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HARVARD COLLEGE
LIBRARY
FROM THE BEQUEST OF
MRS. ANNE E. P. SEVER
OF BOSTON
Widow of Col. James Warren Sever
(Claes of 1817)
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begab. GoOgle
Zeitschrift
für
Deutschlands Buchdrucker.
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Deutschen Buchdrucker Verein.
Zwölfter Jahrgang.
Leipzig
Eigentum und Verlag des Deutschen Buchdrucker-Vereins
1900.
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"APR 21.1921“
Seite
Berichte und Protokoll-Auszüge.
L Deutscher Buchdrucker-Verein.
Verhandlungen des Ehren- und Schieds-
gerichts zu Leipzig ;
Kreis IV. Kreisversammlung am 23.
April 1900 in Konstanz. 208
Kreis V. Kreisversammlung am 27. Mai
1900 in Kempten 259
Hauptversammlung am 23. Juni 1900
in Main. . 2 2 ũ 2287
2. Tarif-Ausschuss der Deutschen Buch-
drucker.
Sitzung am 26. Mai 1900 in Berlin . 284
Bekanntmachungen.
L Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossen-
schaft.
a. Des Genossenschaftsvorstandes.
Einreichung der Arbeiter- und Lohn-
nachweisungen ; 41. 585
Genossenschaftsversammlung am 23.
Juni 1900 in Mainz . 249
Preis ausschreiben für eine Betten,
richtung an Tiegeldruckpressen 323. 331.
Inhaltsverzeichnis.
. 20. 73
Amtlicher Teil.
Sektion V. Sektionsversammlung am
27. Mai 1900 in Kempten.
SC VI. Sektionsversammlung am
. Mai 1900 in Jena
SE VII Sektionsversammlung am
29. April 1900 in Plauen i. V.
— Ergebnis der Neuwahlen
Sektion VIII. Sektionsversammlung am
13. Mai 1900 in Berlin.
— Ergebnis der Neuwahlen .
Sektion IX. Sektionsversammlung am
20. Mai 1900 in Memel
2. Deutscher Buchdrucker-Verein.
a. Des Vereinsvorstandes.
Hauptversammlung am 23. Juni 1900
in Mainz ; . 195. 207.
Verzeichnis der Ehrenämter
Zieitungspreiserhöhungen und Bekannt-
|
347
Ergebnis der Neuwahlen 323
b. Der Sektionsvorstände.
Sektion I. Sektionsversammlung am
10. Juni 1900 in Oldenburg i. Gr.. 233
— Ergebnis der Neuwahlen . . 308
Sektion II. Sektionsversammlung am
12. Juni 1900 in Düsseldorf . 224
— Ergebnis der Neuwahlen . 271
Sektion III. Sektionsversammlung am
27. Mai 1900 in Cassel. 195
— Ergebnis der Neuwahlen . 441
— Nachruf an + Heinrich Vë in
Frankfurt a. M. . 8 . 529
Sektion IV. Sektionsv ersammlung am
23. April 1900 in Konstanz . 139
. 529 |
— Anderung im Sektionsvorstand .
gabe derselben an die Postbehörden
An die Zeitungsverleger Deutschlands
Danksagung. .
Errichtung und Aufgaben der Zentral.
leitung für das Zeitungswesen
b. Der Kreisvorstände.
Kreis I. Nachruf an + Hermann Schlü-
ter in Hannover
— Kreisversammlung am 11. J uni 4 1900
in Oldenburg i. Gr. j
Kreis Ill. Kreisversammlung ar am 27. Mai
1900 in Cassel. e
Kreis IV. Kreisversammlung am 23.
April 1900 in Konstanz S
Kreis V. Kreisversammlung am 27. Mai
1900 in Kempten ;
Kreis VI. Kreisversammlung aı am 27. Mai
1900 in Jena S
Kreis VII. Kreisversaminlung am 29.
April 1900 in Plauen i. V.
— Ausserordentliche Kreisversammlung
in Leipzig
— Zeitungsverleger - Versammlung am
26. August 1900 in Leipzig . 381.
Kreis VIII. Kreisversammlung am 13,
Mai 1900 in Berlin
Kreis IX. Kreisversammlung am 20. Mai
1900 in Memel
171
184
Seit
3. Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossen- :
schaft und Deutscher Buchdrucker-Verein.
Programm der Versammlungen in Wies-
baden und Mainz vom 21. bis 24.
Juni 1900, sowie der 500jährigen
Gutenbergfeier am 24., 25. und 26.
Juni 1900 in Mainz . ©. . . 223
Danksagung an die Mainzer Kollegen. 307
4. Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Nachruf an +
Hannover
Hermann Schlüter in
. 159
5. Feuerversicherungs-Genossenschaft
Deutscher Buchdrucker.
Konstituierung des Geschäftsführenden
Ausschusses 196
6. Verein Münchener Buchdruckereibesitzer,
Konstituierung des Vorstandes 224
7. Innungen.
Altona. Versammlungsberufung . . 381
Hamburg. Versammlungsberufungen . 184.
250. 563
Leipzig. Versammlungsberufungen 129. 160.
519
— Nachruf an Albin Theodor Engel-
hardt e .. . . 399
— Wahlergebnis : 568
München. Versammlungsberufung ; 301
— Wahl des Gehilfen-Ausschusses . . 509
— Ergebnis der Wahl des Gehilfen-
Ausschusses . 541
8. Deutscher Buchgewerbeverein.
Eröffnung des Deutschen Buchgewerbe-
hauses, Weihe der Gutenberghalle
und Enthüllung des Ehrendenkmals
der Erfindung und Vervollkommnung
der Buchdruckerkunst am 12. Mai
1900 nebst Festplan . . . 188
Neuer Band des Muster-Austausches . 233
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IV
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Seite
Grössere Aufsätze gewerblichen,
technischen und historischen
Inhalts.
Zum Jahreswechsel 1
Die Kalkulation des Setzmaschinen-
satzes „ „ 4
Fir u brauch. e 2 e Set
Aus den Gewerbskreisen Grossbritan⸗
niens 12. 87. 151. 251. 392. 468. 555
Ein Fadsimiledrack. Von Theod. Goebel 13
Zur Invalidenversicherung. Fon Dr. B.
Hilse . . . 22
Die Schnellpressen des ae
in Nürnberg. . . 23
Ein Gutenberg-Jubiläumskalender „ EEN
Ein Maschinen-Wettsetzen. . . 31
Zur Kalkulation des Setzmaschinen-
satzes. Von Otto Schloike. . . 32. 86
Der Stand der Tariforganisation an der
Jahreswende. . . 41
Eine tarifgegnerische Kundgebung . 42
Der Verlagswert von Zeitungen und
Zeitschriften in der Bilanz . 51. 74
Vorträge über die Illustration 52. 63. 74.
110
Ein graphisches Kunstblatt in Riesen-
format . . 53
Von der Pariser Weltausstellung 62. 371.
382. 392. 412. 444. 456. 498. 511. 542
Zur Mainzer Gutenbergfeier . . 75
Ein Buchdruckerveteran. 1840 — 1900.
Von Hans Schoen ! 75
Ein Erfolg in der Lehrlingsfrage . . 85
Zur Zeitungsgewichts-Berechnung . . 86
Maschinelle Fortschritte im Buchdruck-
gewerbeeeeee 87
Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten
Staaten. Über Setzmaschinen. Von
Paul Pfizenmayer . 88. 99. 120
— — Von Dienstdorf . . 565
Neue Gefahren für das Buchdruckge-
werbe . . . , 97
Aus den Gewerbskreisen Frankreichs.
Von Albert Montreuil 98. 162. 224. 575
Hundert Jahre Berliner Schriftgiesserei-
gewerbe. Von Hermann Smalian 109.
140. 160
Ein neuer automatischer Anlegeapparat 111
Zur Frage der Druckpreiseerhöhung 119.
130. 197
Eine statistische Anregung . .129
Zur Errichtung der Handwerkskammern 139
Ein ncues Hilfsmittel für den bunten
Illustrationsdruck . . . . 141
Die Setzerschule der Monoline-Setz-
maschine 142
Handelskammern und Innungebe wegung 149
Gutenberg-Feier in Mainz 1900 . 161. 310
Zur Handwerkskammerfrage 9 . 171
Eine moderne Werkstätte für Buchge-
werbe und graphische Reproduktion 173
Zu den Kreisversammlungen . 184
Der amtliche Katalog der Ausstellung
des Deutschen Reiches auf der Welt-
ausstellung zu Paris. Von Theodor
Goebel . 198
Die Eröffnung des Deutschen Buchge-
werbe hauses 209
Neues Zeitungsmaterial
Fürstliche Begrüssungs-Telegramme . zur
Einweihung des Deutschen SE
werhehauses . . . - . 218
Nichtamtlicher Teil.
. Seite
Gutenbergmuseum in Mainz . . 242
Aufforderung und Bitte . . 242
Vom Druckgewerbe `, . . 242
Zur Gesundung des Inseratengeschäftes 250
Grober Unfug durch die Presse. Von
Jos. M. Stevens g d 280
Zur Invalidenversicherung 260. 455
Eine Gutenberg. Postkarte des Deut-
| Eine Entscheidung in der Innungsfrage.
|
|
|
|
schen Buchdrucker-Vereins . . 261
Die Entwicklung des Zeitungswesens
in Griechenland. Von Jos. M. Sie-
Vens . . 261
Johannes Gutenberg zum Gedacht
Von Dr. Heinrich Heidenheimer
Zu den Mainzer Versammlungen
Die Bedeutung der Buchdruckerkunst
für die Kultur. Von Dr. Walter
Goetz in Leipzig ;
Ein Bogenzuführungs- und Anlegeap-
parat .
Eine Jubiläums- Ausstellung der Buch-
druckerkunst in New-York. . . 276
Bericht über die Jahresversammlung
der Deutschen Buchdrucker- Berufs-
genossenschaft am 23. Juni 1900 in
Mainz 308
Katalogausstattung und Dreifarbendruek 324
Gutenberg-Nummern. 324
Kraftzusammenfassung und Kr aftzer-
splitterung . 332. 399
Eine zweihunder tjährige Buchdr uckerei 333
Die Gutenberg-Ausstellung in Mainz.
Von Theodor Goebel 333. 347. 359
Von der Bundesratsverordnung . 335
Eine wichtige Verordnung . . 857
Entscheide der laut B 47 des Tarifs
errichteten Schiedsgerichte 358. 369. 381.
391. 401. 423. 433. 443. 455. 597
Vor hundert Jahren. Von Edwin Plas-
nik. . 361
Paul Schmidt + Von 7 heodor Goebel 370
Der Katalog der deutschen Buchge-
werbe-Ausstellung in Paris. 383
Eine schwedische Buch-Industrie-Aus-
stellung. Von Theodor Goebel . . 384
Die Preisverteilung in der deutschen
Buchgewerbe-Ausstellung in Paris . 402
Aus dem Schriftgiessergewerbe
Zur Lohnbewegung im Buchbinderei-
gewerbe . 414. 422
Zeitungsformate. Von Hermann S ma-
Von Heinrich Oldenburg
Etwas zu dem Kapitel der Setzmaschine
Eine neue Bauersche Oktavschriftprobe
Eine Buchbinder-Farbendruckpresse mit
selbstthätigem Farbwerk g 532
Wieder etwas vom Kalkulieren . 541
Steinpapier . 544
Farbwalzenbewegung an Tiegeldruck-
pressen mit Cylinderfärbung . 544
Vom ersten deutschen Handwerks- und
Gewerbekammertag . 555
Ein Weltausstellungswerk . . . 556
Innungsbetriebe und Handelsregister.
563. 573
Verein Deutscher Steindruckereibe-
sitzer. Von Fettback in Hannover 564. 577
Ein Dreifarbendruck-Prachtwerk 575
Vom Lobe der Druckkunst. Von Dr.
Heinrich Heidenheimer i . 585
Eine Gutenbergbank in Zürich. Von
Theod. Goebel R . 587
Verminderung der eigenen Kegel und
Höhen in Deutschland. Von Her-
mann Smalian . . . 596
Die Enthüllung des Wiener Gutenberg-
Denkmals . . 598
Zum Setzmaschinenkapitel. Von Otto
Schlotke .. . 599
. 411. 574
— . des D. B. V. am
lian . 421
Die Papierteuerung und der Zeitungs-
verleger
A. Th. Engelhardt Leipzig A. .. 432
Zum Streik der Buchbindergehilfen . 432
Eine weitere Papierverteuerung in Sicht 441
Beilegung des Buchbinderstreiks
Lobnzahlungsbücher für minderjährige
431
442
Arbeiter 467
ine neue Tnsörätschrirt e, re
Hinter den Kulissen des Papiermarktes 478.
469
Aus dem Vereinsleben.
Altona. Buchdrucker-Zwangsinnung in
Altona. Versammlungsberichte 225. i
Berlin.
reibesitzer.
Bund der Berliner Buchdrucke-
Versammlungsberichte
185. 414.
— — Wahl des Gehilfenausschusses .
— — Konstituierung des Gehilfen-Aus-
schusses ; 3
— — Nebensatzungen für das Schieds-
gericht .
— Sektionsversammlung der Deutschen
Buchdrucker - Berufsgenossenschaft
am 13. Mai 1900.
. Mai 1900
— 1 der 5 Prie
zipale Berlins und der Vororte am
13. Mai 1900
— Aufforderung zum Anschluss an de.
Beschlüsse wegen en der
Druckpreise .
-— Druckpreise- Erhöhung ;
Braunschweig. Zwangsinnung für CS
Buchdruckgewerbe im Herzogtum
Braunschweig. Versammlungsberichte.
121.
Dresden. Buchdrucker-Innung zu Dres—
511
Was dem Zeitungsgewerbe notthut.
Praktische Vorschläge von Dr. R.
Allmers, Varel in Oldenburg. 479
Die erste Nummer des „Zeitungs-Ver—
lags“. Von A. Madsack . . . 481
Zur Tariffrage . . . 497
Die Tarifgemeinschaft des deutschen
Buchdruckgewerbes in amerikanischer |
Beleuchtung . . 509
Den Keiner been „ "e > > 520
den (Zwangsinnung). Versammlungs-
berichte
— Zeitungsverlegerversammlung
Hamburg. Buchdrucker-Innung zu Ham-
burg. Jahresbericht . ; ;
— — Versammlungsberichte 100. 262.
— — Gutenbergfeier . . .
— Prinzipalverein Senefelder.
bericht
Hannover.
TE
Todesfall
. 64. 186. 372. 5
Seite
Kempten. Sektionsversammlungsbericht 243
Leipzig. Seltenes Doppeljubiläum . 3
— Innung Leipziger Buchdruckereibe-
sitzer. Versammlungsberichte 3.
198.
— — Wahl des Gehilfen- Ausschusses.
— — Buchdrucker-Lehranstalt. Ent-
lassungsfeier . . 152
— — Lehrlings- Lossprache und Auf:
nahme-Feierlichkeit . 163
— — Gutenbergfeier 276
— Protest gegen die Zugehörigkeit zur
Zwangsinnung . 54. 77.
— Zeitungsverlegerversammlung am-26.
August 1900. ... 403.
— Verein Deutscher Steindruckereibe-
sitzer. Versammlungsbericht . 544
Löbau. Zeitungsverlegerversammlung . 499
Lübeck. Innung der Buchdruckerei-
besitzer in Lübeck. Geschäftsbericht
Magdeburg. Zwangsinnung des Buch-
druckgewerbes in Magdeburg. Ver-
sammlungsbericht . S 214
München. Zwangsinnungsangelegenheit
betr. 5 e 8
—- Oberbayerische Buchdrucker-Kreis-
innung. Wahl des Innungsvorstandes 279
— — Vorstandswahl ea
-— — Versammlungsberichte . 532.
Osnabrück. Buch- und Steindrucker-
Zwangsinnung.
Plauen i. V. Jahresversammlungen der
163.
545
152
186
499
556
sächsischen Buchdruckereibesitzer . 186
Rhein, vom. Auslassung gegen die
Zwangsinnung . . 4
Stuttgart. Zeitungsverlegerversamm-
lung am 26. August 1900 . . 405
Schweiz. Unterstützungskassen-Ange-
heiten 335
Wiesbaden. Buchdrucker- Innung. Ver-
sammlungsberichte .. 200. 500
Sprechsaal.
Allenstein. Zeitungspreiseerhöhung 445
Altona. Buchdrucker-Innung . 458
Baden, aus. Eine sonderbare Wettbe-
werbsblüte. ; . . . 2l4
Bayern, aus. Konkurrenzstück Ä 458
— Freiexemplare für Postämter und
Postboten . 557
— Anzeigenangebot ; 600
Barmen. 60jähriges Berufajubiläum 393
Berlin. Lohnklassen des Invalidenver-
sicherungsgesetzes . 14
— Todesfälle 24. 64. 152. 314. 349. 362.
469. 500. 566
— 50jährige Berufsjubiläen .
. 24. 152
54. 64
405
Inhaltsverzeichnis.
Berlin. Berliner Faktoren-Verein, aus
dem
— — Versammlungs-Bericht
— Achtzigster Geburtstag
— Genehmigung des neuen Bundes-
statuts .
— Macmillansche "Setzmaschine .
— Stipendien ad
— Ortskrankenkasse für das Buch-
druckgewerbe. mE aus dem Ge-
schäftsbericht f Sr
— Ausstellungsberichto > > 181%
— Fachklasse für Typographen .
— Deutscher Faktorenbund . 8
— Verschiedenes . 173. 500.
— Protestversammlung der gewerb-
lichen Berufsgenossenschaften .
— Gewerbliches Unterrichtswesen in
Berlin . i e
— Geschäftsvereinigung O E
— Gutenbergfeier 262. 280.
— Drucksachen zur Volkszählung .
— Auszeichnungen . . :
— Gutenbergstrasse in Potsdam
— Erhebungen über Schleuderkonkur-
renz :
— Schadenfeuer :
— Volkszählungs- Formulare e ;
— Generalversammlung des Vereins
Deutscher Zeitungsverleger
Lehrlingsprüfungen 214 |
|
!
— Verantwortung für Makulaturdruck 24
— Typographische Gesellschaft. Ver-
sammlungsbericht . . 392. 78
— Gesellschaft der Berliner Korrekto-
ren. Versammlungsbericht . 33. 243
— — Stellennachweis 131
— — Tarifantrag 520
— Frauen-Sterbekasse . . 2 . . 38
— Auflagensteigerung . 44
= Lehrlingsprüfungen . 44
— 50jähr. Geschi äftsjubiläum . 55
— Krankenkassen angelegenheiten 64
— Hausdiebstahl . . . 64
— Buchdrucker- Fachschule 89
eege des E 616 des B.
B. auf das Buchdruckgewerbe 13.
— Ausstellung von Gutenberg-Fost-
Seite
drucksachen . 372
— Geschäftsveränderung 372
— Photographische Ausstellung . 384
— Geschäftsvorkommnis ' 384
— Lehrlingsstreitigkeit . 384
— Preisverleihung in Paris 406
— Erfolg gegen die Lehrlingewirt
schaft. á . 415
— Lehrlingsprüfungen ; 415
— Buchbinderstreik. . 424
— Neuer Buchbinder-Lohntarif . 434
— Vorträge ze ee, AB
— Preisausschreiben de , 532
— Adressbuch für Berlin und seine
Vororte . . 588
— Verpachtung der Berliner Anschlag-
` säullen . . 600
Berlin- Johannisthal. Erwiderung 121
Berlin-Schöneberg. Entgegnung 89
Braunschweig. Unterstützungskassen-
wesen 122
— Verschiedene gewerbliche Angelegen-
heiten 164. 188. 252. 335. 349. 385.
445. 532. 600
— Eröffnungssitzung der Handwerks-
kammer : ne 4188
— Gutenbergfeier 215. 226. 325
— Prüfungsordnung für die Lehrlings-
prüfungen ; . 252
— 25jähr. Geschäftsjubiläum 280
— Zeugengebühren 406 |
— Zeitungspreiseerhöhungen . 483
— (sewerbegerichtsentscheid . . 500
. — Setzmaschineneinstellung . . 513
— Zeitungsverschmelzung . . 601
Breslau. Situationsberichte 64. 164. 296.
372. 458. 566 |
— 50jähriges Geschäftsjubiläum des
Herrn Dr. Heinrich von Korn . 557
Bunzlau. Gutenbergfeier . 335
Chemnitz. Kreisversammlung des Deut-
schen Faktorenbundes f 102
Danzig. Die Petition des Tarifamts |
bei den Stadtverordneten . . 24
— 25jähriges Geschäftsjubiläum 44
Danzig. Todesfälle 101.
— Gutenbergfeier ;
— Zeitungsverlegerversammlung e
Darmstadt. We 5
läum
Deutsch- Krone. Entgegnung :
Donau, von der. 25jähriges Geschäfts-
jubiläum
Dresden. 50jähriges Geschäfts- und
Berufsjubiläum .
— 50jähriges Berufsjubilkum
— 25jähriges Geschäftsjubiläum ,
— Gutenbergfeier À 261.
— Verein Sächsischer Steindruckerei-
besitzer. Vers.-Bericht .
— Zeitungspreiserhöhung . .
— Maschinenfabriksgeschäftsbericht
Düren. Zeitungspreise-Erhöhungen
Eisenach. Gutenbergfeier .
Eisleben. 350 jähriges
stehen
Forst (Lausitz).
jubiläum . .
Frankfurt a. M. Abschiedsfeier
— Faktorenverein. Versammlungsbe-
richte . . 102.
— — Festlichkeit 3
— Haus-Spar- und Versorgungskasse .
— Gutenbergfeier. 165. 174. 280.
— Situationsbericht .
— Richtigstellungen .
— Kreisversammlung des
Faktorenbundes . .
— Das Buchdruckgewerbe der Stadt
— Nachträgliches vom Mainzer Guten-
bergfeste . ;
— Gewerbegerichtsentscheid .
— Zeitungspreiserhöhung . .
Frankfurt a. O. Gutenbergfeier
Gera. Versammlung des Thüringer
Zeitungsverlegervereins .
Giessen. Deutscher Faktorenbund.
Vereinsversammlung . .
Glauchau. 50jähriges Geschäftsjubilkum
Drückereibe-
25 ähriges 6 Geschäfts-
226. 315.
Deutschen
Görlitz. Blattgründung
— Zeitungspreiseerhöhungen .
Göttingen. Konkurrenzfehde.
— Beleidigungsprozess .
— Prozess wegen unlautern Wett-
bewerbs . . .
Greiz. Zeitungsverschmelzung e
Güstrow. Zeitungspreise-Erhöhung
Halle a. S. 60. Geburtstag .
— Zeitungspreiseerhöhung
Hamburg. Situationsbericht .
— Entgegnung
— 160jähriges Druckerei- Jubiläum
— Gutenbergfeier
Hannover. 50jähriges Berufsjubiläum.
— Zeitungsverlegerversammlung
— Betrugsfall. . . . „
Schrift.
Hannover, aus der Provinz.
stellerangebot
— Anzeigenun wesen.
Heidelberg. Prämien an Arbeiter
— Maschinenvorführung
Heilbronn. Setzmaschinentarif .
Helsingfors. Musteralbum
Hildesheim. Zeitungspreiserhöhungen
Kaiserslautern. 25jähriges Berufsjubi-
läum EEN EE EE
Karlsruhe. Ortsverein des Deutschen
Faktorenbundes SEH
— Kreisversammlung des Faktoren-
bundes. 2 o = & IN NA 8
226
VI
Seite
Karlsruhe. Ehrenabend des Herrn
Heinrich Knittel . . . . 315
Kiautschau. Bautenmaterial . . . . 385
Köln. Auszeichnung . 424
— Zeitungspreis erhöhung 601
Kolberg. Zeitungs-Jubiläum. . . . 14
Kulmbach. Versammlung oberfränki-
scher Buchdruckereibesitzer und Zei-
tungsverleger . . . . 501
Leipzig. Erfahrungen über Trocken-
Stereotypie . . 4
— Typographische Gesellschaft. Ge-
schäftsbericht . . í 4
— — Versammlungsberichto 66. 78. 143.
153. 165. 174. 253. 385. 394. 424. 459.
469. 501. 533. 546. 557. 588
— Hundertjähriges Firmenjubiläum. 14
— 25jährige Geschäftsjubiläen 24. 189.
281. 435. 460. 567
— Buchgewerbliche Vorträge. . 33
— Stadt-Buchdruckerei 33. 132
— „Deutsch - Asiatische Warte“ in
Kiautschau . . . 55
— Einweihung des Deutschen Buch.
gewerbe hauses. 555. 78
— Winterfest des Lehrerkollegiums der
Buchdrucker- Lehranstalt . 78
— Vortragsbericht ©.. 78
— 50jähriges Geschäftsjabiläum e a TR
— 30jähriges Geschäftsjubiläum . . 79
— Tarifgemeinschaft im Buchbinder-
gewerbe . . ; 89
— Deutscher Buchgewerbev erein. . Ver-
sammlungsbericht . . . 102
— 50jährige Berufsjubiläen 123. 152. 415
— Geschäftsum wandlung . . 123
— Unfug mit kleinen Wechseln 143
— Feuersbrunst. 152
— Versicherung der Pariser Ausstel-
lungs gegenstände. 165
— DBuchbinder-Zwangsinnung . . 174
— Verlegung der J ahresversammlungen
der deutschen Buchdruckereibesitzer 174
— Kgl. Akademie für graphische
Künste und Buchgewerbe . 226
— Schriftgiesserstreik betr. . . . .
— Verein deutscher Zeitungsverleger . 226
— Geschäftsübernahme. . . DER 243
— Zeitungsverleger- Versammlung . 248
— Zur Papier frage . . 248
e Gutenberg feier . 252. 315
— Gehilfen- Auszeichnung . . 263
— Sommerfest, . . . 336
— Maschinen- bersiundenstatsük.. . 362
— Aufführung des Gottschallschen „Gu-
tenberg“ . . 2
— Auslegung des Normalstatuts SE
Zwangsinnungen . 373
— 60. Stiftungsfest der "Gesellschaft
Typographia . 374
— Schüler-Ausflug der É cole Estienne
in Paris . 385
— 40jähriges Faktorenjubiläum . 3385
— Ausserordentl. General versammlung
des Deutschen Faktorenbundes 424. 446 |
— Eintragung von Handwerkern in das
Handelsregister 435
— Beendigung des Buchbinder- Streiks 436
— Koblennot . . . 445
— Erklärung, das "Gutenberg - - Haus
Franz Franke betr. 459
— Zeitungspreise- Erhöhung 469
— Zuwendung an die Jubiläumsstif-
tung des D. B. eNe a ne wien
— Zur Zeitungsfrage . . . . 521
Gesellschaft Typographia.
Inhaltsverzeichnis.
Leipzig. Besuch im Deutschen Buch-
gewerbehaus Ed
Konzert
— Konflikt in der ep: Volks-
zeitung“ i
— Wechsel im Direktorium der kgl.
Akademie der graph. Künste .
— Zeitungsangelegenheiten
Seite |
. 533
533
Ludwigshafen. Zeitungspreiseerhöhung 546
Lübeck. e Gutenberg-
feier . . 567
Magdeburg. 50 jähriges Berufs- und
Geschäftsjubiläum . 3 .. 55
— Gutenberg-Ausstellung `, . . 263. 336
— Gutenberg-Denkmal . 3
— Druckpreiseerhöhung . 546
Mainz. Gutenberg feier. . 132. 263
— Versammlungen ; g 298
— Erwiderung 350
— Zeitungspreiseerhöhung 546
b Post- Bekanntmachungen 577
Mannheim. Zeitungspreiseerhöhung 533
Mettingen, aus. Ein vielseitiger Mann 521
Moers. 25jähr. Geschäftsjubiläum . . 263
München. 25jähriges Geschäftsjubi-
läum Beer aa ner ar re
— Verschiedene Gewerbsangelegen-
heiten . . 201. 216
— Jubiläumsfeier Knorr & Hirth . 263
— Gutenbergfeier . . . . 263. 315
— Feriengewährung. , . 281
— Ehrung der Firma Knorr & Hir th. 326
— 40jähriges Geschäftsjubiläum 326
— Festdrucksachen zur Gutenberg-
feier i 3336
— Buchdruckausstellung der Staats-
bibliothek f E a Bl
— Festschrift der Firma Knorr &
Hirth . f ; 362
— Sozialdemokratische Druckerei A 362
— Geschäftsverschmelzung . 446
— Oberbayrische Buchdrucker - Kreis-
innung. Vorstands- Konstituierung. 460
— Zeitungs veränderungen. 470
— Drucksachen der Typographischen
Gesellschaft 601
Nürnberg. 50 jähriges Zeitungsjubi
läum . . 44 —
— Wettbewerbsgepflogenheit. 44
— Maschinenausstellung 216
— Gutenbergfeier 298
— Kohlenbezug des Kempewerkes für
seine Arbeiter ; . . 874
— Ausstellungsbericht . 9 . 513
Oberbaden, aus. Zeitungspreiserhöh-
un EH 521
Ober-Ingelheim. Unlauterer Wettbe-
N)) ne a 290
Oldesloe. Zeitungsverlegerversamm-
lune e nn 30
Osnabrück. 60jähriges Berufsjubiläum 264
— Gutenbergfeier 337
— Zeitungsverleger versammlung 588
Osten, aus dem. Zeitungspreiseerhöh-
ung S.A 2 DO
Petersburg. Gutenbergfeier .. 253. 337
| — Boeren-Album. Staatsdruckerei 132
Posen. 50jähriges Geschäftsjubiläum . 153
Remscheid. Zeitungsverlegerverein 513
Rendsburg. Zeitungsverlegerversamm-
Jung be u Sea an. a rare BD
Reutlingen. SE
lung i „ e e 6
| Rheinland, aus dem. Konkurrenzwid-
riges . 374
Rheinland, aus dem. Zeitungskonkurrenz 521
Sachsen, aus. 50jähriges Berufsjubi-
läum . ..25
Sachsen. Bezirks- Zeitungsverlegerver-
sammlung in Werdau . . . 446. 460
Sachsen und Thüringen, aus. Bewe-
gung im Zeitungsgewerbe . . . . 424
Schlesien, aus. Formularlager des Cen-
tralverbandes der Gemeindebeamten
Preussens. . . re
— Anzeigenangebot . 1538
— Zumutung an Zeitungen 568
— Zeitungspreis erhöhung . 601
Schleswig-Holstein, aus.
Schweiz, aus der. Wettbewerbsaus-
schreiben „ 378
Schwerin. Teuerungszulage de 33
Spandau. Zeitungsjubiläum . . . . 394
Stuttgart. Todesfall. 102
— Preisausschreiben e s 5 123. 338
— Unterstützungskasse des D. B. V.,
Versammlung der Mitglieder. . 133
— Gutenbergfeierr . . . 299
— Buchdruckereibesitzerversammlung
am 1. Juli 1900 . . . 316
— Erwiderung . . 368
— Zeitungspreiseerhöhungen . e , 483
— Zeitungsbestellgeld- Angelegenheit . 501
— Druckerei- Neubauten 521
— Geschäfts nachricht 522
=- — Press prozess . . 601
Thorn. Zeitungspreiserhöhung itie 4.822
Thüringen, aus. Thüringer Zeitungs-
verleger - Verein. Ne
richt . Q. . 153. 374
Weimar. i
ten nur an tariftreue Druckereien . 4
' Würzburg.
Vergebung von Druckarbei-
— Aus den een 90. 102
— Todesfall . 154
— Gutenberg feier 316
. Geschäftser weiterung . . 394
Werdau. Gutenbergstrasse . . 363
Wermelskirchen. Verein Ber gischer
Zeitungsverleger 558
Wien. Vor tragsbericht. Er 90
— 200jähriges Firmenjubiläum 15. 243. 316
Württemberg. Papierfabrikserwerb . 568
— Zeitungs angelegenheiten 601
75 jähriges Firmenjubiläum 34
— Gutenberg feier . 264. 338
Zittau. Gutenbergfeier . 244. 253. 339
-— Zeitungspreiserhöhungen . . 470. 558
Zürich. Verbilligung deutscher Zei-
tungen 601
Kleine Mitteilungen.
Aktiengesellschaft für Maschinenpapier-
fabrikation in Aschaffenburg . . . 375
Alters- und Invaliditäts- Versicherungs-
Anstalten, die i 189
Ambulanter Gerichlantand Ber ege
425. 579
Ansichtspostkarten . 165
Antiqua-Schriftproben des Typograph . 415
Arbeitsnachweise, Benachrichtigung der 79
Arbeiterversicherung des Deutschen
Reiches . 175. 579
Asphaltpappen.. . . . 436
Autotypiefarbeu-Musterbuch, € ein . 480
Autotypie-Reklame, eine feine . 534
Beilagebesprechungen . 4. 25. 45. 55. 66.
103. 183. 165. 227. 281. 326. 351. 375.
394. 406. 425. 435. 446. 460. 483. 513.
522. 558. 589
Nachr uf. . 102
Seito
Bibel-Trust, ein s 56
Blankov ordt uck- Neuheiten von a Förster
& Borries . . 547
Blinder Buchdr &ckereibesitzer, ein.
Börsenverein der Deutschen Buchhänd-
ler, der 5 ; . 227
Breslauer Zeitung, die a 91
Buchbinderei-Verband, ein ‚allgemeiner
deutscher . 244
Buchgewerbe- -Ausstellung in n Gotenburg 144
Buchgewerbliche Ausstellungen im
Deutschen Buchgewerbehause . 244
Buchschriften e: 502
ien 415
Curiosum, als . . . 281
Dauernde be Ausstellung i in Leip-
zig, die . 55
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossen-
schafft. 601
Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in
Paris : . 394
Deutscher Buchgewerbeverein 4. 385. 578
Deutsche Maschinen-Industrie im Aus-
lande 579
Deutsche Rechtshilfe in England 189
Dicke Sechs in Newyork, die 25
Dieselmotoren, die . 327
Dreifarben-Buchdruck, ein hervorragend
schöner d en DO
Druckangebot, ein feines ui 8 470
Druckereigesellschaft in St. Petersburg 79
Druckfarben- Preisliste, eine originelle. 375
Druckpreise- -Erhöhung in Österreich 25
Druckprobenheft, ein vorzügliches . . 341
Druckschrift, eine neue deutsche 244
Ehrung Friedrich König’s, eine 340
Elektrische Glühlampe, eine neue 470
Erfindung, über eine neue = 281
Erhöhung der Papierpreise . 34. 201. 363
Expedition zur Herstellung der Staats-
papiere, die kais. russ. . . . 123
Fachblatt „Der Clichémarkt“, das : 216
Farbendruck, ein hübscher 133
Farbenplakat, ein neues 460
Farbenprobe, eine neue 534
Farben-Reklameplakat . . . 15
Farbiger Photographien, die Herstellung 113
Fliegenden Gerichtsstand der Presse,
vom 568
Frankenthaler Weltausstellungs- Katalog 317
Fund, ein l . 578
Geheimmittelfrage, zur. 34
Geheimmittel, über den Begriff. 470
Germanische Nationalmuseum, das. 66
Geschäftsempfehlung, eine vorzügliche 67
Gesetz betr. die Bestrafung der Ent-
ziehung elektrischer Kraft . 189
Gewerbe- und S
der deutsche . 385
Glückwunschkartenneuheiten von För-
ster & Borries . . . 502
Graphische Lehr- und Versuchs-Anstalt
in Wien, k. k. 144. 316
Grossbetriebe, aus Minen modernen 339
Gutenberg-Denkmal in Wien, das . 589
Gutenbergfeier . i e 281
Gutenberg- Erinnerungsmedaille í 817
Gutenbergfest- Andenken, ein hübsches 513
Gutenberg-Gedenkblatt, ein 264
Gutenberghalle, die . 8 460
Gutenberg - . ein
praktisches 326
Gutenberg-J ubiläumskalender . 35
Gutenbergkunstblatt, ein. . 216
Gutenberg-Postkarten 34. 154. 175. 201.
227. 281. 589
175
Inhaltsverzeichnis.
Seite
VII
Seite
Preisverteilung in Paris, zur. 435
Regelung der nn 522
Reichsdruckerei 568
Reichs- Kursbuch, vom . 385
Reichsverband österreichischer Buch-
druckereibesitzer 568
Reinigungsmittel . 579
Richtigstellung 67
Riesendruck, ein . . 4
Schriftgiesserei-Neuheiten . 154
Schriftproben-Nachtrag, ein 589
‚ Schriftprobenneuerung, . . ! 579
Schulbücherdruck in Österreich . 15
Setzerlampe, eine praktische . 446
Setzschiffe, neue . . ; 67
Sitzgelegenheit für Angestellte ; 579
Spezial-Katalog, ein neuer. . 470
Spezial-Autotypie-Schnellpresse, die . 394
| Ständige Buchgewerbliche ee
in Leipzig è . 103
| Statistik des Tarif-Amts A 460. 558
Gutenbergs und Schöffers Nachkommen 317
Handliste für den Betriebsleiter, eine. 90
Handwerkskammer-Organisation, die. 415
Hohmannsche Blankokalender . 351
Humoristische Buchdrucker-Postkarten 415 |
Innungs- und Handwerkertag, ein deut- |
scher DEE o 5
Internationaler Verlegerkongress, der |
nächste 3 A 351
Kaiser-Menukarten 25
Kaiser-Porträt, ein 15
Kaiser Wilhelm als Buchdrucker 175 . 216 |
Kalenderbesprechungen 5. 15. 56. 67. 79. |
91. 103. 568. 579 |
Klimsch & Co.’s Technische Lehr- und
Versuchsanstalt. 103
. Klinkhardtsche Neuheitenmappe . 56
Klinkharditsche Tiervignetten . 460
Krankenkassen, Mitglieder von 79
Hrause- Katalog, ein neuer 470
Leistungsprobe des „ Bogen-
anlegers . 253
Linotype. 589
Linotype- Record, einen neuen 25
Linotype- Zeitungsdruckerei, die grösste 56
Linotype-Zweibuchstabensatz . . 578
Logisräumung, eine amerikanische ge- |
richtliche e 601
-~ MacKellar, Thomas + £ 91
Maschinen- Anstellung des Deutschen |
Buchgewerbehauses, in der . 435
Maschinenausstellung für das Kleinge-
werbe, eine 436
Moltke-Porträt, ein künstlerisches 435
Monoline, Zeilensetz- und Giessma-
Ä schine d 425
| Montag-Frühblätter, für die . 25
Musterschutz 56
Neubauten, bei . . 317
Neue deutsche Schriften und Ornamente
von Genzsch & Heyse 317
Neue Farbenproben . . 113
Neue Fraktur-Schriftproben des Typo-
graph 165
Neuen Tarifs in Österreich, die Ein-
führung des . ; 25
Neuheiten der Schriftgiesserei Flinsch 34
— Rudhardsche EH 546
— von H. Berthold. ; 265
— von E. J. Genzsch in München 45
— Woellmersche . T 317. 533
Neuheit für Buchbindereien, eine wich-
tige 470
Neues aus der Rudhardschen Giesserei 578
Newyork Herald, der e 175
Organisation des Handwerks, zur 79
Orthographiefrage, zur 351
Ostermess- und J ahres- Ausstellung des
Deutschen Buchhandels . 165
Papierfabrik, eine eigene . 385
Papierfrage 470
— die, vor dem Reichstage 534
Papierpreiserhöhung . 5. 56
— in Österreich- -Ungarn 15
Papierprobenheft, ein 244
Papier-Probensammlung, eine neue. 534
Papierverbrauch e e A 340
Pariser Weltausstellung 244
Patententscheidung, eine interessante 265
Postwesen . . . . . 15. 144. 175. 415
Pracht-Druckfarben- Probenbuch, ein . 340
Prachtwerk, ein i ; 144
Prang, Louis, in Boston er de E,
Preisausschreiben . 112. 154. 568
Preiserhöhungen . . 45
Preiserhöhung für Geschäftsbücher 113
| Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker 265
Tiegeldruckpressendrucke, prachtvolle. 340
Unfallgefährlichkeit einzelner Gewerbs-
zweige. . . 34
| Unfallversicherung durch Zeitungsabon-
nement . . 534
Unfallversicherung im Jahre 1898, die 133
Universal-Tische für ae ver-
stellbare . . . 265
Unlauterer Wettbewerb. = ep 326
Urheberrecht an Schriftwerken . . 375
Verbandder Deutschen Buchdrucker,der 216
be E
der . 534
Verbesserung im Setzmaschinenwesen,
eine bedeutungsvolle . e . 351
Verein Schweizerischer Buchdruckerei-
besitzer, der 189. 227
Wechsel, mit Tintenstift unterschrieben 144
Wechselstempelmarken e 5
Wechselvordrucke . 45
Weihnachtsheft, ein . Hog ie 25
Weltpostverein, leer . . 201. 341
Wettbewerbe um Buchdruckschriften . 502
Wirkungsvoller Zierrat . . 265
Zeitungsbeilagen, ausserge wöhnliche 558
Zeitungsbestellgeldes, Abänderung des 394
Zeitungsgewerbe, für das 483
Zeitungs- und Kalenderstempel in Öster-
reich e EE 25
Ziermaterial- Sezession g ; . 227
Zwei-Buchstaben-Linotype . ; 406. 415
Geschäfts- u. Personal-Nachrichten.
In jeder Nummer.
Litteratur.
L’Annuaire de l'Imprimerie von Ar-
nold Muller . ; 5
Typographische Jahrbücher 5. 67. 166. 176.
244. 376. 415. 461. 579. 590
Die Photographie. Von M. Allihn 16
Die Elektrizität. Von Ewald Schurig 16
Neujahrsnummer der Schweizer. Graph.
Mitteilungen . d 26
Das neue Verwandtenrecht, Von I.
Hallbauer 26
Über Land und Meer 26. 113. 154. 201.
217. 301. 376. 395. 446. 522
Bühne und Welt 35. 91. 154. 202. 317.
341. 415. 522
Be a SE Dee gege ZE
Seite
Neues Adressbuch des Deutschen Buch-
handels von Walther Fiedler. 45
Gutenberg, seine Person und seine Er-
findung. Von Franz Falk 79
Die Gewerblichen Unterrichtsanstalten
in Osterreich .. 9
Ein monumentales J Shrhundertwark . 103
Gutenberg-Büchlein . . 104
Der Stereoiypent von Karl Kempe 113. 244.
Wiecks Deutsche Illustrierte Gewerbe-
Zeitung i
Die Stereotypie.
Buchdrucker-Studien E
Festspiel zur ac Von
Adolf Krapf. :
Gutenberg. Festspiel von E. Kroll
Das neue Vormundschaftsrecht. Von
M. Hallbauer . e
Ist das deutsche Handwerk konkur-
renzfähig? Von Bernhard Harms
Vollständiges Orthographisches Wörter-
buch der deutschen Sprache. Von
Dr. Konrad Duden .
Gutenberg-Büchlein für die liebe Ju-
gend. Von Dr. Franz Falk .
Handbuch für Inserenten. Von Gustav
Bärwinkel und Oskar Webel .
Das Eherecht des Deutschen Bürgerlichen
Gesetzbuches. Von M. Hallbauer
und Dr. C. Mannsfeld K
Farbe und Papier im Druckgewerbe.
Von Dr. R. Rübenkamp und Dr.
Paul Klemm ;
Verschiedene Reproduktionsverfahren.
Von August Albert
Gutenberg und seine berühmtesten
Nachfolger. Von Alfred Börckel
Der Satz des Griechischen. Von Fritz
Waller
Das Nottestament und das Privaltostar
ment von Dr. Albanus . .
Gutenbergbuch. Von Paul Goldschmidt 2
Der Flügel des abe Von Franz
Delitzsch . f :
Von Carl Herrmann
590
. 113
123
. 166
. 176
. 176
. 176
|
|
|
Geburtsfeier Johannes E
zu Nürnberg 363
Die Inseraten-Acquisition . . . 876
Posthandbuch für die Geschäftswelt.
Von Hermann Heitler . 394
Dresden als Druckstadt von 1524—1900.
Von Ernst Arnold , . . . 416
„Dennoch!“ Von Werner Sombart 425
Klimsch’s Jahrbuch 446
Warum? Mensch und Buchhändler.
Von Johann Bacmeis tet. . 461
Das Buch der Erfindungen. Gewerbe
und Industrien . . . . 461. 589 —
Eisenbahnhandbuch. Von Jul. Schwarz-
kopf . . . 471
Die deutsche _Druckersprache. Von
Dr. Heinrich Klenz . . . 471
Das Deutsche Schauspielhaus in Ham-
bug „ ee
Illustrierte Gewerbekunde f . 471
Geschichte der deutschen Tiiostraton
von Th. Kutschmann . . . 503. 589
Die Technik der bunten Accidenz. Von
Otto F. W. Krüger 503
Zur Gutenberglitteratur . 534
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Geschichte der Setzmaschinen. Von
Carl Herrmann 318
Johann Gutenbergs erste Buchdruck-
presse . 327
Festrede zur 500jährigen Geburtsfeier
Johannes mn. von Albert
Köster. . . 352
Erinnerungsschrift an die 500jährige
Boll’s Musikalischer Haus- und Fomi
Mitteilungen des Vereins für dekorative
Kunst und Kunstgewerbe in Stuttgart 580
Tarif-Ausschuss und Tarif-Amt der |
Deutschen Buchdrucker.
Arbeitsnachweis in Cassel. . . 184
— in Dessau 22086
— in Hamburg 266
Seite
Arbeitsnachweis in Magdeburg 6
— Veränderungen . 523
Ausschreibung der Gehilfen- -Beiträge . 569
Ergänzungswahlen zum Tarif- Ausschuss 228.
523
— — im Kreise I 254. 301. 569
— — im Kreise II . . . 266
Erklärung wider den Gutenbergbund . 523
Firmenstreichungen 26. 68. 80. 202. 318.
352. 376. 386. 406. 416
Nachträge zum Tariffirmen-Verzeichnis 5.
26. 68. 133. 155. 202. 228. 318. 352.
376. 406. 416. 523. 533. 558. 569
Quittung über Gehilfenbeiträge . 56. 134
Schiedsgericht in Berlin . 461. 569
— in Bremen . 352. 416. 436
— in Breslau 5
— in Chemn ita 569
— in Dresden. 2466
— in Halle a. 88S. , . . 104
in Hamb ung 68
E in Magdeburg 26
Setzmaschinentarif-Annerkennungen 68. 134.
155
Sitzung des Tarif-Amts am 2. Februar
1900 in Berlin . 61
Sitzung des Tarif-Ausschusses am 26.
Mai 1900 in Berlin 202
Unterstützungskasse des Deutschen
Buchdrucker-Vereins.
lienkalendere s: A 535 | Mitteilungen in Verwaltungsangelegen-
heiten . . 35. 45. 68. 228. 376. 461
Ortskrankenkasse für das Buch-
druckgewerbe zu Berlin.
Vorstandskonstituierung . . . 45
Einladung zur Vertreterwahl . . . 461
Generalversammlungsberufungen 91. 504.
523
RR 5)
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Leipzig, 4. Januar 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis duroh Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter:Kreuzband jährlich 10 4
Einzelne Nummern 80%. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 14
Anzeigen: die dreigespaltene Petitseile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeila oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger. Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52 maliger 25 Prozent. — Beilage-
gebühren nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. `
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
Nichtamtlicher Teil.
Zum Jahreswechsel.
d als der Wechsel des Jahrhunderts aufgefasst und
1 e
verflossen und das 20. Jahrhundert, genau genommen, ebenso
erst mit 1901 anfange wie im Geschäftsverkehr das zwanzigste
Hundert Mark. Die Vorstellung, dass das Erscheinen einer
neuen Jahrhundertzahl auch das Erscheinen eines neuen Jahr-
hunderts bedeute, hat eben auch ihre Berechtigung, und dieser
Vorstellung kann man jetzt wie in der Zukunft in Rücksicht.
auf die Feier auch gern Raum geben, zumal sie von Reichs-
wegen amtlich angenommen wurde und sachlich die Wendung
von einem Jahrhundert zum andern nicht notwendigerweise als
ein blosser Augenblick: aufgefasst zu werden braucht. In die-
sem Sinne treten auch wir in die Jahrhundertwende mit ein
und wollen der Verfassung, in der unser Gewerbe und seine
Einrichtungen in das neue Jahrhundert eintreten, eine kurze
Betrachtung widmen. R
Richten wir den Blick zunächst auf den Deutschen Buch-
‚drucker-Verein, so hat sich derselbe samt seinen Kassen-
‚und sonstigen Einrichtungen im alten Jahre eines befriedigenden
Gedeihens zu erfreuen gehabt. Indessen wurde das Vereinsleben
-doch von der Ungewissheit ungünstig beeinflusst, die hinsichtlich
der Frage der Innungsorganisation das, ganze Jahr hindurch
“geherrscht hat, -und die auch jetzt noch nicht völlig behoben
ist. Die Bildung von Zwangsinnungen, die so hoffnungsvoll
aufgenommen und betrieben wurde, ist an vielen Orten ins
Stocken geraten und an einzelnen Orten sogar rückläufig ge-
worden, und die wenigen Zwangsinnungen, die wirklich ins
Leben getreten sind, haben von ihrem Dasein bis jetzt auch
n weiten Kreisen ist der diesmalige J ahreswechsel
o mit grösserer Feierlichkeit als sonst begangen wor-
c den, trotzdem dass wohl so ziemlich jedermann
‚davon überzeugt war, dass vom 19. Jahrhundert erst 99 Jahre
noch nicht viel Freude gehabt. Uber die Gründe dieser un-
erfreulichen Zustände wollen wir uns heute nicht näher ver-
breiten; es möge genügen, auf die Mangelhaftigkeit der Innungs-
Gesetzgebung, unter der das Buchdruckgewerbe gerade so zu
leiden hat, wie andere Gewerbe, sowie darauf hinzuweisen,
dass durch diese Mangelhaftigkeit die im Buchdruckgewerbe
hier und da. vorhandene Abneigung gegen die Zwangsinnung
nur neue Nahrung findet. Wie aber auch die herrschende
Unsicherheit beendet werden möge, so ist es auf alle Fälle
für das deutsche Buchdruckgewerbe von Vorteil, im Deutschen
Buchdrucker Verein eine feste nationale Organisation zu be-
sitzen, die durch ihr nun drei Jahrzehnte langes Wirken das
Vertrauen der Kollegenschaft erworben hat. Diese Organi-
sation muss unter allen Umständen hoch gehalten werden und
ihrer Leitung wird es sicherlich auch gelingen, dem Buch-
druckereibesitzerstand jene Festigung zu geben, der er in der
Gegenwart wie in der Zukunft bedarf. |
Hierbei werden die aus dem Deutschen Buchdrucker-Verein
hervorgegangenen gewerblichen Einrichtungen allgemeinen
Charakters — die Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft,
der. Buchgewerbliche Schutzverband, die Feuerversicherungs-
Genossenschaft Deutscher Buchdrucker — insofern mittelbar
unterstützend. mitwirken, als sie das Zusammengehörigkeits-
gefühl unter den Buchdruckereibesitzern stärken, wie sie dies
bisher gethan.
Werfen wir einen kurzen Blick auch auf diese. Organisa- -
tionen, so hat die öffentlich- rechtliche Einrichtung der Be-
rufsgenossenschaft auch im vorigen Jahre segensreich für
das Gewerbe gewirkt. Der Buchgewerbliche Schutz-
verband, dem die Mitglieder des Deutschen Buchdrucker-
Vereins sämtlich von selbst. angehören, hat sich zu einer Or-
ganisation mit weitgesteckten nützlichen Zielen und einem
besonderen Organ, den „Vertraulichen Mitteilungen“ ause
2 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
gewachsen, deren Wirkungskreis über die Reichsgrenzen hinaus-
reicht. Und was die im vorigen Jahre ins Leben getretene
Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buch-
drucker anbelangt, so befindet sich dieselbe zwar noch im
Anfangsstadium der Entwickelung, sie hat aber einen so viel-
versprechenden Anlauf genommen und soviel Anklang im
Gewerbe gefunden, dass sie auch die ihr noch entgegenstehenden
Hindernisse, insbesondere die zum Ausdruck gelangte Tod-
feindschaft der Feuerversicherungs-Aktiengesellschaften, über-
winden wird.
Von diesen drei aus engerem Kreise hervorgegangenen
gewerblichen Einrichtungen ist nur ein Schritt zum grossen
gewerblichen Ganzen, und wenn wir dieses in Betracht ziehen,
so ist zuvörderst die erfreuliche Thatsache zu verzeichnen,
dass der Geschäftsgang im vergangenen Jahıe fast überall
ein guter war, was natürlich nicht nur den Prinzipalen, sondern
auch den Gehilfen und Arbeitern mit zu Gute kam. Ist dies
auch in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die gesamte
geschäftliche Lage im Deutschen Reich eine günstige, dem
Unternehmungsgeist förderliche war, so ist doch nicht zu
verkennen, dass hieran auch das dem gewerblichen Frieden
förderliche Wirken der Tariforganisation einen beträcht-
lichen Anteil hatte. Und es wird dies auch nicht verkannt,
denn im Gewerbe fand die Tariforganisation wieder einen an-
sehnlichen Zuwachs von tarifanerkennenden Firmen und inner-
halb wie ausserhalb des Gewerbes ernteten die Organisation
und ihre leitenden Organe viel Anerkennung, namentlich ge-
fegentlich der Herausgabe des Tarif kommentars und der Tarif-
lestsetzung für den Maschinensatz.
Von den zahlreichen Arbeiten der Reichsgesetzgebung
kamen für das Buchdruckgewerbe namentlich die neuen Post-
gesetze und das neue Invalidenversicherungsgesetz in
Betracht. Während über die Verbesserungen und Erleichte-
rungen, welche das Invalidenversicherungsgesetz, sowie die
neuen Bestimmungen über das Postporto, die Telegraphen-
und Fernsprecheinrichtungen auch für die Angehörigen des
Buchdruckgewerbes bringen werden, wohl wenig Meinungs-
verschiedenheiten herrschten, waren die Ansichten über den
neuen Zeitungstarif sehr geteilt. Der lang andauernde Kampf
um diesen Tarif, an dem auch der Deutsche Buchdrucker-
Verein thätigen Anteil genommen hatte, ist im vergangenen
Jahre zu Ende geführt worden und was die Zukunft aus der
neuen Errungenschaft für das Zeitungsgewerbe bringen wird,
muss abgewartet werden.
Im grossen Ganzen darf also das Buchdruckgewerbe mit
den Ergebnissen des abgelaufenen Jahres zufrieden sein, und
namentlich mit Befriedigigung auf die Thätigkeit seiner Or-
gunisationen blicken, die, wie wir schliesslich noch kon.
dtatieren möchten, auch im Kampfe gegen das Erbübel des
Gewerbes, die unlautere Konkurrenz und was mit dieser zu-
sammenhängt, nicht lässig waren. Und so darf es auch mit
Beruhigung in die Wende des Jahrhunderts mit eintreten.
Diese charakterisiert sich für uns in Deutschland vor allem
durch das Inkrafttreten wichtiger Gesetze. Ein neues für das
ganze Reich einheitliches bürgerliches Recht ist mit dem
Beginn des Jahres 1900 in Kraft getreten und gleichzeitig
mit ihm auch das neue Handelsrecht, das mit jenem in
vielfacher Verbindung steht. Ferner hat das neue Invaliden-
versicherungsgesetz Gesetzeskraft erlangt und dasselbe
wird binnen Kurzem auch mit den neuen Postgesetzen der
Fall sein. Auf das Buchdruckgewerbe nehmen alle diese ge-
setzlichen Neuerungen Einfluss und wie wir hoffen wollen,
einen fördernden Einfluss, so dass seine Entwickelung auch in
dem neuen Jahrhundert eine stetig fortschreitende sein kann.
Weiter charakterisiert sich die Jahrhundertwende durch den
in der Weltstadt an der Seine stattfindenden grossen inter-
nationalen Wettstreit der Industrien und Gewerbe, au
dem auch die deutschen Buchgewerbe in hervorragender Weise
beteiligt sein und sicherlich auch wieder, wie in Chicago vor
Nr. 1
sieben Jahren, Ehre einlegen werden. Dann möchten wir auclı
noch auf die im begonnenen Jahre stattfindende Vollendung
und Weihe des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig
hinweisen, das bestimmt ist, der Centralpunkt des Wirkens
und Schaffens der Buchgewerbe zu werden, unter denen ja
das Buchdruckgewerbe die erste Stelle einnimmt, und wir
möchten auch noch daran erinnern, dass das Jahr 1900 für
die Jünger Guteubergs ein Jubeljahr zum Gedächtnis ihres
grossen Ahnherrn ist, das Tausende von neuen Anregungen
geben und Tausende von neuen Verbindungen schaffen soll.
Zu dieser Feier des 500. Geburtstages Johannes Gutenbergs ist
dessen Geburtsstadt Mainz ausersehen, in der vor 30 Jahren
der Deutsche Buchdrucker-Verein begründet wurde und vor
5 Jahren sein 25jähriges Jubiläum feierte. Unter den vielen
buchgewerblichen Körperschaften, die aus diesem Anlass sich
im goldenen Mainz zusammenfinden werden, wird deshalb auch
der Deutsche Buchdrucker-Verein aller Voraussicht nach recht
zahlreich vertreten sein.
Das begonnene Jahr ist auch als Vorbereitungsjahr für
die Weiterführung der zunächst bis 1901 vereinbarten Tarif-
gemeinschaft und hiermit zusammenhängende Tarifregelungen
aufzufassen und es werden hierbei gewiss ernste Aufgaben
auch an die Prinzipalschaft Deutschlands herantreten, soll das
erprobte Werk der Tarifgemeinschaft auch für die Zukunft in
gewerbsdienlicher Entwickelung erhalten werden.
Damit dies geschehe, ist die Förderung der Einigkeit und
Geschlossenheit in der Prinzipalität der Tarifgemeinschaft erste
Bedingung und zur Förderung dieser ist die Ausbreitung des
Deutschen Buchdrucker- Vereins und der mit ihm in Beziehung
stehenden Organisationen das vornehmste Mittel. Dieses Mittel
muss auch über die unfertige gewerbegesetzliche Lage hinweg-
helfen und es ist auch allein geeignet, unausrottbare gewerb-
liche Missstände wenigstens in gewissen Schranken zu halten und
damit das geschäftliche Gedeihen zu fördern. Zur kräftigeren
Niederhaltung der dem soliden Gewerbebetrieb nachteiligen un-
lautern Elemente hat sich allerdings die Selbsthilfe bisher als
nicht ausreichend erwiesen und es wäre deshalb eine des
Buchdruckgewerbes und des Deutschen Buchdrucker-Vereins
würdige Aufgabe, die Gesetzgebung zur Schaffung eines wirk-
sameren Schutzes der ehrlichen Arbeit zu veranlassen, als er
jetzt vorhanden ist.
Möge denn das neue Jahr die Angehörigen des Buchdruck-
gewerbes alle auf dem Platze finden, Errungenes zu wahren
und festzuhalten und das Notwendige und Wünschenswerte
zielbewusst zu erstreben. Dann wird unserem schönen, gross
dastehenden Buchdruckgewerbe die rechte Weihestimmung und
die rechte Würdigung der Zeitgenossen zu teil werden an der
Wende des Jahrhunderts!
Die Kalkulation des Setzmaschinensatzes.
Zu dieser Frage erhalten wir von der Firma Typograph,
Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, die folgende
Zuschrift.
„In Nr. 52 Ihres geschätzten Journals vom 28. d. M. finden
wir einen Aufsatz „Die Kalkulation des Setzmaschinensatzes“ aus
der Feder des Herrn Otto Schlotke, zu welchem wir zunächst be-
merken möchten, dass Herr Schlotke nicht, wie man aus Seiner
Bemerkung „nach den Angaben der Fabriken“ schliessen könnte,
von uns irgendwelche Auskunft für seine Berechnungen eingeholt
hat. Hieraus erklärt sich auch die Ungenauigkeit seiner Zahlen,
soweit sie den „Typograph“ betreffen. Vor allem ist er über den
Preis unserer Maschine nicht richtig informiert: der „Typograph“
kostet in Deutschland incl. Montage nicht 5500, sondern nur
5500 , wodurch sich die von dem Verfasser auf den Tag be-
rechnete Amortisations- und Zinsquote auf 4,58 c/ reduziert.
Ferner irrt der Verfasser in der Berechnung des Matrizenabganges,
der nachweislich 1 , pro Woche bei regelmüssigem Betriebe
nicht übersteigt, denn ein ganzer Satz von ca. 720 Stück kostet
nur 200 of, und eine 25% ige Abnutzung im Jahre, die hoch ge-
Nr I Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 3
— — ]aÿͥ— —
rechnet ist, erbringt nur 50 im Jahre oder 1 A pro Woche.
Schliesslich hat der Verfasser irrtümlich angegeben, dass für
unsere Maschinen ein Mechaniker für je 4 Maschinen erforderlich
sei; dies ist eine Unrichtigkeit, denn nachweislich hat kein einziger
unserer Kunden, der 4 und weniger Typograph-Maschinen benutzt,
die Dienste eines ständigen Mechanikers nötig. Nehmen wir im
übrigen die von Herrn Schlotke aufgestellten Berechnungen als
richtig an (für die Angaben über die beiden anderen Systeme
fehlt uns eine ausreichende Kontrolle), so ergiebt sich, dass die
täglichen Betriebskosten einer „Typograph“ -Zeilengiessmaschine
ausschliesslich des Setzerlohns sich auf 5,67 A, für die Woche
also auf rund 34 oA. belaufen, was mit anderweiten Kalkulationen
ziemlich genau übereinstimmt. Legt man aber diese Zahl statt
der von Herrn Schlotke berechneten von 48,05 o% seinen weiteren
Ausführungen zu Grunde, so ergiebt sich, dass in Berlin und
Hamburg der „Typograph“- Satz bei 4000 Buchstaben Stunden-
leistung das Tausend 36,2 A. bei 4500 Stundenleistung das Tausend
34,1 Y, bei 5000 Stundenleistung das Tausend 32,4 A. bei 5500
Stundenleistung das Tausend 31,1 A. und bei 6000 Stundenleistung
das Tausend nicht ganz 30 A kostet, während nach Herrn Schlotke’s
Berechnung bei 6000 Stundenleistung das Tausend an der „Mono-
line“ 33 A und bei der „Linotype“ 44 A kosten soll. Wir
möchten übrigens nicht unterlassen zu bemerken, dass die Arbeit
des Herrn Schloike trotz der oben dargelegten Irrtümer, die auf
unzureichende Information zurückzuführen sein dürften, einen
dankenswerten Beitrag zu dem vorliegenden Thema bildet, und
wir hoffen, dass sein Interesse auch von anderen Fachschriftstellern
geteilt werde. Auch würde man ihm für Beweise über die von
der „Monoline“ behaupteten Leistungen sicher an vielen Stellen
Dank wissen.“
Vereinsleben.
Leipzig. Ein seltenes Doppeljubiläum konnte am 1. Januar
der allverehrte Herr Geheime Kommerzienrat Georg Jänecke in
Hannover begehen, nämlich das 25jährige Jubiläum seiner
ehrenamtlichen Thätigkeit als Vorstandsmitglied des Deut-
schen Buchdrucker-Vereins sowie als Vorsitzender des
Kreises I. (Nordwest) des Vereins. Am 1. Januar 1875 trat ein
neues Vereinsstatut in Kraft, das u. a. hinsichtlich der Zusammen-
setzung des Vereinsvorstandes bestimmte, dass derselbe aus drei
am Vororte wohnhaften Mitgliedern, welche den geschäftsführen-
den Ausschuss bilden, und drei Stellvertretern, sowie den Vorstehern,
der Kreisvereine bez. deren Stellvertretern zu bestehen habe. Der
Verein gliederte sich damals in 12 Kreise, deren zweiter Kreis
mit dem Vororte Hannover die Gebiete von Hannover, Bremen,
Braunschweig und den beiden Lippe umfasste. Diese Kreiseintei-
lung wurde 1885 durch die heute noch bestehende abgelöst und
infolgedessen wurden die damaligen Kreise I und II zu dem heu-
tigen Kreise I vereinigt. Georg Jänecke war 1875 Vorsitzender
des zweiten Kreises und trat zugleich mit dem Inkrafttreten des
neuen Statutes in den Vereinsvorstand als Mitglied ein, demselben
bis heute ununterbrochen angehörend. In diesen 25 Jahren hat
Georg Jänecke jederzeit treu zur kollegialen Sache gestanden und
derselben einen grossen Teil seiner Zeit und Arbeitskraft gewid-
met, und die Früchte dieser treuen Thätigkeit sind nicht ausge-
blieben, im Hauptverein sowohl wie in dem ausgedehnten Kreise I
(Nordwest), denn dieser zählt zu den regsamsten Kreisen des
Deutschen Buchdrucker-Vereins. Dem Vereinsvorstande war es
deshalb eine grosse Genugthuung und Freude, sein verdientes Mit-
glied zu Beginn des Jahres mit einer Glückwünschungs-Deputation
zu überraschen, die ein prächtiges Diplom unter Glas und Rah-
men überreichte, das die Widmung trägt: „Der Deutsche Buch-
drucker-Verein widmet seinem langjährigen Mitgliede Herrn Ge-
heimen Kommerzienrat Georg Jänecke in Hannover zu seinem
25jährigen Jubiläum als Mitglied des Vorstandes und Vorsitzenden
des Kreises I (Nordwest) des Deutschen Buchdrucker-Vereins dieses
Gedenkblatt in dankbarer Anerkennung seiner vielfachen Verdienste
um den Verein und dessen Ausbau. Leipzig, 1. Januar 1900. Der
Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins.“ (Unterschriften.)
Wir bringen dem geehrten Jubilar unsere herzlichsten Glückwünsche
an dieser Stelle dar und hoffen, dasg es ihm vergönnt sein möge,
noch lange zum Wohle des Vereins, seines engeren Kreises und des
ganzen Gewerbes zu wirken!
— Ser - — — — — — — — —
* Leipzig. Da die am 27. November zum Zwecke der Abände-
rung des Innungsstatuts einberufen gewesene ausserordentliche
Innungsversammlung nicht beschlussfähig war wurde am 29. De-
zember eine anderweite ausserordentliche Inn ungsversamm-
lung zu demselben Zwecke im Deutschen Buchhändlerhause ab-
gehalten. Die Versammlung, welche vom Innungsvorsitzenden
Herrn Johannes Baensch-Drugulin geleitet wurde und der ein Ver-
treter des Rates der Stadt Leipzig beiwohnte, nahm zunächst nach
kurzer Debatte die von der Behörde gewünschten Statutabände-
rungen nach den Anträgen des Vorstandes vor. Dieselben be-
zogen sich darauf, dass das im § 3 bezeichnete Schiedsgericht
nicht auch für die aus dem Lohntarif hergeleiteten Streitigkeiten
zuständig sein soll; dass die Genehmigung zum Beitritt von Bei-
trittsberechtigen zur Innung von der Innungs versammlung, nicht
vom Innungsvorstande, auszusprechen ist; dass zu den der Innungs-
versammlung vorbehaltenen Angelegenheiten die Feststellung bez.
Genehmigung des nach § 3, Ziffer 2 mit der Gehilfenschaft ver-
einbarten Lohntarifs gehört; und dass zu denjenigen Stellen des
Statuts, welche die Anbahnung bez. Feststellung allgemein gültiger
geschäftlicher Grundsätze für den Verkehr mit den Auftraggebern
betreffen, ein Zusatz gemacht wird, welcher auf den § 100 q der
Gewerbeordnung verweist. — Hierauf wurde zur Beratung und Be-
schlussfassung derdurch den Schulausschuss abgeänderten Satzungen
für die Buchdrucker-Lehranstalt geschritten, deren Entwurf
der Versammlung im Drucke vorlag. Aus demselben teilen wir
das Folgende mit. Die Anstalt wird von der Innung aus den
Schulgeldern und den Zuwendungen des Rates erhalten und von
einem besonderen Ausschuss, dem Schulausschus, verwaltet. Ihre
unmittelbare Leitung erfolgt von einem Direktor, der im Schul-
ausschuss beratende Stimme hat. Die Organisation der Anstalt um-
fasst einen drei- bez. vierjährigen Kursus; sie scheidet sich in einc
Setzer- und eine Druckerabteilung mit je vier Klassen (IV, III,
II. und I. Klasse). Zum Besuche der IV., III. und II. Klasse
sind sämtliche bei den Innungsmitgliedern beschäftigte Buchdrucker-
lehrlinge verpflichtet, zum Besuche der I. Klasse diejenigen Schüler
der ersten Klasse, welche auf Vorschlag des Direktors vom Schul-
ausschuss dazu bestimmt werden. Nur solche Schüler, welche das
Ziel ihrer Klasse erreicht haben, können in den nächstfolgenden
aufsteigenden Kursus versetzt werden. Bei ungenügendem Fleisse
können auch Schüler der zweiten Klasse zum Besuche des vierten
Schuljahres in dieser Klasse angehalten werden. Die Schüler haben
eine Aufnahmeprüfung zu bestehen, die sich sowohl auf ihre geistige,
wie auf ihre körperliche Befähigung für den Buchdruckerberuf
erstreckt. Die Schülerzahl in den Klassen soll nicht über 30 be-
tragen. Hospitanten sind zuzulassen. Als Entschuldigungsgrund
für Schulversäumnisse gilt nur Krankheit. Geschäftliche Abhal-
tungen irgendwelcher Art darf als Entschuldigungsgrund nie vor-
gebracht werden. Für unentschuldigtes Fehlen bis zu drei mal
tritt eine Ordnungsstrafe von 1 o% für jeden Versäumnistag ein;
bei weiterem Fehlen kann diese Strafe auf Beschluss des Schul-
ausschusses bis zu 3 c% für den Tag erhöht werden. Auch kann
der Schulausschuss bei fortgesetzten Schulversäumnissen die poli-
zeiliche Zuführung des Schülers beschliessen und beim Rate der
Stadt Leipzig beantragen. Die Versäumnisstrafen sind von dem-
jenigen zu bezahlen, der die Versäumnis verschuldet hat; in jedem
Falle hat aber der Lehrherr für die Bezahlung und Abführung der
Schulstrafen Sorge zu tragen. Die Schulstrafen können bis zum
Ausschluss aus der Anstalt durch den Schulausschuss ansteigen.
Das Schulgeld beträgt jährlich 25.60 , wovon der Lehrherr
10 , der Lehrling 15,60 cM zu tragen hat. Die Schüler der
ersten Klassen sind vom Schulgeld befreit, auch werden ihnen die
Lehrmittel kostenlos geliefert. Freistellen oder Prämien werden
vom Schulausschuss auf Vorschlag des Lehrerkollegiums vergeben.
Die Vorschriften der Schulordnung sind den Tagebüchern der Schüler
vorgeheftet. — Der Vorsitzende des Schulausschusses, Herr Mäser,
bemerkte zu der Vorlage, dass die vorgenommenen Abänderungen
auf gemachten Erfahrungen beruhten und sich in der Hauptsache
auf die Schuldisziplin bezögen. In der Anwendung der Straf-
bestimmungen werde mit möglichster Milde verfahren. Darauf
wurde der Entwurf nach kurzer Debatte en bloc angenommen.
Unter dem letzten Punkte der Tagesordnung: Besprechung von
gewerblichen und Innungsangelegenheiten, gelangten u. a. Konkur-
renzfälle, die auf der Ausnützung von Setzmaschinen beruhten,
zur Sprache. Von Vorstandsseiten wurde hierzu bemerkt, dass
nunmehr, nachdem die Proteste gegen die Zugehörigkeit zur In-
nung so ziemlich erledigt seien, der Vorstand der Setzmaschinen-
angelegenheit im allgemeinen seine volle Aufmerksamkeit zuwen-
Ir. ‚see
4 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 1
den werde und hoffe, der Innungsversammlung bald bestimmte
Vorschläge zur Regelung der Konkurrenz machen zu können. Darauf
wurde die Versammlung geschlossen.
* Vom Rhein. Die erfolgte Konstituierung der Buchdrucker-
Zwangsinnung für den Regierungsbezirk Wiesbaden giebt dem
Officiosus der Handelskammer in Wiesbaden Veranlassung,
wieder die Leuchte seiner Innungsfeindlichkeit in der „Frankf.
Ztg.“ zu erheben und auf die beteiligten Buchdruckereibesitzer
durch die Drohung einzuwirken zu versuchen, die Kammer werde
die Löschung der zur Innung tretenden oder zwangweise heran-
gezogenen Firmen im Handelsregister beantragen. Möge sich hier-
durch aber niemand beeinflussen lassen. Beantragen kann die
Kammer ja, was ihr beliebt; aber keine Registerbehörde wird einem
solchen Antrag stattgeben, denn die Handelsregister-Einträge haben
mit dem Innungsgesetz gar nichts zu thun, in Preussen ebenso
wenig wie in Sachsen, wo fast sämtliche Buchdruckerinnungs-
Firmen zugleich auch im Handelsregister eingetragen sind.
dëi
Sprechsaal.
+ Darmstadt. Am 28. Dezember beging Herr Schriftsetzer
Chr. Hartmann das Jubiläum seiner ununterbrochenen 25jährigen
Thätigkeit in der G. Kichler'schen Hofbuchdruckerei und
wurde aus Anlass dessen sowohl von seinen Prinzipalen, wie vom
gesamten Geschäftspersonal mit Glückwünschen, Widmungen und
Geschenken herzlich gefeiert. Auch der Präsident des Hessischen
Landwirtschaftsrats sowie die Redaktion der „Zeitschrift für die
landwirtschaftlichen Vereine des Grossherzogtums Hessen“, an
welchem Blatte der Jubilar seit 25 Jahren thätig ist, sandten
ihm ein Glückwunschschreiben.
H Frankfurt a. M., 31. Dezember. Gestern Abend versammelte
sich das Personal der Frankfurter Sozietätsdruckerei im
Setzersaal, um den Abschied des ältesten aktiven Setzers Frank-
furts, Herr Wilhelm Barth, zu feiern. Herr Oberfaktor Fink hielt
eine Ansprache, in welcher er hervorhob, dass Herr Barth länger
als 60 Jahre am Setzkasten gestanden und sich redlich bemüht
habe, überall seine Pflicht zu thun. Wenn Herrn Barth auch von
manchen Kollegen ein gewisses „Sündenregister“ vorgehalten wer-
den könnte (Herr Barth hat sich der Gehilfenorganisation nicht
angeschlossen), so gelte es doch heute einen seltenen Abschied
zu feiern, indem derselbe in den Ruhestand trete und es sei
doch wohl selbstredend, dass wenn jemand 60 Jahre am Setzkasten
seine Schuldigkeit gethan, er auch die Ruhe wirklich verdient
habe. Ubrigens habe der Scheidende so vorzügliche Eigenschaften,
dass es thatsächlich jedem Kollegen leid thue, ihn scheiden zu
sehen. Das Band inniger und allseitiger Freundschaft, das alle
Kollegen mit Herrn Barth verbinde, sei so fest verknüpft, dass
ihm auch treue Freundschaft ferner sicher sei. Mit dem Wunsche
ferneren Wohlergehens schloss Redner und brachte ein dreifaches
Hoch auf den „lieben Barth“ aus, in welches alle begeistert ein-
stimmten. Der Chef der Sozietätsdruckerei, Herr Beer, sprach
Herrn Barth ebenfalls seine volle Anerkennung für die geleisteten
Dienste aus und gab dem Wunsche Ausdruck, dass er noch recht
viele Jahre sich stets voller Gesundheit erfreuen möge. Er hoffe,
dass bei ferneren Gelegenheiten, z. B. bei Geschäftsfesten, auch
Herr Barth anwesend sei. Die Sozietätsdruckerei behalte sich
eine besondere Auszeichnung vor. Jedenfalls solle das Zusammen-
gehörigkeitsgefühl durch die Scheidung nicht erkalten. Herr
Barth bat, ihn von einer Erwiderung zu entbinden, da er zu ge-
rührt und dadurch ausser Stande sei, zu reden. Mit herzlichem
Händeschütteln schloss die kurze, aber erhebende Feier.
* Heidelberg. Eine nachahmenswerte Neuerung, deren
Anregung vielleicht aus Nr. 43 der „Zeitschrift für Deutschlands
Buchdrucker“ stammt, hat die hiesige Schnellpressenfabrik A. Hamm
auf Veranlassung ihres Direktors Herrn Müller getroffen. Sie
macht nämlich durch Anschlag bekannt, dass sie ihren Arbeitern
für praktische Vorschläge zur Vereinfachung und zur Verbesserung
in der Bearbeitung der Maschinen und ihrer Teile Prämien in
barem Gelde gewährt. Hierdurch soll bei den Arbeitern das
Interesse am Geschäfte gehoben und zugleich eine grössere geistige
Regsamkeit herbeigeführt werden, damit sie nicht nur mechanisch
ihr Werk verrichten, sondern auch selbständig dabei denken.
er- Leipzig. Am Sonntag, 3. Dezember, stattete die Typo-
graphische GesellschaftderAktiengesellschaft für Linier-
apparate (Patent Grosse) in ihrem Betriebslokal in Leipzig einen
Besuch ab. Die Firmeninhaber führten den Linierapparat, der
sowohl an der Schnellpresse wie Tiegeldruckpresse in Thätigkeit
war, praktisch vor und die zahlreichen Anwesenden überzeugten
sich von der sicheren Funktion des Apparates wie auch von dessen
mannigfachen Vorteilen für die Praxis. Der im Preise sehr mässige
Apparat kann an jeder Schnellpresse und Tiegeldruckpresse ange-
bracht werden. Die Linierung erfolgt vor dem Druck und zwar
in der Weise, dass eine vor den Greifern angebrachte und mit
Linierrädern versehene Welle, nach erfolgter Annahme von Wasser-
farbe, über den angelegten Papierbogen durch die Cylinderum-
drehung rotiert und einen vielfarbigen Liniendruck bewirkt. Der
eigentliche Druck erfolgt unmittelbar darauf und das Resultat ist
dann ein bedruckter und zugleich mehrfarbig linierter Bogen. Der
Apparat ist sehr einfach und das Druckresultat nach jeder Rich-
tung hin befriedigend. Für Accidenz- und Formulardruckereien
dürfte der Apparat von grösstem Vorteile sein.
* Leipzig. Von geschätzter Seite wird uns geschrieben: „Herr
Wilhelm Fink sagt in einem Bericht über die Trockenstereotypie
in Ihrer Ausgabe vom 21. Dezember 1899 wörtlich Folgendes:
„Dass, wie gesagt worden, die Schrift bei dem (Trocken-
stereotypie-)Verfahren Not leide, bestreite ich ganz ent-
schieden; im Gegenteil wird die Schrift ganz bedeutend mehr
geschont als bei unserm früheren Stereotypieverfahren.“ Ich bitte
die Schriftleitung der „Zeitschrift“ ganz ergebenst, zu bestätigen,
dass die anliegende Nr. 355 der „Frankfurter Zeitung“ vom
23. Dezember 1899 erheblich beschädigte Kopf- und Titelzeilen,
Brot- und Auszeichnungsschriften aufweist, Beschädigungen, wie
solche bei anderen grossen Blättern, insbesondere bei den grossen
sächsischen Blättern, welche nach dem nassen Verfahren arbeiten,
wie „Leipziger Tageblatt“, „Leipziger Neueste Nachrichten“,
„Dresdner Anzeiger“, „Dresdner Nachrichten“, „Dresdner Neueste
Nachrichten“, „Arbeiterzeitung“ u. s. w., nicht zu finden sind.“ —
Bemerkung der Schriftleilung: Wir können das von der in Rede
stehenden Nr. der „Frankfurter Zeitung“ Gesagte allerdings nur
bestätigen.
-n- Weimar. Der hiesige Gemeinderat beschäftigte sich in seiner
Sitzung vom 22. Dezember auch mit einer Petition, welche um
Vergebung von Buchdruckarbeiten nur an tariftreue
Firmen ersuchte. Der Herr Oberbürgermeister bemerkte, dass
sich die Gemeindebehörden auf diese Angelegenheiten nicht ein-
lassen könnten, da auch die, die diesen Tarif nicht anerkennen,
in Weimar ihre Steuern bezahlten. Die Petition wurde darauf
abfällig beschieden.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Die Firma Maschinenfabrik Kempewerk
in Nürnberg legt der heutigen Nummer einen Prospekt über ihre
Stereotypie-Unterlagen bei, worauf wir unsere Leser auf-
merksam machen.
Der Deutsche Buchgewerbeverein hält Montag, den 8. Januar,
abends 6 Uhr eine ausserordentliche Hauptversammlung im Deutschen
Buchhändlerhause ab. Die Tagesordnung betrifft die Erhöhung
der Summe für Ausgabe von Anteilscheinen von 450000 oA. auf
550000 , da die Ausschmückung der Gutenberghalle und die
innere Einrichtung des Deutschen Buchgewerbehauses den als Bau-
summe bewilligten Betrag überschritten hat.
Papierpreiserhöhung. Der von den deutschen Druckpapier-
fabrikanten eingesetzte Ausschuss hat, wie die „Papier-Zeitung“
mitteilt, am 12. Dezember die Grundlagen eines engeren Zu-
sammenschlusses der beteiligten Fabriken erörtert und dabei seine
besondere Aufmerksamkeit den Beziehungen zwischen den Druck-
papierfabriken und den grossen Verbrauchern gewidmet. Es
herrschte keine Meinungsverschiedenheit darüber, dass sowohl den
grossen Tageszeitungen mit ihrem starken Bedarf, als auch den
Händlern je besondere Vorteile einzuräumen seien. Dass die
Preise für Zeitungsdruck schon jetzt entsprechend den erhöhten
Herstellungskosten in eine steigende Bewegung eingetreten sind
und in dieser Richtung verharren, wurde aus dem umfangreichen
zur Verfügung stehenden Material festgestellt.
Ein Riesendruck, von vorzüglicher Ausführung liegt uns von
der Buchdruckerei von Louis. Schneider & Cie. in Berlin SW.,
Friedrichstr. 16, vor. Es ist dies die Weihnachtsbeilage zum
„Berliner Lokal-Anzeiger“: „Das Jahr 1899, ein Rücklick in
Nr. 1
m ee
Bildern.“ Diese Beilage von 16 Folioseiten ist in einem Bogen
im Formate von 114 zu 154 cm gedruckt und enthält ausser dem
flott gezeichneten Kopf 99 grosse und kleine autotypische Bilder
im Genre der „Woche.“ Der Druck des Blattes, insbesondere
der feinnetzigen Bilder ist, wie gesagt, ein vorzüglicher, und das
will bei dem Riesenfomat etwas sagen.
Wechselstempelmarken mit dem Vordruck 18. Der Bundesrat
hat in seiner Sitzung vom 14. Dezember beschlossen, dass es zu-
lässig sein soll, auf Wechselstempelmarken, die mit dem Vordruck
a enn 18..“ versehen sind und nach dem
31. Dezember 1899 entwertet werden, die vorgedruckte Ziffer 18
(oder die Ziffer 8 allein) zu durchstreichen oder durch Über-
schreiben in 19 umzuändern.
Ein deutscher Innungs- und Handwerkertag soll, wie der Vor-
stand des Central-Ausschusses der vereinigten Innungsverbände
Deutschlands bekannt giebt, im Monat Juni künftigen Jahres ab-
gehalten werden. Man will erst die wahrscheinlich am 1. April
beginnende praktische Thätigkeit der Handwerkskammern und das
Inkrafttreten der Bestimmungen über den Meistertitel und das
Lehrlingswesen abwarten, ehe man den getäuschten Hoffnungen
Ausdruck verleiht, heisst es in dem erlassenen Rundschreiben.
Kalender. Die Graphische Kunst-Anstalt von Louis Pasenow
(Inh. Eugen Pasenow) in Stettin widmete ihren Geschäftsfreunden
zum Jahreswechsel einen grossen Wandkalender, der sehr
sauber in Farben- und Golddruck ausgeführt ist und sowohl in
der Schriftanordnung und Farbenwahl, wie in der ornamentalen
Schmückung einen harmonischen Eindruck macht. In letzterer
treten die Medaillonbildnisse von Gutenberg und Senefelder, da-
über eine Stettiner Ansicht und eine die Lithographie versinn-
bildlichende geflügelte weibliche Figur hervor. Eine breite Um-
rahmung in Gold, Grün und Schwarz umschliesst das Ganze. —
Die Firma Beit & Co., Buch- und Steindruckfarbenfabrik
inHamburg hat, umihre Geschäftsfreunde zu erfreuenundsich bei
ihnen in Erinnerung zu halten, zum diesmaligen Jahreswechsel
zum Plakat und zu einem Pariser Künstler, dem Professor Hans
Christiansen gegriffen. Der grosse Plakatkalender, den dieser
Künstler mit der Chromolithographischen Kunstanstalt von Wezel
& Naumann in Leipzig geschaffen, ist ein ganz im modernen
Kunststile gehaltenes Blatt von künstlerischer und technischer
Vollendung in den Einzelheiten und in seiner Farbenfreudigkeit
zugleich eine weithin leuchtende Farbenreklame. Schön und ge-
schmackvoll aber werden das von klatschigen Mohnblumen um-
rahmte Frauenbildnis, das den Mittelpunkt im Entwurfe Chris-
tiansens bildet, wohl nur ganz eingefleischte Verehrer der modernen
Richtung finden. — Gebrüder Gotthelft, Kgl. Hofbuchdruckerei in
Cassel, widmeten ihren Geschäftsfreunden am Jahreswechsel den
bereits in einer früheren Nummer von uns beschriebenen modern
geschmückten Wandkalender mit zwei Notizblöcken und Jahres-
kalendarium. Die Ausführung des Kalenders ist eine saubere und
geschmackvolle.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen, Herr Carl Hofmann, Fachgeschäft für
Druckereibedarf, hat sein Geschäft von Leipzig-Reudnitz nach
Leipzig-Neustadt, Einertstr. 3, verlegt. — Die Firma Meisen-
bach, Riffarth & Co., graphische Kunstanstalten, hat ihre Anstalt
in München nach ihrem neuerbauten Betriebsgebäude in der
Landwehrstrasse 57/59 verlegt. — Die Firma Rudhard’sche Giesserei
in Offenbach a. M. hat ihre seitherigen Geschäftsleiter und Pro-
kuristen, die Herren Carl Klingspor jr. und Wilhelm Klingspor,
Söhne des Inhabers der Firma, als Teilhaber aufgenommen.
Eingetragene Firmen. In Breslau die Firma Graphische Kunst-
anstalten, G. m. b. H., mit einem Stammkapital von 375000 M
Beteiligt sind die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-
anstalt vorm. S. Schottländer mit ihrer lithographischen Anstalt
und die Firma P. Cohn. Geschäftsführer ist Herr Georg Cohn in
Breslau. — In Steglitz bei Berlin die offene Handelsgesellschaft
Burtschik & Heise, Gesellschafter die Herren Buchdrucker Paul
Burtschik zu Schöneberg und Buchdrucker Carl Hermann Heise
zu Charlottenburg.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Oettler
in Schönfeld bei Pillnitz am 20. Dezember.
Auszeichnung. Der Faktor der Buchdruckerei von W. A. Hayn’s
Erben in Berlin, Herr Adolf Mierwald, erhielt anlässlich seines
50jährigen Geschäftsjubiläums das allgemeine Ehrenzeichen.
Fritzlar: Huhn, B.
— —— — EE
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 5
Jubiläen. Das 25 jährige Geschäftsjubiläum begingen in
der Druckerei von Denter & Nicolas in Berlin die Herren Metteur
Hermann Meden und Kontordiener Otto Packy. — Herr Buch-
druckereibesitzer J. A. L. Bauer in Hamburg feierte am 3. Januar
sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. — Am 1. Januar feierte
der in der Druckerei von Breitkopf & Härtel seit 48 Jahren be-
schäftigte Schriftsetzer und Revisor Herr Franz Heinrich Poeschel
sein 50jähriges Berufsjubiläum. Der Deutsche Buchdrucker-
Verein liess dem Jubilar an seinem Ehrentage ein schön ausge-
stattetes Anerkennungsdiplom unter Glas und Rahmen überreichen.
Gestorben. In Offenbach starb am 13. Dezember Herr Schrift-
giessereibesitzer H. van der Heyden, 61 Jahre alt.
$
Litteratur.
Annuaire de l'imprimerie, herausgegeben unter Mitwirkung
mehrerer graphischer Fachleute von Arnold Müller in Paris, Rue
de Seine 36 (Preis 2 Fr.), ist im 10. Jahrgang für das Jahr 1900
in ansprechender Ausstattung erschienen. Das Buch, auf das unser
Pariser Mitarbeiter bereits in Nr. 48 lobend aufmerksam gemacht
hat, ist für das französische Sprachgebiet ein Unikum, seines reich-
haltigen und zuverlässigen Adressenmaterials, sowie seines tech-
nischen und litterarischen Inhalts halber aber auch für Graphen
und graphische Geschäfte anderer Nationen von Wert. Wir machen
deshalb auch unsere Leser auf das Müller’sche Jahrbuch aufmerksam.
Typographische Jahrbücher (herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig). Ende gut, alles gut, darf man von
diesem technischen Fachblatte sagen, denn mit nicht weniger
als 15 Kunstbeilagen verabschiedet sich sein 20. Jahrgang im XII.
Heft von seinen Lesern. Diese Beilagen sind samt und sonders,
wie fast alle der früheren Hefte, in eigener Druckerei hergestellt
und haben, auch wie die früheren, das Gute, dass sie keine Parade-
pferde, sondern Muster sind, aus denen jeder Befähigte Nutzen
ziehen kann. Was für eine Fülle von Anregungen, Ideen und
Erfahrungen wiederum in den zwölf Heften liegt, weiss der Fach-
mann wohl zu schätzen. Daher auch die grosse Auflage der „Jahr-
bücher“, die man fast in jeder Druckerei findet. Das letzte Heft
behandelt in seinem Texte im Besonderen die Ausbreitung der
modernen Richtung, die ja von den „Jahrbüchern“ wie von keinem
andern Fachblatte vertreten wird. Zu beziehen sind die „Typo-
graphischen Jahrbücher“ zum Preise von 40 Pfg. pro Heft durch
jede Buchhandlung.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Einundvierzigster Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1897 (bezw. 57. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. Mannheim: Bartsch, Adolf.
Flensburg: Thordsen, Thomas. Urach: Bühler, Hermann.
Pinneberg: Beig, A. Zweibrücken: Rohrbacher, Aug.
ll. Kreis. V. Kreis. |
Bielefeld: Schumann & Co. Bamberg: Schulz, Max Richard.
Elberfeld: Vaterl. Lebensversiche- München: Geiger.
rungs-Aktien-Gesellschaft. j Kuhn, Carl.
Herford: Heidemann, Gebr. e Olbrich, Josef.
Krefeld: Kramer & Baum. VII. Kreis.
Plettenberg: Maercker, O.
Ill. Kreis.
Bockenheim: Kaufmann & Co.
Cassel: Drubel, Theodor.
Frankfurt a. M.: Kunz & Gabel. 5
Schrodt, Joh. n
Leipzig: Weber, J. J.
Zwickau: Schmidt, H.
VIII. Kreis.
Berlin: Rosolleck, Gebr.
Scheibel: Emil.
Schneider, A.
IX. Kreis.
IV. Kreis. Danzig: Dannemann, M.
Konstanz: Papierwarenfabrik Gleiwilz: Stephan, Gustav.
(C. Müller). Königsberg: Karg & Manneck.
Bekanntmachung.
Gemäss § 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
das Schiedsgericht in Breslau neu konstituiert. Gewählt wurden
4 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 1
den werde und hoffe, der Innungsversammlung bald bestimmte
Vorschläge zur Regelung der Konkurrenz machen zu können. Darauf
wurde die Versammlung geschlossen.
Vom Rhein. Die erfolgte Konstituierung der Buchdrucker
Zwangsinnung für den Regierungsbezirk Wiesbaden giebt dem
Officiosus der Handelskammer in Wiesbaden Veranlassung,
wieder die Leuchte seiner Innungsfeindlichkeit in der „Frankf.
Ztg.“ zu erheben und auf die beteiligten Buchdruckereibesitzer
durch die Drohung einzuwirken zu versuchen, die Kammer werde
die Löschung der zur Innung tretenden oder zwangweise heran-
gezogenen Firmen im Handelsregister beantragen. Möge sich hier-
durch aber niemand beeinflussen lassen. Beantragen kann die
Kammer ja, was ihr beliebt; aber keine Registerbehörde wird einem
solchen Antrag stattgeben, denn die Handelsregister-Einträge haben
mit dem Innungsgesetz gar nichts zu thun, in Preussen ebenso
wenig wie in Sachsen, wo fast sämtliche Buchdruckerinnungs-
Firmen zugleich auch im Handelsregister eingetragen sind.
dë
Sprechsaai.
+ Darmstadt. Am 28. Dezember beging Herr Schriftsetzer
Chr. Hartmann das Jubiläum seiner ununterbrochenen 25jährigen
Thätigkeit in der G. Kichler'schen Hofbuchdruckerei und
wurde aus Anlass dessen sowohl von seinen Prinzipalen, wie vom
gesamten Geschäftspersonal mit Glückwünschen, Widmungen und
Geschenken herzlich gefeiert. Auch der Präsident des Hessischen
Landwirtschaftsrats sowie die Redaktion der „Zeitschrift für die
land wirtschaftlichen Vereine des Grossherzogtums Hessen“, an
welchem Blatte der Jubilar seit 25 Jahren thätig ist, sandten
ihm ein Glückwunschschreiben.
H Frankfurt a. M., 31. Dezember. Gestern Abend versammelte
sich das Personal der Frankfurter Sozietätsdruckerei im
Setzersaal, um den Abschied des ältesten aktiven Setzers Frank-
furts, Herr Wilhelm Barth, zu feiern. Herr Oberfaktor Fink hielt
eine Ansprache, in welcher er hervorhob, dass Herr Barth länger
als 60 Jahre am Setzkasten gestanden und sich redlich bemüht
habe, überall seine Pflicht zu thun. Wenn Herrn Barth auch von
manchen Kollegen ein gewisses „Sündenregister“ vorgehalten wer-
den könnte (Herr Barth hat sich der Gehilfenorganisation nicht
angeschlossen), so gelte es doch heute einen seltenen Abschied
zu feiern, indem derselbe in den Ruhestand trete und es sei
doch wohl selbstredend, dass wenn jemand 60 Jahre am Setzkasten
seine Schuldigkeit gethan, er auch die Ruhe wirklich verdient
habe. Ubrigens habe der Scheidende so vorzügliche Eigenschaften,
dass es thatsächlich jedem Kollegen leid thue, ihn scheiden zu
sehen. Das Band inniger und allseitiger Freundschaft, das alle
Kollegen mit Herrn Barth verbinde, sei so fest verknüpft, dass
ihm auch treue Freundschaft ferner sicher sei. Mit dem Wunsche
ferneren Wohlergehens schloss Redner und brachte ein dreifaches
Hoch auf den „lieben Barth“ aus, in welches alle begeistert ein-
stimmten. Der Chef der Sozietätsdruckerei, Herr Beer, sprach
Herrn Barth ebenfalls seine volle Anerkennung für die geleisteten
Dienste aus und gab dem Wunsche Ausdruck, dass er noch recht
viele Jahre sich stets voller Gesundheit erfreuen möge. Er hoffe,
dass bei ferneren Gelegenheiten, z. B. bei Geschäftsfesten, auch
Herr Barth anwesend sei. Die Sozietätsdruckerei behalte sich
eine besondere Auszeichnung vor. Jedenfalls solle das Zusammen-
gehörigkeitsgefühl durch die Scheidung nicht erkalten. Herr
Barth bat, ihn von einer Erwiderung zu entbinden, da er zu ge-
rührt und dadurch ausser Stande sei, zu reden. Mit herzlichem
Händeschütteln schloss die kurze, aber erhebende Feier.
* Heidelberg. Eine nachahmenswerte Neuerung, deren
Anregung vielleicht aus Nr. 43 der „Zeitschrift für Deutschlands
Buchdrucker“ stammt, hat die hiesige Schnellpressenfabrik A. Hamm
auf Veranlassung ihres Direktors Herrn Miiller getroffen. Sie
macht nämlich durch Anschlag bekannt, dass sie ihren Arbeitern
für praktische Vorschläge zur Vereinfachung und zur Verbesserung
in der Bearbeitung der Maschinen und ihrer Teile Prämien in
barem Gelde gewährt. Hierdurch soll bei den Arbeitern das
Interesse am Geschäfte gehoben und zugleich eine grössere geistige
Regsamkeit herbeigeführt werden, damit sie nicht nur mechanisch
ihr Werk verrichten, sondern auch selbständig dabei denken.
er- Leipzig. Am Sonntag, 3. Dezember, stattete die Ty po-
graphische Gesellschaft der Aktien gesellschaft für Linier-
apparate (Patent Grosse) in ihrem Betriebslokal in Leipzig einen
Besuch ab. Die Firmeninhaber führten den Linierapparat, der
sowohl an der Schnellpresse wie Tiegeldruckpresse in Thätigkeit
war, praktisch vor und die zahlreichen Anwesenden überzeugten
sich von der sicheren Funktion des Apparates wie auch von dessen
mannigfachen Vorteilen für die Praxis. Der im Preise sehr mässige
Apparat kann an jeder Schnellpresse und Tiegeldruckpresse ange-
bracht werden. Die Linierung erfolgt vor dem Druck und zwar
in der Weise, dass eine vor den Greifern angebrachte und mit
Linierrädern versehene Welle, nach erfolgter Annahme von Wasser-
farbe, über den angelegten Papierbogen durch die Cylinderum-
drehung rotiert und einen vielfarbigen Liniendruck bewirkt. Der
eigentliche Druck erfolgt unmittelbar darauf und das Resultat ist
dann ein bedruckter und zugleich mehrfarbig linierter Bogen. Der
Apparat ist sehr einfach und das Druckresultat nach jeder Rich-
tung hin befriedigend. Für Accidenz- und Formulardruckereien
dürfte der Apparat von grösstem Vorteile sein.
* Leipzig. Von geschätzter Seite wird uns geschrieben: „Herr
Wilhelm Fink sagt in einem Bericht über die Trockenstereotypie
in Ihrer Ausgabe vom 21. Dezember 1899 wörtlich Folgendes:
„Dass, wie gesagt worden, die Schrift bei dem (Trocken-
stereotypie-) Verfahren Not leide, bestreite ich ganz ent-
schieden; im Gegenteil wird die Schrift ganz bedeutend mehr
geschont als bei unserm früheren Stereotypieverfahren.“ Ich bitte
die Schriftleitung der „Zeitschrift“ ganz ergebenst, zu bestätigen,
dass die anliegende Nr. 355 der „Frankfurter Zeitung“ vom
23. Dezember 1899 erheblich beschädigte Kopf- und Titelzeilen,
Brot- und Auszeichnungsschriften aufweist, Beschädigungen, wie
solche bei anderen grossen Blättern, insbesondere bei den grossen
sächsischen Blättern, welche nach dem nassen Verfahren arbeiten,
wie „Leipziger Tageblatt“, „Leipziger Neueste Nachrichten“,
„Dresdner Anzeiger“, „Dresdner Nachrichten“, „Dresdner Neueste
Nachrichten“, „Arbeiterzeitung“ u. s. w., nicht zu finden sind.“ —
Bemerkung der Schriftleilung: Wir können das von der in Rede
stehenden Nr. der „Frankfurter Zeitung“ Gesagte allerdings nur
bestätigen.
-n- Weimar. Der hiesige Gemeinderat beschäftigte sich in seiner
Sitzung vom 22. Dezember auch mit einer Petition, welche um
Vergebung von Buchdruckarbeiten nur an tariftreue
Firmen ersuchte. Der Herr Oberbürgermeister bemerkte, dass
sich die Gemeindebehörden auf diese Angelegenheiten nicht ein-
lassen könnten, da auch die, die diesen Tarif nicht anerkennen,
in Weimar ihre Steuern bezahlten. Die Petition wurde darauf
abfällig beschieden.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Die Firma Maschinenfabrik Kempewerk
in Nürnberg legt der heutigen Nummer einen Prospekt über ihre
Stereotypie-Unterlagen bei, worauf wir unsere Leser auf-
merksam machen.
Der Deutsche Buchgewerbeverein hält Montag, den 8. Januar,
abends 6 Uhr eine ausserordentliche Hauptversammlung im Deutschen
Buchhändlerhause ab. Die Tagesordnung betrifft die Erhöhung
der Summe für Ausgabe von Anteilscheinen von 450000 A auf
550000 o, da die Ausschmückung der Gutenberghalle und die
innere Einrichtung des Deutschen Buchgewerbehauses den als Bau-
summe bewilligten Betrag überschritten hat.
Papierpreiserhöhung. Der von den deutschen Druckpapier-
fabrikanten eingesetzte Ausschuss hat, wie die „Papier-Zeitung“
mitteilt, am 12. Dezember die Grundlagen cines engeren Zu-
sammenschlusses der beteiligten Fabriken erörtert und dabei seine
besondere Aufmerksamkeit den Beziehungen zwischen den Druck-
papierfabriken und den grossen Verbrauchern gewidmet. Es
herrschte keine Meinungsverschiedenheit darüber, dass sowohl den
grossen Tageszeitungen mit ihrem starken Bedarf, als auch den
Händlern je besondere Vorteile einzuräumen seien. Dass die
Preise für Zeitungsdruck schon jetzt entsprechend den erhöhten
Herstellungskosten in eine steigende Bewegung eingetreten sind
und in dieser Richtung verharren, wurde aus dem umfangreichen
zur Verfügung stehenden Material festgestellt.
Ein Riesendruck, von vorzüglicher Ausführung liegt uns von
der Buchdruckerei von Louis. Schneider & Cie. in Berlin SW.,
Friedrichstr. 16, vor. Es ist dies die Weihnachtsbeilage zum
„Berliner Lokal-Anzeiger“: „Das Jahr 1899, ein Rücklick in
Nr. 1
Bildern.“ Diese Beilage von 16 Folioseiten ist in einem Bogen
im Formate von 114 zu 154 cm gedruckt und enthält ausser dem
flott gezeichneten Kopf 99 grosse und kleine autotypische Bilder
im Genre der „Woche.“ Der Druck des Blattes, insbesondere
der feinnetzigen Bilder ist, wie gesagt, ein vorzüglicher, und das
will bei dem Riesenfomat etwas sagen.
Weohseistempeimarken mit dem Vordruck 18.. Der Bundesrat
hat in seiner Sitzung vom 14. Dezember beschlossen, dass es zu-
lässig sein soll, auf Wechselstempelmarken, die mit dem Vordruck
„den ten 18 . .“ versehen sind und nach dem
31. Dezember 1899 entwertet werden, die vorgedruckte Ziffer 18
(oder die Ziffer 8 allein) zu dur chstreichen oder durch Uber-
schreiben in 19 umzuändern.
Ein deutscher Innungs- und Handwerkertag soll, wie der Vor-
stand des Oentral-Ausschusses der vereinigten Innungsverbände
Deutschlands bekannt giebt, im Monat Juni künftigen Jahres ab-
gehalten werden. Man will erst die wahrscheinlich am 1. April
beginnende praktische Thätigkeit der Handwerkskammern und das
Inkrafttreten der Bestimmungen über den Meistertitel und das
Lehrlingswesen abwarten, ehe man den getäuschten Hoffnungen
Ausdruck verleiht, heisst es in dem erlassenen Rundschreiben.
Kalender. Die Graphische Kunst-Anstalt von Louis Pasenow
(Inh. Eugen Pasenow) in Stettin widmete ihren Geschäftsfreunden
zum Jahreswechsel einen grossen Wandkalender, der sehr
sauber in Farben- und Golddruck ausgeführt ist und sowohl in
der Schriftanordnung und Farbenwahl, wie in der ornamentalen
Schmückung einen harmonischen Eindruck macht. In letzterer
treten die Medaillonbildnisse von Gutenberg und Senefelder, da-
über eine Stettiner Ansicht und eine die Lithographie versinn-
bildlichende geflügelte weibliche Figur hervor. Eine breite Um-
rahmung in Gold, Grün und Schwarz umschliesst das Ganze. —
Die Firma Beit & Co., Buch- und Steindruckfarbenfabrik
inHamburg hat, umihre Geschäftsfreunde zu erfreuenundsich bei
ihnen in Erinnerung zu halten, zum diesmaligen Jahreswechsel
zum Plakat und zu einem Pariser Künstler, dem Professor Hans
Christiansen gegriffen. Der grosse Plakatkalender, den dieser
Künstler mit der Chromolithographischen Kunstanstalt von Wezel
& Naumann in Leipzig geschaffen, ist ein ganz im modernen
Kunststile gehaltenes Blatt von künstlerischer und technischer
Vollendung in den Einzelheiten und in seiner Farbenfreudigkeit
zugleich eine weithin leuchtende Farbenreklame. Schön und ge-
schmackvoll aber werden das von klatschigen Mohnblumen um-
rahmte Frauenbildnis, das den Mittelpunkt im Entwurfe Chris-
tiansens bildet, wohl nur ganz eingefleischte Verehrer der modernen
Richtung finden. — Gebrüder Gotthelft, Kgl. Hofbuchdruckerei in
@assel, widmeten ihren Geschäftsfreunden am Jahreswechsel den
bereits in einer früheren Nummer von uns beschriebenen modern
geschmückten Wandkalender mit zwei Notizblöcken und Jahres-
kalendarium. Die Ausführung des Kalenders ist eine saubere und
geschmackvolle.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen, Herr Carl Hofmann, Fachgeschäft für
Druckereibedarf, hat sein Geschäft von Leipzig -Reudnitz nach
Leipzig-Neustadt, Einertstr. 3, verlegt. — Die Firma Meisen-
bach, Riffarth & Co., graphische Kunstanstalten, hat ihre Anstalt
in München nach ihrem neuerbauten Betriebsgebäude in der
Bandwehrstrasse 57/59 verlegt. — Die Firma Rudhard’sche Giesserei
in Offenbach a. M. hat ihre seitherigen Geschäftsleiter und Pro-
kuristen, die Herren Carl Klingspor jr. und Wilhelm Klingspor,
Söhne des Inhabers der Firma, als Teilhaber aufgenommen.
Eingetragene Firmen. In Breslau die Firma Graphische Kunst-
anstalten, G. m. b. H., mit einem Stammkapital von 375000 of
Beteiligt sind die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-
anstalt vorm. S. Schottländer mit ihrer lithographischen Anstalt
und die Firma P. Cohn. Geschäftsführer ist Herr Georg Cohn in
Breslau. — In Steglitz bei Berlin die offene Handelsgesellschaft
Burtschik & Heise, Gesellschafter die Herren Buchdrucker Paul
Burtschik zu Schöneberg und Buchdrucker Carl Hermann Heise
zu Charlottenburg. |
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Oettler
in Schönfeld bei Pillnitz am 20. Dezember.
Auszeichnung. Der Faktor der Buchdruckerei von W. A. Home
Erben in Berlin, Herr Adolf Mierwald, erhielt anlässlich seines
50 jährigen Geschäftsjubiläums das allgemeine Ehrenzeichen.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 5
Jublläen. Das 25jährige Geschäftsjubiläum begingen in
der Druckerei von Denter & Nicolas in Berlin die Herren Metteur
Hermann Meden und Kontordiener Otto Packy. — Herr Buch-
druckereibesitzer J. A. L. Bauer in Hamburg feierte am 3. Januar
sein 25Bjähriges Geschäftsjubiläum. — Am 1. Januar feierte
der in der Druckerei von Breitkopf & Härtel seit 48 Jahren be-
schäftigte Schriftsetzer und Revisor Herr Franz Heinrich Poeschel
sein 50jähriges Berufsjubiläum. Der Deutsche Buchdrucker-
Verein liess dem Jubilar an seinem Ehrentage ein schön ausge-
stattetes Anerkennungsdiplom unter Glas und Rahmen überreichen.
Gestorben. In Offenbach starb am 13. Dezember Herr Schrift-
giessereibesitzer H. van der Heyden, 61 Jahre alt.
$
Litteratur.
Annuaire de i’Imprimerie, herausgegeben unter Mitwirkung
mehrerer graphischer Fachleute von Arnold Müller in Paris, Rue
de Seine 36 (Preis 2 Fr.), ist im 10. Jahrgang für das Jahr 1900
in ansprechender Ausstattung erschienen. Das Buch, auf das unser
Pariser Mitarbeiter bereits in Nr. 48 lobend aufmerksam gemacht
hat, ist für das französische Sprachgebiet ein Unikum, seines reich-
haltigen und zuverlässigen Adressenmaterials, sowie seines tech-
nischen und litterarischen Inhalts halber aber auch für Graphen
und graphische Geschäfte anderer Nationen von Wert. Wir machen
deshalb auch unsere Leser auf das Miiller sche Jahrbuch aufmerksam.
Typographische Jahrbücher (herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig). Ende gut, alles gut, darf man von
diesem technischen Fachblatte sagen, denn mit nicht weniger
als 15 Kunstbeilagen verabschiedet sich sein 20. Jahrgang im XII.
Heft von seinen Lesern. Diese Beilagen sind samt und sonders,
wie fast alle der früheren Hefte, in eigener Druckerei hergestellt
und haben, auch wie die früheren, das Gute, dass sie keine Parade-
pferde, sondern Muster sind, aus denen jeder Befähigte Nutzen
ziehen kann. Was für eine Fülle von Anregungen, Ideen und
Erfahrungen wiederum in den zwölf Heften liegt, weiss der Fach-
mann wohl zu schätzen. Daher auch die grosse Auflage der „Jahr-
bücher“, die man fast in jeder Druckerei findet. Das letzte Heft
behandelt in seinem Texte im Besonderen die Ausbreitung der
modernen Richtung, die ja von den „Jahrbüchern“ wie von keinem
andern Fachblatte vertreten wird. Zu beziehen sind die „Typo-
graphischen Jahrbücher“ zum Preise von 40 Pfg. pro Heft durch
jede Buchhandlung. |
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Einundvierzigster Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1897 (bezw. 57. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. Mannheim: Bartsch, Adolf.
Flensburg: Thordsen, Thomas. Urach: Bühler, Hermann.
Pinneberg: Beig, A. Zweibrücken: Rohrbacher, Aug.
ll. Kreis. V. Kreis.
Bielefeld: Schumann & Co. Bamberg: Schulz, Max Richard.
Elberfeld: Vaterl. Lebensversiche- München: Geiger.
rungs-Aktien-Gesellschaft. S Kuhn, Carl.
Herford: Heidemann, Gebr. m Olbrich, Josef.
Krefeld: Kramer & Baum. VII. Kreis.
Plettenberg: Maercker, O. Leipzig: Weber, J. J.
Ill. Kreis. Zwickau: Schmidt, H.
Bockenheim: Kaufmann & Co. VIII. Kreis.
Cassel: Drubel, Theodor. Berlin: Rosolleck, Gebr.
Frankfurt a. M.: Kunz & Gabel. j Scheibel: Emil.
5 Schrodt, Joh. 8 Schneider, A.
Fritzlar: Huhn, B. IX. Kreis.
IV. Kreis. Danzig: Dannemann, M.
Konstanz: Papierwarenfabrik Gleiwilz: Stephan, Gustav.
(C. Müller). Königsberg: Karg & Manneck.
Bekanntmachung.
Gemäss § 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
das Schiedsgericht in Breslau neu- konstituiert. Gewählt wurden
mer
6 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 1
prinzipalsseitig die Herren Max Neusch, W. Grütiner, O. Guts-
mann, E. Lilienfeld als Mitglieder, Paul Förster, A. Schreiber als
Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren H. Stenzel, E. Brucksch,
Fr. Schönborn, P. Schwerin als Mitglieder, P. Hartmann, Max
Reich als Stellvertreter. Den Vorsitz übernahm prinzipalsseitig
Herr Max Neusch (W. G. Korn), gehilfenseitig Herr Stenzel (Buch-
druckerei Grass, Barth & Co.). Beschwerden oder Streitfälle in
Sachen des Tarifs seitens der einen oder anderen Partei sind an
den betreffenden Vorsitzenden behufs Erledigung zu richten.
— ͤ——ͤ — — — — ee
Geſucht zum 1. März 1900
faktor
für unfere Buchdruckerei von ca. 80 Köpfen.
farbendruck fein.
Bewerber im Alter von 30—40 Jahren wollen Gefuche mit Zeugnisabfchriften
unter Angabe über bisherige Thãtigkeĩt und Gebaltsanfprüche baldigft einreichen.
Edler & Krifche, Dannover |
Gefchäftsbücherfabrik, Buch- und Steindruckerei.
Der langjährige Mitbesitzer und technische Leiter einer Buch-
druckerei mit täglich erscheinender Zeitung wünscht sich besonderer | _—_
Er würde sich entweder mit Kapital
Verhältnisse halber zu verändern.
Derfelbe muſs umfichtig, energiſch
und folide, fowie wohlerfahren in modernen Hccidenzfatz, Llluftrations- und
Bekanntmachung.
Der Magdeburger Arbeitsnachweis, früher Breiteweg 116,
befindet sich jetzt Magdeburg-Werder, Weidenstr. 8. Verw.:
Ludwig Ebermann. Der Hamburger Nachweis Pagendamm 25
ist jetzt in Fersiehl's Buchdruckerei, Catharinenbrücke 2. Verw.:
E. Müller.
Berlin, 30. Dezember 1899.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende.
Anzeigen. FM)
Gesellschaft der Berliner Korrektoren
Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor Ernst
Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof.
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- Maschinenfabrik nempewerk Nürnberg.
Telegramme: Kempewerk Nürnberg. G. m. h. H. Briefe: Kempewerk Nürnberg.
13 IAEA TRETEN —
— Der Druck der Stereotypen.
Die Stereotypen kommen für den Flachdruck in der DS T,
Regel in einer Starke von 12 Punkt oder 1 Cicero in die Klasse B
Maschinensäle. Diese Stereotypplatten verlangen Unter—
lagen, anf welchen sie befestigt werden müssen und mit
welchen sie gemeinsam auf die Schrifthöhe der be—
treffenden Offizin zu bringen sind. Das Befestigen der
Stereotypen geschieht auf zweierlei Art: entweder durch
Aufnageln auf Holzplatten oder mittelst Facettenhaltern,
auch „Plattenschuhe“ genannt. Das Aufnageln erfolgt
nur noch für den Druck von groben Düten oder Beuteln,
für Packpapiere und dergl., bei welchen es auf die
Schattierung nicht ankommt und Register nicht gehalten
Für den Druck besserer Arbeiten Unser vorstehendes Bild zeigt eine Kolumne B-Fa-
umfasst die grosse Reihe der eisernen Facettenstege
aller Art, wie solche von den Buchdruckereien gewünscht
werden.
Stereotypie-Unterlage Klasse B.
werden braucht |
bedienen sich die Buchdruckereien aber ausnahmslos der |cetten, bestehend aus 4 Eck- und 2 Mittelstücken für eine
Oktavplatte. Der freie Raum zwischen den einzelnen
Metall-Unterlagen.
Die Metall-Unterlagen teilt das Kempewerk zu Facettenstegen wird vom Maschinenmeister ausgefüllt
Nürnberg in drei Klassen (A, B und C) ein, und diese mit eisernen Füllstegen, welche Flöhe halten mit den
Einteilung ist Gemeingut der Buchdruckerwelt geworden. Facettenstegen und systematisch genau gearbeitet sind,
* **
Klasse A
umfasst die Stereotypie-Unterlagen aus Schriftmetall,
d. h. aus Bleistegen.
Eiserner Füllsteg „Blanco“ mit geschlossener Oberfläche.
Eine Anzahl Bleistege von 4 Cicero Breite und
in Längen von 1 bis 5 Konkordanz wird zu einer ent—
"2 sprechend grossen Platte vereinigt. Diese Bleistege
(Hohlstege) sind in der Regel 1 Cicero niedriger als die
vorhandene Schrifthöhe, sie werden zu beliebig grossen
Unterlagen zusammengestellt und mit den Stereotypen
bedeckt; an den Randseiten des Stereotyps setzt der
Drucker eine verstellbare Messingfacette, 12 Punkt oder
Cicero stark, ein, welche das Stereotyp vollständig
genügend festhält. Differenzen im Füllraum werden
durch Quadraten -Ausschluss in verschiedenen Stärken
ausgeglichen. Lücken bis zu 2 Cicero Breite, durch um-
gelegte Quadraten gebildet, beeinträchtigen den Stereotyp-
druck nicht.
Stereotypen in Quartgrösse erfordern je 4 Eck- und
4 Mittelstücke B, solche in Foliogrösse je 4 Eck- und
8 Mittelstücke B. An Ausfüllmaterial kann der Besteller
auf 100 Ocm freien Raum 1 Kilo eiserne Füllstege
rechnen, ohne weiteren Zuschuss ins Auge zu fassen,
denn das ist schon gut gerechnet. 100 Cem Füllstege
in verschiedenen Grössen ergeben gleich 1 Kilogramm
Füllstege zu Mark 3.50.
Wer Pariser Höhe führt, wolle dies bei der Be-
stellung angeben, im anderen Falle wären jeder Bestellung
3 Cicero m beizufügen. Die Stärke der Stereo-
typen ist stets mit 12 Punkt (1 Cicero) angenommen.
Preise: i
Grössen und ermässigte Preise der Facetten-Stege B
(ganz gleich ob Eck- oder Mittelstücke):
Facetten-Steg Bı: 4X 4 Cicero gross Mk. —.80
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Eine Form von etwa 33x44 cm, welche zum Druck
von 2 Kolumnen Formularplatten dienen soll, ist unge-
fähr 20 Kilo schwer. Das Kilo Stege dieser Art kostet
Mk. 1.10. Dazu sind erforderlich 16 verstellbare Messing-
29 E E 1.—
facetten A, in Petit- oder in Cicero-Einzelkonkordanzen. „ Br 8X. 8 55 T 1.10
> H 2
Das System nach Klasse A wird in Formulardruckereien 2) „ B34. 8 12 s3 T 5 1.20
und dort, wo nicht oft stereotypiert wird, angewendet, 39 „ Dar 8 20 ss $ 7 1.60
= S Der Irspa ni S WW CH) kön 1811 auch die Cicero-
weil Klasse A den gemeinsamen Druck von Satz und
0 Stereotypen bequem zulässt und der Buchdruckerei— e As, 8 Cicero lang, a 50 Pfg., an Stelle
besitzer die Hohlstege auch für den Bedarf der Setzerei | VOP Facettenstegen verwendet werden. |
gebrauchen kann. Preise der Füllstege: e Ä
Bestellung pn Í Cicero breit von Messing Mk. 6.— per Kilo
2 1 „ von Eisen 5 base 5
(Plattenfläche ca. 33x44 cm). 3 - 3 „ eet,
20 Kilo Blei-Unterlagen Klasse A M. 22.— 4,68 5 ` ` 5 3.— 5 r 3
24 Stück Facetten Nr. A2, Bedarf Sortiert in allen Längen und Breiten von 2: Cicero
für 4 Kolumnen, a Stück 40 Pfg. „ 9.60 aufwärts Mk. 3.50 pro Kilo.
Angabe der Schrifthöhe nicht zu vergessen. Bestellung B
1 (für 8 Seiten Oktav).
1000 Ocm = 10 Kilo diverse eiserne Füllstege
Einzelpreise: e E ar eu Mae
i i SR 16 Eckstücke B4, 8 & 12 Cicero, a Mk. 1.20 „ 19.20 |
1 KiloBleiunterlagen, sortiert v. 1 bis 5 Konkordanz M. 1.10 Die grössten Aufträge können in kürzesten Fristen |
l Petitfacette Nr. Al, 1 Konkordanz lang . „—.30 o As EE 85 er |
/ g eggrössen zulässig.
1 Cicerofacette Nr. A2, 1 Konkordanz lang Se Facettenstege B4, 8X 12 Cicero, und Füllstege auf
ECicerofacette Nr. As, 2 Kopkordanz lang .„.—:90 Pariser System, 1 Cicero niedriger als Schrifthöhe, fast
5 y 5 immer vorrätig. S *
Das
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dient dem Stereotypie-Massendruck im allerweitesten äusseren Weite des grössten Schliessrahmens der be- PES
Umfange. Die Fundamente C brauchen keine Schliess- treffenden Offizin.
rahmen, weil sie, mit den Stereotypen bedeckt, direkt Sämmtliche Fundamente teilen wir auf Wunsch
in die Schnellpresse verbracht werden können. Als|kostenfrei in halbe, viertel oder andere Grössen, welche
Fundamentgrosse wird am besten der äussere Umfang einzeln in kleineren oder grösseren Maschinen verwendet
EE der grössten Schliessrahme testgestellt. und auch als ein Stück genau passend zusammengefügt
Ber Sa Die Stereotypen werden einzeln mit Hilfe kleiner |werden können. Jede Grösse kann geliefert werden.
7 5 e acettenhalter es r 9 5 Normal- Fundamente 55 * 78 cm haben wir meist
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= Preis der Stereofypiedruck-Fundamente 6: x e
Be Der Preis beträgt pro O cm 3 Pfennig, ganz gleich S
in welcher Grösse die Be Fundamente be- Preise der Facettenhalter:
Stellt werden. 3 ieere beit „ „„ vernickelt AS Pfg.
| Die e C werden in allen Grössen ge- 4 55 e EL EE A,
3 und genügt bei Bestellung einfach Angabe der Ersatzschrauben aller Art pro Stück 5 Pfg.
‚iserne Blanco-Ste ege
a um Füllen der Stereotyp- -Unterlagen Klasse B, zugleich Satzstege für Formulare und Tabellen, sowie F ormatstege.
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Firmenmissbrauch.
Fin Übelstand, der die geschäftliche Existenz vieler
( ohnehin mit Mühen und Sorgen aller Art kämpfen-
der Buchdruckereibesitzer zu benachteiligen geeignet
e ist, wird in der überhandnehmenden Gepflogenheit
von mancherlei Druckarbeiten vermittelnden Personen, ins-
besondere von Papierhändlern, beklagt, ihre Firma mit oder
ohne Nebenbezeichnung als Druckerei auf den von ihnen nicht
selbst hergestellten, sondern nur vermittelten Drucksachen an-
bringen zu lassen. Denn das Publikum, das von der Her-
stellungsweise der Drucksachen keine Kenntnis hat, nimmt
denjenigen, dessen Firma es auf einer Drucksache erblickt, für
deren Erzeuger und macht seine Bestellungen bei diesem und
nicht bei dem Buchdrucker, von dem der vielleicht recht gute
Druck herrührt. Der Verdienst, der bei den vermittelten
racksachen — meist sind es solche geschäftlicher oder gesell-
Ichaftlicher Natur — herausspringt, wandert zum Löwenanteil
in die Tasche des Vermittlers und dies gestaltet sich im Ganzen
um so nachteiliger für den Buchdrucker, als der Vermittler
nicht nur durch die Druckfirma, sondern auch durch Vorlage
und Auslage fremder Druckmuster bemüht ist, in dem Kunden
den Glauben zu erwecken, es mit einem wirklichen Buchdrucker
zu thun zu haben, und als er erfahrungsgemäss meist einen
äusserst ungünstigen Einfluss auf die Druckpreise der von ihm
vermittelten Drucksachen ausübt. Giebt es ja doch derartige
eute, die sich mit dem ihnen zufliessenden Nutzen am Papier
oder Karton begnügen, den ausführenden Drucker nebenbei
noch drücken und nun dem Besteller in einem Glorienschein
der Billigkeit erscheinen, der auf die Buchdrucker die schwärze-
sten Schlagschatten wirft.
Mit dem beregten Ubelstand hat man. sich sehon wiederholt
in der Fachpresse und in Versammlungen beschäftigt, nament-
lich seit dem Erscheinen des Gesetzes zur Bekämpfung des
unlautern Wettbewerbs, von dem von vielen Seiten erwartet
worden ist, dass es eine Wendung zum Besseren herbeiführen
helfen werde. Bis jetzt hat diese Wendung aber noch auf
sich warten lassen, denn man hat von einer Inanspruchnahme
des Gesetzes noch nicht viel gehört, wohl weil dieselbe für
den Einzelnen gar nicht so -leicht ist. Papierhändler, die an
den in Rede stehenden Firmenmissbrauch gewöhnt sind, setzen
ihn unbeirrt fort, ja sie glauben sogar, auf ihn, als eine Handels-
usance, ein Recht zu haben, und der Buchdrucker, welche die
ihnen von Papierhändlern zugehenden Aufträge Dritter aus-
führen und mit den Firmen der Papierhändler versehen, giebt
es, wie es scheint, auch genug.
Was aber dem Einzelnen bisher nicht möglich war, das
lässt sich vielleicht auf körperschaftlichem Wege erreichen, und
deshalb ist der Beschluss der Innung Leipziger Buchdruckerei-
besitzer, gegen solche Geschäfte, die als Buchdruckereien
firmieren oder sich auf Drucksachen als Inhaber von Buch-
druckereien bezeichnen, obgleich sie keine solchen besitzen, auf
Grund des Gesetzes gegen den. unlautern Wettbewerb seitens
der Innung gerichtlich vorzugehen, als ein Anfangsschritt hierzu,
der hoffentlich von anderen Vereinigungen im Gewerbe Nach-
folge findet, zu begrüssen.
Wenn ein Agent, ein Buchbinder, Schreibwaren - oder
Papierhändler, der sich erwiesenermassen nur mit der Annahme,
nicht aber mit der Herstellung von Druckarbeiten beschäftigt
und keine Buchdruckerei besitzt, auf den von ihm seinen Kun-
den vermittelten Drucksachen seine Firma mit dem Zusatz an-
bringt „Druck von“ oder „Buchdruckerei von“, so liegt die
Behauptung einer unwahren Thatsache zu Zwecken der Täuschung
zu Wettbewerbszwecken auf der Hand. Derartige: Fälle kom-
men aber wohl seltener vor. Weit häufiger. hingegen. sind die
Fälle, in denen der Drucksachenvermittler sich auf den Druck-
r a En IT er ER en td a a FE TE N EE
— ———— — — — nn
12 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
Nr. 2
sachen nur seiner Firma ohne die obenerwähnten Zusätze be-
dient und damit das wider den unlautern Wettbewerb gerichtete
Gesetz zu umgehen glaubt. Gegen diese Gesetzesumgehungen
würde sich die körperschaftliche Thätigkeit vornehmlich zu
richten haben.
Aus Papierhändlerkreisen werden merkwürdige Ansichten
geltend gemacht. Einige meinen, sie hätten, wie andere Kauf-
leute auch, das Recht, auf ihre Waren ihre Firma zu setzen,
und da die Drucksachen von ihnen, nicht von dem Buchdrucker,
als eigene Waren an den Kunden abgeliefert würden, so stehe
ihnen dieses Recht auch bei diesen zu. Hieraus wird dann
weiter abgeleitet, dass die Anbringung der Papierhändlerfirma
auf den von dieser vertriebenen Drucksachen handelsüblich sei,
und dass sich der Drucker mit diesem Handelsbrauch abzufinden
habe. Und von dem hohen Ross des Handelsbrauches kommt
ein Papierhändler sogar zu der Ansicht, dass seine dem Drucker
erteilten Aufträge seine „geistige“ Arbeit seien, denn die von
ihm im Aufdruck gebrachten Entwürfe und Neuheiten stammten
von ihm oder doch wenigstens von seiner eigenen Kundschaft
her, und die Arbeit des Druckers sei nur nach Angabe ge-
leistete „mechanische“ Arbeit. Der Drucker, der für ihn arbeite,
sei mithin nur sein Arbeiter, der ihm auf das Stück, anstatt
im Tagelohn arbeite.
Mit solchen Uberhebungen wollen wir uns nicht weiter be-
fassen. Man könnte sie höchstens von der humoristischen Seite
nehmen, dazu aber ist uns der Gegenstand zu ernst.
Die Handelsüblichkeit der Gepflogenheit einiger (nicht aller)
Papierhändler, auf die von ihnen gelieferten, aber nicht gefer-
tigten Drucksachen ihre Firma zu setzen, dürfte schwer zu
beweisen sein, und zwar schon deshalb, weil den Papierhändlern,
die diesem Brauch huldigen, sicherlich ebenso viele entgegen-
gestellt werden können, die ihn als nicht in der Ordnung
unterlassen.
Dagegen besteht der Gewerbsbrauch der Buchdruckereien,
und wenn man diese als Handelsgeschäfte auffasst, deren Han-
delsbrauch, ihre Firma auf den von ihnen gefertigten Accidenz-
arbeiten anzubringen, von altersher, und er ist so allgemein
bekannt und so allgemein anerkannt, dass jedermann ohne
weiteres annimmt, die auf einer Drucksache angebrachte Firma
sei die Firma des Buchdruckers, der sie herstellte, auch wenn
sie nicht mit dem Zusatz „Druck von“ versehen ist. Und
wenn der erste beste Mann aus dem Volke hört, die auf einer
Drucksache angebrachte Firma sei nicht die eines Buchdruckers,
sondern die eines mit irgend etwas handelnden Kaufmanns,
oder eines Agenten u. s. w., so ist er, auch ohne dass man ihn
darauf aufmerksam macht, ohne weiteres überzeugt, dass da
etwas nicht in Ordnung ist.
Das Anbringen der Druckfirma auf Accidenzdrucksachen
bildet mithin einen alten Brauch des Buchdruckgewerbes, der
zum Gewohnheitsrecht geworden ist, und dies umsomehr, als
er für den Drucker einen gewissen Reklamewert hat. Masst
sich ein blosser Drucksachenlieferant an, seine eigene Firma
auf den Drucksachen anzubringen, die er gar nicht angefertigt
hat, so macht er sich mithin eines Eingriffs in die Rechte des
Buchdruckers und eines Verstosses gegen das Gesetz gegen den
unlautern Wettbewerb schuldig. Er will damit allen denen, in
deren Hände die Drucksache kommen wird, zu seinem eigenen
Nutzen und zum Nachteile des Druckers die unwahre That-
sache vorspiegeln, dass er im Besitz einer eigenen Druckerei
sei. Auf den Zusatz „Druck von“ oder irgend einen andern
die Buchdruckereigenschaft andeutenden Zusatz zur Firma kommt
es dabei gar nicht an, denn das Publikum hält, wie gesagt,
denjenigen für den Hersteller einer Drucksache, dessen Firma
diese trägt, und von dieser Thatsache ausgehend, firmieren auch
Buchdruckereien sehr oft nur mit dem Firmanamen.
Die gerichtliche Verfolgung des besprochenen Firmenmiss-
brauchs dürfte somit auch in den Abarten dieses Missbrauchs
keine erheblichen Schwierigkeiten bieten, und wenn sie von
einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft, wie eine Innung, in
die Hand genommen wird, so dürfte sie sich wohl auch im
Interesse des Buchdruckgewerbes so gründlich durchführen
lassen, dass gewissen Papierhändlerkreisen die Meinung benom-
men wird, es stehe ihnen bei dem beregten Firmenmissbrauch
ein Handelsbrauch zur Seite.
Auf den Umstand, dass die Buchdrucker selbst eine gewisse
Schuld an dem besprochenen Übelstand insofern mit tragen,
als sie Helfershelfer bei dem Firmenmissbrauch sind, legen wir
nicht so viel Gewicht; denn es ist ja hinlänglich bekannt, wie
es im gewerblichen Wettbewerb herzugehen pflegt: macht es
der nicht, macht es ein anderer; einer macht es. Auch halten
wir es nicht für angebracht, der Verständigung zwischen Druck-
sachenlieferant und Buchdrucker dahingehend, dass beide ihre
Firmen anbringen, heute das Wort zu reden. Dazu ist später
auch noch Zeit. Für wichtiger halten wir, dass zunächst ein-
mal das Recht der Buchdrucker auf die Firma bei Accidenz-
drucksachen festgestellt werde, und dazu müssen die Buchdrucker
selber mitwirken.
Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens.
H. W., 20. Dezember 1899.
Alle Berufskreise sind sich darüber einig, dass die britische
Geschäftswelt sich gegenwärtig einer geschäftigen Zeit erfreut
und das Buchdruckgewerbe und die verwandten Industrien machen
hiervon keine Ausnahme. Ein der Wirklichkeit entsprechendes
Zeichen vom Stande der Dinge bieten die Anzeigen in den Zei-
tungen. Dieselben enthalten zwar auch unter normalen Verhält-
nissen stets eine stattliche Zahl von Gesuchen unter dem Stich-
wort „Stellung wird gesucht“; jetzt aber scheinen die Anzeigen
unter der Rubrik „Offene Stellen“ diejenigen der Stellensuchenden
ganz bedeutend zu überwiegen, und eine Anzahl aufs Geradewohl
herausgegriffener Zeitungen machen ersichtlich, dass dieses Ver-
hältnis ganz allgemein herrscht.
Die Buchdruckmaschinenfabrikanten und die Schriftgiesser
werden jetzt in die Preiserhöhung der Rohmaterialien mit
verwickelt, die bei Eisen und Stahl, Blei und Zinn eine wahrhaft
erschreckliche ist. Die Schriftgiesser scheinen nun nicht imstande
zu sein, ihre eigenen Preise zu erhöhen, und zwar zweifellos des-
halb, weil unter ihnen keine Einigkeit herrscht; die Maschinen-
fabrikanten hingegen sind in verschiedenen Zweigen dabei, ihre
Preise zu erhöhen und die Rabatte zu verringern. Das Papier-
machergewerbe ist auf einem Standpunkte angekommen, wie es
ihn seit Jahren nicht mehr gekannt hat, und der Mangel an Holz-
stoff und die zunehmende Nachfrage nach Zeitungsdruckpapier
haben auf die Anregung der Vereinigung der Papierfabrikanten
zu dem Beschlusse geführt, die sämtlichen Preise zu erhöhen. Die
Buchdrucker fühlen denn auch bereits den entstandenen Druck
und zwar nicht nur in den Preisen, sondern auch darin, dass die
Schwierigkeiten, pünktlich geliefert zu erhalten, immer grösser
werden. Natürlich bezieht sich dies ganz besonders auf den Zei-
tungsdruck.
Zwei sehr bedeutende Verkäufe von Druckmaterial, einer
in Glasgow, der aus Anlass dessen stattfand, dass die betreffende
Firma das Geschäft aufgab, und bei dem für 9000 Pf. St. Material
verkauft wurde, und ein anderer, der ein lange bestehendes Haus
in London und Belfast mit einem sogar noch grösseren Druck-
material betraf, haben zur Verbreitung von vielem gebrauchten
Material geführt. Die Maschinenfabrikanten sehen Derartiges natür-
lich nicht gern, weil sie hieraus einen Verlust an Aufträgen be-
fürchten.
Vom Druckergesichtspunkte waren die beiden grossen Fahr-
räder- Ausstellungen, die kürzlich in London gehalten wurden,
bemerkenswert wegen der Qualitätsverschlechterung der
Drucksachen. Bei früheren Ausstellungen wetteiferten die Aus-
steller mit einander in der Schönheit und dem anziehenden Aussern
ihrer Kataloge und ihrer Ankündigungsdrucksachen. Diesmal aber
waren diese Sachen im Durchschnitt von gewöhnlichem Charakter.
Für Buchdruckereien und Steindruckereien ist dies immerhin von
einiger materieller Bedeutung. Es waren thatsächlich nur wenige
beachtenswerte Arbeiten vorhanden. Dies ist auf die Lage, in der
Nr. 2
die Fahrradindustrie sich befindet, zurückzuführen, und das Buch-
druckgewerbe muss hiervon die Konsequenzen fühlen.
Erkundigungen bei den Stationeriehäusern haben ergeben,
dass dieses Gewerbe ausserordentlich beschäftigt ist, und man
glaubt allgemein, dass der Geschäftsgang dem besten früherer Jahre
an Umfang gleich ist, ja viele halten ihn sogar noch für besser.
Dies bezieht sich sowohl auf Weihnachts- und Neujahrskarten und
Taschen- und andere Kalender, wie auf Neuigkeiten der verschie-
densten Art. |
Eine interessante Wahrnehmung, die jetzt gemacht wird, ist,
dass alle Bnchdruckfarbenhäuser in praktischer Anwendung ein
neues Schwarz vorführen, das speziell für den Autotypiedruck
vorbereitet worden ist. Und in allen Fällen wird es als neu,
weich, dicht und leicht zu verarbeiten geschildert, so dass es einem
wirklich vorkommt, als habe irgend eine unternehmende Handlung
von trockenen Farben das nämliche Ingredienz an einen jeden
einzelnen der sämtlichen Farbenfabrikanten verkauft. Auf jeden
Fall raunt man sich das zu und man sagt auch ferner, dass nicht
nur ein spezielles chemisches schwarzes Pulver, sondern auch ein
spezieller Firnis zu diesem Zwecke aus dem Auslande einge-
führt wird.
Eine der kleineren Industrien, die durch den Krieg in sehr
günstiger Weise beeinflusst werden, ist diejenige der Kartogra-
phie. Eine jede bedeutendere Zeitung bringt regelmässig Karten
der vom Kriege berührten Territorien und zwar von der grossen
und sorgfältig ausgearbeiteten farbigen Beilage bis zur kleinen
zinko- oder lithographischen Umrisszeichnung. Ausserdem werden
aber auch Atlanten in grossem Massstabe verkauft und in sehr
vielen Läden findet man in den Schaufenstern Karten, die mit
kleinen Fähnchen besteckt sind, welche die Stellungen der ver-
schiedenen Streitkräfte anzeigen.
In den Kreisen der Photo-Atzer spricht man jetzt von einem
neuen Verfahren um zarte Linienplatten zu erlangen, näm-
lich Platten mit den allerzartesten und feinsten Linien, die mittels
der vorhandenen Verfahren nur sehr schwer in befriedigender
Weise zu reproduzieren sind. Das Verfahren ist ein Wachsver-
fahren und wahrscheinlich amerikanischen Ursprungs. Soviel von
der Sache bekannt ist, handelt es sich um ein schrifthohes Galvano,
das mittels eines Wachs-Relieflinien-Verfahrens hergestellt wird.
Die Linie wird in Wachs graviert und das Relief durch Auf-
bringen erhalten. Es wird nun abzuwarten sein, ob das Gewerbe
auch ferner das gleiche Interesse an dem Verfahren nehmen wird.
Die gegenwärtig an der Linotype üblichen Lohnsätze
scheinen überall befriedigend zu sein; aber es sind Anzeichen da-
für vorhanden, dass man auf Seiten der Operatoren den Wunsch
hegt, an Stelle des festen Wochenlohnes einen Buchstabenpreis
zu erhalten. Man erwartet, dass die Leute ein Minimum von
22 Pence pro Tausend fordern werden; soviel jedoch bis jetzt be-
kannt ist, wird diese Forderung nicht bewilligt werden. Augen-
scheinlich werden wir binnen kurzem die ganze Linotype- Lohn-
frage und möglicherweise einen Umsturz im Gewerbe vor uns haben.
In Bezug auf die Linotype ist ferner bemerkenswert, das sämt-
liche typographischen technischen Unterrichtsanstalten die Benutzung
einer Maschine zu Unterrichtszwecken ganz unentgeltlich haben
können. Einige kleinere Firmen, die Linotypemaschinen benützen,
verschaffen sich einen kleinen Nebenverdienst dadurch, dass sie
Namen von Personen zu den Zwecken des Wäschezeichnens giessen
und verkaufen. Und einige andere geniale Leute versuchen den
Operatoren direkt zu diktieren, anstatt dass sie ihre Notizen erst
ausschreiben.
Eine neue Papiermaschine, die soeben in Manchester auf-
gestellt worden ist, hat den besonderen Zweck, den Anforderungen
zu begegnen, die durch grosse Druckgeschwindigkeiten bedingt
werden. Sie liefert eine Papierrolle von 146 Zoll Breite und hat
eine Länge von 140 Fuss und ein Gewicht von einigen 400 Tonnen.
Die lange und andauernde Agitation unter den Buchhänd-
lern hat jetzt dazu geführt, dass die Buchhändler -Vereinigung
sich entschlossen hat, mit dem neuen Jahre Reformen einzu-
führen. Und zwar gehen dieselben dahin, dass zu Nettopreisen
herausgegebene Bücher als solche an die Kunden zu verkaufen
sind, und -dass die Buchhändler keine höheren Rabatte an Kunden
gewähren sollen als 8 Pence auf den Schilling. Man hofft, dass
diese Massnahmen allgemeine Annahme finden werden, denn im
Buchhandel ist zur Zeit wenig zu verdienen.
$
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 13
Ein Faksimiledruck.
In England und Frankreich bestehen schon seit längeren Jahren
Gesellschaften von Bücherfreunden, Deutschland aber konnte sich
trotz seiner litterarischen Massenproduktion bis zum Vorjahre
keiner ähnlichen Vereinigung rühmen. Da hat es denn der be-
kannte Schriftsteller und Herausgeber der im Verlage von Velhagen
d Klasing in Leipzig erscheinenden „Zeitschrift für Bücherfreunde“,
Fedor v. Zobeltitz, unternommen, eine Gesellschaft von Biblio-
philen ins Leben zu rufen und sein Unternehmen hat lebhaften
Anklang gefunden, denn jetzt schon, bevor noch ein Jahr seit der
Gründung abgelaufen, geht die Zahl der Gesellschaftsmitglieder
stark ins vierte Hundert und ist noch in stetem erfreulichen Steigen
begriffen. Die Aufgaben, welche sich die Gesellschaft gestellt hat,
können hier nicht näher erörtert werden; sie bestehen in der
Hauptsache in der Förderung und Pflege der Liebe zu Büchern
resp. zu ihrem Inhalt, und in der Verbreitung nützlicher Kennt-
nisse in Bezug auf dieselben, was auch durch jährliche Heraus-
gabe interessanter Werke gefördert werden soll, von denen jetzt
das erste als Vereinsgabe erschienen ist. Der Jahresbeitrag ist
nur ein geringer, 8 oÆ; er braucht niemand abzuhalten vom Bei-
tritt zur Gesellschaft, über die jede nähere Auskunft erteilt wird
von ihrem Sekretär, Herrn Victor Ottmann in Stuttgart, Hasen-
bergstrasse 19.
Die erste Jahresgabe des Vereins ist die Veranlassung zu dieser
Notiz. Es ist dies ein Faksimile von Goethe’s Niederschrift seines
Lustspiels „Die Mitschuldigen“, eine von seinen beiden ersten
Jugendarbeiten, die uns erhalten worden sind. Er hat das ganze
Stück selbst abgeschrieben für seine bekannte Jugendgeliebte,
Friederike Brion zu Sesenheim bei Strassburg, und der vorliegende
Band enthält 169 faksimilierte Seiten und einen Anhang von 19
Seiten in Cicero Schwabacher, eine Abhandlung des Prof. Wit-
kowsky über das betreffende Lustspiel und seiner Entstehung ent-
haltend. Der Druck des ganzen Bandes ist von J. J. Weber in
Leipzig hergestellt und durchweg vortrefflich gelungen; die Faksi-
milierung der Goethe’schen Handschrift geschah photozinkographisch
durch Meisenbach, Riffarth & Co. und giebt diese in vollster Un-
mittelbarkeit wieder. Selbst die stark ins Bräunliche spielende
Farbe der Tinte ist genau imitiert, und aus dem zarteren oder
stärkeren Aussehen der Schriftzüge kann man fast schliessen, wenn
Goethe seine Feder neu geschnitten hat. Das Papier ist ein kräf-
tiges Schreibpapier mit leichtem Stich ins Gelbliche, der ihm bei
der Feuchtung verliehen worden ist, um auch in dieser Hinsicht
originalgetreu zu erscheinen. Ein schwacher Bruch wahrt den
Seiten einen etwa dritthalb Zentimeter breiten weissen Rand und
spricht für die Sorgfalt Goethe’s bei seiner Arbeit. Der Druck .
zeigt trotz der feinen Linien der Schriftzüge nirgends Einsatz, ist
also nachträglich kräftig satiniert worden.
Die Faksimilierung erstreckt sich indes nicht blos auf den
Inhalt des Buches allein, auch sein Ausseres ist getreu dem Original
nachgebildet. Es ist ein einfacher Pappband in schmutzig grauem
Marmorpapier, welcher die Spuren der Benutzung durch Ab-
scheuerungen an den Rändern und auf der Mitte des Deckels zeigt;
der Schnitt ist hellrot gespritzt. Auf der Vorderseite des Deckels
ist links oben ein weisser 6:8 cm grosser Zettel aufgeklebt, der
von Goethe’s Hand den Titel des Lustspiels und die Jahreszahl
1769 trägt, — man könnte, wenn man das Buch zur Hand nimmt,
in der That glauben, man habe das kostbare Originalwerk vor sich.
Die Leitung der Gesellschaft der Bibliophilen hat mit diesem
Werke, von dem jedes Exemplar numeriert und dem der Namen
des Empfängers eingedruckt ist, ihren Mitgliedern einen kostbaren
Schatz geboten, was sicherlich alle mit Dank anerkennen werden.
Weitere Publikationen werden folgen. Theod. Goebel.
S
Sprechsaal.
-k. Berlin, 30. Dezember. In hiesigen gewerblichen Kreisen ist
vielfach die Ansicht verbreitet, dass der § 616 des Bürgerlichen
Gesetzbuches, welcher bestimmt, dass „der zur Dienstleistung
Verpflichtete des Anspruchs auf Vergütung nicht dadurch ver-
lustig wird, dass er für eine verhältnismässig nicht erhebliche
Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Ver-
schulden an der Dienstleistung verhindert wird u. s. w.“, auch auf
gewerbliche Arbeiter Anwendung finde. Der Bund der Berliner
14 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Buchdruckereibesitzer hat sich deshalb mit einer Anfrage an das
Königl. Polizei-Präsidium gewandt und darauf folgende Antwort
erhalten: „Die in dem gef. Schreiben vom 6. Dezember aufgeworfene
Frage ist nach diesseitigem Dafürhalten dahin zu beantworten,
dass der $ 616 B. G.-B., weil über den in diesem Paragraphen
behandelten Gegenstand die Gewerbeordnung keine Sondervor-
schriften enthält, auch auf das gewerbliche Arbeitsverhältnis An-
wendung zu finden haben wird. Indessen wird, da der $ 616
nach der Ansicht der bedeutenderen Kommentatoren des Bürger-
lichen Gesetzbuches dis positiver Natur sein soll, nichts ent-
gegenstehen, die Anwendung desselben auf dem Wege des Ver-
trages auszuschliessen. Ob diese Ausschliessung im Wege eines
Nachtrages zur Arbeitsordnung rechtswirksam d. h. mit der Wir-
kung erfolgen kann, dass eine besondere Abmachung mit jedem
einzelnen Arbeiter überflüssig wird, bleibt zwar nach diesseitigem
Dafürhalten zweifelhaft und ist vom Richter zu entscheiden; jedoch
wird gegen die Aufnahme der bezüglichen Bestimmung in die
Arbeitsordnung mit Rücksicht auf § 184 b der Gewerbeordnung
von Aufsichtswegen nichts eingewendet werden können. Im
Interesse der Arbeiter wird gleichwohl der dortigen Erwägung an-
heimgestellt, von einer
solchen Bestimmung
Abstand zu nehmen.“
Der Vorstand des Bun-
des hat demzufolge sei-
nen Mitgliedern an-
heimgestellt, die An-
wendung des 5 616 auf
dem Wege des Ver-
trages auszuschliessen
und von dem Erlass
eines Nachtrages zur
Arbeitsordnung zur
Zeit abzusehen.
-r- Berlin, 31. Dezbr.
Die Invaliden- und
Alters -Versicherungs-
anstalt Berlin erlässt
eine Bekanntmachung
betr. Einführung des
neuen Invaliden-
versicherungsge-
setzes und bemerkt
dabei, dass in solchen
Fällen, wo der Arbeit-
geber mit dem Ver-
sicherten im voraus für
Wochen, Monate, Vier-
teljahre oder Jahre
(also nicht für Tage)
eine feste bare Vergü-
tung vereinbart habe
und diese höher alsder
300fache Betrag des
durchschnittlichen
Tagelohnes sei, diese
Vergütung für die Einreihung in die Lohnklasse massgebend sei.
Wenn also mit einem Versicherten ein Wochenlohn von 30 A
vereinbart wurde, so dass das Jahresarbeitsverdienst mehr als
1150 o% ergiebt und der für den Krankenkassenbeitrag des
Versicherten (wie dies in Berlin bei den Buchdruckergehilfen
der Fall) massgebende durchschnittliche Tagelohn 3 o% beträgt,
gehöre der Versicherte in die V. Lohnklasse mit einem Wochen-
beitrage von 36 A und nicht in die IV. Klasse mit 30 J. —
Diese Bestimmung ist vielfach so aufgefasst worden, als ob
die Setzer in der V. Lohnklasse versichert werden müssten,
weil das Gewissegeld als ein fester Bezug im Sinne des Ge-
setzes gelte. Dementgegen macht der Vorstand des Bundes der
Berliner Buchdruckereibesitzer darauf aufmerksam, dass er noch
jetzt auf dem Standpunkte des Kreisgerichtsrats Dr. Hilse steht,
welcher in einem diesen Gegenstand behandelnden Vortrage aus-
führte, dass nur solche Personen nach ihrem wirklichen Jahres-
arbeitsverdienst eingeschätzt werden können, welche gemäss § 188 a
der Gewerbeordnung und § 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches
gegen feste Bezüge zu höheren technischen Dienst-
leistungen in Anspruch genommen werden und eine 6 Wochen
vor dem Quartalsersten zu bewirkende Kündigungsfrist haben,
nor
111.
A *
N
li pii
655
Wl
Nr. 2
denen also auch für die Zeit einer Erkrankung das Gehalt weiter-
gezahlt werden muss. Das tariflich festgesetzte Lohnminimum
könne aber als ein fester Bezug im Sinne des Gesetzes nicht
angesehen werden. — Der Vorstand des Bundes empfiehlt, dem-
nach seinen Mitgliedern, für die Setzer u. s. w. wie bisher 30 A.
Marken zu verwenden; Streitfälle sollen gemäss $ 155 des In-
validenversicherungsgesetzes zur Entscheidung gebracht werden.
* Kolberg. Die hier im Verlage der C. F. Post’schen Buch-
druckerei erscheinende „Zeitung für Pommern“ vollendete am
31. Dezember ihren fünfundsiebzigsten Jahrgang. Das Blatt
erschien zum ersten Male am 9. Juli 1825 als kleines Quartblätt-
chen unter dem Titel „Kolberger Wochenblatt“ in der einige Zeit
vorher begründeten Buchdruckerei von Zink. Erster verantwort-
licher Redakteur war der Superintendent Maass, der in dem
geistigen Leben der Stadt eine bedeutende Rolle gespielt, sich
fleissig mit der Geschichte der Stadt Kolberg beschäftigt und
u. a. auch die Inschrift auf dem Grabmal des alten Nettelbeck
verfasst hat. Da er auch die Kosten für das neue Blatt hergab,
so ist er als der eigentliche Begründer desselben zu bezeichnen.
Im Jahre 1826 verkaufte Zink die Druckerei an den Regierungs-
buchdrucker Friedrich
Hendess in Köslin,
stand ihr jedoch noch
einige Zeit als Faktor
vor. Später leitete sie
zugleich mit einer von
Hendess begründeten
Buchhandlung der
bh Buchdrucker Karl Fer-
b Ñ f dinand Post, der bei
SISY- Hendess die Buch-
Ss druckerei erlernt hatte.
Im Jahre 1827 kaufte
der letztere beide Ge-
schäfte. Der „alte Post“
hat lange Zeit der
städtischen Vertretung
als Stadtverordneten-
vorsteher und Magi-
stratsmitglied ange-
hört, auch den Wahl-
kreis im Abgeordneten-
hause vertreten. Nach
seinem im Jahre 1859
erfolgten Tode ging die
Leitung der Buch-
druckerei auf seinen
Schwiegersohn, den
Buchhändler C. Jancke,
über, der schon früher
die Buchhandlung
übernommen hatte. Im
Jahre 1867 trat der
zweite Schwiegersohn
des Verstorbenen, Max
Christiani, als Mitbe-
sitzer in die Buchdruckerei ein, die im Jahre 1873 in das Eigen-
tum des Erstgenannten und im Jahre 1888 in den Besitz des jetzigen
Inhabers, Dr. Paul Jancke, überging. Aus dem kleinen „Wochenblatt“
ist die jetzige täglich in dem Seitenformat von 42:57 cm erschei-
nende „Zeitung für Pommern“ geworden. Die Zahl der Abonnenten
geht gegenwärtig mit starken Schritten auf das fünfte Tausend zu.
Auch in den technischen Betriebseinrichtungen ist das Blatt und
seine Druckerei stetig fortgeschritten. Zu Anfang der fünfziger
Jahre wurde die erste Schnellpresse aufgestellt und die Druckerei
war auch eine der ersten, welche die Setzmaschine zur Anwendung
brachte; im Jahre 1893 wurden zwei Thorne-Setzmaschinen auf-
gestellt. Seit einigen Wochen ist eine Linotype-Maschine hinzu-
gekommen. Diese Einrichtungen setzen das Blatt in den Stand,
den Anforderungen der modernen Journalistik voll zu entsprechen
und wohlgemut der Vollendung des Jahrhunderts entgegenzustreben.
* Leipzig. Die am 1. Januar 1800 von Joachim Bernhard
Hirschfeld begründete Buchdruckerei von J. B. Hirschfeld
hierselbst beging am 1. Januar die Feier ihres hundertjährigen
Bestehens mit Herausgabe einer die Geschichte des Hauses be-
handelnden Festschrift und einer grösseren Festfeier im Geschäfts-
hause sowie mit einem Festmahle in den Räumen der Gesellschaft
y
e A
Nr. 2
Harmonie. Unter den zahlreichen Glückwünschenden befand sich
neben dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, dem Leip-
ziger Oberbürgermeister Dr. Tröndlin, dem Staatssekretär des
Reichspostamts v. Podbielski, der Typographischen Gesellschaft,
der Handelskammer, der Reichsdruckerei, der Staatsdruckerei in
St. Petersburg, der Staatsdruckerei in Wien, der Landständischen
Bank des Markgraftums Oberlausitz u. a. auch der Deutsche Buch-
drucker-Verein, der durch eine Abordnung, bestehend aus den
Herren Johs. Baensch-Drugulin, Dr. Alfred Giesecke und Theodor
Naumann, Herrn ‚Johannes Hirschfeld, dem langjährigen Mit-
gliede des Vereins, ein prächtig ausgestattetes Glückwunsch-Diplom
unter Glas und Rahmen überreichte. — Vom Herzog von Sachsen-
Altenburg wurde Herr Hirschfeld aus Anlass des Jubiläums mit
dem Ritterkreuz II. Klasse des Sachsen-Ernestinischen Haus-
ordens ausgezeichnet. Dem seit nahezu 50 Jahren bei der Firma
beschäftigten Schriftsetzer Herrn Eduard Krüger wurde das kgl.
sächs. Allgemeine Ehrenzeichen verliehen.
* Worms. Die hiesige Buchdruckerei von Eugen Kranzbühler
kann in diesem Jahre nicht nur ihr 200jähriges Bestehen,
sondern auch ihr 200jähriges Verbleiben im Besitz einer und
derselben Familie feiern. Professor Dr. Weckerlin hat im städti-
schen Archiv ermittelt, dass der Rat der Stadt Worms am 17.
August 1700 einem Buchdrucker Kranzbühler die Erlaubnis erteilt
hat, in Worms eine Buchdruckerei zu errichten, und dass seitdem
das Geschäft ununterbrochen im Besitz der Familie Kranzbühler
geblieben ist.
Kleine Mitteilungen.
Ein Kaiser-Porträt von künstlerischer Vollendung bringt, recht-
zeitig für den nahenden Geburtstag Kaiser Wilhelm II. und die
mit demselben verbundenen Festlichkeiten, die Rudhard'sche
Giesserei (Inhaber Herr C. Klingspor) in Offenbach a. M. in
acht verschiedenen Galvanogrössen. Das von einem hervorragen-
den Künstler, Herrn Professor Hanns Fechner, gezeichnete Porträt
zeichnet sich, wie aus unserer Abbildung ersichtlich, sowohl durch
Naturtreue, wie durch eigenartige künstlerische Auffassung und
Ausführung aus und dürfte wohl überall freudige Aufnahme finden.
Auch das Reichs- und das Hohenzollernwappen wurde von dem-
selben Künstler neu gezeichnet und für die Ausstattung des Kaiser-
bildnisses wurde passender ornamentaler Schmuck geschaffen. Für
die Drucksachen zu Kaisers Geburtstag erhalten die Kollegen
somit ein Schmuckmaterial, das diesen ein eigenartiges künstle-
risches Gepräge zu geben vermag.
Louis Prang in Boston, der Meister der lithographischen Kunst
in der Neuen Welt, hat sich, wie aus Amerika gemeldet wird, vom
lithographischen Geschäft jetzt ganz zurückgezogen, die Vorstands-
schaft von der Taber-Prang Art Company und von der Prang
Educational Company aber noch beibehalten. Der fünfundsiebzig-
jährige Meister darf wohl daran denken, sich für die Jahre, die
ihm noch verbleiben, mehr Ruhe zu verschaffen, als ihm dies in
seinem von wechselvollen Schicksalen und rastloser Arbeit er-
füllten Leben vergönnt war; ganz auszuruhen, philisterhaft still-
zusitzen, das wird dieser an Thätigkeit gewöhnte Mann niemals
vermögen, so lange noch feuriges Blut in seinen Adern pulsiert.
Die Bostoner Blätter, namentlich die besten der amerikanischen
Gelehrtenstadt, der „Boston Advertiser“ und das „Boston Transcript“,
bringen lange Artikel, in denen sie mit höchstem Lobe von den
Verdiensten unseres ehemaligen Landsmanns sprechen und rühmend
der wertvollen Schenkungen gedenken, die er der öffentlichen
Bibliothek zu Boston gemacht hat und die namentlich in reichen
Sammlungen der von ihm geschaffenen Kunstblätter, unter denen
sich die 116 Blätter des kostbaren Walters’schen keramischen
Werkes befinden, und sonstigen Erzeugnissen der lithographischen
Kunst, sowie in einer Bronzekopie der Büste Senefelder's von Zum-
busch bestehen. Sie sprechen auch in rühmendster Weise von dem
Charakter und den Fähigkeiten des Mannes, der, als armer politischer
Flüchtling in Amerika angekommen, eine Zierde der Kunst
daselbst und ein kräftiger Förderer des kunsttechnischen Unterrichts
in den Vereinigten Staaten geworden ist. Mögen ihm noch viele
glückliche Jahre vergönnt sein! Th. G.
Papierpreiserhöhung in Osterreich-Ungarn. Wie die „Neue Freie
Presse“ kürzlich mitteilte, haben die grössten Fabriken Osterreich-
Ungarns eine Vereinbarung getroffen, laut der die Preise für holz-
schliffhaltiges Druckpapier um 10 Prozent erhöht werden sollen.
heit wohl recht wirksame Reklame.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 15
Ferner wurde für holzfreies Papier ein Mindest-Verkaufspreis und
für faconnierte Papiere ebenfalls ein Preisaufschlag festgesetzt.
Ein schönes Farben-Reklamepiakat liegt uns von der Firma
Dr. Lövinsohn & Co., Fabrik von Buch- und ‚Steindruck-
farben in Berlin O. 34, vor. Dieses 58:84 cm grosse, oben
und unten mit Metallstäben versehene Blatt ist eine bemerkens-
werte chromolithographische Leistung der Firma J. C. König &
Ebhardt in Hannover und zeigt einen von seiner Arbeit am litho-
graphischen Stein aufschauenden Künstler, vor dessen geistigem
Auge eine Vision erscheint, wie Genien das seitlich von oben her
flutende Sonnenlicht in die Grundfarben Blau, Rot und Gelb zer-
legen, während eine der drei weiblichen Gestalten zugleich nach
oben deutet, auf die himmlische Quelle des Lichts, der alle irdische
Farbenfreudigkeit entstammt. Der Aufdruck der Firma ist wohl
in die Augen fallend, aber doch so dezent gehalten, dass er das
Bild nicht beeinträchtigt. Das Plakat darf sich in jedem Kontor
sehen lassen. N
Sohuibücherdruck in Osterreich. Der Reichsverband österreichi-
scher Buchdruckereibesitzer hat an das Ministerium für Kultus und
Unterricht eine Eingabe gerichtet, in der die Aufmerksamkeit des
Ministeriums darauf gelenkt wird, dass noch ein grosser Teil der
in den österreichischen Mittelschulen eingeführten Schulbücher im
Auslande, namentlich in Deutschland, gedruckt werde. Die Ein-
gabe bittet schliesslich darum, dass in Zukunft nur solche Schul-
bücher zugelassen werden möchten, die im Inlande gedruckt sind.
Postwesen. Drucksachen sind bekanntlich auch in Form offener
Karten zulässig, die indes die Bezeichnung „Postkarte“ nicht tragen
dürfen. Bezüglich der Grösse dieser Drucksachenkarten hat
das Reichspostamt dahin entschieden, dass dieselbe die Grösse der
Formulare zu Postpacketadressen nicht wesentlich überschreiten darf.
Kalender. Unter den diesjährigen Neuj ahrs-Reklamesachen ver-
dient der Notizblock -Kalender, welchen die Firma Gustav
Stein, Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien,
Berlin SO. (Elisabethhof), ihren Geschäftsfreunden widmete, be-
sondere Beachtung. Ein eleganter Umschlag, auf dem das Jahr
1900 hinter Bergen, begrüsst von den Strahlen der aufgehenden
Sonne, emporsteigt, umschliesst 52 Blätter — für jede Woche ein
Blatt. Jedes dieser Blätter ist durch Perforation in acht Teile
zerlegt, von denen sieben die Vereinigung von Notizen- und Ab-
reisskalender bilden, der achte Teil trägt eine durch ihre Bescheiden-
Die gesetzlich geschützte
Neuheit ist in der Buchdruckerei von C. J. Huss, Berlin, her-
gestellt worden. — Die Firma Gedrüler Grunert (Inhaber Herr
Bruno Grunert) in Berlin, deren’ geschmackvolle Farbendruck-
arbeiten noch jedes Neujahr allgemeinen Beifall fanden, ist auch
beim diesmaligen Jahreswechsel wieder mit einem trefflichen
Wandkalender auf dem Plan erschienen, der sowohl durch seine
Grösse wie durch seine Ausführung imponiert. Die Umrahmung
ist diesmal in den Farben einfach (Braun und Schwarz auf Cha-
moiston), in der Zeichnung, die der modernen Kunstrichtung ent-
spricht, aber sehr reich gehalten. Dieselbe stellt den Aufsatz eines
Schreibtisches mit Büchern, Manuskripten und Schreibutensilien
dar, der rechts und links vom Bücherfach das Kalendarium trägt
und oben mit der Firma bekrönt ist. Der Kalender wird seine
Empfänger ebenso erfreut haben wie das Begleitzirkular und die
in. Dreifarbendruck hergestellte Glückwunschkarte, die von der
gleichen technisch vollendeten Ausführung sind.
dëi
Geschäfts- und Personal Nachrichten,
Beschättsveränderungen, Die Firma W. Drugulin in Leipzig
hat dem linguistischen Leiter der Offizin Herrn Dr. M. Chamitzer
sowie den Herren Hermann Knittel und Theodor Gold Kollektiv-
Prokura erteilt, dergestalt, dass stets zwei von ihnen gemeinsam
die Firma rechtsverbindlich zeichnen. — Die Firma E. T. Gleits-
mann, Fabrik für Buch- und Steindruckfarben in Dresden, hat
die Farbenfabriken der Firma Schiff, Srpek ck Co. in Wien, Buda-
pest und Florenz käuflich erworben und führt dieselben vom
1. Januar an für eigene Rechnung weiter.
Eingetragene Firmen. In Gera, Reuss j. L., die Firma Fisahn
& Habenicht, Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Gesellschaft mit
beschränkter Haftung. Stammkapital 214000 0% Geschäftsführer
ist Herr Clemens Habenicht in Gera. — In Gardelegen die Firma
———————ð—.J ᷓ — — — — se
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— —— a
16 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 2
Wilhelm Hartwig, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Wilhelm Hart-
wig daselbst. — In Königsberg, N.-M., die Firma H. Madrasch,
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Hermann Madrasch daselbst.
— In Brieg die Firma R. Kubisch, Inhaber Herr Buchdruckerei-
besitzer Richard Kubisch daselbst.
Jubiläen. Die „Zittauer Nachrichten“ feierten am 3. Januar
ihr 100jähriges Bestehen. — Das 25jährige Bestehen be-
ging am 1. Januar die Buchdruckerei von Alfred Richter in Gohlis-
Leipzig. — Das 50jährige Bestehen beging am 1. Januar
das von Friedrich Zarncke begründete „Litterarische Central-
blatt“. — Das 50jährige Jubiläum als Inhaber der Firma
Wilh. Gotti. Korn in Breslau beging am 1. Januar Herr Stadt-
ältester Dr. Heinrich von Korn.
S
Litteratur.
Die Photographie. Gemeinverständlich dargestellt für jedermann
von M. Allihn. Leipzig, Verlag von Julius Klinkhardt. Preis
gebd. 1,50 Æ — Der Verfasser behandelt in verhältnismässig
engem Rahmen das Gesamtgebiet der Photographie einschliesslich
der neuesten Verfahren und zwar in klarer, leichtfasslicher Dar-
stellung. Er verfolgt aber nicht den Zweck, Photographen auszu-
bilden oder zu vervollkommnen, das überlässt er den zahlreich
vorhandenen Lehrbüchern, sondern er will nur den Nichtphoto-
graphen wie den photographischen Anfänger über das ganze Gebiet
orientieren. Ein solches zuverlässiges Orientierungsmittel dürfte
nun für die Angehörigen der Druckgewerbe von besonderem Wert
sein, denn diese sollten eigentlich eine gewisse Kenntnis der Photo-
graphie sich aneignen, haben aber meist keine Zeit und oft auch
nicht die nötige Vorbildung, um sich durch umfängliche wissen-
schaftliche Lehrbücher durchzuarbeiten. Ihnen wird das vorliegende
Büchlein viel nützen können und deshalb sei es ihnen empfohlen.
Die Elektrizität. Das Wissenswürdigste aus dem Gebiete der
Elektrizität für jedermann leichtverständlich dargestellt von Ewald
Schurig, Seminaroberlehrer. Mit 30 Figuren im Text. Vierte
verbesserte Auflage. Leipzig, Verlag von Julius Klinkhardt. Preis
kartonniert 1,30 Æ — Das vorliegende Schriftchen, das zugleich
als Kommentar zu des Verfassers Schulwandtafeln dient, wendet
sich an die grossen Volkskreise und bedient sich deshalb einer
sehr einfachen und kurzen, aber höchst klaren Form der Dar-
stellung. Und dass dies der richtige Weg ist, um die schwierige
Materie der Elektrizität und ihrer verschiedenen Verwendung allen
verständlich zu machen, dafür spricht allein schon der Umstand,
dass das Schriftchen bereits die vierte Auflage erlebte. Wir
möchten es deshalb auch unseren Berufskreisen, namentlich den
Gehilfen und Lehrlingen, empfehlen
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Leipzig, 18. Januar 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 ofk
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei-susgade. durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 o%
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 4, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A Für Vermittelung von
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gebühren nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. —
Amtlicher Teil.
Protokoll- Auszüge.
Verhandlungen des Ehren- und Schiedsgerichts des Deutschen Buchdrucker-Vereins zu Leipzig.
Gutachten über die Berechnung der Herstellungskosten eines
Kreisausschuss- Berichtes. . -
Eine Firma in Waldshut (Baden) ersuchte das Ehren- und
Schiedsgericht um ein Gutachten über die Herstellungskosten eines
Berichtes des Kreisausschusses Waldshut für das Jahr 1899, und
zwar pro Bogen für Satz, Druck und Papier bei 420 Auflage.
Hierzu führte die Firma erläuternd aus, dass im Jahre 1898 und
früher der Bogenpreis für Satz, Druck und Papier bei 500 Auflage
mit 25 berechnet und die Buchbinderarbeit mit 50 o% extra
entschädigt worden sei. Jetzt aber habe sich eine Konkurrenz-
firma erboten, die Arbeit bei einer Auflage von 420 für 19,50 0%
pro Bogen Satz, Druck, Papier und Buchbinderarbeit herzustellen.
Das Ehren- und Schiedsgericht unterzog die in Rede stehende
Arbeit einer genauen Berechnung auf Grund des Minimal-Druck-
preisetarifs, des Deutschen Buchdruckertarifs und der örtlichen
Verhältnisse und ermittelte als gewerbsüblichen durchschnittlichen
Bogenpreis für Satz, Druck und Papier den Betrag von 25,75 M
Für Buchbinderarbeit würden bei 420 Auflage 20 ¼ einzustellen
sein. Billiger kann nach der einstimmigen Ansicht‘ des Ehren-
und Schiedsgerichts die fragliche Arbeit nicht hergestellt werden,
wenn die ausführende Druckerei sich denjenigen -Nutzen sichern
will, welcher zur ordnungsmässigen Erfüllung aller geschäftlichen
Verpflichtungen unumgänglich notwendig ist. Der von der nicht
näher bezeichneten Konkurrenzfirma gebotene Preis von 19,50 AM
wurde als ein der rechnerischen Grundlage entbehrender Schleuder-
preis erachtet, der nur auf Kosten der Arbeitslöhne oder bei aus-
schliesslicher Lehrlingsarbeit denkbar ist. RER
Gutachten über die Herstellungskosten eines städtischen Haus-
haltplanes. | |
ine Firma in einer schlesischen Stadt hatte den Druck der
"städtischen Haushaltsanschläge im Submissionswege erworben und |
dieselben für 1898 in 100 Exemplaren zu je 6°, Bogen Quart
zum Preise von 118,50 , für 1899 in 60 Exemplaren zu je 6½
Bogen zum Preise von 120,60 o% für Satz, Druck, Papier und
Buchbinderarbeit geliefert. Da die Firma zu der Überzeugung
gelangte, dass sie bei diesen Preisen nicht zu bestehen vermöge,
beabsichtigte sie bei dem Stadtoberhaupte, das anscheinend von
der Konkurrenz stark beeinflusst war und bei der Vergebung
städtischer Arbeiten absoluter Billigkeit huldigte, wegen der Un-
zulänglichkeit der Preise vorstellig zu werden und erbat sich zu
diesem Zwecke ein Gutachten des Ehren- und Schiedsgerichts.
Dem Ansuchen wurde entsprochen und eine genaue : Berechnung
der fast nur aus schwierigem Tabellensatz bestehenden Arbeit vor-
genommen, hierzu auch die Berechnung des Gesuchstellers. ein-
gefordert. Dabei stellte sich heraus, dass dieser letztere durchaus
ununterrichtet darüber war, wie eine Drucksache richtig zu be-
rechnen ist, denn nicht nur, dass er die Satz- und Druckkosten,
sowie die übrigen Posten viel zu niedrig in Ansatz gebracht hatte,
er hatte auch einen wie es scheint ganz willkürlich gegriffenen
äusserst niedrigen Geschäftsaufschlag auf die Satzkosten angesetzt
und für Korrekturlesen gar nichts berechnet. Das Ehren- und
Schiedsgericht berechnete die Arbeit auf Grund des Minimal-
Druckpreisetarifs sowie unter Berücksichtigung der örtlichen Ver-
hältnisse und ermittelte als gewerbsüblichen Preis der Haushalt-
anschläge bei 100 Auflage 404,90 o% und bei 60 Auflage 894 AM
Dem gegenüber mussten die vom Gesuchsteller berechneten Preise
von 120,60 o% und 118,50 c% als jeder rechnerischen Grondlage
entbehrend und als bei weitem nicht zur Deckung der Selbstkosten
hinreichend bezeichnet werden. Das Ehren- und Schiedsgericht
sprach hierzu einstimmig die Ansicht aus, dass eine Buchdruckerei,
welche ausschliesslich zu solchen Preisen drucken wollte, für die
Dauer nicht bestehen könne, und empfahl dem Gesuchsteller, seinen
künftigen Berechnungen die Sätze des Minimal-Druckpreisetarifs
zu Grunde zu legen. | 17 . e
22 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker Nr. 3
Nichtamtlicher Teil.
Zur Invalidenversicherung.
Anschliessend an die in Nr. 42 und 44 v. Jg. gebrachten
unterscheidenden Merkmale der Gesetze vom 22. Juni 1889
und vom 13. Juli 1899 werden nachstehend die beachtens-
werten Vorschriften der zu ihrer Ausführung erlassenen Be-
schlüsse des Bundesrates und der Anleitung des Reichsver-
sicherungsamtes übersichtlich zusammengestellt.
Im § 1 sind Werkmeister und Techniker, sowie
sonstige Angestellte, deren dienstliche Beschäftigung ihren
Hauptberuf bildet, den schon bisher versicherungspflichtigen
Betriebsbeamten hinzugefügt. Die Anleitung des Reichsver-
sicherungsamtes vom 13. Dezember 1899 führt unter Nr. 20
aus, dass begrifflich der Stellung der Betriebsbeamten ein
Zurücktreten der persönlichen Mitwirkung bei den Herstellungs-
und Gewinnungsvorgängen, eine gewisse Beteiligung bei der
Leitung, eine Aufsichtsstellung gegenüber den nur ausführenden
Arbeitern, Gesellen und Gehilfen eigentümlich, weshalb dar-
unter eine in dem Betriebe mit einer über die Thätigkeit des
Arbeiters oder Gehilfen hinausgehenden, leitenden oder be-
aufsichtigenden Stellung betraute Person zu verstehen sei, wie
auch bereits in den Revisions-Entscheidungen Nr. 104, 193,
326, 582 rechtsgrundsätzlich anerkannt wurde. Unterschiedlich
hiervon bezeichnet Nr. 21 als Werkmeister und Techniker
dieselben Personenkreise, welche § 2b des Krankenversicherungs-
gesetzes vom 10. April 1892, § 133 a der Gewerbe- Ordnung
und § 2 Abs. 2 des Gewerbegerichts- Gesetzes in das Auge
fassen. Erfordernis dieser ist die Vereinbarung fester monat-
licher oder vierteljährlicher Bezüge, welche nach § 133c der
Gew.-Ord. auch bei zeitweiser Verhinderung unverkürzt fort-
gezahlt werden müssen, ferner die Leitung des ganzen Betriebes
oder eines Teiles desselben bezw. die Beschäftigung mit höheren
technischen Dienstleistungen. Dagegen kommt es zufolge der
Reichstagsverhandlungen Nr. 270 S. 6 auf den Grad und Gang
der technisch-wissenschaftlichen Vorbildung, also darauf gar
nicht an, ob jemand einen höheren technisch-wissenschaftlichen
Unterricht erhalten und eine Diplomprüfung abgelegt hat, um
die Begriffsmerkmale zu erfüllen, jedoch darauf, dass er in
einer abhängigen Stellung sich befindet und Lohn oder Gehalt
bezieht, um die Versicherungspflicht zu begründen.
