause der Familie 
und beschäftigte 9—10 Setzer und Drucker. 

Johann Daniel Kranzbühler führte das Geschäft mit Erfolg von 
1789—1819. Da er ledig geblieben war, kam es nach ihm an 
seinen Neffen Johann Andreas Kranzbühler aus Speyer, der schon 
seit 1815 bei ihm thätig gewesen war. Unter seiner 46jährigen 
Leitung (bis 1866) verblieb das Geschäft im wesentlichen in dem 
Umfange, in dem er es 1819 übernommen hatte, und es folgte 
hierin der Entwickelung der Stadt Worms, mit der es bis dahin 
auch nicht vorwärts kommen wollte. Da Johann Andreas Kranz- 
bühler keine Kinder mehr am Leben hatte, auch die Frau ihm 
gestorben war, trat 1860 ein 19jähriger Neffe, Eugen Kranzbühler 
von der Speyerschen Linie, ihm als Stütze zur Seite, und als der 
Onkel 1866 starb, übernahm er das Geschäft. 

Unter seiner, des heutigen Inhabers Leitung hat sich dasselbe 
wie die Stadt Worms, die bis dahin auch in ihrer Entwickelung 
behindert gewesen war, kräftig weiter entwickelt zu einem Druckerei- 
geschäft, das mit allen Errungenschaften der Neuzeit, Rotations- 
maschine, Setzmaschine u. s. w., ausgestattet ist und sein Haupt- 
augenmerk auf die „Wormser Zeitung“ und ihre verschiedenen 
Beiblätter richte. Auch zwischen den Inhabern des Hauses und 
den Angestellten und Arbeitern haben immer die freundlichsten 
Beziehungen bestanden. Zum Beweis dessen und namentlich der 
guten Beziehungen, die zwischen dem jetzigen Chef und seinem 
Personale bestehen, führt die Denkschrift sechs Gehilfen nament- 
lich und mit Porträts an, die im Jubiläumsjahre 1900 bereits über 
25 bis 87 Jahre im Kranzbühler’schen Geschäfte thätig sind. 

Die „Wormser Zeitung“, der eine besondere Abteilung der 
Denkschrift gewidmet ist, wurde am 4. Januar 1776 zum ersten 
Male ausgegeben unter dem Titel „Reichsstadt Wormsisch privi- 
legiertes Intelligenzblatt“. Ein der Denkschrift beigegebenes 
Faksimile der Nr. vom 20. Jänner 1781 zeigt, dass das Blatt in 
einem kleinen Oktavformat vier Seiten stark erschien und im Inhalt 
ebenso dürftig war, wie andere Provinzialblätter jener Zeit auch. 


Aus jenem kleinen Blättchen hat sich im Laufe der Zeit die heutige 


„Wormser Zeitung“ entwickelt, die in grossem Format täglich 
zweimal erscheint, zugleich mit den Beilagen „Luginsland“, „Land- 
wirtschaftliche Nachrichten von und für Rheinhessen“ und „Illus- 
triertes Sonntagsblatt“. 

Dass eine Druckerei zweihundert Jahre im Besitz einer und 
derselben Familie sich befindet, ist ein Vorkommnis, das sich im 
Buchdruckgewerbe nicht allzu oft ereignet, und dies rechtfertigt 
auch das ausführlichere Gedenken der Geschichte des Hauses an 


dieser Stelle. 


Die Gutenberg-Ausstellung zu Mainz. 
I. 


Die Feste sind verklungen, die schönen Tage von Mainz, sie 
sind verrauscht, die Prosa des Alltagslebens hat uns wieder. Ihr 
und ihren Ergebnissen, wie sie uns die im alten kurfürstlichen 
Schlosse zu Mainz veranstaltete graphische Ausstellung vorführt, 
will ich mich zuwenden, die Beschreibung des schönen, herrlichen 
Festes hat bereits eine andere Feder in glücklicher Weise den 
Lesern der „Zeitschrift“ geboten. 

Doch, da ich mich nun einmal der Prosa ergeben muss, so 
glaube ich, als Ergänzung zu dieser Festbeschreibung nicht un- 
erwähnt lassen zu dürfen, dass auch das Fest nicht frei war von 
einem prosaischen Punkte, als welchen ich den Umstand bezeichne, 
dass seitens der Mainzer Kollegen gar nichts geschehen war, wo- 
durch es den von auswärts gekommenen Jüngern Gutenberg’s 


334 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


eh 


möglich geworden wäre, sich zusammenzufinden zu gegenseitiger 
Begrüssung und sich die Hand zu drücken, alte, liebe Bekannt- 
schaften zu erneuern, sich freundschaftlichen Beisammenseins zu 
erfreuen. Ohne einen Sammelpunkt, den man einige Wochen vor 
dem Feste in den Fachblättern hätte bekannt machen sollen, war 
bei dem ungeheuren Trubel ein gegenseitiges Auffinden absolut 
unmöglich, es blieb vollkommen dem Zufall überlassen, und das 
Bedauern über das Fehlen eines solchen offiziellen Stelldicheins- 
platzes wurde allgemein empfunden und ausgesprochen. Ich 
selbst wusste, dass viele Männer aus meinem sehr ausgedehnten 
Bekannten- und Freundeskreise — selbst aus Valparaiso und 
St. Petersburg — anwesend waren, habe aber nur eine Minder- 
zahl in der Stadthalle und auf den überfüllten Festschiffen oder 
in der Ausstellung finden können, und ihnen ist es geradeso 
ergangen, ja einige haben mir sogar Festgrüsse aus Mainz nach 
Stuttgart gesandt, während unsere Personen wahrscheinlich nur 
durch wenige Kubikmeter Luftraum von einander getrennt waren! 
Das empfindet man jetzt als einen bittern Nachgeschmack des 
schönen Festes, und er hätte seitens der Mainzer Kollegenschaft 
so leicht vermieden werden können! — Die Feier, die doch zu 
Ehren des Erfinders unserer Kunst, der Stadt Mainz grösstem 
Sohne, veranstaltet war, verlor dadurch einen Teil ihres intimen 
typographischen Charakters, — es wurde eine offizielle städtische 
Veranstaltung, bei welcher die Buchdrucker selbst erst in zweiter 
Linie erschienen, wobei die in so grosser Zahl von auswärts, und 
oft sehr weit her gekommenen, sich meist ganz selbst überlassen 
waren. Und das war nicht schön! 

Die Gutenberg-Ausstellung wird noch einige Wochen 
geöffnet bleiben und findet, wie schon bemerkt, in den Räumen 
des alten kurfürstlichen Schlosses statt. Sie besteht aus drei Ab- 
teilungen: den Maschinen und Utensilien im Parterre, der histori- 
schen Ausstellung im ersten und zweiten Stock, und der moderner 
Druckerzeugnisse und der Schriftgiessereien im ersten Stock. 

Was die erste Abteilung anbelangt, so bietet sie der Kollegen- 
schaft in der Hauptsache schon Bekanntes; die Schnellpressen- 
fabriken von Koeniy & Bauer in Oberzell, von Ehrenhardt & Gramm 
in Worms, von Albert & Co. in Frankenthal und von A. Hamm 
in Heidelberg sind teils direkt, teils indirekt hier vertreten, die 
ausgestellten Maschinen machen ihren Erzeugern alle Ehre und 
sind sämtlich mit den neuesten Verbesserungen und Vervollkomm- 
nungen versehen. Die Leistungen der genannten Fabriken brauchen 
indes keiner speziellen Hervorhebung an dieser Stelle; sie erfreuen 
sich ja schon seit Jahren der Gunst der druckenden Gemeinde. 
Die Fabrik Hamm hatte jedoch, ausser der grossen lithographischen 
Schnellpresse im Parterre, auch eine Miniatur-Ausgabe ihrer Ex- 
celsior-Maschine Nr. 6 ım Zehntelmassstab derselben im oberen 
Ausstellungssaale zur Schau gebracht, und dieses niedliche, aufs 
feinste ausgearbeitete maschinelle Kunstwerk druckte tadellos vor 
den Augen des Publikums Sinnsprüche zu Ehren des grossen 
Erfinders, wie solche bei Gelegenheit des Festes an Mainzer Häusern 
angebracht waren. 

Ausserdem aber hatte die Firma A. Hamm sich noch ganz 
besonders dadurch hervorgethan, dass sie einen Prunkwagen in 
den Festzug eingestellt hatte, eine ihrer Maschinen tragend, hinter 
welcher auf erhöhtem Sitz, geschützt durch eine stilvoll geschmückte 
Rückwand, der Erfinder der Schnellpresse, Friedrich Koenig, in 
eigener Person sass. Der Gedanke, diesem Vollender der Druck- 
kunst in dem ihrem Erfinder und der Druckkunst und ihren 
Segnungen huldigenden Festzuge selbst auch teilnehmen zu lassen, 
war ein sehr glücklicher und man kann sogar sagen gebotener; 
nur bei der Person Aoenig’s hätte man sein vorhandenes Bild zu 
Rate ziehen und seiner Zeit und seinem Alter besser Rechnung 
tragen sollen, als es geschehen. Sein Darsteller erschien viel zu 
Jugendlich für den Mann, welcher die Erfindung Gutenberg’s 
vollendet hatte, doch traf die Schuld davon nicht die Fabrik 
Hamm; das Personal des ganzen Festzuges und somit auch der 
Repräsentant Korniy's war durch das Festkomitee gestellt, und 
diesem scheint der Zeitgenosse unseres Jahrhunderts weniger be- 
kannt gewesen zu sein als das immerhin etwas sagenhafte Aus- 
schen des vor fünfhundert Jahren geborenen Gutenberg. Die 
historische Treue der Darstellung oder doch der Glaube an die- 
selbe musste indes darunter leiden. 

Zwei Setzmaschinen, die Linotype und der Typograph, 
leisteten den Druckmaschinen Gesellschaft. Leider arbeiteten sie 
nicht, d. h. sie waren nicht durch Motorkraft in Betrieb und un- 
geheizt, gussen daher auch keine Zeilen; das einfache Tastenspiel 
aber reicht nicht hin, um dem Besucher, der sie noch nicht kennt, 


— 


ein richtiges Bild von ihrer bewundernswerten Thätigkeit zu geben. 
Was aber noch schlimmer war: sie standen sich als feindliche 
Brüder gegenüber, — der Vertreter der Linotype händigte den 
Besuchern ein Blatt aus, auf welchem mitgeteilt wird, dass diese 
den Typograph verklagt habe, weil er in einer Festschrift wahr— 
heitswidrige Behauptungen über die Linotype verbreitet hätte, — 
gleichzeitig enthält dieses Blatt auf seiner Rückseite wenig schmeichel- 
hafte Urteile über den. Typograph. Man sollte meinen, die Divi- 
denden der Linotype-Gesellschaft wären schon so ansehnliche, dass 
sie sich ihrer auch ohne Advokaten erfreuen könnte und ihre Er- 
höhung nur in steter Erhöhung der Vollkommenheit und Leistungs- 
fähigkeit ihrer Maschinen suchen sollte, was sie zum Teil auch 
dadurch erreicht hat, dass sie ihre Matrizen jetzt mit zwei Typen— 
bildern zum Satz von Auszeichnungsschriften versieht. Die Herein— 
ziehung des Publikums in solche Konkurrenzstreitigkeiten macht 
immer einen unangenehmen Eindruck. 

Carl Krause und Christ. Mansfeld in Crottendorf und Leipzig mit 
ihren bekannten und verdienterweise renommierten Schneid-, Stanz- 
u. s. W. Maschinen fehlen natürlich nicht auf der Gutenberg-Aus- 
stellung; desgleichen Gebrüder Brehmer und Preusse & Co., beide 
in Leipzig, mit ihren praktischen Heftmaschinen für Faden und 
Draht; Ferd. Em. Jagenberg aus Düsseldorf stellt sehr sinnreiche 
Schachtel-Bekleb-Maschinen, sowie Maschinen zum Schneiden von 
Papierrollen bis herab zur Breite von 18 mm aus, und durch 
andere Aussteller waren resp. sind hier noch vertreten Tiegeldruck- 
und Bostonpressen, Perforiermaschinen, Liniiermaschinen, sowie 
Utensilien — Schiffe, Schliesszeug, Winkelhaken u. s. w. — aller 
Art. Ein Matrizen-Präge-Kalander für Trockenstereotypie wurde 
in Thätigkeit gezeigt und die mit ihm geschaffenen Matrizen von 
präpariertem Karton waren in der That allen Anforderungen ent- 
sprechend. 

Als hierher gehörig sei auch die Ausstellung der Ersten Mann- 
heimer Holztypenfabrik Sachs & Co. erwähnt, deren vortreffliche 
Fabrikate, seien es Holzschriften oder Regale, Schrift- und Linien- 
kästen, Schiffe u. s. w. indes schon so allgemein bekannt sind, dass 
ihre Ausstellung den meisten der fachmännischen Besucher kaum 
etwas Neues bringen konnte. Ein grosses in einer Fensternische an- 
gebrachtes Tableau mit dem Porträt Gutenberg’s und umfangreichen 
Satz aus Holztypen, dem ein Abdruck beigegeben war, erregte 
indes besonders die Aufmerksamkeit, — die Schönheit der Zeich- 
nung der Sachs’schen Typen, von denen übrigens ein dickes Album 
die reichste Auswahl bot, trat hier neben der Genauigkeit und 
Tiefe ihres Schnittes recht augenscheinlich zu Tage. 

Noch sei des ebenfalls ausgestellten, sich durchaus bewährenden 
Zählapparats von Aug. Pfeiffer in Stuttgart gedacht, sowie eines 
Arbeiter-Kontrolapparats, genannt Dey’s Zeitregister, das sich 
aber im ersten Stock, im sogenannten weissen Saale, befindet. 
Pfeiffer's „Serutator“ ist schon sehr allgemein eingeführt und 
braucht deshalb hier nur flüchtig erwähnt zu werden; Dey’s Zeit- 
register, eine Erfindung amerikanischer Herkunft, dient zur Kontrole 
des Ein- und Austritts der Arbeiter für grössere Geschäfte. Der 
Arbeiter hat dabei nur auf einen mit seiner Nummer versehenen 
Knopf des Apparats zu drücken, und dieser druckt jetzt in seinem 
Innern bis auf die Minute genau die Zeit dieses Ein- oder Austritts, 
ohne dass es dem zu Kontrolierenden möglich sei, das Geringste 
an diesem Druck zu ändern. Dass solche Apparate von grossem 
Wert sind für zahlreiche Arbeiter beschäftigende Betriebe, liegt 
auf der Hand. Für den Kontinent wird er vertrieben durch die 
sich „Dey“ Zeitregister-Syndicat nennende Gesellschaft zu 
Berlin SW., Friedrichstrasse 16. 

Die Druckfarbe war bei der Maschinen- Ausstellung durch einen 
monumentalen Aufbau der Firma Gebr. Jänecke & Fr. Schneemann 
in Hannover, sowie durch einen grossen Wandrahmen vertreten. 
Ersterer enthielt trockene und angeriebene Farben, Firnisse und 
auch Walzenmasse; in letzterem waren mit den Farben der Fabrik 
hergestellte Drucke zur Schau gebracht, unter denen sich namentlich 
prächtige Dreifarbendrucke befanden. 

Eine würdige Einführung zur historischen Abteilung der Aus- 
stellung bildete eine alte, durch Vermittelung des Herrn Adolph 
Holzhausen ia Wien aus Ungarn gekommene Holzpresse, neben 
der auch der alte Karren einer andern Holzpresse, dessen Rähm- 
chen aber die Zeit übel mitgespielt hat, sowie ein Postulat-Holzbeil, 
mit welchem dem unglücklichen Cornuten seinerzeit die Hörner 
abgeschlagen wurden, lagerten, — Andenken aus der „guten alten 
Zeit“, die freilich mit ihren Postulatsroliheiten und ihrem Zunft- 
zwang doch nicht immer die beste war. 

Die historische Ausstellung selbst zu beschreiben, dazu gehört 


Nr. 29 


die Feder eines Quaritsch, die dieser leider mit ins Grab genom- 
men hat. Eine solche Vereinigung bibliographischer Schätze, wie 
sie gegenwärtig im alten kurfürstlichen Schlosse zu Mainz statt- 
findet, dürfte zu den äussersten Seltenheiten gehören, und ich glaube, 
dass seit der Caxton-Ausstellung zu London im Jahre 1877 zur 
Feier der vor vierhundert Jahren erfolgten Einführung der Buch- 
druckerkunst in England, wo die Sammlungen des Lord Spencer zu 
Althorp zur Schau gebracht waren, niemals wieder eine so grosse Zahl 
geradezu unschätzbarer Werke an einem Platze vereinigt gewesen 
sind. Hier muss man selbst sehen, — beschreiben zu wollen, wenn 
nicht jedes einzelne Werk in allen seinen Schönheiten und in 
seiner Eigenart geschildert werden kann, ist zwecklos, — eine 
Einzelschilderung aber würde Monate in Anspruch nehmen 
und eine grosse Reihe von Bänden füllen. Gutenberg’s Drucke 
sind von ihren ersten Anfängen an hier vertreten, Fust, Schöffer, 
Mentel, Pfister, und wie die Altmeister Deutschlands, Italiens, 
Hollands, Englands u. s. w. alle heissen, folgen, — es ist ein wahres 
Paradies für den Bücherwurm und, ich fürchte sehr, auch für die 
Bücherwürmer. 

Aber es sind nicht ausschliesslich alte Werke hier zur Schau 
gebracht, — auch moderne Prachtwerke gediegenster Art, wie die 
Kelmskott-Drucke von Morris, sind unter Glasschutz ausgelegt, 
und namentlich hat auch die Pariser Imprimerie nationale hierzu 
eine kostbare Sammlung geliefert. 

Kurz, dieser Teil der Ausstellung zu Mainz ist der wichtigste 
und bedeutendste derselben; er ist trefflich geordnet und über- 
sichtlich, — wer nicht in Mainz war von den Kollegen, sich aber 
eine Sommerreise gönnen darf, der lenke seine Schritte zur Guten- 
bergstadt, er wird dort noch ein geistiges Nachfest feiern können 
zum Gedenken an den grossen Erfinder. 

Der Betrachtung der modernen Abteilung der Ausstellung werde 
ich mich in einem zweiten Artikel zuwenden. Theod. Goebel. 


e 


Von der Bundesratsverordnung. 


Die Bundesratsverordnung über die Einrichtung und den Betrieb 
der Buchdruckereien und Schriftgiessereien und ibre Handhabung 
zeitigt noch so manches Vorkommnis, über das man sich wundern, 
erheitern oder auch ärgern kann, je nachdem man davon hört 
oder liest oder selbst betroffen wird. Viele derartige Vorkomm- 
nisse bleiben aber unbekannt, und dies ist nicht erwünscht, 
denn als Material gesammelt und zu gegebener Zeit verwendet, 
können sie unter Umständen dem Gewerbe von Nutzen sein. Ein 
Kollege macht uns deshalb den Vorschlag, für die Auswüchse in 
der Handhabung der Bundesratsverordnung eine besondere Rubrik 
zu eröffnen, um in derselben alles das zu sammeln, was geeignet 
ist, spätere Bestrebungen auf Abänderung der Verordnung zu 
unterstützen. Wir kommen diesem Wunsche gern nach und bitten 
nunmehr die Herren Kollegen, mit ihren in der Sache gemachten 
Wahrnehmungen und Erfahrungen nicht hinter dem Berge zu halten. 

Heute teilen wir zur Eröffnung der Sammlung ein Vorkommis 
aus Frankfurt a. M. mit. Dort bezog ein Kollege in einem voll- 
ständig neuen und sehr feinen Hause mit seiner Buchdruckerei 
und Buchbinderei ein sehr grosses fein tapeziertes Lokal, und zwar 
in der Art, dass beide Betriebszweige direkt aneinander stiessen, 
ohne irgendwie abgeteilt zu sein. Die Aufsichtsbehörde nahm das 
Lokal auf das eingehendste in Augenschein, und sie liess nicht 
nach, bis in demjenigen Teile desselben, den die Buchdruckerei 
einnahm, die vollständig neue und schöne Tapete entfernt und 
durch den vorschriftsmässigen Anstrich ersetzt war. Die unmittelbar 
anliegende Buchbinderei hingegen durfte die schöne Tapete be- 
halten! Das entspricht sicherlich den Vorschriften der Verordnung, 
ob aber auch natürlicher menschlicher Einsicht, das ist die Frage. 

Aus Baden wird uns berichtet, dass ein Kollege sein Geschäft 
lediglich wegen der Handhabung der Vorschriften über den Betrieb 
und die Einrichtung der Buchdruckereien und Schriftgiessereien 
aufgegeben habe. Er konnte und er wollte sich den Anschauungen 
der unteren Aufsichtsorgane nicht fügen. 


Se 
Vereinsleben. 


Schweiz. (Mitgeteilt). Zufolge des Gegenseitigkeitsvertrages 
von 1897 zwischen der Unterstützungskasse des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins und dem Verein schweizerischer Buchdruckerei- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


335 


besitzer betreffend Reiseuntersützung u. s. w. erhielten auf der Reise 
befindliche, obiger Kasse nicht angehörende deutsche Nichtverbands- 
gehilfen bei den vom Verein schweizerischer Buchdruckereibesitzer 
organisierten Reiseunterstützungs-Zahlstellen kein Viatikum aus- 
gerichtet, waren daher gezwungen, jeweilen bei den Prinzipalen 
um ein solches nachzusuchen. Dieser unhaltbare, für beide Teile 
unwürdige Zustand musste weichen. — Der Verein schweizerischer 
Buchdruckereibesitzer hat nun, um genannte Unzukömmlichkeit 
abzustellen, zuerst für die deutsche Schweiz für aus Deutschland 
kommende, obengenannter Unterstützungskasse nicht an- 
gehörende Nichtverbandsgehilfen eigene Grenzzahlstellen 
(in Basel bei Herrn Benno Schwabe, in Romanshorn bei Herrn 
S. Stahl, in Rorschach bei Herrn W. Koch, in Schaffhausen 
bei Herren Meer & Co.) eingerichtet, welche auf gehörigen Aus- 
weis hin, dass sie dem Verbande nicht angehören, nebst Ausrichtung 
der ersten Reiseunterstützung einen Viatikumsschein ausstellen, auf 
dem die sämtlichen Zahlstellen nebst dem Betrag des von ihnen 
auszurichtenden Viatikums aufgeführt sind. — Möge die neue Ein- 
richtung verdiente Anerkennung finden. 


Ki 


Sprechsaal. 


= Altona. Die erst vor kurzem begründete Buchdrucker- 
Zwangsinnung zu Altona hielt am Sonntag, 8. Juli, eine zum 
Zwecke der Statutenänderung einberufene Versammlung ab, die 
aber infolge verspäteter Anberaumung diesem Zwecke nicht ent- 
sprechen konnte und mehr den Charakter einer vertraulichen Be- 
sprechung annahm. Aus dieser ging dann der bedauerliche Beschluss 
hervor, die satzungsgemäss erforderlichen Schritte und Formalitäten 
zur Auflösung der Innung einzuleiten, weil diese den weit vom 
Innungssitz entfernt wohnenden Provinz-Buchdruckern einleuchtende 
Vorteile nicht zu bieten vermöge. Weiter wurde ein Vorgehen 
hinsichtlich Erhöhung der Druckpreise beschlossen und einige 
bedrängte Herzen machten sich über die herrschende Schleuder- 
konkurrenz Luft. — Hoffentlich geben diese merkwürdigen Beschluss- 
fassungen den Kollegen im Innungsbezirke zu denken, so dass die 
geplante Auflösung der Innung unterbleibt. Über die Hebung des Ge- 
werbes und die Bekämpfung von Übelständen zu reden und zu be- 
schliessen und zu gleicher Zeit die diesen Zwecken dienen sollende 
Vereinigung wieder aufheben zu wollen, das reimt sich doch nicht 
recht zusammen. Mögen im Bezirke Altona unter örtlichen Ge- 
sichtspunkten auch manche Ausstellungen an der Zwangsinnung zu 
machen sein, wie dies ja anderwärts auch der Fall ist, darüber 
sollte man sich aber doch klar sein, dass eine Zwangsinnung immer 
noch besser ist als gar keine Vereinigung, und dass die Bekämpfung 
örtlicher Gewerbsschäden ohne örtlichen kollegialen Zusammenschluss 
einfach unmöglich ist. 

-t. Braunschweig, 8. Juli. Der Vorstand der Handwerker- 
kammer hat beschlossen, aus dem zur Förderung des Handwerks 
zur Verfügung stehenden Fonds die Summe von 500 aufzuwenden, 
um tüchtigen Handwerksmeistern Reisestipendien zum Besuche der 
Pariser Weltausstellung zu gewähren. Seitens des herzoglichen 
Staatsministeriums ist der Handwerkerkammer ein weiterer staat- 
licher Zuschuss für den genannten Zweck in Aussicht gestellt 
worden. Auf dem Burgplatz wird unter Benutzung der Fassade 
des alten Demmer'schen Hauses (siehe Nr. 18) ein Gebäude errichtet, 
das künftig als „Gildehaus“ dienen soll. Es wird darin die 
Handwerkerkammer untergebracht werden; auch werden darin 
Sitzungsräume für die Innungen geschaffen werden. —. Ein be- 
dauerlicher Unfall ereignete sich vor einigen Tagen in einer 
hiesigen Buchdruckerei durch unvorsichtiges Umgehen mit einer 
Schusswaffe. Dabei wurde ein junger Maschinenmeister derart 
verletzt, dass er besinnungslos nach dem herzoglichen Krankenhause 
geschafft wurde, wo er jetzt schwer darnieder liegt. — Die Firma 
Albert Limbach, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Verlag der 
„Landeszeitung“ und des „Stadtanzeigers“, hat nach einer amtlichen 
Bekanntmachung ihr Stammkapital von 652000 A. auf 90250 M 
herabgesetzt. Die Gläubiger werden in der bezeichneten Bekannt- 
machung aufgefordert, sich bei der obigen Gesellschaft zu melden. 
— Die hiesigen Krankenkassen beabsichtigen zur Vertretung 
ihrer gemeinsamen Interessen mit einander in Fühlung zu treten 
und haben zur Verwirklichung dieses Planes eine Kommission 
eingesetzt. ; 

* Bunzlau. Die hiesigen Prinzipale und Gehilfen begingen eine 
recht würdige Gutenbergfeier am 23. Juni im grossen Saale 


336 


des Odeons mit einem Aktus, der aus Prolog, Festrede, Instrumental- 
und Gesangsvorträgen bestand. Die Fernbach'sche Buchdruckerei 
hatte hierzu ein in Buchdruckplatten sehr schön ausgeführtes 
farbiges Gedenkblatt gewidmet, das u. a. das Gutenbergporträt nach 
dem bekannten 1870 verbrannten Strassburger Original aufwies. 

* Dresden. Die Feier, welche die Dresdner Buchdrucker- 
innung zu Ehren des 500jährigen Geburtstags Johannes 
Gutenberg's veranstaltet hatte, fand am 1. Juli vormittags 11 Uhr 
im Saale des Vereinshauses unter reger Anteilnahme von Vertretern 
der Ministerien, des Stadtrates und der Stadtverordneten, der Kirche 
und der Schule, des Handels und der Industrie, sowie unter Be- 
teiligung aller Innungsmitglieder, sowie der Gehilfen und Lehrlinge 
des Dresdener Buchdruckgewerbes statt, und sie nahm einen so 
harmonischen, weihevollen und festlichen Verlauf, dass sie bei allen 
Beteiligten tiefere Eindrücke hinterlassen musste. Ein von Herrn 
Uso Seifert, Organisten an der Reformierten Kirche, mit künst- 
lerischer Gediegenheit ausgeführtes Orgelvorspiel von J. S. Bach 
leitete die Feier ein, worauf der Männergesangverein „Phönix“ 
Beethoven's „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ mit Orchester- 
und Orgelbegleitung schwungvoll zum Vortrag brachte. Alsdann 
begrüsste Herr Buchdruckereibesitzer Stadtrat Schröer die Fest- 
versammlung mit einer Ansprache, an die er die Mitteilung schloss, 
dass am Festmorgen die Gräber hervorragender Dresdner Buch- 
drucker von der Innung pietätvoll geschmückt worden waren, in 
dankbarer Anerkennung für Verdienste, die der Vergangenheit 
angehören. Aber auch an die Zukunft und eine gesunde Weiter- 
entwickelung der Kunst Gutenberg's habe man gedacht und in der 
Hauptsache aus Buchdruckerkreisen heraus eine „Gutenberg-Jubi- 
läums-Stiftung“ errichtet, die bereits die stattliche Höhe von 
4500 cA erreicht habe und einen weiteren Zuwachs durch den 
Reinertrag der Festschrift „Dresden als Buchdruckerstadt“ erhalten 
solle. Die Erträgnisse der Stiftung sollen der Ausbildung und 
beruflichen Förderung von Buchdruckerlehrlingen dienen. Weiter 
folgte die von Herrn Buchdruckereibesitzer Arthur Schönfeld ge- 
dichtete und komponierte Festkantate für Männerchor, Orchester 
und Orgel „Gott grüss’ die Kunst“, die sich, in vorzüglicher Weise 
zu Gehör gebracht, zu einer wirklichen Huldigung für Gutenberg 
und scine Kunst gestaltete. In noch höherem Grade gilt dies von 
der meisterhaften Festrede des Herrn Pfarrer Blanckmeister. Einen 
Toten gelte es heute zn feiern, aber einen Toten, auf den man mit 
Recht das Dichterwort beziehen könne: „Es kann die Spur von 
seinen Erdentagen nicht in Aonen untergehn!“ Nach einer knapp 
gefassten Lebensskizze Gutenbergs kam Redner auf die weltum- 
gestaltende Bedeutung der Erfindung der beweglichen Lettern zu 
sprechen, indem er ein fesselndes Bild davon entrollte, wie es wohl 
heute in der Welt aussehen würde ohne Buchdruckerkunst. Noch einmal 
sei bei Gutenberg's Erfindung gleichsam das Gotteswort zu vernehmen 
gewesen: „Es werde Licht!“ Und siehe da, es ward Licht, Licht 
in den Köpfen der Menschheit, Licht in den Herzen des Volkes, 
so dass ein neuer Geistesflug durch alle Welt ging. Redner gce- 
dachte weiter des sieghaften Entwickelungsganges, den die Buch- 
druckkunst seit ihren Anfängen bis zu ihrer heutigen Vollkommen— 
heitsstufe zurückgelegt habe, welche Wandlungen auf diesem Gebiete, 
speziell auch in Dresden, vorgegangen seien, seit im Jahre 1524 
sich in unserer Stadt der erste Buchdrucker, Wolfgang Stöckel, 
niedergelassen habe. Eins müsse aber festgehalten werden trotz 
des Wandels der Zeiten von allen Jüngern Gutenberg's: der Er— 
finder der schwarzen Kunst sei ein frommer Mann gewesen, dessen 
bestes und grösstes Lebenswerk die Drucklegung der Bibel gewesen 
sei. In gleicher Weise solle die Buchdruckkunst von heute jederzeit 
bestrebt sein, sich in den Dienst des Edeln, Guten und Schönen 
zu stellen, nicht aber beizutragen zur Verbreitung des Niedrigen 
und Giemeinen. Nachdem der laute Beifall, der dieser Rede folgte, 
verrauscht war, fand die eindrucksvolle Feier mit dem Gesange 
des „Alt niederländischen Dankgebets“ von Kremser und einem 
festlichen Orgelnachspiele (Herr U. Seifert) ihren Abschluss. 

K. Frankfurt a.M. Vom Mainzer Gutenbergfeste sei nachträg- 
lich noch ein hühsches Vorkommnis mitgeteilt; es wird auch so 
Interesse erwecken. Am Huldigungstage Altmeister Gutenberg's 
wurde dem zur Feier in Mainz anwesenden und in weiten Kreisen 
bestens bekannten Kollegen Schriftgiessereibesitzer Stempel aus 
Frankfurt a. M. das Glück der Geburt des erstgeborenen Stamm- 
balters zu Teil, und die Freude hierüber war natürlich hei ihm 
wie bei seinen Freunden eine grosse. Von allen Seiten wurde dem 
glücklichen Vater gratuliert. Am Abend wurde in einer angeschenen 
Mainzer Weinwirtschaft ein vorläufiges Taufiest abgehalten und 
dieses zeitigte den allseitig mit Beifall aufgenommenen Vorschlag, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 29 


dem Neugeborenen die Namen des Altmeisters Gutenberg beizu— 
legen. Manches Glas wurde in der fröhlichen Runde auf das 
Wohl des Täuflings geleert und ein feierliches Telegramm, das 
von etwa 30 Kunstbeflissenen, darunter Buchdruckereibesitzer, 
Schriftgiessereibesitzer, Redakteure, „teure“ Papiermenschen und 
sogar zwei „Stifte“, unterzeichnet war, setzte diesen und seine 
Mutter von dem für ihn hoffentlich recht bedeutungsvollen Akte 
in Kenntnis. Und die Vortaufe am Johannistage zu Mainz wurde 
in Frankfurt respektiert, denn zwei Tage später las man in den 
Frankfurter Amtlichen Geburtsanzeigen: „24. Juni 1900. Jo- 
hannes Gutenberg Darid Stempel, Sohn des Schriftgiessereibesitzers 
D. Stempel.“ 

leipzig. Vergangenen Sonnabend hielt das Personal der Offizin 
W. Drugulin sein Sommerfest im Etablissement Apollo ab. Preis- 
duadräteln, Kegeln und Vogelschiessen nebst verschiedenen anderen 
Spielen wurden zur Unterhaltung für Jung und Alt unternommen, 
während die Kapelle O. Weide für die musikalische Unterhaltung 
sorgte. Verherrlicht wurde das Fest durch die Anwesenheit von 
Frau Prugulin nebst Fräulein Tochter und Enkelkinder, während 
der Chef Herr Johs. Baensch- Drugulın, der wegen Kurgebrauch zu 
seinem Bedauern dem Feste fernbleiben musste, ein Telegramm 
im Laufe des Nachmittags sandte. Ein Komiteemitglied sprach 
dem Chef wie allen andern, die zur Verherrlichung des Festes bei- 
getragen hatten, den herzlichsten Dank aus und schloss seine An- 
sprache mit einem Hoch auf das Haus Drugulin. 

" Magdeburg. Bei Gelegenheit der hier veranstalteten Guten- 
bergfeier hatte die hiesige Graphische Gesellschaft im Museum 
eine reiche Ausstellung alter und neuer Drucke veranstaltet, 
die vom 24. Juni bis 1. Juli geöffnet war und ihres interessanten 
Inhaltes wegen sehr zahlreich besucht war. Die Magdeburger 
Stadtbibliothek, die des hiesigen Domgymnasiums und des Klosters 
„U. L. Frauen“, das Magdeburger Stadtarchiv, die Stadtbibliotheken 
zu Braunschweig und Halberstadt neben der dortigen Glein’schen 
Bibliothek, die des Waisenhauses zu Halle neben der dortigen 
Universitätsbibliothek, die Kirchenbibliothek zu Calbe (Milde), die 
fürstliche Bibliothek zu Wernigerode, die herzogliche zu Wolfen- 
büttel, die Universitätsbibliothek zu Helmstedt, das Gymnasium 
Josephinum zu Hildesheim, die Faber’sche Buchdruckerei in Magde- 
burg sowie verschiedene Bücherliebhaber hatten dankenswerter 
Weise ihre wohlverwahrten Bücherschrünke aufgethan und seltene 
Drucke zur Ausstellung hergesandt. Im wesentlichen hatte man 
sich aber darauf beschränkt, zu zeigen, wie sich die typographische 
Kunst in Magdeburg selbst entwickelte und das war ein sehr glück- 
licher Gedanke, Die Ausstellung gliederte sich in zwei Abteilungen, 
von denen die eine die älteren Drucke und unter diesen viele 
wertvolle Schätze enthielt. Nüher auf dieselben einzugehen, müssen 
wir uns versagen, und beschränken uns darauf zu bemerken, dass 
der älteste Druck Magdeburger Herkunft, ein Officium misse, 
Magdeburg, A. Ravenstein. und J. Westral, vom Jahre 1483 datiert 
ist, und dass die Abteilung 13 Inkunabeln, sowie namentlich zahl- 
reiche Schriften und Bibeldrucke aus der Reformationszeit enthielt. 
— Die Einrichtung der zweiten Abteilung der Ausstellung hatten 
hiesige Firmen übernommen. Die Faber'sche Druckesei stellte u.a. 
eine Handpresse aus dem 18. Jahrhundert aus, eine grosse Tafel, 
die die Metamorphosen des Kopfes der „Magdeburger Zeitung“ 
im Verlaufe der 250 Jahre ihres Bestehens zeigt, ferner Druck- 
sachen verschiedener Zeiten. Die Haenel’sche Hofbuchdruckerei 
war mit Dreifarbendruckplatten, Congreveplatten und Abzug, 
Celluloidplatten, älteren Plakaten (auf Handpresse gedruckt) in 
mehreren Farben, einem Schriftprobenbuch von 1818, mit alten und 
modernen Drucksachen vertreten; die Buchdruckerei E. Bacnsch jun. 
stellte u. a. verschiedene moderne Drucksachen aus, die Hof-Buch- 
und Steindruckerei C. Friese u. a. Tableaus neuerer Drucksachen 
für den geschäftlichen und privaten Verkehr, die Buch- und Stein- 
druckerei Fr. Bornstedt Kalender, die Firma Gebrüder Bethke 
Merkantildrucksachen, die Buch- und Kunstdruckerei Robert Wapler 
Zeitschriften und moderne Drucksachen, der „General-Anzeiger“ 
eine geschlossene Satzform und verschiedene Jahrgänge. Die Firma 
Reps & Tinte war mit vortrefflich gelungenen Büsten Gutenberg's, 
Fust's und Schöfler's vertreten. Der Denkmalsausschuss hatte 
Modelle des Gutenbergdenkmals ausgestellt. Die Buchdruckerei 
Wohlfel! sandte viele interessante Objekte und die Ausstellung 
der hiesigen Graphischen (Gesellschaft enthielt namentlich Blätter 
aus ihren Skizzierkursen. Auch viele auswärtige Firmen sandten 
Erzeugnisse ihrer Werkstätten. 

“ München. Im Anschluss an die Berichte über unsere Guten- 
bergfeier möchten wir noch der zu derselben hergestellten Fest- 


Nr. 29 


drucksachen kurz gedenken, die sowohl die Leistungsfähigkeit, 
wie die Opferwilligkeit unserer Münchener Druckereien im schönsten 
Lichte zeigen. Die Drucksachen sind in einer gewissen Einheit- 
lichkeit im Stile der bekannten Münchener Richtung gehalten. 
Zunächst ist der vom 5. Mai datierte, gotisch und in zweifarbigem 
Druck gehaltene Aufruf zu erwähnen, der aus der Offizin R. Olden- 
bourg hervorgegangen ist. Dann folgt die altdeutsche farbige 
Einladungskarte aus der Verlagsanstalt vorm. B. J. Manz. Das 
von der Firma Knorr & Hirth gedruckte und gestiftete vierseitige 
Programm ist eine Glanzleistung im Münchener Genre. Die Vorder- 
und Rückseite enthalten originale Zeichnungen, der Text ist gotisch 
und die reichliche Anwendung von bunten Farben giebt dem Ganzen 
jenes anheimelnde Ansehen, das uns an vielen Drucken des Mittel- 
alters entgegentritt. Die Bruckmann’sche Kunst- und Buchdruckerei 
druckte und stiftete das Franz Fleischmann’sche Festspiel „Die 
Huldigung der Völker“, das in Antiqua ausgeführt und mit hüb- 
schen Kopfleisten und einer originalen Titelzeichnung versehen 
ist. Die Mühlthaler’sche Buch- und Kunstdruckerei A.-G. lieferte 
ein hübsch ausgestattetes Kommerslied. Zu der mit der Gutenberg- 
feier verbundenen Buchdruck-Ausstellung wurde das in drei Farben 
ausgeführte Einladungsschreiben von der Firma Franz X. Seitz 
gedruckt. Von derselben Firma stammt die prächtig in Farben- 
druck ausgeführte und sehr schöne Ornamente aufweisende Ein- 
ladung zum gemeinsamen Besuche der Ausstellung. Und die Firma 
R. Oldenbourg lieferte zu derselben ein vorzügliches farbiges Plakat, 
das als Hauptschmuck ein treffliches Gutenberg-Porträt aufweist. 
Den Entwurf dazu lieferte der Künstler Stefan Steinlein und die 
Druckplatten wurden von dem Druckerfaktor der Oldenbourgy’schen 
Offizin, Herrn Ernst Leven, auch ein Künstler in seinem Fache, 
hergestellt. Endlich sind auch noch zwei originelle Postkarten, 
eine in Riesen- und eine in gewöhnlichem Format, zu erwähnen, 
die ebenfalls ein Gutenberg-Porträt in künstlerischer Auffassung 
aufweisen. Der Entwurf der Karte stammt von Stefan Steinlein, 
den Druck besorgte in drei Farben Franz X. Seitz und das Eigen- 
tumsrecht an der Karte besitzt die Typographische Gesellschaft 
München. 

München. (Die Münchener Buchdruckausstellung in 
der königlichen Staatsbibliothek.) Während die Buchdruck- 
ausstellung im Alten Rathaussaale, wie ich bereits in voriger 
Nummer ausgeführt habe, uns ein Bild von dem gegenwärtigen 
Stande der Buchdruckerkunst speziell in München geben sollte, 
sind nunmehr in einer weiteren Ausstellung in der Kgl. 
Staatsbibliothek in trefflicher Weise die ältesten Druckerzeug- 
nisse in übersichtlicher Weise zusammengestellt, welche uns einen 
Einblick in die Entwickelungsgeschichte der „schwarzen Kunst“ 
thun lassen. Die Ausstellung zur Gutenbergfeier zerfällt in fünf 
Abteilungen: in die Blockbücher, die ältesten Mainzer 
Typendrucke, Frühdrucke Deutschlands mit Ausschluss 
Bayerns, die Entwickelung der Buchdruckerkunst inBayern 
bis 1500 und Ausgewählte Buchdrucke des Auslandes. 
Alle ausgestellten Druckerzeugnisse fallen in die Zeit von der Er- 
findung der „schwarzen Kunst“ bis 1500. — Gehe ich nunmehr 
des näheren auf die einzelnen Abteilungen ein, so interessieren an 
erster Stelle die sieben ausgestellten Blockbücher. Von diesen 
erwähne ich nur cin „Speculum humanae salvationis“ (Spiegel der 
Erlösung), „Biblia pauperum“ und als Unicum einen „Totentanz“. 
Dieses Blockbuch (man kennt nur noch ein Exemplar einer an- 
deren Ausgabe in Heidelberg) enthielt früher unter den Bildern 
auch einen Text in Holztafeldruck, der aber schon im 15. Jahr- 
hundert weggeschnitten und durch einen handschriftlichen Text 
ersetzt wurde (1460—1470). Reichlich vertreten sind älteste 
Mainzer Typendrucke von Gutenberg, Fust, Schöffer und 
Eltviller Druckern. Das älteste gedruckte Buch in deutscher 
Sprache ist „Eyn manung der cristenheit widder die durcken“, eine 
Art Kalender auf das Jahr 1455 von Gutenberg in Mainz 1455 
gedruckt. Weiter interessiert die 42zcilige Gutenbergbibel (2 Bände) 
1454—56, das „Catholicon“, welches am Schlusse als das Wesen 
der Buchdrucker-Kunst „das wunderbare Ubereinstimmen, Verhält- 
nis und Mass der Patrizen und Formen“ nennt, und das „Psalte- 
rium“ (Pergamentexemplar) von Joh. Fust und Peter Schöffer 
(1459). Die älteste politische Flugschrift, eines der fünf 
bekannten Exemplare, ist das „Manifest des Erzbischofs von Mainz, 
Diether von Isenburg, gegen Adolf von Nassau vom 4. April 1462“, 
gedruckt von Fust und Schöffer. Nach einigen xylographischen 
Ausgaben mit deutschem Text ist das Werk Ciceros „Officia et 
paradoxa“ sehenswert, welches auf Pergamentpapier gedruckt ist. 
In diesem Druckerzeugnisse sind zum ersten Male griechische 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


337 


Lettern verwendet worden. Die älteste ganz xylographische 
Ausgabe ist das gegen 1470 erschienene Werk „Von dem Anti- 
christ“. Bemerkenswert ist „Ars et modus contemplativae vitae“, 
ein Werk, welches eine Vereinigung von Holztafeldruck und Typen- 
druck zu einem Buche darstellt. Das Pergamentexemplar Insti- 
tutiones von Justianus (1468 gedruckt) nennt am Schluss zum 
ersten Male „die beiden Johannes“ (Gutenberg und Fust) als Er- 
finder der Buchdruckerkunst. Erwähnt sei noch das Werkchen 
„Deutscher astronomischer Kalender“ von Johannes Regiomontanus 
für die Jahre 1475—1530, deshalb bemerkenswert, weil es ein 
Xylographum aus des berühmten Astronomen eigener Offizin 
ist, die auch Typendruck lieferte. Die Frühdrucke des übrigen 
Deutschlands zeigen Proben aus Strassburg, Köln, Esslingen, 
Ulm, Lübeck, Schussenried, Leipzig und Heidelberg. 
Am interessantesten dürfte für uns die Abteilung: „Die Ent- 
wickelung der Buchdruckerkunst in Bayern bis 1500“ 
sein. Von den ältesten Augsburger Druckern sind vertreten 
Johann Bämler 1476, Günther Zainer 1472/73 mit dem frühesten 
illustrierten Buch aus seiner Presse, Johann Schussler mit seinem 
ersten datierten Drucke (1470), Erhard Ratdolt, erster Druck zu 
Augsburg im Jahre 1487, Anton Sorg mit dem ersten gedruckten 
Wappenbuch „Ullrich von Reichenthal“ (1483) und Jodocus Pflanz- 
mann mit seiner ersten illustrierten Bibel (1473). Bamberger 
alte Druckwerke sind ausgestellt von Joh. Sensenschmid (1482), 
Heinrich Petzeusteiner (1482), Marx Ayrer (1483) und Albrecht 
Pfister (1460). Weiter zeigt die Abteilung die ältesten Druck- 
werke von Speyer, Würzburg, Eichstädt, Regensburg und Wesso- 
brunn. Von den Nürnberger ältesten Drucken nenne ich von 
den ausgestellten Druckwerken die von Anton Koberger (1473), 
Georg Stüchs und P. Vischer. Ferner sind ausgestellt Druckwerke 
aus Lanningen, Memmingen, Passau und Ingolstadt. München 
weist als alten Drucker auf Johann Schobser und Hans Schauer, 
als ersten Typographen Münchens. Das älteste Druckerzeugnis 
der zweiten Münchener Presse ist Paul Wanns „Quadragesimale“, 
gedruckt 1499—1500. Die letzte Abteilung bilden eine grössere 
Zahl ausgewählter Frühdrucke des Auslandes. 
Jos. M. Stevens. 

-rg. Osnabrück. Auch unsere Stadt hat am Johannistage ihre 
Gutenbergfeier gehabt, und dieselbe ist in allen ihren Teilen, 
weil wohl vorbereitet, auch prächtig gelungen. Die Festlichkeit 
fand ihre Einleitung durch cine ernste Feier im Friedenssaale des 
Rathauses. Neben den Vertretern der weltlichen Behörden waren 
die der Geistlichkeit in grosser Zahl erschienen. Eingeleitet durch 
Gesang des Handwerker-Sängerbundes mit Orchesterbegleitung der 
Regimentskapelle der 78er brachte dieselbe, nach der Begrüssung 
der Anwesenden seitens des Vorsitzenden der Buchdrucker-Innung 
für den Regierungsbezirk, Herrn A. Liesecke, eine Festrede des 
Herrn Gymnasialoberlehrers Professor Runge, die sich zunächst 
mit dem Leben Gutenberg’s und der ersten Periode der Buch- 
druckerkunst, dann aber mit der Geschichte der Buchdrucker 
Osnabrücks vom 16. Jahrhundert ab beschäftigte. In Osnabrück 
druckte zuerst im Jahre 1618 Marlin Mann; dann Tilmann Buch- 
holz und Georg Schwänder, später J. C. Kossnofsky, J. W. Distners, 
Gerhard Schorlemer und schliesslich Goffried Kisling, in dessen 
Familie die Buchdruckerei des letzteren sich noch heute befindet. 
Neben dieser Firma haben zeitweilig noch andere gedruckt, an- 
scheinend jedoch ohne grossen Erfolg bis zu den letzten Jahr- 
zehnten. Mit deın Bedauern, dass Gutenberg ein tragisches Ge- 
schick getragen, weil erst die Nachwelt seine Kunst anerkannt 
habe, und dem Wunsche, dass auch in Osnabrück Gutenberg's 
Kunst hochgehalten und ihre Vertreter in den fernsten Zeiten mit 
Achtung genannt werden möchten, schloss der Redner. Der Festakt 
hinterliess auf sämtliche Teilnehmer einen tiefen, erhebenden Ein- 
druck. Nach einem gemeinsamen Mittagsmahle im Drei-Kronen- 
Garten trat dann eine zweite Veranstaltung aus der Festlichkeit 
in den Vordergrund: die graphische Ausstellung auf dem 
Schützenhofe, bei der sowohl die alten Drucke, wie die Erzeugnisse 
der Neuzeit gut vertreten waren. Im weiteren wurde auch dem 
Preis-Quadräteln, der Aufführung des Festspiels, dem Feuerwerk 
und dem Ball grosses Interesse entgegengebracht. Von Hannover 
und aus Rheinland-Westfalen gingen Begrüssungstelegramme ein, 
während von Osnabrück ein telegraphischer Gruss nach Mainz 
abgesandt wurde. 

-r. St. Petersburg, Ende Juni. Auch wir hier am Ufer der 
Newa haben eingestimmt in die Jubelchöre, welche zur Feier der 
fünfhundertjährigen Wiederkehr des Geburtstages des Erfinders 
unserer Kunst, Johannes Gutenberg, überall im Deutschen 


338 


Reiche erklungen sind. Unser Fest sollte, wie ich ihnen schon 
gemeldet, am Johannistage, den 11./24. Juni, stattfinden, und an 
diesem Tage vereinigten sich denn auch wohl über 1000 Teil- 
nehmer, die vor allem aus Vertretern der Presse und des Buch- 
gewerbes, unter letzteren eine grosse Zahl von Setzern, bestanden, 
in den Räumen des Pädagogischen Museums, dessen schönen Saal 
bis auf den letzten Platz füllend. Die „Gesellschaft zur Förderung 
der graphischen Künste“, wie sich jetzt die Vereinigung zur Hebung 
der Graphik nennt, über deren Zustandekommen ich Ihnen be- 
richtet, darf sich Glück wünschen dazu, dass es ihr nach erst so 
kurzem Bestehen gelungen ist, die Vertreter des Buchgewerbes hier 
zu gemeinsamer Thätigkeit zusammen zu schliessen, — die grosse und 
opferfreudige Teilnahme an den Vorbereitungen zum Feste und die 
lebhafte Beteiligung an denselben sind ein ermutigendes Zeichen für 
dieselbe. Der Saal war in geschmackvoller Weise geschmückt; eine 
grosse Bronzestatue Gutenberg's zierte zwischen Blumen und Sträuchern 
die Estrade. Vor ihr nahm der Gesellschaftspräsident WI. W. Ssabanin 
seinen Platz ein zur Begrüssung der Festgäste und zu einer gehalt- 
vollen Ansprache an dieselben. Dieser Tag sei ein Fest des Guten 
und des Wissens, sagte er unter anderem, welchen der russische 
Buchgewerbeverein nicht habe vorbeigehen lassen wollen, ohne 
die Vertreter des Buchgewerbes in Russland im Hochgefühle der 
Gemeinsamkeit, gemeinsamen Kampfes und gemeinsamen Sieges 
geeint zu haben. Seine Rede schloss er, indem er in begeisterten 
Worten die Gefühle tiefster Ehrfurcht vor dem grossen Erfinder 
zum Ausdruck brachte. Ihm folgte als Redner der Sekretär des 
Vereins, Schriftsteller A. N. Kremlow, welcher sich die Frage: 
„Was hat Gutenberg für den Gedanken des Menschen gethan?“ 
als Thema erwählt hatte, das er in geistvoller Weise durchzuführen 
wusste. Akademiker Hofmaler Wylie entrollte darauf in markigen 
Worten ein Bild von Leben und Thätigkeit Gutenberg’s, soweit 
beides bekannt, und hieran schlossen sich die Begrüssungen und 
Ansprachen durch die Deputationen, von denen etwa zwanzig er- 
schienen waren, unter ihnen Vertreter der Kaiserlichen Akademie 
der Wissenschaften, sowie die der Künste, ferner der Russischen 
Litterarischen Gesellschaft und der kaiserl. russ. Expedition zur 
Anfertigung der Staatspapiere, deren jetziger Direktor, Fürst 
B. B. Golitzin, selbst erschienen war und der seine Rede zum Teil an 
die Setzer richtete. Auch der berühmte Illustrator der kaiserlichen 
Orientreise, der Maler Nikolai Karasin, feierte Gutenberg und seine 
Kunst in schwungvollen Worten. Durch cinen der Deputierten 
wurde die Gründung eines Invalidenheims für Setzer und Korrek- 
toren in Vorschlag gebracht als bleibendes Denkmal für die 
Gutenbergfeier, und eine Dame, Frau Jakubowitzsch, die als Ver- 
treterin des „Dwinski Listok“ sprach, wünschte eine Schule für 
Setzerlehrlinge in Anregung zu bringen. Da bei der Feier jedoch 
keinerlei Sammlungen oder Zeichnungen gestattet waren, so sollen 
beide Pläne, und vorzugsweise der erstere. im Herbste vom Verein 
aufgenommen werden. Die Verlesung einer langen Reihe von 
Telegrammen aus dem Reiche und aus dem Auslande bildete den 
Schluss des ersten Teils der Feier. An diesen schloss sich der 
musikalisch-deklamatorische Teil, die Gesangsvorträge ausgeführt 
vom Petersburger Sängerkranz und durch den von Männern ver- 
stärkten Knabenchor der Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere. 
Eine Hymne an Gutenberg, komponiert von Hlawatsch, musste 
trotz ihrer Länge auf stürmisches Verlangen der Versammlung 
wiederholt werden; während derselben waren Lorbeerkränze zu 
Füssen der Gutenbergstatue niedergelegt worden; als in ihrem 
Texte die Worte ertönten: „Es werde Licht!“ flammte der ganze 
Saal in elektrischer Beleuchtung auf und ein Strahlenkranz umgab 
die Statue, — eine prächtige Apotheose des Meisters und von 
überraschender Wirkung. Nach Schluss der offiziellen Feier fand 
noch eine Nachfeier seitens eines Teils der Festgenossen im Lokale 
des Yachtklubs und eine Festfahrt auf einem speziell gemieteten 
Dampfer statt. Bei dem Festmahle fehlte es natürlich nicht an 
feststimmlicher Beredsamkeit, und den Senioren des Buchgewerbes 
zu St. Petersburg, unter ihnen die Herren Böhnke, Golicke und 
der auch in Deutschland bekannte und allbeliebte Herr Scamoni, 
wurde besondere Ehrung durch Toaste zu teil. — Erwähnt seien 
noch die Festdrucksachen: das Menu des Festmahls mit dem Porträt 
Gutenberg’s in Farben-Autotypie, gedruckt von Eugen Thiele; das 
Programm der Feier mit sehr schön gezeichnetem sinnreichen 
Titelkopf und die in 15000 Excmplaren gedruckte, ohne die Bei- 
lagen 20 Grossoktavseiten starke Festschrift, die gemeinschaftliche 
Arbeit von sechs hervorragenden graphischen Instituten, und zwar 
druckte den Umschlag in Schwarz und Rot R. Golicke, den Text 
J. Goldberg. das Porträt Gutenberg’s in Violettschwarz nach einem 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 29 


Kupferstich die Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere; 
ein Faksimile in Chromolithographie aus der 42zeiligen Gutenberg- 
bibel das Artistische Institut von A. F. Marcks, ebenfalls als 
Faksimile in Photolithographie das bekannte Eingangs-B des Fust 
und Schöffer'schen Psalters mit nachfolgendem Text war gedruckt 
in der graphischen Kunstanstalt von A. I. Wilborg, und schliesslich 
eine chromolithographische Reproduktion der Büste des ersten 
russischen Buchdruckers Iwan Fedorow, hervorgegangen aus der 
Druckerei der „Nowoje Vremja“. Die Herstellungskosten dieser 
gratis verteilten und versandten Broschüre werden auf 10000 Rubel 
veranschlagt. Man hat nicht gespart bei der zur Ehrung unseres 
Altmeisters veranstalteten Feier, und sie war eine schöne, in jeder 
Weise gelungene und erhebende! | 

Stuttgart. Die Firma Greiner & Pfeifer, Hofbuchdruckerei zu 
Stuttgart, veröffentlicht Nachfolgendes durch Zirkular: „Auf das 
vom Verein für dekorative Kunst und Kunstgewerbe in Stuttgart 
erlassene Preisausschreiben für eine Adresskarte unserer Firma 
sind 73 Entwürfe eingegangen. Die Erteilung der ersten Preise auf 
drei dieser Entwürfe geschah gegen unseren Willen und unter unserem 
ausdrücklichen Protest.“ Die Bedenken, welche ich seinerzeit gegen 
die Zusammensetzung des Preisgerichts, dem kein einziger Buch- 
drucker oder sonstiger graphischer Fachmann angehörte, ausge- 
sprochen habe, scheinen somit nur zu begründete gewesen zu sein. 

Th. G. 

* Würzburg. Auch unsere Stadt, in der die Kunst Gutenberg’s 
frühzeitig Wurzel fasste und die mit ihr auch insofern in näherer 
Verbindung steht als andere Städte, als ın ihrer Nähe die erste 
Schnellpressenfabrik errichtet wurde und noch heute blüht, hat den 
fünfhundertjährigen Geburtstag Johannes Gutenberg's 
durch eine würdige Feier begangen, an der alle Kreise der Stadt 
den lebhaftesten Anteil nahmen. Diese Feier wurde am Sonnabend, 
30. Juni, mit einem Festkommers eingeleitet, den der Gutenberg- 
Verein Würzburg vom Verbande der Deutschen Buchdrucker ver- 
anstaltet hatte und zu dem sich auch zahlreiche Prinzipale, sowie 
Vertretungen der Universität und der Behörden eingefunden hatten. 
Rie hervorragendste Darbietung des Abends war die Festrede des 
Herrn Kreisarchivars @öbl, der sich in feinsinniger, von goldenem 
Humor umsonnter Sprache über die Buchdruckerkunst verbreitete. 
Neu für viele war die Erklärung Göbl’s, dass das Kreisarchiv zu 
Würzburg gerade die wichtigsten Dokumente über das Leben 
Gutenberg’s bewahre, vor allem das Dekret des Mainzer Kurfürsten 
und Erzbischofs Adolph von 1465, wodurch er Johann Gutenberg 
wegen seiner „fürtrefflichen Dienste“ in sein Hofgesinde aufnahm, 
und die Urkunde, wodurch Dr. Humeri von Mainz, der „Geldmann“ 
Gutenberg’s, nach dessen Tode den Nachlass Gutenberg’s, nament- 
lich dessen Schriften, Lettern, Instrumente und sonstiges „Gezeug“ 
zugesprochen erhielt. Diese Archivalien wurden infolge der 
Kriegsläufte zu Ende des 18. Jahrhunderts von Mainz nach 
Aschaflenburg und von da nach der Einverleibung Aschaffenburgs 
in das Königreich Bayern nach der Kreishauptstadt verbracht. Für 
die Eutwickelung der fränkischen Buchdruckerkunst waren nach Göb!'s 
Ausführungen vor allem zwei Momente massgebend, zunächst die 
Berufung des Buchdruckers Gg. Reiser nach Würzburg durch 
Fürstbischef Kudolph von Scheerenberg, und über drei Jahrhunderte 
später die Erfindung der Schnellpresse durch Friedrich König, der 
gemeinsam mit Fr. Bauer die erste, noch jetzt blühende Schnell- 
pressenfabrik im nahen Oberzell gründete. Reiser selbst war ein 
Meister seiner Kunst, seine Drucke sind wahre Prachtstücke, und 
er trug zur Entwickelung der Buchdruckerkunst auch selbständig 
in der Weise bei, dass er den Notendruck und die Buchillustration 
mit Kupferstichen zum ersten Male anwandte. Nach einer rühmen- 
den Erwähnung des verdienstvollen Geschichtsschreibers der frän- 
kischen Buchdruckerkunst, des Schriftsetzers Welzenbach, dessen 
Schrift im Archiv des historischen Vereins noch heute als Quellen- 
werk erscheint, brachte der Redner zum Schlusse noch eine inter- 
essante Zusammenstellung typographisch-statistischer Notizen über 
die Entwickelung des Werk-, Accidenz-, Kunst- und Zeitungsdrucks in 
Würzburg. Namens der Prinzipale daukte hierauf Herr Kommerzien- 
rat Stürtz dem festgebenden Verein, bat die Gehilfenschaft um 
ihre weitere Mitwirkung und brachte ein Hoch der deutschen 
Kraft, dem Arbeitsgeist, der so Grosses geschaffen. Den weiteren 
Verlauf des Kommersabends füllten Vorträge der Gesangsabteilung 
des Gutenberg-Vereins aus, die in prächtiger Weise zu Gehör 
gebracht wurden. Am Sonntag Vormittag fand in der alten 
Universität eine Besichtigung der alten Druckwerke und Hand- 
schriften aus dem reichen Schatze der Universitätsbibliothek, ergänzt 
durch einige Urkundenstücke aus dem kgl. Kreisarchiv, statt. 


Nr. 29 


Hierbei erregten besonderes Interesse die vorzüglichen Wiegen- 
drucke, sowie die schon erwähnten Archivalien über Gutenberg’s 
Aufnahme in das kurmainzer Hofgesinde und über die Beschlag- 
nahme seines Nachlasses. — Den Höhepunkt des Festes bildete 
der Akademische Festakt in der grossen Aula der neuen Uni- 
versität der unter ungewöhnlich starker Beteiligung des Lehrkörpers 
der Universität, der staatlichen und städtischen Behörden und 
aller Kreise der Bevölkerung stattfand und in höchst weihevoller 
Weise verlief. Derselbe wurde eingeleitet mit der Beethoven’schen 
Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, der der Männer- 
chor „Heil Gutenberg“, vorgetragen von der Gesangsabteilung des 
Gutenberg- Vereins folgte. Die Festrede hielt der Vertreter des 
deutschen Litteraturfaches an der philosophischen Fakultät der 
Hochschule, Herr Professor Dr. Brenner, der in lichtvoller Weise 
den Werdegang der Buchdruckerkunst im allgemeinen und speziell 
im Mainlande schilderte und ihre hohe Bedeutung für das Kultur- 
leben würdigte. Der Festrede folgte die Gutenberg-Hymne und 
den Schluss des Festaktes bildete die Festmusik von Prinz Louis 
Ferdinand von Preussen. — Die Gutenbergfeierlichkeiten selbst 
wurden am Nachmittag durch ein vom Gutenberg-Verein im 
Hutten’schen Gartenetablissement veranstaltetes Fest beendet, das 
in einer fröhlichen Tanzunterhaltung seinen Abschluss fand. 

* Zittau. Einen wahrhaft erhebenden Verlauf nahm die fünf- 
hundertjährige Gutenbergfeier, welche die Oberlausitzer 
Jünger der schwarzen Kunst am Sonntag, 8. Juli, hierselbst zum 
ehrenden Gedächtnis ihres Altmeisters abhielten. Die Feier begann 
mit einem gemütlichen Frühschoppen in dem schön gelegenen 
Burgteichrestaurant, bei dem die mit den Morgenzügen gekommenen 
auswärtigen Gäste, denen sich als Vertreter der Stadt Herr Stadt- 
rat Achilles zugesellt hatte, von Herrn Redakteur Hagen- Müller 
von den „Zittauer Nachrichten“ mit einer Ansprache begrüsst 
wurden, in der auch dem Danke an die Stadtverwaltung Zittaus 
für das von derselben dem Feste in jeder Hinsicht bewiesene Ent- 
gegenkommen Ausdruck gegeben war. Nach Beendigung des Früh- 
schoppens und einer zwanglosen Mittagstafel im gleichen Lokale 
begaben sich die Festteilnehmer nach der Weinau, wo der Kaffee 
eingenommen wurde. Abends 5 Uhr begann sodann die offizielle 
Feier im festlich geschmückten Saale des Lindenhofes, an der auch 
Mitglieder des Stadtrates und des Stadtverordnetenkollegiums, sowie 
andere Eihrengäste teilnahmen. Nach den eröffnenden musikalischen 
Vorträgen der Musikkapelle und des Gesangvereins Gutenberg 
unter Leitung seines bewährten Liedermeisters Herrn Musiklehrer 
Hübner, die reichsten Beifall fanden, hiess Herr Redakteur Steins- 
dorf von der „Zittauer Morgenzeitung“ mit wenigen, aber herz- 
lichen Worten namens des Festausschusses die zahlreichen Fest- 
teilnehmer, die den grossen Saal bis auf den letzten Platz füllten, 
und besonders die Vertreter der Stadt und die Ehrengäste will- 
kommen. Auf diese sehr beifällig aufgenommene Ansprache folgte 
ein von Herrn Steinsdorff gedichtetes allgemeines Festlied und 
nach demselben nahm Herr Stadtrat Achilles im Namen der Stadt 
Zittau das Wort zu einer markig vorgetragenen und gehaltreichen 
längeren Begrüssungsansprache an die Festversammlung, in der 
er insbesondere seiner Freude darüber Ausdruck gah, dass gerade 
Zittau als Festort gewählt worden war. Denn in den Mauern 
dieser Stadt habe der erste Buchdrucker in der Oberlausitz seine 
Kunst ausgeübt und noch jetzt blühe in derselben das Buchdruck- 
wesen, wie die vorhandenen 8 Druckereien mit 3 Tageszeitungen 
beweisen. Im weiteren würdigte der Redner die Erfindung Guten- 
berg’s und deren kulturelle Bedeutung und erntete mit seinen 
Ausführungen den stürmischsten Beifall. Die Kapelle und der 
wackere „Gutenberg“ setzten hierauf wieder mit gediegenen Vor- 
trägen ein und ihnen folgte Herr Hans Hagen-Müller mit der 
ausgezeichneten Festrede. Der Redner feierte in längeren geist- 
reichen Ausführungen Gutenberg als den „Weltberichterstatter“, 
als den „grössten Volksschulmeister der Welt“ und als einen 
„Kriegsmann“. Und dieser so grosse, so vielseitig bedeutungs- 
reiche Mann sei ein Deutscher. Und nicht nur er, auch die Weiter- 
ausbauer seiner Kunst, der Steindrucker Senefelder, die Schnell- 
pressenerfinder und -Erbauer Koenig & Bauer, alles seien deutsche 
Männer. Und so könne man also getrost sagen: Die ganze welt- 
bedeutende Buchdruckerkunst in ihrem Anfange, ihrer Weiter- 
ausbildung bis zur vollkommensten Vollendung sei eine deutsche 
That. Das erfülle mit heller Freude und neuer Liebe zu unserem 
Volke, und da erscheine wieder Gutenberg’s Hand und schreibe 
an die Tafel des Festes als Losung des Dichters allbekanntes Wort: 
„Ans Vaterland, ans teure, schliess’ dich an!“ Die schwungvolle 
Rede wurde oft durch Beifall unterbrochen und schliesslich mit 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


339 


— 
— 


stürmischer Begeisterung ausgezeichnet. Ihr folgte wiederum ein 
hübsches allgemeines Festlied, dessen Dichter, Herr Richard Menzel - 
Zittau, über Aufforderung des Herrn Buchdruckereibesitzers Kessner- 
Löbau mit einem dreifachen Hoch geehrt wurde. Von den nun 
noch folgenden Vorträgen erwähnen wir noch eine von Herrn 
Buchdruckereibesitzer und Redakteur Reitz („Lausitzer Neueste 
Nachrichten“) arrangierte und mit gotischem Text versehene Hul- 
digung Gutenberg’s in drei reizend durchgeführten Bildern, die 
ganz ausserordentlichen Beifall fand. Herr Buchdruckereibesitzer 
Schwager („Zittauer Morgenzeitung“) beendigte schliesslich die 
offizielle Feierlichkeit mit einer Ansprache, die in ein Hoch auf 
das Blühen und Gedeihen der Buchdruckerkunst ausklang. — Den 
Schluss der Gutenbergfeier bildete am Abend ein mit Festliedern, 
Vorträgen und Toasten reichbelebter Kommers, an den sich schliess- 
lich auch noch ein Tänzchen anreihte. Hochbefriedigt werden 
alle Festteilnehmer an die schöne Feier zurückdenken, dann und 
wann vielleicht noch besonders angeregt durch die hübschen und 
gehaltreichen Drucksachen, die sie von ihr mit nach Hause ge- 
nommen haben. Als solche verzeichnen wir schliesslich noch das 
von Haupt & Schwager hübsch ausgeführte Festprogramm, eine 
von Herrn J. H. Reitz inhaltlich und von W. Böhm & Co. in 
Zittau im Druck sehr sorgfältig ausgestattete Festzeitung, das 
farbige Menu, ein schön ausgeführtes Gedenkblatt, das von der 
Buchdruckerei Moritz Böhme in Zittau gewidmet wurde, ein in 
Farben sehr hübsch ausgeführtes Kommerslied, das Herr Alwin 
Marx in Reichenau widmete, und ein weiteres hübsches Kommers- 
lied von der „Zittauer Morgenzeitung“ (Haupt & Schwager). 


S 


Kleine Mitteilungen. 


Aus einem modernen Grossbetriebe. Die Firma Breitkopf & Härtel 
in Leipzig hat einen in der eigenen Druckerei vorzüglich aus- 
geführten und mit Abbildungen und Plänen versehenen „Tech- 
nischen Bericht für 1900“ herausgegeben, der manche allgemein 
interessierende Mitteilungen enthält. Namentlich darf dies von den 
vergleichenden Angaben aus den Jahren 1896 und 1899 gesagt 
werden, die das Wachstum des im Jahre 1719 begründeten Hauses 
bezeugen, das ausser den vielseitigen technischen Zweigen einen 
Musikverlag von etwa 22000 Verlagsnummern, sowie einen an- 
sehnlichen Buch- und Kunstverlag umfasst und dessen auswärtige 
Interessen durch Filialen in Brüssel, London und New York und. 
durch Vertretungen in Paris, Mailand, Amsterdam, Riga gewahrt 
werden. So war der höchste Personalbestand im Jahre 1896: 658, 
im Jahre 1899 dagegen 720 Personen, und die Summe der ge- 
zahlten Löhne und Gehälter betrug dementsprechend in den beiden 
Jahren über 500000 bez. weit über 600000 Die Buchdrucke- 
rei, welche in den letzten Jahren nur geringfügige Maschinen- 
anschaffungen nötig hatte, verfügt zur Zeit über 38 Schhellpressen, 
darunter 10 Doppelmaschinen und 4 Zweifarbmaschinen, ferner 
über 10 Tiegeldruck- und Handpressen, 2 Satiniermaschinen und 
4 hydraulische Glättpressen, und sie bewältigte im Jahre 1899 
über 40 Millionen 16 seitige Bogen mit rund 800 000 Kilo Papier. 
Dahingegen waren im Schriften- und Ornamentenmaterial der Buch- 
druckerei grosse Anschaffungen notwendig und zwar infolgedessen, 
dass die Firma bahnbrechend für die moderne Strömung in der 
Drucksachenausstattung eintrat. Ihre Schriftbestände weisen. zur 
Zeit ein Gewicht von über 300 000 Kilo auf und die Schriften 
und Ornamente werden zumeist in der eigenen Giesserei herge- 
stellt, die auch auf die moderne künstlerische Bewegung plan- 
mässig eingegangen ist und damit vielen Beifall gefunden hat. 
Die Leistungen der Abteilung für Notendruck sind ebenfalls be- 
deutend gestiegen und zwar von 3 600 000 Bogen im Jahre 1897 
auf über 6 800 000 Bogen im Jahre 1899. Auch die Drucke 
direkt von den Platten — eine Spezialität des Hauses — sind von 
540 000 im Jahre 1897 auf 797 000 im Jahre 1899 gestiegen. Von 
besonderem Interesse ist die Ersetzung der bisherigen aus zwei 
Dampfmaschinen von je 35 PS und einem Gasmotor von 30 PS 
bestehenden Kraftanlage durch eine neue moderne von zwei Dampf- 
maschinen von je 100 PS normaler Leistung und die Einführung 
des elektrischen Kraftantriebs an Stelle des bisherigen Dampf- und 
Gasantriebs. Die neue Maschinenanlage betreibt auch zugleich 
die elektrische Beleuchtung. Im Betriebe sind 18 Elektromotoren 
von 1,2 bis 14,5 PS mit einer Gesamtstärke von 77,4 PS. Die 
Beleuchtungsanlage besteht aus 1095 Glühlampen und 8 Bogen- 


340 


lampen. Es wird sodann ein rechnerischer Vergleich aufgestellt 
zwischen den Kosten der früheren und der neuen Anlage. und da 
stellt sich denn zwischen den Jahren 1896 und 1899 ein Unter- 
schied bezw. eine Ersparnis in den Betriebskosten von 11298,18 oA 
jährlich heraus, die auf Rechnung der Einführung des elektrischen 
Betriebes zu setzen ist. Die Anlage hat sich somit finanziell als 
sehr vorteilhaft erwiesen und sich "auch sonst bis jetzt vorzüglich 
bewährt. 

Eine Ehrung Friedrich König's hat bei dem grossen historischen 
Festzuge in Mainz die Schnellpressenfabrik A. Hamm, A kt.- Ges., 
in Heidelberg dadurch in Scene gesetzt, dass sie die Ausstattung 
und Stellung eines besonderen Festwagens übernahm, der an den 
Erfinder der Schnellpresse eindringlich erinnerte. Wir sind in der 
Lage, durch die untenstchende Abbildung unseren geschätzten 
Lesern ein Bild des Wagens vorführen zu können und zwar auf- 
genommen in dem Augenblick, wo derselbe an der Tribüne des 
Grossherzogs von Hessen und dem Standbild des Altmeisters Guten- 
berg vorüberzieht. Der Wagen, geschmückt mit den in Gold ver- 
brämten badischen Landesfarben, mit Gespann und Vorreitern in 
altdeutschen Kostümen, trug im a Vordergrunde eine Original- Schnell- 
presse „Excelsior“ ` | 
von Hamm, während 
im Hintergrunde, hoch 
emporragend ein mäch- 
tiges Zahnrad symbo- 
lisch die Rotations- 
maschine darstellte. 
Auf hohem Podium 
vor demselben thronte, 
von einem Mainzer 
Herrn dargestellt, in 
der Tracht der zwan- 
ziger Jahre, der Er- 
finder der Schnell- 
presse Friedrich 
König, während vor 
ihm zur linken und 
rechten durch zwei, 
reizende Mainzer Da- 
men die Galvanoplastik, 
und Stereotypie ver- 
körpert wären. Mäch- 
tige Palmen. und 
sonstige Dekorations- 
pflanzen verliehen dem 
Ganzen ein überaus 
freundliches Gepräge. 
Der Wagen war zu- 
gleich ein Beweis der 
kollegialen, Bezieh- 
ungen, die zwischen 
den Firmen König ck 
Baier in Kloster Oberzell und A. Hamm in Heidelberg bestehen. 

Papierverbrauch. Der steigende Preis für Papier hat, wie ein 
amerikanischer Papierfabrikant kürzlich einem Interviewer gegen- 
über erklärte, dreierlei Ursachen: Abnahme und dementsprechende 
Verteuerung des Rohstoffes, d. h. des Holzes, die in den letzten 
zwei Jahren in Skandinavien herrschende Dürre, wodurch die 
meisten dortigen Holzschleifereien ganz bedeutend in ihrem Be- 
triebe gehemmt wurden, und endlich die beispiellose Zunahme des Be- 
darfs infolge des afrikanischen und jetzt des chinesischen Krieges. Als 
Beispiel für den Verbrauch einzelner Blätter führte er eine New Yorker 
Zeitung an, die nach eigner Angabe für die Herstellung ihrer 
Osternummer den Holzbestand von 40 Morgen (den Morgen zu 
7000 Kubikfuss gerechnet) benötigt habe, während ihr täglicher 
Durchschnittsbedarf sich auf 77 000 Kubikfuss belaufe. Der Holz- 
bestand der Vereinigten Staaten sei deshalb auf ein Minimum 
herabgesunken und beschränke sich auf Gegenden, aus denen infolge 
mangelnder Wasserverbindung der Transport vorläufig fast un- 
möglich sei. Die erst seit kurzer Zeit infolge der rücksichtslosen 
Waldausrottung und der daraus resultierenden schweren Schädigungen 
für die Landwirtschaft begonnene Aufforstung könne, auch wenn 
sie in .intensiverer Weise als jetzt vor sich gehe, doch erst in 
einem Menschenalter greifbare Früchte tragen, und deshalb sei 
man auf die Holzschätze Kanadas und des nordöstlichen Europas 
angewiesen. 
Fabrikanten in Spanien, durch Anpflanzungen von Ersatzmitteln, 


-Stellenweise versuche man, beispielsweise englische 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 39 


wie Esparto- Gras, der Kalamität abzuhelfen, doch könne dieser 


Plan nur lückenweisen Ersatz bieten. Der Fabrikant erklärte daher 


als seine feste Überzeugung, dass eine weitere Steigerung der 


Papierpreise nicht zu vermeiden sein werde, falls nicht etwa der 


Konsum im Zeitungsdruck — was indess kaum zu erwarten — ganz 
erheblich nachliesse. Das einzige Land, was von der Papierteurung 
nicht betroffen werde, sei Russland, welches einen geradezu uner- 


schöpflichen Waldbestand sein eigen nenne, und dessen Zeitungs— 


wesen im Vergleich zu anderen Ländern, noch in den Kinderschuhen 


stecke. ow. 
Prachtvolle Tiegeldruckpressen-Drucke in Gestalt von Einband- 


: decken, in Farben-, Gold- und Prägedruck, die in den Werkstätten 
der Leipziger Buchbinderei- Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche 
auf der Viktoria-Tiegeldruckpresse der Maschinenfabrik 


Rockstroh & Schneider Nachf., Aktiengesellschaft in Dresden- 


Heidenau hergestellt sind, liefern den Beweis dafür, welch ausser- 


ordentliche Leistungs- und Verwendungsfähigkeit die genannte 
Presse nicht nur für das Buchdruckgewerbe, sondern auch für 
Buchbindereien besitzt. Die Drucke’ sind von künstlerischer 


Schönheit und in der Prägung wie im Drucke ganz tadellos, und 


Festwagen der Seunellpressenlabrik A. Hanım, Akt.-Ges., in Heidelberg. 


sie erklären, dass die 
genannte Presse bereits 
seit acht Jahren zu 
dergleichen Arbeiten 
verwendet wird. Hier- 
nach darf auch als 
Thatsache bezeichnet 
werden, dass dieTiegel- 
druckpresse ` im all- 
gemeinen eine immer 
grössere Verwendung 
in Buchbindereien und 
Kartonnagenfabriken 
findet und für diese 
bereits von grosser 
Wichtigkeit geworden 
ist. Sie ist für diese 
Gewerbe nämlich eine 
Hilfsmaschine, die für 
viele Arbeiten bedeu- 
tend leistungsfähiger 
ist, als die bisherigen 
Maschinen, Apparate 
u. s. w. So lassen sich 
z. B. Deckelprägungen 
und Farbendrucke viel 
rascher mit der Tiegel- 
druckpresse herstellen, 
weil nur angelegt und 
ausgelegt zu werden 
braucht und alles 
Übrige die Maschine 
automatisch besorgt. REH ist es durch geeignete Einrichtung 
der Form möglich, Faltschachteln, Etiketten, Kartons u.s. w. mit 
einmaligem Druck zu schneiden, zu biegen, zu ritzen und mit 
einem Aufdruck, sowie mit einer Prägung zu versehen. Und da 
die Maschine zudem noch bis zu 1800 Drucke in der Stunde leistet, 
so erfüllt sie alle Anforderungen, die man an eine solche Hilfs- 
maschine überhaupt stellen kann. 

Ein Pracht-Druckfarben-Probenbuch liegt uns von der Druck- 
farbenfabrik von ZE. T. Gleitsmann in Dresden mit Zweigfabriken 
in Wien, Budapest und Florenz vor. Das in dem respektablen 
Format von 30½ : 42 ½ cm gehaltene, in einem geschmackvollen 
Einband in Braun und Grün mit Goldaufdruck aus der Werkstatt 
von Böttcher & Bongartz in Leipzig gekleidete und mit einem 
monumentalen farbigen Titelblatt aus der Hofbuchdruckerei von 
Greiner & Pfeiffer in Stuttgart versehene Buch veranschaulicht 
neben einigen Accidenz- und Werkdruckfarben hauptsächlich die 
dem Ilustrationsdruck, auch dem in Dreifarbendruck, dienenden 
Farben der Firma an Bilderdrucken, die die vorzüglichen Eigen- 
schaften derselben in augenfälligster Weise zur Geltung bringen. 
Die Accidenz- und Werkdruckproben wurden von der Firma 
Johannes Pässler in Dresden geliefert und sind ihrem Zweck ent- 
sprechend geschickt und auf den üblichen besseren Papieren her- 
gestellt. An den Bilderdrucken beteiligten sich die 8 
Metzger & Mittig und C. Grumbach in Leipzig, Zollikofer 
St. Gallen, Ernst H. Meyer in Dresden, Wilhelm Tünimels Buch- 


Nr. 29 


druckerei in Nürnberg und Förster & Borries in Zwickau (Drei- 
farbendrucke), und was sie geleistet haben, das verdient die höchste 
Anerkennung. Die zur Verwendung gelangten Farben bestehen 
aus verschiedenen schwarzen Illustrationsfarben für Holzschnitt- 
und Autotypiedruck, aus den beim IIlustrationsdruck beliebten 
bunten und gebrochenen Farben und aus den für dem Dreifarben- 


druck besonders angefertigten Farben. Insgesamt enthält das Buch. 
Wir verzichten darauf,- Ein- . 


32 solch prachtvoller Bilderdrucke. 
zelnes aus ihm hervorzuheben und können den Lesern nur empfehlen, 
sich selbst von der Schönheit und EES dieses Pracht- 
Druckfarben-Probenbuchs zu überzeugen: 

Ein vorzügliches Druckprobenheft liegt uns von dem Gra- 
phischen Institut Gebrüder Arnold in Leipzig-Plagwitz vor. 
Das in einem effektvollen Umschlag mit farbigem Aufdruck ge- 
kleidete Heft enthält, wie die Firma in dem Begleitschreiben sagt, 
eine Anzahl „ungeschmeichelte“ Muster aus der Produktion der 
Firma, und diese sind in der That in einer Weise ausgeführt, dass 
ihnen jedermann höchste Anerkennung zollen wird. Die Firma 
ist, wie man zu sagen pflegt, in allen Sätteln gerecht und leistet 


gleich Ausgezeichnetes im Accidenzsatz und -Druck, wie im Illu-. 


strationsdruck und der Lithographie, und dass sie ihre Kunden 
gut zu beraten versteht, das beweisen die Muster auch. Von be- 


sonderer Schönheit sind mehrere autotypische Drucke, einige Ma- 


schinenansichten in Holzschnitt, die in drei Farben gedruckt sind, 
die mehrfarbigen Lithographien und ein Blatt künstlerische Terra- 


kotten, deren Bilder nach Photographien in Halbtonätzung herge- S 


stellt und auf der Buchdruckpresse gedruckt wurden, während die 
prächtige farbige Ausführung der Lithographie überlassen blieb. 


Ein solches Druckprobenheft wird bei der Kundschaft seine Wir- 


kung nicht verfehlen. 


‘Der Weltpostverein hat in diesen Tagen in Born sein 25jähri- ` 


ges Bestehen gefeiert. Aus Anlass dessen wurde die Errichtung 
eines Denkmals zur Erinnerung an die Gründung des Vereins 
beschlossen und der schweizerische Bundesrat mit der Vollziehung 
. dieses ‚Kongressbeschlusses beauftragt. 
1875 in Wirksamkeit getreten, gehören heute sämtliche- Kultur- 
völker, mit alleiniger Ausnahme Chinas, an. 


DH 
D 
-e e e e d è ei . — — -~ — — 
H å 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Das unter der Firma L. Mössl von 
Hern Buchdruckereibesitzer Ludwig Mössl in München betriebene 
Buchdruckereigeschäft ist auf den Buchdruckereibesitzer Herrn 


- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Dem Verein, der am 1. Juli 


|| | nt — — 


' 341 


‚Fritz Voglrieder daselbst übergegangen, welcher das Geschäft unter 


der Firma Buchdruckerei L. Möss“, Inhaber Fritz Voglrieder 
weiterbetreibt. — Das. Handelsgeschäft in Firma Handelsdruckerei 
E. Neumann zu Ober- -Glogau ist auf den Buchdruckereibesitzer 
Herrn Max Eisermann aus Jauer übergegangen und wird von 
demselben unter unveränderter Firma weitergeführt. 

Eingetragene Firmen: In Ochtrup i. W., A.-G. Burgstein- 
furt, die Firma Buchdruckerei und Papierwaarenfabrik Andreas 
Karaus, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Andreas Karaus da- 
selbst. — In Schkeuditz die Firma Conrad Müller, Inhaber Herr 
Buchdruckereibesitzer Conrad Müller daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Heinrich Christian, ‚seitheriger Buch- 


_ druckereibesitzer und Zeitungsverleger in Barmen, jetzt in Horb 


wohnhaft: Konkursverwalter Gerichtsnotar Zugmaier dortselbst. 


Anmeidefrist bis 20, September. 


Jubiläen. Der im Verlage der Mainzer Verlagsanstalt und 
Druckerei A.-G. vorm. .J. Goltsleben & Fl. Kupferberg: in Mainz 
erscheinende „Mainzer Anzeiger“ feierte am 29. Juni sein 
50 Jähriges. Bestehen. — Dasselbe Jubiläum feierten die 
im Verlage von H. W. Köbner & Co. in Altona erscheinenden 

„Altonaer Nachrichten“ —-.Das 50jährige Berufsjubi- 
läum feierte am 25. J uni der in der. Buchdruckerei des „Leipziger 


Tageblattes“ (E. FOR in ee : beschäftigte Korréktor Herr 


Th. Kröer. 


Litteratur. | 


Bühne und Welt, die beliebte ‚Elsner 'sche'Zeitschrift für Theater- 
wesen, Litteratur und Musik, ‚bringt i in den reich und gut illustrierten 
Heften 18 und 19 u. a. eine weitere interessante Abhandlung 
über, die Wiesbadener Mai- Festspiele, ferner einen umfänglichen 
illustrierten Aufsatz, über das ‚Öberammergauer. Passionsspiel und 


einen lesenswerten Aufsatz über Johannes Gutenberg im Drama, 


der eine ganze Reihe von Bühnenstücken aufzählt, die. sich mit 
Gutenberg oder der Erfindung der. Buchdruckerkunst beschäftigen. 
Das erste dieser Gatenbergdramen rührt von. Christian Gottlieb 
"Schwarz her, der 1792 in. Mainz seinen „Fust, der Erfinder der 


Buchdruckerkunst“ herausgab und damit einen nepen Beweis lieferte, 


in welch arger Verworrenheit man sich auch noch unter den da- 
maligen Gebildeten über die Persönlichkeit des Erfinders des Buch- 
drucks befand. Von den Beilagen der Hefte erwähnen wir noch 


das Faksimile eines neu. aufgefundenen Brieſes Schiller an Goethe. 


5 


Preis für Stellenan- a 

gebote u. ade f e N > A 
für dieNonpareille- 

D zecile re Pfennig. \ ER — 


Zum sofortigen Antritte werden gesucht 


mehrere Maschinen meister, 


£ ANZEIGEN 3 


2 ——ñ;' 


er — vr. 


für Vene; 
von Angeboten 
50 Pfennig. 


Fachmann 
seit 18 Jahren m't bestem Erfolge Geschäftsführer einer 
Buch- und Steindruckerei Sachsens in ungekündigter 
Stellung, sicher in Kalkulation, gewandt im Verkehr mit 
Kundschaft und vertraut mit Buchführung und Korre- 
spondenz sucht bei bescheidenen Ansprüchen irgend 
welche Stellung. Beste Empfehlungen. Werte Herren 
Pripzipale, welche eine durchaus zuverlässige Stütze 


die im Illustrations- und Plattendrucke gut bewandert brauchen, Yolen gefl. Angebote an die Geschäftsstelle 


sein müssen und auch im Buntdrucke Erfahrung besitzen, 


Zeugnisse und Gehaltsansprüche erbittet 


George Westermann, Braunschweig. 


Buchdrucker, 


m. mehrjähriger 
e Praxis als 


Offlzin wünschen, werden gebeten Angebote m. Gehaltsangabe unter. R. S. an die Geschäftsstelle d. Blatt. einzus. 


f. 
rend ww Zeng E, 
Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor Ernst CIE zen epotibillig (fast zum Blelwert) ge 


Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof. 


Todesfall abzugoben: 
Haasenstein 


Faktor- Geschäftsführer 


zicher in Kalkulation und Disposition, befähigt ein Geschäft selbständig und ein grösseres Personal mit Umsicht 
zu leiten, gewandt im Verkehre mit dem Publikum, wünscht bald oder später anderweitig Stellung. Geehrte Chefs, 
die sich einen arbeitsfreudigen, energischen und tüchtigen, repräsentationsfühigen Fachmann zum Betriebe ihrer 


Ernstl. 
Vogler, A.-G., Leipzig erbeten. 


d. Bl: unter © K. 25 gelangen lassen. l 


Diplom- -Vordrucke 


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342 


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auch mit gleichzeitiger Fadenheftung. 


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Nr. 29 


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Bitte, @utenbergfeier betr. 


Ich ersuche alle Vereine, Festkomitees 
oder sonstige Körperschaften, welche Guten- 
bergfeiern veranstalten, um freundliche Zu- 
sendung aller Festschriften, Gedichte etc., 
und spreche im voraus meinen wärmsten Dank 
für derartige Zuwendungen aus. ` 


Theod. Goebel, 


Stuttgart, Hölderlinstrasse 26, 


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Nizza 1899, Prag 1899, Genf 1899, Rustschuck 1899 


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| Buchdruckereiverkauf. 
Die seit etwa 1830 in Döbeln (Königr. Sachsen) unter der Firma J. W. Thallwitz bestehende 


Buchdruckerei 


verbunden mit dem Verlag des in einer Auflage von etwa 4600 Nummern: im 36. J ahrgang 
erscheinenden | 


„Döbelner Anzeigers“ | 
Amtsblatt der Königl. Behörden und des Stadtrats zu. Döbeln, soll mit dem dazu gehörigen 
| E Hausgrundstück 
erbteilungshalber freihändig verkauft werden. 
Die Taxe ist durch vereidigte Sachverständige: | | 
a) für die Buchdruckerei und den Verlag des Döbelner Anzeiger auf 140,100 M. — und 


b) für das Hausgrundstück auf 42000 M. festgestellt- worden, — | 

Gebote sind bis zum 15. August ds. Js. bei dem unterzeichneten Amtsgericht einzureichen. 
Gebote unter der Taxe werden nicht berücksichtigt. Se 

Jedem Kauflustigen wird Besichtigung des Nachlassgrunstücks sammt Inventar und des 
Druckereigeschäfts vom derzeitigen Pächter gestattet. i 

Die Uebergabe kann am 1. Oktober ds. Js., gegebenenfalls am 2. Januar 1900 erfolgen. 
Bei der Uebernahme sind 100,000 M. anzuzahlen. Wegen Zahlung und Sicherstellung des 
Restkaufpreises bleibt besondere Vereinbarung vorbehalten. u 

Nähere Auskunft erteilt auf Wunsch das unterzeichnete Amtsgericht. 

Döbeln, Stadt von 18000 Einwohnern, hat Realgymnasium, Garnison von einem Regiment, 
und ist Sitz einer Amtshauptmanuschaft und eines Amtsgerichts, 


7. Juli 1900 Königliches Amtsgericht Pirna. 


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Leipzig, 26. Juli 1900. 


Die „Zeitschrift für "Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die raten. Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzoitungsliste Nr. 8878) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zoitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile as eren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftestelle oder 1Smaliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 un bei 5?2maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 gebühren nach Übereinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, ER 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Hé- 


Amtlicher Teil. 


Preisausschreiben für eine Schutz vorrichtung an Tiegoldruckpressen. 


Zur Erlangung einer geeigneten Vorrichtung zum Schutze der Hände beim Einlegen an Tiegeldruckpressen wird ein 
Preis von tausend Mark unter folgenden Bedingungen ausgesetzt: 


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1. die Vorrichtung muss in sicherer Weise verhindern, dass die | 4. die Vorrichtung ist mit einer ausführlichen Beschreibung bis 
Hände der Arbeiter beim Einlegen zwischen Tiegel und Form zum 31. Dezember 1900 kostenfrei an den unterzeichneten. 
geraten; | Vorstand unter Angabe des Kostenpreises für das einzelne 

2. die Vorrichtung darf für den Betrieb nicht störend sein und Stück einzusenden. Den Preisbewerbern steht es frei, ihre 
muss ohne grosse Kosten zu beschaffen, sowie an Tiegeldruck- Namen zu nennen oder statt dessen die Beschreibung mit. 
pressen jeder Bauart bequem anzubringen sein; | einem Kennwort zu versehen und ihre Namen in einem das 

3. zugelassen zur Preisbewerbung sind alle den Bedingungen gleiche Kennwort tragenden Umschlag beizufügen. . Dieser 
unter 1 und 2 entsprechenden Vorrichtungen, mögen sie bereits Umschlag wird nur geöffnet, wenn die betreffende Vorrichtung 
bekannt und in Gebrauch sein, oder in Modellen oder Zeich- den Preis erhält; 
nungen vorliegen; 'nur müssen sie im ersteren Falle vom 5. die mit dem Preise ausgezeichnete Me bleibt Eigen- 
Erfinder selbst eingereicht werden; tum des. Erfinders. 


Leipzig, 5. Juli 1900. 
Der Vorstand der Dentschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 


Friedrich. 
Nichtamtlicher Teil. "a 
E Gutenberg- Ausstellung au Mainz, Bal I Schuld dam dass. die Leute, denen man. das Arangi. der 


Ausstellung übertragen hatte, hierin nicht nur nicht die nötige 
II. Übung und Sachkenntnis, sondern auch nicht die erforderliche 

. werden in der Regel von den Ausstellern selbst Kenntnis der ausstellenden Firmen und ihrer Spezialitäten, ja nicht 
oder von deren Vertretern, soweit die zur Schau zu bringenden einmal die des relativen Wertes der Ausstellungsobjekte besassen. 
Erzeugnisse und Gegenstände in Betracht kommen, aufgebaut und Letztere sind, soweit sie aus Illustrationen oder Drucken in 
geordnet, in Mainz ist dies in der modernen Abteilung der Guten- Blatt- und Bogenform bestehen, an hohen Rückwänden zur Schau 
berg-Ausstellüng ` aus verschiedenen Gründen, namentlich soweit gebracht, mitunter so hoch, dass man einer Leiter bedürfen würde, 
die fremden Aussteller in Betracht kamen, nicht ‚geschehen, zum | wollte man sie richtig schen und auf ihren Wert prüfen; Bücher 
Nachteile dieser Ausstellung selbst, die in einigen Teilen ein und sonstige voluminöse oder besonders wertvolle. Drucke liegen 
keineswegs befriedigendes Bild bietet. Dies mag indes auch dadurch | in verglasten Pultschränken. Den ersteren Übelstand, das zu hohe 
veranlasst worden sein, dass manche der Aussteller, deren Erzeug- Anbringen von Dingen, die aus direkter Nähe betrachtet werden 
nisse. wir hier erblicken, diese zu spät. einsandten, nachdem die | wollen, will ich der Gutenberg-Ausstellung nicht zu besonderem 
Ausstellung schon fertig war; zum grossen Teil aber liegt die Vorwurf. machen, denn. man begegnet ihm auf den meisten Aus- 


m 


348 


Nr. 30 


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stellungen; der nicht selten kostspielige Raum soll eben voll aus- 
genützt werden, wobei man übersieht, dass feine Drucke nicht die 
Bestimmung haben können, nur dekorativ zu wirken; in Mainz ist 
damit indes ein anderer Ubelstand verknüpft: man hat an den 
Wänden in den meisten Fällen die Firma des Ausstellers an- 
gebracht, über oder auf dem darunter befindlichen Schaukasten 
jedoch nur die Ziffer des Katalogs, unter welcher derselbe ver- 
zeichnet ist. Wer also nicht den Katalog besass und sonst keine 
Kenntnis hatte von den Erzeugnissen der Aussteller, musste hier- 
durch um so leichter irregeführt werden, als thatsächlich an mehreren 
Stellen die Objekte an der Rückwand und im Schaukasten ein 
und demselben Aussteller gehörten. — Ferner sind die Erzeugnisse 
der verschiedenen Firmen nicht hinreichend räumlich geschieden, 
was entweder durch genügende freie Räume, oder durch Vertikal- 
und Horizontalleisten hätte geschehen müssen, und auch in den 
Schaukästen herrschte zum Teil ein arges Durcheinander. So be- 
fanden sich die Verlagswerke unseres Kollegen Arnold Müller in 
Paris, die Revue des Industries du Livre, Le Siècle typographique 
u. 8. w., im trautesten innigen Beisammensein mit dem Musikalien- 
verlag von B. Schotts Söhne in Mainz, die ausser Drucken 
auch die Zinnplatten in verschiedenen Stadien der Bearbeitung 
zur Schau brachten; das schlimmste Durcheinander aber wies die 
Ausstellung der Farbenfabriken E. T. Gleitsmann, Dresden, Dr. Löwin- 
sohn & Co., Berlin und Berger & Wirth, Leipzig, aus, deren 
Probenblätter zu einem gemeinsamen Friedenskongress vereinigt 
waren; auch Kast & Ehinger, Stuttgart, hatte man in den grossen 
Topf geworfen, doch war es einem Mitgliede der Firma noch am 
Vorabend der Eröffnung der Ausstellung gelungen, ihre Muster 
dieser Allerweltsumschlingung zu entziehen und ihnen den bezahlten 
Ausstellungsraum anzuweisen. 

Die Aufzählung der vorhandenen Misstände ist damit noch 
nicht erschöpft — man hatte 2. B. vor die Ausstellung von Förster 
& Borries aus Zwickau einen Arbeiterkontrollapparat plaziert, und 
mit diesem gerade mehrere hochinteressante Farbendruckblätter 
verdeckt, — doch möge hier des Hinweisens genug sein damit; 
diese Misstände hätten indes sämtlich vermieden werden können, 
wenn man das Arrangement der Ausstellung unter die Oberleitung 
eines kundigen, technischen Fachmannes — und Mainz besitzt 
deren ohne Zweifel viele, ich nenne aber nur einen, Herrn Wallau — 
gelegt hätte. Seit den Festtagen dürfte wohl noch vieles nach- 
geholt und verbessert worden sein, die Unfertigkeit der Ausstellung 
und die augenfälligen Missgriffe mussten aber auf alle fachmännischen 
Besucher, von denen jene Tage doch gerade die grösste Anzahl 
herbeigeführt haben wird, einen wenig günstigen Eindruck machen. 

Betrachten wir nun in der Hauptsache, was in den drei hellen 
und weiten Ausstellungssälen geboten wurde und zur Zeit wohl 
auch noch geboten wird. 

Bevor wir den Hauptsaal, Akademiesaal genannt, betreten, 
werfen wir einen Blick auf ein grosses an der Wand der nach oben 
führenden Treppe angebrachtes Tableau der Firma J. F. Schreiber 
in Esslingen, deren bedeutende lithographische Anstalt als Schöpferin 
vorzüglicher Farbendrucke für Unterrichtszwecke, für Bilderbücher 
u. s. w. rühmlichst bekannt ist, und aus welcher auch Meggendorfer's 
Humoristische Blätter mit ihrer vornehmen chromolithographischen 
Ausstattung hervorgehen; im Saale aber begegnen wir zunächst 
rechts der Firma Meisenbach, Rifarth & Co. in München, Berlin 
und Leipzig. Sie ist in hervorragender Weise durch ihre zahl- 
reichen graphischen Verfahren vertreten und wir haben über sie nur 
noch das eine zu melden, dass die Firma das neueste amerikanische 
Verfahren, die Patent-Kraftzurichtung mittels Kautschuk-Reliefs, 
für Deutschland mit einer hohen Summe erworben hat, wovon sie 
auch, neben der Zurichtung selbst, vortreffliche Druckproben 
vorlegte. 

Zehn Mainzer Buchdruckereien haben sich zu einer 
Kollektivausstellung vereinigt, und man kann, auch kollektiv, sagen, 
dass die zur Schau gebrachten Arbeiten sehr tüchtige sind. Die 
Firma Joh. Falk III. Söhne ist besonders renommiert wegen ihrer 
meisterhaften Drucke von grossen Kirchen- und Messbüchern, von 
denen sie gewaltige Proben auslegt; E. Herzog glänzt durch seinen 
Illustrationsdruck; die Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei vorm. 
J. Gottsleben und Fl. Kupferberg zeigt gediegene Prachtwerke, des- 
gleichen rou Zabern, der auch gute lithographische Blechdrucke 
auslegt; die Wirth'sche Hofbuchdruckerei stellt vorzugsweise fremd- 
sprachliche Werke, sowie auch das erste in Mainz auf einer Setz- 
maschine hergestellte Werk aus, und Kar! Theyer weiht das Publikum 
in das Entstehen einer farbigen Ansichtskarte ein durch Auslage 
von 9 Steinen unter Beigabe der Skala. Von 1844 bis 1895 war 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


auch die Druckerei Carl Wallau in Mainz thätig, und zwar unter 
ihrem letzten Besitzer als eine jener Anstalten, denen höchste 
stilgerechte Schönheit und Vollendung allein als erstrebenswertes 
Ziel vorschweben, — eine Anzahl ausgelegter Drucke auf Pergament, 
zum Teil in Farben, erzäblen uns hiervon als sprechende Zeugen, 

Den Mainzer Druckern benachbart sind Vale, & Krische aus 
Hannover, Rudolf Mosse aus Berlin und die Brühl’sche Universitäts- 
druckerei in Giessen. Ihre Ausstellung besteht vorzugsweise in 
Accidenzen in grosser Anzahl, zum Teil in modernem Geschmack, 
alle in guter Ausführung; Mosse hat indes auch einige in seiner 
Druckerei geschaffene Werke ausgelegt. Reich und prächtig in 
Satz, Druck und Farben ist auch die Accidenzenschau der Firma 
J. P. Bachem in Köln a. Rh., die damit und mit chromolitho- 
graphischen Bildern zu in ihrem Verlage erscheinenden Jugend- 
schriften vier gewaltige Rahmen gefüllt hat. 

Grossartig vertreten ist die Deutsche Verlagsanstalt in 
Stuttgart durch eine umfangreiche Kollektion ihrer schr bedeuten- 
den illustrierten Verlagswerke, denen ihre prächtige Holzschnitt- 
sammlung, sowie mehrere meisterhafte Farbenholzschnitte beige- 
fügt sind. 

In Bezug auf den Holzschnitt ist vor allem zu nennen J. J. Weber 
in Leipzig mit seinen Mappen der Meisterwerke der Holzschneide- 


kunst nach Gemälden von Böcklin, Sascha Schneider und den 


Worpswedern; — ein Hauptstück dieser Ausstellung bildet der 
bekannte „Werbebrief“ ſür das Deutsche Buchgewerbehaus, der 
ebenfalls ausliegt. Max Weber, der Vorstand der artistischen 
Abteilung der Union zu Stuttgart, stellt eine Reihe vortrefflicher 
Schnitte, meist in Fumés, aus, und Gustav Eyb, Xylograph in 
derselben Anstalt, bringt ebenſalls einige vorzügliche Blätter zur 
Schau; Josef Reinhart in Berlin- Schöneberg schlägt aber alle durch 
das Riesenformat seines Kaiserbildes, das 70: 90 em misst, und 
auch in künstlerischer Beziehung, soweit sich das Werk in seiner 
Aufstellung beurteilen lässt, eine treffliche Arbeit zu sein scheint. 
— Als Holzschneider stellen noch aus R. Brend amour & Co. in 
Düsseldorf, deren Leistungen ja allbekannt sind, und hier mögen 
auch gleich genannt werden Heinrich & Rudolf Knöfler in Wien, 
die unübertroffenen Meister im Farbenholzschnitt, deren Ausstellung 
jedoch eine relativ beschränkte ist, so dass sie kein richtiges Bild 
zu geben vermag von der Bedeutung der AKnöfler'schen Arbeiten, 
ja es fehlte ihr sogar die Firma der Aussteller und nur die ein- 
fache Katalognummer deutete auf die Herkunft der Blätter. — 
Was die Brüder Anöfler für den ernsten, sich namentlich auf dem 
Gebiete der kirchlichen Kunst bewegenden Farbenholzschnitt ge- 
worden sind, das ist Richard Bong in Berlin für den belletristischen 
Farbenholzschnitt, den er in die Zeitschriftenlitteratur eingeführt 
hat. Sein „Evchen“, „Klapperstorchs Musterlager“, „Bojarentochter“ 
u. 8. w., die als Beilagen zu den von ihm und von Bong & Co. 
herausgegebenen Zeitschriften erschienen sind, haben ein wohl- 
verdientes Renommee erlangt, wie auch seine Meisterholzschnitte 
in der „Modernen Kunst“. Eine grosse Auswahl aus denselben 
und von im Verlage der Firma erscheinenden illustrierten Werken 
ist ausgestellt. — Als Aussteller von Holzschnitten ist noch zu 
nennen Franz Lipperheide in Berlin, welcher die wertvolle von 
ihm von 1885—88 herausgegebene Sammlung englischer, ameri- 
kanischer, französischer und deutscher Schnitte zur Schau bringt. 

Fischer & Franke, eine noch nicht sehr alte, aber ungemein 
thätige Verlegerfirma in Berlin, wohl allen Kollegen bekannt durch 
ihre neueste „Jungbrunnen“ benannte Kollektion illustrierter kleiner 
Werke in altdeutschem Stil, haben eine sehr umfangreiche Samm- 
lung aus ihrem Verlage ausgelegt, auf welche die Aufmerksamkeit 
sofort gelenkt wird durch ein grosses Plakat, die Wartburg dar- 
stellend und in Clair-Obscur gedruckt von Meisenbach, Riffarth & Co. 
Ihre ganze Ausstellung, die noch eine Ergänzung findet im dritten, 
dem roten Saale durch Auslage von Originalzeichnungen der 
Künstler, zeugt von gediegenem Geschmack und ist sehr beachtens- 
wert. Dies gilt auch von einer grossen Zahl anderer Firmen, auf 
deren Ausstellungen hier im Hinblick auf den Raum nicht näher 
eingegangen werden kann, wie C. Grumbach, Buch- und Stein- 
druckerei, Leipzig, J. Diemer, Verlagsbuchhandlung, Mainz, Buck 
& Co, graphische Kunstanstalt, Strassburg i. E., Rud. Widmann, 
graphische Kunstanstalt, München, Alexander Koch, Verlagsbuch- 
handlung, Darmstadt, F. Fontane, Verlagsbuchhandlung, Berlin, 
Mittler & Sohn, Berlin, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin, 
J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), Strassburg i. E., und noch zahl- 
reiche andere. 

Das Bibliographische Institut zu Leipzig hat keine Werke, 
sondern in vier grossen Rahmen nur Tafeln aus Werken seines 


Nr. 30 


Verlags in Chromolithographie, Holzschnitt, Autotypie, Kupferstich, 
sowie Landkarten ausgestellt, deren meisterhafte Ausführung be- 
kannt ist; F. A. Brockhaus, Leipzig, dagegen legt nur Werke aus, 
darunter das neueste Prachiwerk „Das Meissner Porzellan“, sowie 
die chinesische, prächtig gebundene Ausgabe der Orientreise 
des Kaisers von Russland. 

Die drei grossen staatlichen Anstalten: die deutsche Reichs- 
druckerei in Berlin, die österreichische Hof- und Staats- 
druckerei in Wien und die russische Expedition zur An- 
fertigung der Staatspapiere in St. Petersburg, sind auch 
erschienen. Zu dem vortrefflichsten, was erstere bietet, gehören 
zwei Rahmen mit Blättern aus einer im Druck befindlichen Pracht- 
ausgabe der „Nibelungen“, illustriert von J. Sattler, aber auch 
die ganze übrige Schaustellung ist der Reichsanstalt würdig. Die 
„Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister in Nachbildungen“ 
sind durch die erste und die zehnte Mappe, der letzten, vertreten, 
ausserdem sind aber auch eine ansehnliche Zahl der hervorragend- 
sten Blätter dieser Sammlung unter Glas und Rahmen ausgestellt, 
auf deren Schönheit indes gerade diese Rahmen ihrer Breite halber 
etwas drücken. — Die österreichische Staatsdruckerei ist durch 
eine ansehnliche Zahl Kunstblätter in verschiedenen graphischen 
Verfahren, darunter Original-Algraphien, sowie Algraphien in 
Chromo, Netz- und Kornmanier, vertreten; ferner durch Holz- 
schnitte aus dem Atelier des Instituts, Chromolithographien, Helio- 
gravuren u.s.w. — Die russische kaiserliche Anstalt bringt 
namentlich ihre Thätigkeit im Wertpapierdruck zur Anschauung, 
und zwar sowohl im Buchdruck wie im Kupferdruck. Auch auf 
den Orlof’scheu Maschinen hergestellte Mehrfarbendrucke, zumeist 
in Schutzfonds bestehend, sind mehrfach vorhanden, bei deren 
Betrachtung uns die grosse Bedeutung, welche der Erfindung 
Orloff’s nachgerühmt worden ist, immer noch nicht recht einleuch- 
ten will, da dieselbe doch nur einen sehr beschränkten Verwendungs- 
kreis zu haben scheint. — Noch einer vierten Staatsanstalt be- 
gegnen wir in der Mainzer Ausstellung: der Imprensa Nacional 
zu Lissabon; sie hat ihre Auslage nur auf von ihr hergestellte 
Werke beschränkt, welche sich zum Teil auf die portugiesische 
Buchdruckergeschichte beziehen, und von denen das eine, die 
Documentos para a Historia da Typographia portugueza, den ge- 
lehrten und kunstbegeisterten Direktor der Imprensa selbst, Dr. 
Venancio Deslandes, zum Verfasser hat. Alle ihre Bücher zeugen 
durch ihre Ausstattung von der Liebe und kunstverständigen Sorg- 
falt, mit welcher sie geschaffen wurden. 

Diese wird man auch in den Verlagswerken von J. A. Stargardt 
in Berlin, der Mehrzahl nach gedruckt von Otto von Holten, er- 
kennen, zu denen zum Teil J. Sattler die Illustrationen geliefert 
hat. Das bekannte ebenfalls ausliegende Prachtwerk „Die rheinische 
Städtekultur“ hat, ausser seinem allgemein wissenschaftlichen Werte, 
noch besondere Bedeutung für Mainz und wird hoffentlich dauernd 
das im Entstehen begriffene Gutenberg-Museum zieren; die ganze 
Stargardt sche Ausstellung gehört mit zu den besten im alten 
Kurfürstenschlosse. 

Wohlverdienten Ruhm hat sich auch Friedrich Jasper in Wien 
durch seinen gediegenen Werkdruck und künstlerisch vollendeten 
Illustrationsdruck erworben. Ein Bild des Kaisers von Österreich 
als Kniestück, in Autotypie (von Angerer & Göschl), gedruckt auf 
einen Bogen von 83:114 cm, legt hiervon vollgültiges Zeugnis 
ab; daneben aber befinden sich eine grosse Zahl Chromotypien 
als Drei- und Vierfarbendrucke, ebenfalls auf umfangreichen Bogen, 
und die der Jasper’schen bedeutenden Ausstellung benachbarte 
der Kunstanstalt von J. L. Löwy in Wien enthält, ausser den 
eigenen Drucken von Heliogravuren und Farben- Lichtdrucken, 
auch eine ganze Anzahl Dreifarbendrucke und Autotypien in Schwarz, 
die aus Jasper’schen Pressen hervorgegangen sind. (Schluss folgt.) 


$ 


Vereinsleben. 


* Hamburg. Am 7. Juni hielt die hiesige Innung eine Ver- 
sammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. Der Vorsitzende, 
Herr Wulf, gab zunächst zu Punkt 1 der Tagesordnung der Ver- 
sammlung Kenntnis von verschiedenen Eingängen, die jedoch nur 
interner Natur waren und hier übergangen werden können. — Zu 
Punkt 2 gelangte ein Antrag des Vorstandes: Wie stellt sich die 
Innung zu den fortgesetzt steigenden Preisen aller Materialien, 
Papiere und Kouverts? zur Beratung. Nach längerer Debatte 
wurde beschlossen: Den Vorstand zu beauftragen, ein Zirkular 


Zeitschrift für Deuts chlands Buchdrucker 


349 


abzufassen und herstellen zu lassen, in dem die Kundschaft benach- 
richtigt wird, dass infolge der obenangeführten Preissteigerung 
eine Erhöhung der Preise für Druckarbeiten eintreten muss. Das 
Zirkular soll den Mitgliedern zur Versendung an ihre Kundschaft 
in geforderter Anzahl zur Verfügung gestellt und eine im ähnlichen 
Sinne gehaltene Anzeige in den Tagesblättern erlassen werden. 
Beide Kundgebungen sind vom Vorstand zu unterzeichnen. — Zu 
Punkt 3 hatte Herr Stolze beantragt: Die Versammlung wolle be- 
schliessen: 1. Die Papier-Engroshändler zu verpflichten, keine 
Drucksachen anzunehmen und sich nicht an Submissionen über 
Drucksachen zu beteiligen. Diejenigen Papier-Engroshändler, die 
eine solche Verpflichtung nicht eingehen, sind in einer der nächsten 
„Mitteilungen“ namhaft zu machen. 2. Ein Gesuch an die Be- 
hörden zu richten, bei Submissionen über Drucksachen nur Buch- 
druokereien zuzulassen. Nach einer sehr lebhaften und ausgedehnten 
Debatte, in welcher sich die meisten Redner gegen den ersten 
Antrag aussprachen, zog der Antragsteller denselben zurück, während 
der zweite mit einer von Herrn Lührs beantragten Ergänzung — 
statt „Buchdruckereien* „Buchdruckereien des Hamburgischen 
Staatsgebietes“ — zur Annahme gelangte. — Zu Punkt 4 bewilligte 
die Versammlung 500 A als Zuschuss für die Gutenbergfeier in 
Hamburg und zu Punkt 5 200 o% als Beitrag der Innung zum 
Gutenberg-Museum in Mainz. Zu offiziellen Vertretern der Innung 
bei der Gutenbergfeier in Mainz wurden die Herren Wulff, Jeve, 
Hollmann, Grefe und Bargsted ernannt und gleichzeitig beauf- 


tragt, einen Kranz am Gutenbergdenkmal niederzulegen. — An 


den Beratungen über die Punkte 6, 7 und 8 der Tagesordnung 
nahmen die Mitglieder des Gehilfenausschusses teil. Zu Punkt 6 lag 
ein Entwurf vor: Bestimmungen über das Lehrlingswesen. 
Herr Jeve beantragte, den Entwurf en bloc anzunehmen, was auch 
geschah, nachdem Herr Grefe diesen Antrag unterstützt und Herr 
Schramm erklärt hatte, dass der Gehilfenausschuss auf eine Debatte 
verzichte. — Punkt 7 der Tagesordnung, den Lehrvertrag betreffend, 
erfuhr einige redaktionelle Anderungen, nachdem eine Anregung 
des Herrn Schramm (G.-A.), den Lehrlingen die Beiträge zur 
Ortskrankenkasse zu erlassen, keine Unterstützung gefunden. Zu 
8 9 wurde auf Wunsch des Herrn Wagner zugefügt: Dass in Orten, 
in denen sich eine Fortbildungsschule nicht befindet, den Lehr- 
lingen gestattet werden solle, eine andere am Orte befindliche 
Schule zu besuchen. Einem Antrag des Herrn Schramm, die im 
§ 12 auf den Kontraktbruch festgesetzten Strafen auf die Hälfte 
— resp. 25, 50, 75 und 100 0% — herabzumindern, wurde jedoch 
von Herrn Lührs widersprochen, er fand aber bei der Schluss- 
abstimmung die Majorität. — Der Punkt 7 der Tagesordnung 
„Beschlussfassung über die Bestimmungen für den Ausschuss für 
das Gehilfenwesen“ führte zum Schluss noch zu einer längeren 
Debatte. Herr Dreyer (G.-A.) wollte die den sich beim Arbeits- 
nachweis Meldenden auferlegte Verpflichtung gestrichen haben, 
wonach zu den Personalien auch die Vereinsangehörigkeit ange- 
geben werden soll. Bei der endgültigen Abstimmung wurde der 
Antrag Dreyer angenommen. 


Sprechsaal. 


-m. Berlin, 23. Juli. Am 19. d. M. verstarb nach langem, 
schweren Leiden Herr Buchdruckereibesitzer Heinrich Horwitz im 
Alter von 54 Jahren. Nachdem derselbe in Posen die Buchdrucker- 
kunst erlernt hatte, begab er sich einige Jahre nach Amerika; 
von dort zurückgekehrt, konditionierte er in mehreren Buch- 
druckereien in Berlin und trat im Juli 1875 als Faktor in die 
Druckerei von J. Harrwitz ein. Dieses Etablissement erwarb sich 
unter seiner Leitung den Ruf einer vorzüglichen Accidenzdruckerei. 
Am 1. Januar 1893 übernahm er in Gemeinschaft mit Herrn Franz 
Jacobi die Druckerei des inzwischen verstorbenen Herrn Emil Billig, 
die von beiden Inhabern unter der Firma Emil Billig Nachfolger 
weitergeführt wurde. Obne in die weitere Öffentlichkeit hinaus- 
zutreten, hat der Verstorbene in rastloser Thätigkeit gewirkt bis 
ihn eine tückische Krankheit Monate lang aufs Krankenlager warf, 
von dem ihn jetzt der Tod erlöste. Die Kollegen, die mit ihm 
in nähere Berührung gekommen, sowie seine Mitarbeiter, mit 
denen er stets im besten Einvernehmen stand, werden ihm dauernd 
ein ehrendes Andenken bewahren. 

-t. Braunschweig, 17. Juli. Die hiesige „Örtliche Ver- 
waltungsstelle der Untefstützungskassen des Deutschen Buch- 


350 


drucker-Vereins“ vereinnahmte im abgelaufenen zweiten Vierteljahr 
1900 (die eingeklammerten Ziffern gelten für das vorhergehende 
Vierteljahr) einschliesslich 203,70 o% (196,30 ) Geschäftsbeiträge 
der Prinzipalität für Gehilfen und Lehrlinge 891,95 oA (864,80 AM) 
und verausgabte für Krankengelder 435,— of (730,40 A). — Wie 
schon in voriger Nummer berichtet, sollte neben den schon aus 
eigenen Mitteln bewilligten 500 A zu Reisestipendien von Hand- 
werkern zum Besuche der Pariser Weltausstellung der hiesigen 
Handwerkerkammer ein Zuschuss seitens des Herzoglichen Staats- 
ministeriums bewilligt werden. Jetzt sind der Kammer von dieser 
Behörde 1200 oM zu diesem Zwecke überwiesen worden, wovon 
11 Handwerksmeister aus dem Herzogtume mit Reisestipendien 
von je 150 oA bedacht worden sind. 

* Eisleben. Unsere Stadt besitzt eine Buchdruckerei, die mit 
zu den ältesten gerechnet werden kann; denn sie wurde 1550 von 
Urban Gaubisch als Konsistorial- und Ratsdruckerei gegründet und 
kann mithin in diesem Jahre auf ein 350jähriges Bestehen zurück- 
blicken. Vor 25 Jahren, 1875, ging diese Buchdruckerei in den 
Besitz des Herrn Ernst Schneider über, der sie beträchtlich in die 
Höhe brachte, auch 1896 das „Eislebener Tageblatt“ im Wege 
des Ankaufs ihrem Geschäftsbereich einvcrleibte. Diese 25jährige 
Besitzdauer wurde am 14. Juli mit einer schönen Festlichkeit 
begangen, an der sich Herr Schneider mit seiner Familie und die 
Geschäftsangehörigen mit ihren Frauen beteiligten. Manch Butes 
Wort wurde da gesprochen, und der sich allenthalben kundgebende 
Geist gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Treue lässt er- 
warten, dass die alte Druckerei auch in der Zukunft blühen und 
gedeihen werde. 

* Hamburg. Wohl ist es weit über den Kreis unserer Innung 
hinaus schmerzlich empfunden worden, dass wegen nicht vorherzu- 
schender Hindernisse von einer öffentlichen Gutenbergfeier ab- 
geschen werden musste; doch darf von der im engeren Kreise der 
Innungsmitglieder und ihrer Ehrengäste begangenen Feier des 
500jährigen Geburtstages unseres Altmeisters Gutenberg 
gesagt werden, dass sie vollen Ersatz für eine öffentliche Feier 
geboten hat. Das, was die Festkommission (Herren Krüger, Ob- 
mann, Georg Grünwaldt, zweiter Obmann, Inspektor Bruns, Ad. 
Friedländer und Koch-Schulterblatt) in der ihr zur Verfügung ge- 
wesenen kurzen Spanne Zeit vorbereitet hatte und in überaus 
lleissiger und feinsinniger Weise zur Durchführung brachte, war 
bis in das kleinste Detail wohl gelungen und fand bei allen Fest- 
teilnehmern ungeteiltesten Beifall. Schon die prächtig geschmückten 
Festräume in der „Erholung“ machten sozusagen Stimmung und 
diese wurde noch erhöht, als die Festteilnehmer beim Eintritte 
von der Kommission mit einer Gutenbergmedaille, die Damen 
ausserdem noch mit einem geschmackvollen Bouquet, begrüsst 
wurden. Der erste Teil des Festprogramms wurde durch einen 
Orchestervortrag des Krönungsmarsches aus den „Folkungern“ ein- 
geleitet, und nach einem Präludium für Harmonium und einem 
Gesang des gut geschulten Altonaer Sängervereins hielt Herr Dr. 
Voller die Festrede. Der Redner führte in der Einleitung aus, 
es sei schwer, einem Manne wie Gutenberg gerecht zu werden, 
denn derselbe habe weder ein staatsumwälzendes Ereignis herbei- 
geführt, noch könne man ihn der Zahl der grossen Geisteshelden 
der Menschheit zuzählen. Gleichwohl aber habe er durch seine 
Erfindung, über deren einfaches Wesen sich der Redner näher 
äusserte, und seine Kunst ein Werkzeug geschaflen für den Geist 
der Menschheit von solchem Umfange, dass mit ihm nichts ver- 
glichen werden könne. Darum werde sein Name auch überall 
genannt als der eines Mannes, an den sich eine neue Zeit anknüpft, 
und darum sei auch das heutige Fest ein Fest der deutschen 
Arbeit. Redner schilderte dann eingehend die Entwickelung der 
Buchdruckerkunst und ihre schon in ihren Anfängen gewürdigte 
grosse Bedeutung für die geistige Entwickelung der Menschheit 
und liess seine Ausführungen in die folgenden Gedanken ausklingen: 
Wenn unsere Vorfahren am Sommer-Sonnenwendefest Freudenfeuer 
deshalb anzündeten, weil die Sonne dann ihren höchsten Stand 
erreicht hat, so darf man sagen, dass am Johannisfest vor 500 
Jahren der Funken entfacht wurde zu cinem Feuer und einem Licht, 
das alle Johannisfeuer der Welt überstrahlt, nicht eine vorüber- 
gehende Fackel, sondern ein Feuer von unvergänglicher Schönheit. 
Mögen wir dafür sorgen, dass dieses vor 500 Jahren entzündete 
Licht fort und fort lodere im Kampf für die Wahrheit, zur För- 
derung des Guten und Edlen. Und in diesem Sinne möge sich 
die schöne heutige Feier gestalten zu einem Fest, dessen Erinnerung 
lange. lange in den Gedanken ihrer Teilnehmer fortlebt. Die hin- 


reissend vorgetragene Rede des Herrn Professor Dr. Voller machte 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 30° 


auf die Hörer einen tiefen Eindruck. Es ergriff sodann Herr Karl 
Griese das Wort, um im Namen des Prinzipalvereins „Senefelder“ 
der Buchdrucker-Innung eine Gedenktafel und Glückwünsche zum 
heutigen Feste zu überbringen. Dabei betonte der Redner beson- 
ders die engen Bande, die Buchdrucker und Steindrucker so innig 
verbinden. Der Obmann der Festkommission, Herr Th. Krüger, 
nahm die Gabe entgegen und dankte in herzlichen Worten namens 
der Innung. Unter den nun folgenden Darbietungen der ersten 
Abteilung bildeten den Glanzpunkt die von Herrn Görner gestellten 
lebenden Bilder „Gutenberg in seiner ersten Druckerei“, „Guten- 
berg’s Flucht aus dem Hof zum Jungen“ und die lokalpatriotische 
Apotheose „Hammonia huldigt dem Altmeister Gutenberg“. Reicher 
Beifall lohnte eine jede einzelne Vorführung. Nachdem sich so- 
dann die Anwesenden in dem schattenreichen Garten erfrischt 
hatten, wurde im Saale der zweite Teil des Festprogramms ab- 
gewickelt, der wieder aus trefflichen und sehr beifällig aufgenom- 
menen Vorträgen bestand, von denen insbesondere die humoristi- 
schen Vorträge des Herrn Otto Korff hervorzuheben sind. Nach 
einer abermaligen kurzen leiblichen Erquickung im Garten folgte 
dann gegen 12 Uhr in den prächtig erleuchteten und geschmückten 
Festräumen — den Mittelpunkt des Podiums zierte eine von Herrn 
Ferd. Wulff der Innung anlässlich des Festes geschenkte Gutenberg- 
büste — die Festtafel, die nicht nur materiell vorzüglich aus- 
gestattet war, sondern auch von Vorträgen, Toasten und Festliedern 
reich belebt wurde. Während derselben gelangten auch ein von 
der Festkommission an das Mainzer Festkomitee abgesandtes 
Begrüssungs- und Beglückwünschungstelegramm sowie zwei Be- 
grüssungstelegramme der in Mainz anwesenden Kollegen Herren 
Wulf, Grefe, Jeve, Hollmann, Dingwort- Altona und M. Schmidt- 
Lübeck zur Verlesung uod wurden mit reichem Beifall aufgenom- 
men. Ein glänzender Ball, in den die ersten Strahlen der Sonne 
des jungen Tages hineinleuchteten, beendete die herrliche Feier, 
die einen Nachklang in den Herzen der Teilnchmer hinterlassen 
wird für alle Zeiten. 

Mainz, 22. Juli. Herr Theodor Goebel bringt in der letzten 
Nummer der „Zeitschrift“ einen Bericht über die Gutenberg- 
Ausstellung in Mainz, der mit einigen Bemerkungen über die 
Mainzer Kollegen beginnt, die ich nicht unerwidert lassen möchte. 
Die Gencralversammlungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
und der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft fanden Sonn- 
abend, den 23. Juni, in Mainz statt, die Einladungen hierzu sowie 
das Programm waren in dem offiziellen Organ veröffentlicht, ebenso 
die Stelle, an welche die Anmeldungen zu richten waren. Die 
Liste dieser Anmeldungen liegt vor mir, aber der Name des 
Herrn Goebel ist darin nicht enthalten. Ich weiss nun nicht, 
war Herr Goebel am Freitag Abend bei der Begrüssung in der 
Neuen Anlage, war er Sonnabend Vormittag in der Generalver- 
sammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins — Mittags bei dem 
gemeinschaftlichen Mittagessen der Kollegen — Nachmittags in 
der Generalversammlung der Berufsgenossenschaft — Abends bei 
dem zwanglosen Abendschoppen in der Stadthalle? Dies waren 
die offiziellen Veranstaltungen der Buchdrucker — was 
darauf folgte, war die von der Stadt Mainz veranstaltete Gedächtnis- 
feier zu Ehren ihres grossen Sohnes Gutenberg, zu der ausser den 
Buchdruckereibesitzern die ganze Kulturwelt eingeladen und bei 
der sie auch vertreten war. Das Programm dieser Feier war: 
Sonntag Vormittag: Akademische Feier in der Stadthalle (reser- 
vierte Sitze für die Buchdruckereibesitzer) — Huldigung am 
Denkmal (Zutritt für die Buchdruckereibesitzer) — Festessen in 
der Stadthalle (reservierte Plätze für die Buchdruckereibesitzer) — 
Allgemeines Abendfest in der Stadthalle (freier Zutritt für die 
Buchdruckereibesitzer). Montag: Festzug und abends Kostümfest 
in der Stadthalle. An diesen Tagen war sicherlich keine Ge- 
legenheit zu einer Separat versammlung der Kollegen. Dienstag 
Vormittag: Versammlung im kurfürstlichen Schloss, Nachmittag: 
Festfahrt mit vier Rheindampfern, zu der die Kollegen ebenfalls 
eingeladen waren. Selbstverständlich gilt. dies immer nur für die- 
jenigen, welche sich angemeldet hatten und denen der Unterzeich- 
nete die Festkarte zusenden konnte — Unangemeldete waren nicht 
erreichbar. Dass ein auf solch breiter Basis aufgebautes Fest 
keinen „intimen typographischen Charakter“ tragen konnte, ist 
doch selbstverständlich, — es war ausgesprochenermassen 
eine „offizielle städtische Veranstaltung“, bei der die Buchdrucker 
nicht „in zweiter Linie“, sondern genau wie die übrigen Einge— 
ladenen als Festgäste der Stadt Mainz betrachtet wurden; wer 
dies anders erwartet hatte, kam unter falschen Voraussetzungen 
hierher. Und nun noch ein Woıt über die Mainzer Kollegen. 


Nr. 30 


Man wird mir ohne weitere Beteurung glauben, dass unsere Arbeits- 
kraft bei dem ganzen Zustandekommen des Festes vielfach in An- 
spruch genommen wurde. Die Buchdruckereibesitzer waren sowohl 
während des Festes selbst, wie auch monatelang vorher in den 
verschiedensten Kommissionen thätig; bekanntlich giebt es überall 
Leute, die bei solchen Gelegenheiten tüchtig mitarbeiten, und 
andere, die der Ansicht sind, dass auch ohne ihre Mithilfe die 
Sache gemacht wird; dass in unserem Falle der erstere Teil doppelt 
in Anspruch genommen war, liegt auf der Hand. Wer von unseren 
Kollegen am Festzuge beteiligt war (sei es als Mitwirkender, sei 
es als Zugkommissionsmitglied), wer in der Ausstellungs- oder 
Empfangskommission u. s. w. thätig war, dessen Zeit war gut aus- 
gefüllt. Wir hatten geglaubt, nach dem offiziellen Buchdrucker- 
tag (Sonnabend) die auswärtigen Kollegen umsomehr „eich selbst 
überlassen“ zu können, als wir ihnen durch Ausgabe einer zu allen 
Veranstaltungen berechtigenden Festkarte sichere Gelegenheit ge- 
geben hatten, sich zusammenzufinden. Allerdings war der Besuch 
von Nah und Fern ein so enormer (soll ich sagen „leider“? — 
nein ich sage „glücklicherweise“), dass die festesten Verabredungen 
mitunter illusorisch werden mussten. Ich bezweifle sehr, dass die 
Meinung des Herrn Goebel „allgemein empfunden und ausgesprochen“ 
wurde, ich habe im Gegenteil die grosse Genugthuung, noch immer 
Zuschriften von hochgeachteten Kollegen aus allen Teilen Deutsch- 
lands zu erhalten, die sich über die ganze Organisation des Festes 
in lobendster Weise aussprechen und den wahrlich nicht be- 
anspruchten Dank in liebenswürdigen Worten schicken. 


Karl Theyer. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Die Firma Maschinenfabrik Kempewerk 
Nürnberg, G. m. b. H. in Nürnberg legt der heutigen Nummer 
einen grossen Prospekt über ihre Stereotypicanlagen nach dem 
„Widder“-System und über ihre Spezial-Kreissägen und Fräs- 
maschinen bei. Wir machen unsere Leser hierauf aufmerksam. 

Der nächste internationaie Verlegerkongress wird vom 9.—12. Juni 
1901 in Leipzig stattfinden und zwar unter dem Präsidium des 
Herrn Albert Brockhaus-Leipzig. Der Kongress wird sich mit 
dem Urheberrecht und dem Verlagsrecht, sowie mit technischen 
Fragen des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels, soweit dieselben 
von internationalem Interesse sind, beschäftigen. 

Zur Orthographiefrage. Die Umfrage, welche der Börsenverein 
der Deutschen Buchhändler zur Ermittelung der Verbreitung der 
1880er (Puttkamer’schen) Rechtschreibung veranstaltet hat, hat 
ergeben, dass von 613 Verlagsfirmen, die die Umfrage beantwortet 
haben, 406 nur in „neuer“, 58 nur in „alter“, 141 in beiden und 
8 nur in österreichischer Schreibung drucken lassen. Von den 
141 Firmen, die noch beide Schreibungen anwenden, bedienen 
sich 59 vorwiegend der „neuen“, 30 vorwiegend der „alten“, 
52 ziemlich gleichmässig beider. 340 von den 613 Firmen haben 
über ihre Produktion im Jahre 1899 ziffernmässige Angaben ge- 
macht und hiernach zusammen 4623 Bücher und 247 Zeitschriften 
in „neuer“, 864 Bücher und 189 Zeitschriften in „alter“ Schreibung 
gedruckt. Dabei sind unter diesen Firmen eine Anzahl, besonders 
Verleger von Rechts- und Staats wissenschaften und Gesetzesaus- 
gaben, die nur deshalb an der alten Schreibung festhalten, weil 
das die Behörden thun. Es sind also im Jahre 1899 über fünf 
Sechstel der Bücher und beinahe drei Fünftel der Zeitschriften in 
der sogenannten Puttkamer'schen Orthographie gedruckt worden. 
Stellen sich auf Seiten dieser Orthographie noch die Reichs- und 
Staatsbehörden, so dürfte dann ohne weiteres fast völlige Einheit 
in der deutschen Rechtschreibung herbeigeführt werden. Welche 
Vermögensverluste dem Buchhandel durch abermalige Anderungen 
der Rechtschreibung zugefügt werden können, lässt sich aus der 
Thatsache ermessen, dass eine einzige Firma den Herstellungswert 
ihrer Stereotypplatten samt Neusatz auf 700000 A angiebt. 

Eine bedeutungsvoile Verbesserung im Setzmaschinenwesen hat 
die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik in Berlin mit ihrer 
Zweibuchstaben-Linotype erzielt. Die Matrizen dieser Maschine 
tragen über einander zwei gleiche Buclistabenbilder desselben 
Kegels, also beispielsweise Antiqua und Kursiv oder gewöhnliche 
und halbfette Fraktur oder eine beliebige andere Zusammenstellung, 
und beide Arten Buchstabenhilder können auf ein und derselben 
Maschine aneinandergereiht werden, indem je nach Bedarf die 
oberen oder unteren Bilder zu Worten vereinigt und in die Gus.“ 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


351 


stellung gebracht werden. Die Vorrichtungen hierzu sind ausser- 
ordentlich einfach. Für gewöhnlich setzt die Maschine die ge- 
gebene Werkschrift (Antiqua, Fraktur u. s. w.) von dem oberen 
Matrizenbild; soll die Auszeichnungsschrift gesetzt werden, so wird 
einfach durch Anziehen eines Hebels ein kleiner Schlitten in den 
Sammel-Elevator geschoben, der die Matrize nur so tief fallen lässt, 
dass das untere Buchstabenbild mit den bereits gesetzten oberen in 
Linie kommt. Eine geringe Veränderung ist auch an der Gussform 
vorgenommen worden. Die für den Gebrauch der Zweibuchstaben- 
Matrizen erforderlichen Vorrichtungen können an allen in Betrieb 
befindlichen Linotype-Maschinen angebracht werden. Die grosse 
Bedeutung dieser Verbesserung liegt auf der Hand; sie hat den 
schwierigen Punkt überwunden, dass Auszeichnungsschriften mittels 
Handmatrizen in den Satz eingefügt werden mussten. 

Hohmann’sche Biankokalender. Von der durch ihre Glückwunsch- 
kartenvordrucke rühmlichst bekannten Hof-Buch- und Stein- 
druckerei H. Hohmann in Darmstadt liegen uns jetzt auch 
einige schön ausgeführte Geschenk- und Reklamekalender 
vor, die sicherlich vielen Kollegen willkommen sein werden. 
Zunächst erwähnen wir einen sehr praktisch eingerichteten Notiz- 
kalender in Form einer Schreibmappe mit liniierter Löschblatt- 
einlage und für den Aufdruck eigener Reklame oder von Post- und 
Portotarifen u. s. w. eingerichteter Rückseite. Dann folgen zwei 
Wand-Blockkalender mit effektvoller, cbenfalls für die Aufnahme 
von Geschäftsreklamen eingerichteter Rückwand in einem grösseren 
Quartformat und schliesslich tührt die Firma auch einen grossen 
Plakatkalender, der zur Aufnahme von Anzeigen fremder Firmen 
eingerichtet ist und einen hübschen Wandschmuck für öffentliche 
Lokale bilde. Sämtliche Kalender sind sehr schön in Farben- 
druck ausgeführt und ihr Bild- und Vignettenschmuck ist in 
modernem Geschmack gehalten. Recht sinnig ist insbesondere der 
Bildschmuck des einen Blockkalenders, auf dem eine Druckerei 
des fünfzehnten Jahrhunderts einer solchen des zwanzigsten gegen- 
übergestellt ist. Indem wir noch auf den Anzeigenteil der heutigen 
Nummer verweisen, empfehlen wir die Hohmann’schen Kalender 
der Aufmerksamkeit der Herren Kollegen bestens. 


S 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Das „Annaberger Wochenblatt“ 
in Annaberg samt der gesamten Druckereieinrichtung ist vom 
derzeitigen Besitzer Herrn Karl Schreiber an Herrn A. Thallwitz 
in Döbeln verkauft worden und wird von diesem im Oktober 
übernommen. — Die Firma S. Meyer in Kosten ist durch Erbgang 
auf die Buchdruckereibesitzerswitwe Hedwig Meyer geb. Cohn da- 
selbst übergegangen. — Die Buch- und Papierhandlung von Julius 
Hinckel in Dürkheim ist von Herrn Buchdruckereibesitzer Christian 
Böhm daselbst käuflich erworben worden und wird von demselben 
unter der Firma Christian Böhm, vormals Hinckel weitergeführt. 

Eingetragene Firmen. In Neusalz a. O., die Firma Max Siltz, 
Iuhaber Herr Buchdruckereibesitzer Max Siltz daselbst. — In 
Ratibor die Firma Reinhard Meyer, Inhaber Herr Buchdruckerei- 
besitzer Reinhard Meyer daselbst. 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Arthur Scholem 
in Berlin am 9. Juni 1900. 

Jubiläen. Der in der Buchdruckerei von J. B. Hirschfeld in 
Leipzig beschäftigte Schriftsetzer Herr Hermann Merschurger 
feieıte am 18. Juli sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. — Am 
28. Juli begeht die Buchdruckerei von Hermann Starke, Inhaber 
Herr C. Plasnick in Grossenhain ihr hundertjähriges Be- 
stehen. — Die Firma W. Moeser’s Buchhandlung und Buchdruckerei, 
G. Büchner, Inhaber Herr Carl Büchner, in Schwetz begeht am 
5. August ihr fünfzigjähriges Bestehen. 

Auszeichnungen. Die Inhaber der Firma Putze & Hölzer, Papier-, 
Kunst- und Verlagshandlung, Lithographie, Buch- und Steindruckerei 
in Weimar, Herren Albert Putze und Eduard Hölzer, wurden zu 
Grossherzoglich Sächs. Hoflieferanten ernannt. — Herrn Buch- 


druckereibesitzer C. Hüpke zu Holzminden wurde von Sr. Königl. 


Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preussen, Regenten des Herzog- 
tums Braunschweig, das neben dem Orden Heinrich des Löwen 
gestiftete Verdienstkreuz II. Klasse verliehen. 

Gestorben. In Rochlitz starb am 14. Juli der frühere Buch- 
druckereibesitzer Herr Stadtrat Max Schwarze. 


F 


352 


Litteratur. 


Festrede zur fünfhundertjährigen Geburtsfeier Johannes Guten- 
berg’s, gesprochen in Mainz am 24. Juni 1900 von Albert Köster. 
Leipzig, Verlag von B. G. Teubner. Preis geh. 1,20 . — Die 
ebenso formvollendete wie eindrucksvolle Festrede des Leipziger 
Universitätsprofessors Dr. Albert Köster, von der wir in Nr. 27 
einen kurzen Umriss des Gedankenganges gegeben haben, liegt 
nunmehr im Druck vor und darf, da ihr die Verlagshandlung auch 
ein typographisch-monumentales Aussere gegeben hat, als ein 
schönes Erinnerungszeichen an das grosse Mainzer Gutenbergfest 
bezeichnet werden, das sich zum mindesten jeder Buchdrucker an- 
schaffen sollte. Die dem Grossherzog von Hessen gewidmete Schrift 
ist in Kleinquart gehalten und von der Buchdruckerei der Verlags- 
handlung auf Büttenpapier vorzüglich gedruckt. Die äussere Hülle 
bildet ein grüner Umschlag mit rotem und schwarzem Aufdruck. 
Das Titelblatt zeigt eine die ganze Seite ausfüllende Arabesken- 
zeichnung mit drei ausgesparten Feldern, in die der Titeltext rot 
eingedruckt ist. Zum Druck des Textes wurde ein grösserer Grad 
der Woellmer'schen Uinicial-Gotisch verwendet. Der Text wird 
mit einem grossen Initialen in Rot und Schwarz eingeleitet und 
jeder Absatz ist wieder mit einem kleineren verzierten Initialen 
versehen. Die gesamte Ausstattung des Schriftchens ist, wie ge- 
sagt, eine gediegene und ihrem Inhalte entsprechende. 


— — — Ümʒãq᷑—2— nn nn 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Siebenter Nachtrag 


der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1899 (bezw. 65. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. ill. Kreis. 

Hannover: Jünemann, H. 

Kiel: Müller, Conrad. 

Lehrte: Hoffmann, Otto. 
Il. Kreis. 


Barmen: Dr. Kipper & Co. 


Butzbach: Schneider, C. 


Ludwig. 
Gr.- Steinheim: Korb, K. 


Die durch Todesfall in meiner Buchdruckerei mit täglich erfebeinender 


Zeitung frei gewordene 


* * & Faktorftelle K & & 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Bingen a. Rh.: Lechleder, Albert. 
Frankfurt a. M.: Lichtenberg, 


[TEE Anzeigen. BD 


Nr. 30 


Gr.- Umstadt: Lindauer, G. (Oden- V. Kreis, 
wälder Bote). Augsburg: Reinecke & Co. 
Mainz: Franz Zimmermann Wwe. München: Geissler, Paul. 
Offenbach a. M.: Kohler & Teller. N Humar, Franz. 
Seligenstadt: May, Carl. VI. Kreis. 
Worms: Boeninger, A. K. Naumburg a. S.: Hirschfelder, Fr. 
VIII. Kreis. 
Berlin: Wucherpfennig, F. 
Karlsruhe: Widmaier, IX. Kreis. 
(P. Kusche’s Nachfl.). Breslau: May, Emil. 
Pforzheim: Birkner, Ernst (Lucan Glogau: G. Müller’s Nacht, (R. 
Nachfl.). Walter). 


IV. Kreis. 
Karl 


Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden 
aus dem Verzeichnis der tariftreuen Buchdruckereien gestrichen: 
H. Fincke-Kiel (I. Kreis), Bald & Krüger- Hagen i. W. (II. Kreis), 
Ferd.Feldmann- Ludwigshafen (IV. Kreis), Kolano-Lubliniiz (IX. Kreis). 

Berlin, 18. Juli 1900. 

Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 
Tarif-Ausschuss der Deutschen Buchdrucker. 
Kreis I (Nordwest). 

Auf Grund $ 4 Abs. 2 der Geschäftsordnung für die Tarif- 
schiedsgerichte hat eine Neuwahl der Gehilfenmitglieder des Schieds- 
gerichts in Bremen stattzufinden. Zur Teilnahme an dieser Wahl 
sind alle in Bremen in tariftreuen Druckereien beschäftigten Ge- 
hilfen berechtigt und können Stimmzettel von Herrn Heinrich Hoppe 
in Bremen und vom Unterzeichneten verlangt werden. 

Die Wahl hat am 4. August d. J. stattzufinden und sind mir 
die Stimmzettel bis 10. August einzusenden. 

Als Kandidaten sind genannt die Kollegen: 

A. Rosenlehner, F. Thölke und @. Richter als Mitglieder des 
Schiedsgerichts, 
A. R. Brandes und Heinr. Hoppe als Stellvertreter, 
ohne dass dadurch die freie Wahl beschränkt wird. 
Hannover, 21. Juli 1900. 
G. Klapproth, 
Gehilfenmitglied des Tarif-Ausschusses für Kreis I. 


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verbunden mit dem Verlag des in einer Auflage von etwa 4600 Nummern: im 36. Jahrgang 
erscheinenden 


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erbteilungshalber freihändig verkauft werden. 
Die Taxe: 1 0 er zT EEG 
a) für die Buchdruckerei und den Verlag des Döbelner zeiger auf 140, 100 M. — und fAiyanlinahnft Ian Narlin- Tanh 
b) für das Hausgrundstück auf 42000 M. festgestellt worden. Gesellschaft be pos — 
Gebote sind bis zum 15. August ds. Js. bei dem unterzeichneten Amiisgericht Bee 
Gebote unter der Taxe werden nicht- berücksichtigt. Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor: Ernst 
Jedem Kauf lustigen wird Besichtigung des Nachlassgrundstücks sammt Inventar und des 


Druckereigeschäfts vom derzeitigen Pächter gestattet. n erlin S W., Hagelbergerstr. 29, Hof. 
Die Uebergabe kann am 1. Oktober ds. Js., gegebenenfalls am 2, Januar 1900 erfolgen. 

Bei der Uebernahme sind 100.000 M. anzuzahlen, Wegen Zahlung und Sicherstellung des S 5 SE 

Restkaüfpreises bleibt besondere Vereinbarung vorbehalten. TA A 


Nähere Auskunft erteilt auf Wunsch das unterzeichnete Amtsgericht. l 
Döbeln, Stadt von 18000 Einwohnern, hat Realgymnasium, Garnison von einem Beinen, 
und ist Sitz einer Amtshauptmannschaft und eines Amtsgerichts. 


7. Juli 1900 Königliches Amtsgericht’ Pirna. 
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K2: > enn 270, werden, so wird der linksseitig angebrachte unn 
RR: > 70X90 cm „ 300, Hebel niedergedrückt, das Sägeblatt ver- end 


schwindet vollständig und der Tisch ist in 
seiner ganzen Ausdehnung vollkommen 
Verpackung für den Landtransport: | horizontal als Auflagefläche oder Arbeits- 
M. 15,— M. 18,— und M. 20,—. | tisch zu verwenden; der letztere steht dem- 


Schutzfenster kostenfrei. 


Verpackung für den Seetransport: nach nicht schräg, sondern wagerecht, fest 
M. 18,—, M. 20,— und M. 22, —. und sicher. x | 
Grössen und Preise: 


Grössen und Preise für Kraftbetrieb: | KL!: Tischgrösse 55X65 em . M. 280, 

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Verpackung für den Landtransport: | Grössen und Preise für Kraftbetrieb: ;„ 
M. 15,—, M. 18,— und M. 20,—. ILL: Tischgrösse 55X65 cm . M. 330, 
| i + | Lk: 5 55 415 
SSS = Verpackung für den Seetransport: LL3: E 199% 225 
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Preise eingeschlossen. > ; 


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Zuschlag. das Kreissägeblatt vollständig verschwindet. 

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Verpackung wie bei & ein selbständiger Mechanismus. Sobald 

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LN!: Tischgrösse 55X65 cm . . M. 350,- geschaltet ist, erhält die Spindel eine Um- 
LN?: S 554090, | drehungsgeschwindigkeit bis zu 3000 Tou- 
LN?: x At AB | ren in der Minute. Der Fräser ist in dem 


sichtbaren schweren Arm genau ebenso 
leistungsfähig und sicher gelagert wie bei 
unseren sonstigen Fräsmaschinen. Wird 
an Stelle des Fräsers ein Morsebohrer be- 


1 Gerad- und 1 Schrägfacettenhobel sind im 
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| Diese Kreissäge entspricht allen Anfor- zu 30 mm Tiefe, also mehr wie Schrift- 
| derungen dei Regierungs - Aufsichtsorgane | höhe, ein Umstand, der für Stereotypeure 
| betrefis genügender Schutzvorrichtung. Em- und Galvanoplastiker sehr wichtig ist 
| | Ba SE den EE SE ı Grösse des horizontal verstellbaren Tisches 
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wel verbunden mit Decoupiersäge, sowie mit Fräs- und Bohrapparat, | Betriebsfertige Verpackung M. 40, 
D „Bulldog“ K ist eine vollständige Kreissäge, welche allen Technikern in der Stereo- Die Kreissäge schneidet Platten von 
Zu typie, Galvanoplastik, Chemigraphie und Xylographie bekannt ist. Sobald das linke grosse | 50 cm Breite (auf Wunsch auch mehr) 
1% Schwungrad mittelst eines Schieberinges auf der Welle eingestellt ist, erhält der Bohrer | und von beliebiger Länge. Ae | TE — 
eine Umdrehungsgeschwindigkeit bis zu P sa E S K o en B d 66 
séi? 3000 Touren in der Minute; er bohrt Hart- rämiierte ch Utz - relssage 33 ull ogg L, 
d blei bis zur Schrifthöhe, Zink, Messing und | verbunden mit Fräsmaschine, Lochmaschine, Kreissäge und Bestoss-Apparat, 
elf ‚Kupfer bis 5 mm Stärke mit spielender für Zinkätzungen, Galvanos u. Stereotypen 
ing | Leichtigkeit, ebenso Holz aller Art nach in allen Stärken, für Facetten aller Art etc. 
au Bedarf. Die Bohrspindel weicht von der „Bulldogge“ L gestattet das Schneiden, 
kl bekannten alten Art insofern ab, als wir | Bohren, Gravieren, Fräsen und Bestossen 
1 die Spindel unserer Routing-Fräs-Maschinen in jeder Form. In der Stellung des 
adi wählten, um solche mit der „Bulldogg“ K Tisches liegt der grosse Vorteil, dass die 
rell zu verbinden. Diese Spindel gestattet die ` Kreissäge so lange verschwindet, als die 
= Anwendung der Fräser unserer Routings | Maschine zum Gravieren, Fräsen oder 
ul aller Grössen, sobald der Techniker in Zink, | Bohren dient; sind diese Arbeiten er- 
Messing, Kupfer oder Stereotypiemetall Leer- ledigt, so genügt ein Zug am linken 
stellen herausfräsen oder facettieren will. | Hebel, die Tischplatte senkt sich voll- Ä 
Die se = nach 818 ege- kommen horizontal, das Kreissägeblatt | 
nen bewahrten System gearbeitet, von | tritt fast 50 mm heraus und die Kreis- EI 
dE eg ame | säge als solche tritt in ihre volle Thätig- 
IC = eta a E "o Ber elbst | keit. Soll alsdann das Bestosszeug zum 
aus > mim Starken Diei, Zink, Messing- | Bestossen der Klischees, sei es für Che- 
oder Kupferplatten schneidet die Decoupier- migraphie-Flachfacetten, für Stereotypie- 


säge noch beliebige Stellen, rund, oval, 
quadratisch, je nach Erfordernis, heraus, 
Hartblei auf Schrifthöhe! 


Schrägfacetten oder zum Geradstossen 
schrifthoher oder aufgenagelter Klischees 
Verwendung finden, so wird der linke 


SS 
SS 
NS 
SEE 
V 
SS 
SS 
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/ 


S Grösse des horizontal verstellbaren Tisches | Hebel wieder angezogen, der Tisch steigt SEI 
S > cm. | hoch, das Sägeblatt verschwindet und die Su 

= reise. = Lischplatte bleibt frei für jegliche Arbeit. iS 
Bulldogg K nur für Kraft- und Fussbetrieb Grösse des horizontal verstellbaren S 

ET à è I 

„ e Tisches Dap. OU cm. SS 

Betriebsfertige Verpackung M. 50, —. Preis: V 

Die Kreissäge schneidet Platten von Bulldogg L nur für Kraft- und Fussbetrieb Y 

50 em Breite (auf Wunsch auch mehr) M. 550, — 
f Be >... — und von beliebiger Länge. Betriebsfertige Verpackung M. 50,—. 


Die Kreissäge schneidet Platten von SI DD 
50 em Breite (auf Wunsch auch mehr) IS SI 


„Bulldogg“ A und von beliebiger Länge. 


für 
Chemigraphen, Graveure und „Bulldogg“ F 
Galvanoplastiker. sa 
ER SE TPP Chemigraphen, Graveure und 
it der „Dulldogg“ A hat die | 1 an 1 Kee 
Fräsmaschine die denkbar höchste Galvanoplastiker. en a” 
Vollendung erreicht. Bis auf die — , 
unmittelbare Führung ist an der ý 2 ar | > 
A- Maschine alles Selbstthätig Fräsmaschine mit bedeutend ver- r 
Die Maschine fräst gerade, rund stärktem Unterbau und sehr weit 
und oval. Ein paar Stunden ge- ehaltenem Fräserarm, welcher die j Ge 
nügen, um einen sonst gewandten Bearbeitung in beliebiger Länge y 
und mit leichter Hand begabten und bis zu 35 cm Breite zulässt. p 
0.000. Mann zu jeder Fräsarbeit ge- | Fräser ohne jede Vibration. Wie 
= schicktzu machen. Umdrehungs- jede andere Bulldogg, eignet sich 
Fre geschwindigkeit bis zu 14 000 der Typus E für jede Fräs- und 
== Touren in der Minnte. Diese Atzarbeit und zum Ausarbeiten von 
Maschine wird von keiner „Ame- Holzschnitten und Metallplatten 
rikaner“ an Güte übertroffen. jeder Art. Sämtliche notwendigen 
VT Hilfswerkzeuge und Fräser gehören 
e E Preis? zur Maschine. | 
Mit horizontalem Antrieb (wie J Prei ee; 
iu unser Bild zeigt) M. 1200,—. | , eis l Er | 
EI E einschliesslich aller Nebenteile. und ` 


Sämtliche Antrieb- und Neben- | fir Antrieb i a 
ei E 2 TC 


SE lettogewicht ca. 450 Kilo, Se SL Nettogewicht ca. 350 Kilo, 
hruttogewicht ca. 650 Kilo. Bruttogewicht ca. 520 Kilo. 
Montierte Verpackung M. 70,—. | Montierte Verpackung M. 50,—. — 


8 ee: * S Së ©: E ep Gedruckt auf einer „Kosmos“ -Schnell 
Druck von Tharandt & Jungnickel, Meissen a | ` — Satzfläche 61085 cm. SE . 4000 


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DEREN: Herausgegeben vom | Deutschen Buchdrucker-Verein. e —— 


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XII. Jahrg. 


Leipzig, 2. August 1900 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und 
Zoitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 ck 


Einzelne Nummern 30 $. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 


durch die Post eee Nr. 8579), vierteljährlich 14 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 26 J, für andere N 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Boilage- 


„gebühren nach Üboreinkunft. 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbeheus; Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. re 


— 


Nichtamtlicher Teil. 


x . 


Eine wichtige Verordnung. 


Km 9. Juli ist eine kaiserliche Verordnung erschienen, 
de auch für diejenigen mit Motoren betriebenen 
äi Buchdruckereien, die in Ansehung der Arbeiter- 
S schutzbestimmungen der Gewerbeordnung bisher 
nicht als, Fabriken betrachtet wurden, von Bedeutung ist. Die 
Verordnung bestimmt, dass am 1. Januar 1901 der dritte Ab- 
satz des § 154 der Gewerbeordnung in Kraft tritt, welcher 
lautet: „Die Bestimmungen der SS 135 bis 139 b finden auf 
Arbeitgeber und Arbeiter in Werkstätten, in welchen durch 
elementare Kraft (Dampf, Wind, Gas, Wasser, Luft, Elek- 
trizität u. s. w.) bewegte Triebwerke nicht bloss vorüber - 
gehend zur Verwendung kommen, mit der Massgabe entsprechende 
Anwendung, dass der Bundesrat für gewisse Arten von Betrieben 
Ausnahmen von den in 88 135 Absatz 2 und 3, 136, 137 Ab- 
satz 1 bis 3 und 138 vorgesehenen Bestimmungen nachlassen 
kann.“ Für eine nicht geringe Zahl von Buchdruckereien mit 
Zeitungsdruck ist namentlich die Beschäftigung von Arbeiterinnen 
an den Vorabenden der Festtage nach ½ 6 Uhr abends von 
Bedeutung, und sie. genossen oder erstritten auf Grund des 
handwerksmässigen Charakters ihrer Betriebe Befreiung von 
der für die fabrikmässigen Betriebe geltenden einschränkenden 
Bestimmung des 8 137. Hierin bringt die Verordnung eine 
Veränderung. 

Die Verordnung ünterscheidee, wie die „Soz. Praxis“ aus- 
führt, zwischen Werkstätten mit zehn oder melır Arbeitern und 
Werkstätten mit weniger als zehn Arbeitern. Auf die ersteren 
finden die für Fabriken geltenden Bestimmungen fast unver- 
ändert Anwendung mit der einzigen Ausnahme, dass die mehr 
als 13Jührigen schulentlassenen Kinder, die in Fabriken höch- 
stens 6. Stunden täglich beschäftigt werden dürfen, in diesen 
Werkstätten, gleich den jungen Leuten von 14—16 Jahren, 


zehn Stunden täglich arbeiten können. Für die letzteren sind 
einige Erleichterungen vorgesehen. 
Für die Werkstätten mit zehn oder mehr. Arbeitern 


gelten künftig die folgenden wichtigeren Vorschriften: 


A. Für jugendliche Arbeiter. 


1. Kinder unter 13 Jahren, sowie nene Kinder dürfen 
nicht beschäftigt werden ($ 135). 

2. Für „Kinder“ (von 13 bis 14 Jahren) und „junge Leute“ 
(von 14 bis 16 Jahren) darf. die tägliche Arbeitszeit höchstens 
zehn Stunden betragen (§ 135). i 

3. Für Kinder, welche nur sechs Stunden täglich beschäftigt 
werden, muss während der Arbeitszeit eine halbstündige Pause 
gewährt werden; für die übrigen jugendlichen Arbeiter (bis zum 
16. Jahre) muss dieselbe mittags mindestens eine Stunde, morgens 
und nachmittags mindestens eine halbe Stunde betragen ($ 136). 

Während der Pausen darf den jugendlichen Arbeitern. eine Be- 
schäftigung in dem Fabrikbetrieb überhaupt nicht und der Aufent- 
halt in den Arbeitsräumen nur dann. gestattet werden, wenn in 
denselben diejenigen Teile des Betriebes, in welchen jugendliche 
Arbeiter beschäftigt sind, für die Zeit der Pausen völlig eingestellt 
werden, oder wenn der Aufenthalt im Freien nicht thunlich und 
andere geeignete Aufenthaltsräume ohne unverhältnismässige 
Schwierigkeiten nicht beschafft werden können. ($ 136). 

4. Die Nachtarbeit (von abends 84, Uhr bis morgens 5 ½ Uhr) 
sowie die Arbeit an Sonn- und Festtagen ist den jugendlichen 
Arbeitern (Kindern wie jungen Leuten) untersagt. Ebenso dürfen 
sie während der von dem ordentlichen. Seelsorger für den Kate- 
chumenen- und Konfirmanden-, Beicht- und Kommunion-Unterricht 
SECH Stunden nicht beschäftigt werden (§ A 


B. Für Arbeiterinnen. 
i 1. Die Arbeitszeit beträgt höchstens elf Stunden täglich, an 
den Vorabenden der Sonn- und Festtage höchstens zehn Stunden. 
2. Die Nachtarbeit (von 8 ½ Uhr abends bis 5 ½ Uhr mongene) 
ist verboten. | | | u. E | 


358 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


3. Die Arbeitszeit muss durch eine mindestens einstündige 
Mittagspause unterbrochen werden; für Arbeiterinnen, welche ein 
Hauswesen zu besorgen haben, muss diese Pause auf Antrag auf 
1½ Stunde erhöht werden. 

4. An den Vorabenden der Sonn- und Festtage muss die (zehn- 
stündige) Arbeitszeit um 5 ½ Uhr schliessen. 

5. Wöchnerinnen dürfen während vier Wochen überhaupt nicht, 
und während der folgenden zwei Wochen nur dann beschäftigt 
werden, wenn das Zeugnis eines approbierten Arztes dieses für 
zulässig erklärt. 

Für die Werkstätten mit weniger als zehn Arbeitern 
gelten im wesentlichen dieselben Bestimmungen, nur sind inso- 
fern Erleichterungen vorgesehen als: 

a) die Vor- und Nachmittagspause für jugendliche Arbeiter 
wegfallen darf, wenn eine einundeinbalbstündige Mittagspause ge- 
geben wird oder die Arbeitszeit morgens und nachmittags je vier 
Stunden nicht übersteigt; 

b) für Arbeiterinnen ohne besondere Erlaubnis 40 Tage im 
Jahre zur Überarbeit bis zu 13 Stunden und höchstens bis 10 Uhr 
abends freigegeben, sind. Es muss nur ein Verzeichnis geführt 
und in dieses die Überarbeit sofort eingetragen werden. 

Den jugendlichen Arbeitern ist der Aufenthalt in der Werkstatt 
während der Pausen gestattet. 

Für Werkstätten des Handwerks mit Motoren, in 
denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beschäftigt wer- 
den, finden auf männliche jugendliche Arbeiter der Zehnstunden- 
tag und die Regelung der Pausen, sowie das Verbot der Nacht- 
arbeit keine Anwendung. Zum Handwerk in diesem Sinne 
werden gerechnet die Betriebe der Bandagisten, Bandwirker, 
Böttcher, Buchbinder, Büchsenmacher, Bürsten- und Pinsel- 
macher, Drahtflechter, Drechsler, Stein-, Zink-, Kupfer- und 
Stahldrucker, Färber und Zeugdrucker, Feilenhauer, Fein- 
mechaniker, Gerber, Glaser, Gold- und Silberarbeiter, Graveure, 
Handschuhmacher, Hutmacher, Kammmacher, Klempner, Kürsch- 
ner, Kupferschmiede, Messerschmiede, Metallgiesser, Metzger 
(Fleischer), Mühlenbauer, Musikinstrumentenmacher, Posa- 
mentiere, Sattler (Riemer, Täschner), Schiffbauer, Schlosser, 
Grob- und Hufschmiede, Schneider, Schreiner (Tischler), Schuh- 
macher, Seifensieder, Seiler, Stellmacher (Wagner, Radmacher), 
Tapezierer, Töpfer, Tuchmacher, Uhrmacher. Die Buchdrucker 
sind somit in diesem Verzeichnis überhaupt nicht aufgeführt. 

Es sind sodann noch die Werkstätten mit Wasserbetrieb 
und die Bäckereien, Konditoreien, Getreidemühlen und Kon- 
fektionswerkstätten aufgeführt. Das hierüber Gesagte können 
wir übergehen. 

Die Verordnung macht, wie schon eingangs erwähnt, für 
viele Buchdruckereien gewisse Betriebsneuregelungen nötig, und 
diejenigen Kollegen, die davon betroffen werden, werden wohl 
ıhun, sich schon jetzt darauf vorzubereiten. 


2 


Entscheide der laut 5 47 des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Tarif kreis I (Nordwest). 
Schledsgericht Hannover. 

100. Klage tegen Entschädigung für schwer zu zergliedernden 
Ablegesatz. 

Sachverhalt: In der Druckerei, in welcher Kläger beschäftigt 
war, war zum Waschen der Formen eine Lauge angeschafft wor- 
den, die sich aber als nicht geeignet erwies, weil sie ein An- 
einanderkleben der Schrift zur Folge hatte. Von dem mit dieser 
Lauge gewaschenen Satze legten 8 Setzer ab; nachdem dieselben 
über das schwere Zergliedern des Ablegesatzes Klage geführt, gab 
die Firma den Auftrag, dass mit dieser Lauge nicht mehr ge- 
waschen werden dürfe. Von den 8 betroffenen Gehilfen erhob 
einer Anspruch auf 3 1 Entschädigung gemäss § 25; da die Firma 
dies zu zahlen sich weigerte, kam es zur Klage. 


Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Forderung 
abzuweisen. 

Begründung: Aus der Vernehmung der Parteien ergiebt sich, 
dass der Kläger von jenem Satze 300 Zeilen abgelegt hatte. Die 
Thatsache, dass der Satz geklebt, wird von keiner Seite bestritten; 
um aber die Höhe der berechtigten Entschädigung feststellen zu 
können, bedurfte es des Beweismaterials, also eines Stückes jenes 
Ablegesatzes, von dem aber nichts mehr zu beschaffen war. Die 
Firma erklärte die Forderung als viel zu hoch, und auch die 
Schiedsrichter vertraten denselben Standpunkt, nachdem sie den 
Kläger und die Zeugen gehört und in Berücksichtigung ziehen 
mussten, dass diese Entschädigung für nur 300 Zeilen Ablegesatz 
beansprucht wurde. Auf die Frage an den Kläger und die Zeugen, 
wieviel Einbusse an Zeit sie wohl beim Ablegen des schwer zu 
zergliedernden Satzes erlitten hätten, erwiderte ersterer, dass cr 
es nicht wisse, und die Zeugen, die in demselben Umfange an der 
Sache beteiligt waren, erklärten, dass sie keine Entschädigung 
beansprucht hätten, weil ihnen der Zeitverlust zu minimal war. 
Da sonach die Höhe des Entschädigungsanspruches nicht festzu- 
stellen war, musste auf völlige Abweisung der Klage erkannt werden. 


Schiedsgericht Hamburg. 

101. Klage wegen Lohnabzuges von 50 9 für 100 Bogen Makulatur. 

Sachverhalt: Während Kläger an einer Maschine mit dem 
Einrichten eines Preiskurantes beschäftigt war, druckte die eben- 
falls unter seiner Aufsicht stehende Doppelmaschine die Zeitung. 
Von der Auflage waren bereits 1000 gedruckt; mittlerweile hatte 
sich der Farbekloben zu weit nach aussen gedrängt, so dass am 
Rande der Schriftform zuviel Farbe lief und sich die Schrift da- 
mit vollseizte. 

Entscheid (einstimmig): Gemäss $ 32 Abs. 2 war die Firma 
nicht berechtigt, den Kläger für die Makulatur haftbar zu machen. 

Begründung: Durch das Zurichten an einer zweiten Maschine 
war dem Kläger die Gelegenheit genommen, den Druck der Zeitung 
uneingeschränkt zu beaufsichtigen; somit fällt auch die Verant- 
wortlichkeit für den Maschinenmeister. 


Tarifkreis III (Main). 
Schiedsgericht Kassel. 

102. Klage wegen Entschädigung der Überstunden nach S 34 des 
Tarifes. 

Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte die Einrichtung ge- 
troflen, den Gewissgeldsetzern jede Uberstunde mit 55 A zu ent- 
schädigen, während nach dem örtlichen Minimum die geringste 
Entschädigung für eine Überstunde 58 A betrug. Da nun diese 
Entschädigung nicht einmal dem Minimallohne entsprach, aber 
auch für die besser bezahlten Gehilfen nicht mehr als 55 A pro 
Überstunde gezahlt wurde, so kam es zur Klage. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist verpflichtet, ihren Ge- 
hilfen die Überstunden nach der Höhe des bezogenen Lohnes und 
gemäss § 34 des Tarifes zu entschädigen. 

Begründung: Der $ 34 enthält die klare Bestimmung, dass 
die Überstunden jedem Gehilfen zunächst in Höhe seines Stunden- 
lohnes zu bezahlen sind, und dass auf diesen Stundenverdienst 
dann noch der staffelweise Aufschlag nach § 34 hinzukommt. Da 
es sich sonach um eine im Tarif enthaltene Bestimmung handelt, 
so ist jede tariftreue Firma verpflichtet, hiervon abweichende An- 
ordnungen zu vermeiden. 

Schiedsgericht Darmstadt. 

103. Klage wegen Lohnabzuges für Makulaturdruck. 

Sachverhalt: Kläger hatte die ganze Auflage (130 Bogen) 
eines Druckauftrages verdruckt, wofür ihm die Firma 1,70 vom 
Lohne abzog. Kläger giebt als Entlastungsgrund an, dass er 
während des Druckes jener 130 Bogen an einer zweiten Maschine 
beschäftigt gewesen sei, so dass er die im Drucke befindliche 
Maschine nicht beaufsichtigen konnte. Die Firma ist nicht erschie- 
nen, ihre schriftliche Darstellung des Falles weicht aber von der 
des Klägers wesentlich ab. Um nicht zu einem falschen Urteile 
zu gelangen, wird die Verhandlung abgesetzt und ein zweiter Termin 
anberaumt. Auch zu diesem Termine ist die Firma nicht erschie- 
nen. Das Schiedsgericht fällt nunmehr ohne weitere Verhandlung 
den folgenden 

Entscheid: Die Firma war nicht berechtigt, den Kläger für 
die Makulatur durch Lobnabzug zur Verantwortung zu ziehen. 

Regründung: Nachdem der beklagten Firma zweimal ver: 
geblich Gelegenheit gegeben worden war, ihre Interessen vor dem 
Schiedsgerichte wahrzunehmen und zur Klarstellung der wider- 


Nr. 31 


streitenden Angaben beizutragen, sehen sich die Schiedsrichter 
veranlasst, den Aussagen des Klägers: dass er an einer Beaufsich- 
tigung des Druckes der 130 Bogen verhindert war, Glauben zu 
schenken und die Firma zur Rückzahlung des Lohnabzuges zu 


verurteilen. 


Die Gutenberg-Ausstellung zu Mainz. 


(Schluss.) 
Zu den namhaftesten Ausstellern gehören noch Justus Perthes 
in Gotha mit Karten und Atlanten; — Georg Westermann, Braun- 


schweig, ebenfalls mit Karten, Chromotypien und Plakaten in zwei 
Rahmen; — Heinrich Keller in Frankfurt a. M., mit kunstgewerb- 
lichen und kulturhistorischen Werken; — Breitkopf & Härtel in 
Leipzig, namentlich mit auf die Geschichte des Musiknotensatzes 
bezüglichem Material, darunter die erste aus den beweglichen 
von Breitkopf erfundenen Notentypen (1765) gesetzte Partitur, und 
die ebenfalls aus beweglichen Typen gesetzte Partitur zu Moart's 
Requiem; — Georg Hirth in München, mit der wertvollen Samm- 
lung faksimiletreuen Reproduktionen von „Meisterholzschnitten aus 
vier Jahrhunderten“, der „Bücherornamentik der Renaissance“, 
mehreren Bänden der „Jugend“ u. s. w.; — Velhagen ck Klasing in 
Leipzig, mit „Andrée's Handatlas“, „Zeitschrift für Bücherfreunde“, 
„Die Erfindung der Buchdruckerkunst“ u.s. w.; — die Bruckmann’sche 
graphische Anstalt, Buch- und Kunstdruckerei, München, vorzugs- 
weise vertreten durch ausgezeichnete Drei- und Vierfarbendrucke ` — 
Friedrich Pustet ın Regensburg, mit seinen monumentalen Werken 
für den Dienst der katholischen Kirche, und andere mehr. 
Genannt sei hier noch die Kollektiv-Ausstellung des Prinzipal- 
vereins der Buch- und Steindruckereien zu Budapest, 
von welchen auch die alte, schon erwähnte Holzpresse gekommen 
ist, und der eine sehr bedeutende Anzahl von Werken und Plakaten, 
darunter ganz vorzügliche Leistungen, eingesandt hat, sowie das 
Athenäum, Verlags- und Druckerei-Aktien-Gesellschaft zu Buda- 
pest, das vorzugsweise Prachtausgaben mit Illustrationen ungarischer 
Künstler, in Einbänden ungarischer Meister, zur Schau bringt, — 
eine erfreuliche Huldigung zum Geburtsfeste des deutschen Er- 
finders der Buchdruckerkunst. 

Wien, dessen Staatsdruckerei, Jasper, Löwy, Knöfler in Mainz 
erschienen sind, hat auch noch zwei andere hochbedeutende Ver- 
treter der Graphik gesandt: die Gesellschaft für vervielfäl- 
tigende Kunst und Angerer & Göschl. Erstere glänzt durch von 
ihr herausgegebene künstlerisch ausgestattete Werke, sowie durch 
Photogravüren, Radierungen und gestochene Blätter, unter denen 
sich besonders Holbein’s „Madonna“ von Doris Raab, und Rubens’ 
„Venusfest“ von Prof. J. Sonnleiter auszeichnen. Angerer ck Göschl 
aber beherrschen das Gebiet der Atzung überall, wo sie erscheinen. 
Die riesige Prater-Winterlandschaft, deren 98,5:72 cm messende 
Originalplatte nebst Abdruck mit Iriston ausgestellt ist, sowie die 
Naturaufnahmen einer Hochgebirgslandschaft in Autotypie, eben- 
falls gewaltigen Formats, sind unübertroffene Meisterstücke, zu 
denen auch ein sehr umfangreicher Vierfarbendruck gezählt zu 
werden verdient. Ausserdem bringt die Firma zahlreiche Drei-, 
Vier- und Fünffarbendrucke, sämtlich in der bekannten Meister- 
schaft dieser grossen Weltfirma, zur Schau. 

Es wäre übrigens ungerecht, wollte man nicht anerkennen, dass 
auch noch andere Firmen, welche die Gutenberg-Ausstellung be- 
schickt haben, in gleicher Richtung Vorzügliches leisten. Von 
ihnen ist zuerst zu nennen August Schuler, Stuttgart, welcher im 
zweiten, dem weissen Saale, eine durch Inhalt wie Umfang gleich 
bedeutende und vielseitige Ausstellung veranstaltet hat. Neben 
feinen Autotypien in Schwarz, von denen man sagen kann, dass 
sie die „Handschrift des Künstlers“ faksimiletreu wiedergeben, 
sind zahlreiche Drucke in drei und vier Farben, vom Folio bis 
zur Ansichtspostkarte, ausgestellt, viele der ersteren treffliche 
Aquarell-Imitationen. Daneben ist auch das grosse Kaliber ver- 
treten in umfang- und farbenreichen Plakaten. — Die Leistungen 
von Georg Büxenstein & Co., Berlin, auf dem Gebiete der Chemi- 
graphie und des Dreifarbendrucks sind schon so allgemein bekannt, 
dass wir hier nur ihre Anwesenheit festzustellen brauchen, höchstens 
hinzufügend, dass die Firma mit den ihrerseits ausgestellten Ob- 
jekten wieder ihrem alten Renommee vollkommen gerecht wird. 

Das Gleiche gilt von Förster & Borries, die zwar ihre Chromo- 
klischees nicht selbst erzeugen, als Dreifarbendrucker, sowie als 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


359 


Drucker überhaupt, sich einer unbestrittenen Meisterschaft rühmen 
dürfen. Ihre Schaustellung ist reichhaltig und vielseitig und spricht 
für den ausgebreiteten Ruhm des Hauses durch die zahlreichen 
Drucke, mit welchen dasselbe aus fernen, nichtdeutschen Orten 
beauftragt worden ist. Wissenschaftliche und kommerzielle Farben- 
drucke nebst beigefügten Skalen, wie künstlerisch getreue Nach- 
bildungen von Gemälden, in drei abgetönten Farben ausgeführt, 
geben sich in dieser Ausstellung Stelldichein, aus allen ragt jedoch 
ein vortreffliches Bild des Kaisers in Dreifarbendruck hervor. — 
Für die nebenan befindliche Ausstellung von F. E. Haag zu Melle 
ist die Förster'sche Schau ein „böser Nachbar“, der gar zu sehr 
zu Vergleichen herausfordert. Das Streben des Herrn Haag in 
der hannöverschen Kleinstadt verdient unsere ganze Anerkennung, 
den von ihm ausgestellten „Kunstdrucken“, wie der Katalog sie 
bezeichnet, kann man solche aber nur sehr bedingungsweise zu 
teil werden lassen. Die naturgeschichtlichen Bilder lassen viel zu 
würschen und halten keinen Vergleich aus mit denen der Zwickauer 
Firma, aber auch die Mehrzahl der anderen Blätter ist nicht 
bedeutend, ein Blatt, Blumen in Vase darstellend, ist indes gut 
gelungen und entschieden das Beste der ganzen Schau. 

Die Lithographie ist mit einer ansehnlichen Zahl hervorragender 
Kunstleistungen erschienen, wiewohl die Zahl der Firmen, die sie 
gesandt, eine recht beschränkte ist. Die Vereinigung der 
Kunstfreunde für amtliche Publikationen der National-Galerie 
in Berlin steht an ihrer Spitze, trotzdem dass der Katalog die 
von ihr ausgestellten Blätter als „Farbenlichtdrucke“ bezeichnet. 
Es sind Chromolithographien mit einem Lichtdrucküberdruck als 
abtönende und ausgleichende Platte; die vier ausgestellten Blätter 
sind sämtlich treffliche Kunstleistungen. — E. G. May Söhne in 
Frankfurt a. M. stellen auch nur drei Bilder aus; das eine „Der 
Liebesbrief“, zeigt uns eine am Schreibtisch sitzende Dame in 
hellem Atlaskleide, und der Künstler hat ganz besondere Sorgfalt 
darauf verwandt, dessen reichen Faltenwurf und Seidenglanz in 
virtuoser Weise wiederzugeben, was ihm auch trefflich gelungen 
ist, allerdings unter Aufwendung von 27 Drucken (nicht Farben, 
wie uns der Katalog belehrt). Auch die anderen beiden Blätter 
sind schön, wurden aber auch von je 20 Steinen gedruckt, wobei 
man fragen muss, ob sich nicht der gleiche Effekt mit etwas 
weniger Steinen bei einer geschickten Farbenkombination hätte 
erzielen lassen. — Max Seeger, Stuttgart, der namentlich Plakate, 
Diplome, malerische Vorlagen u. s. w. ausstellt, sämtlich schön in 
Zeichnung und Farben, wendet bei den letzteren in der Regel nur 
8 Steine an und weiss damit vorzügliche Effekte zu erreichen, 
wovon seine Schaustellung Zeugnis giebt. — Wezel & Naumann, 
Leipzig, bringen treffliche Farbendruckblätter, Plakate, Prägungen 
u. s. w. zur Schau. 

Als ein Wiederaufleben der lithographischen Kunst, namentlich 
der Kreidezeichnung, wird oft die Algraphie bezeichnet und was 
Herr Josef Scholz in Mainz, ibr Erfinder, ausstellt, spricht für die 
Wahrheit solcher Versicherung. Seine Ausstellung ist die umfang- 
reichste in allen drei Sälen, und dabei auch zugleich eine der 
anziehendsten. Wir erblicken hier alle Malrichtungen vertreten 
im Porträt, Landschaft, Marine, Architektur, Genre u. s. w., und 
auch die Vielseitigkeit der Algraphie wird durch direkte photo- 
graphische Übertragungen auf Aluminium, durch direkte Umdrucke 
von der Lichtdruckplatte auf die feingekörnte Aluminiumplatte, 
von Farbenalgraphien mit Lichtdruckunterdruck und von Lavier- 
tuschverfahren auf Aluminium vorgeführt. Die Ausstellung umfasst 
132 Blätter zum Teil sehr ansehnlichen Formats, die allerdings 
nicht alle aus der Scholz’schen Anstalt stammen, denn mehrere, 
die zu den schönsten und grössten zählen, sind in der k. k. Hof- 
und Staatsdruckerei in Wien geschaffen worden, was aber nicht 
aus dem Scholz’schen Spezialverzeichnis zu ersehen ist. — Die 
Algraphische Gesellschaft in Berlin-Schöneberg stellt neben 
Scholz algraphische Druckplatten in rohem, gebadeten, geschliffenen 
und gekörnten Zustande aus. 

Das nichtdeutsche Ausland ist ausser den schon erwähnten 
Einsendungen aus Ungarn nur schwach vertreten; am meisten ist 
noch aus Paris gekommen. Arnold Müller's wurde bereits gedacht; 
der Figaro in Paris sandte Probenummern vom Figaro illustré, 
vom Figaro-Salon und vom Théâtre, die sehr hübsch sind, aber 
so ziemlich auch in jeder besseren deutschen Sortimentsbuchhandlung 
eingesehen werden können; H. Floury, Verlagsbuchhandlung, Paris, 
hat eine Anzahl illustrierter Werke ausgelegt; — Manzi, Joyant 
& Co., die frühere Firma Goupil & Co., beteiligten sich durch Zu- 
sendung mehrerer inhaltreicher Mappen und interessanter Prospekte 
französischer Werke, und der Schriftsteller Louis Leriche in Paris 


360 


sandte sein Werk „Les Étapes de Gutenberg“, das von Fernand 
Fan & A. Humbert illustriert und bereits 1890 erschienen ist. 

Holland ist nur durch die Firma Enschedé & Zonen in Haarlem 
vertreten, eine Vertretung, die aber um so böher angeschlagen 
werden muss, als ja gerade von Haarlem aus die Angriffe auf die 
Ertindereigenschaft Gutenberg's erfolgt sind; das Erscheinen dieser 
Firma zu Mainz darf somit als eine Gutenberg dargebrachte frei- 
mütige Huldigung angesehen werden. Ihre Ausstellung ist auch 
eine sehr interessante, und der Druck ihrer Blätter erfolgte zum 
Teil mit Typen, die aus Matrizen gegossen wurden, welche noch 
aus dem 15. Jahrhundert stammen sollen. Auf der Ausstellung zu 
Brüssel im Jahre 1888 batte die Firma Enschede eine Miniatur- 
Ausgabe des holländischen Grundrechts, gesetzt aus Typen von 
2,4 Punkt, ausgelegt; in Mainz bringt sie neben anderen inter- 
essanten Drucken, das Evangelium Matthäi aus den gleichen Typen 
gesetzt zur Schau. Sie sind natürlich ein Augenpulver schlimmster 
Sorte, aber klar und schön im Schnitt wie im Druck. ` 

Aus Italien sind nur zwei Firmen erschienen: G. E. Paravia 
e Comp., Turin, welche Dreifarbendrucke und die Reproduktion 
eines Druckes aus dem 15. Jahrhundert zeigen, und Ulrico Hoepli, 
der ins Italienische übersetzte Schweizer Verlagsbuchbändler zu 
Mailand. In seiner Auslage befinden sich Prachtwerke in ansehn- 
licher Zahl, Zeugen von dem Unternehmungsgeiste und dem feinen 
Kunstverständnis Hoecpli's. 

Die Schweiz vertritt das Artistische Institut Orell Fiissli 
in Zürich mit einem mächtigen, hocheleganten Album, enthaltend 
Schutzfonds, Rahmen und sonstigen Schmuck von Wertpapieren, 
hergestellt nach einem der Firma patentierten Verfahren, welches 
cin ungemein rasches Arbeiten, verbunden mit Sicherheit gegen 
Nachahmung, ermöglicht. Da dieses Album seitens der ausstellenden 
Firma dem Gutenberg-Museum zu Mainz zum Geschenk gemacht 
worden ist, so wird man dasselbe auch später jederzeit dort ein- 
sehen können, und es lohnt sich eine prüfende Durchsicht. 

England ist nicht vertreten auf der Gutenberg-Ausstellung; 
die frommen Briten sind jetzt zu sehr in majorem Rhodesi gloriam 
in Anspruch genommen durch das Pflücken von Ruhmeskränzen 
in Transvaal, durch den Mord gottesfürchtiger Buren und bei den 
Aschantis. (Echo: A Schand’ is!) 

Aber die Deutschen in China hatten trotz der ihnen drohenden 
Gefahren der Ruhmestage in der Heimat gedacht. Die Deutsche 
Druckerei und Verlagsanstalt zu Shanghai sandte Original- 
holzstöcke für chinesischen Farbendruck, sowie damit hergestellte 
Drucke und chinesische und japanische Zeitungen; auch die 
Georgische Gesellschaft für Verbreitung der Volksauf- 
klärung, mit dem Sitze in Tiflis im Kaukasus, hat ein daselbst 
1888 gedrucktes Epos in georgischer Sprache „Der Mann im 
Tigerfell“, das aus dem 12. Jahrhundert stammt, eingesandt, — 
wofür beiden alle Kollegen in der deutschen Heimat herzlich 
danken werden. — 

Der verunglückten Ausstellung einiger Firmen der Druckfarben- 
branche wurde bereits gedacht; selbständig ausgestellt haben Kast 
& Ehinger, Stuttgart, Gebrüder Schmidt, Bockenheim, und Chr. Host- 
mann, Celle. Erstgenannte Firma hat ihre Druckproben zu einem 
eleganten Tableau geschickt vereinigt, in welchem sie Buchdruck-, 
Steindruck-, Lichtdruck- und Buchbinderfarben in den verschieden- 
artigsten Drucken zur Anschauung bringt, so ein übersichtliches 
Bild derselben bietend, ausserdem aber auch zahlreiche Proben zu 
näherer Prüfung, darunter das mit Kast & Kinoe schen Farben 
gedruckte Meisterwerk Prang’s in Boston, den Standard of Colors, 
auslegend; Gebrüder Schmidt glänzen mit einem Riesenplakat in 
allen Farben des Regenbogens und Chr. Hostmann bringt vorzugs- 
weise chromolithographische Drucke, Trachtenbilder, Blumen- und 
Ansichtskarten zur Schau. 

Die Schriftgiessereien und Messinglinienfabriken sind 
ungemein zahlreich vertreten im kurfürstlichen Schlosse zu Mainz. 
Erschienen sind die Aktiengesellschaft für Schriftgiesserei 
in Offenbach a. M., die Bauer'sche Giesserei in Frankfurt a. M., 
Brötz & Glock und die Schriftgiesserei Flinsch, beide ebendaselbst, 
Genzsch & Heyse in Hamburg, Wilhelm Gronau in Schöneberg- 
Berlin, Julius Klinkhardt in Leipzig, Ludwig & Mayer in Frank- 
furt a. M., A. Numrich £ Co. in Leipzig, C. Rüger, ebendaselbst, 
die Rudhard’sche Giesserei in Offenbach a. M., D. Stempel in 
Frankfurt a. M., Wilhelm Woellmer's Schriftgiesserei und Messing- 
linienfabrik in Berlin, J. Ch. Zanker in Nürnberg, — eine in 
jeder Hinsicht so bedeutende Firmenvereinigung, dass eine Einzel- 
besprechung ihrer Ausstellungen auf knappem Raum zur Unmög- 
lichkeit wird. Eine augentällige Erscheinung aber ist das Bestreben 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 31 


einer Anzahl Giessereien, eine neue deutsche Drucktype zu 
schaffen, von welchem man glauben könnte, es sei durch das 
Vorangehen der Reichsdruckerei mit ihren von Schiller und von 
Voigt entworfenen Schriften ins Leben gerufen worden, wäre nicht 
die WWoellmer’sche Giesserei in Berlin mit der das gleiche Ziel 
verfolgenden sehr schönen runden Buchgotisch schon vorher 
auf dem Plane erschienen. Heute führen uns Genzsch & Heyse 
unter dem Namen Neu-Deutsch Schriften und Verzierungen nach 
Zeichnungen von Otto Hupp vor, und die Rudhard’sche Giesserei 
zu Offenbach bringt eine Buch- und Accidenzschrift, die sie 
Walthari nennt und zu welcher H. Koenig zu Lüneburg den 
Entwurf geliefert hat. Wie die 1IVoellmer'sche Giesserei ihrer 
eleganten runden Buchgotisch eine ihr entsprechende feine antike 
Mediaeval an die Seite stellt, so gesellt die Rudhard’sche Giesserei 
zu ihrer Waltbari eine von Professor Eckmann gezeichnete Uni- 
versalschrift, d. h. eine für Fraktur- und Autiquasatz bestimmte 
Type, der sie den Namen ihres Urhebers „Eckmaun“ beilegt und 
von welcher bereits neun Grade, 10 bis zu 72 Punkte, fertig ge- 
stellt sind; auch dem Stile dieser Type entsprechenden Buchschmuck 
liefert sie hierzu. Eine nähere Würdigung dieser Neuheiten muss 
ich hier ebenfalls im Hinblick auf die schon ohnehin zu grosse Aus- 
dehnung dieses Ausstellungsberichts unterlassen, möchte aber darauf 
hinweisen, dass man weder die Genzsch & Heyse'sche „Neu- Deutsch“, 
noch die Rudhard'sche „Eckmann“ undurchschossen anwenden 
sollte, — ihr grosses Schriftbild macht beide sonst schwer leserlich. 

Die Ausstellungen der Schriftgiessereien sind aber nicht nur 
bedeutend an Zahl, sondern auch reich und mannigfaltig im Material, 
wenn sie sich auch sonst in den ihnen durch ihre Erzeugnisse selbst 
vorgeschriebenen Bahnen bewegen. Nur die Firmen Wilhelm 
Woellmer und Jul. Klinkhardt sind durch ihre Messinglinienschau- 
stücke aus diesen Bahnen gewichen; erstere hat aus ihren Linien 
und Leisten den schon durch Beilagen zu Fachblättern überall 
bekannt gewordenen riesigen, meisterhaft durchgeführten Reichs- 
adler, welcher von einer Flügelspitze zur anderen 109 cm misst, 
geformt und damit zugleich die tadellose Genauigkeit ihres 
Fabrikats dargethan, und letztere erzielt das Gleiche durch einen 
grossen Satz aus Messinglinien, Kreisen, Bogen u. s. w., der einen 
ganzen Schaukasten einnimmt. Man kann aber nur mit Befriedigung 
auf alle diese schriftgiesserischen Schaustellungen blicken, sie geben 
Zeugnis — trotzdem dass noch mehrere bedeutende Firmen in der- 
selben fehlen — von der Rührigkeit und Tüchtigkeit der deutschen 
Giessereien im allgemeinen. 

Und was die sechs ausstellenden Buchbinderfirmen bringen, 
gereicht ebenso ihrem technischen Geschick, wie ihrem Geschmack 
zur Ehre. Es sind die Vereinigten Dampfbuchbindereien 
Baumbach & Co., Moritz Göhre, H. Sperling und die Leipziger 
Buchbinderei-Aktien-Gesellschaft vorm. Gust. Fritzsche, 
sämtlich in Leipzig, sowie W. Collin in Berlin und P. Kersten in 
Aschaffenburg. Fast alle ausgestellten Einbände und Decken haben 
Anspruch darauf, als tüchtige Erzeugnisse des Kunstgewerbes oder 
„angewandter Kunst“ bezeichnet zu werden. 

Noch ist einer Ausstellungsklasse zu gedenken: der graphi- 
schen par excellence, d. h. derjenigen, welche sich die Fortbildung 
der graphischen Künste und allen ihrer Angehörigen zur Aufgabe 
gestellt haben. Die Leipziger Typographische Gesellschaft 
verdient hier mit ihrer Ausstellung zuerst genannt zu werden, 
denn sie hat es in geschickter Weise versucht, in neun Rahmen 
eine gedrängte Übersicht der Entwickelung des deutschen Accidenz- 
satzes und seines Druckes in der Zeit von 1860 bis 1900 durch 
Vorführung von Beispielen aus den besten Druckereien zu geben, 
dem ersten Rahmen eine zehnjährige, den anderen fünfjährige 
Perioden zuweisend, einen Rahmen aber ausschliesslich für die 
Zeit von 1870—1900 in sinniger Huldigung dem Altenburger 
Meister A. M. Waltzulik widmend. Der Wert dieser höchst lehr- 
reichen und verdienstvollen historischen Zusammenstellung wird 
noch erhöht durch die an den Fuss jedes Tableaus gedruckten 
Erläuterungen, zu denen man nur einen etwas grösseren Schrift- 
grad hätte wählen sollen, um sie auch Kurzsichtigen lesbar zu 
machen, oder, wenn das aus Rücksicht auf den Raum nicht möglich 
war, so wäre es gut gewesen, davon Separatabdrucke zu ver- 
anstalten und diese dem Besucher in die Hand zu geben, — was 
sich Ja heute noch leicht nachholen lässt. — Der Buchdrucker- 
Fachklub zu Budapest sandte mehrere Jahrgänge des Jahrbuchs 
für Buchdrucker (in ungarischer Sprache), die Januarnummer der 
Graphischen Revue (ebenfalls ungarisch), sowie eine interessante 
historische Karte, entworfen von Carl Firtinger, über die Ver- 
breitung der Buchdruckerkunst im Königreich Ungarn von 1473 


Nr. 31 


bis 1896. Unter der Fachzeitschriften-Litteratur sei die Ausstellung 
des Herrn Aug. Müller in St. Gallen besonders erwäbnt, der in 
vier umfangreichen Rabmen Kollektionen prächtiger Musterblätter 
aus den „Schweizer Graphischen Mitteilungen“ zur Schau bringt, 
ausserdem aber auch Hefte dieser auch in Deutschland weit ver- 
breiteten Zeitschrift ausgelegt hat. Auch der „Deutsche Buch- 
und Steindrucker“ war durch mehrere Bände und Hefte vertreten. 
— Als letzten der Aussteller nennt sich der Verfasser dieses Be- 
richts; alles, was von ibm in Buchform erschienen ist resp. wovon 
er noch Exemplare besass, hat er dem Gutenberg-Museum zu 
Mainz geschenkweise übergeben, und dieses hat die Sachen in 
einem Glaskasten ausgestellt. Seinen Bericht aber schliesst er mit 
dem Wunsche, dass recht zahlreiche Aussteller, soweit möglich, 
das Gleiche thun und ihre Einsendungen ebenfalls dem neu- 
gegründeten Gutenberg-Museum nach Schluss der Ausstellung zu- 
weisen möchten, wo sie dann in kommenden Jahrhunderten Zeugnis 
geben werden von der Thätigkeit der Jünger Gutenberg’s bei der 
halbtausendjährigen Feier der Wiederkehr des Geburtsjahres des 
Meisters. 

Einen weiteren Wunsch haben aber gewiss viele Kollegen mit 
ihm geteilt, einen Wunsch, der heute freilich wohl schon zu spät 
kommt: dass diese Ausstellung, die eine seltene Vereinigung des 
Schönsten und Bedeutendsten bot, was die Kunst Gutenberg’s und 
ihre Tochterkünste in Vergangenheit und Gegenwart geschaffen 
haben, noch über den anfänglich festgesetzten Termin von vier 
Wochen offen gehalten werde, damit ihr Besuch auch noch allen, 
welche ihre Schritte während dieses Sommers zum grünen Rheine 
lenken, möglich sei. Und sie verdient, wie vorstehender Bericht 
ergiebt, solchen Besuch. Theod. Goebel. 


Së 


Vor hundert Jahren. 


(Nachdruck vom Verfasser verboten.) 


Um das Jahr 1800 war es in Sachsen nicht so leicht, eine 
Buchdruckerei zu gründen, wie jetzt. Es stand dem ein Gesetz 
entgegen, das aus dem Jahre 1571 stammte und nach welchem 
Buchdruckereien nur in Leipzig, Dresden und Wittenberg errichtet 
werden durften. Mit diesem Gesetz scheint man es trotzdem nicht 
allzu genau genommen zu haben, wie die damals erfolgte Gründung 
von Buchdruckereien in Plauen, Meissen, Freiberg, Oschatz, Pirna 
und in anderen Mittelstädten beweist. Nur wenn der um Kon- 
zession Nachsuchende allzu nahe an einer der grossen Städte eine 
Buchdruckerei errichten wollte, wehrten sich die daselbst ansässigen 
Buchdrucker mit allen Kräften dagegen. So war es auch bei der 
vor 100 Jahren erfolgten Gründung einer Druckerei in Grossenhain. 
Leterecht Andreas Starke, ein „Buchdruckergeselle“ aus Leipzig, 
hatte ein Gesuch um Konzession an den Kurfürst Friedrich August 
zu Sachsen gerichtet, von welchem Gesuch aber die Dresdner 
Buchdrucker Kenntnis erlangt hatten. In einer langen Eingabe 
protestierten sie heftig gegen das geplante Unternehmen. Diese 
Eingabe ist interessant genug, um hier wenigstens im Auszuge 
Abdruck finden zu können. Sie zeigt recht deutlich, welch eigen- 
artige Anschauungen damals vorherrschend waren und bietet be- 
sonders Fachleute interessierende Sätze. Es heisst da: „Wir haben 
in Erfahrung bringen müssen, dass ein dermalen in Leipzig kon- 
ditionirender Buchdruckergeselle Nahmens Starke auf den Einfall 
gekommen sein soll, in der benachbarten Stadt Grossenhayn eine 
Buchdruckerey anzulegen. Wir verhoffen in unterthänigster Zu- 
versicht, dass es uns erlaubt sein möge, zu Höchstdero weisesten 
und gerechtesten Beherzigung das Nachtheilige(!), das aus denen 
immermehr überhand nebmenden Buchdruckereyen in kleinen und 
mitteln Städten entstehet, ehrerbietigst vorstellen zu dürfen. 

Dass 1., ausser den Städten Dresden, Leipzig und Wittenberg 
eigentlich keine Buchdruckereyen seyn sullen, ist freylich durch 
das höchste Rescript vom 21. May 1571 festgesetzt. Wie viel aber 
in neuen Zeiten fast in allen nur einigermassen bedeutenden 
Mittelstädten Buchdruckereyen entstanden sind, ist bekannt, und 
der Nachtheil, den sie bringen, wird je länger je mehr unverkenn- 
bar(!)“. In der Eingabe wird weiter dargelegt, dass zur Gründung 
einer Buchdruckerei viel Geld gehört und dass sich die Grossen- 
hainer wahrscheinlich nicht rentieren würde. Was dem Unter- 
nehmer im letzteren Falle übrig bleiben würde, wäre: „Nur zweyer- 
ley: Entweder er sucht durch den Druck allerhand Scarteken, 
sogenannter Flugschrifften, Volksblätter, sittenverderbender Romän- 
chen und dergleichen, bei denen ein hungriger Autohr und ein 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


361 


hungriger Buchdrucker () einander in die Hände arbeiten, sein 
Brod kümmerlich zu verdienen, oder er muss sich Mühe geben 
für den Leipziger Buchhandel Arbeit zu bekommen.“ Das letztere 
würde ihm nicht leicht gelingen, denn „es wird gewiss kein Buch, 
das einmal gedruckt werden soll, ungedruckt bleiben, wenn auch 
in Hayn nie eino Druckerey zur Existenz kommt.“ Bei dem ersten 
Satz, Druck der Scarteken u. s. w., wird gesagt, dass „solche Sachen 
mindestens das Pappier verderben, das in jetziger Pappierklemme- 
zeiten zu etwas besserem verbraucht werden kann.“ Schliesslich 
wird in der Eingabe die Frage aufgeworfen: „Ob ein Mangel an 
Buchdruckereyen in hiesiger Gegend, mithin eine in Hayn anzu- 
legen für diese Stadt Bedürfnis sey?“ Diese Frage wird nach dem 
vorher Gesagten offen gelassen. Nach einem kurzen Schlusswort, 
in dem dringend um Ablehnung des Konzessionsgesuchs gebeten 
wird, folgen vier Unterschriften. Daraus ist übrigens, wie nebenbei 
bemerkt sei, zu ersehen, dass in Dresden im Jahre 1800 vier 
Buchdruckereien bestanden haben. A. L. Starke erhielt ablehnenden 
Bescheid, bei dem er sich jedoch nicht beruhigte, sondern eine 
Eingabe an den damaligen „Churfürst“ von Sachsen sandte, in 
der er die Widersprüche der Dresdner Buchdrucker zurückwies. 
Er sagte, dass es keine neue Buchdruckerei sei, um deren Konzession 
er nachsuche, sondern er wolle nur eine früher dortselbst bestandene 
Buchdruckerei fortführen. Thatsächlich hat auch bereits um die 
Mitte des 17. Jahrhunderts eine Druckerei in Grossenhain existiert, 
die einzige in der Grossenhainer Pflege, welche damals noch bis 
Senftenberg und Finsterwalde reichte. . 

Diese Druckerei ist von Wolfgang Christoph Kramer, der eben- 
falls aus Leipzig gekommen, eingerichtet und bis 1680 geleitet 
worden, dann wurde sie grösstenteils von dem damaligen Super- 
intendent Meissner weitergeführt und zwar bis 1706, in welchem 
Jahre die Druckerei von den Schweden unter König Karl XII. 
zerstört wurde. 

Hierauf fusste nun Starke, wenn er behauptete, dass er keine 
neue Druckerei anlegen, sondern eine alte fortführen wolle. Jedoch 
auch die zweite Eingabe wurde ablehnend beschieden. Da Starke 
jedoch schon eine Presse und Schriften angeschafft hatte, war er 
gezwungen, vorläufig, ohne dass er die Konzession besass, zu drucken. 
Dass er sie trotz alledem noch bekommen würde, war ja voraus- 
zusehen, nur verging einige Zeit, ehe er sie in Händen haben 
konnte. Und wenn er inzwischen unthätig gewesen wäre, so hätte 
er wohl mit seiner Familie am Hungertuche nagen müssen. Das 
die Genehmigung zur Errichtung einer Buchdruckerei in Grossen- 
hain endgültig aussprechende Rescript ging nämlich erst im No- 
vember 1805 ein, nachdem ihm ein vorläufiger Bescheid bereits 
am Schlusse des Jahres 1800 mitgeteilt worden war. 

Als Gründungstag der Grossenhainer Buchdruckerei muss hand- 
schriftlichen Aufzeichnungen zufolge der 28. Juli 1800 angenommen 
werden. An diesem Tage verfasste nämlich der Gründer der 
Druckerei erstmalig von Grossenhain aus ein weiteres Gesuch, auf 
das die oben erwähnte Konzession erging, die erst eingereichten 
Gesuche datieren von Leipzig. 

Hundert Jahre besteht also am 28. Juli die Grossenhainer 
Starke sche Druckerei, die in diesem langen Zeitraum stets in ein 
und derselben Familie geblieben ist. Edwin Plasnick. 


S 


Sprechsaal. 


t. Berlin, 28. Juli. Gestern fand hier im Architektenhause eine 
Generalversammlung des Vereins Deutscher Zeitungsver- 
leger statt, welche sich mit den Massnahmen zur Bekämpfung 
des Papierfabrikanten-Syndikats beschäftigte. Es wurde die Er- 
richtung einer gemeinsamen Papier-Einkaufsstelle zum 1. Sep- 
tember in Berlin als Gesellschaft mit beschränkter Haftung be- 
schlossen. Der bisherige Direktor der Papierfabrik Knöckel & Söhne 
in Neustadt a. H., Herr Rud. Lehmann, ist zum Leiter des Unter- 
nehmens bestellt. Die ausreichende finanzielle Fundierung ist durch 
Zeichnungen bereits erfolgt und die Beteiligung von etwa 600 
Zeitungen sichert der Sache den Erfolg. Man hofft durch Erteilung 
von grossen Aufträgen, wozu die beteiligten grossen Tageszeitungen 
Gelegenheit bieten, bestehende Papierfabriken zu veranlassen, die 
Fabrikation von Rotationspapier aufzunehmen; die Errichtung 
neuer Fabriken soll kräftig unterstützt werden. Kleinere Provinzial- 
Zeitungen sollen besonders dadurch unterstützt werden, dass sie 
das Papier zum gleichen Preise wie die grossen Zeitungen erhalten. 
Weitere bindende Beschlüsse sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. 


362 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 31 


-n- Berlin, 29. Juli. Am 24. d. Mts. verschied im Alter von 
65 Jahren Herr Leopold Gronau, Mitinhaber der Buchdruckerei 
und Geschäftsbücherfabrik L. Gronau & Co., G. m. b. H. Die 
Geschäftsbücherfabrik erwarb der Verstorbene im Jahre 1873 von 
Julius Rosenthal und führte dieselbe zunächst unter dieser Firma 
weiter; 1875 errichtete er eine eigene Buchdruckerei für die Zwecke 
dieses Betriebes und den ziemlich ausgedehnten Formular-Verlag. 
Im Laufe der Jahre hat sich das Geschäft und damit auch die 
Buchdruckerei erheblich ausgedehnt; im Jahre 1896 erfolgte der 
Eintritt des Herrn Carl Funkel und die Umwandlung in eine 
Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma L. Gronau 
& Co. — Auch als Mitglied und langjähriger Schatzmeister des 
Deutschen Papier-Vereins ist der Verstorbene in weiteren Kreisen 
bekannt geworden und hat sich um die allgemeinen Interessen 
verdient gemacht. 

$ Leipzig. Von einer Kommission der hiesigen Drucker und 
Maschinenmeister ist auf die Zeit vom 1. April 1899 bis 1. April 
1900 eine Statistik der in den Leipziger Maschinensälen 
gemachten Überstunden aufgenommen und in Nr. 79 des 
„Correspondent“ veröffentlicht worden. Dieselbe bezweckt, Material 
zusammenzutragen, um zu gegebener Zeit gegen die übermässige 
Extraarbeit ankämpfen zu können, die störend in die Bestrebungen 
der organisierten Gehilfenschaft eingreift, und sie kehrt ihre Spitze 
mehr gegen die Überstundenliebhaber unter den Maschinenmeistern, 
als gegen die Geschäfte, die, wie aus der statistischen Übersicht 
hervorgeht, in vielen Fällen gar nicht anders können als zur Über- 
arbeit zu greifen, weil sie für Betriebserweiterungen keinen Raum 
haben. Ist nun auch der Fleiss und der gute Wille der Kom- 
mission anzuerkennen, so muss doch auf der andern Seite darauf 
hingewiesen werden, dass die Arbeit ein zutreffendes Bild des 
Leipziger Uberstundenwesens nicht zu geben vermag. So haben 
von 600 in 105 in Betracht kommenden Druckereien befragten 
Maschinenmeistern nur 295 aus 83 Druckereien geantwortet, und 
was sie geantwortet, ist nicht immer zutreffend. Dann hat die 
Kommission bei der Aufrechnung angenommen, dass sämtliche 
Maschinenmeister in den 83 Druckereien Überstunden machen. 
(Nach dem erläuternden Beispiel hat man aus einer Druckerei mit 
20 Druckern die Überstunden der 15, die geantwortet haben, zu- 
sammengezählt, hieraus den Durchschnitt gezogen und die gefun- 
dene Ziffer mit 20 multipliziert.) Das dürfte aber nicht immer 
zutreffen; eine solche Rechnung muss natürlich zu hohen Über- 
stundenzahlen führen und diese werden noch grösser, wenn die 
gemachten Angaben nicht stimmen. Mit dem grössten Überstunden- 
betrag erscheint in der Tabelle die Firma Oskar Brandstetter. 
Bei dieser haben von 28 Druckern 10 geantwortet. Diese 10 Mann 
wollen im Jahre 396—500 und im Durchschnitt jeder 450 Über- 
stunden gemacht haben. Die Kommission multipliziert das mit 
28 und bekommt so die Renommierziffer von 12600 Überstunden! 
Dem gegenüber sind wir in der Lage, auf Grund der Bücher der 
Firma feststellen zu können, dass vom 1. April 1899 bis 1. April 
1900 39 Maschinenmeister insgesamt 7004 Überstunden machten, 
und dass somit auf den einzelnen Mann im Durchschnitt 177 Über- 
stunden — auf 2 Tage noch nicht ganz eine — kamen. Der Firma 
bez. ihren Maschinenmeistern werden also von den Gehilfen rund 
5600 Überstunden aufgerechnet, die nicht gemacht worden sind. 
Dieses eine Beispiel dürfte genügen, um zu zeigen, dass die Statistik 
nicht geeignet ist, als Material für irgendwelche Schlussfolgerungen 
zu dienen. — Vielleicht nimmt sich einmal die Innung Leipziger 
Buchdruckereibesitzer der Uberstundenfrage an und stellt die Er- 
hebungen der Gebilfenschaft im Ganzen richtig. 

L. Leipzig, 29. Juli. Als würdige Nachfeier zu der kürzlich 
veranstalteten Gutenbergfeier veranstaltete die Direktion der 
Stadttheater am Sonnabend, den 28. Juli, im Neuen Stadttheater 
eine Aufführung des fünfaktigen Dramas „Gutenberg“ unseres 
heimischen Dichters, des Herrn Geh. Hofrat Dr. Rudolf von Gottschall, 
wozu den hiesigen Buchdruckergehilfenvereinigungen die Plätze 
zu halben Preisen zur Verfügung gestellt worden waren. Von 
diesem liebenswürdigen Entgegenkommen wurde in umfänglichem 
Masse Gebrauch gemacht und die Besucher hatten an der treff- 
lichen Aufführung einen grossen Genuss. Der Theaterdirektion sei 
auch an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen. 

St. München. Anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums hat die 
Buch- und Kunstdruckerei Knorr & Hirth, Verlag der „Mün- 
chener Neuesten Nachrichten“, hierselbst eine Festschrift mit 
dem Titel „Rückblicke und Erinnerungen“ herausgegeben, 
deren hervorragend schöne und gediegene Ausstattung der Heraus- 
geberin zur Ehre gereicht und zugleich sich als ein Lob Guten- 


berg's und seiner Kunst in den Tagen seiner fünthundertjährigen 
Geburtstagsfeier darstellt. Gewidmet ist das prächtige Festalbum, 
wie ich die Festschrift lieber bezeichnen möchte, den „lieben 
Mitarbeitern, Freunden und Gönnern“. Für den engeren 
Freundeskreis des Geschäftes ist es bestimmt, für alle, die mit 
der Firma in nahen Beziehungen stehen, die herzlichen Anteil 
nahmen und nehmen an ihrem Gedeihen und deren warmherzige 
Wünsche die Freude der Jubilare vor wenigen Monaten so sehr 
erhöht haben. Fünfundzwanzig Jahre — so heisst ep — eine Zeit 
rapiden wirtschaftlichen Aufschwungs und ungeahnter Bevölkerungs- 
zunahme in München, eine Zeit neuer Entfaltung der unter dem 
Banner des Deutschen Reiches feierlich schaffenden Wissen- 
schaften und Künste, eine Zeit ungeheuerer technischer Fort- 
schritte und Erfindungen, eine Zeit so reich an Kämpfen und bei 
aller Hast und Flucht des Lebens, bei allem politischen Hader 
und sozialer Unzufriedenheit — glücklich und schön! Das Auf- 
wärtsstreben im ganzen deutschen Volkstum, nachdem die nationale 
Einigung erstritten war, der unermüdliche Eifer im wirtschaftlichen 
Wettbewerb hat sich auch in der Entwickelung der Firma Knorr 
& Hirth ausgeprägt. Durch den Unternehmungssinn der Begründer 
kam sie empor und in dezennienlangem Bemühen hat sie sich zu 
einer mustergültigen Anstalt erhoben. Wer die Buchdruckerei von 
Knorr & Hirth heute betritt, der mag staunen über den Umfang 
und die Vielseitigkeit dieses umfassenden Betriebes. Wer aber 
die Festschrift in die Hand nimmt und das Jetzt mit dem Einst 
vergleicht, der wird zugeben, dass ein ehrliches Lob des Erreichten 
in den Thatsachen wohl begründet ist. Die Festschrift, deren Ver- 
fasser (Fr. v. Ostini) ein objektives und deutliches Bild von dem 
Werden und Sein der Firma Knorr & Hirth giebt, schmückt an 
erster Stelle das Bild des unvergesslichen Julius Knorr, der 1862 
die „Münchener Neuesten Nachrichten“ erwarb und mit August 
Vecchioni, dem langjährigen, hochverdienten Chefredakteur und 
jetzigen Mitglied des Verwaltungsausschusses, leitete. Bis 1875 
wurde das damals noch schmächtige Blatt in fremder Offizin ge- 
druckt. Am 16. Februar 1875 gründeten Thomas Knorr und Dr. 
Georg Hirth die Buchdruckerei (jetzt Buch- und Kunstdruckerei 
Knorr ck Hirth, G. m. b. H.), die sowohl zur Zeitungs- wie zur 
Accidenzdruckerei bestimmt war. Heute arbeiten für die Her- 
stellung der „Münchener Neuesten Nachrichten“ zehn Rotations- 
pressen, darunter 5 Zwillingsmaschinen. Seit der Übernahme durch 
Knorr & Hirth ist die Auflage von 24000 auf 96000 gestiegen. 
Weiter schildert der Verfasser in interessanter Weise den maschi- 
nellen Betrieb der Druckerei, die Maschinensäle, Setzereien, die 
grosse 350 pferdige Dampfmaschine, Redaktion u. s. w. Neben der 
Zeitungsdruckerei musste selbstverständlich auch der Accidenz- 
druckerei der Firma Knorr & Hirth in der Festschrift Erwähnung 
geschehen. Die Ausdehnung dieses Betriebes fällt in eine Epoche 
starken Aufschwunges in der Münchener Kunst und den Kunst- 
handwerken, durch die Publikationen von Dr. Georg Hirth („For- 
menschatz“, „Deutsches Zimmer“, „Bücherornamentik der Renais- 
sance“, „Kulturgeschichtliches Bilderbuch“ u. s. w.) wurden die 
Schätze vergangener Kunstperioden für Tausende erschlossen. Auch 
die Reproduktionstechnik machte einen Wandel durch, der teuere 
Holzschnitt wurde durch die pbotomechanische Reproduktionsweise 
verdrängt. In der Festschrift ist dieser technischen Entwickelung 
im Kunstdruckwesen: der Autotypie, der Chromographie u. s. w. 
mit Recht breiterer Raum gewährt. Dass die Druckerei hinter 
den eminenten Fortschritten der Technik nicht zurückblieb, beweist 
am besten die „Jugend“, deren junge Künstlerschar „sich in 
allen möglichen und unmöglichen Techniken versuchte“, so dass 
Drucker und Zinkograph harte Nüsse zu knacken bekamen. Die 
zahlreichen Illustrationen der Festschrift sind sowohl in der Auf- 
nahme und Atzung wie im Druck, der zum Teil unter Tonanwendung 
erfolgte, vorzüglich gelungen. An der Spitze stehen die Bilder 
der Gründer, es folgen dann die Interieurs der Redaktionsräume, 
der technischen Lokalitäten, Gruppenbilder der Angestellten und 
hübsche, oft mit humoristischen Unterschriften versehene Vignetten; 
weiter seien noch die gelungenen Faschingsgruppen der „Münchener 
Neuesten Nachrichten“ und die Personal-Verzeichnisse genannt, die 
nach den verschiedenen Zweigen geordnet sind. Die Werkstätten 
selbst sind durchweg peinlich sauber und luftig und alle Massregeln 
zur Verhütung von Betriebsunfällen sind getroffen. Jeder Arbeiter 
hat bei Fortbezug des Gehaltes 8 Tage Urlaub. Die Invaliden- 
kasse ist dank der grossen Zuwendungen der Chefs bereits zu einem 
Bestand von 40000 , angewachsen. Oft haben sich die „Mün- 
chener Neuesten Nachrichten“ auch in den Dienst der Wohlthätig- 
keit gestellt, mehr als anderthalb Millionen hat die Expedition 


Nr. 31 


bereits für wohlthätige Zwecke erhalten. Mit berechtigtem Stolze 
blicken heute die Gründer der Firma und deren Angehörige auf 
die 25 Jahre gemeinsamen Kampfes und Sieges zurück, von denen 
die Festschrift berichtet. 

St. München. Die sozialdemokratische „Münchner Post“, 
die bisher in der Druckerei eines Parteigenossen, des Buchdruckerei- 
besitzers Ernst, hergestellt wurde, soll nun auch ihre eigene 
Druckerei bekommen. Wie das Blatt mitteilt, hat der erweiterte, 
durch die Presskommission verstärkte Ausschuss des sozialdemo- 
kratischen Vereins einstimmig den Antrag des Geschäftsleiters des 
Blattes, Cohn, angenommen, die Presskommission möge die nötigen 
Vorarbeiten zur Errichtung einer eignen Druckerei der „Münchner 
Post“ in Angriff nehmen. Zur Beschaffung der noch notwendigen 
Geldmittel sollen verzinsliche Darlehen aufgenommen werden. — 
Der bayerische Rechtsanwalts-Gehilfen-Verband, dessen Konsti- 
tuierung hier erst vor kurzem zur Thatsache geworden ist, hat für 
sich ein eigenes Berufsorgan gewählt. Das Fachblatt erscheint 
monatlich zweimal und hat als ständigen Inhalt Verbandsangelegen- 
heiten, richterliche Entscheidungen in interessanten Zivil-, Handels- 
und Strafprozessen u. s. w. 

Stuttgart, 28. Juli. Meine Bemerkung in Nr. 29 der „Zeit- 
schrift“, dass von seiten der Mainzer Kollegen gar nichts geschehen 
war bei Gelegenheit der Gutenbergfeier, um ein Sichfinden 
der von auswärts gekommenen Gutenbergsjünger zu ermöglichen, 
hat Herrn Karl Theyer daselbst zu einer in Nr. 30 abgedruckten 
Erwiderung veranlasst, deren lange und breite Auseinandersetzungen 
an der von mir gerügten Thatsache aber nichts zu ändern ver- 
mögen. Denn weder das Programm des Buchdruckervereins, noch 
das der Berufsgenossenschaft oder gar das städtische, deren Einzel- 
heiten er aufzählt, bezeichneten, was ich und mit mir sehr 
viele andere vermissten: einen offiziellen Stelldicheinsplatz, wo 
man sich suchen und finden oder doch seine Mainzer Adresse und 
gelegentliche Aufenthaltsangabe während der Festtage hätte nieder- 
legen können. Die Festsetzung eines solchen Ortes und dessen 
Bekanntgabe hätte die Arbeitskraft der Mainzer Kollegen, für 
deren aufopferungsvolle Thätigkeit ja jeder Festteilnehmer ihnen 
dankt, kaum sonderlich belastet, und das hätte auch „Unangemeldete“ 
erreichbar, und namentlich alle unter einander erreichbar 
gemacht. Es waren indes nicht bloss „Unangemeldete“, d. h. solche, 
die in den Listen des Herrn Theyer nicht verzeichnet waren, die 
ihr Bedauern über den Mangel eines festen Sammelpunktes, welcher 
in dem ungeheuren Trubel zu Mainz unbedingt nötig gewesen 
wäre zu gegenseitigem Auffinden, aussprachen, auch Mitglieder, 
und zwar sehr thätige und nahmhafte der vorgenannten Vereine, 
haben sich mir und anderen gegenüber missbilligend über dessen 
Fehlen ausgesprochen, und dies hat mich namentlich zu meinen 
Bemerkungen in Nr. 29, die ich in vollem Umfang aufrecht halte, 
veranlasst. — Herr Theyer betont ganz besonders, dass mein 
Name nicht in der Liste der Angemeldeten enthalten ist und will 
damit sagen, dass ich als „Unangemeldeter“ eigentlich zu schweigen 
habe bezüglich der Unerreichbarkeit; ich bemerke hierzu: ich 
war seitens des Festkomitees und durch Herrn Ober- 
bürgermeister Dr. Gassner als Ehrengast geladen, und 
hatte als solcher die Annahme der Einladung mit gebührendem 
Danke gebörigen Ortes angemeldet; dass ich es versäumt habe, 
dies auch bei Herrn Theyer zu thun, wolle er dem Alten, der 
jedoch schon siebenundfünizig Jahre Gutenberg's Fahnen aus 
innerster Überzeugung folgt und mit freudigem Herzen den Hul- 
digungen des Meisters in Mainz und Eitville beiwohnte, gütigst 
verzeihen. Theod. Goebel. 

* Werdau i. S., 23. Juli. Auch unsere Stadt wird in Zukunft 
eine Gutenbergstrasse aufweisen. In der letzten Stadtverordneten- 
sitzung wurde einstimmig Genehmigung erteilt, dass der Strasse 31 
zu Ehren des genialen Erfinders der Buchdruckerkunst der Name 
„Gutenbergstrasse“ beigelegt werde. | 


S 


Kleine Mitteilungen. 


Hinsichtlich der Erhöhung der Druckpapierpreise hat sich der 
Vorstand des Vereins Deutscher Papierfabrikanten in einer 
an die Zeitungen gerichteten Mitteilung wie folgt geäussert: Der 
Vorstand hat in seiner Sitzung vom 3. Juli d. J. auch die gegen- 
wärtigen Differenzen zwischen einer Reihe von Zeitungsverlegern 
einerseits und den Druckpapierfabrikanten andererseits in Erörterung 
gezogen und hält sich, da den Druckpapierfabrikanten die Presse 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


363 


nicht in gleicher Weise zur Verfügung steht wie den betreffenden 
Zeitungsverlegern, für verpflichtet, seinerseits zu erklären, dass 
die Annahme, es werde durch Erhöhung der Druekpapierpreise 
seitens der Fabrikanten beabsichtigt, die Verbraucher von Druck- 
papier zu vergewaltigen, nach der ganzen Sachlage eine nicht 
gerechtfertigte ist. Der beabsichtigte Aufschlag auf die Preise 
ist ein durchaus mässiger und ist nach Ansicht des Vorstandes 
geradezu bedingt durch die Steigerung, welche alle Materialien 
für die Papierindustrie und insbesondere auch die Löhne schon 
seit längerer Zeit erfahren haben und noch weiter erfahren werden. 
Er hält es deshalb für durchaus gerechtfertigt, dass die Druck- 
papierfabrikanten sich bemühen, in der beabsichtigten Weise die 
Lage ihrer schwer bedrängten Industrie zu verbessern. — Nach 
dieser Mitteilung scheint man sich in gewissen Kreisen der Papier- 
fabrikanten zum Einlenken entschlossen zu haben. Gegen eine 
„gerechtfertigte“ Papierpreiserhöhung werden auch die Zeitungs- 
drucker keinen Einspruch erheben, nur muss der Begriff einwandfrei 
festgestellt werden. E 


> 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Aus der Buch- und Accidenzdruckerei 
in Firma Illgner & Enslin in Leipzig ist Herr E. Enslin aus- 
geschieden. Der bisherige Mitinhaber Herr P. R. Friedrich führt 
das Geschäft allein unter der Firma Illgner & Enslin, Inhaber 
P. R. Friedrich weiter. — Die Firma Hch. Kluge in Brand i. S. 
ist an Herrn Rudolf Theodor Benno Bloch übergegangen, der sie 
unter der Firma Hch. Kluge Nacht, Inh. Benno Bloch daselbst 
weiterführen wird. — Die Firma H. Zimmer & A. Hövel in 
Breslau wird nach Austritt der bisherigen Gesellschafter von Herrn 
Kaufmann Hermann Zimmer unter der Firma Buchdruckerei 
Hermann Zimmer ck Co. weitergeführt. 

Eingetragene Firmen. In Stendal die Firma August Theuer- 
kauf, Buchdruckerei in Väthen, Inhaber Herr Buchdruckerei- 
besitzer August Theuerkauf daselbst. — In Leisnig die Firma 
Leisniger Lith. Anstalt und Buchdruckerei, Buch- und Papier- 
handlung Richard Fanghänel, Inhaber Herr Ernst Richard Fang- 
hänel daselbst. 


Litteratur. 


Erinnerungsschrift an die 500jährige Geburtsfeier Johannes 
Gutenberg’s zu Nürnberg. Veranstältet. von den Buchdruckern 
Nürnbergs (Prinzipale und Gehilfen) am 16. und 17. Juli 1900. — 
Die vorliegende, dem bleibenden Andenken gewidmete Erinnerungs- 
schrift in Quartformat ist von der Königl. Bayer. Hofbuchdruckerei 
G. P. J. Bieling-Dietz hergestellt und gestiftet worden und prächtig 
im modernen Geschmack ausgestattet. Der Umschlag weist ein 
schönes Porträt Gutenberg’s in Prägedruck auf, das farbige Titelblatt 
einen lebhaften Initialen. Der Text ist aus der Genzsch & Heyse schen 
Neu-Deutch gesetzt und rot umrahmt. Faktor Ernst O. Guth be- 
richtet in fesselnder Weise über das Zustandekommen und den Ver- 
lauf der Feier. Dann folgt das Verzeichnis der zur Zeit des Festes 
in Nürnberg bestehenden Buchdruckereien und der in denselben be- 
schäftigten Faktore, Gehilfen und Lehrlinge. An diesem Verzeichnis 
interessieren die bei den einzelnen Firmen gegebenen kurzen 
geschichtlichen Notizen, besitzt doch Nürnberg eine Reihe sehr 
alte Druckereien und eine Schriftgiesserei (Zanker), die sogar bis 
zum Jahre 1470 zurückreicht. Weiter ist die von Herrn Karl Stich 
gehaltene Festrede im Wortlaut gegeben und den Schluss der 
Festschrift bilden die von den einzelnen Druckereien zum Feste 
gelieferten Drucksachen in ihrer geschmackvollen und farben- 
freudigen Originalausstattung. Das ist in der That ein Erinnerungs- 
zeichen, das künftigen Geschlechtern nicht nur von einem schönen 
Feste, sondern auch von dem Können derer erzählen wird, die 
es feierten. 


Richtigstellung. Die Köster'sche Festrede ist nicht, wie in 
Nr. 30, S. 352 angegeben, von der Buchdruckerei der Verlags- 
handlung, sondern von der Buchdruckerei J. J. Weber in Leipzig 
gedruckt. Auch wurde zum Druck derselben die Drugulin’sche 
Amerikanische Gotisch (Morris-Gotisch), nicht die Woellmer’sche 
Unicial-Gotisch verwendet. 


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BI 


 Nichtamtlicher Teil. 


"Entscheide Ge? taut e 47 des Tarifs errichtetem | 
7 Schiedsgerichte. 


Ceröttentlieht vom Tarif-Amt der Deutschen 
, Buchdrucker.) 


Tarifkreis v (Bayern). 
Schledsgericht München. 3 f 


104. Klage wegen Bezahlung der Weihnachtsfeier tage. 

Sachverhalt: Die Kläger waren einige Wochen vor Weih: 
nachten auf Aushilfe, und zwar ausdrücklich bis zum 28: Dezember, 
eingestellt worden; an diesem Tage erfolgte ihre Entlassung, jedoch 
mit der Beinerkung seitens des Faktors, dass sie nach den Feier- 
tageh ‚wegen Wiederbeschäftigüng anfragen könnten. Die Kläger 
kamen am 27. zum Arbeitsbeginn nach der Druckerei, wurden 
wieder eingestellt und nahmen die Arbeit mit den anderen Ge- 
Hilfen gleichzeitig auf. Die Beschäftigungszeit wurde denselben 
bis zum Ende der Woche angegeben. -Bei der Auszahlung des 
Eohnes beanspruchten die Kläger Bezahlung der Weihnachtsfeier- 
tage, was die Firma verweigerte, ‚weil es sich bei der Wiederein- 
stellung der Kläger am 27. Dezember nicht um die Fortdauer 
eines Arbeitsverhältnisses, sondern um den Beginn eines neuen 
handelte, für welches den Klägern ein Anspruch auf die am ‘An: 
fange der Arbeitswoche liegenden’ Feiertage nicht zusteht. 
s Entscheid: Mit ee wurden die Kläger ab- 
gewiesen. | 

Begründung: Im wesentlichen bekennen aich die Mitglieder 
des Schiedsgerichtes zu gleichen Teilen zu der Auffassung der 
Parteien- Während die Frinzipalsmitglieder für die Einstellung 
der Kläger am 27. Dezember den Beginn eines neuen Arbeitsver- 
hältnisses annehmen, sehen die Gehilfenmitglieder hierin eine Fort- 
tetzung des nur durch die Feiertage unterbrochenen Arbeitsverhält- 
nisses, dies umsomehr, als den Klägern bei ihrer Arbeitsbeendigung 
die Intalidenkarten nicht ausgehändigt wurden. 

Berufung vor dem Tarif Amte. Entscheid (einstimmig): 
Die Firma ist: zur Zahlung der beiden Feiertage verpflichtet. 


Begründung: Die Kläger waren saf Aushilfe bie zum 28. De 


zember engagiert; an diesem Abende also konnte die Entlassung 
erfolgen, ohne dass’ die Kläger darin einen beabsichtigten Entzug 


der Feiertagsbezahlung erblicken konnten, und ohne dass. die Firma 


irgendwie moralisch verpflichtet war; den Gehilfen die Vergünstigung 
der Feiertagsbezahlung zukommen zu lassen. Sollte die vereinbarte 
Arbeitsdauer nach deren Ablauf aber ihre wirkliche Beendigung 


finden, so durfte nicht schon an dem Abend der Entlassung den 


Gehilfen für den nächsten Arbeitstag weitere Beschäftigung in 
Aussicht gestellt werden: Thatsache ist, dass die beiden Gehilfen 
zwischen der Entlassung und der Wiederbeschäftigung einen Arbeits- 
tag bei der beklagten Firma nicht aussetzten; ob Manuskript für 
weitere Beschäftigung der Gehilfen erst während der Weihnachts! 
feiertage eingegangen, oder ob solches noch am: Entlasstungstäge 
hinreichend vorhanden war, ist festzustellen nicht möglich. That - 
sache aber ist, dass die Gehilfen ihr Arbeitsverhältnis vom Sonn’ 


abend den 23. Dezember nach den Feiertagen — am. 27. — wieder 


fortgesetzt haben; aus diesem Grunde ist die Firma verpflichtet, 
die in die Zwischenzeit fallenden Feiertage zu bezahlen. Den 
Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses anzunehmen und daher die 


Feiertage für die Kläger auszuscheiden, war nicht möglich; ein 


völliges Ausscheiden aus dem Geschäft bedingte unter allen Um- 
ständen die Auslieferung der Invalidenkarte an die, betreffenden 


Gehilfen; war dies nur versehentlich unterblieben, 80 Sind doch 
die entgegenstehenden Zweifel der andern Partei damit nicht. zu 


entkräften. Es spricht gegen eile zweifelsfreie Entlassung auch 


die ganze Art und Weise der Unterhändlung zwischen Faktor und 


Gehilfen am Abende des 28. Dezember! ferner der Umstand, dass 
den Klägern auch bei’ der erneuten Entlassung am 30. Dezember 


| anheimgestellt wurde, am 8: J anuar — nach Ablauf einer Woche 
mit 2 Feiertagen — wieder wegen Arbeit anzufragen. Der ganze 


Verlauf der Sachd stellt sich dar als eine Umgehung der Feiertags- 


bezahlung. Denn würde zur Nichtbezahlung eines Feiertäges és 
genügen, die ohne Kündigung arbeitenden Gehilfen vor einem Fest- 


tage — selbst ordnungsgemäss — zu entlassen, und würde die 
Weiterbeschäftigung derselben Gehilfen sofort nach den Feiertagen 
die voraufgegangene Entlassung als nicht geschehen nicht wieder 


370 


aufheben, so würden diese Gehilfen ein Anrecht auf Bezahlung 
eines Feiertages wohl kaum erwerben. Der $ 34 des Tarifes will 
nach seiner Kommentierung aber nicht, dass die ohne Kündigung 
stehenden Gehilfen des Rechtes auf Feiertagsbezahlung verlustig 
gehen sollen, sondern auch diese sollen vor einer Umgehung des 
tariflichen Rechtes geschützt werden, wie man die Prinzipale in 
derselben Frage vor Benachteiligung zu schützen bestrebt ist. 
(S. Kommentar zu § 34, S. 113— 115.) 

105. Klage wegen Verlassens der Kondition ohne Einhaltung der 
Kündigungsfrist. 

Sachverhalt: Beklagter trieb mit einem Arbeitsgenossen 
während der Arbeitszeit Unfug, was zur Folge hatte, dass sie den 
Satz eines Kursblattes beschädigten. Auf Meldung beim Prinzipal 
machte derselbe die Urheber des Schadens ersatzpflichtig. Infolge- 
dessen verliess der Beklagte mitten in der Arbeitszeit seine Arbeits- 
stätte. Von der Firma in höflichster Form zum Wiederantritte 
bezw. zum Einhalten der 14 tägigen Kündigungsfrist aufgefordert, 
antwortete Beklagter ablehnend und zwar in der denkbar un- 
manierlichsten Form; ganz so war auch sein Verhalten vor dem 
Schiedsgerichte. 

Entscheid (einstimmig): Beklagter ist zur Innehaltung der 
tariflichen Kündigungsfrist und deshalb zur Wiederaufnahme der 
Kondition bei dem Kläger verpflichtet. Lehnt Beklagter dies ab, 
so ist er für die Dauer eines Jahres von einer Vermittelung durch 
die Arbeitsnachweise ausgeschlossen. 

Begründung: Aus den vorliegenden Schriftstücken ergiebt 
sich, dass die Firma in kulantester Weise dem Beklagten zur Be- 
seitigung seines begangenen Rechtsbruches entgegengekommen ist, 
dass aber anderseits der Beklagte unter allen Umständen es auf 
eine Verletzung des für beide Teile gültigen tariflichen Rechtes 
abgesehen hatte. Aus diesem Grunde auch mussten ihm die Neben- 
rechte aus dem Tarifvertrage für die Dauer eines Jahres genom- 
men werden. 

106. Klage wegen Entlassung ohne Kündigung. 

Sachverhalt: Kläger war am 5. Januar ohne irgendwelche 
Abmachung eingestellt worden; am Dienstag den 30. folgte dann 
seine Entlassung; gegen die plötzliche Entlassung erhob er Ein- 
spruch und reichte beim Schiedsgericht Klage ein auf Bewilligung 
von 4 Tagen Lohn und Entschädigung für 14 Tage Kündigungsfrist. 

Entscheid: Die Klage wird mit 5 gegen 1 Stimme abgewiesen. 

Begründung: Aus der Verhandlung mit den Parteien ergiebt 
sich, dass bei der beklagten Firma laut Arbeitsordnung alle Neu- 
eintretenden eine vierwöchentliche Probezeit zu bestehen haben, 
innerhalb welcher es beiden Teilen freisteht, das Arbeitsverhältnis 
zu jeder Zeit zu lösen. Von dieser Arbeitsordnung Kenntnis ge- 
nommen zu haben, giebt Kläger zu, womit die Berechtigung des 
Klageantrages hinfällig wird. 

Als Entlassungsgrund giebt die Firma an, dass Kläger durch 
ein Zirkular seine Mitarbeiter, und zwar mit Erfolg, aufgefordert 
habe, die angeordnete Uberarbeit zu verweigern, die sich aller- 
dings bereits während mehrerer Wochen nötig gemacht habe. 
Gegen ein solches Verfahren protestiert die Firma. Dem Kläger 
wird deshalb vom Schiedsgericht bedeutet, dass eine Verweigerung 
der Überstunden ohne vorherige Anrufung des Schiedsgerichtes 
nicht stattfinden durfte. Zu entscheiden, ob es sich bei den ver- 
langten Überstunden um eine Verletzung des $ 34, Abs. 2 handle, 
war lediglich Sache des Schiedsgerichtes. 


S 


Paul Schmidt 7. 


Am 19. Juni erlag zu Paris einem mehrmonatlichen Leiden 
ein Kollege, der vielen Deutschen, die nach der französischen Haupt- 
stadt gekommen, ein freundlicher Berater und hilfsbereiter Freund 
gewesen ist: der Buchdruckereibesitzer Emil Julius Paul Schmidt, 
— dem sie somit stets ein dankbares Andenken bewahren werden. 
Seit etwa einem Jahre war derselbe an einem Magengeschwür 
leidend, gegen das die Kunst der besten Arzte nichts auszurichten 
vermochte, — ein plötzlich eingetretener innerer Bluterguss setzte, 
für den Kranken fast schmerzlos, seinem arbeits- und erfolgreichen 
Leben ein Ziel. 

Der Verstorbene war im Jahre 1833 zu Reichenbach in Schlesien 
geborcn und hatte unseren Beruf in der Buchdruckerei von 
F. R. Hofmann in Breslau — ein sehr tüchtiger, aber höchst 
pedantischer Meister, welcher der älteren Kollegenschaft wohl noch 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 32 


aus seinen Beiträgen zu den Fachjournalen in den fünfziger und 
sechziger Jahren erinnerlich sein dürfte — in der Zeit von 1847 
bis 1852 erlernt. In letzterem Jahre ging er auf die Wanderschaft 
und gelangte über Ungarn und Österreich, unterwegs wiederholt 
konditionierend, im Jahre 1855 nach Rom, wo er in der vatikani- 
schen Druckerei Beschäftigung fand. Hier blieb er bis 1858, sich 
alsdann nach Paris wendend und daselbst in der Didot’schen Druckerei 
als Setzer eintretend; 1867 aber wurde ihm die Geschäftsleitung 
der Cotta’schen Buchdruckerei zu Stuttgart angetragen; obwohl 
inzwischen mit einer Französin verheiratet, übernahm er dieselbe, 
vielleicht getrieben von Sehnsucht nach der deutschen Heimat, 
doch hatte er seinen Schritt bald zu bereuen, denn diese Stellung 
vermochte ihn nicht zu befriedigen und schon nach Jahresfrist 
kehrte er wieder nach Paris zurück, abermals als Setzer bei Didot 
l’aine successeur eintretend, wo ihm bald die Mise-en-pages gross- 
artiger Prachtwerke, wie Les Arts au Moyen Age, La Peinture 
italienne, Jeanne d'Arc und andere, übertragen wurde. 

In dieser Stellung verblieb er bis zum Jahre 1875, dann aber 
gründete er selbst ein Geschäft, — freilich mit den bescheidensten 
Mitteln, denn sein ganzer Druckapparat bestand aus zwei Hand- 
pressen. Aber schon im nächsten Jahre musste er zu Erweiterungen 
schreiten und ein diesen entsprechendes grösseres Geschäftslokal 
suchen; als dieses aber auch infolge seiner steten geschäftlichen 
Ausdehnung nicht mehr hinreichenden Raum bot zur Aufstellung 
von Maschinen, erwarb er ein Grundstück direkt vor der Festungs- 
mauer von Paris, au Grand Montrouge, und hier stellte er im 
wörtlichsten Sinne sein Druckereigebäude auf, denn als solches 
hatte er eine — englische aus Wellblech konstruierte Kapelle 
erworben, die vorher in der Gegend der Champs-Elysées von irgend 
einer englischen religiösen Sekte für ihren Gottesdienst errichtet 
worden war. Er liess diesen Bau ausmauern und für geschäftliche 
Zwecke einrichten, und als ich Schmidt das letzte Mal bei Gelegen- 
heit der Weltausstellung von 1889 besuchte, lief darin auch schon 


‘eine ansehnliche Zahl von Maschinen, — heute dürfte er aber 
wahrscheinlich ihrer stets wachsenden Zahl zu eng geworden sein. 


Die reichen Sprach- und sonstigen umfassenden Kenntnisse 
Schmidts kamen ihm bei seiner Thätigkeit sehr zu statten und 
hatten ihm sozusagen deren Spezialität: den Druck fremdsprach- 
licher und wissenschaftlicher Werke, vorgezeichnet. Die Verdienste, 
welche er sich auf diesem Gebiete erworben, fanden im Jahre 1896 
die gebührende offizielle Anerkennung: die akademischen Palmen, 
eine hohe wissenschaftliche Auszeichnung in Frankreich, wurden 
ihm zuerkannt in Anbetracht der Sorgfalt, welche er stets dem 
Druck und der Ausstattung solcher Bücher zugewandt habe. Im 
gleichen Jahre wurde er auch zum Mitglied des Stadtrats von 
Grand Montrouge ernannt, und sein Tod wird jetzt ebenso sehr 
in städtischen, in wissenschaftlichen und geschäftlichen Kreisen, 
wie von seiner Familie und seinen sehr zahlreichen Freunden tief 
betrauert. 

Schmidt lebte in glücklichen Familien- und Vermögensverhält- 
nissen. Durch Tüchtigkeit, Flciss und Ausdauer hatte er, der 
sozusagen mit nichts angefangen, sich ein Vermögen erworben, 
dass ihm gestattet hätte, den Rest seiner Tage in Ruhe zu geniessen, 
— ein neidisches Geschick hat ihm diese genussreiche Ruhe nicht 
gegönnt. Er selbst ahnte nicht das nahe Ende seiner Tage, denn 
noch in den letzten an mich gerichteten Briefen sprach er die 
Hoffnung aus auf das Wiedersehen bei Gelegenheit der jetzigen 
Ausstellung und freute sich dessen, freilich mit dem abnungs- 
schweren Zusatz, dass es die letzte sein werde, die wir zusammen 
besuchen würden. Auch diese bescheidene Freude ist ihm nicht 
geworden. 

Neben seiner Familie und seinen zahlreichen Freunden werden 
auch alle diejenigen Deutschen um ihn trauern, denen er zu ihrem 
Fortkommen in Paris oder zur Erwerbung nützlicher Berufskennt- 
nisse behilflich gewesen, und die heute seinen Hintritt schmerzlich 
empfinden. Ihre Zahl ist wahrlich nicht klein. .Er wies keinen 
ab, der ihm von Freundesseite empfohlen wurde, und konnte er 
den Betreffenden nicht im eigenen Geschäft anstellen, so suchte 
er ihn anderweit unterzubringen; bei seiner ausgedehnten Bekannt- 
schaft und der allgemeinen Achtung, die ihm in Fachkreisen ge- 
zollt wurde, waren seine Bemühungen fast ausnahmslos erfolgreich. 
Um die deutsche Buchdruckerkunst hat er sich aber auch noch 
besonders dadurch verdient gemacht, dass er das Werk „Friedrich 
Koenig und die Erfindung der Schnellpresse“ im Verein mit dem 
berühmten Theotiste Lefevre ins Französische übersetzte und in 
seinem Verlage erscheinen liess, dadurch den Franzosen die Kennt- 
nis von der Grossthat Friedrich Koenig’s vermittelnd. Die deutsche 


Nr. 32 


Kollegenschaft darf sich somit der Trauer der Familie um den 
viel zu frühen Hingang von Freund Paul Schmidt anschliessen 
und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Theod. Goebel. 


dëi 


Von der Weltausstellung zu Paris. 


I. 


Der grosse Wettstreit der Nationen und ihrer Industrien, Ge- 
werbe und Künste, der an der Wende des ‚Jahrhunderts in der 
französischen Hauptstadt an der Seine stattfindet, hat selbsiver- 
ständlich auch die Druckgewerbe der zivilisierten Nationen mit in 
seinen Bereich gezogen und dieselben sind bemüht, ihre höchste 
Leistungsfähigkeit zur Schau zu bringen. Wir werden uns be- 
mühen, den Lesern ein Bild des Standes der Druckgewerbe und 
ihres Wettstreites auf der Pariser Weltausstellung zu geben und 
lassen zu dem Zwecke zunächst unserem Pariser Mitarbeiter das 
Wort zu einem gedrängten Berichte über 

Die Ausstellung des Deutschen Buchgewerbes 
im Deutschen Hause. 

Das Deutsche Haus erhebt sich auf dem Quai d’Orsay zwischen 
den Pavillons von Norwegen und Spanien. Es ist von der glück- 
lichsten Wirkung und wird von den Besuchern als einer der am 
reichsten ausgestatteten unter den fremden Ausstellungspalästen 
allgemein bewundert. Ohne uns des längeren über seine archi- 
tektonische Gestaltung und über seinen Schmuck zu verbreiten, sei 
bemerkt, dass im allgemeinen die Anlage seiner Räume eine prak- 
tische ist und dass die für seine Ausschmückung gewählten Motive 
denjenigen angehören, die wir in Frankreich unter dem „modernen 
Stil“ zusammenfassen. 

Das Deutsche Haus besteht aus zwei Stockwerken, einem Erd- 
geschoss, mit dem wir uns heute zu beschäftigen gedenken, und 
einem Obergeschoss, das unter anderen Herrlichkeiten die Nach- 
bildung eines Saales des Schlosses Sanssouci umfasst, der mit 
Möbeln und Gemälden geschmückt ist, die eiust vom französischen 
Hofe dem von Preussen verehrt wurden. 

Soviel über das Deutsche Haus. Wir beginnen nun unseren 
Besuch im Erdgeschoss. Dessen Haupteingang befindet sich an 
der Strasse der Nationen und durch ihn nimmt das Publikum 
seinen Zutritt. Hier befinden sich sechs Säle, die wir durch- 
schreiten, indem wir links vom Eingang beginnen. 

Im ersten Saale finden wir zunächst den Schaukasten des 
Hauses C. Rüger in Leipzig, das Messinglinien und Vignetten 
ausstellt. Besonders ins Auge fällt eine Satzkomposition aus diesem 
Material, deren Wirkung durch den leuchtenden Glanz des Metalls 
noch verstärkt wird. Verschiedene Tableaux enthalten Probe- 
arbeiten, die mit dem Material des Hauses hergestellt worden 
sind. — Die Firma Genzsch & Heyse in Hamburg bietet den 
Besuchern schöne Schriftsätze in gotischen Leitern, mit Initialen 
geschmückt und in farbigem Druck ausgeführt. Zwei ziemlich 
umfängliche Probenbücher stehen den. Fachleuten zur Verfügung 
und können von den Liebhabern solcher Sachen mit Nutzen durch- 
blättert werden. — Heinrich Hofmeister in Leipzig zeigt Schriften 
und Vignetten, sowie zahlreiche Probenblätter mit reicher An- 
wendung von Ornamenten modernen Stils, die als Satzmuster 
dienen können. Vier grosse Alben enthalten Proben der Firma. 
Von diesen ist eines den Ornamenten und verschiedenen Schriften 
gewidmet, während die drei anderen nur Vignetten enthalten. — 
Die Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei von H. Bert- 
hold, A.-G. in Berlin hat eine schöne Sammlung von Proben 
ausgestellt, die meist auf farbige Papiere gedruckt sind, was ihre 
Anziehungskraft erhöht. Hiervon ist insbesondere ein Band von 
kolossalem Format und grosser Dicke zu erwähnen, der eine Ver- 
einigung von Passepartouts darstellt, in die prächtige Proben ein- 
gefügt sind. Dieser Riesenband ist so umfänglich, dass man sich 
scheut, ihn umzublättern, aus Furcht, den Rücken des prächtigen 
Einbandes zu brechen. — Martin Rommel & Co. in Stuttgart 
bietet eine prächtige Sammlung von farbigen Lichtdrucken, welche 
die Aufmerksamkeit der Besucher fesseln. Viel bewundert werden 
die Blumenbouquetts, deren warmes Kolorit den Eindruck des 
Natürlichen hervorruft. Das Register dieser Drucke ist so genau 
und regelmässig als möglich. Unter ihnen, die sämtlich künst- 
lerischen Charakter tragen, heben wir besonders einen Umschlag 
hervor, der für die „Wanderbilder aus den Dolomiten“ von Theodor 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


371 


Wundt bestimmt ist. Dieses vorzüglich ausgeführte Blatt giebt 
ein aus alpinistischen Instrumenten und Werkzeugen gebildetes 
Ornament, ergänzt durch eine in den Gebirgen aufgenommene 
Ansicht. — Die Firma Salis in München stellt ein einfaches 
Album mit farbigen Postkarten aus, ein Gegenstand, der so gang- 
bar ist, das es nicht von nöten ist, Untersuchungen über Kunst 
und Farbe anzustellen. Es ist ganz interessant, diese Sammlung 
zu durchblättern, die zum mindesten nicht der Aktualität ermangelt. 
— Schöne Autotypieproben in Dreifarbendruck werden von der 
Firma Albert Frisch in Berlin vor unsere Augen gebracht. Die- 
selben zeigen in ihrer Gesamtheit, was man von diesem Verfahren 
zu erwarten berechtigt ist. — Julius Sittenfeld in Berlin stellt 
im Deutschen Hause eine ziemlich bedeutende Sammlung von 
Bänden und schönen Probeblättern aus, unter denen sich Werk- 
titel befinden, deren Satz recht angenehm wirkt. Zu den Probe- 
blättern gehört eine gewaltige Platte in Autotypie, einen Sonnen- 
untergang über einem Morast und Waldbäume darstellend. Es 
ist dies Dank der verwendeten Farben ein förmliches Gemälde, 
das verdient hätte, in einen Rahmen gespannt zu werden. — Ehe 
wir diesen Saal verlassen, haben wir noch der Ausstellung der 
Firma W. Büsxenstein in Berlin zu gedenken, deren Inhaber Herr 
Georg W. Büxenstein als Mitglied und Vizepräsident des Preis- 
gerichts für Klasse XI (Typographie und verschiedene Druckver- 
fahren) wirkt. Die Firma hat eine grosse Zahl schöner Bände 
ausgestellt; was aber in ihrer Auslage vor allem anderen hervor- 
gehoben zu werden verdient, das sind ihre durch die chromo- 
typographischen Verfahren erhaltenen Drucke. Wir haben noch 
selten solche lebhafte und sorgfältige Farbedrucke gesehen. 

Wir begeben uns nun nach dem zweiten Saal, haben hier aber 
nur kurzen Aufenthalt zu nehmen, denn derselbe ist für die Apparate 
und Erzeugnisse der Photographie bestimmt. Auch hier ist wieder 
vor allem die Ausstellung Büzxenstein’s hervorzuheben, die aus 
Drucken aller photomechanischen Reproduktionsverfahren (Helio- 
gravure, Autotypie u. s. w.) besteht, die in Schwarz und in Farben 
sehr schön ausgeführt sind. — In demselben Saale befindet sich 
auch die Auslage der Verlagsbuchhandlung von Wilhelm Knapp 
in Halle a. S. Dieselbe stellt nur Bücher aus, welche die Photo- 
graphie betreffen, und unter diesen befinden sich eine stattliche 
Zahl Arbeiten Miethe’s und Eder’s, die auf diesem Felde als Auto- 
ritäten anerkannt sind. Die Ausstellung der Firma bringt uns 
die Verlagshandlung von Gauthier- Villars in Paris in Erinnerung, 
die unter dem Titel „Bibliothèque photographique“ ebenfalls alle 
Monographien und Abhandlungen zu vereinigen verstanden hat, 
die für die Fachleute und Liebhaber der Photographie von nöten 
sind. — Die Firma Meisenbach, Rifarth & Co. in Berlin hat in 
einem grossen Tourniquet gewaltige Autotypiedrucke vereinigt. 
Die Beschauer prüfen dieselben in der Regel auf das eingehendste, 
und dies ist sicherlich an sich ein Beweis ihrer vorzüglichen Aus- 
führung. 

Wir gelangen nun nach der Mittelhalle, die ihre Beleuchtung 
durch grosse verglaste Maueröffnungen erhält, die nach dem Quai 
hinaus gehen. Dieser Saal wird in einen Bewirtungsraum um- 
gewandelt, wenn der Reichskommissar Herr Dr, Richter Einladungen 
zu Festlichkeiten ergehen lässt, was ziemlich oft vorkommt. Hier 
findet das Publikum die grösste Zahl von Büchern aufgestapelt. 
Im allgemeinen gesagt, sind fast sämtliche dem Publikum vor- 
geführten Exemplare gebunden und zwar grösstenteils in künst- 
lerischer Weise. Und was an den deutschen Büchern im allgemeinen 
noch zu bemerken ist, das ist, dass in den meisten Fällen die 
Vorderseite des Einbandes mit einem Ornament verschen ist, das 
ihnen ein dekoratives Ansehen giebt. Dieser Gebrauch ist zwar 
inFrankreich weniger verbreitet, aber er ist auch nicht ganz unbekannt. 

Albert Langen in München hat zahlreiche Bände und eine 
hübsche Sammlung von Umschlägen des „Simplicissimus“ gesandt, 
jenes Journals, das von den Künstlern aller Länder sehr geschätzt 
wird. — Gerhard Kühtmann in Dresden stellt schöne Atlanten 
aus und, wie sein Nachbar, ein hübsches Tableau mit Umschlag- 
drucken, in denen die Zeichnung in nichts hinter der typogra- 
phischen Ausführung zurücksteht. Unter diesen Drucken ist ein 
Umschlag von Joseph Leyendecker für das „Century“ zu erwähnen. 
Ferner haben wir in der Auslage Kühtmann’s besonders bemerkt und 
bewundert die Reproduktionen zweier von H. Prell 1896 ausgeführter 
Wandgemälde „Frühling“ und „Winter“, ein paar prächtige Korn- 
positionen. — Friedrich Pustet in Regensburg zeigt grosse Bände 
von Kirchengesängen und religiöse Bücher. — Die Photogra- 
phische Gesellschaft in Berlin, die in Paris eine Zweiganstalt 
besitzt, unterbreitet der Beurteilung des Publikums zwei. Alben, 


372 


deren eines, „Die Galerien Europas“, schr oft durchblättert wird. 
— Vier gesonderte Glaskästen bergen die mit Luxuseinbänden und 
Metallschlössern ausgestatteten Missalen und religiösen Werke, 
welche die Firmen F. J. Bösenberg in Leipzig, Jos. ThuminKevelaer 
und C. W. Vogt & Sohn in Berlin gesandt haben. — Verschiedene 
wissenschaftliche Werke mit schweren Einbänden finden sich in 
der Auslage von J. F. Lehmann in München. — Die Deutsche 
Verlags-Anstalt in Stuttgart stellt ihr Lexikon der gesamten 
Technik aus, und hervorzuheben ist hier weiter ein prächtiges 
Werk mit einer Einbanddecke von Theodor Wundt. Die letztere 
haben wir bereits bei der Ausstellung der Firma Martin Rommel 
& Co. erwähnt; hier fügen wir hinzu, dass das Album eine grosse 
Anzahl von Lichtdrucktafeln enthält, während der Text mit farbigen 
Autotypien ausgestattet ist. — Aus der Auslage von Wilhelm 
Kohlhammer in Stuttgart nennen wir pädagogische Werke sowie 
einen schönen in weisses Leder gebundenen Band „Avesta, die 
heiligen Bücher der Parsen“, von Karl F. Geldner. Buchdrucker 
bemerken in diesem Werke mit besonderem Interesse ganze Seiten 
Hieroglyphen, deren Gravure und Guss eine beachtenswerte Arbeit 
repräsentiert. (Schluss folgt.) 
Ki 


Vereinsleben. 


* Dresden, 3. Aug. Die Buchdrucker-Innung zu Dresden 
(Zwangs-Innung) hielt am 31. Juli ihre ordentliche Vierteljahrs- 
versammlung im Saale der Odd-Fellow-Logen ab, welche vom 
Vorsitzenden Herrn Grünberg geleitet wurde. Zunächst wurden 
43 Lehrlinge nach bestandener Probezeit aufgenommen und in die 
Lehrlingsrolle eingetragen. Der Vorsitzende des Ausschusses für 
das Lehrlingswesen, Herr Ulrich, forderte dieselben in einer kurzen 
Ansprache insbesondere zu Fleiss und Strebsamkeit im Berufe, 
zum Gehorsam gegen die Lehrprinzipale und sonstige Vorgesetzte, 
zu regelmässigem Besuche der Fachschule und zu fleissigem Be- 
suche des Gotteshauses auf. Hierauf verpflichtete der Innungs- 
vorsitzende die Lehrlinge durch Handschlag zur strengen Befolgung 
der bestehenden Vorschriften und ermahnte dieselben, sich allezeit 
des Buchdruckerberufs würdig zu zeigen. Aus dem Geschäfts- 
berichte des Vorsitzenden ist zu erwähnen, dass das Mitglied Herr 
Engelmann bei Gelegenheit seines 25jährigen Geschäftsjubiläums 
durch den Vorstand beglückwünscht wurde. Ferner berichtete der 
Vorsitzende über den würdigen Verlauf der von der Innung ver- 
anstalteten Gutenbergfeier und dankte nochmals allen denjenigen, 
welche sich daran direkt und indirekt beteiligt haben. Der vom 
Innungssekretär Herrn Patzig vorgetragene Bericht über den Arbeits- 
nachweis sowie über die Unterstützungskassen des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins ergab, dass der Arbeitsnachweis von zusammen 
268 Personen benutzt wurde, während die Unterstützungskassen 
942 A. für Reise-, Arbeitslosen-, Kranken- und Invalidenunter- 
stützung auszahlten. Anträge von Mitgliedern waren nicht ein- 
gegangen. Nachdem der Vorsitzende noch darauf hingewiesen hatte, 
dass zur Beschlussfassung über die für den Arbeitsnachweis, das 
Ehren- und Schiedsgericht, die Fachschule und die Gutenberg- 
Jubiläums-Stiftung ausgearbeiteten Nebenstatuten im Laufe des 
Monats August eine ausserordentliche Innungsversammlung in Gegen- 
wart eines Vertreters der Aufsichtsbehörde abgehalten wird, schloss 
derselbe die gut besuchte Versammlung. 


e 


Sprechsaal. 


-m. Berlin, 2. August. Die in letzter Zeit vielgenannte Buch- 
druckerei Louis Schneider & Co., G. m. b. H., hat eine Häutung 
vollzogen, indem sie ihre Firma umgeändert hat in „Typographia, 
Kunst- und Setzmaschinen-Druckerei, G. m. b. H.“ Dem bisherigen 
Geschäftsführer Herrn Louis Schneider wurde in der Person des 
Kaufmanns Herrn John Wendt ein zweiter Geschäftsführer an die 
Seite gestellt und das Stammkapital auf 450000 oA. erhöht. 

-n. Berlin, 5. August. Der Verein der Berliner Buch- 
drucker und Schriftgiesser (Verband) hatte heute in der 
„Neuen Welt“ eine Ausstellung der bei der Konkurrenz für die 
Drucksachen zur 500jährigen Gutenbergfeier eingegangenen mehr 
als 100 Skizzen und einer grossen Menge von Festdrueksachen 
zur diesjährigen Jubelfeier aus etwa 300 Städten veranstaltet. Auf 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 32 


grossen Tafeln und Pulten waren die in ihrer überwiegenden Mehr- 
zahl wohlgelungenen farbigen Drucksachen zur Schau gestellt. 
Besonderes Interesse erweckten neben den aus der Preis-Konkurrenz 
hervorgegangenen Skizzen die Münchener und Stuttgarter Arbeiten, 
aber auch mancher kleinere Druckplatz (z. B. Halberstadt) hatte 
Treffliches geleistet. Daneben hatte der Berliner Maschinenmeister- 
Verein aus seinen Sammlungen wertvolle Dreifarbendrucke und 
Farbenholzschnitte ausgestellt, welche ein beredtes Zeugnis ablegen 
von der hohen Vollkommenheit dieser Techniken, die beide ihre 
volle Berechtigung haben und auch in Zukunft nebeneinander ihr 
Feld behaupten werden. Herr G. Könilzer gab in einer längeren 
Ansprache eine Erläuterung zu der Preis-Konkurrenz; er hob her- 
vor, dass der Buchdruck an dem frischen belebenden Zuge, der 
durch das ganze deutsche Kunstgewerbe gehe, einen lebhaften An- 
teil nähme; während früher in Berlin nur wenige Druckereien den 
besseren Accidenzdruck gepflegt hätten, sei die Beteiligung daran 
heute eine viel allgemeinere. Darum aber thue es not, dass die 
Accidenzsetzer sich befleissigen, ihren Geschmackssinn weiterzu- 
bilden. Dazu biete die Fachklasse an der Handwerkerschule 
Gelegenheit. Auf die ausgestellten Konkurrenz-Entwürfe näher 
eingehend, wies er darauf hin, dass jede Ausschmückung einer 
Drucksache dem Zwecke derselben angepasst werden müsse. Die 
Farbenwahl sei bei sonst ganz vortrefflichen Arbeiten vielfach 
missglückt; was für die Plakatkunst wirksam und angemessen sei, 
eigne sich nicht immer für Accidenzzwecke; Arbeiten für einen 
Zweck wie die Gutenbergfeier, dürften nicht reklameartig aus- 
gestattet werden. Im übrigen sei die Schrift stets als Hauptsache 
zu behandeln, Tonwert der Schrift und des Ornaments seien zu 
beachten. Das Ornament müsse symbolisch wirken, was ſür eine 
Speisekarte passend sei, eigne sich nicht für einen Zweck wie der 
vorliegende. Im übrigen zeige die Menge der in ihrer überwicgen- 
den Mehrzahl sehr anerkennenswerten Entwürfe, dass der moderne 
Geschmack im Buchdruck in erfreulicher Weise gefördert werde. 
Die Ausführungen des Herrn Könitzer fanden allseitigen Beifall 
bei den zahlreichen Besuchern der Ausstellung, die nach Beendigung 
der Besichtigung noch mehrere Stunden bei einem Festkommerse 
vereinigt blieben. In dankenswerter Weise war auch Nichtmit- 
gliedern des Vereins Gelegenheit gegeben, die interessante Aus- 
stellung zu besichtigen. 

J. Breslau, Mitte Juli. Eine allgemeine Gutenbergfeier zu 
stande zu bringen, wie es in vielen deutschen Städten der Fall 
war, ist hier ausgeschlossen. Deshalb fanden hier einzelne Ver- 
anstaltungen statt. Am 24. Juni veranstaltete der Inhaber der 
Wilh. Gott. Korn’schen Buchdruckerei, Herr Stadtältester Dr. 
Heinrich von Korn, für sämtliche Mitarbeiter des Hauses und 
deren Angehörige auf seine Kosten im Hedwigsbade zu Trebnitz 
ein Johannisfest in Form eines Ausfluges mit Sonderzug der 
Kleinbahn. Wenn auch das Fest, bestehend aus Konzert, gcmein- 
samer Tafel, Verlosungen für Jung und Alt, Belustigungen für die 
Kinder, durch die Ungunst der Witterung wesentlich beeinträchtigt 
war, so fuhr doch alles zufrieden nach Hause. — Am 3. Juli 
wurde die monatliche Sitzung des hiesigen Faktorenvereius zu 
einer Festsitzung zu Ehren unseres Altmeisters ausgestaltet und 
auch die Frauen hierzu gebeten. Die Feier nahm einen guten 
Verlauf und wohl noch nie hatte der Verein eine so gut besuchte 
Versammlung zu verzeichnen. Die Festrede hielt Herr Hendel 
(Buchdruckerei Korn), welcher Gutenberg als einen echten Erfinder 
schilderte, einen Mann, dem es vor allem um die Durchführung 
seiner Ideen, um das von ihm verfolgte Ziel zu thun war. Vor 
allem betonte der Vortragende, dass Gutenberg eine viel zu ideal 
angelegte Natur gewesen sein muss. Dass er kein Geschäſtmaun 
war, beweisen die mit Fust abgeschlossenen Verträge, wodurch er 
sich vollständig dem schlauen Geldmann Fust in die Hände ge- 
geben. Während Fust und die Zeitgenossen auf den Schlussschriften 
ihre Namen nennen, verschweigt dies Gutenberg, auch dies ist 
jedenfalls auf Gutenberg's Bescheidenheit, wahrscheinlich auch auf 
Fust zurückzuführen, um Gutenberg nicht nur um den Lolın, sondern 
auch um den Ruhm der Erfindung zu bringen. Der Vortragende 
schilderte dann noch den bis in die Neuzeit andauernden Streit 
der Städte Harlem, Bamberg, Strassburg, Kuttenberg in Böhmen 
und Feltre in Italien um den Ruhm der Erfindung, bis endlich 
auf Grund archivalischer Forschungen vom Holländer van der Linde 
der Schleier gelüftet und in vernichtender Kritik diese Städte ab- 
gewiesen wurden, so dass wohl nie wieder jemand auftreten dürfte, 
um Gutenberg den Ruhm der Erfindung des Drucks mit beweg- 
lichen Lettern zu entreissen. Redner gedachte auch der ersten 
1540 von dem Wittenberger Buchdrucker Hans Lufit, dem Drucker 


Nr. 32 


lutherischer Bibelübersetzungen, veranstalteten Jubelfeier, der Feiern 
im Jahre 1640 und 1740, die mehr im Kirchlichen ihren Ausgangs- 
punkt fanden, während 1840 die Veranstaltungen allgemeine waren, 
auch die verschiedenen zu Ehren Gutenberg’s errichteten Stand- 
bilder, zu dem am 12. Mai noch das Standbild in der Gutenberg- 
halle des Deutschen Buchgewerbehauses gekommen ist, wurden in 
den Kreis der Betrachtung gezogen. — Am 8. Juli veranstalteten 
die Mitglieder des Gutenbergbundes ihr Johannisfest in 
Form eines Ausfluges nach Trebnitz mittels Kleinbabn. — Die 
dem Verbande angehörende Gehilfenschaft hatte den 14. und 
15. Juli gewählt. — Am 15. Juli wurde auch die vom hiesigen 
Kunstgewerbemuseum veranstaltete Buchdruckausstellung 
eröffnet. Herr Direktor Dr. Masner hielt vor der Eröffnung im 
Lichthofe des Museums an die geladenen Gäste, welche aus Ver- 
tretern des Magistrats, Mitgliedern des Vereins Breslauer Buch- 
Aruckereibesitzer, des Faktorenvereins und der Gehilfen bestand, 
eine längere Ansprache, in welcher er betonte, dass eine grosse 
allgemeine, das gesamte Buchgewerbe der Vergangenheit und 
Gegenwart umfassende Ausstellung, die das Museum in sein Programm 
aufgenommen, bei der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen sei, 
deshalb habe man den Versuch gemacht, den Anteil Schlesiens 
an der Geschichte der Buchdruckerkunst von ihren Anfängen bis 
zur Gegenwart, also den uns zunächst angehenden Abschnitt aus 
der ganzen gewaltigen Entwickelung vor Augen zu führen. Die 
Ausstellung umfasse vier Abteilungen, die erste bilden die nicht 
schlesischen Inkunabeln und älteren Drucke, die zweite die älteren 
schlesischen Drucke, die dritte den schlesischen Buchdruck der 
Gegenwart, wobei nur das Gebiet der Typographie und der typo- 
graphischen Illustrationsverfahren berücksichtigt wurde, die vierte 
Abteilung bildet eine Ausstellung alter und neuer Bibliothekzeichen. 
Hierauf forderte Herr Dr. Masner zum Besuch der Ausstellung 
auf. Von Gutenberg’schen Drucken ist ein Pergamentblatt aus 
der 42zeiligen Bibel vorhanden, das als Einband einer Handschrift 
alchymistischen Inhalts gedient hat. Die kgl. und Universitäts- 
bibliothek hat den ersten datierten Breslauer Druck von Caspar 
Elyan von 1475, die „Statuta Synodalia Conradi Petri et Rudolphi 
episcoporum Vratislavensium“, einen sehr gut erhaltenen Quart- 
band ausgelegt. Die auf Elyan zurückgehenden Anfänge des Buch- 
drucks in Breslau sind vor nicht langer Zeit durch die scharfsinnigen 
Untersuchungen des gegenwärtigen Direktors der Göttinger Uni- 
versitätsbibliothek Aarl Dziatzko aufgedeckt worden. Die Stadt- 
bibliothek brachte den aus derselben Presse hervorgegangenen 
undatierten Tractatus sacerdotalis de sacramentis des Nicolaus de 
Blony. Auf der ersten Seite ist das Zeichen seiner Herkunft, 
das gemalte Ex-libris des kunstsinnigen Breslauer Bischofs Joharn 
Roth (1482—1506). Als mit dem Tode von Caspar Elyan’s der 
Buchdruck in Breslau auf eine längere Reihe von Jahren aufhörte, 
hat Bischof Roth, der auf die Errungenschaften der Technik seiner- 
zeit nicht verzichten mochte, die für den Gebrauch seiner Diöcesanen 
notwendigen Bücher in fremden Orten, in Mainz, Venedig, Strass- 
burg, drucken lassen. Die Ausstellung der schlesischen, also nicht 
breslauischen Drucke ist ein erster Versuch die erreichbaren ältesten 
Erzeugnisse namhafter oder merkwürdiger schlesischer Pressen 
zusammenzustellen. Die 60 zur Ausstellung gebrachten Drucke 
bieten einen wertvollen Beitrag zur Geschichte des geistigen und 
gewerblichen Lebens in Schlesien, wie er bisher wahrscheinlich 
noch niemals geliefert worden ist. Vier schlesische Städte, Görlitz, 
Hundsfeld, Liegnitz, Neisse, besassen bereits im 16. Jahrhundert 
Pressen und fünf weitere Orte, Beuthen a. d. Oder, Brieg, Glogau, 
Oels, Schweidnitz, wenigstens in der ersten Hälfte des 17. Jahr- 
hunderts. Das merkwürdigste, älteste und seltenste Buch ist im 
Jahre 1543 in Hundsfeld von Paul Helicz gedruckt, welcher bereits 
1539—1541 in Krakau eine rege Thätigkeit entwickelt hatte. In 
nur einem einzigen Pergamentexemplar vorhanden ist die erste 
kartographische Darstellung Schlesiens, die aus der Offizin von 
Johann Cruciger in Neisse im Jahre 1561 hervorgegangene Land- 
karte des Herzogtums Schlesien, welche nicht allein dadurch 
interessiert, dass sie umgekehrt wie die jetzt üblichen Karten 
orientiert, also dass Norden unten, Süden oben zu suchen ist. 
Auch ist diese Karte bis ins 18. Jahrhundert massgebend geblieben, 
bis auf Grund der österreichischen Spezialaufnahmen der einzelnen 
Fürstentümer eine Gesamtkarte Schlesiens hergestellt wurde. Aus 
der Schöffer'schen Presse liegt die Pergamentausgabe der Briefe 
des Hieronymus von 1470 in Schweinsleder gebunden aus. Aus 
der Offizin von Johann Mentel in Strassburg die Folioausgabe der 
deutschen Bibel von 1466, die erst vor wenigen Jahren durch die 
Untersuchungen von Wilhelm Walter als die älteste deutsche Bibel- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


373 


ausgabe erkannt worden ist. Hochinteressant ist die von Anton 
Koberger in Nürnberg 1493 gedruckte Weltchronik des Hartmann 
Schedel, eines bekannten Nürnberger Humanisten, dem wir den 
ältesten, wahrscheinlich auf einer Naturaufnahme beruhenden 
Prospekt von Breslau verdanken. Auch die von Hans Schönsperger 
dem Alteren 1517 hergestellte Prachtausgabe des Theuerdank ist 
von grossem Interesse, da dessen einzigartiger, mit schönen Holz- 
schnitten ausgestatteter Druck lange als durch Holzschnitte, nicht 
mit beweglichen Lettern gedruckt galt. Aus den Offizinen der 
grossen Drucker des 16. und 17. Jahrhunderts liegen aus Drucke 
von Plantin in Antwerpen, Elzevier in Leyden, Badius, Robert 
und Heinrich Stephanus in Paris, Aldus Manutius und seiner 
Nachfolger in Venedig, der Familie Giunta in Florenz. Als eine 
grossa tige Leistung der Buchdruckpresse ist wohl die von Plantin 
gedruckte grosse Polyglottenbibel in vier Sprachen zu bezeichnen, 
welche den Ruhm des Hauses begründete. Die kostbarsten und 
wertvollsten Inkunabeln tragen auf den Einbänden das Wappen 
von Thomas Rhediger, dessen Büchersammlung den Grundstock 
der jetzigen Stadtbibliothek bildet. Die alte Stadt- und Universitäts- 
buchdruckerei Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) nimmt einen 
hervorragenden Platz ein, denn sie verkörpert ein Stück Stadt- 
geschichte. Sie ist die älteste Druckerei Breslaus. Ihr Gründer, 
Konrad Baumgarten aus Rotenburg a. d. Tauber, welcher schon 
vorher in Danzig und auch Olmütz gedruckt hatte, verfügte über 
einen grossen Schriftreichtum und hat zuerst 1503 hier zu drucken 
begonnen. Das stattlichste und interessanteste Erzeugnis ist ein 
Kleinfolioband, die „Grosse Legenda der hailigsten Frawen Sandt 
Hedwigis“, 1504 gedruckt. Der Nachfolger Baumgarten's war Adam 
Dyon, der schon 1512 auf Kosten eines Breslauers in Nürnberg 
gedruckt hatte. Gleichzeitig mit Dyon druckte in Breslau Caspar 
Lübisch, der eine Anzahl kleinerer Schriften Luther’s den Bres- 
lauern zugänglich machte. Grössere Bedeutung als Dyon und 
Lübisch hat in der Geschichte des schlesischen Buchdrucks Andreas 
Winkler aus Winkel bei Eisleben, welcher Rektor der Schule 
St. Elisabeth wurde und 1538 eine Druckerei einrichtete. Nach 
Winkler druckte Crispinus Scharffenberg, dessen Offizin Georg 
Baumann der Altere 1589 übernahm. Aus der neueren Zeit brachte 
die Buchdruckerei Grass, Barth & Co. vieles. Da finden wir 
die Aufrufe aus der sturmbewegten Revolutionszeit, Proteste der 
Demokratenpartei, Ermahnungen des Stadtoberhauptes, der Fahr- 
plan der ersten Dampfwagenzüge Ein mannshohes Tableau mit 
fusshohen Lettern wurde am 18. Januar 1816 zur Friedensfeier 
hergestellt, eine grosse Zahl von Familiendrucksachen geben Zeugnis 
von der Leistungsfähigkeit dieser Firma am Anfange des vorigen 
Jahrhunderts. Auch Adolf Stenzel, vorm. Brehmer & Minuth, 
R. Nischkowsky und verschiedene Privatpersonen haben kultur- 
geschichtlich höchst interessante Objekte ausgestellt. Hier liegt 
auch der erste Jahrgang der Schlesischen Zeitung von 1742, ein 
ehrwürdiges Extrablatt der Schlesischen Zeitung über die Schlacht 
bei Leipzig, ein anderes über die Schlacht bei Königsgrätz. Die 
moderne Abteilung setzt sich aus Farbendrucken, Accidenzen, 
Büchern, Wertpapieren und Plakaten zusammen und sind fast alle 
Breslauer Buchdruckereien und aus der Provinz Domel’s Erben in 


Waldenburg und Carl Flemming in Glogau beteiligt, letztere durch 


sehr geschmackvolle und sauber ausgeführte Accidenzen und Wert- 
papiere. Die letzte Abteilung bildet die Ausstellung von Bücher- 
zeichen, Ex-libris, welche im Anschluss an ein Ausschreiben des 
Museums veranstaltet ist. Ermöglicht wurde diese Ausstellung 
durch das Entgegenkommen des Grafen zu Leiningen-Westerburg 
in Neupasing bei München, der aus der Zeit von 1470 bis 1900 
zur Zeit 18600 Bibliothekszeichen besitzt aus allen Ländern, selbst 
Amerika, Australien und Japan und deshalb der Besitzer der 
grössten Ex- libris-Sammlung des Kontinents ist. Er hat etwa 100 
der seltensten, wertvollsten und charakteristischsten hergeliehen. 
Auch die Firma C. A. Starke in Görlitz, welche die Herstellung 
von Ex-libris seit längerer Zeit als Spezialität betreibt, hat die 
Ausstellung mit einer grossen Zahl beschickt, die in ihrer Kunst- 
anstalt hergestellt sind. Die Schaustellung gliedert sich in eine 
alte deutsche Ex-libris, unter denen das älteste bekannte, das von 
Hildebrand Brandenburg aus Bibrach, Mönches zu Buxheim aus 
der Leiningen’schen Sammlung sich befindet. 

* Leipzig. Zur Zwangsinnungsfrage hat der Reichskanzler 
in bedeutsamer Weise Stellung genommen. Er hat nämlich unter 
dem 5. Juli d. J. ein Schreiben an die Verwaltungsbehörden im 
Reiche erlassen, das die Auslegung des $4 des Normalstatuts 
für Zwangsinnungen behandelt. Es heisst da: Die Bestimmung 
in 84 Absatz 3 des Normalstatuts u. s. w., „Gewerbetreibende, 


374 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 32 


welche neben dem .. Handwerke noch andere Gewerbe betreiben, 
sind Mitglieder dieser Innung, wenn sie das . . Handwerk haupt- 
sächlich betreiben“, wird zuweilen dahin verstanden, dass Personen, 
welche neben dem Handwerk, für welches eine Zwangsinnung 
errichtet ist, noch ein anderes nicht zum Handwerk gehörendes 
Gewerbe, z. B. das Handelsgewerbe, betreiben, dem Innungs- 
zwange dann nicht unterliegen, wenn sie das Handwerk nur nebenbei 
oder in geringem Umfange ausüben. Diese Auffassung steht im 
Widerspruch mit dem $ 100 f. Abs. 1 der Gewerbeordnung. wonach 
der Zwangsinnung mit Ausnahme derjenigen, welche das Gewerbe 
fabrikmässig betreiben, alle Personen anzugehören haben, welche 
das Gewerbe, wofür die Innung errichtet ist, als stehendes Gewerbe 
selbständig betreiben, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob 
die Ausübung dieses Gewerbes in grösserem oder in ge- 
ringerem Umfange stattfindet. Der § 4 Abs. 3 kann daher 
bei einer sinngemässen Auslegung nur so aufgefasst werden, dass 
unter mehreren von einem Gewerbetreibenden betriebenen Hand- 
werken das von demselben hauptsächlich betriebene bestimmend 
dafür ist, welcher Zwangsinnung er anzugehören hat. Unter den 
„anderen Gewerben“ im Sinne des S4 Abs. 3 sind mithin nur 
‚andere handwerksmässig betriebene Gewerbe zu verstehen. — 
Diese Anweisung des Reichskanzlers an die Verwaltungsbehörden 
entspricht dem von der Kreishauptmannschaft Leipzig eingenom- 
menen Standpunkt und wird verschiedenenorts eine gewisse Klärung 
in die Innungssache bringen. 

* Leipzig, 6. August. Die im Jahre 1840 aus Anlass der 
400jährigen Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst be- 
gründete Gesellschaft Typographia, die unter Ausschluss jeder 
Parteirichtung die Geselligkeit und den Gesang pflegt und beides 
als Mittel wirken lässt zur Förderung der Witwenunterstützung, 
beging am 4. und 5. August unter lebhaftester Beteiligung der 
Mitglieder ihr sechzigjähriges Stiftungsfest. Die Feierlich- 
keiten wurden am Sonnabend, 4. August, im Etablissement Batten- 
berg mit einem Herrenkommers eingeleitet, dem eine Vorstellung 
des rühmlichst bekannten Varietees vorausging, zu der den Mit- 
gliedern Plätze reserviert worden waren. Der Kommers verlief 
unter mancherlei Reden und Trinksprüchen sowie Vorträgen des 
Gesangvereins Typographia in allgemein befriedigender Weise. 
Von den gehaltenen Reden erwähnen wir diejenige des Vorstehers 
Herrn Buchdruckereibesitzer Frunkenstein, die eine Übersicht der 
Geschichte der Gesellschaft in den seit dem 50jährigen Stiftungs- 
feste verflossenen zehn Jahren gab. Hieraus sei erwähnt, dass 
die Gesellschaft 1890 276 Mitglieder zählte. Von diesen vorlor 
sie infolge von Tod, Abreise und Austritt 132, während 72 zu- 
wuchsen. Der Mitgliederbestand beträgt somit zur Zeit 216, 60 
weniger als vor zehn Jahren. Einnahmen und Ausgaben bilanzieren 
mit 57804,69 AM Die Hauptposten der Einnahmen sind die 
Mitgliedsteuern mit 25331 und die Erträgnisse aus den Ver- 
gnügungen mit 31146,61 , Von den Ausgaben erwähnen wir 
die Kosten der Vergnügungen mit 35 265,06 , der Jubiläen 
mit 1730,90 A, des Gesangvereins mit 3678,28 , den Rein- 
ertrag der 9 Witwenunterstützungskonzerte mit 8636,65 , den 
Aufwand für Druckkosten, Bibliotheksfonds und sonstige Aus- 
gaben mit 3623,90 A. Die Witwenunterstützungskasse hatte seit 
1890 23461,21 A. Einnahmen und 13461,21 % Ausgaben. Das 
zinsbar angelegte Kapital ist in den zehn Jahren um 7084,22 M 
gewachsen und beträgt zur Zeit 17402,05 , Unterstützt werden 
zur Zeit 39 Witwen. Seit Gründung der Kasse sind 104 Witwen 
mit zusammen 24186 . unterstützt worden. Der Vorsteher Herr 
Frankenstein, der Kassierer Herr A. Riemann und der Bibliothekar 
Herr Reichardt walten ihres Amtes noch wie vor zehn Jahren. 
Der Gesangvereinsdirigent Herr Fritz Schmidt ist seit 1891 thätig. 
Jubilare mit mehr als 25jähriger Mitgliedschaft hat die Gesell- 
schaft 15, unter ihnen befindet sich einer (Herr Rothe) mit fast 
55jähriger Mitgliedschaft. Von den 33 Buchdruckern, die 1890 
dem (resangverein angehörten, sind heute nur noch 6 vorhanden, 
von den 20 Damen des gemischten Chores gar nur eine. — Der 
Hauptfesttag, Sonntag, 5. August, brachte eine Festtafel mit 
Instrumental- und Vokalkonzert im Kristallpalast, an der sich etwa 
500 Personen beteiligten und die einen sehr befriedigenden Verlauf 
nahm. Die Tafel wurde von Herrn Frankenstein nach einigen 
begrüssenden Worten mit einem schwungvollen Toast auf den 
Kaiser Wilhelm und den König Albert eröffnet und in das am 
Schlusse ausgebrachte Hoch stimmten die Anwesenden begeistert 
ein. Darauf verbreitete sich Herr Frankenstein in einer Festrede 
über das oft von grossen Schwierigkeiten umgeben gewesene, aber 
doch recht befriedigende Wirken und die Ziele der Typographia, 


und der Redner erntete damit ebensovielen Beifall, wie später 
Herr Schuldirektor Dr. Linge, der die Gesellschaft Typographia 
als Pflegestätte des echten sozialistischen Idealismus feierte. Im 
weiteren feierte Herr Faktor Schäfer die Prinzipale Leipzigs, die 
zum grossen Teil der Gesellschaft als Ehrenmitglieder angehören 
und sie zu fördern beflissen sind. — An die Festtafel, zu der 
die Herren Frankenstein und Kersten auch hübsche Tafellieder 
geliefert hatten, schloss sich ein fröhlicher Ball, der die tanz- 
lustige Welt bis Mitternacht beisammenhielt. — Möge dem ge- 
meinnützigen und der Kollegialität so förderlichen Wirken der 
Gesellschaft Typographia noch manches derartige Jubiläum be- 
schieden sein! 

* Aus Nürnberg macht uns Herr Karl Kempe Mitteilung von 
einer sehr vorteilhaften Einrichtung, welche die Maschinenfabrik 
Kempewerk daselbst zum Besten ihrer Arbeiter getroffen hat. 
Um nämlich dem wieder drohenden Kohlenwucher entgegenzutreten 
und die Arbeiter vor der Ausbeutung durch denselben zu schützen, 
hat die Fabrik für ihre verheirateten Arbeiter den Kohleneinkauf 
in die Hand genommen und zwar in der Weise, dass die Leute 
die Kohlen vom Grosshändler korbweise vor das Haus gefahren 
erhalten, während die Fabrik die Rechnung waggonweise bezahlt. 
Die Arbeiter haben zwar für die Anfuhr pro Korb von 100 Pfund 
10 A zu bezahlen, sie ersparen aber 67 A pro Centner gegen den 
Einkauf durch sie selbst. Dieses arbeiterfreundliche und dem 
Kohlenwucher einen wirksamen Riegel vorschiebende Vorgehen 
des Kempewerkes verdient Nachahmung und kann eine solche 
überall finden. 

+ Aus dem Rheinland. (Konkurrenzwidriges.) Ein uns zu 
Händen gekommenes Angebot der von der A. Capallo’schen Buch- 
und Accidenzdruckerei in Kreuznach verlegten und gedruckten 
„Kreuznacher Zeitung“ dürfte auch die Leser der „Zeitschrift“ 
interessieren. Dasselbe lautet wie folgt: „Kreuznach, den 20. Juni 
1900. Herrn A... M... hier. Antwortlich Ihres geehrten 
Schreibens vom 20. cr. teilen wir mit, dass ein Inseratabonnement 
für 150 Anzeigen à 15 Zeilen den Bruttobetrag von 225 M aus- 
macht, wofür Sie uns 40 / anbieten. Wir haben Ihnen damals 
50 A. offeriert, was schon über 75%, bedeutet und vermögen 
eigentlich nicht noch weiter im Preise abzugehen. Trotzdem wollen 
wir Ihnen, um eine Ausnahmeofferte zu bieten, den Preis auf 
45 of netto bei, wie abgesprochen, !/,jährlicher Ratenzahlung 
ermässigen, bemerken jedoch, dass dies die äusserste Grenze ist... 
Mit Vergnügen Ihre Ordre erwartend, zeichnet Hochachtungsvoll 
p. Expedition der KreuznacherZeitung Wagner.“ — Eines Kommentars 
bedarf dieses Schreiben wohl nicht. Wir möchten nur bemerken, 
dass, wenn einem Anzeigenaufgeber achtzig Prozent Rabatt 
angeboten werden, das „Vergnügen“ doch wohl nicht auf Seiten 
des Anbietenden ist. 

* Aus Thüringen. Der Thüringer Zeitungs-Verlegerverein 
hielt am Sonntag, 15. Juli, im Hotel zum Goldenen Löwen in 
Triebes eine gut besuchte Versammlung ab, mit der auch eine 
Ehrung Altmeister Gutenberg’s zu seinem 500jährigen Geburtstage 
verbunden wurde. Der Vorsitzende Herr Heyl-Kahla eröffnete die 
Versammlung mit einigen begrüssenden Worten an die Erschienenen, 
unter denen sich auch zwei Kolleginnen befanden, und brachte 
sodann das Protokoll der letzten Versammlung zur Verlesung und 
Genehmigung. Im Anschluss hieran brachte der Herr Vorsitzende 
ein Schreiben der Geroldschen Druckerei in Pössneck, in dem 
diese sich gegen die vom Zeitungsverlegerverein aufgestellten 
Rabattsätze aussprach und auf die von den beiden Pössnecker 
Zeitungen getroflenen Vereinbarungen hinwies, zur Kenntnis der 
Versammlung, dabei bemerkend, dass er das Schreiben bereits 
dahin beantwortet habe, dass die erhobenen Ausstellungen an dem 
Regulativ lediglich auf einer missverständlichen Auffassung desselben 
beruhten. Aus der Versammlung heraus wurde den Pössnecker 
Herren Kollegen zur Erwägung gegeben, wie schön es wäre, wenn 
sie sich auch einmal in einer Versammlung unter Kollegen sehen 
liessen. Den folgenden Punkt der Tagesordnung bildete die Frage, 
welche Erfolge durch die letztversandten Anzeigenzirkulare 
erzielt worden seien. Mehrere der Anwesenden sprachen sich 
dahin aus, dass die erzielten Erfolge gute gewesen seien. Der 


Herr Vorsitzende machte dabei die Mitteilung, dass er bei der 


Firma Gebrüder Stollwerck in Köln wegen einer durch die Ver- 
hältnisse gebotenen Aufbesserung der Anzeigenpreise in sachlicher 
Weise vorstellig geworden sei und darauf von dieser Firma die 
Zusicherung erhalten habe, dass sie eine Aufbesserung der Pauschal- 
preise von 15% für die im Thüringer Zeitungsverlegerverein ver- 
einigten Zeitungen eintreten lassen werde. Die Versammlung nahm 


Nr. 32 


hiervon mit Befriedigung Kenntnis. Weiter stand auf der Tages- 
ordnung die Frage der Erhöhung der Papierpreise. Der Herr 
Vorsitzende verlas hierzu einen sich mit dieser Frage beschäftigen- 
den Artikel der „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“, sowie 
das von dem Verein Deutscher Zeitungsverleger in Hannover ver- 
sandte Zirkular wegen Errichtung einer Zentraleinkaufsstelle von 
Zeitungsdruckpapier. In der Debatte hierüber gelangte die Ver- 
sammlung dazu, den Anschluss an das Vorhaben des Deutschen 
Zeitungsverlegervereins zu empfehlen, denn das geplante Unter- 
nehmen lege keine Verpflichtungen auf und könne nur Vorteile 
bringen. Was sodann den Ausgleich der durch die Papierpreis- 
erhöhung und die bevorstehende Erhöhung der Post-Zeitungsgebühr 
entstehenden Produktionsverteuerung betrifft, so brachte der Herr 
Vorsitzende in Vorschlag, derselben dadurch zu begegnen, dass 
man die Gratis-Sonntagsbeilagen möglichst abschaffe und sie ferner- 
hin nur gegen besondere Bezahlung abgebe. Aus der Versammlung 
heraus wurden gegen diesen Vorschlag zwar verschiedene Bedenken 
geäussert, doch sprach sich auch die Geneigtheit aus, ihn durch- 
zuführen, wenn dies mit Einmütigkeit geschehen könne. Auf die 
Erreichung dieser Einigkeit soll in der „Zeitschrift“ durch ent- 
sprechende Aufsätze hingewirkt werden. Ferner beschloss man, in 
Bezug auf die Erhöhung der Abonnements- bez. Inseraten- 
preise einen Fragebogen an sämtliche Thüringer Zeitungen zu 
versenden und nach Feststellung des Ergebnisses dieser Umfrage 
eine Versammlung sämtlicher Thüringer Zeitungsverleger nach 
Gera zu berufen, um über diese Angelegenheit bindende Beschlüsse 
herbeizuführen. Hierauf erfolgte eine Aussprache über die Haft- 
pflichtversicherung im geschäftlichen Verkehrswesen. Aus 
derselben ging als Ergebnis hervor, dass es sich unter den be- 
stehenden Gesetzen empfehle, gegen Unfälle, die ausserhalb des 
Bereichs der berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherung liegen, 
Haftpflichtversicherungen abzuschliessen, zumal die Prämien sehr 
niedrig sind. Nachdem sodann noch eine zwischen zwei Mitgliedern 
entstandene geschäftliche Streitsache durch gegenseitige Aus- 
sprache zu beiderseitiger Zufriedenheit beigelegt worden war, ge- 
langten noch eine Anzahl minderwertiger Anzeigenangebote zur 
Verlesung und darauf wurde die Versammlung geschlossen. — Die 
Anwesenden begaben sich hierauf in den Festsaal, den Herr Kollege 
Unglaub-Triebes mit einer von Lorbeer bekränzten Büste des Alt- 
meisters Gutenberg geschmückt hatte, und hier wurde zu Ehren der 
500jährigen Geburtsfeier Gutenberg's ein erhebender Huldigungs- 
akt in Scene gesetzt, der aus einer Rede des Herrn Vorsitzenden 
und Gedichtvorträgen bestand und mit einem dem Gedächtnis 
unsers grossen Vorfahren geweihten vollen Glas seinen Abschluss 
fand. Aus Anlass des Jubiläumsjabres gab der Herr Vorsitzende 
die Anregung, auf der Leuchtenburg ein Thüringisches Guten- 
berg-Museum zu begründen. Er stiftete zu diesem Zwecke 
gleichzeitig eine Reihe Jubiläumsschriften und bat die Kollegen, 
ihrerseits je ein Exemplar ihrer besten Arbeiten einzusenden. Diese 
Eingänge sollen dann auf der Leuchtenburg zu einer Ausstellung 
vereinigt werden, in der gezeigt werden könne, wie weit die Kunst 
Gutenberg’s in den Druckorten Thüringens gediehen ist. Von 
anderer Seite wurde angeregt, sämtliche Zeitungsverleger Thüringens 
zu veranlassen, dem Zeitungsverlegerverein regelmässig ein Exemplar 
ihrer Zeitungen zuzusenden; aus diesen Blättern könne dann eine 
Zeitungsschau gebildet und dem Gutenberg-Museum auf der Leuch- 
tenburg angegliedert werden. — Nach dem vorzüglichen Mittags- 
mahle folgte die Besichtigung der Unglaub’schen Buchdruckerei 
und an diese schloss sich ein Spaziergang in die höchst romantische 
Umgebung, der schliesslich die Jünger der schwarzen Kunst nach 
dem idyllisch gelegenen Ritterhof Reichenfels brachte, wo sie noch 
sich heiterer Geselligkeit hingaben, bis die Abendzüge sie der 
heimatlichen Scholle wieder zuführten. 


2 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Maschinen- 
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre 
Kreissägen bei, worauf wir die Leser aufmerksam machen. 
~ Aktiengeseilschaft für Maschinenpapier(Zellstoff)fabrikation 
Aschaffenburg. Die Gesellschaft hat im ersten Halbjahre 1900 
einschliesslich der Stockstedter Fabrik 267580 Zentner Papier 
und Cellulose im Gesamtwert von 2922653 oÆ erzeugt und ver- 
kauft. Es wurden hierzu an Rohstoffen, Kohlen und Löhnen 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


375 


1971599 1 verbraucht, wozu nach dem Berichte der Direktion 
an den Aufsichtsrat rund 420000 cM für Fabrikationsspesen, Lasten 
aller Art und für sämtliche Verzinsungen kommen dürften. Die 
Direktion glaubt, nicht allein für das zweite Halbjahr, in welches 
sie mit erhöhter Leistungsfähigkeit und mit besseren Verkaufs- 
preiscn eingetreten sei, sondern auch für das nächste Jahr, für 
welches sie jetzt schon zu Abschlüssen gedrängt werde, noch 
günstigere Resultate ins Auge fassen zu können. 

Eine originelle Druckfarben-Preisliste hat die Buch- und 
Steindruckfarben-Fabrik von Beit & Co. in Hamburg in 
der Offizin Oskar Brandstetter in Leipzig in Lithographie, Buch- 
und Steindruck herstellen lassen. Während sonst Preisliste und 
Farbenproben gewöhnlich gesondert sind und die letzteren in mehr 
oder minder grossen Bilder- oder Klischeeabdrücken bestehen, sind 
in diesem sehr geschmackvoll ausgestatteten Buche Preisverzeichnis 
und Farbenproben zu gleicher Zeit gegeben und zwar die letzteren 
in Gestalt von durchweg originalen Seitenumrahmungen. Es sind 
also für die schwarzen Farben schwarze, für die bunten farbige 
Umrahmungen in den entsprechenden Nüancen, für Bronzen Um- 
rahmungen in Bronze und Vordruckfarbe gewählt u. s. w. Die 
Umrahmungen sind in Steindruck ausgeführt und fast für jede 
Seite sind andere figurale, ornamentale oder landschaftliche Motive 
in ansprechender Weise zur Durchführung gelangt. So ist aus 
der trockenen Preisliste ein in seiner Art ganz reizendes originelles 
Bilderbuch geworden, das nicht verfehlen kann, das Interesse der 
Buch- und Steindrucker zu fesseln. 

Das Urheberrecht an Schriftwerken. Dass das Gesetz vom 
11. Juni 1870 betreffend das Urheberrecht auch seine Schatten- 
seiten hat, indem es zu übertriebenen Forderungen wegen angeblich 
unbefugten Nachdruckes führen kann, zeigt eine Verhandlung vom 
9. Juli vor der Frankfurter Strafkammer. Der Schriftsteller 
M. W. Sophar in Berlin hat den Redakteur der „Offenbacher Zei- 
tung“ Rohmann und den Buchdrucker Löber-Frankfurt a. M. wegen 
Nachdrucks verklagt. Sophar, der sich .mit dem Vertrieb von 
Erzählungen befasst, hatte von Rohmann das Verlagsrecht eines 
Romans, der bereits in der „Illustrierten Zeitung“ erschienen war, 
für 200 M gekauft; Rohmann hatte aber seinen Roman vor Ablauf 
der Vertragsfrist in dem bei Löber erscheinenden „Frauenbund“ 
veröffentlicht, wozu er sich berechtigt hielt. Sophar, der persön- 
lich aus Berlin erschienen war, verlangte für den Abdruck 1400 A, 
Nach umfangreicher Beweisaufnahme kam schliesslich ein Vergleich 
zu stande, nach welchem Sophar 500 oM. erhält und dafür Rohmann 
die weitere Verwertung des Romans überlässt. St. 


S 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Aus der Firma Illgner & Enslin in 
Leipzig-Reudnitz ist Herr Franz Ernst Enslin ausgeschieden. 
— Die Firma Bochumer Anzeiger Dierichs & Co. in Bochum ist 
in Bochumer Anzeiger und General-Anzeiger Dierichs & Co. ge- 
ändert worden. — Die Firma Aug. Meyer & Dieckmann in Ham- 
burg ist nach dem Ableben des bisherigen Teilhabers Herrn Jo- 
hann Friedrich Meyer in den Alleinbesitz des bisherigen Teilhabers 
Herrn Heinrich Wilhelm Dieckmann übergegangen und wird von 
demselben unverändert weitergeführt. — In die Firma Adolph 
Danziger in Berlin ist Herr Kaufmann Harry Mandelstamm ein- 
getreten, welche nunmehr Adolph Danziger & Co. firmiert. 

Eingetragene Firmen. In Mogilno die Firma Adolf Krause, In- 
haber Herr Buchhändler und Druckereibesitzer Adolf Krause daselbst. 
— In Neustettin die Firma R. G. Herzberg, Buchdruckerei und 
Papierhandlung, Inhaberin Frau Witwe Caroline Herzberg geb. Born, 
Prokurist Herr Kaufmann Carl Herzberg daselbst. — In Grätz die 
Firma Hermann Hartmann, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer 
Hermann Hartmann daselbst. — In Lissa die Firma Buch- 
druckerei Adolf Schmaedicke, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer 
Adolf Schmaedicke dortselbst. — In Düsseldorf die Firma 
E. Strack & Storch, Inhaber Herren Eduard Strack, Buchdrucker, 
und Eduard Storch, Xylograph, beide in Düsseldorf. 

Auszeichnungen. Das „tragbare Ehrenzeichen“ erhielten der 
bei der Firma J. C. F. Pickenhahn & Sohn in Chemnitz beschäf- 
tigte Schriftsetzer Herr Theodor Emil Schubert und der bei der- 
selben Firma beschäftigte Buchdruckereiarbeiter Herr Gustav 
Hermann. Neukirchner. — Der am 1. Juli nach 46jähriger Thätig- 
keit in den Ruhestand getretene Oberfaktor der Buchdruckerei von 


376 


Joh. Falk III Söhne in Mainz, Herr Anode, erbielt vom Gross- 
herzog von Hessen das allgemeine Ehrenzeichen mit der In- 
schrift „Für treue Arbeit“ am Bande des Ludwigsordens. Der seit 
47 Jahren in derselben Druckerei thätige Setzer Herr Braun 
erbielt dieselbe Auszeichnung am Bande des Philipp-Ordens. 
— Der Kassierer der Firma B. G. Teubner in Leipzig, Herr 
Bruno Lips, erhielt in Anerkennung seiner mehr als 46 jährigen 
treuen Dienstzeit das kgl. sächs. Albrechtskreuz verliehen. 

Jubiläen. 
in der Buchdruckerei der Union in Stuttgart der Schriftsetzer 
Herr Karl Fischer. — Das 25jährige Geschäftsjubiläum 
beging am 1. August Herr Hugo Gassmann, Prokurist im Hause 
Julius Alinxhardt in Leipzig. 


* 


Litteratur. 


Über Land und Meer, die beliebte Familienzeitschrift der Deutschen 
Verlagsanstalt i in Stuttgart, widmet in ihren neuesten Wochenheften 
29—32 einen breiten Raum der Pariser Weltausstellung, und zwar 
behandelt der reich illustrierte Uberblick im besonderen die Dar- 
bietungen des deutschen Kunstgewerbes. Ein anderes Bild aus 
der Seinestadt, in Farben prächtig ausgeführt, versetzt uns in eine 
heitere Scene auf den Schauplatz des Rennens um den grand prix. 
Neben diesen Bildern sind einige prächtige ein- und zweiseitige 
Holzschnitte zu nennen, und den Buchdrucker interessiert beson- 
ders ein Bild aus der Gutenbergstadt Mainz. Aus der Alpenwelt 
wird ebenfalls ein schönes Tableau vorgeführt. Der litterarische 
Teil enthält u. a. einen fesselnden Roman und eine stimmungsvolle 
Novelle. 

Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für 
Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang (12 Hefte) 4,80 A 
— Das VII. Heft des laufenden Jahrgangs reproduziert einen in 
den „Grenzboten“ erschienenen interessanten Aufsatz des bekannten 
Professors Dr. G. Wustmann, der die Auswüchse der „modernen“ 
Werksatzgestaltung geisselt und verdient, von den „Modernen“ 
gelesen und beachtet zu werden. Die Beilagen bringen neben 
einigen schönen Bilderdrucken viele tüchtige Satzmuster für die 
tägliche Praxis, worunter auch einige hübsche Tonplattenschnitt- 
arbeiten. 

Die Inseraten-Acquisition der deutschen Zeitungen und Zeit- 
schriften. Von Gustav Bärwinkel. Verlag von Hermann Korff in 
Leipzig. Preis eleg. gebdn. 3,20 einschl. freier Zustellung. — 
Der als praktischer Zeitungsmann und Fachschriftsteller über das 
Zeitungswesen bestens bekannte Verfasser bietet in dem vorliegen- 
den Buche eine interessante Sammlung aus den Agitationsschriften 
und Zirkularen einer grösseren Anzahl von Annoncen-Büreaus und 
Zeitungen, und indem er dieses Material als Fachmann kritisch 
beleuchtet und manche recht beachtenswerte Fingerzeige giebt, 
macht er es zu einem sehr nützlichen Agitationshilfsmittel für den 
Zeitungsverleger und sein Expeditionspersonal. Wie schwer bei 


dem heutigen Konkurrenzkampfe die Gewinnung von Inserenten 
oder auch nur die Erhaltung des gewonnenen Inserentenstandes 
ist, das weiss jeder Zeitungsverleger aus der eigenen Erfahrung, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 28. Juli ` 


Nr. 32 


und es ist deshalb auch einem jeden brauchbare Unterstützung 
sicherlich willkommen. Eine solche bietet das vorliegende Buch 
und die verständige Anwendung der in ihm gegebenen Agitations- 
formen auf den einzelnen Fall. Wir können es mithin den Herren 
Kollegen von der Zeitungspresse empfehlen. 


J 


Zurechtstellung. In dem in Nr. 30 der „Zeitschrift“ enthaltenen 
Mainzer Ausstellungsberichte sind die Bilder der J. P. Bachem- 
schen Jugendschriften als chromolithographische bezeichnet 
worden, während es chromotypographische heissen muss. Zum 
Druck derselben auf der Buchdruckpresse (resp. Maschine) wurden 
sechs zinkographische Tonplatten und eine autotypische Konturen- 
platte verwandt, was ihnen allerdings, aus einiger Entfernung 
gesehen. ganz das Aussehen von Chromolithographien giebt. 


Unterstü ützungskasse des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins. 


Bekanntmachung. 


Nach hierher gelangter Mitteilung hat der Schriftsetzer Otto 
Schoer aus Hamburg, Mitglied-Nr. 600, auf dem Wege von Jena 
nach Naumburg seinen Reiseschein (Nr. 23) verloren. Derselbe 
wird hiermit als ungültig erklärt und die Verwaltungs- bezw. 
Zahlstellen werden ersucht, denselben bei etwaiger Präsentation 
abzunehmen und der unterzeichneten Hauptverwaltung einzusenden. 

Leipzig, 3. August 1900. 

| Die Hauptverwaltung. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Achter Nachtrag 
ER den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1899 (bezw. 66. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. VI. Kreis. 


Kiel: Uebermuth, Ernst. Dessau: Heyme, Friedrich. 
Halle a. S.: Nietschmann, R. P. 


VIII. Kreis. 


IL Kreis. Berlin: Bettermann, Richard. 
Dieburg: Schumann, A. n Bibliographische Anstalt 
Fürth i. Od. Schmidt, J. A. (Warschauer). 
Vilbel: Horn, August Fr. 5 Paritschke, A. 


Wegen Nichtinnehaltung der tarif lichen Bestimmungen gestrichen 
wurden: Paul Görner in Herzberg a. Elster (VI. Kreis), H. Ebb- 
meyer in Berlin (VIII. Kreis), Wylezol & Co. (R. Feist) in Beu- 
then O.-S., D. Kahan in Königsberg, Oscar Opitz in Namslau, 
Paul Negwer in Neisse, Carl Koeppel in Sagan, Traugott Erler 
und Paul Schwarzer in Strehlen (IX. Kreis). 


Berlin, 1. August 1900. 


Georg W. Büxensteln, L. H. Glesecke, 
Vorsitzende. 


Preis für Stellenan- 
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for ler 5e Plennig. f 
zeile 15 Pfennig, 


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von Angeboten 
50 Pfennig. 


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werden bis Ende August für Berlin verlangt. 

Angaben über die Dauer der Beschäftigung 
an der Setz maschine, sowie über die Leistungs- 
fähigkeit sind den Bewerbungen beizufügen. 
Gehaltsforderung desgleichen. 

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Nr. 33. 


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„ Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, ©: — XII. Jahrg. 


W an . Leipzig, 16. August 1900. 


Die Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta wi 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 &, bei Zusendung unter Kreuzband Jährlich 10 & 
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 


` Anzeigen: die ée Jo ée et Petitzeile (61 mm breit) ege deren Raum für 


Vereinsmitglieder 35 3, für andere 5 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
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18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
gebühren nach Übereinkunft. 


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achlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 


.> Manuskripte und Anzeigen, welche für dip nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë: 


Amtlicher Teil. 


Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis VII (Sachsen). 
Bekanntmachung. 


Die. Herren Zeitungsverleger unseres Kreises werden hiermit 
ganz ergebenst eingeladen zu einer 


Versammlung der Verleger der sächsischen Tagespresse 


Sonntag, den 26. August 1900, vormittags 'h11 Uhr 
Im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig, Dolzstrasse l. 


Tagesordnung: 


1. Die Papierpreiserhöhung. | 

2. Die Mehrbelastung der Zeitungen durch den neuen Post- 
zeitungstarif. 

3. Die Neuregelung der Abonnements- uud Inseratenpreise sowie 
der Rabattsätze nach Massgabe der eintretenden Mehrbelastung. 

4. Verschiedenes. 


An die Versammlung schien sich. ein einfach Mitta gsmahl, 
sowie die Besichtigung, des Deutschen Buchgewerbehauses 
mit der Gutenberghalle und dem Gutenbergdenkmal, dem Buch- 
gewerbemuseum, der Ausstellung buchgewerblicher Erzeugnisse 
mund Maschinen, sowie der verschiedenen Büreauräume der buch- 
gewerblichen Vereinigungen. 

Indem wir auf die ausserordentliche Bedeutung, welche die zur. 
Beratung stehenden Fragen im gegenwärtigen Zeitpunkte für das 
Zeitungsgewerbe haben, sowie auf das grosse Interesse, das: das 


Deutsche Buchgewerbehaus mit seinem reichen Inhalt für jeden 
Zeitungsverleger und Buchdruckereibesitzer hat, hinweisen, sehen 


wir einem recht zahlreichen Besuche entgegen. 
Leipzig, 13. August 1900. 
Der Vorstand des Kreises VII (Sachsen) des Deutschen ; 
5 | Buchdrucker-Vereins. l | Gs 
WS Julius Mäser, Vorsitzender. s 
e 7 Franz Kohler, Geschäftsführer. E 


H 


Buchdrucker-Innung zu Altona (Zwangsinnung). 


Sonntag, den 23. September d. J., vormittags 11'h Uhr, 
 ausserordentliche Versammlung 
in Pabst's e Altona, Königstrasse 135. 
Tagesordnung: 


Beschlussfassung über. den Antrag auf Zurücknahms E An- 
ordnung wegen Errichtung der. ge nung 


Der Vorstand. 
i B. Bielfeid, 

i. H. H. W. Köbner & Co., 
2. Et. Schriftführer. 


Nichtamtlicher Teil. 


Entscheide der laut § § 47 d des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Tarif kreis V (Bayern). 
- Schiedsgericht München. 


107. Klage eines Maschinenmeisters betreffend Walzenwaschen. 

Sachverhalt: Kläger hatte in seinem Arbeitsverhältnisse zwei 
Maschinen und eine Tiegeldruckpresse zu bedienen. Wiederholt 
hatte Kläger freiwillig auch das Waschen der Walzen verrichtet. 
An einem Tage, an welchem sich beide Maschinen im Drucke 
befanden, verlangte die Besitzerin, dass Kläger zwischendurch die 
Walzen reinigen sollte; letzterer weigerte sich, dies zu thun, da, 
dies Sache eines Hilfsarbeiters wäre. Das hatte die Kündigung“ 
zur Folge. 

Entscheid (einstimmig): Kläger ist zum Walzen waschen nicht 
verpflichtet: 

Begründung: Wenn die Firma aus der freiwilligen Arbeits- 
übernahme des Walzenwaschens die Berechtigung herleitet, dies 
auf Grund 8 32 des Tarifes vom Maschinenmeister verlangen zu. 
können, 80 ist sie im Irrtum. Wälzen waschen gehört. keinesfalls 


Vase 


Fr. Hammerich 
i. Fa. Hammerich & Lesser, 
2. Zt. Vorsitzender. 


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382 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 33 


zu den Verrichtungen eines Maschinenmeisters; auch ist es aus- 
geschlossen, dass ein Maschinenmeister, während sich zwei seiner 
Maschinen im Drucke befinden, auch noch andere Arbeiten ver- 
richten kann. 

108. Klage wegen Lohnabzuges und Entlassung ohne Kündigung. 

Sachverhalt: Kläger war als Schweizerdegen an ciner Tiegel- 
druckpresse beschäftigt. Während des Druckes fiel ein Steg zwischen 
den Anlege- und den Drucktiegel, wodurch letzterer zersprengt 
wurde. Aus diesem Anlasse entliess die Firma den Kläger sofort 
und behielt ihm auch den Lohn für 4 geleistete Arbeitstage jener 
Woche zurück. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist verpflichtet, dem Kläger 
den vollen Wochenlohn sowie den Lohn für l4tägige Kündigung 
auszuzahlen. 

Begründung: Die Vernehmung hat ergeben, dass die Ursache 
zu dem Maschinendefekte weder aus Nachlässigkeit und Unacht- 
samkeit, noch aus Böswilligkeit hervorgegangen ist, sondern dass 
es sich dabei um ein Vorkommnis handelt, an dem keiner die 
Schuld und keiner die Verantwortung trägt. Aus diesem Grunde 
auch war die Firma nicht berechtigt, ohne Prüfung der Sachlage 
den Kläger sofort zu entlassen, ohne ihm die aus dem Tarife zu- 
stehenden Rechte zu gewähren. 

109. Klage wegen Nichtbezahlung des zweiten Pfingstfeiertages. 

Sachverhalt: Kläger war die Woche nach Pfirgsten — also 
während der fünf Arbeitstage — krank. Da die Firma, bei welcher 
er beschäftigt war, Donnerstag abrechnen lässt, so war Kläger der 
Meinung, dass am Freitag vor Pfingsten die neue Arbeitswoche 
begonnen habe. Seine Krankmeldung war am darauffolgenden 
Dienstag erfolgt und er glaubte deshalb zu einem Anspruche auf 
die Feiertagsbezahlung berechtigt zu sein. 

Entscheid (mit 5 gegen 1 Stimme): Der Kläger ist mit seiner 
Forderung abzuweisen. 

Begründung: Obwohl die Aufrechnung bei beklagter Firma 
für den Donnerstag festgesetzt war, so blieb doch der Sonnabend 
jeder Woche der Zahltag und Kündigungstag, also der Schluss- 
termin einer Arbeitswoche. Da Kläger nun in der neuen Arbeits- 
woche gar nicht gearbeitet, so entfiel für ihn jeglicher Anspruch 
auf Bezahlung des zweiten Pfingstfeiertages. 

110. Klage wegen Lohmabeuges. 

Sachverhalt: Der Kläger hatte die Form eines zahlreich mit 
Klischees besetzten Preiskourantcs unrichtig ausgeschossen; so wurde 
die Form vom Maschinenmeister zugerichtet und ein Abzug hier- 
von dem Revisor zugestellt. Dieser bemerkte die falsche Stellung 
der einzelnen Kolumnen nicht und die Auflage (6000) kam zum 
Schöndrucke. Erst bei der Revision der Widerdruckform wurde 
der Fehler gemerkt; nun wurde diese Form wieder umschossen 
und die Stellung der Kolumnen entsprechend der falsch gedruckten 
ersten Form verändert; nach Drucklegung fiel dann dem Buch- 
binder die Aufgabe zu, durch Ausschneiden einzelner Teile des 
Bogens die Reihenfolge der Seiten wieder herzustellen. Die durch 
die neue Zurichtung herbeigeführte Zeitversäumnis und die erhöhten 
Buchbinderkosten brachte die Firma dem Kläger in wöchentlichen 
Raten in Abzug, allerdings erst nach Verlauf eines Vierteljahres. 

Entscheid (einstimmig): Der Abzug ist zu Unrecht gemacht 
worden und ist dem Kläger wieder zurückzuzahlen. 

Begründung: Das Schiedsgericht erkennt an, dass der Kläger 
die erste Schuld an dem falschen Ausschiessen der Form trage; 
die grössere Verantwortung aber trage der Revisor, der beauftragt 
war, zu prüfen, ob die Form richtig ausgeschossen war. Eine 
solche Revision hatte aber schon vor der Zurichtung zu erfolgen, 
so dass im vorliegenden Falle die unnütze Zurichtung der zweiten 
Form vermieden worden wäre. Für das ganze Vorkommnis ist 
also in erster Reihe die Geschäftsleitung selbst verantwortlich, die 
erstens den Fehler bei der ersten Form übersah und zweitens die 
Revision einer Druckform zu spät vornahm, um Fehler beim Aus- 
schiessen ohne nennenswerte Versäumnis beseitigen zu können. 
Auch stehen die Schiedsrichter auf dem Standpunkte, dass die 
Firma ein Vierteljahr nach jenem Vorkommnisse nicht mehr kom- 
pensieren durfte. 

F 


von der Weltausstellung zu Paris. 


I. 
(Schluss.) 
In demselben Saale haben wir mit Interesse die Aus- 
lagen der J. B. M 'schen Buchhandlung in Stuttgart, 
von Theulor Ackermann in München, von Lipsins & Tischer in 


Kiel, von Hermann Paelel in Berlin durchblättert. Alle diese 
Firmen lassen uns erkennen, dass der Verleger sich nicht mit dem 
litterarischen Werte der Bücher begnügt, sondern dass er auch 
besorgt ist, seinen Kunden Exemplare zu verkaufen, deren typo- 
graphische Ausführung wenn auch nicht gerade künstlerisch und 
eigenartig, so doch jeder Kritik gewachsen ist. — Bei F. Bruck- 
mann in München finden wir u. a. Werke, die sich alle mehr 
oder weniger auf die Architektur beziehen. Der Leser findet in 
ihnen neben dem Text eine grosse Zahl gut ausgeführter Tafeln. 
Unser besonderes Interesse hat nach allen Richtungen hin das 
Werk „Die Architektur der Renaissance in Toskana“ erregt. — 
Mit ebenso grossem Interesse haben wir sodann die hübschen 
Drucke der Genossenschaft „Pan“ in Berlin, sowie die Aus- 
stellungsobjekte von Eugen Diederichs in Leipzig und von 
S. Fischer in Berlin betrachtet. — Unter den schönen Auslagen 
von Fischer & Franke in Berlin bemerken wir zwei Musikalien- 
umschläge, die in Farben auf weissen Atlas gedruckt sind. Die 
Farben und die Töne sind bei diesem Druck in angenehmer Weise 
verschmolzen und der Druck auf dem Gewebe erscheint viel weicher 
als auf dem Papier. — In dem Glaskasten von G. Hirih in München 
haben uns neben den Werken die Umschläge der „Jugend“ erfreut, 
die wir so gern haben und die wir oft gern zu Rate ziehen möchten. 
Überhaupt wird die „Jugend“ von der künstlerischen Welt Frank- 
reichs sehr geschätzt und behauptet ihren Platz neben „La Plume“ 
und neben dem Londoner „Poster“. — Die Ausstellungsgegenstände 
von Franz Jäger in Berlin werden infolge ihrer sorgfältigen Aus- 
führung die Liebhaber von Ornamenten ebenso befriedigen, wie 
diejenigen der Architektur. — Schliesslich dürfen wir in diesem 
Saale die schönen Tafeln und die köstlichen Gemäldereproduktionen 
nicht vergessen, die von der Firma Giesecke & Devrient in Leipzig 
ausgestellt worden sind, denn nur selten findet man in dergleichen 
Arbeiten soviel Vollkommenheit, wie soviel Geschmack in der 
Harmonie der Farben. Die ausgestellten Arbeiten sind wirkliche 
Meisterwerke ihrer Art, die alles was in dieser Spezialität geleistet 
oder versucht worden ist, weit hinter sich lassen. — Bevor wir 
diese Halle verlassen, sei noch auf die beiden hübschen in 0l- 
malerei ausgeführten Wandgemälde Grete Waldau's, eine Ansicht 
von Mainz und eine Ansicht von Leipzig, hingewiesen, zu deren 
Entwurf und Ausführung man die Künstlerin nur beglückwünschen 
kann. 

Damit mir der Leser auf meinem Rundgange, den ich ganz 
regelrecht, den Bleistift in der Hand, ausführe, auch richtig folgen 
könne, möchte ich ergänzend noch bemerken, dass die Säle, die 
wir durchschreiten, in Form eines Hufeisens angeordnet sind, dessen 
Mittelpunkt von einem grossen Flur eingenommen wird. 

Indem wir unseren Rundgang, uns immer rechts haltend, fort- 
setzen, finden wir in einem kleinen viereckigen Saal die Auslagen 
von Paul Neff in Stuttgart, von Velhagen & Klasing in Leipzig 
und Bielefeld, von Arnold Bergstrüsser (A. Kröner) in Stutt- 
gart, der Hahn’schen Buchhandlung in Hannover, von 
Weidmann in Berlin, von S. Hirzel in Leipzig, von Max 
Babenzien in Rathenow, von Karl Baedeker in Leipzig, des 
Bibliographischen Instituts in Leipzig, von W. Schuliz- 
Engelhard in Berlin. Alle diese Firmen haben Werke und Blätter 
ausgestellt, deren jedes eine umfängliche Beschreibung erfordern 
würde. In der Mitte dieses Salons hat uns längere Zeit eine auf 
einem Tourniquet angebrachte Serie von grossen Tableaux in 
Photokollographie der Firma O. Anschütz in Berlin gefesselt, 
deren Ausführung eine sehr schöne ist und deren Gegenstand unser 
volles Interesse in Anspruch nimmt: es ist dies die Palästinareise 
des deutschen Kaisers. 

Nachdem wir ein sehr luxuriös ausgestattetes Lesekabinet 
durchschritten haben, gelangen wir in einen grossen Saal, der ein 
Seitenstück zu dem mit der Photographie belegten auf der andern 
Seite bildet. Hier finden wir an der Wandfläche eine schöne 
Sammlung von künstlerischen Plakaten von Theodor Beyer in 
Dresden. Weiter bemerken wir die schönen Ausgaben von 
Breitkopf & Härtel in Leipzig, die Relief-Karten und die für 
den Unterricht bestimmten Tafeln von Kunz in Illzach, die 
geographischen Karten und Bücher von Dietrich Reimer (Ernst 
Vohsen) in Berlin, die Farbendrucke der Kunstanstalt und 
Druckerei Kaufbeuren in Kaufbeuren, die schönen archi- 
tektonischen Tafeln und Zeichnungen von Möbeln von Bruno 
Hessliny in Berlin, die geographischen Karten und Werke von 
Justus Perthes in Gotha, die schönen Bücher der Buchhandlung 
des Waisenhauses in Halle a. S. Hier findet sich auch die 


Ausstellung von Julius Hoffmann in Stuttgart, in der wir u. 8. 


Nr. 33 


höchst künstlerische Werke und Tafeln bemerken, die dekorative 
Motive mit stilisierten Blumen enthalten. Unter den Werken 
heben wir den „Modarnen Stil“ und die „Physiognomischen Studien“ 
von A. Boree "hervor, ein Werk, in dem grosse Schwierigkeiten 
des Druckes überwunden worden sind. Es ist dies ein Album, in 
dem ein und dasselbe Porträt in den verschiedensten Ausdrucks- 
formen wiederkehrt, Derselbe Künstler findet sich da mit Minen 
wiedergegeben, die von der höchsten Freude bis zur tiefsten 
Traurigkeit alle Abstufungen durchlaufen. Das Ganze ist aus- 
gezeichnet. Neben den schönen Ausgaben von Otto Spamer in 
Leipzig bemerken wir sodann eine schöne und grosse Wandkarte 
von Asien von der Firma H. Wagner & E. Debes in Leipzig. 
Die Auslage der Grote schen Verlagsbuchhandlung in Berlin 
ist zwar nicht sehr zahlreich, aber was bietet sie dafür in dem 
herrlichen Stiche nach Rembrandt, sowie in der prächtigen Dante- 
Ausgabe von Franz Xaver Kraus und in dem Werke „Schongauer- 
Dürer-Rembrandt“! Weiter finden sich in diesem Saale die 
Musikalienausgaben Peter’s und diejenige von Heinrichlofen's Ver- 
lag in Magdeburg, die Ausstellung der Firma Friedr. Vieweg 
& Sohn in Braunschweig mit ihren schönen Farbentafeln auf 
schwarzem Grunde, die Firma Alois Maier in Fulda, die Firma 
Schotts Söhne in Mainz mit den Werken Richard Wagner's in 
prächtigen Einbänden von ziseliertem Leder, die Firmen Mey & 
Widmayer in München, F. A. Herbig in Berlin, Boysen & Maasch 
in Hamburg mit ihren grossen und schönen Albums, L. Werner 
in München mit architektonischen Werken. Endlich müssen wir, 
um in diesen Saal nicht wieder zurückkehren zu brauchen, die 
prächtig gebundenen Werke des Hauses J. J. Weber in Leipzig 
erwähnen, Auch findet sich hier ein Holzschnittdruck von kolossalen 
Grössenverhältnissen ausgestellt, der die Bewunderung aller Kenner 
findet. Leider haben wir den Namen des ausgezeichneten Künstlers, 
der ihn ausgeführt hat, nicht entdecken können, wir würden ihn 
sonst gern genannt haben. 

Wir gelangen nun in den letzten Saal des Erdgeschosses, der 
demjenigen, den wir zuerst durchschritten haben, gegenüber ge- 
legen ist. Auch er ist von grossem Interesse. Wir finden hier 
die Farbendrucke von Emil Pinkau in Leipzig, sowie die präch- 
tigen Dreifarbendrucke von Förster & Borries in Zwickau. In 
dieser letzteren Ausstellung befindet sich ein sehr schönes Porträt 
des deutschen Kaisers, vor dem der Strom der Besucher immer 
stockt. — In diesem Saale kann man auch die Ausstellung der 
Firma Schelter & Giesecke in Leipzig bewundern. Man sieht 
hier Drucke von Holzschriften, von Messingliniensätzen, von typo- 
‚graphischem Untergrund, und die Ornamente und Vignetten dieses 
Hauses werden die Buchdrucker besonders interessieren. Zahlreich 
sind auch die Autotypie- und Dreifarbendrucke, zu denen das 
Haus die Klischees lieferte. Noch sind zu erwähnen Proben der 
Galvanoplastik, eine grosse Zahl Satz- und Schriftproben und eine 
kleine Pyramide, die aus Buchstaben verschiedener Kegel gebildet 
ist. Eine Serie Rahmen enthalten Photographien der von der 
Firma gebauten Maschinen, die in der Gruppe III auf dem Mars- 
felde aufgestellt sind. Eine andere Vitrine wieder enthält Stempel, 
Matrizen und sechs kleine Giessformen. Die Fachleute finden 
ferner Modelle aller in der Schriftgiesserei gebrauchten Werkzeuge, 
was nach verschiedener Hinsicht ebenfalls anzuerkennen ist. — Die 
Elsässische Druckerei in Strassburg hat zahlreiche Bände 
und Tafeln in Farbendruck ausgestellt, die viele Aufmerksamkeit 
von Seiten der Besucher finden. 

Die Mitte einer der Wandfüllungen dieses Raumes wird von der 
Ausstellung des Deutschen Buchgewerbevereins in Leipzig 
eingenommen. Dieselbe besteht aus zwei schönen grossen Blatt- 
seiten, die aus gotischen Schriften gesetzt sind. Deren, schwarzer 
Druck wird durch hübsche farbige Initialen gehoben. Uber diesen 
beiden Blättern ist eine Ansicht des Deutschen Buchgewerbehauses 
aufgehangen. Endlich befindet sich auf einem Tischchen zur 
Verfügung der Besucher ein grosser in rötlichgelbes Leder ge- 
bundener und mit dekorativen Motiven versehener Band, welcher 
Ansichten und Pläne vom Deutschen Buchgewerbehause enthält. 
Die beiden Seiten, von denen wir eben gesprochen haben, sind 
diesem Buche entnommen, das ein jeder Sammler sicherlich gern 
in seiner Bibliothek sehen möchte. — Die Firma @. Kreysing in 
Leipzig führt uns Bände und Proben in orientalischen Sprachen 
vor, in denen insbesondere die Schönheit der hieroglyphischen 
Charaktere auffällt. — Endlich ist noch der Ausstellung der Firma 
C. G. Röder in Leipzig zu gedenken. Hier sind die Proben von 
Musiknotensatz bemerkenswert. Das interessanteste und zum Ver- 
gleich wie zum Studium sehr dienliche Stück dieser Ausstellung 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


383 


befindet sich in einem Glaskasten, der eine Form von Musiknoten- 
satz aus beweglichen Typen, die davon zum Zwecke des Klischierens 
entnommene Matrize, das von dieser gewonnene Galvano und 
schliesslich den Druck hiervon enthält. Dies bringt uns die 
Musiksätze von Th. Beaudoire in Erinnerung. Daneben sehen 
wir ein anderes Verfahren, nämlich das Gravieren der Musiknoten 
auf Stein und den Umdruck hiervon und schliesslich wird auch 
die Gravur der Musiknoten auf Metall gezeigt. Der hierzu dienende 
Glaskasten unterrichtet die Laien in vorzüglicher Weise. Sie sehen 
hier die rohe Metallplatte, so wie sie vor der Bearbeitung erscheint, 
dann die vorgerichtete Platte, die Platte mit der Zeichnung, die 
geschlagene Platte, die druckfertige Platte und schliesslich die 
eingeschwärzte Platte. 

Damit wäre unser Rundgang durch das Erdgeschoss des Deutschen 
Hauses beendet. In einem nächsten Berichte werden wir uns 
über die in dem Obergeschoss dieses prächtigen Palastes ausge- 
stellten Herrlichkeiten verbreiten. 

Paris. Albert Montreuil. 


CH 


Der Katalog der Deutschen Buchgewerbe- 
Ausstellung in Paris. 


Dem in Nr. 19 der „Zeitschrift“ besprochenen Amtlichen Katalog 
der Gesamtausstellung des Deutschen Reiches in Paris ist jetzt der 
Sonderkatalog der deutschen Buchgewerbe-Ausstellung gefolgt und 
zwar in dem gleichen Geschmacke moderner Buchausstattung, in 
dem jener gehalten ist. Gegenüber dem Reichskatalog weist der 
vorliegende Katalog aber wieder eine gewisse Läuterung dieses 
Geschmackes auf, die für die Liebhaber dieser Buchausstattungs- 
richtung nur erfreulich ist. 

Der Katalog ist vom Deutschen Buchgewerbeverein in Leipzig 
herausgegeben und von dessen Geschäftsführer Herrn Arthur 
Woernlein in sehr anerkennungswerter Weise bearbeitet worden. 
Die künstlerische Leitung der Herstellung lag in der Hand des 
auf diesem Gebiete bereits bewährten Künstlers J. V. Cissarz in 
Dresden-Loschwitz und derselbe lieferte auch den originalen Buch- 
schmuck. Als Schrift wurde die kräftige und gefällige „Römisch“ 
der Firma Genzsch & Heyse in Hamburg gewählt. Das gelblich 
getönte und leicht gerippte Papier stammt von der Firma Ferd. 
Flinsch in Leipzig. Den im Hinblick auf die zahlreichen Farben 
etwas schwierigen Druck besorgte in trefflicher Weise die Firma 
Breitkopf & Härtel und den einfachen und doch vornehmen soliden 
Einband die Firma Hübel & Denck, beide in Leipzig. 

Betrachten wir zunächst die Ausstattung etwas näher. Die 
aus Versalien gesetzten Titel und Kapitelüberschriften sind kräftig 
gehalten und von dem entsprechenden hübschen Blattornamenten 
umrahmt, und die Textseiten haben in derselben Ornamentik ge- 
haltene Kopfleisten und Rähmchen für die Kolumnenziffern, die 
an den untern äussern Ecken angebracht sind. Zur Füllung der 
Ausgänge und Einzüge im Text ist ebenfalls ein leichtes Blatt- 
ornament verwendet. Diese Füllungen sind hellgrün, die übrigen 
Ornamente für die Titel und Kapitel in wechselnden Farben, die 
Schriftzeilen derselben blaugrau und grün, die Firmenzeilen im 
Katalog rot, die Kolumnenziffern wieder in wechselnden Farben 
gedruckt. Das erzielte Farbenbild ist ein lebendiges, angenehmes. 
Vergleicht man die Ausstattung des Sonderkatalogs mit der des 
Reichskatalogs, so erscheint bei jenem die Ornamentik dem ernsten 
Zwecke des Werkes weit angemessener, als bei diesem, dessen 
Zierrat einen, wir möchten sagen, feuilletonistischen Charakterzug 
trägt. Die Schriftenwahl ist bei dem Leipziger Katalog, wieder 
in Ansehung des Zweckes eines Weltausstellungskatalogs, eine glück- 
lichere als bei dem Berliner und bei ersterem ist man auch nicht 
in die fehlerhafte Behandlung der Einzüge und Ausgänge verfallen, 
dic letzterer aufweist. Will man schon in dem völlig geschlossenen 
Seitenbild den Schönheitstypus allen Werksatzes erblicken, so ist 
dieses weit besser und gefälliger beim Sonderkatalog als beim 
Gesamtkatalog erreicht worden. 

Der von Herrn Woernlein bearbeitete Text des Sonderkatalogs 
bringt eine gedrängte, aber doch erschöpfende Einleitung, welche 
die einzelnen Zweige des deutschen Buchgewerbes und die diese 
zusammenfassende Organisation, den Deutschen Buchgewerbeverein, 
behandelt, und an diese schliesst sich das Verzeichnis der Aus- 
steller und ihrer Ausstellungsgegenstände. Die Monotonie, die 
einem solchen Verzeichnis naturgemäss anhaftet, wird in angenehmer 


384 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 33 


und interessanter Weise behoben durch das Einstreuen von zuweilen 
ziemlich umfänglichen geschäftlichen Notizen über die ausstellen- 
den Firmen. Eine ganz inkunabelmässig gehaltene Schlussschrift 
über die Vollendung des Werkes giebt dem Katalog, der in Paris 
ohne Zweifel durchschlagen wird, einen stilgerechten Abschluss. 


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Eine schwedische Buch-Industrie-Ausstellung 


ist seit dem 17. Juli zu Gothenburg in Schweden eröffnet und wird 
bis 1. September offen bleiben. Dieselbe nimmt das dreistöckige 
llaus des dortigen Gewerbevereins ein, in welchem auch eine alte, 
im Stile der Zeit Gutenberg’s ausgestattete Druckerei eingerichtet 
ist, wo an einer Holzpresse ein „Gutenberg“ und ein „Gretchen“ 
mit dem Drucke von Erinnerungsdiplomen für das Publikum in 
IWoellmer'scher Uncial-Gotisch beschäftigt sind. Natürlich fehlt 
auch eine moderne Druckerei nicht, in welcher neben einer Linotype 
zwei Druckmaschinen, zwei Heft- und eine Falzmaschine, Vergolde- 
pressen, Schneidemaschinen, eine Stereotypie-Einrichtung u. s. w., 
durch Elektromotoren betrieben, sich in Thätigkeit befinden; an 
diese Schaustellung reiht sich die kleinerer Maschinen und Druck- 
utensilien, sowie auch eine Setzerei. Hier erhält das Publikum 
ein weiteres Andenken in Form eines illustrierten Werkchens, und 
der Name des Besuchers wird für jeden, der es wünscht, auf der 
Linotype gesetzt und als Zeilenblock überreicht. 

Eine historische Ausstellung ist ebenfalls vorgesehen und 
diese enthält u. a. das erste Buch Peter Schöffer’s, welches dessen 
Einzelfirma trägt; es ist dies: Thomas de Aquino, Secunda secundae, 
Mainz, 1467. Auch zahlreiche Werke anderer berühmter Altmeister, 
wie Sweynheym und Pannartz 1468, Mentel 1469, Günther Zainer 
1470, Johann und Wendelin de Spira 1470, Eggestein 1472, Zaroto 
1475, J. Bämler 1476, Ratdolt 1477, Ulrich Zell 1480 und noch 
viele andere berühmte Namen, unter ihnen natürlich auch eine 
beträchtliche Zahl nordischer Meister, finden sich in dem Katalog 
aufgeführt, der in der historischen Abteilung 251 Nummern aufführt. 

Die moderne Abteilung ist im dritten Stock des Hauses aus- 
gestellt und der Katalog verzeichnet 427 Nummern. Sie ist in 
der Hauptsache nach den Verlegern geordnet und England ist 
besonders reichlich vertreten. Einen wertvollen Schatz bilden die 
Drucke der Kelmskott Press von William Morris, die fast sämtlich 
vorhanden sind und jedenfalls eines der interessantesten Studien- 
objekte bilden; auch einige über Morris und seine Kunst erschienene 
Werke sind ausgestellt. Walter Crane ist ebenfalls ausserordentlich 
reich vertreten, so dass diese Ausstellung schon im Hinblick auf 
diese beiden allein ungemeines Interesse bietet. Deutschland hat 
viel von seinem Besten gesandt; den deutschen Besucher werden indes 
mehr noch die Leistungen der nordischen Kollegen interessieren, 
unter denen die Wald. Zachrissons, des auch in Deutschland wohl- 
bekannten Gothenburger Druckers, der mit an der Spitze des Aus- 
stellungskomitees steht und auch den Katalog druckte, einen ersten 
Platz einnehmen. 

Neben dem Buchdruck sind die anderen graphischen Künste, 
Lithographie, Heliogravüre und alle photomechanischen Repro- 
duktionsverfahren, in Einzelblättern und in Werken und Samm- 
lungen, sowie der Bucheinband, alt und modern, auf der Gothen- 
burger Ausstellung bestens vertreten, so dass man von ihr, soweit 
man sie nach dem weit über tausend Nummern enthaltenden Katalog, 
nach privaten Mitteilungen und einigen vorliegenden Druckarbeiten 
zu beurteilen vermag, wohl sagen darf, dass sie eine wohlgelungene, 
hochinteressante und höchst sehenswerte ist, die ihren Veranstaltern 
zur Ebre, ihren Besuchern zur Freude gereichen wird. Allen 
„Nordlandsfahrern“ sei ihr Besuch deshalb empfohlen. 


Theod. Goebel. 


Sprechsaal. 


-t- Berlin, 23. Juli. Zur Vorsicht beim Abschluss von Verträgen 
mahnt folgendes Vorkommnis: Ein Geschäftsmann, welcher als 
früherer Kollege in Buchdruckerkreisen viel bekannt und geschätzt 
ist und seit einer langen Reihe von Jahren mit vielen Druckcreien 
als Lieferant von Maschinen, Utensilien und Druckerei-Einrich- 
tungen in Verbindung steht, suchte zu seiner Entlastung einen 
Sozius und fand einen solchen in dem Kaufmann K., dem er den 
kaufmännischen Teil seines Betriebes zur durchaus selbständigen 


Leitung überliess, um sich selbst dem technischen, der Fabrikation 
der Utensilien und Maschinen, ausschliesslich zu widmen. In dem 
Sozietätsvertrage war dem Sozius K. die vollständig freie Dispo- 
sition in kaufmännischer Hinsicht zugesichert und eine hohe Kon- 
ventionalstrafe zur Sicherung dieses Rechtes festgesetzt worden. 
Herr K. suchte nun das Absatzgebiet der Firma dadurch zu er- 
weitern, dass er Behörden und anderen grossen Auftrag- 
gebern der Buchdrucker Offerten zur Errichtung eigner 
Druckereien machte, in denen er die dadurch zu erzielenden 
Ersparnisse und sonstigen Vorteile ins beste Licht stellte. Die 
von dem früheren Alleinbesitzer gegen diese Art Geschäftsgebarung, 
die seinen guten Ruf in den Kreisen seiner alten Kundschaft recht 
empfindlich zu schädigen drohte und auch in der Fachpresse schon 
abfällig erörtert worden war, erhobenen Einwendungen wies Herr K. 
mit dem Hinweis auf seine vertragsmässig zugesicherte Dispositions- 
freiheit in kaufmännischen Angelegenheiten zurück, und das Ende 
vom Liede war die Notwendigkeit, den geschäftsgewandten Sozius 
zur Vermeidung anderweiter erheblicher Schädigungen und zur 
Rehabilitierung des Renommees der Firma abzuschieben und mit 
einer sehr erheblichen Summe abzufinden. Der Fall ist für man- 
chen Kollegen geeignet, eine nützliche Lehre daraus zu ziehen. 

* Berlin. Eine interessante Lehrlingsstreitigkeit wurde 
kürzlich vor der 8. Kammer des hiesigen Gewerbegerichts ver— 
handelt. Der Inhaber einer Stempel- und Metallwarenfabrik 
hatte einen Knaben als Lehrling angenommen unter der aus— 
drücklichen kontraktlichen Verpflichtung, denselben als Schrift- 
setzer auszubilden. Da nun in der Werkstätte des Stempel- 
fabrikanten nur Stempelsätze, aber keine anderen Buchdruckarbeiten 
angefertigt werden, kamen dem Vater des Lehrlings nach Verlauf 
eines Jahres hinsichtlich der ordnungsmässigen Ausbildung seines 
Sohnes Bedenken bei und er ersuchte um Lösung des Lehrvertrages. 
Der Fabrikant ging hierauf nicht ein und so kam die Angelegenheit 
vor das Gewerbegericht. Hier behauptete der Beklagte, dass er 
den Vater des Lehrlings von der Art seines Gewerbebetriebes in 
Kenntnis gesetzt und noch stets tüchtige und brauchbare Schrift- 
setzer ausgebildet habe, die überall ihr Unterkommen gefunden 
hätten. Nachlernen müsse eben ein jeder. Der Vertreter des 
Klägers, Herr Massini, stellte dem gegenüber fest, dass zur Aus- 
bildung eines Schriftsetzers doch etwas mehr gehöre, als die 
Kenntnis des Stempelsetzens, und dass dieses Mehr nur in ciner 
Buchdruckerei, nicht aber in einer Metallwarenfabrik erlernt werden 
könne. Ausserdem aber könne er nachweisen, dass frühere Lehr- 
linge des Beklagten als Schriftsetzer ihr Fortkommen nicht finden 
konnten, sondern als Volontäre oder Lehrlinge in Buchdruckereien 
eintreten mussten, um die für diesen Beruf erforderliche Ausbildung 
zu erlangen. Das Gericht entschied, dass der Lehrvertrag des 
Sohnes des Klägers mit dem Beklagten als aufgehoben zu gelten 
habe, und der Vorsitzende erklärte, dass der Beklagte nicht die 
Aufgabe erfüllen könne, Schriftsetzer auszubilden, da sein Betrieb, 
der sich ausschliesslich auf die Stempelfabrikation beschränke, nur 
einen ganz winzigen Teil des Buchdruckbetriebes darstelle; das 
genüge aber zur Ausbildung eines Schriftsetzers nicht. 

-m. Berlin, 10. August. Eine Photographische Ausstellung 
hat der deutsche Photographen-Verein im Künstlerhause Bellevue- 
strasse 3 veranstaltet, die besonderes Interesse erweckt durch ihre 
Reichhaltigkeit wie durch den Umstand, dass die Protektorin Ihre 
Majestät die Kaiserin einige aus ihrem etwa 1100 Aufnahmen 
umfassenden photographischen Tagebuch zusammengestellte Tableaus 
für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. — Im übrigen 
sind fast nur Berufsphotographen vertreten. Während die Mehrzahl 
der Bilder noch in der alten Weise und mit starker Zuhilfenahme 
der Retouche hergestellt wurden, zeigen andere eine neue, mehr 
künstlerische Behandlung, wie sie im allgemeinen von den tüchtigen 
Amateuren gepflegt wird. Hier ist besonders ein Porträt Max 
Liebermann's zu nennen, welches Nicola Perscheidt in Leipzig 
ausgestellt hat, dessen vorzügliche Arbeiten ihm auch den Ehren- 
preis der Kaiserin, eine kostbare, in der Königlichen Porzellan- 
Manufaktur hergestellte Fruchtschale, eingetragen haben. Weiter 
sind vortreffliche Arbeiten ausgestellt von Hugo Herfurth und 
E. Raupp (Dresden), Lützel und Fr. Müller (München), E. Gottheil 
(Königsberg), W. Fechner, Paul Grundner und Ottomar Anschütz 
(Berlin), Dührkopp (Hamburg) u. a. Im Treppenhause sind die 
Riesenreprodukionen der Neuen photographischen Gesellschaft 
Akt.-(ies. in Steglitz-Berlin und Hermann Boll (Berlin) sowie 
Rotationsphotographien angebracht. Auch die Selke'schen Photo- 
skulpturen, die auf photographischem Wege hergestellten plastischen, 
sich vom Hintergrunde scharf abhebenden Reliefs in Gips und 


Nr. 33 


Metall, haben einen Platz in der Ausstellung gefunden. Eine 
angenehme Abwechslung bieten die Ausstellungsräume übrigens 
noch durch die dort aufgestellten drei grosen Fuhrmann’schen 
Stereoskop-Apparate, welche die historischen offiziellen Festlich- 
keiten, die Einweihung des Berliner Kaiser Wilhelm-Denkmals, 
des Kaiser Wilhelm-Kanals mit dem Holtenauer Denkmal, den 
letzten Besuch Kaiser Franz Josephs in Berlin und anderes in 
verschiedenen Aufnahmen im Bilde ganz vorzüglich wiedergegeben. 
— Wer die recht lohnende Ausstellung, die bis Ende September 
geöffnet bleibt, an der Hand des ausgegebenen Kataloges besichtigen 
will, thut gut, den Katalog schon vor dem Besuch zu studieren, 
damit er sich darin zurechtfinden lernt. 

-t. Braunschweig, 11. August. Zu der im September d. Js. in 
Leipzig stattfindenden ausserordentlichen Generalversammlung des 
Deutschen Faktoren-Bundes wird vom hiesigen Zweigverein, 
dem Vernehmen nach, Herr Oberfaktor Fr. Leinweber delegiert 
werden. — Die Handwerkskammer für das Herzogtum Braun- 
schweig giebt ähnlich wie die Handelskammer seit dem 1. August d. Js. 
eine Monatsschrift, betitelt „Der Handwerksbote“, heraus. — 
Seine alle zwei Jahre periodisch wiederkehrende Kunstausstellung 
eröffnete am 1. August der bereits im Jahre 1828 gegründete 
Halberstädter Kunstverein. Dieselbe dauert vom 1. August 
bis 1. September und umfasst etwa 600 Ölgemälde und Aquarelle 
lebender Meister. 

* Kiautschau. Vor einiger Zeit wurden in Wilhelmshafen mehrere 
Tausend Quadratmeter von Andernach's Export-Asphalt-Stein- 
pappen nach Tsintau verschifft. Diese Bedachungsmaterialien, 
hergestellt nach Patent der Fabrik von A. W. Andernach in Beuel 
am Rhein werden zu Bauten verwendet, welche zum Aufenthalt 
der Kaiserlichen Truppen dienen sollen. 

-hs.- Leipzig. Die Sitzungen der Typographischen Gesell- 
schaft erfreuen sich auch im Deutschen Buchgewerbehause trotz 
der warmen Abende eines starken Besuches. Vor kurzem hielt 
Herr Emil Rauschenbach einen wohldurchdachten und lehrreichen 
Vortrag über Buchtitel und Buchausstattung. Derselbe fasste 
die verschiedenen Kundgebungen der letzten Jahre über diesen 
Gegenstand zusammen und knüpfte hieran Auseinandersetzungen 
praktischer Natur. Eine reichhaltige Ausstellung moderner Arbeiten 
illustrierte die mit vielem Beifall aufgenommenen Ausführungen 
des Vortragenden. — Am 18. Juni referierte Herr M. Pellnitz über 
die Gutenbergfeier in Mainz. Derselbe gab ein interessantes 
Bild der Mainzer Tage, insbesondere der typographischen Aus- 
stellung, die von der Typographischen Gesellschaft ebenfalls be- 
schickt war. — Der Gesellschaft sind anlässlich der Vorbereitungen 
für die Beschickung der graphischen Ausstellung in Mainz von 
verschiedenen ersten Firmen Zuwendungen an Satz- und 
Druckproben gemacht worden, aus denen nur die hervorragenderen 
Blätter für den gedachten Zweck verwendet wurden. Die teilweise 
umfangreichen Kollektionen finden nunmehr an den Sitzungsabenden 
in einer Reihe von Referaten entsprechende Würdigung und sehr 
gute Verwendung. Am 12. Juli wurde das erste Referat erstattet 
und zwar über die vorliegenden, hervorragend schönen Arbeiten 
von Otto von Holten in Berlin, derjenigen Firma, die hinsichtlich 
der modernen und kunstverständigen Ausstattung der Accidenzien 
heute an erster Stelle genannt zu werden verdient. Die genannten 
Arbeiten zeichnen sich durch originelle und dennoch einfache aber 
höchst wirkungsvolle Ausstattung aus und können als vorbildlich 
nach jeder Richtung hin bezeichnet werden. Die ausgestellten 
Arbeiten verschiedenster Gattung erregten das Interesse aller 
Erschienenen im hohen Masse. Es wurde nicht mit Unrecht betont, 
dass durch das Können von Setzer und Drucker allein solche 
Arbeiten nicht entstehen können, sondern dass das Gelingen und 
die Durchführung derselben auch wesentlich von dem Vorhandensein 
und der Mitwirkung eines kunstverständigen Prinzipals abhängig sei. 

-, Leipzig. Am 30. Juli trafen hierselbst sechszehn Angehörige 
der „Ecole municipale Estienne“ in Paris ein, um studien- 
halber einige Tage in Leipzig zu verweilen. Die genannte Anstalt 
wird von der Stadt Paris unterhalten und bezweckt die vollständige 
Ausbildung von Lehrlingen aller graphischen Berufszweige. Sie 
wird von einigen Hundert Lehrlingen besucht; von den letzteren 
waren etwa 12 in Begleitung des Direktors der Anstalt und einiger 
Lehrkräfte nach hier gekommen bez. von der Stadt Paris hierher 
entsendet worden, um einen Einblick in einige graphische Gross- 
betriebe Leipzigs zu thun. Mit gewohnter Bereitwilligkeit hatten 
sich die Firmen Oscar Brandstetter, Karl Krause, Julius Klink- 
hardt und das Bibliographische Institut bereit erklärt, der naclıbar- 
lichen Graphikerschar Einlass zu gewähren und boten alles auf, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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um den kurzen Aufenthalt so nützlich als möglich für die Er- 
schienenen zu gestalten. Der Vorstand des Vereins Leipziger 
Buchdrucker- und Schriftgiessergehilfen bemühte sich nach Kräften, 
den Parisern auch den Aufenthalt angenehm und eindrucksvoll zu 
gestalten. Neben einer gesanglichen Ovation des Gesangvereins 
Gutenberg-Klopfholz bei dem gegen Mitternacht erfolgenden Ein- 
treffen hatte der erwähnte Verein am 31. Juli im Gartenlokale von 
Kunze einen Kommers für die Erschienenen veranstaltet, der ausser- 
ordentlich stark besucht war und sich zu einer begeisterten Ovation 
für die Pariser gestaltete. Neben schwungvollen Ansprachen in 
französischer und deutscher Sprache trugen auch die Gesangsvor- 
träge wesentlich zur Hebung der Stimmung des Abends bei. Die 
französischen Gäste dürften von der Gastfreundschaft Leipzigs, 
insbesondere aber von den erwähnten Anstalten und dem graphi- 
schen Gewerbe Leipzigs den besten Eindruck mitgenommen haben. 
Dem Deutschen Buchgewerbemuseum wurde selbstverständlich auch 
gebührende Aufmerksamkeit gewidmet. Die Weiterreise erfolgte 
am 3. ds. früh nach Berlin, woselbst ebenfalls kurzer Aufenthalt 
genommen werden sollte. 

* Leipzig. Wie wir nachträglich in Erfahrung gebracht, war 
es am 16. Juli dem Faktor der G. Kreysing’schen Buchdruckerei 
hierselbst, Herrn Wilhelm Lindner, vergonnt, in voller Rüstigkeit 
auf eine vierzigjährige Faktorenthätigkeit in dem genannten 
Geschäfte zurückblicken zu können. Ein derartiges Jubiläum ist 
gewiss eine Seltenheit, und es ehrt ebensowohl den Jubilar, wie die 
beiden Herren Prinzipale, Vater und Sohn, denen Herr Lindner nach 
einander als bewährte Vertrauensperson gedient hat bez. noch dient. 


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Kleine Mitteilungen. 


Deutscher Buchgewerbeverein. Im Eckraum des Deutschen 
Buchgewerbemuseums ist zur Zeit eine kleine Ausstellung von 
Neuerwerbungen und Neuerscheinungen veranstaltet. Hervorzuheben 
sind Originallithographien von Adolf Menzel, darunter die 
Hauptblätter: „Christus unter den Schriftgelehrten“, „Vater Unser“, 
„Die fünf Sinne“, Versuche auf Stein mit Pinsel und Schabeisen, 
Neujahrswünsche für allerlei Stände. Ferner die merkantilen 
Arbeiten des Karlsruher Künstlerbundes, die von der 
Ansichtspostkarte bis zum Briefkopf und zur Weinetikette so 
ziemlich alles Einschlägige umfassen. Accidenzarbeiten und 
Farbendrucke hervorragender deutscher und einiger ausländischer 
Anstalten. Endlich die glänzenden Neuheiten der Rudhard- 
schen Giesserei in Offenbach a. M. Schriften (so eine neue 
Schrift von Eckmann), Vignetten erster Künstler, Wappen, Zier- 
material u. s. f. Die Ausstellung währt nur 14 Tage. 

Eine eigene Papierfabrik beabsichtigt die Firma August Scherl, 
G. m. b. H. in Berlin, Verlag des „Berliner Lokal Anzeigeren und 
der „Woche“, in Pirna a. E. zu errichten. Die Baukosten derselben 
sollen sich auf 3 Millionen Mark und ihre Leistungsfähigkeit auf 
800 Zentner Papier täglich stellen. 

Der deutsche Gewerbe- und Handwerkskammertag wird am 
27. und 28. September in Lübeck abgehalten. Die Tagesordnung 
weist die folgenden Beratungsgegenstände auf: 1. Die allgemeinen 
Aufgaben der Handwerkskammern und deren Erledigung durch 
die Organe derselben. Referent: Gewerbekammer Leipzig. — 
2. Die Aufgaben der Handwerkskammern auf dem Gebiete des 
Lehrlingswesens und deren Handhabung. Gesellenprüfungs-Ordnung. 
Referent: Gewerbekammer Lübeck. — 3. Meisterprüfungs-Ordnung. 
Referent: Gewerbekammer Zittau. — 4. Die Organisation des 
deutschen Gewerbe- und Handwerkskammertages. Referent: Gewerbe- 
kammer Lübeck. — 5. Das Fortbildungs- und Fachschulwesen. 
Referent: Gewerbekammer Hamburg. — 6. Die Einrichtung der 
Beauftragten. Referent: Gewerbekammer Bremen. — 7. Innungen, 
Ionungsausschüsse und Innungsverbände. Referent: Gewerbekammer 
Chemnitz. — 8. Das (tenossenschaftswesen im Handwerk. Referent: 
Handwerkskammer München: — 9. Das Submissionswesen. Referent: 
Gewerbekammer Dresden. 

Vom Reichs-Kursbuch ist eine Jubiläumsausgabe erschienen. 
Das Titelblatt ist entsprechend geschmückt. Dem Buche vorgeheſtet 
ist eine Geschichte der jetzt fünfzig Jahre bestehenden Einrichtung. 
Das amtliche Kursbuch erschien zum ersten Male für August- 
September 1850, 12><16 em gross und 128 Seiten stark als 
„Eisenbahn-, Post- und Dampfschiffskursbuch“, zusammengestellt 
in dem Kursbüreau des Königlichen General-Postamts in Berlin 


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im Verlage von Carl David, Burgstrasse 28. Der Preis betrug 
zehn Silbergroschen. Seit 1881 heisst es „Reichskursbuch“. Es 
erscheint jetzt in einer Jahres-Auflage von "100000: Stück. — Von 
Koenig’s Kursbuch wird nach nun dreissigjährigem Bestehen dem- 
nächst das fünf millionste Exemplar ausgegeben. („ Börsenblatt.“) 


$ 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Ohlenroth’sche Buch- 
druckerei, Georg Richters in Erfurt giebt bekannt, dass die Mit- 
inhaberin Frau Clara verw. Richters auf ihren Wunsch von der 
Leitung der Geschäfte zurückgetreten ist und dagegen Herr Walter 
Richters in gleicher Eigenschaft als Mitinhaber an der Geschäfts- 
leitung sich beteiligt. — Die Firma S. Lucan in Pforzheim ist 
an Herrn Ernst Birkner übergegangen, der sie unter der Firma 
Ernst Birkner, Buchdruckerei S. Lucan Nachf. weiterführt. — Die 
Firma Basch'sche Buchdruckerei, G. m. b. H., in Münster, Westf., 
ist in Münsterisches Tageblatt, Buchdruckerei und Verlag, G. m. b. H. 
zu Münster geändert worden. 

Eingetragene Firmen. In Guben die Firma König’s Bogen- 
anleger, G. m. b. H. Stammkapital 100000 , Gesellschafter 
sind die Herren Albert König mit 30000 , Albrecht König mit 
10000 A. Einlage und Studiosus Max König, der als Erfinder des 
Bogenanlegers der Gesellschaft die ihm an der Erfindung zustehenden 
Rechte für 60000 o überlassen hat. Geschäftsführer sind die Herren 
Albert und Albrecht König. — In Flensburg die Firma Christoph 
H. Heesch, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Christoph Heinrich 
Heesch daselbst. 


Konkurseröffnung. Herr. Buchhändler Max Wilhelm Carl 


Friedrich, Inhaber der unter der Firma Wilhelm Friedrich in 
Leipzig, Salomonstr.10, begtehenden Verlagsbuchhandlung, Wohn.: 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


N 


Nr.. 33 


Dörrienstr. 3, am 8. August. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt 
Olto Emil Fr reytag in Leipzig. Anmeldefrist bis zum 6. Sep- 
tember. — Herr Buchdruckereibesitzer und Kolonialwarenhändler 
Georg Ludwig Kirberger in Plauen bei Dresden, Wasserstrasse 28 
am 2. August. Konkursverwalter Herr Ratsauktionator Pechfelder 
in Dresden, Drehgasse 1. Anmeldefrist bis 23. August. — Herr 
Buchdruckereibesitzer Wilhelm van Acken zu Düsseldorf, Wehr- 
hahn 17 am 4. August, Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt 
Dr. Kaiser daselbst. Anmeldefrist bis 6. September. 

Konkursaufhebung. Herr Papierhändler, Buch- und Stein- 
drucker und Buchbinder Gustav Georg Hermann Müller, in Firma 
Gustav G. H. Müller in Hamburg am 4. August. — Herr Buch- 
drucker August Josef Otto in Dresden, Inhaber einer Papier- 
handlung, Jahnstrasse 4/6, am 7. August. 

Jubiläum. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 1. August 
der in der Buchdruckerei von G. Bernstein in Berlin beschäftigte 
Schriftsetzer Herr Nicolaus Zenzius. 

' Gestorben. In Schmalkalden starb am 6. August im 
53. Lebensjahre Herr Buchdruckereibesitzer Feodor Wilisch, früher 
Reichstagsabgeordneter für Schmalkalden. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


l Bekanntmachung. 


Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden 
aus dem Verzeichnis, der tariftreuen Buchdruckereien gestrichen: 
M. Wieprecht in Bernburg, S. Schlesinger'sche Buchdruckerei in 
Halle. 


Berlin, 11. August 1900. 


Georg W. Büxenstein, L. H. HEE, 
Vorsitzende. 


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thätig, gelernter Buchdrucker, Gymnasial-Ober- 
sekundaner, der griech., latein., franz., engl. 
Sprache kundig, mit dem Lesen des Hebräi- 
schen ziemlich, mit dem von Noten ganz 
vertraut, an schnelles und sicheres Arbeiten ge- 
wöhnt, sucht sich — — möglichst nach Grossstadt — 
zu verändern. Antritt 14 Tage nach Engage- 
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388 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | e Nr. 33 


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Nr. 34.28 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Vorein. — HL Jahrg. 


Leipzig, 23. August 1900. 


Die eee für "Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta a | Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deron Raum für 
und fst durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Vereinsmitglieder 25 4, für andere elei bad 80 A, Stellenangebote und -Gesuche 
Zoitungsstelleg des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis duroh Post oder die dreigespaltene Nonpareilleseile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 
Buchhandel Tierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 4 | Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle odor 13maliger 10 Prozent, bei N 15 Prozent, bei re 3 25 Prozent. — Bolinge- 
durcli die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 K gebühren nach Übereinkunft, 

nern re 


Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. Ä a$ 
er Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. të: 


- Amtlicher Teil. ) 5 l = _ Nichtamtlicher Teil. 


"Zeitungsverleger-Versammlung in Leipzig. Entscheide der laut 8 8 47 U deg Tarifs errichteten < 


Die Herren Zeitungsverleger von Sachsen und Thüringen werden l Schiedsgerichte. me PER 
hiermit ganz ergebenst eingeladen zu einer SC ` ` (Veröffentlicht yom Tarif-Amt der Deutschen u 


Versammlung der Verleger 


| | a Buchdrucker.) 
der sächsischen und thüringischen Tagespresse 


Tarifkreis VI Thüringer). 
Schiedsgericht Halle. 


‚111. Klage wegen Entschädigung gemäss $2, ‚Abs. 2 des Tarifes. 

Sachverhalt: Kläger setzten einen J ahresbericht über neuere 
deutsche Litteraturgeschichte und verlangten die Erhöhung des 
Gründpreises von 2 Pfennigen für wissenschaftlichen Satz, die zu 
zahlen die Firma sich weigerte. 

Entscheid: Die Kläger sind mit ihrer Forderung. abzuweisen. 

‚Begründung: Aus der Prüfung. des Klagematerials ergab sich, 
dass der Text des Werkes, wie es auch schon sein Titel sagt, bis 
zum Schlusse in fliessendem Deutsch geschrieben war. Das, was 
die Kläger als unter die Bezeichnung „wissenschaftlichen Satz“ 
oder „gelehrte Abhandlung“ fallend betrachteten, konnte als unter 
diese Kategorie. gehörend nicht betrachtet werden, weil für diese 
Satzschwierigkeiten besondere Entschädigungen im Tarife vor- 
gesehen sind. Es handelt sich dabei um häufig vorkommende 
| Namen, Abbreviaturen, Ziffern und gesperrte Namen der Verfasser. 
Wollten die Kläger diese Erschwernisse des Satzes besonders ent- 
schädigt verlangen, waren sie dazu berechtigt, und standen ihnen 
hierfür die Bestimmungen der Së 9 bis 11 zur Seite. 

112. Klage auf Feststellung eines Hundertzeilenpreises. E 

Sachverhalt: Den Klägern war für Herstellung eines Lexikons 


Sonntag, den 26. August 1900, vormittags 'h11 Uhr ` 
im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig, Dolzstrasse I. 
Tagesordnung: 


1. Die Papierpreiserhöhung. 

2. Die Mehrbelastung der Zeitungen durch den neuen Post- 

© zeitungstarif. 

3. Die Neuregelung der Abonnements- und e sowie 
der Rabattsätze nach Massgabe der eintretenden Mehrbelastung. 

4. Pesprechung der verschiedenen Missstände im Zeitungsgewerbe. 

An die Versammlung schliesst sich ein einfaches Mittagsmahl, 
sowie die Besichtigung des Deutschen Buchgewerbehauses 
mit der Gutenberghalle und dem Gutenbergdenkmal, dem Buch- 
gewerbemuseum, der Ausstellung buchgewerblicher Erzeugnisse 
und Maschinen, sowie der verschiedenen Büreauräume der buch- 
gewerblichen Vereinigungen. 

Indem wir auf. die ausserordentliche Bedeutung welche die zur 
Beratung stehenden Fragen im- gegenwärtigen Zeitpunkte für das 
Zeitungsgewerbe haben, sowie auf das grosse Interesse, das das 
Deutsche. Buchgewerbebaus mit seinem reichen Inhalt für jeden 
Zeitungsverleger und Büchdruckereibesitzer hat, hinweisen, sehen 
wir einem recht zahlreichen Besuche entgegen. 


Leip zig, 18. August 1900. ö ein Pauschal-Bogenpreis angeboten worden, den dieselben aber 
Der al: stand des Kreises VI (Sachsen) des . für der Satzart entsprechend nicht anerkennen konnten. So waren 
Buchdrucker - Vereins. ` | u.a. in dem Bogenpreise nicht berücksichtigt die in dem Satze 


Sn 


Julius Mäser, Vorsitzender. häufig vorkommenden Abbreviaturen, Ziffern, Kapitälchen und 
| e Franz Kohler, Geschäftsführer. Fremdsprachliches; auch war der Lokalzuschlag nicht auf den 

g i i | Gesamtpreis, sondern. auf den ‚Buchstabenpreis zur Anrechnung 
ver Vorstand des Thüringer Zeitungsverleger - Vereins. gekommen. Eine Einigung über die fehlerhafte Aufrechnung mit 


J. F. .Heyl-Kahla,. Vorsitzender. der Firma war nicht möglich. 


392 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 34 


Entscheid (einstimmig): Die Kläger sind mit Forderung eines 
höhern Hundertzeilenpreises im Rechte. 

Begründung: Die Rechnungsaufstellung der Firma lässt die 
Berücksichtigung tariflicher Bestimmungen vermissen, deren Er- 
füllung einer tariftreuen Firma nicht zu erlassen sind. Das, was 
die Gehilfen als entschädigungspflichtig fordern, ist im Tarife in 
demselben Sinne aufgenommen worden. 

113. Klage wegen Entschädigung von Kastenwechsel. 

Sachverhalt: Für den Kläger war von seiner bisherigen 
Arbeit das Manuskript ausgegangen und es wurde ihm der Auf- 
trag, in einen andern Kasten abzulegen. Nach Verlauf einer halben 
Stunde kam aber die Fortsetzung zu dem abgesetzten Manuskripte 
und konnte Kläger seine alte Arbeit wieder aufnehmen. Für die 
halbe Stunde Ablegen in einen andern Kasten berechnete Kläger 
nun Entschädigung gemäss $ 28 des Tarifes, während die Firma 
ihn nur für eine halbe Stunde entsprechend seinem Durchschnitts- 
verdienste entschädigen wollte. Schliesslich aber verstand sich 
die Firma auch zur Zahlung der verlangten 50 A. jedoch unter 
der ausdrücklichen Erklärung, dass sie damit nicht die Berech- 
tigung der Forderung für Kastenwechsel anerkennen wolle. Unter 
dieser Motivierung verzichtete Kläger auf Annahme der 50 ~ und 
beantragte einen prinzipiellen Entscheid des Schiedsgerichtes. 

‚Entscheid (einstimmig): Kläger war nur berechtigt, für den 
Zeitverlust von einer halben Stunde Entschädigung nach seinem 
Durchschnittsverdienste zu beanspruchen. 

Begründung: In dem vorliegenden Falle liess sich der § 28 
nicht zur Anwendung bringen, weil es sich nicht um Herstellung 
einer aushilfsweisen Arbeit unter dem Betrage von 6 o% handelte, 
sondern vielmehr nur um eine Unterbrechung der ständigen Arbeit 
wegen Manuskriptmangels. Für anderweite Beschäftigung mit 
Ablegen — wie im vorliegenden Falle — war der Kläger tariflich 
eben nur in Höhe seines Durchschnittsverdienstes zu entschädigen. 


Tarifkreis VII (Sachsen). 
Schiedsgericht Leipzig. 

114. Klage auf Auszahlung eines Lohnabzuges in Höhe von 47.48 M. 

Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte ihrem Maschinen, 
meister für angeblichen Makulaturdıuck den Betrag von 62,98 M 
vom Lohne abgezogen, dabei aber versprochen, den Betrag an den 
Maschinenmeister wieder zurückzuzahlen, sofern der Besteller der 
Drucksachen wegen des Druckes Einwendungen nicht erhebe. 
Trotzdem die Arbeit vom Besteller anstandslos angenommen wurde, 
unterblieb die Rückzahlung der Haftsumme an den Maschinen- 
meister, indem die Firma diesem eine Gegenrechnung für früher 
verursachte anderweite Schäden in Höhe der Haftsumme machte; 
hiervon erkennt Kläger eine Forderung in Höhe von 15,50 M. 
als berechtigt an, den Restbetrag klagt er ein. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Rückzahlung der 
eingeklagten 47,48 verpflichtet. 

Begründung: Prinzipiell vertrat das Schiedsgericht den Stand- 
punkt, dass die Firma nicht berechtigt war, die Auszahlung eines 
Lohnabzuges für irgend eine Veranlassung zu verweigern, weil sie 
dem Kläger dafür eine Gegenrechnung stellte über Sehäden, die 
dieser vor kürzerer oder längerer Zeit angeblich verschuldet haben 
sollte. Schadenersatzansprüche sind vielmehr sofort nach Fest- 
stellung des Schadens geltend zu machen, wenn anders sich nicht 
die Ermittelung des Umfanges der Ersatzpflicht äusserst schwierig 
gestalten oder gar unmöglich machen soll. Die Einwendung der 
Firma, dass dem Kläger schon beim Engagement gesagt worden 
sei, dass er für vorkommende Schäden hafte, konnte an der prin- 
zipiellen Stellungnahme der Schiedsrichter nichts ändern. Überdies 
war der Maschinenmeister angewiesen, mehrere Maschinen zu be- 
dienen und sonstige Arbeiten, wie Abziehen, Papierzählen, zu ver- 
richten, so dass ihm schliesslich auch der Schutz des $ 32, Abs. 2 
zur Seite stand. Auch vermochte sich das Schiedsgericht bei 
Prüfung der Schadenersatzansprüche nicht von der direkten Schuld 
des Klägers zu überzeugen, kam vielmehr zu der Überzeugung, 
dass einen grossen Teil der Schuld die Firma infolge ihrer Ein- 
richtungen selbst trage. 


Von der Weltausstellung in Paris. 


Da aus den Buchgewerben, wie wir hören, noch eine ganze 
Anzahl Ausstellungsbesucher sich auf den Weg nach Paris machen 
wird, glauben wir in deren Interesse unseren Ausstellungsberichten 


etwas vorgreifen zu sollen, um ihre Aufmerksamkeit noch recht- 
zeitig auf eine jener für die Buchgewerbe arbeitenden Firmen zu 
lenken, die durch ihr Auftreten in Paris mit dazu beigetragen 
haben, dass die Weltausstellung allgemein als ein Triumph Deutsch- 
lands aufgefasst wird. Wir meinen die weltbekannte Maschinen- 
fabrik und Eisengiesserei von Karl Krause in Leipzig. 

Obwohl diese Firma schon in ihrer Pariser Filiale, 21bis, rue 
de Paradis, eine grössere Anzahl ihrer Maschinen aufgestellt hat 
und in Betrieb vorführt, hat sie doch nicht gezögert, die Aus- 
stellung mit 11 Maschinen der verschiedensten Konstruktionen zu 
beschicken. Wie die anderer Aussteller befinden sich auch diese 
in der Grand Galerie des Machines, Groupe III, Section allemande, 
Champ de Mars. Da der zur Verfügung stehende Raum kaum 
hinreichen würde, um diese Maschinen einer speziellen und ein- 
gehenderen Beschreibung zu unterziehen, so sollen dieselben nur 
kurz in nachfolgendem aufgezählt werden: 

1. Ein 12 walziger Kalander von 2000 mm Ballenlänge der Walzen, 
mit 6 hochfein polierten Hartguss- und 6 besten Papierwalzen, 
für doppelseitige Satinage. 

2. Ein Planschneider, mit dem ungefalztes Papier in Stössen von 
allen 4 Seiten bei nur einmaliger Einpressung unter Garantie 
peinlichster Accuratesse beschnitten wird. 

3. Ein doppelter Dreischneider, der zwei Stösse Papier oder 
Bücher in Maximalhöhe von 140 mm bei nur einmaliger Ein- 
pressung von allen 4 Seiten schneidet. 

4. Eine Beschneidemaschine mit mechanischem Vorschub, äusserst 
kräftiger Konstruktion, hauptsächlich für andauernd schwere 
Arbeiten bestimmt. Der mechanische Doppelvorschub ermög- 
licht, dass bei einer nur einmaligen Einstellung durch blosses 
Umstecken des Anschlagstiftes 2 bestimmte Grössen geschnitten 
werden. 

5. Eine Schneidemaschine „Rapid“ von enormer Leistungsfähig- 
keit, in der Minute 12—20 Schnitte. 

6. Eine Doppel-Blitzpresse, genannt „Non plus ultra“; dieselbe 
leistet 12—18000 Prägedrucke pro Tag mit Hilfe von nur 
2 Personen. 

7. Eine kombinierte Pappen-Schneid- und Ritzmaschine; dieselbe 
verarbeitet ganze Pappen bis zu 130 cm Grösse und liefert 
beliebig breit geschnittene und geritzte bez. genutete Streifen. 

8. Eine Doppel-Rillen-Nut- und Ritzmaschine, gleichfalls in der 
Kartonnagenbranche bekannt durch ihr ausserordentlich schnelles 
und leichtes Arbeiten. 

9. Eine Patent-Universal-Stanzmaschine; dieselbe arbeitet schnell, 
leicht und bequem, indem sie 2 Ecken gleichzeitig ausstanzt. 

10. Eine Eckenrundstossmaschine, die sehr beliebt in Buchdrucke- 
reien, chromolithographischen Kunstanstalten u. s. w. ist und 
zum Runden der Ecken von Visiten-, Spielkarten u. s. w. dient. 

11. Eine Knichebelpresse für Gold-, Blind- und Farbdruck, sowie 

für Reliefprägungen, Tellerprägungen u. s. w. 

Sämtliche ausgestellten Maschinen sind, soweit sio nicht für 
Handbetrieb bestimmt, für elektrischen Antrieb eingerichtet. 

Wie gegenwärtig die Pariser Ausstellung, so beschickte das 
Welthaus Karl Krause auch die seit 1872 stattgefundenen 33 wich- 
tigeren Ausstellungen des Erdballes und wurde dabei stets mit 
höchsten ehrendsten Preisen und Medaillen bedacht. — Heute 
beschäftigt die Firma 940 Arbeiter einschliesslich der Beamten, 
und im Vorjahre versandte sie Maschinen im Werte von rund 
4000000 A. nach allen Ländern der Erde. 


$ 


Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens. 


H. W., 10. August 1900. 

Der Geschäftsgang im Buchdruckgewerbe liegt im allgemeinen 
still, wenn auch nicht in höherem Masse, als dies in anderen Jahren 
während der Sommersaison der Fall zu sein pflegt. Auch die 
Maschinenfabrikanten, die Papier-, Farben- und anderen Lieferanten 
finden den Geschäftsgang sehr schleppend. In London scheint 
das Geschäft noch stiller zu sein, als in den Provinzen. Als ein 
Beweis für die Lage der Dinge sei angeführt, dass die Londoner 
Setzergesellschaft während des Monats Juli durchschnittlich in der 
Woche 450 unbeschäftigte Mitglieder hatte, und unglücklicherweise 
sind die Aussichten so, dass diese Zahl sich eher erhöhen als ver- 
mindern dürfte. Diese berühmte Vereinigung zählt jetzt 11352 
Mitglieder und besitzt ein Vermögen von 72443 Pf. St. 


Nr. 34 


Das Buchbindergewerbe scheint im ganzen besser beschäftigt 
zu sein, und die Fabrikanten von Stationeriewaren sind von 
der Herstellung der Waren für die nächste Weihnachtskartensaison 
stark in Ansprush genommen. 

Für die deutschen Buch- und Steindrucker dürfte es von In- 
teresse sein, die Resultate kennen zu lernen, welche bei den jüngst 
stattgehabten Prüfungen in Typographie und Lithographie 
erzielt worden sind, zu welchen letzteren diejenigen Drucker zu- 
gelassen wurden, die die technischen Unterrichtskurse besuchen. 
In der Typographie bestanden 369 der Examinanten, davon er- 
hielten 98 den Vorgrad, 115 den Ehrengrad, 156 den gewöhnlichen 
Grad. In der Lithographie bestanden 65 Prüflinge, davon 25 
mit dem Vorgrad, 14 mit dem Ehrengrad und 36 mit dem ge- 
wöhnlichen Grad. Ein sehr beträchtlicher Teil der Prüflinge 
bestanden mit „Ausgezeichnet“. Die Anzahl der Durchfälle kann 
nicht genau festgestellt werden, sie ist aber, wie es scheint, ver- 
hältnismässig nur eine sehr kleine. 

Den Hauptgegenstand der Unterhaltung und Verhandlungen in 
allen Gewerben bildet jetzt das stetige Zunehmen der Preise 
der meisten Materialien. In den wichtigeren Gewerbszweigen 
ist kaum eine Ausnahme hiervon zu verzeichnen. So werden die 
Buchdrucker von den hohen Gaspreisen schwer getroffen, und 
insbesondere finden die Londoner Etablissements diesen Kosten- 
punkt sehr bedenklich. Hat doch die Preissteigerung die Gas- 
preise des letzten Jahres bereits um 20 Prozent überstiegen. Auch 
die Kohlen gehen noch immer im Preise in die Höhe, und sehr 
viele Geschäftsleute kaufen nach Möglichkeit auf, da sie für den 
Herbst ein noch weiteres Steigen der Preise befürchten. Es ist 
zwar Kohle in Masse zu haben, aber die Preise sind ganz un- 
gewöhnlich hohe. Das Zeitungsdruckpapier hält noch immer seinen 
Preis fest und wenn nicht der in Aussicht gestellte Zufluss aus 
Kanada eine Anderung herbeiführt, so giebt es in der nächsten 
Zeit für die Zeitungseigentümer keinen Ausweg, um aus dieser 
Preiskalamität herauszukommen. Einige der feinen gestrichenen 
Papiere sind auch etwas im Preise in die Höhe gegangen und alle 
übrigen Papiersorten zeigen ebenfalls das Bestreben langsamen 
Anziehens. Da nun auch noch die Löhne weiter in die Höhe 
gehen, ohne dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zu den 
alten Sätzen gegeben ist, so ist es kein Wunder, dass die Buch- 
druckereibesitzer überall über die Frage der Erhöhung der Druck- 
preise in Verhandlungen eintreten. In einer ganzen Anzahl von 
Fällen ist dies auch bereits geschehen, aber leider giebt die Preis- 
erhöhung auch der Konkurrenz wieder neuen Anreiz, so dass jetzt 
viele Arbeiten aus einer Hand in die andere gehen. 

Das gesamte Gewerbe hat mit grossem Interesse einen zwischen 
zwei konkurrierenden Prägepressen- Gesellschaften entstandenen 
Prozess wegen Patentverletzung verfolgt. Die Eigentümer 
der Johnston-Prägepresse (einer amerikanischen Erfindung) suchten 
von den Besitzern der Waite-Prägepresse (einer Maschine aus 
Otley) einen Schadenersatz einzuklagen, aber der Richter entschied, 
dass keine Patentverletzung vorliege und wies die Klage kosten- 
pflichtig ab. Dies bringt eine beträchtliche Klärung in die Pressen- 
frage, und obwohl man von einer Wiederaufnahme der Klage 
sprechen hört, so ist es doch wahrscheinlich, dass die beiden 
Pressen nach wie vor auf Grund ihrer Vorzüge verkauft werden. 
Überhaupt haben die Prägearbeiten in diesem Jahre ganz bedeutend 
zugenommen, was grösstenteils auf die erleichterte Herstellung 
zurückzuführen sein dürfte, die von diesen beiden ausgezeichneten 
Maschinen ermöglicht wird. 

Im nächsten Oktober soll in Manchester eine Ausstellung 
für Buchdrucker, Buchdruckmaschinenbauer, Papierfabrikanten, 
Farbenfabrikanten, Schriftgiesser u. s. w. abgehalten werden, und 
da Manchester eines der belebtesten Geschäftscentren ist, so ver- 
spricht diese Ausstellung für alle diese Geschäftszweige eine sehr 
nützliche zu werden. 

Die Wicks’sche Schriftgiessmaschine, eine Maschine, die 
Typen mit einer ungeheuren Schnelligkeit giesst, wurde vor etwa 
zwei Jahren im Gewerbe eingeführt, und nachdem verschiedene 
Verbesserungen an ihr vorgenommen worden sind, ist sie nunmehr 
auf den Markt gekommen. Die Gesellschaft, die sie herausgebracht 
hat, scheint aber nur Schrift und keine Maschinen zu verkaufen, 
und behauptet, dass die grosse Schnelligkeit in der Produktion 
auch Billigkeit zulasse. Zum Beweise dieser letzteren seien hier 
einige Preise neuer Schriften angeführt: So kostet Minion 11 Pence 
(etwa 88 ) das Pfund, Bourgeois 9 Pence (72 9), Small Pica 
7 Pence (56 J), Brevier 10 Pence (80 ), Pica 6 Pence (48 ) 
das Pfund. Schon diese Preissätze ziehen natürlich die Aufmerk- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


393 


samkeit der Schriftverbraucher auf sich, während von den anderen 
Schriftgiessern gesagt werden muss, dass sie ohne Zweifel sich 
grossen Besorgnissen hingeben. Um Reklame zu machen, hat die 
Wicks- Gesellschaft mit den „Times“ und dem „Punch“ ein Uber- 
einkommen getroffen, nach dem diese bedeutenden Blätter für jede 
Ausgabe mit neuer Bourgeois- und Minionschrift versehen werden. 
Diese Schriften werden dann nach nur einmaligem Gebrauch an 
die Lieferanten zurückgegeben und von diesen zu herabgesetzten 
Preisen verkauft, Bourgeois für 71, Pence, Minion für 9 Pence 
das Pfund. Alles dies ist für den Buchdrucker von Interesse, 
denn es deutet auf eine Verbesserung in den Schriftpreisen hin, 
hinsichtlich welcher er sich nur zu leicht überteuert fühlt. 

Eine für alle an der Zeitungsproduktion Beteiligten sehr wich- 
tige Entscheidung ist soeben von dem Hause der Lords, dem 
höchsten Berufungsgerichte, gefällt worden, und zwar in einem 
Prozesse, in dem ein Zeitungsberichterstatter für die von ihm 
wiedergegebenen Reden den Nachdrucksschutz beanspruchte. 
Nach verschiedenen Instanzen ist aus diesem Falle nun als gültiges 


Recht abzuleiten, dass ein Redner am Texte seiner eigenen Rede 


kein Eigentumsrecht besitzt, wenn eine andere Person, mag sie 
nun dazu aufgefordert worden sein oder nicht, sie von seinen 
Lippen niederschreibt und vor ihm veröffentlicht. Der Text einer 
solchergestalt niedergeschriebenen Rede ist also nicht die Original- 
arbeit des Redners, sondern diejenige des Berichterstatters. Diese 
Entscheidung hat die heftigste Kritik veranlasst und ist ein voll- 
gültiger Beweis für die nur zu wohlbekannte Unsicherheit der 
Gesetze. 
$ 


Sprechsaal. 


* Barmen. Das seltene Fest des sechzigjährigen Berufs- 
jubiläums beging am 13. August der Faktor der Buchdruckerei 
von Fr. Staats, Herr Eduard Penz, und zwar in einer Frische des 
Geistes und Körpers, um die ihn mancher jüngere Mann beneiden 
könnte. Der Jubilar hat in der Staats’schen Offizin die Buch- 
druckerkunst erlernt und dieser Offizin auch fast die ganzen 60 Jahre, 
mit Ausnahme einer dreijährigen Pause, während deren er in der 
Steinhaus schen, jetzt Wiemann’schen Buchdruckerei arbeitete, an- 
gehört. Er wurde sowohl von dem Inhaber der Firma Fr. Staats, 
Herrn Niggemann, und dem Geschäftspersonal, wie auch von dem 
Faktorenverein des Wupperthals, dessen Ehrenmitglied er ist, in 
warmer und lebhafter Weise gefeiert und mit Glückwünschen und 
Geschenken reich bedacht. 

-m. Berlin, 18. August. In der letzten Sitzung des Faktoren- 
Vereins wurden Originale und Abdrucke in Celluloid hergestellter 
Autotypieen von Modebildern vorgeführt, mit denen in der Buch- 
druckerei Hempel & Co. Versuche gemacht worden sind. Diese 
Klischees, die nur von vorhandenen Galvanos oder Zinkographieen, 
aber nicht von Holzschnitten abgenommen werden können, werden 
in der Weise hergestellt, dass von dem Original zunächst in er- 
weichtem Celluloid eine Matrize abgeprägt wird. Ist dieselbe 
völlig erhärtet, dann wird aus dieser Celluloidmater das Celluloid- 
klischee abgeprägt. Aus einer solchen Mater können in kurzer 
Zeit eine grössere Anzahl Klischees geprägt werden; diese Klischees 
stellen sich erheblich billiger als Galvanos, drucken sich sehr gut, 
haben sich aber bei den bisher damit gemachten Versuchen noch 
nicht bewährt, weil sie unter den günstigsten Bedingungen nur 
eine Auflage bis zu höchstens 30000 Exemplaren aushalten. Dadurch 
wird der Vorteil ihrer leichten und billigen Herstellung illusorisch. 
Übrigens ist man in einer hiesigen renommierten Reproduktions- 
anstalt mit Versuchen beschäftigt, diese Celluloidklischees wider- 
standsfähiger zu machen. — Von anderer Seite wurde geklagt, 
dass die nach dem von der Firma Meisenbach erworbenen de Vinne- 
schen Verfahren zur Herstellung photochemischer Zurichtungen für 
Autotypien hergestellten Zurichtungen vielfach grösser ausfielen 
als das Bild selbst. Es wurde das damit erklärt, dass der bei 
der Herstellung zu verwendende Gipsabguss — wie das beim Gips 
stets der Fall ist, — grösser werde als das Original. Herr Gustav 
Jahn widerlegte diese Ansicht, indem er bemerkte, dass der Gips 
durch die Bildung einer festen Form beim Abgiessen verhindert 
werde, sich in der Fläche auszudehnen; er machte darauf auf- 
merksam, dass das de Vinne’sche Verfahren in Amerika viel benutzt 
werde und führte die bei uns dagegen erhobenen Einwendungen 
darauf zurück, dass alle Neuerungen in Deutschland zunächst mit 
einem passiven Widerstande zu kämpfen haben, der indessen bald 
überwunden sein werde. 


394 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 34 


-r.. Leipzig. Am 26. Juli erstattete in der Sitzung der Typo- 
graphischen Gesellschaft der Vorsitzende derselben, Herr 
H. Schwarz, einen Bericht über seine beim längern Besuche der 
Pariser Weltausstellung gewonnenen Eindrücke und gemachten 
Erfahrungen. Die Ausführungen an diesem ersten Abend galten 
zunächst als Einleitung zu den weiteren noch bevorstehenden 
Abenden und umfassten die Gesamtwirkung des Buchgewerbes, 
insbesondere den Gesamteindruck der ausgestellten graphischen 
Kunst der verschiedenen Länder in ihrer Gegenüberstellung. Es 
wurde dabei auf die grosse Leistungsfähigkeit Deutschlands hin- 


gewiesen, daneben aber auch die ganz bedeutenden Anstrengungen 


Frankreichs in vielfacher Beziehung betont. Als Abschluss dieses 
ersten Abends gab der Referent ein Bild von verschiedenen Pariser 
graphischen Etablissements, denen er einen eingehenden Besuch 
abgestattet hatte, so von der Ecole Estienne, der Imprimerie 
Nationale, der Fonderie Deberny & Co., der Farbenfabrik Lorrilleux 
& Co. u.a. Eine reichhaltige Ausstellung von nur französischen 
Satz- und Druckproben, Katalogen, Illustrationen, Farbendrucken 
u. s. w. — sämtlich von der Ausstellung stammend — hatte der 
Vortragende arrangiert und somit den sehr zahlreichen Besuchern 
einen zeitgemässen, interessanten Abend bereitet. 

J. Spandau. Am 15. August konnte die im Verlage der Hopf- 
schen Verlagsbuchdruckerei hierselbst erscheinende „Preussische 
Lehrerzeitung“ auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. 
Die „Preussische Lehrerzeitung“ war vom ersten Tage an und ist 
noch heute die einzige Lehrerzeitung Deutschlands, welche täglich 
erscheint; zwei Konkurrenzblätter haben es versucht, ihr dies nach- 
zumachen, jedoch beide den Versuch wieder aufgeben müssen. 

r. Weimar. Die Besitzerin der „Weimar. Neuest. Nachr.“, Frau 
C. Unruh, hat dieser Tage auch den „Niederschlesischen 
Courier“ in Bunzlau erworben. Die „Weimar. Neuest. Nachr.“ 


verbleiben nach wie vor im Besitz der Frau Unfuh, nur geht die 


geschäftliche und die Schriftleitung des hiesigen Blattes auf Herrn 
H. Wechsung aus Sondershausen über, während Herr Dr. Kindler 
die Redaktion des „Niederschlesischen Courier“ übernimmt. Die 
Firma bemerkt in einer Ankündigung hierzu, dass sie die Ver- 
einigung beider Geschäfte in einer Hand, sowie die Aufstellung 
mehrerer Setzmaschinen in den Stand setze, Druckaufträge aller 
Art in grösserem Umfange als bisher schnell und billig erledigen 
zu können. Was hierzu die Vereinigung zweier Geschäfte, von 
denen das eine in Bunzlau, das andere in Weimar ist, beitragen 
soll, ist nicht recht einzusehen. 


4 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Schnell- 
pressenfabrik Frankenthal Albert & Co., A.-G. in Franken- 
thal, Rheinbayern, einen Prospekt über ihre auf der Weltausstellung 
in Paris ausgestellten Druckmaschinen bei. — Ein zweiter Pro- 
spekt, von der Firma Maschinenfabrik Kempewerk in Nürn- 
berg stammend, empfiehlt deren Stereotypie-Einrichtungen. 

Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris 1900. Die vor- 
genannte von dem Deutschen Buchgewerbeverein in Leipzig im 
Auftrage des Reichskommissars Herrn Geh.-Ober-Regierungsrat 
Dr. Richter durchgeführte Ausstellung hat dem deutschen Buch- 
gewerbe einen vollen Erfolg gebracht. Nach dem „Journal officiel“ 
wurden der deutschen Gruppe III, Klasse XI, Buchdruckerkunst 
und verschiedene Drucke, bei der sich 40 Firmen an dem Preis- 
bewerb beteiligten, 40 Preise zuerkannt und zwar: 6 Diplome für 
den grossen Preis, 15 Diplome für die goldene, 16 Diplome für 
die silberne und 3 Diplome für die bronzene Medaille. Die deutsche 
Gruppe III, Klasse XIII, Buchhandel, Buchbinderei u. s. w. mit 
93 an dem Preisbewerbe sich beteiligenden Firmen, erhielt 88 Preise 
und zwar: 7 Diplome für den grossen Preis, 18 Diplome für die 
goldene, 31 Diplome für die silberne und 20 Diplome für die 
bronzene Medaille, sowie 12 Diplome für ehrenvolle Erwähnung. 
In der deutschen Gruppe III, Klasse XIV, Geographische und 
Kosmographische Karten, beteiligten sich an dem Preisbewerb 
6 Firmen, von denen 4 mit Preisauszeichnungen bedacht wurden 
wie folgt: 1 Diplom für den grossen Preis, 1 Diplom für die 
goldene und 2 Diplome für die silberne Medaille. 

Die Spezlai-Autotypie-Schnellpresse der Firma Schnellpressen- 
fabrik Frankenthal Albert & Co., A.-G. in Frankenthal, die 
für allerfeinsten Illustrations- und Mehrfarbendruck, insbesondere 


aber für Autotypiedruck konstruiert worden ist und in Formaten 
bis zu 1009:1400 mm Satzgrösse gebaut wird, ist von einer ganz 
hervorragenden Leistungsfähigkeit. Dies beweist ein uns vor- 
liegendes Plakat von 600:1200 mm Papiergrösse, das eine Anzahl 
prächtiger landschaftlicher und Porträt-Autotypien von Meisenbach, 
Rijarth & Co. enthält und in zwei Farben (Schwarz für die Bilder 
und den Text und Hellbraun für die Trennungsvignetten und Aus- 
zeichnungslinien) von Carl Meyer's Graphischem Institut in Leipzig 
gedruckt ist. Der Druck der Bilder, die vom tiefsten Schatten bis 
zum hellsten Licht alle Töne aufweisen, ist ein ausserordentlich 
reiner und schöner und das will bei einem so grossen Format 
etwas sagen. Viel mag hierbei der Geschicklichkeit des Druckers 
zu verdanken sein, die Hauptsache aber doch sicherlich der aus- 
gezeichneten Maschine. 

Abänderung des Zeitungs-Besteilgeldes. Laut einer Bekannt- 
machung des Reichskanzlers vom 4. August 1900 wird vom 
1. Januar 1901 ab das Zeitungs-Bestellgeld, das heisst die für das 
Abtragen der durch die Post bezogenen Zeitschriften und Zeitungen 
zu entrichtende Gebühr, derart abgeändert, dass dieselbe monatlich 
bemessen wird. Die Gebühr beträgt für Zeitungen, die seltener 
als wöchentlich einmal bestellt werden, monatlich 2 J, für solche, 
die wöchentlich einmal bestellt werden, 4 9, dann steigt die Ge- 
bühr für jede Mehrbestellung bis zum maligen Bestellen um 2 A. 
Bei 6- und 7maliger Bestellung werden 14 A erhoben und für 
jede Mehrbestellung bis zur lIlmaligen je 2.9 mehr. Für 12 bis 
l4malige Bestellung sind 24 A. für 15 malige 26 J, für 16malige 
28 A. für 17malige 30 A. für 18 bis 21malige Bestellung 32 A 
zu entrichten und amtliche Verordnungsblätter zahlen monatlich 
2 A Die Erhebung des Bestellgeldes erfolgt, wie bisher, für die 
Dauer der Bezugszeit im voraus. Auch die neue Bestellgeld- 


bemessung ist den Leistungen, die von der Post verlangt werden, 


angepasst. Für die seltener als sechsmal wöchentlich erscheinen- 
den Blätter bringt sie eine Ermässigung, für die sechs- und mehr- 
mals erscheinenden Blätter eine mit der Häufigkeit des Erscheinens 
wachsende Erhöhung des Bestellgeldes. 


Së 


Geschäfts- und Personal Nachrichten, 


Geschäftsveränderungen. Die Buch- und Kunstdruckerei nebst 
Blattverlag in Firma L. A. Renné in Weissensee-Berlin ist 
durch Kauf in die Hände des Herrn Walter Renne übergegangen 
und die Firma lautet nun L. A. Renné, Inhaber Walter Renne. — 
Die Firma Morich'sche Buchdruckerei in Schweinfurt ist in eine 
Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma Morich'sche 
Buchdruckerei, Eigentum und Verlag des Schweinfurter Tagblattes, 
G. m. b. H. umgewandelt worden. 

Jubiläen. Am 16. August beging der frühere Teilbaber der 
Firma F. A. Brockhaus und frühere langjährige Vorsitzende des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins Herr Dr. ph. Heinrich Eduard 
Brockhaus in Leipzig sein goldenes Doktorjubiläum. — 
Das 25jährige Geschäftsjubiläum feierte an demselben Tage 
Herr Maschinenmeister Herman Vogel in der Buchdruckerei des 
„Leipziger Tageblattes“ (E. Polz) in Leipzig. 

Gestorben. In Aachen starb am 8. August Herr Buchdruckerei- 
besitzer Joseph La Ruelle, 78 Jahre alt. — In Wien starb am 
14. August der langjährige Gesellschafter der Firma C. Angerer 
& Göschl, k. u. k. photo-chemigraphische Hofkunstanstalt, Herr 
Alexander Göschl. 

F 


Litteratur. 


Post-Handbuch für die Geschäftsweit für den gesamten In- und 
Auslandsverkehr. Unter Benützung amtlicher Quellen bearbeitet 
von Hermann Hettler, Oberpostsekretär. Ausgabe für das Reichs- 
postgebiet. X. Jahrgang. 1900. Mit einer Taxquadrat- und Zonen- 
karte von Deutschland und Osterreich-Ungarn. — Das allbekannte 
Hettler'sche Posthandbuch, mit Redaktionsschluss per Juni, also 
alle Neuerungen enthaltend, ist wieder erschienen. Wir können 
dieses von der Generaldirektion der Württembergischen Posten 
und Telegraphen revidierte, vom Generalpostmeister und dem 
bayerischen Verkehrsministerium warm befürwortete Werk mit 
bestem Gewissen empfehlen. Der zehnte Jahrgang ist durch zahl- 
reiche Abbildungen von Musterformularen bereichert worden und 
das vortreffliche Buch hat in seiner aparteu Eigenart, wodurch 


Nr. 84 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdru 


es vollkommen konkürrenzlos dasteht, nichts eingebüsst. Vielmehr 
ist es noch praktischer geworden und deshalb wird es, nach wie 
vor, in keinem Kontor und in den Amtsstuben keiner Behörde 
entbehrt werden können. Die das Buch herstellende Firma’ Greiner 
& Pfeiffer, Königl. Hof buchdrucker in Stuttgart, haben sich ein 
weiteres Verdienst dadurch. erworben, dass sie neben der bisherigen 


broschierten und gebundenen Ausgabe auch 


gesetzlich geschützten Register-System von König & Co. ver- 
anstalteten (brosch. 3.0%, geb, 4 4). Mit diesem Blitzregister 
ist in Bezug auf bequemes Nachschlagen und sofortiges Auf- 
finden jeder Materie das Ei des Kolumbus erreicht. . Es existieren 
vom Hettler'schen Postbuch Ausgaben fürs Reich, für Bayern, für 
Württemberg, sowie Spezialausgaben für Berlin, Köln, Nürnberg u. s. w. 
Über Land und Meer, herausgegeben von der Deutschen Verlags- 


Sea 


, eine solche: mit dem 


cker 


895 


Hefte 33—86 der litterarisch wie illuätrativ gleich wertvollen 
Familien-Zeitschrift sind für Buchdrucker insofern von besonderem 
Interesse als sie neun der schönsten Gruppen des Mainzer Gütenberg- 
- Festzuges nach photographischen Aufnahmen bringen. Aber auch 
der übrige Bilderschmuck ist graphisch bemerkenswert. Wir ver- 
zeichnen aus demselben die 
von Bildern Kari Albert Baur's und machen auf die verschiedenen 
- prächtigen ein-; und zweiseitigen Holzschnitte aufmerksam. Den 
Wirren in China; den persischen Verhältnissen, der Pariser Welt- 
ausstellung sind interessante 
und. dem eigentlichen Unterhaltungsbedürfnis tragen die laufenden 
Romane und Noyellen, 
sei auch noch der Umschlag zum 36. Hefte erwähnt, dem ein in 
Büchdruck ausgeführtes prächtiges Mohnblumenbouquet ein seinem 


farbigen autotypischen Reproduktionen 


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Stuttgart: „Unſon“ Deut- 
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Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Dee — Druck von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Bieler & Voge). 


Hierzu eine Beilage der Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Cie., A.-G., in Frankenthal, und eine Beilage der Maschinen- 


fabrik Kempewerk in Nürnberg. 


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Wir beehren uns, die Herren Druckereibesitzer und sonstigen Interessenten, welche die 


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besuchen, ergebenst einzuladen, auch die von uns ausgestellten Maschinen in der Abtheilung 
Groupe III Classe 11, Section allemande zu besichtigen. 


Ausgestellt haben wir die nachstehend abgebildeten vier Maschinen: 


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Papierformat: 540 X 750 mm. | Ä 
Der Antrieb erfolgt durch Friktionsrolle mittels Gleichstrom-Nebenschluss-Elektromotor. 


Diese Maschine wird ausserdem noch in 5 kleineren und einer grösseren Nummer gebaut. 
Diese in der Druckerwelt sehr bekannte „Rhenania“ ist die beste aller Accidenzschnellpressen und in 
über 1000 Exemplaren im Betrieb. Ä l 


Kataloge in deutscher, französischer, englischer, italienischer und spanischer Sprache stehen Reflektanten zur Verfügung. 


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Verkauft bis zum 1. August 1900: 548 


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Autotypie- 
Buchdruck-Schnellgangpresse No. 26 


mit Schlittenbewegung und 4 Auftragwalzen. 
Papierformat: 840 X 1180 mm. 


Für feinsten und schwersten Illustrationsdruck. 


Stündliche Leistung: 1400—1600 Abdrücke. 
Der Antrieb erfolgt mittels direkt gekuppeltem Hauptstrom- Elektromotor. 


Diese Maschine wird noch in 2 kleineren und 4 grösseren Nummern ausgeführt. 


ir bauen diese Autotypie-Schnellpressen in 2 Konstruktionen, und 

zwar mit Schlittenbewegung und zwangsläufiger Rollenbewegung, 

und haben sich solche durch ihre überaus kräftige Konstruktion, 

qualitative und quantitative Leistung in den bedeutendsten Druckereien 
Europas Eingang verschafft. 


Kataloge in deutscher, französischer, englischer, italienischer und spanischer Sprache stehen Reflektanten zur Verfügung. 


Schnellpressen und Rotationsmaschinen. 


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Zeitungs-Rotationsmaschine 


für den Druck und Falz von ½1, IG und ' Bogen. 
Format der 4seitigen Zeitung: 650 X 980 mm. 


Stündliche Leistung: 


14—18000 ganze Bogen, gleich 4seitige Zeitung, 3 mal gefalzt, oder 
28—36000 halbe S © 2 seitige H 2 mal „ Oder 
bp 72000 viertel „ „ J½½ seitige „ mal ,„ oder ungefalzt. 


Der Antrieb erfolgt mittets direkt gekuppeltem Hauptstrom-Elektromotor. 


Vorzüge: Kräftige Konstruktion, übersichtliche Anordnung und dabei bequeme 
| - Bedienung, vorzügliche Farbwerke, grosse Leistungsfähigkeit bei absolut 
sicherer und ziemlich geräuschloser Funktion, geringer Raumbedarf, geringer Kraftbedarf. 


Kataloge in deutscher, französischer, englischer, italienischer und spanischer Sprache stehen Reflektanten zur Verfugung. 


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Rotationsmaschine für variable Formate 


mit vorzüglichen Farbwerken, Abschmutzpapierrolle für den Druck von Katalogen, Tabellen, 
Formularen, Kursbüchern, Prospekten, illustrierten Werken u. s. W. u. s. w. 


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ndliche Leistung: 
Stü DEENEN 8 520 x 820 mm maximal 
cirka 8000 Bogen flach ausgelegt. 400 X 660 mm minimal. 
Der Antrieb erfolgt mittels direkt ge kuppeltem Hauptstrom- Elektromotor. 


Wir haben diese Konstruktion sowohl in diesem Format, als auch im Maximalformat 
650 X 1020 mm bereits in 9 Exemplaren abgeliefert und gegenwärtig 8 Stück im Bau. 


Jede gewünschte Auskunit erteilen unsere eigenen Beamten, welche bis zum Schlusse 
der Ausstellung anwesend sind. 


Kataloge in deutscher, französischer, englischer, italienischer und spanischer Sprache stehen Reflektanten zur Verfügung. 


Gedruckt auf Frankenthaler Spezial-Autotypie-Schnellpresse No. 19a 
in Carl Meyers Graphischem Institut, Leipzig-R. 


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Vr. 35. e Herausgegeben vum Deutschen Buchdrucker-Verein, . XI. Jahrg. 


„ he kn Leipzig, 30. August 1900. | N | 
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta Anzeigen: die . Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 


und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Vereinsmitglieder 26 J, andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung yon 


Buchhandel vierteljährlich 2 &, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 oK | Angeboten 60 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei 
. Einzelne Nummern 50 A. — Drückerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 Së J gebühren nach Übereinkunft. | 


gf Schriftleitung und ‚Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. +&- 


Amtlicher Teil. 


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Am 24. August verschied der Begründer der A Th. . Engelhardt’schen Buchdruckerei in Leipzig, Herr 


Albin Theodor Engelhardt. 


Der Verstorbene hat lange Jahre hindurch der Organisation der Leipziger Buchdruckereibesitzer, deren 

` Ehrenmitglied er war, sowie dem Deutschen Buchdrucker-Verein eine umfassende Thätigkeit gewidmet und sich 
auch um die Schaffung und Erhaltung des Deutschen Buchdruckertarifs grosse Verdienste erworben, die ihm ein 
dauerndes Andenken in den Kreisen seiner Kollegen sichern. Wir rufen ihm daher auch an dieser Stelle unseren 
Dank in die Ewigkeit nach. | | 


Leipzig, am Begräbnistage, den 27. August 1900. 


| Die Vorstände 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins 

und der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer. 
Iohs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. 


| Nichtamtlicher Teil. 


Kraftzusammenfassung. oder Kraftzersplitterung. .| ohne uns jedoch gegen dieses Vorgehen auszusprechen, sondern 
PER: e | | vielmehr den Berufsgenossen vom Druck und von der Presse em- 
pfehlend, sich nach Lage der Sache diesem Vorgehen anzuschliessen. 
ID schrift“ das Wort genommen, um für kräftigen Zusam- Wir hielten uns hierzu für berechtigt, denn einmal sind eine 

W? menhalt im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe einzu- grosse’ Anzahl von Buchdruckern auch zugleich Zeitungsverleger 
treten, und bei dieser Gelegenheit haben wir uns auch [und die meisten Zeitungsverleger auch zugleich Buchdrucker, und 
einige kritische ‚Bemerkungen: über das Vorgehen des ‘Vereins | dann ist ja die Frage der Druckpapierpr. ise eine solche, die: nicht 
Deutscher Zeitungsverleger gegen die Papierfabrikanten erlaubt, | bloss die Zeitungsverleger, sondern auch dio Buchdrucker angeht. 


400 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 35 


Hieran haben die „Mitteilungen des Vereins Deutscher 
Zeitungsverleger“ Anstoss genommen und sich in ihrem 
Augustheft in ginem polemisierenden Artikel gegen unsere Aus- 
führungen gewandt, obwohl sie der Meinung sind, dass „durch 
Zeitungspolemiken unserer Sache nicht gedient wird“. Wir 
würden uns nun mit diesem Artikel nicht weiter beschäftigt 
baben, denn man kann über eine Sache ja verschiedener Mei- 
nung sein, ohne sich oder andern damit etwas zu vergeben, 
aber die „Mitteilungen“ begnügen sich nicht damit, ihre ab- 
weichende Meinung darzulegen und für diese Stimmung zu 
machen, sondern sie greifen dabei auch zu dem nicht ganz ein- 
wandfreien Mittel, den Deutschen Buchdrucker-Verein in ganz 
unberechtigter und unbegründeter Weise herabzusetzen. Dazu 
können wir natürlich nicht stillschweigen. 

Die „Mitteilungen“ leisten sich gegen den Deutschen Buch- 
drucker-Verein die folgenden Sätze: „Mit Stolz weist die „Zeit- 
schrift für Deutschlands Buchdrucker“ darauf hin, dass der 
Deutsche Buchdrucker-Verein bereits 31 Jahre bestehe und der 
überwiegende Teil seiner Mitglieder sich aus Zeitungsverlegern 
zusammensetze. Ja, was hat denn der angeblich überwiegend 
aus Zeitungsverlegern bestehende Deutsche Buchdrucker-Verein 
in den 31 Jahren für die Presse gethan? — — Die Antwort 
auf diese Frage kann doch nur negativ ausfallen. Soviel aber 
ist sicher: Ohne den Deutschen Buchdrucker-Verein, dem so 
viele Verleger angehören, hätten wir wohl schon längst eine 
mächtige, gefestigte Organisation der Zeitungsverleger; im Buch- 
drucker-Verein hat man aber die Solidaritätsgefühle der Zei- 
tungsverleger ruhig einschlummern lassen, statt sie zu ermuntern 
und praktischen Zwecken nutzbar zu machen.“ 

Auf diese Angriffe ausführlich zu antworten, würde uns 
wieder den Vorwurf eintragen, das Loblied des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins gesungen zu haben. Wir begnügen uns 
deshalb, darauf hinzuweisen, dass der Deutsche Buchdrucker- 
Verein schon sehr viel für die Presse gethan hat zu einer Zeit, 
wo an den Zeitungsverlegerverein noch gar nicht zu deuken 
war, und erinnern nur an seine vielfache Thätigkeit bei Zu- 
standekommen des Pressgesetzes, an seine vielfache Thätigkeit 
in Postangelegenheiten — nicht zum wenigsten beim Post- 
Zeitungstarif, in dem der Buchdrucker-Verein die Initiative 
ergriff, später aber durch das Querfeldlaufen des noch jugend- 
lichen Zeitungsverlegervereins mehr gehindert als gefördert 
wurde — wir erinnern ferner au sein Eintreten für die Zei- 
tungsverleger bei allen Lohukämpfen, an seine vielfachen Be- 
mühungen, bessere Zustände im Anzeigenwesen herbeizuführen 
— insbesondere durch Aufstellung ausführlicher Normativ- 
bestimmungen für das Zeitungswesen, die durch den Minimal- 
Druckpreisetarif und in Plakatform in ganz Deutschland ver- 
breitet sind — an den erfolgreichen Kampf des Vereins gegen 
das Plattenzeitungswesen, und auch das Vorgehen gegen die 
übermässigen Forderungen der Papierfabrikanten ist nicht den 
Feldern des Zeitungsverlegervereins entsprossen, sondern denen 
des Deutschen Buchdiucker-Vereins und des mit diesem ver- 
bundenen Buchgewerblichen Schutzverbandes. Dass der Deutsche 
Buchd:ucker-Verein nicht mit allen seinen Unternehmungen 
Ei folg hatte, ist ja selbstverständlich und namentlich dann, 
wenn diejenigen, für die gearbeitet wurde, wie z. B. die Zei- 
tungsverleger, aus ibrer Apathie nicht aufzurütteln waren; 
und das wird dem Zeitungsverlegerverein auch noch bevorstehen. 
Die ganze jetzige Thätigkeit des Zeitungsverlegervereins — 
viele Jahre stand er ja lediglich auf dem Papier, was man 
vom Deutschen Buchdrucker-Verein zu keiner Zeit sagen konnte 
— ist also lediglich auf der des Deutschen Buchdrucker- Vereins 
aufgebaut oder einfach eine Nachalımung derselben. Auch die 
„Mitteilupgen“ sind ihrer ganzen Gestalt nach eine Entlehnung 
vom Deutschen Buchdrucker - Verein. Mit dem Ausdruck dieser 
Meinung wollen wir aber nicht etwa den Verein herabsetzen, 
sondern wir freuen uns im Gegenteil seiner jetzigen Regsam- 
keit: aber er soll dabei auch nicht über die Schnur hauen und 
sich selbst in ein ungünstiges Licht stellen lassen. 


Und wie leicht hätten es der Artikelschreiber resp. seine 
Auftraggeber — um im Tone der „Mitteilungen“ zu reden — 
gehabt, eine so unberechtigte Frage, wie die gegen den Deutschen 
Buchdrucker-Verein aufgeworfene, zu unter lassen! Unser Verein 
hat ja in Hannover, wo das Blatt erscheint, ein Vorstandsmit- 
glied, das fünfundzwanzig Jahre lang in dieser ehrenamt- 
lichen Eigenschaft an allen Bestrebungen und Kämpfen des 
Vereins — und nicht zum wenigsten an denjenigen für die 
Presse — wacker teilgenommen, das sich fünfundzwanzig 
Jahre rechtschaffen und unverdrossen bemüht hat, im deutschen 
Buchdruekgewerbe aufzubauen. Bei diesem Mann hätten 
sich die „Mitteilungen“ leicht Aufklärung, und bessere Auf- 
klärupg, als wir sie zu geben vermögen, über das ihnen un- 
bekannte Wirken des Deutschen Buchdrucker Verein verschaffen 
können, bevor sie ihre unberechtigten Angriffssätze, die wir 
leider gezwungen sind zurückzuweisen, niederschrieben. 

Die Angriffe des Organs des Vereins Deutscher Zeitungs- 
verleger gegen den Deutschen Buchdrucker-Verein beruhen also 
auf Unkenntnis und sind nicht zutreffend. Und das letztere 
darf auch von anderen Ausführungen des Artikels gesagt wer- 
den, die einem voreiligerweise zu hoch gespannten Selbstgefühl 
entstammen. 