Hiervon ausgehend ist betreffs dieser Personengruppen aus-
einanderzuhalten, dass nach $ 1 des 1.-V.-G. sie blos bei
einem Diensteinkommen bis 2000 Mk. der Versicherungspflicht
unterliegen und zufolge § 14 des 1.-V.-G. zwischen 2000 bis
3000 Mk. zur Selbstversicherung berechtigt sind, während die
sonstigen Gewerbegehilfen unabhängig von einer Höchstgrenze
ihrer Lohnbezüge versicherungspflichtig bleiben, so lange sie in
einem Arbeitsverhältnisse stehen. Der Betriebsbeamte, Werk-
meister, Techniker scheidet also aus der Versicherung aus, so-
bald sein Lohn oder Gehalt 2000 Mk. übersteigt. Der Bundes-
rat hat innerhalb der Grenzen seiner Zuständigkeit unter dem
10. November 1899 beschlossen, dass zukünftig für versicherungs-
berechtigte Personen Quittungskarten von grauer Farbe und nur
für die versicherungspflichtigen wie bisher von gelber Farbe
verwendet werden sollen. Daraus folgt, dass Werkmeister und
Techniker mit einem Einkommen über 2000 Mk. statt der bisheri-
gen gelben sich graue Quittungskarten ausstellen lassen müssen.
Wer zur freiwilligen Versicherung andere Karten verwendet,
kann, sofern nicht nach anderen gesetzlichen Vorschriften eine
härtere Strafe eintritt, zufolge Nr. 1 dieses Beschlusses von
der unteren Verwaltungsbehörde bezw. der Rentenstelle mit
einer Ordnungsstrafe bis zu 20 Mk. belegt werden. Nur für
versicherungspflichtige Personen hat nach § 141 des 1.-V.-G.
der Arbeitgeber Marken zu kleben, also nur in die gelben
Quittungskarten. Die Auffassung verschiedener Kreise, dass es
in seinem Belieben stehe, für Personen, welche der Ver-
— ——ů—S—— mn mn — mn — —
——
sicherungspflicht nicht unterliegen, Marken zu kleben, ist rechts-
irrtümlich und kann ein derartiges Verhalten die Strafen des
8 181 des I.-V.- G. bezw. § 263 des Str.- G.- B. nach sich
ziehen.
Beitragsmarken werden nach dem Beschlusse vom
27. Oktober 1899 in jeder Lohnklasse für eine, für zwei und
für dreizehn Wochen ausgegeben. Nach $ 141 des I.-V.- G.
ist der Versicherungsanstalt überlassen, zu bestimmen, dass
die Arbeitgeber Marken in anderen als den aus den Lohn-
zahlungen sich ergebenden Terminen beibringen. Nur wenn
von diesem Rechte Gebrauch gemacht wurde, dürfen für ver-
sicherte Personen Beitragsmarken geklebt werden, welche über
eine längere Zeit als eine Lohnzahlungsperiode lauten, weil
die Vorschrift des $ 142 des I.-V.-G., wonach blos bei der
nächstfolgenden Lohnzablungsperiode der Anteil des Arbeiters
vom Lohne innebehalten werden darf, in Verbindung mit
8 181 des I.-V.- G. die Abzüge höherer Anteilsbeiträge hin-
dert. Bei den Gehilfen im Buchdruckereibetriebe werden also
zur Zeit höchstens die zweiwöchentlichen Marken verwendbar.
Auf Grund des § 4 des I.-V.-G. können von der Ver-
sicherungspflicht befreit werden Personen, welche blos
vorübergehend während verhältnismässig kurzer Zeit Lohnarbeit
verrichten, sowie auf Grund des $ 6 des 1.-V.-G. Personen,
welche das 70. Lebensjahr vollendeten, oder welche eine Un-
fallrente beziehen. Auf Grund des Beschlusses vom 24. De-
zember 1899 ist, wenn ihrem Antrage auf Befreiung statt-
gegeben wurde, denselben eine „Versicherungsfreikarte“ in
grüner Farbe auszustellen. Nur wenn der Gewerbegehilfe
solche dem Arbeitgeber vorlegt, darf letzterer das Einkleben
der Beitragsmarken unterlassen, andernfalls wird er straffällig
aus § 176 des I.-V.-G. Dabei sei hervorgehoben, dass nach
der Anleitung des Reichsversicherungsamtes vom 19. Dezember
v. J. auch der Bezug einer Witwen- und Waisenrente zu dem
Antrage auf Befreiung berechtigt, also auch Witwen und
Kinder solchen stellen können, wogegen die Befreiung mit
dem Zeitpunkte erlischt, wenn die Witwe eine anderweite Ehe
eingeht oder das Kind das Alter der Unterstützung über-
schreitet. Eine Haftpflichtentschädigung vermag jedoch nie-
mals einen Befreiungsgrund abzugeben.
Der Beschluss des Bundesrats vom 27. Dezember 1899
regelt die Befreiung von der Versicherung in den Fällen des
§ 4 des 1.-V.-G. Darnach sind vorübergehende Dienstleistungen
als eine die Versicherungspflicht begründende Beschäftigung
dann nicht anzusehen, wenn sie von solchen Personen, die
berufsmässig Lohnarbeit überhaupt nicht verrichten
a) nur gelegentlich, insbesondere zu gelegentlicher Aushilfe,
b) zwar in regelmässiger Wiederkehr, aber nur nebenher und
gegen ein geringfügiges Entgelt, welches für die Dauer
der Beschäftigung zum Lebensunterhalte nicht ausreicht
und im Missverhältnisse zu den Versicherungsbeiträgen steht,
oder von solchen Berufsarbeitern, die in einem regel-
mässigen, die Versicherungspflicht begründenden Arbeits-
oder Dienstverhältnisse zu einem bestimmten Arbeitgeber
stehen, ohne Unterbrechung dieses Verhältnisses bei andern
Arbeitgebern nebenher, sei es nur gelegentlich zur Aushilfe,
oder für Dienstleistungen zur schleunigen Hilfe bei Un-
glücksfällen oder Verheerungen durch Naturereignisse oder
zur schleunigen Beseitigung von Verkehrs- oder Betriebs-
störungen, sofern diese Dienstleistungen nach ihrer Art
die Dauer von 2 Arbeitstagen voraussichtlich nicht über-
steigen, verrichtet werden. Inwieweit vorübergehende
Dienstleistungen solcher Ausländer, denen der Aufenthalt
in Grenzbezirken des Inlandes auf fest bestimmte kurze
Zeit behufs Ausführung vorübergehender Arbeiten behörd-
lich gestattet ist, als eine versicherungspflichtige Beschäfti-
gung nicht anzusehen sind, wird besonderer widerruflicher
Nr. 3
Anordnung der Landesregierung mit Zustimmung des
Reichskanzlers vorbehalten. ö
Die Anleitung vom 19. Dezember v. J. unterstützt die in
Nr. 44 v. Jg. vertretene Auffassung, wonach ein „Mindest-
arbeitsverdienst“ nicht gleichbedeutend mit „feste Bezüge“
ist, so dass ein solches nicht gemäss § 34 Abs. 3 des I.-V.-G. für
Bestimmung der Lohnklasse sich eignet, vielmehr bei diesem
die Feststellung derselben gemäss dessen Abs, 2 Ziffer 1 oder 5
zu erfolgen hat. Sollten hierüber Streitigkeiten zwischen dem
Betriebsunternehmer und dem Gewerbegehilfen entstehen, sò
sind solche nach $ 155 des I.-V.-G. durch die untere Verwal-
tungsbehörde mit Berufung an die höhere Verwaltungsbehörde
zu entscheiden.
Diese Anleitung spricht weiter aus, dass
a) wenn ein Arbeiter in Verhinderungsfällen einen Vertreter
zur Verrichtung seiner Arbeit bestellt, der Arbeitgeber
für diesen letzteren selbst dann Beitragsmarken verwenden
muss, wenn er solche jenem bereits für die Lohnperiode
klebte, e Gë
b) als Arbeitgeber der von einem Vorarbeiter oder
Scharwerker angenommenen und gelohnten Personen
derjenige anzusehen ist, also Marken zu kleben hat, dem
die Arbeit geleistet wird, | i
c) wenn einer verheirateten Person eine Verrichtung über-
tragen wird, bei welcher die Hilfeleistung der Ehefrau
stillschweigend vorausgesetzt wird, wie bei dem Hausver-
walter oder Pförtner, dann Beitragsmarken auch für die
Ehefrau verwendet werden müssen. Dr. B. Hilse,
dës
Der Schnellpressenbau des Kempewerkes
zu Nürnberg.
Viele, viele Besucher zählt das „Kempewerk“ zu Nürnberg Jahr
für Jahr, und noch ein jeder dieser Besucher ging nicht von dannen,
ohne dass er zu der Ausserung veranlasst war: „Ein Musterbetrieb“.
Die Wurzel des -Geschäftes ist natürlich das Stereotypiewesen.
Hier arbeiten etwa 80 Mann Hand in Hand an allen möglichen
Instrumenten und Hilfsgeräten; streng geschulte Leute unter An-
leitung bewährter Meister finden hier ihr sicheres, gut bezahltes
Brot. Was geleistet wird, das ist sachverständig korrekt, und mit
Vertrauen nimmt jeder Buchdrucker und Stereotypeur die Arbeit
auf, wenn die Werkzeuge von Kempe sind. Eine Fabrik, welche
den Bau moderner Fräsmaschinen so kraftvoll fördern konnte,
dass heute die meisten graphischen Betriebe von Amerika absehen
und dieses gute, bewährte deutsche Fabrikat annehmen, eine solche
Fabrik konnte wohl an die Schnellpresse des Buchdruckers denken
und den Bau auch dieser Sonderart in ihren Wirkungskreis mit
einbeziehen. l
1898 erfuhr die Fachwelt zuerst von dem Schnellpressenbau
des Kempewerkes. Von langer Hand vorbereitet, wurden die
Maschinen zuerst im Herbste 1898 praktisch erprobt und in die
Praxis eingeführt. Welche sorgenvolle Arbeit das Jahr 1898 ab-
schloss, das kann nur der Mann begreifen, welcher selbst die
Lösung grosser Aufgaben in die Hand genommen und nach bestem
Können zu Ende geführt hat. Der Winter 1898/99 brachte eine
Reihe ehrenvoller Aufträge aus den angesehensten Buchdruckereien
des Inlandes und Auslandes, deren Chefs oder Betriebsleiter die
„Kosmos“-Schnellpresse auf dem Kempewerk besichtigt und
erprobt hatten.
Alle diese Firmen wurden pünktlich und gewissenhaft bedient,
und mit Ausnahme von einer Firma, welche spezielle Anderungen
wünschte und erhielt, liefen sämtliche „Kosmos“ Schnellpressen
von Anfang an bis auf den heutigen Tag ohne jede Störung zur
Zufriedenheit der Besteller. Die Anderungen bezogen sich auf
das Farbwerk, bei welchem Neuerungen nicht gewünscht wurden.
Seit dieser Zeit werden die „Kosmos“-Schnellpressen sämtlich mit
dem Farbwerk nach Oberzell- Augsburger System versehen. In-
dessen hat der Gegendruckcylinder mit Rollenbewegung den Bei-
fall eines jeden Fachmannes gefunden, ebenso der Schrägschnitt
der Laufzähne des Druckcylinders, wie solche aus der Abbildung
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 23
klar erkenntlich sind. Der Gegendruckcylinder mit Rollenbewegung
sichert unbedingt gleichmässigen, schmitzfreien Druck, sowie kraft-
vollen Widerstand des Druckfundaments für den schwersten Illu-
strationsdruck und bewahrt die Maschine vor dem gefürchteten
Stossen und Rucken. Jede Druckleistung wird von der „Kosmos“
verlangt, und insbesondere stellt die Kgl. Bayer. Hof buchdruckerei
von G. P. J. Bieling- Diets in Nürnberg die allerhöchsten Ansprüche
für den feinen Illustrations- und Farbendruck für Ansichtspostkarten,
Obligationen u. dergl. m. Auf der andern Seite druckt die „Mittel-
sächsische Zeitung“ in Meissen von ihrem grossen Format, das
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die Schnellpresse bis auf die letzte Viertelpetit ausnutzt, 1700 in
der Stunde. Wenn hiermit auch die grosse Leistungsfähigkeit
der „Kosmos“-Schnellpressen bestens bestätigt wird, so können
wir eine solche Schnelldruckleistung doch nicht billigen, denn
dauernd gut erhalten bleibt nur eine einfache Schnellpresse, welche
im Normalgange von 900 bis 1100 Druck in der Stunde bewegt
wird. Jedenfalls tritt die „Kosmos“-Schnellpresse dem besten
Fabrikat vollgültig an die Seite, und sie rechtfertigt im reichsten
Maasse das Vertrauen, welches die Fachwelt ihr entgegenbringt.
Der mässige Preis und die Thatsache, dass die „Kosmos“-Schnell-
presse unter allen bekannten Schnellpressen vermöge ihres ratio-
nellen Antriebes den geringsten Raum — bei gleichem Kraftbedarf
— in Anspruch nimmt, rechtfertigt auch die Nachfrage nach dieser
Schnellpresse, welche mit ihrer Raumersparnis den meisten Drucke-
reien thatsächlich eine dankbare Betriebserleichterung bietet. O
2
Ein Gutenberg-Jubiläumskalender.
Das Jahr 1900 ist bekanntlich ein Jubeljahr nicht nur für die
Jünger Gutenberg’s, sondern für die ganze Welt, denn in diesem
Jahre vollenden sich nach der allgemeinen Annahme fünf Jahr-
hunderte seit der Geburt Johannes Gutenberg’s, des Erfinders der
Buchdruckerkunst, und an vielen Orten, insbesondere aber in der
Geburtsstadt Gutenberg’s, dem goldenen Mainz, werden grosse
Vorbereitungen getroffen, den 500jährigen Geburtstag des Alt-
meisters der Buchdruckerkunst würdig zu feiern.
Diese grosse Bedeutung, welche dem Jahre 1900 für die Buch-
druckerkunst innewohnt, hat der Bauer'schen Giesserei in Frank-
furt a. M. den glücklichen Gedanken eingegeben, einen grossen
Wandkalender herauszugeben, der seiner ganzen künstlerischen
Anlage und Ausführung nach als ein Gutenberg-Jubiläums-
kalender bezeichnet werden darf.
Der Kalender ist im Stilcharakter eines Epitaphiums aus dem
fünfzehnten Jahrhundert gehalten. Seinen Mittel- und Schwer-
punkt bildet die in Federzeichnung nach dem Thorwaldsen'schen
Mainzer Denkmal ausgeführte Figur Gutenberg’s; dieselbe steht
in einer Nische mit schwarzem Grunde, die von zwei mit einem
geschweiften, mit Krabben besetzten Giebel bekrönten Säulen ein-
gefasst wird. Im Giebelfelde befindet sich die Gestalt eines knienden
Engels, der das Stadtwappen von Mainz hält. An dieses Mittel-
feld schliessen sich zu beiden Seiten in organischer architektoni-
scher Gliederung die Felder für die Monate an. Die beiden
Flächen sind durch vier dreifach- gekuppelte, ebenfalls mit reichen
Giebeln gekrönte Säulenbündel in die 12 Felder eingeteilt und
die verwendete Architektur nebst den ornamentalen Einfassungen
ist im Stile des 15. Jahrhunderts gezeichnet.
Dieser eigentliche Kalender nebst der Nische mit der Guten-
bergfigur wird durch einen breiten Fries eingefasst, der mit einem
ee TEE
24 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
aalförmig gewundenen Schriftbande belegt ist, das den Schiller'-
schen Spruch zur Verherrlichung der Buchdruckerkunst trägt:
„Körper und Stimme leihet die Schrift dem stummen Gedanken,
durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt“, und
ferner neben den Jahrzahlen 1400 und 1900 den Hinweis enthält:
„Zur Erinnerung an die fünfhundertste Wiederkehr des Geburts-
jahres unseres Altmeisters Gutenberg, des Erfinders der Buch-
druckerkunst“.
Die zu dem Kalendarium und dem sonstigen Text verwendete
Schrift ist getreu im Charakter jener Zeit gehalten und repräsen-
tiert eine Nachbildung der in vielen Manuskripten des 15. Jahr-
hunderts ersichtlichen Schriftzeichen. Ihre Zeichnung ist ebenso
schön wie auffallend und charakteristisch, besonders zeichnen sich
die Versalien durch Originalität und Deutlichkeit aus. Es wird
sich daher diese Manuskriptgotisch der Bauer’schen Giesserei auch
für Druckerzeugnisse der modernen Richtung gut und zweckent-
sprechend verwenden lassen.
In den durch die Biegungen des Schriftbandes gebildeten Fel-
dern, deren roter Grund abwechselnd mit weissem Lorbeer-, Wein-
und Eichenlaub dekoriert ist, befinden sich die zwölf Himmels-
zeichen, während in den vier Ecken des Frieses runde Medaillon-
bilder, die ebenso wie die Himmelszeichen in Federzeichnung
ausgeführt sind, die vier Jahreszeiten symbolisieren. Die Motive
hierzu sind alten Holzschnitten entnommen und, wie die sämt-
lichen Federzeichnungen, in der Art der Dürer’schen Holzschnitt-
folgen gehalten. In allen Teilen ist so viel als möglich auf alte
Originale zurückgegriffen, die natürlich entsprechend umgestaltet
werden mussten. Der Frankfurter Adler ist einem alten Lands-
knechtsschild entnommen, und auch die beiden grossen Initialen
in der Firma sind alten Arbeiten nachgebildet. Durch dieses
Zurückgreifen auf alte gute Originale ist es gelungen, der ganzen
Arbeit die Eigentümlichkeit der Drucke der Gutenberg’schen Zeit
zu geben und dadurch dem Altmeister eine würdige Ehrung zu
bereiten.
Jedenfalls hat sich die Bauer'sche Giesserei durch die Heraus-
gabe dieses Gutenberg-Kalenders, dessen technische Ausführung
eine vorzügliche ist, ein Verdienst erworben, und es wäre nur zu
wünschen, dass der Kalender recht weite Verbreitung in den Kreisen
des Buchdruckgewerbes fände. r.
Sprechsaal.
A Berlin. Am Sonntag, den 7. d. M., feierte ein langjähriges
Mitglied der „Vossischen Zeitungs“ - Druckerei, der Schriftsetzer
Herr Rudolf Weiner, sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum.
Am Vormittag des festlichen Tages wurde der noch recht rüstige
Jubilar in seiner Wohnung durch ein Ständchen des Druckerei-
Gesangchors „Eintracht“ begrüsst, an das sich die Beglückwün-
schung seitens seiner Kollegen und Vorgesetzten, wie auch seitens
der Redaktion und seiner Arbeitgeber schloss. Die dem Jubilar
reichlich dargebrachten Spenden bewiesen, welche hohe Wert-
schätzung er sich bei seinen Prinzipalen und welche Zuneigung
und Freundschaft er sich in einem grossen Kreise seiner Berufs-
genossen erworben hat. Ein Festmahl im „Schultheiss“ in der
Neuen Jacobstrasse, das durch treffliche Reden, Erinnerungen aus
dem arbeitsreichen Leben des würdigen Veteranen und durch
launige, dem Festtage angepasste Vorträge gewürzt war, vereinigte
die grosse Zahl seiner Freunde und Gönner um den Jubilar. Die
Druckerei der „Vossischen Zeitung“ gehört zu jenen rühmens-
werten Offizinen, in denen die rücksichtsvolle Beschäftigung fünfzig-
und mehrjähriger Jubilare eine „Tradition des Hauses“ bildet.
Eine bemerkenswerte Eigenschaft in der heutigen Zeit!
-k. Berlin, 14. Januar. Am 11. d. Mts., verstarb in dem
jugendlichen Alter von 29 Jahren der Buchdruckereibesitzer Herr
Otto Hendebett nach langen schweren Leiden. Der Verstorbene
war Mitinhaber der Druckerei A. Hendebett, welche sich nach dem
Tode des allen Berliner Buchdruckern bekannten Begründers, der
sein Geschäft lange Jahre mit recht primitiven Mitteln, mit einer
Handpresse betrieben hat, durch die emsige Thätigkeit auch der
damals noch in recht jugendlichem Alter stehenden Kinder, Knaben
wie Mädchen, zu einem ansehnlichen Betriebe entwickelt hat, in
welchem jetzt sehr saubere Arbeiten hergestellt werden.
-s- Berlin, 14. Januar. In einer hiesigen grossen Druckerei
hatte ein Setzer durch falsches Korrigieren Makulaturdruck
veranlasst; die Geschäftsleitung machte den Betreffenden für den
Nr. 3
Schaden verantwortlich und wollte ihm einen angemessenen Lohn-
abzug machen. Der Setzer protestierte hiergegen, indem er sich
auf den Paragraph 394 des Bürgerlichen Gesetzbuches berief,
welcher lautet: „Soweit eine Forderung der Pfändung nicht unter-
worfen ist, findet die Aufrechnung gegen die Forderung nicht
statt. Gegen die aus Kranken-, Hilfs- und Sterbekassen, ins-
besondere aus Knappschaftskassen und Kassen der Knappschafts-
vereine zu beziehenden Hebungen können jedoch geschuldete
Beiträge aufgerechnet werden.“ Demnach sei eine Aufrechnung
der Entschädigungsforderung gegen einen Teil des Arbeitslohnes
— so argumentiert der zur Entschädigung Verpflichtete weiter —
gesetzlich nicht zulässig. — Obwohl die betr. Firma anderer
Meinung war, hat sie es leider unterlassen, diese prinzipielle Frage
zur gerichtlichen Entscheidung zu bringen; um Weiterungen zu
vermeiden, hat sie den vollen Lohnbetrag ausgezahlt und es bleibt
ihr lediglich das Recht, einen zivilrechtlichen Anspruch an den
Setzer geltend zu machen. In vielen derartigen Fällen würde der
Arbeitgeber unter diesen Umständen leer ausgehen, es erscheint
deshalb wünschenswert, einen solchen Streitfall gerichtlich in allen
Instanzen zum Austrag zu bringen.
— Danzig, 13. Januar. In der gestrigen Sitzung der Stadt-
verordneten stand die Petition auf der Tagesordnung, die
seitens des Tarifamtes an verschiedene Behörden versandt
worden ist und den Zweck hat, diese zu veranlassen, ihre Druck-
arbeiten künftighin nur an tariftreue Druckereien zu vergeben.
Die Angelegenheit hat zur Zeit für die Stadt Danzig allerdings
insofern keine aktuelle Bedeutung, als erst vor nicht langer Zeit
der Magistrat seine Drucksachen auf vier Jahre an eine nicht-
tariftreue Firma (A. Schroth hier) vergeben hat. Trotzdem aber
liess sich der Stadtverordnete Herr Fuchs (in Firma „Danziger
Neueste Nachrichten“) angelegen sein, die Petition warm zu be-
für worten, um das Stadtverordnetenkollegium zu bewegen,
wenigstens seine Sympathie für die Sache durch Ueberweisung der
Petition an den Magistrat zur Berücksichtigung auszusprechen,
zumal vom Vorstand des Vereins ost- und westpreussischer Buch-
druckereibesitzer eine Gegenpetition eingereicht worden war,
welche sich in teilweise scharfen Ausdrücken gegen die Be-
strebungen des Tarifamts, die als Hetzereien bezeichnet werden,
wendet und ersucht, das Ansinnen des Tarifamts rundweg abzu-
lehnen. Im Laufe der Verhandlungen wies Herr Fuchs u. a. auch
auf die örtlichen Verhältnisse in Danzig hin, indem er ausführte:
Dass eine grössere Anzahl von Danziger Druckereibesitzern den
Tarif nicht anerkannt haben, sei zwar richtig, es müsse aber in
Betracht gezogen werden, dass die drei anerkennenden Firmen
etwa 132 Gehilfen beschäftigen, die übrigen 19 nur etwa 73.
Darauf komme es aber nicht an, sondern darauf, dass die drei
Firmen mit ihren 132 Gehilfen nur etwa 23 Lehrlinge beschäftigen,
die übrigen mit 73 Gehilfen dagegen etwa 55 Lehrlinge, also
mehr als dreiviertel Lehrlinge. Die Tarifgemeinschaft wolle aber
gerade vermeiden, dass durch allzugrosse Lehrlingszüchterei ein
Proletariat herangezogen werde. Aus der Mitte des Kollegiums be-
gegneten die Bestrebungen der Buchdrucker manchen Sympathien.
Insbesondere verkannte der Stadtverordnete Herr Münsterberg durch-
aus nicht die immense Bedeutung der Bewegung im Buchdruck-
gewerbe. Es habe ihn immer ein Gefühl des Neides beschlichen,
wenn er sich die Organisation dieses Gewerbes vergegenwärtigt und
gesehen habe, wie hier reformatorisch vorgegangen werde, und er
habe es immer lebhaft bedauert, dass nicht auch andere Gewerbe
diesen Weg beschritten und dadurch Frieden zwischen Arbeit-
gebern und Arbeitnehmern anbahnen konnten. Aber es überwogen
schliesslich die aus der bereits auf vier Jahre erfolgten Vergebung
der städtischen Drucksachen abgeleiteten praktischen Bedenken, so
dass die Petition des Tarifamts nach dem von Herrn Fuchs auf-
genommenen Vorschlage des Herrn Oberbürgermeisters Delbrück
dem Magistrat nur als Material für eine Prüfung der Sache bei
der nächsten Drucksachenvergebung überwiesen wurde. Für die
Tariffreunde ist dieser Erfolg allerdings nur ein kleiner; die
moralische Niederlage aber, welche die Tarifgegner im Stadt-
verordnetenkollegium und im Publikum, das durch ausführliche
Wiedergabe der Verhandlungen unterrichtet wurde, erlitten haben,
ist um so grösser.
-e. Leipzig, 14. Januar. In der Maschinenfabrik von Karl
Krause schliesst sich an die stattliche Reihe langjähriger, treuer
Arbeiter, die ihr 25jähriges Jubiläum bereits daselbst feiern
konnten, abermals ein Jubilar als siebenundzwanzigster würdig
an; es ist dies der Monteur Herr Ernst Friedrich, der seit dem
14. Januar 1875 in genannter Fabrik beschäftigt ist und somit
Nr. 3
— —ä—ꝛ—ũ ꝛ—
am heutigen Tage auf eine 25 jährige Thätigkeit zurückblickt. Die
Fabrikherren sowohl wie das Personal beglückwünschten selbst-
verständlich den Jubilar an seinem Ehrentage und erfreuten ihn
durch mannigfache Geschenke.
Aus Sachsen. Am 2. Januar beging Herr Buchdruckerei-
besitzer Heinrich Lux in Döbeln in geistiger Frische und Reg-
samkeit sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum und ist hierbei
von Freunden und Bekannten mit sinnigen Glückwünschen geehrt
worden. Der Jubilar ist ein langjähriges und thätiges Mitglied
des Deutschen Buchdrucker-Vereins und bekleidet seit Jahren das
Amt eines Vertrauensmannes des Kreises VII. Als solcher hat
er an fast allen Versammlungen und Vereinsarbeiten thätigen An-
teil genommen. Wir statten dem verdienten Kollegen noch nach-
träglich die herzlichsten Glückwünsche ab.
&
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Firma Ma-
schinenfabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über
Kalander-Stereotypie bei, worauf wir unsere Leser aufmerk-
sam machen. `
Kaiser-Menukarten. Zum bevorstehenden Geburtstage Sr. Maj.
des Kaisers Wilhelm II. bringt die Kunstanstalt von Förster & Borries
in Zwickau (Sachsen) wieder eine Reihe prächtig ausgestatteter Menu-
kartenvordrucke auf den Markt, welche die Kollegen in den Stand
setzen, zu den abzuhaltenden Festmählern eine künstlerisch aus-
gestattete Tischkarte zu liefern. Die in Gold und Farben aus-
geführten Vordrucke zeigen bei einer Karte das kaiserliche W mit
der Kaiserkrone, während die andern das in Prägedruck fein aus-
geführte Medaillonbild des Kaisers inmitten verschiedener Embleme
enthalten. Zwei der letzteren Karten enthalten auf die Marine
bezügliche schöne und sinnreiche Darstellungen; sie eignen sich
also nicht nur zu Kaisers Geburtstag, sondern auch zu „Flotten-
Kundgebungen“, von denen die Zukunft sicherlich noch manche
bringen wird. Sämtliche Karten sind mit Schräggoldschnitt ver-
sehen und werden mit oder ohne Anhängeblatt geliefert.
Ein Weihnachtsheft von gediegener Ausstattung und vorzüg-
lichem Inhalt hat die Doppelfirma H. Berthold-Berlin und Bauer c
Co.-Stuttgart, Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei,
A.-G., erscheinen lassen. Dasselbe enthält die letzten Neuheiten
der Firma in modernen Buch-, Titel- und Reklameschriften, Ein-
fassungen u. s. w. und dürfte in seiner Reichhaltigkeit wohl für
jede Druckerei etwas bringen. Wir finden darin zunächst, in allen
Graden durchgeführt, die „Lateinisch“, eine von dem hervor-
ragenden Schriftzeichner Peter Schnorr entworfene und von nam-
haften Technikern für die Praxis verbesserte ruhige und schöne
Antiqua, die dem durch die modernen Kunstbestrebungen angereg-
ten Verlangen nach kräftigeren Antiqua-Brodschriften Rechnung
trägt und sich vorhandenen ähnlichen Garnituren ebenbürtig an
die Seite stellen kann. Die zu dieser Schrift erforderliche Kursiv
und Halbfett befinden sich im Schnitt. Es folgen dann die
„Morris-Gotisch“ und die „Original-Gotisch“, die ähnlichen
Zwecken im Frakturcharakter dienen sollen, wie die Lateinisch im
Antiquacharakter, nämlich in Anlehnung an die Meisterwerke der
Vergangenheit kräftige Brodschriften im Frakturcharakter zu bieten.
Die Morris-Gotisch, in welche die Firma durch Abänderung einiger
Buchstaben des Morris’schen Originals eine grössere Ruhe gebracht
hat, nähert sich mehr dem Alten, die Original-Gotisch mit ihren
schlankeren, schmiegsameren Formen mehr dem Modernen, so dass
also mit beiden Schriften verschiedenen Wünschen Rechnung ge-
tragen wird. An diese drei Brodschrift-Garnituren schliessen sich
passende Auszeichnungsschriften an, wie „Altgotisch“, ein-
fache und verzierte enge „Altdeutsch“, Zierschrift „Edison“,
„Mönch-Initialen“ und diesen folgen den gedachten Kunststilen
entsprechende Ornamente und Einfassungen. Endlich sind
auch noch die unsern Lesern bekannte kräftige „Herkules“ so-
wie die „Carola“ zu erwähnen, mit denen die Firma ihre Re-
klame- und Zeitungs-Titelschriften vermehrt hat. Wenn wir nun
auch noch der prächtigen modernen Vignetten auf den Aussen-
seiten des Umschlags gedenken, die sowohl in einem Stück (für
Grossquart), wie zerlegt abgegeben werden, so glauben wir vom
Ganzen des Gebotenen sagen zu dürfen, dass es sowohl technisch
wie künstlerisch allen Anforderungen entspricht, welche die mo-
derne Kunstrichtung an die Schriftgiessereien stellt. Wir empfehlen
das Weihnachtsheft den Kollegen angelegentlich.
u Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 25
1 Druckpreise-Erhöhung In Osterreich. Der Kronlandsverband
der Buchdruckereibesitzer Böhmens hat am 1. Januar eine zehn-
prozentige Erhöhung der Druckpreise eintreten lassen. Grund zu
diesem Schritte ist die Erhöhung des Buchdrucker-Lohntarifs und
die bevorstehende bez. bereits eingetretene Erhöhung der Papier-
preise. Die andern Kronländer dürften, da für sie die gleichen
Verhältnisse vorliegen, voraussichtlich diesem Beispiele folgen.
Um die Aufhebung des Zeltungs- und Kalenderstempels In Öster-
reich haben sich die Herren Buchdruckereibesitzer Feller - Karls-
bad, Holzhausen- und Jasper-Wien besonders verdient gemacht.
Zwar hatte das Abgeordnetenhaus die Aufhebung beschlossen, das
Herrenhaus aber war unsicher geworden und es drohte mindestens
eine Vertagung ad calendas graecas. Da gelang es den genannten
Herren, einen Umschwung der Stimmung herbeizuführen, so dass
das Herrenhaus dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses beitrat,
worauf der Erlass des bezüglichen Gesetzes erfolgte. Herrn Feller,
der auch sonst im Interesse der Druck- und Verlagsgewerbe sehr
thätig ist, wurde vom Kronlandsverband der Buchdruckereibesitzer
Böhmens Dank und Anerkennung ausgesprochen.
Für die Montag-Frühhlätter gedachte der Besitzer des „Neuen
Wiener Tageblattes“ in Wien die Wege wieder zu ebnen, indem
er vom 1. Januar ab ein solches wieder erscheinen lassen wollte.
Hiergegen erhoben aber sowohl die Journalisten durch den Schrift-
steller-Verein „Concordia“ wie die Buchdruckereibesitzer und
Buchdruckergehilfen Widerspruch, letztere unter dem Gesichts-
punkte, dass die Einführung von Montag-Frühblättern tarifwidrig
sei und der Tarif zu Gunsten derselben nicht geändert werden
könne. Am 7. Januar ist aber doch zwischen Prinzipalen und
Gehilfen ein besonderer Tarif für Montagfrühblätter vereinbart
worden, der die Herstellung dieser Blätter zwar erheblich erschwert,
sie aber doch ermöglicht. E
Die Einführung des neuen Tarifs In Osterreich ist nicht ohne
Hindernisse von Statten gegangen. Während die Buchdruckerei-
besitzer den Tarif überall annahmen, erhoben die Gehilfen fast
überall Widerspruch und an einzelnen Orten ging derselbe bis zur
Einreichung der Kündigung bez. Arbeitsniederlegung. Dem ver-
mittelnden Eingreifen der beiderseitigen Tarifvertreter gelang es
jedoch, die Schwierigkeiten zu beheben.
Einen neuen Linotype-Record hat nach dem „Inland Printer“
der Setzer William A. Stubbs von der „Sun“ in Baltimore bei
einem Wettsetzen geschaffen. Derselbe lieferte in 5 Stunden 33 Min.
2471 Nonpareille-Zeilen korrigierten Satzes, die 66717 Ems oder
98840 Buchstaben enthielten. Auf die Stunde kamen im Durch-
schnitt 12021 Ems. Die Zeilenbreite betrug nur 27 Nonpareille-
Ems. Der Gegner von Stubbs setzte in 5 Stunden 21 Minuten
2038 Nonpareille-Zeilen mit 55026 Ems oder durchschnittlich
10200 Ems pro Stunde.
Die dicke Sechs in Newyork, wie die Typographical Union Nr. 6
(Gehilfenvereinigung) genannt wird, begeht heuer ihr 50Ojähriges
Bestehen und will bei dieser Gelegenheit im Mai eine grosse
typographische Ausstellung in dem gewaltigen Grand Central
Palace in Newyork zum Besten ihrer Unterstützungskassen abhalten.
Zur Beschickung dieser Ausstellung, die einen Flächenraum von
über 300000 Quadratfuss erhalten soll, sind Einladungen an die
verschiedenen Fabrikanten und Lieferanten ergangen. Es dürfte
wohl das erste Mal sein, dass eine Gehilfenvereinigung zu einem
solch grossen Unternehmen schreitet.
7
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen, Die bisher unter der Firma Scharpf
& Kraus betriebene Buchdruckerei, Verlag des „Gmünder Tag-
blatts“, Buch-, Papier- und Schreibwaren-Handlung in Schwäb.
Gmünd ist mit allen Aktiven und Passiven in den alleinigen
Besitz des Herrn Bernhard Kraus übergegangen. Das Geschäft
wird unter dessen Namen fortgeführt.
Eingetragene Firmen. In Gröningen, Bz. Magdeburg, die
Firma Oscar Kleinknecht, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Oscar
Kleinknecht zu Gröningen. — In Stuttgart die Firma Buch-
druckerei und Verlag C. Dieterich, Inhaber Herr Karl Dieterich,
Buchdruckereibesitzer in Stuttgart. — In Kiel die Firma Karl
Jansen, Inhaber Herr Buchdrucker Karl Jansen daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Eduard Wieske
in Halle a. S., grosser Berlin Nr. 1, am 10. Januar. Konkurs-
verwalter Herr Taxator Otto Knoche in Halle a. S., Bismarckstr.
Nr. 30. Anmeldefrist bis 23. Februar.
26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 3
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Berthold Saager
in Stettin, grüne Schanze 15, am 3. Januar.
Jubiläen. Das 50jährige Bestehen feierte am 1. Januar die
Buchdruckerei von J. B. Mock in Gross-Gerau (Hessen). —
Das 50jährige Geschäftsjubiläum beging am 7. Januar der
in der. Buchdruckerei der Union in Stuttgart beschäftigte Hilfs-
arbeiter Herr Karl Schaible.
Litteratur.
Die Neujahrsnummer der Schweizer Graphischen Mittei-
lungen, die bekanntlich von August Müller in St. Gallen redigiert
und herausgegeben werden, ist wieder eine der fachtechnischen
und graphisch-künstlerischen Leistungen der Gegenwart, welche
zugleich überraschen und unsere Bewunderung herausfordern. Das
Heft enthält nicht weniger als achtzehn Kunstbeilagen, zu deren
schönsten das Glückwunschblatt der Redaktion, eine Bronzevase
mit Mohnblumen in vierfarbigem Druck darstellend, gehört; der
Dreifarbendruck „Träumerei“ ist ebenfalls eine treffliche Leistung,
wie denn sämtliche Beilagen in einem oder im anderen Sinne als
mnstergültig bezeichnet werden müssen. Als ein Meisterwerk des
Dreifarbendrucks wird in den „Mitt.“ das von Förster & Borries
herausgegebene anatomische Werk „Technik und Diagnostik am
Sektionstisch“ charakterisiert, welches auch in der „Zeitschrift“
bereits Anerkennung gefunden hat; die daraus gegebene Beilage
bestätigt diese Charakterisierung in vollem Umfange. Der text-
liche Inhalt der Neujahrsnummer steht auf gleicher Höhe mit
diesen prächtigen Kunstbeilagen. —
Das neue Verwandtenrecht des deutschen Bürgerlichen Gesetz-
buches. Eine gemeinverständliche Darlegung der Vorschriften
über die rechtlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern
sowie die gesetzlichen Unterhaltspflichten, die Annahme an Kindes
Statt und die Ansprüche unehelicher Kinder. Mit ausführlichem
Sachregister. Von M. Hallbauer, Oberlandesgerichtsrat. (104. Band
von Meinhold’s Juristischer Handbibliothek.) Leipzig. Verlag von
Albert Berger (Serig’sche Buchhandlung). Preis geb. 2,50 M —
Das vorliegende Buch verfolgt, wie desselben Verfassers Testa-
mentenrecht und Vormundschaftsrecht, den Zweck, eine wichtige
Materie aus dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch herauszugreifen,
in volkstümlicher zusammenhängender Darstellung zu verarbeiten
und so namentlich den rechtsunkundigen Leser mit derselben ver-
traut zu machen. Dieser Zweck wird auch bei der vorliegenden
Materie, dem Verwandtenrecht, in um so vollkommenerer Weise
erreicht, als der Verfasser seine Darlegungen mit zahlreichen aus
dem Leben gegriffenen Beispielen erläutert und selbst durch gra-
phische Darstellungen unterstützt. Das Buch, das sich auch durch
solide Ausstattung auszeichnet, kann somit nur empfohlen werden.
Von Uber Land und Meer, der von der Deutschen Verlags-
Anstalt in Stuttgart herausgegebenen beliebten Familien-Zeitschrift,
liegen uns die Hefte 3—7 des neuen Jahrgangs, die Nummern 5—14
umfassend, vor. Dieselben sind von der an diesem Blatte gewöhn-
ten Reichhaltigkeit und Gediegenheit des textlichen Inhaltes und
des Bilderschmuckes und lassen, im Ganzen betrachtet, das Vor-
teilhafte und Zweckmässige des mit Beginn des neuen Jahrganges
getroffenen neuen Ausstattungs-Arrangements hervortreten. Die
grossen laufenden Romane erweisen sich als hervorragende Leistungen
der Prosadichtung und beachtenswert sind die vielen verschieden-
artigen Abhandlungen, von denen die meisten reich illustriert sind.
Wir finden da u.a. trefflich in Wort und Bild behandelt die
Manöver der deutschen Flotte, Land und Leute in den südafrika-
nischen Republiken und in Samoa, die Kriegsereignisse in Süd-
afrika, das Kunst- und Reigenfahren (mit dem Fahrrad), die Katzen-
zucht, die neuen deutschen Briefmarken, die Gedenktage an George
Washington, Heinrich Heine, Oliver Cromwell. Aus dem bunten
Bilderschmuck sind hervorzuheben die reizenden Farbendrucke zu
den Momentbildern aus Japan, ein Kinderkopf von Lenbach, der
zweiseitige Farbendruck Christkindlmarkt in München, die Neu-
jahrsvignette, und unter den Schwarzkunstblättern ragen hervor
„Abschied“ von Hans Volkmer, „Der erste Schnee auf der Alm“
von Ernst Meissner, „Heilige Nacht“ von Karl Marr, die Bilder
zu dem Aufsatze „Aus dem Reiche der Schönheit“. Auch unter
den eingestreuten originalen Vignetten und, Leisten findet sich
vieles Treff che Von Nr. 15 ab erscheint „Uber Land und Meer“
in Wochenheften zu 30 A, anstatt wie bisher in Vierzehntages-
heften zu 60 A. Die erste Nr. der neuen Wochenausgabe ist
textlich und illustrativ sehr reich ausgestattet und der in Farben-
druck vorzüglich ausgeführte neue Umschlag wirkt durch sein
hübsches Titelbild höchst einladend. Indem wir nochmals auf die
Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit des Blattes hinweisen, sind wir der
Meinung, dass, wer vielen etwas bringt, allen empfohlen werden kann.
Tarif- amt der Deutschen Buchdrucker.
—
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Zweiundvierzigster Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1897 (bezw. 58. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis.
Dorum: Druckerei-Genossensch.
Hamburg: Aktien- Gesellschaft
„Neue Börsenhalle“.
5 Dölling, Otto.
Lensahn: Hartmann & Schmidt.
Oldenburg i. Gr.: Sussmann, R.
Tondern: Feddersen, Nicolai.
ll. Kreis.
Herne: Kartenberg, C. Th.
Il. Kreis.
Königstein: Kleinböhl, Ph.
IV. Kreis.
Endersbach: Enzig, Richard.
V. Kreis.
Lindenberg: Schwarz, J. Adolf.
München: Lehmaier & Victor.
Wörishofen: Buchdruckerei und
Verlagsanstalt Wörishofen
(Franz Aker).
VI. Kreis.
Meiningen: Marbach, H.
VII. Kreis,
Wildenfels: Gerber, Otto.
VIII. Kreis.
Berlin: Golm, Johann Emil.
Potsdam: Rollfinke, Rudolph.
IX. Kreis.
Breslau: Proskauer jr., H.
Christiansfeld: Martin, Friedrich.
Lublinitz: Kolano, C.
Stettin: Kohnke, Willy.
Nachstehende Firmen haben den ab 1. Januar 1900 gültigen
Deutschen Setzmaschinen-Tarif anerkannt:
Breslau: Grass, Barth & Co.
(W. Friedrich).
* Werle, F. A.
Coburg: Dietz’sche Hof buchdr.
Dresden: Buchdruckerei der Dr.
Güntz'schen Stiftung.
* Verlag der „Neuesten
Nachrichten“ (Gümber).
Einbeck: Schroedter, J.
Hamburg: Verlag der „Hamb.
Neuesten Nachr.“ (E. Hirt).
Heilbronn: Rembold & Co.
5 Weber, Otto.
Herford: Gebr. Heidemann.
Karlsruhe: Verlag der, Badischen
Presse“ (Ferd. Thiergarten).
Landsberg a. W.: R. Schneider
& Sohn.
Leipzig: Brandstetter, Oscar.
S Herfurth & Co. (Verlag
der „Leipziger Neuesten
Nachrichten“).
Leipzig: E. W. Polz.
P Rossberg’sche Buchdr.
Ludwigshafen: Buchdr. J.G. Biller.
Mannheim: Dr. Haas’sche Druck.
„ Mannheimer Vereinsdr.
Melle i. H.: F. E. Haag.
München: Knorr & Hirth.
a E. Mühlthaler’s Buch-
u. Kunstdruckerei A.-G.
Neustadt a. H.: Aktiendr. und
Verlag der „Neuen Bürger-
zeitung“,
Nürnberg: Verlag des „Fränk.
Kurier“ (W. Tümmel).
Oberhausen: Oberhausener Volks-
zeitung (Anton Witzler).
Pforzheim: „Pforzheimer Be-
obachter“ (Max Klemm).
Stuttgart: „NeuesTagblatt“ A.-G.
Würzburg: J. M. Richter’s Buch-
druckerei.
Aus dem Verzeichnis der tariftreuen Firmen gestrichen wurde
die Firma Heinrich Stöhr in Cassel.
Bekanntmachung.
Der Arbeitsnachweis in Dessau, Reinickestr. 18, wurde nach
dort gefasstem Beschluss wegen zu geringer Frequenz aufgelöst.
Bekanntmachung.
Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
das Schiedsgericht in Magdeburg neu konstituiert. Gewählt
wurden prinzipalsseitig die Herren Oscar Friese, Rudolf Hamm,
Paul Wohlfeld zu Mitgliedern, Robert Haenel zum Stellvertreter;
gehilfenseitig die Herren Reinhold Herwig, Willy Krahl, Gustav
Zobel zu Mitgliedern, Carl Gehrt zum Stellvertreter. Den Vorsitz
übernahm prinzipalsseitig Herr Oscar Friese (in Fa. Hofbuch-
druckerei Carl Friese), gehilfenseitig Herr Gustav Zobel, Lüne-
burgerstr. 13, S. III.
Berlin, 13. Januar 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Gieseoke,
Vorsitzende.
Nr. 3 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 27
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Falzen einzelner Lagen Brief- und Schreibpapier konstruiert; kann aber auch von allen
Geschäftsbücherfabriken zum Falzen der Papiere für Notiz- und Kopierbücher, Schreibhefte etc.
verwendet werden. Die Maschine ist mit einer, für die Dicke der Lagen einstellbaren, genau
arbeitenden Einpressyorrichtung versehen. Die gefalzten Lagen stehen nicht aufrecht, sondern
werden flach ausgelogt und können sich nicht wieder aufbauschen. — Dadurch ist es möglich,
mit dieser Maschine sowohl die stärksten Lagen Brief- und Schreibpapier, als auch die
dünnsten Lagen Seidenpapier zu falzen.
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grosse Zeitersparnis. Das Verfahren ist das denkbar einfachste.
Mn GAN ei
Dë d
Der Stereotypeur nimmt seine gewohnte selbstbereitete oder fertig bezogene Mater in feuchtem
oder trockenem Zustande, legt dieselbe auf die vorschriftsmässig geschlossene Stereotypieiorm, darauf zwei
feine Druckfilze von je 1 mm Stärke nebst einem gleich grossen Leinentuch oder einem guten Druckfilz
von 3 mm Stärke und dreht den Kalander einmal langsam durch. Der Kalander kann wie eine Schnell-
presse auf Höhe gestellt werden, gibt also zuverlässig den nötigen Druck, um so mehr, als das Fundament
des Kalanders zwischen zwei Cylindern hindurch geht und daher unbedingt gleichmässigen Druck erzeugt,
ohne jedes Doublieren der Matrize.
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Gedruckt auf einer Kosmos Schnellpresse Nr. IVa von der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei G. P. J. Bieling-Dietz, Nürnberg
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Hinten
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und .ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und
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Einzelne Nummern 80 J. — Druckerei Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post ‚(Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 c%
2 2
= 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. «=.
Za T Leipzig, 25. Januar 1900.
XII. Jahrg.
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile DS mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche
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Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
N ichtamtlicher Teil.
Ein Maschinen-Wettsetzen.
Die Mergenthaler Setzmaschinen- Fabrik in Berlin hat
kürzlich an die Besitzer von Linotype-Maschinen ein Rund-
schreiben erlassen, mit dem Ersuchen, von demselben ihren
Setzern Kenntnis zu geben. In diesem Rundschreiben wird
die Veranstaltung eines Preiswettsetzens wie ZE an-
gekündigt:
„Um die Setzer im Interesse der Linotype-Besitzer in
Deutschland zu höheren Leistungen anzuspornen, haben wir
uns entschlossen, ein Preis ausschreiben zu veranstalten, an
welchem die Beteiligung jedem Linotypesetzer offen steht.
Gegenstand des Wettbewerbes soll ein Wettsetzen sein, dessen
Dauer auf die Zeit vom 1. bis 28. Februar 1900 festgesetzt
ist. Derjenige Setzer, welcher in dieser Zeit die höchste
Durchschnittsleistung in kompressem, korrigiertem Satz an
der Linotype-Setzmaschine erzielt, erhält einen Preis von
150 , die zweite und drittbeste Leistung werden mit einem
Preis von 75 resp. 50 % belohnt. Die Resultate des
Konkurrenzsetzens sind uns spätestens bis zum 15. März 1900
einzureichen, dieselben müssen durch Unterschrift der Faktoren
der betreffenden Druckereien beglaubigt sein. Nach dem
15. März einlaufende Preisbewerbungen können keine Be-
rücksichtigung mehr finden.“
Dieses Rundschreiben ist in der Gehilfenpresse lebhafter
KE die Veranstaltung eines grösseren Wettsetzens eine gewisse
Berechtigung habe und dass ein solches auch den doppelten
Zweck erfüllen könne, für eine bestimmte Maschine Sympathien
zu erwecken und im Interesse der Maschinenbesitzer auf eine
Steigerung der Leistungsfähigkeit der Setzer hinzuwirken.
Indessen was hier die Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik be-
absichtigt, das ist genau genommen kein Wettsetzen und auch
nicht geeignet, die angedeuteten beiden Zwecke in einwand-
freier Weise zu erreichen, und wenn die Gehilfenpresse ihren
Schutzbefohlenen von einer Beteiligung an diesem Unternehmen
abrät, so kann man ihr das nicht verdenken, selbst wenn man
die von ihr gehegten Befürchtungen nicht teilt, denn unter
den Linotypesetzern giebt es sicherlich auch welche, die sich
über das Preisausschreiben keine Gedanken machen, sondern
lediglich die ausgesetzten Preise vor Augen haben, so gering-
fügig dieselben auch sind.
Bei einem regelrechten Preiswettsetzen ist das erste und
unumgängliche Erfordernis, dass die Bedingungen für die
sämtlichen Teilnehmer die gleichen sind. ES müssen also die
zu verwendenden Maschinen von der gleichen guten Beschaffen-
heit sein, das Manuscript muss sowohl hinsichtlich seiner Les-
barkeit, wie hinsichtlich des Quantums oder der Schiebungen,
wie man sich im Zeitungssetzersaale ausdrückt, die gleiche
Beschaffenheit haben, die Zeilenbreite, die Schriftweite und
schliesslich auch der Schriftkegel müssen gleich sein, ebenso
die für die Teilnehmer geltenden Vorschriſten über Ortho-
graphie und Korrekturen, über die Rücksichtnahme auf vor-
kommende Störungen an der Maschine wird man sich ebenfalls
zu verständigen haben und so wird sich wahrscheinlich noch
manches Andere finden, was bei einem grösseren Wettsetzen,
das nach allen Richtungen hin einwandfrei sein soll, au be-
rücksichtigen sein wird.
Das Wettsetzen aber, das die Mergenthaler Setzmaschinen-
Entrüstung begegnet und es ist von dieser Seite den Linotype-
setzern abgeraten worden, sich an dem Wettsetzen zu beteiligen,
weil dasselbe erstlich nur auf Reklame für die Maschinenfabrik
hinauslaufe, an der sich zu beteiligen nicht Aufgabe der Gehilfen
sein könne, und weil es ferner geeignet sei, auf eine Ver-
schlechterung der Lage = Gehilfen nach verschiedener Hin-
sicht hinzuwirken.
Men: wird, nun recht wobl Ar Meinung sein können,
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- a.z.
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32 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 4
Fabrik für eine ungenau abgegrenzte Zeit und für die sämt-
lichen über das Reich verstreuten Linotypemaschinen beabsichtigt,
vermag nicht einer einzigen der vorstehend summarisch auf-
gezählten Bedingungen zu entsprechen, was wohl nicht weiter
begründet zu werden braucht als mit einem Hinweise auf die
ausserordentliche Verschiedenheit der Bedingungen, unter denen
die einzelnen Linotypemaschinen wie die Linotypesetzer zu arbei-
ten haben. Von einem Wettsetzen im eigentlichen Sinne kann
also bei demselben nicht die Rede sein, sondern nur davon,
herauszubekommen, wer im Monat Februar, angeregt durch in
der Ferne blinkendes Gold, an der Linotype die grösste Zahl
Buchstaben gesetzt hat, und zwar ganz ohne Rücksicht auf
die Bedingungen, unter denen der Satz vor sich ging. Das
es bei dieser Kraftprobe weniger auf Geschicklichkeit oder
Leistungsfähigkeit, als auf Glücksumstände ankommen wird,
liegt auf der Hand, und dies dürfte schon allein manchen
Linotypesetzer abhalten, den erworbenen Ruf der Tüchtigkeit
aufs Spiel zu setzen.
Was nun dieses Herausquetschen eines hohen Buchstaben-
Records für die Linotypebesitzer im allgemeinen für einen
Zweck haben soll, ist nicht recht einzusehen, zumal ja ohnehin
ein jeder bereits weiss, dass unter besonderen Umständen für
kürzere Zeit auf der Linotype wic auf jeder anderen Setz-
maschine Bedeutendes geleistet werden kann. Dagegen kann
zugegeben werden, dass ein solcher Buchstaben-Record für die
Setzmaschinenfabrik einen Wert haben kann, namentlich Buch-
druckereibesitzern gegenüber, die auf dem Setzmaschinengebiete
noch wenig Erfahrungen zu sammeln in der Lage waren.
Das Preisausschreiben der Mergenthaler Setzmaschinenfabrik
erscheint also als nicht genügend überlegt und es ist auch
nicht darnach angethan, der Setzmaschinensache oder dem
Buchdruckgewerbe oder auch nur den Linotypebesitzern und
Linotypesetzern irgendwelchen Nutzen zu bringen. Deshalb
halten wir es für das Klügste, die ganze Sache wird, noch
ehe sie von selbst ins Wasser fällt, zurückgezogen, zumal nach
unserer Kenntnis sich auch die Linotypebesitzer gegen diese
Konkurrenz ausgesprochen haben. —T.
S
Zur Kalkulation des Setzmaschinensatzes.
Von Otto Schlotke.
Mein in Nr. 52 der „Zeitschrift“ enthaltener Aufsatz über die
Kalkulation des Setzmaschinensatzes veranlasste die Firma Typo-
graph G. m. b. H. zu Berlin zu einer angeblichen Berichtigung,
die aber eine solche nicht ist, sondern es müssen, wie gleich fest-
gestellt werden möge, alle in dem Artikel gemachten Berechnungen
in Bezug auf die Typograph-Zeilengiessmaschine aufrecht erhalten
werden.
Zunächst möchte ich erklären, dass aus dem Artikel nicht zu
entnehmen war, dass ich mich direkt mit den Fabriken in Ver-
bindung gesetzt habe, sondern ich habe die Angaben über die
betreffenden Maschinen, die ich in Broschüren u. s. w. der Fabriken
fand, als Quelle benutzt und ich meine, das Material dürfte doch
wohl für verlässlich gehalten werden.
Was sodann die thatsächlichen Einwände der Typograph-Gesell-
schaft betrifft, so bemerke ich, dass der Preis von 5800 , wel-
chen ich für die Typograph-Maschine ansetzte, einschliesslich
Elektromotor verstanden ist, cbenso wie der der Monoline ein-
schliesslich Elektromotor auf 6150 o% festgesetzt ist. Ich
bin aber der Gesellschaft dankbar, dass sie mich bei dieser Ge-
legenheit auf einen andern Irrtum gebracht hat, der sich in der
Berechnung findet, indem ich nämlich den Elektromotor bei der
Linotype nicht mit in den Preis von 11500 l einbezogen habe,
denn da ein solcher 500 /, kostet, so würde sich der Preis auf
12000 , erhöhen. Selbstverständlich würde aber dadurch die
Berechnung, so weit sie Typograph und Monoline angeht, nicht
geändert, sondern es würde nur die Schlussberechnung für die
Linotype ungünstiger werden.
Ferner findet die Typograph- Gesellschaft die von mir ange-
nommene Amortisationsquote von 300 oA. pro anno zu hoch. Zu-
nächst ist darauf hinzuweisen, dass darüber noch viel zu wenig
Erfahrungen vorliegen und man unter allen Umständen besser fährt,
zu viel als zu wenig anzunehmen; jedenfalls wird es aber der
Typograph-Gesellschaft sehr schwer werden, zu beweisen, dass sie
mit 1 1 pro Woche auskommt. In den Tarifverhandlungen vom
18. Oktober (siehe „Zeitschrift“ Nr. 44, S. 476) ist gerade die
Angelegenheit der Abnutzung der Matrizen eingehend besprochen
und es ist dort konstatiert, dass bei der Linotype die Amortisa-
tionsquote für Matrizen 8,33 AM. pro Woche beträgt. Die Sach-
verständigen der Tarifkommission waren sich jedenfalls darüber
einig, dass die Abnutzung der Matrizen bei allen 3 Systemen
ziemlich gleichmässig sein würde. Auch ich bin der Meinung,
dass die spätere Praxis dieser Annahme Recht geben wird und
da ich ferner das Verhältnis des Kostenpreises eines Satzes Matrizen
annähernd richtig angenommen habe, so ist es für die Beurteilung
der Unkosten verhältnismässig gleichgültig, ob die Abnutzung
grösser oder kleiner ist, da sie die Unkosten aller drei Sy-
steme gleichmässig erhöhen oder erniedrigen würde.
Genau so verhält es sich bezüglich des Mechanikers. Ebenso
wie die Typograph-Gesellschaft in ihrer Entgegnung, so behaupten
auch die Vertreter der Monoline und Linotype, dass ein Mechaniker
nicht nötig sei. Ich bin auf Grund meiner Beobachtungen an
den drei Systemen anderer Ansicht und kann mich wiederum auf
die Sachverständigen der Tarifkommission berufen, die angenom-
men haben, dass der Betrieb einer grösseren Anzahl von Maschinen
rentabel nur bei Anstellung eines Mechanikers sei. Will die
Typograph-Gesellschaft aber auf Abstellung dieses Postens bestehen,
so müsste er bei der Monoline und bei der Linotype auch ge-
strichen werden und das Resultat würde dadurch durchaus
nicht geändert, da der Posten bei allen drei Maschinen
gleich hoch angesetzt ist. Ich halte die Einstellung unbedingt
für richtiger schon deshalb, um Einwendungen von solcher Seite
zu begegnen, welche die Anstellung eines Mechanikers für erfor-
derlich hält.
Endlich möge noch die obenerwähnte Nichtberechnung des
Elektromotors bei der Linotype richtiggestellt werden. Es würde
sich darnach die Berechnung der wöchentlichen Unkosten folgen-
dermassen stellen:
20%, Amortisation und 5% Zinsen von 12000 cM p. a.
3000 A. oder pro Tag bei 300 8 und einfacher
Schicht von 8 Stunden 10, — M.
Gas für 9 Stunden einschl. Anheizen à a 500 Liter — 4500 L.
à 1000 L. ou, A „ ebe
J P. S. Kraft (1 P.S. Stunde 15 a 8 Stunden i . —,30 „
Oel, Putzmaterial . ; ; . —,04 „
Matrizenersatz 500 A. p. a. 1,66 „
Mechaniker für 4 Maschinen à 5 M pro Tag 3 5
Bleiverlust und Kosten des Umschmelzens . . 26
oder pro Woche 84, 06 M 14, ‚ol 14,01 A
Wenn man dann die so gewonnenen Unkosten in derselben
Weise, wie ich dies in meinem Artikel in Nr. 52 gethan habe,
zu den Satzkosten zuschlägt, so erhält man als Resultat:
die Monoline kostet bei 6000 Buchstaben Stundenleistung
pro 1000 = 33 AN
der Typograph kostet bei 6000 Buchstaben Stundenleistung
pro 1000 = 35°, .
die Linotype kostet bei 6000 Buchstaben Stundenleistung
pro 1000 — 44,88 A.
Ich muss also dem Artikel der Typograph-Gesellschaft gegen-
über, wie aus Obigem klar hervorgeht, meine in Nr. 52 der „Zeit-
schrift“ gemachten Berechnungen vollständig aufrecht er-
halten, mit der einzigen Anderung in Bezug auf die Linotype.
*
Sprechsaal.
-m. Berlin, 18. Januar. In den Vorstand der Berliner Typo-
graphischen Gesellschaft wurden folgende Herren gewählt:
G. Könitzer zum ersten, P. Filzhuth zum zweiten Vorsitzenden,
A. Stadthagen zum Kassierer, E. Baumeister und C. Kulbe zu
Schriftführern, W. Hartmann, G. Taube! und L. Radö Stern zu
Verwaltern der Sammlungen. Die Gesellschaft zählt zur Zeit
159 Mitglieder. Im verflossenen Jahre wurden 20 Sitzungen ab-
gehalten. Der dritte grosse graphische Vortrags-Abend in dem
Cyclus dieses Semesters findet am Dienstag, den 30. Januar, im
Saale C des Architektenhauses statt. Herr Dr. P. Jessen, Direktor
Nr 4 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 33
der Bibliothek des Königl. Kunstgewerbe-Museums, spricht über
das Thema „Kunst und Kunstgewerbe“. Mit dem Vortrage wird
eine Drucksachen- Ausstellung verbunden sein. Berufsgenossen
sind als Gäste bei diesen von der Gesellschaft veranstalteten Vor-
trägen jederzeit willkommen.
-s- Berlin, 19. Januar. Eine mit unserer Buchdrucker-Orts-
krankenkasse verbundene, aber durchaus selbständige Wohlfahrts-
Einrichtung ist die Frauen-Sterbekasse. Sie basiert auf dem
Umlage-Verfahren, d. h. es zahlt jedes Mitglied bei jedem Sterbe-
falle 50 J, hiervon wird das 300 o% betragende Sterbegeld bezahlt
und der Rest aufgesammelt, bis er die Höhe von 300 oM erreicht
und sodann ein Sterbefall ohne Beitragserhebung entschädigt
werden kann. Es verdient indessen besonders hervorgehoben zu
werden, dass der Beitritt den Mitgliedern der Ortskrankenkasse
nur innerhalb der ersten 14 Tage nach der Verheiratung freisteht.
Zur Anmeldung ist die Heirats-Urkunde bezw. eine Abschrift der-
selben beizubringen. Ebenso haben verheiratete, in Berlin zu-
ziehende Buchdrucker innerhalb 14 Tagen ihre Anmeldung zu
bewirken, wenn sie sich der Frauen-Sterbekasse anschliessen wollen.
A Berlin, 21. Januar. Die Gesellschaft der Berliner
Korrektoren hielt am letztvergangenen Sonntag ihre zweite
ordentliche Hauptversammlung ab, in der der Vorstand einen ein-
gehenden schriftlichen Bericht über die Thätigkeit und Erfolge
der Gesellschaft im Jahre 1899 erstattete. Am 22. September 1898
von etwa einem Dutzend Berufsgenossen begründet, konnte bereits
in der ersten ordentlichen Hauptversammlung am 18. Januar 1899
festgestellt werden, dass die Vereinigung in den beteiligten Kreisen
Anklang gefunden habe und die Mitgliederzahl auf über 20 ge-
stiegen sei. Wenn eine gleich starke Zunahme der Mitglieder für
das nunmehr zurückgelegte erste volle Geschäftsjahr 1899 auch
nicht zu verzeichnen ist — es sind z. Zt. 37 —, so hat die kleine,
aber rührige Gesellschaft doch an Bedeutung und Ansehen unter
den Berufsgenossen ganz wesentlich gewonnen. Zwei Thatsachen
haben besonders dazu beigetragen: einmal der am 22. Mai 1899
erfolgte Anschluss der Gesellschaft an den mit Korporationsrechten
ausgestatteten „Deutschen Privatbeamten-Verein“, und zum andern
Mal die anfangs Oktober stattgefundene Errichtung eines
Stellennachweises. Bezüglich des Anschlusses an den „Deut-
schen Privatbeamten-Verein“ war die Erwägung massgebend, zu-
nächst den Mitgliedern die segensreichen und leistungsfähigen
Wohlfahrtseinrichtungen der genannten Körperschaft zugänglich zu
machen, dann aber auch in unzweideutiger Weise zu zeigen, welche
Wege zu wandeln in sozialer und wirtschaftlicher Beziehung die
Gesellschaft gesonnen ist. Dass sie neben der Erfüllung idealer
Zwecke auch die Wahrnehmung der realen Interessen ihrer Mit-
glieder sich zur Aufgabe gestellt hat, ist in der heutigen Zeit der
Ausgleichung sozialer Gegensätze selbstverständlich; in welcher
Weise sie aber die Erfüllung dieser Aufgabe zu erreichen sucht,
hat die Gesellschaft eben durch den vollzogenen Anschluss an den
„Deutschen Privatbeamten- Verein“, in dem Arbeitgeber und Arbeit-
nehmer gemeinsam wirken, zu erkennen geben wollen. In diesem
Bestreben dürfte auch die Prinzipalität der neuen Vereinigung
sympathisch gegenüberstehen. — Die Errichtung des Stellen-
nachweises war lediglich eine notwendige Folge der Gründung der
Gesellschaft; in welch’ hohem Grade aber sie einem thatsächlich
tief empfundenen Bedürfnisse entsprach, zeigte die rege Inanspruch-
nahme, der sich die neue Einrichtung schon in der kurzen Zeit
ihres Bestehens seitens der Prinzipalität zu erfreuen hatte. Nicht
nur aus Berlin liefen die Nachfragen nach geschulten und zuver-
lüssigen Korrektoren bei der Verwaltung des Stellennachweises
ein, sondern auch von bedeutenden und angesehenen Firmen aus
dem Reiche, so z. B. aus Hamburg, Breslau, Köln, Oldenburg,
München, Nürnberg, Darmstadt u. s. w. Ja die Nachfrage stieg
sogar derartig, dass noch jetzt einige der angebotenen Stellen zu
besetzen sind; denn der Berliner Markt konnte so viele Arbeits-
kräfte allein nicht abgeben, sodass die Verwaltung auf einige ihr
von Berufsgenossen aus der Provinz zugegangene Angebote zurück-
greifen musste. Für die Prinzipale sowohl, als auch für die Mit-
glieder der Gesellschaft ist die Vermittelung natürlich kostenfrei,
während im anderen Falle eine geringe Gebühr erhoben wird.
Wie schon erwähnt, haben bereits einzelne Korrektoren aus der
Provinz den Stellennachweis der Berliner Gesellschaft in Anspruch
genommen. Das hat dem Vorstande den Gedanken nahe gelegt,
die Heranziehung der Berufsgenossen aus der Provinz in Erwägung
zu ziehen. So soll der Geschäftsbericht, dessen Drucklegung von
der Hauptversammlung beschlossen wurde, den an grösseren Tages-
zeitungen in der Provinz beschäftigten Korrektoren mit der Auf-
forderung zugestellt werden, ihre Ansichten über einen Anschluss
an die Berliner Vereinigung zu äussern. Von dem Erfolg dieser
Umfrage wird es abhängen, ob die Gesellschaft der Berliner
Korrektoren ihrer Ausbreitung über das gesammte Deutsche Reich
oder vielleicht zunächst nur über einen Teil desselben, also z. B:
Norddeutschland, wird näher treten können oder nicht. Die Ge-
schäftsstelle der Gesellschaft sowohl, als auch die Verwaltung des
Stellennachweises befinden sich in den Händen des Korrektors
Herrn E. Schindler, Berlin SW., Hagelbergerstrasse 22, Hof hoch-
parterre, an den sowohl Beitrittserklärungen als auch sonstige
Mitteilungen und Anfragen zu richten sind. Der bisherige Vor-
stand wurde unter allseitiger Dankesbezeigung seitens der Ver-
sammlung auch für das Verwaltungsjahr 1900 wiedergewählt. Dass
übrigens die Gesellschaft, man kann sagen: auch in gemeinnütziger
Weise thätig zu sein bestrebt ist, das beweisf die Tagesordnung
für die nächste Sitzung, die auf Sonntag, den 18. Februar, Nach-
mittags 5 Uhr im Wirtshaus Bürgergarten, Jerusalemerstrasse 8,
angesetzt ist. Dieselbe soll sich nämlich mit dem heiklen Thema
„die deutsche Rechtschreibung und die Tagespresse“ befassen, das
sie vom praktischen Standpunkt eines Korrektors beleuchten soll.
Wir haben das Vertrauen zu der Intelligenz und Thatkraft der
Gesellschaft der Berliner Korrektoren, dass sie auch auf diesem
wirklich dringend der Klärung bedürftigen Gebiete sich berechtigte
Verdienste erwerben wird. Denn in dieser Beziehung sieht es
geradezu grauenhaft in der deutschen Tagespresse aus! Möge die
Reinigung gelingen.
+ Leipzig. Mit einer Stadt-Buchdruckerei wollen die sozial-
demokratischen Mitglieder des Stadverordneten-Kollegiums die gute
Stadt Leipzig beglücken und man sagt, der Finanz-Ausschuss des
Kollegiums habe diesem Antrage auch bereits zugestimmt. Dies hat dem
Vorstand der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer Veranlassung
gegeben, ein Rundschreiben an die Innungsmitglieder zu richten
und in demselben der Überzeugung Ausdruck zu geben, dass die
Ausführung dieses Vorhabens für das Leipziger Buchdruckgewerbe
eine schwere Schädigung zur Folge haben müsste. Denn nicht
nur, dass diejenigen Kollegen, die bisher für die Stadt gedruckt
haben, und es sind dies besonders eine Anzahl kleinere und mittlere
Buchdruckereien, diese Aufträge einbüssen müssten, es würde auch
damit sämtlichen Leipziger Buchdruckereien die Möglichkeit ge-
nommen, je wieder städtische Druckaufträge zu erhalten. Schliess-
lich würden aber auch diejenigen, die jetzt für die Stadt drucken,
durch den Verlust dieser Aufträge genötigt sein, sich andere Auf-
träge als Ersatz heranzuziehen, und der Konkurrenzkampf würde
dadurch ein noch heftigerer werden, als er ohnedies schon ist.
Der Innungsvorstand hält es deshalb im allgemeinen Interesse der
Buchdruckereibesitzer für nötig, dass die Ausführung dieses Planes
verhindert wird, und ersucht die Innungsmitglieder, ihm thunlichst
umfangreiches Material mitzuteilen, auf Grund dessen er denn im
Interesse der Mitglieder bei den städtischen Behörden vorstellig
werden will. — Bei der im Ganzen wohlwollenden Haltung, welche
die Leipziger städtischen Behörden dem Buchdruckgewerbe, nament-
lich in Tarifangelegenheiten, entgegenbringen und dem Mangel
greifbarer Vorteile für die Stadt, der dem sozialdemokratischen
Vorhaben anhaftet, ist wohl zu erwarten, dass die Schritte der
Innung Erfolg haben werden.
* Leipzig. Für die theoretische Fortbildung ist den Angehörigen
der hiesigen Buchgewerbe diesen Winter wieder Gelegenheit ge-
boten durch eine Reihe von Vorträgen, welche auf Veranlassung
des Deutschen Buchgewerbevereins Herr Dr. R. Kautzsch, Direktor
des Deutschen Buchgewerbemuseums, im kleinen Saale des Deutschen
Buchhändlerhauses am Gerichtsweg über die Illustration hält.
Der erste dieser Vorträge, die allwöchentlich Mittwochs abends
½ 9 Uhr gehalten und durch Lichtbilder und Vorlagen erläutert
werden, hat bereits am Mittwoch, 24. Januar, unter zahlreicher
Beteiligung stattgefunden und befasste sich mit den Vorfragen des
zu behandelnden Themas, nämlich der Festlegung des Gebietes der
Illustration und der Illustration des Mittelalters. Für die übrigen
fünf Vorträge ist das folgende Programm aufgestellt: 31. Januar:
Die Illustration in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und die
Anfänge der graphischen Künste. Das gedruckte Buch und die
Illustration. Der frühe Bücherholzschnitt. Das Eingreifen der
Künstler: Albrecht Dürer, seine Schüler und Nachfolger. 7. Feb-
ruar: Der malerische Stil und die Illustration. Bilderfolgen.
Venedig. Hans Holbein der Jüngere. Die Illustration vom 16.
bis zum 18. Jahrhundert. 14. Februar: Die Anfänge des neueren
Holzschnittes. Die künstlerische Illustration des 19. Jahrhunderts
in England, Frankreich, Deutschland und Amerika. Die Lehren
34 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
der Vergangenheit. 21. Februar: Die Fragen der Gegenwart.
Linienzeichnung oder Tonbild. Buchillustration, Bilderfolge und
illustrierte Wochenschrift. 28. Februar: Die sachliche Illustration.
Die mechanischen Reproduktionsverfahren und die Wahl des ge-
eigneten Verfahrens. Kunst und Technik. Ausblick. — Wie er-
sichtlich, ist der Vortrags-Zyklus ebenso interessant als für die
Buchgewerbe und namentlich für das Buchdruckgewerbe bedeutungs-
voll. — Für die Besucher dieser Vorträge dürften sodann die vier
Vorträge, welche Herr Dr. Kautzsch in den Volkshochschulkursen
über die grosse Zeit unserer deutschen Malerei hält,
eine willkommene Ergänzung sein. Diese Vorträge werden am
7., 21., 28. März und 4. April stattfinden und ebenfalls durch
Lichtbilder erläutert werden.
* Würzburg. Die weithin angesehene Firma Franz Scheiner,
k. b. Hoflieferant, lithographische Kunstanstalt, Buchdruckerei,
Buchbinderei und Papierhandlung, hierselbst konnte am 1. Januar
ihr 75jähriges Bestehen begehen und hat zur Feier dieses Er-
eignisses eine schön ausgestattete Erinnerungsschrift herausgegeben.
Diese Festschrift ist in Grossfolioformat gehalten und in einen
künstlerisch ausgeführten chromolithographischen Einband gekleidet,
dessen Titelseite von vorzüglicher Wirkung ist. Der Text ist auf
Kunstdruckpapier gedruckt und sehr reich mit autotypischen
Illustrationen ausgestattet. Der Druck der Schrift, insbesondere der
der Bilder, ist ein ansgezeichneter. Aus dem interessanten Inhalte
der Festschrift sei Folgendes über die Entwicklung der Firma
Franz Scheiner mitgeteilt. Die Firma, deren Schwerpunkt auch
heute noch auf lithographischem Gebiete liegt, wurde zu Anfang
des Jahres 1825 von Joh. Bapt. Scheiner aus Kitzingen, der in
dreijähriger Lehre bei dem Zeitgenossen Senefelder's, dem k. b.
Lithographie- Werkmeister Franz Weishaupt in München, seine
Ausbildung als Lithograph erhalten hatte, als lithographische
Anstalt begründet und zwar in sehr bescheidenem Umfange. Aber
dieser erste Inhaber der Firma vermochte diese doch schon bis
zu seinem 1854 in Alter von 50 Jahren erfolgten Tode zu einer
ansehnlichen Entwicklung zu bringen. Der Nachfolger Carl Scheiner
führte das Geschäft bis 1870 mit Erfolg weiter, namentlich ver-
grösserte er die von seinem Vater 1828 eingerichtete Papier-
handlung. Nachdem 1869 der zweite Bruder Paul Scheiner dem
Geschäft eine Buchdruckerei angegliedert hatte, wurde dieses von
den drei Brüdern Carl, Paul und Franz von 1870 bis 1876 unter
der Firma Gebrüder Scheiner fortgeführt. 1876 wurde infolge der
zunehmenden Geschäftsvergrösserung die gemeinsame Firma auf-
gelöst und es führten nun Carl Scheiner die Papierhandlung, Paul
Scheiner die Buchdruckerei und Franz Scheiner die lithographische
Anstalt, das elterliche Stammgeschäft, weiter. Alle Zweige des
Hauses haben sich seitdem glänzend weiterentwickelt, so dass
mehrmals Erweiterungen der Betriebsräume notwendig waren.
Bedeutende Erfolge hat namentlich Franz Scheiner erzielt, der
eine vollendete künstlerische Ausbildung als Zeichner, Maler und
Lithograph erhalten hatte. Seit den Jahren 1890 und 1895 haben
auch die beiden jüngeren Söhne Ernst und Hermann Scheiner, die
ebenfalls eine tüchtige künstlerische Ausbildung erhielten, sich der
Fortentwicklung des Geschäftes gewidmet. Dieses letztere befindet
sich seit 1896 in dem grossen und schönen Druckereigebäude am
Haugerkirchplatz und ist mit allen technischen Errungenschaften
der Neuzeit ausgestattet. Unter den Erzeugnissen der Firma
Franz Scheiner nehmen die Militärformulare und Militär-Scheiben
(seit 1873) eine hervorragende Stelle ein. Es werden u. a. 380
verschiedene Sorten Scheiben und Scheibenbilder hergestellt und
die meisten deutschen Staaten sind ständige Abnehmer. Ferner
spielen Diplom-Vordrucke, Plakate und Ansichtspostkarten eine
grosse Rolle, welche letzteren Franz Scheiner schon 1881 und 1882
in den Handel brachte. Auch künstlerische Diplome und Adressen
für Fürsten und andere hervorragende Personen, meist von Franz
Scheiner gemalt, hat die Firma in grösserer Zahl ausgeführt, und
in ihrer Buchbinderei wird die Lederplastik mit Liebe gepflegt.
Möge die Firma Franz Scheiner, die sich in den 75 Jahren ihres
Bestehens zu einem angesehenen graphischen Kunstinstitut ent-
wickelt hat, auf diesen Bahnen auch in Zukunft weiter gedeihen!
Ki
Kleine Mitteilungen.
Erhöhung der Papierpreise. Wie die „Papier-Zeitung“ mitteilt,
war eine am 15. Januar in Berlin tagende Versammlung der Fabri-
kanten von imitiert Pergament, Pergamyn und Pergamentersatz,
Nr. 4
in- und zweiseitig glatten Pack- und Dütenpapieren aller Art von
mehr als 90 % der massgebenden Produzenten besucht, während
von einigen am Besuch der Versammlung verhinderten Firmen
Zustimmungs-Erklärungen vorlagen. Es wurde festgestellt, dass
schon die bisherige Steigerung der Herstellungskosten etwa 10 %
der vorjährigen Verkaufspreise beträgt, bei einigen Papiersorten
sogar beträchtlich mehr, und dass die Grenze der aufsteigenden
Preisbewegung für fast sämtliche Roh- und Betriebsmaterialien
noch gar nicht abzusehen ist. In Erwägung, dass nicht nur die
starke Zunahme der Nachfrage dazu berechtigt, sondern dass die
Pflicht der Selbsterhaltung es gebieterisch fordert, wurde einstimmig
eine dem entsprechende Erhöhung der Papierpreise beschlossen.
In den tags darauf daselbst abgehaltenen Versammlungen der
Fabrikanten von Kuvert-, holzfrei Schreib- und Druckpapieren
wurden ähnliche Beschlüsse gefasst.
Gutenberg-Postkarte. Die engere Kommission des litterarischen
Ausschusses für die Gutenbergfeier, Johanni 1900, hat in dem
Preiswettbewerb um die anlässlich der Feier herauszugebende
offizielle Postkarte dem Entwurfe des Malers Carl Goebel (Berlin)
mit grosser Mehrheit den ausgesetzten Preis zuerkannt.
Zur Geheimmittelfrage wird in Nr. 20 der Berichte des Deutschen
Droguisten-Verbandes vom Jahre 1899 eine für Zeitungsverleger
wichtige Entscheidung des Landgerichts Magdeburg mitgeteilt.
Ein Fabrikant hatte in verschiedenen Zeitungen mehrere sogenannte
Geheimmittel angepriesen und war deshalb auf Grund einer Polizei-
verordnung, die die Ankündigung von Geheimmitteln verbietet,
in eine Geldstrafe genommen worden. Er beantragte richterliche
Entscheidung und das Schöffengericht bestätigte die Polizeistrafe.
Das im Berufungswege angerufene Landgericht hob jedoch die
Verfügung des kgl. Polizeipräsidiums auf, ohne in der Sache selbst
zu entscheiden; es erkannte also auf Freisprechung. Massgebend
für diese Entscheidung war die Bestimmung in Absatz 1 des $ 29
des Pressgesetzes, laut welcher zur Entscheidung über die durch
die Presse begangenen Ubertretungen ausschliesslich die Ge-
richte zuständig sind, sowie die Bestimmung in $ 458 der Straf-
Prozess-Ordnung, welche besagt, dass, wenn sich die That des
Angeklagten als eine solche darstellt, bei welcher die Polizeibehörde
zum Erlass einer Strafverfügung nicht befugt war, das Gericht
die letztere durch Urteil aufzuheben hat, ohne in der Sache selbst
zu entscheiden.
Neuheiten der Schriftgiesserei Flinsch. In gediegenster Satz-
und Druckausstattung und in einem Umfange von 65 einfachen
und Doppelblättern liegt uns das einundzwanzigste Fortsetzungsheft
der Schriftgiesserei Flinsch in Frankfurt a. M. vor. Das-
selbe bildet in seinem reichen und mannichfaltigen Inhalt einen
sprechenden Beweis von der regen und fruchtbaren Schaffensthätig-
keit dieser Firma. Wir finden in demselben aus der Reihe der
Brotschriften bemustert die im Schnitte gleich klare und schöne
Normal-Fraktur und Normal-Antiqua, erstere in fünf kleineren
Graden, letztere in elf Graden, von Nonpareille bis Kanon, und
hierher ist auch eine „Kloster-Gotisch“ benannte charaktervolle
magere Buchschrift zu rechnen, zu welcher die gleichnamige fette
Auszeichnungsschrift in 10 Graden durchgeführt ist. Im Fraktur-
charakter liegen dann noch eine Garnitur Initialen für Ein- und
Zweifarbendruck, die halbfette antike Kanzlei (11 Grade), fette
Kanzlei (12 Grade) und die „Caxton“ (8 Grade). Im Antiqua-
charakter werden eine grosse Zahl schöner Accidenzschriften be-
mustert, die zum Teil in allen, zum Teil in den für den Gebrauch
wichtigsten Graden durchgeführt sind. Sie alle aufzuzählen, würde
zu weit führen, wir müssen uns deshalb begnügen, auf einige be-
sonders bemerkenswerte hinzuweisen, und als solche möchten wir
die schöne und zarte Cirkular-Grotesk (4 Grade), die enge Mediaeval
(8 Grade), die halbfette Mediaeval-Antiqua (13 Grade), die Kursiv-
schrift „Graziosa“, die Zierschriften „Mignon“, „Favorita“ und
„Mikado“, die Buntdruckschriften und die Schreibschrift „Litho-
graphia“ (einfach und halbfett) bezeichnen. An modernen Orna-
menten, Einfassungen sowie an sonstigem Satz-Zierat ist das Heft
ungewöhnlich reich, und die Schönheit und Verwendbarkeit all
dieses Materials wird durch eine grosse Zahl mit allem Aufwand
typographischer Kunstfertigkeit hergestellter Anwendungsblätter
ins beste Licht gestellt. Wir können demnach das neueste Flinsch’sche
Heft der Aufmerksamkeit der Kollegen nur empfehlen.
Unfallgefährlichkeit einzelner Gewerbszweige. Durch die für
1897 vom Reichs-Versicherungsamte veranstaltete Unfallstatistik
ist eine einigermassen zuverlässige Grundlage für einen Vergleich
der Unfallgefährlichkeit der einzelnen Gewerbszweige gewonnen.
Danach würde das Fuhrgewerbe in Bezug auf Unfallhäufigkeit mit
Nr. 4
16,97 entschädigungspflichtigen Unfällen auf 1000 Vollarbeiter der
gefährlichste Zweig sein. Es folgen die Müllerei mit 13,51, die
Spedition, Speicherei und Kellerei mit 12,36, der Bergbau mit
12,09, der Steinbruchsbetrieb mit 11,94, das Tiefbaugewerbe, mit
11,85, die Holzindustrie mit 11,77, die Binnenschifffahrt mit 11,35,
die Brauerei mit 11,31, das Baugewerbe mit 11,04, die Papier-
industrie mit 9,27, die Seeschifffahrt mit 8,95, die Eisen- und
Stahlindustrie mit 8,92, die Zuckerindustrie mit 7,89, die chemische
mit 7,76, die. Brennereiindustrie mit 7,67, die Fleischerei mit 7,03,
die Nahrungsmittelindustrie mit 6,79, die Ziegelei mit 6,71, das
Schornsteinfegergewerbe mit 6,14, die Privatbahnen mit 5,86, die
Feinmechanik mit 5,38, die Lederindustrie mit 5,23, die Gas- und
Wasserwerke mit 5,14, die Strassenbahnen mit 4,21, die Glas-
industrie mit 4,07, die Musikinstrumentenindustrie mit 3,96, die
Textilindustrie mit 3,41, die Papierverarbeitung mit 3,39, die
Buchdruckerei mit 2,66, die Töpferei mit 2,33, die Bekleidungs-
industrie mit 2,18, die Seidenindustrie mit 1,26 und die Tabaks-
industrie mit 0,42. Was die Unfallschwere betrifft, so kamen an
Todesfällen auf 1000 Vollarbeiter bei der Binnenschifffahrt 2,99,
- bei der Seeschifffahrt 2,77, bei dem Fuhrgewerbe 2,35, bei dem
Bergbau 2,06. Das sind die Betriebe mit den schwersten Unfall-
folgen. Bei der Tabaks- und Seidenindustrie kamen je 0,02, bei
der Bekleidungsindustrie und dem Buchdruckergewerbe je 0,08
Todesfälle auf 1000 Vollarbeiter. Diese vier Gewerbszweige stehen
also auf der entgegengesetzten Seite. („Soz. Praxis“.)
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Gutenberg-Jubiläumskalender. Zu dem in voriger Nummer bc-
sprochenen Kalender tragen wir heute vorstehend eine uns von
der Herausgeberin freundlichst zur Verfügung gestellte Abbildung
nach. Man wolle hierzu die Beschreibung in vor. Nr. nachsehen.
| | F
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Das bisher unter der Firma Schick &
Hofmeister von den Buchdruckern Herren Heinrich Hofmeister & David
Strom in Rottenburg geführte Geschäft wird von denselben
unter der Firma Strom & Hofmeister, Buchdruckerei der Rotten-
burger Zeitung in Rottenburg weitergeführt. — Das Buchdruckerei-
geschäft in Firma Kar! Jansen in Kiel ist auf Frau verehelichte
Jansen geb. Horn daselbst übergegangen; Prokurist ist der bis-
herige Geschäftsinhaber Herr Buchdrucker Karl Jansen. — In
die Firma Heckner’sche Druckerei und Kreisblatt-Verlag, Inhaber
Fritz Heckner, in Wolfenbüttel ist der Kaufmann Herr Heinrich
Wessel in Wolfenbüttel als Gesellschafter eingetreten. Herrn Kauf-
mann Guslav Roselieb daselbst ist für die Firma Prokura erteilt.
Eingetragene Firmen. In Görlitz die Firma Hugo Gretsel, In-
haberin Frau verwitwete Buchdruckereibesitzer Margarethe Bremer,
geb. Brandes daselbst. Prokurist ist Herr Buchdrucker Gustav
Wendler in Görlitz. — In Kottbus die Firma M. Sperber, In-
haberin Frau Buchdruckereibesitzerin Marie Sperber geb. Kretsch-
mann daselbst. — In Kyritz die Firma Hermann Rohde, Inhaber
Herr Buclidruckereibesitzer Hermann Rohde daselbst. — In
Blankenese die Firma Johs, Kröger’s Buchdruckerei, Inhaber
Herr Buchdruckereibesitzer Julius Johannes Kröger daselbst.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 35
*
Konkurseröffnung. Herr Gustav Richter, Besitzer einer litho-
graphischen Anstalt, Buch- und Steindruckerei zu Freiberg i. S.,
alleiniger Inhaber der Firma Gustav Richter daselbst, am 15.
Januar. Konkursverwalter Herr Kaufmann August Straubel in
Freiberg. Anmeldefrist bis zum 20. Februar.
Konkursaufhebung. Nachlass des Buchdruckereibesitzers Paul
Tschöpe zu Dömitz am 15. Januar.
Auszeichnung. Der in der Buchdruckerei von Bernhard Tauch-
nitz in Leipzig beschäftigte Schriftsetzer Herr Alexander Capra,
der vor Kurzem sein 70jähriges Berufs- und 50jähriges Geschäfts-
Jubiläum feierte, erhielt vom König von Sachsen das Allgemeine
Ehrenzeichen. $
Jubiläen. Die im Verlage von Oldecops Erben (Inhaber Herr
Gustav Stockmar) in Oschatz erscheinenden „Oschatzer Gemein-
nützigen Blätter“ begingen am 1. Januar ihr 100jähriges Be-
stehen. — Das seit 1882 im Verlage von Max Babenzien in
Rathenow erscheinende „Kreisblatt für das Westhavelland“ konnte
am 1. Januar 1900 auf ein 50jëhriges Bestehen unter diesem
Titel zurückblicken, mit dem es zum ersten Mal am 1. Januar 1850
erschienen ist. Gegründet wurde das Blatt als „Rathenow’sches
gemeinnütziges Wochenblatt für alle Stände“ schon am. 1. Juni
1816. — Das 100jährige Bestehen feierte am 6. Januar die,
Buchdruckerei von J. K. G. Wagner in Neustadt an der Orla.
Jetziger Besitzer der alten Offizin ist Herr Erich Wagner. — Das
40jährige Geschäftsjubiläum feierte am 22. Januar der Pro-
kurist der Firma E. Polz und Redakteur des volkswirtschaftlichen
Teiles des „Leipziger Tageblattes“ Herr C. G. Laue in Leipzig.
Gestorben. In Recs starb am 6. Januar Herr Buchdruckerei-
besitzer Carl Bonert, Inhaber der Firma gleichen Namens und
Verleger des „Allgemeinen Anzeigers für Rees und die umliegenden
Ortschaften“.
Litteratur.
Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und
Musik. Verlag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuch- `
handlung in Berlin. Monatlich 2 Hefte. Preis pro Quartal 3 M.
— Aus dem reichen Inhalte der Hefte 7 und 8 der vornehmen
Zeitschrift sind hervorzuheben die fesselnd geschriebenen Aufsätze
über das Deutsche Theater in Berlin, über schlesische Weihnachts-
spiele, über die den Tyroler Befreiungskampf behandelnden Meraner
Volksschauspiele, eine vorzügliche Charakteristik des berühmten
Berliner Komikers Karl Helmerding und ein ganz reizendes in
gereimten Versen gehaltenes Märchenspiel „Johannisnacht“ vom
‘Max Möller. Da das Blatt offizielles Organ des Deutschen Bühnen-
Vereins ist, wird auch aus dessen Bereiche Verschiedenes mit-
geteilt, was für weitere Kreise Interesse hat. Die illustrative Aus-
stattung wie auch der Druck der Hefte ist ein hervorragend schöner,
insbesondere sind unter graphischem Gesichtspunkte die zahlreichen
originalen ein- und mehrfarbigen Leisten und sonstigen Verzierungen
anzuerkennen.
Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-
Vereins.
Bekanntmachung.
Hierdurch bringen wir zur Kenntnis, dass, nachdem der der-
zeitige Verwalter der Zahlstelle in Ulm a. D., Herr Geschäftsführer
G. Buck, seine Funktion als solcher niedergelegt hat, von jetzt ab
die Geschäfte an die
Verwaltungskommission des städtischen Arbeitsamts,
Vorsitzender Herr Amtmann Klein in Ulm,
übergegangen sind. | l
Wir ersuchen daher, alle die Zahlstelle Ulm betreffenden An-
fragen u. s. w. nunmehr an diese Adresse richten zu wollen.
Gleichzeitig wird noch bekannt gemacht, dass dieser Zahlstelle
von jetzt ab auch der Arbeitsnachweis für Ulm und die in.
nächster Umgebung gelegenen Druckorte übertragen wor-
den ist. Wir empfehlen den betreffenden Herren Buchdruckerei-
besitzern diesen Arbeitsnachweis zur Benützung und bitten, die Ge-
hilfen auf die neue Einrichtung gefälligst aufmerksam machen zu
wollen.
Leipzig, 19. Januar 1900.
1 Die Hauptverwaltung, __
36 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 4
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er Zeitschrift
— für —
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E NES EE E A NN WERE
Q MALE W IS 2 = = r be 4 OR —
A nr, |
Nr. 5. > o Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. . XII. Jahrg.
Leipzig, 1. Februar 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere eeben eher 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 %, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 „ | Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 o% gebühren nach Übereinkunft. nr
l —
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. —
Amtlicher Teil.
Bekanntmachung.
Die Genossenschaftsmitglieder werden auch hierdurch darauf hingewiesen, dass sie nach $ 71 des Unfallversicherungs-
gesetzes und $ 27 Ziffer 8 des Statuts (fünfter Nachtrag) verpflichtet sind, die Arbeiter- und Lohnnachweisungen ihrer
bis spätestens zum 12. Februar 1900
portofrei an ihre Sektionsvorstände einzureichen. / ! |
| Vordrucke zur Aufstellung der Nachweisungen sind mit Rundschreiben vom 15. Dezember 1899 an die Genossenschafts-
mitglieder versandt worden. Da der Einwand, diese Vordrucke nicht erhalten zu haben, nicht von der Verpflichtung zu recht-
zeitiger und ordnungsmässiger Einreichung der Nachweisung. und von sonstigen Nachteilen entbindet, so wollen die Mitglieder,
. welche die Vordrucke etwa nicht erhalten haben sollten, sich wegen wiederholter Zusendung an das Genossenschaftsbüreau wenden.
Die den Lohnnachweisvordrucken für Kleinbetriebe beigegebenen Lohnlistenvordrucke sind nicht, wie bis jetzt vielfach
geschehen ist, mit den ersteren einzureichen, sondern gemäss § 34a des Statuts (Ziffer 1 des zweiten Nachtrags) von den
Genossenschaftsmitgliedern zurückzubehalten. Im übrigen sind alle Lohnnachweisungen, gemäss den dazu erteilten An-
leitungen, nach Betriebszweigen geordnet aufzustellen.
Leipzig, 1. Februar 1900. |
| NM Der Vorstand der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Friedrich. ee
Nichtamtlicher Teil.
Der Stand der Tariforganisation an der | Lehrlingsverhältnisse im Rahmen einer gemeinsamen Organi-
Jahreswende sation der Prinzipale und Gehilfen im Buchdruckgewerbe heute
eine Anerkennung und Verbreitung gefunden hat, wie sie noch
Dm Anschlusse an unseren Aufsatz in No. 50 vom | niemals dagewesen ist. Diese Einmütigkeit der Buchdruckerei-
AP vorigen Jahre geben wir heute aus dem vom 31. | besitzer in der Anerkennung des Guten und Nützlichen ist
O Dezember 1899 abgeschlossenen Verzeichnis der | eine sehr erfreuliche und berechtigt zu der Hoffnung, dass die
280 Tarifanerkennungen eine Übersicht des Standes der | noch vorhandenen Lücken in der Tariforganisation mit der
Tariforganisation an der Jahreswende. Aus derselben ergiebt Zeit auch noch ausgefüllt werden, soweit sie überhaupt auszu-
sich, dass der Gedanke der Regelung der Lohn-, Arbeits- und | füllen sind, © ` `> Zb SS e à
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N
42 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 5
Die Tarifanerkennungen verteilten sich am 31. Dezember
1899 auf die einzelnen Kreise und im Vergleiche zu dem
Stande vom 31. Dezember 1898 wie folgt:
I. Kreis: 164 (144) Orte, 543 (493) Firmen, 4510 (3674) Gehilfen.
II. „ 114 (95) „ 241 (195) „ 13851 (1182) „
III. „ 77 (59) „ 242 (195) „ 1902 (1623) „
IV. „ 115 (111) „ 313 (278) „ 2973 (2606) „
V. „ 135 (123) „ 329 (293) „ 2969 (2294) „
VI. „ 97 (84) „ 227 (200) „ 2239 (1631) „
VII. „ 136 (126) „ 467 (436) „ 5398 (4806) „
VIII. „ 58 (57) „ 471 (426) „ 6518 (5740) „
IX. „ 91 (72) „ 202 (158) „ 2056 (1576) „
987 (871) Ort., 303502674) Firm., 303 1125132) Gehilfen.
Im Verlaufe des letzten Jahres sind also für die Tarifsache
116 Druckorte und 361 Firmen mit 5179 Gehilfen gewonnen
worden. Diese letzte Zahl dürfte aber noch etwas grösser
sein, denn von 209 im Verzeichnis enthaltenen Firmen ist
die Gehilfenzahl noch nicht ermittelt und bei 52 Firmen ist
die Angabe der Gehilfenzahl unterblieben, weil sie nur Zeit-
weise Gehilfen beschäftigen.
Gestrichen wurden innerhalb desselben Zeitraumes 59 Firmen;
und zwar:
wegen Erlöschens DEENEN 30 Firmen.
„ andauernder Verletzung des § 31 . 8 5
1 n n „ 8 33 Se 6 1
nm 7 nm „ 8 34 au. 2 D
m 1 1 „ 8 38 ve, 9 nm
„ Nichtanerkennung eines Schiedsspruchs: 1 Firma
„ Verweigerung des Tarifbeitrags . 8 Firmen.
Sieht man von den 30 Firmen ab, die infolge Erlöschens
aus der Tariforganisation ausgeschieden, so ergiebt sich, dass
Streichungen aus Anlass der Nichterfüllung tariflicher Ver-
pflichtungen verhältnismässig nur wenige vorkamen, und hieraus
dürfte zu schliessen sein, dass die Tarifanerkennungen nicht nur
auf dem Papiere stehen, wie von geguerischer Seite zuweilen
behauptet wird, sondern dass man den Tarif überall einhält.
Wie uns das Tarif-Amt mitteilt, ist das neueste Verzeich-
nis der Tarifanerkennungen an sämtliche Kreisvertreter versandt
und diesen eine grössere Zahl von Exemplaren zur Verfügung
gestellt worden. Ferner wurde es versandt au die Kreisstell-
vertreter, an die Vorsitzenden der Schiedsgerichte, an die Ver-
walter der Arbeitsnachweise und an die Vorsitzenden der Be-
rufsorganisationen, endlich auch an diejenigen Behörden, welche
ihre Druckarbeiten nur tariftreuen Buchdruckereien überlassen.
Wo die Verbreitung der Petitionen wegen der Vergebung amt-
licher Druckarbeiten nur an tariftreue Druckereien beabsichtigt
ist, stellte das Tarif-Amt Verzeichnisse zum Beilegen unentgelt-
lich zur Verfügung. Den offiziellen Organen der Tariforgani-
sation wird das Verzeichnis binnen kurzem beigelegt werden.
Wir schliessen unsere kurzen Mitteilungen mit dem Wunsche,
dass die Turiforganisation auch im begonnenen Jahre wachsen
und gedeihen und somit auch die hier und da noch vorhandenen
Abneigungen und Hindernisse allmählich überwinden möge.
S
Eine tarifgegnerische Kundgebung.
Wie in Nr. 3 der „Zeitschrift“ mitgeteilt, hat sich der
Vorstand des Vereins Ost- und Westpreussischer Buch-
druckereibesitzer veranlasst gesehen, beim Stadtverordneten-
Kollegium in Danzig eine Gegeneingabe gegen die Petition des
Tarif- A mtes und des Tarif- Ausschussesder Deutschen Buchdrucker,
welche ersuchte, amtliche Buchdruckarbeiten nur tariftreuen
Firmen zur Herstellung übergeben zu wollen, einzureichen.
Dieses Schriftstück hat insofern eine mehr als örtliche Bedeu-
tung, als es das organisierte Tarifgegnertum im Osten Deutsch-
lands charakterisiert, und wir können deshalb nicht umhin, ihm
eine kurze Betrachtung zu widmen.
Die Eingabe des genannten Vereinsvorstandes nimmt im
Eingang zunächst Anstoss daran, dass sich Tarif-Ausschuss und
Tarif-Amt als Vertreter des gesamten Deutschen Buchdruckge-
werbes bezeichnen, worin, „gelinde ausgedrückt, eine Anmassung“
liege, und glaubt diese Bezeichnung damit abthun zu können,
dass sie auf die örtlichen Verhältnisse von Danzig verweist,
woselbst von 20 vorhandenen Buchdruckereien nur drei „zu
dem Verband der deutschen Buchdrucker, den das oben ge-
nannte Tarif-Amt vertritt“, gehören, während „die anderen Firmen
der Sache der Tarifkommission fern stehen.“ Dann heisst es
weiter: „Ungefähr dasselbe Verhältnis herrscht auch im übrigen
Deutschland mit Ausnahme eines Teiles des Rheins, Süddeutsch-
lands und des Königreichs Sachsen, welch letzteres in sozialis-
tischer Beziehung, das heist in seinem ausgeprägt sozialdemo-
kratischen Sinne genügend bekannt ist.“
Die Kenntnis der Eingabenverfasser von den Verhältnissen
im Buchdruckgewerbe drückt sich sowohl darin aus, dass sie
in ihrer Eingabe Tarif-Amt, Tarifkommission, Verband d-r Deut-
schen Buchdrucker, Deutscher Buchdrucker-Verein flott durch-
einander werfen und eines für das andere ausgeben, wie auch
darin, dass sie Behauptungen und Vergleiche aufstellen, die
keinen Sinn haben. Dass der deutschen Tariforganisation die
überwiegende Mehrheit des Buchdruckgewerbes sich ange-
schlossen hat, ist ziffernmässig nachgewiesen, und Tarif-Amt wie
Tarif-Ausschuss sind mithin schon nach dem in allen Vereini-
gungen gültigen Mehrheitsprinzip als berechtigte Vertreter des
gesamten deutschen Buchdruckgewerbes anzusehen und werden
auch dafür angesehen. Das in Danzig herrschende Ziffernver-
hältnis der Tarifdruckereien zu den Nichttarifdruckereien von
3 zu 17 hat weder etwas zu bedeuten, noch ist es mit dem im
Gesamtgewerbe anzutreffenden Verhältnisse zu vergleichen. Da-
gegen dürfte das Danziger Verhältnis, dass 3 Turifdiuckereien
123 Gehilfen bei 23 Lehrlingen, 17 Nichttarifdruck-reien hin-
gegen 73 Gehilfen bei 55 Lehrlingen beschäftigen, im übrigen
Deutschland vielfach dort zu treffen sein, wo der Tarif nicht
anerkannt wird. Die Eingabeverfasser spotten also ihrer selbst
und wissen nicht wie. Dass dann dem Buchdruckgewerbe in
Sachsen unterstellt wird, es habe den Tarif aus „ausgeprägt
sozialdemokratischem Sinne“ anerkannt, ist ebenso seltsam, wie
die im weiteren Verlaufe der Eingabe den Buchdruckerei-
besitzern für ihre Tariftreue unterstellten Gründe es sind. Die
Eingabe fährt nämlich fort:
„Warum stellen sich aber einige Inhaber der Firmen von
grösserer Bedeutung an die Spitze eines solchen Buchdruckerver-
bandes resp. der Tarifkommission?
Aus Nachstehendem werden Sie ersehen, dass dies der Selbst-
erhaltungstrieb von ihnen verlangt. Nehmen wir doch einmal
irgend eine Firma der in der Petition unterzeichneten heraus, in
solchen arbeiten etwa 100 bis 200 Gehilfen und darüber. Wo solch
eine Menge Gehilfen stehen, ist es erklärlich, dass die Verbands-
agitatoren ein gutes Feld für ihre unschöne Handlungsweise finden.
Also schliessen sich in diesen übrigens nicht wenigen Fabriken
nach gründlicher Bearbeitung von Seiten der Verbandsagitatoren
(die Gehilfen) diesem Verbande an und gewinnen dadurch die Ober-
hand über den Inhaber. Nun gehts mit nie endenden Forderungen
los. Da heisst es denn einfach: Bis zu dem und dem Tage muss
die Geschäftsleitung das und das und nochmals das bewilligen,
andernfalls legen alle die Arbeit nieder. Was für kolossale Ge-
schäftsstockungen gerade in der Branche der grossen Tageszeitungen
und welch schwer wieder einzubringende Verluste durch das Aus-
fallen einiger Nummern der grossen Tageszeitungen entstehen, liegt
auf der Hand. Durch die famosen Boycotts ist ein Zuzug
neuer Gehilfen, wie doch stets durch Thatsachen erwiesen, fast
unmöglich und dem Inhaber sind die Hände gebunden, er muss
nachgeben, mag er wollen oder nicht.
Aber nicht nur der direkte pekuniäre Verlust, sondern auch
der indirekte ist gewaltig. Um diesen Kalamitäten aus dem Wege
zu gehen, ist erklärlich, dass diese Herren von zwei Ubeln das
kleinste wählen und die Neuforderungen der Gehilfen bewilligen.
Um nun aber einen Druck auf die Provinz oder kleinen Gross-
stadtdruckereien ausüben zu können, lässt man sich als Kandidat
für das Tarif-Amt aufstellen. Darüber im Gehilfenlager der Tarif-
mässigen oder Tarifmässigsein wollenden grosses Freudengeschrei,
dass ihre Sache nun anerkannt oder gerecht sei und selbstver-
wei
Nr. 5
ständlich werden diese Herren dann auch gewählt. Nun kann ja
die Arbeit ihren Kollegen gegenüber beginnen. Jetzt auch
wiederum mit dem bekannten Manöver betreffend die Vergebung
der amtlichen Drucksachen.
Wir empfehlen dem hohen Magistrat dahin zu wirken, dass
der Petition des Tarif-Amtes nicht stattgegeben wird.
Der Verein der Buchdruckereibesitzer von Ost- und Westpreussen,
der sich aus 60 Firmen der beiden Provinzen rekrutiert, hat einen
seinen wirtschaftlichen Verhältnissen vollkommen entsprechenden
Lohntarif am 16. Mai 1897 aufgestellt, nach dem er auch zahlt
und wenn wirklich ein Gehilfe sein Lohneinkommen und seine
Arbeitsverhältnisse zu verbessern bestrebt ist, so wird ihm das der
Arbeitgeber thatsächlich nicht verübeln, im Gegenteil wird er
billigen Forderungen nach Möglichkeit entgegenkommen, falls es
ihm möglich ist, die Kosten von seinem Arbeitgeber wieder her-
einzubekommen. Das ist aber bei der Konkurrenz, die gerade
die Grossstadtdruckereien den Provinzdruckereien machen, fast
immer unmöglich, und wo in solchen Fällen eine Lohn-
aufbesserung erfolgt, geschieht es denn meistens auf Geschäfts-
unkosten.
Es liesse sich wohl noch eine anständigere Art und Weise
finden, als auf dem Wege des gegenseitigen Ruinierens angenehme
Verhältnisse des gesamten Buchdruck-Gewerbes herbeizuführen.
Die überaus hervorragende Industrie sowie der grosse Kauf-
mannsstand fehlen unseren östlichen Provinzen.
Bemerken möchten wir noch, dass auch der Verein der Buch-
druckereibesitzer der Provinz Posen seinen Lohntarif wie den
unseren seit Jahren reguliert hat.
Wir hatten zu dem Kündigungstermin resp. Lohnerhöhungs-
termin den 28. Oktober an sämtliche Herren Buchdruckereibesitzer
von Ost- und Westpreussen eine Anfrage erlassen, uns umgehend
die Ereignisse des Tages, also wo etwaige Gehilfen mit Lohner-
höhung hervortreten oder kündigen würden, mitzuteilen. Aus den
gewordenen Antwortschreiben ist zu ersehen, dass in ganz Ost-
und Westpreussen nur 3 diesbezügliche Fälle zu verzeichnen waren.
Es sind dies:
1. Fünf Setzer, die dem Herrn H. F. Boenig in Danzig ge-
kündigt hatten, 2. ebenso ein Gehilfe des Herrn R. G. Brandt
in Flatow, sowie 3. ein Setzer des Herrn Conrad Hoppin Dirschau,
der an dem Tage ohne Kündigung seine Stelle verliess.
Das waren die Erfolge der Hetzereien aus dem „Tariflager“,
die sich in der Ihnen unterbreiteten Petition „die Vertreter
des gesamten Buchdruckergewerbes“ nennen.
Ist es nicht mehr wie eigentümlich, dass sich der Vorstand
des Vereins der Deutschen Buchdrucker oder die den
Tarif stets schiebenden Herren immer nur ewig als „Tarif- Amt“
bezeichnen? Das Wort „Amt“ ist geeignet, zu falschen Vorstel-
lungen und Voraussetzungen in nicht ganz eingeweihten Kreisen
zu führen und anscheinend auf persönliche Einschüchterung be-
rechnet. Die Bezeichnung „Amt“ zu führen, steht unseres Erach-
tens nach nur den öffentlichen Behörden zu.
Die überaus hervorragende Industrie sowie der grosse Kauf-
mannsstand fehlen unseren östlichen Provinzen zum Teil fast gänz-
lich und gerade diese sind für eine erfolgreiche Entwickelung des
Buchdruckereibetriebes der Hauptlebensnerv. Gerade diese Branchen
geben durch ihren überaus grossen Bedarf an Drucksachen den
Grossstadtdruckern etc. Tausende und Hunderttausende zu ver-
dienen und ermöglichen es selbstverständlich, entsprechend höhere
Löhne zu geben, als in kleinen Provinzialstädten. Ja, wenn jene
Betriebe noch die Provinzen mit ihren Reisenden verschonten,
oder die Provinzen weniger mit Schund-Offerten für Drucksachen
überschwemmten, ginge die Sache noch eher an, so werden uns
aber noch die Aufträge, an denen schliesslich zu verdienen wäre,
von den Grossstadtdruckern entzogen.
Dem hier unterzeichneten Vereine gehören über 60 Firmen
der Provinzen Ost- und Westpreussen an, 48 Firmen nicht, von
diesen aber ist von mindestens 30 anzunehmen, dass sie nicht
Mitglieder des Deutschen Buchdruckerei-Vereins sind.
Wir wiederholen zum Schluss unsere Bitte, nach genauer
Kenntnisnahme dieses, sowie unter Berücksichtigung der wirt-
schaftlichen Verhältnisse unseres Ostens gegenüber denen des
Reiches das Ansinnen des Vereins der Deutschen Buch-
drucker und des Tarif-Amts rundweg abzulehnen.
Wir sehen uns zu diesem Vorgehen veranlasst durch das Ge-
bahren der Obengenannten, die sich jetzt schon anmassen, den
ständigen Verwaltungen und der Regierung indirekt Vorschriften
machen zu wollen, hierzu in süssen Worten das Banner der Nächsten-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 43
liebe schwingen und die „sozialen Verhältnisse“ zu bessern, sich
als die allein Berufenen fühlen.“
Wir haben den Rest der Eingabe fortlaufend wiederge-
geben, um unsere Leser nicht des Genusses ihrer schönen
Stilisierung zu berauben, und nehmen den Faden unserer Kritik
bei den den tariftreuen Buchdruckereibesitzern für ihre Haltung
unterstellten Gründen wieder auf. Dass es ausser dem an-
geblichen sozialdemokratischen Sinn und dem angeblichen
Selbsterhaltungstrieb auch noch andere Gründe giebt für die
Aufrichtung, Erhaltung und Ausbreitung der Tarifgemeinschaft,
wie z. B. Gerechtigkeitsgefühl gegen die Arbeiter, das Be-
dürfnis nach gewerblichem Frieden und geschäftlichem Gedeihen,
nach Hebung und Förderung des Gewerbes, nach Beschränkung
der Lehrlingsmisswirtschaft und anderer Ubelstände, und dass
hierfür nicht nur die Inhaber grosser Druckereien, sondern
auch Tausende von Besitzern kleiner Druckereien, oft in den
entlegensten Landdruckorten, eintreten, davon will man in den
Kreisen, deren Sinn die Eingabe wiederspiegelt, keine Ahnung
haben. Ebensowenig davon, dass das vereinigte Wirken von
Prinzipalen und Gehilfen in der Tariforganisation die Aner-
kennung von Regierungen und Behörden wie die allgemeine
öffentliche Anerkennung gefunden hat. Man stellt sich da
lieber auf den Standpunkt, dass man dem Gehilfen das Be-
streben, seine Arbeitsverhältnisse zu verbessern, zwar nicht ver-
übeln wolle, ihm aber nicht entgegenkommen könne, denn das
sei „fast immer unmöglich.“ Das und möglichste Freiheit in
der Arbeitszeit und Lehrlingshaltung hält man dann, wie es
scheint, für die „anständigere Art und Weise, angenehme Ver-
hältnisse des gesamten Buchdruckgewerbes herbeizuführen.“
Mit dem Mangel der „überaus hervorragenden Industrie“
und des „grossen Kaufmannsstandes“ ist es in den östlichen
Provinzen durchaus nicht anders bestellt, wie in vielen andern
Teilen des Reiches, wo der Tarif anerkannt wird, Und mit
der Konkurrenz der Grossdruckstädte verhält es sich nicht
anders, ja aus dem behaupteten Mangel von Industrie und
Handel müsste logischer Weise sich eigentlich das gänzliche
Fehlen der Reisenden der Grossstadtdrucker im Osten ergeben.
Von Logik ist aber in dem ganzen Schriftstück nicht viel
wahrzunehmen, und die unwürdigen Angriffe auf den Tarif-
Ausschuss und das Tarif-Amt entstammen jedenfalls auch nur
diesem Mangel an Logik, wenigstens wollen wir das zu Ehren
der Verfasser annelımen.
Nach alledem konnten wir nicht umhin, die Eingabe des
Vorstandes des Vereins Ost- und Westpreussischer Buchdruckerei-
besitzer in dem Prinzipalsorgan der Tariforganisation etwas
tiefer zu hängen, und hoffen, dass dies dazu beitragen möge,
dass Quertreibereien wie die geschilderte, die den Buch-
druckereibesitzerstand in ein unverdientes Licht stellen können,
in Zukunft unterlassen werden, =
kád
Zur Kalkulation des Setzmaschinensatzes.
Zu unserm lebhaften Bedauern können wir den in No. 4 der
„Zeitschrift“ enthaltenen Aufsatz des Herrn O. Schlotke nicht
unwidersprochen lassen. Das Einschliessen des Elektromotors in
den Preis für den Typograph ist durchaus unberechtigt; denn wir
selbst haben noch nirgends Preise für Elektromotoren angegeben,
einmal weil dieselben veränderlich sind, und sodann weil wir die
Elektromotoren bisher nur in Ausnahmefällen geliefert haben, da
ja der Typograph von jeder vorhandenen Transmission ohne
Schwierigkeit angetrieben werden kann.
Die fernere Behauptung des Verfassers, dass er an der Amor-
tisationsquote von 300 cM. jährlich (für Matrizenabnutzung näm-
lich) festhalten müsse, beweist eine gewisse Voreingenommenheit
seinerseits, denn es liegen Erfahrungen genug vor, die beweisen,
dass bei sachgemässer Behandlung die Matrizen des Typograph
unvergleichlich länger aushalten, als bei der Linotype, und unser
Ansatz von 1 ef pro Woche beruht auf den Angaben von Typo-
graph-Besitzern, die schon mehrere Jahre Erfahrung hinter sich
haben. In den Tarifverhandlungen ist dann auch, soweit aus dem
44 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
Nr. 5
amtlichen Protokoll ersichtlich, ausschliesslich von den Matrizen
der Linotype die Rede gewesen. Indem wir mithin die Ansicht
des Herrn Schlotke auch in diesem Punkte entschieden zurück-
weisen, nehmen wir mit Interesse davon Kenntnis, dass er für die
Monoline-Matrizen — wohl auf Grund von Angaben der Fabrik —
eine gleiche Abnutzung wie bei der Linotype in Aussicht nimint,
obwohl über die Monoline zweifellos noch keine Erfahrungen in
diesem Punkte vorliegen.
Schliesslich fordern wir Herrn Schlotke auf, uns Besitzer von
mehreren Typograph-Maschinen namhaft zu machen, welche einen
Mechaniker zur Beaufsichtigung derselben beschäftigen. Wir, die
wir doch wohl am besten hierüber informiert sein müssten, wissen
nur von einer Leipziger Firma, die für die Bewachung von zwan-
zig Typograph- Maschinen einen Mechaniker unterhält, sonst aber
niemand. Dies dürfte doch wohl beweisen, dass unsere Behaup-
tung von der Entbehrlichkeit eines Mechanikers bei mittleren und
kleineren Betrieben richtig ist und dass Herrn Schlotke’s „Beo-
bachtungen“ nicht gründlich genug waren. Gleichzeitig fordern wir
nunmehr auch von ihm, die Beweise für seine rechnerischen An-
gaben über die bisher noch nirgends in Deutschland eingeführte
Monoline beizubringen. Typograph, G. m. b. H.
Sprechsaal.
e-. Berlin, 27. Januar. So lange der Bund der Berliner Buch-
druckerei-Besitzer die Rechte aus $ 100e al. 1 und 2 der Gewerbe-
Ordnung ausübte, wurden alle diejenigen Knaben, welche als
Schriftsetzer- oder Druckerlehrlinge eintreten wollten, einer
ärztlichen Untersuchung und Prüfung ihrer Schulkennt-
nisse unterzogen. In den Jahren 1896 bis 1899 wurden im
Ganzen 1727 Knaben angemeldet und von diesen 119 von den
Vertrauensärzten als untauglich zum Buchdruckerberuf zurück-
gewiesen, 130 andere wurden wegen mangelnder Schulkenntnisse
nicht zugelassen. Die von den Aerzten untauglich befundenen
Knaben waren zum überwiegenden Teil mit einem Lungenkatarrh
bereits behaftet oder zu einer Erkrankung der Lunge prädisponiert,
ein geringerer Teil wurde wegen ganz unzulänglicher Sehschärfe
der Augen abgewiesen; auch einzelne Fälle von so stark ent-
wickelter Farbenblindheit wurden konstatiert, dass die Knaben
als Druckerlehrlinge ungeeignet erscheinen mussten. Die Not-
wendigkeit einer ärztlichen Untersuchung der sich dem Buch-
druckerberuf zuwendenden Knaben dürfte durch diese Resultate
hinreichend erwiesen sein; um so bedauerlicher ist es, dass jetzt,
nachdem das neue Handwerkergesetz in Kraft getreten ist, einzelne
Buchdruckfirmen Lehrlinge einstellen, ohne dieselben ärztlich
untersuchen und prüfen zu lassen. Nachdem die statistischen Ver-
öffentlichungen unserer Ortskrankenkasse ergeben haben, dass die
Mehrzahl der Buchdruckergehilfen, zumeist schon im jugendlichen
Alter, an Lungenschwindsucht zu Grunde gehen, erscheint es als
eine moralische Pflicht jedes Buchdruckereibesitzers, die als Lehr-
linge einzustellenden Knaben auch jetzt noch ärztlich untersuchen
zu lassen, damit nicht nachweisliche Schwindsuchtskandidaten oder
mit anderen Gebrechen behaftete Knaben dem Gewerbe zugeführt
werden. Anderseits ist die Schulprüfung notwendig, damit nicht
durch Einstellung von Lehrlingen mit mangelhafter Schulbildung
die Zahl der unbrauchbaren Setzer vermehrt werde. Die Ver-
trauensärzte des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer be-
rechnen für die ärztliche Untersuchung und Ausstellung eines
Gutachtens nur 2 ; die Prüfung der Knaben durch den Fach-
schul-Ausschuss aber erfolgt kostenlos. Anmeldungen zur ärztlichen
Untersuchung und Prüfung werden im Büreau des Bundes
Friedrichstr. 239 entgegengenommen. — Auch die Benutzung eines
einheitlichen Lehrvertrags-Formulars für alle Berliner Buch-
druckerlehrlinge, die beim Besuche der Fachschule mit einander
in Verkehr treten, erscheint aus ethischen Gründen durchaus
wünschenswert, weil die Ausnahmestellung einzelner bei den
übrigen stets Anlass zur Unzufriedenheit giebt und bei diesen wie
bei den Eltern oft einen Wechsel der Lehrstelle wünschenswert
erscheinen lässt.
m. Berlin, 28. Januar. Die Auflage der im Verlage des
„Berliner Lokalanzeigers“ erscheinenden illustrierten Zeitschrift
„Die Woche“ ist in letzter Zeit auf über 300 000 Exemplare
gestiegen. Zur Herstellung derselben reicht die Leistungsfähigkeit
der damit beschäftigt gewesenen Berliner Druckereien, welche
König ck Bauer’sche variable Rotationsmaschinen in entsprechender
Grösse verwenden, nicht mehr aus. Es hat deshalb die Firma
Fr. Brandstetter in Leipzig, welche ausserhalb Berlins allein in
Deutschland noch solche Maschinen in ausreichendem Format be-
sitzt, die Herstellung von 60000 kompletten Exemplaren der
„Woche“ übernommen.
= Danzig. (Jubiläum.) In der Buchdruckerei von A. W. Kafe-
mann hat sich die Zahl derjenigen Mitarbeiter, welche 25 Jahre
und darüber thätig sind, wieder um einen Jubilar vermehrt.
Herr Schriftsetzer Hermann Gabriel ist am 2. Januar 1866 als
Setzerlehrling eingetreten und ist nach kurzer Stellungnahme in
Kiel seit dem 27. Januar 1875 ununterbrochen in dieser Druckerei
beschäftigt gewesen. An seinem Ehrentage empfing ihn an der
festlich geschmückten Stelle seines und der Kollegen emsigen
Wirkens der Sängerchor der Kafemann’schen Offizin mit den
feierlichen Klängen eines Chorals, worauf namens der Inhaber der
Firma Herr Kafemann eine Begrüssungsansprache an den bewährten
treuen Mitarbeiter hielt, dem er unter Ueberreichung eines Ehren-
Angebindes den Dank und die Glückwünsche der Firma aussprach.
Hieran reihten sich noch verschiedene andere Gratulations-An-
sprachen. Der Jubilar dankte mit einer kurzen Ansprache und
brachte den Inhabern der Firma ein Hoch. Die Vorstände des
Deutschen Buchdrucker-Vereins und des Kreises IX (Nordost) des-
selben liessen dem Jubilar ein kunstvoll hergestelltes Ehrendiplom
überreichen.
* Aus Halle a. S. wurde uns, für die vorige Nr. leider zu spät,
mitgeteilt, dass am 25. Januar der hochverdiente Administrator
der Buchdruckerei des Waisenhauses und der von Canstein'schen
Bibelanstalt, Herr A. Gründig, seinen sechzigsten Geburtstag
in voller Geistes- und Körperfrische beging. Herr Gründig hat
beide Institute während seiner Leitung zu bedeutender Leistungs-
fähigkeit gebracht und ist auch im Deutschen Buchdrucker-Verein
als Vorsitzender des Kreises VI und Mitglied des Hauptvorstandes
thätig. Wir bringen dem verehrten Geburtstagskinde noch nach-
träglich unsere Glückwünsche.
Dt. Krone, 23. Januar. In No. 3 der ‚Zeitschrift für Deutsch-
lands Buchdrucker“ wird unter Danzig berichtet, dass der Stadt-
verordneten-Versammlung zwei Petitionen vorgelegen haben,
eine vom Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker ausgehend und die
Gegenpetition vom Verein Ost- und Westpreussischer Buchdruckerei-
besitzer. — Es heisst darin, die Tarifgegner hätten eine moralische
Niederlage erlitten und es sei die Petition des Tarif-Amts dem
Magistrat als Material für eine Prüfung übergeben worden. Dieses
ist unrichtig, denn es sind beide Petitionen dem Magistrat als
Material übergeben worden. Unrichtig ist ferner, dass Stadtver-
ordneter Münsterberg, wie man aus dem Bericht entnehmen muss,
für Überweisung der Petition des Tarif-Amts allein gesprochen hat.
Im Gegenteil, er hat nach dem Bericht der „Danziger Zeitung“
ausgeführt: „er halte dafür, dass wir hier als Stadtverordnete über
eine Tariffrage, die in sozialpolitischem Connexus mit einem Ge-
werbe des ganzen Deutschen Reiches steht, nicht zu verhandeln
haben“, und auf seinen Antrag sind beide Petitionen dem Magistrat
überwiesen worden. Franz Garms.
$ Nürnberg. Einer eigenartigen Wettbewerbsgepflogenheit
huldigt die „Nordbayerische Zeitung (Nürnberger Lokal-
Anzeiger)“. Das Blatt bemüht sich, Vereinsorgan von Ver-
einigungen zu werden und will zu diesem Zwecke den Vereinen
damit entgegenkommen, dass es für Vereinsinserate nur 77 A
pro Zeile berechnet, auch sich verpflichtet, diesen Zeilenpreis
niemals zu erhöhen, solange das Blatt Vereinsorgan bleibt.
Schliesslich heisst es in dem gedruckten Anschreiben: „Wir bitten
höflichst, unser Angebot einer Abstimmung zu unterziehen und
bemerken, dass wir zu jeder weiteren Besprechung gern bereit
sind, auf Ihren Wunsch hin auch gern einer unserer Herren an
einem Ihrer Versammlungsabende teilnehmen würde.“ — Wenn
die Vereine aufgerufen werden, im Abstimmungswege an der
Herabdrückung der Anzeigenpreise mitzuwirken, dann kann
diesem edlen Thun der Erfolg allerdings nicht fehlen. Wir sind
aber der Meinung, dass ein Blatt, das seine Auflage mit 20000
Exemplaren angiebt, nicht nötig hätte, zu solchen Wettbewerbs-
gepflogenheiten seine Zuflucht zu nehmen.
+ Nürnberg. Der hier im Verlage von H. Reck erscheinende
tägliche „Plakat- Anzeiger“ beging am 27. Januar sein 50jähri-
ges Bestehen und gab zu Ehren des Tages eine getreue Re-
produktion seiner am 27. Januar 1850 erschienenen ersten Nummer
heraus. Besonders bemerkenswert ist, dass das Blatt seit seinem
Bestehen in ein und dersclben Buchdruckerei, der von J. L. Stich,
Nr. 5
gedruckt wird. Ein solch treues Zusammenwirken von Verleger
und Drucker ist in der heutigen Zeit eine seltene Erscheinung
und ehrt beide.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma M a-
schinenfabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über
Stereotypie-Anlagen nach dem „Widder“-System bei.
Auf einer zweiten Beilage empfiehlt die Firma Gustav Stein,
Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien in Ber-
lin SO., Elisabethufer 5—6, ihre Klischeeschränke. Eine dritte
Beilage, von der Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert
& Cie, A.-G., in Frankenthal, empfiehlt die Buchdruck-
Schnellgangpressen dieser Firma. Wir machen unsere Leser
auf diese Beilagen aufmerksam.
Wechsel mit vorgedruckten Jahreszahlen (18.. 189.) auch im
Jahre 1900 verwendbar zu machen, hat die bekannte Stempel-
fabrik von Oskar Sperling, Leipzig-R., Brommestr. 1, durch Kon-
struierung geeigneter Stempel ermöglicht. Geschäftsfirmen mit
grösseren derartigen Beständen wollen sich unter Bemusterung
verhandener Schemas an die genannte Firma wenden.
Neuheiten von E. J. Genzsch in München. In ihrem jüngsten
Probenheft bemustert die Schriftgiesserei von E. J. Genzsch in
München ihre neuesten Schriften und Ornamente, von denen vieles
recht beachtenswert ist. Es finden sich u. a. Garnituren von
neuen französischen Antiqua- und Kursivschriften sowie von Titel-
versalien, die sich durch kräftigen Schnitt und deutliches Bild
auszeichnen, ferner Garnituren von Fraktur und alter Schwabacher,
die in ihrer Art dieselben Eigenschaften aufweisen, eine hand-
schriftähnliche Schreibschrift „Autograph“ von gefälligen Formen,
halbfette Renaissance-Schriften, die sich insbesondere als praktische
Anzeigenschriften erweisen dürften, die Schriften „Pittoresk“,
„Caprice“ und halbfette „Caprice“, die für Accidenz- und Reklame-
zwecke bestimmt sind. An Ornamenten bietet das Heft unter dem
Namen „Flora-Ornamente“ und in einer neuen, der fünften Ab-
teilung der „Pompadour-Ornamente“ figurenreiche Serien von ge-
fälligen, flott gezeichneten Ornamenten, die sowohl als Ornamente
im engeren Sinne wie zu Einfassungen einer vielfachen und dank-
baren Verwendung fähig sind. Den Schluss des Heftes, das es
auch an guten Anwendungsbeispielen nicht fehlen lässt, bildet eine
Anzahl hübscher Vignetten.
Preiserhöhungen. Den Fabrikanten von Druck- und Schreib-
papieren sind jetzt in der Preiserhöhung die Briefumschlag-
Fabrikanten (mit 10% Erhöhung), die Fabrikanten von Düten
und Beuteln, die Fabrikanten von Kartonnagen, die Pappen-
fabrikanten gefolgt; teils sind die Preiserhöhungen bereits ein-
getreten, teils sollen sie in Kürze ins Werk gesetzt werden. Für
das Buchdruckgewerbe scheint das alles aber unbemerkt und un-
beachtet vorübergehen zu sollen; denn da werden die Preise im
Wege der Unterbietung immer weiter heruntergedrückt und die
Ehren- und Schiedsgerichte immer mehr mit unerquicklicher
Arbeit überlastet.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Eingetragene Firmen. In Köln die Firma Rheinische Holz-
und Metallschriften-Fabrik mit beschränkter Haftung. Stamm-
kapital 20000 /. Geschäftsführer der Gesellschaft sind die
Herren Wilhelm Stumpf und August Hamm in Köln. Der Ge-
sellschafter Herr Johann Christoph Sommer, Musterzeichner zu
Köln, hat seine Stammeinlage durch Einwerfung der zur Her-
stellung der besagten Holz- und Metallschriften dienenden
Maschinen, Modelle und Werkzeuge, sowie der Erfindung, zum
Schätzungswerte von 4000 oA geleistet.
Konkurseröffnung. Herr Schriftgiessereibesitzer Friedrich Wil-
helm Eisert, Inhaber der Schriftgiesserei unter der Firma C. F.
Rühl in Leipzig-Reudnitz, Grenzstrasse 7,9, am 20. Januar.
Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt B. Freytag ın Leipzig. An-
meldefrist bis zum 21. Februar. — Herr Buchhändler Wilhelm
Biengke in Firma L. Neumann’s Buchhandlung, Inhaber Wilhelm
Biengke in Kulm, am 22. Januar. Konkursverwalter Herr Rechts-
anwalt Knorr in Kulm. Anmeldefrist bis zum 5. März.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 45
Konkurseinstellung. Herr Johann Theodor Engstfeld, Buch-
druckerei u. s. w. in Poppelsdorf, A.-G. Bonn, mangels einer
den Kosten des Verfahrens entsprechenden Konkursmasse.
Auszeichnungen. Der Prokurist der Norddeutschen Buchdruckerei
und Verlagsanstalt in Berlin, Herr Emil Böhm erhielt den kgl.
preuss. Kronenorden IV. Klasse. — Der Buchdruckergehilfe
Herr H. Monipellier in Colmar i. E., der vor kurzem sein
70 jähriges Berufs- und Geschäftsjubiläum feierte, erhielt das All-
gemeine Ehrenzeichen in Gold.
7
Litteratur.
Neues Adressbuch des Deutschen Buchhandels und der ver-
wandten Geschäftszweige mit Gratisbeilage Verleger-Auslieferungs-
tabelle. Herausgegeben von Walther Fiedler. Fünfter Jahrgang.
1900. Mit einem Bildnis Paul Heyses. Leipzig. Verlag von
Walther Fiedler. Preis gebd. 4,50 — Der neue Jahrgang des
Fiedler'schen Adressbuches zeigt wieder in Einband, Satz und
Druck (Oskar Brandstetter) anerkennenswerte technische Ausführung
und im Inhalte jene eigenartige und mannigfache, durch Kürze
charakterisierte Verarbeitung des Adressenmaterials, die sich in
den buchhändlerischen Kreisen eingeführt hat und beliebt geworden
zu sein scheint. Das Buch wird mit einer kurzen und treffenden
Charakteristik des Dichters Paul Heyse eröffnet, zu der die
Brinckmann’sche Kunstanstalt in Leipzig ein gut ausgeführtes
Porträt in Heliogravur geliefert hat. Dann folgt in vier Abtei-
lungen die Verarbeitung des buchhändlerischen Adressenmaterials,
bei der der Herausgeber mit grösster Sorgfalt und unter steter
Rücksichtnahme auf die Wünsche der Benützer des Adressbuches
verfahren ist. Eine wertvolle Ergänzung hierzu bildet die grosse
in Plakatform gehaltene Verleger-Auslieferungstabelle. Den Schluss
des Buches macht ein reichhaltiger Ankündigungsteil nebst alpha-
betisch nach den Gegenständen geordnetem Bezugsquellenregister,
der durch eine Reihe zum Teil künstlerisch ausgeführter Beilagen
verschiedener Firmen ergänzt wird. Wir empfehlen auch den
neuen Jahrgang der Aufmerksamkeit unserer Leser.
Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-
Vereins.
Bekanntmachung.
Es wird hiermit bekannt gegeben, dass der Verwalter der Ört-
lichen Verwaltungsstelle in Halle a. S., Herr Th. Gränzendorfer,
seine Wohnung vom 1. Februar dieses Jahres ab von
Gerberstrasse 11 nach
Göbenstrasse 4
verlegt hat.
Zwecks rechtzeitiger Fertigstellung des Jahresabschlusses er-
geht an diejenigen Herren Vorsteher der Ortlichen Verwaltungs-
stellen, welche mit der Einsendung der Abrechnung vom IV.
Quartal 1899 noch im Rückstande sind, hiermit das dringende
Ersuchen, für möglichst umgehende Einsendung derselben Sorge
tragen zu wollen.
Leipzig, 27. Januar 1900.
Die Hauptverwaltung.
Orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe
zu Berlin.
„Auf Grund des $ 62 des Kassenstatuts teilen wir mit, dass
der Vorstand in seiner Sitzung vom 9. d. M. sich folgendermassen
konstituiert hat: Vorsitzender: Herr Buchdruckereibesitzer W. Röwer,
Elsasserstrasse 5. Stellvertreter: Herr Gustav Günther, Greifs-
walderstr. 8. Schriftführer: Herr Gustav Lehmann, Bergmannstr.
27. Stellvertreter: Fräulein Clara Bien, Manteuffelstr. 100. Kassen-
kontrolleure: Herr Ernst Tübbecke, Pappel-Allee 128 und Herr
Carl Wittig, Hussitenstr. 7. Beisitzer: Herr Buchdruckereibesitzer
Carl Langenscheidt, Halleschestr. 17. Herr Otto Münzer, Duncker-
strasse 78.
Berlin, 15. Januar 1900.
| Der Vorstand.
W. Röwer, Gust. Lehmann,
Vorsitzender. Schriftführer.
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1 Klopfbürste mit Stiel Nr. II 8.50 Sämtliche Apparate sind verstellbar für cicero- und schrifthohen | 1 Klopfbürste ohne Stiel Nr. Ia 8.—
1 Formenwaschbürste 1.75 É Ar x ` == 1 Formenwaschbürste 1.7
1 Plattenputzbürste : 2 Guss aller Systeme. Die Einrichtungen für schrifthohen hohlfussguss | Plattenputzbürste 8.
2 Büchsen Tafelsoda zum PE 1.40 2 Büchsen Tafelsoda zum EOrmen waschen 1,40
EK E e zum Auslegen der Bunzen 1.50 werden separat berechnet. 3 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen : 1.50
unzenstreicher mit Kautschukzunge 1.50 Is Dei mittel für: sämHi $ Seere. 1 B treich it Kautschuk : 1.50
U nit iche arate sind zulässig unzenstreicher mit Kautschukzunge
1 Büchsen Metallreinigungspulver SE Ac 3.75 N Ve? j F = 7 pp 3 g 1 Büchse Metallreinigungspulver . J 1.25
Sa. M 1845 Folz, Steinkohle, Koks, Braunkohle oder Gasfeuerung. Sa. N. 1310
Widder Nr. III. Widder Nr. IV.
e SE ere Eisenteile: M. Pf.
Schmelzofen, kombiniert, mit Giessinstrument, zu- i
gleich Trockenpresse, effektive Stereotypenguss- Schmelzofen, kombiniert mit Giessinstrument, zugleich
fläche 36><48 em 380 Trockenpresse, effektive Stereotypengussfläche
Exakte Bestosslade Nr. II, Auflagefläche 34><50 cm, 34><44 cm 220.—
Hobelbahn 66 cm, mit 1 schrifthohen Gerad- Exakte Bestosslade Nr. m mit 1 schrifthohen Gerad-
und 1 0 A 60.— und 1 Facettenhobel LATA 60.—
1 Stosssäge f. schrifthoh. Schnitt wie bei Nr. Lu. II 15.— | 1 grosse Handsäge 6.—
1 Cicerogiesswinkel Nr. III ; nenn Aë | 1 Giesswinkel Nr. IV in Cicerostärke 35.—
1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km3 . 22.— | 1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km 4 19.—
1 grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 . 7.— | 1 grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 . 7.—
1 schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 3.— | 1 schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 3.—
2 Gusskeile . 1.— | 2 Gusskeile Les
Widder- HONA Dr. um
mit
Meist gebräuchlich.
_Widder-Apparat Dr. V
mit Amicitia⸗Schutzvorrichtung.
rechtsseitig montiertem Giessinstrument.
0
= M. 414.
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Jeder
Schutzvorrichtung sammeln
Le
sich die Bleigase,
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werden durch «
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Die Widder-
itungsrohr,
Apparate
grosse Heizkraft entwickeln,
wird und
St un tyi an aranti t
Stereotypen garantiert..
durchwärmt
(Siehe Bild Widder Nr. III.)
a: =
Widder-Apparat kann mit verstellbarer
SIDOR
sie entweichen
darum stets glücklicher Guss gewährleistet ist.
Sa. M. 351.—
77 N D
an E ME DEI BESETZTE 2 EEE EI EU DET ALBIN EE EE,
In dieser
das massive
Schutzvorrichtung versehen werden.
durch ein Verbindungsrohr in
emporziehenden Flammen fortgerissen und dem Kamin zugeführt.
sichern jedem Buchdrucker sofort gute Stereotypieresultate, weil diese Apparate
weil darum die Matrizen schnell trocknen, das Instrument in allen Teilen gut
Gleichmässige Plattenstärke aller
Notwendigstes Kleinmaterial: M. Pf. Notwendigstes Kleinmaterial: M. Pf.
50 Kilo bestes Stereotypmetall . . , 25.— | 50 Kilo bestes Stereotypmetall 25.—
50 Matrizentafeln A, 38><50 cm, für Tabellen und 12 Stoffmatrizentafeln, 33x50 cm 4.80
Accidenzen . . 17.50 | 30 Matrizentafeln B, 25x38 em 3.—
50 Matrizentafeln B, 38280 em, “für glatten Satz 10.— | 50 Bogen Trockenfliesspapier, 38x50 cm : —.60 1 — — e d
100 Bogen Trockenfliesspapier, 38 450 cm ; 1.10 50 Bogen braunes Deckbogenpapier, 38450 cm —.60 | 5 en ON. 8 d
100 Bogen braunes Deckbogenpapier, 38><50 cm . 1.10 | 1 weicher Wollentrockenfilz, prima Qualität 4. — r Aen Ce Ou (i
2 harte Wollenfilze feinster Qualität 10.— | 2 harte Haartrockenfilze, 40450 cm (Le
2 weiche „ À 8.— ! 5 Kilo schrifthohe Blei-Stereotypiestege 8
10 Kilo schrifthohe Blei- Stereotypiestege F 16.— | 1 Satz Stichel mit Heft . x A 4.—
1 Satz Stichel mit Heft. 333 a Z 4.— | 2 kleine Büchsen Matrizenpulver (Kleistermehl) ` —.80
6 kleine Büchsen Matrizenpulver (Kleistermehl) 2.40 | 1 grosser Streichpinsel N > 0 1.75
1 grosser Streichpinsel 1.75 | 1 Büchse Talkum 50
1 Büchse Talkum. —.50 | 1 Talkierbürste 2.—
1 Talkierbürste 2.— | 1 Klopfbürste mit Stiel Nr. II 6.—
1 Klopfbürste ohne Stiel Nr. Ge: 8.— | 1 Formenwaschbürste 1.75
1 Formenwaschbürste 1.25 1 Plattenputzbürste S ; 5
1 Piattenputzbürste 2.— [2 Büchsen Tafelsoda zum Formenwasc en 2 7 k
2 Büchsen Tafelsoda zum Feen een 1.40 | 2 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen . Le Widder Apparat Dr. IV,
3 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen 1.50 | 1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge . 1.50 nur auf Verlangen mit linksseitig
1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge 1.50 | 1 Büchse Metallreinigungspulver . 1.25
1 Büchse Metallreinigungspulver 1.25 Sa M 769 montiertem Giessinstrument.
4 Sa. o 116.75
Widder Nr. V. Accidenz-Stereotypie-Binrichtung Nr. iR
Eisenteile: M. Pf. Eisenteile:
Schmelzofen, kombiniert mit Giessinstrument, zu- Schmelzofen, kombiniert mit Giessinstrument, zu-
gleich Trockenpresse, effektive Stereotypenguss- gleich Trockenpresse, effektive Stereotypenguss-
fläche 30x42 em ge fläche 27437 oem ,
Exakte Bestosslade Nr. III ne 1 schrifthohen Gerd: | Patte Bestössiade Nn III mit i schröhohlen Grad:
und 1 Facettenhobel A 60.— pg At Eegen bebe i
1 grosse Handsäge 6.— 14 grosse Handsäge .
1 Giesswinkel Nr. V in Cicerostärke 30.— Pes el N Vie in Ges e -
1 schrifthohe Schliessrahme Nr. Km 5 15.— 1 schirifthche Schliessrahme Nr. Km 6% N
1 grosser schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 702 . „ geh miedesiserner Gipselöftel NE TOZ
1 schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 res 1 Schmiedeeiserner KAGA Nr. 1706
2 Gusskeile 3 BF E E 1
SC m 302. Lang Sa. M.
Notwendigstes Kleinmaterial: M. Pf. Notwendigstes Kleinmaterial:
50 Kilo bestes Stereotypmetall 25.— | 35 Kilo bestes Stereotypmetall . .
12 Stoffmatrizentafein, 388450 cm 4.80 | 25 Matrizentafeln A, 29>x41'» em.
30 Matrizentafeln B, 25x38 (mm 3.— | 25 Matrizentafeln B, 299441 / em
50 Bogen Trockenfliesspapier, 3850 em —.60 | 30 Bogen Trockenfliesspapier, 38x50 cm i
50 Bogen braunes Deckbogenpapier, 38><50 cm —.60 30 Bogen braunes HORSE DDEEUDEPICH 38><50 cm
1 weicher Wollentrockenfilz, prima Qualität a i ~- weiche Wolentrockewm i "AS cm ;
2 harte Haartrockenfilze, 40><56 cm . ; > Kiio schriftnohe Blei Stereotypiestege
5 Kilo schrifthohe Blei-Stereotypiestege 8.— | 1 Satz Stichel mit Heft
1 Satz Stichel mit Heft 4 | 1 grosse Büchse Matrizenpulver (leet
2 kleine Büchsen Matrizenpulyer (Kleistermehl) — RO ! 1 grosser Streichpinsel ;
1 grosser Streichpinsel ER 1.75 | 1 Büchse Talkum t
1 Büchse Talkum — 50 | 1 Talkierbürste
1 Talkierbürste. . . a | 1 Klopfbürste otme Stiel Nr. N
1 Klopfbürste mit Stiel Nr. II 6.— | 1 Formenwaschbürste
1 Formenwaschbürste 1.75 | 1 Plattenputzbürste
1 Plattenputzbürste ; 2.— | 2 Büchsen Tafelsoda zum Fon $
2 Büchsen Tafelsoda zum F E 140 | 2 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen . 1.— g
2 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen 1.— | 1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge 1.50 Stereotypie-Apparat Dr. VIa
1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge 1.50 | 1 Büchse Metallreinigungspulver . . 1.25 mit )
1 Büchse Metallreinigungspulver . 1.25 r y
Sa. N. 76.95 77... eee M. 301.50 l ~ ausgeruckter Amicitia-Schutzvorrichtung.
Giessinstrument H mit zweiseitigem Giessmund.
Das Giessinstrument H ist jedem älteren Stereotypeur bekannt.
Dasselbe hat am Einguss an jeder Platte eine nach aussen gehende
Abschrägung, aus welchem Grunde vier Gusskeile erforderlich sind,
um den Giessmund zu schliessen.
Instrumentnummern.
Figur im Querschnitt:
Leichteste Handhabung aller
Der Anguss des.Stereotyps erhält folgende
Bildfläche í
Grössen und Preise:
Nr. H+: effektive Stereotypengussfläche 40><52 cm. . M. 225.—
55 Hz: OI 55 42055 ag š „ 250. —
„ Hs: S 5 45x62 EEN „ 350.—
„ H“: S 8 lt Ku e E, „ 450.—
Mit Gasheizrohr versehen erhöht sich der Preis sämtlicher
Nummern um M. 15.—.
Verstellbar für cicero- und schrifthohen Guss aller Systeme,
Giessinstrument H HH
mund befindet sich an der Oberplatte.
Bildfläche
Die Grössen Nr. 5 und 6 erhalten den schweren
Instruments H.
Grössen und Preis e:
Nr. HHH effektive Stereotypengussfläche 3404
5 HHH: e b 36x48
e SH x 5 40x52
5 Hane 5 4 425
57 SE 5 er 455462
S He, 3 8 508472
Mit Gasheizrohr versehen erhöht sich der Preis
Nummern um M. 15.—.
—— —
ist mit durchgehender Unterplatte gebaut. Der abgeschrägte Giess-
Verstellbar für cicero- und schrifthohen Guss aller Systeme.
Unterbau des
cm M. 160.—
175.—
190.—
200.—
300.—
„ 400.—
sämtlicher
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23
Gedruckt auf einer Kosmos-Schnellpresse Nr. Vb unseres Werkes. — Buchdruckerei W. Alfa, Nürnberg.
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ist das Bestreben eines jeden Geschäftsmannes, der mit
seinem Personal ruhig, freudig und mit Vortheil arbeiten
will. Bewiesen ist dies durch die Thatsache, dass
meine neuen |
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cu Clicheeschränke”und Glichee- Aufbewahrungskästen
Schränke
1 derartig stark verlangt werden, dass ich diese im Grossen
werden T d S R 8 g
beliebige anfertigen und dadurch eine beträchtliche Ermässigung
| Anzahl von der Preise eintreten lassen kann. Die ermässigten Preise
nn sind endstehend vermerkt. |
geliefert,
In Buchdruckereien, welche eigene oder fremde Clichees
aufzubewahren haben, ebenso wie in sonstigen Geschäften, welche
eigene grössere Clicheebestände haben, herrscht oft die grösste
Verlegenheit, wenn einmal dies oder jenes Clichee sofort zur Stelle
sein soll. Kein Wunder, denn die Clichees (verschiedenster Art, ; ER
wie Holzschnitte, Galvanos, Atzungen) werden planlos in irgend einem Winkel aufgestapelt, man findet sie hier und
dort zerstreut, dem Staub und Schmutz, der Nässe oder dem Sonnenbrand ausgesetzt, und um eines Olichees sofort
habhaft zu werden, ist häufig ein ganzes Personal in Aufregung. Oder: die Buchdruckerei befindet sich im Streit mit
mrem Kunden, weil letzterer behauptet, er habe dies oder jenes Clichee noch nicht zurückerhalten, während erstere ganz
bestimmt das Gegentheil betheuert! Oder: die Clichees, die monatelang in einer feuchten Fensterecke oder sonstwo ungünstig
lagerten, sollen in Satz und zum Druck gelangen; der Setzer thut sein Möglichstes, um die „geworfenen 5 Clichees gebrauchs-
fertig zu machen, er verwendet viel Zeit und Mühen darauf — und doch wettert der Maschinenmeister über die „buckligen
Clichees, über die entsetzlichen Spiesse usw. |
Das kommt fast tagtäglich vor! Und darum wird wohl kein Fachmann die Ausgabe für einen wirklich praktischen
Clichee-Schrank oder ein paar Clicheekästen behufs geordneter und übersichtlicher Aufbewahrung der Clichees scheuen!
Wie die obigen Abbildungen zeigen, hat der Clicheekasten beliebige, durch Einstecken der Stäbe zu bildende Fächer.
Die Stäbe zur Fächerbildung sind so niedrig, dass die Clichees bequem herauszuheben sind. — Alles Andere wird durch die
Abbildungen erklärt, und es ist hier nur noch zu erwähnen, dass bei Bezug eines Clicheeschrankes mit mindestens zwölf Kästen
W VOA
Äussere Grösse: 55:68 cm — Berliner Maass.
unberechnet mitgeliefert wird: ein
welches in tabellarischer Eintheilung sofort darüber Auskunft giebt, in welchem Kasten und in
welchem Fach das gewünschte Clichee liegt, bere, wo es geblieben ist.
„Gliekeebuck“,
Glicheeschrank A,
Ausführung in Kiefernholz,
nach Art der Setzerregale
mit 12 nummerirten Kästen und Clicheebuch Mk. 54.—
» 16 » 5 5 5 „ 69.—
» 20 5 (RE » 5 „ 85.—
Schränke A mit Eintheilung für je weitere 4 Kästen erhöhen
den Preis um Mk. 4.50 zuzüglich des Preises der
einzelnen Kästen.
Glicheeschrank B,
Ausführung in Eichenholz,
fein polirt, als Contormöbel:
mit 12 nummerirten Kästen und Clicheebuch Mk. 62.50
„ 16 5 v nm v „ 80.—
„ 20 ” „ s „ „ 98.—
Schränke B mit Eintheilung für je weitere 4 Kästen erhöhen
den Preis um Mk. 5.— zuzüglich des Preises der
einzelnen Kästen.
Einzelne Clicheekasten mit 8 Leisten Mk. 3.20. l
Wie bereits oben bemerkt, haben die Kästen 55:68 cm Aussenmaass und sind in jedem Setzerregal für Berliner Maass unterzubringen.
Sustav Stein, Berlin S. O. 26, Elisabethufer 5-6,
Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien.
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Schnellpressenfabrik Frankenthal
Albert & Cie. Act.-Ges.
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Lelegramm-Adresse:
Albert Frankenthalpfalz.
Fabrikation von Schnellpressen für Ruchk druck,
Steindruck, Zinkdruck, kicktdruck und Bleckdruck.
Einfackeu.Zwillings-
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compressen Satz eignen und mit hoher Tourenzahl bis zu 1700 Abdrücken pro Stunde arbeiten a
a) Konstruktion mit Schlittenbewegung (wie obige Abbildung) ; va zb zk *
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I) Nummern mit vorzüglichem Cylinderfarbwerk und 2 Auftragwalzen.
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2) Nummern mit combinirtem Cylinderfarbwerk und 4 Auftragwalzen. | DS
Mk. 6500. DN 26. 78: 111 cem Satzgrösse. Mk. 8700. No. 26c. 90: II cm Satzgrösse, Mk. 10200.
7600. | No. 26b. 80: 122cm Satzer lk. 11000.
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No. 27. 78 cm Satzgrösse.
No. 25. 100 cm Satzgrösse, Mk. 120cm Satzgrösse. Mk. 9400. No. 26d. 90:
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| 1) Nummern mit vorzüglichem Cylinderfarbwerk und 2 Auftragwalzen. H
100 cm Satzgrösse. . Mk. 6900. No. 16b. 80: 120 cm Satzgrösse. Mk. 8600. No. 17. 90:122 cm Satzgrösse. Mk. 10000.
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2) Nummern mit combinirtem Cylinderfarbwerk und 4 Auftragwalzen s
100 cm 5 Mk. 7600. No. 19b. 80: 120 cm Satzgrösse. Mk. 9400.
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Louis Schneider & Co, G. m. b. H., Berlin
J. Rares & Co., G. m. b. H., Berlin
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Paul Zacharias, Berlin 2
Wilh. Wagner, Berlin
C. Meyer’s Graph, Institut, I
Dr, Trenkler & Co.,
R. C. Stöhr, Leipzig
Rossberg’sche Buchdruckerei, Lepak
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Aug. Osterrieth, Frankfurt a. M.
Kornsand & Co., Frankfurt a. M
Neue Saarbrücker Zeitung, St. Johann
L. Schwann, Düsseldorf
Hofbuchdr
Naumburg
M. Hahn & Co Mannheim
Lippert & Co
Bis 15. Januar 1900 geliefert: 5100 Buch- und Steindruck-Schnellpressen.
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x 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, XII. Jahrg.
Leipzig, 8. Februar 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) and
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 of
Einzelne Nummern 80 J. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1&4
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder doren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 4, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
gebühren nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches. Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
">: Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
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Nichtamtlicher Teil.
Der Verlagswert von Zeitungen und `
Zeitschriften in der Bilanz.
mie Frage, wie der Verlagswert von Zeitungen und
Zeitschriften zu bemessen und in die Bilanz einzu-
stellen und welche Abschreibungen von einem sol-
de n chen Vermögensobjekt vorzunehmen seien, ist un-
längst auch in der „Zeitschrift“ zur Sprache gebracht worden,
und zwar im Hinblick auf die Anforderungen der Steuerge-
setzgebung, welche die Selbsteinschätzung vörschreibt. Es ist
aber eine befriedigende Lösung derselben nicht gefunden, son-
dern es sind mehr allgemeine Gesichtspunkte aufgestellt worden.
Nur ein Herr Kollege hat hinsichtlich der Abschreibungen
Ka bestimmten Satz von zehn Prozent aufgestellt, der ihm von
er zuständigen sächsischen Steuerbehörde bisher nicht bean-
standet worden sei. Von anderer Seite ist dieser Prozentsatz
uns gegenüber als zu hoch bezeichnet worden. Eine ganze
ehe anderer Zeitungsverleger, die um eine Meinungsäusserung
esonders ersucht worden, hat es vorgezogen, sich in Schwei-
gen zu hüllen.
Dies könnte eigentlich sonderbar erscheinen; denn die be-
regten Fragen sind nicht nur für die Steuereinschätzung, son-
Ge auch für vermögensrechtliche Auseinandersetzungen bei
| eds], Erbteilung u. s. w. von Bedeutung. Aber der
Kap SE einer Zeitschrift oder Zeitung ist im allgemeinen
en bon bestimmbare Grösse und es mag deshalb wohl
allgem, m bedenklich erscheinen, eine bestimmte Meinung für's
3 eine aufzustellen oder vom einzelnen Falle abzuleiten.
ae Verlagswert ist zwar nicht, wie andere Ver-
sich SE ständiger Abnutzung unterworfen, aber er kann
ao mehr oder minder plötzlich im Werte bedeutend
Er m und eine Zeitung, die heute ein Vermögensobjekt
gi erte von einer Million darstellt, kann infolge der ver-
echiedensten Umstände in Jahresfrist ebensogut die Hälfte an
Wert verlieren, als ihren Wert verdoppeln, und diese Umstände
können der Herrschaft des Unternehmers gänzlich entzogen,
gänzlich unberechenbar sein. Es ist mithin der Wert einer
Zeitung in den meisten Fällen mehr ideeller Natur, und für
solche Werte lassen sich nur schwer bestimmte Masse und
Grundsätze aufstellen.
Kürzlich hat sich nun das Ehren- und Schiedsgericht des
Deutschen Buchdrucker-Vereins in Leipzig eingehend sowohl
damit beschäftigt, wie die Verlagswerte von Zeitungen und
Zeitschriften in die Jahresbilanz einzustellen, als damit, welche
jährlichen Abschreibungen an diesen Werten vorzunehmen sind,
und es ist dabei zur Aufstellung von Grundsätzen gekommen,
die wenigstens einen Fingerzeig geben können.
In Bezug auf den ersten Punkt ist die genannte kollegiale
Instanz zu der Ansicht gelangt, dass nach den bisherigen ge-
werblichen Gepflogenheiten der Verlagswert von Zeitungen und
Zeitschriften in der Weise zu ermitteln ist, dass unter Berück-
sichtigung der möglichen Veränderungen, denen dieselben unter-
worfen sein können, der Durchschnitts-Reingewinn der letzten
drei Jahre sechs bis achtmal multipliziert wird. Dabei hat
das Ehren- und Schiedsgericht besonders darauf hingewiesen,
dass bei der Feststellung dieses Durchschnitts-Reingewinnes der
Ertrag des Druckereigeschäfts, das mit solchen Verlags-
unternehmungen sehr oft verbunden ist, der aus dem Druck
der Zeitungen und Zeitschriften sich ergebende Reingewinn
gesondert festzusetzen und der Multiplikation des Verlags-
Reingewinnes nicht mit zu Grunde zu legen ist.
Mit diesem Grundsatze wird man schon zu einiger Sicher-
heit in der Bestimmung des jeweiligen Zeitwertes eines Verlags-
unternehmens der gedachten Art gelangen können, nur wird
'man mehr auf die Veränderungen, die in der Rechnungsperiode
thatsächlich eingetreten sind, Rücksicht zu nehmen haben,
52 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
als auf die möglichen Veränderungen, die eintreten können.
Will man auch diese mit heranziehen, so gelangt man immer
wieder zu unfassbarer Unbestimmtheit.
Die gewissenhafte Trennung des Verlagskontos vom
Druckereikonto ist sehr wichtig, wird aber leider nicht überall
vorgenommen. Man wirtschaftet sozusagen aus einem Topfe
und in einen Topf. Machen sich dann einmal vermögensrecht-
liche Auseinandersetzungen erforderlich, dann ist es schwierig,
den Wert der Druckerei oder der mit dieser verbundenen
Blätter zu ermittelo, wovon gewerbliche Sachverständige ein
Lied zu singen wissen. Aber auch die eigene Geschäftsführung
wird bei solcher Buchung erschwert. Der Unternehmer merkt
nicht oder nicht rechtzeitig, wo es dem einen oder dem andern
Unternehmen fehlt und versäumt das rechtzeitige Eingreifen.
Belegen wir den aufgestellten Grundsatz mit einem
summarisch gehaltenen Beispiel. In einer Provinzialstadt giebt
eine Druckerei ein täglich erscheinendes amtliches Blatt her-
aus und hat das Verlags- und das Druckereikonto immer, wie
es sich gehört, auseinander gehalten, d. h. die Druckkosten
des Blattes dem Verlagskonto zu Lasten, dem Druckereikonto
gut geschrieben. Um den Verlagswert am 1. Januar 1900 zu
ermitteln, werden die Reinerträge der Jahre 1897, 1898 und
1599 herausgeschrieben und aus diesem der Durchschnitt ge-
zogen. 1897 betrug der Reingewinn 16000 Mark. 1898 er-
hielt das Blatt ein Konkurrenzunternehmen und der Reinge-
winn ging infolgedessen auf 12000 Mark zurück. 1899 wurde
die Scharte wieder etwas ausgewetzt und der Reingewinn stieg
wieder auf 14000 Mark. Der durchschnittliche Gewinn der drei
Jahre beträgt mithin 14000 M., und multipliziert man diesen
mit 8, so ergiebt sich als Verlagszeitwert der Betrag von
112000 Mark und da wir es nach unserer Annahme mit einem
gut gehenden Unternehmen zu thun haben, so dürfte dieser
Wert der Wirklichkeit entsprechen. Stellt sich aber die Sache
so, dass die Konkurrenz weitere Fortschritte macht und in-
folgedessen sowie infolge der durch den Konkurrenzkampf be-
dingten höheren Aufwendungen der Reinertrag im dritten
Jahre weiter zurückgegangen ist, sagen wir von 12000 auf
8000 Mark, so wird auch für die nächste Zukunft noch
Rückgang zu erwarten sein, das Verlagsobjekt hat eine er-
hebliche und voraussichtlich andauernde Wertminderung er-
fahren und der Multiplikator muss demnach kleiner genommen
werden, denn eine Zeitung, die wenig einbringt, hat natürlich
auch nur einen geringen Kapitalwert.
Was nun die jährliche Abschreibungsquote anbelangt, so
hat das genannte Ehren- und Schiedsgericht erstlich die Ab-
schreibung vom Verlagswerte für selbstverständlich gehalten
und dann als Abschreibungsquote den Betrag von 7% —10
Prozent als gewerbsüblich erklärt. Auch hiermit dürfte ein
Anhaltepunkt gegeben sein, der sich im Zweifelsfalle als brauch-
bar erweisen kann.
Schliesslich teilen wir noch eine die Steuerfreiheit des
Verlagsrechts an einer Zeitung betreffende Entscheidung des
preussischen Ober-Verwaltungsgerichts mit, die vom Senats-
präsidenten Wirklichen Geheimen Ober-Regierungsrat Fuisting
in der Juristenzeitung 1900 Nr. 1 (Berlin, Otto Liebmann),
mitgeteilt und vom „Börsenblatt für den Deutschen Buch-
handel“ wiedergegeben wird. Dieselbe lautet wie folgt:
„Die Heranziehung dieses sogenannten Verlagsrechts zur Besteue-
rung nach § 4 I 1 und 2, § 6 Ergänzungs-Steuergesetz, sowie Artikel
8, 10, 12 der Ausführungsanweisung ist überall nicht gerechtfertigt,
weil man darin ein selbständiges Vermögensrecht nicht vor sich
hat. Der Zeitungsverlag stellt nämlich einen Gewerbebetrieb dar,
zu dessen Ausübung der Unternehmer auf Grund der Gewerbe-
Ordnung befugt ist. Diese Befugnis ist aber nicht privätrecht-
licher Natur und kann daher dem steuerbaren Vermögen weder
unter dem Gesichtspunkte, dass es sich um ein selbständiges Ver-
mögensrecht handle, noch deshalb, weil ein Bestandteil des dem
Gewerbebetriebe gewidmeten Vermögens in Frage stehe, zugerech-
net werden. Denn auch im letzteren Falle gehören nur die in
Artikel 8 der Ausführungsanweisung als selbständige Rechte be-
zeichneten Rechte zum gewerblichen Anlage- und Betriebskapital
Nr. 6
(Artikel 10 III 3). Bei der Schätzung desselben kommen ferner
nur die materiellen Betriebsmittel in Betracht (Artikel 12 Nr. 1).
Es ist freilich nicht zu bezweifeln, dass die Rentabilität und der
Verkaufswert eines Geschäfts von der Firma und der Kundschaft,
hier dem Kreise der Abonnenten und Inserenten, wesentlich be-
einflusst wird; diese Umstände bleiben aber unberücksichtigt, weil
sie keine selbständigen Vermögensrechte darstellen. Auch der
Schutz, der durch das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren
Wettbewerbs vom 27. Mai 1896 der Bezeichnung einer Zeitung
gewährt ist, kann einem Zeitungsverlage nicht den Charakter eines
selbständigen Rechts, dessen Wert bei Abschätzung des gewerb-
lichen Anlage- und Betriebskapitals mit zu berücksichtigen wäre,
geben. (Urt. E. III. 45 v. 11. März 1899.)“
Nach dieser Entscheidnug scheint in Preussen über die
steuermässige Behandlung von Zeitungen und Zeitschriften
Zweifel nicht mehr zu bestehen. Das Gutachten des Ehren-
und Schiedsgerichts behält aber dessen ungeachtet seinen Wert
für die buchmässige Behandlung des Verlagswertes von Zeitungen
und Zeitschriften, die, wie erwähnt, unter vielen Gesichtspunk-
ten von Bedeutung ist.
Vorträge über die Illustration.
I.
Der Deutsche Buchgewerbeverein hat diesen Winter die
Vortragsabende wieder aufgenommen, die sich im vorigen Winter
eines grossen Zuspruchs erfreuten, und dass er damit nur im
Sinne der Angehörigen der Buchgewerbe handelte, dafür war
der ausserordentlich zahlreiche Zuspruch, den der erste Vortrag
der neubegonnenen Reihe fand, ein Beweis. Der Eintrittskarten-
verkauf hatte bereits am Morgen des Vortragabends eingestellt
werden müssen und am Abende selbst musste eine grosse Zahl
von Personen, die noch Zutritt zu finden hofften, unverrichteter
Sache wieder weggehen. Als Vortragenden hat der Verein den
Direktor des Buchgewerbemuseums und Privatdozenten an der
Universität Herrn Dr. Kautzsch gewonnen und das Thema, das
sich derselbe für seine sechs Abende umfassende Vortragsreihe
gesetzt hat, ist die Illustration.
Am ersten Vortragsabend, der am Mittwoch, den 24. Januar
stattfand, befasste sich Herr Dr. Kautzsch mit einigen Vorfragen
für das zu behandelnde Gebiet. An die Vorträge anknüpfend, die
im vorigen Jahre Herr Direktor Jessen-Berlin über die Kunst im
Buchgewerbe gehalten hat, führte Herr Dr. Kautzsch aus, dass
Herr Dr. Jessen in diesen Vorträgen eine Reihe aus praktischen
Gesichtspunkten abgeleitete Lehrsätze und Regeln gegeben habe,
die nach mancher Hinsicht auch aufklärend und reinigend gewirkt
und sich so als nützlich erwiesen hätten. Aber es habe auch den
Anschein gewonnen, als ob im Theoretisieren zu viel gethan werde
und als ob man glaube, mit einer äusserlichen Annahme dieser
Regeln die geforderte neue Richtung gewonnen zu haben. Es
handle sich aber darum weiter zu kommen und dies könne ge-
schehen, wenn man die gewonnenen Leitsätze im Einzelnen prüfe
und an der Hand alter und neuer Beispiele erörtere. Diesem
Zwecke sollen die Vorträge über die Illustration dienen. Von
wirklichen Früchten sei aus der Theorie vorerst noch wenig her-
vorgegangen. Denn aus dem, was gedruckt werde, erhelle, dass
das Wesentliche noch nicht recht ergriffen, künstlerisches Gefühl
nicht überall eingezogen sei. Die Erkenntnis hiervon habe sich
aber überall eingestellt und es fehle auch nicht an Anzeichen da-
für, dass es besser werden könne. Jedenfalls sei in Betracht zu
ziehen, dass der Sieg gesunder künstlerischer Anschauungen im
Buchgewerbe nicht mehr davon abhänge, ob Leipzig sich den
hierauf gerichteten Bestrebungen anschliesse oder nicht. Das Vor-
gehen sei ein allgemeines. Das Ausland sei uns schon teilweise
überlegen und nicht nur England und Amerika, sondern auch
Holland, Dänemark und Schweden lieferten vortreffliche Erzeug-
nisse. Und im Inlande sei das Vorgehen auf dem neuen Gebiete
nicht mehr blos auf Berlin und München beschränkt, sondern es
habe sich neuerdings auch Stuttgart dem angeschlossen. Leipzig sei
nicht gerade günstig in der Kunst gestellt, denn es fehle hier ein
reges Kunstleben, hierüber helfe die Verherrlichung der herrschen-
den Buchkunst nicht hinweg. Es sei daher dringend nötig, den
Versuch zu machen, die Lehrsätze der Theorie hinter die An-
Nr. 6
schauung zurücktreten zu lassen. Durch die verständige Betrach-
tung des Besten aus der Vergangenheit und Gegenwart lasse sich
viel zur Weckung, Heranbildung und Läuterung des künstlerischen
Empfindens thun, und wie es das Ziel der öffentliehen Museen
und Sammlungen ist, weiten Volkskreisen die Anschauung des
wirklichen Guten zu vermitteln, so sollen bei der Behandlung der
Illustration die guten Erzeugnisse der Vergangenheit und Gegen-
wart eine Vorstellung davon geben, wie deren Urheber die Auf-
gaben der Illustration gelöst haben, wie diese gelöst werden
müssen. Das Einzelne müsse im Wege der Anschauung aus dem
Gemeinsamen abgeleitet werden und die hieraus gewonnene Unter-
scheidungsfähigkeit für Gut und Schlecht sei wichtiger, als Lehr-
sätze, wenn diese todte Weisheit bleiben. Hierzu seien die Illu-
strationen der Alten besonders geeignet, denn diese zeigten am
deutlichsten, worauf es ankomme, den richtigen Weg, und die Art,
wie sich die alten Meister mit ihren Aufgaben abgefunden haben,
sei besonders lehrreich.
Der Redner ging sodann auf das Gebiet der Illustration ein,
indem er diese letztere in künstlerische und sachliche Illustration
unterschied. Bei der künstlerischen Illustration steht der Künst-
ler dem Text völlig frei gegenüber und es istlediglich seine Sache,
wie er den Gedanken des Textes Ausdruck verleihen will. Bei der
sachlichen Illustration hingegen ist der Künstler an gegebene Ob-
jekte gebunden, wie z. B. solche der freien Natur, der Architek-
tur, der Naturwissenschaften u. s. w. Die künstlerische Illustra-
tion steht natürlich höher und ist auch stets in der Kunst der
Malerei eingegliedert gewesen.
Der Vortragende zeigte sodann an einer Reihe gutgewählter
Lichtbilderbeispiele, wie sich Bild- oder Tafelmalerei und Illustra-
tion gegenüberstehen. Bei jener tritt überall der geschlossene
bildmässige Charakter hervor, während bei dieser die Kontour
die Hauptsache bildet und der Ergänzung durch die Phantasie
breiteren Spielraum lässt. Besonders lehrreich und erschöpfend
ist der Unterschied zwischen Malerei und Zeichnung in dem
Klingerschen Werke „Malerei und Zeichnung“ behandelt, auf das
der Vortragende bei dieser Gelegenheit aufmerksam machte. Im
weiteren gab Herr Dr. Kautzsch, wieder an der Hand zahlreicher
Lichtbilder, einen sehr interessanten Überblick über die Geschichte
der Illustration im Mittelalter, dabei ausführend, dass die Antike
keine eigentliche Illustration besessen, sondern sich der Bilder
bedient habe. Dies wurde zunächst auch vom Mittelalter aufge-
nommen, aber in verschiedenen Epochen verschieden weiter ent-
wickelt. Das Bild entwickelte sich zur Umrisszeichnung, es griff
dann eine Art ornamentale Formensprache Platz, die mehr Bilder-
sprache als Kunst war, und erst mit dem Umschwunge in der
Litteratur, der eine Fülle neuer Gedanken und Ideen mit sich
brachte, vollzog sich allmählich auch ein Umschwung in der Illu-
stration, der diese zum vollkommen malerischen Stil, auch im
Buch, zurückkehren liess. Die Illustration hatte also so zu sagen
sich im geschlossenen Kreise vom Bild zum Bild bewegt. Schliess-
lich bemerkte der Vortragende noch, dass zwar die Zeichnung
der mittelalterlichen Illustration nicht vorbildlich sein könne,
aber aus ihrer ornamentalen Gestaltung, aus ihrer Art der Be-
nützung der Farbe, des Beiwerks, kurz aus ihrer dekorativen
Seite lasse sich viel lernen insbesondere in Bezug anf die Wirkung
des Bildes.
Der Vortrag wurde von den Versammelten mit dem lebhaf-
testen Beifall ausgezeichnet.
Ein graphisches Kunstblatt in Riesenformat.
Seitdem vor einigen Jahren die Buchdruckerei W. Büxenstein
in Berlin die hohe Leistungstähigkeit ihrer chromographischen
Buchdruckmaschinen durch die Herstellung eines grossen Plakats
mit Dreifarbendruckbildern veranschaulicht hat, ist es üblich ge-
worden, neuc Maschinentypen der Fachwelt in ähnlicher Weise ad
oculos zu demonstrieren. So hat der damalige Obermaschinen-
meister der Buchdruckerei Büzxenstein, der jetzige Vertreter der
Buchdruckmaschinen-Fabrik König & Bauer in Kloster Oberzell
bei Würzburg, Herr Gustav Jahn, neuerdings die Anregung zu
einem soeben fertiggestellten doppelseitigen Kunstblatt im Format
von 100 >< 141 Centimeter gegeben, das in der Buchdruckerei
Otto Elsner auf einer König & Bauer'schen Schön- und Wider-
druckmaschine gedruckt wurde.
Das Blatt enthält neben einer Abbildung und Beschreibung
dieser Maschine eine Empfehlung der Druckerei Otto Elsner, mit
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 53
Teilansichten von deren Maschinensälen, ferner eine Empfehlung
der bekannten Kunstdruckpapier-Fabrik Carl Scheufelen in Ober-
lenningen, welche das ausserordentlich geschmeidige, vorzüglich
druckfähige Papier zu dem Plakat lieferte, sowie der Kunstanstalt
Meisenbach, Riffarth & Co. in Schöneberg- Berlin, welche die Auto-
typien dazu herstellte. Zum Druck wurde Farbe aus der Fabrik
von Rob. Giesae Nachf. (Otto Baer) in Dresden- Radebeul be-
zogen.
Beide Seiten bringen Autotypien in einem Format, wie sie
bisher wohl kaum gedruckt wurden; sie erreichen auf der einen
Seite, welche die Kupferdruck - Abteilung der Firma Meisenbach,
Rifarth & Co. darstellt, bei 22 Centimeter Höhe eine Breite von
125 Centimeter. Darunter befinden sich Abbildungen der Maschinen-
fabrik König & Bauer und deren Filiale in Berlin. Die andere,
die Schöndruckseite, zeigt unter den fast die ganze Breite des
Blattes einnehmenden Ansichten der Elsner'schen Druckerei zwei
grosse von Galvanos gedruckte Holzschnitte im Format von
30 >X< 39 Centimeter.
Die Schwierigkeiten der technischen Herstellung wurden ver-
mehrt durch die grossen, schwungvoll geschnittenen Plakatschrift-
zeilen, welche beide Seiten des Blattes am Kopfe und in der Mitte
zieren. Dessenungeachtet ist auf der ganzen Fläche auch nicht
eine Spur von Abschmutzen zu bemerken, wiewohl man bisher
weder Schrift auf Schrift, noch Bild auf Bild auf Kunstdruck-
papier frisch auf einander drucken zu können glaubte.
Die zum Abdruck gebrachten 9 bis 11 Centimeter hohen
Firmenzeilen wurden von Herrn Faktor Krüger in der Elsner’schen
Druckerei in Blei geschnitten. Das Aufgiessen der grossen Auto-
typien auf Bleifüsse von 68, 108 und 125 Centimeter Länge wird
folgendermassen bewirkt. Man legt die Autotypien, mit der Bild-
seite nach unten, auf eine eiserne Platte, bedeckt sie mit einer
Zinnfolie und legt hierauf den mit konisch geformten, durch-
gehenden Öffnungen versehenen Bleifuss darauf. Diese Löcher
haben im Querschnitt folgende Form ><; dann giesst man diese
Offaungen mit flüssigem Blei aus. Der solchergestalt gebildete
Kern, der oben und unten weit, in der Mitte aber enger ist, sitzt
an der Autotypie fest und kann sich auch während des Druckes
nicht lockern.
Die neue König & Bauer'sche Schön- und Widerdruckmaschine,
wie sie auf dem Kunstblatt dargestellt wurde, verarbeitet sowohl
geschnittene Bogen bis zur Grösse von 105 > 142 cm (wozu nur
ein Anleger erforderlich ist), als auch Papier von der Rolle mit
einer Geschwindigkeit von 1250 zweiseitig bedruckten Bogen pro
Stunde, sie ersetzt demnach zwei Zweitourenmaschinen, ohne einen
erheblich grösseren Raum als eine der letzteren zu beanspruchen;
sie hat zwei aus Cylinder- und Tischfärbung kombinierte Farb-
werke, zwei Druckcylinder, zwei Fundamente und ihre für alle
Zwecke ausreichende Stabilität wird gesichert durch vier Gleit-
bahnen.