Das Blatt sagt nach Rekapitulation unserer auf Verstän- 
digung mit den Papierfabrikanten und Bekämpfung der Miss- 
stände im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe gerichteten Aus- 
führungen: „Wenn der Artikelschreiber resp. seine Auftraggeber 
den Bericht über unsere letzte Generalversammlung in der 
vorliegenden Nummer gelesen haben werden, dürften sie jeden- 
falls ihre Meinung von der Unzulänglichkeit und Zwecklosigkeit 
der vom Verein Deutscher Zeitungsverleger in der Papierfrage 
angewandten und noch in Aussicht genommenen Mittel schleunigst 
korrigieren, zumal darin auch der feste Wille aller Beteiligten 
durch ausreichende Zeichnung der erforderlichen Anteilscheine 
zum Ausdruck kommt.“ Nun, wir haben den Bericht gelesen, 
in demselben aber kein Moment gefunden, was uns bestimmen 
könnte, „schleunigst unsere Meinung zu korrigieren“. Einmal 
sind wir nicht beschränkt genug, die Papierſabrikanten für eine 
ganz untergeordnete und deshalb leicht unterzuduckende Art 
von Geschäſtsleuten zu halten, und dann wissen auch wir aus 
Erfahrung, dass es nicht so schwierig ist, jemand im ersten 
Rausch der Begeisterung zu einem Griff in die Tasche zu be- 
stimmen, namentlich wenn die Tasche einen solchen Griff ver- 
trägt; dazu gehört nur ein wenig Uberredungskunst und ein 
wenig Ansehen. Ob diese Opferwilligkeit aber auch im barten 
Kampfe anhält, das steht auf einem andern Blatte. Das Papier- 
syndikat wie die Papiereinkaufsstelle sind Einrichtungen ad hoc 
und als solche nicht geeignet, als dauernder Kitt für eine 
Vereinigung zu dienen. Diese Erfahrung wird der Zeitungs- 
verlegerverein ebenso zu machen haben, wie die, dass sich 
Geschäftsgrundsätze für das Anzeigenwesen sehr leicht be- 
schliessen, aber sehr schwer durchführen lassen. Im übrigen 
macht es der Zeitungsverlegerverein auch nicht anders als alle 
anderen Vereine und bildet zur Bearbeitung der einzelnen An- 
gelegenheiten Sonder-Ausschüsse, wie dies die Zeitungsverleger, 
wenn sie aus ihrer Lethargie aufzurütteln gewesen wären, auch 
im Deutschen Buchdrucker-Verein hätten thun können bezw. 
gethan haben. | 

Damit die an sich ja sehr guten, aber beileibe noch nicht 
zur Uberhebung Anlass gebenden Bestrebungen des Vereins 
Deutscher Zeitungsverleger in der Papierfrage zum Vorteil 
des Gewerbes ausschlagen, haben wir den Kollegen angeraten, 
sich derselben anzuschliessen, denn nur durch allgemeine Mit- 
wirkung werden diese Bestrebungen in den richtigen Bahnen 
gehalten werden können. Durch den Anschluss an ein Unter- 
nehmen einer Vereinigung, die sich erst bewähren soll, braucht 
man aber noch nicht die Vereinigung aufzugeben, die sich in 
langen Jahren und schwierigen Zeiten bewährt hat, wenigstens 
wird dies kein Zeitungsverleger thun, der sich auch als Buch- 
drucker fühlt. 


Nr. 35 


Schliesslich bemerken wir, dass wir stets dem Grundsatze 
gehuldigt haben „Leben und leben lasseu“. Über die Not- 
wendigkeit besonderer Zeitungsverlegervereine kann man ver- 
schiedener Meinung sein und diese verschiedenen Meinungen 
auch aussprechen. Fühlen sich die Zeitungsverleger „selbst 
Manns genug, um ihre Pläne und Absichten zu verwirklichen“, 
so werden wir sie in diesem Gefühl nicht beeinflussen, sondern 
gegebenenfalls auch gern auf die Parole eingehen „Getrennt 
marschieren, vereint schlagen“. Die Hauptsache bleibt ja doch, 
dass alle Bestrebungen, mögen sie von einer Seite ausgehen, 
von welcher sie wollen, dem Gewerbe zum Vorteile und nicht 
zum Nachteile gereichen; darum sagen wir nochmals: 

„Nur Einigkeit macht stark und verbürgt den EHS mag 
da unternommen werden, was da wolle!“ 


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Entscheide der laut $ 47 des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Tarifkreis VII (Sachsen). 
Schiedsgericht Leipzig. 

115. Klage auf Entschädigung gemäss $ 25, Abs. 2 des Tarifes. 

Sachverhalt: Der eine Kläger beansprucht Entschädigung 
für 5 resp. 4 Stunden Versäumnis durch nicht verwendbaren Ab- 
legesatz, der andere für 2 Stunden Versäumnis wegen Ablegens 
in einen defekten Kasten. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Zahlung der ge- 
forderten Entschädigung in beiden Fällen verpflichtet. 

Begründung: Obwohl die Firma trotz ordnungsgemässer 
Ladung zum Termine nicht erschienen war, verhandelte das Schieds- 
gericht und schenkte den Klägern Glauben in Bezug auf die an- 
gegebene Zeitversäumnis und dementsprechend geforderte Ent- 
schädigung. Die Berechtigung zu letzterer drückt der $ 25, Abs. 2 
deutlich aus. 

116. Klage wegen Lohnabzuges von 6 M. 

Sachverhalt: Kläger druckte 10000 Umschläge und machte 
den Obermaschinenmeister darauf aufmerksam, dass sich zur Ver- 
meidung des Abziehens der Druckbogen ein Durchschiessen der 
Auflage empfehlen würde; eine solche Massnahme unterblieb aber 
wegen Mangel an Zeit und Personal. Die Folge war, dass sich 
460 Umschläge abzogen, wofür Kläger mit obiger Summe haftbar 
gemacht wurde. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Rückzahlung der 
6 M verpflichtet. 

Begründung: Der Maschinenmeister war im Rechte, wenn 
er für vorliegende Arbeit ein Durchschiessen derselben forderte. 
Da seinem Antrage nicht stattgegeben wurde, so hat auch die 
Firma allein den Schaden für die unterlassene Anordnung zu tragen. 

117. Klage wegen Auszahlung von je 9 Lohnstunden. 

Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte für einen Tag in der 
Woche eine Kesselreparatur und deshalb ein Ruhen des Betriebes 
angeordnet; gleichzeitig ordnete die Firma an, dass die durch 
Ausfallen jenes Arbeitstages versäumten Stunden vom Personale 
die Woche vorher mit täglich je einer Überstunde vorgearbeitet 
werden sollten. Die Kläger kamen dieser Anordnung nach, be- 
rechneten aber die verlangten Überstunden gemäss $ 34 des Tarifes, 
d. h. mit Stundenlohn und Extrastunden-Entschädigung. Die Firma 
dagegen brachte hiervon den Stundenlohn in Abzug mit dem Hin- 
weise darauf, dass die Gehilfen in der kommenden Woche diese 
9 Stunden wegen der Kesselreparatur weniger zu arbeiten hätten. 

Entscheid (einstimmig): Die angeordneten 9 Überstunden 
sind mit Stundenlohn und Extraentschädigung zu vergüten. 

Begründung: Der § 31 des Tarifes regelt die täglich zu 
leistende Arbeitszeit; was darüber liegt, ist nach $ 33 des Tarifes 
zu entschädigen. Hätte die Firma statt der einfachen Anordnung 
des Vorarbeitens sich mit den Gehilfen über das Einbringen des 
ausgefallenen Arbeitstages vorher dahin verständigt, dass für die 
9 vorgearbeiteten Stunden our der Aufschlag für Extrastunden in 
Anrechnung gebracht werden solle, so war dagegen tariflich nichts 
einzuwenden. Da diese tariflich zulässige Vereinbarung nicht 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


401 


stattgefunden, so musste der $ 34 seinem vollen Inhalte nach bei 
der Urteilsbildung herangezogen werden. 

118. Klage auf 13,23 M. rückständigen Lohn. 

Sachverhalt: Kläger berechnete bei seinem Werke 15%, für 
schwer leserliches Manuskript; während ihm die Firma diesen 
Aufschlag am ersten Zahltage bezahlte, brachte sie denselben am 
zweiten Zahltage wieder in "Abzug. 

Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Forderung ab- 
zuweisen. 

Begründung: Nach Prüfung des der Klage zu Grunde liegen- 
den Manuskripts war festzustellen, dass Schwierigkeiten beim Lesen 
desselben nicht vorhanden, das Manuskript vielmehr den Vorzug 
der Deutlichkeit besitze. 

119. Antrag auf Zubilligung des Schutzes des $ 48 des Tarifes. 

Sachverhalt: Die Kläger konnten sich mit der Firma nicht 
einigen über die Berechnung eines griechischen Werkes; während 
die Kläger 65°,, forderten, bot die Firma anfangs nur 45 9% später 
50 % einschliesslich des Spationierten. Da die Kläger wohl auf 
50 %, aber nur ausschliesslich des Spationierten, eingehen wollten, 
wurden sie an dem Werke nicht weiterbeschäftigt und schliesslich 
am darauf folgenden Zahltage gekündigt. 

Entscheid (einstimmig): Den Klägern ist der Schutz des 8 48 
zuzubilligen. 

Begründung: Die Beweisaufnahme ergiebt, dass die Kündigung 
der Kläger nicht erfolgt wäre, wenn dieselben sich mit den 45 % 
bezw. 50 % zufrieden gegeben hätten. Zu untersuchen, ob die 
gebotenen 50 % einschliesslich Spationiertem überhaupt der Be- 
stimmung des $ 2 entsprochen hätten, lag keine Veranlassung vor; 
auch konnte diese Feststellung an dem Urteile nichts ändern. Fest- 
zuhalten war, dass Differenzen über die Berechnungsweise einer 
Arbeit dem Schiedsgerichte zur Begleichung zu überweisen sind, 
und dass Differenzen über die Auffassung der tariflichen Bestim- 
mungen nicht Anlass zu Kündigungen geben dürfen. 


Schiedsgericht Dresden. 

120. Klage wegen Abzug von 4,58 M. vom festgesetzten Bogenpreise. 

Sachverhalt: Sechs Setzer stellten einen Katalog für eine 
Bildergalerie her und war unter Beachtung der in dem Satze vor- 
kommenden Vor- und Nachteile ein Pauschal-Bogenpreis vereinbart 
worden. Bei Herstellung des Inhaltsverzeichnisses waren die Setzer 
in der Lage, hierzu zum grossen Teile den stehenden Satz eines 
Verzeichnisses zu benutzen, das für denselben Katalog in einer 
anderen Ausgabe gesetzt und ausgedruckt war. Selbstverständlich 
erzielten die Setzer hierbei einen Gewinn und einen Lohn, der 
ihren Durchschnittswochenverdienst wesentlich überschritt. Die 


Firma erblickte nun in der Berechnung des stehenden Satzes eine 


Forderung für eine nicht geleistete Arbeit und erklärte sich nur 
bereit, für das Andern der Seitenziffern in dem stehenden Satze 
eine entsprechende Entschädigung zahlen zu wollen. Da die Setzer 
auch für den stehenden Inhalt den vollen Pauschal-Bogenpreis in 
Rechnung stellten, ergab sich dem Angebote der Firma gegenüber 
eine Lohndifferenz von 24,58 , welche Summe die Firma den 
Klägern bei der Abrechnung vorenthielt. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Auszahlung des 
eingeklagten Betrages verpflichtet. 

Begründung: Die Vereinbarung eines Pauschal-Bogenpreises 
war für das ganze Werk erfolgt, wenigstens bestand für die Her- 
stellung und Berechnung des Inhaltsverzeichnisses kein besonderes 
Abkommen. Danach war die Firma verpflichtet, den für den 
ganzen Katalog vereinbarten Bogenpreis auch für das Inhaltsver- 
zeichnis zu zahlen. 


Tarif kreis VIII (Berlin, Brandenburg). 
Schiedsgericht Berlin. 

121. Bezahlung eines Tagelohnes wegen vorzeitiger Entlassung. 

Sachverhalt: Dem Kläger war an einem Sonnabendvormittag 
eröffnet worden, dass er am Nachmittag ein einseitiges Quart- 
zirkular in einer Auflage von 125 Stück zum Druck bekommen 
werde, das am selben Tage noch abgeliefert werden müsse. Die 
betreffende Form kam um ½ 2 Uhr in die Maschine; gegen 4 Uhr 
bemerkte der Prinzipal, dass das in der Form befindliche Klischee 
durch Herunterfallen einer Marke zerquetscht war, welchen Scha- 
den zu beseitigen der Maschinenmeister durch Zurichten bestrebt 
war. Da dies nicht möglich, ein Ersatzklischee aber nur in an- 
derer Grösse vorhanden war, so musste die Form behufs Satz- 
änderung an den Setzer wieder zurück. Um 5 Uhr war die Form 
wieder in der Maschine, und da um ½6 Uhr Feierabend war, 


402 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


wurde dem Maschinenmeister ausdrücklich und wiederholt auf- 
gegeben, den Druck noch zu liefern. Kläger ging aber nach 
Empfangnahme seines Lohnes um ½ 6 Uhr aus dem Geschäft und 
liess die Form noch unfertig in der Zurichtung liegen. Der Wille 
des Prinzipals, dem Maschinenmeister von seiner sofortigen Ent- 
lassung Kenntnis zu geben, liess sich nicht ausführen, da ein am 
Sonnabend aufgegebener Brief den entfernt wohnenden Gehilfen 
erst am Montag erreicht hätte. Der Kläger empfing deshalb seine 
Entlassung erst am Montag früh, weshalb er für den Tag volle 
Bezahlung beanspruchte. Im übrigen bestreitet Kläger, dass die 
Fertigstellung des Zirkulars in einer bestimmten Form von ihm 
verlangt worden sei. 

Entscheid (mit Stimmengleichheit): Der Kläger ist abzuweisen. 

Begründung: In der Beurteilung des Falles dahingehend, 
dass Kläger in seinem Verhältnisse zum Prinzipale ganz unverant- 
wortlich gehandelt habe, und ihm aus diesem Grunde ein Recht 
auf Bezahlung des Montag abzusprechen wäre, sind sich die Schieds- 
richter einig. Darüber aber, ob dem Kläger ganz unzweideutig 
die Fertigstellung des Zirkulars zur Pflicht gemacht worden, be- 
steht ein Zweifel bei den Gehilfenmitgliedern, die deshalb eine 
Ladung der vom Kläger vorgeschlagenen Zeugen beantragen. Die 
Prinzipalsmitglieder ihrerseits schenken der Versicherung des Be- 
klagten vollen Glauben und vertreten die Meinung, dass der Kläger 
auch ohne besondern Auftrag verpflichtet war, die 125 Exemplare 
noch fertig zu stellen, nachdem er mit deren Zurichtung nahezu 
den ganzen Nachmittag verbraucht habe. 

122. Bewilligung des Schutzes aus dem $ 48 des Tarifes. 

Sachverhalt: Der Kläger war vom Obermaschinenmeister ent- 
lassen worden mit der Motivierung, dass er sich beim Tarif-Amte 
wegen tarifwidriger Arbeitszeit in seiner Arbeitsstelle beschwert 
habe; auch der Prinzipal gab auf Befragen dies als Entlassungs- 
grund an. Obwohl nun nicht Kläger, sondern ein Mitarbeiter 
Klage wegen der Arbeitszeit beim Tarif-Amte geführt hatte, hielt 
Kläger sich berechtigt, wegen seiner deutlich motivierten Ent- 
lassung den Schutz der Tarifinstitution anzurufen. 

Entscheid (einstimmig): Dem Kläger wird der Schutz des 
§ 48 zugesprochen und die Klagesache den Kreisvertretern zur 
weitern Veranlassung übermittelt. 

Begründung: Obwohl der Vertreter der Firma über den Ent- 
lassungsgrund nicht informiert zu sein angiebt, wird der Versiche- 
rung des Klägers beigepflichtet und die Entlassung als durch 
bezeichnete Beschwerde verursacht angesehen. Es wird weiter 
festgestellt, dass sämtliche Maschinenmeister der beklagten Firma 
eine tarifwidrige Arbeitszeit haben; da aber eine Klage hiergegen 
nicht vorliegt, wird von einer Urteilsbildung abgesehen und die 
hierauf bezügliche Erhebung den Kreisvertretern als Material über- 
wiesen. 

123. Bezahlung von Ferienstunden als Überstunden. 

Sachverhalt: Kläger war als Maschinenmeister täglich 9½ 
Stunden beschäftigt; die täglich ½ stündige Mehrarbeit war zu 
Ferien vereinbart worden. Bei seiner Entlassung waren diese halben 
Stunden zu 117 Ferienstunden aufgelaufen. wofür ihm, da ein 
Absolvieren der Ferien nicht mehr möglich war, der Betrag für 
117 Lohnstunden ausgezahlt wurde. Kläger beantragte auf diese 
Lohnstunden aber noch den Zuschlag gemäss § 34 des Tarifes. 

Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Forderung ab- 
zuweisen. 

Begründung: Das Schiedsgericht stützt sich bei Bildung seines 
Urteils auf einen prinzipiellen Entscheid des Tarif-Amtes, veröffent- 
licht im Kommentar, S. 86/87. 

124. Bewilligung des Schutzes des $ 48 des Tarifes. 

Sachverhalt: Derselbe deckt sich im wesentlichen mit den 
unter Entscheid Nr. 122 geschilderten Vorkommnissen. Während 
im vorauf geschilderten Falle der mutmassliche Beschwerdeführer 
gegen tarifwidrige Arbeitszeit von der Kündigung betroffen wurde, 
handelt es sich im vorliegenden Falle darum, den wirklichen Be- 
schwerdeführer zu massregeln. Während der Kläger sich ganz 
bestimmt auf Auslassungen des Obermaschinenmeisters wie auch 
des Prinzipals beruft, die einen Zweifel über den eigentlichen 
Grund der Entlassung ausschliessen, macht die Firma als Ent- 
lassungsgrund Arbeitsmangel geltend. 

Zu dem Termine erscheint die Firma nicht, solange nicht der 
Kläger Veranlassung nimmt, ihr gegenüber darzuthun, wer von 
Geschäftsseite ihm einen andern Entlassungsgrund als Arbeitsmangel 
bezeichnet habe. Das Schiedsgericht beschliesst, auch in Abwesen- 
heit der Firma zu verhandeln; dieselbe ist ordnungsgemäss geladen 
und es kann nicht Sache der Schiedsgerichte sein, die Parteien 


Nr. 35 


zu gegenseitiger Aufklärung noch vor dem Termine anzuhalten. 
Aufklärung über den Klagefall zu verschaffen, dazu sei die Ver- 
handlung anberaumt, und es liege im eignen Interesse der Parteien, 
das vermeintliche Recht im Termine selbst wahrzunehmen. 

Entscheid (einstimmig): Der beantragte Schutz des $ 48 wird 
bewilligt. 

Begründung: Das Schiedsgericht nimmt an, dass die von 
dem Kläger geltend gemachten Beweisgründe für seine Entlassung 
als zutreffend anzusehen sind. Den Gegenbeweis anzutreten, hat 
die Firma unterlassen, und die Schuld liegt an ihr, wenn nicht 
zutreffende Angaben des Klägers mitbestimmend auf das Urteil 
wirkten. 

$ 


Die Preisverteilung in der deutschen Buchgewerbe- 
Ausstellung in Paris. 


Die von dem Deutschen Buchgewerbeverein in Leipzig zur 
Durchführung und Ausgestaltung der Deutschen Buchgewerblichen 
Abteilung ernannte Kommission teilt uns mit, dass ihr eine amt- 
liche Mitteilung über die am 18. August 1900 erfolgte Preis- 
verteilung in Paris von seiten des Reichskommissars, Herrn Ge- 
heimen Ober-Regierungsrat Dr. Richter bis jetzt noch nicht 
zugegangen ist. Die nachfolgende Aufstellung beruht auf der 
Veröffentlichung des „Journal officiel“ in Paris. 

Das Ergebnis der Preisverteilung ist folgendes: 

Gruppe III, Klasse XI Buchdruckerkunst, Verschiedene Drucke, 
Gerälschaften, Verfahren und Erzeugnisse. 

Ausser Preisbewerb befand sich W. Büxenstein, Buch- 
druckerei, Berlin. 

A. Diplömes de grand prix (Dipiome für den grossen Preis). 

1. Meissner & Buch, Chromolithographische Kunstanstalt, Leipzig. 
— 2. Kaiserlich Deutsche Reichsdruckerei, Berlin. — 3. Röder, 
C. G., Buch- und Musikaliendruckerei, Leipzig. — 4. Sittenfeld, 
Julius, Buchdruckerei, Berlin. — 5. Schelter & Giesecke, J. G., 
Graphisches Institut, Leipzig. — 6. Vereinigung der Kunstfreunde 
für amtliche Publikationen, Berlin. 

B. Diplômes de médaille dor (Diplome für die goidene Medaille). 

1. Berthold, H., Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei A. G., 
Berlin. — 2. Brandstetter, Oscar, Buch- und Musikaliendruckerei, 
Leipzig. — 3. Breitkopf & Härtel, Buchdruckerei, Leipzig. — 
4. Dondorf, B., Chromolithographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M. 
— 5. Elsässische Druckerei & Verlagsanstalt (vorm. G. Fischbach), 
Strassburg. — 6. Förster & DBorries, Graphische Kunstanstalt, 
Zwickau i. Sa. — 7. Frisch, Albert, Photochemische Kunstanstalt 
und Druckerei, Berlin. — 8. Genzsch & Heyse, Schriftgiesserei, 
Hamburg. — 9. Greve, Wilhelm, Kgl. Hoflithographie, Hofbuch- 
und Steindruckerei, Berlin. — 10. Kast & Ehinger, G. m. b. H., 
Farbenfabrik, Stuttgart. — 11. Osterrieth, August, Lithographische 
und Typographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M. — 12. Rommel, 
Martin, Lichtdruckanstalt, Stuttgart. — 13. Schmidt, Gebr., 
Farbenfabrik, Frankfurt a. M.- Bockenheim. — 14. Seeger, Max, 
Lithographische Kunstanstalt und Kunstverlag, Stuttgart. — 15. 
Weber, J. J., Buchdruckerei, Leipzig. — 16. Werner & Winter, 
Lithographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M. 

C. Diplômes de medaille d’argent (Diplome für die silberne Medaille). 

1. Eckstein & Stähle, Kgl. Hofkunstanstalt, Stuttgart. — 2. Dr. 


Haas’sche Druckerei, Mannheim. — 3. Hoffmeister, Heinrich, 
Schriftgiesserei, Leipzig-Plagwitz. — 4. Huch & Co., J. G., Xylo- 
graphische Anstalt, Braunschweig. — 5. Kreysing, G., Buch- 
druckerei, Leipzig. — 6. Kunstanstalt und Druckereien, Kauf- 


beuren. — 7. Lövinsohn & Co., Buch- und Steindruckfarbenfabrik, 
Leipzig. — 8. Mannfeld, B., Radirer, Frankfurt a. M. — 9. May 
Söhne, E. G., Lithographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M. — 
10. Nenke & Ostermaier, Kunstanstalt, Dresden. — 11. Osnabrücker 
Papierwarenfabrik (Loewenstein & Formstecher), Berlin. — 12. 
Pinkau & Co., Emil, Lithographische Anstalt, Leipzig. — 13. Rein- 
hart, Josef, Xylograph, Berlin. — 14. Rüger, C., Messinglinien- 
fabrik, Leipzig. — 15. Schupp & Nierth, Lithographische Kunst- 
anstalt und Druckerei, Dresden. — 16. Steinmetz & Co., Ewald, 
Xylographische Anstalt, Hannover. — 17. Trowitzsch & Sohn, 
Kunstanstalt, Frankfurt a. Oder. 
D. Diplömes de medaille de bronce (Diplome für die bronzene 
Medaille). 

1. Glaser, Louis, Lithographische Anstalt und Druckerei, 
Leipzig. — 2. Künstlerbund Karlsruhe, Kunstdruckerei, Karlsruhe. 
— 3. Stark, Rudolf, Xylograph, Stuttgart. 


Nr. 35 


In der Gruppe III, Klasse XI der Buchgewerbe- Ausstellung 
waren 44 Firmen vertreten, von denen eine ausser. Preisbewerb 
stand, von den anderen 43 Firmen aber 42 mit Preisen bedacht 
wurden und zwar: mit 6 grossen Preisen, 16 goldenen, 17 silbernen 
und 3 bronzenen Medaillen bezw. Diplomen. 


Gruppe III, Klasse XIII Buchhandel, Buchbindereien, Zeitschriften, 
Anschlageettel. 

Ausser Preisbewerb befand sich: Die Kaiserlich Deutsche 
Reichsdruckerei, Berlin. 

A. Diplömes de grand prix (Diplome für den grossen Preis). 

1. Baedeker, Karl, Leipzig. — 2. Bibliographisches Institut 
(Meyer), Leipzig. — 3. Breitkopf & Härtel, Buch-, Kunst- und 
Musikalienverlag, Druckerei u. s. w., Leipzig. — 4. Peters, C. F., 
Leipzig. — 5. Perthes, Justus, Verlag, Gotha. — 6. Schott’s Söhne, B., 
Musikalienverlag und Druckerei, Mainz. — 7. Weber, J. J. Ver- 
lagsbuchhandlung und Xylographische Anstalt, Leipzig. 

B. Dipiömes de medaille d’or (Diplome für die goldene Medallle). 

1. Braun & Schneider, München. — 2. Elsässische Druckerei 
& Verlagsanstalt (vorm. G. Fischbach), Strassburg i. Els. — 
3. Collin, W., Hof buchbinderei, Berlin. — 4. Deutsche Verlags- 
anstalt, Stuttgart. — 5. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, G., Berlin. 
— 6. Hirth’s Verlag, G., München. — 7. Langenscheidt'sche Ver- 
lagsbuchhandlung (Prof. G. Langenscheidt), Berlin. — 8. Meissner 
& Buch, Kunstverlag, Leipzig. — 9. Mückenberger, Rudolf, Berlin. 
— 10. Paetel, Gebrüder, Berlin. — 11. Photographische Gesell- 
schaft, Kunstverlag, Berlin. — 12. Pustet, Friedrich, Regensburg. 
— 13. Reimer, Dietrich (Ernst Vohsen), Berlin. — 14. Spamer, 
Otto, Leipzig. — 15. Velhagen & Klasing, Bielefeld-Leipzig. — 
16. Verlagsanstalt F. Bruckmann A. G., München. — 17. Vieweg & 
Sohn, Friedrich, Braunschweig. — 18. Wagner & Debes, Geogra- 
phischer Verlag, Leipzig. 

C. Dipiômes de medaille d’argent (Diplome für die silberne Medaille). 

1. Bergsträsser, Arnold (A. Kröner), Stuttgart. — 2. Beyer, 
Theodor. Lithographische Kunstanstalt und Druckerei, Dresden. — 
3. Bondi, Georg, Berlin. — 4. Bösenberg, J. F., Buchbinderei, 
Leipzig. — 5. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. S. — 
6. Eckstein & Stähle, Kgl. Hofkunstanstalt, Stuttgart. — 7. El- 
wert'sche Verlagsbuchhandlung, Marburg. — 8. Fischer & Franke, 
Berlin. — 9. Giesecke & Devrient, Leipzig. — 10. Gerhold’s Gravier- 
anstalt, R., Leipzig. — 11. Göhre, Moritz, Buchbinderei, Leipzig. 
— 12. Heinrichhofens Verlag, Magdeburg. — 13. Herbig, Friedrich 
August, Berlin. — 14. Hessling, Bruno, Berlin. — 15. Hoffmann, 
Julius, Stuttgart. — 16. Hoffmann, Wilhelm, Kunstanstalt auf 
Aktien, Dresden. — 17. Hübel & Denck, Buchbinderei, Leipzig. 
— 18. Kaestner, Otto, Gravieranstalt, Krefeld. — 19. Koch & Co., 
Edm., Gravieranstalt & Messingschriftgiesserei, Magdeburg. — 20. 
Kohlhammer, Wilhelm, Stuttgart. — 21. Kunz, M., Direktor der 
Blindenanstalt, Illzach-Mülhausen. — 22. Langen, Albert, Mün- 
chen. — 23. Lehmann’s Verlag, J. F., München. — 24. Metzler- 
sche Buchhandlung, J. B., Stuttgart. — 25. Neff, Paul, Stuttgart. 
— 26. Pan, Genossenschaft, Berlin. — 27. Schultz-Engelhardt, W., 
Berlin. — 28. Sperling,H., -Herzog, J. R., Buchbinderei, Leipzig. 
— 29. Trowitzsch & Sohn, Verlag, Frankfurt a. O. — 30. Werner, L., 


München. — 31. Westermann, George, Braunschweig. 
D. Diplömes de medaille de bronce (Diplome für die bronzene 
Medailie). 


1. Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur, Hermann Paetel, 
Berlin. — 2. Babenzien, Max, Rathenow. — 3. Boysen & Maasch, 
Hamburg. — 4. Diederichs, Eugen, Leipzig. — 5. Fischer's Ver- 
lag, S., Berlin. — 6. Glaser, F. C., Leipzig. — 7. Harmonie, 
Verlagsgesellschaft, Berlin. — 8. Jäger, Franz, Berlin. — 9. Kern’s 
Verlag, J. U. (Max Müller), Breslau. — 10. Kühtmann, Gerhard, 
Dresden. — 11, Künstlerbund Karlsruhe, Karlsruhe. — 12. Lipsius 
& Tischer, Kiel. — 13. Maier, Aloys, Fulda. — 14. Marcus, M. 
& H., Breslau. — 15. Schmidt & Günther, Leipzig. — 16. Siegis- 
mund, Karl, Berlin. — 17. Soldan’sche Hof-Buch- und Kunst- 
handlung, Nürnberg. — 18. Thum, Joseph, Buchbinderei, Kevelar. 
— 19. Vogt, Franz, i. Fa. C. W. Vogt & Sohn, Buchbinderei, 
Berlin. — 20. Wigand, Georg, Leipzig. 

E. Diplömes de mention honorable (Diplome für ehrenvolle 

Erwähnung). 

1. Ackermann, Theodor, München. — 2. Bilz, F. E., Leipzig. 
— 3. Buchhandlung der Anstalt Bethel, Bethel bei Bielefeld. — 
4. Bülz, Martin, Chemnitz. — 5. Eckardt, Heinrich, Kiel. — 
6. Ensslin & Laiblin’s Verlagsbuchandlung, Reutlingen. — 7. Lan- 
dois, Prof. Dr. Herm., Münster i. W. — 8. Mey & Widmayer, 
München. — 9. Moedebeck, H., Verlag der Illustrierten Äronau- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


403 


— 


tischen Mitteilungen, Strassburg i. Els. — 10. Morgenstern, Ernst, 
Berlin. — 11. Schettler’s Erben, Paul, Köthen i. Anh. — 12. Ver- 
lagshaus Salis, München. 

In der Gruppe III, Klasse XIII der Buchgewerbe-Ausstellung 
waren 94 Firmen vertreten, von denen eine ausser Preisbewerb 
stand, von den anderen 93 Firmen aber 88 mit Preisen bedacht 
wurden und zwar: 7 Firmen Diplome für den grossen Preis, 18 
solche für die goldene, 31 solche für die silberne, 20 solche für 
die bronzene Medaille und 12 Diplome für ehrenvolle Erwähnung. 

In Gruppe III, Klasse XIV Geographische und Kosmographi- 
sche Karten hatten sich 6 Firmen beteiligt von denen erhielten: 

A. Diplöm de grand prix (Diplom für den grossen Preis). 

1. Perthes, Justus, Geographische Anstalt, Gotha. 

B. Dipiöm de medaiile d'or (Diplom für die goldene Medaille). 

1. Reimer, Dietrich (Ernst Vohsen), Geographische Anstalt, 
Berlin. 

C. Diplômes de médaiiie d’argent (Diplom für die silberne Medaille). 

1. Velhagef & Klasing, Geographische Anstalt, Bielefeld-Leipzig. 
— 2. H. Wagner & E. Debes, Geographische Anstalt, Leipzig. 

Ergänzend geben wir nachstehend noch einige Maschinen- 
fabriken bekannt, welche mit Preisen ausgezeichnet wurden: 

A. Grand Prix und goldene Medaille. 

1. Brehmer, Gebrüder, Leipzig-Plagwitz. — 2. Krause, Karl, 
Leipzig. 

B. Goldene Medaille. 

1. Rockstroh & Schneider Nachf., A.-G., Dresden-Heidenau. — 
2. Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Co. A.-G., Franken- 


thal (Pfalz). 


Vereinsleben. 


* Leipzig, 26. August. Am heutigen Tage fand im Deutschen 
Buchgewerbehause zu Leipzig eine von den Vorständen des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII (Sachsen), und des 
Thüringer Zeitungsverleger-Vereins berufene Versammlung der 
Verleger der sächsischen und thüringischen Tagespresse statt, die 
über die eingetretene Papierpreiserhöhung, die Mehrbe- 
lastung der Zeitungen durch den neuen Postzeitungs- 
tarif, sowie über die Frage einer entsprechenden Erhöhung 
der Abonnements- und Inseratenpreise verhandelte. Die 
Versammlung, die von etwa 150 Zeitungsverlegern besucht war, 
wurde von Herrn Julius Mäser-Leipzig als Vorsitzenden geleitet. 
Mit Eintritt in die Beratungen wies der Herr Vorsitzende darauf 
hin, dass sich der Deutsche Buchdrucker-Verein, dessen Mitglieder 
grösstenteils Zeitungsverleger seien, in den letzten Jahren vielfach 
mit dem Zeitungswesen befasste, wie dies aus seiner bei den 
Vorberatungen des neuen Postzeitungstarifs, aus seiner Stellung- 
nahme zu dem inzwischen eingegangenen Hachfeldschen Platten- 
zeitungsunternehmen, zu dem Werthschen Inserentenverbande, dem 
Rabattunwesen, sowie den verschiedenen Einrichtungen zum Schutze 
der Interessen der Zeitungsverleger (Vertrauliche Mitteilungen, 
Schuldnerliste u. s. w.) hervorgehe. Auch den gegenwärtig schwe- 
benden Fragen habe der Deutsche Buchdrucker-Verein seine Auf- 
merksamkeit zugewandt und der Vorstand des Kreises VII (Sachsen) 
habe sich zu einem gemeinsamen Vorgehen mit dem Vorstande 
des benachbarten Thüringer Zeitungsverleger-Vereins in Verbindung 
gesetzt. Was nun die Frage der Papierpreiserhöhung anbelange, 
so habe der Kreisvorstand bereits im Mai dieses Jahres auf Be- 
schluss einer früheren Versammlung eine Umfrage bei den säch- 
sischen Zeitungsverlegern veranstaltet, die ergeben habe, dass die 
Papierpreise auch bisher schon sehr verschieden waren und zwischen 
19 ½ bis 32 ) pro Kilo schwankten. Ebenso verschieden seien auch 
die geforderten Erhöhungen; diese schwankten zwischen 5 und 40%, 
betrügen aber im Durchschnitt nicht über 20%,. Inzwischen habe 
sich die Sache jedoch wieder wesentlich verändert; die Preise seien 
bedeutend weiter gestiegen, so dass die Erhöhungen jetzt 30 bis 40 % 
betrügen. Im Hinblick hierauf sowie auf den Zusammenschluss und 
das Vorgehen der Papierfabrikanten halte er auch ein einmütiges Vor- 
gehen der Papierverbraucher für notwendig. Der Deutsche Buch- 
drucker-Verein werde die Interessen seiner Mitglieder auch in dieser 
Frage zu wahren wissen ; er habe mit verschiedenen Papierfabrikanten 
Verhandlungen angeknüpft, um bei Entnahme grösserer Quantitäten 
Papier in einheitlichem Format und einheitlicher Qualität möglichst 
billige Preise zu erzielen. Auch gedenke er sich mit dem Zeitungs- 


404 


verleger-Verein, sowie dem Syndikate der Papierfabrikanten in 
Verbindung zu setzen, um einerseits durch gemeinsames Vorgehen 
mit dem erstern auf die Preisgestaltung Einfluss zu gewinnen 
und andererseits auch durch Verhandlungen mit den Papierfabri- 
kanten die letzteren zum Masshalten in der Preissteigerung zu 
veranlassen. Soweit die Erhöhungen als berechtigt anerkannt 
werden müssten, dürfte man sich denselben allerdings nicht ver- 
schliessen; die Zeitungsverleger müssten daher auch ihrerseits 


Bedacht darauf nehmen, durch Erhöhung der Abonnements- und 


Inseratenpreise die Mehrausgaben wieder hereinzubekommen. Es 
sei dies umsomehr nötig, als auch der mit dem 1. Januar 1901 
in Kraft tretende neue Postzeitungstarif besonders an die Zeitungen 
mit grösserem Umfange und billigem Abonnementspreise ganz 
bedeutende Mehranforderungen stelle, die auf keinem anderen 
Wege ausgeglichen werden könnten. In erster Linie müsse es 
daher Aufgabe der Versammlung sein, den gegenwärtigen Stand 
der Dinge sowie die einzuschlagenden Wege festzustellen und dann 
durch die zu fassenden Beschlüsse die Zeitungsverleger aller Orten 
zu gemeinsamem Vorgehen zu veranlassen. — In der sich hieran- 
schliessenden Debatte ersuchte zunächst Herr Booch-Werdau die 
anwesenden Kollegen um Mitteilung, in wieweit sie bereits Papier- 
abschlüsse bewirkt hätten und welche Preise von ihnen gefordert 
worden seien, um so festzustellen, wie hoch sich die Preissteigerung 
jetzt belaufe. — Herr Toelle-Zwickau, Verleger der Zwickauer 
Neuesten Nachrichten, der zugleich Papierfabrikant ist, verbreitet 
sich sodann eingehend über die Lage auf dem Papiermarkte. Die 
erhöhten Papierpreise seien in der Hauptsache auf die Steigerung 
der Rohprodukte, Holz, Kohlen, Cellulose, Chemikalien u.s. w., 
sowie auf den Wassermangel zurückzuführen und daher unabwend- 
bar; auch der erhöhte Bedarf an Zeitungspapier komme dabei in 
Betracht. Die Lage sei derartig, dass kein Lieferant sich mehr 
auf längere Zeit binden könne. Das Syndikat der Papierfabrikanten 
bezwecke durchaus keine Preistreibereien, sondern nur eine den 
Kosten entsprechende Preisregulierung. Die bisherigen Papierpreise 
seien auch so niedrige gewesen, dass die Fabriken dabei nicht 
bestehen konnten. Das Syndikat werde die Preise voraussichtlich 
auf 26 A pro Kilo ab Fabrik feststellen und zu diesem Preise 
seien inzwischen auch Abschlüsse bewirkt worden. Da wo mehr 
gefordert wurde, komme der Zwischenhandel in Frage, die Zeitungs- 
verleger sollten sich daher vertrauensvoll direkt an das Syndikat 
wenden. — Herr Dr. Faber-Magdeburg ist der Meinung, dass 
die Papierpreissteigerung wohl nicht ausschliesslich auf die von 
Herrn Toelle angegebenen Ursachen zurückzuführen sei; der starke 
Papierbedarf im Auslande habe jedenfalls eine bedeutende Rolle 
dabei gespielt. Die Fabrikanten hätten im Ausland hohe Preise 
erzielt und ihre Produktion nach dort verkauft, sodass ein 
allgemeiner Mangel an Zeitungspapier eingetreten wäre; auf 
die inländischen Zeitungsverleger sei dabei zu wenig Rück- 
sicht genommen worden. Das Syndikat der Papierfabrikanten 
sei schon seiner Natur nach nicht die richtige Stelle, an die 
sich die Zeitungsverleger vertrauensvoll wenden könnten, denn 
es hätte eben die Interessen der Papierfabrikanten den Kon- 
sumenten gegenüber zu vertreten. Der Deutsche Zeitungsver- 
leger-Verein habe als Gegengewicht eine gemeinsame Papierein- 
kaufsstelle geschaffen, die mit einem fachmännischen, entsprechend 
honorierten Beamten an der Spitze am 1. September in Berlin in 
Wirksamkeit treten werde. An diese Stelle sollten sich die 
Zeitungsverleger wenden und auch dem Verein beitreten, dann 
würden ihre Interessen sicher besser gewahrt werden. Mit der 
Einkaufsstelle beabsichtige der Verein sowohl eine zweckmässige 
Regelung des Bedarfs wie der Preise zu erreichen, und die Kollegen 
mit Rat und That zu unterstützen. Die Gründung eigener Papier- 
fabriken sei vorläufig nicht in Aussicht genommen, aber es würden 
sich sicherlich genügend Fabriken finden, welche die Lieferung des 
erforderlichen Bedarfs zu billigeren Preisen übernehmen würden, als 
sie vom Syndikat der Papierfabrikanten geplant seien. — Herr 
Toelle erwidert darauf, dass für den Export nach dem Auslande 
in der Hauptsache nur Packpapier, weniger Zeitungspapier in Frage 
gekommen sei. Die Fabrikanten berücksichtigten ihre ständige 
Inlandskundschaft vorzugsweise, um sich nicht unnötigerweise durch 
Entstehung neuer Fabriken selbst noch mehr Konkurrenz zu schaffen. 
Es müsse bei Beurteilung der Preisverhältnisse immer auch in 
Betracht gezogen werden, welches Quantum die Maschinen in 
gewisser Zeit erzeugen könnten und unter Berücksichtigung aller 
von ihm erwähnten Umstände könnten auch die dem Syndikat 
fernstehenden Fabriken nicht billiger liefern. Ubrigens gehörten 
84 % der gesamten Zeitungspapierproduktion dem Syndikate an. — 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 35 


Der Herr Vorsitzende ersuchte darauf die Anwesenden, sich sowohl 
in dieser Angelegenheit, wie in allen Zeitungsangelegenheiten auch 
fernerhin an ihren Vorstand, beziehentlich den Deutschen Buch- 
drucker-Verein zu wenden. Der Vorstand werde dann sowohl mit 
der Einkaufsstelle des Zeitungsverleger-Vereins, wie mit dem 
Syndikate der Papierfabrikanten verkehren, mit dem Zeitungs- 
verleger-Verein gedenke er auf jeden Fall Hand in Hand zu arbei- 
ten. Die Erfahrung habe aber gelehrt, dass nur durch Verhandeln 
und gegenseitiges Verständigen im engsten Kreise und durch fort- 
gesetzte direkte Einwirkungen wirklich praktische Resultate erzielt 
werden könnten, von einer zentralen Stelle aus sei dies nicht 
möglich. Im übrigen wäre es auch nicht zweckmässig, die Interessen 
der Zeitungsverleger von denen der Buchdrucker zu trennen und 
zwei Vereine zu bilden, da diese Interessen meist auch in einer 
Person vereinigt seien, besonders in der Provinz. Die Buchdrucker 
in der Provinz seien in der Mehrzahl zugleich auch Zeitungs- 
verleger und der Deutsche Buchdrucker-Verein habe bewiesen und 
beweise auch durch die heutige Versammlung, dass er deren 
Interesse wahrzunehmen verstehe. Neue Vereine brächten nur 
neue Unkosten, doppelte Steuern, doppelte Versammlungen u. s. w., 
die vermieden werden müssten. Soweit es sich einmal um die 
Behandlung besonderer Angelegenheiten handele, könne dies auch 
im Rahmen des Deutschen Buchdrucker-Vereins geschehen. Als 
Beweis dafür führe er den sehr thätigen Thüringer Zeitungs- 
verleger-Verein an, der ganz erfolgreich arbeite und sich in allen 
Angelegenheiten, wie die heutige Versammlung beweise, engstens 
an den Deutschen Buchdrucker-Verein anschliesse. Redner ersucht 
daher nochmals, sich auch fernerhin in allen Angelegenheiten an 
den Deutschen Buchdrucker-Verein zu wenden und an den gegen- 
wärtigen Vereinsverhältnissen nichts zu ändern. — Herr Dulce- 
Glauchau hebt die erfolgreiche Thätigkeit des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins auf dem Zeitungsgebiete hervor und verweist 
insbesondere auch darauf, dass der frühere „Verein sächsischer 
Provinzialpresse“ sich auch nicht habe halten können, sondern von 
dem Deutschen Buchdrucker-Verein, der das ganze Buchdruck- 
und Zeitungswesen umfasse, mit Erfolg abgelöst worden sei. 
Redner ersucht die Anwesenden, den Vorstand in seinen Bemühungen 
zu unterstützen und demselben alles, was von allgemeinem Interesse 
ist, mitzuteilen, damit er wo nötig, sofort eingreifen könne. — 
Die Herren Schöne-Altenburg, Hofmann-Aschersleben, "Kandel- 
Kirchberg, Hornbaum-Magdeburg machen sodann noch Mitteilungen, 
wonach sie zum Teil Papierabschlüsse mit 28, 29, 29%½ und 
30 A pro Kilo bewirkt haben, zum Teil auch Aufschläge von 


25 bis 102 % von ihnen verlangt worden seien und befürworten 


diesen Erfahrungen gegenüber ebenfalls ein geschlossenes Vorgehen 
durch den Verein. — Die Vorstände des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins Kreis VII (Sachsen) und des Thüringer Zeitungsverleger- 
Vereins wurden sodann von der Versammlung einstimmig beauftragt, 
die Verhandlungen in der Papierpreisfrage nach der vom Herrn 
Vorsitzenden bezeichneten Richtung zu führen und die Mitglieder 
über den Erfolg der Bemühungen auf dem Laufenden zu er- 
halten. — Es entspann sich hierauf eine längere Debatte bezüglich 
der Frage der Erhöhung der Abonnements- und Inseratenpreise. 
Der Vorstand des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins brachte 
hierzu folgenden Antrag ein: Für die Abonnementspreise soll 
das Jahresgewicht der politischen Zeitungen ebenso bestimmend 
sein, wie für die Postprovision. Es soll demnach der jährliche 
Abonnementspreis für Zeitungen bis zu 5 Kilo Jahresgewicht mit 
mindestens 5 und für jedes weitere Kilo bis zu 10 Kilo mit 
je 1 % mehr festgesetzt werden. Für Zeitungen mit einem 
höheren Jahresgewicht als 10 Kilo soll das Abonnement um 1 A 
für je 2 Kilo erhöht werden, sodass Zeitungen 
von 8 Kilo Jahresgewicht jährlich 8 A — A 


77 10 d ” ” 10 n — y 
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kosten würden. Jedes angefangene Kilo gilt für voll. Für Be- 
stellungen durch Landboten empfiehlt sich ein weiterer Zuschlag 
von 40 ~ pro Jahr. Herr Heyl-Kahla motivierte diesen Antrag 
in eingehender Weise an der Hand zahlreicher Beispiele. — 
Herr Dr. Faber-Magdeburg erklärte sich gegen jede Erhöhung der 
Abonnements- und Inseratenpreise, da eine solche nicht durch- 
führbar sei. Die entstandenen Mehrkosten müssten auf andere 
Weise wieder hereingebracht werden. — Herr Dulce-Glauchau 
empfahl dem Vorstande, an den einzelnen Orten die Kollegen 
zu gemeinsamem Vorgehen zu veranlassen und durch einen Frage- 


Nr. 35 


bogen festzustellen, wo die Absicht zu solchen Erhöhungen be- 
stehe, und eventuell welche Hindernisse der Verwirklichung der- 
selben entgegenstehen. In geeigneten Fällen soll alsdann der 
Vorstand die Vermittlung direkt in die Hand nehmen. Auf diesem 
Wege würden sicherlich auch Erfolge erzielt werden können. 
Im übrigen empfahl Redner den Kollegen, sich im Hinblick auf 
die Erhöhung des Postzeitungstarifs auch die Anzeigen der Post 
sowie die sonstigen amtlichen Anzeigen entsprechend bezahlen zu 
lassen und die Ansinnen auf unentgeltlichen Abdruck und Rabatt- 
gewährung von 50 und mehr Prozent ganz entschieden abzulehnen. 
— Der Geschäftsführer des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Herr 
Kohler, befürwortete dringend die Erhöhung der Abonnements- 
und Inseratenpreise. Die Versammlung müsse unter allen Um- 
ständen zu einem solchen möglichst einstimmig gefassten Beschlusse 
gelangen. Die Zeit zur Verbesserung der Verhältnisse nach der 
bezeichneten Richtung könne nie günstiger sein, als sie gegenwärtig 
liege. Von der Papierpreiserhöhung würden alle Zeitungen ohne 
Ausnahme und von den Mehrkosten der Post besonders die so- 
genannte billige Presse getroffen. Die letztere, welche die Abonne- 
ments- und Inseratenpreise vielfach ungünstig beeinflusst habe, 


könne diesmal einer Preiserhöhung nicht mehr ausweichen, da deren 
künftige Mehrausgaben ganz enorme seien. 


Dies befähige aber 
auch die übrigen Blätter, einen Schrittt nach vorwärts mitzugehen. 
Im übrigen sei das Publikum schon jetzt auf diese Erhöhung vor- 
bereitet und hoffentlich werde die heutige Versammlung auch noch 
das ihrige dazu beitragen. Auch für die Regelung der Rabatt- 
sätze sowohl bei den amtlichen wie den sonstigen Anzeigen sei 
jetzt die günstigste Zeit, da das Interesse für das ganze Vorgehen 
in allen beteiligten Kreisen geweckt sei. Wenn der Deutsche 
Zeitungsverleger-Verein, nach Herrn Dr. Faber zu schliessen, auf 
einem anderen Standpunkte stehe, so sei dies zu bedauern, und 
könne dieser Standpunkt nur einer unzutreffenden Beurteilung der 
Verhältnisse entsprungen seig. Für Sachsen und Thüringen sei 
ein allgemeines Vorgehen gesichert und der Erfolg werde, wie 
sich aus den bisherigen Anzeichen schliessen liesse, auch nicht 
ausbleiben. — Nachdem sodann noch die Herren Günther-Pegau, 
Rossberg - Frankenberg, Lux-Strehla, Booch-Werdau, Heyl-Kahla, 
Schöne-Altenburg, Hornbaum-Magdeburg und eine Anzahl weiterer 
Redner teils für Erhöhung der Abonnements- und Inseratenpreise, 
teils für Neuregelung der Rabattsätze und Bekämpfung der Rabatt- 
schleuderei gesprochen hatten, wurde der folgende Antrag des 
Vorsitzenden als Resumee der Verhandlungen mit allen gegen 
2 Stimmen angenommen: „Die am 26. August im Deutschen Buch- 
gewerbehause zu Leipzig tagende Versammlung sächsischer und 
thüringischer Zeitungsverleger erachtet im Hinblick auf die ein- 
getretenen Erhöhungen der Papierpreise, sowie auf die Mehr- 
belastung, welche der neue Posttarif für die Zeitungen bringt, eine 


entsprechende Erhöhung der Abonnements- und Inseratenpreise 


als eine unabweisbare Notwendigkeit. Sie beauftragt die Vor- 
stände des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII (Sachsen), 
und des Thüringischen Zeitungsverleger-Vereins, diese Erhöhungen 
bis 1. Januar 1901 in Sachsen und Thüringen unter direkter Ein- 
flussnahme auf die verschiedenen örtlichen Verhältnisse in die 
Wege zu leiten und richtet an alle Kollegen der genannten Staaten 
das dringende Ersuchen, sich dem Vorgehen der beiden Vorstände 
allseitig anzuschliessen. Gleichzeitig werden die genannten Vor- 
stände beauftragt, dem Publikum die notwendigen Erhöhungen in 
geeigneter Weise durch die Tagespresse bekannt zu geben. Die 
im Laufe der Verhandlung gemachten Vorschläge für die Neu- 
regelung der Abonnements- und Inseratenpreise werden den beiden 
Vorständen als Material zur Berücksichtigung bei der Behandlung 


der Angelegenheit überwiesen.“ — Nachdem der Herr Vorsitzende 


seine Befriedigung über diesen Beschluss ausgesprochen und die 


Tagesordnung für erschöpft erklärt hatte, brachten die Versammelten 
demselben auf Antrag des Herrn Schöne-Altenburg ihren Dank 
durch Erheben von den Plätzen zum Ausdruck. — An die Ver- 
sammlung schloss sich eine Besichtigung des Buchgewerbehauses, 
insbesondere der in demselben befindlichen Maschinenausstellung 
— die von einem Teile der Anwesenden auch am folgenden Tage 
wiederholt wurde — und sodann ein gemeinsames Mittagsmahl 
im Garten des anstossenden Buchhändlerhauses. 

München. (Oberbayerische Buchdrucker-Kreis-Innung.) 


Unterm 11. Juli ds. Js. fanden bei der im Saale des nördlichen 


Schrannenpavillons einberufenen Innungsversammlung die Wahlen 
des Innungsvorstandes statt, welche zum Ergebnis hatten, dass in 
denselben sämtlich Innungsgegner gewählt wurden. Es sind dies 
die Herren: J. B. Grassi!-München als Vorsitzender, W. H. Frank- 


Zieitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Eege — 


405 


Pasing, C. Werkmeister-Traunstein, Fr. Mondrion-Dachau, I. Geiger- 
Mühldorf, J. Fuller-München, M. Ernste München, S. Lossen (i. Fa. 


Kastner & Lossen)-München und H. Kurz (i. Fa. Eger & Co.) - 
München als Vorstandsmitglieder. Dieselben werden sich mit den 
weiteren Schritten behufs Auflösung der Innung zu befassen haben. 

W. K. Stuttgart, 26. August. Der neue mit dem 1. Januar 
1901 in Kraft tretende Zeitungstarif bringt für die württem- 
bergische Provinzialpresse grosse Umwälzungen. Gegenüber seither 


entsteht durch ihn ein Mehr an Ausgaben von wenigstens 80 A 


pro Jahr. Auf welche Weise diese Unkostenerhöhung, die durch 
den Papieraufschlag eine abermalige Steigerung erfährt, am besten 
geregelt werden kann, war der Zweck einer heute abgehaltenen 
öffentlichen Versammlung württembergischer Zeitungsverleger. — 
Eine vom Verein württembergischer Buchdruckereibesitzer an 
Mitglieder und Nichtmitglieder direkt versandte Eingabe an das 
Ministerium, die bis jetzt 75 Unterschriften gefunden hat, stellt 
die Anforderung, das Bestellgeld von cM 1.20 auf die Hälfte, 
also 60 A pro Jahr, herabzusetzen. Die Mehrzahl der Anwesenden 
ist mit diesem Vorschlag einverstanden. ES werden aber auch 
andere Vorschläge, wie Erhöhung der Insertionspreise gemacht 
und der Erwägung unterzogen. Das Ergebnis der regen Debatte 
über Punkt 1 der Tagesordnung, der neue Zeitungstarif, ist fol- 
gende Resolution, die dem Ministerpräsidenten durch eine Depu- 
tation übergeben werden soll: „Die heute in Stuttgart tagende 
Versammlung württembergischer Zeitungsverleger anerkennt gerne, 
dass die Württembergische Postverwaltung durch die Bemessung 
des Zeitungsbestellgeldes im neuen Tarif eine Verbilligung hat 
eintreten lassen. ( 1.20 gegen bisher cM 1.60 pro Jahr bei 
6 Mal wöchentlichem Erscheinen.) Leider aber erweist sich der 
neue Postzeitungstarif durch seine gleichmässige Behandlung aller 
Zeitungen in seiner Wirkung auf die mittlere und kleinere Provinz- 
presse geradezu verhängnisvoll. Während die württembergische 
Postverwaltung für die genannte Presse insofern eine Erleichterung 
hat eintreten lassen, dass sie die unter b) und c) des Tarifs 
genannten Sätze (b. — für jedes Erscheinen pro Woche 15 A 
Gebühr für das Jahr, bei 6 maligen Erscheinen in der Woche 
also 90 9; c. = 10 9 Gebühr für jedes Kilogramm des Jahres- 
gewichts, wobei für jedes Erscheinen in der Woche 1 Kilogramm 
als Freigewicht abgezogen werden darf) beim Bezug innerhalb 
des Orts- und Nachbarschaftverkehrs je um die Hälfte ermässigt 
hat, ist die Bestellungsgebühr für das ganze Land auf einen 
gleichen Satz normiert worden. Diese letztere Bestimmung ist für 
die mittlere und kleine Presse Württembergs unerträglich und 
bedeutet für sie eine Existenzfrage. — Sie ist der Konkurrenz 
der grossen Blätter bei gleicher Behandlung des Bestellgeldes in 
Zukunft nicht mehr gewachsen. — Da die württembergische Post- 
verwaltung eine Erleichterung des Postzeitungstarifts unter b) und 
c) hat eintreten lassen, so bitten wir, den gleichen Grundsatz auch 
auf die Bestellgebühr eintreten zu lassen und das Bestellgeld 
innerhalb. des Orts- und Nachbarschaftsverkehrs des Erscheinungs- 
und Druckorts einer Zeitung gleichfalls um die Hälfte zu ermässigen, 
Die heute in Stuttgart tagende Versammlung der Württembergischen 
Zeitungsverleger hofft zuverlässig, dass diesem billigen und in 
jeder Weise gerechtfertigten Gesuch stattgegeben wird..“ Diese 


. Resolution stösst seitens der Anwesenden auf keine Einsprache und 


ist somit einstimmig angenommen. Damit ist Punkt 1 der Tages- 
ordnung bis auf Weiteres erledigt und es folgt Punkt 2, Allgemeiner 
Aufschlag des Abonnements wegen Erhöhung des Papierpreises. Bei 
Erledigung dieses Punktes wird neben anderen Vorschlägen auch 
angeregt, sich dem Vorgehen der am gleichen Tage in Leipzig 


zu einer Versammlung zusammengetretenen Zeitungsverleger anzu- 


schliessen, besonders aber, sich im eigenen Lande besser zu organi- 
sieren, um als geschlossene Macht eher einen Druck auf die Papier- 
fabrikanten bezüglich des Papierpreises ausüben zu können. Alles 
in allem ist man sich unter den Vereinsmitgliedern darüber einig, 
dass auf alle Fälle eine Abonnementserhöhung erfolgen muss, 
da ja die Herstellung der Zeitungen durch die Erhöhung der 
Arbeitslöhne und Bedarfsartikel, Kohle u. s. w., eine erheblich 
teurere geworden ist. Diese Ansicht vertritt auch ein von ober- 
schwäbischen Kollegen eingelaufenes Schreiben, das gelegentlich 
einer in den letzten Tagen in Aulendorf abgehaltenen Versamm- 
lung, die sich mit der gleichen Angelegenheit beschäftigte, an den 
Vorstand des Vereins abgesandt wurde. Nur ist vorerst das „Wie“ 
noch eine Frage der Zeit, bei der nicht zum mindesten die Stel- 
lung der Konkurrenz dazu in den einzelnen Bezirken und Orten 
eine Rolle spielt. Gerade diese Frage war es auch hauptsächlich, 
die aus der Mitte der Versammlung heraus nachstehenden Antrag 


406 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 35 


hervorbrachte, der allseitige Annahme fand: „Die heutige Ver- Kleine Mitteilungen. 


sammlung erklärt einstimmig, dass angesichts der enormen Er- | , 
höhung des Papierpreises und anderer Bedarfsartikel eine allgemeine Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Aktien- 
Erhöhung des Abonnements- und Inseratenpreises erforderlich ist. | gesellschaft für Schriftgiesserei und Maschinenbau in 
Die Versammlung beauftragt ein Komitee, die nötigen Schritte | Offenbach a. M. einen Prospekt ihrer Buchdruckpressen bei. — 
behufs der Einleitung einer allgemeinen Vereinbarung zwecks Auf- | In einem zweiten Prospekt empfiehlt die Maschinenfabrik 
schlages unverzüglich einzuleiten.“ Damit hatte die nahezu fünf- | Kempewerk in Nürnberg ihre Stereotypie-Anlagen nach dem 
stündige Versammlung ihr Ende erreicht, es wird aber in nicht | „ Widder“-System. Wir machen unsere Leser auf die Beilagen 
allzu ferner Zeit in diesen Angelegenheiten eine zweite Versamm- aufmerksam. i . 
lung gehalten werden, in welcher dann endgültige, am 1. Januar Die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik, G. m. b. H. in Berlin, 
1901 in Kraft tretende Beschlüsse gefasst werden sollen. hat in Hamburg in der Börse bis zum 15. September ds. Js. 
eine Zweibuchstaben-Linotype ausgestellt. Interessenten seien 
hierdurch besonders aufmerksam gemacht. 
% 5 
Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 
Geschäftsveränderungen. Das Herrn Axel Sabroe in Aastrup 
Spr echsaal. gehörige Buchdruckereigeschäft nebst Zeitungsverlag in Haders- 
Berlin. Wie uns berichtet wird, wurden der Mergenthaler leben Beie in ein Aktienunternehmen unter der Firma „Modem- 
Linotye-Setzmaschine auf der Pariser Weltausstellung die 5 SE 5 1 5 T oA, in 
beiden höchsten Auszeichnungen, der Grand Prix und die Goldene 25 CC P 
Medaille von der Jury zuerkannt. Buchhändler Carl Nielsen und Hypothekenmakler Jos Hansen Schmidt 
w. Braunschweig, im August. Über die Bewilligung von Zeugen- ` "P Hadersleben. — Die = Berlin erscheinende „Tägliche Rund- 
gebühren hat das hiesige Landgericht kürzlich eine wichtige Ent- an "Ch p 1 en a Se in Leipzig an- 
scheidung gefällt. Das Amtsgericht hatte einem als Zeugen ver- BEE t. t an Fi veur Kos SCH Ce ép 1 H e 
nommenen Tischlergesellen die Zeugengebühren verweigert, weil | n E 
nach dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch der Geselle auch für Verlags-Druckerei, Inhaberin Frau Buchdruckereibesitzer Heinrich 
die Zeit seiner Vernehmung und des erforderlichen Hin- und Rück- Hausnlann, Bertha, geb. B uhren, daselbst. — In Schwab Aei die 
wegen von seinem Meister Lohn beanspruchen könne, mithin seine Firma Hermann Milter, Inhaber Herr Buchdruckereibes itzer Her- 
durch die Vernehmung verursachte Arbeitsversäumnis keinen Lohn- 4 1 a Pa ee E “rn 85 a 
ausfall für ihn zur Folge gehabt habe. Auf die vom Tischlergesellen Saupe, Militär SC sé und Schei a er ne 
erhobene Beschwerde hat das Landgericht sich nunmehr dahin ... Oswald Saupe dortselbst. 
ausgesprochen, dass die betr. Vorschrift des Bürgerlichen Gesetz- 2 | 
buches den Zweck verfolge, die zu Diensten oder Arbeiten ver- Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
pflichteten Personen, als die wirtschaftlich Schwächeren, zu Lasten Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 
ihrer Dienstherren oder Arbeitgeber, als der wirtschaftlich Stärkeren, Neunter Nachtrag 
vor unverschuldeten kleineren Lobnausfällen zu bewahren, dass e Fi BR 
aber die Weigerung der Gerichte, den zu Diensten oder Arbeiten der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
verpflichteten Personen Zeugengebühren zu zahlen, darauf hinaus- 31. Dezember 1899 (bezw. 66. GesamiNachtrag)-— - 
laufen würde, die dem Staate gesetzlich obliegende Pflicht zur i. Kreis. V. Kreis. 
Zahlung von Zeugengebühren auf die Schultern der Dienstherren | Hamburg: Weis, M. P e | 
oder Arbeitgeber, die doch im Vergleich zum Staate die wirt- g lil. Kreis. PVE; 
schaftlich Schwächeren seien, abzuwälzen, dass demgemäss die Gedern: Vonalt, August. 


betreffende Vorschrift des Bürgerlichen Gesetzbuches sich nicht Gr.- Umstadt: Wolf, Wilhelm. Vili. Kreis. 
auf Erstattung von Zeugengebühren erstrecken könne. Demgemäss | Wöllstein: Gessner, Fr. Berlin: Schulze, Emil. 
wurde dem betreffenden Amtsgericht nachträglich die Zablung der Feen 
rechtsirrtümlich vorenthaltenen Zeugengebühren auferlegt. Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurde 
die Firma Klöckner & Mausberg in Kempen (II. Kreis) aus dem 
Verzeichnis der tariftreuen Firmen gestrichen. 
X% i Berlin, 18. August 1900. 


| 
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ua 35:48 „ 32,5 44,5, é²ô—335 165 „ 950 „ 10001200 1825. 
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Mehrkosten: Einrichtung für Dampfbetrieb M. 40. , für 3 Geschwindig- 

keiten M. 100. 


Mehrkosten: Einrichtung zwei Farben gleichzeitig nebeneinander zu drucken 
M. 60.—. Mechanischer Antrieb M. 60.—. Bogenzähl-Apparat M. 50.—. 


Als Zubehör zur Maschine liefern wir: 2 Schliessrahmen, 1 Form- 
Einhebebrett, 2 Satz Walzenspindeln, 2 gusseiserne Giessflaschen, Band, Schrauben- 
schlüssel, Oelkanne und diverse Reserveteile. WW 

No. II wird auf Wunsch auch mit Eisenbahnbewegung geliefert und stellt 
sich der Preis alsdann auf M. 3000.—. | 


Zur Bedienung ist nur eine Person erforderlich. 


*) Einrichtung für Handbetrieb M. 100.— mehr. 


Als Zubehör zur Maschine liefern wir: 2 Schliessrahmen, 2 Satz Walzen- 
spindeln, 1 Giesshülse, 1 Oelkanne, 1 Schraubenzieher, diverse Schraubenschlüssel und 
Reserveschrauben, Federn und Stifte. 


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und 1 Facettenhobel . . DÜ. | e 560, rad- und 1 Facettenhobel . 60, 
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1 Cicerogiesswinkel Nr. IH . . . 46,— 1 Giesswinkel Nr. IV in Cicerostärke ` . . 35, | Giesswinkel Nr. V in Cicerostärke 30, 
1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km3 22— | 1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km4 a EE O | schriithohe Schliessrahme Nr. Km5 , i 15, 
1 grosser schmiedeeiserner Giesslötfel Nr. 702 7,— | grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 100 grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 75 
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100 Bogen braunes Deckbogenpapier, 38% 50 CHE 1,10 | 50 Bogen braunes Deckbogenpapier 383% 50 cm ‚60 50 Bogen braunes Deckbogenpapier, 35x50 cm DU 
2 harte Wollenfilze feinster Qualität . 10,— 1 weicher Wollentrockenfilz, prima Qualität. 4, weicher Wollentrockenfilz, prima Qualität 4,— 
2 weiche Wollenfilze feinster Qualität . . . 8, — 2 harte Haartrockenfilze, 40x50 cm `, 7, — 2 harte Haartrockenfilze, 40X50 cm . 7, 
10 Ko. schrifth. Blei-Ster.-Stege (in Eisen a M. 350) 16, — 5 Ko. schrifth. Blei-Ster.- Stege (in Eisen à M. 3.5 0) 8.— 5 Ko. schrifth. Blei-Ster.-Stege (in Eisen a M. 3.50) 8, 
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Schutzvorrichtungen sind im Preise nicht mit R TR können jederzeit nächbezogen werden. 
Giessinstrument H Accidenz-Stereotypie-Einrichtung Nr. Vla 
mit zweiseitigem Giessmund. Eisenteile: EM. Pf, 


Ze, Mit Gasheizrohr Bar erhöht sich der Preis sämtlicher Nummern um M. 1, | 
| Y Verstellbar für eicero- und schrifthohen Guss aller Systeme. ; 2 weiche Wollentrockentilze, 35x45cm 7. 
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Siessinstrument HHH 


ist mit e e EE Der CC Giessmund befindet sich an 


j de Serie | 


aech dë Event heizung: wie bei H. 
Die Grössen Nr. 5 und 6 erhalten den schweren Unterbau des Instruments H. 


4 Grössen und Preise: ET 
Nr. HHH 17 effektive S a 34X44 em 


59 HHH: LA 23 


5 10 ER > 07 
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Stereotypie-Anlagen nach dem 


Das Giessinstrument H ist jedem älteren 
Stereotypeur bekannt. Dasselbe hat am 
guss an jeder Platte eine nach aussen gehende 
Abschrägung, aus welchem Grunde 4 Guss- 
keile erforderlich sind, um den Giessmund zu 
schliessen. Leichteste Handhabung aller In- 
strument-Nummern. Der Anguss des Stereotyps 
erhält folgende Figur im Querschnitt: 


Nr. Hi 
„ H: effekt. Stereotypengussiläche 
„ Hr effekt. Stereotypengusstläche 


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*. Deutscher Reichs-Marken- Ehe > 3jährige Garantie. 


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Apparat „Widder“ Nr. IV Wiëder Nr. P 


Schmelzofen, kombiniert mit Giess— 

Ein- instrument, zugleich Trockenpresse, 
effektive Stereotypengussiläche 
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hohen Gerad- und 1 Facettenhobel 360, 

grosse Handsäge . . 6, 

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schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 703 4,50 

schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 * 


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Sa. M. 235,50 
Mit Schutzrörrichtung M. 50, Zuschlag. 


Notwendigstes Kleinmaterial: m. Pf. 


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Nr. 36. 


— EE vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, XI. Jahrg. 


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= Leipzig, 6. September 1900. 


Die „Zeitächrift- für Doutschlands- Buchdrucker erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und 
. Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 4&4 
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile 661 mm breit) oder deren Raum für 
Vereins mitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote nnd -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 16 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
18maliger 10 Prozent, bei n 15 Prozent, bei ee 25 Prozent. — Beilage- 
gebühren nach Übereinkunft, 


| Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstells. 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë - 


Nichtamtlicher Teil. 


Aus dem Schriftgiössergewerhe. 


Wie allgemeinen Preissteigerungen, die in der letzten 
Zeit eingetreten sind, haben, wie alle andern Ge- 


% insbesondere. ist dasselbe von den Steigerungen; 


welche die Metallpreise erfahren haben, betroffen worden. Hierzu 


komnen dann die Lohnsteigerungen, die im letzten Jahre in- 
folge der Einführung neuer Tarife, insbesondere eines Tarifes 
für den Komplettmaschinenguss, eingetreten sind, welcher letz- 
tere Tarif auf die allgemeine Einführung der. Stückarbeit und 
auf eine ganz erhebliche Steigerung der Löhne hinwirkt. . Und 
endlich ist nicht ausser Betracht zu lassen, dass dem Schrift- 
giessergewerbe auch durch die Bundesratsverordnung über den 
Betrieb und die Einrichtung von Buchdruckereien und Schrift- 
giessereien und andere gesetzliche oder administrative Neuerungen 
Lasten erwachsen sind.“ 

Was soll man nun angesichts der stattgehabten Verteuerung 
der Produktionskosten dazu sagen, dass eine Giesserei noch 
heute die kourantesten Schriften mit einer Preisreduktion von 

50 Prozent anbietet wie vor Jahresfrist? 

Die Firma sagt in ihrem vor kurzem gemachten Angebot: 
„Wir beziehen uns auf unser vorjähriges Zirkular, mit 
welchem wir Ihnen Offerte machten in grösseren Posten der 
kourantesten fetten und halbfetten Komplettguss-Schrif- 
ten und erlauben uns Ihnen hierdurch - mitzuteilen, dass unser 
Lager zur Zeit wieder komplettiert ist und wir auch bis, auf 
weiteres die Preis- Reduktion von eiwa 50 dë für um- 
stehend abgedruckte Schriften aufrecht erhalten.“ Die sodann 
auf fünf Seiten gegebenen Schriften bestehen, abgesehen von 
einer Schrift, deren Anschaffung mehr Geschmacksache ist, durch- 
weg aus kouranten, i in jeder Druckerei gebräuchlichen Titel- und 


Auszeichnungsschriften und die angebotenen Freise beziehen 


sich auf Mengen von 10 Kilo ab. 


Ist in diesem Angebot nicht ein ganz unerlörter Akt der 
Konkurrenz zu erblicken? Die Reduktion der Preise von 
Schriften, die fast zu den Brotschriften gerechnet werden 
können, um 50 % ist an und für sich nicht zu billigen und 
würde mit Drucköfferten, die die Konkurrenz um 50 % unter- 
bieten wollten, auf gleiche Linie zu stellen sein. Diese Reduktion. 
aber nach einem Jahre, innerhalb dessen die Rohmaterialien des 
Schriftgiessereigewerbes und anderes eine erhebliche Steigerung 
im Preise erfahren haben, noch aufrecht zu erhalten, das ist 
ein Akt der Konkurrenz,. zu deren richtiger Bezeichnung der 
parlamentarisch zulässige Ausdruck mangelt, und er ist geeignet, 
auf das ganze Schriftgiessereigewerbe einen Schatten zu werfen. 
Denn der Abnehmer des Schriftgiessers, der Buchdrucker, 
müsste durch eine derartige Preismacherei doch zum Nach- 
denken darüber angeregt werden, ob die Preisnotierungen der 
Schriften, die bei den Schriftgiessern im allgemeinen üblich, 
nicht darauf angelegt sind, ihn über die Gebühr in Anspruch 
zu nehmen. Die Giesserei, die gleich um .50 %, und wenn 
man etwaige eingetretene Preiserhöhungen bei den anderen 
Giessereien mit in. Betracht zieht, um 60 oder 65 % billiger 
ist als die anderen, will doch existieren und infolgedessen not- 
wendigerweise auch an den angebotenen billigen Schriften 
noch etwas verdienen; wie kommen dann andere Giessereien 
dazu, so hohe Preise zu fordern für Schriften, deren Produktion 
allen gleichmässig zugänglich ist und allen die gleichen Kosten 


verursacht? Treiben die einen eine ganz unerhörte Ausbeutung 


ihrer Abnehmer, oder huldigen die anderen einer ganz unerhörten 
Schleuderkonkurrenz gegen die eigenen Gewerbsgenossen? 
Wir sagten, der Buchdrucker könnte oder müsste auf der- 
artige Gedanken kommen, wenn ihm Angebote, wie das in 
Rede stehende, gemacht werden. Aber er weiss schon einiger- 
massen aus Erfahrung, wie die Dinge im Schriftgiessergewerbe 
liegen und legt den tüchtigen und leistungsfähigen’ Giessereien 
nicht Motive der Ausbeutung bei ihren. Preisstellungen unter, 


412 


Er weiss, welche Konkurrenzverhältnisse und Konkurrenz- 
gepflogenheiten im Schriftgiessergewerbe, von bekannten auf 
Preis haltenden Geschäften abgesehen, herrschen; höchstens 
beschleicht einmal den einen, dem das Handeln und Feilschen 
nicht so ganz im Fleische und Blute liegt, ein Gefühl des 
Neides gegen den andern, wenn er von diesem hört, dass sich 
von den Schriftgiessern jeder Rabatt herausschlagen lasse, 
wenn man es nur verstehe, mit der nötigen liebenswürdigen 
Rücksichtslosigkeit und unermüdlichen Ausdauer zu drücken. 
Wenn der eine 10 bis 15 % Rabatt erlangt und sich auch damit 
begnügt, schlägt der andere 30 und mehr Prozent heraus. 
Dem Buchdrucker sind also billige, ja unerhört billige 


Schriftgiesserangebote nichts Unbekanntes oder Ausserordent- 


liches; sie erfüllen jedoch jeden Buchdrucker, der im eigenen 
Gewerbe auf anständige Konkurrenz und anständige Geschäfts- 
sitten hält, mit Bedauern, und da die Buchdrucker und die 
Schriftgiesser von Gutenberg’s Zeiten her sozusagen an einem 
Strange ziehen, so fragt er sich, sollten unsere Vettern vom 
Schriftgiessergewerbe so gar nichts thun können, um die bei 
ihnen herrschende, anscheinend eines jeden Moralkodexes ent- 
behrende Konkurrenz wenigstens etwas zu bessern? Von uns 
Buchdruckern können sie doch nicht verlangen, dass wir in 
diesem Falle eingreifen und uns etwa solidarisch verbindlich 
machen sollen, nur teure, oder wenigstens keine ganz billigen 
Schriften zu kaufen, damit die billigen Leute in ihren Reihen 
gewissermassen auf unsere Kosten kuriert werden. 

Es ist nun auch wobl nicht in Abrede zu stellen, dass man 
im Schriftgiessereibesitzerstande das Unwürdige der herrschenden 
Konkurrenzverhältnisse ebenfalls fühlt, und es sind aus diesem 
Grunde auch wohlmeinende Angehörige dieses Gewerbes schon 
wiederholt bemüht gewesen, die bessernde Hand an die Ubel- 
stände und Schwächen des Gewerbes zu legen und zunächst 
auf das Zustandekommen einer Berufsvereinigung hinzuwirken. 
Aber alle diese Versuche haben bis jetzt keine Erfolge gehabt. 
Die Bemühungen eines Bruno Klinkhardt Anfangs der neunziger 
Jahre verliefen schliesslich ebenso im Sande, als erst in der 
Jüngsten Zeit das Zureden eines Smalian, der den Schrift- 
giessereibesitzern das Erspriessliche einer Vereinigung nach den 
verschiedensten Richtungen hin klar zu machen bemüht war, 
keinen Erfolg hatte. Das ist um so mehr zu bedauern, als 
die Gründe hierfür wohl daraus abgeleitet werden können, dass 
gerade die guten Giessereien der Meinung zu sein scheinen: 
„Der Starke ist am mächtigsten allein“. 

Vielleicht sind aber angesichts der eingetretenen Produk- 
tionsverteuerung die herrschenden trostlosen und für alle Be- 
teiligten gleich unerquicklichen Konkurrenzverhältnisse, in die 
hineinzuleuchten die Aufgabe der vorstehenden Ausführungen 
war, im stande, die Schriftgiessereibesitzer doch noch zum 
Zusammentreten und Zusammenhalten zu bestimmen. Als es 
sich darum handelte, in Lohntarifangelegenheiten mutig zurück- 
zuweichen, da zeigte sich eine leidliche Übereinstimmung der 
Ansichten. Wenn es sich ernstlich darum handelt oder handeln 
sollte, den Kunden, den Buchdruckereibesitzern, Lasten der 
Schriftgiessereibesitzer zuzuschieben, da wird wahrscheinlich 
ganz ohne Zuthun eine Ideenassociation unter den Schriftgiesserei- 
besitzern platzgreiſen. Nun sollte man doch meinen, dass die 
Angehörigen des Schriftgiessereibesitzerstandes auch einmal mit 
vollem Bewusstsein und kluger Berechnung zusammentreten 
könnten, um der ihnen über den Kopf wachsenden unver- 
nünftigen Konkurrenz entschieden entgegenzutreten und 
damit die eigensten geschäftlichen, wie die gemeinsamen gewerb- 
lichen Interessen zu fördern. 

Wenn wir dieser Meinung Ausdruck geben, so wollen wir 
aber damit nicht etwa dazu anregen, dass die Schriftgiesserei- 
besitzer nach dem schönen Beispiel der Papierfabrikanten zur 
Ringbildung schreiten, um den Buchdruckereibesitzern einen 
Teil ihres Produktionsmaterials in ungerechtfertigter Weise zu 
verteuern; sondern wir wollen damit nur dazu aufmuntern, 
dass im Schriftgiessergewerbe den ganz und gar ungesunden 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 36 


Konkurrenzverhältnissen entschieden entgegen getreten wird. 
Hierzu glauben wir sowohl ein Recht, wie die Pflicht zu haben. 
Einmal leiden unter diesen ungesunden Verhältnissen auch die 
Buchdruckereibesitzer, deren Interessen wir zunächst zu ver- 
treten haben. Denn wenn z. B. eine Schriftgiesserei, ähnlich 
wie in dem besprochenen Falle geschehen, am ersten oder 
fünfzehnten eines Monats das Kilo Titel- und Auszeichnungs- 
schriften von 6 auf 3 e herabsetzt, so sind doch alle die- 
jenigen, die dieselben Schriften von derselben Giesserei ein 
paar Tage vorher zu 6 o% das Kilo gekauft haben, benach- 
teiligt, ohne dass hierzu irgend ein stichhaltiger Grund auf 
ihrer Seite läge. Dann aber sind auch die Schriftgiesserei- 
besitzer zum grössten Teil Mitglieder des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins und es kommt uns somit auch zu, im Interesse 
derjenigen dieser Mitglieder das Wort im Vereinsorgan zu 
nehmen, die durch unberechtigte Konkurrenzgepflogenheiten ihrer 
Kollegen geschädigt werden. An diesen Herren Schriftgiesserei- 
besitzern ist es auch, ihre Kollegen aufzurütteln, dass. einmal 
etwas zum Wohle ihres Berufes geschieht, und indem wir sie 
hierzu nochmals anregen, wollen wir hoffen, dass diese An- 
regung endlich einmal keine vergebliche sein möge, 


40 


Von der Weltausstellung in Paris. 
II. 


Wir setzen heute unsere Schilderung der Buchgewerblichen 
Ausstellung im Deutschen Hause fort. Zwei Treppen, die sich in 
der Höhe zu einem Treppenflur vereinigen, führen nach dem Ober- 
geschoss. Auf diesen Flur öffnet sich die Eintrittspforte des 
grossen Ehrensaales des Deutschen Hauses. Dieser letztere ist 
eine Nachbildung des Musiksaales des Schlosses Sanssouci, in dem 
unschätzbare Sammlungen ausgestellt sind, die der deutsche Kaiser 
der Ausstellung anvertraut hat. Hier finden sich bedeutende Ge- 
mälde und Möbel, die einzig in der Welt dastehen. Die Eintritts- 
karten zu diesem Saale sind leicht zu erlangen, und das Publikum 
bewundert in einem fort die ihm vor Augen gebrachten Herrlich- 
keiten. Bei der Gelegenheit dürſte es von Interesse sein, zu be- 
merken, dass die meisten der ausgestellten Objekte zur Zeit sozusagen 
auf Besuch in ihrem Geburtslande sind, denn es sind Geschenke, 
die früher vom französischen Hofe dem deutschen Hofe gemacht 
worden sind. Dieser bewundernswerte Saal bildet ohne Zweifel 
den Clou, den Hauptanziehungspunkt der deutschen Ausstellung. 
Es würde nicht angebracht sein, in diesem rein technischen Fach- 
blatt eine Aufzählung der vorhandenen Schönheiten zu geben, ein 
solcher Bericht würde eher in eine Kunstzeitschrift gehören; aber 
trotzdem war es nötig, hierüber wenigstens so viel zu sagen, als 
in den vorstehenden Zeilen geschehen ist. l 

Wir kommen nun auf unseren Gegenstand zurück und beginnen 
unseren Besuch des Obergeschosses auf der linken Seite. Zunächst 
präsentiert sich uns ein weiter Saal, über den wir hier nicht viel 
zu sagen haben, denn er ist den Wohlthätigkeitswerken Deutsch- 
lands gewidmet. Es sei nur bemerkt, dass die Besucher sich gern 
der Betrachtung von fünf vorhandenen panoramischen Ansichten 
hingeben. 

Nachdem wir diesen Saal durchschritten haben, gelangen wir 
in einen kleinen Saal, wo unsere Augen auf einer grossen inter- 
nationalen geologischen Karte von Europa haften bleiben. Diese 
Karte ist aus dem Hause Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) in 
Berlin hervorgegangen und eine Riesenarbeit, deren Ausfübrung 
man nur beglückwünschen kann. Ungeachtet der Kompliziertheit 
einer derartigen Arbeit und der Notwendigkeit, eine Unzahl von 
Farbentönen anzuwenden, ist es doch leicht, auch die kleinsten 
Details mit voller Deutlichkeit aufzufinden und ihnen zu folgen. — 
Daneben begegnen wir der Firma Otto Kästner in Krefeld, die 
Messingschriften für Buchbinder fabriziert. In ihrem Schaukasten 
bemerkt man hübsche Alphabete von Zierschriften, ferner Vignetten, 
Medaillons und Zierlinien. Ferner sahen wir hier ein Porträt des 
Kaisers von Russland. Kenner werden sich dann hier mit Gra- 
vuren, Einfassungen, Emblemen, Buchdeckelornamenten und vielen 
anderen Dingen beschäftigen, die in der Buchbinderei gebraucht 
werden. Ein Tableau mit zwanzig Probeblättern, die mit dem 
Material der Firma hergestellt worden sind, zeigen, was man mit 


Nr. 36 


diesen sorgfältig hergestellten Produkten alles machen kann. — 
J. H. Sperling in Leipzig hat fünf schöne Einbände mit Hand- 
vergoldung. ausgestellt; von denselben erwähnen wir besonders die 
Platten zu dem Gedenkbuch und zu dem Album für Deutschlands 
Töchter. — Wie Otto Kästner zeigt uns auch die Firma Edmund 
Koch & Co. in Magdeburg Messingschriften für Buchbinder und 
Vergolder. Wir erwähnen aus ihrem Schaukasten Schriften zum 
Bedrucken der Einbanddecken in Hoch- und Tiefdruck. — Aus 
der Ausstellung von R. Gerholds Gravieranstalt in Leipzig 
müsste man eigentlich alles erwähnen. Hier sieht man Bände, 
deren Einband alles übertrifft, was man sich vorstellen kann. Die 
Einbände sind von auffälligem Reichtum. In Erstaunen gesetzt 
haben uns einige Arbeiten von sehr modernem Aussern, wie z.B. 
ein Einband, dessen Decke ein Schiff im Spiel der Wogen zeigt. 
Derjenige zu Deux tout petits von Madame de Witt ist schön in 
seiner Einfachheit, während der von Deutschlands Ritter- und 
Verdienstorden ans Wunderbare grenzt. — Die Dr. Haas’sche 
Buchdruckerei in Mannheim hat farbige Postkarten ausgestellt. 
Vielleicht würden diese das Auge mehr entzückt haben, wenn die 
Farbenskala etwas weniger lebhaft gewesen wäre. — B. Mannfeld 
in Frankfurt a.M. hat in einem Passepartout prächtige Ra- 
dierungen zusammengestellt. Um deren Feinheit bewundern zu 
können, muss man sie sehr nahe betrachten. Da diese Drucke 
nicht befestigt sind und zuweilen eine grosse Hitze auszuhalten 
haben, so haben sie sich etwas gezogen und sind nicht mehr flach. 
Das ist bedauerlich, aber es ist nur eine kleine Unannehmlichkeit, 
die den Arbeiten nichts von ihrem Werte benimmt. 

Damit wären wir mit den Sälen auf der linken Seite des 
Hauses fertig. Um auf die andere Seite zu gelangen, haben wir 
einen grossen Treppenflur zu überschreiten, der der grossen Treppe 
gegenüber liegt und nach dem Vorhause zu geht. Da auch hier 
kein Platz verloren gegangen ist, so können wir hier schöne 
Sachen bewundern, die in angenchmer und harmonischer Weise 
angebracht sind. Wir sehen zunächst den Schaukasten von 
W. Collin in Berlin, dessen Vergoldestempel sehr glückliche 
Biegungen aufweisen; ferner die Auslagen von Moritz Göhre und 
Hübel & Denck in Leipzig. Hier finden wir Luxuseinbände, wie 
derjenige zu Napoleon I., mit Auflagen in graviertem Elfenbein. 
Das Leder ist an allen diesen Arbeiten von Meisterhand bearbeitet 


worden, ebenso bei den schönen farbigen Tulpen, welche den Ein- 


band des Liedes von der Glocke bedecken, der von der Firma 
J. H. Sperling in Leipzig ausgestellt ist. Der letzte Schaukasten 
wird von der Firma R. Herzog in Leipzig eingenommen und 
deren Einbände geben den eben besprochenen in nichts nach. 
Über diesen Schaukästen sind an der Wand schöne Druckproben 
in Tableaux aufgehängt. Wir erwähnen hiervon die Aquarellimi- 
tationen von Schupp & Nierth in Dresden, sowie die sehr hüb- 
schen Postkarten der Firma Louis Glaser in Leipzig. 

Wir gelangen nun in die Säle auf der rechten Seite des 
Hauses. Der erste, welcher sich uns bietet, ist ausschliesslich der 
kaiserlichen Reichsdruckerei vorbehalten, und hier sieht man 
Bände, welche nach allen Gesichtspunkten hin herrlich sind. Eine 
vollständige Form giebt dem Laienpublikum eine Vorstellung 
davon, was die Buchdruckerei eigentlich ist. Vor derartigen 
Arbeiten muss man anerkennen, dass die Typographie kein Hand- 
werk, sondern eine Kunst ist. Diese Form enthält ein Distichon 
von Schiller, in dem dieser die Bedeutung der Schrift verherrlicht. 
Alle Wände dieses Saales sind mit Luxusdrucken bedeckt, mit 
Reproduktionen von Gemälden, Teppichen und dergleichen, die mit 
Hilfe aller gebräuchlichen Verfahren erlangt wurden. Die Ein- 
bände sind in demselben Verbältnis gehalten, und derjenige zu den 
Nibelungen scheint uns zu dem Besten zu gehören, was uns im 
modernen Genre bekannt ist. Sehr hübsch ist auch der Einband 
zu den Druckschriften des 15.—18. Jahrhunderts, auf dem man 
zwei Drucker sieht, die in der Hand die Ballen halten. Alle 
diese Werke sind unter Glas, indessen findet das Publikum infolge 
einer zarten, anerkennenswerten Aufmerksamkeit der Ausstellungs- 
verwaltung auch welche auf Simsen, und diese kann es durch- 
blättern. Es sind aber auch noch zahlreiche andere Alben vor- 
handen, die die Besucher bewundern können. Wir erwähnen hier- 
von das Kranachwerk, die Zeichnungen von Albrecht Dürer, die 
Zeichnungen von Rembrandt. Alle diese Werke sind glänzende 
Sammlungen. 

Wir kommen nun zu dem letzten Saale, der ein Pendant zu 
dem den Wohlthätigkeitswerken Deutschlands reservierten bildet, 
von dem wir weiter oben gesprochen haben. Wir finden hier 


vier Wandfüllungen, die zu der Ausstellung der Reichsdruckerei | 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


413 


gehören und die der für diese bestimmte Spezialsaal ohne Zweifel 
nicht mehr hat aufnehmen können. Sie zeigen Reproduktionen 
von Gemälden, von alten Wertzeichen und Ansichten des antiken 
Venedig und des alten Florenz. Der letzte Rahmen enthält farbige 
Initialen, die kleine Meisterwerke sind. — Wir stossen nun auf 
die Farbenfabrik von Dr. Lövinsohn & Co. in Berlin mit auto- 
typischen schwarzen und bunten Farbenproben. — Die xylogra- 
phische Anstalt von Rudolf Stark in Stuttgart stellt schöne 
Holzschnitte aus. — J. J. Weber in Leipzig zeigt uns treffliche 
Seiten aus der „Illustrierten Zeitung“ und namentlich Holzschnitte, 
die auch in den Sälen der Beaux Arts an ihrem Platze sein 
würden. Wir sind hier überhaupt im Bereiche des Holzschnittes, 
und von solchen werden auch eine lange Reihe von der Kunst- 
anstalt von Wilhelm Hofmann, Aktiengesellschaft in Dresden 
ausgestellt. Dieselben sind ebenso unter dem Gesichtspunkte der 
künstlerischen Ausführung bemerkenswert, wie unter dem des 
Druckes. — Neben dem künstlerischen Holzschnitt finden wir auch 
den technischen vertreten, beispielsweise in den Ausstellungsobjekten 
von J. @. Huch & Co. in Braunschweig und denen von Ewald 
Steinmelz in Hannover. Ehe wir die Serie der Holzschnitte ab- 
schliessen, erwähnen wir noch insbesondere ein Porträt des deut- 
schen Kaisers, das von Josef Reinhart ausgestellt ist. Dieser 
Holzschnitt macht seinem Urheber alle Ehre. Die Linienführung 
ist geschickt und sicher. Der Stichel scheint überhaupt kein .Ge- 
heimnis mehr für den Künstler zu haben, der diese interessante Studie 
so vortrefflich durchzuführen verstanden hat. — Bei B. Dondorf 
in Frankfurt a. M. erwähnen wir Chromodrucke und namentlich 
eine prächtige Kollektion von Spielkarten. Das Ganze dieser Aus- 
lage ist sehr angenehm. — Max Seeger in Stuttgart zeigt schöne 
Farbendrucke und hübsche Postkarten. — Die Farbenfabrik 
von Kast & Ehinger in Stuttgart bemustert u. a. ihre bunten 
Farben in prächtigen Farbendrucken, unter denen einige Blumen- 
stücke von tadellosem Druck besonders bemerkenswert sind. — 
E. G. May Söhne in Frankfurt a. M. baben u. a. zwei grosse 
Chromodrucke ausgestellt, die eher für. ein paar Gemälde gelten 
können. — Der grosse Schaukastsn der Osnabrücker Papier- 
warenfabrik (Löwenstein & Formstecher) in Berlin bietet den 
Liebhabern eine reiche Auswahl von Luxusarbeiten der Stationerie- 
warenbranche. — Unter den zahlreichen Farbendrucken der Firma 
Eckstein & Stähle in Stuttgart ist uns ein eigentümliches Plakat 
besonders aufgefallen, das für die überseeische Dampfschiffahrts- 
gesellschaft Hamburg-Bremen-Antwerpen bestimmt ist. — Die 
Ausstellung der Druckfarbenfabrik von Gebrüder Schmidt in 
Frankfurt a.M. enthält ebenfalls hervorragend schöne Bilder- 
drucke, die die Farben der Firma in das beste Licht setzen. — 
Wenden wir uns von den Wänden des Saales zu dessen Mitte, so 
finden sich an den beiden entgegengesetzten Seiten zwei Schau- 
kästen und zwar die der Firma Wilhelm Greve in Berlin mit 
geographischen Karten und .der Firma Meissner & Buch in 
Leipzig, welcher letztere schöne chromolithographische Kunstwerke 
enthält. — Tadellos sind ferner die photochromischen Kunstwerke 
der Firma Nenke & Ostermaier in Dresden (Ansichten, Pano- 
ramen und Blumenstücke) und die Austellungsobjekte der Firma 
Werner & Winter in Frankfurt a.M., die vornehmlich den bo- 
tanischen und zoologischen Wissenschaften gewidmet sind. Unseren 
Rundgang beenden wir schliesslich damit, dass wir noch einen 
Blick auf die hübschen Postkarten des Künstlerbundes von 
Karlsruhe werfen. 

Selbstverständlich ist das Obergeschoss des Deutschen Hauses 
ebenso luxuriös geschmückt, wie das Erdgeschoss. An Ornamen- 
ten ist auch hier nicht gespart worden und wir können zum 
Schluss nur an das erinnern, was wir zu Anfang unserer Aus- 
führungen gesagt haben: dass das Deutsche Haus einer der am 
reichsten und luxuriösesten ausgestatteten, wenn nicht der luxuriösest 
ausgestattete ausländische Palast ist. 

Aus dem, was wir gesehen und hier besprochen haben, ergiebt 
sich als natürliche Schlussfolgerung, dass das deutsche Buchdruck- 
gewerbe zwar nicht führt, aber dass es immer fortschreitet. Grosse 
Anstrengungen sind gemacht oder besser versucht worden. Wenn 
auch diese Versuche. nicht immer von Erfolg gekrönt sind, so fühlt 
man doch, dass der Erfolg nahe ist. Auch will es uns scheinen, 
dass die moderne Kunst, mag sie nun dekorativ sein oder nicht, 
eine grosse Rolle in der Buchdruckerkunst von heute spielt. Wir 
haben hier eine wirkliche Neuerung in unseren graphischen 
Künsten, aus der sicherlich noch viel hervorgehen wird. Alle 
hierauf gerichteten Bestrebungen sollten ermutigt werden, denn 
aus denselben dürfte jedermann Nutzen ziehen. Schliesslich geht 


414 


meine Meinung noch dahin, dass das deutsche Buchdruckgewerbe 
einen der ersten Plätze unter den europäischen Buchgewerben 
einnimmt. 

Der Rest der deutschen Ausstellung befindet sich auf dem 
Marsfelde in der Klasse 11, die die Typographie und die ver- 
schiedenen Druckverfahren umfasst. Hier befinden sich auch die 
Druckmaschinen. 


Paris. 
Zur Lohnbewegung im Buchbindereigewerbe. 


Am Donnerstag den 30. August fand im Deutschen Hof unter 
dem Vorsitz des Herrn Buchbindereibesitzers und Vorsitzenden des 
Buchbindereiverbandes Metschke-Berlin eine Versammlung der Buch- 
bindereibesitzer von Berlin statt, die äusserst zahlreich besucht 
war, um Stellung gegen die Forderungen der im Buchbinderei- 
gewerbe beschäftigten Gehilfen zu nehmen. | 

Dieselben haben ausser einer wesentlichen Lohnerhöhung die 
bekannten sozialdemokratischen Forderungen wie Freigabe des 
1. Mai, unbedingte Verpflichtung, die Arbeiter nur durch ihren 
Arbeitsnachweis zu nehmen, Bezahlung der Feiertage u. s. w. auf- 
gestellt. 

Sämtliche Arbeitgeber waren der Ansicht, dass man wohl 
eine Beschränkung der Arbeitszeit auf 9 Stunden, — wie das auch 
jetzt schon in sehr vielen Betrieben der Fall ist — allgemein ein- 
führen, auch den Lobn etwas erhöhen könnte, niemals sich aber 
derartige Vorschriften machen lassen könne, wie die Gehilfen dies 
verlangen, da dann nicht mehr die jetzigen Prinzipale, sondern die 
Gehilfen die einzig Bestimmenden in den Betrieben sein würden. 

Gegen solches Ansinnen energisch aufzutreten, wäre die Pflicht 
jedes Einzelnen! 

In der Versammlung wurde bekannt gegeben, dass der Zentral- 
verband der Buchbindereibesitzer von ganz Deutschland zum 
Montag, den 3. September, nach Leipzig eine Versammlung ein- 
berufen hat, bestehend aus je 3 Prinzipalen und je 3 Gehilfen der 
Städte Leipzig, Stuttgart und Berlin, um gemeinschaftlich über 
einen neuen Tarif zu beraten. 

Sollte in dieser Versammlung keine Einigung erzielt werden 
und von den Gehilfen der Streik beschlossen werden, so soll ein- 
heitlich gegen die Gehilfen Stellung genommen werden. 

Zu diesem Zweck ist für Berlin einstimmig eine Kommission 
gewählt worden, der sowohl Herren des Verbandes der Berliner 
Buchbindereibesitzer, der Berliner Buchbinder-Innung und von 
Buchbindereibesitzern des Geschäftsbücherfaches angehören. 

Einstimmig wurde darauf folgende von Herrn Gravenstein- 
Charlottenburg eingebrachte Resolution angenommen. 

„Die heutige von fast sämtlichen Buchbindereibesitzern Berlins 
besuchte Versammlung hat eine Kommission aus Herren des Ver- 
bandes der Berliner Buchbindereibesitzer, der Berliner Buchbinder- 
Innung und von Buchbindereibesitzern des Geschäftsbücherfaches 
als ihre Vertretung gewählt. 

Diese Kommission soll gemeinschaftlich beraten, welche Schritte 
gegen die Lohnbewegupg der Gehilfenschaft zu thun sind und soll 
energisch gegen die ganz ungerechtfertigten Forderungen der Ge- 
hilfen Front machen.“ 

Die Versammlung machte einen gewaltigen Eindruck, da fest- 
gestellt war, dass sämtliche Buchbindereibesitzer von Berlin voll- 
kommen einig sind und geschlossen vorgehen werden. Alle für 
Einen, Einer für Alle, das war die Devise, unter der die Ver- 
sammlung in später Nachtstunde auseinanderging. 


5 
Vereinsleben. 


Berlin, 30. August 1900. Der Bund der Berliner Buchdruckerei- 
Besitzer (Innung) hielt am 27. d. M. seine 3. ordentliche Bundes- 
Versammlung ab. Dieselbe wurde wegen Behinderung des ersten 
Vorsitzenden von dem Stellvertreter Herrn Elsner geleitet. Der- 
selbe gedachte zunächst des am 19. Juli verstorbenen Mitgliedes 
Herrn Heinrich Horwitz, dessen Andenken die Versammelten durch 
Erhebung von ihren Sitzen ehrten. Als neue Mitglieder wurden 
aufgenommen: die Buchdruckerei des Berliner Lokal Anzeger, 
welche Herr Gustav Hempel vertreten wird, Herr Dr. Breithaupt 
für die Firma Hempel & Co., Herr Franz Jacoby in Firma Emil 
Billig Nachflg. und Herr Martin Klug. Von den jungen Leuten, 


Albert Montreuil. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


0 


Nr. 36 


— — em 


welche die Gehilfenprüfung im letzten Quartal abgelegt und be- 


standen hatten, konnten 7 vorgestellt werden, während der letzte 
wegen Krankheit ausgeblieben war; vier derselben, welche die 
Prüfung mit dem Prädikat „Gut“ bestanden hatten, konnten mit 
Prämien ausgezeichnet werden. Die im Entwurf gedruckt vor- 
liegende Geschäftsordnung des Ehren- und Schiedsgerichts wurde 
ohne Widerspruch von der Versammlung genehmigt. — Herr Oito 
Elsner berichtete über die für das Buchdruckgewerbe in Frage 
kommenden, am 1. Oktober d. J. in Kraft tretenden neuen Be- 
stimmungen der Gewerbeordnung, von denen § 114a als besonders 
wichtig hervorzuheben ist, nach welchem der Bundesrat für bestimmte 
Gewerbe Lohnbücher oder Arbeitszettel vorschreiben kann, in welche 
der Arbeitgeber Art und Umfang der Arbeit, die Lohnsätze und die 
Bedingungen für Lieferung von Werkzeugen einzutragen hat. Ferner 
§ 133a, welcher u. a. bestimmt, dass die Kündigungsfrist für Werk- 
meister, Betriebsbeamte und Techniker (also auch für die Faktore) 
nicht weniger als 1 Monat betragen darf. § 134 erhält einen Zusatz, 
welcher bestimmt, dass für Fabriken, auf welche der $ 114a keine 
Anwendung findet, auf Kosten des Arbeitgebers Lohnzahlungsbücher 
für minderjährige Arbeiter einzurichten sind, in welche jede Lohn- 
zahlung einzutragen ist. In Bezug auf die jugendlichen Arbeiter 
wird bestimmt, dass Vor- und Nachmittagrpausen nicht gewährt 
werden brauchen, wenn die Vor- und Nachmittagsschicht je vier 
Stunden nicht übersteigt. Diese neuen gesetzlichen Vorschriften 
treten mit dem 1. Oktober 1900 in Kraft. Gleichzeitig wurde 
der Reichskanzler ermächtigt, die aus verschiedenen Gesetzen hervor- 
gegangenen §§ der Gewerbeordnung zu einem Ganzen zusammen 
zu ordnen und zu veröffentlichen. Herr Boll berichtete über die 
wichtigsten Bestimmungen des am 1. Oktober in Kraft tretenden 
Gewerbeunfallversicherungsgesetzes u. a. etwa das Folgende: Die 
den Verletzten zu zahlenden Entschädigungen sind für alle Personen, 
welche ein höheres Jahreseinkommen als 1200 o% haben, erheblich 
höhere, denn es kommen nicht mehr 1200 sondern 1500 A. voll 
und der Rest zu einem Drittel in Anrechnung. Die Kinderrente 
wurde von 15 auf 20% erhöht. Die Berufsgenossenschaften sind 
bei der Rentenfestsetzung und besonders bei beabsichtigten Herab- 
setzungen gewissen Beschränkungen unterworfen worden. Durch 
Unfall Verletzte können bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit statt 
einer vielleicht nur geringen Teilrente die volle Rente erhalten; 
Personen, welche durch einen Unfall soweit hilflos geworden sind, 
dass sie fremder Wartung und Pflege bedürfen, können ½ mehr 
als die volle Rente erhalten; Verletzte, welche bereits vor dem 
Unfall teilweise erwerbsunfähig waren (z. B. alte Leute, welche 
Zeitungen austragen), erhalten die Rente nicht mehr nach dem 
ortsüblichen Tagelohn, sondern nach einem entsprechenden Teil 
desselben berechnet. Renten bis zu 15% können auf Antrag der 
Verletzten mit dem dreifachen Jahresbetrage abgefunden werden; 
die Versicherung erstreckt sich in Zukunft nicht nur auf die im 
Betriebe vorgekommenen Unfälle, sondern auch auf die bei häus- 
lichen und anderen Diensten, die ein versicherter Arbeiter im 
Auftrage seines Arbeitgebers ausführt, sich ereignen. Die Perufs- 
genossenschaften können ihre Wirksamkeit auch auf die Haftpflicht- 
versicherung ausdehnen und Rentenzuschuss- und Pensions-Kassen 
für ihre Mitglieder, für deren Beamte, die versicherten Personen 
und deren Angehörige ausdehnen, jedoch ohne Beitrittszwang. 
Das Statut kann bestimmen, dass die Versicherungspflicht auch 
auf Betriebsunternehmer ausgedehnt wird, deren Jahresverdienst 
3000 oM nicht übersteigt oder welche nicht mehr als 2 Lohn- 
arbeiter beschäftigen; auch kann durch das Statut angeordnet 
werden, dass für Betriebe, welche regelmässig nicht mehr als 
5 Arbeiter beschäftigen, statt der Einzellöhne ein Pauschalbetrag 
der Berechnung der Beiträge zu Grunde gelegt wird. Durch einen 
Aushang in den Geschäftsräumen ist bekannt zu machen, welcher 
Berufsgenossenschaft der Betrieb angehört und die Adresse des 
Genossenschafts- und Sektionsvorstandes anzugeben. Bei Unfällen, 
welche durch grobe Fahrlässigkeit herbeigeführt wurden, kann die 
Berufsgenossenschaft in Zukunft den Schuldigen verantwortlich 
machen, ohne dass ein strafgerichtliches Urteil vorliegt; es ist 
deshalb für eine strengere Durchführung der Unfallverhütungs- 
vorschriften seitens der Betriebsunternehmer Sorge zu tragen; 
dadurch können auch die Mehrkosten, welche die neuen gesetz- 
lichen Bestimmungen zur Folge haben werden, einigermassen aus- 
geglichen werden. — Diese Ausführungen wurden mit grossem 
Interesse entgegengenommen und sodann, da weitere Verhandlungs- 
gegenstände nicht vorlagen, die Sitzung geschlossen. 


Ki 


Nr. 36 
Sprechsaal. 
+ Berlin. Ein weiterer Erfolg gegen die Lehrlings- 
wirtschaft. Auf eine Eingabe des „Tarif-Amtes der Deutschen 


Buchdrucker“ an den Magistrat zu Eisleben: zwei dortigen Buch- 
druckereien eine Einschränkung der Lehrlingszahl nach Massgabe 
des Gesetzes betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung vom 
26. Juli 1897 aufzuerlegen, hat derselbe in anerkennenswerter 
Weise wie folgt entschieden: Der einen Firma, welche bei 11 Ge- 
hilfen 13 Lehrlinge beschäftigt, wird die Entlassung von 5 Lehr- 
lingen, der zweiten Firma, bei der neben 8 Gehilfen 9 Lehrlinge 
beschäftigt sind, die Entlassung von 3 Lehrlingen aufgegeben. 

-t- Berlin, 31. August. Die öffentlichen unentgeltlichen Prüfungen 
solcher Knaben, welche als Buchdruckerlehrlinge eintreten wollen, 
finden am 11. bezw. 21. September im Lokale der Fachschule 
Niederwallstrasse 6/7 statt. Es werden nur solche Knaben zur 
Prüfung zugelassen, welche ein ärztliches Attest über ihre Tauglich- 
keit zum Buchdruckerberuf beigebracht haben. Die Vertrauens- 
ärzte des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer erheben für 
ein solches Attest nur 2 oÆ — Überweisungsscheine hierzu können 
im Büreau des Bundes, Friedrichstrasse 239, entgegengenommen 
werden. Dort sind auch Formular& zu Lehrverträgen zu haben. 
— Der Unterricht in der Fachschule beginnt am 9. Oktober 
abends 7 Uhr; er findet regelmässig Dienstag und Freitag abends 
von 7—9 Uhr statt. In den Setzerklassen wird unterrichtet in 
Deutsch, fremden Sprachen, Rechnen, Fachtheorie und Fachzeichnen, 
in den Druckerklassen in Deutsch, Rechnen, Physik, Maschinen- 
kunde, Fachtheorie und Fachzeichnen. — Lehrlinge aus den 
Druckereien der Bundesmitglieder haben vierteljährlich 3 o, aus 
anderen Druckereien 4,50 zu zahlen. 

* Leipzig, 2. September. Am heutigen Tage beging der Mit- 
begründer und langjährige frühere Vorsitzende des Deutschen Buch- 
drucker-Vereins, Herr Dr. Eduard Brockhaus, sein 50jähriges Berufs- 
jubiläum. Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins benutzte 
diese Gelegenheit zur Ehrung des Jubilars und überreichte ihm in 
seiner Wohnung ein künstlerisch ausgeführtes Gedenkblatt. 


S 


Kleine Mitteilungen. 


Postwesen. Das Reichspostamt hat ein neues Formular für 
ankommende Telegramme versuchsweise zur Einführung bei 
den Telegraphenämtern von Berlin, Hamburg, Breslau und mehreren 
anderen Städten gebracht. Für das Publikum bringt das neue 
Ankunfts-Formular die vielfach gewünschte Neuerung, dass an der 
zusammengefalteten Depesche von aussen Ort und Zeit der Auf- 
gabe des Telegramms zu lesen sind. 

Die Handwerkskammer-Organisation ist im Deutschen Reiche 
durchgeführt, und zwar sind Handwerkskammern errichtet in 
Preussen 33, Bayern 8, Württemberg 4, Baden 4, Hessen, Olden- 
burg, Sachsen-Weimar, Anhalt, Braunschweig, Sachsen-Altenburg, 
Sachsen- Coburg-Gotha, Sachsen-Meinigen, Lippe, Reuss ä. L., 
Reuss j. L., Schaumburg-Lippe, Elsass-Lothringen je 1, in den 
beiden Mecklenburg 1, in den beiden Schwarzburg 1. Im König- 
reich Sachsen, sowie in Bremen, Hamburg und Lübeck wurden 
die Funktionen der Handwerkskammern den bestehenden Gewerbe- 
kammern mit übertragen. Einschliesslich der Gewerbe- und 
Handwerkskammern der letztgenannten vier Staaten bestehen also 
in Deutschland 72 Handwerkskammern. 

Buntpapierfabrikation. Einen interessanten Einblick in die 
ausserordentliche Vielseitigkeit der Buntpapierſabrikation gewährt 
das neueste Musterbuch der Aktiengesellschaft für Bunt- 
papier- und Leimfabrikation Aschaffenburg in Aschaffen- 
burg. Das geschmackvoll eingebundene grossformatige Buch mit 
Text in deutscher, französischer und englischer Sprache enthält 
nicht weniger als 840 Papierproben in allen Techniken und 
Qualitäten und in einer Schönheit oder Naturtreue der Dessins, 
die hoch anzuerkennen sind. Den Wünschen und Anforderungen 
der modernen Kunstrichtung ist ebenfalls Rechnung getragen; 
nur ihrer Forderung der „Echtheit“ bei der Buchausstattung wirkt 
das Musterbuch entgegen, denn was da alles in Papier naturgetreu 
und in bestechender Weise nachgeahmt wird, ist ebenso erstaun- 
lich, als für die Buchhersteller verführerisch. Auch ist natürlich 
beispielsweise eine aus Aschaffenburg bezogene „Meissner Porzellan- 
platte“ weit billiger als eine echte. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


415 


— 


Zweibuchstaben-Setzmaschine. Wie wir hören, hat die in Mainz 
zum ersten Male vorgeführte Zweibuchstaben-Linotype, mittels 
deren gemischter Satz ohne Zeitverlust auf der genannten Setz- 
maschine hergestellt werden kann, zu Nach- und Neubestellungen 
der Linotype in grosser Zahl Veranlassung gegeben. Folgende 
deutsche Städte werden demnächst Linotype-Maschinen neu ein- 
führen: Braunschweig, Buchholz i.S., Dessau, Eisenach, Göppingen, 
Gumbinnen, Hannover, Heidelberg, Magdeburg, Posen, Stettin, 
Tilsit und Werdau i. S., nach deren Aufstellung mehr als 300 
Linotypes auf deutschem Gebiete in Thätigkeit sein werden. Es 
ist bemerkenswert, dass auch die Zahl der Werkdruckereien, welche 
sich der Mergenthaler’schen Maschine bedienen, stetig zunimmt. 

Humoristische Buchdrucker-Postkarten. Von den von der 
Graphischen Verlagsanstalt, P. Goldschmidt in Halle a. S., 
herausgegebenen humoristischen Buchdrucker-Postkarten ist eine 
neue, die zweite Serie, sechs Karten enthaltend, erschienen und 
zum Preise von 25 A zu beziehen. Die in einfarbigem Druck 
ausgeführten Karten bringen in ihren Illustrationen Proben von 
etwas derbem Buchdruckerhumor und werden Liebhabern der- 
artigen Humors vergnügte Augenblicke bereiten. 

Antiqua-Schriftproben des Typograph. Die Setzmaschinen- 
fabrik Typograph, G. m. b. H., in Berlin hat ihren in Nr. 16 
besprochenen vorzüglichen Fraktur-Schriftproben jetzt ein Heft 
mit Proben von ihren Antiquaschriften folgen lassen, die von 
eben so schönem, klarem und kräftigem Schnitte sind, wie jene. 
Das Heft führt dem Auge 11 Garnituren mit 54 verschiedenen 
Schriften Antiqua und Kursiv und 2 Garnituren mit 4 Schriften 
Russisch vor. Die Kegelgrössen derselben bewegen sich zwischen 
Nonpareille und Mittel (mit und ohne Durchschuss) und die Schrift- 
bilder weisen die gangbarsten Schnitte in der Antiqua, ferner Kursiv, 
Egyptienne, Halbfett, Groteske, in Russisch breit- und schmallaufende 
Schriften auf. Accente werden für alle Sprachen geliefert; bei 
Verwendung von Versalaccenten werden bestimmte Massnahmen 
getroffen, damit diese nicht abgeschnitten werden. Mit Schriften 
kann also nunmehr die Typograph-Setzmaschine in ungewöhnlich 
reichem Masse versorgt werden. Den Schluss des Heftes bilden 
Abdrücke der Tastenbretter des Typograph für Deutsch, Dänisch, 
Norwegisch, Schwedisch, Holländisch, Französisch, Englisch, Unga- 
risch, Spanisch, Böhmisch und Slavisch. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Gutenberg-Druckerei Emil 
Barth in Leipzig ist nach dem Ableben ihres zeitherigen Inhabers 
auf dessen Rechtsnachfolger Frau verw. Minna Marie Louise Barth 
geb. Schulte und die minderjährigen Geschwister Bruno Albert 
Emil und Elsa Charlotte Minna Barth übergegangen. — Die Firma 
Georg Wagner, Druckerei und Verlag der „Posener Neuesten Nach- 
richten“ in Posen, ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haf- 
tung unter der Firma Posener Neueste Nachrichten, Buchdruckerei 
und Zeitungsverlag G. m. b. H. umgewandelt worden. Stamm- 
kapital 80000 % Geschäftsführer ist Herr Buchdruckereibesitzer 
Georg Wagner in Posen. 

Eingetragene Firmen. In Herten die Firma Hertener Vereins- 
Druckerei, Buchdruckerei und Zeitungsverlag, G. m. b. H. Das 
Stammkapital der Gesellschaft beträgt 20000 % Geschäftsführer 
ist Herr Redakteur Peter Hubert Weber. — In Euskirchen die 
Firma Haeger & Lux, Gesellschafter die Herren Heinrich Josef 
Lux und Louis Haeger, beide Buchdrucker in Euskirchen. 


e 


Litteratur. 


Die Typographischen Jahrbücher (herausgegeben vom Technikum 
für Buchdrucker in Leipzig) bringen in ihrem 8. Heft im text- 
lichen Teil u. a. eine interessante Abhandlung Ansgar Schoppmeyer’s 
über die Schrift im Buchgewerbe und die moderne Richtung, auch 
gelangt die umfängliche und nützliche Abhandlung über die Ein- 
richtung von Buchdruckereien zum Abschluss. Der Beilageninhalt 
ist wieder von der gewohnten Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit. 

Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und 
Musik. Verlag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuch- 
handlung in Berlin. Preis vierteljährlich 30% — Von diesem 


416 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 36 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Bekanntmachung. 


Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 
das Schiedsgericht in Bremen neu konstituiert. Gewählt wurden 


trefflichen Blatte, dem amtlichen Organ des Deutschen Bühnen- 
Vereins, liegen uns die Hefte 20, 21 und 22 in der an dieser 
Zeitschrift gewohnten reichen und geschmackvollen illustrativen 
Ausstattung vor. Dieselben bringen in den Kunstblättern und 
Textabbildungen gute Porträts zeitgenössischer Künstler sowie Ä 
interessante scenische Darstellungen. Von den textlichen Dar- 
bietungen erwähnen wir neben den Novellen und Gedichten die | prinzipalsseitig die Herren Victor Hauschild (Fa. H. M. Hauschild), 
Abhandlung über das Petersburger Theater, über Charlotte Birch- | J. V. W. Homeyer (Fa. Homeyer & Meyer), Andreas Frese (Fa. 
pfeifier, über die Schillerfestspiele in Düsseldorf, über Björnstjerne | Heinrich Frese) als Mitglieder und die Herren G. W. F. Guthe 
Björnson, über Otto Ludwig und seinen „Erbförster“ nebst einem (Fa. A. Guthe), Nic. Ordemann (Fa. N. A. Ordemann Söhne) als 
faksimilierten vierseitigen Briefe dieses Autors. Uber die Theater- | Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren A. Rosenlehner, F. Thölke 
vorkommnisse wird regelmässig Bericht erstattet und ebenso werden | und G. Richter als Mitglieder und die Herren R. Brandt und 
die Entscheidungen der Schiedsgerichte des Deutschen Bühnen- H. Hoppe als Stellvertreter. 


Vereins fortlaufend veröffentlicht. Kurz, das Blatt ist nach ver- | Die Wahl der Vorsitzenden erfolgt in besonderer Sitzung. 
schiedenen Richtungen hin für alle Freunde der Bühnenkünste EEE 
Von Anter ae: | Zehnter Nachtrag 


Dresden ais Druckstadt von 1524 bis 1900. Kurze Geschichte 
der Einführung der Kunst Gutenberg’s in Dresden und ihrer 
Entwickelung von Ernst Arnold. Herausgegeben von der Buch- 


der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1899 (bezw. 68. Gesamt-Nachtrag). 


drucker-Innung zu Dresden zum Besten ihrer Gutenberg-Stiftung. Ill. Kreis. VIII. Kreis. 

— Der Verfasser der vorliegenden Schrift hat eine grosse Menge Darmstadt: Courths, Adolf. ‚ Berlin: Gernbeck, Carl. 
mühsam zusammengetragenen Materials kritisch geprüft und in IV. Kreis. Emma u. Martin Klug. 
allgemeinverständlicher Weise verarbeitet. So ist eine sehr inter- | Achern: Huber & Co. * g 

essante Schilderung entstanden, welche die Zeit von 1524, wo Geen 

unter Wolfgang Stöckel die erste Dresdener Buchdruckerei gegründet Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden 


wurde, bis zum Jahre 1840 umfasst und ihren Hauptwert in den | die Firmen: Goltermann & Henne in Harburg (I. Kreis), M. Wie- 
chronologischen Notizen hat, die über die Dresdener Buchdrucker | precht in Bernburg (VI. Kreis), Joh. B. Thoma in Lindau am 
von 1524—1840 — besonders eingehend und kritisch über die | Bodensee (Kreis V) aus dem Verzeichnis der tariftreuen Buch- 
ältesten — gegeben werden. Diese Schilderung wird durch wert- | druckereien gestrichen. 
volle Reproduktionen von sechs alten Dresdener Drucken, sowie 
zahlreiche Illustrationen wirksam unterstützt. Die Aufzählung und Wir bitten wiederholt dringend, alle an das Tarif- 
Schilderung der Dresdener Buchdrucker des 5. Jahrhunderts seit | Amt gerichteten Postsendungen, gleichviel ob Briefe, 
Erfindung der Kunst überlässt der Verfasser kluger Weise dem | Drucksachen, eingeschriebene oder Eilsendungen, Post- 
Geschichtsschreiber der 1940er Jubelfeier, er führt aber die be- anweisungen u.s.w. neben der Aufschrift: „Tarif-Amt 
stehenden Buchdruckereien wenigstens namentlich an und giebt | der Deutschen Buchdrucker, Berlin SW. 48, Friedrich- 
eine ziffermässige Übersicht des heutigen Dresdener Buchdruck- | strasse 239“, noch mit dem Namen unseres Geschäfts- 
gewerbes. Der Druck und die sonstige Ausstattung des Werkes | führers Herrn Paul Schliebs versehen zu wollen, indem 
sind von der Lehmann’schen Buchdruckerei und der Kunstanstalt | die Post wegen Nichteintragung unserer Firma ins Han- 
von Meinhold & Söhne in Dresden sehr sorgfältig ausgeführt worden. | delsregister berechtigt ist, unvollständig adressierte 
Wir empfehlen das Buch unseren Lesern nicht nur um seiner | Sendungen an uns nicht mehr auszuhändigen. 


selbst willen, sondern auch, weil cs zum Besten einer Stiftung Berlin, 28. August 1900. 
herausgegeben worden ist, die der Fortbildung der Setzer- und | Georg W. Büxenstein, L. H. Gieseoke, 
Druckerlehrlinge gewidmet ist und somit rege Förderung verdient. Vorsitzende. 


— — 


reis für Stellenan- TAN 
N „eee 


Gebühr 


* N | für Vermittelung PAIN 2 adi 
e AN ZE GEN ATAR von Angeboten | RAX 7 


2 
für die Nonpareille- 


MI zeile ı5 Pfennig. 


5o Pfennig. 


— e — 
ur. 


WW * Intellig Buchdrucker | 


gelernter Setzer, vertraut mit engl. und franz. Korre- 


.......090990080089080809090900090809000090 009900900 .....u.098.9090908909909009 spondenz, dopp. Buchfürung, Stenographie und Schreib- 


— 

2 2 bine, sucht Stellung bei bescheid. Ansprüchen 

8 eg ee 3 ' g bei . Ansprüchen. 
l | gebote erb. unter V. N. 3879 an Rudolf Mosse, 

S Als Stütze des Prinzipals oder Faktor evtl. als Faktor 4 e eee ` 

2 sucht cin 23jähr. jung. Mann Stellung bis 1. November evtl. früher. Derselbe besuchte ® V 

2 pabr Juig ing a F ertrauensstellung. 

@ das Technikum in Leipzig 1 Jahr mit Erfolg, war früher bereits in einer Buchdruckerei 8 Junger, enärgisches Nada (Hir 8th, EE 
s thätig und hat den Buchhandel erlernt. Auskunft erteilt unter Chiffre A. W. die 3 verheiratet, langjährigen Mitglied und Leiter eines der 
e . . 2 . 8 ` . t ä kereiartikelbr: 3 i 
2 Direktion des Technikum für Buchdrucker in Leipzig-Reudnitz. © ea. Ke ee een er. 


fahren im Export speciell englischer und südamerika— 
0.9000000090009000000000000000 0 009009000 000000000000000000 0000 nischer Markt, mit gründlicher Kenntnis der englischen, 


spanischen und französischen Sprache besonders in tech- 


% .. d e e Se e 
Faktor-Geschäftsführer | nal Ee e n 
D D . ` š Š 8 > T — { oOnslı Oo 4 f 

verheirathet, repräsentabel, energischen soliden Charakters, im Disponieren und Kalkulieren sicher, pünktlich 5 Be Au Stellung im In- oder Au 
gegenüber dor Kundschaft, befähigt den Chef zu vertreten und eine Buchdruckerei selbstständig zu leiten, wünscht Vertreter oder Geschäftsführer in einer Schnell n- 
pr. bald anderweitig Stellung. Gefl. Detailangebote mit Gehaltsangabe sub. „Nor“ Aunenstr. 39 I, Dresden er- oder Druckfarben-Fabrik. Schriftriesserei etc 12 ebote 

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Gealvanos — » 9. As STARKEM Länder schon mit Erfoig bereiste und prima 
Se 5 TOE deele Referenzen besitzt, von erster deutscher 
Frachtbrief-, Postpaket- 7 „ 1. dees Schriftglesserei gesucht. 
11 „ Angebote unter P. L. 26 an die Geschäfts- 
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stelle dieses Blattes. 


Nr.36 Zeits ER für ee Buchdrucker 


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Buchhandel vierteljährlich 2 oÆ, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich, 10 „ | Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bel 
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4, Manüskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer. bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. pem 


N ichtamtlicher Teil. 


ze et u n g 8. e or m at e. | i Name der Zeitung „ Stadt | Höhe = Breite, a Inseratspalten, 


u. u 19) Kölnische Zeitung Köln a. Rh. 54 cm 87 cm 8 à 4 ½ om, 
n Von Hermann Smalian. 5 20) The World Now York 50 Ih, n SEI Tabi a : 
| j EE 

Wie EN Leser bekannt, hatten die Zeitungen, als sie SCH le F Ä 5 I; 6 e dé 

7 22) L'Étoile: Belge Brüssel 47,5 „ 38½ „ Ba’, 
noch bescheidene „Gazetten“ waren, ein kleineres Format, als 23) Le Soir Paris 46,5 „ 42 „ẽ 1243 ½ „ 
heute. Mit ihren grösseren Zwecken sind sie seitdem gewachsen 24) Leipziger Tageblatt Leipzig 46 „ẽ 34 „ 62 5½ „ 
und zwar, wie die Leser auch wissen, nicht in gleichem Ver- 25) National-Zeitung Berlin 43 „ẽ 27½ „ 4326 ½ „ 
hältnis zu einander. Die grossen Formate der englischen Zei- 26) Neue freie Presse Wien 42 „ 27 „ 624% a 
tungen sind nur zum kleinsten Teile von den Deutschen an- 27) Vossische Zeitung Berlin ét „ 20.9 n Aa Gh „ 5 

genommen. Die Mehrzahl der letzteren wählte ein mittleres | 28) Berliner Börsen-Ztg. „ Bb, 21 h n 4258 he 
Format und vermehrte dafür die Zahl. ihrer Beilagen. Die Die Masse sind nur annähernd richtig, weil erstens eine 


nachfolgende Zusammenstellung einer kleinen Anzähl von Zei- | genaue Messung im Kaffeehause nicht zu ermöglichen war, und 
tungen giebt ein Bild von der Verschiedenheit ihrer Formate. | weil hauptsächlich kein Format einer Zeitung und ihrer Spalten 


Name der Zeitung Stadt ` Höhe Breite Inseratspalten | nach dem Metermass, sondern nach dem Typenmass gebildet 
1) The Daily Telegraph London 64 cm 46 cm .7&6',cm wird, welches nicht nur in den verschiedenen Ländern, sondern 
2) The Daily News a 62½ 6, 72 6½ „ sogar in ein und demselben Lande verschieden ist. 
3) Nottingham Daily i Geff 8 Unterzieht man die Zeitungsformate einer näheren Betrach- 
4 17 3 Nottingham 62 » E 5 7 eh n | iung, so sind die Unterschiede nicht so gross, wie es im ersten, 
) the Standard ~ ͤ Tondon ` Be, re Augenblicke erscheint. Das Format der „Times“ kann ‚als ein 
5) Berlingske Tidende Kopenhag. 60 421, „ 6863 
g 3 > Normalformat für. die grossen Zeitungen, das der „Neuen freien 
6) The Times London, 57. „ 42 „ 6à 6¼ „ P if für di 11 7 it 
7) Magdeburger Zeitung Magdeburg 57. „ 42 „ 845 „ 1 als 15 1 ormat e o mit He Së See? et 
8) Le Figaro ‚Paris 57 „. 40 6 A 6 ¼ „ gesehen werden, welche zwar nach oben un — 
9) Hambrg. Nachrichten Hamburg 56 ½ g SEN) 647 i 8 schritten wurden, aber doch nicht um so viel, dass man mehrere 
e, uns Evening een Ge i Sen en 11 * en ‚noch eine 
ows Glasgow 6 ½ 5 lun un ormatgruppe der orld“ zugelassen werden. Die kleineren, 
11) Southern Daily Mail Portsmouth 56 „ 50 „ 846 „ Zeitungen, die verschiedenen Stadt- und Kreisblätter, habe ich hier , 
12) The 5 Post, Cincinnati 56 „ 41¾ , „82 5 * nicht berücksichtigt, weil es zu weit führen wür de. Im allgemeinen 
TO ey na London. -00 = a AL m udn empfindet denn auch der Zeitungsleser die Verschiedenheit i in den 
14) Hufoudstadsbladet Helsingfors 565 „ 40 „ Tab, 
e us | 2» | Formaten nicht als störend öder doch höchstens nur, in einem 
15) Kreuz-Zeitung Berlin 56 „ 38 „ 636 „ ilb Kaffeel h die L Zeit 
16) Le Nation, Bruxellois. Brüssel 55 „ 401, „ 12 à4 3% „ vollbesetzten Kaffeebause, wo sich die Leser, grosser Zeitungen 
17) Corriere della Sera Mailand, 55 „ẽ 37 ½ „ 9a 4 „ gegenseitig das Licht wegnehmen und auch keinen Platz finden, 
New Yorker Staats- wohin sie diese Zeitungen bequem aus der Hand legen können, 


18). Zeitung Ne York 54 „ 40 ½ „ Tàbh, | um die ausgegangene Zigarre wieder. in Brand zu bringen, 


422 


Von viel grösserer Bedeutung ist dagegen die Verschieden- 


heit der Inserat-Spaltenbreiten geworden, seitdem das Inserat 
einen Hauptfaktor im Handelsverkehr der Völker bildet. Ein 
Inserat fällt nur dann unter den vielen anderen noch leichter 
ins Auge, wenn es sich durch Eigenart seiner Schrift, durch 
ungewöhnliche Gruppierung der Schriftzeilen oder durch eine 
zweckentsprechende Illustration auszeichnet. Die Inserate in 
dieser Weise auszustatten, ist jedoch nur wenigen Zeitungen 
möglich. Daher wird es immer gebräuchlicher, dass grosse 
Firmen ihre Inserate nach ihren Wünschen anfertigen lassen 
und davon Klischees an diejenigen Zeitungen senden, in denen 
sie inserieren. Hierfür ist es jedoch von grosser Wichtigkeit, 
dass die Breite des Klischees sich der betreffenden Inserat - 
Spaltenbreite anpasst, um die Insertionskosten nicht unnötig 
zu erhöhen. 

Betrachtet man nun die wenigen oben angeführten Zeitungen 
nach dieser Richtung hin, dann ergiebt sich allerdings die 
grösste Verschiedenheit. Von 3½ cm steigen die Spaltenbreiten 
bis zu 7 em fast immer um ½ em, auch die englischen Zei- 
tungen nehmen an dieser Verschiedenheit teil. Es ist z. B. 
nicht möglich, ein Inseratklischee von 6 em Breite gleichzeitig 
in der Kölnischen, Magdeburger, Kreuz-Zeitung und in den 
Hamburger Nachrichten abzudrucken, denn deren Spaltenbreiten 
von 4½, 5, 6 und 7 cm gestatten dies nicht. Man hilft sich 
daher beim Druck von Inseratenklischees in der bekannten 
Weise, dass man das zu grosse einspaltige Inserat entweder 
quer oder in zwei Spalten einstellt, das zu kleine Inserat 
dagegen rechts und links mit weissem Raum ausstattet. 

Eine Beseitigung dieser Verschiedenheiten ist allerdings 
nicht unmöglich, aber aus technischen Gründen sehr schwer 
durchführbar, weil bei der Spaltenbreiten-Bildung immer mit 
dem typographischen Massstab, dem Schriftsystem, gerechnet 
werden muss. Selbst wenn eine grosse Anzahl deutscher Zei- 
tungsbesitzer einig würde, die einfache Inseratbreite auf 14 Cicero 
und die Spaltenlinie auf Halbpetit festzulegen, einer vierspaltigen 
Inseratkolumne also eine Breite von 57 Cicero zu geben, 80 
würde bei verschiedenen Systemen doch keine gleiche Breite 
erreicht werden, denn 57 Cicero sind nach dem Didot-System 
ungefähr 26 cm, nach dem Leipziger System etwa 25 cm und 
nach dem Frankfurter System ungefähr 24 cm lang. Die Uni- 
formierung der Spaltenbreiten kann also in Deutschland erst 
ernstlich ins Auge gefasst werden, wenn aus den deutschen 
Zeitungsdruckereien die alten Systeme verschwunden sind, ja 
man kann sogar ruhig annehmen, dass ein Teil der Verschie- 
denheiten durch Systemänderung ganz von selbst fortfällt. 

Wohl aber wäre den Zeitungsverlegern schon jetzt zu em- 
pfehlen, sich über die Normalbreite der einfachen Inseratspalte 
zu verständigen und sie als Ziel hinzustellen, nach welchem bei 
Formatänderungen alter und Errichtung neuer Zeitungen hin- 
gestrebt werden könnte. Diese Normalbreite könnte sowohl für 
mittlere wie für grosse Zeitungsformate Geltung finden, denn 
letztere brauchten die Zahl ihrer Spalten nur zu vermehren. 
Ausser dem technischen Vorteil käme ja auch noch eine grössere 
Übereinstimmung in der Berechnung der Inserate in Betracht. 

Was hier von den politischen Zeitungen gesagt ist, gilt 
natürlich auch von den illustrierten und von den Fachzeitungen 
resp. Fachschriften. Auch bei diesen zeigt sich eine grosse 
Verschiedenheit im Format sowohl wie in der einfachen Inserat- 
spalte. Unsere Fachzeitschriften sind hiervon ebenfalls nicht 
ausgeschlossen. Das älteste derselben, das „Journal für Buch- 
druckerkunst“, erschien ursprünglich im Formate von 23 * 15cm 
mit einer Inserat-Spaltenbreite von 7 cm. 1860 vergrösserte 
es sich auf 26,5><18,5 em mit einer Inseratbreite von 9 cm, 
1872 wurde der Inseratenteil 3spaltig à 6 cm, in welchem 
Formate es auch heute noch erscheint. Die nach ihm gegrün- 
deten deutschen Fachzeitschriften weichen in den Formaten 
mehr oder weniger von ihm ab, von 30>x<21,5 bis zu 21><14 cm 
herab, nur 3 sind ihm ungeführ ähnlich. Ebenso verschieden 
st die einfache Spaltenbreite in diesen Zeitschriften: 41/2, 4%, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 37 


5, 5½, 53/4, 6, Gil und 7 cm breit. Für das inserierende 
Publikum, in erster Linie für die grossen Firmen, wäre es 
daher von grossem Interesse, wenn wenigstens diese Fachzeit- 
schriften eine grössere Einheitlichkeit in ihrem Inseratenteile 
anstrebten, was ihnen ja nicht so schwer werden dürfte, wie den 
grossen politischen Zeitungen, da sie wohl alle in Druckereien 
mit Didot-System hergestellt werden. 


S 


Zur Lohnbewegung im Buchbindereigewerbe. 


Die Tarifverhandlungen der Buchbindereibesitzer mit ihren 
Gehilfen haben zu einer Einigung nicht geführt. Die Prinzi- 
pale haben nun selbständig einen Tarif aufgestellt, welchem 
sie die bisherigen Positionen zu Grunde legten und die For- 
derungen der Gehilfen teilweise berücksichtigten. Für Leipzig 
lauten die Bestimmungen dieses Tarifes wie folgt: 

Die Arbeitszeit beträgt täglich 9", Stunden, an Sonnabenden 
und an Vorabenden gesetzlicher Feiertage nur 8 ½ Stunden, ein- 
schliesslich je ½ Stunde Frühstücks- und Vesperpause. Der Minimal- 
stundenlohn beträgt für ausgelernte Gehilfen nach vierjähriger 
Lehrzeit im ersten Jahre ihrer Gehilfenthätigkeit 35 A. für alle 
anderen Gehilfen 40 , für Presser an der Tiegeldruckpresse 
während der Lehrzeit in der Dauer von drei Monaten 50 J, nach 
beendeter Lehrzeit 60 A. für Arbeiterinnen je nach dem Grade 
ihrer Fähigkeit und nach der Art ihrer Beschäftigung 12 bis 25 A 
Die Akkordarbeiten werden nach den Sätzen des am 1. Oktober 
erscheinenden Tarifs bezahlt. Solche Akkordarbeiten, die besonders 
schwierig zu behandeln sind, werden nach vorher zu treffenden 
Vereinbarungen höher bezahlt. Die bisher bezahlten Stundenlöhne 
werden vom 8. September ab um 5 Prozent erhöht. Akkord- 
arbeiten, die für Gehilfen berechnet, aber von Arbeiterinnen aus- 
geführt werden, werden um 30 Prozent niedriger entlohnt. Akkord- 
arbeiter, die ausnahmsweise auf Stunde beschäftigt werden, erhalten 
den um 10 Prozent reduzierten durchschnittlichen Akkordverdienst 
als Stundenlohn. Derselbe muss mindestens die Höhe des Minimal- 
stundenlohnes betragen. Nicht zu umgehende Uberstundenarbeit 
wird sowohl im Akkord, als auch für Stundenlohnarbeiter und 
arbeiterinnen an männliche mit 10 bis 20, an weibliche Arbeiter 
mit 5 bis 10 A pro Stunde entschädigt. Sind Akkordarbeitern 
Lehrlinge zur Mitarbeit beigegeben, so werden für dieselben Ab- 
züge je nach der Dauer der Lehrzeit des Lehrlings von 10 bis 
bis 25 9 pro Stunde vom vollen Akkordlohn berechnet. Das an 
Schnellpressen beschäftigte Personal besteht zur Hälfte aus gelernten 
Pressern, zur Hälfte aus Mädchen. Zur Festsetzung der Zahl der 
Lehrlinge in den einzelnen Betrieben ist eine Skala aufgestellt 
worden, wonach auf 10 im technischen Betriebe beschäftigte Per- 
sonen 2 Lehrlinge, auf 20 3, auf 30 4 und so weiter für je 
10 Personen 1 Lehrling mehr einzustellen sind. Die Lohnzahlung 
findet wöchentlich Freitags statt. Streitigkeiten über die Be- 
stimmungen des Tarifs sind zunächst einer aus 6 Prinzipalen und 
6 Gehilfen zusammengesetzten Kommission vorzutragen, die inner- 
halb drei Tagen entscheidet. Der revidierte Tarif gilt auf die 
Dauer von fünf Jahren und zwar bis zum 31. August 1905. 

Die Buchbindereibesitzer haben ihrem Personal am ver- 
gangenen Freitag und Sonnabend ein von der Prinzipalsver- 
tretung ausgearbeitetes Schriftstück zur Unterschrift vorgelegt, 
in dem erklärt wird, dass die Forderungen der Tarifkommission 
der Arbeitnehmer, insbesondere das Vorwort zum Tarif, un- 
annehmbar seien und dass daher am 1. Oktober der von der 
Prinzipalskomnission aufgestellte Tarif in Kraft trete. Da die 
Gehilfen und Arbeiterinnen sich weigerten, diese Bestimmungen 
zu unterschreiben, so ist am Freitag und Sonnabend den 
Arbeitern und den Arbeiterinnen gekündigt, bez. sind sie 
entlassen worden. Ein Teil des in Kündigung stehenden 
Personals hat jedoch die Kündiguhgsfrist nicht abgewartet, 
sondern ist sofort mit in den Ausstand getreten. 

Die Zahl der Streikenden soll gegenwärtig in Leipzig und 
Berlin je etwa 2500 und in Stuttgart 1500 betragen. 

Der Verband deutscher Buchbindereibesitzer (Sitz Leipzig) 
hielt am 10. September in der Gutenberghalle des Buchgewerbe- 


Nr. 37 


hauses, Dolzstrasse 1, seine konstituierende Hauptversammlung 
ab. Nach der Begrüssung der Erschienenen durch den Vor- 
sitzenden Herrn Buchbindereibesitzer Sperling-Leipzig trat die 
Versammlung sofort in die Beratung der Statuten ein. Der 
vorgelegte Statutenentwurf gelangte mit einigen Abänderungen 
einstimmig zur Annahme. Der Zweck des Verbandes ist dem- 
nach, unberechtigte Bestrebungen der Arbeitnehmer, welche 
darauf gerichtet sind, die Arbeitsbedingungen einseitig vor- 
zuschreiben und insbesondere die zu diesem Zwecke geplanten 
oder veranstalteten Ausstände gemeinschaftlich abzuwehren und 
in ihren Folgen unschädlich zu machen, die gemeinsame Inter- 
essen berührenden Angelegenheiten zu beraten und die bezüg- 
lichen Beschlüsse zur Geltung und Ausführung zu bringen und 
die berechtigten Interessen der im Buchbindereigewerbe und 
in verwandten Geschäftsbetrieben Deutschlands beschäftigten 
Arbeiter und Arbeiterinnen zu schützen und zu fördern. Die 
Mitgliedschaft können erwerben: Die Inhaber von Buchbindereien, 
Kartonnagen-, Geschäftsbücher-, Album-, Gesangbuch-, Brief- 
umschlagfabriken und ähnlichen Betrieben. Als ausserordent- 
liche Mitglieder können Innungen und sonstige Korporationen 
aufgenommen werden. Als Verbandsvorsitzender wurde Herr 
Buchbindereibesitzer Alfred Sperling gewählt. Des weiteren 
trat die Versammlung in die Prüfung des von der Leipziger 
Prinzipalskommission ausgearbeiteten Lohntarifs, der am 1. Ok- 
tober d. J. in Kraft treten soll, ein. Die von den Arbeit- 
nehmern aufgestellten Forderungen, insbesondere diejenigen 
des Vorworts zum Tarife wurden als unannehmbar bezeichnet, 
doch zeigten sich die Anwesenden gewissen Verbesserungen 
des Tarifes keineswegs abgeneigt. Über das Vorwort des 
Prinzipalstarifs entspann sich eine längere Debatte, da bezüg- 
lich der Arbeitszeit die Meinungen sehr verschieden waren. 
Es gelangte ein von Herrn Kommissionsrat Fritzsche gestellter 
Antrag zur Annahme, wonach das Vorwort zwar in der vor- 
liegenden Form angenommen wird, wonach sich aber die 
Arbeitgeber der einzelnen Orte vorbehalten, eventuell den 
lokalen Verhältnissen entsprechende Abänderungen vorzunehmen. 
Bezüglich des eigentlichen Tarifs wurden noch verschiedene 
Verbesserungsvorschläge gemacht, worauf die Versammlung die 
Tarifkommission der Prinzipale mit der Ausarbeitung des Tarifs, 
die etwa eine Woche in Anspruch nehmen wird, beauftragte. 
Die Versammlung wählte eine Presskommission, bestehend aus 
den Herren Maul, Köllner und Hübel, die von Zeit zu Zeit 
Berichte über die Lage im Gewerbe veröffentlichen und etwa 
nötig werdende Berichtigungen an die Tagesblätter senden soll. 
Ferner sollen die Buchdruckereien aufgefordert werden, den 
Buchbindereien den Kampf nicht in der Weise zu erschweren, 
dass sie deren Arbeiten übernehmen, wie solches in einem 
Falle bereits geschehen sein soll. Abends 6 Uhr wurden die 
Verhandlungen, die vormittags 9 Uhr eröffnet worden waren, 
von Herrn Sperling mit dem Wunsche geschlossen, dass die 
Tariffragen bald zu einem alle Teile befriedigenden Ende ge- 
bracht werden möchten. 


Entscheide der laut § 47 des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Tarifkreis VIII (Berlin-Brandenburg). 
Schiedsgericht Berlin. 


125. Bezahlung einer Woche Lohn wegen vorzeitiger Entlassung. 

Sachverhalt: Kläger war Anfang März bei beklagter Firma 
in Kondition getreten. Bei seinem Engagement wurde ihm ein 
Formular zur Unterschrift vorgelegt, das in seinen einzelnen Rubriken 
bereits ausgefüllt war; Kläger hatte davon nur Kenntnis zu nehmen 
und das Gelesene mit seinem Namen zu unterfertigen. Er that 
letzteres, dagegen prüfte er das Formular nur ganz oberflächlich 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


423 


und übersah, dass die Rubrik Kündigungsfrist durch das Wort 
„keine“ bereits ausgefüllt war. Die ihm nebenher ausgehändigte 
Arbeitsordnung, die für sein Arbeitsverhältnis eine Woche Kün- 
digungsfrist festsetzte, war durch jenes unbeschriebene Formular 
in Bezug auf die Kündigung ausser Kraft gesetzt. Kläger erkrankte 
Ende Juli, meldete aber am 17. August der Geschäftsleitung, dass 
er am 21. August seine Arbeit wieder aufnehmen möchte. Antwort 
erhielt er hierauf nicht. Bei seinem Antritte wurde ihm jedoch 
von dem Faktor eröffnet, dass augenblicklich nichts für ihn zu 
thun sei. Der vom Kläger eingelegte Protest gegen eine solche 
Abfertigung blieb ohne Erfolg. 


Entscheid (mit 5 gegen 1 Stimme): Die Firma ist verpflichtet, 
dem Kläger für einen Tag Lohn nachzuzahlen. 

Begründung: Der Kläger hatte sein Arbeitsverhältnis durch 
Krankheit zwar unterbrochen, aber nicht aufgelöst; denn es war 
ihm bei seiner Krankmeldung nicht gesagt worden, dass man seinen 
Platz besetzen müsse, es ist vielmehr mit seiner Wiedereinstellung 
nach beendeter Krankheit gerechnet worden; dafür spricht auch 
der Umstand, dass man seine Invalidenkarte zurückbehielt, die 
dem Kläger doch eingehändigt werden musste, wenn man die 
Absicht hatte, das Arbeitsverhältnis mit demselben entweder durch 
den Beginn der Krankheit oder durch die Dauer derselben als 
gelöst zu betrachten. Auch hatte der Kläger ein Anrecht auf 
Beschäftigung dadurch erworben, dass er 4 Tage vor seiner Ge- 
sundung der Firma seinen Arbeitsantritt mitteilte; wollte diese 
auf seine Arbeitskraft verzichten, musste sie innerhalb dieser 4 Tage 
dem Kläger unter Hinzufügung der Invalidenkarte davon Mitteilung 
machen. Da dies nicht geschehen und Kläger sich am Montag 
zur Arbeit einstellte, hat er bei seinem täglichen Kündigungsver- 
hältnisse Anspruch auf diesen ihm verweigerten Arbeitstag. 

126. Anspruch auf 34,607 M. für Korrekturen und vorzeitige Ent- 
lassung. 

Sachverhalt: Dem Kläger war eine Zeitschrift zur Herstel- 
lung übertragen worden, von welcher am Donnerstag jeder Woche 
die Korrektur zu liefern war; diese Korrektur wurde als erste 
Korrektur von einem Autor gelesen, jedoth nur auf Buchstaben- 
fehler korrigiert: Anderungen wurden nicht vorgenommen. Diese 
Korrekturen sind vom Kläger unter stillschweigendem Einverständ- 
nisse berechnet worden, nachweislich aber seit langem nicht im 
Verhältnisse zu der dafür benötigten Zeit. In derjenigen Arbeits- 
woche, welche des Klägers Entlassung voraufging, strich ihm der 
Prinzipal an 2 Bogen dieser Zeitschrift von 13 Korrekturstunden 
7 Stunden. Am Zahltage, an welchem Kläger betrunken war, 
bestand dieser auf Auszahlung der gestrichenen Stunden; es ge- 
schah dies nach Zeugenaussagen in einer dem Zustande des Klägers 
zwar entsprechenden, aber nicht zu billigenden Form, die zunächst 
seine Kündigung, nach einem wiederholten Auftritte im Kontor 
aber auch seine sofortige Entlassung zur Folge hatte, zu welcher 
die Firma auf Grund der auch im Besitze des Klägers befindlichen 
Arbeitsordnung berechtigt war. 

Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Gesamtforderung 
abzuweisen. 

Begründung: Von den dem Schiedsgerichte vorliegenden bei- 
den Korrekturbogen weist der eine Bogen 16, der andere 12 Buch- 
stabenfehler auf, für deren Beseitigung der Kläger 13 Korrektur- 
stunden berechnete. Die Ausrede des Klägers, er habe, zwar ohne 
Auftrag, zu Hause die Korrektur noch einmal gelesen, weil diese 
vom Autor meist zu flüchtig gelesen war, und habe er die dafür 
verwendete Zeit in Rechnung gestellt, fand keinen Glauben. Ebenso- 
wenig entsprach es der Wahrheit, dass Kläger nach der Korrektur 
Versäumnisse erlitt durch die Verteilung der einzelnen Artikel- 
serien auf den Umfang eines Bogens; diese Arbeit gehörte zum 
Umbrechen und dieses wurde nachweislich tariflich bezahlt. 

Die sofortige Entlassung des Klägers wurde für zulässig an- 
erkannt, nachdem das Schiedsgericht Kenntnir von der Arbeits- 
ordnung genommen. 

127. Feststellung des Preises für ein griechisches Register. 

Sachverhalt: Die Kläger berechneten für Herstellung desselben 
an Aufschlägen: Griechisch mit 50 %, für Ziffern 15 %, schmales 
Format 5 %, Mischung 5%, zusammen 75%. Für Spationiertes 
berechneten sie pro 100 Zeilen 1,56 Die Firma dagegen be- 
willigte für Griechisch 25%, Ziffern und Spationiertes zusammen 
33 ½ %, schmales Format und Mischung je 5%, zusammen 68 ½ % 
Aufschlag. 

Entscheid (einstimmig): Das Register ist zu berechnen mit 
einem Aufschlage von 60 % und zwar entfallen hiervon für Griechisch 


424 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 37 


50 %, für Mischung und schmales Format je 5%. 
ist gemäss § 11 des Tarifes besonders zu berechnen. 

Begründung: Bei dem Index verborum handelt es sich um 
ein Rgister zu einem griechischen Werke, weshalb die volle Ent- 
schädigung für Griechisch gemäss § 2 des Tarifes Platz zu greifen 
habe. Die vorhandenen Ziffern werden dem griechischen Texte 
hinzugerechnet, da sie nach ihrer Anwendung einen besonderen 
Aufschlag nicht erfahren können. Für Spationiertes einen Durch- 
schnittsaufschlag per 100 Zeilen festzusetzen, ist nicht angängig; 
Spationiertes ist vielmehr im Sinne des S 11 des Tarifes besonders 
zu berechnen. 

128. Feststellung von Prozentaufschlägen für ein Kochbuch, und 
Festsetzung eines Stundenlohnes. Vormerkung bei den Arbeitsnach- 
weisen. | 

Sachverhalt: Nach den Angaben der Beklagten berechnete 
Kläger die betreffende Arbeit mit Zuschlägen, die ins Ungeheuer- 
liche gingen und nicht zu bezahlen seien; um Streit zu vermeiden, 
sei dem Kläger für das geleistete Pensum der geforderte Preis 
bezahlt worden. Kläger war ursprünglich zum Korrekturenlesen 
mit 30 0% pro Woche engagiert worden; reichte diese Beschäftigung 
nicht aus, wurde Kläger anderweit beschäftigt; auf seinen beson- 
deren Wunsch wurde ihm schliesslich auch gestattet, Satzleistungen 
als Berechner herzustellen. Hieraus leitete Kläger die Berechtigung 
ab, die Gewissgeldstunden statt mit 56 A (bei 30 äi Wochenlohn) 
mit 70 AN berechnen zu dürfen. Die Firma weigerte sich, dies zu 
zahlen, da sie den Kläger fürs Gewissgeld mit 30 l engagiert 
hatte und er nur auf seinen besonderen Wunsch einzelne Arbeiten 
berechnete. Schliesslich zahlte die Firma die 70 9, kündigte aber 
gleichzeitig dem Kläger; auf Veranlassung einer dritten Person 
wurde die Kündigung jedoch rückgängig gemacht. Erst mehrere 
Tage später kam es zur Entlassung des Klägers, nachdem sich 
derselbe in ungebührlichster Weise gegen den Faktor benommen. 

Entscheid: Mit Stimmengleichheit wird der Antrag des Klägers 
abgelehnt. 

Begründung: Die Prinzipalsmitglieder lehnen eine Urteils- 
bildung ab, da es an einem Klageobjekte fehle. Dem Kläger ist 
der hohe, an sich unberechtigte Aufschlag im Berechnen bezahlt 
worden und im Gewissgelde sei ihm auch der nicht zu beanspruchende 
Stundenlohn von 70 A bezahlt worden. Dass ferner die Kündigung 
nicht mit dem Tarife zusammenhänge, sei erwiesen, da Kläger den 
zur Entlassung angeführten Grund nicht bestreitet. Die Gehilfen- 
mitglieder sind dagegen nur für bedingungsweise Abweisung des 
Klägers, indem sie festgestellt wissen wollten, wie weit der Kläger 
bei Berechnung seiner Arbeit über das tarifliche Recht hinaus- 
gegangen sei. (Berufung beim Tarif-Amte wurde nicht angemeldet.) 

129. Klage wegen tarifwidriger Arbeitszeit. 

Sachverhalt: Kläger arbeitet mit weiteren 3 Setzern in einer 
Schriftgiesserei, die insgesamt etwa 200 Personen beschäftigt. Die 
Arbeitszeit für den gesamten Betrieb ist eine 9stündige; an Pausen 
wird nur 1 Stunde für Mittag gewährt. Der Wegfall der früher 
bestandenen Frühstücks- und Vesperpause entsprach einem aus- 
drücklichen Wunsche des Personals, weil dieses dadurch ½ Stunde 
früher das Geschäft verlassen wollte. Diesem Wunsche ist statt- 
gegeben und dementsprechend ist auch die Arbeitsordnung gefasst 
worden; Kläger hat diese unterschrieben und besitzt auch ein 
Exemplar derselben, vertritt aber die Ansicht, dass durch den 
Wegfall jener Pausen die Arbeitszeit zu einer durchgehenden ge- 
macht und deshalb statt 9 Stunden nur 8%, Stunden zu währen habe. 

Gemäss einem Beschlusse des Tarif-Ausschusses vom 20. Mai 
1898: „dass Streitigkeiten über Arbeitszeit (Minimum und Lehr- 
lingszahl) nicht durch die Schiedsgerichte, sondern durch die Kreis- 
vertreter ihre Erledigung finden sollen“, erklärt sich das Schieds- 
gericht als nicht kompetent zur Behandlung des Falles. Es wird 
Jedoch konstatiert, dass bei einstündiger Mittagspause der Arbeits- 
zeit der Charakter einer durchgehenden genommen sei. Über die 
Zulässigkeit des Wegfalles der Pausen wird auf die Erläuterungen 
auf Seite 81 des Kommentars verwiesen. 


S 


Sprechsaal. 


-s. Berlin, 9. September. Gleich wie in Leipzig, sind auch 
hier die Buchbinderei-Arbeiter und -Arbeiterinnen in den General- 
streik eingetreten, nachdem auch diejenigen Arbeiter, welche von 
Seiten der Arbeitgeber nicht entlassen werden sollten, den ihnen 


Spationiertes 


zugestellten Revers, wonach sie sich mit einer Zulage von 5 Proz. 
bis zur Aufstellung eines neuen Tarifes, d. i. bis zum 15. Septem- 
ber d. J., befriedigt erklären sollten, ohne Unterschrift zurück- 
gesandt oder unbeantwortet gelassen hatten. 

§ Köln, 8. September. Vor etlichen Monaten wurden durch 
den Kölner Gewerbeverein an eine Reihe Arbeitnehmer, welche 
lange Jahre in denselben Betrieben beschäftigt sind, Diplome 
ausgeteilt. Der Senior dieser Jubilare war Herr Faktor Jakob 
Gardy mit einer über 48jährigen ununterbrochenen Dienstzeit m 
der Buchdruckerei von J. B. Heimann hierselbst. Aus diesem 
Anlasse ist Herr Gardy nunmehr durch Se. Majestät den Kaiser 
und König durch Verleihung des Allgemeinen Ehrenzeichens 
ausgezeichnet worden. 

-r. Leipzig. Anschliessend an ein vorangegangenes Referat 
gab Herr H. Schwarz in der Sitzung der Typographischen Gesell- 
schaft vom 9. August die Fortsetzung des Berichtes über seinen 
Besuch der Pariser Weltausstellung. In ziemlich eingehender 
Weise wurden vom Vortragenden die einzelnen graphischen Gruppen 
besprochen und das Bemerkenswerte zur Kenntnis der Anwesenden 
gebracht. Die deutsche buchgewerbliche Kollektivausstellung wurde 
als die vornehmste Gesamtgruppe und deren Spezialkatalog als 
beste Katalogerscheinung bezeichnet. — Das französische Buch- 
gewerbe fand eingehende Würdigung, insbesondere wurde die sog. 
retrospektive Ausstellung hervorgehoben, die mannigfache Anregung 
für graphische Spezialausstellungen giebt. — Die Ausstellungs- 
gruppen des übrigen Auslandes fanden ebenfalls Erwähnung, wobei 
speziell auf die hervorragenden Leistungen Österreichs, der Schweiz, 
Russlands und vieler anderer Länder hingewiesen wurde. Die 
Ausstellung der Oxford University Press, ebenso der Publishers 
Association of Great Britain sind ebenfalls hervorragende und 
interessante Abteilungen. Die Gruppen der deutschen Reichs- 
druckerei, der Nationaldruckerei in Paris, der Staatsdruckerei in 
Wien, der „Expedition“ in St. Petersburg bildeten ein Kapitel 
für sich. Nach einer allgemeinen Übersicht wurden noch die 
Leistungen der einzelnen Branchen in den verschiedenen Ländern 
skizziert und damit ein gedrängtes Bild der Graphik auf der Aus- 
stellung zu geben versucht, soweit es in einem mehrstündigen 
Referat möglich war. 

Leipzig, 9. September. Am 22. und 23. September findet hier 
die ausserordentliche Generalversammlung des Deutschen Faktoren- 
Bundes statt, welche den Zweck hat, die für die Eintragung des 
Faktoren-Bundes in das Vereinsregister notwendigen Statutände- 
rungen vorzunehmen. Als Delegierte werden an derselben teil- 
nehmen die Herren B. Haase (Hamburg), A. Hampel (Hannover), 
Fr. Leinweber (Braunschweig), P. Knoll (Essen), A. Scdmmer 
(Münster), W. Fink (Frankfurt a. M.), F. Göttert (Wiesbaden), 
Carl Herre (Stuttgart), K. Kranmer (Mannheim), F. Forschner 
(München), E. Guth (Nürnberg), W. Franz (Weimar), Julius Müller 
und Hans Krey (Leipzig), P. Thomas (Dresden), H. Ueberwasser 
(Chemnitz), C. Kulbe, Fr. Wimmer und G. Könitzer (Berlin), E. Winter 
und A. Hendel (Breslau). Als Mitglieder des Bundesvorstandes 
werden teilnehmen die Herren A. Stadthagen, H. Thieme, W. Mel- 
cher-Melchrick, C. Diedrich, E. Baumeister, P. R. Neumann, Otto 
Hagemann und O. Winde. | 

* Aus Sachsen und Thüringen. Die Bewegung zur Aufbesserung 
der Zeitungsverhältnisse ist jetzt überall in Fluss gekommen. Nach- 
dem die allgemeine Zeitungsverleger-Versammlung am 26. August 
zu Leipzig beschlossen hatte, in Rücksicht auf die Papierpreis- 
steigerung sowie auf den neuen Posttarif eine Erhöhung der 
Abonnements- und der Inseratenpreise eintreten zu lassen, 
haben sich die Vorstände des Kreises Sachsen und des Thüringer 
Zeitungsverlegervereins an die Besitzer sämtlicher in Frage kom- 
menden Tagesblätter gewandt und sie zum Anschluss an das Vor- 
gehen aufgefordert. Als Grundlage für die Festsetzung der Abonne- 
ments- und der Inseratenpreise haben sie denselben die folgenden 
Vorschläge unterbreitet: 1. Die Abonnementsgebühren sollen 
thunlichst dem Umfange des Blattes, beziehentlich dem in dem- 
selben enthaltenen Texte entsprechen und im Mindestsatze pro 
Quartal betragen: a) bei kleineren, wöchentlich 2—4 mal erschei- 
nenden Blättern 1,25 bis 1,50 ; b) bei mittleren, wöchentlich 
6 mal erscheinenden Blättern 1,80 A bis 2,— c; c) bei grösseren, 
wöchentlich 6 mal erscheinenden Blättern 2,40 „ bis 3,— A. und 
mehr, je nach dem Umfange der betreffenden Blätter. 2) Die 
Inseratenpreise sollen möglichst der Höhe der Auflage des 
Blattes entsprechen, in keinem Falle aber unter 10 A pro Zeile 
betragen. Für die Festsetzung derselben soll folgende Grundlage 
dienen: a) bis zu 2000 Auflage 10—12 A pro Zeile; b) über 


Nr. 37 


2000—6000 Auflage 15 A pro Zeile; c) über 6000 Auflage 20—25 A 
pro Zeile. Die Zeilenbreite soll in der Regel 50—55 Millimeter 
nicht übersteigen. 3. Die Rabattsätze sollen nach folgender 
Skala festgesetzt werden: 3—5 mal 10 Proz., 6—10 mal 15 Proz., 
11—15 mal 20 Proz., 16 und mehrmals 25 —331/, Proz. Für grössere 
Inserate, welche mindestens ½ bis eine ganze Seite einnehmen, 
soll bei mindestens 3 maliger Wiederholung derselben 20—33 ½ 
Proz. Rabatt gewährt werden können. 4. Die für Annoncen- 
Büreaus zu gewährenden Rabattsätze sollen die vorstehen- 
den Sätze in keinem Falle um mehr als 15 Prozent übersteigen. 
Gleichzeitig haben sich die genannten Vorstände bereit erklärt, 
eventuell persönlich die Verhandlungen einzuleiten, wo dies infolge 
der örtlichen Konkurrenzverhältnisse seitens der beteiligten Ver- 
leger nicht geschehen sollte. — Inzwischen haben sich auch bereits, 
wie aus den eingelaufenen Berichten hervorgeht, Verleger ver- 
schiedener Orte und teils auch grösserer Begirke zu Besprechungen 
zusammengefunden, die meist zu gegenseitiger Verständigung be- 
züglich der notwendigen Erhöhungen geführt haben. Je nach der 
Lage der Verhältnisse wurde beschlossen, entweder die Abonne- 
ments- oder die Inseratenpreise, oder auch beides zugleich zu 
erhöhen; allgemein wurde aber die Notwendigkeit einer einheit- 
lichen Regelung der Rabattsätze anerkannt und die vorstehend 
abgedruckte Skala als entsprechend erachtet. In vielen Orten, 
namentlich in den thüringischen Staaten, haben sich die Besitzer 
der Blätter auch auf Einschränkung oder den Wegfall der Gratis- 
beilagen (Unterhaltungsblätter) geeinigt. Hoffentlich folgen die 
übrigen Orte nach, denn nur durch ein allgemeines Vorgehen wird 
es jedem Einzelnen leichter möglich, einen Schritt nach vorwärts 


zu thun, 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Die Firma Schnellpressenfabrik Franken- 
thal Albert ck Co., Akt.-Ges. in Frankenthal legt der heutigen 
Nummer einen Prospekt über ihre Zweitourenmaschine bei. — In 
einem zweiten Prospekt empfiehlt die Firma Maschinenfabrik 
Kempewerk in Nürnberg ihre Kreissägen. — Wir machen 
unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam. 

Monoiine, Zeilensetz- und Giessmaschine. Die deutsche Er- 
zeugerin der Monoline, die Maschinenfabrik von Gustav Fischer & Co. 
in Berlin, Friedrichstrasse 16, hat ein typographisch schön aus- 
gestattetes Schriftchen herausgegeben, das über diese Maschine, 
die allgemein als die zukunftsreichste ihrer Art angesehen wird, 
wieder nach verschiedener Hinsicht orientiert. Es bringt neben 
einer Gesamtansicht der Maschine Abbildungen von deren Ablege- 
mechanismus und der Setzerschule in Berlin, setzt ihre Vorteile 
auseinander und verbreitet sich über ihre Leistungen, die Korrekturen, 
über Schrift, Zeile und Matrizen, über die Setzerschule und den 
Preis der Maschine. Weiter sind die Schriftteile und die Tasten- 
anordnungen für Normalfraktur und Normalantiqua, Schriftproben 
vorzüglich geschnittener Fraktur und Antiqua und Zierlinien und 
Reihenornamente gegeben, aus welchen letzteren ein ganz kom- 
pliziertes Inserat auf der Monoline gesetzt wurde. Diese Einfassungen 
sind eine besondere Eigentümlichkeit der Monoline, und sie können 
natürlich ins Unbestimmte vermehrt werden. Auch die hübschen 
Kopfleisten über den Seiten sind mit diesen Ornamenten auf der 
Maschine hergestellt worden. — Über die Leistungsfähigkeit der 
Maschine orientiert die Canadische Monoline-Setzmaschinenfabrik 
in Montreal auf Grund beglaubigter Satzleistungen verschiedener 
Zeitungen. Es ergeben sich hieraus als Endresultate durchschnitt- 
liche Stundenleistungen von 10500 Buchstaben Petit, 10200 Buch- 
staben Mignon und 9200 Buchstaben Nonpareille. Es sind dies 
gewiss sehr beachtenswerte Leistungen der nur wenig Raum be- 
anspruchenden und wohlfeilen Maschine. — Anschliessend bemerken 
wir noch, dass die Monoline auf der Pariser Weltausstellung mit 
dem Grand Prix ausgezeichnet worden ist. 

Zum ambulanten Gerichtsstand der Presse. Der Redakteur der 
in Weimar erscheinenden „Neuesten Nachrichten“, Dr. Kindler, 
wurde am 6. August vom Schöffengericht in Hildburghausen wegen 
Beleidigung der Richter des Landgerichts in Meiningen zu 200 A 
Geldstrafe verurteilt. Der bekannte „fliegende Gerichtsstand der 
Presse“ hatte die Anklagebehörde in Meiningen in den Stand 
gesetzt, die Sache nicht in Weimar, dem Wohnort des Angeklagten 
und dem Druckort der Zeitung, anhängig zu machen, sondern in 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


425 


——— — 


— 


Hildburghausen, an einem meiningschen Gericht, weil die 
„Neuesten Nachrichten“ dort gelesen werden, allerdings nur in 
einem Exemplar von der Redaktion der Dorfzeitung. Dieses 
Exemplar kommt überdies als Tausch exemplar nach Hildburg- 
bausen. Das genügte aber, um nach der bekannten Reichsgerichts- 
entscheidung den Gerichtsstand des dortigen Gerichts zu begründen. 


(„Lpzg. Tagebl.“) 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Eingetragene Firmen. In Goldberg, Schles., die Firma Oscar 
Collmar, Buchdruckerei und Verlag des „Goldberger Stadtblattes“ 
(R. Schwedowitz), Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Oskar Collmar 
daselbst. — In Buer, Westf., die Firma Franz Theben, Inhaber 
Herr Buchdruckereibesitzer Franz Theben daselbst. — In Hers- 
bruck die Firma Kar! Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Inhaber 
Herr Buchdruckereibesitzer Karl! Pfeiffer daselbst. — In Bingen, 
Rhein, die Firma Albert Lechleder, Buch- und Kunstdruckerei, 
Inbaber Herr Albert Otto Joseph Lechleder, Buchdryaker daselbst. 
— In Halle a. S. die Firma R. Paul Nietschmann, Buchdruckerei, 
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Reinhold Otto Paul Nietschmann 
daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Gustav Ehrlich 
in Berlin, Zimmerstr. 18, jetzt unbekannten Aufenthalts. Konkurs- 
verwalter Herr Kaufmann Martens daselbst. Anmeldefrist bis 
27. Oktober 1900. 

Gestorben. In Berlin starb am 3. September Herr Buch- 
druckereibesitzer Michael Klein, Mitinhaber der Firma Anton Klein. 
— Am 6. September starb der Buchbindermeister und Buchdruckerei- 
besitzer Herr Albert Behrendt in Berlin, welcher seine früher 
innegehabte Druckerei an die Firma Haasenstein & Vogler verkaufte 
und später unter eigener Firma eine neue Druckerei errichtete. 


Së 


Litteratur. 


„Dennoch!“ Aus Theorie und Geschichte der gewerk- 
schaftlichen Arbeiterbewegung. Von Werner Sombart. Mit 
einer Abbildung im Text. Jena 1900. Verlag von Gustav Fischer. 
Preis geh. 80 „%.:— Das vorliegende, recht interessant zu lesende 
Schriftchen des bekannten von rechts wie von links viel ange- 
feindeten Breslauer Universitätsprofessors giebt im wesentlichen 
einen Cyklus von Vorträgen wieder, die derselbe im vorigen Winter 
in Breslau gehalten hat und die bei einzelnen leitenden Personen 
und Organen der Sozialdemokratie lebhaften Unwillen hervorgerufen 
haben. Zur Belebung des Gegenstandes sind in einem Anhange 
auch diese Zornesausbrüche mit beigefügt. Professor Sombart ver- 
breitet sich zunächst über Ursprung und Ziel der Gewerkschafts- 
bewegung, deren höhere Entwickelungsstufe in Deutschland die 
Tarifgemeinschaften sind. Da diese neuere Organisationsform in 
England bereits zu höherer Blüte gelangt ist als in Deutschland, 
so giebt der Verfasser sodann einen geschichtlichen Abriss über 
die englische Gewerkvereinsbewegung, die jene bedingt hat. Er 
stellt dieser dann vergleichsweise die deutsche Arbeiterbewegung 
gegenüber und verbreitet sich schliesslich über Wesen und Wert 
der Gewerkschaftsbewegung und ihre Kulturmission. Da er diese 
letztere ziemlich hoch einschätzt, die Gewerkvereine für berufen 
hält, „die Arbeiterschaft zu befreien von den seichten, hirnlosen 
Schwätzern, die jetzt noch in der Presse, in Volksversammlungen 
und Vereinen vielfach den Ton angeben, von jenen faulen Kerls, 
die zu nichts gut sind, als ein paar auswendig gelernte, unver- 
standene Phrasen aus der Parteilitteratur papageienmässig nach- 
zuplappern oder stiermässig in die Menge hineinzubrüllen, die zu 
jeder Arbeit ausser der ‚Parteiagitation‘ verdorben sind,“ und da 
er schliesslich sich zu dem ketzerischen Satze versteigt, „dass 
Kapitalismus und Sozialismus keine sich ausschliessenden Gegensätze 
sind, dass ihre Ideale vielmehr bis zu einem gewissen Grade in 
einer und derselben Gesellschaft verwirklicht sein können“, so bat 
er es natürlich bei einigen der sozialdemokratischen Parteihäuptlinge 
verschüttet. — Im Buchdruckgewerbe, wo man auf beiden Seiten 
den Wert der gewerkvereinlichen Organisation zu beurteilen gelernt 
hat, wird man die Ausführungen Sombart’s zu würdigen und selbst 
da Nutzen aus ihnen zu ziehen wissen, wo man mit ihnen nicht 
ganz einverstanden sein kann. 


426 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 


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Nr. 37 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 4327 


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Dresden 1896 Staatsmedaille - 
Leipzig. 1897 Goldene Medaille 


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428 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 37 


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Nr. 37 | ` Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 429 


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mechanischem Rücklauf und Einrichtung für mechanischen Antrieb mit Ausrücker und. Bremse. 


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1100 840 | 1160 910 | 1235 || 1700—1900 || 4200 8200 
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Kölner Verlags-Anstalt. 


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ir beehren uns, unseren geehrten Abnehmern und Interessenten in Nachfolgendem eine 
Maschinengattung vorzuführen, welche auf Basis der seither im Bau einfacher Schnell- 
j pressen gemachten Erfahrungen nicht nur mit sämmtlichen, bis jetzt bekannten Neuerungen 

und Verbesserungen versehen, sondern auch mit ungemein praktischen Einrichtungen aus- 
gestattet sind, wie solche zuvor nicht gekannt waren. 

Die Schaffung solcher Maschinen war mit der Zeit zur Nothwendigkeit geworden, da die Nach- 
frage nach hochvollendeten Flachdruck-Maschinen stetig grösser wurde und die Interessenten mit der 
Leistungsfähigkeit der seitherigen Maschinen infolge der gesteigerten Anforderungen ihrer eigenen Kund- 
schaft nicht mehr auskommen konnten. 

Nachstehend näher beschriebene Maschine eignet sich nun nicht allein für grosse Formen 
und feinsten Autotypie-, Chromotypie- und sonstigen Illustrationsdruck, sondern sie 
ermöglicht durch ihre eigenartige und sehr kräftige Construction eine 


Leistungsfähigkeit bis zu 1600-2000 Drucken pro Stunde, je nach Grösse, 


womit den Wünschen der Buchdruckerwelt in bis jetzt noch nicht dagewesener Weise Rechnung ge- 
tragen ist. 

Wir erwähnen noch, dass wir als Grundlage für den Bau dieser Maschinen die amerikanischen 
Zweitourenmaschinen genommen und dieselben in wesentlich verbesserter Form und nach deutschem 
Geschmack zur Ausführung gebracht haben. 

Wir lassen nun hier die Beschreibung der 


Zweitourenmaschine, 


Neuestes Modell 1900 
folgen: 


Auf vier mit Stahlschienen versehenen Laufbahnen wird das, auf geschliffenen Stahlrollen gelagerte, 
kräftig verrippte und seitlich nachstellbar geführte Typenfundament, welches ebenfalls aufgeschraubte 
stählerne Laufschienen besitzt, gleichmässig hin- und hergeführt. Der genau Register haltende 
Antrieb für das Typenfundament arbeitet vollständig zwangsläufig, ohne sich schliessende und wieder 
aufgehende Coulissen, Federn oder Curvenstücke. Um die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen zu steigern, 
sind dieselben mit Lufitpuffern versehen, welche die lebendige Kraft vom Typenfundament aufnehmen. 
Luft wird also comprimirt, welche mithilft, die entgegengesetzte Bewegung vom Typenfundament einzu- 
leiten. 

Das verbesserte Auftragwalzenfarbwerk ist combinirt mit Tischfärbung und besteht 
aus einem Farbtisch, vier mit Masse versehenen, zwangsläufig hin- und hergeführten Tischwalzen und 
vier darüberlaufenden Stahlwalzen, ausserdem vier Auftragwalzen, zwei Nacktcylindern mit zwangs- 
läufiger Seitwärtsbewegung und zuletzt aus zwei darüber liegenden Massereibern. Ein Farbtisch und 
16 Walzen verreiben also die Farbe, ausser der Hebwalze, welche die Farbe der Ductorwalze entnimmt 
und dieselbe auf den Farbtisch aufträgt. 


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Der Farbkasten, welcher zum Zwecke einer gründlichen Reinigung mit wenigen Handgriffen 
leicht demontirbar construirt ist, besitzt ein durch Schrauben und Hebel regulirbares, federndes Stahl- 
messer. Die Ductorwalze rotirt stetig und die Farbentnahme der Hebwalze kann durch eine einfache 
Vorrichtung beliebig regulirt werden. Das Farbwerk gewährleistet somit eine ausgezeichnete Verreibung 
und Vertheilung der Farbe. Die Handhabung des Farbwerkes ist äusserst bequem, sammtliche Walzen 
können leicht abgestellt werden. 

Wie aus Abbildung ersichtlich, werden diese Maschinen mit Frontbogenausleger ausgestattet. 
Der Bogen wird mit der zuletzt gedruckten Seite nach oben, welche nicht mit Bändern in 
Berührung kommt, auf den Ausleger geführt, hier entsteht eine kurze Ruhepause, sodann wird der Bogen 
vorgefahren und ohne Auslegerstäbe, Bänder etc. mit der zuletzt gedruckten Seite nach oben auf den 
Ausiegetiscn geiegt. Dieser Ausleger gestattet auch ein bequemes Einlegen von Schmutzbogen. 
Direct unter dem Auslegetisch ist der Farbkasten angeordnet, so dass der Maschinenmeister, ohne den 
Druckbogen zu berühren, eine Farbregulirung vornehmen kann. In leichter Weise können die 
Auslegerbrückenschienen zurückgefahren und der Ausleger abgestellt werden, was beim Zurichten des 
Cylinders oder bei Vornahme von Correcturen vorn rechts und links von Wichtigkeit ist. 

Diese Maschinen werden ausserdem mit mechanischem Rücklauf und Druckabsteller 
versehen, und sind beide Vorrichtungen durch Fusstritthebel zu bethätigen. Der mechanische Rücklauf 
bietet grosse Bequemlichkeit für die Bedienung während des Zurichtens, da das Drehen des Schwung- 
rades per Hand wegfällt. Während des Ganges der Maschine kann man jederzeit den Druck abstellen. 

Das Einheben der Form geschieht hinten unter dem Anlegetisch, wo das Typenfundament 
sehr zugänglich ist. Die Correcturen können entweder daselbst oder vorn rechts und links leicht vor- 
genommen werden. 

Die Anlegemarken, Vorder- sowie die Seitenmarken besitzen Mikrometerschrauben, um die feinste 
Verstellung zu ermöglichen. Durch Anordnung eines am Cylinder befindlichen Segments, welches mit 
einer am Typenfundament befestigten Registerzahnstange im Eingriff steht, ferner durch genaue Aus- 
führung und zweckmässige Construction der Greifermechanismen, welche die Greifer stets in derselben 
Relativlage des Cylinderumfanges zu den Vordermarken zwangsläufig schliessen, wird ein absolut ge- 
naues Register erzielt. l 

Bekanntlich kann man die Bogen bei Maschinen mit Cylinderstillstand nur während der Still- 
standszeit oder eines Karrenwegs anlegen, und die Anlegerin muss den nächsten Bogen bis zum nächsten 
Stillstand des Cylinders in Bereitschaft halten. 

Bei den Zweitourenmaschinen dagegen steht der Anlegerin eine längere Zeit als die 
eines Karrenhubes zum Anlegen der Bogen zur Verfügung, da der folgende Bogen zur Anlage 
gebracht werden kann, sobald nur die Hinterkante des vorausgegangenen Bogens die Anlagestelle ver- 
lassen hat. Die Leistungsfähigkeit der Maschine kann somit gesteigert werden, ohne 
dass die Anlegerin schneller arbeitet, denn es fallen hierbei die Pausen weg, in welchen dort 
der Bogen in Bereitschaft gehalten werden muss. 

Wir sind bestrebt gewesen, bei der Construction dieser Maschinen allen möglichen Wünschen der 
Druckerwelt Rechnung zu tragen und hoffen gern auf eine freundliche Aufnahme dieser 


Zweitourenmaschine 
Neuestes Modell 1900. 


Schnellpressenfabrik Frankenthal 
Albert & Cie. Act (es, 


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— Herausgegeben vom Deutschen Buchdrusker-Horein . XI. Jahrg. 


„ | Leipzig, 20. September 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden Donnerstag 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. —. Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich‘ 2K, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% 
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8679), vierteljährlich 1 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene ne oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 EC bei ‚Stmällger 2 25 Prozent — Beilage- 
1 nach Übereinkun aft. 


Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgöwerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 5 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Le: ' 


S RER} Vichtamtlicher Teil. E r 


Die Papierteuerung und der Zeitungsverleger. 


Nachdem. die Papierteuerung dih anscheinend in Permanenz 
erklärt hat, und auch der mit Neujahr 1901 in Kraft tretende 
neue Postzeitungstarif eine erhebliche Belastung des Budgets 
des Zeitungsverlegers bedeutet, ist es selbstverständlich, dass 
man auf Mittel und Wege sinnt, um die Mehrausgaben durch 
Ersparnisse an anderer Stelle wettzumachen und durch Rabatt- 
verkürzung bezw. Erhöhung des Anzeigenpreises die Einnahmen 
zu erhöhen,. wo immer ein solches Vorgehen auf Vereinbarung 
der konkurrierenden. Blätter eines Ortes oder Bezirkes möglich 
gemacht wird. Letztere beiden Aufgaben zu lösen, hat be- 
kanntlich der Deutsche Buchdrucker-Verein in Gemeinschaft 
mit dem Buchgewerblichen Schutzverband in die Hand ge- 
nommen, und die bisher in dieser Beziehung gethanen Schritte 
lassen, wenn auch nicht überall, doch an zahlreichen Stellen 
auf Erfolg hoffen. 

Die Verminderung der Betriebsunkosten setzt naturgemäss 
in erster Linie beim Setzersaal ein, und die gerade in den 
letzten Monaten erfolgten und noch bevorstehenden zahlreichen 
Aufstellungen von Setzmaschinen sind in direkter Linie auf 
die Papierverteuerung zurückzuführen und sind wohl verständ- 


lich, da die Satzkosten des mit Zeilengiessmaschinen. herge- 


stellten Satzes durchschnittlich nur die Hälfte von dem betragen, 
was man seither für Handsatz ausgeben musste, wozu kommt, 
dass man mit einem erheblich geringeren Fee Raum und 
Beleuchtung auskommt. 

.  Naturgemäss eignet sich indessen nicht der genze Inhalt 
einer Zeitung für die Setzmaschine;. vor allen Dingen ' wird 


der Satz der grossen Inserate nach wie vor eine verhältnis- 


mässig grosse Zahl von Handsetzern erfordern. Dagegen bilden 
die kleinen Inserate, in denen es sich nur um eine einfache 
Auszeichnung mit fetter bezw. halbfetter Schrift handelt, seit 


liches Verhältnis ist zwischen Borgis und Petit. 
' aber 20% an Raum sparen, so spart man — ohne den Inhalt 


REES Erfindung der „Zweibuchstaben-Linotgpe« kein Hindernis 
mehr. Es liegt ja meist auch in der Hand des Zeitungsverlegers, 
die Einrichtung der kleinen Anzeigen des täglichen Bedarfs 
einheitlich zu gestalten, und es ist zweifellos, dass wo eine 
Schematisierung derselben nach bekannten Mustern — entweder 
Stichwort in besonderer Zeile oder als erstes Wort fett gesetzt 
— sich durchführen lässt, dies für den Setzer, Metteur, Ver- 
leger, ja auch für den Leser selbst eine thätsächliche Er- 
leichterung bedeutet, denn der Letztgenannte begreift sehr 
schnell, dass durch jene Einrichtung die Übersichtlichkeit 
ansserordentlich gewinnt. Der Verleger aber, dessen Interesse 
für uns das wichtigste ist, erzielt dadurch den gerade unter 
jetzigen Umständen nicht hoch genug anzuschlagenden Vorteil 
der Raumersparnis. T 

Raumersparnis im Blatte — > dies scheint mir ein , wichtiges 
Gegenmittel gegen die Papierteuerung.. Bei kleinen Provinz- 
blättern, die jahraus jahrein mit. einem bestimmten Umfang, 
etwa 4 Seiten, rechnen und bei der Anspruchslosigkeit ihres 
Leserkreises auch bei grösserem Inseratenumfang. Beilagen- zu 
vermeiden wissen, spielt die Raumersparnis natürlich keine 
Rolle, obwohl die oft beklagte Unterdrückung: der Lokalpresse 
durch wohlfeile grossstädtische Blätter in vielen Fällen, ‚wenigstens 
zum guten Teile, durch bessere Pflege des lokalen Teils und 
durch ‚ Textvermehrung verhindert werden könnte. Weshalb 
klammern sich nur die meisten Provinzialblätter an die grosse 


Korpusschrift, wo. eine kräftige Petit oder Borgis denselben 
Dienst leisten würde? Bei grösseren Blättern aber ist ein 
Festhalten an. Korpusschrift geradezu unbegreiflich. Ganz ab- 


gesehen davon, dass eine gleiche Anzahl Borgiszeilen rund 
10% mehr. Text enthalten, nehmen sie 10% weniger Raum. 
ein, wodurch also 200% Raumersparnis resultiert. Ein ähn- 
Kann man 


432 


um ein Jota zu verkürzen — auch 20% an Papier. Eine Sonntags- 
ausgabe von 20 Seiten jetzigen Umfanges liesse sich also auf 
16 Seiten bringen, und bei beispielsweise 50000 Auflage würde 
ein Minderverbrauch von 50000 Bogen Papier die Folge sein. 
Die Rotationsmaschinen würden dadurch erheblich entlastet und 
die Ersparnis an Papier in einem Monat schon hinreichen, um 
die Kosten des Schriftwechsels wettzumachen. 

Was für den Text gilt, gilt ohne weiteres auch für den 
Anzeigenteil. Statt der Petitgrundschrift wählt man Colonel 
und gewinnt damit !/s des Raums, wenn man nicht gleich 
auf Nonpareille überzugehen vermag, wie es heute schon zahl- 
reiche Blätter in Berlin, Wien u. s. w. gethan haben und damit 
voll 25% an Raum gegen die an der Petitgrundschrift fest- 
haltenden Blätter gewinnen. Benutzt man aber Zeilengiess- 
maschinen, möchte jedoch an der Grundschrift aus bestimmten 
Gründen nichis ändern, so lässt sich durch Verwendung anderer 
Gussformen schwächeren Kegels immerhin, je nach dem Schrift- 
bilde, eine Raumersparnis von wenigstens 50/9 erzielen; auch 
diese geringe Ersparnis wird mitzählen, da sie auf den Raum 
von 1000 Normalzeilen 50 gewinnen hilft. S 

Das Bedenken, dass die Leser gegen derartige Anderungen 
sich auflehnen würden, soll nicht unterschätzt, darf aber auch 
nicht überschätzt werden. Wohl keine Zeitung hat bisher das 
Faktum der Papierteuerung ihren Lesern verschwiegen; wenn 
sie also die Verwendung kleinerer Grundschrift — ob für Text 
oder Anzeigen — durch eine plausible Vorrechnung der Mehr- 
kosten des Papiers motiviert, so können sicherlich nur des 
Rechnens unkundige oder sonstwie gegen jede Neuerung oppo- 
nierende Leser Anstoss an dem Wechsel nehmen; die grosse 
Mehrzahl aber wird die Anderung als etwas Natürliches, oft 
sogar als eine Annehmlichkeit empfinden. Die mit der vor- 
geschlagenen Anderung verknüpften Unkosten kommen nur in 
Frage, wenn man beim Handsatz stehen bleiben will, werden 
aber auch da, wie an obigem Beispiel gezeigt, durch Papier- 
ersparnis bald genug aufgewogen werden. Geht man aber zum 
Maschinensatz über, so sind besondere Unkosten überhaupt 
nicht vorhanden; ja, die Einführung des „eisernen Kollegen“ 
wird vielfach sogar eine bequeme Handhabe bieten, den Über- 
gang zu einer kleineren Grundschrift plausibel zu machen, 
ohne den Hauptbeweggrund, die Papierteuerung, unnötig hervor- 


zuheben, 
Ki 
A. Th. Engelhardt-Leipzig 7. 


Mag die namentliche Aufführung verstorbener Kollegen in den 
Totenlisten unserer Fachblätter in den meisten Fällen auch hinreichen, 
um nähere Bekannte derselben aufmerksam zu machen, in Fällen, 
wo der Tod uns einen um unseren Beruf treuverdienten Kollegen 
raubte, genügt dies jedoch nicht. Und einen solchen Verlust 
kündet uns allen die Überschrift dieses Artikels an, indem wir 
dankbaren Gedenkens noch einmal das Lebensbild des Verstorbenen 
bei seinen vielen befreundeten Kollegen auffrischen wollen, um zu 
gleicher Zeit allen jüngeren ein nachahmenswertes Beispiel gemein- 
nützigen Wirkens für den Beruf damit vorzuführen. 

A. Th. Engelhardt wurde im Jahre 1828 zu Freiberg in Sachsen 
geboren und entstammte einer alten Buchhändlerfamilie daselbst. 
Nach erlangter Gymnasialausbildung bestand derselbe seine mehr- 
Jährige Lehrzeit als Setzer in der dortigen Gerlach'schen Buch- 
druckerei und konditionierte alsdann in verschiedenen Orten 
Deutschlands, dabei den Grund zu seinen praktischen Kenntnissen 
legend. Sein Weg führte ihn auch nach Leipzig, wo er bei 
Teubner konditionierte und alsbald vom alten Nies (jetzt Drugulin- 
sche Druckerei), trotz seiner jungen Jahre als Faktor angestellt 
wurde. Nachdem er sich hier als solcher mehrere Jahre bewährt 
hatte, schritt er 1853 zur eigenen Etablierung. Leipzig zählte 
damals nur 19 Druckereien und gern erzählte der alte Kollege, wie 


er am Abend vor Eröffnung seines Geschäfts in ein gutes Bierlokal 


der Stadt zum Abendessen gegangen sei und hier, an einem Seiten- 
tische unerkannt sitzend, von Buchhändlern über seine Etablierung 
habe sprechen hören und zwar mit dem Bedauern, er werde wohl 
trotz seiner neuen Schriften sehr bald um die Ecke gehen, da er gegen 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 38 


so starke Konkurrenz mit Erfolg nicht werde ankämpfen können. 
Das erste Geschäftslokal Engelhardts befand sich Ecke der Post- 
und Querstrasse parterre, aber schon nach 10 Jahren sah sich der 
Besitzer veranlasst, es mit den G. Bär’schen Lokalitäten in der 
Lindenstrasse zu vertauschen, von wo er im Jahre 1865 in das 
eigene Heim, die damalige Armenschule in der Holzgasse, zog, 
welches Haus er jedoch für seine Zwecke ganz umbauen musste. 
Durch angestrengten Fleiss und Ausdauer gelang es ihm hier, seinen 
Betrieb zu einer mittelgrossen Offizin umzugestalten, die infolge der 
grossen Korrektheit aller ihrer Arbeiten bald erste hiesige und auswärtige 
Firmen zu treuen Kunden zählen konnte. Bei solcher Thatkraft des 
Verstorbenen konnte es daher nicht ſehlen, dass seine Kollegen 
ihn anfangs der sechziger Jahre als Beisitzer in den Innungs- 
Vorstand beriefen. Hier widmete sich Engelhardt vorzugsweise 
der Regelung und Verwaltung des Kassenwesens, das damals in 
den Händen der Innung lag. Nach dem Tode des Stadtältesten 
Härtel, dem Nachfolger Naumann’s, rückte er in dessen Amt ein. 
Statt ruhiger und friedlicher Zeiten waren inzwischen grosse Kassen- 
streite eingetreten. Hier sowohl wie in den sich daran anschliessen- 
den Tarifkämpfen zeigte sich Engelhardt stets als charakterfester, 
aber auch humaner Kollege, der unverdrossen seine ganze Arbeits- 
kraft zu allen Amtern zur Verfügung stellte, gleichviel ob sie 
lokaler oder auswärtiger Natur waren. Insonderheit muss gerade 
Engelhardt in letzterer Beziehung von seiten der Prinzipale als 
Vater des Tarifs betrachtet werden und alle seine Nachfolger hatten 
damit einen leichteren Stand, da sie nur in seine Fusstapfen zu 
treten brauchten. Neuerungen stand Engelhardt stets mit einem 
gewissen Misstrauen gegenüber. So war er z. B. anfänglich ein 
Gegner der neuen Alphabetberechnung anstatt der bis dahin dafür 
geltenden n-Grundlage. Nachdem er sich jedoch durch eigenes 
Vergleichen der einzelnen Schriften aus den verschiedensten 
Druckereien von der Berechtigung der erhobenen Forderung über- 
zeugt hatte, entstand dieser Bewegung aus dem Saulus ein Paulus. 

Eine lange Reihe von Jahren bekleidete Engelhardt das Amt 
eines Mitgliedes des Geschäftsführenden Ausschusses des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins, zu dessen Begründern er mit zählte, und 
ebenso war er in einer Reihe örtlicher Buchdrucker- Vereinigungen 
ehrenamtlich thätig. Bei solchem Ruhen der Vereinslasten auf ein 
und denselben Schultern konnte es nicht ausbleiben, dass Engelhardt 
sehr oft seine Gutachten im Instanzenwege aus seiner einen in seine 
andere Hand wandern lassen musste. Dabei war er in allen seinen 
Arbeiten von einer peinlichen Gewissenhaftigkeit, die ihm gewiss 
bei seiner der Allgemeinheit gewidmeten Thätigkeit oft manchmal 
sehr schwer fallen musste. 

Zu Anfang der 80er Jahre sah er sich infolge anhaltender 
Krankheit veranlasst, sein zu schöner Blüte entfaltetes Geschäft zu 
verkaufen und dieser Entschluss ist ihm gewiss nicht leicht gefallen, 
weshalb man ihm denselben durch Ehrengaben der hiesigen und 
auswärtigen Berufskorporationen zu erleichtern suchte. Einige 
Jahre später ernannte ihn die inzwischen hierorts neu errichtete 
Buchdrucker-Innung zu ihrem ersten Ehrenmitgliede. In seinem 
Herzen blieb er bis zu seinem nach kurzer Krankheit im Alter 
von 72 Jahren am 24. August d. J. erfolgten Tode seinem Beruſe 
treu ergeben, wenn es ihm auch vergönnt war, einen 17jährigen 
wohlverdienten Ruhestand zu geniessen. 

Das Andenken des Vollendeten gereiche uns allezeit zum Segen, 
ihm selbst aber möge die Erde leicht sein! 


s 


Zum Streik der Buchbindergehilfen. 


Es wird uns geschrieben: Der Streik der Buchbindergehilfen 
hat grössere Dimensionen angenommen, als urspünglich zu er- 
warten war. Er umfasst die Städte Berlin, Leipzig, Stuttgart und 
München und es sind etwa 10000 Buchbindergehilfen und Mädchen 
in den Ausstand getreten. 

Es ist weniger der Lohn, sondern vielmehr die Macht, um die 
gestritten wird und der Streit spitzt sich immer mehr zu der Frage 
zu: sollen in Zukunít die Gehilten die Bestimmenden in der Werkstatt 
sein, oder der Arbeitgeber, der dem ganzen Betriebe vorsteht, der 
in rastloser Thätigkeit Aufträge für die Werkstatt sammelt, der 
sein Kapital und seine Intelligenz einsetzt, damit Maschinen und 
Hände stets volle Beschäftigung haben? 

Die Forderungen, die an die Prinzipale gestellt worden sind: 
Freigabe des ersten Mai; Bestimmung der Gebilfen, ob Männer 


Nr. 38 


oder Mädchen an den einzelnen Maschinen zu beschäftigen sind; 
Verpflichtung, Frauen oder Mädchen nicht zu Arbeiten zu ver- 
wenden, die sie seit langen Jahren verrichtet haben und die ihren 
Fähigkeiten mehr entsprechen, als denen der männlichen Arbeiter; 
unbedingte Vorschrift, dass Arbeiter nur dureh die Arbeitsnach- 
weise der Gehilfenschaft angenommen werden müssen und die gut 
funktionierenden Arbeitsnachweise der Prinzipale beseitigt werden; 
Festsetzung der Gehilfen, ob die Betriebe nach Stundenlohn oder 
nach Stück arbeiten lassen; Bezahlung aller gesetzlichen Feiertage 
und Abkürzung der 9stündigen Arbeitszeit am Sonnabend und 
Montag. 

Dass die Prinzipale solche Bedingungen nicht eingehen können, 
liegt klar auf der Hand. Dagegen haben sie sich bereit erklärt, 
die Löhne um 5% zu erhöhen und haben für Akkordarbeiten 
einen Tarif ausgearbeitet, der für die Arbeiter wesentlich vorteil- 
hafter ist als der alte und durch eine neue Formateinteilung 
gerechter wirkt als der alte Tarif. 

Diese Bereitwilligkeit muss den Prinzipalen um so höher an- 
gerechnet werden, als die Buchbindergehilfen nach Ausweis der 
Lohnlisten mit zu den am besten bezahlten Arbeitern in dem 
graphischen Zweige gehören. 

Der Buchbinderstreik zeigt aber auch, dass die Gehilfen willen- 
lose Werkzeuge in den Händen ihrer bezahlten Führer sind. 
Viele von ihnen, die meisten sogar, würden gerne arbeiten, sie 
dürfen aber nicht, weil sie sonst der Verachtung ihrer Kollegen 
anheimfallen. Vor allen Betrieben sind Streikposten aufgestellt, 
die jeden Arbeitswilligen — und es giebt deren bei dem Überfluss 
an Buchbindergehilfen eine grosse Anzahl — abhalten, die Arbeit 
aufzunehmen und der Terrorismus der Arbeiter hat es auch zu 
Wege gebracht, dass auch die anfänglich Arbeitswilligen die Arbeit 
haben niederlegen müssen, um die Prinzipale auszuhungern. 


Die Streikkasse der Gehilfen soll nicht besonders gut gefüllt 


sein, trotzdem die Beiträge ziemlich rigoros eingetrieben worden 
sind, und so dürfte wohl die Herrlichkeit der Streikführung nicht 
lange währen, falls die Prinzipale in dem bewiesenen Zusammen- 
halte beharren. 

Wir fügen dem Vorstehenden hinzu, dass sich am Stande des 
Streikes nichts Wesentliches geändert hat. Nur haben einige 
grössere Firmen, namentlich mit Buchdruckereien verbundene 
Buchbindereibetriebe mit ihrem Buchbindereipersonale Verein- 
barungen getroffen, welche die Fortsetzung der Arbeit sichern. — 
Vielleicht dürfte aber der Streik bald im Vereinbarungswege seinem 
Ende entgegengeführt werden, denn wie wir eben hören, hat das 
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker hierzu seine Vermittelung 
angeboten und dieses Angebot ist von beiden Parteien angenommen 
worden. Die hierauf bezüglichen Verhandlungen finden bereits 
Dienstag, 18. September, im Deutschen Buchgewerbehause zu 
Leipzig unter Teilnahme des Tarif-Amtes statt, und es ist Aus- 
sicht vorhanden, dass sie zum Ziele führen. 


Gë 


Entscheide der laut § 47 des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Tarif kreis VIII (Berlin-Brandenburg). 
Schledsgericht Berlin. 


130. Klage wegen regelmässiger Überstunden. | 

Sachverhalt: Kläger soll in seinem jetzt gelösten Arbeits- 
verhältnisse zur Leistung von regelmässigen Überstunden gezwungen 
worden sein, so zwar, dass er pro Woche bis zu 40 Überstunden 
geleistet habe. In gleicher Weise seien die übrigen Maschinen- 
meister der Firma mit Überstunden belastet, so dass einzelne bei 
28 „A Wochenlohn mitunter einen Verdienst bis 80 , pro Woche 
und darüber erzielten. Der Vertreter der Firma macht dagegen 
geltend, dass Kläger nicht wegen der Überstunden Klage führe, 
sondern wegen der erfolgten Entlassung, die damit nichts zu thun 
habe. Auf Befragen giebt der Vertreter aber zu, dass die Maschinen- 
meister mit Tagesschicht regelmässig 3 Stunden länger arbeiten. 

Entscheid (einstimmig): Nach Gehörtem handelt es sich um 
eine Verletzung des § 34 des Tarifes. Der Firma wird aufgegeben, 
diese regelmässigen Überstunden zu beseitigen, andernfalls könnte 
die Firma als tariftren nicht mehr betrachtet werden. 


Zeitsehrift für Deutschlands Buchdrucker 


Kündigungsfrist. 


Satzes von einem Brette herunterzuschieben. 


453 


Den Kreisvertretern soll von diesem Beschlusse zur event. 
weitern Veranlassung Kenntnis gegeben werden. l 

131. 25%, Aufsehlag für auspunktierten Satz. 

Sachverhalt: Kläger setzte von gedrucktem Manuskripte in 
Quartform Muster zu amtlichen Formularen auf Oktavbreite, Text 
Korpus, die Zeile zu 68 Buchstaben. In diesem Formularsatze 
waren die bei praktischer Verwertung der eigentlichen Formulare 
zu machenden Angaben räumlich durch auspunktierte volle Zeilen 
angedeutet. Während nun in die Satzzeilen 68 Buchstaben gingen, 
zählte eine punktierte Zeile 84 Buchstaben, d.h. 42 Ausschluss- 
stücke (Halbgevierte) und 42 Punkte. Auf den vorliegenden 
Spaltenabzügen verhielt sich der auspunktierte Satz zum glatten 
Texte wie 3:1. 

Entscheid: Mit Stimmengleichheit wird die Klage abgelehnt. 

Begründung: Während die Gehilfenmitglieder für einen Auf- 
schlag von 10%, plädieren, lehnen die Prinzipalsmitglieder jeden 
Aufschlag ab. Sie begründen die Abweisung damit, dass sie nicht 
wüssten, auf Grund welcher tariflichen Bestimmung eine solche 
Sonderberechnung auspunktierten Satzes stattfinden könnte, so dass 
sie auch nicht in der Lage wären, die Berechtigung des Klage- 
antrages anzuerkennen. 

132. Aufschlag von 60%, für den Satz eines Registers. 

Sachverhalt: Das Register ist zweigespalten, und wurden 
vom Kläger berechnet: 10%, für schmales Format, 33 ½ % für 
Ziffernsatz, 16 ½ %, für Namen- und Artensatz. Die Firma wollte 


für letztere beiden Satzarten nur 25 bezw. 15°, zahlen. 


Entscheid (einstimmig): 60%, sind tariflich berechtigt. 

Begründung: Nach Auszählung der Ziffern und Abschätzung 
des Namensatzes ergaben sich die für Feststellung der Prozent- 
aufschläge nötigen Mengen in reichlichem Masse, so dass einer 
Verminderung der Aufschläge die Begründung fehlte. 

133. Bezahlung des Busstages. 

Sachverhalt: Kläger stand im Gewissgelde bei täglicher 
Am Abende vor dem Büsstage wurde er ent- 
lassen. Während die Firma hierfür Arbeitsmangel und Unbrauch- 
barkeit des Gehilfen als Grund angiebt, gelingt es dem Kläger, 
mit derselben Bestimmtheit das Gegenteil zu beweisen. 

Entscheid (einstimmig): Dem Kläger steht ein Anspruch auf 
IL des Feiertages zu. 

Begründung. (S. Kommentar zum Tarife, S. 112 bis 114.) 

134. Auszahlung zwrückbehaltenen Lohnes im Betrage von 2,50 M 

Sachverhalt: Kläger war etwa 14 Tage bei beklagter Firma 
beschäftigt, als ihm der Auftrag wurde, eine Kolumne fertigen 
Diese Satzkolumne 
stand mit diversem Ablegesatze auf einem Brette in einem Regale. 


Beim Herausziehen des Brettes kam dasselbe vornüber ins Kippen, 


so dass etwa eine Oktavkolumne Ablegesatz, die aber sowieso schon 
halb zusammengefallen war, vom Brett herunter zur Erde rutschte 
und gänzlich zusammenfiel; der gute Satz blieb unversehrt. Kläger 
motiviert sein Malheur damit, dass das Brett in einem Regale 
eingeschoben gewesen sei, das etwa noch einmal so tief als das 
Brett lang war. Da ihm dies bei der Kürze der Beschäftigung 


bei der Firma nicht bekannt sein konnte, so nahm er an, es handle 
sich um ein in das Regal passendes Brett; da dies nicht zutraf, 
kam es ins Kippen. Die entstandenen Zwiebelfische sollte er nach 


Feierabend wegräumen; er that dies aber nur zum Teile, weshalb 
ihm die Firma für den Rest 2,50 vom Lohne abzog. 

Die Firma ist im Termine nicht vertreten. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist verpflichtet, dem Kläger 
den zurückbehaltenen Lohn auszuzahlen. 

Begründung: Aus dem vom Kläger geschilderten Thatbestande 
geht hervor, dass die mangelhafte Beschaffenheit des Formbrettes 
bezw. dessen Unterbringung in einem weit tieferen Regale die 
Ursache zu dem entstandenen Schaden gewesen, weshalb der Kläger 
nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. Auch steht die 
Höhe des Abzuges in keinem Verhältnisse zu dem entstandenen 
Schaden. 

135. Bezahlung von Umbrechgeld. Bezahlung des Busstages. 

Sachverhalt: Kläger setzte mit einem zweiten Setzer an einem 
Werke; für das ihm übertragene Umbrechen berechnete er Ent- 
schädigung gemäss § 19, Absatz 1 des Tarifes, welche zu zahlen 
die Firma sich weigerte. Da die Firma zum Termine nicht er- 
schienen, bleibt der Grund hierfür unaufgeklärt. 

An diesem Werke arbeitete Kläger bis Dienstag nachmittag 
1,5 Uhr (den Tag vor dem Busstage); wegen Schriftmangels konnte 
er dann nicht weiter setzen und erhielt deshalb zunächst eine 
Autorkorrektur überwiesen, die er bis zum Feierabende erledigte. 


434 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 38 


Der Schriftmangel hielt auch am Donnerstag (dem Tage nach dem 
Busstage) noch an, und half Kläger an diesem Tage bei Herstellung 
eines Prospektes, der nicht im Berechnen hergestellt wurde. Da 
Kläger nach seinem Dafürhalten vor und nach dem Busstage ins 
Gewissgeld gekommen war, so berechnete er auch den Busstag, 
welche Forderung die Firma aber strich. 

Entscheid: 1. (einstimmig) Dem Kläger ist das Umbrechgeld 
in Höhe von 1,56 cM zu bezahlen. 2. (mit 3 gegen 1 Stimme) 
Der Anspruch auf Bezahlung des Busstages wird abgelehnt. 

Begründung: Für den ersten Teil des Entscheides spricht 
die klare Fassung des $ 19. Für den zweiten Teil wurde von der 
Mehrheit betont, dass aus den Angaben des Klägers nur zu er- 
mitteln war, dass er aus seinem Arbeitsverhältnisse als berechnender 
Setzer nicht ausgeschieden war, dass er vielmehr nur wegen Schrift- 
mangels anderweit beschäftigt wurde. Für dieses anderweite Be- 
schäftigtwerden trat der Kläger vorübergehend in eine Beschäftigung 
gegen Stundenlohn, von dem der $ 34 in seinem vorletzten Absatze 
in Bezug auf die in diese Beschäftigungszeit fallenden Feiertage 
des nähern spricht und damit zugleich für den vorliegenden Fall 
eine Bezahlung des Busstages ausschliesst. (S. auch Kapitel 
„Stundenlohn und Gewissgeld“ S. 117 bis 119 des Kommentars.) 