Im Innern des Widerdruckcylinders ist die Abschmutzvorrichtung
gelagert, einc Rolle endlosen Makulagepapiers, das diesen Cylinder
umspannt und je nach Wunsch bei 1, 7, 13, 26, 52 oder 78 Bogen
den Abschmutzbogen automatisch wechselt.
Die Maschine wird zunächst in zwei Grössen, der bereits ge-
schilderten und einer kleineren mit einer reinen Druckfläche von
811, & 124 Centimeter, gebaut. Der Preis stellt sich auf 21 000
bezw. 24000 Mark. Die Einrichtung zum Druck von der Rolle
kostet bei beiden Formaten 4200 Mark extra.
Die Druckleistung, welche durch das Elsner'sche Kunstblatt
geboten wurde, dient der König & Bauer'schen Schön- und Wider-
druckmaschine selbst ebenso zur Empfehlung, wie den Firmen, welche
an der Herstellung des Blattes beteiligt waren. —s.
S
Vereinsleben.
e. Berlin, 3. Februar. Der Bund der Berliner Buch-
druckereibesitzer hielt am 31. Januar seine erste diesjährige
Virteljahres-Versammlung ab. Leider war dieselbe nur wenig
zahlreich besucht. Der Vorsitzende Herr Büzxenstein gedachte zu-
nächst des am 19. Dezember verstorbenen langjährigen Mitgliedes
des Bundes, des Herrn Leopold Metzoldt, welcher von Beginn seiner
Selbständigkeit an in allen Berliner Buchdruckercibesitzer-Ver-
einigungen in hervorragender Weise thätig gewesen sei. Sodann
wurden 11 Lehrlinge, welche die Gehilfenprüfung bestanden
hatten, freigesprochen und die Herren Paul Baartz, als Vertreter
54 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 6
der Buchdruckerei der „Berliner Börsen-Zeitung“, und Heinrich
Brockhausen, als Vertreter der Hofbuchdruckerei W. Moeser, als
Mitglieder aufgenommen. Herr August Spiller, als Vertreter der
Firma F. A. Günther ck Sohn, wurde auf die Satzungen des Bundes
verpflichtet. Der Vorsitzende teilte mit, dass Herr Louis Ullstein
dem Bunde eine Stiftung von 500 A zur Unterstützung bedürf-
tiger Buchdruckereibesitzer, gleichviel ob dieselben Mitglieder des
Bundes sind oder nicht, zum ehrenden Andenken an seinen ver-
storbenen Vater überwiesen habe. Die Versammlung nahm hier-
von Kenntnis und beschloss, dass diese Summe als besonderer
Fonds verwaltet werde. — Herr Büzxenstein berichtete über die Ver-
zögerung der Genehmigung der abgeänderten Bundessatzungen.
Dieselbe sei dadurch herbeigeführt worden, dass die beabsichtigte
Ausdehnung des Innungsbezirks auf die Vororteim Umkreise von
15 km der Genehmigung des Handelsministers bedürfe. Dem
Vernehmen nach sei diese Genehmigung zwar erfolgt, aber offiziell
noch nicht mitgeteilt. Hinsichtlich der vielfach aufgetauchten
Zweifel, ob 30 oder 36 Pfg.-Marken zurInvalidenversicherung
für Setzer und Maschinenmeister zu kleben seien, teilte der Vor-
sitzende mit, dass, wie zu erwarten stand, die Versicherungs-An-
stalt Berlin auf eine provozierte Beschwerde entschieden habe,
es seien 36 Pfg.-Marken zu kleben. Gegen diesen Bescheid sei
der Rekurs erhoben worden und Herr Kreisgerichtsrath a. D. Dr.
Hilse werde denselben vertreten, um die Sache in der schnellsten
Weise zum Austrag zu bringen. Ubrigens sei zu bemerken, dass
die unrichtig geklebten (30 Pfg.-) Marken vergütet würden, wenn
später 36 Pfg.-Marken dafür geklebt werden müssten. — Uber
die Thätigkeit des Bundes berichtete Herr Büsxenstein, dass
im vorigen Jahre 4 ordentliche und 3 ausserordentliche Bundes-
Versammlungen und 7 Vorstands-Sitzungen abgehalten worden
seien. Er erwähnte des heftigen Kampfes um die Zwangs-Innung
und die spätere Zurücknahme der bereits genehmigten Zwangs-
Innung, die lediglich darauf zurückzuführen sei, dass die unklare
Fassung des Handwerker-Gesetzes nicht erkennen lasse, welche
Buchdruckereien als Handwerksbetriebe und welche als Fabriken
zu betrachten seien. 1899 waren einige Jubiläen im Kreise der
Mitglieder zu verzeichnen; Herr C. Tiesen beging das 50 jährige Be-
rufsjubiläum, Herr Otto Dreyer das 25jährige Geschäftsjubliläum
und Herr Hugo Bernstein das 50 jährige Bestehen der Firma G.
Bernstein. Durch den Tod wurden dem Bunde drei verdienst-
volle Mitglieder, der langjährige Vorsteher der Fachschule Herr
Carl Koepsel, Herr W. Moeser und Herr L. Metzoldt, entrissen. —
Herr Boll berichtete, dass im vergangenen Jahre 121 Lehrlinge
und zwar 84 Setzer und 37 Drucker die Gehilfenprüfung ab-
gelegt haben, von denen 100 bei Bundesfirmen und 21 in anderen
Druckereien gelernt hätten. Durch die Vertrauensärzte des Bundes
wurden 467 Knaben untersucht, von denen 50 als untauglich zu-
rückgewiesen werden mussten und 25 andere die Schulprüfung
nicht bestanden. In der letzten Zeit sei bedauerlicherweise eine
grössere Anzahl von Lehrlingen nicht zur Untersuchung und
Prüfung angemeldet worden, doch habe der Bund sich an die
betreffenden Firmen gewendet, um diese durchaus notwendige Ein-
richtung auch ferner allgemein aufrecht zu erhalten. — Herr
Behrens berichtete, dass die Fachschule zur Zeit von etwa 680
Schülern regelmässig besucht werde. Leider sei die Zahl der Ver-
säumnis-Anzeigen eine ziemlich grosse und es sei zu wünschen,
dass von Seiten der Lehrprinzipale auf einen regelmässigen Be-
such des Unterrichts gehalten werde. Der Etat der Fachschule
sei auf 11800 , festgesetzt. Hiervon zahlt der Bund 1000 M.,
der Zuschuss der Stadt Berlin würde etwa dieselbe Summe er-
fordern, während der Rest durch Schulgeld aufgebracht werde.
Das Fachschul-Kuratorium spricht die Bitte aus, dass die Lehr-
prinzipale solche Lehrlinge, welche in technisch-künstlerischer
Beziehung Hervorragendes leisten, auf die gesetzlich zulässige
Vergünstigung des einjährigen Dienstes hinweisen möchten. Herr
Oldenbourg teilte mit, dass die Untertützungskasse des Bun-
des im vorigen Jahre nicht in Anspruch genommen worden sei.
Die unter der Verwaltung des Bundes stehende Unterstütz-
ungskasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins habe im
vergangenen Jahre 5300 , Konditionslosen-Unterstützung und
15099 AM. Krankengeld gezahlt. Die Zahl der Mitglieder sei um
mehr als 50 gestiegen und betrug am Anfang des Jahres 1900: 709.
Im Arbeitsnachweis des Bundes meldeten sich 949 Setzer
und 198 Drucker, von denen 804 Setzer und 146 Drucker unter-
gebracht wurden. Die vom Tarif-Amt zugewiesenen 28 Gehilfen
wurden sämtlich untergebracht. Uber das Innungs-Schieds-
gericht berichtete Herr Bernstein, dass dasselbe den grössten
Teil seiner Thätigkeit an das Tarif-Schiedsgericht abgegeben
habe. Es seien im vergangenen Jahre in 7 Sitzungen nur 11
Klagesachen verhandelt worden. — Der Kassierer Herr Benstein
berichtete über die Kassenverhältnisse, dass die Einnahmen
im Jahre 1899 7874 , und die Ausgaben 5222 / betragen
haben. Die Unterstützungskasse des Bundes besitzt zur Zeit
6558 A. Der Etat für das Jahr 1900 wurde mit 5400 1 fest-
gesetzt. Die Versammlung beschloss von dem Überschuss des
vorigen Jahres dem Vorstande 1000 o% zur Verfügung zu stellen
für die Zwecke einer Gutenbergfeier im Laufe des Jahres,
falls eine solche nicht zu Stande kommt, soll der Betrag
der Unterstützungskasse überwiesen werden. — Die satzungsge-
mäss ausscheidenden Vorstandsmitglieder, die Herren Otto
Benstein, Hugo Bernstein und R. Boll wurden wiedergewählt.
In den Ausschuss für das Lehrlingswesen wurde Herr
R. Schumacher, und zu Mitgliedern des Ehrengerichts
die Herren Georg Büsxenslein und Otto von Holten gewählt. Als
Beisitzer des Schiedsgerichts wurde Herr Hugo Bernstein, als
dessen Stellvertreter die Herren C. Behrens und Erich Elsner ge-
wählt; zu Kassenprüfern wurden die Herren Paul Ashelm, S. Kiesau
und Erich Elsner wiedergewählt. — Die Beratung der Neben-
satzungen für das Schiedsgericht und die Unterstützungskasse des
Bundes konnte in dieser Versammlung nicht vorgenommen werden,
weil hierzu erst die Hauptsatzungen genehmigt vorliegen müssen.
— Herr Elsner berichtete auf Grund einer von dem Stuttgarter
Allgemeinen Deutschen Versicherungs-Verein eingegangenen Offerte
über die Notwendigkeit der Haftpflichtversicherung, die er
allen Mitgliedern nur empfehlen könne. Der Vorstand wurde er-
sucht, in einer der nächsten Versammlungen, nach eingeholter
weiterer Information, bestimmte Vorschläge in dieser Angelegen-
heit zu machen. — Eine lebhafte Diskussion brachte die dem Frage-
kasten entnommene Frage, ob der Bund dem Mangel an An-
legerinnen durch Errichtung einer Anlegerinnen-Schule abhelfen
wolle, mit sich. Es wurde dieser Gedanke jedoch als unausführbar
bezeichnet und an der Hand bereits gemachter Erfahrungen mit-
geteilt, dass weit mehr zu erreichen sei, wenn alle Mitglieder sich
die Ausbildung von Bogenfängerinnen zu Anlegerinnen angelegen
sein liessen. Die Möglichkeit dazu sei leider vielfach bestritten
worden, sie sei erwiesenermassen aber in allen Druckereien vor-
handen. — Die Frage, ob der Selbstanlege-Apparat der
Augsburger Maschinenfabrik sich praktisch bewährt habe, konnte
nicht befriedigend beantwortet werden, weil praktische Erfahrungen
aus dem Kreise der Anwesenden nicht vorlagen. Die in Amerika
thätigen derartigen Apparate seien nur für bestimmte Maschinen-
Konstruktionen brauchbar und ausserdem so kostspielig, dass sich
ihre Anschaffung, wenn man Amortisation und Betrieb in Betracht
zieht, kaum billiger stelle, als das Anlegen durch Menschenhände. —
Schliesslich teilte Herr Benstein noch mit, dass die Auer- Gesell-
schaft ihre Glühlichtbrenner in Erinnerung gebracht und dic
Offerte, wonach sie den Bundesmitgliedern 10 Prozent Rabatt
bewilligt, wiederholt habe.
* Leipzig. Hinsichtlich der Zugehörigkeit zur Zwangs-
innung Leipziger Buchdruckereibesitzer schwebt noch ein
Protest der Firma F. A. Brockhaus. Auf deren Beschwerde gegen
ihre Heranziehung zur Innung durch diese hatte der Rath zwar
den handwerksmässigen Charakter des Buchdruckereibetriebes der
Firma als gegeben erachtet, die Firma aber trotzdem von der
Zugehörigkeit zur Innung freigesprochen, weil ihre Buchdruckerei
in der Hauptsache für den eigenen Verlag und nur zu einem
sehr kleinen Teil für fremde Rechnung arbeite. Gegen diese
Entscheidung erhob die Innung bei der königlichen Kreishaupt-
mannschaft Beschwerde, in der nachgewiesen wurde, dass die
Buchdruckerei der Firma F. A. Brockhaus in demselben oder in
einem noch grösseren Umfange für fremde Rechnung arbeite, wie
mehr als die Hälfte der Innungsfirmen, mithin auch nach aussen
als ein selbständiger Betrieb hervortrete. Die genannte Behörde
forderte zunächst ein Gutachten der Gewerbekammer ein, und
diese hat ihr Gutachten nun einstimmig ebenfalls dahin abgegeben,
dass der Buchdruckereibetrieb der Firma F. A. Brockhaus als ein
handwerksmässiger anzusehen sei und die Firma der Innung
Leipziger Buchdruckereibesitzer anzugehören habe. Die Entschei-
dung der kgl. Kreishauptmannschaft steht noch aus. Ausser dem
Protest der Firma F. A. Brockhaus schwebt nur noch derjenige
der Firma Ernst Heitmann. Der Inhaber dieser Firma ist im
Verlaufe der Protestführung auf den Gedanken gekommen, sich
der Buchdrucker-Zwangsinnung dadurch zu entziehen, dass er frei-
willig der Buchbinder-Zwangsinnung beigetreten ist.
N r. 6
* Aus München wird berichtet, dass der in der ersten Innungs-
versammlung der Buchdrucker-Zwangsinnung für Ober-
bayern am 29. Oktober gefasste Beschluss, die Innung wieder
aufzulösen, von dem Ministerium für ungültig erklärt wurde.
Die Herren Hans Oldenbourg und Ludwig Wolf wurden mit der
Vorlage neuer Statuten beauftragt. Es ist nun doch vielleicht
noch auf einen organisatorischen Erfolg im Bezirke Oberbayern
zu hoffen. — Eine Münchener Inseratenfirma, die einer Augsburger
Zeitung den Anzeigenpreis von 13.50 0% nicht bezahlen wollte,
weil diese mit der Anzeige nicht auch, wie beansprucht, eine
grosse Reklame in den redaktionellen Teil aufgenommen, hatte
den Mut, gegen das sie verurteilende Erkenntnis des Schöffen-
gerichts Berufung beim Landgericht München I einzulegen. Sie
Del aber auch hier kostenpflichtig ab. — Zum 500jährigen
Gutenberg - Jubiläum dürfte hier wahrscheinlich am 24. Juni
(Johannistag) eine gemeinsame Feier der Prinzipale und Ge-
hilfen zu Stande kommen. Auch ist eine gemeinsame Petition an
den Magistrat in Aussicht genommen, Gutenberg in der Weise
ein bleibendes Erinnerungszeichen zu stiften, dass eine der
Strassen Münchens nach ihm benannt werde.
=
Sprechsaal.
-s- Berlin, 3. Februar. Ein seltenes Jubiläum vereinigte
vor einigen Tagen das aus etwa 200 Personen bestehende Geschäfts-
Personal der Buchdruckerei von A. W. Hayns Erben in der
„Neuen Welt“ zu einem frohen Feste. Der Jubilar, Herr Faktor
Adolf Mierwald, trat vor 50 Jahren als Lehrling in die Druckerei
ein, in welcher er seine Ausbildung als Setzer erlangte und dann
im Laufe der Jahre zu seiner heutigen geachteten Stellung empor-
stieg, in welcher er die Ausführung der behördlichen Arbeiten,
insbesondere auch der geheimen Drucksachen des Berliner Polizei-
Präsidiums, zu überwachen bat. Unter den Ehrengästen, welche
an der Feier teilnahmen, befanden sich auch verschiedene Beamte
der genannten Behörde. Zahlreiche Glückwunschtelegramme und
Ehrengeschenke zeugten von der Anerkennung und liebevollen
Verehrung, deren sich der Jubilar auch in weiteren Kreisen er-
freut.
& Aus der Provinz Hannover. Über die litterarischen Bureaus
wird nicht selten nicht nur von den Zeitungsverlegern, sondern
auch von den Schriftstellern Klage geführt, und es mag daher
vielleicht auch seine Berechtigung haben, wenn die letzeren sich
von diesen Bureaus zu emancipieren suchen. In diesem Bestreben
kann man aber auch auf Abwege geraten, wie ein Schreiben
eines Herrn Dr. L. Lange in Bregenz vom 16. Januar d. J.
zeigt. In demselben heisst es: „Sehr geehrter Herr Redakteur!
Der Schriftstellerverein „Aufwärts“ hat mich beauftragt,
Ihnen seinen neuesten Beschluss mitzuteilen. Die Mitglieder
desselben wollen künftig diejenigen 20% der ihnen für Abdruck
ihrer Geistesprodukte zufliessenden Honorare, welche sie bisher
an litterarische Bureaus für deren Vermittelung zahlen mussten,
den ihre Arbeiten zum Abdruck bringenden Redak-
teuren zu Gute kommen lassen, um hierdurch denselben nach
Wahl den Abschluss von Lebensversicherungen oder den Bezug
von Altersrenten zu erleichtern, oder aber ihnen ein Nebenein-
kommen zu gewähren. Je nach Wunsch werden jedesmal sofort nach
Eingang des Honorars für von Ihnen acceptierte Romane, Novellen
u. s. w. 20 % desselben entweder Ihnen per Postanweisung über-
sandt oder bei dem „Allgemeinen Versicherungsverein“ in Stutt-
gart als Prämie für Lebensversicherung oder für Altersrente ein-
gezahlt, um so eine für Sie kostenlose Versicherung herbeizuführen.
Falls Sie von dieser sicherlich im Interesse aller Redakteure
liegenden Einrichtung Gebrauch machen wollen, bitten wir, Ihre
Bestellung einer Ansichtssendung aus unserem reichhaltigen
Material gütigst recht bald zu bewirken und anzugeben, welche
Verwendung der 20 % Sie wünschen und ob Sie nur Originale
oder auch bereits abgedruckte Sachen verwenden können. Soweit
dies bekannt, senden wir Ihnen nur ausserhalb Ihres Verbreitungs-
bezirks Erschienenes.“ Nachdem sodann die Bedingungen für die
Ansichtsendungen aufgezählt worden, wird zum Schlusse noch die
Hoffnung ausgesprochen, „dass Sie durch recht umfangreiche
Acceptierungen unserem Beschluss möglichste Tragweite
geben.“ — Wirsind aber ganz gegenteiliger Meinung und bringen die
Sache hier zur Sprache, damit sich diese Hoffnung nicht verwirkliche.
Denn der Schriftstellerverein „Aufwärts“ schlägt daetwasvor, wasden
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 55
Redakteur in Konflikt mit seinem Amt und seinem Verleger bringen
muss und was in guten Kreisen nicht üblich ist. Damit kommt
man nicht aufwärts, sondern abwärts. Zu unseren Redakteuren
haben wir das Zutrauen, dass sie auf den ihnen hier vorgehaltenen
Köder nicht hineinfallen. — Bei der Gelegenheit möchten wir
gleich noch der Thätigkeit des Verlags der Zeitschrift „Propaganda“
in Berlin als Annoncenvermittler gedenken. Dieselbe ıst kürz-
lich in den „Vertraulichen Mitteilungen des Buchgewerblichen
Schutzverbandes“ gebührend beleuchtet worden, sie macht sich
aber immer aufs neue bemerklich, auch uns gegenüber. Kürzlich
machte der Verlag der „Propaganda“ uns den Vorschlag, ihm
t} Seite für 12 Hefte zum Nettopreise von 120 4 aufzugeben, welcher
Betrag eventuell durch Gegenordres ihm befreundeter Firmen,
„von denen Ihnen Inserate sonst nicht zugehen würden,“
verrechnet werden könne, wobei aber derselbe Rabatt vorausgesetzt
werde, den die Annoncen-Expeditionen erhalten. Der Antrag hat
an sich nichts weiter zu bedeuten, als irgend ein Antrag einer
beliebigen Annoncen-Expedition; charakteristisch ist nur, dass ihn
der Verlag der „Propaganda“ stellt. Denn wir sind der Meinung, dass
sich der Betrieb und die Praktiken einer Annoncen-Expedition
mit der Herausgeberschaft eines Fachblattes, das sich berufen
fühlt, Verlegern und Inserenten auch Moral zu lesen, nicht recht
zusammenreimt.
* Leipzig. Aus der Kolonie Kiautschou liegen uns einige Nummern
der Zeitung „Deutsch- Asiatische Warte, Unabhängiges
Wochenblatt des Kiautschougebietes“, vor. Das im zweiten Jahr-
gange stehende Blatt erscheint in Tsingtau im Druck und Verlag
von Gustav Picker, und als verantwortlicher Redakteur zeichnet
ein Leipziger Kind, Arthur Eggers, ein Sohn des Faktors Paul
Eggers und Zögling der Buchdruckerei von F. A. Brockhaus.
Arthur Eggers ist längere Zeit als Schiffsdrucker und Steward
thätig gewesen und hilft nun als Redakteur mit Erfolg deutsche
Civilisation an der Peripherie des himmlischen Reiches verbreiten.
Mit der Technik ist's in Tsingtau aber noch dürftig bestellt und
aus dem Blatte selbst kann man auf die Schwierigkeiten der
Herstellungsweise schliessen. Verlag und Redaktion haben aber
auch ihre Schwierigkeiten. Ganz wie bei uns ist der „Warte“
ein Konkurrent aus Shanghai ins Gehege gekommen und hat ihr
die amtlichen Bekanntmachungen abzuknöpfen verstanden, und da
das Blatt sich hierzu nicht schweigend verhielt, so hat sich auch
noch ein Pressprozess hinzugefunden. Die deutsche Bevölkerung
der Kolonie scheint aber auf Seiten der „Warte“ zu stehen; denn
deren Auflage hat sich infolge jenes Vorkommnisses von einigen
Hundert auf Tausend erhöht. Das hatte wieder zur Folge, dass
die Papiervorräte des Blattes nicht ausreichten, und so erschien
denn die erste Nummer des zweiten Jahrganges am 25. November
1899 auf „echt chinesischem, nach chinesischer Art nur auf einer
Seite bedrucktem Zeitungspapier“. Hiernach dürfte anzunehmen
sein, dass der junge deutsche Zeitungspionier im Kiautschou-Ge-
biete, die „Deutsch-Asiatische Warte“, trotz aller Hindernisse vor-
wärts kommen wird.
* Leipzig. In Bezug auf die bevorstehende Einweihung des
Deutschen Buchgewerbehauses ist die Nachricht in der
Fachpresse verbreitet worden, dass diese Feierlichkeit am 24. Juni
abgehalten werden solle. Dem gegenüber sind wir in der Lage,
mitzuteilen, dass die Feier am 12. Mai stattfinden wird. — Zur
Feier des 500jährigen Geburtstages Gutenbergs ist in
Leipzig am 24. Juni, wie in verschiedenen anderen Städten ja
auch, eine besondere Festlichkeit in Aussicht genommen.
H. Magdeburg. Am 28. Januar feierte der Oberfaktor der
Faber’schen Buchdruckerei hierselbst, Herr Robert Knabe, sein
50jähriges Berufs- und Geschäftsjubiläum. Hierbei wurden
ihm von allen Seiten wertvolle Geschenke sowie die herzlichsten
Glückwünsche zu teil; ein Zeichen der ausserordentlichen Beliebtheit,
deren sich der Jubilar bei Vorgesetzten wie Untergebenen zu er-
freuen hat.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Firma Gustav
Stein, Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien in
Berlin, ein Lager-Verzeichnis gebrauchter Maschinen
bei, worauf wir unsere Leser aufmerksam machen.
Die dauernde Gewerbe-Ausstellung in Leipzig blickt im Jahre
1900 auf ein zehnjähriges Bestehen zurück. Aus diesem Anlass
WÉI
56 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
sind im laufenden Jahre Veranstaltungen geplant, die sowohl die
Beschickung wie den Besuch dieser Ausstellung von besonderem
Interesse erscheinen lassen dürften.
Ein Bibel-Trust ist die neueste amerikanische Erfindung. Die
amerikanischen Verleger der Bibel- und Oxfordausgaben haben,
wie aus Newyork berichtet wird, soeben einen Ring gebildet, und
eine Preiserhöhung von 15—25 Prozent steht in Aussicht. „Ge-
segnet ist der Mann,“ sagt der Psalmist, „der auf den Herrn
baut“ (who maketh the Lord his trust). Dabei dachte er aber
sicher noch nicht an die neue Bedeutung, die das Wort „trust“
in Amerika eines Tages erhalten würde. („Leipz. Ztg.“)
Papier- Preiserhöhung. Die sächsischen und thüringischen
Druckpapier- Fabrikanten hielten am 2. Februar in Leipzig eine
Versammlung ab, in der festgestellt wurde, dass Kohlen trotz
einer 100—150 proz. Preiserhöhung nicht mehr zu beschaffen sind
und dass verschiedene grosse Papierfabriken, falls der Bergarbeiter-
streik anhält, gezwungen sein werden, ihren Betrieb einzuschränken,
möglicherweise sogar ganz einzustellen. Angesichts der längst ein-
getretenen durchschnittlich 20 prozentigen Preissteigerung für sämt-
liche Rohmaterialien wurde ferner beschlossen, eine entsprechende
weitere Preiserhöhung auch für Druckpapiere sofort durch-
zusetzen.
Klinkhardt'sche Neuheitenmappe. Die Schriftgiesserei von
Julius Klinkhardt in Leipzig hat soeben eine im eigenen
graphischen Institut der Firma in hervorragender Weise hergestellte
Mappe mit reichem Inhalte an Accidenzen aller Art herausge-
geben, die vornehmlich den Zweck verfolgt, zu zeigen, welch
treffliche Wirkungen sich mit den von der Firma geschnittenen
modernen Schriften „Germanisch“ und „Antike Gotisch“
sowie „Britannia Gotisch“ einfach und fett in Verbindung
mit ihren neuen Einfassungen und Vignetten und unter geschickter
Mitverwendung lebhafter Farben erzielen lassen. Dieser Zweck
wird in bestechender Weise erreicht, die Schriften sind von kräf- `
tigem, malerisch wirkendem Charakter sowie unter einander har- `
monierend und geben mit dem verwendeten kräftigen Ziermaterial, `
unter dem insbesondere die modernen Ornamente hervorzuheben sind,
schön wirkende Satzbilder, die zudem dem Fachmann eindringlich
vor Augen führen, dass sich in der modernen Kunstrichtung bei
gleichem Erfolge weit billiger arbeiten lässt, als in der früheren
gekünstelteren Art. Ausserdem enthält die Mappe noch reich-
haltige Serien von Karnevalsvignetten, modernen Druckverzierungen,
Initialen u. s. w.
Musterschutz. Im Musterregister wurden im Dezember-1899
11855 Muster und Modelle von 328 Urhebern veröffentlicht. Im
Jahre 1899 sind Bekanntmachungen über 123503 neu geschützte
Nr. 6
und das zum Prospekt gehörige Bild — beide in vier Farben
ausgeführt — sind vorzügliche Leistungen. — Als eine Kunst-
leistung im modernen Geschmack aus einem Guss giebt sich der
hochformatige Notizkalender der Leipziger Buchbinderei-
Aktien-Gesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig. Ein-
band, Papier, Ornamente und Farben sind von einer Übereinstim-
mung, wie man sie selten findet und die Herausgeberin wie die
beteiligten Künstler, namentlich aber die Buchdruckerei von Fr.
Richter in Leipzig, legen mit diesem Werke nur Ehre ein. Der
Einband ist ein imitierter Pergamenteinband mit schön entworfenem
Aufdruck in matten Farben. Der Kalender selbst ist mit originalen
Vignetten und Kopfleisten reich geschmückt. Die Ornamente sind
wie die Schrift rotbraun mit grünlich-grauem Fond gedruckt und
geben mit dem gelblich gefärbten Papier ein harmonisches Bild.
Die Anzeigen sind in Grünschwarz gedruckt, nur die diesen voran-
gestellte Ankündigung der Herausgeberin macht hiervon eine Aus-
nahme und wirft mit dem nicht eben schönen schwarzen undeut-
lichen Aufdruck von Einbandmustern einen kleinen Schatten auf
das Ganze. — Im reichen Farben- und Golddruck nach modernem
Entwurf präsentiert sich der Wandkalender, den die Firma
Wilhelm Gronau's Schriftgiesserei in Berlin-Schöneberg
ihren Geschäftsfreunden zum Jahreswechsel widmete. Der Block
dieses Kalenders ist ein Monatsblock mit Raum für Notizen.
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Geschäfts- und Personal Nachrichten,
Geschäftsveränderungen. In die Firma Dresdner Schnell-
pressenfabrik Josef Hauss in Dresden sind die Herren Ingenieur
Alfred Wilhelm Fürchtegott Sparbert und Privatmann Dr. phil.
Heinrich Paul Michaelis, beide in Dresden, als persönlich haftende
Gesellschafter eingetreten; die Firma lautet künftig Dresdner
Schnellpressenfabrik Hauss, Sparbert & Dr. Michaelis. — Das Buch-
druckereigeschäft in Firma Eisel & Weinheimer in Duisburg wird
von Herrn Buchdruckereibesitzer Josef Fisel daselbst unter der Firma
J. Eisel allein fortgesetzt. — Die Einzelfirma H Röger, Buchdruckerei
in Bühl, Baden, wird von den Herren Buchdrucker Heinrich
Röger sen. und Heinrich Röger jun. als Gesellschaftsfirma
H. Röger's Buchdruckerei fortgesetzt. — Das Handelsgeschäft in
Firma Ernst Littfass Erben in Berlin ist durch Vertrag auf Herrn
Kaufmann Julius Haasemann zu Charlottenburg übergegangen, der
Muster und Modelle veröffentlicht worden, seit Eröffnung des |
Musterregisters überhaupt 1834 565.
Die grösste Linotype-Zeitungsdruckerei dürfte die der „World“
in Newyork sein. Nachdem dieselbe kürzlich wieder fünf Linotypes
aufgestellt hat, beschäftigt sie nun im ganzen 67 solcher Maschinen.
Kalender. Die Firma Stähle & Friedel (Inhaber Herr Eugen
Rieger) in Stuttgart verehrte ihren Geschäftsfreunden einen
Wandkalender mit hübschem chromolithographischem Kopf,
und mit Jahres- Kalendarium sowie mit Wochen-Notizblock ver-
sehen. — Zwei prächtig ausgestattete Drucksachen, welche die
Firma dem Kalender beizufügen die Güte hatte — das Programm
der Festspiele zur Vermählungsfeier der Prinzessin Pauline von
Württemberg mit dem Erbprinzen Friedrich zu Wied und ein
Prospekt der Lebensversicherungs- und Ersparnis-Bank Stuttgart
— beweisen insbesondere die Leistungsfähigkeit der Firma im
dasselbe unter unveränderter Firma fortsetzt. — Die Bonifacius-
Druckerei (J. W. Schröder) in Paderborn ist in eine Gesellschaft
mit beschränkter Haftpflicht unter der Firma Bonifacius Druckerei,
Buch-, Kunst- und Verlagshandlung, Buchbinderei und Antiquariat:
G. m. b. H. umgewandelt worden. Stammkapital 20400 A Ge-
schäftsführer ist Herr Probst Johann Wilhelm Schröder in Nieder-
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Nr.7. .. -e „o Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, II. Jahrg.
Leipzig, 15. Februar 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jodon r l Anzeigen: die äreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist darch -alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste. Nr. 8410) un Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggober 80 A, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% | Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
elne Nummern 80 J. — Druckerei- Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder | 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 16 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — — Beilage-
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 we gebühren nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehänk: Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. |
->: Manuskripte und Anzeigen, welche für dle nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
8 SÉ: Amtlicher Teil.
Protokoll-Auszug gf u „ k E paiia
über die Sitzung des Tarif-Amtes vom 2. Februar 1900. a
Anwesend sind als ordentliche Mitglieder die Herren Büxen- | aus der Diskussion (vergleiche Protokoll) über den 84 ee
stein, Otto Dreyer, Röwer, Giesecke, Mörke und Streckert; | lich der Oktobersitzung deutlich hervor.
ausserdem als stellvertretende Vorsitzende die Herren Bern- Die Feststellung des Tausendpreises aber und der tariflichen
stein und Wachs. | | Aufschläge nach den gefassten Beschlüssen war nur dadurch
Auf der Tagesordnung stehen u. A. Es f möglich, dass die Gehilfenmitglieder der Kommission dem Ver-
$ langen der Prinzipalsexperten: „die Arbeitszeit im Werkbetriebe
* V Soe 7 Ge CC auf 9 Stunden zu belassen“, entgegenkamen, während die letzteren
maschinentarifs gung andererseits sich bereit erklärten, von den bewilligten 9 Stunden
Des | nur 8 Stunden setzen zu lassen.
Beschlossen wird mit Einstimmigkeit: Dass die 9. Stunde den berechnenden Setzern aber nicht
(Zu 8 4. Die neunte Stunde Arbeitszeit im Werk- | noch besonders zu bezahlen sei, darüber ist weder -i -in- den- Son-
betriebe ist den berechnenden Setzern nicht be- derberatungen der Prinzipalsexperten, noch in den Beratungen
sonders zu entschädigen. im Plenum ein Zweifel belassen worden; vielmehr gingen die
(Zu $ 11.) Auf die 60 Pf. Vergütung per "Stunde ist | Auslassungen der Prinzipalsexperten gelegentlich der Fest-
der ortsübliche Zuschlag hinzuzurechnen. stellung des Tausendpreises für die Typographmaschine dahin,
Begründung zu § 4. Bei der Bemessung der Arbeitszeit | dass sie sich nur in Rücksicht auf die nicht besönders zu be-
für die Maschinensetzer auf 8 bezw. 9 Stunden wurde zunächst | zahlende 9. Stunde als Putzstunde oder dergl. mit der bean-
darauf Bedacht genommen, den gehilfenseitig geäusserten Be- tragten Höhe des Tausendpreises einverstanden erklären könnten,
denken über die nachteilige Wirkung der Setzmaschine soweit die beispielsweise bei den im vorliegenden Falle strittigen Par-
als thunlich Rechnung zu tragen. Diese Bedenken gingen ein- teien eine Erhöhung von 17 %½ % beträgt.
mal dahin, dass sich die Zahl der Konditionslösen durch diè | : Wenn nun der Tenor der Beratungen über den EB 4 jeden
Einführung der Setzmaschine in ganz beträchtlichem Umfange Zweifel darüber ausschliesst, dass die 9. Stunde als Putzstunde
vermehren, und dass ferner eine längere Satzzeit an der Maschine | oder dergl. den berechnenden en nicht besonders zu be-
für. den Setzer Nachteile in gesundheitlicher Beziehung zur Folge zahlen ist, so muss. das Tarifamt : andererseits . doch: zugeben,
haben würde. dass der Wortlaut des § 4 Zweifel über .den ‚eigentlichen Sinn
Unter Rücksichtnahme auf diese Ausführungen der Gehilfen desselben zulässt. Es muss deshalb auch eingeräumt werden,
erklärten sich die Prinzipale bereit, für den Maschinensetzer in | dass die gehilfenseitige Auffassung über den Sinn des $ 4 be-
eine Satzzeit von 8 Stunden zu willigen; für Werkbetrieb6 greiflich ist. Bei’ einem Noudruck des Tarifs soll Sorge ge.
jedoch unter der ausdrücklichen Bestimmung, dass die Arbeits- tragen werden, dass diese Unklarheit durch eine Fussnots end-
zeit 9 Stunden zu währen habe, und unter der ferneren Voraus- | giltig beseitigt wird.
setzung, dass die neunte Stunde lediglich zur Instandhaltung | ` Begründung zu § 11. Der feste- Lohnsatz von- 60 Pf. pro
der Maschine, nicht aber zum Setzen verwendet werden dürfe. | Stunde für Arbeit u. s. w., wie solches im $ 11 näher bezeichnet
Welche Gründe für diesen Unterschied in der Arbeitszeit | ist, wurde in ge genseitigem Einverständnis der Mitglieder der
zwischen Werk- und Zeitungsbetrieb massgebend waren, geht Setamaschinen- ommission deshalb auf eine bestimmte runde
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62 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker f Nr. 7
Summe normiert, um allen Streitigkeiten, die bei Ermittelung des
schwankenden Stundenverdienstes der berechnenden Maschinen-
setzer entstehen könnten, von vornherein vorzubeugen.
Diese 60 Pf. bilden also eine Entschädigung, die weder durch
einen höheren, noch durch einen niederen Durchschnittslohn der
Maschinensetzer eine Veränderung erfahren kann. Dagegen ist
dieselbe, wie alle Sätze unter „II. Bestimmungen für das Be-
rechnen“, ausschliesslich Lokalzuschlag festgesetzt worden.
Es würde demnach eine solche Arbeitsstunde im Sinne des § 11
beispielsweise für Leipzig mit 17 ½ %% Lokalzuschlag 71 Pf. kosten.
II. Regelmässige Überstunden. (8 34, Abs. 2 des Tarifs.)
Hervorgerufen durch die in einigen Berliner Druckereien
bestehende Uberarbeit der Maschinenmeister, die zum Teil einen
Umfang angenommen hat, wie solcher sich mit dem § 34, Abs. 2
des Tarifs nicht mehr deckt, wird in eine Diskussion über den
Begriff „Regelmässige Überstunden“ eingetreten. Der bezügliche
Passus im $ 34 des Tarifs besagt schon durch seine vorsichtige,
man möchte sagen dehnbare Fassung, dass eine bestimmte Grenze
in der Überstundenarbeit infolge der Verschiedenartigkeit der
Druckereibetriebe aufzurichten nicht möglich ist. Auch der
Kommentar zum Tarife enthält sich einer strengen Definition
des Begriffes „regelmässig“, giebt vielmehr unter Note 89, Seite 106
nur an, aus welchem Grunde und wie am besten „regelmässige“
Uberarbeit vermieden werden soll.
Es werden deshalb auch, um in die Eigenart der Betriebe nicht
störend einzugreifen, generelle Beschlüsse nicht gefasst. Auch wird
aus demselben Grunde, und um zu verhüten, dass aus der Aus-
nahme sich nicht die Regel gestaltet, unterlassen, eine bestimmte
Zahl von Überstunden pro Woche als tariflich zulässig zu benennen.
Unter Beachtung der thatsächlich vorhandenen Übelstände in der
Überarbeit, die nicht nur von Berlin, sondern auch von anderen
Druckstädten zu konstatieren sind, wird mit Einstimmigkeit
beschlossen, folgende Veröffentlichung an die der Tarif-
gemeinschaft zugehörigen Herren Prinzipale in den
amtlichen Organen zum Abdruck zu bringen:
Berlin, 2. Februar 1900.
An
die tariftreuen Herren Prinzipale in sämtlichen Tarifkreisen!
Das Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker hat wiederholt
von Klagen Kenntnis genommen, welche dahin gingen, dass in
einzelnen Druckereien die Überstunden überhand genommen
hätten. Unsere in den einzelnen Fällen angestrebte Vermittelung
behufs Verminderung der Uberstundenzahl hatte erfreulicherweise `
stets den gewünschten Erfolg; nachdem aber weitere Kreise die-
selben Ubelstände als vorhanden geltend machen, erlauben wir
uns, unter Benutzung der amtlichen Organe des Toart Ausschusses |
die Angelegenheit bei allen tariftreuen Firmen hiermit zum Vor-
trag zu bringen.
Wir setzen zunächst den guten Willen der Parteien voraus,
den Tarif in allen seinen Teilen voll zur Durchführung zu bringen,
und darum bitten wir die Herren Prinzipale bezw. Betriebsleiter,
zu erwägen, inwiefern eine weitere Einschränkung der etwa vor-
handenen Überstundenarbeit sich ermöglichen liesse. Es wird
sich in den meisten Fällen gewiss ein geeigneter Weg finden
lassen, unter Umständen nach Rücksprache mit dem Personal.
Generelle Bestimmungen zu erlassen, halten wir uns nicht
für berechtigt, sind vielmehr der Meinung, dass der Verschieden-
heit der Betriebe Rechnung zu tragen und die Angelegenheit
von Fall zu Fall zu regeln ist. Wo eine Verständigung zwischen
Firma und Gehilfen in dieser Sache nicht erreicht wird, sind
wir gewillt, die eingehenden Klagen der Parteien entgegenzu-
nehmen und in eine Prüfung des Sachverhalts einzutreten; wir
werden uns dann auch erlauben, den. strittigen Parteien mit Vor-
schlägen zur Beseitigung etwaiger Übelstände in Bezug auf den
& 34, Abs. 2 aufzuwarten.
Mit dem Wunsche, dass unsere Anregung allerorts einer
freundlichen Aufnahme begegnen möchte, zeichnen wir
Hochachtungsvoll
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Georg W. Büxenstein, Otto Dreyer, W. Röwer,
Prinzipalsmitglieder.
L. H. Giesecke, R. Mörke, Fr. Streckert,
Gehilfenmitglieder.
Paul Schliebs, Geschäftsführer.
Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg.
Innungs- Versammlung S
am Freitag, den 16. Februar 1900, abends 8 Uhr präc.
im Innungshause, bei den Pumpen 38.
Tagesordnung:
„Mitteilungen des Vorstandes.
, Vorlegung der Abrechnung für 1899.
Beschlussfassung über die Mitgliedschaft: a) zum Innungsaus-
schuss, b) zum Arbeitgeberverband. '
4. Beschlussfassung über eine eventuelle Authebung der in der
Versammlung vom 4. November 1898 begründeten Witwen-
kasse und eventuelle Überweisung des Kapitals derselben an
die Sterbekasse.
Mitteilungen über die Gutenbergfeier.
. Antrag des Herrn G. Grünwaldt, betr. Bekanntmachung über
Erhöhung der Papierpreise.
Hamburg, 8. Februar 1900.
* 0 —
D di
Der Vorstand.
Ferd. Wulff, erster Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
von der Pariser Weltausstellung.
Das deutsche Buchgewerbe wird, wie unseren Lesern be-
kannt ist, auf der binnen kurzem zu eröffnenden Pariser Welt-
ausstellung durch eine Kollektiv-Ausstellung vertreten
sein, deren Gestaltung und Durchführung von dem kaiserlichen
Kommissar für die Deutsche Ausstellung Ober- Regierungsrat
Dr. Richter dem Deutschen Buchgewerbeverein übertragen
worden ist. Der genannte Verein hat zur Vorbereitung des
grossen Werkes einen besonderen Ausschuss eingesetzt, der
aus den Herren Kommerzienrat Julius F. Meissner (Meissner &
Buch), Adolf Tüze, Theodor Naumann (C. G. Naumann),
Heinrich Flinsch (Ferd. Flinsch), Georg Giesecke (Schelter &
Giesecke), Konsul Otto Harrassowitz, Dr. Oskar von Hase
(Breitkopf & Härtel), C. Friedr. Hübel (Hübel & Denck), Arthur
Meiner (Johann Ambrosius Barth), Moritz Merſeld, Hofrat
Professor Dr. Schreiber und Heinrich Wagner (Wagner &
Debes), sämtlich in Leipzig, bestelt und dieser Ausschuss, dem
| als ausführende Kraft der Geschäftsführer des Deutschen Buch-
gewerbe-Vereins, Herr Arthur Woernlein, beigeordnet ist, hat
im Laufe des verflossenen Jahres seine Aıbeiten so gefördert
und mit solchem Erfolge gearbeitet, dass sich schon jetzt sagen
lässt, die deutsche buchgewerbliche Ausstellung werde sowohl
quantitativ wie qualitativ eine Achtung gebietende sein und
der Weltausstellung zur Zierde, dem deutschen Namen zur
Ehre gereichen.
An der Ausstellung werden sich etwa 140 Firmen aus allen
Zweigen der Buchgewerbe beteiligen und unter diesen befinden
sich natürlich alle Firmen Deutschlands, die den Ruf besonderer
Leistungsfähigkeit nach irgend einer Richtung hin haben und
diesen Ruf auch bethätigen wollen. Bei alledem aber ist die
Ausstellungskommission des Buchgewerbevereins streng darauf
bedacht gewesen, dass nur wirklich Hervorragendes zur Aus-
stellung gelangt, und so dürfte sich wohl die deutsche buch-
gewerbliche Kollektiv-Ausstellung als besonders hervorragend
und belehrend erweisen.
Nr. 7
Dieser ihrer Bedeutung entsprechend ist auch das ihr auf
der Weltausstellung zugewiesene Heim, das Deutsche Haus
in der „Völkerstrasse“, welches in erster Linie der Vertretung
der Reichsregierung dienen, in zweiter zur Ausstellung deut-
scher Kultur-Erzeugnisse (Buchdruckerkunst, graphische Künste)
und von Gegenständen zur Veranschaulichung der Fortschritte
der sozialen Fürsorge (soziale Ausstellung) verwendet werden
soll. Der Architekt, Herr Regierungsbaumeister Johann Radke
in Berlin, hat sich die prächtigen Nürnberger Bauten deut-
scher Renaissance zum Vorbild genommen, und die mit ver-
goldetem Kupfer gedeckten Türme des Deutschen Hauses,
seine Dächer in bunten Ziegeln, seine Holzarchitektur und
Wandmalerei werden ihm ein Aussehen verleihen, das sich
von dem der Bauten anderer Nationen sehr vorteilhaft abheben
wird.
In diesem Gebäude wird die Ausstellung des deutschen
Buchgewerbes in acht Räumen untergebracht sein; das ganze
Erdgeschoss mit seinen fünf Hallen gehört dem deutschen
Buchgewerbe, im Obergeschoss gehören ihm drei. Zwei grosse
Hallen zu ebener Erde werden dem deutschen Verlagsbuch-
handel gewidmet; ihnen schliesst sich ein hochelegantes und
praktisch eingerichtetes Lesezimmer an, in dem wissenschaft-
liche, kunstgewerbliche und kunstwissenschaftliche Zeitschriften
— keine Tageszeitungen —, teils gebunden, teils in Liefe-
rungen ausliegen werden. Ein grösserer Raum nimmt den
übrigen Teil des Verlagsbuchhandels, sowie den Musik- und
Landkartenverlag auf, ein kleinerer den Werk- und Accidenz-
druck. An diesen gliedert sich die Abteilung für Schrift-
giesserei zur Aufnahme von Schriftproben und Probedrucken
und die Gruppe der photomechanischen Künste.
Die nach dem Obergeschoss gelegte zweiteilige Treppe
führt zunächst in einen für die „Exposition Frederic le Grand“
bestimmten grossen Saal, neben dem sich das Empfangszimmer
des Reichskommissars und weiter ein grosser Saal mit der
Gruppe des Holzschnittes, des Kupferdruckes, des Farben-
druckes, der Chromolithographie befindet. Hier wird auch ein
Teil der Erzeugnisse der Reichsdruckerei ausgestellt sein. Es
folgt ein weiterer Raum für die Reichsdruckerei, begrenzt von
den der Buchbinderei und Gravierkunst angewiesenen Räumen.
Die buchgewerbliche Ausstellungskommission hat für eine vor-
nehme und einheitliche Ausstattung der Säle und Räume Sorge
getragen und das Mobiliar ist durchweg aus Eichenholz nach
Zeichnungen des Herrn Regierungsbaumeisters Radke-Berlin
gefertigt worden.
Binnen kurzem werden auch die Angehörigen der deut-
schen Buchgewerbe Gelegenheit haben, sich von der Grösse
und Schönheit der buchgewerblichen Ausstellung in Paris zu
überzeugen, und wir wollen hoffen, dass von dieser Gelegen-
heit recht viel Gebrauch gemacht wird.
Im Anschluss hieran teilen wir noch mit, dass auch für
die Versicherung der Ausstellungsgegenstände gegen Feuers-
gefahr Vorsorge getroffen ist, worüber näheres bei der Sub-
direktion der Aachen- und Münchener Feuerversicherungs-
Gesellschaft in Berlin, Krausenstrasse 37, zu erfahren ist. —
Die für die Ausstellung bestimmten Drucksachen jeglicher
Art, mit oder ohne Illustrationen, welche von ausländischen
Ausstellern nach Frankreich eingeführt werden, geniessen
Zollfreiheit unter folgenden Einschränkungen: 1) Die Ver-
sendung aus dem Ursprungslande darf nur durch den Aus-
steller selbst und nur an seinen in der Ausstellung befind-
lichen Vertreter erfolgen. 2) Die Drucksachen müssen einen
streng individuellen Charakter tragen, das heisst sie dürfen
sich nur auf die Ausstellung des Importierenden beziehen.
Allgemeine Prospekte und Kataloge, beispielsweise solche,
welche auf eine Ausstellungssektion in ihrer Gesamtheit Bezug
haben, geniessen die Vergünstigung nicht. 3) Die Druck-
sachen dürfen nur unentgeltlich auf dem Terrain der Aus-
stellung verteilt werden. — Der regelmässige Eintrittspreis
zur Weltausstellung wird an Wochentagen bis morgens 10 Uhr
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 63
und von abends 6 Uhr ab 2 Franken, während der übrigen
Tagesstunden, sowie an Sonn- und Feiertagen 1 Frank be-
tragen. Die Aussteller und deren Personal erhalten Freikarten
bez. Dienstmarken. Andere Eintrittsvergünstigungen sind ver-
schiedentlich vorgesehen bez. in Aussicht genommen.
Ki
Vorträge über die Illustration.
II.
In seinem zweiten Vortrage am 31. Januar behandelte Herr
Dr. Kautzsch die Illustration im Anfange des 15. Jahr-
hunderts bis zum Eingreifen Albrecht Dürers und seiner
Schüler und Nachfolger. Die Illustration diente zunächst
zur Schmückung der Handschriften und wurde durch deren Cha-
rakter bestimmt. Diese waren meist auf Bestellung reicher oder
hochgestellter Leute angefertigte Arbeiten und sowohl in kost-
barem Material, wie in langwieriger, reicher Ausstattung, auch in
den Miniaturen und sonstigen Verzierungen, ausgeführt. Mit dem
Bedürfnis weiterer Kreise nach solchen Litteraturerzeugnissen
ging auch die Vereinfachung der Handschriften Hand in Hand.
Es fanden sich Unternehmer ein, die die Herstellung von Hand-
schriften in grösserem Umfange betrieben und es griff auch eine
Teilung der Arbeit hinsichtlich der Herstellung der Texte und der
Illustrationen Platz. Solche Unternehmer gab es schon in den
ersten drei Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts eine grosse Anzahl
und ihren Absatz fanden sie in Verkaufsplätzen auf Messen und
Märkten und bei anderen öffentlichen Gelegenheiten.
Diese Unternehmer wirkten nun auch bestimmend auf den Stil
der Illustrationen ein. Letztere konnten in der eingetretenen
grösseren Produktion nicht mehr so sauber und schön ausgeführt
werden, wie in den kostbaren früheren Handschriften, sondern
man griff auf die Umriss- und Federzeichnung zurück und ent-
wickelte ganz unabhängig von der Bildermalerei einen Holzschnitt-
stil, von dem anzuerkennen ist, dass sich manche Arbeiten dieser
Periode durch Lebendigkeit des Ausdrucks und scharfe Charak-
teristik auszeichneten.
Eine weitere Entwicklung erfuhr die Illustration sodann mit
den Anfängen der graphischen Künste, als deren Vorläufer dic
Briefdruckerei und die Tapetendruckerei anzusehen, und da der
nun zu grösserer Verwendung gelangende Holzschnitt auf Lang-
holz ausgeführt wurde, so bedingte die hierzu erforderliche be-
sondere Teclınik auch einen besonderen Stil ia der Illustration,
der durch gerade Linienführung und eckiges Aussehen charakteri-
siert ist.
Mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern
trat zunächst eine Anderung in der Illustrierung ein. Da die
ersten Drucke auf die Nachahmung der kostbaren Handschriften
abzielten, griff man, wie bei der Gutenbergbibel, auch auf deren
kostbare Illustrierung in Miniaturmalerei u. s. w. zurück. Später
stellte sich dann der Miniatur ein ziemlich roher Holzschnitt
gegenüber, dessen Stil der denkbar einfachste war.
Die weitere Entwickelung der Illustrierung wurde dann von
den Buchdruckern selbst herbeigeführt, indem diese sich mit den
Künstlern des Stiftes und des Griffels in Verbindung setzten. Die
Künstler suchten die Zeichenweise für den Kupferstich, die eine
plastische Behandlung der Objekte zulässt, auch auf den Holz-
schnitt zu übertragen und erzielten Schnitte, die die Mitte zwischen
dem Kupferstich und dem eckigen Holzschnittstil mit bedeutender
Abmilderung des Eckigen in dem letzteren hielten. So wurde an
verschiedenen Orten, unabhängig von einander, ein feinfühliger
Stil entwickelt, dessen einzelne Erzeugnisse noclı heute die Be-
wunderung herausfordern, und zugleich wurde auch die Technik
des Holzschnittes weiter entwickelt; der Künstler und der Holz-
schneider trennten sich, dergestalt, dass der letztere im Schnitt
ausführte, was der erstere zeichnete.
Von grösstem Einflusse auf diese Entwickelungsperiode der
Illustration war Albrecht Dürer, wenn er auch selbst keine
eigentlichen illustrierten Bücher geschaffen, sondern nur mehr
dekorativ gewirkt hat. Umsomehr aber griffen seine Schüler und
Nachfolger in die Entwickelung der Illustration ein. Während
aber bei Dürer der Kupferstichstil im Holzschnitt seine grösste
Vollendung erhielt, entfernten sich seine Nachfolger wieder von
diesem malerischen Stil und legten alles Gewicht auf Charakte-
ristik und Deutlichkeit.
—
64
Die wiederum sehr beitällig aufgenommenen Ausführungen
des Vortragenden wurden durch Vorführung einer ungemein reich-
haltigen Kollektion charakteristischer Lichtbilder erläutert.
*
Vereinsleben.
* Dresden, 2. Februar. Die Buchdrucker - Innung zu
Dresden (Zwangsinnung) hielt am 30. Januar ihre ordentliche
Vierteljahrsversammlung im Saale der Odd-Fellow-Logen ab;
dieselbe wurde durch den Vorsitzenden Herrn Hilmar Grünberg ge-
leitet. Aus dem Berichte des Innungssekretärs Herrn Patzig über den
Arbeitsnachweis und die Unterstützungs-Kassen des
Deutschen Buchdrucker-Vereins ging hervor, dass der Arbeits-
nachweis im letzten Vierteljahr von 361 Personen benutzt wurde
Om Jahre 1899 im Ganzen von 1436 Personen), während die
Unterstützungskassen des Deutschen Buchdrucker-Vereins 794 M
an Unterstützungen für Reise, Arbeitslosigkeit, Krankheit u. s. w.
auszahlten. — Hierauf wurde beschlossen, dem Gehilfen-
ausschuss sowie den Gehilfenmitgliedern des Schul- und
. Lehrlingsauschusses und des Ausschusses für das Gehilfen- und
Herbergswesen eine Entschädigung für Barauslagen bei Aus-
übung ihres Amtes zu bewilligen. — Im Geschäftsbericht ge-
dachte der Vorsitzende des am 27. November 1899 verstorbenen
Innungsmitgliedes Herrn Geh. Kommerzienrats Wilhelm von Baensch,
des Gründers und treuen Förderers der vormaligen Innung Dresdener
Buchdruckereibesitzer. Die Versammlung ehrte das Andenken des
Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. — Der vom Kassen-
führer Herrn O. Neubert vorgetragene Kassenbericht für 1899
wurde nach Berichterstattung der Revisoren einstimmig genehmigt
und Entlastung erteilt. — Auf Antrag des Schulausschusses wurde
beschlossen, den Gehalt des Fachschuldirigenten von Ostern
1900 ab zu erhöhen, sowie bei etwaiger Überfüllung der Klassen
über die gesetzlich zulässige Schülerzabl Parallelklassen zu er-
richten. — Der Haushaltplan für 1900, welcher mit 8829 MA.
balanciert, wurde einstimmig genehmigt. — In das zur Schlichtung
von Streitigkeiten beruflicher Art zwischen den Innungsmitgliedern
zu errichtende Ehren- und Schiedsgericht wählte man die
Herren Hermann Schoenfeld, Stadtrat A. Schröer und Franz
Schuffenhauer (i. F. W. Baensch). — Bezüglich der in letzter Zeit
eingetretenen Erhöhung der Papierpreise beauftragte man den
Vorstand mit entsprechenden Massregeln. Ferner beschloss man
auf Anregung eines Mitgliedes die Einrichtung von monatlichen
zwanglosen Zusammenkünften zur Pflege des persönlichen
Verkehrs und zur Besprechung solcher beruflicher Angelegenheiten,
welche sich als Material für die ordentlichen Vierteljahrsversamm-
lungen nicht eignen.
V. M. B. München. Der in der ersten Innungsversammlung vom
29. Oktober 11800 gefasste Beschluss auf Auflösung der Ober-
bayerischen? Buchdrucker - Kreisinnung ( Zwangsinnung )
wurde vom Ministerium für ungültig erklärt und die Beauftragten,
Herren Oldenbourg und Wolf, haben den Auftrag erhalten, Satzungen
für die Innung in Vorlage zu bringen. Es wird also zunächst die
Konstituierung der Innung auf Grund der Gesetze und Satzungen
vor sich gelen. Die Satzungen werden von einer Innungsversammlung
durchzuberaten uud dann zur Genehmigung der Kgl. Regierung
vorzulegen sein, worauf sich die Innung durch Wall der vor-
gesehenen Organe zu konstituieren hat. Es unterliegt also keinem
Zweifel, dass die Oberbayerische Buchdrucker-Kreisinnung bis auf
weiteres fortbesteht und kann dieselbe erst durch einen auf Grund
der Satzungen ordnungsgemäss herbeigeführten Iunungsbeschluss
zur Auflösung gebracht werden, sofern die Gegner der Zwangs-
imung nach wie vor auf ihrer Meinung bestehen bleiben. Das
Nähere hierüber ist natürlich abzuwarten.
Sprechsaal.
A Berlin, 4. Februar. Seit den Tagen des vorjährigen sogen.
Tuberkulose-Kongresses sind die Vorstände der grösseren Berliner
Ortskrankenkassen in nähere Beziehungen zu einander getreten,
um Fragen allgemeiner Natur — so weit sie auch die Kranken-
kassen berühren — zu erörtern und die gemeinsamen Interessen
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 7
der Mitglieder wahrzunehmen. Zu diesem Zwecke ist eine „Zentral-
Kommission der Krankenkassen Berlins“ gebildet worden,
die schon mehrfach sich in dankenswerter Weise bethätigt hat.
So hat sie jüngst mit Unterstützung von Berliner Arzten in den
Versammlungsräumen hiesiger Gemeindeschulen hygienische
Vortragskurse veranstaltet, die von allen Krankenkassen-Mit-
gliedern und deren Angehörigen unentgeltlich besucht werden
können. In Rücksicht auf die weiten Entfernungen in Berlin
finden die einzelnen Vorträge über ein und dasselbe Thema gleich-
zeitig in den verschiedensten Stadtteilen statt. Der erste Vortrag
behandelte die Ernährungsfrage (Nahrung und Genussmittel) und
wurde bereits am 1. Februar in vier Schulen gehalten, soll aber
am 8. Februar in drei anderen Schulen wiederholt werden. Ein
zweiter Vortrag für die verheirateten Kassenmitglieder über die
Hygiene des Kindes wird wiederum in vier verschiedenen Schulen
gleichzeitig am 15. Februar folgen. — Da es nicht so sehr im
wohlverstandenen Interesse der Krankenkassen liegt, Krankheiten
zu heilen, als vielmehr die Entstehung von Krankheiten zu ver-
hindern, so ist das Vorgehen der „Zentral-Kommission der Kranken-
kassen Berlins“ nur mit lebhaftem Beifall zu begrüssen und den
Krankenkassen in anderen grossen Städten zur Nachahmung auf
das wärmste zu empfehlen. Eine Rückwirkung derartiger Ein-
richtungen zu Gunsten eines geringeren Krankenstandes wird sich
unzweifelhaft bald bemerkbar machen.
A Berlin, 10. Februar. Die Schriftgiesserei der Herren Gebr.
Arndt & Co., hierselbst, Ritterstrasse 81, ist das Opfer eines lange
Zeit hindurch fortgesetzten Hausdiebstahls geworden, der —
wie in fast allen derartigen Fällen — schliesslich nur durch die
Sorglosigkeit und daraus entstandene Unverschämtheit der Thäter
selbst entdeckt worden ist. Vier in der genannten Schriftgiesserei
schon seit mehreren Jahren beschäftigte Arbeiter haben besonders
in den letzten zwei Jahren die Entwendung von Blei ganz syste-
matisch betrieben, indem sie fast täglich beim Verlassen ihrer
Arbeitsstätte je nach der sich darbietenden Gelegenheit drei bis
fünf Pfund Blei und mehr mit nach Haus schleppten. Hatten sic
dann auf diese Weise einen genügenden Vorrat zusammengetragen,
der das „Verschärfen“ lohnte, so fanden sie unter den hiesigen
Produktenhändlern schon gefällige Hehler, die ihnen die „Sohre“
abnahmen. Auf diese Weise haben die Diebe eingestandener-
massen nahezu 3000 Pfund Blei beiseite geschafft, für das sie
den allerdings nur bescheidenen Erlös von 180 o einstreichen
konnten; denn die verbrecherischen Produktenhändler bezahlten
ihnen das Pfund mit nur 6 Pfennigen! Endlich wurde ihr
schamloses Treiben entdeckt und sie zur Verantwortung gezogen.
Der Strafrichter verschaffte jedem Einzelnen eine mehrmonatige
Musse in einsamer Gefängniszelle, die hoffentlich für ihr ferneres
Verhalten in ihrem Erwerbsleben von heilsamem Einfluss sein wird.
Die Hehler kamen schlimmer dabei weg. Der bedauerliche Vor-
fall giebt aber zu bedenken, neben einem wenn auch berechtigten
Vertrauen doch die Vorsicht und eine gewisse Überwachung nicht
fehlen zu lassen. Es erspart Arger und Verdruss für alle Be-
teiligten.
-s. Berlin, 11. Febr. Am 9. d. M. starb als Rentier in dem
Vororte Steglitz Herr Carl Behling, der in weiten Kreisen be-
kannte Begründer der unter seinem Namen noch heute bestehen-
den Stereotypie-Anstalt, welche zuerst in Berlin in den siebziger
Jahren die Anfertigung von Stereotyp-Platten und Galvanos ge-
schäftsmässig betrieb. Durch die vorzügliche Qualität der Ar-
beiten, die unter Behling’s persönlicher Leitung und Mitwirkung
hergestellt wurden, gewann er sich bald einen weit über Berlin
hinausreichenden Ruf und wusste ungeachtet der erheblich billiger
arbeitenden Konkurrenz sich seine feste Kundschaft zu erhalten.
Das auch nach seinem Rücktritt in den wohlverdienten Ruhe-
stand weiterblühende Geschäft hat auch seinen Nachfolger noch
zum Wohlstand gebracht und befindet sich jetzt in erheblich aus-
gedehntem Umfange in der dritten Hand, ohne an seinem guten
Rufe etwas eingebüsst zu haben.
-. Breslau, Ende Januar. Das wichtigste Ereignis der letzten
Zeit aus der schlesischen Hauptstadt ist unstreitig die Eröffnung
des schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Alter-
tümer, welche Ende November v. J. stattfand. Gleichzeitig mit
dem Museum wurden zwei im Museumsgebäude getrennt veran-
staltete Ausstellungen eröffnet, eine des neueren schlesischen
Kunstgewerbes und eine moderner auswärtiger Handwerker. Mögen
sich die Erwartungen, die man auf die veredelnde und bildende,
die Traditionen einer grossen Vergangenheit pflegende und auf
die Hebung des nationalen Wohlstandes gerichtete Thätigkeit des
Nr. 7
neuen Unternehmens setzt, in vollem Masse erfüllen, möge es auf
alle künstlerischen und kunstgewerblichen Bestrebungen in unserer
Provinz befruchtend und segensreich einwirken! Als Direktor des
Museums wurde der bisherige Kustos am k. k. österreichischen
Museum für Kunst und Industrie in Wien, Herr Dr. Kar! Masner,
als zweiter Direktor der bisherige Kustos am Museum schlesischer
Altertümer, Herr Dr. Hans Seger, berufen. Bei der feierlichen
Eröffnung hielt der Dekan der philosophischen Fakultät der hiesigen
Universität, Herr Professor Dr. Hillebrandt, eine Ansprache, um
zu verkünden, dass die Fakultät Anlass genommen habe, die Herren
Oberbürgermeister Bender, Geheimer Sanitätsrat Dr. Grempler und
den Stadtältesten Herrn Heinrich von Korn, Inhaber der Buch-
druckerei Wilh. Gottl. Korn, zu Ehrendoktoren zu ernennen. Der
Redner hob in seiner Ansprache hervor, Herr Heinrich von Korn
gehört zu den Männeın, denen Breslau die Entstehung des schle-
sischen Museums der bildenden Künste verdankt, er habe als
Vorsitzender des Kuratoriums mit dazu beigetragen, dass hier
nicht nur eine Quelle des Genusses, sondern auch der Belehrung
für weite Kreise unseres Volkes fliesst; er habe durch seinen Rat
die Bibliothek des Museums mit ibrer Sammlung von Reproduk-
tionen zu einer Höhe erhoben, die eine erhebliche Anzahl wissen-
schaftlicher Untersuchungen, wenn auch nicht ermöglicht, so doch
gefördert habe. Er habe mit klarem Blick den rechten Augen-
blick erkannt, als ein Haus frei wurde, das für Museumszwecke
geeignet war. Bekanntlich hatte Herr Heinrich von Korn eine
halbe Million Mark zum Ankauf des Landeshauses in der Graupen-
strasse gegeben, welche Summe er seiner Vaterstadt letztwillig
zugedacht hatte, in der „seine Vorfahren und er durch Arbeit und
Sparsamkeit ihr Vermögen erworben haben.“ In der kunstgewerb-
lichen Ausstellung haben auch die graphischen Künste ihren Platz
erhalten, vorerst bat sich nur in hervorragender Weise die Kunst-
anstalt C. T. Wiskoth in Breslau beteiligt, welche in mehreren
grossen Rahmen die Erzeugnisce ihrer Anstalt ausgestellt hat.
Hoffentlich reihen sich bald andere Firmen an. Vor allem sollte,
wie in Hamburg im dortigen Kunstgewerbe - Museum, eine Aus-
stellung graphischer Druckerzeugnisse stattfinden. Dieselbe würde
sicher grossen Zuspruch finden, zumal eine solche Schaustellung
von längerer Dauer sein könnte. Die vom hiesigen Faktoren-
verein veranstalteten Ausstellungen erfreuten sich stets eines un-
gemein regen Besuches auch von Nichtbuchdruckern. Veredelnd
für den Geschmack würden dergleichen Ausstellungen sicher auch
hier sein. — Der Magistrat hat ein Statut zur Neuordnung des
Fortbildungs- und Fachschulwesens in Breslau entworfen,
welches er den Stadtverordneten zur Genehmigung vorlegte. Bereits
im Jahre 1894 ist im Einverständnis mit der Stadtverordneten-
versammlung ein Statut für das gewerbliche Fachschulwesen er-
richtet worden, durch welches die Sonntag- und Abendschule für
Handwerker, weil für sie ein besonderes Kuratorium bestand, von
den zu beaufsichtigenden Schulen ausdrücklich ausgeschlossen
wurden. Nachdem jedoch die Leitung des gesamten Fortbildungs-
und Fachschulwesens in eine Hand gelegt worden ist, soll an
Stelle der beiden Einzelkuratorien eine gemeinschaftliche Deputation
gesetzt werden. — Am 1. Januar waren 50 Jahre verstrichen,
dass der Stadtälteste Herr Dr. Heinrich von Korn das Geschäft
seiner Vorfahren, die Firma Wilh. Gotil. Korn, übernommen, die
im Jahre 1732 von Johann Jakob Korn gegründet worden war.
Von einer besonderen Feierlichkeit war auf Wunsch des Jubilars
abgesehen worden. — Infolge des Inkrafttretens der Bundesrats-
bestimmungen über die Einrichtung und den Betrieb der Buch-
druckereien und Schriftgiessereien hat auch eine Revision sämt-
licher hiesiger Buchdruckereien stattgefunden. Dabei stellte sich
heraus, dass die Bestimmungen in allen grösseren Betrieben durch-
geführt sind, nur bei einigen kleineren Druckereien wurde wegen
nicht genügender Höhe der Arbeitsräume für die Weiterbenutzung
mehrfach von der Ausnahmebefugnis des Abschnittes III Gebrauch
gemacht, nach welcher fürbereitsim Betriebstehende Anlagen während
der ersten zehn Jahre nach Erlass der Bekanntmachung auf Antrag
des Unternehmers Abweichungen von den Vorschriften durch die
höhere Verwaltungsbehörde zugelassen werden können. Auch die
Papiergeschäfte, welche gelegentlich Druckarbeiten ausführen,
wurden diesen Bestimmungen unterworfen. In den Schriftgiessereien
wurden vom Gewerbeinspektor Anderungen beim Schriftschleifen
verlangt. Die Tische sind entweder mit einem siebartigen Draht-
geflechte mit darunter befindlichem Kasten versehen, oder die Feile
ist auf einem flachen Blechkasten, der mit Drahtnetz überspannt ist,
befestigt worden, um so das Herunterfallen und Weitertragen der Ab-
fälle beim Schleifen zu verhüten. — Der Geschäftsgang war am
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 65
Ende des vorigen Jahres ein sehr lebhafter und ist dies auch jetzt
noch der Fall. Die Setzer fanden fast sämtlich Kondition bei der
Herstellung der beiden Adressbücher, dem Morgenstern’schen, jetzt
von der Buchdruckerei Grass, Barth & Co. weitergeführten, und
dem von der Privatpostanstalt „Hansa“ herausgegebenen. Auch
der Formulardruck für Eisenbahn und Gericht brachte viel Be-
schäftigung, da durch das neue Bürgerliche Gesetzbuch und die
neue Verkebrsordnung der Preussischen Staatsbahnen Verschiedenes
neu gedruckt werden musste. — Der „Breslauer General-Anzeiger“
und die „Breslauer Zeitung“ hatten aus Anlass der Jahrhundert-
wende besondere Festzeitungen an ihre Abonnenten gegeben,
welche mit Illustrationen geschmückt waren und einen lokal-
geschichtlichen und allgemeinen Rückblick gaben. — Die Cellulose-
Fabrik Feldmühle erhöhte ibr Aktienkapital um 500 000 M
und ist der Sitz von Cosel O. S. nach Breslau verlegt worden. —
Unter der Firma Graphische Kunstanstalten. G. m. b. B.,
wurde die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlagsanstalt
vorm. S. Schottländer und P. Cohn, Chromolithographie, Buch- und
Steindruckerei, vereinigt. Das Stammkapital ist 375 000 —
Am 8. Januar begann hier das neu errichtete Arbeitersekretariat
seine Thätigkeit.
O. S. Hamburg, 2. Februar. Der gute Geschäftsgang in den
Hamburger Druckereien, über den ich in der letzten Korrespondenz
berichten konnte, hat erfreulicherweise auch noch im Monat Januar
angehalten. Der Arbeitsnachweis der Innung ist zur Zeit wieder
nicht in der Lage, die Anfragen nach Setzern befriedigen zu
können, da schon seit über 5 Wochen keine solchen mehr kon-
ditionslos waren und auch der Zentralarbeitsnachweis in Leipzig
nicht im Stande war, nach Hamburg Setzer abzugeben. So er-
freulich, wie also einerseits der überaus flotte Geschäftsgang hier
ist, so unangenehm machte sich der Mangel an Setzern fühlbar,
wobei wieder die eigentümliche Erscheinung zu beobachten ist,
dass im Gegensatz dazu eine ganze Reihe von Maschinenmeistern
keine Beschäftigung findet. Es dürfte dies wiederum ein Beweis
dafür sein, dass in modernen Druckereien die Satzquanten nicht
im richtigen Verhältnis zu den Druckquanten stehen, und dass
dieser Umstand wohl in erster Linie mit dazu beiträgt, die Ren-
tabilität herabzudrücken. — An Stelle des langjährigen Vorsitzenden
der Gewerbekammer, Herrn Pauer, ist nunmehr der Vorsitzende
der Innung, Herr Ferd. Wulff, i. F. Lütcke & Wulff, Senatsbuch-
druckerei, zum Vorsitzenden der genannten Kammer einstimmig
erwählt worden, nachdem Herr Wulff schon seit Jahren als Mit-
glied derselben angehört hat. Die von den Mitgliedern der Ge-
werbekammer getroffene Wahl ist im Interesse der Innungen
freudig zu begrüssen, denn Herr Wulf wird als überzeugter An-
hänger der Zwangsinnungen (relegenheit haben, seine bewährte
Arbeitskraft, der ja die Hamburger Buchdrucker-Innung bereits
so viel zu danken hat, nunmehr auch für ein weiteres Gebiet ver-
wenden zu können. — Im Kunstgewerbeverein hielt Herr Dr.
Max Grunwald einen Vortrag über die Geschichte der Schrift,
der vieles Interessante auch für unser Gewerbe bot. In form-
vollendeten: Vortrage, der mitunter auch von Humor gewürzt war,
ging der Redner auf die Uranfänge der Schrift ein und erläuterte,
dass alles Schreiben ursprünglich ein Einritzen gewesen ist,
und die menschliche Haut den ersten Schreibern als Material
diente. Noch heute deutet das englische to write darauf hin und der
Sprachgebrauch „etwas auf dem Kerbholz haben“ geht zurück auf
das alte Babylon, wo dem Gast die Rechnung „in Keilschrift auf
sechs Ziegelstein“ eingegraben überreicht wurde. Über den Ursprung
der Schrift existieren bei den verschiedenen Völkern mehr oder
weniger hübsche Sagen: Die Chinesen sagen, der Erfinder der
Schrift habe sie von den Zähnen des heiligen Drachen gewonnen,
andere, dass sie nur den Vogelspuren im Schnee nachgeahmt sei.
Die Egypter erhielten sie von Thot, die Griechen von Hermes.
Nach einer andern Sage soll die Schrift von den Dämonen ge-
raubt worden sein und diese weinen, weil die Menschen dadurch
Macht über sie bekommen haben. Schrift und Sprache sind
beide Ausdruck des Gedankens, aber die eine fürs Ohr, die an-
dere fürs Auge, es ist also die Schrift eine optische Sprache und
die Sprache eine akustische Schrift. Die ersten Schriftzeichen
waren einfache Striche, die man zusammenschrieb und dement-
sprechend las. Doch dem Umstande, dass die Schrift anfangs
durchaus dekorative Bedeutung hatte, ist es zu danken, dass dem
Kunsttrieb bald eine Kunstschrift entspross, die sich, wie bei den
Egyptern, neben der fortgeschritteneren Silben- und Lautschrift, bis
in die spätesten Zeiten erhalten bat. Die einfache Alphabetschrift
verdanken wir den Phöniziern, denn mit ihrem Alphabet ist die
66 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Bibel, der Koran, Homer, Shakespeare und Goethe geschrieben.
Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst tritt im Charakter der
Schrift eine vollständige Wandlung ein. Die Schrift hatte ur-
sprünglich, als im Dienste der Kirche und des Staates stehend,
eine durchaus konservative Bedeutung. Wie der Javaner noch
heute für die verschiedenen Kasten verschiedene Sprachen kennt,
so hat es von jeher Mittel gegeben, die sozialen Unterschiede, vor
allem die geistlichen und weltlichen Würden auch durch die
Schrift kenntlich zu machen. Doch mit einem Schlage ändert
sich das Bild. Der Gedanke reisst sich von jeder Autorität los,
er wird frei, aber damit zugleich vogelfrei. Staat und Kirche,
die bisher das Schriftwesen so eifrig gefördert haben, werden
mit einem Male seine crbittertsten Gegner. Die Grausamkeiten
der Bücherzensur übertreffen die ärgsten Ausschreitungen der
Inquisition. Besonders in Deutschland, der Wiege des Buchdrucks
und der Reformation, ist es fraglich, ob jener mehr durch diese
oder umgekehrt gefördert ist. Es half nicht mehr, die Bücher an
Ketten zu legen, um die Gedanken zu fesseln: Das war das Werk
der schwarzen Kunst. Freilich mussten ihre Jünger zunächst
manches leiden und mancher derjenigen, die mit Hilfe der Kunst
ihre Gedanken der Welt mitteilten, büsste dafür mit dem Tode.
Heute denkt man anders darüber und ein hervorragender Geist-
licher soll auf die Frage, was wohl der Apostel Paulus anfangen
würde, wenn er heute seines Amtes zu walten hätte, geantwortet
haben: „Er würde eine Zeitung gründen.“ Und wie so die Buch-
druckerkunst durch die Kirche rehabilitiert worden ist, so war es
ein bedeutsamer Moment, als d’Alembert einen amerikanischen
Minister in die französische Akademie aufnahm mit den Worten:
„Eripuit coclo fulmen sceptrumque tyrannis.“ Dieser Minister
Franklin war ein einfacher Setzerlehrling gewesen und hatte sein
ganzes Leben lang, wenn auch nicht als Buchdrucker, so doch im
Geiste dieser Kunst gewirkt. Sein schlichter Grabstein aber, mit
den berühmten selbstgewählten Worten, bedeutet den Höhepunkt
in der kulturgeschichtlichen Entwicklung der Schriftzeichen. Mit
einem kurzen Überblick über die kunstgeschichtliche Entwicklung
schloss der Redner seinen inhaltreicheu Vortrag. — Sowohl der
Form wie dem Inhalt nach stach der darauf folgende Vortrag
über Algraphie des Herrn Car! Griese von dem vorhergehenden
in recht ungünstiger Weise ab. Die Algraphie und ihre Erfolge
ist Ja ein Thema, das den modernen Graphiker unbedingt inter-
essieren muss, und man hätte im Interesse der Sache wünschen
mögen, dass der Vortrag des Herın Griese von etwas mehr Sach-
und historischer Kenntnis getragen worden wäre, so bot er dem
Laien zu viel Technisches und dem Fachmann zu wenig. Das
Aluminiumverfahren ist den Lesern dieses Blattes im übrigen be-
kannt, so dass ein näheres Eingehen auf den hierin nichts Neues
bietenden Vortrag erübrigt. Nur das möge erwähnt sein, dass die
Behauptung des Herrn Griese, die Algraphie werde dem chemischen
Flachdruck die Antotypie und den Dreifarbendruck gewinnen,
zurückzuweisen ist. Schon die ausgestellten Proben bewiesen das
Gegenteil und jeder Fachmann weiss ausserdem, dass das gar
keinen Zweck hat, da gerade der Wert der Autotypie als Illustration
in der Möglichkeit des gleichzeitigen Druckes mit der Schrift liegt.
Es kann nur im Interesse des gewiss beachtenswerten algraphischen
Verfahrens liegen, wenn derartige übertriebene Hoffnungen un-
ausgesprochen bleiben. Schr interessant war die Ausstellung von
algraphischen Drucken, die eine ganze Reihe von Meisterdrucken
deutschen und ausländischen Ursprungs bot und die Resultate des
Verfahrens des Herm Joseph Scholz in das beste Licht stellte.
ck Aus der Provinz Hannover. Wir haben die Kollegen bereits
im vorigen Jahre auf das Fahrrad-Tauschangebot der Näh-
maschinen- und Fahrräder-Fabrik von Bernh. Stocwer A.-G.
in Stettin aufmerksam machen zu sollen geglaubt und thun dies
heute wieder, denn die Firma hat ihr Anerbieten erneuert. Es
handelt sich dabei darum, ein Fahrrad im Preise von 175—250 A.
zu übernehmen, dabei 125 A. bar zu bezahlen und den Restbetrag
auf Anzeigen zu verrechnen, für die natürlich die günstigsten
Bedingungen beansprucht werden. Im vorigen Jahre scheint die
Firma, wie aus dem gedruckten Anschreiben zu schliessen, mit
ihrem Angebot kein rechtes Geschäft gemacht zu haben, und das
ist ja auch ganz natürlich. Wir hoffen, dass dies auch bei dem
diesmaligen Angebot nicht anders sein werde; denn der iiber den
Anzeigenbetrag hinaus verlangte Barpreis entspricht dem Preis,
den der Produzent dem Händler in Rechnung stellt, und es würde
somit bei diesem Handel nicht der Zeitungsverleger, sondern nur
die Aktiengesellschaft Bernh. Stoewer ein Geschäft machen, näm-
lich ihre Anzeigen umsonst abgedruckt erhalten.
Nr. 7
- Karlsruhe, 12. Februar. Gestern versammelten sich eine
Anzahl hiesiger Buchdruckereifaktore im Hötel Rothes Haus hier,
um die Gründung eines Ortsvereins des Deutschen Faktoren-
bundes zu beraten. Anwesend waren ausserdem die Herren
Grosse-Pforzheim, Fink und Tommes. Frankfurt. Nach dem Referat
des Herrn Fink wurde einstimmig beschlossen, dem Bund bei-
zutreten und die Herren Sander und Eæner mit den Vorarbeiten
zur Gründung eines Ortsvereins betraut.
- NS. Leipzig. Am 18. Januar fand die diesjährige ordentliche
Generalversammlung der Typographischen Gesellschaft
im Deutschen Buchhändlerhause statt. Aus dem gegebenen Ge-
schäftsberichte war Folgendes zu entnehmen: Die Gesellschaft
zählte zu Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres 140 Mitglieder,
ausgeschieden sind 22, aufgenommen wurden 31, sodass am Ende
des Jahres der Bestand 149 ist. Vortragsabende fanden 25 statt.
Der Höchstbesuch betrug 80, der schwächste 25 Mitglieder.
Ausserdem fanden 23 Leseabende und Vorstandssitzungen, sowie
mehrere Exkursionen und Besichtigungen statt. Aus der Stiftung
eines Menschenfreundes erhielt die Gesellschaft pro 1899 A 600.
Als gelungene Veranstaltung ist sodann noch die dreiwöchentliche
Ausstellung moderner Druckerzeugnisse im Buchhändlerhause zu
bezeichnen, die von 100 Firmen beschickt war, ebenso die noch
schwebende Preis-Titel-Konkurrenz. — Der Kassenbericht weist
eine Einnahme von A 2715.38 und eine Ausgabe von o% 1118.06
auf. — Aus dem Berichte des Bibliothekars war zu entnehmen,
dass eine beträchtliche Vermehrung der Bücher wie auch der
Einzelblätter stattgefunden hat durch reiche Zuwendungen fast
aller grösseren graphischen Firmen. — Die schon länger geplante
Anmeldung als korporatives Mitglied zum Deutschen Buchgewerbe-
verein gegen einen Jahresbeitrag von o% 200.— wurde zum Be-
schluss erhoben und steht die hiermit verbundene Übersiedelung
in das Deutsche Buchgewerbehaus nunmehr bevor. Dem Börsen-
verein Deutscher Buchhändler wurde für die fast zwölfjährige
unentgeltliche Überlassung der Räume im Deutschen Buchhändler-
hause wärmster Dank ausgesprochen. — Aus den weiteren Ver-
handlungen ist noch zu bemerken, dass das Stiftungsfest in ge-
wohnter Weise stattfinden wird und eine Beschickung der Guten-
bergausstellung in Mainz geplant ist; eine definitive Beschluss-
fassung hierüber steht noch aus. — Die Vorstandswahl ergab
folgendes Resultat: H. Schwarz, Vorsitzender, J. Marschner, stell-
vertr. Vorsitzender, E. Enslin, Kassierer, M. Duri und F. Dehn,
Schriftführer, H. Jahn, K. Wagner und E. Hirschel, Sammlungs-
verwalter, M. Pellnitz, Beisitzer und ständiger Referent. Dicse
Zusammensetzung weicht insofern von der bisherigen ab, als die
Sammlungsverwalter um einen vermehrt wurden und ein Mitglied
damit betraut wurde, in den Sitzungen regelmässigen Bericht zu
erstatten über alle wichtigeren Vorkommnisse auf graphischem
Gebiete.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer liegt das Verzeichnis
der tariftreuen Buchdruckereien des Deutschen Reiches
vom 31. Januar 1900 bei. — Die Maschinenfabrik Kempe-
werk in Nürnberg empfiehlt in einem Prospekt ihre Stereotyp-
Unterlagen. Wir machen unsere Leser auf diese Beilagen auf-
merksam.
Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg beabsichtigt
sich an der 500 jährigen Gutenbergfeier in der Weise zu beteiligen
und die Erinnerung an dieselbe in der nationalen Anstalt für alle
Zeiten festzuhalten, dass in ihr eine alte Buchdruckerei ein-
gerichtet wird, welche alle die Geräte und Gegenstände vereinigt,
die der Buchdrucker in früheren Jahrhunderten nötig hatte, um
seine Kunst ausüben zu können. Da nun die Lösung dieser Auf-
gabe nur dadurch möglich sein dürfte, dass alles das zusammen-
gebracht wird, was in alten Buchdruckcreien an geeignetem
Matcrial noch vorhanden ist und in diesen aus Pietät aufbewahrt
wird oder auch unbeachtet und vergessen in Winkeln herumsteht,
so wendet sich das Direktorium des Musenms an die Buchdruckerei-
besitzer mit der Bitte, ihm für die beabsichtigte alte Druckerei
gecignete Geräte und Utensilien geschenkweise zu überlassen, da-
mit sie in dieser im Germanischen Museum vor den Augen der
ganzen Nation und zum Ruhme der deutschen Buchdruckerkunst
einen Ehrenplatz erhalten. — Der Gedanke, in den Säleu des
Germanischen Nationalmuscums eine dauernde Schaustellung zu
Nr. 7
Zeitschrift für Deutschlands Buchärreker
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schaffen, die den Studierenden und Lernenden zeigen soll, wie es
in einer Buchdruckerei vor Erfindung der Schnellpresse ausgesehen
hat, ist jedenfalls ein guter und dürfte einer sympathischen Auf-
nahme in den Kreisen des Buchdruckgewerbes sicher sein, und
es ist deshalb wohl auch zu erwarten, dass dem Ansuchen der
Museumsdirektion allenthalben entsprochen werden wird. Was
an Einrichtungsgegenständen alles gewünscht wird, das brauchen
wir hier wohl kaum besonders aufzuzählen; wir wollen nur be-
merken, dass auch die scheinbar unbedeutendsten Kleinigkeiten
willkommen sein werden, da ja auch sie notwendig sind, um ein
getreues Bild der Vergangenheit zu geben. Es wird durch das
einmütige Eintreten der deutschen Buchdrucker dann ein die
grosse Erfindung würdig repräsentierender Raum ausgestattet und
eingerichtet werden können, der künftigen Geschlechtern das Bild
einer Buchdruckerei aus den ersten Jahrhunderten dieser Kunst
überliefert und zugleich Zeuge sein wird, welch lebhaftes Interesse
die Buchdrucker an der Geschichte ihrer Kunst nahmen zu einer
Zeit, als man des Erfinders dieser Kunst fünfhundertjährigen Ge-
burtstag allenthalben feierlich und festlich beging.
Neue Setzschiffe. Eine Neuerung von äusserst praktischer
Bedeutung bringt die Bauer'sche Giesserei in Frankfurt a. M.
in ihrem Setzschiff „Reform.“ Bei einfachster Konstruktion bietet
dieses Setzschiff den Vorteil einer leicht entfernbaren vierten Wand.
An seinen beiden Längsseiten befinden sich nämlich Einkerbungen
in systematischen Zwischenräumen, in welche die die vierte Wand
bildenden sogenannten Teiler bequem eingesetzt bezw. aus ihnen
herausgenommen werden können. Diese Teiler beseitigen auf prak-
tische Weise die bisher zur Befestigung des Satzes notwendigen,
äusserst primitiven Hilfsmittel, wie das Festkeilen von Stegen u.s.w.,
Hilfsmittel, die durch ihre Unzuverlässigkeit schon viel Argernis
und Zeitverlust verursacht haben. Sie vereinfachen ferner wesent-
lich den Bau komplizierter Sätze, ermöglichen auch, dass ein
Satz für mehrfarbigen Druck auf einem und demselben Schiff
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auseinandergestellt werden kann, was die unverkennbaren Vorteile
bedeutender Platzersparnis und grösserer Übersicht bietet. Der
gleiche Vorteil kommt für Katalog- und tabellarischen Satz in
Betracht, wozu früher das Aufstellen mehrerer Schiffe natwendig
war. — Auf dem gleichen Prinzip beruht auch die Konstruktion
des Bauer schen Reformspaltenschiffes. Durch Einstellen der
Teiler vor den Satz eines jeden an einem grösseren Artikel mit-
setzenden Setzers wird die Gefahr des Umfallens bezw. Quirlens
des Satzes beim Ausheben, Heben und Tragen des Schiffes gänzlich
beseitigt. — Auch als Vorteilschiffe sind die neuen Reform-Setz-
schiffe sehr gut zu verwerten und den geschlossenen noch vor-
zuziehen, da die das Schiff abschliessenden Teiler und alsdann der
Satz herausgenommen werden können. l
Elne vorzügliche Geschäftsempfehlung bringt auch dieses Jahr
wieder die Graphische Kunstanstalt von Peter Luhn in Barmen
heraus. Es ist dies ein in einen effektvollen Umschlag gekleidetes
und auf das feinste auf Kunstdruckpapier ausgeführtes Album
in Querquart, das eine grössere Zahl Abbildungen der einzelnen
Betriebsstätten des Luhn’schen Geschäfts, sowie einige sprechende
Leistungen der neu eingerichteten photographischen Reproduktions-
anstalt der Firma enthält. Herr Luhn führt mit diesem Album
der Geschäftswelt zu Gemüte, dass gute Drucksachen die beste
und auch die relativ billigste Geschäftsempfehlung sind.
Kalender. Von dem von der kgl. Universitätsdruckerei
von H. Stürtz in Würzburg herausgegebenen illustrierten kunst-
historischen Prachtkalender „Altfränkische Bilder“ ist der
sechste Jahrgang für das Jahr 1900 erschienen und zwar in’
gleicher gediegener und eigenartiger Ausführung wie seine Vor-
gänger. Die beiden äusseren Umschlagseiten zeigen getreue Nach-
bildungen. von Einbänden von Evangelienhandschriften mit ihrer
schönen Elfenbeinplastik aus dem 8. und 11. Jahrhundert und
sind in der Wiedergabe der Einwirkungen der Zeit auf den ganzen
Einband, auf seinen Farben-, Metall- und Edelsteinschmuck aus-
gezeichnet. Die innern Seiten des Umschlags enthalten das Ka-
lendarium. Der Text des Kalenders schildert auf 16 Folioseiten
in Wort und Bild und in fesselnder Darstellung wieder eine Reihe
mittelalterlicher hervorragender Kunstschöpfungen aus dem Franken-
lande und wird damit dem Kunstverständnis und der Liebe zur
Kunst ebenso förderlich sein, wie dies die Vorgänger des vor-
liegenden Kalenders waren. Der schöne Kalender ist im Buch-
handel zum Preise von 1 oá zu haben. — Die Firma J. P. Bachem
in Köln widmete ihren Geschäftsfreunden wieder den aus den
Vorjahren bekannten ebenso hübschen als praktischen Notiz-
kalender für die Brieftasche. Derselbe ist diesmal mit einer
jener reizenden farbigen Vignetten geschmückt, die eine Spezialität
der Firma sind.
Richtigstellung. Zu der Besprechung des Kalenders der Firma
Stähle & Friedel in Stuttgart in Nr. 6, S. 56, Sp. 1 der „Zeit-
schrift“ haben wir richtig zu stellen, dass die Inhaber der Firma,
die eine eingetragene offene Handelsgesellschaft ist, die Herren
Eugen Rieger und Reinhold Rall sind.
*
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Gebr. Gundelach & Ebers-
bach, Maschinenfabrik, Mechanische Werkstatt, Schriftgiesserei und
Spezialgiesserei für Ausschlussmaterial in Leipzig-Stötteritz
ist in eiue Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt
worden. Geschäftsführer sind die Herren Rudolf Ebersbach und
Oswald Fritzsche, Prokuristen die Herren Johannes und Louis
Gundelach. | aa S
Eingetragene Firmen. In Kaiserslautern die Firma Julius
Lösch, Accidenzbuchdruckerei, Inhaber Herr Buchdrucker Julius
Lösch daselbst. — In Stollberg die Firma Friedrich Köhler in.
Oelsnitz, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Friedrich Wilhelm
Karl Köhler daselbst.
Gestorben. In München starb im Alter von 64 Jahren der
frühere Buchdrucker Herr Karl Kirchner, der als Schriftgiesserei-
vertreter in weiten Kreisen des Buchdruckgewerbes bekannt ge-
worden ist. — In Chemnitz starb in der Nacht vom 8. zum 9.
Februar Herr Kommerzienrat Carl Pickenhahn, Mitbegründer und
lange Jahre hindurch alleiniger Inhaber der Firma I. C. F. Picken-
hahn & Sohn daselbst. — In Liegnitz starb am 25. Januar Herr
Buchdruckereibesitzer Wilhelm London. — In Markt-Redwitz
starb am 21. Januar Herr Buchdruckereibesitzer Karl Holstein aus
Leutkirch, 36 Jahre alt. — In Saulgau (Württ.) starb am
24. Januar der Direktor der Hofbuchdruckerei Herr Dr. Eugen
Raspi, 41 Jahre alt.
$
Litteratur.
Die Typographischen Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum
für Buchdrucker in Leipzig (Preis pro Jahrgang, 12 Hefte,
4,80 ) beginnen ihren 21. Jahrgang mit einem ebenso inter-
essanten als reichhaltig und schön ausgestatteten Hefte. Unter
den Aufsätzen des Textes sind eine Abhandlung über photographischen
Rotationsdruck, eine Abhandlung über den modernen Holzschnitt
und seine Zukunft und eine Schilderung des Karl Krause’schen
Etablissements in Leipzig hervorzuheben, und von den zahlreichen
Kunstbeilagen erwähnen wir einen hübschen Dreifarbendruck von
Carl Flemming in Glogau und ein Portrait des Kreishauptmanns
von Ehrenstein in Leipzig, der sich bekanntlich um die Sache
der Buchdrucker-Innungen Verdienste erworben hat.
68 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Erster Nachtrag.
L Kreis.
Hamburg: Brügmann, M. & C. München:
Se Grandt, Heinr. S
Il. Kreis.
Köln: Hahn, Bernhard.
druckerei (Victor Deterre & Co.).
Düsseldorf: Schmitz, Joseph.
ill. Kreis.
Frankfurt a. M.: Frankfurter
Handelsdr. (v. Linsingen).
„ Union-Druckerei G. m.b. H.
IV. Kreis. a
Bruchsal:
Lochner.
Lahr: Hassler, Hermann.
Landau: Strom, Joh.
Stuttgart: Rohm, Karl.
Allenstein:
Rybnik O.
Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen gestrichen
wurden die Firmen: C. Späth in Altbreisach (IV. Kreis) und Ed.
Quatz in. Königsberg (IX. Kreis).
Berka a. d Ilm: Reitzig, Paul.
Köln-Ehrenfeld: Kölner Vereins- Zahna: Richter, Oswald.
Leipzig: Lienekampf, Otto.
Wurzen: Wurzener Tageblatt und
Amtsblatt (Gustav Jacob).
Berlin: Hoffschläger, Max
(Deutsches Reichsblatt).
Lüders Druckerei.
„ Schütthelm, F.
Hettmannsperger & Steglitz: Kühne & Schulz.
-S.: Sollors, Ignatz.
Nr. 7
—ͤ [Un
| Bekanntmachung.
Gemäss § 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
| das Schiedsgericht in Hamburg neu konstituiert. Gewählt wur-
den prinzipalsseitig die Herren F. Jeve, E. von Döhren, J. D Holl-
mann als Mitglieder, H. W. E. Freytag, W. J. J. Neuenhaus zu
Stellvertretern; gehilfenseitig die Herren J. Sauer, E. Vogelmann,
A. Bauersfeld als Mitglieder, C. Schädlich, W. Struckmann als
Stellvertreter. Den Vorsitz übernahm prinzipalsseitig Herr F. Jere,
Kleine Reichenstrasse 9/11, gehilfenseitig Herr J. Sauer, Altona,
| Kibbelstrasse 55, p. Beschwerden oder Streitfälle in Sachen des
! Tarifs seitens der einen oder anderen Partei sind an den betreffen-
| den Vorsitzenden behufs Erlediguug schriftlich zu richten.
|
|
V. Kreis.
Kink & Eberhard.
Höller, Wilhelm.
VI. Kreis.
VII. Kreis.
Verzeichnisse der tariftreuen Firmen stehen bei Ver-
breitung unserer Petitionen als Beilage für dieselben in
gewünschter Zahl gratis zur Verfügung.
Berlin, 10. Februar 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende.
VIII Kreis.
Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-
Vereins.
Die Ortlieben Verwaltungsstellen, welche bisher mit der Ein-
sendung der Abrechnungen vom 3. bez. 4. Quartale 1899 im Rück-
stande geblieben sind, werden hierdurch ersucht, für cine möglichst
umgehende Einsendung derselben Sorge tragen zu wollen.
IX. Kreis.
Bludau, Rudolf.
Nachstehende Firmen haben den ab 1. Januar 1900 gültigen
Deutschen Setzmaschinentarif anerkaunt:
Chemnitz: Geyer, Hilscher & Co. Frankfurt a. O.: Frankfurter
Lokal-Anzeiger. Hammi. W.: Griebsch, Emil. Heilbronn: Schell’sche
Buchdruckerei. Mülheim a. d. Ruhr: Blech, Hermann. Varel i. O.:
Im Rückstand sind folgende Verwaltungsstellen: Berlin, Bremen
(4. Quartal), Breslau (3. und 4. Quartal), Danzig, Darmstadt,
Dresden, Gotha, Graudenz, Guben, Halle a. S., Hamburg, Königs-
berg, Liegnitz (4. Quartal), Lübeck (3. u. 4. Quartal).
Leipzig, 12. Februar 1900.
Dr. Robert Allmers.
Die Hauptverwaltung.
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Buch- und Steindruckerei hierselbst sollen die vorhandenen Einrichtungsstücke an zum Teil
neuen Maschinen, Geräten, Regalen etc. ete. sowie die Vorräte an Betriebsmaterial, Schriften,
Einfassungen, Steinen, Papier- und Papierwaren, Karten, Kartons etc. etc.” im Ganzen oder
Einzelnen freihändig verkauft werden. Reflektanten wollen sich baldigst an mich wenden.
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*Achim. Engelke, H.
Wilhelm, Richard
Aichach. Mayer, J.
Aken. Beckers, C., Buchdruck.
Allendorf. Bodenheim & Co.
Allenstein. Bludau, Rudolf
Alsfeld. Cellarius, Julius
TAltearbe (Ostbahn) Ullmann& Co.
Altdamm. Hormann, Hermann
Altena. Geck, Diedr. (Lenne-
Zeitung)
* Altenberg i. Sachsen. Kuntzsch,
F. A
Altenburg. Altenburger Spiel-
kartenfabr., Schneider & Co.
Blücher, L. Bruno, Nachfolg.
Robert Fuchs
Bonde, Oscar
Dietze, C.
Hiller, Richard
Pierer’sche Hof- Buchdruck.
(Stephan Geibel & Co.)
Schoene, H.
Unger, Theodor
Altenessen. Karst, Hubert
Alt-Landsberg. Draeger, Th.
Altötting. Lutzenberger, Josef
Altona. Adolff, Chr.
Carstens, S. G.
Dircks, H.
Fallnicht's Buchdruckerei
Hammerich & Lesser
Haupt, Hermann
Jürgensen, Herm.
Köbner, H. W., & Co.
Krause, Theodor
Langebartels & Jürgens
Meyer, Peter
S ligmann, E.
Timmermann, G.
Altona- Ottensen. Adolff, Chr.
Bruhn & Dietz
Dingwort, Th., & Sohn
Katzsch, Arno
Netzler Nachf., N. F. A.
Treu, L. W., & Co.
Altwasser. Hilliger, Otto
"Me i. Sachsen. Kästner,
E.
Schreiber, C. O.
Annaburg. Steinbeiss, Hermann
Annweiler (Pfalz). Hübner, Hans
Belzner, J. M.
Schnug's, Ed., Buchdruckerei
Apenrade. Hanssen, H. P
Janke, Theodor
Wohlenberg, A.
Apolda. Berger, F.
Blume, Hugo
Bankwitz, Oscar
Birkner, Rob.
Lind, Wilı.
Stadlmair, M.
Arnstein. Ee inger, A.
Arnstorf. Huber, Anton
Arnswalde. Wendt, O.
Arolsen. Ewers, Hermann
Aschaffenburg. Schippner'sche
Druckerei (R. Kolbe)
Wailandt’sche Druckerei-
Aktien-Gesellschaft
Aschersleben. Haller’sche Buch-
druckerei
Hoffmann, Fr.
Wedel Nachf. R. Bässler)
Auerbach. Gröger, Adolph
Augsburg. Aubele, R. N.
Bögner, Anton
Haas & Grabherr
Himmer. J. P.
Hofmann, G.
Kremer, F. C. (A. Manz)
Lampart, Th.
Mühlberger, H.
Pfeiffer, Ph. J.
Rackl & Loc: ner
Reichel, Gebr.
Schoder jun., Franz
Walch, Joh.
Wirth’sche Buchdruckerei
Augsburg-Pfersee. Hieber, A.
Augustusburg. Gutermuth, Ernst
Auma. Jügelt, Albin
B.
Babenhausen (Bayern). Egger
Kassenetter
Uhl, Mich., (Druckerei des
Schwäbischen General-
Anzeiger)
Babenhausen (Hessen). Grüne-
wald, Lorenz
Baden-Baden. Echo, Act.-Ges.
für Verlag und Druckerei
Kölblin, Ernst, Hof- Buch-
druckerei
{*Bad Essen. Schlüter, Franz
Bad Nauheim. Muth, Peter
Wagner, L.
Bärenstein. Onste, Heinrich
Bärwalde. Thiele, Bernhard
Bahn. Marwitz, A.
Ballenstedt. Rühling & Paetz
Bamberg. Kollerer, Hans
Nagengast, Joh.
Handelsdruckerei u. Verlags-
handlg Schulz,Max Richard
Bant in Oldenburg. Hug, Paul
Barleben. Bergau'sche Buch-
druckerei
Barmen. Brons Nacht. Otto
(Jul. Hergt)
Bückemeyer, Wilh.
Christian & Co.
Luhn, Peter
Proll & Weyding
Schöpp. Otto
Staats, Fr.
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Anmerkung. 7 bezeichnet das Bestehen der Ausnahmevergünstigung aus dem § 31 für Städte unter 20.000 Ei
— — ——— —
7 |
welche bis einschliesslich 31.
2
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Januar
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den Deutschen Buchdrucker-Tarif vom 1. Juli 1896 anerkannt haben.
Barmen. Wandt, Wilh.
Weddigen, Carl
Barsinghausen. Weinaug, Ph. A.
Baruth (Mark). Särchen, J.
Bassum. Knorr, Reinh
Monse, E. M.
Schmaler, Marko
Bayreuth. Ellwanger, Lorenz
Giessel, Carl
Reiner, Friedrich
Tripss Leonh.
Beckum. Heickmann, J. H.
Beeck b. Ruhrort. Bollig, Müller
& Korbmacher
Beerfelden. Reis, S.
Beilngries. Bauer, M. W.
Bendorf a. Rh. Bernhard, H.
* Bentheim. Hellendoorn, A.
F Vonderthann,
Berga a d. Elbe. Adler, F. A.
Bergedorf. Bergedorfer Buch-
druckerei (Ed. Wagner)
Harders, Wilhelm
Berlin. Ahrens, Gustav
Ahrens, Oscar
Amelung, Rob.
Arendt’s, H., Verlag
Arndt, Wilhelm
Arnoldt, Rudolf
Ashelm, Ferd.
Assmann, F. W.,
giesserei
Auerbach, Gotthold
Axt, Wilhelm
Bading, Max
Baensch, Wilhelm
Bahlke, Julius
Bajanz & Studer
Bargou, J., Söhne
Baumann & Lewin
Bayer, Selmar
Behrendt, Albert
Behrens, C.
Belling, Johannes
Benekendorft, F. U.
Berg, C.
Bergmann, Cuno
Berkowitz, B., & Co.
BerlinerBuchdruckerei, Akt.-
Schrift-
es.
Berliner Lokal- Anzeiger,
August Scherl, G. m. b. H.
Berlinische Verlagsanstalt
Bernstein, G.
Berthold, H., Messinglinien-
fabrik u. Schriftgiesserei,
A.- G
Bertinetti, Anton
Beyer, Max |
Billig, Emil, Nachf.
Blanke, Hermann
Blankenburg, Ludwig
Bless B.
Blossfeld & Müller
Bobrzyk, Alexander
Boll, R., Buchdr. u. Verlags-
buchhandlung
Bolle, C.
Borchardt, Louis
Borns, M.
Brandt, Oscar
Brodek, Max
Brückmann, E.
Buchdruckerei Georg Pintus
Buchdruckerei Gutenberg (F.
Zillessen) |
Buchdruckerei des Reichs-
boten
Buchdruckerei und Verlags-
anstalt Strauss (G. m. b. H.)
Buchdruckerei und Verlags
anstalt H. Walter
Buchdruckerei Wilhelma
Budwell, Curt
Büttner, H.
Büxenstein, W.
Buschhardt, G.
Cador, Julius
Chaste, George
Cohn, Max
Continental - Telegraphen -
Compagnie (A.-G.)
Cooke, G. K., & Weylandt
Correspondenz Gelb - Buch-
druckerei
Cynamon, F.
Dahlmann, R.
Damcke, Albert
Danziger, Adolph
Denter & Nicolas
Deutscher Verlag, G. m. b. H.
Deutsches Druck- u. Verlags-
haus, G. m. b. H.
Die Post, G: m. b. H.
Dietze, Oswald
Drewitz, Otto
Dreyer, Emil
Dreyer, Otto
Driesner, M.
Druckerei d. Berliner Börsen
Zeitung (L Metzold)
Druckerei desSonntagsblattes
Dudek & Co. ,
Düringshofen, L.
Dusedann, H.
Ebbmeyer, H.
Eber, Leopold
Ebering, E.
Eckstein, Louis
Ehrlich, Gustav
Eichler, Georg
Eigendorf, Oscar
Elektr. Buch- und Kunst-
druckerei (C. Budwell)
Elsner, Otto
Engelke, Gebr.
Eppenheim, Gustav
Erich, E.
Eyck & Friedlaender
Falk, Richard
Falkenberg, Georg
Feilchenfeld, D.
Feilchenfeld, Heinr.
Feister, C.
Berlin.
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Feldmann, N.
Felgentreff & Co.
Ferchland, Fritz
Fernbach, J. L.
Feyl, Hermann, & Co.
Fischer, E.
Fraenkel & Stroh
Franke, Gustav
Friede, H.
Friedländer. Albert
Fromholz, Carl
Funcke, R. F.
Gasedow, C.
Gaspary’s Verlag, Dr.
Germania, Act.-Ges, für Ver-
lag und Druckerei
sierth & Lücke
Glenk, Ludwig
Goedecke & Gallinek
Golm, Johann Emil
Grade, Ernst
Greve, Wilhelm
Gronau, L., & Co. (vorm. J.
Rosenthal)
Grossmann, Alb.
Grunert, Gebr.
Günther, F. A., & Sohn
Gursch, Emil, Schriftgiesserei
„Gutenberg“, Druckerei und
Verlag
Haase, Max
Haasenstein & Vogler
Haebringer, Oscar
Hahn, Felix
Harrwitz, J, Nachf.
Hartmann, R.
Hass, Aug.
Hause, Carl
Hausmann, Ad.
Hayn's, A. W., Erben
Hecht, Robert
Heckendorff, E.
Heeger & Ahrens
Heinicke, F.
Heinicke, G.
Hempel & Co.
Hendebett, A.
Henning, Albert
Hermann, H. S.
Hermann, Georg
Hertel, Reinhold
Hesse, Conrad
Hesselbarth, Wilh.
Heuer, Th.
Hildebrandt, Th.
Hildebrandt & Stephan
Hildebrandt. W.
Hille, Dr. Philipp
Hirschberg, L.
Höhn, Paul
Hoffschläger, Max
v. Holten, Otto
Horn, Gebr.
Horn, Gustav, & Co.
Horn & Raasch
Huss, C. J.
Ihring & Fahrenholtz
Issleib, Wilhelm
Jacob, Franz
Jacoby & Co
Jaeckel, A.
Jaeckel, Ed.
Jäger, Julius
Janetzke, Ernst
Janiszewski, G.
Jedeck, Marg.
John, Robert, Nachfolg.
Schewohl)
Jünger & Hahn
Juergens, L.
Kaiser, Theodor
Kerskes, J
Kiesau, Gebr.
Klarbaum, A.
Klein, Anton
Klemm, Georg
Klett, Otto
Klokow, Hermann
Knickm yer, Adolf
Knöppen, G.
Knörck, Franz
Knoll und Wölbling
Koebke, W.
Köhler, Wilhelm
König, Georg
Koepsel. C.
Kohn, Wilhelm
Kraatz, Hermann
Kramm, Gebr.,
(Böhme, R. A.)
Kroll’s Buchdruckerei
Kroll & Straus
Kubisch, Richard
Kühn, Carl, & Söhne
Kühn, Georg
Kühn, Reinhold
Kuhnert, Rich.
Kuhz, Hermann
Lange, Otto
Langenscheidt'sche Buch-
druskerei
Legal, Georg
Lehrfreund, S.
Lenz, F., & Co., G. m. b. II.
Lenz. Paul
Lessing'sche Druckerei
(Vossische Zeitung)
Lewent'sche Buchdruckerei
Lezius, E., & Co.
Lichtwitz, Max
Liebheit & Thiesen
Liebmann, A.
Liebmann, Max
Lief länder, Wilhelm
Litfass’ Erben, Ernst
Loewenthal, W., & S.
Ludwig, Adolf
Ludwig, Rich.
Lüben & Co.
Lüder’s Druckerei
Lüdtke, Albert
Lutze & Vogt
Märk. Volks-Ztg. (G. F. Das-
bach)
Mandelstamm & Co.
Mann, Gebr.
Marschner & Stephan
Maschning & Kantorowicz
Maurer & Dimmick
Mesch & Lichtenfeld
Nachfolger
Berlin. Meyer, F. W.
Militär- Verlagsanstalt
Mitsching, Hermann
Mittler, E. S., & Sohn
Möhl, Herm.
Möller, Wilhelm
Moser, W.
Moriz & Kummer
Mosse, Rudolf
Müller, Carl Hermann
Münch's Buchdruckerei
Muskalla, Hugo
National-Zeitung, A.-G.
Nauck'sche Buchdruckerei
Nespital, Julius
Nietack, F. W.
Nordd. Buchdr. u. Verlags-
anstalt
Ockler, Carl
Oldenbourg, Martin
Osnabrücker Papierwaaren-
Fabrik
Ostermann, Otto
Ostrowski, A.
Pakuscher, L.
Pass & Garleb
Paul. A., & O0.
Paul, Bernh.
Perbandt, F. von, & Co.
Petzel & Stransfeldt
Pilz, Wilhelm
Pörtner, Richard
Pormetter, W.
Posekel, F.
Posewitz & Babst
Prehn, Max
Preuss, J. S.
Prüfer, Carl
Radetzki, Gebr.
Rares, Jacob
Regenhardt, C.
Rehfeldt, Max
Reimann, Ernst
Reinke, Robert
Remmler, Hugo, Dr.
Reuter & Siecke
Riefenstahl, Zumpe & Co.
Rieger, Emil
Rinka, Otto
Röwer, W.
Rohde, Robert
Rosenbaum, Julius
Rosenbaum & Hart
Rosenthal, Franz
Rosenthal Nachf.., A.
Rosenthal & Co
Rosollek, Gebr.
Rother, Joh.
Rupertus, ‚Franz
Salewski. Carl
Sayffaerth, Alb.
Schade, A. W.
Schade, Gustav Otto Francke),
Schaefer & Rosenfeld
Schäfer, Wilhelm
Scharowsky, A.
Scheibel, Emil
Schenck, Gustav, Sohn
Scherokosz, H
Schirmer, Friedrich
Schlesinger, E.
Schlosser, F.
Schmidt, A.
Schmidt, Bruno
Schmidt, Hermann
Schmitz & Bukofzer
Schneider, A.
Schneider, Louis, &
G. m. b. H.
Schneider & Wangerin
Scholem, Arthur
Scholem, Siegtried
Schrinner, M.
Schroth, Robert
Schultheiss-Brauerei
Schultz, Ludwig
Schultze & Mayr
Schulz & Co.
Schumacher, L.
Schwartz, Otto
Schwarz, Alb.
Schwarz, L.
Schwartz, O. C. L.
Senss, Wilh.
Seydel, A., & Co.
Siebenmarck, W.
Simion, Leonhard
Sittenfeld, Julius
Sporkenbach, Otto
Co.
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Berlin. Westphal, Franz
Wiedenhöft, Emil
Wiegandt, Carl Georg
Wiegler Nachfl, Chr.
Wilhelm & Brasch
Windolff, J.
Winser, A.
Wisch, Carl
Woellmer, Wilhelm, Schrift-
giesserei
Wolfi, Adolf
Wolffsky, Max
Wolkewitz, Hermann
Zacharias, Paul
Zeidler, Hugo & Hermann
Zimmermann, Alb.
Zitelmann, Heinrich
Zorn & Jacobi
Zumpe, Adolf
Bernburg. Berger, Alwin
Dornblüth, Otto
König, Alfred
Querchfeld, B., & Sohn
Wieprecht, M.
Berne. Bessin, Max
Berneck. Teichmann, Oskar
Bernstein (Neumark). Plauz, J.
Beuthen (Oberschl.) Immer-
wahr, M.
Kamm, Wilhelm
„Katolik“, Verlagsgesellsch.
m. b. H.
Keil, Ernst
Nothmann. Moritz
Wylezol, B., & Co. (R. Feist)
+Biberach a. Riss. Dorn &
Heberle
Scheffold'sche Buchdruckerei
(J. Schick)
Biebrich. Schandua, J., & Co.
Biedenkopf. Heinzerling'sche
Buchdruckerei
Bielefeld. Becher, Heinrich
David, Ernst
Gundlach, E.
Kampmann, Heinrich
Maninger, Carl
Schumann & Co. („Volks-
wacht“)
Siedhoff, Ernst
Veliagen & Klasing
Bingen (Rhein). Polex, Wilh.
Bischofswerda. Klepsch, Paul
May, Friedrich
Schneider, Georg
Blankenburg (Harz). Buchdr.
d. „Harz-Ztg.“ (Karl Uebe) T Bretten.
Kirch r, Otto
Blankenburg (Schwarzb.-Rudol-
stadt). Meyer, Aug.
Blankenese. Detje & v. Helms
Kröger. Johs.
Blasewitz b. Dresden.
Alwin
Steinkopff & Springer
Bleckede. C. Grosse’s Buch-
druckerei
Bochum. Administration des
„Wiarus Polski“
Bon er Anzeiger, Dierichs
0.
Fasbender, J. W.
Hoppstädter & Co.
Märkische Vereinsdruckerei
Möiler, Heinr.
Seippel, Max
Völlme ecke, C.
Bönnigheim. Salber, N. (Michels-
berger Warte)
Bojanowo. Buchdruckerei
Provinzial- Verwaltung
Bopfingen. Palm, G.
Borghorst. Strathmann, C. H.
Borna. Noske, Robert
Reiche, Albert
Bottrop. Schulte, Franz
Brake. Auffurth's Buchdruckerei
Lehmann, Adalbert
+*Bramsche. Brauer's Buchdr.
Bramstedt. Paustian, C.
Brand b. Freiberg. Kluge, Hch.
Brandenburg (Havel). Branden-
burger Ztg.(0.Sidow & Co.)
Genths. Emil
Kahle & Co.
Matthes, Gustav
Meyerheim, B.
Schiemann & Co.
Wiesike, J.
Arnold,
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Staatsbürger-Zeitung, G. m. Braunschweig. Appelhans, E.,
b. II & C
Stahl, C.
Stankiewiez, P.
Starcke, J. F.
Star Printing Office
Stoebe, R. F.
Stolzenwald, M.
Strauss, Adolf
Stresow, Carl
Streisand, Emil
Teller, Albert
Theinhardt, H.
Thiele, Ernst
Thomas, Karl O.
Thormann & Goetsch
Timm, Anton
Trowitzsch & Sohn
Ullstein & Co.
Unger, Alfred
Unger, Gebr. (Th. Grimm)
„Union“, Berl. Buch- u. Zei-
tungs-Druckerei, G. m. b. H.
Urbahn, Rudolf
Vaterländische
stalt (D. v. Oertzen)
Vereinigte Buchdruckereien
Köppen & Wernitz
Vetter, M.
Vogeľs Buchdruckerei
Wagner, Wilhelm
Waldowsky, Otto
Waltenberg, Carl
Walter, Otto
Weber, Franz
Weber, H. A.
Weichert, A.
Wenzel, Otto
Werner & Schumann
Wernicke, Anton, & Co.
Wertheim, E.
Verlags-An- | Bremen.
Co.
Bischoff, Heinrich
Bosse, Fr.
Dessau, F.
Göbecke & Preusendanz
Grossklaus & Strube
Günther, A.
Hildebrand, J.
Herzogl. Waisenhaus-Buchdr.
Kirchen, Adolf
Krampe, Julius, Hofbuchdr.
Limbach, Albert
Meyer, Joh. Heinr.
Neueste Nachrichten (H.
Lauer)
Oeding, Hans
Prestele & Friedrichs
Sievers, H & Co., Nacht,
Stottmeister, L., & Co.
Vieweg, Friedr, & Sohn
Westermann, George
Ziekfeldt, A. W.
Ziekfeldt & Andres
Bodenstedt, A. C.
Bremer Tageblatt
Brinner, A. G.
Diereksen & Wichlein
Engelke, Heinr.
Frese, Joh.
Frese, Heinr.
Geffken, Chr. & Co.,
Gerst, Ed.
Grube & Dathe
Guthe, A.
—
| Celle.
Verzeichnis der Buchdruckereien des Deutschen Reiches
Zusammengestellt vom Tarifamt der Deutschen Buchdrucker in Berlin SW. 48, Friedrichstrasse 289.
Bremen. Hunckel, G.
Kempe, H.
Koch & Lüken
Landmann, Richard
Mack, L.
Meierdirks, C. H.
Nössler, Max
Ordemann Söhne, N. A.
Bahn .
Reiners & Orlop
Schünemann, Carl
Seemann, H.
Suhling, Hermann
Vahland & Co.
Vroom, J. H.
Bremenried. Kimpel, Fr. X.
Bremerhaven. Bremerhavener
Zeitung
Haverkamp, A.
Krause & Randermann
Bremervörde. Peters, A.
Breslau. Brass, Jaques
Breslauer Genossenschafts-
Buchdr., E. G. m. b. H
Dülfer, Carl
Freund, Leopold
Galle’s Dr. R., Buckdruckerei
(Paul Förster)
Grass, Barth & Co. (W.
Friedrich)
Gutsmann, Otto
Hoferdt, Julius, & Co.
Jungfer, F. W.
Korn, Wilh. Gottl.
Kornicker, Max
Lilienfeld, S.
Nischkowsky, R.
Nowack, Paul
Peterson, Erich
Proskauer jr., H.
Schatzky, Th.
Schenk, Benno
Schenkalowsky Nachf., Georg
Schiller, ©
Schlesische Buchdruckerei,
Kunst- und Verlagsanstalt
Schlesische Volkszeitung,
Verlag und Druckerei
Stenzel, Adolf, vorm. Brehmer
& Minuth
Sternberg, Wolff
Tietzen, Hugo Conrad
Werle, F. A.
Wiskott, C. T.
Zimmer, Herm., & Comp.
„Zum Gutenberg“ (Schreiber)
Leitz, Franz, Söhne
Brieg. Kubisch, R.
Loewenthal, W,
Briesen (Westpreussen).
Gonschorowsky, Paul
Brilon. Meyer, Joh.
Broich b. Mühlheim. Schaake
& Wilterhaus
Bromberg. Dittmann, A,
Gruenauer’sche Buchdr. (O.
Grunwald)
Bruchsal. Katz, Oscar
Stoll, M. J.
Weber, D.
* Brunsbüttelhafen.
Buchdruckerei
Buchau. Landsee, jr., Rudolf
7* Bühl (Baden). Buchdruckerei
des „Acher u. Bühler Bote“
(Schindler)
Röger's Buchdruckerei
Bünde. Vornbäumen, H. F.
Winter & Meschett
Züsum. Clausen, Wilhelm
Bützow. Paetow, M.
Bunzlau. Fernbach, L.
Voigt, C. A., Buchdruckerei
Burg Magdeburg). Buchdr. A.
Hopfer
Fischer & Eisenhart
Lincke, Carl
Schultze, Wilhelm
Burgau. Baur, Georg
Burgdorf (Hannover).
Rumpeltin, W.
Burglengenfeld, Maul, P.
Burgstädt. Schmidt, Reinh.
Burkhardtsdorf Schreiber, Bruno
Buxtehude. Vetterli, J.
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©.
Callies. Müller, G.
Calw. Carl, E., Wittwe
Cannstatt. Bosheuer, Louis
Mann, J.
Rapp'sche, G. F., Buch-
druckerei
Carlshafen. Joos & Birkenmaier
Carthaus (Westpreussen). Ehlers,
Otto
Cassel. Aktiengesellschaft für
pharmaceut. Bedarfsartikel
(vorm G. Wenderoth)
Baumann & Co.
Buchdruckerei Gutenberg
Döll, L.
Drewfs & Schönhoven
Drubel & Comp.
Faubel & Co. Nachf.
Gotthelft, Gebr.
Hof- und Waisenhaus-Buch-
druckerei
Müller, Gebr.
Otto, Johannes
Röttger’s Buchdruckerei
Scheel, Friedr.
Schlemming, Wilh.
Siebert, H.
Thiele, Carl
Nachf.)
Trömmer, Richard
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Aug. (Föbus
Verlagshaus der deutschen
Baptisten (Oncken Nachfl.)
Weber & Weidemeyer
Caternberg. Gebr. Grewer
Grossgebauer, W.
Hamburger Buchdr. u. Verl- Charlottenburg. Buchdruckerei
Anst., Auer & Co., Filiale
Bremen
Hauschild, H M.
Homeyer & Meyer
Humburg, B.
Gutenberg
Fänger & Heimann
Gertz, Adolf
Goerke, Otto, & Co.
Krebs, Aug.
nwohner, * die Ausnahme aus dem $ 33, Absatz 1 für Städte bis zu 6000 Einwohner.
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Charlottenburg. Münch, E Dortmund, Krüger C. L.
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Weber, Hermann A.
Chemnitz. Adam, Wilhelm
Beschnitt, H.
Christoph, Hermann
Flath, C. Otto
Geidels, J. W., Buchdruckerei
Gerstäcker, R., & Sohn
Geyer, Hilscher & Co.
Girardet, Hendel & Co.
Heyde, Gebr.
Körner & Lauterbach
Lamprecht, G.
Landgraf, Emil
Lohse, Max
Ludwig, C. G.
May, Clemens
Mittag, Carl
Müller, Richard
Neubert, L.
Oschatz, Richard
Schmidt, Emil
Schmidt, Gebr.
Schuster, Richard
Seidel & Naumann
Seyler, Theodor
Tetzner & Zimmer
Weidig, Bruno
Wiechert, Carl
Wiede, Alexander
Wilisch, Hugo
Christiansfeld. Martin, Friedrich
Cloppenburg. Imsiecke, Herm.
Coburg. Dietz’sche Hof buch-
druckerei
Dorn, Ernst
Kirchhoff, Otto SE
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Cölln (bei Meissen). Simon, H.
Cöthen (Anhalt). Buchdruckerei
Aug. Preuss
Dünnhaupt, Paul
Schumann, Robert
Colditz. Heinke, William
Corbach. Bing, Wilh.
Cosel. Radecker, Arthur
Cottbus. Heine, Albert
Crailsheim. Reichelt, Ewald
Richter, Aug.
Crefeld. C. Busch du Fallois
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Casaretto, Gustav
Crefelder Druckerei u. Ver-
lagsanstalt (Bürger-Zeitg.)
Finck, J., & Co.
Gassmann, Hugo
Greven, Wilhelm
Halfmann, Heinrich
Hohns, G. A.
Kramer & Baum
Mahler, Hermann
Müllemann & Bonse
Potthoff & Büschgens
Rave, W.
Rehmann, Adolf
Crimmitschau. Böttcher &
Neumerkel
Popp, C. Bernh.
Raab, Robert
Cronberg (Taunus). Andrée, A
Cronenberg (Düsseldorf).
Eckers, J.
Cüstrin. Nigmann, C.
Cuxhafen. Rauschenplat,
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Vorrath, Ernst
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Dachau. Mondrion, Franz
Dahlen. Irrgang, K.
*Dam-Hast. Weidlich, Joh.
Danzig. Dannemann, M.
Danziger Neueste Nachricht.
Kafemann, A. W.
A. Müller vorm. Wedel'sche
Hof buchdruckerei
Dargun (Mecklenburg.) Voss,
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Darmstadt. Bekker'sche, E.,
Hofbuchdruckerei
Brill, H.
Dr ucker ei d. Neuen Hessisch.
Volksblätter
Gebr. Edeimann
Grab, J
Haun, Chr.
Herbert, Joh Conr., Hof-
buchdruckerei
Hohmann, H., Hofbuchdr.
Kichler, Heinrich, Hofbuchdr
Kunze, C
Langnes, Fr., Hofbuchdr.
Leinberger, A.
Leske, C. W.
Leuthner, J. Ph.
Menzlaw, Heinrich
Otto, G., Hofbuchdruckerei
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Sachs, Val.
Schmitt, J. G.
Schneider, Georg
Simon, L.
Uhde, Herm.
Wittich'sche, L. C., Hof buch-
druckerei
Daxlanden. Moos, Jos.
Deggendorf. Ditsch, Adolf (Kürzul)
Delitzsch. Walter, C. A
Delmenhorst. Rieck, Siegfr.
Derschlag. Frau Wilh. Bellingrodt
Dessau. Anhalt. Buchdruck
Gutenberg, E. G. m. b
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Dünnhaupt, C., Hof-Buchdr.
Franke, H
Petruschka, Franz
Weniger & Co., Hofbuchdr.
Detmold. Dormeyer, Max
Heynke, Gustav
Meyer’sche Hofbuchdruckerei
Preuss, Fr.
Deuben. Kühn, Moritz
Deutsch-Piekar. Czerniejewski,
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Dieburg (Hessen). Wittmann,
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Dorum (Bez. Bremen). Druck-
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Gross, Carl (Osterod. Krsztg.)
Osterwieck (Harz). Zick-
feldt, A. W.
Ostrau (Sachsen). Schmidt, Heinr.
Ostritz. Kasper, Hugo
Lampel, H.
Ottobeuren. Ganser’sche Buchdr.
Druckerei u. Verlagsanstalt
(Türck) |
Krumm, Hermann
Schmidt, Gottlieb
J. F. Ziegler’sche Buchdr.
Remscheid-Vieringhausen.
Bäumer, Otto
Rendsburg, Albers, F.
Möller, H. (Gütlein Nachf.)
Reutlingen. Baur, Julius
Bofinger, Gustav
Fleischhauer & Spohn
Hutzler, Eugen
Sauer, Franz
Rheydt. Meyer, J.
Ribnitz i. M. Lechner, F.
Rietberg. Löwenstein, Julius
Rixdorf. Hoffmann, Gg. (vorm.
Ehrlich) V.
Mier & Glasemenn
Noster, Max
Rochlitz. Bode, M.
Rödelheim. Lehrberger, M., &
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Rötha. Apitz, Gustav
P.
Paderborn. Sprückmann, L.
Partenkirchen. Ostler &Bierprigl
Pasing. Stiefel & Manzinger
Passau. Ablassmeyer & Pennin-
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Pegnitz. Rixner, Max
Peine. Löffler & Diehl
Peitz. Richter’s, Reinh., Wwe.
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Pfaffenhofen. Schonger, Fried. AA Di CH f Se
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Teitler. M achf. (Barthol & Weise)
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Hamberger, Ferd.
Pforzh. Beobacht. (M.Klemm)
Pforzh. Städt. Tageblatt
Ruf, Hermann
Sies, G.
+#*Pfullendorf. List, Fr.
Pfungstadt. W. Helène Wwe.
+Pinneberg. Beig, A.
Pirmasens. Deil, Adolph
Kranzbühler, Jul.
Neumann, Wilhelm
Willig & Vogel
Pirna. Berger, Hugo.
Eberlein, E. J.
Rossla a. H. Kämmerer, R.
Rosslau a. E. Kirsten, G.
Rossleben. Sauer, Wilh.
Rostock. Boldt'sche Hof-Buchdr,
Groth, F. |
Rensch & Schlottmann
Rotenburg (Fulda). Bertels,
mann, F. kon,
* Rotenburg (Hannover).
Temme, Aug.
Rothenburg (Tauber). Peter'sche
Buchdruckerei
Schneider'sche Buchdruck.
Rottenburg(Laaber).Schellinger,
Fleischer, Moritz
SS Frz. Xav. |
Moler Ee Rottweil. Banholzer, Paul
chreiber, F. W. Eller, Heinr. |
Simon, K. P
*Plau. Hancke, Louis
Plaue (Thür.). Frauendorff, Alfred
Rüdesheim (Rhein‘. Meier, A.
Rüsselsheim. Gerhardt, Ferd.
+ Rudolstadt. Fürstl. Priv. Hof-
klanen 1 8 Kirberger, Buchdr. (F. Mitzlaff)
eorg L. Mänicke & Jahn
Petzschke & Gretschel Ruhla. Lierhammer & Schulz
Plauen (Vogtl. . Adam, Otto
Druckerei Neupert
Friedrich, H.
Gerbeth, Heilwig & Co.
Ruhrort. Kleinagel & Köllen
Rybnik 0/8. Sollors, Jg.
Günther, F. Otto S.
Hänsel, F. H. l l
Lange, Gustav, & Co. + Saalfeld (Saale). Hofmann.
Leonhardt & Westen Arthur |
Neue Vogtländ. Zeitung Niese, Adolf
Schlick & Schmidt
P. Jeenel l
Wiedemann'sche Hof buchdr.
Schäfer, Ernst
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Saarbrücken. Bauernfeind, Georg | Stade. Jantzen, Heinrich
Hofer, Gebr..
Pockwitz, A.
Saarburg (Trier. Rassier, Wilh. Stadtamhof. Mayr, J., & K.
Säckingen. Bank, Jg., Wittwe
Mehr, G.
Sagan. Koeppel, Carl
* Salzuflen. Uekermann, Heinr.
St. Goar. Wilbert, Jacob
St. Johann a. d. S. Courths,
Friedrich
Funk, Nikolaus
Neue Saarbrücker Zeitung
Schaede, Gustav
Würtenberger, L.
St. Leonhard. Nebler, Conrad
Sandau. Wolff, H.
Sangerhausen. Jahn & Arendt
Sassnitz. Messerschmidt, H.
Saulgau. Bachmann, Otto
Sayda. Lischke, Richard
Schalke. Schaff, M.
Scheibenberg. Richter, K. A,
Schirgiswalde. Kleissle, Gustav
Schkeudi:z. Müller, Conrad
Schleswig. Buchdruckerei der
Taubstummenanst. (Julius
Bergas)
Johannsen’s Buchdruckerei
(Johs. Ibbeken)
Johannsen, M. (Schleswiger
Nachrichten)
Schlettau. Pilz, Gebr.
Schleusingen. Lang's, Theodor,
Wwe.
Schliersee. Finsterlin, August
Schlotheim. Erdenberger, Herm.
* Schlüchtern. Hohmeister, C.
Oppenheimer, Adolf
Schmölln. Böckel, Herm.
Zorn & Heymer
Schönau (Katzbach). Kah, A.
Schönberg (Mecklenburg). Leh-
mann & Bernhard
Schönebeck (Elbe). Müller,
Gustav Adolf
Schöneberg (Berlin). Frank,
Hermann
Gronau, Wilhelm
* Schöneberg (Holstein). Schles-
Wig- Holstein. Herold (H.
Classen)
Schönfliess. Rother, Wilh. Joh.
* Schöningen. Baumert & Weigel
Kaminsky, Jul.
7*Schöppenstedi. Riesland, Rob.
Schopfheim. Gg. Uehlin's Buchdr.
Schorudorf. Haushahn, Adolf
Mayer'sche, C. W., Buch-
druckerei
Schotten. Engel, Wilh.
Schramberg. Hammel, H.
Haussmann, F. A.
Schrimm. Schwantes, H.
Schüttorf. Buchdruckerei Guten-
berg, e. G. m. b.
Schwabach. Hensolt, Gustav
Millizer, H. (vorm. J. Thoma)
Schw.-Hall. Greiner & Koch
Schwandorf. Liebhardt, Martin
Schwanheim. Hartmann, Peter
Schwarzenbek, Lorenz, D
Schwedt a. 0. Freyhoff, Felix
Jantzen, Hermann
Schweiduitz. Mann, Panl
Schweinfurt. Morich’sche Buch-
druckerei (Polich, W. A.)
H. Rohlacher's Buchdruckerei
Schwelm. Meister, Wilhelm
Voswinkel, Gebr.
Schwerin (Mecklenburg). Bären-
sprung’sche Hofbuchdruck.
Dalchau, G
Difflo, L.
Ed. Herberger's Buchdruck.
Krüger’s Wwe., W., Buchdr.
Sandmeyer, W.
Schwiebus. Reiche, Hermann
Sebaldsbrück. Webner, Fr.
Sebnitz. Lehnert, Oscar
Seebad Ahlbeck. Ernst, Carl
Seesen. Flentje, Wilbelm
Segeberg. Wäser, C. H.
Seidenberg. Osburg, Paul
Seifhennersdorf. Donath, G. Jul.
Grossmann, Max
Selb. Münch, F. (vorm. Kirsch)
Siegen. Buchholz, C.
Vorländer, W.
Westdeutsche Verlagsanstalt
Siegmar. Flick, Ernst
Sindelfingen. Röhm, Conrad
Singen a. H. Müller, Eugen
Sinsheim. Becker, G.
Soden (Taunus). Pusch, Peter
Joseph
Solingen. Boll, B.
Genossenschafts -Buchdruck.
(E. G. m. u. H.)
Pfeiffer, Albert
Rabitz, Hermann
Theegarten, Rich.
Ullrich, Herm.
Soltau. Mundschenk’s Buch- u.
Kunstdruckerei
Sonderburg. Lassen, H., & Co.
la Motte, C. E.
Sondershansen. Eupel, Fr. Aug.
teuther’s, Otto, Buchdruck.
Spandau. Kumm, Carl
Schob, Gustav
Stückrath & Co.
Speier a. Rh. Gilardone, H.
Dr. Jaeger'sche Buchdruck.
Kranzbühler'sche, Georg,
Buchdruckerei
Kranzbühler, Jul., & Co.
Rücker, Carl
Zechner'sche Buchdruckerei
Springe. Neue Deister Zeitung
(J. C. Erhardt)
Sprockhövel. Wiesemann, Wilh.
Sprottau. Elsner, Otto
Wildner, L.
Stade. Heimberg, W.
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Stadthagen. Kwiecinski, F.
Stadtilm. Schneider, A. J.
Staffelstein. Felgenauer, Gotthard
Starnberg. Gegenfurtner, Frz. X.
Steele a. d. Ruhr. Lohmann, F. W.
Berthold, B.
Steglitz. Kühne & Schulz
Stendal. Dachert, Chr.
Fuhrmann, Otto
Sterkrade. Scharrer, W.
Stettin. Bauchwitz, Moritz
Bornemann, A.
Brosowsky, Ferdinand
Brigl, Otto (Stettiner Neueste
Nachrichten)
Fischer & Schmidt
Herrcke und Lebeling
Hessenland, F.
Hochstetter, A.
Kohnke, Willy
Löbenberg, Georg
Malmberg, Franz
Mascow & Co.
Mendel, Ph.
Pasenow, Louis
Pommer’sche Druckerei und
Verlagsanstalt (Dr. Haus
Lehner)
Rosenkranz, J.
Saager, Berthold
Schaefer, Fr.
Verlag des General-Anzeigers
für Stettin
Wiese & Co.
Stockach. Buchdruckerei Engler
Stolberg (Rheinl.). Willmars, H.
Stollberg (Erzgeb.). Kellers
Wittwe, E. F.
Stolpen. Schulze, Ludwig
Stoppenberg- Essen. Römer,
Theodor
Stralsund. Stralsunder Tageblatt
(E. G. m. b. H.)
Strasburg U.-M. Hartwig, Carl
*Strassebersbach. Nickel,
Alexander
Straubing. Cl. Attenkofer'sche
Buchdruckerei
Niedermayr, Josef
Strausberg. Kobisch, A.
Strehlen. Erler, Traugott
Schwarzer, Paul
Striegau. Breyther, Fritz
Kerber, Gustav
Stuttgart. Bandell, Emil
Beisbarth & Woelffel
Beiser’sche Verlagshandlung
und Druckerei
Bonz’, A., Erben
Buchdruck. d. Paulinenpflege
Christliches Verlagshaus
Deutsche Verlags Anstalt
Deutsches Volksblatt
Dieterich, C.
Dietz, J. H. W., Nachfl.
Elben'sche Buchdr. (Schwäb.
Merkur)
Fink, J.
Glaser & Sulz
Greiner & Pfeiffer
Grüninger, Carl
Hahn, E.
Hammer, C. A.
Hammer, Carl
Hoffmann'sche Buchdruck.
Huzenlaub, P.
Jung & Brecht
Kirschenfauth, Fr.
Knufinke & Wiedemann
Kohlhammer, W.
Lauser, Carl
Laut, Josef
Liebich, Carl
Lindheimer, A.
Maurer, A. & W.
Metzler'sche, J. B., Buchhdlg.
u. Buchdruckerei
Müller, Alfred, & Co.
Munz & Geiger
Neues Tagblatt, Act.-Ges.
Rohm, ` a
Scheufele, Chr.
Stähle & Friedel
Steinkopf, J. F.
Strecker & Schröder
Stuttgarter Buchdruck.-Ges.
(früh. Chr. Fr. Cotta's Erben)
Stuttgarter Vereinsbuchdr.
Südd. Verlags-Institut
Union, Deutsche Verlagsges.
Wagenmann, Ed.
Zeller & Schmidt, vorm. E.
Rupfer
Zierow, Rudolph
Sulzbach. von Seidel, J. E.
Swinemünde. Fritzsche, W.
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Taucha (Leipzig). Porzig, Emil
Tangermünde. Lutzack, C.
Tegernsee. Boemmel, Adalbert
Tellingstedt. Nuppnau, R
Templin. Bethke, W.
Tennstedt Möller, H. A.
Tessin. Kloss, A.
Tettnang. Axmacher, Fr.
Thalheim (Erzgeb). Märker, Car]
Thum. Schantze, August
Tilsit. Jagomast, E.
v. Mauderode, Otto
Reyländer, J., & Sohn
Wehmeyer’s Nachf. O. Kroll)
Tirschenreuth. Pahl, Wilhelm
Weinmann, Martin
Tittmoning. Pustet, A.
Tölz. Böck, Adolf
Wiedemann, Anton
Tondern. Feddersen, Nicolai
Rothe, Sigismund
Thamssen, J. H. N.
Berlin. Druck von W. Büxenstein.
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Trebbin. Hagen, Gustav
Reimer, Georg
Treptow a. Rega. Haack, Hugo | Wesselburen. Groth SE d
Treptow a. T. Buchdruck. Ed. T Westerstede. Ries, E. („Ammer-
Ossmann
Ehlert, Herm.
Treuen. Reich, Gustav
Triberg. Schönenberger, L.
Triebes. Unglaube, K.
Trier. Ehrentraut, Wilh.
Triptis. Schmidt, C. L.
Trossingen. Buchdruckerei
Trossingen (Birk)
Trostberg. Erdl, Carl B.
Tuttlingen. Bofinger, J. F.
Gagstatter, E.
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Ueberlingen. Armbruster, F. X. | Wilhelmsburg. Kämmerer, F.
Feyel, Aug.
Uelzen. Becker, C.
Mundschenk’s Buch-u, Kunst-
druckerei
Uerding n. Fohrer, Georg
Goebel, Richard
Uffenheim. Haug, J.
Ulm. Wagner’sche Buchdruckerei
Unna. Foltz, Friedr.
Rubens, F. W.
Urach. Bühler, Fr.
Usedom. Arndt, C.
Uslar. Klapproth, H. C. L.
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Vaihingen. Carle, C.
Galler, J.
Varel (Oldenburg). Allmers, Ad.
Vissering & Meiners
Vechta. Fauvel, C. H.
Vegesack. Rohr, J. F.
Velbert. Bertram & Paulussen
Buss, W.
Hilger, C.
Sinnhofer, G., & Sohn
Velden. Guntner, Anton
Velten. Wolff, Georg
Verden (Aller). Söhl’s, H., Buchdr.
Viechtach. Lackerbauer, Anton
Vierz. Schroeter, Paul
*Vilbel. Wagner, L.
Villingen (Baden). Frick, Otto
Vilshofen Dohan, Rückert, L.
Vlotho (Weser). T'borein & Sitte
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Wald (Rheinlaud).
Hartkopf
Vossen & Söhne, F. W.
Waldenburg Sachs.). Kästner, E.
Waldenburg(Schlesien). Domel’s,
Ferd., Erben
Grosser, Ernst
Waldhe m. Seidel, L. G.
Steinert, P.
Waldshut a. Rh. Zimmermann, H.
Wald-Michelbach. Bach, Georg
Waldmünchen Fuss, G. A.
Waldsassen. Kleemann, Aug.
Waltershausen. Egling’sche, Th.,
Buchdruckerei
Wandsbek Boberz, Carl
Haase. Otto
Hirt, Ernst
Wangen. Walchner, J.
Waren. Sergel, Max
Warin. Schumacher, Herm.
Warmbrunn. E. Gruhn's Buchdr.
Wartenburg 0.-Pr. Ehrnigkeit,
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Wasungen. Dietsch, Ferd..
Wasserburg (Inn). Fr Dempf's
Buchdruckerei
Kopfsgutter, Jos.
Wedel. Caspers, C
Wegscheid. Kürzl, M.
Wehlheiden (Cassel). Becker &
Rennert
Wehr (Baden). Woerner’s Buchdr.
Weida. Aderhold, H. |
Weiden. Knauf, Karl
Poessl, Hans
Weilburg. Cramer, A.
Zipper, H.
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Weimar. Böhlau’s, Herm., Nacht.,
Hofbuchdruckerei |
Dietsch & Brückner
Kahle, A., Söhne
Panse’sche Verlagshandlung
und Druckerei
Putze & Hölzer
Roltsch, F.
Straubing & Müller
Uschmann, G
Wagner, Sohn, R.
Weinböhla. Kupky, E.
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Handelsdruckerei (Kuhn &
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Grüninger)
Weissenburg am Sand. Braun
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Weissenfels. Braun Nachfl. (Dr.
B. Stadie)
Kell, Leopold
Lütge, Heinrich
Ritter, Adolf
Weissensee (Berlin).
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Zelter, Hans |
Weissensee (Ihür.) Ermrich, Paul
Weisstein. Opitz, Heinr.
Weisswasser. Dold, Ottomar
Wemding. Hellmuth, A.
Werdau. Booch, Julius
Meister, Oskar
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Werder a. H. Siltmann, Otto
(Ad. Probst Nachf.)
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Zehlendorf (Berlin).
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Wiesbaden. Bechtold, Rud.
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Bossong, Franz
Brems & Plaum
Fuchs, Heinr.
Rauch, Hermann
Ritter, Carl
Roth, Jean
Schwab, K. E.
Weiser sche Buchdruckerei
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Wildenfels. Gerber, Otto
Wilhelmshaven.
Buchdr.
Süss, Th. y
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Winzig. Petzold, W.
Wismar. A. Wulfram Nachf.
Witten. B. Koetzold & Co.
Konetzky, E. ,
Kreutler’sche Druckerei
Krüger, C. L.
Märk. Druckerei und Verlags-
anstalt (Gimmerthal) 3
Wittenberg (Halle). Bickel, A.
Löbcke, A. )
Schaeffel, Walter
Wittlich. Nels, C. (Wittl. Ztg.)
Wörishofen. Buchdruckerei und
Verlagsanstalt Wörishofen
(Franz Aker) NW
Wolfach. Sandfuchs, A. f
Wolfenbüttel. Angermann, Rob,
Heckner’sche Druckerei
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Wolfratshausen. Schwankl, Alb.
Wollin. Lipski, Paul
Wolkenstein. Schütze, Max
Wongrowitz. Schwarz, Paul
Worms. Hoffmann, Gebr.
Kern, Ph.
Kranzbühler, Eugen
Mannheimer, Julius
Munz, J |
Wormser Generalanzeiger
* Worpswede. Dommreis, Wilh.“
Würzburg. Beckers Univ.- Buch.
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Boegler, Anton |
Bonıtas-Bauer
Burkardus-Druckerei
Fleischmann, J. B.
Göb, A, & Co.
Grunewald, J. B.
Memminger’s Buchdruckerei
und Verlags-Anstalt
Neumann, G. M
Richter, J. M.
Scamoni's Wwe.
Scheiner, Franz
Scheiner, Paul
Stahel'sche Hof- Buchdruck.
Stürtz, H, Kgl. Universitäts-
Druckerei i
Verlagsdruckerei Würzburg,
m. MR
Wucherer, Wilh.
Würzburger Ztg. (C. Huhn)
Wüstegiersdorf. Jacob, M.
Wunsiedel. Kiessling, Sg.
Wunstorf. Ebeling, C. P.
Oppermann, H.
Ad. Heine's
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Wurzen. Müller, Reinhold
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Fischer,
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Zeitlofs. Gebrüder Stelzner
Zeitz. Brendel, C.
Jubelt, Reinhold
Ronneburger, Wilhelm
Zell (Wiesenthal). Bauer, Fr.
Wiesenthäl. Vereinsdruckerei —
Ehrhardt,
Oscar
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Zittau. Boehm, W
Böhme, Moritz
Haase & Boes
Haupt & Schwager
Linke, Hermann, Nachfl. EN
(R. Kucharsowsky) |
- Menzel, Richard
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Zörbig.
Zschopau.
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Zuffenhausen. |
Zusmarshausen. Winkelmeyer,
Huster, G. |
Raschke, F. A.
Hornung, Julius
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Zweibrücken. Kranzbühler, Aug.
Rohrbacher, August
Zwenkau. Emil Stock’s Verlag
Zwiekau. Bär,
Ernst
Buchdruckerei „Gutenberg“
(Rahn & Wagner)
Eichhorn & Posern
Förster & Borries
Göring, P.M
Günther, C. A., Nachf.
Herrmann, Johannes
Schmidt, Hermann
Türke & Co., Hugo
Ullmann, F
Zückler, R.
Zwick. Neueste Nachrichten
Zwingenberg (Hessen). Lehr, V.
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— für Lë
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Nr. 8.25 > Heranspepehe vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e Se on XI Jahrg.
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Die „Zeitschrift für Dautschlands Buchdrucker“ erscheint jodon Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breif) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und | Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
"Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder | die dreigespaltene a oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 , bel Zusendung. unter Krouzband ‚jährlich 10 ck ` Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung. 6 Prozent, bei
elne Nummern 80 J. — Druckerei. Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder | 18maliger 10 Prozent, bei 20maliger 16 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Fels-
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 84150 vierteljährlich 1 4 1 nach Übereinkunft, PEN AR
| Schrifileitung und Geschäftsstelle: Deutsches Baci gegeben, Dolzstrasse, Fernsprechsielle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. +
Amtlicher Teil.
| Protokoll- Aus - Auszüge.
PORE Verhandlungen des Ehren- und Schiedsgerichts des Deutschen Buchdrucker-Vereins zu Leipzig.
2 \
EK) ’
SC de wegen Schädigung des Gewerbes beim Druck eines | von ihr gedruckt worden sei, und: die klägerische Firma erst in
Jubellenformulares. SÉ allerneuester Zeit versucht habe, bei der genannten Gesellschaft
Eine Dresdener Firma erhielt von einer dortigen Feuerver- | Aufträge zu erlangen, nicht als beachtlich ansehen, denn zweifellos
‚sicherungs-Gesellschaft ein Tabellenformular (Folioformat), vier- | war der angefochtene Preis: von 19 1 für! das. betreffende Tabellen-
Zeitig mit Querlinien, mit dem Bemerken zugesandt, sie könne das | formular auch schon vor 12 Jahren iein viel zu niedriger, und
Formular drucken, wenn sie 1000 Exemplare für 19 o% liefern | nach Angabe der klägerischen Firma hat ihr der Auftraggeber
wolle. Da nach den Sätzen des Minimal-Druckpreisetarifs 1000 | versichert, dass sie die Arbeit zu dem von ihr. geforderten gewerbs-
Exemplare Foliotabellen bei einfacher Ausführung, die hier nicht üblichen Preise erhalten werde, sofern dieselbe nicht von ihr, der
einmal vorlag, denn der Satz musste während des Druckes noch | Beklagten, zu dem bisherigen Preise von 19.0 ausgeführt würde.
‚geändert werden, 28,25 / kosten und der. genannte Preis von Die Klägerin war also zu der erhobenen Beschwerde sehr wohl
19 K sich nach dem Minimaltarif auf 500 Exemplare bezieht, berechtigt, und es kann ihr auch daraus kein Vorwurf gemaclit
glaubte ‘der. betreffende Kollege, dass hier ein Irrtum vorliegen | werden, dass sie sich: bei der in Frage stehenden Gesellschaft um.
müsse und: stellte-dies dem Direktor der ‚gedachten Gesellschaft '| die Erlangung von Druckaufträgen bewarb, wenn sie sich "dabei
vor. Er erfuhr jedoch bei dieser Gelegenheit, dass ein Irrtum nur, was thatsächlich der Fall war, an die. gewerbsüblichen Druck-
nicht vorliege und dass die Firma Hellmuth Henkler’s Buchdruckerei Preise hielt und nicht, wie dies leider vielfach geschieht, durch
in Dresden das Formular schon seit Jahren zum Preise von 19 c Preisunterbietung ins Geschäft zu kommen versuchte...
für 1000 Exemplare geliefert habe. Die letztere Firma erhielt | Bei dieser Sachlage musste auch der, weitere Einwand der Be-
daher:.den Auftrag auch diesmal wieder übertragen, worauf der klagten als hinfällig. erachtet werden, dass die Bestellerin sich auf
‚erstgedachte Kollege Beschwerde wegen Geschäftsschädigung beim Preiserhöhungen gar nicht einlasse und sich eventuell an andere
Ehren- und Schiedsgericht erhob. -Das letztere stellte nun fest, | dörtige Druckereien gewandt haben’ würde, denn einerseits kann
dass der gewerbsübliche Preis für das fragliche Tabellenformular das Ehren- und Schiedsgericht nicht annehmen, dass eine Feuer-
‘bei 1000 Auflage 28,50 betrug und da die Firma Hellmuth versicherungsgesellschaft, die sich seit ihrem verhältnismässig
Henkler’s Buchdruckerei thatsächlich nur 19 cM dafür berechnet kurzen Bestehen Millionen verdient und alljährlich eine Million
hatte, so musste die Beschwerde: auch als gerechtfertigt anerkannt | Prämieneinnahmen hat, zu solchen Mitteln greift, wenn ihr über-
werden. Die Differenz war hauptsächlich darin begründet; dass .zeugend nachgewiesen wird, dass bei den von der Beklagten be-
die Beklagte den Satz mit 4, 25 statt 8 6 und: den Druck rechneten Preisen thatsächlich nichts, verdient werden kann, und
(2000 Drucke) mit 6 o% statt 12 of. eingestellt hatte. ‚| anderseits muss es auch, wie dieser Vorgang gezeigt hat, sehr
Das Ehren- und Schiedsgericht war einstimmig der Ansicht, '| fraglich erscheinen, ob sich eine andere Buchdruckerei finden: würde,
‚dass bei dem angefochtenen Preise von 19 l nicht nur nichts | die zu solch niedrigen ‚Preisen arbeitet, wie dies von der Beklagten
‘verdient werden konnte, sondern noch bares Geld zugesetzt werden geschehen ist.
musste. Es konnte auch den Einwand. der Beklagten, dass von- Wied übrigens die Klägerin "nachträglich berichtet, hat der
-einer Preisunterbietung keine Rede sein könnte, da: das betreffende | Direktor der betreffenden Feuerversicherungsgesellschaft die vom
Formular. schon. seit mindestens 12.Jahren zu. demselben. Preise Ehren- und Schiedsgericht vorausgesetzte bessere Einsicht nicht
- —
.
74 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
Nr. 8
gehabt, denn er hat ihr auf Vorlage des schiedsgerichtlichen Ent- | sicherungsverhältnis mit der gedachten Gesellschaft, deren Auflösung
scheides mitgeteilt, dass er jeden ferneren Verkehr mit ihr ablehne.
Die Klägerin konnte sich insofern revanchieren, als sie ihr Ver-
ihr freigestellt wurde, kündigte und ihre Versicherung bei der Feuer-
versicherungs-Genossenschaft Deutscher Buchdrucker anmeldete,
Nichtamtlicher Teil.
Der Verlagswert von Zeitschriften in der Bilanz.
Der Artikel in Nr. 6 der „Zeitschrift“ veranlasst mich, auch
meine auf langjähriger Erfahrung beruhende Ansicht zum Besten
zu geben.
Der Verlagswert einer Zeitung wird immer nur ein
idealer Wert sein und bleiben. Er ist nichts Greifbares, unter
gewissen Voraussetzungen sogar etwas völlig Wertloses und
sollte nach meiner Ansicht womöglich gar nicht, oder doch nur
mit dem allerniedrigsten Betrage in die Bilanz aufgenommen
werden. Es ist selbstverständlich, dass bei Kauf oder Gründung
einer Zeitung der Verlagswert in die Aktiva eingestellt werden
muss, jedoch sollte jeder Verleger recht bald soviel als mög-
lich wieder abschreiben. Nach dem Artikel in Nr. 6 ist ja
das Oberverwaltungsgericht derselben Ansicht; aus welchem
Grunde sollen sich denn da eigentlich Verleger länger als not-
wendig mit dem Verlagswert in den Aktiven befassen?
Vielfach verdient doch der Drucker einer Zeitung am
Druck mehr als der Verleger am Verlag; sollte sich der Drucker
alsdann auch für den guten Druckauftrag einen Betrag in die
Aktiva einstellen? Sobald er den Druck der Zeitung verliert,
ist doch die Druckerei viel weniger wert. — Wenn nun eine
Zeitung ein Konkurrenz-Unternehmen erhält, wenn sie die amt-
lichen Anzeigen verliert, wenn sie den Redakteur oder die
Politik wechselt oder wenn andere manchmal recht unwesent-
liche und unvorhergesehene Dinge eintreten, so ändert sich oft
mit einem Schlage (wie jüngst in einer Stadt der Provinz
Posen) nicht nur der Wert der Zeitung, sondern auch der Wert
der Druckerei. Welchen Vorteil hat denn nun der Verleger,
wenn er den Verlagswert in seiner Bilanz noch so hoch an-
gegeben hat? Wird ihm zu einem solchen Zeitpunkt jemand
den eingesetzten Verlagswert bezahlen? Doch gewiss nicht.
Wenn aber eine gutgehende Zeitung verkauft wird, deren Ver-
leger den Verlagswert recht niedrig zu Buch stehen hat, wird
trotzdem der Käufer verlangen können, dass der Verkäufer
ihm die Zeitung zu dem eingesetzten Preise verkauft?
Ich habe in den letzten Jahren vom Verlagswert einer
Zeitung, welche mit 85000 1 zu Buch stand, 60000 A ab-
geschrieben und beabsichtige in 1—2 Jahren auch den Rest
von 25000 %4 abzuschreiben, um zum Schluss den Verlagswert
mit einer Mark zu Buch stehen zu lassen; das letztere aus be-
stimmten Gründen. Der Regierungskommissar der Einschätzungs-
kommission hat sich damit und mit meiner Ansicht, nach der
jede noch so hohe Abschreibung vom Verlagsrecht zu billigen
ist, einverstanden erklärt,
Mir ist nicht klar, welchen Wert es für den Verleger haben
Soll, wenn er nicht eine Unterbilanz vermeiden muss, den Ver-
lagswert in die Aktiva einzustellen; der Käufer eines kauf-
männischen Geschäfts wird doch den Betrag, den er für die
Firma oder sagen wir die Kundschaft, gezahlt hat, nur so
lange zu Buch stehen lassen, als er muss, und stets soviel als
möglich abschreiben, bis der Posten aus der Aktiva verschwindet.
Es wird aber wohl weder einem Kaufmann noch einem
Zeitungsverleger, dessen Geschäft sich vergrössert, einfallen,
dem besprochenen Konto eine Zu- statt einer Abschreibung zu
machen, selbst wenn sich sein Verdienst noch so sehr vermehrt.
Darum hinweg mit dem Verlagswert-Konto, wo immer es die
Verhältnisse erlauben.
Die in dem Artikel ferner gutgeheissene Trennung des Ver-
lagskontos vom Druckereikonto ist nach meinem Dafürhalten
nur Selbsttäuschung. Wenn die Druckereikosten dem Verlags-
konto belastet und dem Druckereikonto gutgeschrieben werden,
so hat das auf den Abschluss selbst gar keinen Einfluss; denn
das ist dann ein Durchgangsposten, der gar nicht ins Gewicht
fällt, ausser wenn für die Zeitung und für die Druckerei je
ein besonderer Abschluss gemacht wird. Ich würde jedem Ver-
leger empfehlen, doppelte Buchführung, die einzuführen gar
nicht so schwer ist, einzurichten. Wenn er dann auf möglichst
viele Konten, die auch die Arbeit gar nicht so vermehren, als
vielfach angenommen wird, Bedacht nimmt, erhält er ein
richtigeres Bild, als durch eine willkürliche Berechnung der
Druckkosten erzielt wird. Ich habe auf Gewinn- und Verlust-
konto an 30 Konten und kann jederzeit nachweisen, wo ein
Fortschritt oder Rückgang bemerkbar wird. er.
Ki
Vorträge über die Illustration.
III.
In seinem dritten Vortrage über die Illustration ging Herr
Dr. Kautzsch näher auf die Individualität der Künstler ein,
welche zur Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst und nach
derselben bestimmend auf die Entwickelung der Illustration ein-
wirkten, und erläuterte diese wieder an einer reichen Folge von
Bildern. Dabei kam Redner auf den zwischen dem Bild und der
Illustration bestehenden Unterschied zurück, dass nämlich ersteres
sich mehr unabhängig vom Texte stellt, während letztere den
Text und seinen Inhalt begleitet. Unter diesem Gesichtspunkte
hat nun Albrecht Dürer, der Künstler, der den grössten Einfluss
auf die Ausschmückung des Buches nahm, weniger als Illustrator
gewirkt, sondern zu den von ihm behandelten biblischen Stoffen
Bilderfolgen geschaffen, die sich in ihrer Grossartigkeit unabhängig
vom gegebenen Bibeltexte stellten und so zu sagen eine neue
Auslegung desselben in Bildern gaben, auf denen sowohl die
dramatische Handlung wie die Stimmung der Beteiligten künstlerisch
und malerisch herausgearbeitet ist. Redner erläuterte dies aus-
führlich an den Holzschnittwerken Dürer's, der Offenbarung
Johannis, der grossen und kleinen Passion, dem Leben der Maria
und anderen. Dieser Stilrichtung folgten zum Teil auch die Nach-
folger Dürer'’s.
Eine Reaktion hiergegen, die Rückkehr zum Umrissstil der
Illustration, setzte aber auch auf diesem Höhepunkte illustrativer
Darstellung in Venedig und Basel ein und die neue Kunstrichtung
erreichte in den Bibel- Illustrationen Hans Holbein's des jüngern
das Vollkommenste an Form und Inhalt, was in der jede Schraffierung
verschmähenden Umrisszeichnung je geschaffen worden ist. Bei
Holbein's Nachfolgern tritt wieder ein Rückgang ein, der zum
Teil durch den Mangel an Gedanken und Stoff in der Litteratur
herbeigeführt wurde. Der Geist tritt in der Illustration zurück
und man begnügt sich mit lehrhaftem Interpretieren und blossem
Schildern. Auch suchten die Künstler, von denen der Redner
den ausserordentlich viel schaffenden Jost Ammann, Virgil Solis
und Tobias Stimmer erwähnte, dem Holzschnitt wieder ein dem
Kupferstich ähnliches, mehr. plastisches Gepräge zu geben. Wie
aber der diesen Künstlern vorbildliche Kupferstich unter dem
Mangel an geistigem Leben und Stoff litt, so auch der Holz-
schnitt; und diese Periode seiner Verflachung hielt an bis zum
achtzehnten Jahrhundert.
Diese Schilderung der Entwickelung der Illustration setzte
Herr Dr. Kautzsch in seinem vierten Vortrage, der die Anfänge
des neueren Holzschnittes und die künstlerische
Illustration des 19. Jahrhunderts in England, Frank-
reich, Deutschland und Amerika behandelte, zunächst fort.
Hatte man im 17. und 18. Jahrhundert in dem Kupferstich das
beste Mittel erkannt, um die Illustration wieder an die Meister-
werke der Renaissance anzuknüpfen, so erwies sich derselbe doch
nicht als allen Anforderungen gewachsen, insbesondere widerstrebte
er den Schilderungen der Länder- und Völkerkunde und versagte
auch in der Schilderung der Umwälzungen, die der dreissig-
jährige Krieg mit sich brachte. Man griff deshalb zu der ver-
Nr. 8
wandten leichteren Technik des Radierens, die sowohl für die
Wiedergabe von Landschaften, wie für die Schilderung von
Kriegsereignissen u. dergl. geeigneter war, und diese Kunst wurde
namentlich in Frankreich durch Jacques Callot auf die Höhe
künstlerischer Vollendung gebracht, wenn derselbe auch kein
Illustrator im eigentlichen Sinne des Wortes war. Aber auch in
Deutschland gab es gute Radierer, unter denen namentlich
Merian’s Anstalt in Frankfurt a. M. zu nennen ist.
Die geistige und gesellschaftliche Wiedergeburt, die im
18. Jahrhundert von Frankreich ausging, brachte in der Illustration
wieder das malerische Element mehr zur Geltung, die Künstler
fanden in Bilderfolgen das Mittel zum Ausdrucke dessen, um was
es sich in jener Zeit vornehmlich handelte, nämlich Zeitstimmungen,
nicht Wiedergabe von Stoffen und Thatsachen, und an diese
Richtung knüpfte in Deutschland auch Chodowiecky an in seinen
Schilderungen der altfränkischen Welt des 18. Jahrhunderts.
Durch dieses Indenvordergrunddrängen des Zeitgeistes kam aber
die Illustration ebenso zu kurz, wie die Litteratur.
Die Vervollkommnung der Drucktechnik und das Aufkommen
der illustrierten Zeitschriften führte wieder zu einem Aufschwung
in der Illustration und zu den Anfängen des neueren Holzschnitts.
Nachdem der Engländer Bewick an Stelle des Langholzschnitts
den eine freiere Technik gestattenden Hirnholzschnitt gesetzt
hatte, machten sich die für die illustrierten Blätter zeichnenden
Künstler die neue Technik zu Nutze und zu dem bis dahin fast
ausschliesslich geübten Linienschnitt trat der Tonschnitt hinzu,
sich mit jenem auch zu anderweiten Techniken vereinigend.
Der Redner schilderte dann eingehend den Einfluss, den be-
deutende Künstler und kunstsinnige Verleger wie z. B. Hallberger
und Weber auf den Holzschnitt ausübten sowie die Entwickelung,
welche derselbe unter diesem Einflusse bis in die neueste Zeit
genommen, und ging hierbei insbesondere auf die Werke von
Doré, Closs, Adolf Menzel und Ludioig Richter ein, seine Aus-
führungen durch zahlreiche Lichtbildervorführungen unterstützend.
2
Zur Mainzer Gutenbergfeier.
Einem grösseren Rundschreiben des Herrn Oberbürgermeisters
Dr. Heinrich Gassner von Mainz, in dem über den derzeitigen
Stand der Vorarbeiten zur 500jährigen Geburtstagsfeier
Johannes Gutenbergs Bericht erstattet wird, entnehmen wir
das Folgende.
1. Die akademische Feier soll Sonntag, den 24. Juni 1900,
vormittags 10 Uhr, in der Stadthalle stattfinden. Eingeleitet
durch Begrüssungsworte des Oberbürgermeisters an die Festgäste,
hebt die Feier an mit einer Cantate des Herrn Dr. Volbach,
Dirigenten der Mainzer Liedertafel und des Damengesangvereins.
Der Text des Tonstückes ist der heiligen Schrift entnommen und
endigt mit der erhabenen Lobpreisung aus der Schlussschrift des
Katholikon, worin Gutenberg nach Vollendung seines Werkes
selbst das Wort ergriffen hat. Es folgt die Festrede, gehalten
von Herın Albert Köster, ordentlichem Professor der deutschen
Litteraturgeschichte an der Universität Leipzig, der jüngst durch
seine hochbedeutende Goetherede in Leipzig berechtigtes Aufsehen
erregt hat und wissenschaftlichen Namen besitzt. Den Schluss
der Feier in der Halle bildet der majestätische Chor „Die Himmel
erzählen die Ehre Gottes“ aus Haydns herrlicher „Schöpfung“.
Die Teilnehmer am Festakt begeben sich darauf in geschlossenem
Zug zur Huldigung an das Gutenberg-Denkmal. An den Stufen
des Tliorwaldsenschen Meisterwerks bringen gleichzeitig die Depu-
tationen ihre Glückwünsche dar und legen ibre Kränze nieder;
die Glocken der Kirchen, der Jubel der Menge werden den feier-
licheu Akt begleiten und auf den Wällen die Kanonen ihre Stimme
festlich ertönen laesen.
“2. Von der beabsichtigten grossen Maschinenausstellung hat
man aus verschiedenen Gründen absehen müssen und sich nun
dafür entschieden, eine Übersicht über die maschinelle Seite der
Druckkunst in den wichtigsten, namentlich für die historische
Entwicklung — bis zu der neuesten Setzmaschine — charakteri-
stischen Geräten (Originale und Modelle) mit der Ausstellung
von Druckerzeugnissen im kurfürstlichen Schlosse zu ver-
binden. Und diese Ausstellung, welche über das Fest hinaus
bleiben soll, verspricht eine ausserordentlich reichhaltige, in jeder
Hinsicht ganz hervorragende zu werden. Die historische Aus-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 75
——
stellung wird in wichtigen und besonders interessanten Drucken
die Entwicklung der Buchdruckerkunst von ihren ersten Anfüngen
bis zur Neuzeit, ihre Verbreitung in den verschiedenen Ländern,
den Buchschmuck und die Buchillustration der einzelnen Kunst-
perioden, kurz alle Seiten der Druckkunst in umfassendster, syste-
matischer Ubersicht veranschaulichen. Mit dem in Mainz selbst
vorhandenen reichen Material vereinigen sich die Schätze aus-
wärtiger Bibliotheken und Sammlungen, sowie die modernen Er-
zeugnisse der bedeutendsten Buchdruckereien. Das 19. Jahr-
hundert wird in grossartiger Weise durch die Erzeugnisse der
graphischen Kunst vertreten sein, und die ersten Firmen Deutsch-
lands und des Auslandes werden ihr Bestes bringen. Auch moderne
Bucheinbände, die Schriftgiesserei und andere Zweige des Buch-
gewerbes werden vertreten sein.
3. Die Herstellung der wissenschaftlichen und der populären
Festschrift schreitet rüstig vorwärts und der Verwirklichung
des Gedankens der Errichtung eines Gutenberg-Museums
werden von allen Seiten grosse Sympathien entgegengebracht.
Auch für eine offizielle Postkarte hat der litterarische Aus-
schuss Sorge getragen. Die Verbindung mit der inländischen und
ausländischen Presse wegen ihrer Beteiligung am Fest ist von der
Bürgermeisterei hergestellt worden.
4. In das Programm der allgemeinen Festlichkeiten sind
aufgenommen ein grosses Konzert, in welchem Judas Maccabäus
von Händel am 23. Juni abends im Konzerthaus zur Aufführung
kommt; ein grosses Festessen am Nachmittag des 24. und ein
Kommers am Abend des nämlichen Tages. Der erste Festtag
schliesst mit einer allgemeinen Illumination der Stadt. Am Montag
den 25. abends Fest in der Neuen Anlage und am Dienstag nach-
mittags Rheinfahrt. Dieselbe soll sich bis Rüdesheim erstrecken
und auf dem Rückweg in Eltville Halt machen, wo Gutenberg
seine letzten Lebensjahre verbracht hat und eine festliche Be-
grüssung durch die Bürgerschaft erfolgen wird. Die Fahrt ge-
schieht auf dem neuen Düsseldorfer Dampfer „Gutenberg“, zu,
Ehren des Mainzer Jubilars so genannt, dem sich die prächtigen
Boote der einheimischen Rhederei anschliessen werden. Bei be-
ginnender Nacht, wenn die Flotte auf der Heimkehr ist, werden
die Ufer des Rheins in glänzender, herrlicher Beleuchtung die
Mainzer mit ihren Gästen begrüssen.
Der Grundgedanke des von dem Künstler Conrad Sutter eut-
worfenen Planes zu dem am 25. Juni stattfindenden Festzuge
ist die Huldigung Gutenbergs. Er beginut mit des Erfinders Zeit-
genossen und bringt die hervorragenden kultur- und kunstge-
schichtlichen Momente, deren Entwicklung auf die Erfindung der
Buchdruckerkunst zurückzuführen ist. Von selbst ergeben sich
daraus folgende grosse Abschnitte: Zeit Gutenbergs. — Die Zeit der
Meistersinger und der ersten Druckwerke. — Die ersten Zeitungen,
die Post, die Zeit Albrecht Dürers. — Die Dichtkunst und Wissen-
schaft. — Der Grosse Kurfürst und der Mainzer Kurfürst Johann
Philipp von Schönborn. — Friedrich der Grosse und Josef II.
mit ihrer Zeit. — Weimaranische Zeit. — Leipzig und sein Buch-
handel. — Die Huldigung der modernen Kulturstaaten. — Die
Huldigung Deutschlands. Die Jünger des Meisters, Drucker, leiten
den Zug ein, sic schliessen ihn auch. Abordnungen aus ihrer
Mitte werden in grosser Anzahl erwartet.
Nach dem vorstehend Skizzierten zu schliessen, verspricht die
Mainzer Gutenbergfeier ein grossartiges internationales Fest zu
werden und es bleibt nur zu wünschen, dass dieses Versprechen
durch die zu gleicher Zeit stattfindenden örtlichen Gutenbergfeiern
nicht beeinträchtigt werde.
Ein Buchdruckerveteran.
1840 — 1900.
So halb gnädig muss unser Herrgott schon dem Buchdrucker
sein, welcher 60 Jahre alt wird; ganz gnädig aber muss er demjenigen
von unseren Leuten sein, der auf seine 60jährige Thätigkeit am
Setzkasten in körperlicher und geistiger Rüstigkeit zurückblicken
kann. Ein solcher Veteran der Buchdruckerkunst, ein solch gott-
begnadeter Kollege, ein Buchdrucker mit sechzig Jahren Dienst-
zeit weilt hier in Fulda; es ist der Buchdruckereibesitzer Herr
Franz Olckers.
Geboren am 3. Juli 1825 zu Fulda, kam Franz Olckers am
5. April 1840 in die Lehre zum Hofbuchdrucker J. L. Uth. Der
76
Schriftsetzer hatte damals sechs Jahre zu lernen; wenn er heute
nur mehr vier oder gar nur mehr drei Jahre zu lernen hat, so
liegt dies gewiss nicht daran, dass die Jungen jetzt gescheiter
wie früher aus der Schule kommen. Nach Erledigung der Lehr-
zeit begab sich Franz Olckers auf die Wanderschaft, und 62 Stempel
und Visas in seinem Wanderbuche sprechen von der Beweglichkeit
dieses unruhigen Geistes. Die kurfürstliche „Fleppe“ Nr. 25 ent-
hält auf Seite 3 folgenden interessanten Vermerk: „Gegenwärtiges
Wanderbuch ist auf unbestimmte Zeit für das In- und Ausland
(mit Ausnahme von Frankreich, Belgien und der Schweiz) gültig;
auch ist dem Inhaber die Verordnung vom 31. Dezember 1840
(pag. 7 dieses Wanderbuches) bekannt gemacht worden.“ Es scheint,
dass man in den deutschen Bundesstaaten schon damals geahnt
hatte, dass die Gährung in den Arbeiterkreisen über kurz oder
lang organisierte Gewerkschaften zeitigen werde; denn in dieser
Verordnung heisst es: „Sämtliche Regierungen vereinigen sich,
übereinstimmende Massregeln hinsichtlich derjenigen Handwerks-
gesellen zu treffen, welche durch Theilnahme an unerlaubten Gesellen-
verbindungen, Gesellengerichten, Verrufserklärungen u. dgl. Miss-
bräuchen gegen die Landesgesetze sich vergangen haben.“ Solche
Übelthäter bekamen ihre Wanderbücher oder Reisepässe einfach
abgenommen und dafür eine gebundene Marschroute auf dem
kürzesten Weg nach Hause, was so ziemlich dem „Auf-den-Schub-
bringen“ gleich kam.
Auf seinen Kreuz- und Querzügen durch die deutschen Lande
— damals war es Brauch und Sitte, dass der Geselle in die Welt
ging zu fremden Meistern, um sich in seinem Handwerk auszu-
bilden, und nur Feiglinge und Dummköpfe blieben hinterm Ofen
hocken — suchte und fand Olckers Arbeit in Birkenfeld, Kreuz-
nach, Bingen, Worms, Hanau, Landau, Pforzheim, Frankfurt a.M.,
Giessen, Colmar u. s. w. und erweiterte seine Kenntnisse und
Fähigkeiten mit dem Feuer strebsamer Jugend. Mittlerweile
waren fünf Jahre ins Land gegangen. Deutschland war unserem
Franz zu enge geworden und es gelüstete ihn nach der verbotenen
Frucht, die im verschlossenen Auslande lockte. Er ging in die
Schweiz und durchreiste sie, soweit die deutsche, französische und
italienische Zunge klingt. Kondition nahm er aber wohlweislich
nicht an; denn es galt damals für eine kecke Leistung, wenn ein
Handwerksbursche sich ohne einen schützenden Pass oder Geleits-
brief ins Ausland wagte.