150. Bezahlung der Weihnachtsfeiertage. 

Sachverhalt: Die Kläger arbeiteten gemeinsam als berechnende 
Setzer an einem Werke, wurden aber bei wiederholt eintretendem 
Schriftmangel mit Arbeiten beschäftigt, bei denen das Berechnen 
ausgeschlossen war. In den letzten 12 Wochen vor Weihnachten 
= 6-48 Arbeitsstunden arbeiteten die Kläger 344 Stunden an jenem 
Werke im Berechnen, während sie für die übrigen 304 Stunden 
einen gewissen Lohn bezogen. Der Durchschnittsverdienst der 
Kläger als berechnende Setzer stellte sich auf 60 9 pro Stunde. 
Von den 304 Stunden wurden den Klägern etwa 21 Stunden nach 
diesem Durchschnittsverdienste entschädigt, während für alle übrige 
Zeit, in der sie nicht als berechnende Setzer arbeiteten, ein Lohn 
von 30 A. pro Woche vereinbart worden war; also etwa 56 A 
pro Stunde. Nach diesem Lohnsatze wurden die Kläger sowohl 
in der Woche vor als nach den Feiertagen beschäftigt. Während 
nun die Kläger sich nach diesem Lohnsatze als Gewissgeldsetzer 
beschäftigt ansehen, vertritt die Firma den Standpunkt, dass es 
sich um eine vorübergehende Beschäftigung im Stundenlohne 
handelt. 

Entscheid (einstimmig): Die Kläger haben Anspruch auf 
volle Bezahlung beider Weihnachtsfeiertage. 

Begründung: Aus den zum Beweise der Klage aufgerechneten 
12 Arbeitswochen geht hervor, dass die Kläger zur etwa je 
der Hälfte der Zeit berechnende Setzer und Gewissgeldsetzer waren. 
Letzteres insofern, als sie bei 304 nicht im Berechnen geleisteten 
Stunden 283 Stunden zu einem auf 30 A. vereinbarten Wochen- 
lohne arbeiteten; Stundenlohn (nach dem Durchschnittsverdienste) 
bezogen die Kläger nur für 21 Stunden. (Uber Stundenlohn siehe 
Kommentar S. 117 bis 119.) Da nun die Kläger in der Weihnachts- 
woche zu einem bestimmten Wochenlohne arbeiteten, hatten sie 
Anspruch auf Bezahlung der beiden Feiertage. 

137. Bezahlung der Weihnachtsfeiertage. 

Sachverhalt: Die Kläger sind als Setzer für Russisch engagiert 
und setzen an einer Wochenschrift, die neben russischen auch 
deutschen Text enthält. Zur Herstellung des russischen Textes 
benötigen sie die halbe Woche, die übrigen 3 Tage verwenden sie 
auf Korrektur des russischen Satzes und auf Herstellung deutschen 
Satzes. Während die Kläger das Russische berechnen, liefern sie 
deutschen Satz auf ihren besondern Wunsch und weil ihnen der- 
selbe Schwierigkeiten bereitet, nicht im Berechnen. Die Firma 
zahlt ihnen dafür, ganz unabhängig von ihrem Durchschnitts- 
verdienste als Berechner des Russischen, 75 A pro Stunde. Zu 
diesem Stundenlohne waren sie auch zum Teile in der Weihnachts- 
woche beschäftigt, 

Entscheid (mit 4 gegen 2 Stimmen): Die Kläger sind mit 
ihrer Forderung abzuweisen. 

Begründung: Die Darstellung des Falles von beiden Parteien 
schliesst jeden Zweifel darüber aus, ob es sich hier um Beschäf- 
tigung zum Gewissgelde oder gegen Stundenlohn handelt. Dass 
letzteres der Fall, wird bewiesen durch die Thatsache, dass die 
Kläger ausser ihrer Beschäftigung mit dem russischen Satze 
(Korrekturen inbegriffen) wöchentlich nur einige Stunden anderweit 
beschäftigt werden, d. h. nur soweit, als ihr russisches Pensum die 
Woche nicht ausfüllt. Die Firma ist verpflichtet, die Gehilfen, die 
speziell für das Russische engagiert sind, das sie im Berechnen liefern, 
voll zu beschäftigen, und sie thut dies, indem sie die Kläger für 


die übrigen Stunden der Woche gegen Stundenlohn beschäftigt. 
Ein Wochenlohn ist mit denselben nicht vereinbart. Da nun der 
§ 34 für eine Bezahlung der Feiertage bei Stundenlohn eine solche 
Beschäftigung während 4 Wochen hintereinander voraussetzt, dies 
aber hier nicht zutrifit, so sind die Kläger abzuweisen. 

138. Bezahlung der Weihnachtefeiertage. 

Sachverhalt: Bei beklagter Firma ist die Kündigungszeit 
eine tägliche. Während des mit der Firma eingegangenen Arbeits- 
verhältnisses beantragte Kläger jedoch eine längere Kündigungs- 
frist; dieselbe wurde ihm auch bedingungsweise in Aussicht gestellt. 
Am 23. Dezember wurde ihm nun von Geschäftsseite eröffnet, sich 
nach einer andern Stellung umzusehen. Kläger arbeitete dann 
noch am 27. — dem Tage nach den Feiertagen — bei beklagter 
Firma — und verlangte an demselben Abende seine Entlassung, 
um in die mittlerweile erhaltene neue Stellung einzutreten. Die 
Bezahlung der Feiertage verweigerte die Firma. 

Entscheid (einstimmig): Kläger hat für die 2 Feiertage einen 
halben Tag Lolın zu beanspruchen. 

Begründung (siehe Kommentar S. 112 bis 115). 

139. Bezahlung von 4,50 AM Lohn für vorzeilige Entlassung. 

Sachverhalt: Der Kläger hatte als berechnender Setzer an 
einenem Artikel gesetzt, der zum ersten Drittel aus glattem Satze 
bestand, während die übrigen zwei Drittel Tabellen waren. Der 
Artikel musste innerhalb 24 Stunden geliefert werden; während 
nun der Kläger das erste Drittel, den zusammenhängenden glatten 
Satz zu liefern bekam, wurden die Tabellen, als Anhang zu dem 
Artikel, der im Gewissgelde arbeitenden Tabellenabteilung über- 
wiesen. Der Kläger sah sich durch den Entzug des vorteilhaften 
Teiles des Artikels in seinem Verdienste geschmälert und führte 
hierüber bei dem Metteur Beschwerde. Deswegen, und weil Kläger 
— nach Angaben des Faktors — trotz streng tarifmässigen Ver- 
hältnissen bei der Firma sich fortgesetzt unzufrieden zeigte, ordnete 
der Faktor die sofortige Entlassung an. Es lag nicht in dem 
Willen der Firma, dem berechnenden Gehilfen den Vorteil einer 
Arbeit zu entziehen, sie war vielmehr durch die schnelle Fertig- 
stellung zu der getroffenen Disposition gezwungen. 

Entscheid (einstimmig): Dem Kläger ist für den Entlassungs- 
tag der Lohn in Höhe seines Durchschnittsverdienstes zu bezahlen. 

Begründung (siehe Kommentar, S. 124, Zifler 104). 


S 


Sprechsaal. 


-m. Berlin, 14. September. Der folgende Lohntarif wurde zwischen 
den Berliner Geschäftsbücher-Fabriken und ihren Buch- 
binderei-Arbeitern und Arbeiterinnen vereinbart; eine 
grössere Anzahl von Buchdruckereien, welche ebenfalls Buch- 
binderei als Nebenbetrieb führen, hat sich dieser Vereinbarung 
angeschlossen, so dass der Betrieb in diesen Geschäften voraus- 
sichtlich eine Unterbrechung nicht erleidet. Die Arbeitszeit 
beträgt täglich 9 Stunden exkl. der Pausen, dies gilt auch für die 
Sonnabende und Vorabende gesetzlicher Feiertage, also wöchentlich 
54 Stunden. — Der Minimallohn pro Stunde beträgt: a: für 
geübte männliche Arbeiter 44 A (Wochenlohn 23,76 AL), für erst 
Ausgelernte bis zu einem Jahre nach ihrer Lehrzeit 40 ,9 (21,60 A); 
b: für geübte Spezialarbeiter wie Presser, Marmorierer, Beschneider 
etc. 48 J, (25,92 A); c: für geübte Arbeiterinnen 24 9, (12,96 A); 
d: für ungeübte Arbeiterinnen sind die ersten vier Wochen als 
Probezeit zu betrachten und werden nach Leistung und Verein- 
barung bezahlt; die nächsten 6 Monate erhalten dieselben 17 A 
pro Stunde (9,18 /), sodann von Monat zu Monat mehr 1 . 
im zwölften Monat mehr 2 9 pro Stunde, sodass nach einjähriger 
Thätigkeit der Minimallohn von 24 A pro Stunde (12,96 AM) 
erreicht ist; e: für geübte Drahthefterinnen der Kontobuch-Heft- 
maschine, die dauernd daran arbeiten 37 ~ pro Stunde (19,98 ); 
f: für geübte Paginiererinnen, die dauernd an der Paginiermaschine 
arbeiten, 37 A pro Stunde (19,98 %). — Uberzeitarbeit ist 
möglichst zu beseitigen. Sonnabends, sowie am Vorabend 
gesetzlicher Feiertage, darf nur in Ausnahmefällen über die gewöhn- 
liche Arbeitszeit gearbeitet werden und werden für alle Überstunden 
33 ½ %, Sonntags 50 % Zuschlag gezahlt. Der Uberzeit-Zuschlag 
für Accordarbeiten beträgt für männliche Arbeiter 15 H, für weib- 
liche 10 A pro Stunde. Es wird nur bezahlt, wenn der Arbeit- 
geber die Überzeit verlangt hat und wenn die Arbeitszeit von 9 
Stunden innegehalten ist. — Die genannten Löhne sind Minimal- 


Nr. 38 


löhne und wird geschickten Arbeitern und Arbeiterinnen entsprechend 
höherer Lohn gezahlt. — Gesetzliche und vom Geschäft angeordnete 
Feiertage werden bezahlt, jedoch nur den Lohnarbeitern. — Bei 
Arbeiten, welche ausser dem Hause ausgeführt werden, ist ein 
Minimal-Zuschlag von 15% zu gewähren. — Die Arbeitgeber 
verpflichten sich, nach Möglichkeit den Arbeitsnachweis des 
Deutschen Buchbinder-Verbandes zu benützen. Die vereinbarten 
Bestimmungen sind in den Werkstätten auszuhängen. — Alle 
Streitigkeiten über die Bestimmungen dieses Lohn-Tarifs sind, 
bevor Entlassung oder Niederlegung der Arbeit eintritt, einer von 
Prinzipalen und Gehilfen zu gleichen Teilen gewählten Tarif- 
Kommission vorzutragen und von dieser spätesten innerhalb 3 Tagen 
zu entscheiden. — Prozentualer Aufschlag für die schlechter 
bezahlten Accordarbeiten: 5% Zuschlag zum Lohn für alle 
Arbeiter und Arbeiterinnen, die von diesem Lohntarif nicht getroffen 
werden; jedoch werden die in dem Zeitraum der letzten 3 Monate 
gemachten Zulagen abgerechnet. — Dieser Tarif ist auf die Dauer 
von mindestens 3 Jahren festzulegen, vorausgesetzt, dass die 
Leipziger Verhandlungen des Verbandes deutscher Buchbinderei- 
besitzer nicht einen längeren Termin festsetzen. Er tritt am 
1. Oktober in Kraft. 

* Hildesheim. Die hiesigen Zeitungsverleger haben eine 
Vereinbarung dahin geschlossen, ihre Abonnementspreise um je 
50 A vierteljährlich zu erhöhen, und erklären in einer gemein- 
samen Bekanntmachung in ihren Blättern, dass sie in Anbetracht 
der sich stetig steigernden Herstellungskosten, des hohen Papier- 
preises und infolge des am 1. Januar 1901 in Kraft tretenden 
neuen Postzeitungstarifs zu diesem Vorgehen gezwungen sind. Ferner 
ist von den Verlegern bezüglich des Inseratenwesens ebenfalls 
eine einheitliche Handhabung vereinbart worden, so dass in Zukunft 
bei allen hiesigen Blättern der Zeilenpreis für einheimische Inserenten 
15 A. für auswärtige 20 A pro sechsgespaltene Petitzeile, der 
Preis für die Reklamezeile 50 9, die Gebühr für Beilagen min- 
destens 25 oÁ beträgt und bei Geschäftsanzeigen ein Rabattsatz 
von 50% nicht überschritten werden darf. Diese Abmachungen 
treten bereits mit dem 1. Oktober dieses Jahres in Kraft. 

* Leipzig. Die ministeriellen „Berliner Politischen Nachrichten“ 
veröffentlichten kürzlich eine sich mit der Eintragung von 
Handwerkern in das Handelsregister beschäftigende Aus- 
lassung, in der der Ansicht Ausdruck gegeben war, dass Hand- 
werker nicht in das Handelsregister eingetragen werden und in 
das Handelsregister eingetragene Gewerbtreibende nicht Mitglieder 
einer Zwangsinnung sein könnten. Durch den Charakter des Blattes 
und durch den Abdruck in der „Nordd. Allg. Ztg.“, die bekannt- 
lich auch als Regierungsorgan gilt, erhielt diese Notiz eine gewisse 
Bedeutung und sie wurde schleunigst von innungsabgeneigten 
Blättern mit Behagen abgedruckt. Der Vorstand des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins sah sich deshalb veranlasst, das erstgenannte 
Blatt um Richtigstellung dieser irrtümlichen Ansicht zu ersuchen 
und führte in der betreffenden Zuschrift das Folgende aus: Bei 
der Ausführung des Innungsgesetzes hat uns die Praxis der Dinge 
gezeigt, dass der die in Betracht kommenden gewerblichen Ver- 
hältnisse ordnende Abs. 3 des $ 100s der Gewerbeordnung keinen 
Zweifel darüber lässt, dass ein Gewerbetreibender hinsichtlich der 
Eigenschaften des kaufmännischen Teils seines Betriebes den Vor- 
schriften des Handelsgesetzbuchs unterworfen ist und in gleicher 
Weise hinsichtlich des handwerksmässigen Teils seines Betriebes 
den Bestimmungen der Gewerbeordnung untersteht. Der erwähnte 
Paragraph regelt das Verfahren für die Heranziehung der Innungs- 
pflichtigen zu den Innungsbeiträgen und bestimmt, dass Gewerbe- 
treibende, welche neben dem Handwerke, hinsichtlich dessen sie 
der Innung angehören, noch ein anderes Handwerk oder ein 
Handelsgeschäft betreiben, nur nach dem Verhältnisse der Ein- 
nahmen aus dem zur Innung gehörenden Handwerksbetriebe zu 
den Beitragleistungen herangezogen werden können. Diese Vor- 
schrift setzt also den thatsächlichen Gewerbsverhältnissen richtig 
entsprechend voraus, dass ein Gewerbetreibender sehr wohl in 
seinem Gewerbe einen kaufmännischen d. h. dem Handelsgesetz- 
buch unterworfenen Teil und einen handwerksmässigen d. h. dem 
Innungsgesetz unterworfenen Teil vereinigen kann. Die Zwangs- 
innungen des Buchdruckgewerbes haben von dieser gesetzlichen 
Möglichkeit erfolgreich Gebrauch gemacht, indem sie auch die- 
jenigen Firmen von Gesetzeswegen als Mitglieder beanspruchten, 
welche neben ihrem handwerksmässigen Buchdruckereibetriebe 
kaufmännische Geschäfte, z. B. Verlagsgeschäfte oder Handel mit 
Papierwaren betreiben. Die höheren Verwaltungsbehörden haben 
denn auch bei ihren Entscheidungen über Streitigkeiten, ob Jemand 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


435 


der Innung als Pflichtmitglied anzugehören hat, auf Grund des 
erwähnten Paragraphen die Innungspflichtigkeit der widersprechen- 
den Gewerbetreibenden anerkannt, obwohl dieselben ihren Wider- 
spruch in ihrer Eigenschaft als Kaufleute erhoben. — Die „Berliner 
Politischen Nachrichten“ gewährten dieser Richtigstellung bereit- 
willigst Aufnahme und erkannten dieselben ausdrücklich als „völlig 
zutreffend“ an. Auch die „Nordd. Allg. Ztg.“, sowie das „Leipz. 
Tagebl.“ brachten die Richtigstellung der von ihr übernommenen 
Mitteilung. Ob die übrigen Blätter, welche die in Rede stehende 
Auslassung nachdruckten, sich ebenso objektiv verhalten haben, 
können wir zur Zeit nicht kontrollieren. 

§ Leipzig, 18. September. Heute feiert die Firma Dietz & Listing 
hierselbst, Maschinenfabrik für Buchbinderei, Buch- und Stein- 
druckerei, Cartonnagenfabrikation, sowie für die gesamte Papier ver- 
arbeitende Industrie, den 25. Jahrestag ihres Bestehens. Das 
Geschäft wurde am 18. September 1875 mit sehr bescheidenen Mitteln 
begründet und die Gründer und Inhaber desselben, die Herren Moritz 
Dietz und Richard Listing, haben es verstanden, durch rastlose Thätig- 
keit ihre Firma zu einer der bedeutendsten emporzubringen, sodass 
ihre Erzeugnisse in allen kultivierten Ländern der Erde bekannt sind 
und mit Vorliebe gekauft werden. In einer grossen Anzahl euro- 
päischer, sowie auch überseeischer Haupthandelsplätze hat die Firma 
Vertreter und unterhält sie Musterlager und bei den kleinsten 
Handwerkern, wie in den grössten Etablissements stehen Tausende 
von der Firma erzeugte Maschinen im Betriebe, die den Beweis 
der grossen Leistungsfähigkeit deutscher Industrie liefern. Unter 
den Leipziger Spezial-Maschinenfabriken für die Papierverarbeitung 
darf die Firma Dietz & Listing als eine der besten und leistungs- 
fähigsten bezeichnet werden. Die vielfachen praktischen Neuerungen, 
die an den Dietz & Listing schen Farikaten bemerkbar werden, 
tragen stets den Stempel des zur Befriedigung eines Bedürfnisses 
der Praxis ingenös ersonnenen Fortschritts an sich, und auch in 
bedeutungsvollen Neukonstruktionen ist die Firma vielfach bahn- 
brechend vorgegangen. Diese sind aber nicht ausschliesslich der 
srossindustrie und Massenfabrikation zu gute gekommen, sondern 
gerade das Kleingewerbe hat es der Firma zum grossen Teile zu 
danken, wenn es sich heute mit leistungsfähigen Maschinen, ohne 
grössere Mittel aufzuwenden, ausstatten kann und so in der Lage 
ist, mit der Grossindustrie wetteifern zu können. Der Prachtkatalog 
der Firma führt weit über 300 Nummern der verschiedensten 
Buchbinderei- und Papierverarbeitungs-Maschinen, von den kleinsten, 
bis zu den stärksten in Wort und Bild vor und zeigt, dass die 
Firma auf der Höhe der Zeit steht und jeden, auch den bedeutend- 
sten Ansprüchen gewachsen ist. Den Inhabern der Firma, welche 
beide noch im rüstigen Mannesalter stehen, möge es vergönnt sein, 
sich an dem Weiterblühen und Wachsen ihrer Gründung noch 
recht lange zu erfreuen und auch das 50 jährige Jubiläum ihrer 
Firma im besten Wohlsein feiern zu dürfen. | 


$ 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Messing- 
linienfabrik von Julius Klinkhardt in Leipzig ein Doppel- 
probenblatt ihrer Messingwellenlinien bei, und eine zweite 
Beilage, von der Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg, 
empfiehlt deren Stereotypieunterlagen. — Wir machen unsere 
Leser auf diese Beilagen aufmerksam. 

Zur Preisverteilung in Paris tragen wir nach, dass die Druck- 
farbenfabrik von Kast & Ehinger in Stuttgart durch drei erste 
Auszeichnungen: den Grand Prix und eine Goldene Medaille 
in Gruppe XIV, Klasse 87, Abt. IV., a und b, chemische Industrie, 
und eine Goldene Medaille in Gruppe III, Klasse 11, Buch- 
gewerbe, geehrt worden ist. Man darf der süddeutschen Farben- 
fabrik zu dieser ausserordentlichen Anerkennung ihrer Leistungen 
bestens Glück wünschen. 

Ein künstlerisches Moltke-Portrait von der Hand Professor 
Hanns Fechners bringt zur Jahrhundertfeier des General-Feld- 
marschalls (26. Oktober 1900) die Rudhard’sche Giesserei in 
Offenbach a. M. auf den Markt. Das Bild giebt den Gefeierten 
mit grosser Treue und in edler Auffassung wieder und wird in 
sechs Klischeegrössen abgegeben. Auch das Wappen des Feldherrn 
wird von der Firma in mehreren Grössen geliefert. 

in der Maschinen-Ausstellung des Deutschen Buchgewerbehauses. 
in Leipzig erregt die „Kosmos“-Schnellpresse des Kempewerkes. 


436 


in Nürnberg grosse Aufmerksamkeit. Die freie, offene Bauart zeigt 
dem Betrachtenden sofort alle Teile der Maschine, deren sehr 
saubere Einzelarbeit unbedingt anspricht. Der ruhige, stossfreie 
Gang derselben ist keine Reklamebehauptung, er ist wirklich vor- 
handen; daher auch der ruhige Cylinderlauf und der schmitzfreie, 
klare Druck, welcher auf allen „Kosmos“-Drucksachen wahrzunehmen 
ist. Wie das Kempewerk berichtet, ist der grosse Neubau der 
Schnellpressen- Abteilung jetzt betriebsfertig, so dass das Absatzfeld 
sich bald wesentlich erweitern dürfte. 

Eine Maschinenausstellung für das Kleingewerbe wird auf Ver- 
anlassung des Bayerischen Gewerbemuseums in Nürnberg am 
30. September eröffnet werden. Das „Kleingewerbe“ — ein Wort, 
das amtlich gern gebraucht, aber von niemandem definiert wird — 
kann sich gratulieren zu diesem Ausstellungsraume, der ihm alles 
bietet, was irgendwie maschinell in Frage kommt. Auch die Buch- 
druckerei ist unter das „Kleingewerbe“ aufgenommen, obgleich 
sie sich im allgemeinen dafür bedanken wird. Das Direktorium 
des Bayerischen Gewerbemuseums hätte besser gethan, einfach 
„gewerbliche Maschinen-Ausstellung“ zu sagen; darunter kann sich 
jeder etwas denken, zum Unterschiede von den Ausstellungen be- 
sonderer Art, welche für spezielle Betriebe bestimmt sind. Unter 
den Ausstellern befindet sich auch das Kempewerk in Nürnberg und 
zwar stellt es die Tiegeldruckpresse „Bavaria“ Nr. I. aus. -e. 

Asphaltpappen. Auf ein Verfahren zur weiteren Vervollkomm- 
nung von Asphaltpappen zu Bedachungs- und Isolierzwecken wurde 
der Fabrik von A. W. Andernach in.Beuel am Rhein ein deutsches 
Reichspatent erteilt. Bereits vor einigen Jahren hatte die Fabrik 
ein Patent erhalten, wonach es möglich ist, die Pappen in der 
Fabrik unmittelbar nach erfolgter Imprägnierung mit ausserordent- 
lich wetterfesten Überzügen zu versehen. 


€ 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Eingetragene Firmen. In Villingen die Firma Otto Frick, 
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Otto Frick dortselbst. — In 
Hamburg die Firma Theodor Rougemont, Inhaber Herr Christian 
Adolph Theodor Rougemont, Buch- und Steindrucker dortselbst. — 
In Rheydt die Firma Schippers & Reynartz, Inhaber Herren 
Johannes Schippers, Kaufmann, und Karl Reynartz, Lithograph, 
beide dortselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Friedrich Winter, 
alleiniger Inhaber der Firma Winter & Meschett in Bünde am 


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10. September. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt Dr. jur. Brader 
in Bünde. Anmeldefrist bis zum 1. Oktober. — Herr Buchdruckerei- 
besitzer Kurt Budwell, zuletzt in Berlin, Chausseestr 29 wohnhaft 
jetzt unbekannten Aufenthalts am 14. September. Konkursverwalter 
Herr Kaufmann Schieferdecker in Berlin, Klosterstrasse 65—67. 
Anmeldefrist bis 13. November. 

Jubiläum. Die Schulzesche Hofbuchhandlung und Hofbuch- 
druckerei in Oldenburg i. Gr. feierte am 1. September ihr 
100jähriges Bestehen. 

Gestorben. In Leipzig starb am 23. August Herr Buch- 
druckereibesitzer Otto Mannewitz, Mitinhaber der Firma Schlag 
Nachf. — In Stuttgart starb am 29. August der frühere Mit- 
inhaber der Metzler’schen Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung 
Herr Leopold Werlitz, 84 Jahre alt. — In Breslau starb am 
26. August Herr Buchdruckereibesitzer Th. Schatzky. — In Berlin 
starb Herr Buchdruckereibesitzer Michael Klein in Firma Anton 
Klein, 32 Jahre alt. — In Bad Harzburg starb Herr Buchdruckerei- 
besitzer K. Kausche sen. in Firma C. A. Günther Nachf. in 
Zwickau. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 
Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs. 


Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Bekanntmachung. 


Bei der Konstituierung des Bremer Schiedsgerichts ist prinzipals- 
seitig Herr Victor Hauschild (in Firma H. M. Hauschild), Langenstr. 35, 
und gehilfenseitig Herr A. Rosenlehner, Olgastrasse 39, zum Vor- 
sitzenden gewählt worden. 

Beschwerden oder Streitfälle in Sachen des Tarifs sind seitens 
der einen oder anderen Partei an den betrefienden Vorsitzenden 
schriftlich einzureichen. 

Berlin, 12. September 1900. 

Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 

* Leipzig, 18. September. Die unter Leitung des Tarif- Amtes 
der Deutschen Buchdrucker heute im Deutschen Buchgewerbehause 
stattgehabten Verhandlungen zur Beilegung des Buch- 
binderstreiks führten nach nahezu 12stündiger Dauer zu einer 
vollständigen Einigung. Der neue Tarif soll eine fünfjährige 
Gültigkeit haben. Der Stundenlohn beträgt für Berlin 45 J, für 
Leipzig 44 A und für Stuttgart 41 J. Die Arbeit soll in allen 
Werkstätten am Montag wieder aufgenommen werden. 


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438 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker KC Nr. 38 


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und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2.%, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & 
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei- Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post a Jet Nr. 8579), vierteljährlich 14 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche 
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18maliger 10 Prozent, bei SES 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage. 
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— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. +€- 


Amtlicher Teil. 


Bekanntmachung. 


In Gemässheit des 8 32 des Statuts bringen wir hiermit zur 
Kenntnis, dass in der am 27. Mai d. J. zu Cassel abgehaltenen 
‚Sektionsversammlung. wieder bezw. neugewählt worden sind: 
| 1. Ein Mitglied des Sektionsvorstandes und dessen 
Ersatzmann: August Reichard-Marburg i. Fa. C. Naumann’s 
Druckerei Frankfurt a. M. (Vorstandsmitglied) und Johann Fried- 
‚rich Renner i. Fa. C. Naumann d Druckerei Frankfurt a. M. (Er- 
satzmann). , 

2. Drei Beleg erte z ur Genossenschaftsversammlung 
und deren Ersatzmänner: Eugen Mahlau i. Fa. Schirmer & 
' Mahlau, Frankfurt a. M. (Delegierter), Heinrich Wagner i. Fa. Rein- 
hold Baist, Frankfurt a. M. (Ersatzmann), Heinrich Prickarts, Mainz 
(Delegierter), Josef Falk i. Fa. Joh. Falk III Söhne, Mainz (Er- 
satzmann), Kommerzienrat F. Mittich i. Fa. C. L. Pittich'sche 
Hof buchdruckerei, Darmstadt (Delegierter), Richard Gotiheift i i. Fa. 
Gebr. Gotthelft, Cassel (Ersatzmann). | 

3. Dreizehn Vertrauensmänner und deren Ersatz- 
männer: Albert Gotthelft i. Fa. Gebr. Gotthelfl, Cassel, Wilh. Weber 
i. Fa. Weber & Weidinger, Cassel (Ersatzmann), Fr. Sömmering, 
Marburg, D. Sömmering i. Fa. Fr. Sömmering, Marburg (Ersatz- 
mann), Otto Kindt i. Fa. von Münchow, Hof- und Universitäts- 
druckerei, Giessen, R. Lange i. Fa. Brühlsche Universitäts-Buch- 
und Steindruckerei (Pietsch Erben), Giessen (Ersatzmann), L. Uth 
i. Fa. I. L. Uth’sche Hof buchdruckei, Fulda, I. Parzeller, Geschäfts- 


führer der Fuldaer Aktiendruckerei, Fulda (Ersatzmann), 8. Dohany / 


i. Fa. Seibold’sche Buchdruckerei, Offenbach a. M., C. Borger i. Fa. 
C. Forger's Druckerei für Handel und- Gewerbe, Offenbach a. M. 
(Ersatzmann), Heinrich Kichler, Darmstadt, ‚Ludwig Roll i. Fa. 
I. C. Berberbsche. Hofbuchdruckerei (Fr. Herbert), Darmstadt (Er- 
satzmann), August Falk i. Fa. Joh. Falk III Söhne, Mainz, Philipp 
von Zabern, Mainz (Ersatzmann), L. Schellenberg: i. Fa. L. Schellen- 
. berg’sche Hofbuchdruckerei, Wiesbaden, Rudolf Bechtold i. Fa. Rud. 
Bechtold & Co., Wiesbaden (Ersatzmann), C. I. Schick, Homburg 
v. d. H., L. Wagner, Usingen (Ersatzmann), Ad. Hoffmann i. Fa. 
.Gebr. Hoffmann, Worms, Heinrich Fischer, Worms (Ersatzmann), 


Eugen Mahlau i. Fa. Schirmer & Mahlau, Frankfurt a. M., Hermann 
Baist i. Fa. Reinhold Baist, Frankfurt a. M. (Ersatzmann), Heinr., 
Sommer i. Fa. H. Chr. Sommer, Ems, Jos. A. Buet i. Fa. Limburger 
Vereinsdruckerei, Limburg a. Lahn (Ersatzmann), G. Heydt i. Fa. 
I.G. Kittsteiner, Hanau, G. Weisbrod, Faktor der Waisenhausdruckerei, 
Hanau (Ersatzmann). 

Ferner wurde in der heutigen Sitzung des Vorstandes Herr 
Eugen Mahlau i. Fa. Schirmer & Mahlau, Frankfurt a. M. als Vor- 
sitzender und Herr Heinrich Wagner. i. Fa. Reinhold Baist, Frank- 
furt a. M. als dessen Stellvertreter für die Zeit vom 1. Oktober d. J. 
bis dahin 1901 gewählt. l 
Frankfurt a. M., 20. September 1900. 


| Der Vorstand der Sektion III (Main) 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. . 
Eduard Osterrieth, Vorsitzender. _ 


Nichtamtlicher Teil. 


Eine weitere Papierverteuerung in Sicht. 

Wir erfahren, dass seitens des Vereins deutscher Zellstoff- 
fobrikanten eifrig eine Zollerhöhung auf Cellulose -befür- 
wortet wird. Gegen diese Zollerhöhung ist es jedoch geboten, 
auf das nachdrücklichste Front zu machen, einmal, da sie 
eine Benachteiligung der heimischen, Papierindustrie im all- 
gemeinen, dann weil sie eine weitere Preisteigerung für das 
Zeitungspapier im besonderen zur sichern Folge haben würde. 
Wie den mit den einschlägigen Verhältnissen Vertrauten 
hinlänglich bekannt ist, beträgt, bei dem jetzigen Zollsatze von 
1 per 100 kg der Import von Cellulose nur die relativ 
geringfügige Ziffer von etwa 50/0 der heimischen Produktion. 
Geht nun schon daraus zur Genüge hervor, dass die. hochent- 
wickelte deutsche Celluloseindustrie des Zollschutzes nicht be- 
darf, so. erscheint die Frage noch unter einem ganz anderen 
Gesichtspunke, wenn man bedenkt,, dass die Steigerung der 
Löhne, Kohlen und Hilfsstoffe, sowie >, dès. Holzes selbst an . und 


442 


für sich schon die Tendenz haben, die Cellulosepreise in die 
Höhe zu treiben und dass, wenn durch eine Zollerhöhung 
diese Tendenz unterstützt wird, die Aufwärtsbewegung eine die 
Papierindustrie geradezu schädigende werden muss und sicher 
wird. 

Ahnlich liegt die Sache beim Holzstoff, dem Material, 
woraus unser Zeitungsdruckpapier zu 75—80% besteht, nur 
dass hier die Verhältnisse noch eindringlicher gegen eine Zoll- 
erhöhung, vielmehr für eine Zollerniedrigung resp. Zoll- 
aufhebung sprechen. Denn erstens beträgt die Einfuhr nur 
31/3 % der heimischen Produktion (also fast nichts) und zweitens 
findet eine Einfuhr (abgesehen von solcher für einige wenige 
an der Küste gelegene Fabriken) in nennenswertem Umfange 
nur dann statt, wenn in Folge von aussergewöhnlicher Trocken- 
heit oder langandauerndem Froste die fast ausschliesslich auf 
Wasserkräfte angewiesenen deutschen Holzschleifereien ihren 
Lieferungsverbindlichkeiten gegenüber den deutschen Papier- 
fabrıken nicht nachkommen können. Wenn nun in solch 
kritischen Zeiten die deutsche Papierindustrie mit ausländischem 
Holzstoff die Lücken füllt, so hat sie die bedeutende Mehraus- 
gabe des Zolles zu leisten. Der Zoll ist also wirkungslos, nützt 
den Holzschleifern, die nicht produzieren können, doch nichts, 
und schadet lediglich den Papierfabrikanten, die den Holzstoff 
unter allen Umständen haben müssen. 

Bedenkt man nun, dass die bedeutendsten europäischen 
Konkurrenten der deutschen Papierindustrie auf dem Welt- 
markte: Grossbritannien und Belgien, die beiden unersetzlichen 
Halbstoffe, Cellulose und Holzstoff, zollfrei uud zu den gleichen 
resp. noch billigeren Frachten wie Deutschland beziehen, so 
ist es klar wie der Tag, dass unsere heimische Leistungsfähig- 
keit durch eine Zollerhöhung stark gefährdet und also ein 
wichtiger Zweig der nationalen wirtschaftlichen Thätigkeit in 
seiner Weiterentwickelung bezw. im Festhalten der mühsam er- 
rungenen Position bedroht erscheint. 

Hand in Hand aber geht damit natürlich eine Verteuerung 
unseres eigenen unentbehrlichen Hilfsmaterials, des Druckpapiers. 

Unsere schon stark gelichteten Wälder reden hinsichtlich 
der Frage der Beschaffung von Rohholz zur Fabrikation dieser 
Surrogate schon eine hinreichend deutliche Sprache, welche 
für den, der die enorme Steigerung der Holzpreise verfolgt 
hat, noch beredter wird. Ein Rückgang in den Preisen von 
Cellulose und geschliffenem Holzstoff ist daher aus allen oben- 
erwähnten Gründen nicht zu erwarten und wir sind daher der 
Ansicht, es müsse mit allen erdenklichen Mitteln dahin gewirkt 
werden, dass der bestehende Zoll auf Cellulose und Holzstoff 
nicht allein nicht erhöht, sondern im Gegenteil ganz aufgehoben 
werde. Wir lassen uns hierbei noch von zwei volkswirtschaft- 
lich wichtigen Beweggründen leiten: 

1. würde die Zollaufhebung der deutschen Cellulose- und 


Holzstoffindustrie mit Ausnahme des Verkehrs mit einigen 


wenigen an der Küste gelegenen Papierfabriken nichts schaden, 
da die deutschen Cellulose- und Holzstoff-Fabriken durch die 
hohen Vorfrachten bis zu den Seehäfen und die Frachten für 
die Weiterbeförderung ins Inland schon einen grossen Vor- 
sprung dem ausländischen Fabrikat gegenüber haben; selbst 
aber, wenn einige vereinzelt ungünstig gelegene deutsche Fabriken 
einen kleinen Nachteil haben sollten, was uns aber als aus- 
geschlossen erscheint, so ist es doch 

2. die Industrie des Vollfabrikats und nicht diejenige des 
Halbfabrikats, welche zu unterstützen ist; d.h. um unsere Papier- 
industrie mit einer Arbeiterziffer von etwa 40000 Personen 
und einem Produktionswert von etwa 200 Millionen Mark 
leistungsfähig zu erhalten, darf nichts geschehen, was ihr die 
unentbehrlichen Halbstoffe, Cellulose und Holzstoff, irgendwie 
verteuert. 

3. Es ist ganz zweifellos, dass durch eine Zollaufhebung 
eine ganze Reihe von deutschen Papierfabriken, namentlich 
solche, welche nicht zu weit von den Hafenplätzen abgelegen 


sind, in die Lage kämen, ausländische Cellulose und Holzstoff 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 39 


beziehen zu können, ohne jeglichen Schaden für die deutsche 
Holzstoff- oder Cellulose-Industrie, und dadurch auf dem Welt- 
markte mit den englischen und anderen fremden Papierfabriken 
erfolgreich zu konkurrieren, während die Fabriken jetzt nur 
mit knapper Not exportfähig sind, da sie zu weit ab von den 
Produktionscentren deutscher Cellulose und Holzstoffes liegen, 
um diese mit Nutzen noch für Papier zum Export zu ver- 
arbeiten. 

4. ist angesichts des von Canada gekündigten Handels- 
vertrages und des immer mehr in jenem Lande an Bedeutung 
gewinnenden Cellulose- und Holzstoff-Exports die allfallsige 
Gewährung freier Einfuhr für canadische Papierhalbstoffe ein 
jedenfalls sehr wirksames Objekt zur Erreichung wertvoller 
Gegen-Konzessionen für unsere deutsche Ausfuhr. W. 


$ 


geilegung des Buchbinderstreiks, 


Wie bereits in letzter Nummer kurz mitgeteilt worden, ist es 
dem Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker gelungen, im Ver- 
handlungswege eine Einigung zwischen den Buchbindereibesitzern 
und ibren Arbeitern und Arbeiterinnen herbeizuführen, infolge 
deren der Streik beendet und die Arbeit überall am 24. bez. 
25. September wieder aufgenommen worden ist. Die Verhandlungen, 
die in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses statt- 
fanden, wurden vom Prinzipalsvorsitzenden des Tarif-Amts Herrn 
Büxenstein-Berlin geleitet und währten nahezu 12 Stunden. Ausser 
Herrn Büxenstein waren vom Tarif-Amte noch die Herren Giesecke 
und Schliebs anwesend. Dem Tarif-Amt, insbesondere aber seinem 
Vorsitzenden Herrn Büxenstein wurde von beiden Parteien leb- 
hafter Dank und Anerkennung ausgesprochen. 

Die Hauptpunkte der getroffenen Vereinbarungen sind die 
folgenden. 

1. Die Arbeitszeit ist 9 Stunden, ausschliesslich Pausen. 
An Pausen müssen gewährt werden: je eine Viertelstunde für Früh- 
stück und Vesper und mindestens eine Stunde für Mittag. In 
geschäftsflauer Zeit ist es den Prinzipalen gestattet, nach zwei 
Tage vorher erfolgter Mitteilung an das Personal eine Abkürzung 
der täglichen Arbeitszeit anzuordnen. Diese Abkürzung kann eine 
halbe Stunde bis zu einem Viertelstage betragen, darf aber während 
eines Jahres im Maximum nicht mehr als 160 Stunden betragen. 
— 2. Der Minimalstundenlohn beträgt 1. für männliche 
Arbeiter: für Stuttgart 41 J, für Leipzig 44 A. für Berlin 45 A 
a) für männliche Arbeiter, die 4 Jahre gelernt haben und sich im 
ersten Gehilfenjahre befinden, bezw. die 3 Jahre gelernt haben und 
sich im zweiten Gehilfenjahre befinden: für Stuttgart 86 A. für 
Leipzig 39 A. für Berlin 40 J; b) für männliche Arbeiter, die 
3 Jahre gelernt haben und sich im ersten Gehilfenjahre befinden: 
für Stuttgart 33 9, für Leipzig 36 9, für Berlin 37 9. Der 
unter a) und b) aufgeführte geringere Lohnsatz darf aber nur ge- 
zahlt werden bis zur Beendigung des fünften Jahres nach Beginn 
der Lehrzeit. c) für Presser an der Phönix- und Viktoriapresse, 
sowie Gehilfen an der Deckenmach-Maschine: während der Lehr- 
zeit (Dauer 6 Wochen) für Stuttgart 48 A. für Leipzig 50 A 
für Berlin 52 J, nach beendeter Lehrzeit für Stuttgart 58 A. für 
Leipzig 60 A, für Berlin 62 9. 2. Für weibliche Arbeiter: a) für 
ungeübte Arbeiterinnen: im ersten Halbjahre für Stuttgart 13 A 
für Leipzig 14 J, für Berlin 16 9, im zweiten Halbjabre für 
Stuttgart 16 A, für Leipzig 17 A, für Berlin 19 9. Nach Ver- 
lauf eines Jahres erhält die Arbeiterin zum mindesten den Minimal- 
lohn für geübte Arbeiterinnen. b) für geübte Arbeiterinnen (exkl. 
Hefterinnen, Goldaufträgerinnen): für Stuttgart 21 A. für Leipzig 
22 J, für Berlin 25 9. c) für geübte Arbeiterinnen an Draht- 
heftmaschinen (exkl. Universalmaschinen), Fadenheftmaschinen 
(exkl. Holländermaschinen), Falz- und Anschmiermaschinen, Gold- 
aufträgerinnen, Schrift- und Bronziermädchen, Mädchen an Schnell- 
pressen, sowie für alle Maschinenarbeiterinnen: für Stuttgart 26 A 
für Leipzig 27 J, für Berlin 30 A. — Resolution zu § 2. Alle bisher 
auf Stundenlohn beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen erhalten 
eine Lohnzulage von 5%. — 3. Überstunden: Nach geleisteter 
9stündiger Arbeitszeit sind zu zahlen a) für männliche Arbeiter 
für die erste Stunde 10 A. für die zweite 15 J, für die dritte 
20 A Extraentschädigung: Für Sonntagsarbeit, sowie für Uber- 


3 * * 


Nr. 39 


arbeit an Sonnabenden, sowie an Vorabenden von gesetzlichen 
Feiertagen pro Stunde 20 J Extraentschädigung. b) für weibliche 
Arbeiter für die erste Stunde 5 A. für die zweite 8 J, für die 
dritte 10 A. Für Sonntagsarbeit, sowie für Uberarbeit an Sonn- 
abenden, sowie an Vorabenden von gesetzlichen Feiertagen pro 
Stunde 10 A Extraentschädigung. — 4. Die gegenseitige Auf- 
kündigungszeit ist eine siebentägige, sofern nicht ein anderes 
Übereinkommen stattgefunden hat. Die Aufkündigung kann nur 
am regelmässigen Zahlungstage geschehen. — Ein neuer Tarif 
für Akkordarbeiten tritt mit dem 15. Oktober in Kraft. Der- 
selbe ist von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam zu be- 
raten. Streitige Punkte entscheidet das Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker. Bis zum Inkrafttreten des neuen Tarifs gilt der bis- 
herige Tarif. — Der neue Tarif gilt bis zum 31. August 1903. 
Die Kommission für Festsetzung des Tarifs für Akkordarbeiten ist 
aber berechtigt, nach Festsetzung der Akkordsätze auch eine längere 
Gültigkeitsdauer zu beschliessen. 

Die getroffenen Vereinbarungen wurden sowohl von einer Ver- 
sammlung der Mitglieder des Verbandes Deutscher Buchbinderei- 
besitzer, wie von einer etwa 3000 Personen starken Versammlung 
der Buchbinderei-Arbeiter und Arbeiterinnen Leipzigs anerkannt 
und in beiden Versammlungen wurde dem Tarif-Amts- Vorsitzenden 
Herrn Büzxenstein ebenfalls Dank und Anerkennung für seine un- 
parteiischeGeschäftsführung ausgesprochen. In Berlin und Stuttgart 
sind die getroffenen Abmachungen ebenfalls gut geheissen worden; 
in Berlin allerdings erst nach weiteren Verhandlungen und Gewähr 
einiger Zugeständnisse durch die Prinzipale. 


S 


Entscheide der laut $ 47 des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Tarif kreis VIII (Berlin- Brandenburg). 
Schiedsgericht Berlin. 

140. Rückzahlung von 7,50 M Lohnabzug. 

Sachverhalt: Der Kläger hatte 3 Schnellpressen und 1 Tiegel- 
druckpresse zu bedienen; ausserdem gehörte auch etwaiges Stereo- 
typieren, Papierschneiden zu seinen Obliegenheiten; beigegeben 
zur Unterstützung war ihm ein Lehrling. An dem einen Tage 
waren 2 Maschinen im Drucke; die eine Maschine mit kleinen 
Auflagen versah der Lehrling, die zweite lief mit einer, Auflage 
von 6000, wobei nach 1500 umschlagenen Bogen eine Anderung 
im Satze eintreten sollte Vom Beginne des Druckes an richtete 
Kläger die dritte Maschine ein; hier sollte von schlechter Stereotypie- 
platte schleunigst eine Rechnung gedruckt werden, und schliesslich 
mussten in derselben Zeit auch noch einige Tausend Bogen Papier 
geschnitten werden. Dabei vergass der Kläger die Anderung auf 
der zweiten Maschine, so dass statt 1500 Bogen 3000 Bogen 
Schöndruck geliefert wurden. Der Besteller nahm die doppelte 
Auflage zwar, jedoch zu einem geringern Preise, und diese Differenz 
von 7,50 o zog die Firma dem Kläger vom Lohne ab. 

Entscheid (einstimmig): Der Abzug ist zu Unrecht erfolgt. 

Begründung: Das Urteil entspringt der Bestimmung des $ 32, 
Abs. 2 des Tarifes, der im besondern von der Verantwortlichkeit 
des Maschinenmeisters handelt. Im vorliegenden Falle wird der 
Maschinenmeister von dieser Verantwortlichkeit durch genannten 
Paragraphen des Tarifes entbunden, denn der Maschinenmeister 
haftet nur für diejenigen Arbeiten, welche unter seiner unein- 
geschränkten Aufsicht hergestellt werden. Letztere war aber nicht 
vorhanden, da Kläger in der Zwischenzeit nicht etwa nur mit 
Nebenarbeiten, die eine Aufsicht über die im Drucke befindliche 
Maschine nicht ausschlossen, beschäftigt war, sondern eilige Arbeiten 
zu erledigen hatte, die das Vergessen des einen Auftrages ver- 
ständlich machen. 

141. Bezahlung von Justiergeld von Marginalien. 

Sachverhalt: Der Kläger setzte eine etwa 5 Bogen umfassende 
Broschüre, die im Sinne des $ 14 des Tarifes mit „breiteren“ 
Marginalien versehen war; von diesen 5 Bogen waren 50 Kolumnen 
mit Marginalien versehen. Während der Kläger die übrigen 
30 Kolumnen mit Anschlag (an Stelle der Marginalien) nicht versah, 
weil dies geschäftsüblich vom Maschinenmeister geschah, berech- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 443 


nete er dennoch das Justiergeld für volle 5 Bogen. Dies zu 
zahlen weigerte sich die Firma. 

Entscheid: Mit Stimmengleichheit wird der Kläger abgewiesen. 

Begründung: Die Meinungen der Prinzipals- und Gehilfen- 
mitglieder gehen bei Beurteilung dieser Frage auseinander. Während 
die Prinzipale die Ansicht vertreten, dass das Justieren „pro Bogen“ 
nur aufzufassen sei als eine Entschädigung für den Fall, dass das 
Justieren thatsächlich für so und so viele Bogen erfolgt, was im 
vorliegenden Falle aber nicht bei 5 Bogen, sondern nur bei 
31, Bogen zu konstatieren ist — sind die Gehilfen der Meinung, 
dass die Entschädigung für das Justieren für so viel Bogen zu 
bezahlen ist, als sich Marginalien auf diese verteilen; hier waren 
die Marginalien über sämtliche 5 Bogen verteilt. Ob der Setzer 
bei den Kolumnen ohne Marginalien den Anschlag besorgt hat, 
oder ob dies vom Maschinenmeister geschehen, könne an der Be- 
rechtigung des Entschädigungsanspruches seitens des Klägers nichts 
ändern. 

Berufung vor dem Tarif-Amte. Entscheid (mit 5 gegen 
1 Stimme): Der Kläger ist nur berechtigt, für 3½ Bogen das 
Justiergeld zu beanspruchen. 

Begründung: Das Tarif-Amt stellte sich auf den Standpunkt, 
dass der Kläger für eine nicht geleistete Arbeit Bezahlung nicht 
beanspruchen kann. Dass das Anschlagen der Stege vom Maschinen- 
meister besorgt wurde, mag einer alten geschäftlichen Gepflogenheit 
entspringen, ist aber weder als allgemein üblich anzusehen, noch 
ist es von Geschäftsseite angeordnet worden; so lange der Setzer 
von dem Anschlagen nicht ausdrücklich entbunden war, blieb es 
seine Pflicht, den Anschlag, für den er Bezahlung forderte, selbst 
zu besorgen. 

Gleichzeitig wurde aber festgestellt, dass eine Firma nicht be- 
rechtigt ist, eine Anordnung zu treffen, wonach der Setzer den 
Anschlag bei den Kolumnen ohne Marginalien zu unterlassen habe; 
thut sie dies, bleibt sie trotzdem für das volle Justiergeld pro 
Bogen haftbar. 

142. 65% Aufschlag für Herstellung eines Adress buc hes. 

Sachverhalt: Die Kläger beanspruchen für 100 Zeilen Adress- 
buch 2,77 M = 65% Aufschlag auf den einfachen Tausendpreis. 
Diesen Aufschlag begründen sie wie folgt: schmales Format 10%, 
Abbreviaturen 10%, Namen und Artensatz 15%, gemischter Satz 
30% .. Die Firma dagegen proponiert einen Hundertzeilenpreis 
von 2,51 M == 50% Zuschlag; die Prozente verteilt sie wie folgt: 
schmales Format 10%, Abreviaturen 5%, Namen- und Artensatz 

15%, gemischter Satz 20%. 

Entscheid (einstimmig): Es ist ein Aufschlag von 62 ½ % 
gerechtfertigt. 

Begründung: Bei Prüfung der vorliegenden Spaltenabzüge, 
welche ein Bild über die vier verschiedenen Satzabteilungen des 
Werkes geben und unter Berücksichtigung des Umfanges der vier 
verschiedenen Satzarten schätzte das Schiedsgericht die Prozent- 
aufschläge wie folgt: schmales Format 10%,, Namen- und Arten- 
satz 15%, Abreviaturen und Ziffern 7 ½ %, Mischung 30%. 

143. Bezahlung des Neuwjahrsiages. 

Sachverhalt: Kläger wurde am 1. Dezember von beklagter 
Firma als Gewissgeldsetzer engagiert und arbeitete ohne Unter- 
brechung bis zum 23. Dezember abends. Hier wurde ihm eröffnet, 
dass das Arbeitsverhältnis beendet sei, dass er am 27. Dezember 
aber wieder anfangen könnte, sofern er auf Bezahlung der Weih- 
nachtsfeiertage verzichtete. Kläger lehnte ein solches Anerbieten, 
das eine Verletzung des § 34 des Tarifes involvierte, zwar ab, gab 
sich aber schliesslich damit zufrieden, nachdem ihm wenigstens 
die Bezahlung des Neujahrstages bestimmt zugesichert worden 
war. So nahm er seine Arbeit am 27. Dezember wieder auf und 
arbeitete bis einschliesslich 2. Januar; am 3. Januar musste er 
sich krank melden und blieb durch etwa 4 Wochen hindurch 
arbeitsunfähig. Nach seiner Gesundung meldet er sich wieder bei 
der Firma, wird wieder eingestellt und am 3. Februar, als dem 
nächsten Lohntage, beansprucht er nachträglich die Bezahlung des 
1. und 2. Januar, d.h. der beiden Tage, die aus seiner Erkrankungs- 
woche noch rückständig sind. Die Firma zieht aber den Neujahrs- 
tag trotz Protest ab. 

Beim Termine ist die Firma nicht vertreten, weil sie das 
Schiedsgericht als kompetente Behörde nicht anerkennen will. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Bezahlung des 
Neujahrstages verpflichtet. 

Begründung: Die Pflicht zur Bezahlung dis Neujahrstages 
ergibt sich aus dem Kommentare Seite 116. (Beschluss des Tarif- 
ausschusses vom 15. Mai 1899.) Aber auch die Nichtbezahlung der 


444 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Weihnachtsfeiertage entspricht nicht den tariflichen Bestimmungen, 
denn der Kläger hatte mit dem 27. Dezember durchaus kein neues 
Arbeitsverhältnis begonnen, sondern er hatte es nur während der 
Feiertage unterbrochen, allerdings tarifwidrig unter Verzichtleistung 
auf die Entschädigung der Feiertage. Firma wie Gehilfe haben 
in diesem Falle gegen den Tarif gehandelt, was beiden Teilen 
unter Verwarnung bekannt zu geben ist. 

Der Einwurf der Firma, sie erkenne die Kompetenz des Tarif- 
schiedsgerichtes nicht an, weil 1. die Klage ihres Inhaltes wegen 
nur vor das Gewerbegericht gehöre und 2., weil sie nicht Mitglied 
der Innung sei, ist in beiden Punkten hinfällig. Denn erstens 
handelt es sich bei Nichtbezahlung des Neujahrstages um eine 
Verletzung des § 34 des Tarifes, für dessen Iunehaltung die 
Schiedsgerichte berufen sind; den Spruch derselben anzuerkennen 
ist diejenige Firma verpflichtet, welche die schriftliche Anerkennung 
des Tarifes bei dem Tarif-Amte der deutschen Buchdrucker voll- 
zogen und dies ist von der beklagten Firma zu konstatieren. 
Zweitens unterstehen dem Tarifschiedsgerichte nicht nur die Mit- 
glieder einer Innung, sondern alle tariftreuen Firmen; es ist also 
belanglos, ob Verklagte der Innung angehört oder nicht; denn 
das Schiedsgericht ist nicht ein Teil der Innung, sondern ein Glied 
der selbständigen Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker. 
Firmen oder Gehilfen, die einen Schiedsspruch nicht anerkennen, 
werden als tarifuntreu gestrichen. (Siehe Kommentar S. 148.) 


% 


Von der Weltausstellung in Paris. 
III. 


Nachdem unser Pariser Mitarbeiter Herr Albert Montreuil die 
Ausstellung der deutschen Buchgewerbe im Deutschen Hause der 
Weltausstellung eingehend geschildert hat — eine Besprechung 
der deutschen Maschinenausstellung wird derselbe noch folgen 
lassen — nehmen wir die Besprechung der Ausstellung der Buch- 
gewerbe der andcren Staaten aus eigener Anschauung auf. Zuvor 
jedoch noch einige ergänzende Bemerkungen zu den Berichten 
des Herrn Montreuil. 

Die buchgewerbliche Ausstellung im Deutschen Hause hat, so 
klein sie im Verhältnis zur Grösse der deutschen Buchgewerbe 
auch war, bekanntlich die allgemeinste Anerkennung ihrer Be- 
sucher gefunden und dieses Volkesurteil — wenn man sich so 
ausdrücken darf — hat bei der Preisverteilung seine volle Be- 
stätigung erhalten. Das deutsche Buchgewerbe ist aus derselben 
mit Ehren überhäuft hervorgegangen, wie noch auf keiner Aus- 
stellung zuvor. Dieses Resultat ist nun zwar in erster Linie der 
Gediegenheit der deutschen Leistungen zuzuschreiben; aber es 
haben auf dasselbe auch noch andere Umstände mit eingewirkt. 
So war die Zusammensetzung des Preisgerichts in Paris eine fach- 
männischere als beispielsweise in Chicago. Und das allgemeine 
Urteil, wie es sich u. a. in der Presse ausgesprochen hat und 
dem sich wohl auch ein Preisgericht nicht ganz entziehen kann, 
ist in vorzüglicher Weise unterstützt und geleitet worden durch 
die zweckmässige Anordnung der Ausstellung, die sich von der- 
jenigen anderer Ausstellungen sehr zu ihrem Vorteile unterschied. 
Die Möglichkeit einer solchen Anordnung ist in erster Linie dem 
deutschen Ausstellungskommissariat zu danken, das dem Buch- 
gewerbe einen hervorragenden Platz im deutschen Repräsentations- 
gebäude selbst einräumte, und die Anordnung selbst wurde so- 
dann von den Organen des mit der Ausstellung betrauten Deutschen 
Buchgewerbevereins in einer dem Ganzen, wie dem einzelnen Aus- 
steller nur zum Vorteile gereichenden Weise durchgeführt. Für 
den Beschauer lagen oder hingen die Ausstellungsgegenstände be- 
quem, die Belichtung war, von einigen nicht wohl zu vermeiden 
gewesenen Ausnahmen abgesehen, eine gute, namentlich aber eine 
weit bessere als bei vielen Kojen der Ausstellung auf dem Mars- 
felde, und die Bücher und anderen Sachen waren der freien Be- 
sichtigung und dem Durchblättern zugänglich. Auch war stets 
irgend eine unterrichtete Person zur Stelle, die Auskünfte geben 
konnte. In den meisten der übrigen Ausstellungen war dies zum 
Nachteile der Aussteller nicht immer der Fall; dort war das meiste 
des Ausgestellten in verschlossenen Glasschränken untergebracht, 
und wenn diese auch einzelnen auf Ersuchen gern geöffnet wurden, 
für das Publikum blieben sie doch verschlossen. Natürlich haben 
die deutschen Aussteller bei ihrer Ausstellungsmethode ihre Aus- 
tellungsgegenstände zu einem grossen Teile geopfert, während 


Nr. 39 


andere Aussteller die ihren fein säuberlich zurückbekommen 
werden; aber sie haben dafür ihren Ausstellungszweck weit voll- 
kommener erfüllt und erreicht, als jene. Im weiteren fiel von der 
glänzenden Ausstattung des Deutschen Hauses auch ein Schein 
auf die buchgewerbliche Ausstellung, und wenn man alles dies zu 
den gediegenen Leistungen der Aussteller Hinzugekommene mit 
in Betracht zieht, so kann der vom deutschen Buchgewerbe in 
Paris erzielte Erfolg nicht weiter Wunder nehmen. 

Die deutschen buchgewerblichen Leistungen bilden hinsichtlich 
der Ausstattung und des Geschmackes ein geschlossenes Ganze, 
das sich von denen der anderen Nationen merklich unterscheidet. 
Sie finden ihre Ergänzung in den Leistungen Österreichs und der 
Schweiz, die beide zum deutschen Sprachgebiete gehören und 
unter den gleichen künstlerischen Geschmacksbedingungen arbeiten. 
Wir wenden uns deshalb zunächst diesen beiden Ländern zu, 
werden aber hierbei, wie auch bei den folgenden Besprechungen, 
schon aus räumlichen Gründen thunlichst vermeiden, auf Firmen 
und Einzelheiten einzugehen. 


Österreich-Ungarın. 


Die buchgewerbliche Ausstellung Österreichs, ebenso wie die- 
jenige Ungarns, die wir hier gleich mit behandeln wollen, befindet 
sich in der buchgewerblichen Abteilung des rechtsseitigen Palais 
auf dem Marsfelde. Sie ist nicht gerade sehr reich beschickt, 
aber gut arrangiert und macht einen guten Eindruck. Ausstattungs- 
weise und Geschmacksrichtung ist im wesentlichen dieselbe wie 
in Deutschland, und an Leistungsfähigkeit stehen die österreichi- 
schen Aussteller den deutschen in keiner Hinsicht nach. Aus- 
gestellt haben vornehmlich Wiener Firmen, und unter diesen 
bietet die k. u. k. Staatsdruckerei eine Art Kollektivausstellung, 
das Wort kollektiv in Bezug auf die verschiedenen graphischen 
Zweige gebraucht; denn in ihrer Ausstellung finden sich wohl 
alle graphischen Zweige vereinigt und was von diesen ausgestellt 
ist, das repräsentiert auch zugleich den Stand und die Leistungs- 
fähigkeit des betreffenden Verfahrens bei anderen Ausstellern. Der 
Werkdruck ist in der Ausstellung ebenso trefflich, wie der Acci- 
denz- und der Bilderdruck vertreten und in den verschiedenen 
Reproduktionsverfahren arbeiten eine Reihe Firmen mit der gleichen 
Leistungsfähigkeit. Als Besonderheiten möchten wir die chromo- 
lithographischen Ansichtsplakate der Eisenbahn- und Dampfschif- 
fahrtsgesellschaften erwähnen, die in Wien mit ihren Ursprung 
hatten und noch heute sehr gut gepflegt werden, und ebenso ist 
Wien durch die künstlerischen Ansichtspostkarten, deren Pflege 
sich namentlich eine Firma angelegen sein lässt, hervorgetreten. 
Durch ihre Orieutalia und Dürerschen Holzschnitte ragt die Firma 
A. Holzhausen hervor und unübertroffen in der Pflege des Farben- 
holzschnittes ist die Firma H. k R. Knöfler. Der Wertpapier- 
druck wird von der Firma Emil M. Engel ebenso gepflegt wie 
von der Staatsdruckerei und in den Firmen Angerer & Göschl 
in Wien und Husnik & Häusler in Prag besitzt Österreich zwei 
der bedeutendsten Häuser der Reproduktionsbranche. 

Dass in Österreich auch in der Provinz Vorzügliches im Werk-, 
Illustrations- und Accidenzdruck geleistet wird, zeigen die Aus- 
stellungen einer Prager und einer Brünner Firma. Bei ersterer 
ist namentlich cin Farbendruckwerk über die Böhmische Maler- 
schule des XI. Jahrhunderts bemerkenswert und interessant. 

Nächst Frankreich ist Osterreich auch der einzige Staat, der 
auf der Weltausstellung die Leistungen einer graphischen Lehr- 
anstalt vorführt. Es ist dies die k. k. Graphische Lehr- und Ver- 
suchsanstalt in Wien, die cine grössere Anzahl von Schülerarbeiten 
ausstellt. Dieselben bestehen aus verschiedenartigen Plıotogre- 
phien, einfarbigen und bunten Drucken in allen gebräuchlichen 
Reproduktionsverfahren, Accidenz- und Werkdrucken, die sämtlich 
mit Sorgfalt ausgeführt sind und ein bestechendes Licht auf die 
Leistungsfähigkeit dieser Anstalt werfen. Ein hübsch ausgestattetes 
Schriftchen orientiert ausserdem über die Lehrkurse und alles 
sonstige Wissenswerte. 

Die Druckgewerbe Ungarns sind vornehmlich in dessen Haupt- 
stadt konzentriert und so haben denn auch an der buchgewerb- 
lichen Ausstellung Ungarns den Löwenanteil Budapester Firmen. 
Die grösseren derselben pflegen mit Erfolg den graphischen Fort- 
schritt und so findet sich denn auch in dieser Ausstellung manches 
Ausgezeichnete im Werk- und Accidenzdruck, wie im Plakatdruck 
und in Reproduktionen. Auch die Schriftgiesserei und die Buch- 
binderei sind mit bemerkenswerten Leistungen vertreten. Zu er- 
wähnen ist ferner die Moritz Jokai und seinen Werken gewidmcte 
besondere Abteilung; dieselbe enthält eine Sammlung von Diplomen, 


Nr. 39 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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die Jokai 1894 bei Gelegenheit seines 50jährigen Schriftsteller- 
Jubiläums gewidmet wurden und unter diesen befinden sich eine 
Reihe sehr schön ausgeführter Bände. Eine Ergänzung zu der 
Ausstellung auf dem Marsfelde bietet der ungarische Pavillon in 
der Völkerstrasse; denn unter den hier ausgestellten Altertümern 
finden sich auch eine Reihe wertvoller illuminierter Handschriften, 
Inkunabeln und sonstiger alter Drucke, ferner originelle metallene 
Einbände von Messbüchern und anderes. 


Die Schweiz. 


Die schweizerischen graphischen Firmen haben die Pariser 
Ausstellung nur in sehr beschränktem Masse beschickt und auch 
nicht gerade besonders Hervorragendes geboten. Was aber aus- 
gestellt ist, das zeigt, dass man auch in der Schweiz dem moder- 
nen Geschmack im Buchdruck mit Verständnis huldigt und in 
verschiedenen graphischen Verfahren recht Tüchtiges leistet. Als 
hervorragendes vielzweigiges graphisches Etablissement ist das 
Artistische Institut Orell, Füssli in Zürich hervorzuheben. Das- 
selbe pflegt alle Zweige des Hoch- und Flachdrucks und hat im 
Druck von Wertpapieren, farbigen Plakaten und Bildern, geogra- 
phischen Karten gut ausgestellt. Besonders zahlreich und be- 
stechend sind seine in der ganzen Welt bekannten Photochrom- 
Drucke vertreten. Ferner ist eine Neuchateller Firma zu erwähnen, 
die in Kupfer-Autotypien Gutes leistet, und die Firma Roman 
Scherer in Luzern, unter deren wohlbekannten Holzschriften eine 
Reihe künstlerisch entworfener Initialen hervorragen. Die Buch- 
binderarbeiten sind qualitativ wie quantitativ nur schwach ver- 


treten. 


Sprechsaal. 


* Allenstein, 24. September. Eine gestern hier abgehaltene 
Versammlung der Buchdrucker und Zeitungsverleger von Ust- und 
Westpreussen nahm einstimmig eine Resolution an, betreffend die 
Erhöhung der Abonnementspreise vom 1. Januar 1901 ab. 
Motiviert wird die Erhöhung mit der Steigerung des Preises des 
Druckpapiers um 40 bis 45%, und mit dem neuen Posttarif. 

-t. Braunschweig, im September. Die „Zwangsinnung für 
das DBuchdruckerei-Gewerbe im Herzogtum Braun- 
schweig“ hielt ihre erste Innungsversammlung seit ihrem Bestehen 
am Sonntag, den 26. August, vormittags, im „Schwarzen Walfisch“ 
hierselbst ab. Beraten wurde über: Aufstellung der Mitglieder- 
und Beitragsliste, Feststellung des Haushaltplans für 1900, Fest- 
stellung der Prüfungsordnung, Wahl des Ausschusses für Lehrlings- 
und Schulwesen, Wall des Ausschusses für das Gehilfen- und 
Herbergswesen, Wahl der Beauftragten und Anträge aus der Ver- 
sammlung. — Die wegen Vermögensverfalls ihres Besitzers schon 
seit längerer Zeit unter Zwangsverwaltung befindliche C. Voges’sche 
Buchdruckerei in Quedlinburg a. Harz mit dem Verlag des 
„Amtlichen Quedlinburger Kreisblattes“ ist für den Preis von 
160000 A. an Herrn H. Klöppel, früherer Besitzer der „Anhalti- 
schen Harz-Zeitung“ in Ballenstedt, jetzt Buchdruckereibesitzer in 
Gernrode a. Harz, verkauft worden. — In der bekannten Hostmann- 
schen Farbenfabrik in Celle entstand vor kurzem ein Schaden- 
feuer, indem etwa 28 Zentner Kolophonium in Brand geraten 
waren. Wenngleich durch die ungeheure Flamme auch rasch ein 
Teil des Daches vernichtet wurde, gelang es doch der schnell 
eingreifenden Feuerwehr, mit der Dampfspritze das Feuer zu 
löschen. — Eine allgemeine Versammlung der Zeitungs- 
verleger von Braunschweig, Bremen, Hannover, Oldenburg und 
Westfalen, soll am Sonntag, den 23. September d. J., vormittags 
11 Uhr, im Saale von Hartmann’s „Grand-Hotel“ in Hannover 
stattfinden. Die Tagesordnung enthält „Allgemeine Besprechung 
der gegenwärtigen Lage des Zeitungsgewerbes mit Rücksicht auf 
die unverbältnismässige Erhöhung des Papierpreises und des Post- 
zeitungstarifs“. Nach der Versammlung findet gemeinschaftliches 
Frühstück und Beisammensein statt. — Der Direktor des hiesigen 
herzoglichen Museums und Gründer des „Allgemeinen Deutschen 
Sprachvereins“, dessen Vorsitzender er längere Jahre hindurch 
war, Geh. Hofrat Dr. phil. Hermann Riegel, ist hierselbst am 
13. August plötzlich gestorben. 

* Dresden. Der Verein Sächsischer Steindruckerei- 
besitzer hielt kürzlich hierselbst in den Räumen der Odd-Fellow- 
Loge seine konstituierende Versammlung unter dem Vorsitze des 

Herrn Kommerzienrat Meissner-Leipzig ab und konstituierte sich 


auf Grund eines von einer Kommission vorbereiteten und eingehend 
beratenen Statuts, das ihm als Sitz Leipzig zuweist. Darauf 
wurde die Wahl des Vorstandes vorgenommen. Derselbe setzt 
sich wie folgt zusammen: Kommerzienrat Meissner-Leipzig, erster, 
und Schupp-Dresden, zweiter Vorsitzender, Th. Naumann- und 
Dr. Volkmann-Leipzig, Nenke-Dresden und Lauterbach-Chemnitz. 
Schliesslich beauftragte die Versammlung den Vorstand, Vorbe- 
reitungen zu treffen, um die Organisation des Vereins, der bei den 
gegenwärtigen sozialen Verhältnissen von einer ungeheuren Wich- 
tigkeit ist, auf das ganze Deutsche Reich auszudehnen, als Grund- 
lage hierzu die von dem Antragsteller überreichten Satzungen für 
einen Verein Deutscher Steindruckereibesitzer zu benutzen und 
auf einen noch näher zu bestimmenden Sonntag dieses Jahres die 
Inhaber der hervorragendsten Steindruckereien und lithographischen 
Anstalten der Hauptstädte Deutschlands und die aussersächsischen 
Vereine nach Leipzig in das Deutsche Buchgewerbehaus zur näheren 
Besprechung und Beratung einzuladen. An die Versammlung 
schloss sich ein gemeinsames Mittagsmahl. 

* Greiz. Die stetig steigende Verteuerung der Zeitungsher- 
stellung und der in unserer Stadt herrschende Überfluss an Zeitungen 
— es erscheinen in unserer 23000 Einwohner zählenden Stadt 
ein amtliches Anzeigenblatt und vier politische Tageszeitungen — 
haben die beiden grössten, mit modernem und kostspieligen Apparat 
arbeitenden Blätter, die im Verlage von Löffler & Co. erscheinende 
„Greizer Zeitung“ und das von der Firma Otto Hennig heraus- 
gegebene „Greizer Tageblatt“ bestimmt, sich zu einem Blatte 
zu verschmelzen, das vom 1. Oktober ab im Verlage der Firma 
Löffler & Co. unter dem Titel „Greizer Zeitung verbunden mit dem 
Greizer Tageblatt“ erscheinen soll. Der Entschluss ist der Er- 
wägung entsprungen, dass die notwendig werdende Erhöhung der 
Anzeigen- und Abonnementspreise oder Verminderung der Leistungen 
für beide Blätter von Nachteil geworden wäre, und er konnte um 
so leichter verwirklicht werden, als die Tendenz beider Blätter 
auf allen politischen und wirschaftlichen Gebieten die gleiche ist. 

Hannover, 23. September. Heute fand hierselbst eine Ver- 
sammlung der Zeitungsverleger von Hannover, Braun- 
schweig, Bremen, Westfalen und Oldenburg statt, um über 
die gegenwärtige Lage des Zeitungsgewerbes mit Rücksicht auf 
die unverhältnismässige Erhöhung der Zeitungspapierpreise und 
des neuen Postzeitungstarifes zu beraten. In derselben waren 57 
Zeitungsbesitzer vertreten. Die Versammlung war, wie wir den 
„Braunschweiger Neuesten Nachrichten“ entnehmen, der Ansicht, 
dass die gegenwärtige Lage des Gewerbes eine höchst missliche 
sei, auch war sie darüber klar und einig, dass eine entsprechende 
Erhöhung der Inseraten- und Abonnementspreise eine unabweisbare 
Notwendigkeit sei. Bindende Beschlüsse wurden jedoch nicht ge- 
fasst. Es wurde den Zeitungsbesitzern anheim gegeben, sich an 
den einzelnen Plätzen unter einander zu verständigen, um im Inter- 
esse jedes Interessenten ein gemeinsames Zusammengehen in den 
nötig werdenden Massnahmen zu treffen. Wo dies nicht angehe, 
da müsse man sich nach wie vor auf eigene Füsse stellen. 
Schliesslich wurde eine Resolution angenommen, die den Zeitungs- 
besitzern in Nordwestdeutschland empfiehlt, überall die Gründung 
von Bezirksvereinen ins Werk zu setzen, und aus den zu grün- 
denden Bezirksvereinen später eine grössere Vereinigung zu bilden. 

* Leipzig. Die Kohlennot und die Missstände, die sich auf 
dem Kohlenmarkte durch die Praktiken eines gewinnsüchtigen 
Spekulantentums herausgebildet haben und jetzt selbst die Regie- 
rungen zum Eingreifen nötigen, haben in den Kreisen der Mit- 
glieder der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer den 
Gedanken entstehen lassen, einen gemeinsamen Kohlenbezug 
und ein Kohlenlager für die Mitglieder der Innung zu schaffen. 
Der Innungsvorstand hat dieser Anregung Folge gegeben und, um 
die erforderlichen Grundlagen zu einem bestimmten Vorgehen zu 
gewinnen, zunächst dieser Tage einen Fragebogen an die Mit- 
glieder der Innung hinausgegeben. Wahrscheinlich wird die Beant- 
wortung der Fragebogen so ausfallen, dass der Innungsvorstand 
in kurzer Zeit zur Ausführung des angeregten Planes schreiten 
kann, denn aus dem gemeinsamen Kohlenbezuge dürften sich auf 
alle Fälle Vorteile für die Innungsmitglieder ergeben, mögen sich 
die Verhältnisse auf dem Kohlenmarkte gestalten wie sie wollen. 
Namentlich aber dürften diese Vorteile eintreten, wenn der Versuch 
gemacht werden sollte, die unerquicklichen Zustände wieder herbei- 
zuführen, die im vorigen Winter herrschten. Denn da die Regierung 
Massnahmen getroffen hat, um die Herbeischaffung von Kohlen 
aus dem Auslande zu fördern, so dürften sich bei einem so grossen 
Kohlenbedarf, wie ihn die Mitglieder der Innung haben, leicht 


446 


sehr vorteilhafte direkte Abschlüsse erzielen lassen. Wir wünschen 
demnach dem Vorhaben der Innung besten Erfolg, auch nach der 
Richtung hin, dass es vorbildlich wirken möge. 

* Leipzig, 23. September. Der Deutsche Faktoren-Bund 
hielt gestern und heute im Saale der Thieme’schen Brauerei eine 
ausserordentliche Generalversammlung ab, die von zahl- 
reichen auswärtigen Delegierten und hiesigen Kollegen besucht 
war. In den Verhandlungen wurde der Geschäfts- und Kassen- 
bericht auf die Zeit vom 1. April 1899 bis 31. März 1900 ent- 
gegengenommen und richtig gesprochen, die Eintragung des 
Deutschen Faktorenbundes auf Grund des Bürgerlichen Gesetz- 
buches in das Vereinsregister und die damit verbundene Abänderung 
der Satzungen beschlossen, und im weitern interne Bundesange- 
legenheiten und Unterstütungsangelegenheiten erledigt. Am heutigen 
Sonntage besichtigten die Teilnehmer unter der Führung der Herren 
Dr. Kautzsch und Schwarz die reicheu fachgewerblichen Aus- 
stellungen im Deutschen Buchgewerbehause, und nach der Sitzung 
beschloss ein Festmahl im Saale der Thieme'schen Brauerei die 
Veranstaltungen aus Anlass der Faktorenzusammenkunft. 

* München. Die Hofkunstanstalt Jos. Albert und deren Kunst- 
verlag ist käuflich in den Besitz der Kunstanstalt und Druckereien 
in Kaufbeuern übergegangen. Beide Firmen sind fusioniert und 
werden unter der neuen Firma Vereinigte Kunstanstalten, Akt.-G., 
mit den Geschäftssitzen in München und Kaufbeuren weiterbe- 
trieben. Neben der Pflege und dem Ausbau des Kunstverlags 
werden die in den Vereinigten Anstalten gepflegten graphischen 
Verfahren, wie Steindruck, Photolithographie, Lichtdruck, Kupfer- 
druck, Photogravure, Heliogravure und Buchdruck Hand in Hand 
arbeiten. 

* Sachsen. Auf dem Gebiete des Zeitungswesens ist man 
im Kreise VII (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-Vereins un- 
ausgesetzt thätig und hat durch diese Rührigkeit auch erreicht, dass 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


eine grosse Zahl Zeitungen sich bereit erklärt haben, teils die | 


Abonnements-, teils die Inseratenpreise, teils auch beides zugleich 
mit dem 1. Oktober d. J. oder dem 1. Januar n. J. zu erhöhen. 
Da aber doch dies und jenes noch zu regeln ist und insbesondere 
viele Zeitungen ihr Vorgehen davon abhängig gemacht haben, dass 
die „Konkurrenz“ sich zu gleichen Schritten bestimmt fühlt, so 
hat sich der Kreisvorstand entschlossen, die Kollegen zu weiteren 
mündlichen Verständigungen bezirksweise zusammenberufen. Die 
erste dieser Versammlungen findet für den Bezirk der Kreishaupt- 
mannschaft Zwickau statt und zwar Donnerstag, 27. September, im 
Hotel Kaiserhof in Werdau. Auf der Tagesordnung dieser Ver- 
sammlung steht 1. der Bericht über den Erfolg des bisherigen 
Vorgehens und über die von den verschiedenen Zeitungsverlegern 
beabsichtigten Erhöhungen, 2. die Anbahnung von gegenseitigen 
Vereinbarungen über das örtliche Vorgehen der in Frage kommen— 
den Kollegen, und 3. die Berichterstattung in Sachen des gemein- 
samen Papiereinkaufs. Hoffentlich ist die Versammlung recht 
zahlreich besucht und glücklich in ihren Beschlüssen, so dass sie 
die Einleitung zu einem vollständigen Erfolg in der vom Kreis— 
vorstand geleiteten Bewegung bilden kann. 


+ 
Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer liegt das Verzeichnis 
der Ehrenämter der Deutschen Buchdrucker-Beruts- 
genossenschaft als Beilage bei. Wir machen die Leser darauf 
aufmerksam. 

Eine praktische Setzerlampe ist für diejenigen Druckereien, die 
weder Gas- noch elektrisches Licht besitzen, in den herangekom- 
menen kurzen Tagen ein dringendes Bedürfnis. Als eine solche 
darf die vom Gutenberg-Haus Franz Frauke in Berlin- 
Schöneberg seit Jahren auf den Markt gebrachte bezeichnet 
werden. Dieselbe ist mit verstellbarem Halter in einfacher und 
verzierter Ausführung versehen und an jedem Regal leicht zu De- 
festigen. Es sind bereits etwa 4000 Stück davon im Gebrauch, 
was jedenfalls ein Beweis für deren Güte ist. Unter Benutzung 
eines mit dem Gutenberg-Porträt ausgestatteten Fusses ist die 
Lampe auch als Tisch- und Studierlampe, mithin auch bei vielen 
Arbeiten in der Druckerei, wie Aufräumen der Formenbretter, 
Korrigieren u. s. w. verwendbar. Bei Bedarf wende man sich an 
die genannte Firma, welche diesbezügl. Prospekte mit Abbildungen 
gratis und franco versendet. 

Typograph-Setzmaschine. \Vie uns mitgeteilt wird, hat sich die 
Nachfrage nach der Setzmaschine Typograph in der letzten Zeit 


derart gesteigert, dass ihre Erzeugerin, die Gesellschaft Typograph 
in Berlin, sich gezwungen gesehen hat, die seitherige Produktion 
um das Anderthalbfache zu steigern. 


8 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsver änderungen. Aus der Firma Rein. Schmidt vorm. 
M. H. Köblitz in Wittgen dorf, welche bisher als Zweignieder- 
lassung des in Burgstädt unter gleicher Firma bestehenden Haupt- 
geschäftes geführt wurde, ist Herr Buchdruckereibesitzer Reinhard 
Schmidt in Burgstädt ausgeschieden. Das Geschäft ist auf Herrn 
Buchdruckeilesitzer Franz Oskar Schirrmeister in Wittgensdorf 
übergegangen. 

Eingetragene Firmen. In Cöthen die Firma Buchdruckerei von 
August Preuss, Inhaber Frau verw. Emma Preuss dortselbst, 
Referendar Richard Preuss, dortselbst, Frau verehel. Amtsrichter 
Otto Bunge, Elise, geb. Prcuss, in Coswig. — In Bernstadt die 
Firma Reinhold Siegert, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Rein- 
hold Siegert dortselbst. 

Aktiengesellschaften. Die Leipziger Buchbinderei-Aktien- 
gesellschaft vorm. Gustar Fritzsche in Leipzig gewährt für 
das Geschäftsjahr 1899/1900 7 Proz. Dividende (gegen 10 Proz. 
in den letzten vier Jahren). — Die Schnellpressenfabrik Worms, 
Ichrenhard & Gramm, A.-G. in Worms a. Rh. erzielte im abge- 
laufenen Geschäftsjahre einen Reingewinn von 63883 A. und ge- 
währt 8 Proz. Dividende. 

Auszeichnung. Der frühere Buchdruckereibesitzer und Buch- 
händler und jetzige Vorsitzende des Central-Verbandes Deutscher 
Kaufleute und (rewerbtreibender Herr Senator Herm. Schulze in 
Gifhorn (Hannover) erhielt vom Grossherzog von Sachsen-Weimar 
den Titel eines Grossherzoglich sächsischen Rates verliehen. 

Jubiläum. Das 25 jährige Geschäftsjubiläum feierte am 
20. September Herr Faktor W. Capra im Hause Julius Klinkhardt 
in Leipzig. 

Gestorben. In Leipzig starb am 14. September Herr Fran: 
Gustav Mylius, Begründer und früherer Teilhaber der Firma 
F. G. Mylius, 78 Jahre alt. 


Litteratur. 


Über Land und Meer, illustrierte deutsche Familienzeitschrift. 
Herausgegeben von der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart. In 
Wochenheften zu je 30 A. — Die letzterschienenen Hefte 37—40 
sind vornehmlich den Tagesereignissen gewidmet, und dag ist in 
unserer ereignisreichen Zeit kein Wunder. So folgt „Uber Land 
und Meer“ in anerkennenswerter Raschheit den Kriegsereignissen 
in Ostasien und den Truppentransporten dahin und zahlreiche 
Bilder veranschaulichen dem Leser die wichtigeren Vorkommnisse. 
Weiter hat der Thronwechsel in Italien und der 70. Geburtstag 
des Kaisers Franz Joseph von Österreich dem Blatte Veranlassung 
zu gediegener illustrierter Berichterstattung gegeben und der Pariser 
Weltausstellung wird nach wie vor grosse Aufmerksamkeit in Wort 
und Bild gewidmet, wobei diesmal vornehmlich die Kunst und die 
Maschinen besondere Berücksichtigung erfahren, Dass auch der 
künstlerische Holzschnitt wieder gut vertreten ist, ist selbstver- 
ständlich. Der unterhaltende Text des Blattes ist, wie immer, 
reichhaltig und interessant. 

Klimsch’s Jahrbuch. Die graphischen Künste der Gegenwart. 
dargestellt in illustrierten Einzelartikeln. Unter diesem Titel be- 
absichtigt die Firma Klimsch & Co. in Frankfurt a. M. ein gra- 
phisches Werk herauszugeben, das im Herbst eines jeden ‚Jahres 
erscheinen und über alle Zweige der Drucktechnik und der photo- 
mechanischen Verfahren in Aufsätzen Bericht erstatten soll. Nach 
dem ausgegebenen Prospekt zu schliessen, dürfte in dem neuen 
Werke eine im Inhalt wie in der Ausstattung hervorragende Be- 
reicherung der Fachlitteratur zu erwarten sein und wir stehen 
deshalb nicht an, unsere Leser schon jetzt darauf aufmerksam zu 
machen. 

$ 


Anfrage. 


Der Unterzeichnete bittet die Kollegen um Auskunft, wie man 
alte Walzenmasse noch dünnilüssig (gussfertig) machen kann? 
C. B. E. in Fr. 


Beilage zur Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker. 


Nr. 39. Leipzig, 27. September 1900. XII. Jahrg. 


Bekanntmachung. 


Nachstehend bringen wir das Verzeichnis der Ehrenämter der Genossenschaft, aufgestellt auf Grund der in den 


diesjährigen Sektionsversammlungen und in der Genossenschaftsversammlung vorgenommenen Wahlen, zur Kenntnis 
der Genossenschaftsmitglieder. 


Leipzig, im September 1900. 
Der Vorstand 
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 
Friedrich. 


Verzeichnis 
der Ehrenämter der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft 
vom 1. Oktober 1900 an. 


1. Genossenschaftsvorstand: 


Scktion Mitglieder | Ersatzmänner | Amtsdauer 


I. | Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Arnold Weichelt zu Hannover. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


Gebrüder Jänecke zu Hannover. 
II. J. B. Heimann zu Köln a. Rh. ch Voigtländer, in Firma R. Voigtländer zu vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
| reuznach. 
III. Eduard Osterrieth, in Firma August Osterrieth | Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
| zu Frankfurt a. M. zu Frankfurt a. M. | 
IV. ! Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche Buch- Felix Krais, in Firma Hoffmann'sche Buch- vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 
| druckerei zu Stuttgart. druckerei zu Stuttgart. 
V. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu | Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 
| München. zu München. 
VI. Wilhelm Karras, in Firma Ehrhardt Karras zu | A. Gründig, Administrator der Buchdruckerei vom 1. Oktbr. 1900 bis 80. Sept. 1903. 
Halle a. S. des Waisenhauses zu Halle a. S. 
VII. Julius Mäser zu Leipzig. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
zu Leipzig. | 
VIII. G. Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu! R. Boll zu Berlin. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901. 
Berlin. 
IX. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. Otto Gutsmann zu Breslau. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
| (W. Friedrich) zu Breslau. | 
Vorsitzender: W. Friedrich zu Breslau. Stellvertreter desselben: J. B. Heimann zu Köln a. Rh. 


Druckschr.-Verz. Nr. 211,00. 


2. Genossenschaftsversammlung: 


Delegierte zur Genossenschaftsversammlung. 


Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903. 


Scktion 


I. 


II. 


III. 


IV. 


VI. 


VII. 


VIII. 


IX. 


— 
SD N= 


bech — 
* 


Delegierte 


| 


— 


XD 


uam 
* LO — 


16. 


Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder 


Jänecke zu Hannover. 


. Arnold Weichelt zu Hannover. 
. Friedrich Westermann, in Firma George Westermann zu 


Braunschweie. 


. Ferdinand Wulff, in Firma Lütcke & Wulff zu Hamburg. 
. Karl Ed. Schünemann, in Firma Karl Schünemann zu Bremen. 


Max Schmidt zu Lübeck. 
J. B. Heimann zu Köln a. Rh. 


. Karl Voigtländer in Firma R. Voigtländer zu Kreuznach. 
. Kommerzienrat Aug. Bagel zu Düsseldorf. 
Anton Hüffer in Firma Aschendorff'sche Buchdruckerei zu 


Münster in Westfalen. 


. Fridolin Bachem in Firma J. P. Bachem zu Köln a. Rh. 
. Peter Francken, in Firina L. Schwann zu Düsseldorf. 
. Gustav Baedeker, in Firma G. D. Baedeker zu Essen (Ruhr). 


. Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Malilau zu Frankf. a. M. 
H. Prickarts zu Mainz. 


Kommerzienrat Ferd. Wittich, in Firma L. C. Wittich’sche 
Hofbuchdruckerei zu Darmstadt. 


. Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei zu 


Stuttgart. 


. Felix Krais, in Firma Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stutt- 


gart. 


. Unbesetzt. 


. Gottfried Krug, in Fa. Baur’sche Buchdruckcrei zu Ludwigs- 


hafen. 


. Carl Hammer zu Stuttgart. 

. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 

. O. Kloss, in Firma W. Tümmel zu Nürnberg. 

24. J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg. 

. Kommerzienrat H. Stürtz, in Firma H. Stürtz, Kel. Uni- 


versitäts-Buchdruckerci zu Würzburg. 


. With. Karras, in Firma Ehrh. Karras zu Halle a. S. 
. Julius Meyer, in Firma H. Meyer's Buchdruckerei zu Halber- 


stadt. 


P. Matthaei, in Firma Engelhardt -Reyher’sche Hof buch- 


druckerei zu Gotha. 


. Dr. Neuenhahn, in Firma G. Neuenhahn zu Jena. 

. Julius Mäser zu Leipzig. 

. Hermann Förster, in Firma Förster & Borries zu Zwickau. 
. Arthur Schönfeld zu Dresden. 

. Dr. Oskar von Hase, in Fa. Breitkopf & Härtel zu Leipzig. 
. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. 
. Max Wirsch zu Chemnitz. ` 
j. Wilk. Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig. 

. Alwin Marx zu Reichenau. 

. R. Boll zu Berlin. 

. Otto Francke, in Firma Gustav Schade zu Berlin. 

G. Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 

. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin. 

. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu-Ruppin. 

. P. Starcke, in Firma J. F. Starcke zu Berlin. 

. J. Pormetter, in Firma W. Pormetter zu Berlin. 

. W. Röwer zu Berlin. 

3. Louis Ullstein, in Firma Ullstein & Co. zu Berlin. 

. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) 


zu Breslau. 


N. Neusch. Disponent der Fa. Wilh. Gottl. Korn zu Breslau. 
. Kanter zu Marienwerder. 
C. Meyer, in Firma A. Bornemann, Hofbuchdruckerei zu 


Stettin. 


. Robert Leupold zu Königsberg. 


Ersatzmänner 


Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover. 


. Dr. Ernst Meyer, in Firma J. G. Kisling zu Osnabrück. 
, Georg Westermann, in Firma George Westermann zu Braun- 


schweig. 


. Fr. Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg. 

. Vietor Hauschild zu Bremen. 

H. Lührs, in Firma Plesse & Lührs zu Hamburg. 
Nobert Gamer zu Bochum. 

. Gustav Bruns zu Minden. 

. Wilhelm Crüwell, in Firma W. Crüwell zu Dortmund. 
. Karl Busch zu Wattenscheid. 


. Wilbelm Velhagen, in Firma Velhagen & Klasing zu Bielefeld. 
Emil Griebsch in Firma Grote’sche Buchdr. zu Hamm in Westf. 
. Otto Grüttefien, Geschäftsführer der Baedeker’schen Buch- 


und Kunsthandlung und Buchdruckerei A. Martini & 
Grüttefien G. m. b. H. zu Elberfeld. 


. H. Wagner, in Firma Reinhold Baist zu Frankfurt a. M. 

. Jos: Falk, in Firma Jos. Falk III Söhne zu Mainz. 

. Richard Gotthelft, in Firma Gebrüder Gotthelft zu Kassel, 
. Alfred Bonz, in Firma A. Bonz’ Erben zu Stuttgart. 


. Karl Walcker, in Firma Chr. Belser'sche Buchdruckerei zu 


Stuttgart. 
Fr. Kiefer, Vorstand der Elsässischen Druckerei und Ver- 
lagsanstalt zu Strassburg. 


20. Walh. Neumann zu Pirmasens. 


. I. A. Pollich, 


L. Kressmann, in 


. Eugen Rieger, in Firma Stähle & Friedel zu Stuttgart. 


Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München. 


23. Hermann Schröder, in Firma Albrecht Schröder zu Fürth. 


Ludwig Rückert zu Vilshofen. 
in Firma Morich’sche Buclidruckerei zu 
Schweinfurt. 


. C. Nietschmann, in Firma Plötz’sche Buchdruckerei zu Halle u. S. 
1. Osk. Friese, in Firma Carl Friese Kgl. Hof buchdruckerei zu 


Magdeburg. 

Firma Danner’sche Buchdruckerei zu 
Mühlhausen i. Thür. 

H. Buhr, in Firma Buhr & Dräger zu Gera. 

Albin Arnold zu Leipzig. 


. W. A. Kanis zu Oelsnitz. 


Oskar Siegel zu Dresden. 


. Otto Fischer, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig. 
. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig. 
5. Jernst Rossberg zu Frankenberg. 


Mein Tetzner zu Chemnitz. 
Wilhelm Böhm zu Zittau. 


. M. Günther, in Firma F. A. Günther & Sohn zu Berlin. 


Otto Dreyer zu Berlin. 

M. Oldenbourg zu Berlin. 

J. Bahlke zu Berlin. 

H. Schneäder, in Firma R. Schneider & Sohn zu Landsberg. 


. H. Kummer, in Firma Moriz & Kummer zu Berlin. 


Bruno Grunert, in Firma Gebr. Grunert zu Berlin. 
F. Freyhof} zu Nauen. | 
Gustav Hempel, in Firma Hempel & Co. zu Berlin. 


Otto Gutsmann zu Breslau, 

H. Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau. 

. Otto Kafemann, in Firma A. W. Kafemann zu Danzig. 
. Heinrich Susenbeth zu Stettin. 


. Hermann Weberstaedt zu Pr. Holland. 


3. Rechnungs-Ausschuss. 


Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1901. 


Mitglieder 


Max Hesse, in Finna Hesse & Becker zu Leipzig. 
W. Bär, in Firma Bär & Hernaun zu Leipzig. 
Hans Weber, in Firma J. J. Weber zu Leipzigs. 


Ersatzmänner 


Richard Arnold, in Fa. Gebrüder Arnold zu L -Plagwitz. 
Hans Rreysing, in Firma G. Kreysing zu Leipzig. 
Otlomar Wittig, in Firma Metzger & Wittig zu Leipzig. 


4. Sektionsvorstände: 


Sektion Mitglieder | 
I. ,1. Geh. Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma 1. 
Gebrüder Jänecke zu Hannover. 

2. Arnold Weichelt zu Hannover. 2. 
= 3. Karl Ed. Schünemann, in Firma Karl Schüne- | 3. 
— mann zu Bremen. 

5 4. Fr. Westermann, in Firma George Wester- | 4. 
e. mann zu Braunschweig. 


5. Ferdinand Wulff, in Firma Lütcke & Wulff 5. 
| zu Hamburg. | 


Vorsitzender: Geh. Kommerzienrat Georg Jänecke 


Ersatzmänneor Amtsdauer 


Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept.1902. 
Jänecke zu Hannover. 

Georg Riemschneider zu Hannover. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 

Victor Hauschild zu Bremen. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 


Georg Westermann, in Firma George Wester- vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
mann zu Braunschweig. 


H. O. Persiehl zu Hamburg. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901. 


zu Hannover. Stellvertreter desselben: Arnold Weichelt daselbst. 


II. I. J. B. Heimann zu Köln. 1. Wilhelm Velhagen, in Firma Velhagen & | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
~ Klasing zu Bielefeld. 
E 2. Karl Voigtländer, in Firma R. Voigtländer | 2. Otto Grüttefien, Geschäftsführer der Bae- vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
G zu Kreuznach. deker’schen Buch- und Kunsthandlung, 
E A. Martini & Grüttefien, G. m. b. H. 
2 , zu Elberfeld. [ Düsseldorf. 
5 3. Kommerzienrat August Bagel zu Düsseldorf 3. Peter Francken, in Firma L. Schwann zu | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 
= 4. Wilhelm Hütter zu München-Gladbach. 4. Hermann Staats zu Lippstadt. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept.1902. 
— |5. Anton Hüfer, in Firma Aschendorff'sche 5. Karl Busch zu Wattenscheid. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
| Buchdruckerei zu Münster. | 
Vorsitzender: J. B. Heimann zu Köln. Stellvertreter desselben: Karl Voigtländer zu Kreuznach, 


III. |1. August Reichard- Marburg, in Fa. C. Naumann's 1. 
| Druckerei zu Frankfurt a. M. 
2. H. Wagner, in Firma Reinhold Baist zu |2. 
Frankfurt a. M. 
3. Eugen Mahlau, in Fa. Schirmer & Mahlau zu 3. 
Frankfurt a. M. 
4. Kommerzienrat Ferd. Wittich, in Firma L. C. 4. 
5. 


(Main) 


Wittich’sche Hofbuchdruckerei zu Darm- 
5. H. Prickarts zu Mainz. [stadt. 


Vorsitzender: Eugen Mahlau zu Frankfurt a. M. 


1. Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche I. 
Buchdruckerei zu Stuttgart. 
2. Felix Krais, in Fa. Hoffmann'sche Druckerei 2. 
zu Stuttgart. 
3. Eduard Poppen, in Firma H. M. Poppen & 3. 
Sohn zu Freiburg i. B. 
4. Fr. Nie er, Vorstand d. Elsässischen Druckerei 4. 
und Verlagsanstalt zu Strassburg. 
5. Karl Hammer zu Stuttgart. 
Vorsitzender: Egon Werlitz zu Stuttgart. St 


— 
< 


(Südwest) 


5. 


s 


1. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg | 1. 
zu München. 

2. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn | 2. 
zu München. 

3. Georg Dietz, in Firma G. P. J. Bieling-Dietz, 3. 

4 4, 

5 5. 


(Bayern) 


Hofbuchdruckerei zu Nürnberg. 

Josef Heller zu Dillingen. 

Gg. Meyn, in Firma Rischmöller & Meyn zu 
München. 


Vorsitzender: Hans Oldenbourg zu München. 


VI. 1. Wilhelm Harras, in Firma Ehrhardt Karras | 
| zu Halle a. S. 
2. A. Grundig, Administrator der Buchdruckerei 
| des Waisenhauses zu Halle a S. 
3. P. Matthaei, in Firma Engelhardt-Reylıer’sche 
Hofbuchdruckerei zu Gotha. 
4. Dr. G. Neuenhahn, in Firma G. Neuenhahn 
zu Jena. 
5. A. Faber, in Firma Faber'sche Buchdruckerei 
zu Magdeburg. 
Vorsitzender: Wilhelm Karras zu Halle a. S. 


(Thüringen) 
E AeA © N e 


< 
= 


1. Julius Mäser zu Leipzig- Reudnitz. 
2. Oskar Siegel zu Dresden. 


zu Zwickau. 
4. Ernst Rossberg, in Firma C. G. Rossberg zu 
Frankenberg. 
5. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann 
zu Leipzig. | 


Vorsitzender: Julius Mäser zu Leipzig-Reudnitz. 


(Sachsen) 


1 
2 
3. Hermann Förster, in Fa. Förster & Borries | 3. 
4 
5 


Joh. Friedr. Renner, in Fa. C. Naumann’s | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 
Druckerci zu Frankfurt a. M. 

Joh. Heinr. Melcher, in Fa. C. Naumann’s vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
Druckerei zu Frankfurt a. M. 

Carl Gsottschneider, in Fa. Benj. Krebs | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
Nachfolger zu Frankfurt a. M. 

C. F. Winter, in Firma C. F. Winter’sche | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
Buchdruckerei zu Darmstadt. 

Josef Falk, in Fa. Joh. Falk III Söhne | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901. 


zu Mainz. 
Stellvertreter desselben: Heinrich Wagner daselbst. 


Karl Walcker, in Firma Chr. Belser’sche vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept.1903. 
Buchdruckerei zu Stuttgart. | 
Wilh. Neumann zu Pirmasens. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 


Unbesetzt. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


Hans Lang, in Firma Gebrüder Lang zu | vom I. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
Metz. : 
Gottfried Krug, in Fa. Bauer'sche Buch- | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
ruckerei zu Ludwigshafen. | 


ellvertreter desselben: Felix Krais daselbst. 
Franz X. Seitz zu München. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 
E. Meyer, in Firma C. J. Genzsch zu | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 
München. 


Friedr. Junge jun., in Fa. Junge & Sohn | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
zu Erlangen. 

Hugo Himmer zu Augsburg. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 

Benno Heller zu München. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901. 


Stellvertreter desselben: Ludwig Wolf daselbst. 


. Adolf Stenger, zu Erfurt. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 
C. Dräger, in Firma Buhr & Dräger zu vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 


Gera. 


. Oskar Friese, in Fa. Karl Friese, Königl. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


Hofbuchdruckerei zu Magdeburg. 


. Jul. Meyer, in Firma H. Meyer’s Buch- | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


druckerei zu Halberstadt. 


. H Otto, in Fa. Pansa’sche Buchdruckerei vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 


(H. Otto) zu Magdeburg. | 
Stellvertreter desselben: A. Gründig daselbst. 


, Wilhelm Bär, in Firma Bär & Hermann | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


zu Leipzig. 


. Oswald Neubert zu Dresden. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 

Wilheim Böhm zu Zittau. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 

. Max Wilisch, in Firma Hugo Wilisch zu | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
Chemnitz. 


. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
zu Leipzig. 


Stellvertreter desselben: Hermann Ramm daselbst. 


Sektion 


VIII. I. R. Boll zu Berlin. | 
' 2. Julius Bahlke zu Berlin. 
| 

3. G. Büxenstein, 


(Branden- 
burg) 


— 
pa 


(Nordost) 


Sektion Bezirk 


I. 


(Nordwest) 


— 
SC? 


(Rheinland-Westfalen) 


Mitglieder | 


4. W. Röwer zu Berlin. 


| 
5. Louis Ullstein in Fa. Ullstein & Co. zu Berlin. 
Vorsitzender: R. Boll zu Berlin. 


1 


10 


4 


Vorsitzender: W. Friedrich zu Breslau. 


. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. 
. C. Meyer, in Firma A. Bornemann, Hofbuch- 
Nobert Leupold zu Königsberg O.-Pr. 


R. Konter: zu Marienwerder. 
5. August Dittmann zu Bromberg. 


— 


10. 


SD YR o NST e PN 


zu 


| Berlin. 


Berlin. 
in Firma W. Büxenstein 


Berlin. Berlin. 


(W. Friedrich) zu Breslau. 


druckerei zu Stettin. 


zu Danzig. 


zu Posen. 


Ersatzmänner 
1. Otto Panle: in Firma Gust. Schade zu 
2, Albert Hermann, in Fa. H. S. Hermann zu 
3. P. Starcke, in Firma J. F. Starcke zu 
4. Carl Graumann, in Firma Schriftgiesserei 


Emil Gursch zu Berlin. 
5. Otto Dreyer zu Berlin. 


Stellvertreter desselben: G. Büxenstein daselbst. 
1. Otto Gutsmann zu Breslau. 


2. Heinrich Susenbeth zu Stettin. 


3. Ernst Harich, ı.Fa.W.E.Harich zuAllenstein. | 
4. Otto nn in Firma A. W. Kafemann 


5. B. Merzbach, in Fa. Merzbach’sche Buchdr. 


Amtsdauer 


vom 1. Oktbr. 1898 bis 50. Sept. 1901. 


vom 1, Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901. 
vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Scpt. 1903. 


vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 
vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903. 


vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1301. 
vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902. 


vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 190]. 


Stellvertreter desselben: Otto Gutsmann daselbst. 


5. Vertrauensmänner: 


Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903. 


Vertrauensmünner 


Otlo Edler, in Firma Edler & Krische zu Hanne er o 
Dr. Meyer, in Firma J. G. Kisling zu Osnabrück. 


J. J. Augustin zu Glückstadt. 


L. Eberhardt, in Firma Eberhardt'sche Hof- und Ratsbuch- 
druckerei zu Wismar. 

Georg Imhülsen, in Firma Chr. Geffken & Co. zu Bremen. 

Hans Oeding zu Braunschweig. 

J. H. Lührs, in Firma Plesse & Lührs, J. F. Fabricius Nach- 
folger zu Hamburg. 

Max Schmidt zu Lübeck. 


Albert Jacobi, in Firma Albert Jacobi & Co. zu Aachen. 
Unbesetzt. 

Robert Becker, in Firma M. Becker zu Düren. 
Johannes Schuth zu Koblenz. 


Philipp Wohlleben zu Kreuznach. 
. Philipp Ropp zu Trarbach. 


E. Plachner zu Ahrweiler. 

Karl Döring zu Neuwicd. 

Gustav Jockwer jun., in Firma Gustav Jockwer zu Düssel- 
dorf. 

Julius Krumm, in Firma Herm. Krumm zu Remscheid. 


Karl Niggemann, in Firma Fr. Staats zu Barmen. 
Ernst Marks zu Mülheim a.d. Ruhr. 

Karl Loos, in Firma F. H. Nieten zu Duisburg. 
C. Schellmann zu M.-Gladbach. 

Franz Greven zu Köln a. Rh. 


J. Heinrichs zu Bergheim. 


Karl Hauptmann, in Firma P. Hauptmann zu Bonn. 


Karl Luyken, in Firma Friedr. Luyken zu Gummersbach. 

P. Wingendorf za Mülheim a. Rh. 

A. Sonnenburg zu Trier. 

Fritz Maurer zu St. Wendel. 

R. Oesterreich zu Berncastel. 

E. Griebsch, in Fa. Grote’sche Buchdruckerei zu Hamm i. W. 

W. Crone jun. zu Lüdenscheid. 

Gustav Butz zu Hagen i. W. 

Wilhelm Crüwell, in Firma W. Crüwell, Buchdruckerei und 
Verlagsbuchhandlung zu Dortmund. 


' Gustav Bruns, in Firma J. C. C. Bruns zu Minden i. W. 


Ernst Siedhoff zu Bielefeld. 


F. Quick zu Warburg. 


Sigismund Theissing, in Fa. Fr. Theissing’sche Buchhandlung 
zu Münster i. W. 

Julius Gottheil zu Kösfeld. 

J. Bremm zu Ahaus i. W. 

Walter Münstermann, in Firma Chr. 
Gelsenkirchen. 


Münstermann zu 


Stellvertreter 


Hannover. 

E. G. Zopfs, in Firma D. H. Zopfs & Sohn zu Leer. 

Johannes Ibbeken, in Firma F. Johannsen’s Buchdruckerei 
zu Schleswig. 

Kommerzienrat Karl Franke in Firma Bärensprung’sche 
Hofbuchdruckerei zu Schwerin. 

Wilh. Guthe jun. zu Bremen. 

Heinrich Kleucker, in Fa.Joh.Heinr. Meyer zu Braunschweig. 

Fritz Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg. 


Carl Rahtgens, in Firma H. G. Rahtgens zu Lübeck. 


Josef Deterre zu Aachen. 

Jos. Flamm zu Jülich. 

Robert Hamel zu Düren. 

Josef Dötsch zu Koblenz. 

W. Höstermann zu Birkenfeld. 
C. F. Wieprecht zu Kochem. 

W. Ferrari zu Mayen. 

IWW. Dieckmann zu Altenkirchen. 


Jos. Kronenberg, in Fa. H. Kronenberg'sche Buchdruckerei 
7 D 


zu Düsseldorf. 
Dr. Ziegler, in Firma F. F. Ziegler'sche Buchdruckerei zu 
Remscheid. 
Paul Friederichs, in Fa. R. L. Friederichs & Co. zu Elberfeld. 
Hermann Blech zu Mülheim a. d. Ruhr. 


Unbesetzt. 


Wilh. Hoster zu M.-Gladbach. 

Heinr. Theissing, in Firma H. Theissing zu Köln a. Rh. 

Karl Martini zu Brühl. 

Peter Floss, Vorstand des General-Anzeigers für Bonn 
und Umgegend, A.-G. zu Bonn. 

A. Tillewein zu Königswinter. 

Christian Ilinger zu B.-Gladbach. 

Emmerich Herzig zu Trier. 

Heinrich Ziegler zu Merzig. 

Peter Plaum zu Prüm. 

Theodor Stein, in Firma H. R. Stein zu Arnsberg. 

Heinr. Schneider zu Siegen. | 

Ernst Quitmann, in Firma W. Quitmann zu Hagen i. W. 

Heinrich Lensing, in Firma Gebr. Lensing zu Dortmund. 


P. Leonardy, in Firma Leonardy & Co. zu Minden i. W. 

Johannes Mohn zu Gütersloh. l 

Albert Pape, in Firma Junfermann’sche Buchdruckerei zu 
Paderborn. x 

Richard Weglau, Vorstand der Westfälischen Vereins- 

druckerei, zu Münster i. W. 

J. Fleissig. in Firma J. Fleissig zu Kösfeld. 

Bernhard Scholten zu Ibbenbüren. 

F. Dienst zu Gelsenkirchen. 


Sektion Bezirk | 


Vertrausnsmänner 


Stellvertreter 


— — — — — — 


III. 


1. 
2. 
3. 
= 4. 
= 
— 5. 
6. 
SG 
8. 
9. 
D 10. 
11. 
12. 
13. 
IV. 1. 
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V. 1. 
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8. 
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11. 
12. 


| 


Albert Gotthelft, in Firma Gebr. Gotthelft zu Kassel. 

Fr. Sömmering zu Marburg. 

Otto Kindt, in Firma von Münchow’sche Hof- und Univer- 
sitäts-Druckerei zu Giessen. 


L. Uth, in Firma J. L. Uth, Hofbuchdruckerei zu Fulda. 


8. i in Firma Seibold'sche Buchdruckerei zu Offen- 
ach a. M. 
Heinrich Kichler, Hof buchdrucker zu Darmstadt. 


August Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz. 

L. Schellenberg, in Firma L. Schellenberg'sche Hof buch- 
druckerei zu Wiesbaden. 

C. J. Schick zu Homburg v. d. Höhe. 

Adolf Hoffmann, in Firma Gebr. Hoffmann zu Worms. 

Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frank- 
furt a. M 

Heinrich Sommer, in Firma H. Chr. Sommer zu Ems. 


G. Heydt, in Firma J. G. Kittsteiner zu Hanau. 


Karl Walcker, in Fa. Chr. Belser’sche Buchdr. zu Stuttgart. 


Friedrich Stadler zu Konstanz. 

Fr. Kieffer, Vorstand der Elsässischen Druckerei und Verlags- 
anstalt zu Strassburg i. E 

Wilhelm Neumann zu Pirmasens. 


A. Huber, in Firma E. Huber’s Buchdruckerei zu München. 
Direktor Käufel, in Fa. Aktiengesellschaft Passavia zu Passau. 
Josef Habbel zu Regensburg. 


Max Richard Schulz, in Firma Handelsdruckerei zu Bamberg. 
Karl Stich, in Firma J. L. Stich zu Nürnberg. 
Dr. Alfons Bauer, in Firma Bonitas-Bauer zu Würzburg. 


J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg. 

Ed. le in Firma Hänel’sche Hofbuchdruckerei zu Magde- 
Urg. 

C. Dünnhaupt, Herzogl. Hofbuchdruckerei zu Dessau. 

B. Saupe, Geschäftsführer von Leop. Kell’s Buchdruckerei 
zu Weissenfels. 

A. Stenger zu Erfurt. 


E. Uschmann, in Firma G. Uschmann zu Weimar. 


Max Richter, in Firma Fr. Richter zu Leipzig. 
Arthur Schönfeld zu Dresden. 

R. Zückler zu Zwickan. 

Emil May zu Bischofswerda. 


Stephan Geibel, in Fa. Pierer'sche Hofbuchdruckerei, Stephan 


Geibel & Co. zu Altenburg. 


Gust. Engewicht, in Firma Denter & Nicolas zu Berlin. 
Alb. Hermann, in Firma H. S. Hermann zu Berlin. 

P. Starcke, in Firma J. F. Starcke zu Berlin. 

Bruno Grunert, in Firma Gebr. Grunert zu Berlin. 
Carl Marschner zu Berlin. 

J. Pormetter, in Firma W. Pormetter zu Berlin. 

H. Blanke zu Berlin. 

Otto Dreyer zu Berlin. 

M. Babenzien zu Rathenow. 

F. Freyhoff zu Nauen. 

H. Schneider, in Firma R. Schneider & Sohn zu Landsberg a.W. 
A. Heine zu Kottbus. 


Leopold Freund zu Breslau. 

G. Raabe, in Firma Erdm. Raabe zu Oppeln. 
H. Krumbhaar zu Liegnitz. 

Heinrich Susenbeth zu Stettin. 


Max Feige, in Firma F. W. Feige’s Buchdruckerei zu Stolp. 


F. Struck zu Stralsund. 


@. Kemsies, in Firma A. Kiewning zu Königsberg. 

W. Krauseneck zu Gumbinnen. 

Albert Broschek, Direktor der Firma Gustav Röthes Buch- 
druckerei zu Graudenz. 

Riohard Schroth, in Firma A. Schroth zu Danzig. 

P. Matthias zu Meseritz. 

Gustav Eichstädt zu Schneidemühl. 


Wilh. Weber, in Firma Weber & Weidemeyer zu Kassel. 

D. Sömmering, in Firma Fr. Sömmering zu Marburg. 

R. Lange, in Firma Brühl’sche Univ.- Buch- und Stein- 
druckerei (Pietsch Erben) zu Giessen. 

J. Parzeller, Geschäftsführer der Fuldaer Aktiendruckerei 
zu Fulda. 

C. Forger, in Firma C. Forger’s Druckerei für Handel und 
Gewerbe zu Offenbach a. M. 

Ludwig Roll, in Fa. J. C. Herbert’sche Hofbuchdruckerei 
(Fr. Herbert) zu Darmstadt. 

Ph. v. Zabern zu Mainz. 

Rudolf Bechtold, iù Firma Rudolf Bechtold & Co. zu 
Wiesbaden. 

L. Wagner zu Usingen. 

Heinrich Fischer zu Worms. 

Hermann Baist, in Firma Reinh. Baist zu Frankfurt a. M. 


Josef A. Buet, in Fa. Limburger Vereinsdruckerei zu Lim- 
burg a. d. Lahn. 
G. Weisbrod, Faktor d. Waisenhausbuchdruckerei zu Hanau. 


H. Laupp, in Firma H. Laupp jun. zu Tübingen. 

H. Gutsch zu Karlsruhe. 

Direktor Adolph Herrmann, in Firma Müller, Herrmann 
Co. zu Strassburg i. E. 

J. Rheinberger zu Dürkheim a. H. 


Jakob Tröltsch. in Fa. Deschler'sche Buchdr. zu München. 

Ludwig Rückert zu Vilshofen. 

E. Reitman, in Firma J. Reitmayr'sche Buchdruckerei 
zu Regensburg 

W. Schneider, in Firma W. Gärtner's Buchdr. zu Bamberg. 

Karl Flessa zu Nürnberg. 

Fr. Becker, in Firma Becker’s Universitätsbuchdruckerei 
zu Würzburg. 


Paul Huber, in Firma Jos. Kösel zu Kempten. 

Aug. Gewert, in Firma Franzen & Grosse’s Buchdruckerei 
zu Stendal. 

K. Angerstein, in Firma B. Angerstein zu Wernigerode. 

R. Schirrmeister zu Herzberg. 


P. Maultzsch, in Firma F. W. Gadow & Sohn, Hofbuch- 
druckerei zu Hildburghausen. 
Dr. Hofmann, in Firma Theod. Hofmann zu Gera. 


Emil Freter zu leipzig. 
Heinrich Niescher zu Dresden. 
P. M. Goering zu Zwickau. 
Wilh. Böhm zu Zittau. 
Richard Hiller zu Altenburg. 


M. Haberlandt, in Firma Th. Haberlandt zu Berlin. 
Martin Oldenbourg, in Firma W. Büxenstein zu Berlin, 
S. Kiesau, in Firma Gebr. Kiesau zu Berlin. 


A. Lewent, in Firma Lewent’sche Buchdruckerei zu Berlin. 


Emil Heckendorff zu Berlin. 


Hermann Klokow zu Berlin. 


C. Behrens zu Berlin. 

Alb. Gallinek, in Firma Goedecke & Gallinek zu Berlin. 
Paul Brandt zu Potsdam. 

Hermann Wiesike in Firma J. Wiesike zu Brandenburg. 
O. Wendt zu Arnswalde. 

Rob. Rauert, in Firma Rauert & Pittius zu Sorau. 


W.Grüttner, Geschäftsführer der Breslauer Genossenschafts- 
Druckerei zu Breslau. 

Franz Thielmann zu Kreuzburg 0,8. , 

Emil Reiber, in Firma Hoffmann & Reiber zu Görlitz. 

Karl Meyer, in Firma A. Bornemann, Hofbuchdruckerei 
zu Stettin. 

Dr. Paul Jancke, in Firma C. F. Post'sche Buchdruckerei 
zu Kolberg. 

Jul. Abel zu Greifswald. 

Hermann Weberstädt zu Pr. Holland. 

Willi Siebert, in Firma F. W. Siebert zu Memel. 

F. Garms, in Fa. P. Garms’sche Buchdruckerei zu Deutsch- 


Krone. 
H. F. Bönig zu Danzig. 
B. Merzbach zu Posen. 


H. Kaisler zu Filehne. 


Amtsdauer der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter in den mit * bezeichneten Bezirken der Sektion VIII vom 1. Oktober 1898 bis zum 30. September 1901. 


6. Schiedsgerichtsbeisitzer: 


Sektion 


(Rheinl.- 
Westf.)! 


kel 
— 
e 


1 


1. 


ID 


(Main) 


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(Südwest) 


< (Bayern) < 


(Thü- 
ringen) 


< 
— 
e 


< a 
— (Sachsen) 
SCH 


burg) 


(Branden- 


(Nordost) 5% 


Id 


1 


1 


Li 


10 


. Gustav Bädeker, 


. Karl Rupprecht, 


. Ottomar 


II. Kummer, 


H. Friedrich, in Firma Grass, 


Beisitzer 


De 4. Gerstenberg, in Firma Gau Gesten 
berg zu Hildesheim. 


Kommerzienrat Louis Jänecke, in Fa. Gebrüder 


Jänecke zu Hannover. 


in Firma G. D. Bädeker zu 
Essen. 


Fridolin Bachem, in Firma J. P. Bachem zu 


Köln a. Rh. 


August Osterrieth zu Frankfurt a. M. 


Heinrich Flinsch, in Firma Schriftgiesserei 


Flinsch zu Frankfurt a. M. 


. Alfred Bonz, in Firma A. Bonz’ Erben zu 


Stuttgart. 


von Bauer & Co. zu Stuttgart. 


. Ignaz Schön, in Firma J. Schön zu München. 


Hans Sebald, in Fa. U. E. Sebald zu Nürnberg. 


G. Evers, in Firma Rob. Birkner zu Apolda. 


. Otto Stenger, in Firma G. A. König zu Erfurt. 


Wittig, in Firma Metzger & Wittig 
zu Leipzig. 


. Arthur Schönfeld zu Dresden. 


in Firma Moriz & Kummer zu 
Berlin. 


H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin. 


Barth & Co. 
(W. Friedrich) zu Breslau. 


NM. Neuseh, Disponent der Fa. Wilh. Gott. 


Korn zu Breslau. 


in Firma Schriftgiesserei 


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. Eduard Kramer, 


. Rich. Arnold, 


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2. J. Schmidt zu Hirschberg i. 
L. G. Hofmann, in Firma Hoffmann & 


Stellvertreter 


| 


Amtsdauer 


Karl Crone, in Fa. Th.Schäfer zu Hannover. 
Gustav Bargsted. ın Firma Bargsted & 
Ruhland zu Hamburg. 


Friedrich Klindworth, in Firma Hofbuch- | 


druckerei Klindworth zu Hannover. 


zu Bremen. 


D. B. Wiemann zu Barmen. 
. Alfred Neven-Du Mont, in Firma M. Du 


Mont-Schauberg zu Köln. 


. Ferdinand Schöningh zu Paderborn. 
. Karl Kühler zu Wesel. 


. Georg Adelmann, in Firma C. Adelmann 


zu Frankfurt a. M. 


. Anselm Fey, in Firma Gebrüder Fey zu 


Frankfurt a. M. 
in Firma Bauer'sche 
Giesserei zu Frankfurt a. M. 


J. C. Ludwig, in Firma Ludwig & Mayer 


zu Frankfurt a. M. 


. Franz Gilardone zu Hagenau. 
Direktor Ad. Mayer 


(Dentsche Verlags- 
anstalt) zu Stuttgart. 


. Kommerzienrat Max Müller, in Fa. C. F. 


Müller'sche Hof buchdr. zu Karlsruhe. 


. Eugen Rieger, in Firma Stähle & Friedel 


zu Stuttgart. 


. Karl Pfeiffer, in Firma Ph. J. Pfeiffer'sche 


Buchdruckerei zu Augsburg. 


Sangerhausen. 


zu Leipzie. 


. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu 


Leipzig. 
in Firma Gebrüder Arnold 
zu Leipzig-Plagwitz. 


2. Joh. Weber, in Firma J. J. Weber zu Leipzig. 
. Robert Fickert, in Firma P. Stankiewicz 


zu Berlin. 


. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu- 


Robert Rohde zu Berlin. [Ruppin. 


Messenzehl, Geschäftsführer der Buch- 
druckerei von Rud. Mosse zu Berlin. 


Moritz Schröter, in Fa. G. Ricek'sche Buch- 
druckerei . W. Schröter) zu Freiburg 


i. Schl. 
Schl. 


Reiber zu Görlitz. 


. Anton Schreiber zu Breslau. 


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. Andr. C. Frese jun, in Firma Heinrich Frese 


Dr. Franz Paul Datterer zu Freising. 

. Gustav Hensolt zu Schwabach. 

. Robert Stich zu Nürnberg. 

. A. Schencke, in Firma J. G. Schencke & 
Sohn zu Bitterfeld. [furt. | 

H. Rübsam, in Fa. H. Rübsam Söhne zu Er- 

. Ernst Schneider zu Eisleben. 

. Louis Arendt, in Firma Jahn & Arendt zu 


Dr. Alfred Giesecke, in Firma B. G. Teubner 


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. Oktbr. 1897 bis 30. Sept.1901. 


. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901. 


. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


. Oktbr. 1897 bis 30. Sept.1901. 


. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901. 


, Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901. 


Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901. 


. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901. 


. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901. 
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903. 


Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901. 


Nr. 39 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


447 


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Nr. 39 | - Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 449 . 


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Hierzu als Beilage das Verzeichnis der Ehrenämter der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. 


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Leipzig, 4. Oktober 1900. 


Die „Zeitschrift: für Deutschlands Buchdrucker“ DEE HE jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchbandlungen, -Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A. Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel "vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 A Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 80 J. — Druckerei- Ausgabe, durch dio. Geschäftsstelle oder. | .13mäliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post aa Nr. Pu TORANA RENON 1ch . * 8 naoh Übereinkunft, 


Schriflleitunz und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, een 1298. 
> Manuskripte: und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë: 


_ Antlicher Teil 


_ Bekanntmachung. u Ze e Zu Das ar 

Im Nachstehenden. wird den Mitgliedern das. Ergebnis der in Gemässheit von § 13 der Vereinssatzungen vorgenommenen 
Wahlen zu den Ehrenämtern des Deutschen Buchdrucker-Vereins zur Kenntnis gebracht. Die Amtsdauer der gewählten Herren 
beginnt nach § 13, Absatz 6 der Satzungen mit dem 1. Oktober. 1900 und erstreckt sich auf die Dauer von drei Jahren. 


Leipzig, den 29. September 1900. 
Wee benennen Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker -Vereins 


Johs. Baensch- -Drugulin, Vorsitzender. 
Franz Kobler, Geschäftsführer. 


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der Ehrenämter des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 
Amtsdauer bis zum 80. September 1903. l 


1. Vereinsvorstand. 


Vorsitzender: Jolis. Baensch, in Firma W. Drugulin, Leipzig. 
Stellvertreter: Theodor . Naumann, in Firma C. G. Naumann, Leipzig. 
Rechnungs führer: Dr. Alfred Giesecke, in Firma B. G. Teubner, Leipzig. 
Stellvertreter: Wilh. Bär in Firma Bär & Hermann, Leipzig. 


Krois | Mitglieder (Kreisvorsitzende) Stellvertreter 


I. | Geh. eg Georg. Jänecke, i in Firma Gebrüder J änecke Dr. 22 Jünecke, ii in nn eg Jänecke zu Hannover. 
zu Hannover | | 
II. | Vakat. Vakat 
III. Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frankfurt. 2. M, and Osterrieth, i in Firma August Osterrieth zu Frankfurta.M. 
IV. |--Fehx Krais, in Firma Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stuttgart.. Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler’sche Buchdruckerei zu 


| Stuttgart. 
V. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. L.. Fo, ER Firma Dr. C. Wolf ck Sohn zu München. 8 
VI. 4. 5 in Firma Buchdruckerei es Waiseùhaiises zu | P. Må Dec in Firma Engelhar Reher sche Hofbuchäruckerei 
alle a Se CN | zu Gotha. 
vir. Julius Mäser zu Leipzig. I. Herm. Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. 
III. Georg -Büxenstein, in: irma W. Büxenstein zu Berlin. R. Boll zu Berlin. 


IX. M. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. zu Breslau. Eugen 8. Lilienfeld, in Firma 8. Lilienfeld v zu Breslau. 


Nr. 40 


452 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 
II. Abgeordnete zur Hauptversammlung. 
Kreis | Abgeordnete | Stellvertreter 
I: 1. Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder 1. Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover, 
Jänecke zu Hannover. 
2. Friedr. Westermann, in Firma George Westermann zu 2. @eorg Westermann zu Braunschweig. 
Braunschweig. 
| 3. Ferd. Wup, in Firma Lütcke & Wulff zu Hamburg. 8. Fritz Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg. 
4. Carl Ed. Schünemann, in Firma Carl Schünemann zu Bremen. 4. Victor Hauschild zu Bremen. 
5. H. Lührs, in Firma Plesse & Lührs zu Hamburg. 5. Arnold Weichelt in Hannover. 
II. 6. Vakat. 6. Vakat. 
III. 7. 3 1 in Firma Schirmer & Mahlau zu Frank- 7. ne Osterrieth, in Firma August Osterrieth zu Frank- 
| urt a. M. urt a. M. 
8. H. Prickarts zu Mainz. 8. G. Adelmann, in Firma C. Adelmann zu Frankfurt a. M. 
IV. | 9. garg SE in Firma Hoffmann’sche Buchdruckerei zu 9. Karl Hammer zu Stuttgart. 
i uttgart. 
10. Egon 9 in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei 10. Alfred Bonz, in Firma A. Bonz Erben zu Stuttgart. 
| zu Stuttgart. 
| 11. I. Itta, in Firma Reuss & Itta zu Konstanz. 11. Vakat. 
12, Gottfried Krug, in Firma Baur'sche Buchdruckerei zu | 12. Heinrich Gilardone zu Speyer. 
| Ludwigshafen. 
V. 13. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 13. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München. 
14. Georg Dietz, in Firma G. P. J. Bieling-Dietz, Königl. Hof- | 14. O. Kloss, in Firma W. Tümmel zu Nürnberg. 
buchdruckerei zu Nürnberg. 
| 15. J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg. 15. J. Mayer zu Aichach. 
16. H. Stürtz, kgl. Univ.-Druckerei zu Würzburg. 16. Herm. Schröder zu Fürth. 
VI. | 17. P. Matthaei, in Firma Engelhard-Reyher'sche Hofbuch- | 17. J. Meyer zu Halberstadt. 
druckerei zu Gotha. 
18. Dr. G. Neuenhahn zu Jena. 18. H. Buhr, in Firma Buhr & Draeger zu Gera. 
VII. 19. Julius Mäser zu Leipzig. 19. Rich. Arnold, in Firma Gebrüder Arnold zu Leipzig. 
20. Hermann Förster, in Firma Förster & Borries zu Zwickau. | 20. W. A. Kanis zu Olsnitz im Erzgebirge. 
21. Oskar Siegel zu Dresden. 21. Arthur Schönfeld zu Dresden. 
22. Max Wilisch, in Firma Hugo Wilisch zu Chemnitz. 22. Albin Tetzner, in Firma Tetzner & Zimmer zu Chemnitz. 
23. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. | 23. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig. 
24. Theodor Naumann, in Firma C. G. Naumann zu Leipzig. 24. Paul Keller, in Firma E. F. Keller's Wwe. zu Stollberg. 
25. Ernst Rossberg, in Firma C. G. Rossberg zu Frankenberg. | 25. Wilh. Böhm zu Zittau. 
26. Wilhelm Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig. 26. Otto Fischer, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig. 
27. Alwin Marx zu Reichenau. 27. Theodor Kessner zu Löbau. 
28. Dr. Alfred Giesecke, in Firma B. G. Teubner zu Leipzig. 28. Dr. Oskar von Hase, in Firma Breitkopf & Härtel zu Leipzig. 
29. Ottomar Wittig, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig. 29. Joh. Weber, in Firma J. J. Weber zu Leipzig. 
VIII. 30. Georg Biicenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 30. M. Oldenbourg, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 
31. R. Boll zu Berlin. 3l. Bruno Grunert, in Firma Gebrüder Grunert zu Berlin. 
32. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin. 32. J. Bahlke zu Berlin. 
33. Felix Freyhof zu Nauen. 33. Alb. Heine zu Kottbus. 
IX. 34. W. Fricdrich, in Firma Grass, Barth & Co. zu Breslau. 34. Eugen Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau. 
| 35. C. Meyer, in Firma A. Bornemann zu Stettin. 35. A. Dittmann zu Bromberg. 
36. Otto Kafemann, in Firma A. W. Kafemann zu Danzig. 36. R. Leupold zu Königsberg. O.-Pr. 


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4 
5 


1. Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frank- 
furt a. M. 

2. Eduard Osterrieth, in Firma August Osterrieth zu Frank- 
furt a. M. 

3. Kommerzienrat Ferd. Wittich, in Firma L. C. Wittich’sche 
Hof buchdruckerei zu Darmstadt. 

4. H. Prickarts zu Mainz. 

5. Richard Gotthelft, in Firma Gebrüder Gotthelft zu Cassel. 


III. Kreisvorstände. 
Kreis I (Nordwest). 


Vorsitzender: 
Stellvertreter: 


Mitglieder. | 


. Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder 
Jänecke zu Hannover. 

Arnold Weichelt zu Hannover. 

. Fr. Westermann, in Firma George Westermann zu Braun- 


Ferd. Wulff, in Firma Lütcke & Wulf zu Hamburg. 


| 
schweig. | 
| 


‚ Carl Ed. Schünemann, in Firma Carl Schünemann zu Bremen. 


Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover. 
Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover. 


Stellvertreter. 
1. Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover. 


2. Georg Riemschneider in Firma W. Riemschneider zu Hannover. 

3. Georg Westermann, in Firma George Westermann zu Braun- 
schweig. 

4. Fritz Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg. 

5. Vietor Hauschild, in Firma H. M. Hauschild zu Bremen. 


Kreis ll (Rheinland-Westfalen). 


Vakat. 


Kreis ill (Main). 


Vorsitzender: 
Stellvertreter: 


Mitglieder. 


Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frankfurt a. M. 
Eduard Osterrieth, in Firma August Osterrieth zu Frankfurt a. M. 


Stellvertreter. 
1. M. Beer, in Firma Frankfurter Sozietätsdruckerei zu Frank- 


furt a. M. 
2. G. Horstmann, in Firma H. & G. Horstmann zu Frankfurt a. M. 


3. Heinrich Kichler zu Darmstadt. 


4. Josef Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz. 
5. H. Wagner, in Firma Reinhold Baist zu Frankfurt a.M. 


Nr. 40 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 453 


Kreis IV (Südwest). 


Vorsitzender: Felix Krais, in Firma Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stuttgart. 
Stellvertreter: Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei zu Stuttgart. 


Mitglieder. | Stellvertreter. 
1. gie Krais, in Firma Hoffmann’sche Buchdruckerei zu L Karl Hammer zu Stuttgart. 
tuttgart. | 
2. Kommerzienrat Max Müller, in Firma Chr. Fr. Müller’sche 2. Vakat. 
Hofbuchdruckerei zu Karlsruhe, 
3. Gottfr. Krug, in Firma Baur'sche Buchdr. zu Ludwigshafen. 3. Fr. Stadler jr., in Firma Friedr. Stadler zu Konstanz. 
4. Eugen Rieger, in Firma Staehle & Friedel zu Stuttgart. 4. Bar Walcker, in Firma Chr. Belser'sche Buchdruckerei zu 
tuttgart. 
5. ten in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei zu 5. Alfred BE in Firma A. Bonz’ Erben zu Stuttgart. 
stuttgart. 
| Kreis V (Bayern). 
Vorsitzender: Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 
Stellvertreter: Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München. 
' Mitglieder. | Stellvertreter. 
L Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 1. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München. 
2. Vakat. 2. J. Krämer zu München. 
3. J. Schön zu München. 3. E. Meyer, in Firma Genzsch'sche Schriftgiesserei zu München. 
4. Georg Dietz, in Firma G. P. J. Bieling-Dietz, Kgl. Hof- 4. A. Vollrath zu Erlangen. 
buchdruckerei zu Nürnberg. 
5. J. Mayer zu Aichach. ı 5. A. Hornik zu Eichstädt. 
Kreis VI (Thüringen). 
Vorsitzender: A. Gründig, in Firma Buchdruckerei des Waisenhauses zu Halle a. S. 
Stellvertreter: P. Matthaei, in Firma Engelhard-Reyher'sche Hofbuchdruckerei zu Gotha. 
Mitglioder. Stellvertreter. 
1. A. Grundig, in Firma Buchdruckerei des Waisenhauses zu 1. P. Matthaei, in Firma Engelhard-Reyer’sche Hofbuchdruckerei 
Halle a. 5. zu Gotha. 
2. Dr. G. Neuenhahn zu Jena. 2. G. Evers in Firma Rob. Birkner zu Apolda. 
3. H. Buhr, in Firma Buhr & Dräger zu Gera. | 3. C. Dräger, in Firma Buhr & Dräger zu Gera. 
4. G. Uschmann zu Weimar. 4. F. Rümpler, in Firma F. A. Perthes zu Gotha. 
5. P. Saupe, in Firma Leopold Kell's Buchdruckerei zu Weissenfels. 5. P. Wohlfeld, in Firma A. Wohlfeld zu Magdeburg. 
Kreis Vil (Sachsen). 
Vorsitzender: Julius Mäser zu Leipzig. 
Stellvertreter: Herm. Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. 
Mitglieder. Stellvertreter. 
1. Julius Mäser zu Leipzig. 1. Wilh. Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig. 
2. Hermann Förster, in Firma Förster & Borries zu Zwickau. 2. Wilhelm Böhm zu Zittau. 
3. Oskar Siegel zu Dresden. 8. Arthur Schönfeld zu Dresden. 
4. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. | 4. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig. 
5. Max Wilisch, in Firma Hugo Wilisch zu Chemnitz. 5. Ernst Rossberg, in Firma C. G. Rossberg zu Frankenberg. 
Kreis VI (Brandenburg). 
Vorsitzender: Georg Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 
Stellvertreter: R. Bol zu Berlin. 
Mitglieder. | Stollvertreter. 
1. Georg Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 1. M. Oldenbourg, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 
2. R. Boll zu Berlin. 2. C. Thiesen, in Firma Liebheit & Thiesen zu Berlin. 
3. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin. | 3. Bruno Grunert, in Firma Gebrüder Grunert zu Berlin. 
4. J. Bahlke zu Berlin. 4. M. Günther, in Firma F. A. Günther & Sohn zu Berlin. 
5. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu-Ruppin. | 5. Albert Heine zu Kottbus. 
Kreis IX (Nordost). 
Vorsitzender: W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. zu Breslau. 
Stellvertreter: Eugen S. Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau. 
Mitglieder. Stellvertreter. 
1. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co zu Breslau. 1. Eugen S. Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau. 
2. Otto Gutsmann zu Breslau. 2. Max Neusch, Disponent der Firma W. G. Korn zu Breslau. 
3. C. Meyer, in Firma A. Bornemann zu Stettin. 3. A. Dittmann zu Bromberg. 
4. Otto Kafemann, in Firma A. W. Kafemann zu Danzig. 4. A. Dombrowski, in Firma C. Dombrowski zu Thorn. 
5. R. Leupold zu Königsberg O.-Pr. 5. G. Kemsies, in Firma A. Kiewning zu Königsberg O.-Pr. 
IV. Vertrauensmänner. 
Kreis. Vertrauens männer. Stellvertreter. | 
I. 1. Georg Riemschneider, i. Fa. Wilh. Riemschneider zu Hannover. 1. Arnold Weichelt zu Hannover. 
2. Gustav Elstermann, in Firma Meinders & Elstermann zu 2. Vakat. 
Osnabrück. un j 
3. J. J. Augustin zu Glückstadt. 3. Johann Ibbeken, in Firma F. Johannsen's Buchdr. zu Schleswig. 
4. C. Boldt, in Firma Boldt’sche Hofbuchdruckerei zu Rostock. 4. Ed. Herberger zu Schwerin. 
5. Johann D. Pröhl jun. zu Bremen. 5. Georg Imhülfen, in Firma Chr. Geffken & Co. zu Bremen. 
6. Hans Oeding zu Braunschweig. 6. Heinrich Kleucker, in Firma J. H. Meyer zu Braunschweig. 
7. Fritz Jeve, ın Firma Schröder & Jeve zu Hamburg. 7. Theodor Grefe, in Firma Grefe & Tiedemann zu Hamburg. 
| 8. Max Schmidt zu Lübeck. 8. Carl Rahtgens, in Firma H. G. Rahtgens zu Lübeck. 
II. 1. Vakat. 1. Vakat. 


454 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 40 


Kreis. | Vertrauensmänner. | Stellvertreter. 
III. 1. Georg Adelmann, in Firma C. Adelmann zu Frankfurt a. M. 1. Peter Kern, in Firma Kern & Birner zu Frankfurt a. M. 
2. Josef Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz. 2. Aug. Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz. 
3. K. Schwab zu Wiesbaden. 3. P. Plaum, in Firma Brems & Plaum zu Wiesbaden. 
4. Fr. Foerster, in Firma Fr. Scheel zu Cassel. 4. Jul. Baumann, in Firma Baumann & Co. zu Cassel. 
5. H. Hohmann zu Darmstadt. 5. W. Pfeil, Geschäftsführer der Neuen Hessischen Volksblätter 
zu Darmstadt. 
IV. 1. Karl Hammer zu Stuttgart. 1. Felix Krais, in Fa. Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stuttgart. 
2. Dr. Kah zu Ravensburg. 2. Carl Maurer zu Geislingen. 
3. Wilh. Neumann zu Pirmasens. 3. Heinr. Gilardone zu Speyer. 
| 4 Fr. Stadler zu Konstanz. 4. Eduard Poppen, in Fa. H. M. Poppen & Sohn zu Freiburg. 
| 5. Dr. Albert Knittel, in Firma Braun’sche Hofbuchdruckerei 5. I. Hörning zu Heidelberg. 
6. Vakat. [zu Karlsruhe. 6. Vakat. 
7. Vakat 7. Vakat. 
V. 1. Ant. Huber, in Firma E. Huber's Buchdruckerei zu München. 1. Fr. Parcus, in Firma Dr. Wild'sche Buchdruckerei zu München. 
2. J. Käufel, Direktor der Actienges. Passavia zu Passau. 2. L. Rückert zu Vilshofen. 
3. J. Reitmayr zu Regensburg. 3. eer? en jr., in Firma Cl. Attenkofer’sche Buchdruckerei 
zu Straubing. 
4. Karl Stich, in Firma J. L. Stich zu Nürnberg. 4. O. Kloss, in Firma W. Tümmel zu Nürnberg. 
5. H. Stürtz zu Würzburg. 5. Vakat. | 
6. J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg. 6. J. Mayer zu Aichach. 
VI. 1. P. Wohlfeld, in Firma A. Wohlfeld zu Magdeburg. 1. P. Baumann zu Dessau. 
2. W. Dölle zu Halberstadt. 2, H. Meyer zu Halberstadt. 
3. B. Saupe, Leopold Kell's Buchdruckerei zu Weissenfels. 3. Curt Nietschmann zu Halle a. S. 
4. P. Matthaei, in Firma Engelhard-Re£iher’sche Hofbuch- 4. F. Rümpler, in Firma F. A. Perthes zu Gotha. 
druckerei zu Gotha. 
5. G. Evers zu Apolda. 5. Dr. G. Neuenhahn zu Jena. 
VII. 1. Heinrich Lux zu Döbeln. 1. Richard Arnold, in Firma Gebr. Arnold zu Leipzig. 
2. C. Plasnick, in Firma Herrmann Starke zu Grossenhain. 2. Arthur Schönfeld zu Dresden. 
3. Paul Keller, in Firma E. F. Kellers Wwe. zu Stollberg. 3. Oskar Wieprecht, in Firma Moritz Wieprecht zu Plauen. 
4. Nin. Böhm zu Zittau. 4. Emil May, in Firma Friedr. May zu Bischofswerda. 
5. Rich. Hiller zu Altenburg. 5. H Müller zu Meuselwitz. 
VIII. 1. Otto Dreyer zu Berlin. 1. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin. 
2. J. Bahlke zu Berlin. 2. M. Oldenbourg in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 
3. J. Pormetter, in Firma W. Pormetter zu Berlin. 3. Otto Francke, in Firma Gustav Schade zu Berlin. 
4. Bruno Grunert, in Firma Gebrüder Grunert zu Berlin. 4. H. Theinhardt zu Berlin. 
5. E. ange). in Firma Trowitzsch & Sohn zu Berlin. 5. Richard Dreyer, in Firma Emil Dreyer’s Buchdr. zu Berlin. 
6. W. Röwer zu Berlin. 6. G. Imberg, in Firma Imberg & Lefson zu Berlin. 
7. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu- Ruppin. 7. J. Neumann zu Neudamm. 
8. O. Wendt zu Arnswalde. 8. E. Hoene zu Forst i.L. 
9. Alb. Heine zu Cottbus. i 9 Paul Brandt, in Firma Krämer’sche Buchdruckerei zu Potsdam. 
10. F. Freyhof zu Nauen. 10. Albert Fischer zu Zehlendorf. 
IX. 1. G. Kenisies, in Firma A. Kiewning zu Königsberg O.-Pr. 1. H. Raschke, technischer Leiter der „Hartungschen Zeitung 
und Verlagsdruckerei“ zu Königsberg O.-Pr. 
2. Gustav Fuchs, in Firma Fuchs & Co. zu Danzig. 2. 4. Dombrowski zu Thorn. 
3. E. Pasenow, in Firma Louis Pasenow zu Stettin. 3. E. Bauchwitz zu Stettin. 
4. A. Dittmann zu Bromberg. 4. H. Schwantes zu Schrimm. 
5. IV. Grüttner, Geschäftsführer der Breslauer Genossenschafts- 5. v. Heydebrand u. d. Lasa, in Firma R. Nischkowsky zu 
Druckerei zu Breslau. | Breslau. 
6. Moritz Schröter, in Firma G. Rieck’sche Buchdruckerei 6. Georg Rose, in Firma E. E. Klambt zu Neurude. 
(F. W. Schröter) zu Freiburg i. Schl. | 
7. Emil Reiber, in Firma Hoffmann & Reiber zu Görlitz. 7. H. Krumbhaar zu Liegnitz. 
8. G. Raabe, in Firma Erdm. Raabe zu Oppeln. | 8. F. Thielmann zu Kreuzburg O.-S. 
| Ehren- und Schiedsgerichte. 
Kreis I Vakat. 
ä II Vakat. 
5 III Vakat. 
0 IV Vorsitzender: Karl Hammer, Stuttgart, Reinsburgstrasse 14. 
Mitglieder. | | Stellvertreter. 
1. Karl Liebich zu Stuttgart. | 1. Vakat. 


. Arthur Werlitz, in Firma I. B. Metzler'sche Buchdruckerei 


2. Alfred Bonz zu Stuttgart. 

zu Stuttgart. | 

Kreis V Vorsitzender: Fritz Parcus, in Firma Dr. Wild'sche Buchdruckerei zu München, Promenadenpl. 16. 
Stellvertreter: Ludwig Wolf, in Firma Dr. Wolf & Sohn zu München, Jungfernturmstr. 2. 


Mitglieder. | Stellvertreter. 


1. Fritz Parcus, in Firma Dr. Wild zu München. 1. G. E. Mayer i. Fa. Franz’sche Hofbuchdruckerei zu München. 
2. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München. 2. V. Straub, in Firma Akademische Buchdruckerei zu München. 
3. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 3. J. Schön zu München. 

J. Anton Huber, in Firma E. Huber’s Buchdruckerei zu München. 4. Georg Meyn, in Firma Rischmöller & Meyn zu München. 
5. Vakat. 5. Josef Krämer zu München. 


* . 18 


. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig. 


. Th. Naumann, in Firma C. G. Naumann zu Leipzig. 


Kreis VI Vakat. 
„ VII Vorsitzender: Wilh. Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig. 
Stellvertreter: Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. 


Mitglieder. | Stellvertreter. 
Wih Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig. 1. Richard Arnold, in Firma Gebrüder Arnold zu Leipzig. 
. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. 2. Adolf Frankenstein, in Firma Frankenstein & Wagner zu Leipzig. 


3. Franz Glaser, in Firma Ackermann & Glaser zu Leipzig. 
Otto Fischer, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig. 4. Hans Kreysing, in Firma G. Kreysing zu Leipzig. 
5. Max Richter, in Firma Fr. Richter zu Leipzig. 
Kreis VIII Vakat, 
IX Vakat. 


Nr. 40 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


455 


Oberbayerische Buchdrucker-Kreis-Innung 
(Zwangsinnung) in München. 


Sonntag, den . Oktober 1900, vormittags präzis 10 Uhr 
findet die erste 
ordentliche Innungsversammlung 
in Saale des Hötels Fränkischer Hof, Senefelderstrasse 2, statt. 
Tagesordnung: 
1. Bericht des Innungsvorstandes. 
2. Einsetzung besonderer Ausschüsse zur Vorberatung, bezw. Ver- 
waltung einzelner statutarischer Innungseinrichtungen. 
3. Einsetzung einer Kommission zur Abänderung des Innungsstatuts. 
4. Feststellung des Jahresetats der Innung und der Mittel für die 
Errichtung einer Innungsfachschule. 
5. Wünsche, Anträge und Beschwerden der Innungsmitglieder. 
Im Falle der Unabkömmlichkeit zur Teilnahme an der Innungs- 
versammlung, deren Gründe dem Vorstand dargelegt werden 
müssen, können sich nicht am Sitze der Innung wohnende Mit- 
glieder durch ein stimmberechtigtes Innungsmitglied vertreten 
lassen. 
Frauen nehmen an den Innungsversammlungen nicht teil, doch 
können sie ihr Stimmrecht durch einen bevollmächtigten Vertreter 
ausüben lassen. 


Unter Hinweis auf die in § 22 des Innungsstatutes vorgesehenen 
Bestimmungen wird hiermit zu dieser Versammlung eingeladen. 


München, 30. September 1900. 


Der Vorsitzende des Vorstandes 
der Oberbayerischen Buchdrucker-Kreis-Innung in München. 


J. B. Grassl. 
Buchdrucker-Innung zu Altona (Zwangsinnung.) 
Sonntag, den 21. Oktober d. J., vormittags 11', Uhr, 
ausserordentliche Versammlung 


in Pabst’s Gesellschaftshaus, Altona, Königstrasse 135. 
Tagesordnung: 


1. Abstimmung über den Antrag auf Zurücknahme der Anordnung 


wegen Errichtung der Zwangsinnung. 
2. Beschlussfassung über Verwendung der vorhandenen Gelder. 
Die Abstimmung über die vorstehenden Punkte erfolgt ohne 
Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden, worauf hiermit besonders 
aufmerksam gemacht wird. 


Der Vorstand. 
B. Bielfeld, 
i. H. H. W. Köbner & Co., 
z. Z. Schriftführer. 


Fr. Hammerich, 
i. Fa. Hammerich & Lesser, 
Z. Z. Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Zur Invalidenversicherung. 


Beim Inkrafttreten des neuen Invalid enversicherungs- 
gesetzes waren Zweifel darüber entstanden, ob für die im ge- 
wissen Gelde arbeitenden Buchdruckergehilfen Marken zu 30 oder 
zu 36 A zu kleben seien. Der Bund der Berliner Buchdruckerei- 
Besitzer vertrat den Standpunkt, dass das gewisse Geld als ein 
fester Bezug im Sinne des § 133 a der Gewerbeordnung und $ 622 
des Bürgerlichen Gesetzbuches nicht anzusehen sei. Demnach 
käme nicht der wirklich verdiente Arbeitsverdienst, sondern das 
300 fache des von der Ortskrankenkasse festgesetzten durchschnitt- 
lichen Tagelohnes, in Berlin 3 Æ >x< 300 = 900 A, in Anrech- 
nung und es wären Marken der IV. Lohnklasse zu 30 A zu kleben. 
Die Aufsichtbehörden indessen verlangten bei den üblichen Re- 
visionen in den Druckereien, dass Marken zu 36 A verwendet 
wurden und es wurde schliesslich — um eine endgültige Ent- 
scheidung herbeizuführen, von einem Setzer mit 27 , Gewiss- 
geld der Klageweg beschritten. 

Der Streitfall ist nun kürzlich vom Reichs-Versicherungs- 
amt, das hier in letzter Instanz zu entscheiden hatte, weil ein 
Fall von grundsätzlicher Bedeutung vorlag, dahin entschieden wor- 
den, dass Marken zu 30 A zu verwenden seien. In der sehr 
ausführlichen Begründung heisst es u. A.: „Zutreffend wird von 
der beklagten Firma hervorgehoben, dass unter einer festen baren 
Vergütung begrifflich nur eine Abrede verstanden werden kann, 
einen im voraus ein für allemal fest bezifferten Betrag unab- 
hängig von der mehr oder mindergrossen Verleistung der Arbeit 
unverändert weiter zu gewähren. Es können daher von der Be- 
stimmung des $ 34 Absatz 3 a. a. O. nur solche Dienst- und Arbeits- 
verhältnisse getroffen werden, bei denen der festvereinbarte Lohn 
(Gehalt) auch dann gewährt wird, wenn im einzelnen Falle und 
zu gewissen Zeiten der Versicherte mehr oder weniger leistet, als 
der Regel nach von ihm gefordert wird. Es werden mithin in der 
Hauptsache die zahlreichen Geschäftsangestellten sich auf die er- 
wähnte Vorschrift bei Einreihung in die Lohnklassen berufen 
dürfen, die trotz vorübergehender Geschäftsstille bei vielleicht ver- 
kürzter Arbeitszeit ihren vollen Lohn (Gehalt) unverkürzt weiter 
beziehen, ohne anderseits auf eine Lohnerhöhung Anspruch zu 
haben zu Zeiten grösseren Geschäftsverkehrs mit längerer Ar- 
beitszeit.“ 

Durch diese Entscheidung ist die Frage für das gesamte Buch- 
druckgewerbe endgültig entschieden, und es steht zu erwarten, dass 
dieselbe auch auf andere Gewerbe — sofern dort überhaupt Zweifel 
über die Höhe der zu verwendenden Marken bestanden haben — 
Anwendung finden wird. 


Berlin. "Mm. 


E 


Entscheide der laut $ 47 des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Tarif kreis VIII (Berlin- Brandenburg). 
Schiedsgericht Berlin. 


144. Zubilligung des Schutzes des $ 48 des Tarifes. 

Sachverhalt: In einer Druckerei sollte an einem Tage der 
Woche für 2 von etwa 12 Gehilfen die Arbeitszeit durch Ein- 
legung einer Mittagspause verändert werden. Die Gehilfen waren 
damit nicht einverstanden und wandten sich an das Tarif-Amt; 
hier wurde ihnen der Bescheid, das Schiedsgericht anzurufen; sollte 
vor dem Zusammentritte des Schiedsgerichtes von Geschäftsseite 
die Abweichung von der üblichen Arbeitszeit verlangt werden, so 
solle man darauf eingehen mit der Erklärung, dass dies nur vor- 
behaltlich des spätern Schiedsspruches geschehen könne. Innerhalb 
8 Tagen trat das Schiedsgericht zusammen. In der Zwischenzeit, 
3 Tage nach Einreichung der Klage, ging der Vertreter der Kläger 
ohne jede Veranlassung wegen derselben Sache wieder beschwerde- 
führend ins Kontor, wo ihm dann bedeutet wurde, dass er seine 
Stellung ja aufgeben könne, wenn ihm die geplante Einrichtung 
nicht passen sollte. Diese Erklärung nahm Kläger als eine so- 
fortige Entlassung auf, weshalb sich auch die übrigen Gehilfen zur 
sofortigen Arbeitsniederlegung bereit fanden. 

Entscheid (einstimmig): Den Klägern wird der Schutz des 
8 48 nicht zugesprochen. 

Begründung: Gegen die Zubilligung des beantragten Schutzes 
spreche das Verhalten der Kläger, die ohne ersichtlichen Grund 
die Arbeit niedergelegt hatten. In dem von beiden Parteien zu- 
gegebenen Wortlaute der Erklärung der Firma gegenüber dem 
Vertreter der Kläger ist weder eine Kündigung noch eine sofortige 
Entlassung zu erblicken. Auch ist nicht recht verständlich, warum 
die Kläger nach Anrufung des Schiedsgerichtes nochmals aus eignem 
Antriebe mit der Firma verhandelten, trotzdem sie sich bis zur 
Entscheidung des Schiedsgerichtes ausreichende Verhaltungsmass- 
regeln eingeholt hatten. 

145. Entschädigung für nachträglich umbrochenen Satz. 

Sachverhalt: Kläger bekam ein neues Werk in Arbeit. Zum 
Ablegen erhielt er Satz eines Werkes, das die gleiche Norm trug 
wie das Manuskript zum neuen Werke. An dem ersteren Werke 
setzte noch ein Gehilfe und zwar auf 19 Cicero Breite. Als Kläger 
sein Manuskript vom Metteur in Empfang nahm, konnte letzterer 
die erbetene Auskunft über die anzuwendende Orthographie nicht 
erteilen; auch machte er dem Klüger keine Angaben über die 
Satzbreite. Kläger wandte sich nun wegen der Orthographie an 
den Gehilfen, der noch an dem Werke mit der gleichen Norm 
setzte; schliesslich nahm Kläger auch ohne weiteres an, dass auch 


456 


Nr. 40 


die Satzbreite (von 19 Cicero) dieselbe bleiben müsse. Nachdem 
er zwei Spalten gesetzt, wurde er darauf aufmerksam gemacht, 
dass die Satzbreite nicht 19, sondern 24 Cicero betrage und dass, 
da die Schuld an diesem Versehen ihn treffe, weil er den Metteur 
nicht wegen der Satzbreite befragt babe, er auch für den Umbruch 
der Spalten auf seine Kosten zu sorgen habe. Der Metteur seiner- 
seits hielt sich auf Vorstellung des Klägers, dass er ihm Angaben 
über die Satzbreite überhaupt nicht gemacht habe, hierzu nur dann 
für verpflichtet, wenn er darum gefragt würde; geschehe diese 
Anfrage nicht, müsse er annehmen, dass der Setzer bereits unter- 
richtet ist. 


Entscheid (einstimmig): Die Kosten des Umbruchs sind von 
Firma und Kläger zu gleichen Teilen zu tragen. 


Begründung: Der Kläger ist im Irrtume, wenn er sich von 
der Verpflichtung freispricht, sich beim Metteur nach der Breite 
des Satzes u. s. w. erkundigen zu müssen, weil dieser auch ohne 
Befragen zu der nötigen Anweisung verpflichtet sei. Es ist zu- 
zugeben, dass der Metteur verpflichtet ist, bei Abgabe des Manu- 
skriptes auch alle die Herstellung des Satzes betreffenden Angaben 
zu machen; dabei ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Erteilung 
dieser Anweisung durch den Metteur auch einmal versehentlich 
unterbleiben kann. Deshalb nun aber dem Setzer das Recht zu- 
zusprechen, nach Gutdünken die Arbeit herzustellen, ist absolut 
nicht angängig. Zu beanspruchen aber ist vom Metteur, dass er 
bei Abgabe des Manuskriptes die die auf die Herstellung einer 
Arbeit bezüglichen Anweisungen deutlich und ausreichend gibt. 
(Siehe auch Kommentar S. 90,91.) Da im vorliegenden Falle beide 
Teile, Metteur wie Kläger an diesem Versehen die Schuld tragen, 
so müssen auch die daraus entstandenen Nachteile auf beide Parteien 
gleichwertig verteilt werden. 

146. Entschädigung wegen vorzeitiger Entlassung. 

Sachverhalt: Kläger war seit 14 Tagen ohne Kündigung 
bei beklagter Firma als Gewissgeldsetzer beschäftigt. An einem 
Sonnabendvormittag soll Kläger nach Angaben des Vertreters der 
Firma innerhalb vier Arbeitsstunden 8 bis 10 Zeilen glatten Satz 
gesetzt haben, so dass seine Manuskriptschiebung behufs Fertig- 
stellung einem andern Sestzer überwiesen werden musste. Auch 
soll Kläger durch Herumstehen bei den übrigen Mitarbeitern diese 
von der Arbeit abgehalten haben. Um dem ein Ende zu machen, 
wurde seine sofortige Entlassung unter Ausbezahlung von vier 
Stunden Lohn bewirkt. Kläger beantragt für diesen Tag den 
vollen Tageslobn und stützt sich dabei auf seither getroffene Ent- 
scheide, die besagen, dass eine Entlassung immer erst am Abend 
erfolgen könne. Uber den Grund der Entlassung wurden auch 
vom Kläger neue Momente nicht erbracht. 

Entscheid (mit 5 gegen 1 Stimme): Kläger ist mit seiner 
Forderung abzuweisen. i 

Begründung: Da Kläger die gegen ihn erhobene Gegenklage 
betreffend sein Nichtsthun am Entlassungstage nicht entkräften 
kann, so muss er zugeben, gegen die Bestimmung des S 32 des 
Tarifes gehandelt zu haben, der auch dem Gehilfen die Pflicht 
auferlegt, die Arbeitszeit pünktlich innezuhalten (beziehungsweise 
während derselben zu arbeiten). Dass dies nicht geschehen, ist 
bewiesen durch das innerhalb vier Stunden geleistete Arbeitspensum; 
deshalb ist der Kläger abzuweisen. 

lid. Bezahlung des 2. Pfingstfeiertages. 

Sachverhalt: Kläger sind bei beklagter Firma, die den Tarif 
nicht anerkannt hat, zu tariſmässigen Bedingungen als Gewissgeld- 
setzer beschäftigt. Da die Firma vor und auch nach den Feier- 
tagen nur sehr wenig Beschäftigung für die Gehilfen hatte, so 
stellte sie an letztere das Ersuchen, ausnahmsweise einmal auf 
Bezahlung der Feiertage zu verzichten. Hiermit erklärten sich 
die Kläger auch einverstanden und schrieben in ihr Rechnungsbuch 
am 9. Juni nur den Lohn für 5 Arbeitstage, worüber sie gleich- 
zeitig quittierten. Erst am Montag darauf machten sie ihren An- 
spruch auf Bezahlung des Feiertages geltend. 

Entscheid (einstimmig): Die Kläger sind mit ihrer Klage 
abzuweisen. 

Begründung: Da die Kläger bei einer Firma konditionieren. 
die den Tarif schriftlich nicht anerkannt hat, sind sie auch nicht 
berechtigt, den Schutz einer Tarilinstitution, hier des Schiedsgerichts. 
zu beautragen. In der Klagesache selbst müsste aber ebenfalls 
auf Abweisung erkannt werden, da die Kläger eine Forderung 
nicht geltend machen können, auf die sie zwei Tage früher unter- 
schriftlich verzichtet hätten. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Tarifkreis IX (Nordost). 
Schiedsgericht Breslau, 


148. Klage wegen 20%, Aufschlag für in Sätzen vorkommende 
einfache Mischung. 

Sachverhalt: Kläger setzten eine Dissertation von 8 Bogen 
Umfang; davon enthielt 1 Bogen Titel, Litteratur u. s. w. 7 Bogen 
waren aus Korpus Antiqua gesetzt, in welchen sich zerstreut und 
fortlaufend im Texte Kursivsätze befanden, die einen Raum von 
1 Zeile aufwärts bis zu ½ Kolumne einnahmen. Während Kläger 
unbeschadet des Umfanges der zerstreuten Kursivsütze das Vor- 
handenscin „zerstreuter Sätze“ im Sinne des § 6 annahmen, vertrat 
die Firma die Meinung, dass unter „zerstreuten Sätzen“ im S 6 
nur kleine Sätze, etwa bis zu 1 Zeile, anzusehen seien; bei grösseren 
Sätzen höre der Grund für die Entschädigung: das ofte Hin und 
Her an zwei Kästen, auf. 

Entscheid: Mit Stimmengleichheit kam es zur Abweisung 
der Kläger vor die Berufungsinstanz. 

Begründung: Die Prinzipalsmitglieder pflichteten der be- 
klagten Firma bei, weil sich deren Ausführungen damit deckten, 
dass in der That bis 1896 nach dem $ 6 nur Mischung bezahlt 
wurde für die in der Hauptschrift vorkommenden Worte aus einer 
andern Schrift. Bei den 1896er Beratungen war gehilfenseitig 
eine Erweiterung dieser Bestimmung beantragt worden und zwar 
dahingehend, dass dem „in Worten zerstreut“ hinzugefügt werden 
sollte: „oder in weniger als 1 Zeile hintereinander“. Die Prinzipals- 
mitglieder erblickten deshalb in der Forderung der Kläger ein 
Verlangen, das über den Sinn des $ 6 weit hinausgehe. Die 
Gebillenmitglieler dagegen vertraten die Meinung, dass der 8 6 
cine solche Auslegung nicht rechtlertige und dass auch grössere 
Sätze als Mischung im Sinne des $ 6 zu gelten hätten. 

Berufung vor dem Tarif-Amte. Entscheid (einstimmig): 
Die in der Dissertation vorkommende Kursiv ist als Mischung mit 
15% Aufschlag zu berechnen. 

Begründung: Aus dem Protokolle über die 1896er Tarif- 
beratung ist nicht zu entnehmen, ob der Ausschuss für die 
„zerstreuten Sätze“ eine Grenze im Sinne des Altenburger Gehilfen- 
antrages im Auge gehaht oder ob auch grössere Sätze, beispiels- 
weise solche wie im Klagegegenstande, darunter verstanden werden 
sollen; jedenfalls ist der Altenburger Antrag bei der Fassung des 
S 6 nicht diskutiert worden. Um behaupten zu können, dass das 
„in Sätzen zerstreut“ im Sinne des Altenburger Antrages aufzufassen 
sei, bedürfte es cines protokollarischen Beleges; da dieser aber 
nicht vorhanden sei, so urteilen die Mitglieder des Amtes nach 
ihrem persönlichen Empfinden, es gleichzeitig dem Tarif- Ausschusse 
überlassend, im Prinzip über jene zweifelhafte Stelle des § 6 zu 
entscheiden. 

Der angerufene Tarif-Ausschuss lehnte in seiner Sitzung 
vom 26. Mai 1900 eine Klarstellung des Falles für die zu Ende 
gehende Tarifperiode ab, weil eine solche auf Grund des 1896er 
Protokolls nicht möglich sei. Dagegen wurde die Erklärung eines 
Priuzipalvertreters zu Protokoll genommen, wonach der Tarif- 
Ausschuss im Jahre 1896 dem 8 6 das „in Sätzen zerstreut“ 
lediglich im Sinne des Altenburger Antrages hinzugefügt hätte. 


se 


Von der Weltausstellung in Paris. 
IV. 


Frankreich. 

Wie die Franzosen auf der ganzen Weltausstellung den Löwen- 
anteil des verfügbaren Raumes für sich in Anspruch genommen 
haben, so auch in deren buchgewerblicher Abteilung. Dieselbe 
ist ausserordentlich zahlreich beschickt und eine ungeheure Masse 
von Gegenständen ist zur Ausstellung gebracht worden. Es ist 
dies ja auch natürlich nnd wird auf Weltausstellungen, die andere 
Nationen veranstaltet haben, auch nicht anders gewesen sein, 
wenigstens können wir dies von Chicago sagen, wo das amerika- 
nische Buchgewerbe ebenfalls dominierte. Die Masse ist aber 
nicht immer ausschlaggebend für den Erfolg, wie sich in Paris 
gezeigt hat. Anf die einzelnen Aussteller und ihre Ausstellungs- 
objekte einzugehen, ist uns schon in Rücksicht auf den uns zur 
Verfügung stehenden Raum unmöglich: zählt ja doch die Klasse XIII, 
Buchhandel. 179 und die Klasse XI. Buchdruckerei, 181 Aussteller 
mit zum Teil recht umfänglichen Rinzelausstellungen. Wir müssen 


Nr. 40 


uns deshalb damit begnügen, eine allgemeine Übersicht der 
Leistungen der französischen Buchgewerbe, wie sie in beiden 
Klassen zum Ausdruck kommen, zu geben. 

Beginnen wir mit dem Werk- und Illustrationsdruck, so 
ist im Hinblick auf die ausgestellten Gegenstände zu sagen, dass 
derselbe in Frankreich auf einer hohen Stufe steht, ohne dass er 
jedoch im Grossen und Ganzen den deutschen überragte. Im all- 
gemeinen herrscht eine grössere Einheitlichkeit in der Ausstattung 
vor, was wohl mit darin begründet ist, dass in der Schrift kein 
Dualismus vorhanden ist, wie bei uns, und dass die Franzosen mit 
grösserer Zähigkeit an den guten Vorbildern der Vergangenheit 
haften, und sich weniger leicht durch künstlerisches Experimentieren 
aus dem Gleise bringen lassen als die Deutschen. Sie haben dann 
auch weniger Schwierigkeiten, wieder ins Gleis zu kommen. In 
den besseren Werken herrscht im allgemeinen eine angenehm be- 
rührende Freigebigkeit in den Raumverhältnissen zwischen Satz 
und Papier zu gunsten des letzteren, man ist mit dem Papier 
weniger sparsam als bei uns. Das giebt diesen Drucken von vorn 
herein ein gediegenes Ansehen. Und schreitet man zur Illustration 
solcher Prachtwerke, so greift man nicht selten zu den kost- 
spieligsten künstlerischen IIlustrationsverfahren und erzielt so 
Leistungen, die wohl kaum zu übertreffen sind. Natürlich gehören 
zu derartigen Kunstleistungen auch Leute, die sie bezahlen, und 
diese scheinen namentlich in Paris immer noch sehr zahlreich zu 
sein. Derartige l’rachtleistungen bilden aber auch in Frankreich 
die Ausnahme; hei den für grosse Kreise bestimmten Massen- 
autlagen streckt man sich ebenso nach der Decke wie bei uns. 

Um wenigstens ein speziell für die Ausstellung und den Jahr- 
lundertwechsel hergestelltes Werk zu erwähnen, sei auf die von 
der Nationaldruckerei herausgegebene und gedruckte und von dem 
Bibliographen A. Claudin bearbeitete Geschichte der Buch- 
druckerkunst in Frankreich im XV. und im XVI. Jahr- 
hundert verwiesen. Dieses Werk, von dem der erste Band fertig 
in der Auslage der Nationaldruckerei zu sehen ist, während der 
zweite und dritte sich auf dem Wege zur Vollendung befinden, 
ist in der That ein monumentales Druckwerk, das der Buchdrucker- 
kunst ebenso zur Ehre gereicht, wie seinen Erzeugern. Die zu 
ihm verwendete Schrift wurde von sorgsam aufbewahrten Stempeln 
aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert gegossen und das Papier 
extra dazu angefertigt. Satz und Druck sind von der grössten 
Gleichmässigkeit und die beigefügten ausserordentlich zahlreichen 
Faksimiles von Druckseiten und Titeln, von Gravuren und Alpha- 
beten (das ganze Werk wird deren etwa 3000 enthalten) sind von 
grösstem Interesse. 

Dass auch der fremdsprachliche und namentlich der orientalische 


Werkdruck in Frankreich geptlegt wird — letzterer insbesondere 
in der Nationaldruckerei — wollen wir nicht vergessen zu er- 
wähnen. 


Den Zeitungs- und Zeitschriftendruck lernt man in der 
Stadt und in der Ausstellung insbesondere in dem Pavillon des 
Syndicat de la Presse périodique, im übrigen aber auch zur Ge- 
nüge daheim in Deutschland kennen, wo ja genug französische 
Zeitungen gelesen und vertrieben werden. Hierüber brauchen wir 
somit nicht viel zu sagen. Das äussere Erscheinen der politischen 
Blätter ist in der Regel, verglichen mit den deutschen und eng- 
lischen, herzlich schlecht, und unter den illustrierten Zeitschriften, 
Witzblättern u. s. w. sind derjenigen, die dem Buchdrucker impo- 
nieren können, nicht eben viele. Das ist nicht ganz comme chez 
nous, denn an graphisch walırhaft gediegenen Zeitschriften ist in 
Deutschland wirklich kein Mangel. Von einem gewissen tech- 
nischen Interesse ist das angeblich in einer Auflage von über eine 
Million erscheinende „Petit Journal“ insofern, als es regelmässig 
Sonntags bunte Illustrationen giebt, die unter Verwendung weniger 
Farben auf der Rotationsmaschine gedruckt werden. 

Am meisten in die Augen fallend tritt der Unterschied zwischen 
Deutschland und Frankreich auf dem Accidenzgebiete hervor. 
Während auf diesem Gebiete in Deutschland eine äusserst mannig- 
faltige, hochgespannte Thätigkeit wahrzunehmen ist und in neuerer 
Zeit namentlich das künstlerische Element in erfreulicher und 
fruchtbarer Weise Einfluss auf dasselbe nimmt, steht man in 
Frankreich noch auf dem Standpunkte der Derriey und ihrer Nach- 
folger und wo feinere Sachen in Frage kommen, scheint man der 
amerikanischen Gepflogenheit zu huldigen, zum „Engraver“ zu 
gehen, d. h. sich dieselben vom Atzer oder Lithographen anfertigen 
zu lassen. In der Ausstellung selbst kommen Accidenzarbeiten 
weniger zur Geltung und die, welche man sicht, sind in dem vom 
„L'Intermédiaire“ in seinen Preisausschreiben gepflegten Genre 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


457 


gehalten. Was sonst im öffentlichen Leben in Buchdruckaccidenzen 
zu sehen ist, das ist grösstenteils von sehr untergeordneter Qualität. 
Die moderne künstlerische Richtung in der Drucksachenausstattung 
hat im französischen Buchdruckgewerbe noch so gut wie keinen 
Eingang geſunden; aber es ist wohl anzunehmen, dass unsere 
französischen Kollegen aus den Ergebnissen der Ausstellung Deutsch- 
lands ebenfalls Vorteile zu ziehen wissen werden. 

Einen hervorragenden Platz haben die Franzosen, wie die 
retrospektiven Ausstellungen zeigen, stets auf dem Gebiete des 
Plakatwesens eingenommen und sie nehmen ihn heute noch ein. 
An künstlerischen, lebensprühenden und packenden, dabei aber 
doch nicht selten in Entwurf und Ausführung recht einfachen 
Plakaten wird in der Ausstellung eine grosse Zahl vorgeführt, und 
von diesen Plakaten kann der deutsche Künstler und Produzent 
unzweifelhaft noch so manches lernen, ebenso von dem einschlä- 
gigen reich und schön vorgeführten Blechdruck. 

Die verschiedenen Reproduktionsverfahren sind mit ihren 
ein- und mehrfarbigen Leistungen in der französischen buchgewerb- 
lichen Ausstellung sehr reich und vorzüglich vertreten. Auf diesem 
Gebiete besitzen die Franzosen eine Reihe Firmen ersten Ranges, 
ihre Technik steht allenthalben auf der Höhe und der ihnen an- 
geborene Geschmack giebt vielen ihrer Leistungen jenes unnach- 
ahmliche Air, das bei den französischen Kunstleistungen im all- 
gemeinen angenehm berührt. Das Gesagte gilt sowohl von den 
Kunstleistungen des Holzschnitts und der Lithographie, wie von 
denen der anderen Reproduktionsverfahren. Nur in der Chromo- 
lithographie schien uns eine gewisse Schwäche bemerkbar zu sein. 

Die französische Schriftgiesserei hat reich und gut ausgestellt. 
Für den deutschen Fachmann ist aber in diesen Ausstellungen 
nicht eben viel Bemerkenswertes zu sehen, und das liegt einesteils 
in der schon berührten Geschmacksrichtung des französischen 
Buchdruckgewerbes, andernteils, wie es scheint, mit darin, dass 
die französischen Giessereien nicht in der Weise den typographi- 
schen Geschmack beeinflussen und leiten, wie dies in Deutschland 
wenigstens die hervorragenden Giessereien thun. 

Ganz hervorragend ist die Ausstellung der französischen oder 
eigentlich der Pariser Buchbindereien. Dieselbe ist nicht nur 
reich beschickt, sondern auch mit wahren Prachtleistungen der 
verschiedenen von Hand ausgeführten Techniken. Allerdings kosten 
diese Kunsteinbände auch unglaubliche Summen. Wenn die deut- 
schen Kunstbuchbinder ebenso bezahlt würden, so wäre es doch 
wohl die Frage, ob sie nicht dasselbe leisten könnten, oder ob 
der französische Kunstgeschmack, der schon seit Grolier’s Zeiten 
auch im Buchbindergewerbe eine Rolle spielt, nicht doch eine 
Art Konkurrenzschutz ist. 

Die Druckfarbenfabrikation wird durch einige weit und 
breit bekannte Firmen in umfänglicher und vorzüglicher Weise 
repräsentiert. 

Damit hätten wir bis auf das Maschinenfach, dessen Besprechung 
wir uns noch vorbehalten, eine gedrängte Übersicht über die ein- 
zelnen Zweige des französischen Buchgewerbes auf der Pariser 
Weltausstellung gegeben, und es bleibt nur noch zu betonen, dass 
das Gesagte sich nicht nur auf das Pariser Buchgewerbe, das ja 
in der Ausstellung am zahlreichsten vertreten ist, bezieht. In 
dieser sind auch eine grössere Reihe angesehener und bekannter 
Firmen in Bordeaux, Nancy, Lille, Tours, Toulouse und anderen 
Orten vertreten, die auf den verschiedenen buchgewerblichen 
Zweigen hinter ihren Pariser Kolleginnen nicht zurückstehen. 

Gedenken wir noch der retrospektiven Ausstellungen, 
die verschiedene buchgewerbliche Zweige in ihrer zeitlichen Ent- 
wickelung zeigen und ebenso belehrend als interessant sind. Eine 
solche Ausstellung ist veranstaltet für den Buchdruck. Dieselbe 
zeigt die Entwickelung des Buchdrucks und der Illustrationsver- 
fahren von der Zeit der Inkunabeln bis zur Gegenwart und ent- 
hält auch einige alte Pressen aus verschiedenen Städten. In gleicher 
Weise ist dann die Lithographie behandelt, deren Ausstellung 
an seltenen und schönen Drucken besonders reich ist. Ferner sind 
derartige rückblickende Ausstellungen veranstaltet von Strassen- 
ankündigungen und Plakaten, von Zeitungen, von Musi- 
kalien, von Initialen, von Spielkarten, von Papiergeld, von 
Bucheinbänden, von Papeterien (Invaliden-Esplanade). Alles 
ist übersichtlich geordnet und deshalb leicht zu überblicken und 
zu verstehen. Wer also Neigung und vor allen Dingen die nötige 
Zeit hat, der kann auf der Pariser Weltausstellung das französische 
Buchgewerbe von seinem Anbeginn bis zur Gegenwart studieren. 

Schliesslich sei aber auch noch auf das französische Fach- 
schulwesen hingewiesen, dessen wohl bedeutendster Repräsentant 


458 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 40 


die Ecole Estienne ist, deren Ausstellung sich im Pavillon der 
Stadt Paris gemeinsam mit den Ausstellungen anderer städtischer 
Fachschulen befindet. Das, was diese Schule bietet, ist unter 
französischem Gesichtspunkte sicherlich vorzüglich; sind ja doch 
auch ihre Schüler mit Medaillen ausgezeichnet worden. Den 
deutschen Massstab darf man aber nicht an ihre Leistungen legen, 
namentlich soweit der Buchdruck in Frage kommt. Ahnlich ver- 
hält es sich mit der Fachschule Gutenberg, deren Ausstellung 
sich im Pavillon de l'Enseignement technique, commercial et 
industriel befindet. 
Belgien. 


Die gut beschickte und hübsch arrangierte buchgewerbliche 
Ausstellung Belgiens steht unter dem Einflusse der französischen 
Technik und des französischen Geschmacks und mag deshalb gleich 
mit erwähnt werden. Sie bietet nach dem Vorstehenden zu 
weiteren Bemerkungen keinen Anlass. Nur möchten wir noch er- 
wähnen, dass die Ausstellung auch vorzügliche Dreifarbendrucke 
einer Brüsseler Firma aufweist und dass auch die belgischen Buch- 
bindereien einige vortreffliche Leistungen zur Ausstellung gebracht 
haben. 

Italien. 


Ähnlich wie mit Belgien verhält es sich hinsichtlich der buch- 
gewerblichen Ausstellung auch mit Italien. Hier ist ebenfalls der 
französische Einfluss zu erkennen. Der den Italienern eigene 
Kunstgeschmack strebt aber in höherem Masse nach Eigenart als 
dort, Die Ausstellung Italiens ist reich beschickt, zweckmässig 
angeordnet und macht einen guten Eindruck. Als Typus der 
Druckausstellung kann die Kollektivausstellung der Associazione 
Tipografico Libraria Italiana betrachtet werden. In derselben ist 
so ziemlich alles, auch die Schriftgiesserei, vertreten und grössten- 
teils nicht übel. Der Wertpapierdruck wird von einer römischen, 
die Kartographie von einer Turiner Firma gut vertreten. Die 
Photographie und die auf derselben beruhenden Reproduktions- 
verfabren sind gut vertreten und Vorzügliches leistet man in Bologna 
und in Mailand auch in künstlerischen Plakaten. Die Erzeugnisse 
der römischen Buchbinderei verdienen ebenfalls Anerkennung. 
Einige derselben glauben wir schon vor sieben Jahren in Chicago 
gesehen zu haben, doch das thut natürlich ihrer Güte keinen Eintrag. 


. 


Sprechsaal. 


* Altona. Die für den 23. September nach hier einberufene 
ausserordentliche Versammlung der Buchdrucker-Innung zu 
Altona (Zwangsinnung), in welcher ein an die Aufsichtsbehörde 
zu richtender Antrag auf Zurücknahme der Anordnung wegen 
Errichtung der Zwangsinnung beschlossen werden sollte, war nicht 
beschlussfähig, weil von 86 Eingeladenen nur 20 erschienen waren. 
Innerhalb vier Wochen soll nun eine anderweite Versammlung 
abgehalten werden, die bei jeder Anzahl beschlussfähig sein wird. 
Vielleicht überlegen sich die Herren Kollegen im Innungsbezirke 
bis dahin die Sache noch einmal und sorgen im geeigneter Weise 
dafür, dass die Innung bestehen bleibt, denn wie schon früher 
einmal gesagt, irgend eine Organisation ist schliesslich doch besser 
als gar keine. 

* Aus Bayern wird uns unter Einsendung der Nr. 78 des im 
ersten Jahrgange erscheinenden „Anzeiger für Bad Aibling 
und Umgebung“ geschrieben: Während sich jetzt im Zeitungs- 
gewerbe unter dem Drucke der Verhältnisse allenthalben eine 
Bewegung geltend macht zur Herbeiführung einer Steigerung der 
Einahmen aus dem Zeitungsbetrieb durch Erhöhung der Anzeigen- 
preise und Abonnementsgebühren, schlägt der in Bad Aibling er- 
scheinende „Anzeiger“, von dem eine Probenummer beiliegt, gerade 
das umgekehrte Verfahren ein. Er bringt nämlich an erster Stelle 
und in auffallender Form eine Mitteilung der Redaktion, welche 
besagt, dass vom 1. Oktober ab der „Anzeiger“ vollständig 
gratis zur Ausgabe gelangt und auch noch auf Verlangen kosten- 
los ins Haus geliefert wird, sowie dass in der Zeit vom 
1. Oktober bis einschliesslich 31. Dezember aufgegebene Inserate 
ebenfalls kostenlos aufgenommen werden. Läge die Ankündigung 
nicht schwarz auf weiss vor Augen, man würde es nicht glauben, 
dass ein Kollege in der heutigen Zeit im Stande sein kann, ein 
ganzes Vierteljahr lang vollständig umsonst zu arbeiten und auch 
noch die teuren Arbeitsmaterialien aus seiner Tasche hinzuzugeben, 


zumal in einer Grtlichkeit wie Aibling und Umgebung vom Ge— 
lingen einer Spekulation auf eine grosse Auflage oder einen grossen 
Inserentenstand gar keine Rede sein kann. Vielleicht handelt es 
sich bei der Ankündigung des Herrn Alexander Reuter — so heisst 
nämlich der glückliche Zeitungsherausgeber und Buchdruckerei- 
besitzer in Aibling — aber nur um einen Witz, den er seinem 
Publikum schuldig zu sein glaubt, oder um eine komische Augen- 
blickseingebung. Wenigstens kommt man auf diese Annahme, 
wenn man eine Ankündigung seiner Buch- und Accidenzdruckerei 
in dem genannten Blatte liesst. Da heisst es: „Umsonst liefere 
ich“ — nun folgt eine fast spaltenlange Litanei aller möglichen 
Drucksachen und dann geht es weiter — „zwar nicht, aber zu 
Preisen, dass keine andere Buchdruckerei, die auf reeller Basis 
arbeitet und auf sorgfältige Ausführung bedacht ist, billiger liefern 
kann.“ „Reelle Basis“ und vollständig umsonst arbeiten, dass kann 
doch ein verständiger Mensch nicht zusammenreimen. — Einen 
Nachteil werden wir zwar hier aus dem Aiblinger Vorgehen nicht 
zu befürchten haben, aber ein unangenehmes Licht wirft es auf 
das Buchdruck- und Zeitungsgewerbe in der Provinz doch. 

-m. Berlin, 30. September. In den Monaten Oktober bis 
Dezember d. J. finden in. dem Hörsaale des Königlichen Kunst- 
gewerbe-Museums zu Berlin öffentliche Vorträge statt, zu welchen 
der Zutritt unentgeltlich ist. Es spricht Herr Professor Dr. Alfred 
Gotthold Meyer in 6 Vorträgen, welche am Montag, den 8. Oktober, 
abends 8½ Uhr beginnen, über „Barock und Rokoko“. Herr 
Professor Richard Borrmann spricht in 10 Vorträgen über „Die 
dekorative Malerei“, Beginn der Vorträge: Dienstag, den 9. Oktober, 
abends 8½ Uhr. Herr Dr. Johannes Luther, Bibliothekar an der 
Königlichen Bibliothek, spricht in 10 Vorträgen, welche am Donners- 
tag, den 11. Oktober, abends SI, Uhr, beginnen, über „Der Buch- 
druck und der Buchschmuck der alten Meister.“ — Diese Vorträge 
werden durch ausgestellte Gegenstände und Abbildungen sowie 
durch Lichtbilder mittelst des Projektionsapparats erläutert; sie 
werden ganz besonders auch denjenigen Angehörigen der graphi- 
schen Gewerbe, welche Interesse für Kunst und Kunstgewerbe 
haben, Anregung und Belehrung bieten. 

-I. Breslau, Ende September. Die vom Schlesischen Museum 
für Kunstgewerbe und Altertümer arrangierte und seit Mitte Juli 
eröffnete Buchdruckausstellung erfreute sich eines so starken 
Besuches, dass die Direktion sich veranlasst sah, den Schluss der- 
selben, der Ende August beabsichtigt war, bis in den September 
hinaus zu verlegen. Wenn auch die neueren Erzeugnisse und vor 
allem der Accidenzsatz wesentlich vorteilhafter hätten vorgeführt 
werden können, so erregten doch allseitiges Interesse die histori- 
schen Bestände, welche der hiesigen Stadtbibliothek und der 
Königl. Universitätsbibliothek entnommen waren. — Der hiesige 
Kunstgewerbeverein hat in richtiger Erkenntnis des Aufschwunges, 
dessen sich das Kunstgewerbe in allen Kreisen erfreut, den Namen 
Kunstgewerbeverein für Breslau und die Provinz Schle- 
sien angenommen und seine Statuten dementsprechend erweitert. 
Die Aufgaben des Vereins sollen nach denselben in Zukunft sein: Die 
Veranstaltung von Ausstellungen kunstgewerblicher Arbeiten aus 
Heimat und Fremde, die Ausschreibung von Wettbewerben mit 
besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse des schlesischen Kunst- 
gewerbes, Ankauf und Verlosung vornehmer Erzeugnisse des schlesi- 
schen und auswärtigen Kunsthandwerks unter den Mitgliedern, Grün- 
dung eines eigenen Fachorgans, öffentliche Vorträge zur Hebung des 
künstlerischen Geschmacks, gemeinschaftliche Besichtigung kunst- 
gewerblicher Etablissements und Anschluss an Vereine gleicher 
Richtung. — Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Königliche 
Staatsregierung wird im Oktober d. J. die Handwerkerschule 
eröffnet. Die im laufenden Rechnungsjahr hierfür entstehenden 
Kosten werden auf 20500 oM veranschlagt. Diese Errichtung ist 
zurückzuführen auf eine Denkschrift des Direktors der hiesigen 
Fach- und Fortbildungsschulen, Herrn Heyer. Der Unterricht ist 
freiwillig und teils voller Tages-, teils Abendunterricht, so dass es 
Jedem möglich ist, sich daran nach seiner Zeit und seinen Mitteln 
zu beteiligen. Der Schwerpunkt des Unterrichts wird auf den 
fachgewerblichen Zeichen-, Mal-, Modellier- und Fachunterricht, 
ferner Formenlehre, Kalkulation und Buchführung gelegt. Ein 
Schulgeld soll nicht erhoben werden. — Zur Ausbildung von Zeichen- 
lehrern an den gewerblichen Fortbildungsschulen wurde vor kurzem 
vom Minister für Handel und Gewerbe ein sechswöchentlicher 
Ausbildungskursus genehmigt. Die Kosten trägt die Staatskasse. — 
Der Breslauer Maschinenmeisterverein beendete vor kurzem 
seinen ersten Ausschneidekursus mit einer Prämiierung der drei 
besten Arbeiten. Jedenfalls stiften dergleichen Anregungen viel 


Nr. 40 


Gutes und dürfte sich empfehlen, diese Ziele auch ferner im Auge 
zu behalten. — Im hiesigen Faktorenverein waren in der letzten 
Sitzung eine Anzahl Kartons ausgestellt, welche von der „Magde- 
burger Graphischen Gesellschaft“ zur Verfügung gestellt waren. 
Dieselben enthielten die Arbeiten eines Skizzierkurses und fanden 
durch ihre gute Ausführung wie ideenreichen Entwürfe allseitige 
Anerkennung und Interesse seitens der Mitglieder. — Unter der 
Firma Ankarstrand & Hedström ist Siebenhufenerstr. 11/15 eine 
Chemigraphische Anstalt errichtet worden. Eine solche 
Anstalt ist hier ein Bedürfnis und dürfte bei guten Leistungen 
mancher Auftrag in Breslau bleiben, welcher bisher nach Leipzig 
oder Berlin gewandert ist. — Am 26. August verstarb, wie in 
Nr. 38 bereits mitgeteilt worden, hier plötzlich Herr Buchdruckerei- 
besitzer Schatzky. Derselbe arbeitete bis 1877 als Gehilfe und 
übernahm dann die Sulzbach’sche Druckerei, weiche bis dahin fast 
nur hebräische Werke gedruckt hatte, seit Schatzky's Übernahme 
aber auf alles ausgedehnt wurde. 

o Frankfurt a. M., 23. September. In einer hiesigen Druckerei 
herrschte an einem der letzten Montage eine recht fidele Stimmung. 
Der Genuss geistiger Getränke (letztere auf verbotene Weise ein- 
geschmuggelt) war ein sehr starker und die Arbeit Nebensache 
geworden. Dem Geschäftsleiter ging schliesslich die Geduld aus 
und er ermahnte einen der am auffälligsten sich Benehmenden recht 
ernstlich. Darob heller Zorn in der Brust dieses Pflichtvergessenen, 
welcher in frecher und brüsker Weise seinem tiefgekränkten Ehr- 
gefühl Luft machte. Trotz wiederholter Aufforderung zum Ruhigsein 
schimpfte er in rohester Weise fort. Schliesslich zum sofortigen 
Verlassen des Lokals aufgefordert, tobte der Mensch unaufhörlich 
eine halbe Stunde lang, sodass der ruhige Fortgang des Betriebs 
vollständig gestört war. Am anderen Tage schon erhielt die Firma 
eine Vorladung vor das Gewerbegericht wegen ungerechtfertigter 
Entlassung und Forderung von 14 Tagen Lohn und — man höre 
und staune: Das Gewerbegericht stellte sich in seiner diesen Fall 
behandelnden Sitzung vollständig auf die Seite des Arbeiters. Der 
Vertreter der Firma, den Ausgang voraussehend, nahm den vom 
Vorsitzenden vorgeschlagenen Vergleich an und zahlte dem Kläger 
— so zu sagen als Prämie für das ohne Gleichen rohe Betragen — 
20 o — Mithin ist Trunkenheit bei der Arbeit, sowie Skanda- 
lisieren im Arbeitslokal, Hausfriedensbruch u. s. w., kein Grund 
zur Entlassung ohne Kündigung! Wir haben es wirklich weit ge- 
bracht im Lande der Arbeiterfürsorge und Sozialreform. 

O Frankfurt a. M., 1. Oktober. Der Frankfurter Faktoren- 
verein hatte seine Mitglieder mit ihren Familien am Sonnabend 
Abend zur Ehrung zweier Kollegen nach den Kaiserhallen ein- 
geladen. Es galt zunächst diese Ehrung dem nach Stuttgart 
verziehenden langjährigen Vorsitzenden Herrn Wilhelm Fink und 
in zweiter Linie dem in den Ruhestand getretenen früheren Ober- 
faktor der Schriftgiesserei Flinsch, Herrn Emil Butz, welcher 
mehrere Jahre Kassierer des Vereins und des Kreises III war. 
Der zweite Vorsitzende, Herr Wilhelm Laumer, hob in seiner die 
Festlichkeit einleitenden Ansprache die grossen Verdienste dieser 
beiden Kollegen um den Frankfurter Faktorenverein, den Kreis III 
und den ganzen Deutschen Faktorenbund gebührend hervor und 
feierte sie als Mustermitglieder, denen jeder nachstreben solle. 
Ausserdem wurde den beiden Herren in Anerkennung ihrer grossen 
Verdienste entsprechende Geschenke überreicht. Der Frankfurter 
Faktorenverein verliert durch den Wegzug des Herrn Fink eine 
seiner rührigsten Mitglieder. 

* Aus Halle a. S. wird uns in der Zeitungsangelegenheit 
berichtet, dass die dort erscheinenden grossen Tageszeitungen 
„Saale-Zeitung“ und „Central-Anzeiger“, beide im Verlage 
von Otto Hendel erscheinend, sowie „General-Anzeiger“, vom 
Verlage von W. Kutschbach herausgegeben, sich über eine Er- 
höhung der Anzeigenpreise geeinigt und das folgende Rund- 
schreiben an ihre Kundschaft gerichtet haben: „Die unterzeichneten 
Halleschen Zeitungsverleger beehren sich, Ihnen hierdurch mit- 
zuteilen, dass sie infolge der in der letzten Zeit stattgefundenen 
erheblichen Preissteigerungen für Druckpapier, der höheren Löhne 
und aller sonstigen Materialien und Unkosten, sowie der hohen 
Auflagen ihrer Zeitungen und der Thatsache, das ähnlich ver- 
breitete Zeitungen in gleich grossen Städten bereits seit Jahren 
‚bedeutend höhere Zeilenpreise haben, sich genötigt sehen, vom 
1. Oktober d. J. an die Preise für lokale Inserate auf 20 A. für 
auswärtige Inserate auf 30 A per 5gespaltene Petit- oder Colonel- 
zeile, für Reklamen auf 75 A per 3gespaltene Petit- oder Colonel- 
zeile, für durchlaufende lokale Inserate unter, zwischen oder über 
Text auf 1,25 c% für die durchlaufende Petit oder Colonelzeile 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


459 


testzusetzen.“ — Wir teilen unseren Lesern dieses Vorgehen zur 
Nachahmung mit. Wenn überall ein wenig Einigkeit herrschte 
und Verständigung Platz griffe, dann würde es mit der unumgäng- 
lich notwendig gewordenen Steigerung der Einnahmen aus dem 
Zeitungsbetriebe gar keine Schwierigkeiten haben. 

-hs. Leipzig. Am 23. August erstattete Herr Maschinenmeister 
Th. Schirmer, Fachlehrer an der Buchdrucker-Lehranstalt zu Leipzig, 
in der Typographischen Gesellschaft ein Referat über seine 
Studienreise nach der Pariser Weltausstellung und bezog 
sich dabei, nachdem an den vorhergegangenen Vortragsabenden das 
Buchgewerbe im allgemeinen von anderer Seite besprochen worden 
war, spezieller auf das Druckmaschinenwesen, wie es auf der Aus- 
stellung auftritt. Der Vortragende kam nach eingehender Würdigung 
des Ausgestellten zu dem Schlusse, dass die deutsche Druck- 
maschinenindustrie nicht ganz ihrer Bedeutung entsprechend vertreten 
sei, das Beste sei zwar ausgestellt, aber zu wenig. Im allgemeinen 
dominierten die Zweitourenmaschinen. Die neue Mehrfarben- 
Rotationsmaschine der Maschinenfabrik Augsburg, die „ Winds- 
braut“ von Schelter & Giesecke und verschiedene französische und 
amerikanische Maschinen fanden eingehendere Besprechung. Eine aus- 
gezeichnete Farbendruckleistung dieser Maschine sowie Druckproben 
fast aller übrigen Maschinen waren zur Stelle. Der Tiegeldruck- 
pressenbau sei verhältnismässig gut vertreten, und man könne sagen, 
dass Deutschland hierin obenan steht. Von besonderem Interesse 
seien die amerikanischen Schnellpressen, die trotz schnellstem 
Gange tadellosen Druck lieferten und sich durch ihren gedrängten 
Umfang auszeichneten. Als bedeutendste amerikanische Presse wurde 
die „Miehle“-Presse sowie Cottrell’s Zweitourenmaschine bezeichnet. 
Die Maschinen von Marinoni, Lambert, Derriey u. v. a. wurden in 
ihrer Eigenart erklärt, deren Vorzüge und Nachteile erläutert. 
Ausser den Buchdruckmaschinen seien auf der Ausstellung noch 
Maschinen verschiedenster Bauart für Steindruck, Orloffdruck, 
Schablonendruck, Spielkartendruck u. s. w. vertreten und der Fach- 
mann findet infolgedessen vielfache Gelegenheit zur Beobachtung von 
Neuerungen am Maschinenbau und der daraus resultierenden Vor- 
teile für die Praxis. Der Vortragende verstand es, der zahlreichen 
Versammlung ein anschauliches Bild zu geben von dem Druck- 
maschinenwesen auf der Ausstellung und fand reichen Beifall für 
seine Darlegungen. Herr O. Westram, Herr Schwarz sowie Herr 
H. Jahn, die ebenfalls die Ausstellung besucht hatten, ergänzten 
in der Diskussion die Ausführungen des Referenten in bester 
Weise. Eine reiche Auswahl von Illustrationen, Druckproben, 
Accidenzen, Katalogen u. s. w. hatten die genannten Mitglieder von 
der Ausstellung mitgebracht und an den verschiedenen Abenden 
ausgestellt. Zahlreiche französische Plakate schmückten am letzten 
Abend das Sitzungslokal. Es ist erfreulich, dass den genannten 
Mitgliedern durch ansehnliche Stipendien des Rates der Stadt eine 
vierzehntägige Studienreise ermöglicht wurde und es gebührt dem- 
selben wärmster Dank hierfür. 

* Leipzig. Im vorigen Jahre wurde in der „Zeitschrift“ und 
anderen Fachblättern gerügt, dass sich die Firma Gutenberg- 
Haus Franz Franke in Berlin-Schöneberg den Marinebehörden 
erboten habe, ihnen eigene Druckereien einzurichten, was begreif- 
licherweise in den Fachkreisen erhebliches Aufsehen erregte. Herr 
Franz Franke stellte dies darauf für seine Person in Abrede 
und stellte nähere Aufklärungen über die Angelegenheit in Aus- 
sicht. Diese Aufklärungen sind nun in letzterer Zeit erfolgt. Wir 
haben sie bereits in Nr. 33 der „Zeitschrift“ in einer Berliner 
Korrespondenz ohne Namensnennung der Firma gegeben und zwar 
dahingehend, dass diese Geschäfte der Socius des Herrn Franke, 
Herr Kaufmann Siegmund Cohn, gegen den ausdrücklichen Willen 
des Herrn Franke einzuleiten versucht und dieser hiergegen nichts 
zu thun vermocht hatte, weil er sich in dem mit Herrn Cohn 
abgeschlossenen Vertrage gegen eine hohe Konventionalstrafe ver- 
pflichtet hatte, letzterem die kaufmännische Geschäftsleitung voll- 
ständig zu lassen. Da Herr Cohn von seiner Geschäftsgebahrung 
nicht abzubringen war, so sah sich Herr Franke zur Vermeidung 
anderweiter Schädigungen und zur Aufrechterhaltung des guten 
Rufes seiner Firma genötigt, das Vertragsverhältnis mit Herrn 
Cohn aufzuheben und diesen mit sehr erheblichen Opfern abzu- 
finden. Wir können nun heute nach Einsichtnahme des uns zur 
Verfügung gestellten Materials die Richtigkeit dieser Darstellung 
und insbesondere auf Grund von Aussagen von Vertrauenspersonen 
des Gutenberghauses das bestätigen, dass die beregten Verhand- 
lungen mit den Marinebehörden lediglich von Herrn Cohn ein- 
geleitet und vollzogen wurden und zwar trotz wiederholter ent- 
schiedener Proteste des Herrn Franke. Herr Cohn bestand eben 


460 


auf seinem Schein und drohte eventuell mit gerichtlicher Beitreibung 
der festgesetzten Konventionalstraſe. Nachdem nun Herr Franke 
den Urheber und Verfechter des gerügten Geschäftsgebahrens aus 
seiner Firma unter beträchtlichen Opfern entfernt hat, dürfte die 
Angelegenheit wohl zum Besten der Berufsgenossen, wie des 
Gutenberghauses erledigt sein. 

= Leipzig, den 28. September. In der Maschinenfabrik von 
Karl Krause hierselbst beging heute der Monteur Herr Karl Winckler 
sein 35jähriges Geschäftsjubiläum. Die Fabrikherren sowohl 
als auch das Personal der Firma liessen es sich nicht nehmen, 
den Jubilar an diesem Ehrentage zu beglückwünschen und ihn 
auch durch mannigfache Geschenke zu erfreuen. 

I.- V. München. In der am 22. September stattgehabten ersten 
Sitzung des Vorstandes der Oberbayerischen Buchdrucker- 
Kreis-Innung in München wurden die einzelnen Funktionen 
der Vorstandsmitglieder wie folgt verteilt: Vorsitzender des Innungs- 
Vorstandes: Buchdr.-Bes. J. B. Grassl, München; Stellvertreter 
des Vorsitzenden: Buchdr.-Bes. Maximin Ernst, München; Schrift- 
führer: Papierwarenfabrikant Hubert Kurz, i. Fa. Eger & Comp., 
München; Kassierer: Buchdr.-Bes. Sulpitz Lossen, i. Fa. Kastner £ 
Lossen, München; Vorsitzender des Ausschusses für das Gehilfen- 
und Herbergswesen: Buchdr.-Bes. Julius Fuller, München, Vor- 
sitzender für das Lehrlingswesen: Buchdr.-Bes. Franz Mondrion, 
Dachau; Beisitzer: Buchdr.-Bes. Karl Werkmeister, Traunstein, 
Buchdr.-Bes. Wilhelm Frank, Pasing, Buchdr.-Bes. Johann Geiger, 
Mühldorf. 

+ Sachsen. Die am 27. September in Werdau vom Kreisvor- 
stand in Sachen des Zeitungswesens veranstaltete Versammlung 
von Zeitungsverlegern des Erzgebirges war von etwa 50 Personen 
besucht und nahm einen im allgemeinen befriedigenden Verlauf. 
Die Kollegen zeigten sich sämtlich geneigt, mit einer Erhöhung 
der Abonnements- und Anzeigenpreise vorzugehen und es wurden 
auch Vereinbarungen zum Teil bereits erzielt, zum Teil angebahnt. 
Zur weiteren Behandlung der Angelegenheit und im spezielleren 
Interesse der Kollegen des niederen Erzgebirges wird am Donners- 
tag, 4. Oktober, eine anderweite Versammlung in Glauchau ab- 
gehalten werden, zu der besondere Einladung an die Kollegen 
ergangen ist. Jedenfalls wird auch diese Versammlung wieder 
zahlreich besucht. — Mit Befriedigung konstatieren wir schliess- 
lich, dass in Leipzig die Verleger des „Leipziger Tageblattes“, 
der „Leipziger Neuesten Nachrichten“ und des „Leipziger Dorf- 
und Stadtanzeigers“ sich über cine Erhöhung der Preise für vom 
15. Oktober ab neu aufgegebene Anzeigen verständigt haben, und 
hoffen, dass auch dieses Beispiel da oder dort ermutigend wirken 


möge. 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Maschinen- 
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre 
Stereotypieanlagen nach dem Widdersystem bei, worauf wir 
unsere Leser aufmerksam machen. 

Statistik des Tarif-Amts. Vom Prinzipalsvorsitzenden des 
Tarit-Amts Herrn Georg W. Büxenstein wird kommenden 8. Oktober 
an sämtliche Buchdruckereibesitzer Deutschlands ein 
Fragebogen behufs Aufnahme einer Statistik über die Lohn- 
und Arbeitszeitverhältnisse im Buchdruckgewerbe binaus- 
gegeben werden, dessen Rücksendung im Laufe der nächsten Woche 
erbeten wird. Wir möchten die Herren Kollegen schon jetzt 
hierauf aufmerksam machen und sie auch an dieser Stelle dringend 
auffordern, sich der kleinen Mühe der Beantwortung und Rück- 
sendung dieser Fragebogen zu unterziehen. Von Gehilfenseite 
werden die gleichen Erhebungen veranstaltet, und es ist deshalb 
von grösstem Interesse, den Prinzipalvorsitzenden des Tarif-Amts 
bez. das Amt selbst auch von Prinzipalsseite möglichst eingehend 
und umfassend zu unterrichten. Die aufzunehmende Statistik wird 
aber auch von besonderem Werte für die bevorstehenden 
Tarifberatungen sein, und diese durch genaue und zuverlässige 
statistische Unterlagen zu fördern, das liegt im dringenden Inter- 
esse aller Beteiligten. Wir ersuchen also nochmals um gewissen- 
hafte Ausfüllung und rechtzeitige Absendung der Fragebogen. 

Die Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig 
ist dieser Tage zur Vollendung gebracht worden durch Einfügung 
der von Sascha Schneider ausgeführten Wandbilder. Der Bilder- 
cyklus besteht aus vier an den Längsseiten angebrachten Binzel- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 40 


figuren: Odin, wie er in ehernen Tafeln das Schicksal der Welt 
verzeichnet, ein die Wahrheit symbolisierendes diademgeschmücktes 
Frauenbild, Loki, von glühendem Flammenschein und bläulichem 
Mondlicht beleuchtet, und eine die Dichtung versinnbildlichende, 
einer Muschel entsteigende Frauengestalt. Ferner aus einem die 
ganze Wand über dem Ehrendenkmal der Buchdruckerkunst ein- 
nehmenden grossen Bilde „Balders Sieg über die Mächte der 
Finsternis“, das zugleich eine Verherrlichung der leuchtenden, er- 
weckenden, befreienden Erfindung der Buchdruckerkunst sein soll. 
Von einer Beschreibung des grossen symbolischen Bildes schen 
wir ab, denn diese kann die Anschauung ja doch nicht ersetzen. 
Uber den Bildercyklus sind, so weit wir wahrnehmen konnten, die 
Meinungen geteilt. 

Ein Autotypiefarben-Musterbuch von prächtiger Ausstattung legt 
die Buch- und Steindruckfarbenfabrik von Gebr. Jünecke 
und Fr. Schneemann in Hannover ihren Geschäftsfreunden vor. 
Das in Querformat gehaltene Buch wird von einigen sehr schönen 
Drei- und Vierfarbendrucken eröffnet und dann folgen eine lange 
Reihe sorgsam gewählter und sehr schöner Bilder, die, auf das 
feinste gedruckt, die verschiedenen schwarzen, bunten und ge- 
brochenen Farben, die für den Druck von autotypischen Bildern 
verwendet zu werden pflegen, in allen ihren guten Eigenschaften 
zeigen. An der Hand dieses Musterbuches kann sich der Ver- 
leger oder Drucker auch leicht eine richtige Vorstellung davon 
machen, welche bestimmte Farbe für den oder jenen besonderen 
Zweck am geeignetsten sein wird. 