Aus der Schweiz wandte sich Olckers ins Österreichische und
fand zunächst bei Witting in Innsbruck Stellung. Trotz der
paradiesischen Lage hielt es ihn aber nicht lange in diesem be-
rühmten tyrolischen Eden, weil sein Sinn unabänderlich nach
Wien stand. In der alten Kaiserstadt fand er Stellung zuerst in
der „Freien Presse“ und später in der k.k. Staatsdruckerei unter
Auer. Hier arbeitete gleichzeitig mit ihm einer der Inhaber der
Firma Gebr. Gotthelft, Kgl. Hof buchdruckerei in Kassel, eine weit
und breit bekannte Kunstanstalt. Aber noch hiess es bei Olckers
„Nichts ist beständiger als der Wechsel.“ Zurückgekehrt auf
vaterländischen Boden, wurde er in Dresden aufgegriffen und wegen
seines widerrechtlichen Streifzuges ins Ausland mit gebundener
Marschroute nach Fulda geschickt. Als er hier in seiner Heimat
ankam, wehten die Oktoberstürme von 1852 durch Kurhessen;
der Schimmel von Bronzell war bereits verscharrt. Olckers kon-
ditionierte nun zwei Jahre in seiner Lelirdruckerei und ging erst
1854 wieder auswärts und zwar nach Stuttgart, wo er sich bei
Metzler und Cotta nützlich machte. Das war sein letzter Ausflug;
denn aus der schwäbischen Hauptstadt ging er 1855, der Fremde
müde, wieder nach Fulda, um nicht mehr aus der alten Bonifacius-
stadt binauszukommen.
Zu Johanni 1856 verheiratete sich Franz Olckers und durch
diese Verbindung gelangte er in den Besitz eines Hauses in der
Kanalstrasse.
und ein Sohn. Der letztere (Ostern 1900 ebenfalls 25 Jahre Buch-
drucker) hat seit vier Jahren die Geschäftslast von den Schultern
seines Vaters abgenommen.
Aus dem frohen Wanderknaben mit heiterem Sinn und leichtem
Ränzel war ein sesshafter Philister geworden und dieser mühte
sich als verheirateter Setzer ab in der unrentablen Druckerei von
Hammer, Zwenger & Salomon, ohne diesem wackligen Geschäft
cine feste Unterlage geben zu können.
Mittlerweile schrieb man 1873. Der Kulturkampf tobte durch
die preussichen Lande und führte in Fulda zur Errichtung einer
eigenen katholischen Druckerei und eines katholischen Blattes, der
Fuldaer Aktiendruckerei und der „Fuldaer Zeitung.“ Die Druckerei
wurde im Hause Franz Olckers’ im kleinen Umfange eingerichtet
Dieser Ehe entsprossen zwei Kinder, eine Tochter
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 8
und diesem selbst die technische Leitung übertragen. Olckers hat
diese Leitung fast 11 Jahre lang mit Geschick und Aufopferung
geführt und das Unternehmen zu grossem Aufschwung und Ge-
deihen bringen helfen.
Am 1. Oktober 1884 gründete Franz Olckers in seinem Hause
eine eigene Druckerei und gab mit seinem Sohne Philipp ein weiteres
katholisches Blatt, das „Fuldaer Tageblatt“, heraus. Mit diesem
hat er zwar bis heute einen schweren Stand gegen die konkurrierende
„Fuldaer Zeitung“ gehabt, aber er hat sich doch Dank der grossen
Beliebtheit, der er sich in der Bürgerschaft erfreut, mit Ehren
gehalten.
Wie Franz Olckers als Setzer und Faktor am Kasten stand, 80
ist er auch als Prinzipal noch der Erste und Letzte in der Offizin;
er kann natürlich nur mehr glatten Satz in mässiger Quantität
liefern, aber qualitativ beschämt er noch manchen „Jungen“.
Freilich, ohne scharf bewaffnetes Auge geht es bei ihm, dem
hohen Siebziger, nicht mehr ab; aber er steht täglich noch seine
8 bis 9 Stunden mit dem Winkelhaken in der Hand am Kasten,
die hagere Gestalt in einen Schlafrock gehüllt, und sehr dem
Schnupfen ergeben, zu welchem Zwecke er zahllose Prisen aus der
goldenen Dose holt, die ihm zum 50jährigen Buchdrucker-Jubiläum
verehrt worden ist.
Es wäre auch wohl an der Zeit, dass er endlich den Winkel-
haken weglegte. Ich wünsche ihm einen ruhigen, heiteren Lebens-
abend, wie er ihn in Ehren verdient hat. Vor solch einem Veteranen
der Arbeit den Hut ab und ein Kompliment, so tief wie möglich!
Möge ich hiermit bei allen echten Kollegen Wiederhall finden!
Fulda.
Hans Schoen,
Faktor der J. L. Uth’s Hofbuchdruckerei.
*
Vereinsleben.
O. S. Hamburg, 9. Februar. Dem Jahresbericht der Buch-
drucker-Innung (Zwangsinnung) in Hamburg über das Jahr 1899
ist das Folgende zu entnehmen: Der Bericht gedenkt zunächst der
Umwandlung der bisherigen Innung in eine Zwangsinnung,
die mit dem 1. Januar 1899 ihre Arbeit begann, und bezeichnet
als erfreulich, dass es der Innung schon in diesem ersten Jahre
gelungen ist, das ganze Gewerbe zu umfassen und sie in dieser
Hinsicht den Schwesterkorporationen in anderen Städten ein gutes
Stück voraus ist. Dies sei in erster Linie auch der innungs-
freundlichen und weitblickenden Auffassung der Aufsichtsbehörde
für die Innungen sowie der Gewerbekammer zu verdanken. Der
Vorstand hatte hierbei Gelegenheit, den Behörden nachdrücklichst
den Standpunkt klar zu legen, den er gemeinsam mit den mass-
gebenden Stellen unseres Gewerbes in anderen Städten einnimmt,
dass nämlich für die Buchdruckerei ein Fabrikbetrieb nicht
existiert und alle Buchdruckereien grosse wie kleine als hand-
werksmässige aufzufassen sind; und es steht wohl zu erwarten,
dass es gelingt, dem Urteil von Fachleuten über ihr eigenes Ge-
werbe den Ansichten von Laien gegenüber das nötige Gewicht zu
verschaffen, und die Behörden zu der Ueberzeugung zu bringen,
dass durch andere Auffassungen eine Zersplitterung der Innung
eingeleitet wird, die die ganze Einrichtung aufs schwerste ge-
fährdet. — Der Geschäftsgang wird als ein im allgemeinen
günstiger geschildert. Trotzdem sind aber leider immer noch
gewisse Uebelstände zu beklagen, auf die bereits in früheren
Jahresberichten hingewiesen wurde, und namentlich gilt dies von
der wieder sehr zunchmenden Konkurrenz der Zuchthaus-
druckerci. Es werde auch fernerhin die Aufgabe der beteiligten
Gewerbekreise sein müssen, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln
diese Konkurrenz, wenn nicht aufzuheben, doch einzudämmen. —
In Bezug auf die Durchführung des Lohntarifs ist auch in
diesem Jahr nur wieder zu konstatieren, dass der Vorstand jeder-
zcit bemüht war, dem Lohntarif Anerkennung zu verschaffen und
dafür zu sorgen, dass in allen Innungsdruckereien seine Positionen
genau aufrecht erhalten werden. Ab und zu vorgekommene
Differenzen wurden von dem Vorsitzenden Herrn Wulff meistens
durch persönliche Rücksprache erledigt. — Zu den interneren
Angelegenheiten der Innung übergehend, gedenkt der Bericht zu-
nächst in ehrender Weise der verstorbenen Mitglieder Herren
Wilhelm Haase, Johann Friedrich August Meyer i. F. Meyer &
Dieckmann und Johann Erdmann Friedrich Schroll, Leiter der
Nr. 8
Druckerei des Rauhen Hauses, verzeichnet die vorgekommenen
Firmenveränderungen, sowie die Jubiläen, worunter das 50 jährige
Berufsjubiläum des Herrn H. Lührs, i. F. Nesse & Lührs, und das
Fest des 50 jährigen Bestehens der Firma H. O. Persiehl, und die
Ueberreichung eines Ehrengeschenkes an den langjährigen Vor-
sitzenden Herrn Ferd. Wulff durch eine Deputation der Innung
als Anerkennung für dessen vielfache Verdienste. — Die Thätig-
keit des Vorstandes war eine sehr umfangreiche, namentlich im
Hinblick auf die Innungsfragen. Auch ist die im vorigen Bericht
erwähnte Angelegenheit des Prinzipalfonds zur Erledigung gelangt,
indem der Vorstand mit einer Deputation des Buchdrucker- Vereins
von Hamburg-Altona zu einer Einigung gelangte, die alle Teile
befriedigte. Der Zwangsinnung ist sodann seitens der Behörde
die fernere Verwaltung des Kapitals übertragen. Wie immer, be-
teiligten sich auch im verflossenen Jahre der Vorstand, resp. Mit-
glieder desselben, an den Beratungen des Deutschen Buchdrucker-
Vereins, wie der Berufsgenossenschaft. Auch sonst wurden die
Beziehungen zu den Buchdrucker-Innungen anderer Städte durch
Austausch der Drucksachen, Publikationen u. s. w. gepflegt, ebenso
wie namentlich mit der Leipziger Centralstelle ein reger Meinungs-
austausch über eine ganze Anzahl von wichtigen Fragen stattfand.
— Die einzelnen Ausschüsse haben gleichfalls in diesem Jahre
eine rege Thätigkeit entwickelt; das Ehren- und Schieds-
gericht wurde mehrfach von den Mitgliedern zur Schlichtung
von Streitigkeiten zwischen ihnen und Kunden, wic auch in Fällen
von Preisunterbietung angerufen, und gelang es demselben, in fast
allen Fällen eine Einigung herbeizuführen. Es ist zu wünschen,
dass die Mitglieder diese Institution in immer umfassenderer
Weise benutzen, um die Anrufung der Gerichte und die damit
verbundenen häufig unnützen Kosten zu vermeiden. — Die Fach-
schule blieb in ihrer Entwicklung und ihren Leistungen auf der-
selben Linie wie im Vorjahr. Die Schülerzahl betrug Ostern 1895:
112, 1896: 126, 1897: 120, 1898: 139, 1899: 139 Schüler. —
Der Arbeitsnachweis der Innung befand sich im verflossenen
Jahre ebenfalls in steigender Entwicklung und es ist mit Freude
zu begrüssen, dass die Mitglieder der Innung immer mehr zu der
Praxis gelangen, nur durch den Arbeitsnachweis ibre Gehilfen
zu beziehen und streng darauf zu sehen, dass der engagierte
Arbeiter die Ausweiskarte des Arbeitsnachweises vorzeigen kann;
Massregeln, zu denen ja überhaupt die Kollegen auf Grund der
Satzungen verpflichtet sind. Wenn wir zunächst das Zahlen-
material folgen lassen, so ergiebt sich, dass den Arbeitsnachweis
benutzten:
Es wurden Kon-
Setzer Hilfsarbeiter
Jahr und und ditionen vermittelt
Maschinenmstr. Anlegerinnen im Ganzen
1897 636 219 517
1898 | 675 212 436
1899 662 243 683
Auch aus dieser Statistik ist unschwer aus der wachsenden Zahl
der Konditionsvermittelungen der bessere Geschäftsgang zu er-
kennen, wie andererseits aus der stärkeren Beteiligung des Hilfs-
arbeiterpersonals, dass es gelingt, auch diese Kategorie unserer
Arbeitnehmer allmählich zur Benutzung des Arbeitsnachweises heran-
zuziehen. In erfreulicher Weise hat ferner die Ausbildung von
Anlegerinnen auf Grund der von der Innung aufgestellten
kontraktlichen Bedingungen zugenommen und man darf daraus
schliessen, dass sich auch diese Einrichtung bestens bewährt hat
und dadurch für einen tüchtig ausgebildeten Nachwuchs an weib-
lichem Hilfspersonal gesorgt wird. Von 63 jungen Mädchen, die
sich im Arbeitsnachweis zum Lernen gemeldet hatten, sind 33 als
Lehrlinge eingestellt worden. — Der Stand der Sterbekasse war
ein günstiger, indem einer Ausgabe von o% 400 eine Einnahme von
of. 1201,93 gegenüberstand, so dass der dem vorjährigen Kapital-
bestande von oM 5056,87 mit den von der früheren Innung über-
wiesenen o% 2000,— hinzugefügte Überschuss o 2801,93 beträgt.
Eine besonders rege Thätigkeit entwickelte die für die Ausarbei-
tung des Entwurfs der neubegründeten Witwenkasse ein-
gesetzte Kommission, indem dieselbe die Satzungen der Kasse auf
Grund sorgfältiger Berechnungen aufstellte und für den Entwurf
dann in der Versammlung vom 28. August 1899 die Genehmigung
der Mitglieder erlangte. Leider forderte dann die Aufsichtsbehörde
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 77
für die Innungen noch das Gutachten eines Versicherungs-Tech-
nikers, wodurch in der weiteren Förderung der Angelegenheit ein
vorläufiger Stillstand eingetreten ist, da erst die Anzahl von
100 Mitgliedern, welche als Basis der Berechnung gedient hat,
erreicht sein muss. Hoffentlich ist die Arbeit der Kommission
keine ganz vergebliche gewesen, was der Fall sein würde, wenn
diese Anzahl überhaupt nicht erreicht wird. In diesem Falle würde
wohl nichts anderes übrig bleiben, als die o% 8000, welche seiner-
zeit für die Witwenkasse festgelegt sind, der Sterbekasse zu über-
weisen. — Von dem Lehrlings-Ausschuss wurden während des
Jahres 1899 im Ganzen 42 Lehrlinge ausgeschrieben und 59 Lehr-
linge eingeschrieben. Dieselben Zahlen betrugen im Jahre 1898: 38
und 53. — Zum Schluss sei auch des grossen Fortschritts gedacht,
der in der Verwaltung unserer Innung durch die Errichtung eines
eigenen Bureaus in der kleinen Bäckerstrasse 23 II und die ver-
längerten Bureaustunden von 10—2 Uhr geschehen ist. Durch
die Vereinigung des Arbeitsnachweises, der Bibliothek, sowie
des nunmehr sorgfältig neu geordneten Aktenmaterials in einem
geräumigen Bureau ist einem lange gefühlten Bedürfnis ent-
sprochen, zumal die Räume auch für die Vorstands- und Kommis-
sions-Sitzungen in vorzüglicher Weise verwendbar sind. Es ist zu-
gleich für einen besonderen Warteraum für die Konditionslosen
mit Sitzgelegenheit u.s. w. Sorge getragen, so dass auch in dieser
Hinsicht früher vorhanden gewesene Mängel gehoben sind.
* Leipzig. Die streitige Angelegenheit der Zugehörigkeit der
Herren Albert Eduard Brockhaus und Rudolf Heinrich Brockhaus
als Inhaber der Buchdruckerei der Firma F. A. Brockhaus zur
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung)
ist von der Königl. Kreishauptmannschaft Leipzig in letzter Instanz
zu Gunsten der Innung, d.h. in dem Sinne entschieden worden,
dass die genannten Herren verpflichtet sind, mitihrem Buch-
druckereibetriebe der Innung als Mitglieder anzugehören.
— Die Innung batte die beiden Firmeninhaber seiner Zeit auf
Grund der die Innungsbildung anordnenden kreishauptmannschaft-
lichen Verfügung vom 1. Juli 1898 und § 4 des Innungsstatuts als
Mitglieder in Anspruch genommen und biergegen hatten diese
beim Rate der Stadt Leipzig Beschwerde erhoben, weil erstlich
das Buchdruckgewerbe von ihnen fabrikmässig betrieben werde,
und dann, weil ihr Buchdruckereibetrieb, ebenso wie die Buch-
druckereibetriebe der durch die Entscheidung der Königl. Kreis-
hauptmannschaft vom 27. Juni 1899 von der Pflichtmitgliedschaft
bei der Innung befreiten drei Firmen, nur zu einem kleinen Teil
für Dritte, hauptsächlich dagegen für den eigenen Verlag arbeite,
mithin ein unselbständiger Teil des letzteren sei. Die Innung
widerlegte diese Einwände ausführlich, und der Rat trat ihren
Darlegungen auch insoweit bei, als er den handwerksmässigen
Charakter des Buchdruckereibetriebes der Firma ebenfalls als ge-
geben erachtete. Dagegen hielt er die anderweite Behauptung
der Firmeninhaber für begründet und sprach diese deshalb von
der Pflichtmitgliedschaft bei der Innung frei. Die Innung rief
hiergegen die Entscheidung dor Königl. Kreisbauptmannschaft an
und wies in ihrer Beschwerdeschrift nach, dass die Buchdruckerei
der Firma F. A. Brockhaus in demselben oder in einem noch
grösseren Umfange für fremde Rechnung arbeite, wie mehr als die
Hälfte der Innungsfirmen, mitbin auch nach aussen als ein selbst-
ständiger Betrieb hervortrete. Die Inhaber der Firma F. A. Brock-
haus bezeichneten die von der Innung aufgemachte Schätzung des
Umfanges ihres Arbeitens für fremde Rechnung als viel zu hoch,
unterliessen aber, dies irgendwie mit Ziffern zu belegen und gaben
nur den Prozentsatz, welchen die Arbeit für Dritte von der Ge-
samtproduktion ihrer Druckerei ausmache, noch etwas niedriger
an als früher. — Die Königl. Kreishauptmannschaft war, in Uber-
einstimmung mit der Gewerbekammer, der Ansicht, dass von einer
Geringfügigkeit der Buchdruckarbeiten für Dritte seitens der Buch-
druckerei von F. A. Brockhaus, wenn die Wertsberechnung der
Innung auch nur einigermassen zutreffend sei, nicht die Rede sein
könne. Aber auch wenn diese Arbeiten thatsächlich nur gering-
fügig wären, würde doch zu einer Befreiung der Firmeninhaber
von der Innungspflicht nicht zu gelangen sein. „Denn,“ heisst es
in der Entscheidung, „die Annahme derselben und des Stadtrates,
dass die Königliche Kreishauptmannschaft in der Entscheidung
vom 27. Juni 1899 davon ausgegangen sei, ein Buchdruckerei-
betrieb bleibe auch dann noch ein unselbständiger Teil eines
anderen Betriebes bez. des Gesamtbetriebes, wenn er diesem in
der Hauptsache diene und nur zu einem verhältnismässig ge-
ringen Teile für Dritte arbeite, und dass deshalb die Inhaber einiger
der in jener Entscheidung behandelten Firmen für nicht innungs-
pflichtig erklärt worden seien, ist irrtümlich. Es ist dort nur aus-
gesprochen worden, dass eine Buchdruckerei, welche lediglich
und ausschliesslich den Zwecken eines anderen Betriebes der
betreffenden Firma diene oder lediglich und ausschliesslich
ın Gemeinschaft mit anderen Betrieben, als interner, unselbst-
ständiger Teil des Ganzen die Produkte des Gesamtbetriebes her-
vorbringe, was durch einige Beispiele erläutert wird, nicht als ein
selbständiger, ionungspflichtiger Buchdruckerei-Gewerbebetrieb an-
zusehen sei.“ Nachdem sodann die Verhältnisse näher dargelegt
worden, welche zur Befreiung der Firmen Giesecke & Devrient und
Genossen führten, wird dargethan, dass solche besondere Umstände
bei der Buchdruckerei der Firma F. A. Brockhaus nicht vorhanden
seien. Dieselbe führe hauptsächlich den Druck von Büchern und
Zeitschriften aus und zwar zu einem grossen Teile für das eigene
Verlagsgeschäft, zu einem kleinen Teile für dritte Personen gegen
Entgeld. Es könne mithin hier die Buchdruckerei nicht als ein
unselbständiger Teil des Verlagsgeschäfts angesehen und deshalb
die Innungspflicht der Firmeninhaber verneint werden. Hinsicht-
lich der behaupteten Fabrikeigenschaft des Buchdruckereibetriebes
der Firma F. A. Brockhaus spricht sich die Entscheidung schhess-
lich auf den besonderen Antrag der Firmeninhaber dahin aus:
„Die Königliche Kreishauptmannschaft kann in Übereinstimmung
mit der Gewerbekammer dem Stadtrate darin nur beistimmen, dass
der fragliche, Schnell-, Tiegel-- und Handdruckpressen anwendende
Buchdruckereibetrieb, der sich technisch nicht wesentlich von dem
in anderen gewöhnlichen Buchdruckereien unterscheidet, nicht als
ein fabrikmässiger angesehen werden kann und zwar in der Haupt-
sache aus den vom Stadtrate ausgeführten Gründen.“ — Der Mit-
gliederstand der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer dürfte
nunmehr wohl als ein gesicherter zu betrachten sein; denn nach
der durch die vorstehende wichtige Entscheidung gegebenen all-
gemeinen Sachlage dürfte für den einen oder zwei noch schweben-
den Proteste wenig Aussicht auf Erfolg sein.
Gë
Sprechsaal.
-m. Berlin, 18. Februar. Die Berliner Typocraphische
Geseilschaft beschloss in ihrer letzten Sitzung auf Antrag des
Herrn A. Stadthagen, als ersten bescheidenen Anfang eines Fonds
zur Errichtung eines Gutenberghauses in Berlin, das allen
Berliner buchgewerblichen Vereinigungen eine Heimstätte für ihre
Zusammenkünfte, für Ausstellungen u. s. w. bieten soll, den Betrag
von 300 oA. zu stiften. Die Gesellschaft wird sich im Anschluss
hieran an die übrigen graphischen Vereine und an alle Angehörigen
des Buchdruckgewerbes wenden, um dieselben zur Unterstützung
und Förderung eines solchen Planes anzuregen. Auch mit den
städtischen Behörden beabsichtigt man in der Angelegenheit in
Verhandlungen zu treten und das allgemeine Interesse dafür wach-
zurufen. Die Typographische Gesellschaft hat, wie alle Berliner
Vereinigungen, welche nicht Vergnügungs- oder Kommerszwecken
dienen und im Besitz von Sammlungen oder sonstigem Inventar
sind, seit ihrem Bestehen mit der Schwieriekeit, einen passenden
Versammlungsraum zu finden, zu kämpfen gehabt. Möge der mit
der obigen Stiftung geschehene bescheidene Anfang in absehbarer
Zeit dazu führen, dass das mächtig emporgewachsene Berliner
Buchdruckgewerbe und seine Angehörigen für ihre Zusammenkünfte
zu ernster Arbeit eine bleibende Stätte im eigenen Heim finden.
* Leipzig. Das „Leipziger Tageblatt“ bringt unter dem 19. Febr.
die folgende Mitteilung: „Der Deutsche Buchdrucker-Verein und
der Kreis Sachsen im Deutschen Buchdrucker-Verein wollten ge-
legentlich der Einweihung des Deutschen Buchgewerbe-
hauses, welche am Cantate-Sonntag, den 13. Mai d. J. (es muss
heissen Cantate- Sonnabend, 12. Mai. Schr.), stattfinden soll, die
Büste des deutschen Kaisers als Geschenk darbringen. Die
Vereinigungen wandten sich deshalb an den Kaiser mit der Bitte,
dass er zu diesem Zwecke dem hiesigen Künstler Herrn Professor
Seffner einige Sitzungen gewähren möge. Im Auftrage des Kaisers
ist darauf den benannten Vereinen der Bescheid zugegangen, dass
Se. Majestät über die Absicht der Vereine sehr erfreut gewesen
sei, seine Büste jedoch als eigenes Geschenk dem Deutschen Buch-
gewerbehause übermitteln lassen werde.“ — Nachdem vorstehende
Thatsache der Stiftung einer Düste Sr. Majestät des Kaisers auf
diese Weise den Weg in die Öffentlichkeit gefimden hat. bleibt
uns nichts übrig, als ihre Richtigkeit zu bestätigen, wenn auch die
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 8
—— — — — mn nn
Angabe beider Vereine nicht stimmt. Wir müssen es jedoch als
Taktlosigkeit bezeichnen, Mitteilungen wie die vorstehenden, hin-
sichtlich deren jedermann das Gefühl haben muss, dass sie nicht
für die Offentlichkeit bestimmt sind, ia die Offentlichkeit zu bringen.
L. Leipzig, 13. Februar. Heute beging Herr Korrektor Otto
Ralle im Hause Breitkopf & Härtel sein 50 jähriges Geschäfts-
jubiläum. Dasselbe gestaltete sich zu einem wahren Feste für
die Firma, ist doch nun die Zahl 50 der Jubilare überschritten.
Am Morgen wurde der Jubilar von einigen Kollegen aus seiner
Wohnung in das Geschäft und an seinen Platz geleitet, wo er mit
einer schwungvollen Ansprache und durch Uberreichung von Ge-
schenken überrascht wurde. Im Laufe des Vormittags erschienen
dann die Herren Chefs in Begleitung des Herrn Stadtrat Dr.
Wagler am Platze des Jubilars, und es wurden ihm, in Anbetracht
seiner langjährigen Berufsthätigkeit im Hause Breitkopf & Härtel
reiche Geschenke zu teil. Auch erhielt er von dem Vertreter der
Stadt, Herrn Stadtrat Dr. Wagler, das ihm von Sr. Maj. dem
König verliehene Albrechts-Kreuz nebst Urkunde eingehändigt,
worüber er sichtlich gerührt, seinen herzlichen Dank aussprach.
Glückwünsche trafen von allen Seiten ein. Vom Vorstand des
Deutschen Buchdrucker-Vereins waren die Herren Johs. Baensch-
Drugulin und Dr. Alfred Giesecke erschienen und überreichten dem
Jubilar ein geschmackvolles Diplom und ein Ehrengeschenk. —
Zu gleicher Zeit erhielt noch Herr Buchbinder Dahlinger die
Medaille für Treue in der Arbeit eingehändigt. — Am
1. Januar 1900 feierte der Revisor Herr Franz Pöschel sein
50jähriges Berufsjubiläum in demselben Hause, und erhielt
ebenfalls vom Vorstande des Deutschen Buchdrucker-Vereins ein
Diplom unter vielen Glück- und Segenswünschen eingehändigt.
hs. Leipzig. In der Typographischen Gesellschaft hielt
vor kurzem Herr O. Westram einen Vortrag über die Ren-
tabilität des typographischen Vignettenschatzes. Nach
kurzer Skizzierung der Enstehung der Vignette und deren erster
Ausbreitung im Zeitungswesen gab der Vortragende eine Übersicht
über die Mannigfaltigkeit des heutigen Vignettenmateriales und
seiner zeichnerischen sowie technischen Beschaffenheit. Man kann
eine Gliederung der Vignetten in verschiedene Kategorien, wie
symbolische, illustrierende, schmückende, naturalistische u. s. f. vor-
nehmen und es ergiebt sich sehon hieraus die geeignetste Ver-
wendungsart der betreffenden Stücke. Was die Zeichnung an-
belangt, so ist auf die gute Holzschnittausführung wohl hinzuweisen,
wenngleich sich diese Technik nicht recht dem modernen Geschmack
anpassen will. Die Autotypievignette ist nur unter gewissen Vor-
aussetzungen verwendbar und daher weniger praktisch als in ge-
wissen Fällen, z. B. auf Kunstdruckpapier, in guter Farbe und bei
sorgsamer Zurichtung, effektvoll. Von Dreifarbenvignetten kann
dasselbe gesagt werden. Neben der zeitraubenden Einrichtung
der drei Farben macht sich in der Regel noch die Hinzunahme
einer weiteren Farbe für den Text erforderlich und ein solcher Farben-
aufwand resp. vierfacher Druck ist heute nur seltener anwendbar.
Oft lassen sich vier Farben wirkungsvoller verwerten und vor allem
auch abwechselnder abstimmen. — Die moderne Schwarz- Weiss-
Manier ist wohl die beste und dem Wesen des Buchdrucks am
meisten entsprechende Art der Darstellung, aus welchem Grunde
man sich auch fast ausschliesslich dieser bedient. Es wurde danı
noch erklärt, auf welche Weise sich einmal vorhandene grössere
Vignetten und Zierstücke in effektvoller Verschiedenheit anwenden
lassen, durch Verbindung mit Farbentönen, Linien etc. Bezahlt
machen sich die Vignetten nur dann, wenn sie oft verwandt werden,
ausserdem ist es entschieden anzuraten, den Kunden auch an den
Kosten der Vignetten teilnehmen zu lassen. Hierzu wird er auch
bereit sein, wenn ihm die erhöhte Wirkung der Drucksachen durch
Verwendung einer passenden Vignette vorher klar gemacht wird.
Der Vortrag wurde sehr beifällig aufgenommen und zeitigte eine
rege Debatte, die sich besonders mit der Unzweckmässigkeit der
verlaufenden Autotypievignette befasste. Auch wurde auf die
Zweckmässigkeit systematischer Bleifüsse bei kleineren Vignetten
hingewiesen.
.- Leipzig. Am 10. Februar veranstaltete das Lehrerkol-
legium der Buchdrucker-Lehranstalt im Siebenmänner-
hause sein Winterfest in Form eines zwanglosen Familienabends,
der den besten Verlauf nahm. Einige künstlerische Kräfte sorgten
in entsprechender Weise für die Unterhaltung, während im übrigen
auch alle Anwesenden ihr Teil zur angeregten Stimmung des
schönen Abends beitrugen.
.- Leipzig. Am Sonntag, 4. Febr., hielt Herr Dr. Masner aus
Breslau im Kunstgewerbeverein zu Leipzig einen interessanten
Nr. 8
Vortrag über „Bilderbücher und Bilderbogen für die
Jugend“. Ausser auf den geistigen Inhalt der Werke dieses Zweiges
der Erziehungslitteratur, den er einer vernichtenden Kritik unter-
zog, dehnte der Vortragende seine Ausführungen auch auf die
graphische Beschaffenheit der Erzeugnisse aus und sagte nicht
ohne Grund, dass es auch hiermit in Deutschland noch recht traurig
bestellt sei. Das Schlechteste würde der Jugend geboten und da-
durch sei die notwendige Anerziehung von Kunstverständnis und
Geschmack jetzt so gut wie ausgeschlossen. Hier müsse bald
Wandel geschaffen werden, und das graphische Gewerbe insbesondere
könne viel dazu beitragen.
* Leipzig. Am 17. Februar beging der kaufmännische Direktor
und Prokurist der Maschinenfabrik Karl Krause, Herr Bruno
Holder, das Jubiläum seiner 30jährigen Thätigkeit in diesem
Etablissement. Der sich der allgemeinsten Beliebtheit erfreuende
Jubilar wurde sowohl seitens der Chefs, als auch seitens des kauf-
männischen und technischen Personals und im Namen der zahl-
reichen Arbeiterschaft beglückwünscht und durch die mannigfach-
sten Beweise des Dankes und der Verehrung ausgezeichnet.
dëi
Kleine Mitteilungen.
Die Arbeitsnachweise, welche dem Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker unterstellt sind, wurden auf besonderen Antrag des
Österreichischen Tarifamtes vom deutschen Tarif- Amt benach-
richtet, dass die Firma Czopp in Czernowitz durch die öster-
reichischen Tariforgane als blockiert erklärt worden ist, und ge-
beten, jede Vermittelung von Arbeitskräften an genannte Firma ab-
zulehnen.
Zur Organisation des Handwerks. Dem Bundesrat ist der Ent-
wurf einer kaiserlichen Verordnung zugegangen, wonach die Be-
stimmungen über die Bildung der Handwerkskammern mit dem
1. Aprıl dieses Jahres in Kraft treten. Dagegen sollen die Be-
stimmungen über die Befugnis zur Ausbildung von Lehrlingen und
die Bildung von Ausschüssen für Gesellenprüfungen erst am
1. Januar 1901 und die Bestimmungen über die Erteilung des
„Meistertitels“ erst am 1. Oktober nächsten Jahres in Kraft treten.
In St. Petersburg ist eine Druckereigesellschaft gegründet
worden, welche sich die Wahrung der Autorenrechte und die
Förderung des Buchgewerbes und der zu demselben in Beziehung
stehenden Künste und Fabrikationszweige zur Aufgabe stellt. In
der konstituierenden Versammlung, die im Gebäude der Stadtver-
waltung (Duma) stattfand, waren zwölf Fächer durch 103 Personen
vertreten, und zwar Litteratur und allgemeine Wissenschaft durch
9 Personen; Verlagsrechte 12, Buchhandel 5, Gravierung 2, Buch-
druck 30, Schriftgiesserei 14, Lithographie und Metallographie 14,
photomechanische Künste 4, Druckmaschinen- und Farbfabrikation
4, Schreib- und Druckpapier- Fabrikation 4, Buchbinderei 4,
Illustration 1, — aus welchem Verzeichnis sich ergiebt, dass man
dem Unternehmen ein allseitiges Interesse entgegenbringt. Als
Vorsitzender wurde W. W. von Sabanin, Beamter im Ministerium
der auswärtigen Angelegenheiten, gewählt, das Ehrenpräsidium hat
Grossfürst Konstantin Konstantinowitsch übernommen, und zum
Sekretär wurde der Schriftsteller Kremlow bestellt. Der Sitz der
Gesellschaft befindet sich in St. Petersburg zur Zeit im Hause
der kaiserl. russ. Technischen Gesellschaft, Pantolaimenskaja Nr. 2.
Die Druckereigesellschaft beabsichtigt auch, durch zu veranstaltende
Ausstellungen, Versammlungen etc. zu wirken, und will nament-
lich auch eine reichhaltige und vielseitige, speziell ihre Zwecke
betreffende Bibliothek anlegen. Zweiggesellschaften sollen ge-
gründet werden, und Moskau ist dafür zunächst in Aussicht ge-
nommen. Dem zeitgemässen Unternehmen ist ein glücklicher
Fortgang zu wünschen. Th. @.
Mitglieder von Krankenkassen, die von den Kassen in cine Heil-
anstalt oder in Erholungs- und Kurorte gesandt werden, können
fortan auf sämtlichen deutschen Eisenbahnen in der dritten
Wagenklasse für den Militärfahrpreis mit 25 kg Freigepäck
fahren. Die Zugehörigkeit zur Kasse und der Zweck der Fahrt
ist durch eine Bescheinigung des Kassenvorstandes und der Orts-
behörde nachzuweisen. Die Begleiter solcher Kranker geniessen
indessen keine Fahrpreisermässigung.
Kalender. Wilh. Tümmel’s Buch- und Kunstdruckerei in
Nürnberg, die Herausgeberin des „Fränkischen Kuriers“, erfreute
ihre Geschäftsfreunde wieder mit einem hübschen Notizkalender
in Oktavformat mit zahlreichen Ansichten aus der alten Reichs-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 79
stadt. Den Umschlag ziert ein gut ausgeführter Dreifarbendruck.
Der Kalender ist zweifarbig gedruckt und jedem Monatskalender
steht eine Seite für Notizen gegenüber, die mit Ansichten ge-
schmückt und mit poetischen Sinnsprüchen versehen ist. Zur Er-
gänzung sind noch verschiedene der üblichen Kalender-Zuthaten
(Genealogie, Tarife u. s. w.) beigegeben. — Ebenso praktisch als schön
ist der Notizkalender, welchen die Buchdruckerei und Verlags-
buchhandlung von Otto Elsner in Berlin ihren Geschäftsfreunden
zu Beginn des Jahres 1900 widmete. Derselbe ist in Querformat
gehalten und hat die Form eines Blocks mit fester Decke. Diese
letztere ist in der eigenen Buchbinderei hergestellt und mit eineın
prächtigen sinnigen Aufdruck in Dunkelgrün, Schwarz und Gold
auf Grün, der Block mit rotem Schnitt versehen. An der Rück-
seite der Decke ist, mit dem Brockatvorsatzblatt verbunden, das
zweiseitige, in drei Farben gedruckte Jahreskalendarium angebracht
und diesem folgt cine geschmackvolle farbige Geschäftsempfehlung.
Der Block besteht aus Notizblättern mit zweifarbigem Aufdruck,
die zweimal perforiert sind, so dass jedes Blatt für drei Tage be-
messen ist. Die farbigen Monatstitelblätter enthalten herausnehm-
bare Ansichtspostkarten mit verkleinerten szenischen Darstellungen
aus der von der Firma herausgegebenen Zeitschrift „Bühne und
Welt“. Kurz, die ganze Ausstattung ist eine gediegene und der
mit dem Kalender verbundene Zweck, die Schenkgeberin bei
dem Empfänger im Gedächtnis zu erhalten, ist in dezenter und
vornehmer Weise durchgeführt. — Der Wandkalender der
Hof-Buch- und Steindruckerei von Gebrüder Jänecke in
Hannover für 1900 ist in modernem Geschmack gehalten und
zeigt auf der Vorderseite das Kalendarium des ersten Halbjahres
mit Raum für Notizen und umrahmt von einer effektvollen Zeich-
nung in drei Farben, während die Rückseite mit der andern
Kalenderhälfte, ebenfalls in gediegener Weise umrahmt, den von
der Firma herausgegebenen „Hannoverschen Courier“ in Erinne-
rung bringt.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Aus der Kommanditgesellschaft Chri-
stian & Co. in Barmen ist der Buchdruckereibesitzer Herr Heinr.
Christian als persönlich haftender Gesellschafter ausgetreten und
an seiner Stelle ist als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten
der Buchdruckereibesitzer Herr Wilh. Tilgenkamp zu Barmen; das
Handelsgeschäft wird unter der Firma W. Tilgenkamp & Co. weiter-
geführt. — Die Firma J. H. Heickmann, Inhaber Herr Buchdrucker
Josef Hermann Heickmann, in Beckum ist auf Herrn Buch-
druckereibesitzer Otto Hermann Heickmann daselbst übergegangen.
Eingetragene Firmen. In Berlin die Firma Algraphische Ge-
sellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Schöneberg.
Zweck des Unternehmens ist insbesondere der Erwerb und die Ver-
wertung der der Firma Josef Scholz in Mainz gehörigen Patente
für algraphischen Druck. Das Stammkapital beträgt 640000 A.
Geschäftsführer ist Herr Kaufmann Christian Scholz in Mainz. —
In Reichenbach, O.-L., die Firma Reichenbacher Stadtblatt,
Dittberner & Perschmann, Gesellschafter sind die Herren Buch-
druckereibesitzer Reinhold Dittberner in Reichenbach und Kauf-
mann Paul Perschmann aus Görlitz.
Gestorben. In Frankfurt a. M. starb am 12. Februar der
Setzerfaktor der Druckerei von August Osterrieth, Herr Georg Grau,
78 Jahre alt. Der Verstorbene war bei der genannten Firma seit
50 Jahren ununterbrochen thätig.
F
Litteratur.
Gutenberg, seine Person und seine Erfindung. Nach einem
Vortrag, gehalten in der Versammlung der Lehrer-Bezirks-Vereine
Mainz und Nieder-Olm am 22. November 1899 von Franz Falk.
Mit Abbildungen. Preis 30 A. Mainz 1900. Druck und Verlag
von Joh. Falk III. Söhne. — In dem vorliegenden Schriftchen
feiert der auf dem Gebiete der Gutenbergforschung hervorragende
Diözesan- Archivar Prof. Dr. Falk in schwungvoller, von Begeiste-
rung getragener Darstellung die zwei grössten Söhne der Stadt
Mainz, Rabanus Maurus, den ersten grossen Lehrer Deutschlands.
der von 784—855 lebte und als Erzbischof von Mainz starb, und
Johannes Gutenberg, den Erfinder der Buchdruckerkunst. Den
Hauptteil des Vortrags nimmt die Schilderung des Lebens und
80
Wirkens von Gulenberg ein, von dem, wie
von den ersten Versuchen bis zur Vollendung der Verfasser ein
sehr anschauliches und sorgfältiges, auch durch Abbildungen er-
Auch der Segen der Erfindung, wie ihr
gewaltiger Einfluss auf geistigem, sittlichem und religiösem Ge-
biete wird mit begeisterten Worten dargelegt.
haltene Übersicht über den Lebensgang Gutenbergs schliesst die
ebenso interessante als lehrreiche Abhandlung, die ein würdiger
Beitrag zur Gutenberglitteratur ist und als volksverständliche |
läutertes Bild giebt.
Schrift die weiteste Verbreitung verdient.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 8
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Bekanntmachung.
In dem in Nr. 7 der „Zeitschriſt“ als Beilage gebrachten Ver—
zeichnis der tariftreuen Buchdruckereien fehlen irrtümlich die Firmen
A. Harbers in Hannover und D. J. Carstens iu Rendsburg.
Berlin, 17. Februar 1900.
| Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
| Vorsitzende.
von seiner Erfindung
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vater, den Buchdruckereibesitzer
J. C. Schwensen
im 79. Jahre seines rastlos thätigen
Lebens nach kurzer Krankheit heute
Mittag 11/2 Uhr durch einen sanften
Tod zu sich zu rufen.
Dies zeigt tiefbetrübten Herzens
Sophie Schwensen,
geb. Tams,
nebst Kindern und Kindeskindern.
An
Eckernfoerde, den 14. Februar 1900.
82 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 8
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Nr
XII. Jahrg.
Leipzig, I. März 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 %, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 k
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 c%
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
gebühren nach Übereinkunft.
à —— Qem
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
>: Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. —
Nichtamtlicher Teil.
Ein Erfolg in der Lehrlingsfrage.
Wer Deutsche Buchdruckertarif, zu dessen Innehal:
tung sich seit seinem dreijährigen Bestehen etwa 8060
5 Gehilfen an etwa 1000 Orten verpflichtet haben, ent-
hält bekanntlich in seinem § 38 eine Bestimmung, welche das
zahlenmässige Verhältnis der Lehrlinge zu den Ge-
hilfen regelt, d. h. festlegt, wieviel Lehrlinge neben der be-
schäftigten Zahl von Gehilfen gehalten werden dürfen. Da
diese Lehrlingsskala nun einen integrierenden Teil des Tarifs
bildet, so sind die tarifanerkennenden Firmen verpflichtet, auch
diese Bestimmung zu respektieren, widrigenfalls gegen sie auf
Grund von Beschlüssen des Tarifausschusses durch die aus-
führenden Tariforgane eingeschritten werden muss. In ent-
gegenkommender Weise ist bisher auf die Innehaltung dieser
Skala nur in dem Masse gedrängt worden, dass bereits vor-
handene überzählige Lehrlinge nicht zur Entlassung kommen
müssen; es wird vielmehr die Neueinstellung von Lehrlingen
davon abhängig gemacht, dass die Zahl der noch vorhandenen
Lehrlinge der tariflichen Bestimmung entspricht. Während
sich nun die Aufrechthaltung dieser tariflichen Bestimmung
im Kreise der zur Tarifgemeinschaft gehörenden Firmen .durch
die Tariforgane bewirken lässt, sind letztere solchen, allerdings
nicht mehr zahlreichen, Firmen gegenüber völlig machtlos, die
zur Tarifgemeinschaft nicht gehören und vielfach in rücksichts-
loser Weise eine möglichst hohe Zahl von Lehrlingen einstellen,
nur um billiger als andere produzieren zu können; dass da-
durch das Gesamtgewerbe schwer geschädigt, und dass die
bald nach beendeter Lehrzeit zur Entlassung gekömmenen
jungen Gehilfen mangels richtiger Ausbildung ihr Fortkommen
als Buchdrucker nicht finden, erweckt bei der Gewissenlosigkeit
solcher Lehrlingszüchter keine Bedenken.
Das Tarıfamt der Deutschen Buchdrucker hat nun vor etwa
Jahresfrist gegen eine Firma mit einer Überzahl von Lehrlingen
die Unterstützung der Behörden angerufen, und zwar mit ge-
wünschtem Erfolge. Es handelt sich dabei um folgenden Sach-
verhalt: Ein Buchdruckereibesitzer, Nichtfachmann, aber seit
etwa 10 Jahren im Besitz einer Druckerei, hielt neben 1—3
Gehilfen meist 9 und mehr Lehrlinge. Da die Zahl der
Lehrlinge immer die gleich hohe blieb, während die Beschäf-
tigung von mehr als 1—2 Gehilfen zu den Seltenheiten gehörte,
so vertrat das Tarifamt die Meinung, dass hier eine Nicht-
achtung der BS 126—128 der Gewerbeordnung vorliege, indem
den Lehrlingen unter solchen Verhältnissen in keiner Weise
die ihnen zukommende Ausbildung u. s. w. zugewendet werden
könne. Unter Hinweis auf diese gesetzlichen Vorschriften
richtete das Tarifamt an die betreffende Polizei-Verwaltung
das Ersuchen, gegen den Buchdruckereibesitzer einzuschreiten
und demselben eine Verminderung seiner Lehrlingszahl nahe-
zulegen. Die Polizei-Verwaltung lehnte ein Einschreiten ab,
und auch der später angerufene Regierungspräsident verfügte
in gleichem Sinne, indem er sich auf den eingeforderten Be-
richt- der Polizei- Verwaltung stützte. Dieser Bericht berief
sich zur Abwehr der Eingabe des Tarifamtes besonders darauf,
„dass Herr X. sich die Fachkenntnis zur Ausbildung von Lehr-
lingen durch 10jährigen Besitz der Druckerei angeeignet habe,
und dass neben 9 Lehrlingen nicht 1, sondern 3 Gehilfen be-
schäftigt würden, sodass ein die Ausbildung der Lehrlinge
gefährdendes Missverhältnis nicht konstatiert werden könne.“
Gegen diese Auffassung der Polizei-Verwaltung protestierte
das Tarifamt bei der Kgl. Regierung unter dem Hinweis dar-
auf, in welcher Form die Regelung der Lehrlingsfrage für das
gesamte deutsche Buchdruckgewerbe durch den Tarif platzge-
griffen habe, und dass an der Aufstellung der dafür festgesetzten
Normen und an deren Durchführung Fachmänner beider Parteien,
der Arbeitgeber sowohl als der Arbeitnehmer, zu gleichen
Teilen bethätigt seien. Auch wurde daran die Mitteilung
86 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
geknüpft, dass verschiedene königliche und kommunale Behörden
die Bestrebungen der in der Tarifgemeinschaft der Deutschen
Buchdrucker vereinigten Prinzipale und Gehilfen, auf Ordnung
im Gewerbe — also auch in Bezug auf die Lehrlingsausbildung
— zu halten, wirksam unterstützen, sodass auch die Kgl. Re-
gierung von diesem neuen Gesichtspunkte aus die Angelegenheit
nochmals in Erwägung ziehen möchte.
Die Angelegenheit nahm nun von neuem ihren instanzen-
gemässen Weg und hat unterm 18. Januar d. J. ihre Be-
endigung in einem sehr erfreulichen Erlass des preuss. Ministers
für Handel und Gewerbe gefunden, der wie folgt lautet:
Der Minister für Handel und Gewerbe.
Berlin, den 18. Januar 1900.
Auf Bericht vom 28. v. Mts. (I. Bg. 11319) bei Rück-
sendung der Anlagen. Es wird davon abgesehen werden
können, dem Buchdruckereibesitzer X. in X. die Entlassung
eines Teiles der bei ihm bereits beschäftigten Lehrlinge
aufzuerlegen; um aber eine allmähliche Herabsetzung der im
Missverhältnisse zu dem Umfang des Gewerbebetriebes stehen-
den Zahl von Lehrlingen zu erreichen, wollen Sie veranlassen,
dass dem Genannten auf Grund des $ 128 Abs. 1 der Ge-
werbeordnung die Annahme von mehr als 3 Setzerlehrlingen
untersagt wird. Sollte sich auch diese Zahl späterhin als
zu gross erweisen, um eine genügende Ausbildung der Lehr-
linge zu ermöglichen, so wird auf eine weitere Herabsetzung
der Zahl Bedacht zu nehmen sein.
In Vertretung: gez. Lohmann.
An den Herrn Regierungs-Präsidenten.
Hierauf hat die Städtische Verwaltung
Buchdruckereibesitzer eröffnet:
Der Magistrate den 3. Februar 1900.
Nach amtlichen Ermittelungen beschäftigen Sie in Ihrer
hiesigen Schriftsetzerei neben 1 Faktor und 2 Gehilfen sieben
Lehrlinge. Das Halten einer so hohen Zahl von Lehrlingen
steht in einem auffälligen Missverhältnisse zu dem Umfange
Ihres Gewerbebetriebes und lässt eine der Vorschrift des
$ 127 der Gewerbeordnung entsprechende Ausbildung der
Lehrlinge gefährdet erscheinen. Wenn wir nun auch davon
absehen wollen, Ihnen die Entlassung eines Teiles der zur
Zeit beschäftigten Lehrlinge aufzuerlegen, so müssen wir
aber doch, um eine allmähliche Beseitigung des oben er-
wähnten Missstandes herbeizuführen, Ihnen, wie hiermit
geschieht, auf Grund des $ 128 Abs. 1 der Gewerbeordnung
die Annahme von mehr als drei (3) Setzerlehrlingen unter-
sagen. Sollte sich auch diese Zahl späterhin als zu gross
erweisen, um eine genügende Ausbildung der Lehrlinge zu
ermöglichen, so wird auf eine weitere Herabsetzung der Zahl
Bedacht genommen werden. Zum Schluss weisen wir darauf
hin, dass Sie für Zuwiderhandlungen gegen unser Verbot
nach § 148 Ziffer 9b a. a. O. Geldstrafen bis zu 150 Mark
und im Unvermögensfalle Haft bis zu 4 Wochen zu ge-
wärtigen haben.
Das Vorgehen des Tarifamtes der Deutschen Buchdrucker
hat sonach bei den bezüglichen Behörden eine sehr verständige
und wohlwollende Aufnahme gefunden und es kann den tarif-
treuen Prinzipalen und Gehilfen aller Tarifkeise, in welchen
solche Lehrlingszüchtereien anzutreffen sind, nur dringend ge-
raten werden, unter Bezugnahme auf voranstehende ministerielle
Verfügung die geeigneten Massnahmen zu tıeffen. Auch ist
das Tarifamt bereit, auf vorherige Benachrichtigung und auf
Grund streng thatsächlichen Materials die geeigneten Schritte
selbst zu unternehmen.
Im Übrigen hoffen wir, dass die Zeit nicht mehr allzufern
ist, wo der Bundesrat auf Grund des Handwerkergesetzes die
heute von den tariftreuen Buchdruckereien anerkannte Lehr-
lingsskala mit allgemein verbindlicher Kraft versieht. Das
Recht dazu giebt das Gesetz; an den Buchdruckern wird es
liegen, ihrerseits auf baldige Anwendung desselben hinzuwirken.
dem betreffenden
Nr. 9
Zur Zeitungsgewichts-Berechnung.
Im neuen Post-Zeitungstarif wird hinsichtlich der Gewichts-
berechnung bestimmt: „Das Jahresgewicht wird für jedes
Kalenderjahr nach dem thatsächlichen Gewicht der Zei-
tungsnummern des voraufgegangenen Rechnungsjahres fest-
gestellt... Der Verleger hat zum Zwecke der Gewichtsbe-
“rechnung der ihm bezeichneten Poststelle ein vollständiges
Pflichtexemplar von jeder Zeitungsnummer beim Erscheinen
zu liefern.“
In Zeitungsverlegerkreisen sind nun Zweifel darüber ent-
standen, ob die von dritten Personen stammenden Zeitungs-
beilagen in das Gewicht der Zeitungen mit einbezogen werden
und an die Post mit abzuliefern sind oder nicht, und es ist
der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins verschiedent-
lich um Auskunft über diesen Punkt ersucht worden.
Dem Wortlaute der vorstehenden Bestimmung könnte nun
ja wohl die Auslegung gegeben werden, dass zu einem „voll-
ständigen“ Pflichtexemplar alles das gehöre, was auf diesem
als ihm beiliegend bezeichnet wird (z. B. „hierzu [nämlich
zum Hauptblatt! 4 Beilagen und eine Börsenbeilage sowie
3 Sonderbeilagen der Firmen X., F. und Z.“); aber dem
würde entgegenstehen, dass die Post sich ja die Sonderbei-
lagen schon mit einem Viertelpfennig pro Exemplar bezahlen
lässt und für dieselben auch eine Anzeigepflicht vorgeschrieben hat.
Um ganz sicher zu gehen, hat der Vorstand des Deutschen
Buchdrucker-Vereins um amtliche Auskunft bei der Postver-
waltung nachgesucht und hierauf den Bescheid erhalten, dass
die ausserge wöhnlichen Zeitungsbeilagen bei Feststellung
des Jahresgewichts der Zeitungen Zwecks Berechnung der
Zeitungsgebühr ausser Betracht gelassen werden.
%
Zur Kalkulation des Setzmaschinensatzes.
Die in Nr. 5 der „Zeitschrift“ enthaltene Entgegnung der
Typograph-Gesellschaft zu Berlin, welche auf meine unter obigem
Titel veröffentlichten Aufsätze Bezug nimmt, kann mich im Grossen
und Ganzen nur zur Wiederholung des bereits in No. 4 Gesagten
führen. Die verehrliche Firma vergisst immer, dass, wenn ich ihr
wirklich die von ihr gewünschten Konzessionen in Bezug auf den
Elektromotor, den Mechaniker und die Matrizenabnutzung machen
würde, damit an dem Endergebnis der Kalkulation nichts geändert
wird, da was dem einen recht, dem andern billig ist, und die-
selben Konzessionen objektiver Weise auch den anderen Systemen
gewährt werden müssen.
Wenn die Typograph-Gesellschaft sagt, dass die Typograph-
Setzmaschine von jeder vorhandenen Transmission ohne Schwierig-
keit angetrieben werden kann, so bestreite ich dies durchaus nicht,
aber dasselbe ist der Fall bei der Monoline und der Linotype und
dann ist der für den Elektromotor ausgesetzte Posten eben bei
allen dreien zu streichen. Aber abgesehen davon, dass dies, wie
gesagt, das Endergebnis der Berechnung nicht beeinflussen würde,
glaube ich, dass der elektrische Betrieb noch am zweckmässigsten
ist, indem durch das direkte Ansetzen des Elektromotors an die
Setzmaschinc an Kosten für Transmission, Vorgelege u.s. w. erheblich
gespart wird, wie auch der Betrieb sich rationeller und ruhiger
gestalten dürfte.
In Bezug auf die Amortisationsquote der Matrizen bleibe ich
unbedingt bei meiner Behauptung, dass für eine wirklich der Praxis
entspringende Norm noch die Erfahrung fehlt. In den von mir
bereits angezogenen Verhandlungen der Setzmaschinen - Tarif-
Kommission (Siehe „Zeitschrift“ Nr.44, S.476) heisst es wörtlich:
„Als ein wesentlicher Faktor bei dieser Aufstellung, d. h. bei der
Unkostenberechnung, wurde von allen Experten die mangelnde
Haltbarkeit der Matrizen bezeichnet. Die einzelnen Experten geben
die Dauer der Haltbarkeit je nach ihren Erfahrungen verschieden
an. Der aus den Meinungen sich ergebende arithmetisch berech-
nete Durchschnitt ergab bei 8stündiger Arbeitszeit eine Lebens-
dauer von knapp 7 Monaten, was bei einem Kostenpreis von
2,50 pro Satz Matrizen 8,33 AM pro Woche beträgt.“ Nun
bezieht sich dies auf die Linotype und ich gebe der Typograph-
Nr. 9
Gesellschaft Recht darin, dass voraussichtlich die Abnutzung
der Matrizen sich bei den anderen beiden Systemen weniger bemerk-
bar machen wird und habe dem auch Rechnung getragen, indem
ich für Monoline und Typograph je oá 1,— für die Linotype
ef 1,66 für täglichen Matrizenersatz rechnete. Dass aber der
Unterschied zwischen dem Typograph und den anderen Systemen
ein so unverhältnismässig grosser sein soll, wie die Typograph-
Gesellschaft behauptet, dafür müsste sie denn doch erst die durch
lange Erfahrung unterstützten Beweise bringen. Sollte dies der
Fall sein, und es wäre das ja sehr interessant, so würde das meiner
Ansicht nach auch auf die anderen Systeme insofern von Einfluss
sein, als man dann überhaupt eben die Abnutzungsquote im all-
gemeinen zu hoch angenommen hat, desto besser, wenn die spätere
Praxis das Gegenteil lehrt. So aber ist es immer ökonomischer,
dass man mit den Sachverständigen der Setzmaschinen-Kommission
eine höhere Quote annimmt, und wer bei der Ablegearbeit des
Typograph einmal beobachtet hat, wie die Matrizen dabei geschüttelt
werden und zusammenschlagen, der kann jedenfalls nicht begreifen,
warum gerade hier diese empfindlichen Teile so besonders geschont
werden sollten. Ich meine im Gegenteil — immer unter dem
Vorbehalt der noch nicht genügenden praktischen Bestätigung —
dass von allen drei Systemen gerade dio ruhige Setz- und Ablege-
arbeit der Monoline-Matrizenstäbe am meisten die Gewähr für
Schonung der Matrizen bietet.
In Bezug auf den Mechaniker, den die Typograph-Gesellschaft
absolut nicht in Berechnung gestellt wissen will, kann ich nur
wiederholen, dass, wenn ohne den Mechaniker gerechnet werden
soll, dies den anderen beiden Systemen ebenfalls zu Gute kommen
muss und dadurch das Resultat nicht verändert wird. Die Monoline-
Gesellschaft behauptet in einem mir vorliegenden Prospekt auch,
dass für ihre Maschine die Mitwirkung eines Mechanikers weder
notwendig noch erwünscht ist. Will also die verehrliche Typograph-
Gesellschaft den Mechaniker-Posten gestrichen haben, so mag es
meinetwegen geschehen und ich will sogar zugeben, dass, ebenso
gut wie sich der Maschinenmeister mit dem komplizierten Mecha-
nismus der modernen, gewaltigen Rotationsmaschinen zurecht-
gefunden hat, auch der Setzer allmählich den Mechanismus der
Setzmaschinen kennen und beherrschen lernt, — aber von Einfluss
auf das Endresultat meiner Berechnung ist diese Streichung nicht.
Oo Schloike.
Bemerkung der Schriftleitung. Wir glauben, die Aus-
einandersetzungen über den Gegenstand nunmehr schliessen zu
können.
Maschinelle Fortschritte im Buchdruckgewerbe.
III.
Es ist sicher im Interesse der Allgemeinheit, wenn Neuheiten,
besonders maschineller Art, von einer Seite besprochen werden,
die praktische Versuche und Erfahrungen damit gemacht hat.
Heute möchte ich die von der mechanischen Werkstätte des Herrn
Carl Schwinn, Eiserne Hand 15 zu Frankfurt a. M. gebaute
Schriftkasten-Reinigungsmaschine erwähnen. Da die „Zeit-
schrift“ dieselbe bereits in Nr. 5 von 1899 näher beschrieben hat,
so bemerke ich nur, dass das Ausblasen mittelst Luftzuströmung
vor sich geht. Diese Luft wird durch einen Ventilator erzeugt,
mit welchem ein sinnreich angebrachtes, am unteren Teile ge-
schlitztes Rohr verbunden ist. Dieses Rohr, das quer durch einen
luftdichten Kasten läuft, kann mittelst Kurbel über die ganze
Breite des Kastens vor- und zurückgeleitet werden. Im Hinblick
auf die Bundesratsverordnung, nach welcher die Kästen im
Freien gereinigt werden müssen, dürfte es sich wohl lohnen, auf
diese Erfindung zurückzukommen, da viele Setzereien im ersten,
zweiten oder dritten Stock sich befinden und das Herunter-
schleppen der Kästen doch sicher kein Vergnügen bildet. Jugend-
lichen Arbeitern darf das Reinigen der Kästen nach dem seit-
herigen Modus nicht mehr übertragen werden. Ende vorigen
Jahres wurde eine solche Reinigungsmaschine bei uns aufgestellt
und ich kann heute nur konstatieren, dass sie meine Erwartungen
noch übertroffen hat. Nur muss ich bemerken, dass der Antrieb
des Ventilators mit der Hand sehr schwer ist. Bei uns hängt die
Maschine an einem halbpferdigen Elektromotor und arbeitet so
ganz vorzüglich.
Frankfurt a.M. Wilhelm Fink.
5
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 87
— — —ͤͤ́¶ ꝓÿꝗGgæ ŘŘŮ ‚Ėė
Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens.
H. W., 15. Februar 1900.
Obwohl nach der andauernden Geschäftigkeit, welche die letzte
Saison charakterisierte, ein kleines Nachlassen über das Buch-
druckgewerbe im allgemeinen gekommen zu sein scheint, ist der
Geschäftsgang in den Druckgewerben immer noch gut und bei
deren Lieferanten sogar sehr gut.
Dem Buchdrucker kommt das beständige Ansteigen der
Preise der Rohmaterialien und die aus diesem folgende Preis-
erhöhung der Waren und Maschinen insofern sehr zu statten, als
infolgedessen immer neue oder abgeänderte Preislisten erforderlich
sind. Das Papier befestigt sich immer mehr im Preise und die
Zahl derjenigen Druckmaschinenbauer, die die Preise durch Herab-
setzung der Diskontsätze versteifen, ist im Zunehmen.
Ein sicherer Zeiger für den Stand des Geschäftganges ist die
Lage der Arbeiter. Der Prozentsatz der Unbeschäftigten ver-
bleibt ein sehr geringer, kleiner noch als vor zwei oder drei Jahren.
Fast jeden Monat hört man, dass die Liste der Plätze, die höhere
Lohnsätze angenommen haben, sich wieder erweitert hat, denn
die Lohnbewegung hat sich jetzt fast über das ganze Land aus-
gebreitet.
Das Gewerbe im allgemeinen beklagt sich sehr über das
herrschende Provisionsz ahlungssystem, das insbesondere das
Druckfarbengewerbe berührt. Es sind schon verschiedene An-
strengungen und Versuche gemacht worden, um das Ubel zu be-
seitigen und es steht jetzt auch eine Massnahme im Parlament
zur Diskussion, die sich damit befasst. Ein grosses Londoner
Druckfarbenhaus hat nun in der Angelegenheit selbst zugegriffen
und verfügt, dass vom 1. Februar ab von den Angestellten oder
Agenten an die Angestellten der Kunden der Firma keine Geld-
oder sonstigen Geschenke gegeben werden dürfen, auch nicht in
der Form von Subskriptionen zu Feiertagszwecken oder von
Gnadengeschenken. Dieses ehrenhafte und gerade Vorgehen wird
viel besprochen. Man spendet ihm zwar viel Lob, aber man
fürchtet auch, dass Gründe geschäftlicher Politik andere ver-
anlassen werden, dem gegebenen Beispiel nicht zu folgen. Für
die Buchdrucker ist es belustigend, dass durch diese Verfügung
die Firma thatsächlich anerkennt, dass sie bisher auch der Ge-
pflogenheit gehuldigt hat, während natürlich andere, die dieselben
Praktiken fortsetzen, sich den schwersten Anschuldigungen aus-
setzen.
Das neue Bierstädt-De Vinnesche Uberlagen verfahren
zur Zurichtung von Bildern, das in Grossbritannien von Herrn
Paul Pfizenmayer eingeführt wird, begegnet bei den angesehensten
britischen Druckhäusern den grössten Sympathien, und die Proben,
die ich gesehen habe, scheinen dafür zu sprechen, dass das Ver-
fahren ganz sicher bei den Halbtondruckern in allgemeine Auf-
nahme kommen wird.
Die allgemeine Aufmerksamkeit wendet sich jetzt auf die
schlechte Beschaffenheit der aus dem letzen Jahrzehnt stammenden
Ledereinbände, und es wird behauptet, dass die Mehrzahl der
sowohl in öffentlichen, wie in Privatbibliotheken befindlichen
Bücher sich im Zustande mehr oder weniger starken Verfalls be-
finden. Obwohl sie anscheinend gut in Leder gebunden sind,
sind sie doch schwach und halten nichts aus. Man macht den
Buchbindern, die sie herstellten, zum Vorwurf, dass sie Leder be-
nützten, aus dem die zum Gerben benützte Schwefelsäure nicht
vollständig entfernt worden war, sowie dass sie den Gebrauch von
Säuren begüustigten, um dem Leder gläuzende Farben zu geben.
Das Ergebnis dieser Bewegung ist natürlich, dass man hinsichtlich
der Benutzung kostspieliger Einbände sehr bedenklich geworden ist.
Ein eben erschienenes verlässliches Verzeichnis der Zeitungen
und anderen Veröffentliehungen giebt die Zahl der zur Zeit im
Vereinigten Königreiche erscheinenden Zeitungen, Zeit-
schriften u. s. w. mit 4562 an. Dieselbe setzt sich wie folgt
zusammen: Zeitungen und periodische Blätter in London und
seinen Vorstädten 894, in den Provinzen 2322; hierzu kommen
dann noch 1346 Magazine, Revuen u. s. w., die in London er-
scheinen. Dicse Ziffernangaben zeigen gegen diejenigen des Vor-
jahres eine ganz anschnliche Zunalıme dieser Art von Litteratur.
Einer der bezeichnendsten Züge des modernen Journalismus
ist das Wachstum der Halfpenny-Tageblätter. Dass cin Half-
penny-Tageblatt ein zahlendes Unternehmen ist, wird jetzt in hin-
reichender Weise dargelegt, und es hat alle Wahrscheinlichkeit
für sich, dass das Halfpenny-Tageblatt die Auflage anderer Morgen-
blätter weit überschreiten und auch das Bestehen mancher Wochen-
88 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
blätter ernstlich gefährden wird. Am weitesten vorgeschritten
unter den Halfpenny-Blättern ist die „Daily Mail“, denn ihre
durchschnittliche tägliche Auflage wurde für den letzten Monat
Dezember mit 1110572 und für den Januar mit 1223860 Exem-
plaren bestätigt. Und um dieses Wachstum noch immer mehr zu
beschleunigen, richtet die „Mail“ eine oder zwei Zweigstellen in
den grösseren Provinzialstädten ein, von denen die in Manchester
bereits in Thätigkeit ist. Diese Zweiganstalt hat zwei Hoesche
Pressen laufen, von denen jede 48000 Exemplare per Stunde liefert,
und das von ihr herausgegebene Blatt ist in drei Seiten dem von
der Londoner Hauptoffizin herausgegebenen gleich, während der
Rest von mehr lokalem Charakter ist. Es ist dieses Vorgehen
ausserordentlich interessant, denn es zeigt eine bemerkenswerte
Phase im Zeitungsunternehmen und einen eigenartigen Stil der
modernen Konkurrenz.
Die Weihnachts-Sondernummern unserer Zeitungen und
Zeitschriften mit ihren grossen Farbendruckbildern dürften, wie
aus den jetzt vervollständigten Berichten hervorgeht, ihren Höhe-
punkt überschritten haben. Das Publikum ist ihrer müde, und
das nächste Jahr dürfte deshalb weit weniger solcher Weihnachts-
nummern sehen. Ein derartiger Abfall würde aber ein Unglück
für die Buchdrucker sein und namentlich für die Chromolitho-
graphen.
Von zwei der neueren Maschinenklassen wird diesen
Monat viel gesprochen und ihre Fabrikanten beabsichtigen augen-
scheinlich den Markt so viel als möglich dafür zu interessieren.
Die eine ist eine Presse zum Druck von Aluminiumplatten
und die andere eine Prägepresse mit Kraftbetrieb. Die letztere
Maschine kostet etwa 450 Pf. St. und ist dazu bestimmt, von
Stahlstempeln und von Stahl- und Kupferplatten zu drucken, wo-
bei sie automatisch einfärbt, abwischt und druckt mit einer Ge-
schwindigkeit von 1500 Exemplaren pro Stunde. Eine einzige
solche Presse kann augenscheinlich den gesamten Präge- und
Plattendruck für eine ganze Stadt besorgen.
&
Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten.
Über Setzmaschinen.
Keinem Gebiet des Buchdrucks wird zur Zeit mehr allgemeines
Interesse geschenkt, als dem der Entwicklung des Schnellsatzes
und der damit natürlich im engsten Zusammenhange stehenden
Maschinen.
Die jetzt schon zahlreichen, entweder fertig gestellten oder im
Bau begriffenen Maschinen lassen sich in drei Klassen teilen und
zwar 1. in Zeilengiess- und Zeilenpräge-Maschinen, 2. in Schrift-
giess- und Setz-Maschinen und 3. in Schriftsetz-Maschinen.
Betrachten wir diese drei Klassen, so sind unter der ersten,
den Zeilengiess- und Zeilenpräge-Maschinen, anzuführen
die Mergenthaler’sche Linotype, Rogers Typograph und
die Monoline. Von diesen drei Maschinen hat nur die Linotype
in Amerika das Feld behauptet. Die beiden anderen Maschinen
wurden infolge Abkommens zwischen den Interessenten vom ameri-
kanischen Markt zurückgezogen und können nur in Europa und
Canada gebaut werden, woselbst die Linotype indes ebenfalls freien
Absatz geniesst.
Das allgemeine Prinzip dieser drei Maschinen beruht bekannt-
lich darauf, mittelst dünner Messingmatrizen, in welche das Schrift-
bild eingesenkt ist, Zeilen zusammenzustellen, die, nachdem sie
durch einen selbstthätigen Ausschlussapparat justiert sind, sofort
schrifthoch und für den Druck fertig von derselben Maschine
gegossen werden. Die Konstruktionen der erwähnten Maschinen
sind so allgemein bekannt, dass wir auf dieselben wohl kaum ein-
zugehen brauchen, sondern uns mehr den Maschinen der übrigen
Klassen zuwenden können.
Die Linotypemaschine ist die älteste Maschine ihrer Art
und daher kam es wohl, dass die Monoline, welche eine erheblich
verbesserte Konstruktion gegen die zuerst auf den Markt ge-
kommene Mergenthaler’sche Linotype aufwies, mit deren Patenten
kollidierte und, wie erwähnt, durch gegenseitige gütliche Verein-
barung das amerikanische Absatzgebiet geräumt hat. Rogers
Typograph wäre beinahe in eine ähnliche Lage geraten, besass
aber die ursprünglichen Patentrechte des bei der Linotype eben-
falls angewandten Ausschlussspatien-Transportsystems. Die Leitung
der Linotype-Gesellschaft sah sich schliesslich veranlasst, die höchst
Nr. 9
wertvollen Patente auf diese Vorrichtung zu erwerben und sich
damit gleichzeitig den vorläufigen Alleinverkauf praktisch in der
ganzen Welt zu sichern.
Eine noch zu dieser Klasse gehörige Maschine ist die St. John
Typo Bar, welche mit Fug und Recht eine Zeilenpräge-Maschine
genannt werden kann. Ihre Matrizen bestehen aus Stahlstempeln,
zeigen das Schriftbild versenkt und nachdem die Zeile fertig gesetzt
und ausgeschlossen ist, wird sie in einem Bleistreifen abgeprägt,
und somit das Bild der zum Druck zu benutzenden Schriftzeile
fertiggestellt. Das Montieren des das Bild der Zeile tragenden
Bleistreifens geschieht automatisch, indem derselbe auf einen der
Kegelstärke und Schrifthöhe entsprechenden Stahlfuss dauerhaft
aufgesetzt wird. Es ist begreiflich, dass beim Abprägen der
Matrizen eine herkulische Kraftanwendung erforderlich ist, wodurch
dieselben eine ungewöhnliche Abnutzung erfahren, während die
Drucktiefe doch immer nur eine sehr seichte bleibt. Nach den
mit anderen Maschinen bis heute erzielten Resultaten zu urteilen,
dürfte diese Erfindung kaum Aussicht haben, sich je Geltung zu
verschaffen.
Die zweite Klasse, die Schriftgiess- und Schriftsetz-
Maschinen, zeigen eine Konstruktion, die berechnet ist, mit
den Zeilengiess-Maschinen durch den Guss und Satz loser Schrift
zu konkurrieren. Zur Zeit existieren drei solcher Maschinen, die
Lanston Monotype-Maschine, das Goodson Graphotype- System
und die Johnson-Maschine.
Die Lanston Monotype- und Goodson Graphotype-
Maschine sind sich derart ähnlich, dass die Beschreibung einer
derselben genügt. Sollte dieses System allgemeine Verwendung
finden, so ist es kaum denkbar, dass die Patente beider Maschinen
nicht kollidieren und schliesslich die eine der anderen das Feld
räumen muss.
Zur Erklärung der Konstruktion dieser Systeme denke man
sich zwei verschiedene Maschinen. Die eine besteht aus einem
Apparat mit Tastenbrett, einer Schreibmaschine ähnlich. Das
Anschlagen der Tasten durchlöchert einen Papierstreifen, der, wenn
er auf die zweite Maschine, den Giessapparat, gebracht wird, deren
gesamte Bewegungen leitet. Das Tastenbrett besteht aus drei
Hauptteilen, und zwar einer Reihe von Tasten, die mit den zu
verwendenden Schriftbildern korrespondieren, einer Serie von Stahl-
stempeln und einer beweglichen Skala, welche den Kegel der zu
verwendenden Schrift bestimmt. Die Tasten umfassen ausser den
zur Verwendung kommenden Schriftzeichen auch verschiedene
Stärken von Ausschlussspatien. Ein Druck auf die Taste, welche
das zu setzende Schriftzeichen kontrolliert, — sei es ein grosser
oder kleiner oder ein Kursivbuchstabe oder ein Raumspatium, —
perforiert den von einer Rolle durch den Apparat laufenden Papier-
streifen in solcher Weise, dass wenn derselbe später auf den Giess-
apparat gelangt, er genau unter die Mitte einer beweglichen Matern-
platte zu stehen kommt, von der dann das Bild in dem gleichzeitig
sich mit demselben registrierenden Kegel gegossen wird. So reihen
sich Buchstaben zu Worten aneinander, bis die Zeile gefüllt ist.
Die Grösse des zu setzenden Formates, resp. die Länge der Zeile
wird durch den Operator oder Setzer am Tastenbrett mittels
Andrückens einer hierfür vorhandenen Taste genau nach Cicero-
breite eingestellt, und nachdem die Zeile gesetzt, deutet der Zeiger
auf der Ausschlussskala genau den noch zu füllenden Raum und
dessen Verteilung an. Der Operator stempelt dann noch die
nötigen Raumspatien ab und die sämtlichen Schriftzeichen, in
Worte formiert, mit dem Ausschluss am richtigen Orte, werden
dann auf dem Giessapparat getreulich auf die Maternplatte regi-
striert und gegossen, und die Zeile, vollständig justiert, auf dem
bereitstehenden Schiffe abgeliefert. Bei nötiger Verringerung des
Raumes zwischen den Worten wird der zuerst nach der Regel
eingestellte Raum durch eine sinnreiche Vorrichtung entfernt und
dann verringert eingestellt. Um die Möglichkeit solchen Aus-
schliessens zu meiden, wurden sämtliche Schriftkegel, Schrift-
zeichen und Ausschluss in einheitliche Teile geteilt; der zu füllende
oder zu verringernde Raum einer Zeile berechnet sich demnach
ebenfalls einheitlich und kann deshalb nicht allein rasch und syste-
matisch mit mathematischer Genauigkeit ausgeglichen werden,
sondern ermöglicht den vollständig gleichmässigen Ausschluss jeder
Zeile. Die Raumspatien differieren in ihren Raumverhältnissen
untereinander nur um einen Punkt, den 12. Teil eines Cicero-
geviertes. Ich hatte Gelegenheit, diese Maschinen eingehend zu
beobachten und sah Zeile um Zeile und Schiff um Schiff voll
tadellosen frisch gegossenen Satzes vor mir fertigstellen, und der
Erfinder des einen Systems sagte mir, dass ein Apparat die Arbeit
Nr. 9
von sechs Handsetzern besorgte, was ich mir indes erlaubte auf
Grund meiner Erfahrung zu bezweifeln.
Das dritte System dieser Klasse, die Johnson-Maschine,
besteht aus einer Giess- und einer Setz-Maschine, die letztere
ebenfalls mit selbstthätigem Ausschliesseapparat versehen. Die
Giessmaschine versieht die Setzmaschinen mit Schriftzeichen je
nach Bedarf, Ausschluss nicht eingerechnet. Der Giessapparat ist
nach Art der Komplettmaschinen gebaut und liefert die Schrift
fertig zum sofortigen Gebrauch. Die Qualität der Schrift selbst
dürfte hohen Ansprüchen kaum genügen, da das Metall, um den
raschen Guss zu erleichtern, nicht von besonderer Härte ist. Die
Setzmaschine ist mit einem Tastenbrett nach Art der Schreib-
maschinen versehen. Die Schrift liegt in offenen Kanälen über
demselben. Das Anschlagen der Tasten veranlasst die darunter
liegende Hebelverbindung, das betreffende Schriftzeichen vorwärts
auf den Setzweg zu stossen, woselbst es von einer selbstthätig
arbeitenden aber primitiven Greifervorrichtung erfasst und mit
grosser Schnelligkeit nach links zum Justierapparat geschoben
wird. Als Primär-Ausschluss werden Stahlspatien eingeschoben,
die länger als die Schrift sind, um beim Justieren der Zeile im
Ausschlussapparat ausgezogen und durch das nach dem aus-
zuschliessenden Raum bemessene Spatium ersetzt zu werden, das
zu diesem Zweck von einem auf denselben Kegel gegossenen
Metallblock selbstthätig abgeschnitten und in den betreffenden
Raum eingeschoben wird. Das Justieren der fertig gesetzten Zeile
wird durch Hebelvorrichtung bewerkstelligt, ebenso die Ablieferung
der fertigen Zeile nach dem Schiffe. Die Bemessung und Ver-
teilung deg auszuschliessenden Raumes lässt merklich zu wünschen
übrig; der vorhandene Satz war durchaus nicht gleichmässig aus-
geschlossen und viele Zeilen zeigten allerlei Ausschluss-Differenzen.
Die der Maschine zu Grunde liegende Idee dürfte, wenn von
wissenschaftlich gebildeten Maschinentechnikern ausgeführt, prak-
tische Resultate zu Tage fördern. Zur Zeit aber ist sie nur in
unvollkommener Weise entwickelt und wird, wenn sie nicht ver-
bessert wird, wohl kaum rechnende Käufer finden. (Fortsetzung folgt.)
2
Sprechsaal.
-e. Berlin, 26. Februar. Am Sonntag, den 4. März, findet im
Vereinshause Wilhelmstrasse 118 eine allgemeine Versammlung der
tariftreuen Prinzipale des Kreises VIII, einberufen von Herrn Georg
Büzxenstein, statt, um über die Anwendbarkeit des $ 616 des
Bürgerlichen Gesetzbuches auf die Angehörigen des
Buchdruckgewerbes zu beraten. Es haben bereits Besprechungen
zwischen dem Prinzipal- und Gehilfen-Vertreter des Tarifkreises in
dieser Angelegenheit stattgefunden, welche zu der Annahme be-
rechtigen, dass eine befriedigende Einigung über die Wirksamkeit
dieses Paragraphen erzielt werden wird, dessen Anwendbarkeit auf
gewerbliche Arbeiter überhaupt noch sehr fraglich ist. Eine solche
Ausdehnung, wie sie in einzelnen Kreisen der Arbeitgeber dem
Paragraphen gegeben werden möchte, hat der Gesetzgeber keines-
wegs gewollt. Zunächst handelt es sich darum, den aus dieser
verschiedenartigen Auffassung sich ergebenden Differenzen und
langwierigen Prozessen aus dem Wege zu gehen und die aus dem
Paragraphen herzuleitenden Berechtigungen der Arbeitgeber durch
gegenseitige Verständigung mit dem letzteren genau zu begrenzen.
-m. Berlin, 26. Febr. Die Buchdrucker-Fachschule macht
bekannt, dass von jetzt ab die Lehrlinge nicht erst vom zweiten
Lehrjahre ab, sondern sogleich nach dem Eintritt in die Lehre
der Fachschule zu überweisen sind, damit auf diese Weise der eben
erst beendete Schulunterricht in der Fachschule mit grösserem Eifer
fortgesetzt wird und die Lehrlinge nach Absolvierung des drei-
Jährigen Kursus Gelegenheit finden, das in der Fachschule Erlernte
noch in der Lehrdruckerei praktisch zu verwerten. Der Unterricht
im Sommersemester beginnt am Dienstag, den 3. April, Abends
7 Uhr. Anmeldungen werden an diesem Tage und am Freitag,
den 6. April, Abends 7 Uhr, im Schullokale, Niederwallstr. 6/7,
entgegengenommen. Das Schulgeld beträgt für Lehrlinge bei Mit-
gliedern des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer viertel-
Jährlich 3 , für andere Lehrlinge 4,50 % Setzer und Drucker
werden in gesonderten Klassen unterrichtet; Deutsch, Rechnen,
Fachtheorie und Fachzeichnen wird in den Setzer- wie in den
Druckerklassen gelehrt, ferner in den Setzerklassen noch fremde
Sprachen, in den Druckerklassen tritt an deren Stelle Physik und
Maschinenkunde.
Zeitschrift für Deuts
chlands Buchdrucker 89
— ——— c — — ——üUääöä äö—ẽb bẽ' ä — Ce
Berlin-Schöneberg, 23. Februar. In einzelnen Fachblättern befand
sich vor einiger Zeit eine Notiz, die namentlich auch in den
„Vertraulichen Mitteilungen für die Mitglieder des Buchgewerblichen
Schutzverbandes“ eingehender erörtert wurde, nach welcher iclı
mich an Behörden zwecks Einrichtung von Buchdruckereien —
die durch Personen des Soldatenstandes bedient werden sollen —
zur Herstellung von Formularen etc. gewandt hätte. Ich erkläre
hiermit, dass ich in dieser Weise niemals Schritte unternommen
und auch nie in dieser Angelegenheit jemals mit irgend Jemand
gesprochen habe. Es wäre dies ja auch direkt widersinnig und
würde meinen nahezu fünfzigjährigen praktischen Erfahrungen als
Buchdrucker geradezu Hohn sprechen; denn ich weiss so gut wie
jeder Buchdrucker, dass es absolut unmöglich ist, dass Personen
des Soldatenstandes in solchen Druckereien verwandt werden können.
Ich habe lediglich bezüglich meiner kleinen Pressen „Factotum“,
von denen ein Prospekt beigefügt ist, Propaganda gemacht. Aller-
dings können dieselben von jedem Laien bedient werden, auch
können sie infolge ihrer einfachen Konstruktion und weil sich an
ihnen keinerlei rotierende Teile befinden, nicht beschädigt werden.
Sie können überall und in jeder Lage gebraucht werden, auf
Wagen, Eisenbahnen, Schiffen etc. und eignen sich aus diesem
Grunde für Felddruckereien und dergleichen. Es handelt sich hier-
bei nur um die Herstellung solcher kleinen Druckarbeiten, die
sonst mittelst der Hektographie, Autographie oder ähnlicher Ver-
vielfältigungsart hergestellt, niemals aber dem Buchdrucker über-
geben werden. Derartige kleine Druckereien sind bei den
Passagierdampfern der Handels-Marine (Nordd. Loyd) schon seit
Jahren im Gebrauch. Allerdings ist es richtig, dass mir behörd-
licherseits Drucksachen zur Kalkulation zugingen, aber das ist
auch schon sehr häufig seitens der Herren Kollegen geschehen,
ohne dass mir daraus jemand einen Vorwurf gemacht hätte. Das
sind die Thatsachen so weit sie mich betreffen, mehr kann ich in
dieser Angelegenheit nicht sagen, jedoch stelle ich jedem inter-
essierten Fachmann die Einsichtnahme in die diesbezügliche Korre-
spondenz frei. Alle anderen Darstellungen dürften nur hämische
Ausflüsse des Konkurrenzneides oder seitens irregeleiteter Fach-
genossen in die Blätter lanciert sein. Ich bitte Sie, Vorstehendes
in Ihrem Blatte zum Abdruck zu bringen. Hochachtungsvoll
Gutenberglaus Franz Franke. (gez.) Franz Franke.
Aus Hamburg schreibt uns Herr Carl Griese, Inhaber der
Graphischen Kunst-Anstalt und des Kunstverlags unter der gleich-
namigen Firma, in Bezug auf den Bericht „O. S. Hamburg“ in
Nr. 7: Ich habe in meinem Vortrage gesagt, die Algraphie
werde dem chemischen Flachdruck die Autotypie und
den Dreifarbendruck gewinnen. Diese Behauptung will Herr
O. S. auf Grund der ausgestellten Abdrucke zurückweisen, während
ich die Folgerung aus der grossen Menge der schönen, photomecha-
nischen Arbeiten, die von Herrn Scholz in Mainz gesandt wurden,
gezogen habe. Wie Herr O. S. dazu kommt, hieraus irgend eine
Folgerung für den Buchdruck zu ziehen und mir dieselbe zuzu-
schieben, ist mir ganz unerklärlich, ich habe nichts Derartiges aus-
gesprochen. Mir scheint, dass Herr O. S. nicht genügend Verständnis
hat, um den Flachdruck und den eigentlichen Buchdruck von ein-
ander zu trennen, sonst würde er mir doch unmöglich „übertriebene
Hoffnungen“ unterstellen, denen ich mich hingegeben haben soll.
-e. Heilbronn, im Februar. Eine hier kürzlich veranstaltete
allgemeine Buchdruckerversammlung beschäftigte sich mit der Ein-
führung des Setzmaschinen-Tarifs in hiesiger Stadt. Der
Gehilfen- Vertreter des 4. Tarifkreises, Herr Knie aus Stuttgart, hatte
mit der hier hauptsächlich in Betracht kommenden Firma Schell’sche
Buchdruckerei (Inh. V. Krämer) eine Aussprache zur Einführung
des Tarifs herbeigeführt und erstattete nun hierüber der Versamm-
lung Bericht. Nach demselben wurde der Tarif sowohl in Bezug
auf die Arbeitszeit als auch auf die Entlohnung von sämtlichen
hiesigen Prinzipalen anerkannt und auch die Zusicherung erteilt,
dass das Bestreben bestehe, den Wünschen der Gehilfenschaft auch
in der Richtung Rechnung zu tragen, dass das festgesetzte Minimum
auch als solches betrachtet werde.
* Leipzig. Im Buchbindergewerbe tragen sich die Gehilfen
mit der Absicht, eine Tarifgemeinschaft wie die im Buchdruck-
gewerbe bestehende zu errichten, und als Grundlage für dieselbe
ist der ın Leipzig seit drei Jahren geltende und am 1. September
d. J. ablaufende Tarif in Aussicht genommen. Dieser Tarif ist von
einer Gehilfenkommission in der Weise abgeändert und beweglich
gemacht worden, dass er als allgemeiner Tarif dienen und den
Verhältnissen anderer Orte angepasst werden kann. Für die
einzelnen Zweige des Buchbindergewerbes enthält er besondere
90 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Abteilungen. Es wird nun darauf ankommen, wie sich die Prin-
zipale zu dem Vorhaben der Gehilfen stellen werden. Man darf
aber wohl annehmen, dass sie der Einführung einer so bewährten
Einrichtung, wie die Tarifgemeinschaft es ist, nicht entgegentreten
werden.
+ München. Die hiesige Firma Knorr & Hirth feierte am
16. Februar das 25jährige Bestehen ihrer Buch- und Kunst-
druckerei, und ist auch ein Vierteljahrhundert kein allzulanger
Zeitraum, so fällt er doch bei dieser Firma ins Gewicht, denn
dieselbe hat sich in dieser Zeit zu einer der bedeutendsten und
angesehensten Anstalten ihrer Art emporgearbeitet. Als Heraus-
geberin der „Münchner Neuesten Nachrichten“, die gegenwärtig
in einer Auflage von über 92000 erscheinen, umfasst ihre Anstalt
eine der grössten und besteingerichteten Zeitungsdruckereien, die
mit 10 Rotationsmaschinen, worunter 5 Zwillingsmaschinen, arbeitet,
und ihre Buch- und Kunstdruckerei, die 19 Maschinen der ver-
schiedensten Systeme beschäftigt, geniesst als unermüdliche und
zielbewusste Pflegerin künstlerischen Stiles in den Druckarbeiten
einen weitverbreiteten und wohlverdienten Ruf. Die Feier des
Jubiläums wurde von den Besitzern und dem gesamten Personal
mit einem Festakt in den Geschäftslokalitäten begangen und mit
demselben zugleich die Ehrung von 14 Jubilaren aus dem Geschäfts-
personal verbunden, die der Firma 25 und mehr Jahre treu ge-
dient haben. Sie wurden von den beiden Chefs mit Diplomen und
Porträts nebst Widmung sowie mit Geldspenden ausgezeichnet.
Der Invaliden-Unterstützungskasse der Firma überwiesen die Chefs
aus Anlass des Jubiläums weitere 10000 , und der Betriebs-
krankenkasse 3000 A. — Wir wünschen der Firma auch ferner
glückliches Gedeihen.
§ Weimar. Der Ortsverein Weimar des Verbandes der Deutschen
Buchdrucker hat an den Landtag des Grossherzogtums eine Petition
des Inhalts gerichtet, alle amtlichen Buchdruckarbeiten nur
solchen Firmen übergeben zu wollen, die den Deutschen Buch-
druckertarif bei dem Tarif-Amte schriftlich anerkannt haben.
Der Petitions-Ausschuss des Landtags, dem die Petition zur Be-
richterstattung überwiesen wurde, beschloss, beim Landtage zu
beantragen, die Petition der Grossherzoglichen Staatsregierung zur
empfehlenden Berücksichtigung zu überweisen. In dem
erstatteten Bericht gelangt die einstimmige Ansicht des Ausschusses
zum Ausdruck, dass es sehr wünschenswert sei, die friedlichen
Bestrebungen der Buchdrucker zu fördern, damit das von ihnen
mühsam errichtete Friedenswerk nicht sowohl zum Schaden des
Gewerbes, als wohl auch zu dem des Staates und der Kommunen
wieder zerfalle. Es müsse das Bestreben sein, das von den Be-
teiligten getroffene Übereinkommen, welches in dem gedruckten
Tarif seinen Ausdruck gefundeu hat, nicht nur lebensfähig zu er-
halten, sondern möglichst wirksam werden zu lassen. Die Behör-
den im Königreich Sachsen haben dem Ersuchen der Petenten
entsprochen. Auch die Grossherzogl. Regierung nahm nach den
Mitteilungen des Departementschefs des Innern, welcher den Be-
ratungen des Ausschusses beigewohnt hat, eine entschieden freund-
liche Stellung zu dem ein, was die Petenten erstreben. Es seien
in diesem Sinne Verfügungen an die Bezirksdirektoren des Landes
ergangen. Viele Buchdruckereien des Grossherzogtums sind nach
dem Verzeichnis der Tarif-Anerkennungen dem Tarif-Verbande
bereits beigetreten, so zum Beispiel in Weimar; andere, die es
noch nicht gethan, sind aufgefordert und werden Folge leisten.
So werde man voraussichtlich bald dahin kommen, dass fast nur
tariftreue Firmen im Lande vorhanden sind. Zur Zeit seien im
Deutschen Reiche bereits mehr als 2800 Firmen mit etwa 33000
Gehilfen der Tarifgemeinschaft beigetreten. Diese Gemeinschaft
aufrecht zu halten, sei Pflicht der Landesvertretung. Das werde
aber nur dadurch möglich, dass alle amtlichen Druckarbeiten nur
solchen Druckereien zugewiesen werden, welche den Deutschen
Buchdruckertarif beim Tarif-Amte schriftlich anerkannt haben.
F. Wien, 21. Februar. Gestern fand eine interessante Monats-
Versammlung des Fachtechnischen Clubs der Beamten
und Faktore der Wiener Hof- und Staatsdruckerei,
dieser vornehmsten fachlichen Vereinigung Wiens, statt. Der
Vorsitzende Herr Regierungsrat Georg Fritz besprach zunächst die
diesmal besonders reichhaltige Ausstellung hervorragender Erzeug-
nisse der graphischen Künste, und hielt sodann einen Vortrag über
Mehrfarbendruck (Schablonendruck) von einer Platte. Der
Redner besprach hierbei eingehend das Orloff’ sche und das Heppler’sche
Verfahren. Das erstere wird in der russischen Staatsdruckerei
zur Anfertigung von Wertpapieren in einem solchen Masse
praktisch angewendet, dass 34 nach Orlof’schen Angaben kon-
Nr. 9
struierte Maschinen in derselben thätig sind. Die russische
Regierung wollte das Verfahren ursprünglich geheim halten
und bloss für sich ausnutzen, die steigenden Ansprüche Orlof's
veranlasste sie indess, diesen mit 80, 000 Rubel für das Be-
nützungsrecht abzufertigen und Orlof hat nun seine Erfindung
zur Ausbeutung an eine englische Gesellschaft um die Kleinigkeit
von 600,000 Rubel verkauft. Orlof, der heute Millionär ist, war
ursprünglich ein einfacher russischer Weber, wurde dann in der
russischen Staatsdruckerei als solcher mit hohem Gehalt angestellt,
weil in das Papier, das zur Herstellung der Wertpapiere verwendet
wurde, Seidenfäden einzuweben waren. Ein ähnliches Verfahren
(Mehrfarbendruck von einer Platte) ersann Heppler, und es wird
dasselbe von der deutschen Reichsdruckerei derzeit noch versucht.
Eine Maschine zu seiner Ausführung soll aber noch nicht gebaut
sein. Auch ein Ingenieur der österr.-ungar. Bank soll sich mit
der Lösung dieser Aufgabe befassen. Alles in allem sei jedoch das
Verfahren kompliziert und in Bezug auf die zu verwendenden Farben
und der zu reproduzierenden Gegenstände begrenzt und rationell
nur für Massenerzeugung anzuwenden. Diesem mit grossem Beifall
aufgenommenen Vortrag folgte ein ebenso interessanter des Herrn
Korrektors Leopold Willinger über das grossartige Werk „Animal
Locomotion“ von E. Ma bridge. Dieses wahrhaft monumentale
Werk besteht aus 781 Lichtdruck-Tafeln in der Grösse von
47><63 cm, welche in den Jahren 1878 bis 1885 entstanden und
mit freigebiger Unterstützung der Pennsylvanischen Universität in
Philadelphia herausgegeben wurden. Der Preis desselben beträgt
600 Dollar. Dem Unternehmen liegt eine streng wissenschaftliche
und künstlerische Idee zu Grunde und seine ganze Anlage und
Durchführung ist streng systematisch. Die Tafeln stellen nämlich
die Bewegungen des Menschen und einer grossen Anzahl Tiere
naturgetreu dar: Gang, Sprung, Hüpfen, athletische oder sonstige
sportliche Bewegungen, in dem Momente lichtbildnerisch festge-
halten, in dem sie erfolgen, und zwar in unbekleidetem, halbum-
kleidetem und bekleidetem Zustande sowie in jedem Alter und in
jeder Lebenslage der Beobachtungsobjekte. Daraus erhellt der
grosse wissenschaftliche Wert dieses Riesen-Bilderwerkes für den
Pädagogen, den Naturforscher, Physiker, Anatomen, Arzt; auch
für den bildenden Künstler und schliesslich auch für die graphischen
Künste bildet es eine wahre Fundgrube. Der Vortragende er-
läuterte den technischen Vorgang, welcher bei diesen Modell-Auf-
nahmen eigens eingerichtet werden musste, an der Hand von
selbstgefertigten Zeichnungen und schloss seine formvollendeten
Ausführungen unter grossem Beifall mit der Aufforderung an die
Versammelten, sich dieses Werk, von dem das hiesige Osterreich-
ische Museum für Kunst und Industrie ein Exemplar besitzt —
dasselbe, welches, zur Illustrierung des Vortrages diente und 10
der grössten Folianten umfasst — in der Bibliothek dieses Museums
zur Einsichtnahme und zum Studium vorlegen zu lassen.
e
Kleine Mitteilungen.
Eine Handliste für den Betriebsleiter nennt das Kempe-
werk in Nürnberg seinen neuesten Katalog, der (aus 61
Blättern in Grossquart bestehend) soeben die Buchdruckerei
verlassen hat. Diese „Handliste“ umfasst in übersichtlicher An-
ordnung sämtliche Maschinen und Werkzeuge, welche vom Kempe-
werk fabriziert werden. Wer sich für das gesamte Stereotypie-
wesen, für den Druck der Stereotypen und Autotypen, für die
Galvanoplastik und für die grosse Zahl von Hilfsgeräten für den
Maschinensaal interessiert, der verlange diese Handliste. Zwei
besondere Abschnitte sind der „Kosmos“-Schnellpresse und der
„Bavaria“-„Bismarck“-Tiegeldruckpresse gewidmet. Die Handliste
wurde auf Florpost als Massendruck auf einer „Kosmos“-Schnell-
presse hergestellt; ausserdem licss das Kempewerk noch eine An-
zahl Luxuskataloge herstellen, welche ebenfalls auf der „Kosmos“-
Schnellpresse gedruckt sind und in ihrer aparten Eigenart als eine
ganz besondere typographische Leistung dieser Presse und der
Königl. Bayer. Hofbuchdruckerei Bieling- Dietz in Nürnberg be-
trachtet werden dürfen. Der originelle rote Umschlag dürfte
mancher Kunstdruckerei als Muster dienen können; die Prägung
ist Originalentwurf der genannten Hofbuchdruckerei, ausgeführt auf
einer „Bavaria“-,Bismarck“-Tiegeldruckpresse Nr. II. Als Gravüre-
matrize diente ein Stück Stofmatrizentafel, auf dem Stereotypie-
Apparat in 20 Minuten fix und fertig hergestellt. Bekanntlich
Nr. 9
erfordern die Matrizen nach alter Art ein stundenlanges Vorarbeiten
in der Maschine selbst, welche dadurch zur Unthätigkeit verurteilt
ist. Hier ist der Beweis gegeben, wie die Stereotypie immer mehr
ein notwendiger Bestandteil einer jeden Buchdruckerei geworden,
mit einem Wort, wie sie für einen modernen Betrieb geradezu
unentbehrlich ist. Die Handliste wird auf Wunsch an Prinzipale,
Beamte und Gehilfen ohne alle Weiterungen kostenfrei abgegeben.
Thomas MacKellar, das älteste Mitglied der Schriftgiessereifirma
von MacKellar, Smiths and Jordan in Philadelphia, ist am 29.
Dezember v. J. in Germantown, Panama, im Alter von 87 Jahren
gestorben. Der Verstorbene war Buchdrucker, Poet und Schrift-
steller. Er erlernte in Newyork den Buchdruckerberuf und fand
dann Stellung bei J. & J. Harper daselbst. 1833 kam er als
Korrektor in die Schriftgiesserei von Johnson & Jordan in Phila-
delphia und 1845 wurde er als Teilhaber in dieses Geschäft auf-
‚genommen, das nach Johnsons Tode die Firmenbezeichnung annahm,
die es noch heute führt, MacKellar, Smiths & Jordan. MacKellar
wurde auch mit dem Titel eines Doktors der Philosophie ausge-
zeichnet, und unter seinen vielen litterarischen Arbeiten hatte ein
Werk über Buchdruckerkunst, The American Printer, den meisten
Erfolg. Der Verstorbene war auch Vorsitzender der Schriftgiesser-
vereinigung der Vereinigten Staaten.
Die „Breslauer Zeitung“ gab zur Feier der Jahrhundertwende
und ihres eigenen achtzigjährigen Bestehens am 1. Januar eine
mit reichem lokalgeschichtlichen Inhalte versehene und mit vielen
Autotypien geschmückte achtseitige Festnummer heraus, die nach
verschiedener Hinsicht interessant ist. Das Interessanteste vom
Buchdruckerstandpunkt aus aber ist, dass das Blatt zwar seine
Verleger und seine Redakteure in der Zeit seines Bestehens mehrere
Male gewechselt, aber an der Buchdruckerei, in der es hergestellt
wird, die ganzen achtzig Jahre hindurch festgehalten hat. Vom
1. Januar 1820 bis auf den heutigen Tag wird die „Breslauer
Zeitung“ in der Buchdruckerei von Grass, Barth & Co. (W. Friedrich)
hergestellt, und ein solch treues Verhältnis zwischen Zeitungsverlag
und Druckerei verdient schon, dass es noch viele solcher Jubiläen
feiern kann.
Kalender. Die Firma Gebr. Jänecke& Fr. Schneemann, Buch- und
Steindruckfarbenfabrik in Hannover hat dieses Jahr nach
zweijähriger Pause ihren Graphischen Abreisskalender wieder
erscheinen lassen und zwar ist der vorliegende Jahrgang in der
Reihenfolge der dreizehnte. Wie alle seine Vorgänger ist auch
dieser Kalender graphisch vorzüglich ausgestattet. Seine Rück-
wand zeigt einen reich ornamentierten architektonischen Aufbau
in Form eines von Säulen flankierten Portales, das mit hängenden
Festons sowie mit Emblemen der Wissenschaft und der Buch- und
Steindruckerkunst geschmückt ist und der als Gedenktafel aufge-
fassten Blockdecke als Träger und Umrahmung dient. Der Ent-
wurf hierzu stammt von A. Haupt und ist in Lithographie vor-
trefflich ausgeführt. Der Kalenderblock ist monatweise in ver-
schiedenen Farben und verschiedenen effektvollen Zeichnungen
gedruckt und die einzelnen Blätter sind diesmal so eingerichtet,
dass nur der untere, das Datum tragende Teil abgerissen wird,
während die im oberen Teil angebrachten litterarischen Notizen
am Block vereinigt bleiben und so erhalten werden können. Dieser
litterarische Teil, der den Gebr. Jänecke & Fr. Schneemannschen
Kalendern von jeher einen besonderen Wert verlieben hat, ist
wieder von unserem geschätzten Mitarbeiter Herrn Theodor Goebel
mit grosser Umsicht zusammengetragen und ebenso reichhaltig als
mannigfaltig und interessant gestaltet worden. Denn er enthält
wichtige Entscheide des Reichsgerichts und anderer massgebender
Behörden, wertvolle Mitteilungen aus der graphischen Technik und
Geschäftspraxis, Sinnsprüche und humoristische Darbietungen in
Poesie und Prosa und verzeichnet die in den letzten anderthalb
Jahren vorgekommenen Prinzipals-, Druckerei- und Zeitungsjubi-
läen, insgesamt 104 an Zahl. Er darf somit als eine graphische
Chronik bezeichnet werden und er ist es im besondern, der im
Verein mit der schönen und praktischen Ausstattung dem Kalender
jene freudige Aufnahme sichert, die er überall seit Jahren schon
findet. Dem Kalender ebenbürtig an Inhalt und Ausstattung ist
das Begleit- und Glückwunschschreiben der Spenderin.
Ki
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Dem Geschäftsführer der Ed. Pieper-
schen Buchdruckerei und Papierhandlung (Inh. Bruno Reiche) in
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 91
Clausthal (Harz), Herrn Eduard Hübner, wurde Prokura erteilt.
— Das Druck- und Verlagsgeschäft in Firma A. Göb & Co., vorm.
F. X. Bucher in Würzburg ist umgewandelt worden in die Firma
Fränkische Gesellschaftsdruckerei Würzburg, G. m. b. H. Stamm-
kapital der Gesellschaft 48000 % Geschäftsführer ist Herr Gross-
kaufmann Hugo George Münch in Würzburg.
Eingetragene Firmen. In Stettin die Firma H. Hagen, In-
haber Herr Buchdrucker Hugo Hagen daselbst. — In Pinneberg
die Firma A. Beig, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Andreas
Beig daselbst. — In Hultschin die Firma Karl Nawrath, In-
haber Herr Buchdruckereibesitzer Karl Nawrath daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Lithograph und Buchdrucker Emil
Kritzler in Herborn am 14. Februar. Konkursverwalter Herr
Rechtsanwalt Wiemann in Herborn. Anmeldefrist bis 5. März.
Jubiläum. Die Merzbach'sche Buchdruckerei in Posen feiert
am 1. April d. J. das Jubiläum ihres 50jährigen Bestehens.
Gestorben. In Garding starb am 6. Februar Herr Buch-
druckereibesitzer Heinrich Lühr, Mitbegründer der Firma H. Lühr
& Dircks. — In Rothenburg o. T. starb am 15. Februar die
Inhaberin der Firma J. M. Schneider’s Witwe, Frau Louise Schneider,
58 Jahre alt. — In Brand bei Freiberg, Sachsen, starb in der
Nacht zum 22, Februar Herr Buchdruckereibesitzer Heinrich Kluge.
W
Litteratur.
Die Gewerblichen Unterrichtsanstalten in Osterreich. Im Ver-
lage von Artaria ck Co. in Wien erschien im Auftrage des k. k.
Ministeriums für Cultus und Unterricht eine von Ministerial-
Sekretär Dr. Adolf Müller bearbeitete und im Institute der Ver-
lagsfirma von Dr. Carl Peucker gezeichnete, in ö fachem Farben-
drucke hergestellte Übersichtskarte der Gewerblichen
Unterrichtsanstalten in Österreich, die auch über Öster-
reichs Grenzen hinaus für viele Kreise von Interesse sein dürfte.
Ausser der Hauptkarte im M. 1:1,700.000 (Format 82><65 cm)
bringt dieselbe ein Kärtchen der gewerblichen Unterrichtsanstalten
Wiens (M. 1:100.000), das die Verteilung derselben auf die ein-
zelnen Bezirke (innere Stadt 5, übrige Bezirke 8) sofort ersichtlich
macht; auch findet sich auf der Karte selbst eine grosse Tabelle
über alle in Betracht kommende Anstalten mit Angabe des politi-
schen Bezirkes und Kronlandes bei jedem Orte. Der Wert der
Karte, deren Deckel eine in moderner Art ausgeführte Zeichnung
schmückt, wird noch durch die erfolgte Einzeichnung der Eisen-
bahnen (rot) erhöht.
Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur, Kunst
und Musik. Offizielles Organ des Deutschen Bühnenvereins. Ver-
lag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in
Berlin. Preis pro Quartal (6 Hefte) 3 Mk. — Aus dem vielseitigen,
interessanten und reich illustrierten Inhalt der erschienenen Hefte
9 und 10 von „Bühne und Welt“ heben wir die Abhandlungen
über das spanische Theater der Gegenwart und über die Hamburger
Oper hervor, und bemerken, dass jetzt auch die Novellistik in dem
Blatte gute Pflege findet. Die grosse Sorgfalt, welche die Her-
ausgeberin auf den illustrativen Teil des Blattes und namentlich
auf die technische Ausführung der autotypischen Porträtkunst-
blätter verwendet, wird die Anerkennung aller Fachleute finden
orts- Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe
zu Berlin.
Ordentliche Generalversammlung
am
Sonntag, den 11. März 1900, vormittags 10 ½ Uhr,
im
Louisenstädtischen Konzerthause, Aite Jakobstr. 37.
Tagesordnung:
. Ergänzungswahl des Vorstandes (1 Arbeitgeber).
. Rechnungslegung pro 1899 durch den Rendanten.
. Bericht des Rechnungs- Ausschusses bezw. Decharge-Erteilung.
Etwaige Anträge der Mitglieder.
S Verschiedenes.
Berlin, 26. Februar 1900.
Der Vorstand.
W. Röwer, Gust. Lehmann,
Vorsitzender. Schriftführer.
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96 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 9
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—— — e IMUM E — — — —
en | 2 222
Es kann jede Zeilenbreite bis
zu 28 Cicero gesetzt werden.
In Deutschland werden jetzt
schon Durchschnittsleistungen von
9000 Buchstaben corrigirter com-
| presser Satz pro Stunde erzielt.
Freer rr
E „& Die Erfolge der Linotype sprechen für sich selbst.
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Circulare, die von der Concurrenz verbreitet werden, bricht sie sich andauernd weiter Bahn, Thre Überlegenheit
und ihre hervorragende Rentabilität sind unstreitig erwiesen durch zahlreiche Nachbestellungen folgender Firmen:
Münchener Zeitung, München,
Hamburger Neueste Nachrichten, Bamburg,
Saardruckerei, St. Johann a. d. $,
Pfälzische Rundschau und Generalanzeiger (Eud-
wigshafen a. Rh.),
Essener Uolkszeitung, Essen a. R,
Generalanzeiger, Würzburg,
Leipziger Tageblatt, Leipzig,
Leipziger Neueste Nachrichten, Leipzig,
Neckar-Zeitung, Heilbronn,
Fränkischer Kurier, Nürnberg,
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Ostdeutsche Grenzboten, Stallupönen,
Louis Schneider & Co., G. m. b. B., Berlin,
nähere Auskunft ertheilt:
€. Mühlthaler, München,
Annaberger Wochenblatt, Annaberg i. $.,
Gemeinnütziger, Varel (Oldenburg),
Koblenzer Zeitung, Koblenz,
Beobachter, Aschaffenburg,
Generalanzeiger, Remscheid,
Hildesheimsche Zeitung, Hildesheim,
Generalanzeiger für Bonn und Umgegend, Bonn,
neues Tagblatt, Stuttgart,
Oftenbacher Zeitung, Offenbach a. m.,
Chemnitzer Tageblatt, Chemnitz,
neues Wiener Tagblatt, Wien,
Gebrüder Stiepel, Reichenberg 1. B.,
Zeitung tür Pommern, Rolberg.
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Berlin N., Shausseestrasse 17/18.
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s Herausgegeben vom Deutschen — es on XI Jahrg.
Leipzig, 8. März 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8410) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 c%
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8411), vierteljährlich 1 o%
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 20maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
gebühren nach Übereinkunft,
-Schriftleitung und Geschäftsstelle: Dentkohen e EN Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig elntreffen. ree j
N ichtamtlicher Teil
Neue Gefahren für das Buchdruckgewerbe.
gl Dë on der Reid ed wird beabsichtigt, den Ver-
NK kehr mit Geheimmitteln für das Reich einheit-
lich zu regeln, und diesem Zwecke soll ein dem Bun-
all desrate vorliegender Entwurf von Vorschriften über
= KEEN mit Geheimmitteln dienen. In Anbetracht dessen,
das das derzeitige Verfahren der Behörden im Verkehr mit
Geheimmitteln ein sehr verschiedenes ist, und hieraus nament-
lich den Zeitungsverlegern viele Nachteile und direkte Schä-
digungen erwachsen, ist dieses Vorhaben zwar an sich ganz löblich,
aber das, was in diesem Entwurfe vorliegt, ist durchaus nicht
geeignet, der Sache ein einheitliches Gepräge zu geben, sondern
es dürfte vielmehr dazu beitragen, den herrschenden Wirrwar
zu vergrössern und den Zeitungsverlegern wie den Druckge-
werben grossen Schaden zuzufügen.
In $ 3 des Entwurfs heisst es kurz und bestimmt: Die
öffentliche Ankündigung von Geheimmitteln ist verboten. § 2
sucht sodann zu bestimmen, was Geheimmittel sind und was
nicht, und thut dies in folgender Weise: Welche Stoffe, Zu-
bereitungen und Gegenstände als Geheimmittel im Sinne dieser
Vorschriften zu gelten haben, wird durch die Landes-Zen-
tralbehörde bestimmt. Als Geheimmittel werden in der
Kegel nicht erklärt Stoffe und Zubereitungen, die 1. in das
deutsche Arzneibuch aufgenommen worden sind und unter der
dort angewendeten Bezeichnung angebaten werden; 2. in der
medizinischen Wissenschaft und Praxis als Heilmittel allgemeine
Anerkennung gefunden haben;. 3. lediglich als Desinfektions-
mittel, kosmetische Mittel, Nahrungs- und Genussmittel ange-
boten werden.“
In $ 4 werden dann einige weitere Vorschriften gegeben:
„Die Gefässe und die äusseren Umhüllungen, in denen Ge-
heimmittel abgegeben werden, müssen mit einer Inschrift ver-
sehen sein, Ache den Namen des Geheimmittels und den
Namen oder die Firma des Verfertigers deutlich ersehen lässt.
Ausserdem muss die Aufschrift auf den Gefüssen oder den
äusseren Umhüllungen den Namen oder die Firma des Ge-
schäftes, in welchem das Geheimmittel verabfolgt wird und die
Höhe des Abgabepreises enthalten. Es ist verboten, auf den
Gefässen und den äusseren Umhüllungen, in denen Geheimmittel
abgegeben werden, Anpreisungen und besondere Empfehlungen,
Bestätigungen, gutachtliche Ausserungen oder Danksagungen,
in denen eine Heilwirkung oder Schutzwirkung dem Geheim-
mittel zugeschrieben wird, anzubringen oder solche Anpreisungen,
sei es bei der Abgabe von Geheimmitteln, sei es auf EE
Weise, zu verabfolgen.“
Aus diesen Bestimmungen geht hervor, erstlich, Aa der
Hauptzweck der Verordnung, das Geheimmittelwesen einheitlich
zu regeln, nicht erreicht wird; man müsste denn hierunter die
Verallgemeinerung der Unsicherheit und der Verschiedenheit
der Ansichten verstehen, die aber doch wohl nicht beabsichtigt
ist. Denn wenn die Bestimmung dessen, was als ein Geheim-
mittel anzusehen ist und was nicht, den Landeszentralbe-
hörden der 26 deutschen Bundesstaaten überlassen ist, so kann
von einer Einheitlichkeit in der Beurteilung der Geheimmittel
auch bei dem besten Willen dieser Behörden nicht wohl die
Rede sein. Es dürfte dann leicht noch mehr als heute vor-
kommen, dass in dem einen Bundesstaate verboten ist, was in
dem oder den anderen erlaubt wird, und hieraus wird sowohl
den Zeitungen wie den Fabrikanten der sogenannten Geheim-
mittel und Spezialitäten eine grosse Unsicherheit erwachsen.
Da diese bekanntlich die Zeitungen und die Druckgewerbe zu
einem ganz beachtlichen Teile in Nahrung setzen, so wirkt
auch dies auf die Druckgewerbe zurück.
Es wird dann aber auch zweitens durch diese Unsicherheit
in Verbindung mit den Bestimmungen in $ 2 und 4 des Ent-
98 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
wurfs den Zeitungsverlegern und den Druckgewerben, nament-
lich dem Buchdruck- und dem Steindruckgewerbe, grosser
Schaden zugefügt; denn erstere erleiden eine nicht unbeträcht-
liche Einbusse an Anzeigen und letztere einen starken Verlust
an Arbeiten, der namentlich für die Chromolithographie ins
Gewicht fallen dürfte. Warum zu erlaubten Geheimmitteln
($ 4) keine Gutachten, Empfehlungen und dergl. hinzugegeben
werden sollen, ist nicht einzusehen, denn das was erlaubt, zu-
gelassen ist, muss man auch begutachten oder empfehlen können.
Wenn diese Nachteile im Interesse und zum Wohle der All-
gemeinheit notwendig wären, wollten wir dazu gar nichts sagen.
Aber es ist jedenfalls zu bestreiten, dass aus dieser Art Regelung
des Geheimmittelwesens der Allgemeinheit irgend welcher Nutzen
erwächst, sondern es dürfte vielmehr anzunehmen sein, dass
der dem Publikum so verderbliche Schwindel sich unter der
Hand umso besser entwickeln wird, je mehr man das recht-
mässige Geschäft unterbindet.
Nun haben die graphischen Gewerbe sowie das Zeitungs-
gewerbe ein Interesse daran, dass sie von der Gesetzgebung
nicht unnötigerweise geschädigt werden und es ist deshalb der
Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins auf Anregung
aus Berufsgenossenkreisen gegen die das Gewerbe schädigenden
Bestimmungen in dem Verordnungsentwurfe beim Bundesrate
am 3. Februar d. J. vorstellig geworden. Eine zweckmässige
Regelung der Geheimmittelfrage wird auch von diesen Gewerben
gewünscht; was jedoch beim Bundesrat in Vorschlag gebracht
worden ist, das ist nicht zweckmässig, sondern geeignet, die
ganze ohnehin schon recht unerquickliche Geheimmittelfrage
noch mehr zu verschlechtern.
Mit welchen Plänen man sich übrigens in den Kreisen,
trägt, aus denen wahrscheinlich der vorstehend besprochene
Verordnungsentwurf hervorgegangen ist, dafür sei schliesslich
noch ein Kuriosum aus Dresden angeführt. Dort ist der ärztliche
Bezirksverein Dresden-Stadt von einem Medizinalrat veranlasst
worden, das Ministerium des Innern zu ersuchen, beim Bundesrat
dahin zu wirken, dass die Behandlung Kranker aus der Ferne
durch diesen in öffentlichen Blättern, Büchern und dergleichen
gegebene Heilvorschriften unter Strafe gestellt und dass die
Anpreisung und die Ankündigung solcher Fernbehandlung (auch
der brieflichen) bei Strafe verboten werde. Sollte diesem
Einfalle nachgegangen werden, dann würde die äusserst um-
fangreiche populäre Litteratur über Medizin und Naturheilkunde
mit einem Schlage zum Verschwinden gebracht und den Zei-
tungen und Zeitschriften es unmöglich gemacht werden, ihren
Lesern populärwissenschaftliche Aufsätze über Gesundheits- und
Krankenpflege und dergleichen zu bringen; denn gegen alle diese
Bücher und Abhandlungen könnte dann unter Umständen die
Anklage wegen „Behandlung aus der Ferne“ erhoben werden.
Denkt man sich die Wege, die hier vorgeschlagen werden,
unter dem Gesichtspunkte aus „Was dem einen recht, ist dem
andern billig‘‘, was müsste da nicht alles an Drucksachen ver-
boten werden!
Wir meinen also, auch bei der geplanten Regelung der
Geheimmittelfrage für das Reich braucht man nicht das Kind
mit dem Bade auszuschütten und die graphischen Gewerbe auf
das empfindlichste zu schädigen, und wollen hoffen, dass die
Vorstellungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins beim Bundes-
rat geneigtes Gehör finden.
Aus den Gewerbskreisen Frankreichs.
1900! Da hätten wir denn das letzte Jahr des neunzehnten
Jahrhunderts glücklich begonnen, aber niemand weiss, was es den
Buchgewerben bringen wird. Auf allen Seiten beschäftigt man
sich jetzt mit nichts anderem, als alles das, was in der letzten
Zeit an Gutem und Schönem geschaffen worden ist, für die Welt-
ausstellung zu vereinigen und zu sammeln, von deren Eröffnung
Nr. 10
uns nur noch zweieinhalb Monate trennen. Die grössten An-
strengungen werden jetzt noch gemacht, damit alles zur rechten
Zeit fertig sei, und nach dem 15. April werden nur noch die
Preisrichter, die Vertreter der Nationen, die Kritiker und die Be-
sucher das Wort haben. Wenn wir uns die Weltausstellung von
1889 ins Gedächtnis zurückrufen, so werden wir Vergleiche an-
stellen und uns Rechenschaft geben können über die Fortschritte,
die in unseren Gewerben in der hinter uns liegenden zehnjährigen
Periode gemacht worden sind. Vielleicht finden sich auch wieder
irgendwo auf den Galerien neue Maschinen für den Satz oder irgend
welche anderen Zwecke, die, wie früher die Linotype oder die Monoline,
alsdann die Fachblätter auf lange Zeit hinaus mit Stoff versorgen.
Wie fast jedes Jahr ist auch diesmal wieder die Periode der
Neujahrsdrucksachen wenig fruchtbar an Neuheiten gewesen,
das heisst an in die Augen fallenden Sachen, die ein besonderes
Interesse bieten. Diese Zeit scheint einzig und allein den guten
Wünschen, den Besuchen und auch den Geschenken vorbehalten
zu sein. Wie anderswo überall, finden auch in Frankreich aus-
gedehnte Verteilungen von Kalendern, Almanachs und selbst von
besonderen Publikationen statt, die man „numéros d'étrennes“
nennt. Da die Buchdruckerkunst wie die Buchdrucker ihre Ge-
wohnheiten nicht rasch zu wechseln pflegen, so geschieht es, dass
ein jedes neue Jahr Drucksachen wieder in Umlauf bringt, die
seit langem bekannt sind, wie z. B. die Agenden, die gewissen
Häusern eigentümlich geworden sind und deren Ausseres, gleich
der Uniform eines Beamten, niemals wechselt. Zuweilen werden
aber doch Anstrengungen versucht, um aus der herrschenden All-
täglichkeit herauszukommen, und in dieser Beziehung verdient
dieses Jahr die Neujahrsnummer der „Revue des Arts Graphi-
ques“ eine ganz besondere Erwähnung. Dieselbe ist bei Lahure
gedruckt worden und zwar mit einem Luxus, dem man gerechter-
weise Anerkennung zollen muss. Eine Menge farbige Bilder, die
den hauptsächlichsten für Januar erschienenen Büchern entnommen
sind, verschönen die Nummer, welche nicht weniger als zwölf
oder vierzehn Quartbogen umfasst. Der in allen Teilen interessante
Text stammt von unserem Kollegen Bluysen, der Chefredakteur
dieser Revue und gleichzeitig Redaktionssekretär beim „Journal
des Debats“ ist. Ein anderer unserer Kollegen, der ebenfalls für das
genannte Journal sehr thätig ist, E. Leclerc, hat an dem Erfolge
dieser Luxusnummer ebenfalls Teil. Über den Umschlag derselben
breitet sich eine in Farbenbuchdruck ausgeführte Rosenguirlande aus,
die von vorzüglicher Wirkung ist. Die Firma Royer in Nancy
hat ihren Kunden einen hübschen Kalender gespendet, dessen Ent-
wurf, wie im vorigen Jahre, von dem talentvollen Künstler Mucha
stammt. Auf demselben hebt sich eine schöne, blondhaarige Frauen-
gestalt, die eine Feder und einen Olivenzweig in der Hand hält
von einem Grunde von Goldmosaik ab. Das Ganze zeigt Harmonie
und guten Geschmack und macht der Firma Royer alle Ehre.
Um mit den Neujahrspublikationen zum Schluss zu kommen,
seien noch ein paar Worte dem Gedenkbuch gewidmet, das die
Schriftgiesserei von G. Peignot et fis ihren Freunden widmete.
Da sie vor allen Dingen dem Gedanken des Virgil „Mens agitat
molem“, den sie als Devise führt, treu bleiben wollte, hat sie ihrer
Probe eine neue und praktische Form gegeben, und wir werden
derselben in der Weltausstellung wieder begegnen. Sie hat sie
nämlich zu einem Tagebuch, zu einem Gedenkbuch gestaltet, das
eine Menge von technischen Ratschlägen enthält, die für jeden
Buchdrucker unentbehrlich sind. Diese Arbeit verdient um des-
willen erwähnt zu werden, weil sie das Bestreben zeigt, aus der
bereits gekennzeichneten Alltäglichkeit herauszukommen.
Das Centralkomitee des Verbandes der Buchdruckereibe-
sitzer von Frankreich gab bisher ein Organ, das „Bulletin
de l'Union des Maitres-Imprimeuis de France“, heraus; es hat
aber gefunden, dass dieses Blatt nicht genügte, um engere Be-
ziehungen unter den Mitgliedern zu unterhalten. Nach vielen Be-
mühungen und Besprechungen hat das Komitee schliesslich ein
Mittel gefunden, öfter vor die Mitglieder zu treten und ein Blatt
herauszugeben, das der Vereinigung würdig ist. Es hat nämlich
das 1876 begründete und allgemein bekannte „Bulletin de
Imprimerie“ zum offiziellen Organ des Verbandes gewählt. Dieses
Blatt war bisher dasjenige Organ der Fachpresse, dem das Haus
Lorilleux das lebhafteste Interesse zuwandte.
Als ein neues Fachblatt haben wir hier in Paris das Organ
der Freundschaftlichen Gesellschaft ehemaliger Schüler der städti-
schen Unterrichtsanstalt Ecole Estienne zu verzeichnen. Das-
selbe führt den Titel „Le Livre“ und wird in den Werkstätten
der Anstalt hergestellt. Da an dieser ein Lehrer wie Professor
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Vietor Breton mitwirkt, so darf man wohl überzeugt sein, dass
seine technische Ausführung kaum etwas zu wünschen lassen wird.
Eingewurzelte Gewohnheiten haben zuweilen für manche Leute
ihr Gutes. Eine solche Gewohnheit, über die die Buchdrucker
sich gewiss nicht zu beklagen haben, ist der Austausch von Visite n-
karten. In den letzten Jahren wurde die Ansicht ausgesprochen,
dass diese Gewohnheit nach und nach zu verschwinden scheine.
Aber glücklicherweise, und namentlich zum Glücke der Buchdrucker,
hat sich diese Ansicht nicht als begründet erwiesen. Die offiziel-
len Statistiken lehren uns nämlich, das im Januar 1899 25 Millionen
Visitenkarten von der Post befördert wurden. In diesem Jahre
hat sich diese Zahl auf 30 Millionen erhöht, worüber die Brief-
träger natürlich nicht besonders erfreut sind. Trotzalledem möchte
ich aber für meinen Teil wünschen, dass diese kleinen Vierecke
von Bristolkarton einmal illustrierten und mehr künstlerischen Karten
Platz machen möchten. Da die Postkarte so ausserordentlich in
Aufnahme gekommen ist, so scheint es mir nicht unmöglich zu
sein, dass die Visitenkarte ihren Spuren folgen könne. Die Em-
pfänger würden hierüber wohl nicht verdriesslich sein und das
Buchdruckgewerbe jedenfalls noch weniger.
Leider ist es einem nicht immer vergönnt, länger bei der
ästhetischen Seite unseres Berufes zu verweilen: die materiellen
Thatsachen versperren uns da nicht selten den Weg und bringen
uns die Dinge hienieden wieder in Erinnerung. Das Höchste in
der Kunst werden wir doch nur erst erreichen, wenn auf allen
Seiten Ruhe und Frieden eingekehrt sein wird; zu diesen schönen
Zeiten sind wir aber noch lange nicht gelangt. So ist vor einigen
Tagen ein Streik in den Werkstätten der Buchheftereien aus-
gebrochen. Zunächst verliessen die männlichen Arbeiter ihre Be-
schäftigung und im weiteren Verlaufe der Bewegung schlossen sich
ihnen alsbald auch ihre weiblichen Kolleginnen an. Die Prinzipale
sahen sich deshalb genötigt, den Forderungen ihrer Personale nach-
zugeben und der Streik gelangte bald wieder zur Beendigung.
Uber sein Ergebnis haben sich die Buchdrucker und Buchhändler
nun eben nicht freuen können, denn auf sie ist die Lohnerhöhung,
mit der die Inhaber der Buchheftereien überrascht wurden, un-
mittelbar übertragen worden. Das Arbeitgebersyndikat der Brocheure
hat nämlich an die Buchdruckereibesitzer ein Rundschreiben er-
lassen, in dem folgendes ausgeführt wird: Wir haben den Forde-
rungen unserer Arbeiter nachgeben müssen, und diese haben eine
bedeutende Erhöhung unserer Arbeitspreise zur Folge gehabt.
Hierzu kommt nun noch, dass die Preise aller Rohmaterialien sich
erhöht haben. Ferner legt das Gesetz vom 9. April 1898 den
Arbeitgebern die Fürsorge für die Arbeitsunfälle zur Last und
zwingt sie, Versicherungsverträge abzuschliessen, die für die
Brocheure um so schwerer ins Gewicht fallen, als ihre Personale
sehr zahlreich sind; und schliesslich führt das Gesetz vom 22.
Dezember 1899, welches die Arbeitsstunden beschränkt, eine Um-
wandlung in den Werkstätten und in den Personalen herbei, die
ebenfalls sehr kostspielig ist. Alles dies hat die in einer ausser-
ordentlichen Generalversammlung am 5. Februar vereinigten Bro-
cheure bestimmt, die gegenwärtig in Kraft befindlichen Preise um
15 Prozent zu erhöhen.
Diese Preiserhöhung hat sich an viele andere angeschlossen,
die in der letzten Zeit eingetreten sind; wie z. B. die Erhöhung
der Kohlenpreise, die Erhöhung der Metallpreise bei den Maschinen-
bauern und den Schriftgiessern und die Erhöhung der Papierpreise.
Ist nun unter diesen Umständen zu erwarten, dass man die Krise,
die scit langen Jahren über den Buchgewerben schwebt und sie
bedroht, überwinden wird?
Die Gesellschaft zur Unterstützung der Waisen des
Personals der Nationaldruckerei, die im Jahre 1894 ge-
gründet wurde, beschäftigt sich gegenwärtig mit dem Drucke ihres
Jahresberichts, und bei dieser Gelegenheit wendet sie sich mit
einem warmen Appell an alle diejenigen, die sich für die graphischen
Künste interessieren. Denn ihre Lasten vergrössern sich jedes Jahr
und es ist nur billig, dass sie bestrebt ist, ihre Hilfsmittel zu ver-
mehren. Zur Zeit unterstützt die Gesellschaft 30 Waisen. Wünschen
wir, dass die neue, von Herrn Bourdel organisierte Gesellschaft
dieselben Dienste leiste; dies würde für viele Arbeiter eine grosse
Beruhigung sein.
Kürzlich ist in Paris unter dem Namen Bureau biblio-
graphique eine Gesellschaft begründet worden, die den Zweck
verfolgt, besondere Bibliographien der reinen und der angewandten
Wissenschaften herauszugeben. An ihrer Spitze stehen mehrere
Mitglieder des Institut de France und hervorragende Bibliographen.
Paris, im Februar 1900. Albert Montreuil.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 99
Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten.
Über Setzmaschinen.
Die dritte Klasse der Schnellsatz liefernden Maschinen um-
fasst die das Erzeugnis der Schriftgiessereien, nämlich fertig
gegossene Schrift, setzenden, und mit dem berechtigten Namen
„Setzmaschinen“ zu belegenden Apparate.
Unter denselben finden wir, nach ihrem Alter geordnet, die
folgenden Namen: Die Burr’sche Maschine, welche jetzt den
Titel Empire-Maschine führt; die Thorne-Maschine, die jetzt
nach gemachten Verbesserungen unter dem Namen Simplex auf
den Markt kommt, die MeMillan-Maschine und die Dow-
Setzmaschine.
Werfen wir einen prüfenden Blick auf diese verschiedenen
Konstruktionen, so finden wir in der Burr, heute Empire ge-
nannt, eine alte Bekannte. Dieselbe besteht aus zwei Maschinen,
der Setzmaschine und dem Ablegeapparat. Die Konstruktion der
den Satz herstellenden Maschine hat sehr viel Ähnlichkeit mit der
deutschen Kastenbein'schen Setzmaschine. Der Satz wird von
einem für die heutigen fortgeschrittenen Begriffe viel zu grossen
Tastenbrette aus eingeleitet, dessen Bedienung seiner Weitläufig-
keit halber sicher ein Viertel mehr Zeit erfordert, als die des
Tastenbretts irgend einer andern auf diesem Gebiet mir bekannten
Maschine. Das Schriftmagazin liegt hoch über dem Tästenbrett;
die Zeilenbahn und der Ausschlussapparat direkt unmittelbar über
demselben. Vom Magazin gehen in Herzform endende Schrift-
kanäle aus, die in einen ziemlich engen Zentralsammelkanal mün-
den, durch welchen die Buchstaben der Reihe nach dann in die
Zeilen- oder Satzbahn fallen, und sich zu Worten und zur Zeile
zusammenstellen. Als Primärausschluss dienen einfache vorwärts
und rückwärts bewegliche Spatien in Keilform. Sobald die Zeile
voll ist, werden die zwischen den Worten sitzenden keilförmigen
Spatien durch eine besondere Hebel-Vorrichtung vom Tastenbrett
aus angedrückt. Ist die Zeile nicht voll, so schieben sich die
keilförmigen Spatien tiefer ein und schliessen so den noch zu
füllenden Raum der Zeile aus; ist sie zu eng, so können sie zurück-
gezogen und der noch nötige Raum gewonnen werden. Sobald
die Zeile justiert ist, wird sie ebenfalls durch Hebelvorrichtung
nach unten geschoben; während dieser Bewegung werden die
Keilspatien, eines nach dem anderen, zurückgezogen und der leere
Zwischenraum wird durch Einschiebung der passenden Raumspatien
ausgefüllt und dann die fertige Zeile auf dem Schiffe abgeliefert.
Der Ablegeapparat nimmt den Satz vom Schiffe aus auf, ist selbst-
thätig und liefert die abgelegte Schrift in Kästen ein, deren Bahnen
genau mit dem Magazin der Setzmaschine harmonieren. Die
Leistungstähigkeit der Setzmaschine wird nach der Fertigkeit des
Operators bemessen, die des Ablegeapparates wird auf 6000 pro
Stunde angegeben. Die Gesamt-Konstruktion ist eine veraltete und
die unwesentlichen Verbesserungen der Maschine in der Neuzeit
haben das stete Brechen der Schrift beim Setzen und den dadurch
entstehenden Zeitverlust nicht abgestellt. Die Maschine ist schon
seit Jahren im Markt, ohne jedoch durchschlagenden Erfolg zu
erzielen. Neuerdings wird gemeldet, dass eine bedeutende, wohl-
bekannte deutsche Import- und Exportfirma die Maschinen in
Deutschland einzuführen beabsichtige und es soll z. Z. eine Gesell-
schaft zu diesem Zweck gebildet werden.
Die Thornemaschine ist eine der ältesten und einfachsten
Konstruktionen, aus zwei vertikal übereinanderliegenden Zylindern,
dem Satz- und Ablegeapparat, bestehend. Das Setzen geschieht
von einem einfachen und bequemen Tastenbrett aus. Die zur Ver-
wendung kommende Schrift ist mit tiefeingeschnittenen Signaturen
versehen. Das Ablegen geschieht automatisch und obwohl der
Ablege- und Setzapparat in einer Maschine verbunden sind, so
arbeitet jeder Apparat doch vollständig unabhängig von dem
anderen. In die Oberfläche der beiden Zylinder sind neunzig
vertikale Kanäle eingeschnitten, die sich über deren volle Länge
erstrecken. Die Tiefe derselben kommt beinahe der Höhe der
Schrift gleich und ihre Weite richtet sich nach dem Kegel der
in der Maschine zu benutzenden Schrift. Dies bedingt, dass nur
eine Schriftgrösse an diesen Maschinen verwendet werden kann.
Der obere Zylinder, der sich dreht, besorgt das Ablegen und die
Schrift wird in die Kanäle desselben gefüllt. Die Bewegung er-
folgt in kurzen Absätzen, besser bezeichnet schrittweise, jeder
Schritt bringt die verschiedenen Kanäle des oberen und unteren
Zylinders zu genauem Passen, wodurch die Schrift, von der Signatur
geleitet, Gelegenheit findet, in den für sie bestimmten Kanal des
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unteren Satzzylinders zu fallen, von wo aus sie durch die Thätig-
keit der Tasten beim Setzen in Kanäle und von diesen zum
Sammelplatz in Worten formiert abgeliefert wird. Das Aus-
schliessen muss von der Hand besorgt werden und zur Bedienung
einer Maschine sind zwei Setzer, für Satz und Ausschluss, und
ein Junge zum Füllen des Ablegeapparates benötigt.
Der Umstand, dass die Thorne keinen selbstthätigen Ausschluss-
apparat hat, gereicht ihr und diesem System heute noch zum
grossen Nachteil; die Herstellungskosten des Satzes werden infolge-
dessen nur wenig verringert und die Bedienung des Ablegeapparates
erwies sich im gleichen Sinne nachteilig, hat aber neuerdings Ver-
besserungen erfahren. Als Aushilfsmittel für automatischen Aus-
schluss wurde später ein Spatium von gewelltem weichem Metall
zwischen die Worte gestellt und das Format etwas weiter gehalten,
um dann durch Spannung den Satz mittelst des Nachgebens der
Ausschlussspatien auf das Normalformat zurückzupressen und da-
durch die einzelnen Zeilen zu egalisieren und auszuschliessen.
Diese Ausschlussmethode erfüllt ihren Zweck nur primitiv und ist
kostspielig, da die gekrümmten Metallspatien jedesmal erneuert
werden müssen und pro Tausend 2½ Cent kosten; auch lässt sich
der Satz der Stellung der Spatien nach dem Justieren wegen
nicht zufriedenstellend elektrotypieren oder stereotypieren. Eine
merkliche Verbesserung erfuhr die Thorne durch eine Abänderung
des Ablegezylinders, wodurch dem vielen Brechen der Schrift,
hervorgerufen durch zeitweilige Abnützung und infolgedessen
mangelndes Passen der über einanderliegenden Cylindereinschnitte,
abgeholfen wurde. Ferner durch die Einrichtung eines vollständig
selbstthätigen Ablegeapparates und die Verbindung der Setzkanäle
mit einem einheitlichen Sammelkanal, von welchem aus der Satz
automatisch direkt ins Schiff geliefert wird; hierdurch kann der
Setzer dann das Ausschliessen verhältnismässig rasch besorgen.
Durch alle diese Verbesserungen, als deren wesentlichste Folge die
Reduzierung der drei Hilfsarbeiter auf einen zu betonen ist, wurde
der ursprüngliche Betrieb der Thorne vollständig umgestaltet und
die neue Konstruktion trägt jetzt den Namen „Simplex“. Ein
gewandter Operator soll jetzt 25 000 ems oder etwa 50 000 Buch-
staben an dieser Maschine in neun Stunden liefern. Wie ich von
den Vertretern der Firma höre, baut dieselbe zur Zeit einen selbst-
thätigen Ausschlussapparat, der die Maschine dann den An-
forderungen der Neuzeit vollständig anpassen würde, bis auf den
Umstand, dass des Fugensystems der Schriftkanäle wegen auf einer
Maschine nur je eine Schriftgrösse gesetzt werden kann, was
allerdings einen beständigen Nachteil für dieses wie jedes andere
System dieser Maschinengattung bedeutet. Um das immer noch
mögliche Brechen der Schrift wie die Abnützung derselben auf
ein Minimum zu reduzieren, liefert die Firma alle Sorten und
Grössen von Brotschriften tadellos aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt; dieselben sind augenscheinlich viel dauerhafter als die
aus gewöhnlichem Metall gegossenen Schriften.
Das McMillan-System besteht aus zwei Maschinen, dem
Setz- und Ablegeapparat. Die Setzmaschine kann mit automatisch
arbeitendem Ausschlussapparat oder mit Handausschlusstisch ge-
liefert werden und setzt zwei Schriftgrössen, wozu indes zwei
Magazine erforderlich sind. Uber dem Tastenbrett, das eine ge-
treue Nachbildung des an der Remington-Schreibmaschine angewand-
ten Systems ist, liegen die trichterförmigen Sammelkanäle, und
über diesen ist das die Schrift haltende Magazin angebracht.
Das Magazin besteht aus vier hintereinanderliegenden Abteilungen,
die 84 Schriftzeichen enthalten und die von den 42 Schlüsseln des
Tastenbrettes durch eine Weiche kontrolliert werden. Durch das
Anschlagen der Tasten werden die Buchstaben ausgestossen und
fallen durch die Verbindungskanäle auf einen gemeinschaftlichen
Sammelpunkt, von wo dieselben durch eine selbstthätige Vor-
richtung in Zeilenform aufgestellt werden. Wenn die Zeile fertig
gesetzt ist, wird am Ende derselben ein die Schrifthöhe etwas
überragender Draht eingeschoben, um die folgende Zeile zu trennen.
Während der Draht mit der Zeile sich vorwärts gegen den Aus-
schlussapparat zu bewegt, wird derselbe von einen selbstthätigen
Arm erfasst und mit der Zeile in die Ausschlussmechanik ein-
geführt; sodann wird die Zeile von einem Schieber erfasst und in
eine offene Ausschlussstation eingeliefert; solcher Stationen sind
fünf vorhanden und jede derselben repräsentiert eine verschiedene
Dicke von Raumspatien. Während die Zeile durch den Schieber
vorwärts gebracht wird, wird sie an dem Zwischenraum jedes
Wortes angehalten, das provisorisch eingeschobene Spatium wird
ausgehoben und ein dickeres oder dünneres Spatium von der ge-
eigneten Station aus an dessen Stelle eingeschoben, bis die Zeile
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
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justiert ist; sodann wird dieselbe ans Ende der Maschine gebracht
und dort ins Schiff abgeliefert, worauf der Schieber wieder zurück-
geht um seine mechanische Thätigkeit fortzusetzen. Auch kann
der Satz durch das Anstellen einer besonderen Vorrichtung ohne
Zeitverlust einfach oder doppelt durchschossen werden. Der Unter-
schied der Raumspatien ist auf das Punktsystem basiert; das erste
misst zwei, das zweite drei, das dritte fünf und das vierte sieben
Punkte. Hieraus ergibt sich eine ausserordentlich gleichmässige
Verteilung der Zwischenräume.
Der Ablegeapparat der McMillan liegt auf einem glockenähn-
lichen Untergestell und hat die Form einer runden Scheibe von
zwei amerik. Fuss Durchmesser, welche von etwa 800 Kanälen
zur Aufnahme der Schrift strahlenförmig umgeben ist. Die Ablege-
scheibe, auf welcher der Satz liegt, ist auf der Oberfläche mit
einer Anzahl von Kanälen versehen und während sie sich umdreht,
kommen letzere mit den um sie herliegenden Schriftkanälen in
gleichmässige Berührung. Der aufgelegte Ablegesatz wird zeilen-
weise abgenommen und die einzelnen Buchstaben werden der
Signatur nach in die aussen liegenden passenden Empfangskanäle
abgeführt. Es kann kompresser sowohl als durchschossener Satz
abgelegt werden und das Resultat der Leistungen dieser Ablege-
maschine wird auf 12—16 000 ems gleich 24—32 000 Buchstaben
pro Stunde, — die dreifache Leistung der Setzmaschine — an-
gegeben.
Obwohl diese Maschinen schon längst auf dem Markte sind,
haben sie sich doch nicht, wie früher vermutet, eingeführt. Es
wird gegen sie angeführt, dass namentlich der automatische Aus-
schlussapparat sich durchaus nicht in der Praxis bewähre und viel
zu kompliziert sei; dem möchte ich beistimmen. Eine praktische
Seite scheint die mit Handausschlussvorrichtung versehene Mce Millan
aufzuweisen, doch genügt dieselbe den heutigen Ansprüchen wegen
des beim Ausschliessen sich ergebenden Zeitverlustes nicht mehr.
Der Ausschlussapparat, wenn mit der Setzmaschine verbunden, wie
auch der Ablegeapparat beanspruchen ausserdem viel zu grosse
Raumverhältnisse und sind deshalb auch nicht ökonomisch. Bei
diesen Maschinen wird wiederum ersichtlich, dass die Grundidee
durchaus keine üble, die Lösung der bei der Konstruktion sich
als massgebend erweisenden Fragen aber weder fach- noch sach-
gemäss, sondern mehr im Liebhaberstyle ausgeführt wurde.
(Schluss folgt.)
Vereinsleben.
O. S. Hamburg, 23. Februar. Die Buchdrucker-Innung
(Zwangsinnung) zu Hamburg hielt am 16. d. M. im Innungshause
eine von 52 Mitgliedern besuchte Versammlung ab. Der Vorsitzende
Herr Ferd. Wulff stellte zunächst Herrn Rougemont als neues Mit-
glied vor und teilte darauf mit, dass die hiesige Druckerei von
Schacht & Westerich, welche gegen ihre Zwangsinnungspflichtigkeit
protestiert hatte, vom Senat als oberster Verwaltungsbehörde, nun-
mehr endgültig, abschlägig beschieden und als zwangsinnungs-
pflichtig erklärt worden sei. Damit seien alle Buchdruckereien,
welche nach unserem Statut zwangsinnungspflichtig seien, thatsäch-
lich in der Innung vereinigt; zwar führe das soeben erschienene
Hamburger Adressbuch noch 50—60 „Druckereien“ auf, aber es
handle sich dabei zumeist um solche Firmen, die weder Gehilfen
noch Lehrlinge beschäftigen. Anschliessend hieran ersuchte der
Vorsitzende alle Mitglieder um Aufgabe solcher Firmen, die viel-
leicht doch Personal beschäftigen, damit der Vorstand dann die
nötigen Schritte unternehmen könne. Wie den Mitgliedern ferner
mitgeteilt wurde, habe der Vorstand nunmehr nach Erledigung der
schwebenden Proteste eine Gehilfenversammlung einberufen, in
welcher die Wahl des Gehilfen ausschusses vorgenommen werden
solle. Wahlberechtigt seien nur die in Innungsdruckereien be-
schäftigten Gehilfen. Die Gewerbekammer hat der Innung mitge-
teilt, dass sie Herrn Otto Rüthnick hier zum beeidigten Sach-
verständigenspeziellfürhandwerkerliche Buchführung ernannt hat;
derselbe ist auf Verschwiegenheit beeidigt und wird vorkommenden
Falls auf Anfragen aus Innungskreisen, betreffend deren Buchführung,
bereitwilligst Auskunft erteilen. Die Setzmaschinenfabrik Typograph
G. m. b. H., Berlin, liess durch ihre hiesigen Vertreter Lennings
& Hüsing mitteilen, dass ihre Setzerschule mit etwa 50 Setzmaschinen
tüchtige und intelligente Setzer zu Maschinensetzern ausbilde
und zwar gegen ein Entgelt von 4 ei pro Tag. Reflektierenden
werden seitens der Fabrik geru nähere Mitteilungen gemacht. Der
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Vorsitzende wies ferner auf die den Mitgliedern gedruckt zuge-
gangene Abrechnung für 1899 hin und bemerkte, dass die Rech-
nungen und Belege darüber gemäss § 54 der Satzungen im Bureau
der Innung zur Einsichtnahme ausgelegen hätten, jedoch von nie-
mandem besichtigt worden seien. Der Vorstand sowie die Auf-
sichtsbehörde hätten die Abrechnung geprüft und richtig befunden,
es stehe nunmehr der Versammlung das Recht zu, zwei Revisoren
zu erwählen. Da die Versammlung darauf verzichtete und auch
sonst niemand das Wort zu diesem Punkte wünschte, erklärte der
Vorsitzende die Abrechnung für genehmigt, erteilte dem Kassen-
führer Herrn Korff Entlastung und sprach ihm den Dank der
Innung für seine Mühewaltung aus. — Darauf wurde der Antrag
des Vorstandes, dass die Innung dem Innungs-Ausschuss und
dem Arbeitgeber-Verband als Mitglied angehöre, ohne Debatte
angenommen. — Es folgte sodann die Beratung über die Angelegen-
heit der Witwenkasse; der Referent, Herr Lührs, führte dazu
aus, dass trotz zweimaliger Umfrage sich nur 30 Mitglieder zum
Beitritt gemeldet haben, es scheine demnach doch ein eigentliches
Bedürfnis für diese Kasse nicht vorzuliegen. Ausserdem sei die
Berechnung auf einer Mindestzahl von 100 Mitgliedern basiert,
sodass die Anzahl der eingegangenen Meldungen für eine gedeihliche
Entwicklung keine Gewähr gebe. Er schlage deshalb im Einver-
ständnis mit dem Vorstand vor, die 8000 cM, welche seinerzeit
von der Innung für die Witwenkasse festgelegt seien, nebst Zinsen
der Sterbekasse der Innung zu überweisen; die Sterbekasse werde
dadurch in der Lage sein, eine Erhöhung des Sterbegeldes ein-
treten zu lassen und so der Fonds doch noch Nutzen stiften. Die
Versammlung beschloss darauf einstimmig im Sinne des Vor-
standsantrages. — Den nächsten Punkt der Tagesordnung bildete
die Besprechung über die projektierte Gutenbergfeier, wozu der
Vorsitzende bemerkte, dass infolge von Differenzen über for-
melle Fragen zwischen dem Vorstand und der Kommission der
erstere nicht in der Lage sei, wie die Kommission beantrage,
einige seiner Mitglieder in die Kommission zu delegieren. Er
(der Vorstand) habe den Antrag Hollmann und die Worte „in
Verbindung mit dem Vorstand“ so aufgefasst, dass der Vorstand
resp. die vom Vorstand in die Kommission entsandten Mitglieder
die Konstituierung der Kommission vorzunehmen hätten. Selbst-
verständlich wolle der Vorstand trotzdem in jeder Weise die gute
Sache unterstützen und sei bereit, die ihm von der Kommission
vorzulegenden Entwürfe u. s. w. zu prüfen und auch sonst nach besten
Kräften mit Rat und That zur Hand zu gehen. Die Vertreter der
Kommission, welche die Herren Rademacher zum 1. Vorsitzenden,
Fritz Jeve zum 2. Vorsitzenden und Dr. Wieland zum Schriftführer
ernannt hat, waren entgegengesetzter Ansicht und die Versamm*
lung erklärte auf Anfrage des Herrn Rademacher die Kommission
als zu Recht bestehend. Damit wurde die Debatte darüber ge-
schlossen und zur Feier selbst übergegangen. Herr Rademacher
teilte mit, dass das vorläufig in Aussicht genommene Programm
etwa in einen ernsten Teil und einen der Fröhlichkeit gewidmeten
zerfalle. Der erstere solle unter Einladung von Ehrengästen
aus den höchsten Kreisen stattfinden und vielleicht in einer Feier
in einem hiesigen Theater mit Festrede und lebenden Bildern u. s. w.
bestehen, während als Abschluss dann abends ein Ball oder ähn-
liches mit Damen gedacht sei. Es sei ferner projektiert, die
Kollegen der umliegenden Städte, wie Lübeck, Kiel, Flensburg u. s. w.
einzuladen. Auf eine Anfrage des Vorsitzenden an die Kom-
mission erklärte dieselbe, dass sie heute darauf verzichte, mit
speziellen Anträgen auf Geldbewilligung aus der Innungskasse an
die Versammlung heranzutreten und dies auf eine spätere Ver-
sammlung verschieben wolle. Herr Hollmann teilte sodann noch
mit, dass er mit der Gehilfenschaft Fühlung betreffs einer gemein-
samen Feier genommen habe und ihm erklärt worden sei, dass
eine Mitwirkung derselben bei dem ernsten Teil nicht ausgeschlossen
sei, dass die Gehilfen aber im übrigen bereits eine eigene Veran-
staltung vorgesehen und eingeleitet hätten. — Den nächsten Punkt
der Tagesordnung bildete der Antrag Grünwaldt: „Die Innung
wolle beschliessen, dass in den hiesigen Tagesblättern eine Be-
kanntmachung erlassen wird, in welcher die interessierten Kreise
aufmerksam gemacht werden, dass die Papierpreise seit Anfang
Januar d. J. um etwa 10—15% gestiegen sind und die Innungs-
Mitglieder gezwungen sind, diesen Aufschlag ihren werten Kunden
weiter zu berechnen; ferner, dass bei Massenauflagen, zu welchen
Papieranfertigungen nötig sind, von den Papierfabriken längere
Lieferzeiten wie bisher gefordert werden.“ Von mehreren Seiten
wurde gegen den Antrag gesprochen, da durch denselben die
binnenländische Konkurrenz sich gerade erst nach Hamburg werfen
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
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und die Innung von demselben nur Nachteil haben würde. Es
wurde sodann darauf hingewiesen, dass auch im Bund der Berliner
Buchdruckereibesitzer eine ganz ähnliche Anfrage dahin beant-
wortet worden sei, dass jeder Buchdrucker soweit Kaufmann sein
müsse, um etwaige Preissteigerungen der Materialien seinen Kunden
zu berechnen, dass ein solches Vorgehen, das einer Ringbildung
gleichen würde, inopportun sei. Herr Grunwaldt erklärte darauf,
dass er die Richtigkeit dieser Argumente einsehe, und zog den
Antrag infolgedesssen zurück. — Der Vorsitzende teilte sodann
mit, dass der Sekretär der Innung und Verwalter des Arbeitsnach-
weises, Herr Otto Schlotke, seine Stellung gekündigt habe, da er
nach Berlin übersiedele. Ferner habe der Vorstand die Absicht,
Statutenänderungen vorzunehmen, die sich in erster Linie auf eine
Ermässigung der Strafen erstrecken sollten und bitte er die Mit-
glieder, etwaige weitere Anderungsvorschläge einreichen zu wollen.
Herr Rademacher wies ferner auf das Submissionsunwesen hin und
bat den Vorstand, namentlich Schritte in Erwägung zu ziehen, die
man gegen die Beteiligung von Papierhandlungen an Submissionen
über Drucksachen unternehmen könne. — Eine interessante De-
batte entspann sich sodann anlässlich einer Anfrage betr. die Kon-
kurrenz der hiesigen Zuchthausdruckerei. Von verschiedenen
Seiten wurde mitgeteilt, dass neuerdings ganz enorme Quantitäten
von Drucksachen dort hergestellt würden und die verschiedenen
Verwaltungsbehörden angewiesen seien, ihre Drucksachen thunlichst
dort anfertigen zu lassen. Es sei jetzt in der Zuchthausdruckerei
so viel zu thun, dass sogar Sonntags und extra gearbeitet werde,
was anderen Druckereien nicht gestattet sei. Eine ganze Reihe
von Kollegen sei durch diese Zustände schwer geschädigt und
nicht ohne bitteren Humor sei die Thatsache zu verzeichnen, dass
die Zuchthausdruckerei, wie mehrfach geschehen, von ihrem Über-
fluss an Arbeiten wieder an private Druckereien etwas abzugeben
genötigt sei. Ganze Wagenladungen Papier würden dorthin ge-
schafft und bedruckt, aber trotzdem findet man in der Abrechnung
des Zuchthauses den Wert dieser Drucksachen nirgends angegeben,
sondern unter anderen Posten versteckt. Der Senat habe seiner-
zeit auf eine Eingabe der Innung geantwortet, dass es nicht in
seiner Absicht läge, die Zuchthausdruckerei zu vergrössern; dies
müsse aber unbedingt geschehen sein und es sei deshalb jetzt der
geeignete Moment für die Innung, gegen diese Konkurrenz vorzu-
gehen, zumal auch die Buchbinder-Innung in gleichem Sinne vor-
stellig geworden sei. Der Vorsitzende erwiderte, dass die Ange-
legenheit auch schon im Vorstande erörtert worden sei und man um
weitere Schritte zu unternehmen nur den Bericht des Herrn
Persiehl abwarte, der als Bürgerschaftsmitglied in den nächsten
Tagen die Besichtigung der Zuchthausdruckerei vornehmen wolle.
Darauf wurde die Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen. —
Anschliessend daran hielten sodann die Mitglieder der Sterbekasse
der Innung eine Versammlung unter dem Vorsitz des Herrn Jeve
ab, in der dieser nach Genehmigung der Abrechnung seitens der
Mitglieder mittels Zurufs zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt,
Herr Bargsted zum Kassenführer und Herr Haesen zum Schrift-
führer neugewählt wurden. — Der Geschäftsgang in Hamburg
ist erfreulicherweise ein anhaltend günstiger; die Druckereien haben
vollauf zu thun und konditionslose Setzer sind jetzt gar nicht vor-
handen.
Sprechsaal.
-t- Berlin, 4. März. Der Berliner Faktoren-Verein be-
schloss auf Anregung der Typographischen Gesellschaft in seiner
gestrigen Versammlung, für den Fonds zur Beschaffung geeigneter
gemeinsamer Vereinsräume für alle Berliner graphischen und
buchgewerblichen Vereinigungen bzw. die Errichtung eines Guten-
berghauses 300 oÆ zu zeichnen.
* Danzig. Am 23. Februar starb hier nach nur dreitägigem
Krankenlager der Geschäftsführer der Buchdruckerei von A. W.
Kafemann, Herr F. W. Müller. Der Verewigte war in Danzig
geboren, hat hier als Schriftsetzer gelernt und dann einige Jahre
in Berliner Buchdruckereien gearbeitet. 1866 machte er als Soldat
den Feldzug gegen Österreich mit und kam nach Beendigung seiner
Dienstzeit wieder nach seiner Vaterstadt Danzig, wo er am
6. August 1867 bei der Firma A. W. Kafemann eintrat und dieser
fortan 321), Jahre lang seine emsige und umsichtige Thätigkeit
mit unerschütterlicher Hingebung widmete.
102
St.- Chemnitz, 5. März. Der Kreis VII des Deutschen
Faktoren-Bundes hielt gestern hier seine vierte Kreisversamm-
lung ab. Dieselbe war von etwa 70 Mitgliedern besucht; zwei
Mitglieder des Bundesvorstandes aus Berlin waren als Gäste an-
wesend.. Es wurde beschlossen, die „Graphische Welt“, das Organ
des Bundes für alle Mitglieder des Kreises obligatorisch einzu-
führen und zur Deckung der Kosten eine Kreissteuer von 25 Pf.
pro Monat und Mitglied zu erheben. Als Vorort wurde Leipzig
gewählt und ein Antrag Leipzigs, welcher eine rege Agitation.
empfiehlt und den Wunsch ausspricht, dass die Ortsvereine im
Interesse des Bundes ihre Beiträge möglichst niedrig normieren
möchten, angenommen. Als Ort für die nächste Kreisversammlung
wurde Dresden gewählt. Die Vorstandswahlen erfolgen statutge-
mäss durch Urwahl. — Vorgeschlagen wurden die Herren J. Müller
als Vorsitzender, H. Krey, Schriftführer, M. Pellnitz Kassierer, als
Stellvertreter die Herren Rost, Richter, Baldeweg, als Beisitzer die
Herren Ueberwasser und Trennert.
H Frankfurt a. M., 3. März. Gestern Abend hielt der Frank-
furter Faktorenverein seine ordentliche Generalversammlung ab.
Der Geschäfts- und der Kassenbericht zeigten ein sehr günstiges
Bild von der inneren Entwicklung des Vereins. Bei der Neuwahl
des Vorstandes wurde allgemein gewünscht, dass Herr Fink, welcher
s. Zt. die Anregung zur Vereinsgründung gab und dem Verein bis
vorigen Juli als Vorsitzender leitete, wieder die Geschäfte über-
nehmen möchte. Trotz aller Weigerung wurde Herr Fink gewählt
und nahm dann die Wahl im Interesse der Sache schliesslich auch
an. In den Vorstand wurden ferner gewählt die Herren A. Löw,
A. Schukart, W. Laumer und I. Diegel. Das Stiftungsfest, welches
am 10. März abgehalten wird, verspricht für die Mitglieder recht
genussreich zu werden. Die Kreisversammlung soll am Ostersonntag
zu Giessen abgehalten werden.
* Leipzig. Am 26. Februar hielt der Deutsche Buchge-
werbeverein seine 12. ordentliche Hauptversammlung unter
der Leitung des Vorsitzenden Herrn Dr. v. Hase im Deutschen
Buchgewerbehause ab. Da dies die erste im neuen Hause abge-
haltene Versammlung war, nahm der Vorsitzende Veranlassung,
die Teilnehmer, mit besonderer Freude zu begrüssen und dem neuen
Hause wie dem Verein alles Gute zu wünschen. Aus dem vom
Herrn Vorsitzenden erstatteten Jahresberichte ist zu entnehmen,
dass die Mitgliederzahl des Vereins im Jahre 1899 sich von 235
auf 336 erhöht hat. Des verstorbenen, um den Verein sehr ver-
dienten Herrn Car! Voerster in Firma F. Volckmar wurde im
Berichte sowie auch von der Versammlung ehrend gedacht. Unter
den Vorkommnissen des Vereinsjahres steht an erster Stelle die
Ubernahme des Protektorats durch Se. Majestät den König Albert.
Weiter erhöhte das Ministerinm des Innern die dem Verein ge-
währte Staatssubvention von 2000 auf 3000 , In der Geschäfts-
führerstellung des Vereins trat insofern ein Wechsel ein, als der
bisherige Inhaber derselben, Herr Freiherr v. Biedermann, zurück-
trat und an seine Statt der bisher für das Ausstellungswesen des
Vereins thätig gewesene Herr Arthur Woernlein rückte. Besondere
Thätigkeit entfaltete der Ausstellungsausschuss durch Veranstal-
tung verschiedener Ausstellungen sowie durch die Vorbereitung
der ständigen buchgewerblichen Ausstellung im Deutschen Buch-
gewerbehause, die am 1. April eröffnet werden soll. Im Deutschen
Buchgewerbemuseum, dessen Leitung am 1. Dezember 1898 Herr
Direktor Dr. Kautzsch übernommen hat, haben insbesondere die
Blattsammlungen, wie die bibliographische Sammlung ansehnliche
Vermehrungen erfahren. Die vom Verein veranlassten Vorträge
der Herren Dr. Jessen-Berlin und Dr. Kautzsch-Leipzig sind von
den buchgewerblichen Kreisen lebhaft begrüsst und besucht worden.
Die bekannte prächtige Werbeschrift zur Zeichnung von Anteil-
scheinen zum Bau des Deutschen Buchgewerbehauses ergab 208000 M.
an Zeichnungen für Anteilscheine und 2900 o an Geschenken.
Gezeichnet wurden bis jetzt überhaupt 521000 1 und zur Aus-
schmückung der Gutenberghalle wurden 25420 AM. gestiftet. Die
Fertigstellung des genannten Bauwerkes macht im Innern solche
Fortschritte, dass es bestimmt am 12. Mai eingeweiht werden kann,
Schliesslich gedachte der Bericht noch der grossen Aufgaben, die
in der Zukunft vor dem Deutschen Buchgewerbeverein liegen, und
sprach die Hoffnung aus, dass dessen Bestrebungen immer weiteren
Boden gewinnen mögen. — Der vom Schatzmeister Herrn Flinsch
erstattete Kassenbericht wies für den Deutschen Buchgewerbeverein
ein Vermögen von 99451 aus. Die Versammlung genehmigte
die erstatteten Berichte und dankte dem Vorstand für seine Thätig-
keit durch Erleben von den Sitzen.
Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
Nr. 10
hs. Leipzig. Die diesjährigen Vortragsabende der Typogra-
phischen Gesellschaft wurden am 25. Januar eröffnet und
zwar hielt an diesem Tage Herr Gust. R. Rost einen Vortrag über
das Thema „Der Siegeszug der Modernen und die Typo-
graphie“. Auf die verflossenen 25 Jahre zurückblickend, gab
der Redner in erschöpfender Form eine Entwicklungsgeschichte
des Accidenzwesens bis in die neueste Zeit und schilderte dann in
interessanter Weise die erfolgte Ausbreitung des Modernen im all-
gemeinen, d. h. in der Kunst und im Kunstgewerbe und im be-
sonderen im Buchdruck. Er betonte, dass die ersten Versuche
recht zweifelnd, fast als nicht ernst aufgenommen wurden, weil man
kein Verständnis für die Vorzüge der Moderne im Buchdruck
zeigte oder zeigen wollte. Durch das energische Eingreifen einiger
Kunstgelehrter, insbesondere des Mitinhabers der Firma Breitkopf
& Härtel in Leipzig, Herrn Dr. L. Volkmann, sei die Bewegung
auch im Buchdruck in Fluss gekommen und es hätten sich dann
schnell viele und erste Firmen angeschlossen. Auch die Schrift-
giessereien seien der Sache gefolgt und hätten dabei neue Wege
für die Produktion gefunden. Es stehe heute ausser allem Zweifel,
dass der Buchdruck von manchem Zopfigen durch die Moderne
befreit wurde und es könne gesagt werden, das bei einfachster
Satz- und Drucktechnik Uberraschendes geleistet würde. Ver-
schiedene Einzelfragen wurden vom Vortragenden noch berührt,
u. a. die Farbe, die Titelform u. a. m. Der interessante Vortrag,
der durch eine Ausstellung moderner Arbeiten der Spamer'schen
Offizin illustriert wurde, fand ungeteilteste Aufnahme seitens der
von über 50 Mitgliedern besuchten Sitzung.
+ Aus Schleswig-Holstein. Zu dem bereits gemeldeten Ableben
des Herrn Buchdruckereibesitzers J. C. Schwensen in Eckernförde,
des Begründers und seitherigen Leiters der „Eckernförder Zeitung“,
sei heute folgendes nachgetragen: Der Verstorbene war am 17. April
1821 in Apenrade geboren. Seinen Vater verlor er im frühesten
Kindesalter und nachdem etliche Jahre später seine Mutter sich
mit dem Buchdrucker Rathje wieder verheiratete, trat er im Jahre
1837 bei diesem in die Lehre. Nach beendigter Lehrzeit kondi-
tionierte er zunächst 10 Jahre in Odense und leitete darauf
mehrere Jahre die Medie sche Buchdruckerei in Sonderburg. Im
Jahre 1851 siedelte er mit einem Lehrling, dem jetzigen Buch-
druckereibesitzer Arnold Jörgensen in Horsens, nach Eckernförde
über, um im Februar desselben Jahres hier seine Buchdruckerei
zu eröffnen. Die erste Nummer der Zeitung erschien in drei-
spaltigem Grossfolioformat am 3. Januar 1852 unter dem Titel
„Eckernförder Zeitung“, Königl. privilegiertes politisches und Aver-
tissementsblatt, und zwar 2 Mal wöchentlich. In den Jahren 1855,
4866, 1870 und 1879 wurde die Zeitung bedeutend vergrössert
und im Jahre 1890 wurde sie auf das heutige fünfspaltige Format
erweitert. Der Verstorbene war ein überaus fleissiger, bescheidener
Mann und sehr beliebt. Er war in seiner Heimat in zahlreichen
öffentlichen Ehrenämtern thätig und auch ein langjähriges, treues
Mitglied des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Ehre seinem An-
denken!
* Stuttgart. Am 26. Februar starb hier im 60. Lebensjahre
Herr Paul Kröner, der langjährige oberste Leiter der technischen
Betriebe, insbesondere der Buchdruckerei, der Verlagsgesellschaft
Union. Als die Firma Gebr. Kröner die Cotta’sche Druckerei über-
nahm, da galt es, diesen Betrieb zu erweitern und den modernen
Anforderungen anzupassen. Dafür war Paul Kröner der richtige
Mann. Als dann aus der Verschmelzung mehrerer grosser Verlags-
geschäfte die Union entstand und immer mehr zu einem buch-
händlerischen Unternehmen von erster Bedeutung heranwuchs, da
ruhte auf seinen Schultern die Last der technischen Oberleitung.
Wie er sein Amt zu führen wusste, beweist das Gedeihen der
Anstalt, der er bis vor einem Jahre als Mitglied des Aufsichts-
rates angehört hat. Paul Kröner genoss allgemeine Verehrung,
insbesondere auch bei dem grossen Geschäftspersonal der Union.
$ Weimar. Unseren Bericht in vor. Nummer können wir heute
in erfreulicherweise dahin ergänzen, dass die Petition um Ver-
gebung der amtlichen Druckarbeiten nur an tariftreue Druckereien
vom Landtage in seiner Sitzung vom 26. Februar der Gross-
herzoglichen Staatsregierung zur empfehlenden Berücksich-
tigung überwiesen wurde, wie der Petitionsausschuss beantragt
hatte. Damit dürfte der Tarifsache auch in unserem Lande erheb-
licher Vorschub geleistet worden sein.
ZZ
Nr. 10
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
103
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Ma-
schinenfabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über
Stereotypen- Unterlagen bei. Auf einer zweiten Beilage
empfiehlt die Firma Gutenberg-Haus Franz Franke in Berlin-
Schöneberg ihre Boston-Handhebel-Schnellpresse. Wir
machen unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam.
Ständige Buchgewerbliche Ausstellung in Leipzig. Am 1. April
wird im Deutschen Buchgewerbehausezu Leipzig, dem neuen
Heim des Deutschen Buchgewerbevereins, die Ständige Buch-
gewerbliche Ausstellung ins Leben treten, die sich seit langem
schon als ein dringendes Bedürfnis des modernen buchgewerblichen
Verkehrs herausgestellt hat und nach ihrer Verwirklichung sicherlich
den allgemeinsten Beifall der Fachkreise finden wird. Diese Aus-
stellung ist bekanntlich nicht als eine örtliche Leipziger Einrich-
tung gedacht, sondern sie soll der gesamten deutschen buchgewerb-
lichen Industrie als Musterlager dienen, in dem ein jeder Betriebs-
besitzer der Buchgewerbe die für seinen Bedarf nötigen Maschinen,
Gerätschaften und Rohstoffe besichtigen und kaufen kann und in
der auch das grosse Publikum Gelegenheit erhält, von den buch-
gewerblichen Erzeugnissen Einsicht zu nehmen und solche zu er-
werben. Diese Zwecke haben in den beteiligten Kreisen denn
auch die rechte Würdigung gefunden; denn es haben schon jetzt
eine stattliche Reihe von Maschinenfabriken, Buch- und Stein-
druckereien, Verlags- und Kunstanstalten jeder Art Buchbindereien
u. s. w. aus dem ganzen Deutschen Reiche ihre Anmeldungen
zur Ausstellung eingereicht und zum grossen Teile recht umfäng-
liche Räume für ihre Ausstellungsgegenstände belegt, und der
Ausstellungsbesuch verspricht für den kommenden Sommer, wo
Leipzig sowohl als Versammlungsort der Angehörigen der Buch-
gewerbe, wie als Durchgangsort für viele zu buchgewerblichen
Zwecken Reisende eine Rolle spielen wird, ein sehr lebhafter zu
werden. Von der Geschäftsstelle des Deutschen Buchgewerbe-
vereins wird den Ausstellungsteilnehmern jede Auskunft erteilt
und vom 1. April ab auch eine buchgewerbliche Auskunftsstelle
errichtet werden, welche sowohl Auskünfte aller Art bereitwilligst
erteilen und leistungsfähige Firmen des gesamten Buchgewerbes
nachweisen, als auch die Vermittlung von Geschäften über-
nehmen wird. l
Klimsch & Co.’s Technische Lehr- und Versuchsanstalt für photo-
mechanische Reproduktions-Verfahren in Frankfurt a. M. hat
soeben einen prächtigen Prospekt in einem grossen Quartformat
herausgegeben, der mit vielen in der Anstalt hergestellten Text-
Illustrationen und einer Reihe Kunstbeilagen geschmückt und von
der Mühlthaler'schen Hofbuchdruckerei in München sehr sauber
auf Kunstdruckpapier gedruckt ist. Zum Titelblatt hat Eugen
Klimsch eine schwungvolle Umrahmung geliefert, in die der
Text rot eingedruckt ist. Die Beilagen sind in der Anstalt
hergestellte Kunstblätter, ausgeführt in Lichtdruck, Photographie,
Steindruck, Lichtdruck-Umdruck auf Stein in fünf Farben, in
Buchdruck von Strichätzungen und Autotypien und in vierfarbiger
Chromotypie. Die Anstalt wurde, wie in dem Prospekt ausgeführt
ist, im Jahre 1895 als Versuchsanstalt für die Handelszwecke der
Firma Klimsch & Co. errichtet, auf Wunsch von deren Kundschaft
aber durch Angliederung eines Lehrapparates zu einer Lehr- und
Versuchsanstalt erweitert, deren Arbeitsräume sich jetzt auf drei
Stockwerke verteilen. Sie umfasst ein mit allen Errungenschaften
der Neuzeit ausgestattetes Photographisches Atelier, eine Lehr-
und Versuchsdruckerei mit drei Handpressen neuester Konstruktion
für Stein- und Lichtdruck nebst Präparierräumen für Photolitho-
graphie und Lichtdruck, ein grosses Laboratorium, eine aufs
beste eingerichtete Atzerei mit allem Zubehör, ein reich ausgestattetes
Bibliotheks- und Lesezimmer und ein Vortragszimmer, in denen
die regelmässigen Vorlesungen mit Experimenten gehalten werden.
Die Schüler werden in allen Einzelheiten der Reproduktionsphoto-
graphie, der Zinkätzung, der Autotypie, der Photolithographie
und des Lichtdrucks unterrichtet, und hierbei wird das Haupt-
gewicht auf die praktische Ausübung des Gelehrten unter Anleitung
tüchtiger theoretisch und praktisch gebildeter Fachleute gelegt.
Zur Erfüllung dieses Zweckes ist auch eine tägliche achtstündige
Arbeitszeit eingeführt und Vorsorge getroffen, dass in einer Ab-
teilung nicht mehr als sechs, in der Lichtdruckabteilung nicht
mehr als drei Schüler gleichzeitig aufgenommen werden. Die
Anstalt hat sich im Inlande wie im Auslande grosses Ansehen
erworben und ist von Schülern aus aller Herren Ländern besucht
worden. Wie uns die Anstaltsleitung mitteilt, sind fast alle Schüler
beim Verlassen der Anstalt engagiert worden und einige von ihnen
befinden sich in leitenden Stellungen bei den angesehensten Firmen
der photomechanischen Branche; ein solches Liehr-Resultat war
nur durch den in der Anstalt eingeführten praktischen Einzel-
Unterricht zu erreichen. Im Laufe dieses Jahres soll die Anstalt
durch den Anbau eines zweiten Ateliers vergrössert und auch der
Dreifarbendruck mit in den Unterrichtsplan aufgenommen werden.
Kalender. Die Kunst- und Buchdruckerei von F. G. Gunther & Sohm
in Berlin W 35, Lützowstr. 6, hat ihren Geschäftsfreunden einen vor-
züglich ausgeführten farbigen Plakatkalender gewidmet. Derselbe ist
in 9 Farbentönen gedruckt und hat einen von braunen Barroklinien
umrahmten hellblauen Grund, in dem die Räume für die Monats-
tafeln und die Vignetten weiss ausgespart sind. Den Mittelpunkt
bildet ein Medaillon mit einem fackeltragenden Greif, über das
die Firmenzeile in dunkelblau gelegt ist. Oberhalb desselben be-
findet sich zur Firma gehöriger Eindruck, unterhalb ein in lebhaften
Farben gehaltenes Ornament. Um das Medaillon sind die zwölf
Monatstafeln angeordnet. Oben ist eine hübsche Vignette mit
der Jahreszahl und in den unteren Ecken sind das Setzen und
Drucken charakterisierende Vignetten angebracht. Ein zweiter
Plakatkalender derselben Firma in Querformat und einfarbig (grün
auf weiss) gedruckt, ist für Notizzwecke bestimmt und ebenso wie
das in drei Farben gedruckte und in modernem Geschmack ge-
haltene Begleitschreiben sehr sauber ausgeführt.
kád
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Eingetragene Firmen. In Wolfenbüttel die Firma Robert
Angermann, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Robert Angermann
daselbst. — In Spandau die Firma Gustav Schob, Inhaber Herr
Gustav Schob sen., Buchdruckereibesitzer in Spandau.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Arthur Mylo
und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Wiczorek in Stolp am 22. Febr.
Konkursverwalter Herr Kaufmann Wilhelm Zander daselbst. An-
meldefrist bis 14. April.
Konkurseinstellung. Herr Friedrich Kirschenfauth, Buch-
druckereibesitzer in Stuttgart, am 23. Februar.
Aktiengesellschaften. Der „Schwarzwälder Bote“, A.-G..
in Oberndorf a. N., erzielte im Jahre 1899 einen Reingewinn
von 108861 A. und bringt 36 % Dividende zur Verteilung.
Jubiläum. Das 50jährige Geschäftsjubiläum beging am
21. Februar der in der Hofmann’schen Buchdruckerei (Inhaber
Herr Felix Krais) in Stuttgart beschäftigte Korrektor Herr
Johann Herzog.
F
Litteratur.
Ein monumentales Jahrhundertwerk der Buchdrucker- und
Schriftgiesserkunst hat mit Beginn des neuen Jahres die welt-
bekannte vielsprachige Druckwerkstätte von W. Drugulin in
Leipzig in Angriff genommen. Das Werk führt den Titel
„Marksteine der Weltweisheit aller Völker in Original-
schriften herausgegeben von Johannes- Baensch- Drugulin“ ;
es wird unter der wissenschaftlichen Mitwirkung der hervor-
ragendsten Gelehrten des In- und Auslandes, sowie der künst-
lerischen Mitarbeit des Malers Ludwig Sütterlin und des Direktors
am Kgl. Kunstgewerbe-Museum zu Berlin, Dr. P. Jessen, herge-
stellt und verfolgt den doppelten Zweck, einmal ehrendes Zeugnis
von dem Stande der Buchdruckerkunst am 500jährigen Geburts-
tage Johannes Gutenbergs, zu dem es vollendet vorliegen soll, ab-
zulegen, und dann die deutsche Druckkunst würdig auf der Pariser
Weltausstellung zu vertreten. Diesen grossen Zwecken soll die
Ausführung entsprechen. Das Werk wird aus der geistigen Schatz-
kammer ältester und neuerer Völker des Morgenlandes und des
Abendlandes, aus den geheiligten Grundbüchern der Religionen
und den Gedankenkreisen der führenden Weisen hervorragende
Abschnitte, Kernstellen der Weltlitteratur, in der Originalsprache
und in der Originalschrift dieser Völker vorführen dergestalt, dass
sowohl aus dem Bereiche der Hieroglyphen und der Keilschrift,
wic des Sanskrit und des Zend, aus der griechischen Weltweisheit.
wie aus dem Kreise der Bibel und des Koran für jedes Volk ein
Beispiel geboten werden soll, das berufene Sprachkenner für das
am meisten bezeichnende gehalten haben. Diesen Texten wird
eine Übersetzung in einer modernen Sprache beigefügt. In der
104 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 10
Art ihrer Darbietung soll zugleich die Schriftgiesserkunst in der Firma Hesse & Becker in Leipzig schmuck ausgestattete
typographisch vornehmster Form verherrlicht und gezeigt werden,
was die heutige Buchkunst zu leisten im Stande ist. Demzufolge
soll auch der Sütterlin’scohe Buchschmuck sich bei jeder einzelnen
Sprache thunlichst an die ihr eigentümliche Kunstrichtung und
an die charakteristische Eigenart der Typen anlehnen und die An-
‘ordnung und Harmonie der Buchseiten durchaus den Anforderungen
der modernen Kunstrichtung entsprechen. Ohne Zweifel wird das
grossartig angelegte Werk auch im deutschen Buchdruckgewerbe
lebhaftem Interesse begegnen und wir machen deshalb darauf auf-
merksam, dass von demselben nur 300 numerierte Exemplare zum
Preise von je 100 , für den Handel bestimmt sind. Das Werk
wird auf starkem Kupferdruckpapier und in einem grossen Folio-
Tormat gedruckt. Wir behalten uns vor, auf dasselbe zurückzukommen.
Gutenberg-Büchlein. Zur fünfhundertjährigen Gedächtnisfeier
des Geburtstages Johann Gutenbergs am 24. Juni 1900 herausge-
geben von einem Mainzer Schulmann. Mit Abbildungen. Preis
25 Pf. In Partien billiger. Hannover und Berlin 1900. Verlag
von Carl Meyer (Gustav Prior). — Das vorliegende Schriftchen
behandelt -in gemeinverständlicher, gedrängter Darstellung die
Geschichte Gutenbergs und seiner Erfindung und in der Schilde-
rung des Fortganges des Werkes des Meisters ist auch der ver-
schiedenen Feierlichkeiten, mit denen im Laufe der Jahrhunderte
die Erfindung der Buchdruckerkunst begangen wurde, und der
Denkmäler, die Gutenberg in Mainz, Strassburg, Frankfurt er-
richtet worden sind, gedacht. Eine Reihe guter Abbildungen
beleben den von edler Begeisterung getragenen Vortrag. Das von
SD Anzeigen. SI
Schriftchen kann den Jüngern Gutenbergs bestens empfohlen
werden und würde sich, da der Bezug in Partien sehr günstig
gestellt ist, auch dazu gut eignen, als Erinnerungsschrift bei den
bevorstehenden Gutenbergfeiern an die Festteilnehmer oder an die
Druckereipersonale verteilt zu werden.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Bekanntmachung.
Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
das Schiedsgericht in Halle neu konstituiert. Gewählt wurden
prinzipalsseitig die Herren W. Karras, W. Kutschbach, K. Pritschow,
C. Nietschmann als Mitglieder, C. Knapp und H. Hohmann als
Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren Franz Schirmer, Gustav
Geil, Albert Nass, Max Gabriel als Mitglieder, Richard Wagner
und Emil Hallupp als Stellvertreter. Den Vorsitz übernahm prin-
zipalsseitig Herr W. Karras (in Fa. Ehrhardt Karras), gehilfen-
seitig Herr Franz Schirmer, Wörmlitzerstr. 10 I.
Beschwerden oder Streitfälle in Sachen des Tarifs seitens der
einen oder anderen Partei sind an den betreffenden Vorsitzenden
behufs Erledigung zu richten.
Berlin, 2. März 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende. Gë
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Nichtamtlicher Teil.
Zur frage der Druckpreiseerhöhung.
ruf. fast allen Produktionsgebieten ist in der letzten
e Zeit eine erhebliche Steigerung der Preise einge-
treten und diese Preissteigerungen machen ihren
A R Einfluss natürlich auch auf das Buchdruckgewerbe
geltend. Da nun die eingetretenen Erhöhungen der Preise der
Arbeitsgeräte und Rohmaterialien des Buchdruckers nicht den
Anschein haben, von nur vorübergehender Natur zu sein, da
ferner aus der staatlichen Invalidenversicherung teilweise eine
erhöhte Belastung der Arbeitgeber resultiert und da weiter die
Maschinen-, Papier-, Papierwaren- und andere Fabrikanten mit
ihren gemeinsamen Beschliessungen von Preiserhöhungen gute
Beispiele gegeben haben, so ist auch im Buchdruckgewerbe
der Wunsch nach Erhöhung der bestehenden und seit langem
üblichen Druckpreise hervorgetreten und in einzelnen Orten
auch zu verwirklichen versucht worden.
Die Erhöhung der Preise von Drucksachen ist aber, scheint
es, etwas ganz anderes, als die Erhöhung der Preise irgend-
welcher anderer Waren, und das liegt offenbar an Übelständen
in unserem Gewerbe, deren Ausrottung oder auch nur Mil-
derung ausserordentlich schwer ist. Um da nur eine Andeutung
zu geben, verweisen wir auf den Unterschied der Verhältnisse,
der beispielsweise zwischen dem Maschinenbauer- und Schneider-
gewerbe einerseits und dem Buchdruckgewerbe anderseits be-
steht. Die Preise der Maschinenbauer, wie die Preise der
Schneider sind für gleich gute Arbeit so ziemlich überall: die-
selben; das weiss jeder und es fällt deshalb auch niemandem
ein, im Bedarfsfalle bei Pontius und Pilatus herumzufragen,
wer eine Maschine oder einen Rock am billigsten herstellt.
Man würde ja überall die gleiche Antwort erhalten. Wer aber
etwas drucken lässt, und sei es auch nur eine Kleinigkeit, der
fragt erst Überall, um den billigsten Mann auszukundschaften,
— — — >
i er kann dies. auch, denn er.weiss, dass die Buchdrucker
sich mit Erfolg auf diese Weise auskundschaften lassen. Wenn
demnach die Maschinenbauer oder die Schneider ihre Preise.
erhöhen, so können sie sämtlich der Überzeugung sein, dass
die Preise auch wirklich erhöht sind. Wird hingegen im Buch-
druckgewerbe irgendwo eine Preiserhöhung beschlossen, so wird,
wenn nicht ein ganz unausweichlicher Zwang dahintersteht, ein:
Teil der unter dem Beschluss Stehenden annehmen, en
anderer Teil die beschlossene Preiserhöhung zu Konkurrenz-
zwecken ausbeuten werde, und er wird das Beschlossene nun
auch seinerseits darnach behandeln. In Erwägung dieses Um-
standes hat man denn auch an einzelnen Orten davon abge-
sehen, eine Preiserhöhung mittels Beschlusses herbeizuführen,
und es den einzelnen Kollegen überlassen, nach Massgabe der
eigenen Geschäftsverhältnisse und vernünftiger Geschäftsgrund-
sätze zu handeln. An anderen Orten hat man prozentuale Er-
höhungen beschlossen, aber man hat in einem Falle den Auf-
traggebern die bittere Pille versüssen oder kaschieren zu sollen
geglaubt und dem Beschluss das schöne Anhängsel gegeben,
dass der Aufschlag nach Möglichkeit niedriger bemessen werden
darf. Und wenn man sich nun diese Redewendung im Munde
von Buchdruckereiinhabern denkt, die seit Jahren ihre überaus
billigen Preise durch die Leipziger Bestellanstalt für Buch-
händlerpapiere in, die. Welt hinausposaunen lassen, dann kann
man sich eine Vorstellung machen von der e solcher
Beschlussfassung.
Verschiedene Kollegen sind nun, E kat von der Aide
ausgehend, dass, weil der Hauptfaktor bei der Bemessung der.
Druckpreige, der. Arbeitslohn, in Deutschland einheitlich ge-
regelt sei, auch die Erhöhung der Druckpreise thunlichst all-
gemein geregelt werden könne, an den Deutschen Buchdrucker-
Verein mit der Frage herangetreten, wie es mit der Erhöhung
der Druckpreise stehe. Jedenfalls haben diese Kollegen das
120
richtige Gefühl dafür, worauf es bei einer Erhöhung der
Kundenpreise ankommt und was nach der Richtung hin ge-
schehen könnte, geschehen sollte. Gleichwohl aber würde es
nach Lage der Verhältnisse ein aussichtsloses Beginnen sein,
ein allgemeines Vorgehen in Vorschlag zu bringen oder be-
stimmte Grundsätze als allgemein verbindlich aufzustellen, nach
denen zu verfahren wäre. Es können vielmehr angesichts der
mit der allgemeinen Preissteigerung merkwürdigerweise gleich-
laufenden Bestrebungen vieler Kollegen, die Druckpreise immer-
mehr zu verbilligen, den Kollegen nur Ratschläge im allge-
meinen erteilt werden.
Da muss es denn, wie ja auch in kollegialen Versamm-
lungen in Berlin und Hamburg betont worden, in erster Linie
das Bestreben jedes richtig rechnenden Kollegen sein, seine
Geschäftsführung und seine Druckpreise den stattgehabten Preis-
steigerungen möglichst anzupassen und in den meisten Fällen
wird dies auch möglich sein. Können örtlich bestimmte Be-
schlüsse gefasst und durchgeführt werden, so hat dies ja gewiss
sein Gutes, aber dann muss es auch für jeden einzelnen Ehren-
sache sein, das, was er mit beschlossen hat, auch gewissenhaft
einzuhalten. Im übrigen aber ist es von der grössten Wichtig-
keit, dass der sich breit machenden Tendenz, die Druckpreise
herunterzudrücken, einmütig begegnet werde, und dies kann
dadurch geschehen, dass sich ein jeder Kollege nach Möglich-
keit bei seinen Preisstellungen nach den von kollegialer Seite
aufgestellten, auf langjährigen und vielseitigen Erfahrungen be-
ruhenden Minimaldruckpreistarifen, unter denen namentlich der
vom Kreise Sachsen des Deutschen Buchdrucker-Vereins auf-
gestellte hervorzuheben ist, richtet. In diesem letzteren Tarif
findet man alles, was bei richtigem geschäftsmännischem Rechnen
zu berücksichtigen ist, und die Berechnung von Drucksachen
selbst bis auf die kleinsten Einzelheiten durchgeführt. Auch
enthält dieser Tarif sehr beachtenswerthe Vorschläge für die
Rabattfestsetzungen im Zeitungswesen und, was in der heutigen
Zeit des besonderen Bemerkens wert ist, für die den Kunden
zu stellenden Zahlungsfristen und Zahlungsbedingungen.
Machen sich die Kollegen die solchergestalt aufgespeicherten
gewerblichen Erfahrungen zur strengen Richtschnur ihres ge-
schäftlichen Handelns und nehmen sie auf die Produktions-
verteuerung, die ihnen allen gleichmässig auferlegt wird, nach
Möglichkeit Rücksicht, indem sie ihre Druckpreise, wo es an-
geht, entsprechend erhöhen, so dürfte dies wohl geeignet sein,
über die eingetretene Teuerung hinwegzuhelfen, vielleicht besser
hinwegzuhelfen, als Beschlüsse, deren Einhaltung sich nicht
genügend kontrollieren lässt, und es wird damit zugleich auch
der Zukunft vorgearbeitet dergestalt, dass in absehbarer Zeit
sich vielleicht auch das Buchdruckgewerbe einmal der ge-
regelteren Produktions- und Wettbewerbsbedingungen erfreut,
die manchen anderen Gewerben schon heute eigen sind.
%
Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten.
Über Setzmaschinen.
(Schluss.)
Schliesslich kommen wir zu der Dow-Setzmaschine. Die-
selbe besteht aus einer Setzmaschine mit selbstthätigem Ausschluss-
und Ablegeapparat, und ihre wissenschaftlich und technisch gebil-
deten Erfinder und Konstrukteure, Alexander S. Dow und Sohn,
haben den ganzen Apparat so ausgeführt, dass alle beim Betrieb
in Thätigkeit kommenden Teile offen vor Augen liegen. Sämtliche
Hilfsteile sind von einer Grösse, und mechanisch so zusammen-
gefügt, dass sie leicht erkenn- und erreichbar sind und die Ursache
einer etwa vorkommenden Störung sofort erkannt und rasch be-
seitigt werden kann. Alle komplizierten und verdeckt angebrachten
Teile und alle sogenannten „mechanischen Kunststückchen“ sind
hier vermieden worden und die Resultate der Maschine sind denn
auch erstaunliche,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 12
Zum Betrieb der Maschine kann eine beliebige Kraft verwendet
werden. Ein leichtes Andrücken der Tasten bewirkt das gleich-
mässige Herausschieben der Buchstaben aus dem über dem Tasten-
brett offenliegenden Magazin. Die Buchstaben kommen zunächst
auf die Satzbahn, die eine Idee weiter als die Schrifthöhe ist, zu
liegen und werden von zwei selbstthätigen Greifern, die sich je
in die linke und rechte Hälfte der unter dem Magazin liegenden
Satzbahn teilen, nach der Mitte gebracht und sofort durch einen
Stahlfinger in den genau in der Mitte liegenden Zeilenkanal, der
auf ein beliebiges Format gestellt werden kann, gesetzt. Zwischen
die Worte werden Normalspatien aus Messing gesetzt und die Zeile
entwickelt sich lesbar unter den Augen des Setzers gerade so wie in
einem Winkelhaken. Ein etwaiger Missgriff oder Fehler kann hier
rascher korrigiert werden, als es im Winkelhaken möglich ist.
Wenn die Zeile nahezu voll ist, zeigt ein Glockensignal dies dem
Operator an, der sich dann entschliesst, wie er die Zeile been-
digen will. Sobald dieselbe fertig gestellt, wird sie durch einen
leichten Tastenanschlag mittels eines Greifers auf die nach dem
Ausschlussapparat führende Zeilenbahn gebracht, dort gemessen und
nachdem die Normalspatien ausgezogen mit den Raum genau aus-
füllenden Raumspatien sicher ausgeschlossen. Sämtliche hierzu nöti-
gen Bewegungen mit Ausnahme eines Tasten-Anschlages sind selbst-
thätig und werden pünktlich und sicher ausgeführt. Zur Messung der
Zeile und der Raumverhältnisse wandten die Erfinder das Zollmass
an und konstruierten nach vorheriger scharfer Kalkulation zehn Ein-
heitsspatien, die unter sich in der Stärke je um den zweihundertsten
Theil eines Zolles differieren. Jede Zeile lässt sich mit zwei Grössen
dieser Einheitsspatien genau und fest ausschliessen. Automatische
Messung und nachfolgendes automatisches Kalkül bezeichnen im
Augenblick mit der grössten Sicherheit die den vorhandenen Raum
genau füllenden Spatien, die im Nu ihren Platz einnehmen, worauf
die Zeile ohne jeden Verzug auf das unmittelbar unter dem Justier-
apparat liegende Schiff abgeliefert wird. Der Operator kann mit
einem einzigen Blick jeden arbeitenden Teil der Maschine übersehen
bis zum Schiff und dem dicht daneben stehenden Ablegeapparat.
Auf der Dowmaschine können acht verschiedene Schriftkegel
gesetzt werden und der Wechsel eines Kegels oder des Schrift-
bildes kann innerhalb fünf Minuten durch einen Jungen geschehen.
Der Satz kann beliebig durchschossen werden und das Füllen der
Magazine wie das Wegnehmen des fertiggestellten Satzes rufen
keinerlei Aufenthalt hervor. Die Schnelligkeit der Maschine findet
ihre Grenze nur in der Fähigkeit des sie bedienenden Operators.
Die Satz- und Ablegekosten für 1000 ems oder etwa 2000 Buch-
staben belaufen sich mit Einschluss von Arbeitslohn auf zehn Cents;
unter Zurechnung aller weiteren Unkosten für Verwaltung, stehende
Unkosten, Abnutzung an Schrift und Maschinen u. s. w. würde
sich der Kostenpreis, nach New Yorker Verhältnissen berechnet,
auf etwa 32 Cent per 1000 ems stellen, was nach neuester Berech-
nung einer Reduktion von 33%, gegen das Produkt der Zeilengiess-
maschinen gleichkommt.
Der Ablege-Apparat, der entweder mit der Setzmaschine zu-
sammen oder von dieser getrennt in Betrieb gestellt werden kann,
ist ebenfalls eine äusserst einfache und technisch wohl durchdachte
Maschine, die sowohl kompressen als durchschossenen Satz ablegt,
und vermöge der Schnelligkeit, mit welcher dies geschieht, genügt
eine Ablegemaschine zur Materialbeschaffung für drei Setzmaschinen.
Die beiden Maschinen sind so konstruiert, dass das Brechen der
Schrift oder des Schriftbildes ganz vermieden wird und nur durch
grobe Fahrlässigkeit herbeigeführt werden könnte.
Werfen wir nun noch einen Blick auf die gesamten im Be-
triebe, am Markte und im Bau befindlichen Maschinen, so ergiebt
sich für uns die Thatsache, dass zur Zeit nur zwei Maschinen-
typen existieren, die besondere Beachtung verdienen, weil sie prak-
tische Resultate geliefert haben. Dies sind die Zeilengiess- und die
eigentlichen Setzmaschinen. Von ihnen weiss man wenigstens an-
nährend genau, was ihre Leistungen und was die Kosten des gelie-
ferten Erzeugnisses sind.
Die Schriftgiess- und Setzmaschinen, die zwar eine sehr be-
merkenswerthe Verbesserung des Prinzipes der Zeilengiessmaschinen
durch die Lieferung loser Schrift und eigentlichen Satzes anstreben,
sind indess kaum für die praktische Verwendung reif; sie werden
noch viele Verbesserungen erheischen, abgesehen davon, dass Patent-
streitigkeiten die Maschinen eventuell für eine längere Zeitperiode
brachlegen können. Ausserdem enthalten dieselben zur Herstellung
des Satzes die komplizierteste Mechanik, die man sich denken kann.
Erstlich kommt in Betracht das Ausschlagen des Papierstreifens
und die beim Schluss jeder Zeile erforderliche genaue Ausschluss-
Nr. 12
berechnung. Nur ein wirklich intelligenter und eingeübter Operator
wird diese bei flüchtiger Betrachtung unscheinbar aussehende Arbeit
stets korrekt ausführen und so zeitraubende Störungen oder Kor-
rekturen an der Giessmaschine vermeiden. Sodann scheint der
Guss die meisten Komplikationen in sich zu bergen und ein in
den Kunstgriffen des Schriftgiessers praktisch unerfahrener Guten-
bergsjünger dürfte den Giessapparat oft „sehr heiss“ finden, und
nicht im Stande sein, das „Quantum“ zu liefern. Müssen aber erst
Schriftgiesser angestellt werden, so haben dieselben das Setzen zu
lernen, um den Gesammtgang der Maschine leiten zu können, und
sollte auch ein Giesser mehrere der Giessapparate bedienen können,
so würde nach Berechnung der Arbeitslöhne, des Metalls, des Gusses
u. s. w. sich bei dieser Maschine der Preis von 1000 ems oder
2000 Buchstaben jedenfalls höher stellen als bei den jetzt thätigen
Maschinen der ersten und speziell der dritten Klasse,
Die Maschinen der ersten Klasse, die Zeilengiessmaschinen,
erfreuen sich allgemeinen Anklangs und zwar, weil sie die ersten
Maschinen am Markte waren, welche die längst vom Gewerbe mit
Sehnsucht erwarteten praktischen Eigenschaften besassen, zum
Druck fertigen Satz zu liefern. In der That verdient das Bestreben
der Erfinder der Zeilengiessmaschinen, dem Drucker eine Maschine
zu liefern, die von nur einer Person bedient, sozusagen stets ein
neues Schriftbild gibt und das zeitraubende Ablegen ganz beseitigt,
sehr hohe Anerkennung. In der Praxis hat es sich aber erwiesen,
dass das Produkt der Zeilengiessmaschinen sich nicht für alle Arten
von Druck verwenden lässt.
In Zeitungsdruckereien, wo es sich weniger um Ersparnisse
als um die rasche Herstellung des Satzes handelt und wo die Quali-
tät der Quantität nicht so im Wege steht, wie beim Werk- oder
feinen Zeitschriftensatz, werden die Zeilengiessmaschinen wohl
sicher ein gesuchtes Objekt bleiben, bis die eigentlichen Setz-
maschinen so vervollkommnet und allen Ansprüchen angepasst sind,
dass sie als eine wirkliche praktische Lösung des Problems des
Schnellsetzens unter Verwendung tief geschnittener fertiger und
loser Typen, die gutes Drucken, Stereotypieren und Galvanisieren
ermöglichen, gelten können.
Die Erreichung dieses Zieles ist hier in Amerika nicht mehr
fern. Die verbesserte Thorne, jetzt Simplex genannt, hat den An-
fang gemacht und die Dowmaschine dürfte nach Ansicht vieler
erfahrener Buchdrucker und Verleger, zu der auch ich mich auf
Grund meiner Untersuchungen bekenne, allen Ansprüchen Genüge
leisten. Wie ich vernommen, ist es nicht ausgeschlossen, dass die
europäischen Kollegen Gelegenheit erhalten, diese Maschine auf
der Pariser Weltausstellung näher kennen zu lernen und sich von
ihrer Leistungsfähigkeit zu überzeugen.
New York.
Vereinsleben.
-t. Braunschweig. (Zwangsinnung für das Buchdruck-
gewerbe im Herzogtum Braunschweig.) Nachdem von der
hiesigen Herzogl. Kreisdirektion die Errichtung einer Zwangs-
innung für das Buchdruckgewerbe, deren Bezirk sich über das
Gebiet des gesamten Herzogtums erstreckt, angeordnet worden war
(die vorherige Abstimmung der in Betracht kommenden Firmen
hatte 33 Stimmen für die Errichtung einer Zwangsinnung, 10
gegen und 7 unbestimmt ergeben), wurden die Mitglieder im Auf-
trage des Braunschweiger Stadtmagistrats durch Herrn Buch-
druckereibesitzer Heinrich Kleucker in einem Zirkular zur Beratung
des Innungsstatuts am 7. Januar, nachmittags 3 Uhr, nach hier,
Schulze-Ulrici’s Saal, mit dem Bemerken eingeladen, dass an dem-
selben Tage, vormittags 10 Uhr, eine Versammlung der volljährigen
Gehilfen zu dem gleichen Zwecke stattfinden sollte. In diesen
gesondert stattfindenden Versammlungen wurden die Innungsstatuten
beraten und seitens der Druckereiinhaber in den Vorstand gewählt
die Herren G. Westermann jun. (Mitinhaber der Firma George
Westermann) als Vorsitzender, B. Tepelmann (Mitinhaber von
Vieweg & Sohn) als Kassierer, H. Kleucker (Inhaber von Joh. Heinr.
Meyer) als Schriftführer, F. Geibel (Mitinhaber von Jul. Krampe)
und H. Lüders-Königslutter als Beisitzer. Gehilfenseitig wurden
die Herren R. Schwettje, H. Nicolai, A. Sieler, O. Wassermann
und K. Heinemeier als Ausschussmitglieder und zu deren Stell-
vertretern die Herren W. Rühland, R. Göddecke, W. Schoppen,
O. Schröder und W. Reuker, sämtlich hier, gewählt. — Zufolge
Paul Pfizenmayer.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker EIER
121
Bekanntmachung des Herzogl. Staatsministeriums hat die Zwangs-
innung für das Buchdruckgewerbe im Herzogtum Braunschweig
selbständig zu den neuen Handwerkerkammern zu wählen und
zwar 1 Mitglied und 2 Ersatzmänner. Der Vorsitzende teilte den
Mitgliedern dieses sowohl in den hiesigen amtlichen „Anzeigen“,
wie auch vermittelst Zirkulars mit und bemerkte hierzu, dass die
Wahl am Mittwoch, 28. März, hier stattfindet. Seitens des Vor-
standes werden, um eine Zersplitterung der Stimmen nach Mög-
lichkeit zu vermeiden, für die Wahl in Vorschlag gebracht: Herr
Heinrich Kleucker als Mitglied der Handwerkerkammer, sowie
Herr F. Geibel als erster und Herr H. Lüders-Königslutter als
zweiter Ersatzmann. Uber das Resultat werden wir s. Zt. berichten.
Möge auch unsere Innung zur weiteren günstigen Entwickelung
des Buchdruckgewerbes im Herzogtum beitragen. Als gutes Zei-
chen ist noch zu erwähnen, dass bei der Abstimmung sich fast
sämtliche hiesigen Grossbetriebe für dieZwangsinnung ausgesprochen
haben.
+ Lübeck. Die seit dem 1. April 1899 bestehende Innung
der Buchdruckereibesitzer in Lübeck (Zwangsinnung) hat
ihren Geschäftsbericht über das erste Verwaltungsjahr erstattet,
und demselben ist, als von allgemeinerem Interesse, das Folgende
zu entnehmen. Die Hauptthätigkeit des aus den Herren Heinrich
Oldenburg als Vorsitzenden, Adolf Rey in Firma Gebr. Borchers
als Kassenführer und Max Schmidt als Schriftführer bestehenden
Vorstandes hatte sich den Einrichtungsarbeiten der Innung zu-
zuwenden; hierbei war dieselbe aber insofern begünstigt, als der
Innung nennenswerte Schwierigkeiten nicht erwuchsen. Der Innung
traten von vorn herein sämtliche für sie in Frage kommenden
Firmen bei, bis auf die Druckereien der „Eisenbahnzeitung“ und
des „Volksboten“. Hinsichtlich der ersteren schwebt das von ihr
eingeleitete Beschwerdeverfahren noch und die letztere erachtete
der Innungsvorstand selbst als für die Innung nicht in Betracht
kommend. Im weiteren Verlaufe der Innungseinrichtung wurde
der Ausschuss für das Gehilfen- und Lehrlingswesen gebildet und
in denselben die Herren Max Schmidt, Charles Coleman und C. Raht-
jens gewählt. Weiter wurde der Gehilfenausschuss eingerichtet
und der Arbeitsnachweis an Herrn Max Schmidt übertragen. Als
Innungsherbergen wurden die Herberge zur Heimat und der Gol-
dene Stern bestimmt. Dem Ausschusse für das Gehilfen- und
Herbergswesen wurde die Ausarbeitung einer Prüfungsordnung für
die auszuschreibenden Lehrlinge aufgetragen und für die im zweiten
und dritten Lehrjahre stehenden Lehrlinge wurde der Besuch der
Gewerbeschule obligatorisch gemacht. Der seit Jahren bestehende
Lesezirkel wurde erweitert. Eine grosse Freude machte der Innung
Herr Johannes Rahtjens, der Senior der Firma H. G. Rahtjens,
dadurch, dass er der Innung gelegentlich seines sechzigjährigen
Buchdruckerjubiläums eine Stiftung von 1000 0% machte, deren
Zinsen jährlich für denjenigen bestimmt sind, der die Lehrlings-
prüfung am besten bestanden hat. Die Innung ernannte Herrn
Rahtjens sen. wegen dieses hochherzigen Geschenks zu ihrem
Ehrenmitgliede. Der Bericht schliesst mit einer warmen Befür-
wortung des Innungsgedankens und mit dem Appell an die Mit-
glieder, dass auch im neuen Verwaltungsjahre ein jeder mitwirken
möge zum Wohle des Einzelnen wie der Gesamtheit.
S
Sprechsaal.
Berlin -Johannisthal. Zu dem Artikel „Uber Typensetzmaschinen“
in Nr. 10 der „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“, und
speziell zu der Abhandlung über die McMillan-Typensetz-
maschine kann der unterzeichnete Schriftsetzer aus eigener Praxis
nachstehende Bemerkungen machen. Ist die Beschreibung der
McMillan-Typen-Setz- und Ablegemaschine zum grossen Teile
richtig, so sind die Schlussfolgerungen, welche der Artikelschreiber
zieht, doch grundfalsch; dies erklärt sich wohl daraus, dass der-
selbe noch keine neueste McMillan-Setzmaschine im Betriebe ge-
sehen hat. Schreiber dieser Zeilen arbeitet seit 6 Monaten an
einer solchen Maschine und hat trotz der achtfachen Leistung
eines Handsetzers bis heute irgendwelche Mängel an derselben
nicht entdeckt. Die Maschine arbeitet noch ebenso genau und
sicher wie am ersten Tage ihrer Aufstellung (seit August v. Js.),
wobei der durchaus nicht so komplizierte Ausschlussapparat trotz
täglichen Arbeitens sich aufs beste bewährte. Reparaturen oder
Bruch einzelner Teile sind wegen der äusserst sinnreichen Kon-
122
struktion völlig ausgeschlossen. — Die Bemerkung über die nicht
ökonomischen Raumverhältnisse, welche dieMaschinen beanspruchen,
sind ebenfalls übertrieben, da die McMillan-Maschine trotz ge-
trennten Typenablegers keinen grösseren Platz beansprucht, als die
Linotype. Bei Anwendung mehrerer Maschinen ist sogar weniger
Raum erforderlich, als bei dieser. — Die Ausführungen über die
Handausschlussvorrichtung sind gänzlich hinfällig, da dieselbe ein
heute vollständig veralteter und somit überwundener Punkt ist. —
Auch die Bemerkung, dass die McMillan-Maschinen längst einge-
führt sind, ist eine irrige, vielmehr werden dieselben erst in
nächster Zeit auf den Markt gebracht werden. Paul Lehmann.
-m- Berlin, 17. März. Die hiesige Ortskrankenkasse für
das Buchdruckgewerbe, welcher sowohl die Buchdrucker-
gehilfen und Lehrlinge, als auch die männlichen und weiblichen
Hilfsarbeiter angehören, zählte am 1. Januar 1898: 12885 Mit-
glieder (darunter 10429 männliche und 2456 weibliche), am 1. Ja-
nuar 1899: 13665 (10968 männl., 2697 weibl.), am 31. Dezember
1899: 16048 Mitglieder, von denen 12152 männlichen und 3896
weiblichen Geschlechts waren. Das ergiebt einen Zuwachs von
5,17 Prozent der männlichen und 9,8 Prozent der weiblichen im
Jahre 1898, und von 10,79 Prozent männl. und 44 Prozent weibl.
im Jahre 1899. Die starke Vermehrung der weiblichen Mitglieder
ist zum grössten Teil darauf zurückzuführen, dass erst neuerdings
das gesamte Personal des „Berliner Lokalanzeigers“ durch Be-
stimmung des Ober-Präsidenten der Kasse zugewiesen wurde. Die
Vermehrung der männlichen Personen aber veranschaulicht die
rapide fortschreitende Entwickelung des Berliner Buchdruck-
gewerbes. — Vereinnahmt wurden im Jahre 1899 an Beiträgen
der Mitglieder 464823 , Zinsen 14542 , Ersatzleistungen
der Berufsgenossenschaften und anderen Erstattungen 2592 oM
Ausgegeben wurden für ärztliche Behandlung (Honorar) 40858 Q,
Arznei und andere Heilmittel 69410 cM, Krankengeld 268121 ,
Wöchnerinnen-Unterstützung 4169 cA, Kur- und Verpflegungs-
kosten an Heilanstalten 35301 , Begräbnisgeld 15842 , Er-
satzleistung für gewährte Kranken-Unterstützung 3988 M, Ver-
waltungskosten 27246 . Bei den männlichen Mitgliedern waren
im Laufe des Jahres 1899 5680, bei den weiblichen 1480, im
Ganzen also 7160 Erkrankungen zu verzeichnen, das sind 48,2 Pro-
zent vom durchschnittlichen Mitgliederstande. Von den Er-
krankungen betrafen Lunge, Hals und andere Atmungsorgane 1746,
Bleileiden nur 88 (ein neuer Beweis dafür, dass Bleikolik nicht
als eine spezielle Gewerbekrankheit des Buchdruckerberufs be-
zeichnet werden kann). Von den insgesamt 135 Todesfällen kamen
auf Gehilfen und Lehrlinge 87 (davon an Lungenerkrankungen 45),
andere männliche Mitglieder 23 (davon 9 Lungenkranke), weibliche
Mitglieder 25 (davon 18 Lungenkranke). Wenn der offizielle Be-
richt der Ortskrankenkasse die 722 Erkrankungen an Influenza
und 285 an Blutarmut ohne weiteres denjenigen hinzuzählt, welche
häufig als Anfangsstadien der Schwindsucht gelten und daraus die
Schlussfolgerung zieht, dass mehr als ein Drittel aller Erkrankungen
zu dieser Kategorie gehören, so ist das zweifellos zu weit gegangen,
zumal wenn man berücksichtigt, dass die Influenza- Epidemien
ungeachtet ihrer erheblichen Ausdehnung bei 722 Erkrankungen
nur einen einzigen Todesfall herbeiführten. — Im übrigen liefert
dieser sorgfältig bearbeitete Bericht viel schätzenswertes Material
und beweist, dass unsere Ortskrankenkasse den Bedürfnissen der
Zeit stets in vollem Umfange Rechnung trägt. Dafür spricht auch
die Thatsache, dass sie im Jahre 1899 allein 161 Mitgliedern
Landaufenthalt von insgesamt 845 Wochen gewährte; ausserdem
wurden 10 Mitglieder auf Kosten der Kasse in städtischen Ge-
nesungsheimen und 122 Personen auf Kosten der Versicherungs-
anstalt Berlin in Sanatorien für Lungenkranke verpflegt.
em- Berlin, 18. März. In die Herrn J. Windolff betreffende
Notiz in vor. Nr. hat sich infolge Schreibfehlers ein Irrtum ein-
geschlichen. Es sei deshalb nochmals erwähnt, dass der Genannte
seinen 80. Geburtstag am 28. (nicht 29.) März begeht. — Das
Kuratorium des Friedrich-Gewerbe-Stipendiums vergiebt
auch in diesem Jahre Stipendien à 150 . an Gewerbegehilfen
behufs weiterer gewerblicher Ausbildung, auf welche auch in
Berlin geborene und ortsangehörige Buchdruckergehilfen im Alter
von 18 bis zu 30 Jahren Anspruch haben. Selbstgeschriebene
Gesuche sind unter Beifügung eines Lebenslaufes, des Taufscheins
und der Lehr- und Arbeitszeugnisse bzw. beglaubigter Abschriften
derselben an das genannte Kuratorium Stralauerstr. 3—6 bis Ende
Juni einzureichen. Weitere Stipendien à 60 A. zu gleichem Zwecke
vergiebt das ebendort domilizierte Kuratorium des Gewerbe-Aus-
stellungs-Fonds an Inländer unter Bevorzugung geborener Berliner,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 12
und sind Gesuche unter Beifügung der genannten Papiere an dieses
Kuratorium einzureichen.
-t. Braunschweig, 12. März. (Unterstützungskassenwesen.)
Trotzdem am hiesigen Orte drei Druckereien eigene Betriebs-
krankenkassen eingerichtet haben und eine ganze Anzahl Gehilfen
der eingeschriebenen Hilfskasse des Gaues Hannover des Verbandes
der Deutschen Buchdrucker angehören, finden wir hier neben der
„Ortskrankenkasse für Buchdrucker zu Braunschweig“ noch die im
Jahre 1883 gegründete Buchdrucker-Krankenkasse Guten-
berg, eingeschriebene Hilfskasse. Aus dem Jahresbericht der
letzteren pro 1899 entnehmen wir, dass der Vermögensbestand am
Schlusse des Jahres 1898 9779,08 o% aufwies. Der Ausgabe von
6517,01 ei stand aber nur eine Einnahme von 5052,40 4 gegen-
über, so dass die Kasse, wie im Vorjahre, auch in diesem Jahre
mit einem erheblichen Fehlbetrag abschloss. Der Vorstand schreibt
diese ungünstigen Verhältnisse den allzugrossen Ansprüchen
mancher Mitglieder, der stetigen Zunahme des Arztehonorars
und dergl. zu. Namentlich erlitt das Vermögen der Kasse einen Ver-
lust durch Herabsetzung des Zinsfusses der betreffenden Papiere.
Als ausserordentliche Einnahme verzeichnet der Bericht ein Ge-
schenk der Firma Friedr. Vieweg & Sohn hier im Betrage von
2000 of, welche Summe dieselbe aus Anlass ihres 100jährigen
Bestehens in Braunschweig der Kasse übermachte. Dieser Betrag
soll laut Vorstandsbeschluss zur dankbaren Erinnerung in den Ab-
rechnungen der Kasse gesondert als Vieweg’sche Stiftung geführt
werden. Das Gesamtvermögen betrug dementsprechend ultimo 1899
10314,47 , Die Mitgliederzahl sank von 164 auf 162. — Wäh-
rend der vorbesprochenen Krankenkasse nur männliche Personen
angehören, verzeichnet der soeben erschienene Rechenschaftsbericht
der Ortskrankenkasse für Buchdrucker zu Braunschweig
pro 1899 durchschnittlich 155 männliche und 122 weibliche, zu-
sammen 277 Kassenmitglieder. Die Gesamt-Einnahmen betrugen
bis Ende 1899 5586,76 , während die Ausgaben sich auf 4282, 18 A.
beliefen. Unter den Einnahmen befinden sich 1100,90 o% aus ein-
gelösten Wertpapieren; abzüglich dieses Betrages hat die Kasse
aber trotzdem 203,68 mehr eingenommen wie ausgegeben, in
Anbetracht dessen, dass fast die Hälfte der Mitglieder weiblichen
Geschlechtes sind, gewiss immer noch ein günstiges Resultat. Be-
merkt muss noch werden, dass fast sämtliche hiesige Kranken-
kassen, wie auch anderwärts, über hohen Krankenbestand klagen.
— Die ausserdem hier noch bestehenden Kassen, wie Buch-
drucker-Witwen-, Buchdrucker-Invaliden- und Buch-
drucker-Frauensterbe-Kasse, weisen, wie alljährlich, auch
am Geschäftsschlusse 1899 eine kleine Mehreinnahme auf. Der
Vermögensbestand beträgt bei ersterer 18814,94 , bei der In-
validenkasse 25097,95 und bei der letzteren 8576,53 A
* Danzig. Am 17. März starb hier im 74. Lebensjahre der
frühere Redakteur der „Danziger Zeitung“, Herr Heinrich Röckner.
Der Verstorbene hat bis zum Jahre 1892, wo ein Schlaganfall
seiner publizistischen Thätigkeit ein Ende machte, der „Danziger
Zeitung“ und der Firma A. W. Kafemann über 30 Jahre sein
reiches Wissen und Können gewidmet und ist auch sonst im
öffentlichen Leben der Stadt Danzig vielfach thätig gewesen, u. a.
22 Jahre als Mitglied des Stadtverordneten-Kollegiums. Sein ge-
treues, fleissiges und fruchtbares Wirken wird sein Andenken bei
allen, die ihn kannten, lebendig erhalten.
H Frankfurt a. M., 13. März. Ein wirklich gut gelungenes
Stiftungsfest feierte am verflossenen Sonnabend Abend der hie-
sige Faktorenverein im Saale der Kaiserhallen. Der Vorsitzende,
Herr Wilhelm Fink, hiess die Erschienenen herzlich willkommen,
während das 11jährige Töchterchen desselben den Prolog gut vor-
trug. Der Tenorist, Herr Huberti, erntete mit seinen Gesängen
stürmischen Beifall, ebenso Herr Schum mit seinen humoristischen
Vorträgen. Auch für einige Tischlieder war bestens gesorgt.
Interessant war ein gut auswendig gelernter und vorzüglich ge-
haltener Vortrag des neunjährigen Ruben Fink, in dem er dem
Vorstand und den Eltern im Namen der Faktorskinder den Dank
abstattete für die Erlaubnis, dem Feste beiwohnen zu dürfen. Auch
auswärtige Kollegen waren erschienen, so von Wiesbaden und
Mannheim, ferner trafen eine Anzahl schriftlicher und telegraphi-
scher Begrüssungen ein. Ein Tänzchen beschloss die Feier. Leider
waren ausnahmsweise die Herren Prinzipale nicht vertreten. —
In seiner letzten Sitzung befasste sich der Vorstand des Faktoren-
vereins, einer in der „Zeitschrift“ und anderen Blättern gegebenen
Anregung folgend, mit der Frage der Veranstaltung einer gemein-
schaftlichen Feier des 500jährigen Geburtstags Johannes
Gutenbergs seitens der hiesigen Prinzipale und Gehilfen und
beschloss, die Anregung zu einem solchen Fest in Frankfurt zu
geben. Es sind nun bereits Einladungen zu einer gemeinschaft-
lichen Sitzung ergangen und zwar an den Verein der Buchdruckerei-
besitzer, an den Frankfurter Bezirksvorstand des Verbandes der
Deutschen Buchdrucker, an den Verein „Gutenberg“ und an den
Journalistenverein.
* Leipzig. Die kekannte chromolithographische Kunstanstalt
von Wezel & Naumann in Leipzig-Reudnitz wurde in eine Aktien-
gesellschaft unter der Firma Kunstdruck- und Verlagsanstalt
Wezel & Naumann, Aktiengesellschaft umgewandelt. Das voll
eingezahlte Aktienkapital beträgt 2000000 o Unter den Grün-
dern werden ausser den bisherigen Inhabern der Firma, Herren
Julius Wezel und Paul Naumann, u. a. genannt die Firmen Karl
Krause, F. Volckmar, Sieler & Vogel in Leipzig, Raphael Tuck &
Sons in London, Beit & Co. in Hamburg und die Leipziger Bank
in Leipzig. Zum Vorstand der Gesellschaft wurden die Herren
Julius Wezel und Paul Naumann gewählt. — Eine andere Firma,
die mit den graphischen Gewerben in enger Beziehung steht, die
Firma Ferd. Flinsch hier, wurde als Gesellschaft mit beschränkter
Haftung eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist der Be-
trieb von Geschäften der Papierbranche und das Stammkapital
derselben beträgt 3000000 o Geschäftsführer sind die Herren
Kaufleute Alexander Ferdinand Flinsch jr. in Berlin und Emil
Teichmann in Leipzig.
* Leipzig. Am 2. April begeht der Schriftsetzer Herr Friedrich
Wilhelm Siegert in der Offizin von Bernhard Tauchnitz hierselbst
in seltener Rüstigkeit sein 50jähriges Berufsjubiläum. 44 Jahre
hindurch schon wirkt der Jubilar bei der genannten Firma und
seit 30 Jahren speziell als Metteur der Tauchnitz Collection. Herr
Siegert hat sich aber auch durch seine zielbewusste, erfolgreiche
und uneigennützige Thätigkeit als Kassierer der Zweiten Kranken-,
Invaliden-, Arbeitslosen- und Witwenkasse für Buchdrucker, als
langjähriger Armenpfleger und durch sonstiges gemeinnütziges
Schaffen in weiten Kreisen Achtung und Wertschätzung errungen.
Möge es dem Jubilar vergönnt sein, noch recht lange in geistiger
und körperlicher Frische die gewohnte Thätigkeit fortzusetzen!
* Stuttgart. Zur Feier des 500jährigen Geburtsjubiläums
des Erfinders der Buchdruckerkunst, Johann Gutenbergs,
zu dem überall in Deutschland Vorbereitungen getroffen werden,
hat sich auch hier cin Komitee aus Buchdruckereibesitzern und Ge-
hilfen gebildet, um am 16. und 17. Juni gemeinsam mit den Be-
rufsangehörigen Württembergs in imposanter Weise zur Verherr-
lichung des Tages beizutragen. Die erste offizielle Publikation des
Komitees, an dessen Spitze die Herren Buchdruckereibesitzer
Felix Krais und Gehilfe Moritz Schröder stehen, erschien soeben
in Form eines Preisausschreibens für ein typographisch künst-
lerisch herzustellendes Programm. Zu diesem Wettbewerb sind
die Prinzipale und Gehilfen des ganzen Landes Württemberg ein-
geladen, um zu zeigen, auf welcher Höhe die Kunst Gutenbergs
in Württemberg steht. Für die drei besten Arbeiten sind Preise
von 50, 30 und 20 cM. ausgesetzt. Nach den für dieses Programm
gemachten Angaben findet das Gutenbergfest am 16. Juni nach-
mittags in der Stuttgarter Gewerbehalle mit Musik, Gesang und
einem Festspiel statt und am darauffolgenden Sonntag Vormittag
soll ein Festaktus in der König-Karl-Halle des Landesgewerbe-
museums der Feier die rechte Weihe geben. Der Sonntag Nach-
mittag ist für einen „Schwabentag“, dem Rendezvous sämtlicher
in Württemberg arbeitenden Buchdrucker, bestimmt und gleichsam
als Abschluss der Feier gedacht. Die Anfertigung eines künst-
lerisch schönen Erinnerungszeichens ist einer Stuttgarter Firma
übertragen.
Kleine Mitteilungen.
Die kaiserl. russ. Expedition zur Herstellung der Staatspapiere
in St. Petersburg wird auf der Pariser Weltausstellung wieder in
sehr imponierender Weise vertreten sein. Sie hat eine vorläufige
Ausstellung in einer provisorischen Halle im Hofe der Expedition
veranstaltet für das Publikum der Hauptstadt, doch sollen alle
Objekte, die in hocheleganten, nach Plänen des Architekten Nabo-
koff hergestellten Schränken und Vitrinen untergebracht sind,
vor ihrer Absendung auch noch im kaiserlichen Palais für den
Kaiser und den Hof aufgebaut werden. Radierungen und Kupfer-
stiche von Gustav Frank und V. Bobroff, sowie Kunstblätter für
technische Zwecke, grossartig ausgestattete Illustrationswerke,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
128
darunter das nur für Geschenkszwecke an Fürstlichkeiten ge-
druckte kostbare Krönungsalbum, die Geschichte der kaiserlichen
Jagden, die vom Grossfürsten Georg Michailowitsch herausgegebenen
Werke über Russlands Münzen u. s. w., bilden die Ausstellungs-
objekte, zu denen auch gehören meisterhafte Chromolithographien,
Chromoheliogravüren, Photozinkographien, nach wertvollen Ölge-
mälden isochromatisch aufgenommene Photographien etc., und
sodann auch künstlerisch vollendete galvanoplastische Erzeugnisse,
darunter eine überlebensgrosse Büste des jetzigen Kaisers, Ritter-
schilde, Waffen ete. Dass Serien der Rubelscheine nicht fehlen,
ist selbstverständlich; sie werden auch in verschiedenen Stadien
der Vollendung gezeigt und zu ihnen gesellen sich Postmarken,
Aktien, Obligationen etc., — ohne Zweifel eine ebenso reiche,
wie interessante Ausstellung. Unsere grossen deutschen, in ähn-
licher Linie arbeitenden Institute mögen sich dementsprechend
Th.
rüsten.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen, Aus der Firma J. C. Meister in Lilien-
thal ist Herr Buchdrucker Johannes Heinrich Meister, früher in
Verden, jetzt in Lilienthal, ausgeschieden; die Witwe des Buch-
druckereibesitzers Johann Christian Meister, Frau Margarethe, geb.
Schnaars, in Lilienthal ist als persönlich haftender Gesellschafter
in die Firma eingetreten. — Das Handelsgeschäft in Firma Carl
Braus in Schwerte ist durch Vertrag auf den Buchdruckerei-
besitzer Herrn Johannes Braus daselbst übergegangen, welcher
dasselbe unter unveränderter Firma fortsetzt. — Die Firma Con-
rad Hopp in Dirschau ist in eine Gesellschaft mit beschränkter
Haftpflicht unter der Firma Dirschauer Zeitung, Buchdruckerei
und Verlag, G. m. b. H., umgewandelt worden. Stammkapital
105000 % Geschäftsführer ist Herr Kaufmann Otto Krull in
Dirschau. — In die Buchdruckereifirma Hermann Lackert in
Magdeburg ist Herr Kaufmann Henry Laborde daselbst als per-
sönlich haftender Gesellschafter eingetreten.
Aktiengesellschaften. Der Aufsichtsrat der Firma H. Berthold,
Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei A.-G, in Berlin
gedenkt für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von
11 Proz. (gegen 12 Proz. im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen. — Die
Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei, A.-G. in Köln a. Rh.,
erzielte im Jahre 1899 einen Gewinn von 198714 und gewährt
6 Prozent Dividende. — Die Aktiengesellschaft Königsberger
Hartungsche Zeitung und Verlagsdruckerei in Königs-
berg i. Pr. gewährt für das Geschäftsjahr 1899 9% Proz. Dividende.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Georg Adolf
Ludwig Theodor Lämmerhirt in Mülsen St. Jacob am 8. März.
Jubiläen. Am 1. April begeht Herr Buchdruckereibesitzer
E. A. Christians in Hamburg die Feier seines 25jährigen
Geschäftsjubiläums, verbunden mit dem 160jährigen Be-
stehen der Firma. — Das 2djährige Geschäftsjubiläum
feierte am 15. März der in der Buchdruckerei von B. G. Teubner
in Leipzig beschäftigte Schriftsetzer Herr Otto Linke. — Das
gleiche Jubiläum beging am 10. März der Schriftsetzer Herr
Karl Ruckh in der Druckerei der Deutschen Verlags-Anstalt in
Stuttgart. — Am 1. April feiert der Buchdruckereibesitzer und
Herausgeber des „Journal für Buchdruckerkunst“, Herr Ferdinand
Schlotke, früher in Hamburg, jetzt in Grosslichterfelde bei
Berlin, sein 50jähriges Berufsjubiläum.
Gestorben. In Traunstein starb Herr Buchdruckereibesitzer
Anton Miller, 84 Jahre alt.
F
Litteratur.
Die Stereotypie. Unter diesem Titel hat Herr Carl Herrmann,
Druckereileiter der „Neuen Freien Presse“ in Wien, III., Heu-
markt 7, die Aufsätze, die er kürzlich in der „Osterr.-Ung. Buchdr.-
Ztg.“ über den Gegenstand erscheinen liess, zu einer hübsch
ausgestatteten Broschüre zusammengefasst und diese im Selbst-
verlag herausgegeben. Das Schriftchen behandelt die Stereotypie
sowohl geschichtlich, als vom Standpunkt des erfahrenen Praktikters
aus technisch und ist in gefälliger, Interesse erregender Weise ge-
schrieben. Es enthält manche wertvolle Mitteilungen und kann
sowohl den Stereotypeuren, wie den Buchdruckern empfohlen
werden.
124 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 12
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Leipzig, 29. März 1900.
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und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o%
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13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei Samallger 25 Prozent. — Beilage-
ı ‚gebühren nach Übereinkunft.
l Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches TEET e Dolzstrasse, TEE A 1292. |
l — Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. re
Amtlicher Teil.
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer
(Zwangsinnung).
Auf Anordnung der Königl. Kreishauptmannschaft Leipzig hat
über die in der Innungsversammlung am 29. Dezember 1899 be-
schlossenen Abänderungen des Innungsstatutes eine anderweite Be-
- schlussfassung stattzufinden. Es wird daher zu diesem Zwecke eine
ausserordentliche Innungsversammlung
für Donnerstag, den 12, April 1900, abends 8 Uhr nach dem Deut-
schen Buchhändlerhause (Eingang Gerichtsweg) berufen, zu welcher
die Mitglieder hiermit eingeladen werden.
Tagesordnung:
1. In $ 3. Ziffer 3 sind die Worte: „sowie der aus dem vorge-
nannten Lohntarife resultierenden Streitigkeiten“ zu streichen.
Ziffer 4 in $ 3 sowie Ziffer 7 in $ 18 sind zu streichen und
die nächstfolgenden Ziffern demgemäss abzuändern.
3. In’$ 6 Zeile 3 soll der Satz von „Derselbe“ bis „herbeizu-
führen“ lauten: „Derselbe hat in den Fällen des $ 100g, Ab-
satz 1 Ziffer 2 der Reichsgewerbe-Ordnung in der Fassung der
Novelle vom 26. Juli 1897. in der nächsten Innungsversamm-
lung einen Beschluss über die Genehmigung des Beitritts her-
beeizuführen.“
4. S 18 Ziffer 6 soll an Stelle der bisherigen die folgende Fassung
erhalten: „6. Die Feststellung bez. Genehmigung des nach $ 3
Ziffer 2 mit der Gehilfenschaft zu vereinbarenden Lohntarifs.“
de
Im Anschluss an die vorstehenden Statutabänderungsanträge
soll die ausserordentliche Innungsversammlung noch über die fol-
genden Tagesordnungspunkte beschliessen:
1. Stiftung einer Ehrengabe zur Ausschmückung der Gutenberg-
halle und Beteiligung der Innung an der Einweihung des Deut-
schen Buchgewerbehauses.
2. Veranstaltung einer Gutenbergfeier anlässlich des 500 jährigen
Geburtstages des Erfinders der Buchdruckerkunst.
3. Wahl von zwei Prinzipals-Mitgliedern für die örtliche Verwal-
tungsstelle Leipzig der Unterstützungskasso des Deutschen Buch-
drucker-Vereins. -
4, Verschiedenes.
Indem wir gleichzeitig auf 8 22 ge Statuts hinweisen, wonach
das Ausbleiben ohne schriftliche Entschuldigung eine Ordnungs-
strafe von 3 0% nach sich zieht, sehen wir recht zahlreichem Er-
scheinen der Mitglieder entgegen.
Leipzig, 26. März 1899.
Der Vorstand
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Eine statistische Anregung.
Ni as Organ des Vereins Schweizerischer Buchdruckerei-
— Zb besitzer, die ` „Schweizerische Buchdrucker-Zeitung“,
pA AL enthielt in einer der letzten Nummern unter dem
A Titel „Zur Rekrutierungsfrage“ eine Abhandlung,
in der auf Grund statistischer Aufnahmen nachgewiesen wurde,
dass die gelernte Arbeiterschaft des Buchdruckgewerbes in der
Schweiz in der Zahl der gegenwärtig vorhandenen Lehrlinge
einen nur ungenügenden Ersatz habe, so dass, wenn nicht eine
Abänderung herbeigeführt werden könne, das Gewerbe mehr
und mehr seinen Ersatz aus dem Auslande werde decken müssen,
zumal die Zahl der Lehrlinge seit einigen Jahren im Rück-
gange begriffen sei. Es wird da ausgeführt, dass 1898 in 445
schweizerischen Druckereien 2599 Setzer und 445 Setzerlehr-
linge, sowie 424 Maschinenmeister und 179 Druckerlehrlinge
standen. Für letztere ergiebt dies ein Verhältnis der Lehrlinge
den Arbeitern gegenüber von 42,22 0%, während dasselbe für
die Setzer nur 18,89 0/o ausmacht. 1899 ergab eine unter
den Vereinsmitgliedern, etwa 200 an der Zahl, aufgenommene
Statistik ein Verhältnis von 38,99 % für Druckerlehrlinge und
von 16,30 % für Setserlehrlinge. Im weiteren wird nach-
gewiesen, dass im Hinblick einerseits auf den Abgang, den
130
die Gehilfenschaft durch Auswanderung, Übergang in den Prin-
zipalsstand oder zu einem anderen Berufe, Sterblichkeit u. s. w.
erfährt, und anderseits auf das stete Wachstum des Gewerbes
dieses Ersatzverhältnis ein ungenügendes sei, und es werden
sodann auch die verschiedenen Ursachen erörtert, in denen die
Abnahme der Lehrlinge begründet ist.
Diese Ausführungen regen an, die gleichen Verhältnisse ın
Deutschland zu untersuchen, und dies umsomehr, als bei uns
schon seit langem von vielen Seiten sowohl über Mangel an
Gehilfen als auch an Lehrlingen geklagt wird. In der That
hat sich bei dem regen Geschäftsgang der letzten Jahre ge-
zeigt, dass an vielen Druckorten, namentlich aber in den grossen
Städten, sehr oft die erforderlichen Gehilfen nicht zu beschaffen
waren und dass es insbesondere auch an guten Arbeitskräften
fehlte. Das allgemeine Gefühl in Prinzipalskreisen und örtlich
oder zeitlich vorübergehend auftretender Gehilfen- oder Lehr-
lingsmangel genügen aber noch nicht, um ein zutreffendes und
unanfechtbares Urteil über die Gesamtverhältnisse zu gewinnen,
sondern ein solches kann nur auf genaue statistische Nachweise
gegründet werden, und solche zu erheben, dazu scheint uns das
Bedürfnis vorzuliegen.
Nun hat zwar die Gehilfenschaft wiederholt mit grossem
Fleiss und vielem Aufwand solche statistische Aufnahmen vor-
genommen, auch hat das Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker
in seine in den letzten beiden Jahren vorgenommenen Umfragen
die Lehrlingsverhältnisse mit einbezogen. Allein das Tarif-
Amt hat noch stets darüber Klage zu führen gehabt, dass
seinen Umfragen nur sehr mangelhaft entsprochen worden ist,
und unter einem ähnlichen Unstern haben auch die Gehilfen-
statistiken zu leiden gehabt. Ausserdem aber wird den letzteren
der Vorwurf der Einseitigkeit gemacht und dieser Vorwurf
erhält dadurch eine gewisse Nahrung, dass die Gehilfenschaft
keine Gelegenheit vorübergehen lässt, die Lehrlingsverhältnisse
grau in grau zu schildern. Auf Grund dieser Statistiken lässt sich
also nur schwer ein verlässlicher Überblick über die wirklichen
Verhältnisse gewinnen und ehe mit ihrer Hilfe Wandlungen
nach der einen oder anderen Seite hin zu erzielen sind, müssen
die Zustände schon schlimmer geworden sein, als dem Gewerbe
zuträglich ist.
Es giebt aber im Gewerbe ein statistisches Material, das
von dem guten Willen des Einzelnen unabhängig ist, und an
Hand dessen sich ein ebenso verlässlicher wie unparteiischer
Überblick über die Verhältnisse im Gewerbe erlangen lässt.
Das ist das in der Deutschen Buchdrucker- Berufsgenossen-
schaft vorhandene statistische Material. Die Berufsgenossenschaft
hat früher eine umfängliche Statistik aufgenommen und ver-
öffentlicht und neuerdings hat die Sektion VII (Sachsen) die
statistischen Erhebungen in ihrem Bezirke fortgesetzt. Ob die
anderen Sektionen die gleichen Bahnen gegangen sind, ist uns
nicht bekannt, jedenfalls aber ist für sie das gleiche Interesse
wie die gleiche Möglichkeit hierfür vorhanden. Natürlich haben
die Einzelheiten solcher Erhebungen bei der Genossenschaft
und ihren Organen zu verbleiben, die Gesamtresultate aber
können bekannt gegeben werden und da diese auf den sorg-
fältigsten Unterlagen fussen, so genügen sie auch.
Um nun auf die Lehrlingsstatistik zurückzukommen, so sind
in der Sektion VII, welche das Königreich Sachsen und das
Herzogtum Altenburg umfasst, als durchschnittlich beschäftigt
4235 Setzer und 976 Drucker vorhanden, denen 1361 Setzer-
und 374 Druckerlehrlinge gegenüberstehen. Die Setzerlehrlinge
machen also 32 % der Setzer und die Druckerlehrlinge 39 0%
der Drucker aus. Zu den ersterwähnten Ziffern kommen noch
eine Anzahl Setzer und Drucker, sowie Setzer- und Drucker-
lehrlinge hinzu, die in einigen Druckereien beschäftigt sind,
die anderen Berufsgenossenschaften angehören; diese Ziffern
werden aber das Prozentverhältnis zwischen Gehilfen und Lehr-
lingen nicht wesentlich verändern. Wir wollen nun keine Be-
trachtungen darüber anstellen, ob für 100 Setzer 32 und für
100 Drucker 39 Lehrlinge (rechnet man zu den durchschnittlich
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 13
beschäftigten Gehilfen die Arbeitslosen und Kranken hinzu,
so erhält man die Ziffern 5550 Setzer und 1200 Drucker und
der Ersatzprozentsatz verringert sich auf 25 bez. 31 %) ein
genügender Ersatz sind oder nicht; denn das würde, da diese
Ziffern sich nur auf einen kleinen Teil des Buchdruckgewerbes
beziehen, keinen Zweck haben. Wir wollen vielmehr nur An-
regung geben, in welcher Weise für das Ganze die ent-
sprechenden Ziffern mit möglichster Wahrscheinlichkeit und
ganz unparteiisch ermittelt werden könnten. Des Gefühles
wird man sich aber nicht entschlagen können, dass die Klagen
über Gehilfen- und Lehrlingsmangel nicht ganz unbegründet sind.
Ausser den auf die Lehrlingsfrage bezüglichen Verhältnissen
giebt es aber noch so manches Andere, über das statistische
Zifferübersichten erwünscht, aber nur schwer zu beschaffen sind.
und über die die berufsgenossenschaftlichen Erhebungen eben-
falls Auskunft geben können. Wir führen da z. B. aus den
jüngsten Erhebungen der Sektion VII einige Ziffern über die
Zahl der im Buchdruckgewerbe beschäftigten Maschinen an,
die für die eigentlichen Buchdruckzwecke mit 875 Tiegeldruck-
pressen, 1607 Schnellpressen und 67 Rotationsmaschinen an-
gegeben sind. Derartige Angaben können nach den verschie-
densten Hinsichten und in den verschiedensten Zwecksverbin-
dungen von grossem Werte sein. Ebenso verhält es sich mit
den gezahlten Löhnen, hinsichtlich welcher z. B. die genannte
Erhebung für das Jahr 1899 die Gesamtsumme von 14 359 524 M
angiebt. Von grossem Interesse und von grosser Bedeutung
sind auch Vergleiche zwischen den verschiedenen Statistiken,
wie einige wenige Ziffern beweisen werden. In der grossen
Statistik der Berufsgenossenschaft vom Jahre 1887 ist z. B.
die Sektion VII mit 408 Betrieben, 9679 beschäftigten ver-
sicherungspflichtigen Personen und 8386265 o% Gesamtlohn-
summe angeführt. Nach den Erhebungen der Sektion von
1899 hat dieselbe jetzt aber 592 Betriebe mit 14996 ver-
sicherungspflichtigen Personen und die Summe der anrechnungs-
fähigen Löhne beläuft sich auf 14359524 æ Die Maschinen-
zunahme von 1887 bis 1899 ist ebenfalls eine bedeutende, im
einzelnen manches Interessante bietende; denn es vermehrten
sich in diesem Zeitraum z. B. in der Sektion die Rotations-
maschinen von 27 auf 67, die Tiegeldruckpressen von 271 auf
875, die Schnellpressen von 1113 auf 1609. Und so giebt es
noch so manches in den berufsgenossenschaftlichen Erhebungen,
das nicht nur für die Berufsgenossenschaft in Ansehung von
deren besonderen Zwecken, sondern für das gesamte Buchdruck-
gewerbe von grossem Werte ist. Es wäre deshalb auch jeden-
falls nur zu wünschen, dass in der Deutschen Buchdrucker-
Berufsgenossenschaft und ihren einzelnen Sektionen wieder
Statistik getrieben und die gewonnenen Ergebnisse entsprechend
verarbeitet und in verarbeiteter Form veröffentlicht würden.
Wenn, sagen wir alle fünf Jahre, eine Statistik veranstaltet
würde, so dürfte das schon genügen, und eine so ins einzelne
gehende wissenschaftliche Verarbeitung der Ergebnisse der
Statistik, wie sie 1888 stattgefunden hat, wäre für die prak-
tischen Bedürfnisse der Genossenschaft und des Gewerbes nicht
einmal erforderlich.
Hoffentlich finden unsere Anregungen fruchtbaren Boden
und verhelfen mit dazu, dass die Verhältnisse dem Gewerbe
nicht so zu sagen über den Kopf wachsen, sondern von ihm
beherrscht werden.
Zur Frage der Druckpreiseerhöhung.
Wenn man über Erhöhung der Preise von Drucksachen schreibt,
so überkommt manchen Leser ein Frösteln, wiewohl jetzt diese
Frage jedem Druckereibesitzer in Anbetracht der Erhöhung der
Preise der Arbeitsgeräte u.s.w. vorgelegt werden muss. So ist auf
Grund der Erhöhung der Eisenpreise um 30 % die Buchdruckpresse
um etwa 10 % im Preise gestiegen. Dieses Frösteln hat seinen
Ursprung in dem Konkurrenzgebahren innerhalb unseres
Nr. 13
Faches. Mit vollem Recht führt der dasselbe Thema führende Artikel
in Nr. 12 der „Zeitschrift“ die Maschinenbauer und die Schneider
an. Ich gehe weiter und sage, dass es wahrscheinlich überhaupt
kein Gewerbe mehr gibt, bei welchem die Preise so verschieden
festgesetzt werden, wie bei uns.
Wollten wir nun an eine Erhöhung der Druckpreise gehen, so
würden wir ja nur logisch handeln, aber wir müssen, wenn wir
etwas erreichen wollen, vorerst die ungleichmässigen Grund-
legungen der Druckpreise einigermassen beseitigen. Gerade
diese bilden eine Wunde, die gebessert, wenn nicht geheilt werden
sollte, und dazu gehört, dass man dieser Wunde auf den Grund
geht. Ich bin mit dem Verfasser des Artikels in vor. Nummer
einverstanden, dass es nach Lage der Verhältnisse in unserm Ge-
werbe ein aussichtsloses Beginnen sein würde, ein allgemeines
Vorgehen in Vorschlag zu bringen oder bestimmte Grundsätze
hierzu als allgemeinverbihdlich aufzustellen. — Allgemein gute
Ratschläge zu erteilen hilft auch nichts, wenn wir nicht gleich-
zeitig den Herren Kollegen die Wunde der ungleichmässigen
Grundlegung der Preise vor Augen halten.
Der Deutsche Buchdruckertarif, den wir ja in erster Linie zu
präsentieren haben, ist ein vorzügliches Mittel, bei der Grund-
legung der Preise als Richtschnur zu dienen, aber der Arbeits-
lohn ist es nicht allein, der bei der Preisberechnung in
Frage kommt. Es beachten eben so viele Herren Kollegen bei
der Kalkulation nicht, dass zu einer Drucksache Schrift und
Maschinen gehören, dass diese sich abnützen, also amortisiert wer-
den müssen; wie oft wird nicht daran gedacht, dass zu der Maschine
Kraft gebraucht wird, die Geld kostet. Noch weniger oft wird
an Farbe, Schmieröl, Putzmaterial, Licht, Heizung u. s. w. gedacht.
Wer seine Schnellpressen in Ordnung halten will, muss jede Woche
gründlich putzen lassen; dazu gehört Zeit — und wer bezahlt diese
Zeit? Wie oft mögen die Verordnungen des Bundesrats vergessen
werden, wonach u. a. der Setzersaal jährlich (bei Anwendung von
Oelfarbe alle 5 Jahre) frisch gestrichen werden muss. Das alles
kann doch nur vom Verdienst bezahlt werden! Es liessen sich
noch eine Anzahl Umstände anführen, wie Schneiden, Falzen,
Packen, Abliefern u.s.w. der Drucksachen, aber die genannten mögen
genügen, um zu beweisen, dass die erste Hand an die Wunde der
ungleichmässigen Grundlage der Preisberechnung gelegt werden
muss,
Werden alle Kollegen bei jeder Kalkulation ausser dem
Arbeitslohn und dem Papierpreis die eben erwähnten Punkte rich-
tig in Betracht ziehen, so wird zwar noch nicht aus der Welt ge-
schafft werden, dass eine Druckerei bei der einen Arbeit höhere,
bei der anderen niedrigere Preise ansetzt als der Konkurrent, aber
es dürfte doch zu einer einheitlicheren Grund-Berechnung kom-
men und damit wäre ein Weg beschritten, der für eine gemein-
same Erhöhung der Preise innerhalb eines Druckortes viel-
leicht gangbar wäre. F.
Bemerkung der Schriftleitung. Was der Herr Verfasser
in den vorstehenden Ausführungen in Anregung bringt, das wird
durch die sorgfältige Benutzung des Minimal-Druckpreise-
tarifes, in dem auf alle bei einer Arbeit in Betracht kommen-
den Unkosten Rücksicht genommen ist, erreicht. Deshalb sei
dieser Tarif den Herren Kollegen immer wieder zum Studium
und zur Darnachachtung dringend empfohlen.
%
Vereinsleben.
-s. Berlin, 26. März. Bei der heute im Friedrichstädtischen
Kasino abgehaltenen Versammlung zur Wahl des Gehilfen-
Ausschusses zum Bunde der Berliner Buchdruckerei-
besitzer (Innung), welche unter Leitung des Herrn H. Bernstein
stattfand, wurden gewählt mit 539 von 541 abgegebenen Stimmen
als Mitglieder des Ausschusses die Herren Franz Jensch (Buchdr.
v. Holten), Hugo Michaelis (Sittenfeld), Otto Müller, Drucker (Sitten-
feld) und Bernhard Spittel (Günther & Sohn); als Stellvertreter die
Herren Emil Bugdrowitz (Buchdr. Bernstein), Ernst Junge (Dre-
witz), Richard Köckeritz (Bahlke) und Richard Stern (Deutsches
Druck- und Verlagshaus).
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
131
Sprechsaal.
-e. Berlin, 22. März. Der Besuch unserer Fachklasse für Typo-
graphen an der I. Handwerkerschule hat sich stetig in erfreulicher
Weise gehoben; man hat sich schon vielfach daran gewöhnt, bei der
Besetzung besser bezahlter Accidenzsetzerstellen den Besuch der
Fachklasse zur Vorbedingung eines Engagements zu machen. Der
Unterricht im Sommerhalbjahr beginnt am 1. April; die Schüler
finden Gelegenheit zu vielseitiger kunstgewerblicher und technischer
Ausbildung. Der Unterricht ist auf mindestens zwei Halbjahre
berechnet und umfasst im bevorstehenden Sommerhalbjahr folgende
Fächer: Montag und Donnerstag von 7—9 Uhr abends: Zeichnen
von Schriften, Ornamenten und lebenden Pflanzen, Ubungen im
Entwerfen. Sonntag 8—12 Uhr vormittags in Abteilung A: Ent-
werfen und Skizzieren von Drucksachen (I. Teil); Farbenlehre.
Dienstag 7—9 Uhr abends in Abteilung B Entwerfen und Skizzieren
II. Teil. Freitag 7—9 Uhr abends in Abteilung B: die Entwicke-
lung der Ornamentik unter besonderer Berücksichtigung des Buch-
drucks. Sonntag vormittags in Abteilung C: 8—10 Uhr Zinkätzung
(praktisches Arbeiten), Stereotypie, Galvanoplastik; 10—12 Uhr:
Zurichten von Illustrationen; das Papier, seine Beurteilung und
Verarbeitung. — Das Schulgeld für die Fachklasse beträgt bei
8 wöchentlichen Stunden 6 , bei 9—12 Stunden 9 , bei 13
und mehr Stunden 12 % Die Handwerkerschule bietet in ihren
Abendkursen auch sonst Gelegenheit zu umfassender Ausbildung in
den verschiedenen Zweigen des Freihandzeichnens, im Zirkel- und
Projektionszeichnen, in der Schattenkonstruktion und Perspektive,
in der Mathematik, Physik, Mechanik, Chemie, im Rechnen und
in der Buchführung.
-n. Berlin. Im Lichthofe unseres Kunstgewerbemuseums ist zur
Zeit eine Sonderausstellung aus der Freiherr von Lipper-
heide’schen Kostümbibliothek veranstaltet. Die Lipperheide-
sche Sammlung ist zweifellos die vollkommenste aller existierenden;
ihr Katalog umfasst zwei Quartbände mit mehr als 1000 Druck-
seiten Umfang. Die Sonderausstellung allein enthält weit über
1000 Nummern, teils einzelne Blätter, teils Zeitschriften, Almanache
und umfangreiche Werke, deren Entstehung bis ins 16. Jahrhun-
dert zurückreicht, darunter die ältesten Trachtenbücher aus dem
16. Jahrhundert; Kleiderordnungen, Spottschriften gegen den Luxus
und die Auswüchse der Mode, die Reifröcke und weit ausgeschnitte-
nen Kleider der Damen. Besonderes Interesse für den Buchdrucker
bieten die grossen französischen Prachtbände aus dem 17. und 18.
Jahrhundert, die reizenden Miniaturalmanache aus dem 18. Jahr-
hundert, Plakatkalender aus dem 17. Jahrhundert, bei denen die
obere Hälfte in der Regel von einem Kupferstich eingenommen
wird und der rot und schwarz gedruckte Kalender selbst in Buch-
druck hergestellt wurde. Alle Kulturstaaten sind vertreten, selbst
Japan, China und Persien; besonders reizvoll sind die persischen
Bilderhandschriften in ihrer farbenprächtigen Ausstattung. Einen
eigenen historischen Wert haben auch die ausgestellten Stamm-
bücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert, welche fast durchweg
mit farbigen, vielfach künstlerischen Handzeichnungen versehen
sind. Die Entwickelung der Technik der Lithographie lässt sich
vorzüglich beobachten an den historischen nach Jahrzehnten ge-
ordneten zahlreichen farbigen Modebildern, vom Beginn des 19.
Jahrhunderts bis zu dessen Schluss. Auch der Wechsel in der
Uniformierung der preussischen, russischen und der Truppen an-
derer europäischer Grossmächte ist veranschaulicht. In besonderen
Abteilungen sind die wertvollen Erzeugnisse aus der Zeit der
italienischen, der französischen und deutschen Renaissance zur Dar-
stellung gebracht. Die Ausstellung bietet dem Buchdrucker eine
grosse Menge des Interessanten und Belehrenden und verdient
deshalb fleissig besucht zu werden.
E-r. Berlin. Ein grosser Übelstand bei der Anstellung von
Korrektoren bestand bisher für die Herren Verleger und Buch-
druckereibesitzer darin, dass sie im Falle einer bei ihnen eintreten-
den Vakanz niemals mit Gewissheit voraussagen konnten, ob der
neuverpflichtete Korrektor auch die gestellten Ansprüche befriedigen
werde. Wie häufig waren die betr. Herren schon bald nach dem
Antritt des Neu-Engagierten verpflichtet, demselben wieder zu
kündigen! Hier will die „Gesellschaft der Berliner Korrektoren“
wirksame Abhilfe schaffen. Und in ihrem für die Herren Prinzi-
pale völlig kostenfreien Stellennachweis hat sie einen Weg gefun-
den, der für beide Teile, für die Herren Verleger und Buch-
druckereibesitzer und für wirkliche Berufskorrektoren, gangbar ist.
Denn nur solche werden von dem Verwalter des Stellennachweises,
Korrektor E. Schindler, Berlin SW. 47, Hagelberger Str. 22,
132
Hof hochp., empfohlen. Z. Zt. sind eine grössere Anzahl Herren
daselbst eingeschrieben, und zwar sowohl Setzer- als auch wissen-
schaftlich, bezw. akademisch gebildete Korrektoren. Alle Anfragen
und Gesuche werden umgehend erledigt.
* Leipzig. Das Stadtverordnetenkollegium hatte sich in seiner
Sitzung vom 21. März mit dem von sozialdemokratischer Seite
gestellten Antrag auf Errichtung einer städtischen Druckerei
zu beschäftigen. Die vereinigten Ausschüsse hatten sich gegen
dieses Vorhaben ausgesprochen und in der Plenarversammlung
wandten sich ebenfalls mehrere Redner gegen dasselbe, u. a. Herr
Mäser, der dem Befürworter des Antrages entgegenhielt, dass die
städtische Buchdruckerei keinesfalls billiger würde arbeiten können
als eine. Privatdruckerei. Die gesamten Ausgaben für städtische
Druckaufträge betragen 94000 A; davon gehen ab auf Ausgaben
für Papier etwa 50000 , auf Buchbinderlöhne 5000 , so dass
40000 A. für Druckarbeiten verbleiben. Dieser Betrag würde nur
für die Erhaltung einer kleinen Druckerei, etwa mit zwei Schnell-
pressen und einer Tiegeldruckpresse, ausreichen. Diese aber würde
den Druckanforderungen des Rates nicht genügen können. Eine
„Gemeinde-Zeitung“, mit der die Rentabilität der Druckerei mit
begründet worden war, hätte deshalb keine Aussichten, weil in
Leipzig schon jetzt eine zahlreiche Verbreitung von Zeitungen
erfolge. Das Ergebnis der Verhandlungen war schliesslich die
Ablehnung des Antrages.
+ Mainz. (Gutenbergfeier.) In der hiesigen Stadthalle sind
Entwürfe zu dem Festzuge zur Gutenbergfeier am 25. Juni
ausgestellt, dessen Plan von dem Schriftsteller Karl Mohascheck
stammt, während die Bilder und Entwürfe Konrad Sutter lieferte.
Der Grundgedanke des ganzen Zuges ist eine Huldigung der Zeit-
genossen Gutenberg’s und der Nachwelt vor dem Erfinder der
Kunst an seinem Denkmal. Den Zug eröffnen Fanfarenbläser
und Pagen. Dann folgen die ersten Schüler Gutenberg's, Johann
Neumeister, Spiess u. a., ferner die alte Gutenberg-Presse, umgeben
von Fust, Schöffer, Mentelin (Strassburg) und Pfister (Bamberg).
Hinter dem Eltviller Banner und einer rheinischen Winzergruppe
schreitet die „Singerzunft“, Schüler, Dichter und Meistersänger.
Dann folgt das „glückhaft Schiff“ mit Till Eulenspiegel, Seb. Brant,
Thomas Murner, Seb. Frank und Jak. Fischart, der „Meenzer“.
Hieran reihen sich Fürst von Thurn und Taxis mit seinen Post-
reitern, die Anfänge des Zeitungswesens und die ersten Heraus-
geber Michael v. Aetzung (Köln) und die beiden Frankfurter
Johann von der Birgheden und Egnolf Elm. Dann kommt die
Buchillustration mit Albrecht Dürer, Holbein, Behaim, Flugschrift-
händler, Wahrsager, Gaukler, die Reformation mit Sickingen und
Hutten, dann Reuchlin, Erasmus, Kopernikus, Galilei u. s. w., der
grosse Kurfürst, Derflinger, Leibnitz. Das Zeitalter der Auf-
klärung ist u. a. durch Josef II. und Friedrich II. mit Gleim,
v. Kleist, Kant, Voltaire, Rousseau vertreten, die deutsche Klassiker-
periode durch Goethe, Schiller, Lessing u. s. w., der Leipziger
Buchhandel durch Breitkopf, Brockhaus u. a., Senefelder und
Friedrich König folgen, und Burschenschafter, Vertreter von Kunst
und Wissenschaft und der Druckerverbände schliessen den Zug
ab. Die zu seiner Aufführung erforderliche Zahl von etwa 2000
kostümierten Herren und Damen ist bereits gesichert und die
Gestaltung des Zuges verspricht eine überaus glanzvolle zu werden.
— Der deutsche Journalisten- und Schriftstellertag wird
so zu sagen die Einleitung zur Feier bilden. Derselbe wird am
21. Juni mit einem Begrüssungsabend, zu dem die Stadt ein kaltes
Buffet stellt, eröffnet. Am 22. Juni finden geschäftliche Verhand-
lungen, mittags Festbankett und abends Gartenfest in der „Neuen
Anlage“ statt und am 23. Juni folgt die Generalversammlung der
Pensionskasse und Besuch der Kupferberg’schen Sektkellereien.
Dann sind die Teilnehmer zu allen Festlichkeiten, die anlässlich
der Gutenberg-Feier stattfinden, eingeladen. — Zum Gutenberg-
Museum hat der hiesige Magistrat in seiner letzten Sitzung
25000 1 bewilligt. Auch die hessische Regierung bringt dem
Plane grosses Interesse entgegen und wird den Ständen eine ent-
sprechende Vorlage unterbreiten. Wie es heisst, wollen auch das
Reich und die Einzelstaaten das Unternehmen unterstützen.
St. Petersburg, Mitte März. Wie Ihnen schon aus den Zei-
tungen bekannt sein wird, wird den für ihre Freiheit, für Haus
und Herd gegen englische Gold- und Ländergier kämpfenden
Buren hier die lebhafteste Sympathie entgegengebracht, die sich
werkthätig geäussert hat durch Sendung eines ganzen Lazareths
mit Arzten, Hilfspersonal und Krankenpflegerinnen. 120000 Rubel
wurden in kurzer Zeit für diesen Zweck gesammelt. Das Hilfs-
komitee hat aber, um noch weitere Unterstützungen leisten zu können,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 13
auch ein Album herausgegeben, dessen Titel nur „St. Peters-
burg-Transvaal“ lautet und zu dem etwa vierzig russische
Künstler, unter ihnen die hervorragendsten Namen, wie der Aka-
demiker Repin, welcher in einer Skizze in bezeichnender Weise
den Kampf David's gegen Goliath darstellte, — T. S. Ssolomko,
Prof. Kisselew u. a., ganz vorzügliche Beiträge geliefert haben, die
in der graphischen Kunstanstalt von A. J. Wilborg hier in treff.
liehen Autotypien und Zinkographien reproduziert und meisterhaft
gedruckt worden sind. Auch der im Auslande nicht minder als
hier wohlbekannte ehemalige Chef der lithographischen und photo-
mechanischen Abteilung in der Expedition zur Herstellung der
Staatspapiere, Herr Georg Scamoni, befindet sich unter den bei-
tragenden Künstlern. Das Titelblatt des Albums schmückt eine
prächtige Chromolithographie, die hehre Gestalt des Friedens, von
Ssolomko, die, angethan mit einem weissen Gewande und einem
mit Lorbeerguirlande und dem Roten Kreuz geschmückten Skapulier,
in der einen Hand einen Palmzweig, mit der andern einen Olzweig
über drei aus Blutlachen entsprossene weisse Lilien schützend hält,
während sie, das Haupt mit Lorbeer umkränzt, vertrauend den
Blick nach oben richtet. Es ist ein ebenso sinniges, wie in seiner
Ausführung künstlerisch vollendetes Blatt, wie denn das ganze
Album als eine Muster- und Meisterleistung, die ihrem Zwecke in
jeder Beziehung entspricht, bezeichnet werden muss. Es kann
durch den Buchhandel bezogen werden und wird jedem Kollegen
durch Inhalt und Ausführung Freude und Befriedigung gewähren,
ganz abgesehen davon, dass er mit dessen Anschaffung auch ein
Werk der Nächstenliebe erfüllt. — Sonst ist nicht gerade sonder-
lich viel Erfreuliches von hier zu melden. Eine dritte grosse
deutsche Zeitung sollte neben dem „Herold“ und der „St. Peters-
burger Deutschen Zeitung“ ins Leben gerufen werden, doch ist
seitens der betreffenden Behörde die Erlaubnis zu ihrem Erscheinen
verweigert worden. Nix Deutsch! ist noch immer die Parole aller
derer, die allzu viel Licht zu fürchten Ursache haben. — Nix
Deutsch! scheint jetzt auch in der Expedition zur Herstellung
der Staatspapiere, jener berühmten Staatsanstalt, die ihren
Ruhm und grossen Namen vornehmlich deutscher Intelligenz,
deutschem Geschick, deutscher Kunstfertigkeit verdankt, massgebend
werden zu sollen. Schon der vor noch nicht langer Zeit ohne Sang
und Klang abgeschwundene hochbüreaukratische Direktor von Lenz
suchte die Ateliers von Deutschen zu reinigen, indem er den
deutschen Chefs und Meistern junge Russen zur Ausbildung an
die Seite gab, und nun hat eine Massregel der Verwaltung, die
Herabsetzung der Pensionen, mit einem Schlage eine ausserordent-
lich grosse Zahl alter Angestellter, und nicht bloss Deutscher, son-
dern auch anderer Nichtrussen und Russen, aus den Räumen der
Expedition entfernt; sie mussten vor einem bestimmten Termin
austreten, wollten sie sich noch die volle, durch langjährige Steuern
erworbene Pension sichern. Unter den wenigen Deutschen der
Anstalt hat aber der Tod jetzt eine schmerzliche Lücke gerissen.
Am 4. März starb plötzlich, fast 71 Jahre alt, infolge eines Herz-
schlages Herr Joh. Ludwig Gellert, der letzte der bis jetzt in der
Expedition unermüdlich thätigen deutschen Banknotengraveure.
Er entstammte, gleich mehreren anderen für die Expedition ge-
wonnenen Künstlern, C. Naumann’s Druckerei in Frankfurt a. M.,
aus welcher Pflanzschule graphischer Kunst er im Jahre 1861 zu-
gleich mit Christian Matern, bald gefolgt von dem Kupfer- und
Stahlstecher Johann Eisenhardt, dem Graveur Georg Götz und dem
Litho- und Chemigraphen Georg Scamoni, in die russische Staats-
anstalt übertrat. Gellert und Matern waren es, welche die daselbst
übliche ältere mühsame und zeitraubende Graviermethode durch
ein besonderes chemigraphisches Verfahren, den Hochstich oder
die Hochstellung, ersetzten und dadurch einen ganz ausserordent-
lichen Aufschwung der graphischen Leistungen des Instituts im
Wertpapierfach herbeiführten, indem sie die Produktionsmöglich-
keit gewaltig erhöhten und hiermit der Expedition enormen Nutzen
schafften. Diese Verdienste sind nach dem Tode des trefflichen
und liebenswürdigen früheren Direktors, wirklichen Staatsrats
von Winberg, in Vergessenheit geraten, von Eisenſiardt's Kunst aber
zeugt heute noch das prächtige Porträt der Kaiserin Katharina II.
auf der Rückseite der Hundertrubelscheine, während der Künstler
selbst 1897 in Frankfurt a. M. gestorben ist. Dorthin sind aus
Gesundheitsrücksichten auch Matern und Götz zurückgekehrt; letz-
terer lebt daselbst als Pensionär der Expedition, während ersterer
bereits 1896 aus dieser Zeitlichkeit abgerufen wurde. Nur Sca-
moni, der 36 volle Jahre der Expedition angehört hat, lebt noch
hier in St. Petersburg, und zwar ebenfalls als Pensionär, — möge
er sich noch viele Jahre der Ruhe freuen können nach so lang-
Nr. 13
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
133
jähriger fleissiger Arbeit! Der Expedition aber ist im Interesse
der graphischen Entwickelung in unserem weiten Reiche, sowie
auch in dem der Kollegenschaft, fernere Blüte zu wünschen; —
freilich, seitdem durch die Einführung der Goldwährung der Druck
der Rubelscheine und Banknoten bedeutend verringert und damit
ein sehr wichtiges und lohnendes Arbeitsfeld der Staatsanstalt eng
begrenzt worden ist, können die Erträgnisse derselben und die ihr
und ihren Angestellten zugute kommenden Überschüsse nicht mehr
die gleiche Höhe erreichen. *.
-r. Stuttgart. (Unliebsam verspätet.) Am Sonntag, 4. März,
hatten sich die hiesigen Mitglieder der Unterstützungskasse
des Deutschen Buchdrucker-Vereins versammelt, um den
Rechenschaftsbericht für das 1. Halbjahr 1899 entgegenzunehmen,
sowie um 3 Mitglieder in den Gehilfenausschuss zu wählen. Der
Vorsitzende verlas den Bericht, worauf sich eine lebhafte Debatte
über die sehr hohen Ausgaben in der Krankenkasse entspann,
welche Ausgaben insbesondere für Stuttgart als ganz enorme
gegenüber anderen Städten bezeichnet wurden. Bei der hierauf
folgenden Wahl eines Gehilfenausschusses wurden die Herren
O. Fischer, B. Graf und E. Bauer vorgeschlagen und gewählt;
dieselben nahmen das Amt dankend an. Unter Verschiedenem
wurden noch einige lokale Angelegenheiten besprochen, worauf der
Vorsitzende die Versammlung schloss. Durch solche Versamm-
lungen könnten die Mitglieder der Prinzipalskasse mehr Fühlung
mit einander bekommen und es würde durch gegenseitige Aus-
sprache gewiss auch viel Segensreiches für die Kasse geschaffen
werden können. Der Prinzipalsvertreter Herr Keidel beehrte uns
bei dieser Versammlung mit seiner Anwesenheit und griff selbst
mehrmals in die Debatte ein.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Schriftgiesserei
D. Stempel in Frankfurt a.M. eine Schriftprobe bei, welche
ihre neuen Originalschriften „Perfekt“ und „Preciosa“ be-
mustert. Wir machen unsere Leser auf diese Beilage aufmerksam.
Ein hübscher Farbendruck in Gestalt einer vierseitigen Masken-
ball-Tanzkarte wurde uns von Herrn Faktor C. Bayer in der Hof-
buchdruckerei von Ernst Kölblin in Baden-Baden eingesandt.
Die in sieben Farben geschmackvoll gedruckten Aussenseiten der
Karte sind ein Beweis geschickter Benützung des Mäser’schen
Tonplattenmaterials zu Farbendruckplatten.
Die Unfallversicherung im Jahre 1898. Von den Berufs-
genossenschaften sind im Jahre 1898 für 17505 905 versicherte
Personen an Entschädigungsbeträgen 63 858 562,12 AM. und an
laufenden Verwaltungskosten 7 775 118,86 A1 gezahlt worden. Ferner
verausgabten die Ausführungsbehörden im Ganzen 6 306 827 M
und die 13 Versicherungsanstalten der Baugewerks-Berufsgenossen-
schaften verausgabten insgesamt 1511 055, 68 In den Reserve-
fonds sind für das Jahr 1898 91 815,74 A eingelegt worden.
Die Gesamtsumme der gezahlten Entschädigungsbeträge (Renten
u.s.w.) beläuft sich auf 71 108 729,04 , Die Anzahl der Unfälle,
für welche im Jahre 1898 zum ersten Male Entschädigungen
festgestellt wurden, beläuft sich. zusammen auf 98 023, darunter
Unfälle mit tötlichem Ausgange 7984 und Unfälle mit der Folge
einer dauernden völligen Erwerbsunfähigkeit 1139. Die Zahl der
von den getöteten Personen hinterlassenen Entschädigungsberech-
tigten beträgt 16 004, darunter 5096 Witwen, 10 061 Kinder und
307 Ascendenten.
$
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen, Die offene Handelsgesellschaft in Firma
Seitz & Schauer in München ist aufgelöst worden. Herr Franz
X. Seitz hat die Druckerei mit Aktiva und Passiva übernommen
und führt dieselbe unter der Firma Franz X. Seitz weiter. Herr
C. G. Schauer übernahm die Verlagsabteilung mit Aktiva und
Passiva und führt dieselbe unter der Firma Seitz & Schauer fort.
Beide Firmen wurden ins Handelsregister eingetragen.
Eingetragene Firmen. In Alfeld a. d. Leine die Firma Aug.
Siegmann & Co., Gesellschafter Herren Buchdrucker August Sieg-
mann, Wilhelm Strübig, August Kuckuck und Carl Borchers, sämt-
lich in Alfeld. Zur Vertretung der Gesellschaft sind nur die
Herren Wilhelm Strübig und August Kuckuck ermächtigt. — In
Stuttgart die Firma Stuttgarter Accidenz-Druckerei Laut & Sautter,
Verlag und Buchdruckerei der Zeitung „Im Dienste des Hauses“,
Teilhaber sind die Herren Josef Laut, Buchdruckereibesitzer in
— a E
Stuttgart, und Otto Sautter, Apotheker in Cannstatt. In Züllichau
die Firma Martin Schulz, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer
Martin Schulz daselbst. — In Vaihingen a. F. die Firma Scharr
& Ziegler, Buchdruckerei und Verlag, offene Handelsgesellschaft,
Teilhaber Herren Karl Scharr und Karl Ziegler daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Voges,
alleiniger Inhaber der Firma Karl Voges in Quedlinburg, am
17. März. Konkursverwalter Herr Kaufmann Max Wilhelmi in
Quedlinburg. Anmeldefrist bis 17. Mai.
Auszeichnungen. Herr Buchdruckereibesitzer W. Kutschbach in
Halle a. S. erhielt vom Fürsten von Montenegro das Ritter-
kreuz I. Klasse des Danilo-Ordens verliehen. — Herr Ver-
lagsbuchhändler Hermann Costenoble in Jena erhielt aus Anlass
des 50jährigen Bestehens seines Hauses vom Grossherzog von
Sachsen-Weimar das Ritterkreuz II. Abteilung des Hausordens
der Wachsamkeit oder vom weissen Falken.
Jubiläen. Die bekannte Buchbindereifirma Hübe! & Denk in
Leipzig feiert am 1. April ihr 25jähriges Bestehen. — Das
50jährige Berufsjubiläum feierte m 11. März der seit 26 Jah-
ren in der Buchdruckerei von E. Heinrich in Dresden beschäf-
tigte Schriftsetzer und Korrektor Wilhelm Palitzsch. — Die Buch-
druckerei in Firma Andrä Nachfolger (Inhaber seit 30 Jahren
Herr Moritz Dietrich) in Leipzig beging am 23. März ihr 60-
jähriges Bestehen. — Die rühmlichst bekannte Stempelschnei-
derei von Theodor Friebel in Leipzig beging am 22. März ihr
25jähriges Geschäftsjubiläum.
Gestorben. In Memel starb am 12. März im 67. Lebensjahre
nach neunjähriger schwerer Krankheit Herr Buchdruckereibesitzer
Friedrich Wilhelm Siebert, Besitzer des „Memeler Dampf boot“. —
In Wien starb am 17. März der frühere Buchdruckereibesitzer
Herr Johann Wilhelm Köhler, 69 Jahre alt. Der Verstorbene
stammte aus Breitingen bei Borna in Sachsen und hatte den Buch-
druckerberuf in Leipzig erlernt. — Am gleichen Tage starb da-
selbst der Buchdruckereibesitzer Herr Wilhelm Jacobi, 66 Jahre
alt, der aus Homburg in Kurhessen stammte. — In Leipzig-
Reudnitz starb am 20. März Herr Buchdruckereibesitzer und
Verlagsbuchhändler Friedrich August Hoffmann, 74 Jahre alt. —
In London starb im 61. Lebensjahre am 24. Februar der Buch-
druckereibesitzer Herr Andrew W. Tuer, Gründer und langjähriger
Redakteur des „Paper & Printing Trades Journal“. Tuer war einer
der ersten, die sich bemühten, den Stil der Alten im Buchdruck
neu zu beleben, und gab diesem Bestreben nicht nur bei seinem
Blatte, sondern auch bei allen aus seinen Pressen hervorgegange-
nen Büchern Ausdruck. — In Kempten starb am 19. März im
52. Lebensjahre Herr Ludwig Huber, Inhaber der Jos. Kösel’schen
Buchhandlung und Buchdruckerei daselbst und der E. Schmid’schen
Verlagsbuchhandlung in Augsburg, Ritter des päpstlichen Gregorius-
ordens und des Verdienstordens „Pro ecclesia et pontifice.“ Das
Kemptener Geschäft beging 1893 das 300jährige Bestehen und ist
insbesondere als Verlagshaus der Schriften des Pfarrers Kneipp in
der ganzen Welt bekannt geworden.
Tarif- Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Zweiter Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 60. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. Leipzig: E. Müller's Buchdr.
Alfeld: Aug. Siegmann & Co. Nossen: Hensel, Emil.
Kiel: Peters, P. Oelsnitz i. V.. Goetze & Thenau
Northeim: W. A. Röhr’s Buchdr. (Oelsnitzer Tageblatt).
IL Kreis. Zittau: Mönch, Reinhold.
Hemer i. W.: Zeitschrift Gut Werk-
zeug. VIII. Kreis.
V. Kreis.
Berlin: Central-Formular- Maga-
zin G. Linke.
S Bade, Max.
o Beier & Wilke.
e Hartmann, Wilhelm.
8 Kitzler, G. E.
15 Preczang, G. H.
Ansbach: C. Brügel & Sohn.
Augsburg: Lober & Schroff.
VI. Kreis.
Eisenach: Hof buchdruckerei
Eisenach (H. Kahle).
Stendal: Denecke, August.
Weimar: Borkmann, Rudolf. S Schiftan, Heinrich.
VII, Kreis. E Winckelmann, Robert.
Dresden: Zimmermann & Taube. Prenzlau: Vincent, C.
134
Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden
aus dem Verzeichnis gestrichen die Firmen: P. Riedl-München,
H. Rohlacher- Schweinfurt (V. Kreis), Wedel Nachf.- Aschersleben
(VI. Kreis), Richard Münch-OMarlottenburg (VIII. Kreis), Bludau-
Allenstein, Th. Suchanek-Haynau (IX. Kreis).
. Den Setzmaschinen-Tarif hat anerkannt die Firma L. Fern-
bach in Bunzlau.
Den Arbeitsnachweis in Cassel verwaltet vom 1. April ab:
Konrad Engelbach, Kastenalsgasse 12, II.
Berlin, 24. März 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende.
Bekanntmachung.
Öffentliche Quittung über Gehilfenbeiträge zu den
Tarifkosten.
Nachträglich eingegangen für das . Ka M
durch Gerber-München ; . 8,20
Für das EE 1899/1900:
I. Kreis. Durch Klapproth-Hannover: Stuppenbeck-Braun-
schweig 13,80 , Küstenmacher-Hamburg 3,80 M, Gräf-
Hamburg 1 M., Uhlemann-Rostock 8,40 , Kantelhardt-
Göttingen 1, 40 of, zusammen i 28,40
II. Kreis. Durch Mirow-Bielefeld: Aus Lemgo —,80
III. Kreis. Durch Domine-Frankfurt a. M.: Verein Guten-
berg-Darmstadt 10 A, Waisenhausdr. in Kassel 1,60 A,
2 Gehilfen bei Adelmann-Frankfurt a. M. 0, 40 , zusammen 12,—
IV. Kreis. Durch Knie-Stuttgart: Gehilfen vom Christlichen
Zeitschrift für Deutschianus Buchdrucker
Nr. 13
Verlagshause in Stuttgart 10%, Gehilfen der Druckerei A
Badenia in Karlsruhe 0,80 A, zusammen = 1.1380
V. Kreis. Durch Hanke-München: Gehilfen aus Augsburg
1,60 , Gehilfen aus Berchtesgaden 0,40 A, zusammen 2,—
VI. Kreis. Durch Löschke-Halle: Gehilfen der Buchdr.
Baensch jun. in Magdeburg 12,40 , Knapp in Halle
3,40 , Schwarz in Halle 0,40 , 1 Gehilfe bei Schurade-
Halle 0,20 c#, Gehilfen der Waisenhausdruckerei Halle
5,40 , zusammen
VII. Kreis. Durch Eichler-Leipzig: Gehilfen der „Zweiten
Kasse“ 154,60 , aus Dresden 13,80 4, 8 Gehilfen bei
Arnold-Dresden-Blasewitz 1,60 , zusammen . 170, —
VIII. Kreis. Gehilfen von J. Windolf- Berlin 1 A, Silkenat-
Berlin 0,20 %, Gehilfen bei Oldenbourg 0,60 E? Guten-
21,80
berg-Bund 400 e, zusammen . 401,80
IX. Kreis. Durch Schlag-Bresiau: Gehilfen bei Krumbhaar-
Liegnitz . N ; 1,60
643,40
Davon ab Bestellgeld: .—,25
Summa: 643,15
Den zu 3000 o% fehlenden Betrag und sonstige Ausgaben der
Gehilfen-Kreisvertretung deckt der Verband der Deutschen Buch-
drucker.
Berlin, 22. März 1900. L. H. Giesecke.
arif. Ausschuss der Deutschen Buchdrucker.
Kreis VIII (Berlin- Brandenburg).
Vom 1. April ab ist meine Adresse: Berlin S W., Zossenerstr. 25 IV.
L. H. dlesecke,
Gehilfen-Vertreter für den Kreis VIII.
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bahnwagen, Militärfahrzeuge, Transmissionen, Tiegelschmelzöfen „System Baumann“. |:
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13maliger 10 970
Schriſtileitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292, .
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in. Leipzig eintreffen. =
Amtlicher Teil.
Deutsche Buchdrucker-Berafsgenossenschaft.
Sektion IV (Südwest).
Die diesjährige -
ordentliche EEN
findet am Montag, den . April d. q., nachmittags 2 Uhr, im
Inselhötel in Konstanz a. B. statt.
Tagesordnung:
1. Verlesung des Protokolls der letzten Sektionsversammlung.
2. Geschäftsbericht pro 1899.
8. Rechenschaftsbericht pro 1899.
4. Festsetzung des Voranschlages für 1901.
5. Wahlen.
6. Bestimmung des Ortes der nächsten Sekkionsvelnatimlung:
7. Verschiedenes.
Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein
Stuttgart, 4. April 1900.
Der vorstand der Sektion IV (Südwest)
der Deutschen Buchdrucker Berulsgenossenschalt,
| Werlltz, Vorsitzender. Ä
KE
Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis IV (Südwest).
Am Montag, den 23. April d. J., nachmittags 3% Uhr, findet
die diesjährige
ordentliche Kreisversammlung cp: 3
im Inselhötel in Konstanz a.B. statt.
Tagesordnung:
Verlesung des Protokolls: der letzten Kreisversammlung.
Geschäftsbericht pro 1899. .
. Rechenschaftsbericht pro 1899.
Feststellung des Voranschlages für 1900 und Beschluss über
eine event. zu erhebende Umlage zur Bestreitung der Verwal-
tungskosten des Kreises.
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5. Aufstellung von Wanlvorsohlagen, HS die vorzunehmenden Neu-
wahlen.
6. Wahl der F 48905 „
7. „ des Ortes der nächsten Kreisversammlung.
8. Verschiedenes. Se
Zu zahlreichem Besuche maget ergebenst ein
Stuttgart, 4. April 1900.
Der Vorstand des Kreises IV (Südwest) des Deutschen
Buchdrucker-Vereins.
Fellx Krais, Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Zur Errichtung der er Handwerkskammern.
Dë urch kaiserlichen Erlass vom 12. März E am
1. April die Paragraphen 103—103q des Artikels 1
n ordnung) vom 26. Juli 1897 in Kraft getreten.
Dieselben betreffen die n und die Wirksamkeit der
Handwerkskammern.
Den Handwerkskammern, welche uf: Grund ende
Wahlordnungen von den bestehenden innungsmässigen und freien
Vereinigungen selbständiger. Gewerbetreibenden gewählt eur,
den, liegt zunächst die Regelung des Lehrlingswesens und die
Überwachung der für das Lehrlingswesen geltenden Vorschriften
ob. Es ist somit endlich der Zeitpunkt gekommen, wo die
Anleitung und Ausbildung der Lehrlinge — der Kernpunkt
des ganzen Handwerkergesetzes — nach bestimmten Grundsätzen
auch in denjenigen Bezirken zu erfolgen hat, in denen Zwangs-
innungen nicht zu Stande gekommen sind. Leider ist in der
Zeit seit der Auflösung der mit den Rechten aus $ 100e der
Gewerbeordnung ausgestatteten alten Innungen in der Lehr-
lingsausbildung von kurzsichtigen Betriebsunternehmern, die ein
anderes, gemeinsames Berufsinteresse neben dem persönlichen
140
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 14
nicht kennen, manches versäumt worden. Das wird sich leider
nach Jahren, wenn die in jener Zeit eingestellten, mangelhaft
vorgebildeten und technisch unvollkommen ausgebildeten Lehr-
linge die Lehrdruckerei verlassen und sich anderwärts ihr Brot
suchen, noch an der Gesamtheit des Gewerbes rächen.
Die Handwerkskammern werden voraussichtlich auch ein
besonderes Augenmerk darauf richten, dass Lehrlinge überhaupt
nur dort eingestellt werden, wo die Betriebsverhältnisse an
sich eine fachmännische Ausbildung in solchem Umfange ge-
statten, dass der dort ausgebildete Gehilfe auch in anderen
Betrieben sein Fortkommen findet und als ein Durchschnitts-
arbeiter seines Faches gelten kann. Es werden deshalb z. B.
Setzerlehrlinge nicht mehr in Stempelfabriken und Maschinen-
lehrlinge nicht mehr in solchen Druckereien eingestellt werden
dürfen, wo man im bescheidensten Umfange nur mit Tiegel-
druck- oder Bostonpressen arbeitet.
Ein weiterer Wirkungskreis ist den Handwerkskammern
dadurch zugewiesen, dass sie die Staats- und Gemeindebehör-
den ın der Förderung des Handwerks durch thatsächliche Mit-
teilungen und Erstattung von Gutachten über Fragen, welche
die Verhältnisse des Handwerks berühren, zu unterrichten und
diesbezügliche Wünsche und Anträge den Behörden vorzulegen
haben; in den zu erstattenden Jahresberichten haben die Hand-
werkskammern ihre Wahrnehmungen über die Verhältnisse des
Handwerks mitzuteilen. Ferner sind sie zur Bildung von Prü-
fungs-Ausschüssen, einerseits für die Abhaltung der Gesellen-
prüfungen und andrerseits zur Entscheidung über Beanstandungen
von Beschlüssen der Prüfungs-Ausschüsse berufen.
Es steht zu erwarten, dass die Handwerkskammern, welche
für die Gesamtheit der verschiedenartigsten Gewerbe geschaffen
wurden, die Ausübung eines Teiles ihrer Befugnisse, soweit
sie die Ausbildung der Lehrlinge in den einzelnen Gewerben
und die Prüfungen der Gehilfen betreffen, den bestehenden
fachmännischen Vereinigungen, und zwar zunächst den Zwangs-
und freien Innungen, wo solche bestehen, übertragen werden.
In allen wichtigen, die Gesamtinteressen des Handwerks
oder einzelne Zweige desselben betreffenden Angelegenheiten
sollen die Handwerkskammern gehört werden; sie sind auch
befugt, Veranstaltungen zur Förderung der gewerblichen, tech-
nischen und sittlichen Ausbildung der Meister, Gehilfen und
Lehrlinge zu treffen, Fachschulen zu errichten und zu unter-
stützen. Man darf deshalb mit Sicherheit annehmen, dass das
Fachschulwesen eine wünschenswerte Förderung und Verallge-
meinerung erfahren wird.
Den Zweck der Heranbildung eines Nachwuchses an tüch-
tigen fachmännisch ausgebildeten Handwerkern werden die
Handwerkskammern wegen ihrer Zusammensetzung aus Männern
der verschiedensten Branchen nur dann erreichen, wenn sie in
enger Fühlung mit den Fachvereinigungen bleiben. Das Gesetz
hatte hierzu die Zwangsinnungen vorgesehen. Leider hat man
gerade im Buchdruckgewerbe den Wert dieser Form des Zu-
sammenschlusses der Kollegen zur Vertretung gemeinsamer In-
teressen verkannt und das Betreten des gangbarsten Weges zur
Hebung unseres Gewerbes vielfach abgelehnt. Ob man nicht
später noch zu der Überzeugung kommen wird, dass man dabei
das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat, bleibt abzuwarten! —
Der kaiserliche Erlass vom 12. März bestimmt ferner, dass
die Paragraphen 129—132a des Artikels 2, welche die „Be-
sonderen Bestimmungen für Handwerker“ enthalten sowie die
darauf bezüglichen Bestimmungen der Artikel 3—5 und 7 des
Handwerkergesetzes am 1. April 1901 in Kraft treten. Mit
diesem Tage erst ist demnach eine Maximal-Lehrzeit von 4 Jahren
gesetzlich vorgeschrieben. Im übrigen werden diese Paragraplıen
erst die Wirkung des Handwerkergeseizes voll zur Geltung
kommen lassen, weil sie genauer ausführen, wer zur Anleitung
und zur Ausbildung von Lehrlingen befugt ist, und eine Ge-
währ dafür bieten, dass in dem Betriebe des Lehrherrn unter
allen Umständen ein genügend ausgebildeter Fachmann vor-
handen ist, dem die Anleitung der Lehrlinge obliegt.
Paragraph 133 des Handwerkergesetzes, welcher den Meister-
titel behandelt, sowie die übrigen noch nicht in Kraft gesetzten
Bestimmungen treten am 1. Oktober 1901 in Wirksamkeit,
Mit diesem Tage erst gelangt dann das Gesetz vom 26. Juli
1897 zur vollen Durchführung; seine stückweise, der Entwicke-
lung der Dinge folgende Inkraftsetzung hat in den Kreisen
der Gewerbtreibenden vielfach Missverständnisse hinsichtlich
der Geltung der einzelnen Paragraphen hervorgerufen, diese
werden also am 1. Oktober 1901 endgültig beseitigt sein. -r.
%
Hundert Jahre Berliner Schriftgiessereigewerbe.
Von Hermann Smalian.
II.
Ein berühmter deutscher Schriftgiesser hat gesagt, dass ein
geordnetes Schriftsystem die Seele der Buchdruckerei sei. Zu
Anfang des neunzehnten Jahrhunderts legten die deutschen
Buchdruckereien hierauf jedoch noch keinen Wert. Jede neue
Schrift wurde nach mehr oder weniger zuverlässigen Zurichte-
buchstaben gegossen und es hatte nichts auf sich, wenn in
derselben Druckerei z. B. die Petit ein anderes System hatte
wie die Korpus. Zieht man nun noch in Betracht, dass die
damaligen Werkzeuge den heutigen exakten Guss nicht zu
liefern vermochten, so findet man leicht eine Erklärung für
die grossen Verschiedenheiten im deutschen Schriftmaterial.
Diese Umstände erklären aber auch, weshalb das Didotsystem,
welches der Berliner Schriftgiesser J. F. Unger 1791 bei Er-
richtung seiner Giesserei einführte, auf die Dauer nicht fest-
gehalten, sondern im Kegel stärker und in der Höhe höher
wurde, was diejenigen alten Berliner Buchdruckereien beweisen,
welche von den Nachfolgern der Unger schen Giesserei, von
Trowitzsch & Sohn, nach französischem System eingerichtet
sein sollten.
Allmählich begriff man aber doch, dass die Kegel ein und
derselben Druckerei systematisch abstufen müssen, namentlich
drangen diejenigen Buchdrucker darauf, welche neue Druckereien
errichteten. Diesem Verlangen entsprach in Berlin zuerst
Lehmann & Mohr, in deren Circular vom 1. August 1834 es
u. a. heisst:
„Was die von Tag zu Tag mehr bekannt werdende systema-
tische Einrichtung einer Druckerei betrifft, so glauben
wir nicht, Sie auf deren so zweckmässige als auch vorteilhafte
Eigenschaften besonders aufmerksam machen zu müssen. Unsere
Herren Vorgänger haben bereits bei vielen Druckereien das
Viertelpetit-System angewandt; wollen Sie deshalb auch
diese so vorteilhafte Einrichtung in Ihrer Offizin einführen,
so halten Sie sich fest überzeugt, wir werden bei Ausar-
beitung der uns anvertrauten Bestellungen mit der grössten
Sorgfalt zu Werke gehen. In diesem Falle ersuchen wir
Sie um Zusendung von 30 m Ihres Petit-Kegels, welche
erforderlich sind, alle übrigen Kegel nach diesem System
zu bilden.“
Das Normalmass für die bestehenden Buchdruckereien war
also die Petit derselben. Für neue Buchdruckereien bestimmte
die einrichtende Giesserei die Stärke der Petit, und da diese
in den verschiedenen Giessereien verschieden war, so war auch
die Systemeinheit, die Viertelpetit, verschieden stark. In
Berlin gab es um 1840 herum vier verschieden starke Viertel-
petits, unter denen der sich einrichtende Buchdrucker die
Wahl hatte.
In dieselbe Zeit fällt nun der gewaltige Aufschwung der
französischen Stempelschneidekunst, und besonders erregten die
Einfassungen von Deschamps, Petibon, Pinard u. a. grosses
Aufsehen, denen bald der „Rafael der Graveure“, Ch. Derriey,
mit seinen unübertroffenen Arbeiten folgte. Viele deutsche
Giessereien beeilten sich daher, Matrizen dieser Finfassungen
zu erwerben. In Berlin kamen zuerst A. Beyerhaus und dann
Nr. 14
Eduard Haenel mit ihnen heraus, ersterer nannte sie „Kaleidos-
kop-“, letzterer „Phantasie-Einfassung.“ Diese Einfassungen
waren aber für das System Didot geschnitten. Die deutschen
Giessereien mussten sie daher auf dasselbe System giessen und
zugleich passenden Ausschluss mitliefern, wenn sie in deutschen
Druckereien Verwendung finden sollten. Auf diese Weise
hielt in Berlin das Didot-System zum zweiten Mal seinen
Einzug, jedoch unter dem Namen Phantasie-Kegel, und alle
Einfassungen, welche nun zu diesen französischen Einfassungen
neu geschnitten wurden, mussten den Phantasie-Kegel berück-
sichtigen. Neue Druckereien erhielten also alle Einfassungen
nach dem Didot-System, alles übrige Material nach dem Viertel-
petit-System der einrichtenden Giesserei.
Dieser der Schriftgiesserei nicht würdige Zustand wurde
auch von vielen Beteiligten nachhaltig empfunden, und der
Besitzer der Dressler schen Schriftgiesserei in Frankfurt a. M.,
Friedrich Dressler, zugleich Erbauer von Giessmaschinen, wandte
sich 1846 an F. A. Brockhaus in Leipzig und Eduard Haenel
in Berlin mit dem Vorschlage, die Einführung der Giess-
maschine als Mittel zur Herbeiführung eines einheitlichen
Schriftsystems in Deutschland zu benutzen. „Ich beabsichtigte
damals“, schrieb er 1848, „mich mit diesen beiden Herren zu
vereinigen, damit bei dem Maschinenguss dem Buchdrucker
jeder nur mögliche Vorteil eingeräumt werde, dass aber nach
1850 kein Maschinenguss anders wie auf ein allgemeines
System gegossen werden sollte... Das Notwendigste aber
vor allem ist, das System genau und richtig nach dem soge-
nannten französischen festzustellen und auf irgend eine Weise
zur allgemeinen Kenntnis zu bringen, da mir schon vorge-
kommen, dass Buchdrucker und Schriftgiesser behaupteten,
nach französichem System eingerichtet zu sein, genaue Unter-
suchupg aber ein anderes Resultat ergab. Dies beweist also,
dass ihnen das richtige System gar nicht bekannt war.“ —
Brockhaus erklärte seine Zustimmung zu dem Dressler schen
Vorschlage, Haenel lehnte jedoch ab, weil er die Einführung
eines einheitlichen Systems für unmöglich hielt. Dies veranlasste
Dressler, seine Idee fallen zu lassen. Die Berliner Giessereien
kultivierten daher ihre eigenen Systeme weiter, und wer Titel-
und Zierschriften nach dem Didot-System haben wollte, musste
den hierfür notwendigen Extraguss besonders bezahlen.
Wir befänden uns vielleicht noch heute in diesem Zustande,
wenn nicht zwei Ereignisse beigetragen hätten, ihn zu beseitigen.
Das erste war, dass die Dressler'sche Giesserei das Didot-
System zu ihrem Haussystem machte, und das zweite, aller-
dings fast dreissig Jahre später eingetretene, war der Auf-
schwung, den das deutsche Buchdruckgewerbe durch die Wieder-
aufrichtung des deutschen Reiches erhielt.
1860 etablierte sich der langjährige Faktor der Haenel’ schen
Buchdruckerei, Carl Koepsel, und da er nicht nur eine nach
dem genauen System Didot eingerichtete Druckerei, sondern
auch kleine dazu passende Ergänzungen stets schnell vom Lager
beziehen wollte, so entnahm er das gesamte Schriftmaterial
von der Dressler schen Giesserei in Frankfurt a. M. Dieser
Vorgang veranlasste die Berliner Giessereien, dem einheitlichen
System eine grössere Beachtung zu schenken. C. G. Schoppe
& Co. machten zuerst bekannt, dass sie nach dem Didot-System
eingerichtete Buchdruckereien am Lager haben. 1861 zeigte
Eduard Haenel an, dass er für die Folge bereit sei, einzelne
Minima von Titel- und Zierschriften auf Pariser Kegel ohne
besondere Vergütigung zu liefern. Dieselbe Anzeige
machten bald darauf Gebr. Fickert, und 1868 empfahl sich
Wilhelm Woellmer’s Schriftgiesserei zur Einrichtung neuer
Buchdruckereien auf Pariser Kegel und jede beliebige Höhe.
Dieses Vorgehen einzelner Giessereien veranlasste die
übrigen zur Nachfolge, und so gelangte dass Didot-System nach
1860 zur fakultativen Einführung in Berlin. Die obligatorische
Einführung für alle neuen Druckereien, und zwar seitens aller
deutschen Giessereien, erfolgte jedoch erst 1873, nachdem das
Verlangen nach systematisch eingerichteten Druckereien 80
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
141
gross wurde, dass es in der bisherigen Betriebsweise nicht mehr
befriedigt werden konnte. Im Drange der Geschäfte war aber
leider hierbei unterlassen worden, allen Giessereien einen ge-
nauen Massstab des einheitlichen Systems einzuhändigen, auf
welche Notwendigkeit schon Dressler 1848 hingewiesen hatte.
Viele Giessereien arbeiteten daher nach unzulänglichen Massen
und die Differenzen in dem einheitlichen System wuchsen zu-
sehends. Dieser Ubelstand veranlasste 1878 die Berliner
Schriftgiessereien, eine feste Norm für das Didotsystem zu be-
antragen, mit deren Herstellung H. Berthold in Berlin betraut
wurde, welche Norm dann seitens aller deutschen Giessereien
Annahme fand. Durch dieses Vorgehen haben die Berliner
Giessereien nicht nur manche Versäumnis hinsichtlich des
Systems wieder wett gemacht, sondern auch dazu beigetragen,
dass das deutsche Schriftgiessereigewerbe seine Erzeugnisse
dem auf dem Weltmarkte eingebürgerten Didotsystem genau
anpassen und an dem Exporte in wachsendem Umfange teil-
nehmen konnte!
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druck.
Das Drucken mit bunten Illustrationsfarben wie mit bunten
Farben überhaupt wird oft dadurch erschwert und verteuert, dass
man die entsprechende Farbennuance nicht fertig zur Hand hat
oder beziehen kann und auf das Mischen und Probieren angewiesen
ist, wobei nicht nur viel Zeit, sondern auch viel von dem teuren
Material verloren geht. Hierüber helfen auch die vorhandenen
Farbenlehren, Farbenskalen u. dergl. nicht hinweg, denn so wert-
voll diese auch für die theoretische Seite des Farbendrucks sind,
so machen sie doch für die Praxis das zeitraubende und dabei
nicht immer sichere Probieren nicht entbehrlich. Es fehlt mithin
für den Farbendruck noch immer ein Hilfsmittel, das den Drucker
in den Stand setzt, die für den besonderen Fall erforderliche bunte
Farbe durch richtige Mischung sofort und im erforderlichen Quan-
tum zu gewinnen und im Bedarfsfalle auch ohne langes Probieren
wiederzufinden.
Diese Lücke wird unsers Dafürhaltens für den Illustrationsdruck
durch ein eben erschienenes Farbenwerk der Buch- und Steindruck-
farben-Fabriken von Chr. Hostmann in Celle und Klein-Hehlen aus-
gefüllt, das den Titel führt „Druckproben bunter Illustra-
tionsfarben nebst Anleitung zum Mischen derselben“. In
diesem Werke, das aus sieben Tafeln in Gross-Folio mit je vier
Farbenproben und einer Rezepttafel sowie einem erläuternden An-
schreiben besteht und das in vorzüglicher Ausführung auf Scheu-
felen’schem Kunstdruckpapier aus den Pressen der bekannten Illu-
strations- und Kunst-Druckerei von Fischer & Wittig in Leipzig her-
vorgegangen ist, wird unsers Wissens zum ersten Male das übrigens
gesetzlich geschützte Prinzip auf Grund langjähriger Erfahrungen
und Versuche zur Anwendung und Durchführung gebracht, bunte
Farben aus der Mischung genau bestimmter Gewichts-
teile der drei Grundfarben Gelb, Rot, Blau und eventuell
Schwarz auf einfache und unbedingt zuverlässige Weise herzu-
stellen. Zunächst ist dieses Prinzip zur Darstellung von Farben
für den Illustrationsdruck verwendet und nach demselben sind 28
verschiedene Farbentöne in Rötel (4), Braun (6), Oliv (2), Grün (4),
Blau (4), Grau (4) und Violett (4) hergestellt worden; es leuchtet
aber ohne weiteres ein, dass dasselbe unbegrenzter Anwendung fähig
ist und dass an Hand desselben jeder Drucker im Stande ist, sich
mit Hilfe bestimmter Grundfarben und der Wage jede beliebige
Farbe zu erzeugen bez. wieder zu erzeugen. Die 28 Proben sollen
denn auch nur als Anleitung und Anregung dienen.
Die Herausgeberin hat zunächst bestimmte Grundfarben in Rot,
Blau und Gelb hergestellt; dann wurden aus deren Mischungen
unter Zusatz von Schwarz in einzelnen Fällen die vorliegenden
28 Farben erlangt, die nicht nur, wie die Proben zeigen, von
grosser Schönheit sind, sondern auch sich, wie durch lange Ver-
suche festgestellt worden, selbst bei den grössten Auflagen rein
und offen halten, so dass das sonst nötige Waschen der Formen
und Walzen fast ganz wegfällt. Die hier gegebenen Farben kann
der Drucker ohne weiteres zusammensetzen und verwenden. Will
er weiter nuancieren, dann muss er Wage, Bleistift und Notizbuch
zur Hand nehmen.
—
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Nr. 14
— 2. — 2
eine Ausstellung von etwa 600 Schrifttafeln veranstaltet,
welche in unserer Zeit, wo die Buchkunst nach ncuen Formen
strebt, eine ganz besondere Bedeutung gewinnt. Herr Schoppmeyer
verbindet die wissenschaftliche Seite des Schriftwesens, die im
allgemeinen nur von Gelehrten gepflegt wird, harmonisch mit der
künstlerischen und ist bestrebt diese glückliche Kombination für
die Praxis zu verwerten. In etwa 120 Tafeln führt er das wert-
vollste an Initialen und Miniaturen aus der Zeit vom 6. bis 16. Jahr-
hundert, stufenmässig geordnet, vor und zeigt, wie Mönche und
berufsmässige Kalligraphen ihre Missalen, Gebetbücher, Kantio-
nalen u. s. w. zu seltenen Kunstwerken zu gestalten wussten. Weiter
zeigt er auf den anderen Tafeln an herrlichen Beispielen von
Handzeichnungen und Druckwerken, nach Ländern und Zeit-
abschnitten geordnet, die verschiedenen Schriftcharaktere und ihre
Weiterentwickelung, die lateinischen und gotischen sowohl wie
die Kursivformen. Besonders lehrreich sind die Tafeln mit Kon-
struktionszeichnungen von de Verini in Florenz aus dem Jahre
1526 und Ugo da Carpi in Rom von 1535, auf welchen die kunst-
gerechte Konstruktion der Buchstaben, wie sie in jener Zeit ge-
handhabt wurde, anschaulich dargestellt wird und erkennen lässt,
mit welcher Sorgfalt man damals bei der Schriftzeichnung zu
Werke ging. Eine reiche Fülle von Initialen in mannigfacher
Ausführung belehrt uns, dass die jetzt vielfach nachgeahmten alt-
deutschen Schriften diejenige Plumpheit der Zeichnung im Original
nicht gehabt haben, die sie bei der photographischen Reproduktion
schlecht ausgeführter, verschmierter Drucke vielfach zeigen. —
Einige Schriftvorlagentafeln von Wolfg. Fugger in Nürnberg aus
dem Jahre 1563 und andern Schriftkünstlern geben Anleitung zur
Aneignung einer verschiedenartigen Handschrift, die man damals
mit den Bezeichnungen „gemein oder gelegt“ (steil stehende
Schrift), „geschoben“ (schräg liegend), „gewunden“ (mit Sförmig
gebogenen Grundstrichen), oder „gewellt“ (mit oben abgerundeten
Grundstrichen) belegte und stellen auch für die „Zusammen-
setzung, Haltung und Vergleichung der Buchstaben“ (das Linien-
und Weitehalten der Schriftzeichen) besondere Regeln auf. —
Die auf einen ziemlich beschränkten Raum zusammengedrängte
Ausstellung bietet dem Schriftzeichner wie dem Buchdrucker
vieles Interessante und Lehrreiche.
-m. Von der Donau. Sicherem Vernehmen nach feiert in der
kommenden Pfingstwoche das besonders durch seine rührige Ver-
lagsfirma „Buchhandlung L. Auer“ nahezu in der ganzen Welt
bekannt gewordene Cassianeum in Donauwörth das 25jährige
Jubiläum seines Bestehens, wozu beabsichtigt ist, sämtliche
ehemalige Mitglieder und Angestellte einzuladen. Der zu diesem
Zwecke unter Vorsitz des Herrn Geschäftsvorstandes Ludwig Rappl
gebildete Festausschuss würde es dankbarst begrüssen, wenn die
ehemaligen Cassianeumsmitglieder ihre derzeitige Adresse ıhm
baldigst bekannt geben würden.
fl Frankfurt a. M., 31. März. Die Kunst blüht! Dass auch
hier und in der Umgebung der Geschäftsgang in unserem
Fache ein überaus flotter genannt werden muss, beweist der Um-
stand, dass keine Setzer zu haben sind — wenigstens keine für
Aushilfskondition. Diese Thatsache ist sehr erfreulich und wirkt
im Jubiläumsjahr ermutigend auf die Zukunft. — Wie schon mit-
geteilt, wird hier eine lokale, allem Anschein nach aber imposante
Gutenbergfeier abgehalten werden. Die hiesigen Mitglieder
des Mainkreisvorstandes des Deutschen Faktoren- Bundes werden
demnächst zu einer entgültigen Besprechung zusammentreten,
worauf dieselben alle beteiligten Kreise zu einer gemeinsamen
Sitzung einladen werden. Die vom hiesigen Faktorenverein ge-
gebene Anregung scheint also auf fruchtbaren Boden gefallen zu
sein. — In der gestrigen Hauptversammlung des Frankfurter
Faktorenvereins wurde über eine wegen Abänderungen des
Bundesstatuts, die durch das Bürgerliche Gesetzbuch nötig werden,
einzuberufende Bundesgeneralversammlung beraten und schliesslich
die Angelegenheit an den Kreisvorstand zur selbständigen Er-
ledigung zurückgegeben. Am 7. April wird ein Familien-Abend
im Restaurant Kaiserhallen abgehalten und sind bereits alle Vor-
bereitungen hierzu getroffen. Schliesslich kam noch die Pariser
Weltausstellung, sowie die an Ostern zu Giessen stattfindende
Kreisversammlung zur Sprache. Der Besuch der Versammlung
war wieder sehr gut. — Heute Vormittag wurde unter grosser
Beteiligung der am 28. ds. verstorbene Mitinhaber der litho-
graphischen Anstalt Werner & Winter, Herr Georg Wilhelm Winter,
zur letzten Ruhe bestattet. Wer Zeuge dieses feierlichen Aktes
war, konnte ersehen, welch geachtete Stellung der Verstorbene
n hiesiger Stadt eingenommen hat. Nach der Grabrede des
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
143
e m E —
Herrn Pfarrer Dechent liessen Kränze niederlegen: die Becken,
bergische Naturforschende Gesellschaft, der Verein für natur-
wissenschaftliche Unterhaltung, das Geschäftspersonal und die
Frankfurter Turngemeinde. Herr Winter war es, der seiner Zeit
in Gemeinschaft mit Herrn Leopold Sonnemann den Ankauf der
Bibliothek des Professors Carl Vogt in Genf für Frankfurt a. M.
anregte. Es wurden damals von einer Anzahl hiesiger Bürger
e 28350.— zusammengebracht und der Senckenbergischen Natur-
forschenden Gesellschaft zum Ankauf dieser Bibliothek überwiesen.
Winter leitete die Verhandlungen mit Frau Vogt und sorgte für
die Überführung der Bibliothek von Genf hierher. Die Firma
Werner & Winter hat in dem Verstorbenen eine unschätzbare
Kraft verloren, denn Winters technische Kenntnisse waren weit
und breit bekannt. Möge ihm die Erde leicht sein!
* Göttingen. Vor der Zivilkammer des hiesigen Landgerichts
fand dieser Tage eine schon seit längerem von dem „Göttinger
Tageblatt“ gegen die „Göttinger Zeitung“ geführte Konkurrenz-
fehde einen vorläufigen Abschluss. Der Verleger des ersteren
Blattes hatte den des letzteren wegen unlautern Wettbewerbs be-
langt, wurde aber mit seiner Klage kostenpflichtig abgewiesen,
auch wurde dem Beklagten die Befugnis zugesprochen, das Urteil
in sämtlichen hiesigen Zeitungen auf Kosten des Klägers zu ver-
öffentlichen. Von der Art des bestehenden Konkurrenzkampfes
kann man sich aus der Mitteilung der „Göttinger Zeitung“ einen
Begriff machen, dass gegen den Verleger des „Göttinger Tage-
blattes“ zur Zeit amtliche Untersuchungen wegen Bestechung der
Briefträger schweben, und zwar soll er hierzu die Direktive persön-
lich gegeben haben, um seinem Konkurrenten zu zeigen, wie man ein
Blatt in die Höhe bringt. Man sieht aus alledem wieder, was heraus-
kommt, wenn die an sich berechtigte Konkurrenz auf Abwege gerät.
-hs. Leipzig. Das 23. Stiftungsfest der Typographischen
Gesellschaft fand am 17. März im Deutschen Buchhändlerhause
unter Beteiligung einer aussergewöhnlich grossen Zahl der Mit-
glieder statt. Neben dem musikalische, gesangliche und humo-
ristische Vorträge aufweisenden Programm erhöhte ein Festmahl
die Stimmung des Abends, der einen sehr schönen Verlauf nahm.
Ebenso trugen verschiedene Festlieder, Toaste u. s. w. zur Fest-
stimmung bei. Eine besondere Überraschung wurde der Gesell-
schaft an diesem Abend zu teil, indem ihr geschenkweise vom
Deutschen Buchgewerbeverein der erste Eigendruck des prächtigen
„Werbebriefes“ für die Bibliothek überreicht wurde. Die Über-
reichung erfolgte durch den Geschäftsführer des Vereins, Herrn
H. Woernlein, während ein die Ziele der Gesellschaft anerkennen-
des Schreiben des Vorstandes mit den besten Wünschen für das
im gleichen Hause erfolgende nachbarliche Zusammenwirken der
beiden Vereinigungen das schöne Druckwerk begleitete. Wärmster
Dank wurde dem Schenkgeber ausgesprochen. — Freudigen Wieder-
hall fanden die verschiedenen telegraphischen Wünsche und Grüsse
aus der Ferne, von denen der des Herrn Aug. Müller-St. Gallen
zum allgemeinen Nutz und Frommen wiedergegeben sein mag:
„Schenket wie seither dem Fortschritt eure Gunst, bekämpft
energisch allen ‚künstlerischen‘ Dunst, pflegt die ‚Moderne‘ mit
Verstand und Kunst! Glückauf zum 23. Stiftungsfest.“ — Die
kostenlose Herstellung der vorzüglich gelungenen Festdrucksachen
hatten diesmal in bereitwilligster Weise folgende Firmen übernom-
men: J.. J. Weber, J. G. Schelter & Giesecke, Carl Meyer, Otto Spamer,
Edg. Herfurth & Co. in Leipzig. Denselben sei auch an dieser Stelle
wärmster Dank abgestattet. — Alles in allem kann das Fest als
wohlgelungen bezeichnet werden; es hat seinen Zweck, die Mitglie-
der auch einmal zur Geselligkeit zusammenzuführen, vollauf erfüllt.
* Leipzig. Aus unserem Leserkreise wird uns geschrieben: Wir
haben verschiedentlich Gelegenheit gehabt, in der „Zeitschrift“
Klagen der Buchdruckereibesitzer über ihnen von ihren Abnehmern
widerfahrene Behandlung veröffentlicht zu sehen, und nehmen uns,
um einmal darzulegen, dass auch die Lieferanten sich manches
seitens der Buchdruckereien gefallen zu lassen haben, die Freiheit,
Ihnen einen Fall vorzutragen, der sich erst ganz kürzlich in unserer
Praxis zugetragen hat. Zur Deckung eines Betrages von 83, 1 1 f
bezahlte uns ein Kunde mit folgenden noch nicht acceptierten
Tratten: 16,— , auf Glatz, 19,30 1 auf Potsdam, 12,36 o% auf
Jauer i. Schl., 18,90 . auf Linz a. d. Donau, 16,55 cM auf Graz.
Letztere beiden Tratten sind also sogar Mark-Wechsel auf öster-
reichische Plätze, die für uns noch Stempelunkosten und womöglich
noch Kursdifferenzen in sich schliessen. Wir können natürlich zu
einer derartigen Zahlungsweise unsere Zustimmung nicht geben
und lassen die Wechsel zurückgehen. Damit setzen wir uns aber
wieder alternativen Unannehmlichkeiten aus. Vielleicht bringen
144
Sie dies als Gegenstück zu den eingangs erwähnten Beschwerden
zur Sprache. — Wir kommen diesem Wunsche gern nach. Die
mit Recht gerügte Gepflogenheit, den Wechsel auch zur Deckung
der geringfügigsten Beträge zu benützen, ist leider zu einer recht
weit verbreiteten geschäftlichen Unsitte geworden, unter der die
Buchdrucker aber auch zu leiden haben. Auch sie werden oft
genug mit Bagatellwechseln von fragwürdigster Güte abgefunden.
Abhilfe hiergegen liegt natürlich nur auf dem Wege, den der
Einsender eingeschlagen hat. Wenn der eine Teil der Geschäfts-
leute auf diesem Wege verharrt, wird der andere Teil verhalten
sein, sich der Ausgabe solcher Wechsel zu enthalten.
*
Kleine Mitteilungen.
Ein Prachtwerk, wohlgeeignet, die Bewunderung aller Sach-
kundigen auf sich zu lenken, ist soeben aus den Brochhaus'schen
Pressen in Leipzig hervorgegangen. Es trägt den Titel: Das
Meissner Porzellan und seine Geschichte. Von Karl Berling,
und ist auf Anregung von Arthur v. Haugk, Oberstleutnant 2. D.,
und Hofrat Dr. Cornelius Gurlitt, Professor an der kgl. sächs.
techn. Hochschule zu Dresden, entstanden, welche ihrerseits, nach-
dem sie die materielle Seite der Herstellung des Werkes durch
Gewinnung einer Anzahl von Garantie-Zeichnern, durch Gewährung
sächsischer Staatshilfe, sowie einer Beihilfe seitens des Reichs-
kommissars für die Pariser Weltausstellung, sichergestellt, den
Direktorial-Assistenten am kgl. sächs. Kunstgewerbemuscum zu
Dresden, Professor Dr. K. Berling für dessen Ausarbeitung zu ge-
winnen wussten. Auf den Inhalt desselben hier näher einzugehen,
müssen wir leider, als der Tendenz der „Zeitschrift“ zu fernliegend,
verzichten; sein Ausseres, d. h. seine graphische Ausstattung, bietet
Stoff genug zu bewundernder Anerkennung. Sein Format ist ein
ansehnliches Folio von 29:38 em und cs enthält XVIII und 212
Seiten; gesetzt ist es in seinem textlichen Teile aus einer sehr
schönen zarten und klaren Cicero-Antiqua; zu dem Inhalts- und
Illustrationenverzeichnis diente eine entsprechende Corpus, und die
erläuternden Anmerkungen, sowie die beigegebenen, auf die Ge-
schichte des Meissner Porzellans bezüglichen Dokumente sind aus
der gleichen Typenfamilie angehörenden Petit gesetzt. Gedruckt
wurde das Werk auf ein prächtiges und kräftiges Kunstdruck-
papier, und zwar, der Text wie die in denselben eingeschalteten
Abbildungen, in mustergültiger Weise. Von letzteren enthält es
nicht weniger als 219, die mit wenig Ausnahmen in Autotypie
ausgeführt sind; nur eine geringe Zahl, die sich hierfür nicht recht
eignete, ist in Zinkographic hergestellt worden. Den Hauptschmuck
des Werkes aber bilden 15 Chromolithographien und 15 Helio-
gravuren; erstere geben Prachtstücke der Erzeugnisse der Meissner
Fabrik in all ihrer Farbenpracht wieder, letztere wurden natürlich
auch für solche Reproduktionen verwandt und lassen namentlich
besonders hervorragende Einzelstücke in voller Naturwahrheit,
höchster Eleganz und gediegener Schönheit erscheinen. Einband
und Vorsatzpapier sind dem Inhalte des Werkes in Farbe und
Muster angepasst, — es ist cin Buch aus einem Gusse, das der
deutschen Buchkunst, auch wenn sie nicht zu dem Evangelium
der Neuerer schwört, hohe Ehre macht. Ihre Majestät die Königin
Carola von Sachsen hat die Widmung des Werkes angenommen.
— Die Firma F. A. Brockhaus hat durch dessen Herstellung
ihrem Ruhmeskranze ein neues Blatt eingefügt. Th. G.
Eine Buchgewerbe-Ausstellung soll vom 15. Juli bis 1. September
d. J. in Gotenburg in Schweden abgehalten werden. Sie soll
Drucke von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart, Bucheinbände,
Zeichnungen, Erzeugnisse der graphischen Künste und Klischee-
herstellung enthalten und auch ausländischen Ausstellern zugänglich
sein. Auskünfte und Anmeldungen unter der Adresse Svenska
Bokindustri-Utställningen ı Göteborg 1900.
Die k. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien hat für
die Pariser Weltausstellung eine in der eigenen Lehrwerkstätte in
vorzüglicher technischer Ausführung hergestellte interessante Schrift
herausgegeben, die über die Geschichte, das Wesen und die innere
Einrichtung, über den Besuch und die sonstige Inanspruchnahme
der Anstalt und ihrer einzelnen Abteilungen genaue Auskunft giebt.
Allen denjenigen, die sich über diese bewährte Lehr- und Ver-
suchsanstalt unterrichten oder mit ihr in nähere Beziehungen treten
wollen, namentlich aber denjenigen, welche nach einer Stätte suchen,
wo ihren Söhnen oder Pflegebefohlenen eine gediegene fachliche
Weiterbildung zu teil wird, empfellen wir, sich die Schrift von
Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
Nr. 14
der Anstaltsleitung in Wien VII., Westbahnstrasse 25, kommen
zu lassen. — Auf der Pariser Weltausstellung wird die k. k. Gra-
phische Lehr- und Versuchsanstalt mit einer grösseren Anzahl
Objekten vertreten sein, deren Verzeichnis in französischer und
deutscher Sprache vorliegt.
Postwesen. Am 1. April ist eine neue Postordnung in
Kraft getreten, die vielfache anerkennenswerte Neuerungen und
Verbesserungen für den Brief-, Drucksachen-, Warenproben-, Ge-
schäftspapier-, Postauftragsverkehr u. s. w. bringt. Auf das sehr
umfängliche Aktenstück können wir nicht näher eingehen; wir
empfehlen es aber zur Anschaffung und zu eingehendem Studium.
Ferner ist am gleichen Tage die Erweiterung der Gewichtsgrenze
des einfachen Briefes auf 20 Gramm, auch im Verkehr mit Öster-
reich-Ungarn und den deutschen Schutzgebieten, in Kraft getreten.
Im Weltpostverkehr hingegen kosten 15 Gramm nach wie vor 20 A.
Mit Tintenstift unterschriebene Wechsel werden laut ciner in
der „Papier-Zeitung“ enthaltenen Mitteilung von der Reichsbank
im Verkehr mit ihr nicht zugelassen, weil es zu schwierig sei, in
jedem einzelnen Falle zu prüfen, ob die Unterschrift unverwisch-
bar ist.
$
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen, Die Papierfabrik H. & A. Scheffer
in Sundern b. Hüsten i. Westf. zeigt an, dass sie die gesamten
Maschinenanlagen u. s. w. der in einer Abteilung ihrer dortigen
Papierfabrik betriebenen Fabrik gummierter Papiere dem früheren
Leiter derselben, Herrn Anton Funke in Sundern, käuflich über-
tragen hat. Der neue Inhaber firmiert Fabrik gummierter Papiere,
A. Funke, und hat Hauptbüreau und Lager in Berlin SW., Fried-
richstrasse 16, errichtet. — In die Firma Oswald Mutze, Verlags-
buchhandlung und Buchdruckerei in Leipzig, ist Herr Julius
Joseph Oswald Mulze als Gesellschafter eingetreten.
Eingetragene Firmen. In Hameln die Firma Buchdruckerei
C. Kientzler, Conrad Kientzler, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer
Conrad Kientzler in Hameln. — In Leipzig die Firma Thalacker
& Schöffer, Inhaber die Herren Buchdrucker Bernhard Johann
Wilhelm Thalacker in Leipzig-Gohlis und Kaufmann Heinrich
Walther Schöffer in Leipzig. — In Niebüll die Firma Christian
‚Jessen, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Christian Jessen daselbst.
Veräusserungsverbotsaufhebung. Nachdem der Antrag auf Er-
öffnung des Konkurses über das Vermögen der Firma A. Klarbaum,
Buchdruckerei in Berlin, Kochstrasse 73, sowie über das Privat-
vermögen der beiden Inhaber, Herren Oskar Schmidt, Prinzen-
strasse 101, und Paul Werther, Wilhelmstrasse 21, von der Gläu-
bigerin zurückgenommen ist, wurde das Veräusserungsverbot auf-
gehoben.
Konkurseröffnung. Herr Buchdrucker August Josef Otto in
Dresden, Inhaber einer Papierhandlung, Jahnstr. 4/6, am 23. März.
Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Uibrig II. in Dresden,
Jahnstr. 4. Anmeldefrist bis zum 10. April.
Aktiengesellschaften. Die Kunstdruck- und Verlagsanstalt,
A.-G., vorm. Müller & Lohse in Dresden erzielte im Jahre 1899
einen Reingewinn von 113914 o% und verteilt 12 % Dividende
gegen 9 % im Vorjahre. Die Aktiengesellschaft Druckerei
und Verlag der Strassburger Neuesten Nachrichten vorm.
H. L. Kaiser in Strassburg erzielte 1899 einen Bruttogewinn
von 171306 c# und verteilt 9 % (1898 8%) Dividende.
Jubiläen. Am 2. April feierte der Schriftsetzer Herr Wilh. Gasch
in der Druckerei von F. A. Brockhaus in Leipzig sein 50jähri—
ges Berufsjubiläum. — Am 4. April feierte der Schriftsetzer
Herr Wilhelm Löhner das Jubiläum seiner 25jährigen Thätig—
keit in der Frankfurter Societätsdruckerei („Frankfurter
Zeitung“) in Frankfurt a. M. In derselben Druckerei feierte
am 1. April Herr Feinrich Weitzel sein 25jähriges Jubiläum
als Expressbote.e Während dieser Reihe von Jahren fährt der
Jubilar täglich zwei Mal von Frankfurt a. M. nach Mainz-Bingen.
Gestorben. In Darmstadt starb am 13. März Herr Hofbuch-
druckereibesitzer Adelbert Herbert, 33 Jahre alt. — In Leipzig
starb am 27. März Herr Buchdruckereibesitzer Kmil Hermann,
Mitinhaber und Mitbegründer der Firma Bär & Hermann. — Am
28. März starb in Frankfurt a. M. Herr Wilhelm Winter, Mit-
inhaber der bekannten lithographischen Anstalt Werner & Winter.
— In Weimar starb am 1. April nach längerem Leiden der Ver-
lagsbuchhändler und frühere Besitzer der hiesigen Hof buchdruckerei,
Herr Hermann Böhlau, 74 Jahre alt.
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Nr. 15.
Leipzig, 12.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 %, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 M
Einzelne Nummern 30 4. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 c%
o o Herausgegeben vom Deutschen B
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uchdrucker-Verein. .
XII. Jahrg.
April 1900.
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeſle (61 mm breit) odor deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
gebühron nach Übereinkunft,
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. ——
Amtlicher Teil.
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaſt.
Sektion VII (Saclisen).
Die diesjährige
ordentliche Sektions versammlung
findet Sonntag, den 29. April 1900, vormittags ½ I Uhr, im Theater-
Restaurant in Plauen i.V. statt.
Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht des Sektionsvorstandes.
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 und Voranschlag für 1901.
3. Neuwahl für das satzungsgemäss ausscheidende Vorstandsmitglied
Herrn Hermann Förster- Zwickau, sowie seines Stellvertreters
Herrn P. M. Goering-Zwickau.
4. Neuwahl für die sämtlich ausscheidenden Vertrauensmänner
sowie deren Stellvertreter.
5. Neuwahl für die sämtlich ausscheidenden Abgeordneten zur
- Genossenschaftsversammlung sowie deren Stellvertreter.
6. Neuwahl der Mitglieder des Rechnungsausschusses.
7. Beratung über die Schaffung und Anbringung geeigneter Schutz-
vorrichtungen zur Vermeidung der zahlreichen Unfälle an Tiegel-
druckpressen.
8. Besprechung der Tagesordnung für die diesjährige Genossen-
schaftsversammlung sowie der von der vorjährigen Genossen-
schaftsversammlung beschlossenen Anstellung eines ständigen
Beauftragten.
9. Bestimmung des Ortes für die nächste Sektionsversammlung.
10. Etwaige Anträge aus der Mitte der Versammlung.
Zur Legitimation der Mitglieder dient der in § 7, Absatz 3
des Gesetzes bezeichnete Mitgliedsschein. Lassen Mitglieder sich
durch Bevollmächtigte vertreten, so haben letztere sich .durch
schriftliche Vollmacht zu legitimieren. |
Leipzig, 7. April 1900.
Der Vorstand der Sektion VII (Sachsen)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft
Julius. Mäser, Vorsitzender.
Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis VII (Sachsen).
Die diesjährige | |
ordentliche Kreisversammlung
findet am Sonntag, den 29. April 1900, im Theater- Restaurant
in Plauen i. V. statt. 2
Tagesordnung:
. Geschäftsbericht des Vorstandes.
. Rechenschaftsbericht für 1899 und Voranschlag für 1901.
. Bericht über die Thätigkeit des Ehren- und Schiedsgerichts.
Aufstellung einer Wahlvorschlagsliste für die Neuwahl sämt-
licher Vereinsämter. |
. Besprechung über die Durchführung der notwendigen Erhöhung
der Druckpreise. l
6. Stellungnahme zu den geschäftlichen Manipulationen gewisser
Annoncenexpeditionen, insbesondere des sogenannten Inserenten-
Verbandes zu Köln. |
7. Besprechung über den Einfluss des mit dem 1. Januar 1901
in Kraft tretenden neuen Postzeitungstarifs auf das Zeitungs-
gewerbe und über die infolgedessen notwendigen Massnahmen.
8. Verschiedene gewerbliche Angelegenheiten.
9. Bestimmung des Ortes für die nächste Kreisversammlung.
Die verehrlichen Mitglieder sowie sämtliche Buchdruckerei-
besitzer des Königreichs Sachsen werden zu dieser Versammlung
hiermit freundlichst eingeladen.
Leipzig, 7. April 1900. 1 |
Der Vorstand des Kreises VII (Sachsen) des Deutschen
Buchdrucker-Vereins.
Julius Mäser, Vorsitzender.
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Nichtamtlicher Teil.
Handelskammern und Innungsbewegung. `
Manche Handelskammern können es nicht verwinden, dass
trotz ihres Einspruches und trotz ihrer nicht eben wählerischen
Gegenagitation Buchdrucker-Zwangsinnungen zustande gekommen
150
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 15
sind und dass diesen nicht nur kleine, sondern auch grosse Buch-
druckereien als Mitglieder angehören. So ist der Handels-
kammer in Wiesbaden, deren Offiziosus sich bekanntlich durch
eine recht unfreundliche, aber in ihrer Übertreibung mehr
komisch als ernsthaft wirkende Pressagitation gegen die Zwangs-
innungen der Buchdrucker hervorgethan hat, wie es scheint,
die trotz dieser Agitation zu stande gekommene Buchdrucker-
Zwangsinnung im Regierungsbezirke Wiesbaden ein Dorn im
Auge und um sie zu beseitigen, hat sie zu einem eigenartigen
Mittel gegriffen,
Bekanntlich sind ein grosser Teil der Buchdruckereien in
Preussen sowohl wie im ganzen Deutschen Reiche in das
Handelsregister eingetragen, was sich nach Lage der Handels-
gesetzgebung und nach dem Bedürfnis dieser Geschäfte von
selbst versteht, mit ihren inneren technischen, durch die Ge-
werbeordnung geregelten Verhältnissen aber nichts zu thun hat.
Hierauf gründete die Kammer den Plan, die der Wiesbadener
Zwangsinnung angehörigen Buchdruckereibesitzer vor die Alter-
native zu stellen, entweder aus der Zwangsinnung oder aus
dem Handelsregister auszuscheiden, und da das letztere für die
betreffenden Geschäfte unthunlich ist, so würde sich, wenn die
Folgerungen der Kammer sich als richtig erweisen würden,
der Zusammenbruch der Zwangsinnung von selbst ergeben,
denn eine Zwangsinnung ohne Mitglieder oder nur mit den
allerkleinsten Betrieben würde ja natürlich keine Existenz-
berechtigung haben und von der Behörde nicht weiter zuge-
lassen werden.
In dem Schreiben, das die Kammer zur Ausführung dieses
Planes erliess, wird folgendes ausgeführt: „Nach 8 1 Nr. 9 des
Handelsgesetzbuches sind als Handelsgewerbe anzusehen ‚die
Geschäfte der Druckereien, sofern ihr Betrieb über den Umfang
des Handwerks hinausgeht‘ und nach § 100f des Gesetzes vom
26. Juli 1897 sind ausgenommen von der Mitgliedschaft einer
Zwangsinnung ‚diejenigen, welche ein Gewerbe fabrikmässig
betreiben‘, d. h. also über den Umfang des Handwerks hinaus-
gehen. Aus beiden Gesetzesbestimmungen ergiebt sich, dass
nur Buchdruckereien, welche fabrikmässig betrieben werden,
ins Handelsregister eingetragen werden dürfen und dass die
Buchdruckereien, welche einer Buchdrucker-Zwangsinnung auf
Grund des $ 100f, Abs. 1 des Gesetzes vom 26. Juli 1897
angehören, nicht als Handelsgewerbe und nicht als eintrags-
fähig ins Handelsregister zu erachten sind.“ Dann werden
diejenigen Buchdruckereien, welche zur Wiesbadener Zwangs-
innung widerspruchslos Beiträge entrichtet haben, als zu Un-
recht ins Handelsregister eingetragen bezeichnet und ihnen,
falls sie bis zu einem bestimmten Termin eine „besondere“
Antwort nicht erteilen, angekündigt, dass die Handelskammer
Antrag auf ihre Löschung im Handelsregister beim zuständigen
Amtsgericht stellen werde.
Die Handelskammer befindet sich aber mit ihrer Gesetzes-
auslegung im Irrtum, denn es ist im Verlaufe der ganzen
Zwangsinnungsbewegung im Buchdruckgewerbe völlig klargelegt
worden, auch durch die ergangenen behördlichen Entscheide,
dass das Handelsgesetz und die auf dasselbe begründete Ein-
tragspflichtigkeit und Eintragsfähigkeit der Buchdruckerei-
betriebe ins Handelsregister mit dem Innungsgesetz nichts zu
thun hat. Unseren Lesern brauchen wir das kaum mehr des
längeren auseinander zu setzen, sondern wir können ihnen
gegenüber uns begnügen, auf die Entscheidungen der sächsi-
schen Verwaltungs- und Registerbehörden zu verweisen, denen
doch wohl auch die Wiesbadener Handelskammer die Kenntnis
des Innungsgesetzes und des Handelsgesetzes sowie ihres gegen-
seitigen Verhältnisses nicht absprechen wird. Die sächsischen
Verwaltungsbehörden haben in ihren Entscheidungen über die
wegen der Zugehörigkeit zu den Buchdrucker-Zwangsinnungen
eingelegten Berufungen und Beschwerden einerseits das Vor-
handensein des die Zwangsinnungspflichtigkeit begründenden
handwerksmässigen Betriebes auch in den grössten Buchdrucke-
reien anerkannt und anderseits die Eintragspflichtigkeit der
Buchdruckereien ins Handelsregister, von der z. B. in Leipzig
fast sämtliche der Zwangsinnung angehörigen Betriebe betroffen
sind, gänzlich ausser Betracht gelassen, eben weil diese Ein-
tragspflicht mit dem Innungsgesetz nicht das mindeste zu thun
hat. Und beim Amtsgericht Leipzig als Registerbehörde ist auf
Anfrage erklärt worden, dass dieses sich hinsichtlich der Eintrags-
pflicht und der Eintragsfähigkeit der Buchdruckereien lediglich
an das Handelsgesetz und an die zu demselben in Sachsen er-
lassene Ausführungsverordnung halte, welche bestimmt, dass
alle diejenigen Buchdruckereien als eintragspflichtige Handels-
gewerbebetriebe zu betrachten sind, die mit mehr als einer
Handpresse betrieben werden. Auf anderweite Gesetze habe
es keine Rücksicht zu nehmen und nehme auch keine. Schon
aus der ebenerwähnten Ausführungsbestimmung ergiebt sich
das Unhaltbare der Ansicht der Wiesbadener Handelskammer,
denn nach dieser letzteren würde im Königreiche Sachsen nicht
eine einzige Druckerei für die Zwangsinnungen übrig bleiben
und das Innungsgesetz für das Buchdruckgewerbe in diesem
Teile des Deutschen Reiches völlig unwirksam sein.
Die Handelskammer stellt aber nicht nur eine irrtümliche
Ansicht auf, sondern sie sucht die Buchdruckereibesitzer ihres
Bezirks mittelbar auch zur Anerkennung dieser irrtümlichen
Ansicht zu zwingen und zwar dadurch, dass sie ihnen für den
Fall ihres Verbleibens in der Zwangsinnung androht, die
Löschung ihrer Firmen im Handelsregister zu beantragen.
Hierin liegt eine Benachteiligung der in Betracht kommenden
Buchdruckereibesitzer auf jeden Fall, denn es sollen ihnen ent-
weder die Vorteile des Innungsgesetzes, oder die Vorteile,
welche das Handelsgesetz gewährt, verkümmert werden, und
die Kammer überschreitet mit diesem Vorgehen auch insofern
ihre Befugnisse, als ihr nicht zusteht, die Löschung einer Firma
im Handelsregister zu veranlassen, die von Gesetzeswegen ins
Handelsregister gehört.
Die Handelskammer hat aber, wie man zu sagen pflegt,
die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Erstens haben sich
nicht alle in Frage kommenden Buchdruckereibesitzer die Zu-
mutungen der Kammer gefallen lassen und da die zuständigen
Amtsgerichte zwar Anträge der Kammer entgegennehmen, ge-
setzlich unzulässigen Anträgen aber nicht stattgeben werden,
so fällt das Vorgehen der Kammer, der Zwangsinnung ihre
Mitglieder zu entziehen, in sich zusammen. Dann hat aber
auch der Deutsche Buchdrucker-Verein Veranlassung genommen,
sich seiner Mitglieder im Bezirke der Handelskammer zu Wies-
baden anzunehmen. Denn das unserer Ansicht nach unberech-
tigte Vorgehen der Handelskammer hat nicht nur für deren
Bezirk, sondern für das gesamte Königreich Preussen Interesse
und Bedeutung und zwar insofern, als das was heute dieser
Kammer beliebt und von ihr durchgesetzt wird, morgen von
jeder anderen Handelskammer unternommen werden kann, und
als der Deutsche Buchdrucker-Verein im Königreich Preussen
viele Mitglieder hat, die teils in Zwangsinnungen vereinigt sind,
teils sich die Vorteile derselben noch zu sichern gedenken
dadurch, dass sie Buchdrucker-Zwangsinnungen bilden.
Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins bat dem-
nach das geschilderte Vorgehen der Handelskammer zu Wies-
baden zum Gegenstand einer Beschwerde beim kgl. preussischen
Handelsministerium gemacht und zugleich das Ministerium ge-
beten, an die Handelskammern und Ressortbehörden im König-
reich Preussen prinzipiell Anweisung dahin zu erlassen, dass
die Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung und die Eintrags-
pflichtigkeit in das Handelsregister keinen wechselseitigen
Einfluss in der Richtung ausübt, dass das Eine das Andere
ausschliesst. Und da weiter das Handelsministerium jüngst eine
Verfügung erlassen hat, welche bestimmt, dass in allen Fragen,
wo es sich um Einbeziehung von Buchdruckereien in die Zwangs-
innung handelt, erst die zuständige Handelskammer gutachtlich
befragt werden soll, die Handelskammern aber ihrer ganzen
Natur nach eine einseitige Stellung zur Frage der Zwangs-
innungsbildung einnehmen und einnehmen müssen, so hat der
Nr. 15
Vereinsvorstand dem Handelsministerium auch noch die Bitte
unterbreitet: An die Ressortbehörden Anweisung dahin ergehen
zu lassen, in allen Fragen, in denen es sich um die Zugehörig-
keit von Buchdruckereien zu Zwangsinnungen handelt, nicht
nur die Handelskammern, sondern wo Gewerberäte oder Ge-
werbekammern bestehen, auch diese, und wo solche nicht be-
stehen, diejenigen Vereinigungen, welche die Förderung der
gewerblichen Interessen des Handwerks verfolgen, gutachtlich
zu befragen. Der Deutsche Buchdrucker-Verein, welcher sich
die Förderung der gewerblichen Interessen des Handwerks
innerhalb des Buchdruckgewerbes ebenfalls zur Aufgabe gestellt
hat, und in allen Handelskammerbezirken vertreten ist, wird
gern bereit sein, sich selbst und seine Organe den Behörden
zur Verfügung zu stellen.
Hoffentlich haben diese Vorstellungen den Erfolg, dass im
Königreich Preussen klarere Verhältnisse in Bezug auf die
Innungsbildung für das Buchdruckgewerbe geschaffen werden.
%
Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens.
H. W., 27. März 1900.
Der Geschäftsgang ist jetzt nicht so gut, als man wünschen
möchte. Die Buchdrucker sind im allgemeinen so ziemlich gut
beschäftigt, bei den lithographischen Geschäftshäusern scheint es
bescheidentlich zu gehen, im Buchbindergewerbe liegt das Ge-
schäft still und nur bei den galvanoplastischen und Stereotypie-
Anstalten sowie bei den Reproduktionshäusern geht es wirklich
gut. Obwohl sich also im allgemeinen ein stiller Geschäftsgang
zeigt, ist doch die Zahl der Unbeschäftigten eine niedrige und
hebt sich gegen diejenige früherer Jahre günstig ab.
Seit einiger Zeit liefen im Gewerbe Gerüchte über cine wunder-
volle Maschine um, die bestimmt sein sollte, gebogene Stereo-
typplatten mit grosser Geschwindigkeit zu giessen, und jetzt
kündigt die Gesellschaft Machinery Trust, Limited, an, dass die
Erfindung wirklich vorhanden ist, so dass sie binnen kurzem in
London zur Schau gestellt werden dürfte, denn die Gesellschaft
‚hat für dieselbe eine Agentur übernommen. Der Maschine, welche
den Namen „Autoplate“ führt, werden ausserordentliche Lei-
stungen und Eigenschaften zugeschrieben, und prüft man diese
so weit dies möglich, so scheint sich zu ergeben, dass wir es in
der neuen Erfindung mit einer Maschine zu thun haben, die in
dem besonderen Wirkungskreise, für den sie bestimmt ist, eine
fast ebenso grosse Aufregung und Veränderung hervorbringen wird,
als dies durch die Einführung der Linotype in deren Wirkungs-
kreise der Fall war. Die Maschine ist amerikanischen Ursprungs
und bestimmt, die Raschheit der Herstellung von Platten für den
Zeitungsdruck zu befördern; ihre Wirkungsweise ist eine durchaus
automatische. An dem einen Ende der Maschine werden die Papier-
matrizenbogen eingeführt, und dieselbe Form kann, wenn nötig,
immer und immer wieder vervielfältigt oder auch nur einmal be-
nützt werden. Wenn der Matrizenbogen seine richtige Lage ein-
genommen hat, kommt die Form herab und es wird dann heisses
Metall unter Druck einfliessen gelassen. In einem Moment ist die
Platte fertig und wird weiter geführt, um bearbeitet zu werden,
und es folgt dann sofort der Guss der nächsten Platte. Die ge-
gossene Platte geht dann zwischen Messern hindurch, welche ihre
Seitenflächen bearbeiten, hierauf wird sie halb herumgedreht und
an den Enden zugerichtet und schliesslich verlässt sie die Maschine
als eine vollendete Stereotypplatte, die sofort auf den Cylindern
der Zeitungsdruckmaschinen befestigt werden kann. Erforderlich
ist ein sehr grosser Behälter von geschmolzenem Metall, das
stundenlang vorher in einem entsprechenden Hitzegrad erhalten
werden muss, damit der für so viele grosse Platten erforderliche
grosse Bedarf von flüssigem Metall gedeckt werden kann. Die
Maschine selbst ist etwa zwölf Fuss lang und sieben Fuss hoch.
So viel jetzt über die wichtigeren Einzelheiten. Im Interesse der
Zeitungsdrucker liegt es nun, sich hauptsächlich über zwei Punkte
zu vergewissern, nämlich erstens, inwieweit die Maschine die
Kosten der Herstellung von Platten in grösseren Quantitäten ver-
ringert, und zweitens, um wieviel sie die Zeit zwischen dem
Schliessen der Form und dem Ingangsetzen der Presse abkürzt.
Nach beiden Richtungen hin wird der Maschine Ausserordentliches
zugeschrieben, und da den Zeitungsdruckern natürlicherweise alles
151
gelegen kommt, was darauf abzielt, die Produktion zu beschleunigen,
so ist es kein Wunder, dass über die „Autoplate“ jetzt sehr viel
in diesen Kreisen gesprochen wird.
Da gegenwärtig, veranlasst durch den natürlichen Verlauf der
Dinge, grosse Nachfrage nach Tapeten ist, so wird die Auf-
merksamkeit auf die Wirkung des Monopols gelenkt, das in der
Fabrikation dieses Gegenstandes besteht. Am Schlusse des ver-
gangenen Jahres ist eine Vereinigung englischer Tapetenfabrikanten
gebildet worden, die eventuell alle Fabrikanten des Landes um-
fassen sollte, mit alleiniger Ausnahme von zwei oder drei Lon-
doner Häusern. Das in dieser Vereinigung vertretene Gesamt-
kapital beläuft sich auf über 6000000 Pf. St. Die billigeren
Tapetensorten sind nun bereits um 25%, erhöht worden und es
wird sicher erwartet, dass die Preise im allgemeinen steigen werden
und zwar nicht nur wegen der Manipulationen dieses Trusts, son-
dern auch weil es schwer ist und bleibt, Papierc aller Art zu den
alten Preissätzen zu erhalten. Der ausländischen Konkurrenz ist
durch ein Arrangement mit den Händlern begegnet worden, die
sich auf zehn Jahre hinaus kontraktlich verpflichtet haben.
Am 16. März starb im Alter von 79 Jahren Herr Raphael
Tuck, der Gründer der Firma Raphael Tuck & Sons mit Nieder-
lassungen in London und an anderen Orten. Der Name des Ver-
storbenen ist untrennbar verbunden mit der ungeheuren Ent-
wickelung, welche die Weihnachtskartenindustrie genommen hat,
in welcher die Firma noch immer eine der hervorragendsten
Stellungen einnimmt. Im vergangenen Jahre eröffnete Herr
Raphael Tuck noch persönlich das prächtige neue Geschäftsgebäude,
das für die Firma und ihre Zwecke in London besonders erbaut
worden war.
Die Papierpreise zeigen bis jetzt noch immer keine Neigung,
wieder herabzugehen. Ihre Erhöhung hat sich hauptsächlich im
Zeitungsgewerbe fühlbar gemacht und da sie zu einer Zeit eintrat,
als die Zeitungen vielfache Ausgaben mit erhöhter Auflage ver-
anstalteten, so ist die Sache für die Zeitungsverleger eine sehr
ernste geworden. Die Papiere für Werk-, Kunst- und Accidenz-
druck sind nur wenig berührt worden, obwohl sich die Händler
bemühen, die Preise so viel als möglich zu schrauben. Die Ur-
sache von dem allen liegt darin, dass nicht genügend Rohmaterialien,
namentlich Holzstoff, produziert werden und diese infolgedessen
selten geworden sind. Die Dürre, welche in den Holzstoff produ-
zierenden Ländern — Kanada, die Vereinigten Staaten und Skan-
dinavien — herrschte, und der Mangel an Holz hat hierzu vor-
nehmlich mit beigetragen, und dies umsomehr, als die Nachfrage
nicht auf ein Land beschränkt ist und der Bedarf an Papier be-
ständig zunimmt.
Sogar die gewöhnlicheren Sorten von Packpapieren sollen
jetzt mehr kosten, denn eine am 13. Februar stattgehabte Ver-
sammlung von Fabrikanten hat bestimmt, dass die braunen Papiere
um 1 Pf. St. pro Tonne im Preise erhöht werden sollen.
Der folgende Auszug aus unseren Handelsamtsberichten giebt
eine Vorstellung von den Papierquantitäten, die im Monat
Februar in den britischen Inseln eingeführt beziehentlich aus
denselben ausgeführt wurden. Eingeführt wurden an un-
bedruckten Papieren in Zentnern aus Schweden 63463, Norwegen
67650, Deutschland 29249, Holland 47264, Belgien 19773, Ver-
einigte Staaten von Nordamerika 29781, aus anderen Ländern
24142, zusammen 281 322 Zentner; an bedruckten Papieren wurden
eingeführt von Deutschland 2673, Holland 2166, Belgien 2404,
Frankreich 850, Vereinigte Staaten 1390, von anderen Ländern 305,
Stroh- und Holzpappen 188692, Gesamteinfuhr 479832 Zentner.
— Die Ausfuhr an Schreib- und Druckpapieren und Kouverts
betrug in derselben Periode im Ganzen 48744 Zentner und ging
nach Frankreich, den Vereinigten Staaten, Kanada und anderen
britischen Besitzungen.
Die in den britischen Inseln betriebene Kouvertfabrikation
ist ein sehr bedeutender Zweig der Stationeriewarenfabrikation
geworden und dies hat veranlasst, dass den in diesem Fabrikations-
zweige verwendeten Maschinen Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Nimmt man als Grundlage die Herstellungskosten von 100000 Kou-
verts, so erfordern diese letzteren zu ihrer Fertigstellung jetzt
19 verschiedene Verrichtungen, während früher nur vier nötig
waren. Vor vierzig Jahren waren zur Herstellung von 100000
Kouverts 434 Stunden erforderlich. Jetzt hingegen werden sie in
31 Stunden und 33 Minuten hergestellt, und trotzdem dass die
Löhne heute höher sind, betragen die Arbeitskosten jetzt 17 Schilling,
während sie früher sich auf 91 Schilling beliefen.
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Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Vereinsleben.
-- Berlin, 8. April. Der Gehilfen- Ausschuss des Bundes
der Berliner Buchdruckereibesitzer hat sich in folgender
Weise konstituiert: Hugo Michaelis, Vorsitzender, Franz Jaensch,
stellv. Vorsitzender, Bernhard Spittel, Schriftführer, Otto Müler,
stellv. Schriftführer. — Die nächste ordentliche Bundesversamm-
lung findet am Mittwoch, den 25. April, abends 7¾ Uhr im
Vereinshause statt; im Anschluss an dieselbe wird um 9 Uhr in
einer ausserordentlichen Versammlung die Beratung der Neben-
Satzungen für das Schiedsgericht und die Unterstützungskasse des
Bundes vorgenommen werden.
* Leipzig. Am 6. April fand in der Buchdrucker-Lehranstalt
die Entlassung der Buchdruckerlehrlinge in der hergebrachten feier-
lichen Weise statt. Zur Entlassung gelangten insgesamt 105 Schü-
ler, von diesen werden 25 (12 Setzer und 13 Drucker) noch einen
einjährigen Kursus an der Königlichen Kunstakademie auf Kosten
der Innung absolvieren. Mit Prämien wurden 46 Schüler bedacht.
Schliesslich wurde noch das Ergebnis eines Preisausschreibens für
Angehörige der ersten Setzerklasse bekannt gegeben. Von den
eingegangenen 17 Accidenzentwürfen wurden durch die Preisrichter
(Herren Direktor Brückner, Böhme und Schwarz) die Arbeiten der
Schüler Volkmann, Jahn und Pfister der Preise und die Arbeit
Bernhardt's einer lobenden Erwähnung für würdig befunden.
* Leipzig. Am Montag, 9. April fand im Saale des Deutschen
DBuchhändlerhauses eine vom Vorstand der Innung Leipziger Buch-
druckereibesitzer (Zwangsinnung) berufene und vom Innungsvor-
sitzenden Herrn Johs. Baensch-Drugulin geleitete, von etwa 1000
Personen besuchte Versammlung der bei den Innungsmitgliedern
beschäftigten Gehilfen behufs Wahl des auf Grund von $ 95 der
Reichs-Gewerbe-Ordnung in Verbindung mit $ 42 des Innungs-
statuts zu errichtenden Gehilfen- Ausschusses statt. Aus der
durch Zuruf vorgenommenen Wahl gingen hervor als Mitglieder
die Herren: Otto Riedel, Fr. Zschauer, Karl Engelbrecht, Wilhelm
Fuchs, Georg Kretzschmar; als Stellvertreter die Herren: Karl
Möbius, Georg Löblich, Paul Hähnert, Karl Zeymer, Max Rossel.
$
Sprechsaal.
| Berlin. Am 31. März ist hier der Verlagsbuchhändler Herr
Dr. Paul Parey im Alter von 60 Jahren gestorben, der sich
namentlich um den Börsenverein der Deutschen Buchhändler als
dessen früherer zweiter bez. erster Vorsteher Verdienste erworben
hat. Parey war am 23. März 1840 geboren und begründete 1869
seine Selbständigkeit, indem er als Mitinhaber in die Verlags-
buchhandlung Wiegandt & Hempel in Berlin eintrat. 1873 wurde
die Firma in Wiegandt, Hempel & Parey umgeändert und 1881,
nachdem sie 1877 in den alleinigen Besitz Parey’s übergegangen
war, in Paul Parey. Der Verstorbene pflegte namentlich den
Gartenbau, die Landwirtschaft und die Forstwissenschaft und ver-
stand seinem Geschäft einen grossartigen Aufschwung zu geben.
Seine Verdienste um die Landwirtschafts- Wissenschaft veranlassten
die Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg, ihn bei Gelegenheit
seines 25jährigen Geschäftsjubiläums zum Dr. phil. honoris causa
zu ernennen. Auch war Parey Inhaber des Eisernen Kreuzes.
Sch. Berlin. Am 1. April feierte der Hilfsfaktor in der Kaiser].
Reichsdruckerei, Herr Gustav hinen, sein B0jähriges Berufs-
jubiläum. Derselbe trat am 1. April 1850 seine Lehrzeit in der
Buchdruckerei von Adolph Müller in Brandenburg a. H. an, nach
deren Beendigung er in der Buchdruckerei von E. Baensch in
Magdeburg, später in Stettin, Stralsund, Danzig und Berlin kon-
ditionierte, seit 1880 fand er dauernde Stellung in der Kaiserl.
Reichsdruckerei, wo er vom einfachen Setzer bis zu seiner jetzigen
Stellung hinaufrückte. Die zahlreichen und wertvollen Jubiläums-
gaben, Adressen und Telegramme zeugten von der allgemeinen
Beliebtheit, deren sich der Jubilar überall erfreut; möge es ihm,
der sich noch in seinem Alter der vollen Mannesfrische und Kraft
erfreut, vergönnt sein, seine jetzige Stellung noch recht lange Zeit
auszufüllen, und ihm später ein ruhiges Alter beschieden sein!
§ Dresden. Am 1. April feierten die Mitglieder der Königl.
Hofbuchdruckerei von C. C. Meinhold & Söhne das fünfzigjährige
Geschäfts- und Berufsjubiläum des Maschinenmeisters Herrn
Alexander Krempel im Saale des Stephanienhofes. Eingeleitet
wurde die Feier durch einen Prolog, gesprochen von Fräulein
Nr. 15
Dolze, woran sich die Übergabe des Festgeschenkes der Gehilfen-
schaft reihte. Alsdann gab Herr Faktor Liebe einen Rückblick
über die Thätigkeit des Gefeierten, worauf der Prinzipal. Herr
W. Meinhold, unter wohlwollenden und anerkennenden Worten ein
wertvolles Geschenk überreichte. Auch die verwandten Berufs-
zweige, die Lithographen und Steindrucker des Geschäfts, ehrten
den Jubilar durch Uberreichung eines sinnigen (Geschenk: unter
kerniger Ansprache des Herrn Oberlithographen Schluckwerder.
Weiter erschien eine Deputation des Dresdner Buchdrucker-Vereins,
um ein hübsch ausgeführtes Diplom in Prachtrahmen zu über-
reichen. Auch seitens des Deutschen Buchdrucker-Vereins hatte
man des braven Arbeiters gedacht und im Auftrage von dessen
Vorstand erschien Herr Buchdruckereibesitzer Oskar Siegel, um
in markigen Worten dem Ausdruck zu verleihen, was das über-
reichte kunstvolle Diplom besagt; letzterem war noch ein beson-
deres Ehrengeschenk hinzugefügt. Verschiedene Freunde und
Kollegen sandten telegraphisch ihre Glückwünsche. Unter Gesang,
einigen auf das Fest bezüglichen Liedern und verschiedenen an-
deren Darbietungen endete die ernste Feier, um dem anderen Teile,
dem geselligen, sein Recht werden zu lassen. Es wurden noch
mancherlei Toaste im Laufe des Abends ausgebracht, welche alle
in dem Wunsche auf das fernere Wohlbefinden des Jubilars aus-
klangen, und erst in später Stunde fand diese hübsche Feier ihren
Abschluss,
o. Hamburg. Am Sonntag, 1. April, feierte Herr Buchdruckerei-
besitzer E. A. Christians sein 25jähriges Geschäftsjubiläum,
verbunden mit dem 160jährigen Bestchen der Druckerei.
Aus diesem Anlasse hatten sich schon in früher Morgenstunde in
dem in der Beneckestrasse 16 belegenen Hause des Jubilars Ver-
treter von Vereinen, sowie das Personal der Firma, Freunde und
Bekannte des Jubilars in grosser Anzahl eingefunden. Prächtige
Blumenspenden und sonstige Angebinde liefen im Laufe des Vor-
mittags ein, und stundenlang wurde das Haus von Gratulanten
nicht leer, die zum Theil durch immer neue Spenden ihre Achtung
und Verehrung zum Ausdruck brachten. — Am Abend hatte Herr
Christians seine Mitarbeiter und Freunde zu einem Festessen und
Ball im Konzerthaus Hamburg (früher Gebr. Ludwig) eingeladen.
Speisen und Getränke mundeten aufs vortrefflichste, Reden und
Toaste launigen und ernsten Inhalts wechselten in zahlreicher
Reihenfolge ab und der Tanz hielt die Theilnehmer bis zum frühen
Morgen zusammen. — Auch in der Ferne hatte man in herzlicher
Weise des Jubilars gedacht, und zahlreiche Depeschen und Glück-
wünsche trafen im Laufe des Tages ein. Der Deutsche Buch-
drucker-Verein in Leipzig übersandte ein kostbares Diplom. Meh-
rere Angestellte der Firma wurden durch wertvolle Geschenke aus-
gezeichnet.