Ein neues Farbenplakat von etwas gesuchter Eigenart haben 
die Farbenfabriken von Berger & Wirth in Leipzig in der 
chromolithographischen Kunstanstalt von Grimme & Hempel in 
Leipzig nach einem Entwurfe von C. H. Pless herstellen lassen, 
um dasselbe ihren Geschäftsfreunden als Kontorschmuck zur Ver- 
fügung zu stellen. Dieses Plakat zeigt ein schönes Frauenbrustbild 
inmitten einer blauschwarzen breiten Umrahmung, in die oben 
und unten die Firmenzeilen in Hellgrün eingelassen sind. Das 
Bildnis und sein Hintergrund sind in rötlicher Beleuchtung gedacht 
und es ist somit der Grundton des Bildes ein etwas lebhaftes Rosa. 
Kopf, Gewand und Hintergrund sind mit künstlerischer Vollendung 
durchgeführt. Dazu waren nicht weniger als sechzehn Farben 
notwendig und zwar zweierlei Rosa, Gelb, Schwarz, viererlei 
Violett, blauer und grüner Ton, zweierlei Blau, Grün, Rot und 
zweierlei Braun. Sämtliche Nüancen wurden aus lichtechten Farben 
hergestellt. Die Farbenwirkung des ganzen Plakates, in dem die 
Firmenzeilen leuchtend hervortreten, ist eine kräftige; ob sie 
nicht eine noch bessere gewesen wäre, wenn man statt des un- 
natürlichen roten Lichtes Tageslicht oder das übliche Künstliche 
Licht hätte walten lassen, mag dahingestellt sein. 

Klinkhardt'sche Thiervignetten. Die Schriftziesscrei von 
Julius Klinkhardt in Leipzig hat, um hervorgetretenen praktischen 
Bedürfnissen entgegenzukommen, von einem der ersten Tiermaler 
die hauptsächlichsten Tiere in naturgetreuer Darstellung, dabei 
aber auch in ciner für den Druck vorzüglich geeigneten Technik 
zeichnen lassen und als Vignetten herausgegeben. Von diesen 
Vignetten liegen jetzt in vier (Juartblättern Proben vor und man 
muss sagen, dass mit denselben insbesondere für den Zeitungs- 
und Rotationsdruck etwas sehr Schönes und Praktisches geboten 
wird. Die in verschiedenen Grössen gegebenen Vignetten sind 
nicht nur in ihrer Zeichnung der Natur abgelauscht, sondern sie 
sind auch in ihrer kräftigen und oflenen Strichlage namentlich 
geeignet für einen Druck, dem weder das Papier- und Farben- 
material, noch die Sorgsamkeit in der Zurichtung zugewandt werden 
kann, wie dem feineren Illustrations- und Accidenzdruck. Wir 
glauben deshalb, unsere Leser auf diese verdienstliche Leistung 
der Kliukhardt’schen Giesserei besonders aufmerksam machen zu 


sollen. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. In die Firma Johannes Sievers, Buch- 
druckerei und Verlag des „Meraner Tageblattes“ in Meerane i. S. 
ist der Kaufmann Herr Emil Gustav Sievers als Teilhaber ein- 
getreten. 

Jubiläen. Das 25jährige Geschäftsjubiläum feierte am 
20. September der Faktor der Druckerei der Paulinenptlege in 
Stuttgart Herr Adolf Wegmann. — Das 25jährige Geschäfts- 
Jubiläum feierte am 27. September Herr Obermaschinenmeister 


Nr. 40 


Wilhelm Krebs im Graphischen Institut von Julius Klinkhardt in 
Leipzig. 

Gestorben. Am 20. September starb in Stuttgart Herr 
Christian Stohrer, langjähriger Oberfaktor der Buchdruckerei 
„Union“, Deutsche Verlagsgesellschaft, im Alter von 60 Jahren. — 
Am 27. September starb in Leipzig der Buchhalter der graphi- 
schen Abteilungen der Firma F. A. Brockhaus, Herr Heinrich 
Adolf Rothe, nach 43jähriger dem Hause gewidmeter Thätigkeit. 


> 
Litteratur. 


Typographische Jahrbücher. Herausgegeben vom Technikum 
für Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang (12 Hefte) 
4,80 M — Das 9. Heft des laufenden Jahrgangs bringt im Texte 
den Schluss der Abhandlung Ansgar Schoppmeyer’s über die 
Schrift im Buchgewerbe und die moderne Richtung und aus dem 
sonstigen technischen Inhalte ist insbesondere ein grösserer Auf- 
satz über das Einlegen neuer Schrift hervorzuheben. Die Beilagen 
weisen wieder zahlreiche Musterblätter gangbarer Accidenzen der 
Tagespraxis auf. 

Warum? Mensch und Buchhändler. Lebensaufzeichnungen von 
Johann Bacmeister. Stuttgart 1900. E. Leupoldt’s Verlag. Preis 
2 . — In dem vorliegenden Buche giebt ein Mitglied der alten 
Familie Bacmeister und angesehener Buchhändler eine fesselnde 
Schilderung seines Lebensganges, der reich an Arbeit, reich an 
Ehren und Erfolgen, reich aber auch an Misshelligkeiten und 
bitteren Erfabrungen war. Und da in diesen Aufzeichnungen auch 
mancherlei Vorkommnisse und Verhältnisse berührt werden, die 
in weiteren Kreisen bekannt geworden sind, so werden sie auch 
manchen interessieren, der nicht mit dem Verfasser in nähere 
Berührung gekommen ist. Es spiegelt sich in ihnen ein ganz 
interessantes Stück Zeit- und Buchhändlergeschichte wieder, und 
80 können wir es auch dem Interesse unserer Leser empfehlen. 

Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Gesamt- 
darstellung aller Gebiete der gewerblichen und industriellen Arbeit, 
sowie von Weltverkehr und Weltwirtschaft. Neunte durchaus 
neugestaltete Auflage. Bearbeitet von Fachmännern. Sechster 
und neunter Band. Vollständig in 10 Bänden. Preis geheftet 
je 8 , in Halblederband je 10 , Leipzig, Verlag von Otto 
Spamer. — Den bereits erschienenen sieben Bänden des berühmten 
Spamer’schen Lehr- und Nachschlagewerkes sind jetzt zwei weitere 
Bände, der sechste und der neunte, gefolgt. Der sechste Band 
behandelt das ungemein umfangreiche Gebiet der Verarbeitung 
der Metalle d. h. der gesamten Metallindustrie und ist mit 
1617 Textabbildungen und 6 Beilagen illustriert. Zunächst ver- 
breitet sich Direktor Hermann Haedicke über die Verarbeitung des 
Eisens und die auf dieser fussenden zahlreichen Industrien und 
Gewerbe. Das Schmieden und Walzen, die Eisengiesserei und der 
Maschinenbau, ihre alten Formen und ihre grossartige Entwicke- 
lung in der Neuzeit werden eingehend behandelt und nachdem 
der Verfasser die Arbeitsweisen bei der Eisenwarenproduktion ge- 
schildert, führt er sodann die wichtigsten Zweige der Stahlwaren- 
und Kleineisenindustrie vor. Hauptmann a. D. J. Castner schil- 
dert geschichtlich und praktisch die Waffenindustrie und Ingenieur 
Julius Hoch die Industrien der Schlösser, Geldschränke und eisernen 
Möbel. Weiter behandelt Direktor Haedicke die Verarbeitung von 
Kupfer, Aluminium, Bronze, Zink u. s. w. und im Anschluss hieran 
Geheimrat Professor Dr. F. Reulcaur die Erfindung und Her- 
stellung der Uhren, Professor Ferd. Luthmer die der Gold- und 
Silberwaren und Civilingenieur E. Dalchow die der Münzen. Her- 
vorragendes Interesse bietet auch der Abschnitt über die Her- 
stellung des Fahrrades, der sehr ausführlich gehalten ist. Alles 
ist, wie schon die Zahl der Abbildungen erkennen lässt, bildlich 
auf das beste erläutert und sehr verständlich geschrieben. — Der 
neunte Band bringt den ersten Teil der Abteilung „der Welt- 
verkehr und seine Mittel“, zu der Ingenieur Curt Merckel 
eine sehr interessante Einleitung über die geschichtliche Entwicke- 
lung des Verkehrswesens geschrieben hat. Dann verbreitet sich 
derselbe Verfasser über den Strassenbau und seine Entwickelung 
im Laufe der Zeiten, hierbei auch die nıuesten Erscheinungen 
des Strassenverkehrs, die Strassenmotoren der verschiedensten Art, 
insbesondere auch die Automobilen, erschöpfend schildernd. Dann 
folgt das Eisenbahnwesen, das Professor L. Troske in seiner histo- 
rischen Entwickelung und in seinem ungeheuren modernen Umfang 
schildert, hierbei insbesondere die technische Seite des Eisen- 
bahnbetriebes auf das eingehendste behandelnd. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Ingenieur Curt 


461 


Merckel führt sodann den Bau der Brücken und Viadukte von den 
ältesten bis auf die neuesten Zeiten vor und den Schluss des 
Bandes bilden die umfangreichen Abhandlungen über die Wasser- 
strassen und den Schiffbau. Erstere wird von Wasserbauinspektor 
Stecher und Regierungsbaumeister Nestle sowohl hinsichtlich der 
Flussläufe, wie hinsichtlich der Seewege mit grösster Gründlichkeit 
historisch und praktisch durchgeführt, und Ingenieur Merckel er- 
gänzt sie durch eine Abhandlung über die Taucherkunst und die 
Hebung und Bergung verunglückter Schiffe. Den Schiffbau be- 
handelt historisch und technisch in ausführlicher Weise Marine- 
Baurat Tjard Schwarz, hierbei auch auf den Schiffsmaschinenbau, 
die Schiffsbewaffnung und die Schiffspanzerung, sowie auf das 
Torpedowesen und die Seeminen eingehend Rücksicht nehmend. 
Die Darstellung ist auch in diesem Bande eine vorzügliche und 
in der reichsten Weise ist auch hier wieder die bildliche Erläute- 
rung des geschriebenen Wortes herbeigezogen worden, denn der 
Band enthält nicht weniger als 764 Textabbildungen und 14 Bei- 
lagen. Die beiden Bänden beigegebenen umfänglichen und ge- 
nauen Namen- und Sachregister erleichtern auf das beste die Be- 
nutzung des Werkes. Überhaupt hat die Verlagshandlung das 
Mögliche gethan, um das Werk auf das vollkommenste auszustatten 
und dieser Vollkommenheit entspricht auch der von ihren tech- 
nischen Werkstätten ausgeführte Druck sowie der Einband. Wir 
können demnach das vortreffliche Werk nur erneut der Aufmerk- 
samkeit unserer Leser empfehlen, und dies namentlich im Hinblick 
auf die allmählich wieder näher herankommende Weihnachtszeit. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 


Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs. 


Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 
Bekanntmachung. 


Gomäss $ 4 der Geschäftsordnung für die Tarif-Schiedgerichte 
hat eine Neuwahl der Gehilfenmitglieder für das Schiedsgericht 
des VIII. Tarifkreises (Berlin-Brandenburg) stattzufinden. Wahl- 
berechtigt sind alle in Berlin in tariftreuen Druckereien arbeiten- 
den Gehilfen. Zu wählen sind 3 Mitglieder und 3 Stellvertreter. 
Vorschläge zur Wahl derselben sind bis spätestens 10. Oktober bei 
Unterzeichnetem einzureichen. 

Berlin, 25. September 1900. 

L. H. Giesecke, 
Gehilfenvertreter für den VIII. Tarifkreis. 
Berlin SW., Zossenstr. 25, IV. 


Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins. 


Bekanntmachung. 

Die Örtlichen Verwaltungsstellen werden darauf aufmerksam 
gemacht, dass bis spätestens den 5. Oktober d.J. die Ab- 
rechnung der im Monat September gezahlten Unterstützungen 
einzureichen ist, 

Gleichzeitig ersuchen wir um recht baldige Anfertigung und 
Einsendung der Abrechnung für das III. Quartal 1900. 

Leipzig, 30. September 1900. 

Die Hauptverwaltung. 


orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe 
zu Berlin. 


Nach 558 44 und 45 des Kassenstatuts besteht die General- 
versammlung aus Vertretern der Kassenmitglieder und Arbeitgeber, 
derart, dass die Wahl derselben in Abteilungen erfolgt. — Es 
bilden die Mitglieder der ersten und der zweiten Klasse je eine 
Abteilung. 

Die Kassenmitglieder haben die Vertreter aus ihrer Mitte zu 
wählen, während die zu Beiträgen verpflichteten Arbeitgeber auch 
Geschäftsführer oder Betriebsbeamte zu Vertretern wählen und in 
der Wahlversammlung sich durch solche vertreten lassen können. 

Die Zahl der zu wählenden Vertreter ist nach Feststellung des 
Mitgliederstandes folgende: 

Es sind zu wählen pro 1900/1901 
in der ersten Klasse (männl. Mitglieder über 16 Jahre) 281 Vertreter, 
nm zweiten nm (weibl. ” m „ ) 95 n 
von den Arbeitgebern . . . . . . 182 er 


462 


Der Vorstand ladet zur Vornahme der Wahl der Vertreter 
die Mitglieder der ersten Klasse | die Mitglied. der zweiten Klasse 


auf e auf 
Sonnlag, den 21. Oktober d. J., Sonntag, den 14. Oktober d. J., 
vorm. 10%½ Uhr, vorm. 10, Uhr, 
nach dem nach den 
Luisenstädt. Konzerthaus, Armin-Hallen, 
Alte Jakobstrasse 37 Kommandantenstrasse 21 


(Wahlakt präz. 11—12 Uhr) (Wahlakt präz. 11—12 Uhr) 


ergebenst ein und ersucht um zahlreiche Beteiligung. 
Wahlberechtigt und wählbar sind nur diejenigen Kassenmit- 
glieder, welche grossjährig und im Besitz der bürgerlichen Ehren- 
rechte sind. | | 
Zur Legitimation dient das Quittungsbuch, und werden die 
Herren Druckereikassierer gebeten, dasselbe quittiert den oben 


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Markt, mit gründlicher Kenntnis der englischen, 
spanischen und französischen Sprache, besonders 
in technischer Hinsicht, Dispositions- und Or- 
ganisations-Talent, angenehme, repräsentations- 
fähige Erscheinung, sucht passende leitende 
Stellung im In- oder Auslande als Vertreter 
oder Geschäftsführer in einer Schnellpressen- 
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aufgeführten Mitgliedern behufs Teilnahme an der Wahl auszu- 
händigen. | 
Ohne Quittungsbuch ist die Teilnahme an der Wahl 
ausgeschlossen. a e d ` 
Die Arbeitgeber wählen in ungeteilter Wahlversammlung am 
Mittwoch, den A. Oktober d. J., abends 8 Uhr 
im Restaurant Feuerstein (Gartensaal), Alte Jakobstrasse 75, 
und ladet der unterzeichnete Vorstand ebenfalls zu zahlreicher 
Beteiligung ein. | 
Berlin, 24. September 1900. 
E Der Vorstand) 
der Orts-Krankenkasse für das Buchgewerbe zu Berlin. 
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Vorsitzender. Schriftführer. 


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8 SE Magdeburg:  Fabersche 


Ori iginal- Walzenmasse München: E. Mühlthaler- |) 
für Buchäruckmaschinen, I Stuttgart: „Union“ Deut- 


verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipsig. — Drack von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Bieler & Vogel. 
Hierzu eine Beilage der Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg. 


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Ir. ` e so Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. XII. Jahrg. 


Leipzig, 11. Oktober 1900. 


i Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle. Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) und Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei simaliger 2 25 Prozent. — Beilage. 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 | gebühren nach Übereinkunft. 


Schriflleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. i 
Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. - `. 


| KSE Amtlicher Teil. 


ET o Bekanntmachung. 


> Die durch das fortgesetzte Steigen der Papierpreise eingetretene und durch den neuen E noch weiter 
ee Verteuerung der Zeitungsherstellungskosten haben in einem grossen Teil von Zeitungsdruckorten den Erfolg gehabt, 
dass die Zeitungsverleger sich über eine angemessene Erhöhung der Bezugs- oder der Anzeigenpreise oder auch über beides 
verständigt haben. Namentlich ist dies dort der Fall gewesen, wo die Organe des Deutschen Buchdrucker-Vereins und des 
Buüchgewerblichen. Schutzverbandes, sowie provinzielle oder örtliche Vereinigungen auf diese Verständigung hingewirkt haben 
und die Bestrebungen unterstützten. i 

Diese erfreulichen Erfolge veranlassen uns, diejenigen Verleger kollegen, welche sich zu den ebenerwähnten Preiserhöhungen 
Doch nicht entschlossen haben, dringend aufzufordern, dies doch schleunigst zu thun, namentlich wenn sie beabsichtigen eine 
Erhöhung der Bezugspreise eintreten zu lassen. Denn es. müssen Veränderungen am Bezugspreise der Zeitungen, die 
mit dem 1. Januar 1901 in Wirksamkeit treten sollen, den zuständigen Postanstalten noch vor dem 1. November d. J. 
e werden, wenn sie von diesen für das kommende Quartal berücksichtigt werden sollen. 

Die so. notwendige Aufbesserung der Einnahmen aus dem Zeitungsbetriebe ist nur im. Wege des örtlichen Zusammen- 
Steen und der Verständigung der Zeitungsverleger zu erreichen, deshalb sollte sich kein Verleger den hierauf gerichteten 
Bestrebungen seiner Kollegen fern halten. Der Deutsche Buchdrucker-Verein wird auch. ferner. gern bereit sein, seine Organe 
in den Dienst der Sache des mit dem Buchdruckgewerbe untrennbar verbundenen Zeitungsgewerbes zu stellen, um diesem damit 
zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. 


‚Leipzig, 6. Oktober 1900. | 
„„ Ze Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 


Ee SS Johs. REN Vorsitzender. | = 
ar Br hat igy 8 S | Franz Kohler, Geschäftsführer. | 


NEG eh. Nichtamtlicher Tell. r 


 ohizahlungebcher für minderjährige Arbeiter. | KEE Tagen aus den Mitgliederkreisen verschiedene Anfragen 


| wegen. dieser :Lohnbücher an den Vereinsvorstand gerichtet 

Am 1. Oktober ist das Gesetz betreffend die ‚Abänderung worden. sind, nehmen wir Veranlassung, der Angelegenheit an 
SS Gewerbeordnung vom 30. J uni 1900. in Kraft getreten, ! ‚dieser Stelle einige erläuternde Worte zu widmen. r 
Welches u. a. auch die Führung von Lohnzahlungsbüchern | : Der Artikel 11 des angezogenen Gesetzes giebt dem 8 134 der 
für minderjährige Arbeiter vorschreibt. Da nun in den Gewerbeordnung einen dritten Absatz, der folgendermässen lautet: 


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„In Fabriken, für welche besondere Bestimmungen auf Grund 
des § 114a Abs. 1 nicht erlassen sind, ist auf Kosten des Arbeit- 
gebers für jeden minderjährigen Arbeiter ein Lohnzahlungsbuch 
einzurichten. In das Lohnzahlungsbuch ist bei jeder Lohn- 
zahlung der Betrag des verdienten Lohnes einzutragen; es ist 
bei der Lohnzahlung dem Minderjährigen oder seinem gesetz- 
lichen Vertreter auszuhändigen und von dem Empfänger vor 
der nächsten Lohnzahlung zurückzureichen. Auf das Lohn- 
zahlungsbuch finden die Bestimmungen des $ 110 Satz 1 und 
des S 111 Abs. 2 bis 4 Anwendung.“ 

Erläuternd sei hierzu bemerkt, dass der in dem vorstehen- 
den Paragraphen angezogene $ 114 dem Bundesrat die Be- 
fugnis erteilt, für bestimmte Gewerbe Lohnbücher oder Arbeits- 
zettel vorzuschreiben, die dann auch den minderjährigen Arbeitern 
auszuhändigen sind. Ferner sei bemerkt, dass die angezogenen 
Bestimmungen der §§ 110 und 111 besagen, dass das Lohn- 
zahlungsbuch den Namen des Arbeiters, Ort, Jahr und Tag 
seiner Geburt, Namen und letzten Wohnort seines Vaters oder 
Vormundes und die Unterschrift des Arbeiters enthalten muss; 
sowie ferner, dass die Eintragungen mit Tinte zu bewirken 
und von dem Arbeitgeber oder dem dazu bevollmächtigten 
Betriebsleiter zu unterzeichnen sind, dass die Eintragungen 
nicht mit einem Merkmal versehen sein dürfen, welches den 
Inhaber des Lohnzahlungsbuches günstig oder nachteilig zu 
kennzeichnen bezweckt, und dass die Eintragung eines Urteils 
über die Führung oder die Leistungen des Arbeiters und 
sonstige durch das Gesetz nicht vorgesehene Eintragungen oder 
Vermerke in oder an dem Lohnzahlungsbuche unzulässig sind. 

Die vorgeschriebenen Lohnzahlungsbücher für minderjährige 
Arbeiter sind nun auch in den Buchdruckereibetrieben einzu- 
führen, denn diese gelten im Sinne der Arbeiterschutzbestim- 
mungen der Gewerbeordnung als Fabrikbetriebe, auch wenn 
sie im Sinne des Innungsgesetzes als Handwerksbetriebe anzu- 
sehen sind und einer Zwangsinnung angehören. Sie sind 
schlechthin für „minderjährige“ Arbeiter vorgeschrieben und 
zu diesen gehören auch die Lehrlinge, worauf wir infolge ver- 
schiedener Anfragen ausdrücklich hinweisen wollen. 

Was schliesslich die Beschaffung der Lohnzahlungsbücher 
anbelangt, so bemerken wir für diejenigen Firmen, die sie sich 
nicht selbst herstellen wollen, dass die bekannten grösseren 
Geschäftsbücherfabriken und Formularhandlungen (Namen wollen 
wir aus naheliegenden Gründen nicht nennen), die ja an allen 
grösseren Plätzen Niederlagen haben, die Lohnzahlungsbücher 
vorrätig halten. 

Mit der Einführung der Lohnzahlungsbücher wird den Ge- 
werbtreibenden wiederum eine nicht unbedeutende Arbeitslast 
auferlegt. Aber sie muss geleistet werden, und wir können 
deshalb den Kollegen auch nur empfehlen, den neuen gesetz- 
lichen Bestimmungen zur Vermeidung von Nachteilen recht 
gewissenhaft nachzukommen. 


Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens. 


H. W., 24. September 1900. 


Obwohl der Geschäftsgang im allgemeinen ein guter ist, so 
thut doch der Druckindustrie eine Wendung zum Besseren bitter 
not. Möglicherweise ist an der unangenehmen Geschäftslage die 
ausgedehnte Feriensaison und ebenso die Unruhe Schuld, die von 
den vielen Agitationen in Arbeiterangelegenheiten herkommt. In 
London allein sind einige 800 Setzer als schon seit einigen Wochen 
unbeschäftigt gemeldet worden und auch in anderen grossen Städten 
sind zahlreiche Leute ohne regelmässige Beschäftigung. Die be- 
vorstehenden allgemeinen Wahlen werden aber sicherlich wieder 
ganz betrüchtliches Leben ins Gewerbe bringen und ebenso er- 
wartet man von dem herannahenden Winter eine Besserung der 
Verhältnisse. — Der Krieg in Südafrika hat die Fabrikanten von 
Stationeriewaren in einer Weise berührt, die nicht vorherzusehen 
war. Infolge der Verluste an Menschenleben, der ständigen Trauer 
und der langen Dauer des Feldzuges ist nur ein sehr kleiner Teil 
der üblichen Festlichkeiten, wie Gartengesellschaften, Wettendiners, 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 41 


Ruderpartien u. s. w., abgehalten worden, und dasselbe gilt hin- 
sichtlich der Veranstaltung von Bällen und Tanzvergnügungen. 
Mithin ist auch die Nachfrage nach Menukarten, Programmen und 
dergleichen eine sehr geringe gewesen und die Fabrikanten und 
Händler dieser Waren fühlen den Verlust sehr schmerzlich. 

Die Britischen Buchdrucker, welche die Pariser Weltaus- 
stellung besucht haben, stimmen in der Lobpreisung vieler der 
ausgestellten deutschen Druckmaschinen überein. Insbesondere 
wird zwei Flachdruckmaschinen uneingeschränktes Lob gespendet 
erstens wegen ihrer guten Farbeverreibung und Farbeverteilung 
und dann wegen der an denselben angebrachten praktischen An- 
ordnung zum Abstellen der Walzen, wenn der Druck ruht. Die 
ausgestellten amerikanischen Pressen sind in den britischen Offizinen 
bereits bekannt und über die französischen Maschinen scheint wenig 
zu sagen zu sein, ausgenommen sind hiervon vielleicht nur die 
Maschinen für raschen Zeitungsdruck. Die französischen und 
deutschen Vielfarbendruckmaschinen hingegen scheinen nicht gerade 
viel Lob von praktischen Männern eingeheimst zu haben, da man 
an dem Farbendruck auf Rotationsmaschinen überhaupt wenig 
Gefallen findet. Im Ganzen aber ist die deutsche Ausstellung von 
den britischen Buchdruckern auf das lebhafteste beglück wünscht 
worden. Die prächtige Auslage von Buchbinderarbeiten und 
Druckarbeiten allgemeiner Art im Deutschen Hause hat überall 
Anerkennung und Lob gefunden und Bücherliebhaber haben augen- 
scheinlich einen guten Teil ihrer Zeit dort verbracht. Sieht man 
von dem Druck von Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und der 
allgemeinen malerischen Produktion ab, so steht fest, dass im 
Accidenzdruck von anderen Völkern wenig zu lernen ist. 

Um zu einer bedeutend kleineren, aber an sich doch wichtigen 
Ausstellungsangelegenheit zu gelangen, so sei bemerkt, dass eine 
grosse Ausstellung für Buchdruckereilieferantenhäuser 
aller Art vom 8. bis 27. Oktober in Manchester abgehalten 
werden soll. Diese Ausstellung soll die neuesten Artikel sowohl 
aus London, wie aus der Provinz zur Vorführung bringen. Die 
bis jetzt eingelaufenen Anmeldungen sind sehr zahlreich. 

Den deutschen Buchdruckern wird nicht unbekannt geblieben 
sein, dass in der letzten Zeit allmählich Wandlungen im briti- 
schen Schriftgiessergewerbe Platz gegriffen haben. Zur Zeit 
giessen thatsächlich alle grossen Schriftgiessereien vieles, wenn 
nicht das meiste von ihren Schriften nach dem auswechselbaren 
Punktsystem, und dies ist eine Anderung, zu der die Giesser durch 
die Gewalt der Umstände gezwungen worden sind. Eine der neu 
entstandenen Firmen kündigt nun einen wichtigen weiteren Fort- 
schritt an, indem sie neue Schnitte auf „Standard Line“ giesst, 
das ist eine Gussart, bei der alle Typen ohne Justifikation im Guss 
Linie halten. Die Vorteile hiervon sind in die Augen springend, 
und das Vorgehen ist nur zu empfehlen. Dieselbe Schriftgiesserei 
giesst aber ausserdem auch neue Schnitte nach einem System, das 
„Unit Set“ genannt wird und dessen Wesentliches darin besteht, 
dass das Punktsystem des Massstabs auch auf die Dickte der Buch- 
staben angewandt wird. Diese Eigenheiten werden von einem 
Teile der amerikanischen Schriftgiessereien praktisch ausgeübt und 
sind unzweifelhaft an sich ganz ausgezeichnet. Die britische 
Schriftgiesserei macht also schliesslich sehr ins Gewicht fallende 
Fortschritte und die deutschen und amerikanischen Häuser in 
dieser Industrie werden sich auf eine recht scharfe Konkurrenz auf 
dem britischen Markte vorzubereiten haben. 

Die Hand des Todes verursacht grosse Veränderungen in 
dem Personenstand der Druckgewerbe und der verwandten Industrien. 
So ist kürzlich der ehrwürdige Aldermann White, Chef der Firma 
White & Pike, Lted., in Birmingham, gestorben, einer der best- 
bekannten Buchdrucker im ganzen Lande. Ein anderer vom Tode 
Abberufener ist S. T. Mander, Bürgermeister von Wolverhampton 
und einer der Chefs der grossen Farben- und Firnisfabrik von 
Mander Brothers in Wolverhampton. Diese beiden Männer waren 
auch in ihrer öffentlichen Thätigkeit ausserordentlich bekannt und 
aus dieser Thätigkeit fiel auch ein Widerschein grosser Ehren auf 
die Industrien, mit denen sie vergesellschaftet waren. 

Die allgemeine Aufmerksamkeit wird jetzt auf eine Industrie 
im Lande gelenkt, die keine Konkurrenz von modernen Maschinen 
fürchtet, und dies ist die Herstellung von Handpapier. Die 
Zahl der alten Werkstätten dieser Art, die auf den britischen Inseln 
noch vorhanden sind, wird auf etwas über hundert geschätzt, und 
die meisten derselben sind in entfernten Landorten gelegen. Das 
ausgeübte Verfahren ist heute praktisch noch dasselbe, wie es vor 
einigen hundert Jahren war, und die beschäftigten Leute sind in 
der Regel die Abkömmlinge von Papiermachern, denn der Beruf 


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Nr. 41 


vererbte sich in den Familien von Generation zu Generation. Das 
Lehrlingssystem ist so eingerichtet, dass die Zahl der Arbeiter 
auf das strengste beschränkt wird; sollte also eine neue Mühle 
aufgemacht werden, so würde es ganz unmöglich sein, für dieselbe 
Arbeiter zu finden. Die Nachfrage nach Papier, das von Hand 
hergestellt ist, lenkt nun die Aufmerksamkeit auf diese Industrie 
und in dieser ist Raum genug zu einer gesteigerten Produktion. 


* 


Eine neue Inseratschrift. 


Seit der mächtigen Bewegung, welche durch das Hereinfluten 
der modernen kunstge werblichen Formenwelt und Arbeitsweise in das 


Buchgewerbe vor drei, vier Jahren erzeugt wurde, hat sich nicht 


bloss der eigentliche Buch- und Accidenzdruck ganz neuen und 
eigenartigen Schriften und Zierformen zugewendet, sondern es ist 
auch die Ausstattung der Zeitungen und der periodischen Litteratur 


überhaupt in einer Umwandlung begriffen. Selbst in den tech- 


nisch konservativsten Tageblattdruckereien hat man begonnen, mit 
der alleinigen Anwendung der bekannten fetten und halbfetten 
Fraktur-, Kanzlei- und gotischen Schriften zu brechen; ja manche 
Zeitungen haben bereits ihr ganzes System der Rubrizierung und 
Stoffeinteilung derart „modern“ zugeschnitten, dass man fast von 
eigenem „Zeitungsstil“ im Sinne der Modernen sprechen könnte. 
Vom Standpunkte des Kunstgewerbefreundes ist dies mit Freuden 
zu begrüssen, aber auch diejenigen Buchdruckereien, die nicht 
Zeitungsherausgeber sind, können im Interesse einer recht durch- 
greifenden Agitation für eine gut ausgestattete Druckarbeit jenes 
frische Vorgehen grosser Tageszeitungen gewiss nur mit Freuden 
begrüssen. Dringt doch heute das Zeitungsblatt in alle Schichten 
der Bevölkerung und es bildet bei seinen Riesenauflagen gerade 
das beste Agitationsmittel für eine Schulung des Geschmacks 
breiter Volksmassen. 

Aus dem Umstande, dass grosse und kleine Zeitungen bereits 
mit aller Sorgfalt danach streben, in ihren Rubrik- und Anzeigen- 
schriften in der Hauptsache stets nur noch künstlerisch aufgefasste 
Schriftcharaktere anzuwenden und in dieser Beziehung auf Ver- 
suche und Proben viel Mühe und noch mehr Kosten verwenden, 
geht zugleich hervor, dass dem Zeitungsleser thatsächlich der 
ästhetische Ausstattungswert „seines“ Blattes nicht mehr ganz 
gleichgültig sein kann. Von den längst eingeführten „modernen“ 
Kopfleisten und Rubrikvignetten im Schwarz-Weiss-Stil ganz zu 
schweigen! An die Brotschrift hat sich freilich die kunstgewerb- 
liche Reform bis jetzt nur insoweit herangewagt, als man beson- 
deren Wert auf breite, deutliche und kräftige Frakturschriften legt. 
Zur ausschliesslichen Einführung einer jener in letzter Zeit ge- 
schaffenen neuen Brotschriften gotischen Stils hat sich bis jetzt 
noch niemand herbeigelassen. Versuche liegen allerdings auch in 
dieser Richtung schon vor. 

Dies indessen nur nebenbei! Zweck dieser Zeilen ist vielmehr, 
auf einen Schriftcharakter hinzuweisen, der sich schon vielfach als 
Inserat- und Titelschrift für alle Arten Zeitungen, vor allem aber 
in Tageszeitungen, eingeführt: die nach Morris’schen Vorbildern 
geschaffene „Uncial-Gotisch“. Um diese Einführung noch mehr 
zu fördern, hat die herausgebende Firma, Wilhelm Woellmer’s 
Schriftgiesserei in Berlin SW., noch einen „fetten“ Duktus ge- 
schnitten, den wir auf einer Seite dieser Nummer vorführen. Mit 
diesem fetten Schnitt ist die Uncial-Gotisch für die Zeitungen so 
recht gebrauchsfertig geworden, aber auch für alle anderen Druck- 
sorten, welche Reklamezwecken dienen. Besonders für Massen- 
auflagen springt der Vorteil der fetten Uncial-Gotisch gegenüber 
der gewöhnlichen ins Auge. Was die „gewöhnliche“ Uncial an 
aparter Eleganz voraus hat, das holt der fette Schnitt wieder ein 
durch eine wohlthuende Kraft in seinen Grundstrichen, ja die fette 
Garnitur ist gerade durch ihre Wucht vielleicht berufen, noch 
populärer zu werden als die gewöhnliche Uncial-Gotisch es be- 
reits ist. 88 


& 


Sprechsaal. 


-8- Berlin, 8. Oktober, Am Sonntag wurde unter überaus zahl- 
reicher Beteiligung aus Kollegenkreisen Herr Buchdruckereibesitzer 
Julius Pormetter zur letzten Ruhe bestattet. Der Verstorbene war 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 469 


seit einer langen Reihe von Jahren in den verschiedenen Körper- 
schaften des Berufs ehrenamtlich thätig; er gehörte bis kurz vor 
seinem Hinscheiden dem Vorstande der Sektion VIII der Deutschen 
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Kreises VIII des Deut- 
schen Buchdrucker-Vereins an und bekleidete in beiden Körper- 
schaften bis zu seinem Tode das Amt eines Vertrauensmanns und 
Delegierten, gleichzeitig war er Vorstandsmitglied der Berliner 
Buchdrucker-Invalidenkasse, stellvertr. Beisitzer des Tarif-Schieds- 
gerichts und seit der Begründung der seiner Zeit zur Bekämpfung 
der Buchdrucker-Zwangsinnung in Berlin geschaffenen Freien Ver- 
einigung Berliner Buchdruckereibesitzer deren Vorsitzender. Auch 
an den neuerlichen Bestrebungen zu einer zeitgemässen Erhöhung 
der Druckpreise hat sich der Verstorbene rege beteiligt, bis ihn 
das schwere Leiden befiel, das ihn zunächst veranlasste, fern von 
der Heimat Heilung und Kräftigung zu suchen. Seine Hoffnung 
sollte sich nicht erfüllen; schwer krauk kehrte er vor einigen 
Wochen nach Berlin zurück und wurde am 3. d. M. vom Tode 
dahingerafft. 

-r. Görlitz. Seit einiger Zeit wird durch eine Anzeige zur 
Gründung eines Blattes aufgefordert und behauptet, hier er- 
schienen nur zwei freisinnige und eine konservative Zeitung. Diese 
Behauptung ist eine grobe und auch wohl bewusste Unwahrheit. 
Jemand, der zur Gründung einer Zeitung auffordert, wird sich 
doch vorher über die Zeitungsverhältnisse unterrichtet haben und 
so möchte ich, ohne mich über die Sache selbst zu äussern, nur 
noch die hier erscheinenden Blätter ausser den Fachblättern nennen. 
Die Fachleute, und nur für diese kann es von Interesse sein, wer- 
den ersehen, wie gross hier ein Bedürfnis nach einer Zeitung ist. 
Es erscheinen hier: 1. Neuer Anzeiger (freis.), 2. Nachrichten und 
Anzeiger (kons.), 3. Niederschlesische Zeitung (freis.), 4. General- 
Anzeiger (unpart.), 5. Görlitzer Volkszeitung (sozialdem.), 6. Gör- 
litzer Vorortszeitung (? Besitzer ein Landwirt), 7. Kreisblatt, 
8. Evangelisches Kirchenblatt, 9. Konzert-Zeitung, 10. Eisenbahn- 
zeitung. Und trotzdem noch ein neues Blatt? 

St. Kaiserslautern. Auf sein 25jähriges Buchdrucker- 
berufsjubiläum konnte am 8. Oktober der Inhaber der rühmlichst 
bekannten Thieme’schen Buchdruckerei und Lithogr. Anstalt, Herr 
Emil Thieme, zurückblicken. Durch unermüdlichen Fleiss und 
rcge Thätigkeit hat es Herr Thieme verstanden, die Anstalten auf 
ihren jetzigen Höhepunkt zu bringen, wodurch er sich einen Namen 
in der Fachwelt erworben hat. Die in seinem Verlage täglich 
zweimal erscheinende „Pfälzische Presse“ hat sich unter seiner 
Leitung zu der bedeutendsten und verbreitetsten Tageszeitung der 
Rheinpfalz emporgearbeitet. Die Druckerei selbst ist eine der 
grössten der Rheinpfalz; die Leistungen derselben sind beachtens- 
werte Arbeiten, die sich denen unserer besten Anstalten würdig 
zur Seite stellen können. Von Seiten des Personals der Firma 
wurden dem Jubilar prächtige Blumenspenden überreicht. 

* Leipzig. Die königliche „Leipziger Zeitung“ hat sich 
ebenfalls den Zeitungen angeschlossen, die aus Anlass der Steige- 
rung der Herstellungskosten die Anzeigenpreise erhöht haben, 
und zwar erhöht sie vom 15. Oktober ab den Zeilenpreis von 25 
auf 30 J. — In Liegnitz haben sich das „Liegnitzer Tageblatt“, 
der „Liegnitzer Anzeiger“ und die „Liegnitzer Zeitung“ über eine 
Erhöhung ihrer Bezugspreise geeinigt. 

Ae, Leipzig. Nachdem die Typographische Gesellschaft 
vor längerer Zeit ihre neuen Sitzungsräume im Deutschen Buch- 
gewerbehause bezogen hat, finden ihre Sitzungen dort regelmässig 
alle acht Tage — neuerdings Mittwochs — statt. Ausserdem ver- 
sammeln sich die Mitglieder auch vierzehntägig Sonntags vormittags 
zur Einsichtnahme der Eingänge für die Sammlungen, die vom 
Vorstande zu übersichtlichen Ausstellungen gruppiert werden. Am 
Sonntag 26. August, war u. a. die im Lokale erfolgte Aufstellung 
der von der Gutenbergausstellung in Mainz zurückgekommenen, 
von der Typographischen Gesellschaft ausgestellt gewesenen zehn 
grossen Wandtableaux, die Entwickelung des deutschen Aceidenz- 
satzes in den letzten 40 Jahren darstellend, beendigt und die Mit- 
glieder fanden Gelegenheit, diese instruktive Chronologie eingehend 
zu besichtigen. Eine entsprechende Erklärung der einzelnen Tableaux 
wurde vom Vorsitzenden gegeben. — Eine reiche Auswahl vor- 
züglicher Dreifarbendrucke der Offizin Fr. Vieweg & Sohn in 
Braunschweig waren ebenfalls ausgelegt, ebenso eine Kollektion 
interessanter japanischer Accidenzdrucke. — Am Sonntag, 9. Sep- 
tember, fand eine Ausstellung modernster Druckerscheinungen statt. 
Neben zahlreichen Einzelblättern waren besonders neuere Werke 
ausgestellt, die sich durch ihre technisch-eigenartige Ausstattung 
auszeichnen und mancherlei Anregung für die Praxis geben. Die 


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470 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 41 


Sonntagsvormittags veranstaltungen erfreuen sich eines zahlreichen 
Besuches. 

St. München. Die „Münchner Post“ macht nunmehr bekannt 
(ich habe bereits diese Meldung zum Teil im August mitgeteilt), 
dass die Herstellung des Blattes in einer eigenen Druckerei 
der Ausführung nahe stehe. Vor einigen Tagen ist mit dem Be- 
sitzer des Hauses Wittelsbacherplatz Nr. 2 ein Vertrag abgeschlossen 
worden, wonach das auf genanntem Grundstücke befindliche Rück- 
gebäude, bestehend aus 3 Stockwerken, zum Betriebe der mit den 
besten technischen Hilfsmitteln ausgestatteten eigenen Druckerei 
gemietet ist. Am 1. Juli 1901 soll dort die erste Nummer des 
auf mindestens 8 Seiten täglich berechneten Blattes gedruckt werden. 
Das Blatt schreibt: Parteigenossen und Freunde unseres Blattes, 
die gewillt sind, das Unternehmen durch verzinsliche rückzahl- 
bare Anteilscheine zu fördern, werden ersucht, sich mit der 
Verwaltung des Blattes ins Benehmen zu setzen. — Aus sicherster 
Quelle habe ich erfahren, dass die Schuh & Co.’sche Druckerei, in 
welcher das „Münchner Tageblatt“ gedruckt wird, an einen Unter- 
nehmer Kaufmann für den Preis von 600000 / verkauft worden 
ist, welcher eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung zu bilden 
beabsichtigt. Ob auch gleichzeitig das „Tageblatt“ in den Besitz 
kaufmann’s übergegangen ist, konnte ich mit Bestimmtheit aus 
der mir gewordenen Mitteilung nicht erkennen. 

* Zittau. Die im Verlage der Firma Haupt & Schwager er- 
scheinende „Zittauer Morgen-Zeitung“ hat sich infolge der 


verschiedenen Preissteigerungen veranlasst gesehen, eine Erhöhung 


der Anzeigenpreise vorzunehmen und sie hat dies ab 1. Oktober 
in der Weise gethan, dass sie die Zahl der Anzeigenspalten der 
Seite von 5 auf 6 und den Zeilenpreis von 10 auf 12 A erhöht 
bat. Hoffentlich findet dieses Vorgehen in der Lausitz allgemeine 


Nachfolge. 


Kleine Mitteilungen. 


Eine neue elektrische Glühlampe hat Dr. von Auer, der Ei finder 
der Gasglühstrümpfe, erfunden. Bei dieser verwendet der Erfinder 
die Imprägnierungssubstanz seiner Glühstrümpfe, indem er den 
Kohlenfaden in der Birne durch einen mit Thor- und Ceroxyd 
überzogenen Osmiumfaden ersetzt. Osmium wurde gewählt, um 
die Oxyde in eine für die Erhitzung durch den elektrischen Strom 
geeignete Form zu bringen. Im übrigen soll die elektrische Lampe 
die bisher gebräuchliche Form beibehalten. Die Hauptvorzüge 
der Auer'schen elektrischen Glühlampe sollen 30 bis 40 % Er- 
sparnis an elektrischer Kraft, erhöhte Leuchtkraft und ausser- 
ordentliche Dauerhaftigkeit sein. 

Ein neuer Krause-Kataiog. Die Maschinenfabrik von Karl 
Krause in Leipzig hat von ihrem Ende vorigen Jahres heraus- 
gegebenen, auf Postpapier gedruckten und von uns in Nr. 45 der 
„Zeitschrift“ vom vorigen Jahre eingehend besprochenen grossen 
Katalog eine fein ausgestattete Luxus-Ausgabe veranstaltet, die 
440 Seiten stark ist und sich inhaltlich mit jenem deckt. Sie ist, 
cbenso wic die andere Ausgabe, von der Firma Frankenstein & 
Wayner in Leipzig zweifarbig in vorzüglicher Weise auf Kunst- 
druckpapier gedruckt und von der Firma Hübel & Denck in Leipzig 
in einen prunkvollen Einband gekleidet worden. Derselbe ist in 
schr geschmackvoller Weise in Farben-, Gold- und Prägedruck 
hergestellt worden und macht namentlich durch die ungewöhnlich 
tiefe und schöne Prägung Effekt. Im Innern zeigt der Einband 
reich ausgestattete Vorsatzpapiere und auch der in Rot und Gold 
(Krause'sches Monogramm) ausgeführte Schnitt trägt zur Erhöhung 
des glanzvollen Aussern des Prachtbandes mit bei. Die einzelnen 
Exemplare dieses Kataloges sind auf dem Einbandrücken numme- 
riert und u. a. auch buchgewerblichen Vereinigungen gewidmet 
worden. In der nächsten Versammlung der Innung Leipziger 
Buchdruckereibesitzer wird der Katalog zur Auslage gelangen. 

Ein neuer Spezialkataiog über Buchdruck-Maschinen liegt uns 
von der Aktiengesellschaft für Schriftgiesserei und 
Maschinenbau in Offenbach a. M. vor. Der in einen effekt- 
vollen farbigen Umschlag gekleidete und in sauberster Satz- und 
Druckausstattung hergestellte Katalog beschreibt in Wort und Bild 
die Schnellpressen, Accidenzmaschinen, Cylinder-Tretmaschinen, 
Tiegeldruckpressen mit Teller- oder Cylinderfärbung, Bostonpressen 
u.s. w. der Firma und in einem Anhange von mehreren Hundert 
Zeugnissen sprechen angesehene Firmen d«s In- und Auslandes 
ihre Zufriedenheit mit den Offenbacher Maschinen aus. 


In der Papierfrage ist zu berichten, dass die Papier-Einkaufs- 
stelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger G. m. b. H. kürzlich 
in Berlin ihre Wirksamkeit begonnen hat. Da bei der Haltung 
der Papierfabrikanten zur Zeit nur wenig einzukaufen zu sein 
scheint, richtet die Einkaufsstelle ihr Augenmerk auf den Bau 
eigener Papierfabriken, den sie für das einzige Mittel hält, den 
jetzigen unhaltbaren Verhältnissen auf dem Papiermarkte entgegen- 
zutreten. — Auf der andern Seite hat sich der Verband deutscher 
Druckpapier-Fabrikanten ebenfalls zu einer Gesellschaft mit be- 
schränkter Haftpflicht konstituiert und in Berlin eine gemeinsame 
Verkaufsstelle eröffnet. Natürlich wird der Verband bestrebt 
sein, die als unhaltbar bezeichneten Verhältnisse auf dem Papier- 
markte in Schutz zu nehmen, damit aber wird er die noch un- 
schlüssigen Papierverbraucher der Einkaufsstelle zutreiben. 

Über den Begriff Geheimmittel hat kürzlich das preussische 
Kammergericht nach der „Deutschen Juristen-Zeitung“ folgende 
Ausführungen gemacht: Bisher ist Geheimmittel definiert worden 
als ein angeblich heilkräftiges, in Arzneiform dem menschlichen 
Körper einzuführendes Mittel, dessen Bestandteile und Zusammen- 
setzung nicht bei der Ankündigung Öffentlich bekannt gegeben 
sind. Es ist jedoch weder aus der Mehrheitsform „Bestandteile“ 
noch aus dem Worte Zusammensetzung zu folgern, dass lediglich 
solche Mittel als Geheimmittel angesehen werden können, welche 
aus mehreren Bestandteilen oder Substanzen zusammengesttzt sind. 
Vielmehr ist, falls die übrigen angegebenen Voraussetzungen vor- 
liegen, jedes Mittel als Geheimmittel zu erachten, dessen 
Natur und, falls es aus mehreren Substanzen besteht, dessen Be- 
standteile und Zusammensetzungen nicht spätestens bei 
der Ankündigung bekannt gegeben werden. 

Ein feines Druckangebot versendet die Buchdruckerei Pfäl- 
zische Verlagsanstalt in Neustadt a. d. Haardt. Das in 
einen durchscheinenden Pergamentpapierumschlag gekleidete Heſt 
ist mit grossem Raffinement in Satz und Druck hergestellt und setzt 
mit Geschick den Wert der feineren Druckreklame auseinander. 
Beigefügt ist eine mit ausgezeichneten Bildern ausgestattete kurze 
Abhandlung über die Illustration, die dadurch technisch bemerkens- 
wert ist, dass in dem olivengrün gedruckten Text die hervorzu- 
hebenden Stellen, ebenso wie die Marginalien, in schwarzer Farbe 
gegeben sind. Die Wirkung dieser Neuerung ist keine üble. 

Eine wichtige Neuheit für Buchbindereien wird jetzt von der 
in Fachkreisen wohlbekannten Maschinenfabrik von Preusse & Co. 
in Leipzig-Anger-Crottendorf auf den Markt gebracht. Es 
ist dieseineKnotenmaschine mit selbstthätiger Verknotung. 
Dieselbe zieht in Schreibhefte, Zeichenhefte, Lesebücher u. s. w. 
einen Faden von der Rolle weg ein, verbindet ihn durch einen 
festen, regelrechten Knoten und schneidet ihn zuletzt ab. Wie 
uns mitgeteilt wird, arbeitet die Maschine bereits bei ersten Fir- 
men des Faches zur vollsten Zufriedenheit. Durch die grosse 
Leistungsfähigkeit von 900—1500 Heftungen pro Stunde (in Form 
einer Drei-Stich-Heftung mit Verknotung durch den Falz oder 
seitlich) macht sich ihr billiger Anschaffungspreis überaus schnell 
bezahlt, und da sie sowohl für Fuss- als auch für Motorbetrieb 
konstruiert ist, steht sie im Bereich jeder Firma, welcher an ratio- 
neller, gewinnbringender Arbeitsweise gelegen ist. Es sollte dem- 
nach jeder Interessent sich Offerte und Arbeitsmuster von der 
Firma Preusse & Co., Leipzig, kommen lassen, welche jederzeit 
gern bereit ist, die Maschine im Betriebe vorzufübren. 


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Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. In die Handelsgesellschaft in Firma 
Brückner & Niemann in Leipzig ist Herr Buchdruckmaschinen- 
meister Rudolf Willy Alexander Niemann eingetreten, dagegen der 
Gesellschafter Herr Hans Edmund Wunderlich aus dieser Gesell- 
schaft ausgeschieden. — Die Schriftgiessereifirma Roos & Junge 
in Offenbach a. M. ist in eine Gesellschaft mit beschränkter 
Haftpflicht unter gleicher Firma und mit einem Stammkapital von 
405000 1 umgewandelt worden. Geschäftsführer ist Herr Direktor 
Pierre Lamy aus Hanau. — Die offene Handelsgesellschaft C. Heinrich, 
Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in Dresden ist aufgelöst. 
Die Gesellschafterin Frau Marie Auguste verw. Heinrich, geb. 
Zschoche ist ausgeschieden und der Buchdrucker und Buchhändler 
Herr Carl August Hermann Heinrich führt das Handelsgeschäft 
und die Firma fort. 


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Nr. 41 


Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Gustav Wegener 
in Zeitz, in Firma Rulf & Wegener, am 28. September. Konkurs- 
verwalter Herr Rechtsanwalt Landmann in Zeitz. Anmeldefrist 
bis 31. Oktober. 

Aktiengesellschaften. Die Strassburger Druckerei und 
Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co. in Strassburg i. E. 
erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Reingewinn von 140029 0% 
und gewährt 7 % Dividende. — Die Verlagsanstalt vorm. 
J. G. Manz, Buch- und Kunstdruckerei, A.-G. in München- 
Regensburg erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Rein- 
gewinn von 103459 o% und verteilt 6 % Dividende. 

Auszeichnungen, Dem Vorsitzenden des Deutschen Buchgewerbe- 
vereins, Herrn Dr. Oskar v. Hase in Leipzig, wurde vom Gross- 
herzog von Sachsen-Weimar der Titel eines Hofrates verliehen. 
— Der Faktor der J. B. Heimann’schen Buchdruckerei in Köln, 
Herr Jakob Gard, erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen — 
Herr Buchdruckereibesitzer Frank in Pasing wurde vom Herzog 
Karl in Bayern für ein aus Anlass der Vermählung im herzog- 
lichen Hause überreichtes Festblatt mit einer goldenen Busennadel 
mit Namenschiffre und Krone ausgezeichnet. 

Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 7. Ok- 
tober Herr Faktor Franz Heym in der Gutenbergdruckerei („ Volks- 
zeitung“) in Berlin. — Herr Verlagsbuchhändler und Buch- 
druckereibesitzer J. @. Findel in Leipzig feierte am 1. Oktober 
sein 50jähriges Berufsjubiläum. — Herr Buchdruckereibesitzer 
F. Böger in Detmold beging am 1. Oktober sein 50jähriges 
Berufsjubiläum. — Am L Oktober beging Herr Eduard Risch- 
möller (i. Fa. Rischmöller & Meyn) in München sein 50jähriges 
Buchdruckerjubiläum. 

Gestorben. In Dresden starb am 21. September der Sekretär der 
Innung Dresdner Buchdruckereibesitzer, Herr Adolf Hermann Patzig. 


V 
Litteratur. 


Eisenbahnhandbuch zum Gebrauche für das Publikum, für Be- 
amte und Behörden im Deutschen Reich. Nach amtlichen Quellen 
bearbeitet von Julius Schwarzkopf, Oberbahnsckretär und Chefredak- 
teur der Deutschen Eisenbahnbeamten-Zeitung. Druck und Verlag 
von Greiner & Pfeiffer in Stuttgart. 4. 308 und XVI Seiten. Preis 
broch. 4 , geb. 4,50 % — Dieses eigenartige, mit der Register- 
einrichtung nach dem System König & Co. in Köln versehene und 
mit der grössten Sorgfalt bearbeitete Buch ist als ein für den ge- 
schäftlichen Verkehr sehr wichtiges praktisches Hilfsmittel zu 
bezeichnen, denn es ermöglicht, sich sehr rasch in den zahlreichen 
und sehr verwickelten Vorschriften, Reglementen und Tarifen für 
las Eisenbahnwesen der verschiedenen Länder zurechtzufinden. 
Ausserdem ist es aber auch für jeden Nichtgeschäftsmann von 
grossem Interesse, denn es unterrichtet auf das sorgfältigste über 
die gesamte Materie der Eisenbahngesetzgebung, über das Ver- 
hältnis der Eisenbahnen zur Postverwaltung, zur Zoll- und Steuer- 
verwaltung, zur Militärverwaltung, ferner über das internationale 
Eisenbahnwesen, über den Umfang der Eisenbahnen der Erde, 
über die Bahnhofsverhältnisse in den grösseren Städten, über die 
Beförderung von Personen, Reisegepäck und Gütern, über die 


Eisenbahntarife und vieles andere mehr. Über alle diese Dinge 


kann sich der Einzelne nur schwer und meist auch nur mit grossem 
Zeit- und Geldaufwand unterrichten; hier aber wird ihm die ge- 
naueste Auskunft geboten und mit Hilfe der sehr praktischen 
Registereinrichtung auch sehr rasch. Das Buch kann demnach 
jedem empfohlen werden, der mit dem Eisenbahnwesen direkt oder 
indirekt zu thun hat. Die typographische Ausstattung des mit 
sehr zahlreichen Tabellen und Formularen versehenen Werkes ist 
eine mustergültige. 

Die deutsche Druckersprache. Von Dr. Heinrich Klenz. Strass- 
burg 1900. Verlag von Karl J. Trübner. Preis brosch. 2,50 A, 
in Leinwand geb. 3,50 % — Das vorliegende Werkchen kann 
der 1900er Gutenberglitteratur beigezählt werden, denn es ist durch 
die Gutenbergfeier angeregt worden, und es schliesst sich den 
früher erschienenen gleichartigen Spezialwerken Die deutsche 
Studentensprache von Prof. Dr. Fr. Kluge (Strassburg 1895) und 
Die deutsche Soldatensprache von Dr. Paul Horn (Giessen 1898) 
an, indem es seinen Gegenstand in durchaus wissenschaftlicher 
Weise behandelt. In der Einleitung verzeichnet der Verfasser 
ausführlich die von ihm benützten hauptsächlichsten Quellenschriften 
und bespricht dann den Einfluss der lateinischen Gelehrtensprache 
auf die Eutwickelung der Druckersprache, die Wandlungen ein- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 471 


zelner Ausdrücke, Entstellungen und Missdeutungen, dialektische 
Schreibungen, sowie die zahlreichen humoristischen Ausdrücke. 
Dann folgt ein umfängliches erklärendes Wörterbuch der Fach- 
ausdrücke im Buchdrucker- und Schriftgiessergewerbe, das hin- 
sichtlich der älteren wohl vollständig sein dürfte, hinsichtlich der 
neueren aber dies und jenes vermissen lässt. So finden wir in 
Bezug auf das neuere Maschinenwesen zwar den „Tanzmeister“ 
verzeichnet, vermissen aber den „Ulmer“ und den „Duktor“, und 
dann ist wohl der Ausdruck „komplet“ in Bezug auf Druckwerke 
erklärt, nicht aber in Bezug auf die bekannte neuzeitliche Giess- 
maschine, wo er eine Maschine bezeichnet, die hinsichtlich der 
zur Herstellung von Buchstaben erforderlichen Arbeitsverrichtungen 
„komplet“ ist. Diese kleinen Mängel sollen ihm aber nicht als 
Nachteil angerechnet werden, denn völlig „komplet“ ist wohl 
überhaupt noch kein Wörterbuch zur Welt gekommen. Schliess- 
lich sind noch einige ältere Gedichte als Beilagen beigegeben, in 
denen Fachausdrücke poetische Anwendung gefunden haben. Das 
von der Frommann’schen Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena 
sauber gedruckte Buch ist für jeden Buchdrucker von grossem 
Interesse und deshalb nur zu empfehlen. | 
Das Deutsche Schauspieihaus in Hamburg. Gedenkschrift zur 
Eröffnung des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg-St. Georg 
am 15. September 1900. Von L. Albers, Mitglied des Vereins 
Hamburger Bürger zu St. Georg. Mit 57 Illustrationen und Porträts. 
Im Selbstverlag des Verfassers. Preis 1 o% — Das vorliegende 
Schriftchen, dessen Reinertrag zur Hälfte zu Wohlthätigkeitszwecken 
bestimmt ist, giebt eine Schilderung des Entstehens und der Ein- 
richtungen des neuen Schauspielhauses, die von Interesse ist, und 
die Abbildungen veranschaulichen sowohl dieses selbst, wie die an 
demselben wirkenden Künstler. Was uns vornehmlich bestimmt, 
dieses Schriftchens hier zu gedenken, das ist die gediegene typo- 
graphische Ausstattung desselben durch die Verlagsanstalt und 
Druckerei A.-G. (vorm. J. F. Richter) in Hamburg. Es ist in 
einen originellen zweifarbig gedruckten Umschlag gekleidet, auf 
Kunstdruckpapier gedruckt und die zahlreichen autotypischen 
Bilder sind mit besonderer Schönheit herausgebracht worden. 
lilustrierte Gewerbekunde für Schulen und zur Selbstbelehrung. 
Von Max Eschner, Lehrer in Leipzig. Vierter Teil: Das Buch- 
gewerbe. Mit 222 Abbildungen, 5 Tabellen und einer Karte der 
Bodennutzung in Deutschland. Stuttgart 1900. Verlag von 
Hobbing & Büchle. Preis kart. 1,45 . — Das vorliegende Buch, 
ist ein vortreffliches Schul- und Lehrbuch, auf das sowohl der 
Verfasser wie der Verleger die grösste Sorgfalt verwendet haben, 
insbesondere ist es mit einem schier verschwenderischen Reichtum 
von guten Abbildungen ausgestattet und auch im Druck (Bonz 
Erben in Stuttgart) und Papier ganz anerkennenswert. Der Ver- 
fasser behandelt die Schriftzeichen und die verschiedenen Arten 
ihrer Darstellung und gelangt sodann zur Schilderung der ver- 
schiedenen Buchgewerbe. Aber nicht nur das. Die Aufzählung 
der verschiedenen Hilfsmittel und Rohstoffe, die beim Schreiben 
und in den Buchgewerben, sowie in der Ausstattung der Arbeits- 
räume gebraucht werden, giebt ihm zugleich Gelegenheit, eine 
ganze Reihe anderer Industrien mit zu behandeln. Natürlich hat dies 
bedingt, alles in die knappste Form zu bringen, aber die Klarheit 
und Leichtfasslichkeit haben darunter nicht im geringsten gelitten. 


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Antwort auf die Anfrage in Nr. 39. 


Mit alter d. h. schon öfters umgegossener Walzenmasse ist nicht 
viel zu machen. Setzen Sie der von den unlöslichen Klumpen 
befreiten Masse etwas Glyzerin zu, dadurch erhält die Walze wieder 
etwas Zugkraft. Sie muss jedoch sehr trocken gehalten und kann 
nur in einem ganz trockenen Lokale verwendet werden. W. in L. 


Anfräge. 

Unterzeichneter wünscht ein Lehrbuch oder ähnliches Hilfsbuch, 
in dem gute und zweckmässige Buchführungsmethoden für 
Zeitungen enthalten sind. Auskünfte von kollegialer Seite an 
dieser Stelle erbeten. | 

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Richtigstellung. In dem Verzeichnis der Ehrenämter des Deut- 
schen Buchdrucker-Vereins in Nr. 40 der „Zeitschrift“ muss es 
auf Seite 452, 1. Spalte unter Kreis VII heissen: „29. Otlomar 
Wittig, in Firma Metzger & Wittig zu Leipzig.“ 


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474 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | | Nr. 41 


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Ir. 422. — bn, vom. Deutschen Buchdruckér-Versin. wu XI. Jahrg. 


Leipzig, 18. Oktober 1900 


Die > geitgchzift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene . Petitzeile e mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und Vereinsmitglieder 25 4, für. andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des'In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder | die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum: 15 A Für Vermittelung von 
Buchbandel vierteljährlich 2 &&, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei Kam 25 Prozent. — Beilage- 


duroh die zo (Postzeitungsliste Nr. 8579), EES 14 1 nach Übereinkunft, 


2 . ‚Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Bachzswerbehsun, Dolzstrasse, Ferneprechstelle 1292. 
BECH Manuskripte, und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. He 


Amtlicher Teil. 


An die Zeitungsverleger - Deutschlands. 


` Eine grosse Sand tiefe. Bewegung geht jetzt durch das gesamte deutsche Zeitungsgewerbe. - Einerseits haben die Miss- 
stände im Zeitungswettbewerbe, im Anzeigen- und Reklamewesen eine solche Höhe erreicht, dass sie eine ernstliche Gefahr für 
die Grundlagen soliden Zeitungsbetriebes geworden sind, und anderseits treten die wachsende Verteuerung des Päpieres und 
der- sonstigen Herstellungskosten, sowie die erhöhten Anforderungen, die der neue Post- Zeitungstarif an einen grossen Teil der 
Zeitungen stellt, finanziell derart an die Zeitungen heran, dass eine Erhöhung der Einnahmen aus dem Z eitungabetriebe überall 
als eine dringende Notwendigkeit empfunden wird. 

i Wirksame Abhilfe durch Bekämpfung der obanerjrähnten. Missstände, sowie durch allgemeine Erhöhung: 
der Bezugs- und Anzeigenpreise ist aber nur durch festen Zusammenschluss im Rahmen des Deutschen Buchdrucker“ 
Vereins, der seit mehr als dreissig J ahren bestehenden nationalen Organisation der Buchdruckereibesitzer und der a 
verleger, zu erreichen. 5 

Der Deutsche Buchdrucker-Verein hat sich E EE der Interessen des deutschen’ ne d eh angenommen und 
auch die gegenwärtige, auf Erhöhung der Bezugs- und Anzeigenpreise gerichtete Bewegung jet von ihm: veranlasst und an den- 
jenigen Orten und Landesteilen, wo der Verein den Grund zum Zusammenschluss bereits gelegt hatte, auch zum Erfolg geführt 
worden. Um diese Erfolge den weitesten Kreisen des Zeitungsgewerbes zu Teil werden zu lassen und den jetzt allgemein als 
notwendig erkannten Z usammenschluss so viel als möglich zu fördern, fordern wir die Zeitungsverleger aller Orte: auf, ihre 
Wünsche und Anliegen uns oder unsern Organen bekannt zu geben und vor allem sich, soweit dies noch nicht geschehen, 
örtlich zu verständigen. Aber auch nach anderer Richtung hin ist die schleunige örtliche und allgemeine: Vereinigung eine 
dringende Notwendigkeit, denn es wird sich voraussichtlich notwendig machen, die Papierfrage, die ja für alle: Buchdruckerei- 
besitzer eine Liebensfrage ist, auf anderem Wege als dem des wirtschaftlichen Kampfes zu lösen, und Zukünftige Fragen 
des deutschen Buchdruckertarifs werden wesentlich mit davon beeinflusst werden, wie sich das vereinigte Buchdruck- und 
Zeitungsgewerbe zu denselben stellt. Es sind also Gründe genug vorhanden, die einen Zusammenschluss des . 
und des Buchdruckgewerbes in einer gemeinsamen Organisation dringend erfordern. 

Was die praktische Ausführung des zunächst örtlichen Zusammenschlusses der Zeitungsverleger anbelangt, 80 ver- 
weisen wir auf die nachstehenden verdienstlichen Ausführungen unseres Mitgliedes Herrn Dr. R. Allmers in Varel, Vorsitzenden 
der Vereinigung. oldenburgischer Zeitungsverleger. Zur Verwirklichung der darin gegebenen Vorschläge. werden auch wir. gern. 
die Hand bieten und richten an die Herren Kollegen die a uns von allen qarant en. Mee 2 . l 


Leipzig, den 15. Oktober 1900. not A a. 

Der Vor stand des Deutschen Buchdrucker vereins. | | 

en © Wë | , Johs. Baensch-Drugulin-Leipzig, Vorsitzender. ee 

u E Gch. Sg Georg Jähecke:Hannover. Eugen Mahlau-Frankfurt a, M. Felix Kris:Stuügart: E 
Ee | Hans Oldenbourg-München. P. Matthaei-Gotha. Julius Mäser-Leipzig, Dr. Alfred Giesecke-Teubner- : 


Leipzig, Theodor Naumann-Leipzig. Georg W. Büxenstein-Berlin. W. Friedrich-Breslau. 
Franz Kohler, Geschäftsführer. 


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478 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 42 


Nichtamtlicher Teil. 


Hinter den Coulissen des Druckpapiermarktes. 


Do H uf den Gebieten der Druckpapierproduktion und 
ad) und des Zeiturgsverlags bereiten sich Dinge vor, 
D die eine bedenkliche Wirkung auf die gesamten 
x Druckpapierverbraucher und nicht zum wenigsten 
auf das Zeitungsgewerbe selbst haben können. 

Infolge der Preissteigerung und der immer schwieriger sich 
gestaltenden Beschaffung der Rohmaterialien ist nach und nach 
eine Steigerung der Druckpapierpreise eingetreten, die vom 
Zeitungsgewerbe zunächst als eine natürliche angesehen und 
als solche hingenommen wurde. Die Druckpapierfabrikanten 
haben aber geglaubt, zu dieser natürlichen Steigerung im Wege 
der Vereinigung noch ein übriges thun zu sollen und dadurch 
Zustände auf dem Papiermarkte geschaffen, die die Zeitungs- 
verleger zur Abwehr und in der ersten Hitze des Gefechtes 
wohl auch zu etwas mehr veranlasste, als von der Notwendig- 
keit geboten war. Beide Parteien sind infolgedessen in einen 
Rüstungszustand hineingeraten, der zu einem gemeinschädlichen 
Kriege führen muss, wenn sie nicht zur Abrüstung auf das 
Notwendige und auf den Weg der Verständigung gebracht 
werden. 

Von Zeitungsverlegerseite aus hat man im Verfolg dieser 
Abwehr den Papierbezug zu zeutralisieren gesucht in der Ab- 
sicht, dadurch einen Druck auf die Papierfabrikanten und die 
Papierpreise auszuüben, und man hat unter der Firma Papier- 
einkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, G. m. b. H. 
in Berlin eine Centralstelle errichtet zu dem Zwecke, den 
Verkehr zwischen den sich anschliessenden Zeitungsverlegern 
und den Papierfabrikanten zu vermitteln und eventuell zur 
Selbstproduktion von Zeitungspapier zu schreiten. Da nun 
die Papierbeschaffung sich offenbar nicht in dem erforder- 
lichen Masse bewerkstelligen liess, ist, wie in der Tagespresse 
berichtet worden, die Einkaufsstelle zur Errichtung von eigenen 
Papierfabriken geschritten und es wird von ihr dieses Mittel 
als das allein geeignete hingestellt, um den unhaltbaren Zu- 
ständen auf dem Papiermarkte abzuhelfen. Demgegenüber ist 
auch der Verein der Druckpapierfabrikanten nicht müssig ge- 
wesen. Er hat erstlich das Aufkaufen von Zeitungsdruckpapier 
durch die Einkaufsstelle so ziemlich verhindert und dann in 
Berlin eine zentrale Papierverkaufsstelle, ebenfalls als Gesell- 
schaft mit beschränkter Haftpflicht, errichtet, die natürlich 
bemüht sein wird, sich ebenfalls einen möglichst grossen 
Geschäftskreis unter den Zeitungsverlegern zu schaffen, ohne 
ihrem Prinzip der „Hebung“ der Papierpreise etwas zu ver- 
geben. Der Kampf zwischen den Druckpapierfabrikanten und 
den Zeitungsverlegern kann also beginnen. Ob dabei etwas 
zur Besserung der Verhältnisse auf dem Papiermarkte heraus- 
kommen wird, wollen wir vorläufig dahingestellt sein lassen; 


sicher scheint uns aber zu sein, dass die gesamten Druckpapier- 
verbraucher und das Zeitungsgewerbe im allgemeinen selbst in 


eine sehr unangenehme Mitleidenschaft dabei gezogen werden, 
und das veranlasst uns, der Sache wieder einmal näher zu 
treten und einen Blick hinter die Coulissen zu werfen. 

Der Einkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger 


haben sich, wie öffentlich mitgeteilt worden ist, eine grosse 


Zahl deutscher Zeitungen angeschlossen, eine so grosse Zahl, dass 
ihr Betrieb, auch mit einer Anzahl eigener Papierfabriken, 
gesichert erscheine. Hierein wollen wir keine Zweifel setzen. 
Allein die Stelle ist schon jetzt nicht im Stande gewesen, 
ihren Kommittenten in allen Fällen den erforderlichen Papier- 
bedarf zu liefern oder zu wesentlich niedrigeren Preisen zu 
liefern, als die Papierfabriken, und da die Errichtung von 
Papierfabriken mit Weile betrieben werden muss, so wird ge- 
raume Zeit vergehen, bevor die Stelle ihre Kommittenten aus 


eigener Kraft bedienen kann. Ehe es soweit sein wird, kann 


aber leicht die Lage auf dem Papiermarkte sich so gestaltet 
haben, dass aus dem ganzen Unternehmen für die Beteiligten 
nicht der geringste Nutzen entfällt. Die Chancen der Einkaufs- 
stelle sind also nicht besonders günstig, und dies selbst für 
den Fall, dass die Verhältnisse im Zeitungsgewerbe so liegen 
sollten, wie die Leiter des Unternehmens glauben und in ihrem 
guten Glauben versichern. Die Verhältnisse liegen aber anders, 
wie sich bei der Betrachtung der Lage der Druckpapier- 
fabrikanten herausstellt. 

Die Druckpapierfabrikanten behalten zunächst die Papier- 
lieferung für eine grosse Zahl der Kommittenten der Papier- 
einkaufsstelle, da die mit diesen abgeschlossenen Lieferungs- 
verträge noch laufen, ja zum Teil noch auf Jahre hinaus laufen; 
dann verbleibt ihnen der nicht unbedeutende Absatz nach dem 
Auslande und schliesslich ist es ein öffentliches Geheimnis, 
dass die Papierfabrikanten im Zeitungswesen die Hand in einer 
Weise mit im Spiele haben, die im gewerblichen Interesse zu 
beklagen und für den genossenschaftlichen Papierbezug der 
Zeitungsverleger nicht gerade günstig ist. Man gliedert näm- 
lich in Papierfabrikantenkreisen die Zeitungen in drei Gruppen. 
An einem Drittel derselben sind Papierfabrikanten direkt oder 
indirekt beteiligt und eine nicht unbeträchtliche Zahl bedeutender 
Blätter dieser Gruppe haben sie sogar selbst ins Leben gerufen, 
um sich zu einer Zeit, wo Überfluss an Zeitungsdruckpapier 
herrschte, zugleich Absatzquellen für das Papier zu schaffen. 
Diese Zeitungsgruppe wird sich natürlich an Bestrebungen, die 
sozusagen gegen sie selbst mit gerichtet sind, nicht beteiligen. 
Das zweite Drittel von Zeitungen sitzt, wie behauptet wird, 
bei den Papierfabrikanten ständig mehr oder weniger in der 
Kreide, ist also von diesen finanziell mehr oder weniger ab- 
hängig und infolgedessen in der Bewegungsfreiheit beschränkt. 
Von diesem Drittel von Zeitungen haben die Papierfabrikanten 
somit keinen ins Gewicht fallenden Widerstand, die Papier- 
einkaufsstelle keine nennenswerte Unterstützung zu erwarten. 
Das letzte Drittel der Zeiturgen umfasst die finanziell starken 
und unabhängigen Blätter, und von diesen hat sich eine ver- 
hältnismässig kleine Anzahl zum Kampfe gegen die Papier- 
fabrikanten zusammengefunden. An das Eintreten des Kampfes 
mit diesen Zeitungen glaubt man aber in Papierfabrikauten- 
kreisen noch nicht recht, denn man bezweifelt, dass dieselben 
sich selbst das Papier werden vorteilhafter liefern können als die 
Papierfabrikanten und man nimmt von unabhängigen Zeitungs- 
verlegern im allgemeinen an, dass sie als nüchterne Geschäfts- 
leute sich nicht auf einen Kampf einlassen werden, der keinen 
nennenswerten Kampfpreis in Aussicht stellt. Sollten aber die 


unabhängigen Zeitungen dennoch den Kampf gegen die Papier- 


fabrikanten für notwendig halten, so meinen diese letzteren den 
Kampf bestehen zu können und zwar dadurch, dass sie sich in 
dem Wirkungskreise der unabhängigen Blätter den Papierabsatz 
durch das erprobte Mittel der Begründung billiger parteiloser 
Zeitungen sichern. Für einige derartige Neugründungen sollen die 
Mittel bereits aufgebracht und auch die Orte schon bestimmt sein. 

So sehen die Dinge in den beiden feindlichen Lagern zur 
Zeit aus, Nimmt man nun auch an, dass Manches, was aus 
den Coulissen und namentlich aus denen des Verbandes der 
Druckpapierfabrikanten in die Öffentlichkeit sickert, nicht ganz 
zutreffend oder übertrieben sein mag, so scheint sich dessen- 
ungeachtet zu ergeben, dass die Lage der Papierverkaufsstelle 
eine günstigere ist, als die der Papiereinkaufsstelle. Bei dieser 
herrscht eine Art geschäftlicher Idealismus vor, jene aber steht 
auf dem realen oder auch brutalen Boden der Thatsachen und 


nüchterner kaufmännischer Logik. 


Steht man nun auch den Kampfbestrebungen des Zeitungs- 
verlegervereins noch so sympatisch gegenüber, so wird man 


sich doch in Anbetracht der thatsächlichen Verhältnisse der 


Ansicht nicht verschliessen können, dass im günstigsten Falle 


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Nr. 42 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 479 


aus diesen auf massgebende Einflussnahme auf den Papiermarkt 
abzielenden Bestrebungen nicht viel mehr herauskommen wird, 
als die genossenschaftliche Papierselbstproduktion einiger 
grosser Zeitungen. Zu dieser aber hätte man in aller Ruhe 
und in aller Stille gelangen können, da hatte man wahrlich 
nicht nötig, das ganze Zeitungsgewerbe in Bewegung und in 
Gefahr zu bringen. Eine Gefahr liegt aber in der mittelbaren 
Förderung der verwerflichen Zeitungsgründerei der Papier- 
fabrikanten und der Generalanzeigermänner thatsächlich vor 
und diese Gefahr darf dem Zeitungsgewerbe im allgemeinen 
durchaus nicht gleichgültig sein. 

Wir haben nun schon früher in der Papierfrage den Weg 
der Verständigung als gangbarer und vorteilhafter bezeichnet 
als den des Kampfes, und wir können auch heute zu einer 
anderen Ansicht nicht gelangen. Wollen sich einzelne Zeitungen 
zur Errichtung von Papierfabriken für ihren eigenen Bedarf 
zusammenthun, so mögen sie das thun. Wenn aber das 
Zeitungsgewerbe als solches glaubt, durch Selbstproduktion des 
Papieres den Papiermarkt beherrschen zu können, so ist das ein 
Irrtum. Zur Korrektur der Lage auf dem Papiermarkte, wie 
auf dem Zeitungsgebiete halten wir vielmehr den Weg der Ver- 
ständigung für den angezeigteren. Im Wege der Verständigung, 
die natürlich die geeignete Form anzunehmen hat, lassen sich 
sowohl die Papierpreise auf dem Massstabe des für die Papier- 
produktion Notwendigen erhalten, als auch ein Verhältnis zwischen 
der Druckpapierindustrie und dem Zeitungsgewerbe herstellen, 


- das beiden Teilen zum Vorteile gereicht und die Hinterthüren 


verschliesst, durch die sich die Papierfabrikanten einen ge- 
steigerten Absatz im Zeitungsgewerbe zu verschaffen suchen. 
Die Erhöhung der Papierpreise können die Zeitungsverleger 
in den meisten Fällen ganz oder teilweise auf das Publikum 
abwälzen, wenn sie nur etwas zusammenhalten; hierfür liefert 
den Beweis, dass die jetzt vorgenommenen Preiserhöhungen im 
Zeitungswesen vom Publikum ohne Widerspruch aufgenommen 
worden sind. Gegen die leidige und von Papierfabrikanten 
vielfach unterstützte Zeitungsgründerei lässt sich aber absolut 
nichts machen, wenn man nicht dazu gelangen kann, ihr auf 
dem angedeuteten Verständigungswege eine ihrer hauptsäch- 
lichsten Nährwurzeln abzuschneiden. 

Das Fazit aus unserer Betrachtung dessen, was hinter den 
Coulissen des Papiermarktes vorgeht, ist also: Nicht Kampf, 
sondern Verständigung. Zur Herbeiführung einer solchen 
Verständigung ist aber notwendig, dass die organisch mit 
einander verbundenen Gewerbe des Buchdrucks und des Zeitungs- 


verlags nicht auseinanderlaufen, sondern sich noch enger als 


bisher zusammenschliessen. 


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Was dem Zeitungsverlegergewerbe notthut. 
Praktische Vorschläge 
von Dr. R. Allmers, Varel in Oldenburg. 


Mit besonderem. Interesse habe ich in der ‚Zeitschrift für 
Deutschlands Buchdrucker“ und den „Vertraulichen Mittei- 
lungen“ die Vorschläge verfolgt, welche zur Hebung des 
Zeitungsverlegergewerbes gemacht wurden. Die Notwendigkeit 
einer solchen Hebung wird jetzt wohl überall anerkannt, wenn 
auch viele Verleger allerdings wohl erst durch den Postzeitungs- 
tarif und die Preissteigerung des Papieres zu der Einsicht ge- 
bracht worden sein mögen, dass es so nicht weiter geht. 

Wie aber soll eine Besserung und Hebung des Gewerbes 
erreicht werden? Es mangelt ja keineswegs an Vorschlägen, 
aber nur wenige zeigen den allein gangbaren Weg für die 
Verleger der mittleren und kleinen Blätter. Da sind zunächst 
die grossen Versammlungen von Zeitungsverlegern, die 
schon an verschiedenen Orten getagt und Resolutionen gefasst 
haben, in denen die prekäre Lage des Gewerbes geschildert 
und Preiserhöhungen als unumgänglich notwendig hingestellt 


werden. Solche Resolutionen werden auf die Zeitungsleser 
zweifellos Eindruck machen, aber in der Praxis lässt sich damit 
wenig anfangen, denn der Einzelne kann nichts machen, 
wenn nicht seine Konkurrenz in derselben Weise vor- 
geht. In den Städten lassen sich noch am leichtesten Verein- 
barungen treffen, in der Provinz ist das viel schwieriger. 

Von diesen Erwägungen ausgehend, habe ich auf einer Ver- 
sammlung von zahlreichen Zeitungsverlegern aus Hannover, 
Braunschweig, Westfalen, Bremen und Oldenburg, die am 
23. September in Hannover stattfand, einen Vortrag gehalten 
über die Gründung von Bezirksvereinen, indem ich an 
der Hand der Geschichte der „Vereinigung der Olden- 
burgischen Zeitungsverleger“, deren Vorsitzender ich bin, 
nachwies, wie sich nur auf dem Wege des Zusammenschlusses 
der Verleger in nicht zu grosse Berufsvereine etwas erreichen 
lässt. Die Versammlung teilte meine Ansicht und nahm mit 
grosser Mehrheit eine von mir vorgeschlagene, dieser Meinung 
Ausdruck gebende Resolution an. 

Seit dieser Versammlung in Hannover habe ich nun eine 
Reihe von Zuschriften erhalten, in denen ich um Material und 
Ratschläge für zu gründende Vereine ersucht werde. Es fehlt 
mir an Zeit, alle Schreiben mit der nötigen Ausführlichkeit 
zu beantworten, deshalb habe ich mich entschlossen, in einem 
längeren Artikel nochmals die Gründung von Verlegervereinen 
anzuregen und gleichzeitig Vorschläge zu machen, die sich in 
der Praxis bei unserer oldenburgischen Vereinigung bereits be- 
währt haben. 

Um Zeitungsverleger-Vereine ins Leben zu rufen, bedarf 
es vor allem der thatkräftigen Initiative einzelner Verleger. 
Man darf sich da etwas Arbeit und Mühe nicht verdriessen 
lassen; wenn die Sache nur richtig und energisch angefasst 
wird, ist sie sicherlich von Erfolg begleitet. Gerade in der 
jetzigen Zeit, die mit Notwendigkeit zu Preiserhöhungen 
zwingt, ist die Gründung von Vereinen nicht schwer. Wer die 
Sache in die Hand nehmen will, sichere sich zunächst die Mit- 
wirkung von 2 bis 3 anderen Berufsgenossen und zwar von je 
einem Vertreter kleiner, mittlerer und grösserer Zeitungen. 
Dieselben müssen einen Aufruf mit unterzeichnen, der dann an 
alle Zeitungsverleger eines bestimmten, nicht zu grossen Bezirkes 
verschickt wird. Der Aufruf muss in knappen Worten auf die 
gegenwärtige wenig angenehme Lage im Zeitungsgewerbe und 
auf die im allgemeinen und in dem betr. Bezirk im besonderen 
zutage getretenen offenkundigen Schäden hinweisen. Vermieden 
werden muss alles Persönliche, die Gemeinsamkeit der Interessen 
ist in den Vordergrund zu stellen, wie denn auch ausdrücklich 
darauf hingewiesen werden muss, dass durch den zu gründenden 
Verein nicht etwa eine Beschränkung der Freiheit des Ein- 
zelnen, sondern eine Verfolgung gemeinsamer Interessen, 
Hebung des Gewerbes und Abstellung von Schäden erreicht 
werden soll. Zum Schluss wird dann eingeladen zu einer Ver- 
sammlung an einem möglichst bequem für jeden erreichbaren 
Platz. Die Stunde des Beginnes der Versammlung ist unter 
Zuhilfenahme des Kursbuches festzusetzen. Es muss ausserdem 
noch das Ersuchen ausgesprochen werden, dass diejenigen 
Herren Kollegen, die am Erscheinen verhindert sind, schriftlich 
einem der Einberufer gegenüber ihre Ansicht zu der Sache 
äussern. 

Die Versammlung wird, wenn in der Einladung der richtige 
Ton getroffen worden ist, gut besucht werden. Dann ist es 
von Wichtigkeit, dass sofort in der konstituierenden Versamm- 
lung ein Verein gegründet wird und die Anwesenden sich 
sogleich durch Unterschrift zur Mitgliedschaft verpflichten, 
auch ist sogleich ein Vorstand, bestehend aus Vorsitzendem, 
Schriftführer und Kassierer, zu wählen, dem die weiteren 
Schritte übertragen werden. Empfehlenswert ist es, gleich in 
der ersten Versammlung einen Jahresbeitrag (5—10 Mark) zu 
erheben. Die Verpflichtung durch Unterschriftgeben und die 
Einziehung von Beiträgen bilden von vornherein ein moralisches 
Moment, dessen Bedeutung nicht zu unterschätzen ist. 


—— — e y- 


480 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 42 


Ferner ist es gut, gleich in der ersten Versammlung schon 
etwas Positives zu schaffen, damit jedem Verleger der mate- 
rielle Nutzen, den die Vereinigung zu bringen imstande ist, 
einleuchtet. So ist z. B. dem Unwesen der Gratisannoncen 
und Gratisreklamenotizen sofort zu Leibe zu gehen. Wir 
in unserer oldenburgischen Vereinigung haben das mit Erfolg 
gethan und benutzen dabei ein Formular folgenden Inhalts, 
welches die Mitglieder vom Vorstande geliefert erhalten : 

„Die Vereinigung der Zeitungsverleger des- Herzogtums 
Oldenburg, welcher sämtliche Verleger des Herzogtums mit 
Ausnahme des „Nordd. Volksbl.“ in Bant angehören, hat durch 
einstimmigen Beschluss vom 30. VI. 99 ihren Mitgliedern zur 
Pflicht gemacht, die Aufnahme von sogenannten „Gratisannoncen“ 
oder von redaktionellen Notizen, die bestimmt sind, Annoncen 
zu ersetzen, sowie von Gratisreklamenotizen abzulehnen und 
solche Bekanntmachungen nur zum vollen Normalpreis aufzu- 
nehmen. 

Als Mitglied dieser Vereinigung bin ich daher nicht in 
der Lage, die erhaltene Annonce umsonst aufzunehmen und 
stelle anheim, die Aufnahme derselben zum üblichen Zeilen- 
preise zu beordern.“ 

Diese Formulare werden mit Unterschrift oder Stempel von 
den Mitgliedern versehen und als Drucksache für 3 Pf. in jedem 
Falle, in welchem derartige Zumutungen an sie herautreten, 
verschickt. Wir Oldenburger haben mit dieser Einrichtung 
die besten Erfahrungen gemacht und erreicht, dass eine Reihe 
von Behörden und Organisationen, auch Privatleute, welche 
früher bei den Zeitungen „nassauerten“, jetzt ihre Annoncen 
bezahlen. Wenn einmal jemand von uns 17 Verlegern 17 der- 
artige Ablehnungsschreiben bekommen hat, dann versucht er 
es niemals wieder, die Zeitungen mit seiner Bettelei zu be- 
lästigen. 

Das ist ein praktischer Beschluss für die konstituierende 
Versammlung, dessen Nutzen jeder Verleger einsieht. Ferner 
empfiehlt sich, die Festsetzung eines gemeinsamen Minimal- 
preises für aussergewöhnliche Zeitungsbeilagen. Die 
Preise dafür sind in den meisten Gegenden sehr gedrückt. 
Die Einführung eines Minimalpreises ist nicht schwer, weil der 
eigentliche Preis sich doch ja immer noch nach der Höhe der 
Auflage richtet. Er ist viel leichter durchzuführen als etwa 
ein Kabatttarif für Annoncen. Im Annoncenwesen liegt noch 
so vieles im Argen, dass eine Besserung eine Herkulesarbeit 
ist, die ein Verein erst unternehmen kann, wenn er gefestigt 
dasteht. Wir haben in unserem Oldenburger Verein einen 
Beilagenpreis von 7,50 % für 1000 Beilagen gemäss dem 
Minimaltarif des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII 
Sachsen festgesetzt und geben den Vermittlern und Annoucen- 
Expeditionen 20% Rabatt, so dass der Nettopreis D of pro 
1000 einschliesslich Poıtogebühr beträgt. Natürlich bleibt es 
jedem Verleger überlassen, einen höheren Preis zu nehmen. 
Auch hier benutzen wir mit Vorteil alle dasselbe Formular 
mit folgendem Inhalt, welches entweder den Offerten beigelegt 
oder auch für sich verweudet werden kann: 

Gemäss den Beschlüssen der „Vereinigung der oldenburgi- 
schen Zeitungsverleger“ vom 19. Juni 1900 und 12. August 1900 
sind die Mitglieder bei einer Konventionalstrafe von einhundert 
Mark für jeden Fall des Zuwiderhandelns verpflichtet, für das 
Beilegen von 

aussergewöhniichen Zeitungsbeilagen 

den Konventionspreis von 7,50 o% pro tausend Beilagen (ent- 

sprechend dem Minimal-Druckpreise-Tarif des Kreises Sachsen 

des Deutschen Buchdrucker-Vereins) als Minimalpreis vom 

1. September 1900 an zu berechnen. 

Der Preis von 7,50 / versteht sich einschliesslich der 
Postgebühren und gilt sowohl für die Post-, wie für die 
Lokalauflage. 

Angefangene Hundert gelten für volle. Müssen die Bei- 
lagen noch gefalzt werden, so ist dafür pro 1000 mindestens 
l AM. in Anrechnung zu bringen. 

Zur unbedingten Innehaltung obiger Bestimmungen haben 
sich verpflichtet die Verleger folgender Zeitungen: 


„Ammerländer“, Westerstede (E. Ries); „Braker Zeitung“, 
Brake (J. W. Auffurth), „Butjadinger Zeitung“, Nordenham 
(W. Böning); „Cloppenburger Wochenblatt“, Cloppenburg 
(H. Imsiecke); „Delmenhorster Kreisblatt“, Delmenhorst 
(S. Rieck); „Delmenhorster Nachrichten“, Delmenhorst (H. Steen- 
ken); „Elsflether Nachrichten“, Elsfleth (L. Zirk); „Gemein- 
nützige“, Varel (Dr. R. Allmers); „Jadezeitung“, Varel ( Visse- 
ring & Meiners); „Jever’sches Wochenblatt“, Jever (C. I. 
Metiker Söhne); „Nachrichten für Stadt und Land“, Olden- 
burg (B. Scharf); „Oldenburgische Anzeigen“, Oldenburg 
(A. Schwarz); „Oldenburgische Volkszeitung“, Vechta (J. Schlo- 
thane); „Stedinger Bote“, Berne (Max Bessin); „Weserbote“, 
Brake (Adalb. Lehmann), „Wildeshauser Zeitung“, Wildes- 
hausen (L. Löschen). 

Mit Bezugnahme auf obige Bestimmungen der Vereinigung 
der oldenbg. Zeitungsverleger offeriere Ihnen äusserst 
das einmalige Beilegen der benötigten 

5 Beilagen à 1000 7,50 M zu q, 

(Ort und Datum) Unterschrift oder Stempel.) 

Wir haben bereits die Erfahrung gemacht, duss wir trotz 
der Preiserhöhungen dieselben Aufträge bekommen wie früher, 
auch von den Annoncenexpeditionen, denen vom Vorstand 
offiziell Mitteilung gemacht worden ist. Was würde es aber 
auch schaden, wenn einmal wegen der Preiserhöhung ein Auf- 
trag auf eine Bandwurm- oder Kurpfuscherbeilage, die ohnehin 
keine Zierde für die Zeitungen bıldet, nicht erteilt wird. 

Der Hauptpunkt für die konstituierende Versammlung ist 
endlich die Frage: welche Preiserhöhungen sollen statt- 
finden wegen der Mehrbelastung durch den Postzeitungstarif 
und die starke Steigerung der Papierpreise. 

Zunächst wird wohl überall die Abonnementspreiser- 
höhung vorgeschlagen werden, namentlich da, wo ohnehin 
schon niedrige Zeitungsbezugspreise bestehen. Die konsti- 
tuierende Versammlung kann hier vorläufig nur die Marsch- 
route angeben, aber noch nicht bestimmte Beschlüsse fassen, 
dazu bedarf es zunächst noch verschiedener Vorarbeiten. 

Es ist darauf aufmerksam zu machen, dass etwaige 
Preisveränderungen, die zum 1. Januar erfolgen 
sollen, vor dem 1. November bei der Post angemeldet 
werden müssen, da sie sonst nicht berücksichtigt werden. Dem- 
gemäss muss überall, wo man noch Erhöhungen des Abonne- 
mentspreises beabsichtigt, mit grosser Schnelligkeit gearbeitet 
werden. 

Die Vorarbeiten des Vorstandes würden hauptsächlich in 
Folgendem zu bestehen haben. Zunächst würde den Ver- 
legern vorgehalten werden müssen, dass neben dem neuen 
Postzeitungstarif und den hohen Papierpreisen auch eine er- 
hebliche Vermehrung der Produktionskosten stattgefunden hat 
infolge von Lohnsteigerungen (Einführung des Tarifes), durch 
die gesteigerten gesetzlichen Lasten (Berufsgenossenschaft, 
Alters- und Invaliditätsversicherung, Krankenkassen, Haft- 
pflicht, Bundesrats bestimmungen etc.). Gleichzeitig ist zur Ge- 
winnung von Material ein Fragebogen zu verschicken, der 
etwa folgenden Inhalt haben kann: 

Name der Zeitung: 


erscheint wöchentlich . . ee mal 
Postabonnementspreis vierteljährlich „ 
Postprovision jetzt vierteljährlich . AM 
Gewicht des Jahrganges 1899 ca. kg. 


Welche Vorschläge machen Sie für die Erhöhung des Abonne- 
mentspreises? 
Unterschrift. 


In dem begleitenden Rundschreiben würde ausdrücklich 
darauf hinzuweisen sein, dass die Vorschläge über die Er- 
höhung zunächst nicht bindend sind und dass sie immer mit 
dem Vorbehalt gemacht werden können, dass auch die Kon- 
kurrenz zu ähnlichem Vorgehen sich bereit erklärt. Die 
meisten Zeitungsverleger nehmen nämlich von ihrer Konkurrenz 
an, dass sie die gemeinsamen Schritte nicht mitmachen 
wird, und hegen ein in vielen Fällen unberechtigtes Miss- 
trauen. In Wirklichkeit hat aber die Konkurrenz dieselben 
Sorgen und ersehnt ebenfalls eine Besserung der Verhältnisse. 


Nr. 42 


Dieses Misstrauen ist vor allen Dingen zu Anfang zu besiegen, 


insbesondere muss sich der Vorstand erbötig machen, überall 


da, wo widrige Konkurrenzverhältnisse bestehen, vermittelnd 


einzugreifen und die Verhandlungen zu führen. Für den Vor- 
stand giebt das namentlich in der ersten Zeit viel Schreiberei 
und in grösseren Vereinen empfiehlt es sich, ihm von vorn- 
herein Schreibhilfe zu gewähren, bezw. einen Beitrag zur Be- 
schaffung derselben auszusetzen. 

Der Vorstand hat ferner nach der ersten Versammlung die 
Aufgabe, alle noch fernstehenden Kollegen brieflich zum Anschluss 
aufzufordern, stets unter Angabe derjenigen, welche schon bei- 
getreten sind. Nur in wenigen Fällen wird der dadurch be- 
wirkte moralische Druck nicht hinreichen, um die Verleger 
zum Beitritt zu veranlassen. Die Mehrzahl der Verleger sind 
anständig denkende Leute mit gut entwickeltem Standesgefühl 
und Sinn für gemeinsame Arbeit zur Hebung des Gewerbes. 
Räudige Schafe giebt es ja natürlich überall und schliesslich ist 
es auch kein Unglück, wenn einmal unter 25 Verlegern einer 
nicht mitmacht, der wird doch das Werk der Einigung nicht stören. 

Zur konstituierenden Versammlung der oldenburgischen 
Zeitungsverleger waren von 17 Kollegen 12 erschienen, an die 
übrigen 5 wandte ich mich brieflich und schon 7 Tage nach 
der Versammlung konnte ich den Mitgliedern die erfreuliche 


Mitteilung machen, dass der Verein alle 17 Verleger umfasse. 


In der zweiten Versammlung, die möglichst bald nach der 
ersten stattfinden muss, würde dann auf Grund des durch die 
Rundfrage gewonnenen Materials die Zeitungspreiserhöhung zu 
beraten sein. Viele Verleger werden dann schon, wenn sie 
hören, was ihre Konkurrenz vorgeschlagen hat, bereit sein, 
bindende Erklärungen abzugeben. Der Vorstand muss dann 
nach Möglichkeit zu erreichen suchen, dass gleichmässige Steige- 
rungen angenommen werden und dass nicht von einzelnen Ver- 
legern versucht wird, hinter der Konkurrenz zurückzubleiben. 

Wir Oldenburger haben bereits mit dem 1. Oktober d. J. 
Abonnementspreiserhöhungen durchgeführt und zwar um 25 bis 
500/0. Soweit sich bis jetzt die Lage beurteilen lässt, hat 
niemand über einen nennenswerten Verlust von Abonnenten 
zu klagen. 

Von Wichtigkeit ist es ferner noch, dass der Vorsitzende 
streng darauf sieht, dass rein persönliche Differenzen, die mit 
dem Verein nichts zu thun haben, in den Versammlungen 
nieht zur Sprache kommen. Empfehlenswert ist es jedoch, in 
den Statuten die Einrichtung eines Schieds- und Ehrengerichtes 
zur Beilegung von Differenzen vorzusehen. 

Ein Entwurf von Statuten müsste schon der zweiten 
Versammlung zur Durchberatung vorgelegt werden. In den 
folgenden Versammlungen, die zweckmässiger Weise als Wander- 
versammlungen an verschiedenen Orten stattfinden, kaun man 
dann Schritt für Schritt weitergehen. Man hüte sich aber 
davor, zuviel auf einmal zu unternehmen. Wenn man 2. B. 
einen Rabatttarif für Annoncen aufstellen und 33 ½ỹͤ % oder 
gar 25% als Maximalrabatt ſestsetzen wollte, so würde man 
damit nicht vorwärts kommen. Es dürfte für den Anfang 
genügen, alle Mitglieder zu verpflichten, nicht mehr wie 50% 
Rabatt zu geben und diesen nur bei grossen Aufträgen etwa 
im Bruttobetrage von mindestens 200 c# Ein solcher Beschluss 
ist leicht durchzuführen, und selbst notorische Schleuderer 
werden sich darauf verpflichten, um sich vor den Kollegen 
keine Blössen zu geben. Selbstverständlich müssen nicht zu 
niedrige Konventionalstrafen für jeden Fall des Zuwiderhandelns 
festgesetzt werden. Das Inlands- oder Platzgeschäft nehme 
man zunächst von diesen Bestimmungen aus, versäume aber 
nicht, die Begriffe „Inland“ und „Platz“ festzulegen. 

Das sind aus der grossen Menge des Materials einige prak- 
tische Vorschläge, die natürlich nach den jeweiligen Verhält- 
nissen Moderationen erfahren müssen. Ich bin gern erbötig, 


den Herren Kollegen mit Rat zur Seite zu stehen und ihnen 
Exeinplare unserer Statuten, Formulare und Drucksachen zur 


Verfügung zu stellen. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


481 

Die Gründung von Bezirksvereinen ist meines Erachtens 
der einzig gangbare Weg, der wirklich Erfolg verspricht. Ich 
habe in meinen obigen Darlegungen mit Vorliebe auf meinen 
Oldenburger Verein hingewiesen, weil wir in diesem thatsächlich 
schon erfreuliche praktische Erfolge erzielt haben, die zu 
energischer Weiterarbeit ermutigen. Dazu kommt, dass wir 
durch geselliges Zusammensein einander näher getreten, und dass 
manche früher vorhandene Schärfen dadurch gemildert worden 
sind. Man erblickt in dem Kollegen nicht mehr wie früher 
den Konkurrenten, sondern mehr den Berufsgenossen. Die 
gegenseitige Aussprache hat eine Fülle wertvoller Anregungen 
gebracht. 

Ich verkenne keineswegs den Wert der schon bestehenden 
Organisation, des Deutschen Buchdrucker-Vereins und des 
Buchgewerblichen „Schutzverbandes“, aber ich bin der Ansicht, 
dass Positives zunächst nur erreicht werden kann, wenn die 
Verleger kleinerer Bezirke, die miteinander konkurrieren, ver- 
einigt werden. 

Ich hoffe, dass meine Anregungen an recht vielen Orten 
auf fruchtbaren Boden fallen. Die Arbeit der Einigung ist 
nicht so schwer, wie es scheint, thatkräftige, energische Leute 
giebt es gerade unter den Zeitungsverlegern in grosser Zahl, 
nur muss man nicht bequem denken, ein anderer nimmt viel- 
leicht die Sache in die Hand, sondern man soll selbst die 
Initiative ergreifen und die Kollegen zusammenrufen. Unser 
Gewerbe bedarf dringend der Hebung. Soll die Presse ihren 
hohen, heiligen Beruf weiter erfüllen können, so darf ihr nicht 
die materielle Grundlage entzogen werden, sondern man muss 
sie auf eine gesunde Basis stellen. Gegenwärtig bedrücken 
schwere Sorgen das Zeitungsgewerbe, deshalb richte ich an 
die Kollegen der deutschen Presse die Aufforderung: 

Einigt Euch, vertretet gemeinsam Eure Interessen. Jeder 
Einzelne hat die Pflicht mitzuarbeiten, an der Hebung 
seines Berufes. 


Die erste Nummer des „Zeitungs-Verlags“. 


Am 6. Oktober ist in Hannover eine Wochenschrift „Der Zei- 
tungs-Verlag“ erschienen, ein Organ des Vereins Deutscher Zeitungs- 
verleger. Die Gründung einer solchen Zeitschrift wäre zu einer 
Zeit, in der den deutschen Tageszeitungen von vielen Seiten 
Schädigungen drohen, mit Freuden zu begrüssen, vorausgesetzt, 
dass ein solches Blatt unparteiisch und objektiv die Interessen 
der anständigen Presse verfechten und sich von Sonderinteressen 
freihalten wollte. Leider trägt gleich die erste Nummer des „Zei- 
tungs-Verlag“ eine gewisse Gehässigkeit gegen einen Teil der 
deutschen Zeitungsverleger an der Stirn. 

Dem die Nummer einleitenden Geleitswort wird man nur bei- 
stimmen können, denn die Ziele, die darin als erstrebenswert ge- 
nannt werden, die Vertretung der materiellen und idealen Interessen, 
Belehrung auf dem Gebiete der Verlags- und Redaktionspraxis, 
Rat in allen das Zivil- und Strafrecht der Presse berührenden 
Fragen, Herbeiführung kollegialer Solidarität, Wahrung der 
Standesehre, Schaffung einer Zentralstelle für die deutsche Presse 
sind wert, erreicht zu werden. Die Verwirklichung dieser 
Ideale soll aber augenscheinlich nur für eine ganz kleine Gruppe 
von Verlegern angebahnt werden, eine Gruppe, die durchaus nicht 
als Vertretung der ganzen deutschen Presse, sondern als eine will- 
kürlich geschaffene, Sonderinteressen bezweckende Vereinigung 
anzusehen ist. Auf den ganzen Inhalt der Nr. 1 des „Zeitungs- 
Verlages“ einzugehen, würde uns zu weit führen und den Raum 
dieser Zeitschrift überschreiten. Wir sehen daher von dem blüten- 
reichen Programmartikel und dem anderen Inhalt ab und wollen 
uns nur drei Artikel näher ansehen. 

1) Ist eine Erhöhung der Abonnements- und Inseraten- 
preise im ganzen Reiche durchführbar? Wir müssen ge- 
stehen, dass uns der Sinn dieses Artikels ziemlich unklar geblieben 
ist. Man sollte annehmen, dass der Verein, der stets die billige 
grosse Presse, die infolge der Höhe ihrer Auflage und der daraus 
entspringenden Grösse ihres Inseratenteiles in der Lage war, 
billigere Abonnementspreise zu nehmen, wie die auflagslose und 


41 


482 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 42 


annoncenarme Presse, wegen ihrer Billigkeit bekämpfte, eine Er- 
höhung der Abonnements- und Insertionspreise befürworten würde. 
Aber mit einer ausgedehnten Beweisführung wird davon abgeraten, 
trotzdem in der letzten Zeit in vielen Orten die Zeitungen mit 
Glück diese Erhöhung durchgesetzt haben. Es wird vor der Ver- 
teuerung gewarnt, weil damit Neugründungen billiger Blätter herauf- 
beschworen würden. Zugegeben, dass diese letztere Möglichkeit 
einer gewissen Begründung nicht entbehrt, so wird doch jeder 
Verleger ungefähr selbst wissen, wie weit er gehen darf und wel- 
chen Preis er gegenüber den veränderten Herstellungskosten und 
der Qualität seines Blattes für gerechtfertigt hält. Eine allgemeine 
Skala lässt sich natürlich nicht aufstellen und wird auch kein Ver- 
nünftiger beabsichtigen. Eine unvoreingenommene Zentralstelle 
könnte aber hier viel Gutes stiften. Mitunter liegt es in einzelnen 
Orten nur an kleinlichen, persönlichen Differenzen, die einer Einigung 
entgegenstehen und die durch unparteiische wohlwollende Ein- 
wirkung von aussen leicht zu beseitigen wären. Jedenfalls sind 
wir heute bei der wirtschaftlichen Gesundung aller Verhältnisse 
in unserem deutschen Vaterlande auch bez. der Zeitungen auf einen 
Punkt gekommen, wo das Prinzip der absoluten Billigkeit auf- 
hört. Heute will auch der gewöhnliche Mann eine gute Lektüre, 
selbst wenn diese 10 oder 20 A mehr monatlich kostet. Dass 
eine Preiserhöhung der Blätter, deren Daseinsberechtigung eine 
sehr fragliche ist und die infolge dessen ohnehin an der Schwind- 
sucht laborieren oder solcher, die vorher schon 3—7 Al. viertel- 
jährlich Abonnementspreis und bei der bekannten geringen Auflage 
25—40 A Insertionspreis hatten, ausgeschlossen, ist wohl selbst- 
verständlich und brauchte nicht einer spaltenlangen Beweisführung. 
Es kommt natürlich immer auf die Berechtigung der Preiserhöhung 
an und auf die möglichst gleichen wirtschaftlichen Interessen der 
einzelnen Zeitungen. In Sachsen, wo das Zeitungswesen wohl das 
entwickeltste von ganz Deutschland ist, haben die Zeitungsverleger 
die Sachlage auch am ehesten begriffen und durch Unterstützung 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins den richtigen Weg gefunden. 
Man sollte fast annehmen, dass der Deutsche Zeitungsverleger -Verein 
aus diesem Vorgange seine Stellungnahme ableitet und das Vorgehen 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins in jugendlichem Gekränktsein 
als einen Eingriff in seine Domäne betrachtet! Wenn die sächsi- 
schen Kollegen eine bestimmte Insertions-Skala aufgestellt haben, 
so wird jeder Verständige nichts weiter darin erblicken, als einen 
gewissen Anhaltspunkt, den vielleicht einzelne lokale Vereinigungen 
als Ausgang ihrer Erhöhungsbestrebungen benutzen können. 

2) Auch in dem Artikel „Die General-Anzeiger und der 
Post-Zeitungstarif“ tritt dieselbe Tendenz und unklare Beweis- 
führung zu Tage. Am 23. September fand in Hannover eine Ver- 
sammlung von Zeitungsverlegern aus Braunschweig, Bremen, Han- 
nover, Oldenburg und Westfalen statt, zu der nur wenige Verleger 
von Zeitungen mit teuren Abonnements- und Inseratenpreisen nicht 
eingeladen waren, weil vorausgesetzt wurde, dass dieselben an den 
Beratungen wenig Interesse hätten oder vielleicht gar geneigt 
wären, störend auf die Verhandlungen einzuwirken. Wie die Ein- 
berufer der Versammlung mit dieser Voraussetzung recht hatten, 
bewies der Verlauf der Debatten. Der „Zeitungs-Verlag“ schreibt 
hierzu: 

„Die Einberufer der Versammlung sind sämtlich Vertreter der 
sog. Generalanzeiger-Presse, die durch den neuen Postzeitungs- 
Tarif, der die Entlohnung der Post in gerechter Weise der 
Leistung an den Verlag entsprechend regelt, eine günstige Kon- 
junktur verlieren, die ihnen bisher Schleuderpreise ihrer farb- 
losen Blätter erlaubte. Über den neuen Postzeitungs-Tarif ist 
man, nachdem die Berechtigung desselben und der Wert für 
die soliden Zeitungsunternehmen in Verlegerkreisen allgemein 
erkannt ist, zur Tagesordnung übergegangen und es dürfte wohl 
kaum noch eine Vertretung des Zeitungsverlages geben, die 
ernsthaft an eine Propaganda für eine Tarifänderung denkt. Die 
Generalanzeigerpresse sieht sich daher gezwungen, mit ihren 
Abonnements- und Insertionspreisen in die Höhe zu gehen und 
läuft dabei Gefahr, ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber den 
kleinen politischen Zeitungen, denen sie bis jetzt das Leben 
sauer gemacht hat, einzubüssen, wenn letztere nicht bei der Er- 
höhung der Preise mitmachen.“ 

So viele Worte, so viel Gehässigkeit atmet aus diesen Sätzen und 
— so viel Unkenntnis der wirklichen Verhältnisse liegt darin. Es 
scheint, als ob der Schreiber einem kleinen Provinzort entstammt, 
und als ob sein Blick über die Grenzen seines kleinen Kreisblattes 
nicht hinausreicht. 

Die grosse moderne Presse braucht keine Unterstützung der 


kleinen politischen Zeitungen, denn sie ist in den allermeisten 
Fällen so gut redigiert und so wenig farblos, dass sie die Er- 
höhungen, welche sie für nötig und begründet hält, ganz allein 
durchführen kann, wie es in vielen Fällen bereits geschehen ist 
und noch geschehen wird. Die Qualität dieser Presse ist auch 
meist so beschaffen, dass ein entsprechender Preisaufschlag ohne 
Einbusse von den Lesern bewilligt wird. In diesem gegebenen 
Falle waren es rein kollegiale und ideale Beweggründe, welche 
die Einberufer der Versammlung leiteten. Wenn sie bei ihrem 
Vorgehen gewisse Kreise störten, so war das nicht einmal die Ab- 
sicht. Sie hätten auch rückhaltlos jeder anderen Anregung zur 
Einberufung der Versammlung beigestimmt, die Betr. fienden hätten 
aber auf der Wacht stehen und nicht die geeignetste Zeit, den Sep- 
tember, verpassen sollen. Statt dessen wussten sie nichts weiter 
zu thun, als durch Abgesandte einen störenden Mission in die 
Versammlung zu tragen und auf die „segensreiche Thätigkeit“ des 
Deutschen Zeitungsverleger-Vereins zu vertrösten. (Auch bei einer 
Versammlung der Zeitungsverleger des Mittelrheines in Koblenz 
scheint derselbe Deutsche Zeitungsverleger-Verein durch seinen 
Geschäftsführer irreführend gewirkt zu haben. Dort war das rote 
Tuch die Buchdrucker- Innung.) 

Wenn der Artikel von Schleuderpreisen spricht, so wird zu 
diesen Ausserungen vielleicht ein kleines Blatt in Alfeld und Um- 
gegend beifällig mit dem Kopfe nicken, das die neue Zeit in seinem 
Winkel und die veränderten Produktionsverhältnisse im Zeitungs- 
gewerbe immer noch nicht begriffen hat; der Wissende wird dafür 
nur ein mitleidiges Lächeln haben. Grade die moderne, billige 
Presse muss genau rechnen und weist im Inseratenverkehr jedes 
Schleuderangebot von der Hand. Was soll man aber dazu sagen, 
wenn in kleinen Orten Offerten von 10, ja 4 1 pro Inseratenseite 
acceptiert werden? Wenn das Organ des Vereins Deutscher 
Zeitungsverleger annimmt, durch den neuen Post-Zeitungstarif der 
grossen billigen Presse erheblich zu schaden, so läuft auch hier 
eine grosse Sachunkenntnis mit unter. Die Herren hatten geglaubt, 
die Regierung werde ein Gesetz zurechtschneiden, das nur der von 
ihnen sog. und bestgehassten „General-Anzeigerpresse“ an den Hals 
ginge. Wenn wir heute den Schaden besehen, ist die ins Rollen 
geratene Kugel aber vielen der Urheber selbst empfindlich auf die 
Füsse gefallen. Die grosse moderne Presse ist jedoch auch heute 
in der Lage, den Schlag durch ihre Organisation, und sei es auch 
durch erhöhte Kosten, zu paralysieren. Wer die Entwieklung der 
modernen Presse nicht nur mit den Augen missgünstiger Kon- 
kurrenz verfolgt hat, muss der Thatkraft und Intelligenz dieser 
Verleger, die mit vieler Mühe und mit vielen Opfern ganz neue 
Wege für die Verbreitung ihrer Blätter gesucht und gefunden 
haben, Achtung zollen. Ganz neue und bedeutende Werte sind 
durch sie geschaffen, Tausende und Abertausende von Beamten 
und Arbeitern haben Lohn und Brot und zwar reichliches Brot 
gefunden. Dem Staat sind viele neue Steuerzahler zugekommen. 
Welche Entwicklung haben die neuen Zeitungen nicht allein der 
Papierindustrie gebracht? Am letzten Ende ist es uns wirklich 
ein unlösbares Rätsel, weshalb der deutsche Verleger-Verein 80 
gegen die neue billige Presse eifert, zählt doch der eigene Vor- 
stand so und so viele Besitzer billiger Blätter, und zwar der farb- 
losesten mit, in seiner Mitte. Das eine im Osten erscheinende 
Blatt kann man sogar als den ältesten sog. „Generalanzeiger“ 
bezeichnen und es führt auch, wenn wir nicht irren, diesen Titel 
in seinem Zeitungskopfe. 

3) Ein weiterer Artikel des „Zeitungs- Verlags“ behandelt die 
„Papiereinkaufstelle“. Auch hier scheint mehr Phantasie als 
Wirklichkeit zu walten. Wer von grossen Verlegern der Papier— 
verteuerungsfrage wirklich beikommen will, kann das nur auf dem 
Wege des Genossenschaftswesens, indem sich Verleger mit möglichst 
gleichen Interessen zusammenthun und Genossenschaftsfabriken für 
eigenen Bedarf gründen, wie es auch praktische Zeitungsbesitzer 
ohne grossen Tam-Tam bereits thun. Was hilft eine Papierein- 
kaufstelle, wenn niemand da ist, der ihr Papier verkauft? Wir 
haben auch noch von keiner Seite wirkliche Resultate dieser Ein- 
kaufstelle erfahren. Höchstens erhielten Anfragende den wenig 
tröstlichen Bescheid, noch sei kein Papier da, aber am 1. Oktober 
würde die Vereinigung ihre „segensreiche Thätigkeit“ beginnen. 
Unseren Informationen nach hat diese „segensreiche Thätigkeit“ 
bisher darin bestanden, die Kette in dem Papierfabrikantenring 
zu schliessen, denn thatsächlich hat diese Bewegung erst drei der 
grössten noch zögernden Papierfabriken veranlasst, dem Ringe bei- 
zutreten. Dass der Vorstand der Papiereinkaufstelle selbst wenig 
von seiner „segensreichen Thätigkeit“ erhoflt, beweist die That- 


Nr. 42 


sache, dass einzelne Glieder ihren Papierbedarf für 1901 längst 
auf eigene Hand abgeschlossen haben und so werden es alle vor- 
sichtigen Hausväter mit grösserem Bedarf thun. Blieben also 
nur die kleineren Provinzdrucker. Auch hier hat es mit der 
Papiereinkaufstelle seinen Haken. Wie will man die Verteilung 
der Kontingente vornehmen, wo die Quanten auf 10 000, ja viel- 
leicht auf 1000 kg pro anno heruntergehen? 

Wenn wir nun das Resultat des ganzen Inhaltes der Nummer 1 
des „Zeitungs- Verlages“ ziehen und die bisherige Thätigkeit des 
Deutschen Zeitungsverleger-Vereins dazu betrachten, so schält sich 
für letzteren ein ganz kleines Interessengebiet heraus: Die teueren 
parteipolitischen Blätter und die kleinen alten Provinzzeitungen, 
also die Presse, die meist schon zu Grossvaters Zeiten erschien 
und sich in der Zeiten Wandel das Bequeme und Altehrwürdige 
erhalten möchte. Was sich in den letzten zwanzig Jahren durch 
die rapide Entwickelung Deutschlands dazwischen geschoben und 
heute den breitesten Raum im Zeitungsgewerbe einnimmt, muss 
bekämpft werden. Doch hat die wirtschaftliche Entwickelung 
eines Erwerbszweiges Gott sei Dank noch nie vor bestimmten 
sonderbaren Schwärmern Halt gemacht. Und so können wir auch 
in diesem Falle ruhig an unser Tagewerk weiter gehen. Diese 
Zeilen nur zur Klarstellung und Abwehr ein für allemal. Der 
Deutsche Zeitungsverleger-Verein möge seine „segensreiche Thätig- 
keit“ nun in Frieden weiter üben. 


Hannover. 


Sprechsaal. 


L. I. Braunschweig, im Oktober. Von den hier erscheinenden 
fünf Tageszeitungen hat eine, der „Stadtanzeiger“, ihren Be- 
zugspreis erhöht, nämlich von 35 auf 40 9 monatlich, während 
eine zweite, die „Braunschweigischen Anzeigen“, denselben von 
3 auf 2 c vierteljährlich herabgesetzt hat. Diese Herabsetzung, 
mit der sich noch eine Vermehrung des Inhalts verbindet, nämlich 
die von vielen Lesern längst gewünschte Erzählung, könnte an- 
gesichts der Verteuerung des Papiers als ein böses Konkurrenz- 
stückchen erscheinen und wurde von einem anderen Blatte auch 
in diesem Sinne beurteilt; sie ist aber nur eine etwas verspätete 
notwendige Massregel gegenüber den Blättern nach Art der General- 
Anzeiger, die den besseren Zeitungen durch Nickelpreise, durch 
kostenlose Aufnahme kleiner Anzeigen und durch allerhand sonstigen 
„Klimbim“ allmählich den Boden untergraben, ohne sich gerade 
Verdienste um Hebung des litterarischen oder künstlerischen Ge- 
schmacks zu erwerben; gehören doch zu denen, die bessere Zei- 
tungen abbestellen und dafür die billigen Klatschblätter beziehen, 
auch viele jener Buchdrucker, die sich sonst nicht im grossen 
Haufen bewegen! 

* Düren. Wie die Zeitungen an vielen anderen Orten gethan 
haben, so haben sich auch die hier erscheinenden vier täglichen 
Zeitungen mit Rücksicht auf den gestiegenen Papierpreis und den 
erhöhten Post-Zeitungstarif geeinigt und mit dem 1. Oktober den 
Abonnementspreis um 40—50 Prozent erhöht und den Rabatt- 
satz für Anzeigen bedeutend eingeschränkt. 

In Gera fand am Sonntag, 14. Oktober, im Anschluss an eine 
allgemeine Buchdruckereibesitzerversammlung eine Versammlung 
des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins unter dem Vorsitz 
des Herrn Heyl-Kahla statt. Die Versammlung einigte sich über 
Erhöhungen der Abonnements- und Anzeigenpreise, hinsichtlich 
welcher bereits an verschiedenen thüringischen Orten im Verein- 
barungswege vorgegangen worden ist, und beschloss die Regelung 
der Rabattsätze einem späteren Zeitpunkte vorzubehalten, inzwischen 
aber den Zeitungsverlegern zu empfehlen, über den Satz von 
33'/, % nicht hinauszugehen. Die Beiblätter (Unterhaltungsblätter 
u. s. w.) werden nach den abgegebenen Erklärungen der Zeitungs- 
verleger künftig beschränkt. Schliesslich wurde ein Regulativ für 
den Verkehr mit den Annoncen-Expeditionen angenommen. 

hn. Görlitz. (Zeitungspreiserhöhungen.) Die hiesigen 
drei täglich erscheinenden Zeitungen: „Görlitzer Nachrichten und 
Anzeiger“, „Neuer Görlitzer Anzeiger“ und „Niederschlesische 
Zeitung“ haben anlässlich der bedeutenden Steigerung der Her- 
etellungskosten am 1. Oktober die Annoncenseite in- 6 Spalten 
geteilt, anstatt bisher in 5, bei bisherigen Preisen. Ferner findet 
zum Januar eine Erhöhung des Abonnementspreises bei allen drei 
Zeitungen statt. Ausser der oben erwähnten Steigerung der Her- 
stellungskosten bringen die Anderungen im Gesetz über das Post- 


A. Madsack. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


483 


wesen ganz empfindliche Mehrausgaben mit sich. Dieselben betragen 
pro 1000 Exemplare und Jahr bei obengenannten drei Zeitungen 
440, 840 und 740 , in Summa zwei Tausend und zwanzig Mark 
Mehrausgaben für den Postvertrieb, als bisher. 

Kz. Stuttgart, im Oktober. Allenthalben hört man, aus Nord- 
deutschland besonders, von Einigungen der Zeitungsverleger bezüglich 
eines Aufschlages der Abonnements- und Insertions- 
gebühren. Auch in Württemberg sind Verhandlungen in diesem 
Sinne im Gange. Anschliessend an die Versammlung vom 27. August 
d. J., über die s. Zt. berichtet worden, ist im Laufe des ver- 
gangenen Monats vom Ausschuss des Vereins württembergischer 
Buchdruckereibesitzer an die einzelnen Kollegen ein Rundschreiben 
ergangen, in dem den Zeitungsverlegern Württembergs dringend 
nahegelegt wird, vom 1. Januar 1900 an die Verlagspreise der 
Zeitungen allgemein zu erhöhen. Es wird dann in dem Zirkular 
empfohlen, den Aufschlag wie folgt festzusetzen: auf 10 A bei 
Zeitungen, welche wöchentlich 3 mal erscheinen, auf 10—15 A bei 
Zeitungen, die 4mal wöchentlich zur Ausgabe kommen, auf 15—20 A 
bei Zeitungen mit wöchentlich 5maliger Ausgabe und endlich auf 
20—80 A bei Zeitungen mit 6 und mehrmaligem Erscheinen pro 
Woche. Der genannte Aufschlag versteht sich immer pro Viertel- 
jahr. Einverständniserklärungen sollten bis zum 15. September 
an den Schriftführer des Vereins, Herrn J. Rösler in Schorndorf, 
eingesandt werden. Es wird sodann auf die erhöhten Papierpreise, 
die vermehrten Betriebskosten und den bedeutend verteuerten Post- 
tarif hingewiesen und die Erwartung ausgesprochen, dass sämtliche 
Kollegen des Landes in ihrem eigensten Interesse sich diesem 
Vorschlag anschliessen. Wo etwa mit der im Ort oder im Bezirk 
vorhandenen Konkurrenz keine Einigung erzielt werden kann, ist 
der Ausschuss auf Mitteilung hin bereit, einen geeigneten Kollegen 
zu persönlicher Vermittlung zu entsenden, der dann die Angelegen- 
heit in unparteiischer und erspriesslicher Weise zu ordnen bemüht 
sein würde. Es ist in dem Zirkular auch auf die badischen Kollegen 
hingewiesen, die schon vom 1. Oktober d. J. ab einen allgemeinen 
Zeitungsaufschlag eingeführt haben. Das Rundschreiben ist von 
sehr guter Wirkung gewesen, weitaus der grösste Teil der württem- 
bergischen Zeitungsverleger hat sich mit dem Vorschlag des Aus- 
schusses einverstanden erklärt und es steht zu hoffen, dass auch 
die wenigen noch nicht eingegangenen Zusagen in Bälde folgen 


werden, zumal ein Aufschlag der Abonnementpreise bei allen, auch 


bei den unter den günstigsten Bedingungen arbeitenden Zeitungen 
nachgerade eine zwingende Notwendigkeit geworden ist. — Als 
Kuriosum, das z. Zt. wohl einzig in seiner Art dasteht, darf es wohl 
bezeichnet werden, dass der „Neckarbote“ in Cannstatt mit 
dem 1. Oktober eine Herabsetzung der Abonnementsgebühren 
durchgeführt hat. Das Blatt kostete seither 1,30 cM pro Viertel- 
jahr, jetzt abonniert man es für 1,— o% auf dieselbe Zeit. — Ein 
anderes Cannstatter Blatt, die „Cannstatter Zeitung“, erfreute ihre 
Abonnenten am 1. Oktober durch .die Einführung eines grösseren 
Formates. 
7 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Gebr. 
Jänecke & Fr. Schneemann in Hannover einen Prospekt über 
ihre Buchdruck-Walzenmasse bei. — Ein zweiter Prospekt der 
Firma Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg empfiehlt 
deren Stereotypie-Anlagen nach dem „Widder“-System. Wir machen 
unsere Leser auf diese Beilagen besonders aufmerksam. 

Für das Zeitungsgewerbe machen sich infolge der neueren tech- 
nischen und wirtschaftlichen Bewegung mancherlei Anschaffungen 
nötig, für die man sich nach geeigneten Bezugsquellen umsieht. 
Von solchen finden die Leser eine ganze Anzahl im Anzeigenteile 
der heutigen Nummer. Von Schriftgiessereien empfehlen die 
Bauer’sche Giesserei in Frankfurt a. M. ihre raumsparenden neuen 
Schriftschnitte, H. Berthold und Bauer & Co. in Berlin und Stutt- 
gart ihre Lateinisch, Emil Gursch in Berlin ihre schmale fette 
Gloria, Julius Klinfhardt in Leipzig ihr Zeitungsmaterial Reklame, 
die Ruthard’sche Giesscrei in Offenbach ihr Zeitungsmaterial, 
D. Stempel in Frankfurt a. M. und Gottfried Böttger in Paunsdorf 
ihre Erzeugnisse, Wilh. Woellmer's Schriftgiesserei in Berlin ihre 
Uncial-Inseratschrift. Ferner finden die Leser Ankündigungen der 
Setzmaschinen „Linotype“, „Monoline“ und „Typograph“, sowie 
der Schnellpressen der Firmen Schelter & Giesecke in Leipzig, 
A. Hamm in Heidelberg und Maschinenfabrik Johannisberg Klein, 
Forst & Bohn Nachf. in Geisenheim a. Rh. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 42 


© SC Preis für Stellenan- SG 
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Die im Zeitungsgewerbe fo außerordentlich ſteigenden Herſtellungskoſten, vor allem die enorme Ber- 
theuerung des Papieres, zwingen einen jeden Zeitungsverleger, auf Erſparniſſe bedacht zu ſein. Am ein⸗ 
fachſten und praktiſchſten werden dieſelben erzielt durch Einführung, bezw. Uebergang auf einen jeweilig 
kleineren Schriftkegel. Selbſtredend darf hierbei die Deutlichkeit und Leſerlichkeit der Schrift nicht beein- 
trüchtigt werden, damit das leſende Publikum möglichſt wenig von dem Uebergange bemerkt. Dies kann nur 
geſchehen, wenn eine Schrift geboten wird, die an Größe, Klarheit und Deutlichkeit dem größeren Bilde 
nicht nachſteht und haben wir daher eine Garnitur geſchaffen, die ein äußert kräftiges und offenes Bild be- 
fikt und den Kegel völlig ansnützt. 

Aus dieſer Garnitur — Frankfurter Fraktur — zeigen wir nachfolgend zwei Colonel-Bilder, beide 
in einer Reihe erter Zeitungen eingeführt, und auf welche betrüchtliche Aufträge in Folge der oben geſchilder 
ten UAmſtände in Schwebe find. Die erforderlichen Auszeichunngsſchriften hierzu find in reichſter Auswahl vor- 
handen, und erlanben wir uns, die endfichenden Anwendungen ans der Praris allgemeiner Beachtung der 
Intereſſenten angelegentlichſt zu empfehlen. | 

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Frankfurter Fraktur. Original-Erzeugniß. 
Normale Colonel Nr. 1217. | Große Colonel Nr. 1221 (Petit auf Colonel). 


Das Datum der bevorſtehenden Seſſionseröffnung iſt im geſtrigen Das Datum der bevorſtehenden Seſſionseröffnung iſt im geſtri⸗ 


Miniſterrat erörtert, wahrſcheinlich auch feſtgeſetzt, aber noch nicht bekannt gen Miniſterrat erörtert, wahrſcheinlich auch feſtgeſetzt, aber noch 


gegeben worden. Man hat Grund dazu, anzunehmen, daß die Kammern nicht bekannt gegeben worden. Man hat Grund dazu, anzunehmen, 
unmittelbar nach dem Schluß der Weltausſtellung, aljo am Dienstag, 6. daß die Kammern unmittelbar nach dem Schluß der Weltaus⸗ 
November, zuſammentreten ſollen. Wenn die Regierung den Termin ſtellung, alſo am Dienstag, 6. November, zuſammentreten ſollen. 
vorläuſig noch nicht anzeigt, jo erklärt ſich das vielleicht aus inſtinktlver Wenn die Regierung den Termin vorläufig noch nicht anzeigt, fo 
Scheu vor dem Wlederſehen mit ihrer Parlamentsmajorität, aus dunklen erklärt ſich das vielleicht aus inſtinktiver Schen vor dem Wieder⸗ 
Vorahnungen unliebſamer Ereigniſſe. Das Kabinett Waldeck⸗Rouſſeau ſehen mit ihrer Parlamentsmajorität, aus dunklen Vorahnungen 
fühlt ſich offenbar ſeiner Exiſtenz nicht mehr ſicher, ſobald einmal die unliebſamer Ereigniſſe. Das Kabinett Waldeck⸗Rouſſeau fühlt fidh 
große Gaukelei der Weltausſtellung up Der fein wird und den Parteien offenbar ſeiner Exiſtenz nicht mehr ficher, ſobald einmal die große 
gegenüber Farbe bekannt werden muß. Und das iſt eben der Hauptvor⸗ Gaukelei der Weltausſtellung vorüber ſein wird und den Parteien 
wurf, den alle Parteien dem Miniſterium machen, daß man feine Abſich⸗ gegenüber Farbe bekannt werden muß. Und das iſt eben der Haupt⸗ 
ten, wie ſeine Ueberzeugungen nicht kennt. Waldeck und ſeine Kollegen vorwurf, den alle Parteien dem Miniſterium machen, daß man 
waren an die Geſchäfte berufen worden, um die „Affaire“ aus der Welt ſeine Abſichten, wie ſeine Ueberzeugungen nicht kennt. Waldeck 
zu ſchaffen, was ſich nur durch unparteiliche Handhabung der Juſtiz er⸗ und feine Kollegen waren an die Geſchäſte berufen worden, um 
reichen ließ. Statt deſſen haben ſie ihren ganzen Einfluß aufgeboten, um die „Affaire“ aus der Welt zu ſchaffen, was ſich nur durch unpar⸗ 


vor dem Kriegsgericht zu Rennes die Wahrheit verdunkeln, das Recht beu⸗ teiliche Handhabung der Juſtiz erreichen ließ. Statt deſſen haben ſie 


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SES 486 = Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nx. 42 


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Halbfette Lateinisch. Corps 60. Min. 20 Ko. 


Original-Erzeugniss 
unseres Hauses. 
Gesetzlich geschützt. 


NONPAREL LATEINISCH. Neben dem rauschenden Waldbache weiter 
oben führte endlich der Weg aus der Waldregion schon hinaus, quer über 
den oberen Theil der Schutthalde, die ihn immer begleitete. Noch bevor 
aber unsere Reisenden den Wald verliessen, fanden sie unter den dunklen 
Tannen stehend, festlich geschmückt mit dem bunten Obergewande der 
Albaneserinnen und selbst Goldmürzen im schwarzen Haar, ein blutjunges 
Mädchen, kaum siebzehn Jahre zählend. Die Arme zitterte heftig, da sie 
die vielen fremden Männer sah, sie konnte aber, weil baarfuss, über die 
verworren daliegenden zackigen Felsstücke nicht entfliehen. Auch zeigte 
sich sogleich zehn bis fünfzehn Schritte entfernt ein jüngerer sowie ein 
älterer Mann, Handbeile in der 
Hand und an dem oberen Theile 
einer Tanne ziehend, die sie zu 
Bauholz eben grob zugehauen 
hatten. Die braune, sehr wild- 
blickende Schöne sprach trotz 
des sofortigen Anredens seitens 
unseres Capitäns kein Wort, ihr 


PETIT LATEINISCH. Der juger dliche Vater Rhein, nachdem er 
bei Base] den Lauf ändert und in rechtwinkliger Biegung seine 
Stromwanderung gen Norden fortsetzt, hat dortlands wenig 
Berge und steile Höhen mehr zu Seite, die ihn an seine alpen- 
umthürmte Heimath gemahnen. Doch schickt ihm der dunkle 
Schwarzwald einen seiner Ausläufer gleichsam als den dienst- 
thuenden Kammerherrn entgegen, dass er den Stromgewaltigen 
höchst ehrerbietig empfange u: d ihm einen Gruss mitgebe an 
das, was jenseits von Mainz 
wieder als ein fröhliches 
Gebirge seine Ufer säumt. 
Selbiger Ausläufer ist eine 


Rheinfluth hineinragende 


CORPUS LATEINISCH. Der Charakter einer Zeit 
offenbart sich in allen ihren Erscheinungen, wenn- 
gleich auch in manchen derselben mit nur wenig 
Auffälligkeit. Zu dem sehr wesentlichen Merkmal, 
welches ihn bezeichnet, gehört auch die Nahrung. 
Zwischen dieser und der fortschreitenden Cultur 
besteht ein unverkennbares Zusammengehen von 


Lateinisch 


Lateinisch 


Man verlange Probeblätter. 


In Vorbereitung: 
Halbfette Lateinisch-Cursiv. 


COLONEL LATEINISCH. Schönheit und Kraft des Körpers fand 
bei den alten Griechen stets die gleiche Pflege wie die Ausbildung 
des Geistes, denn sie betrachteten eine harmonische Verschmelzung 
der äusseren und inneren Vollkommenheit als das höchste Ideal der 
menschlichen Würde. Wie sie in der Uebung der Ton-, Dicht- und 
Redekunst die Mittel zur geistigen Veredelung fanden, so führte nun 
das Bestreben zur Ausbildung der körperlichen Kräfte auf die gym- 
nastischen Uebungen, und diese waren schon frühzeitig eine grosse 
Lieblingsbeschäftigung der Griechen. Ueber natürliche Entstehung 
der Gymnastik sagt nun der 
bekannte Pädagoge H. Guts- 
muths: So lange die Natur 
den Menschen noch an den 
Fesseln des Instinkts sowie 
hauptsächlich der physischen 
Bedürfnisse fühıte, befand er 


BORGIS LATEINISCH. Das Luftmeer, welches unsern 
Planeten umgiebt, schliesst in sich eine der wichtigsten 
Bedingungen des organischen Lebens ein und bildet so 
die Grundlage der chemischen Schaffensvorgänge, die 
ohne Ausnahme unter dem Eingriffe der Luftbestand- 
theile vor sich gehen. Die verschiedenen organischen 
Stoffe, aus denen die Pflanzen und Thiere zusammen- 

gesetzt sind, verdanken 

der Luft ihren Ursprung 

und kehren nach einer 


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Reihe mannigfaltigster 
LB! RS E Umwandlungen wieder 


in dieselbe zurück. Alle 


CICERO LATEINISCH. Denkwürdigkeiten 
seines eigenen Lebens zu schreiben, ist das 
Vorrecht des greisen Alters.. Die Engländer 
können sich den Namen der Langlebenden 
beilegen, den Homer ehemals den Aethiopen 
gab, sie haben ein reiches Öffentliches Leben 


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488 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 42 


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mit derselben sechzehn Stunden mit zwei Setzern und viermaligem Schichtwechsel; 
wir selzen dabei unsere täglich Gb seitig erscheinende Zeitung (Inserate und 
einige Winkelhaken Handsatz bei zu schnellem Stofandrang ausgenommen) und 
noch einen Teil unseres wöchentlich erscheinenden Unterhaltungsblattes,; auch 
das gelegentliche Einschieben besonders eiliger Broschüren u. s. w. in die Arbeit 
der Linotype ist, ohne das Zeitungspensum der Maschine dadurch zu stören, 
nichts Seltenes. Mir arbeiten mit der Maschine seit länger als einem Fahre — 
eigentlich, da wir Tag- und Nachtschicht haben, 2% Fahre — und haben 
nennenswerte Störungen nicht gehabt. Unsere Ersparnisse an Lohn sind 
mit 5000 Mark per annum nicht zu hoch bemessen. 

Der höhere Preis der Linotype im Gegensatz zu anderen Selzmaschinen 


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erscheint uns ganz unwichtig; die beste Maschine ist sie nach unserer Meinung, 
und wenn sie sich, wie es der Fall ist, in zwei Jahren verdient macht, kann 
man nicht mehr verlangen: Nach zwei Jahren hat man kostenlos die 
beste Maschine. 

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(gez.) Max Ortmann, Mitinhaber. 


Im Monat September 1900 wurden uns vierzig Linotype-Setzmaschinen 
fest bestellt bis Ende dieses Jahres sind aus festen Bestellungen noch | 
ere rund neunzig Maschinen abzuliefern. » + è ¢ 2 


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Qualitäten liefern, ist für Rotationsmaschinen sowie vierfache, "als 
doppelte und einfache Schnellpressen gleich gut geeignet und div 
in den ersten Buchdruckereien als langjährig bewährt ein- Š 
geführt. — Die anerkannten Vorzüge der von uns eil 
hergestellten Sorten Walzenmasse ge- ai 


genüber anderen und billigeren 
Fabrikaten sind: 


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Grössere Dauerhaftigkeit und Zugkraft, indem nur die besten Rohmaterialien zur Herstellung 
benutzt werden. Unsere Masse ist deshalb für die Consumenten vortheilhafter als aus gewöhn- 
lichen Materialien angefertigte und daher im Ankauf billigere Masse. 

. Kein Schwinden und Reissen bei dem stärksten Witterungswechsel und daher geeignet für jedes 
Klima. 

. Die aus unserer Masse gegossenen Walzen brauchen bei ununterbrochener Thätigkeit 
höchstens einmal mit Terpentin abgewischt zu werden. 

Unsere verbesserte Leim-Walzenmasse eignet sich besonders für Hand- und Liberty- 
Pressen, sowie namentlich zum Druck von Copirfarben. 
Wir liefern unsere Walzenmasse in folgenden Stärkegraden: 


sehr hart (für Lichtdruck), ` normal, 
hart (für Rotationsdruck), weich (für Umguss). 


Anweisung zum Schmelzen der Walzenmasse. 


Man benutzt hierzu am besten ein aus Weissblech gefertigtes, sorgfältig gereinigtes Gefäss, 
schneidet die betreffenden Brode Walzenmasse in kleine Stücke und stellt dann das Gefäss 
mit der Masse in einen auf ruhigem Feuer stehenden mit Wasser gefüllten Kessel. Die Masse 
wird nun unter beständigem Umrühren zum Schmelzen gebracht, was je nachdem ob es weiche 
oder harte Masse ist, 12 bis 18 Minuten dauert. Einkochen oder Erhitzen der Masse über 65° R. 
ist zu vermeiden. 
Jedenfalls ist darauf zu achten, dass die Masse nicht zum Sieden kommt, da Letzteres 
Verderben der Masse oder doch Verminderung der Zugkraft verursachen kann. 


Anweisung zum Guss der Walzen. 


Die gut flüssig gewordene Walzenmasse lässt man langsam und indem man Pausen von 

2 bis 3 Minuten macht, nachdem Walzenstange und Form vorher sorgfältig mit Terpentin 
gereinigt sind, in die zuvor gut erwärmte und gleichmässig, aber dünn mit feinem Olivenöl oder 
mit Schweinefett eingefettete Form fliessen. 

Die Walzenstange ist ganz trocken und erwärmt in die Matrize zu stellen. Der Guss 
selbst muss an einem warmen, zugfreien Orte geschehen. 

Am Tage nach dem Gusse können die von unserer neuen gummi-elastischen sowie von 
unserer Gelatine-Walzenmasse „Hannovera“ gegossenen Walzen, nachdem solche mit Terpentin 
abgewaschen sind, in Gebrauch genommen werden. | 

Die von unserer Leim-Walzenmasse hergestellten Walzen sind erst einige Tage nach dem 
Guss und nach vorherigem Abwaschen mit Wasser zu benutzen. 


Anweisung zum Umguss alter Walzen. 


evor man die gebrauchte Masse von den Walzenstangen löst, ist solche mittels heisser Lauge 
gründlich zu reinigen, damit Terpentin und Farbe vollständig beseitigt werden. Falls die Walzen 
bei längerem Gebrauch an den Enden durch Farbe etc. verhärtet sind, empfiehlt es sich, die Ränder 
zu entfernen. 
Bei dem Schmelzen ist nach den Anweisungen für neue Walzenmasse zu verfahren, doch 
setzt man die alte Masse erst dann in kleinen Stücken zu, wenn die neue Masse völlig aufgelöst ist. 
Das zuzusetzende Quantum neuer Masse richtet sich nach der Zeit, in welcher die alten 
Walzen in Gebrauch gewesen, und sind der Jahreszeit entsprechend von weicher oder harter neuer 
Masse zwischen zehn und zwanzig Procent erforderlich. 


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s Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. es—en XII. Jahrg. 


Leipzig, 25. Oktober 1900. 


Die: EE für Deutschlands, Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) un 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel. vierteljährlich 2&4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 4 
Einzelne Nummern 90 3. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), viertefährlich 14 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) ‘oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 &, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Baum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
18maliger 10 Prozent, bei Kees 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
gebühren nach Übereinkunft, 


| Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
>. Manuskripte und ia A welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. . 


Amtlicher Teil. 


U 


zu | | | | Danksagung. 


Durch Herrn Johannes Baensch-Drugulin i in Firma W. Drugulin in Leipzig ist uns METE E im Namen des Heimi 7 


Bernstein in Warschau ein Betrag von 300 o% zum Besten unserer J ubiläumsstiftung zu Unterstützungszwecken überwiesen 
worden. Indem. wir dies zur Kenntnis unserer Mitglieder bringen, sprechen wir den beiden Herren für diese Zuwendung unseren 


verbindlichsten Dank aus. 
e 8. Oktober 1900. 


Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 
Dr. Alfr. Giesecke-Teubner, Rechnungsführer. 


Franz Kohler, Geschäftsfü ührer. 


Nichtamtlicher Teil. 


Zur Tariffrage. 


Hinsichtlich der nächstjährigen Tarifrevision liegt eine 


Kundgebung aus den Kreisen der Gehilfenschaft vor. | 
Wie der „Correspondent“ in seiner Nr. vom 18. Oktober d. J. 
berichtet; hat am 13. und 14. Oktober in Berlin eine Konferenz 
der Gduvorsteher des Verbandes der Deutschen Buchdrucker 
und, der Gehilfen- Kreisvertreter im Tarif-Ausschuss der 
Deutschen Buchdrucker stattgefunden und ein Programm be- 
raten, das der demnächstigen Tarifrevision von Gehilfenseite 
zu Grunde gelegt werden soll. Gewissermassen als Extrakt 
dieser Beratungen wird in dem Bericht die folgende einstimmig 
beschlossene Resolution bezeichnet: „In Berücksichtigung der 


Steigerung der: Lebensmittel- und Wohnungspreise und in der: 


weiteren ‚Erwägung, dass 1896 das Hauptgewicht der Tarif- 
revision auf die Verkürzung der Arbeitszeit gelegt wurde und 
berechtigte Wünsche auf Lohnerhöhung unberücksichtigt blieben, 
stellt sich- die Ge auf den Standpunkt, dass 


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Anträge auf Erhöhung des Gewissgeldes bezw. der Grund- 
position gestellt werden. Es bleibt selbstverständlich. Orten 
mit teuren Lebens verhältnissen überlassen, ausserdem noch eine: 
dementsprechende Regelung der Lokalzuschläge zu beantragen. 
Die Konferenz hält die Erhöhung des Tarifes in der angedeu- 
teten Form für notwendig, um die Hebung der Lebenslage 
aller .Kollegen, auch in den kleineren Druckorten, ` herbeizu- 
führen.“ — Zur Ergänzung dieser Resolution entnehmen wir 
dem Berichte des „Correspondent“ noch, dass die, Konferenz 
den Fortbestand der Tarifgemeinschaft als gegeben be- 
trachtete, da die Beschlüsse der Mainzer General versammlung 
des Verbandes ohne weiteres zu respektieren seien. Die Be- 
seitigung der Ausnahmebestimmungen für kleine Städte 
hielt die Mehrheit der Konferenz nicht für erreichbar; dagegen 
sprach man sich für den Wegfall der Ausnahmebestim- 
mungen für Drucker aus, weil die im allgemeinen nur ge- 
ringe Benutzung derselben seitens der Druckereien gegen die 


498 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Notwendigkeit ihres Fortbestandes spreche. Die Gültigkeits- 
dauer des Tarifes werden nach in der Konferenz geäusserten 
Ansichten die Gehilfenvertreter je nach dem Entgegenkommen 
zu bemessen haben, das den Forderungen der Gehilfenschaft 
seitens der Prinzipalität entgegengebracht wird. Doch ist aus 
dem Berichte zu entnehmen, dass man schon aus praktischen 
Gründen eine längere Gültigkeitsdauer für angezeigt hielt, da 
u. a. auch die Durchführung eines neu beschlossenen Tarifes 
erfahrungsgemäss einen Zeitraum von mehreren Jahren erfordere. 

Die Kritik der Kundgebung aus der Gehilfenschaft setzen 
wir aus, bis auch die Prinzipalschaft zur nächstjährigen Tarif- 
revision Stellung genommen haben wird. Wir wollen jedoch 
mit der aus dem Bericht gemachten Wahrnehmung nicht zurück- 
halten, dass sich die Gehilfenvertretung voller Objektivität in 
der Beurteilung der Gesamtlage befleissigt hat. 


* 


von der Weltausstellung in Paris. 
V. 


Soweit die buchgewerblichen Erzeugnisse in Frage kommen, 
sind auf der Pariser Weltausstellung die Deutsche Gruppe (Deutsch- 
land, Osterreich und die Schweiz) und die französische Gruppe 
die bedeutendsten und für den Beschauer am interessantesten und 
lehrreichsten. Die Ausstellungen der anderen Staaten fallen da- 
gegen ab, teils weil sie, wie Amerika und England, nur schwach 
beschickt sind, teils weil sie eine Eigenart nicht oder nur in 
geringem Masse besitzen. Wir glauben deshalb, uns mit diesen 
Ausstellungen noch summarischer abfinden zu dürfen, als mit den 
zuletzt besprochenen. 

Russland. 

Wenden wir uns zunächst dem politischen Freunde Frankreichs, 
dem grossen russischen Reiche zu, so möchten wir bemerken, dass 
die von den Franzosen auf anderen Gebieten bethätigte Freund- 
schaft auf dem buchgewerblichen Gebiete nicht recht zam Ausdruck 
gekommen ist, denn die russische Ausstellung ist hinsichtlich der 
Belichtung grossenteils recht ungünstig plaziert. In Ansehung der 
Aussteller ist sie nur schwach beschickt, was aber ausgestellt ist, 


ist ziemlich reichhaltig und mannigfaltig und zeigt, dass die Buch- 


gewerbe auch in Russland gute Pfleger haben. Als der bedeutendste 
Repräsentant der graphischen Künste und Gewerbe in Russland 
ist die Staatsdruckerei oder wie ihr offizieller Titel lautet, die 
Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere in St. Petersburg 
anzusehen, und ihre Ausstellung überragt denn auch alle übrigen. 
Über die Geschichte und die Einrichtungen dieses Staatsinstituts, 
das im Jahre 1899 3668 Personen beschäftigte, wovon 1700 auf 


die Druckereiabteilung entfallen, unterrichtet eine treffliche Ab- 


handlung von W. Mikhailowsky, die typographisch vorzüglich aus- 
gestattet, mit vielen Abbildungen versehen ist und dem Besucher 
der Ausstellung gern überreicht wird. Vielleicht haben wir Ge- 
legenheit, auf den Inhalt dieser interessanten Schrift zurückzukommen. 
Die Ausstellung der Staatsdruckerei ist eine sehr reichhaltige und 
vorzügliche. Sie beginnt mit den Rohstoffen, aus denen das Institut 
die benötigten Papiere selbst anfertigt, führt dann die Erzeugnisse 
der Papierfabrikation, der Galvanoplastik (die auch künstlerische 
Bildwerke einschliessen), ferner Typen und Platten aller Art, die 
zum Druck verwendet werden, vor und schliesslich entfaltet sie 
ein glanzvolles Bild der Leistungen der Anstalt auf allen graphi- 
schen Gebieten. Unter diesen beanspruchen die kunstvoll aus- 
geführten Wertpapierdrucke ein besonderes Interesse, namentlich 
aber ist dies der Fall mit den auf den Orloff-Maschinen, deren 
die Anstalt 32 in Thätigkeit hat, ausgeführten gleichzeitigen Viel- 
farbendrucken, die nach Art der Guillochen ausgeführt und von 
äusserster Feinheit sind. Das Ganze ist in einer Koje gefällig 
angeordnet und macht einen imponierenden Eindruck. Die Aus- 
stellungen der übrigen Firmen, grösstenteils aus Petersburg und 
Moskau, beweisen, dass auch die privaten buchgewerblichen Be- 
triebe bemüht sind, Gutes zu leisten. Wir finden da gute Werk-, 
Illustrations- und Musikaliendrucke, auch die Reproduktionsverfahren 
und der Blechdruck sind vertreten, und in Karthographie sowie 
Schriftgiesserei haben zwei grössere Firmen gut und reich ausgestellt. 
Eine ganz achtenswerte Ausstellung ist auch die des Journals „Niva“, 
in der man recht gute Leistungen aus fast allen graphischen 
Zweigen findet. 


Nr. 43 


Vereinigte Staaten. | 

Die Amerikaner fallen auf der Pariser Weltausstellung wieder 
mehr durch ihre maschinellen Leistungen ins Auge, als durch 
ihre Druckerzeugnisse, die zudem noch in beschränkterem Masse 
geboten werden. Auf die Maschinen werden wir noch zu sprechen 
kommen. Die buchgewerblichen Erzeugnisse geben zu längeren Aus- 
fübrungen keinen Anlass. Die ausgestellten Werk- und Illustrations- 
drucke zeigen die bekannte einfache Gediegenheit in der Ausstattung, 
die zuweilen auch mit etwas Steifheit verbunden ist. Von Accidenz- 
druck kann man in der Ausstellung eigentlich nicht reden, fehlt 
ja doch unser Accidenzsatz den Amerikanern auch noch heute, 
Die vorhandenen Reproduktionsdrucke sind gut, ohne etwas Be- 
sonderes zu bieten. Ein prächtiges Tableau von Wertpapieren, 
das das United States Government Bureau of Engraving and Printing 
ausstellt, giebt sich als eine gediegene Zusammenstellung von 
Musterleistungen auf diesem Gebiete und ist ein sprechender 
Beweis der Leistungsfähigkeit der berühmten amerikanischen 
Staatsanstalt. 

England. 

Der britischen Aussteller sind verhältnismässig auch nur wenige 
erschienen und ihre Ausstellungen haben zum Teil unter ungünstiger 
Belichtung zu leiden. Im Ganzen können die Leistungen Englands 
mit denen von Amerika als eine dritte Hauptgruppe auf der 
Weltausstellung betrachtet werden, denn Technik und Geschmack 
sind in beiden Ländergebieten einander verwandt. Der Werk- und 
Illustrationsdruck ist von gediegener Einfachheit und wird in vor- 
züglicher Weise durch die Vorführungen der Oxford University 
Press und der Publishers’ Association of Great Britain and Ireland 
veranschaulicht. In der letzteren Ausstellung ragen namentlich 
die Morrisdrucke hervor. Eine ausgestellte Sammlung von Zeitungs- 
titeln, Colleetion of British and Irish Newspapers and Magazines, 
ist mehr originell als schön. Dagegen sind die von einer Londoner 
Firma ausgestellten modernen lithographischen Plakate nicht übel. 
Der Wertpapierdruck wird quantitativ und qualitativ in hervor- 
ragender Weise durch zwci grosse Londoner Firmen vertreten, 
ingleichen haben Londoner Firmen gediegene Arbeiten in Kupfer- 
stich, Heliographie u. s. w. ausgestellt. Eine geradezu grossartige 
kunstgewerbliche Ausstellung ist die Buchbindereiausstellung der 
Oxford University Press; dieselbe enthält mehrere Hundert Leder- 
einbände, die in künstlerischer und geschmackvoller Weise aus- 
geführt sind und auch durch die Originalität ibrer Entwürfe das 
Auge erfreuen. Leider sind auch diese Einbände nur den oberen 
Zehntausend zugänglich, denn die beigefügten Preise gehen bis 
1250 Fr. pro Einband hinauf. Die Schriftgiesserei ist durch die 
alte Firma H. W. Caslon & Co. in London in respektabler Weise 
vertreten. 

Andere Staaten. 

Es würden nun noch einige andere Staaten zu betrachten sein, 
deren buchgewerbliche Ausstellungen teils von geringerem Umfange 
sind, teils (hrer Eigenheiten wegen weniger ins Auge fallen. Da 
wir uns nun aber nicht vorgenommen haben, die Aussteller Revue 
passieren zu lassen oder das, was sie ausgestellt haben, im einzelnen 


zu besprechen, so können wir uns hier mit einigen summarischen 


Bemerkungen begnügen. Da ist denn zu konstatieren, dass man 
auch in den weniger hervortretenden Ländern beflissen ist, die 
Kunst Gutenberg’s und ihre im Laufe der Zeit zugewachsenen 
Schwestern in würdiger und zeitgemässer Weise zu pflegen, und 
dass man diesem Streben auch auf der Ausstellung in mehr oder 
weniger umfangreicher Weise Ausdruck gegeben. Vor allem gilt 
dies von den Niederlanden, wo die Buchdruckerkunst mit am 
frühesten eine Pflegestätte fand und alteingesessene Firmen, auch 
heute noch an ihren Traditionen festhaltend, sehr Tüchtiges leisten. 
Ein Beweis hierfür ist u. a. die sehr reichhaltige Kollektivaus- 
stellung des Cercle de la Librairie Neerlandaise, ferner die Aus- 
stellung der berühmten Firma Joh. Enschede en Zonen in Haarlem. 
Es gilt dies ferner von den nordischen Staaten Schweden und 
Norwegen und Dänemark, die auf allen graphischen Gebieten 
gute Leistungen aufweisen. Es gilt dies auch von den Staaten 
des Südens Spanien und Portugal und selbst von den kleinen 
Staaten des halbasiatischen Ostens, und wenn aus Asien selbst die 
Japaner mit ihren eigenartigen bunten Holztafeldrucken erscheinen, 
so dient dies zur Ergänzung des Ganzen und zeigt, wie dort diese 
Kunst ausgeübt wird. 

Wir könnten nun noch manches aus den einzelstaatlichen 
Pavillons, aus den Ausstellungen des Papeteriefaches, aus der 
Kunstausstellung im Grand Palais des Beaux Arts erwähnen, in- 
dessen würde uns das zu weit führen. Wir wollen jedoch die 


Nr. 43 


Bemerkung nicht unterdrücken, dass der in den Buchgewerben 


oder für diese Schaffende seine Kenntnisse und Erfahrungen nicht 


nur an den buchgewerblichen Ausstellungen in Paris zu erweitern 
beflissen sein sollte, sondern auch an der übrigen Ausstellung und 
namentlich an dem künstlerischen und kunstgewerblichen Teile 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


derselben. Die Kunst in den Buchgewerben ist zum grossen Tei! 


angewandte Kunst, und für diese bieten die kunstgewerblichen 
Erzeugnisse der Pariser Ausstellung, die Flächendekorationen der 
Gebäude, die Gobelins, wie überhaupt die Erzeugnisse der Textil- 
industrie u. s. w. eine Fülle von Anregungen. 


Vereinsleben 


-t- Berlin, 20. Oktober. Nachdem nunmehr die Nebensatzungen 
des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer für das 
Schiedsgericht die Genehmigung des Königlichen Polizei-Pıä- 


sidiums gefunden haben, ist es von Wichtigkeit für die Mitglieder 


des Bundes, dass auf Grund dieser neuen Nebensatzungen auch 
die Streitigkeiten über den Antritt, die Fortsetzung oder die Auf- 
lösung des Arbeitsverhältnisses, über die Leistungen und Ent- 
schädigungsansprüche aus dem Arbeitsverhältnisse sowie über eine 
etwa ausbedungene Konventionalstrafe u. s. w. zwischen den Mit- 
gliedern des Bundes und ihren Arbeitern, also auch den Hilfs- 
arbeitern, Anlegerinnen, Falzerinnen, Buchbindern und Stereoty- 
peuren, kurz allen in dem Betriebe beschäftigten Personen, zur 
Kompetenz dieses Schiedsgerichts gehören, so dass die Bundes- 
mitglieder und deren Personal von jetzt ab nicht mehr am Ge- 
werbegericht, sondern lediglich am Schiedsgericht des Bundes 
diese Angelegenheiten zu vertreten haben. Diese Erweiterung 
der Zuständigkeit des Schiedsgerichts wird sich um so 
mehr als eine segensreiche Einrichtung erweisen, als damit eines- 
teils die Streitigkeiten von Fachmännern abgeurteilt werden und 
andernteils die oft in gar keinem Verhältnis zu dem Streitobjekt 
stehenden Zeitversäumnisse bei den Verhandlungen vor dem Ge- 
werbegericht in Wegfall kommen. In allen Fällen, wo in Zukunft 
eine Klage bezeichneter Art gegen ein Bundesmitglied am Ge- 
werbegericht anhängig gemacht wird, genügt es, vor dem Verhand- 
lungstermin auf die Mitgliedschaft beim Bunde schriftlich hinzu- 
weisen, um zu veranlassen, dass die Akten an das Schiedsgericht 


des Bundes bezw. an dessen Vorsitzenden Herrn Rechtsanwalt Dr. 


Danziger abgegeben werden. 

K. Dresden, 21. Oktober. Die Zeitungsverleger der Kreis- 
hauptmannschaft Dresden versammelten sich heute auf Ein- 
ladung des Vorstandes des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins Kreis Sachsen in den Gesellschaftsräumen der Odd 
Fellow-Loge bierselbst, um sich über die infolge der Erhöhung 
der Papierpreise, sowie der sonstigen Unkosten des Zeitungsbetriebes 
notwendige Erhöhung der Abonnements- und der Inseraten- 
preise zu verständigen. Der Vorsitzende der Versammlung, Herr 
Buchdruckereibesitzer Julius Mäser-Leipzig teilte bei Eintritt in 
die Verhandlungen mit, dass infolge der am 26. August in Leipzig 
abgehaltenen Versammlung der sächsischen und thüringischen 
Zeitungsverleger eine Bewegung im ganzen deutschen Zeitungs- 
gewerbe in Fluss gekommen sei. Überall hätten sich die Verleger 
zu Versammlungen und Besprechungen zusammengefunden und an 
allen Orten sei auch eine Erhöhung der Einnahmen aus dem 
Zeitungsbetriebe als unbedingt notwendig erklärt worden, wenn 
es den Zeitungsverlegern auch in Zukunft möglich sein solle, ihre 
Blätter auf dem bisherigen Stande und auf solider Grundlage zu 
erhalten. Auch in Sachsen hätten sich die Kollegen in verschiedenen 
Städten geeinigt, besonders sei dies in den Kreishauptmannschaften 
Zwickau und Leipzig, wo der Kreisvorstand an verschiedenen 
Orten Versammlungen abgehalten habe, der Fall, so dass in diesen 
Bezirken die meisten Blätter Erhöhungen teils jetzt schon eintreten 
liessen, teils mit dem 1. Januar 1901 zugesichert hätten. Er hoffe, 
dass auch die heutige Versammlung zu demselben Resultate kommen 
werde. In der sich an diese Mitteilung anschliessenden Debatte 
wurde festgestellt, dass auch im Dresdner Bezirke bereits eine Anzahl 
Blätter zu Erhöhungen geschritten sind, und nach Beendigung der 
Verhandlungen über diesen Punkt schlossen sich sämtliche an- 
wesenden Verleger diesen Blättern an, indem sie erklärten, mit 
dem 1. Januar 1901 ihre Abonnements- und Inseratenpreise zu 
erhöhen. Bezüglich der nicht vertretenen Blätter des Bezirks 
übernahm der Kreisvorsitzende die schriftliche und mündliche Ver- 


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handlung mit denselben, um auch diese für das Vorgehen zu 
gewinnen. — Hieran schloss sich eine eingehende Erörterung der 
Rabattverhältnisse sowie eine Besprechung über die selbst 
unter Blättern von gleicher Auflage und Bedeutung so sehr ver- 
schiedenartigen Zeilenpreise zu deren einheitlicher Regelung 
die Versammlung die folgenden Vorschläge des Herrin Gümber- 
Dresden acceptierte: 1. In Sachsen ist eine durchgreifende Erhöhung 
der Grundpreise anzustreben und nach der jeweiligen Höhe der 
Zeilenpreise sollen auch die Rabattsätze bemessen werden. 2. Die 
Zeilenpreise für auswärtige Annoncen sind, soweit dies nicht bereits 
der Fall, von allen Blättern höher zu stellen als für örtliche. 
3. Für die Annoncenbüreaus sollen die Rabattsätze die gleichen 
sein, wie für die direkten Abonnenten; die Büreaus sollen für die 
Vermittelung eine Provision vom Nettobetrage der aufgegebenen 
Annoncen erhalten und zwar für Platzinserate 5% für auswärtige 
Inserate 10— 15% . 4. Die Annoncenbüreaus sollen auf die Ein- 
haltung der vom Verein aufgestellten Rabattsätze verpflichtet 
werden. Der Deutsche Buchdrucker-Verein soll eine besondere 
Kontrollabteilung einrichten und das Geschäftsgebahren der Büreaus 
überwachen lassen. Denjenigen Büreaus, die gegen die aufgestellten 
Rabattsätze verstossen, sollen eventuell sämtliche sächsiche Zeitungen 
gesperrt werden. Die nähere Behandlung und Durchführung dieser 
Vorschläge wurde einer späteren Versammlung vorbehalten. — 
Schliesslich wurde noch in eine Besprechung der Lage des Druck- 
papiermarktes eingetreten, aus der hervorging, dass die meisten 
Verleger ihren Bedarf für das kommende Jahr allerdings zu er- 
höhten Preisen bereits gedeckt haben, dass aber auch noch in den 
letzten Tagen Abschlüsse zu 26 A ab Fabrik bewirkt worden sind. 
Dem Kreisvorstande wurde für sein thatkräftiges Eingreifen in 
die Zeitungsverhältnisse gedankt und ihm gleichzeitig der Wunsch 
nahegelegt, recht bald wieder und öfters im Jahre derartige Ver- 
sammlungen anzuberaumen. 

* Leipzig, 17. Oktober. Am heutigen Tage fand im Deutschen 
Buchgewerbehause hierselbst eine Versammlung der Zeitungs- 
verleger der Kreishauptmannschaft Leipzig statt, die vom 
Vorstande des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdrucker- Vereins 
berufen und von dessen Vorsitzenden Herrn Julius Mäser-Leipzig 
geleitet wurde. Die Versammlung bezweckte die Herbeiführung 
einer Verständigung der Zeitungsverleger des engern Bezirks über 
die notwendigen Erhöhungen der Abonnements- und Inse- 
ratenpreise. Gleich wie von den voraufgegangenen Versamm- 
lungen zu Werdau und Glauchau wurde auch hier die Not- 
wendigkeit zu solchen Erhöhungen allgemein anerkannt und mit 
Befriedigung davon Kenntnis genommen, dass bereits eine Anzahl 
Blätter mit gutem Beispiele vorangegangen seien. Fast sämtliche 
Anwesenden erklärten sich bereit, diesem Beispiele zu folgen und 
auch ihrerseits, soweit es noch nicht geschehen, Erhöhungen teils 
der Abonnements-, teils der Inseratenpreise, teils auch beides zu- 
gleich eintreten zu lassen. Die in Aussicht genommenen Er- 
höhungen betragen etwa 20—25 % . Gleichzeitig wurde der Kreis- 
vorstand beauftragt, sich mit den Verlegern, die in der Versammlung 
nicht anwesend waren, brieflich in Verbindung zu, setzen, um die- 
selben zu gleichem Vorgehen zu veranlassen. Überdies wurden 
von der Versammlung noch eine Reihe von- Missständen des 
Zeitungsgewerbes besprochen; deren weitere Verfolgung wurde 
schliesslich ebenso wie die Regelung der Rabattsätze späteren 
Versammlungen vorbehalten. Ä 

-r. Löbau, 22. Oktober. Auf Einladung des Vorstandes des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII (Sachsen), 
versammelten sich heute die Lausitzer Zeitungsverleger im 
Hötel Wettiner Hof hierselbst, um zu der gegenwärtigen Bewegung 
im Zeitungsgewerbe Stellung zu nehmen. Nach einem Berichte 
des Vorsitzenden Herrn Buchdruckereibesitzer Julius Mäser-Leipzig 
über das Vorgehen der Zeitungsverleger in den übrigen Teilen des 
Reiches wurden sich die Anwesenden dahin einig, vom 1. November 
ab die Abonnements- und die Inseratenpreise zu erhöhen. Ebenso 
wurde einstimmig beschlossen, eine Regelung der Rabattsätze auf 
Grund abzuschliessender Verträge und von Konventionalstrafen 
vorzunehmen. Die Rabattsätze sollen den gegenwärtigen Verhält- 
nissen thunlichst Rechnung tragen, sich aber in der Hauptsache 
in den Grenzen der vom Deutschen Buchdrucker-Verein aufgestellten 
Skala bewegen. Zur Durchführung dieses Beschlusses wurde eine 
Kommission ernannt und die Anberaumung einer anderweiten 
Versammlung innerhalb der nächsten 2—3 Wochen in Aussicht 
genommen. Bis dahin verpflichteten sich die Anwesenden auf 
Ehrenwort, Rabatte über 50 % hinaus nicht mehr zu gewähren. 
Gleichzeitig soll auch eine andere Regelung des Verkehrs mit den 


- P — — 3 


500 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 43 


Annoncenexpeditionen vorbereitet und alsdann mittels Konventional- 
strafen zur Durchführung gebracht werden. 

+ Wiesbaden, 22. Oktober. Die Buchdrucker-Innung für 
die Kreise Oberwesterwald, Westerburg, Unterwesterwald, Ober- 
lahn, Limburg, Unterlahn, St. Goarshausen, Rheingau, Wiesbaden 
(Stadt und Land), Untertaunus und Höchst a. M. hielt gestern 
Nachmittag in der „Alten Post“ in Limburg ihre zweite ordent- 
liche Innungsversammlung ab. Erschienen waren 22 Mitglieder, 
sowie als Gäste mehrere Druckereibesitzer des Nachbarbezirks 
Coblenz, ferner der aus dem Gehilfenstand gewählte Lehrlings- und 
Gehilfen-Ausschuss vollzählig. Der Vorsitzende, Herr P. Plaum- 
Wiesbaden, eröffnete die Versammlung mit einer kurzen Begrüssungs- 
ansprache und brachte dann eine Reihe geschäftlicher Mitteilungen 
zur Kenntnisnahme. Das Andenken des verstorbenen Kollegen 
P. J. Busch-Soden ehrte die Versammlung durch Erheben von 
den Sitzen. In Erledigung der Tagesordnung wurde zunächst der 
Haushaltsplan für 1901 nach dem vom Vorstand vorgeschlagenen 
Entwurf mit einigen unwesentlichen Anderungen genehmigt. Darauf 
gelangte der in gemeinschaftlicher Sitzung des Prinzipals- und 
Gehilfen- Ausschusses zu St. Goarshausen am 5. August ausgearbeitete 
Entwurf eines Lehrvertrages zur Besprechung. An das von dem 
Schriftführer Herrn H. Rauch-Wiesbaden erstattete Referat knüpfte 
sich eine sehr lange Debatte, an welcher sich namentlich die Ge- 
hilfen lebhaft beteiligten. Der zur Annahme gelangte Vertrag 
wird vom 1. April 1901 ab in allen Innungsbetrieben obligatorisch 
eingeführt werden. Punkt 4 der Tagesordnung betraf die Erhöhung 
der Druck-, Abonnements- und Insertionspreise. Hierzu hatto 
Herr A. Cramer-Weilburg ein ausführliches Referat ausgearbeitet, 
an welches sich wiederum eine sehr animierte Debatte knüpfte. 
Das Resultat derselben war die Annahme der am 7. Oktober in 
der Zeitungsverleger-Versammlung in Coblenz beschlossenen Re- 
solution, im Wege lokaler Vereinbarung in abgegrenzten Interessen- 
gebieten eine Erhöhung der Abonnementspreise um mindestens 
20 % und eine entsprechende Normierung der Rabattsätze für 
Inserate anzubahnen; auch bezüglich der Druckpreise wurde eine 
angemessene Erhöhung, mindestens aber die Einhaltung des Leip- 
ziger Minimal-Druckpreise-Tarifs empfohlen. Punkt 5 der Tages- 
ordnung betraf „gemeinschaftlicher Papiereinkauf“, wozu Herr 
H. Rauch-Wiesbaden das Referat übernommen hatte. Wegen der 
vorgeschrittenen Zeit und da ein Teil der Kollegen sich zur Ab- 
reise rüsten mussten, konnte über diese wichtige Angelegenheit 
nicht eingehend verhandelt werden, weshalb man eine aus dem 
Vorstand und den Herren J. Metz-Rüdesheim, G. Sauerborn- 
Montabaur und A. Wagner-Höchst bestehende Kommission mit der 
Einleitung der weiteren Schritte beauftragte. Darauf wurde, nach- 
dem die Verhandlungen 4 Stunden gewährt hatten, die Versamm- 
lung durch den Vorsitzenden geschlossen. 


* 


Sprechsaal. 


* Berlin. Herr Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer 
Hugo Bernstein wurde zum Handelsrichter beim Königlichen 
Landgericht I Berlin ernannt. — Die Berliner Typographische 
Gesellschaft, die in den letzten Jahren wieder einen erfreulichen 
Aufschwung genommen und eine rege Thätigkeit entwickelt hat, 
wird ihr 21. Stiftungsfest am Sonntag, den 2. Dezember, im 
Deutschen Hofe in ziemlich einfacher Weise begehen, um eine 
allgemeine Beteiligung der Mitglieder und ihrer Familienangehörigen 
zu ermöglichen. — Die bereits begonnenen Donnerstag-Vorträge 
des Herrn Dr. Johannes Luther, Bibliothekar an der Königlichen 
Bibliothek, erfreuen sich eines ziemlich zablreichen Besuches aus 
weiteren Bevölkerungskreisen; sie behandeln den Buchdruck und 
Buchschmuck der alten Meister und bieten vieles Interessante und 
Wissenswerte, darum verdienen sie auch die ganz besondere Be- 
achtung aller Angehörigen des Buchgewerbes. 

-s- Berlin, 20. Oktober. Am 11. d. M. verschied im Alter von 
77 Jahren der frühere Buchdruckereibesitzer Moritz Niethe. Der- 
selbe hatte vor einigen Jahren als Invalid der Berliner Buchdrucker- 
Invalidenkasse nach der von der Generalversammlung beschlossenen 
Herabsetzung des Invalidengeldes von 9 auf 8cM pro Woche eine 
Klage angestrengt, um die Kasse zur Weiterzahlung des höheren 
Betrages zu veranlassen. Diese Klage wurde in letzter Instanz 
zurückgewiesen; hätte dieselbe einen günstigen Erfolg für den 
Kläger gezeitigt, so würden die gleichen Ansprüche von einer 


grossen Anzahl anderer Invaliden ebenfalls gestellt worden sein 
und jener Generalversammlungsbeschluss würde seinen Zweck, die 
finanzielle Lage der Kasse zu heben, nur unvollkommen erreicht 
haben. 

S. Braunschweig. Eine Entscheidung von prinzipieller Bedeutung 
fällte kürzlich das hiesige Gewerbegericht. Eine Arbeiterin 
klagte gegen eine hiesige Fabrik auf Auszahlung von 7,35 A 
Lohn. Die Beklagte verweigerte die Auszahlung mit der Begründung, 
dass die eingeklagte Summe infolge von Verlassen der Arbeit nach 
der Fabrikordnung verfallen sei. Die Klägerin war ihrer Behauptung 
zufolge krank geworden und hatte daraufhin am 12. September 
durch einen Brief an den Werkmeister ihre Stellung zum 19. Sep- 
tember gekündigt. An letzterem Tage erschien sie auf dem Kontor 
der Fabrik, um ihren noch stehenden Lohn abzuholen und dieser 
wurde ihr auch, unter Abzug vorgenannter Summe, ausgezahlt. 
Vor Gericht gab die Klägerin an, dass sie an einer periodisch 
wiederkehrenden Krankheit litte. Sie habe keinen Arzt gebraucht, 
da sie nach Verlauf der Krankheit wieder arbeitsfähig sei. Der 
Vorsitzende des Gerichts ersuchte zunächst den Vertreter der Fabrik, 
die Versäumnis der Klägerin, sich nicht rechtzeitig unter Ein- 
reichung eines ärztlichen Attestes krank gemeldet zu haben, mit 
einer Mark Strafe zu belegen und den Rest herauszuzahlen. Der 
Vertreter der Fabrik lehnte diesen Vorschlag aber ab. Das Gericht 
verurteilte daraufhin die Fabrik zur Zahlung von 6,35 A. an die 
Klägerin, da es die Strafe von 1 o% für angemessen hielt. In der 
Urteilsbegründung wurde ausgeführt, dass von einem Lohnverfall 
nur dann die Rede sein könne, wenn der Arbeiter das Arbeits- 
verhältnis rechtswidrig auflöse. Es sei nicht zulässig, durch 
Arbeitsordnungen höhere Strafen festzusetzen, als die ES 134ff. 
der Reichs-Gewerbeordnung zulassen. Die Angaben der Klägerin, 
dass sie durch Krankheit verhindert gewesen sei, an ihrer Arbeits- 
stätte zu erscheinen, wurde seitens des Gerichts für glaubhaft 
erachtet. Auch fiel der Umstand günstig für sie ins Gewicht, dass 
sie sich am 19. September zur Arbeit gestellt hatte. — Im Jahre 
1897 hatte in einer ähnlichen Sache eine andere Klägerin, die 
nach $ 8 der damaligen Fabrikordnung das Recht auf Auszahlung 
des Lohnes und Wiedereinstellung verwirkt hatte, ein obsiegendes 
Urteil erzielt, mit der Begründung, dass der Inhalt der von der 
Polizei genehmigten Arbeitsordnung dem $ 134b der Reichsgewerbe- 
ordnung zuwiderlaufe und daher ungültig sei. Der von der be- 
klagten Fabrik angeführte Umstand, die Arbeitsordnung sei von 
der Polizei genehmigt, ändere hieran nichts, da dem Gewerbegericht 
das unbestrittene Recht der Nachprüfung der Sach- und Rechtslage 
zustehe. 

Frankfurt a. M., 15. Oktober. Aus Frankfurt a. M. ging uns 
vom dortigen Gewerbegericht zu dem Bericht aus Frankfurta.M. 
vom 23. September in Nr. 40, S. 459, der „Zeitschrift“ die folgende 
Berichtigung zu: „Der Bericht aus Frankfurt a. M. über eine 
Entscheidung des Gewerbegerichts verschweigt vollständig, dass 
der von der beklagten Firma benannte Zeuge ihre Darstellung in 
der Hauptsache nicht bestätigt hat. Der Zeuge konnte nicht 
bekunden, dass der Kläger betrunken gewesen ist, ebensowenig, 
dass er sich zunächst frech und lärmend benommen hat; dies sei 
vielmehr erst erfolgt, nachdem Kläger von dem Faktor aufgefordert 
war, nach Hause zu gehen, bis er wieder arbeitsfähig sei. Da 
Kläger den Vorwurf, dass er betrunken sei, für unbegründet hielt, 
hat er sich geweigert, das Arbeitslokal zu verlassen, wozu er wer- 
pflichtet war; da aber andererseits Beklagte nicht beweisen konnte, 
dass Veranlassung vorlag, den Kläger aus dem Lokal zu verweisen, 
musste das Gericht annehmen, dass die Schuld bei beiden Teilen 
liege und hat aus diesem Grunde einen Vergleich auf Zahlung 
von 20 A. vorgeschlagen, in denen übrigens noch 7,16 % unbe- 
strittener rückständiger Lohn enthalten sind. Die Behauptung, 
dass geistige Getränke in das Arbeitslokal eingeschmuggelt und 
dort vom Kläger genossen seien, hat Beklagte im Termin überhaupt 
nicht vorgebracht.“ 

* Göttingen. Der zwischen dem „Göttinger Tageblatt“ und der 
„Göttinger Zeitung“ geführte heftige Konkurrenzkampf, von dem 
wir in Nr. 14 der „Zeitschrift“ von diesem Jahre berichtet haben, 
hat zu einem anderweiten Prozess, zu einem Beleidigungsprozess, 
geführt, der am 8. Oktober vor dem hiesigen Schöffengericht zur 
Verhandlung gelangte. Die „Göttinger Zeitung“ hatte im März d. J. 
in einem Aufsatze dem „Göttinger Tageblatt“ den Vorwurf gemacht, 
es habe Briefträger bestochen, um sich dieselben zur Gewinnung 
neuer Abonnenten dienstbar zu machen, auch bei der Postdirektion 
Anzeige hierüber erstattet. Der Verleger des Göttinger Tageblattes“ 
strengte deshalb die Beleidigungsklage gegen seinen Kollegen von 


Nr. 43 


der , „Göttinger Zeitung“ an und infolgedessen hatte sich das 
Schöffengericht mit der Sache zu befassen. Grundlage von dessen 
Verhandlungen bildete das Ergebnis der von der Postdirektion 
gepflogenen umfangreichen amtlichen Vernehmungen von Brief- 
trägern. Auf Grund dieser Ergebnisse und der geführten Verhand- 
lungen kam das Gericht zu der Ansicht, dass der Wahrheitsbeweis 
geglückt und der Beklagte freizusprechen sei. Das Gericht war 
der Meinung, dass ein Beamter auf keinen Fall Trinkgeld — oder 
wie das Geldgeschenk sonst heisse — annehmen dürfe. Es habe 
zweifellos zwischen den Agenten des „Tageblattes“ und den Brief- 
trägern ein gutes Verhältnis bestanden. Wenn auch im juristischen 
Sinne Bestechung nicht erwiesen sei, so sei Angeklagter doch be- 
rechtigt gewesen, anzunehmen, es handle sich um das, was man 
landläufig Bestechung nennt. Sämtliche Kosten wurden dem Kläger 
aufgelegt. Dieser will, wie im „Göttinger Tageblatt“ mitgeteilt 
wird, gegen das schöffengerichtliche Erkenntnis Berufung einlegen. 

In Heisingfors in Finnland hat die Buch- und Steindruckerei 
nebst chemigraphischer Anstalt von F. Tilgmann, Aktiengesellschaft, 
kürzlich ihr dreissigjähriges Bestehen gefeiert und bei dieser 
Gelegenheit ein Musteralbum herausgegeben, welches in erfreu- 
licher Weise von dem hohen Stande der Graphik in der finnländischen 
Hauptstadt Zeugnis giebt. Dasselbe enthält 25 Blätter in Folio, 
und beginnt mit feinen, in der Anstalt der Firma hergestellten und 
von ihr selbst gedruckten Autotypien nach Photographie und Kupfer- 
stich, nach direkten auf die Platte gemachten Aufnahmen, nach 
Olgemälden und Tuschezeichnungen; an diese monochrom gehaltenen 
Blätter schliessen sich Duplex-Autotypien und in mehreren Farben- 
tönen ausgeführte Faksimilereproduktionen, zwei vortreffliche 
Dreifarbendrucke nach Aquarellen und eine ungemein zarte Photo- 
chromotypie, welcher mehrere Blätter in Zinkographie nach Feder- 
zeichnung und Holzschnitt folgen. Der Steindruck ist in dem 
Album durch die Photolithographie einer geographischen Karte 
mit mikroskopisch feinen Ortsbezeichnungen, die aber, durch die 
Lupe gesehen, klar und scharf erscheinen, — durch ein Blatt 
kommerzieller Natur mit tadellos feinen, schön gezeichneten 
Gravierungen, und durch eine meisterhafte Chromolithographie 
nach Aquarell vertreten. Aber auch das jüngste Kind der Stein- 
druckpresse, die Algraphie, hat zwei Blätter beigetragen zu diesem 
Musterbuche, das mit den vornehmsten Erzeugnissen der Lichtbild- 
und Atzkunst, mit drei nach Photographien und einem alten Öl- 
gemälde geschaffenen Photogravuren, schliesst. Sämtliche Blätter 
stehen, wie besonders betont zu werden verdient, auf der Höhe 
der graphischen Kunst, und die Aktiengesellschaft F. Tilgmann 
macht in glänzender Weise durch ihre ausgezeichneten Leistungen 
unserem Berufe Ehre im hohen Norden. Th. G. 

* Kulmbach. Am Sonntag, 14. Oktober, tagte hier im Saalbau 
„Wittelsbach“ eine Versammlung oberfränkischer Buch- 
druckereibesitzer und Zeitungsverleger, die von 25 Firmen 
aus den folgenden Orten beschickt war: Bamberg, Bayreuth, 
Berneck, Ebermannstadt, Forchheim, Höchstadt a. Aisch, Hof, 
Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Ludwigstadt, Münchberg, Helm- 
brechts, Naila, Pegnitz, Rehau, Selb, Stadtsteinach, Staffelstein; 
die Kollegen in Wunsiedel und Kirchenlamitz hatten sich schrift- 
lich entschuldigt. Die Versammlung wurde von Herrn Dachert- 
Kulmbach freundlich begrüsst, und nachdem Herr Buchdruckerei- 
besitzer Schulz-Bamberg zum Vorsitzenden und Herr Redakteur 
Schmidt-Bamberg zum Schriftführer gewählt worden waren, wurde 
in die Verhandlung eingetreten. Das Ergebnis der fünfstündigen 
Beratungen war zunächst der einstimmige Beschluss, eine zehn- 
prozentige Erhöhung der Druckpreise anzustreben. Weiter fasste 
man Beschlüsse hinsichtlich der Abwehr gegen masslose Rabatt- 
zumutungen und gegen den Unfug der Gratisreklamen, sowie hin- 
sichtlich des Druckes der Amtsblätter, die dringend einer Auf- 
besserung der Zuschüsse seitens der beteiligten Behörden bedürfen. 
Der Post-Zeitungstarif und seine erhöhten Anforderungen an die 
Zeitungen kam ebenfalls zur Sprache und dabei wurde u. a. mit- 
geteilt, dass der „Hofer Anzeiger“ durch den neuen Tarif eine 
Mehrausgabe von jährlich 3500 c# auferlegt erhält. Nachdem 
sodann noch eine Reihe technischer Fragen beraten worden waren, 
wurde schliesslich eine Resolution beschlossen, in der an das kgl. 
Staatsministerium und an die kgl. Regierung von Oberfranken die 
Bitte gerichtet wird, bei den Stadtmagistraten, kgl. Bezirksämtern 
u. s. w. dahin wirken zu wollen, dass tabellarische Formulare und 
andere Drucksachen im Regierungsbezirke selbst, beziehentlich in 
den Provinzstädten und nicht nur in den Kreishauptstädten her- 
gestellt werden. Die nächste Versammlung oberbayrischer Buch- 
druckereibesitzer wird Mitte Mai nächsten Jahres abgehalten werden. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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Unter den üblichen Dankesbezeigungen wurde die Versammlung 
sodann geschlossen. | 

-hs. Leipzig. In der Sitzung vom 6. September der Typo- 
graphischen Gesellschaft erstattete Herr Obermaschinenmeister 
H. Süssespeck einen Bericht über eine von ihm im Anschluss an 
die Mainzer Festtage unternommene Studienreise durch die Betriebs- 
stätten der hauptsächlichsten deutschen Schnellpressenfabriken. Der 
Redner schilderte zunächst seinen Besuch in derMaschinenfabrik 
Johannisberg, Klein, Forst & Bohn Nachf. in Geisenheim, wo 
er eine gastfreundliche Aufnahme fand und sich von der gross- 
artigen Einrichtung des Betriebes überzeugen konnte. Das nächste 
Ziel war die Maschinenfabrik A. Hamm in Heidelberg, wo 
sich ebenfalls mancherlei Interessantes in maschinentechnischer 
Hinsicht bot. Nach seinem kurzen Rundgang durch die Druck- 
räume der „Union“ in Stuttgart hatte sich der Vortragende über 
Ulm nach Augsburg gewandt, um der Maschinenfabrik Augs- 
burg einen Besuch abzustatten. Nach eingehender Besichtigung 
dieses Riesenetablissements und einem kurzen Aufenthalt in München 
erfolgte der Besuch des Kempewerkes in Nürnberg, dessen neu- 
erbaute Kosmos-Schnellpresse erhöhtes Interesse erheischt. Diese 
Presse ist jetzt im Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig auf- 
gestellt. Endlich wandte sich der Genannte nach Kloster Oberzell, 
um die Maschinenfabrik König & Bauer in Augenschein zu nehmen. 
Mit der gewohnten Liebenswürdigkeit, der Berufsgenossen in diesem 
Hause stets begegnen, wurde der Vortragende auch hier auf- 
genommen und durch die gewaltigen Räume geführt, die als die 
Wiege der Schnellpresse einen besonderen Eindruck auf den Be- 
sucher machen. Der Vortragende hat auf seiner Rundreise manche 
Anregung erhalten und sich von den ausserordentlichen Bemühungen 
der verschiedenen deutschen Fabriken, um bestes zu liefern und 
ihre Fabrikate unaufhörlich zu vervollkommnen, überzeugt und der 
zahlreich besuchten Sitzung ein anschauliches Bild gegeben von 
der Leistungsfähigkeit der deutschen Schnellpressenfabriken und 
den Vorzügen der neueren deutschen Schnellpressen. 

Aus dem Osten. Die kürzlich in Allenstein stattgehabte Jahres- 
versammlung des Vereins der Buchdruckereibesitzer Ost- 
und Westpreussens nahm eine die Erhöhung der Abonnements- 
und Anzeigenpreise befürwortende Resolution an. Die allgemeine 
Durchführung der Preiserhöbung soll der Vorstand für den Bereich 
des Vereins in die Wege leiten. Hierzu wurde mitgeteilt, dass 
der „Graudenzer Gesellige“ seinen Abonnementspreis auf 2,10 A, 
die „Königsberger Allgemeine Zeitung“ den ihren für die Post- 
auflage erhöht. i 

Kz. Stuttgart, 20. Oktober. Es war s. Zt. berichtet worden, 
dass der Verein württembergischer Zeitungsverleger an das württem- 
bergische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten mit einer 
Eingabe um weitere Ermässigung des Zeitungsbestellgeldes 
im Orts- und Nachbarschaftsverkehr herantreten werde. Diese 
Eingabe ist nun, wie der „Staats-Anzeiger für Württemberg“ be- 
richtet, unterm 15. d. M. abschlägig beschieden worden. In der 
betreffenden Zuschrift des Staatsministers an den Vorstand des 
genannten Vereins wird die Absage damit begründet, dass das 
Reichsgesetz vom 20. Dezember 1899, durch welches die Zeitungs- 
gebühr neu geregelt worden ist, eine Ermässigung dieser Gebühr 
im Nahverkehr nicht vorsieht, dass ferner auch die bayerische 
Postverwaltung für den inneren bayerischen Verkehr eine solche 
Ermässigung nicht eintreten lasse. Wenn die württembergische 
Postverwaltung sich dem nicht angeschlossen habe, ja sogar zu 
einer Ermässigung der Zeitungsgebühr im Nahverkehr und 
zu einem niedereren Bestellgeld als das im Reich und in 
Bayern festgesetzte gelangte, so geschah dies zur Schonung der 
bestehenden langjährigen württembergischen Einrichtungen und 
eben wesentiich zu Gunsten der Zeitungen. Das Schreiben spricht 
dann davon, dass eine Ermässigung der Beförderungs-, Erscheinungs- 
und Gewichtsgebühr für den Orts- und Nahverkehr in Folge der 
von der Post zu leistenden geringeren Arbeit an sich gerechtfertigt 
erscheine. Das treffe aber beim Bestellgeld nicht zu, denn die 
Zeitungsbestellung im Nahverkehr beanspruche dieselben Einrich- 
tungen und verursache dieselben Kosten wie diejenige für den 
Fernverkehr. Schliesslich wird dann noch die finanzielle Seite 
der Angelegenheit berührt und unter Hinweis auf den Verwaltungs- 
bericht der württembergischen Verkehrsanstalten für 1898 aus- 
gerechnet, dass von den 57 Millionen in diesem Jahre beförderten 
Zeitungsnummern bei einer Einnahme von rund 355000 H die 
einzelne Nummer einen Ertrag von 0,6 A ergeben habe und das 
sei alles für Inkasso, Beförderung, Bestellung, Abrechnung und 
Generalkosten. Wenn nun jetzt bei einem kleineren Teil der 


ai wi 


502 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 43 


Zeitungen eine fühlbare Erhöhung der Postgebühren eintrete, so 
sei dies die Folge der seitherigen unrichtigen Tarifierung. Indem 
der Minister zum Schluss noch die Bedeutung und Leistungsfähig- 
keit auch der kleinen Zeitungen für die Allgemeinheit anerkennt, 
hofft er, dass die würtembergischen Zeitungsverleger, denen durch 
die mässigen württembergischen Post- und Telegraphentarife Vor- 
teile geboten seien, mit welchen die Zeitungsunternehmungen im 
sonstigen Deutschland nicht rechnen können, auch bei dem neuen Tarif 
ihrer Aufgabe ebenso nachkommen können, wie dies die Verleger 
in den Gebieten der zwei andern deutschen Postverwaltungen bei 
dem höheren Tarif thun werden. — So klar und zutreffend diese 
Antwort des Herrn Ministers in einzelnen Punkten an sich auch 
sein mag, die württembergischen Zeitungsverleger werden sich 
trotzdem der Ansicht nicht verschliessen, dass die württembergische 
Regierung schon noch etwas hätte thun können, besonders wenn 
man bedenkt, unter welch schweren Bedingungen heutzutage gerade 
die kleinen und kleinsten Blätter oftmals zu bestehen haben. Dabei 
sei hier noch an eines erinnert, das, da in der ministeriellen 
Antwort mehrfach auf die Reichspost verwiesen wird, ebenfalls 
nicht belanglos ist. Im Reich genügt es, wenn der Zeitungs- 
verleger der Postanstalt die Summe der bei ihm bestellten Exem- 
plare seiner Zeitung offen und unverpackt übergiebt. Die Post 
besorgt dann alles Weitere, wie Verteilen an die Orte und Ordnen 
nach den Zügen, selbst. In Württemberg dagegen muss der Ver- 
leger die Exemplare für jeden Ort in einem Streifband verpackt 
und mit der genauen Aufschrift der Anzahl und des Orts versehen, 
aufliefern. Grössere Zeitungen müssen sogar noch nach Zügen 
geordnet aufgeliefert werden. Welche Summe von Unkosten, Zeit 
und Mühe verursacht nicht allein diese Vorschrift! Den württem- 
bergischen Zeitungsverlegern wird nun nach alledem nichts Anderes 
übrig bleiben, als diesen unerbittlichen Verhältnissen durch einen 
allgemeinen entsprechenden Abonnementsaufschlag zu begegnen, 
selbst auf die Gefahr hin, den einen oder andern Abonnenten zu 
verlieren. 


S 


Kleine Mitteilungen. 


Buchschriften. Eine bekannte Autorität hat einmal behauptet, 
es sei alles schon dagewesen. Dieses Wort, ebenso wahr wie 
weise, trifft auch auf das Kunstgewerbe zu, dessen jüngster, lange 
vernachlässigter Spross die Typographie ist. Auch hier bewegt 
man sich stetig im Kreise. Wir lassen die alten Schriften wieder 
aufleben, begeistern uns für alte setzerische Unarten und Geschmack- 
losigkeiten und sehen auch zu unserer Verwunderung, dass sich 
plötzlich die angesehensten Künstler, die ihre Visitenkarten früher 
aus dem billigsten Papierladen bezogen, mit Eifer um die Buch- 
ausstattung bemühen — alles schon dagewesen, wie Gutenberg, 
Dürer und andere Namen beweisen. Wir bemerken auch Versuche, 
Originalschriften zu erfinden, über deren Wert oder Unwert die 
Folge entscheiden muss. Wir sind, um es kurz zu sagen, wieder 
am Anfang des Kreislaufes angekommen. Die Giessereien, denen 
natürlich jede neue Bewegung recht ist, weil sie neuen Absatz 
bringt, arbeiten rastlos, die nötigen Schriften und Ausstattungs- 
material zu schaffen. Während man bei der Fraktur noch im 
Probieren ist und das Rezept für einen „Normal-“ oder „Univer- 
sal“-Typ noch nicht gefunden hat, ist man in der Antiqua mit 
Versuchen zu Ende gekommen. Besonders die neuesten Mediäval- 
schriften sind umsomehr geglückt, als sie sich im Grunde auf eine 
korrigierte Neu-Ausgabe ältester Schriften dieses Charakters be- 
schränkten. Die ersten Anläufe, den Mediävaltyp zu erneuern, 
wurden vor 12 Jahren in Amerika gemacht, und heute hat jede 
namhafte deutsche Giesserei ihre Original-Mediäval neuesten Stils. 
Eine vortrefflich gelungene Ausgabe dieser Art ist die „Latei- 
nisch“ der Firmen Berthold-Berlin und Bauer æ Co.-Stuttgart, 
die unsern Lesern durch die ausgezeichneten Publikationen dieser 
Firmen bekannt geworden sein wird und sicher auch die verdiente 
Verbreitung gefunden hat. Infolge ihrer klassischen Ruhe, ver- 
bunden mit grosser äusserer Schönheit, kann man die „Lateinisch“ 
als Idealschrift für Werke und wissenschaftliche Zeitungen bezeich- 
nen. Nach der Theorie vom Kreislauf der Dinge müsste die neue 
Bewegung im Buchgewerbe wieder abflauen. einer Periode des 
Aufstiegs wieder eine des Niederganges folgen. Wir wollen hoffen, 
dass dem nicht so sein wird, dass uns ein gesundes Buchgewerbe 
erhalten bleibt. Im allgemeinen ist der deutsche Buchdrucker 
kein Neuerer, und wenn er sich einmal entschlossen hat, in eine 


andere Geschmacksrichtung umzuleiten, so versucht er mit zäher 
Ausdauer, das Vernünftige darin aufzufinden und auszubauen. Und 
gesund ist die neue Bewegung, so lange sie sich von Auswüchsen 
frei hält. Vor allzuschnellem Wechsel bewahrt uns glücklicher- 
weise auch der Umstand, dass das in der neuen Richtung fest- 
gelegte Anlagekapital ausgenutzt werden muss. 

Zwei Wettbewerbe um Buchdruckschriften werden von Wilhelm 
Woellmer’s Schriftgiesserei in Berlin ausgeschrieben. Verlangt 
werden in dem einen Wettbewerb Entwürfe zu einer modernen, 
eigenartigen Reklame- und Inseratschrift von schmalem Cha- 
rakter, in dem anderen Entwürfe zu einer modernen Zirkular- 
schrift, die sowohl stehend als schrägliegend sein kann und zum 
Druck von Rundschreiben, Mitteilungen u. s. w. zu dienen hat. 
An Preisen sind 2700 äi ausgesetzt und zwar für die Reklame- 
und Inseratschrift drei Preise von beziehentlich 700, 500 und 300 A, 
für die Zirkularschrift ebenfalls drei Preise von beziehentlich 500, 
400 und 300 , Im Notfalle können die Preisrichter eine ander- 
weite Verteilung der ausgesetzten Summe vornehmen. Das Preis- 
richteramt haben übernommen die Herren Theodor Goebel in 
Stuttgart, Dr. Georg Hirth in München, Dr. Peter Jessen in Berlin, 
Betriebsinspektor der Reichsdruckerei Franz Taeschner in Berlin 
und Dr. Ludwig Volkmann in Firma Breitkopf & Härtel in Leipzig; 
ausserdem gehören dem Preisrichterkollegium an die Herren Zmil 
Borchardt von der Firma und Faktor C. Kulbe vom Hause Wilhelm 
Woellmer’s Schriftgiesserei in Berlin. Die Entwürfe müssen bis 
zum 1. Februar 1901 eingesendet werden, für die Bekanntgabe der 
preisgekrönten Arbeiten ist der 15. März 1901 in Aussicht ge- 
nommen. Die näheren Bedingungen des Preisausschreibens werden 
von der ausschreibenden Firma auf Verlangen an jedermann gern 
übersendet. 

Glückwunschkartenneuheiten von Förster & Borries. Zur bevor- 
stehenden Neujahrszeit bietet die rühmlichst bekannte Kunst- 
druckerei von Förster & Borries in Zwickau i. S. den Buch- 
druckereibesitzern wieder in einem umfänglichen Musterbuch eine 
sehr reichhaltige Auswahl von reizenden Glückwunschkarten- 
vordrucken in allen möglichen Formaten und Ausstattungen, 80 
dass mit diesen Vordrucken ein jeder Geschmack und jeder be- 
sondere Zweck der Geschäftsfreunde zu deren Zufriedenheit und 
zum Vorteil der ausführenden Druckerei befriedigt werden kann. 
Das Musterbuch enthält nicht weniger als 160 verschiedene Karten 
und unter diesen sind 78, also nahezu die Hälfte, diesjährige 
Neuheiten, während die übrigen aus besonders beliebten und gang- 
baren Mustern der letzten Jahrgänge bestehen. Für den grössten 
Teil der Neuheiten hat die Firma den Dreifarbendruck, in dem 
sie anerkanntermassen Meister ist, verwandt und mittels desselben, 
hier und da unter Hinzufügung von etwas Gold, hat sie ihren 
reichen Schatz mannigfaltigster Vignettenkarten wieder 57 Neu- 
heiten mit lieblichen Blumen- und Landschaftsmotiven hinzugefügt. 
Einzelnes aus den gegebenen zahlreichen Motiven zu bevorzugen, 
ist lediglich Sache des Geschmacks oder von bestimmtem Zwecke 
geleiteter Absicht; wir überlassen dies demnach den Käufern. 
Schön sind die Vignetten alle und in der technischen Ausführung 
gleich vorzüglich, mag es sich nun um Blumen oder Früchte oder 
um Landschaften oder Genrebilder handeln. Dasselbe gilt von 
den übrigen 21 Neuheiten, unter denen sich auch ein hübscher 
kleiner Brierbogen befindet. Dieselben sind in ein- und mehr- 
farbigem Druck ausgeführt und weisen neben Vignettenkarten auch 
eine Reihe schöner Schriftkarten auf. Nur die neue gefällige 
Nr. 724 wollen wir als Buchdruckerkarte besonders hervorheben; 
dieselbe ist ganz modern und in trefflicher Farbenstimmung ge- 
halten und zeigt inmitten einer hübschen Vignette das Buchdrucker- 
wappen in weisser Prägung auf blauem Grunde. Nach alledem 
können wir auch die diesjährigen Förster & Borries’schen Glück- 
wunschkartenneuheiten unsern Lesern aufs Beste empfehlen. — Im 
Anschluss hieran machen wir die Leser darauf aufmerksam, dass 
auch der wohlbekannte Förster & Borriessche Reklame- und 
Geschenk- Wandkalender mit dem praktischen Wochen-Notiz- 
block wieder erschienen ist. Auch für 1901 liegt derselbe mit 
zwei verschiedenen Rückwänden vor. Die eine prangt in reichem 
in farbigem Buchdruck ausgeführten Blumen- und landschaftlichen 
Schmuck, die andere zeigt eine moderne ornamentale Zeichnung 
in lebhaften Farben. Beide Rückwände enthalten die Monats- 
kalendarien und Raum für den Firmeneindruck. Der Kalender 
wird sicherlich wieder viel Freunde finden. 


& 


Nr. 43 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Konkurseröffnung. Genossenschafts-Druckerei, eingetragene Ge- 
nossenschaft mit beschränkter Haftpflicht zu Hannover am 5. Ok- 
tober. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Dieckmann zu 
Hannover. Anmeldefrist bis zum 20. November. — Herr Buch- 
binder und Buchdrucker Johannes Kunze in Flensburg am 
12. Oktober. Konkursverwalter Herr Buchhalter Jacob Hansen 
Jacobsen in Flensburg. Anmeldefrist bis zum 3. Dezember. 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Carl Otto Jügelt 
in Leipzig-Plagwitz am 6. Oktober. — Herr Buchdruckerei- 
besitzer Jacob Heinrich Walter in Kirchberg (Hunsrück) am 
15. Oktober. 

Konkurseinstellung. Herr Buchdruckereibesitzer Franz Krichler, 
Inhaber der Firma Louis Meyer Nachf. in Hannover, wegen 
unzureichender Masse. 

Aktiengesellschaften. Die Maschinenfabrik Rockstroh & 
Schneider Nachf. in Haidenau bei Dresden erzielte im abge- 
laufenen Geschäftsjahre einen Bruttogewinn von 248474 A. Hier- 
von sollen auf das 1800000 betragende Aktienkapital 7 % 
Dividende entfallen. — Die Deutsche Verlagsanstalt in Stutt- 
gart erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Bruttogewinn von 
394 189 und verteilt 9% Dividende. — Die Mainzer Verlags- 
anstalt und Druckerei A.-G. vormals J. Gottleben & Fl. Kupfer- 
berg in Mainz erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Rein- 
gewinn von 25355,20 Æ und verteilt 3 % Dividende. 

Auszeichnungen. Der Vorsitzende des Deutschen Buchgewerbe- 
vereins Herr Hofrat Dr. Oskar von Hase in Firma Breitkopf & 
Härtel in Leipzig erhielt den königl. preussischen Roten Adler- 
orden dritter Klasse. — Der Faktor der Druckerei der Paulinen- 
pflege in Stuttgart, Herr Adolf Wegmann, der kürzlich sein 
25jähriges Geschäftsjubiläum beging, erhielt die königl. württ. 
Karl-Olga-Medaille. 

Jubiläen. Das 50jährige Berutsjubiläum beging am 11. Ok- 
tober Herr Schriftsetzer August Dietze im Hause B. @. Teubner 
in Leipzig. — Das 50jährige Geschäftsjubiläum feierte am 
1. Oktober der Faktor der Pennrich'schen Buchdruckerei („Binger 
Anzeiger“) in Bingen a. Rh., Herr Peter Joseph Werner. — Der 
Setzerfaktor im Graphischen Institut von Julius Klinkhardt in 
Leipzig, Herr Gustav Schube, beging am 18. Oktober sein 
25jähriges Geschäftsjubiläum. — Der Faktor der C. A. Wag- 
ner'schen Universitätsbuchdruckerei in Freiburg i. B. feierte sein 
2öjähriges Faktorenjubiläum. — Das 50jährige Bestehen 
feierten die „Dirschauer Zeitung“ in Dirschau und die Zei- 
tung „Der Landsmann“ in Nimptsch i. Schl. — Das 50jäh- 
rige Berufsjubiläum feierte am 13. Oktober Herr Buchdruckerei- 
besitzer Nicolas in Firma Denter & Nicolas in Berlin. — Das 
50jährige Berufs- und Geschäftsjubiläum feiert am 28. Ok- 
tober Herr Faktor Ferd. Meyer von der Firma H. W. Köbner & Co. 
in Altona. Der Setzer Herr Brauns in derselben Offizin feiert 
am selben Tage sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. 

Gestorben. In Breslau starb am 3. Oktober Herr Buch- 
druckereibesitzer Paul Otto in Firma Otto & Gerhardt. — In 
Berlin starb am 4. Oktober der frühere Buchdruckereibesitzer 
Herr Albert Oderström, 62 Jahre alt. — In Quakenbrück starb 
am 13. Oktober Herr Buchdruckereibesitzer Johann Heinrich 
Buddenberg, 74 Jahre alt. 

Së 


Litteratur. 


Geschichte der deutschen Illustration vom ersten Auftreten des 
Formschnittes bis zur Gegenwart von Th. Kutschmann. Heraus- 
gegeben von Franz Jäger, Kunstverlag in Goslar und Berlin. 
2 Teile in Grossquart. In 10 Lieferungen zu je 3 ; in 2 Pracht- 
bänden 40 A — Mit dem vorliegenden kunstgeschichtlichen Werke, 
das dem Altmeister deutscher Illustrationskunst Professor Dr. 
Adolph von Menzel, königl. wirklichen Geheimen Rat, Excellenz, 
gewidmet ist, haben der Verfasser und der Verleger die grosse 
Aufgabe unternommen und soweit sich aus den bis jetzt vorliegen- 
den sieben Lieferungen ersehen lässt, auch mit Erfolg durchgeführt, 
ein leitendes Werk über die Entwickelung der deutschen Illustrations- 
kunst zu schaffen und damit einem Mangel abzuhelfen, der sowohl 
in Künstlerkreisen wie in den Kreisen der graphischen Praktiker 
tief empfunden wurde. Wie sie hierbei die Förderung der Ver- 
waltungen der einschlägigen preussischen Kunstsammlungen und 


503 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


der deutschen Verleger fanden, so wird ihnen für die Lösung der 
Aufgabe auch der Dank der Künstler und Graphiker sicherlich 
umsoweniger ausbleiben, als die Gegenwart auf dem Gebiete der 
Illustration ja überall Verbindungen und Anknüpfungspunkte mit 
der Vergangenheit sucht und ihr hierbei eine sachverständige 
führende Hand nur willkommen sein muss. Das Werk behandelt 
in der Einleitung die Bilderhandschriften der Alten bis zu den 
Anfängen der mechanischen Vervielfältigung der Zeichnungen und 
setzt mit der Darstellung seines Stoffes bei den Antängen des 
Formenschnittes und den Metall- und Holztafeldrucken ein, deren 
Entwickelung und Techniken bis zum Aufkommen des Kupferstichs 
und der Erfindung der Buchdruckerkunst schildernd. Die Buch- 
druckerkunst führte bis zum Ende des 15. Jahrhunderts die Ent- 
wickelung des Holzschnittes herbei, der dann im 16. Jahrhundert 
unter Albrecht Dürer und seinen künstlerischen Zeitgenossen und 
unmittelbaren Nachfolgern eine noch heute bewunderte Blütezeit 
erreichte. Mit dem 17. Jahrhundert begann ein Absterben des 
künstlerischen Holzschnittes und derselbe gelangte für zwei Jahr- 
hunderte fast zum völligen Verschwinden. An seine Stelle trat 
der Kupferstich, der zu grosser Ausbildung gebracht wurde, und 
diese herrschende Stellung im Gebiete der Illustrationskunst behielt 
er, bis im neunzehnten Jahrhundert die grosse Umwälzung in der 
geistigen Sphäre, wie in der Technik des Buchdrucks auch wieder 
eine Umwandlung in der IIlustrationskunst herbeiführte. Der 
Holzschnitt gelangte zu neuem Leben und unter künstlerischer 
Hand zu neuer grosser Entwickelung und dasselbe war der Fall 
mit der mittlerweile erfundenen Lithographie. Soweit reicht die 
Darstellung in den vorliegenden 7 Lieferungen des Werkes. In 
deren Einzelheiten werden sowohl die verschiedenen Kunst- und 
Litteraturrichtungen und politischen Wandlungen, die auf die 
Entwickelung der Illustration Einfluss nahmen, wie die Künstler- 
individualitäten und Schulen, welche dieser Entwickelung ihren 
Stempel aufprägten, eingehend in Wort und Bild behandelt und 
auch der Technik der verschiedenen Illustrationsverfahren wird, 
soweit dies das Verständnis des Ganzen erfordert, Aufmerksamkeit 
gewidmet. Besonders ausführlich wird der Zeitabschnitt des ab- 
gelaufenen Jahrhunderts behandelt und das ist bei dessen grosser 
Bedeutung für die Entwickelung der Illustration und der grossen 
Zahl hervorragender Künstler, die sich in den Dienst der letzteren 
stellten, nur gerecht. Ist so der textliche Inhalt des Werkes ein 
bedeutender und für die Angehörigen der graphischen Berufe 
besonders wertvoller, so ist dies nicht minder der Fall mit seiner 
reichen und gewählten illustrativen Ausstattung. Die vorliegenden 
7 Lieferungen enthalten nicht weniger als 309 Textillustrationen 
und 49 Kunstbeilagen; die letzteren sind in fast allen graphischen 
Verfahren ausgeführt, während sich in die Textillustrationen der 
Holzschnitt und die Atzung teilen. In beiden sind Perlen künst- 
lerischer Illustration enthalten und beide spiegeln mit grosser 
Anschaulichkeit die Wellenbewegung wieder, die im Laufe der 
Zeit auch in der Illustration herrschte. Schöne Initialen und 
Schlussstücke und gelegentliche Kopfleisten, sowie saubere Satz- 
und Druckausführung vollenden die Ausstattung des Werkes, dessen 
Druck von der Firma Deutscher Verlag, G. m. b. H. in Berlin 
besorgt wurde. Am Druck der Beilagen sind ausser der genannten 
Firma die Firmen Georg Büxenstein ck Co. in Berlin, F. A. Brockhaus 
in Leipzig, Meisenbach, Rifarth & Co. in Berlin, O. Felsing in 
Berlin, Dr. E. Albert & Co. in München, G. Birkholz in Charlotten- 
burg u. a. beteiligt. Für einen künstlerischen Einband wird eben- 
falls Sorge getragen. Die vorliegende Geschichte der deutschen 
Illustration ist nun namentlich für das Buchdruckgewerbe von 
weitgehendem Interesse und wir empfehlen sie auch deshalb unseren 
Lesern auf das angelegentlichste. d 

Die Technik der bunten Accidenz. In zweiter, neubearbeiteter 
Auflage herausgegeben von Otto F. W. Krüger, Buchdruckerei- 
faktor. Berlin 1900. Verlag des Verfassers. Preis kart. 3,50 o% 
— Die erste Auflage dieses Hilfsbuches für Setzer und Maschinen- 
meister erschien im Jahre 1896 und fand solchen Beifall und 
Absatz, dass der Verfasser schon nach ein paar Jahren an eine 
Neuherausgabe denken musste. Dabei ist er bemüht gewesen, sein 
Buch der fortschreitenden Technik entsprechend zu erweitern und 
auszubauen, und so ist in der zweiten Auflage ein fast völlig 
neues Buch vom nahezu doppelten Umfange der ersten zu Stande 
gekommen. Das mit vielen Abbildungen im Text und drei 
farbigen Beilagen ausgestattete und mit einem Sachregister ver- 
sehene Werkchen behandelt im ersten Teile den Entwurf von 
Accidenzen unter Beibringung und Erläuterung zahlreicher Muster. 
Dann wird die Satztechnik gründlich durchgenommen und im An- 


An, - 


504 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


schluss daran ein sehr ausführliches und belehrendes Kapitel über 
die Selbstherstellung von Druckplatten aus den verschiedensten 
Materialien gegeben. Weiter werden die Farben unter dem Ge- 
sichtspunkte der Praxis besprochen und schliesslich wird auch noch 
über den Accidenzdruck vieles vorgetragen, was gar manchem 
Drucker, und auch manchem Setzer, zu wissen erwünscht sein 
dürfte. Das ganze Buch ist aus der praktischen Erfahrung heraus 
verständlich geschrieben und Setzern wie Druckern, Erfahrenen, 
wie minder Geübten, nur zu empfehlen. Der Druck des Buches 
(E. Lezius & Co. in Berlin — eine Dreifarbendruckbeilage stammt 
von Förster & Borries in Zwickau) ist e ein guter. 


Orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe 
zu Berlin. 


Ordentliche Generalversammlung 
am D 
Sonntag, den 4. November 1900; vormittags 201 Uhr, 
Luisenstädtischen Konzerthaus: Aite Jakobstr. 37. 


bi — 


2 


t; 


Nr. 43 


Tagesordnung: 


. Ergänzungswahl des Vorstandes (1 Arbeitgeber, 3 Arbeit- 


nehmer). l 


. Mitteilungen des Vorstandes. 
. Beschlussfassung über die Neugestaltung u Arzteverhältninsee: 
. Antrag des Vorstandes auf Anderung des 5 


$ 51 Nr. 8 und des 
§ 52 des Kassenstatuts. 


. Wahl des Rechnungs-Ausschusses für das Jahr 1901. 
. Wahl freiwilliger Kranken-Kontrolleure. 
. Verschiedenes. 


Berlin, 22. Oktober 1900. 


Der Vorstand 


der Orts-Krankenkasse für das Buchgewerbe zu Berlin; 


W. Röwer, 
Vorsitzender. 


Gustav Lehmann, 
Schriftführer. 


IR Anzeigen. DD 


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Nr. 43 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker i 505. 


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506 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 43 


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Deutschlands Bu ehdr 


— | Fa nn vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. XII. Jahrg. 


DEG | | .. Leipzig, 1. November 1900. i a 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker- erscheint jeden Donnersta 
and ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
11 vierteljährlich 2 A, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 4 

x e Nummern 80 A, — Drüokeret. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
Weis die Post Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 


"Anzeigen: die o RE Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 4, dere e 80 A, Stellenangebote und -Gesuche ` 
die er Nonpareilleseile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Angeboten J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prosent, bei 
13maliger 10 BR W bei d ed 15 Prozent, bei ö2maliger 26 Prozent. — Beilage- 
gebühren nach Übereinkun 


Ss Schriftleitung und Geschäftsstelle: $ Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
EH Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. H. 


Amtlicher Teil. 


Oberbayerische Buchärucker-Kreis-Innung in München. | 


Wahr. des GenTTen-Ausschusses Betr: 


Die auf Grund des 8 44 des Innungsstatuts wahlberechtigten 
Buchdruckergehilfen des Kreises Oberbayern werden hiermit ein- 
geladen, sich zur Vornahme der Wahl des Gehilfen-Ausschusses am 

Sonntag, den 11. November d, J., vormittags präcis 10 Uhr, 


im Saale des nördlichen Schrammenpavillons dahier einzufinden. 


Die Wahl bildet den einzigen Gegenstand der Tagesordnung 
und wird die Sitzung von dem W des Innungsvorstandes 
geleitet. i 


ne 31. Oktober 1900. 
Oberbayerische Buchdrucher-Rreis-Innung. 
J. B. Grassl, Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Die Tarifgemeinschaft des des deutschen Buchdruck- 
er m in amerikanischer Beleuchtung. 

w J findet ihres erspriesslichen Wirkens wegen bei den 

> Männern der Praxis, wie bei den Männern der 
Wissenschaft Beachtung und in verschiedenen anderen 
Berufen in Deutschland ist bereits die Errichtung ähnlicher 
Einrichtungen angeregt und zum Teil auch zur Durchführung 
gebracht worden. Auch in Kollegenkreisen des Auslandes 


hat man Interesse an derselben genommen, und aus ihr die 
Anregung zu verwandten Schöpfungen mit geschöpft. So ist 


die in Frankreich von den Organisationen der Buchdruckerei- 
besitzer und der Buchdruckergehilfen geschaffene sogenannte. 


gemischte Kommission, die über gemeinsame Angelegenheiten 
zu beraten und zu beschliessen hat, dem deutschen Tarif-Aus- 


schuss nicht unähnlich. und sie kann. leicht der Anfang. zu .einer. 


| Tarifgemeinschaft wie der unsrigen werden. 


Bio Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker 


| Auch in den 
Kreisen der amerikanischen Buchdruckereibesitzer regt sich 
das Verlangen nach einer der deutschen ähnlichen Organisation 


des Berufes und ein begeisterter und überzeugter Vertreter 
dieser 


Idee ist der Newyorker Buchdruckereibesitzer und 
volkswirtschaftliche Redakteur des „Inland Printer“, Herr 
Henr W. Cherouny. . Derselbe hat im vorigen J ahre. das 
deutsche Buchdruckgewerbe und seine Organisationen an Ort 
und Stelle eingehend studiert und die über die deutsche Tarif- 
gemeinschaft gewonnenen Eindrücke und Ansichten in eiiiem 
eigenartigen Buche neben anderen Arbeiten und Studien aus 
früheren Jahren niedergelegt. Ca CS i 
Dieses Buch führt den Titel „The Burial ep the 
Apprentice: a true story from life in a union work- 
shop, and other essays on present political and social, 
‚problems by Henry W. Cherouny“ und ist der Buchdrucker- 
gemeinde, in der. der Verfasser als Lehrling, Gehilfe und 
Prinzipal thätig gewesen ist, als Ergebnis sorgfältiger. Studien: 
‚und lebenslanger Berufserfahrung gewidmet. Das Buch ist 
lebendig geschrieben und die in der litterarischen Belesenheit 
des Verfassers namentlich zum Ausdruck kommende Bibel- 
festigkeit wird dessen Landsleuten, insbesondere seinen speziellen i 
, Berufsgenossen sicherlich imponieren. 

Wie schon der Titel „Das Begräbnis des Lehrlings- an- 
deutet, beschäftigt sich das. Buch zuvörderst mit der in Amerika 
ganz eigenartig liegenden Lehrlingsfrage. Der Verfasser legt 
'in einer interessant zu lesenden Schilderung die Schwächen des. 
heutigen Lehrsystems und die Einflüsse, welche gewisse Ver- 
'hältnisse und Personenkreise auf den Lehrling ausüben, dar 
und giebt zugleich mancherlei Anregungen, wie die Lehrlings- 
ausbildung in Zukunft zu bessern und zu gestalten sei. o! 

| Vom Lehrling kommt der Verfasser auf den Gehilfen und 
Prinzipal und deren Verhältnisse und er tritt insbesondere 
mit Wärme dafür ein, die Gepflogenheit der Bestimmung der 
Arbeitsbedingungen durch mündliche Vereinbarungen zwischen 
ı den Individuen. fallen zu lassen und anstatt dessen das System. 


r 


510 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 44 


einzuführen, die Arbeitsbedingungen durch formelle Verträge 
zu regeln, die zwischen Vereinigungen der Arbeitgeber und 
der Arbeitnehmer abgeschlossen werden. Dabei scheut er sich 
nicht, in ihre Theorien verbissenen Gewerkvereinlern ebenso 
ins Gewissen zu reden, als im Kapitalistenstolz befangenen und 
auf ibr Haus- und Herrenrecht pochenden Arbeitgebern. 

Die Lehrlingsfrage wie die Arbeitsfrage kann aber nur 
durch eine geeignete Gewerbsorganisation gelöst werden und 
für eine solche macht er, nachdem er im zweiten Buche „On 
the Political Aspect of Tradeunionism“ das Gewerkveinswesen 
behandelt hat, im dritten Buche „A Plea for the Formation 
of a More Perfekt Union“ Vorschläge, wobei er sich vornehm- 
lich auf die deutsche Tarifgemeinschaft stützt. 

Wie bereits gesagt, hat der Verfasser die Tertisetneinkchäft 
eingehend studiert. Er schildert kurz ihre geschichtliche Ent- 
wickelung, bespricht daun ihre Verfassung, ihre Wirksamkeit, 
ihr Einwirken auf die Lehrlingsfrage, er schildert das Wirken 
der Schiedsgerichte aus eigener Anschauung und schliesslich auch 
das Wirken der deutschen Lehrlingsfachschulen, wenn diese auch 
nicht gerade in das Bereich der Tarifgemeinschaft fallen. Er 
führt dann seinen amerikanischen Kollegen das sehr anerkennende 
Urteil eines der grössten deutschen Buchdruckereibesitzer, des 
Herrn Georg W. Büsxenstein, über das vierjährige Wirken der 
Tarifgemeinschaft vor und schliesslich — oder vielmehr zu 
allem Anfang des betreffenden Abschnitts — rückt er seinen 
Landsleuten die Tarifgemeinschaft in ein Licht, das ihnen be- 
sonders anheimelnd sein muss, indem er ihre Verfassung mit 
derjenigen der Vereinigten Staaten vergleicht. Dieser Vergleich 
ist neu und für unsere Leser auch interessant. Wir lassen ihn 


deshalb folgen. Herr Cherouny sagt: 


„Die grossen und wohlbekannten Schriftsteller über Gewerk- 
vereinswesen Professor Lujo Brentano und Sidney und Beatrice 
Webb haben zu verschiedenen Malen dargelegt, dass die Ver- 
fassungen der am erfolgreichsten wirkenden europäischen Gewerk- 
vereine genau derjenigen der Vereinigten Staaten gleichen. Auch 
die deutschen Buchdruckereibesitzer und Buchdruckergehilfen haben, 
ihrer steten Klassenkämpfe müde, kürzlich eine wirksame Gewerbs- 


regierung aufgerichtet, die ebenso gestaltet ist, wie die Regierung 


der Vereinigten Staaten. Alle verwirrenden modernen Theorien 
über die soziale Frage ausser Betracht lassend, haben sie auf der 
breitesten demokratischen Grundlage eine gemeinsame Gewerbs- 
regierung organisiert, um ein System von allgemeinen Bestimmungen 
zu beschliessen, durchzuführen und auszulegen, die für Prinzipale, 
Gehilfen und Lehrlinge in gleicher Weise verbindlich sind. Ob 
sie hierbei bewusst oder unbewusst unter dem Geiste der ameri- 
kanischen Väter der wahren Demokratie gehandelt haben, kann 
ich nicht entscheiden. Gewiss ist, dass es ihnen gelungen ist, 
durch diese interessante Organisation Frieden und Gedeihen in 
ihrem Gewerbe herbeizuführen und ich glaube, die Amerikaner 
werden mit grossem Vergnügen in Erfahrung bringen, wie die 
deutschen Buchdrucker die Grundsätze der Verfassung der Ver- 
einigten Staaten benutzt haben, um die Gegensätze des industriellen 
Lebens in ihrem monarchischen Lande zu überwinden. 

Zur Beschliessung gemeingültiger Bestimmungen haben die 
deutschen Buchdrucker eine dem amerikanischen Kongress ähnliche 
gesetzgebende Versammlung geschaffen. Die Abordnung der Arbeiter 
entspricht dem Repräsentantenhause Die Worte der föderalisti- 
schen Väter, welche den Entwurf der amerikanischen Verfassung 
erklärten, können zu demselbeu Zwecke auch für die gegenwärtige 
Gewerbsorganisation dienen. Hamilton sagt: „Das Repräsentanten- 
haus sollte vertraut sein mit dem allgemeinen Geist, den Gewohn- 
heiten und der Denkweise des gesamten Volkes.“ Madison sagt: 
„Es ist ganz besonders wesentlich, dass die in Rede stehende 
Abteilung (die des Volkes) in unmittelbarer Abhängigkeit vom 
Volke sei und mit demselben in inniger Beziehung stehe.“ Und 
die deutschen Buchdruckerprinzipale erklären: Man lasse die Ge- 
hilfen mit den Prinzipalen auf gemeinsamem Boden zusammen- 
kommen, um die Gedanken ihrer Klasse in parlamentarischer 
Weise zum Ausdruck zu bringen und die Sympathie des Gewerbes 
für gemeinsame Verwaltung zu bewahren. 

Die Abordnung der Arbeitgeber in die gesetzgebende Ver- 
sammlung entspricht dem amerikanischen Senat. Ihr Gewicht in 
der gemeinsamen Verwaltung des Gewerbes ist dem der Gehilfen 


gleich. Madison erklärt: „Die Repräsentation bezieht sich unmittel- 
barer auf die Personen“ und „eine Abteilung (der Senat) hat im 
Spezielleren den Zweck, der Hüter des Eigentums zu sein.“ Dies 
ist „eine Einrichtung, die dem Volke notwendig ist als Verteidigung 
gegen seine eigenen zeitlichen Irrtümer und Täuschungen“ und 
„verbindet Stetigkeit mit Freiheit.“ 

Zur Durchführung der allgemeinen Massnahmen, die von der 
gesetzgebenden Versammlung beschlossen werden, haben die deut- 
schen Buchdrucker ein zentrales Amt, ähnlich der amerikanischen 
Verwaltung. Natürlich kann an der Spitze einer wirtschaftlichen 
Körperschaft, die zwei Klassen mit ebenso vielen gegensätzlichen 
als gemeinsamen Interessen repräsentiert, kein Präsident stehen. 
So haben denn die Buchdrucker eine Verwaltung zusammengesetzt 
aus drei Arbeitgebern und drei Gehilfen, welche ein verantwort- 
liches und bezahltes Kabinet ernennen, das die Arbeiten der 


Organisation zu besorgen hat. Wenn wir uns das amerikanische 


Wahlmänner-Kollegium als eine ständige ausführende Körperschaft 
vorstellen, die den Präsidenten und seinen Stab als besoldete 
Zivilverwaltung ernennt, die dem Willen des Wahlmänner-Kollegiums 
untersteht, so haben wir die deutsche Tarifgemeinschaftsverwaltung. 
Es wird niemand Alexander Hamilton’s Artikel über das Wahl- 
männer-Kollegium lesen können, ohne zu dem Schlusse zu kommen, 
dass der deutsche Plan die fundamentalen amerikanischen Gedanken 
über die Regierung besser zur Ausführung bringt, als die modernen 
Politiker, die sich rühmen, alles Gute, was in dem Wahlmänner- 
Kollegium ist, bei Seite gesetzt und hierfür alle jenen hässlichen 
Grundzüge eingeführt zu haben, welche jede Präsidentenwahl und 
das Bestehen eines unverantwortlichen Kabinets begleiten. 

Zur Auslegung ihrer gemeinverbindlichen Bestimmungen haben 
die deutschen Buchdrucker eine schiedsrichterliche Abteilung, die 
derjenigen der Vereinigten Staaten, die von der Regierung ernannt 
wird, ähnlich ist. Was Hamilton von dem Obersten Gerichtshofe 
sagt, gilt auch von den deutschen Schiedsgerichten: „Sie sind die 
Citadelle der öffentlichen Justiz und der öffentlichen Sicherheit.“ 
„Die Gerichte müssen den Sinn der Gesetze erklären.“ „Sie haben 
Urteil zu sprechen und nicht einen Willen auszuüben“ und sie 
müssen „die Verfassung und die Rechte der Individuen gegen die 
Wirkungen jener üblen Anschauungen schützen, die die Künste 
erfinderischer Leute unter dem Volke selbst ausstreuen.“ 

Wir sehen also, dass die deutschen Buchdrucker die ausschlage 
gebenden Grundzüge der amerikanischen Verfassung, nämlich dass 
sie für eine wirksame Regierung in drei Funktionen sorgt, voll- 
ständig adoptiert haben. Die oberste Gewalt, welche das Gewerbe 
über die Gewohnheiten und Gebräuche seiner Angehörigen besitzt, 
wird von drei Abteilungen gehandhabt, deren jeder eine bestimmte 
Funktion übertragen ist, während zwischen den verschiedenen 
Funktionen ein solch starkes Band gegenseitiger Unterstützung 
vorhanden ist, dass keine Abteilung ohne die anderen bestehen 
kann. In dieser Dreiteilung und gleichzeitigen Vereinigung der 
Macht der gesamten Gemeinschaft liegt ihre Sicherheit gegen den 
Missbrauch. Mögen die Amerikaner Gott danken für ihre Ver- 
fassung, die veralteten Gesetzen und Gewohnheiten gestattet zu 
verschwinden, ohne dass Widerstand geleistet wird, und neuen 
Gedanken, einzutreten ohne Revolution oder Gewalt. Mögen sie 
ebenso den deutschen Buchdruckern dafür danken, dass sie der 
industriellen Welt zeigen, wie der Geist der amerikanischen Väter 
zu einem ebenso verlässlichen Regulator des gewerblichen Lebens 
gemacht werden kann, als er sich als ein solcher für unser nationales 
Leben erwiesen hat. 

Natürlich giebt es auch viele amerikanische Arbeitgeber, die 
über das unerhörte Abweichen der deutschen Buchdruckereibesitzer 
von den wert gehaltenen Lehrsätzen der orthodoxen Ökonomie 
ungläubig lächeln werden. Aber ich hoffe um unseres alten Ruhmes 
willen, dass in unserem Gewerbe, ja sogar in unserem geliebten 
Vaterlande niemand dem widersprechen wird, dass unsere geheiligte 
Verfassung die Eigenschaften in sich selbst trägt, die Segnungen 
der Freiheit und des Friedens dem Privatbesitz ebenso zu sichern 
als den Staaten. 

Und nun mögen die amerikanischen Buchdrucker beschliessen, 
eine vollkommenere Vereinigung zu bilden, als ihre gegenwärtigen 
getrennten Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer dar- 
stellen; mögen sie Gerechtigkeit in ihre Werkstätten einführen, 
Ruhe und Frieden unter sich aufrecht erhalten, für ihre gemein- 
same Verteidigung gegen die unzulässige Konkurrenz Vorsorge 
treffen, die allgemeine Wohlfahrt von Lehrlingen, Gehilfen und 
Prinzipalen fördern und für sich und ihre Nachkommen die 
industrielle Freiheit sichern. Möge die intelligente Körperschaft 


Nr. 44 


— 4 nn E 


der amerikanischen Buchdrucker mit einem Schlage sowohl des 
Geschäftsherrn Anschauung von der Einzelherrschaft, wie des 
Gewerkvereins Anschauung von der Klassenherrschaft vernichten 
und an die Stelle dieser Übelstände unserer Zeit eine gemeinsame 
Herrschaft setzen, unter der alle leben und gedeihen können. Dann 
wird der Geist ihrer Väter stets mit ihnen sein und vielleicht 
sogar ihre Staatsregierungen von der Korruption des Individualismus 
befreien. 

Die Anschauungen, welche der vorurteilslos urteilende 
amerikanische Kollege aus eigenen Studien von der Tarif- 
gemeinschaft des deutschen Buchdruckgewerbes gewonnen hat, 
sind also für diese sehr günstige, und die Mitglieder unserer 
Tarifgemeinschaft hiermit bekannt zu machen, ist vielleicht jetzt, 
wo eine Neuregelung des Tarifs vor der Thür steht und mög- 
licherweise mancherlei Unzufriedenheit mit der Tarifgemeinschaft 
wieder zum Ausdruck gebracht werden wird, von besonderem 
Nutzen. Herr Cherouny scheint übrigens überzeugt zu sein, dass 
sein warmer Appell an die Buchdrucker Amerikas auch Erfolg 
haben wird, denn er hat kürzlich in der von ihm redigierten 
Abteilung des „Inland Printer“ mit der Veröffentlichung von 
Entscheidungen der deutschen Tarifschiedsgerichte begonnen 
und er gedenkt dieselben fortzusetzen, bis sie durch regel- 
mässige Berichte von dem Newyorker oder Chicagoer Printers’ 
Court of Honor abgelöst werden. 


e 


Hinter den Coulissen des Druckpapiermarktes. 


Zu dem unter dieser Überschrift in Nr. 42 der „Zeitschrift“ 
vom 18. Oktober enthaltenen Artikel ging uns unter dem 25. Ok- 
tober von Herrn Direktor R. Lehmann, Syndikus der 
Papiereinkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungs- 
verleger, eine kurze Einsendung mit der Aufschrift „Berich- 
tigung“ zu, die jedoch nur einige kritische Ansichten über den 
angezogenen Artikel enthält. 

Von der Wiedergabe dieser Ansichten sehen wir ab, weil 
Herr Direktor Lehmann erklärt, die Papiereinkaufsstelle ver- 
zichte prinzipiell auf jede Zeitungspolemik, und wir uns nicht 
anregen lassen wollen, sie in diesem Grundsatze zu beirren. 
Wir entnehmen jedoch der Einsendung gern die mit Bezug 
auf die Mahnung des Artikels in Nr. 42 — es solle zwischen 
den Papiererzeugern und -verbrauchern kein Kampf stattfinden, 
sondern eine Verständigung herbeigeführt werden — und 
„im Interesse der Sache“ abgegebene Erklärung: dass die 
Papiereinkaufsstelle von allem Anfang an eine Ver- 
ständigung mit den Papierfabrikanten gesucht habe. 


S 


Von der Weltausstellung in Paris. 
VI. 


Wir gehen nun zu einer Schilderung der auf der Pariser Welt- 
ausstellung befindlichen Maschinen für die Satz- und Druck- 
herstellung über. Im allgemeinen darf gesagt werden, dass 
dieser Teil der buchgewerblichen Ausstellung ein ganz imponierendes 
Bild geboten haben würde, wenn er etwas besser hätte zusammen- 
gehalten werden können. Er ist aber leider ziemlich verstreut 
und darunter leidet der Gesamtanblick und der Gesamteindruck. 
Hierzu kommt, dass von durchschlagenden oder besonders auf- 
fälligen Neuheiten nur wenig vorhanden ist. Das Beste haben 
nach der allgemein vorherrschenden Ansicht, der wir uns gern 
anschliessen, die wenigen deutschen Aussteller geboten, und für 
die Nichtdeutschen ist das Meiste, was von diesen geboten wird, 
auch grossenteils neu. Nächst der deutschen erweckt die etwas 
versteckte und abgelegene amerikanische Maschinenausstellung das 
meiste Interesse. England ist nur schwach vertreten und bietet 
ausser der nicht einmal englischen Orloffmaschine nichts besonderes, 
während die französische Maschinenausstellung zwar in der Masse 
ganz Ansehnliches bietet, aber damit bei den Fachleuten des In- 
und Auslandes keinen allzugrossen Eindruck macht. Die übrigen 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


511 


— — >» 


Länder kommen für die Maschinenausstellung nicht, oder, wie 
Russland, nur wenig in Betracht. 

Wir wenden uns nun zunächst der buchgewerblichen Maschinen- 
ausstellung Deutschlands zu. Wie schon angedeutet, ist dieselbe 
nur von wenigen Firmen beschickt, aber was diese zur Vorführung 
gebracht haben, das hat den allgemeinsten Beifall, auch bei unsern 
westlichen Nachbarn, gefunden und darf als eine durchaus würdige 
Vertretung des deutschen buchge werblichen Maschinenbaues be- 
zeichnet werden. 

Aus dem Druckmaschinenfache haben vier Firmen ausgestellt 
und unter ihnen fällt hinsichtlich der ausgestellten Objekte am 
meisten ins Auge die Maschinenfabrik Augsburg in Augs- 
burg, denn ihre gewaltige und äusserst schmuck aussehende 
Sechsfarben- Rotationsnlaschine beherrscht die ganze Abteilung. 
Wir haben von dieser Glanzleistung des deutschen Rotations- 
maschinenbaues in Nr. 50 der „Zeitschrift“ vom vorigen Jahre 
eine ausführliche, mit Abbildung versehene Beschreibung aus der 
Feder des Herrn Theodor Goebel gebracht und gestatten uns, 
spezielle Interessenten auf diese Beschreibung zu verweisen. Zur 
Orientierung begnügen wir uns hier mit einigen wenigen Bemer- 
kungen. Die Maschine macht sich, wie gesagt, schon durch ihre 
Grösse bemerklich; denn sie ist 5 m hoch, 5½ m breit und 
10 ½ m lang, und ihr grösstes zulässiges Druckformat ist 90:112 cm. 
Das Gewicht der ganzen Maschine ist 60000 kg. Die Maschine 
ist, wie schon bemerkt, für sechs Farben eingerichtet, von denen 
eine, die schwarze, auf die eine Seite des Papiers, die andern fünf, 
die bunten Farben, auf die andere Seite zu stehen kommen. Sie 
kann aber auch nur für einfachen Schön- und Wiederdruck benützt 
werden; in diesem Falle werden die vier oberen Farbwerke durch 
Ausschaltung eines Triebrades abgestellt. Zwei Cylinderpaare mit 
den entsprechenden Farbwerken liegen horizontal im unteren Teil 
der Maschine, die anderen vier Cylinderpaare und Farbwerke sind 
im Halbkreis darüber angeordnet. Die Farbwerke besitzen, um 
sorgtältigste Farbeverreibung und genaueste Deckung der Druck- 
platten zu erzielen, eine sehr grosse Zahl von Masse- und Metall- 
walzen und das Auftragen wird bei drei Farbwerken von je sechs 
und bei den anderen drei Farbwerken von je vier Auftragwalzen 
besorgt. Ferner enthält die Maschine auch eine Abschmutzrolle. 
Zwei über einander angebrachte Galerien ermöglichen sowohl die 
leichte Zugänglichkeit der einzelnen Teile, wie die Überwachung 
des Ganges. Die Leistungsfähigkeit der Maschine schwankt je 
nach der Schwierigkeit der Druckarbeit zwischen 3000 und 6000 
beidseitig bedruckten Bogen in der Stunde. Weiter hat die Augs- 
burger Maschinenfabrik eine sehr stark gebaute Cylinderschnell- 
presse für Illustrations- und Farbendruck ausgestellt, die alle 
Verbesserungen der Neuzeit aufweist. Namentlich aber ist bei der 
Konstruktion des Fundamentes auf genauesten Gang und Schutz 
gegen Durchbiegen oder Federn Bedacht genommen worden. Das- 
selbe läuft in vier Stahlbahnen und gleitet auf einer grossen Zahl 
zwangsläufig bewegter Stahlrollen. Auch der Druckcylinder ist 
im Innern mit Verstärkungsvorrichtungen versehen, um ihm auch 
beim stärksten Druck die nötige Sicherheit zu geben. 

Die Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Co. in 
Frankenthal bringt ebenfalls ihre Rotationsmaschinen zur Vor- 
führung, in denen sie bekanntlich ansehnliche Erfolge erzielt hat. 
Eine sehr massiv gebaute dergleichen Maschine dient zum Druck 
vierseitiger Zeitungen, die dreimal gefalzt und in Packeten ge- 
ordnet mit einer Schnelligkeit von 12000 Exemplaren in der Stunde 
ausgelegt werden. Die Maschine hat 2 Platten- und 2 Druck- 
cylinder, 2 Farbwerke, Dampffeuchtapparat und alle sonst üblichen 
Einrichtungen. Weiter ist ausgestellt eine Rotationsmaschine für 
wechselnde Formate zum Druck von illustrierten Zeitungen, Pro- 
apekten, Formularen u. s. w. Dieselbe ist mit Abschmutzrolle ver- 
sehen. An Flachdruckpressen bietet die Firma sodann ihre bekannte 
„Rhenania“ zur Schau. Es ist dies eine solid gebaute Cylinder- ` 
maschine, deren Karren durch sechs verzahnte Räder sehr sicher 
geführt wird und die mit gutem Farbwerk und vorzüglichen An- 
legevorrichtungen versehen ist. Sie eignet sich besonders für den 
Accidenzdruck. Eine andere einfache Buchdruckschnellpresse ist 
mit Schlittenbewegung und zwangläufiger Rollenführung versehen, 
das Fundament läuft auf zwei Gleitbahnen und nachstellbare ge- 
härtete Gleitstücke sichern genaue seitliche Gradführung. Das 
Farbwerk hat vier Auftragwalzen. Im übrigen sind auch bei dieser 
Maschine alle modernen Einrichtungen vorgesehen. 

Sehr interessant ist ferner die Ausstellung der Firma Rockstroh 
& Schneider Nachf. in Dresden-Heidenau. In derselben finden 
wir ihre rühmlichst bekannte Tiegeldruckpresse „Victoria“, die 


512 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 44 


auch in Abarten zum Prägen und Stanzen gebaut wird. Die Presse 
und ihre vorzüglichen Leistungen sind in Deutschland so bekannt, 
dass wir hier kaum etwas darüber zu sagen nötig haben. Ebenso 
grossen Ansehens erfreuen sich, auch in der Pariser Ausstellung, 
die stark und solid gebauten und mit mancherlei Neuerungen ver- 
sehenen Schnellpressen der Firma, die in der Ausstellung mit 
grosser Schnelligkeit laufen und vorzügliche Illustrations- und 
Farbendrucke liefern. Der Hauptunterschied dieser Maschinen 
von anderen Fabrikaten liegt bekanntlich darin, dass bei ihnen 
die Druckstellung nicht durch Verstellen des Cylinders, sondern 
durch Verstellen des Fundamentes bewerkstelligt wird. Zu diesem 
Zwecke ist unter der Fundamentplatte eine von einem Handrad 
bewegte Keilplatte angebracht und durch Bewegen dieser Keilplatte 
wird die Fundamentplatte gehoben oder gesenkt. Die Führung 
des auf vier Bahnen ruhenden Karrens ist eine äusserst sichere 
und der Gang der Maschine auch bei der grössten Geschwindig- 
keit ein fast geräuschloser. Das Farbwerk ist ebenfalls vorzüglich 
konstruiert und ein exakt arbeitender Bogenschiebeapparat sichert 
genauestes Anlegen. 

Sehr umfänglich ist die Maschinenausstellung der Firma Scheller 

Giesecke in Leipzig. Hier ist vor allem die weitbekannte 

iegeldruckpresse „Phönix“ zu erwähnen, die in zwei Nummern 
und Grössen ausgestellt und in Thätigkeit ist und sowohl für Druck- 
zwecke, wie zum Stanzen, Prägen und Vergolden mit stärkster 
Kraftanwendung gebaut wird. Auch diese Maschine ist in ihrer 
Konstruktion und in ihren Leistungen so bekannt, dass darüber 
viele Worte zu verlieren unnötig ist. Nicht minder bedeutungsvoll 
für das Gewerbe ist die von der Firma Schelter & Giesecke gebaute 
neue Schnellpresse „Windsbraut“, die im allgemeinen amerikani- 
schen Konstruktionstypus zeigt und hauptsächlich für feinen Illu- 
strations- und Farbendruck bestimmt ist. Die Maschine hat einen 
stetig rotierenden Druckcylinder, ein kombiniertes Cylinder- und 
Tischfarbwerk, bei der Karrenbewegung sind stählerne Laufrollen 
und Luftpuffer angewendet und von den sonstigen sehr praktischen 
Einrichtungen sind namentlich der zwangläufige Greiferschliesser 
und die praktischen Stellungsvorrichtungen am Farbwerk und an 
den Walzen zu erwähnen. Die Maschine ist sehr stark und sicher 
gebaut und ihre Leistung ist 1400—2400 Abdrücke in der Stunde, 
je nach der Grösse der Presse. Sie wird allgemein als eine sehr 
vorteilhafte Bereicherung unseres Schnellpressenmaterials angesehen. 
Die als vorzüglich bekannten Numerierwerke der Firma sind eben- 
falls in verschiedenen Arten ausgestellt. 

Neben den besprochenen Druckmaschinenausstellungen haben 
sodann noch die weltbekannten Firmen Karl Krause in Leipzig 
und Gebrüder Brehmer in Leipzig-Plagwitz umfängliche Aus- 
stellungen ihrer Fabrikate veranstaltet. Die Ausstellung von Karl 
Krause haben wir bereits in Nr. 34 der „Zeitschrift“ ausführlich 
besprochen, und es erübrigt uns daher nur, zu bemerken, dass sie 
mit ihren glänzenden Objekten, ihren riesigen Kalandern, Schneide- 
maschinen, Prägepressen u. s. w. einen grossen Eindruck macht, 
trotzdem dass die Aufstellung der Maschinen eine sehr gedrängte 
geworden ist, da die Firma sich von der Ausstellungsleitung eine 
erhebliche Platzverringerung infolge nachträglich vorgenommener 
Baulichkeiten gefallen lassen musste. 

Die Firma Gebrüder Brehmer in Leipzig- Plagwitz hat eine ziem- 
lich umfängliche Kollektion ihrer Heftmaschinen zur Ausstellung 
gebracht, die die Firma, die erste ihrer Art, würdig repräsentiert. 
Der Ursprung der Firma Gebrüder Brehmer geht auf Amerika 
zurück. Dort wurde im Jahre 1872 Herrn Hugo Brehmer (einem 
gebornen Lübecker) in Philadelphia das erste Patent auf eine 
Draht-Buchheftmaschine erteilt. 1873 wurde von den Gebrüdern 
Brehmer in Philadelphia eine Maschinenfabrik gegründet, aus der 
1876 die erste Draht-Buchheftmaschine auf den Markt gebracht 
wurde. 1879 wurde die Maschinenfabrik in Leipzig-Plagwitz er- 
richtet und ganz nach amerikanischem Arbeitssystem eingerichtet, 
und 1885 ging aus dieser auch die erste Faden-Buchheftmaschine 
hervor, der andere Konstruktionen, u. a. auch solche von Bogen- 
falzmaschinen folgten. Seitdem hat sich im Laufe der Jahre das 
Etablissement intensiv und extensiv bedeutend vervollkominnet, so 
dass es zur Zeit in der Fabrik in Leipzig-Plagwitz, sowie in den 
Filialen in London, Paris und Wien 525 Beamte und Arbeiter be- 
schäftigt und bis Mitte dieses Jahres 34000 Heftmaschinen und 
über 350 Bogenfalzmaschinen auf den Markt gebracht hat. Die 
Gebrüder Brehmer sind also die Väter und bedeutendsten Förderer 
der Heftmaschine, und als letztere geben sie sich auch auf der 
Pariser Ausstellung, denn an den 15 hier zur Schau gebrachten 
Maschinensystemen zeigen sie, zu welcher Vollkommenheit sie die 


Heftmaschine entwickelt haben. So hat unter den ausgestellten 
Neukonstruktionen grosse Bedeutung die Maschine Nr. 37 des 
Kataloges, die dazu dient, Broschüren, Schreibhefte in einzelnen 
Lagen u. s. w. mit Zwirn zu heften, dessen Enden verknotet wer- 
den und zwar so fest, dass man vergebens versucht, den Knoten 
zu lösen. Die kräftig gebaute und einfach zu handhabende Ma- 
schine kann in der Stunde 1800 gut und fest verknotete Schreib- 
hefte liefern. Weiter ist die Fadenhaftmaschine Nr. 16 zu erwähnen, 
die in zwei Grössen gebaut wird und auf Gaze sowohl wie auf 
Bänder oder Schnüre mit fünf beliebig verstellbaren Nadeln stünd- 
lich 12— 1600 Bogen heftet. Die Maschine ist namentlich in Eng- 
land stark verbreitet, wo einzelne Firmen 10 — 22 solcher Maschinen 
im Gebrauch haben. Während nun diese Maschine mit Einzel- 
faden unter Zuhilfenahme von Einschnitten in den Bogen oben 
und unten arbeitet, heftet die Maschine Nr. 36 mit Doppelfaden, 
ohne Einschnitte in den Bogen und, ähnlich wie die Drahtheft- 
maschinen, mit versetzten Stichen. Die sonst dieser Maschine 
ziemlich gleiche, auch mit Doppelfaden arbeitende Maschine Nr. 89 
wieder versieht fast die ganze Lage mit Faden und verbraucht 
infolgedessen von diesem natürlich weit mehr als jene, auch muss 
bei schwachen Lagen ganz dünner Faden verwendet werden. Beide 
Maschinen entsprechen bestimmten Bedürfnissen, und zwar erstere 
dem Bedürfnis nach geringem Falz und Fadenverbrauch, letztere 
dem Bedürfnis möglichst solider Heftung bei besseren Verlags- 
werken. Wir erwähnen sodann noch eine ausgestellte Fadenheft- 
maschine zum Holländern mehrlageriger Broschüren mit Zwirn, 
sowie zwei Bogenfalzmaschinen, von denen die eine bis zu drei, 
die andere bis zu vier Bruch falzt. Beide arbeiten mit automati- 
scher Winkelanlage wie auch mit Punkturen. Die Draht-Buch- 
heftmaschinen sind durch das Modell „Royal“ vertreten. Diese 
Maschine arbeitet Bücher bis zu 52 cm Höhe und 14 cm. Dicke 
mit 1—7 Heftbändern und ist für die verschiedenartigsten Arbeiten 
gleich vorteilhaft zu verwenden. Auch sind noch fünf verschiedene 
Maschinen für Broschüren-Drahtheftung ausgestellt, die für Hand-, 
Fuss- oder Kraftbetrieb oder auch für zwei dieser Betriebsarten 
eingerichtet sind, was insofern vorteilhaft ist, als dann Betriebs- 
störungen durch Zufälle an der Antriebsmaschine fast ausgeschlossen 
sind. Gedenken wir auch noch der drei ausgestellten Patent- 
Kartonheftmaschinen, sowie der Patent-Blechnietenheftmaschine zum 
Zusammenheften von Kartonnagen u. s. w., so haben wir ein über- 
sichtliches, wenn auch sehr gedrängtes Bild der Leistungen einer 
Firma, deren Fabrikate noch überall, auch jetzt in Paris wieder, 
die allgemeinste Anerkennung gefunden haben. 

Wir schliessen unsere Besprechung der deutschen buchgewerb- 
lichen Maschinenabteilung, indem wir noch auf die Firma Friedrich 
Krebs in Frankfurt a. M. hinweisen, die ihre Graviermaschine 
„Universelle“ für Holzschnitte u.s.w. und ihre bestens bekannten 
Pantographen zur Anschauung bringt, sowie auf die Firma ius 
Post in Hamburg, die Kopierpressen mit Rollenbewegung ausstellt. 


2 


Vereinsleben 


* Altona. Am Sonntag, 21. Oktober, tagte in Pabst's Gesell- 
schaftshaus eine Versammlung der Buchdrucker-Innung (Zwangs- 
Innung) in Altona, umfassend den Stadtkreis Altona und die Kreise 
Pinneberg, Steinburg, Stormarn, Segeberg und Lauenburg, unter 
dem Vorsitz des Herrn Buchdruckereibesitzers Hammerich und im 
Beisein des Herrn Syndikus Dr. Harbeck als Vertreter der Auf- 
sichtsbehörde. Der Vorsitzende teilte mit, dass die jüngste Ver- 
sammlung im September nicht beschlussfähig gewesen sei und dass 
deshalb nochmals eine Versammlung habe berufen werden müssen, 
um über einen Antrag auf Zurücknahme der Anordnung des Re- 
gierungspräsidenten betreffend Errichtung einer Buchdrucker- 
Zwangs-Innung in Altona (Auflösung der Zwangs-Innung) Beschluss 
zu fassen. Die heutige Versammlung sei unter allen Umständen 
beschlussfähig. Von einigen Mitgliedern seien Entschuldigungs- 
schreiben eingegangen, andere wieder hätten in ihren Schreiben 
erklärt, dass sie mit der Innung nichts zu thun haben wollten. 
In der Abstimmung wurde der Antrag auf Auflösung der Buch- 
drucker-Zwangs-Innung mit 84 gegen 3 Stimmen angenommen. — 
Auf Antrag des Herrn Buchdruckereibesitzers Augustin-Glückstadt 
wurde der Vorstand beauftragt, die Geldmittel der Innung teil- 
weise der Jubiläumsstiftung des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
zu überweisen. Von der Erhebung weiterer Beiträge soll Abstand 
genommen werden. 


Nr. 44 


Sprechsaal. 


L. I. Braunschweig, 21. Oktober. In den letzten Tagen hat 
der „eiserne Kollege“ auch hier seinen Einzug gehalten, und zwar 
— wie das wohl seine amerikanische Abstammung erklärt — in 
feierlicher Weise. Die Druckereien von Lauer („Neueste Nach- 
richten“) und Limbach („Stadtanzeiger“ u. s. w.) haben sich jede 
zwei Linotype-Maschinen angeschafit; die Leser waren auf das 
Ereignis vorbereitet, wussten aus den „Neuesten Nachrichten“ auch, 
dass beide Maschinen zusammen 26000 o% kosten, und da nun 
sowohl bei Lauer wie bei Limbach eine arbeitende Maschine ins 
Schaufenster gestellt worden ist, so giebt es genug Zuschauer auf 
der Strasse, wo sich bald auch ein Dutzend Setzer befinden wird. 
In der Limbach’schen Druckerei sind übrigens seit Jahren auch 
zwei Thorne-Maschinen thätig. 

* Leipzig. In der letzten Nummer der „Zeitschrift“ war eine 
Danksagung des Vorstandes des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
für eine Zuwendung von 300 A% an die Jubiläumsstiftung 
des Vereins seitens der Herren Johs. Baensch- Drugulin in Leipzig 
und Ignaz Bernstein in Warschau enthalten. Heute möchten wir, 
auch zum Besten der Jubiläumsstiftung bez. der Unterstützungs- 
kasse, der diese Stiftung dient, den Lesern davon Kenntnis geben, 
aus welchem Anlasse die Schenkung gemacht wurde. Herr Ignaz 
Bernstein in Warschau huldigt der Liebhaberei des Sammelns 
von Werken über Sprichwörter und hat eine bedeutende Bibliothek 
von annähernd fünftausend Bänden aus allen möglichen Sprachen 
zusammengebracht. Diese Bibliothek hat er von gelehrter Hand 
ordnen und katalogisieren lassen und den schwierigen Druck des 
Katalogs übertrug er der wegen ihrer Vielsprachigkeit weltberühm- 
ten Buchdruckerei von W. Drugulin in Leipzig, die ihn auch zur 
vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers ausführte. Doch entstand 
schliesslich zwischen dem letzteren und der Firma Drugulin eine 
Differenz wegen 300 % Gegenüber den bedeutenden Druckkosten 
spielte dieser Betrag zwar keine Rolle, auch war der Auftraggeber 
ebenso in der Lage, ihn zu zahlen, wie der Drucker, auf ihn im 
Interesse des guten Einvernehmens zu verzichten; allein der Auftrag- 
geber hatte seine Gründe, diesen Betrag nicht anzuerkennen und der 
Drucker wieder glaubte schon aus prinzipiellen Gründen unbedingt auf 
Zahlung bestehen zu müssen. Da schlug der Chef des Hauses Drugulin, 
Herr Johannes Baensch-Drugulin, dem Auftraggeber den Ausweg 
vor, die strittige Summe zu einem wohlthätigen Zwecke beiderseits 
zu stiften und dieser stimmte dem auch sofort zu. Die 300 A 
wurden auf diese Weise thatsächlich bezahlt, ohne dass die eine 
oder andere der beiden Parteien ihren Grundsätzen etwas vergab. 
Als diejenige Wohlthätigkeitseinrichtung, der die Summe zuge- 
führt werden sollte, schlug sodann Herr Baensch die Unterstützungs- 
kasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins vor, und auch hiermit 
war der Auftraggeber einverstanden. Den Vorteil aus dieser Art 
-der Schlichtung einer Streitigkeit hatte mithin unsere Unter- 
stützungskasse. Wir glauben, es dürften sich hin und wieder Fälle 
im Geschäftsleben finden, bei denen aus dem mitgeteilten Beispiele 
eine gute Nutzanwendung gezogen werden könnte, und möchten 
weiter bei dieser Gelegenheit erneut in Anregung bringen, der 
Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins und ins- 
besondere deren Jubiläumsfonds, dem Zuwendungen, wie die er- 
wähnte, zugeführt zu werden pflegen, ein wohlwollendes Interesse 
zuzuwenden, wo immer sich die Gelegenheit dazu bietet. — Schliess- 
lich können wir nicht unterlassen zu erwähnen, dass die Druckerei 
Drugulin den in Rede stehenden Katalog, der zwei starke Quart- 
bände bildet und nur in ein paar Hundert Exemplaren aufgelegt 
worden ist, zu einem Prachtwerke gestaltet hat, wie es ausser ihr 
wohl nur sehr wenige Druckereien herzustellen im Stande sein werden. 
Der Katalog weist, wie bereits gesagt, alle möglichen, namentlich 
aber viele orientalische Sprachen auf und enthält die Titelblätter 
der wichtigsten, merkwürdigsten und kostbarsten Werke der Biblio- 
thek in Faksimiledrucken. Er ist teils auf Büttenpapier, teils auf 
Japanpapier in vorzüglicher Weise gedruckt und im Grolierschen 
Geschmacke auf das feinste gebunden. Im Handel ist nur eine 
beschränkte Anzahl des Katalogs zu haben; er wird hauptsächlich 
an Bibliotheken und hervorragende Liebhaber verschenkt. Es ist 
schade, dass die Firma Drugulin in Paris nicht ausgestellt hat; 
schon auf dieses Werk allein würde sie wahrscheinlich den Grand 
Prix erhalten haben. 

K. Nürnberg, 21. Oktober. Heute wurde hier die Klein- 
maschinen-Ausstellung im Bayerischen Gewerbemuseum er- 
öffnet. Diese eigenartige Ausstellung ist sehr mannigfaltig aus 
allen Teilen Deutschlands, vornehmlich aus Sachsen, beschickt und 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


513 


eines Besuches aller Nürnbergreisenden wert. Zunächst sind zwei 
grosse Säle dieser interessanten Ausstellung gewidmet, in welcher 
jedes Gewerbe die wertvollsten Maschinen und Werkzeuge ver- 
treten findet. Selbst die Nähmaschine behauptet durch die Singer- 
Compagnie ihren Platz. Aus dem Papierfache sind nur zwei 
Firmen vertreten. Dietz & Listing in Leipzig mit ihren bekannten 
Fabrikaten, sowie das Kempewerk in Nürnberg mit einer kraft- 
vollen „Bismarck“-Tiegeldruckpresse mit elektrischem Antriebe. 
Das Kempewerk brachte auf der Ausstellung effektvolle Karten 
zur Verteilung, welche auf die ebengenannte Presse Bezug haben 
und von der Kgl. Hofbuchdruckerei Bieling - Dietz in Nürnberg 
ganz vorzüglich in Schwarz und Rot auf weissem Karton aus- 
geführt sind. Sämtliche Maschinen der Ausstellung sind, soweit 
sie mit Kraft betrieben werden, nur für elektrischen Antrieb durch 
Einzelmotoren eingerichtet und jeder Besucher kann den Lauf einer 
Maschine kostenfrei verlangen, wie auch der Besuch der Ausstel- 
lung vollständig kostenfrei ist. Jeder Betrieb, welcher zu elektri- 
scher Kraftanlage übergehen will, lasse unbedingt diese Ausstellung 
besuchen, die Kosten dürften wohlangewandt sein. Es wird in 
derselben mit Wechselstrom und mit Gleichstrom gearbeitet. Die 
Maschine des Kempewerkes wurde von der Schuckert-Gesellschaft 
mit einem Wechselstrom-Motor versehen, welcher für Friktions- 
antrieb eingerichtet ist, eine ausserordentlich glückliche Lösung 
einer schwierigen Frage. Dieser Motor macht in der Minute 
1400 Touren, während die Tiegeldruckpresse auf 600, 800 und 
1000 Druck pro Stunde eingestellt werden kann. Elektromotore 
sind übrigens von den verschiedensten Fabriken ausgestellt. Ausser- 
dem finden wir einen 25pferdigen Gasmotor der Maschinenbau- 
Aktien-Gesellschaft in Nürnberg, welcher durch seinen ruhigen 
Gang und die Kleinheit seines Umfanges auffällt, ausgestellt. 

In Remscheid beschloss am 21. Oktober eine Versammlung von 
Zeitungsverlegern die Bildung eines „Vereins bergischer Zeitungs- 
verleger“ (umfassend die Kreise Solingen, Remscheid, Lennep, 
Wipperfürth und Gummersbach). Von der in vielen anderen Kreisen 
beschlossenen Erhöhung der Abonnementspreise sah die Versamm- 
lung ab, dagegen nahm sie Stellung gegen die zu weitgehende 
und das Zeitungsgewerbe geradezu entwürdigende Rabattgewährung 
für Anzeigen und gegen die kostenfreie Aufnahme, welche amt- 
lichen Blättern in immer wachsendem Masse zugemutet wird. 


2 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Bauer’sche 
Giesserei in Frankfurt a. M. ein Probenblatt ihrer engen 
Antiqua und engen Gotisch bei. — Die Schnellpressen- 
fabrik A. Hamm, A.-G. in Heidelberg, empfiehlt mit einer 
zweiten Beilage ihre Flachdruckpresse „Ideal“. — In einer 
dritten Beilage setzt die Maschinenfabrik Kempewerk in 
Nürnberg die Vorteile ihrer eisernen Unterlagen für den 
Autotypiedruck auseinander. Wir machen die Leser auf diese 
Beilagen aufmerksam. 

Ein hübsches Gutenbergfest-Andenken hat die Schriftgiesserei 
Ludwig & Mayer in Frankfurt a. M. seit dem Mainzer Guten- 
bergfeste zur kostenlosen Verteilung gebracht. Es ist dies eine 
hübsche in verkupfertem Schriftmetall ausgeführte Gutenberg- 
statue mit Postament, an dem der Feier entsprechende Inschriften 
angebracht sind. Da dieses Andenken jedem Besucher der Mainzer 
Gutenberg-Ausstellung zugesichert wurde, der durch Kartenabgabe 
an der Auslage der Firma Ludwig & Mayer dem Wunsch nach 
Besitz desselben Ausdruck gab, so wird der Ludwig & Mayer’sche 
Gutenberg wohl eine weite Verbreitung gefunden haben. 


% 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma W. Heimberg in Stade 
ist auf die Witwe des Buchdruckereibesitzers W. Heimberg, Frau 
Minna geb. Somjleth, Herra Kaufmann Wilhelm Heimberg und 
Herrn Adolf Heimberg, sämtlich in Stade, übergegangen. Un- 
beschränkter Vertreter der Handelsgesellschaft ist Herr Wilhelm 
Heimberg in Stade. — Die Firma Alb. Sayfaerth in Berlin ist 
in Buchdruckerei Alb. Sayfaerth (Otto Fleck) umgewandelt worden, 
Der Sitz des Geschäfts ist nach Schöneberg verlegt worden. 


— 2 


514 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 44 


woselbst es von dem Buchdrucker Herrn Otto Gustav Friedrich 
Fleck weiterbetrieben wird. 

Eingetragene Firmen. In Zeven die Firma M. Jäger, Inhaber 
Herr Buchdruckereibesitzer Malte Jäger daselbst, und die Firma 
J. F. Zeller, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Jacob Friedrich 
Zeller daselbst. — In Berlin die Firma Brockhaus & Co., Gesell- 
schafter sind die Herren Hugo Brockhaus, Buchdrucker in Berlin 
und Peter Friesenhahn, Buchhändler in Zehlendorf. — In Ohemnitz 
die offene Handelsgesellschaft unter der Firma Bergmann & Pulse, 


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Sämmtliche auf dem EE gezeigten Schriften sind Original- Erz 


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Enge Antiqua. 
Das Ueunzehnte Jahrhundert, en 1 dr déi Erscheinungen 


Geographische und mich Bilder o Wär und Hessen 
Pflanzen in naturgetrener Abbildung mi Anleitung zur Kulim 
Concert des Männergesangrereins ant dor Durchreie 
Buchhändler -Organisation und Bsehäfsherie 
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durch die namhafte Ersparnisse 


ann giebt es keine 
bessere Maschine, als 
unsere c a Aa a 


chdruckpresse 


gegenüber der gewöhnlichen < 


Rotationspresse erzielt werden. 


„Ideal“ 


„Ideal“ 


„Ideal“ liefert je nach Bestellung 2, 4, 6 oder S seitige Zeitungen; bevor 
die gewöhnliche Rotationspresse mit dem Druck beginnt, sind 
bei „Ideal“ schon einige Tausend Zeitungen expediert. | 


„Ideal“ lässt alle Correcturen in der Maschine zu, Coursänderungen, 
Depeschen etc. können während der Druckzeit jeden Augenblick 


„Ideal verlangt kein aussergewöhnlich starkes Papier, letzteres reisst auch 
nicht häufiger, als wie bei anderen Rotationspressen, eher Sogar 
weniger, da der Papierabzug continuirlich erfolgt und durch Walzen 


„Ideal“ druckt variable Formate, der Uebergang von dem einen zum andern 
dauert nur wenige Minuten. | l iE 
„Ideal“ legt nach Wunsch die gedruckten Bogen entweder gefalzt aus, oder 
auch vermittelst Huslegers flach auf den Huslegetisch 


druckt vom Rollen- < 
papier. 

braucht aber keine e 
Stereotypie, der Druck 
erfolgt vom flachen Satz; 
bei Benutzung von « 
Setzmaschinen + ~ 
erspart „Ideal“ daher 
jährl. tausende Mark. 


nachgetragen werden. 


regulirt wird. 


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Plätze in Anspruch. 


werden es voll und ganz rechtfertigen. 


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arbeitet in ersten Druckereien 
zur vollsten Zufriedenheit der 
Besitzer. | 

(Air benützen die Gelegenheit 
zugleich, alle unsere sonstigen -e 


Fabrikate bestens zu empfehlen, 
wie 


einfache Buchöruck- ~s 
Schnellpressen 


mit Eisenbahn-, Kreis- oder 
Rollen-Bewegung, 


/Kunstöruck-Maschinen, 
Doppel- und Zweifarben- 


Schnellpressen, 


sowie unsere #+ rühmlichst be- 


kannten + 
Maschinen für Accidenzdruck: 


„Pro Patria” und „Excelsior“, die mit schwerem Bau höchste pi 


e — — ceision und Eleganz) vereinigen. 
Ganz besonders verweisen wir noch auf unsere neuen Constructionen für 


Stein- und Blechdruck. -# 


Dieselben werden nur nach dem System der Schnellgangpressen ausgeführt 
und nehmen in Bezug auf Güte und Leistung, unbedingt einen der ersten 


— ir bitten, uns auch hierin mit Ihrem Vertrauen beehren zu wollen, wir 


Hochachtungs voll 


Schnellpressenfabrik A. hamm, A.-G. 


Heidelberg, gegr. isso in Frankenthal. 


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5 Kern- und Leitsatz wolle jeder Buchdrucker festhalten, selbst wenn er noch 80 viel Wider- SC 


Aussug aus Heft 5 des „Stereotypeur“. 


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spruch bei dem eigensinnigsten Personal finden sollte. Dieser Eigensinn der alten und jungen: 
Drucker hat schon so manches Geschäft in grössten Schaden gestürzt, und täglich. werden. die alten ma 
“Fehler in Menge wiederholt. Er, 
Ein Fachmann erzählte uns auf dem letzten bayerischen Buchdruckertag rashid krleb- E 


3, H N nisse mit dem Autotypiedruck in seiner grossen Offizin; auch er bekannte offen, dass er lange Si 
seine. ‚Schwierigkei € gebraucht. habe, sich vom Holz zum Eisen zu bekehren — „aber der Kempe hat ja keine Ruhe. pa 
ee e 2 ‚gegeben, lachte er lustig dazu. Ä nem WK 


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wenn der ët Non: ` 


Holz verworfen wird: ` 


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Gedruckt auf 
einer Tiegeldruck- 
presse Nr. II 


unseres Werkes. 


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Freilich gab ich so lange keine Ruhe, bis der Versuch gemacht wurde. Als dann aber der. 

Chef und sämtliche Maschinenmeister die grossen Vorteile des Eisendruckes handgreiflich vor Augen! = 
» sahen, da wurde gründliche Auskehr gehalten; in Menge wurden die Eisenklötze angeschafft, omg o. R 
grössten Vorteil des Geschäftes. Auf Eisen gibt es kein Werfen, kein Schwinden, kein Schmitz” ar 


und keinen wolkigen Druck; auf Eisen liegt der Druck klar und rein da, und die älteste Maschine . 
leistet oft noch gute Dienste. . 


Was wähle? ic ich far Eisen ? Zunächst das einfachste Stück Eisen, das überhaupt denkbar ist: ein 4 ee rings - 1 


an den Rändern mit @ @ © @ Löchern von 4 mm Breite und 5 mm Abstand versehen. Diese 
Löcher gehen rings um den Eisenklotz herum, ausgefüllt sind sie mit Holzpflöcken, in welche der 
Nagel eindringt, wenn das Aetzbild aufgenagelt werden soll. Diese Eisenklötze werden in jeder 
beliebigen Konkordanzlänge geliefert; sie tragen die Bezeichnung „Beta-Stege“, die laufende 
Konkordanz kostet 40 Pfg. eeh 

Für grosse Eisenplatten mit gelochten Rändern, „Beta-Platten“, tritt der Preis nach Dem 
ein. Von 100 bis zu 400 em kostet das Stück Mk. 4.—, über 400 Clem kostet der Clem, in 
beliebigen Stücken lieferbar, 1 Pfg. Se 

Die „Beta-Stege“ werden für den Rand des Aetzbildes verwendet, der innere Raum wird mit KR 
eisernen Blankostegen ausgefüllt, von welchen sich der Dem durchschnittlich auf 4 Pfg. stellt. 
Grosse Stücke erheblich billiger. 

Eine weitere, sehr einfache Methode für eiserne Unter- 
lagen ist der,,Alpha-Steg‘. Der „Alpha-Steg“ ist ein eiserner 
Blankosteg von 4x8 Cicero (Median, Augustin) Grösse, der 
im Konus mit einer Holzleiste versehen ist, wie ihn die 
nebenstehende Abbildung zeigt. An Stelle der gelochten 
„Beta-Stege“ wird der „Alpha-Steg“ mit der schmalen Seite 
nach aussen unter das Bild gruppiert, mit Blankostegen ge- 
füllt, und die Aetzung wird aufgenagelt. Soll das Bild vor- 
dem Abreissen gesichert werden, dann schafft sich der Drucker 
eventuell eine Lichtstelle, führt darunter seinen „Alpha-Steg“ 
und nagelt nach Belieben auf. 

Die dritte und meist verbreitete Sorte für den Aetz- 
druck auf eisernen Unterlagen ist unser alter Aetz-Facettensteg BB. Die angeschraubte Messing- ` € 

klammer ist nur 1 mm hoch, sie schmiert nicht und 
hält die Aetzung genügend fest. Auch bei diesem Steg. 
tritt das Ausfüllen mit eisernen F ein, wie | 
bei den vorhergenannten Klötzen. ne 
So viel ist sicher, dass unsere Eiser-Astedrick. 
stege noch von keiner Seite beanstandet wurden. Wer — 
sie einmal in Verwendung genommen, der bleibt 
dabei! Nur halte der Buchdrucker auf normale Kupfer- 
oder Zinkstärken! Die Normalstärke für alle Nelzungen ee 
muss 2 Millimeter betragen. K 

Stege und Facetten, 2 Millimeter niedriger als Pariser 
Höhe, das ist die normale Steghöhe für den Aetzdruck, sind meist vorrätig. Wer andere Kupfer- 
oder Zinkstärken hat, muss diese Stärke genau angeben, wenn Stege bestellt werden! Wer Pariser 
Schrifthöhe nicht hat, sende 3 Cicero m ein. 


Eiserne Mustersortimente für den Aetzdruck, 
welche eventuell umgetauscht werden können: 
6 St. „Beta-Stege“ 4x12 Cic. à M. 1.20 = M.7.20 6 St. BB-Facetten à 88 Cic. à M. 1.— = M. 6.— 
6 „ „Alpha-Stege“4x8 „ „ „ L— = „ 6.— | 600 Oem Füllstege à 4 Pig... . . - „ 24.— 
Summa Mk. 43.20. Alles 2 mm niedriger als Pariser Höhe. 


Maschinenfabrik Kempewerk Nürnberg, 


K. B. HOFDUOHDRUOREREI BIELINO- DIETZ, SE 


Alpha-Steg. 


Aetz-Facettensteg BB. 


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e0 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. — XIL Jahrg, 


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Leipzig, 8. November 1900. oo. | | WER 


Zeitschrift für Deutschlands Buohdrucker“ erscheint jeden Donnersta 
und Ki durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel Mead ie 2 K, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & 

elne Nummern 80 J. — Druokerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1.4 


- Anzeigen: die Eder eg Petitzeile (61 mm breit). oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 25 J, für andere A 5 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene n oder deren Raum 15 A. Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei 
18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — - Beilage- 
| gebühren naob Übereinkunft, 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches See EH Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. ag | BE 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig Eintreffen. * 


1 Teil. 


Innung Leipziger r Buchdruckereibesitzer | 
i (Zwangsinnung). 
Kim Sonnabend, den 17. November 1900, abends 8 Uhr, findet im 
Deutschen Buchgewerbehause die statutgemässe zweite 
ordentliche Innungsversammlung 


dieses Jahres statt. 
Die Tagesordnung ist wie folgt festgesetzt: 

1. Bericht des Vorstandes über das verflossene Halbjahr. 

2. Aufstellung des Haushaltplanes für die Innung und die Buch- 
drucker-Lehranstalt für 1901. 


3. Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des ausscheidenden, 


wiederwählbaren Herrn Julius Mäser. 


und den Schulausschuss an Stelle der freiwillig ausscheidenden 

Herren Johann Weber und Hans Kreysing. 

5. Beschlussfassung über den Beitritt der Innung zum „Sächsischen 
Innungsverband“ 
6. Verschiedenes. 

Gleichzeitig wird bekannt GEES, dass der Hanshaltplan für 
1901 vom 10. November ab in. der 5 der Innung zur 
Einsichtnahme ausliegt. f 

Leipzig, 5. November 1900. 


Ä Ä Der Vorstand 
der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung). 
i Së Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. 


| Nichtamtlicher Teil. 


Den Steindruckereibesitzern. 


redet der. für die Organisation seiner Kollegen unermüdlich 
-wirkende Herr Fetiback von der Firma Leunis & Chapman 
in Hannover in der „ Papier-Zeitung“ wieder einmal ins Ge- 


wissen, und da in unseren Reihen zahlreiche Kollegen vorhan- 


r 


den sind, die gleichzeitig auch Steindruckereien führen, 80 
glauben wir, in deren: Interesse seime Ausführungen: i im. wesent- 
lichen weitergeben ` zu sollen. Herr  Fettback sagt: Bi 


„Wer mit englischen Publishers arbeitete, weiss, dass manche 
derselben oft die ungewöhnlichsten Mittel anwenden, um dem 
deutschen Michel das Fell gehörig über die Ohren zu ziehen. 
Eine festgeschlossene Organisation aller Steindruckereibesitzer könnte 
dem abhelfen. 

Die von den Buchdruckereibesitzern herausgegebenen schwarzen 
Listen, deren Tarif-Amt und alle übrigen seit J ahr und Tag be- 
währten gemeinnützigen Einrichtungen weisen dem Vorstand des 
Sächsischen Lokal-Vereins in Leipzig den Weg zu durohgreifender 
Besserung der Lage der graphischen Industrie. i 

Was unsere Kollegen von der schwarzen Kunst endlich. erreicht 
haben, muss auch für uns das zu erstrebende Ziel sein. Der Staat 


| 1 A - 
4. Neuwahl von 2 Prinzipalsmitgliedern für den Lehrlingsausschuss ‚stellt den einfachen Arbeiter als gleichwertig dem grössten Arbeit 


geber für das Amt eines Beisitzers der Gewerbegerichte hin, die 
sich daraus ergebenden Folgerungen sollten wir in einsichtiger 
Seibstbeschränkung auch auf uns anwenden. Wer die Organisation 
der Steindruckereibesitzer herbeiführen will, muss zugleich den 
festen Zusammenschluss der Arbeiter anstreben. Ohne die Mit- 
wirkung der von uns Arbeitgebern aus Klugheits- und Menschlich- 
keitsrücksichten zu besserer Existenz und zu höherer Bildung zu 
erhebenden Arbeitermassen ist es unmöglich, das s0 kühn gesteckte 
Ziel zu erreichen. Eine Umfrage bei den führenden Männern im 
Buchdruckerei-Gewerbe wird diese Behauptung bestätigen.. 

Ob Lokal- oder Provinzial-Vereine gebildet werden, bleibt sich 


` gleich; in kürzerer oder längerer Zeit müssen sie alle der Vereins- 


Simpelei verfallen, weil ihnen grosse wirtschaftliche Gesichtspunkte 
und Bestrebungen fehlen. Die einseitige Zusammenfassung der 


Macht der Besitzer führt dagegen leicht zur Ausbeutung der 


Schwächeren. Uberdies würde die Praxis sofort ergeben, dass der 
etwa von der Vereinsleitung wegen Schleuderei oder sonstiger Ver- 
stösse gerügte Kollege A. in der Stadt B. daraufhin dem Verbande 
den Rücken kehrte und in der von ihm beliebten Weise ruhig 


weiter wirtschaftete.“ 


Der Verfasser kommt sodann auf ein vorgekommenes Bei- 
spiel von einer, die Arbeitgeber beschämenden rohen Behand- 
lung von Arbeitern 2u sprechen und N 


520 


„Sollten wir gegen Vorgänge, wie der geschilderte, nicht ein- 
schneidende Massnahmen crgreifen und uns zu guter und helfender 
That vereinigen können? Wäre eine feste Organisation unseres 
Gewerbes jetzt vorhanden, so würden die gemeinsamen Kommis- 
sionen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Schleuderern sofort 
das Handwerk legen, sowie den übrigen grossen und kleinen Sün- 
dern tüchtig auf die Finger klopfen. Oder mit anderen Worten, 
es würde nach den von uns selbst festgesetzten Bestimmungen in 
solch schweren Fällen die Aussperrung der Arbeiter über eine 
Firma verhängt, die sich unseres schönen Gewerbes unwürdig macht.“ 

Manches von dem, was Herr Fettback seinen Kollegen wom 
Steindruck hinsichtlich der Aufgaben und Vorteile der Organi- 
sation sagt, können sich übrigens auch viele Buchdruckereibesitzer 
ad notam nehmen. Vielleicht glauben sie dem einem anderen 
Beruf Angehörenden mehr als den Berufsgenossen. 


% 


Vereinsleben 


-e. Berlin, 4. November. Der Bund der Berliner Buch- 
druckereibesitzer (Innung) hielt am 31. Oktober seine vierte 
ordentliche Versammlung ab. Dieselbe war ungewöhnlich zahl- 
reich besucht. Zunächst hielt der Vorsitzende, Herr Büxenstein, 
an die etwa 90 jungen Gehilfen, welche im letzten Quartal die 
Gehilfenprüfung bestanden hatten, eine Ansprache, in welcher er 
dieselben ermahnte, sich bei ihrem Eintritt in den Kreis der Ge- 
hilfen einer angemessenen Bescheidenheit zu befleissigen und die 
weitere Ausbildung in dem erwählten Beruf sich angelegen sein 
zu lassen, zumal es bei den vielseitigen Anforderungen, die der- 
selbe heute an den Einzelnen stellt, kaum mehr möglich sei, 
während der Lehrzeit eine ausreichende Ausbildung sich anzu- 
eignen. — Die Herren Gustav Hempel als Vertreter der Firma 
August Scherl, G. m. b. H., Dr. Gustav Breithaupt als Vertreter 
der Firma Hempel & Cie., G. m. b. H., Franz Jacobi, in Firma 
Emil Billig Nachflg., und Martin Klug in Firma E. Klug wurden 
vom Vorsitzenden auf die Satzungen des Bundes verpflichtet. Zu 
der nun folgenden Beratung der Vorschriften für die Thätigkeit 
des Ausschusses für das Lehrlingswesen wurden die Mitglieder 
des Gehilfen- Ausschusses hinzugezogen und die Vorschriften ent- 
sprechend dem vorliegenden Entwurf ohne Diskussion angenom- 
men. Der Haushaltplan für das Jahr 1901 wurde in Einnahme 
und Ausgabe auf 5750 o% festgestellt. Sodann machte Herr 
Büsxenstein darauf aufmerksam, dass nach den nunmehr polizeilich 
genehmigten Nebensatzungen für das Schiedsgericht das letztere 
nicht nur für die Streitigkeiten mit Gehilfen, sondern auch für 
alle männlichen und weiblichen Buchdruckerei-Arbeiter, also auch 
für Anleger, Rotationsmaschinen-Arbeiter, Buchbinder, Anlegerinnen 
und Falzerinnen zuständig sei. In allen Fällen, wo von Seiten 
der Arbeiter irrtümlich noch eine Klage beim Gewerbegericht an- 
hängig gemacht werde, genüge es, dass die Mitglieder auf ihre Zu- 
gehörigkeit zum Bunde verweisen, um das Gewerbegericht zu ver- 
anlassen, die Akten an das Bundesschiedsgericht abzugeben. — 
Hierbei nahm der Vorsitzende Veranlassung, darauf hinzuweisen, 
dass die Wahlen zum Tarifschiedsgericht des Kreises VIII ausge- 
schrieben seien und demnächst der diesjährige Tarifbeitrag werde 
eingefordert werden, der für den Kreis VIII eine Erhöhung nicht 
zu erfahren brauche. Hierauf erhielt Herr Max König aus Guben 
das Wort zu einem Vortrage über den von ibm erfundenen Auto- 
matischen Bog enanleger für Schnellpressen; Redner erläuterte 
an der Hand von Zeichnungen in grossem Massstabe die Kon- 
struktion des Apparates, der unter Zuhilfenahme der Elektrizität 
— wie die damit vorgenommenen umfangreichen Versuche gezeigt 
hätten — ganz vortrefflich funktioniere. Der Vortragende ver- 
stand es, den Anwesenden die Thätigkeit des Apparates in allen 
seinen Einzelheiten durch die Erklärung der Zeichnungen durch- 
aus verständlich zu machen. Während Herr Max König die tech- 
nische Seite behandelte, ergriff Herr Albrecht König hierauf das 
Wort, um über die praktische Verwendbarkeit des Apparates zu 
sprechen. Er theilte mit, dass der letztere bei einer Durchschnitts- 
leistung von 1400 bis 1500 Druck pro Stunde auch bei dünnem 
Papier, wie es z. B. zu dem Herzog-Katalog verwendet werde, zur 
vollen Zufriedenheit gearbeitet habe. Das kleinste Papierformat, 
welches mit dem Apparat ohne Schwierigkeit verarbeitet werden 
könne, sei 30><30 cm; nach oben hin werde der Apparat für die 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 45 


Maschinen grössten Formats brauchbar sein. Bei den vorgenom- 
menen Versuchen sei auch bei dem dünnsten Papier ein vorzüg- 
liches Register erzielt und fast gar keine Makulatur gemacht 
worden. Ein wesentlicher Vorteil bestehe darin, dass der Apparat 
im Gegensatz zu der Bedienung der Maschinen durch Menschen- 
hand keiner Pausen bedürfe, dass man durch die gesetzlichen Be- 
stimmungen, welche die Nachtarbeit und die Arbeit an Sonnabend- 
Abenden einschränken, nicht eingeengt werde, und somit eine 
erheblich grössere Ausnützung der Maschinen möglich sei. Die 
Handhabung des Apparats sei eine sehr einfache, sodass jeder in- 
telligente Maschinenmeister bald damit umzugehen lernen werde. 
Die Sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz, die allgemein als 
sehr leistungsfähig bekannt sei, habe mit dem. Bau der Apparate 
begonnen und in einigen Monaten würden zehn Exemplare der- 
selben fertig sein, welche dann in den grössten Druckstädten im 
Betriebe ausgestellt werden sollen. Die Vertretung für Berlin und 
seine Vororte sei dem Vertreter der Maschinenfabrik König & Bauer, 
Herrn Gustav Jahn in Berlin, übertragen worden. — Die Aus- 
führungen der Herren Gebrüder König wurden mit lebhaftem Interesse 
entgegengenommen und der Vorsitzende sprach denselben den 
Dank der Versammlung für ihr bereitwillges Entgegenkommen 
aus. — Schliesslich brachte Herr Bürenstein noch die Entscheidung 
des Reichs - Versicherungs- Amtes in Angelegenheit des Marken- 
klebens zur Invaliden-Versicherung für die in gewissem Gelde ar- 
beitenden Buchdrucker-Gehilfen zum Vortrag, aus welcher hervor- 
geht, dass für die Einreihung in die Lohnklasse nicht der that- 
sächliche Arbeitsverdienst, sondern der von der Ortskrankenkasse 
festgesetzte ortsübliche Tagelohn massgeblich sei; demnach seien 
für Berlin nur 30 -Marken zu verwenden. Den Gehilfen stehe 
es natürlich frei, die Verwendung von 30 -Marken zu verlangen, 
doch haben sie in diesem Falle 21 J zuzuzahlen und der Arbeit- 
geber 15 9. Diese Entscheidung des Reichs-Versicherungs-Amts 
habe für das gesamte deutsche Buchdruckgewerbe Geltung. 

* Dresden. Die Buchdrucker-Innung (Zwangs-Innung) zu 
Dresden hielt am 30. Oktober die vierte ordentliche Vierteljahrs- 
Versammlung im Saale der Odd Fellow-Logen ab, welche vom 
Vorsitzenden, Herrn Grünberg, geleitet wurde. Zuerst vollzog der 
Vorsitzende des Lehrlingsausschusses, Herr Ulrich, die Lossprache 
von fünf Lehrlingen und überreichte den Neuausgelernten nach 
ermahnenden Worten die Lehrbriefe. Hierauf erstattete der Vor- 
sitzende Bericht über den Arbeitsnachweis. Im dritten Quartal 
konnte 143 Setzern, 27 Maschinenmeistern und 21 Anlegerinnen 
Arbeit nachgewiesen werden. Aus dem Bericht über die Unter- 
stützungskassen des Deutschen Buchdrucker -Vereins ist zu erwähnen, 
dass im dritten Quartal 1615,15 1 eingenommen und für Kranken-, 
Invaliden- u. s. w. Unterstützung 1484 AM. ausgegeben wurden. 
Nunmehr trat man in die Beratung von Nebenstatuten für das 
Ehren- und Schiedsgericht, für die Fachschule und die Gutenberg- 
Jubiläums-Stiftung ein. Sämtliche Statuten fanden nach einigen 
Anderungen die Zustimmung der Versammlung, so dass dieselben 
der Behörde zur Genehmigung eingereicht werden können. Die 
gut besuchte Versammlung wurde ½ 12 Uhr geschlossen. 


72 


Sprechsaal. 


A Berlin. Die Gesellschaft der Berliner Korrektoren 
hat an die sämtlichen Prinzipal- und Gehilfenvertreter im Taif- 
ausschuss der Deutschen Buchdrucker unter dem 21. Oktober d. J. 
das folgende Schreiben gerichtet: „Die ergebenst unterzeichnete 
Vereinigung fasste in ihrer ordentlichen Sitzung vom 21. Oktober 
J. J. nach wiederholter und eingehender Beratung den Beschluss, 
nachstehende Abänderungen zum Tarif beim Tarifausschuss zu 
beantragen: 1. Der $ 32 der „Allgemeinen Bestimmungen“ erhält 
folgendes neue Alinea und zwar an zweiter Stelle: „Das täg- 
liche Satzquantum von etwa zehn Setzern entspricht 
der täglichen Arbeitsleistung eines Korrektors“. 2. Der 
Eingang zu $ 33 der „Allgemeinen Bestimmungen“ erhält folgende 
Fassung: „Das Minimum des gewissen Geldes beträgt für Korrek- 
toren, Setzer, Maschinenmeister und Drucker....“ Laut § 40 
der „Allgemeinen Bestimmungen“ des Tarifs bedürfen alle Ab- 
änderungsanträge zur geschäftsordnungsmässigen Behandlung der 
Unterstützung von mindestens vier Prinzipal- oder Gehilfen-Ver- 
tretern im Auftrage ihrer Kreise. Wir bitten Sie deshalb, diese 
Anträge Ihrem Kreise demnächst zur Beratung und Beschluss- 


Nr. 45 


fassung zu unterbreiten und uns von dem Ergebnis derselben in 
Kenntnis setzen zu wollen“. — Es wird zunächst von der Stellung- 
nahme der einzelnen Tarifkreise abhängen, ob die von der Berliner 
Gesellschaft beschlossenen Abänderungsanträge im Tarifausschuss 
überhaupt zur Beratung kommen oder nicht. 

*Dresden. Der „Dresdener Anzeiger“ (städtisches Stiftungseigen- 
tum) und die „Dresdener Nachrichten“ machen bekannt, dass sie 
vom 6. November ab die Anzeigenpreise von 15 auf 20 A erhöhen. 
Letzteres Blatt erhöht ferner die Preise der Anzeigen an bevor- 
zugter Stelle, ersteres die der Anzeigen für die nach Sonn- und 
Feiertagen erscheinenden Nummern. 

*Leipzig. In der Zeitungsfrage können wir heute mitteilen, 
dass in Sachsen das Vorgehen der Zeitungsverleger zur Erhöhung 
der Abonnements- und Anzeigenpreise immer weitere Kreise zieht. 
Auch da, wo die Verleger unschlüssig waren und aus den Kon- 
kurrenzverhältnissen Befürchtungen hegten, hat man sich dem all- 
gemeinen Vorgehen angeschlossen, und dies haben insbesondere 
die abgehaltenen Versammlungen sowie persönliche Besprechungen 
und Vermittelungen bewirkt. So haben sich in der letzten Zeit 
die Zeitungen in Glauchau über eine Erhöhung der Anzeigen- 
preise und des Postabonnements verständigt und in Kamenz hat 
das „Kamenzer Tageblatt“ seine Anzeigenpreise von 10 auf 15 A 
pro Zeile erhöht, was auf die Nachbarschaft jedenfalls nur er- 
muthigend wirken wird. In Chemnitz haben sich die für den 
Ort wie für die Umgebung hauptsächlich in Betracht kommenden 
Blätter, die „Allgemeine Zeitung“ und die „Chemnitzer Neuesten 
Nachrichten“, über eine am 15. Oktober eingetretene Erhöhung der 
Anzeigenpreise, wie über die Erhöhung des Abonnements um 30 A 
pro Quartal vom 1. November ab geeinigt. Im Thüringischen 
Kreise, wo der Vorstand des Kreises Sachsen des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins auf Ersuchen ebenfalls mit in die Bewegung 
eingegriffen hat, ist, wie schon aus dem von dem genannten Vor- 
stand versandten vorbereitenden Fragebogen zu erkennen war, 
überall Stimmung für ein Vorgehen in der Abonnements- und 
Anzeigenfrage vorhanden und dieser Stimmung wird verständi- 
gende Vermittelung jedenfalls auch zum Erfolge verhelfen. Am 
Sonntag, 28. Oktober, fand auf Veranlassung des ebengenannten 
Vorstandes in Stendal eine Versammlung von Zeitungs- 
verlegern der Altmark statt. Diese Versammlung einigte sich 
sowohl über die Erhöhung der Abonnementspreise, wie über die 
Aufstellung und Durchführung einer Rabattskala. So geht die Be- 
wegung rüstig weiter, und es ist nur erfreulich, dass überall auch 
auf die Erhöhung der Abonnementspreise das gebührende Gewicht 
gelegt wird. — Merkwürdigerweise will das Organ des Vereins 
Deutscher Zeitungsverleger, „Der Zeitungsverlag“, in der 
Bewegung im Zeitungsgewerbe meist das Gegenteil von dem eben 
Berichteten sehen. Auch in dem Bericht über die Zeitungsverleger- 
versammlung in Gera am 14. Oktober legt es dem Geschäftsführer 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Herrn Kohler, Ausserungen in 
den Mund, die, wie derselbe uns versichert, das gerade Gegenteil 
von dem sind, was er berichtet hat, nämlich, dass auch mit der Er- 
höhung der Abonnementspreise auf der ganzen Linie mit Erfolg 
vorgegangen werde. — An unserer Nr. 42 hat das genannte Organ 
begreiflicherweise wenig Gefallen gefunden und es macht seinem 
Unmute dadurch Luft, dass es der „Zeitschrift“ unterstellt, sie sei 
von den Papierfabrikanten inspiriert und trage sich mit dem Ehr- 
geiz, das Organ der Generalanzeigerpresse zu werden. Derartige 
geschmackvolle Verdächtigungen zu widerlegen, hat die „Zeit- 
schrift“ wohl nicht nötig, man hängt sie nur tiefer. Nur die 
Bemerkung verstatten wir uns, dass wenn ein Mitglied des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins die Aufnahme eines Artikels beansprucht und 
diese erfolgt, in dem Artikel die Ansicht dieses Mitgliedes zum 
Ausdruck gelangt, nichts weiter. — Unsere Kritik an der Papier- 
einkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, die dem 
Organ desselben auch nicht gefällt, hat sich dadurch erledigt, dass 
von dieser Stelle die erfreuliche Erklärung abgegeben wurde, dass 
auch sie auf Verständigung ausgegangen sei. 

* Aus Mettingen, einem Kirchdorfe im Bezirke des Amtsgerichts 
Ibbenbüren, wurde uns ein Geschäftszirkular eines Herrn Leo 


Schneider eingesandt, der in demselben seinen Geschäftsbereich 


mit Manufaktur-, Kurz- und Modewaren, Konfektions- und Aus- 
steuergeschäft bezeichnet. Der Mann ist aber, wie uns mitgeteilt 
wird, auch zugleich Buchdrucker und führt für Kunden Buch- 
druckarbeiten aus. Wenn diese aber nicht besser ausfallen, wie 
das eigene Geschäftszirkular, so wird er nicht viel Geschäfte machen, 
falls er nicht mit aussergewöhnlich billigen Preisen über seine 
mangelnde Befähigung zum Buchdrucker hinweghilft. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Hier aber 


621 


sitzt wahrscheinlich der Haken, mit dem er sich im Wirkungs- 
kreise der legitimen Buchdrucker Halt sucht. Wenn der Mann 
bei seinen Kleidungsstücken, Unterzeugen und Bettfedern bliebe, 
würde er sich und andern mehr nützen. 

Aus Oberbaden wird berichtet, dass auch die dortigen Zeitungs- 
verleger in einer in Radolfzell abgehaltenen Versammlung be- 
schlossen haben, aus Anlasss der Produktionsverteuerung durch 
die erhöhten Papierpreise und den Post-Zeitungstarif die Abonne- 
mentspreise vom 1. Januar 1901 ab zu erhöhen. 

-a- Aus dem Rheinland. Zu all den Aufsätzen und Versamm- 
lungsbeschlüssen, die durch die Bewegung zur Erhöhung der Zei- 
tungspreise und Beseitigung der Missstände im Zeitungsgewerbe 
hervorgerufen werden, bildet die Thatsache, dass die „Eschweiler 
Zeitung“ in diesen Tagen erst wieder auf ihre kleinen Anzeigen 
hinweist, die (bei einem Zeilenpreise von 10 An 50 A pro drei- 
malige Aufnahme von 5 Zeilen kosten, eine recht ermutigende 
Illustration. Was soll denn solchen Angeboten gegenüber (die 
„Eschweiler Zeitung“ ist nicht die einzige, die in dieser Weise 
Anzeigen wirbt) der solide Zeitungsmann in unserer blätterreichen 
Provinz machen? Allein auf dem Anzeigen- und Abonnements- 
gebiete vorzugehen, ist für viele eine bedenkliche Sache, und ver- 
eintes Handeln — ja, das ginge wohl, aber es geht nicht. 

Stuttgart, Ende Oktober. Die süddeutsche Buchhändler- und 
Drucker-Metropole hat innerhalb der letzten Jahre eine ganze Reihe 
stattlicher Druckerei-Neubauten und Erweiterungsbauten gesehen, 
die besser als viele Worte für den günstigen Stand des Buch- 
gewerbes in der schwäbischen Residenz sprechen. Zu denen, 
welchen es zu eng geworden war im alten, nahezu 50 Jahre inne- 
gehabten Heim, gehört auch die Hofbuchdruckerei von Karl 
Liebich, ein Neubau wurde notwendig und sie hat vor kurzem die 
hellen luftigen Räume ihres stattlichen neuen Hauses an der Blumen- 
strasse 36 A u. B. bezogen. Zur Feier dieses für das Geschäft 
bedeutungsvollen Ereignisses hatte der Besitzer desselben sein ge- 
samtes Geschäftspersonal am Sonnabend, den 27. Oktober, zu einem 
solennen Abendessen in den Charlottenhof eingeladen, das sich zu 
einem heiteren und gemütlichen Beisammensein gestaltete. Trink- 
sprüche wechselten ab mit der Kunst geweihten Liedern, und 
seitens der Festteilnehmer brachten auch musikalische und dekla- 
matorische Vorträge Wechsel und Genuss in die freudig angeregte 
Stimmung. Dabei wurde auch des 50jährigen Berufsjubiläums 
des Herrn Kar! Liebich gedacht, das im Frühjahr dieses Jahres 
der Kränklichkeit des Jubilars halber nur im engsten Kreise hatte 
gefeiert werden können; ein grosses, das Personal darstellendes 
Gruppenbild wurde ihm jetzt seitens desselben überreicht. Das 
ganze Fest verlief in heiterster, ungetrübter Harmonie und darf 
als ein schöner Beweis von dem zwischen der Prinzipalität des 
Hauses und dem Personal herrschenden freundlichen Verhältnis 
angesehen werden, welches das Beste erwarten lässt für das fernere 
Gedeihen der Firma. — Soeben ist der zweite Jahresband eines 
Werkes ausgegeben worden, das allen städtischen Gemeinden zur 
Nachahmung empfohlen werden kann. Es ist dies die Chronik 
der Kgl. Haupt- und Residenzstadt Stuttgart, 1899. 
Herausgegeben vom Gemeinderat. Das Buch schliesst sich in 
seiner Ausstattung natürlich dem ersten, im Vorjahre erschienenen 
Bande genau an, hat aber an Umfang bedeutend zugenommen, 
denn es enthält jetzt 240 Seiten gegen 168 von 1898, — eine 
Preiserhöhung ist indes trotz des billigen Preises von 2 M für 
das solid gebundene Exemplar nicht eingetreten. Der Druck 
erfolgte in der Hof buchdruckerei von Greiner & Pfeiffer, zum 
Satz diente durchweg Schwabacher ältern Schnitts und dieser 
entsprach das kräftige, gelblich getonte Papier. Eine Verbesserung, 
die man indes nur zum Teil als solche bezeichnen kann, ist die 
Herstellung der Kunstbeilagen (Porträts und Ansichten) in Matt- 
lichtdruck, für den man das gleiche fein genarbte Papier wie für 
den Schriftdruck angewandt hat. Das ist von schöner Wirkung 
bei Porträts, die im Aussehen den Photogravuren ähneln, freilich 
ohne deren Tiefe zu besitzen; Ansichten aber mit vielen Details, 
wie z. B. die Aufnahme von Stuttgart, bedingen ein glattes, leicht 
aufsaugungsfähiges Papier und erscheinen auch in Glanzlichtdruck 
malerischer und naturgetreuer, als in mattem Druck. Die Ansicht 
von Stuttgart auf dem rauhen und harten Papier ist eine verfehlte; 
es mangelt ihr alle Präzision in den überreichen Details, die im 
vorliegenden Druck nur noch ein wirres Durcheinander bilden. 


Auch die architektonischen Aufnahmen würden auf glattem Papier 


und in Glanzdruck weit vorteilhafter zur Geltung kommen. Viel- 
leicht berücksichtigt man diese Andeutungen bei Herstellung des 
nächstjährigen Bandes. TR. G. 


622 


* Stuttgart. Die Schriftgiesserei D. Stempel zu Frank- 
furt a. M. hat Herrn Wilhelm Fink, Gutenbergstr. 10 hier, ihre 
Generalvertretung für Württemberg, Baden und Elsass über- 
tragen. Das diese Übertragung bekannt gebende, von der Firma 
Stähle & Friedel hier geschmackvoll in Farbendruck ausgeführte 
Zirkular ist von Herrn Faktor Link entworfen und legt in seinem 
Satzmaterial auch glänzendes Zeugnis ab von den Leistungen der 
Schriftgiesserei D. Stempel. 

D. Thorn, Westpr. Die Verleger der hiesigen drei deutschen 
Zeitungen, die im gleichen Format erscheinen, haben in einer ge- 
meinsamen Beratung beschlossen, den Bezugspreis ihrer Zeitungen 
vom 1. Januar n. J. ab zu erhöhen und zwar für auswärts von 
1,50 auf 2 , im Stadtbezirk, ins Haus gebracht, von 2 auf 2, 25 A, 
für Selbstabholer von 1,50 auf 1,80 Æ — Der Bezugpreis der 
Thorner Zeitungen war in früheren Jahren ein noch höherer, aber 
die damals auftauchenden billigen Blätter mit vielem Papier nötigten 
die Verleger, mit dem Bezugspreis bedeutend herunterzugehen. 


* 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Künstlerlinien betitelt die Schrift- 
giesserei D. Stempel in Frankfurt a. M. ein neues praktisches 
Originaler zeugnis, das sie auf einer Beilage zur heutigen Nummer 
bemustert. — Eine zweite Beilage, vom Maschinen- und Fach- 
geschäft von Gustav Stein in Berlin SO. 26, Elisabeth-Ufer 5—6, 
empfiehlt gebrauchte Maschinen aller Art, die bei der Firma 
vorrätig sind. — Eine dritte Beilage, von der Maschinenfabrik 
Kempewerk in Nürnberg, empfiehlt deren Stereotypie- 
Metall. Wir machen die Leser auf diese Beilagen aufmerksam. 

Regelung der Lehrlingszahl. Auf eine Eingabe des Tarif- Amtes 
der Deutschen Buchdrucker an den Herrn Regierungspräsidenten 
zu Breslau und den Magistrat zu Reichenbach i. Schl.: die in den 
Druckereien vorhandene Überzahl von Lehrlingen auf Grund der 
Gewerbeordnung einschränken zu wollen, hat der Magistrat in 
diesen Tagen verfügt, dass den Buchdruckereien die Be- 
schäftigung von Lehrlingen über die im $ 38 des Deut- 
schen Buchdruckertarifs angegebenen Zahlen hinaus 
untersagt ist. (Bisher waren in Reichenbach neben 20 Gehilfen 
etwa 80 Lehrlinge beschäftigt.) 


$ 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Buch- und Kunstdruckerei von 
Carl Meyer's Graphischem Institut in Leipzig ist in den Besitz 
der Firma W. Vobach & Co., Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei 
in Berlin und Leipzig übergegangen. — Die Lithographische Kunst- 
anstalt von Emil Gerasch in Leipzig zeigt in einem trefflich 
ausgeführten chromolithographischen Zirkular an, dass sich ihre 
Geschäftsräume jetzt Crusiusstrasse 4, III., im Hause der Leipziger 
Buchbinderei-A.-G. vorm. Gustav Fritzsche am Täubchenweg be- 
finden. — Aus der Kommanditgesellschaft in Firma Neueste Nach- 
richten, Girardet, Isenburg & Co. in Chemnitz sind Herr Wilhelm 
Girardet in Essen und zwei Kommanditisten ausgeschieden und 
zwei andere Kommanditisten sind in das Handelsgeschäft eingetreten. 
Die Firma lautet künftig Neueste Nachrichten, Isenburg & Co. 

Eingetragene Firmen. In Süchteln, A.-G. Dülken, die Firma 
Josef Thelen, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Josef Thelen da- 
selbst. — In Zerbst die Firma Fr. Kauffmann, Buch- und Kunst- 
druckerei, Inhaber Herr Buch- und Kunstdruckereibesitzer Franz 
Kauffmann daselbst. — In Gerbstedt die Firma Richard Schön- 
berg, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Richard Schönberg da- 
selbst. — In Osterholz die Firma Heinrich Saade, Inhaber Herr 
Buchdruckereibesitzer Heinrich Saade daselbst. 

Konkurseröffnung. Die Firma Gebr. Möchel, lithographische 
Anstalt, Buch- und Steindruckerei in Leipzig-Connewitz, Bor- 
naischestr. 5, am 30. Oktober. Konkursverwalter Herr Rechts- 
anwalt Dr. Sachse in Leipzig. Anmeldefrist bis zum 5. Dezember. 

Auszeichnungen. Herrn Ferd. Meyer von der Firma H. W. Köb- 
ner & Co. in Altona wurde aus Anlass seines 50jährigen Berufs- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 45 


und Geschäftsjubiläums der kgl. preuss. Kronenorden IV. Klasse 
verliehen. 

Gestorben. In Hamburg starb Herr Buchdruckereibesitzer 
Th. Chr. Plesse in Firma Plesse & Lührs, 69 Jahre alt. 


Së 


Litteratur. 


Bühne und Welt, Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und 
Musik (Verlag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuch- 
handlung in Berlin, Preis pro Quartal 3 .) begann mit dem 
1. Oktoberheft ihren dritten Jahrgang. Die Zeitschrift, die amt- 
liches Blatt des deutschen Bühnen-Vereins ist, hat sich in den 
zwei Jahren ihres Bestehens ebenso durch die vornehme und un- 
parteiische Art, wie sie die Interessen ihres Wirkungskreises wahr- 
nahm, wie durch ihre gute Ausstattung in weiten Kreisen ein- 
geführt und auf diesem Wege sucht sie auch im neuen Jahre 
weitere Fortschritte zu machen. Das erste Heft des neuen Jahr- 
ganges ist illustrativ und typographisch wieder aufs beste aus- 
gestattet und der Inhalt ist ebenso interessant als mannigfaltig. 
Heinrich Stühmke behandelt das neue Deutsche Schauspielhaus in 
Hamburg, Hermann Türk beginnt eine philosophische Abhandlung 
über „Zwei der grössten Menschenfeinde“ (nämlich die Furcht 
und die Hoffnung) und ihre Rolle in Goethe’s „Faust“. Eduard 
Fuchs bringt einen lesenswerten illustrierten Aufsatz über Sarah 
Bernhardt in der Karrikatur. Weiter findet die Dichtkunst in 
gebundener und ungebundener Form würdige Vertretung und das 
eigentliche Theaterwesen wird in grösseren Aufsätzen und zahl- 
reichen örtlichen Berichten behandelt. Wir glauben demnach 
„Bühne und Welt“ auch zu Beginn des neuen Jahrgangs unseren 
kunstliebenden Lesern in Erinnerung bringen zu sollen. 

Über Land und Meer, die bekannte deutsche illustrierte Zeitung 
der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart, hat am 1. Oktober einen 
neuen Jahrgang begonnen und zwar mit einem Wochenheft, das 
in jeder Beziehung dem Ansehen, das die Zeitschrift geniesst, 
entspricht. Sehr erfreulich ist die Thatsache, dass Über Land und 
Meer in einsichtsvoller Erkenntnis der Bedeutung der „neuen“ Kunst 
in seinen Blättern dieser ebenso bereitwillig Spielraum gewährt, wie. 
es eine treue und berufene Hüterin der „alten“ Kunst geblieben ist. 
Das vorliegende Heft giebt davon beredtes Zeugnis. Neben vorzüg- 
lichen Reproduktionen von Kunstwerken wie C. Sacksen’s „In Feindes- 
land“ (Farbenholzschnitt), P. Salinas’ „Blumen- und Früchtemarkt 
in Kastilien“, A. von Courten’s „Studienkopf“ stehen die „Jungen“ 
mit charakteristischen Ausserungen ihres Kunststrebens. So 
R. M. Eichler, der Besten einer vom Stab der „Jugend“, mit 
einem entzückenden „Herbstkranz“, Adolf Höfer, Fritz Hegenbart. 
Nicht vergessen sei die prächtige Umschlagzierde des ersten Heftes: 
das reizende Kinderbild von R. Hirth du Frênes. Der reich- 
haltige Text des Heftes wie auch das litterarische Programm des 
neuen Jahrgangs beweisen aufs neue, dass „Uber Land und Meer“ 
die glänzendsten Namen deutschen Schrifttums an sich zu fesseln 


versteht. Wir empfehlen unsern Lesern, sich eine Probenummer 
des Blatts kommen zu lassen. 
= 
Anfrage. 


Ich gebrauche nächstes Jahr für 400—500 AM. Zinkätzungen, 
meistens Wiedergabe von Grundstücksplänen. Lohnt sich bei diesem 
Bedarf die Anschaffung einer eigenen Einrichtung für Zinkätzung? 
Wie stellen sich ungefähr die Selbstkosten pro Um? Kann ein 
tüchtiger Accidenzsetzer die Sache ausführen? Woher bezieht man 
am besten die Materialien und Anleitung? 


Antwort. 


Bei den billigen Preisen, die heute selbst unsere renommiertesten 
Reproduktionsanstalten für Zinkätzungen berechnen, empfiehlt es 
sich keineswegs, wegen eines Objektes von 500 A. eine besondere 
Aetzanstalt, und sei sie auch nur kleinsten Umfanges, einzurichten. 
Die Anlagekosten erreichen selbst bei kleinster Einrichtung und 
wenn gute Resultate erzielt werden sollen, eine beträchtliche Höhe. 
Die Herstellung der Platten will natürlich auch gelernt sein, und 
es ınüsste auch der tüchtigste Accidenzsetzer erst eine gewisse 
Lehrzeit in dieser ihm neuen Branche durchmachen. Nicht zu 
übersehen ist, dass mit der Aetzerei auch noch andere Arbeiten wie 
das Photographieren, das Umdrucken auf Stein und vom Stein, 


Nr. 45 


das Nachgravieren, Bearbeiten und Aufholzen der Platten u. s. w. 
verknüpft sind, die zum Teil wieder besondere Fertigkeiten be- 
dingen. Der zweite Teil Ihrer Anfrage lässt sich nicht genau be- 
antworten, da die Selbstkosten für den Cem fertiger Platten erstens 
je nach der Vollkommenheit der Einrichtung, zweitens je nach 
der Fähigkeit des Personals und endlich je nach der Höhe der 
Generalspesen, die Ihr Betrieb überhaupt hat, verschieden hohe 
sein können. Wenn Sie beispielsweise nur für 500 cM Bedarf 
haben, resp. produzieren wollen, dann werden die Selbstkosten 
natürlich wesentlich höher sein, als wenn Sie die einmal vor- 
handene Einrichtung ständig im Betrieb haben. Aus alledem geht 
hervor, dass Sie am besten thun, Ihren ja ohnehin für eine grössere 
Anstalt nicht bedeutenden Auftrag an eine solche zu vergeben. &. 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 


Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Elfter Nachtrag 
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom 
31. Dezember 1899 (bezw. 69. Gesamt-Nachtrag). 
L Kreis. Vi. Kreis. 
Göttingen: Göttinger Tageblatt. Magdeburg: Schley, Oscar. 
Hannover: Berenberg’sche Buch- Weissenfels: Dr. B. Stadie. 
druckerei und Verlagsanstalt. Wittenberg: Herrose & Ziemsen. 


Sande- Bergedorf: Buchdruckerei VII. Kreis. 
Carl Meier. Chemnitz: Martin, Oskar. 
Schleswig: Klinker, Bernhard. VIII. Kreis. 


Berlin: Di iesner, Julius. 
Krüger, Ernst. 
Zeidler, Emil. 
IX. Kreis. 
Kreuzburg O.-S.: Praetorius, O. 
(Julius Lebek). 
Reichenbach: Dittrich, H. 


lli. Kreis. 

Alsfeld (Hessen): Ehrenklau, F. 2 

H 2 Post, Herm. S 
Hungen: Konrad, August. 


V. Kreis. 
Schwabmünchen: Weiss, Aug. 


Bekanntmachung. 


Die dem Tarif-Amt bedingungslos unterstellten Arbeitsnachweise 
in Darmstadt und Freiburg i.B. haben die Verwalter gewechselt; 
ersteren Nachweis verwaltet Herr Rud. Zimmer, Darmstadt, Kranich- 
steinerstr. 20, letzteren Herr V. Klepper, Freiburg i. B., Zasius- 
strasse 110 II. — Gemäss § 48 des Tarifs sind angemeldet ein 


Arbeitsnachweis in Görlitz (Verw. R. Jung, Berlinerstr. 12) und 
ein Arbeitsnachweis in Stuttgart (Verw. E. Klauer, Eugensplatz 
5 II); der Arbeitsnachweis gleicher Kategorie in Halle hat an 
Stelle des Herrn Strunz Herrn F. Berbig (Nikolaistr. 8) gewählt. 


Bekanntmachung. 


Ersatzwahl der Vertreter zum Tarif-Ausschuss gemäss 
§§ 41/42 des Tarifs. 


L Kreis. 
Es wurden gewählt gehilfenseitig die Herren Georg Klapp- 


roth in Hannover, Calenbergerstr. 40, zum Kreisvertreter, K. Rosen- 
bruch in Hannover zum ersten und A. Demuth in Hamburg zum 
zweiten Stellvertreter. — Prinzipalsseitig ist die Wahl noch 
nicht vollzogen. 


IN. Kreis. 

Es wurden gewählt prinzipalsseitig die Herren Eugen Mahlau 
(in Fa. Schirmer & Mahlau) in Frankfurt a. M., Kronprinzenstr. 45, 
zum Kreisvertreter; Hermann Baist (in Fa. Reinhold Baist) in 
Frankfurt a. M. zum ersten und H. Hohmann in Darmstadt zum 
zweiten Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren Carl Dominé 
in Frankfurt a. M., Wielandstr. 2 III, zum Kreisvertreter, L. Rumbler 
in Frankfurt a. M. zum ersten und H. Bente in Mainz zum zweiten 
Stellvertreter. 


Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 
das Schiedsgericht Nürnberg-Fürth neu konstituiert. Gewählt 
wurden prinzipalsseitig die Herren Georg Dietz (in Fa. G. P. J. 
Bieling-Dietz) in Nürnberg, Olto Kloss (in Fa. W. Tümmel) in 
Nürnberg und Hermann Schröder in Fürth zu Mitgliedern, Carl 
Stich (in Fa. J. L. Stich) in Nürnberg und Hans Sebald (in Fa. 
U. C. Sebald) in Nürnberg zu Stellvertretern; gehilfenseitig die 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 523 


Herren Ludwig Bamann, Mich. Beyer in Nürnberg, Fr. Scherzer 
in Fürth zu Mitgliedern, Jok. Barecki, Ulrich Hafner in Nürnberg 
und K. Blasenbrei in Fürth zu Stellvertretern. Den Vorsitz über- 
nahm prinzipalsseitig Herr Georg Dietz in Nürnberg, gehilfenseitig 
Herr L. Bamann, Richard Wagnerstr. 16 II. 


Berlin, 27. Oktober 1900. 


Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke, 
Vorsitzende. 


— — — —— 


Bekanntmachung. 


Wir baben in Erfahrung gebracht, dass der Vorstand des 
Gutenbergbundes an die deutsche Prinzipalität eine Broschüre 
versendet mit dem Titel: „Verband, Gutenbergbund, Tarifgemein- 
schaft. Ein Beitrag zur Geschichte der Bekämpfung des Guten- 
bergbundes durch die Gehilfenvertreter im Tarifausschuss und 
Tarifamt der Deutschen Buchdrucker“. Der angebliche Zweck 
der Broschüre soll sein, die Prinzipalität von der Tarif treue des 
Gutenbergbundes zu überzeugen, nachdem die Gehilfenvertreter 
seit Bestehen des Tarifs das Gegenteil bewiesen haben; that- 
sächlich aber liegt es in dem Willen der Leitung des Guten- 
bergbundes, die Tariforganisation mit dieser Broschüre in der 
Offentlichkeit zu misskreditieren. 

Wir lehnen es ab, uns mit demselben Mittel bei der deutschen 
Prinzipalität zu verteidigen; wir werden vielmehr über unser 
Wirken innerhalb der Tariforganisation uns nur vor dem Forum 
verantworten, dem wir eine Verantwortung schuldig sind: das ist 
der Tarifausschuss der Deutschen Buchdrucker, in diesem speziellen 
Falle die Prinzipalsmitglieder desselben. 

Wie wir den Gutenbergbund in seinem Werte für die Verall- 
gemeinerung des Tarifs einschätzen, hat einer unsrer Mitarbeiter 
bereits in den $$-Artikeln des „Correspondent für Deutschlands 
Buchdrucker“, Nrn. 81, 82 und 92, nachgewiesen; wir unter- 
schreiben das dort Gesagte Wort für Wort, weil es den That- 
sachen entspricht und durch das Aktenmaterial des Tarifausschusses 
belegt werden kann. ` 

Wir nehmen für uns in Anspruch, unsere Amter gewissen- 
haft verwaltet zu haben; wenn der Vorstand des Gutenbergbundes 
das Gegenteil behauptet und gegen die gesamte Tariforganisation 
die Anklage erhebt, einseitig und parteiisch gewirkt zu haben, 
so überlassen wir es den Prinzipalsvertretern, sich des Vorwurfs 
zu erwehren, als hätten sie lediglich unter dem Einfluss der 
Gehilfenvertreter gestanden und nach deren Angaben und ohne 
Prüfung des Sachverhalts ihre Beschlüsse in Sachen des Guten- 
bergbundes gefasst. Wir werden uns mit der Leitung des Guten- 
bergbundes über unsere Geschäftsführung mit keiner Silbe 
auseinandersetzen, noch werden wir gegen deren Broschüre Gegen- 
beweise veröffentlichen, vielmehr ist mit dieser Erklärung die 
Angelegenheit für uns in der Öffentlichkeit erledigt. 


Den 4. November 1900. 


Die Gehilfenvertreter im Tarifausschuss der Deutschen 
Buchdrucker. 
Georg Klapproth-Hannover. Otto Mirow-Bielefeld. Carl Dominé- 
Frankfurt a. M. Karl Knie-Stuttgart. Julius Hanke-München. 
Joh. Löschke-Halle a. S. Conrad Eichler-Leipzig. L. H. Giesecke- 
Berlin. Hermann Schlag-Breslau. 
Die Gehilfenvertreter im Tarifamt der Deutschen Buchdrucker. 
L. H. Giesecke. Robert Mörke. Fr. Streckert. 


Orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe 
zu Berlin. | 
Ausserordentliche Generalversammlung 
Sonntag, den 18. November 1900, vormittags 10 ½/ Uhr, 
Lulsenstädtischen Konzerthause, Alte Jaköbstr. 37. 
Tagesordnung: 


Beschlussfassung über die Neugestaltung des Aerzteverhältnisses. 


Der Vorstand. 
Gustav Lehmann, 
Schriftführer. 


W. Röwer, 
Vorsitzender. 


524 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 45 


S Falzapparat 


Nachruf. für Zeitungs-Schnellpresse, zum Falzen einer 

Zeitung im Doppel- Format 75>x55 em (ganzes 

Am Sonntag, den 28. Oktober, vormittags 9½ Uhr, verschied plötzlich Format 75><110 cm) gegen Kasse zu kaufen 
infolge eines Gehirnschlages im 58. Lebensjahre der gesucht. Nur tıdellos arb. Apparat wird ge- 


wünscht. Off. nebst äusserster Preisangabe an 


Faktor Hermann Fritze. Herm. Schumacher, Herne. 


Wir verlieren in ihm eine der treuesten und besten Stützen unseres 2 . T ELE T 
Hauses, dem er über 22 Jahre seine ganze Arbeitskraft gewidmet hat. Un- S l Eine Schnellpressenfabrik, welche 3 
ermüdlich von früh bis spät, Jahr aus Jahr ein, auf verantwortungsreichem 3 ein — 
Posten thätig, war er jedem ein leuchtendes Vorbild in Pflichttreue und © Si 
Arbeitsfreudigkeit, voller Wohlwollen und Gerechtigkeit für seine Unter- e hervorragendes *+ K* 2 


gebenen, ein umsichtiger Berater seiner Prinzipale. In Dankbarkeit und 
Ehren bleibt sein Andenken bei uns allen gewahrt. 


Berlin, den 29. Oktober 1900. 


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keiten entsprechende Stellung. Gelernter Schrifisetzer, | @ der Abnahme einer Schnel press 


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thätig, avanciorte dann (vor 9 Jahren) zum Inseraten- 
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sprüchen unter J. R. an die Geschäftsstelle Stellung mit guten Erfolgen als Inseraten- und Abon 3 die Geschäftsstelle dieser Zeitschrift 3 
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3 nentenacquisiteur thätig, ferner als Berichterstatter(Steno- Ä 
dieses Blattes erbeten. graph) und 2. Redakteur. Mit einem Worte, Suchender & erbeten. 
hat praktische Erfahrungen auf allen Gebieten des 8 


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Zeitungsfaches und würde für jedes Geschäft durch seine kel dk ale ahaha all dal dch ab deal, dal bk dh 0000 


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kündigter Stellung, sucht sich zu verändern Werte forderliche Manuscript (soweit möglich) zur Ver- 
Augebote erbittet Georg Forster, Maschinenmeister, fügung. Frdl. Zuschriften befördert die Geschäftsstelle 


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Nr. 45 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Lager-Liste. 


Augenblicklich sind nachstehend verzeichnete Maschinen vorrätig und, da nur noch gut zu streichen und zu 
verpacken, in ca. 8 Tagen nach Eingang der definitiven Bestellung lieferbar. 


I. Abpressmaschinen. 


3 FG. 3 FH. 4 FGa. 5 FK. 2 FL. 
II. Ausstanzmaschlnen. 
6 CA. 1 CC für Dampfbeti ieb. 1 CW xb. 
III. Balancierpressen. 

4 CJ. 1 CJ für Dampf betrieb mit Schwung- 
rad. 1 CJ mit 6gängiger Spi. d- J. 5 CK. 
3 CM. 2 CPa. 1 CBIIs. 2 CRo. 

IV. Buchdruckhandpressen. 

3 LN. 4 LNv. 3 LP. 


V. Kacbir- oder Anreibemaschinen. 
2 XZ. 2 XZa. 1 XZb. 1XZıl für elektrischen 
Antrieb. 2 XZrI für Dampf betrieb. 
VI. Kartonscheeren. 


3 DW. 3 DY. 4 DZ. 5 DWa. 2 Da. 

2 DZa. 2 DWp mit Fusspressung. 1 DYp 

mit Fusspressung. 5 DZp mit Fusspressung. 

VII. Kombinierte Pappen-Schneid- und Ritz- 
Maschinen. 


3 JMa für Fuss- und Dampf betrieb. 1 JMav 
für Fuss- und Dampfbetrieb. 5 JPa für Fuss- 
und Dampfbettieb. 1 JPav mit Präcisious- 
anlage. 1 JPav für Dampfbetrieb mit Selbst- 
einführer und Präcisionsanlage. 


VIII. Kopirpressen. 
4 WY. 3 WYa. 3 WZ. 
IX. Dampf-Balancierpressen. 

1 CRVm mit 2 Tisehen. 

X. Dampfprägepressen. 
1 BNaz. 1 BKaz mit Heizkasten. 1 BKdz. 
2 BNas. 1 BNdz. 1 BKd, Format 33:43, 
mit 3 Einsatzral men, mit Doppeltisch, mit 


durch Gas heizbarem Tiegel und heizb uev 
Kopfstück. 


XI. Dreiseitige Beschneidemaschinen. 
2 AV mit Hand- und Dampfbetrieb. 1 AX. 
XII. Düten-Schneidemaschinen. 
6 AQ. 1 AR. 2 A8. 


XIIL Eckenausstossmaschinen. 


3 YSfL. 3 YSfIL. 1 YSfII für Dampfbetrieb. 

ł YZal 1 YZal für Fuss- und Dampfbetrieb. 

1 YZall. ı YZalll. 6 YZbI. 4 YZÞII. I XZbII 

für Dampfbetrieb. 1 YZbILI mit Schlitzmessern 
and schrägem Winkel. 1 YZbxl. 


XIV. Eokenausstoss- und Schlitzmaschinen. 
1 TSC I. 1 YScI für Dampfbetrieb. 3 YScII. 
XV. Eckenrundemaschinen. 
32 YR. 3 YRd. 1 YRdg. 1 YRt. 
XVL Einsägemaschinen. 
2 GH. 1 GH für Fuss- und Dampfbetrieb. 1 GK. 
XVII. Falznlederdruckpressen. 
4 KZx III. 1 KZkxIIIa. 
XVIII. Formier-Maschinen. 


1 DR mit Fuss- und Darapfbetrieb und selbst- 
thätiger Pressvorrichtung. 


XIX. Gauffrier-Kalander. 
1 EA 50. 
XX. Glätt- und Packpressen. 


6 KE. 11 KF. 8 KEa. 2 KM. 1 KSa. 3KSb. 

4 KRd. 3 KSd. 1 KUII. 6 KV. 2 KW. 

8 KX. 4 KVa. 3 KWa. 4 KXa 5 KYI. 
8 KIII. 10 WA. 18 WB. 15 WD. 


XXI. Goldabkehrmaschinen. 
5 UV für Dampfbetrieb. 1 UV für Fuss- und 
Dampfbetrieb. 


XXII. Hydraulische Matrizenpressen. 
2 KGIV. 
XXIII. Kantenabschrägmaschlnen. 
2 HJ. 4 HK 1 Mr für Fuss- und Dampf- 
betrieb. 3 HNr für Fuss- und Dampfbetrieb. 
XXIV. Kreiskartenscheeren. 


1 DEc. 5 DEc für Fuss- und Dampfbetrie b. 
4 De für Fuss- und Dampf betrieb. 1 De 
1 De für Fuss- und Dampfbetrieb. 


XXV. Kreispappscheeren. ` 
1 DHb für Dampfbetrieb. 1 DH b für Dampf- 
betrieb mit selbstthätiger Streifeneinführung. 
4 DJb für Fus und Dampfbetrieb. 1 DK b 
für Dampfbetri : b. 2 DLb für Dampfbetrieb. 
1 DLb für Dampfbetrieb mit selbstthätiger 
Streifenemfülirung. 


XXVI. Kupferdruokpressen. 

3. NH. I NHV. 1 NQ. 
XXVII. Pappenumbiegmaschinen. 
2 FGu V. 2 FGull mit Holztisch. 

XXVIII. Pappscheeren. 


2 DEx. 1 DF. 5 DGx. 12 DHx. 5 Des 
2 DMx. 1 DEax. 1 DFax. 2 DGax. 2 DKax. 
2 DH 3b. 2 DK 3a. 2 DK 3 b. 3 DH ae. 1 DH3aew. 
2 DK3ae. 2 DH 3be. 5 DV. 
. Perforiermaschinen. ` 
1 OD. 1 OM. 2 OQ. 1 OS. 2 ON. 3 OP. 
1 OR. j 


XXX. Querschneider Verny-Krause. 
1 QS], 110 om breit, 130 cm lang schneidend, 
mit Längsschnitt und automatischem Bogen- 
ableger. I sl, 165 cm breit, mit Multipli- 
cator für Formate von 300 bis 2600 mm Länge, 
mit verstellbarem Ablegetisch auf Rollen 
laufend, 8 Rollstangen, mit 4 Paar Längs- 
messern. 2 QS 1200 mm breit, mit Multipli- 
cator für Formate von 300 bis 2600 mm Länge, 
mit verstellbarem Ablegetisch auf Rollen 
laufend, mit 8 Rollstangen. 


XXXI. Ritzmaschinen. 


1 JF. 2 JF für Dampfbetrieb. 4 JG. 
für Dampfbetrieb. 4 JFw. 4 JGw. 
2 JKb für Fuss- und Dampf betrieb. 
1 JLb für Fuss- und Dampfbetrieb. 
2 Mb für Fuss- und Dampfbetrieb. 
2 JNb für Fuss- und Dampf betrieb. 

fü Fuss- und Dampf betrieb. 


Ritz-, Riilen- und Nuthmaschinen. 


3 JKbr. 2 JKbr für Fuss- und Dampfbetrieb. 
4 JLbr. 2 JLbr für Fuss- und Dampfbetrieb. 
1 JMbr. 3 JMbr für Fuss- und Dampf betrieb. 


Karl 


2 JG 
2 JKb 
5 JLb. 
2 JMb. 
2 JNb. 
1 JNbz 


XXXII. 


'Handvorschub. 


2 JNbr. 
1 JNbz mit JMa-Tisch. 1 JPbrea. 


XXXIII. Rückenblegmaschinen. 
ı SK. 

XXXIV. Rückenrundmaschinen. 

6 FQ. 7 FR für Fuss- und Dampfbetrieb. - 
XXV. Satinir-Walzwerke. | 
1 EF. 
4 EC. 1 EK. 
XXXVI. Sohachtel-Zlehpreasen: 


1 OPamtr. 


XXXVII. Schneidemaschinen (Rädersystem). 


12 AB. 12 ABa. 16 AC. 9 ACa. 7 AD. 
11 ADa. 3 AE. 3 AEa. 2 AF. 2 AFa. 4 AG. 
3 AGa. 2 AH. 
feststehendem Handrad. 3 AHa. 4 ABo. 3 ABao. 


2 ACo. 8 ACao. 9 ADo. 7 ADao. 5 AEo. 
4 AEao. 1 AFo. 4 AFao. 3 Ado. 2 AHo. 
2 AHao. 1 ACh. 1 ABax. 1 ACR. 2 ADı. 


2 ADax. 2 AEx. 2 AEax. I AFX. 5 AFax. 
2 AGx. 4 AGax. 2 AHx. 3 AHax. 1 ABaöx. 
2 ACox. 2 ACaox. 5 ADox. 2 ADox mit 
drehbarem Tisch. 2 ADaox. 1 ADaox mit 
Schmalschneider eigener neuer Censtruction. 
2 AEox. 1 AEoxrt mit Schnittandeuter und 
1 AEaox. 1 AFox. 2 AFaox. 
1 AFaox mit neuer Friotionskuppelung. 2 AGox. 
2 AHox. 6 ABl. 2 ACI. 1 AD). 
2 AJIIL I AHogtr. 


xXXXVIII. Schneldemaschin n (Hebelsystem'. 


2 AM. 7 AN. 4 ANa. 4 ANb. 1 ANb mit 

doppeltem mechanischem Vorschub und drei- 

facher Tischlänge, 1 : 1 mm bis 170 mm: l ANb 

mit doppeltem mechanischem Vorschub und 

4 facher Tischlänge 1:1 mm bis 170 mm. 1 AO. 

3 AOa. 3 AOf. 3 AOaf. 4 AOfs. 20 AOafs. 
7 AObfs. 4 AIL 10 ADI. 3 AIV. 


XXXIX. Stelndruckpressen. 


2 MA. 3 MB. ı MC. ı MD. 3 MN. 1 MP. 

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1 MSa. 1 MT. 1 MT für Dampfbetrieb. 1 MU. 

1 MU für Dampfbetrieb. 3 MV. 1 MV für 

Dampfbetrieb. 1 MYb für Dampfbetrieb. 2 MZb 
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2YFvgall. 1YFvgalll. 2YFvbIIL 1YFvbqulll. 


XLI. Vergolde-Blinddruck- uud Prägepressen. 
9 BA. 13 BB. 3 BC. 1 BC mit Kippvor- 
richtung. 1 BC mit heizbarem Tigel. 6 BCa; 
1 BCa mit doppeltem Hub und verstellbarem 
Kopfstück. 1 BCa mit Doppelhub. 3 Bl". 
1 BD mit verstellbarem Kopfstück. 1 BD mit 
Doppelhub und Einsatzrahmen. 1 BD mit 
Doppelhub. 3 BDa. 4 BE. ı BEt mit Selbst- 
färbung. 4 BE mit do paie Hub. 1 BEa 
mit Muttern. 1 BF. t BG. 2 BH. 2 BAx. 
t BCx. 3 BDx. 1 BDx neue Construction mit 
Muttern. 3 BEx. 1 BFx. 1 BEd. 2 BEdr. 
4 BV. 4 BW. 2 BW mit doppeltem Hub. 
4 BX. 1 BX mit Muttern. 1 BX mit Doppel- 
hub. 3 BY. 3 BQ. 4 BQa. 2 BQb. 1 BO4. 
1 BD4 1 BE4. 


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526 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 45 


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in Berlin und Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg. 


Blatt No. 234. 


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praktischer Beziehung ganz und gar entspricht. Streng im Stile der modernen Flächendecoration gehalten, sind 
meine „Künstlerlinien“ nicht nur zu Reklamezwecken verwendbar, sondern verleihen auch jeder Accidenz einen vor- 
nehmen, äusserst brillanten Schmuck. Schwungvolle Zeichnung, klarer Schnitt und vielseitigste Anwendbarkeit 
sind besondere Vorzüge. Auf tadellosen systematischen Anschluss ist beim Guss vor allem Werth gelegt worden. 


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14 15 10 11 
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Deutsches Flottenlied 


1618 | 1648 


Führer 


durch 


Michel, horch, der Seewind pfeift, 
Auf und spitz die Ohren! 

Wer nicht jetzt ins Ruder greift, 
bat das Spiel verloren. = 
Wer nicht jetzt sein Cheil gewinnt, Madrid 
Wird es ewig missen. 

Michel, horch, es pfeift der Wind, 
Segel gilts zu hissen! 


Denk des Ruhms vergangner Zeit N r 
Und der alten Lehre: 

Volkes Wohl und Herrlichkeit 
Blüht auf freiem Meere. 


Das Deutsche Reich zur Zeit 
des Yreissigjährigen Krieges 


nm | f Sehützenbergs | GE 
Hurtig auf, ins Boot geschwind, | Verlag | Herausgegeben Von Dr. prag 


Segel gilts zu hissen! 


Magdeburg-W. Verlag: Louis Marus, Berlin 


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Palmen, Tropenpflanzen f. Treibhäuser 


Sie sich von der grossen 
Vielseitigkeit der neuen 


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überzeugt, so lassen Sie 


Entreekarte 


zum 


Familienabend 


Am 


12. November 1900 


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sich bitte umgehend elı 


( Te er Ze naar E éi 
, Sortiment zu 35 oder 20 k 
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» Einrichtungen von ES Sämtliche Zimmer- 
Garten - Anlagen pflanzen auf Lager 


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Die gleichen Ornamente mit Viertelpetit-Bild zum Ansetzen an Viertelpetit fette Linien befinden sich im Guss. 


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EI "a November 1900, 
Lager-Verzeichniss gebrauchter Maschinen. 


Die gebrauchten Maschinen sind gründlich durchgesehen; für Behrauchsfähigkeit übernehme ich Garantie. 20 


) 
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II. 1 Rotationsmaschine vom Albert & Co. in Frankenthal für den 
Ki Druck S-seiliger, oben aufgeschnitt, ineinander gelegt. und 2mal 
e gefalzt. Zeitungen, Format 63% — 65:95 em, oder #-seitiger 


Zeitungen, 2mal gefalzt, complet ot Warm- und Kalt-Stereotypie- 
Einrichtung, Reservetheilen und allem Zubehör, 1893 erbaut, nur 


169. 1 Schneidemaschine (Mansfeld AD2), Hebelsystem, da e 
Zugschnitt und durch Keilspindel verstellbarer Tisch, 60 em 
Schnittlänge. e 


93. 1 Schneidemaschine (Mansfeld), Selbstpressung und Schnellsattel 
60 cm Schnittlänge Kraftbetrieb, Selbstausrücker und Bremse, 


í ig in Betrieb gewesen, wegen Eingangs der Zeitung frei 
wonden. 191. 1 Schneidemaschine mit Hebelbetrieb (amerikan. Modell), 65 em 
e KE: ia. G d Schnittlänge. A À 
1 m'sche Schnellpresse mit Eisenbahnbeweg (6 Karrenräder), ) 


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Einrichtung f. Kraftbetrieb. Satzgrösse 70 105 em, Cylinderfarbwerk. 


Schneidemaschine (Fromm), Kraftbetrieb, starke Construktion 
Augsburger Schnellpresse mit Eisenbahnbeweg., Einrichtung für 


90 cm Schnittlänge. A 
Schneidemaschine (K. Krause) Räder-Handbetr,, 60 em Schnittl, wi 


217. 1 Schneidemaschine (K. Krause), Räder-Handbetrieb, 65 cm Schnitt- 
länge. 


AM 
co 
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Hand- und Kraältbetrieb, Satzgrösse 60X95 cm, Cylinderfarbwerk. 


1 Schnellpresse, gebaut von Swiderski, Tischfärbung, Hand- und 
Krafibetriebs-Einrichtung, Satzgrösse 59X89 cm. 


I Augsburger Doppel-Schnellpresse, Eisenbahnbeweg., Einrich- 
tung für Kraftbetrieb, 57X82 cm Satzgrösse, 


I Aichele & Bachmann’sche Schnellpresse, Eisenbahnbeweg., 
Kraftbetriebs-Einrichtung, 461% 69 cm Satzgrösse. Cylinderfarbw. 


2303. Bohn & Herber’sche Schnellpresse, Eisenbahnbeweg., Hand- 
und Kraftbetriebs-Einrichtung 48K 64 em Satzfläche, Cylinder farbw. 


2018. 1 „Wormatia“-Schnellpresse (Wormser), Cylinderfärbung. Eisen- 
bahnbeweg., 34X48 cm Satzgrösse, 


2382 . Wormser Original-Tretmaschine, Tischfärbung, Fuss- u. Hand- 


221. 1 Kniehebelpresse (Krause’sche) zum Stanzen und Prägen, 21X 24 cn 
Kopffläche, 244 281, cm Tischgrösse, Raum zwischen den Säulen 1 
42 cm. 

219. 1 Ritzmaschine (Krause'sche) mit 3 grossscheibigen Kreismesseru 
80 cm Durchgangsraum, zwischen den Winkeln 80 cm. 


113. 1 Stereotypie-Einrichtung von Schelter & Giesecke, 45X52 a le 
Tiegelgrösse, vollständige Einrichtung, Neupreis 900 Mk, nur 
wenige mal gebraucht. > 

195, 1 Stereotypie-Giessinstrument (Hogenforst B), grösste Giess #5 
fläche 35X47 cm. 


betrieb 45X65 cm Satzgrösse. 195a, 1 Stereotypie-Giesswinkel, schrifthoch, Schenkellänge 43X56 m. 
53. 1 Schnellpresse, System Marinoni, Rahmenweite 26: 36 em, Schlitten- 133. 1 Petroleum-Motor (Mansfeld), 2-pferdig, liegend, 
bewegung, Tischfärbung (ohne Farbkasten), Kraftbetrieb, 190. 1 Gas=-Motor (Schwartzkopff), 2-pferdig, liegend, 
212. 1 Steindruck - Schnellgangpresse (Frankenthaler), Steingrösse 226. 1 Benzin-Motor (Deutzer), 2-pferdig, mit Vergaser. 

82X110 cm, Eisenbahnbeweg., Präcisions-Anlage, automatischer D r , 

Bogenschiebe- Apparat, Vorrichtung zum doppelten Einwalzen, Ein- 147, 1 Gas-Motor (Deutzer), 3-pferdig, liegend. LJ 
| richtung für Kraftbetrieb. 95. 1 Glätt- und Packpresse, 4-säulig, ganz von Eisen, 67X 86 cm. = 
204. 1 Tiegeldruckpresse „Victoria“ (Rockstroh & Schneider), innere 96. 1 Heiss- und Kalt-Satinirmaschine von C. G. Haubold (Walzen 

Ralımenweite 37><53 cm, Einrichtung für Fuss- und Kraftbetrieb, | breite 86 cm, Walzen-Durchmesser 40 cm), zum Satiniren 

| 205. 1 Tiegeldruckpresse „Gally“, innere Rahmenweite 26488 cm, Drucksachen gleich nach dem Verlassen der Schnellpresse, 
Einrichtung für Fuss- und Kraftbetrieb, 117. 1 Doppel-Friktions-Kalender von Heim, Offenbach a. Main, 65 em 
209. 1 Tiegeldruckpresse , Gally“, innere Rahmenweite 35x56 cm, Ein- Glättlänge, 4 Walzen. al 
richtung für Fuss- und Kraftbetrieb. 198. 1 RICH (Krause) ar Handbetrieb, mit Unterges 
206. 1 Tiegeldruckpresse „Original=Liberty“ innere Rahmenweite ee VAREL e el 
25% % 26 cm, für Fussbetrieb. Bosse RE a nee RER Stahlziffern, zum Anschrauben an 
193. 1 Tiegeldruckpresse Augusta Victoria“, Cylinderfärbung, innere eme EE EE pd Gere | 

Rahmenweite 23X33 cm, für Fuss- und Kraftbetrieb, 193. 1 Linien-Schneideapparat für Geradschnitte, 

223. 1 Tiegeldruckpresse „Deutsche Perle“ (Fr. Franke) mit kleinem 194, 1 Loch- und Oesenmaschine mit verstellbarem Anlegewinkel m 

Farbwerk, innere Rahmenweite 22X32 cm, Fussbetrieb, zwei Pistons, 

EI * . 139. 1 Steindruck-Hand-Schnellpresse, Patent Zimmermann, Steinbett 

203. ` Fr. Franke), 16X24 p V 

l rene e I (Er e ës Dë 561X77 cm, combinirte Tisch- und Cylinderfärbung, stündlich 

f 150 ; d 300— 500 Druck liefernd. 

134. H = dar k, 314 44 j f 

l bel Boston) Presse Re Se Er 220. 1 Steindruck-Handpresse (Sutter'sche), 67><86 cm Steinbettgrösse, 

228. FRE. arbwerk, 23%X33 169. 1 Autographie-Presse mit Lithographie- -Stein (Fabrikat Hugo Koch 

9 ere „Bostoni m Reinen Farbwer Rap Cylinderdruck, Grösse des Steines 43X54 cm, wie neu, 

H K — — — 

| 215. 1 Tiegeldruckpresse „Boston“ mit kleinem Farbwerk, 25X36 cm Ausser diesen gebrauchten Maschinen habe ich noch eine 
innere Rahmenweite. SR 5 e Maschinen am Lager, sodass ich stets iu 
er Lage b li e 
227. 1 Buchdruck-Handpresse (Schumacher sche), 50X67 cm Tiegel- 8 n, lelllsen Bedarf sofort zu decken. Ich bitte, me 


de Maschinenlager zu besichtigen oder mich mit schriftlichen au- 
grösse. fragen zu beehren. eg 


229. 1 Buchdruck-Handpresse (Hagar), 5470 cm Tiegelgrösse. 


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1 Setzerei-Einrichtung für Zeitung, Werk und Accidenz, durchaus 


172. 1 Kopfdruckpresse (Zimmermann’sche), mit vier auswechselbaren vollständig und modern, nur ganz kurze Zeit im Gebrauch gewesen 
i Typenkästen und zwei auswechselbaren Farbkästen, Neupreis über 7500 Mark, Gesammtgewicht ea. 37 Centner. i 
f 52, 1 Couvertdruckpresse (sogen. Molitor’sche Blitzpresse), 2112X 321| 1 Setzerei-Einrichtung für Zeitung und Accidenz, ganz mode 
cm innere Rahmenweite, fast neu, sehr billig. und nur ganz kurze Zeit im Gebrauch gewesen, Neupreis 5300 Mk 
149. 1 Schneidemaschine (Bolle & Jordan), senkrechte Messerführung, Gesammtgewicht des Schriftmaterials ea. 21 Centner. 

73 em Schnittlänge, Räder-Handbetrieb, besonders für Düten- 1 Setzerei-Einrichtung für kleine Accidenzdruckerei, theils noch 
i fabriken, stark gebaut, da Einrichtung für gekröpfte Messer. ganz neues, ungebrauchtes Material. 


Maschinen- und 
D Stein Zo Berlin $.0. 26. 
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Stein Berlin; Flisabethufer e 


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S S S 1892 gegründet. — > 


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Maschinen- u. Fachgeschäft o Druckern * ra == 


eben meinem Fachgeschäft für Druckereien betreibe ich seit Heiraten lane Repafatt 
für Druckereimaschinen jeder Art, und ich bin dadurch in der Lage, Ihnen ausser neuen Maschinen 
auch gebrauchte, in eigener Werkstatt sorgfältigst renovirte Maschinen gut und preiswerth 
zu liefern. — lch verwende die ‚denkbar grösste Sorgfalt auf Renovirung der zum Verkauf kommenden 
gebrauchten Maschinen, und dass dies nur nicht eine Redensart, sondern thatsächlich der Fall ist, mögen 
Sie aus den unten wiedergegebenen Zeugnissen ersehen, deren Reihe ich noch erweitern kann ua 
Somit kann ich mich wohl jeder Anpreisung enthalten, und ich bitte Sie, Vertrauen zu mir zu haben 
und sich bei vorkommendem Bedarf an mich zu wenden; seien Sie versichert, dass Sie von mir zu Ihrer 


Zufriedenheit bedient werd 
V ‚Gustav Stein, Maschinen- u. f achgeschäft für Druckereien.» ib 


Einige Zeugnisse: tut eee 
Berlin W., 3. Oktober 1900. . 4 Dresden, 750 Oktober 1900. 


Auf Ihren Wunsch bestätigen wir Ihnen gern, dass wir mit der im Antwortlich Ihres w, Schreibens bestätigen. wir Ihnen, gern, dass wir 


| Sommer vorigen Jahres von Ihnen gekauften gebrauchten Johannisberger mit den von Ihnen bezogenen 2 gebrauchten Schnellpressen für Buchdruck 
Doppel-Schnellpresse durchaus zufrieden sind. Die Maschine läuft bei uns recht zufrieden sind und dieselben, trotz des Gebrauchs zu DEER z 


in ununterbrochenem Betriebe, zeitweise sogar des Nachts, und functiohirt in den vergangenen Lis Jahren keiner Reparatur bedurften, 


dabei sehr gut. Wir haben, obgleich wir die Maschine als gebraucht gekauft TO e (Ses), p. M. & R. Zocher. 
haben, bisher keinerlei Reparaturen daran gehabt. Auch die von Ihnen vor e ese f 
einigen Monaten gelieferte gebrauchte Accidenz- Schnellpresse, Fabrikat Görlitz, 3. Oktober 1900. 
Aichele & Bachmann, scheint vorzüglich in Stand zu sein; Wir haben bis- Auf Ihren Wunsch bestätigen Ihnen gern, dass die im Jahre 1898 
her noch keinerlei Schwierigkeiten mit der Maschine gehabt: von Ihnen bezogene, bereits gebrauchte Schnellpresse von Aufang an tadellos 
gez.) Pass & Garleb. functionirt hat und ebenso noch functionirt. Wir freuen uns auch heute 
e ) noch über die günstige Acquisiton, die wir -mit dem Kauf der Maschine 


gemacht haben. 


Brandenbar II., 8. Oktober 1900, 
OLE E (gez.) Actien- Gesellschaft Görlitzer Nachrichten. und Änzeiger. 


| Antwortlich Ihrer gefl. Zuschrift vom 5, dieses teile Ihnen erg. ENEB 
mit, dass betr. gebrauchte Doppelmaschine, ‚welche zu meiner vollen Zufrieden- N Herford, 3.0 Oktober 1900. 


heit lief, in den ‚Besitz der Fi irma eegen (SE, a Ihrem Wunsche gern. ens bezeugen wir Ihnen, - dass 
l eeh p. — Alterthum. wir sowohl mit der uns im Juli 1897 gelieferten Augsburger Sehnellpresse, 

als auch mit der jetzt gelieferten gebr. Johannisberger recht zufrieden sind. 

Burg b. 10. SC 1900. | Auch ist die Umstellung von zwei Steindruck-Schnellpressen von Ihrem 


nafy Monteur durchaus sachverständig ‘besorgt und a 
2 Nachdem, die von Ihnen. gelieferte Bohn & Herber sche Schnellpresse bewirkt, welche sich als nothwendig herausstellten, _ d i u 
nun fast ein Jahr bei uns im Betrieb ist, teilen wir Ihnen gern mit, dass E 194 | 
Wir mit Ihrer Lieferung durchaus zufrieden sind. Auch die von Ihnen aus- d Sen RR Busse, * Nieder stadt. i 
geführten Reparaturen, ‚sowie die Montage gelegentlich unseres Umzuges Ibbenbüren id WZ 6. Oktober 1900. 
haben uns bewiesen, dass wir Ihnen das werthvolle Maschinen-Material mit 
voller Zuversicht anvertrauen können. Wir werden uns gern vorkommenden- 
falls an Sie wenden und nicht verfehlen, unsere geehrten Herren Kollegen 


auf Ihr Geschäft aufmerksam zu machen, 


Wir nehmen gern Gelegenheit, Ihnen über die von Ihrer Firma be- 
zogene gebr. „Liberty“-Presse unsere, vollste Zufriedenheit auszusprechen. 
Ihre tadellose Druckleistung und ihr leichter Gang ‚empfehlen sie von selbst. 
Der gleichfalls, von Ihnen ‚gelieferte „Neue Walzengiess - Apparat“ findet 

(gez.) Fischer & Eyssenhardt. | ebenfalls unseren vollsten Beifall. Wir erzielen damit ohne Mühe die vor- 
— — Sai „züglichsten Walzen. — z ͤüĩäöu—— 


Hamburg, 1. Oktober 1900. (gez) Ibbenbürener Volkszeitung, G. m. b. H. 


Seit Beginn unserer Geschäftsverbindung lieferten Sie mir schon CH, „Ta 
mehrere gebrauchte, Maschinen nebst Material; ebenso wie auch Neues. Da 
ich die von Ihnen bezogenen Maschinen immer wirklich renovirt fand, 
SO. betrachte ich es als selbstverständlich, dass Ihre Preise nicht die billigsten 
Sein konnten, und ich bin gut beraten gewesen, Ihnen mein Vertrauen zu- 
renden. Ich komme nun wieder mit Bestellungen und verweise im 


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„Uebrigen auf meme Verhandlungen mit Ihrem Reisenden 


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Gern Ihrem Wunsche Ed bes 
ich mit den von Ihnen zu versehiedenen Ze 
Maschinen auch heute noch zufrieden bin; sie 
fältiger Aufbesserung, n mit. Ihren stige 
Ehre eingelegt. Digitizedby. NI CJN 


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(gez,) H. Kabel. iR SE Gu: stav | 
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a a Gesellschaft mit beschränkter Haftung. a a « 


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 , Kempewerk rk Nürnberg. | 


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Rei. Bauptdank Nürnberg Nürnberg, im Oktober 1900. 
(Reichsbank"®onto). | "7 


tereotypie-Metall. 


pie Bleipreise zeigen fortsteigend eine aufwärtsgehende Tendenz. In harten Legierungen empfehlen 
wir für den Winter unbedingt rechtzeitige Deckung. Heutige Abgabe ohne Verbindlichkeit: 


Normalmetall „Stero“ Nr, Ia (Rotations- und Flachdruck bis zu 100000 Auflage und mehr, | 

zulässig für Matrizen aller Art) .... I00 Kilo 22 
Normalmetall „Stero“ Nr. II (für hohe Auflagen aller Art, für EE und Tabellen im 

Rund- und Flachguss bis zu 200 000 Druck und darüber), leichtflüssig, . . 100 Kilo „ 58.— 
Normalmetall „Stero“ Nr. HI (für Linien-, Flachdruck-, Lexikonstereotypie u. s. w. bis zu 

. 500000 Auflage und darüber, ein vorzügliches Zusatzmetall für alte, ausgebrannte 

Stereotypiemetalle aller Art, Rotationsmassendruck u. dergl.), sehr DEEN 100 Kile „ 65.— 
Zusatzmetall Nr. HL Hartlegierung für Rotationszwecke . . . do. „ 75.— 
Zusatzmetall Nr. IV, hochhaltige Zinnlegierung für verkrätzte Metalle in der Firchstereötypie; | 

bestes Schriftguss- und Noten-Metall . . . .. 100 Kilo „ 85.— 
Setzmaschinenmetall unter Garantie der Reinheit und Leichtlüsigkei für „Linotype“ und 


„Typograph“, Maschinenform-Guss . . .. 100 Kilo 
Engl. Antimon : „ Marke Coal, nach ere, én. ge dë ee Se 
Legierzinn, nach N g en Kee 


Alle Metalle verstehen sich stets netto Cassa — ohne jeden Abzug — ab Werk Nürnberg oder Versandstelle 
Aschersleben a. M. mit 45 Tagen Ziel. Jeder Block ist etwa 12 Kilo schwer. 


Sämtliche Metalle sind arsenik- und krätzfrei und unbedingt zuverlässig für die angegebenen Auflagen legiert. 
Versand der Metalle »Stero« Nr. Ia, II und III ab Werk Nürnberg und ab Lager Aschersleben am Harz, nach 
billigster Versandermittelung, alle anderen Metalle nur ab Werk Nürnberg. 


‚Rohmetalle in Hart- und Weichblei, 50 Kilo-Blöcke, nach Tageskurs. 
Doppeltgereinigtes Weichblei in 12 Kilo-Blöcken per 100 Kilo M. 50.—. 


Unsere Gebrauchsanweisung für die Behandlung der Stereotypiemetalle lautet: 

Jodo Woohe einmal reinigen mit Hilfe unseres ee eer das per Ba Kilo-Büchse M. 1.50 
kostet und genau nach vorgedruckter Gebrauchsanweisung verwendet werden muss. Ein Kessel von 300 Kilo Metall verliert 
pro Betriebstag 1 Kilo Masse durch Verdunstung und Krätzyerlust. Wird mehr verloren, so ist die Schuld nur auf die unreinen 
Platten, welche leider nur zu oft mit der Farbe in den Kessel wandern, zurückzuführen. Wo es irgend arigeht, sollen die 
Stereotypplatten sauber gewaschen in die Stereotypie zurückkommen. Jeder Kessel erhält pro Woche so viel Neumetall 
zuge „ Als Verlust vorliegt, dann arbeitet der Betrieb am billigsten, und weitere teuere Zusätze sind erspart. 


„TYPOLEN“ zum Waschen ausgedruckter Formen empfehlen wir pro 800 Gramm-Büchse zu 75 Pf., gleich 40 Liter 
te Lauge, durch Lösung in kaltem oder heissem Wasser zu gewinnen. Bestes, seit langen Jahren bewährten 
ormenwaschmittel, seht beliebt, billig und ausgiebig! Zur Hälfte mit Petroleum vermischt: sehr gutes Walzen“ 

Waschmittel für Buoh- und Steindruck und für alte Farbreste. Wird die nach aufgedruckter Vorschrift erzielte 
»Typolin«- Lösung mit 10 Prozent Petroleum vermischt und diese Mischung zum Waschen stereotypierter Formen verwendet, 
so löst sich zuszmmenbackende Schrift schnell ab, ohne die Schrift zu verletzen. Waschmittel, welche Terpentin enthalten, 
sind für die Stereotypie absolut zu verwerfen. 


6 Blichsen „Typolin“-Tafelsoda A 75 Pfg. — I Postpacket zu 5 Kilo franco M. 5.— 


wu Maschinenfabrik Kempewerk Nürnberg 


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Nr.46. e Herausgegeben vom Deutschen 1 . XI Jahrg. 


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DEE E Leipzig, 15. November 1900. 


Die „Zeitschrift für. Deutschlands Buchdruck erscheint jeden géien D Anzeigen: die dreigespaltene Petitzelle wi mm breit) oder. ES Baum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter Kee Nr. 8678) un Vereinsmitglieder 25 J, für andere an sait 80 J, e und -Gesuche 
Zeitungsstellen'des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung. von 
Buchhandel vierteljährlich 2 &, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% | Angeboten 50 A. — Nachlass: bei zechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, . bei 
Einzelne Nummern 30 A. — Druckeröi-Ausgabde, durch die Geschäftsstelle sass 13maliger 10 Prozent, bei ‚2Smaliger 15 Fe bei nn 25 Prozent. — Bell: 
duroh die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 4 gebühren nach Übereinkunft‘ 


E a Schhlriſtleitung und Gesch äftsstelle: Deutsches 5 Dolzstrasse, F . 1298. k SE 
231 Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. té- 


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Am Bene den 6. November d. J., vaadid dahier nach, kurzem Krankenlager das Mitglied unseres 
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Dar Herr Heinrich Wagn ner 


Teilhaber der Firma Reinhold Baist, Frankfurt a. M. 


Wir betrauern tief den schmerzlichen Verlust dieses bewährten Mitarbeiters an den Aufgaben ` unserer p 


Berufsgenossenschaft und hebeuswürdıgen Kollegen, der sich en zu ‚gemeinsamer Thätigkeit bereit finden liess. 
Ehre seinem Andenken 


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GENEE | z Der Vorstand. | 
a der Sektion III (Main) der Deutschen Buch drucker-Berufsgenossenschaft. 
ZE 2 ' ar Weien, V orsitzender. | 


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Deutsche Bachdrucher-Berufsgenossensebalt. en J 
Sektion IV Südwest). TE Nichtamtlicher Teil. 
In Gemässheit des $ 32 unseres Statuts bringen wir hierdurch | . 
zur Kenntnis dass an Stolle des ausgeschieden g wir 3 ? | Eine Entscheidung ng-in der Innungsfrage. 


Knittel, Karlsruhe, dessen Ersatzmann Herr Eduard Poppen, in 
Firma H. H. Poppen & Sohn in Freiburg i. Br., als ordentliches 
Mitglied in den Sektionsvorstand eingetreten ist. 


S dei Gründung der Innung der Buchdruckereibesitzer 
de in Lübeck hatte sich die Druckerei der „Eisenbahn- 
| GER u geweigert, der Innung beizutreten und 

Zum stellvertretenden Vertrauensmann für den II. Bezirk, Baden, l 8 
wurde Herr H. Guisch, Karlsruhe, bis 30. September 1908 gewählt. || SS ES die Entscheidung des Stadt- und Lahdamtes, ‚als 
Stuttgart, 8. November 1900. der Aufsichtsbehörde, angerufen. Diese erfolgte am 17. Juli 


E Der Vorstand der Sektion IV (Südwest) 1 1899 dahin, dass die Druckerei der „Eisenbahn-Zeitung“ der 
2 der Deutschen Buchdrucker-Rerufsgenossenschaft. >| Ipnung. anzugehören habe. Die hiergegen beim Senatsausschusse 


Werlitz, Vorsitzender. für Gewerbe- und Versicherungswesen erhobene Beschwerde ist 


530 


nunmehr unterm 3. Oktober als unbegründet zurückgewiesen 
worden. In der Begründung dieses Bescheides heisst es u. a.: 


„Nach $ 100 f der Gewerbeordnung und BA des obrigkeitlich 
genehmigten Innungsstatuts würde die Beschwerdeführerin nur 
dann dem Innungszwange nicht unterliegen, wenn sie das Buch- 
druckergewerbe entweder fabrikmässig betreibt oder in dem Be- 
triebe der Regel nach weder Gehilfen noch Lehrlinge hält. Letztere 
Voraussetzung kommt überhaupt nicht in Frage, aber auch die 
erstere ist nach Lage der Sache nicht gegeben. Obgleich in 
mancher Beziehung der Betrieb der in Rede stehenden Druckerei 
mit dem einer Fabrik Ahnlichkeit aufweist, so ist er aus nach- 
stehenden Erwägungen doch nicht als fabrikmässiger im Sinne 
des E 100 f der Gewerbeordnung zu bezeichnen. 

Der Betrieb des Buchdruckergewerbes hat an und für sich einen 
handwerksmässigen Charakter, welcher darin begründet ist, dass 
in diesem Gewerbe die Handarbeit den vorherrschenden Faktor 
der Werterzeugung bildet, dass dieselbe in längerem handwerks- 
mässigen Bildungsgange erlernt werden muss und dass ohne sie 
von der zweckmässigen Benutzung der verschiedenartigen im Be- 
triebe des Gewerbes zur Anwendung kommenden Maschinen nicht 
die Rede sein kann. Daher sind auch die weitaus meisten Drucke- 
reien, grosse wie kleine, auf die Thätigkeit handwerksmässig aus- 


gebildeter Gehilfen angewiesen und müssen, um dem Gewerbe einen 


tüchtigen Nachwuchs solcher zu erhalten, auf die Ausbildung von 
Lehrlingen in handwerksmässiger Lehre Bedacht nehmen. 

Der handwerksmässige Charakter des Druckereibetriebes wird 
auch dadurch nicht ausgeschlossen, dass in ihm eine Teilung der 
Arbeit unter die beiden Hauptkategorien der Setzer und der 
Drucker stattfindet. Denn beide arbeiten selbständig neben einander 
und jeder unabhängig von dem andern. Die Zweiteilung kann 
als eine fabrikmässige Arbeitsteilung um so weniger angesehen 
werden, als sie im Buchdruckergewerbe seit Jahrhunderten her- 
gebracht ist und auch nicht dem Zweck einer Erleichterung der 
Massenherstellung dient. 

Gegen die Charakterisierung des Buchdruckereibetriebes als 
eines handwerksmässigen lässt sich endlich nicht der Umstand 
geltend machen, dass in demselben auch Maschinen zur Verwen- 
dung kommen. Denn diese Verwendung bedeutet sowohl bei dem 
Vorgang des Setzens als dem des Druckens nur eine Unterstützung, 
nicht einen Ersatz der Handarbeit, wie dies bei dem fabrikmässigen 
Betriebe sonst handwerksmässig betriebener Gewerbe der Fall ist. 

Nun lässt sich zwar, wie in einer Entscheidung des Rates der 
Stadt Leipzig in der Streitsache der Firma Giesecke d Devrient 
und Genossen wider die Innung der Leipziger Buchdruckereibesitzer 
vom 15. Februar 1899 zutreffend ausgeführt ist, mit der Anerken- 
nung der in einer Druckerei beschäftigten Setzer und Drucker als 
gelernter Handwerker sehr wohl die rechtliche Behandlung des 
Gesamtbetriebes einer Grossbuchdruckerei als einer Fabrik ver- 
einbaren, wenn anders die grosse Zahl der Arbeiter, Betriebsräume 
und Maschinen, die Massenerzeugung und die kaufmännische Thätig- 
keit des Besitzers den Fabrikbetrieb ergeben. Die Setzer und 
Drucker sind dann Handwerker in einem Betriebe, den zwar ihre 
Thätigkeit zur Fabrik nicht stempelt, der aber als Ganzes wegen 
seiner Betriebsverhältnisse dennoch der rechtlichen Behandlung 
als Fabrik unterliegt.“ 


Es folgt nunmehr ein Vergleich des Druckereibetriebes der 
„Eisenbahn-Zeitung“ mit den Betrieben der anderen Zeitungs- 
druckereien in Lübeck und der Hinweis auf die weit grösseren 
Druckereibetriebe in Leipzig, die sich der dortigen Innung 
angeschlossen hätten. Hieran knüpft sich die weitere Aus- 
führung, dass und weshalb der Druckereibetrieb der „Eisenbahn- 
Zeitung“ nicht als ein fabrıkmässiger angesehen werden könne. 
Zum Schlusse heisst es dann weiter: 


„Gegenüber dem Fehlen von Merkmalen, welche zusammen- 
gehalten den Betrieb der Druckerei als einen fabrikmässigen er- 
scheinen lassen, ist der Umstand, dass der Besitzer der Druckerei 
die von ihm geführte Firma „Expedition der Eisenbahnzeitung 
und Lübecker Nachrichten“ in das Handelsregister hat eintragen 
lassen, für die Beantwortung der hier in Rede stehenden Frage 
nicht von ausschlaggebender Bedeutung. Denn das Eintragen der 
Firma macht, wie von der Gewerbekammer und der Handels- 
kammer übereinstimmend hervorgehoben ist, einen von dem Inhaber 
geführten Handwerksbetrieb noch nicht zu einem Fabrikbetrieb. 

Hiernach ist ein Grund, aus dem die Inhaberin der Druckerei 
den Beitritt zu der Zwangsinnung der Buchdruckereibesitzer abzu- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 46 


lehnen berechtigt erscheint, nicht ersichtlich. Die erhobene Be- 
schwerde war daher zu verwerfen.“ 

Wenn diese Entscheidung nun auch nur für Lübeck mass- 
gebend ist, so sind die angeführten Gründe doch von allgemeiner 
Bedeutung. In ähnlichem Sinne wird zweifellos allerorts ent- 
schieden werden, wo Zwistigkeiten über die Frage der Zu- 
gehörigkeit zu einer Buchdrucker-Zwangsinnung entstehen. 

Bei derartigen Streitfragen nun hat es sich bisher sowohl 
bei uns wie in den anderen Gewerben nur um die Beitritts- 
pflicht des Einzelnen gehandelt. Hierbei liegt die Entscheidung 
meistens bei Behörden, die schon an sich mit Arbeiten über- 
häuft sind. Die dadurch bedingte Verzögerung ist der Innungs- 
sache nicht günstig gewesen. Die Innungsbildung wurde infolge 
dessen gehindert, die Innung selbst in ihrer Entwickelung 
gehemmt. Schliesslich jedoch werden sich auch bei Prüfung 
der Zugehörigkeitsfrage gewisse Rechtsgrundsätze bilden. Die 
Sache wird sich dann für die Innungen günstiger gestalten. 
Haben erst die Innungen festen Boden unter den Füssen, so 
werden auch die von diesen zu bildenden Handwerkskammern 
eine entscheidende Thätigkeit auszuüben beginnen. 

Die besondere Aufgabe der Handwerkskammern ist die 
Regelung des Lehrlingswesens. 

Der Erlass näherer Bestimmungen über Form und Inhalt 
der Lehrverträge, über Festsetzung der Zahl der Lehrlinge, 
über die Dauer der Lehrzeit, — die Durchführung der für das 
Lehrlingswesen erlassenen Vorschriften, — die Bildung von 
Prüfungs-Ausschüssen für die Gehilfenprüfungen hat von den 
Handwerkskammern nicht nur für die Innungen, sondern auch 
für die nicht zu Innungen zusammengetretenen Gewerbe zu 
geschehen. Ob nun Freunde oder Gegner der Innungen, wir 
müssen anfangen, das Gesetz vom 26. Juli 1897 als eine voll- 
zogene Thatsache zu betrachten. Durch dieses Gesetz wird 
nicht nur eine Zwangslage für den Einzelnen geschaffen, sich 
einer Innung anzuschliessen, sondern ebenso sehr auch ein 
Zwang auf die einzelnen Gewerbe ausgeübt, Innungen zu bilden. 
Es wird hierbei alles davon abhängen, wie die Handwerks- 
kammern ihre Thätigkeit ausüben werden. Das Vorurteil, das 
jetzt namentlich auch in unserm Gewerbe gegen die Innungen 
herrscht, wird vielleicht bald der Erkenntnis weichen, dass es 
besser ist, die eigenen Angelegenheiten selbst zu ordnen, als 
sich den Anordnungen ausserhalb des Gewerbes Stehender unter- 
werfen zu müssen. 

Diese Frage ist in unseren Fachblättern noch so gut wie 
gar nicht behandelt worden. Zu weiterer Besprechung den 
Anlass zu geben, sollte der Zweck dieser Zeilen sein. 

Lübeck, im Oktober 1900. Heinr. Oldenburg. 


* 


Etwas zu dem Kapitel der Setzmaschinen, 


Da die Entwickelung der Setzmaschinen-Angelegenheit sowohl 
unter technischem als unter wirtschaftlichem Gesichtspunkte von 
dem grössten Interesse für alle an derselben Beteiligten ist, 80 
wird über dieselbe auch viel geschrieben, und das hat selbstver- 
ständlich seine Berechtigung. Bedauerlich ist nur, dass dabei so 


viele Unrichtigkeiten mit unterlaufen, Unrichtigkeiten, die geeignet 


sind, auf dieser oder jener Seite Hoffnungen zu erwecken, die sich 
schwerlich in der nächsten Zukunft erfüllen dürften, und aus eben 
diesem Grunde geeignet sind, die in manchen Kreisen ohnehin vor- 
handene Unzufriedenheit zu steigern. 

So wurde kürzlich im Verbandsorgan den Lesern eine Rech- 
nung aufgemacht, laut der ein Prinzipal, der 3 Setzer an 2 Setz- 
maschinen beschäftigt, am Ende des Jahres einen Überschuss von 
10000 o% erzielt. Und am Schlusse des Aufsatzes wurde auf 
Grund dieses Rechenexempels betont, „dass bei den nächsten Tarif- 
beratungen die betr. Gehilfenvertreter sich eingehender mit der 
Rentabilität der Maschinen vertraut machen und mit rechnerisch 
schlagenden Beweisen den ‚armen‘ Prinzipalen entgegentreten.“ 

Dass diese Rechnung total falsch ist, braucht Fachleuten nicht 
erst nachgewiesen zu werden, und im Tarif-Ausschusse würden 


Nr. 46 


„schlagende Beweise“ dieser Art ganz wo anders hinschlagen, als 
wo sie hinschlagen sollen. Aber die mit dem Maschinensatzwesen 
nicht vertraute grosse Menge glaubt an die Richtigkeit solcher 
Rentabilitätsberechnungen und wähnt sich schlecht behandelt, wenn 
die auf diese gegründeten Wünsche nicht erfüllt werden. 

Die Zeiten, wo der Prinzipal von 2 Setzmaschinen jedes Jahr 
10000 A reinen Ueberschuss erzielt, dürften wohl noch in weiter 
Zukunft liegen. Es liegt ja schon in der Natur der Sache, dass 
sich die Rentabilität aller Setzmaschinen-Systeme in denjenigen 
Staaten, wo die deutsche Sprache gesprochen wird, keine so weiten 
Grenzen erobern wird, als dies in Amerika und England möglich 
war, wo nur ein Schriftcharakter zur Verwendung gelangt. Es 
müsste bei uns mit manchem Hergebrachten in unserem Satz- 
technischen ohne Gnade aufgeräumt werden, und wenn dem auch 
nichts weiter im Wege steht, als die liebe Gewohnheit, so dürfte 
dies doch sehr schwer sein und geraumer Zeit bedürfen. 

Der eben erwähnten „kleinen Zusammenstellung“ über die Ren- 
tabilität der Setzmaschinen, der 2 Maschinen (System ist nicht 
angegeben) und 3 Setzer zu Grunde gelegt sind, möchte ich nun 
auch eine kleine Zusammenstellung und zwar mit 3 Maschinen 
und 8 Setzern folgen lassen, die mit der grössten Gewissenhaftig- 
keit aufgestellt wurde. Dieser Aufstellung lege ich das System 
der Monoline zu Grunde. Es ist dies jenes System, welches zu- 
folge seiner einfachen, soliden Konstruktion offenbar den Sieg über 
alle andern Systeme erringen wird. 

Die Anschaffungskosten dreier Maschinen inkl. 3 Sätzen 
Matrizen sowie die Anschaffung weiterer Sätze (Fraktur, Antiqua 
u. 8. w.), 3 Elektromotoren betragen 23700 o% 

Die Einrichtungskosten, deren spezialisierte Aufstellung ich 
zunächst fortlasse, betragen 7630 cM Im ganzen betragen also 
diese beiden Posten 31330 A% 

Die Betriebskosten, zerlegt in laufende Unkosten und Be- 
triebskosten, erstere 7590 , letztere 10850 , präsentieren die 
Summe von 17940 A1 pro Jahr. 

Bei 300 Arbeitstagen & 8 Stunden würden die 3 Maschinen 
insgesamt 7200 Betriebsstunden liefern. Angenommen, sie würden 
voll ausgenützt werden können, so leisteten sie bei 6000 Buch- 
staben Stundenleistung 43200000 Buchstaben, somit käme das 
Tausend bei 17940 o% jährlichen Betriebskosten = 41 ½ A Selbst- 
kosten. | 
Es muss nun als sicher angenommen werden, dass die 3 Ma- 
schinen, zufolge Fehlens an geeignetem Manuskript oder sonstigen 
unausbleiblichen Aufenthalten, hervorgerufen teils durch die Ma- 
schine selbst, teils durch die Setzer, ferner infolge Matrizenwechsels, 
Korrekturen u. s. w., im günstigsten Falle nicht 6000, sondern nur 
4500 Buchstaben, im Jahresdurchschnitt liefern; das Facit wäre 
hiernach 7 200 44 500 = 32400 000 oder auf 17940 AM. Betriebs- 
kosten = 55,4 J Selbstkosten pro 1000 Buchstaben. 

Der reine Satzpreis des Handsatzes stellt sich im Durchschnitt 
auf 87 bezw. mit Lokalzuschlag auf 431, A — Schlägt man, 
was erfahrungsgemäss richtig ist, auf die Satzlöhne 35%, für Ver- 
zinsung des Anlagekapitals, Amortisation und Betriebsunkosten, so 
stellen sich die Selbstkosten des Handsatzes auf durchschnittlich 
37 +13 = 50 S pro 1000 Buchst. ohne 
43 I + 15 15 „ = 58 5 n n n n mit 

Die Rentabilitäts-Verhältnisse der übrigen Systeme liegen so 
ziemlich analog der Monoline. So z. B. giebt die Fabrik, die sich 
mit der Erbauung des Typographen beschäftigt, neuerdings be- 
kannt, dass man mit dieser Maschine gegenüber dem Handsatz 
jährlich 1400 o% verdient. — Diesem Exempel liegt eine leider 
aber irrtümliche Voraussetzung zu Grunde, nämlich die, dass man 
am Handsatze etwas verdient; Thatsache aber ist, dass heutzutage 
am Handsatz überhaupt nichts mehr zu verdienen ist. — Wie die 
Verhältnisse beim Maschinensatz liegen, glaube ich mit meiner 
Aufstellung erörtert zu haben — jedenfalls nicht so rosig, um auf 
die nächste Tarifrevision allzu grosse Hoffnungen setzen zu dürfen. 


Pr — 8. 


Eine neue Bauer’sche Oktavschriftprobe. 


Die wohlbekannte Bauer sche Giesserei in Frankfurt a. M. 
mit Zweiggeschäft in Barcelona hat eine neue umfassende Gesamt- 
darstellung ihrer Produktion veranstaltet, die in einem stattlichen, 
516 Seiten starken Grossoktavband von gediegener Ausstattung 


|Lokalzuschiag. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


531 


vorliegt. Der Band fasst die Ergebnisse angestrengter Arbeit von 
fast fünfzig Jahren zusammen und ist ein Achtung abnötigendes 
Beweisstück deutscher schriftgiesserischer Leistungsfähigkeit. 

Was zunächst den Inhalt des Schriftprobenbandes anbelangt, 
so fällt vor Allem dessen ungewöhnliche Reichhaltigkeit an Brot- 
schriften ins Auge, deren Herstellung die Firma von jeher be- 
sonders gepflegt hat. Es finden sich in demselben 10 Garnituren 
Fraktur und Schwabacher, 20 Garnituren Antiqua-, Kursiv-, Mediäval-, 
Elzevier-, russische, griechische u. s. w. Schnitte, insgesamt 30 ver- 
schiedene Garnituren Brotschriften, die mit geringen Ausnahmen 
Originalerzeugnisse der Firma sind und sich als Bauer’sche Schnitte 
durch ihre Genauigkeit und Gediegenheit begründeten Rufes und 
grösster Verbreitung erfreuen. Übrigens war die Bauer’sche Giesserei 
seinerzeit auch die erste Giesserei, welche die Einführung des 
Komplettmaschinenbetriebes in grösserem Massstabe bewerkstelligte 
und dadurch eine wesentliche Verringerung der Preise der Brot- 
schriften veranlasste. 

Ausserordentlich reichhaltig ist die Probe auch an Auszeich- 
nungs-, Titel- und Accidenzschriften, sowie an Kursiv-, 
Zirkular- und Schreibschriften, deren Bemusterung in dem 
Bande nicht weniger als 160 Seiten einnimmt. Dabei ist das 
praktische und gewiss auch für die Giesserei vorteilhafte Prinzip 
verfolgt worden, jede einzelne Schriftart, insbesondere aber die 
sogenannten kuranten Schriftcharaktere derart auszubauen, dass 
beispielsweise bei der Gotisch, der Antiqua, der Egyptienne, 
Grotesk von der engen Mageren bis zu der breiten Fetten alle 
Bildarten vertreten sind. In den kuranten Antiquaauszeichnungs- 
schnitten sind 13 verschiedene Garnituren vorhanden, die fast alle 
von Nonpareille bis zu den grössten Graden in allen vorkommenden 
Kegeln geschnitten sind. Der neuen Richtung ist die Firma im 
Schriftschnitt ebenfalls gefolgt und sie hat auch hierin eine an- 
erkennenswerte Produktivität entwickelt. Doch hat sie als Vorbilder 
mehr die Schöpfungen der graphischen Meister früherer Jahrhunderte 
benützt und sich von den Auswüchsen der Ubermodernen fern 
gehalten. Die Zirkularschriften weisen einige recht gefällige Schnitte 
auf und unter den Schreibschriften fällt namentlich die neue 
Pariser Schreibschrift in schöner Anwendung ins Auge. 

An Tabellenziffern, Fahrplan- und Zeitungsrubriken- 
material und dergl. bietet der Probenband vieles Praktische, und 
äusserst reichhaltig ist er schliesslich an Einfassungen, 
Vignetten, Polytypen, Kopfleisten, Schlussstücken und 
anderem Ziermaterial, welche Produkte auf 155 Seiten bemustert 
werden. Unter diesen Erzeugnissen befinden sich gediegene 
Schöpfungen der älteren Kunstrichtung, wie zahlreiche gefällige 
und ansprechende Sachen für Ein- und Mehrfarbendruck, die im 
Stile der neueren Kunst gehalten sind. Gleich den Accidenzschriften 
werden auch die Einfassungen, Vignetten und Ornamente nicht 
nur in schönen Probeblättern, sondern auch in ausgezeichnet durch- 
geführten Anwendungsblättern vorgeführt, die die Eigenschaften 
des gebotenen Materials nach allen Richtungen ins Licht setzen. 

Gedenken wir nun auch noch der Ausstattung des Proben- 
bandes, so müssen wir dieselbe als tadellos durchgeführt und 
hervorragend schön und geschmackvoll bezeichnen. Der in Hell- 
blau und Weiss gehaltene, eine feine Ornamentierung in erhabener 
Prägung zeigende Einband und das effektvolle Silbervorsatzpapier 
sind nach den Entwürfen des Herrn Professor Honegger in Leipzig 
hergestellt und wirken sehr vornehm. Nur dünken uns die ge- 
wählten Farben für ein Nachschlagebuch der Tagespraxis, wie es 
eine Schriftprobe doch sein soll, etwas zu empfindlich. Die Ent- 
würfe zu den Haupt- und Abteilungstitelblättern stammen grössten- 
teils von dem rühmlichst bekannten Altenburger Satzkünstler Herrn 
Watzulik und sind samt nnd sonders Musterleistungen. Zwei davon 


sind in der älteren Manier des Rahmensatzes gehalten und im 


Satz, wie in der Farbengebung ganz vorzüglich. Die übrigen sind 
im modernen Geschmack unter Verwendung lebhafter Farben und 
meisterhaft geschnittener Tonplatten ausgeführt, und ihre Wirkung 
ist eine angenehme, sehr zu Gunsten der modernen Richtung 
sprechende. 

Alles in einem gesagt, ist die neue Bauer'sche Oktavschriftprobe 
eine imponierende schriftgiesserische Leistung und gleichzeitig ein 
sprechender Beweis des buchdruckerischen Könnens unserer Zeit. 


$ 


532 


Eine Buchbinder-Farbendruckpresse mit selbst- 
thätigem Farbwerk. 


Schon seit langem machte sich in dem Buchbindergewerbe das 
Bedürfnis geltend, eine Maschine zur Hand zu haben, durch die 
bei Herstellung von Farbendrucken das mühsame und zeitraubende 
Einfärben mit der Hand vermieden und beseitigt wird. Zwar 
bediente man sich in den letzten Jahren hierzu der Tiegeldruck- 
presse, doch genügte diese für schwere Drucke nicht. 

Jetzt ist es nach vielen Versuchen der bekannten Maschinen- 
fabrik von Karl Krause in Leipzig, der die Buchbinder- und 
Kartonnagenbranche ja schon so manche Neuerung und Betriebs- 
erleichterung verdankt, gelungen, eine Maschine zu konstruieren, 
die jedes Färben von Hand vollständig unnötig macht und alle 
dem bisherigen Verfahren anhaftenden Mängel beseitigt, und zwar 
ist dies die sogenannte Ärause'sche Buchbinder-Farbendruckpresse. 

Diese Presse ist mit einem allen Ansprüchen genügenden, vor- 
züglichen Farbwerk versehen und gleichzeitig so kräftig gebaut, 
dass man darauf nicht nur die schwersten Farbendrucke, sondern 
auch nach Ausschaltung des Farbwerkes andere Prägearbeiten aus- 
führen kann. Während bei der Tiegeldruckpresse beim Einlegen 
der Decken stets die Gefahr besteht, dass dem Arbeiter bei ge- 
ringer Unachtsamkeit die Finger gequetscht werden, ist es an der 
Farbendruckpresse von Karl Krause infolge des geringen Hubs 
nicht möglich, die Finger in die Presse zu bringen. Ausserdem 
ist die Bewegung des Tisches derart eingeteilt, dass derselbe in 
der Vorderlage längere Zeit ruhig steht, wodurch das Einlegen 
der Deckel bedeutend erleichtert wird. Durch eine Vorrichtung 
wird der Deckel, sobald der Tisch einen Weg von ungefähr 100mm 
nach hinten zurückgelegt hat, festgepresst und ist auf diese Weise 
dem Arbeiter das Halten des Deckels erspart. Ein Cylinder- 
Farbwerk, ähnlich wie an der Tiegeldruckpresse, ist hinten an der 
Maschine angebracht. Durch die selbstthätige Bewegung des 
Tisches werden die mit demselben verbundenen Auftragwalzen 
unter der Druckplatte hinweggeführt und färben dieselbe dadurch 
ein. Beim Ein- und Ausgange des Tisches wechseln die Auftrag- 
walzen ab, damit eine gleichmässige Einfärbung der Druckplatte 
oder Form erzielt wird. Durch die schon erwähnte Vorrichtung 
zum Deckenhalten während des Einfahrens des Tisches wird auch 
das lästige zeitraubende Losziehen von der Form überflüssig. Die 
Maschine ist weiter mit Vorrichtung zum Iris-Druck und mit 
Dampfheizung zum Blinddruck versehen. 

So bietet diese Prägepresse mit selbstthätigem Farbwerk für 
Buchbindereien, in denen die Herstellung von Einbanddecken in 
farbiger Ausführung massenweise betrieben wird, unschätzbare 
Vorteile; insbesondere ist ihre schnelle und exakte Arbeitsweise 
hervorzuheben, denn sie macht 15—20 Drucke pro Minute. -n- 


* 


Vereinsleben 


A. Braunschweig, im November. Die Zwangsinnung für das 
Buchdruckgewerbe im Herzogtum Braunschweig hielt am 
Sonntag, den 4. November, vormittags 11 Uhr, im Restaurant 
Schulze-Ulrici hierselbst ihre dritte ordentliche Versammlung seit 
ihrem Bestehen ab. Nach Verlesung und Genehmigung des Proto- 
kolls der letzten, am 26. August stattgefundenen Innungsversamm- 
lung gelangte der zweite Punkt der Tagesordnung, Vorschriften 
über das Lehrlingswesen, zur Beratung. Der seitens des Vorstandes 
vorgelegte Entwurf wurde mit geringfügigen Aenderungen an- 
genommen. Hervorgehoben zu werden verdient hierbei die auch 
bei anderen Berufszweigen schon aufgenommene Bestimmung, nach 
welcher der Lehrling oder dessen Vater oder Vormund in eine 
Geldstrafe von 100 o% verfällt, wenn der Lehrling die Lehre un- 
rechtmässig vorzeitig verlässt. Beim dritten Punkt der Tages- 
ordnung, Beratung des Entwurfs einer Prüfungsordnung und der 
dazu erforderlichen Vordrucke, wurde anerkannt, dass die Forde- 
rung einer theoretischen und einer Prüfung der Rohmaterialien, 
wie bei anderen Gewerben, bei den Buchdruckern nicht gut er- 
füllbar sei. Die Prüfung soll daher nur in einer praktischen 
bestehen, für welche der betreffende Lehrherr eine Prüfungsgebühr 
von 3 M. vor dem Prüfungstermin an die Innungskasse zu zahlen 
hat. Das Gesuch um Zulassung zur Prüfung ist an den Vorsitzen- 
den des Prüfungs-Ausschusses unter Beilegung eines kurzen eigen- 
händig geschriebenen Lebenslaufes, des Lehrzeugnisses und des 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


wi 


Nr. 46 


— 


Zeugnisses über den Schulbesuch einer Fach- oder Fortbildungs- 
schule, wenn der Prüfling zum Besuche einer solchen verpflichtet 
war, einzureichen. Gestattet ist dem Lehrling, die praktischen 
Prüfungsarbeiten unter Überwachung des Lehrherrn resp. dessen 
Stellvertreters in der Lehrdruckerei anzufertigen; auch sind die 
Mitglieder des Prüfungs-Ausschusses berechtigt, sich persönlich 
durch den Augenschein von der Arbeit des Prüflings zu überzeugen. 
Die Prüfung selbst besteht bei den Setzerlehrlingen in der Her- 
stellung einer beliebigen Accidenz, Buchtitel oder Tabelle und im 
Setzen von ungefähr 30 Zeilen glatten Satzes nach geschriebenem 
Manuskripte und bei den Druckerlehrlingen in dem Schliessen 
und Zurichten einer Form glatten Satzes und dem Schliessen und 
Zurichten einer Accidenz- oder Illustrationsform. Von jeder Arbeit 
sind zwei gute Abzüge einzureichen, bei den letzteren je zwei vor 
und nach dem Zurichten. Zu Punkt 4 und 5 gelangten Mitteilungen 
bezüglich eingegangener Schriftstücke und des Kassenwesens zur 
Kenntnis der Mitglieder und der letzte Punkt der Tagesordnung 
behandelte einen Antrag des Buchdruckereibesitzers Günther hier 
betreffend Errichtung eines Schiedsgerichts, das die Aufgabe hat, 
die Durchführung des Tarifs zu überwachen und eventuelle Tarif- 
streitigkeiten zu schlichten. Uber diesen Antrag wurde die Be- 
schlussfassung vorläufig noch ausgesetzt. 

I. V. München, 12. November. (Oberbayerische Buch- 
drucker-Kreis-Innung.) In der am Sonntag, den 11. d. M., 
vormittags 10 Uhr, im Saale des nördlichen Schrannenpavillons 
stattgehabten Wahlversammlung wurden folgende Mitglieder in 
den Gehilfen-Ausschuss gewählt: 1. Alois Kiefer, Korrektor 
(im Hause M. Ernst); 2. F. X. Miller, Maschinenmeister (im Hause 
Höfling), 3. Theodor Schäffler, Schriftsetzer (im Hause G. Manz, Verl.- 
Anstalt), 4. Albert Schnitzer, Schriftsetzer im Hause Humar), 5. Josef 
Seitz, Schriftsetzer (im Hause M. Ernst). Als Ersatzmänner 
wurden gewählt: 1. Josef Enzberger, Schriftsetzer (im Hause Schuh 
ck Co.), 2. Heinrich Friederichs, Schriftsetzer (im Hause Gebr. 
Ganter), 3. Georg Rummel, Schriftsetzer (im Hause Münchener 
Zeitung), 4. Ludwig Seyfried, Korrektor (im Hause G. Manz, Verl.- 
Anstalt), 5. Friedrich Strauss, Schriftsetzer (im Hause M. Ernst). 
Die Wahl wurde per Zuruf vorgenommen und sämtliche Mitglieder 
wurden einstimmig gewählt. 


Sprechsaal. 


-e- Berlin, 10. November. Das Preisausschreiben für Ent- 
würfe zu einem Plakat für die im nächsten Jahre in Berlin statt- 
findende internationale Ausstellung für Feuerlöschwesen hat 101 
Entwürfe gezeitigt, die in der Turnhalle der Haupt-Feuerwache 
in der Lindenstrasse Öffentlich ausgestellt wurden. Den ersten 
Preis erhielt Albert Klingner in Charlottenburg, den zweiten Preis 
erhielt Rudi Rother in Berlin für einen besonders in der Farben- 
wirkung hervorragenden Entwurf, der dritte preisgekrönte Entwurf 
stammt von H. D. Leipheimer in Darmstadt. Im allgemeinen 
sind die Plakate im modernen Stil gehalten und geben Zeugnis 
von der fortschreitenden Entwickelung unseres Plakatwesens, — 
Der Kreis VIII des Deutschen Faktoren-Bundes vollzog in 
seiner gestern abgehaltenen Versammlung die Wahlen des Bundes- 
Vorstandes. Dieselben hatten folgendes Ergebnis: A. Stadthagen, 
I. Vorsitzender, H. Thieme, II. Vorsitzender, W. Melcher, Kassierer, 
C. Diedrich, Stellv., E. Baumeister, Schriftführer, P. Winkler, Stellv., 
C. Kulbe, O. Windl, Jul. Müller, Beisitzer. 

— A. Braunschweig. Der Braunschweiger Faktoren-Verein 
feiert sein zehntes Stiftungsfest am Sonnabend, den 24. November, 
in den Räumen von Kruse’s Gesellschaftshaus, Neuestrasse, hier. — 
Die hiesigen Buchdrucker-Krankenkassen scheinen diesen 
Herbst und Winter bessere Geschäfte zu machen als in der vor- 
jährigen gleichen Jahreszeit und auch im letztverflossenen Sommer, 
wo die äusserst hohen Krankenstände manche Kassen nötigten, 
cinen tiefen Griff in den Reservefonds zu thun. So waren bei- 
spielsweise im vergangenen Monat Oktober Neuerkrankungen fast 
überall gar nicht oder nur verhältnismässig wenig eingetreten und 
die Ausgaben beschränken sich teilweise auf das Krankengeld an 
Kranke, die aus vorhergehenden Monaten übernommen worden 
waren, und an Wöchnerinnen. Gewiss sind diese Thatsachen im 
Jnteresse der Mitglieder nur mit Freuden zu begrüssen. — Die 
Handwerkskammer beabsichtigt im bevorstehenden Winterhalb- 
jabre einen Cyclus populärer Vorträge zu veranstalten, in denen 


Nr. 46 


kaufmännische und technische, sowie rechtliche und volkswirtschaft- 
liche Gegenstände behandelt werden. und von denen einige bereits 
stattgefunden haben. 

* Dresden. In Nr. 43 der „Zeitschrift“ ist bereits mitgeteilt 
‚worden, dass die Maschinenfabrik Rockstroh & Schneider Nachf., 
A.-G. in Heidenau, an ihre Aktionäre für ihr erstes Geschäfts- 
jahr (1899/1900) eine Dividende von 7 % zur Vertheilung bringt. 
Dem sei heute nachgetragen, dass der Betriebsgewinn der Gesell- 
schaft in dem genannten Geschäftsjahr 421 204, 96 betrug und 
dass nach Abzug von 172730,82 AM. für Zinsen, Diskontspesen und 
Generalunkosten sowie von 101911,01 o% für Abschreibungen ein 
Reingewinn von 146563,13 1 verblieb, von dem u. a. die genannte 
Dividende ausgeworfen wird. Der Umsatz stieg im ersten Geschäfts- 
jahr der neuen Gesellschaft von 600000 o% unter den Vorbesitzern 
auf 900000 oA, und dies trotzdem, dass die Gesellschaft in den 
ersten beiden Monaten des Jahres mit verschiedenen Betriebs- 
schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die Maschinen der Gesellschaft 
begegnen im In- und Auslande steigender Nachfrage, namentlich 
ist dies im Auslande der Fall, was besonders der Beteiligung der 
Firma an der Pariser Weltausstellung, auf der sie die Goldene 
Medaille davontrug, zuzuschreiben sein dürfte. Die Aussichten 
auf das neue Geschäftsjahr sind befriedigende. 

* Leipzig. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts Herr 
von Podbielski beehrte gelegentlich seiner Anwesenheit in unserer 
Stadt am 10. November auch das Deutsche Buchgewerbehaus 
mit seinem Besuch. Der Vorsitzende des Deutschen Buchgewerbe- 
vereins Herr Hofrat Dr. von Hase und die Herren des Vorstandes 
Flinsch und Naumann sowie Herr Geschäftsführer Moernlein 
empfingen den Gast und geleiteten ihn zunächst nach der Guten- 
berghalle. Hier richtete Herr Hofrat Dr. von Hase an den Staats- 
sekretär herzliche Worte der Begrüssung und sodann übernahm 
er die Führung durch sämtliche Räume des Hauses. Es wurden 
die Maschinenausstellung, die buchgewerbliche Jahresausstellung, 
die Plakatausstellung, die Geschäftsräume der buchgewerblichen 
Körperschaften, die dauernde buchgewerbliche Ausstellung, das 
Buchgewerbe-Museum, der Lesesaal und die Bibliothek in längerem 
Verweilen in Augenschein genommen und der Staatssekretär drückte 
wiederholt seine Befriedigung über das Gesehene aus. — Die Re- 
daktion des Organs des Deutschen Buchgewerbevereins, des „Archivs 
für Buchgewerbe“, hat der in den buchgewerblichen Kreisen 
bestens bekannte Herr Professor Dr. von Weissenbach übernommen. 

* Leipzig. Die Gesellschaft Typographia veranstaltete am 
Sonnabend, 10. November, das regelmässig jedes Jahr stattfindende 
Konzert zum Besten der Witwen-Unterstützung unter Mit- 
wirkung von Frl. Magdalene Seebe (Gesang) und Frl. Elsa Bielitz 
(Deklamation) vom Leipziger Stadttheater, sowie des Herrn Thaddeus 
Rich aus Indianopolis (Violine). Die mitwirkenden Künstler so- 
wohl, wie der unter der Leitung des Herrn Fritz Schmidt stehende 
Gesangverein Typographia boten ihr Bestes auf, um den Abend 
zu einem genussreichen zu machen und ernteten für ihre Dar- 
bietungen den reichsten Beifall. An das sehr gut besuchte Konzert 
schloss sich ein fröhlicher Ball, der die tanzlustige Welt noch 
lange beisammenhielt. 

-hs. Leipzig. Am letzten Vortragsabend der Typographischen 
Gesellschaft, 20. September, hielt Herr C. Lorch einen inter- 
essanten Vortrag über die Herstellung von Celluloid-Druckplatten 
aller Art vermittelst seines patentierten Verfahrens. Dasselbe hat 
nichts gemein mit älteren Versuchen dieser Art, wie sie ohne 
rechten praktischen Erfolg hier und da gemacht wurden und noch 
gemacht werden. Das Verfahren dient in erster Linie zur Ver- 
vielfältigung von Autotypien, sodann können aber auch Originale 
aller Art sowie Sätze vervielfältigt werden und zwar in sehr kurzer 
Zeit. Das Verfahren bildet zwar keinen vollen Ersatz der Galvano- 
plastik, es entlastet die letztere aber wesentlich, indem sich fast 
alle Originale, wenn auch nicht billiger, so aber doch schneller 
und besser vervielfältigen lassen. Das Verfahren beruht darauf, 
dass eine Celluloidschicht von härterer Zusammensetzung durch 
Erwärmung dermassen erweicht wird, dass die Abprägung des 
Originales möglich wird. Es entsteht eine Matrize. Durch Er- 
kalten auf dem Original erhärtet die letztere wieder ohne sich 
zusammenzuziehen resp. sich in der Grösse zu verändern. In diese 
harte Celluloidmatrize wird eine zweite, in ihrer Zusammensetzung 
weichere und ebenfalls zu erwärmende Celluloidschicht eingeprägt, 
es entsteht die Patrize oder Celluloid- Druckplatte. Nach Auf- 
machung auf den ebenen Holzfuss ist die Platte druckfertig. Der 
ganze Prozess lässt sich in etwa 1—2 Stunden bewerkstelligen und 
zur Ausübung des Verfahrens ist keine grosse Einrichtung nötig. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


533 


Der Patentinhaber giebt Licenzen ab, die zur Ausübung des Ver- 
fahrens berechtigen. Eine grosse Menge ausgestellter Druckproben 
in Ein- und Dreifarbendruck, sowie Druckplatten bewiesen, dass 
das Verfahren praktische Bedeutung hat und bei der zunehmenden 
Illustrierung durch Autotypie sich besonders vorteilhaft anwenden 


lassen wird. Einzelne Bedenken, die in der Diskussion zum Aus- 


druck kamen, dürften dem Vortragenden Anlass geben, das Ver- 
fahren noch nach dieser oder jener Richtung, so z. B. für die 
Vervielfältigung von Holzschnitten, für die Anbringung der Platten 
auf Metallfuss u. s. w. geeigneter zu machen. Da sich mehrere 
grosse Anstalten für das Verfahren lebhaft interessieren, so dürfte 
das Celluloidklischee bald in die Druckereien seinen Einzug halten 
und ebenso wie die Celluloidtonplatte seinen Zweck erfüllen. Dem 
Vortragenden wurde für seine interessanten Ausführungen reicher 
Beifall zu Teil. 

* Aus Mannheim wird berichtet, dass die dortigen Zeitungen 
„General-Anzeiger der Stadt Mannheim“, „Neue Badische Landes- 
zeitung“, „Badischer General-Anzeiger — Mannheimer Tageblatt“, 
„Neues Mannheimer Volksblatt“, „Volksstimme“ und „Badisch- 
Pfälzische Volkszeitung“ vom 1. November ab gemeinsam ihre 


Abonnements- und Anzeigenpreise erhöht haben. In einer 


von den Verlagsfirmen gemeinschaftlich unterzeichneten und von 
sämtlichen Blättern gebrachten Erklärung haben sie dies vor dem 
Publikum geschickt begründet und insbesondere auch auf die seit 
Jahren stetig zunehmende Erweiterung des Inhalts hingewiesen, 
die ohne direkte Vergütung geblieben ist. 

* Aus Sachsen ist in der Zeitungsfrage weiter zu. berichten, 
dass der „Pirnaer Anzeiger“ in Pirna, die „Elbezeitung“ in 
Schandau, der „Königsteiner Anzeiger“ in Königstein a. E., 
der „Mügelner Anzeiger“ in Mügeln bei Dresden, das „Sebnitzer 
Grenzblatt“ in Sebnitz, die „Zeitung für das Meissner Hochland“ 
in Neustadt vom 15. November ab die Preise für örtliche An- 
zeigen auf 15 9, für auswärtige auf 18 9 und für Reklamen auf 
40 A erhöhen. In Rosswein hat das „Tageblatt“ die Anzeigen- 
preise auf 12 bez. 15 A erhöht und in Freiberg hat der „An- 
zeiger“ eine gleichartige Erhöhung der Anzeigenpreise auf 16 und 
18 A vorgenommen. 

tt Schwerin, 10. November. Die Sandmeyer’sche Hofbuch- 
druckerei hierselbst hat ihrem gesamten Personal eine angemessene 
Teuerungszulage zum Ankauf von Kohlen und Heizmaterial 
ausgezahlt; dies verdient Anerkennung und Nachfolge. 


S 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Die Druckfarbenfabrik von Kast & 
Ehinger in Stuttgart legt unserer heutigen Nummer eine Druck- 
probe bei von einem Schwarz, das sie mit Rabenschwarz 000 
bezeichnet. Wie vortrefflich sich die Farbe verarbeiten lässt, das 
zeigt sowohl die Druckausführung der beiden so sehr verschiedenen, 
gleichzeitig gedruckten Klischees des Blattes, wie der Umstand, 
dass, wie uns mitgeteilt wird, die Probenblätter ohne Durchschiessen 
mit Makulatur gedruckt wurden und dennoch auf der Rückseite 
nicht die geringste Spur von Abschmutzung zeigen. — Eine zweite 
Beilage, von der Firma Bauer's che Giesserei in Frankfurt a. M., 
bemustert deren Enge Gotisch und Enge Antiqua und ver- 
anschaulicht, dass sich diese Schriften namentlich für den Satz 
von Anzeigen eignen. — Eine dritte Beilage, von der Schnell- 
pressenfabrik 4. Hamm, A.-G. in Heidelberg, empfiehlt deren 
Flachdruckpresse „Ideal“, die sich namentlich für mittelgrosse 
Zeitungen eignet. — Eine vierte Beilage, von der Maschinen- 
fabrik Kempewerk in Nürnberg, empfiehlt deren bewährtes 
Unterlagenmaterial für den Autotypie druck. — Eine fünfte 
Beilage, von der Vogtländischen Maschinenfabrik (vorm. 
J. C. & H. Dietrich), A.-Ges. in Plauen i. V., empfiehlt in aus- 
führlichster Weise die „Miniatur“ -Zwillings- Rotations- 
maschine mit centralem Antrieb und direkt gekuppeltem Spezial- 
Elektromotor dieser Firma. Wir empfehlen diese Beilagen der 
Aufmerksamkeit unserer Leser. 

Woellmer’sche Neuheiten. Von Wilhelm Woellmer's Schrift- 
giesserei und Messinglinienfabrik in Berlin liegen uns 
wieder eine Reihe die Schaffenskraft dieser Firma bethätigende 
Neuheiten vor. Zunächst nennen wir an Schriften eine Antike 
Mediäval von kräftigem und klarem Schnitt, von der sechs 
Grade vorliegen, während sich die übrigen bis Missal im Schnitt 


534 


befinden, ferner eine fette Ergänzung der beliebten Uncial- 
Gothisch, die sich besonders als Anzeigen- und Rubrikschrift 
für Zeitungen eignet, sowie die Bourgeois-Ergänzung zu der 
Garnitur fette Globus. An Ornamenten werden geboten eine 
effektvolle Serieneinfassung im modernen Stil „Zeichner-Orna- 
mente“ und eine moderne Doppelcicero - Bordüre „Lanzett- 
Rand“. Drei aus der Praxis hervorgegangene Zirkulare bilden 
hübsche Anwendungsbeispiele zur antiken Mediäval, runden Buch- 
gothisch und Uncial-Gothisch der Firma. Schliesslich bringt ein 
umfängliches „Russisches Heft“ einen Neudruck der wichtigsten 
russischen Schriften der Firma, ergänzt durch Ornamenten- und 
Ziermaterial. Der effektvolle in Farben ausgeführte Umschlag 
desselben weist als Zierat u. a. eine aus Halbpunkt-Messinglinien 
sehr geschickt gesetzte Kathedrale vom Newski-Prospekt in Peters- 
burg auf. Diese Neuheiten-Sammlung hat für jeden Buchdrucker 
Interesse. 

Eine feine Autotypie-Reklame in Gestalt eines hübschen Heft- 
chens liegt uns von der Graphischen Anstalt A. Bruckmann 
in München vor, die bekanntlich diesen Zweig der graphischen 
Verfahren mit besonderer Hingabe und mit ausserordentlichem 
Erfolge. pflegt. Das Heft enthält eine Reihe Autotypien nach ver- 
schiedenen Originalen, auch solche in Drei- und Vierfarbendruck, 
die sämtlich mit der an der Bruckmann’schen Anstalt gewohnten 
Meisterschaft ausgeführt sind. 

Eine neue Farbenprobe, die in einen Einband mit schönem 
modernen Titel von der Firma Hübel & Deck in Leipzig gekleidet 
ist, liegt uns von der Druckfarbenfabrik von Berger & Wirth 
in Leipzig vor. In Form eines Leporello-Albums enthält die- 
selbe in effektvoller Aufmachung 72 Proben von bunten Farben 
nebst den zugehörigen Preislisten. Die Farben sind im vollen 
Glanze ihrer Eigenschaften gegeben und die Probe ist ebenso 
handlich als übersichtlich. 

Eine neue Papier-Probensammlung ist soeben von der Firma 
Berth. Siegismund, Fabrik-Papierlager in Leipzig und Berlin, 
herausgebracht worden. Dieselbe enthält eine grosse Zahl Proben 
der bisher schon in weiten Fachkreisen mit ungeteiltem Beifall 
aufgenommenen imitierten Bütten- und gerippten Papiere 
der Firma und soll den Buchdruckereien eine gute passende Aus- 
wahl für den Tagesbedarf bieten. Die Muster weisen die gang- 
barsten Farben und Qualitäten, mit glattem wie mit Faserrand, 
auf und sind auf der ersten Seite von der Firma Gebr. Arnold in 
Leipzig-Plagwitz mit geschmackvollem mehrfarbigen Aufdruck, zu 
dem einheitlich die bekannten neuen Schiller'schen Typen verwendet 
worden sind, versehen, der gewissermassen gleich einen Anhalt für 
die vielseitige Verwendung dieser Papiere bietet. In ihren feinen 
Qualitäten und lebhaften Farben unterstützen sie trefflich den 
modernen Geschmack in der Drucksachenausstattung, indem sie 
der Farbenwahl bei der Druckausführung vorteilhaft entgegen- 
kommen und die Satzbilder zu schöner Wirkung kommen lassen. 
— Im weiteren empfiehlt die Firma auch ihre Postpapiere mit 
drei verschiedenen originalen Wasserzeichen, und sie hat sicherlich 
nicht Unrecht, wenn sie auf das Unberechtigte der Bevorzugung 
der englischen Wasserzeichen vor den deutschen hinweist, welche 
letzteren obendrein noch meistenteils deutschen Ursprungs sind. 
Wir glauben, die Buchdrucker können viel dazu beitragen, dass 
das Publikum mit diesem Uberbleibsel früherer wirtschaftlicher 
Abhängigkeit bricht. und sie sollten das auch thun. Das neue, 
hübsch ausgestattete und praktisch eingerichtete Siegismund’sche 
Probenheft empfehlen wir der Aufmerksamkeit unserer Leser. 

Hohmann’sche Glückwunschkartenneuheiten. Die den Glück- 
wunschkarten-Blankodruck mit Erfolg betreibende Hof-Buch- und 
Steindruckerei von H. Hohmann in Darmstadt ist auch für 
die kommende Saison wieder mit einer Sammlung schöner Neu- 
heiten erschienen. Dieselbe enthält 16 Muster, von denen 12 
auch in länglichem Kartenformat zu haben sind. Die Karten sind 
sämtlich sehr sauber in farbigem Buchdruck nach Entwürfen des 
Herrn Heinz Hohmann ausgeführt und als hauptsächliche Eigenheit 
tragen sie künstlerisch entworfene Blumenmotive. Bei einigen der 
Karten sind dieselben mit landschaftlichen Szenerien verbunden, 
bei einer Reihe anderer sind sie im Charakter der modernen Orna- 
mentik gehalten. Der Künstler sowohl wie der Drucker haben ihr 
Bestes gethan, um etwas Gefülliges und Gediegenes zu schaffen, 
und die Neuheiten können deshalb auch dieses Jahr wieder den 
Kollegen auf das beste empfohlen werden. Das Musterbuch wird 
übrigens an sämtliche interessierte Geschäfte unentgeltlich versandt. 

Die Papierfrage vor dem Reichstage. Wie die „Westd. Volks- 
zeitung“ des Reichstagsab geordneten F’ussangel mitteilt. ist man 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 46 


in parlamentarischen Kreisen dem Gedanken näher getreten, ob 
es nicht angezeigt erscheine, den Eingangszoll auf Papier 
wenigstens zeitweise aufzuheben. Dieser Zoll sei als Schutzzoll 
gedacht gewesen, das heisst, er sollte die deutsche Papierindustrie 
gegen die damals übermächtige Konkurrenz des Auslandes schützen. 
Jetzt habe die deutsche Papierindustrie anscheinend diesen Schutz 
nicht mehr nötig; jetzt müsse das Zeitungsgewerbe gegen die 
Papierindustrie geschützt werden. Es sei dafür gesorgt, dass der 
Reichstag alsbald nach seinem Zusammentritt zu dieser Frage 
Stellung nehmen könne. 

Der Verband Deutscher Druckpapier-Fabriken, Gesellschaft mit 
beschränkter Haftung, setzt sich laut einer Mitteilung der „Papier- 
Zeitung“ zusammen aus den Papierfabriken zu Antonsthal, Arns- 
dorf i. Riesengebg., Baienfurt, Berthelsdorf i. Riesengebg., Birkigt 
i. Riesengebg., Bockau, Breitenhof, Crossen, Fährbrücke, Focken- 
dorf, Friedland i. Schl., Grafenau, Heilgenstadt, Kriebstein, Merse- 
burg, Miesbach, München-Dachau, Neidhardtsthal, Niederschlema, 
Nossen, Petersdorf i. Riesengebg., Robschütz, Rothfest, Scheer, 
Thalham, Weisenbachfabrik, Weissenfels, Wildbad, Wildenfels und 
Wolfegg, insoweit diese Fabriken ungeglättetes Druckpapier herstellen. 

Unfallversicherung durch Zeitungsabonnement. Der Verleger des 
Duisburger Generalanzeigers hatte beim Allgemeinen Deutschen 
Versicherungsverein in Stuttgart die 12000 Bezicher seiner Zeitung 
gegen Unfall versichert, wofür er eine Jahresprämie von 12000 M 
zu leisten hatte. In der Zeit vom 12. April bis 22. Mai musste 
der Versicherungsverein 7000 oA. für Unfall- Entschädigung an diese 
Zeitungsbezieher zahlen, und da ihm das Wagnis für die zwei- 
jährige Dauer des Vertrages zu hoch erschien, so kündigte er den 
Vertrag für Ende Mai in der Annahme, dass die in den Text ein- 
gedruckten Bestimmungen dazu berechtigen, laut welchen der 
Verein nach jedem Schadenfall kündigen konnte, der Versicherungs- 
nehmer aber 2 Jahre gebunden war. Das Landgericht in Stutt- 
gart entschied zu Gunsten des Vereins. Das Oberlandesgeriobt 
daselbst hob jedoch das erstinstanzliche Urteil auf und entschied, 
dass der Vertrag auf zwei Jahre zu Recht bestehe. Der verklagte 
Verein hat auch noch die Kosten der beiden Verfahren zu tragen. 


A 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma G. Kreysing in Leipzig 
hat ihre im Jahre 1811 gegründete Buchdruckerei von Linden- 
strasse 14 nach dem eigens für den Betrieb errichteten Neubau 
Seeburgstrasse 51 verlegt und dabei ihr Material bedeutend er- 
weitert. — Die Firma J. G. Biller in Ludwigshafen a. Rh. ist 
in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht unter der Firma 
Druckerei und Verlag Biller, G. m. b. H., umgewandelt worden. 
Stammkapital 180000 , Geschäftsführer ist Herr Johann Georg 
Biller daselbst. 