L. Leipzig. Am Freitag, den 6. April, veranstaltete der Leip-
ziger Buchdrucker-Verein zu Ehren der 50jährigen Be-
rufsjubiläen der Herren Wilhelm Siegert und Wilhelm Gasch in
der Bauerschen Brauerei einen Kommers, welcher einen sehr
schönen Verlauf nahm. Bei Eröffnung desselben wurden die Jubi-
lare und die zahlreich Erschienenen durch eine Ansprache vom
Vorsitzenden begrüsst und die Verdienste der Jubilare um den
Verein und um das Kassenwesen hervorgehoben; insbesondere
wurde erwähnt, dass Herr Siegert bereits 29 Jahre dem Kassen-
vorstande der Zweiten Kasse angehört. Alsdann fanden sich ver-
schiedene Redner veranlasst, den Jubilaren ihre Anerkennung zu
zollen, wobei auch, wie es bei derartigen Anlässen Gebrauch ist,
vom Verein ein Angebinde überreicht wurde. Die Zwischenpausen
wurden durch Musik und gediegene Gesänge des (iesangvereins
Typographia in angenehmer Weise ausgefüllt. Die Festlichkeit war
als eine recht gelungene zu bezeichnen und wird sowohl den Jubi-
laren, als auch den Teilnehmern in freundlicher Erinnerung blei-
ben. — Von anderer Seite wird ues berichtet, dass das Jubiläum
des Herrn Siegert auch im Tauchnitz'schen Geschäfte mit grosser
Herzlichkeit begangen wurde. Hier erschienen auch als Gratu-
lanten Herr Buchdruckereibesitzer Theodor Naumann, der dem
Jubilar namens des Deutschen Buchdrucker-Vereins ein prächtiges
Diplom überreichte, und mit Herrn Buchdruckereibesitzer Adolf
Frankenstein an der Spitze eine Deputation der Gesellschaft Typo-
graphia, welche deren Glückwünsche überbrachte. — Das Personal
der Buchdruckerei B. Tauchnitz veranstaltete zu Ehren seines Jubi-
lars in der Thieme'schen Brauerei einen Kommers mit Familien-
angehörigen, welcher in schönster Weise verlief.
+ Leipzig. Eine Feuersbrunst, die am 7. April, Abends
nach 7 Uhr im Hintergebäude des Herrn Buchdruckereibesitzer
Curitz gehörigen Hauses Nr. 11 der Glockenstrasse, in dem sich
Nr. 15
die Barth'sche Druckerei (Gutenbergdruckerei) mit befindet, aus-
brach, hat auch Angehörige des Buchdruckgewerbes schwer be-
troffen. Das Feuer brach im Keller des Grundstücks aus, wo ein
Lehrling einer im ersten Stockwerk befindlichen Celluloidwaren-
fabrik mit dem Aufschichten leerer Kisten beauftragt war. Hier-
bei ist durch einen unglücklichen Zufall die Petroleumlampe, die
am Thürpfosten der Kellerthür hing, herabgefallen und zerbrochen,
das brennende Petroleum hat umherliegende Holzwolle und Celluloid-
abfälle ergriffen und das Feuer hat sich alsdann mit so rasender
Schnelligkeit nach oben verbreitet, dass, obwohl die Feuerwehr als-
bald zur Stelle war, das Gebäude grossenteils ausbrannte und acht
Personen sich nicht mehr zu retten vermochten. Sie sind jedenfalls
in den mit Mächtigkeit auftretenden giftigen Dämpfen erstickt und
erst dann teilweise vom Feuer ergriffen worden. Unter den auf
so furchtbare Weise plötzlich ums Leben Gekommenen, 4 Erwach-
sene und 4 Kinder, befindet sich auch der Buchdruckereibesitzer
Herr Emil Barth und dessen beide Söhne Werner (10 Jahre) und
Fritz (7 Jahre), die gekommen waren, um den Vater aus dem Ge-
schäft abzuholen, ferner aus der Barth’schen Druckerei der Buch-
halter Alfred Faber und die Kontoristin Martha Elitzsch. Sie sind
betäubt niedergesunken, bevor sie den Ausgang aus dem Kontor
erreichen konnten. Der im 3. Stock wohnende Hausmann und
Feuermann hat sich durch einen Sprung aus dem Fenster auf ein
benachbartes Dach zu retten versucht, hat sich dabei aber schwer
verletzt. Das schreckliche Unglück erweckt in der ganzen Stadt
und in allen Berufskreisen lebhafteste Teilnahme.
As, Leipzig. Die Typographische Gesellschaft hatte vor
kurzem ein Preisausschreiben für ihre Mitglieder erlassen und
zwar handelte es sich dabei um eine Revision der im Jahre 1880
von ihr geschaffenen Titelregeln unter Berücksichtigung der in
den verflossenen 20 Jahren gemachten Fortschritte und der ver-
änderten Geschmacksrichtung. Als Text war der des früheren
Kommissionstitels gewählt. Es erfolgten 36 Einsendungen. Das
Preisrichterkollegium bestand aus den Herren Prof. M. Honegger,
Th. Naumann, A. Merz, C. Gerke, G. R. Rost, R. Züberth und
H. Schwarz. Dasselbe hat die 36 Titel eingehend geprüft und
die Arbeiten der Herren Fr. Bauer, E. Wetzig, J. Trub und
E. Rauschenbach für die vorliegenden besten Lösungen der ge-
stellten Aufgabe erklärt. Es wird Aufgabe einer noch zu wählen-
den Titelkommission sein, auf Grund des früheren und jetzigen
Unterlagenmaterials sowie an der Hand des kritischen Gutachtens
der Preisrichter eine eingehende Verarbeitung der Titelfrage vor-
zunehmen und ist vorauszusetzen, dass aus dieser Sammel-Arbeit
allgemein gültige und praktische Grundsätze für die Titelbehand-
lung wieder hervorgehen werden.
Posen. Die Merzbach’sche Buchdruckerei, in deren Ver-
lage auch das „Posener Tageblatt“ erscheint, hatte am Sonntag,
den 1. April, einen Fest- und Ehrentag. Es galt der Feier der
vor 50 Jahren erfolgten Gründung des Geschäfts. Das Ge-
schäftshaus war im Innern und Aussern festlich dekoriert und in
dem für die Feierlichkeit bestimmten grossen und auf das schönste
geschmückten Raume hatten sich zur Teilnahme an derselben zahl-
reiche Ehrengäste aus den höchsten amtlichen und gesellschaftlichen
Kreisen der Stadt, ferner das gesamte Geschäftspersonal, die In-
haber der Firma, die hochbetagte Witwe des Gründers des Ge-
schäfts, Frau C. Merzbach, und der derzeitige Leiter Herr Buch-
druckereibesitzer Bruno Merzbach, sowie einige Familienangehörige
eingefunden. Die Feier wurde mit dem vom Sängerchor des
Personals weihevoll vorgetragenen „Das ist der Tag des Herrn“
eröffnet, worauf Herr Merzbach eine längere Ansprache hielt, in
der er eine interessante Übersicht über die Entwickelung des im
bescheidensten Massstabe begründeten, heute aber 150 Personen
beschäftigenden Geschäfte gab und allen Förderern dieser Ent-
wickelung herzlichen Dank aussprach. Redner schloss mit einem
lebhaft aufgenommenen Hoch auf den Kaiser und König. Darauf
feierte namens der Angestellten der Firma Herr Schriftsetzer
Goldschmidt in längerer Ansprache den verstorbenen Gründer des
Geschäfts und dessen jetzige Inhaber und überreichte als Ehren-
gabe des technischen Personals ein künstlerisches Gebilde, das den
Gründer der Firma darstellt, zugleich die Glückwünsche seiner
Auftraggeber überbringend. Die Glückwünsche der Redaktion,
Expedition und des Kontorpersonals brachte Herr Redakteur
Flammer zum Ausdruck und überreichte zugleich ein künstlerisch
ausgestattetes Album mit den Photographien der Redakteure, Mit-
arbeiter, Geschäftsführer und Kontoristen. Der Arbeiter- Ausschuss
der Merzbach’schen Buchdruckerei, die Ortskrankenkasse Nr. 2 für
Buchdrucker, Lithographen und Steindrucker zu Posen, der Vor-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
153
stand des Ortsvereins Posen des Verbandes Deutscher Buchdrucker
und die Vereinigung polnischer Buchdrucker zu Posen liessen durch
Vertreter und Deputationen sehr herzlich gehaltene Adressen über-
reichen, der Senefelderklub beglückwünschte die Firma durch eine
Deputation und Vertreter von Firmen, mit denen das Haus Merz-
bach in Geschäftsverbindung steht, überbrachten Glückwünsche
und Jubiläumsgaben. Der Deutsche Buchdrucker-Verein und dessen
Kreis VII (Sachsen) hatten Glückwunsch-Telegramme gesandt. Herr
Merzbach dankte allen Glückwünschenden herzlich und teilte mit,
dass die Firma aus Anlass des Jubiläums der Haus-Unterstützungs-
kasse 3000 oA. spende, um sie zu einer Krankenzuschusskasse zu
erweitern. Gehilfen, welche 10 bez. 20 Jahre und darüber thätig
sind, sollen fortan besonders ausgezeichnet werden, ebenso die
Arbeiter. Den Lehrlingen wird die Lehrzeit fortan um ein halbes
Jahr gekürzt und das Kostgeld erhöht. Mädchen, welche ununter-
brochen 3 oder 5 Jahre bei der Firma thätig sind, erhalten Prä-
mien; wenn sie bis zu ihrer Verheiratung im Geschäft bleiben,
Beihilfen zu ihrer Aussteuer. Um diesen Bestimmungen sofort
praktischen Ausdruck zu verleihen, wurden bereits am Jubiläums-
tage alle über 10 Jahre im Geschäft thätigen Arbeitnehmer mit
entsprechenden Geldprämien bedacht. Zum Schluss seiner An-
sprache überreichte Herr Merzbach der Expedientin Ida Lobstein,
die auf eine zehnjährige ununterbrochene Thätigkeit im Geschäft
zurückblickt, als besondere Auszeichnung eine goldene, das Mono-
gramm der Firma tragende, mit entsprechender Widmung ver-
sehene Brosche. Herr Goldschmidt nahm dann nochmals das Wort,
um der Firma namens der Angestellten für die hochherzigen Gaben
zu danken, worauf der Sängerchor die Feier mit der Beethoven-
schen Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, abschloss.
Am Abend hatte Herr Merzbach die Mitglieder der Redaktion
und Expedition und die technischen Leiter in Mylius’ Hötel zu
einem Abendessen um sich versammelt, das, gewürzt durch ernste
und launige Reden, einen überaus herzlichen Verlauf nahm. Eine
grössere Feier für die Angestellten der Firma ist mit Rücksicht
auf die Fastenzeit bis nach Ostern verschoben worden.
+ Aus Thüringen. Der Thüringer Zeitungsverleger-Verein
hielt am 11. März eine gut besuchte Versammlung im Hötel From-
mater in Gera ab. Aus den Verhandlungen derselben ist das
Folgende zu erwähnen. Der Verein hatte sich seinerzeit in An-
gelegenheiten des Post-Zeitungstarifs petitionsweise an den Reichs-
tag gewandt; darauf wurde ihm seitens des Reichstagsbüreaus die
Erledigung dieser Petition durch die Beschlüsse des Reichstags
angezeigt. Vom Mitteldeutschen Zeitungsverleger-Verein war an
den Thüringer Zeitungsverleger-Verein die Anregung gerichtet
worden, in einen Austausch der Vereinsschriften einzutreten. Man
versprach sich zwar von einem solchen Austausch keine grossen
Erfolge, da die Interessen der beiden Vereine doch nicht so ganz
gleichartige seien, indessen beschloss man doch, auf die Anregung
insbesondere in Rücksicht auf die anzustrebende möglichste Gleich-
mässigkeit in den zuzugestehenden Rabattsätzen einzugehen. Im
übrigen wurde die Meinung ausgesprochen, dass für die Zwecke
des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins die „Zeitschrift für Deutsch-
lands Buchdrucker“ und der durch dieselbe ermöglichte Meinungs-
austausch genüge. Weiter kamen die auf allen Gebieten eingetretenen
und auch für den Buchdruckereibesitzer und Zeitungsverleger be-
deutsamen Preiserhöhungen zur Sprache, und es wurde namentlich
von Herrn Kaltenbach-Eisenberg nachdrücklich betont, dass die
eingetretene Erhöhung der Papierpreise sowie die Steigerung der
sonstigen Ausgaben im Buchdruckereibetriebe dringend darauf hin-
wiesen, auf eine Steigerung der Erträgnisse aus den Inseraten
bedacht zu sein, und zwar in erster Linie dadurch, dass man die
Rabattsätze in den engsten Grenzen halte. Die Anwesenden er-
kannten das Zutreffende dieser Ausführungen durchaus an, und es
wurde sodann beschlossen, den gegebenen Anregungen entsprechend
zu handeln. Schliesslich wurde noch ein Meinungsaustausch über
die landläufigen Schleuder-Anzeigenangebote gepflogen und von
mehreren Teilnehmern eine Reihe solcher Angebote zur Kenntnis
der Versammlung gebracht. Dieselbe war einstimmig der Ansicht,
dass derartige Angebote im Interesse der Presse einmütig zurück-
gewiesen werden müssten, und die Versammlungsteilnehmer werden
sicher nach dieser Ansicht auch handeln. Nach Erledigung einiger
vertraulicher Angelegenheiten wurde die Versammlung sodann ge-
schlossen.
+ Aus Schlesien. Mit einem höchst verlockenden Angebot
beglückt Hermann Hillger's Verlag in Berlin die deutsche Zei-
tungspresse. Die Firma hat ein grösseres Werk von Professor
Kürschner, ein Lexikon des deutschen Rechts, in Vorbereitung
154
und möchte dafür auf recht billige Weise in der Presse agitieren.
Sie bietet also den Verlegern das Werk zum Ordinärpreise von
48 o und 30 Artikel über Gegenstände aus den Reichsgesetzen
an und verlangt dafür als Gegenleistung die Aufnahme von 40
Anzeigen, die nach Abzug von 331, Prozent Rabatt 427 œ kosten
würden, sowie ferner die Aufnahme von 10 Reklamenotizen, deren
Umfang nicht angegeben ist, für die aber nach den buchhändle-
rischen Gepflogenheiten eine ansehnliche Grösse angenommen wer-
den kann. Nun haben die juristischen Artikel etwas Verführerisches
an sich und Hilger schätzt sie denn auch mit 5—10 o% pro Stück
ein. Aber derartige Artikel werden heutzutage selır zahlreich für
1—3 AM. angeboten und das ganze Geschäft, das Hillger anbietet,
gestaltet sich somit zu einem solchen, bei dem lediglich der An-
zeigenauftraggeber einen Vorteil zu erlangen gedenkt, Ob auf
dieses glänzende Angebot wohl viele Verleger eingehen werden?
$ Weimar. Wie in der vorigen Nummer bereits kurz mitgeteilt
worden, ist am 1. April der hiesige Hofbuchdruckereibesitzer und
Verlagsbuchhändler Herr Hermann Böhlau nach langen schweren
Leiden gestorben, nachdem er bereits 1895 sein Geschäft an die
beiden jetzigen Besitzer Herren Albert Hartung und Gerhardt
Demmering abgetreten hatte, und am 3. April ist er unter all-
gemeinster Beteiligung zu seiner letzten Ruhestätte gebracht wor-
den. Uber den Lebensgang des Verstorbenen sei heute noch folgen-
des mitgeteilt. Hermann Böhlau war der Sohn eines Juweliers
in Halle, wo er am 7. September 1826 geboren wurde, und kam
bereits im Jahre 1850 nach Weimar. Hier brachte er nicht nur
seinen Verlag, dessen Schwerpunkt die grossen Ausgaben von
Luther und Goethe bilden, sowie seine Druckerei, die hervorragend
in wissenschaftlichen Arbeiten thätig ist, zu grosser Bedeutung,
sondern er nahm in jüngeren Jahren auch lebhaften Anteil an
dem kommunalen und Vereinsieben Weimars und namentlich an
der Thätigkeit der Goethe- und Shakespeare-Gesellschaft, wofür
er u.a. vom Grossherzog Karl Alexander mit dem Ritterkreuz
erster Klasse des Hausordens der Wachsamkeit oder vom weissen
Falken ausgezeichnet wurde. Das besondere Bestreben und der
schöne Ehrgeiz des Verstorbenen war es aber namentlich, die
Druckerei in jeder Hinsicht zu einer mustergültigen auszugestal-
ten, wie man sie sonst nur in den Grossstädten Deutschlands an-
trifft, und zwar nicht bloss mustergültig durch die Einführung
und Benutzung aller technischen Erfindungen der Neuzeit, sondern
ebenso schr auch durch die von ihm dem Personal gewährten
Erleichterungen und die mannigfache Fürsorge, welche er seinen
Mitarbeitern in jeder Hinsicht zu teil werden liess. Schmerzlich
bewegt waren sie deshalb alle, als am 1. Juli 1895 Herr Böhlau
sich von seinem Geschäft zurückzog, und tief bewegt standen sie
auch an seiner Gruft, um ihm den letzten Dank und das letzte
Lebewohl in die Ewigkeit nachzurufen.
4
Kleine Mitteilungen.
Preis ausschreiben. Das im Herbst vergangenen Jahres von
Verlag und Redaktion von „Boll’s musikalischer Haus- und
Familien-Kalender“ erlassene Preis-Ausschreiben auf ein Ge-
dicht und eine Komposition zu Ehren Gutenbergs und der
Buchdruckerkunst hat in seinem ersten Teile insofern seine Er-
ledigung gefunden, als von den Preisrichtern — Herrn Josef Lauf
und der Redaktion des Kalenders — das Gedicht von H. Grabe
(Stade) mit dem ersten Preis, das von Frl. Johanna Schneider (Hof)
mit dem zweiten Preis ausgezeichnet sind. Bewerbern um die
Komposition, der eines dieser beiden Gedichte als Text zu Grunde
liegen muss, stehen Abzüge der Gedichte nebst den Konkurrenz-
Bedingungen seitens der Verlagsbuchhandlung zur Verfügung.
Schriftgiesserei-Neuheiten. Die Aktiengesellschaft für
Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach be-
mustert neue Schriftgarnituren unter den Namen „Libelle“, „Sirius“
und „Saturn“ im Antiquacharakter und unter den Namen „Schöffer-
Gotisch“ und „Nero“ im gotischen Charakter, die sich als be-
achtenswerte Bereicherungen des Accidenz- und Titelschriften-
materials erweisen, da sie vielfacher wirkungsvoller Verwendung
fähig sind. — Die Schriftgiesserei Genzsch & Heyse in
Hamburg hat ein fein ausgestattetes Probenheft ihrer neuesten
Schriften und Ornamente herausgegeben, dessen Inhalt demjenigen
des in Nr. 5 besprochenen Probenheftes der Schriftgiesserei
E. J. Genzsch in München entspricht und gleich interessant und
beachtenswert ist.
Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
Nr. 15
Gutenberg-Postkarten in hübscher, einfarbiger Ausführung liegen
uns von der Firma Graphische Verlags-Anstalt, P. Gold-
schmidt, in Halle a. S. vor. Als charakteristischen Hauptschmuck
zeigt die eine Gutenberg nach dem v. Heuss’schen Kolossalgemälde
in der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M., die zweite giebt ein
Brustbild Gutenbergs von einem ungenannten Künstler und die
dritte zeigt Gutenberg, wie ihn Thorwaldsen in der Statue des
Mainzer Denkmals und in dessen beiden Reliefs dargestellt hat.
Die Karten, von denen 6 Stück für 50 Pf. postfrei versandt werden,
empfehlen sich zu den bevorstehenden Festlichkeiten von selber.
2
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Enrique Brandt, Litho-
graphische Anstalt, Buch- und Steindruckerei, Kunst- und Papier-
handlung in Hamburg hat ihre Geschäftslokale nach Hohe
Bleichen 22 verlegt. — Die Firma Schell’sche Buchruckerei, Krämer
& Schell in Heilbronn, wurde geändert in Schell'sche Buch-
druckerei Viktor Krämer.
Aktiengesellschaften. Die Aktiengesellschaft „Danziger All-
gemeine Zeitung“ in Danzig hat beschlossen, ihr Grundkapital
durch Ausgabe von 50 neuen Aktien zu 200 o% um 10000 A. zu
erhöhen. — Die „Deutsche Tageszeitung“, Druckerei und Ver-
lag, Aktiengesellschaft in Berlin, erzielte im letzten Geschäftsjahr
einen Reingewinn von 36546 o% bei 500000 o Aktienkapital. —
Die Aktiendruckerei und Verlag der „Neuen Bürgerzeitung“
in Neustadt a. Hdt. hatte 1899 einen Reingewinn von 20878 ch
bei einem Aktienkapital von 120000 % — E. Mühlthaler's Buch-
und Kunstdruckerei A.-G. in München erzielte 1899 einen
Reingewinn von 101340 o% Das Aktienkapital beträgt 750000 M
— Die Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt,
A.-G. in Berlin, hatte 1899 bei einem Aktienkapital von 1600000 o%
einen Reingewinn von 32227 AM und verteilt 13, % Dividende.
Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 31. März
der Schriftsetzer Herr Angust Meyer bei der Firma Ramm d See-
mann in Leipzig. — Am 3. April feierte der Obermaschinen-
meister Herr Wilhelm Scharnhorst, seit 1869 in der Buchdruckerei
von Karl Schünemann in Bremen in Stellung, sein 50jähriges
Berufsjubiläum. — Die Buchbindereifirma Wilh. Thömsgen in
Leipzig beging am 5. April ihr 50jähriges Bestehen. — Der
seit 45 Jahren in der Königl. Hof- und Universitätsbuchdruckerei
Dr. C. Wolf & Sohn in München beschäftigte Schriftsetzer Herr
Johann Voglrieder feierte unlängst sein 50jähriges Berufsjubi-
läum. |
Gestorben. Am 8. April starb in Leipzig der Schriftsetzer
Herr Alex. Capra, der noch im Oktober v. J. sein 70jähriges Be-
rufsjubiläum feiern konnte.
7
Litteratur.
Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und
Musik. Verlag von Otto Elsner in Berlin. Preis pro Quartal 3 0
— Heft 11 und 12 dieser feinen Halbmonatsschrift sind wieder
reich an künstlerisch durchgeführten Illustrationen, Kunstblättern,
Kopfleisten und sonstigen Vignetten. In dem vielseitigen Texte
werden neben verschiedenen Bühnengrössen u. a. die Stadttheater
von Köln und Graz behandelt und über Musik und Theater aus-
führlich Bericht erstattet. Ferner finden sich gute poetische, dra-
matische und feuilletonistische Beiträge und der Kritik ist ebenfalls
entsprechender Raum gegönnt. Und allgemeines Interesse darf
auch vieles beanspruchen, was aus dem Wirkungskreise des Deut-
schen Bühnen-Vereins, dessen Organ „Bühne und Welt“ ist, be-
richtet wird.
Von Uber Land und Meer (Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart
— Preis pro Hett 30 9) liegen uns die Hefte 6—9 vor. Wir
greifen aus denselben das neueste Heft heraus, in dem Paul Heyse,
der geistvolle Dichter, der am 15. März sein 70. Lebensjahr
vollendete, einen hervorragenden Platz einnimmt. Die treffende
Würdigung des feinsinnigen I »2ten begleitet eine Wiedergabe des
von Franz von Lenbach gemalten Porträts wie ein Bildnis nach
neuester photographischer Aufnahme. Auch im weiteren ist das
Heft reich an Aktualitäten. Den Bildern vom südafrikanischen
Kriegsschauplatz reiht sich eine reliefartig ausgeführte Karte an,
auf der sich die Entwickelung und der Fortgang der heissen
No. 15 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 155
IV. Kreis.
Gebrüder Bauer.
VI. Kreis.
Kämpfe genau verfolgen lassen. Aus den das Leben der Gegen-
wart wiederspiegelnden Beiträgen und Bildern heben wir die Por-
träts der Hauptdarsteller im Oberammergauer Passionsspiel hervor.
Roda S.-A.: Klingelstein, Edm.
Mannheim: VIII. Kreis.
Der litterarische Inhalt ist, wie immer, gediegen und fesselnd.
Dritter Nachtrag
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Suhl: Knoblauch, Robert.
VII. Kreis.
Berlin: A. Dressel’s Verlag.
N Köhler, Bernhard.
Charlottenburg: Münch, Richard.
Chemnitz: Glühmann, Georg. Eberswalde: Eberswalder Ver-
Dresden - Löblau: Nietsch & einsbuchdruckerei (Frederich
Gröschel. & Co.
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 61. Gesamt-Nachtrag).
ll. Kreis.
Altena i. W.: Roland Kord-Ru-
wisch.
Hagen- Altenhagen: Heinr.
dowsky & Rob. Stolle,
Gu- Berlin, 7. April
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158 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 15
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| chlands Buchdrucker. &
Ur: 16. © Leao Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Vorein. —— XI. Jahrg.
Leipzig, 19. April 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buohdrucker“ erscheint jeden Donnersta Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder desu Raum. ‚für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Voreinamitglleder 25 J, für andere Auftrag ggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche
eren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 A, dei Zusendung unter Kreuzband zährlich 10 A Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozen
inzelne Nummern 30 A — Druckerei- Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder 18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei Be 25 Prozent. — Be
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1&4 1 nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Sen ee Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
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Der Deutsche Buchdrucker-Verein hat den Verlust eines treuen Mitgliedes zu beklagen. Am 13. April starb
Herr Hermann Schlüter
Buchdruckereibesitzer in Hannover,
stellvertretendes Vorstandsmitglied im Hauptvorstande und stell vertretender Vorsitzender des Kreises I (Nordwest)
| des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
‚Der Verewigte hat sich im Verein und in dessen Vorstandskollegium wie im Kreisvorstande jederzeit als
überzeugungstreues Mitglied, als thätiger und für die Berufsinteressen warm fühlender Mitarbeiter und als lieber
Kollege von herzgewinnendem Wesen bewährt. Die unterzeichneten Vorstände beklagen sein frühes Hinscheiden
und rufen ihm bewegten Herzens ein Habe Dank! in die Ewigkeit nach. |
Leipzig und Hannover, 17. April 1900.
| Der Vorstand _ Der Vorstand des Kreises I (Nordwest)
des Deutschen Buchdrucker-Vereins.. des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. Georg Jänecke, Vorsitzender.
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ilage-
2 Tarif- Amt der Deutschen Buchdrucker...
f | Berlin SW., Friedrichstrasse 239. |
` Bekanntmachung.
Am 13. d. M. starb unser verehrter Mitarbeiter im Tarif- Ausschuss der Deutschen Buchdrucker, dis
Prinzipalsmitglied für den T: Tarifkreis (Nordwest), i
Herr Hermann Schlüter
in Hannover.
Wir verlieren in demselben ein treues Mitglied unserer Tariforganisation, das sich an unserer gemeinsamen i
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Arbeit rege beteiligte und dem ein, gebührender Anteil an der ‚Verallgemeinerung. des Tarifs zu danken ist.
Die Tariforganisation wird dem Verstorbenen deshalb ein treues Gedenken bewahren.
Berlin, 14. April 1900.
Georg W. Büxenstein L. H. Giesecke
Vorsitzende.
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1 ,
160 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Amtlicher Teil.
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer
(Zwangsinnung).
Nachdem in der für den 12. April 1900 abends 8 Uhr anberaumt
gewesenen ausserordentlichen Innungs versammlung eine beschluss-
fähige Mehrheit Dreiviertel) der Mitglieder nicht erschienen war,
wird hiermit eine anderweite
ausserordentliche Innungs versammlung
für Montag, den 7. Mai 1900, abends 8 Uhr nach dem Deutschen
Buchhändlerhause (Eingang Gerichtsweg) berufen.
Tagesordnung:
1. In § 3 Ziffer 3 sind die Worte: „sowie der aus dem vorge-
nannten Lohntarife resultierenden Streitigkeiten“ zu streichen.
2. Ziffer 4 in § 3 sowie Ziffer 7 in $ 18 sind zu streichen und
die nächstfolgenden Ziffern demgemäss abzuändern.
3. In § 6 Zeile 3 soll der Satz von „Derselbe“ bis „herbeizu-
führen“ lauten: „Derselbe hat in den Fällen des $ 100g, Ab-
satz 1 Ziffer 2 der Reichsgewerbe-Ordnung in der Fassung der
Novelle vom 26. Juli 1897 in der nächsten Innungsversamm-
lung einen Beschluss über die Genehmigung des Beitritts her-
beizuführen.“
4. § 18 Ziffer 6 soll an Stelle der bisherigen die folgende Fassung
erhalten: „6. Die Feststellung bez. Genehmigung des nach § 3
Ziffer 2 mit der Gehilfenschaft zu vereinbarenden Lohntarifs.“
Die Mitglieder werden zum Besuche dieser Versammlung mit
dem Hinweise darauf eingeladen, dass in Gemässheit von $ 56
Absatz 3 des Statuts die Abstimmung über die vorstehenden An-
träge nunmehr ohne Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden
erfolgen wird.
In unmittelbarem Anschluss an die vorstehend berufene ausser-
ordentliche Innungsversammlung findet die erste diesjährige
ordentliche Innungsversammlung
mit folgender Tagesordnung statt:
1. Bericht des Innungsvorstandes über das verflossene Geschäfts-
jahr, sowie über den gegenwärtigen Stand der Innung.
. Abnahme der Jahresrechnung für 1899.
. Erlass von Bestimmungen zur Regelung des Lehrlingswesens.
. Besprechung verschiedener gewerblicher Angelegenheiten.
. Etwaige Anträge aus der Mitte der Versammlung, welche in
Gemässheit von $ 24, Abs. 2 des Statuts zugelassen werden
können, wenn keiner der Anwesenden widerspricht.
Die Mitglieder werden zu recht zahlreichem Besuche dieser
Versammlung unter Hinweis auf $ 22 der Statuten eingeladen,
wonach das Ausbleiben ohne schriftliche Entschuldigung eine
Ordnungsstrafe von 3 nach sich zieht.
Leipzig, den 17. April 1900.
Der Vorstand
der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung).
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Hundert Jahre Berliner Schriftgiessereigewerbe.
Von Hermann Smalian.
III.
Es erübrigt nun noch, diejenigen Schriftgiessereien vorzu-
führen, welche im neunzehnten Jahrhundert in Berlin bestanden
haben resp. noch bestehen. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass damals selbständige Schriftgiessereien dünn gesäet waren.
Sie bildeten vielmehr in den meisten Fällen nur den Bestand-
teil von Buchdruckereien, von denen diejenigen Buchdruckereien,
welche keine Schriften gossen, ihr erforderliches Material kauften.
Bezeichnend hierfür ist die nachstehende Anzeige aus dem
Jahre 1835:
„Meinen geehrten Geschäftsfreunden erlaube ich mir hier-
durch die Anzeige zu machen, dass ich die bevorstehende
Leipziger Ostermesse auch diesmal wieder persönlich be-
IPOD
Nr. 16
suchen und von medio Mai in meiner Messwohnung, Peters-
strasse No. 76, eine Treppe hoch, im Hause des Herrn
Rückmann, zu finden sein werde. Indem ich um gütigen
Besuch bitte, erlaube ich mir noch zu bemerken, dass ich
Muster der verschiedenen Gegenstände meines Geschäfts und
besonders Proben vieler Gattungen ganz neuer Schriften vor-
zulegen das Vergnügen haben werde. Eduard Haenel, Buch-
drucker und Schriftgiesser in Magdeburg.“
Es ist also erklärlich, dass auch in Berlin der Betrieb
einer Schriftgiesserei zuerst in Verbindung mit einer Buch-
druckerei auftritt, und zwar 1575, in welchem Jahre Leonhard
Thurneysser in dieser Stadt seine Buchdruckerei mit einer
Schriftgiesserei eröffnete. Nach dem Verfall dieses Geschäftes
blieb Berlin bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts ohne
Schriftgiesserei. Um diese Zeit errichtete der Schriftgiesser
Kanter mit Originalmatrizen von I. @. J. Breitkopf in Leipzig
und J. L. Zinck in Wittenberg eine Schriftgiesserei, und liess
durch seinen Graveur Gallner auch Stempel schneiden.
Im allgemeinen müssen aber Kanter's Lettern nicht be-
friedigt haben, denn Friedrich der Grosse liess um das Jahr
1750 herum aus dem Haag die berühmten Stempelschneider
Schmidt, Vater und Sohn, kommen zwecks Errichtung einer
Schriftgiesserei. Aber auch deren Arbeiten fanden nicht den
Beifall des grossen Königs. Er entschloss sich daher 1752,
das gesamte Material dem inzwischen von Wittenberg nach
Berlin übersiedelten Schriftgiesser Johann Ludwig Zinck für
300 Thaler zu verkaufen.
Um dieselbe Zeit trat der Schweizer Georg Jakob Decker
als Setzer in die Berliner Buchdruckerei von Grynäus, heiratete
die Tochter der Besitzerin und machte durch seine Tüchtigkeit
bald von sich reden, so dass der König ihm 1767 das Privi-
legium eines Hofbuchdruckers in Aussicht stellte, wenn er eine
vollständige französische Buchdruckerei und Schriftgiesserei auf
eigene Kosten anlegen würde. Dies ist seitens Decker’s geschehen.
Inzwischen war Zinck gestorben, dessen Schwester und Erbin
heiratete den Stempelschneider und Schriftgiesser Johann Gottlob
Francke, an welchen infolge dessen die Zinck’sche Schriftgiesserei
überging.
Während in der nunmehr Francke’schen Giesserei ein be-
sonderer Trieb zu einem hohen Ziel nicht rege gewesen zu sein
scheint, war dies in der Decker’schen um so mehr der Fall und
viele Buchdrucker und Schriftgiesser von Ruf sind in der Folgezeit
aus ihr hervorgegangen. Als einer der ersten ist J. F. Unger
zu nennen, welcher 1780 eine Buchdruckerei und 1791 eine
Schriftgiesserei errichtete, um die damals so berühmt ge-
wordenen Schriften Didot’s selbst zu giessen. Auf diese Weise
fand das beginnende neunzehnte Jahrhundert in Berlin drei
Schriftgiessereien vor, eine selbständige, die von J. G. Francke,
und zwei mit Buchdruckereien verbundene, die von Decker
und Unger. In allen drei Giessereien wurden damals unge-
fähr fünfzig Arbeiter beschäftigt und für circa 20000 Thaler
Lettern innerhalb eines Jahres gegossen.
Über die Vermehrung der Giessereien bis zum Jahre 1834
fehlt es an verlässlichen Nachrichten. In der „Geschichte des
Hauses Decker“ von Dr. Potthast wird zwar ein vorzügliches
Quellenmaterial des Berliner Buchdrucks jener Zeit geboten,
es erstreckt sich aber in erster Linie auf die Geschichte dieser
berühmten Buchdruckerfamilie, dann auch auf die der Buch-
druckereien, sehr wenig aber auf die Schriftgiessereien. Es
wird nur erwähnt, dass das Unger'sche Geschäft 1812 in Kon-
kurs geriet, die Druckerei zum Teil an G. Reimer und A. W.
Schade und die Schriftgiesserei an Trowitzsch & Sohn verkauft
wurde. Ausserdem wird noch Klage geführt, dass bis zum
Jahre 1828 die Zahl der konkurrierenden Schriftgiessereien
von 3 auf 9 gestiegen sei, ohne aber die Namen dieser
Giessereien zu nennen. Es waren vermutlich die folgenden,
zum Teil mit Buchdruckereien verbundenen: Beyerhaus, Francke,
Hayn, König, Matthes, Schneggenburger & Co., Trowitzsch &
Sohn, Vereinsbuchhandlung (Gubitz).
Nr. 16
— m = ws
Von diesen Firmen existieren heute in Berlin nur noch die
von A. W. Hayn und Trowitzsch & Sohn als Buchdruckereien. Die
Decker’sche Giesserei ging bekanntlich 1878 in den Besitz des
Deutschen Reiches über und bildet heute einen Teil der Reichs-
druckerei, die Franckesche wurde 1872 nach Danzig verlegt
und firmiert dort J. @. Francke Nachfolger, und die von
Trowitzsch & Sohn ist 1898 von der Schriftgiesserei Emil
Gursch erworben worden. Im Nachfolgenden findet der Leser
die Entstehung der heutigen Berliner Schriftgiessereien.
1834. In diesem Jahre erwerben Lehmann & Mohr die
Hamburger Filiale von F. Dressler & Rost-Fingerlin (die
heutige Schriftgiesserei Flinsch) in Frankfurt a. M. und ver-
legen sie nach Berlin. 1875 geht diese Giesserei an W. Ohm jr.,
1879 an F. W. Assmann unter der Firma Assmann & Schöne
über und firmiert nach dem Austritt Schöne’s seit 1880 F.
W. Assmann. Mit Lehmann & Mohr hatte in Berlin das
sohwächste deutsche Schriftsystem, der sogenannte Frankfurter
Kegel, der bis dahin in Mittel- und Norddeutschland fast
ganz unbekannt war, seinen Einzug gehalten.
1838. In diesem Jahre brennt in Magdeburg das Etablisse-
ment Eduard Haenel’s nieder, wodurch dieser veranlasst wird,
seine Schriftgiesserei nach Berlin, Potsdamer Chaussee 42d,
zu verlegen. 1856 geht dieselbe mit der inzwischen errich-
teten Buchdruckerei an Carl David und schliesslich an Wilhelm
Gronau über unter der Firma Wilhelm Gronaws Buchdruckerei
und Schriftgiesserei. `
1845 etabliert sich C. G. Schoppe in der Dessauerstrasse 1.
1854 tritt Max Denicke in das Geschäft ein und die Firma
lautet C. G. Schoppe & Co. 1868 wird diese Giesserei von
Wilhelm Woellmer erworben.
1849 etabliert sich Ferd. Theinhardt. Diese Giesserei
firmiert heute Ferd. Theinhardt’s Schriftgiesserei.
1852 kommt Robert Genrich von Stettin und wohnt erst
in der Scharrn-, dann in der Mehnerstrasse. Diese Giesserei
wird jedoch Ende der fünfziger Jahre aufgelöst.
1853 errichten Carl und Gustav Fickert unter der Firma
Gebr. Fickert eine Schriftgiesserei und fügen 1855 eine Buch-
druckerei hinzu. 1864 lösen sie die Schriftgiesserei auf und
betreiben nur die Druckerei weiter, welche inzwischen auch
in anderen Besitz übergegangen ist.
1858 errichtet Heinrich Ehlert eine Giesserei; dieselbe
firmiert 1859 Heinrich Ehlert & Co., geht 1864 in den Besitz
von C. F. Carl und 1867 in den von Emil Gursch über.
1860 etabliert Gustav Zechendorf eine Messinglinienfabrik.
1861 associiert er sich mit seinem Schwager Hermann Berthold.
Das Geschäft wird durch eine vollständig neuerrichtete Schrift-
giesserei erweitert und firmiert bis 1864 Zechendorf & Berthold.
In diesem Jahre tritt Berthold wieder aus und errichtet eine
eigene Messinglinienfabrik. Die Zechendorf’sche Giesserei löst
sich später auf.
1867 errichten Emil Gursch & Co. eine Messinglinienfabrik,
und erwerben im selben Jahre noch die Schriftgiesserei Heinrich
Ehlert & Co. Die heutige Firma lautet Schriftgiesserei
Emil Gursch. — In demselben Jahre eröffnet Wilhelm Woellmer
in der Dorotheenstrasse eine Schriftgiesserei und vereinigt 1868
die von C. G. Schoppe mit der seinigen. Die Firma lautet
heute Wilhelm Woellmer's Schriftgiesserei.
1874 wird von den Buchdruckergehilfen die Produktiv-
Genossenschaft der Berliner Buchdrucker und Schrift-
giesser errichtet. Dieselbe geht nach wenigen Jahren in
den Besitz von Herrlinger & Schmidt über, firmiert dann
Wilhelm Constabel und ist die heutige Schriftgiesserei
A. Reimann. — Im selben Jahre eröffnen Gebr. Arndt & Co.
eine Maschinbau-Anstalt und fügen derselben 1875 eine Schrift-
giesserei hinzu, welche noch heute unter derselben Firma besteht.
1889 errichtet Gustav Reinhold eine Schriftgiesserei,
erwirbt 1890 die von Emil Berger in Leipzig und vereinigt
sie mit der seinigen. 1894 erfolgt die Vereinigung dieser
Giesserei mit der Messinglinienfabrik H. Berthold. Die heutige
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
161
Firma lautet: H. Berthold, Messinglinienfabrik und
Schriftgiesserei A.-G.
Ausser diesen Giessereien bestehen in Berlin noch die von
I. Opitz und Otto Tech sowie einige Hausgiessereien.
Die vorstehende Abhandlung erhebt keinen Anspruch auf
absolute Richtigkeit ihrer Daten, weil es zum Teil schwer
war, sie für einen so langen Zeitraum herbeizuschaffen. Das
Gebotene wird aber einem Geschichtsschreiber der Buchdrucker-
kunst des neunzehnten Jahrhunderts manches Willkommene
bieten, besonders, wenn andere grosse Druckstädte mit Schrift-
giessereien ähnliches Material herbeischaffen und das hier Ge-
botene ergänzen. Immerhin dürfte aus dem obigen Material
hervorgehen, dass das Berliner Schriftgiessereigewerbe, welches
1897 bereits 150 Hand- und 125 Komplett-Giessmaschinen
mit entsprechendem Personal beschäftigte, es auch verstanden
hat, sich in den verflossenen hundert Jahren seinen Platz an
der Sonne zu erorbern und gesonnen und befähigt ist, ihn zu
behaupten.
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Gutenberg-Feier in Mainz 1900.
Das Programm für die Feier des 500jährigen Geburtstages des
Erfinders der Buchdruckerkunst ist vom Geschäftsführenden Aus-
schusse nunmehr endgültig festgestellt worden.
Den Beginn des Festes bildet die Eröffnung der typogra-
phischen Ausstellung im Kurfürstlichen Schlosse am Sonnabend
23. Juni, Mittags 12 Uhr. Abends um 7 Uhr folgt die Auffüh-
rung des Händel’schen Oratoriums „Judas Maccabäus“
(Crysander'sche Bearbeitung) in dem Konzerthause der Mainzer
Liedertafel. Um die glanzvolle Durchführung des Konzertes zu
sichern, hat sich der Vorstand der Mainzer Liedertafel mit Solisten
ersten Ranges in Verbindung gesetzt und bereits Zusagen erhalten.
Als Hauptfesttag ist Sonntag, 24. Juni, in Aussicht genom-
men. Vormittags 10 Uhr wird in der Stadthalle die akademische
Feier abgehalten. Dieselbe wird eingeleitet durch die Jubel-Ouver-
ture von Weber, welcher sich die Begrüssung der Festgäste durch
den Oberbürgermeister anreiht. Hierauf gelangt die für das Fest
eigens komponierte FVolbach'sche Cantate zum Vortrage, bei welcher
ungefähr 400 Männer- und 700 Knabenstimmen mitwirken werden.
Der Text des Tonstückes ist vornehmlich der Bibel entnommen
worden und endigt mit der Lobpreisung aus der Schlussschrift von
Gutenberg's Katholikon. Diesem Vortrage folgt die Festrede, ge-
halten von Professor Dr. Köster in Leipzig und den Schluss bildet
der Chor „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ aus der Haydn-
schen „Schöpfung“. Die Dauer der Feier ist auf 1/ Stunde be-
rechnet, so dass dieselbe gegen halb 12 Uhr ihr Ende erreicht.
Von der Halle aus begaben sich die Festteilnehmer nach dem
Gutenbergsplatze, um dem grossen Sohne der Stadt Mainz zu hul-
dig. 8—900 Männer- und 800 Knabenstimmen werden das Te
Deum von Neukomm absingen, in den Jubel der Menge mischen
sich die Donner der auf den Wällen aufgepflanzten Kanonen, das
Geläute aller Glocken und Trommelwirbel; Deputationen bringen
vor dem Denkmal ihre Glückwünsche dar. Den Schluss bildet das
Lied „Heil Dir Moguntia“, ebenso wie das Neukomm’sche Te
Deum zum ersten Male bei der Einweihung des Gutenbergdenk-
mals im Jahre 1837 zum Vortrag gebracht.
Nachmittags um 3 Uhr findet im Gesellschaftsgebäude des
Casinos „Hof zum Gutenberg“ ein Festessen statt, und zugleich
versammeln sich in der Neuen Anlage die Jünger Gutenbergs aus
Deutschland und den Nachbarländern. Mit einem Abends um
8 Uhr in der Stadthalle beginnenden Kommerse, bei welchem
die hiesigen Gesangvereine und mehrere Musikkapellen mitwirken,
gehen die Festlichkeiten des 24. Juni zu Ende.
Der 25. Juni (Montag) gilt dem historischen Festzuge. Das
über alles Erwarten hinausgehende Ergebnis der veranstalteten
Sammlungen, der Enthusiasmus, mit welchem die Mainzer Bevöl-
kerung die Zugidee aufgenommen hat, und die aus allen Bevöl-
kerungskreisen kommenden Anerbieten betr. Mitwirkung sichern
dem Zuge eine glanzvolle Durchführung. Der Zug wird sich um
10 Uhr Vorm. in Bewegung setzen. Er soll auf seinem Wege
auch die älteren Stadtviertel, namentlich auch die Augustinerstrasse
berühren, sofern nicht technische oder sonstige Schwierigkeiten
die Ausführung dieser Absicht unmöglich machen. Die Zugkom-
mission soll hierüber gehört werden. Ein grossartig gedachtes
e we
162 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
E22: SFT 09T nme rpm En N ðͤ ß. % ͤ Sn nn — ee ee A ͤ—— — mu man An ee
Kostümfest in der Stadthalle und im Stadthallegarten bildet
den Schluss des 3. Tages.
Für Dienstag, den 26. Juni, ist vorgesehen: Vormittag um
10 Uhr eine Gelehrtenversammlung im Kurfürstlichen Schlosse,
die sich mit dem zu gründenden Gutenbergsmuseum und dessen
weiterer Entwickelung befassen wird, und Nachmittags um 2 Uhr
eine Festfahrt auf dem Rheine, zu welcher der Bürgermeisterei
bereits eine grosse Anzahl von Schiffen zur Verfügung gestellt
worden ist. In Bingen und auf dem Rückwege in Eltville er-
folgt eine kurze Begrüssung der Festgäste durch die dortigen Stadt-
verwaltungen. Eine Beleuchtung der Villen längs des Rheines
und der Ufer wird zur Verschönerung der Festfahrt wesentlich bei-
tragen.
Über die Festtage hinaus erstreckt sich die geplante typo-
graphische Ausstellung in den Räumen des kurfürstlichen Schlosses.
Dieselbe wird die Fortentwickelung der Buchdruckerkunst von ihren
Anfängen bis zur Neuzeit mit Einschluss der graphischen Künste
und der verschiedenen Zweige des Buchgewerbes durch reiches
Material zur Anschauung bringen.
ZS
Aus den Gewerbskreisen Frankreichs.
Zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens der Librairie C. Rein-
wald haben die Herren Gebrüder Schleicher soeben eine fein aus-
gestattete illustrierte Broschüre erscheinen lassen. Wie sie im Vor-
wort sagen, haben sie das Datum 1899 nicht vorübergehen lassen
wollen, ohne den fünfzigsten Jahrestag des Unternehmens zu feiern
und das Gedächtnis seines Gründers in würdiger Weise zu ehren.
Diesem Vorwort folgt der vollständige Katalog der Buchhandlung,
begleitet von den Porträts und den Biographien der hauptsäch-
lichsten Autoren des Hauses. Die Herren Gebrüder Schleicher,
Neffen und Nachfolger von C. Reinwald, bemühen sich sehr, die
Traditionen des Hauses zu bewahren und den Absichten seines
Gründers zu folgen. Die Broschüre, die uns hier interessiert, ist
96 Seiten stark und enthält die Reden, die bei der für C. Reinwald
am 26. Februar 1891 veranstalteten Trauerfeierlichkeit gehalten
wurden. Ihnen folgen die von verschiedenen ausländischen Zeitungen
gebrachten Nekrologe, und zwar von der „L'Indépendance belge“
in Brüssel, dem „Genevois“ in Genf, dem „Publishers’ Weekly“
in Newyork, den „Daily News“ in London, der „Frankfurter
Zeitung“ in Frankfurt a. M. und der „Svensk Bokhandels Tid-
ning“ in Stockholm. Hieran schliesst sich der Katalog mit den
Porträts und den Biographien der Autoren, welch’ letztere Zugabe
hier eine Neuerung ist. Die typographische Ausführung des Wer-
kes wurde unserem Freunde Paul Schmidt in Grand Montrouge
anvertraut und ist, wie alle Arbeiten, die aus seinen Pressen her-
vorgehen, über alle Kritik erhaben.
Die Schüler der Journalisten- Fachschule, von der wir
seiner Zeit näheres mitgeteilt haben, sind soeben von der Theorie
zur Praxis übergegangen. Sie haben nämlich ein Journal gegrün-
det, das eine Revue der Schule sein und den jungen Journalisten
Gelegenheit geben soll, ihren Wert und ihr Talent erkennen zu
lassen. Die erste Nummer des neuen Blattes, das den Titel
„L’Epreuve“ führt, war mit einem Einführungsartikel aus der
Feder des bekannten und sehr geschätzten Pariser Chroniqueurs
Henry Fouquier versehen.
An dem von der Akademie der Schönen Künste veranstalteten
Wettbewerb um den Grossen Preis von Rom für den Kupfer-
stich haben 16 Bewerber teilgenommen, und aus dem Vorbewerb
sind 8 Bewerber, sämtlich Schüler des Herrn Jules Jaquet, als
Sieger hervorgegangen. Sie werden in einigen Tagen in den end-
gültigen Wettbewerb unter Klausur eintreten, aus dem dann der
Preisgekrönte des Jahres hervorzugehen hat. Das Ergebnis ist
aber schon jetzt ein Erfolg des Künstlers Jules Jaquet.
Das Syndikat der Pariser Presse, das aus den Direktoren
der politischen Journale besteht, hat vor einigen Tagen seine
ordentliche Generalversammlung abgehalten und mit Einstimmig-
keit für vier Jahre die abtretenden Mitglieder des Vorstandes
wiedergewählt, nämlich die Herren Baragnon vom „Courier du Soir“,
Paul de Cassagnac von der „L'Autorité“ und Poidatz vom „Matin“.
Die Herren Berthoulat von der „Liberté“ und Viktor Simond vom
„Radikal“ wurden als Stellvertreter für die kürzlich verstorbenen
Herren Fernand Xau und Valentin Simond gewählt. Das Bureau
des Syndikats setzt sich aus den Herren Paul de Cassagnac de
Valèche, Fernand de Rodays und George Rouy zusammen.
Nr. 16
Am 1. März fand in Paris das Leichenbegängnis des Herrn
Auguste Foucher statt und eine grosse Zahl Leidtragender gab
dem bekannten Maschinenbauer das Geleite zu seiner letzten Ruhe-
stätte. Auguste Foucher war Direktor des Etablissements, das sein
Vater geschaffen hatte und das nach diesem zuerst von seiner Mutter
und dann von seinen beiden Brüdern geleitet worden war. Er
war einer jener Maschinenbauer, die am meisten um die Verbesse-
rung des Materials bemüht waren, dessen man sich in der Buch-
druckerei bedient. Durch viele Veränderungen und Verbesserungen
hindurch war er schliesslich zur vollständigen Umwandlung der
Instrumente gelangt, die früher sein Vater zum Schriftguss kon-
struiert hatte, und hatte diese zu Maschinen gestaltet, die mechanisch
giessen. Die letzte Maschine, die wir ihm verdanken, ist unter
dem Namen Doppelmaschine bekannt und ermöglicht, zwei Buch-
staben auf einmal zu giessen. Auguste Foucher war bei seinen
Arbeitern ebenso beliebt, wie bei seinen Freunden. Niemals hat
sich jemand an ihn vergeblich gewandt, und das Andenken, das
er hinterlässt, wird ein dauerndes sein.
Wir haben früher davon gesprochen, dass seit dem letzten
Kongress der Buchdruckereibesitzer in Bordeaux dessen Bureau
den Wunsch ausgesprochen hatte, eines seiner Mitglieder in der
Commission supérieure du Travail zu sehen. Der Vor-
sitzende des Verbandes der Buchdruckereibesitzer, Herr Gounouil-
hou, wandte sich deshalb in Übereinstimmung mit den gefassten
Beschlüssen an die Präsidenten der Handelskammern mit dem Er-
suchen, die Kandidatur des Herrn Chamerot, Präsidenten der Buch-
drucker-Syndikatskammer von Paris, zu befürworten, und wie wir
eben hören, ist derselbe denn auch gleich im ersten Wahlgange
gewählt worden. Er wird sich demnach an der genannten Körper-
schaft in der Gruppe 14, Industrien, die auf Druck, Wissenschaften
und Künste Bezug haben, beteiligen, und zu diesem Erfolge darf
man ihn beglückwünschen.
Der ebenerwähnte Herr Gounouilhou wurde zum Offizier
der Ehrenlegion ernannt. Er ist nicht nur als Buchdruckerei-
besitzer in Bordeaux allgemein bekannt, sondern auch Journalist
und Präsident der Association syndicale de la Presse républicaine.
Diese letzteren Eigenschaften haben ihm vornehmlich die neue
schmeichelhafte Auszeichnung eingetragen.
In Frankreich werden wir jetzt, wie anderswo auch, von einer
Verteuerung der Rohmaterialien heimgesucht, und diese
Verteuerung, die, wie es scheint, noch nicht so bald ein Ende
nehmen dürfte, nötigt die Industriellen, auch ihre Produkte teurer
zu verkaufen. Die in der Syndikatskammer vereinigten Schrift-
giessereibesitzer haben denn auch die Buchdruckereibesitzer be-
nachrichtigt, dass sie sich infolge des Steigens der Preise für
Kohlen, Guss, Blei, Antimon, Zinn und Kupfer genötigt sehen,
eine Preiserhöhung bei allen ihren Produkten eintreten zu lassen.
Auch die Syndikatskammer der Buchdruckmaschinenbauer, von der
wir uns in einer der letzten Korrespondenzen der „Zeitschrift“
unterhalten haben, hat die Preiserhöhung von 6%, die sie in ihrer
Sitzung vom 20. Mai v. J. festgesetzt hatte, auf 12%, gesteigert.
Der nächste Kongress der Buchdruckereibesitzer wird
in diesem Jahre in Paris stattfinden und zwar 18.—21. Juni.
Mit seiner Organisation ist die Pariser Syndikatskammer der Buch-
druckereibesitzer beauftragt worden, und auf den sehr beifällig
aufgenommenen Wunsch des Herrn Rey wird der Kongress den
Namen Congrès de Gutenberg führen, und dem Wunsche
des Herrn Storck, dass man die Gelegenheit benütze, um den
500jährigen Geburtstag Gutenbergs zu feieın, wird auch ent-
sprochen werden. Auf jeden Fall werden an die ausländischen
Buchdruckereibesitzer Einladungen zur Feier erlassen werden, die
ihren Schluss in einem grossen Festbankett finden wird.
Die sogenannte Gemischte Kommission, die seit dem
letzten Buchdruckereibesitzer-Kongress gebildet worden ist und die,
wie wir bereits berichtet haben, aus Delegierten der Buchdruckerei-
besitzer und der Gehilfen besteht, hat in Übereinstimmung mit den
erhaltenen Direktiven die Anregung erlassen, örtliche Schieds-
gerichte zu bilden. Die erlassenen Cirkulare, die von den Herren
Gounouilhou als Vertreter des Syndikats- Verbandes der Buch-
druckereibesitzer Frankreichs und A. Keufer als Vertreter des
Französischen Verbandes der Bucharbeiter unterzeichnet sind, unter-
richten uns, dass cin jedes Mitglied der einen oder der anderen
der beiden Vereinigungen, welches eine Streitigkeit zu schlichten
hat, sich an diese örtlichen Schiedsgerichte wenden soll. Die
Parteien haben sich dann nach einem umfänglichen Reglement zu
richten.
Dieselbe gemischte Kommission hat nach dreijährigen sehr
Nr. 16
ernsten Vorstudien soeben ein Reglement für das Lehrlings-
wesen beendet und verteilt, das von den Buchdruckereibesitzern
und den Gehilfen vereinbart worden ist. Wir werden auf dieses
Reglement, dessen Behandlung uns heute zu weit führen würde,
in unserem nächsten Berichte zurückkommen.
Am 27. März hat eine grössere Feuersbrunst die bedeutende
Druckerei von Paul Dupont, in der Rue du Bac d’Asnieres in
Clichy bei Paris gelegen, teilweise zerstört. Das Feuer brach im
Buchdruckmaschinensaal aus, der gleichzeitig als Papiermagazin
dient. Mehrere Maschinen und eine grosse Masse Papier haben
unter den Einwirkungen des Feuers oder des Wassers sehr ge-
litten. Die Verluste sind deshalb ziemlich bedeutend, glücklicher-
weise ist aber kein Personenunfall zu beklagen.
Paris, im Mai 1900. Albert Montreuil.
Vereinsleben.
* Hannover. Am 13. April starb hier ein in weiten Kreisen
Hannovers und des deutschen Buchdruckgewerbes hochgeschätzter
Mann, Herr Buchdruckereibesitzer Hermann Schlüter, Inhaber der
Schlüter’schen Buchdruckerei, in deren Verlage das „Hannoversche
Tageblatt“ erscheint. Der Verstorbene war geboren am 16. Januar 1846,
hat also ein Alter von 54 Jahren erreicht. Im Jahre 1862 trat
er in die Lehre bei seinem Vater, dem damaligen Inhaber der
Schlüter’schen Buchdruckerei, und ging später zu seiner weiteren
Ausbildung als Buchdrucker nach Leipzig und Paris. Am
1. Oktober 1868 übernahm er das Geschäft seines Vaters, und zwar
zunächst in Gemeinschaft mit dem Faktor Schulze, musste seine
geschäftliche Thätigkeit aber beim Ausbruch des Krieges 1870
unterbrechen, den er als Sekondeleutnant der Reserve beim 4. West-
fälischen Infanterie-Regiment mitmachte und in dem er sich das
Eiserne Kreuz erwarb. Nach Beendigung des Feldzuges widmete
er sich seinem Geschäfte, in dem er noch wenige Wochen vor
seinem Tode gearbeitet hat, übte daneben aber in einer Reihe von
Ehrenämtern eine reiche, gemeinnützige Thätigkeit aus. Nament-
lich bewies er für die Angelegenheiten seines Berufes immer ein
reges Interesse und entfaltete als stellvertretendes Vorstandsmitglied
der Sektion I (Nordwest) der Deutschen Buchdrucker- Berufs-
genossenschaft, stellvertretender Vorsitzender des Kreises I des
Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kassenführer der Kranken- und
Begräbniskasse des Buchdruckervereins in Hannover und Prinzipals-
mitglied des Tarif-Ausschusses der Deutschen Buchdrucker eine
segensreiche Wirksamkeit. Seine Berufsgenossen, seine Unter-
gebenen, die in ihm einen Chef von grösster Humanität verehrten,
und alle, die ihm sonst nahe standen, werden sein Andenken in
Ehren halten.
* Leipzig. (Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer,
Zwangsinnung.) Die Innungsmitglieder wurden am 12. April wiederum
zu einer ausser ordentlichen Innungs versammlung nach dem
Deutschen Buchhändlerhause berufen, um zum dritten Male sich
mit Statutänderungen zu befassen, die von der Aufsichtsbehörde ge-
wünscht werden. Die Versammlung, die vom stellvertretenden Vor-
sitzenden Herrn Julius Mäser geleitet wurde und der ein Vertre-
ter des Rates der Stadt Leipzig beiwohnte, war jedoch, wie das
ja bei allen Versammlungen, für welche die Anwesenheit von Drei-
vierteln der Mitglieder vorgeschrieben ist, der Fall zu sein pflegt,
zur Vornahme der Statutänderungen wieder nicht beschlussfähig
und so wird sich deshalb noch eine vierte Versammlung nötig
machen, um den Wünschen der Kgl. Kreishauptmannschaft völlig
Genüge zu leisten. Uber den Inhalt der Statutänderungen haben
wir bereits in Nr. 1 von diesem Jahre berichtet. — Die Versamm-
lung trat hierauf in die Beratung der übrigen Punkte der Tages-
ordnung ein und verhandelte zunächst über die Stiftung einer
Ehrengabe zur Ausschmückung der Gutenberghalle des Deut-
schen Buchgewerbehauses und die Beteiligung der Innung an der
Einweihung dieses Gebäudes. Der Herr Vorsitzende berichtete
kurz über die Entwickelung des Deutschen Buchgewerbehauses
unter besonderer Anerkennung der Thätigkeit des Deutschen Buch-
gewerbevereins, sowie über das, was bisher von anderer Seite zur
Ausschmückung der Gutenberghalle bereits geschehen und in Aus-
sicht genommen ist. So werden aus den Mitteln des Gutenberg-
pfennigs die Denkmäler Gutenbergs, Königs und Senefelders be-
schafft, für ein grosses Wandgemälde von Sascha Schneider und
einheitliche Schmückung der Fenster mit Glasmalereien sei der
Buchgewerbeverein bedacht gewesen, der Börsenverein habe die
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
163
Büste des Königs Albert gestiftet, der Kaiser Wilhelm habe seine
Büste selbst in Aussicht gestellt, der Deutsche Buchdrucker-Verein
gedenke eine künstlerisch ausgestaltete Rednertribüne zu stiften,
der Kreis VII dieses Vereins habe sich ein grosses gemaltes Glas-
fenster für den Nebensaal vorbehalten. Namens des Vorstandes
schlage er vor, die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer möge
für die Gutenberghalle eine Orgel stiften zur Verwendung bei den
feierlichen Festversammlungen, denen die Halle mit zu dienen be-
stimmt sei, und die hierfür erforderlichen Mittel zu bewilligen.
Die Versammlung stimmte dem Vorschlage nach kurzer Debatte
bei. Uber die Einweihungsfeierlichkeiten sind noch nähere Mit-
teilungen abzuwarten; der Vorstand sprach jedoch schon jetzt den
Wunsch aus, dass die Innungsmitglieder sich an der Feier recht
zahlreich beteiligen möchten. Sodann machte Herr Dr. Alfred
Giesecke einige vorläufige Mitteilungen über die zu veranstaltende
Gutenbergfeier. Nach denselben hat man, um nicht mit dem
Mainzer Unternehmen in Konkurrenz zu kommen, für die Feier
den 17. Juni, einen Sonntag, und für das Programm folgende
Grundzüge in Gussicht genommen: In den Vormittagsstunden eine
ernste Feier in der Gutenberghalle, an die sich ein gemeinsames
Mittagsmahl der Buchdruckereibesitzer mit Ehrengästen schliesst.
Nachmittags und Abends gemeinsame Feier der Prinzipale und
Gehilfen, bestehend in einem Festakt mit Gesängen und Festrede
sowie mit künstlerischen szenischen Darbietungen in der Albert-
halle, und einem grossen Kommers in den Räumen des Kristall-
palastes. Der Herr Vorsitzende erläuterte sodann die finanzielle
Seite des Vorhabens und beantragte, die Kosten in der Höhe von
5— 6000 Mark aus Innungsmitteln zu bewilligen. Die Versamm-
lung war mit den gemachten Vorschlägen einverstanden und stimmte
nach kurzer Debatte dem Antrage des Vorstandes zu. Nachdem
sodann noch die Herren Zürner und Mittig als Prinzipalmitglie-
der in die örtliche Verwaltungsstelle Leipzig der Untertützungs-
kasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins gewählt worden waren,
wurde die Versammlung geschlossen.
* Leipzig. Die von der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer
(Zwangsinnung) alljährlich veranstaltete Feierlichkeit der
Lossprache der ausgelernten und Aufnahme der neu
eintretenden Lehrlinge hatte am Abend des Gründonnerstag,
12. April, wieder eine zahlreiche Teilnehmerschaft aus den Kreisen
der Innung und des Lehrerkollegiums der Buchdrucker- Lehranstalt,
der Gehilfenschaft und der Eltern und Angehörigen der Lehrlinge
in dem prächtigen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses ver-
einigt. Leises Orgelspiel leitete die Feier ein, zu der Namens des
Innungsvorstandes Herr Dr. Alfred Giesecke- Teubner die Erschienenen
herzlich willkommen hiess. Nachdem sodann der Gesangverein
Typographia vom Orchester herab einen erhebenden Gesang in
vorzüglicher Weise zum Vortrag gebracht hatte, nahm der stell-
vertretende Vorsitzende der Innung und Vorsitzende des Lehrlings-
und Schulausschusses Herr Julius Mäser zu einer längeren An-
sprache das Wort, um die Lossprache und Aufnahme zu vollziehen.
Der Redner zog im Eingange seiner Ausführungen einen Vergleich
zwischen der Vergangenheit und Gegenwart in technischer und
geschäftlicher Beziehung und wies darauf hin, dass in der Gegen-
wart der Kampf ums Dasein und der gewerbliche Wettbewerb ein
äusserst scharfer, alle Kräfte anspannender und von mancherlei
Gefahren umgebener geworden sei. Da sei es denn die Aufgabe
der zur Erziehung des jungen Nachwuchses Berufenen, die jungen
Leute nach Möglichkeit zu wappnen für den Kampf des Lebens,
und das vornehmste Mittel hierzu sei eine tüchtige berufliche Aus-
bildung, unterstützt durch eine gute Schule. Redner legte dann
des Näheren dar, wie die Innung bemüht sei, für die allseitige
Ausbildung des Lehrlings in der Lehrwerkstätte, wie in der Buch-
drucker-Lehranstalt zu sorgen, und wie sie auch noch über die Lehre
hinaus bedacht sei, den jungen Gehilfen die Wege zu ebnen. Er-
gänzend müsse hierbei aber noch das Elternhaus mit eingreifen,
indem es im Einvernehmen mit Lehrherrn und Schule alles von dem
Lehrling fern zu halten sucht, was das Lehrverhältnis zu beeinträch-
tigen geeignet ist. Von den neu in den Buchdruckerberuf Eintretenden
forderte der Redner vor allem Gehorsam gegen alle diejenigen,
welche sie in dem gewählten Berufe zu fördern beflissen sind, und
von ihren Eltern Vertrauen zu den Lehrherren und zur Innung.
Den Loszusprechenden gab der Redner noch mancherlei gute
Lehren mit auf den ferneren Lebensweg und ermahnte sie, stets
bestrebt zu sein, tüchtige Buchdrucker, gute Staatsbürger und
würdige Mitglieder der menschlichen Gesellschaft zu werden. Darauf
sprach er Namens der Innung die jungen Leute von der Lehre
frei und nahm die neu eintretenden Lehrlinge in die Gemeinschaft
des Buchdruckgewerbes auf. Es folgte dann die Überreichung der
Lehrbriefe an die jungen Gehilfen und die Verlesung der neu
aufgenommenen Lehrlinge. Ein freundliches Dankwort an die
Erschienenen und ein weiterer stimmungsvoller Gesangsvortrag
des Gesangvereins Typographia beendete die schöne Feier. In einem
Nebensaale waren die Prüfungsarbeiten der losgesprochenen Lehr-
linge ausgestellt; dieselben wurden von den Anwesenden mit
dem grössten Interesse besichtigt.
$
Sprechsaal.
-s- Berlin, 13. April. Nachdem die überwiegende Mehrzalıl
der Kreisvorstände sich damit cinverstanden erklärt hat, dass der
Deutsche Faktorenbund in das Vereinsregister eingetragen
wird und zur Vornahme der für diesen Zweck notwendigen Statut-
änderungen eine Generalversammlung stattfindet, hat der
Bundesvorstand eine solche zum 14. und 15. Juli nach Leipzig
einberufen.
-t. Braunschweig, im April. Eine Einrichtung, welche bereits
viele andere Grossstädte aufweisen, ein städtisches Arbeitsamt,
ist hier ebenfalls ins Leben gerufen worden. Dasselbe vermittelt
Arbeitsgesuche und -angebote zwischen Arbeitnehmer und Arbeit-
geber unentgeltlich und erfreut sich seit Bestehen, wie wir hören,
eines guten Zuspruchs. Vorherrschend sind namentlich Arbeits-
gesuche nach weiblichen Personen. — Der Braunschweiger
Buchdrucker-Verein hielt vor kurzem ein sehr gemütliches
und gut besuchtes Tanzkränzchen mit komischen Vorträgen ab.
In Anbetracht dessen, dass zur diesjährigen Jubelfeier der Buch-
druckerkunst seitens dieses hier allbekannten Vereins grössere An-
strengungen gemacht werden sollen, wird von den sonst üblichen
weiteren Wintervergnügungen für dieses Jahr abgesehen.
J. Breslau, 1. April. Der flotte Geschäftsgang, welcher
schon lange vor Weihnachten begann, herrscht auch jetzt noch;
es gab Wochen, wo überhaupt keine Setzer zu haben waren. Die
meisten Druckereien scheinen noch auf längere Zeit gut beschäftigt
zu sein, so dass nach Fertigstellung der mannigfachen Osterarbeiten
wie Schulprogramme, Schulbücher u. dgl. nocli vollauf zu thun ist. Vor
allem wird über den Mangel an tüchtigen Arbeitskräften geklagt,
tüchtige Setzer und Maschinenmeister, auch Stereotypeure werden für
hiesige und selbst für Provinzdruckereien gesucht. An dem Personal-
mangel dürfte auch der holle Krankenstand, der gerade in den letzten
Wochen eine schon lange nicht dagewesene Höhe erreicht hat,
mit Schuld tragen. — Nachdem der Umbau der Kgl. Kunst- und
Kunstgewerbeschule vollendet, fand am 24. März die feierliche
Einweihung statt, zu der sich im festlich dekorierten Aktsaale der
Anstalt ein gewähltes Publikum eingefunden hatte. Der Minister
der geistlichen und Unterrichts angelegenheiten hatte als seine Ver-
treter einige Räte entsandt, auch waren der Oberpräsident der
Provinz Schlesien, Herzog zu Trachenberg, und noch eine ganze
Anzahl von Personen, welche im Staats- und Stadtdienste wirken,
vertreten. Besonderes Interesse hatte die Ansprache des Direktors
der Anstalt, Professor Kühn, welche die Aufgaben der Gegenwart
beleuchtete und besonders hervorhob, dass die an der Anstalt ge-
bildeten Zeichenlehrer nach vollständig neuer Methode erzogen
und dass an sie, auch von rein künstlerischem Standpunkt aus, in
Zukunft bedeutend höhere Anforderungen gestellt werden sollen
als bisher. Wenn früher ein Lehrer nur emsigen Fleiss nötig
hatte, um die Prüfung zu bestehen, so wird in Zukunft Fleiss und
Talent gefordert werden. Ohne ausgesprochene künstlerische Be-
gabung soll überhaupt niemand mehr die Lehrbefähigung für den
Zeichenunterricht erhalten. Das Streben soll darnach gehen, alles
Kopieren nach Vorlagen auszumerzen, dafür aber das Zeichnen
nach der Natur zu pflegen. Der Zusammenhang der Kunstfach-
klassen mit den kunstgewerblichen Fachklassen durch den beiden
gemeinsamen Vorbereitungsunterricht kann für die hohe Kunst nur
von Vorteil sein, denn es werden Elemente, die für sie nicht voll-
kommen geeignet sind und nur das beklagenswerte Künstlerproletariat
vermehren würden, jetzt auf den Boden des Handwerks über-
geleitet, auf dem künstlerische Kräfte sehr gesucht werden und auf
dem sie viel Gutes wirken können. Auch der zweite Redner,
Regierungspräsident Dr. von Heydebrand und der Lasa, betonte,
dass das einmütige und freudige Zusammenwirken von bildender
Kunst und Kunstgewerbe das Ziel sei, das unentwegt im Auge
behalten werden müsse. Es sind dies gewiss beherzigenswerte
164 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
Nr. 16
Gedanken und ihre Verwirklichung dürfte für die weitere Ent-
wickelung der graphischen Künste in Breslau von einschneidender
Bedeutung werden. — Auch die Gründung einer technischen
Hochschule in Breslau steht in Aussicht. Vor einiger Zeit hatte
der Herzog von Trachenberg in dieser Angelegenheit eine Audienz
beim Kaiser, dessen Stellung zu dieser Einrichtung eine wohl-
wollende sein soll, ohne Zweifel dürfte auch eine solche Anstalt
für das hiesige Druckereiwesen von grosser Bedeutung sein. — Der
Verein schlesischer Papier-Fabrikanten hat sich in seiner letzten
Versammlung für eine weitere Erhöhung der Papierpreise
ausgesprochen. Diese Nachricht hat unter den Buchdruckern sehr
befremdlich gewirkt, da dieselben nicht in allen Fällen in der
Lage sind, diese Mehrausgaben auf die Besteller abzuwälzen.
Druckereien, die durch Verträge mit Behörden auf Jahre gebunden
sind, empfinden diese Preiserhölungen sehr, da sie sich zur
Kündigung ihrer Verträge unter der scharfen Konkurrenz nur
schwer entschliessen dürften. — Der von einer Kommission des
Tarif- Ausschusses der Deutschen Buchdrucker festgesetzte Ma-
schinensatz-Tarif ist in den beiden hier in Betracht kommenden
Druckereien, Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) und „Breslauer
Generalanzeiger“ zur Einführung gelangt. — Reges Leben herrscht
in den wenigen graphischen Vereinigungen, im Faktorenverein
und dem Maschinenmeister-Verein. Letzterer hat für seine
Mitglieder einen Ausschneide-Kursus eingerichtet. Es ist dies
jedenfalls ein guter Anfang, der hoffentlich in den beteiligten
Kreisen Anklang findet. — Die Breslauer Genossenschafts-
druckerei, welche nunmehr 28 Jahre besteht, hat auch dieses
Jahr wieder einen guten Geschäftsabschluss gemacht, so dass trotz
reichlicher Abschreibungen 10 % als Dividende, gegen 12°% im
Vorjahre, gezahlt werden konnten. — Die Buchdruckerei Hugo
Conrad Tietzen ist nach dem vor einiger Zeit erfolgtem Tode des
bisherigen Inhabers auf die Herren Maximilian Goerlich und
Heinrich Neumann übergegangen, welche das Geschäft unter der
alten Firma weiterführen. — Seit Anfang dieses Jahres hat Herr
Arthur Peikert in der Neudorfstrasse eine Reparatur werkstatt
eröffnet. Bisher fehlte es oft zur Vornahme von Reparaturen an
unseren Buchdruckmaschinen an geeigneten Arbeitskräften, so dass
die Druckereien genötigt waren, wegen geringer Reparaturen die
Maschinen nach der Fabrik zu senden. Es dürfte daher diese Ein-
richtung nur mit Freuden zu begrüssen sein. — In den beteiligten
Kreisen wird in letzter Zeit die Gründung einer graphischen
Vereinigung besprochen, welche Prinzipale, Faktore und Ge-
hilfen in sich aufnehmen soll. Vielleicht gewinnt diese Anregung
noch im Gutenberg-Jubiläumsjahre Gestalt, denn es fehlt hier
thatsächlich eine solche Vereinigung und da in anderen Städten
diese Gesellschaften ungemein segensreich wirken, so müsste doch
auch hier etwas zu erreichen sein. — Von einer Guten bergfeier
ist bis jetzt noch nichts in die Öffentlichkeit gedrungen, doch dürfte
das Jahr doch wohl nicht ohne eine solche vorübergehen. — Die
städtische Schuldeputation geht jetzt ernstlich daran, unter Leitung
des neu gewählten Direktors Richhard Heyer das Fortbildungs-
schulwesen umzugestalten und es für alle Lehrlinge obligatorisch
zu machen, wie dies schon längst in anderen Grossstädten der
Fall ist. Bereits im vorigen Jahre waren einige Lehrer zum Studium
des Fortbildungsschulwesens nach Hannover gesandt worden und
die von ihnen gemachten Erfahrungen scheinen darauf hingewirkt
zu haben, dass an der Kunstgewerbeschule der Hauptwert auf den
Unterricht im gewerblichen Zeichnen gelegt werden soll. Zu diesem
Zwecke werden gegenwärtig Zeichenunterrichtskurse für Lehrer
abgehalten. — Der Unterricht an der hiesigen Buchdrucker-
fachschule soll auch erweitert werden, da vorläufig nur wöchent-
lich vier Stunden Unterricht erteilt werden, und zwar in zwei
Klassen Deutsch und Rechnen und in einer Klasse Zeichnen und
Fachunterricht. Es wird daher künftig neben Deutsch und Rechnen
an einem anderen Tage noch Zeichnen, möglicherweise auch Fach-
unterricht erteilt werden. — Die Firma C. T. Wiskott unterhält
schon seit Jahren auf ihre eigenen Kosten eine Fortbildungsschule
für ihre Lehrlinge und dieselbe soll sehr segensreich wirken. —
Am 3. April hielt der hiesige Faktorenverein seine statuten-
mässige Generalversammlung ab, deren Verhandlungen vor-
nehmlich aus Statutenberatungen bestanden, mit denen dem Bürger-
lichen Gesetzbuche und dem Statut des Deutschen Faktorenbundes
Rechnung getragen werden soll. Der Verein hat sich seit den vier
Jahren seines Bestehens in erfreulicher Weise entwickelt. Der
Vorstand, welcher den Verein seit seiner Begründung leitet, wurde
wieder gewählt und besteht aus den Herren Winter, Vorsitzender,
Hendel, Schriftführer, Spiekenheuer, Kassierer. Auf Grund des
Nr. 16
neuberatenen Statuts wurden die Herren Beck und Zöllner als
Beisitzer gewählt. — Schon früher wurde in der „Zeitschrift“
erwähnt, dass am 1. Januar 1900 die im Verlage von Dr. J. Lehmann
erscheinende liberale „Breslauer Zeitung“ auf ein achtzig-
jähriges Bestehen zurückblicken konnte. Der Nachtrag einiger kurzer
Daten über diese Zeitung dürfte deshalb noch von Interesse sein.
Die erste Nummer des Blattes erschien am 1. Januar 1820 unter
dem Titel „Neue Breslauer Zeitung“ und seit seinem Bestehen wird
es in der Buchdruckerei Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) gedruckt.
Zuerst erschien die Zeitung viermal wöchentlich in Kleinquart,
seit 1828 erscheint sie täglich. Eigentümlich ist es, dass in den
politischen Kämpfen, die dem Jahre 1848 vorausgingen, die
„Schlesische Zeitung“ die liberale, die „Breslauer Zeitung“ die
konservative Färbung zeigt. Seit dem 1. Oktober 1853 erscheint
die „Breslauer Zeitung“ morgens und mittags, seit 1. Dezember 1881
ist auch noch eine Abendausgabe eingeführt. Die streng kon-
servative Richtung der Zeitung änderte sich, als dieselbe in den
Besitz des liberalen Ed. Trewendt überging, besonders aber als
am 1. April 1862 der alte Achtundvierziger Dr. Julius Stein die
Redaktion übernahm. |
H Frankfurt a. M., 13. April. Gestern Abend hielten die Ver-
treter der hiesigen Druckereibesitzer, des Faktorenvereins, des
Journalistenvereins, des Buchhändlervereins, des Bezirks Frankfurt
des Verbandes der Deutschen Buchdrucker, sowie der Gesangver-
ein „Gutenberg“ eine Sitzung wegen gemeinsamer Abhaltung einer
Gutenbergfeier in Frankfurt. In das Bureau wurden gewählt:
Herr Buchdruckereibesitzer Osterrieth als Vorsitzender, Herr Faktor
Löw als Schriftführer und Herr Rumbler (Vorsitzender des Be-
zirks Frankfurt des D. Buchdr.-Verbandes) als Beisitzer. Es wurde
beschlossen, den 17. Juni als den Tag des Festes zu bestimmen.
Die Feier selbst soll aus einer akademischen Feier, einer Huldi-
gung am Gutenbergdenkmal, sowie aus einer Festlichkeit grossen
Stils bestehen. Ferner sollen ausser dem Direktor der Stadtbib-
hiothek noch das Freie Deutsche Hochstift, der Schriftstellerver-
band (Sitz Frankfurt), der Kunstgewerbeverein, sowie das histo-
niche Museum mit zum Arrangement herangezogen werden. Die
nächste Sitzung, zu deren Vorbereitung die Herren Reichard,
Fink und Rumbler gewählt wurden, soll am 20. ds. stattfinden.
Die Herren Adelmann, Fey und Fink werden bis dahin Umschau
nach den Lokalitäten halten. So ist denn nunmehr ein Fest zu
erwarten, wie es der Stadt Frankfurt, welche wohl das schönste
Gutenbergdenkmal besitzt, würdig ist. — Am 23. Juni werden wir
hier auch die Gelegenheit haben, den etwa 100 geschulte Sänger
zählenden Gutenbergverein aus Stuttgart, der auf der Reise
nach Mainz hier zu übernachten gedenkt, singen zu hören.
+ Leipzig. Wie die vom Deutschen Buchgewerbeverein für die
Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris eingesetzte Kommission
den Ausstellern bekannt giebt, hat der Reichskommissar für die
Weltausstellung, Herr Geheimer Regierungsrat Dr. Richter, ge-
stattet, dass die Versicherung der in der Deutschen Buchgewerb-
lichen Abteilung der Weltausstellung befindlichen Gegenstände bei
der Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buch-
drucker in Leipzig genommen werden kann. Gleichzeitig empfahl
er, dass auch die einzelnen Teilnehmer an dieser Ausstellungs-
abteilung ihre Gegenstände bei der genannten Genossenschaft ver-
sichern lassen mögen. Die Prämiensätze sind die gleichen wie
die zwischen dem Herrn Reichskommissar und dem Verbande der
Deutschen Privat-Feuerversicherungs- Gesellschaften vereinbarten.
Dieses Entgegenkommen des Reichskommissars ist für die Feuer-
versicherungs- Genossenschaft Deutscher Buchdrucker nicht ohne
Bedeutung und deshalb recht erfreulich.
As, Leipzig. Am 8. März hielt Herr E. Hirschel in der Typo-
graphischen Gesetlschaft einen Vortrag über die Typo-
graphie und das Buchgewerbe in Frankreich. Von der
Erwägung ausgehend, dass die bevorstehende Pariser Weltausstel-
lung manches Mitglied anziehen wird, gab der Vortragende ein
interessantes Bild des französischen Buchdruckerlebens und speziell
des Lebens in Paris auf Grund vieljährigen Aufenthaltes und
eigener Erfahrungen. Mit gespanntem Interesse folgte die sehr
stark besuchte Sitzung den teils humorvollen, teils lehrreichen
Ausführungen des Redners, der naturgemäss nur ein gedrängtes
Bild geben konnte, es aber dennoch verstand, möglichst viel prak-
tische Momente in seinen Vortrag einzuflechten.
P
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
— — tt
165
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Maschinen-
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre
Stereotyp-Unterlagen bei, worauf wir unsere Leser aufmerksam
machen.
Die Ostermess- und Jahres-Ausstellung des Deutschen Buchhandels,
die der Deutsche Buchgewerbeverein im Auftrage des Börsenvereins
der Deutschen Buchhändler alljährlich veranstaltet und die die im
letzten Jahre erschienenen Neuigkeiten des Deutschen Buch-, Kunst-,
Landkarten- und Musikalienhandels enthält, ist wieder in Vor-
bereitung und die Verleger sind aufgefordert worden, ihre Neuheiten
bis zum 30. April einzusenden. Die Ausstellung, die während der
Messe der Buchhändler nur diesen und alsdann bis 1. Oktober auch dem
Publikum zugänglich ist, findet dieses Jahr zum ersten Mal im
Deutschen Buchgewerbehause in dafür vorzüglich geeigneten Räumen
statt und sie wird voraussichtlich umso zahlreicher besucht werden,
als das Deutsche Buchgewerbehaus mit seinem sonstigen reichen
Inhalt an graphischen Schätzen und Merkwürdigkeiten Leipzigs
eine grosse Anziehungskraft auf das Fachpublikum wie auf das
grosse Publikum ausüben wird.
Ansichtspostkarten. Von der Hofbuchdruckerei von Greiner
& Pfeifer in Stuttgart, die sich durch ihre künstlerisch ausge-
führten farbigen Ansichtspostkarten bereits einen weit verbreiteten
Ruf erworben hat, geht uns eine neue sogenannte Riesenpostkarte
mit Ansicht zu, die ein neuer Beweis von der grossen Leistungs-
fähigkeit der Firma im farbigen Buchdruck ist. Die in Aquarell-
manier von autotypischen Platten gedruckte Karte giebt eine natur-
getreue Ansicht des Rheinfalles bei Schaffhausen und dürfte wegen
der Schönheit ihrer Ausführung ungeteiltesten Beifall finden.
Neue Fraktur-Schriftproben des „Typograph“. Die Typograph
G. m. b. H. in Berlin hat ein neues Heft der Fraktur-Schrift-
proben der kombinierten Zeilengiessmaschine „Typograph“ heraus-
gegeben, das von der Oskar Brandstetter’schen Druckerei in Leipzig
sauber ausgeführt ist und eine recht ansehnliche Zahl von Schriften
enthält. Wir finden darin nicht weniger als zehn Garnituren mit
43 verschiedenen Schriften, die sämtlich kompress und durch-
schossen von Typograph -Satzzeilen gezeigt werden. Der grösste
Teil der Schriften entfällt auf die verschiedenen Schnitte der ge-
wöhnlichen Fraktur: Es finden sich aber auch mehrere Grade ge-
wöhnlicher und fetter Schwabacher, sowie halbfetter und fetter
Fraktur. Der Schnitt sämtlicher Schriften ist vorzüglich. Binnen
kurzem soll auch ein Probeheft der Antiquaschriften der Firma
herausgegeben werden. Aus dem Hefte geht hervor, dass der
Setzmaschine in Deutschland schon eine recht ansehnliche Aus-
wahl von Schriften zu Gebote steht.
2
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen, Die Buchdruckereifirma Bleifuss & Cie.
(Inhaber Herr Hugo Eiteljörg) in Düsseldorf, Charlotten-
strasse 41, ist in Buchdruckerei Gutenberg Hugo Eiteljörge umge-
ändert worden. — In die Firma Lahrer Accidenzdruckerei Otto
Schauenburg in Lahr ist Herr Wilhelm Gross als Teilhaber
eingetreten und die Firma ist in Lahrer Accidenzdruckerei Otto
Schauenburg & Co. geändert worden. — Das Handelsgeschäft in
Firma Goslarer Nachrichten, Buchdruckerei und Verlagsgeschäft
Karl Behrmann und Ernst Jänecke in Goslar ist nach Ausscheiden
des bisherigen Mitinhabers Herrn Ernst Jänecke auf den Buch-
druckereibesitzer Herrn Karl Behrmann in Goslar als alleinigen
Inhaber übergegangen und firmiert jetzt Goslarer Nachrichten,
Buchdruckerei und Verlagsgeschäft Karl Behrmann.
Eingetragene Firmen. In Magdeburg die Firma Hermann
Lackert, Buch- und Kunstdruckerei, Inhaber Herr Buchdruckerei-
besitzer Hermann Lackert daselbst. — In Stuttgart die Firma
Theodor Sannwald, graphische Kunstanstalt und Klischeeverlag.
Inhaber Herr Theodor Sannwald daselbst. — In Zittau die Firma
W. Boehm & Co., Buchdruckerei und Verlag der „Lausitzer Neuesten
Nachrichten“, Gesellschafter sind die Herren Buchdruckereibesitzer
August Wilhelm Boehm und Schriftsteller Johann Heinrich Reitz,
beide daselbst.
Aktiengesellschaften. Die Aktiengesellschaft „Bote aus dem
Riesengebirge“ in Hirschberg i. Schl. erzielte im Geschäfts-
jahr 1899 einen Reingewinn von 43449 bei 315000 oA. Aktien-
kapital und verteilt wie im Vorjahre 30 Dividende. — Die
Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation
166 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
— EE nn nn u
The EE
in Aschaffenburg erzielte im Jahre 1899 einen Reingewinn von
180000 oA. und verteilt 12% Dividende gegen 10% im Vorjahre.
— Die Aktiengesellschaft für Maschinen-Papierfabri- `
kation in Aschaffenburg hatte 1899 einen Reingewinn von
360000 4 und verteilt 12% ͤ Dividende.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer und Zeitungs-
verleger Jacob Heinrich Walter in Kirchberg (Hunsrück) am
5. April. Konkursverwalter ist der Prozessagent Herr Peter Sterlinko
in Kirchberg. Anmeldefrist bis 19. Mai.
Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum beging am 31. März
der Schriftsetzer Herr Franz Dehnhardt in der Buchdruckerei des
„Hannoverschen Anzeigers“. — Das 50jährige Berufsjubiläum
feierte am 2. April der Faktor der „Eisenbahn-Zeitung“ in Lübeck,
Herr Theodor Sager. — Am 26. April werden es 25 Jahre, dass
Herr Friedrich Schäfer als Faktor bei Herrn Buchdruckereibesitzer
Horstmann in Frankfurt a.M. eingetreten ist. — Am 1. Mai
feiert Herr Fink in Stuttgart sein 25jähriges Jubiläum als
Gründer und Besitzer der kgl. Württembergischen und Grossherzogl.
Hessischen Hofbuchdruckerei daselbst.
Auszeichnungen,
Edwin Groening'schen Buchdruckerei in Danzig wurde aus Anlass
Dem Korrektor Herrn Rudolf Pulter in der
seines 50jährigen Berufsjubiläums das Allgemeine Ehrenzeichen
am Bande verliehen.
F
Litteratur.
Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang 4,80 14. — Das
zweite Heft des laufenden Jahrganges enthält im Texte u. a. eine
interessante, mit Satzbeispielen versehene Abhandlung über den
älteren und modernen Titelsatz, ferner grössere Aufsätze über den
modernen Holzschnitt, über das Acetylen, über Papierprüfung,
endlich eine interessante Charakteristik des Herrn Geh. Kommerzien-
rats Jänecke in Hannover, eines seltenen Jubilars, die durch ein
wohlgetroffenes Bildnis desselben an erster Stelle des Heftes er-
gänzt wird. An sorgfältig ausgeführten Musterblättern für den
Setzer- und Druckersaal, für den Tonplattenschnitt ist das Heft
besonders reich.
Buchdrucker-Studien betiteln sich lustige Skizzen mit Text in
Versen, die von der Graphischen Verlags-Anstalt (P. Goldschmidt)
in Halle a. S. in zwanglosen Heften herausgegeben werden, deren
Preis mit 55 A franko gestellt ist. Das zweite Heft dieser Skizzen
liegt uns in hübscher Ausstattung vor. Lässt sich hinsichtlich des
sogenannten Buchdruckerhumors auch über den Geschmack streiten
und sind Bilder und Verse auch recht anspruchslos, so lässt sich
vom Ganzen doch mit dem Verfasser sagen: „Geht mitunter auch
ein Spass Wohl ein wenig übers Mass, Murre nicht, in trüben
Tagen Hilft Humor dir viel ertragen!“
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giefserei fucht für Leipzig einen,
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Nr. 17.
DOERR Herausgegeben von Deutschen Buchdrucker-Verain. eo
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XII. Jahrg.
Leipzig, 26. April 1900.
Die „Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) den?
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 „, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o%
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8679), vierteljährlich 1 o%
Anzeigen: die dreigespalteno Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A, Stollenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A Für Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei
18maliger 10 Prozent, bei 20maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
1 nach Ubereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buckreworbaläus; Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. |
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. +€-
Amtlicher Teil.
Deutsche Buchdrucker-Bei rüfsgenossenschaft: `
Sektion VIII (Brandenburg).
Einladung
zur fünfzehnten ordentlichen Sektions-Versammiung
am Sonntag, den 13. Mai 1900, Vormittags !,11Uhr `
im oberen Saale des Vereinshauses, Wilhehmstrasse 118 zu Berlin.
Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht des Vorstandes für das Jahr 1899.
2. Rechenschaftsbericht pro 1899, Voranschlag pro 1900 und 1901.
3. Ergänzungswahlen von:
1 Mitglied des Sektions-Vorstandes,
Ersatzmann zum Sektions-Vorstand,
Vertrauensmännern,
Stellvertretern derselben,
Stellvertreter eines Beisitzers zum Schiedsgericht,
Delegierten zur Genossenschafts-Versammlung und
Ersatzmännern derselben.
Wahl des Rechnungsausschusses.
Bestimmung des Ortes der nächsten ordentlichen Sektions-
Versammlung.
Etwaige Anträge aus der Versammlung.
Berlin, im April 1900.
Der Vorstand der Sektion vm (Brandenburg) `
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
R. Boll, Vorsitzender.
Deutscher Buchdrucker-Verein. .
STEI MI (Brandenburg).
ui- Einladung
zur 895855 ordentlichen Kreis-Versammlung
am Sonntag, den:13. Mai 1900, Vormittags ½ 10 Uhr,
im oberen Saale des ..Vereinshauses, Wilhelmstrasse um, zu Ber lin.
Tagesordnung: `
1. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht des Vorstandes für das
Jahr 1899 und Voranschlag pro 1901, sowie Beschlussfassung
Le
EE CO Fa sl GA Fa
Ir oy Ou'n-
über die Höhe des zur Bestreitung der Verwaltungskosten des
Kreises zu erhebenden Zuschlagsbeitrages.
Vorschlag. zur Wahl:
a) von 4 Abgeordneten zur Hauptversammlung nebst 4 Ersatz-
männern,
b) des Kreisvorsitzenden sowie eines Stellvertreters,
c) von 4 weiteren Mitgliedern des Kreisvorstandes nebst
4 Ersatzmännern,
d) von 10 Vertrauensmännern nebst 10 Ersatzmännern.
. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Hauptver-
sammlung.
Wahl von 2Mitgliedern zum te für das Jahr 1900.
Bestimmung des Ortes für die Abhaltung der nächstjährigen
Kreisversammlung. l
Etwaige Anträge aus der Versammlung.
Berlin, im April 1900. |
Der Vorstand des Kreises VIII (Brandenburg)
des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Georg Ze Vorsitzender.
= Nichtamtlicher Teil.
>
ep of em
Zur Handwerkskammerfrage.
Was in Nr. 15 der „Zeitschrift“ besprochene Vor-
gehen der Handelskammer in Wiesbaden, mit ihrer
Ansicht, dass kein Angehöriger einer Zwangsinnung
de ins Handelsregister eingetragen werden könne und
dass umgekehrt kein ins Handelsregister Eingetragener einer
Zwangsinnung beitreten dürfe, die im Kammerbezirke errichtete
Buchdrucker-Zwangsinnung unmöglich zu machen, lenkt angesichts
des Inkrafttretens der Gesetzesbestimmungen über die Hand-
werkskammern die Aufmerksamkeit auf die Frage der Ab-
grenzung des Wählerkreises der Handelskammern von demjenigen
der Handwerkskammern.
172 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Die Handwerkskammern beruhen auf einem einheitlichen
Reichsgesetz und die Handelskammern auf Landesgesetzen, die
unter einander wohl schwerlich völlig übereinstimmen werden
und auch aus einer weit zurückliegenden Zeit stammen. Ist
sonach auch der Wählerkreis beider Körperschaften streng ge-
nommen bereits gesetzlich festgelegt, so ergiebt sich doch schon
aus der Ungleichartigkeit der Gesetzgebung über die Handels-
kammern, dass die Bestimmungen über die zu diesen Wahl-
berechtigten denjenigen des Reichsgesetzes über die Handwerks-
kammern nicht angepasst werden, also nicht mehr zeitgemäss
sein können, und wenn etwas geeignet ist, die Richtigkeit dieser
Ansicht zu bestätigen, so ist es die Auffassung, welche die
Handelskammer zu Wiesbaden von ihrer Vertretungsbefugnis
hat und, wie es scheint, aus den einschlägigen preussischen
gesetzlichen Bestimmungen herleitet. Denn wenn diese letztere
Auffassung als richtig erachtet werden und auch für die Zukunft
gelten sollte, so könnte weder von Zwangsinnungen, noch von
lebensfähigen Handwerkskammern die Rede sein und die Reichs-
gesetzgebung würde sozusagen von der Landesgesetzgebung
ausser Kurs gesetzt werden. Dass dies nicht angeht, leuchtet
ohne weiteres ein, und es macht sich deshalb notwendig, in
Hinsicht auf die den Kammern zuzuweisenden Personen den
landesgesetzlich geregelten Wirkungskreis der Handelskammern
dem reichsgesetzlich geregelten Wirkungskreise der Handwerks-
kammern anzupassen und zu dem Zwecke die Landesgesetze
entsprechend abzuändern.
Diesen Weg hat jetzt die sächsische zweite Kammer des
Landtags beschritten und die Frage der Abgrenzung der Handels-
kammern von den Gewerbekammern (die in Sachsen die
Funktionen der Handwerkskammern bis auf weiteres übertragen
erhalten haben) in einer Weise gelöst, die unserer Ansicht
nach recht wohl geeignet ist, vorbildlich zu sein. In Sachsen
sind ja auch im Verlaufe der Zwangsinnungsbildung Unan-
nehmlichkeiten vorgekommen, die ihr treibendes Motiv in der
künftigen Gestaltung der Zusammensetzung der Handelskammern
und der Gewerbekammern hatten, und die Regierung ist be-
flissen gewesen, den hervorgetretenen Bedürfnissen durch eine
Gesetzesvorlage gerecht zu werden. Dass diese schliesslich in
den ausschlaggebenden die Gewerbekammerwahlen betreffenden
Bestimmungen eine Gestalt erhielt, mit der sowohl die Handel-
treibenden, wie die Gewerbetreibenden und die Handwerker
zufrieden kein können, ist zum grossen Teile dem Innungs-
ausschusse der Vereinigten Innungen Leipzigs (Vorsitzender Herr
Buchdruckereibesitzer Julius Mäser) zu verdanken, der in der
Angelegenheit lebhaft agitatorisch thätig war und dem Landtage
im Petitionswege Vorschläge unterbreitete, die von diesem wie
von der Regierung im: wesentlichen angenommen wurden.
Das künftige sächsische Gesetz über die Handels- und
Gewerbekammern setzt in den Bestimmungen über die Urwahlen
zu den Gewerbekammern Folgendes fest:
Zur Teilnahme an den Urwahlen für die Gewerbekammer
sind innerhalb des Kammerbezirks berechtigt:
a) zur Wahl von Handwerker-Wahlmännern:
1. die Mitglieder einer Handwerkerinnung sowie sonstige
Handwerker, sofern sie nach 88 17d und 21 des Einkommen-
steuergesetzes im Kammerbezirke mit einem Einkommen von
mehr als 600 o% eingeschätzt sind, und zwar auch dann,
wenn dieses Einkommen den Betrag von 3100 o% übersteigt
und wenn die betreffenden Gewerbetreibenden als
Inhaber oder Teilhaber einer Firma im Handels-
register eingetragen sind;
b) zur Wahl von Nichthandwerker-Wahlmännern:
2. Personen, die ein Handelsgewerbe im Sinne von SR 1 und 2
des Handelsgesetzbuches betreiben und als Inhaber oder Teil-
haber einer Firma im Handelsregister eingetragen sind, aber
nach §§ 17d und 21 des Einkommensteuergesetzes im Kammer-
bezirke nur mit einem Einkommen von 600 bis 3100 c% ein-
geschätzt sind, ferner alle nicht unter Ziffer 1 fallenden
Gewerbetreibenden, die mit einem höheren Einkommen als
600 M eingeschätzt und nicht im Handelsregister einge-
tragen sind;
Nr. 17
3. Genossenschaften von Handel- und Gewerbetreibenden, Gesell-
schaften, Gemeinden und Gemeindeverbände, sofern sie nach
8 17 d und 21 des Einkommensteuergesetzes mit einem Ein-
kommen von 600 bis 3100 1 eingeschätzt sind.
Ferner wird bestimmt:
Denjenigen Gewerbetreibenden, welche innerhalb des Kammer-
bezirks gleichzeitig ein Handelsgewerbe im Sinne von
SS 1 und 2 des Handelsgesetzbuches und ein Handwerk be-
treiben und im übrigen den Vorschriften der BS 7 und 8 (Wahl-
berechtigung zur Handelskammer und zur Gewerbekammer)
genügen, steht das Recht der Entscheidung darüber zu, ob
sie zur Handelskammer oder zur Gewerbekammer wahl-
berechtigt sein wollen.
Die Erklärung hierüber ist vor der Wahl der zuständigen
Kammer, spätestens aber bei der Urwahl dem Wahlleiter gegen-
über abzugeben; sie ist bindend für die Beitragspflicht auf die
Dauer der Wahlperiode, für welche sie abgegeben wird. Der
Wiederholung der einmaligen Erklärung vor jeder Wahl bedarf
es nicht.
Unterbleibt diese Erklärung überhaupt, so gehört der be-
treffende Gewerbetreibende bis zur nächsten Wahl der Gewerbe-
kammer an.
Zur Teilnahme an den Urwahlen für die Handelskammer
sind hingegen berechtigt diejenigen natürlichen oder juristischen
Personen (Genossenschaften u. s. w.), welche ein Handels-
gewerbe im Sinne vom §§ 1 und 2 des Handelsgesetzbuches
betreiben, als Inhaber oder Teilhaber einer Firma im Handels-
register eingetragen sind und ein Einkommen von mehr als
3100 A haben.
Diese Bestimmungen räumen mit der landläufigen irrtüm-
lichen Vorstellung auf, dass der Begriff des hand werksmässigen
Betriebes gleichbedeutend sei mit dem Begriffe des Kleinbetriebes
und dass die Handwerkerinnungen und die Gewerbe- und
Handwerkskammern nur Kleingewerbtreibende umfassen könnten,
und sie bringen zum Ausdruck, dass der Eintrag ins Handels-
register wohl Voraussetzung für die Zugehörigkeit zur Handels-
kammer, auf die Zugehörigkeit zur Gewerbe- und Handwerks-
kammer und zu einer Handwerkerinnung aber ganz ohne Einfluss
ist. Sie stellen es ferner denjenigen Gewerbtreibenden, die
nach Massgabe der besonderen Verhältnisse ihrer Betriebe
sowohl zur Handelskammer wie zur Gewerbekammer wahl -
berechtigt sein würden, frei, sich nach eigenem freien Willen
zu entscheiden, ob sie zu der einen oder zu der andern Kammer
wählen wollen, mit der Massgabe, dass wenn eine Erklärung
überhaupt unterbleibt, sie bis zur nächsten Wahl der Gewerbe-
kammer angehören. Letzteres bezieht sich nur auf diejenigen
Gewerbtreibenden, bei deren Geschäftsbetrieben die Merkmale
des Handelsbetriebes und des Gewerbebetriebes gleichmässig
zutreffen; der Inhaber eines ausgesprochenen Handelsgross-
betriebes, der neben demselben noch einen kleinen Handwerks-
betrieb hat, gehört zur Handelskammer, auch wenn er die
erwähnte Erklärung nicht abgiebt.
Es könnte nun scheinen, als ob die Freistellung der Wahl
der Kammer, welcher sie angehören wollen, an die Grossbetriebs-
besitzer die Handwerkerinnungen in ihrer Mitgliederzahl be-
einträchtigen könne. Indess hegen wir diese Befürchtung nicht;
denn wenn die Grossgewerbtreibenden sehen, dass die handels-
gewerblichen Bedürfnisse ihrer Geschäfte auch Befriedigung
finden, wenn sie einer Zwangsinnung angehören, so schwindet
für sie jeder Grund, das jetzige Verhältnis zu ändern, und die
Hauptinteressen ihres Geschäfts weisen sie ja doch mehr an
die Innung als an die Handelskammer.
Wir glauben also, dass die Bestimmungen des künftigen
sächsischen Gesetzes über die Handels- und Gewerbekammern
sich in zufriedenstellendem Einklang mit dem Reichsgesetz über
die Innungen und Handwerkskammern und dessen Tendenzen
befinden und dass sie den Bedürfnissen der Kleingewerb-
treibenden wie der Grossgewerbtreibenden entsprechen; wir
halten auch dafür, dass durch dieselben das gedeihliche Wirken
der Innungen nicht beeinträchtigt werden wird. Und es wäre
Nr. 17
hiernach nur zu wünschen, dass das Vorgehen der sächsischen
Gesetzgebung in den anderen deutschen Staaten prinzipiell
Nachfolge finden möchte. | i
| Eine moderne Werkstätte
für Buchgewerbe und graphische Reproduktion.
Die weltbekannte Verlagsanstalt F. Bruckmann, A.-G. in
München hat im Herbst 1898 ein neues Heim bezogen, das unter
künstlerischer Beihilfe des Architekten Martin Dülfer in München
in den Jahren 1897 und 1898 erbaut worden ist, und jetzt ver-
mittelt sie in einem vornehm ausgestatteten Schriftchen, das mit
dem in Heliogravure ausgeführten Bildnis des Gründers der Verlags-
anstalt, Friedrich Bruckmann, geschmückt und mit 33 autotypischen
Ansichten ausgestattet ist, den Freunden ihres Hauses ein wenn
auch nur flüchtig gezeichnetes, so doch sehr interessantes Bild
vom Aussern und Innern dieser grossen graphischen Werkstätte.
Wir geben hiervon Folgendes wieder.
Im Aussern des Etablissements sind seine Inhaber bemüht ge-
wesen, ohne unnötige Geldverschwendung eine Wirkung zu erzielen,
welche im Einklang mit den künstlerischen Zwecken und Zielen
steht, denen das Unternehmen gewidmet ist, und im Innern haben
sie neben dieser Rücksichtnahme in erster Linie jene praktische
Anordnung der Räume angestrebt, wie sie der Fortgang eines
Prozesses von einer Arbeit zur andern erfordert. Demzufolge wurde
zunächst der Herstellung der photographischen Negative,
welche die Grundlage für jede Reproduktion bilden, die grösste
Sorgfalt zugewendet und alle räumlichen und anderen Einrichtungen
getroffen, welche dieselbe begünstigen. So wurden für die Auf-
nahmen farbiger Ölgemälde in direktem Sonnenlicht grosse dreh-
bare Ateliers erbaut, für die Reproduktion einfarbiger Bilder und
Zeichnungen sowohl, als auch von Skulpturen und gewerblichen
Gegenständen wurden im Hause selbst geräumige Ateliers sowohl
mit Nordlicht als mit Südlicht vorgesehen. Durch Anbringung
starker elektrischer Lampen, welche neuerdings durch Acetylen-
beleuchtung ersetzt werden sollen, wurde möglichste Unabhängigkeit
von Tageslicht und Sonne zu erreichen gesucht. In sechs ge-
räumigen Dunkelkammern und zahlreichen andern Räumen werden
dann die mancherlei andern Verrichtungen ausgeführt, die zur
Erzielung tadelloser photographischer Platten erforderlich sind,
und überall in diesen Räumen, wie auch in den Laboratorien
herrscht die peinlichste Ordnung und Sauberkeit. Die gewonnenen
Negative werden dann, je nach ihrer Bestimmung, in der photo-
graphischen Abteilung oder in der Kopierhalle der Lichtdruckerei
weiter behandelt. Im Maschinensaale der letzteren sind zur Zeit
elf grosse Pressen in Thätigkeit.
Ein anderer Teil des Hauses ist den Verfahren der Gravure
und des Kupferdruckes gewidmet, deren verschiedene Stadien
die Ubertragung des Negativs auf Pigmentpapier, die Herstellung
eines Diapositivs, die Übertragung dieses Diapositivs auf Kupfer
und die Atzung der gekörnten Kupferplatte, die Retouche derselben,
die Verstählung und der Druck in der Presse sind und grosse
manuelle Geschicklichkeit wie künstlerisches Verständnis erfordern.
Im Westflügel sind die zahlreichen Bureaus, Expeditions-
und Lagerräume des Hauses untergebracht. Hier werden die
ungemein vielseitigen und mustergültigen Publikationen des Bruck-
mann'schen Verlags — von den bekannten wohlfeilen Sammelwerken,
wie „Klassischer Bilderschatz“ und „Klassischer Skulpturenschatz“,
bis zu den grossen kunstwissenschaftlichen Werken, von denen
jedes Exemplar 2000 o% kostet — auf das sorgfältigste redaktionell
und künstlerisch vorbereitet und von hier aus werden sie auch in
die Welt hinaus befördert, um den Ruhm der Firma Bruckmann
zu mehren.
An dem Rufe, welchen die Bruckmann’schen Arbeiten geniessen,
hat die Buchdruckerei, welche den Illustrationsdruck zu ihren
wesentlichsten Aufgaben gemacht hat, nicht geringen Anteil. Diese
im Jahre 1886 aus kleinen Antängen entstandene Abteilung des
Hauses arbeitet heute mit 20 Buchdruckpressen, darunter eine
grossformatige amerikanische Original-Zweitourenmaschine, sowie
mit 7 Hilfsmaschinen und beschäftigt 126 Personen. In ihr haben
alle Errungenschaften der neuzeitlichen Technik entsprechende
Verwendung gefunden. So z. B. wurde elektrischer Einzelantrieb
bei sämtlichen Maschinen und elektrische Beleuchtung durch Glüh-
lampen eingeführt; alle Arbeitsräume erhielten weissen Emaillelack-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
173
—
— —ͤ——
Anstrich u. s. w. Besonders vorteilhaft aber ist das durch Shed-
dächer zugeführte reine Nordlicht, das für den als Spezialität
ausgeübten Illustrations- und Chromodruck ein wichtiger Faktor
geworden ist. Maschinensaal und Setzerei befinden sich zu ebener
Erde und sind durch eine hohe Glaswand getrennt. In direktem
Anschlusse daran befinden sich die Lagerräume für Kunstdruck-
und Chromopapiere.
So giebt sich die Bruckmann’sche Kunstanstalt in Wort und
Bild als eine der graphischen Musteranstalten, auf die Deutschland
alle Ursuche hat, stolz zu sein.
$
Sprechsaal.
em- Berlin, 22. April. Seitens des Gehilfen- Ausschusses
des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer (Innung)
wurden zu Mitgliedern des Lehrlings- Ausschusses gewählt die
Herren Fritz Müller (Deutsche Warte), Otto Müller (Sittenfeld) und
Richard Stern (Deutsche Warte), zu Mitgliedern des Ausschusses
für den Arbeitsnachweis die Herren Emil Bugdrowitz (Bern-
stein), und Bernhard Spittel (Günther & Sohn). — Die hiesige
Buchdrucker-Invalidenkasse, welche vor einiger Zeit eine
Erhöhung der Beiträge und gleichzeitig eine Reduzierung ihrer
Leistungen um eine Mark eintreten liess, hat heute ihre diesjährige
Generalversammlung abgehalten. Nach dem erstatteten Geschäfts-
bericht haben sich die finanziellen Verhältnisse infolge dieser
Massnahmen derart günstig gestaltet, dass dem Reservefonds im
letzten Jahre von der Gesamteinnahme von 76344 7 500 AM.
zugewiesen werden konnten. — Die Buchdrucker-Witwen-
Unterstützungskasse zahlte an Unterstützungen 31508 o% und
hatte an sonstigen Ausgaben 818 o% zu leisten. Die Einnahmen
betrugen 29684 AM, doch wird sich nach der nunmehr erfolgten
Durchführung der vorjährigen Generalversammlungsbeschlüsse das
Rechnungsergebnis in Zukunft erheblich günstiger gestalten. — Bei
der letzten Berufszählung im Jahre 1895 wurden im Deutschen
Reiche 14512 Buchdruckerlehrlinge gezählt; von je 100 der-
selben entfielen auf die Druckereien mit 0—5 Gehilfen 16,1, auf
die mit 6—20 Gehilfen 44,5, auf die mit über 20 Gehilfen 39,4
Lehrlinge. Von je 100 dieser Lehrlinge hatten 14,5 Wohnung
und Beköstigung bei ihrem Lehrprinzipal. — In nächster Zeit
werden hier die Entwürfe zweier Preis-Ausschreiben zur öffent-
lichen Ausstellung gelangen, welche die Firma L. Angerer zur
Herstellung von Wein- und Speisekarten, sowie von Brief-
köpfen für eine Kupferdruckerei erlassen hatte. Die 3 Preise für
die ersteren Entwürfe erhielten F. Götz in München, F. Stassen in
Wilmersdorf bei Berlin und W. Planck in Stuttgart. Bei der
zweiten Konkurrenz wurde der erste Preis nicht ausgegeben, die
beiden anderen erhielten Chr. Wild und J. Andr. Seile, beide in
München.
+ Dresden. Die Feier des 50Ojährigen Berufsjubiläums
der Herren Wilhelm Rockstroh und Max Meeser, Korrektoren in
der Buchdruckerei der Dr. Güntz’schen Stiftung vormals E. Bloch-
mann & Sohn („Dresdner Anzeiger“), am Sonntag, 15. April, ge-
staltete sich für alle Beteiligten vom frühen Morgen an zu einer
erhebenden Festlichkeit und fand ihren Gipfelpunkt in dem vom
Gesamtpersonal im Einverständnisse mit der Geschäftsleitung der
Offizin in Meinhold's Sälen veranstalteten Festkommers, an dem
auch die Herren der Redaktion und Expedition des „Dresdner
Anzeigers“, viele Familienmitglieder der Jubilare, sowie die Ge-
schäftsleitung der Druckerei der Dr. Güntz’schen Stiftung selbst
teilnahmen. Die in mehrfachem Buntdruck typographisch schön
ausgeführte Festordnung trug an der Stirnseite die wohlgelungenen
Porträts der Jubilare (in Zinkätzung hergestellt von der Firma
Körner & Lauterbach in Chemnitz). Im Verlaufe des Kommerses
ergriff der Geschäftsleiter der Druckerei, Herr Winkelmann, das
Wort zu einer festlichen Ansprache, die in schönen Worten den
Entwicklungsgang beider Jubilare schilderte, ihre langjährige
Thätigkeit charakterisierte und in dem Ausdruck des Dankes und
der Anerkennung der Geschäftsleitung für die jahrzehntelange
treue Mitarbeiterschaft der Jubilare, sowie in einem von der Fest-
versammlung jubelnd aufgenommenen Hoch auf sie ausklang. Mit
einer weiteren Ansprache überreichte sodann Herr Winkelmann
die von einem Ehrengeschenk begleiteten Glückwunschschreiben
der Stiftungsvorstände Herren Oberbürgermeister Geh. Finanzrat
Beutler und Bürgermeister Leupold, denen er ein Hoch widmete.
Hierauf überreichte Herr Buchdruckereibesitzer Ulrich Herrn
Vu
174 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 17
Rockstroh ein kunstvoll hergestelltes Ehrendiplom der Gewerbe-
kammer, indem er zugleich als Beauftragter des Prinzipalvereins
die herzlichsten Glückwünsche übermittelte. Dann übergab der
Geschäftsleiter Herr Winkelmann im Namen und Auftrag des Vor-
standes des Deutschen Buchdrucker-Vereins die vom letzteren
gewidmeten Anerkennungsdiplome. Weitere Diplome wurden den
Jubilaren durch Herrn Gauvorsteher Wendsche im Namen des
Dresdner Buchdrucker-(Gehilfen-)Vereins und des Gauvereins über-
reicht. Im Namen seiner Kollegen, der Setzer, Maschinenmeister
und Stereotypeure, übergab hierauf der Festleiter Herr Stöckert
beiden Jubilaren je ein wertvolles Geschenk (eine goldene Uhr
und eine Brillantnadel), das gleichfalls von den herzlichsten Wün-
schen begleitet war. Herzliche Worte richtete schliesslich im Namen
der Redaktion vom „Dresdner Anzeiger“ Herr Redakteur Irrgang
an die Jubilare und deren Gattinnen. Tief bewegt sprach darauf
Herr Meeser zugleich im Namen seines Kollegen Worte des Dankes
für die vielfachen Ehrenerweisungen aus, während Herr Rockstroh
in humoristischer Weise Korrektur an den zur Verteilung gelangten
Tafelliedern übte. Darbietungen der Kapelle des Hauses, des
Dresdner Buchdrucker-Gesangvereins und humoristische Vorträge
bildeten den Schluss der herrlich verlaufenen Feier, zu der auch
aus nah und fern zahlreiche telegraphische Beglückwünschungen
im Laufe des Abends eingegangen waren.
-e- Forst (Lausitz), den 20. April. In der E. Hoene’schen
Buch- und Steindruckerei konnte am 14. April wiederum ein An-
gestellter, Herr Lithograph Eugen Marx, auf eine 25jährige
ununterbrochene Thätigkeit zurückblicken. Ehrende Beweise
der Anerkennung wurden dem Jubilar zu Teil. Mit freundlichen
Glück- und Segenswünschen überreichte ilım der Chef der Firma
einen prächtigen, mit einer ziselierten Widmung versehenen goldenen
Chronometer als Jubiläumsgabe. Die Mitarbeiter begrüssten Herrn
Marx Morgens bei seinem Eintritte ins Geschäft mit einem gemein-
sam gesungenen Choralverse und führten ihn in sein mit Blumen
und Blattpflanzen geschmücktes Arbeitszimmer, in dem sie für den
Jubilar einen Lehnstuhl aufgestellt hatten. Eine Morgenmusik
der Stadtkapelle und freundliche Glückwünsche seiner vielen Freunde
von Nah und Fern gaben Herrn Marx weitere Beweise der Achtung,
der er sich allgemein erfreut. Eine festliche Veranstaltung, welche
der Chef dem Jubilar zu Ehren am 3. Osterfeiertag veranstaltet
hatte, nahm einen prächtigen Verlauf und hielt die Teilnehmer bis
zum nächsten Morgen beisammen. Herr Marx ist der 3. Jubilar
in der E. Hoene schen Offizin, der auf eine 25jährige Thätigkeit
in diesem Hause zurückblicken kann.
fi Frankfurt a. M., 21. April. (Gutenbergfeier.) Gestern
Abend fand hier im unteren Saale der Alemannia die entschei-
dende Sitzung für die hier abzuhaltende Gutenbergfeier statt. An
derselben nahmen Teil: von den Frankfurter Buchdruckereibesitzern
die Herren Adelmann, Fey, Eugen Mahlau, Osterrieth und Reichard,
von dem Faktorenverein die Herren Diegel, Fink, Laumer und
Löw, von dem Bezirk Frankfurt des Verbandes der D. B. die
Herren Carl Dominé, Klinkel und Rumbler, von dem Gesangverein
„Gutenberg“ Herr Erken, von dem Journalistenverein Herr Otto
Hörth, von dem Schriftstellerverband Herr Rektor Lange, von dem
Buchhändlerverein die Herren Abendroth, Dettloff und Scheller, von
dem Freien Deutschen Hochstift die Herren Professor Dr. Heuer
und Professor Dr. Reinhard, von dem Kunstgewerbeverein Herr
Dr. Stader. von den Schriftgiessereibesitzern Herr D. Stempel;
ausserdem hatte die hiesige Presse einen Vertreter entsandt. Die
Feier selbst hat nunmehr insofern eine Anderung erfahren, als
dieselbe nicht, wie ursprünglich geplant, an cinem, sondern an
drei Tagen abgehalten werden soll. Der akademische Akt findet
am Sonntag, 17. Juni, im grossen Saale des Saalbaues unter Mit-
wirkung des hiesigen Gesangvereins „Gutenberg“ statt. Den Prolog
wird Herr Dr. Pfungst verfassen, die Festrede hat Herr Redakteur
Otto Hörth übernommen. Nach dieser Feier findet ein Huldigungs-
zug nach dem Gutenbergdenkmal statt, wo die Kapelle des
81. Infanterieregiments noch mitwirken wird. Sonnabend, 23. Juni,
findet in dem Ausstellungs-Etablissement (ehemalige Rosenaus-
stellung) ein Kommers statt, bei welchem der Stuttgarter Guten-
bergverein mitwirken wird. Sonntag, 24. Juni, soll dann in dem-
selben, viele tausend Personen fassenden Etablissement eine grosse
Familien-Gutenbergfeier abgehalten werden, wobei zwei Musik-
kapellen und der Gesangverein „Gutenberg“ mitwirken. Auch
ist für Spiele, Karussells u. s. w. Vorsorge getroffen. Ferner ist
angeregt, vom 17. bis 24. Juni eine Ausstellung aus den Schätzen
der Stadtbibliothek, des historischen Museums und des Kunst-
gewerbevereins ins Leben zu rufen und eine billige Volksschrift
speziell für die Feier herauszugeben. Schliesslich wurden die
Ausschüsse gewählt und zwar ein Ausschuss für die akademische
Feier, ein Festausschuss, ein Ausstellungsausschuss, sowie ein
Finanzausschuss. Herr Fink sprach im Namen der Anwesenden
dem Bureau, besonders Herrn Osterrieth, den Dank für die vor-
treffliche Leitung der Verhandlungen aus und gab der Hoffnung
Ausdruck, dass das Fest gelingen und allen Teilnehmern immer-
dar eine angenehme Erinnerung bleiben möge, worauf Herr Oster-
rieth die Sitzung schloss.
TI Giessen, 18. April. Am verflossenen Ostersonntag wurde im
Hotel Schütz hierselbst die VII. Versammlung des Kreises III
des Deutschen Faktorenbundes abgehalten. Nach dem Ge-
schäftsbericht zählte der Kreis am 31. März ds. Js. 57 Mitglieder.
Die Kreiskasse, die vor 2 Jahren gegründet wurde, verfügte
trotz der besonders durch die letzte Bundesgeneralversammlung,
welche voriges Jahr in Cassel stattfand, erwachsenen aussergewöhn-
lichen Ausgaben über einen Bestand von rund 700 , Herr Fink
erstattete den Bericht über die letzte Generalversammlung. Sodann
kam der Antrag des Bundesvorstandes betr. Einberufung einer
ausserordentlichen Generalversammlung zwecks Anderung des Bundes-
statuts, welche zur Herbeiführung der amtsgerichtlichen Eintragung
des Bundes auf Grund des Bürgerlichen Gesetzbuches erforderlich
ist, zur Besprechung. Es wurde einstimmig der Beschluss gefasst,
dass die ausserordentliche Generalversammlung abgehalten werden
soll, dass aber der vom Bundesvorstand vorgesehene Termin
(15. und 16. Juni) entschieden verfrüht sei, da auf der General-
versammlung auch andere Anträge beraten werden und die einzelnen
Kreise sich vorber schlüssig machen müssten. Deshalb soll der
Bundesvorstand ersucht werden, die Generalversammlung nicht vor
August anzuberaumen. Der Antrag Wiesbaden-Mainz, alljährlich
einen Geschäftsbericht unseres Kreises zu versenden, fand Annahme.
Als Ort für die nächste Kreisversammlung wurde Frankfurt a.M.
gewählt. Als Kandidaten für die Urwahl des Kreisvorstandes
wurden Fink, Löw, Messenzehl, Laumer, Schukart-Frankfurt, Göttert-
Wiesbaden, Rousselot-Mainz und Tietze-Cassel aufgestellt. Nachdem
der Vorsitzende die gut besuchte Versammlung geschlossen hatte,
fand gemeinschaftliches Mittagessen statt, an dem sich auch die
Damen beteiligten. Nach dem Essen wurde noch die Stadt be-
sichtigt.
-hs. Leipzig. Vor kurzem hielt Herr H. Süssespeck in der
Typographischen Gesellschaft im Anschluss an die vor ge-
raumer Zeit stattgehabten Besichtigungen der Maschinenfabrik
J. G. Schelter & Giesecke einen Vortrag über die Vorteile der von
dieser Fabrik gebauten Schnellpresse „Windsbraut“. In ein-
gehendster Weise wurde nochmals das Prinzip der Maschine und
deren spezieller Mechanismus erklärt und die einzelnen Teile sowie
ihre Vorzüge beleuchtet, dabei auch besonders betont, dass dauer-
hafteste Bauart, grösste Druckleistung und bester Druckausfall bei
leichtester Bedienung die Haupteigenschaften der Maschine seien.
Ein neues Schliesszeug und ein praktischer Bogenzähler wurden
am gleichen Abend praktisch vorgeführt. — Am 22. Februar
referierte Herr Eule über das Thema: Titelregeln und Titel-
satz. Der Vortragende gab in zusammenfassender Weise eine
Übersicht über das Wesen des Büchertitels sowie über seine Ge-
schichte. Alle Versuche, die von faclımännischer Seite gemacht
wurden, für den Titelsatz einheitliche Normen zu schaffen, wurden
gestreift und dabei auch auf die älteren Handbücher von Franke,
Bachmann, Waldow, Fischer hingewiesen. Ferner fand die grund-
legende Arbeit der Leipziger Typographischen Gesellschaft zu
Leipzig (1880), die für den Titelsatz bestimmte Grundsätze formu-
lierte, gebührende Erwähnung. Es wurde betont, dass die letzteren
auch heute noch mit wenigen Modifikationen und Ergänzungen
gültig seien und durch keinerlei Thesen ersetzt oder verschoben
werden könnten. Es sei nun die Aufgabe fachmännischer Kom-
missionen, allgemein anwendbare und gültige Regeln oder Grund-
sätze für den Titelsatz aufzustellen, da diese Materie eine vielfache
Durcharbeitung erfordere. Deshalb sei es verkehrt, wenn Einzelne
Lehrsätze als neu aufstellten, die teils alt und teils anfechtbar
seien. Der Vortragende gab am Schlusse seiner interessanten Aus-
führungen noch dem Wunsche Ausdruck, dass das Preisausschreiben
der Typographischen Gesellschaft zur Klärung der Sache beitragen
möge. |
* Leipzig, Aus den Kreisen des hiesigen Buchbindergewerbes
wird berichtet, dass der Buchbinder-Zwangsinnung nunmehr
die sämtlichen Grossbuchbindereibesitzer beigetreten sind und zwar
ohne dass es nötig gewesen wäre, gegen irgend jemand im Wege
der Klage oder der Beschwerde vorzugehen. Die Zahl der Mit-
Nr. 17
glieder der Innung ist infolgedessen auf 142 gestiegen und das
Innungsleben ist ein sehr reges geworden. — In den Kreisen der
Metallindustrie haben sich 47 Firmen zu einer Gesellschaft
vereinigt, welche den Zweck verfolgt, gegen einen jährlichen Bei-
trag den Mitgliedern für die Verluste, welche sie durch Arbeits-
einstellung der bei ihnen beschäftigten Arbeiter erleiden, einen
teilweisen Ersatz zu leisten. Gegen die Arbeitseinstellungen selbst
etwas zu unternehmen, wird nicht beabsichtigt, weil die Gesellschaft
dazu gar nicht in der Lage sei.
* Leipzig. Die diesjährigen Versammlungen der Deutschen
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen
Buchdrucker-Vereins finden nicht, wie voriges Jahr beschlossen
worden war, in Dresden, sondern in Mainz statt, und zwar beide
Versammlungen am 23. Juni. Der Grund zu dieser Versammlungs-
verlegung ist in der in Mainz stattfindenden grossartigen Feier
des 500jährigen Geburtstages Gutenberg’s zu suchen, und dass an
diesem Feste zur Verherrlichung Gutenber'gs und seiner Kunst die
deutschen Buchdruckereibesitzer nicht fehlen dürfen, braucht nicht
besonders begründet zu werden. Die Vorstände der beiden Körper-
schaften haben denn in ihrer Frühjahrssitzung beschlossen, die
Jahresversammlungen nach Mainz zu berufen und hierzu auch das
Einverständnis des Reichsversicherungsamtes wie der Kollegenschaft
Dresdens und der Abgeordneten beider Versammlungen erhalten.
*
Kleine Mitteilungen.
Gutenbergfeier-Postkarten in sehr schöner Ausführung gingen
uns vom Kunstverlag von L. Klement in Frankfurt a. M. zu. Da
ist zunächst die dem genannten Verlag zum Alleinvertrieb über-
tragene offizielle Festpostkarte zu nennen, deren preisgekrönter
Entwurf von dem Künstler Carl Goebel stammt, und die von der
Kunstanstalt von Jos. Scholz in Meinz hergestellt und verlegt wird.
Die in algraphischem Farbendruck ausgeführte Karte zeigt ein mit
goldenem Lorbeer umrahmtes Porträt Gutenbergs, darüber eine
Ansicht von Mainz und darunter rechts und links zwei Bilder,
welche die Kunst Gutenberg’s im Dienste der Wissenschaft und
des Volkes versinnbildlichen. Ausserdem ist die Karte mit den
Jahreszahlen 1400 und 1900, sowie mit dem Trockenstempel „Grossh.
Bürgermeisterei Mainz“ versehen. Die schöne Karte wird ohne
Zweifel bei den bevorstehenden Festlichkeiten ganz ausserordent-
lichem Interesse begegnen. Zwei weitere Karten aus dem Klement-
schen Generalvertrieb ergänzen die Festkarte. Die eine, von
Klement, ist eine in 16farbigem Aquarelldruck ausgeführte Gutenberg-
Porträt-Postkarte nach Thorwaldsen, die andere eine Gutenberg-
Gedenk-Postkarte in Kupferdruck, von Otto Felsing in Berlin aus-
geführt und von E. H. Schroeder daselbst verlegt. Die Karte zeigt
ausser einem Porträt Gutenbergs einen Kapitelanfang aus der
42zeiligen Gutenbergbibel in Faksimile.
Postwesen. Die mit der Schreibmaschine hergestellten
Schriftstücke dürfen als Drucksachen gegen das ermässigte Porto
nicht versandt werden, ferner nicht die auf der Kopierpresse
oder mittels Durchdrucks vervielfältigten Gegenstände, somit
auch nicht die gleichzeitig in mehreren Exemplaren auf der Schreib-
maschine mittels Durchdrucks angefertigten Briefe. Dagegen findet
die Drucksachentaxc auf solche Vervielfältigungen der auf der
Schreibmaschine hergestellten Schriftstücke Anwendung, die
mittels eines mechanischen Verfahrens, wie Hektographie,
Kyklostyle-Kopierapparat, Mimcograph und Multiplikator, ge-
wonnen sind.
Über die Arbeiterversicherung des Deutschen Reiches hat das
Reichs- Versicherungsamt einen Überblick gegeben, dem für die
Krankenversicherung die Verhältnisse des Jahres 1899, für Unfall-
und Invalidenversicherung die des Jahres 1898 zu Grunde gelegt
sind. Danach gab es bei der Krankenversicherung 8,8 Millionen
Versicherte, wovon 6,9 Millionen Männer und 1,9 Millionen Frauen
waren, bei der Unfallversicherung 16,7 Millionen Versicherte, und
zwar 12,9 Millionen Männer und 3,8 Millionen Frauen, bei der
Invalidenversicherung 12,7 Millionen Versicherte, und zwar 8,4
Millionen Männer und 4,3 Millionen Frauen. Die Einnahme für
die gesamte Arbeiterversicherung in den Jahren 1885 bis 1897
belief sich auf 2,9 Milliarden, die Ausgabe auf 2 Milliarden und
das Vermögen auf 889,5 Millionen. Die Entschädigungsleistungen
betrugen für dieselbe Zeit bei der Krankenversicherung 1,2 MiHiar-
den, bei der Unfallversicherung 366,7 Millionen, bei der Invaliden-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
175
versicherung von 1891 bis 1897 254,4 Millionen Mark. Die ge-
samten Entschädigungsleistungen eines Jahres waren von 54,1
Millionen im Jahre 1885 auf 256,4 Millionen im Jahre 1897 ge-
stiegen und werden in 1899 voraussichtlich 304,5 Millionen betragen
haben. Die in den Jahren von 1885 bis 1899 gezahlten Ent-
schädigungen in der ganzen Arbeiterversicherung sind mit 2,4
Milliarden anzusetzen, wovon 1099 Millionen als von den Arbeit-
gebern, 1164 Millionen als von den Arbeitern und 150 Millionen
als durch Reichszuschuss aufgebracht angesehen werden müssen.
Diese Ziffern geben einen Begriff von der ungeheuren Bedeutung
der Arbeiterversicherung.
Der Newyork Herald, das gewaltige Newyorker Zeitungsunter-
nehmen, ist in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 100000
Dollar, eingeteilt in 1000 Anteile umgewandelt worden. Von
diesen Anteilen behält der Besitzer James Gordon Benneit 994,
die übrigen werden unter Mitglieder des Personals verteilt. Natür-
lich ist der Betrag von 100000 Dollar nur ein nomineller, mit
dem wirklichen ungeheuren Werte des Unternehmens in keinem
Verhältnisse stehender, und mit der Umwandlung verfolgte Bennett
die Absicht, seinen Mitarbeitern einen gewissen Anteil am Ge-
schäft zu sichern.
Ein blinder Buchdruckerelbesitzer, der sich erst nachdem er
blind geworden war, eine Accidenzdruckerei einrichtete, dieselbe
allein leitet und in ihr auch praktisch mit arbeitet, lebt in Fall
River im Staate Massachusetts. Der Mann heisst Charles J. Leary
und hatte das Unglück, im Verlaufe seiner Karriere als Buchdrucker
zu erblinden. Um sich und seine Familie zu ernähren, entschloss
er sich, ohne dass er als Blinder eine entsprechende Vorbildung
erhalten hätte, eine kleine Druckerei einzurichten und zu betreiben
und er hatte damit solchen Erfolg, dass er sie nach und nach so
vergrössern konnte, dass er jetzt 4—6 Leute beschäftigt. Der
„Inland Printer“, welcher die Leidensgeschichte des blinden Buch-
druckers ausführlich erzählt und auch ein Bild von ihm giebt,
reproduziert seine erste Arbeit, seine Geschäftskarte, die er ohne
jede Hilfe aus verschiedenen Schriften regelrecht gesetzt, geschlossen
und gedruckt hat, und man muss sagen, für einen Blinden ist das
eine ganz erstaunliche Arbeit. Leary kommt die lange Erfahrung
als Buchdrucker, die er im sehenden Zustande gemacht hat, jetzt
zu statten. In Verbindung hiermit hat er eine ausserordentliche
Schärfung seiner Sinne gebracht, so dass er befähigt ist, sein
Geschäft selbst zu leiten und seine Materialien selbst zu kaufen.
So kann er durch das Gefühl die Papier- und Kartonsorten unter-
scheiden und kauft nach Probe. Bei dringendem Geschäftsgange
hilft er regelmässig durch Auswabl und Setzen der Titel- und
Auszeichnungszeilen mit, wobei er die Bilder der grösseren Accidenz-
schriften durch das Gefühl unterscheidet. Seine Arbeiten sollen
den Vergleich mit den in anderen Druckereien hergestellten sehr
gut aushalten.
Kaiser Wilhelm als Buchdrucker. Es dürfte allgemein bekannt
sein, dass auf Grund alter Tradition in den meisten Herrscher-
häusern alle männlichen Mitglieder einen bürgerlichen Beruf er-
lernen und dic darin erworbene Kunstfertigkeit in den Mussestunden
ihres eigenen verantwortungsreichen Postens als angenehme Ab-
wechslung bethätigen. Der verstorbene Zar Alexander III., der
bekanntlich über ungewöhnliche Körperkräfte verfügte, fällte und
bearbeitete mit grosser Vorliebe die grössten Bäume; sein Sohn,
der regierende Zar Nikolaus II., soll als praktischer Landwirt
erstaunliche Erfahrung besitzen und alle vorkommenden Hantie- .
rungen, einschliesslich des Melkens, vollständig kunstgerecht aus-
führen. Prinz Friedrich Leopold von Preussen, Schwager des
Kaisers und Sohn des tapferen Reitergenerals Prinz Friedrich
Karl, hat die Schlosserei erlernt und soll schon manch brauchbare
Arbeit als Beweis seines Könnens im Schweisse seines Angesichts
hergestellt haben. Kaiser Wilhelm selbst hat indessen seinerzeit
mehrere Monate in der bekannten Hofbuchdruckerei von Trowitzsch
& Sohn in Berlin die Buchdruckerkunst erlernt. Ob er ein
Schweizerdegen geworden ist, kann der Schreiber dieses mit Be-
stimmtheit nicht behaupten; jedenfalls versteht aber Seine Majestät,
auf dessen Vielseitigkeit und klares Urteil unser Volk mit Recht
stolz ist, auch mit dem Winkelhaken umzugehen und weiss auch
sonst im Kunsttempel Bescheid. Der Kaiser ist aber in dieser Be-
ziehung nicht der erste gekrönte Buchdrucker; denn schon der Kaiser
Franz von Österreich, Gemahl Maria Theresia’s, arbeitete in seinen
Mussestunden am Kasten und an der Handpresse, und die in Genf
eines so tragischen Todes gestorbene Kaiserin Elisabeth, eine be-
gabte Dichterin, hat ihre Dichtungen regelmässig eigenhändig
gesetzt und gedruckt, wohl weil sie eine Profanierung ihrer Poesie
ty!
176 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 17
besorgen mochte. — Wir können mithin getrost behaupten, dass
unsere Kunst längst hoffähig ist. -n.
*
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Druck- und Verlags-
gesellschaft vormals Dölter in Emmendingen wurde abgeändert
in Druck- und Verlags-Aktiengesellschaft vormals .Dölter. Direktor
der Gesellschaft ist Herr Emil Fassbender. — Das Handelsgeschäft
in Firma Buchdruckerei Hugo Conrad Tietzen in Breslau ist nach
dem Tode des Firmeninhabers durch Vertrag auf die Herren
Litterat Maximilian Goerlich und Ingenieur Heinrich Neumann,
beide zu Breslau, übergegangen. — In Prag haben sich die
Druckereien von J. Otto, F. Simacek und J. R. Vilímek mit der
Reproduktionsanstalt J. Vilím zu einer Gesellschaft mit beschränkter
Haftung unter der Firma Böhmische graphische Gesellschaft
Unie, G. m. b. H. vereinigt, welche über 37 Schnellpressen und
cine Rotationspresse verfügt und über 400 Arbeiter beschäftigt.
Die technische und kaufmännische Leitung besorgen die Herren
J. Otto, J. R. Vilimek, J. Vilim und J. Bursik.
Eingetragene Firmen, In Vaihingen a. F. die Firma Scharr
& Ziegler, Buchdruckerei und Verlag, Inhaber Herren Karl Scharr
und Karl Ziegler. — In Hameln die Firma Buchdruckerei
C. Kientzler, Inhaber Herr Conrad Kientzler. — In Mayen die
Firma Anton Rittel, Inhaber Herr Anton Rittel, Buchdruckerei-
besitzer daselbst. — In Neustettin die Firma Franz Brandt,
Inhaber Herr Franz Brandt, Buchdruckereibesitzer daselbst. —
In Mergentheim die Firma J. Thomm’sche Buchdruckerei, Verlag
der Tauberzeitung, Inhaber Herr Otto Reinhardt, Buchdruckerei-
besitzer daselbst. — In Neuwied die Firma Louis Heuser’sche
Buchdruckerei in Neuwied, Inhaber Herr Verlagsbuchhändler Louis
Heuser daselbst.
Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum als Buchdrucker
feierten am 14. April die Herren Korrektoren Wilhelm Rockstroh
und Karl Wilhelm Maximilian Meeser in der Buchdruckerei der
Dr. Güntz’schen Stiftung inDresden. Herr Meeser erhielt aus diesem
Anlass das tragbare Ehrenzeichen. — Das 2öjährige Ge-
schäftsjubiläum begingen am 11. April die in der Messinglinien-
fabrik von Zierow & Meusch in Leipzig beschäftigten Herren Max
Hohfeld, Max Kunzmann und Gustav Zschocke. — Am 21. April
feierte Herr Clement Hüper, Faktor der J. P. Himmer'schen Buch-
druckerei in Augsburg, sein 50jähriges Berufsjubiläum.
Auszeichnungen. Das tragbare Ehrenzeichen erhielten die
bei der Firma B. @. Teubner in Leipzig beschäftigten Herren
Schriftgiesser Johann Baptist Zambony, Schriftsetzer Karl Moritz
Ernst Krause und Friedrich Reinhardt, Maschinenmeister Gottfried
Ernst Hempel und Markthelfer Alexander Hermann Robert Scharf.
Gestorben. Am 7. April starb der Inhaber der Firma Carl
Schnegelberger & Co. in Wiesbaden, Herr Carl Schnegelberger. —
In Nürnberg starb vor kurzem Herr Buchdruckereibesitzer Karl
Oertel, Mitglied des Reichstags und des bayrischen Landtags. —
In Jever starb im Alter von 75 Jahren Herr Buchdruckereibesitzer
Wilhelm Mettcker, der Gründer und das langjährige Oberhaupt des
durch seine Beziehungen zum Reichskanzler Fürsten Bismarck welt-
bekannt gewordenen Bundes der „Getreuen von Jever.“
dëi
Litteratur.
Festspiel zur Feier des 500jährigen Geburtstags Johannes
Gutenbergs am Johannistage 1900. Von Adolf Krapf. Altenburg
1900, Selbstverlag des Verfassers. Preis 50 Pfg. — Das in un-
gereimten fünffüssigen Jamben abgefasste Festspiel ist eine Hul-
digung der Genien der Menschheit und Deutschlands, des Zeit-
geistes, der Wissenschaft und der Kunst vor der Moguntia, der
Schutzpatronin der Stadt Mainz, und eine gedankenreiche Ver-
herrlichung der Buchdruckerkunst. Es hat den Vorzug, überall
ohne besondere Vorbereitungen aufführbar zu sein; dagegen möchte
die Folge von langen Monologen, aus denen sich das Festspiel in
der Hauptsache zusammensetzt, etwas monoton wirken. Dem könnte
durch Kürzungen abgeholfen werden.
Gutenberg. Ein Festspiel von E. Kroll. Strassburg 1900,
Verlag von J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel). Preis broschiert
1 Mark. — Das vorliegende Festspiel ist in gereimten Versen ab-
gefasst und gliedert sich in drei Teile, Vorspiel, Handlung und
Epilog. Das Vorspiel hat die Schwierigkeiten der Schriftenver-
vielfältigung vor der Erfindung der Buchdruckerkunst zum Vor-
wurf, das eigentliche Festspiel behandelt in sinniger Weise die
Erfindung des Druckes von beweglichen Lettern, sowie die Nöte
des Erfinders und seinen endlichen Sieg: und der Epilog versinn-
bildlicht die Huldigung der Presse vor dem Erfinder der Buch-
druckerkunst. Das Stück zeigt Gedankentiefe und gefällige Formen,
es hat eine mit dramatischem Geschick aufgebaute lebendige
Handlung und wird, wenn mit Liebe und Hingebung aufgeführt,
überall den günstigsten Eindruck machen.
Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang 4,80 . — Das
neueste Heft des beliebten technischen Fachblattes widmet im text-
lichen Teile dem modernen Kapitel der Papier- und Druckpreise-
Erhöhung ebenfalls eine Betrachtung und neben vielen technischen
Notizen enthält es auch eine Abhandlung über die Einrichtung
von Buchdruckereien. Die zahlreichen Kunstbeilagen bringen wieder
vieles für die praktische Arbeit Wertvolle und erfreuen auch das
Auge mit vortrefflichen Bilderdrucken.
Das neue Vormundschaftsrecht des Deutschen Bürgerlichen Ge-
setzbuches. Eine gemeinverständliche Darlegung des Vormund-
schaftsrechtes, zugleich ein Hilfsbüchlein für Vormünder. Von
M. Hallbauer, Oberlandesgerichtsrat und R. Thieme - Garmann,
Oberamtsrichter. Leipzig. Verlag von Albert Berger (Serig’sche
Buchhandlung). 1899. Preis gebunden 2,50 — Der vor-
liegende neue, 101., Band der von Max Hallbauer redigierten
Meinhold’schen Juristischen Handbibliothek greift aus dem ge-
waltigen Stoff des neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs die Materie
des Vormundschaftsrechts, die für weite Volkskreise eine grosse
Bedeutung hat, heraus und sucht diese vornehmlich dem Ver-
ständnisse des juristischen Laien möglichst zugänglich zu machen.
Wie notwendig dies ist, braucht gegenüber den vielen Neuerungen,
welche das neue Recht bringt, kaum betont zu werden; wir weisen
in dieser Beziehung nur auf die sehr wichtige Neuerung hin, dass
beim Tode des Vaters eines Minderjährigen die Vormundschaft
in der Regel auf die Mutter übergeht. Um dieses Verständnis
zu erzielen, haben die Verfasser zunächst eine sehr praktische
Anordnung des Stoffes gewählt. Derselbe ist in eine grössere Zahl
zusammenhängender Abschnitte gegliedert, denen die Hinweise
auf die einzelnen Gesetzes-Paragraphen als Marginalien beigegeben
sind. In diesen Abschnitten werden sodann die Grundzüge des
neuen Rechtes erörtert, unter Beiseitelassung juristischer Haar-
spalterei und Kritik, und schliesslich geschieht dies in so klarer,
anschaulicher und lebendiger Darstellung, dass der einsichtige
Leser recht wohl im Stande ist, für den Einzelfall die richtigen
Folgerungen zu ziehen. Das Buch, dessen technische Ausstattung
(Druck von Richard Hahn [H. Otto] in Leipzig) ebenfalls eine
anerkennenswerte ist, ist sonach ein praktisches Lehr- und Hilfs-
buch für Juristen wie für Laien und als solches möge es auch
unsern Lesern empfohlen sein.
ist das deutsche Handwerk konkurrenzfähig? Von Bernhard
Harms. Verlag von Grübel & Sommerlatte in Leipzig. Preis 1A
— Der Verfasser des vorliegenden Schriftchens erläutert in der
Einleitung die Bedeutung der Handwerkerfrage, giebt dann einen
kurzen historischen Überblick der Entwickelung des deutschen
Handwerks und bespricht sodann die Frage der Konkurrenzfähig-
keit des Handwerks nach verschiedenen Richtungen. Schliesslich
macht er Vorschläge zur Hebung des Handwerks in technischer.
wirtschaftlicher und sozialer Beziehung, die auf den Grundsatz
aufgebaut sind, in den er seine Schrift ausklingen lässt: Durch
Staatshilfe zur Selbsthilfe, durch Selbsthilfe zu besserem Dasein.
Dieser Grundsatz, wie auch die gemachten Vorschläge sind an sich
ganz gut; ob sie aber dem Handwerk, das der Verfasser vor
Augen hat, viel nützen werden, ist zweifelhaft. Er beurteilt näm-
lich das Handwerk und seine Existenzfähigkeit ganz im Sinne der
Kathedersozialisten, bei denen der Begriff des Handwerks mit dem
Begriff Kleinbetrieb zusammenfällt, und die dem Handwerk allen-
falls noch auf dem Lande oder in Klein- und Mittelstädten eine
bedingte, in den Grossstädten aber keine Zukunft zugestehen. Des-
halb scheint ihm auch die Blüte der grossen Innungen in den
Grossstädten zweifelhaft zu sein, denn diese sind ihm keine reinen
Handwerkervereinigungen. Es ist aber unserer Ansicht nach ein
Fehler, das Handwerk in diesen engen Rahmen drängen und den
Kleinbetrieb gegen den ganz gleichartigen Grossbetrieb wappnen
zu wollen. Beide sollen vielmehr möglichst zusammengehen, dann
werden auch die verschiedenen Vorschläge zur Hebung des Hand-
werks einen grösseren Nutzen stiften. Berichtigend wollen wir
No. 17
übrigens bemerken, dass in Hannover keine Buchdruckerinnung
besteht.
Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache
mit zahlreichen kurzen Wort- und Sacherklärungen und Ver-
deutschungen der Fremdwörter von Dr. Konrad Duden. Nach den
neuen amtlichen Regeln. Sechste, verbesserte und vermehrte
Auflage. Leipzig und Berlin 1900. Bibliographisches Institut.
Preis in Leinwand gebunden 1 c% 60 J. — Die vorliegende neueste
Auflage des „Duden“ bedarf bei der Vertrautheit unserer Leser
mit diesem Buche kaum noch einer Empfehlung. Wir können
uns deshalb mit einem Hinweis darauf begnügen, dass auch diese
neue Auflage wieder um vieles wertvolle Neue ergänzt worden ist.
Da ist vor allem zu sagen, dass, was der Strom der Geschichte
an neuem und zu neuem Lieben erwachtem alten Sprachgut Tag
für Tag uns zugetragen hat, soweit es die Anlage des Buches
gestattete und forderte — ist es doch nicht nur ein orthographi-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
177
Verdeutschungswörterbuch — aufgenommen und knapp und zweck-.
mässig erläutert worden ist. So fehlen die neuen Fachausdrücke
aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch ebensowenig wie die Neuerungen
der Felddienstordnung, und auch sonst ist aus der lebenden Sprache
und aus der Litteratur herangezogen worden, was irgend der Auf-
nahme wert schien. Die Verbesserungen, die ja — kein mensch-
liches Werk ist vollkommen — auch, aber glücklicherweise nur in
geringem Masse nötig waren, sind insbesondere den Wort- und
Sacherklärungen zu gute gekommen; eine eingehende Durchsicht
haben auch die Angaben über die Herkunft der Wörter erfahren,
und so kann wohl zusammenfassend gesagt werden, dass das oben-
drein noch billige Buch mit Recht Anspruch darauf macht, als
ein in jeder Beziehung zuverlässiger Führer zu gelten. Dass das
Buch auch im Ausland bereits als Autorität gilt, dürfte der Umstand
beweisen, dass die Schweiz bei der Neuregelung ihrer Recht-
schreibung den „Duden“ ebenfalls amtlich als Richtschnur anerkannt
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der im Illustrations- u. Plattendruck gut bewandert ist, findet
sofort Stellung. Zeugnisse u. Angabe der Gehalts ansprüche
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Deutscher Buchgewerbeverein zu. Leipzig.
l Der e Buchgewerbeverein zu Leipzig feiert am Tage vor Kantate, Sonnabend, den 12. Mai 1900 die
Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses,
die Weihe der Gutenberghalle und die Enthüllung des Ehrendenkmals der Erfindung
und Vervollkommnung der Buchdruckerkunst.
An die Mitglieder der Deutschen Buchdrucker-Vereins und der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, soweit sie
nicht bereits. Mitglieder des Deutschen Buchgewerbevereins sind, richten wir hierdurch die Einladung, in dem zur Halbjahrtausend-
frier Gutenbergs eröffneten Neubau, der die Heimstätte auch ihres Vereins und ihrer Genossenschaft geworden ist, die Einweihung.
der Gutenberghalle, die eine rechte Ehrenhalle des Deutschen Buchdruckes werden soll, und die feierliche Übergabe des drei-
fachen Denkmals Gutenberg's, Senefelder's und König's durch den Gutenbergausschuss mit zu feiern entsprechend dem unten
veröffentlichten Festplan. Da die stattliche Halle vielleicht doch nicht ausreicht, können Eintritts- und Tafelkarten nur dann
mit einiger Sicherheit in Aussicht ‚gestellt werden, wenn sie. bis zum 5. Mai von der „Geschäftsstelle des Deutschen Buchgeworbe-
vereins, Leipzig, Dolzstrasse Nr. 1“ erbeten werden. :
nooo. Leipzig, den :27.:April 1900.
i.
Der Vorstand des Deutschen Buch FREE
‚Dr. Oskar von Hase, erster Vorsteher.
Arthur Wörnlein, Geschäftsführer,
2 PFestpllansns̃
.. für! die
Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig, die Weihe, der Gutenberghalie und die
* Enthüllung des allgemeinen deutschen Ehrendenkmals der .
dk Sonnabend, den. 12. Mal 1900 In Leipzig.
10 Uhr ‚Versammlung der Teilnehmer i im n Deutschen Buchhändler- | Orgelvorspiel. ,
hause in ’der’Hospitalstrasse. — Zug mit den Fahner der buch- | Weihewort des Universitätspredigers Professors Dr. G. Rietschel:
gewerblichen Vereine nach dem benachbarten Deutschen Buch- Eröffnungsrede des ersten Vorstehers des Deutschen Büchgewerbe-
$ewerbehause in der Dolzstrasse. Übergabe der Schlüssel des | vereins Dr. Oskar von Hase.
Hauses. Ansprachen von Vertretern hoher Behörden und ‚Körperschaften.
= "+10. bis 12, Uhr Feier in der s Abe ; Festgesang der Thomaner
Empfang der hohen Vertreter Ihrer Majestäten des, Kaisers, des | .. : Übergabe. des Ehrendenkmals der Buchdruckerkunst. durch den
Königs und.Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs von Sachsen, | Vertreter des Gutenbergausschusses. Hans Oldenbourg aus München,
sowie der Ehrengäste (Fanfare). Vorsteher des Kreises Bayern des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
184 Zeitschrift für. Deutschlands Buchdrucker Nr. 18
*
Nach der Enthüllung des Denkmals Ansprachen von Abgeord-
neten buchgewerblicher Vereine und von Stiftern.
| 12 bis 1 Uhr
Umgang durch das Deutsche Buchgewerbehaus:
Besichtigung des Hauses unter Vorantritt der hohen Vertreter
und der Ehrengäste: Heimstätten der buchgewerblichen Vereine. —
Der Maschinenmarkt des Buchgewerbes. — Die Jahresausstellung
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Sektion IX (Nordost). |
Sektionsversammlung
Sonntag, den 20. Mai 1900, Vorm. 10 Uhr
zu Memel, „Viotoria-Hötei“.
Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht für das Jahr 1899.
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 und Voranschlag der
Verwaltungskosten pro 1901.
3. Neuwahl für das statutenmässig ausscheidende Mitglied des
Sektions-Vorstandes Herrn C. Meyer i. F. A. Bornemann, Hof-
buchdruckerei zu Stettin, sowie dessen Ersatzmannes Herrn
Heinrich Susenbeth in Stettin.
4. Neuwahl der Delegierten und deren Ersatzmänner zur Genossen-
schaftsversammlung.
. Neuwahl der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter.
Bestimmung des Ortes für die nächstjährige Sektionsversammlung.
Etwaige Anträge aus der Mitte der Versammlung und Besprechung
von Sektions- bezw. Genossenschaftsangelegenheiten.
Breslau, den 1. Mai 1900.
Der Vorstand der Sektion IX (Nordost)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
W. Friedrich, Vorsitzender.
Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis IX (Nordost).
Kreisversammlung.
Sonntag, den 20. Mai 1900, Vormittag 12 Uhr
zu Memel, „Viotoria-Hötel“.
sl CD GC
des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. — Die ständige
buchgewerbliche Ausstellung und Zeichnungen von L. J. Reads aus
New-York für Buchschmuck. — Das Deutsche Buchgewerbemuseum
mit Bibliothek, Lese- und Zeichensaal. — Ausstellung von Schul-
arbeiten der Königlichen Kunstgewerbeschule (Abteilung für
Buchge werbe).
2 Uhr Festmahl in der Gutenberghalle.
— —
Tagesordnung:
1. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht pro 1899. EN
2. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Hauptver
sammlung.
3. Aufstellung der Wahlvorschlagsliste für die Neuwahl sämtlicher
Vereinsämter.
4. Bestimmung des Ortes für die näclıstjährige Kreisversammlung.
5. Mitteilungen, sowie Besprechung und Beschlussfassung über
etwa eingegangene oder aus der Mitte der Versammlung ge-
stellte Anträge.
Breslau, den 1. Mai 1900.
Der Vorstand des Kreises IX (Nordost)
des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
W. Friedrich, Vorsitzender.
Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg.
Innungsversammlung
am Donnerstag, den 10. Mai 1900, abends 7½ Uhr, pünktlich,
im Innungshause, bei den Pumpen 38. o
Tagesordnung:
1. Mitteilungen des Vorstandes.
2. Antrag des Vorstandes auf Ermässigung der Strafen.
3. Antrag des Schul-Ausschusses.
| (Näheres über die Tagesordnung siehe Innungs-Mitteilungen No. 12.)
Hamburg, 25. April 1900.
Der Vorstand.
Ferd. Wulff, erster Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Zu den Kreisversammlungen.
*
20
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ie noch fast in jedem Jahre, glauben wir auch
heuer nicht unterlassen zu sollen, die Herren
NN) Kollegen auf die Sektions- und Kreisversamm-
lungen der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossen-
und des Deutschen Buchdrucker-Vereins aufmerksam zu
machen und sie, mögen sie nun Mitglieder des Deutschen
Buchdrucker-Vereins sein oder nicht, zu recht zahlreichem Be-
suche derselben aufzufordern. In den Sektionen und Kreisen IV
und VII sind zwar diese Versammlungen bereits vorüber, in
den übrigen Kreisen stehen sie aber noch bevor und unsere
Aufforderung kommt mithin noch nicht zu spät, um die be-
treffenden Vorstände im ihren- Bemühungen, volle Häuser zu
erzielen, zu unterstützen.
Der Schwerpunkt des Vereines wie der Genossenschaft soll
ja eigentlich in den Kreis- bezw. Sektionsversammlungen liegen;
denn während die Hauptversammlungen beider Körperschaften
Delegiertenversammlungen sind, bieten jene den Mitgliedern
Gelegenheit, zu Worte zu kommen, ihre Wünsche und Bedürf-
nisse zur Sprache zu bringen und die Hauptversammlungen
vorbereiten zu helfen. Natürlich kann das nur in ersprieslichem
Masse geschehen, wenn sie gut besucht sind und die Besucher
auch regen Anteil an den Verhandlungen nehmen. Ausserdem
bietet aber der gesellige Verkehr an den Sektions- und Kreis-
tagen noch Gelegenheit, kollegiale und freundschaftliche Be-
ziehungen anzuknüpfen oder zu befestigen und in gegenseitiger
Aussprache neben den allgemeinen auch noch die eigenen
geschäftlichen Interessen zu fördern. Grund genug also, dem
beruflichen Gemeinwohl und der Kollegialität wenigstens ein-
mal im Jahre einen Tag zu opfern.
Was alles in den Versammlungen zur Verhandlung steht
oder gebracht werden kann, darüber wollen wir nur einige
Andeutungen machen, aus denen hervorgehen wird, dass die
Kreis- und Sektionsversammlungen recht wohl auf allgemeines
Interesse Anspruch machen dürfen.
Zunächst bieten sie den Mitgliedern Gelegenheit, sich über
den Stand der Organisation, der sie angehören, im allgemeinen
und im einzelnen zu unterrichten, denn die Vorstände werden
sowohl hierüber, wie über die Tagesordnung der bevorstehenden
Hauptversammlungen eingehende Mitteilungen machen. Dieses
Unterrichtetsein und die Teilnahme an der Selbstverwaltung
der Körperschaften, zu denen man von Gesetzes wegen oder
freiwillig Beiträge leistet, sollte sich ein jedes Mitglied zur
Pflicht machen und diese Pflicht wird doch wohl in den
Sektions- und Kreisversammlungen besser erfüllt, als durch
das einfache Entgegennehmen und Ansehen der gedruckten
Rechenschafts- und Versammlungsberichte. u ah
Dann bieten die Versammlungen Gelegenheit zur Mit-
beratung mancher für das Gewerbs- und Geschäftsleben wich-
tiger Fragen, nnd zu deren richtiger Lösung kann der Einzelne
sehr vieles beitragen. So wird, um nur auf Einiges hinzuweisen,
in den Sektionsversammlungen die so wichtige Frage der
Unfallverhütung auch diesmal wieder auf der Tagesordnung
erscheinen, denn diese ist in unserer Berufsgenossenschaft noch
keineswegs vollkommen gelöst und kann das schon deshalb
nicht sein, weil im Geschäftsbetrieb sich immer wieder neue
Momente ergeben. Hier gerade kommt es auf die Erfahrungen
des Einzelnen sehr viel an.
Im Deutschen Buchdrucker-Verein sind dieses Jahr wieder
die aller drei Jahre stattfindenden Neuwahlen zu den
Vereinsämtern vorzunehmen. Diese wichtige Angelegenheit
geht in erster Linie die Kreisversammlungen an, die für die
Urwahlen die erforderlichen Vorschlagslisten aufzustellen haben,
und es wäre deshalb auch hier am Platze, dass die Vereins-
mitglieder thätige Mitwirkung übten in der Aussuchung der
richtigen Leute und von dem bequemen Wege, vom Vorstande
sich zur richtigen Zeit den richtigen Stimmzettel zuschicken
zu lassen, einmal abwichen.
Die Frage, wie man im allgemeinen und einzelnen die seit
längerer Zeit eingetretene bedeutende Verteuerung der
Pruduktionskosten im Buchdruckgewerbe wieder hereinbringt,
ist in den Kollegenkreisen allgemein als so wichtig und dring-
lich anerkannt, dass eine Besprechung und Verständigung
hierüber in den Kreisversammlungen als sehr wünschenswert
erscheint, und hiermit liesse sich gleichzeitig eine Erörterung
über den namentlich für die Provinzkollegen wichtigen Punkt
verbinden, wie man der ins Wanken gekommenen Einträglich-
keit der Zeitungen wieder etwas aufhilft. Zwar hat sich bereits
der .Buchgewerbliche Schutzverband dieser Angelegenheiten
angenommen und eine lebhafte Agitation für ein gleichmässiges
Vorgehen entfaltet, aber hierzu ist die Mithilfe der Kreis-
versammlungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins doch noch
sehr erwünscht und diese Mithilfe muss geleistet werden, nicht
nur um der Sache willen, sondern auch weil die genannte
Vereinigung von unserm Fleisch und Blut ist, Mit diesen
Fragen steht übrigens noch so manches Andere in Beziehung,
was der Besprechung auf den Kreisversammlungen wert ist.
So wird z. B. eine Gesundung der Druckpreise nur schwer zu
erzielen sein, wenn den kopflosen Konkurrenztreibereien, dem
Unwesen der Drucksachenvermittler, der leichtsinnigen Druckerei-
gründerei und anderem nicht Einhalt gethan werden kann. Und
den notleidenden Anzeigen und Abonnementspreisen wird sich
kaum aufhelfen lassen, wenn die Zeitungsverleger sich selber
in der oft unsinnigsten Weise unterbieten und allerhand Leuten
noch Vorschub leisten, die lediglich auf Kosten der Zeitungs-
verleger ihr recht überflüssiges geschäftsmännisches Dasein fristen.
Wie man sich in den Kreisen der Zeitungsverleger mit
den Anforderungen, die der nächstes Jahr in Kraft tretende
neue Post-Zeitungstarif stellt, abzufinden gedenkt, ohne
sich geschäftlich oder im berechtigten Wettbewerb zu schwächen,
das ist wieder eine Frage, die die Kreisversammlungen be-
schäftigen sollte. Und wenn man auf denselben bereits gemachte
Erfahrungen hinsichtlich des Einflusses des neuen Bürger-
lichen Gesetzbuches und des neuen Invalidenver-
sicherungsgesetzes auf das Buchdruckgewerbe austauschen
würde, so könnte das nur von Nutzen sein.
Wenn wir nun schliesslich auch noch darauf hinweisen, dass,
bevor die ordentlichen Kreisversammlungen wieder zusammen-
treten werden, eine neue Tarifrevision in die Wege geleitet
worden sein wird, was doch allen denen, welchen die Kreis-
versammlungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins offen stehen,
nicht so ganz gleichgültig sein wird, so glauben wir der Gründe
genug angeführt zu haben, die überall für einen recht zahl-
reichen Besuch der diesjährigen Kreis- und Sektionsversamn.-
lungen sprechen.
Wir geben uns deshalb der Hoffnung hin, dass unsere
Aufforderung zu recht zahlreicher und thätiger Beteiligung an
diesen Versammlungen keine vergebliche sein und dass aus
ihnen wieder viel Gutes für unsere nationalen Organisationen
und für das Gewerbe hervorgehen werde.
S
Vereinsleben.
-e. Berlin, den 28. April. Versammlung des Bundes der Ber-
liner Buchdruckereibesitzer vom 25. April. Der Vorsitzende
Herr Biicenstein stellte den ziemlich zahlreich erschienenen Mit-
gliedern zunächst die neugewählten Mitglieder des Gehilfen-
Ausschusses vor und begrüsst dieselben mit einer Ansprache,
in welcher er hervorhob, dass auch auf diesem Gebiete das. Zu-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
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sammenwirken der Prinzipale und Gehilfenvertreter sich segensreich
für das Buchdruckgewerbe erweisen werde. Sodann wandte sich der
Vorsitzende mit einer Ansprache an die 40 jungen Leute, welche
am letzten Quartalswechsel ihre Lehrzeit beendet und die Ge-
hilfen- Prüfung bestanden hatten. Er führte denselben vor
Augen, wie notwendig gerade in unserer gegenwärtigen schnell-
lebenden Zeit es sei, dass auch der junge Gehilfe jede Gelegenheit
ergreife, um sich möglichst vielseitig aus- und weiter zu bilden.
Diejenigen Ausgelernten, welche die Prüfung mit dem Prädikat
gut oder recht gut bestanden hatten, erhielten als Prämie ein typo-
graphisches Lehrbuch ausgehändigt. — Bei der nunmehr erfolgten
Neuwahl des Vorstandes auf Grund des am 22. Februar ge-
nehmigten revidierten Statuts vom 31. August 1899 wurden sowohl
die Vorstandsmitglieder als auch die Ausschüsse in ihrer früheren
Zusammensetzung wiedergewählt und es besteht der. Vorstand aus
den Herren Georg Büxenstein, Olio Elsner, Martin Oldenbourg,
Maximilian Moriz, Otto Benstein, Carl Behrens, R. Boll, Hugo
Bernstein, Otlo Francke, W. Röwer und Curt Gerber. Die Herren
Heinrich Brockhausen als Vertreter der Firma W. Möser und Paul
Baartz als Vertreter der Buchdruckerei der Berliner Börsen-Zeitung
wurden auf die Satzungen des Bundes verpflichtet. In betreff der
Gutenbergfeier teilte Herr Büxenstein mit, dass von seiten des
Vereins Berliner Buchdrucker und Schriftgiesser eine offizielle Ein-
ladung an die Bundesmitglieder ergangen sei, an der am 17. Juni
im Zirkus Schumann zu veranstaltenden Feier als Ehrengäste teil-
zunehmen. Auf Antrag des Vorstandcs beschloss die Versammlung,
von dieser Einladung Gebrauch zu machen, -und es wurde der
Wunsch ausgesprochen, dass die Beteiligung von seiten der Mit-
glieder eine recht zahlreiche sein möge. Im weiteren wurde be-
schlossen, dass der Bund unter den obwaltenden Umständen von
der Veranstaltung einer besonderen Feier in Berlin absehen wolle,
dagegen an der nationalen Feier in Mainz durch Entsendung einer
Deputation teilnehmen werde. Die zum Zwecke der Gutenberg-
feier in der letzten Versammlung ausgeworfenen 1000 o% sollen
dazu dienen, dass den nach Mainz deputierten 20 Mitgliedern
Retour-Billets II. Kl. zur Verfügung gestellt werden. Auch dem
Vorsitzenden des Gehilfen-Ausschusses wurde ein solches zur Ver-
fügung gestellt. Die Deputation des Bundes wird am 24. Juni
einen mit Widmungen versehenen Kranz am Gutenberg-Denkmal
in Mainz niederlegen. Eine Anzahl von Mitgliedern erklärte sich
bereits in der Versammlung zur Teilnahme an der Feierlichkeit in
Mainz bereit. Im übrigen sollen die Mitglieder durch Zirkular
dazu aufgefordert werden. — Der Vorsitzende teilte hierauf mit,
dass gemäss einer von dem Vorstande des Bundes und dem Vor-
stande der „Freien Vereinigung“ stattgehabten Vorbesprechung am
13. Mai im Anschluss an die Sektionsversammlung eine allge-
meine Versammlung der tariftreuen Prinzipale stattfinden
werde, in welcher über die Schritte zur Erreichung einer den Zeit-
verhältnissen angemessenen Erhöhung der Druckpreise beraten
werden solle. Ferner gab der Vorsitzende der Versammlung Kennt-
nis von 2 Schreiben der Gewerbe-Deputation, durch welche mehrere
Stipendien von 60 c% bez. 150 oA. zur Verteilung an Gewerbe-
gehilfen zu ihrer weiteren Ausbildung ausgeboten werden mit dem
Bemerken, dass etwaige Bewerber im Bundes-Bureau näheres er-
fahren können. Weiter wurde ausgeführt, dass die §§ 103—103q
der Gewerbeordnung, welche die Handwerkskammer betreffen,
am 1. April ds. Js. in Kraft getreten seien, dass die ES 129—132 a,
welche u. a. das Maximum der Lehrzeit auf 4 Jahre festsetzen,
am 1. April 1901 und die letzten Paragraphen, welche den Meister-
titel u. s. w. betreffen, am 1. Oktober 1901 in Kraft treten. Schliess-
lich wurde der Versammlung noch Kenntnis gegeben von dem In-
halt eines Schreibens des Magistrats-Kommissars für die Invaliden-
Versicherung, worin die Frage, ob Lehrlinge, welche keinen
Lohn, sondern nur als Ersatz der Naturalverpflegung ein Kostgeld
erhalten, thatsächlich versicherungspflichtig seien, im bejahenden
Sinne beantwortet wurde. — Bei der nach Beendigung der Sitzung
erfolgten Konstituierung des Vorstandes wurden die Amter
in der bisherigen Weise besetzt, sodass fungieren als Vorsitzender:
Herr Georg Biüzxenstein, dessen Stellvertreter: Herr Otto Elsner,
Schriftführer: Herr Martin Oldenbourg, dessen Stellvertreter: Herr
Maximilian Moriz, Kassierer: Herr Otto Benstein, dessen Stell-
vertreter: Herr Carl Behrens. Als Vorsitzende der Ausschüsse fungieren
folgende Herren: Lehrlingswesen: Herr R. Boll, Fachschule: Herr
Carl Behrens, Wohlfahrtswesen: Herr Otto Francke, Arbeitsnachweis:
Herr Martin Oldenbourg, Ehrengericht Herr R. Boll, des Schieds-
gerichts: Herr Rechtsanwalt Dr. Danziger. In der hierauf folgenden
ausserordentlichen Bundes- Versammlung wurden die vom
186
Vorstande in Gemeinschaft mit dem Gehilfen- Ausschuss bereits
vorberatenen und in gedruckten Entwürfen vorliegenden Neben-
satzungen für das Schiedsgericht unverändert angenommen,
ebenso die vom Vorstande vorberatenen Nebensatzungen für die
Unterstützungskassse des Bundes.
* Dresden. Buchdrucker-Innung (Zwangs-Innung) zu
Dresden. Am 22. April vorm. 11 Uhr erfolgte in dem mit dem
Innungsbanner und Draperien geschmückten Saale der Odd-Fellow-
Logen die feierliche Lossprache derjenigen Lehrlinge, welche
Ostern d. J. ihre Lehrzeit beendet hatten. Nach einleitendem Ge-
sang mit Harmoniumbegleitung hielt der Vorsitzende des Aus-
schusses für das Lehrlingswesen, Herr Woldemar Ulrich, eine An-
sprache an die Ausgelernten, worin er dieselben namentlich zur
Dankbarkeit gegen alle diejenigen verpflichtete, welche sich im
Laufe der Jahre um ihre Ausbildung und sonstige Fürsorge bemüht
haben. Redner gab dem Wunsche Ausdruck, dass dieselben be-
müht sein möchten, allezeit würdige, brauchbare Mitglieder der
menschlichen Gesellschaft zu werden. Hierauf vollzog der Innungs-
Vorsitzende, Herr Hilmar Grünberg, die Lossprache im Namen
der Innung und legte den Ausgelernten ganz besonders ans Herz,
in ihrem Wissen immer weiter zu streben, da die jetzigen Zeit-
verhältnisse stets wachsende Aufgaben an den Beruf stellen. Nach
Aushändigung der Lehrbriefe beschloss gemeinsamer Gesang die
erhebende Feier. — Am 24. April hielt die Innung ihre ordent-
liche Vierteljahrsversammlung im Saale der Odd-Fellow-
Logen ab, welche vom Innungs-Vorsitzenden, Herrn Hilmar Grün-
berg, geleitet wurde. Aus dem Bericht des Sekretärs, Herrn Patzig,
über den Arbeits-Nachweis und die Unterstützungskassen
des Deutschen Buchdrucker-Vereins ging hervor, dass der Arbeits-
Nachweis von 246 Personen benutzt wurde, während die Unter-
stützungskassen 860 cM für Reise-, Arbeitslosen-, Kranken- und
Invaliden - Unterstützung verausgabten. Für den Schul-Ausschuss
berichtete Herr Heinrich Seyffert über die stattgefundenen Oster-
prüfungen in der Innungs-Fachschule, ebenso berichtete Herr
Woldemar Ulrich für den Ausschuss für das Lehrlingswesen über
die Gehilfen-Prüfungen der zu Ostern ausgelernten Lehrlinge.
Von den bei dieser Gelegenheit ausgestellten Zeichnungen der
Fachschüler und den Prüfungsarbeiten der Auslernenden nahmen
die Mitglieder mit regem Interesse Kenntnis. Aus dem vom Vor-
sitzenden erstatteten Bericht über die Vorgänge im letzten Viertel-
jahre ist hervorzuheben, dass die Kgl. Kreishauptmannschaft drei
grössere Druckereien deswegen von der Zugehörigkeit zur Innung
befreit hat, weil dieselben ausschliesslich nur eigene Verlagswerke
drucken. Die bei Innungsmitgliedern beschäftigten drei Kor-
rektoren, Herren Meeser, Rockstroh und Pahlitzsch, sind anlässlich
ihres 50jährigen Berufs-Jubiläums von der Innung beglückwünscht
worden. Die Veranstaltung einer Gutenbergfeier wurde ein-
stimmig beschlossen und dem Vorstande das Weitere übertragen.
* Hamburg, Der Vorstand des Prinzipalvereins „Sene-
felder“ hat seinen dritten Jahresbericht erstattet. In demselben
wird das verflossene Vereinsjahr als ein erfolgreiches bezeichnet
und sodann der am meisten in Anspruch genommenen Vereins-
einrichtungen, nämlich der Stellenvermittelung und des Arbeits-
nachweises, gedacht. Bei dem letzteren gingen 350 Gesuche um
Arbeit oder Arbeiter ein, von denen ein Drittel umgehend erledigt
werden konnte. Pie Mitglieder wurden durch Vakanzlisten auf
dem Laufenden gehalten, für welche in Zukunft ein öfteres Er-
scheinen in Aussicht genommen ist. Die ausserhalb des Vereins
Stehenden nehmen zwar dessen Stellenvermittelung recht fleissig
in Anspruch, aber sie fühlen sich deshalb doch nicht veranlasst,
dem Verein als Mitglieder beizutreten, obwohl sie dessen Nutzen
offen anerkennen. Der Vorstand setzte sich zusammen aus den
Herren Th. Krüger und Otto Möller als erster und zweiter Vor-
sitzender, Æ. Hensel als Kassenführer, Ed. Ritter und Eickhof als
1. und 2. Schriftführer und R. Künke und E. Weiss als Beisitzer.
Die Kassenverhältnisse nahmen einen erfreulichen Aufschwung, so
dass der Verein an die Beschaffung einer Bibliothek, die jetzt eine
schöne Auswahl von hervorragenden Kunst- und Fachschriften zur
Benutzung stellt, denken, auch die Kosten für belehrende Vorträge
bestreiten und die geselligen Veranstaltungen durch ausreichende
Mittel unterstützen konnte. Einen wesentlichen Zuschuss er-
hielt das Vereinsvermögen durch kontraktliche Ablieferungen von
Lieferanten, mit denen die Einkaufskommission Abmachungen
getroffen hatte. Der Prinzipalverein „Senefelder“, dem im verflossenen
Jahre auch das Recht einer juristischen Person zuerkannt wurde,
wird es sich auch im kommenden Vereinsjahre zur Aufgabe machen,
den Zielen, die er sich gesteckt hat, immer näher zu kommen.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr.. 18
+ Leipzig. Der juristische Vertreter der hiesigen Firmen
C. G. Röder, Spamer’sche Buchdruckerei, J. B. Hirschfeld und
F. A. Brockhaus, deren Inhaber durch die Entscheidungen der
kgl. Kreishauptmannschaft vom 27. Juni 1899 und 20. Januar 1900
als Pflichtmitglieder der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer
(Zwangsinnung) erklärt worden waren, Herr Rechtsanwalt Dr.
Joh. Junck, ist mit seinen Klienten der Meinung gewesen, dass es
gegen die in § 100h der Gewerbeordnung in der Fassung des
Reichsgesetzes vom 26. Juli 1897 geordnete „endgültige“ Ent-
scheidung der höheren Verwaltungsbehörde noch einen weiteren
Beschwerdeweg gebe und hat gegen die ebenerwähnten Entschei-
dungen der kgl. Kreishauptmannschaft für die genannten Firmen
Beschwerde bei dem kgl. Ministerium des Innern eingelegt. Auf
diese Beschwerde hat das kgl. Ministerium sich mittels Verordnung
vom 28. März 1900 dahin ausgesprochen, dass es nicht in der
Lage sei, auf Grund der erhobenen Beschwerde die angefochtenen
Entscheidungen der Kreishauptmannschaft Leipzig aufzuheben, da
nach $ 100 h der Gewerbeordnung die Entscheidung der höheren
Verwaltungsbehörde über Streitigkeiten bier fraglicher Art endgültig
ist. — Wir unterdrücken über diese neueste Beschwerdeangelegenheit
und ihr Ergebnis jede Bemerkung, um die Wirkung der vorstehen-
den rein thatsächlichen Mitteilung nicht abzuschwächen.
* Plauen i. V. Am Sonntag, 29. April, fanden hierselbst im
Theater-Restaurant die diesjährigen Jahresversammlungen der
Sektion VII der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und
des Kreises VII des Deutschen Buchdrucker-Vereins unter Beteiligung
von etwa 60 Kollegen und unter Leitung des Vorsitzenden Herrn
Julius Mäser-Leipzig statt. Aus den Verhandlungen der Sektions-
versammlung geben wir zunächst einige Daten aus dem vom
Sektionsvorstand erstatteten Geschäftsbericht wieder. Der Sektion
gehörten im Jahre 1899 625 Buchdruckereien mit 15892 versicher-
ten Personen an. Zur Anmeldung bez. Behandlung gelangten
228 Unfälle. Entschädigt wurden 30 Unfälle, in 2 Fällen wurde
die Entschädigung abgelehnt, in 10 Fällen ist das Verfahren noch
nicht abgeschlossen. An Entschädigungen wurden 29467,87 M
gezahlt, gegen das Vorjahr 3004 / mehr. Rentenempfänger hat
die Sektion zur Zeit 181. Der Geschäftsbericht und der Rechen-
schaftsbericht, sowie der Voranschlag für 1901 wurden genehmigt.
Aus den dann vorgenommenen zahlreichen Neuwahlen ist zu er-
wähnen, dass das satzungsmässig ausscheidende Vorstandsmitglied
Herr Hermann Förster-Zwickau wieder- und als dessen Stellvertreter
Herr W. Böhm-Zittau neugewählt wurde. Im Weiteren wurde
eine recht anregende Besprechung über die Schaffung und Anbringung
geeigneter Schutzvorrichtungen zur Vermeidung der zahlreichen
Unfälle an Tiegeldruckpressen gepflogen. In derselben wurde
darauf hingewiesen, dass die Häufung der gedachten Unfälle
ebenso darauf zurückzuführen sei, dass es an einer praktischen
Schutzvorrichtung zum Schutze der Hände beim Einlegen fehle,
wie darauf, dass die jungen Arbeiterinnen über die Gefahren an
der Tiegeldruckpresse nicht genügend unterrichtet würden. Es
wurde deshalb beschlossen, bei der Genossenschaftsversammlung
den Erlass eines Preisausschreibens zur Erlangung einer guten
Schutzvorrichtung zu beantragen und den Genossenschaftsmitgliedern
im Kreise eine Instruktion über das Verhalten der Arbeiter an
der Tiegeldruckpresse zuzustellen. Ferner wurde beschlossen, den
Arbeitern die vorgekommenen Unfälle von Zeit zu Zeit in Flug-
blättern zu schildern, um sie hierdurch zur Vorsicht anzuregen.
— Bei der Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Ge-
nossenschaftsversammlung sprach sich die Sektionsversammlung
gegen die von der vorjährigen Genossenschaftsversammlung be-
schlossene Anstellung eines ständigen Beauftragten aus und be-
schloss einstimmig, bei der Genossenschaftsversammlung die Ein-
ziehung dieser Stellung zu beantragen und es bei der bisherigen
Überwachung der Betriebe durch die Sektionen bewenden zu
lassen. Als Ort der nächsten Sektionsversammlung wurde Chem-
nitz für den Fall bestimmt, dass die dieses Jahr noch in Aus-
sicht genommene ausserordentliche Kreisversammlung in Leipzig
zustande kommt; andernfalls findet sie in Leipzig statt. — An
die Sektionsversammlung schloss sich die Kreisversammlung
des Kreises VII des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Dieselbe
nahm zunächst den Geschäftsbericht des Vorstandes vom Vor-
sitzenden entgegen. Der Bericht bemerkte im Eingange, dass die
Thätigkeit des Kreises sich in ruhigem Fahrwasser bewegt habe,
und kam dann auf die Hauptaufgabe, die der Kreis sich im vorigen
Jahre gestellt habe, die Weiterförderung des Innungsbildung, ZU
sprechen. Die Verfolgung dieser Aufgabe ist dadurch verzögert
worden, dass, wie der Bericht ausführlich darlegte, vornehmlich in
No 18
Leipzig die strittige Frage zur Entscheidung zu bringen war, ob
die Grossbetriebe den Innungen anzugehören haben oder nicht.
-Diese Frage ist zwar nunmehr endgültig zu Gunsten der Innungs-
sache entschieden worden, indessen hat es der Vorstand im Hin-
blick auf den Umstand, dass in den Innungsbezirken Bautzen und
Chemnitz die Innungsbildung von den Kollegen vereitelt worden
ist und nur noch die Bezirke von Zwickau und Altenburg für die
Bildung von Innungen in Frage kommen, doch für ratsam gehalten,
den verschiedenen Gegenströmungen gegenüber eine abwartende
Stellung bis zu günstigerer Zeit einzunehmen. Den festeren
organischen Zusammenschluss der Kollegen hat der Verein mittler-
weile durch den Buchgewerblichen Schutzverband erreicht, der zu
grosser Bedeutung für das Gewerbe, wie für den Verein geworden
ist. In den anderthalb Jahren, seit die Verwaltung des Schutz-
verbandes an den Kreis übergegangen ist, sind für denselben nahezu
2000 oA an Agitationskosten aufgewendet worden und zwar mit
dem Erfolge, dass dem Schutzverband in dieser Zeit über 1000 Mit-
glieder neu gewonnen worden sind. Die sächsischen Buchdruckerei-
besitzer sind jetzt durch den Deutschen Buchdrucker-Verein und
den Buchgewerblichen Schutzverband nahezu geschlossen organisiert,
denn es gehören von allen dem ersteren etwa 280 und dem letzteren
über 100 an. Infolge dieses Wachstums des Schutzverbandes hat
sich eine Vermehrung des Beamtenapparates und das regelmässige
monatliche Erscheinen der „Vertraulichen Mitteilungen“ nötig ge-
macht. Eine besonders eifrige Thätigkeit ist namentlich im Gebiete
des Zeitungswesens zur Beseitigung vorhandener Missstände, sowie
hinsichtlich der Bessergestaltung der sehr darniederliegenden Druck-
preise entfaltet worden; auch hat der Kreisvorstand eine neue
Ausgabe des Minimal-Druckpreisetarifs veranstaltet, der im ganzen
Reiche sich grosser Verbreitung erfreut. Eine ebenso grosse In-
anspruchnahme geniesst der ausgedehnte Formularverlag des Kreises
und mit dem gut entwickelten Lotterieplattenbezug und dem
Kouvertbezug bildet er eine ergiebige Einnahmequelle für den Kreis.
Nachdem sodann der Berichterstatter sich über den günstigen Stand
der Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins, zu
deren Jahreseinnahme von 156000 o% der Kreis Sachsen allein
54000 o beiträgt, verbreitet hatte und auf die im nächsten Jahre
bevorstehende Tarifrevision aufmerksam gemacht hatte, ging er
zum Kassenbericht für 1899 und dem Voranschlag für 1901
über. Die Einnahmen des Kreises betrugen 5520,03 , die Aus-
gaben 2564,50 o und der Überschuss 2955,52 cM; das Vermögen
betrug Ende 1899 16699,67 A Der Voranschlag der Kreiskasse
für das Jahr 1901 bilanziert in Ausgabe und Einnahme mit 5200 AM
Der Buchgewerbliche Schutzverband hatte 1899 bei 3476,69 c%
Einnahme und 3179,44 Ausgabe einen Überschuss von 297,25 NM.
Sein Voranschlag für 1901 bilanziert in Ausgabe und Einnahme
mit 5750 AM Die erstatteten Berichte wurden genehmigt. —
Im weiteren erstattete der Vorsitzende des Ehren- und Schieds-
gerichts, Herr Wilhelm Bär-Leipzig, über dessen Thätigkeit
Bericht. Dieser unter allen Kreiseinrichtungen am meisten und
aus ganz Deutschland in Anspruch genommenen Körperschaft er-
wuchs infolge der Ausbreitung des Buchgewerblichen Schutzver-
bandes eine bedeutende Vermehrung ihrer Thätigkeit, so dass im
vergangenen Jahre 33 Sitzungen gegen 21 im Vorjahre abgehalten
werden mussten, in denen 134 Fälle gegen 75 im Vorjahre ver-
handelt wurden. In 96 Fällen handelte es sich um die Abgabe
von Gutachten über die Berechnung von Arbeiten, deren Preise
entweder von den Auftraggebern beanstandet worden waren oder
von den Kollegen selbst nicht mit Sicherheit festgestellt werden
konnten, und 38 Fälle betrafen Beschwerden gegen Kollegen wegen
ungerechtfertigter Preisunterbietung. Diese gesamten Fälle wur-
den aus 36 Druckorten in Sachsen und aus 60 Druckorten im
übrigen Deutschland anhängig gemacht und die zur Behandlung
gebrachten Objekte bestanden in 18 kommunalen Haushaltplänen
und Voranschlägen, 53 Werken, Broschüren, grösseren Preislisten,
63 Accidenzarbeiten, insgesamt also in 134 Druckarbeiten. In
64 Fällen waren die von den Kollegen berechneten Preise als
normal anzuerkennen, in 57 Fällen waren sie zu niedrig und in
13 Fällen zu hoch bemessen. Im Ganzen war das Eingreifen des
Ehren- und Schiedsgerichts nach den verschiedenen Seiten ein
erfolgreiches. Da sich herausgestellt hatte, dass ein Teil der an-
geklagten Konkurrenten weniger aus Böswilligkeit, als aus Un-
kenntnis handelte und bei den Druckereileitern, Prinzipalen wie
Faktoren, sehr häufig die Fähigkeit, eine Drucksache richtig zu
kalkulieren, vermisst wurde, sprach der Berichterstatter die An-
sicht aus, dass zur Behebung dieses letztern Übelstandes die auf-
klärende und vermahnende Thätigkeit des Ehren- und Schieds-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
keine Gelegenheit haben.
die „Vertraulichen Mitteilungen“ gegründet.
187
gerichts nicht genüge, sondern dass hierzu noch irgend eine Ein-
richtung, wie z. B. Kalkulationskurse in den grösseren Druck-
städten, geschaffen werden müsse, mittels welcher das Erlernen
des richtigen Kalkulierens ermöglicht werden könne, zu dem
Faktore und angehende Buchdruckereibesitzer jetzt, wie es scheint,
Der Redner führte dann der Versamm-
lung eine Reihe interessanter Beispiele aus der Thätigkeit des
Ehren- und Schiedsgerichts vor und schloss seinen Bericht mit
der Aufforderung. alle Fälle unlauterer Konkurrenz zur Anmeldung
zu bringen und mit darauf hinzuwirken, dass die Kenntnis des
richtigen Kalkulierens immer mehr verallgemeinert werde, sowie
mit den Ausdrücken des Dankes und der Anerkennung an den
Geschäftsführer des Ehren- und Schiedsgerichts Herrn Hohler.
Der Bericht wurde von der Versammlung mit grossem Interesse
zur Kenntnis genommen und rief eine lebhafte Debatie über ge-
werbliche Schäden und deren Abhilfe hervor. Besonders warm
wurde hierbei die Abhaltung von Bezirksversammlungen, ver-
bunden mit belehrenden Vorträgen, empfohlen. Dem Ehren- und
Schiedsgericht wurde anerkennender Dank ausgesprochen. —
Nach der Aufstellung einer Wahlvorschlagsliste für die
Neuwahl sämtlicher Vereinsämter, die durch Urwahl vorzunehmen
ist, trat die Versammlung sodann in eine Besprechung über die
Durchführung der notwendigen Erhöhung der Druckpreise
ein, an der sich zahlreiche Redner beteiligten. Die Versamm-
lung war der Ansicht, dass eine Erhöhung der Druckpreise in-
folge der Verteuerung der Produktionsbedingungen in der That
angestrebt werden müsse und sprach ihre Zustimmung zu. dem
diesbez. Vorgehen des Buchgewerblichen Schutzverbandes aus,
— Nun trat die Versammlung in die Behandlung des Tages-
ordnungspunktes „Stellungnahme zu den geschäftlichen
Manipulationen gewisser Annoncen-Expeditionen, ins-
besondere des sogenannten Inserenten-Verbandes zu
Köln“ ein, zu dem Herr W. Böhm-Zittau das Referat erstattete.
Der Redner wies im Eingange seines Vortrages darauf hin, wie
die Angriffe unsolider Elemente auf das gewerbliche und geschäft-
liche Gedeihen die verschiedensten Gewerbe veranlasst habe, zur
Abwehr Schutzverbände zu errichten. Auch das Buchdruck- und
Zeitungsgewerbe, das wohl mehr als jedes andere Gewerbe von
allerhand Parasiten heimgesucht werde, habe zu dieser Abwehr
gegriffen und hierzu den Buchgewerblichen Schutzverband und
Diese beiden Ein-
richtungen genügten aber für den Zweck noch nicht, weil nicht
alles, was passiert, gedruckt werden könne, sondern hierzu müsse
noch anderes kommen, u.a. auch die Aussprache in den Ver-
sammlungen. Redner gab dann aus seinen eigenen Erfahrungen
und den Veröffentlichungen der „Vertraulichen Mitteilungen“ eine
bunte Auslese von Personen zum Besten, die das Zeitungsgewerbe
berufsmässig schädigen und ausbeuten. Da marschierten zunächst
die faulen Zahler auf. Dann kamen die unsoliden Annoncen-
Büreaus, auch mit einer nicht eben erfreulich zahlreichen Ver-
tretung; wir nennen von diesen nur die Firma Buchwald, Berlin,
die es fertig bekam, in 18 Monaten zwei Drittel der Zeitungs-
verleger mit über 60000 A hineinzulegen. Als dritte und auch
recht zahlreiche Gruppe erschienen die Preisdrücker, und unter
diesen spielt neuerdings der von einem Herrn Friedrich Werth in
Köln begründete sogenannte Deutsche Inserenten-Verband, hinter
welchem Titel eine ganz gewöhnliche Annoncen-Expedition im
Verkehr mit den Zeitungen zum Vorschein kommt, eine für das
Zeitungsgewerbe recht unangenehme Rolle. Redner schilderte ein-
gehend das Gebahren dieses Unternehmens und kam dann auf die
Mittel zu sprechen, mit denen den besprochenen Bedrängern des
Zeitungsgewerbes mit Erfolg entgegengetreten werden könne. Als
solche bezeichnete er Aufklärung durch die Fach- und Tagespresse
und öftere kollegiale Aussprache, und um den unsoliden Annoncen-
Büreaus beizukommen, brachte er in Anregung, mit den bekannten
soliden Annoncen-Büreaus einheitliche, wenn auch staffelartige
Zeilenpreise und einheitliche Rabattsätze zu vereinbaren und alle
Angebote von Annoncen-Büreaus abzulehnen, die nicht auf der
vereinbarten Grundlage beruhen oder von Personen oder Firmen
ausgehen, die von der Vereinigung nicht anerkannt oder empfohlen
werden. Zur Durchführung dieser Anregung, auch im Verein mit
den Zeitungsverlegern durch. Einberufung eines Kongresses der-
selben sei jetzt die Zeit vielleicht recht günstig. — An den Vor-
trag schloss sich eine sehr lebhafte Debatte, in der insbesondere
das Verhalten mancher Annoncenbüreaus, aber auch dasjenige
mancher Zeitungen im Inseratenwesen scharf kritisiert wurde. Die
weitere Behandlung der Frage wurde der in Leipzig abzuhaltenden
188
ausserordentlichen Kreisversammlung vorbehalten; ebenso die noch
auf der Tagesordnung stehende Frage des 1901 in Kraft tretenden
neuen Postzeitungstarifs. Nachdem sodann noch verschiedene
gewerbliche Angelegenheiten zur Sprache gebracht und über den
Ort für die nächste Kreisversammlung im selben Sinne wie in der
Sektionsversammlung beschlossen worden war, wurde die Ver-
sammlung nach den üblichen gegenseitigen Dankesbezeigungen
vom Vorsitzenden geschlossen. — An dieselbe schloss sich ein
gemeinsames, von Reden und Toasten belebtes Mittagsmahl.
*
Sprechsaal.
-t. Braunschweig, 1. Mai. Die seitens des Vorstandes der
hiesigen Zwangsinnung für das Buchdruckgewerbe zu der Wahl
in die Handwerkskammer vorgeschlagenen Herren wurden
in der diesbezüglichen Versammlung gewählt. Es sind dies, wie
schon berichtet, die Herren Buchdruckereibesitzer H. Kleucker als
Mitglied, F. Geibel, als erster, und H. Lüders-Königslutter als
zweiter Ersatzmann. — Nachdem bereits in einer Vorversammlung
der: Braunschweiger Mitglieder der Handwerkskammer über die
Eröffnungssitzung vorläufig beraten worden war, fand dieselbe
am 24. April in dem festlich auf Kosten der Stadt und mit Fahnen
und Emblemen der Innungen geschmückten Saale des altehr-
würdigen Altstadtrathauses durch den Staatsminister Ex. Hartwieg
statt. In seiner höchst bedeutsamen Ansprache an das Hand-
werk wies der Staatsminister auf die Vergangenheit hin, in der
das Handwerk in Blüte stand und noch einen goldenen Boden
hatte, aus welchem ein gedeihliches Verhältnis zwischen Meister
und Gesellen entspross. Dass sich mit der Zeit Misstände und
sogenannte Zöpfe zeigten, sei nicht allein Schuld an dem Niedergange
des Handwerks, sondern dieser sei vielmehr in dem mächtigen
Aufschwunge der Volkswirtschaft, der Konkurrenz der Maschinen
etc. zu suchen, welche das Handwerk soweit deprimierte, dass es
verzweifelnd den Glauben an sich selbst und eine glückliche Zu-
kunft verlor. Mit der Zeit regte sich neues Leben. Nach vielen
Kämpfen sei endlich durch Reichsgesetz von 26. Juli 1897 die
Bildung von Handwerkskammern angeordnet. Die Gewerbe-
ordnung von 1869 erkannte zwar, wie es in der Begründung heisst,
den Wert einer genossenschaftlichen Organisation für das Hand-
werk insofern an, als sie die vorhandenen Innungen aufrecht er-
hielt und die Bildung neuer Innungen ermöglichte, aber sie überliess,
ohne den staatlichen Organen eine kräftige Förderung der Innungs-
bildung durch positive Massnahmen zur Pflicht zu machen, alles
dem Ermessen der Beteiligten, und die alte Verbindung zwischen
Innung und Obrigkeit wurde bis auf ein engbegrenztes Aufsichts-
recht beseitigt. Die Erfahrung habe gezeigt, dass es auf Grund-
lage dieser Bestimmungen nicht möglich gewesen ist. die Innungen
zu kräftigen und den unter den Verhältnissen des modernen Wirt-
schaftslebens auf einen genossenschaftlichen Zusammenschlus
hingewiesenen Handwerker vor der Vereinzelung zu bewahren.
Ebensowenig habe es sich als möglich erwiesen, mit den bisherigen
Bestimmungen über das Lehrlings- und Gesellenwesen eine wesent-
liche Besserung der auf diesem Gebiete hervorgetretenen Misstände
zu bewirken. Insbesondere habe sich die Hoffnung nicht erfüllt,
in den Innungen den grössten Teil der Handwerker zu vereinigen.
Die freiwilligen Innungen haben weder die persönlichen Kräfte,
noch die finanziellen Mittel, eine allgemeine bessere Lage des
Handwerks herbeizuführen, vielmehr habe der Entwickelungsgang
des Handwerks für die Zwangsinnung gesprochen und wäre diese
nach Redners Ansicht auch das Richtigere gewesen. Im Herzog-
tume seien bislang nur ein Drittel der Handwerker organisiert
gewesen, jetzt seien aber schon mehr als die Hälfte vereinigt und
man könne bestimmt erwarten, wenn die Handwerkskammer erst
eine rege Thätigkeit entfaltet, dass die Organisation einen weit
grösseren Umfang annehmen werde. Dazu werde vielleicht ins-
besondere der Umstand mit beitragen, dass auch die nicht den
Innungen beigetretenen Handwerker zu den Kosten der Kammer
und ihrer Veranstaltungen herangezogen werden. Unmittelbaren
geschäftlichen Vorteil würde der Handwerker von der neuen
Gesetzgebung nicht sogleich haben. Aber das ganze Handwerk,
das in über das ganze Reich sich erstreckenden Organisationen
zusammengefasst wird, stelle sich jetzt dem Staatsleben gegenüber
als eine grossartige Vereinigung dar, welche, ohne dass sie von
irgend einer politischen Partei ins Schlepptau genommen wird,
ihre Wünsche kräftig gelten machen und Berücksichtigung ver-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
eegend
i aa ä —— - —
Nr. 18
-
langen könne, und andererseits habe die Staatsverwaltung nunmehr
eine sichere Handhabe, um sich Informationen verschaffen zu
können und die Möglichkeit, in reger Förderung der Interessen
des Handwerks bei seiner weiteren Entwickelung kräftigst mitzu-
wirken. Es sei jetzt eine gute Grundlage gegeben, für eine bessere
sachliche Ausbildung der Lehrlinge zu sorgen, auf ihr Verhalten
in und ausserhalb der Arbeit erzieherisch einzuwirken, eine strenge
Kontrolle ihrer Fortschritte durch wohlgeordnete Gesellenprüfungen
eintreten zu lassen, Meistern und Gesellen sei Gelegenheit gegeben,
ihre Kenntnisse zu erweitern durch Abhaltung von Meisterkursen,
Veranstaltung von Auszeichnungen etc. Es sei ferner Vorsorge
getroffen, in gemeinsamer Arbeit mit dem Gesellenausschusse das
Lehrlingswesen und die Beziehungen der Meister und Gesellen zu
einander so zu gestalten, dass das Verhältnis zwischen Arbeitgeber
und Arbeitnehmer wieder ein gedeihliches, auf gegenseitigem Ver-
trauen beruhendes werde. Zum Schlusse erklärte und versprach
der Staatsminister, dass die Landesregierung jederzeit bereit sein
werde, die Bestrebungen der Kammer mit Rat und That zu fördern
und schloss mit einem herzlichen: Gott segne das deutsche Hand-
werk! — Nachdem der Vorsitzende des Innungsausschusses dem
Staatsminister den Dank der Kammer ausgesprochen, begrüsste
der Vertreter der Stadt die Anwesenden, worauf der Regierungs-
rat Dr. Stegemann die Sitzung der Kammer unter einigen ge-
schäftlichen Mitteilungen eröffnete. Im gesamten Herzogtum be-
stehen zur Zeit 80 Zwangs- und 47 freie Innungen. Seine Stellung
zur Kammer erklärte der Regierungsrat als vermittelndes Binde-
glied zwischen Kammer und Regierung. Es wurden sodann der
Vorsitzende, der Sekretär sowie die verschiedenen Ausschüsse
gewählt. Erwähnenswert ist hierbei, dass sich unter den 7 Mit-
gliedern des Gesellenausschusses ein Schriftsetzer befindet, und
dieser in der einen Tag später stattgefundenen Konstituierung
desselben zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Im Verlaufe
der weiteren Verhandlungen wurde der Haushaltplan mit 16500 cM
angenommen. Ferner wurde ein Antrag über den Bau eines
Gildehauses für die Zwecke der Kammer sowohl wie für die in
der Stadt befindlichen Innungen beraten. Es handelt sich hierbei
um die Ermietung des seitens der Stadt gekauften, mit reichen
Holzschnitzereien versehenen und auch vielfach in Kunstzeit-
schriften abgebildeten Demmer’schen Hauses, welches an anderer
Stelle der Stadt wieder aufgebaut werden soll. Auch die weitere
Ausgestaltung des gewerblichen Fortbildungsschulwesens wurde
beraten, in welcher die Wichtigkeit der Schule für das Handwerk
wiederholt anerkannt wurde, und soll der Besuch derselben, sobald
das neue Gewerbeschulgebäude fertig gestellt ist, auch hier ob-
ligatorisch gemacht werden. Bedauerlich sei, wie ein Mitglied
richtig bemerkte, der gemeinsame Schulbesuch der Handwerks-
lehrlinge mit jugendlichen Arbeitern. Es soll hierin später Wandel
geschaffen werden. — Ein gemeinsames Festessen im Wilhelms-
garten, an dem der Staatsminister Hartwieg ebenfalls wieder teil-
nahm, bildete den Schluss dieser für das gesamte Gewerbe be-
deutsamen Feier.
-A. Braunschweig, Als gutes Zeichen der Leistungsfähigkeit
der Unterstützungskassen des „Deutschen Buchdrucker-
Vereins“ möge erwähnt werden, dass die hiesige Verwaltungs-
stelle im abgelaufenen ersten Quartal die runde Summe von 700 M.
für Kranken- und Invalidenunterstützungen auszahlte. — Der hiesige
Kunstverein stellt zur Zeit (vom 22. April bis 6. Mai) eine
prächtige Sammlung moderner Holzschnitte im Altstadtrat-
hause aus. — In einer biesigen Zeitungsdruckerei wurde vor
kurzem eine König und Bauer'sche 32seitige Rotations-
maschine dem Betriebe übergeben. Getrieben wird dieselbe
von einem 45 Pferdekräfte starken Elektromotor und beziffert sich
der Preis derselben ohne Zubehör auf 45000 M
* Hannover. Am Sonntag, 21. April, feierte der seit nahezu
30 Jahren in der Gebrüder Jäneckeschen Hofbuchdruckerei, und
zwar in der Abteilung des „Hannoverschen Courier“, thätige
Schriftsetzer Herr August Langen in voller körperlicher Rüstig-
keit und Frische sein 50jähriges Buchdrucker-Jubiläum.
Die Chefs des Hauses Jänecke erfreuten den Jubilar aus diesem
Anlass durch ein schönes Geldgeschenk, seine Kollegen widmeten
ihm an diesem Tage eine wertvolle goldene Uhr, die ihm ge-
legentlich der am Sonntag Abend im Schützenhause ihm zu
Ehren veranstalteten Feier durch den Faktor Becker mit einer
die Verdienste des Jubilars feiernden Ansprache überreicht wurde.
Freudig bewegt dankte der Jubilar, hob das im .Jünecke'schen
Geschäft bestehende gute Einvernehmen zwischen den Chefs und
dem Personal sowie die unter diesem herrschende Kollegialität
Nr. 18
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
189
hervor und wünschte dem Geschäft weiteres Blühen und Gedeihen.
Herr Dr. Max Jänecke gab zunächst dem lebhaften Bedauern der
anderen Chefs der Firma Gebrüder Jänecke darüber Ausdruck,
dass es ihnen aus besonderen Umständen nicht möglich sei, an
dieser Feier teilzunehmen, was sie sich, da die Jänecke's eine
alte Buchdruckerfamilie seien und als solche stets die Buchdrucker-
sitten und die Kollegialität hochhielten, sonst nicht würden haben
nehmen lassen. Er ging dann zu dem speziellen Anlass des Festes
über und würdigte die Thatsache 50jähriger treuer Berufsarbeit,
die gerade in einer grossen politischen Tageszeitung eine an-
strengende sei. Den Jubilar dann noch als Muster der Pflicht-
und Berufstreue feiernd, wünschte er demselben einen langen,
sonnigen Lebensabend und schloss mit einem jubelnd aufgenommenen
Hoch auf denselben. Im Laufe des festlichen Kommerses, dem
ein einfaches Abendessen voraufging, wurden noch eine ganze Reihe
ernster und launiger Trinksprüche gehalten, mit denen Musik- und
Gesangs-(Quartett-)Vorträge sowie humoristische Vorträge u. s. w.
abwechselten. Das Fest trug einen recht fröhlichen, gemütlich-
kollegialen Charakter. Der Jubilar trat Ostern 1850 in der
Telgener'schen Buchdruckerei hierselbst in die Lehre; bald nach
Beendigung derselben verliess er seine Vaterstadt, um seine Kennt-
nisse in der Fremde zu bereichern. Er konditionierte in Minden
und in verschiedenen Leipziger Druckereien, kehrte nach Hannover
zurück, war hier u. a. noch in der Schlüter’schen und Culemann-
schen Druckerei thätig und trat vor 28 Jabren in die Hof buch-
druckerei von Gebrüder Jänecke, wo er seitdem ununterbrochen
thätig ist.
* Leipzig, 26. April 1900. In der Maschinenfabrik von Karl
Krause, Leipzig, konnte heute der in der Packerei beschäftigte
Herr Wilhelm Hebenstreit sich als achtundzwanzigster Jubilar der
langen Reihe derjenigen treuen Arbeiter, die auf eine 25jährige
Thätigkeit bei dieser Firma zurückblicken, würdig anschliessen.
Selbstverständlich liessen die Fabrikherren sowohl, als das Personal
diesen Festtag nicht vorübergehen, ohne den Jubilar zu beglück-
wünschen und ihn durch mannigfache Geschenke zu erfreuen.
$
Kleine Mitteilungen.
Der Verein Schweizerischer Buchdruckereibesitzer hält seine
diesjährige Generalversammlung am 5. und 6. Mai in Schaffhausen
ab. Auf der Tagesordnung stehen nur die statutenmässigen
Vereinsgeschäfte.
Das Gesetz, betreffend die Bestrafung der Entziehung elektrischer
Arbeit ist am 9. April in Kraft getreten. Dasselbe verordnet
Folgendes: Wer einer elektrischen Anlage oder Einrichtung fremde
elektrische Arbeit mittels eines Leiters entzieht, der zur ordnungs-
mässigen Entnahme von Arbeit aus der Anlage oder Einrichtung
nicht bestimmt ist, wird, wenn er die Handlung in der Absicht
begeht, die elektrische Arbeit sich rechtswidrig zuzueignen, mit
Gefängnis und mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert o oder mit
einer dieser Strafen bestraft. Neben der Gefängnisstrafe kann auf
Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Der Ver-
such ist strafbar. — Wird die eben bezeichnete Handlung in der
Absicht begangen, einem Anderen rechtswidrig Schaden zuzufügen,
so ist auf Geldstrafe bis zu eintausend A oder auf Gefängnis bis
zu zwei Jahren zu erkennen. Die Verfolgung tritt nur auf
Antrag ein.
Deutsche Rechtshilfe in England. Als deutscher Rechtsanwalt
hat sich in London Dr. C. H. P. Inhulsen niedergelassen, der seit
9 Jahren daselbst thätig ist und von angesehenen deutschen Zeit-
schriften und geschäftlichen Vereinigungen, auch von den Handels-
kammern in Barmen und Leipzig empfohlen wird. Seine Adresse
ist: Dr. C. H. P. Inhulsen, German advocate, 37 Clephane Road,
Canonbury, London.
Die Alters- und Invaliditätsversicherungs-Anstalten, 31 an Zahl,
zahlten im Jahre 1898 an Entschädigungsbeträgen 16346 213,34 M
für Altersrenten und 19407400, 22 oA. für Invalidenrenten, zusam-
men 35753613,56 M Die Zahl der bewilligten Altersrenten be-
trug 18826, die der Invalidenrenten 80836, zusammen 99662.
An Verw ‚altungskosten sind aufgewendet worden 7165674,92 A,
was für den Kopf der Versicherten eine Ausgabe von etwa O, 65 M
ergiebt oder 5,66 v. H. der Gesamteinnahme an Beiträgen (der
erhobenen Prämie) ausmacht. Die Gesamteinnahme aus Beiträgen be-
lief sich mit Einschluss der Beiträge für Seeleute auf 109386 992,41 M
Die Zahl der verkauften Beitragsmarken beträgt rund 104 Millionen
in Lohnklasse I, 188 Millionen in Lohnklasse II, 124 Millionen
in Lohnklasse III und 92 Millionen in Lohnklasse IV; an Doppel-
marken werden rund 549000 als verkauft nachgewiesen. Der An-
teil der Versicherungsanstalten an den bis zum Schluss des Jahres
1898 vom Rechnungsbüreau endgültig verteilten Renten ergiebt
bei 339031 Einzelfällen an Altersrenten und 390960 Einzelrällen
an Invalidenrenten zusammen 729991 einen Jahresbetrag von
25222304,84 AM. für Altersrenten und 25 866 021,46 0% für Inva-
lidenrenten, zusammen 51088326,30 . Der Vermögensbestand
der Versicherungsanstalten einschliesslich des Wertes der Inven-
tarien belief sich bei Ablauf des Jahres 1898 auf 618 105 551,44 ,
wovon bis dahin 69873110,44 dem Reservefonds überwiesen
worden sind.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Aus der Firma Brötz & Famers in
Frankfurt a. M. ist Herr Carl Famers ausgeschieden und es wird
dieselbe von den bisherigen Teilhabern Herren Anton Brötz und Adam
Glock unter der Firma Brötz & Glock, Schriftgiesserei, Spezialgiesserei
für Ausschlussmaterialien, weitergeführt. — Der gesamte Betrieb
der Staatsbürger-Zeitung, G. m. b. H., in Berlin befindet sich jetzt
SW 48, Friedrichstrasse 16. — Die Firma August Lauterborn in
Ludwigshafen a.Rh. wurde geändert in August Lauterborn, Hof-
buchdruckerei, Buchhandlung und lithographische Anstalt. — Die
Firma Meisenbach, Riffarth & Co., Graphische Kunstanstalt in
München giebt bekannt, dass sie in ihrem Neubau Landwehr-
strasse 57/59 eine Kunstdruckerei in Betrieb gesetzt hat. — Herr
Buchdruckereibesitzer Max Richter in Firma Fr. Richter in Leipzig
hat seinem bewährten Mitarbeiter Herrn Kar! Rapsilber Prokura
erteilt.
Eingetragene Firmen, In Northeim die Firma Wilhelm F.
Kassebeer, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Wilhelm Kassebeer
daselbst. — In Witten die Firma Heinrich Bringewald, Inhaber
Herr Buchhändler und Buchdruckereibesitzer Heinrich Bringewald
daselbst. — In Berlin die Firma Gustav Witzel vorm. M. Schrinner,
Inhaber Herr Gustav Witzel, Buchdruckereibesitzer daselbst. — In
Herrnstadt die Firma Paul Drache, Inhaber Herr Buchdruckerei-
besitzer Paul Drache daselbst. — In Potsdam die Firma Pots-
damer Zeitung, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Stammkapital
100000 Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der
bisher im Verlage des Herrn Fritz Stein erscheinenden „Potsdamer
Zeitung“, des „Potsdamer Generalanzeigers“, der „Potsdamer Nach-
richten“ und des „Tageblatts für Potsdam und Umgegend“, sowie
der Betrieb aller bisher von Herrn Fritz Stein betriebenen Geschäfts-
zweige im Fach des Zeitungs-, Buch- und Accidenzdrucks. Die
Geschäftsführer sind die Herren Buchdruckereibesitzer Fritz Stein
in Potsdam und Schriftsteller Martin Berger in Strassburg i. E.
Jublläen. Der Vorsitzende der Dresdner Gewerbekammer Herr
Buchdruckereibesitzer Stadtrat Schröer in Dresden beging am
12. April das Jubiläum seiner 25jährigen Thätigkeit als Mitglied
der Kammer. — Das 25 jährige Geschäftsjubiläum beging
am 23. April der Prokurist der Firma Liepsch ck Reichardt,
Druckerei und Verlag der „Dresdener Nachrichten“ in Dresden.
Gestorben. Am 15. April starb in Berlin der frühere Ge-
schäftsführer der Buchdruckerei F. A. Günther & Sohn, Herr
Johannes Haussmann. — In Wien starb am 22. April Herr Schrift-
giessereibesitzer Karl Schleicher, 59 Jahre alt.
dë
Litteratur.
Gutenberg-Büchlein für die llebe Jugend. Zum Gutenbergfest
in Mainz 1900. Von Diöcesan-Archivar Dr. Franz Falk. 24 Seiten.
Preis 10 J. Mainz, Druck und Verlag von Joh. Falk III. Söhne.
Dass ein so berufener Gutenberg-Schriftsteller wie Dr. Franz Falk
zum Gutenberg-Jubiläum auch an die Kinder gedacht hat, ver-
dient an sich schon Anerkennung, noch mehr aber die anheimelnde
schlichte Art, in der er der kindlichen Fassungskraft das Wich-
tigste vom Wesen des Buchdrucks und aus dem Leben und Wirken
Johannes Gutenbergs, sowie von den zu seinen Ehren veranstalteten
Festfeiern nahe zu bringen weiss. Das auch äusserlich recht nett
ausgestattete Schriftchen verdient deshalb die weiteste Verbreitung
in der Kinderwelt, und diese ist die Verlagshandlung selbst zu
fördern bereit, indem sie bei grösseren Partienbezug für Schulen und
Institute noch eine Preisermässigung eintreten zu lassen gedenkt.
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Nr. 19. — herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, a 21. Jahrg.
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Leipzig, 10. Mai 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere ee 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene li Ara EE oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Buchhandel. vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 of Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage.
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 o% gebühren nach Übereinkunft,
———
- Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. i
—> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in LVipzig eintreffen. +<-
Amtlicher Teil.
Bekanntmachung.
Hiermit bringen wir zur Kenntnis, dass wir mit Zustimmung der Herren Abgeordneten beschlossen haben, die diesjährige
Hauptversammlung unsers Vereins nicht in Dresden, sondern in Rücksicht auf die von der Stadt Mainz veranstaltete Feier des
500jährigen Geburtstags Gutenbergs am 23. Juni in Mainz abzuhalten. Wir bitten, etwaige Anträge zu dieser Versammlung
rechtzeitig, spätestens aber bis 1. Juni bei unserer Geschäftsstelle einzureichen.
Gleichzeitig laden wir unsere Mitglieder zu recht zahlreicher Beteiligung an den Mainzer Feierlichkeiten ein und bitten
auch die lokalen Buchdruckereibesitzer- Vereinigungen und Innungen, Deputationen zu denselben abzuordnen.
Der Verein Mainzer Buchdruckereibesitzer hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, für Unterkunft der aus-
würtigen Herren Kollegen besorgt zu sein und hat bereits Wohnungen für 120 Personen in dortigen Hotels belegt. Bei dem
voraussichtlich grossen Fremdenzufluss ist es notwendig, dass diejenigen Herren Kollegen, die Unterkunft vermittelt zu erhalten
wünschen, dies bis spätestens 20. Mai bei unserer Geschäftsstelle anzeigen, damit das weitere veranlasst werden kann.
Wir geben uns der Hoffnung hin, dass die Buchdruckereibesitzer Deutschlands sich recht zahlreich an dieser nationalen
Feier zu Ehren unsers Altmeisters Gutenberg beteiligen und dadurch zum Gelingen des Festes mit beitragen werden.
Leipzig, 7. Mai 1900. E e
Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender. | i
Hä Franz Kohler, Geschäftsführer;
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. | 4.. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden Ausschusses zur
Sektion III (Main) Vorprüfung der Jahresrechnung für 1900.
SES j 5. E zum Sektionsvorstand für- die gemäss 8 26
ens zur Sektions versammlung des Statuts ausscheidenden Herren Eduard Osterrieth in Firma
in. Cassel. August Osterrieth- Frankfurt a. M. und dessen Ersatzmann Herrn
In Gemässheit des $ 23 des Statuts findet am RN den cen 8 8 Renner in Firma C. Naumann’s Pruckkerei- Frank-
7 Mai ds. Js., Vormittags 11 Uhr 6. Wahl von drei Delegierten zur E EE
in Cassel im Hotel Royal und deren Ersatzmänner für die Zeit vom 1. Oktober 1900
die diesjährige ordentliche Sektionsversammlung stati, Indem wir bis 30. September 1908. ` ;
die Sektionsmitglieder zu dieser Versammlung hierdurch ergebenst 7. Neuwahl von 13 Vertrauensmännern und deren Ersatzmännern
einladen, teilen wir gleichzeitig mit, dass die Kee folgende für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 80. September 1903.
Punkte fasst: 8. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Genossenschafts-
1. Erstattung des Geschäftsbericht über das Jahr 1899. versammlung.
2. Vorlage des Rechenschaftsberichts über das Jahr 1899. 9. Bestimmung des Ortes‘ für die nlichstjährige ` Sektionsver-
3. Voranschlag für das Jahr 1899. 22 sammlung.
196
10. Etwaige statutenmässig eingelaufene oder aus der Mitte der
Versammlung hervorgehende Anträge.
Zur Legitimation der Mitglieder dient der im § 37 Abs. 3 des
Unfallversicherungsgesetzes bezeichnete Mitgliedschein. Lassen sich
Mitglieder in der Sektionsversammlung durch Bevollmächtigte ver-
treten, so haben die letzteren sich durch schriftliche Vollmacht
zu legitimieren.
Wir bitten die Sektionsmitglieder so höflich als dringend, an
der Versammlung Teil zu nehmen und machen gleichzeitig darauf
aufmerksam, dass um 1 Uhr gemeinschaftliches Mittagsessen statt-
findet, an welchem eine zahlreiche Beteiligung erwünscht ist.
Frankfurt a. M., den 5. Mai 1900.
Mit kollegialem Gruss
Hochachtungsvoll
Der Vorstand der Sektion III (Main)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Eduard Osterrieth, Vorsitzender.
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Sektion VI (Thüringen).
Die diesjährige ordentliche Sektionsversammlung findet
Sonntag, den 27. Mai ds. Js., Vormittags 201. Uhr,
im Hötel zur Sonne in Jena
statt, wozu die Mitglieder hierdurch eingeladen werden.
Tagesordnung:
. Geschäftsbericht des Sektionsvorstandes für 1899.
2. Rechenschaftsbericht für 1899 und Feststellung des Voranschlags
für 1901.
3. Neuwahlen und zwar a) der Delegierten für die Genossenschafts-
versammlung und deren Ersatzmänner, b) für zwei Vorstands-
mitglieder und deren Ersatzmänner, c) für die Vertrauensmänner
und deren Stellvertreter, d) der Revisoren für die Jahresrechnung
pro 1900.
4. Bestimmung des Ortes für die nächste Sektionsversammlung.
Halle a. S., 10. Mai 1900.
Der Vorstand der Sektion VI (Thüringen)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Wilhelm Karras, Vorsitzender.
—
Deutscher Buchdrucker- Verein. Kreis III (Main).
Einladung zur Kreisversammlung
auf Sonnlag, den 27. Mai ds. Js., Vormittags 12 Uhr
im Hötel Royal in Cassel.
Tagesordnung:
1. Erstattung des Geschäftsberichts über das Jahr 1899.
2. Vorlage des Rechenschaftsberichts über das Jahr 1899.
3. Wahl von zwei Mitgliedern zur Prüfung der Rechnung für
das Jahr 1900.
4. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Haupt-Ver-
sammlung.
5. Bericht über die Durchführung des Tarifs innerhalb des Kreises.
6. Berichte über den Stand der Innungsfrage.
7. Aufstellung von Vorschlägen zur Wahl
a. von zwei Abgeordneten zur Hauptversammlung nebst zwei
Ersatzmännern.
b. des Kreisvorsitzenden sowie eines Stellvertreters,
c. von fünf Vertrauensmännern nebst fünf Ersatzmännern.
Beschlussfassung über Erhebung eines Kreiszuschlags.
9. Bestimmung des Ortes für die Abhaltung der nächstjährigen
Kreisversammlung.
10. Besprechung und Beschlussfassung über etwa von Mitgliedern
eingelaufenen oder aus der Mitte der Versammlung hervor-
gehende Anträge.
Frankfurt a. M., den 5. Mai 1900.
Mit kollegialem Gruss
Hochachtungsvoll
Der Vorstand des Kreises III (Main) des Deutschen
Buchdrucker-Vereins.
Eugen Mahlau, stellv. Vorsitzender.
D
Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis V (Bayern).
Einladung
zu der am 27. Mai d. J. Vormittags 11 Uhr
in Kempten im Hôtel Krone stattfindenden
Kreisversammlung.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 19
Tagesordnung:
. Geschäftsbericht des Kreisvorstandes über das abgelaufene
Jahr 1899 und Beschlussfassung über denselben.
2. Wahl zweier Mitglieder als Rechnungsausschuss zur Vorprüfung
der Jahresrechnung.
3. Kassenbericht pro 1899 und Decharge-Erteilung an den
Kassierer.
4. Beratung und Beschlussfassung über den Voranschlag der Ver-
waltungskosten des Kreises für das Jahr 1901.
5. Festsetzung der Beiträge zu den Kreis-Verwaltungskosten
pro 1901.
6. Aufstellung der Vorschlagsliste zu neuen Urwahlen ($ 13 der
Satzungen):
a) von vier Abgeordneten zur Hauptversammlung und deren
Stellvertreter;
b) von fünf Mitgliedern des Kreisvorstandes einschliesslich
des Kreisvorsitzenden und der Stellvertreter für dieselben;
c) der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter.
7. Bestimmung des Ortes und Termines der nächsten ordentlichen
Kreisversammlung.
8. Bericht über die Unterstützungskasse des Deutschen Buch-
drucker-Vereins.
9. Bericht über die „Vertraulichen Mitteilungen“ und das Mahn-
verfahren bei säumigen Schuldnern.
10. Beratung über Druckpreise-Erhöhung.
11. Besprechung und Beschlussfassung über etwa eingelaufene oder
aus der Mitte der Versamlung hervorgehende Anträge.
München, den 7. Mai 1900.
Der Vorstand des Kreises V (Bayern)
des Deulschen Buchdrucker -Vereins.
Hans Oldenbourg, Vorsitzender.
Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis VI (Thüringen).
Die diesjährige ordentliche Kreisversammlung findet
Sonntag, den 27. Mai ds. Js., Mittags 12 Uhr
im Hötel zur Sonne in Jena
statt, wozu die Mitglieder, sowie alle Buchdruckereibesitzer des
Kreises hierdurch eingeladen werden.
Tagesordnung:
1. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht für 1899.
2. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Hauptver-
sammlung.
3. Aufstellung einer Wahlvorschlagsliste für die Neuwahl sämt-
licher Vereinsämter.
4. Besprechung und Beschliessung über etwa noch eingehende oder
aus der Mitte der Versammlung gestellte Anträge.
5. Bestimmung des Ortes für die nächste ordentliche Kreisver-
sammlung.
Halle a. S., 10. Mai 1900.
Der Vorstand des Kreises VI (Thüringen)
des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
A. Gründig, Vorsitzender.
—
Feuerversicherungs-Genossenschaft Deutscher Buch-
drucker.
In Gemässheit der Së 35 und 48 der Satzungen der Feuer-
versicherungs- Genossenschaft Deutscher Buchdrucker in Leipzig
macht der unterzeichnete Vorstand hierdurch bekannt, dass der
Geschäftsführende Ausschuss auf Grund der satzungsgemäss voll-
zogenen Wahlen wie folgt konstituiert wurde:
Mitglieder:
Julius Mäser in Leipzig, Vorsitzender,
Hermann Ramm in Leipzig i. Fa. Ramm & Seemann,
Franz Kohler in Leipzig, Bevollmächtigter des Vorstandes und
Geschäftsführer.
Stellvertreter:
Wilhelm Bär in Leipzig i. Fa. Bär & Hermann,
Albin Becker in Leipzig i. Fa. Hesse & Becker,
Max Golmick in Leipzig.
Leipzig, 4. Mai 1900.
Der Vorstand der Feuerversicherungs-Genossenschafl
Deutscher Buchdrucker.
Julius Mäser, Vorsitzender.
No 19
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
197
N ichtamtlicher Teil.
ir kommen heute noch einmal auf die Frage der
Erhöhung der Druckpreise zurück und konstatieren,
dass sowohl hinsichtlich der Notwendigkeit einer
IN den eingetretenen Teuerungsverhältnissen angemesse-
nen Erhöhung der Druckpreise, wie auch hinsichtlich der Art
der Durchführung derselben unter den Kollegen eine recht
erfreuliche Einstimmigkeit vorhanden ist. Recht verdienstlich
und erfolgreich ist das Eingreifen des Buchgewerblichen Schutz-
verbandes gewesen. Derselbe hat in Übereinstimmung mit den
in Nr. 12 geäusserten Ansichten nicht dazu gegriffen, die Er-
höhung der Druckpreise mittels einer allgemeinen verbindlichen
Beschlussfassung durchzuführen, sondern er hat dieselbe als
Sache und Selbsterhaltungspflicht des einzelnen erklärt und ist
den Buchdruckereibesitzern nur mit einer lebhaften Agitation,
wobei er von der Presse in dankenswerter Weise unterstützt
worden ist, sowie mit den geeigneten Mitteln, die Kundschaft
für die Erhöhung der Druckpreise zu gewinnen, an die Hand
gegangen. Der Erfolg ist ein ebenso überraschender als er-
freulicher gewesen. Eine grosse Zahl der Buchdruckereibesitzer
hat sich bereits dem kollegialen Einflusse zugänglich gezeigt,
den Respekt vor dem noli me tangere ihrer Geschäftsverbin-
dungen einen Augenblick beiseite gesetzt und die ihnen zur
Verfügung gestellten Zirkulare in grosser Zahl und mit gutem
Erfolge benützt. Wenn nun, wie dies in einzelnen Fällen
bereits geschehen, die Kreisversammlungen des Deutschen Buch-
drucker-Vereins und die örtlichen Vereinigungen ihren Einfluss
such noch in die Wagschale werfen, so kann dies der bedeu-
tungsvollen gewerblichen Sache nur von Vorteil sein.
Die Notwendigkeit der Erhöhung der Druckpreise dürfte
angesichts dieser Sachlage wohl kaum noch weiter zu begrün-
den sein. Gleichwohl möchten wir aber auf ein in der Agi-
tation für dieselbe geltend gemachtes Moment, die eingetretene
Erhöhung der Arbeitslöhne, zurückkommen, weil dies aus
unseren Gewerbskreisen selbst heraus angezweifelt worden ist.
Ja in der Gehilfenpresse hat man sogar den Scherz am Platze
gefunden, die angegebene Erhöhung der Arbeitslöhne als vor-
datiert, also gewissermassen als auf die nächste Tarifrevision
bezüglich hinzustellen. Was die Buchdruckereibesitzer aber
im Auge gehabt haben, das ist durchaus nichts Zukünftiges,
sondern lediglich etwas der jüngeren Vergangenheit Angehöriges.
Es ist zwar richtig, dass eine Lohnerhöhung im Wege all-
gemeingültiger Vereinbarung zwischen Prinzipalschaft und Ge-
hilfenschaft seit 1896 nicht eingetreten ist, dass also die damals
festgesetzten Lohnsätze des Deutschen Buchdruckertarifs heute
noch bestehen. Gleichwohl aber ist seit jener Zeit doch eine
recht erhebliche Lohnerhöhung eingetreten über die Sätze des
Tarifes hinaus, und zwar bezieht sich dieselbe auf das gewisse
Geld. Der Tarif setzt für das gewisse Geld nur Minimallohn-
sätze fest, was darüber hinausgeht, ist der freien Vereinbarung
überlassen. Diese freie Vereinbarung hat nun unter den Ein-
wirkungen der andauernd günstigen geschäftlichen Konjunktur
zu einer erheblichen Steigerung der Gewissgeldlöhne geführt,
wie von allen Seiten berichtet wird. Was dies aber für das
Gewerbe im allgemeinen bedeutet, das erhellt aus der letzten
Statistik des Tarif-Amts, nach der von den beschäftigten Ge-
hilfen nur 22,33 0% im Berechnen arbeiten, während 77,67 0/o
im gewissen Gelde entlohnt werden.
Die Arbeitslöhne für die im Berechnen hergestellten Druck-
arbeiten sind aber auch nicht auf der Höhe des Jahres 1896
stehen geblieben, trotzdem die Buchstabenpreise seitdem die-
selben geblieben sind. Der Lohn des berechnenden Setzers
setzt sich eben nicht blos aus den nackten Buchstabenpreisen
zusammen, sondern es sind in demselben noch eine Menge
anderweiter Vergütungen mit inbegriffen, deren Preise teils
an sich, teils durch die Handbabung des Tarifes höhere gewor-
den sind. Auch hierüber bestehen in den einzelnen Druckereien
keine Zweifel.
Ganz besonders fällt auch die Lohnsteigerung ins Gewicht,
die bei dem nicht unter die Bestimmungen des Tarifes fallen-
den und sehr zahlreichen Hilfspersonal der Buchdruckereien
(Punktiererinnen, Anlegerinnen, Auslegerinnen, Hilfsarbeiter
des Setzersaales, des Maschinensaales, der Bücherstube, Markt-
helfer, Laufburschen u. s. w.), namentlich aber bei den An-
legerinnen und Punktiererinnen in den letzten Jahren eingetreten
ist. Diese Lohnsteigerung ist für sehr viele Geschäfte und
zahlreiche Druckorte eine recht bedeutende, und wenn man sie
mit 25% in Anschlag bringt, so dürfte dies, wieder nach den
von allen Seiten vorliegenden Mitteilungen, eher zu niedrig als
zu hoch gegriffen sein. Auch diese nicht tarifierten Lohnsätze
kommen in den Herstellungskosten der Drucksachen zur Er-
scheinung und haben diese seit einigen Jahren sehr verteuert.
Nun soll hieraus den Arbeitern oder sonst wem nicht etwa
ein Vorwurf gemacht werden; im Gegenteil werden die Buch-
druckereibesitzer ihren Arbeitern guten Verdienst stets gönnen
und auch wenn möglich zu verschaffen suchen. Aber sie
wollen auch in die Lage gesetzt sein, ihre Arbeiter so, wie
es deren Verhältnisse erfordern, bezahlen zu können. Hierzu
reichen die gegenwärtig üblichen Druckpreise nicht mehr aus.
Wenn die Buchdruckereibesitzer also, um die Druckpreise mit
den Verhältnissen in Einklang zu bringen, diese zu erhöhen
suchen und die Notwendigkeit dieser Erhöhung auch mit der
eingetretenen Steigerung der Arbeitslöhne begründen, so sind
sie hierzu völlig berechtigt.
S
Der Amtliche Katalog
der Ausstellung des Deutschen Reichs
auf der Weltausstellung zu Paris
ist in der Reichsdruckerei zu Berlin soeben im Druck vollendet
worden. Er bildet einen Quartband von X und 440 Seiten, mit
einem Inseratenanhang von 80 Seiten, und ist eine in jeder Be-
ziehung höchste Beachtung verdienende Druckleistung. Die zum
Satz verwendete Schrift ist in der Reichsdruckerei nach Entwürfen
des kaiserlichen Graveurs Georg Schiller (ein geborener Stutt-
garter) geschnitten worden und hat bei diesem Katalog der deutschen
Ausstellung ihre erste Verwendung gefunden; sie lehnt sich an die
Typen an, welche bei den deutschen Druckern der gotischen Epoche
für verschiedene Sprachen gebräuchlich waren und denen die
kräftigen Federzüge der Mönchsschriften zu Grunde lagen; Matrizen
davon werden an deutsche Schriftgiessereien abgegeben. Es wird
übrigens eine Neuausgabe dieser Schrift, die etwas schlanker ge-
halten werden soll, vorbereitet, und da diese, bis jetzt noch
namenlose Schrift in der That eine vortreffliche Bereicherung
unseres deutschen Schriftenschatzes ist, so wird Giessereien und
Druckern durch dieses Entgegenkommen der Reichsdruckerei ein
namhafter Dienst erwiesen. Die englische und französische Aus-
gabe des deutschen Katalogs sind aus der gleichen Schrift her-
gestellt, und es ist nicht anzunehmen, dass ihre Typenform ge-
bildeten Engländern und Franzosen Schwierigkeiten beim Lesen
bereiten werden, — ob auch der grossen Masse namentlich der
letzteren, das darf bei deren Abneigung gegen alles auf fremd-
ländischen Gebiete, was irgendwie Mühe macht, bezweifelt werden.
Um ihre Anwendbarkeit auch für Versaliensatz vorzuführen, sind
der Haupt- und die Untertitel ganz aus Versalien gesetzt, in welcher
Gestalt sie etwas fremdartig anmuten, obwohl sie durchaus leicht
gelesen werden können.
Es ist nur selbstverständlich, dass dieser Katalog auch in seinen
übrigen Teilen vollkommen deutschen Ursprungs ist. Das sehr
kräftige, gelblich getönte Papier lieferte die Fabrik von J. W. Zanders
zu Berg.-Gladbach in Rheinpreussen; die Druckfarben, und es sind
deren auf dem Titel, den Untertiteln, in den Abteilungsköpfen u. s. w.
198
in fast allen Nuancen angewandt neben Schwarz und Roth, kamen
von Kast & Ehinger in Stuttgart; der Stoff zum Deckelbezug
stammt von Krumhoff & Afinger in Berlin und Mülhausen i. E.,
und den Einband besorgte die Leipziger Buchbinderei-Aktien-
gesellschaft (vorm. Gustav Fritzsche) in Leipzig. Erschienen ist der
Katalog im Selbstverlag des Reichskommissariats, der Kommissions-
verlag aber ist A. J. Stargardt in Berlin übertragen worden.
Der Buchschmuck und die Deckelzeichnung sind ganz im
modernen Sinne gehalten und von dem Maler Bernhard Pankok
ın München entworfen worden, welchem auch die künstlerische
Leitung bei der Drucklegung übertragen war; derselbe, ein noch
jüngerer Künstler, hat sich ganz der Buchausstattung gewidmet,
in der Lösung verschiedener grösserer Aufgaben aber hat er sich
bereits als tüchtige Kraft bewährt. S
Der schon bei früheren Ausstellungen in Ubung gekommene
Gebrauch, die verschiedenen Ausstellungsgruppen durch technische
oder wissenschaftliche Abhandlungen im Kataloge einzuleiten, ist
auch in diesem offiziellen deutschen Kataloge eingehalten worden;
das Buchgewerbe und die Buchkunst haben in Herrn Arthur
Woernlein, Geschäftsführer des Buchgewerbevereins, und Herrn
Dr. Peter Jessen, Direktor der Bibliothek des Kunstgewerbe-Museums
zu Berlin, ihre Bevorworter gefunden. Herr Woernlein irrt aber,
wenn er bei Erwähnung des Musteraustausches sagt, derselbe sei
vom Deutschen Buchdrucker-Verein begründet worden. Der
Musteraustausch ist eine Schöpfung des renommierten amerikanischen
Kunstdruckers William J. Kelly, der nach echt transatlantischer
Weise gleich einen „Welt-Musteraustausch“ in Angriff nahm, damit
aber Fiasko machte; nach ihm wurde Kelly’s Idee von Thomas
Hayling in Cheltenham für einen englischen Musteraustausch
aufgenommen, zur praktischen Ausführung gelangte er aber erst durch
den ganz kürzlich verstorbenen Andrew W. Tuer, einen gelehrten
und idealgesinnten Buchdruckereibesitzer in der City von London,
welcher in seinem Faktor Robert Hilton einen thatkräftigen Mit-
helfer fand. Ich habe sodann damals, als Redakteur des „Journals“,
die Einführung des Austausches auf dem Kontinent übernommen,
ihn auch eine Reihe von Jahren allein und nur im Interesse der
Sache geleitet, wobei ich es auf beträchtlich über 100 Teilnehmer
gebracht hatte; als die damit verbundene grosse Arbeit für mich
aber zu zeitraubend wurde, vermochte ich Herrn Karl Koepsel in
Berlin, die Weiterführung desselben zu übernehmen; doch auch
ihn schreckten bald die damit verbundenen grossen Mühen ab,
worauf der Musteraustausch auf den Deutschen Buchdrucker-Verein
überging, der ihn seitdem selbständig mit gutem Erfolg fortgesetzt
hat, während er in England eingegangen ist. Dies zur Richtig-
stellung der im Amtlichen Katalog enthaltenen Notiz über den
Ursprung des Musteraustausches, welchen Herr Woernlein in treffender
Weise ein hervorragendes Bildungsmittel nennt.
Besonders interessant sind in seiner Abhandlung die gegebenen
statistischen Mitteilungen und die damit zusammenhängenden
Tabellen, aus denen sich ein übersichtliches Bild von der grossen
Bedeutung des deutschen Buchgewerbes gewinnen lässt, — freilich
nur vom Jahre 1895, dem Jahre der letzten Volkszählung, da
Jüngere Daten nicht zu erlangen waren.
Die Abhandlung des Herrn Dr. Jessen ist eine gedrängte
Wiedergabe des Inhalts seiner bekannten Vorträge. Wenn er aber
in Bezug auf den malerischen Holzschnitt sagt: „Die Führung
haben die illustrierten Zeitungen in Leipzig, Stuttgart, München u.a.“,
so trifft dies nicht zu hinsichtlich Münchens, das keine Zeitung
besitzt, die in Bezug auf Anwendung des Holzschnitts als
führend bezeichnet werden könnte; — die „Fliegenden Blätter“,
die sich zwar grosse Verdienste um die Entwickelung des Holz-
schnitts erworben haben, die aber auch Zinkographie und Autotypie
vielfach anwenden, wird kein Graphiker unmittelbar neben Blätter
wie die Leipziger „Illustrierte Zeitung“, „Uber Land und Meer“ u.s.w.
stellen wollen; wenn er aber fortfährt: „In Berlin hat der Farben-
holzschnitt seine Stätte“, so übersieht er die Leistungen der
Stuttgarter Zeitschriften, von denen namentlich „Uber Land und
Meer“ während der letzten Jahre ausgezeichnete chromoxylogra-
phische Blätter gegeben hat. Richard Bong in Berlin hat allerdings
das Verdienst, den Farbenholzschnitt in die Zeitschriften-Litteratur
eingeführt zu haben, er hat aber seitdem sehr tüchtige Nachfolger
gefunden, die wohl auch im Amtlichen Katalog erwähnt zu werden
verdient hätten.
Was nun die Druckherstellung resp. den Satz des Katalogs
betrifft, so zerfällt derselbe in zwei Teile: die einleitenden Abhand-
lungen und das Verzeichnis der Aussteller und der Ausstellungs-
gegenstände, zu allen aber ist die gleiche Type, natürlich in ver-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 19
schiedenen Graden, angewendet worden. Das letztere Verzeichnis
wurde aus Petit gesetzt in zwei Spalten und ohne Spaltenlinien;
Namen oder Firma des Ausstellers wurde überall dem Texte rot
vorgedruckt und es muss als ein Meisterstück des Druckes be-
zeichnet werden, dass bei diesen Tausenden von Vor- oder Eindrucken
das Register überall trefflich steht, wie denn der ganze Druck ein
höchst sauberer und korrekter ist, bei welchem die trefflichen
Farben der Stuttgarter Firma voll zur Geltung kommen. Kolumnen-
titel und Kolumnenziffern sind ebenfalls rot gedruckt, letztere rechts
und links unterhalb des Textes in den weissen Rand der Seite.
Dass man aber in diesem Katalog die seinerzeit von Herrn
Dr. Jessen in seinem kleinen Führer durch die Berliner graphische
Ausstellung beliebte Weise, Ausgänge nicht einzuziehen, in den
aus Korpus durchgehend gesetzten, zum Teil mit rot gedruckten
Marginalien versehenen Abhandlungen nachgeahmt hat, halte ich
keineswegs für einen Fortschritt in graphischer Beziehung, sondern
geradezu für einen Fehler. Wenn, nach Dr. Jessen, die Kunst,
ein Buch als Ganzes schön zu gestalten, niemals höher gestanden
hat als in Deutschland zur Zeit der Erfindung des Buchdrucks,
und wenn das Ideal solcher Schönheit in einer vollen, geschlossenen
Seite bestehen soll, so hat man damals, wenn man die Alinea
nicht einzog, sie dadurch kenntlich gemacht, dass man eine
Art schwarzen Halbmond mit senkrechtem Längsstrich an den
Anfang einer neuen Zeile setzte, sobald dieser nicht ein farbiges
Initial durch den Rubrikator vorgeschrieben oder wohl auch ein
solches eingedruckt wurde; man konnte deshalb niemals in Zweifel
sein darüber, wo ein neuer Absatz beginnen sollte. Solchem Zweifel
aber sind wir bei der Jessen'schen Methode ausgesetzt, sobald der
vorhergehende Satz mit einer vollen Zeile endet, oder vielmehr,
wir vermögen alsdann gar nicht mehr Ende und Anfang zu unter-
scheiden, was in vielen Fällen sinnstörend, ja sinnverwirrend
wirken kann.*)
Und wird denn durch diese Weglassung der Einzüge die
Schönheit des Seitenbildes gefördert, wenn man doch die Aus-
gänge beibehält? Die Alten haben ja auch diese zum Teil weg-
fallen lassen und an ihre Stelle ein Kreuz gesetzt, — warum alsdann
ihnen nicht auch hierin nachahmen? Ob freilich die viereckigen
Satzflächen in ihrer Einförmigkeit schöner sein würden, wäre
eigentlich nur Geschmackssache; Kolumnen mit weissen Ausgängen
auf der einen und ohne jeden Einzug auf der andern Seite sind
aber wahrlich nicht schön, — man darf sie ohne Wortspielerei
einseitig nennen, so einseitig wie solche moderne Geschmacks-
lehre, in welcher uns die Franzosen, die deren „Schönheit“ kaum
begreifen dürften, schwerlich folgen werden.
Die einzelnen Abteilungen des Katalogs sind durch in Zeichnung
und Farben gleich gehaltene Zwischentitel von einander geschieden;
ein Übersichtsplan der Ausstellung auf dem Marsfelde, der Invaliden-
Esplanade und in den Elysäischen Feldern, sowie ein kleinerer in
dem Gehölz von Vincennes ergänzt den Katalog, dem auch, wie
schon erwähnt, ein Inseratenteil angehängt ist. Zu letzterem ist
zu bemerken, dass er auch konsequent in Stil und Schrift des
Werkes durchgeführt ist bis auf einige Seiten aus Antiqua, zu denen
möglicherweise Klischees gedient haben.
Der ganze Katalog aber ist, wie schon bemerkt, eine sehr be-
deutende und hervorragende Druckleistung der Reichsdruckerei,
die um so höhere Anerkennung verdient, als zu ihrer Herstellung
die Zeit jedenfalls aufs knappste bemessen war. Sie wird übrigens
nicht verfehlen, auch durch ihre Eigenartigkeit die Aufmerksamkeit
aller Ausstellungsbesucher auf sich zu lenken. Theod. Goebel.
9
Vereinsleben.
* Leipzig. (Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer,
Zwangsinnung.) Am Montag, 7. Mai, fand im Deutschen Buch-
händlerhaus abermals eine ausserordentliche Innungsver-
sammlung im Beisein eines Vertreters des Rates der Stadt Leipzig
statt, um über die von der Behörde verlangten Statutänderungen
zu beschliessen, und diesmal konnte, da die Anwesenheit von zwei
Dritteln der Mitglieder nicht mehr erforderlich war, dieser Zweck
auch erreicht werden. Uber den Inhalt dieser Statutänderungen
haben wir bereits früher berichtet. — Im unmittelbaren Anschluss
*) Von den Engländern werden diese Halbmondszeichen in verkleinerter Form
heute noch in der Bibel und in Gebetbüchern angewandt, um dem Inhalt nach ver-
schiedene Satzteile von einander zu trennen; das Zeichen selbst wird „paragraph
genannt.
Nr. 19
an diese Versammlung fand sodann die erste diesjährige ordent-
liche Innungsversammlung mit folgender Tagesordnung statt:
J. Bericht des Innungsvorstandes über das verflossene Geschäfts-
jahr, sowie über den gegenwärtigen Stand der Innung. 2. Ab-
nahme der Jahresrechnung für 1899. 3. Erlass von Bestimmungen
zur Regelung des Lehrlingswesens. 4. Besprechung verschiedener
gewerblicher Angelegenheiten. 5. Etwaige Anträge aus der Mitte
der Versammlung, welche in Gemässheit von $ 24, Abs. 2 des
Statuts zugelassen werden können, wenn keiner der Anwesenden
widerspricht. Der Vorsitzende Herr Johannes Baensch- Drugulin
eröffnete die Versammlung, der zum ersten Male die Mitglieder
des Gehilfenausschusses beiwohnten, mit einigen begrüssenden
Worten, sowie mit dem Nachweise ihrer satzungsmässigen Berufung
und trat dann in die Verhandlungen ein, zu deren erstem Punkt
der Jahresbericht der Innung im Druck vorlag. Wir ent-
nehmen dem Bericht das Folgende. Der Geschäftsgang in Leipzig
war, wie im Gewerbe überhaupt, im vergangenen Jahre ein guter.
Die Zahl der konditionslosen Gehilfen war eine verhältnismässig
niedrige, die Nachfrage nach Gehilfen besonders in den Winter-
monaten eine lebhafte und beim Druck musste sogar, trotz der
auch im vergangenen Jahre noch anhaltenden stetigen Vermehrung
der Maschinen, vielfach mit Uberstunden gearbeitet werden. Die
Vermittlungsstelle der Innung für Aushilfe bei Satz und Druck
konnte deshalb auch öfter mit Erfolg ausgleichend eingreifen. Die
Rentabilität des Gewerbes steht mit seiner geschäftlichen Entwicke-
lung aber nicht im Einklang, sondern die Druckpreise sind gegen
das Vorjahr wieder zurückgegangen und durch die inzwischen ein-
getretene Verteuerung fast aller Betriebsmaterialien des Buch-
druckers sind die Verhältnisse noch ungünstiger geworden. Die
Innung wird deshalb wohl nicht umhin können, dem überall in
Deutschland hervorgetretenen Bedürfnis nach angemessener Er-
höhung der Druckpreise auch ihrerseits entgegen zukommen und
wenigstens ihren moralischen Einfluss für eine Bessergestaltung der
Verhältnisse in die Wagschale zu werfen. Der Bericht verbreitet
sieh dann über die unseren Lesern bekannten Arbeiten und Ereig-
nisse bei der Durchführung der Innung, die den Vorstand auch
im vergangenen Jahre anhaltend beschäftigte, und indem er nach
dem Austrag der Proteststreitigkeiten der Hoffnung auf Einigkeit
und Geschlossenheit der Leipziger Buchdruckereibesitzer Ausdruck
giebt, spricht er zugleich dem Herrn Kreishauptmann von Ehren-
stein für die wohlwollende Förderung der Bestrebungen der Innung
Dank aus. Die Durchführung der Zwangsinnung hat den Mit-
gliederstand der Innung von 120 auf 160 anwachsen lassen und
da die Innung nunmehr alle Buckdruckereien am Orte bis auf drei
vom Beitritt befreite Firmen umfasst, so wird sie fernerhin weit
nachhaltiger auf die Regelung der gewerblichen Verhältnisse ein-
wirken können, als dies bisher der Fall war. Im weiteren gedenkt
der Bericht der Abänderung der Bestimmungen für das Lehrlings-
wesen, der Satzungen für die Buchdrucker-Lehranstalt und des
Lehrvertrags und hofft, auf diesen drei zeitgemäss gestalteten
Grundlagen und mit Unterstützung der Lehrherren, wie der Schule
die Ausbildung der Lehrlinge so fördern zu können, wie dies das
neue Innungsgesetz vorschreibt und wie es im Interesse des Ge-
werbes notwendig ist. Nächst der Abänderung des Statuts war
es sodann die von sozialdemokratischer Seite beantragte Errichtung
einer städtischen Druckerei, mit der sich die Innung zu befassen
batte. Unsere Leser sind auch über diese Angelegenheiten unter-
richtet. Zur Erledigung der Innungsangelegenheiten wurden in
der Innung, die am 1. Oktober v. J. in das Deutsche. Buchgewerbe-
baus übergesiedelt ist, 14 Vorstands- und 9 Ausschusssitzungen,
sowie 6 Innungsversammlungen abgehalten. Schliesslich gedachte
der Bericht noch der im verflossenen Jahre verstorbenen Mit-
glieder Herren Hermann Wolf in Firma Hartmann & Wolf, Emil
Hermann in Firma Bär & Hermann, August Hoffmann und Emil
Barth in Firma Gutenbergdruckerei. Zum ehrenden Gedächtnis
derselben erhob sich die Versammlung von den Plätzen. — Den
Bericht des Ausschusses für das Gehilfen- und Herbergs-
wesen erstattete dessen Vorsitzender Herr Ottomar Wittig. Der
Arbeitsnachweis und die Unterstützungskassen. die dem Ausschuss
unterstehen, haben auch im vergangenen Jahre zur Zufriedenheit
aller Beteiligten funktioniert. Nach der geführten Bewegungs-
statistik betrug beim Arbeitsnachweis die Gesamtzahl der ange-
meldeten Gehilfen einschliesslich der im Vorjahr übernommenen
1636; davon erhielten durch Vermittelung des Arbeitsnachweises
Kondition 1246, ohne Vermittelung des Arbeitsnachweises 123;
auf die Reise oder zum Militär meldeten sich ab 235 und auf das
neue Jahr übernommen wurden 32. Auf Grund von $ 48 des
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
|
EE
199
Tarifs wurden 14 Gehilfen eingestellt. Auf den Einfluss des flotten
Geschäftsganges zu sprechen kommend, konstatiert der Bericht
einen thatsächlichen Mangel an Setzern sowohl als an Maschinen-
meistern im vergangenen Jahre, und zwar nicht nur in Leipzig,
sondern nach den Erfahrungen des mit dem Arbeitsnachweis ver-
bundenen Central- Arbeitsnachweises des Deutschen Buchdrucker-
Vereins auch im übrigen Deutschland, und leitet hieraus die Fol-
gerung ab, dass der seitens der Gehilfen gefürchtete Einfluss der
Setzmaschinen auf den Konditionslosenstand sich in keiner Weise
bemerkbar macht. Die Unterstützungskassen für die Gehilfen
haben sich infolge des lebhaften Geschäftsganges im Berichtsjahre
noch lebhafter entwickelt als in den vorhergehenden Jahren. Die
Arbeitslosenkasse vereinnahmte 9416,07 oM (gegen 11386,55 cM
im Vorjahre) und verausgabte 2650,98 AM. (gegen 3384,09 o% im
Vorjahre). Die Invalidenkasse vereinnahmte 16813,85 o% (gegen
16502,70 im Vorjahre) und verausgabte 591,39 oÆ (gegen
954,31 cM im Vorjahre). Die am 1. Oktober 1898 neu ins Leben
getretene Krankenkasse vereinnahmte 1899 17834,28 oá und ver-
ausgabte 24333,98 M Die Krankenkasse hat also mit einem
Defizit von 6499,70 o abgeschlossen, was einerseits auf die den
Mitgliedern bei Errichtung der Kasse eingeräumten günstigen
Eintrittsbedingungen, anderseits auf das für alle Kassen gleich
ungünstige Jahr zurückzuführen ist. Da diese Verhältnisse aber
voraussichtlich nur vorübergehende sind, ist zu hoffen, dass sich
auch dieser Unterstützungszweig ebenso wie die beiden erstgenann-
ten in günstiger Weise entwickeln wird. Der entstandene Fehl-
betrag wird teils durch die Überschüsse anderer Druckorte, teils
aus dem gemeinschaftlichen Reservefonds der Arbeitslosen- und
Krankenkasse gedeckt, sodass also die Krankenkasse selbst weiter
nicht beeinträchtigt wird. — Der Ausschuss für das Lehrlings-
und Schulwesen, über dessen Thätigkeit der Vorsitzende des-
selben, Herr Julius Mäser, berichtete, hat im vergangenen Jahre
5 Sitzungen abgehalten, die sich in der Hauptsache mit der Er-
ledigung von Lehrlingsstreitsachen, mit der Vorbereitung der Ab-
änderung der Schulsatzungen und mit der viel Arbeit erfordernden
Anwerbung und Vermittelung von Lehrlingen zu befassen hatten.
An Ostern wurden bei den Innungsmitgliedern insgesamt 146 Lehr-
linge (74 Setzer und 72 Drucker) eingestellt, welche sämtlich die
vorgeschriebenen Prüfungen bestanden haben; zurückgewiesen
mangels geistiger oder körperlicher Befähigung wurden 32. Los-
gesprochen wurden im Laufe des Jahres 130 Lehrlinge (79 Setzer
und 51 Drucker), die sämtlich die Gehilfenprüfung bestanden
haben. Die Prüfungsarbeiten der Freigesprochenen waren durch-
gängig als gute zu bezeichnen. Die Aufnahme- und Entlassungs-
feierlichkeiten und die damit verbundene Ausstellung der Prüfungs-
arbeiten fanden in der üblichen Weise statt. An dem typogra-
phischen Zeichenunterricht derKgl.Kunstakademie zu Leipzignahmen
im verflossenen Jahre 27 ehemalige Schüler der Buchdrucker- Lehr-
anstalt auf Kosten der Innung teil, von denen die drei besten
Teilnehmer noch mit Prämien von je 100 c#. ausgezeichnet werden
sollen. Uber die Thätigkeit der Buchdrucker-Lehranstalt
hat Herr Direktor Dr. Krancher dem Ausschuss einen ausführ-
lichen Bericht erstattet, dem wir das Folgende entnehmen: Das
Schuljahr begann mit der Aufnahme von 141 Lehrlingen, zu denen
im Laufe des Jahres noch 13 hinzukamen, sodass die Anstalt ins-
gesamt eine Aufnahme von 156 Schülern zu verzeichnen hatte.
Durch Festfeierlichkeiten wurden in der Schule begangen der
Geburtstag des Königs Albert, der Namenstag Johannes Guten-
bergs, das Sedanfest, der Geburtstag des Kaisers Wilhelm II.
Ausserdem beteiligte sich der Direktor namens der Anstalt an der
50jährigen Jubelfeier der III. Bürgerschule, in deren Räumen die
Schule untergebracht ist. Mit Besuchen beehrt wurde die Anstalt
von Herrn Theodor Beitl, Fachlehrer an der Gremial-Fachschule
für Buchdrucker- und Schriftgiesserlehrlinge in Wien, Herrn Emil
Thormählen, Direktor der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule
in Magdeburg, und Herrn Gewerberath Enke, kgl. Gewerbeschul-
inspektor in Dresden. Belehrende Besuche wurden von den
Lehrern und einzelnen Schülerklassen in verschiedene buchgewerb-
liche Etablissements unternommen. Der Bericht verbreitet sich
dann über die Osterprüfungen und Schülerentlassungen sowie die
damit verbundenen Prämiierungen und Ausstellungen, ferner über
die Vermehrung der Lehrmittelsammlung und die Bibliothek durch
Schenkgeber, denen herzlich gedankt wird. Auch der besonderen
Thätigkeit des Herrn Fachlehrer Süssespeck, der wieder einen
Privatkursus im Tonplattenschneiden veranstaltete, an dem sich
nicht nur Schüler, sondern auch Extrateilnehmer zahlreich betei-
ligten, wird anerkennend gedacht. Schliesslich werden den bereits
200
Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
in früheren Berichten ausführlich gegebenen Lehrplänen für Zeich-
nen, Maschinenlehre, Fachgeschichte und Fachunterricht diejenigen
für Deutsch, Latein, Französisch, Englisch, Griechisch, Russisch,
Hebräisch, Rechnen, Geometrie, Mechanik und Chemie hinzuge-
fügt. Das Lehrerkollegium der Buchdrucker-Lehranstalt zählte im
vergangenen Schuljahre 25 Mitglieder, darunter 8 Fachlehrer. Die
Schülerzahl betrug im Laufe des Schuljahres 478, am Schlusse
desselben 441. — Uber die Thätigkeit des Ausschusses für das
Ehren- und Schiedsgericht berichtete schliesslich dessen Vor-
sitzender Herr Wilhelm Bär. Das Ehren- und Schiedsgericht
wurde im verflossenen Jahre in 23 Fällen von den Mitgliedern in
Anspruch genommen; von diesen bezogen sich 12 Fälle auf die
Abgabe von Gutachten über die Berechnung von Druckarbeiten,
sowie um sonstige gewerbliche Streitigkeiten und in 11 Fällen um
Beschwerden gegen Kollegen wegen ungerechtfertigter Preisunter-
bietung. Von diesen letzteren teilt der Bericht 5 Fälle ausführ-
lich mit, um die Mitglieder über die Thätigkeit des Ehren- und
Schiedsgerichts zu unterrichten und sie zur Benutzung desselben
anzuregen. — Der Jahresbericht wurde von der Versammlung ein-
stimmig angenommen. — Zum 2. Punkte der Tagesordnung lag
der vom Rechnungsführer Herrn Dr. Alfred Giesecke erstattete
Rechnungsabschluss der Innung Leipziger Buchdrucke-
reibesitzer (Zwangsinnung) und deren Nebenkassen für 1899 im
Druck vor. Wir teilen daraus folgende Hauptziffern mit. I. Die
Innungskasse wies im Gewinn- und Verlustkonto eine Einnahme
von 10769,02 A, eine Ausgabe von 7946,41 oÆ und einen Uber-
schuss von 2822,61 c#. auf. Unter den Einnahmen finden sich
die Innungsbeiträge mit 6518 A, die Lehrlings-Ein- und Aus-
schreibegebühren mit 1250 , die Ordnungsstrafen mit 207 M.
verzeichnet. Aus den Ausgaben verzeichnen wir diejenigen für Druck-
sachen, Schreibmaterialien mit 1458,30 , für Gehälter mit
2400 A., für Miete, Heizung und Beleuchtung mit 300 A, für
ärztliche Untersuchungen der Lehrlinge mit 290.25 , für Schulgeld
an die kgl. Kunstakademie mit 520 , für Unterstützungen mit
148,75 , für Subventionen an die Zweite Kasse und an den
Faktorenverein mit je 600 A Das Bilanzkonto weist aus, dass
der Kapitalbestand der Innung von 74737,07 , Ende 1898 im
Laufe des Jahres einen Zugang von 2822,61 o% erfahren hat, so
dass er Ende 1899 77559,68 / beträgt. Der Haushaltplan der
Innung für 1900 bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 10160 A
Es folgen dann unter II. — V. die Gebahrungs- und Vermögens-
nachweise der verschiedenen in der Verwaltung der Innung stehen-
den Stiftungen. Wir erwähnen hieraus, dass Ende 1899 die Ver-
mögensbestände betrugen in der Weidemannschen Stiftung
10737,13 , in der Fr. Nies’schen Stiftung 9207,01 , im
Heinrich Brockhaus-Legat 15496,78 o% und in der Bruno Klink-
hardt-Stiftung 5150 %% Der Rechnungsabschluss der Buch-
drucker-Lehranstalt umfasst das Schuljahr vom 1. April 1899
bis 15. April 1900. Er weist im Gewinn- und Verlustkonto eine
Einnahme von 15417,87 , eine Ausgabe von 15157,50 und
einen Überschuss von 260,37 o% auf. Unter den Einnahmen sind
die Schulgelder mit 10636,25 , die Subvention des Rates der
Stadt Leipzig für das Schuljahr mit 4500 o% und der Beitrag des
Rates für Prämien mit 100 c# verzeichnet. Aus den Ausgabe-
posten erwähnen wir die Lehrergehalte mit 13077 , die Prämien
mit 192 Æ, die Lehrmittel mit 1193,75 o, die Drucksachen mit
178,35 AM. Das Kapitalkonto weist Ende 1899 einen Bestand von
4140,20 M auf. Der Haushaltplan der Buchdrucker-Lehranstalt
für das Schuljahr Ostern 1900 bis Ostern 1901 bilanziert in Ein-
nahme und Ausgabe mit 15600 , — Der gesamte Rechnungs-
abschluss wurde sodann nach dem Antrage der Revisionskommission
genehmigt und der Vorstand entlastet. — Zum 3. Punkte der
Tagesordnung lagen die Vorschriften zur Regelung des
Lehrlingswesens der Versammlung in einem vom Innungsvor-
stand im Verein mit dem Gehilfenausschuss ausgearbeiteten Ent-
wurf im Druck vor. Der aus 13 zum Teil umfänglichen Para-
graphen bestehende Entwurf hat das bisher schon üblich Gewesene
im wesentlichen beibehalten und es mit den entsprechenden Be-
stimmungen des Innungsgesetzes in Einklang gebracht. Als Lehr-
lingsskala ist die des Deutschen Buchdruckertarifs aufgenommen
und als Übergangsbestimmung hierzu festgesetzt, dass bis zum Ab-
lauf von zwei Jahren nach Inkrafttreten dieser Bestimmungen es
den Innungsmitgliedern gestattet ist, diejenigen Lehrlinge, welche
auf Grund der bis Ostern 1900 abgeschlossenen Lehrverträge von
ihnen beschäftigt werden, weiter zu beschäftigen, auch wenn die
Lehrlingsskala überschritten wird. Die Prüfungen der Lehrlinge
hinsichtlich ihrer körperlichen und geistigen Befähigung sind genau
2 ⁵ !A ee —T'?t[—T . —„—tT .. nd — .... —..:— — — — —
Nr. 19
— —
geregelt, ebenso Form, Inhalt und Abschluss des Lehrvertrags,
die gegenseitigen Pflichten von Lehrherr und Lehrling, der Schul-
besuch der Lehrlinge und die Gehilfenprüfung. Der Entwurf wurde
von der Versammlung unter längeren Debatten paragraphenweise
beraten und in der vorliegenden Fassung einstimmig angenommen,
— Unter Punkt 4 der Tagesordnung brachte der Herr Vorsitzende
die von der Kreisversammlung in Plauen hinsichtlich der Erhöhung
der Druckpreise gefassten Beschlüsse zur Kenntnis der Ver-
sammlung und empfahl, denselben auch von Innungswegen beizu-
treten und zwar in der Form, dass die Versammlung den Innungs-
mitgliedern empfehle, eine Erhöhung der Druckpreise nach Mög-
lichkeit anzustreben. Es entwickelte sich über diese Angelegenheit
alsdann eine längere auch die Frage der Arbeitslöhne berührende
Debatte, an der sich auch Mitglieder des Gehilfenausschusses be-
teiligten. Schliesslich fasste die Versammlung einen Beschluss im
Sinne der Anregungen des Herrn Vorsitzenden. — Vom Gehilfen-
ausschuss wurde alsdann der Wunsch ausgesprochen und in einen
Antrag gekleidet, das seiner Zeit von der Innung beschlossene
Verbot der Verteilung der Gehilfenblätter und des Ein-
kassierens der Verbandsbeiträge in den Offizinen wieder
aufzugeben, da die Ursache, welche zu diesem Innungsbeschluss
seiner Zeit geführt hätte (Zustellung des „Correspondent“ an die
Lehrlinge) schon seit fünf Jahren beseitigt worden und die Ge-
hilfenschaft beflissen sei, im Einvernehmen mit den Prinzipalen
zu sein und zu bleiben. Der Antrag konnte aus formellen Grün-
den nicht sofort in Behandlung genommen werden; vom Vorstands-
tische aus wurde aber zugesichert, ihn in wohlwollende Erwägung
zu ziehen und s. Z. wieder an die Innungsversammlung zu leiten.
— Vom Herrn Vorsitzenden wurde hierauf auf die am 12. Mai
stattfindende Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses
hingewiesen und zu zahlreicher Beteiligung an derselben aufgefor-
dert. und nachdem aus der Mitte der Versammlung heraus noch
die Punktiererinnenfrage wieder kurz berührt worden war,
wurde die Versammlung geschlossen.
o Wiesbaden, 30. April. Die vor etwa vier Monaten ins Leben
getretene Buchdrucker-Innung für die Kreise Oberwesterwald,
Westerburg, Unterwesterwald, Oberlahn, Limburg, Unterlahn, St.
Goarshausen, Rheingau, Wiesbaden (Stadt und Land), Untertaunus
und Höchst a. M. hielt gestern Vormittag 11 Uhr im Walhalla-
Restaurant hierselbst unter Leitung ihres Vorsitzenden Herrn
P. Plaum -Wiesbaden die erste ordentliche Innungsver-
sammlung ab. Nach einem eingehenden Referat des Vorsitzen-
den über die bisherige Thätigkeit des Vorstandes und nach Fest-
setzung des Haushaltsplans durch die Versammlung, erstattete Herr
Kassierer Dillmann-Limburg Bericht über den Kassenbestand. Dann
referierte Herr Schriftführer Rauch-Wiesbaden über das Gehilfen-
und Lehrlingswesen. Zur Beratung und Beschlussfassung über
diesen Punkt waren statutengemäss auch die von den Gehilfen
gewählten Mitglieder des Gehilfenausschusses zugezogen und voll-
zählig erschienen und beteiligten sich lebhaft an der Debatte.
Das wichtigste Ergebnis der diesbezüglichen Verhandlungen war
die Wahl einer siebengliedrigen Kommission aus Prinzipalen und
Gehilfen, welche unter Zugrundelegung des Leipziger Muster-
entwurfs einen den hiesigen Verhältnissen angepassten Lehrvertrag
auszuarbeiten hat, der der nächsten Innungsversammlung zur Ge:
nehmigung vorgelegt und in allen Druckereien des Innungsbezirks
obligatorisch eingeführt werden soll. — Von den weiteren in der
Versammlung gefassten Beschlüssen erwähnen wir noch: Betei-
ligung der Innung in corpore an der Gutenbergfeier in Mainz,
allgemeine Einführung eines Aufschlags von 15°% auf die Druck-
preise, mindestens aber Einhalten des Leipziger Minimal-Druck-
preisetarifs. Der Preisaufschlag soll dem Publikum durch die ge-
samte Presse des Innungsbezirks angekündigt werden. Ferner
wurde beschlossen, gegen die Preisdrückereien und Schleuderofferten
gewisser Annoncen. Expeditionen energisch Front zu machen. —
Der Vorsitzende nahm während der Verhandlungen Veranlassung,
dem Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins für die Unter-
stützung, welche er der Innung durch Rat und That, namentlich
bei der unbefugten Einmischung der Wiesbadener Handelskammer
in die Angelegenheiten der Innung durch seine Eingabe an den
preussischen Handelsminister geleistet, den wärmsten Dank aus-
zusprechen und allen Mitgliedern der Innung, welche dem Deutschen
Buchdrucker-Verein noch nicht angehören, den Beitritt zu dem-
selben aufs angelegentlichste zu empfehlen. Die Versammlung
währte einschliesslich einer /¼ stündigen Pause, während welcher
ein gemeinschaftliches Mittagessen eingenommen wurde, 5 Stunden.
Nr. 19
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
201
Sprechsaal.
J. M. St. München. In den letzten Wochen sind hier zwei
neue Gesellschaften im Bereiche des Druck- und Zeitungs-
gewerbes gegründet worden. Die eine Gründung betrifft die bei-
den angesehenen Druckereien von Schön & Maison und Ig. Velisch,
die sich seit längerer Zeit auf den Verlag von künstlerischen An-
sichtspostkarten geworfen, hierbei aber wohl mehr künstlerische
Ehre als geschäftliche Vorteile geerntet hatten. Die beiden Firmen
haben sich zu einer Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht um-
gewandelt unter der Firma Vereinigte Druckereien und
Kunstanstalten vorm. Schön & Maison, Ig. Velisch, und mit
einem Stammkapital von 300000 % Gründer sind ausser den
Genannten die Herren Kaufmann Hugo Bilmann und Rechtsanwalt
Dr. Wilhelm Rosenthal. Zur Geschäftsführung wurden die Herren
Schön, Velisch und Bilmann bestellt. Hoffen wir, dass es den
beiden sehr tüchtigen und fleissigen technischen Leitern, Herren
Schön und Velisch, gelingen möge, unter den neuen Verhältnissen
das Unternehmen auf diejenige Höhe zu bringen, die mit dem
künstlerischen Wollen in Einklang steht. — Die andere Gründung
betrifft die „Münchener Centrumszeitung“, Gesellschaft mit
beschränkter Haftpflicht und mit einem Stammkapital von 24 000 M.
Diese Gesellschaft hat vornehmlich die Weiterführung der von ihr
übernommenen „Neuen bayerischen Zeitung“ zum Zwecke und
dass dieser Zweck von grösserer Bedeutung ist oder dafür ge-
halten wird, als das angegebene Stammkapital dürfte schon daraus
zu schliessen sein, dass sich unter den Gesellschaftern die hervor-
ragendsten Mitglieder der bayerischen Centrumspartei befinden. —
Eine Versammlung der Mitglieder der vormaligen Buchbinder-
Zwangsinnung, die sehr stürmisch verlief, beschäftigte sich mit
der Beschlussfassung über das in der früheren Innungskrankenkasse
entstandene Defizit, für welches der frühere Innungsvorstand ver-
antwortlich gemacht wurde. Aus den Verhandlungen ging schliess-
lich der Beschluss hervor, von dem Anerbieten mehrerer Innungs-
mitglieder Gebrauch zu machen, die sich bereit erklärten, zur
Regelung der Schulden 3000 c vorzuschiessen. Die Tilgung des
Vorschusses soll die neu zu gründende freie Buchbindervereinigung
übernehmen, bis dahin aber soll den Vorschussgebern ein Pfand-
recht an dem Innungsinventar verbleiben. Ferner wurde be-
schlossen, gegen den früheren Vorstand Regressklage anzustrengen.
— Hierauf wurde zur Beratung über die Bildung einer neuen
Vereinigung geschritten, die den Namen Freie Gewerkschaft
der Buchbindermeister Münchens führen wird. Dem Statut
bleibt vorbehalten, dass auch verwandten Gewerben, z. B. Papier-
händlern, der Beitritt ermöglicht werde. Zur Vorberatung der
Statuten wurde eine siebengliedrige Kommission gewählt. 52 der
Anwesenden erklärten ihren Beitritt zu der neu zu schaffenden
Vereinigung.
Së
Kleine Mitteilungen.
Die Erhöhung der Papierpreise spukt weiter. In einer neuen
Versammlung der Papierfabrikanten soll, wie in der Tagespresse
zu lesen, beschlossen werden, den Verkauf von Zeitungsdruck-
papier durch eine Syndikatsstelle vornehmen zu lassen. Die
Fabrikanten sollen sich verpflichten, ihr Zeitungsdruckpapier nur
noch durch die gemeinschaftliche Verkaufsstelle absetzen zu lassen.
Hinter diesen Bestrebungen soll ein bekanntes rheinisches Bank-
institut stehen. Erst unlängst haben die Fabrikanten durch Zir-
kular eine Erhöhung der Preise um 10 Proz. angeordnet. Falls
die Gründung des Verkaufssyndikats gelingen sollte, würde die
nächste Folge vermutlich eine abermalige Preiserhöhung sein.
Wir möchten bezweifeln, sagt die „Frkf. Ztg.“, dass die Papier-
fabrikanten wirklich Beschlüsse fassen, die die Verleger not-
gedrungen herausfordern und sie veranlassen müssten, sich die
Frage vorzulegen, ob sie nicht das Vorgehen des Paulinusvereins
nachahmen oder wenigstens zur Gründung eines Einkaufsvereins
schreiten sollen.
Neue Gutenberg-Postkarten liegen wieder aus dem Alleinvertrieb
von L. Klement, Kunstverlag in Mainz vor. Von diesen drei aus dem
Druck und Verlag von Ph.von Zabern in Mainz stammenden, technisch
fein ausgeführten Künstlerpostkarten zeigt die eine das Porträt
Gutenberg's nach dem 1870 verbrannten Strassburger Original, die
zweite Gutenberg nach Thorwaldsen sowie eine Ansicht von Mainz
und die dritte einen Gutenberg nach einer Büste. Auch diese
Karten dürften allgemeinen Beifall finden.
Der Weltpostverein gedenkt das Jubiläum seines 25) ährigen
Bestehens am 2. Juli in Bern festlich zu begehen und die meisten
demselben angehörigen Staaten haben ihre Teilnahme an der Feier
bereits zugesagt. Es wird u.a. eine Festsitzung mit Gedächtnis-
reden stattfinden, auch ist die Errichtung eines Denkmals zur
Erinnerung an die Gründung. des Weltpostvereins geplant.
€
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die seit 30 Jahren in Leipzig be-
stehende Schriftgiesserei von C. F. Rühl ist auf die Herren F'. Jüstel,
Otto Göttel und C. Prautzsch übergegangen, welche dieselbe unter
der bisherigen Firma C. F. Rühl unverändert weiterführen. Der
bisherige Inhaber der Firma, Herr W. Eisert, wurde zur technischen
Leitung des Betriebes berufen und ihm Prokura erteilt. — In
Viersen haben sich die Buchdruckereifirmen M. Stoffels und
Robert Noack unter der Firma Gesellschaft für Druck und Verlag
G. m. b. H. vereinigt. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt
90000 % Geschäftsführer sind die Herren Buchdruckereibesitzer
Michael Stoffels und Robert Noack in Viersen und Redakteur Josef
Mattern in Krefeld.
Eingetragene Firmen. In Hannover die Firmen Carl Fr.
Augustin, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Carl Friedrich
Augustin daselbst. — In Düsseldorf die Firma Rheinische Buch-
druckerei-Maschinen-Fabrik Düsseldorf Middelmenne & Bezner,
Gesellschafter sind die Herren Friedrich Middelmenne, Kaufmann
und Adolf Bezner, Ingenieur in Düsseldorf. — In Leipzig die
Firma Otto Nuschke, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Gustav
Otto Nuschke in Leipzig-Schleussig. — In Rummelsburg i. P.
die Firma Otto Hasert, Inhaber Herr Otto Hasert, Buchhändler,
Buchdruckereibesitzer und Verleger des Rummelsburger Kreisblatts
und der Rummelsburger Zeitung. — In Warin die Firma Emil
Blanck in Neukloster, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Emil
Blanck daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Karl Mondrion,
in Firma Karl Mondrion in Frankfurt a. M., Niddastrasse 62 am
2. Mai. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Ludwig Wert-
heimer daselbst. Anmeldefrist bis 5. Juni.
Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum beging am 17. April
Herr Buchdruckereibesitzer Carl Mittag in Chemnitz. — Das
50jährige Geschäftsjubiläum beging am 29. April der in der
Buchdruckerei von J. B. Hirschfeld in Leipzig beschäftigte Setzer
Herr Eduard Krüger; derselbe ist seit Dezember 1851 hervorragend
beim Druck des Grimm’schen Deutschen Wörterbuches thätig ge-
wesen. — Das 25jährige Jubiläum als technischer Leiter der
Steinkopf’schen Buchdruckerei in Stuttgart feierte am 19. April
Herr Faktor Georg Deyhle.
Gestorben. In Berlin starb am 23. April Herr Buchdruckerei-
besitzer Max Schmidt, Miteigentümer der Firma Hermann Schmidt's
Buch- und Kunstdruckerei, 45 Jahre alt.
dëi
Litteratur.
Über Land und Meer. Herausgegeben von der Deutschen Ver-
lagsanstalt in Stuttgart. — Die Hefte 10—12 bringen den 83. Band
der weltbekannten Familien-Zeitschrift zum Abschluss und Heft 13
eröffnet ihren 84. Band. Diese Hefte sind ungewöhnlich reich und
mannichfaltig nach der textlichen wie illustrativen Seite hin. So
finden wir u. a. prächtige Darstellungen aus den Ateliers der Künstler
Reinhold Begas, Gustav Eberlein und W. Kossak, sowie hervor-
ragende Erzeugnisse des ungarischen Kunstgewerbes. Dem süd-
afrikanischen Kriegsschauplatz ist eine Gratisbeilage mit 23 Ab-
bildungen gewidmet. Wie die neuesten Schiffe der deutschen
Kriegsflotte, so sehen wir die Belagerungsgeschütze des deutschen
Landheeres veranschaulicht, und gleich den Errungenschaften der
Wissenschaft, von denen namentlich die Abbildungen aus dem
Hygienischen Institut zu Hamburg hervorgehoben seien, sind die
Fortschritte der Technik dargelegt. Zum ersten Male finden wir
hier eine von Abbildungen begleitete fesselnde Schilderung des
heutigen Telephonbetriebes. Neben den Bildern aus der Gegen-
wart findet sich eine stattliche Reihe von Musterholzschnitten, von
denen der Raffaele Sorbis Gemälde „Dante in Florenz“ wieder-
gebende aktuellen Reiz hat. Aus dem litterarischen Inhalt ragen
202 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 19
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insbesondere die Erzählungen und Novellen mehrerer Grössen der Die Tagesordnung ist die folgende:
Prosadichtung hervor. . Diskussion bezw. Genehmigung des Geschäfts- und Kassen-
Handbuch für Inserenten, Leitfaden zur Organisation jeder kauf- berichts. Ä
männischen Propaganda. Von Gustav Bärwinkel und Oskar Webel. . Berichterstattung der Kreisvertreter.
Preis eleg. geb. 3c# Verlag von G. Schmidt-Bärwinkel & Oskar | Die Revision der Arbeitsnachweise.
Webel, Leipzig, Nicolaistr. 6. — Das vorliegende Buch will der Kommentierung des „in Sätzen zerstreut“ im S 6 des Tarifs.
Geschäftswelt ein Leitfaden für die Handhabung des Ankündigungs- . Klarstellung der für die nächste Tarifrevision zu beachtenden
wesens durch Anzeigen und Reklamen, Prospekte und Plakate sein Fristen bei Stellung von Anträgen.
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und es erfüllt diesen Zweck auch, indem es, unseres Wissens zum 6. Neudruck bezw. Neuherausgabe des Kommentars.
ersten Male, in übersichtlicher Weise aus praktischer Erfahrung | 7. Agitation und Kostendeckung für das Geschäftsjahr 1900/1901.
heraus alles das giebt, was der Geschäftsmann hinsichtlich der 8. Sonstige Anträge.
äusseren und inhaltlichen Form seiner Ankündigungen, der Wah!
der Zeit und des Ortes für dieselben, ihrer Kontrolle u. s. w. wissen Die Geschäfte des Prinzipalsvertreters des I. Kreises sind nach
und beobachten muss, wenn er Erfolge erzielen will. Dabei wer- dem Tode des Herrn Schlüter an dessen ersten Stellvertreter, Herrn
den viele beachtenswerte Winke und Ratschläge erteilt und in Georg Riemschneider (in Fa. Wilh. Riemschneider) in Hannover,
einer Sammlung von 200 originellen Einfassungsentwürfen, die trotz Knochenhauerstr. 54, übergegangen. =
ihrer Wirksamkeit doch so einfach angelegt sind, dass sie sich in meer
jeder Druckerei herstellen lassen, ferner in Verzeichnissen von Der K t Deutsches Bochänuckertant ist
Reklamemittel-Lieferanten und Zeitungen sowie in einem Ver- |. Ren rn ee or N 9
ichnis der Plakattarife von etwa 300 Städten Hilfsmittel geboten, 17 ener ganzen Auflage nn gend,
a 8 ’ ; Bestellungen auf denselben nicht mehr an uns zu richten. Über
die das Buch auch als für Setzer, Zeitungsexpeditionen u. s. w. ;
empfehlenswert erscheinen lassen. Die verdienstliche Arbeit der FCC EE
Verfasser ist von der ausführenden Druckerei (Herm. Schlag Nachf.
in Leipzig) und Buchbinderei (Dampfbuchbinderei, A.-G. vorm. |
E. A. Barthel in Leipzig) bestens unterstützt worden; nur ver-
mögen wir nicht recht einzusehen, warum dem Buche, das doch
auch zum Nachschlagen bestimmt ist, kein Inhaltsverzeichnis bei-
Diejenigen Verwalter der Arbeitsnachweise, welche auf Rück-
erstattung des Portos für die eingesandten Kontrollkarten reflektieren,
wollen ihre Forderung bei uns innerhalb 8 Tagen einreichen.
gegeben und warum der Anzeigenanhang nicht durchgängig, son- i
dern erst von Seite 17 ab paginiert worden ist. Vierter Nachtrag ,
Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und | der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
Musik. Verlag von Otto Elsner in Berlin. Preis vierteljährlich 31. Dezember 1899 (bezw. 62. Gesamt-Nachtrag).
(6 Hefte) 3 , — In den uns vorliegenden Heften 13 und 14 l. Kreis VII. Kreis
bespricht Heinrich Stühmke kritisch das Wildenbruchsche Schau- F Ch h H. Heesch. Heid f Win t & 8
spiel „Die Tochter des Erasmus“ und Heinrich Bulthaupt eine E EE, EE SE
Londoner Aufführung von Shakespeares „König Johann“. Des Hamburg: Wegener, Henry. i
100jährigen Geburtstags des toten Franz v. Gaudy und des 70jährigen , II. Kreis. VIII. Kreis.
des lebenden Paul Heyse wird in poetischer Form gedacht. Ferner Hageni.W.:Frielinghaus&Möbius. Berlin: Kunstanstalt Gebr. Herr-
bietet Dora Leen ein ansprechendes einaktiges Versspiel „Liebe?“ | Ruhrort: Joh. Brendow & Sohn. mann.
und den Theatern und den Musikleistungen in Wien, München, Paris, IV. Kreis. IX. Kreis
Dresden u. s. w. sind eingehende interessante Aufsätze gewidmet. Ludwigshafen: Schreiner & Fuhrer. a f `
Die beigegebenen Porträtkunstblätter, wie die sonstige reiche Vi. Kreis „ EE Johannes.
illustrative Ausstattung der Hefte verdienen alle Anerkennun Zaborze: Arthur Kempsky's Buch-
8 8. Münchenbernsdorf: Neidhardt, C. druckerei.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker, Aus dem Verzeichnis der tariftreuen Buchdruckereien ge-
Ke l strichen wurden die Firmen: F. Berger, Hugo Blume, Wilh. Lind,
Bekanntmachung. sämmlich in Apolda und Braun Nachfl. (Dr. B. Stadie) in Weissen-
Auf Beschluss des Tarif-Amtes vom 27. April ist für Sonn- fels AE :
abend, den 26. Mai, eine Sitzung des Tarif-Ausschusses Berlin, 30. April 1900.
der Deutschen Buchdrucker in Berlin im „Fürst Blücher“, Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Belleallianceplatz 12, anberaumt worden. Vorsitzende.
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Nr. 20.
Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. «<=.
5 # Deu tsehlands Buchärucker $
XII. Jahrg.
Leipzig, 17. Mai 1900.
Die “Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel viertehährlich 2. , bei Zusendung unter Krauzband jährlich 10 o%
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei Ausgape. durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 o%
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Voreinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 80 4, Stellenangebote und -Gesuche
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1 nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchzewerbshäus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292,
— Manuskripte und Anzeigen, welche fir die nächste Nummer bestimmt. sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. —
Amtlicher Teil.
| Bekanntmachung. i
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins findet
Sonnabend, den 23. Juni 1900, vormittags 9 Uhr
im Casino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz statt.
Vorläufige Tagesordnung:
. Geschäftsbericht des Vorstandes.
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 ‚und V oranschlag
für 19011
3. Rechenschaftsbericht über die Unterstützungskasse für das
Jahr 1899.
„ e
sowie je eines Stellvertreters aus der Zahl der. in. “Leipzig
wohnhaften Vereinsmitglieder. S
5. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden. Rechnungs-
ausschusses sowie von drei Stellvertretern derselben zur
Vorprüfung der Jahresrechnung. z S
6. Bestimmung des Orts für die nächstjährige Hauptversammlung. j
4. Wahl des Vereinsvorsitzenden und des Rechntwgsführers | 7. Verschiedenes.
Im. Anschluss an dis Versammlung nelımen die Herren Abgeordneten an der seitens der Stadt Mainz. veranstalteten.
Feier des 500 jährigen Geburtstages Gutenberg's teil und zwar wird für die Feier am . den 24. Juni, dio offizielle Be-
teiligung des Vereins hiermit angeordnet.
Gleichzeitig machen wir diejenigen Herren Abgeordneten, welche Wohnungen vermittelt haben. ele darauf ‚anf.
merksam, dass, in Rücksicht auf den jedenfalls starken Fremdenzufluss; die ‚Anmeldungen ‚bis 20. dieses Monats bei unserer.
Geschäftsstelle bewirkt werden müssen.
Leipzig, 15. Mai 1900.
t . 8 b.
Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker- ereins. Oe? ENEE
Johs. Baonsch- Drugulin, ` Vorsitzender.
ege e ͤ——ͤ—̃—
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft..
Sektion V (Bayern). Ä
Einladung zur Sektionsversammlung
am Sonntag, den 27. Mai 1900, morgens 57 10 Uhr
in Kempten im- Hötel Krone: z
CHE rr "Franz Kobler, Gesch häftsführer.
7 n 1
| ee nn Š i
1. Geschäfts- und Kassenbericht über das- Jahr 1899 und Prüfung
und Abnähme der vom Sektionsvorstande über die "Sektions-
ausgaben im Jahre 1899 aufgestellten Rechnung. BR |
2. Aufstellung des Voranschlages der Verwaltungskosten der: Sektion‘ =
pro 1901.
208
3. Neu- und Ersatzwahlen:
a) Neuwahl für die mit 30. September 1900 ausscheidenden
Mitglieder des Sektionsvorstandes und deren Ersatzmänner.
b) Ersatzwahl für zwei vom Amte zurückgetretene Mitglieder
des Sektionsvorstandes, beziehungsweise für deren Ersatz-
männer.
c) Ersatzwahl für den Vertrauensmannstellvertreter des 1. Be-
zirkes, sowie für den Vertrauensmannstellvertreter des
7. Bezirkes (Amtsperiode 1897—1900).
d) Neuwahl sämtlicher Vertrauensmänner und deren Stell-
vertreter für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. Sep-
tember 1903.
e) Ersatzwahl für den 2. Stellvertreter des 2. Schiedsgerichts-
beisitzers.
f) Neuwahl der Delegierten zur Genossenschaftsversammlung
für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903.
g) Wahl zweier Rechnungsrevisoren und eines Ersatzmannes
für das Jahr 1901.
4. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen Genossenschafts-
versammlung.
5. Bestimmung des Ortes und Termines der nächstjährigen ordent-
lichen Sektionsversammlung.
München, den 10. Mai 1900.
Der Vorstand der Seklion V (Bayern)
der Deutschen Buchdrucker- Berufsgenossenschaff.
Hans Oidenbourg, Vorsitzender.
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Sektion VII (Sachsen).
Bekanntmachung.
In Gemässheit des $ 32 des Genossenschaftsstatuts wird hier-
durch zur Kenntnis gebracht, dass in der am 29. April 1900 in
Plauen i. V. stattgehabten Sektionsversammlung folgende Herren
zu den Sektionsämtern gewählt worden sind:
a) in den Sektionsvorstand vom 1. Oktober 1900 bis 30. Sep-
tember 1903: Herr Hermann Förster (Firma Förster & Borries)
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 20
in Zwickau als Mitglied; Herr Wilhelm Böhm in Zittau als
Stellvertreter.
b) zu Vertrauensmännern vom 1. Oktober 1900 bis 30. Septem-
ber 1903:
1. Bezirk: Herr Max Richter (Firma Fr. Richter) in Leipzig
als Vertrauensmann; Herr Emil Freter in Leipzig als
Stellvertreter.
2. Bezirk: Herr Arthur Schönfeld in Dresden als Vertrauens-
mann; Herr Heinrich Niescher (Firma G. R. Gärtner'sche
Buchdruckerei) in Dresden als Stellvertreter.
3. Bezirk: Herr Robert Zückler (Firma R. Zückler) in Zwickau
als Vertrauensmann; Herr P. M. Goering in Zwickau als
Stellvertreter.
4. Bezirk: Herr Emil May in Bischofswerda als Vertrauens-
mann; Herr Wilh. Böhm in Zittau als Stellvertreter.
5. Bezirk: Herr Stephan Geibel (Firma Pierer'sche Hofbuch-
druckerei Stephan Geibel & Co.) in Altenburg als Ver-
trauensmann; Herr Richard Hiller in Altenburg als Stell-
vertreter.
c) zu Abgeordneten der Genossenschaftsversammlung vom 1. Okto-
ber 1900 bis 30. September 1903 die Herren Julius Mäser
in Leipzig, Hermann Förster in Zwickau, Arthur Schönfeld
in Dresden, Dr. Oscar von Hase in Leipzig, Hermann Ramm
in Leipzig, Max Wilisch in Chemnitz; Wilhelm Bär in Leipzig,
Alwin Marx in Reichenau als Abgeordnete; die Herren
Albin Arnold in Leipzig, W. A. Kanis in Oelsnitz i. E., Oscar
Siegel in Dresden, Otto Fischer in Leipzig, Albin Becker in
Leipzig, Ernst Rossberg in Frankenberg, Alwin Tetzner in
Chemnitz, Wilh. Böhm in Zittau als deren Stellvertreter.
d) zu Mitgliedern der Rechnungsprüfungskommission die Herren
Wilhelm
Leipzig.
Leipzig, 10. Mai 1900.
Der Vorstand der Sektion VII (Sachsen)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft
Julius Mäser, Vorsitzender.
Franz Kohler, Geschäftsführer.
Bär, Hans Kreysing, Otto Fischer, sämtlich in
Protokoll- Auszüge.
Kreisversammlung des Kreises IV (Südwest) des
Deutschen Buchdrucker-Vereins
am 23. April 1900 in Konstanz.
Der Vorsitzende Herr Felix Krais-Stuttgart eröffnete die gut
besuchte Versammlung, an der auch einige Nichtmitglieder teil-
nahmen, mit Begrüssung der erschienenen Herren, konstatierte die
satzungsgemässe Berufung der Versammlung und nachdem das
Büreau gebildet worden war, wurde in die Verhandlung ein-
getreten.
1. Das Protokoll der letzten Kreisversammlung wurde ver-
lesen und genehmigt. Der anwesende Kreisvertreter des Tarif-
ausschusses der Deutschen Buchdrucker, Herr Eugen Rieger-Stutt-
gart, wies hierbei auf den unter sachverständiger Mitwirkung zu
Stande gekommenen Tarif für den Maschinensatz hin, der durchaus
zweckentsprechend sei.
2. Der Herr Vorsitzende erstattete hierauf den Geschäfts-
bericht für das Jahr 1899, im Eingange unter anderm bemerkend,
dass das abgelaufene Jahr nichts wesentlich Neues geboten habe
und dass die Tarifanerkennungen sich erfreulicherweise immer
mehr vervollständigt hätten. Er berichtete sodann über die im
Kreise vorgekommenen Jubiläen und sprach hierbei den Wunsch
aus, dass von Berufs- und Geschäftsjubiläen, auch solchen von
Gehilfen, dem Kreisvorstande immer rechtzeitig Mitteilung gemacht
werden möchte, damit er in der Lage sei, für die vom Verein zu
widmenden Diplome zu sorgen. Hinsichtlich der Innungsfrage
bemerkte der Herr Berichterstatter, dass in Württemberg neuer-
dings weder für freie, noch für Zwangsinnungen eine besondere
Neigung vorhanden sei, und die Herren Krug-I,udwigshafen, Neu-
mann-Pirmasens und Itta- Konstanz berichteten auf eine dies-
bezügliche Anfrage aus ihren Bezirken dasselbe. — Der Geschäfts-
bericht wurde von der Versammlung zur Kenntnis genommen.
3. Der Rechenschaftsbericht wurde vorgetragen und die
Versammlung erteilte dem Vorstand nach dem Antrage der Prüfungs-
kommission Entlastung.
4. Der Voranschlag für das Jahr 1900 wurde festgesetzt und
eine Umlage beschlossen, dergestalt, dass von jedem Mitgliede des
Kreises eine Einheitstaxe von 2 e% und ausserdem 10 A pro be-
schäftigten Arbeiter erhoben werden sollen. Die letzte derartige
Umlage wurde vor fünf Jahren erhoben. Der Herr Vorsitzende
sprach hierzu die Erwartung aus, dass mit den bereit gestellten
Mitteln, wozu noch die vom Hauptverein zu leistende Rück-
vergütung und der Kassenbestand komme, wieder für mehrere
Jahre vorgesorgt sein werde.
5. Für die in diesem Jahre mittels Urwahl vorzunehmende
Erneuerung der Kreisehrenämter wurde eine Vorschlags-
liste satzungsgemäss aufgestellt. Dieser Wahlvorschlag wird den
Kreismitgliedern zugehen.
6. In die Prüfungskommission wurden die seitherigen
Mitglieder derselben, Herren August Pfeifer- und Ernst Kletl-
Stuttgart, sowie deren Stellvertreter, Herren Carl Keidel- und
C. Liebich jun.-Stuttgart, wiedergewählt.
7. Als Ort für die nächste Kreisversammlung wurde Colmar
bestimmt.
8. Der Herr Vorsitzende berichtete hierauf zunächst über
den Stand der Unterstützungskasse dıs Deutschen Buch-
drucker-Vereins und verbreitete sich dann über den § 616 des
Bürgerlichen Gesetzbuches, nach welchem dem Arbeiter
verhältnismässig nicht erhebliche und von ihm nicht verschuldete
Zeitversäumnisse nicht in Abzug gebracht werden dürfen. Er
nahm hierbei auf die vom Tarifkreis VIII und vom Tarif-Aus-
schuss in der Sache erlassenen Rundschreiben Bezug und schlug
vor, sich dem Vorgehen der Berliner Kollegen anzuschliessen.
Die Versammlung stimmte dem zu.
Im weiteren kam der Herr Vorsitzende noch auf verschiedene
Gewerbsangelegenheiten zu sprechen, die für die Kollegen von
Wichtigkeit sind, und nahm im Anschluss hieran Veranlassung,
mit beredten Worten auf die Notwendigkeit hinzuweisen, dass sich
die Kollegen überall, wo dies noch nicht geschehen sei, zu
Lokalvereinen zusammenschliessen.
| Nr. 20
Herr Stadler-Konstanz teilte hierzu mit, dass in Konstanz eine
Frinzipals vereinigung, ähnlich wie in Stuttgart bestehe, die in allen
Fachangelegenheiten bisher eine erfreuliche Geschlossenheit gezeigt
habe. Im weitern sprach der Redner dem Stuttgarter Ehren- und
Schiedsgericht Dank aus für sein kraftvolles und erfolgreiches Vor-
gehen in Konkurrenzangelegenheiten.
Der Herr Vorsitzende ersuchte hierauf, ihm etwaige Wünsche
für die diesjährige Hauptversammlung des Vereins bekannt zu
geben und berichtete ferner über die in Stuttgart und in Mainz
stattfindenden Gutenbergfeiern. Eine alsdann von ihm an die an-
wesenden Nichtmitglieder gerichtete Aufforderung, dem Deutschen
Buchdrucker-Verein beizutreten, war von erfreulichem Erfolg be-
gleitet.
Herr Rieger-Stuttgart empfahl hierauf dringend das Studium
des Deutschen Buchdrucker-Tarifs und brachte denselben, sowie
den Eingangs erwähnten neuen Setzmaschinentarif an die An-
wesenden zur Verteilung. Ferner wies er auf den zum Buch-
druckertarif kerausgegebenen Kommentar hin, der vermöge der
Ausführlichkeit und Sachlichkeit seines Inhalts in hohem Masse
geeignet sei, Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten vor-
zubeugen. Die Anschaffung dieses Kommentars, der von der Ge-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
209
schäftsstelle des Kreises IV zum Preise von 50 A zu beziehen sei,
sei deshalb dringend zu empfehlen. Herr Rieger teilte sodann
noch mit, dass bei den Stuttgarter Behörden ein Verzeichnis der
tariftreuen Druckereien mit der Bitte eingereicht worden sei, bei
Vergebung von Druckarbeiten die letzteren in erster Linie zu be-
rücksichtigen. Dieser Schritt sei von Erfolg gewesen, und es sei
deshalb auch für andere Druckorte empfehlenswert, sich die Ein-
gabe von der Kreisgeschäftsstelle kommen zu lassen und im gleichen
Sinne zu verwenden.
Herr Poppen-Freiburg wünschte in Zukunft die Einladungen
zur Kreisversammlung mit einem Begleitschreiben versehen, in dem
auf die Wichtigkeit der Verhandlung in den Kreisversammlungen
ganz besonders aufmerksam gemacht werden solle und gleichzeitig
auch ein kleines Programm über aussergeschäftliche Veranstaltungen
gegeben werden könne. Der Herr Vorsitzende nahm diese An-
regung mit Interesse entgegen und sicherte zu, derselben nach-
kommen zu wollen.
Damit war die Tagesordnung erschöpft, und nachdem Herr
Stadler-Konstanz dem Herrn Vorsitzenden den Dank der Versamm-
lung für seine bewährte Geschäftsleitung ausgesprochen hatte,
wurde die Versammlung geschlossen.
Nichtamtlicher Teil.
Die Eröffnung des Deutschen Buchgewerbehauses.
A
fm Kantate-Sonnabend 12. Mai 1900 ist in Leipzig
\ véi das vom Deutschen Buchgewerbeverein erbaute
Deutsche Buchgewerbehaus feierlich eröffnet
d worden. Dies ist ein Ereignis, das auch für das
deutsche Buchdruckgewerbe von grosser Bedeutung ist. Dass
es sich bei diesem Bauwerk in der That nicht um örtliche
Leipziger Bestrebungen und Zwecke, sondern um national Ge-
meinnütziges und Grosses handelt, das bewies bei der Eröffnungs-
feier das Erscheinen von Vertretern der Reichs- und Landes-
regierung neben den Vertretern der Stadt Leipzig, das Erscheinen
der Vorstände der nationalen Organisationen des Buchgewerbes
an der Seite der Vertreter der Leipziger buchgewerblichen
Körperschaften; dass beweist die ganze innere Einrichtung des
neuen buchgewerblichen Palastes, seine Gutenberghalle und sein
äusserer Schmuck.
Die Anfänge jener rastlosen buchgewerblichen Vereins-
thätigkeit, als deren stolzes Ergebnis heute das Deutsche Buch-
gewerbehaus erscheint, führen auf den Deutschen Buchdrucker-
Verein, den Verein Leipziger Buchdruckereibesitzer und die
Leipziger Typographischen Gesellschaft, sowie auf die vier
Programmpunkte zurück, welche Herr Generalkonsul Lorck im
Auftrage der drei Vereine dem sächsischen Ministerium des
Innern zunächst für die Hebung des Leipziger Druckgewerbes
entwickelte: Errichtung eines Museums ersten Ranges, Errichtung
einer höheren graphischen Fortbildungsanstalt, sorgsame Pflege
des Ausstellungswesens und Begründung eines Vereines der
Angehörigen der Buchgewerbe im weitesten Sinne des Wortes
in Leipzig. Die Ausführung dieses Programmes wurde unter
der Leitung des Herrn Dr. von Hase auf das lebhafteste be-
trieben. Es wurde der Üentralverein für das gesamte Buch-
gewerbe gegründet und mit Hilfe der sächsischen Regierung
und Unterstützung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler,
der den Bestrebungen des Vereins das Deutsche Buchhändler-
haus zur Verfügung stellte, wurden auch die übrigen Programm-
punkte soweit es anging verwirklicht. So erfreulich diese Er-
folge auch waren, so wurde es im Verein doch unliebsam
empfunden, dass zur kräftigen Verfolgung seiner gemeinnützigen
Bestrebungen noch etwas fehlte, nämlich der nationale Hinter-
grund und das eigene Heim, und als im Jahre 1890 der Plan
in Angriff genommen wurde, in Leipzig ein grosses Ehren-
denkmal der Buchdruckerkunst zu errichten, da fand dieses
Empfinden neue Nahrung und liess allmählig den Gedanken
heranreifen, das geplante Ehrendenkmal mit dem zu schaffenden
eigenen Heim der Buchgewerbe in Verbindung zu bringen.
Die grossen Gedanken, die insbesondere dem Generalkonsul
Lorck, dem Sekretär des Centralvereins, vorschwebten, liessen
sich aber nur auf nationaler Grundlage verwirklichen. Der
Centralverein änderte deshalb seine Verfassung entsprechend
um und nahm den Namen Deutscher Buchgewerbeverein an
und als solchem ist es ihm denn mit hochherziger Unterstützung
der Stadtgemeinde Leipzig, welche den Baugrund schenkte, nun
auch gelungen, in dem Deutschen Buchgewerbehause ein wür-
diges Heim für die nationalen Organisationen der Buchgewerbe,
für nationales buchgewerbliches Ausstellungs- und Bildungswesen,
zu schaffen, wie es unseres Wissens keine andere Nation besitzt.
Das Deutsche Buchgewerbehaus bildet mit dem Deutschen
Buchhändlerhaus, dessen Charakter es äusserlich in den Bau-
formen angepasst ist, ein stattliches einheitliches Häusergeviert
und macht mit seinen lebendigen und schönen Formen, nament-
lich aber mit seiner nach Westen vortretenden Gutenberghalle,
die reichen äusserlichen Schmuck aufweist, einen grossartigen
Eindruck. Doch auch die Aussenseiten der übrigen vier Flügel
des vom Architekten Emil Hagberg im Renaissancestil auf-
geführten Baues sind mit reichem und sinnigem ornamentalem
und figürlichem Schmuck versehen, der sich von den roten
Ziegelwandflächen vortrefflich abhebt. Die Figuren nehmen
teils Bezug auf die Schriftcharaktere verschiedener Zeiten —
u. a. versinnbildlicht ein Assyrer die Keilschrift, eine Griechin
den Papyros, ein Mönch die mittelalterliche Schriftkunst —
teils verkörpern sie Handel und Schiffahrt, Maschinenbetrieb
und Letternsatz, Kunst und Handwerk. Von schöner Wirkung
sind ferner die beiden grossen Freitreppen an den Haupt-
fassaden und die Ecktreppentürme am östlichen Flügel.
Nach innen sind die vier Flügel des Gebäudes um einen
grossen Lichthof angeordnet, dessen Erdgeschoss überdacht ist
und geschäftlichen Zwecken dient. Die einzelnen Stockwerke
sind durch Treppen in den östlichen Ecktürmen und durch
eine breite doppelt gegliederte Haupttreppe in der Mittelaxe
des Gebäudes verbunden und ihre einzelnen Räume stehen in
den beiden ersten Stockwerken mit breiten, rings um den Licht-
hof laufenden Korridoren in Verbindung. Die Raumverteilung
ist überall eine sehr praktische. Die Verwendung der Räume
ist zur Zeit die folgende. Das grosse und tiefe Kellergeschoss
beherbergt die Heizungs- und die elektrische Beleuchtungsanlage
nebst Zubehör und dient ausserdem zu Lagerzwecken. Das
Erdgeschoss ist zur Aufnahme von buchgewerblichen Werkstätten
und Geschäftsräumen bestimmt, ebenso der überdachte Lichthof.
Das erste oder Untergeschoss, das man durch das Hauptportal
zunächst betritt, enthält links neben dem Eingang das Haus-
meisterzimmer, in dem sich die Telephon-Centrale für den
Stadt- und Haustelephonbetrieb sowie die elektrische Schalt-
einrichtung befindet, rechts vom Eingang die buchgewerbliche
210 Zeitschrift für
Deutschlands Buchdrucker
Nr. 20
Auskunftsstelle, ferner die stä ndige Maschinen. Ausstellung, die
Jahresausstellung des Deutschen Buchhandels und eine Plakat-
ausstellung (Read). Im: zweiten oder Hauptgeschoss befinden
sich die Bureauräume der buchgewerblichen Vereinigungen, und
zwar sind dies der Deutsche Buchgewerbeverein, die Deutsche
Büchdrucker-Berufsgenossenschaft, der Deutsche Buchdrucker-
Verein, der Kreis VII (Sachsen) dieses Vereins, die Sektion VII
(Sachsen) der Berufsgenossenschaft, die Innung Leipziger Buch-
druckereibesitzer, die Feuerversicherungs-Genossenschaft Deut-
scher Buchdrucker, der Buchgewerbliche Schutzverband, die
Leipziger Buchbinder-Innung, die Vereine der deutschen und
der Leipziger Musikalienverleger und Musikalienhändler, der
Deutsche Buchhandlungsgehilfenverband. Ferner befindet sich
hier der Eingang zu der in der Höhe bis zum Dach aufragenden
Gutenberghalle und ein grösserer Saal für Versammlungen, der
mit der Gutenberghalle in Verbindung steht. Das dritte und
vierte (Dach-)Geschoss dienen den Zwecken des buchgewerb-
Buchdruckereibesitzer, enthält und eine künstlerisch ausgestattete
Rednertribüne, gestiftet vom Deutschen Buchdrucker-Verein
erhalten wird, ein künstlerisches Werk ist, an das der aus-
führende Architekt Baurat Eelbo mit grosser Hingebung sein
ganzes Können gesetzt hat: Es kann auch als eine ornamentale.
Fundgrube für den Graphiker bezeichnet‘ werden, denn die fast
überreich angewandten Ornamente und Verzierungen sind
durchaus original und so ausserordentlich vielseitig, dass nicht
ein einziges Ornament sich in der Ausschmückung wiederholt.
Die fünf grossen Fenster enthalten in ihren Glasmalereien zehn
Bildnisse kunstsinniger deutscher Fürsten in historischer Folge,
umgeben von den Wappen der buchgewerblichen Vororte ihrer
Zeit und sind in der Farbenwirkung derart abgestimmt, dass
sie nur das grelle Licht etwas abdämpfen ohne die Tages-
beleuchtung zu beeinträchtigen. Die elektrischen Beleuchtungs-
körper sind dem Ganzen würdig angepasst.
Die ganze Einrichtung und der Schmuck des Deutschen
lichen Ausstellungswesens und beherbergen die grossen Samm- | Buchgewerbehauses sind also eine höchst würdige und nicht nur
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Das Deutsche Buchgewerbehaus zu Leipzig.
lungen des Deutschen Buchgewerbemuseums nebst vorzüglich
eingerichteten Lese- und Vortragssälen sowie ein Sitzungszimmer
für typographische Vereinigungen. Die innere, zum Teil noch
unyollendete Ausschmückung des Buchgewerbehauses ist eine
verhältnismässig einfache; nur auf die Ausschmückung der
Gutenberghalle ist alle Sorgfalt und der me künstlerische
Fleiss verwendet worden.
Die Gutenberghalle ist zwar noch nicht ganz vollendet,
denn es fehlen noch das grosse Wandgemälde und die seitlichen
Bilder von Sascha Schneider, auch ist der Gutenbergstatue noch
die feine Überarbeitung an Ort und Stelle zu geben. Wir
dürfen aber schon jetzt sagen, dass diese Weihehalle, in der
das Ehrendenkmal der Erfindung der Buchdruckerkunst, be-
stehend aus der Kolossalstatue Gutenberg's von Adolf Lehnert
und den Hermen Friedrich König’s und Alois Senefelder’s von
Professor Carl Seffner, sowie eine prächtige Marmorbüste Kaiser
Wilhelm II., von Sr. Majestät selbst gestiftet, und eine eben-
solche Mormorbüste König Albert’s, gestiftet vom Börsenverein
der Deutschen Buchhändler, Aufstellung gefunden haben, und
die eine schöne Orgel,
gestiftet von der Innung Leipziger
auf das Leipziger, sondern auf das gesamte deutsche Buchgewerbe
berechnet. Und dasselbe ist auch bei der Thätigkeit der Fall,
die von dieser buchgewerblichen Centralstelle aus entfaltet
wird und entfaltet werden soll. Auf das allbekannte Wirken
der nationalen buchgewerblichen Organisationen, die hier ihren
Sitz aufgeschlagen haben, brauchen wir nur andeutend hinzu-
weisen. Aber nicht nur diese auf das Ganze gerichtete Thätig-
keit wird vom Deutschen Buchgewerbehause ihren Ausgang
nehmen, sondern es wird von hier aus, so hoffen wir wenigstens,
das ganze buchgewerbliche und buchgewerblichkünstlerische .
Schaffen Deutschlands auf das günstigste beeinflusst werden.
Denn das Deutsche Buchgewerbemuseum mit seinen kostbaren
und ungemein reichhaltigen Sammlungen, die alljährlich in den
Ausstellungen aus der ganzen Welt zusammenfliessenden hervor-
ragenden buchgewerblichen Erzeugnisse der Gegenwart bilden
ein Anschauungs- und Bildungsmaterial, wie es auf buchgewerb-
lichem Gebiete sonst nirgends vorhanden ist, und die zu treffenden
Veranstaltungen zur rechten Verwertung des Guten, was dieses
Material enthält, werden bei dem regen buchgewerblichen Ver-
kehr, der in Leipzig herrscht: und sich noch entwickeln wird
Nr. 20
— auch die Maschinen-Ausstellung wird hierzu beitragen —
dazu führen, dass der hieraus sich ergebende Einfluss ein
segensreicher sein und sich auf das ganze deutsche Buchgewerbe
ausdehnen wird.
Möge denn das Deutsche Buchgewerbehaus eine Pflegestätte
buchgewerblichen Schaffens und echter Buchkunst sein und
bleiben und als solche auch dem deutschen Buchdruckgewerbe
zum Segen gereichen!
* Lé
*
Die Eröffnungs- und Einweihungsfeierlichkeit, mit der das
Deutsche Buchgewerbehaus am Kantatesonnabend, 12. Mai, seiner
Bestimmung übergeben wurde, gestaltete sich durch die ausser-
gewöhnliche Teilnahme, die sich hierbei kundgab, zu einem buch-
gewerblichen Ereignis. Der deutsche Kaiser, der König von Sachsen
und der Grossherzog von Sachsen-Weimar sowie hohe Behörden
hatten Vertreter entsandt und aus allen Teilen des Reiches, ja
sogar aus dem Auslande hatten die Berufsgenossen des Buchge-
werbes ihre Repräsentanten geschickt.
Vormittags 10 Uhr versammelten sich die Teilnehmer an der
Feier, die buchgewerblichen Körperschaften mit ihren Fahnen, im
Deutschen Buchhändlerhause, und nachdem der Vorsitzende des
Deutschen Buchgewerbe-Vereins, Herr Dr. von Hase, dem Börsen-
verein der Deutschen Buchhändler für die dem Buchgewerbeverein
lange Jahre hindurch gewährte Gastfreundschaft herzlichen Dank
in einem auf den Börsenverein ausgebrachten Hoch abgestattet
hatte, begaben sich die Festteilnehmer in einem etwa 500 Personen
starken Zuge unter Vorantritt eines Musikkorps nach dem Haupt-
portale des Deutschen Buchgewerbehauses, woselbst Herr Dr. von
Hase die Schlüssel des Hauses unter Worten des Dankes gegen die
ausführenden Gewerken entgegennahm, und hierauf nach der Guten-
berghalle. Unter den zahlreichen Ehrengästen waren die in Leipzig
sesshaften höchsten Reichs-, Staats- und städtischen Behörden, auch
das 19. (2. kgl. sächs.) Armeekorps durch seinen Kommandeur und
einen Generalleutnant vertreten, ferner bedeutende Männer der
Wissenschaft und Kunst von Leipzig und auswärts, der Oberbürger-
meister von Mainz, Herr Dr. Gassner, viele hervorragende Berufs-
genossen aus dem Reiche, von denen wir den Direktor der Reichs-
druckerei, Herrn Geh. Regierungsrat Wendt nennen, Deputationen
buchgewerblicher Körperschaften, worunter dänische und belgische
Buchhändlervereinigungen.
Unter Faufarenklang und von der Festversammlung ehrfurchtsvoll
begrüsst, wurden sodann die Vertreter Ihrer Majestäten des Kaisers
und des Königs von Sachsen und Seiner Kgl. Hoheit des Gross-
herzogs von Sachsen- Weimar, Staatssekretär des Innern Staatsminister
Dr. Graf von Posadowsky- Wehner, Kreishauptmann Dr. von Ehren-
stein und Wirkl. Geh. Rat v. Pawel- Rammingen, Chef des gross-
herzoglichen Kultusdepartements, in den Saal geleitet und hierauf
nahm die Feierlichkeit mit einem weihevollen Orgelvorspiel ihren
Anfang. Nachdem dasselbe verklungen war, hielt Herr Universitäts-
prediger Professor Dr. Georg Rietschel, der auch der Grundstein-
legung am 23. April 1898 die religiöse Weihe gegeben hatte, die
Weiherede, der er die drei Bibelworte „Der Kinder Ehre sind ihre
Väter“, „Wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die
Wahrheit“ und zu Gott hinauf geleitend „Von ihm, durch ihn und
zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit“ zu Grunde
legte und an deren Schluss er den Segen des Himmels auf Kaiser und
Reich, Fürsten und Völker und auf das deutsche Buchgewerbe erflehte.
Hierauf hielt der erste Vorsteber des Deutschen Buchgewerbe-
vereins Herr Dr. von Hase in glanzvoller, packender Weise die
Eröffnungsrede. Der Redner wies im Eiogang darauf hin, dass
das Buchgewerbehaus nicht das Werk eines einzelnen, auch nicht
eine willkürliche Schöpfung der Gegenwart, sondern ein Produkt
der Entwickelung des deutschen Buchwesens sei, die in neuerer
Zeit auf ein einheitliches deutsches Buchgewerbe hindränge. Diese
Entwickelung sei allezeit eng verknüpft gewesen mit dem Werde-
gange des deutschen Volkstums und die Richtigkeit dieses Ge-
dankens wies er in interessanten Erläuterungen zu den die Halle
schmückenden Glasbildern der Kaiser Karl der Grosse, Otto der
Grosse, Friedrich Rotbart, Maximilian, Kurfürst Johann Friedrich
der Grossmütige, König Friedrich II. von Preussen, Grossherzog
Carl August von Weimar, Kais:r Wilbelm I. und König Albert
nach. Das neue Reich habe den vom Organisationsmittelpunkte des
Buchhandels ausgehenden Gedanken einer Einheit des deutschen
Buchhandels mit all den unendlich verschieden gestalteten Künsten
und Gewerben des Druckes und jedweder selbständigen Herstellung
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
211
von Bestandteilen des Buches gezeitigt und bewusst den Begriff
des deutschen Buchgewerbes ausgeprägt als einer grossen, in sich
geschlossenen nationalen Industrie, eines vaterländischen Gewerbes
der Bucherzeugung unter Führung des deutschen Buchhandels.
Diesem Gedanken der Einheit des Buchgewerbes verdanke das
deutsche Buchgewerbehaus seine Entstehung, diesem Gedanken solle
es dienen.
Der Redner schilderte sodann die Entwickelung im deutschen
Buchhandel nach der Errichtung des Reiches, die zur Erbauung
des jetzigen deutschen Buchhändlerhauses als eines dauernden Denk-
mals der Einigkeit der Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen
Buchhändler führte und erläuterte weiter die Verhältnisse, welche
den heutigen Deutschen Buchgewerbeverein sozusagen aus den Buch-
gewerben und deren natürlichen Bedürfnissen herauswachsen und
diesem den Gedanken der Errichtung eines eigenen Heims fassen
und durchführen liessen. Nachdem er sodann das Haus selbst und
die sich in diesem entwickelnde ausserordentlich reiche und viel-
seitige Thätigkeit geschildert hatte, fuhr er fort, dass die erste
Handlung, die der Deutsche Buchgewerbeverein in der Ehrenhalle
vollziehe, eine That der Dankbarkeit sei, und er verkünde auf ein-
stimmigen Beschluss des Vorstandes und aller Ausschüsse in dank-
barer Würdigung ihrer Verdienste um das deutsche Buchgewerbe
die folgenden Ehrenmitglieder: Von staatlichen und städtischen
Leitern, die bereits für seine Ziele eingetreten sind: Seine Excellenz
den königlich Sächsischen Minister des Innern, Herrn Georg von
Metzsch in Dresden, den hochsinnigen Förderer der Buchkunst,
Herrn Oberbürgermeister Justizrat Dr. Bruno Tröndlin in Leipzig,
den Fürsprech für die Freistätte des Buchgewerbes in der Druck-
hauptstadt Leipzig, Herrn Oberbürgermeister Dr. Heinrich Gassner
in Mainz, den treuen Hüter Gutenberg’schen Erbes, Herrn Justiz-
rat Dr. Otto Schill in Leipzig, den Förderer des heimatlichen
Druckgewerbes. Von der hohen Kunst: Seine Excellenz Herrn
Professor Dr. Adolf von Menzel in Berlin, den Altmeister neuer
Kunst und Neuerwecker des alten deutschen Holzschnittes, Herrn
Professor Max Klinger in Leipzig, den Erneuerer der deutschen
Griffelkunst. Vom Buchhandel: Herrn Geheimen Kommerzienrat
Adolf Kröner in Stuttgart, den gastlichen Schirmer des Buchge-
werbes als Börsenvereins-Vorsteher in grosser Zeit, Herrn Verlags-
buchhändler Carl Engelhorn in Stuttgart, den kraftvoll und milde
waltenden Vorsteher des Börsenvereins der Buchhändler, Herrn
Verlagsbuchhändler Johannes Klasing in Bielefeld, den regen
Förderer der Gutenberghalle. Von Jüngern Gutenberg’s, die mit
Friedrich König’s Erfindung ins Grosse wirkenden Drucker: Herrn
Geheimen Regierungsrat U. Wendt in Berlin, den bewährten Di-
rektor der staatlichen Musteranstalt der Reichsdruckerei, Herrn
kaiserlichen königlichen Regierungsrat Georg Fritz in Wien, den
erprobten Förderer der Buchkunst und Vizedirektor der Hof- und
Staatsdruckerei, Herrn Geheimen Kommerzienrat Georg Jänecke iu
Hannover, Vorstandsjubilar des Buchdruckervereins, Herrn Kom-
merzienrat Dr. Heinrich von Korn, Stadtältesten in Breslau, den
schaffensfrohen und segenspendenden Erben hundertjährigen Drucker-
stammes, Herrn Hauptmann a. D. Hans Oldenbourg iu München,
den freudigen Vertreter des Vereinswesens im regsamen Buchge-
werbe Süddeutschlands, Herrn Kommerzienrat Ernst Nister in
Nürnberg, den Vertreter der Kunst im Grossbetriebe des Sene-
felder'schen Reiches. Weiter sprach der Redner Dank aus Seiner
Majestät dem Kaiser, Seiner Majestät dem König Albert, dem
Allerhöchsten Protektor, und Seiner Königlichen Hoheit dem Gross-
herzog von Sachsen, die ihren Anteil an den Bestrebungen des
Vereins durch Entsendung von persönlichen Vertretern ehrend be-
kundet haben, der königlich sächsischen Regierung und der Landes-
versammlung, die den Verein befähigt haben, seinen allgemein
deutschen Beruf zu erfüllen, dem Rat und den Stadtverordneten
der Stadt Leipzig, die dem Vereine Grund und Boden für festes
Auftreten gegeben, dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler
und dem Vereine der Buchhändler zu Leipzig, die hilfreiche Hand
gewährt haben, ferner den Mitgliedern ds Buchgewerbevereins,
den treuverdienten Beamten, vorweg dem Alterssekretär, Herrn
Generalkonsul Carl Berend Lorck, dem unermüdlichen Geschäfts-
führer Herrn Artur Woernlein und dem Direktor des Buchgewerbe-
museums, Herrn Dr. Rudolf Kautzsch. Endlich dankte er noch den
am Bau des Hauses beteiligt gewesenen Architekten und Künstlern
und indem er seine Ausführungen in die Hammerschlagsdevisen
bei der Grundsteinlegung
„Einheit und Freiheit,
Erfindergeist und Kunstfleiss,
Deutschtum und Weltberuf!“
212
ausklingen liess, schloss er mit einem von der Versammlung be-
geistert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser, auf König Albert,
den Protektor des Vereins, und auf die Fürsten des Reiches, voran
den Grossherzog von Sachsen.
Hierauf erfolgte die Ubergabe von Stiftungen und Ge-
schenken an den Buchgewerbeverein unter Worten der Aner-
kennung und Beglückwünschung.
Zuerst nahm dag Wort der Staatssekretär des Innern Graf
von Posadowsky zur Übergabe der vom Kaiser gestifteten und von
Pıofessor Begas geschaffenen Marmorbüste, indem er Folgendes
ausführte: „Als vor mehr als vier und einem halben Jahrhundert
der grosse Vorfahre des deutschen Buchgewerbes, Johann Gutenberg,
seine beweglichen Lettern erfand, ahnte er nicht, welche welt-
gestaltende Kraft seine Erfindung in sich trug. Diese Schriftzeichen
stellten ein kleines, aber wichtiges Heer von Kämpfern dar, welches
in alle Lande hinausgezogen ist und schliesslich die ganze Welt
erobert hat. Der Buchdruck verbreitete die Schöpfungen des
menschlichen Geistes, er befreite den Einzelnen aus den Fesseln
der geistigen Vereinsamung und brachte ihn in lebendigen Zu-
sammenhang mit der Gedankenwelt und den Fortschritten der
übrigen Menschheit. So war die Erfindung Gutenberg’s eine wahr-
haft geistesbefreiende That. Es ist kein zufälliger Umstand, dass das
deutsche Buchgewerbe gerade hier in Leipzig, der uralten Linden-
stadt, sich zu solch’ hoher Blüte entwickelt hat. Hier liegt auf
jedem Fussbreit Erde der Hauch geschichtlicher Erinnerung. Die
Völker Europas sind durch diese Stadt gezogen, unter ihren Mauern
haben unsere Vorfahren um Leben und Freiheit gekämpft. Die alte
ehrwürdige Hochschule weist eine glänzende Reihe berühmter Ge-
lehrter auf. Die musterhaften Schulen des Landes förderten die
ästethische Erziehung der Jugend. Die Kunst hat hier alle Zeit eine
Heimat und verständnisvolle Würdigung gefunden. In einer Stadt
mit solch stolzer Geschichte, in einer Stadt, wo so hervorragende
Männer lebten und wirkten, musste sich der Gesichtskreis ihrer
Bewohner erweitern und das geistige Leben sich vertiefen und
veredeln. So wurde Leipzig unter der landesväterlichen Fürsorge
hochsinniger Fürsten eine der hervorragendsten deutschen Stätten
für Litteratur und Kunst, die ihren eifrigen und feinfühligen
Dolmetscher in seinem Buchgewerbe fanden. Mit berechtigter
Genugthuung kann deshalb dieses Gewerbe heute auf seine mehr als
400jährige Geschichte zurückblicken, welche gleichzeitig die Ge-
schichte deutscher Geistesbildung und deutschen Sittenlebens ist. Wenn
Seine Majestät der Kaiser die Gnade gehabt hat, mich zu beauf-
tragen, heute in Ihrer Mitte zu erscheinen und dem Deutschen Buch-
gewerbeverein Allerhöchstseine Glückwünsche zu diesem Festtage aus-
zusprechen, so hat Er damit bekunden wollen, welch’ hohe Achtung
Er für Ihre Thätigkeit empfindet und welchen Wert Er Ihrer
Wirksamkeit beimisst. Als äusseres und bleibendes Zeichen hierfür
hat Allerhöchstderselbe dem Buchgewerbeverein Seine Marmorbüste
verehrt, welche ich die Ehre habe, Ihnen hiermit zu übergeben.
Möchten die gegenwärtigen und kommenden Geschlechter in dem
Bildnis des Deutschen Kaisers, welches Sie in dieser herrlichen
Halle aufgestellt haben, stets das Sinnbild des in seinen Fürsten
und Völkern neu geeinten Reiches erblicken!“
Sodann überbrachte Herr Kreishauptmann Dr. von Ehrenstein
der Versammlung die Botschaft Seiner Majestät des Königs Albert
von Sachsen, indem er den Wunsch aussprach, dass unter dem
Bilde des Kaisers, unter dem Bilde des Landesherrn und Königs,
des letzten unter den Heldenführern der grossen Zeit, dessen teures,
ehrfurchtvolles Haupt die Sonne des neuen Jahrhunderts erschaut,
unter dem Gutenberg-Bilde sich das Gelübde erneuern möge, fest-
zuhalten an dem Errungenen und Hüter und Mehrer zu sein der
idealen Güter der Menschheit und zu streben immerdar nach Licht
und Wahrheit. Er verkündete sodann die Ehrung des verdienst-
vollen Herrn Dr. von Hase durch die Verleihung des Offizierskreuzes
des Königlich Sächsischen Albrechtsordens und schloss mit dem
Wunsche, dass der Festtag zum Heil und Segen des deutschen
Buchgewerbes und des deutschen Vaterlandes gereichen möge.
Namens Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs von Sachsen
dankte der Chef des Kultusdepartements Herr von Pawel-Rammingen
für die Huldigung des Fürsten durch die Rede des Vorsitzenden.
Seine Königliche Hoheit, welcher das Fest als eine nationale
Geistesthat begrüsse, lasse dem Deutschen Buchgewerbeverein und
der Stadt Leipzig als Centrale für die Bestrebungen desselben
wärmste und aufrichtigste Glück- und Segenswünsche aussprechen.
Im Namen des Reichstags sprach dessen Vizepräsident Herr
Frhr. von Frege- Welizien die Hoffnung aus, dass der Deutsche Buch-
gewerbeverein seine hohe Aufgabe der Geistesvertiefung eingedenk
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 20
p_a
des Lieblingswortes des deutschen Kronprinzen „Fürchtet Gott,
Ehret den König, habt die Brüder lieb“ dauernd erfüllen möge.
Herr Bürgermeister Dr. Dittrich versicherte die wärmste Anteil-
nahme des Rates und der Bürgerschaft Leipzigs an dem Fest und
versprach dem Buchgewerbeverein lebhafte Fürsorge der Stadt
für die Zukunft.
Weitere Wünsche überbrachten Herr Generalkonsul Dodel namens
der Leipziger Handelskammer, der Rektor der Universität Herr
Geh. Hofrat Professor Dr. Kirchner im Namen der Universität,
der Direktor der Reichsdruckerei Herr Geh. Regierungsrat Wendt und
Herr Dr. Jessen-Berlin namens des Kunstgewerbemuseums daselbst,
— Die Geburtsstätte Gutenberg’s brachte der Weihestätte seiner
Kunst durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Gassner-Mainz Grüsse
und Wünsche. — Es folgten Herr Engelhorn-Stuttgart im Namen
des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Herr Pollert im
Namen des Vereins der Wiener Buchhändler, Herr Bellinfante im
Namen der holländischen Buchhändler, Herr Heimann-Köln als
Vertreter der Deutschen Buchdrucker- Berufsgenossenschaft mit
Wünschen und Adressen. — Im Namen des Deutschen Buchdrucker-
vereins verkündete Herr Johannes Baensch- Drugulin die Zuweisung
einer Ehrengabe in Form einer in Holz geschnitzten Rednertribüne,
deren Entwurf Architekt G. Roensch-Berlin geliefert hat und deren
Ausführung Professor C. Riegelmann-Berlin übernimmt; Herr Julius
Mäser verkündete, dass der Kreis VII (Sachsen) des Deutschen Buch-
drucker-Vereins 4000 oA. zur Ausschmückung des Nebensaales der
Gutenberghalle bestimmt habe und Herr Dr. Giesecke verkündete im
Namen der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer die Schenkung
einer Orgel. — Herr Schwarz überbrachte die Glückwünsche der
Leipziger Typographischen Gesellschaft, Herr Obermeister Göhre die
der Leipziger Buchbinder-Innung, Herr Könitzer die der Berliner
Typographischen Gesellschaft. Schliesslich verkündigte Herr Dr.
v. Hase, dass der Vorstand des Buchgewerbevereins diesem das
Portrait des hochverdienten Generalkonsuls Lorck für den Sitzungs-
saal gestiftet habe und überreichte dieses wohlgetroffene Portrait.
Es folgte hierauf der Festgesang „Singet dem Herrn ein neues
Lied“ von J. S. Bach, der von dem Thomanerchor unter der
Leitung des Herrn Professors Schreck in vorzüglicher Weise vor-
getragen wurde.
Sodann nahm der Vertreter des Gutenberg-Ausschusses
Herr Hans Oldenbourg aus München das Wort, um dem Deutschen
Buchgewerbeverein das aus der Sammlung des Gutenbcrgpfennigs
errichtete Ehrendenkmal der Buchdruckerkunst als Haupt-
schmuck der Gutenberghalle zu übergeben. Der Redner führte
aus, dass der Gedanke der Errichtung eines Ehrendenkmals der
Buchdruckerkunst in Leipzig schon im Jahre 1883 im Deutschen
Buchdrucker-Verein verfolgt worden sei. Er sei aber damals in-
folge anderweiter Inanspruchnahme des Vereins vertagt und dann
anlässlich der 1890er Gutenbergfeier vom Gutenbergausschuss mit
weitgestecktem Plane wieder aufgenommen worden. Der wirth-
schaftliche Kampf, der im Jahre 1891/92 das Buchdruckgewerbe
heimgesucht habe, habe in die Ausführung dieses Planes eine
Stockung gebracht, das Ehrendenkmal sei aber nun doch in der
würdigsten Weise zur Ausführung gelangt. Indem er das Denkmal
dem Buchgewerbeverein übergebe, spreche er den Wunsch aus,
dass dasselbe allezeit ein Sinnbild der Grösse, der Einigkeit und
der Strebsamkeit des Buchgewerbes sein möge. Damit fiel die
Hülle, und bedeutend war der Eindruck, den das herrliche Denkmal
auf die ganze Versammlung machte.
Namens der Gehilfenschaft, welche sich an der Sammlung des
Gutenbergpfennigs beteiligt hatte, sprach hierauf Herr Siegert dem
Buchgewerbeverein die herzlichsten Glückwünsche aus. Alsdann
beschloss der gemeinsame Gesang des Chorals „Nun danket alle
Gott“ die Feierlichkeiten in der Gutenberghalle.
Die Ehrengäste unternahmen hierauf unter Führung der Herren
Dr. v. Hase, Kommerzienrat Meissner und Geschäftsführer Woern-
lein einen Rundgang durch die Räume des Buchgewerbe-
hauses, hierbei sowohl an den verschiedenen Ausstellungen, wie
an dem Deutschen Buchgewerbemuseum und den Heimstätten der
buchgewerblichen Vereine das lebhafteste Interesse nehmend. In
den Räumen der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer wurden
sie von deren Vorsitzenden Herrn Johs. Baensch-Drugulin begrüsst
und nahmen einen ihnen von demselben dargebrachten Trunk aus
den goldenen Innungsbechern entgegen.
Den Schluss der Einweihungsfeierlichkeiten des Deutschen Buch-
gewerbehauses bildete ein glänzendes Festmahl in der Gutenberg-
halle, das etwa 230 Gedecke zählte und von der Kapelle mit den
Klängen des herrlichen Mendelssohnschen Gutenbergliedes eingeleitet
Nr. 20
wurde. Den ersten Toast brachte der Herr Staatssekretär des
Innern Graf von Posadowsky aus, indem er in zündenden Worten
Seine Majestät Kaiser Wilhelm und Seine Majestät König Albert
feierte. Die Festversammlung hörte den Trinkspruch stehend an
und stimmte begeistert in das ausgebrachte Hoch ein. Unmittelbar
darauf ergriff der erste Vorsteher des Deutschen Buchgewerbe-
vereins Herr Dr. v. Hase das Wort, um die Festversammlung auf
das herzlichste zu begrüssen und seinen Dank für die Ehrung des
Vereins durch die Absendung von Huldigungstelegrammen an die
‚Fürsten in folgendem Wortlaut zum Ausdruck zu bringen:
„Sr. Majestät dem Kaiser! Eurer Kaiserlichen Majestät dankt
ehrfurchtsvoll der Deutsche Buchgewerbeverein bei Eröffnung
des Deutschen Buchgewerbehauses und Enthüllung des allge-
meinen deutschen Ehrendenkmals der Buchdruckerkunst in der
geweihten Gutenberghalle zu Leipzig für Entsendung Allerhöchst
Ihres Vertreters des kaiserlichen Staatssekretärs des Innern und
für die hochehrende Verleihung des herrlichen Marmorbildnisses
Kaiserlicher Majestät. „Einheit und Freiheit, Erfindergeist und
Kunstfleiss, Deutschtum und Weltberuf“. Dieser Hammerworte der
Grundsteinlegung eingedenk, gelobt der Deutsche Buchgewerbe-
verein des geliebten Kaisers Majestät beim Halbjahrtausendfeste
Gutenberg’s am Mittelpunkt des Buchgewerbes thatkräftige und
zukunftsfreudige Treue“.
„Sr. Majestät dem König von Sachsen! Eurer Königlichen
Majestät, seinem erhabenen Protektor, dankt der Deutsche
Buchgewerbeverein ehrfurchtsvoll für die wahrhaft Königliche
Botschaft durch Allerhöchst Ihren Vertreter am Tage der Er-
öffnung des Deutschen Buchgewerbehauses. Das Deutsche Buch-
gewerbe gelobt in der weihevollen Gutenberghalle, an der Stätte,
wo an Eurer Majestät 70. Geburtstag der Grundstein gelegt
worden ist, vor dem allgemeinen deutschen Ehrendenkmal der
Buchdruckerkunst beim Halbjahrtausendfest des Erfinders, Eurer
Majestät als dem Allergnädigsten Schirmherrn unverbrüchliche
Treue“.
„Sr. Königlichen Hoheit dem Grossherzog von Sachsen! Eurer
Königl. Hoheit, dem Träger grosser deutscher Überlieferungen,
die durch die Fürstenbildnisse des Landgrafen Hermann,
des Kurfürsten Johann Friedrich den Grossmütigen und des
Grossherzogs Carl August in der Gutenberghalle gefeiert worden,
dankt der deutsche Buchgewerbeverein ehrfurchtsvoll für Ent-
sendung Allerhöchst Ihres Vertreters zur Eröffnung des Deut-
schen Buchgewerbehauses. Der Deutsche Buchgewerbeverein
huldigt am halbjahrtausendsten Geburtstage Gutenberg's bei der
Weihe der Gutenberghalle und Enthüllung des allgemeinen deut-
schen Ehrendenkmals der Buchdruckkunst freudig dem Protektor
des Werkes und den Werken Luther's und Goethe's.“
Den nächsten Trinkspruch widmete Herr Geh. Regierungsrat
Dr. Roscher-Dresden dem Deutschen Buchgewerbeverein und Herr
Johann Weber, Vorstandsmitglied des Buchgewerbevereins, trank
darauf, dass dem Deutschen Buchgewerbeverein auch ferner seine
persönlichen Freunde in Regierung, Stadtverwaltung und Universität
erhalten bleiben möchten. Im weiteren Verlaufe der Tafel feierten
.die Herren Bürgermeister Dr. Ditirich den Vorstand des Deut-
schen Buchgewerbevereins, Herr Wilhelm Müller-Wien die Leipziger
und die Stadt Leipzig, Herr Geh. Hofrat Professor Dr. Kirchner
die deutschen Frauen, Herr Joh. Baensch-Drugulin den ersten Vor-
steher Herrn Dr. von Hase, Herr Buchhändler Credner die Künstler
und Werkleute, die am Bau geschaffen, und Herr Baurat Eelbo
den gewaltigen Herold, den Vorkämpfer einer neuen Zeit, Guten-
berg und die schwarze Kunst und ihre Gesellen.
Gegen sieben Uhr schloss das Festmahl und die Teilnehmer
zerstreuten sich, die Erinnerung an einen Tag von erhebender
Weihe und grosser Bedeutung mit sich nehmend.
Së
Neues Zeitungsmaterial.
Die von einer sehr anerkennenswerten Schaffensfreudigkeit be-
seelte Rudhard’sche Giesserei (Inhaber C. Klingspor) in Offen-
bach a.M. legt den Druckereien wieder ein neues, 72 Quartseiten
starkes Probenheft in vorzüglicher Satz- und Druckausstattung vor,
das den schlichten Titel „Zeitungs-Material“ trägt, aber eine
erstaunliche Fülle von neuen Einfassungen, Phantasielinien, Figuren
und Vignetten enthält, die nicht nur für den Zeitungssatz, sondern
auch für Reklamedrucksachen aller Art ein schönes, wirkungsvolles
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
213
Ausstattungsmaterial von dauerndem Wert bieten. Dem ganzen
Material sieht man es auch ohne die Versicherung der Heraus-
geberin an, dass es aus mit den Bedürfnissen des Zeitungs- und
Reklamedrucks vertrauter Künstlerhand hervorgegangen ist, denn
es ist sowohl auf Schönheit der Zeichnung, wie auf Offenheit der
Bilder, praktische Anschlüsse und einfache Handhabung bei den
Einfassungen Bedacht genommen worden, sodass sowohl der Satz,
wie der Druck leicht von Statten gehen kann.
Wir finden da, um nur Einiges hervorzuheben, zunächst für
gewöhnliche Anzeigenzwecke eine Menge hübscher Reihen-
einfassungen, die aus Figuren von allerhand Bedarfsartikeln
wie Hüte, Schuhe, Handschuhe, Kämme, Uhren, Kravatten, Blumen-
stöcke, Fische u. s. w., ferner aus Sänger-, Turner- und Schützen-
zeichen gebildet sind. Für bessere Inserate finden sich dann eine
grosse Zahl von Phantasie-Einfassungen und -Linien, die aus
einer oder mehreren Figuren bestehen, ihrem Zwecke entsprechend
natürlich in kräftigem Charakter gehalten sind und in den Kom-
binationen der zahlreich eingestreuten Anwendungsbeispiele sehr
hübsche und wirksame Satzbilder ergeben. Sehr vorteilhaft er-
weisen sich hierbei die geschickt verdeckten Anschlüsse, die eine
beim Druck solcher Einfassungen bisher immer bemerkbar ge-
wesene Klippe umschiffen. Mit welchem Geschick die Figuren
dieser Einfassungen entworfen sind, wird an manchen Anwendungs-
beispielen und auch am Titelblatt ersichtlich, deren kompliziert
aussehende Umrahmungen mit nur einer Figur gesetzt wor-
den sind.
Unter den Vignetten zeichnen sich die Zeitungs-Vignetten
ebenso durch ungewöhnliche Mannigfaltigkeit, wie durch die
Schönheit ihrer Bilder aus. Als besonders hervorragend in Mannig-
faltigkeit und Zeichnung sind aber die aus Künstlerhand hervor-
gegangenen vier Gruppen von Tiervignetten für Zeitungen
zu bezeichnen, deren sämtliche Figuren nach der Natur mit grosser
Treue gezeichnet und ganz offen gehalten sind, und ihnen schliessen
sich die fünf Gruppen Silhouette-Tiervignetten würdig an.
Ebenso beachtenswert sind die Militärbilder und -Wahr-
zeichen, sowie die schönen Germania-Vignetten, die beide
für Zeitungen, wie für Accidenzen verwendbar sind.
Schliesslich sei auch noch auf die in dem Hefte enthaltenen
klaren und kräftigen fetten und halbfetten Frakturschriften,
sowie auf die Moderne schmale halbfette Schwabacher hin-
gewiesen. Die letztere Schrift eignet sich für Reklame- und Zei-
tungszwecke besonders gut und erfreut sich auch grosser Be-
liebtheit.
Das neue Zeitungsmaterial der Rudhard’schen Giesserei darf
mithin als eine schätzenswerte Errungenschaft zur besseren Aus-
stattung der Zeitungen bezeichnet werden und das dieses Material
vor Augen führende Probeheft können wir den Kollegen nur
empfehlen, auch als Mustersammlung für den Anzeigen- und
Reklamesatz.
Vereinsleben.
-e- Berlin, 13. Mai. (Fünfzehnte ordentliche Versamm-
lung der Sektion VIII der Buchdrucker-Berufsgenossen-
schaft.) Die ziemlich zahlreich besuchte Versammlung wurde
von dem Vorsitzenden Herrn Boll geleitet. Sie genehmigte den
Geschäfts- und Rechenschaftsbericht und wählte in den Sektions-
Vorstand als Mitglied Herrn W. Roewer, als Ersatzmann Herrn
Carl Graumann wieder. Sodann wurden die Wahlen der Ver-
trauensmänner und der Schiedsgerichtsbeisitzer vorgenommen,
deren Ergebnis demnächst veröffentlicht wird. — Als Ort für die
nächste Sektionsversammlung wurde Berlin bestimmt. Die Zahl
der katastrierten Betriebe ist im Jahre 1899 von 678 auf 687 ge-
stiegen, davon liegen 471 in Berlin und 216 in der Provinz, von
ersteren arbeiten 371, von letzteren 71 ohne Elementarkraft. Die
Zahl der Vollarbeiter (zu je 300 Arbeitstagen) ist von 17584 auf 18620,
also um 6 Prozent gestiegen. Es gelangten 421 Unfälle zur An-
zeige, von denen 9 nicht als Betriebsunfälle angesehen werden
mussten, 262 wurden entschädigt. Veranlasst wurden von der
Gesamtzahl der Unfälle durch Schnellpressen 79, Rotations-
maschinen 23, Tiegeldruckpressen 68, Schneidemaschinen und
Pappscheeren 10, Heftmaschinen 9, Handpressen 7, Kreis- und
Bandsägen 8, durch andere Maschinen und Apparate 57, durch
den Maschinenbetrieb überhaupt also 261 Unfälle, während 160
auf andere Ursachen zurückzuführen waren und mit dem eigent-
214
lichen Maschinenbetrieb nichts zu thun hatten. Die Gesamtsumme
der Entschädigungen betrug 52230 Mk. In 76 Fällen wurden die
früher bewilligten Renten im Laufe des Jahres 1899 einer Ver-
änderung unterworfen. Die Ausgaben der Sektion betrugen 8025,59 0
Der Etat pro 1901 wurde auf 9520 oM% festgesetzt. — Die
Versammlung beschloss, dass die Delegierten bei der diesjährigen
Genossenschaftsversammlung sich dem von der Sektion VII be-
schlossenen Antrage auf Aussetzung einer Prämie für die Kon-
struktion einer wirklich wirksamen Schutzvorrichtung an Tiegel-
druckpressen anschliessen mögen. Im übrigen wurde den Sektions-
mitgliedern ans Herz gelegt, nicht unerfahrene Personen an mit
Elementarkraft betriebene Tiegeldruckpressen von der Strasse weg
anzustellen und darauf zu achten, dass die unter den Auslege-
tischen zum Schutze der Füsse der Bogenfängerinnen vorgesehenen
Schutzbretter auch stets an ihrem Platze sind und nicht von den
Arbeitern beim Reinigen der Maschine willkürlich entfernt wer-
den, ohne wieder angebracht zu werden.
-e- Berlin, 13. Mai. Im Anschluss an die Sektions-Versamm-
lung der Berufsgenossenschaft fand heute eine von den Vorständen
des „Bundes“ und der „Freien Vereinigung“ Berliner Buch-
druckereibesitzer berufene Versammlung der tariftreuen
Prinzipale Berlins und der Vororte im Umkreise von 15 km
statt, in welcher über die geeigneten Schritte zur Erzielung
höherer Lieferungspreise der Buchdruckereien beraten
wurde. Die von über 100 Personen besuchte Versammlung be-
schloss ein Zirkular drucken zu lassen, in welchem dem auftrag-
gebenden Publikum die Notwendigkeit einer den Zeitverhältnissen
entsprechenden Preiserhöhung vor Augen geführt werden wird.
Dieses Zirkular soll von allen sich dem Vorgehen anschliessenden
Firmen unterzeichnet werden und den letzteren in beliebiger An-
zahl zur Verbreitung bei der Kundschaft zum Herstellungspreise
abgegeben werden. Die Unterzeichner verpflichten sich während
der nächsten 6 Monate neue Arbeiten, die ein Mitunterzeichner
früher ausgeführt hat, nicht zu übernehmen, sofern die geforderte
Preiserhöhung der Grund des Abganges des Kunden war, beziehungs-
weise keinen neuen Kunden anzunehmen, der anderwärts wegen
Preiserhöhung weggeblieben ist. Zur Entscheidung in zweifelhaften
Fällen wurde ein Ehrenrat von 7 Mitgliedern, bestehend aus den
Herren Louis Ullstein, J. Pormetter, C. Fränkel, Otto Francke,
H. Mitsching, Reini. Hertel und Siegfried Lewin gewählt. Die Preis-
erhöhung soll am 1. Juni in Kraft treten. Die Anwesenden unter-
zeichneten fast ausnahmslos das Zirkular bereits in der Versammlung
und erklärten die mit Einstimmigkeit gefassten Beschlüsse der Ver-
sammlung für sich bindend. Dem Inhalt des Zirkulars soll eine
möglichst weite Verbreitung durch die Tagespresse gegeben werden. —
Den vereinigten Vorständen des Bundes und der freien Vereinigung
Berliner Buchdruckereibesitzer bleibt die Berufung späterer all-
gemeiner Versammlungen zu weiteren Beratungen in dieser und
anderen allgemeinen gewerblichen Angelegenheiten vorbehalten.
Berlin, 13. Mai. (Zehnte ordentliche Kreisversammlung
des Kreises VIII des Deutschen Buchdruckervereins.)
Zahlreicher als in den letzten Jahren hatten sich die Mitglieder
eingefunden. Der Kreisvorsitzende Herr Büzxenstein eröffnete die
Versammlung und erstattete Bericht über das verflossene Ge-
schäftsjahr; er bemerkte, dass die Mitgliederzahl sich zwar nicht
vermehrt habe, dass aber jetzt, nachdem die durch die Zwangs-
innungsangelegenheit hervorgerufenen Differenzen beigelegt seien,
ein engerer Anschluss der Kollegen werde angestrebt werden, und
dass besonders die Provinzial-Kollegen für den Anschluss an den
Deutschen Buchdrucker-Verein wirken möchten. Dem Deutschen
Buchdrucker-Verein gehöre der Dank aller Kollegen, eine nationale
Vereinigung geschaffen zu haben, die sich noch jederzeit bewährt
habe. Wer aber sich dem Deutschen Buchdrucker-Verein nicht
anschliessen wolle, der möge zunächst einer der lokalen Ver-
einigungen beitreten, um den Kampf gegen diejenigen Elemente,
welche den Tarif nicht anerkannt haben und als Gegner zu be-
trachten seien, aufzunehmen. Im weiteren führte der Vorsitzende
aus, die Unterstützungskasse des Deutschen Buch-
drucker-Vereins habe in Berlin allein im letzten Jahre um
60 Mitglieder zugenommen; hierzu scheine die Errichtung der
Krankenkasse erheblich beigetragen zu haben. Die Invaliden-
kasse habe am 1. Januar ds. Js. ihre Wirksamkeit begonnen und
auch in Berlin bezögen bereits mehrere Invaliden das statuten-
gemässe Invalidengeld von 1,00 A. pro Tag. Während die
Krankenkasse seit dem Beginn ihrer Leistung in Berlin sehr stark
in Anspruch genommen worden sei, habe im letzten halben Jahre
die Konditionslosenkasse verhältnismässig wenig Unterstützungen
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
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zu leisten gehabt, weil der Geschäftsgang nicht nur in Berlin,
sondern auch in der Provinz ein ungewöhnlich lebhafter gewesen
sei. — Die Einführung des Tarifs habe auch im Jahre 1899
im Kreise VIII gute Fortschritte gemacht; während am 31. De-
zember 1898 nur 426 Firmen mit 5740 Gehilfen den Tarif aner-
kannt hatten, wurden am 31. Dezember 1899 bereits 471 Firmen
mit 6513 Gehilfen gezählt. Inzwischen seien seit dem 1. Januar
ds. Js. weitere 18 Firmen hinzugekommen. Leider konnte dem
Lehrlingsunwesen, das in einzelnen Druckereien noch herıscht,
bisher nicht mit dem nötigen Nachdruck entgegengetreten werden.
Mit dem Beginn der Wirksamkeit der Handwerkskammer werde
hoffentlich eine Besserung in den Lehrlingsverhältnissen eintreten.
Übrigens habe das Tarifamt durch seine Intervention bei den
Behörden schon mehrfach Erfolge hinsichtlich der Verbesserung
der Lehrlingsverhältnisse zu verzeichnen gehabt. Die Kreis-
kasse hatte am 1. Januar 1899 einen Bestand von 214 A; sie
hatte an Einnahmen zu verzeichnen 299 , an Ausgaben 275 ;
es verblieb am Jahresschluss ein Bestand von 238 oA. — Der
Etat für das folgende Geschäftsjahr wurde dem diesjährigen ent-
sprechend von der Versammlung festgesetzt. — Nachdem sodann
eine Vorschlagsliste für die Urwahl zu den Ehrenämtern aufge-
stellt worden und zu Kassenprüfern die Herren: Max Günther
und Otto Francke wiedergewählt worden waren, wurde die Ver-
sammlung geschlossen.
* Magdeburg. Die Zwangsinnung des Buchdruckge-
werbes in Magdeburg hat am 29. April unter behördlicher
Leitung die eıste Innungsversammlung abgehalten und in dieser
den Vorstand gewählt. Derselbe besteht aus den Herren Oscar
Friese, Vorsitzender, Friedrich Bornstedt, Robert Haenel, Paul
Wohlfeld und Rudolf Zacharias. Damit ist die Innung konstituiert
und es sind ihr nun die Wege zur Entfaltung einer hoffentlich
recht segensreichen Wirksamkeit geöffnet. Zu wünschen bleibt
nur, dass sie hierin nicht, wie dies anderen Zwangsinnungen ge-
schehen, durch Proteststreitigkeiten unnützerweise aufgehalten wird.
Da indes der Regierungspräsident in seiner Verfügung vom 7. De-
zember 1899 angeordnet hat, dass alle Gewerbtreibenden, welche
in Magdeburg das Buchdruckgewerbe betreiben, der Innung anzu-
gehören haben, und da ferner s. Z. bei der Abstimmung über den
Antrag auf Errichtung einer Zwangsinnung von 40 in Betracht
kommenden Firmen nur 4 dagegen gestimmt haben, so ist wohl
darauf zu rechnen, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht und das
dringende Bedürfnis nach örtlicher kollegialer Geschlossenheit auch
bei den damals gegen die Innung Stimmenden den Sieg über per-
sönliche Gefühle davon trägt.