Eingetragene Firmen. In Lübeck die Firma Fugen Radtke, 
Buchdruckerei und Papierhandlung, Inhaber Herr Kaufmann Franz 
Eugen Radike daselbst. — In Nordenham, A.-G. Ellwürden, 
die Firma Wilhelm Büning, Druckerei und Zeitungsverlag, Inhaber 
Herr Buchdrucker Friedrich Wilhelm Diedrich Böning in Norden- 
ham. — In Alsleben a. S. die Firma N. Schulze, Inhaber Herr 
Buchdruckereibesitzer Moritz Schulze daselbst. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Paul Frohberger 
zu Erfurt am 31. Oktober. Konkursverwalter Herr Bücherrevisor 
Carl Erdmann daselbst. Anmeldefrist bis zum 1. Dezember. — 
Herr Buchdruckereibesitzer A. Bolschek zu Bodenwerder, A.-G. 
Polle, am 3. November. Konkursverwalter Herr Raseur Gerber- 
ding sen. zu Bodenwerder. Anmeldefrist bis 20. November. 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Johannes Carl 
Scholize, Inhaber der Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung unter 
der Firma Scholtze & Klemm in Leipzig am 5. November. 


a 


Litteratur. 
Zur Gutenberglitteratur. Aus der Menge der Gutenbergschriften 
möchten wir die uns verspütet zugegangene Rede noch hervor- 


heben, die der Herzogliche Bibliothekar Prof. Dr. Gustav Milch- 
sack aus Wolfenbüttel bei der Gutenbergfeier des Braunschweiger 
Bnehdruckervereins gehalten hat und die unter dem Titel „Guten- 


Nr. 46 


berg, sein Leben und seine Erfindung“ u. s. w. bei Julius 
Zwissier in Wolfenbüttel einige Wochen nach dem Feste er- 
schienen ist. Die Schrift, dem greisen Oberbibliothekar Geh. Hof- 
rat Prof. Dr. von Heinemann gewidmet, enthält namentlich über 
den Lebensgang Gutenbergs ein so klares und ausführliches Bild, 
wie es nach der in den letzten Jahrzehnten geglückten Aufdeckung 
bis dahin unbekannter Quellen doch auf so knappem Raume nur 
ein Mann zeichnen konnte, der wie Prof. Dr. Milchsack eine be- 
sondere Vorliebe für unsere Kunst mit seiner Wissenschaft als 
Bibliothekar vereinigt. 

Boll's Musikalischer Haus- und Familienkalender (Verlag Boll 
& Pickardt, Berlin) enthält im neuen für 1901 erschienenen Jahr- 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


585 


sich, wie den Herren Kollegen wohl erinnerlich, um die zwei besten 
Gedichte und Lieder- Kompositionen zur Verherrlichung der Buch- 
druckerkunst gelegentlich des 500. Geburtstages unseres Altmeisters. 
Der neue Jahrgang enthält nun die preisgekrönten Lieder und 
Kompositionen (Texte von Heinrich Grabe und Johanna Schneider, 
Kompositionen von A. Heise und Philipp Kretschmer). Die schwung- 
vollen Verse und klangreichen Melodieen werden jedes Buchdrucker- 
herz höher schlagen lassen. Die Lieder sind zum Vortrag bei 
Buchdrucker-Festlichkeiten sehr geeignet und dankbar. Da der 
Kalender auch sonst gediegene und interessante textliche, illustra- 
tive und musikalische Beiträge enthält und die Ausstattung eine 
tadellose ist, so ist die Anschaffung jedem aufs wärmste zu em- 


gange die Früchte des von der herausgebenden Firma im vorigen 


pfehlen. Der Kalender ist bei dem verhältnismässig billigen Preis 
Jahre veranstalteten Sänger- und Dichterwettstreits. 


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Vor- und Nachteile der bisherigen Zwillings-Rotationsmaschinen 


Der allgemeine Vorteil einer Zwillings-Rotationsmaschine gegen die einfache Rotationsmaschine 
besteht darin, dass sie eine viel weitgehendere Variation in der Zahl der mit dem Hauptblatte gleich- 
zeitig gedruckten und darin eingefalzten Beilagen ermöglicht, wodurch der Umfang einer Zeitung 
besser den täglich oder periodisch wechseinden Bedürfnissen angepasst werden kann. 

So kann man mit einer 8-seitigen Zwillings-Rotationsmaschine nach Belieben 8- oder 6-, 4, 
2-seitige Zeitungen drucken und mit einer 16-seitigen ausserdem 12-, 10-, 8-, 6-, 4- und 2-seitige 
Exemplare herstellen, ohne Beilagen in besonderen Auflagen zu drucken und ohne solche von Hand 
einfalzen zu müssen, wie es bei Anwendung einfacher Rotationsmaschinen nicht zu vermeiden wäre. 

Zudem ist auch der Betrieb mit einer Zwillings-Rotationsmaschine in hohem Masse ein zu- 
verlässigerer, da eine solche aus 2 verkuppelten einfachen Rotationsmaschinen, aber mit gemeinsamen 
Falzern, Sammlern und Auslegern besteht, von denen eine beliebige schnell und leicht ausser Betrieb 
gestellt werden kann, während dann die andere die Reservemaschine bildet, mit welcher man sich 
noch behelfen kann, wenn z. B. bei einem Druckwerke etwas passieren sollte, was bei Anwendung 
einer einfachen Rotationsmaschine eine wochenlange Betriebseinstellung nach sich ziehen könnte. 

Die bisherigen Konstruktionen der Zwillings-Rotationsmaschinen hatten aber den Nachteil 
äusserst grosser Dimensionen und erforderten infolgedessen auch eine kostspielige, umfangreiche 
Anlage mit entsprechend erhöhten Betriebsspesen, so dass deren Anschaffung nur in zwingenden 
Fällen bei grossen Auflagen zweckmässig und rentabel erschien. Meistens sind auch die vorhandenen 
Lokalitäten zu knapp und entstehen dann noch beträchtliche Baukosten, was alles nur bei ganz 
hohen Auflagen Rentabilität ergiebt. | 


Besondere Vorteile der „Miniatur“. 


Unsere neue umstehend abgebildete Zwillings-Rotationsmaschine „Miniatur“ beseitigt die 
genannten Mängel und zeichnet sich, um kurz ihre besondern Vorteile zusammen zu fassen, aus 
durch die bedeutende Platzersparnis, die kurze Bandleitung und dadurch präzisere Bogen- 
führung, Bogensammlung und Falzung, die geringere Zahl von Rädern und dadurch erhöhte 
Betriebssicherheit, verminderten Kraftbedarf, leichte Uebersichtlichkeit und bequeme 
Zugänglichkeit, erleichterte Bedienung und Ersparnis an Hilfspersonal. 

Kurz, diese Zwillings-Rotationsmaschine ist im ganzen fast ebenso einfach wie eine einfache 
Rotationsmaschine, erfordert bedeutend weniger Platz als eine solche gleicher Seitenzahl und kaum 
mehr als eine von halber Seitenzahl, und durchläuft das Papier in ihr sogar eine kürzere Strecke in 
Bandleitungen. 

Diese wesentlichen und grossen Vorteile werden erreicht durch die eigenartige kreuz- 
förmige Gruppierung der 4 Druckwerke um einen centralen Antrieb, der direkt die einzelnen 
Druck- und Falzwerke verbindet und antreibt, wodurch die sonst üblichen weitläufigen Uebersetzungen 
durch die vielen Zahnräder, Längswellen etc. erspart werden. 

Abgesehen von diesen allgemeinen Verbesserungen enthält die Maschine viele Detail- 
verbesserungen, namentlich ist das An- und Abstellen der Auftragwalzen sehr leicht und präzis 
mit einem Griff bewerkstelligt, und kann man dieselben während des Ganges der Maschine abstellen 
und etwa anhaftende Unreinigkeiten davon entfernen. Ein wichtiger Vorteil ist auch der, dass bei 
der „Miniatur“ die Platten aus- und eingehoben werden können, ohne eine einzige Auftragwalze 


herausnehmen zu müssen. , E 
Die Funktion der Maschine. 


Das Papier kommt von einer links und von einer rechts angeordneten Papierrolle. Jeder der 
beiden Papierstränge läuft von oben wie bei einfachen Rotationsmaschinen ein und gelangt in 
S-förmiger Windung vom Schöndruck- zum Widerdruck-Cylinder, worauf sich beide Papierstränge in 
der Mitte der Maschine vereinigen, abwärts laufend durch eine gemeinsame Messer- und Nutenwalze 
geschnitten werden und sofort auf die unter letzterer angeordnete Sammelwalze gelangen. Die von 
links und rechts mit gleicher Geschwindigkeit zusammenlaufenden Papierstränge werden zusammen 
geschnitten, wodurch die Bogen mathematisch genau aufeinander kommen, während sonst die beiden 
Stränge einzeln durch 2 weit auseinander liegende Schneidwalzenpaare geschnitten wurden und die 
Bogen eine Strecke in Bändern durchlaufen mussten vor der Vereinigung. Diese Vereinfachung er- 
leichtert ausserdem die Schneidemesser-Instandhaltung, und hat sich alsdann bei der „Miniatur“ die 
Ueberwachung nur auf einen Schnitt zu beschränken, was um so wichtiger ist, als gerade die 
korrekte Funktion der Schneidemesser der wesentlichste und auch difficilste Faktor für den störungs- 
freien Gang einer Rotationsmaschine bildet. 

Die 2- oder 4fach gesammelten Bogen, je nachdem dieselben um die genannte Sammelwalze 
oder an dieser vorbei geleitet werden (was durch das Abstellen einer Excenterrolle bewirkt werden 
kann), laufen dann über den sich an die Sammelwalze direkt anschliessenden Falztrichter, der auf- 
steigend angeordnet ist, wodurch die Bandleitung wesentlich verkürzt wird. Die vom Trichter einmal 
längs-gefalzten Bogen werden sodann durch den sich ebenfalls direkt anschliessenden amerikanischen 
rotierenden Trommelfalzer das zweite Mal gefalzt, dann paketweise durch eine Sammelwalze gesammelt 
und ausgelegt. Dieser Bogentransport ist gegenüber anderen Konstruktionen bedeutend verkürzt, so dass 
die Bandleitungen auffallend reduziert sind, und der Bogen eine viel kürzere Strecke in Bändern durchläuft. 


+ 


Da gerade die vielen Bänder bei Rotationsmaschinen nicht nur dem Maschinenmeister viel 
Mühe und Unannehmlichkeiten bereiten, sowie auch am häufigsten Betriebsstörungen verursachen, 
ergiebt diese wesentliche Vereinfachung und Verkürzung der Bandleitungen eine entsprechende Er- 
höhung der Betriebssicherheit bei verminderten Selbstkosten. Bei 8-seitigen Zwillings- 
Rotationsmaschinen kommt ein Cylinderfalzer vor dem Trichter an Stelle der genannten Sammelwalze. 

Bei 32-seitigen Zwillingsmaschinen kommt das Papier von 2 doppeitbreiten Rollen und durch- 
läuft 2 Trichter vor dem Trommelfalzer, indem es ausserdem durch ein Kreismesser im ersten 
Längsfalz aufgeschnitten wird. Eine solche Maschine liefert alsdann 32-, 28-, 24-, 20-, 18-, 16-, 14-, 
12-, 10-, 8-, 6-, 4- und 2-seitige Exemplare. 

Ohne Zuhilfenahme übermässig langer Bandleitungen, wie dies bei bisherigen Systemen der Fall 
war, wird der Zugang zu den empfindlichsten Partien der Rotationsmaschinen, nämlich der Schneid- und 
Falz-Apparate, bei der „Miniatur“ äusserst erleichtert, da dieselben nicht wie bei den andern Systemen 
zwischen Druck- und Schneide-Cylindern eingebaut sind, sondern unter den Druckwerken freiliegen. 


Eigenartiger direkter elektrischer Antrieb. 


Für elektrischen Antrieb liefern wir auf Verlangen einen besonders hierfür konstruierten direkt 
gekuppelten Spezialmotor, der weder besondern Platz noch eigenes Fundament erfordert, indem er 
mit der Maschine ein Ganzes bildet und deshalb auch gratis montiert wird. 

Dadurch ergiebt sich ausser der Ersparnis an Platz und Anlagekosten auch eine bedeutende 
Kraftersparnis in Folge der Umgehung von Zwischengliedern. 

Selbstverständlich ist Transmission und der lästige Riementrieb dadurch gänzlich vermieden. 


Die Platzersparnis. 


Der von der Maschine beanspruchte Raum ist ein bedeutend geringerer als bei den bisherigen 
Zwillings-Rotationsmaschinen. Infolge der eigenartigen, kreuzförmigen Gruppierung der Druckwerke 
erfordert die „Miniatur“ kaum mehr Platz als eine einfache Rotationsmaschine der halben Seitenzahl, 
während sonstige Konstruktionen ziemlich die doppelte Länge letzterer haben. Diese Verminderung 
der Länge ist um so wichtiger, als die bisherigen Anordnungen stets 5 bis 7 Meter Maschinenlänge 
haben und folglich deren Unterbringung in den meist beschränkten Druckereiräumen häufig sehr 
schwierig und bisweilen unmöglich ist, denn die Lokale sollen doch immer noch soviel freien Raum 
an jedem Ende der Maschine ergeben, dass man die Papierrollen leicht auswechseln und einheben kann. 

Die eigenartige Anordnung der Druckwerke ermöglicht auch die Ersparnis eines Farb- 
kastens, indem die beiden mittlern senkrecht nebeneinander stehenden Druckwerke von einem 
gemeinsamen Farbkasten aus gespeist werden. Diese Vereinfachung ist ein weiterer Faktor, der in 
Verbindung mit den sonst genannten die Wartung erleichtert, die Selbstkosten vermindert. 

Eine 16-seitige „Miniatur“-Zwillingsmaschine, Format des seitigen Bogens 47 467 cm, hat 
einschliesslich der Papierrollen eine Gesamtlänge von 4 m und einschliesslich Antrieb eine Gesamt- 
breite von nur 2 m, was eine Bodenfläche von 4><2 = 8 qm ergiebt, während sonst eine gleich- 
formatige Zwillings-Rotationsmaschine mindestens 6 m Länge, 3½ m Breite —= 20 qm oder 
etwa 2!/2 mal soviel Bodenfläche einnimmt und ist es einleuchtend, dass eine Maschine von nur 
8 qm viel leichter zu übersehen und zu handhaben ist, wie auch weniger Betriebskraft erfordern 
muss als eine solche, die ca. 20 qm Oberfläche bedeckt. Denn bei der „Miniatur‘ werden die 
Druck-, Schneid- und Falzwerke von der centralen Antriebwelle aus direkt angetrieben, 
während die weit auseinander liegenden Druckwerkgruppen bei anderen Anordnungen nur mit Hilfe 
umständlicher, viel Kraft erfordernder, die Maschine sehr verteuernder und die Zugänglichkeit derselben 
störender Längswellen und Winkelgetriebe sowie ganzer Reihen von Zwischenrädern miteinander 
verbunden werden können. 

Diese Vereinfachungen des Antriebes ergeben offenbar auch eine höhere Betriebssicherheit 
ausser der erleichterten Wartung, weil eine Menge von Bolzen und Wellen sich weder auslaufen, 
noch durch Versehen der Schmierung fressen, wie auch eine Menge von Zähnen nicht brechen 
können, weil eben die betreffenden Teile und Räder bei der „Miniatur“ gegenüber anderen Zwillings- 
maschinen überhaupt nicht existieren. 


Die Leistungsfähigkeit. 

Man rechnet gewöhnlich für eine 16-seitige Zwillingsmaschine des genannten Formates eine 
Leistung von stündlich ca. 12 000 Exemplaren 16, 12 oder 10 Seiten oder 24000 von 8, 6, 4 Seiten 
und 48 000 2-seitige. Die durchschnittliche Leistung der „Miniatur“ dürfte bei gleicher Geschwindig- 
keit eine höhere sein, entsprechend der im Verhältnis zur Vereinfachung verminderten Gefahr 
der Betriebsstörungen und des Aufenthalts. 

Bei 16, 8-, 6-, 4 seitigen Exemplaren laufen wie bei allen Zwillingsmaschinen die beiden 
Druckwerke, Haupt- und Supplement-Maschine genannt, bei gleicher Geschwindigkeit. Bei 12- und 
lO-seitigen Exemplaren läuft die Supplement-Maschine halb so schnell wie die Haupt-Maschine. 
Das Umstellen der Geschwindigkeit erfordert nur einen Moment und geschieht äusserst leicht durch 
Verschiebung einer Zwischenradwelle. Dabei werden nur zweierlei Breiten von Papierrollen benötigt, 
nämlich ganze und halbe Breite, letztere für die 10- und 2-seitigen Exemplare. 


Für 8-seitige Zwillingsmaschinen wird nur eine Papierrollenbreite benötigt, welche für sämt- 
liche Abstufungen von 2 zu 2 Seiten, also 8, 6, 4, 2 Seiten genügt. Die 8-seitige „Miniatur“, 
Format 47><67 des 4-seitigen Bogens, hat eine Gesamtlänge von circa 3,2 m und eine Breite von 
1,8 m, erfordert somit weniger Platz als irgend eine Doppelmaschine. 


Die erleichterte Bedienung und erhöhte Betriebssicherheit. 


Das Umstellen der „Miniatur“ für die verschiedenen Abstufungen der Seitenzahlen geschieht 
äusserst rasch und leicht. Die Cylinder sind in Brusthöhe gelagert, sodass man keine Galerien er- 
klettern muss, um die Platten aus- und einzuheben und um die Bezüge aufzumachen. Auch lassen 
sich die Klemmleisten für letztere in einem Griffe öffnen und schliessen, während sonst hierfür meisten- 
teils unbequeme Schrauben mit Schlüsseln gelöst und angezogen werden müssen. 

Infolge der verschiedenen Vorteile und namentlich der geringen Ausdehnung und Höhe der 
„Miniatur“ hat auch der Maschinenmeister damit ein viel bequemeres und leichteres Arbeiten, 
und benötigt er folglich auch verhältnismässig weniger Hilfspersonal. Denn in der Mitte der 
Maschine, beim Antrieb, den Schneid-, Sammel-, Falz- und Auslege-Mechanismen stehend, Kann er 
auf eine Schrittlänge auch die Bremsen und Seitenverstellung der Papierrollen, sowie die äusseren 
Farbwerke erreichen, ohne wie bei sonstigen Zwillingsmaschinen weite Strecken herumlaufen und so 
viel Galerien erklettern zu müssen. Wie schon erwähnt, kann er auch die Auftragwalzen in einem 
Griff an- und abstellen, ohne, wie sonst, Schrauben zu lösen und hierfür Schlüssel in die Hand 
nehmen zu müssen. 

Es ist einleuchtend, dass durch die grosse Vereinfachung eine höhere Betriebssicherheit 
und höhere Leistungsfähigkeit erreicht werden muss, da bei einer Maschine Störungen um so 
weniger zu befürchten sind, je weniger Teile sie enthält. Auch wird der Kraftbedarf, die Wartung 
und der Unterhalt dadurch wesentlich vermindert, dass weniger Teile geschmiert und in stand 
erhalten und weniger Bänder genäht werden müssen. Dies alles erleichtert die Arbeit des Maschinen- 
meisters, erspart Hilfspersonal und reduziert damit die allgemeinen Geschäftsunkosten, welche sonst den 
Betrieb bei mässigen Auflagen mit den bisherigen Riesen-Zwillingsmaschinen unrentabel machen würden. 


Allgemeinere Verwendbarkeit. 


„Miniatur“ bietet somit nicht nur alle allgemeinen Vorteile des Zwillings-Rotationsdruckes 
den grossen Zeitungen mit aussergewöhnlich hohen Auflagen, sondern wird schon für mittlere 
Zeitungs-Auflagen von grossem Vorteile sein und sich in den meisten Fällen empfehlen, wo man 
bis jetzt bloss einfache Rotationsmaschinen anwenden würde. 

Da jede Zeitung gewiss häufig in den Fall kommt, mit Beilagen zu erscheinen und dann 
über 4 Seiten stark ausgegeben wird, ist der Zwillings-Rotationsdruck überhaupt das einzig Richtige 
und Praktische von dem Moment an, wo die bisherigen Mängel desselben in dem Masse beseitigt 
worden sind, wie es mit der in Frage stehenden „Miniatur“ der Fall ist. 

Für eine regelmässig über 4 Seiten stark erscheinende Zeitung ist die Zwillings-Rotations- 
maschine in allen Fällen vorzuziehen, da eine einfache 8-seitige Rotationsmaschine keine Abstufung 
zwischen 4 und 8 Seiten gestattet, während auf der 8-seitigen Zwillingsmaschine ausserdem auch 
6 Seiten gedruckt werden können. Eine 16-seitige Zwillingsmaschine druckt auch 12 und 10,-seitige, 
ausser den 2-, 4-, 6- und 8-seitigen Exemplaren. 

Die geringen Mehrkosten der „Miniatur“ gegenüber einer einfachen Rotationsmaschine des 
halben Formates machen sich bald durch Ersparnis an Papier und Arbeitslöhnen bezahlt, abgesehen 
von dem Vorteil, dass damit die Expedition der Zeitung wesentlich erleichtert, auf die Höhe der Zeit 
gebracht wird und man auf längere Zeit hinaus bei Erhöhung der Auflage vor weiterer theurer 
Betriebsumwälzung gesichert ist. 

Gegenüber mehr als 4-seitigen einfachen Rotationsmaschinen wird die Preisfrage überhaupt 
ebensowenig wie die Platzfrage in Betracht kommen, da die „Miniatur“ zum nahezu gleichen Preise 
geliefert wird als bisherige einfache Rotationsmaschinen des gleichen Formats und gleicher Seitenzahl. 

Für Zeitungen mit hohen Auflagen hat die „Miniatur“ sodann den grossen Vorteil, 
dass sie eine Verdoppelung der Leistung ohne Erweiterung des Maschinensaales ermöglicht, 
insofern als leicht 2 „Miniatur“ an Stelle einer sonstigen Zwillings-Rotationsmaschine aufgestellt 
werden können und so die Räumlichkeiten besser ausgenutzt werden. 

Fachleute, denen die soeben beschriebene Maschine im Betrieb vorgeführt wurde, haben sich 
allgemein befriedigend und lobend über dieselbe ausgesprochen, und so ist es zweifellos, dass sie auch 
bald grössere Verbreitung finden wird. Besonders solche Zeitungsunternehmer, die infolge der Platz- 
frage, des Kostenpunktes und der Rentabilität vor der Anschaffung einer grösseren Rotations- 
maschine bis jetzt zurückgeschreckt sind, werden dieser neuen Konstruktion mit Interesse entgegentreten. 


2E 


Gefl. Anfragen unter Angabe der Seitenzahl einschl. Beilagen und des Formates des 
4-seitigen Bogens oder Einsendung eines Exemplars der Zeitung erbeten. 


M. WIEPRECHT, PLAUEN. 


pee 


— für Lë 


Nr. 47. 


— eee. vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, XII. Jahrg. 


T | Leipzig, 22. November 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden Donnersta 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 


Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A 1 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder 


Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Baum für 
ebote und -Gesuche 


eren Raum 15 A. Vermittelung von 


Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 


Einzelne Nummern 30 J. — Drückerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 


durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 & 


18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 16 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. 
gebühren nach Übereinkunft. 


— Beilage- ` 


Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. - 


Amtlicher Teil. 


Oberbayerische Buchdrucker Kreis- Innung in München. 


Als Mitglieder des Gehilfen-Ausschusses wurden gewählt: 
die Herren: Alois Kiefer, Korrektor (Ernst), 
F. X. Miller, Maschinenmeister (Höfling), 
Theodor Schäffler, Setzer (Verlagsanstalt), 
Albert Schnitꝛer, Setzer (Humar), 
Josef Seitz, Setzer (Ernst). 
Als Ersatzmänner: 
die Herren: Josef. Eneberger, Setzer (Schuß & Co.), 
Heinrich Friedrichs, Setzer (Gebr. Ganter), 
Georg Rummel, Setzer (Münchener Zeitung), 
. Ludwig Seyfried, Korrektor (Verlagsanstalt), 
Friedrich Strauss, Setzer (Ernst). 
München, 11. November 1900. 


Der Vorsitzende des Ionungs-Vorstandes: 
J. B. Grassl. 


S ` Nichtamtlicher Teil. 


Wieder etwas vom vom Kalkulieren. 


ir möchten heute die E EE vicier ein- 
mal auf eine Angelegenheit lenken; die zwar schon 
AN U) öfter besprochen worden, also nicht neu ist, aber 
Ads nicht oft genug in das Gesichtsfeld der Buch- 
drückereibesitzer gerückt werden kann;. das ist die Bezahlung 
bez. die Berechnung von Probearbeiten (Probekolumnen 
u. 8. w.). | d 

. Veranlassung, die Saë wieder zu berühren, ist, dass, wie 


namentlich aus den Verhandlungen der Schiedsgerichte hervor- 


geht, die Druckauftraggeber sich immer mehr weigern, Probe- 


kolumnen von Aufträgen, deren Ausführung sich später zer- 
schlägt oder andern übertragen wird, zu bezahlen und hierzu, 


vielfach dadurch bestimmt werden, dass einzelne Buchdruckerei- 


besitzer davon absehen, sich derartige Arbeiten bezahlen zu 
lassen. In. manchen Fällen mag dies letztere darin begründet 
sein, dass ein Buchdruckereibesitzer auf eine bereits bestehende 
Geschäftsverbindung Rücksicht nimmt und einen Geschäftsfreund 
nicht, wie man zu sagen pflegt, vor den Kopf stossen will; 
meist aber ist das Nichtberechnen von Probearbeiten ein Aus- 
fluss jener Schwäche im Kalkulieren, die heutzutage so vielfach 


wahrzunehmen ist und nicht selten auch. dazu führt, dass Probe- 


arbeiten als ein Mittel zum Zweck im Konkurrenzkampf be- 
trachtet und ausgebeutet werden. 

Es mag deshalb gleich. von vornherein betont werden, dass 
es im Interesse des Buchdruckgewerbes liegt, Probearbeiten 
sich auf alle Fälle bezahlen zu lassen bez. in Rechnung au 
stellen, und es mag auch gleich auf einen in dieser Frage ge- 
fassten und veröffentlichten Beschluss der Innung Leipziger 
Buchdruckereibesitzer vom 25. Oktober 1893 hingewiesen werden, 
der besagt: „Die Buchdruckereibesitzer sind nicht nur be- 
rechtigt, sondern verpflichtet, Erobeanauge: bez. angefangene 
Arbeiten sich bezahlen zu lassen.“ 

In dem angezogenen Beschlusse ist ech der Hauptgrund 
enthalten, weshalb Probearbeiten bezahlt verlangt werden müssen: 


sie sind einfach angefangene Arbeiten, Arbeiten, die in 
Auftrag gegeben worden sind und deren Ausführung begonnen 


hat. Für eine bereits in Angriff genommene Arbeit, zu deren 
Vollendung es der Auftraggeber aus irgend einem Grunde nicht 
kommen lässt, wird der letztere in allen Gewerben und Hand- 
werken in Anspruch genommen, und so soll es auch im Buch: 
druckgewerbe sein. Damit es. aber so sei und der juristische 
Begriff der Werkverdingung unzweifelhaft als gewerbsüblich 
anerkannt werde, ist es notwendig, dass im Gewerbe allenthalben 


darnach gehandelt, Probearbeiten also bezahlt verlangt werden. 


Die Frage der Bezahlung von. Probedrucken ist auch mehrfach 
gerichtlich behandelt, nicht immer aber zu Gunsten des Buch- 
druckers entschieden worden, und dies: letztere namentlich des- 
halb, weil die Gewerbsüblichkeit der Bezahlung von Probe- 
arbeiten im Buchdruckgewerbe durch den Sachverständigen- 


542 


— — :ůji. — — — —ö — — — 


beweis dem Richter nicht immer als ganz unzweifelhaft dar- 
gethan erschien. Das sollte nicht vorkommen können, und 
deshalb wäre es sehr wünschenswert, wenn eine gewisse Gleich- 
mässigkeit in der Behandlung von Probearbeiten aller Art im 
ganzen Gewerbe Platz griffe. Dem einzelnen würden dann 
auch in vielen Fällen nicht unerhebliche Kosten erhalten 
bleiben. 

Um auf eine solche gleichmässige Behandlung hinzuwirken, 
sei zuvörderst bemerkt, dass die Probearbeiten im Buchdruck- 
gewerbe, wie gewerbliche Probearbeiten überhaupt, durchaus 
nicht den Charakter der Warenproben des Handels, sondern 
lediglich den Zweck haben, dem Besteller eine Kontrolle darüber 
zu ermöglichen, dass der erteilte Auftrag seinen Wünschen 
entsprechend ausgeführt wird. Es kommt also im Buchdruck- 
gewerbe nicht vor, dass jemand dem Besteller einer Druck- 
sache auf eigenes Risiko eine Anzahl Probedrucke zu dem 
Zwecke anfertigt, damit dieser eine Auswahl treffen könne. 
Der Arbeitsauftrag wird nicht erst entgegengenommen, nach- 
dem der Probedruck, der Korrekturabzug, zur Zufriedenheit 
des Bestellers ausgefallen, sondern er gilt als erteilt mit der 
Bestellung der Arbeit und eines Ansichts- oder Korrekturabzugs 
von derselben. Der letztere bildet den Anfang der Ausführung 
der Arbeit, wird gewerbsüblich als selbstverständlich betrachtet 
und hat, wie bereits gesagt, für den Besteller lediglich den 
Charakter eines Kontrollemittels. Eine Abweichung von dieser 
Regel wird mancher in dem Falle erblicken, wenn ein Buch- 
drucker Formulare u. dergl. auf Vorrat druckt und dem Be- 
steller kostenlos Muster dieser Drucksachen zur Auswahl vor- 
legt. Dieser Vorgang hat aber mit unserem Gewerbsgebrauch 
gar nichts zu thun, denn bei ihm handelt es sich nicht um 
Probedrucke, sondern um wirkliche Warenmuster und der 
Lieferant erscheint dem Kunden gegenüber nicht als Gewerbs- 
mann, sondern als Formularhändler. 

Aus dem Gesagten erhellt also, dass der Buchdrucker be- 
rechtigt ist, sich die Anfertigung von Probedrucken in jedem 
Falle vergüten zu lassen. Und nicht nur das, er ist, wie die 
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer sehr richtig ausge- 
sprochen hat, auch dazu verpflichtet, und zwar seinen Gewerbs- 
genossen gegenüber. Denn wenn er anders handeln, wenn er 
die Kosten der Anfertigung von Probedrucken, die oft recht 
erheblich sein können, als notwendige Auslagen zur Erlangung 
von Druckaufträgen, wie sie von gerichtlicher Seite bezeichnet 
worden, betrachten und auf sein Konto nehmen wollte, würde 
er nicht nur sich, sondern das Gewerbe schädigen. Schlechte 
und schädliche Gewohnheiten verbreiten sich bekanntlich rasch, 
und würde der kostenfreie Probedruck als Konkurrenzmittel 
um sich greifen, so müsste hieraus eine empfindliche Schädigung 
des Gewerbes folgen. 

Gelangt der erteilte Druckauftrag zur völligen Durchführung, 
so finden ja in der Regel auch die ausgeführten Probedrucke 
ihre Entschädigung. Anders ist es aber, wenn der Besteller 
vor Beendigung des Auftrages oder nach Ausführung der 
Probearbeit von dem erstern aus irgend einem Grunde — und 
Gründe zur Verschleierung des eigentlichen Grundes, der Preis- 
verweigerung, sind ja da wohlfeil wie Brombeeren — zurück- 
tritt, was heutzutage, wo so viele Drucksachenbesteller glauben, 
auf die geringfügigste Sache eine Submission veranstalten zu 
müssen, oft genug vorkommt. Da weigern sich die Besteller 
oft genug, den Buchdrucker für die Probearbeiten zu ent- 
schädigen, und mancher Buchdrucker lässt sıch das auch ruhig 
gefallen. Das ist aber ganz falsch und, wie schon gesagt, auch 
unkollegial und gewerbsschädlich. Denn tritt der Besteller 
ohne Verschulden des Druckers von dem erteilten Auftrage 
zurück, so hat dieser, eine klare Auftragserteilung vorausgesetzt, 
nicht nur Anspruch auf Entschädigung der gelieferten Probe- 
drucke, sondern auch Anspruch auf Schadloshaltung für den 
ganzen entgangenen Druckauftrag, und diese Ersatzansprüche 
geltend zu machen, erfordert sowohl das eigene Interesse, wie 
das des Gewerbes. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 47 


Wir glauben demnach, unsere Ausführungen über die Be- 
zahlung der Probekolumnen und Probedrucke, ohne sie noch 
weiter auszuspinnen, mit der Aufforderung schliessen zu dürfen: 
Für Probearbeiten in allen Fällen die gebührende Entschädigung 
zu verlangen und nötigenfalls beizutreiben. 


S 


Von der Weltausstellung in Paris. 
VII. 


Die buchgewerbliche Maschinenausstellung Frankreichs ist 
zwar auch auf verschiedene Ortlichkeiten verteilt, in ihrer Haupt- 
masse ist sie aber beisammen und da die meisten Maschinen zu 
gewissen Stunden des Tages laufen, so zieht sie während dieser 
Zeit das Publikum in grossen Massen an. Die bekannten grossen 
französischen Maschinenbaufirmen sind alle vertreten, neben ihnen 
aber auch eine jüngere Firma, die lebhaftes Streben zeigt. 

Als interessanteste Ausstellung möchten wir die des Hauses 
J. Voirin, die in einem eigenen Pavillon neben dem rechtsseitigen 
Hauptgebäude auf dem Marsfelde untergebracht ist, voranstellen. 
Die Ausstellung ist eine sehr mannigfaltige, wenn sie auch keine 
Rotationsmaschinen aufweist. Die grossen Maschinen haben fast 
sämtlich Eisenbahnbewegung, die amerikanischen Luftpuffer und 
andere Verbesserungen und zeichnen sich durch ausserordentlich 
ruhigen Gang aus. Bemerkenswert ist insbesondere eine Kupfer- 
druckpresse nach dem System Lariviere mit zwei Tiegeln, Friktions- 
antrieb der Tiegel, sich im Kreise drehenden Auftragwalzen und 
Wischkissen. Ferner eine sehr starke Blechdruckmaschine mit 
einer originellen wiegenden Auslegevorrichtung, eine Lichtdruck- 
schnellpresse und eine grosse Schnellpresse zum Druck von Photo- 
gravuren, die beide vom Schah von Persien für seine in Teheran 
zu errichtende Staatsdruckerei angekauft worden sind, eine kleine 
Zweitourenmaschine mit grossem Anlege- und Auslegecylinder, 
endlich eine Tiegeldruck-Tretpresse für Lichtdruck, mit senkrechtem 
Fundament, die in der Ausstellung Postkarten mit grosser Schnellig- 
keit druckt. Verschiedene Buchdruck-Tiegeldruckpressen erregen 
ebenfalls Interesse. 

Imponierend wirkt sodann die Ausstellung des Hauses Marinoni 
durch die Zahl und die Grösse der ausgestellten Maschinen. Wir 
finden hier nicht weniger als 5 Rotationsmaschinen und unter 
diesen als am meisten bemerkenswert eine nur wenig Raum be- 
anspruchende Maschine mit einem Druck- und einem Plattencylinder, 
auf welchem letzteren die Platten für den Schön- und Wiederdruck 
neben einander angeordnet sind. Die Papierbahn wird bei dieser 
Maschine nach dem Druck der ersten beiden Seiten gewendet, 
kehrt dann zum Druckcylinder zurück und nimmt nun den zweiten 
Druck auf. Die Maschine soll 15000 vierseitige Exemplare pro 
Stunde leisten. Am augenfälligsten ist eine gewaltige Siebenfarben- 
Rotationsmaschine und unter den Flachdruckpressen machen sich 
eine grosse Buchdruckpresse für feinen Farbendruck, eine mächtige 
Steindruckpresse und zwei Retirationsmaschinen bemerklich. 

Die Firma Jules Derriey ist u.a. mit einer sehr einfach ge- 
bauten Rotationsmaschine, die 24000 Exemplare in der Stunde 
liefern soll, sowie mit einer von der Rolle druckenden Doppel- 
maschine vertreten. Eine eigenartige Maschine für Farbendruck 
mit vier hintereinander gelagerten Fundamenten und ebenso viel 
Druckcylindern und Farbwerken war bei unserer Anwesenheit noch 
in der Aufstellung begriffen. 

Die Firma Alauzet & Co. stellt verschiedene Flachdruckpressen 
für Buch- und Steindruck aus. 

Sehr bemerkenswertes bietet sodann die noch junge Firma 
E. Lambert & Co. in Paris in einer „Monocycle“ genannten Maschine 
von eigenartiger Konstruktion. Die mit Kreisbewegung versehene 
Maschine druckt in der Ausstellung von der Rolle und von zwei 
flachen Formen mit einer Geschwindigkeit von 1800 zweiseitig 
bedruckten Exemplaren in der Stunde. Sie kann aber auch zum 
Anlegen einzelner Bogen eingerichtet werden. Eine andere grosse 
Maschine ist eine Doppelmaschine mit zwei Cylindern. Auf eine 
neue Fünffarbendruckmaschine hat die Firma den Grand Prix 
erhalten. 

Einige andere Firmen sind dann noch mit Schnellpressen, 
Bronziermaschinen, Schneidemaschinen, Liniermaschinen, Schablo- 
niermaschinen u. s. w. vertreten und die rühmlichst bekannte Firma 
A. Foucher führt eine grössere Kollektion ihrer Komplett- und 


! 


Nr. 47 


anderen Giessmaschinen vor. Zu erwähnen ist schliesslich auch 
noch eine in der Papeterieabteilung in der Invalidenesplanade 
ausgestellte kleine Maschine zum Druck von Karten, Billets u. dgl. 
nach dem System L. Chambon in Paris. Die Maschine druckt 
von endlosem Papier auf sechs hintereinander angeordneten Cylinder- 
paaren, über denen sich die Farbwerke befinden. Sie druckt in 
mehreren Farben, gauffriert, zerschneidet, perforiert und numeriert, 
und ihre ausgelegten Arbeitsleistungen sind nicht übel. 

Die englische Maschinenausstellung ist unbedeutend. 
Nächst den bereits erwähnten Linotypemaschinen findet sich hier die 
Orloffmaschine, eine grosse Flachdruckmaschine für Illustrations- und 
Farbendruck von Harrild & Sons in London, ein paar Tiegeldruck- 
pressen, Buchbinder- und Falzmaschinen u. dgl. Die bemerkens- 
werteste und eine der interessantesten Maschinen der Weltausstellung 
überhaupt ist die von einer englischen Gesellschaft, der Printing 
Arts Company, Ltd., in London, ausgestellte Orlof’sche Farben- 
druckmaschine. Diese Maschine ist die Erfindung eines ehemaligen 
russischen Webers und Beamten der Staatsdruckerei in St. Peters- 
burg, Namens J. J. Orlof, und eines Ingenieurs Tripleow und 
wurde für die genannte Staatsanstalt gebaut, wo sie bis vor kurzem 
auch ausschliesslich zur Anwendung gelangte. Wie an anderer 
Stelle bereits erwähnt worden, hat diese Anstalt 32 solcher Ma- 
schinen im Betriebe und benützt sie bei der Herstellung von Wert- 
papieren. Mit Zustimmung der Leitung der Staatsdruckerei hat 
Orloff vor einigen Jahren seine Erfindung an die genannte eng- 
lische Gesellschaft verkauft, welche ihr den allgemeinen Markt zu 
erschliessen gedenkt, Um in kurzen Zügen eine Vorstellung von 
der Maschine zu geben, sei bemerkt, dass sie Vielfarbendrucke mit 
einem einzigen Drucke von einer Platte herstellt. Um dies zu 
bewerkstelligen, werden von der zu druckenden Form so viel 
Klischees entnommen, als Farben gedruckt werden sollen. Alle 
diese Klischees sind auf einem Cylinder angebracht. Die Farben 
werden von den verschiedenen Farbwerken zunächst auf die Klischees 
der betr. Farben gebracht, zu welchem Zwecke die einzelnen Auf- 
tragwalzen durch eine besondere Vorrichtung so dirigiert werden, 
dass eine jede nur mit dem entsprechenden Klischee in Berührung 
kommt und beim Vorüberlaufen vor den andern Klischees ausser 
Wirksamkeit tritt. Sämtliche Klischees geben dann ihre Farbe 
bez. einen Abdruck ihrer Fläche an eine elastische Sammelwalze 


ab und diese überträgt die sämtlichen Farben, also das vollstän- 


dige Farbenbild, auf das Druck-Klischee, von dem ein Druck- 
cylinder dann den Abdruck entnimmt. Alles dies bewirkt der 
Mechanismus der Maschine mit grosser Schnelligkeit. Nach dem 
Ausgeführten eignet sich somit die Maschine zum Nebeneinander- 
drucken von Farben, und dass damit sehr schöne Wirkungen erzielt 
werden können, das zeigen — nicht gerade die in der Ausstellung 
von der Maschine gelieferten Probedrucke, sondern — die in 
der Ausstellung der russischen Expedition zur Anfertigung der 
Staatspapiere enthaltenen Arbeiten. 

Die Druckmaschinenausstellung Amerikas ist weitab von der 
eigentlichen buchgewerblichen Abteilung der Weltausstellung in 
dem Printing Pavillon of the United States of America auf der 
Invalidenesplanade untergebracht. Es sind hier aber sämtliche 
Maschinen vereinigt und ihnen noch eine amerikanische Muster- 
druckerei mit Schriften und Utensilien, Setzmaschinen und ver- 
schiedenen Hilfsmaschinen hinzugefügt und das Ganze macht in 
seiner Geschäftigkeit und Lebendigkeit einen ganz amerikanisch 
anmutenden Eindruck. Wie in anderen Abteilungen, bemerkt man 
zuvörderst auch in der amerikanischen Maschinenabteilung ver- 
schiedene Firmen, die nicht da sind; so namentlich die grossen 
Maschinenfabriken von Hoe & Co. in Nework und Walter Scott 
in Plainfield im Staate New Jersey. Die Vertreter beider Firmen 
haben aber schon in Chicago dem Schreiber dieses versichert, dass 
der europäische Kontinent kein Absatzgebiet für ihre kostspieligen 
Maschinen sei. Und so erklärt sich ihr Fernbleiben von Paris 
von selber. 

Es ist in der Ausstellung aber trotzdem noch vieles Gute und 
Originelle und auch manches für europäische Verhältnisse Ver- 
wendbare vorhanden. Zu dem letztern möchten wir vor allem 
die Harris Automatic Printing Press rechnen, die von einer gleich- 
namigen Gesellschaftsfirma in Niles im Staate Ohio gebaut und 
auf dem europäischen Kontinent von dem Anglo-American In- 
ventions Syndicate in London auf den Markt gebracht wird. Diese 
kleine, auf dem Rotationsdruckprinzip beruhende Maschine ist in 
der Hauptsache für den Druck von Kuverts, Karten u. dgl. be- 
stimmt und liefert trotz der erstaunlichen Schnelligkeit ganz an- 
nehmbare Arbeit. Sie ist in zwei Grössen ausgestellt. Die grössere 


Zeitschrift für Deutschiands Buchdrucker 543 


bedruckt Blätter bis zur Grösse von 15:18 Zoll englisch und 
liefert 10000 Drucke pro Stunde. Die kleinere, hauptsächlich für 
den Kuvertdruck bestimmt, druckt bis zu 12:12 Zoll und liefert 
13000 Exemplare pro Stunde. Das Anlegen erfolgt natürlich 
automatisch und zwar in der Weise, dass von dem aufgesetzten 
Kuvertstoss immer das unterste Kuvert vorgeschoben wird. Der 
Ausleger arbeitet gleichfalls automatisch und legt die Kuverts oder 
Blätter auf einen sich drehenden runden Tisch aus; dabei werden 
die Blätter auseinander gezogen und hierdurch das Abziehen ver- 
hindert. Der Druck der allerdings etwas starken Kuverts war ein 
guter. Ebenso waren die vorgezeigten von der Maschine gelieferten 
mit Illustrationen versehenen Drucke auf Kartonblätter gar nicht 
übel. Der Preis der Maschine (6300 Fr. oder rund 5000 Mk. für 
das kleinere Format) ist allerdings ein ziemlich hoher. 

Ein Gegenstück zu der eben erwähnten kleinen Presse bildet 
die Goss Patented 4-Deck Straightline Newspaper Press der Goss 
Printing Press Co. in Chicago, eine Rotationsmaschine von gewal- 
tigen Dimensionen. Diese Maschine besteht, wie schon der Name 
andeutet, aus vier übereinander liegenden Geschossen, deren jedes 
zwei Cylinderpaare und eine Papierrolle enthält. Sie arbeitet also 
mit acht Cylinderpaaren und vier Papierrollen. „Straightline“ 
d. h. geradlinig heisst die Maschine, weil in den einzelnen Stock- 
werken die Druck- und Plattencylinder wie die Farbwerke und 
die Papierrolle horizontal in einer Linie angeordnet sind und weil 
das Papier horizontal in die Maschine läuft. Für die unteren 
beiden, wie für die oberen beiden Geschosse ist je ein Falzapparat 
vorgesehen. Die Maschine kann 2- bis 32seitige Zeitungen drucken 
und zwar leistet sie in der Stunde 100000 4-, 6- und Sseitige, 
75000 10- und 12seitige, 50000 14- und 16seitige und 25000 
18- bis 32seitige Exemplare. Die einzelnen Geschosse sind von 
einander unabhängig dergestalt, dass nach Bedarf eins bis drei 
ausser Betrieb gesetzt werden können. 

Die ausgestellten Flachdruckmaschinen sind ebenfalls von grossem 
Interesse. Wir erwähnen vor allen die „Miehle“ der Miehle Printing 
Press & Mfg. Co. in Chicago, ferner die „Century“ der Campbell 
Company in Newyork, die „Optimus“ der Babcock Printing Press 
& Mfg. Co. in New London im Staate Connecticut. Diese Ma- 
schinen fallen durch ihre eigenartige Bauart auf. Sie sind Zwei- 
tourenmaschinen, haben Tischfärbung und verschieden konstruierte 
Erontbogenausleger und den Anleger unterstützende Anlegeapparate. 
Sie laufen mit grosser Schnelligkeit und ihre Drucke sind vorzüglich. 

An Tiegeldruckpressen sind die Gally Universal und die Gordon 
ausgestellt, die auch bei uns bekannt sind. Diese Maschinen sind 
zwar gut konstruiert und arbeiten vorzüglich, auch im Prägedruck, 
aber unsere neueren deutschen Tiegeldruckmaschinen übertreffen sie 
nicht. 

Schliesslich sei auch noch der in dem Pavillon aufgestellten 
Musterdruckerei — eineKollektiv-Ausstellung von Utensilienfabriken, 
Schriftgiessereien, Maschinenfabriken u. s. w. — gedacht. Hier 
sieht man u. a. sowohl äusserst praktisch eingerichtete Schrift-, 
Linien- und Ausschlusskästen, Regale, Schiffe u. s. w., wie auch 
gediegene und praktische Erzeugnisse der amerikanischen Schrift- 
giesserei und Messinglinienfabrikation. 

Von Maschinen zur Herstellung des Satzes sind in der 


Pariser Ausstellung vertreten: in der buchgewerblichen Ausstellung 


auf dem Marsfeld die Linotype der englischen Linotype-Gesell- 
schaft, im amerikanischen Pavillon auf der Invalidenesplanade die 
Lanstonsche Monotype und die Simplex und im kanadischen 
Pavillon am Trocadero die Monoline. Die Linotype und die 
Monoline sind unseren Lesern so wohlbekannt, dass auch über die 
ausgestellten Maschinen kaum etwas Neues zu sagen ist, und die 
Monotype und die Simplex sind erst in diesem Frühjahre von 
unserem geschätzten Mitarbeiter Herrn Paul Pfizenmayer ausführlich 
beschrieben worden, so dass wir hinsichtlich ihrer Konstruktion 
auf die Nummern 9 und 10 der „Zeitschrift* von diesem Jahre 
verweisen können. Die Dowsche Typensetz- und Ablegemaschine, 
die ehedem als die Maschine der Zukunft für den Werksatz und 
deren Erscheinen in Paris als wahrscheinlich bezeichnet worden 
war, ist ausgeblieben. Einen wesentlichen Fortschritt im Setz- 
maschinenbau weist also die Pariser Weltausstellung nicht auf. 
Die Monoline und die Linotype werden in der vollkommenen Ge- 
stalt vorgeführt, in der sie auch in Deutschland gebaut werden, 
und ebenso in derselben vielseitigen und exakten Arbeitsweise wie 
hier. Die Monotype mit ihrem gesonderten sinnreichen Perfora- 
tionsapparat ist sicherlich ein mechanisches Wunderwerk und die 
Simplex, wie die verbesserte Thorne jetzt heisst, konstruktiv jeden- 
falls ohne Tadel. Aber es ist wohl kaum anzunehmen, dass diese 


644 


Maschinen, von denen die erstere einzelne Typen giesst und setzt, 
die letztere mit gegossenen Einzeltypen arbeitet, den Zeilensetz- 
und Giessmaschinen ernstliche Konkurrenz bereiten werden. 

Als gewissermassen verwandte, wenn auch nicht in das Buch- 
druckfach einschlagende Maschine möchten wir hier noch eine 
von der Adressograph Company in Chicago ausgestellte Maschine 
zur Herstellung von Zeitungs- und dergleichen Adressen erwähnen. 
Diese Maschine prägt die Adressen aus einzelnen Buchstaben schr 
genau in dünne Zinkblechblättchen und versieht diese letzteren 
mit Charnieren, so dass die Blättchen in endloser Reihe an einander 
gehängt werden können. Ein solches geprägtes Adressenband 
gelangt dann auf eine eigenartig konstruierte Druckpresse, die 
die Adressen mit grosser Schnelligkeit vervielfältigt. 

Damit wären wir am Schlusse unserer Berichte angelangt, in 
denen wir im Anschluss an den Bericht unseres Herrn Montreuil 
in Paris unsere Leser mit der buchgewerblichen Abteilung der 
Pariser Weltausstellung bekannt zu machen versucht haben, soweit 
dies nach Massgabe der zur Verfügung gewesenen Zeit möglich 
gewesen. Wohl bot die Weltausstellung auch noch so manches 
andere für unser Gewerbe Interessante, namentlich in den Abtei- 
lungen der Kraftmaschinen, der Elektrizität, des Beleuchtungs- 
wesens, doch müssen wir uns bescheiden, auf Einzelnes eventuell 


zurückzukommen. E. Wiener. 


Steinpapier. 


Unter dieser Bezeichnung hat die Gesellschaft für gra- 
phische Industrie in Wien ein Material auf den Markt gebracht, 
das von grosser Wichtigkeit für die Steindruckerei werden dürfte 
und in einer Versammlung von Fachleuten, die am 23. Oktober 
im Niederösterreichischen Gewerbeverein in Wien stattfand, un- 
geteilte Aufmerksamkeit fand. 

Der Vicedirektor der Hof- und Staatsdruckerei, Herr Regierungs- 
rat Georg Fritz, hielt über die Neuerung einen äusserst interessanten 
Vortrag, aus dem hervorgeht, dass nach der Meinung dieses her- 
vorragenden Fachmannes das Steinpapier alle Eigenschaften hat, 
um ein für den modernen Betrieb der Steindruckerei unentbehr- 
liches Hilfsmittel zu werden. Es wird sowohl glatt als auch in 
drei verschiedenen Körnungen erzeugt, die sich durch ein beson- 
ders schönes Korn und gut gewählte Abstufungen der Stärkegrade 
auszeichnen. Eingehende Versuche, die in der Staatsdruckerei 
und in der k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt vorgenom- 
men wurden, haben den Referenten zu der Überzeugung geführt, 
dass sich die Umdruckfähigkeit durch sehr lange Zeit, wahrschein- 
lich durch 30—40 Jahre, erhält, also jedenfalls viel länger, als 
in der Praxis erforderlich ist. 

Aus den Mitteilungen des Vortragenden wie aus einer darauf- 
folgenden praktischen Vorführung auf der Steindruckpresse ging 
hervor, dass die Manipulation mit Steinpapier die denkbar ein- 
fachste ist, so dass sie thatsächlich von jedem Umdrucker sofort 
begriffen und ausgeführt werden kann. Ein besonderer Vorteil 
liegt auch darin, dass irgend welche Neueinrichtungen oder An- 
schaffungen nicht notwendig sind. Von besonderer Wichtigkeit ist 
das Steinpapier für die Photolithographie, da es in der denkbar 
kürzesten Zeit lichtempfindlich gemacht werden kann und die 
Kopie von der Glasplatte mit einem besonderen Reichtum an Details 
wiedergiebt. Korrekturen und Veränderungen aller Art können 
mit grosser Leichtigkeit gemacht werden. 

In der auf den Vortrag folgenden angeregten Besprechung 
wurde u. a. von den Künstlern die Handlichkeit des Materials und 
der Umstand betont, dass, weil man darauf direkt und auf weissem 
Grund arbeitet, jede Täuschung in Bezug auf die Wirkung im 
Druck ausgeschlossen ist. Von Seite der anwesenden hohen Offiziere 
und Zivilbeamten wurde auch der Umstand gewürdigt, dass man 
nunmehr im stande sein werde, geheim zu haltende Pläne, statt 
auf Stein, auf Steinpapier aufzubewahren, wodurch an Stelle eines 
schwer zu bewachenden Lagers einfach ein eiserner Schrank treten 
kann. In der That haben sich auch schon einige technisch-mili- 
tärische und Zivilbehörden, sowie die Verwaltung der Staatsbahnen 
entschlossen, das Steinpapier in ihren Betrieben einzuführen. Eine 
Anzahl im Vortragssaal ausgestellter Arbeiten von den bekannten 
Wiener Künstlern F. von Myrbach, Josef Engelhardt, A. F. Selig- 
mann u.a. zeigten in der That, welch hervorragende Leistungen 
auf Steinpapier erzielt werden können. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 47 


Gleichzeitig mit dem vorstehenden Bericht geht uns von der 
Gesellschaft für graphische Industrie ein künstlerisch und technisch 
gleich interessantes Musterheft zu, dessen Inhalt die vorstehen- 
den Ausführungen voll bestätigt. Die Pıoben dieses in 2000 
Exemplaren gedruckten Heftes sind ganz tadellos und zeigen, in 
welch vorteilhafter Weise das Steinpapier in allen Zweigen des 
Steindrucks verwendet werden kann. Jedenfalls verdient das Stein- 
papier die Aufmerksamkeit aller Steindruckereibesitzer. 


2 


Farbwalzenbewegung an Tiegeldruckpressen mit 
Cylinderfärbung. 


Bei vielen Tiegeldruckpressen mit Cylinderfarbwerk und Ab- 
stellbarkeit der Auftragwalzen kann man beobachten, dass, wenn 
dieselben eine gewisse Zeit lang in Betrieb gewesen sind, der 
Walzenwagen beim Abstellen seine normale Höhenlage nicht bei- 
behält, sondern sich etwas senkt; infolge dessen liegen die Auf- 
tragwalzen in der Regel — von anderen Ubelständen abgesehen 
— nicht gleichmässig an den Farbeylindern an und erhalten 
während ihrer Ausschaltung eine ungleichmässige Einfärbung. 
Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass häufig das Gegen- 
gewicht für den ganzen Mechanismus, trotz seines Ubergewichtes 
in den übrigen Lagen, nicht im stande ist, den Walzenwagen in 
seiner höchsten Stellung zu erhalten, besonders wenn die Farb- 
cylinder eine Umdrehungsrichtung haben, welche dem Auftrieb 
des Walzenwagens entgegengesetzt wirkt. 

Um diesem Übelstand von vornherein einigermassen zu begegnen, 
konnte man sich im allgemeinen nur dadurch helfen, dass man 
die Konstruktion des Walzenwagens mit Auftragwalzen, sowie der 
Zughebel u. s. w. so leicht wie möglich machte und dem darauf 
wirkenden Gegengewicht ein entsprechendes Ubergewicht gab; 
hierdurch wird aber eine ungleichmässige Abnutzung in einzelnen 
Teilen, besondes des Kurvenrades herbeigeführt. 

Die Firma A. Hogenforst in Leipzig hat nun für ihre bekannten 
Tiegeldruckpressen „Brillant“ mit Cylinderfärbung eine Ein- 
richtung zum Patent angemeldet, welche diese Ubelstände ver- 
meidet. Durch eine besondere konstruktive Anordnung von Zug- 
hebel und Zugstange des Walzenwagens übt das Gewicht dieser 
Teile und das des Walzenwagens in der höchsten Lage eine 
Wirkung auf das Gegengewicht aus, welche der sonstigen ent- 
gegengesetzt ist; hierbei wird das Gewicht des gesamten Walzen- 
wagens und der starken Auftragwalzen sowie auch des Gegen- 
gewichtes gestützt. Dadurch ist es möglich, ein genaues 
Ausbalancieren der erstgenannten Teile mit dem Gegengewicht in 
den übrigen Lagen herbeizuführen, damit einer ungleichmässigen 
Abnutzung in dem Kurvenrade und der Kurvenrolle vorbeugen zu 
können und dabei doch die Gewissheit zu haben, dass jedes Fallen 
des Walzenwagens nach der Abstellung ausgeschlossen ist. -n- 


% 


Vereinsleben 


* Leipzig. (Verein Deutscher Steindruckereibesitzer.) 
Auf Einladung des Vereins Sächsischer Steindruckereibesitzer ver- 
sammelten sich am Sonntag, den 11. November, in der Gutenberg- 
halle des Deutschen Buchgewerbehauses etwa 40 Steindruckerei- 
besitzer Deutschlands, um über die Gründung eines Vereins 
Deutscher Steindruckereibesitzer zu beraten. Die Anwesen- 
heit von Herren aus Breslau, Chemnitz, Dresden, Hannover, Frank- 
furt a. M., Kaufbeuren, München und Nürnberg bewies, dass in 
ganz Deutschland der geplanten Vereinigung reges Interesse ent- 
gegengebracht wird. In einer grossen Anzahl Zuschriften von 
auswärtigen Firmen und Fachvereinen wurde eine Organisation der 
Deutschen Steindruckereibesitzer freundlichst begrüsst und zum 
Teil der Anschluss an den Verein erklärt, zum Teil der Beitritt 
in Aussicht gestellt. — Herr Kommerzienrat Meissner eröffnete 
die Versammlung und hiess die Herren herzlich willkommen, be- 
sonders diejenigen, die aus weiter Ferne gekommen seien und 30 
bewiesen hätten, welch grossen Anteil sie an den angeregten Be- 
strebungen nehmen. Nicht engherzige Sonderinteressen hatten zur 
Gründung des Vereins geführt, sondern der dringende Wunsch 
nach Förderung des Steindruckgewerbes im allgemeinen wie des 


Nr. 47 


Wohles seiner Arbeitnehmer im besonderen. Herr Hofrat Dr. 
von Hase, Vorsteher des Deutschen Buchgewerbevereins, begrüsste 
die Anwesenden im Namen des Vereins, hiess sie in dessen Räumen 
willkommen und gab der Freude darüber Ausdruck, dass die Or- 
ganisation des deutschen Steindruckgewerbes an dem Ehrendenkmal 
der deutschen Buchdruckerkunst und dem Standbilde Senefelder’s 
stattfinde. Der Deutsche Buchgewerbeverein, der alle Zweige. des 
grossen Buchgewerbes in sich zusammenschliesse, wünsche der 
geplanten Vereinigung das Beste, zum Segen des Gewerbes. Hierauf 
wurde in die Beratungen des vorliegenden Satzungsentwurfes ein- 
getreten und in nahezu dreistündiger Besprechung der Entwurf 
mit einigen Abänderungen einstimmig als endgültige Satzungen 
für den Verein Deutscher Steindrucker angenommen, sowie ein- 
‘stimmig beschlossen, dass der Verein an heutigem Tage gegründet 
werde und sofort ins Leben treten solle, Zu Vorstandsmitgliedern 
wurden gewählt die Herren: Julius F. Meissner, in Fa. Meissner 
& Buch, Leipzig, I. Vorsitzender, Th. Aug. Schupp, in Fa. Schupp 
& Nierth, Dresden, II. Vorsitzender, Theodor Naumann, in Fa. 
C. G. Naumann, Leipzig, I. Schriftführer, Oito Ninke, in Fa. Ninke 
& Ostermaier, Dresden, II. Schriftführer, Dr. L. Volkmann, in Fa. 
Breitkopf & Härtel, Leipzig, I. Rechnungsführer, Ernst Lauterbach, 
in Fa. Körner ck Lauterbach, Chemnitz, II. Rechnungsführer. Zur 
Führung der Geschäfte wurde Herr Arthur Woernlein, Geschäfts- 
führer des Deutschen Buchgewerbevereins, bestimmt, an den alle 
Zuschriften und Sendungen zu richten sind. Den neugewählten 
Vorstandsmitgliedern wurde der Auftrag erteilt, die Satzungen bei 
dem Kgl. Amtsgerichte Leipzig zur Eintragung in das Vereins- 
register einzureichen, sowie in den einzelnen Kreisen Vertrauens- 
männer zu werben, die dann zu Kreisvereinsvorstehern zu wählen 
sind. — Nach den stattgehabten Verhandlungen versammelten sich 
die Herren in dem Gutenbergkeller des Deutschen Buchhändler- 
hauses zu einem gemeinschaftlichen Mittagsmahle, während dessen 
eine kollegiale Aussprache Gelegenheit gab, sich näher kennen zu 
lernen und freundschaftliche Beziehungen zu knüpfen. In ver- 
schiedenen Reden wurde wiederholt der Freude darüber Ausdruck 
gegeben, dass endlich eine Organisation des deutschen Steindruck- 
gewerbes gelungen sei, die sicher zu dessen Wohle dienen werde. 
Dem Vorstande des Vereins Sächsischer Steindruckereibesitzer, 
insbesondere Herrn Kommerzienrat Meissner, wurde herzlicher 
Dank für die vorbereitenden Arbeiten und die Anregung zur Grün- 
dung des Vereins dargebracht. Die auswärtigen Herren besuchten 
sodann in Begleitung der Leipziger Kollegen das neuerbaute Künstler- 
haus und verbrachten in dessen kleinem Festsaale in gemütlicher 
Unterhaltung den Abend. — Am Montag Vormittag besuchten die 
auswärtigen Herren das Deutsche Buchgewerbehaus mit seiner 
Maschinenausstellung und ständigen Buchgewerblichen Ausstellung, 
sowie die Ausstellung von Plakaten, künstlerischer Bücher aus dem 
Verlage von Eugen Diederichs, Leipzig, und das Deutsche Buch- 
gewerbemuseum mit seinen Schätzen. Allgemein wurde den Ver- 
anstaltungen Beifall gezollt und mit regem Interesse die Schau- 
stellungen in Augenschein genommen. Auch der Firma Wezel 
& Naumann, A.-G., wurde ein Besuch abgestattet und die prächtigen 
Einrichtungen dieses grossen Etablissements besichtigt. Vor allem 
interessierte der Druck von Zinkplatten, dem besondere Beachtung 
geschenkt wurde. Die vorgelegten Druckerzeugnisse fanden durch- 
aus lobende Anerkennung. Die leichte Handhabung und die Vor- 
züge der Platten erregten Erstaunen und fanden Anklang. — Möge 
dieser günstige Verlauf der ersten Versammlung der Deutschen Stein- 
druckereibesitzer auf die ferneren Zusammenkünfte von günstigem 
Einfluss sein und der neugegründete Verein zum Segen des deutschen 
Steindruckgewerbes wirken. 

* Leipzig, 18. November. Am gestrigen Abend hielt die Innung 
Leipziger Buchdruckereibesitzer in der Gutenberghalle des 
Deutschen Bucbgewerbehauses ihre diesjährige zweite satzungs- 
gemässe Innungsversammlung unter der Leitung des Vorsitzen- 
den Herrn Johs. Baensch- Drugulin ab. Der Herr Vorsitzende 
begrüsste die erschienenen Herren und machte sodann darauf auf- 
merksam, dass das soeben komplet gewordene, im Verlage von 
Franz Jäger, Kunstverlag in Goslar und Berlin, erschienene Werk 
„Geschichte der deutschen Illustration“ von Th. Kutsch- 
mann zur Einsichtnahme der Versammlung ausliege; er empfahl 
dieses ausgezeichnete (auch in Nr. 43 der „Zeitschrift“ besprochene) 
Werk den Mitgliedern zur Anschaffung. Das Werk fand den Beifall 
aller, die in dasselbe Einsicht nahmen, ebenso der Prachtkatalog 
von Karl Krause, den die Firma der Innung gewidmet hatte. — 
Darauf wurde in die Tagesordnung eingetreten und vom Herrn 
Vorsitzenden Bericht über die Thätigkeit des Vorstandes im 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


545 


verflossenen Halbjahr abgestattet. Nach demselben haben sich die 
Geschäfte der Innung in dem genannten Zeitraum ruhig abgewickelt, 
und der Innungsvorstand, der 3, der Lehrlingsausschuss, der 4, 
und der Schulausschuss, der 3 Sitzungen abhielt, hatten sich vor- 
nehmlich mit internen bez. Ressortangelegenheiten zu befassen. 
Besonders betont wurde hierbei der sich immer mehr geltend 
machende Mangel an Setzerlehrlingen und die Mitglieder auf- 
gefordert, selbst mit um Abhilfe bemüht zu sein. Für die die 
Kgl. Kunstakademie besuchenden 25 ehemaligen Schüler der Buch- 
drucker- Lehranstalt wurde das Honorar aus der Innungskasse 
bezahlt und unter den Schülern ein Preisausschreiben (Zeichnung 
eines Buchumschlages) veranstaltet. Die drei besten Entwürfe 
wurden mit je 100 1 prämiiert, wozu der Rat der Stadt Leipzig 
der Innung 300 «A aus der Stiftung eines Menschenfreundes über- 
wiesen hatte. Für diese thatkräftige Förderung der Weiterbildung 
des einheimischen Buchdruckerstandes wurde dem Rate Dank aus- 
gesprochen. Der Arbeitsnachweis und die Unterstützungskassen 
haben, von dem guten Geschäftsgang mit gefördert, zur Zufrieden- 
heit gearbeitet und gedeihen; nur die Krankenkasse hat etwas 
unter dem hohen Krankenstand zu leiden. Im Innungsbüreau ist 
seit dem 1. Juli auch der Arbeitsnachweis der Lithographen und 
Steindrucker untergebracht worden, und denjenigen Mitgliedern, 
die neben der Buchdruckerei auch Steindruckerei betreiben, wird 
die Benutzung dieser Einrichtung empfohlen. Schliesslich gedachte 
der Herr Vorsitzende noch in ehrenden Worten des verstorbenen 
Ehrenmitgliedes der Innung Herrn Albin Theodor Engelhardt und 
die Anwesenden erhoben sich zu dessen ehrendem Gedächtnis von 
den Plätzen. An den Bericht schloss sich eine kurze Debatte, in 
der insbesondere der Mangel an Setzerlehrlingen besprochen wurde. 
Dessen Ursache wurde zu einem Teil der zunehmenden Verbreitung 
der Setzmaschine zugesprochen; zum grössten Teile resultiere er 
aber aus den bekannten Bundesratsvorschriften, aus denen das 
Publikum unzutreffender Weise die Gesundheitsschädlichkeit des 
Setzerberufes abgeleitet habe. Dem Innungsvorstand wurde 
anheimgegeben, in aufklärender Weise hiergegen zu wirken 
und der Vorstand wird diesem Verlangen thunlichst nachkom- 
men. — Zum 2. Punkte der Tagesordnung wurde der Haus- 
haltplan für die Innung und die Buchdrucker-Lehranstalt für 
1901 festgestellt; ersterer bilanziert in Einnahme und Ausgabe 
mit 10000, letzterer mit 15570 . — Beim 3. und 4. Punkte der 
Tagesordnung wurden Neuwahlen vorgenommen, und zwar wurde 
das satzungsgemäss ausscheidende Vorstandsmitglied Herr Julius 
Mäser einstimmig wieder- und an Stelle des freiwillig ausscheiden- 
den Mitgliedes des Lehrlings- und des Schulausschusses Herrn 
Hans Kreysing Herr Geschäftsführer Schäfer von der Firma Bern- 
hard Tauchnitz neugewählt. — Beim 5. Punkte der Tagesordnung 
beantragte der Vorstand den Beitritt der Innung zum Sächsischen 
Innungsverband. Der Antrag wurde vom Herrn Vorsitzenden 
kurz begründet und von der Versammlung angenommen. — Zum 
letzten Punkte der Tagesordnung, Verschiedenes, berichtete der 
Herr Vorsitzende über die durch die herrschende Kohlennot an- 
geregte Frage der Schaffung eines gemeinsamen Kohlenbezuges 
und Kohlenlagers. Der Vorstand hat, um Unterlagen für ein 
eventuelles Vorgehen zu gewinnen, eine Umfrage bei den Innungs- 
mitgliedern veranstaltet und das Ergebnis derselben ist gewesen, 
dass sich vorläufig 29 Firmen mit einem Jahres-Kohlenbedarf von 
etwa drei Millionen Mark bereit erklärt haben, an einem gemein- 
samen Kohlenbezug sich zu beteiligen. Unter diesen günstigen 
Umständen und in Anbetracht der Thatsache, dass von einer Reihe 
Kohlenlieferanten bereits Angebote vorliegen, wird der Vorstand 
die Angelegenheit kräftig weiter verfolgen und sich behufs baldigen 
Inslebenrufens des Kohlenbezuges zunächst mit den Firmen, die 
ihre Beteiligung angemeldet haben, ins Vernehmen setzen. Jeden- 
falls wird die Einrichtung zum Vorteil des Leipziger Buchdruck- 
gewerbes ausschlagen und auch diejenigen Firmen zu sich heran- 
ziehen, die zur Zeit noch mit ihrer Beteiligung an der Sache 
zurückhalten zu sollen glauben. — Weiter gelangte zur Sprache, . 
dass in Kondition stehende Setzer sich in ihrer Häuslichkeit als 
Buchdruckereibesitzer gerieren und Drucksachen für Vereine und 
Private anfertigen. Um der Unzuträglichkeiten willen, die sich 
aus solchen Verhältnissen ergeben müssen, soll dem entschieden 
entgegengetreten werden. — Die neue gesetzliche Einrichtung der 
Lohnzahlungsbücher für minderjährige Arbeiter beiderlei 
Geschlechts gelangte ebenfalls zur Sprache. Von verschiedenen 
Seiten wurde sowohl das Beschwerliche dieser Einrichtung für die 
Geschäftsinhaber, wie ihre Unnötigkeit und Zwecklosigkeit betont, 
zugleich aber auch wurde ausgesprochen, dass wenigstens für die 


546 


nächste Zeit nichts weiter übrig bleibe, als den gesetzlichen Vor- 
schriften zu entsprechen. — Nachdem sodann noch eine längere 
Besprechung über den Mangel an Punktiererinnen und dessen Be- 
hebung durch die Benützung von Anlegeapparaten gepflogen wor- 
den war, wurde die Versammlung geschlossen. 


CX 


Sprechsaal. 


S Glauchau. Wie wir hören, feiert die angesehene hiesige 
Buch- und Steindruckerei von R. Dulce hier am 27. November 
ihr fünfzigjähriges Bestehen, und da viele Leser der „Zeit- 
schrift“ hieran Interesse nehmen dürften, so geben wir schon heute 
einige wenige Daten über das Geschäft. Dasselbe wurde am ge- 
nannten Tage von Herrn Robert Dulce, der aus Sorau gebürtig 
war, begründet, und nach dessen im Jahre 1876 erfolgten Tode 
von seinem Neffen, Herrn Oskar Dulce, für die hinterlassene Witwe 
weitergeführt. Am 1. Oktober 1885 gingen Firma und Geschäft 
in den gemeinschaftlichen Besitz der derzeitigen Inhaber, der 
Herren Oskar Dulce und Hans Garcke, letzterer aus Magdeburg 
gebürtig, über. Während Herr Oskar Dulce die technische und 
kaufmännische Leitung des Geschäfts innehat, führt Herr Hans 
Garcke die Redaktion des im Verlage der Firma erscheinenden 
„Glauchauer Tageblattes“. 

. Leipzig. Am Sonntag, 23. September, veranstaltete die 
Typographische Gesellschaft im Deutschen Buchgewerbe- 
hause eine Ausstellung von Johannisfest- und Gutenbergfest-Druck- 
sachen. Es waren die Drucksachen aus etwa 80 Städten das 
In- und Auslandes ausgelegt und dadurch ein interessantes Bild 
gegeben von der Schaffensfreudigkeit die zu Ehren des Altmeisters 
Gutenberg allenthalben entfaltet worden war. Leider hat das 
Wollen nicht immer mit dem Können Schritt gehalten und man 
kann wohl zusammenfassend sagen, dass nicht viel Hervorragendes 
unter der grossen Menge des Geschaffenen vorliegt. Wirklich 
schöne Drucksachen lagen aus von den Städten: Berlin, Görlitz, 
Altenburg, Breslau, Brandenburg a. H., Stuttgart, Braunschweig, 
Darmstadt, Hamburz-Altona, Glogau, Düren, Nürnberg, Leipzig 
und München. Die Drucksachen Münchens speziell standen infolge 
ihrer reichen und künstlerischen Ausführnng weit über allem 
anderen. Hoffen wir, dass auch anderwärts die durch die Fach- 
presse in so anhaltendem Masse gepredigten Lehren und Forderungen 
nach mehr Kunst bald mehr Resultate zeitigen und die Auswüchse 
der freien Richtung, die in obiger Ausstellung noch in erschreckender 
Fülle auftraten, bald verschwinden. Es muss mit dem Unzeit- 
gemässen entschieden gebrochen werden und zwar sollte dies in 
erster Linie bei den Arbeiten für den eigenen Bedarf der Kunst- 
jünger geschehen. Nur Einfachheit führt zum Ziel und schafft 
Besserung. 

* Aus Ludwigshafen a. Rh. wird uns berichtet, dass auch dort 
die Zeitungen „Neuer Pfälzischer Kurier“, „Pfälzische Post“, 
„Pfälzische Rundschau“ und „General-Anzeiger“ sich über eine 
Erhöhung der Anzeigenpreise geeinigt haben. 

* Magdeburg. Die Innung für das Buchdruckgewerbe in 
Magdeburg veröffentlicht unter dem 10. November folgende öffent- 
licbe Bekanntmachung: „Die im letzten Jahre ganz erheblich ge- 
stiegenen und noch andauernd steigenden Preise für Papiere, Kohlen, 
Materialien u. s. w. veranlassen uns, unsern geehrten Abnehmern 
die ergebene Mitteilung zu machen, dass wir uns in die Notlage 
versetzt sehen, die bisherigen Preise für Drucksachen aller Art 
um etwas zu erhöhen und bitten wir höflichst in Anbetracht dieser 
zwingenden Gründe eine massvolle Aufbesserung der Preise be- 
willigen zu wollen.“ 

* Aus Mainz wird uns nachträglich mitgeteilt, dass die Verleger 
der dortigen Tagesblätter „Mainzer Anzeiger“, „Mainzer Journal“, 
„Neuester Anzeiger“, „Mainzer Neueste Nachrichten“, „Mainzer 
Tagblatt“ und „Mainzer Volkszeitung“ eine Erhöhung der An- 
zeigenpreise haben eintreten lassen, von der Erhöhung der Be- 
zugspreise jedoch abgesehen haben. 

* In Oldesloe hielten am 4. November die Zeitungsbesitzer 
der Provinz Schleswig-Holstein eine Versammlung ab, um 
über die fortwährend steigenden Papierpreise und den Post-Zei- 
tungstarif zu beraten. Das Ergebnis der Beratungen war eine 
Empfehlung an die Zeitungsbesitzer, den Bezugspreis der Zeitungen 
zu erhöhen und den Rabatt für Inserate zu ermässigen. Im nächsten 
Frühjahr soll eine anderweite Versammlung in Segeberg stattfinden. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 47 


— 


W-t. Reutlingen. Am Sonntag, 11. November, war hier ein 
grosser Teil der Zeitungsverleger des Schwarzwaldkreises 
und angrenzender Bezirke versammelt und begründete einen 
„Verein der Zeitungsverleger des nordöstlichen Schwarzwaldkreises 
und benachbarter Bezirke“, dem sämtliche Anwesenden beitraten. 
Als Vorsitzender des neuen Vereins wurde Herr H. Bühler, Ver- 
leger des „Ermsthalboten“ in Urach gewählt. Im weitern Verlaufe 
der Versammlung wurde von sämtlichen Anwesenden, mit einer 
einzigen Ausnahme, ein mässiger Abonnementsaufschlag vom 
1. Januar 1901 ab, sowie unter Festsetzung einer Konventional- 
strafe für jeden Ubertretungsfall beschlossen, die Aufnahme von 
Gratisannoncen und Gratisreklamenotizen sowie von Notizen, welche 
den Zweck haben, Annoncen zu ersparen, unbedingt abzulehnen. 
Ausgenommen sind amtliche Inserate und Mitteilungen, Inserate 
zu wohlthätigen Zwecken und einmalige kurze Hinweise auf im 
Inseratenteil angezeigte Veranstaltungen. Nachdem sodann noch 
eine Reihe sonstiger geschäftlicher Fragen behandelt worden war, 
wurde die Versammlung geschlossen. Es ist zu erwarten, dass 
auch diejenigen Verleger, welche verhindert waren, an den Ver- 
handlungen teilzunehmen, ihre Zustimmung aber meist brieflich 
ausgedrückt haben, dem Verein nachträglich noch beitreten werden. 


Ki 


Kleine Mitteilungen. 


Rudhard’sche Neuheiten. „Walthari“ und „D’Antiqua“ 
heissen zwei neue Buchschriften, mit denen die Rudkard'’sche 
Giesserei in Offenbach a. M., die sich, wie bekannt, insbeson- 
dere durch die Schaffung von durchaus originellem und praktischem 
Buch- und Accidenzschmuck hervorgethan hat, sich in die Reihen 
derer stellt, die sich die Vervollkommnung und Verschönerung 
unserer Buch- oder Brotschriften zur Aufgabe gestellt haben, und 
man muss sagen, sie hat sich auch hier wieder von dem Bestreben 
leiten lassen, originell zu sein und dem Geiste der modernen Strö- 
mung, der durch die Buchgewerbe geht, gerecht zu werden. Die 
„Walthari“, die nach Entwürfen Heinz Nönig's geschnitten und 
in zehn Graden von Nonpareille bis vier Cicero durchgeführt ist, 
hält die Mitte zwischen Fraktur und Antiqua und verbindet in 
ihren im allgemeinen abgerundeten und kräftigen Formen gefälliges 
Aussehen mit grosser Deutlichkeit. Sie eignet sich ihrer Form 
nach sehr gut zur Herstellung von Werken und Drucksachen im 
modernen Geschmack, die, da alle hierfür in Betracht kommenden 
Grade vorhanden sind, vollkommen stilrein durchgeführt werden 
können. Dies wird weiter dadurch gefördert, dass die Firma zu 
der Schrift in demselben Stil gehaltene prächtige Initialen, Feder- 
züge, die sowohl horizontal wie vertikal verwendet werden können, 
und Zeilenfüllstücke hinzugefügt hat. Wie die beigefügten An- 
wendungsbeispiele beweisen, ermöglicht dieser bewegliche Zierat 
eine ebenso vorteilhafte als angenehm wirkende Ausnützung der 
Schrift für den Werk- wie für den Accidenzdruck. Für die letz- 
teren Zwecke geht die Schrift auch leicht eine stilgerechte und 
angenehm wirkende Verbindung mit anderem neuen und modernem 
figürlichen Schmuck der Firma, wie den Engels’schen Vignetten, 
den Industrie- und gewerblichen Vignetten u. s. w. ein. — Die 
„D’Antiqua“, die gleich der eben besprochenen Schrift in einern 
fein ausgestatteten Hefte bemustert wird, ist in erster Linie als 
Schrift für den Satz wissenschaftlicher Werke und ähnlicher Druck- 
sachen gedacht, und demzufolge ist die Firma bemüht gewesen, 
ihr durch Harmonie in den einzelnen Teilen und namentlich durch 
ein gutes Verhältnis der Haarstriche zu den Grundstrichen grosse 
Deutlichkeit und leichte Lesbarkeit zu sichern. Dies ist auch im 
besten Sinne erreicht worden. Weiter hat die Firma die Schrift 
mit wertvollen technischen Vorteilen ausgestattet. So wird ein 
Teil der mit vielem Fleich versehenen Versalien unterschnitten 
geliefert, die einzelnen Grade halten, systematisch unterlegt, Linie, 
den Interpunktionszeichen ist das vorzusetzende Punktspatium an- 
gegossen. Durch all dies wird dem Setzer die Arbeit erleichtert, 
Ferner sind der Schrift eine Anzahl Schriftzeichen in gut gewähl- 
ten Formen beigegeben, die sonst nur in der Fraktur vorkommen. 
Die Punzen sind sehr tief gehalten und dies erhöht im Verein 
mit den kräftigen Haarstrichen und der guten Metalllegierung die 
Widerstandsfähigkeit gegen Abnützung. Die Eigenschaften der 
neuen Schrift sind also sowohl ästhetischer wie praktischer Natur 


opd lassen sie als eine treffliche Errungenschaft für die Werk- 


und Accidenzdruckerei erscheinen. — Die eben erwähnten Vig- 
netten des Münchener Kunstmalers Kobert Engels werden in einem 


Nr. 47 


stattlichen Heft bemustert. Diese Vignetten, die die Firma in 
verschiedenen Grössen hat anfertigen lassen, sind im modernen 
Illustrationsstil gehalten und bestehen vornehmlich aus sehr lebendig 
wirkenden figuralen Leisten. Sie eignen sich für Werke, Pro- 
gramme und andere Druckarbeiten und nehmen sich namentlich 
in mehrfarbigem Drucke prächtig aus. — Auch die erwähnten 
gewerblichen Vignetten werden in einem 16 Quartseiten starken 
Heft vorgeführt. Sie sind in demselben Stile gehalten, wie die 
von Engels, in verschiedenen Grössen hergestellt und eignen sich 
"besonders zur künstlerischen Ausstattung von Briefköpfen, Rech- 
nungen, Gelegenheitsdrucksachen und dergleichen. Eine hübsche 
und originelle Neuheit sind ferner die Tanzvignetten, die neues 
Leben in einen alten Zweig der Drucksachenillustration bringen. 
Und in origineller Weise werden sie auch bemustert, nämlich in 
Gestalt eines Fächers, dessen Vorderseite die Figuren bringt, wäh- 
rend die Rückseite mit hübschen Anwendungsbeispielen versehen 
ist. Alle diese Neuheiten sind wiederum Beweise der nur auf das 
Praktisch-Schöne gerichteten wagemutigen Thätigkeit der Rudhard- 
schen Giesserei, und diese verdient sicherlich Anerkennung seitens 
des Buchdruckgewerbes. 

Blankovordruck - Neuheiten von Förster & Borries. Die dies- 
jährigen Neuheiten in Blankovordrucken aller Art der Kunstdruckerei 
von Förster & Borries in Zwickau, die in einem umfänglichen 
Musterbuch in Quartformat vorliegen, legen wieder Zeugnis davon 
ab, dass die Firma keine Opfer scheut, um ihrer Kundschaft Neues 
und Zeitgemässes in künstlerischem Gewande zu bieten. In diesem 
Bemühen leistet sie diesmal der modernen Richtung in der Druck- 
sachenausstattung sozusagen Pionierdienste; denn wenn die all- 
jährlich in vielen Tausenden von Exemplaren in die Buchdrucker- 
gemeinde in Stadt und Land hinausgehenden Förster & Borries’schen 
Vordrucke sich dieser Richtung zuwenden, so leisten sie dieser 
unverkennbar an vielen noch von ihr wenig oder nicht berührten 
Orten bedeutenden Vorschub. Und das Interesse für diese Art 
der Ausstattung dürfte noch wesentlich belebt werden durch die 
geläuterte Art, in der dieselbe in den Vordrucken in die Erschei- 
nung tritt. Da sind weder ornamentale Ausschweifungen, noch 
schreiende Farbendissonanzen wahrzunehmen, sondern es fügen sich 
überall Ornamente und Farben su harmonischem Zusammenwirken. 
Ausserdem ist aber auch die praktische Verwendbarkeit der Vor- 
drucke in erster Linie berücksichtigt. In diesem geläuterten 
modernen Geschmack sind zunächst eine grössere Anzahl von rei- 
zenden Kartenvordrucken für die verschiedensten Zwecke gehalten, 
dann solche für Menus, Tanzordnungen, Programme in verschie- 
denen Formaten, endlich auch solche für Diplome. Ganz reizend 
sind auch einige Doppelkarten für Tanzordnungen u. s. w. mit 
Blumen-, Landschafts- und Genrevignetten, die in Dreifarbendruck 
ausgeführt sind. Die ältere Richtung ist aber ebenfalls durch eine 
Reihe neuer prächtiger ein- und mehrfarbiger Vordrucke vertreten. 
Neu und schön sind ferner eine Reihe ein- und zweifarbige Vor- 
drucke für Quartbriefbogen, bei denen moderne Ornamente und 
verlaufende Töne der freien Richtung zu schönem Zusammen- 
wirken gebracht sind. Schliesslich sei noch auf ein in reicher 
Ornamentierung ausgeführtes gewerbliches Diplom hingewiesen, 
das nach Wunsch mit den verschiedensten gewerblichen Emblemen 
geliefert werden kann, ebenso auf die neuen geprägten Blanko- 
karten, die ein hochgeprägtes Mittelfeld, umgeben von einem 
breiten Rand von Chagrinmuster, aufweisen und mit zartem Schrift- 
eindruck versehen, sehr vornehm wirken. Die neuen Blankovor- 
drucke der Firma Förster & Borries, die 65 Muster aufweisen 
und neben dem bisherigen namentlich dem modernen Geschmack 
gerecht werden, können wir sonach den Kollegen auf das beste 
empfehlen. 

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Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Konkurseröffnung. Der z. Zt. entmündigte Buchdrucker Hein- 
rich Gustav Lorenz Krüger, alleiniger Inhaber der Firma Krüger 
& Diehl zu Hamburg, Mattentwiete 14, Hinterhaus, am 7. No- 
vember. Konkursverwalter Herr Kaufmann Friedrich Busse, 
Adolphsplatz, Börsenhof 22a daselbst. Anmeldefrist bis zum 15. De- 
zember. — Herr Buchdrucker Peter Heinrich Gustav Johannsen, 
in Firma Gustav Johannsen, zu Hamburg, Grimm 12, 2. Et., 
Konkursverwalter Herr Buchhalter P. Woldemar Möller, Neuerwall 72 
daselbst. Anmeldefrist bis zum 19. Dezember. 

Jubiläen. Das 25jährige Geschäftsjubiläum beging am 


1. November der Prokurist der Firma Oskar Brandstetter in Leipzig 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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Herr Otto Säuberlich. Der weit ausgebreitete Ruf, den die Firma 
heute besitzt, und ihre grosse Leistungsfähigkeit ist zu einem 
grossen Teil auf die Thätigkeit des Herrn Süuberlich zurückzuführen. 
— Das 25jährige Geschäftsjubiläum feierte am 13. November 
Herr Faktor Adolf Kretzschmer in der Buchdruckerei von Franz 
Huch in Frankenstein i. Schl. | 

Auszeichnung, Dem Xylographen der Reichsdruckerei Herrn 
Josef Reinhart in Berlin-Schöneberg wurde für seinen Kolossal- 
Holzschnitt Kaiser Wilhelm II. nach dem Koner’schen Gemälde, 
der auf der Pariser Weltausstellung bereits mit der silbernen 
Medaille ausgezeichnet worden war, der kgl. preuss. Kronen- 
orden IV. Klasse verliehen. Der Kaiser hat sich ausserdem in 
sehr anerkennender Weise über den Holzschnitt ausgesprochrn. 

Gestorben. In Stuttgart starb der frühere Buchdruckerei- 
besitzer sowie Besitzer und Verleger des „Göppinger Wochenblattes“ 
in Göppingen, Herr Adolf Buck, 66 Jahre alt. — In Berlin 
starb am 30. Oktober der frühere Buchdruckereibesitzer Herr 
Ferdinand Hofschläger, 84 Jahre alt. 


$ 
Anfrage. 


Das von mir herausgegebene Amtsblatt wird wegen seiner Ver- 
breitung in der Stadt mit Vorliebe von Verkäufern von Lebens- 
mitteln zu Ankündigungszwecken benützt, namentlich an Markttagen; 
dies geschieht auch von einem auswärtigen Händler, der mir seine 
Anzeige immer Tags vorher mittels Postkarte zusendet. Eines 
Sonnabends geriet die Anzeige jedoch in das hier erscheinende 
Konkurrenzblatt und da der Inserent diesmal seine Rechnung nicht 
gefunden, d. h. seine Ware nicht verkauft hatte, kam er zu mir, 
um sich darüber zu beklagen. Ich bedauerte, die Anzeige nicht, 
wie sonst, erhalten zu haben; da er aber behauptete, die Anzeige 
wie immer an meine Adresse abgesendet zu haben, fand ich mich 
veranlasst, einen Blick in das Konkurrenzblatt zu werfen, und dort 
fand sich denn die Anzeige vor. Der Händler begab sich darauf 
mit der ihm bereits zugegangenen Rechnung nach der Geschäfts- 
stelle des Konkurrenzblattes und erbat sich behufs Feststellung der 
Adressierung sein Manuskript zur Einsichtnahme aus. Das wurde 
ihm aber verweigert und er mit der Behauptung abgespeist, die 
Postkarte sei richtig an das betreffende Blatt adressiert gewesen. 
Ich gestatte mir nun aus Anlass dieses Falles die folgenden Fragen: 

1. Ist eine Zeitung verpflichtet, die Manuskripte aufzubewahren 
und wie lange? 

2. Kann eine Zeitung die Herausgabe eines Manuskriptes ver- 
weigern? | 

3. Verstösst eine Zeitung mit der Herausgabeverweigerung und 
der wahrscheinlichen Schädigung des Inserenten und des Kon- 
kurrenzblattes gegen das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren 
Wettbewerbes? B. in R. 


Antwort der Schriftleitung. 


Wie uns unser juristischer Berater hierzu mitteilt, gehört nach 
$ 1, Ziffer 8 des Handelsgesetzbuches der Zeitungsverlag zu den 
Handelsgewerben und derjenige, der den Zeitungsverlag betreibt, 
ist Kaufmann im Sinne dieses Gesetzbuches. Nach § 44 H. G. B. 
sind Kaufleute verpflichtet, nicht nur ihre Handelsbücher, sondern 
auch die empfangenen Handelsbriefe und die Abschriften der ab- 
gesendeten Handelsbriefe zehn Jahre lang aufzubewahren. Im 
vorliegenden Falle gilt die Postkarte mit dem Aufnahmeauftrag 
und der Anzeige zweifelsohne als Handelsbrief im Sinne des Ge- 
setzes. Ob eine Verpflichtung zur Aufbewahrung von Manuskrip- 
ten, die als Beilagen zu einem schriftlichen Auftrag oder ohne, 
einen solchen eingehen, vorliegt, ist mangels jedweder Entscheiduug 
zweifelhaft. Doch scheint mehr gegeu als für eine solche Ver- 
pflichtung zu sprechen. 

Ad. 2. Zur Herausgabe eines Manuskriptes ist eine Zeitung: 


nicht verpflichtet, wohl aber zur Vorlage behufs Einsichtnahme 


und hierzu kann sie eventuell im Klagewege gezwungen werden. 
Massgebend ist hierfür $ 809 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Der- 
selbe lautet: „Wer gegen den Besitzer einer Sache einen Anspruch 
in Ansehung der Sache hat oder sich Gewissheit verschaffen will, 
ob ihm ein solcher Anspruch zusteht, kann, wenn die Besichtigung. 
der Sache aus diesem Grunde für ihn von Interesse ist, verlangen, 
dass der Besitzer ihm die Sache zur Besichtigung vorlegt oder 
die Besichtigung gestattet.“ ! 

Ad. 3. Das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wett- 
bewerbs trifft auf den vorliegenden Fall nicht zu. 


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und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) un 
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Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei 
1Smaliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
gebühren nach Übereinkunft. ` Kë 


| Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. = . 


Nichtamtlicher Teil. 


Vom ersten deutschen Handwerks- und Gewerbe- | 


kammertag. 


Wer Handwerks- und Gewerbekämmertag, der als 
A leitende und verbindende Oentralstelle für die deutsche 
A Handwerksorganisation gedacht ist, trat vor kurzem 
A zum ersten Male in Berlin zusammen, und dass ihm 
von allen Seiten grosse Bedeutung beigelegt wird, dafür sprach 
ebensowohl die starke Beschickung desselben von 150 Dele- 
gierten aus allen Teilen Deutschlands, wie die Beteiligung von 
Vertretern der Reichsbehörden und vieler deutscher Bundes- 
staaten an seinen Verhandlungen. Wir glauben deshalb, diesen 
letzteren heute auch einiges Interesse zuwenden zu sollen, und 
wenn es uns auch nicht möglich ist, den dreitägigen Verhand- 
lungen äusführlich zu folgen, so wollen wir doch wenigstens 
die wichtigsten und auch für das Buchdruckgewerbe Bedeutung 
gewinnen könnenden Beschlüsse verzeichnen. 2 
Die Verhandlungen des Tages wurden gleich mit einem 
wichtigen Gegenstande eröffnet, nämlich mit den Aufgaben 
der Handwerkskammern auf dem Gebiete des: Lehr- 
lingswesens. Hierüber hielt die Gewerbekammer Lübeck 
Vortrag und gelangte zu den folgenden, schliesslich einstimmig 


angenommenen Leitsätzen: l | | 
Boehufs Erfüllung. der. ihnen auf dem Gebiete des Lehrlings- 
wesens obliegenden Pflichten haben die Handwerkskammern 
1) die Beteiligten auf die Wichtigkeit des Abschlusses eines 
schriftlichen Lehrvertrages aufmerksam zu machen und denselben 
durch Aufstellung und Verbreitung angemessener Lehrverträge zu 
erleichtern; „ a e wë 
2) den Innungen den Erlass von ihren Mitgliedern zu beobach- 
tender Vorschriften für das Lehrlingswesen durch Entwurf oder 
Mitteilung solcher zu erleichtern; Er BE, e 
6) Verzeichnisse derjenigen Personen innerhalb ihres Kammer- 
bezirkes anzulegen, welchen die Berechtigung zum Halten oder 


Anleiten von Lehrlingen abgeht, und darauf zu halten, dass Lehr- 
linge von Personen, welche dazu nicht berechtigt sind, nicht ge- 
halten oder angeleitet werden; i 

4) Register über die a. bei den Innungen eingeschriebenen, 
b. von Einzelhandwerkern gehaltenen Lehrlinge soweit thunlich 
zu führen, die über die Lehrverhältnisse geschlossenen Verträge 
zu prüfen und die erforderlichen Anderungen zu veranlassen; 

5) bei Bestimmung der verwandten Gewerbe im Sinne des 
8 129 a Abs. 3 unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse 
zu verfahren; SE D 

6) die Ablegung der Gesellenprüfung nach Möglichkeit zu för- 
dern a. durch Belehrung der Beteiligten über die Wichtigkeit der 
Ablegung der Gesellenprüfung für das demnächstige Fortkommen 
der Lehrlinge, b. duroh Aufforderung an die Innungen, ihren Mit- 
gliedern die Aufnahme einer Verpflichtung ihrer Lehrlinge zur 


Ablegung der Gesellenprüfung in die Lehrverträge zur Pflicht zu 


machen; i 

7) dahin zu wirken, dass für die Gesellenprüfungsordnung der 
auf Veranlassung des deutschen Gewerbekammertages aufgestellte 
Entwurf zu Grunde gelegt und daneben hinsichtlich der für die 


einzelnen Gewerbe vorzuschreibenden Prüfungsarbeiten und Fragen 


Vorschläge von den Innungsverbänden eingefordert werden; | 
8) die Zwangs-Innungen zu veranlassen, auch die Prüfung der- 
jenigen Lehrlinge -ihrer oder verwandter Gewerbe. zu übernehmen, 


welche von solchen Gewerbetreibenden gehalten werden, die ihrer 
Innung nicht angehören; 


:9) freien Innungen die Ermächtigung zur Abnahme der Ge- 
sellenprüfungen nur unter Vorbehalt des Widerrufes zu erteilen 
und nur dann, wenn sie a. Vorschriften für das Lehrlingswesen 
gemäss dem von der Handwerkskammer aufgestellten Entwurf ein- 
geführt haben und strenge auf Befolgung derselben, insbesondere 
auch, auf den regelmässigen Besuch der Fortbildungs- oder Innungs- 
fachschule, halten, b. die für ihr Gewerbe erlassene Früfungsord- 
nung angenommen haben, c. sich bereit erklärt haben, auch die 
Gesellenprüfung hinsichtlich derjenigen Lehrlinge ihres. Gewerbes 
wahrzunehmen, welche. von solchen Gewerbetreibenden gehalten 
werden, die ihrer Innung nicht angehören; 


554 


10) bei Errichtung von Gesellenprüfungsausschüssen für die- 
jenigen Gewerbe, für welche Innungsprüfungsausschüsse nicht be- 
stehen, in der Weise zu verfahren, dass für alle Gewerbe, in welchen 
eine grössere Zahl von Lehrlingen gehalten wird, eigene Prüfungs- 
ausschüsse, für die kleineren Gewerbe aber ein gemeinsamer Prü- 
fungsausschuss gebildet werden; 

11) auf Grund der vor ihren Prüfungsausschüssen bestandenen 
Prüfungen Lehrbriefe auszustellen ; 

12) die Handhabung des Lehrlingswesens seitens der Innungen 
und die einzelnen Gewerbetreibenden durch einen Ausschuss für 
das Lehrlingswesen überwachen zu lassen. 

Dagegen ist zur Zeit noch von einer Festsetzung der Zahl der 
Lehrlinge und der Dauer der Lehrzeit für die einzelnen Gewerbe, 
soweit nicht offenbare Ubelstände zu Tage treten, seitens der ein- 
zelnen Kammern abzusehen, bis Erfahrungen auf diesem Gebiete 
gesammelt und die Innungsverbände gehört sind. 

Nachdem sodann die Gewerbekammer Zittau über die 
Meisterprüfung berichtet und mit Erfolg die Annahme des 
vom letzten deutschen Gewerbekammertag aufgestellten Ent- 
wurfs einer Meisterprüfungsordnung beantragt hatte, berichtete 
die Gewerbekammer Bremen über eine Reihe von Leitsätzen, 
in denen die Aufgaben der Beauftragten, die die Hand- 
werksbetriebe zu beaufsichtigen haben, geregelt werden. 

Nach diesen einstimmig angenommenen Leitsätzen haben die 
Beauftragten die Befolgung der gesetzlichen, sowie der vom Bun- 
desrate, von der Landescentralbehörde (§ 128 d. G.-O.) und von 
der Kammer erlassenen Vorschriften in den ihrem Gewerbe an- 
gehörigen, innerhalb des ihnen zugewiesenen Bezirkes belegenen 
Handwerksbetrieben zu überwachen, von der Einrichtung der Be- 
triebsräume und der für die Unterkunft der Lehrlinge bestimmten 
Räume Kenntnis zu nehmen. Sie haben das Recht, auf Grund 
ihrer Vollmacht von den Verpflichteten während der Betriebszeit 
den Zutritt zu den Werkstätten und Unterkunftsräumen, sowie zu 
den sonst in Betracht kommenden Räumlichkeiten und Auskunft 
über alle Gegenstände zu verlangen, welche für die Erfüllung ihres 
Auftrages von Bedeutung sind, Zutritt und Auskunft im Falle der 
Weigerung des Betriebsunternehmers durch Vermittelung der Orts- 
polizeibehörde zu erzwingen, sofern nicht von jenem aus der Be- 
sichtigung des Betriebes durch den betreffenden Beauftragten eine 
Schädigung der Geschäftsinteressen entnommen und die Besich- 
tigung durch einen anderen Sachverständigen beansprucht ist. Die 
Bestellung der Beauftragten soll auf Vorschlag des Ausschusses 
für das Lehrlingswesen durch die Kammer erfolgen und zwar auf 
ein Jahr und für jedes Gewerbe. Das Verhältnis zur Kammer, 
die Art und Weise der Ausführung der Kontrole, ihre Stellung 
zu den Organen der Gewerbeinspektion u. s. w., wird durch eine 
Dienstanweisung geregelt. 

Uber die Aufbringung der Kosten der Handwerks- 
kammern wurden Beschlüsse nicht gefasst. Nach den er- 
statteten Berichten zu schliessen, wird diese Angelegenheit in 
den verschiedenen Staaten verschieden gehandhabt und dabei 
wird es wohl zunächst auch sein Bewenden haben. 

Die Organisation des Deutschen Handwerks- und 
Gewerbekammeıtages wurde nach den Anträgen der Ge- 
werbekammer Lübeck beschlossen und damit eine gemeinsame 
Organisation für die Interessenvertretung des gesamten deutschen 
Handwerks geschaffen. Das Wichtigste aus den Bremer An- 
trägen besagt hinsichtlich dieser Organisation das Folgende: 

Der deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag ist eine Ver- 
einigung der deutschen Handwerks- und Gewerbekammern. Seine 
Aufgabe ist, die gemeinsamen Interessen des deutschen Handwerker- 
standes zu wahren, insbesondere eine möglichst einheitliche Durch- 
führung der das Handwerk betreffenden Bestimmungen der Ge- 
werbe-Ordnung anzubahnen und die Bedürfnisse und Wünsche des 
deutschen Handwerkerstandes durch gemeinsame Beratung zum 
Ausdruck, sowie durch Eingaben zur Kenntnis der Organe des 
Reiches und der Bundesregierungen zu bringen. Die Vertretung 
und Leitung liegt dem Vorort ob, der alle zwei Jahre gewählt 
wird. Der Vorort bildet gemeinsam mit sechs andern gleich ihm 
vom Kammertage auf je drei Jahre zu wählenden Kammern einen 
Ausschuss, welcher die Befugnis hat, die Berufung des Kammer- 
tages anzuordnen, dessen Tagesordnung festzustellen, den Bericht- 
erstatter zu ernennen, auch erforderlichen Falls den Versammlungsort 
zu bestimmen. Die vom Vororte zu bestreitenden Unkosten der 
Geschäftsführung werden durch Umlagen aufgebracht und auf die 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 48 


einzelnen Kammern gleichmässig verteilt. Der Vorort wird er- 
sucht, gemeinsam mit dem Ausschuss die Herausgabe einer eigenen 
Zeitschrift in Erwägung zu ziehen und dem nächsten Kammertage 
Vorschläge zu unterbreiten. 

Eine längere Beratung wurde über das Fortbildungs- 
und Fachschulwesen gepflogen. Aus derselben ging nach 
einem Antrage der Gewerbekammer Hamburg der Beschluss 
hervor: Diejenigen deutschen Staaten, in denen dies bisher 
noch nicht geschehen ist, zu ersuchen, den Unterricht für die 
heranwachsende gewerbliche Jugend in der Regel in den Fort- 
bildungsschulen, die fachlich zu organisieren sind, obligatorisch 
zu gestalten und für einen weiteren Ausbau der Fachschulen 
Sorge zu tragen. Im übrigen wurde die Angelegenheit samt 
den gestellten Anträgen dem nächsten Handwerks- und Ge- 
werbekammertag überwiesen. — Weiter wurde das Genossen- 
schaftswesen im Handwerk in einer längeren Reihe von 
empfehlenden und die staatliche Unterstützung des Genossen- 
schaftswesens betonenden Leitsätzen behandelt und das Sub- 
missionswesen längeren und eifrigen Erörterungen unterzogen. 
Hierzu hatte die Handwerkskammer Halle a. S. einen in etwas 
scharfem Tone gehaltenen Antrag gestellt, der die seit Jahren 
in der Sache geäusserten Wünsche zusammenfasste, ohne etwas 
wesentlich Neues hinzuzufügen. Da über den Antrag grosse 
Meinungsverschiedenheit herrschte, kam es nur zu dem Be- 
schlusse, eine anderweitige Regelung des Submissionswesens für 
notwendig zu erklären und den Antrag Halle und die not- 
wendigen Arbeiten an einen eigenen Ausschuss zu überweisen. 
— Hinsichtlich der Handelsverträge und ihrer Bedeutuug 
für das deutsche Handwerk wurde der folgende Antrag der 
Handwerkskammer Köln zum Beschluss erhoben: 

Die Handwerks- und Gewerbekammern beantragen, dass die- 
jenigen einzuführenden Rohmaterialien, deren Erzeugung im In- 
lande in unzureichendem Masse erfolgt, mit niedrigen Zöllen, 
dagegen die Halb- und die Ganzfabrikate des Auslandes, welche 
eine erhebliche Schädigung deutscher Arbeit im Gefolge haben, 
mit entsprechenden Eingangszöllen belegt werden, damit das 
deutsche Handwerk konkurrenzfähig erhalten bleibt. Ferner möge 
der Herr Reichskanzler und der Herr Minister ersucht werden, 
bei Beratung der Handelsverträge Vertreter des Handwerks zuzu- 
ziehen und die Handwerkskammern in ihrem Gutachten zu hören. 

Die u. a. auch das Buchdruckgewerbe sehr interessierende 
Frage der Zugehörigkeit der Grossbetriebe zu den 
Zwangsinnungen wurde vom Handwerks- und Gewerbe- 
kammertag ebenfalls zum Gegenstand ausgedehnter Besprechungen 
gemacht. Dieselben förderten zwar keine neuen Gesichtspunkte 
zu Tage, die Versammlung war sich aber darüber einig, dass 
immer von Fall zu Fall nach den thatsächlichen Verhältnissen 
zu entscheiden sei, die Erfahrungen der einzelnen Kammern 
im Schriftenaustausch einander zugänglich gemacht werden 
möchten und darauf hinzuwirken sei, dass die Verwaltungs- 
behörden vor Abgabe ihrer Entscheidungen die Organe der 
Handwerkervertretungen gutachtlich hören möchten. Schliess- 
lich beschloss die Versammlung, den Beschlüssen des Würz- 
burger Gewerbekammertages vom Jahre 1898 beizutreten: dass 
diejenigen Gross- und Mittelbetriebe, in denen eine handwerks- 
mässige Vorbildung die Voraussetzung zur Herstellung des 
Arbeitsproduktes sei, von dem Zwange, den Innungen zuzu- 
gehören, ergriffen und dass die Handwerkskammern von den 
Spruchbehörden um ihre Gutachten ersucht werden sollten. 

Im Anschluss hieran wurde die verwandte Frage der Ein- 
tragung der Handwerker in das Handelsregister an 
Hand eines Berichtes der Handwerkskammer zu Arnsberg 
behandelt und hierzu deren folgender Antrag zum Beschluss 
erhoben: 

Da das Gesetz, betr. die Abänderung der R.-G.-O., sowohl von 
einer Feststellung derjenigen Gewerbe, welche zum „Handwerk“ 
zu rechnen sind, als auch von einer Bestimmung des Fabrikbegriffs 
absieht und ebensowenig eine Bestimmung für den Begriff „Hand- 
werker“ enthält, so erachtet es der I. Deutsche Handwerks- und 
Gewerbekammertag für unerlässlich, a) dass in allen denjenigen 
Fällen, wo es zweifelhaft erscheint, ob ein Betrieb zur Eintragung 


Nr, 48 


in das Handelsregister herangezogen werden kann, die zuständige 
Handwerkskammer seitens des Registergerichts gutachtlich gehört 
werde; b) dass in allen Fällen, wo es sich unzweifelhaft um einen 
Handwerksbetrieb handelt, der Inhaber zur Eintragung seines Be- 
triebes in das Handelsregister nicht gezwungen werden kann. 

Von den weiteren minder wichtigen Beschlüssen des Hand- 


werks- und Gewerbekammertages erwähnen wir noch eine Ab-. 


änderung des $ 100t der Gewerbeordnung, welche verhüten 
will, dass die Zwangsinnungen durch ungenügend begründete 
oder unberechtigte Auf lösungsanträge in ihrer Entwickelung 
behindert und beunruhigt werden, ferner die Beschlüsse, welche 
Hannover zum Vorort der Handwerkskammerorganisation und 
die Kammern von Berlin, Dortmund, Breslau, Dresden, Mün- 
chen, Darmstadt und Lübeck in den dem Vorort beizugebenden 
Ausschuss wählten. 

Nach dem Mitgeteilten wird man mit dem ersten Auftreten 
des deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages in den 
Kreisen der Gewerbtreibenden nicht unzufrieden sein und wün- 
schen können, dass sich die neue Einrichtung zu einer dem 
deutschen Gewerbtreibendenstande förderlichen ausgestalte. 


F 


Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens. 


H. W., 10. November 1900. 

Die Druckgewerbe sind im allgemeinen zur Zeit nur so 
leidlich beschäftigt, glücklicherweise herrscht aber eine Neigung 
zum Bessern vor. Die Drucker weisen im Durchschnitt so ziem- 
lich denselben Konditionslosenstand auf, wie im vorigen Jahre, 
während die Setzer in London in den letzten Wochen eine durch- 
schnittliche Zahl von 700 Unbeschäftigten hatten. Bei den Re- 
prodaktionsanstalten geht das Geschäft gut, bei den Maschinen- 
bauern liegt es still und die Papier- und andern Lieferanten von 
Druckereibedürfnissen sind sehr geschäftig. 

Die Londoner Setzergesellschaft agitiert wiederum für eine 
Erhöhung der Löhne und eine Verbesserung der Arbeits- 
bedingungen. Hierin ist die Herabsetzung der Arbeitsstunden 
auf 48 pro Woche, die Erhöhung des Gewissgeldes auf 40 Schilling 
wöchentlich inbegriffen und ausserdem noch eine Anzahl minder 
wichtiger Tarifabänderungen. Man befürchtet aus diesem Vorgehen 
Störungen im Gewerbe, da die Arbeitgeber nicht geneigt sind, 
Konzessionen zu machen. 

Im vorigen Jahre sind von der Britischen und Ausländischen 
Bibelgesellschaft über 5000000 Exemplare der Bibel verkauft 
worden; gegenüber dem Vorjahre bedeutet dies ein Mehr von 
1000000 Exemplare. 

Der Autoren-Katalog des Britischen Museums ist soeben 
bis zum Jahre 1899 vollendet beziehentlich vervollständigt worden. 
Dies hat einen Zeitraum von 20 Jahren und einen Kostenaufwand 
von 40000 Pf. St. beansprucht. Der Katalog besteht aus 400 
starken Bänden. Nun ist noch das Inhaltsverzeichnis zu beschaffen 
und die hierfür erforderliche Zeit wird auf weitere 10 Jahre ver- 
anschlagt. 

In dem Londoner Stadtteil Strand ist eine ungeheure Plakat- 
Anschlagungsstelle errichtet worden; dieselbe ist 394 Fuss lang 
und 30 Fuss hoch. Eigentümer dieses Raumes sind zwei Agenturen; 
sie haben ihn auf drei Jahre gemietet und zahlen für das Recht, 
Plakate anzuschlagen, an die Stadtbehörden jährlich 3000 Pf. St. 
Die hier zur Ansicht gelangende Sammlung von Plakaten ist eine 
höchst bemerkenswerte, denn es wird ganz besondere Mühe darauf 
verwendet, dass eine jede einzelne Ankündigung sich von ihren 
Nachbarinnen in hinreichender Weise unterscheidet. 

Die kürzlich in Manchester abgehaltene Ausstellung schien, 
obwohl sie nicht gross war, doch zwei oder drei Thätigkeitsrich- 
tungen anzuzeigen, die bei näherer Betrachtung sich nicht nur als 
interessant, sondern auch als sehr wichtig erweisen. 

Merkwürdigerweise waren die hervorragendsten und die grösste 
Aufmerksamkeit auf sich lenkenden Ausstellungsgegenstände die 
mit Kraft betriebenen Stempel-Prägepressen. Diese Maschinen 
sind jetzt zu einem Zustand wundervoller Vollkommenheit gebracht 
und liefern ausgezeichnete Arbeiten mit einer Schnelligkeit von 
1000 und mehr Drucken pro Stunde. Die Arbeiten bestehen in 
Zeichnungen, Rechnungsköpfen, Geschäftskarten und ähnlichen 
Drucksachen, die sonst von den Stahl- und Kupferdruckern mittels 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


655 


Handarbeit hergestellt werden. Die Johnston’sche Prägepresse 
geht aber sogar noch weiter. Ich habe Proben von imitierten 
Photogravuren zur Hand, die für mich angefertigt wurden, wäh- 
rend ich die Maschine besichtigte; deren Druck und Prägung wurde 
mit einer einzigen Pressenthätigkeit ausgeführt, die Färbung ist 
ausgezeichnet und das Ganze ging mit einer Schnelligkeit von 
einigen Tausend Exemplaren in der Stunde durch die Maschine. 
Diese Vorführungen führten viele Drucker dazu, den genannten 
Pressen eine Zukunft zuzusprechen und es wurden dem entsprechend 
auch viele Verkäufe abgeschlossen. Von dieser Art Maschinen 
befinden sich jetzt mindestens vier leistungsfähige Typen auf dem 
britischen Markte. 

Wie eine Sache zur andern führt, so hat auch die Stempel - 
presse zu einem neuen, „Johnstonia“ genannten Gravur verfahren 
für Stahlplatten geführt, das insbesondere für die Kraftpresse 
bestimmt ist. Wie die Proben zeigen, bringt dieses Verfahren 
prächtige Arbeiten der feinsten Art hervor, und zwar in wenigen 
Stunden und für kaum die Hälfte der Kosten, die die gegenwärtig 
übliche Stahlgravur erfordert. Der Wert eines solchen Verfahrens 
ist für diejenigen, welche Stempelpressen benützen, von der grössten 
Bedeutung; denn seine geringen Kosten machen seine Produkte 
für die Buchillustration und selbst für viele Zeitschriftenillustra- 
tionen erreichbar. 

Der Gegensatz zu diesen modernen Pressen wurde in der Aus- 
stellung durch eine alte Kupferdruckhandpresse gegeben, die 
durch einen Drucker der alten Zeit in Kostüm bedient wurde, 

Eine andere Besonderheit dieser Ausstellung war die umfäng- 
liche Vorführung von Draht- und Fadenheftmaschinen sowie 
von Kartonagenmaschinen. Auch wurden nicht weniger als fünf 
Sicherheitsvorrichtungen für Tiegeldruckmaschinen, sämtlich von 
verschiedenen Fabrikanten, zur Ausstellung gebracht, und eine 
„Century“-Flachdruckpresse lieferte vortreffliche Arbeit mit einer 
Geschwindigkeit von einigen 1500 Exemplaren in der Stunde. 

Eine nähere Betrachtung des neugewählten Unterhauses er- 
giebt, dass von den neuen Mitgliedern 33 Zeitungsbesitzer und 
Journalisten sind. Das letzte Parlament enthielt deren nur 28. 
Im Grossen und Ganzen berührten die Wahlen das Gewerbe nur 
wenig, denn die Zeit war viel zu kurz, als dass die sonst üblichen 
Massen von Drucksachen hätten versendet werden können.. Trotz- 
dem aber erhielten die Buchdrucker, Atzer und Papierfabrikanten 
eine vorübergehende Förderung, die willkommen war. 

Im Gewerkvereinsfieber machen die Leute zuweilen merk- 
würdige Seitensprünge. So haben kürzlich die Arbeiter einer 
Londoner Buchdruckerei an ihre Prinzipale die Forderung gestellt, 
dass die Fenster des Etablissements künftig nur von Mitgliedern 
der Fensterreiniger-Gesellschaft gereinigt werden dürfen. Was 
wird denn nun die nächste Forderung sein? 

Die britischen Papierfabrikanten haben kürzlich eine ander- 
weite Versammlung abgehalten in der Absicht, die Papierpreise 
abermals zu erhöhen. Die Meinungen waren aber geteilt, und 
obwohl eine lange Besprechung statthatte, so war doch der einzige 
Beschluss, zu dem man gelangte, nur der, dass die Anwesenden 
sich verpflichteten, einen Auftrag nur dann anzunehmen, wenn eine 
bestimmte Lieferungsfrist festgesetzt ist. Die Papierfabrikanten 
haben somit die Gelegenheit verpasst und die Buchdruckereibesitzer 
können sich wieder mal freuen. 

Das Ankündigen von Zeitungen und Zeitschriften ist 
jetzt zu einer Art Kunst geworden, und unter den sonderbaren 
Ideen, die da auftauchen, läuft diejenige von „Pearson’s Weekly“ 
vielleicht allen anderen den Rang ab. Auf alle Fälle hat sie ein 
ungeheures Interesse in London und den Provinzen hervorgerufen, 
und obwohl sie für viele ein Gegenstand entweder der Heiterkeit 
oder der tadelnden Kritik ist, so ist doch ihr Wert als Ankündi- 
gungsmittel ohne Zweifel ein grosser. Zur Ausführung der Idee 
wurden zunächst Massnahmen getroffen, um London und die Pro- 
vinzen gleichzeitig zu bearbeiten. Von der Offizin der Zeitschrift 
wurden dreissig Leute nach verschiedenen Teilen des Landes ge- 
schickt, und von diesen trug ein jeder ein versiegeltes Kouvert 
in der Tasche, das eine Anweisung auf eine Zehnpfund-Note ent- 
hielt. Ein jeder dieser Leute hatte dieses Kouvert an diejenige 
Person zu übergeben, welche ihm zuerst die Titelseite der laufen- 
den Nummer der Zeitschrift zeigte und ihn fragte, ob er die be- 
sagten zehn Pfund habe. Natürlich war die Sache vorher über 
das ganze Land hin verkündigt worden, und da wohl nur wenige 
Leute einem Geschenk von 10 Pf. St. abgeneigt sind, so wurde 
überall über die Sache gesprochen. Eine ansehnliche Anzahl von 
Banknoten wurden denn auch beansprucht und prompt bezahlt. 


556 


Die Weiterführung der Idee bestand dann in der Ankündigung, 
dass zu einer bestimmten Zeit an einem näher bezeichneten öffent- 
lichen Platze, wie z. B. einem grossen Durchgang zwischen Strassen, 
einem Platze oder irgend einer Festlichkeit, ein Mann mit Zehn- 
Pfundnoten anwesend sein würde und sein Kouvert an den ersten 
abgeben solle, der sich in der bezeichneten Weise an ihn wenden 
würde. Auf diese Weise sind hunderte von Pfunden Sterling aus- 
gegeben worden, und die Ergebnisse dieses Ankündigungsmittels 
müssen wohl ganz bedeutende gewesen sein. 

Wie üblich, beginnen um diese Zeit die sogenannten Weih- 
nachtsnummern der Zeitschriften zu erscheinen. Bei diesen 
herrschen auch heuer wieder die Bilder in Chromolithographie 
vor, indessen weisen sie auch eine beträchtliche Zahl von Drucken 
auf, die in typographischem Dreifarbendruck ausgeführt sind. 


* 


Ein Weltausstellungswerk. 


Die nun der Vergangenheit angehörende Pariser Weltausstellung 
des Jahres 1900 hat jahrelang vor ihrer Eröffnung das öffentliche 
Interesse wachgehalten. Nach ihrer Eröffnung hat sie Millionen 
von Besuchern herbeigezogen und wer sie nicht besucht hat, der 
ist schon durch die Schilderungen der Tages- und Fachpresse, 
sowie der illustrierten Presse in dauernder reger Verbindung: mit 
ihr erhalten worden. Nun sie vorüber ist, wird bei allen, denen 
die Ausstellung Interesse abgewonnen hat, der Wunsch rege ge- 
worden sein, ein zusammenhängendes, treues und dauerndes Bild 
des gewaltigen Unternehmens zu besitzen, und diesem Wunsche 
kommt das im Verlage von F. Krüger in Paris und Leipzig 
erschienene und von A. J. Meier-Graefe unter Mitwirkung von 
Fachmännern herausgegebene Prachtwerk „Die Weltausstellung 
in Paris 1900“, das mit zahlreichen photographischen Aufnahmen, 
farbigen Kunstbeilagen und Plänen ausgestattet ist, entgegen, 

Was zunächst die litterarische Seite des Werkes betrifft, so 
haben der Herausgeber und sein Mitarbeiterstab ein Bild des blei- 
benden Inhaltes der Ausstellung bieten wollen und zwar in dem 
Sinne, der in den Worten der Einleitung ausgedrückt ist: „Was 
wir meinen, was wir suchen wollen, ist das neue Jahrhundert, das 
in goldenen Zahlen auf allen Giebeln der Paläste prangt, das 
Neue, das nicht nur neu, sondern besser ist als das Alte, von dem 
wir uns Förderung versprechen für die Gegenwart und für die 
Zukunft. Dass es in der Zeit, in der wir leben, enthalten ist mit 
tiefen wunderbaren Kräften, darüber lohnt nicht zu streiten. Ob 
es diese Ausstellung enthält, das ist die Frage. Ist es so, wie wir 
hoffen, so denken wir, wird aus unserem Werk ein bescheidenes 
Dokument werden, ein Durchschnitt durch die Kultur unserer 
Zeit.“ Diese Absicht dürfte erreicht sein. In der That wird hier 
an der Hand der Weltausstellung ein Durchschnitt durch die Kultur 
unserer Zeit gezogen, und Schriftsteller und Illustratoren haben 
sich die Hand gereicht, um diese Arbeit für die weitesten Kreise 
zu einer ebenso anziehenden und unterhaltenden, als belehrenden 
zu gestalten. Die Gliederung des gewaltigen Stoffes in zehn Ab- 
schnitte, deren Unterabteilungen durch Marginalien unterschieden 
werden, ist eine übersichtliche, seine Behandlung eine gedrängte, 
sich auf das Wichtigere und allgemein Interessante beschränkende, 
so dass für das ganze Werk der mässige Umfang von 212 Quart- 
seiten eingehalten werden konnte, und die photographischen Ab- 
bildungen sind gut und dem Zwecke des Werkes entsprechend 
gewählt. Das Werk wird mithin in den weitesten Kreisen Inter- 
esse finden und Gutes stiften, zumal sowohl der Verleger, wie die 
ausführende Druckereifirma es sich haben angelegen sein lassen, 
die Absichten des Herausgebers durch eine gediegene Ausstattung 
zu unterstützen und zu fördern. 

Der originelle künstlerische Schmuck des Werkes an Leisten, 
Initialen und Schlussstücken stammt von dem französischen Künstler 
Maurice Biais, die Autotypien zu den 269 Textbildern und den 
5 farbigen Kunstbeilagen wurden von verschiedenen Firmen ge- 
liefert. Die Satz- und Druckausführung lag in den bewährten 
Händen der Firma Hesse & Becker in Leipzig. Zu dem kunst- 
gerecht durchgeführten Satz, der zweispaltig gehalten ist, wurde 
eine schöne klare Antiqua verwendet. Der Druck erfolgte auf ein 
feines Kunstdruckpapier in mustergültiger Weise. Die Färbung 
ist beim Text durch das ganze Werk hindurch eine sehr gleich- 
mässige und der Druck der zahlreichen und grösstenteils recht 
schwierigen Autotypien ist vortrefflich und mit Verständnis für 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


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die malerische Wirkung der photographischen Bilder durchgeführt. 
Hervorragende Leistungen sind namentlich die farbigen Kunst- 
beilagen, insbesondere die grossen Dreifarbendrucke „Die Strasse 
der Nationen“ und „Das deutsche Haus“, sowie auch die Vier- 
farbendrucke „Der deutsche Leuchtturm mit seinem Scheinwerfer“ 
u.8. w. Der Einband ist in bräunlichem Leinen mit effektvollen 
Vorsatzpapieren und Rotschnitt ausgeführt und mit einem in 
modernem Geschmack gehaltenen Titelaufdruck ın Braun und Blau 
versehen, zu dem Maurice Biais die Zeichnung geliefert hat. Die 
ganze Ausstattung des Werkes ist mithin zielbewusst durchgeführt 
und wirkt ebenso vornehm als anziehend. 

Alle diese Vorzüge, sowie der verhältnismässig wohlfeile Preis 
von 12,50 % für das gebundene Exemplar werden dazu beitragen, 
dem Meier-Graefe'schen Ausstellungswerk viele Freunde auch aus 
unseren Leserkreisen zuzuführen, namentlich aber aus den Kreisen 
derjenigen, die zur Pariser Weltausstellung in irgend einer Be- 
ziehung gestanden haben. 


Vereinsleben 


I.-S. München. Am Sonntag, den 28. Oktober, hielt die Ober- 
bayerische Buchdrucker-Kreis-Innung im Saale des Hotels 
„Fränkischer Hof“ hierselbst ihre erste ordentliche Innungsver- 
sammlung ab. Aus den Verhandlungen derselben sei an dieser 
Stelle aus dem in No. 1 der „Mitteilungen der Oberbayerischen 
Buchdrucker-Kreis-Innung“ enthaltenen ausführlichen Protokoll das 
Folgende mitgeteilt. Die von 74 Mitgliedern, welche insgesamt 
89 Mitglieder mit 114 Stimmen vertraten, besuchte Versammlung 
nahm zunächst den Bericht des Vorstandes entgegen. Derselbe 
verbreitet sich über die infolge der Konstituierung der Innung er- 
forderlich gewesenen Amtshandlungen und Wahlen, sowie über die 
von 51 Mitgliedern beantragte Wiederauflösung der Innung. Nach 
Lage der Verhältnisse hat der Vorstand die Frage der Auflösung 
der Innung bis nach erfolgter Konstituierung der einzelnen, im 
Statut vorgesehenen Ausschüsse und Innungs-Einrichtungen zurück- 
stellen zu sollen geglaubt, auch sind hierfür taktische Gründe mit 
bestimmend gewesen, um durch Feststellung einer genauen Mit- 
gliederliste und Ausscheidung derjenigen Betriebe, welche zum 
Beitritt in die Zwangsinnung nicht verpflichtet werden können, 
ein klares Bild über die in Frage kommenden Verhältnisse zu er- 
halten. Als nächste Aufgabe betrachtet es nun die Vorstandschaft 
der Innung, die vorhandene Mitgliederliste durch Umfrage zu ver- 
vollständigen, die von der Handwerkerkammer des Kreises Ober- 
bayern auf Grund der 88 126—128 der Gewerbeordnung erlassenen 
Vorschriften in Bezug auf das Lehrlingswesen innerhalb des Innungs- 
bereichs zur Durchführung zu bringen, die Ausschüsse für das 
Lehrlings- und Gehilfenwesen zu errichten, mit der organisierten 
Gehilfenschaft bezüglich des Herbergswesens und des Arbeitsnach- 
weises in Verbindung zu treten und der Errichtung einer Innungs- 
fachschule vorerst insofern Rechnung zu tragen, als für dieselbe 
Kostenvoranschläge ausgearbeitet und Erhebungen über die Or- 
ganisation bereits bestehender Buchdrucker-Fachschulen gepflogen 
werden sollen. Ferner hält die Vorstandschaft eine Statutrevision 
für geboten und verbreitet sich zugleich über die Richtungen, nach 
der dieselbe zu erfolgen habe. Hinsichtlich der Innungszugehörig- 
keit einzelner Firmen, die die Form einer Aktiengesellschaft an- 
genommen haben und sich deshalb als nichtinnungspflichtig be- 
trachten, soll die Entscheidung der Aufsichtsbehörde herbeigeführt 
werden. Im weiteren verbreitet sich der Bericht über die Aus- 
führung von Anordnungen der Handwerkskammer für Oberbayern, 
über die Zustellung des Innungsorgans „Zeitschrift für Deutsch- 
lands Buchdrucker“ an die Mitglieder, über die Deckung der 
Kosten der Errichtung der Innung und anderes und teilt zum 
Schlusse mit, dass der Kassa-Offiziant beim Stadtmagistrat München 
Herr J. B. Clement vorbehaltlich der Genehmigung der Innungs- 
versammlung als Innungssekretär angestellt worden sei. Hierauf 
nahm der Kassenführer der Innung Herr Loosen das Wort und 
führte aus, das bisher etwa 2500 % an Beiträgen pro 1900 ein- 
gegangen seien, von denen etwa 2000 oA. bei einer Bank deponiert 
werden können. An die erstatteten Berichte knüpfte sich eine 
längere Debatte. — Hierauf wurde in die Beratung des zweiten 
Punktes der Tagesordnung, Einsetzung besonderer Ausschüsse zur 
Vorberatung bez. Verwaltung einzelner statutarischer Innungs- 
einrichtungen, eingetreten und in den Ausschuss für das Gehilfen- 
und Herbergswesen gewählt die Herren: Julius Fuller, München, 


Nr. 48 


als Vorsitzender, Richard Seeländer, München, als dessen Stell- 
vertreter, Josef Lehmeier, München, und J. B. Lindl, München, als 
Mitglieder. In den Ausschuss des Lehrlingswesens wurden gewählt 
die Herren: Franz Mondrion, Dachau, als Vorsitzender, Heinrich 
Schrödl i. Fa. Hübschmann’sche Buchdruckerei (E. Lintner) Mün- 
chen, als dessen Stellvertreter, Anton Huber i. Fa. E. Huber, Mün- 
chen, und Eduard Klöck i. Fa. Klöck & Giehrl, München, als Mit- 
glieder. Die Geschäfte eines Vorsitzenden des Schulausschusses 
wurden Herrn Franz Mondrion, Dachau, übertragen, mit der Ein- 
setzung des Ausschusses selbst wurde aber noch zugewartet. Herr 
Mondrion gab dann als Vorsitzender des Ausschusses des Lehr- 
lingswesens eingehenden Bericht über die von ihm bisher ge- 
pflogenen Erhebungen. Nach denselben sind in 127 Betrieben mit 
1108 Gehilfen im Ganzen 333 Lehrlinge beschäftigt. Davon kommen 
auf München 69 Betriebe mit 1002 Gehilfen und 214 Lehrlingen 
und auf die Provinz 59 Betriebe mit 106 Gehilfen und 119 Lehr- 
lingen. Von 21 Münchener und 19 auswärtigen, zusammen 40 
Firmen stehen die Fragebogen noch aus. Nach kurzer Debatte 
wurde sodann beschlossen, die zur Innung gehörigen Betriebe mit 
Hilfe von Beauftragten ausfindig zu machen und zum Beitritt zu 
veranlassen. Nachdem sodann von der Versammlung die Anstel- 
lung des Innungssekretärs genehmigt worden war, wurde zum 
dritten Punkte der Tagesordnung, Einsetzung einer Kommission 
zur Abänderung des Innungsstatuts, nach längerer Debatte, in der 
u. a. ausgesprochen wurde, dass bei Besetzung aller Ausschuss- 
stellen darauf gesehen wurde, dass tariftreue Prinzipale gewählt 
und die Fachausschüsse mit solchen Persönlichkeiten besetzt werden, 
welche das Gewerbe von der Pike auf gelernt haben, diese Kom- 
mission mittels Zettelwahl aus den folgenden Herren zusammen- 
gesetzt: J. B. Grassl, München, Vorsitzender, Franz Mondrion, 
Dachau, Ernst Maximin, München, Karl Werkmeister, Traunstein, 
Julius Fuller, München, Wittmann, Reichenhall, Döring, Neumarkt, 
Otto Böck, München, Anton Fröhlich, München, Beisitzer. Hierauf 
wurde der der Aufsichtsbehörde einzureichende Haushaltplan der 
Innung für 1901 mit 5000 , in Einnahme und Ausgabe festge- 
setzt und nachdem beim letzten Punkte der Tagesordnung, Wünsche, 
Anträge u. s. w., von einer Seite noch darauf hingewiesen worden 
war, bei der Statutrevision die baldmögliche Auflösung der Innung 
im Auge zu behalten, wurde die Versammlung geschlossen. 


2 


Sprechsaal. 


+. Aus Bayern, 23. November. Immer näher rückt die Jahres- 
wende, die uns zu den erhöhten Papierpreisen den erhöhten Post- 
zeitungstarif bringt. In lebhafter Weise werden aus diesem Anlass 
seit Monaten in der Fachpresse die Schäden besprochen, an denen 
unser Gewerbe krankt, und auf Abhilfe gesonnen. Ein wunder 
Punkt wurde aber noch nicht berührt, das ist die Frage der Frei- 
exemplare für Postämter und Postboten, welche für man- 
chen Verleger eine jährliche Ausgabe von mehreren hundert Mark 
allein für Papier bedeutet. Für den Verleger ist es schwer, Ab- 
hilfe zu treffen, ohne in den Ruf eines knickerigen Menschen zu 
geraten. Dagegen dürfte eine Eingabe des Deutschen Buchdrucker- 
Vereins an die oberste Postbehörde gewiss von Erfolg sein, worin 
diese ersucht würde, sämtlichen Postbeamten und Be- 
diensteten die Annahme von Freiexemplaren zu ver- 
bieten. Denn wenn die Postbehörde sich die Frage vorlegt, aus 
welchem Grunde die Verleger Freiexemplare gewähren, so wird 
sie in der Antwort auch die Veranlassung finden, ein entschiedenes 
Verbot zu erlassen. 

-m. Berlin, 25. Novbr. Zum Arbeitnehmer-Beisitzer des Schieds- 
gerichts des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer 
(Innung) wurde gewählt Herr Franz Treder (Setzer), zu Stellver- 
tretern desselben die Herren Wilhelm Trunz (Setzer) und Gustav 
Sternitzky (Hilfserbeiter). Es sind dies die von seiten des Ver- 
bandes aufgestellten Kandidaten. — Der Vorsitzende des Gehilfen- 
ausschusses des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer, Herr 
Hugo Michaelis, wurde zum Mitgliede des Gesellenausschusses 
der Handwerkskammer zu Berlin gewählt. — Unsere Orts- 
krankenkasse für das Buchdruckgewerbe hat in der am Sonntag 
abgehaltenen Generalversammlung den Antrag des Vorstandes an- 
genommen, wonach an die Kassenärzte per Kopf und Jahr 3 a ge- 
zahlt werden, in welche Summe sich die Aerzte je nach der Anzahl 
der von ihnen behandelten Kranken nach einem sogenannten Points- 
System zu teilen haben. Damit ist die von anderer Seite beantragte 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


857 


— — 


und sehr warm vertretene freie Arztwahl abgelehnt worden. Die- 
selbe würde zweifellos unter Berücksichtigung der Berliner Verhält- 
nisse eine ungeheure Mehrbelastung der Kasse herbeigeführt haben. 

-1. Breslau, 21. November. Am heutigen Tage sind fünfzig 
Jahre verstrichen, seit Herr Stadtältester Dr. Heinrich von Korn 
die Firma Wilh. Gotil. Korn übernommen und im Sinne und der 
Thatkraft seiner Vorfahren geführt hat. Aus diesem Anlasse ver- 
sammelten sich am vergangenen Sonntage sämtliche Mitglieder 
der Redaktion und Expedition der „Schlesischen Zeitung“, der 
Verlagsbuchhandlung und Vertreter aus allen Abteilungen der 
Buchdruckerei Wilh. Gottl. Korn, im Ganzen etwa 80 Personen, 
um unter Überreichung einer kunstvoll ausgeführten Adresse die 
Glückwünsche der Mitarbeiter des Hauses auszusprechen. Die 
Adresse bestand aus einer Radierung des Radierers Ulbrich, auf 
einem zweiten Blatte waren in Faksimile die Unterschriften sämt- 
licher Mitglieder des Hauses auf einem durch Lichtdruck verviel- 
fältigten Blatte beigefügt. Herr Chefredakteur Röse betonte in 
seiner Ansprache besonders, dass Herr von Korn seine nunmehr 
fünfzigjährige Thätigkeit stets in den Dienst des Staates, der Pro- 
vinz und der Stadt gestellt, dass er aber auch stets am. Ergehen 
aller Mitarbeiter des Hauses herzlichen Anteil genommen habe. Herr 
von Korn, welcher jetzt im 72. Lebensjahre steht, dankte in herz- 


lichen Worten für die ihm dargebrachte Huldigung und gab be- 


kannt, dass er als Jubiläumsgabe jedem Mitarbeiter des Hauses 
den vierten Teil seines vorjährigen Einkommens werde auszahlen 
lassen. Diese hochherzige That, welche wohl einzig in der Buch- 
druckergeschichte dastehen dürfte, und durch welche der Beamte 
wie der einfachste Arbeitsbursche und Lehrling, sowie die schon 
seit Jahren pensionierten Invaliden des Hauses bedacht sind, erregte 
allseitig freudige Dankbarkeit für den allverehrten Chef. Während 
des sich anschliessenden Mahles brachte Herr Dr. von Korn einen 
Trinkspruch auf den Kaiser aus, in welchem er betonte, dass seine 
Familie noch unter österreichischer Herrschaft in Breslau ein- 
gewandert sei, die Besitzergreifung durch Friedrich den Grossen 
freudig begrüsst habe, durch denselben auch das Privilegium zur 
Herausgabe der „Schlesischen Zeitung“ erhalten und stets für das 
Haus der Hohenzollern eingetreten sei. — Welches Interesse Herr 
von Korn für alle Mitarbeiter seines Hauses hat, beweist, dass im 
Korn’schen Hause schon zwei Stiftungen und zwar bei Gelegenheit 


des 150jährigen Bestehens der Buchhandlung 1882 und des 150- 


jährigen Bestehens der „Schlesischen Zeitung“ im Jahre 1892 
gemacht worden sind im Betrage von 100000 o% für die Beamten 
und 100000 o% für die Arbeiter, aus deren Zinsen Pensionen an 
Invaliden und Alterszulagen bis zu 300 cM jährlich an die fünf 
ältesten Geschäftsangehörigen ausgezahlt werden, ferner Unter- 
stützungen bei langer Krankheit oder Notlagen in der Familie 
und Beihilfen, um kränkliche Kinder in Heilstätten unterzubringen. 
Möchte es diesem humanen Chef vergönnt sein, noch viele Jahre 
dem altberühmten Hause vorzustehen! — Eine Abordnung des 
Vereins Breslauer Buchdruckereibesitzer beglückwünschte Herrn 
von Korn ebenfalls, besonders in Anerkennung dafür, dass derselbe 
bis in die achtziger Jahre die Geschäfte der hiesigen Prinzipale 
führte, auch die Gründung der Witwenkasse der hiesigen Buch- 
drucker veranlasste. e Der Deutsche Buchdrucker-Verein beglück- 
wünschte den Jubilar auf telegraphischem Wege. 

-hs. Leipzig. Wie in früheren Jahren, so veranstaltet die 
Typographische Gesellschaft auch diesen Winter für ihre 
Mitglieder einen Kursus im Tonplattenschneiden, der sich 
auf etwa 8 Wochen ausdehnt. Es wird dabei besonders auf die 
ornamentale Gestaltung der Tonflächen Bedacht genommen werden, 
da die moderne Ausstattungsweise auch dem Tondruck andere 
Aufgaben stellt, als dies bei früheren Satzrichtungen der Fall war. 
— Am 3. Oktober fand eine Besprechung der vor kurzem aus- 
gestellt gewesenen Johannisfest- und Gutenbergfest-Druck- 
sachen statt. Gelegentlich der kritischen Beleuchtung einer grösseren 
Anzahl wenig gelungener Arbeiten wurde hervorgehoben, dass der 
Gesamteindruck der Festarbeiten kein erfreuliches Bild von dem 
Stande des modernen Accidenzsatzes gebe und es müsse den Aus- 
führungen eines Mitarbeiters der „Schweizer Graph. Mitteilungen“ 
voll und ganz beigepflichtet werden, der behauptet, dass alle 
modernen Bestrebungen und Bemühungen sowie guten Beispiele 
der besseren Fachpresse anscheinend spurlos verlaufen seien, stait 
auf fruchtbaren Boden zu fallen. Es wurden besonders die sich 
zeigenden argen Verstösse gegen die bewährten, oft einfachsten 
typographischen Regeln gegeisselt und betont, dass nicht eindring- 
lich genug vor dem Versuch gewarnt werden könne, dekorative 
und farbenreiche Drucksachen herstellen zu wollen, ohne mit den 


558 


elementarsten Kenntnissen vom guten Geschmack ausgerüstet zu 
sein. — Am 17. Oktober hielt Herr M. Pellnitz einen Vortrag 
über modernes Schriftwesen. Den Anlass hierzu gab das vor 
kurzem bei A. Schroll & Co. in Wien erschienene. Werk: „Beispiele 
künstlerischer Schrift“ von Rudolf von Larisch, mit Originalbei- 
trägen verschiedener Künstler. DerVortragende gab ein zusammen- 
fassendes Bild von der neueren Schriftenentwickelung, wie sie 
besonders von den Schriftgiessereien und neuerdings von künst- 
lerischer Seite gepflegt wird. Es wurde dabei auf die Leistungen 
von Eckmann, Hupp, Voigt, Schiller u. s. w. hingewiesen. Die 
Tendenz des genannten Werkes, die darauf hinausläuft, auch die 
Schrift im Kunstwerk künstlerisch zu behandeln, ist beachtenswert. 
Dagegen müssen die beigegebenen Schriftformen neuerer Künstler 
mit einigen Ausnahmen als eigentümliche Phantasieergebnisse 
bezeichnet werden, die kaum ernst zu nehmen sind. Der Vortrag 
erstreckte sich noch auf verschiedene andere Punkte, so auf die 
Frage, inwieweit den Frakturbestrebungen durch das Aufkommen 
der vielen gotischen Schriften wieder Vorschub geleistet wird, 
warum sich die zum Satz des deutschen Kataloges der Pariser 
Weltausstellung verwandte gotische Type, trotz der ihr angeblich 
anhaftenden vielen Vorzüge und der ihr von künstlerischer Seite 
gewordenen Belobigungen, so wenig einführe. Es wurde noch 


betont, dass das praktische Bedürfnis nicht immer genügend vom 


Künstler Berücksichtigung fände, am erfolgreichsten sei Eckmann 
noch gewesen, dessen Type im Gegensatz zu anderen nicht nur 
für den glatten Satz, sondern auch für den Titelsatz passe und 
volle Deutlichkeit zeige. Das interessante Thema soll nochmals 
behandelt werden. 

* Wermelskirchen. Der Verein Bergischer Zeitungsver- 
leger, von dessen Gründung in No. 44 berichtet worden ist, hat 
sich in einer zweiten Versammlung endgültig konstituiert. Nach 
den angenommenen Satzungen stellt sich der Verein die Aufgaben: 
Die Ehrenhaftigkeit der heimischen Presse zu wahren, angenehmen 
kollegialen Verkehr zu unterhalten, die wirtschaftliche Lage seiner 
Mitglieder im allgemeinen zu heben, wie insbesondere seinen Mit- 
gliedern durch gemeinsame Massnahmen Schutz zu gewähren gegen 
alle Schädigungen, welche dem Zeitungsgewerbe durch Preis- 
drückereien der Inserenten, Ringbildungen der Lieferanten und 
unsaubere Konkurrenz im eigenen Lager drohen. Aufnahmefähig 
ist jeder Zeitungsverleger aus den Kreisen Solingen Stadt und 
Land, Remscheid, Lennep, Wipperfürth und Gummersbach. Der 
Vorstand wurde gewählt und als Vorort Remscheid bestimmt. 
Von 27 bestehenden Zeitungen sind bereits 15 dem Verein bei- 
getreten, der Beitritt der übrigen steht zu erwarten. Die 15 be- 
reits beigetretenen Zeitungen sind: Solingen: Kreisblatt, Zeitung, 
Bergische Arbeiterstimme; Ohligs: Anzeiger, Tageblatt; Opladen: 
Verkündiger; Remscheid: Zeitung, General-Anzeiger; Lennep: Kreis- 
blatt, Volkszeitung; Hückeswagen: Bergische Volkszeitung; Rade- 
vormwald: Bergische Landes-Zeitung; Ronsdorf: Zeitung; Wermels- 
kirchen: Wermelskirchener Zeitung; Wipperfürth: Volksblatt. 

* Zittau. Die hier erscheinenden Zeitungen „Zittauer Morgen- 
Zeitung“, „Zittauer Nachrichten und Anzeiger“ und 
„Lausitzer Neueste Nachrichten“ haben sich in Anbetracht 
der vermehrten Ausgaben im Zeitungsbetrieb& dahin geeinigt, vom 
1. Dezember d. J. ab für Anzeigenaufgeber am Orte und inner- 
halb der Amtshauptmannschaft Zittau den Zeilenpreis von 10 auf 
12 J., für auswärtige Inserenten auf 15 J. zu erhöhen. Gleich- 
zeitig wurde eine einheitliche Rabattskala aufgestellt, von der so- 
wohl gegenüber den Ortsinserenten, wie gegenüber den auswärtigen 
Inserenten und den Annoncenbüreaus nicht abgewichen werden 
darf. Für die Annoncenbüreaus tritt die neue Rabattskala vom 
1. Januar 1901 ab in Kraft. Auf Verletzungen der vereinbarten 
Rabattskala sind Konventionalstrafen von ziemlicher Höhe festge- 
setzt, die im Wiederholungsfalle sich steigern. 


$ 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Schnell- 
pressenfabrik 4. Hamm, A.-G. in Heidelberg einen Prospekt 
über iure Flachdruckpresse „Ideal“ bei und auf einer zweiten 
Beilage empfiehlt die Maschinenfabrik Kempewerk in Nürn- 
berg ihre Kreissägen. Wir machen unsere Leser auf diese 
Beilagen aufmerksam. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Elektrische Werk anzuschliessen. 


Nr. 48 


— ——— ͤ üZ2ij —Uñ—äö e. 


Statistik des Tarif-Amtes. Diejenigen Herren Prinzipale, welche 
mit der Rücksendung der Fragebogen zur Aufnahme einer 
Statistik über die Lohn- und Arbeitszeitverhältnisse im 
Buchdruckgewerbe noch im Rückstande sind, werden nochmals 
auf die grosse Wichtigkeit aufmerksam gemacht, die eine mög- 
lichst vollständige und vollkommene Statistik für die bevorstehen- 
den Tarifberatungen hat, und dringend gebeten, die ihnen zu- 
gegangenen Fragebogen umgehend an das Tarif-Amt einzusenden. 

Aussergewöhnliche Zeitungsbeilagen. Der „Reichs-Anzeiger“ ver- 
öffentlicht eine Verordnung des Reichskanzlers, durch welche die 
Bestimmungen der Postordnung vom 20. März 1900 über Druck- 
sachen als aussergewöhnliche Zeitungsbeilagen abgeändert werden. 
Das wesentliche Neue, das diese Verordnung bringt, besteht darin, 
dass vom 1. Januar 1901 ab die Beilagen nicht mehr, wie bisher, 
mit ½ A. pro Exemplar, sondern mit / A. für je 25 Gramm 
jedes einzelnen Beilageexemplars berechnet werden. Bruchteile 
einer Mark werden auf eine durch 5 teilbare Pfennigsumme auf- 
wärts abgerundet. Es wird mithin das Gewichtsprinzip und eine 
kleine Verteuerung auch bei den aussergewöhnlichen Zeitungs- 
beilagen zur Durchführung gebracht. 


S 


Anfrage. 


Wir beabsichtigen unsern Betrieb (Kraft und Licht) an das 

Hat vielleicht einer der Herren 

Kollegen hierin schon Erfahrungen gemacht und welche, insbeson- 

dere bezügl. Anlagekapital und Rentablität dem Dampfbetrieb 

gegenüber? — Bewährt sich überhaupt elektrischer Einzelantrieb? 
| F. B. 


een 
mb U — Es 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 


Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs. 


Berlin SW., Friedrichstrasse 239. | 
Zwölfter Nachtrag 


der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom | 
31. Dezember 1899 (bezw. 70. Gesamt-Nachtrag). 


L Kreis. München: Verein. Kunstanstalten. 
Altona: Petzold, Otto. Nürnberg: Schiller, Fr. 
Oldesloe: Ost-Holsteinische Nach- Straubing: Held & Burck. 

richten (Egmont Sutor). Würzburg: Staudenraus, Franz. 

Il. Kreis. VI. Kreis. 
Essen (Ruhr): Goldschmidt, J. Ilsenburg: Spormann, Max. 
Hagen: Hinnerwisch, Carl. Leopoldshall: Rubien, Ernst. 
Hamm: Wegehaupt, Otto. Magdeburg: Edm. Koch & Co. 
Hemer: Schuchardt, Heinr. Weimar: Buchdr. d. Weimarisch. 
Velbert: Stoffel, Walther. Neuesten Nachr. 


lli. Kreis. VII. Kreis. 
Bingen: Lechleder, Albert. Callnberg: Kannopka, H. 
Büdingen: Heller’sche Hofbuchdr. Dresden: Marschner, Fr. 
Frankfurt a. M.: Breidenstein, E. Freibery: Günther, Richard. 
= H. Siegel & Co. Leipzig: Schnurpfeil, Siegbert. 
Friedberg: Lang, Wilhelm. j Thalacker & Schöffer. 
Langen: Werner, G. H. W. Löbtau: Kusch, Reinhold. 
Ober- Ingelheim: Ingelheimer An- Netzschkau: Stein, Albin. 
zeiger (W. Eckoldt). 
Offenbach: Münch, Ferd. Berlin: B ar 1 
Steinau a. d. Str.: Roth, Adam. a R . Sie ch 
= einsdorf, Walter. 


IV. Kreis. „ Schnicke, K. 
Grünstadt: Riedel, F. Ch. S Spiesicke, Rudolf. 
Nürtingen: Bayer, Friedrich. Cöpenick: O. Büsser's Buchdr. 
Oberndorf: Deifel, Alois. Cottbus: Sperber, M. 
Schönau i. W.: Müller, Armand. Steglitz: Gebr. Scheufelein. 
Stuttgart: Blumhardt & Baumann. 


IX. Kreis. 
Wiesloch: Winter, Fr. Reichenbach i. Schl.: Salzburg, C. 
V. Kreis, S Wogkittel, P. 


Siemianowitz- Laurahütte: 
Buschka, Franz. 


Augsburg: Rollwagen, E. 
Buchloe: Schick, J. 
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Vorsitzende. 


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Filiale Berlin S., Ritterstrasse 103 | 


Diese Einfassung ist aus meinen Künstlerlinlen 
hergestellt. Sortimente à M. 35. — u. M. 50 


Beim Zeitungs: Material 


belieben Sie gefälligſt ſtets darauf zu achten, daß die 


Einfaſſungen desfelben mit beſonderer Rückſicht auf 


qute Anſchlüſſe 


gezeichnet ſind, und daß nicht wie bei den veralteten 


Einfaſſungen und Linien volle ſchwarze Flächen haar: 


ſcharf aneinanderſtehen. die langjährige Praxis hat 
gelehrt, daß ſolche Einfaſſungen nach nur ganz kurzem 
Gebrauche häßliche Lücken zeigen, wodurch derartiges 
Material abgenutzt erſcheint, und das gute Ausſehen 


einer Zeitung entſchieden beeinträchtigt wird. * | 


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Unſere Einfaſſungen 
ſtehen trotz der ſo vielen mißglückten nachahmungen 
. os 2 ` A A 
thatſächlich unerreicht 
da. die großartige Probe unſeres Seitungsmaterials, 
die ſowohl im Inlande als auch im Auslande Aufſehen 


E erregte, ſteht jeder Buchdruckerei koſtenlos zu dienſten 


Rudhard’ihe Gießerei in Offenbach a · M 


FARBENFABRIKEN 


` FABRIK 

von schwarzen und 
bunten Farben für alle 
graphischen Fächer, © 


~ Walzenmasse. 


Gegr.1847. 


Vertretungen 
und Niederlagen 
an 
allen grösseren Plätzen. 


— 


Firnisse. 


Nr. 48 


E-T-GLEITSMANN 


BUDAPEST | 


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Zeg BE Bos UE K . Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipzig. — Druck von W. Drugulin in Leipsig. — Papier von Bieler & Vogel. 
Hiersu je eine Beilage der Firmen Schnellpressenfabrik A. Hamm, A.-G. in Heidelberg u. Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg. 


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Nr. 49. 


6 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. . XII. Jahrg. 


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Leipzig, 6. Dezember 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden gen 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) un 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & 
Einzelne Nummern 30 A — Druckerei. Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 


Anzeigen: die Ir een Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
Vereinsmitglieder 26 J, für andere Auftraggeber 30 4, Stellenangebote und -Gesuche 
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von 
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei seohsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
gebühren nach Übereinkunft, 


Schriſtleltung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. | 
=>: Manuskripte und Anzeigen, welche ftir die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë: 


Amtlicher Teil. 


Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer 
(Zwangsinnung). 

Gemäss § 29, Abs. 2 des Innungsstatuts machen wir hiermit 

bekannt, dass in der am 17. November 1900 abgehaltenen ordent- 
lichen Innungsversammlung das in Gemässheit von $ 28 unseres 
Statuts ausgeloste Vorstandsmitglied Herr Julius Mäser wieder- 
gewählt worden ist. 
An Stelle des freiwillig ausscheidenden Mitgliedes des Lehr- 
lings-Ausschusses und Schul-Ausschusses, des Herrn Hans Kreysing, 
wurde Herr Bruno Schäfer, Geschäftsführer der Firma B. Tauchnitz, 
gewählt. N 

Leipzig, 3. Dezember 1900. 

j . Der Vorstand i 
der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung). 
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. 


Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg. 


Innungsversammlung 
am Freitag, den 7. Dezember 1900, abends 8 Uhr, pünktlich, 
| im innungshause, bei den Pumpen 38. . 
| Bu Tagesordnung | * 
(siehe die „Mitteilungen der Buchdrucker-Innung zu Hamburg“). 
Hamburg, 30. November 1900. Í 


Der Vorstand. 
Ferd. Wuiff, erster Vorsitzender. 


Nichtamtlicher Teil. 


Innungsbetriebe und Handelsregister. 


Eine besonders schroffe Stellung wird, wie unseren Lesern 
bekannt ist, von Anbeginn der Innungsbewegung von der Handels- 
Kammer zu Wiesbaden gegen die Zwangsinnungen des Buch- 


druckgewerbes eingenommen. Die Kammer ist der Ansicht, 


dass in das Handelsregister nur Buchdruckereien, welche fabrik- 


da die Zwangsinnungen nur für handwerksmässig betriebene 


Gewerbebetriebe bestimmt sind, diejenigen Buchdruckereien, 
welche einer Buchdrucker-Zwangsinnung auf Grund des § 100f, 
Abs. 1 des Gesetzes vom 26. Juli 1597 angehören, nicht als 
Handelsgewerbe und nicht als eintragsfähig ins Handelsregister 
zu erachten sind. In Verfolg dieser Ansicht ist die Kammer 
gegen eine Anzahl ins Handelsregister eingetragene Buch- 


. druckereien, die der Buchdrucker-Zwangsinnung in Wiesbaden 


beigetreten waren, vorgegangen und hat deren Löschung im 
Handelsregister bei dem zuständigen Amtsgericht beantragt. 
Wir haben unsere Leser über diese Vorgänge in Nr. 15 
der „Zeitschrift“ von diesem Jahre ausführlich unterrichtet und 
ihnen dabei auch mitgeteilt, dass, da das Vorgehen der ge- 
nannten Handelskammer für das gesamte Königreich Preussen 
und die dort sesshaften Vereinsmitglieder Bedeutung hat, der 
Deutsche Buchdrucker-Verein sich seiner Mitglieder im Bezirke 
der Handelskammer zu Wiesbaden angenommen und das Vor- 
gehen der mehrgenannten Handelskammer zum Gegenstand einer 
Beschwerde beim kgl. preussischen Handelsministerium gemacht 
hat. In dieser Beschwerde wurde das ‘Ministerium gebeten, 
an die Handelskammern und Ressortbehörden im Königreich 
Preussen prinzipiell Anweisung dahin zu erlassen, dass die 
Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung und die Eintragspflich- 
tigkeit in das Handelsregister keinen wechselseitigen Einfluss 
in der Richtung ausübt, dass das Eine das Andere ausschliesst. 
Ferner wurde das Ministerium im Hinblick auf eine von ihm 
erlassene Verfügung gebeten: An die Ressortbehörden Anweisung 
dahin ergehen zu lassen, in allen Fragen, in denen es sich um 
die Zugehörigkeit von Buchdruckereien zu Zwangsinnungen 
handelt, nicht nur die Handelskammern, sondern wo Gewerbe- 
räte oder Gewerbekammern bestehen, auch diese, und wo solche 
nicht bestehen, diejenigen Vereinigungen, welche die Förderung 
der gewerblichen Interessen des Handwerks verfolgen, gutacht- 
lich zu befragen. Zugleich stellte sich der in allen Handels- 


564 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


kammerbezirken vertretene Deutsche Buchdrucker-Verein den 
Behörden zu diesem Zwecke zur Verfügung. | 

Da die strittige Frage durch Angriffe der Wiesbadener 
Handelskammer erneut in Fluss gebracht worden ist, so hat 
sich der Deutsche Buchdrucker-Verein anderweit mit der An- 
gelegenheit zu beschäftigen gehabt und es ist in diesen Tagen 
auch eine aus den Herren Johs. Baensch-Drugulin, Dr. Alfred 
Giesecke-Teubner und Geschäftsführer Kohler bestehende Ab- 
ordnung des Vereins im kgl. preussischen Handelsministerium 
vom Herrn Ministerialdirektor Dr. Neuhaus empfangen worden. 
Dabei hat eine Aussprache über die Wiesbadener Vorgänge, 
wie über verschiedene Innungsfragen stattgefunden. Wir sind 
nun ermächtigt, unseren Lesern die erfreuliche Mitteilung zu 
machen, dass das kgl. Handelsministerium auf die eben erwähnte 
Eingabe des Deutschen Buchdrucker-Vereins vom 2. April d. J. 
hin eine Verfügung an den kgl. Regierungspräsidenten in Wies- 
baden erlassen hat, in der das Ministerium sich dahin aus- 
spricht, dass die Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung 
und die Verpflichtung oder Berechtigung zum Eintrag 
in das Handelsregister keinen wechselseitigen Ein- 
fluss in der Richtung ausübt, dass das Eine das An- 
dere ausschliesse, und den Regierungspräsidenten ersucht, 
die Handelskammer hiervon in Kenntnis zu setzen. Das Mini- 
sterium teilt also in dieser Frage vollkommen den Standpunkt 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Weiter hat das Handels- 
ministerium der Eingabe des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
auch nach der Richtung in dankenswerter Weise entsprochen, 
dass es mittels Verfügung die Regierungspräsidenten angewiesen 
hat, bei Streitigkeiten über die Zugehörigkeit eines Betriebes 
zu einer Zwangsinnung neben den Handelskammern auch die 
Handwerkskammern zu hören. Da nun, wie in allen anderen 
deutschen Staaten, auch in Preussen überall Handwerkskammern 
errichtet worden sind, so ist auch diese Frage als zur Zufrie- 
denheit gelöst zu betrachten. 

Die Handelskammer zu Wiesbaden hat nun zwar von der 
Verfügung des Handelsministeriums Kenntnis genommen, aber 
sie beharrt, wozu sie das Recht hat, auf dem eingeschlagenen 
Wege, die für sie strittige Frage der Eintragsfähigkeit von 
Zwangsinnungsbetrieben in das Handelsregister gerichtlich ent- 
scheiden zu lassen. Es bleibt also die Entscheidung des Ge- 
richts abzuwarten. Nach der gesetzlichen Lage dürfte wohl 
anzunehmen sein, dass diese Entscheidung gegen die Handels- 


. kammer ausfällt, und dies um so mehr, als nicht nur im König- 


reich Sachsen, sondern auch in Preussen andere Gerichte be- 
reits in demselben Sinne entschieden haben. So hat das kgl. 
Amtsgericht Verden eine Buchdruckerei, deren handwerksmässi- 
ger Charakter sich leicht mit Erfolg nachweisen liesse und 
deren Umfang weit hinter dem einiger Wiesbadener Buch- 
druckereien zurückbleibt, die die Handelskammer zu Wiesbaden 
wieder aus dem Handelsregister hinauswerfen möchte, trotz 
deren Widerspruchs zum Eintrag in das Handelsregister ver- 
pflichtet. Mit dieser Druckerei ist zwar ein eintragspflichtiger 
Zeitungsverlag verbunden, aber sie würde zweifelsohne dessen- 
ungeachtet zwangsinnungspflichtig sein, wenn im Bezirke Verden 
eine Zwangsinnung bestünde. 

Ist sonach bestimmt zu erwarten, dass auch in Preussen 
die Unabhängigkeit des Handelsregistereintrags von der Zwangs- 
innungspflichtigkeit gerichtlich festgestellt wird, so hat es hin- 
gegen hinsichtlich der Zwangsinnungspflichtigkeit der Buch- 
druckereibetriebe im allgemeinen bei der Entscheidung von 
Fall zu Fall zu bewenden. Das Interesse der Innungen hat 
hierbei aber dadurch eine gewichtige Unterstützung erhalten, 
dass in Streitfällen die Handwerkskammern gutachtlich gehört 
werden müssen, und dass das kgl. preussische Handelsmini- 
sterium den Innungen im Interesse eines festen, engen gewerb- 
lichen Zusammenschlusses, der wieder im Interesse des Staates 
liegt, jede gesetzlich denkbare Förderung angedeihen lassen 


wird. 
. 


Nr, 49 


Verein Deutscher Steindruckerei-Besitzer. 


„O, diese Weltbeglücker. Mit dem nunmehr in Leipzig ge- 
fundenen Rezept wähnen sie die anerkannt chronisch verlaufende 
Krankheit, welche unser schönes Handwerk zerfrisst, heilen zu 
können !“ 

Oder sollte sich der Kollege „Tourneur“ gründlich irren, der 
in der Nr. 98 der „Papier-Zeitung“ vielleicht das Beste will und 
trotzdem so überaus falsche Behauptungen aufstellt, dass zugleich 
dabei einige weit offen stehende Thüren mit mächtigem Gepolter 
eingerannt werden? 

Wer schwer krank ist und endlich die so billige Erkenntnis 
gewonnen hat, dass der Arzt überall nicht „heilen“ kann, dass 
dessen Massnahmen aber sehr wohl eine gewisse Linderung des 
Übels in Aussicht stellen mögen, wird vielleicht doch noch ganz 
gesunden, wenn er selbst nur ehrlich und thatkräftig als Haupt- 
person in der ihm vom Geschick bestimmten Lebensrolle mit- 
helfen will. 

Die zweifellos in kürzester Frist durchgeführte Organisation 
Deutscher Steindruckereibesitzer soll jedermann einen Rückhalt 
und Stützpunkt bieten zur gemeinschaftlichen Abwehr gegen die 
in unserem Gewerbe vorhandenen schweren Schäden, die in ihren 
Auswüchsen gemildert oder besser abgestellt werden sollten. Gleich 
einem Heilkünstler so ohne weiteres die „ganze ungünstige Lage 
des Steindruckgewerbes beseitigen zu wollen“, wäre doch mehr 
wie naiv. Und ebensowenig haben die Männer der Buchdrucker- 
Kunst mit ihrem gewiss sehr viel Nutzen stiftenden Tarif irgend- 
wie „die Gewähr“ geben können, noch auch wollen, dass daraufhin 
nunmehr jeder Buchdruckereibesitzer sein Geschäft zur Blüte und 
Entwickelung bringen müsse. 

Selbst ist der Mann — dies urdeutsche Mahnwort für jeden, 
wess Standes er sei, wird alle Zeit seine Bedeutung behalten. In- 
telligenz und Thatkraft des einzelnen werden sich auch ungünstigen 
Verhältnissen gegenüber da noch behaupten, wo der Dutzendmensch 
zu Grunde geht. Mit in der Praxis bewährten und wahrhaft segens- 
reich wirkenden Massnahmen haben die Buchdrucker eine Organi- 
sation geschaffen, die mit Recht in der ganzen Welt als vorbildlich 
angesehen wird. Was wollen einige hie und dort vorgebrachte 
Mängel besagen, die Unverstand und Kleinmütigkeit immer wieder 
zeitigen werden. Deshalb aber in der „Papier-Zeitung“ sich über 
das „Schwinden des Nimbus“ zu ergehen, der diese Organisation 
umgeben soll, heisst doch milde ausgedrückt, dass der in mystischem 
Nebel verkappte Verfasser dieser Redensart weit über das Ziel 
hinausschiesst. 

Geradezu falsch ist dagegen die dann weiter gezogene Schluss- 
folgerung, dass sich dieses verlorenen Nimbus wegen eine ganze 
Anzahl unserer bedeutendsten „Welt-Druckereien“ der Organisation 
nicht angeschlossen hätte. Dem soll hier in energischster Weise 
widersprochen und dabei zugleich versucht werden, die Motive der 
Handlungsweise dieser Firmen darzulegen. 

Klassen-Hochmut und krasser Egoismus sind zumeist die Trieb- 
federn, zu denen sich Mangel jeglichen socialen Denkens und sitt- 
licher Erziehung gesellt. 

In allen Berufsarten finden sich gewisse kapitalkräftige Unter- 
nehmer, die stets bemüht sind, der freiheitlichen Entwickelung 
gewerblicher Einrichtungen Hindernisse zu bereiten. Die Geschichte 
lehrt jedoch, dass über solche Hemmungen das Rad des Kultur- 
Fortschrittes hinwegrollt und die Vertreter der „Herren“-Moral 
schlecht dabei abschneiden. Von diesen Herren wird jeder Eingriff 
des Staates zu Gunsten der Arbeitnehmer, jedes Streben der wirt- 
schaftlich Schwachen nach besseren Lebensbedingungen bekämpft. 
Waren zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts die Vorfahren 
der neuzeitlichen „Ritter“ der Industrie oft noch Hörige des Adels, 
so haben ihm deren Epigonen fleissig abgeguckt, wie man sich 
als „Herr“ fühlt und geriert, und die ererbte oder erworbene Kapi- 
talmacht ohne die ethisch erforderliche Rücksicht auf die Allge- 
meinheit zu Selbstzwecken verwendet. 

Der „freie“ Arbeiter des Liberalismus soll nach Ansicht dieser 
Leute bleiben — möglichst für alle Zeit — was die Industrie bis- 
her aus ihm gemacht hat. Das vom Staat anerkannte und praktisch 
durchgeführte Recht der Ebenbürtigkeit von Arbeitgebern und Ar- 
beitnehmern (Gewerberichter) wird aber Hohn und Spott durch 
eine noch heute tagtäglich mögliche, den sittlichen Wert der Per- 
sönlichkeit herabsetzende unwürdige Behandlung unserer an Bildung 
unter uns stehenden Mitbürger. 

Man darf behaupten, daes die eigentliche Bedeutung Deutsch- 
lands als Grossmacht nach den glücklich geführten Kriegen ledig- 


Nr. 49 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 565 


—ů— 


lich eine Folge der enormen Entwickelung unserer Industrie ist. 
Reichtum und Wohlstand sind unserem Vaterlande dadurch in un- 
geahnter Weise zugeflossen. Was die den Adelsstand in der 
Lebensstellung und Führung unwiderruflich ablösende bürgerliche 
Intelligenz unter voller Ausnutzung der Technik in wenigen Jahr- 
zehnten geschaffen, sieht auch ein Blinder. Was ihr als brauch- 
bares Werkzeug dazu gedient — das ist doch die gesamte 
Arbeiterschaft — weiss sie, durch die Erfolge geblendet, leider 
noch immer nicht zu würdigen. Soll aber das Erworbene fest- 
gehalten und besonders in Rücksicht auf die rasch wachsende 
Bevölkerung Deutschlands weiter ausgedehnt werden, so muss die 
Bildung der Arbeiter vertieft und eine breitere wirtschaftliche 
Grundlage für sie geschaffen werden, nach der jeder, in irgend- 
welcher Arbeitsstätte Werte schaffende Mann als wichtiger, staats- 
erhaltender Faktor mit das allererste Anrecht auf Förderung und 
Hebung seiner Existenz hat. 

Als Folge dieser Vernunft-Theorie dürfte sich ergeben, dass 
unser kümmerliches, kaum sein Dasein fristendes Handwerk mit 
seinen intelligenten Spitzen als sehr schätzbare Kraft zum Teil 
die Industrie befruchtet, welche nach und nach immer gebildetere 
Elemente in sich aufzunehmen suchen wird. Dann allerdings ist’s 
vorbei mit der politischen Phrase der Proletarisierung der Massen. 
Ein neuer bürgerlicher Stand, der sich Ellbogen-Freiheit für 
seine gewerbliche und politische Bethätigung errungen hat, wird 
gleichbedeutend sein mit der allgemeinen Hebung der unteren 
Schichten des deutschen Volkes. Und mit der Wertschätzung der 
Arbeit des einzelnen im sozialen Leben, die jeder, ob reich oder 
arm, heutzutage leisten muss, fällt der Hochmut des Parvenüs in 
sich als überlebt zusammen. 

Die Thatsache, dass seiner Zeit mehrere grosse Buchdruck- 
Firmen aus der rühmlichst bewährten Organisation ihrer Fach- 
genossen ausgeschieden sind, ist sehr wohl durch Mangel an Bildung 
und Erziehung der massgebenden Geschäftleiter erklärlich. Es 
dürfte jedermann interessieren, über diese ungemein wichtigen 
Vorgänge eingehendere Aufschlüsse zu erhalten. 

Wie allen Beteiligten bekannt, hatten die Kommissionen der 
Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Buchdruckgewerbes damals 
eine Kürzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde vereinbart 
und damit „bis auf weiteres“ den gewerblichen „Waffenstillstand“ 


wieder hergestellt. Diese der Prinzipalität auferlegten Kriegs- 


kosten waren besonders einigen Firmen der Geschäftsbücher-Branche 
sehr unangenehm. Bei etwa 600 beschäftigten Arbeitern sollten 
darnach z. B. 60 Buchdrucker die 9 stündige Arbeitszeit erhalten, 
während das ganze übrige Personal 9½ Stunde arbeiten musste. 
Das war natürlich ein misslich’ Ding. Aber, statt nun der „äusseren“ 
sozialen Stellung als „grosse“ Firmen entsprechend und vorbildlich 
für die Kollegen sogleich dem Gesamtpersonal den tapfer erkämpften 
9 stündigen Arbeitstag zu gewähren, zog man es kurzsichtiger 
Weise vor, der doch vor allem dem sozialen Frieden dienenden 
Organisation der Buchdruckereibesitzer den Rücken zu kehren, 
jeder Buchdruckergehilfe erhielt eine kleine wöchentliche Lohn- 
zulage als Entschädigung und galt damit als „abgefunden“. 

Doch die unrühmlich erworbene Herrlichkeit dauerte nicht 
sehr lange. Was der Mangel sozialen Denkens und Empfindens 
den verehrlichen Geschäftsleitern vorgegaukelt, war nur ein Trug- 
bild. Kurz entschlossen, wurde eines guten Tages den Herren 
Chefs, von denen so viele auch jetzt noch immer glauben, dass 
die Arbeiterschaft stets recht „dankbar“ sein müsse, das Ulti- 
matum gestellt: „Bewilligung der 9stündigen Arbeitszeit, oder 
sofortiger Streik“. 

Und nun musste man, gezwungen durch die organisierten 
Arbeiter, das gewähren, was man freiwillig dem unzufriedenen 
Mitarbeiter längst hätte zubilligen sollen. 

Für den Verständigen liegt es auf der Hand, dass jede Organi- 
sation die Einschränkung des Willkürlichen und Persönlichen be- 
dingt und daher an sich schon erwünscht sein muss. Sie wird 
jedoch den Wettbewerb nicht einschränken, noch ein Schlaraffen- 
leben der Geschäftsinhaber herbeiführen können, wie sich dies 
Herr „Tourneur“ so hübsch zurechtgelegt hat. Dagegen lassen 
sich in einer gut geleiteten Organisation hunderte nur aus Stumpf- 


sinn oder Neid oder Böswilligkeit verlassene gute Geschäftsgrund- 


sätze als ein für alle bindendes Gesetz aufstellen, sodass man 
in absehbarer Zeit sehr wohl eine Besserung der jetzt bestehenden 
Geschäftslage erwarten darf. 

Wer sich freilich nur als „Herr“ auf einem Gebiete fühlt, das 
sachlich ihm wohl als Eigenthum gehören mag, in das jedoch 
der Staat durch Gesetz und sich immer weiter ausdehnende Ver- 


ordnungen zum Schutz seiner werkthätigen Bürger jederzeit ein- 
greifen kann, wird die Achtung seiner Fachgenossen und Mit- 
bürger erst noch erringen müssen. | 

Was von den Leitern solcher Firmen, wie oben ausgeführt, 
für den Arbeiter gilt, trifft in derselben Weise bei ihnen für 
unsere Kollegen und Berufsgenossen zu. Man sollte es nicht für 
möglich halten, welch’ fabelhafter Dünkel gerade den Kollegen 
gegenüber die Köpfe einiger Gernegrosse nur zu oft aus dem 
Loth rückt. 

Jeder Notschrei des „kleineren“ Konkurrenten über Lebens- 
Unterbindung oder Ungebühr seitens der von Schleuderern be- 
törten Kundschaft oder seitens verhetzter Arbeiter, wie das in 
den Fachblättern oft genug zu lesen war, wurde von diesen Ge- 
mütsmenschen ganz leise im stillen Kämmerlein dahin beantwortet: 

„Jeder sehe, wie er’s treibe, 
Jeder sehe, wo er bleibe 
Und wer steht, dass er nicht falle.“ 

Allen Einigungsbemühungen widerstrebte der „hochwohlgeborne“ 
Kollege hier und dort mit dem freundlichen Hinweis, dass er 
in seiner „Grösse“ und Bedeutung sich doch im Vereinsleben der 
misera plebs niemals unterordnen könne, noch werde. Und wurde 
die Führerschaft und Leitung bei der Organisation unseres Ge- 
werbes als selbstverständlich vorausgesetzt und angeboten, so hiess 
es erst kürzlich noch in einem Schreiben, das in Leipzig unter 
missbilligendem: „Hört, Hört!“ der Anwesenden verlesen wurde: 
„Im Verbande der Buchdruckereibesitzer habe man böse Erfahrungen 
machen müssen und da ausserdem der Geschäftsbetrieb der Stein- 
druckerei nur für England eingerichtet sei, so kämen Organisations- 
Interessen überhaupt nicht weiter in Frage.“ 

Sollte diese Darstellung nicht doch übertrieben sein? Wäre 
es doch so, dann stünde es jedenfalls besser um unser mühseliges 
Arbeiten und Sorgen im harten Lebenskampf. 

Besserung aller in ihrer Gesinnung minderwertigen Elemente 
unseres Gewerbes durch Ausbildung ihres eigenen „Ich’s“ wollen 
auch wir mit unserem Freunde „Tourneur“ erhoffen. Ich persön- 
lich bin mehr für die gründliche Belehrung dieser „Herren“ 
durch eine stramme Organisation der Arbeitgeber — und was zur 
gegebenen Zeit noch weit eindringlicher wirken wird — der 
Arbeitnehmer. 

Hannover, im Dezember 1900. 


2 


Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten. 


Chicago, im November. Es ist zwar schon geraume Zeit her, 
dass ich an dieser Stelle vergleichende Betrachtungen über die 
Arbeitsweise in amerikanischen und deutschen Druckereien zum 
Besten gegeben habe (vergl. „Zeitschr.“ 1899, Nr. 52, S. 570); 
dennoch aber wird es, glaube ich, die Leser interessieren, wenn 
ich diese Betrachtungen fortsetze. Die Unterbrechung werden 
die Leser wohl entschuldigen, zumal deren Ursache nicht an 
mir lag. Als ein sehr vorteilhaftes Setzmaterial sind die hier 
gebräuchlichen Nonpareille Slugs oder Regletten zu bezeich- 
nen, die von 4 Cicero ab immer um 1 Cicero steigend bis zu 
25 Cicero, in manchen Druckereien bis zu 45 Cicero vor- 
handen sind und ein rasches, zeitsparendes Arbeiten ermög- 
lichen. Den Wert derselben lernte ich erst richtig schätzen als 
ich sie in Deutschland vermisste. Wie diese Nonpareille Slugs, 
so sind auch die Durchschusse oder Regletten von 4 bis 25 Cicero 
geschnitten, immer um eine Cicero steigend. Hier wird darauf 
geachtet, es dem Setzer möglich zu machen, leicht und rasch zu 
arbeiten, und dies wird hauptsächlich mit dem angegebenen 
Materiale erreicht. Es wird vor allem das Stückeln vermieden, 
Man verwendet nicht zwei und mehr Durchschusse zwischen den 
Zeilen und infolgedessen fällt kein Stückchen Durchschuss um; 
das Umbrechen des Satzes geht leichter von statten, kurz, ein mit 
einer ganzen Reglette durchschossener Satz bietet der Vorteile 
noch viele, Wie schon gesagt, haben wir meistens mit dem 
Durchschuss von 4 bis 25 Cicero zu rechnen, nur bei breiteren 
Formaten muss man zwei Stücke nehmen, aber niemals drei 
oder mehr. 

Die kurzen Durchschusse von 11⁄4, 2, 2 ½, 3 und 31, Cicero sind 
hier nicht eingeführt; ist man auf solche manchmal angewiesen, 
so schneidet man dieselben auf dem sog. Lead and Rule 


Fettback 
Inhaber der Firma 
Rob. Leunis & Chapman. 


en 


566 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 49 


Cutter, einer einfachen Durchschuss- und Messinglinien-Schneide- 
maschine, die nach meinen Erfahrungen vorzüglich arbeitet und 
zum Preise von 7 bis 12 Dollar, je nach Grösse und Stärke, ge- 
liefertwird. Einen derartigen Schneide-Apparat habe ich in deutschen 
Druckerei-Utensilien-Katalogen, selbst in den neuesten, noch nicht 
gefunden; die darin angebotenen sind älteren Systems und ihr 
Preis ist ein ziemlich hoher (90 bis 120 ). Dieser amerikanische 
Schneide- Apparat arbeitet nach dem sog. Scheerensystem und 
kann jahrelang im Gebrauch sein, ohne geschliffen werden zu 
müssen. Viertel-Petit- Regletten werden auf dem vorderen Teil, 
Messinglinien, selbst von Nonpareillestärke, und Nonpareille-Re- 
gletten auf dem hinteren Teile geschnitten; werden die beiden letzteren 
Arten auf dem vorderen Teile geschnitten, dann ist der Apparat 
bald unbrauchbar gemacht. Der Apparat schneidet sehr scharf, 
ohne dass Fäden an dem geschnittenen Material hängen; er hat 
eine Vorrichtung zum Stellen für die gewünschte Länge (bei den 
neuesten ist das genaue amerikanische Ciceromass angegeben) und 
sein eigenes Fundament, man braucht ihn also nicht an irgend einem 
Platze anzuschrauben. Rechts am Apparat befindet sich eine zweite 
Richtvorrichtung, eine Gabel, die am Hebel angeschraubt ist und 
hauptsächlich zum Schneiden kleinerer Stücke dient; dies letztere 
geht sehr rasch von Statten, indem man die Bleibahnen nach 
jedem Druck gegen die gestellte Gabelnase anschiebt. Für 
den gewöhnlichen Gebrauch dreht man das Vorstehende der Gabel 
nach oben und hält sie in dieser Stellung durch Andrehen der 
Schraube fest. 

Ebenso einfach und praktisch ist der hier im Gebrauch be- 
findliche Blei- und Messing-Hobel (shaver). Derselbe arbeitet 
vertikal und braucht nicht, wie der deutsche Hobel, auf den 
Schnitt gestellt zu werden, was nur zu oft von unkundiger Hand 
zu stark geschieht und den Hobel ruiniert. Die Konstruktion des 
amerikanischen Hobels ist eine sehr solide. Auf der halbkreisförmigen 
Metallplatte ist eine Stellvorrichtung mit Einschnitten für den 
geraden Schnitt, wie für Gehrungen aller Grade befestigt, die 
mittelst einer Schraube mit grossem plattem Kopf mit der Hand 
leicht zu drehen ist. An der geraden Seite der Platte läuft das 
an einem Hebel befestigte Messer mit Spielraum in einem ver- 
tikalen Schienengestell, und beim Niederdruck hat man dasselbe 
gegen das zu hobelnde Metall anzuhalten. Mit dieser Schneide- 
maschine und diesem Hobel ausgerüstet, ist man im Stande, die 
saubersten Arbeiten auszuführen. Natürlich muss man Bahnen 
in Messinglinien sowie Durchschussbahnen, die kaum die Hälfte 
des systematisch geschnittenen Materials kosten, zur Verfügung 
haben. 

Um auf die Viertelpetit- und Nonpareille-Regletten zurückzu- 
kommen, ist die Frage, wie dieselben aufbewahrt werden, um 
sie in übersichtlicher Weise leicht greifen zu können, von grosser 
Wichtigkeit. Dazu haben wir spezielle Kästen, die ebenso wie 
die im vorigen Schreiben erwähnten Ausschlusskästen ihren be- 
stimmten Platz haben. Diese Kästen sind flach gebaut; die Höhe 
der Leisten ist derjenigen der Regletten entsprechend, sodass man 
diese leicht greifen kann. In einem solchen Kasten kann eine 
Masse Material untergebracht werden, indem man 4 bis 5 Lagen 
aufeinanderschichtet, wobei man unten an dem durch die schiefe 
Lage des Kastens bedingten Schwerpunkt eine Reglette der vor- 
letzten Schicht etwas in die Höhe schiebt, gegen welche dann die 
oberste Reihe zu ruhen kommt. Da der Kasten wie die Schrift- 
kästen schief steht und seinen bestimmten Platz behält, bleibt 
derselbe stets in guter Ordnung und durch seine einfache und 
praktische Einteilung ist ein falsches Ablegen ganz ausgeschlossen. 
In grossen Setzersälen empfiehlt es sich, 2 oder 3 Kästen mit 
Nonpareille-Regletten und ebensoviele mit Viertelpetit-Regletten 
aufzustellen, ausserdem können noch Reservekästen in einem Regale 
eingeschoben Platz finden. In manchen Druckereien hat man auch 
Regletten-Regale, deren Höhe so bemessen ist, dass man, wenn 
man auf der einen Seite steht, auch die andere erreichen kann. 
Auf der einen Seite liegen Nonpareille-, auf der anderen Viertelpetit- 
Regletten, und zwar unmittelbar auf den mit Leisten versehenen 
Regalen. Schubladen auf beiden Seiten bergen Reservematerial. 

Der Einwand, dass man sich bei Annahme dieses Systems eine 
grosse Mssse Material zulegen müsste, ist nicht zutreffend, im 
Gegenteil ist dieses um je eine Cicero steigende Material vorteil- 
hafter zu gebrauchen und mit ihm bei geringerer Masse besser 
auszukommen, als bei dem in Deutschland fast allgemein einge- 
führten System, bei dem Durchschussstücke von 1 ½, 2, 2 ½, 3, 3 ½; 
4, 8, 12, 16, 20 und 24 Cicero im Gebrauche sind. Ein Versuch 
in kleinerem Masse würde dies zur Genüge beweisen. 


— 


Wie zeitraubend in Deutschland mit dem üblichen Durchschuss— 
material gearbeitet wird und gearbeitet werden muss, wird man 
gewahr, wenn man aus einer amerikanischen in eine deutsche 
Druckerei versetzt wird. Auch die Art und Weise, wie Regletten 
und Stege aufbewahrt werden, lässt viel zu wünschen übrig. In 
an den Wänden befestigten Regalen finden dieselben Aufnahme, 
und zwar oft in einer Weise, dass sie kreuz und quer in den Ge— 
fachen zu liegen kommen, wodurch viele verbogen werden. Auch 
mit der Sortierung wird es nicht so genau genommen. Zu Zeiten, 
in denen viel Material gebraucht wird, sind die Gefache wie aus- 
gekehrt, und Regletten wie sonstiges Material sind dann in den 
schon erwähnten Speckkästen, Schubladen und sonstigen Verstecken 
untergebracht. Alles dies ist weder zum Vorteile des Arbeitgebers 
noch des Arbeiters. Dienstdorf. 


Sprechsaal. 


* Berlin. Am 29. November starb hier der in weiteren Kreisen 
der Zeitungsverleger bekannte Verlagsbuchhändler Herr John Henry 
Schwerin nach langjährigem Siechtum. 

-l. Breslau, 30. November. Bei der Einweihung des Kunst- 
gewerbemuseums am 27. November 1899 hatte der Oberbürgermeister 
in der Eröffnungsrede verkündet, dass der Magistrat es als eine 
selbstverständliche Pflicht ansehe, das Bildnis des Mannes, dessen 
Geschenke die Gründung des Museums ermöglicht haben, des Stadt- 
ältesten Dr. Heinrich von Korn, im Gebäude selbst aufzustellen. 
Bald darauf wurde der Bildhauer Ernst Seger in Berlin, ein ge- 
borener Schlesier, mit der Ausführung betraut und jetzt ist das 
Werk vollendet und seit Anfang des Monats im Lichthofe des 
Museums aufgestellt. Die Porträtähnlichkeit ist hervorragend. 
Die Marmorbüste steht auf einem mannshohen, hermenartigen, fein 
profilierten Postament aus rot und grau gesprenkeltem Unterberger 
Marmor mit einem dunkelgrünen Dioritsockel. Einen sehr vorteil- 
haften Eindruck macht der aus drei eingemeisselten und vergoldeten 
Kornähren bestehende einfache dekorative Schmuck des Postaments. 
— Am 26. Oktober fand die Sitzung der Jury für die drei Preis- 
ausschreiben statt, welche von der Direktion des Schlesischen 
Museums für Kunstgewerbe veranstaltet worden waren. Für die 
Ex-libris-Konkurrenz waren zwanzig Arbeiten eingereicht worden. 
Den ersten Preis von 100 , erhielt der Entwurf „St. Johannes 
Baptista“ von Erich Erler-Samaden in Breslau, er zeigt das Haupt 
Johannes des Täufers (aus dem Breslauer Stadtwappen) von vier 
geflügelten Engeln umkreist; den zweiten Preis von 60 ,, den 
die Direktion des Museums nachträglich zur Verfügung gestellt 
hatte, erhielt der Entwurf „Breslau“ von G. Völkerling, darstellend 
das Breslauer Stadtwappen, welches von einem mächtigen Adler 
beschützt wird. Ausserdem sprach die Jury zwei Entwürfen mit 
den Darstellungen „Pfau und Gans“ und „Rosengärtner“ von Richard 
Pfeiffer in Breslau ihre Anerkennung aus. Das zweite Ausschreiben, 
für einen künstlerischen Bibliotheksband des Museums in Quart- 
format, hatte die Einsendung von nicht mehr als sieben Arbeiten 
zur Folge, doch war die Jury nicht in der Lage, einer davon 
einen Preis zuzuerkennen. — Am 21. November hielt die Orts- 
krankenkasse der Buchdrucker und Schriftgiesser ihre 
Generalversammlung ab. Als wesentlichster Punkt der Tagesord- 
nung galt der Antrag des Vorstandes auf Erhöhung der Beiträge 
resp. Aenderung der Beitragsklassen. Die Kasse hatte 1899 bei 1570 
Mitgliedern 584 Erkrankungen mit 13418 Krankentagen, welche der 
Kasse 18675 cM Krankengeld kosteten. Im Hinblich auf den un- 
günstigen Stand der Kasse — der gesetzliche Reservefonds von 
30000 1 ist seit Jahren nicht erreicht — wurden die Anträge des 
Vorstandes angenommen. — In einer der letzten Versammlungen des 
Breslauer Gewerbevereins hielt Herr Direktor Heyer einen Vortrag 
über „die geplanten Organisationen des Fach- und Fort- 
bildungsschulwesens in Breslau“. Er betonte in demselben, 
dass es für den Handwerkslehrling, welcher etwas Tüchtiges lernen 
soll, immer mehr zur Notwendigkeit werde, dass derselbe regel- 
mässig die Fortbildungsschule besuche. Das alte patriarchalische 
Verhältnis zwischen Meister und Lehrling, der erzieherische Ein- 
fluss des Meisters sei namentlich in grossen Städten im Schwin- 
den, während anderseits durch die veränderten Zeitverhältnisse 
bedeutend erhöhte Ansprüche an den einzelnen Gehilfen gestellt 
würden; bei der grossen Ausdehnung mancher Betriebe und der 
dadurch herbeigeführten Arbeitsteilung sei der Meister überhaupt 
nicht in der Lage, den Lehrling mit allen Zweigen des Berufes 


Nr. 49 


bekannt zu machen. Breslau habe ungefähr 12000 Lehrlinge, von 
denen im vergangenen Jahre nur etwa 2000 die Fortbildungs- 
schule besucht hätten, aber auch nur mit grosser Unregelmässigkeit. 
— Am 19. November fand die Eröffnung der Handwerker- 
schule statt, dieselbe ist in einem früheren Fabrikgebäude, Kloster- 
strasse 17, untergebracht. Herr Oberbürgermeister Bender bemerkte 
in seiner Eröffnungsrede, dass die heutige Stunde, wenn die an 
sie geknüpften Wünsche in Erfüllung gingen, für die Stadt eine 
glückliche sein solle, denn es sei richtig, dass das Handwerker-Fort- 
bildungsschulwesen in Breslau sehr verbesserungsbedürftig sei; die 
städtischen Behörden hätten das eingesehen und es sollen den jungen 
Leuten die Mittel zur Ausbildung bequemer zugänglich gemacht 
werden, um sie für den schweren Kampf des Lebens auszurüsten. 
Die jetzige Handwerkerschule sei nur ein Zweig, allerdings der 
wichtigste in den Organisationen, welche für das Handwerk seitens 
der Stadt in Aussicht genommen seien. Das Leben sei schwerer 
als früher, weil die Konkurrenz immer schärfer geworden. Wenn 
dies richtig sei, so dürfe man andererseits auch davon überzeugt 
sein, dass derjenige, der Kopf und Hand zusammen nehme, streb- 
sam, fleissig und zuverlässig sei, die Hoffnung haben dürfe, vor- 
wärts zu kommen und etwas Tüchtiges zu werden und zu haben. 
Über viele Dinge habe man keine Macht, aber Macht habe man 
über sioh selbst. Diese Schule solle auch helfen, diese Macht zu 
kräftigen und zu stärken. — Der Geschäftsgang der hiesigen 
Druckereien hat sich wesentlich gebessert, so dass es wohl wenig 
Konditionslose geben dürfte, vielleicht trägt dazu auch bei, dass beide 
Adressbücher wieder in Arbeit sind, das von der Buchdruckerei 
Grass, Barih & Co. herausgegebene alte (früher Morgenstern’sche) 
Adressbuch und das vom früheren Inhaber der Privatpost „Hansa“, 
Herrn Lehmann, herausgegebene, dessen Druck die Schlesische 
Buchdruckerei (S. Schottländer) besorgt. — In einer Versammlung 
der Mitglieder der Unterstützungskassen des Deutschen 
Buchdrucker-Vereins am 7. Oktober wurde der nach $ 14 des 
Statuts vorgeschriebene Ortsausschuss für die Verwaltung ge- 
wählt, ferner die nach § 15 vorgeschriebenen Wahlen zum Schieds- 
gericht vorgenommen. Der Vertreter des Kreises IX auf der Frank- 
furter Generalversammlung, Herr Hendel, wurde mit der Leitung der 
Verhandlungen betraut und die Wahl, zu der sich eine grosse Zahl 
Mitglieder eingefunden, ging glatt von statten. Für den Orts- 
ausschuss wurden gewählt die Herren Augustiniot (Volkszeitung); 
Spiekenheuer (Grass, Barth & Co.) und Wallach (Korn), für das 
Schiedsgericht die Herren Hendel (Korn), Saupe (Volkszeitung), 
Winter (Adolf Stenzel), als Stellvertreter die Herren Padetzke, 
Schubert und Kuhn. Nachdem die Wahlgeschäfte erledigt waren, 
wurde noch beschlossen, in bestimmten Zeiträumen Zusammen- 
künfte der Mitglieder zu veranstalten, deren crste am letzten 
Sonntag im November sein sollte. — Die hiesigen Lithographen 
und Steindrucker sind in eine Lohnbewegung eingetreten, 
zu der die in verschiedenen Breslauer lithographischen Anstalten 
herrschenden Lohn- und Arbeitsverhältnisse den Anlass gegeben 
haben. Insbesondere wird über übermässige Lehrlingszüchterei 
geklagt. Nach einer aufgenommenen Statistik sind in den hiesigen 
Betrieben 67 Lithographen, 78 Lithographenlehrlinge, 147 Stein- 
drucker und 76 Steindruckerlehrlinge beschäftigt. Eine grössere 
graphische Anstalt hat 1 Lithographen, 18 Lithographenlehrlinge, 
11 Steindrucker und 9 Steindruckerlehrlinge; ähnliche Verhältnisse 
herrschen auch in anderen Betrieben. — Von der Stadt Breslau 
war bekanntlich zum Besuche der Pariser Weltausstellung 
auch eine grössere Summe ausgeworfen, doch erhielten nur Schlosser, 
Tischler, Maler, Dekorateure Stipendien. Die Buchdrucker waren 
ausgeschlossen, wahrscheinlich rechnet man in den ausschlaggeben- 
den Kreisen den Buchdruck nicht zu den Kunstgewerben. — Von 
Neujahr ab werden die hiesigen Tageszeitungen grösstenteils ihre 
Insertions- und Abonnementsbedingungen ändern, der 
„Breslauer Generalanzeiger“ hat bereits seit Oktober die früher 
sechsmal gespaltene Inseratenseite durch Verringerung der Spalten- 
breite in eine siebenmal gespaltene umgewandelt. — Besitzer der in 
Krappitz in Oberschlesien neu errichteten Papierfabrik sind der 
Besitzer des „Breslauer Generalanzeiger“, Herr Franz Anton Werle, 
und Herr Adolf Nies in Frankfurt a. M. — Am 17. Oktober starb 
im Alter von 55 Jahren Herr Adolf Stenzel, Inhaber der haupt- 
sächlich den feineren Accidenzdruck pflegenden Druckerei Adolf 
Stenzel, vormals Brehmer & Minuth, an den Folgen eines Sturzes 
vom Pferde. Seit 28. Oktober 1872 war Adolf Stenzel Besitzer 
der Druckerei, in welcher bis 31. März 1879 Albert Hoffmann, 
der Vater des vor 10 Jahren verstorbenen, allgemein bekannten 
Fachschriftstellers Albert Hoffmann, Teilhaber war. Die Druckerei 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 567 


ist eine der ältesten in Breslau und von Andreas Franziskus Pega 
aus Glatz nachweislich im Jahre 1699 gegründet. 

$ Glauchau, 27. November. Das Jubiläum des 50jährigen 
Bestehens der Firma R. Dulce, Herausgeberin des „Glauchauer 
Tageblattes“, deren geschäftliche Daten wir bereits in Nr. 47 mit- 
teilten, wurde heute in würdigster Weise begangen. Morgens 
9 Uhr wurden die Angestellten des Geschäftes, etwa 50 an der 
Zahl, durch Fanfarenklänge zu einer einstündigen solennen Früh- 
stückspause zusammengerufen, die durch ein gediegenes Konzert 
des Eilhardt’schen Stadtorchesters verschönt wurde. Als erste 
Gratulanten erschienen vor den Inhabern der Firma, den Herren 
Oskar Dulce und Hans Garcke, die drei ältesten, nahezu 25 Jahre 
im Dienste der Firma stehenden Angestellten, die Herren Expedient 
Hupfer, Metteur Siegel und Accidenzsetzer Friedrich, und über- 
brachten die Glückwünsche der Gehilfen unter Überreichung von 
je einer Erinnerungstafel mit den Photographien der Gehilfen. 
Ihnen folgten sodann Deputationen der Expedition, der lithographi- 
schen Abteilung und der Mädchen, die ihre Glückwünsche eben- 
falls mit sinnigen Gaben begleiteten. Diese festlichen Akte spielten 
sich im Vordergebäude des Neubaues ab, den reicher, seitens des 
Personals veranlasster und sinnig angeordneter Pflanzenschmuck 
mit Farbe und Duft erfüllte. Gegen Mittag erschienen vom 
Deutschen Buchdrucker-Verein aus Leipzig die Herren Julius 
Mäser und Geschäftsführer Kohler und überbrachten den Firmen- 
inhabern namens des Vereins und seines Kreises VII die herz- 
lichsten Glückwünsche unter Überreichung eines künstlerisch aus- 
gestatteten Diploms. Herr Mäser feierte dabei insbesondere den 
technischen Leiter der Firma Herrn Oskar Dulce als einen ver- 
dienstvollen Pionier für die Bestrebungen und das Aufblühen des 
Deutschen Buchdrucker-Vereins. Aber auch noch viele andere 
Gratulanten, Körperschaften, Zeitungen, Geschäfts- und persönliche 
Freunde brachten den Firmeninhabern ihre Glückwünsche dar, 
so dass es Telegramme, Zuschriften, Blumengaben u. s. w. förmlich 
regnete. All dies zeigte, in welchem Ansehen die Firma R. Dulce 
und ihre Inhaber in weiten Kreisen stehen. Mögen all die Wünsche, 
die sie beim Antritte des zweiten Halbjahrhunderts begleiteten, 
in Erfüllung gehen! — Eine Fortsetzung der Feier wird am 
6. Dezember stattfinden und zwar in Gestalt eines Festessens mit 
nachfolgendem Ball, das die Firma ihrem gesamten Personal im 


Theaterlokual geben wird. 


* Leipzig, 28. November. Die Beamten- und Arbeiterjubiläen 
im Hause Karl Krause hierselbst haben am 29. November die 
Zahl 31 erreicht und als 5. Jubilar im laufenden Jahre begrüsste 
die Firma ihren alten treuen Markthelfer Wilhelm Schmidt, der 
bereits 70 Jahre zählt und noch frisch und kräftig der. Firma 
treue Dienste leistet. Sein Chef, seine Vorgesetzten, das gesamte 
Beamten- und Fabrikpersonal beglückwünschten den Jubilar auf 
das herzlichste und erfreuten ihn durch Spenden mannigfacher 
Art. Es geht auch hieraus wieder hervor, dass die Firma Karl 
Krause stolz auf ihre Beziehungen zu ihren Arbeitern sein darf. 

* Leipzig. In der hiesigen sozialdemokratischen „Leipziger 
Volkszeitung“ ist ein Konflikt ausgebrochen, weil die Geschäfts- 
leitung bei der infolge der Einstellung zweier Setzmaschinen von 
ihr als notwendig erachteten Entlassung von Setzern für die Aus- 
wahl der zu Entlassenden als Grund geltend gemacht hatte, dass 
die von der Wahl Betroffenen (Verbandsmitglieder) nicht genügend 
im Interesse der Partei thätig gewesen seien. Die in der Druckerei 
beschäftigten Verbandsmitglieder verlangten die Zurücknahme der 
Kündigung ihrer beiden Kollegen und Entlassung der zuletzt ein- 
gestellten Setzer, und als dies abgeschlagen wurde, reichten 27 
derselben ihre Kündigung ein. Die Angelegenheit hat nicht nur 
in den Buchdruckerkreisen, sondern auch in der politischen Presse 
lebhafte Besprechung gefunden, da der angegebene Entlassungs- 
grund mit den sonst von der sozialdemokratischen Presse ver- 
tretenen Grundsätzen nicht im Einklang steht. Auch das Central- 
organ der sozialdemokratischen Partei, der Berliner „Vorwärts“, 
kann das Verhalten der Geschäftsleitung der „Volkszeitung“ nicht 
billigen und bedauert, dass in der Sache nicht die tariflichen 
Instanzen des Buchdruckgewerbes oder das Gewerbegericht an- 
gerufen worden sind. Die Plätze der Gekündigten sind von Mit- 
gliedern der sogenannten Buchdrucker-Gewerkschaft, die als die 
äusserste Linke der Gehilfenschaft betrachtet werden kann, besetzt 
und die Druckerei der „Leipziger Volkszeitung“ ist vom Verband 
der Deutschen Buchdrucker für seine Mitglieder gesperrt worden. 
Die weitere Ausfechtung des Kampfes wird nun zwischen Verband 
und Gewerkschaft vor sich gehen. 

* Lübeok, 27. November. Eine Art nachträglicher Guten- 


berg-Gedenkfeier beging gestern, soweit es der Mittagsdienst 
gestattete, das Setzer- und Druckerpersonal der Firma Gebrüder 
Borchers in der Stadtbibliothek. Herr Prof. Dr. Curtius hatte 
es gütigst übernommen, jenen an der Hand eines interessanten 
Vortrages über den Erfinder der Buchdruckerkunst die in der 
Bibliothek vorhandenen ältesten Druckschätze zu zeigen und zu 
erläutern. Gedruckt wurde, so etwa führte der Herr Professor 
aus, schon 1000 Jahre vor Gutenberg; die Leinwand- und Holz- 
schnittdrucke, die Spielkartendrucke (von denen Nachbildungen 
vorlagen) des Mittelalters seien allgemein bekannt. Mit Hilfe des 
sogenannten Blockdruckes wurden sogar ganze Bücher hergestellt; 
hiervon zeugen die noch jetzt in freilich nur wenigen Exemplaren 
vorhandenen Armenbibeln, deren jede heutzutage einen Wert von 
100000 MA. vergegenwärtige. Gutenberg's Erfindung, die der 
Wissenschaft und Kunst, ja dem gesamten Kultur- und Völker- 
leben neue Bahnen eröffnete, gipfelte in der Herstellung beweg- 
licher Lettern. In den Jahren von 1450 bis 1455 entstand durch 
Gutenberg das erste grosse Druckwerk, eine lateinische Bibel, von 
der Herr Professor Dr. Curtius treffliche Nachbildungen vorlegte; 
die Länge der Herstellungsdauer ist vor allem darauf zurück- 
zuführen, dass dem Prachtwerk zahlreiche mit der Hand hergestellte 
Initialen und Randzeichnungen eingefügt sind. Ferner stellte 
Gutenberg’s Druckerei damals Ablassbriefe und lateinische Gram- 
matiken für den Schülergebrauch her. Von Fust und seinem 
Schwiegersohn, Peter Schöffer, deren geschäftliche und technische 
Beziehungen zu Gutenberg ja hinlänglich bekannt sind, wurde 1457 
das Psalterium gedruckt; auch hiervon wurden wohlgelungene Nach- 
bildungen vorgewiesen. Von Gutenberg's späteren Druckerzeug- 
nissen befinden sich zwei in je einem Exemplar in unserer Stadt- 
bibliothek: das sogenannte Katholikon, eine Art Konversationslexikon, 
1460 entstanden, und eine lateinische Schrift über den rechten 
Gebrauch des heiligen Abendmahls. Cicero's „de officiis“, 1465 
von Fust und Schöffer gedruckt, ebenso in einem Exemplar der 
Stadtbibliothek vorhanden, konnte gleichfalls bewundert werden, 
wie auch der codex psalmarum aus dem Jahre 1502, von Schöffer 
gedruckt. Zur Ehre unserer Vaterstadt sei es gesagt, dass sie mit 
einer der ersten Plätze war, in denen die Buchdruckerkunst ge- 
trieben wurde; zwei lübische Originalwerke aus jener Zeit zeigte 
Herr Professor Dr. Curtius vor: das rudimentum noviciorum, 1475 
von dem Drucker und Verleger Lukas Brandis, einem geborenen 
Lübecker, hergestellt, und eine von Nicolai de Lyra verfasste 
mittelniederdeutsche (plattdeutsche) Bibel, 1494 von dem Drucker 
Steffen Arrendes herausgegeben. Es sei hierbei bemerkt, dass der 
lübische Buchdruck und Buchhandel um die Wende des 15. und 
16. Jahrhunderts die erfreulichsten Blüten trieb, so wurde hier 
beispielsweise ein missale für Schweden gedruckt und ferner leb- 
hafter Bücherhandel nach den gesamten nordischen Ländern unter- 
halten. Dem interessanten Vortrage folgte eine kurze Besichtigung 
der ausgedehnten Bibliothekräume mit ihrem auf über 110000 
Bände geschätzten Bestande. 

-b.- Aus Schlesien. Eine starke Zumutung stellt die Firma 
Paul Hülseberg in Berlin an die Zeitungsredaktionen. Sie ver- 
langt nämlich Reklameartikel unter Lokal-Nachrichten oder Ver- 
mischtes aufgenommen gegen eine Vergütung von einer Mark 
für je 56, 38 und 31 Zeilen und von drei Mark für 133 Zeilen. 
Für Nebenausgaben soll die Vergütung 50 A bez. 1,50 A betragen. 
Natürlich werden auch vollständige Belegexemplare verlangt und 
Zahlungen werden auf Nachnahme bedingt. Abgesehen davon, 
dass die Aufnahme solcher Reklamen in den redaktionellen Teil 
nicht als anständig angesehen wird, ist die angebotene Vergütung, 
die nicht einmal die nackten Satzkosten deckt, einer Verhöhnung 
so ähnlich wie ein Ei dem andern. Das wird wohl auch von 
allen anderen Empfängern des Angebotes empfunden worden sein. 

* Württemberg. Wie die „Neckar-Zeitung“ berichtet, haben die 
Firmen Schell’sche Buchdruckerei in Heilbronn, Inhaber Herr 
Viktor Krämer, Verlag der „Neckar-Zeitung“ und des „Heilbronner 
General-Anzeigers“, und Aktiengesellschaft „Schwarzwälder Bote“, 
Buchdruckerei in Oberndorf a. Neckar, die Papierfabrik am Baum, 
C. Roser, in Miesbach, Oberbayern, käuflich erworben und in 
sofortigen Betrieb übernommen. 


* 


Kleine Mitteilungen. 


Preisausschreiben. Dic Abteilung für Tier- und Pflanzenschutz 
der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaft zu Gera 


568 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 49 


wünscht für die neue, zur Massenverbreitung bestimmte Preisschrift 
„Deutsche Jugend, übe Pflanzenschutz!“ eine passende 
Zeichnung für den Umschlag zu erhalten, nach welcher sich 
derselbe in ein bis drei Farben in Buchdruck herstellen lässt. 
Das Format des Heftes wird 13, zu 21 cm (Hochoktav) betragen; 
für den in Schriftsatz erfolgenden Titeleindruck muss entsprechen- 
der Platz frei gelassen werden, Für das unbeschränkte Eigentums- 
recht des besten Entwurfes ist ein Preis von 50 Mark ausgesetzt. 
Jede Zeichnung muss mit einem Motto gekennzeichnet sein und 
die genaue Adresse ist in einem verschlossenen Briefumschlage, 
mit gleichem Merkwort versehen, beizufügen. Einsendungen sind 
bis zum 10. Januar 1901 an den Vorsitzenden Emil Fischer in 
Gera (Reuss), Laasener Strasse 16, zu richten. 

Reichsdruckerei. Zur Unterstützung des Direktors der Reichs- 
druckerei in Kunst- und technischen Fragen hat der Kaiser eine 
aus zwölf hervorragenden Künstlern und Gelehrten bestehende 
Sachverständigen-Kommission ernannt. Die Amtsdauer der Mit- 
glieder dieser Kommission ist drei Jahre. 

Reichsverband österreichischer Buchdruckereibesitzer. In der 
kürzlich stattgehabten Hauptversammlung des Verbandes wurde 
Herr Adolf Holzhausen zum Präsidenten, zu dessen Stellvertreter 
Herr Hans Feller in Carlsbad und zum Schriftführer Herr Friedrich 
Jasper gewählt. Zum Obmann des Tarifamtes wurde Herr Victor 
Drouot in Linz, zu dessen Stellvertreter Herr Franz Reifmüller 
in Wien gewählt. Auf Antrag des Herrn Hans Feller in Carlsbad 
beschloss der Reichsverband österreichischer Buchdruckereibesitzer, 
die nötigen Schritte zu unternehmen, um zu einem Zentralpunkt 
für die Buchgewerbe, zu einem Buchgewerbehaus, in Wien zu 
kommen. 

vom „fliegenden“ Gerichtsstand der Presse. Der Antrag auf 
Beseitigung des sogenannten fliegenden Gerichtsstandes der Presse 
soll im Reichstage von neuem eingebracht werden. Ein dies- 
bezüglicher Antrag war bereits vor zwei Jahren beim Beginne der 
gegenwärtigen Legislaturperiode dem Reichstage zugegangen, kam 
aber in der vorigen Tagung überhaupt nicht mehr zur Beratung. 
Der freisinnigen Volkspartei Verdienst war es, dass s. Z. der Antrag 
eingebracht wurde, es ist aber begründete Aussicht vorhanden, dass 
er diesmal auch von anderen, tonangebenden Parteien unterstützt 
werden wird. Material ist reichlich vorhanden und es wäre auch an 
der Zeit, dass diese Gesetzesbestimmungen eine Reform erführen. IV., 

Gebrüder Gotthelft’s Abreiss-Kalender liegt uns für 1901 wieder 
in vorzüglicher Ausstattung vor. Die Rückwand ist in moderner 
Zierweise und harmonischer Farbenstimmung gehalten und gewinnt 
noch dadurch an schöner Wirkung, dass die Hauptzeilen, ein Teil 
der Ornamente und die stimmungsvolle Mittelfigur in Prägedruck 
ausgeführt sind. Der Kalender ist mit zwei Blocks versehen, 
einem Wochennotizblock und einem Notizblock mit weissen Blättern, 
und enthält in dem untern Teil Raum für Druckerei-Empfehlungen. 
Auf der Rückseite ist das Jahreskalendarium angebracht. Ausser 
diesem Abreiss-Kalender giebt die kgl. Hofbuchdruckerei von 
Gebrüder Gotthelft in Cassel noch sauber in Farbendruck aus- 
geführte Reklame-Kalender in einem grossen Doppelfolioformat 
heraus, die sich vorzüglich zu Geschenkbeilagen für Zeitungen 
eignen. Die Kalender der Firma verdienen die Aufmerksamkeit 


der Kollegen. 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Eingetragene Firmen. In Krefeld die offene Handelsgesell- 
schaft unter der Firma Hermann Mahler, Gesellschafter sind die 
Herren Hermann Mahler und Simon Mahler, beide Buchdruckerei- 
besitzer in Krefeld. Das Geschäft besteht als Einzelfirma seit 1886. 

Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Georg Bannert 
zu Lichtenberg, Frankfurter Allee 197, am 26. November. Kon- 
kursverwalter Herr Kaufmann Wilhelm Schultze zu Berlin SO. 
Elsenstr. 3. Anmeldefrist bis zum 5. ‚Januar 1901. 

Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Carl Mondrion, 
in Firma Carl! Mondrion in Frankfurt a. M., Niddastrasse 62, 
am 20. November. 

Auszeichnung. Der Direktor der Staatsdruckerei in Wien, 
Herr Hofrat Ottomar Volkmar, wurde vom Kaiser von Österreich 
in den Adelsstand erhoben. 

Gestorben. In Berlin starb am 18. November Herr Buch- 
druckereibesitzer Gregor Hornberg, 68 Jahre alt. 


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Nr. 49 


Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. 


Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs. 
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. 


Dreizehnter Nachtrag =. 


der den Tarif anerkennenden Firmen zum- Verzeiöhnis vom `- 


31. Dezember 1899 (bezw. 71. Gesamt-Nachtrag). ` 
L Kreis. V. Kreis- 


Hennstedt: Lorenzen, Fedder. Aschaffenburg: Gottinger, A. 
Il. Kreis. Scheinfeld: Ile, -M. 


. Vil. Kreis. i 
Höchst a. M.:.Graf, Willy. 
IV. Kreis. Berlin: Buchdr. P. Zühlcke. 


Geislingen a. St.: Junginger, B. IX. Kreis. 
Heidelberg: BuchdruckereiMoriell. Breslau: Neumann, Ernst. 


Den Setzmaschinentarif hat anerkannt die Buchdruckerei der 
„Nord-Ostsee-Zeitung“ (F. Rohwedder) in Kiel. 


Bekanntmachung. 


Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich 
das Schiedsgericht für den VIII. Kreis (Berlin-Brandenburg) 
neu konstituiert. Gewählt wurden prinzipalsseitig die Herren 


Hermann Klokow, Gustav Hempel und R. Schumacher zu Mit- 
gliedern, Ernst Boll, Gustav Horn und Phil. Messenzehl zu Stell- 


vertretern; gehilfenseitig die Herren Franz Heinrich, Beyer 
und Tübbecke zu Mitgliedern, Perreaux, Schmidt und Senftleben zu 
Stellvertretern. — Den Vorsitz übernahm prinzipalsseitig Herr 
Hermann Klokow, gehilfenseitig Herr Franz Heinrich, Buchdruckerei 
Bading, Beuthstrasse 2. l 

Klagen aus dem Tarife sind seitens der Parteien bei dem be- 


treffenden Vorsitzenden schriftlich einzureichen. 


Ersatzwahl der Prinzipalsvertreter für den I. Tarifkreis 
gemäss $ 42 des Tarifs. 


Gewählt wurden die Herren Georg Riemschneider in Hannover 


zum Kreisvertreter, F. F. Klindworth in Hannover zum ersten und . 


F. W. Rademacher in Hamburg zum zweiten Stellvertreter: 
Gemäss § 45, Ziffer 7 des Tarifs und im Einverständnis mit 
den beteiligten Kreisen schreiben wir hiermit für Chemnitz die 
Errichtung eines Schiedsgerichtes aus. Wählbar und wahl- 
berechtigt sind nur tariftreue Prinzipale und solche Gehilfen, welche 
in tariftreuen Druckereien arbeiten. Die Wahl der Prinzipals- 


STELLEN NNGEBOTE, 
Tüchtiger Korrektor 


wird von grösserer Druckerei Münchens per sofort ge- 

sucht. Angebote mit Gehaltsansprüchen sind unter 

M. 500 an den Zentral-Arbeitsnachweis des Deutschen 

Buchdrucker-Vereins Leipzig, Deutsches Buchgewerbe- 
aus, einzureichen. g 


Ein Schriftgiesser sucht Stellung als 


Faktor 


Z. 1 an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. 
ED GE 2 


Lexikon „ a 
Brehms-Tierleben, sämtliche Klassiker etc, alle 10 Pfg., pro Stück. 
erke complett, franko und ohne Anzahlung, 


Birkenstr. 26. Prospekte zu Diensten, aufgiebt. 


Johanngeorgenstadt: Drechsler, P. 


Se Anzeigen, SD 


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gu verlangen von 


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Niederlagen in: 
Leipzig Berlin $W, 
vw Stephanstr.16. Beuthstr. 4. 
Fabrik-Papierlager 


Berth, Siegismund. d 


Selbiger ist mit allen vorkommenden Arbeiten Lohnlisten für Kleinbetr iebe | 


in der Schriftgiesserei vertraut und bekleidet | nach Vorschrift der Deutschen Buchdrucker- 
Jetzt ähnliche Stellung. Gef, Angebote unter Berufsgenossenschaäft, sind zu beziehen durch 
Ze, 35 5 W ne en nen) 
Me * Deutschen Buchdrucker -Vereins, Leipzig 

zers u. Brockhaus Konver pamona Buchgewerbehaus zum Preise von 15 Pfg. pro 
Stück bei Abnahme von 25 und mehr Bogen 


4 n Herr Karl Kayser, früher Buchdruckereibe- 

Ben bequeme monatliche Teilzahlungen zu sitzer in Geblenberg bei Stuttgart, wird in einer wichtigen 

21e e i s ache um. gabe seiner Adresse gebeten. Eventue 
en durch: E. Belitz, Berlin NW., 10 M. Belchnun ar se Aeselbe richtig 


g demjenige 
er W. Köhler, München., 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 569 


Schiedsrichter wird von dem Prinzipals-Kreisvertreter Herrn Alwin . 
Becker, Leipzig, die Wahl der Gehilfen - Schiedsrichter von dem 
Gehilfen -Kreisvertreter Herrn Conrad Eichler, Leipzig, geleitet 
werden. SE Se | 

„Die tariftreuen Prinzipale und Gehilfen zu Chemnitz werden 


nunmehr ersucht, Kandidaten für diese Wahl zu nominieren und 


die Namen derselben ihrem Kreisvertreter bekannt zu geben. Die 
Festsetzung des Wahltermins bleibt den Kreisvertretern unter Ver- 
'ständigung mit den Parteien überlassen. 
Berlin, 27. November 1900. sf u 
. Georg W. Büxenstein, L. H. Glesecke, 
N Go | Vorsitzende. : 


. e e e — 


Bekanntmachung. 


Zur Kostendeckung der Tarifdurchführung ist für das Rechnungs- 
jahr 1900/1901 gemäss § 58 des Tarifs von den tariftreuen Prinzi- 
palen und Gehilfen der Beitrag von 6000 / gemeinsam und zu 
gleichen Teilen aufzubringen. Es ergeht deshalb an alle tarif- 
treuen Gehilfen die Aufforderung, ihrer tariflichen Pflicht zu ent- 
sprechen und ihren Jahresbeitrag, der auf 20 A pro Gehilfen 
festgesetzt wurde, sofort an die Kreisvertreter — spätestens 
bis 20. Dezember — zu zenden. (Für die Mitglieder des Ver- 
bandes der Deutschen Buchdrucker ist dieser Pflichtbeitrag bereits 


durch die Verbandskasse an mich direkt abgeführt worden.) 


Die Gelder sind druckereiweise zu sammeln und muss die 


Sendung über den Namen der Druckerei sowohl als des Ortes 


Auskunft geben. 
Die Adressen der Gehilfen-Kreisvertreter sind die folgenden: 
Kreis I: Georg Klapproth, Hannover, Calenbergerstrasse 19. 
„ II: Otto Mierow, Bielefeld, Hermannstrasse 61. 
„ III: Carl Domine, Frankfurt a. M., Wielandstrasse 2, III. 
„ IV: Karl Knie, Stuttgart, Rosenstrasse 32, I. | 
V: Julius Hanke, München, Elisenstrasse 7, IV links. 
„ VI: Joh. Löschke, Halle a. S., Henriettenstrasse 10, Hof. 
„ VII: Conrad Eichler, Leipzig-A., Gartenstrasse 42, III. 
„ VIII: L. H. Giesecke, Berlin SW., Zossenerstrasse 25, IV. 
5 Hermann Schlag, Breslau, Lewaldstrasse 4. = 
Die. Einteilung. der. Tarifkreise- ist- aus dem „Kommentar“, 
Seite 173/174 zu entnehmen. l 
Die Herren Kreisvertreter sind gebeten, die bei ihnen ein- 
gegangenen Beiträge spätestens bis zum 30. Dezember ein- 
zusenden, und zwar unter der Adresse des Herrn Paul Schliebs. 


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Berlin, 27. November 1900. 


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L. H. Glesecke, 
Gehilfen-Vorsitzender. 


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Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 49 


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Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder 
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u — Nichtamtlicher Teil. „ e 


SCH Innungsbetriebe und Handelsregister 


ie von der Handelskammer zu Wiesbaden beantragte 
g * AV gerichtliche Entscheidung der Frage, ob ein Buch- 
, 2 A druckereibetrieb deshalb, weil er einer Zwangsinnung 
Ss DR beigetreten ist und bei derselben verbleibt, seine 
Eigenschaft als handelsgerichtlich eingetragener Betrieb behält 
oder nicht, ist vom kgl. Amtsgericht: Wiesbaden unter dem 
24. November 1900 erfolgt und, wie zu erwarten war, gegen 
die Handelskammer ausgefallen. Der die aufgeworfene Frage 
gründlich behandelnde und prinzipiell wichtige Entscheid lautet 
wie folgt: 
. „Den Antrag der Handelskammer (J.-Nr. 1937), wegen der 
durch Entscheidung der Verwaltungsbehörde erfolgten Zuweisung 
der Druckereibetriebe der Firmen K. Schwab, Karl Ritter, P. Plaum 
und Rud. Bechtold & Co. zur Buchdrucker-Zwangsinnung über die 
hierdurch in Frage gestellte Registerfähigkeit dieser Firmen Er- 
mittelungen anzustellen und diese Firmen eventuell im Handels- 
register zu löschen, vermag ich als begründet nicht anzuerkennen, 
und muss ich es daher ablehnen, diesem Antrage Folge zu: geben. 
Die Handelskammer irrt darin, dass sie den Begriff „Handwerk“ 
im Sinne der Gewerbeordnung indentifiziert . mit dem Begriff 
S Handwerk“ i im Sinne des neuen Handelsgesetzbuches, und gelangt 
kierdurch zu dem falschen Schlusse, ein innungspflichtiger Hand- 


werker im Sinne der Gewerbeordnung könne nicht zugleich ein 
registerfähiger und -Pflichtiger Vollkaufmann im Sinne des neuen 


Handelsgesetzbuches sein. Die Gewerbeordnung und das neue 
Handelsgesetzbuch stellen aber für den Begriff „Handwerk“ ganz 
verschiedene Merkmale auf. Nach der Gewerbeordnung sind die 


Zwangeinnungen auf Handwerker beschränkt (8 100); ausgenommen 


von der Zwangsmitgliedschaft sind ausdrücklich diejenigen, die 
das Gewerbe, wofür die Innung errichtet ist, nicht handwerks- 
mässig, sondern fabrikmässig, betreiben (8 100. l 


Die Gewerbeordnung unterscheidet somit zwischen Rande | 
betrieb und Fabrikbetrieb, und liegt in dieser Unterscheidung das 


Kriterium für Handwerk und Fabrik im Sinne der Gewerbeordnung, 


| sodass Handwerker | im Sinne der Gewerbeordnung derjenige ist, 


welcher das Gewerbe „nicht fabrikmässig“ betreibt. Eine. weitere 
Bestimmung der Begriffe „Handwerker“ und „Handwerk“ enthält 
die Gewerbeordnung nicht; ebenso sieht sie von einer, Definition 
des Begriffes „Fabrik“ ab.. de 

- Bei der Beratung der Gewerbeordnung. it. von Vertretern der 
Regierung ausgeführt worden, dass eine Begriffsbestimmung für 
den fabrikmässigen Betrieb nicht gegeben werden könne, 'dass hier 
vielmehr die Verhältnisse des Einzelfalles entscheidend sein müssten, 


dass die dabei in Betracht kommenden Merkmale aber im Grossen, 


und Ganzen nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts festständen. 
Massgebend für die Bestimmung der Begriffe „Fabrik“. und „Hand- 
werk“ im Sinne der Gewerbeordnung sind somit diejenigen Merk- 
male, welche die Theorie und Praxis für die Unterscheidung des 
fabrikmässigen Betriebes vom handwerksmässigen Betriebe auf- 
gestellt hat. Solche Merkmale sind: Grösse und Ausdehnung der 
vorhandenen Räumlichkeiten; Uinfang und Wert der hergestellten 
Jahresmenge; die Art der Arbeitsteilung und die mehr mechanische 
oder mehr kunstgemässe Mitwirkung der Arbeiter; die mehr- oder 
minder umfassende Verwendung von Arbeitsmaschinen; die Her- 
stellung der Gegenstände auf Bestellung und zum Einzelverkauf 
oder auf Vorrat und zum Massenabsatz; die persönliche Beteiligung 
des Botriebsunternehmers an der Herstellung - der Gegenstände oder 
die Beschränkung seiner Thätigkeit auf die kaufmännische Leitung; 
die handwerksmässige Ausbildung. und die Beschäftigung jugend- 
licher Arbeiter. Im Gegensatz zur Gewerbeordnung, die zwischen 
Handwerksbetrieb und Fabrikbetrieb, unterscheidet und in dem 
Fehlen fabrikmässiger. Betriebsart das Kriterium des. Handwerks- 
betriebes erblickt, stellt das neue Handelsgesetzbuch Händwerks- 
betrieb in Gegensatz zum kaufmännischen Grossbetrieb und erblickt 
in dem eine kaufmännische Organisation erforrdernden erheblichen 
Umfange des Betriebes das Kriterium, welches den Unterschied 
zwischen kaufmännischem Grossbetriebe. und Handwerksbetriebe 
und dadurch zwischen Handelsgewerbe und Nichthandelsgewerbe 


ausmacht. 
Dass dieses im $ 2 des neuen ‚Handelsgesetzbuches aufgestellte 


Kriterium dem Gesetzgeber auch in den- Fällen des: $ 1 Abs. 2 


574 


Nr. 2 und 9 vorgeschwebt hat, dass es überhaupt dem System 
des neuen Handelsgesetzbuches zu Grunde liegt, wird von Staub 
in überzeugender Weise nachgewiesen (vergl. Staub, Kommentar 
zum Handelsgesetzbuch, 6. und 7. Auflage: Anm. 76 zu $ 1; 
Anm. 8 zu $ 2; Anm. 3 zu § 4). „Handwerk“ im Sinne des 
neuen Handelsgesetzbuches liegt somit dann vor, wenn der Betrieb 
wegen seines nicht erheblichen Umfanges eine kaufmännische 
Organisation nicht erfordert; und umgekehrt liegt kaufmännischer 
Grossbetrieb dann vor, wenn das Unternehmen einen so erheblichen 
quantitativen Inhalt hat, dass sein ordnungmässiger Betrieb eine 
kaufmännische Einrichtung erforderlich macht. Dies Letztere 
trifft sowohl dann zu, wenn der erhebliche quantitative Inhalt in 
der Zahl der abgeschlossenen Geschäfte, die zusammen ein hohes 
Objekt repräsentieren, zum Ausdrucke gelangt — in diesem Falle 
bedingt die Kompliziertheit des Betriebes die Schaffung kauf- 
männischer Ordnung —, als auch dann, wenn die Geschäfte zwar 
ihrer Zahl nach nicht erheblich, aber ihrem Inhalte nach erheblich 
sind, wenn Geschäfte über grosse Objekte abgeschlossen werden — 
in diesem Falle erfordert besonders die Rücksicht auf die Gegen- 
kontrabenten kaufmännische Ordnung, in erster Linie durch ge- 
hörige Buchführung (vgl. Staub, Kommentar zum Handelsgesetz- 
buch, Anm. 7 zu § 2). 

Stellen aber, wie im Vorstehenden näher dargestellt worden 
ist, die Gewerbeordnung und das neue Handelsgesetzbuch für den 
Begriff „Handwerk“ ganz verschiedene Merkmale auf, die Gewerbe- 
ordnung: das Fehlen fabrikmässiger Betriebsart, das neue Handels- 
gesetzbuch: das Nichterfordernis kaufmännisch eingerichteter Be- 
triebsart, so ergiebt sich hieraus, dass ein Handwerker im Sinne 
der Gewerbeordnung sehr wohl zugleich Nichthandwerker und 
Vollkaufmann im Sinne des neuen Handelsgesetzbuches sein kann, 
dass also die Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung mit der Ein- 
tragungsfähigkeit in das Handelsregister nichts zu thun hat. 

Es wird sogar eine grosse Anzahl Gewerbetreibender geben, 
deren Betriebe nicht als Fabrikbetriebe angesehen werden können, 
aber einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb 
erfordern, die also innungspflichtige Handwerker im Sinne der 
(Gewerbeordnung und zugleich Nichthandwerker und registerfähige 
und -pflichtige Vollkaufleute im Sinne des neuen Handelsgesetz- 
buches sind; ganz abgesehen von denjenigen zahlreichen Fällen, 
in denen wegen der Vereinigung von Handwerk und Handelsgeschäft 
in einer Person ein Gewerbetreibender wegen seines Handwerks 
innungspflichtig und wegen seines Handelsgeschäftes zugleich 
registerpflichtig ist. 

Wird aber, wie im Vorstehenden nachgewiesen worden ist, 
durch die Zuweisung der Druckereibetriebe der Firmen K. Schwab, 
Karl Ritter, P. Plaum und Rudolf Bechtold & Co. zur Buchdrucker- 
Zwangsinnung die Vollkaufmannsqualität der Inhaber dieser Firmen 
überhaupt nicht in Frage gestellt, so ergiebt sich hieraus, dass 
diese Zuweisung einen genügenden Anlass nicht zu bieten vermag, 
die hierdurch gar nicht erschütterte Vollkaufmannsqualität der 
Inhaber dieser Firmen durch Anstellung von Ermittelungen einer 
Nachprüfung zu unterziehen. 

Dem Antrage der Handelskammer auf Nachprüfung der Register- 
fähigkeit der genannten Firmen kann nur dann entsprochen werden, 
wenn die Handelskammer unabhängig von der Entscheidung über 
die Zugehörigkeit dieser Firmen zur Zwangsinnung auf Grund 
einer Prüfung der thatsächlichen Verhältnisse des Geschäftsum- 
fanges zu der Auffassung gelangt, dass die Betriebe dieser Firmen 
einen so erheblichen quantitativen Inhalt nicht haben, dass ihr 
ordnungsmässiger Betrieb kaufmännische Einrichtung erforderlich 
macht.“ 

Das kgl. Amtsgericht Wiesbaden ist somit der Auffassung 
beigetreten, die vom Deutschen Buchdrucker-Verein ver- 
fochten worden ist und die auch die sächsischen Register- 
behörden und das kgl. preussische Handelsministerium zum 
Ausdruck gebracht haben. Da nicht zu erwarten ist, dass 
der Wiesbadener Entscheid im Berufungswege abgeändert 
wird, so darf mit diesem Entscheid jedenfalls die Frage der 
Eintragungsfähigkeit der Zwangsinnungsbetriebe in das Han- 
delsregister auch für Preussen als erledigt angesehen werden. 


ZZ 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 50 


Aus dem Schriftgiessereigewerbe. 


In Nr. 36 wurde bereits darauf hingewiesen, dass durch 
Erhöhung der Löhne, durch Preissteigerungen der Rohmate- 
rialien und auch durch die Kosten der Betriebseinrichtungen 
infolge der Bundesratsverordnungen der Betrieb wesentlich 
verteuert worden sei. Daran schloss sich die Klage über 
die wachsende Rabatthöhe beim Schriftenverkauf und der 
Wunsch, dass die Giessereien sich vereinigen möchten, um 
dem Rabattunwesen zu steuern. 

So richtig das Verlangen nach einer Vereinigung der 
Schriftgiessereibesitzer ist, so notwendig ist es aber auch, die 
wirklichen Ursachen des Rabattunwesens festzustellen, weil 
nur in diesem Falle die richtigen Mittel für die Abhilfe ge- 
funden werden können. 

Ein Handelskammerbericht für das Jahr 1599 stellte 
bereits fest, dass in der Vergrösserung einzelner Firmen und 
besonders in der Schaffung von Neuheiten kein richtiges 
Mass mehr eingehalten werde. Die Lager werden überfüllt, 
weil es unmöglich werde, alle diese Neuheiten genügend zu 
verkaufen. Verschärft wird diese ungünstige Situation durch 
die steigende Einführung der Zeilengiessmaschinen. Das Miss- 
trauen gegen dieselben ist gewichen, denn bis zum Ende 
dieses Jahres dürften in Deutschland, Osterreich und der 
Schweiz etwa 400 Linotypes und 300 Typographen arbeiten, 
denen sich inzwischen auch die Monoline hinzugesellt hat. 
Die Zweibuchstaben-Linotype hat in der „Berliner Morgen- 
post“ ihre Leistungsfähigkeit nachgewiesen; die Giessereien 
müssen sich also auch auf einen geringeren Absatz der Titel- 
schriften in den kleineren Kegeln einrichten, von denen ge- 
wöhnlich grosse Quantitäten bezogen wurden. Es ist also 
zweifellos, dass die fraglichen Umstände die Nachfrage er- 
heblich verringern und zu einer Einschränkung der Betriebe 
führen müssen. 

Solche Krisen wirtschaftlichen Rückganges sind ja aller- 
dings öfter dagewesen. Die grossen deutschen Giessereien 
suchten und fanden dann aber Beschäftigung in ihren Auf- 
trägen vom Auslande, mit denen sie das vorhandene Personal 
so lange beschäftigen konnten, bis der heimische Markt 
wieder aufnahmefähig wurde. Auf eine solche Wandelung 
ist jedoch angesichts der jetzigen Krise nicht mehr zu 
rechnen. Die Zeilengiessmaschinen werden für lange Zeit, 
wenn nicht dauernd, den Brotschriftenumsatz vermindern und 
in der Novitätenwut tritt ganz von selbst eine Einschränkung 
ein, da die Kosten der Herstellung in keinem gesunden Ver- 
hältnis zum Ertrag mehr stehen werden, ganz abgesehen davon, 
dass sie die guten älteren Erzeugnisse mehr und mehr unver- 
käuflich machen. 

Ahnlich liegt es mit dem Export. Seit langer Zeit ex- 
portierte Frankreich nach Spanien, Italien, Rumänien und 
besonders Süd- und Central- Amerika grosse Massen von 
Schriften. Dadurch, dass Deutschland das französische Schrift- 
system adoptiert und in geschmackvollen Neuheiten Frankreich 
überflügelt hatte, dadurch fand es in den genannten Lin- 
dern ebenfalls einen guten Markt für seine Neuheiten. Das 
wird sich aber nun ändern. Seit zwei Jahren haben sich 
die französischen Giessereien zur Wahrung ihrer interessen 
vereinigt. In ihrem Organ „La Fonderie Typographique“ 
führen die einzelnen Giessereien regelmässig geschmackvolle 
Schriften und Einfassungen vor, welche in nichts hinter den 
deutschen zurückstehen. Durch eine längere Arbeitszeit und 
niedrigere Löhne können die französischen Giessereien den 
Wettbewerb mit Deutschland erfolgreich aufnehmen. Sie 
werden es aber nicht bloss, sondern sie müssen es, denn 
ihnen ist allmählich auf dem Weltmarkte eine verschärfte Kon- 
kurrenz durch spanische, italienische und selbst nordameri- 
kanische Giessereien entstanden. Spanien und Italien rüsten 
sich, nicht nur den Bedarf ihrer Heimat zu decken, sondern 
nehmen bereits lebhaften Anteil am Export nach Süd- und 


Nr. 50 


Central-Amerika. Schliesslich droht den französischen Giesse- 
reien aber ebenfalls die Zeilengiessmaschine. Zunächst ist 
es nur die Linotype, die teuerste von den dreien. Aber selbst 
von dieser sind bereits gegen hundert Stück im Betriebe, Also 
auch in Frankreich wird man sich auf die grössere Pflege von 
Titel-, Zierschriften und Einfassungen einrichten müssen. 

Auch Russland, welches Sanguinikern als ein Markt 
erscheint, wo in kurzer Zeit ein Vermögen erworben werden 
könne, auch dieses Land kommt für den deutschen Export 
immer weniger in Betracht, teils durch erhebliche Ver- 
grösserungen alter, teils durch Errichtung neuer Giessereien, 
besonders aber durch die dortige allgemeine trostlose wirt- 
schaftliche Lage und höchst ungünstige Kreditverhältnisse. 

Die gegenwärtige Lage der deutschen Giessereien ist also 
folgende. In den Brotschriften, d. h. in einem Massenartikel, 
findet eine erhebliche Verminderung des Absatzes durch die 
Zeilengiessmaschinen statt. In der Schaffung von Novitäten, 
die eine krankhafte geworden ist, muss und wird eine Gesun- 
dung und damit auch eine geringere Produktion eintreten, und 
in dem Wettbewerb auf dem Weltmarkte wird Deutschland 
durch die verbesserten Leistungen der französischen Giesse- 
reien einen schweren Stand bekommen. Treten nun auch noch 
weitere Produktionsverteuerungen ein, sei es durch weiter- 
steigende Rohmaterialpreise oder Lohnerhöhungen, dann ist es 
den deutschen Giessereien nicht mehr möglich, erfolgreich im 
Auslande zu konkurrieren und die Einschränkung aller Betriebe 
muss die notwendige Folge sein. 


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Aus den Gewerbskreisen Frankreichs. 


In einer ihrer letzten Sitzungen hat die Akademie der 
Schönen Künste den Preis Cambacères im Betrage von 3000 
Franken dem Kupferstecher Penat und den Preis Saintour, eben- 
falls im Betrage von 3000 Franken, dem Lehrer an der Ecole 
municipale Estienne, Duboucher, einem früheren Inhaber des Römi- 
schen Preises, verliehen. Diesem hervorragenden Künstler verdankt 
man eine grosse Zahl bemerkenswerter Arbeiten. 

Der Finanzminister Caillaux empfing vor einiger Zeit die Herren 
Chauvière, Abgeordneter von Paris, Guillotin, ehemals Vorsitzender 
des Handelsgerichts, und Poirier, Gemeinderat von Paris, die ihn 
baten, den Neubau der Nationaldruckerei im XV. Arrondisse- 
ment zu beschleunigen. Die Leser werden sich ohne Zweifel der 
früher wegen der Verlegung der Nationaldruckerei gethanen Schritte 
und der in Bezug auf diesen Gegenstand gepflogenen Besprechungen 
erinnern, wenigstens haben wir sie hierüber unterrichtet. Diese 
Sache, die bisher in der Schwebe verblieben war, wird nächstens 
ohne Zweifel ihre Lösung finden, und es ist wahrscheinlich, dass 
die Verlegung sich binnen kurzem vollziehen wird. Der Minister 
erwiederte denn auch den Besuchern, dass der Baugrund bereits 
reserviert sei und dass der Direktor des Etablissements, Herr 
Christian, ihm einen sorgfältig vorbereiteten Entwurf vorlegen 
solle. Sobald der Entwurf sich in den Händen des Ministers be- 
finden wird, soll das Parlament unverzüglich mit der Sache befasst 
werden und der Minister will sie sogar selbst im Parlament an- 
schneiden. 

Der Präsident des römischen Bucharbeiterverbandes und Ab- 
geordnete zur Weltausstellung, Giuseppe Parpagnoli, begab sich in 
Begleitung des Vicepräsidenten des obersten Arbeitsrates, Keufer, 
zum Handelsminister Millerand und sprach ihm im Namen der 
von ihm vertretenen Organisation Zustimmung zu dem Werke des 
Ministeriums und Dank für alle Massnahmen aus, die zu Gunsten 
der Arbeiter der Buchindustrien getroffen worden waren. 

Der Kongress des Bucharbeiterverbandes beschäftigte 
sich in seinen kürzlich abgehaltenen Sitzungen unter anderm mit 
der Setzmaschine, mit der Verkürzung den Arbeitszeit, mit der 
Syndikatsmarke und den Mitteln, um sich deren Besitz zu sichern 
und trat schliesslich auch in eine Prüfung der Zugehörigkeit zum 
internationalen Buchdruckersyndikat ein, dem seit seiner Gründung 
bereits die meisten der Bucharbeiterverbände Europas beigetreten 
sind. Der Kongress sprach sich für den Beitritt des französischen 
Verbandes aus, überliess aber die endgültige Entscheidung hierüber 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


575 


den Sektionen. Wie bei jedem Kongress üblich, wurden auoh die 
Sitzungen dieses Kongresses mit einem Festmahl geschlossen, an 
dem sich etwa 500 Personen beteiligten und in dessen Verlaufe 
dem Sekretär des französischen Verbandes, Herrn Keufer, als Aus- 
druck der Anerkennung ein Kunstgegenstand überreicht wurde. 

Die Schriftgiesserei G. Peignot et fils hat soeben eine neue 
Schrift herausgebracht, die sie „Caractère Grasset“ benennt und 
die von dem Künstler dieses Namens entworfen und sodann mit 
Sorgfalt geschnitten worden ist. Da die neue Schrift sehr lesbar 
und angenehm für das Auge ist, wird sie zu vielen Arbeiten Ver- 
wendung finden. Sie ist auch zugleich elegant und von einer 
liebenswürdigen Phantasie, wie alles, was von diesem Meister der 
Affiche geschaffen wird. Die genannte Firma bietet dem Publikum 
diese Neuheit in Form eines fein ausgestatteten Heftes, das in 
Farben auf prächtiges Papier gedruckt ist und dessen Blätter 
durch ein Seidenband zusammengehalten werden. Die von Grasset 
gezeichneten Vignetten stehen dem, was der Künstler bisher ge- 
schaffen hat, in nichts nach, und es gebührt demselben für diesen 
neuen Beweis seines Interesses für das Buchgewerbe Dank. 

Der Minister des öffentlichen Unterrichts und der schönen 


Künste, Herr George Leygues, erliess vor einigen Monaten eine 


Entscheidung, die eine Vereinfachung der orthographischen 
Regeln bezweckte. Dieser Entscheidung war eine lange Liste 
von Fehlern beigefügt, die zugelassen werden und bei den Prü- 
fungen und Wettbewerben nicht mehr als solche zählen sollen. 
Über diese Massnahme ist nun ein grosser Lärm entstanden und 
dies hat dem Minister Veranlassung gegeben, die Mitglieder der 
französischen Akademie zu ersuchen, die ministeriellen Vorschläge 
eingehend zu prüfen und von dem Ergebnis dieser Prüfung dem 
Ministerium Mitteilung zu machen. 

Unsere Ausfuhr an Büchern, Gravuren und Lithographien 
wies in den ersten sechs Monaten des Jahres 1900 den Gesamt- 
betrag von 17900000 Fr. auf. Hiervon kommen auf die Bücher 
in französischer Sprache 5555000 Fr. und auf die fremdsprach- 
lichen Bücher 1750000 Fr. Das Organ des Arbeitsamts, dem wir 
diese Angaben entnehmen, teilt dann weiter mit, dass im Monat 
Juli, wie in jedem Jahre, der Geschäftsgang ein stiller war. 

Aus einer Statistik, die M. Avenel für sein Jahrbuch der 
französischen Presse und der politischen Welt anlegte, geht hervor, 
dass in Paris 2790 Journale und Zeitschriften erscheinen, in 
den Departements und Kolonien hingegen 3972. 

Die Arbeiter der Nationaldruckerei haben kürzlich in 
ihrer im Saal Lancry abgehaltenen Generalversammlung die Er- 
richtung eines Syndikats unter dem Namen Syndicat fraternel des 
ouvriers et ouvrières du Livre de l'Imprimerie nationale beschlossen. 
Die Arbeiterkommission, welche bisher das Arbeiterpersonal ver- 
trat, ist durch diese Gründung abgeschafft worden. 

Bei Gelegenheit der Weltausstellung ist Herr Charles Guasco, 
Direktor des Hauses Lorilleux, zum Offizier der Ehrenlegion 
befördert worden. Als Generalinspektor der Ausstellung gehörte. 
Herr Guasco zu denjenigen, die sich am thätigsten mit dieser 
grossartigen künstlerischen und industriellen Schaustellung befassten. 
Mit der ihm eigenen Liebenswürdigkeit war er stets zur völligen 
Verfügung aller, die Auskünfte von ihm wünschten, und die Zahl 
derjenigen, die diesem liebenswürdigen Manne, an den man sich 
niemals vergeblich wendete, ein gutes Andenken bewahren werden, 
dürfte sehr gross sein. Auch die gesamte Presse hat dem Eifer 
und der intelligenten Thatkraft, die Herr Guasco bei jeder Gelegen- 
heit entfaltete, Anerkennung gezollt, und wir schliessen uns dem 
gern beglückwünschend an. 

Paris, im November 1900. 


Ki 


Ein Dreifarbendruck-Prachtwerk. 


Dreifarbendruck — Vierfarbendruck — das sind noch immer 
zwei feindliche Brüder, deren Heeresfolger gegen einander kämpfen 
mit Worten und mit Thaten, wohlverstanden, ohne gegen einander 
handgreiflich zu werden, — ihre Thaten bestehen nurin Musterdrucken, 
mit denen sie sich gegenseitig überzeugen wollen, was ihnen natür- 
lich nicht gelingt. Kompromisse sind meistens — misslich, — 
mir scheint aber doch, ein solcher wäre bezüglich der Feststellung 
des Wertes von Drei- und Vierfarbendruck nicht unmöglich und 
träfe vielleicht den Nagel auf den Kopf, wenn man sagte: Drei- 
farbendruck — natürlich vollendet künstlerischer — kann überall 


Albert Montreuil. 


zweckentsprechend angewendet werden, wo das Sujet nicht eine 
scharfe Begrenzung, eine strenge Individualisierung verlangt; ist 
diese aber Bedingung, dann wende man eine vierte Farbe als 
Contour an, die man in der That bei manchen Gegenständen, 
wie z. B. bei Wiedergabe von Architekturen, nicht leicht entbehren 
können wird. Dass man aber beim rein Wissenschaftlichen ohne 
diese auch den strengsten Anforderungen Genüge leisten kann, das 
haben Förster & Borries im Vorjahre mit dem in ihrem Verlage 
erschienenen grossen anatomischen Werke mit seinen sehr zahl- 
reichen Dreifarbendrucktafeln bewiesen, und dass man mit den 
drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau im Gebiete der Kunst, im 
rein Malerischen wahrhaft Grossartiges zu leisten vermag, davon 
zeugt ein soeben im Verlage von Martin Oldenbourg in Berlin 
erschienenes, aus W. Büxenstein’s Kunstanstalten daselbst her- 
vorgegangenes Prachtwerk, das vielleicht selbst dem Herrn Flodoard 
Freiherrn von Biedermann, welcher in seinen Berichten von der 
Pariser Ausstellung die deutsche Buchkunst daselbst so gering- 
schätzig behandeln zu dürfen glaubt, imponiert haben würde, wäre 
es für jene grosse Schau fertig gewesen. 

Der Titel dieses Werkes ist: Walhall, die Götterwelt der 
Germanen, von E. Doepler d. J. und Dr. W. Ranisch, — ersterer 
hat die Bilder, letzterer den Text geliefert, eingeleitet aber wird 
dasselbe von Professor Dr. A. Heusler. 

Schon mancher hat sich vielleicht, namentlich wenn es ihm 
wie Referenten nicht vergönnt war, höhere Schulen zu besuchen, 
die Frage vorgelegt: warum hat man uns, den Nachkommen der 
Germanen, in unserer Schule nie etwas mitgeteilt von dieser Götter- 
welt unserer Vorfahren, während wir nicht so ganz in Unwissen- 
heit gelassen wurden über das Treiben Jupiters, der doch im 
Grunde ein recht zweifelhafter Charakter war, — über die Leda 
und das andere olympische Gesindel. Das Vorwort, das Professor 
Heusler zu dem Werke „Walhall“ geschrieben, giebt hierüber in 
treffender Weise Auskunft. Unsere Vorfahren hatten zwar Dichter, 
aber kein Phidias, kein Praxiteles ging mit diesen Hand in Hand, 
um die dichterischen Erzählungen in plastischer Form zu ver- 
anschaulichen und sie so der Nachwelt zu überliefern. „Der ge- 
schichtliche Lebenslauf der Germanen beginnt mit Kämpfen gegen 
das Römerreich“, schreibt Heusler. „Auf die Jahrhunderte des 
Kampfes folgte ein Jahrtausend des willigen Lernens: der Germanen- 
stamm war der Neuling, das junge Volk, das von der alten ge- 
reiften Kultur des Südens allmählich in sich aufnahm, was zu 
retten war. Der erste Schritt war überall die Annahme der christ- 
lichen Religion. Damit erkauften die blonden Eroberer den Ein- 
tritt in die neue Völkerfamilie. Und so haben die Germanen fast 
im Kindesalter schon ihre eigenen Götter dahingegeben.“ Diesem 
Umstande, sowie dem schon erwähnten Mangel an Künstlern des 
Meissels, die es vermocht hätten, die germanischen Mythen, welche, 
wie Professor Heusler sagt, auf Schritt und Tritt die Folgerichtig- 
keit fürs Auge vermissen lassen, „plastisch zu bändigen“, ist ohne 
Zweifel die mangelhafte Kenntnis der Götterwelt der Germanen in un- 
serem Volke, selbst in der grossen Masse der Gebildeten, zuzuschreiben. 

Und doch ist ein solcher Mangel im Grunde kein rühmlicher, 
welcher jetzt, wo wir wieder ein Volk bilden, wo unser Reich 
fester geeint ist als je seit den Tagen Karl’s des Grossen, fast be- 
schämend empfunden werden muss. Diesem Mangel abzuhelfen, 
dazu soll das Büzxenstein'sche Werk das Seinige beitragen. In 
„Walhall“ soll dem deutschen Volke ein nationales Pracht- 
werk geboten werden, „das mit der Kenntnis germanischen Götter- 
lebens, wie es die reiche Phantasie unserer Altvordern gestaltete, 
Verständnis und Liebe für deutsche Eigenart und deutsches Volks- 
bewusstsein erwecken und verbreiten soll“, — heisst es in dem 
ausgegebenen, selbst eine Prachtleistung darstellenden Prospekt. 

Und wie ist dieses nationale Prachtwerk beschaffen? 

Es bildet einen Band in Folio; sein Papier ist hochfeines, 
satiniertes, mild glänzendes Kunstdruckpapier oder eigentlich Kunst- 
druckkarton, da es eine Stärke mittleren Bristolkartons hat; die 
Schriit ist modernen Schnitts und hält die Mitte zwischen Schwa- 
bacher und Gotisch, etwas mehr zu letzterer neigend; sie stammt 
aus der Schriftgiesserei von Julius Klinkhardt in Leipzig und ist 
der verwendete Grad speziell für das Werk gegossen worden. Die 
Farben, mit denen dasselbe gedruckt wurde, sind, wie es sich für 
ein solches urdeutsches Buch geziemt, auch deutschen Ursprungs; 
die Druckfarbenfabrik von Kast & Ehinger in Stuttgart lieferte 
dieselbe. Sämtliche Klischees für den Dreifarbendruck aber sind 
aus der chemigraphischen Kunstanstalt von Georg W. Biicenstein 
in Berlin, dessen Druckerei natürlich auch den Druck herstellte, 
hervorgegangen. Soviel für das rein Ausserliche. 


576 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 50 


Was nun den Bilderschmuck des Werkes anbelangt, so repro- 
duziert derselbe einen Cyklus von 50 Gemälden des Professor 
E. Doepler d. J., welcher, wie bereits bemerkt wurde, die bild- 
lichen Verkörperungen aus der Sagenwelt geschaffen hat. Während 
nun die moderne Richtung als Illustration nur noch die einfache 
schwarze Linie, als mit der Schrift harmonierend, gelten lassen 
will, treten in „Walhall“ die Bilder auch wirklich als solche in 
aller Farbenpracht auf, und die Zahl derjenigen, welche dies in 
dem vorliegenden Falle verwerfen und ein absprechendes Urteil 
fällen möchten, könnte wohl nur eine sehr geringe, aus den Reihen 
der Hypermodernen stammende sein, — wer immer diese Kunst- 
schöpfungen betrachtet, wird entzückt und hingerissen werden von 
ihrer Schönheit. Es fehlt mir leider an präcisen treffenden Worten, 
durch die ich ein erschöpfendes Bild von dieser Schönheit zu 
geben und sie so dem geistigen Auge aller derjenigen plastisch 
vorzuführen vermöchte, denen das Werk selbst noch nicht vorliegt; 
wie sich unsere Altvordern ihre Götter dachten, — in mensch- 
licher Gestalt, die männlichen unter ihnen als waffengewaltige 
Helden, oder auch als schreckenerregende Unholde, die Frauen 
voll lieblicher Schönheit, zart und blühend, so werden sie uns 
vorgeführt, oft umgeben von allerlei greulichem Getier, — in den 
Lüften und auf dem Wasser, in Walhall oder in Höhlen, im Wald 
und auf Feld und Flur, im Kampf oder in friedlicher Beschäftigung, 
ja sogar in idyllischem Familienleben, — so zeigt sie uns Professor 
Doepler in seinen unvergleichlich schönen, auf ein tiefes Studium 
begründeten Bildern, von denen einzelne von einer wahrhaft er- 
habenen Pracht und fein durchgeistigt sind, während anderen 
{urchtbare Grossartigkeit innewohnt. 

Jede Seite des Buches trägt eins der Szenenbilder, entweder 
die obere Hälfte der Seite einnehmend, dann auch an den Rändern 
herabsteigend, oder das Blatt durchquerend; einzelne Seiten sind 
auch mit prächtigen Fussleisten geschmückt, — kurz, es ist ein 
Buch, wie wir eins von solcher Pracht und Schönheit über die 
germanische Götterwelt noch nicht besassen, und wie es auch im 
Dreifarbendruck bis jetzt einzig dasteht, und das nur durch ein 
glückliches Zusammenwirken der tüchtigsten Kräfte geschaffen 
werden konnte. Professor Doepler d. J., bis jetzt in graphischen 
Kreisen vorzugsweise als Schwarzweiss-Illustrator bekannt, hat mit 
den Darstellungen des „Walhall“ Bilder von unvergänglicher Farben- 
pracht geschaffen, die uns die germanische Göttermythe in all ihrer 
Grossartigkeit menschlich näher bringen; er ist in ihren Geist völlig 
eingedrungen und seine Darstellungen werden für uns zu Offen- 
barungen. Darin wird er in glücklichster Weise unterstützt durch 
den von Dr. W. Ranisch verfassten Text, der die Göttersage nicht 
in trocken-lehrhafter Form, sondern als eine Art iesselnder und 
anziehender Erzählung uns bietet. Man wohnt sozusagen den 
Handlungen der Götter bei; man wird eingeweiht in ihr Wesen 
und in ihre Entschliessungen; sie treten uns näher und wir ge- 
winnen ein erhöhtes Interesse an denselben, nachdem sie uns bis- 
her iast immer fern gestanden in den eisigen Nebeln des Nordens. 

Wenn der Prospekt das Buch ein nationales Prachtwerk, 
ein Weihnachtsgeschenk eigenster Art nennt, so ist diese 
Bezeichnung eine durchaus Zutreffende; für den Buchdrucker aber 
ist sie von doppelter Bedeutung wegen der ausserordentlichen 
Schönheit und künstlerischen Vollendung dieses Dreifarbendruckes. 
Alle Töne der Farbenskala sind in den Bildern vertreten; dabei 
sind sie oft von solcher Zartheit, dass man an der Thatsache, sie 
seien nur durch Dreifarbendruck geschaffen, zweifeln müsste, würde 
man nicht mit Hilfe der Loupe das feine Punktnetz entdecken, 
das diese Wunder zu bewirken vermochte. Die graphische Kunst 
der Gegenwart feiert hier einen ihrer höchsten Triumphe, — man 
könnte fast sagen, dieses Buch bildet ein „Walhall des Dreifarben— 
druckes“. Und wie wurde dasselbe geschaffen? Mir liegt ein 
Bogen davon vor im Format von 730:1075 mm, — in dieser 
Grösse erfolgte der Druck in Oktav! Was das zu bedeuten hat, 
weiss, wer jemals mehrere Farben übereinander gedruckt und zu 
Bildern vereinigt hat; — hier aber steht das Register auf allen 
Seiten trotz der ungezählten Details bis in die kleinsten Kleinig- 
keiten. Das „Walhall“ ist somit nicht nur ein Prachtwerk, sondern 
auch ein Meisterwerk der druckenden Kunst, auf das selbst ein 
Büxenstein stolz sein darf. 

Die ebenfalls von Professor Doepler entworfene Einbanddecke 
entspricht natürlich in ihrer Zeichnung dem Inhalte des Buches; 
sie ist reich und prächtig, würde aber — meinem Empfinden nach 
— mit etwas weniger Gold einen vornehmeren Eindruck gemacht 
haben. Das Vorsatzpapier, ebenfalls besonders angefertigt für 
„Walhall“, weist auf orangefarbenem Grunde ein germanisches 


Nr. 50 


Fibelmuster in Hellblau und Weiss auf und schliesst sich dadurch 
dem Ganzen harmonisch an. 

Der Preis des Buches, 20 , ist ein relativ sehr niedriger in 
Anbetracht des dafür Gebotenen. Man kann nur wünschen, dass 
recht viele Kollegen sich und den Ihrigen damit eine germanische 
Weihnachtsfreude bereiten möchten! Theod. Goebel. 


$ 


Verein Deutscher Steindruckereibesitzer. 


Von dem in der Leipziger Versammlung gewählten Vertrauens- 
mann für den Kreis I (Nordwest), Herrn Fettback in Fa. Robert 
Leunis & Chapmann, Hannover, geht uns die Mitteilung zu, dass 
vom Vorstande der Papier-Verarbeitungs- Berufsgenossenschaft, 
Sektion IV (Hannover), die beiden Vertreter unseres Kunstgewerbes, 
Herr Leo Kempner in Hamburg, sowie der 1. Vorsitzende, Herr 
Kommerzienrat A. Klingenberg in Detmold, der Vereinigung der 
Steindruckereibesitzer freudig zugestimmt haben, und Herr Klingen- 
berg mit seinem Schreiben vom 15. November bereits die Geneigt- 
heit ausgesprochen hat, den Vorsitz für den Kreis Nordwest 
event. übernehmen zu wollen. 

So mehren sich die Anzeichen, dass die angestrebte Organisa- 
tion überall Freunde und Förderer findet. Die Vorbereitungen 
für die Agitation in den einzelnen Kreisen werden energisch be- 
trieben, damit Anfang nächsten Jahres alles weitere in die Wege 
geleitet werden kann. 


Vereinsleben 


B.-I. Hamburg. Die Buchdruckerinnung zu Hamburg 
(Zwangsinnung) hielt am 16. November eine Versammlung ab, die 
in Verhinderung des ersten und zweiten Vorsitzenden von Herrn 
Lührs geleitet wurde. Der Herr Vorsitzende begrüsste zunächst 
die neu eingetretenen Mitglieder Herren Louis Danziger und 
E. H. Schroeder, sowie den neuangemeldeten Vertreter der Firma 
Franke & Scheibe Herrn Höfinger und gedachte sodann des ver- 
storbenen treuen Mitgliedes Herrn Nesse. Die Versammelten ehrten 
das Andenken des Dahipgeschiedenen durch Erheben von den 
Sitzen. Sodann teilte der Herr Vorsitzende u. a. mit, dass die 
hiesige Firma Sieler & Vogel der Innung ein Exemplar ihrer 
Jubiläumsinschrift habe überreichen lassen: dasselbe solle der 
Bibliothek einverleibt werden. Weiter wurde mitgeteilt, dass der 
Beitrag zur Invaliditäts- und Altersversicherung, den der hiesige 
Prinzipal für seine Gehilfen zu zahlen hat, nicht 18 A. wie in 
Berlin und hier erhoben worden ist, beträgt, sondern 15 9. In 
Berlin sind die zu viel erhobenen Beiträge zurückgezahlt worden 
und ein gleiches wird auch hier über Antrag des Herrn Persiehl 
angestrebt. Von der Auszeichnung, welche die Innungsfirma 
Genzsch & Heyse auf der Pariser Weltausstellung erhalten hatte 
(Goldene Medaille), nahm die Versammlung mit Genugthuung 
Kenntnis, ebenso von einem Dankschreiben des Herrn Oberbürger- 
meisters Dr. Gassner in Mainz für die von der Innung zur Er- 
richtung eines Gutenberg-Museums beigesteuerten 200 . Der 
Herr Vorsitzende bemerkte hierzu, dass die Hamburger Innung 
die einzige sei, die für den beregten Zweck einen klingenden Bei- 
trag gespendet habe. Hierauf wurde die Tagesordnung behandelt 
und zunächst der Haushaltplan der Innung für 1901, der in Ein- 
nahme und Ausgabe mit 6900 o% abschliesst, festgestellt. Dann 
wurden Wahlen vorgenommen und die Ende des Jahres satzungs- 
gemäss ausscheidenden Vorstandsmitglieder Herren Persiehl und 
Grefe wiedergewählt; als Beauftragte für das Lehrlingswesen wurden 
die Herren Bargsted und Hollmann gewählt. Weiter wurde die 
von den Hilfsarbeitern und Arbeiterinnen der Buch- und Stein- 
druckereien beabsichtigte Tarifbewegung besprochen und beschlossen, 
etwa vorsprechende Personale in den Offizinen dahin zu bescheiden, 
dass eine demnächst abzuhaltende Innungsversammlung über ein 
gemeinsames Vorgehen der Arbeitgeber beraten werde, Nach 
Schluss der Versammlung besichtigten die Anwesenden mit Inter- 
esse, die von Herrn Koch zur Erläuterung seines Vortrages über 
die Pariser Ausstellung, der von der heutigen Tagesordnung leider 
wegen vorgerückter Zeit hatte abgesetzt werden müssen, veranstaltete 
Ausstellung von Drucksachen. 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


kanntmachungen ablehnen müssten. 


Sprechsaal. 


* Güstrow. Hier hat kürzlich eine Versammlung von mecklen- 
burgischen Zeitungsverlegern stattgefunden, um über die Lage 
des Zeitungsgewerbes zu beraten. Das Ergebnis war, dass man 
auch hier eine Erhöhung der Abonnements- und Anzeigenpreise 
beschloss. 

* Leipzig. Auf Ersuchen von Kollegen aus den Zeitungsverleger- 
kreisen in der Kreishauptmannschaft Dresden hat der Vorstand 
des Kreises VII des Deutschen Buchdrucker-Vereins Schritte unter- 
nommen, um die Zeitungsverleger in der genannten Kreishaupt- 
mannschaft zu veranlassen, von der Gepflogenheit abzugehen, auf 
Weihnachtsinserate einen aussergewöhnlich hohen Rabatt zu 
gewähren. Da diese durch nichts gerechtfertigte und den Zeitungs- 
verlegern nur zum Nachteil gereichende Gepflogenheit wahrschein- 
lich auch anderwärts zu Hause sein dürfte, so bietet die Bekannt- 
gabe dieses Vorgehens vielleicht manchem Kollegen eine nützliche 
Anregung. In der That ist auch nicht einzusehen, warum gerade 
um die Weihnachtszeit, wo die Geschäftsleute auf die Zeitungs- 
inserate angewiesen sind und auch meistenteils gute Geschäfte 
machen, erhöhte Rabatte gewährt werden sollen. Eine Verständi- 
gung über diesen Punkt dürfte vielleicht auch noch für die gegen- 
wärtige Weihnachtszeit durchzuführen sein. — Die Vorstände 
des Kreises VII (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-Vereins 
und des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins haben es in Verfolg 


eines Auftrages der am 26. August d. J. in Leipzig abgehaltenen 


Zeitungsverleger-Versammlung unternommen, den Interessenten- 
kreisen der in den beiden Vereinsgebieten erscheinenden Zeitungen 
die Notwendigkeit der von diesen Zeitungen eingeführten oder 
vorbereiteten Erhöhungen der Anzeigen- undAbonnements- 
preise auseinanderzusetzen. Sie haben deshalb eine gemeinsame 
Ansprache an das Publikum erlassen und den Zeitungen anheim 
gegeben, diese Ansprache in Verbindung mit ihrer eigenen Ankün- 
digung an einem bestimmten Tage vor Weihnachten zum Abdruck zu 
bringen. — Lehrverträge sind bekanntlich zur Vermeidung von 
Nachteilen nicht nur schriftlich abzuschliessen und von dem Lehrherrn 
sowie dem gesetzlichen Vertreter des Lehrlings (Vater oder Vormund) 
zu unterschreiben, sondern sie müssen auch die Unterschrift des 
Lehrlings erhalten. Wie wichtig die Beobachtung aller dieser 
Vorschriften unter Umständen sein kann, lehrt eine vom „Sächs. 
Innungsboten“ mitgeteilte Entscheidung einer sächsischen Kreis- 
hauptmannschaft. Ein Lehrmeister hatte unter Überreichung des 
schriftlich abgeschlossenen Lehrvertrags bei dem Stadtrate als der 
zuständigen Ortspolizeibehörde den Antrag auf polizeiliche Rück- 
führung eines Lehrlings gestellt, war aber damit abgewiesen wor- 
den, weil der Lehrvertrag entgegen der Vorschrift in § 126b, 
Absatz 2 der Gewerbeordnung nur von dem Lehrherrn und dem 
Vater des Lehrlings, nicht aber auch von dem Lehrlinge selbst 
unterschriftlich vollzogen worden war. Der Lehrherr legte gegen 
diesen ablehnenden Beschluss des Stadtrates Rekurs bei der kgl. 
Kreishauptmannschaft ein, wurde aber auch hier aus demselben 
Grunde abgewiesen. Das Vorkommnis dürfte auch für manche 
unserer Kollegen eine Mahnung sein, bei Abschluss von Lehrver- 
trägen die Unterschrift des Lehrlings nicht zu vergessen, denn es 
können hieraus auch noch andere Nachteile als der ebenerwähnte 
entstehen. 

* Leipzig. An die Stelle des mit dem 1. Mai nächsten Jahres 
in den Ruhestand tretenden Direktors der hiesigen kgl. Aka- 
demie der graphischen Künste, Herrn Geheimen Hofrat Pro- 
fessor Dr. Nieper, ist der Maler und Professor an der Unterrichts- 
anstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums Herr Max Seliger 
berufen worden und hat den Ruf angenommen. 

M. J. Mainz. Aus der Geheimen Kanzlei des Reichspostamts 
wird an die Zeitungsverleger immer noch die Zumutung gestellt, 
„Bekanntmachungen“ „gefälligst kostenfrei aufzuneh- 
men“. Hier haben sämtliche Zeitungen eine Bekanntmachung, 
„Die deutschen Schutzgebiete betreffend“, zurückgesandt mit 
der Bemerkung, dass sie die kostenfreie Aufnahme derartiger Be- 
So sollte es allgemein in 


Deutschland gehalten werden. Wenn die Reichspost ein Interesse 


daran hat, ihre Bekanntmachungen in den Zeitungen zu veröffent- 


lichen, so soll sie dies bezahlen. Zahlung wird selbst in Brief- 
marken angenommen! Oder lässt sich die Post vielleicht auf ein 
Gegengeschäft ein und liefert den Verlegern Briefmarken umsonst? 

* Rendsburg. Am 2. Dezember tagte hier unter reger Betei- 
ligung der Verein schleswig-holsteinischer Zeitungsver- 
leger. Es waren 23 Zeitungen vertreten und zwar fast sämtlich 


— — 
~i 


578 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 50 


persönlich durch die Verleger. Der Vorsitzende, Herr Maass- 
Flensburg, gedachte zunächst mit ehrenden Worten des verstorbenen 
Kollegen Hieronymus-Neumünster, zu dessen Ehren die Versamm- 
lung sich von den Sitzen erhob. Zur Tagesordnung übergehend, 
wurde im Anschluss an eine vor kurzer Zeit in Oldesloe in kleine- 
rem Kreise stattgefundene Besprechung eingehend über die Ein- 
kaufsstelle des Vereins deutscher Zeitungsverleger verhandelt und 
der folgende Antrag einstimmig angenommen: Die anwesenden 
Verleger verpflichten sich, ihr Papier durch die Einkaufsstelle zu 
kaufen, falls nicht von Händlern oder Fabrikanten direkt billigere 
Preise offeriert werden. Bei gleichen Preisen ist der Einkaufs- 
stelle der Vorzug zu geben. Zum nächsten Punkt der Tagesord- 
nung, welche Wege einzuschlagen sind, um die durch den höheren 
Papierpreis u. s. w. entstandenen Mehrkosten wieder einzubringen, 
-wurde anerkannt, dass eine Erhöhung des Abonnementspreises nur 
durch Übereinkommen der Verleger an einem Orte möglich sei 
und dass hinsichtlich der Erhöhung der Inseratenpreise es am 
wichtigsten sei, die Breite der Inseratenspalte etwas zu verringern 
bez. die Zahl der Spalten pro Seite zu vermehren. Bei dieser 
Gelegenheit kam zur Sprache, dass die General-Anzeiger aus den 
umliegenden grösseren Städten, wie Hamburg, Lübeck, Kiei, die 


-Provinzstädte mit ihren Blättern durch Gratisverteilung über- 


schwemmten und der Vorstand wurde mit der Vornahme bestimmter 
Schritte in dieser Angelegenheit beauftragt. Weiter wurde gegen- 
über den Preisdrückereien der Annoncen-Expeditionen von den 
anwesenden Verlegern unter Vorbehalt künftiger weiterer Herab- 
setzung des Prozentsatzes die Verpflichtung übernommen, auch 
gegenüber den belangreichsten Aufträgen über einen Rabatt von 
50 Prozent nicht hinauszugehen, sowie die Aufnahme von Gratis- 


-reklamen grundsätzlich abzulehnen. Für Extrabeilagen wurde ein 


Preis von 7 o% pro 1000 als angemessen erachtet. Zur Erweite- 
rung des Vorstandes wurde eine Ergänzung durch Verleger mitt- 
lerer und kleinerer Provinzzeitungen gewünscht und es wurden 
infolge dessen die Herren Wulf- Segeberg, Reussner - Neumünster, 
Augustin-Glückstadt und Tamsen-Tondern in den Vorstand gewählt. 
Ein kleines Mittagsmah! hielt die Verleger noch einige Zeit ge- 
mütlich beisammen. Die nächste Versammlung findet in Schles- 
wig statt. 

B. Aus der Schweiz. Zu einem Wettstreit eigener Art werden 
gegenwärtig die sowohl in der Schweiz wie im Auslande lebenden 
Schweizer Künstler, Politiker, Schriftsteller, Litteraten u. s. w. ein- 
geladen. Im Sommer des kommenden Jahres findet nämlich in 
Luzern das eidgenössische Schützenfest statt. An diesen Festen 
war es bisher Brauch, dass eine tägliche „Festzeitung“ ausgegeben 


-wurde, welche in erster Linie über die Vorkommnisse am Fest 


selbst berichtete, jedoch auch Artikel aus anderen Gebieten brachte. 
Diese Festzeitung soll nun nach dem Willen der für die Heraus- 
gabe niedergesetzten Kommission in eine eigentliche nationale 
Festschrift umgewandelt werden, sowohl nach Form wie Inhalt. 
Bis zum 20. Dezember soll der Kommission über den gewählten 
Stoff und dessen Umfang Bericht gegeben werden. — Ein zweiter 
Wettbewerb ist derjenige zur Herstellung eines passenden Bildes 
für die Briefmarken im Werte von 2, 3, 5, 10, 12 und 15 Cts., 
welcher vom Schweiz. Post- und Eisenbahndepartement in der 
Zeitschrift „Schweizer Kunst“ ausgeschrieben wurde. Auch hier 
kann sich jeder im In- oder Auslande wohnende Schweizer Künstler 
beteiligen. Von den Entwürfen, die bis spätestens 16. Februar 1901 
einzureichen sind, werden die drei bis vier besten mit Preisen 
bedacht, deren Gesamtbetrag auf 3000 Franken festgesetzt ist. 
Man hegt nun allgemein den Wunsch, dass nicht wieder ein so 
geschmackloses Bild gewählt werde, wie für die Jubiläumsmarke, 
die nirgends gefiel und zu vielen Karrikaturen und Spöttereien 
Anlass gegeben hat. 


Kleine Mitteilungen. 


Neues aus der Rudhard’schen Giesserei in Offenbach a. M. 
liegt uns wieder in bemerkenswerter Mannigfaltigkeit und Schön- 
heit vor. In einem achtseitigen Querfolioheft bemustert die Firma 
ihre modern gehaltenenGlückwunschvignetten, zugleichzeigend, 
was sich mit diesen alles herstellen lässt. Dann folgen ein Heft 
mit Sportvignetten, an denen namentlich die prächtig und 
naturtreu ausgeführten Pferdefiguren ins Auge fallen, ein Heft mit 
figuralem Schmuck für Bücher und Accidenzen und ein 
Heft mit Jahreszeiten- und Monatsbildern nach Original- 


— 


Zeichnungen von Robert Engels in München. Die in diesen Heften 
veranschaulichten Vignetten sind in moderner Schwarz-Weiss-Manier 
künstlerisch durchgeführt und bieten einen malerisch wirkenden 
Schmuck für viele Accidenzgattungen. Von grossem Interesse und 
durchweg Neues bietend ist sodann die Wappen-Probe, in deren 
vielseitigem heraldischem Schmuck Professor Ad. W. Hildebrandt 
in Berlin den Gedanken mit Glück durchgeführt hat, die vor- 
handenen Wappen und den sonstigen heraldischen Schmuck der 
modernen kräftigen Buchausstattungsweise anzupassen. Die Wappen 
und Schmuckstücke sind in verschiedener Grösse und zum Teil 
auch zweifarbig gehalten und in den Anwendungsbeispielen wird 
unter anderm in bestechender Weise gezeigt, dass dieser Zierrat 
auch ein vortreffliches Material zum Druck von Vorsatzpapieren 
ist. Dieser letztere Gedanke wird dann in einem prachtvoll aus- 
gestatteten Hefte mit dem Titel „Der moderne Accidenzsatz“ 
mit einer grösseren Zahl effektvoller anderer Zierfiguren weiter 
gesponnen und damit gezeigt, dass der Buchdruck recht wohl auf 
diesem von der Lithographie beherrschten Gebiete Boden gewinnen 
kann. Im übrigen führt das Heft das bekannte Rudhard'sche 
moderne Accidenz-Ziermaterial in Verbindung mit modernen 
Schriften der Firma an tüchtigen Anwendungsbeispielen in glän- 
zender Weise vor. Weitere Proben zeigen die Schönheit der von 
uns erst kürzlich erwähnten Walthari-Initialen und setzen die 
Vorzüge der neuen Offenbacher Schwabacher und der neuen 
D’Antiqua der Firma durch Vergleiche mit veralteten Formen 
dieser Schriftcharaktere in helles Licht. — In allem, was die Firma 
produziert, seien es Schriften, Zierrat oder Vignetten, spricht sich 
eine bestimmte klare Richtung aus, die mit den gemässigten mo- 
dernen Kunstbestrebungen zusammenfällt und deshalb auch bereits 
grossen Einfluss auf unsere moderne Drucksachenausstattung ge- 
wonnen hat. 

Der Deutsche Buchgewerbeverein hat im Hinblick auf das heran- 
nahende Fest wiederum seine als praktisch bewährte Weinachts- 
ausstellung im Deutschen Buchgewerbehause veranstaltet, die 
dem Publikum kostenfrei Gelegenheit bieten soll, seine Wahl für 
den Weinachtstisch zu treffen. In ihr liegen teils unter Glaskästen, 
teils aber frei auf dem Tischen eine stattliche Zahl von solchen 
Büchern aus, die sich besonders zu Weihnachtsgeschenken eignen. 
Mit Musse kann man die einzelnen Bücher in Augenschein nehmen, 
seine Wahl treffen und nach dem man das Gewünschte gefunden, 
sowie sich den Titel und Verleger notiert, in jeder Sortiments- 
buchhandlung seine Bestellung machen. Hat der Besucher die 
Qual der Wahl überstanden, so kann er sich noch einen besonderen 
Genuss dadurch verschaffen, dass er der Maschinenausstellung, 
der Plakatausstellung, sowie dem im III. Obergeschosse be- 
findlichen Buchgewerbemuseum einen Besuch macht. Das 
Letztere bietet zur Zeit in seinem Hauptsaale eine Zusammenstellung 
von Nachbildungen, die eine Übersicht über die Entwicklung 
der Druckschrift (Werkschrift) giebt und von höchstem Inter- 
esse ist. 

Linotype-Zweibuchstabensatz. Von der Mergenthaler Setz- 
maschinenfabrik in Berlin erhalten wir eine beachtenswerte Probe 
von Zweibuchstabensatz, nämlich eine volle Seite der „Berliner 
Morgenpost“, bestehend aus 7 schmalen Spalten engsten Nonpareille- 
satzes. Es sind durchweg sogenannte „Kleine Anzeigen“, in denen 


‚jedesmal das Stichwort durch eine kräftige halbfette Schrift her- 


vorgehoben wird. Diese Ausstattung zeigt die bei heutigen Papier- 
preisen doppelt schätzbare höchste Raumausnützung, und die durch 
die „Zweibuchstaben- Linotype“ ermöglichte schnelle Ausführung 
— wie uns mitgeteilt wird, werden durchschnittlich 150 Zeilen 
dieses gemischten Satzes pro Maschine und Stunde erzielt — 
macht die Ersparnis ganz augenfällig. Das Probenblatt wird von 
der Fabrik an Interessenten gern abgegeben. — Aus einem Ver- 
zeichnis der von der Mergenthaler Setzmaschinenfabrik bis jetzt 
gelieferten Maschinen überhaupt erhellt die interessante Thatsache, 
dass in Deutschland zur Zeit 227, in Österreich-Ungarn 28, in 
der Schweiz 9, in Niederländisch Ostindien und Luxemburg 4 
deutsche Linotypes in Thätigkeit sind. 87 Maschinen sind in Be- 
stellung und zwar fast ausschliesslich für deutsche Firmen. 

Ein Fund, welcher in die Geschichte von Gutenberg's letzten 
Jahren, nachdem Adolph von Nassau ihn zu seinem „Hof- 
gesinde“ hinzugezogen, vielleicht einiges Licht bringen kann, 
ist vom Archivar W. Roth in Wiesbaden in einem Zinsregister 
der Stadt Eltville aus dem 15. Jahrhundert gemacht worden. In 
demselben wird der Hof der Brüder Bechtermünze, der Verwandten 
Gutenberg’s und seiner Nachfolger im Betriebe der Buchdruckerei, 
näher erwähnt, und der Ort, wo diese sich befunden, würde sich 


Nr. 50 


somit jetzt feststellen lassen. Da anzunehmen ist, dass Gutenberg 
auch im Druckhause gewohnt haben wird, so wäre also auch der 
Platz gefunden, wo er die letzten Tage seines vielgeprüften Lebens 
verbracht hat. Ob freilich von diesem Hause noch ein Stein auf 
dem andern geblieben ist bis auf unsere Tage, das ist heute eine 
noch unbeantwortete Frage. 

Ein hervorragend schöner Dreifarben-Buchdruck liegt uns aus 
dem Verlage von Wilhelm Köhler in Minden i. W. in Gestalt 
eines Porträts des Prinzen Heinrich von Preussen in grosser 
Generals-Uniform nach einem Aquarell des Porträtmalers J.C. Schaar- 
wächter in Berlin vor. Das Kunstblatt hat eine Papiergrösse von 
60:45 em und ist mit dem Namensfacsimile des Prinzen versehen. 
Sein Druck wurde in der eigenen Buchdruckerei der Verlagshand- 
lung ausgeführt und darf als eine Meisterleistung bezeichnet werden, 
insbesondere ist die Schönheit und Treue des Kopfes bemerkens- 
wert. Das Blatt ist aber nicht nur eine hervorragende Druckleistung, 
sondern auch eine prächtige Zimmerzierde und auch als solche 
möchten wir es unseren Lesern bestens empfehlen. 

Deutsche Maschinen-Industrie im Auslande. Die rühmlichst be- 
kannte Weltfirma Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert 
& Co. A.-G. in Frankenthal (Rheinbayern) hat beim internationalen 
Wettkampfe um ausländische Aufträge mehrere hervorragende 
Siege. davongetragen. Dieselbe lieferte an die Nederlandsche 
Landesdruckerei in Batavia (holl. Indien) 1 Rotationsmaschine 
für veränderliche Formate für Tabellen und Werkdruck, an 
„Lorodzu Choho“ in Tokio (Japan) 1 Doppel-Rotation für Zei- 
tungsdruck, sowie an die „Tribuna Popular“ in Montevideo 
(Uruguay) 1 achtseitige Zeitungs-Rotationsmaschine grössten For- 
mats. Die beiden ersteren Maschinen sind schon aufgestellt, wäh- 
rend für Montevideo sich der Monteur auf hoher See befindet, 
und in den nächsten Tagen daselbst eintreffen wird. Für Tokio 
befindet sich eine zweite gleiche Maschine im Bau, welche in 
2 bis 3 Monaten ebenfalls durch Frankenthaler Monteure auf- 
gestellt wird. 

Sitzgelegenheit für Angestellte. Am 1. April 1901 tritt eine 
Verordnung des Bundesrates in Kraft, laut der den Angestellten 
in offenen Verkaufsstellen und den mit solchen verbundenen Kon- 
toren geeignete Sitzgelegenheit in ausreichendem Masse geboten 
werden muss. 

Arbeiterversicherung. Am 1. Januar 1901 treten die neuen 
Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung an die Stelle 
der bisherigen, nach Berufsgenossenschaften errichteten Schieds- 
gerichte zur Entscheidung von Streitigkeiten aus der Unfallver- 
sicherung. 

Gegen den ambulanten Gerichtsstand der Presse hatte sich das 
Amtsgericht Grossenhain in einer bei demselben gegen ein 
Dresdner Blatt anhängig gemachten Sache ausgesprochen und im 
wesentlichen Folgendes ausgeführt: „Nur wenn der Redakteur einer 
periodischen Druckschrift zugleich der Verleger oder Herausgeber, 
insbesondere der Verbreiter der Zeitung ist, oder wenn unter Be- 
weis gestellt wird, dass die betreffende Druckschrift mit dem 
Willen des verantwortlichen Redakteurs in dem Amtsgerichtsbezirke 
Grossenhain verbreitet und dahin gesandt wird, ihm also eine 
Thätigkeit bei der Verbreitung der Zeitung zur Last gelegt wird, 
kann von einer Ausdehnung des Thatortes und zwar des Erschei- 
nungsortes auf den Versandort die Rede sein.“ Dieser Entscheidung 
ist die zweite Strafkammer des Dresdner Landgerichts beigetreten 
und damit ist für die Presse zwar nicht viel, aber doch etwas ge- 
wonnen. J. M. St. 

Eine Schriftprobenneuerung liegt uns von den Schriftgiessereien 
Genzsch & Heyse in Hamburg und E. J. Genzsch, G. m. b. H., 
in München vor. Die Firmen bemustern nämlich ihre schönen 
Neu-deutschen Schriften mit der gut gedruckten, einen Oktavbogen 
starken Novelle Guy de Maupassant's „Eine Künstler- Soiree“. 
Jedenfalls liest sich so etwas angenehmer, als eine Stelle aus irgend 
einem Werke, die durch alle Kegel hindurch wiederholt wird. 

Reinigungsmittel. Vom Gutenberg-Haus Franz Franke in 
Berlin-Schöneberg ging uns eine Broschüre: „Die Reinigungs- 
mittel des Buchdruckes, ihre Vorzüge und Nachteile in hygi- 
einischer und kommerzieller Hinsicht“, zu. Da die Broschüre sehr 
viel des Interessanten und Wissenswerten enthält, können wir das 
Studium derselben jedem Fachmann auf das angelegentlichste 
empfehlen. Sie wird von der genannten Firma jedem Interessenten 
auf Wunsch zugesandt. 

Kalender. Für den bevorstehenden Jahreswechsel hat die Buch- 
und Steindruckfarbenfabrik von Beit & Co. in Hamburg 
auf einen von ihr vor Jahren unter grossem Beifall durchgeführten 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


579 


Gedanken zurückgegriffen und ihren Geschäftsfreunden eine eben- 
so schöne als praktische Schreibmappe als Neujahrsgruss zuge- 
dacht. Die äussere glanzvolle Schale der Mappe stammt von der 
Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel & Naumann, A.-G. in Leipzig 
und besteht aus einer prächtigen Chromolithographie, die das 
Brustbild einer schönen Südländerin inmitten einer italienischen 
Landschaftsszenerie zeigt. Im Innern der Mappe befindet sich 
das in zwei Farben von der Firma F. A. Brockhaus in Leipzig 
gedruckte Jahreskalendarium mit Raum für Notizen und eine für 
das Jahr ausreichende Lage von Löschkarton. Diese Schreibmappe 
dürfte bei ihren Empfängern ebenso vielen Beifall finden, wie die 
früher von der Firma herausgegebene schöne Schreibunterlage. 


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Geschäfts- und Personal Nachrichten, 


Geschäftsveränderungen. Die Buchdruckerei A. Roese in Lauen- 
burg i. Pomm. ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung 
unter der Firma Vereinsdruckerei Gutenberg, G. m. b. H., um- 
gewandelt worden. Stammkapital 24000 . — Das Handelsgeschäft 
in Firma Buchdruckerei Reinhold Kühn in Elbing ist durch Ver- 
trag auf Frau Johanna Kühn geb. Voltz daselbst übergegangen und 
wird von ihr unter unveränderter Firma weitergeführt. — Die 
Firma A. Gutmann & Co. in Nürnberg, Inhaber Herr Buch- 
druckereibesitzer Felix Reusche daselbst, ist geändert in Felix Reusche. 
— Das Geschäft in Firma Handelsdruckerei Nürnberg Heinrich 
Held in Nürnberg ist unter Ausschluss der Passiven und Aussen- 
stände auf Herrn Buchdruckereibesitzer Hugo Haack daselbst über- 
gegangen, der es unter der Firma Nürnberger Handelsdruckerei 
Hugo Haack vorm. Heinrich Held weiterführt. — Herr Gustav 
Stein, Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien, Berlin SO. 26, 
vertritt nicht mehr die Akt.-Gesellschaft für Schriftgiesserei und 
Maschinenbau in Offenbach, sondern die folgenden Firmen: Schnell- 
pressenfabrik Worms, Ehrenhard & Gramm, A.-Ges. Worms, 
Schriftgiesserei Flinsch, Frankfurt a M., und die Spezial- 
fabrik für Tiegeldruckpressen Kamenzer Maschinenfabrik 
Gebr. Heidsieck, Kamenz. 

Eingetragene Firmen. In Pforzheim die Firma Hamburger 
& Bredimann, Buchdruckerei und Papierhandlung, Gesellschafter 
sind die Herren Kaufmann Karl Hamburger und Buchdrucker 
Friedrich Wilhelm Bredtmann, beide in Pforzheim. — In N. Wil- 
dungen die Firma Conrad Hundt, Inhaber Herr Buchdrucker 
Conrad Hundt daselbst. | 

Konkurseröffnung. Herr Moritz Heilbut, Händler mit Buch- 
äruckerartikeln, in Fa. M. Heilbut zu Hamburg, Rödingsmarkt 36, 
am 1. Dezember. Konkursverwalter Herr Buchhalter Julius Jelges, 
kleine Theaterstrasse 3. Anmeldefrist bis zum 12. Januar. 

Jubiläen. Am 1. Dezember beging die weitbekannte Musikalien- 
verlagshandlung C. F. Peters in Leipzig ihr hundertjähriges 
Bestehen. — Das 25jährige Geschäftsjubiläum im Hause 
J. J. Weber in Leipzig beging am 6. Dezember Herr Reinhold 
Koch, der während dieser Zeit die Inseratenabteilung der „Illu- 
strierten Zeitung“ leitete, seit kurzem aber an die Stelle des Haupt- 
kassierers eingerückt ist. — Das gleiche Jubiläum begingen 
am 5. Dezember im Hause Metzger & Wittig in Leipzig die 
Herren Obermaschinenmeister Franz Beilicke und Accidenzsetzer 
Hermann Chemnitz, und am 6. bez. 7. Dezember im Hause ZE. Polz in 
Leipzig das Redaktionsmitglied des „Leipziger Tageblattes“ Herr 
Julius Haarfeld und der Schriftsetzer Herr Emil Weisbach. 

Gestorben. In Wandsbeck starb am 24. November Herr 
Gustav W. Seitz, Direktor der bekannten Kunstanstalt, 74 Jahre 
alt. Der Verstorbene begann seine Laufbahn als Schriftsetzer. — 
In Dresden starb am 8. Dezember der frühere Buchdruckerei- 
besitzer Heinrich Wilhelm Clemens Blochmann, der 1895 seine grosse 
Buchdruckerei der Dr. Güntz’schen Stiftung geschenkt hatte. 


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Litteratur. 


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Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang (12 Hefte) 4,80 o% 
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580 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


reichhaltig und ausserdem enthält es noch einige treffliche Bilder- 
drucke. Von diesen sind die von Celluloidklischees gedruckten 
von besonderem Interesse. Uber die Herstellung und den Wert 
dieser Art Klischees orientiert ein verständlich geschriebener Auf- 
satz des Textes. Von diesem letzteren, der an Reichhaltigkeit 
wieder nichts zu wünschen übrig lässt, ist noch ein Aufsatz über 
Setzersünden hervorzuheben. Die aufmerksame Lektüre desselben 
wird für viele Druckereileiter von Vorteil sein. 

Mitteilungen des Vereins für dekorative Kunst und Kunst- 
gewerbe in Stuttgart betitelt sich eine neue Kunstzeitschrift, 


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sie für ihren Jahresbeitrag, der 20 bez. 15 und 10 AM. beträgt) 
herauskommt und von der Firma Blumhardt & Baumann in Stuttgart 
gedruckt und kommissionsweise verlegt wird, Nach dem uns 
zugegangenen 2. Heft des ersten Jahrganges zu urteilen, ist das 
neue Unternehmen vornehm und gediegen ausgestattet, mit reichem 
Bilderschmuck, auch mit farbigen Kunstbeilagen versehen und der 
Mitarbeiterkreis des Blattes weist in der Kunstlitteratur hervor- 


ragende Namen auf. Wir machen unsere Leser auf das neue Blatt 
aufmerksam. 


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lesen, -Entwerfen etc. bewandert ist, sucht passende 
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(jottiried Böttger 
Leipzig-Paunsdorf 


empfiehlt sich 
den geehrten Herren Druckereibesitzern. 


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Nr. 50 


Beim Zeitungs Material 


belieben Sie gefälligſt ftets darauf zu achten, daß die 
Einfaſſungen desſelben mit beſonderer Rückſicht auf 


gute Anſchlüſſe 


gezeichnet ſind, und daß nicht wie bei den veralteten 
Einfaſſungen und Linien volle ſchwarze Flächen haar⸗ 
‚Scharf aneinanderſtehen. Die langjährige praxis hat 
gelehrt, daß ſolche Einfaſſungen nach nur ganz kurzem 
Gebrauche häßliche Lücken zeigen, wodurch derartiges 
Material abgenutzt erſcheint, und das gute Ausſehen 
einer Zeitung entſchieden beeinträchtigt wird. . 


Unſere Einfaſſungen 
, ſtehen trotz =» Wie mißglückten Nachahmungen 

thatſächlich unerreicht 

da. Die großartige probe unferes Zeitungsmaterials, 


die ſowohl im Inlande als auch im Auslande Aufſehen 
erregte, ſteht jeder Buchdruckerei koſtenlos zu dienſten 


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Hamburg: Verlagsanstalt A ) 
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Original-Walzenmasse München: E. Müblthaler- | 


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Stuttgart: „Union“ Deut- 
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Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipzig. — Druck von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Sieler & Vogel, Leipzig. 


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Vr. 51. o 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. . III. Jahrg. 


Leipzig, 20. Dezember 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta ag - Anzeigen: die n Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Vereinsmitglieder 26 4, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder | die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 .%, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 KM Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmallger Wiederholung 6 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder | 1Smaliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 e bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 1 ‚gebühren nach Übereinkunft, 

Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches B Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. 


-Ð Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. + . 


Amtlicher Teil. u i : 


Bekanntmachung. 
Die Vordrucke zu den 
Arbeiter- und Lohnnachweisungen für das Jahr 1900 


sind mit Begleitschreiben vom heutigen Tage an die Genossenschaftsmitglieder versandt worden. Diese Vordrucke sind ordnungs- 
mässig ausgefüllt bis zum 12. Februar 1901 an die Sektionsvorstände wieder einzureichen. 

Da der Einwand, die Vordrucke nicht erhalten zu haben, nicht von der Verpflichtung zu rechtzeitiger und ordnungs- 
mässiger Einreichung der Nachweisungen und von sonstigen Nachteilen befreit, so wollen die Mitglieder, welche die Vordrucke 
etwa nicht erhalten haben sollten, sich wegen wiederholter Zusendung an das Genossenschaftsbüreau wenden. 

Infolge der neuen gesetzlichen Bestimmung, wonach für die Umlegung der Beiträge vom 1. Oktober 1900 ab 
-der 1500 1 für das Jahr (mithin bei 300 Arbeitstagen im Jahr der 5 M für den Tag) übersteigende Verdienst einer ver- 
sicherten Person nur zu einem Drittel in Anrechnung zu kommen hat — bisher war es der 4 cM übersteigende Tagesarbeits- 
verdienst —, ist. laut Verfügung des Reichs-Versicherungsamts vom 27. Oktober 1900 für die Zeit vom 
1. Januar bis zum 30. September und vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 1900 eine getrennte. Nach- 
weisung der in Betracht kommenden Arbeitsverdienste erforderlich; es wird hierauf 'bėsonders hingewiesen. e 

Leipzig, 15. Dezember 1900. 

Dolzstrasse 1. 


Der Vorstand der Deutschen Buchäruckor-Berafsgenosenachaft 
Friedrich. ! 


"Nichtamtlicher Teil. 


P schroffe SEA 


Vom Lobe der Druckkunst. 


Von Dr. Heinr. Heidenheimer, 
Sekretär. der Mainzer Stadtbibliothek. 


in der ganzen Welt das Andenken Johannes Guten- 
0 berg's gepriesen und gesegnet worden; unser Zeit- 
) 

Sr alter, das so voll ist von gegensktelichem Ringen 
auf den Gebieten des geistigen, religiösen und sozialen Lebens, 
das neben der verbindenden Ausbreitung des Völkerverkehrs 


F erblicken muss, 
huldigte mit heller Einmütigkeit. dem deutschen. Genius, der 


einstmals am deutschen Rheine der Welt des äusseren und inneren 


Lebens ein allgemeingültiges, 
schaffen hat. 

Die Schicksalssonne, unter der Gutenberg s Werk entstanden 
ist, blieb ihm treu und treu; blieb auch die Dankbarkeit dem 


untilgbares Verbindungsmittel ge- 


Segen, der von den unscheinbaren kleinen Lettern ausging. und 
ausgeht. 


Alle Jahrhunderte haben den Meister und: sein Werk 
gerühmt; möge hier aus dieser : Zeitschrift, die Gutenberg’s 


586 


Erfindung ihr Dasein verdankt und seinem Ruhm ehrfürchtig 
und freudig dient, einiges davon im milden Glanze beschau- 
licher Weihnachtstage seinen Fachgenossen entgegentreten. 


„Unter dem Schutze des Allerhöchsten, auf dessen Wink die 
Zungen der Kinder beredt werden und der oft den Kleinen ent- 
hüllt, was er den Weisen verbirgt, ist dieses ausgezeichnete Buch 
Catholicon im Jahre 1460 der Menschwerdung des Herrn in der 
ehrwürdigen Stadt Mainz, zugehörig der berühmten deutschen 
Nation, die Gottes Güte durch die Verleihung so hohen Geistes- 
lichtes, als freies Gnadengeschenk, den übrigen Nationen der Welt 
vorzuziehen und zu verherrlichen gewürdigt hat, nicht mit Hilfe 
des Rohres, des Griffels oder der Feder, sondern durch die wunder- 
bare Übereinstimmung, das Verhältnis und Ebenmass der Patronen 
und Formen gedruckt und vollendet worden. 

Heiliger Vater, sei Du mit dem Sohn’ und dem heiligen Geiste, 

Deshalb, dreifaltiger, einiger Herrscher, gelobt und geehret; 

Lobst Du die Kirche, o Du Katholik, spende Preis diesem Buche, 

Nimmermehr sollst Du es lassen, zu loben die gute Maria. 
Gott sei Dank!“ 

So lautet, aus dem Lateinischen übertragen, die Schluss- 
schrift zum Catholicon, einem grammatikalisch -lexikalischen 
Werke des Genueser Dominikaners Johannes de Balbis, das 
im 14. Jahrhundert entstand und dessen Druck wir Gutenberg 
zuzuschreiben gewohnt sind. Hier wird Gott, der Erfindungs- 
stadt und dem Heimatlande der Erfindung die Ehre gegeben; 
es ist ein Klang, der nie verstummte. 

An der Wende des Gutenberg-Zeitalters zu dem der Re- 
formation, der seine Erfindung so unermessliche Dienste leistete, 
steht als sein Lobpreiser Adam Gelthus, ein Angehöriger eines 
mit den Gensfleisch nahe verwandten Mainzer adligen Ge- 
schlechtes, Priester und Humanist. Das litterarische Epitaph, 
das er einer kleinen humanistischen Sammelschrift vom Jahre 
1499 beigegeben hat, lautet aus dem Lateinischen übersetzt: 


„Auf den glücklichen Erfinder der Druckkunst. Gott, dem 
Besten, dem Grössten geheiligt. Johann Gensfleisch, dem Erfinder 
der Druckkunst, der sich um jede Nation und jede Sprache am 
besten verdient gemacht hat, errichtete dies zum unsterblichen 
Gedächtnisse seines Namens Adam Gelthus. Seine Gebeine ruhen 
glückselig in der Kirche des heiligen Franciscus in Mainz.“ 


Hier kommt die Freude und Dankbarkeit des deutschen 


Mannes zum Ausdrucke, der empfand, dass Gutenberg sein Vater- 


land glücklich gemacht hatte, indem er dessen Ansehen dem 
Auslande gegenüber so bedeutend hob. Aber auch die Uni- 
versalität seiner Erfindung wird mit klaren, festen, prunklosen 
Worten für alle Zeiten festgestellt. 

Spezialisierend ist ein anderes Gutenberg-Lob, das sich an 
das Gelthus’sche anschliesst; Jacob Wimpfeling, der gefeierte 
elsässische Theologe, Pädagoge und Humanist, das verehrte 
Oberhaupt des Heidelberger liberalen, für Gutenberg erglühenden 
Humanistenkreises, ist sein Verfasser. Es lautet nach dem 
lateinischen Original übersetzt: 


„Glücklicher Gensfleischh durch Dich ist Germanien glücklich 
geworden, 
Preisendes Lob bringt man ihm überall dar in der Welt. 
Aufrechterhalten durch göttlichen Geist hast in Mainz, o Johannes, 
Zeichen von Erz für den Druck Du als der Erste verwandt. 
Vieles verdankt Dir der Glaube und Vieles die Weisheit von Hellas, 
Wie Dir auch vielfachen Dank schuldet die Sprache von Rom.“ 

Die kleine Schrift, in der Gelthus und Wimpfeling Guten- 
berg und seiner Erfindung huldigten, ist ohne Zweifel in Mainz, 
in Peter Friedberg’s Officin, gedruckt worden; sie ist dem 
Andenken des Begründers und ersten Rektors der Heidelberger 
Hochschule, Marsilius von Inghen, gewidmet und so erscheint 
der Name des grössten Verbreitungshelfers aller Gelehrsamkeit 
in wenn auch nur äusserer Verbindung mit einem hochgehal- 
tenen Vertreter des gelehrten Standes. 

Der Gedanke, dass durch die Druckkunst der Religion ein 
so bedeutender Ausbreitungs- und Vertiefungsfaktor erstanden 
sei, hat dann die Jahrhunderte begleitet; aus dem protestanti- 
schen Lager hat Martin Luther ihn warm und andächtig mit 
den Worten wiedergegeben: „Die Buchdruckerey ist summum 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Nr. 51 


et postremum Dei donum, die höchste und letzte Wohlthat und 
Verehrung Gottes, durch welche er die Sache des Evangelii 
forttreibet. es ıst die letzte Flamme vor dem Ausleschen der 
Welt.“ 

Ein Nürnberger Dichter, Jörg Busch, hat gleichfalls im 
16. Jahrhundert und gleichfalls vom protestantischen Stand- 
punkt aus das „Vieles verdankt Dir der Glaube“ Jakob Wimpfe- 
ling’s, des frommen Katholiken, erneut. Er verfasste: „Ein 
schön new lied von der hochlöblichen kunst der buchdruckerey 
allen frommen druckergesellen zu gut gemacht...“; das Am- 
braser Liederbuch vom Jahre 1582 hat es uns überliefert, mich 
aber hat, was ich hier dankbar anfüge, F. W. E. Roth, der 
kenntnisreiche Bibliograph, auf es hingewiesen. Das Lied 
hebt an: | 

Wolauf mit reichem schalle, 

ich weis mir ein geselschafft gut 
geliebt mir vor andern allen 

sie tregt ein freyen mut, 

sie hat ein kleine sorge, 

wol umb das römische reich, 

es sterb gleich heut oder morgen, 
so gilt es in alles gleich. 


Busch’s Gedicht ist zum guten Teil ein Festlied, das für 
den Zechverkehr der Jünger Gutenberg's geschrieben wurde 
und von Einem verfasst, der offenbar die Freude am irdischen 
Nektar nach scharfer Arbeit zu würdigen wusste. Der Papierer, 
der Drucker, der Setzer, der Giesser, der Korrektor, der Form- 
schneider und die Buchbinder werden in diesem Liede, ihre 
Hantierung in derben Worten angebend, vorgeführt und sie 
alle behaupten, dass sie bei ihrer strengen Arbeit unbedingt 
der Erlabung durch einen guten Trunk bedürften. Aber eine 
Strophe idealen Gehaltes enthält dieses Drucker-Lied und sie 
preist den Wert der Druckkunst für die Verbreitung und 
Läuterung der Religion. 


„Der drucker kunst“, so rühmt Busch, „ich preise, 
für ander allzumal, 

es bedarff nit viel beweisens, 

man sieht es teglich wol, 

das Gottes wort so reine, 

durch ir künstliche hand, 

und andere kunst gemeine, 

auff kommen in alle land.“ 


Das ungeheure Elend, das der 30 jährige Krieg hervorrief, 
liess die Verehrung der Druckkunst in ihrem Geburtslande 
nicht verkümmern; im Jahre 1640 feierte man in einigen 
Städten, wie in Strassburg und Leipzig, das vermeintliche 
200. Jubeljahr ihrer Erfindung. Auch dem „glücklichen Deutsch- 
land“ aus alten Tagen begegnen wir wieder; ein Torgauer 
Gelehrter sagt in einem Jubiläumsgedichte: Das glückliche 
Deutschland solle Gottes Geschenk kennen lernen; alle Erfin- 
dungen der alten Welt seien ihm gegenüber nichts, und der 
Syndikus der Stadt Breslau, Nicolaus Henelius, rühmt gleich- 
falls in einem Gedichte: Diese Erfindung verdanke man ibr, 
der Mutter Deutschland. In die politische und seelische Zer- 
rissenheit des deutschen Lebens in jener Periode brachte die 
Druckkunst für dichterische Empfindungsfähigkeit den trösten- 
den Einheitsgedanken. 

Auch im 18. Jahrhundert hob das Gedenken an sie die 
Stimmung ihrer Verehrer. In einer umfänglichen Studie: „Vom 
Ruhme Johannes Gutenbergs“, welche die Mainzer populäre 
Gutenberg. Festschrift enthält, habe ich auch dieser Zeit ge- 
dacht; ein Beleg, den ich dort nicht mitteilte, möge hier Platz 
und Würdigung finden. In einer Jubel-Ode, die der Gothaer 
Gymnasiast Friedrich Christian Hager im Jahre 1740 zum 
damaligen Jubiläum fertigte, heisst es mit feiner Innigkeit: 


„So crön uns denn durch deine Gunst 
Noch ferner mit dem hohen Glücke, 
Dass uns die werthe Drucker-Kunst 
Hinführo, wie bisher, erquicke. 


Nr. 51 


Die Kunst, die uns, o Herr der Welt, 
Den allergrössten Schatz erhält, 

Den wir in dieser Zeit besitzen. 

Ja, bau auch itzo weit und breit 
Dein Reich durch ihre Trefflichkeit: 
Lass sie uns bis ans Ende nützen.“ 

So tönt die Frömmigkeit, die gereifte Männer in der Schluss- 
schrift des Catholicon und sonst bekannt, in der frohen Sprache 
eines Jünglings wieder, welcher der religiös so triebreichen 
Periode angehörte, die dem Zeitalter des Rationalismus voran- 

ing. 
S Einem anderen Geiste begegnen wir in der Inschrift, die 
im Jahre 1827 auf der Rückseite des Scholl’schen Gutenberg- 
Denkmals in Mainz angebracht wurde. Friedrich Lehne, der 
Mainzer Bibliothekar, Historiker und Journalist, einst ein be- 
geisterter Wortführer der Ideen der französischen Revolution, 
ist ihr Verfasser; sie bezeugt gleichmässig das Zeitalter des 
Klassicismus und die hohe Warte, von der aus sie geschrieben 
wurde. 
„Was einst Pallas Athene dem griechischen Forscher verhüllte, 
Fand der denkende Fleiss deines Gebornen, o Mainz! 
Völker sprechen zu Völkern, sie tauschen die Schätze des Wissens; 
Mütterlich sorgsam bewahrt, mehrt sie die göttliche Kunst. 
Sterblich war einst der Ruhm; sie gab ihm unendliche Dauer, 
Trägt ihn vom Pole zu Pol’, lockend durch Thaten zur That. 
Nimmer verdunkelt der Trug die ewige Sonne der Wahrheit; 
Schirmend schwebt ihr die Kunst Wolken verscheuchend voran. 
Wandrer, hier segne den Edeln, dem so viel Grosses gelungen; 
Jedes nützliche Werk ist ihm ein Denkmal des Ruhms.“ 

So kam denn auch noch einmal das Lob, das Adam Gelthus 
Gutenberg gespendet hatte, dass er sich um jede Nation und 
jede Sprache am besten verdient gemacht habe, in einer Weise 
zum Ausdrucke, die dem geistigen Völkerverkehre der späteren 
Zeit gerecht ward. Ein, wie Gelthus, Gutenberg's Verdienst 
in der Seele tragender Mann, Jvo Wittig, ein in hohen Stel- 
lungen als Jurist und Theologe in Mainz wirkender Franke, 
hatte es schon im Jahre 1504 in der Inschrift eines Gutenberg- 
Gedenksteines verwandt, die in lateinischer Sprache pries, dass 
sich Gutenberg durch die Kunst, „Buchstaben im Metalldrucke 
wiederzugeben“ „um den ganzen Erdkreis wohl verdient“ ge- 
macht habe. 

In einem Sendschreiben an den Nürnberger Humanisten 
Wilibald Pirckheimer schrieb Ulrich von Hutten im Jahre 1518: 

„O Jahrhundert! o Wissenschaften! Es ist eine Freude, zu 
leben, wenn auch noch nicht, sich zur Ruhe zu setzen, mein Wili- 
bald. Es blühen die Studien, die Geister regen sich: Du, nimm 
den Strick, Barbarei, und mache dich auf Verbannung gefasst.“ 

An diesem blühenden Leben hatte die Arbeit der Drucker 
ihren Anteil. Sie durften, wie dies ın Schlussschriften zu 
Druckerzeugnissen geschehen ist, sich ihres Fleisses, ihrer Sorg- 
falt, des Geistes, den sie auf ihre Leistung verwandt, berühmen; 
sie wirkten im In- und Auslande als Pioniere im Dienst und 
Kampfe höchster Gedanken, wie im Dienst und Kampfe der 
materiellen Strömungen des Lebens, die diesem endlich doch 
förderlich waren. Indem viele von ihnen in die Weite zogen, 
verbanden sie in sich, zur Erweiterung ihres Horizontes, Hei- 
mat [und Fremde und gewiss haben nicht wenige von ihnen 
die letztere die erstere achten gelehrt. So schufen die kleinen 
bescheidenen, leblosen Lettern in ihrer ethisch wirkenden schön- 
heitsfrohen Bethätigung ein innerlich stolzes Leben. 

Auch heute noch sind die Drucker werkthätige Helfer 
unseres geistigen und materiellen Lebens. Ein italienischer 
Humanist, der Bischof von Teramo, Giovanni Antonio Campano, 
hatte, bald nach Gutenberg’s Tod, um die Leistungsfähigkeit 
der Officin Ulrich Hahn’s in Rom, für die er als Korrektor 
thätig war, zu bezeichnen, gesagt: jener drucke in einem Tage 
mehr, als in einem Jahre geschrieben werde. 

Wieder und wieder begegnet man bei älteren Schriftstellern, 
die von der Druckkunst handeln, diesem Ausspruche, seiner 
persönlichen Beziehung entkleidet: er mutet uns an, als ob er 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


geber zu beteiligen. 


687 


in einem Preisausschreiben über die Bedeutung der Druckkunst 
inhaltlich und durch seine epigrammatische Kürze eine von 
den Siegespalmen davongetragen habe. Aber wir wissen, dass 
der innere Wert der neuen wunderbaren Kunst, der „Kunst 
der Künste“, sofort auch erkannt wurde. Und so wirken heute 
noch, nach Wert und Masse, die Jünger Gutenberg’s. Galten 
sie früher als Vertrauenspersonen, so sind sie heute, wie früher, 
die frühen Kenner, die Gehilfen und Beförderer unserer litte- 
rarischen Aussprache, unserer Lust und unserer Wehmut, un- 
serer Strebungen und Mahnungen, unserer Erkenntnis, unserer 
Zweifel und Fragen. 

So gehen sie in das neue Jahrhundert hinüber. Möge sich 
an ihnen allen auch der alte Spruch als wahr erweisen: 


Frisch, frey, frölich, freundlich und fromb, 
Ist aller buchdrucker reichthumb. 


di 


Die Gutenbergbank in Zürich. 


Dieses Unternehmen dürfte wohl noch manchem Leser der 
„Zeitschrift“ nicht bekannt sein, da dasselbe aber vor kurzem seine 
Generalversammlung abgehalten und dabei eine Dividende von 6%, 
in Vorschlag gebracht und genehmigt erhalten, auch seinen fünften 
Jahresbericht veröffentlicht hat, so werden einige Mitteilungen über 
diese Bank, die sich „Gutenbergbank für graphische Unternehmungen“ 
nennt, sicherlich von allgemeinem Interesse sein. Zweck der Ge- 
sellschaft ist laut Statut die Ubernahme und Durchführung von 
aller Art Finanzgeschäften, welche mit der Begründung oder dem 
Betriebe von Unternehmungen auf dem Gebiete der graphischen 
Künste und der technischen Vervielfältigungen, insbesondere der 
Buchdruckerei, der Kunstdruckerei, der Photographie, des Verlags- 
und Sortimentsbuchhandels, sowie des Annoncen- und Inseraten- 
wesens zusammenhängen. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an 
bereits bestehenden oder neu entstehenden Unternehmungen solcher 
Art durch käufliche Ubernahme oder Zeichnung von Aktien oder 
als Kommanditär zu beteiligen, denselben Conto-Corrent- und 
andere Vorschüsse und Darlehen zu bewilligen oder Forderungen 
auf dieselben cessionsweise zu übernehmen, ebenso Forderungen 
derselben aus ihrem Geschäftsbetrieb gegen Dritte zu beleihen 
oder zu erwerben, und endlich alle diese Werte auch ihrerseits 
wieder zu verpfänden oder zu veräussern. 

Das Aktienkapital der Gutenbergbank ist auf 4 Millionen Franken 
festgesetzt, von welchem aber bis jetzt nur 50 % eingezahlt sind; 
verteilt ist das Kapital auf 20000 Aktien à 200 Franken. Die 
Bank hat dafür die Aktien des Artistischen Instituts Orell Füssli 
in Zürich, sowie die der damit verbundenen Photoglob Compagnie 
und der Aktiengesellschaft Schweizerische Annoncenbüreaux Orell 
Füssli käuflich übernommen, und auf dieses Geschäft scheint sich, 
dem Jahresbericht zufolge, die Thätigkeit der Bank in der Haupt- 
sache zur Zeit noch zu beschränken. Der Gewinnsaldo für das 
abgelaufene Geschäftsjahr betrug netto 125592 Franken 35 Centimes, 
aus welchem denn auch eine Dividende von 6 fk auf das eingezahlte 
Aktienkapital zur Verteilung gebracht worden ist, während der ver- 
bleibende Rest von 5592 Franken 35 Centimes auf neue Rechnung 
vorgetragen wurde. 

Der Generalversammlung folgte ein Bankett, an welchem sich 
gegen 100 Aktionäre und auch Damen beteiligten. Herr Paul 
F. Wild, der Chef des Artistischen Institutes Orell Füssli und 
Präsident der Gutenbergbank, hielt die Festrede, die mit einem 
Toast auf die Unzufriedenheit begann, auf die Unzufriedenheit 
nämlich mit sich selbst gegenüber der besser situierten Menschheit, 
zu welchem Thema ihm die Veranlassung wurde dadurch, dass er 
einst seitens der schweizerischen fortgeschrittenen Gehilfenpartei 
verhöhnt worden war, weil er am Grabe Hutten’s auf der Insel 
Ufenau im Züricher See von der wahren Freiheit gesprochen hatte. 
Diese Unzufriedenheit mit sich selbst babe zur Gründung der 
Gutenbergbank geführt, denn er erwarte die Lösung der sozialen 
Frage nicht von der Aufhebung des Eigentumsprinzips, auf dem 
die heutige Gesellschaft beruhe, er wolle im Gegenteil recht vielen 
zu Besitztum verhelfen, indem den Arbeitern Gelegenheit gegeben 
wird, sich mit ihrem Ersparten an den Unternehmungen der Arbeit- 
Um dies zu ermöglichen, hat er vor 5 Jahren 
mit der Gründung der Gutenbergbank begonnen, und der Anteil 


588 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 51 


der Angestellten und Arbeiter der vorgenannten Geschäfte am 
Aktienkapital betrage jetzt schon nahezu 200000 Franken und ist 
in steter Zunahme begriffen, was wohl zum nicht geringen Teile 
auch zu dem blühenden Stande der Unternehmungen beigetragen 
habe, denn das Interesse der Arbeiter an denselben werde dadurch 
angeregt und ihr Sparsinn geweckt. 

Der Gedanke des Herrn Paul F. Wild, die Angehörigen eines 
Geschäfts zu Teilhabern an demselben zu machen, ist jedenfalls 
ein sehr glücklicher; er steht höher als die blosse Gewinnbeteiligung, 
lässt sich aber doch nur bei sehr umfangreichen Unternehmungen 
in der von ihm eingeschlagenen Weise durchführen und fordert 
vor allen Dingen sehr grosse Opferfreudigkeit und die Ubernahme 
vielfältiger Arbeitslast seitens der Männer an der Spitze, wozu 
sich doch relatif wenige willig und bereit finden werden. Das 
Unternehmen der Gutenbergbank verdient jedenfalls dic Beachtung 
weitester Kreise, und, soweit möglich, wenn nicht Nachahmung, so 
doch Nachbildung. Dem Züricher Unternehmen aber ist dauerndes 
Gedeihen zu wünschen. Theod. Goebel. 


Sprechsaal. 


-m. Berlin, 15. Dezember. Früher als sonst üblich ist in diesem 
Jahre das Adressbuch für Berlin und seine Vororte er- 
schienen; es umfasst in seinen fünf Teilen 3600 Quartseiten und 
hat im Verhältnis zum Vorjahre um 128 Seiten zugenommen. Das 
Buch hat ein Format von 23:31 cm, ist 13 cm dick und wiegt 
7 Kilo. Die typographische Ausstattung entspricht der bisherigen, 
für diesen Zweck und besonders in Anbetracht der Schnelligkeit 
der Herstellung und des Umstandes, dass wir es hier mit einer 
Leistung der Rotationsmaschine zu thun haben, ist sie eine ganz vor- 
treffliche. Das Namenverzeichnis umfasst die Einwohner von Berlin 
mit den Nachbarstädten Charlottenburg, Rixdorf und Schöneberg, 
sowie 26 andere Vororte mit zusammen etwa 2500000 Einwohnern; 
der Gewerbenachweis bringt gegen 55000 grössere Firmen. In 
dem letzteren Teile wirkt die mehr und mehr überhand nehmende 
Sitte, gegen besondere Vergütung an Stelle der übersichtlichen 
Namensaufführung des Gewerbetreibenden aus ein und derselben 
Nonpareille-Schrift vielfach eingerahmte Inserate mit fetten Schriften 
bis zu Text-Kegel treten zu lassen, recht störend und erschwert 
den Gebrauch dieses Teiles, doch muss man diese Unbequemlich- 
keit — in Rücksicht darauf, dass diese Einrichtung einen Teil der 
Herstellungskosten deckt — mit in den Kauf nehmen, wenn man 
berücksichtigt, dass das ganze Adressbuch, dem noch ein aus- 
führlicher mehrfarbig gedruckter Stadtplan mit allen Verkehrslinien 
und ein alphabetisches Strassenverzeichnis mit Angaben zur leichteren 
Auffindung der Strassen beigegeben ist, nur 6 cM. kostet. — Die 
Anzahl der aufgeführten Druckereien ist, obwohl viele früher 
unberechtigter Weise aufgeführte Namen diesmal weggeblieben 
sind, von 597 auf 608 gestiegen. Zum ersten Male wurden die 
dem Bunde der Berliner Buchdruckereibesitzer (Innung) angehörenden 
Firmen mit einem + bezeichnet, doch ist diese Bezeichnung so 
unvollständig vorgenommen worden, dass sie besser ganz unter- 
blieben wäre, bei mehr als 40 Firmen, darunter der Vorsitzende 
und fast sämtliche Vorstandsmitglieder, fehlt das Zeichen; von den 
grösseren Firmen seien nur genannt W. Büsxenstein, Deutscher 
Verlag, Berliner Lokalanzeiger, Otto Elsner, Deutsches Druck- und 
Verlagshaus, G. Bernstein, Ihring & Fahrenholiz, Ferd. Ashelm, 
Gust. Schenck Sohn, W.Koebke, Buchdruckerei „Strauss“, Gutenberg, 
Günther & Sohn. Es ist das um so befremdlicher, als es sonst im 
allgemeinen bei der Redaktion des Adressbuches an der nötigen 
Sorgfalt nicht gefehlt hat. 

* Danzig. Am 9. Dezember fand im Danziger Hof hierselbst 
eine Versammlung der Zeitungsverleger der Provinz 
Westpreussen statt, um Stellung zu nehmen zu der wirtschaft- 
lichen Notlage, in die das Zeitungs- und Buchdruckereigewerbe 
durch die Erhöhung der Papier- und Rohmaterialienpreise, des 
Postzeitungstarifs, sowie durch die Steigerung der Löhne u. s. w. 
gekommen ist. Das Resultat der Verhandlungen war die ein- 
stimmige Annahme einer Resolution, in der die Erhöhung der 
Insertions-, Abonnements- und Druckpreise fürdringend 
notwendig erklärt wird. 

A. Hannover, 12. Dezember. Der nach Spanien geflüchtete 
frühere Inhaber der Buchdruckerei Louis Meyer Nachf. hierselbst, 
Fr. Krichler, hat seine Gläubiger um grosse Summen geschädigt. 
An dem Hause Humboldtstrasse 32, das zuletzt ausser dem Inhaber 


der Firma auch seinem späteren Compagnon gehörte und das kürzlich 
zwangsweise hat verkauft werden müssen, verlieren die Gläubiger 
etwa 90000 % Das Haus war sehr stark belastet und brachte 
im Zwangsverkauf 247000 o% Ausser den Hypothekengläubigern, 
die teilweise auch Waren- bezw. Maschinenlieferanten waren, haben 
noch viele andere Gläubiger grössere Geldverluste zu beklagen. 
Krichler hatte sein Geschäft an mehrere Personen, einige Ma- 
schinen sogar fünf Mal, verkauft. Überall hat er à conto-Zahlungen 
eingezogen und ist damit nach dem Lande der Kastanien ver- 
schwunden. Seinen Gläubigern teilte er durch Mittelspersonen 
von dort mit, dass er später alles wieder bezahlen würde. In der 
Provinz ist die verkrachte Firma durch ihre Schleuderpreise, mit 
denen sie den reellen Geschäften das Leben sauer machte, bekannt. 

-r.- Leipzig. Vor kurzem veranstaltete die Typographische 
Gesellschaft in ihrem Sitzungslokale, im Deutschen Buchgewerbe- 
hause, eine Sonderausstellung von neueren Druckarbeiten der Firma 
Peter Luhn in Barmen. Die Ausstellung war eine sehr reichhaltige 
und enthielt Accidenzen aller Art in durchweg mustergültiger 
Ausstattung. Besonders beachtenswert war die in den Luhn’schen 
Arbeiten zum Ausdruck kommende gute Schriftenwahl und Zeilen- 
anordnungen sowie das harmonische Kolorit, durch welch letzteres 
auf den verwendeten guten Papiersorten fast stets ein eleganter, 
vornehmer Eindruck hervorgerufen wird. Die Luhn’schen Arbeiten 
wirken in ihrer Art vorbildlich, wenngleich in ihnen weniger das 
streng Moderne als das Eigenartige einer feinen Accidenzarbeit 
zum Ausdruck kommt. Der Druck der Töne sowie der gute Stand 
der bildscharfen Schriften waren nicht minder beachtenswert. Ver- 
schiedene Druckprobenhefte der Firma waren mit ausgestellt und 
das neueste derselben enthielt eine grosse Anzahl Innenansichten 
des Etablissements in bester autotypischer Reproduktion. Dadurch 
wurde ein Einblick gegeben in die mit den neuesten Einrichtungen 
ausgestattete graphische Anstalt, die sich die Herstellung feinster 
Drucksachen zur Aufgabe gestellt hat und darin Hervorragendes 
leistet. — Am Sonntag, 21. Oktober, waren am gleichen Ort ältere 
und neuere Druckarbeiten der Firmen A. Bonz’ Erben in Stuttgart 
sowie Otto Fuhrmann in Stendal ausgestellt. Beide Firmen zählen 
zu den leistungsfähigsten auf dem Gebiete des feinen Accidenz- 
druckes, was sich auch in dem Ausgestellten wieder deutlich 
erkennen liess. — Von gleichem Interesse war die Spezialausstel- 
lung von Arbeiten der Pierer' schen Hofbuchdruckerei in Alten- 
burg, die dem Vorstande durch eine äusserst reichhaltige Zuwen- 
dung des Herrn A. M. Watzulik ermöglicht wurde. Diese Arbeiten 
behalten nach wie vor ihren eigenartigen Reiz und erregen das 
Interesse der Fachgenossen im nachhaltigsten Masse. 

S. Osnabrück. Nach kurzen, aber von allseitigem Entgegen- 
kommen der Beteiligten getragenen Verhandlungen ist hier am 
24. November d. J. ein Verein der Zeitungsverleger des 
Regierungsbezirks Osnabrück und der angrenzenden 
Gebiete gegründet worden, dem sich eine stattliche Anzahl von 
Verlegern angeschlossen haben. Der Verein bezweckt die Wahrung 
der gemeinsamen beruflichen Interessen sowie der Standesehre 
und die Herbeiführung eines kollegialen Verhältnisses unter seinen 
Mitgliedern und will dies erreichen durch Beratungen im Vereins- 
kreise und in örtlichen Kollegenkreisen über eine event. Erhöhung 
des Bezugspreises der Zeitungen, einheitliche Regelung der Höchst- 
Rabattsätze für Anzeigen und Reklamen, einheitliche Festsetzung 
einer Mindestgebühr für ausserordentliche Beilagen u. s. w.; ferner 
durch Errichtung eines Ehrenrates zum Austrag von Streitigkeiten 
unter den Kollegen u.s. w. Die weiteren Verhandlungen haben 
sofort zu dem praktischen Resultat geführt, dass Einheitssätze für 
den zu gewährenden Rabatt auf Anzeigen und für das Beilegen 
von Extrabeilagen beschlossen wurden, wonach als Mindest- 
Zeilenpreis 5 9 und für 1000 Extrabeilagen 7,50 A. zu fordern 
sind. Gratis-Anzeigen, -Reklamen und geschäftlichen Zwecken 
dienende -Notizen sollen prinzipiell nicht aufgenommen werden. 
Wenn sich bis jetzt auch noch nicht alle im Bezirk wohnenden 
Verleger der neuen Vereinigung angeschlossen haben, so sind 
wenigstens die gegenwärtigen Mitglieder sich über das Erreichbare 
einig und es ist daher mit Zuversicht zu erwarten, dass die be- 
schlossenen Normen auch allgemein durchgeführt werden. Die 
noch fernstehenden Kollegen werden voraussichtlich den Nutzen 
festen Zusammenschlusses ebenfalls bald erkennen und hoffentlich 
dem Verein noch beitreten. Darauf bezügliche Erklärungen nehmen 
entgegen: Bernhard Scholten, Ibbenbüren („Tecklenburger Kreis- 
blatt“), Vorsitzender; Wilhelm Brauer, Bramsche („Bramscher 
Nachrichten“), stellvertr. Vorsitzender; Franz Schlüter, Bad Essen 
(„Wittlager Kreisblatt“), Schrift- und Rechnungsführer. 


Nr. 51 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


Kleine Mitteilungen. 


Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Vic- 
toria-Werke, A.-G. in Nürnberg einen empfehlenden vierseitigen 
Prospekt über ihre neue bandlose Buchdruckschnellpresse 
bei. — Eine zweite Beilage, von der Maschinenfabrik Kempe- 
werk in Nürnberg, empfiehlt deren Widder-Stereotypie- 
Apparate. Wir machen die Leser auf diese Beilagen aufmerksam. 

Linotype. Zu der Notiz in vor. Nr., S. 578, teilt uns die Mergen- 
thaler Setzmaschinenfabrik in Berlin berichtigend mit, dass die 
Zahl der von ihr verkauften Maschinen 415 überschritten habe; 
davon befinden sich über 860 in Deutschland. 

Eine Gutenberg-Jubiläumspostkarte, in Seide gewebt, ist mir noch 
nachträglich zugegangen und alle Sammler von Postkarten, nament- 
lich von den auf das Jubiläum bezüglichen, seien darauf aufmerk- 
sam gemacht. Sie zeigt rechts oben nach der bekannten Dar- 
stellung das Bildnis des Altmeisters in einem ovalen Rahmen, 
karminrot gewebt auf mattweissem, atlasartigem Grunde, links da- 
neben Namen und „Erfinder der Buchdruckerkunst“, darunter ein 
Ausblick auf Mainz und dessen Dom, dem ein zartgeschwungener 
Lorbeerzweig mit roten und weissen Blättern und Früchten als 
Basis dient. Dieses Seidenbildchen ist auf eine Postkarte innerhalb 
einer zarten typographischen Umrahmung aufgeklebt, als Urheberin 
der Karte aber ist am Fusse derselben die Kunstweberei H. M. 
Krieger in Krefeld genannt. Dieses unsrer Kunst huldigende Er- 
zeugniss der Seiden-Kunstindustrie verdient die weiteste Verbreitung 
in den Kreisen aller Gutenbergjünger. Th. G. 

Einen Schriftproben-Nachtrag hat die Aktiengesellschaft 
für Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach a.M. 
zu ihrer Handausgabe veranstaltet und ihn als Erste Folge be- 
zeichnet. Das in hellbraunes Leinen mit modernem farbigen Titel 
gebundene Buch hat Grossoktavformat und 98 Seiten Umfang. 
Es gliedert sich in die fünf Abteilungen Titel- und Zierschriften, 
Accidenz- Einfassungen, Messing- Material, Accidenz-Vignetten, 
Russische Schriften und enthält in jeder dieser Abteilungen zahl- 
reiche bemerkenswerte Neuheiten. Die meisten der Neuheiten sind 
der Firma gesetzlich geschützt. Auf die Satz- und Druck-Aus- 
stattung des Bandes hat die Firma viel Fleiss und Sorgfalt ver- 
wandt, insbesondere sind die sechs farbigen Titelblätter, die sämt- 
lich in freier Manier gehalten sind, recht tüchtige Leistungen 
ihrer Art. 

Das Gutenberg-Denkmal in Wien ist am 17. Dezember, mittags 
1 Uhr, in Anwesenheit des Kaisers von Osterreich feierlich enthüllt 
worden. Am Abend fand zu Ehren des Tages ein glänzendes 
Bankett statt. 

7 


Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 


Geschäftsveränderungen. Die Firma Karl Krause, Maschinen- 
fabrik und Eisengiesserei, in Leipzig hat in Berlin S W., Friedrich- 
strasse 16, ein Musterlager, verbunden mit Reparatur - Werkstatt 
und Schleiferei, errichtet. — Die Aktiengesellschaft für Schrift- 
giesserei und Maschinenbau in Offenbach a. M. hat ihre Allein- 
vertretung für Berlin und Umgegend Herrn Jos. Schmitz in 
Berlin-Steglitz, Schlossstrasse 75, I, übertragen. — Das Geschäft 
in Firma Georg Dittrich, Buchdruckerei in Reichenbach i. Schl. 
ist auf Herrn Buchdruckereibesitzer Constantin Salzburg daselbst 
übergegangen und die Firma lautet jetzt Georg Dittrich, Buch- 
druckerei, Nachfolger Constantin Salzburg. 

Eingetragene Firmen. 
mann & Wagner, Papierhandlung, Buchdruckerei und Papierwaren- 
fabrikation, Gesellschafter Herren Kaufleute Ludwig Neumann und 
Georg Wagner in Würzburg. — In Jauer die Firma Karl Dett- 
mann, Buchdruckerei, Verlag des Jauerschen Tageblattes, Inhaber 
Herr Buchdruckereibesitzer Karl Dettmann daselbst. 

Konkursaufhebung.e Frau Buchdruckereibesitzerswittwe Else 
Fromme in Würzburg am 5. Dezember. 

Jubiläen. Das 40jährige Geschäftsjubiläum beging am 
12. Dezember Herr Buchdruckereifaktor Hermann Clauss vom 
Bibliographischen Institut in Leipzig. — Das 2ö5jährige Ge- 
schäftsjubiläum im Hause B. G. Teubner in Dresden beging 
am 12. Dezember Herr Faktor Rud. Kupfer. 

Gestorben. In Neisse starb am 12. Dezember Herr Buch- 
druckereibesitzer Adolf Letzel im Alter von 72 Jahren. Der Ver- 
storbene begann seine Laufbahn als Schriftsetzer. Am 4. Juli 1893 
feierte er sein 50jähriges Berufsjubiläum. 


In Würzburg die Firma @. M. Neu- 


Litteratur. 


Geschichte der deutschen Illustration vom ersten Auftreten des 
Formschnittes bis zur Gegenwart von Th. Hutschmann. Heraus- 
gegeben von Franz Jäger, Kunstverlag in Goslar und Berlin. 
Zwei Teile in Grossquart. In zehn Lieferungen zu je 3 A; in 
zwei Prachtbänden 40 o% — Von diesem hervorragenden kunst- 
geschichtlichen Werke, dessen erste sieben Lieferungen wir in 
Nr. 43 der „Zeitschrift“ besprochen haben, liegen uns die letzten 
drei Lieferungen vor, die das Werk zum Abschluss bringen. Nach- 
dem in den vorhergehenden Abschnitten die neudeutsche Kunst 
und die herrliche Entwickelung, die sie in der ersten Hälfte des 
neunzehnten Jahrhunderts unter der Einflussnahme bedeutender 
Künstler und unternehmender Verleger genommen, geschildert 
worden, wird in den letzten Teilen des Werkes zunächst der mo- 
derne deutsche Holzschnitt in seinen beiden Abarten, dem Faksimile- 
schnitt und dem Tonschnitt, behandelt und auch hier sowohl der 
Künstler, wie der Verleger, die an der Entwickelung und Förderung 
dieses Illustrationsverfahrens bis zu seiner höchsten erreichten Stufe, 
dem Holzschnitt nach dem Gemälde, mitwirkten, eingehend gedacht. 
Dann werden die mechanischen Vervielfältigungsverfahren — die 
Photozinkographie, die Autotypie, die Heliogravure, der Lichtdruck, 
der Dreifarbendruck — in ihrer zeitlichen Entwickelung, ihrem 
Wesen und ihren Leistungen geschildert und auch des neuen Auf- 
schwunges gedacht, den die Lithographie durch die namentlich 
vom Karlsruher Künstlerbund in Aufnahme gebrachte Künstler- 
lithographie genommen hat. Und schliesslich werden auch die 
neuesten Bestrebungen auf dem Gebiete der Schriftzeichnung und 
des Buchschmucks einer kritischen Beleuchtung unterzogen und 
hierbei sowohl das in diesen Bestrebungen hervorgetretene Un- 
reife und Mangelhafte, wie das Gute und in der Zukunft Erfolg 
Versprechende mit künstlerischer Einsicht hervorgehoben. Auch 
in diesen Teilen des Werkes wird der lebendige Vortrag durch 
eine reiche Illustrierung in Textillustrationen und Tafeln unterstützt. 
In diesen Tafeln ist namentlich der moderne Holzschnitt durch 
grossartige Leistungen vertreten; doch weist auch die Autotypie 
eine Anzahl prächtiger Blätter auf. — Uberblicken wir nun das 
ganze Werk, so haben wir in demselben eine erschöpfende und 
getreue Geschichte der deutschen Illustration in Wort und Bild 
von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, in der sowohl Laien, wie 
die Fachleute der Buchgewerbe ebensowohl Belehrung und Unter- 
haltung, wie in vielen Fällen auch Rat finden werden, und für 
dieses mit grossen Mühen erzielte Ergebnis ist sowohl dem Ver- 
fasser, wie dem Herausgeber Anerkennung zu zollen. Die Benützung 
des Werkes wird noch dadurch erleichtert, dass demselben ein 
alphabetisch nach den Künstlern geordnetes Verzeichnis der Text- 
illustrationen, ein Verzeichnis der Tafeln unter Voranstellung der 
Künstlernamen und ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis der 
im Text vorkommenden Künstlernamen beigegeben ist; und von 
besonderem Werte für die Fachleute der Buchgewerbe ist jeden- 
falls das anhangsweise beigegebene umfängliche Verzeichnis von 
Illustratoren der Gegenwart. Der Illustrationsschmuck des Werkes — 
476 Textillustrationen und 75 Tafeln — ist ein ebenso reichhaltiger 
als gut gewählter und instruktiver und die technische Ausführung 
des Werkes (Druck: Deutscher Verlag, G. m. b. H. in Berlin) ist 
eine durchaus musterhafte. Möge denn das Werk insbesondere 
den Beifall der Buchgewerbe finden, und um dem Ausdruck zu 
geben, dazu bietet ja. wohl die Weihnachtszeit die passendste 
Gelegenheit. 

Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Gesamt- 
darstellung aller Gebiete der gewerblichen und industriellen Arbeit 
sowie von Weltverkehr und Weltwirtschaft. Neunte durchaus 
neugestaltete Auflage. Bearbeitet von hervorragenden Fachmännern. 
Zehnter Band. Vollständig in 10 Bänden. Preis geheftet je 8 A, 
in Halblederband je 10 % Auch in Heften zu beziehen. Leipzig, 
Verlag von Otto Spamer. — Mit dem erschienenen zehnten 
Bande liegt die neue Auflage des „Buches der Erfindungen“ nun- 
mehr vollendet vor und es ist mit derselben ein geistiges und 
technisches Stück Arbeit zum Abschluss gekommen, auf das die 
deutsche Litteratur sowohl, wie die an der Herstellung des Werkes 
beteiligt gewesenen Kräfte stolz sein dürfen. Ein jeder einzelne 
Band des Werkes hat sowohl in seinem Inhalte, wie in seiner 
technischen Ausführung ungeteilte Anerkennung gefunden und das- 
selbe wird auch von dem Schlussbande gesagt werden müssen. 
Dieser Band bringt die Abteilung „Der Weltverkehr und seine 
Mittel“ zum Abschluss. Behandelte deren im vorhergehenden 
Bande gegebener erster Teil in der Hauptsache die Verkehrswege 


„ ' 
ge „na e 


590 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


und Verkehrsfahrzeuge, so schildert der vorliegende zweite Teil | 


den geistigen Verkehr und seine Mittel, und unter diesen 


Mitteln finden wir auch die gesamten graphischen Künste und 


Gewerbe als hervorragende Träger und Förderer des Weltver- 
kehrs eingehend geschildert. Zunächst schildert C. Müller in 
Leipzig in einem mit 57 Abbildungen und einer Farbendrucktafel 
(Anfang der ersten Gutenberg’schen 42zeiligen Bibel) geschmückten 
Abschnitt die Buchdruckerkunst, ihre Erfindungsgeschichte 
und ihre Ausbreitung, sowie ihre Technik und deren Entwickelung 
bis auf die neueste Zeit. Die Darstellung ist bei aller Gedrängt- 
heit eine erschöpfende und nimmt insbesondere Rücksicht auf die 
ungemein mannichfaltigen technischen Erscheinungen der neueren 
und neuesten Zeit. In der gleichen Weise schildert E. Tonndorf 
in Stuttgart die Buchbinderei, und seine Ausführungen werden 
durch 34 Abbildungen erläutert. Das weite Gebiet der graphi- 
schen Künste (Holzschnitt, Kupferstich, Steindruck, Zinkätzung 
und die photomechanischen Vervielfältigungsverfahren) behandelt 
mit grosser Sachkenntnis und in gemeinverständlicher Darstellung 
Dr. Max Schmidt, Professor an der technischen Hochschule in 
Aachen unter Benützung von 64 Abbildungen und einer Tafel 
(Entwickelung eines Dreifarbendruckes), und das ebenso wichtige 
als interessante Gebiet der Photographie und ihrer Entwickelung 
erörtert in einem mit 47 Abbildungen ausgestatteten Abschnitte 
Professor Dr. A. Miethe von der technischen Hochschule in Berlin. 
Es ist ein imponierendes Bild, was in diesen Abschnitten von den 
graphischen Künsten und Gewerben geboten wird und dieses Bild 
wird nicht nur dem Laien, sondern auch dem unterrichteten Fach- 
mann grosses Interesse abgewinnen. In den übrigen Abschnitten 
des Bandes geben Ober-Postrat a. D. C. Schmücker und Geh. Ober- 
Postrat A. Münch sehr interessante und von der Verlagshandlung 
ebenfalls reich illustrierte Schilderungen der Posten und des 
Postwesens sowie der Welttelegraphie, während R. Riedl in 
Wien das Gesamte der Weltwirtschaft behandelt, indem er zu- 


Nr. 51 


nächst auf die Entwickelung unseres Wirtschaftslebens eingeht und 
sodann die Volks- und Weltwirtschaft von heute in ihren ver- 
schiedenen Abteilungen betrachtet. Dieser Abteilung des Werkes 
fehlen natürlich, dem Stoffe entsprechend, die Abbildungen; an 
ihre Stelle sind aber zahlreiche Tabellen getreten. Den Schluss 
des insgesamt mit 285 Textabbildungen und 3 Tafeln ausgestatteten 
Bandes bildet das Sachregister zu demselben und das Hauptregister 
für das ganze Werk, das den bedeutenden Umfang von 135 3spal- 
tigen Seiten hat. Diese Register sind sehr dankenswerte Zugaben 
zu dem Werke, denn sie erleichtern seine Benützung ganz wesent- 
lich. Am Schlusse unserer Besprechung angelangt, können wir 
die Eingangs derselben über die Verlagshandlung und ihre tech- 
nischen Anstalten, wie über die Mitarbeiter des grossen Werkes 
ausgesprochene Anerkennung nur wiederholen und angesichts der 
Weihnachtszeit nur dem Wunsche Ausdruck geben, dass das präch- 
tige Werk in den weitesten Kreisen unseres Volkes Eingang finden 
und Freude und Nutzen verbreiten möge. 

Typographische Jahrbücher. Herausgegeben vom Technikum für 
Buchdrucker in Leipzig. — Das elfte Heft des laufenden Jahr- 
ganges bringt im Text eine lehrreiche Abhandlung über den 
modernen Accidenzsatz und den Tonplattenschnitt zum Abschluss 
und in seinem Beilagenteil enthält es neben einigen schönen Bilder- 
drucken wieder zahlreiche Muster guten Accidenzsatzes für die 
Tagespraxis. 

Vom Stereotypeur des Herrn Karl Kempe in Nürnberg liegt 
wieder eine neue Nummer, datiert vom 1. Dezember, vor und 
zwar mit dem an dem Blatte gewohnten reichen und vielseitigen 
Inhalt. Für den Buchdruckereibesitzer ist namentlich eine Ab- 
handlung des Herausgebers über den Verkaufswert einer Buch- 
druckerei von Interesse, und wer da in der Druckereipraxis steht, 
sei es Prinzipal oder Gehilfe, der findet in den verschiedenen 
Rubriken des Blattes wieder eine Menge wertvoller Ratschläge 
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Nr. 52. > o Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e. III. Jahrg. 


Leipzig, 27. Dezember 1900. 


Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden e Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für 
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) un Vereinsmitglieder 25 J, für andere e 80 A, Stellenangebote und -Gesuche 
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Non DB en oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von 
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei 
Einzelne Nummern 30 $. — Druckerei- Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder | 18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 25 Prozent. — Beilage- 
durch die Fon (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1M 1 nach Übereinkunft. 


Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewörbehkus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. SR 
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 2 ; 


Amtlicher Teil. 


Bekanntmachung. 


| Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins hat in seiner Sitzung vom 13. November 1900 zu Leipzig beschlossen, 
den Zeitungsverleger-Interessen innerhalb des Vereins eine besondere organische Vertretung zu geben. Veranlassung zu diesem 
Beschluss war der Umstand, dass die meisten Mitglieder des Vereins, besonders in den Provinzdruckorten, Buchdruckereibesitzer 


‚und zugleich auch Zeitungsverleger sind und dass sich in neuerer Zeit erfreulicherweise eine durch verschiedene Umstände 
hervorgerufene Bewegung zur thatkräftigen Wahrnehmung der Interessen des Zeitungsgewerbes geltend gemacht hat. 


Zu diesem Zwecke ist am Sitze des Vereins eine 
Zentralleitung für das Zeitungswesen 


errichtet worden, die aus folgenden Herren besteht: Julius Mäser-Leipzig, Vorsitzender, Wilhelm Bär-Leipzig, Richard Booch- 


Werdau, Oscar Dulce-Glauchau, Dr. G. Neuenhahn-Jena. 

In gleicher Weise sollen in sämtlichen neun Kreisen des Vereins aus 5 Mitgliedern (Zeitungsverlegern) bestehende 
Ausschüsse für das Zeitungswesen errichtet werden, die mit der Zentralleitung in engste Verbindung zu treten und mit dieser 
gemeinsam die Interessen des Zeitungsgewerbes wahrzunehmen haben. 

. Der Vorstand gedenkt damit nicht nur die vorerwähnte Bewegung zur Aufbesserung der Zeitungsverhältnisse wirkesm 


zu fördern und den vielfachen und wichtigen Interessen des Zeitungsgewerbes eine besondere fachmännische Vertretung innerhalb 


des Vereins zu verschaffen, sondern gleichzeitig auch einer Spaltung der an sich zusammengehörenden und geschäftlich meist 
vereinigten Gewerbszweige Buchdruckerei und Zeitungsverlag, sowie einer Zersplitterung und Überlastung der Kräfte, sowohl 
bezüglich der Beitrags- wie der Arbeitsleistung für die Wahrnehmung der gewerblichen Interessen, vorzubeugen. 

Die Aufgaben, welche diese Ausschüsse für das Zeitungswesen zu erfüllen haben, sollen die folgenden sein: 


1. Die Anstrebung allgemein durchführbarer, dem Umfange solche nicht anzuerkennen und vom Geschäftsverkehre 
und der Erscheinungsweise der verschiedenen Blätter ent- auszuschliessen sind. 
sprechender Abonnementspreise. _ 5. Bekämpfung des Systems der EEN der Sammel- 
2. Herbeiführung angemessener, der Auflage der Blätter (Platten-) Inserate, sowie der Bezahlung der Inserate 
entsprechender Inseratenpreise und Beilagengebühren. durch Waren. | 
3. Aufstellung und Durchführung thunlichst einheitlicher 6. Einziehung aussenstehender Inseraten- und sonstiger For- 
Rabattsätze, sowohl für den Verkehr mit den direkten derungen in aussergerichtlichem Wege und Führung einer 
Inserenten, wie für den Verkehr mit den Annoncen-Büreaus. Liste schlechter Zahler sowie aller derjenigen Personen, 
4. Anbahnung von Vereinbarungen mit den soliden Annoncen- die das Zeitungsgewerbe in unzulässiger Weise auszubeuten 
Büreaus über den gegenseitigen geschäftlichen Verkehr und zu schädigen suchen. 
. und Führung einer Liste über die an diesen Vereinbarungen 7. Auskunftserteilung über die Kreditwürdigkeit von In- 
beteiligten Büreaus, sowie auch über diejenigen sogenannten | gerenten und sonstigen Personen, die mit. dem Zeitungs- 


Annoncen-Büreaus, welche von den Zeitungsverlegern als | gewerbe in Verkehr treten, 


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8. Gegenseitige Verständigung der Mitglieder über vorteil- | 


hafte Bezugsquellen sowohl für Redaktions- wie für 
Druckereimaterial. 


9. Erteilung von Rat und Auskunft in Rechtsstreitigkeiten, 
die das Zeitungsgewerbe betreffen. 


10. Gegenseitiger Schutz der Mitglieder durch Überwachung 


596 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 52 


und Einflussnahme auf Ausschreitungen im Konkurrenz- 
kampfe. 

11. Schlichtung und Entscheidung von Streitigkeiten, die 
zwischen den Mitgliedern selbst oder zwischen ihnen und 
den Auftraggebern entstehen. 

12. Vertretung der Interessen der Zeitungsverleger den Be- 
hörden, dem Gesetzgeber sowie der Öffentlichkeit gegenüber. 


Der Erreichung der vorgesteckten Ziele sollen dienen: die Geschäftsstelle des Vereins mit ihren Beamten und einem 
juristischen Beirat, das Ehren- und Schiedsgericht des Vereins, die monatlich und nach Befinden auch öfter erscheinenden 
„Vertraulichen Mitteilungen“, die vom Deutschen Buchdrucker-Verein herausgegebene „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“, 
die gemeinsamen Beratungen der verschiedenen Ausschüsse und die nach Bedürfnis anzuberaumenden Zeitungsverleger-Ver- 


sammlungen. 


Wir werden in nächster Zeit die in den einzelnen Kreisen zu errichtenden Ausschüsse bekannt geben und ersuchen 
unsere Mitglieder, sich inzwischen in allen das Zeitungsgewerbe betreffenden Angelegenheiten an unsere Geschäftsstelle, Leipzig, 


Deutsches Buchgewerbehaus, zu wenden. 
Leipzig, 22. Dezember 1900. 
Der Vorstand 
des Deutschen Buchdrucker-Vereins. 
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. 


Die Zentralleitung für das Zeitungswesen. 
Julius Mäser, Vorsitzender. 


Franz Kohler, Geschäftsführer. 


Nichtamtlicher Teil. 


Verminderung der eigenen Kegel und Höhen 
in Deutschland. 


Von Hermann Smalan. 


Der Verkehr der Giessereien Frankreichs, Spaniens u. s. w. 
mit ihren Kunden ist infolge einheitlichen Kegels und einheit- 
licher Höhe wesentlich einfacher, wie der der deutschen mit 
den ihrigen, weil die letzteren mit verschiedenen Systemen, 
dem Didot-, Haase-, Leipziger, Frankfurter System u. s. w. zu 
rechnen haben. Zu diesen gesellen sich die Abweichungen 
von den genannten Systemen, so dass in grossen Giessereien 
ungefähr zwanzig Systeme in Betracht kommen. Hätte nun 
jedes System zugleich eine unveränderliche Höhe, so wäre die 
Sachlage noch erträglicher. Leider sind jedoch Systeme und 
Höhen wild durcheinander gewürfelt. In Berlin giebt es z. B. 
zwei Druckereien mit englischer Schrifthöhe, aber verschiedenen 
Systemen. Die Einführung des Didotsystems hat insofern 
die Verschiedenheit noch vermehrt, als eine grosse Anzahl 
Druckereien zwar dieses System für den Kegel berücksichtigte, 
jedoch ihre alten, jeder Basis entbehrenden Schrifthöhen bei- 
behielt. Man kann für Deutschland ungefähr fünfzig ver- 
schiedene Schrifthöhen annehmen. 

‚Für eine Gattung dieser Höhen ist die Entstehung garnicht 
festzustellen; eine zweite ist auf die eigenen Haushöhen der 
verschiedenen Giessereien zurückzuführen, und die dritte endlich 
ist entstanden durch die Gewohnheit, als Modelle für die 
Höhe mehr oder weniger gebrauchte Buchstaben zu geben, 
und durch die Behandlung, welche diese „Zurichtebuchstaben“ 
zum Teil in den Giessereien erfuhren. Ebenso ist es mit den 
Systemen. Bekanntlich ist die gewissenhafteste Massenfabrikation 
nicht im stande, mathematisch genaue Fabrikate herzustellen. 
Es fehlt also den sogenannten Zurichtebuchstaben von vorn- 
herein die Genauigkeit, welche sie als Modelle für Kegel und 
Höhe unbedingt haben müssen. Die Abweichungen vom Didot- 
system bis zum Jahre 1879 sind fast ausschliesslich darauf 
zurückzuführen, dass man nicht nach geaichten Massstäben und 
feststehenden Typometern, sondern nach Buchstaben arbeitete, 
welche richtiges Didotsystem haben sollten. Erst die all- 
gemeine Einführung beglaubigter Typometer schaffte Einheitlich- 
keit im Didotsystem. Was man aber für das letztere als un- 
bedingte Notwendigkeit ansah, das liess man unbegreiflicherweise 
bei den eigenen Systemen ganz ausser acht. Durch ungleiche 
Abnutzung, durch kleine unbeachtet gebliebene Fehler in Kegel 


und Höhe schleichen sich ganz unwillkürlich in Druckereien 
mit eigenen Systemen Unterschiede ein, welche sich dann durch 
wahllos abgegebene Zurichtebuchstaben fortpflanzen und ver- 
grössern. Dadurch sind die eigenen Systeme beständig im 
Verändern, teils ändert sich der Kegel, teils die Höhe, teils 
auch beides, ohne dass die Druckereien es merken; nur die 
Giessereien werden es gewahr, wenn nach längerer Zeit neue 
„Zurichtebuchstaben“ mit einem Auftrage einlaufen, die zu der 


vorhandenen Zurichtung resp. zu dem Kerne, welchen man für 


den Kunden seiner Zeit hatte anfertigen lassen, nicht mehr 
passen. 

Schon zur Zeit des Handgusses verursachte die Anfertigung 
der Kerne für die eigenen Systeme Unkosten und Zeitverlust. 
Mit der allgemeinen Einführung der Komplettgiessmaschine 
sind diese jedoch bedeutend gestiegen. Man kann die Kosten 
eines Kernes auf reichlich zwanzig Mark veranschlagen. Rechnet 
man solche nur für die gangbarsten Brotschriftkegel Petit, 
Korpus und Cicero, und berücksichtigt man ferner, dass für 
jeden dieser drei Kegel bei grossen und sehr eiligen Aufträgen 
mehrere Kerne angefertigt werden müssen, so begreift es sich, 
dass grosse Giessereien, wenn sie für alle vorkommenden Fälle 
stets die Kerne vorrätig haben wollen, tausende davon besitzen 
müssen. 

Die Nachteile, welche diese eigenen Systeme für den deut- 
schen Buchdrucker und Schriftgiesser zur Folge haben, sind 
mannigfacher Art. Druckereien mit eigenem Kegel oder Didot- 
kegel und eigener Höhe können Brotschriften niemals sofort 
vom Lager beziehen. Sie müssen Quantitäten unter 250 kg 
teurer bezahlen und auf den Extraguss warten. Sie sind also 
bei der Kalkulation ihrer Druckpreise und bei der Lieferzeit 
ihrer Arbeiten gegen ihre Kollegen mit reinem Didotsystem 
(Kegel und Höhe) stets im Nachteil. Die Giessereien dagegen 
sind gezwungen, zwei Schriftlager zu halten, eines für das reine 


Didotsystem, das andere für Didotkegel mit Lagerhöhe, um 


von diesem die Minima von Titel-, Zierschriften und Einfassungen 
entnehmen und jede gewünschte Höhe durch Abhobeln herstellen 
zu können. Die beständige Herrichtung von Kernen für die 
eigenen Kegel und Höhen verlangt ferner eine umfangreiche 
mechanische Werkstatt und erhöhte Ausgaben für Material und 


Arbeitslöhne, die in ersten Giessereien, denen mit Vorliebe 
die grossen eiligen Aufträge von Schriften eigenen Kegels und 


eigener Höhe erteilt werden, jährlich bedeutende Summen aus- 
machen, die zum grössten Teile von den Giessereien zu tragen 
sind, da laut allgemeinem Preiskourant 250 kg Schrift eines 


Nr. 52 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


597 


Kegels zu demselben Preise geliefert werden müssen, wie 250 kg 
reinen Didotsystems. 

Die Ausgaben, welche die Haltung zweier Schriftlager und 
der Extraguss eigener Systeme verursacht, müssen folgerichtig 
die Produktionskosten erhöhen. Dadurch wird den deutschen 
Giessereien der Wettbewerb mit dem Auslande sehr erschwert, 
ja sogar im Inlande, wenn z. B. Giessereien mit wenigen Neu- 
heiten aus galvanisierten Matrizen vorherrschend reines Didot- 
system giessen, deren Unkosten also bedeutend geringer sind, 
als die derjenigen Giessereien, welche beständig Original- 
erzeugnisse auf den Markt bringen und viele grössere Aufträge 
eigenen Kegels und eigener Höhe zum Preise des reinen Didot- 
systems zu liefern haben. 

Die geschilderten Nachteile, deren Zahl noch vermehrt 
werden kann, werden in Fachkreisen auch empfunden und der 
Wunsch nach ihrer Beseitigung ist vorhanden, nur fehlt das 
Einverständnis darüber, wie sie erfolgen soll. Sie erscheint 
vielen so gross, dass man sie am liebsten der nächsten Generation 
überlassen möchte, so sehr auch der tägliche Kampf um das 
Dasein nach Abhilfe schreit. Eine alte Anekdote erzählt von 
zwei Männern, Vater und Sohn, welche einen grossen Wald 
erworben hatten und sich anschickten, denselben für den 
Ackerbau herzurichten. Der Sohn bezweifelte, dass es beiden 
je gelänge, diese Riesenarbeit des Herunterholzens und Aus- 
rodens zu bewältigen. Der Vater ging scheinbar auf diese 
Zweifel ein und schlug vor, zunächst eine kleine Strecke ab- 
zuschlagen, wozu sich der Sohn bereit erklärte. Nach Frei- 
machung dieser Strecke brachte der Vater eine andere in 
Vorschlag, und so ging es fort, bis endlich doch die scheinbar 
unüberwindliche Aufgabe gelöst war durch die stückweise In- 
angriffnahme. 

Ahnlich müsste auch bei der Beseitigung der eigenen Kegel 
und Höhen verfahren werden, und zwar um so mehr, als sie 
der Mithilfe der Buchdruckereien bedarf, denen hierdurch keine 
nennenswerten Mehrkosten erwachsen dürfen. Zu diesem Zwecke 
empfiehlt sich zunächst eine Festlegung der vielen eigenen 
Höhen dadurch, dass nunmehr deren Justierung von keiner 
Giesserei nach Buchstaben, sondern nur nach festen Normal- 
höhen aus Messing oder Stahl erfolgt, welche sich jede Buch- 
druckerei von derjenigen Giesserei anfertigen lässt, mit welcher 
sie die meisten geschäftlichen Beziehungen hat und welche die 
Durchschnittshöhe der betreffenden Buchdruckerei kennt. 
Diese Normalhöhen sind dann auch denjenigen Giessereien zu 
überweisen, welche nur vereinzelte Aufträge erhalten. 

Ferner ist notwendig, dass die Feststellung der eigenen Höhen 
in einheitlicher Weise erfolgt. In gut geleiteten Giessereien 
werden die einlaufenden Zurichtungen mittels eines Punkt- 
masses gemessen und das gefundene Mass notiert. Diese 
Messung erstreckt sich bis auf Hundertstel eines Punktes. So 
notwendig dies für den Kegel ist, so entbehrlich erscheint es 
mir im allgemeinen für die Höhe, und ich glaube, es wird für 
jeden der Fall sein, der berücksichtigt, dass 1/100 Punkt den 
zehnten Teil eines Seidenpapierblattes ausmacht. Wenn also 
z. B. die Höhe eines Zurichtebuchstabens auf 65,82 Punkte 
festgestellt wird, so ist damit nicht gesagt, dass alle Buch- 
staben der betreffenden Druckerei auch genau so hoch sind, 
sondern erfahrungsgemäss steht fest, dass überall Unterschiede 
bis zu ½10 Punkt nach oben und unten bestehen und nicht zu 
vermeiden sind, für die Praxis auch gar keine Bedeutung 
haben. Die Feststellung von Hundertstel von Punkten ist 
auch nicht leicht. Zunächst gehören dazu ausserordentlich 
feinfühlige Messinstrumente, welche nicht überall zu haben und 
kaum in jeder Giesserei vorhanden sein dürften. Sodann er- 
fordert ihre Handhabung eine grosse U bung und Geschicklichkeit, 
welche auch erst nach langem Gebrauch erworben werden 
können. Um daher alle Giessereien in den Stand zu setzen, 
die Zurichtungen genau und ohne Anschaffung !sehr teurer 
Messinstrumente messen zu können, schlage ich vor, die Fest- 
stellung der eigenen Schrifthöhen in Millimetern vorzunehmen, 


denn verlässliche Millimetermasse sind überall billig zu erhalten 
und leicht zu handhaben. Es liegt auch eine Notwendigkeit, 
die Schrifthöhe in Punkten festzustellen, nicht vor. Haben 
doch die Amerikaner, als sie ihr Punktsystem einführten, die 
Schrifthöhe nicht auf 66 englische Punkte, sondern auf 
21/3 cm festgelegt. Sie sind uns also, die wir die französische 
Normalhöhe auf 622/3 Didotpunkte fixierten, in dieser Beziehung 
voraus. 

Das obige habe ich nun nicht in der Erwartung geschrieben, 
dass meinem Vorschlage in nächster Zeit praktisch näher ge- 
treten wird. Denn, wenn auch eine Anzahl Giessereien von 
der Notwendigkeit einer derartigen Reform überzeugt ist, so 
ist an dieselbe erst zu denken, wenn das Verlangen danach 
allgemein ist. Es ist ja auch sehr leicht möglich, dass ein 
besserer Weg gefunden wird, nachdem die Anregung zu einem 
Suchen nach demselben gegeben ist. Auch muss man berück- 
sichtigen, dass derartige Reformen, und wenn sie noch so 
vorsichtig vorgenommen werden, immer störend in die Pro- 
duktion hineingreifen, man sich also zu ihnen erst entschliesst, 
wenn sie allseitig als das kleinere Übel erkannt werden. Dennoch 
muss der Anstoss gegeben werden. Die Anregung zur all- 
gemeinen Einführung des Didotsystems in Deutschland erfolgte 
1846. Es bedurfte aber der unermüdlichen Propaganda vieler 
Fachgenossen und eines Zeitraumes von dreissig Jahren, ehe 
sie praktischen Erfolg hatte. Ich hoffe daher auch, dass im 
Verlaufe der Zeit eine praktischere Behandlung der eigenen 
Kegel und Höhen in Deutschland Platz greifen, dadurch ihre 
Verminderung und endlich ihre volle Beseitigung erfolgen wird. 
Die Einführung des Didotsystems wäre sogar als Unsinn zu 
bezeichnen, wenn sie nicht die schliessliche Beseitigung aller 
eigenen Schriftsysteme zur Folge hätte! 


5 


Entscheide der laut § 47 des Tarifs errichteten 
Schiedsgerichte. 


(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen 
Buchdrucker.) 


Kreis I (Nordwest). 
Schiedsgericht Hannover. 


Klageobjekt: Einführung vierteljährlicher Kündigungsfristen und 
damit verbunden als Kündigungstag immer der Quartalserste. 

Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte verschiedenen ihrer 
Gehilfen Kontrakte vorgelegt, nach welchen sich die ersteren unter- 
schriftlich auf vierteljährliche Kündigungsfristen verpflichten sollten. 
Da einige der Gehilfen hierin einen Widerspruch zu dem Inhalte 
des § 36 zu erblicken glaubten, so führten sie Beschwerde bei 
ihrem Tarifvertreter, der über die Angelegenheit das Schiedsgericht 
zu einem Entscheide anrief, nachdem seine persönliche Unterhand- 
lung mit der Firma wegen Aufgebens dieser Kontrakte zu einem 
befriedigenden Resultate nicht geführt hatte. Vor dem Schieds- 
gerichte wurde der Klagegegenstand in zwei Teile zerlegt, und 
zwar in die Kündigungsdauer und in den Kündigungstag. Zum 
ersten Punkte vertraten die Prinzipalsmitglieder die Meinung, dass 
der $ 36, betreffs der Kündigung neben den 14 Tagen auch ein 
„andres Übereinkommen“ zulasse, dass aber nirgends kommentiert 
sei, was unter diesem Übereinkommen in Bezug auf die Kündi- 
gungsdauer wohl zu verstehen sei; es müsse sonach dem Prinzipale 
das Recht zustehen, Kontrakte auf längere oder kürzere Dauer mit 
seinen Gehilfen abzuschliessen. Jedenfalls könne ein derartiges 
Übereinkommen den Gehilfen nicht zum Schaden sein, da ihnen 
die längere Kündigungsfrist erst recht Gelegenheit biete, einen 
erwünschten Wechsel der Kondition frühzeitig vorzubereiten. Die 
Gehilfenmitglieder erblicken in den vierteljährlichen Kündigungs- 
fristen eine Beschränkung der Bewegungsfreiheit der Gehilfen und 
eine Behinderung derselben bei Konditionswechsel, indem frei- 
werdende Stellen fast ohne Ausnahme innerhalb 14 Tagen neu 
besetzt werden müssten. Sie geben zu, dass es dem Prinzipale 
überlassen sein muss, kürzere Kündigungsfristen mit ganzen Per- 
sonalen und längere mit Personen, die Vertrauensstellen im Ge- 
schäft bekleiden, zu vereinbaren, vertreten aber die Ansicht, dass 


die 14tägige Kündigungsfrist diejenige für ganze Personale bleiben 
müsse. Dementsprechend formulierten die Gehilfenmitglieder in 
Gemeinschaft mit dem die Klage vertretenden Gehilfenvertreter 
ihren Klageantrag. Derselbe wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. 

Über die zweite Frage: ob der Kündigungstag statt dem Zahl- 
tage immer der Quartalserste sein kann oder nicht, einigten sich 
die Schiedsrichter mit Zweidrittel-Mehrheit dahin, dass sie ent- 
schieden: Kündigungstag bleibt nach dem S 36 stets der Zahltag; 
wenn die Kontrakte der beklagten Firma etwas andres festsetzen, 
so sind sie als tariflich unzulässig zu erklären. 

Berufung vor dem Tarif-Amte. Uber den mit Stimmen- 
gleichheit abgelehnten Antrag: längere Kontrakte als nicht dem 
Geiste und Sinne des Tarifes entsprechend zu erklären, legte der 
Kläger Berufung ein. 

Der Thatbestand ergab sich aus dem Protokolle des Schieds- 
gerichtes. Der Kläger war zum Berufungstermine erschienen, die 
Firma hatte sich nur schriftlich geäussert. Durch die Ausserung 
der Parteien wurde an dem durch die Vorinstanz bereits fest- 
gestellten Sachverhalte nichts geändert. Die Firma gab aber zur 
Sache selbst die Erklärung ab, dass die klägerische Angabe, als 
sei fast allen Gehilfen der Kontrakt vorgelegt worden, nicht der 
Wahrheit entspreche. Es sei dies nur bei etwa einem Drittel des 
Personals erfolgt, das zum Teil schon 1889 einen derartigen Kon- 
trakt eingegangen war, und dass der jetzige Kontrakt eigentlich 
nur eine Erneuerung des abgelaufenen Kontraktes bezwecke. 

Entscheid (einstimmig): Der § 36 des Tarifes ist bezüglich 
seines ersten Absatzes dahin aufzufassen, dass längere oder kürzere 
Kündigungsfristen als l4tägige durch Übereinkommen statt- 
finden können. Wie an anderen Stellen des Tarifes mehrfach von 
Vereinbarungen gesprochen ist und eine Vereinbarung niemals 
einem Zwange gleichkommen kann, so trifft dies auch bei dem 
hier in Frage kommenden Übereinkommen zu. Wenn demnach 
ein Prinzipal an einen grössern Teil seiner Gehilfen die Forderung 
stellt, auf eine längere Kündigungsfrist einzugehen und die Ge- 
hilfen dies nicht thun, der Prinzipal aber diejenigen Gehilfen, 
welche sich weigern, entlässt, so könnte dies nicht mehr als ein 
Ubereinkommen angesehen werden, weil es den Bestimmungen 
des Tarifes und der Auffassung des tariflichen Gesetzgebers über 
den Begriff „Übereinkommen“ oder „Vereinbarung“ nicht ent- 
spricht. In dem vorliegenden Falle ist aber nicht nachgewiesen 
worden, dass einzelne Mitglieder des Personals, welche auf die 
ihnen vorgeschlagene längere Kündigungsfrist nicht eingegangen 
sind, deshalb entlassen wurden; es kann demnach auch von einem 
direkten Verstosse gegen die Bestimmungen des Tarifes im vor- 
liegenden Falle nicht die Rede sein. Das Tarif-Amt unterlässt es 
jedoch nicht, bei dieser Gelegenheit scine Ansicht dahin auszu- 
sprechen, dass bei Schaffung der Bestimmung dcs $ 36 des Tarifes 
der Gesetzgeber kaum angenommen haben dürfte, dass z. B. Kün- 
digungsfristen von einem Vierteljahre mit dem gesamten oder wie 
im vorliegenden Falle mit einem grössern — nach Angabe der 
Firma dem dritten Teile des Personals, also ungefähr 40 Personen 
— Teile des Personals, sobald es sich um Durchschnittsarbeiter 
handelt, abgeschlossen werden dürften. Das Tarif-Amt erachtet 
sich jedoch an den Wortlaut des $ 36 gebunden und musste des- 
halb wie vorstehend entscheiden. Es wird aber Veranlassung 
nehmen, beim Tariſ-Ausschusse bezw. bei der nächsten Tarifrevision 
eine präzisere Klarstellung des E 36 herbeizuführen. 

Die Begründung zu dem Entscheide ist in diesem selbst ent- 
halten. 


Kreis V (Bayern). 
Schiedsgericht München. 


Klageobjekt: I. Nichttarifmüssige Entlohnung. 2. Verweigerung 
eines Lehrzeugnisses. 

Sachverhalt: Kläger hatte seit vier Wochen seine vierjährige 
Lehrzeit beendet und erhielt von der beklagten Firma statt 17,64 A. 
nur 8 oÆ Wochenlohn. Die Firma begründete diesen nichttaril- 
mässigen Lohn mit den ungenügenden Leistungen des Ausgelernten, 
die einen höheren Lohn nicht rechtfertigten. Der Kläger bestand 
dagegen auf tarifmässiger Entlohnung und da er diese nicht erhielt, 
verlangte er seine Entlassung und klagte gegen die Firma aul 
Nachzahlung des vorenthaltenen Lohnes und auf Ausstellung eines 
Lehrzeugnisses. 

Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Nachzahlung des 
eingeklagten Betrages von 38,56 und zur Ausstellung eines 
Zeugnisses verpflichtet. 


598 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 52 


Begründung: Die Tarifanerkennung verpflichtet die Firma, 
jeden Gehilfen nach Tarif zu entlohnen. Ob der bei ihr aus- 
gelernte Gehilfe wirklich so wenig leistungsfähig ist, wie die Firma 
angiebt, kann nicht festgestellt werden; ist es aber der Fall, dann 
war die Firma berechtigt, den Gehilfen zu entlassen, sie durfte 
ihn aber nicht zu tarifwidrigen Bedingungen beschäftigen. — Was 
die Ausstellung eines Lehrzeugnisses anbetrifft, so behandelt das 
Schiedsgericht diese aussertarifliche Klage, weil es den Schieds- 
gerichten nach einem Beschlusse des Tarif-Amtes freisteht, unter 
Einverständnis der Parteien auch Klagen zu behandeln, die ihrer 
Natur nach vor das Gewerbegericht gehören. Auch stützte sich 
das Schiedsgericht dabei darauf, dass es alter Brauch in den Buch- 
druckereien sei, Lehrzeugnisse auszufertigen, wie auch die Ge- 
werbeordnung dies ausdrücklich verlange. 


Die Enthüllung des Wiener Gutenberg-Denkmals. 


Kurz vor dem mathematischen Ausgange des Jahrhunderts und 
des Gutenbergjubiläumsjahres hat auch die österreichische Kaiser- 
stadt und wackere Pflegstätte der Buchdruckerkunst, Wien, ihr 
Gutenberg-Denkmal erhalten. Es hat nicht geringe Schwierig- 
keiten gemacht, diese Dankesschuld an den Altmeister Gutenberg 
abzutragen. Zehn Jahre lang ist das Denkmalskomitce, dessen 
Leitung in den Händen der Herren Arthur v. Marklowskıy, als 
Präsident, J. B. Hamberger, Redakteur der „Österr.-Ung. Buch- 
drucker-Zeitung“, als Schriftführer und k. k. Regierungsrat Fritz, 
Vicedirektor der Staatsdruckerei, lag, im Dienste dieser Ehren- 
sache thätig gewesen. Was aber schliesslich aus der gemein- 
samen Arbeit hervorgegangen ist, das darf sich der Welt zeigen, 
und es wurde ihr auch mit Glanz gezeigt bei der Enthüllungs- 
feier am Mittag des 17. Dezember. 

Diese Enthüllung gestaltete sich nicht nur zu einer Buch- 
druckerfeier, sondern zu einer Staats- und Reichsfeier; denn es 
nahmen an derselben Teil der Kaiser von Österreich, die Erz- 
herzöge Franz Ferdinand, Ferdinand Karl, Peter Ferdinand, Leo- 
pold Salvator und Rainer mit ihren Hofstaaten, die Staatsminister, 
die Spitzen der Militär-, Marine- und sonstigen in Wien sess- 
haften kaiserlichen Centralbehörden, Vertreter der Parlamente, der 
Stadt, der Universität, der wissenschaftlichen und anderen Vereine 
und selbstverständlich die Körperschaften der Wiener Buchdrucker 
sowie Buchdruckervertretungen aus den verschiedenen Teilen des 
Reiches. Ebenso selbstverständlich war, dass die Feier auch einen 
grossen Teil der Bevölkerung Wiens auf die Beine gebracht hatte. 

Mittags 1 Uhr erschien der Kaiser mit Gefolge unter den 
Klängen der Volkshymne auf dem Denkmalsplatze am Lugeck 
und wurde hier vom Denkmalskomitee empfangen und von dessen 
Präsidenten Herrn Arthur v. Marklowsky mit einer chrfurchts- 
vollen Ansprache begrüsst. Der Kaiser erwiederte hierauf: „Ich 
bin erfreut, Ihrer Bitte gemäss bei der Enthüllung des Gutenberg- 
Denkmals anwesend zu sein. Wir sind um das Standbild eines 
Mannes versammelt, dessen Erfindung die Menschheit in staat- 
licher wie auch in wissenschaftlicher Hinsicht in völlig neue 
Bahnen gedrängt hat. Volle Anerkennung spreche ich allen aus, 
die schaffend und fördernd zu dem Vollbringen des schönen 
Werkes beigetragen haben. Mit aufrichtiger Befriedigung gebe 
ich denn die Ermächtigung: Die Hülle falle von dem Wiener 
Gutenberg-Denkmal!“ Langsam senkte sich die Hülle und das 
Monument, von allen Seiten sichtbar, leuchtete in hellem Sonnen- 
glanze. Hierauf überreichte der Präsident des Denkmal-Komitees 
dem Bürgermeister Dr. Lueger die Schenkungsurkunde und über- 
gab das Denkmal dem Schutz und der Fürsorge der Gemeinde 
Wien. Der Bürgermeister sprach dem Denkmal-Komitee Dank 
aus, nahm das Denkmal in die Obhut der Gemeinde und ver- 
sicherte namens derselben, dass das Werk würdig des Mannes, 
welchen es darstellt, gewahrt und geschützt werden solle. Der 
Kaiser liess sich sodann eine Reihe um das Denkmal und die 
Festlichkeit verdienter Personen vorstellen und zeichnete einzelne 
derselben durch längere Unterhaltung aus. Dem Schöpfer des 
Denkmals, Bildhauer Hans Bitterlich, sprach der Kaiser seine ganz 
besondere Anerkennung aus. Es folgte ein Rundgang um das 
Denkmal, währenddessen der Münnergesangverein „Gutenberg— 
bund“ die Gutenberghymne sang, und nachdem sich der Kaiser 
ın der huldvollsten Weise von den Mitgliedern des Denkmal- 
komitees verabschiedet und ein Prachtexemplar der vom Komitee 


Nr. 52 


herausgegebenen Festschrift entgegengenommen hatte, kehrte er 
unter brausenden Hochrufen nach der Hofburg zurück. Nach der 
Feier wurden von einer grossen Zahl von Vereinigungen pracht- 
volle Kränze am Denkmal niedergelegt, so dass dessen Unterbau 
vollständig bedeckt war. Auch der Deutsche Buchdrucker-Verein 
hatte einen prächtigen Kranz mit schwarz-weiss-roter Schleife 
niederlegen lassen. 

Das Denkmal bildet eine neue Zierde Wiens und hat am 
Lugeck auch einen für seine Wirkung günstigen Aufstellungsplatz 
erhalten. Es macht schon durch die Einfachheit der Auffassung 
einen guten Eindruck. Gutenberg ist in der typisch gewordenen 
Erscheinung dargestellt: Schlank, mit lang über die Brust nieder- 
fliessendem Bart, ein Barett auf dem Haupte, mit der Schaube 
bekleidet; den rechten Arm hat er in die Seite gestemmt, die 
linke Hand stützt sich auf die Lehne eines Stuhls, vor den er mit 
dem ausschreitenden linken Fuss hintritt, als hätte er sich eben 
vom Sitze erhoben und überlegte, was nun zu thun sei. Das 
Haupt ist in angestrengtem Nachsinnen gesenkt. Die Bronze ist 
sehr gut behandelt. Der Marmorsockel, der fast die Farbe vom 
Solenhofener Stein bat, trägt nur sparsam allegorisches Reliefwerk: 
Vorn ein schlafender Wanderer am Wege, den die aufgehende 
Sonne weckt, an den Seiten ein stylisierter Lorbeerbaum und eine 
gebrochene Säule — wohl das Sinnbild des zusammenbrechenden 
Alten, das der neuen Zeit Platz machen muss. Die Rückwand 
des Sockels trägt das Buchdruckerwappen zwischen den Jahres- 
zahlen MCD—MCM und die Widmung: „Dem grossen Meister 
seine dankbaren Schüler und Verehrer“. 

Den Abschluss der Enthüllungsfeierlichkeiten bildete ein glänzen- 
des Festmahl, das am Abend in den Räumen des Hotel Conti- 
nental abgehalten wurde und an dem ausser zahlreichen An- 
gehörigen der graphischen Künste und des Buchhandels auch eine 
Reihe Ehrengäste teilnahmen. Das Mahl wurde durch eine grössere 
Zahl gediegener Tischreden belebt und im Verlaufe desselben kam 
unter lebhaftem Beifalle der Teilnehmer die vom Präsidenten des 
Denkmalskomitees Herrn v. Marklowsky verfasste und typographisch 
vorzüglich ausgestattete Festschrift zur Verteilung. Auch gelangten 
eine grössere Zahl von Telegrammen und Zuschriften zur Ver- 
lesung, darunter eine ansehnliche Zahl aus Deutschland. Das 
prächtige Fest fand erst in später Nachtstunde sein Ende. 


S 


Zum Setzmaschinenkapitel. 
Von Otto Schlotke-Gr. Lichterfelde. 


Das muss man den Deutschen lassen, — auch die Setzmaschinen- 
frage behandeln sie mit einer Gründlichkeit und vielleicht auch 
Umständlichkeit, die der guten Sache gewiss würdig ist, anderer- 
seits aber auch bei all den Vorberechnungen und Kalkulationen, 
die ihr schon gewidmet wurden, immer aufs neue hemmend und 
verwirrend einwirkt. In andern Ländern, so in Amerika, gestaltete 
sich die Sache wesentlich anders; hier wurde, nachdem man ein- 
mal erkannt hatte, dass die Zeilengiessmaschine als solche eine 
gute Maschine war und mehr leistete als der Handsetzer, ohne 
weiteres der Versuch in der Praxis frisch gewagt. Sofort schafften 
eine grosse Anzahl von Zeitungsdruckereien nicht eine, sondern 
gleich eine Anzahl von Maschinen an und an diese Einführung 
in die Praxis schloss sich gleich der zweite Schritt: man erkannte, 
dass man der Maschine Konzessionen machen müsse. 
Daher stellte man nicht lange und schwierige Berechnungen auf, die 
sich immer auf der alten Basis der Handsatztechnik bewegten, 
sondern reformierte kurz und bündig den Zeitungssatz und passte 
ihn den Erfordernissen der neuen Maschine an. Die Folge war 
der unüberwindliche Siegeszug der Zeilengiessmaschine in Amerika, 
die unbedingt jetzt als Herrscherin in die Setzersäle eingezogen 
ist. Ich glaube nicht, dass wir bei uns je dahin kommen werden 
und halte es auch schliesslich nicht einmal für ein gar so grosses 
Unglück, wenn unsere Zeitungen nicht zu der Monotonie gelangen, 
die jetzt das allgemeine Satzbild einer amerikanischen Zeitung 
bietet. Was der Zeitungsherausgeber in Amerika seinen Lesern 
bieten darf, damit würde er bei uns noch lange nicht durchdringen 
und weder der Buchdrucker noch der Leser werden in Deutschland 
vorläufig von der süssen Gewohnheit der Auszeichnungsschriften 
und dem gleichzeitigen Gebrauch der Antiqua und Fraktur lassen 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 


699 


wollen, — ein Konservatismus übrigens, der mir als festes Boll- 
werk gegen die einseitigen und ungerechtfertigten Angriffe der 
Frakturgegner sehr sympathisch ist. Aber eine derartige radikale 
Reform, wie wir sie in Amerika der Einführung der Zeilengiess- 
maschine folgen sahen, ist auch bei uns nicht absolut nötig und 
man wird aus der Verwendung der Zeilengiessmaschine noch viele 
Vorteile und Annehmlichkeiten gewinnen, selbst wenn man ihr 
weitaus geringere Konzessionen macht. Freilich darf man nie 
Erwartungen hegen und Ansprüche machen, die das eigentliche 
Wesen der Zeilengiessmaschine verkennen, — dann wird es an 
bitteren Enttäuschungen nicht fehlen. 

Man kann in der Beurteilung der Zeilengiessmaschine in Deutsch- 
land seitens der Prinzipalität wie Gehilfenschaft sehr deutlich drei 
Phasen unterscheiden. In der ersten glaubte man mit einem 
Achselzucken oder mit spöttischem Lächeln über die Sache hin- 
wegzukommen und die Zeit liegt noch nicht weit zurück, als man 
in der Fachpresse dem Ulk über die Setzmaschinenfrage einen 
breiteren Raum liess. Einen Wendepunkt bildete sodann das Jahr 
1893 mit der Ausstellung in Chicago, als eine grössere Anzahl 
deutscher Fachgenossen aus eigener Anschauung die Verwendung 
und Leistungsfähigkeit der Linotype in den amerikanischen 
Druckereien kennen lernen konnte. Nun trat ein Umschwung ein, 
der ins Extreme ging und namentlich die Gehilfenblätter ergingen 
sich in schlimmster Schwarzmalerei der Gefahr, welche der „eiserne 
Kollege“ dem gesamten Gewerbe bringen werde. Da kamen die 
ersten Zeilengiessmaschinen nach Deutschland und nun traf das 
ein, was einsichtige Fachleute längst vorhergesagt hatten: die 
Maschinen entsprachen in ihren Leistungen nicht den hoch- 
gespannten Erwartungen einerseits und den bangen Befürchtungen 
andererseits, weil sie auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten 
waren und im Zwange der deutschen Zeitungstechnik zunächst ihre 
Kräfte nicht bewähren konnten. Zwar hat sich in den letzten 
Jahren viel geändert und man hat sich mit Erfolg bemüht, die 
Zeilengiessmaschinen den deutschen Verhältnissen anzupassen, aber 
wir bewegen uns doch augenblicklich wieder im Extrem, nämlich 
der Unterschätzung der Zeilengiessmaschinen und zwar nament- 
lich auf Seite der Arbeitgeber, während ein Teil der Gehilfenschaft 
wiederum den Prinzipalen übertriebene Verdienste vorrechnet, um 
ihrerseits die Positionen des Maschinensetzertarifes hinaufschrauben 
zu können. 

Die Wahrheit liegt, wie so häufig, in der Mitte. Es wurde 
schon oben bemerkt, dass eine so raffinierte Ausnutzung der Setz- 
maschine und infolgedessen auch eine Erzielung entsprechend hoher 
Gewinne, wie sie in Amerika erreicht sind, bei uns als ausge- 
schlossen gelten kann, also mit den „goldenen Bergen“, die die 
Maschinensetzer sehen wollen, ist es nichts. Aber andererseits ist 
es ebenso unrichtig, die Verhältnisse mit Gewalt schwarz sehen 
zu wollen und die Vorteile der Setzmaschinen beinahe auf den 
Nullpunkt anzunehmen. Die Zeilengiessmaschine bietet in der 
Zeitungsdruckerei, selbst abgesehen von der eigentlichen Ersparnis 
an Satzkosten, durch ihre Arbeit so viele Annehmlichkeiten und 
Vorzüge gegenüber der Technik des Handsatzes, dass ihre Ein- 
führung allein auf Grund der letzteren sich schon rechtfertigen 
würde. i 

Zu den obigen Ausführungen veranlasste mich ein Artikel in 
Nr. 46 der „Zeitschrift“, der von dem bezeichneten pessimistischen 
Geiste getragen wird und in dieser Hinsicht entschieden zu weit 
geht, Aber abgesehen davon befinden sich in ihm Zahlenauf- 
stellungen, die geeignet sind, falsche Schlüsse zu veranlassen und 
die ich deshalb richtig stellen möchte. Der Verfasser giebt eine 
Rentabilitätsberechnung über einen Betrieb von drei Monoline- 
Zeilengiessmaschinen mit drei Setzern und stellt dabei als An- 
schaffungskosten für drei Maschinen mit Zubehör 23700 AM auf. 
Schon diese hohe Summe beruht auf unrichtigen Voraussetzungen, 
denn der Verfasser hat bei den drei Maschinen nicht weniger als 
18 verschiedene Sätze Matrizen zum Gesamtpreise von 6300 oA 
vorgesehen. Nun ist es aber doch ganz selbstverständlich, dass 
man eine Zeilengiessmaschine nicht mit einem Accidenzsetzer ver- 
gleichen kann, der täglich mit 15 und mehr verschiedenen Schriften 
und Zeilenbreiten zu thun hat. Dass eine Zeilengiessmaschine 
sich nicht rentiert, wenn man ihr zumutet, dass alle Augenblicke 
eine andere Schrift gegossen und andere Zeilenbreite genommen 
wird, das brauchte doch nicht erst bewiesen zu werden. Gerade 
darin liegt ja der scheinbare Misserfolg, den die Zeilengiessmaschine 
nach der Meinung mancher Fachgenossen gehabt haben soll, dass 
man Dinge von ihr verlangte, die ihrem \Vesen widersprechen. 
Wer Zeilengiessmaschinen mit Nutzen verwenden will, der muss 


600 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 52 


eine Maschine womöglich ständig mit derselben Zeilenbreite 
und derselben Schrift arbeiten lassen, nicht aber für drei 
Maschinen 18 verschiedene Schriften in Anwendung bringen 
wollen. Es würden sich demnach bei rationellem Betrieb die 
Anschaffungskosten von 23700 Á auf höchstens 18800 verringern 
und man würde dann vier verschiedene Schriften zur Verfügung 
haben. 

Auch die Einrichtungskosten sind mit 7630 c# von dem Ver- 
fasser viel zu hoch angenommen worden. Man kann für die Gas- 
einrichtung sowie für Installation von elektrischer Kraft und Licht 
pro Maschine 100 1 rechnen, also für die drei Maschinen 300 o% 
Ausser diesen Kosten käme nur noch die Bleianschaffung in Betracht 
und zwar kann man hier für jede Maschine 500 ko (100 ko = 610%.) 
annehmen. Dieses Quantum genügt für alle Bedürfnisse, denn man 
kann dann den Satz 14 Tage lang stehen lassen; angenommen ist 
dabei eine Stundenleistung von 5000 Buchstaben = 4 ko Blei. 
Unkosten für die Lehrzeit des Setzers kann man hier billigerweise 
nicht anfügen, da es rationell ist, sich beim Kauf von Zeilengiess- 
maschinen gleich geschulte Setzer mitliefern zu lassen, und da ausser- 
dem ja auch mit zunehmender Verbreitung der Maschinen mehr 
ausgebildete Kräfte zur Verfügung stehen. Man hätte also gegenüber 
den 7630 Einrichtungskosten, die der Verfasser annimmt, rund 
nur 1000 o% Einrichtungskosten. Es betragen also die gesamten 
Anschaffungs- und Einrichtungskosten für drei Monoline-Maschinen 
rund 19 800 . Das drückt selbstverständlich auch die laufenden 
Unkosten, die Herr E-s mit 7590 o% bewertet, herab und zwar auf 
5200.M, 

Die Betriebskosten, welche also jetzt noch die Ausgaben für 
Satzlohn, Arbeitskraft, Gasverbrauch, Licht, Matrizenersatz, Putz- 
material u.s. w. umfassen würden, berechnet der Verfasser mit 10 357 cM 
für drei Maschinen. Auch darin vermag ich ihm nicht zu folgen, 
da ich diese Summe entschieden für zu hoch angenommen halte. 
Ich habe in Nr. 52, 1899 der „Zeitschrift“ eine Kalkulation der 
Satzkosten aller drei Zeilengiessmaschinen-Systeme auf Grund des 
Setzmaschinentarifes veröffentlicht; dieselbe wurde von der Mono- 
linefabrik und mit unwesentlichen Anderungen später auch von 
der Typograph-Gesellschaft acceptiert und hat neuerdings auch 
wieder in dem Spezialwerk über Setzmaschinen von Karl Herrmann 
Platz gefunden; diese Kalkulation muss also wohl der Wahrheit 
ziemlich nahe kommen. Darnach würden die Betriebskosten für 
alle drei Maschinen zusammen unter Berechnung des hohen Berliner 
Lokalzuschlags pro Jahr rund 6500 o% ausmachen. Es sind folgende 
Posten dabei in Betracht gezogen: 

20 % Amortisation und 5% Zinsen von 18800 o 4700 AM. 

10 % Amortisation und 5% Zinsen von 1000 AM. 150 


Raum-Miete pro Maschine 40 AM. 120 „ 
Heizung für das Setzerlokal 90 , 
Feuerversicherung 50 5„ 
Gasverbrauch pro Woche 2,40 Hl. 
Stromverbrauch e S 1,20 „ 
Ol, Putzmaterial 5 e 0,18 „ 
Matrizenersatz e S 3,60 „ 
Bleiverlust S = 1,20 „ 
Satzlohn incl. Lokalzuschl. „ „ 33,75 „ 

42,33 M. 

oder pro Jahr für drei Maschinen rund 6500 


DI 

11680 A 
Wenn man nun diese Summe auf 11700 abrundet und mit ihr 
dasselbe Rechenexempel macht, wie Herr E-s., d.h. eine Gesamt- 
leistung von 32400000 Buchstaben für alle drei Maschinen pro 


wur 36 J Selbstkost 
3240000 0 „ Selbatliosien pro 


1000 Buchstaben Maschinensatz. Diesem gegenüber steht, gleich- 
falls den Positionen des Herrn E-s. folgend, jedoch wie oben unter 
Zugrundelegung des Berliner Lokalzuschlags ein Betrag von 62 ½ A 
Selbstkosten pro 1000 Buchstaben Handsatz. 

Es ist möglich, dass an den einzelnen Positionen der obigen 
Berechnung vielleicht noch das eine oder andere geändert werden 
kann, jedenfalls aber beweisen sie aufs deutlichste, dass die Auf- 
stellung in Nr. 46 der „Zeitschrift“ weit über das Ziel hinaus- 
schiesst. Im Interesse der Buchdrucker sowohl wie der Zeilen- 
giessmaschinen aber liegt es, dass Ubertreibungen nach oben wie 
nach unten auf das richtige Mass zurückgeführt werden, und das 
wollte ich mit diesen Zeilen versuchen. 


* 


Jahr annimmt, so ergiebt sich 


Sprechsaal. 


* Aus Bayern. Der spiritus rector der Firma August Scherl 
G. m. b. H. in Berlin versteht das Geschäft, das muss ihm auch 
der Neid lassen. Er hat den Berliner „Lokal-Anzeiger“ in die 
Höhe gebracht, die „Woche“ in kurzer Zeit zu einer ungeheuer 
weit verbreiteten Zeitschrift gestaltet und nun ist er wieder dabei 
eine neue illustrierte Tageszeitung, den „Tag“, noch vor ihrem 
Erscheinen unter die Leute zu bringen. Natürlich geht das nicht 
ohne die Mithilfe derjenigen Leute, deren geschäftliche Aussichten 
der „Tag“ verdustern soll, und diese Mithilfe sucht er sich denn 
auf eine feine Weise zu sichern. Er bietet nämlich den Zeitungs- 
verlegern das Abdrucksrecht eines im Berliner „Lokal-Anzeiger“ 
erschienenen Romans von über 7000 Zeilen, „Comtess Kathrein“ 
benamset, gegen zweimalige Beilegung einer Ankündigungskarte 
des „Tag“ in ihren Blättern an. Unverfänglich sieht ja die 
Sache aus aber wir sind trotzdem neugierig, ob sich unter den 
Zeitungsherausgebern wirklich Leute finden, die so unklug sind, 
sich die Säge in die Hand drücken und bestimmen zu lassen, an 
dem Aste herumzusägen, auf dem sie sitzen. Mute mal einer so 
etwas dem spiritus rector der Firma Scherl zu. Der wird ihn 
schön auslachen. 

A Berlin, 16. Dezember. Die Verpachtung der Berliner 
Anschlagsäulen für die dritte Dekade von 1901—1911 war vor 
einiger Zeit vom Magistrat von neuem ausgeschrieben worden, 
worauf bis zum Schlusstermin, den 15. d. M., elf Angebote ein- 
gegangen sind. Die bisherige Pächterin, die Firma Nauck & Hart- 
mann, befindet sich seit nunmehr zwanzig Jahren in dem Genuss 
dieser Pachtung, die einen ganz erklecklichen Gewinn abgeworfen 
haben muss. Denn sie zahlte nach Übernahme des öffentlichen 
Anschlagwesens im Jahre 1881 für die ersten zehn Jahre der Ver- 
tragsdauer einen jährlichen Zins von 50000 , während sie für 
das zweite Dezennium 1891—1901, das also jetzt abläuft, bei der 
damals ebenfalls öffentlich stattgefundenen Ausschreibung mit einem 
Gebot von 255000 oA jährlich Meistbietende blieb. Dieser ganz 
bedeutende Unterschied zwischen den Pachtsummen der beiden 
Jahrzehnte lässt erkennen, welch bedeutenden Reingewinn die ersten 
zehn Jahre der Pächterin gebracht haben müssen. Man gewinnt 
auch hierbei einen interessanten Überblick über das ungeheure 
Wachstum Berlins, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Erben 
des ursprünglichen Begründers des Berliner Anschlagwesens, Ernst 
Litfass, noch im Jahre 1880 nur 5000 oá an jährlicher Pacht 
zahlten! Die alten „Litfass“säulen wurden damals bei Übernahme 
des Anschlagwesens durch die Firma Nauck & Hartmann durch 
höhere und umfangreichere ersetzt und ihre Zahl von 350 Stück 
anfangs der achtziger Jahre andauernd vermehrt, sodass jetzt etwa 
800 Stück vorhanden sein dürften. Wie vorauszusehen war, hat 
auch bei der diesmaligen Pachtausschreibung die genannte Firma 
das Höchstgebot abgegeben, und zwar mit 400000 4 jährlich! 
Das nächsthöchste Angebot brachte die Firma Loewenthal & Grütener 
mit 390 000 , der sich dann die Litfass’schen Erben mit 350 000 A 
anschlossen. Es steht ausser Zweifel, dass der Magistrat auch 
diesmal das Angebot der Firma Nauck & Hartmann annehmen 
wird; denn vier Millionen Mark nur für die zehnjährige Er- 
laubnis, auf den Strassen und Plätzen Berlins eine verhältnismässig 
geringe Anzahl Anschlagsäulen unterhalten zu dürfen, ist eine 
nicht zu unterschätzende Einnahme für den im übrigen stark in 
Anspruch genommenen Stadtsäckel! 

A. Braunschweig, im Dezember. Das von der Stadt Braun- 
schweig demnächst zu errichtende Innungshaus wurde laut 
Magistratsantrag in der letzten Stadtverordnetensitzung dem Innungs- 
Ausschusse bezw. der Handwerkskammer für das Herzogtum Braun- 
schweig gegen einen Mietzins von 2500 , pro Jahr zur Abhaltung 
von Innungsversammlungen, Ein- und Ausschreiben der Lehrlinge 
u. s. w., sowie zu sonstigen geschäftlichen Zwecken überlassen. 
Ein Wirtschaftsbetrieb soll auf Wunsch der Innungen nicht ein- 
gerichtet werden. — Beim städtischen Arbeitsamt sind im 
verflossenen Monat November 252 Arbeitslose neu eingetragen 
worden, die dem Amte 2238 Besuche abstatteten. Die Gesamtzahl 
der von den Arbeitgebern eingereichten Gesuche betrug seit der 
Errichtung des Amtes 2125 und diejenige der Arbeitnehmer 2029. 
Vermittelt wurden insgesamt 1711 Stellen. Im vergangenen Monat 
ist die Vermittelungsziffer von 280 im Oktober auf 152 zurück- 
gegangen. Von den 2029 Arbeitnehmern waren 1357 unverheiratet 
und 672 verheiratet. Zu Ostern 1901 sind etwa 20 Gesuche nach 
Lehrlingen angemeldet. — Die hannoversche Handwerks- 
kammer nahm kürzlich in Gegenwart des königlichen Kommissars, 


Nr. 52 


Regierungsassessors von Laer, nach siebenmonatlichem Bestehen 
einen Thätigkeitsbericht entgegen, den der Sekretär der Kammer, 
Dr. Lindström, erstattete. Die Kosten der Thätigkeit der Kammer 
sind auf die Gemeinden gelegt worden, welche das Recht haben, 
sie von den selbstständigen Handwerkern wieder einzuziehen. Die 
Verteilung der Kosten ist derart erfolgt, dass auf jeden Meister 
vier, jeden Gesellen zwei und auf jeden Lehrling eine Steuereinheit 
entfällt. Auf jeden Betrieb ohne Gewerbesteuer kommt eine. auf 
jeden Betrieb der 4. Steuerstufe kommen vier, der 3. Stufe acht, 
der 2. Stufe 16 Steuereinheiten in Höhe von 10—15 A. Die 
Kammer hat zur Teilnahme an den Meisterkursen aufgefordert und 
aus den Ersparnissen 400 o% als Stipendien für die Teilnehmer 
in Aussicht gestellt. Durch Einrichtung einer Uhrmacherfachschule 
in Hannover und von Fortbildungsschulen in Pyrmont, Sulingen, 
und Zwistringen ist das Fach- und Fortbildungsschulwesen erweitert 
worden, durch Gründung einer Buchbinder-Rohstoffgenossenschaft 
für die Provinz Hannover das Genossenschaftswesen und weitere 
Gründungen dieser Art sind vorbereitet. Eine ausgedehnte Be- 
sprechung entwickelte sich noch über den Entwurf einer Lehrord- 
nung. Hier wurde der Zusatz angenommen, auch den Meister 
ersatzpflichtig zu machen, wenn durch sein Verschulden ein Lehr- 
verhältnis gelöst wird. 

A. Braunschweig. Die beiden hier erscheinenden welfischen 
Wochenblätter „Vaterländische Volkszeitung“ und „Brunonia“ wer- 
den mit dem 1. Januar verschmolzen werden. Es beruht diese 
Verschmelzung auf einem Beschluss des diesjährigen Parteitages 
der Rechtspartei und auf einem gleichen Beschluss eines kürzlich 
stattgehabten Parteitages der braunschweig-welfischen Partei. Das 
neue Organ wird nach einer Zeitungsmeldung den Titel „Vater- 
ländische Volkszeitung“ weiter beibehalten, gleichzeitig aber auch 
den Untertitel „Brunonia“ führen und soll den Interessen beider 
welfischer Parteirichtungen dienen. 

K. Cöln a. Rh. Die „Kölnische Zeitung“ lässt mit 1. Januar 
eine Erhöhung ihrer Anzeigenpreise von 40 auf 45 A pro Zeile 
eintreten. 

z. Frankfurt a, M. Die „Frankfurter Zeitung“ erhöht ihre In- 
sertionspreise vom 1. Januar 1901 ab von 40 auf 45 A pro Zeile. 

* Göttingen, 19. Dezember. Der Prozess, den der Verleger 
des „Göttinger Tageblattes“ gegen den Verleger der „Göttinger 
Zeitung“ wegen unlauteren Wettbewerbes anhängig gemacht 
hatte, mit dem er aber am 19. März vom Landgericht kosten- 
pflichtig abgewiesen worden war, ist nunmehr durch die Veröffent- 
lichung des Urteils zu Ende gebracht worden. Der Kläger hatte 
gegen das Urteil des Landgerichts beim Oberlandesgericht Celle 
Berufung eingelegt, diese aber vor der Entscheidung zurückgezogen. 

* München. Die Typographische Gesellschaft zu Mün- 
chen beging am 3. November ihr zehnjähriges Stiftungsfest unter 
zahlreicher Beteiligung in glänzender Weise. Unter den zahlreichen 
gediegenen Darbietungen des Programms ist die gelungene Auf- 
führung eines alten Buchdruckerfestspieles von 1745, „Depositio 
Cornuti Typographici“, besonders zu erwähnen. Der Zeichenlehrer 
der Gesellschaft Herr Stefan Steinlein hatte dazu eine Einführung 
verfasst, welche von der Druckerei der Verlagsanstalt vorm. 
G. J. Manz, A.-G. in München-Regensburg, sehr sauber in alter 
Schwabacher auf Büttenpapier und mit altem Ornament geschmückt 
gedruckt worden war. Vorzüglich ausgestattet waren ferner das 
aus Neudeutschen Schriften und Ornamenten der Schriftgiesserei 
E. J. Genzsch, G. m. b. H. in München gesetzte Programm und der 
ebenfalls aus Neudeutsch gesetzte, von der Firma Franz X. Seitz 
gedruckte Jahresbericht, zu dessen Umschlagtitel Herr F. Leven 
eine treffliche Zeichnung geliefert hatte. Der Jahresbericht legt 
beredtes Zeugnis ab von dem fleissigen und erfolgreichen Wirken 
der Gesellschaft im Dienste der typographischen Kunst und dies 
letztere rechtfertigt den Wunsch, dass die Gesellschaft auch ferner 
gedeihen und sich auch der thatkräftigen Unterstützung der 
Münchener Buchdruckereibesitzer erfreuen möge. 

z. Aus Schlesien. Die „Schlesische Zeitung“ in Breslau 
giebt bekannt, dass sie vom 1. Januar 1901 ab die Abonnements- 
preise ermässigt, die Insertionspreise dagegen erhöht. Das Abonne- 
ment soll für Postabonnenten anstatt 7,50 0%: nur noch 6 , für 
Stadtabonnenten anstatt 6 . nur noch 5 M vierteljährlich be- 
tragen. Die Anzeigenpreise werden für Auswärtige von 20 auf 
25 A erhöht. 

* Stuttgart. Von der hiesigen Polizei und der Anklagebehörde 
wurde der Versuch gemacht, die aus der vielbekämpften Lex Heinze 
in das Strafgesetzbuch übergegangenen Bestimmungen betreffend 
„Vergehen gegen die Sittlichkeit“ auch auf die Presse bez. deren 


Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 601 


Inseratenteil anzuwenden, und der für den Inseratenteil des 
„Neuen Tageblattes“ verantwortliche Redakteur wurde wegen eines 
solchen Vergehens unter Anklage gestellt. Das Stadtpolizeiamt 
hatte etwa 30 Annoncen als strafwürdig beanstandet und die Staats- 
anwaltschaft hatte auf Grund von § 184, Abs. 3 des Str.-G.-B. 
wegen 16 von diesen Ankündigungen Anklage erhoben. Nach 
den Vorschriften des württembergischen Gesetzes, welches Press- 
vergehen vor das Schwurgericht verweist, kam der Fall vor diesem 
zur Verhandlung. Die Geschworenen erkannten aber nach kurzer 
Beratung auf Freisprechung. Dem gesunden Sinne des Laien- 
gerichts widerstrebte es offenbar, das Gesetz kautschukartig über 
seinen Wortlaut und wahren Sinn hinaus auszudehnen: um so mehr 
als bisher — soweit bekannt — keine Verurteilung eines Blattes 
wegen der neuen Bestimmung erfolgt und gegen die Einsender 
der Inserate überhaupt keine Strafverfolgung eingeleitet worden 
war. Als erfreulich für die gesamte Presse darf es ohne Frage 
gelten, dass durch dieses freisprechende Urteil den betreffenden 
Redakteuren eine Verantwortung erspart bleibt, die in ihren Folgen 
zu einer unübersehbaren Prüfungspflicht und einer höchst schwie- 
rigen Beschränkung der Inseratenannahme führen müsste. 

K. Aus Württemberg. Der „Staatsanzeiger“ enthielt kürzlich 
eine längere Bekanntmachung des Ministeriums der auswärt, An- 
gelegenheiten, Abt. f. Verkehrsanstalten, betr. die Anderungen der 
Bestimmungen über das Zeitungswesen. Die neuen Bestimmungen 
stimmen in den Hauptpunkten mit den vom Reichs-Postamt er- 
lassenen überein. — Aus allen Teilen unserer schwäbischen Heimat 
und unserer Nachbarländer mehren sich jetzt von Tag zu Tag in 
den Provinz- und Lokalblättern die Mitteilungen an die Abonnenten, 
in denen vom 1. Januar 1901 ab ein Aufschlag des Abonne- 
mentspreises angekündigt wird. Diese Preiserhöhungen bewegen 
sich meist zwischen 20 und 50 A pro Vierteljahr. Erfreulich ist 
dabei, dass die Zeitungsverleger allen Konkurrenzzwist beiseite 
gelassen und meistens bezirksweise oder ortsweise treu zusammen 
gehen, so in Oberschwaben, Leutkirch, Biberach, Wangen, Laup- 
heim, Saulgau, Ravensburg, Riedlingen, Waldsee u.a. — Einige 
Zeitungen suchen die teueren Herstellungskosten ganz oder teil- 
weise auf die Inserenten abzuwälzen und bewerkstelligen dies ent- 
weder durch Erhöhung ihrer Insertionspreise oder Vermehrung 
der Anzeigenspalten pro Seite; letzteres ist z. B. bei dem „Schwarz- 
wälderboten“ in Oberndorf und bei der „Neckarzeitung“ in Heil- 
bronn der Fall. 

-m- Zürich. Während in Deutschland durch die neuen Posttarife 
die Zeitungen im allgemeinen teurer, auf alle Fälle aber nicht 
billiger werden, macht sich hier bei einigen deutschen Zeitungen 
das Gegenteil bemerkbar. So kostet eine grosse süddeutsche Zei- 
tung, für die man bisher 8,30 Fr. im Vierteljahr bezahlen musste, 
im neuen Jahre nur noch 6,85 Fr. einschliesslich aller Postgebühren. 


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Kleine Mitteilungen. 


Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. Auf Grund des 
§ 56 des neuen Gewerbe-Unfallversicherungsgesetzes vom 30. Juni 
1900 sind in sämtlächen der Genossenschaft angehörigen Betrieben 
Aushänge anzubringen, auf denen angegeben ist, welcher Berufs- 
genossenschaft und welcher Sektion derselben der Betrieb angehört 
und wie die Adressen des Genossenschafts- und Sektionsvorstandes 
lauten. Diese Aushänge werden vom Genossenschaftsbureau in 
Leipzig geliefert. 

Eine amerikanische gerichtliche Logisräumung wird in dem 
Dezember-Heft des „Inland-Printer“ durch fünf Photographien 
veranschaulicht. Die Fergus Printing Company in Chicago war 
mit ihrem Hauswirt in Streit geraten und im Verlaufe desselben 
liess der Hauswirt den Mieter heraussetzen. Dies geschah ein- 
fach dadurch, dass der Beamte und seine Gehilfen den gesamten 
Inhalt der Druckerei im Werte von einigen 60000 Dollars auf 
die Strasse „feuerten“. Die Strasse erscheint auf den Bildern 
durch eine richtige Barrikade aus Kastenregalen, Setzkästen, Ma- 
schinenteilen, Schrift u. s. w. verstopft. Alles dies war augen- 
scheinlich zu den Fenstern hinausgeworfen worden. Die An- 
gelegenheit wurde den Gerichten zur Weiterbehandlung über- 
antwortet. S g 


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Gestorben. In Wien starb am 14. Dezember Herr Schrift- 
giessereibesitzer Alfred Meyer, alleiniger Inhaber der Firma Meyer 
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druckereibesitzer Hermann Brandt daselbst. der frühere Herausgeber der „New Yorker Staatszeitung“, Herr. 

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9 85 Buchdrukfchnellpreffe 


. vereinigt universelle, 8 Leiftungsfäbigkeit eut in leichtem 


Abteilung 


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Unfere neue bandlofe 


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Accidenz- und Werkſatz⸗/ wie auch in ſchwerſtem Illuſtrations⸗/ 
Autotöpie- und feinftem farbendruck bei einfacher Konftruktion 
und bequemſter handhabung · | 


Befdyreibung umſtehend! 


Schnellpreffenbau- 


Gedrukt auf obiger Mafhine S no- III. 


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&. N. . * Als befondere Vorzüge *. 


unferer neuen bandloſen Schnellpreffe 
*. N. . N. * * heben wir hervor: N.. N. N. 


l- Anordnung eines beſonderen / feſtſtehenden Widlerſtandsfunda⸗ 
mentes unter dem auf einem kombinierten walzenrollen⸗Syſtem bewegten Karren 


unterhalb des druckchlinders- das Widerftandsfundament ift zu einer einzigen, der 
CHlinderlänge entſprechend breiten Laufbahn für das Walzenrollen-Söftem ausgebildet; 
ein durchfedern oder nachgeben des Karrens (druckfundamentes) ift hierdurch gänzlich 
ausgeſchloſſen / da derſelbe während des druckes in feiner ganzen Breite aufliegt und 
fomit auf das denkbar kräftigfte unterftügt ift- Selbft bei allerſchwerſten druckformen, 
Autotöpien und dergl- Liefert infolgedeffen unjere Buchdruckſchnellpreſſe mühelos die 
ſchärfſten und fauberften Abdrücke- 


2- Abftellbarkeit des druckchlinders während des Ganges für eine oder 
mehrere aufeinander folgende maſchinentouren / fowie dauernder Stillftand des CHlinders 


bei laufender Mafdyine- Diefe einrichtung in Verbindung mit Punkt 8 bezweckt / daß fih 
das farbwerk vor Beginn des Druckes gehörig einlaufen kann / ohne daß -- wie bisher 
makulatur die maſchine paffieren muß oder die form eingefärbt und verſchmiert wird- 


3· Einſtellbarkeit auf Doppelgang- der druckchlinder bleibt bei jeder 
zweiten Karrentour felbftthätig in Ruheſtellung / wodurd) ein verdoppeltes Einfärben der 


Druckform erreicht wird- dieſe einrichtung bildet unter Berückſichtigung der befonderen 
eigenſchaften unferes farbwerkes — feinſte vervielfachte farb⸗berreibung — einen 
vollſtändigen Erfab für ein teueres / dabei aber verhältnismäßig wenig benutztes 
Kombiniertes“ farbwerk ; 


t- Neuartige, kombinierte Karrenzahnſtangen⸗ und Cölinderräder- 
Konftruktion Zwecks Vermeidung jedweder Schleif⸗ oder Schmitzwirkung; der Druk- 
chlinder wickelt ich mit der druckform genau theoretiſch ohne irgend welche Eigen- 
bewegung ab und erzeugt fo einen außerordentlich ſcharfen / präzifen Abdruck bei größt- 
möglichſter Schonung des Druckmaterials- 


> Anordnung mehrerer Leckwalzen in Verbindung mit dem bisher ge 
bräuchlichen heber Zwecks Erreichung jeder gewünſchten farbezufuhr auch auf beliebige 
Stellen der druckform ohne verſtellung des farbmeſlers- die heber werden auf die- 
jenigen Stellen / welche einer größeren menge von farbe bedürfen / in einfachſter Weiſe 
eingeſchaltet· 


6- Feinfte, vervielfachte farbeinſtellung jeden Grades ohne verſtellung 
des farbmeffers durch einfache und überſichtliche Anordnung von Stufenſchiebern am 
farbkaften-handrad- die Stufenſchieber bilden Zzufſammen den fogenannten farbkaſten⸗ 
excenter und geſtatten durch ihre ſinnreiche Konftruktion eine bisher unerreichte mannig⸗ 
faltigkeit der farbezufuhr und eine derart feine farbſchicht Auftragung und ver⸗ 
teilung / daß damit in den meiften fällen ein „kombiniertes“ farbwerk fih vollftändig 
erübrigt- 


7- Antrieb der farbkaſtenwalze und der heber durch Differenzial- 
räder zwecks Vermeidung von Farbftreifenbildung; die heber entnepmen ftets bei einer 


anderen formftellung farbe und führen dadurch eine außerſt feine verreibung und 
verteilung derfelben herbei - 


$- Abhebbarkeit der Auftragwalzen von der druckform - durch dn: 
fache drehung eines handgriffes heben ſich die Auftragwalzen von der Oberfläche der 
Druckform ab und geſtatten fo in Verbindung mit punkt 2 das einlaufen des farbwerks 
vor Beginn des Druckes’ ohne daß makulatur die maſchine paffieren muß oder die form 
eingefärbt und berſchmiert wird- 


9 Centrale Einftellbarkeit der Auftragwalzen auf Schrifthöhe durch 
nur eine Regulierſchraube; einfache und bequeme Abftellung der Auftragwalzen 
von dem farbchlinder nach Beendigung des druckes · 


JO- Fortfall ſamtlicher maſchinenbänder und Schnüre / ſowie des 
Ausleg-Redyens; keine Beſchädigung der form mehr durch herausſpringen der Bänder; 


verſchmieren des druckbogens bei Sahhgemäßer Behandlung vollſtandig ausgeſchloſſen. 


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II. fortfall der Unterbänder durch Anordnung eines / bei falſcher ein⸗ 
ſtellung fidy ſelbſtthatig auslöfenden Bogen⸗Anſtreich⸗Apparates - Eine Befchädigung der 


Druckform ift ausgeſchloſſen · 


D. Kräftige / gedrungene Konftruktion unter Vermeidung jedes 
bu... sen 6ewidhtsballaftes; präzifefte Ausführung; denkbar geringſte 
Kaumeinnabhme- 

leichte Bedienung und bequeme Zugänglichkeit von allen Seiten infolge richtiger 
höhe des Aufbaues · 

in allen übrigen Teilen ift unfere maſchine der Neuzeit und ihrem Zweck 
entfpredyend konftruiert mit befonderer Berückſichtigung der mannigfachen praktiſchen 
Bedürfniffe des Buchdruckers⸗ 

erſte fachleute / denen wir unfere preſſe vorführten / haben fih befonders günftig 
und lobend über diefelbe ausgeſprochen; wir find gerne bereit / Intereffenten diefe Urteile 
3u unterbreiten- 


formate: 


no- III IV V 
Normale Satzgröße: 17 & 69 60 X 90 76 x 2 cm · 


Gedruckt auf unſerer Schnellpreffe S no. III. von Stercothpieplatten - 


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