* Osnabrück. Der Vorstand der Buch- und Steindrucker—
Zwangs innung für den Regierungsbezirk Osnabrück und
die Prüfungskommission der Innung haben kürzlich in einem Rund-
schreiben die Mitglieder der Innung von dem Ergebnis der am
29. April abgehaltenen Prüfung der an Ostern ausgelernten Lehr-
linge unterrichtet. Dieses Ergebnis ist im ganzen ein recht un-
günstiges gewesen. Nur einige der jungen Gehilfen, insbesondere
die beiden Maschinenmeister, befriedigten einigermassen, die übrigen
zeigten sich sowohl in den deutschen orthographischen Kenntnissen,
wie in ihrem technischen Können von einer recht betrübenden
Schwäche. So enthielt eine Probe in einfachem kompressen Satz
von 16 Zeilen 32 Fehler und einer der Ausgelernten erklärte sich
von vornherein für unfähig, eine Tabelle zu setzen, da er dazu nie
angelernt worden sei, ebensowenig habe er in seiner Lehre je eine
Accidenz zu setzen bekommen. Es sind nun jedem der betreffen-
den Lehrprinzipale die Prüfungsarbeiten der von ihnen Ausgelernten
zugesandt worden, damit sie sich selbst von dem Werte derselben
überzeugen und den hervorgetretenen Mängeln bei ihren demnächst
Auslernenden abhelfen können. In Zukunft sollen alle mangelhaft
Ausgebildeten ein dem entsprechendes Zeugnis erhalten und ihre Namen
wie die ihrer Lehrprinzipale sollen in der „Zeitschrift für Deutschlands
Buchdrucker“ veröffentlicht werden. Den Innungsmitgliedern wird
deshalb dringend empfohlen, nur Lehrlinge mit genügenden Schul-
kenntnissen anzunehmen und auf deren technische Ausbildung die
grösste Sorgfalt zu verwenden. Schliesslich wird den Innungsmit-
gliedern ein Hauptversammlungsbeschluss mitgeteilt, nach dem die
Lehrzeit für alle neu aufzunehmenden Lehrlinge mit dem 1. Mai
jeden Jahres beginnen soll. Hierdurch soll Einheitlichkeit und
Gleichmässigkeit in das Lehrlingsprüfungswesen gebracht werden.
— Wenn irgend etwas geeignet ist, die Notwendigkeit geschlossener
kräftiger örtlicher Vereinigungen im Buchdruckgewerbe, wie es
die Zwangsinnungen sind, darzulegen, so ist es das vorstehend aus-
zugsweise mitgeteilte Rundschreiben. Die Ubelstände im Lehrlings-
Nr. 20
wesen, welche unsere Zwangsinnung in ihrem Bezirke wahrgenommen
hat, dürften noch in sehr vielen anderen Bezirken vorhanden sein
und unbemerkt und unbehelligt zum Schaden des gesamten Ge-
werbes weiter wuchern, und ihre Bekämpfung wird überall Bedürfnis
sein und sich auch nur auf demselben Wege bewerkstelligen lassen,
wie in Osnabrück. Das verdienstliche Vorgehen unserer Innung
sollte deshalb überall zur Nachfolge anreizen, um mit der Zeit
doch zu einer besseren Qualität des gewerblichen Nachwuchses
auch in der Provinz zu kommen.
$
Sprechsaal.
-n- Aus Baden. Welch sonderbare Blüten heutzutage der Weit-
bewerb im Buchdruckgewerbe treibt, davon legt ein Rundschreiben
einer Braunschweiger Firma Zeugnis ab, das uns dieser Tage von
einer befreundeten Firma zur Verfügung gestellt wurde. In diesem
Rundschreiben setzt die Firma „Otto Rink, Braunschweig, Post-
strasse 6, Centralstelle für die Lieferang aller Drucksachen in allen
Vervielfältigungsarten sowie Papier und Pappen und daraus her-
gestellten Papierwaren aller Art, Schilder und Plakate aus Blech,
Kataloge und Illustrationen u. s. w.; ferner Lieferung von Bedarfs-
artikeln für Kontore und Fabriken, Schreibmaschinen u.s.w.“ —
so lautet nicht etwa der Briefkopf, sondern die Unterschrift —
auseinander, dass der auf Massenherstellung begründete billige
Bezug von Drucksachen, Papier und Papierwaren und die Lieferung
aller Artikel für Kontor und Fabrikbedarf einen wesentlichen
Punkt im Geschäftsbetriebe bilde, und sie macht sich anheischig,
die Verbilligung dieser Sachen durch ein Abkommen mit ihren
Kunden zu bewerkstelligen, das, wenn es auch von zweifelhafter
Beschaffenheit ist, doch den Reiz der Neuheit für sich haben
dürfte. Die zu werbenden Kunden sollen nämlich, falls sie jähr-
lich für mehr als 1000 o% Waren beziehen, als „passive Teil-
haber“ der Firma Otto Rink an deren Reingewinn teil-
nehmen, und zwar werden ihnen je nach der Höhe des Rein-
gewinns bis zu fünfzig Prozent der Summe zugesichert, für
welche sie im Laufe des Jahres Waren von Rink bezogen haben.
Dieses Resultat soll durch den einzuleitenden Massenbezug der
. Rohstoffe und die Massenherstellung der Drucksachen durch Zu-
sammendruck erzielt werden, natürlich aber nur dann, wenn
sich die nötigen — passiven Teilhaber finden. Sehr verlockend sind
sodann die Sätze des Rundschreibens, welche den passiven Teil-
habern nahelegen, recht viel Kunden mit weniger als 1000 A
Warenbezug zu werben, denn der an diesen gemachte Gewinn
wird zwischen Rink und den Passiven geteilt. und als das Ge-
winnbringendste wird hingestellt, mit Rink in Gegenrechnung zu
treten. Nachdem solchergestalt die Sache den einzufangenden
Kunden möglichst schön dargestellt worden ist, wird ihnen noch
eine auf 1000 Kunden mit durchschnittlich je 100 o% Aufträgen
und 100 passive Teilhaber mit durchschnittlich je 1000 cM Auf-
trägen begründete Gewinnberechnung aufgemacht, die 40000 A.
Reingewinn ergiebt, wovon der Firmeninhaber bescheidentlich
20% = 8000 M für sich in Anspruch nimmt, während der Rest
von 32000 c# unter die 100 passiven Teilhaber zur Verteilung
kommt. Es entfallen aber immerhin auf je 1000 A noch 320 ,
also 32%, die zurückgezahlt oder gutgeschrieben werden, und das
ist doch wohl ein ganz berückender Gewinn, wenn er auch von
dem im Eingang in Aussicht gestellten 50 Prozent noch weit ent-
fernt ist. Von den noch angeführten Bedingungen wollen wir nur
die auf den Zusammendruck bezügliche erwähnen, auf welchen
letzteren Herr Rink besonderes Gewicht legt: „Es liegt deshalb
im Interesse meiner Kunden, bei allen Aufträgen den Ablieferungs-
termin möglichst mehrere Monate hinauszuschieben oder regel-
mässig wiederkehrende Arbeiten für das ganze Jahr auf ein-
mal aufzugeben und bei jeder einzelnen Arbeit den Ablieferungs-
termin anzugeben. Es ist mir dadurch möglich, die einlaufenden
Aufträge übersichtlich zu ordnen und gruppenweise zusammen-
zustellen. Der dadurch erzielte Vorteil im Druck erhöht selbst-
verständlich den Reingewinn und kommt, wie gesagt, am Schlusse
des Jahres den passiven Teilhabern zu Gute.“ Dem in hektogra-
phierter Schreibmaschinenschrift hergestellten Rundschreiben war
ein autographierter Fragebogen zur Ermittelung desWarenbedarfs der
angesprochenen Firmen nebst Beitrittserklärung beigegeben, dessen
Ausfüllung und Rücksendung bis 1. Mai zu erfolgen hatte. Dass
irgendwelche Firmen von Bedeutung auf dieses sonderbare An-
gebot eingegangen sind, ist wohl kaum anzunehmen, denn das
Ungeschäftsmännische und Phantastische, das ihm anhaftet, wird
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
— — — Ce NEE EE
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auch dem im Druck- und Papierwesen unerfahrenen Laien, sofern
er nur etwas Geschäftsmann ist, ohne weiteres ersichtlich. Den
Lesern unseres Vereinsorgans brauchen wir es deshalb wohl auch
nicht näher zu beleuchten; wir teilen es ihnen mit als Zeichen
der Zeit und als Beispiel dafür, mit welchen Mitteln man sich
heute im Wettbewerb aufs grosse Pferd zu schwingen sucht. —
Wir sind in der Lage, Vorstehendem ergänzend hinzuzufügen, dass
in der Poststrasse 6 in Braunschweig ein Herr Olio Rink wohnt,
der sich als Sprachlehrer und Verlagsbuchhändler bezeichnet, aber
sonst kein Geschäft weiter besitzt. Dagegen betreibt dessen Bruder
Herr Eduard Rink Poststrasse 6 eine Buchdruckerei, die seit etwa
25 Jahren besteht und zur Zeit eine Schnellpresse und eine Tiegel-
druckpresse, sowie einen Setzer- und einen Druckergehilfen nebst
5—6 Lehrlingen beschäftigt. Mit diesem Geschäft dürften sich
die im vorstehenden Rundschreiben entwickelten Pläne schwerlich
ausführen lassen. Schriftleitung.
-t. Braunschweig, im Mai. (Gutenberg-Jubelfeier.) Dank
den rührigen Bemühungen des „Braunschweiger Buchdrucker-Ver-
eins“ wird die geplante Jubelfeier zu der Erfindung der Buch-
druckerkunst auch hier würdig begangen werden. In seiner letzten
Versammlung teilte der Vorstand dieses Vereins den Versammelien
das geplante Programm dieser Feier mit, welches mit einigen
dem Vorstande zu überlassenden Anderungen angenommen wurde.
Darnach findet am Sonnabend, den 23. Juni, im grossen Saale des
„ Wilhelmsgarten“ die offizielle Feier statt, welche in Musikstücken,
Prolog, Festrede, Liedervorträgen, Aufführung des Festspiels „Guten-
berg“, von Charlotte Birch-Ffeiffer, welches vor etwa 30 Jahren am
hiesigen Hoftheater gegeben wurde, und Kommers bestehen soll.
Die Festrede wird voraussichtlich von einem Professor der hiesigen
technischen Hochschule gehalten werden, die Liedervorträge vom
Gesangverein „Typographia“ und zu der Aufführung des Festspiels
ist ein hier bekannter dramatischer Verein gewonnen worden,
welchem liebenswürdigerweise die Dekorationen und Kostüme zu
dieser Aufführung vom Hoftheater zur Verfügung gestellt werden,
während die Musikvorträge wahrscheinlich die hiesige Regiments-
kapelle stellen wird. Als Abschluss findet am Sonntag, den 24. Juni,
ein gemeinsamer Ausflug nach einem nahe der Stadt gelegenen
Vergnügungsorte mit nachfolgendem Tänzchen statt. Die mehrere
hundert Mark betragenden Kosten werden vom „Buchdrucker-
Verein“ getragen. — Auch in anderen Städten des Herzogtums
rüstet man sich zu einer gemeinsamen Feier. So tagte kürzlich
in einer Versammlung auf dem Regenstein bei Blankenburg eine
Vertretung von Buchdruckern aus mehreren Städten des Harz-
gebietes, in welcher eine gemeinsame Gutenbergfeier am 24. Juni
auf dem Brocken in Aussicht genommen wurde.
H Frankfurt a. M., 10. Mai. Wie wir schon berichteten, war
der Geschäftsgang innerhalb unseres Faches seither ein ausser-
ordentlich starker zu nennen und heute noch geht es sehr stramm.
Setzer waren kaum zu haben und auch die Frankfurter Schrift-
giessereien mit ihren etwa 140 Komplettmaschinen hatten anstrengend
zu thun, desgleichen die Schriftgiessereien im benachbarten Offen-
bach mit ihren etwa 70 Komplettmaschinen. Auch das Zeitungs-
geschäft ging aussergewöhnlich stark. Eine bekannte Erscheinung
ist, dass bei gutem Geschäftsgang auch gewisse Preiserhöhungen
nicht ausbleiben. So ist durch die Erhöhung der Preise der Roh-
materialien die Schnellpresse um etwa 10% im Preise gestiegen,
das gleiche gilt von den Rotationsmaschinen und auch das Papier
ist erheblich teurer geworden. Die Druckereibesitzer haben sich
naturgemäss zusammengethan und der Kundschaft in diesen Tagen
unter Darlegung der in der „Zeitschrift“ mehrfach erörterten
Gründe mitgeteilt, dass auch sie gezwungen seien, die Preise der
Drucksachen um 10 bis 15%, zu erhöhen. — Neuerdings sind auch
die hiesigen Zeitungsverleger zusammengetreten, um Stellung
gegen das Papier-Syndikat zu nehmen. Allgemein war man der
Meinung, dass die von der Vereinigung der Zeitungspapier-Lieferanten
angestrebte Preissteigerung über das erträgliche Mass hinausgreife
und dass darum nach Mitteln gesucht werden müsse, um dem ein-
seitigen Drucke der Fabrikanten entgegenzuwirken. Es wurde
beschlossen, geeignete Massregeln zu treffen, um übertriebene
Forderungen des Ringes zu bekämpfen. Weiter wurde bestimmt,
zu der Leipziger Versammlung Deutscher Zeitungsverleger einen
Delegierten abzuordnen mit dem Auftrage, sich über das geplante
Einkaufsbüreau näher zu unterrichten. — Im hiesigen Fak-
torenverein stand bei der letzten Hauptversammlung u. a. die
Gutenberg feier auf der Tagesordnung. Es wurde beschlossen,
in Anbetracht der enormen Kosten zum Garantiefonds einen Be-
trag von 100 c% zu zeichnen, — Der Stuttgarter Gutenberg-
216
verein, der bei dem am 23. Juni stattfindenden Kommers mit-
wirken wird, sandte verflossenen Sonntag den Vorsitzenden des
Sängerchors, Herrn Schlotterer, hierher, um für 120 Personen das
Nachtquartier zu bestellen. — Die im Verlage von Klement hier
erschienenen Gutenberg -Postkarten, worunter die offizielle
Festpostkarte für Mainz, sind schön ausgeführt, doch dürfte es
dem Buchdrucker in Anbetracht der Höhe, auf welcher die
Kunst im Buchdruck steht, auffallen, dass die offizielle Karte
aus Anlass der 500jähr. Geburtstagsfeier des Erfinders der Buch-
druckerkunst eben nicht in Buchdruck hergestellt wurde.
München. Ein grosses Verdienst um den Kunstverlag hat sich
die Kunstverlaganstalt F. Bruckmann A. G. in München er-
worben, indem sie sich an die Herstellung und Herausgabe der
trefflichen Pigmentdruckkopien von Hauptgemälden in der alten
Münchener Pinakothek und der Galerie des Städel’schen Instituts
zu Frankfurt a. M. machte. Gegenwärtig setzt die genannte Kunst-
verlaganstalt dieses begonnene Werk von unstreitbar hervorragen-
der künstlerischer Bedeutung fort. Soeben ist eine Sammlung von
solchen Kopien nach Gemälden der grossherzoglichen Galerie zu
Karlsruhe erschienen. Sie umfarst 256 Nummern, Bilder aus allen
Schulen und Kunstperioden. — Über die Neugründung bezw. Um-
gestaltung der „Neuen bayrischen Zeitung“ in eine Gesell-
schaft m. b. H. habe ich bereits berichtet. Gegenwärtig wendet
sich das Blatt an seine „Parteifreunde in Bayern“ mit der Ein-
ladung, durch Zahlung eines gesetzlichen Mindestbetrares von
500 oA die Mitgliedschaft zu erwerben, oder darlehensweise kleinere
oder grössere Beträge einzubezahlen, welche den Darleihern gut-
geschrieben werden. Als Sicherheit giebt die Geschäftsleitung das
Versprechen, dass sie alles aufbieten werde, um diese Darlehen
möglichst bald verzinsen und beimzahlen zu können. J. M. Stevens.
K. Nürnberg, 12. Mai. Die permanente Maschinenaus-
stellung des bayrischen Gewerbemuseums hier soll am
1. Juni d. J. pünktlich eröffnet werden. Die bayrische Staats-
regierung hat in den letzten zwanzig Jahren ganz bedeutende
Summen zur Förderung der bayrischen Industrie ausgeworfen und
wer die riesige Entwicklung Nürnbergs kennt, der macht sich auch
den richtigen Begriff davon, welche Früchte diese Förderung trug.
Die neuen Maschinenhallen des bayrischen Gewerbemuseums nehmen
sämtliche Spezialfabrikate der bayrischen Industrie auf. Die Be-
teiligung ist eine ganz bervorragende, so dass die meisten Plätze
der ausgedehnten Maschinenhallen bis auf lange Zeit hinaus ver-
geben sind. Aus den graphischen Fächern bringt die Maschinen-
fabrik Kempewerk ihre bekannte Buchdruck-Schnellpresse
„Kosmos“ für Luxus- und Massendruck daselbst zur Aufstellung.
Der Besuch der sämtlichen Anlagen des bayrischen Gewerbemuseums
ist kostenfrei. Mit den drei Maschinenhallen, in welchen sämtliche
Ausstellungsmaschinen im Betriebe vorgeführt werden, ist das
bayrische Gewerbemuseum zu Nürnberg heute eines der grössten
Industrie-Museen Europas. Die Gesamtanlage des bayrischen Ge-
werbemuseums zerfällt in drei grosse Prachtbauten: ein Haupt-
gebäude für die Kunstindustrie, für das Kunstgewerbe, Spielwaren-
fabrikation u. dgl. m.; ein mächtiges Gebäude in Eisen und Glas
nimmt das bayrische Eisenbahnmuseum ein, allein eine hochinter-
essante Sehenswürdigkeit, von der zerschnittenen Erstlingslokomotive
aus dem Jahre 1838 bis zum Salonwagen des Fürsten Bismarck,
welchen die deutschen Eisenbahnen dem ersten Reichskanzler vor
dreissig Jahren zum Geschenk gemacht hatten; das dritte Gebäude
dient nunmehr in drei mächtigen Flügelbauten speziell dem
Maschinenwesen und wer sich hier von der hochentwickelten Technik
des bayrischen Landes unterrichten will, der lenke seine Schritte
über Nürnberg — ein dankbares Feld erschliesst sich hier jedem
strebsamen Manne.
Kleine Mitteilungen.
Ein Gutenbergkunstblatt von künstlerischem Wert ist soeben
von Herrn Werner Wüsten in Mainz, Lauteren-Strasse 11, heraus-
gegeben worden. Es ist dies ein auf algraphischem Wege hergestelltes
Charakter-Porträt Gutenberg’s in Lebensgrösse, dessen Ge-
sichtsbildung der Künstler dem Mainzer Denkmal entlehnt hat und
dessen Sonderart und künstlerische Bedeutung in dem eigentüm-
lichen Ausdruck liegt, den er dem erzenen Antlitz gegeben hat.
Dieser Ausdruck ist ein ernster und würdiger; in feiner Linien-
führung ist der Zug des Mundes, das gelockte Haupthaar und der
wallende Bart dargestellt und besonders gelungen ist dem Künstler
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 20
der Blick des Auges, der als das Charakteristikum des Bildes
erscheint. Das Antlitz lässt ahnen, dass grosse Gedanken in diesem
Haupte geboren wurden, für einen Gutenberg ist es eine ange-
messene und glaubhafte Physiognomie. Am untern Rand des Bild«s
ist das Gutenberg’sche Wappen sowie die Unterschrift Johann
Gensfleisch zum Gutenberg, oben sind die Jahreszahlen 1395—1466
angebracht. Das Bild, das eine vorzügliche Leistung des algraphi-
schen Druckverfahrens ist, bildet einen sehr wirkungsvollen Zimmer-
schmuck, wozu auch seine Grösse (Bild 40:55, Papier 65: 89 cm)
beiträgt und eignet sich besonders für grössere Räume wie Schulen,
Versammlungslokale u. s. w. Sein Preis von 10 o% ist als ein
verhältnismässig geringer zu bezeichnen. Es ist durch den Buch-
und Kunsthandel oder vom Herausgeber selbst zu beziehen.
Der Verband der Deutschen Buchdrucker hat seinen Jahres-
bericht für 1899 erstattet und zwar „mit dem Gefühl grösster
Befriedigung über die derzeitige Lage des Verbandes.“ Zu dieser
Zufriedenheit ist auch alle Ursache vorhanden, denn der durch
die Tarifgemeinschaft im Gewerbe geschaffene Zustand des Ein-
vernehmens zwischen Prinzipalen und Gehilfen hat ihm grosse
Vorteile gebracht: er kam dadurch in die Lage, seine Unterstützungs-
sätze wesentlich zu erhöhen und erfuhr auch einen ansehnlichen
Mitgliederzuwachs. Vielleicht ist hieraus die Erwartung abzuleiten,
dass dieses Gefühl grösster Befriedigung bei der nächsten Tarif-
revision nicht ganz ohne Einfluss bleibt. Dem Ziffernwerk ent-
nehmen wir Folgendes. Ende 1899 zählte der Verband 27187 Mit-
glieder (1815 mehr als im Vorjahr) an 963 Druckorten. Der
Gesamteinnahme von 1586525 / stand eine Gesamtausgabe von
1005097 , gegenüber; der Überschuss betrug also 581428 of
Das Vermögen des Verbandes bezifferte sich auf 2688251 o gegen
2106822 , im Vorjahre. An Unterstützungen wurden gezahlt
an Mitglieder auf der Reise 114882 A, am Orte 159205 A,
wegen Massregelungen 33834 , beim Umzug 11228 o%, in ausser-
gewöhnlichen Notfällen 476, bei Krankheit 453899 of, bei Inva-
lidität 82632 oA, in Todesfällen 25 316 . für Rechtsschutz 963 A.
An andere Arbeiter wurden 26164 , Unterstützungsgelder aus-
gezahlt. Die Verwaltungskosten betrugen 63016 , Im Berichts-
jahre kamen im Ganzen 338426 Krankheitstage vor; es war also
jedes Mitglied durchschnittlich 12 Tage krank. 30,5 % der Kranken
litten an Brust- und Lungenkrankheiten. 62,6 % aller Verstorbenen
sind diesen Krankheiten erlegen. 1124 Mitglieder (= 4,25 % )
waren ständig arbeitslos. Das Verbandsorgan, der „Correspondent“,
zählte 19300 Abonnenten. Das Gesamtvermögen des Verbandes
einschliesslich der Central-Invalidenkasse in Liquidation beträgt
rund 3 ½ Millionen Mark.
Das Fachblatt „Der Clichemarkt“, herausgegen von der Firma
Schäfer & Schönfelde, in Leipzig, hat aus Anlass der bevorstehen-
den Festlichkeiten, die natürlich auch in der Presse ihre Würdigung
finden werden, eine Gutenberg Nummer veranstaltet, die den
Buchdruckern und Verlegern eine Anzahl hübscher, auf Gutenberg
und die Buchdruckerkunst bezüglicher Klischees zu mässigen
Preisen zur Verfügung stellt.
Kaiser Wilhelm als Buchdrucker. In Bezug auf den unter diesem
Stichwort in Nr. 17 der „Zeitschrift“ enthaltenen kleinen Artikel
geht uns von unserem Mitarbeiter, Herrn Theodor Goebel in Stutt-
gart, nachfolgende Zuschrift zu: Die Nachricht, dass der geniale
Fürst, welcher jetzt an der Spitze des geeinten Deutschen Reichs
steht, die Buchdruckerkunst erlernt habe, ist zwar hochinteressant
und höchst ehrenvoll für unseren Beruf, ob sie aber trotz der An-
gabe der Lehrstelle zutreffend ist, muss dahingestellt bleiben. Früher
ist die Nachricht verbreitet gewesen, der Kaiser habe sich als
junger Mann der Buchbinderei zugewandt und es darin zu an-
erkennenswerter technischer Fertigkeit gebracht. Scin kaiser-
licher Vater aber war Buchdrucker, und es muss überraschen,
dass in der fraglichen Notiz hiervon nichts erwähnt ist. Man kann
jedoch die erwähnte Thatsache im „Journal für Buchdrucker-
kunst“ vom Jahre 1871, Nr. 37 und 43, offiziell bestätigt finden.
Als damaliger Redakteur dieses Blattes hatte ich die Nachricht
eines englischen Fachblattes, welcher zufolge Kaiser Wilhelm I,
Buchdrucker sei, widerlegt und auf den Kronprinzen Friedrich
Wilhelm, den nachmaligen Kaiser, zurückgeführt, mich schliess-
lich, da meine Zurechtstellung angezweifelt wurde, an den Kron-
prinzen selbst wendend. Darauf ist mir aus dessen P’rivatkanzlei,
unterzeichnet vom Kammerherrn v. Normann, das in Nr. 43 des
„Journals“ von 1871 abgedruckte Schreiben zugegangen, in wel-
chem besagt ist, dass der Aufsatz in Nr. 37, „soweit derselbe die
Person Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kron-
prinzen betrifft, in allen seinen Teilen auf Wahrheit beruht.“ Das
Nr. 20
betreffende offizielle Schreiben ist heute noch in meinem Besitz.
Ich bat dann, dem Kronprinzen die laufenden Jahrgänge des „Jour-
nals“ überscnden zu dürfen, und Hochderselbe hat sie auch während
der ganzen Zvit meiner Redaktionsführung (bis 1879) mit Interesse
und huldreichem Danke entgegengenommen. Theod. Goebel.
2
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Otto Weber, Buchdruckerei
und Papierwarenfabrik in Heilbronn ist umgeändert in Olto
Weber, Verlagsdruckerei. Herrn Wilhelm Stephan, Kaufmann in
Heilbronn ist Prokura erteilt worden. — Das Handelsgeschäft in
Firma Louis Heuser’sche Buchdruckerei in Neuwied ist vertrags-
mässig auf die Herren Buchhändler John Meincke und Karl Döring
daselbst übergegangen und wird unter der bisherigen Firma fort-
geführt. — In die Firma Grimme & Trömel in Leipzig ist der
Buchhändler Herr Georg Hans Tzscheutschler daselbst als Gcsell-
schafter eingetreten.
Eingetragene Firmen. In Stuttgart die Firma Kohn & Vogel-
mann, Accidenzdruckerei und Kouvertfabrik, Teilhaber Herren
Josef Kohn, Kaufmann, und Adolf Vogelmann, Buchdruckereibesitzer
daselbst. — In Gernsbach die Firma Wilhelm von Müller, Murg-
thäler-Druckerei, Inhaber Herr Wilhelm von Müller, Buchdruckerei-
besitzer daselbst. — In Alfeld, Leine, die Firma Wilhelm Strübig,
Inhaber Herr Buchdrucker Wilhelm Strübig daselbst.
Aktiengesellschaften. Die Bazar-Aktiengesellschaft in
Berlin erzielte im letzten Geschäftsjahre einen Reingewinn von
264391 A. und verteilt 9 Y, Prozent Dividende. — Die Elsässische
Druckerei und Verlagsanstalt vorm. G. Fischbach in Strass-
burg gewährt pro 1899 61, Prozent Dividende.
Jubiläen. Das 50jährige Geschäftsjubiläum beging am
6. Mai Herr Karl Prochaska, Inhaber der Firma K. u. k. Hof-
buchhandlung Karl Prochaska in Teschen. Die Buchdruckerei
der Firma wurde 1806, die Buchhandlung 1850 begründet. Das
Geschäft umfasst heute Buchdruckerei, Schriftgiesserei, Galvano-
plastik, chomolithographische Anstalt, Buchbinderei, Einbanddecken-
fabrik, Verlags-, Sortiments- und Militärbuchhandlung. Es be-
schäftigt 315 Personen und arbeitet mit 20 Schnellpressen,
4 Giessmaschinen, 64 Hilfsmaschinen und einem 100pferdigen
Dampfmotor.
Auszeichnung. Herr Verlagsbuchhändler und Redakteur August
Mieck in Prenzlau wurde zum kel, preuss. Kommissionsrat ernannt.
S
Litteratur.
Uber Land und Meer hatte zu Beginn des neuen Jahrgangs im
Oktober 1899 ein Preisausschreiben erlassen, in dem Preise
von 1000, 500 und 300 oA für die beste Novellete, Humoreske
oder Plauderei ausgesetzt worden waren. In der übrigens prächtig
ausgestatteten Frühlingsnummer 31 von „Uber Land und Meer“
wird nun das Resultat dieses Preisausschreibens bekannt gegeben.
Zur Preisbewerbung sind nicht weniger als 999 Arbeiten eingesandt
worden, aber nur eine ganz geringe Anzahl von diesen wurde zur
engeren Wahl gestellt. Das Preisrichterkollegium, dem neben der
Redaktion von „Über Land und Meer“ die Herren Dr. Ludwig
Fulda, Georg Freiherr von Ompteda, Richard Voss angehörten,
war nicht in der Lage, einer der eingelaufenen Arbeiten den ersten
Preis zuzuerkennen. Es wurde deshalb beschlossen, drei zweite
Preise zu je 500 , zur Verteilung gelangen zu lassen. Preis-
gekrönt wurden nach Massgabe dieses Beschlusses: 1) die Er-
zählung von Luise Westkirch (Hannover) mit dem Titel: „Dat
geiht gout!“; 2) die Novellete von Isabelle Kaiser (Beckenried,
Schweiz) mit dem Titel „Sein letzter Wille“; 3) die Erzählung
von Moritz von Reichenbach (Deschowitz, Oberschlesien) mit dem
Titel: „Die Wallfahrer“. Den dritten Preis im Betrage von 300 o%
erhielt die Arbeit von F. Walther Ilges (Strassburg i. E.) mit dem
Titel: „Freiheit!“ 11 Arbeiten wurden mit lobender Erwähnung
bedacht. Mit der Veröffentlichung der preisgekrönten Arbeiten
und derer, die lobende Erwähnung erhielten, wird die Redaktion
von „Uber Land und Meer“ sofort beginnen.
Das Eherecht des Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs. Eine
gemeinverständliche Darlegung der Vorschriften über Schliessung
und Trennung der Ehe und die rechtlichen Beziehungen der Ehe-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 217
leute zu einander und zu dritten Personen. Von M. Hallbauer,
Oberlandesgerichtsrat, und Dr. C. Mannsfeld, Landrichter. (103.
Band von Meinhold’s Juristischer Handbibliothek.) Leipzig, Verlag
von Albert Berger (Serig'sche Buchhandlung). 1900. Preis gebdn.
2,50 % — Das vorliegende Buch bewegt sich auf demselben prak-
tischen formalen Wege wie die in der Juristischen Handbibliothek
erschienenen Schriften über das Verwandten-, Testamenten-, Erb-
schafts- und Vormundschaftsrecht und behandelt, in erster Linie
für den Laien, die neue Gestaltung, welche das Eherecht durch
das Deutsche Bürgerliche Gesetzbuch erfahren hat. Die Dar-
stellung bemüht sich auch hier, in möglichster Klarheit und Über-
sichtlichkeit die Grundsätze des neuen Rechts zur Anschauung zu
bringen und zieht hierzu, wo es angebracht ist, auch Beispiele
aus dem praktischen Leben herbei. Der Stoff ist in 43 Kapitel
gegliedert, die Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches sind
als Marginalien beigefügt und ein ausführliches Sachregister ermög-
licht das sofortige Zurechtfinden. Hiernach kann das Buch, das
auch in der technischen Ausstattung (Druck von Rich. Hahn
[ H. Otto] in Leipzig) Anerkennung verdient, nur empfohlen werden.
Farbe und Papier im Druckgewerbe. I. Teil: Farbe, bearbeitet
von Dr. R. Rübenkamp. II. Teil: Papier, bearbeitet von Dr. Paul
Klemm. Frankfurt a. M. 1900. Verlag von Klimsch & Co. Preis
gebunden 3 . — Das vorliegende, in hübscher typographischer
Ausstattung aus der kgl. Universitätsdruckerei von G. Stürtz in
Würzburg hervorgegangene Werk bildet den dritten Band der
verdienstlichen Sammlung „Alimsch’s Graphische Bibliothek“ und
dem Wesentlichen seines Inhalts nach dürfte es weiten Gewerbs-
kreisen bereits bekannt sein, denn es ist die Wiedergabe in Buch-
form zweier Artikelserien, die im Hlimsch'schen „Allgemeinen
Anzeiger für Druckereien“ erschienen sind. Diese Abhandlungen
haben schon in ihrer ersten Form allgemeinen Anklang gefunden
und wer sie gelesen hat, der wird es nur begrüssen, dass sie nun-
mehr in handliche Buchform gebracht worden sind; denn Farbe
und Papier spielen in der täglichen Arbeit der Drucker aller Art
eine zu grosse und oft auch so schwierige Rolle, als dass nicht
jedem das Zurhandsein eines verlässlichen Ratgebers erwünscht
wäre. Und ein solcher ist das Buch. Beide Verfasser behandeln
ihren Gegenstand in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der
praktischen Verwendung der Farbe wie des Papieres. Dr. Rüben-
kamp drängt denn auch den allgemeinen, mehr theoretischen Teil
seiner Abhandlung auf wenige Seiten zusammen, um sich im
speziellen Teil um so ausführlicher über die einzelnen Farben der
Praxis, ihre Gewinnung, Zusammensetzung, Eigenschaften, Behand-
lung zu verbreiten. Und Dr. Klemm behandelt das Papier nur
von der Seite der Praxis, indem er dasselbe zunächst nach seinen
Qualitäten oder Wertstufen und dann nach seinen verschiedenen
Verwendungszwecken bez. Hauptsorten betrachtet. Hieran schliessen
sich Kapitel über Papierprüfung und über die Fortschritte der
Papier- Industrie. Beide Abhandlungen enthalten viele wichtige
Ratschläge und Winke, sowie manches Neue. Das ganze Buch aber
kann allen Angehörigen der graphischen Gewerbe bestens empfohlen
werden.
Verschiedene Reproduktionsverfahren mittels lithographischen
und typographischen Druckes unter besonderer Berücksichtigung
der photomechanischen Prozesse. Von August Albert, k. k. Professor
an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien u. s. w.
Mit 22 Illustrationen und 15 Tafeln. Halle a. S. 1900. Verlag
von Wilhelm Knapp. Preis brosch. 6 . — Der in Fachkreisen
als Autorität wohlbekannte Verfasser giebt im vorliegenden Werke
in sieben Gruppen mit einigen sechzig Unterabteilungen eine ge-
drängte, aber peinlich genaue Übersicht der verschiedenen älteren
und neuesten Reproduktionsverfahren für den Flach- und Hochdruck,
deren Verständnis durch zahlreiche Abbildungen unterstützt wird,
und durch genaue und ausführliche Quellenangaben ermöglicht er
den Interessenten, sich über die einzelnen Verfahren im Bedarfs-
falle auch noch umfassender zu unterrichten als durch die gegebenen
Darstellungen. Soweit wir es übersehen können, ist das Buch
erschöpfend und somit dürfte es auch seinen Zweck erreichen:
dem Graphiker als Nachschlagewerk auf den Gebieten der ver-
schiedenen Techniken zu dienen und dadurch denselben vor Nach-
teilen zu bewahren und schliesslich auch zu neuen Ideen oder
Verbesserungen anzuregen. Wie notwendig ein solches Bewahren
vor Nachteilen unter Umständen sein kann, darauf weist der Ver-
fasser im Vorwort hin, indem er ausführt, dass in der Entwicklungs-
periode mancher Verfahren ein und dieselbe Arbeitsmethode zu
verschiedenen Zeiten und unter allerlei Bezeichnungen immer
wieder als „neue Erfindung“ in Fachkreisen und deren Publikationen
218
8 für. Deutschlands Buchdrucker
Nr. 20
die Runde machte, obwohl an dem ursprünglichen Arbeitsgange
vielleicht nur eine kleine anderung vorgenommen wurde. Mitunter
bildeten allerdings auch unlautere Motive den Grund zu derartigen
„Erfindungen“, wie: es bei manchen Patenten der Fall war, welche
eigentlich; nur des Verkaufs wegen erworben wurden. Die Spesen
solcher Patente, nebst reichlichem Gewinn, um welchen es sich
eigentlich handelte, hatten immer diejenigen getragen, welche über
den jeweiligen Stand der Technik und den Wert eines als neu
auftauchenden Verfahrens im Unklaren waren. Selbst in der Gegen-
weart wird das Experimentieren mit veralteten, manchmal sogar
völlig unbrauchbaren Verfahren fortgesetzt. Hieran ist meist die
Unkenntnis der bisher angewendeten Mühen und der eingeschlagenen
Wege schuldtragend. Manchmal ereignet es sich sogar, dass, trotz
immer strengerer Handhabung des Patentwesens, auch auf solche
Verfahren Patente erteilt werden. — Damit das Buch zur Abwendung
. dieser Gefahren auch wirklich beitrage, mögen es alle Interessenten
in den graphischen Gewerben zu Rate ziehen, zu welchem Zwecke
E ihnen bestens empfohlen sei. Die Herstellung des Werkes er-
folgte in durchaus lobenswerter Weise in der Buchdruckerei des
Waisenhauses in Halle a. S. Die Tafeln stammen aus verschiedenen
Anstalten.
F
| Briefkasten.
Nach Osnabrück: Die eingesandte Nr. der „O. V.-Ztg.“ ist allerdings sehr
schlecht und mit einem Aussatz gedruckt, als habe der Drucker auf mechanischem
Wege aus der gewöhnlichen Fraktur halbfette und aus der halbfetten fette gemacht;
aber es ist eine Montags- Nummer und das mag als mildernder Umstand für die
Druckerei gelten.
Deutscher Buchgewerbeverein.
Auf die im ersten Artikel der heutigen Nummer erwähnten Be-
grüssungen, die der Deutsche Buchgewerbeverein an Seine
Majestät den Kaiser, Seine Majestät den König von Sachsen und
Seine königliche Hoheit den Grossherzog von Sachsen gerichtet
hat, sind im Deutschen R die folgenden Ant-
worten eingegangen:
Herrn ersten Vorsteher des Be de Buchgewerbevereins
Dr. Oskar von Hase, Leipzig.
Urville, 13./V. 1900.
Seine Majestät der Kaiser und König haben Allerhöchst sich
über die telegraphische Begrüssung bei der Eröffnung des Deut-
schen Buchgewerbehauses und der Enthüllung des Ehrendenkmals
in der Gutenberghalle gefreut und lassen dem Deutschen Buch-
gewerbe, welches sich eine so achtunggebietende Stellung i in der
Welt errungen hat, auch ferner Glück und Erfolg für seine Arbeit
wünschen. Auf Allerhöchsten Befehl
von Lucanus, Geheimer Kabinetsrat.
An den Deutschen Buchgewerbeverein, zu Händen
des ersten Vorstehers Herrn Dr. Oskar von Hase, Leipzig.
Dresden, 12./V. 1900.
Dem . Deutschen Spb b danke ich bestens für
seine freundliche Begrüssung. Albert.
Dr. Oskar von Hase, Leipzig.
Wiesbaden, 12./V. 1900.
Mein Vertreter hat zwar bereits dem aufrichtigen Interesse
Ausdruck gegeben, welches ich an der Entwickelung des Deut-
schen Buchgewerbes nehme, und mithin an dem Feste, welches
dieses verherrlicht. Ich wiederhole deshalb nun den Ausdruck
meines Anteils und zugleich den Wunsch, dass Gott wie bisher
diese Thätigkeit segnen und gelingen lassen möge, zur Ent-
wickelung der Bildung überhaupt, zum Besten des Vaterlandes
im Besonderen. Carl Alexander.
Preis für Stellenan-
für dieNonpareille- R
zeile 15 Pfennig.
.
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ist und befähigt sein muss, den Oberfaktor
der Schriftglesserei auch in schriftlichen Ar-
beiten zu vertr. Bewerbungen sind schriftlich
unter Beifügung von Zeugnissen über die bis-
herige Thätigkeit und Angabe der Gehaltsanspr.
an die Direktion der Reichsdruckerei
in Berlin, Oranienstr. 91, zu richten.
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Leipzig, 24. Mai 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 &
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durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 M
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Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 A, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltens Nonpareillozeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Belge.
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Schriftleitung und Geschäſtsstelle: Deutsches Buchsewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsehen 1292. l
. Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
-Programm -dor Versammlungen
der
Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins
in Wiesbaden und Mainz vom 21. bis 24. Juni 1900
sowie der 500 jährigen Gutenbergfeier am 24., 25. und. 26. Juni in Mainz.
Donnerstag, den 21. Juni.
Vormittags 10 Uhr: Sitzung des Vorstandes des Deutschen
Buchdrucker-Vereins im Kurhötel auf dem Neroberge zu
Wiesbaden.
Freitag, den 22. Juni.
Vormittags 10 Uhr: Sitzung des Vorstandes der Deutschen
Bachdrucker-Berufsgenossenschaft im vorgenannten Lokale.
Nachmittags 4 Uhr: Prüfung der Jahresrechnung des Deutschen
Buchdrucker- Vereins durch die Rechnungsprüfer im vor-
genannten Lokale.
Abends 8 Uhr: Teilnahme an dem von der Stadt Mainz ver-
anstalteten Begrüssungsabend.
Sonnabend, den 23. Juni.
Vormittags ‚9. Uhr: Hauptversammlung des Deutschen Buch-
drucker-Vereins im Casino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz.
(Im Anschluss an die Versammlung findet ein einfaches
Mittagsessen im Casino „Hof zum Gutenberg“ statt.)
Nachmittags 2 Uhr: Genossenschaftsversammlung der Deutschen
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft im Casino „Hof zum
Gutenberg“ in Mainz.
Abends 8 Uhr: Zwanglose Zusammenkunft in einem noch zu
bestimmenden Lokale.
Senger den 2. Juni.
Teilnahme an der offiziellen Gutenbergfeier.
Vormittags 10 Uhr: Akademische Feier in: der Stadthalle.
Mittags 12 Uhr: Huldigung vor dem Gutenbergdenkmal.
Nachmittags 3 Uhr: Festessen im Casino. „Hof zum Gutenberg“,
Abends 8 Uhr: Kommers in der Stadthalle.
.
Den Teilnehmern an unsern Versammlungen wird anheim gegeben, sich an den mn Veranstaltungen zur r Gutenberg-
feier in Mainz zu beteiligen. Es finden statt:
Montag, den 25. Juni.
Vormittags, 10 Uhr: Grosser historischer Festzug.
Abends 8 Uhr: Kostümfest in der Stadthalle. und im Stadt-
hallegarten. , d
"Dienstag, den 26. Juni.
Vormittags 10 Uhr: Versammlung im kurfürstlichen Schloss:
„Das Gutenberg-Museum opd sein Ausbau“.
Nachmittags 2 Uhr: Rheinfahrt. Besuch von Bingen und Eltville.
Rückfahrt bei festlicher Beleuchtung der Rheinüfer.
bie Buchdruckereibesitzer Deutschlands werden hiermit nochmais aufgefordert, sich an der 500 jährigen Gutenbergfeier. und den
kolleglalen Veranstaltungen in Mainz recht zahlreich zu beteiligen und ihre Anmeldungen umgehend ap die Geschäftsstelle des
Deutschen Buchdruoker- Vereins, Deutsphes. Buohgewerbehaus, in Leipzig gelangen zu lassen. Nähere Mittellungen gehen ihnen
alsdann von hier aus zu. Nach dem 27. Mai eingehende Meldungen können für die Wohnungszuwelsung nicht mehr berücksichtigt werden.
224
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Sektion II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld).
Auf Grund des $ 9 u. ff. des Statuts berufen wir hiermit die dies-
Jährige sechszehnte ordentliche Sektionsversammlung nach
Düsseldorf, in den Gasthof „Hötel Royal“, Bismarckstr. 102,
auf Dienstag, den 12. Juni d. J., vormittags 11 Uhr,
und bringen auf die
Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht auf 1899;
2. Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung von 1899 auf Grund
des Berichtes der Rechnungsprüfer;
Beschlussfassung über den Voranschlag der Verwaltungskosten
der Sektion auf 1901.
Neu- bezw. Wiederwahl für das am 30. September 1900 wegen
Ablauf der Amtsdauer aus dem Sektionsvorstande ausscheidende
Mitglied, Herrn Kommerzienrat August Bagel in Düsseldorf
und dessen Ersatzmannes, Herrn Peter Francken in Düsseldorf,
mit der Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903
und Neuwahl eines Ersatzmannes in den Sektionsvorstand an
Stelle des mit Tod abgegangenen Herrn Eduard Lucas in
Elberfeld mit der Amtsdauer bis 30. September 1902;
Neu- bezw. Wiederwahl von sieben Delegierten und deren
Ersatzmänner zur Genossenschaftsversammlung mit der Amts-
dauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903;
4.
je] |
6.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
|
Neu- bezw. Wiederwahl wegen Ablauf der Amtsdauer sämt-
licher 33 Vertrauensmänner und deren Stellvertreter mit der
Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903;
Neu- bezw. Wiederwahl dreier Mitglieder des Ausschusses zur
Vorprüfung der Jahresrechnung auf 1900;
Bestimmung des Ortes und der Zeit der nächstjährigen ordent-
lichen Sektionsversammlung;
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Genossenschaftsversammlung in Mainz am 23. Juni d. J.;
Jeden andern als dringlich anerkannten Gegenstand.
Köln (Rhein), den 19. Mai 1900.
Der Vorstand
der Sektion II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschafl.
Heimann, Vorsitzender.
10.
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Sektion VIII (Brandenburg).
In der ordentlichen Sektionsversammlung vom 13. Mai d. Js.
wurden folgende Wahlen vollzogen:
a. Sektionsvorstand für die Wahlperiode 1. Oktober 1900/1903:
Mitglied: W. Röwer, Berlin, Ersatzmann: Carl Graumann
(Schriftgiesserei Emil Gursch), Berlin.
b. Delegierte zur Genossenschaftsversammlung für die Wahlperiode
|
|
. Besprechung der Tagesordnung der diesjährigen ordentlichen
Nr. 21
1. Oktober 1900/1903: R. Boll, Berlin; H. Bernstein (G. Bern.
stein), Berlin; G. Büzxensten (W. Biü.renstein), Berlin; Otto
Francke (Gust. Schade), Berlin; H. Duske (E. Buchbinder),
Neu-Ruppin; J. Pormeliter (W. Pormetier), Berlin; W. Römer,
Berlin; P. Starcke (J. F. Starcke), Berlin; Louis Ullstein
(Ullstein & Co.), Berlin. Ersatzmänner: M. Günther (F. A. Günther
& Sohn), Berlin; J. Bahlke, Berlin; M. Oldenbourg ( W. Büxen-
stein), Berlin; Otto Dreyer, Berlin; H. Schneider (R. Schneider
& Sohn), Landsberg a. W.; Bruno Grunert (Gebr. Grunert),
Berlin; F. Freyhof, Nauen; H. Kummer (Moriz & Kummer),
Berlin; Gustav Hempel (Hempel & Co., G. m. b. II.), Berlin.
. Vertrauensmänner und Stellvertreter derselben für die Wahl-
periode 1. Oktober 1900/1903:
5. Bezirk: Carl Marschner, Berlin, als Vertrauensmann; Kmil
Heckendorff, Berlin, als Stellvertreter.
8. Bezirk: Otlo Dreyer, Berlin, als Vertrauensmann; Alb.
Gallinek (Goedecke & Gallinek), Berlin, als Stellvertreter.
9. Bezirk: M. Babenzien, Rathenow, als Vertrauensmann;
Paul Brandt, Potsdam, als Stellvertreter.
10. Bezirk: F. Freyhof, Nauen, als Vertrauensmann; Hermann
Wiesike (J. Wiesike), Brandenburg a. H., als Stellvertreter.
11. Bezirk: H. Schneider (R. Schneider & Sohn), Landsberg a. W.,
als Vertrauensmann; 0. Wendt, Arnswalde, als Stell-
vertreter.
12. Bezirk: A. Heine, Kottbus, als Vertrauensmann; Rob. Rauert
(Rauert & Pittius), Sorau, N./L., als Stellvertreter.
1. Bezirk: als Stellvertreter des Vertrauensmannes M. Haber-
landt (Th. Haberlandt), Berlin, bis 30. September 1901.
d. Stellvertreter eines Schiedsgerichts-Beisitzers bis 30. Sep-
tember 1903: Ph. Messenzehl, Berlin.
Rechnungsrevisoren für das Rechnungsjahr 1900: Martin Olden-
bourg (W. Büzxenstein), Berlin und Robert Mosig (Ferd. Thein-
hardt), Berlin.
Berlin, im Mai 1900.
Der Vorstand der Sektion VIII (Brandenburg)
der Deutschen Buchdrucker - Berufsgenossenschaft.
R. Boll, Vorsitzender.
ce.
Verein Münchener Buchdruckereibesitzer (E. V.).
In der am Freitag, den 18. Mai d. J., stattgehabten Vorstands-
sitzung konstituierten sich die Vorstandsmitglieder wie folgt:
1. Herr Ludwig Wolf o Fa. Dr. C. Wolf & Sohn), Vorsitzender;
F. X. Seitz, stellvertr. Vorsitzender und Schriftführer;
Josef Krämer, Kassierer;
Hans Oldenbourg | Beisit
„ Ignatz Schön n
München, 19. Mai 1900.
Verein Münchener Buchdruckereibesitzer (E. V.).
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Ludwig Wolf, Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Aus den Gewerbskreisen Frankreichs.
Das Lehrlingsregulativ, welches ich in meinem letzten Be-
richte erwähnte und das von der aus Prinzipalen und Gehilfen
zusammengesetzten Kommission in Ubereinstimmung mit den auf
dem letzten Kongress der Buchdruckereibesitzer geäusserten Wün-
schen ausgearbeitet worden ist, umfasst 17 Artikel, deren Inhalt |
ich im Nachstehenden im allgemeinen wiedergebe.
Um zur Lehre zugelassen zu werden, müssen die Kinder das
dreizehnte Lebensjahr vollendet haben und den Entlassungsschein
einer Primärschule besitzen. Die ersten zwei Monate werden als
Probezeit betrachte. Wenn der Lehrling oder der Prinzipal
diese Probezeit nicht beendigen zu sollen glauben, so können sich
beide ihrer Verpllichtungen entledigen und ihre Handlungsfreiheit
wieder aufnehmen. Nach diesen zwei Monaten tritt der Lehrvertrag
in Kraft, der ein Reugeld einschliesst, dessen Bemessung den be-
teiligten Parteien überlassen ist.
Die Anzahl der in einer Offizin zu haltenden Lehrlinge darf
das Verhältnis von einem Lehrling auf fünf Gehilfen nicht über-
schreiten.
Die Dauer der Lehrzeit ist für ganz Frankreich auf fünf
Jahre festgesctzt, die in der Weise gegliedert sind, dass drei Jahre,
in die die zwei Monate Probezeit mit eingerechnet werden, als
wirkliche Lehrzeit gelten und die letzten zwei Jahre als eine Art
Übergangsperiode zum Gehilfenstande betrachtet werden, während
welcher die Lehrlinge als schwache Arbeiter angesehen werden.
Die Dauer der täglichen Arbeitszeit ist für die Lehrlinge die-
selbe wie für die Arbeiter. Die erste dreijährige Periode der
Lehrzeit gilt nur dann als beendet, wenn der Lehrling die Zeit,
welche er während derselben versäumt hat, möge der Grund hierzu
sein, welcher er wolle, wieder eingebracht hat.
Ein Artikel des Lehrlingsreglements bestimmt, dass die Lehr-
linge gegen ihre Prinzipale wie gegen das Personal des Hauses
ehrerbietig, höflich und zuvorkommend zu sein haben. Während
der ersten drei Lehrjahre hat der Lehrling, ohne dass ihm ein
Widerspruch hiergegen zustünde, die Unterrichtskurse zu be-
suchen und die Reinigungsarbeiten zu verrichten, die ihm auf-
getragen werden. Diese letzteren untergeordneten Arbeiten dürfen
jedoch die Dauer von zwölf Stunden wöchentlich nicht übersteigen.
Während der zwei Probemonate erhält der Lehrling keinerlei
Entschädiguug und hat auch kein Anrecht auf cine solche. Nach
diesen zwei Monaten und bis zum Ende der ersten Lehrperiode kann
er eine Vergütung erhalten, deren Höhe vom Prinzipal nach den
| Arbeitsleistungen und dem Betragen des Lehrlings bemessen wird.
Nr. 21
Während der zwei letzten Jahre wird der Lehrling im gewissen
Gelde bezahlt und zwar im vierten Jahre zur Hälfte und im fünften
Jahre zu zwei Dritteln des Tarifs. Im Berechnen darf er während
seiner ganzen Lehrzeit nicht entlohnt werden.
Die Lehrlinge dürfen ihren Lehrprinzipal vor Beendigung ihrer
fünfjährigen Lehrzeit nicht verlassen, bei Strafe der Erlegung des
festgesetzten Reugeldes. Der Prinzipal dagegen verpflichtet sich,
ihnen alle Arbeiten zu lernen, die in seinem Hause ausgeführt
werden. Die Buchdruckereibesitzer, welche dieses Lehrlingsregulativ
annehmen, dürfen Lehrlinge, welche ihre Lehrdruckerei verlassen,
ohne ihre Lehrzeit beendet zu haben, unter zwei Jahren bei sich
nicht einstellen.
Wenn ein Lehrling wegen schlechten Betragens entlassen werden
muss, so haben seine Eltern oder die sonst für ihn Verantwortlichen
das vereinbarte Reugeld zu bezahlen. Falls der Lehrling sich als
unfähig erweisen sollte, kann er die Lehre aufgeben, ohne etwas
bezahlen zu müssen. Erfüllt ein Prinzipal nicht alle gegen seine
Lehrlinge eingegangenen Verpflichtungen, so ist er gehalten, das
vereinbarte Reugeld zu bezahlen.
Nach Beendigung des fünften Lehrjahres erhält der Lehrling
ein Zeugnis darüber, dass er seine Verpflichtungen erfüllt und
seine Lehrzeit vorschriftsmässig beendet hat.
Wenn der Lehrling während der Dauer seiner Lehrzeit ihm
an vertrautes Material absichtlich verdorben hat, so sind hierfür
seine Eltern oder die sonst für ihn Verantwortlichen zivilrechtlich
haftbar und haben den Buchdruckereibesitzer zu entschädigen.
Dieses Reglement, das fast drei Jahre lang erwogen und be-
sprochen worden ist, bevor es an das Tageslicht gebracht wurde,
entspricht einem Bedürfnis, das sich in unserem Gewerbe gebieterisch
geltend machte, und man darf wohl hoffen, dass die Buchdruckerei-
besitzer, die es angenommen haben, sich angelegen sein lassen
werden, es einzuhalten. Auf diese Weise wird dann künftig das
Buchdruckgewerbe nur noch von ernsthaft vorgebildeten Gehilfen
bedient werden, die ihren Beruf von Grund aus kennen, und hierbei
werden sich sowohl die Buchdruckereibesitzer, wie die Buchdrucker-
gehilfen wohl befinden.
Die Mitglieder der Litterarischen Gesellschaft machen
gegenwärtig viel Lärm wegen eines in der letzten Generalver-
sammlung gemachten Vorschlages, die Verleger als ordentliche
Mitglieder in die Gesellschaft aufzunehmen. Man fragt sich, was
die Verleger in dieser Vereinigung zu schaffen haben, die nur
Litteraten umfasst, und meint, dass, wenn die Verleger dieses An-
sinnen stellen, die Litteraten ebensogut beanspruchen könnten,
Mitglieder der Syndikatskammer der Buchdrucker zu werden. Der
Urheber des Gedankens glaubt sich auf die Thatsache stützen zu
können, dass die Verleger die Werke der Autoren übernehmen und
die Rechte der Vervielfältigung unter demselben Titel ausüben,
wie die Autoren, ohne der genannten Gesellschaft anzugehören.
Viele Mitglieder der litterarischen Gesellschaft protestieren nun
gegen die Zulassung der Verleger, weil hierdurch ein Präzedenzfall
geschaffen würde, der der Gesellschaft eine Menge Leute zuführen
müsste, die in Wirklichkeit dem Gelehrtenstande nicht angehören.
Der Gemeinderat von Paris hat in seiner letzten Sitzung dem
Komitee zur Errichtung einer, Statue zum Gedächtnis von Abel
Hovelacque in der städtischen Ecole Estienne eine Subvention von
500 Fr. bewilligt. Abel Hovelacque war der erste, der den Ge-
danken fasste, dieses Etablissement zu errichten, und auch alle
Mittel daran setzte, um seinen Plan zu verwirklichen. Dieses
Lehrinstitut ist heute zu einem der bedeutendsten Unternehmen
der Stadt Paris geworden.
Trotz des beständigen Steigens der Preise der Rohmaterialien
scheinen weder die Buchdrucker, noch die Autoren und Verleger
Entmutigung zu fühlen, wie man aus den im Pressbüreau gemachten
offiziellen Anmeldungen für den Monat Januar 1900 schliessen
kann. Aus diesen Anmeldungen ergiebt sich nämlich, dass in
diesem einzigen Monate in Paris 70 neue periodische Blätter
gemeldet wurden, von denen 15 auf Paris und 55 auf die Provinz
kommen. Von diesen neuen Journalen kommen 24 auf die Politik,
6 auf die Illustration, 1 auf das Finanzwesen, 5 auf schöne
Litteratur und Sport, 3 auf die Litteratur, 4 auf Wissenschaften
und Unterrichtswesen, 13 auf Industrie, Landwirtschaft und Handel
und 14 auf Religionswesen. Dieser Wahrnehmung gegenüber ist
es von Interesse, dass die Schriftgiesser, die Maschinen- und die
Papierfabrikanten fortfahren, ihre Preise in ganz beträchtlichem
Masse zu erhöhen. Wie und wann wird das noch enden?
Schliesslich sei noch mit ein paar Worten einer gewaltigen
Arbeit gedacht, die soeben von den Buchdruckereien Chaix und
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
225
Paul Dupont glücklich beendet worden ist. Es ist dies der Druck
der Eintrittskarten für die Weltausstellung. Es waren hiervon
3250000 Bogen zu drucken, von denen ein jeder 20 Karten ent-
hält. Dies ergiebt die anständige Zahl von 65 Millionen Eintritts-
karten. Der Credit Foncier, der das grosse Ausgabewerk über-
nommen hatte, forderte von den genannten Druckereien täglich
die Lieferung von 55—60000 Bogen. Die Druckmaschinen haben
bei dieser Arbeit 30000 Kilogramm Papier verschlungen. Wenn
alle diese Eintrittskarten verbraucht werden, so wird es der Welt-
ausstellung nicht an Besuchern mangeln. Man nimmt aber an,
dass diese 65 Millionen Eintrittskarten noch nicht einmal zureichen
werden und der Staat hat deshalb eine neue Serie zur Presse ge-
geben, die in einer anderen Farbe gedruckt wird. Die erste Serie
ist in Blau hergestellt.
Paris, im Mai 1900.
Vereinsleben.
+ Altona. Am 16. Mai fand in Pabst’s Gesellschaftshaus hier-
selbst unter dem Vorsitz des Herrn Senators Höft als Vertreter
der Aufsichtsbehörde für die Innungen die Konstituierung der
Buchdrucker-Zwangsinnungin Altona, umfassend die Kreise
Pinneberg, Stormarn, Segeberg, Steinburg, Kreis Herzogtum Lauen-
burg und den Stadtkreis Altona, statt. Aus der Präsenzliste ergab
sich dass die Ortschaften Altona, Bramstedt, Blankenese, Glückstadt,
Segeberg, Krempe, Elmshorn und Oldesloe durch Buchdruckerei-
besitzer bezw. deren Prokuristen vertreten waren. Den einzigen
Gegenstand der Tagesordnung bildete die Wahl des Vorstandes
und aus derselben gingen hervor als Vorsitzender Herr Buchdruckerei-
besitzer Hammerich-Altona, als Beisitzer die Herren Bielfeld von
der Firma H. W. Köbner & Co.-Altona, Dingioort-Altona, Johs.
Kröger-Blankenese und Augustin-Glückstadt. Herr Senator Höft
erklärte alsdann die Innung für konstituiert und sprach derselben
seine besten Glückwünsche aus. Das Buchdruckgewerbe kämpfe
auch mit Schwierigkeiten, die Buchdruckereibesitzer im Innungs-
bezirk hätten jetzt den Weg der Organisation betreten, der an
anderen Stellen vielfach grosse Erfolge gehabt. Die Buchdrucker-
Innung werde nicht wie andere Innungen auf alten Einrichtungen
aufgebaut, es sei aber ein wichtiges und einflussreiches Gewerbe
und von hervorragender Bedeutung in der Öffentlichkeit, wie dies
erst kürzlich von dem Staatssekretär Posadowsky im Auftrage des
Kaisers erklärt worden sei. Wenn Erfolge von der Zwangsinnung
erwartet werden könnten, so sei gerade das Buchdruckgewerbe in
der Lage, solche zu erzielen. Er wünsche dem neuen Vorstande,
dass die an die Gründung der neuen Innung geknüpften Erwartungen
und Hoffnungen in thunlichst weitem Umfange der Erfüllung nahe
gebracht werden möchten. Der Vorsitzende Herr Buchdruckerei-
besitzer Hammerich-Altona sprach Herrn Senator H/ seinen Dank
für die freundlichen Wünsche aus. Er persönlich sei mit etwas
zaghaften Anschauungen hierhergekommen; er wolle aber versuchen,
zu bewirken, dass die Innung bessere Früchte zeitigen möge, als
es den Anschein habe. Nachdem Herr Senator Höft noch einige
an ihn gerichtete, das Innungs-Statut betreffende Fragen beantwortet
hatte, vertagte derselbe die Sitzung und die Innungsmitglieder
berieten alsdann verschiedene interne Angelegenheiten. Zur Durch-
beratung des Statuts wurde schliesslich eine Kommission gewählt,
bestehend aus den Herren Bruhn-Ottensın, Wulff-Segeberg und
Suthor-Oldesloe. |
-3- Berlin, 20. Mai. Der Bund und die Freie Vereinigung
der Berliner Buchdruckereibesitzer fordern alle diejenigen
Kollegen, welche an der Versammlung vom 13. d. M. nicht persön-
lich teilgenommen haben, noch einmal durch ein Zirkular aut, sich
den Beschlüssen jener Versammlung, welche auf eine zeitgemässe
Erhöhung der Druckpreise abzielen, anzuschliessen und eino dies-
bezügliche Erklärung mit der Angabe der von ihnen gewünschten
Anzahl von Exemplaren des Zirkulars an die Kundschaft bis zum
24. Mai an Herrn J. Pornietter, Sebastianstrasse 34, gelangen
lassen zu wollen.
8
Sprechsaal.
* Berlin. Am Dienstag, 22. Mai, traten hier die Vorstände
der gewerblichen Berufsgenossenschaften zu einer Ver-
sammlung zusammen, um dagegen Protest zu erheben, dass der
Albert Montreuil.
226
— —u— — nn nn
Reichstag bei der zweiten Lesung der Unfallversicherungsnovelle
die Wünsche der Berufsgenossenschaften bezüglich der Anderung der
Schiedsgerichte und der Erhöhung des Reservefonds nicht
berücksichtigt hat. Es sollen nämlich nach den Reichstagsbeschlüssen
die besonderen für die Unfallversicherung bestehenden Schieds-
gerichte wegfallen und ihre Befugnisse auf die auf Grund des
Invalidenversicherungsgesetzes errichteten territorialen Schieds-
gerichte übergehen, die künftig Schiedsgerichte für Arbeiterver-
sicherung heissen sollen. Der Reservefond soll wesentlich verstärkt
werden. — Wir hoffen in der nächsten Nummer über die gefassten
Beschlüsse berichten zu können.
-t. Berlin, 19. Mai. Nach dem kürzlich veröffentlichten neuesten
Bericht über das Fortbildungsschulwesen und die gewerb-
lichen Unterrichtsanstalten der Stadt Berlin wurden die
der Fortbildung dienenden Einrichtungen im Januar 1900 von
25027 Schülern besucht, von denen 17493 Lehrlinge waren; die
städtischen und privaten Fortbildungsanstalten für Mädchen dagegen
wurden von 5329 Schülerinnen besucht. Buchdruckerlehrlinge
nahmen an den Fortbildungsschulen und der Buchdrucker-Fach-
schule im Ganzen 963 teil.
L. I. Braunschweig, 20. Mai. In diesen Tagen hat der Braun-
schweiger Buchdrucker-Verein die Einladungen zur Gutenberg-
feier versandt, deren ernster Teil am 23. Juni abends im grossen
Saale des Wilhelmsgartens stattfindet. Die Festrede wird der
Herzogliche Bibliothekar Prof. Dr. Milchsack (Wolfenbüttel) halten.
Pei den Festlichkeiten in Mainz wird der Verein durch ein Vor-
standsmitglied vertreten sein.
ff Frankfurt a. M., 19. Mai. Das hier erscheinende Fachblatt
„Der Papiermarkt“ — das, nebenbei bemerkt, typographisch
sehr geschmackvoll ausgestattet und praktisch eingerichtet ist —
bringt in Heft II einen Aufsatz „Papierfabrikanten und Zeitungs-
verleger“, der Unrichtigkeiten enthält, die nicht unwidersprochen
bleiben dürfen. Am Eingang des Aufsatzes ist bemerkt, dass die
Zeitungsverleger durch den am 1. April d. J. in Kraft getretenen
Postzeitungstarif empfindlich geschädigt würden. Der Post—
zeitungstarif tritt aber erst am 1. Januar 1901 in Kraft, wo-
durch die ganzen Ausführungen nach dieser Richtung hin hinfällig
werden, besonders diejenigen, dass das Gewicht durch leichteres
und schlechteres Papier herabgemindert worden sei. Wenn dann
in dem Artikel schliesslich ausgeführt wird, dass die Gefahr für
die Fabrikanten jetzt grösser sei als je, und dass dieselben sich
auch deshalb fester als je zusammenschliessen müssten, um dem
drohenden Ringe der Zeitungsverleger geschlossen ent-
gegentreten zu können, so ist das eine mindestens sehr merk-
würdige Behauptung, denn die Sache verhält sich doch in Wirk-
lichkeit so, dass das drohende Syndikat der Papierfabrikanten
erst neuerdings die Zeitungsverleger veranlasst hat, sich zusammen-
zuschliessen, um eben diesem Syndikat, aber auch nur diesem,
wirksam entgegenzutreten. Hoffen wir, dass es ihnen gelingt!
* Heidelberg. Die Schnellpressenfabrik A. Hamm, A.-G.,
hat in der Zeit vom Himmelfahrtsfeste, den 24., bis einschliesslich
Sonntag, den 27. Mai, wieder eine (hrer Flachdruckpressen
„Ideal“, von denen bereits 5 abgeliefert wurden und 10 in Be-
stellung sind, betricbsfertig zur Besichtigung bereit sichen und
ladet die Buchdruckereibesitzer hierzu ein. Die Vorteile dieser
Maschine bestehen darin, dass sie endloses Papier von gewöhn-
lichem Satze bei variabeln Formaten bedruckt, und finden immer
mehr Anerkennung. Die Besucher haben zugleich Gelegenheit,
einfache Buchdruckmaschinen mit Eisenbahn-, Kreis- oder Rollen-
bewegung, sowie Steindruckpressen in Augenschein zu nehmen.
WW. Karlsruhe, 14. Mai. (iestern wurde hier im Saale des
Palmengarten eine imposante Versammlung des Kreises IV
des Deutschen Faktorenbundes abgehalten. Wohl 70 Kollegen
aus Karlsruhe, Stuttgart, Mannheim, Freiburg i. B., Strassburg,
Heidelberg, Esslingen, Heilbronn, Ludwigsburg, Reutlingen, auch
aus Wiesbaden, Frankfurt u.s. w. waren erschienen. Der Vorsitzende
des Karlsruher Faktorenvereins, Herr Exner, begrüsste die Er-
schienenen aufs herzlichste, worauf der Kreisvorsitzende, Herr Bühler-
Stuttgart, die Versammlung eröffnete. Das Protokoll der letzten
Kreisversammlung, das, wie wir ausdrücklich bemerken wollen, von
dem Schriftführer, Herrn Herre-Stuttgart, meisterhaft ausgearbeitet
war, fand allgemeine Zustimmung. Der Geschäfts- und Kassen-
bericht zeigte, dass der Kreis IV fortwährend im Wachstum be-
griffen ist. Hinsichtlich der vom Vorstand des Deutschen Faktoren-
bundes geplanten und von den meisten Kreisen bereits angenommenen
ausserordentlichen Bundesgeneralversammlung, welche die amts-
gerichtliche Eintragung des Faktorenbundes beschliessen soll, wurde
nach lebhafter Debatte beschlossen, die Delegierten zu beauftragen,
dahin zu wirken, dass die ordentliche Generalversammlung 1901
in Rücksicht auf die hohen Kosten ausfallen möge. Als Delegierte
wurden die Herren Herre-Stuttgart und Arammer-Mannheim zur
Urwahl in Vorschlag gebracht, als Stellvertreter die Herren Bühler
und Fritz zu Stuttgart. Der Vorort des Kıeises IV bleibt nach
wie vor in Stuttgart. An Stelle des erkrankten seitherigen Kreis-
vorsitzenden, Oberfaktor Stohrer, wurde Herr Karl Bühler gewählt.
Die nächste Kıeisversammlung findet in Heidelberg statt. Das
vom Kreisvorstand vorgelegte Kreiskassenstatut wurde nach kurzer
Debatte en bloc angenommen. Dasselbe ist demjenigen des Main-
kreises entsprechend verfasst, wodurch die beiden Kreise in das
Gegenstitigkeitsverhältnis getreten sind. — Nach Schluss der Ver-
handlungen wurde die Stadt besichtigt, wonach ein gemeinsames
Mahl eingenommen wurde. Eine grosse Anzahl Telegramme und
Begrüssungsschreiben waren eingelaufen, die zur Verlesung kamen.
Toaste wurden ausgebracht auf den Deutschen Faktorenbund, auf
den Karlsruher Ortsverein und nicht zuletzt auf die zahlreich er-
schienenen Damen. Damit die Teilnehmer die heutzutage vielfach
für unentbehrlich betrachtete Versendung von Postkarten nicht
versäumten, hatte Herr Watzulik-Altenburg eine grössere Anzahl
fein ausgeführter Karten gesandt, welche lebhaften Absatz fanden,
Dieser Tag wird jedem Teilnehmer im Gedächtnis bleiben und es
ist auch zu hoffen, dass die Verhandlungen dem Deutschen Faktoren-
bund erspriesslich sein werden.
* Leipzig. Das kgl. sächsische Ministerium des Innern hat mit
Genehmigung Sr. Majestät des Königs beschlossen, der hiesigen
Kunstakademie und Kunstgewerbeschule den Namen Königliche
Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu
verleihen. Es ist wohl anzunehmen, dass es sich bei diesem
Regierungsakte nicht um eine blosse Namensänderung handelt,
sondern dass derselbe der Ausdruck weitergehender staatlicher
Fürsorge für das Buchgewerbe und die graphischen Künste ist, die
zu dem Deutschen Buchgewerbehause und seinen Zwecken eine
harmonische Ergänzung bildet.
* Leipzig. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger be-
schloss in seiner am 15. Mai in Leipzig abgehaltenen stark be-
suchten Hauptversammlung, angesichts der grossen Preissteigerung
des Papiers infolge einer Syndikatsbildung den Bau von Papier-
fabriken im Wege des Genossenschaftswesens sofort an-
zubahnen. Es wurde eine Kommission gebildet, welche einer
baldmöglichst nach Berlin einzuberufenden Versammlung, zu der
auch Verleger grösserer, dem Verein nicht angehörender Zeitungen
eingeladen werden, Bericht erstatten soll, an welchen Orten Deutsch-
lands amı besten Papierfabriken grösseren Stiles zu errichten sind.
Das Centralbürcau in Hannover nimmt Zeichnungen zur Beteiligung
an der Genossenschaft entgegen. In der Versammlung erklärten
bereits zahlreiche Verleger mit cinem Jahresbedarf von über
40 Millionen Kilo Papier ihren Beitritt zu der Genossenschaft. Die
Versammlung stellte ferner die Grundzüge einer Tarifvereinigung
zwischen Verlegern und Annoncenbüreaus auf.
|]: Leipzig. Die Leiter der organisierten Schriftgiessergehilfen-
schaft scheinen es sich noch immer nicht verzeihen zu können,
dass sie ungeschickter Weise ihre eigenen Leute aus den guten
Stellen in der Schriftgiesscrei G. Bötiger hinausmanöveriert haben,
und um das eigene Gewissen etwas zu beruhigen, machen sie alle
möglichen Versuche, die Geschädigten wieder in ihre Stellungen
hin einzubringen. Bei dem neuesten Versuche leistet der „Corre-
spondent“ in einem Leitartikel unbedachter Weise Hilfe, in dem
er dus jetzige Arbeitspersonal der Firma als unfähig und deren
jetzige Erzeugnisse als dementsprechend hinstellt und den Firmen—
inhabern das Eingeständnis in den Mund legt, dass ihr Geschäft
zurückgegangen sei. Offenbar soll durch diese Unwahrheiten die
Firma Böttger derart in der öffentlichen Meinung herabgesetzt und
geschädigt werden, dass sie gezwungenermassen zu dem gewünschten
Personalwechsel schreitet. Das wird jedoch nicht eintreten, denn
die Erzeugnisse der Firma Böttger halten, wie das ja bei der fach-
männischen Tüchtigkeit der Gebrüder Böttger und des treugebliebe-
nen Gehilfenstammes gar nicht anders sein kann, nach wie vor
den Vergleich mit denen jeder anderen Giesserei aus und ihr
Absatz hat sich sogar in der letzten Zeit erheblich erweitert, und
dies nicht zum wenigsten deshalb, weil man in Buchdruckerei—
besitzerkreisen überzeugt ist, dass die Firma Bötfger den ihr auf-
gezwungenen Kampf auch im Gewerbsinteresse durchführen muss.
Beim „Correspondent“ wäre künftig etwas Vorsicht am Platze,
sonst könnte es sich schliesslich ereignen, dass er sich den beim
Böttger'schen Streik Hineingefallenen hinzugesellt.
Nr. 21
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Die Schriftgiesserei Julius Klinkhardt
in Leipzig legt der heutigen Nummer eine Probe ihres neuen
Ziermaterials und Vignetten „Secession“ bei. — Eine
zweite Beilage, von der Maschinenfabrik Kempewerk in
Nürnberg, empfiehlt deren verschiedene Stereotypen-Unter-
lagen. Wir machen unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam.
Der Verein Schweizerischer Buchdruckereibesitzer wählte in
seiner am 5 und 6. Mai abgehaltenen Generalversammlung einen
neuen Vorstand für die Wahlperiode 1901—1903. Gewählt wurden
die Herren E. Wackernagel (Präsident), M. Werner-Riehm und
Fr. Wittmer in Basel. Auch die Kreiskommissionen wurden neu
gewählt. Als Ort der nächsten Versammlung wurde Glarus
bestimmt. Ä
Ziermaterial Secession betitelt sich ein neues fein ausgestattetes
und gedrucktes Quart-Probenheft der Schriftgiesserei und
Messinglinienfabrik Julius Klinkhardi in Leipzig, das ein
neuer Beweis von der Fruchtbarkeit der Firma auch auf dem
modernen Gebiete ist. Das Heft enthält eine grosse Zahl origi-
naler Ornamente, Linien und Vignetten im Charakter der mo-
dernen Richtung, unter denen namentlich die Vignetten hervor-
ragen, die auch einige hübsche auf die Buchdruckerkunst bezüg-
liche Sachen enthalten. Aus den beigegebenen zahlreichen Satz-
beispielen wird dann die ausserordentliche Verwendbarkeit des
gebotenen Materials ersichtlich und zugleich wird mit ihnen vor
Augen geführt, dass sich mit dem neuen Material in Verbindung
mit geeigneten Schriften sehr vorteilhaft arbeiten lässt. Der Aus-
druck „Secession“ ist übrigens nicht übel gewählt, denn das Ge-
botene weicht nicht nur von der weit bekannt gewordenen ehe-
maligen Klinkhardt!’schen Richtung ab, sondern es bezeichnet auch
eine vorteilhafte Abweichung von der bisherigen Arbeitsweise des
Buchdrucks.
Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler hielt am Kantate-
Sonntag, 13. Mai, seine diesjährige Hauptversammlung ab. Aus
den erstatteten Berichten verzeichnen wir, dass die Mitgliederzahl
von 2821 auf 2858 gewachsen ist und dass sich das Vermögen
des Vereins von 822905,15 AM. auf 825153,99 A. vermehrt hat.
Die Einnahmen betrugen 114298,42 c, die Ausgaben 91969,13 oA
Das Adressbuch ergab einen Ertrag von 2669,42 , das Börsen-
blatt einen solchen von 60117,19 c% und die Grundstücksverwaltung
hatte einen Überschuss von 22132,67 A. Unter den Ausgaben be-
finden sich Zuwendungen an den Unterstützungsverein von 11000 oA,
an den Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verband von
2000 1 und an den Deutschen Buchgewerbeverein von 3000 ofk
Von den gefassten Beschlüssen erwähnen wir die Berufung des
vierten Internationalen Verlegerkongresses im Jahre 1901 nach
Leipzig, zu der die Versammlung 5000 cA zur Deckung der Kosten
bereit stellte. Ferner die Annahme eines bestimmten Ausbildungs-
planes für die Lehrlinge, die Bewilligung von 3000 c% zur Be-
schaffung von buchhändlerischen Lehrbüchern und die Errichtung
einer Centralstelle für das Lehrlingswesen. Endlich fasste die
Versammlung in Sachen der deutschen Rechtschreibung noch
die folgenden auch für das Buchdruckgewerbe wichtigen Beschlüsse:
„Die Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buch-
händler erfährt mit tiefem Bedauern aus der dem Vorstande er-
teilten Antwort des preussischen Kultusministeriums, dass in Preussen
eine Änderung der seit dem Jahre 1880 in den Schulen amtlich
eingeführten Rechtschreibung im Werke ist. Sie beauftragt den
Vorstand, in jeder zulässigen Weise gegen diese Absicht vorstellig
zu werden. Nachdem unter dem Vorgange Preussens nahezu gleiche
Vorschriften über Rechtschreibung in allen deutschen Schulen ein-
geführt worden sind und sich in dem grössten Teil der Litteratur
eingebürgert haben, ist es völlig unverständlich, dass dem deut-
schen Volke abermals eine andere Schreibweise zugemutet werden
soll. Die wünschenswerte Einheit der Schreibung kann lediglich
dadurch herbeigeführt werden, dass die Regeln von 1880 da zur
Geltung gebracht werden, wo ihnen solche Geltung bisher leider
versagt worden ist, insbesondere bei den Reichs- und anderen Be-
hörden. Alles Schwanken ist vom Übel. Der Buchhandel glaubt
nicht nur die Sache des Buchgewerbes zu vertreten, sondern auch
die des gesamten deutschen Volkes, insbesondere des deutschen
Schrifttums, der Schule und der Lehrerschaft, weit über die Reichs-
grenzen hinaus, wenn er gegen jede mit obrigkeitlichem Zwange
einzuführende Änderung der geltenden Schreibung aufs nach-
drücklichste hiermit Widerspruch erhebt.“ — „Die Hauptversamm-
lung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler beauftragt den
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 227
Vorstand, in Gemeinschaft mit der deutschen Verlegerkammer und
dem Deutschen Buchdrucker-Verein in geeigneter Weise durch
Umfrage eine Ermittelung darüber anzustellen, in welcher Aus-
dehnung die Rechtschreibung von 1880 Eingang in die Litteratur
und Presse gefunden hat.“
Gutenberg-Jubiläums-Postkarten. Eine schön ausgeführte, ledig-
lich in Buchdruck ausgeführte Jubiläums-Postkarte liegt uns von
dem bestens bekannten typographischen Künstler Alwin Maria
Watzulik in Altenburg vor. Die Karte zeigt eine hübsch ent-
worfene Leiste mit einem Charakterkopf Gutenberg's und den
Jahrzahlen 1400 und 1900 und im Tonunterdruck einen schwung-
voll gezeichneten Reichsadler mit Tenakel und Winkelhaken. Die
Karte ist in verschiedenen Farbenausführungen hergestellt, auch
sind Karten mit besonderem Aufdruck für den Verband der Deut-
schen Buchdrucker, für den Verband der Vereine der Buchdrucker
und Schriftgiesser Österreichs und für den Deutschen Faktorenbund
hergestellt. — Die Firma Rudolf Bechtold & Co., Kunstanstalt in
Wiesbaden, hat ebenfalls einige prächtige Gutenbergkarten heraus-
gegeben, und zwar zwei Karten in lithographischem Buntdruck,
zwei Karten in Lichtdruck und vier Karten in Photobunt (9 Farben).
In edler Ausführung bringen diese Karten gelungene Bilder aus
Mainz, der Geburts-, und Eltville, der Sterbestadt Johann Guten-
berg’s, teils direkt auf seine Thätigkeit bezügliche, mit Wappen,
Insignien und Allegorien, teils reizende Ansichten der beiden
rheinischen Städte. Ferner hat die genannte Firma eine recht
gefällige Menukarte zur Gutenbergfeier herausgegeben, die
in edler flotter Zeichnung Gutenbergdenkmal und Buchdruckerwappen
und in stimmungsvollen Medaillons die Miniaturbilder von Mainz
und Eltville zeigt. Die Karte kann zu den bevorstehenden Gutenberg-
feiern als Blankovordruck empfohlen werden. — Eine interessante
und sauber in Farbendruck ausgeführte Gutenberg-Gedenk-
postkarte bringt der Kunstverlag von A. H. John in Frank-
furt a. M. zum Gutenbergfeste. Diese Karte giebt die Reproduktion
eines in Privatbesitz befindlichen, noch unbekannten Bildes, das,
nachdem das Strassburger Gutenbergbild 1870 verloren gegangen
ist, als „ältestes Bild Gutenberg's“ bezeichnet wird. In der Auf-
fassung weicht dieses Bild von allen vorhandenen Gutenbergbildern
ab. Es stellt Gutenberg in reicher Tracht an einem mit Skripturen,
Büchern und dem Modell einer Gutenbergpresse bedeckten Tisch
stehend dar, die linke Hand an den Griff des Schwertes legend
und in der rechten cine Feder haltend. Dieser Gutenberg macht
weniger den Eindruck eines Erfinders, als den eines Fürsten, dem
sein Feldherr einen Sieg erfochten hat und der sich nun anschickt,
den ihm vorgelegten Friedensvertrag zu unterzeichnen. Ob das
Bildnis künstlerischen Wert hat, mag dahingestellt sein, dass es
ein hohes Alter besitzt, wird von einer Reihe Gelehrter und Kunst-
kenner, wie Prof. Dr. Franz Falk in Mainz, Geh. Reg.-Rat Prof.
Dr. Bode in Berlin, Maler Scheuer, Prof. Dr. Eberhgrdt- Frank-
furt a. M. u. a. bezeugt; und sonach kann die nach demselben her-
gestellte Postkarte (15 &), ebenso wie das in gleicher Ausführung
hergestellte, für den Wandschmuck bestimmte Gutenbergbild in
Passepartout (50 ~), als ein interessantes, der Aufbewahrung
wertes Gedenkzeichen an die 500jährige Gutenbergfeier bezeichnet
werden.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Aus der Firma Deutsche Verlags-
druckerei, Merseburger & Walther in Leipzig ist der Gesellschafter
Herr Theodor Oskar Walther ausgeschieden, die Firma lautet
künftig Deutsche Verlagsdruckerei, Felix Merseburger. — Die von
Herrn Buchdruckereibesitzer Julius Hinckel in Dürckheim be-
triebene Buch- und Papierhandlung ist an Herrn Christian Böhm
daselbst übergegangen, der sie unter der Firma Christian Böhm
vormals Hinckel' weiterführt. — Der bisherige Direktor der Deut-
schen Verlagsanstalt in Stuttgart, Herr Emil Büchner, ist am
1. März in den Ruhestand getreten. Er war in dem Geschäft seit
1865 thätig, hat also noch unter Ed. Hallberger gearbeitet. Als
sein Nachfolger wurde Herr Prokurist Gossrau zum Direktor gewählt.
Eingetragene Firmen. In Hechingen die Firma Hohenzollern-
scher Pressverein, Aktiengesellschaft für Verlag und Druckerei,
Grundkapital beträgt 20000 1 — In Eichstätt dio Firma Georg
Appel, Buchdruckerei und Buchhandlung in Wemding, Inhaber
Herr Georg Appel daselbst. — In Sensburg die Firma Hermann
Jaenike, Inhaber. Herr Buchdruckereibesitzer Hermann Jaenike
228 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 21
daselbst. — In Hagen, Westf., die Firma Hugo Wils, Buchdruckerei,
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Hugo Wils daselbst. — In
Lublinitz. die Firma Constantin Kolano, Inhaber Herr Buch-
druckereibesitzer Constantin Kolano daselbst.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Karl Heinrich
Bick zu Bergneustadt am 4. Mai 1900.
Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte Herr Buch-
druckereibesitzer Robert Sussmann in Firma Drewes & Sussmann
in Oldenburg. — Das 25jährige Geschäftsjubiläum beging
am 12. April der Druckerfaktor der Firma Julius Klinkhardt in
Leipzig Herr Carl Arnhold. Derselbe bekleidet seine Stellung
seit 12. April 1875. — Die Firma Louis Klemich, Inhaber Herren
Louis Klemich und Heinrich Rasp, Lithographische Anstalt, Buch-
und Steindruckerei in Dresden, beging am 10. Mai ihr 50jähri-
ges Bestehen. Herr Klemich feierte am gleichen Tage sein
50jähriges Bürgerjubiläum. — Das 60jährige Berufsjubiläum
feiert am 1. Juni Herr Buchdruckereibesitzer A. Liesecke in
Osnabrück.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Bekanntmachung.
Laut § 42 des Tarifs und gemäss der in der Sitzung des Tarif-
Ausschusses vom 26. September 1896 stattgefundenen Ausloosung
scheiden mit Ablauf des Geschäftsjahres 1899/1900 die beider-
seitigen Vertreter der Kreise I, II und III aus dem Tarif- Ausschuss,
und es erlischt deren Amtsperiode mit dem 30. Juni d. J.
Wir richten nunmehr an die tariftreuen Prinzipale und Ge-
hilfen obiger drei Tarifkreise die Aufforderung, zur Aufstellung
ihrer Kandidaten zu schreiten und das Wahlgeschäft bis zum
Schlusse des laufenden Geschäftsjahres erledigen zu helfen.
‚Zu wählen sind laut § 41 des Tarifs in jedem Kreise ein
Prinzipal- und ein Gehilfenmitglied, sowie je ein Stellvertreter der-
selben, die am Vorort wohnen, und je ein zweiter Stellvertreter,
der nicht am Vorort wohnen darf. |
Eine Wiederwahl der Ausscheidenden ist statthaft.
„Eine gute N fa welche regel-
mässig produzirt, sucht zu baldigem Antritt
einen dritten
Reisenden
S Anzeigen. IS)
München- Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation
Die Wahlen der Prinzipale und Gehilfen finden mittels ge-
trennter Urabstimmung statt; einfache Stimmenmehrheit entscheidet.
Die Auszählung der Stimmzettel ist eine öffentliche.
Die Versendung der Stimmzettel, sowie die Leitung des Wahl-
aktes übernehmen die gegenwärtig noch amtierenden Vertreter, ein
jeder für den eigenen Wählerkreis. e
Das. Resultat der Wahl nebst Protokoll ist behufs Veröffent-
lichung an uns einzureichen.
Fünfter Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 63. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. VIII. Kreis.
Hamburg: Bohnstädt, George. Berlin: Kissling & Krüger.
IV. Kreis. IX. Kreis.
Ludwigshafen : Feldmann, Ferd. Breslau: Guido Beten sted & Winter.
V. Kreis. » Nowak, Pau.
Ingolstadt: Ganghofer. A „ Zimmer, Richard.
e en Liegnitz: Losch & Wagner.
VI. Kreis. Stettin: Lemme, Johannes.
Apolda: Michaelis, Paul. „ Poupar & Wahner.
Berlin, im Mai 1900.
Georg W. Büxenstein, I. H. Giesecke,
Vorsitzende.
Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-
Vereins.
Bekanntmachung.
Hierdurch wird zur allgemeinen. Kenntnis gebracht, dass das
Mitglied der Hauptverwaltung, Herr Linus Irmisch in Braun-
schweig, infolge andauernder Krankheit vom 17. ds. Mts. ab aus
seinem Amte ausgeschieden ist. Als Ersatzmann wird von diesem
Zeitpunkte ab Herr J. Andreas in Frankfurt a. M. funktionieren.
Leipzig, 19. Mai 1900.
Die Hauptverwaltung.
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durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8570), vierteljährlich 1 oM | gebthren nach Übereinkunft.
| Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches n Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
Amtlicher Teil.
| | Bekanntmachung. ene en ee
Hiermit bringen wir zur Kenntnis, dass der nächste Band des Musteraustausches des Deutschen Buchgewerbe
vereins, . vom Deutschen Buchdrucker-Verein, als |
ein Jahrhundertwerk des Buchgewerbes ` - —
erscheinen soll, um di ein Bild von der Arbeitsfähigkeit und. Leistungsfähigkeit der graphischen Künste zur J ähtkundere
wende. zu geben. |
Wir erlauben uns daher zu reger Beteiligung an diesem für das Buchgewerbe so bedeutungsvollen Unternehmen ein-
zuladen mit dem Bemerken, dass die Ausgabe des Musteraustausches im Oktober 1900 stattfindet, Beiträge daher bis spätestens
15. September 1900 bei unserer Geschäftsstelle eingegangen sein müssen. Ausführliche Prospekte mit den Teilnehmer bedingungen
stehen jederzeit zur. Verfügung. Auf Anregung verschiedener. typographischer Gesellschaften ist auch den Gehilfen die Teil-
nahme an dem Austausche ermöglicht und können dieselben sich jetzt mit leichter Mühe ı in den Besitz dieses für sie unendlich
wichtigen Bildungsmittels setzen. 7
Leipzig, den 27. Mai 1900. |
z Der Vorstand des Deutschen Büchgewerbevereins. |
Dr. Oskar von Hase, I. Vorsteher.
Arthur. Woernlein, Geschäftsführer.
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. b. Ein Ersatzmann in den Sektionsvorstand für die Zeit vom
Sektion I (Nordwest). | Tage der Wahl bis zum 30. September 1902.
c. Acht Vertrauensmänner sowie deren Stellvertreter für die
Die ‚Mitglieder, der Sektion I werden hierdurch zu einer Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1908. |
| ‚Sektionsversammlung ` d. Sechs Delegierte zur Genossenschaftsversammlung sowie deren
af Sonntag, den 10. Juni d. J., morgens 12 Uhr nach Olden- Ersatzmänner für die Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 80. Sep:
Aue i. Gr., im Zivil-Kasino, eingeladen. | | tember 1903. |
Tagesordnung: = o Zwei Mitglieder: zur Prüfung der triede pro > 1900.
1. Vorlage des Geschäftsberichts pro 1899 und t Berchlnfamung 4. Bestimmung des Ortes KE EE ordentlichen Sektions-
darüber. versammlung. | *
x richt‘ pro 1899; Voranschlag für 1901. SÉ | Hannover, den 21. Mai 1900. *
euwahlen: Sara
a. Ein Mitglied sowie dessen Ersatzınann für den Sekt onarorsiand Co Der Vorstand der Sektion 1. (Nordwest)
der nächsten 8 Jahre, vom 1. Oktober 1900 bis 30. Sep- | `- der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
tember 1903. ö | | Bu dp SH SE Jänecke, Vorsitzender:
234
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 22
Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis 1 (Nordwest).
Die diesjährige ordentliche Kreisversammlung findet am
Montag, den 11. Juni d. J., morgens 10 Uhr in Oldenburg i. Gr.
im Zivil-Kasino statt, und die Mitglieder werden hiermit dazu
eingeladen.
Tagesordnung:
1. Bericht des Kreisvorstandes, Beschlussfassung über den Rechnungs-
bericht, Voranschlag der Verwaltungskosten für 1901.
|
|
Protokoll `
4. Aufstellung einer Vorschlagsliste für die Wahl des Kreisvor-
sitzenden sowie 4 weiterer Mitglieder des Kreisvorstandes, von
5 Abgeordneten zur Hauptversammlung und 8 Vertrauensmännern
sowie der sämtlichen Stellvertreter in diesen Amtern.
. Beschlussfassung über alle Anträge, welche von den Kreis-
mitgliedern rechtzeitig eingebracht sind oder aus der Versammlung
hervorgehen, wenn sich dagegen kein Widerspruch erhebt.
. Stellung von Anträgen bei der Hauptversammlung.
. Bestimmung des Ortes der nächstjährigen Kreisversammlung.
Hannover, den 21. Mai 1900.
Der Vorstand des Kreises I (Nordwest) des Deutschen
Buchdrucker-Vereins.
Georg Jänecke, Vorsitzender.
über die
Sitzung des Tarif-Ausschusses der Deutschen Buchdrucker
am 26. Mai 1900 in Berlin.
2. Wahl eines aus 2 Mitgliedern bestehenden Rechnungsausschusses
zur Prüfung der Jahresrechnung.
3. Festsetzung etwaiger Zuschussbeiträge zur Deckung der Kreis-
verwaltungskosten.
Tagesordnung:
J. Diskussion bezw. Genehmigung des Geschäfts- und Kassen-
berichts. |
2. Berichterstattung der Kreisvertreter.
3. Die Revision der Arbeitsnachweise.
4. Kommentierung des „in Sätzen zerstreut“ im § 6 des Tarifs.
5. Klarstellung der für die: nächste Tarifrevision zu beachtenden
Fristen bei Stellung von Anträgen.
6. Neudruck bezw. Neuherausgabe des Kommentars.
7. Agitation und Kostendeckung für das Geschäftsjahr 1900/1901.
8. Sonstige Anträge.
Als Mitglieder des Tarif-Ausschusses sind folgende Herren er-
schienen:
Für den I. Tarif kreis: Georg Klapproth- Hannover.
. II. A Otto Miroi-Bielefeld.
pm" II K Eugen Mahlau- und Carl Dominé-
Frankfurt a. M.
i IV. A Gottfried Krug- Ludwigshafen und
Karl- Knie-Stuttgart.
e ii V. 8 Ludwig Wolf- und Julius Hanke-
München.
e VI. 5 Paul Mathaei - Gotha und Johann
Löschke-Halle.
e, u NEL Ge Alwin Becker- und Conrad Eichler-
Leipzig.
VILLE Ge Hugo Berustein- und L. H. Giesecke-
Berlin.
ép 25 IX. 5 Wilhelm Friedrich- und Hermann
Schlag-Breslau.
Der I. Tarifkreis ist prinzipalsseitig nicht vertreten, und es sind
die Herren Rlenschneier-Hannover und F. W. Rademacher-
Hamburg, ferner die Herren Rieger- und Bonz-Stuttgart für den
IV. Kreis, Gründiy-Halle für den VI. Kreis und Georg W. Büxen-
stein-Berlin für den VIII. Kreis wegen dringender Behinderung
am Erscheinen entschuldigt.
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|
Das Tarif-Amt vertreten die beiderseitigen Vorsitzenden, die
Herren Hugo Bernstein als Stellvertreter und L. H. Giesecke,
sowie der Gehilfen-Stellvertreter A. Wuchs. Die eingeladenen
ordentlichen Mitglieder des Amtes haben auf eine Teilnahme an
den Beratungen verzichtet.
Behindert am Erscheinen sind ferner die Redakteure der
„Zeitschrift“ und des „Correspondent“, die Herren Wiener und
Rexhiiuser.
Den Vorsitz führt während der Vormittagsberatung Herr
Bernstein, am Nachmittag Herr Giesecke.
Das Protokoll führt der Geschäftsführer des Amtes, Herr
Paul Schli bs.
Für die Abstimmung ausgelost werden für den Vormittag die
Herren Löschke und E'chler.
Nach einer Begrüssung der erschienenen Mitglieder durch
den Vorsitzenden und einem Ehrungswort für den verstorbenen
Prinzipalsvertreter des T. Kreises, Herrn Hermann Schlüter-
Hannover, zu dessen Andenken sich die Versammlung von den
Plätzen erhebt, wird in die Beratung des ersten Gegenstandes
der Tagesordnung: Diskussion bezw. Genehmigung des
Geschäfts- und Kassenberichts eingetreten.
Zunächst wird die Diskussion über den Geschäftsbericht,
welcher den Mitgliedern bereits 8 Tage vor der Sitzung zur
Prüfung zugestellt worden, eröffnet. Derselbe hat folgenden
Wortlaut:
„Nach dem Beschlusse der vorjährigen Sitzung des Tarif-
Ausschusses verlegte das Tarif-Amt mit dem Beginn des nun ver-
flossenen Geschältrjahres seinen Sitz wieder nach Berlin, wo es
am 12. Juli seine erste Sitzung abhielt und sich neu konstituierte.
Ehe wir nun über unsere eigene Thätigkeit berichten, glauben wir
eine kollegiale Pflicht zu erfüllen, wenn wir unseren Vorgängern
im Amte, den Münchener Herren Kollegen, und in erster Reihe
den früheren Vorsitzenden, Herren Ludwig Wolf und Josef Seitz,
an dieser Stelle einige Worte des Dankes sagen für ihr Wirken
im Dienste der Tarifsache; wir sind uns dabei der Zustimmung
der in der Tarifgemeinschaſt vertretenen Parteien sicher.
Wenn wir nun in chronologischer Reihenfolge aus unserem
Arbeitsgebiet berichten wollen, so müssen wir mit der Heraus-
gabe des Kommentars zum Deutschen Buchdruckertarif be-
ginnen. Unter der Aegide des Münchener Tarif-Amtes bearbeitet,
fiel laut Beschluss des Tarif-Ausschusses vom 15. Mai 1899 den
besonders gewählten Mitgliedern aus dem Berliner Tarif-Amte die
Pflicht zu, den im Entwurf fertiggestellten Kommentar einer
Revision zu unterziehen; dessenungeachtet war es möglich, die
Herausgabe desselben schon im August zu bewirken. Die Ver-
breitung desselben vollzog sich innerhalb der zur Tarifgemeinschaft
gehörenden Kreise in ungeahnt schneller Weise; bereits nach
einem Vierteljahr war die vom Tarif-Ausschuss beschlossene Auf-
lage von 5000 vergriffen, so dass die von der Firma Dr. C. Wolf-
ck Sohn-München in Reserve gedruckten weiteren 2000 Exemplare
noch nachbezogen werden mussten; diese waren ebenfalls mit Ende
April d. J. abgesetzt.
Es dürfte vielleicht von Interesse sein, zu erfahren, wie die
zum Verkauf gestellten Exemplare in den einzelnen Tarifkreisen
verbreitet wurden; es wurden verlangt aus dem I. Kreise rund:
900, II.: 200, III.: 600, IV.: 800, V.: 550, VI.: 600, VII.: 800,
VIII.: 1500, IX.: 400 Kommentare.
Im allgemeinen hat sich erwiesen, dass das Misstrauen, das
man ursprünglich der Schaffung eines Kommentars gegenüber
hegte, und das sich auch anfangs bei dem Vertrieb des Kommentars
bekundete, nicht am Platze war. Der Zweck des Kommentars:
festzustellen, wie nach dem Willen des Gesetzgebers die einzelnen
tariflichen Bestimmungen aufzufassen sind, ist erreicht worden.
Dass es sich mit der Herausgabe des Kommentars um eine
gewisse Vorwärtsbewegung in der Zusammenarbeit der in der
Tarifgemeinschaft vereinigten Buchdrucker Deutschlands handelte,
die auch ausserhalb unseres engeren Berufskreises Beachtung fand,
beweist, dass man auch im Auslande diesem gewerblichen Gesetz-
büchlein seine Aufmerksamkeit zuwendete; so fanden sich, teils
nicht zum Buchdruckgewerbe gehörende, Besteller ein aus Amerika,
Dänemark, England, Frankreich, Norwegen, Österreich- Ungarn,
Rumänien, Russland, Schweden und aus der Schweiz.
Im Inlande ist der Gedanke der Tarifgemeinschaften durch den
Kommentar ebenfalls weiteren Kreisen zugänglich gemacht worden,
Nr. 22
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
235
so wie auch eine Verminderung der vielfachen Irrtümer und Vor-
urteile gegen den Abschluss solcher Gemeinschaften erzielt wurde.
Das verdanken wir zunächst unserer und dann der politischen
Presse aller Parteien, sowie einigen Zeitschriften; einige Organe
von Bedeutung haben sich in mehreren Nummern mit unserem
Tarifwesen befasst, und wir können konstatieren, dass von den
uns vorliegenden etwa 70 Recensionsnummern nicht eine sich
gegen diese Einrichtung in unserem Gewerbe ausgesprochen hat.
Augenscheinlich hat diese Stellungnahme der Presse nun auch an-
regend in anderen Gewerben gewirkt, so dass sich auch dort,
namentlich auf Seiten der Arbeitnehmer, gleiche Bestrebungen
geltend machen.
Die Ubersendung des Kommentars an die verschiedensten
Behörden im Deutschen Reiche führte auch bier ein Eingehen auf
das Wesen unserer Tarifgemeinschaft herbei. Es ist Ihnen bekannt,
in welch anerkennender Weise sich mehrere massgebende Behörden
unserer Tarifsache gegenüber ausgesprochen haben, und wir er-
sehen die Wirkung dieser Stellungnahme auch in der Aufnahme,
die man unseren Petitionen wegen Vergebung der Druckarbeiten
nur an tariftreue Firmen in Parlamenten sowohl als in behörd-
lichen und privaten Kreisen entgegenbringt. Alles in allem ge-
nommen, dürfte die Herausgabe des Kommentars sich als im
Interesse unserer Tarifsache liegend bewiesen haben.
Auch dem Reichstage bezw. dessen Fraktionsvorständen gingen
eine Anzahl Exemplare zu.
Die oben schon erwähnte Petition ist bis jetzt im Laufe
dieses Geschäftsjahres in etwa 3000 Exemplaren verbreitet worden;
dabei war die erfreuliche Thatsache zu konstatieren, dass einmal
vielfach Prinzipale und Gehilfen an den einzelnen Orten gemeinsam
damit vorgingen, und dass das anderemal verschiedentlich sich
Kreise dafür engagierten, die früher in unserer Tariſgemeinschaft
ein erstrebenswertes Ziel nicht erblicken wollten. Also auch hier
hat sich ein Umschwung gegen früher geltend gemacht, so dass
die etwaigen vorläufigen Misserfolge mit den Petitionen allein
dadurch schon aufgewogen sind. Weitere Erfolge sind jedoch
mit der Petition auch in diesem Jahre erreicht worden, und es
darf deshalb nicht nachgelassen werden, das Interesse an diesem
Bestreben in den beteiligten Kreisen dauernd wach zu erhalten.
Wir wenden uns nunmehr unserer alljährlichen Agitation
zu, die wir in diesem Jahre Mitte Oktober aufnahmen. Im
wesentlichen war der Gang derselben der des Vorjahres, nur zeigte
sich, dass die erneute Erweiterung der Tarifkreise diesmal einen
noch grösseren Aufwand von Arbeit direkt für uns mit sich brachte,
als im Vorjahre; es will uns überdies dünken, als wenn die jetzt
noch ausserhalb unserer Tarifgemeinschaft stehenden Prinzipale
und Gehilfen unseres kollegialen Einspruchs sich immer weniger
zugänglich zeigen, so dass eine weitere Bearbeitung dieser Stellen
für die Folge von uns direkt nur bedingungsweise aufgenommen
werden wird.
Der Erfolg, den wir durch die Herbstagitation erreichten,
bestand in über 100 Orten mit etwa 350 Firmen. Im Verhältnis
zu dem von Jahr zu Jahr sich naturgemäss verringernden Erfolge
ist auch die Zahl der in die Agitation fallenden Personalkündigungen
zwecks Einführung des Tarifes zurückgegangen; während beispiels-
weise in dieser Zeit im Vorjahre 357 Gehilfen bei 85 Firmen
kündigten, waren es dieses Jahr nur 291 Gehilfen bei 59 Firmen;
davon hatte die Kündigung bei 24 Firmen Erfolg, bei 35 jedoch
nicht, so dass also von den 350 neu gewonnenen Firmen 326 auf
unsere Rundschreiben gewonnen wurden. Die Einzelheiten der
Bewegung haben wir Ihnen mit unserem Rundschreiben Nr. 33
bereits bekannt gegeben, so dass wir mit nachfolgender Zusammen-
stellung nur noch versuchen wollen, das vorjährige Ergebnis unserer
gemeinsamen Arbeit und der dabei beteiligten Faktoren vor Augen
zu führen. Es sind als tarıftreu vorhanden nach unseren Ver-
zeichnissen vom:
6. Mai 1899:
I. Kreis 147 Orte mit 497 Firmen und 3967 Gehilfen,
II... 5 94 „ 5„ 192 5 „ 1450 5
III. „ 60 „ „ 202 „ „ 1736 „
IV. „ 111 „ „ 277 „ „ 2782 „
V. „ 124 „ 5„ 299 a „ 2627 2
VI. „ 85 „ „ 198 j „ 1923 N
VII. „ 127 „ „ 444 „ „ 5149 „
VIII. „ 58 „ „ 4338 » „ 6010 S
„ 1805 a
IX. 5„ 74 „ „ 162
ete a ( Se un oe) 8 urn.
u 880 Orte mit 2704 Firmen und 27449 Gehilfen.
6. Mai 1900:
I. Kreis 166 Orte mit 553 Firmen und 4529 Gehilfen,
II. „ 115 „ „ẽ 250 „ „ 1917 „
III. „ 77 „ „ 244 „ „ 1925 „
IV. „ 115 „ „ 320 „ „ U 2976 „
V. „ 136 „ „ 334 „ „ 3034 „
VI. „ 101 „ „ 236 „ „ 2156 „
VII. „ 138 „ „ 478 „ „ 5439 „
VIII. „ 61 „ „ 490 „ „ 6595 „
IX. „ 93 „ „ 210 „ „ 2059
1002 Orte mit 3115 Firmen und 30630 Gehilfen.
52 Firmen beschäftigen nur zeitweise Gehilfen, weshalb die
Angabe der Gehilfenzahl unterblieb.
Von 238 Firmen ist die Gehilfenzahl noch picht ermittelt.
Mitten in diese Agitation hinein fiel der Zusammentritt der
Kommission zur Beratung eines Setzmaschinentarifs,
welch letztere ihre Arbeit in den Tagen vom 17. und 18. Oktober
in Berlin erledigte. Den Herren Experten, die uns bei Schaffung
des seit 1. Januar 1900 giltigen Setzmaschinentarifs beratend zur
Seite standen, danken wir auch an dieser Stelle nochmals. Die
Einführung des beschlossenen Tarifs entsprach jedoch nicht der
Erregung, die schon Jahre voraus in Gehilfenkreisen wegen
Schaffung eines Setzmaschinentarifs bestand, so dass die von uns
eingeleitete Agitation die erhoffte Unterstützung nicht gefunden
hat. Denn während nach Angabe der Gehilfenmitglieder im Aus-
schuss die Zahl der Setzmaschinen sich in allen 9 Kreisen auf
etwa 220 belaufen soll, haben sich bis jetzt bei uns nur 36 Firmen
mit 89 Maschinen in Beantwortung unseres Rundschreibens als
tarifanerkennend eingetragen.
Die Aufnahme einer sämtliche Buchdruckereien Deutschlands
umfassenden Statistik musste dieses Jahr wegen anderer Arbeiten
unterbleiben; es wurde dabei aber auch in Berücksichtigung ge-
zogen, dass für das kommende Geschäftsjahr die Aufnahme einer
recht eingehenden Statistik sich nötig machen wird.
Auch unterblieb in diesem Jahre die Verbreitung einer Notiz
in der Tagespresse gegen die Lehrlingszüchter in unserem Ge-
werbe. Da wir in dieser Frage seit Monaten bereits die Unter-
stützung der Behörden zu erwirken suchten und diese, wie Ihnen
bekannt, auch in dem Erlass des Preussischen Herrn Handels-
ministers eintrat, so sind wir auf erfolgten Anruf in der letzten
Zeit gegen solche Firmen auf dem Instanzenwege in mehreren
Fällen vorstellig geworden. Die Erledigung dieser Eingaben er-
hoffen wir in kürzester Frist.
Die Klage der Maschinenmeister in verschiedenen Städten
über zu grosse Anhäufung von Überstunden, und die des-
wegen ansetzende Bewegung der Maschinenmeister veranlasste uns,
in der Sitzung vom 2. Februar die Angelegenheit einer Be-
sprechung zu unterzichen. Das Ergebnis derselben war eine „Ver-
öffentlichung“ an die der Tarifgemeinschaft angehörenden Prinzipale,
mit welcher dieselben ersucht wurden, dahingehende Klagen ihrer
Maschinenmeister thunlichst abzustellen. Von dem Angebot, sich
unseres Amtes eventuell als Vermittler zu bedienen, wurde in
keinem Falle Gebrauch gemacht, und müssen wir annehmen, dass
die bestandenen Ubelstände sämtlich beseitigt worden sind; von
Klagen haben wir wenigstens nichts mehr gehört.
Umstehend lassen wir nun einen Jahresauszug über die Wirk-
samkeit der Schiedsgerichte folgen.
6 mit Stimmengleichheit erledigte Klagesachen kamen vor das
Tarif-Amt als Berufungsinstanz; dieses sprach Recht in 1 Falle
dem Prinzipal, in 3 Fällen den Gehilfen und in 2 Fällen führte
es einen Vergleich herbei. 2 mit Stimmengleichheit abgelchnte
Klagen wurden nicht zur Berufung angemeldet. 4 Klagen wurden
vor das Gewerbegericht verwiesen, weil es sich nicht um Tarif-
auslegungen, sondern um Entschädigungsansprüche für entstandene
Maschinendefekte handelte. Durch persönliche Vermittelung seitens
der Vorsitzenden der einzeluen Schiedsgerichte wurden erledigt
18 Streitfälle, hiervon 15 zu Gunsten der Gehilfen; in 3 Fällen
wurde ein Vergleich herbeigeführt.
Neu errichtet wurde das Schiedsgericht in Cassel.
Leider war es uns auch in diesem Jahre nicht möglich, die
Entscheide der Schiedsgerichte nach ihrem Eintreffen zu ver-
öffentlichen; es musste diese Arbeit vielmehr aufgeschoben werden
für die Zeit bis kurz nach der Ausschuss-Sitzung. Konstatieren
wollen wir nur, dass die uns eingereichten Protokolle fast aus-
nahmslos unseren früher gemachten Vorschlägen in Bezug auf
Feststellung des Thatbestandes entsprechend gehalten sind. Wir
236
können ferner der uneigennützigen Thätigkeit unserer Schieds-
richter nur aufrichtigst Dank zollen, denn die Schiedsgerichte
haben sich zweifellos als unentbehrliche Grundpfeiler unserer Tarif-
organisation erwiesen.
Da wir aus den uns vorliegenden Urteilen ersehen haben, dass
in einigen Fällen die Schiedsgerichte über Fragen, die ihrer
Natur nach vor das Gewerbegericht gehören, teils verhandelt, teils |
es abgelehnt haben, so möchten wir hier darauf hinweisen, dass
das Tarif-Amt in seiner Sitzung vom 14. September mit dieser
Die Wirksamkeit der Schiedsgerichte.
i ; Das tarifliche Der
Schiedsgericht
Recht wurde Streitfall
zu zugesprochen dem N
Prinzipal Gehilfen R
Hamburg | 1x 322
Hannover Ix 251
Cassel EEN 1x 341
Darmstadt. 1x 322
München 1x S 321
= . Ix 1x 8 322
„ a en A Le § 341 und 2
S 9 28 3X § 361
Hals 4.4 1x S 10
Magdeburg 1x 8
Leipzig 1X 22
gé E ee Jx 251
BW y E E 2x 322
nm . e 1x g 341
e 1x § 48
Dresden 18 8235
Berlin. e 1x 824
„ EE Een 1x S 6
„ EE 1 E 19
ý SÉ dee elgere 1x 211
o o re Ix ` 235
e. ` ue Ae ee ae 1x § 312
„„ en ara 2x S 321 und 2
EN EEE NE Ix S 341
EEE 1x S 342
5 . 2x 6x § 343
3 f 485 8 361
„ e ee 55 8 48
Die höchste Zahl arbeitsloser Setzer war bei sämtlichen
26 Nachweisen gemeldet am 12. August und am 23. September,
nämlich 657; die niedrigste Zahl am 31. März mit 172. — Die
höchste Zahl arbeitsloser Maschinenmeister am 17. Juni mit
137, die niedrigste Zahl am 10. März mit 55.
Im Durchschnitt per Woche als arbeitslos angemeldet:
436 Setzer, 101 Maschinenmeister. (Reisende, Kranke u. s. w. natür-
lich nicht gerechnet.)
Obige Aufstellung umfasst 26 Nachweise, deren Angaben sich
auf 1242 Wochen erstrecken. Im Vorjahre berichteten 23 Nach-
weise über 1113 Wochen mit einer Wochendurchschnittsziffer
von 491 Setzern und 121 Maschinenmeistern.
Während des Geschäftsjahres wurden etwa 240 Gehilfen wegen
Einführen des Tarifs arbeitslos, die entweder durch die Kreis-
vertreter oder durch uns bei einigen der 62 Arbeitsnachweise zur
Anmeldung kamen und untergebracht wurden; einzelne gingen,
mit unserem Ausweis versehen, auf die Reise, und meldeten sich
selbst bei den Nachweisen. Klagen darüber, dass diese Gehilfen
durch die Arbeitsnachweise nicht in erster Reihe untergebracht
wurden, sind nicht an uns ergangen; es ist also auch hier von
einer vollen Pflichterfüllung seitens der Nachweise bezw. deren
Verwalter zu berichten.
Dem Beschluss des vorjährigen Tarif-Ausschusses: das Tarif-Amt
möge in Elsass-Lothringen bei den Prinzipalen und Gehilfen
wegen Einführung des Deutschen Buchdruckertarifs vorstellig
werden, sind wir nachgekommen. Die erhaltenen Bescheide waren
teils zustimmend, teils vorläufig ablehnend, so dass weitere Schritte
von uns nicht unternommen wurden.
Der Verkehr mit den Kollegen Österreich-Ungarns hat
sich auch im verflossenen Geschäftsjahr aufrecht erhalten, so dass
wir Gelegenheit hatten, beiden Parteien im Oktober v. J. ge-
legentlich ihrer resultatlos verlaufenen Tarifverhandlungen unsere
Vermittelung anzubieten. Die hieran sich schliessende Korrespondenz
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 22
Frage sich eingehend beschäftigt hat. Es wurde dabei der
folgende Beschluss gefasst: „Die Schiedsgerichte dürfen sich nur
dann mit Klagen, die vor das Gewerbegericht gehören, beschäftigen,
wenn die Parteien sich hiermit einverstanden erklärt haben.“
Wir bitten die Schiedsrichter, hiervon ebenfalls Kenntnis nehmen
zu wollen.
Den Betrachtungen über die Schiedsgerichte schliessen wir
eine solche über die Arbeitsnachweise an. Nachstehende
Tabelle giebt Aufschluss über die
Anmeldung der Arbeitslosen.
Zusammengestellt nach den wöchentlichen Anmeldungen bei 26 Nach-
weisen, umfassend die Zeit vom 1. Mai 1899 bis 1. Mai 1900.
v. 52 Woch.
; “ Niedrig-
Arbeits- Höchste] ` Zeit Ge Zeit- Arbeits-
nachweis Ziffer Ziffor losen nicht
a _ | angabe angabe belogt
S. Dr. S ‚Dr. Ä Wochen
Altenburg 20 2 2. IX. 111 80. XII. 15
Augsburg 2 —| 3 Wochen | 1 — |12 Wochen 37
Berlin . . 392 77] 15. VII. [85 34| 2. XII. —
Brandenburg“) 5 1 2. IX. 1 — 21. X. 14
Braunschweig . 10 3 6. I. 1) 1| 24. VI. 8
Breslau . ...]56 4 9. IX. 1 — 24. III. —
Cassel 4 1 3 Wochen 1 — |13 Wochen 14
Coburg.. .| 3 — ] 8 VII. 1 1 14. IV. 48
Darmstadt ..| 9 — 7. X. 1| — | 9 Wochen 34
Dresden ...]47 7 6. I. 23 24. III. 5
Frankfurt a. M. 26 6 7. X. 12 24. III. 11
Freiburg i. Br. | 1 3 21. IV. 1 — | 9 Wochen 31
Göttingen . .| 1 —| 7 Wochen |— — — 45
Gotha ....18—| 2. XII 1 | — | 18 Wochen 20
Halle a. S.. . 22 2} 19. VIII. | 1j 19 Wochen 5
Hamburg.. .| 87 16 2. IX. 5 4 10. II. —
Hannover. . . 41 4 30. IX. 2 1 7. IV. 2
AI 8 1 14. X. 1 — | 4 Wochen 24
Königsberg“) | 18, 3] 30. XIL [2 — | 4 Wochen 6
Leipzig. . | 56,16 7. X. 7 14 3. III. —
Lüneburg . 6— 31. III. 1 — 6. 1. 41
Magdeburg . . 10 2 7. X. 2| 1| 7 Wochen 1
München .| 56 13 14. X. 4, 1| 4 Wochen —
Naumburg 10 1 3. VI. 1| — 6 Wochen 16
Osnabrück. . 3 —| 5. VIII. 1 | — | 18 Wochen 21
Stuttgart. . | 42:11] 30. IX. 2 | — | 4 Wochen 4
führte erfreulicherweise bereits Ende Oktober zu dem Resultat,
dass beide Parteien sich bereit erklärten, zu neuen Verhandlungen
und damit zur Anbahnung eines friedlichen Ausgleiches zusammen-
zutreten. Bemerkenswert ist, dass das Tarifwesen der öster-
reichischen Buchdrucker in organisatorischer Beziehung immer
mehr ähnlich dem unseren gestaltet wird.
Die letzten Ersatzwahlen für den Tarif-Ausschuss führten
teilweise zu einer Neubesetzung der Kreisvertretung; es schieden
aus die Herren Wilhelm Bär-Leipzig und Albert Nass-Halle; ferner
trat zurück Herr Josef Seitz-München. An deren Stelle traten die
Herren Alwin Becker-Leipzig, Joh. Löschke-Halle und Julius Hanke-
München. Den ausgeschiedenen Herren sagen wir für ihre uneigen-
nützige Thätigkeit im Dienste unserer Tarifsache verbindlichen
Dank!
Auch haben wir den Verlust eines seit Bestehen des Tarif-
ausschusses amtierenden Mitgliedes zu verzeichnen, indem am
13. April Herr Hermann Schlüter-Hannover durch Tod aus unserer
Mitte schied. Dem Verstorbenen bewahren wir ein treues Gedenken!
An seine Stelle trat Herr Georg Riemschneider- Hannover.
In diesem Jahre scheiden turnusgemäss aus: die Vertreter des
I., II. und III. Kreises; die Wahlen hierzu haben wir bereits aus-
geschrieben.
Um einen genauen Einblick darüber zu gewähren, wie sich
unsere Jahreskorrespondenz auf die einzelnen Kreise, Parteien,
Thematas und Organisationszweige verteilt, haben wir Ihnen
nebenstehend einen Auszug zusammengestellt.
Der Korrespondenz mit Ihnen wären noch hinzuzurechnen die
an Sie ergangenen Rundschreiben; ferner kommen hinzu die
während der Agitation verbreiteten Prinzipals-Rundschreiben, der
Verkehr mit Behörden, Korporationen und Redaktionen, der Ver-
sand des Kommentars, der Kreisverzeichnisse u. s. w., so dass
) Errichtet seit 28. X.; ) seit 2. XII.
Nr. 22
unser Postbuch 4832 Eingänge und 11128 Ausgänge zu ver-
zeichnen bat,
Im verflossenen Geschäftsjahr gaben wir nur ein Kreis-
verzeichnis heraus, dazu das Jahresverzeichnis als Beilage
für „Zeitschrift“ und „Correspondent“; an Stelle des üblichen
Mai-Verzeichnisses haben wir einen Nachtrag zum Verzeichnis
vom Dezember herausgegeben.
Hiermit beenden wir unsere Mitteilungen über das verflossene
vierte Geschäftsjahr. Wir thun dies mit dem Gedanken, dass
unser Aller Arbeit durch die Früchte des letzten Jahres reichlich
belohnt worden ist, und in der Hoffnung, dass auch für die
kommende Zeit der Tarif-Ausschuss in steter Zusammenarbeit sich
der Pflege und des Ausbaues unserer Tarifsache widmen werde.
Wir anerkennen Ihre im Interesse unserer Tariforganisation auf-
gewendete Mühe und Arbeit, und wünschen aufrichtigst, uns Ihrer
Mitarbeit noch lange versichert halten zu dürfen. Was an uns
liegt, dies möglich zu machen, soll auch fürderhin geschehen und
mit diesem Versprechen lassen Sie uns gemeinsam das neue Ge-
schäftsjahr beginnen.“
Der Vorsitzende knüpft hieran die Mitteilung über die Er-
ledigung zweier Eingaben an die Behörden, betr. Einschränkun
der Lehrlingszahl auf Grund der SE 126 u. 128 der G.-O. und
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
des Erlasses des preuss. Herrn Handelsministers. Danach hat
in Eberswalde, wo es sich um 3 Firmen mit 16 Gehilfen und
237
>
nahmen aus den SS 31 und 33 des Tarifs streng nach den dafür
festgesetzten Vorschriften, betr. Einverständnis beider Teile,
Prinzipale und Gehilfen, verfahren werden möchte; schon um zu
verhüten, dass der einen Druckerei an einem Orte Vergünsti-
gungen gewährt werden, die einer zweiten Druckerei an dem-
selben Platze nicht zugebilligt oder von ihr nicht beantragt sind.
Herr Giesecke giebt die Erklärung ab, dass hiernach so-
wieso streng gehandelt werde, und dass Abweichungen seines
Wissens überhaupt nicht stattgefunden haben.
Herr Eichler verweist auf das Gebahren einer Leipziger
Firma, die einen allerdings nur geringen Teil ihrer Gehilfen
9%, statt 9 Stunden arbeiten lässt, wenngleich sie auch die
Viertelstunde mit Ferien oder Uberstundenbezahlung auszu-
gleichen sucht. Er hält eine solche Massnahme aber nicht für
zulässig und ersucht den Tarif-Ausschuss, sich hierüber zu äussern.
Herr Giesecke findet die Beschwerde ja ganz am Platze,
und das Tarif-Amt stehe dem auch nicht entgegen, dass eine
Streichung der Firma beantragt wird. Die gänzliche Aussichts-
losigkeit dieser Massnahme und die unterbliebene Unterstützung
des“ Streichungsantrages seitens des Prinzipalvertreters gaben
bisher Veranlassung, von einem Streichungsantrage abzuraten.
Herr Mahlau lehnt mangels genaueren Materials über diese
Beschwerde eine Stellungnahme ab, während die Herren Bern-
stein und Friedrich auf dem Standpunkte stehen, dass die betr.
Im Verkehr mit den
Vermittelt auf Anruf der Gehilfen wegen 8
— e
Im Verkelir mit den
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S nn
£ SSC "äi "8 8 4 8
Zahl d. Schriftstücke F Zahl der angerufenen Firmen SS |
I 150 262 2 2 — — 10 22 7 141 12 10
II 66 82 2 2 3 — 2 31 4 45 — 2
III 50 58 1 1 — — — 5 2 45 18 8
IV 79 124 2 2 — — 1 12 5 101 10 6
* 46 96 — 2 — — — 7 4 79 12 8
VI 54 186 4 4 1 — 8 22 2 98 8 12
VII 88 154 5 — — — 2 3 6 84 22 14
VIII 111 170 4 2 — 1 6 18 4 persönlich | persönlich | persönlich
IX 114 197 2 1 1 1 5 27 4 93 9 10
39 Lehrlingen handelt, der Magistrat eine Herabminderung der
Lehrlingszahl im Sinne der Eingabe bis April 1902 angeordnet.
In Potsdam, wo es zwei Firmen mit 16 Gehilfen und 28 Lehr-
|
l
|
|
lingen betrifft, hat der Regierungspräsident die Eingabe dem
Magistrat zur Entscheidung überwiesen. Das Inkrafttreten des
Handwerkergesetzes werde im kommenden Jahre Gelegenheit
geben, den Versuch zu machen, die tarifliche Lehrlingsskala als
verbindlich für alle Buchdruckereien durchzudrücken. — Den
Beziehungen mit Österreich wäre hinzuzufügen, dass nach einer
Zuschrift des Prinzipalsvorsitzenden des dortigen Tarifamts die
Kartellierung der Arbeitsnachweise, die bereits 1898 durch die
österreichischen Kollegen angeregt wurde, demnächst werde in
Wirksamkeit treten können. — Da es wiederholt vorgekommen,
dass seitens der Kreisvertreter Anträge auf Streichung von
Firmen gestellt wurden, ohne dass den betr. Firmen Gelegenheit
gegeben worden war, sich über die eingegangenen Beschwerden
zu rechtfertigen, so wird mitgeteilt, dass von nun an in allen
Fällen das Tarif-Amt sich mit den Firmen wegen der Streichung
ins Einvernehmen setzen und die Kreisvertreter event. von dem
Ergebnis der Verhandlungen noch vor der Streichung unter-
richten wird.
Herr Schlag wünscht vor Aufnahme der Firmen ins Ver-
zeichnis eine Benachrichtigung der Kreisvertreter, um einen
Missbrauch, wie solcher nach den Ausführungen des Vorsitzen-
den von einem Gehilfen in Wilhelmshaven verübt wurde, aus-
zuscheiden. Die Herren Giesecke, Klapproth und Bernstein er-
klären sich gegen ein solches Verfahren, weil die Kreisvertreter
Feststellungen über die Firmen ebensogut vornehmen müssten
wie das Tarif-Amt. Herr Bernstein fügt dem hinzu, dass das
Tarıf-Amt Veranlassung nehmen werde, Fälschern von Unter-
schriften Gelegenheit zur Verantwortung an zuständiger Stelle
zu geben.
Herr Eichler wünscht nur, dass bei Bewilligung von Aus-
Firma weit eher als lithogr. Anstalt, denn als Buchdruckerei an-
gesehen werden könne, sodass ihr Ausnahmen als gemischter
Betrieb sowieso zustünden.
Herr Giesecke hält dem entgegen, dass man solch grossen
Buchdruckereibetrieben diese Ausnahme entschieden nicht ge-
währen kann.
Herr Becker giebt die Erklärung ab, dass die in der betr.
Druckerei bestehenden geringen Abweichungen in der Arbeits-
zeit durch die mehrjährig laufenden Verhandlungen nach und
nach immer mehr zurückgegangen seien, dass es aber aussichts-
los sei, mit Gewalt oder durch Streichung diesen Ubelstand
ganz zu beseitigen. |
Damit ist die Diskussion erschöpft und es wird die Ge-
nehmigung des Geschäftsberichts beschlossen.
Es folgt nunmehr die Diskussion über den Kassenbericht.
Derselbe ist den Kreisvertretern bereits mit dem Geschäfts-
bericht zugegangen und schliesst ab mit einer Einnahme von
9325,10 , und einer Ausgabe von 8889,78 A, sodass ein
Bestand von 435,32 cM verbleibt. Einwendungen gegen den
Kassenabschluss werden nicht erhoben.
Zu Revisoren werden hierauf die Herren Matthaei und Knie
gewählt und die Genehmigung des Abschlusses bis nach der
Revision vertagt.
Hieran schliesst sich die Berichterstattung der Kreis-
vertreter.
Für den I. Kreis berichtet Herr Klapproth, erwähnt in
ehrender Weise des Ablebens des Herrn Schlüter und bemängelt
noch einige Missstände bei einer im Verzeichnis stehenden Firma,
konstatiert die hohe Lehrlingszahl bei einzelnen nichttariftreuen
Firmen, muss aber zugeben, dass auch im verflossenen Jahre
erfreuliche Fortschritte im I. Kreis erzielt worden sind.
Herr Mirow für den Il. Kreis macht für das noch unge-
genügende Fortschreiten in tariflicher Beziehung das Fehlen
>
en
238 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker
— —ͤ—k— EE
eines Prinzipalsvertreters verantwortlich, da seine Intervention
in Prinzipalskreisen meist nicht die erwünschte Aufnahme finde.
Entsprechend dieser nicht ausreichenden Kreisvertretung sind
auch die Erfolge nicht ganz befriedigend, es muss aber konsta-
tiert werden, dass das Interesse für den rheinl.-westf. Tarif auch
bei den Prinzipalen im II. Kreis sehr zurückgegangen und das
Interesse für dea allgemeinen deutschen Tarif gleichzeitig ge-
stiegen ist.
Herr Bernstein verweist auf das danernde, leider vergebliche
Bemühen des Tarif-Amtes zur Gewinnung eines Prinzipalsver- .
treters im II. Kreis, hofft aber, dass es in nächster Zukunft
doch gelingen möge. Auch Herr Mahlart schliesst sich diesem
Wunsche an und glaubt, dass die nächstjährige Tarifberatung
Gelegenheit geben werde, in neue Verhandlungen mit den Prinzi-
palen Rheinland-Westfalens zu treten.
Herr Mahlau bittet um Nachsicht für seine zurückgebliebene
Thätigkeit im verflossenen Jahre, die er mit seiner schweren
Erkrankung begründen müsse, stellt aber dem Gehilfenvertreter
das Zeugnis aus, dass er bemüht gewesen sei, diese Lücke in
der Kreisarbeit auszufüllen. i
Herr Dominé berührt neben den Erfolgen in tariflicher Be-
ziehung das Uberhandnehmen der Entlohnung nach Minimum,
die nicht ausreichende Benutzung des Tarif- Arbeitsnachweises,
und wünscht, dass prinzipalsseitig hier auf Abhilfe gedrungen werde.
Herr Krug für den IV. Kreis berichtet, dass die Agitation
für den Tarif dort nahe am Ende angelangt sei, da die noch
ausstehenden Firmen mit gütlichem Zureden kaum noch zu ge-
winnen seien,
Herr Knie macht auf die schwierige Arbeit in der Provinz
aufmerksam, konstatiert aber, dass durch die fleissige und willige
Mitarbeit des Prinzipalsvertreters Herrn Rieger an den grösseren
Druckplätzen vieles zum Besseren erreicht worden sei. Redner
bedauert aber, dass tariftreue Firmen auch in seinem Kreise
das unbegreifliche Bestreben zeigen, bei Suchen von Arbeits-
kräften ausdrücklich nur nichtorganisierte Gehilfen zu verlangen;
das widerspreche den Auslassungen, die in den 1896er Be-
ratungen in Leipzig gepflogen worden seien. Weiter wünscht
Herr Knie eine Verlegung des Agitationstermins.
Herr Giesecke erklärt hierzu die Bereitwilligkeit des Amtes,
gegenüber dem nahezu abgelaufenen Tarife müsse die Agitation
aber überhaupt eingeschränkt werden, sodass auch eine Ver-
legung des Termins für jetzt wohl kaum ins Auge gefasst werden
könne.
Herr Wolf für den V. Kreis berichtet, dass die dortigen
tarıftreuen Firmen die Hoffnung hegten, durch Bildung der
Zwangsinnung die noch rückständigen Firmen für den Tarif ge-
winnen zu können. Ob diese Hilfe eintreten werde, sei zweifel-
haft; jedenfalls aber werde man nicht nachlassen, mit den augen-
hlicklich zu Gebote stehenden Mitteln weiter agitatorisch zu
wirken; dazu bediene man sich im besonderen der Kreisversamm-
jungen des Deutschen Buchdrucker-Vereivs, auf deren T'agesord-
nung die Tariffrage immer eine Hauptfrage bilde. Hinsichtlich
der von seinen Vorrednern berührten Vermehrung der Setz-
me schinen glaubt er auch für seinen Kreis dasselbe zugeben zu
müssen; die Anerkennung des Setzmaschinentariſs werde aber
auch sicher bei allen Firmen seines Kreises erfolgen.
Herr Hanke schliesst sich diesen Ausführungen an, berührt
die Thätigkeit des Schiedsgerichts und meint, dass die Haupt-
thätigkeit der Kreisvertreter der Innehaltung des Tarifes Ge:
widmet gewesen sei. Im übrigen konstatiert er, dass hierin
der Prinzipalsvertreter jederzeit mit ihm gemeinsam gearbeitet
habe.
Herr Matthae:-Gotha giebt einen Bericht aus dem VI. Kreise,
in welchem er der verhältnismässig geringen Fortschritte er-
wähnt, für welche er im speziellen aber die Haltung der Guten-
bergbündler verantwortlich macht; er fragt an, was hiergegen
seitens des Tarif-Aıntes unternommen worden sei.
Herr Löschke schliesst sich im allgemeinen den Ausführungen
seines Vorredners an und bedauert, dass infolgedessen die noch
sehr schlechten Verhältnisse des VI. Kreises nicht aufzubessern
seien, und dass es deshalb begreiflich erscheine, wenn die tarif-
treuen Firmen sich über die arge Schmutzkonkurrenz beklagen.
Leider fehle es im VI. Kreise vielen Gehilfen an der Einsicht,
solche Zustände beseitigen zu helfen. Auch die Innchaltung
der Lelirlingsskala lasse infolge solcher Zustände selbst bei ein-
zelnen tariftreuen Firmen noch manches zu wünschen übrig, wo-
für er das Eintreten des Tarif-Amtes erbitte.
Nr. 22
Herr Giesecke beantragt nunmehr, den Geschäftsführer zu
ersuchen, den von Herrn Matthaei erbetenen Bericht über das
Inbeziehungtreten des Amtes zum Gutenbergbunde gegenüber
den eingelaufenen Beschwerden zu geben.
In diesem. Berichte wird darauf Bezug genommen, wie das
Tarif-Amt von den Beschwerden der Kreisvertreter dem Vor-
stande des Gutenbergbundes in mehreren Zuschriften Mitteilung
gemacht habe, die zum Teil noch auf den November v. J. zurück-
datieren. Ausser in 3 Fällen ist eine Beantwortung trotz wieder-
holter Erinnerung nicht erfolgt, vielmehr ist erst am 4. April
für den 12. April eine Erledigung der Beschwerden versprochen
worden. Dagegen ist diese Antwort auch nicht am 12. April,
sondern erst soeben eingegangen, offensichtlich in der Absicht,
sich wenigstens vor dem Tarif-Ausschuss noch im laufenden Ge-
schäftsjahr verantworten zu können. Das Antwortschreiben um-
fasst etwa 12 Quartseiten, und es mag der Tarif-Ausschuss
darüber beschliessen, ob das Schriftstück hier vorgelesen werden
soll, Der Bericht erwähnt ferner, dass die seit Bestehen des
Tarifs geführten Klagen gegen den Gutenbergbund im Tarif-
Amt zu Verhandlungen in Gemeinschaft mit dem Gutenbergbunde
geführt haben, in welchen derselbe Garantien gegenüber seinen
tariflichen Pflichten gegeben habe, die aber nach einstimmiger
Ansicht des Tarif-Amtes nicht erfüllt worden seien.
Herr Friedrich beantragt, dass dem Ausschuss das betreffende
Schriftstück vorgelesen werden möge, vorausgesetzt, wenn sich
derselbe ein Urteil danach bilden solle.
„ Herr Ges ce steht dem entgegen, ebenso Herr Mahlau,
letzterer mit der Motivierung, dass man mit Übergang zur
Tagesordnung gleichzeitig aussprechen müsse, dass man das
Tarif-Amt für völlig objektiv zur Behandlung der eingegangenen
Beschwerden erachte.
Herr Bernstein ersucht jedoch, die Vorlesung des ein-
gegangenen Briefes des Gutenbergbundes vorzunehmen, da man
jedem Beschwerdeführer Gelegenheit geben müsse, gehört zu
werden.
Die Herren Eichler und Wolf lehnen eine Verhandlung hier
im Plenum ab, wünschen aber eine weitere Behandlung der Sache
im Zirkularwege.
Herr Giesecke widerspricht dem und vertritt die Meinung,
dass es einer Beleidigung des Tarif-Amtes gleichkommen würde,
wenn hier im Plenum Sachen verhandelt würden, die, lediglich
vor das Tarifamt gehören; er beantragt wiederholt Übergang
zur Tagesordnung und protestiert gleichzeitig gegen den lügen-
haften Leitartikel im „Typograph“ vom 25. cr. Dem schliesst
sich Herr Hanke an.
Hierauf findet cine Abstimmung über den Antrag Mahlau
statt; derselbe lautet: Der Tarıf-Ausschuss beschliesst
Ubergang zur Tagesordnung, indem er der Über-
zeugung ist, dass das Tarif-Amt die Angelegenheit in
sachlicher Weise erledigen wird. Dieser Antrag wird mit
Einstimmigkeit acceptiert.
Es wird ferner der Antrag gestellt, das eingegangene Material
vom Gutenbergbunde auf dem Zirkularwege den Ausschussmit-
gliedern zur Kenntnis zu bringen. Der Antrag findet ebenfalls
einstimmige Annahme.
Hierauf wird in der Berichterstattung der Kreisvertreter
weiter fortgefahren, und berichten die Herren Becker und Eichler
iiber das ständige Bemühen, den Tarif auch noch in einzelnen
ansstehenden Provinzdruckereien zur Einführung zu bringen.
Her Eichler bemängelt aber im besonderen die Interesselosigkeit
einzelner Prinzipalsmitglieder des Leipziger Schiedsgerichts,
welches dieselben bei Berücksichtigung der Einladungen zu den
Verhandlungen des Schiedsgerichts wiederholt an den Tag ge-
legt hätten. Das führe gebilfenseitig zu Enttäuschungen über
den eigentlichen Wert der Schiedsgerichte, und das sollte prin-
zipalsseitig vermieden werden. ,
Für den VIII. Kreis geben die Herren Bernstein und Giesecke
die Erklärung ab, dass ein besonderer Bericht der Kreisvertretung
nicht gut möglich sei, weil die Geschäfte derselben zumeist durch
das Tarif- Amt ihre Erledigung fänden, wie dies am Sitze des
Tarıf-Amtes immer der Fall sein werde.
Herr Friedrich für den IX. Kreis vertritt die Meinung, dass
in seinem Kreise das Höchstmass der Anerkennungen wohl er-
reicht sein dürfte, und dass man nur darauf Bedacht zu nehmen
habe, das Errungene zu erhalten.
Herr Schlag giebt im allgemeinen die geringe Aussicht auf
eine weitere tarifliche Besserstellung des IX. Kreises zu, wünscht
Nr. 22
aber, dass das Tarif-Amt vor allem der Verminderung der Lehr-
lingszahl bei nichttariftreuen Firmen sein Augenmerk zuwenden
möge. Im übrigen macht er für die schlechten Verhältnisse in
einer Reihe von Städten des IX. Kreises das negative Verhalten
des Gutenbergbundes in Tariffragen verantwortlich.
Herr Bernstein findet die nachlassenden Erfolge in der Tarif-
einführung begreiflich, er möchte aber doch konstatiert sehen,
dass auch die erzielten Fortschritte im letzten Jahre durchaus
zufriedenstellende gewesen sind. Dies wird allseitig zugegeben.
Damit ist die Berichterstattung erledigt.
Dritter Punkt der Tagesordnung: Die Revision der Ar-
beitsnachweise. Der Vorsitzende giebt hierzu dem Geschäfts-
führer das Wort und berichtet dieser hierüber, dass im Februar
d. J. versuchsweise eine Revision von Arbeitsnachweisen stattfand,
die bei denjenigen Nachweisen, welche die vom Tarif-Amt heraus-
gegebene Arbeitslosenliste zu führen nicht verpflichtet sind, den
Mangel eines einheitlich gestalteten Nachweisbuches ergab. Falls
der Ausschuss dazu seine Genehmigung giebt, soll die Einführung
eines solchen Buches veranlasst werden, wobei auf schon be-
stehende und bewährte Einrichtungen besondere Rücksicht ge-
nommen werden soll. Der Sitzung des Tarif-Amts vom 27. April
lag ein Bericht über die stattgefundene Revision vor, und es
wurde einstimmig beschlossen, dem Tarif- Ausschuss von den-
jenigen Arbeitsnachweisen zu berichten, bei denen eine Revision
überhaupt nicht möglich war. Verschiedentlich eingegangene
Beschwerden über die nicht ordnungsgemässe Verwaltung gerade
jener Nachweise habe zu dem Versuch einer Revision geführt,
und es hat sich ergeben, dass die Beschwerden zum Teil be-
rechtigt waren. Ubertretungen des § 48 waren nur bei drei
Nachweisen zu konstatieren, dagegen waren diejenigen Nachweise,
gegen welche sich die Beschwerden im besonderen richteten,
überhaupt nicht zu kontrollieren. Es waren dies im I. Kreis
der Nachweis in Hamburg (Verw. Müller), im V. Kreis der in
München (Verw. Praendl), im VI. Kreis der in Halle (Verw.
Strunz), im VIII. Kreis der in Berlin (Verw. Janson), im
IX. Kreis der in Breslau (Verw. Gebhardt). An sämtlichen
Stellen wurden keine Listen geführt, aus welchen zu entnehmen
möglich gewesen wäre, dass die Nachweise ihre Verpflichtungen
aus dem § 48 erfüllt hätten; in einem Falle wurde die Vorlegung
eines angeblich geführten Buches verweigert, und bei einem
Nachweise waren aus einer vorhandenen Liste nur die Orte,
nach welchen Arbeitskräfte vermittelt wurden, nicht aber zu-
gleich die Firmen zu entnehmen; unter den Orten befanden sich
einige, an denen tariftreue Firmen überhaupt nicht existieren.
Aus den Ausserungen der Verwalter ging im allgemeinen hervor,
dass sämtliche hier aufgeführte Nachweise erst durch den Berliner
Nachweis ihre Arbeitskräfte beziehen, dessen Verwalter die
letzteren vermittelt, ohne zu wissen, für welche Firmen die Ge-
hilfen bestimmt sind; das beweist die von der Berliner Centrale
geführte Liste und die Erklärung des betr. Verwalters.
In der hieran sich schliessenden Diskussion beantragt Herr
Giesecke vorläufige Vertagung dieses Punktes, weil die Gehilfen-
vertreter nach dem Gehö:ten das Bedürfnis haben, sich gesondert
über eine Stellungnahme zu beraten,
Dem Antrage wird stattgegeben.
Es kommt nunmehr zur Beratung der Punkt 4 der Tages-
ordnung: „Kommentierung des in Sätzen zerstreut“ in
§ 6 des Tarifs. Es handelt sich dabei um folgenden Fall:
ln einer mehrere Bogen umfassenden Dissertation war als
Mischung Cursiv im Texte zerstreut. Während die Setzer ohne
Rücksicht auf den Umfang der zerstreuten Kursivsätze die
Mischung gemäss § 6 des Tarifs berechneten, glaubte die Firma
die grösseren Kursivsätze von der Mischungsentschädigung aus-
schliessen zu können, weil durch die längeren Sätze die Zeit-
versäumnis für das Hin und Her an zwei Kästen nicht mehr in
Betracht kommen könne. Das angerufene Schiedsgericht lehnte
mit Stimmengleichheit die Forderung der Kläger ab, während
das Tarif-Amt mit Einstimmigkeit die Forderung als berechtigt
anerkannte, indem es den Standpunkt vertrat, dass die in der
Dissertation vorkommende Cursiv noch als „in Sätzen zerstreut“
zu betrachten sei.
Gegen diese Auslegung protestiert Herr Friedrich als Mit-
glied des Tarif-Ausschusses in prinzipieller Hinsicht und wendet
sich dabei an alle diejenigen Mitglieder des Ausschusses, welche
den 1896er Verhandlungen beigewohnt haben. Bis 1896 habe
der § 6 des Tarifs nur geführt: „in Worten zerstreut“, das „in
Sätzen zerstreut“ sei erst auf einen Antrag der Altenburger
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
H
239
Gehilfen entstanden, die nicht nur Worte, sondern auch Zeilen
zerstreut aufgenommen haben wollten. Diesem Antrage habe
auch die Prinzipalität zugestimmt, aber niemand habe daran ge-
glaubt, dass daraus Sätze entstehen könnten, die eine Länge von
einem oder mehreren Winkelhaken haben. Er wünsche keine
andere Auslegung des § 6, als wie die, welche bei Beratung
und Beschlussfassung des § 6 vorgeherrscht habe.
Herr Schlag widerstreitet der Auffassung des Herrn Fried-
rich, dass es sich in $ 6 nur um Zeilen, und nicht um längere
Sätze handeln könne, während Herr Domine der Ansicht ist,
dass aus dem Gedächtnis heraus nicht mehr nachgewiesen werden
könne, was 1896 der Gesetzgeber gewollt habe. Das Protokoll
gebe aber hierüber keinen Aufschluss.
Herr Knie vertritt die Ansicht, dass in dem vorliegenden
Streitfalle die Mischungsschrift direkt der Grundschrift sich an-
schliesse, also in fortlaufendem Text; damit ist der Charakter
der Mischung gewahrt. Wäre die Mischungsschrift in besonderen
Absätzen in dem Werke enthalten, also mit Einzug und Aus-
gang, wäre dies etwas anderes.
Auch Herr Giesecke ist der Meinung, dass an dem gefällten
Entscheide in dieser Sache nichts zu ändern sei, da derselbe
aus sorgfältigster Prüfung hervorgegangen. Eine weitere Be-
grenzung der Mischungsschrift im Sinne des § 6 halte er für
unmöglich.
Herr Friedrich bittet, die Sache prinzipiell zu entscheiden;
der hier angezogene Streitfall spiele dabei gar keine Rolle; den
prinzipiellen Entscheid aber möge man aufbauen auf dem Sinn
der 1896er Beratung.
Herr Eichler hält eine Festsetzung darüber, dass die Mischung
nicht mehr als etwa eine Zeile betragen dürfe, nicht durch den
Inhalt des § 6 für gerechtfertigt. Die Schwierigkeit der
Mischung bleibt aber auch bei grösseren Sätzen bestehen, so-
lange sich solche in fortlaufendem Text verstreut, und nicht in
besonderen Abschnitten vorfinden.
Herr Giesecke verweist auf den Einwurf des Herrn Fried-
rich betr. den Altenburger Antrag, dass derselbe gar nicht im
Speziellen beraten worden sei, sondern dass man die Fassung
des § 6, wie sie jetzt besteht, ohne weitere Diskussion beschloss.
Herr Friedrich erachtet dies für belanglos; Thatsache bleibt,
dass zerstreute Sätze im Sinne des Altenburger Antrages auf-
zufassen sind, wie dies bei Beschlussfassung des 8 6 auch die
vorherrschende Meinung und Absicht der Kreisvertreter war.
Das allein wünsche er festgestellt zu haben.
Herr Mahlau pflichtet der Auffassung des Herrn Friedrich
bei, während Herr Giesecke nach dem Inhalte des § 6 das
Gegenteil behauptet.
Nach weiteren Ausführungen der Herren Knie und Mahlau,
die damit schliessen, dass eine Beschlussfassung über eine rich-
tige Kommentierung des $ 6 heute nicht möglich sei, giebt Herr
Friedrich dem Wunsche Ausdruck, doch nur sinngemäss fest-
zustellen: was ist unter „Satz“ oder „Sätzen“ in § 6 zu ver-
stehen. Es genügt dafür eine einfache protokollarische Fest-
legung, um die er wiederholt ersuchen müsse.
Herr Giesecke ersucht auch davon abzusehen, und wünscht
eine Vertagung dieser Auslegung bis zur nächstjährigen Tarif-
beratung. Er müsse sich schon im Interesse der Gehilfen da-
gegen verwahren, hier etwas zu beschliessen, worüber eine Klar-
heit selbst unter den Mitgliedern des Ausschusses nicht bestehe.
Herr Friedrich wünscht gegenüber dieser Ausführung des
Herrn Giesecke zu Protokoll zu erklären, dass auch er als
Prinzipal und im Interesse seiner Mandatgeber verpflichtet sei,
an seiner Auffassung über den 8 6 unbedingt festzuhalten; diese
Auffassung entspricht durchaus der 1896er Beratung.
Herr Bernstein pflichtet dieser Erklärung bei, und be-
antragt zu beschliessen, dass Sätze von mehr als einer Zeile
nicht als zerstreute Sätze zu betrachten und zu berechnen
seien, sondern dass solche Sätze als eine besondere Schrift im
Sinne des $ 17, Abs. 2 zu berechnen sind.
Die Herren Eichler, Knie und Giesecke erklären sich gegen
diesen Antrag und beantragen, sich mit der protokollarischen
Festlegung der Erklärung des Herrn Friedrich über den $ 6
zufrieden geben zu wollen.
Darauf zieht Herr Bernstein seinen Antrag zurück, womit
die Diskussion über Punkt 4 der Tagesordnung geschlossen wird.
Hierauf wird die Sitzung behufs einer Mittagspause bis 3 Uhr
vertagt.
Nach Beendigung derselben eröffnet Herr Giesecke die Ver-
240
—
handlungen und ersucht die Herren Revisoren, sich zur Prüfung
des Kassenberichts zu äussern.
Herr Matthaei erklärt gleichzeitig namens des Herrn Knie,
dass der Kassenbericht in Ordnung befunden worden und er
Entlastungserteilung beantrage. Die Entlastung wird erteilt.
Ausgelost werden für die Nachmittagssitzung die Herren
Klapproth und Gies:cke.
Hierauf folgt in der Beratung
Punkt 5 der Tagesordnung: Klarstellung der für die
nächste Tarifrevision zu beachtenden Fristen bei
Stellung von Anträgen. Die Ausführungen dazu giebt der
Geschäftsführer, indem er die Notwendigkeit der Klarstellung
dieser Frage an der Hand der eingegangenen Anfragen darlegt.
Danach scheint die Behandlung der 88 39 und 40 im Kommentar
die Materie noch nicht ausreichend beleuchtet zu haben. Die
im Kommentar gegebene Auslegung der SS 39, 40 und 49 des
Tarifs macht etwa wie folgt auf die Verschiedenartigkeit der
event. zu stellenden Anträge auf Kündigung oder Abände-
rung des Tarifs aufmerksam. Wollen beispielsweise 4 Prinzi-
pals- oder Gehilfenvertreter im Auftrag ihrer Kreise den bis
1. Juli 1901 gültigen Tarıf kündigen, so ist ein diesbezüglicher
Antrag bis 31. März des kommenden Jahres beim Tarıf- Amt
einzureichen. Die Kündigung würde zur Folge haben, dass
am 1. Juli 1901 der Tarif als erloschen und die Tarifgemein-
schaft als aufgehoben zu betrachten sind. Anträge auf Ab-
änderung des Tarifs können beim Tarif-Amt bis 1. Juli 1901
gestellt werden, weil ein Abänderungsantrag an dem Fortbestand
des Tarifes um ein Jahr nichts ändert. Abänderungsanträge
sind innerhalb 10—12 Wochen vom Tarif-Amt dem Tarif-Aus-
schuss zur Beratung vorzulegen. Der abgeänderte Tarif tritt
am 1. Januar 1902 ın Kraft. Finden diese Abänderungsanträge
innerhalb des Ausschusses eine Erledigung, mit welcher Prinzi-
pale oder Gehilfen von 4 Kreisen sich nicht zufrieden erklären
können, sondern die Kündigung des Tarifes beschliessen, so gilt
dennoch der abgeänderte Tarif bis zum 1. Juli 1902; der Antrag
auf Kündigung wäre dann bis 31. März 1902 einzureichen,
Diese Erklärung wird als dem Tarif entsprechend acceptiert
und zu Protokoll genommen.
Punkt 6 der Tagesordnung: Neudruck bez. Neuheraus-
gabe des Kommentars. Herr Giesecke macht hierzu die Mit-
teilung, dass die aufgelegten 7000 Exemplare vergriffen seien,
sodass einem Verlangen nach dem Bezuge von weiteren Exem-
plaren nicht mehr entsprochen werden könne; jedenfalls aber
werde sich bis zur nächsten Tarifrevision ein Neudruck der
Kosten wegen nicht ermöglichen lassen. Das Tarif-Amt möchte
aus diesem Grunde von einem Neudruck abraten.
Dem wird zugestimmt und die Neuherausgabe eines Kommen-
tars erst für das neue Tarifjahr beschlossen.
Punkt 7 der Tagesordnung: Agitation und Kosten-
deckung für das Geschäftsjahr 1900,1901.
Herr Giesecke beantragt einen Jahresbeitrag von 6000 AM zu
beschliessen, dem sich auch die Herren Bernstein und Klapproth
anschliessen.
Bei dieser Gelegenheit beantragen die Herren Klapproth und
Friedrich das Gehalt des Geschäftsführers auf 2400 AM festzu-
setzen, und für das abgelaufene Jahr demselben eine Remune-
ration von 400 A zu bewilligen. Der Antrag wird einstimmig
angenommen.
Der Jahresbeitrag wurde hierauf auf 6000 AM festgesetzt.
Die Agitation zur weiteren Tarifeinführung wird dem Tat. A mt
überlassen, zu deren spezieller Ausführung die Herren Friedrich,
M«hlau und Giesecke noch besondere Wünsche äussern.
Es folgt Punkt 8 der Tagesordnung: Sonstige Anträge.
Herr Bernstein beantragt: die Herren Biicenstein und Giesecke
als Vertreter des Tarif- Ausschusses für die Gutenbergfeier in
Mainz offiziell zu delegieren; er erachtet eine Vertretung des
Ausschusses für geboten.
Herr Giesecke erklärt seinerseits, dass er bereits vom Gau Berlin
des Verbandes der Deutschen Buchdrucker für Mainz delegiert sei.
Herr Bernstein hält seinen Antrag auf offizielle Vertretung
des Ausschusses indes aufrecht und wird hierauf derselbe ein-
stimmig angenommen.
Herr Bernstein macht darauf aufmerksam, dass die ausge-
schriebenen Wahlen für den 1., Il. und III. Kreis die Kreis-
vertreter nicht etwa von Ausübung der Wahlgeschäfte entbinden,
sondern dass es sich dabei nur darum handelt, zur Nominierung
der Kandidaten aufzufordern. Er fragt an, ob es nicht geraten
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
S S Aaa R a
Nr. 22
erscheine, sich über etwaige Vorschläge innerhalb des Aus-
schusses zu äussern.
Herr Giesecke betrachtet die Wahl als reine Kreisangelegen-
heit; der Ausschuss sei nicht berechtigt, sich mit der Kandidaten-
frage zu befassen.
Es wird hiervon auch Abstand genommen.
Es liegt dem Ausschuss ferner eine Beschwerdeschrift des
Gutenbergbundes gegen die Gehilfenvertreter des VI. und IX.
Kreises vor, in deren Zusammenhang vom Vorstande des Bundes
beantragt wird, für 4 im November v. J. in Eisleben arbeitslos
gewordene Kollegen den Schutz des § 48 nachträglich zu be-
willigen; desgl. für 13 Gehilfen in Greifswald.
Herr Klapproth giebt hierbei zu Protokoll, dass die Be-
schwerde vor das Tarif-Amt und nicht vor den Ausschuss ge-
höre. Ausserdem liege die Ursache der Beschwerde auf ein
Halbjahr zurück, und es sei völlig unverständlich, wie man jetzt
noch mit Beschwerden und noch dazu an eine nicht zuständige
Instanz kommen könne. |
Die Herren Löschke und Schlag erklären die Angaben über
Eisleben und Greifswald als in keiner Weise den Thatsachen
entsprechend; sie müssen die Angaben vielmehr als Unwahr-
heiten bezeichnen; letzterer erklärt ausserdem, dass man sich an
ihn zu wenden überhaupt unterlassen habe.
Ferner wird von derselben Stelle beantragt: das Tarifver-
zeichnis für die Folge allen tariftreuen Gehilfen zu überweisen,
und es wird ferner Klage geführt, dass das Verzeichnis dem
„Typograph“ als Beilage nicht überwiesen worden sei.
Beschlossen wird: an der bisherigen Beilegung des Verzeich-
nisses durch die offiziellen Organe „Zeitschrift“ und „Correspon-
dent“, und an der bisherigen Zustellung des Verzeichnisses an
die Vorstände der einzelnen Organisationen festzuhalten.
Es wird weiter von derselben Stelle beantragt: „dem Tarif-Amt
zwei Gehilfen zu delegieren, die keiner Organisation angehören“.
Herr Giesecke giebt den Antrag bekannt unter der Moti-
vierung, dass der Tarif- Ausschuss für die Wahlen keinerlei
Direktiven geben dürfe, sondern dass die Wahlen lediglich Sache
der Prinzipals- und Gehilfenkreise seien.
Herr Friedrich erklärt die Hinfälligkeit dieses Antrages mit
der klaren Fassung des § 43 des Tarifs; damit fällt der Antrag
von selbst.
Hierauf bringt der Vorsitzende eine Resolution der Gehilfen-
mitglieder im Tarif-Ausschuss zur Verlesung, welche als das
Ergebnis der unter Punkt 2 und 3 der Tagesordnung gehörten
Berichte zu betrachten ist und das Gesamtverhalten des Gutenberg-
bundes in der Tariffrage kritisiert.
Herr Bernstein muss sich gegen diese Resolution aussprechen,
ersucht, sich an den Vormittagsbeschlüssen in dieser Frage ge-
nügen zu lassen, und bittet seine Prinzipalskollegen, die Reso-
lution abzulehnen.
Herr Wachs ersucht die Prinzipalsmitglieder, diese Reso-
lution auf ihre Annehmburkeit vorerst zu prüfen, und die Be-
gründung für dieselbe in dem Verhalten des Gutenbergbundes
gegenüber dem Tarife zu suchen.
Herr Friedrich hat den Ausführungen des Herrn Bernstein
nichts hinzuzufügen, und möchte nur wiederholt erklären, dass
der Ausschuss nicht berechtigt sei, sich für oder gegen eine
Organisation auszusprechen.
Herr Eichler vertritt die Ansicht, dass es sich hier um die
Abweisung einer Organisation handelt, die unseren Bestrebungen
zuwiderhandelt, und er begreife nicht, wie man gegen einen
solchen Beschluss noch irgendwie Bedenken hegen könne. Der
Gutenbergbund werde trotz aller Versprechungen das bleiben,
als was er die Jahre hindurch im Tarif-Ausschuss gekennzeichnet
worden ist. Arbeitsnachweise einer solchen Organisation können
nicht Glieder unserer Tarif-Organisation bleiben. Unterlässt der
Tarif-Ausschuss auch heute eine Stellungnahme, dann wird es
nur dazu führen, den Gutenbergbund in dem Glauben zu be-
stärken, dass er ungestraft in seinem alten Fahrwasser gegen
die tariflichen Bestimmungen weiter fortfahren könne. Wir
wollen den Gutenbergbund nicht für immer abstossen, wir wollen
vielmehr versuchen, ihn durch unsere klare Stellungnahme auf
den richtigen Weg zu führen.
Herr Knie erklärt die Ansicht als unzutreffend, dass man
nicht berechtigt sei, gegen eine Organisation von Tarifs wegen
Stellung zu nehmen, nachdem der Beweis vorliegt, dass das
Tarif-Amt zwecks weiterer Durchführung des Tarifes mit den
Organisationen verhandeln müsse, und hierüber, wenn auch
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
— — — — — —— —— a — — —— a ee. ee —˙ q — —½̃:. — — : —
zwecklos, mit dem Gutenbergbundvorstande ebenso verhandelt habe.
Im übrigen schliesse er sich den Ausführungen des Herrn Eichler an.
Herr Bernstein betrachtet die Resolution für so wichtig,
dass dieselbe auf die Tagesordnung hätte gesetzt werden müssen;
auch bestehe er darauf, dass der Ausschuss nicht berechtigt sei,
Arbeitsnachweise zu streichen, das sei Sache des Tarif- Amtes.
Herr Giesecke macht darauf aufmerksam, dass die Beschwer-
den über den Gutenbergbund heute hier prinzipalsseitig begonnen
hätten, und dass deren weitere Ausdehnung zu der Resolution ge-
führt habe; es sei also ganz unmöglich, etwas auf die Tagesordnung
zu setzen, was erst aus der Diskussion hervorgegangen sei.
Herr Maklau hält es für unmöglich, dass man dieser Reso-
lution prinzipalsseitig zustimmen könne; auch wäre es den Prin-
zipalen peinlich, überhaupt gegen irgendwelche Gehilfenorgani-
sation Massnahmen beschliessen zu helfen. Er könne deshalb
nur wiederholt für Ablehnung plaidieren, da ihm Gegengründe
und Beweise für die Annehmbarkeit des Antrages nicht erbracht
worden seien.
Herr Friedrich erachtet diese Resolution nicht als das Pro-
dukt der heutigen Beratung. Ihm sei der Gutenbergbund aber
überhaupt nicht so wichtig, dass es sich für den Tarif-Ausschuss
verlohne, damit hier so lange sich zu beschäftigen. Er halte
aber den Tarif- Ausschuss auch nicht für berechtigt, im Sinne
der Resolution Korrekturen vornehmen zu dürfen.
Die Herren Giesecke und Eichler betonen, dass auch die
Resolution nur der Meinung Ausdruck giebt, dass die Organi-
sation des Gutenbergbundes für die Tarifsache nebensächlich sei,
das schliesse aber nicht aus, Bestrebungen einer Organisation
gegen unsere Tarifsache abzuwehren. Thun wir das nicht, wer-
den wir auch eine endgültige Durchführung des Tarifs in der
Provinz vergeblich anstreben. Dem unreellen Gebahren des
Gutenbergbundes in tariflicher Hinsicht muss entschieden begegnet
werden; es sei auch nicht anzunehmen, dass die Mehrzahl der Mit-
glieder des Gutenbergbundes mit der Haltung seiner Leitung
zufrieden sei.
Herr Friedrich verweist auf den § 43, der feststellt, welche
Thätigkeit dem Tarif-Ausschuss vorgezeichnet sei, und auf die
Ziffer 8 im § 45, die weiter beweist, dass die hier unterbreitete
Angelegenheit lediglich Sache des Tarif-Amtes sei. Er bittet
deshalb, die Diskussion hierüber zu schliessen.
Herr Giesecke verweist auf den voraufgegangenen Beschluss
des Tarifamtes, welcher die Sache dem Ausschuss überwiesen
habe, dem Herr Friedrich entgegenhält, dass man wohl in eine
Prüfung dieser überwiesenen Sache eintreten könne, dass aber
die eingebrachte Resolution sich mit dem Beschlusse des Tarif-
Amtes nicht decke,
Die Herren Löschke, Schlag und Hanke sprechen nochmals
für die Resolution, während Herr Klapproth die Einführung
einheitlicher Nachweislisten und eine Wiederholung der Revision
sämtlicher Arbeitsnachweise verlangt. 8
Während Herr Giesecke eine event. Anderung der Resolu-
tion zugesteht, erklärt Herr Friedrich sich auch gegen die An-
nahme einer abgeänderten Resolution. Es möge ausgesprochen
werden, dass die hier aufgeführten Missstände bei den Nach-
weisen nicht weiter bestehen dürfen, und dass diese Missstände
als unstatthaft bezeichnet werden müssen. Das Tarif-Amt wird
beauftragt, die daraus sich ergebenden Massnahmen einzuleiten.
Herr Bernstein erklärt sich bereit, für eine Streichung des
Hamburger Nachweises beim Tarif-Amt einzutreten, nachdem
dessen Verwalter seine tarifwidrige Geschäftsführung sich noch
in einer Versammlung habe belobigend bestätigen lassen, und
dass unser mit der Revision beauftragter Vertreter darauf direkt
verhöhnt worden sei.
Damit ist die Diskussion über die Resolution beendigt und
wird auf Antrag der Gehilfenvertreter zwecks Sonderbesprechung
die Verhandlung auf kurze Zeit vertagt.
Nach Wiedereröffnung der Verhandlung erklären die Gehilfen
die Resolution für zurückgezogen und geben ihr Einverständnis
zu der von Herrn Friedrich gegebenen Erklärung, die im
Wesentlichen folgenden Wortlaut hat:
Der Tarif-Ausschuss nimmt den Bericht über die
Revision der Arbeitsnachweise entgegen, verurteilt
das ordnungswidrige Verhalten der genannten Nach-
weise und erwartet vom Tarif-Amt, dass dasselbe für
Abstellung der Missstände Sorge trägt.
Diese Erklärung wird auf einstimmigen Beschluss zu Proto-
koll genommen. l
Herr Mahlau stellt hierauf eine Frage betr. Auslegung des
$ 34, und zwar in Bezug darauf, ob die ersten drei Überstunden,
sofern sie innerhalb der Arbeitszeit von 6 Uhr morgens bis
9 Uhr abends liegen (auch bei durchgehender Arbeitszeit), mit
15 Pfg. Extrastunden-Entschädigung (excl. Lokalaufschlag) zu
bezahlen sind. Dies wird gemäss dem 1896er Beschluss ein-
stimmig bejaht.
Herr Eichler beklagt sich über das Verhalten des „All-
gemeinen Anzeigers für Druckereien“, der durch Aufnahme und
Ablehnung von bestimmten Inseraten, durch teilweise Streichungen
an Bekanntmachungen des Tarif-Amtes eine sehr zweifelhafte
Stellung der Tarifsache gegenüber einnehme; auch wundert er
sich, dass tariftreue Firmen in diesem Organ ausdrücklich nicht-
organisierte Gehilfen suchen. Da für letzteres Verfahren eine
Begründung nicht vorliege, ersuche er das Tarif-Amt, tariftreue
Firmen, die solche Inserate ergehen lassen, zu ersuchen, ihre
Gehilfen ohne Ansehen auf ihre etwaige Zugehörigkeit zu einer
Gehilfenorganisation einzustellen.
Herr Giesecke macht darauf aufmerksam, dass das Tarif-Amt
wiederholt die tariftreuen Firmen ersucht habe, ihre Gehilfen
nur den tariftreuen Arbeitsnachweisen zu entnehmen; wer dies
aber nicht will, sondern in irgend einer Form dies durch In-
serieren zu erreichen suche, den kann das Tarif-Amt nicht zu
einem anderen Verhalten bewegen.
Die Herren Bernstein und Friedrich sprechen sich auch da-
für aus, dass das Tarif-Amt der Anregung des Herrn Eichler
nicht stattgeben könne, während Herr Klapproth die Zurück-
ziehung sämtlicher Bekanntmachungen des Tarif-Amtes für richtig
hält, wenn ein Organ darunter eine Auslese halte.
Auch die Herren Dominé und Schlag wünschen eine Stellung-
nahme in dieser Sache, während Herr Mahlau diese Frage
lediglich der Gehilfenorganisation überlassen haben will.
Herr Friedrich giebt schliesslich seiner Meinung dahın Aus-
druck, dass diese Materie gar nicht vor den Ausschuss gehöre,
und dass die Tariforganisation keiner Firma Vorschriften bei
Engagement der Gehilfen machen könne; er sei dafür wenigstens
nicht zu haben.
Die Diskussion ist damit beendet und wird eine Beschluss-
fassung über die Angelegenheit nicht herbeigeführt.
Herr Klapproth macht die Mitteilung, dass ihm aus seinem
Kreise die Anfrage zugegangen sei, ob die Lehrlinge in den
tariftreuen Buchdruckereien länger als 9 Stunden beschäftigt
werden dürfen, und ob gegen Firmen, die diese Arbeitszeit bei
den Lehrlingen wesentlich überschreiten, nicht von Tarifwegen
einzuschreiten sei. Er vertrete die Ansicht, dass auch für Lehr-
linge die tarifliche Arbeitszeit gelten müsse.
Herr Bernstein verwahrt sich gegen eine derartige Auf-
fassung, da der $ 31 des Tarifs nur für die Gehilfen, nicht aber
für die Lehrlinge geschaffen sei.
Herr Klapproth macht auf die Schwierigkeiten aufmerksam,
die für diejenigen Firmen entstehen, die eine solche Uberan-
strengung der Lehrlinge gegenüber dem gegenteiligen Verhalten
ihres geschäftlichen Konkurrenten nicht zulassen.
Herr Friedrich ist im Prinzip damit einverstanden, dass man
die Lehrlinge nicht länger beschäftige, als die Gehilfen, es sei
aber unmöglich, eine Abweichung hiervon für alle Fälle aus-
zuschliessen. Eine Uberanstrengung der Lehrlinge werde jede
anständige Firma sowieso vermeiden.
Auch Herr Wolf schliesst sich der letzteren Ausführung an
und ersucht die Kreisvertreter, Übergriffe in dieser Frage der
Gewerbeinspektion mitzuteilen.
Zur Diskussion wird weiter eine Anfrage der Firma G. in
B. gestellt, die eine Auslegung des $ 34 bezweckt und aus-
gesprochen haben will, ob die Gehilfen für das Nachholen von
9 ausgesetzten Arbeitsstunden (wegen Kesselreinigung) Anspruch
auf Überstunden-Entschädigung erheben können. Das Recht
hierzu wird den Gehilfen mit Einstimmigkeit zugesprochen.
Damit ist Schluss der Beratungen eingetreten. Das Proto-
koll wird verlesen und genehmigt.
Mit einigen Dankesworten an die Kreisvertreter für das auch
während der Verhandlungen bewiesene rege Interesse an unsern
Tarifangelegenheiten schliesst der Vorsitzende abends !,8 Uhr
die Sitzung. „
Hugo Bernstein. L. H. Giesecke.
Vorsitzende.
Paul Schliebs, Geschäftsführer.
242 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 22
Nichtamtlicher Teil.
Gutenbergmuseum in Mainz.
Zur dauernden Erinnerung an die fünfhundertjährige Ge-
burtsfeier Gutenberg’s im Juni 1900 soll in Mainz, der Stadt
seiner Geburt und der Stätte seiner Erfindung, ein Gutenberg-
museum gegründet werden, im Anschluss an das in Mainz
vorhandene Material und vorläufig auch in räumlicher Verbindung
mit der Mainzer Stadtbibliothek.
Der Zweck des Museums ist: die auf Gutenberg und die
Erfindung der Buchdruckerkunst, ihre Ausbreitung und ihre
Entwickelung bezüglichen Urkunden, Drucke und sonstigen
Denkmäler im weitesten Umfange möglichst vollständig, in
Originalen oder in zuverlässigen Nachbildungen, zu vereinigen
und für die Allgemeinheit nutzbar zu machen. Soweit die
Mittel dies ermöglichen, wird das Museum auch die Veröffent-
lichung wichtiger, auf die Geschichte der Buchdruckerkunst
bezüglicher Werke in die Hand nehmen oder unterstützen.
Das Gutenbergmuseum hat, von der Person des Erfinders
ausgehend, als Erinnerungsstätte vorwiegend geschichtliche Be-
deutung und in der Übersicht über die Entwickelung der eigent-
lichen Gutenbergischen Kunst seine bestimmte Aufgabe. In
diesem Sinne besitzt Mainz auf ein dem Andenken Gutenberg’s
geweihtes Museum als Ehrendenkmal für seinen grossen Sohn
das nächste Anrecht; ein solches hat ın dessen Vaterstadt seine
ganz besondere Berechtigung, auch neben dem deutschen Buch-
gewerbehaus in Leipzig, das vornehmlich dem Fortschritte des
gesamten Buchgewerbes vorarbeiten will.
Mit dem Museum ist eine der allgemeinen Benutzung zu-
gängliche Gutenbergbibliothek zu verbinden, die in erreichbarer
Vollständigkeit die Schriften zur Geschichte der Druckkunst,
über ihre Verbreitung und Entwickelung auf dem Erdkreis
umfassen soll.
Museum und Bibliothek werden auf diese Weise in der
Vaterstadt des Erfinders der Buchdruckerkunst einen Mittel-
punkt für die Gutenbergforschung bilden.
Die Stadt Mainz wird sich bei der Verwaltung des Guten-
bergmuseums des Beirates angesehener Männer aus den be-
teiligten Kreisen versichern.
Die Mittel zur Gründung und Ausbildung des Museums
werden geliefert durch:
a) den bereits bewilligten Beitrag der Stadt Mainz in der
Höhe von 25000 / und die zugesicherte Unterstützung
der Grossherzoglich Hessischen Staatsregierung,
b) einmalige oder jährliche Zuwendungen von Regierungen,
Städten, typographischen und buchhändlerischen, litterarischen,
wissenschaftlichen und anderen Vereinigungen, sowie von
allen Freunden der Wissenschaft und der Kunst, der
Litteratur und der allgemeinen Bildung, die diese wichtige
Seite unserer Kultur zu würdigen wissen.
Das sind die Grundzüge eines Unternehmens, zu dem Mainz
sich berechtigt und verpflichtet erachtet.
Im Namen der Stadt, „der Gottes Güte die Erfindung der
Buchdruckerkunst als Gnadengeschenk verliehen hat“, und in
der Hoffnung allgemeiner Zustimmung wende ich mich an die
Gebildeten der ganzen Welt, an alle, die des Segens von
Gutenberg’s edler Kunst sich erfreuen, mit der Bitte, unsere
gute Sache zu unterstützen, sei es durch die Stiftung geeigneter
Gegenstände, sei es durch die Zuwendung von Geldmitteln.
Dem Ruhme Gutenberg's gilt die Feier, seinem bleibenden
Gedächtnis das in seiner Vaterstadt zu stiftende Museum.
Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz,
Dr. Gassner.
$
Aufforderung und Bitte.
Als im Jahre 1840 in Deutschland das vierhundertjährige
| Jubiläum der Erfindung der Buchdruckerkunst gefeiert wurde,
richtete der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buch-
händler auf Veranlassung Friedrich Fleischer’s an alle Beteiligten
die Bitte, die bei dieser Gelegenheit erschienenen Schriften
jeder Art, Festblätter, Festlieder, Zeitungsaufsätze u. s. w. in
einem Exemplar einzusenden. Die damals zusammengeflossenen
Gaben haben den Grundstock der Bibliothek des Börsenvereins
gebildet.
Jetzt, wo Deutschland sich rüstet, den 500. Geburtstag
Gutenberg’s festlich zu begehen, sieht sich der unterzeichnete
Vorstand des Börsenvereins wiederum veranlasst, an alle Buch-
händler, Buchdrucker, Schriftsteller, Vereine und Gesellschaften,
überhaupt an jeden, der zu dieser Feier durch Herausgabe von
Schriften oder künstlerischen Darstellungen beiträgt, die freund-
liche Bitte zu richten, uns ein Exemplar womöglich unentgelt-
lich zu überlassen.
Die eingehenden Gaben werden zu geeigneter Zeit, entweder
im Herbste dieses Jahres, oder im Frühlinge nächsten Jahres
in übersichtlicher Weise ausgestellt werden.
Wir bitten, die Einsendungen entweder durch Vermittelung
des Buchhandels, oder direkt durch die Post an die
Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler,
Leipzig, Buchhändlerhaus,
richten zu wollen und bemerken, dass auch der kleinste Bei-
trag willkommen sein und dankbar aufgenommen werden wird.
Die Herausgeber von Zeitungen und Zeitschriften bitten
wir, diesem Aufrufe durch unentgeltlichen Abdruck zu möglichst
weiter Verbreitung zu verhelfen.
Leipzig, den 15. Mai 1900.
Der Vorstand
des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig.
Carl Engelhorn. Dr. Wilheln Ruprecht. Otio Nauhartli.
Johannes Stettner. Emanuel Reinicke. Wilhelm Müller.
e
Vom Druckgewerbe.
Aus Württemberg wird uns geschrieben: Es ist da und dort
in Fachkreisen der grossen Städte des engeren und weiteren Vater-
landes Klage darüber geführt worden, dass Buchdruckereien und
ähnliche Anstalten wie die Pilze aus der Erde schiessen zur empfind-
lichen Schädigung der bestehenden, auf sicherer Grundlage errichteten
Geschäftsbetriebe. Diese Erscheinungen werden gezeitigt einerseits
durch den Trieb des Einzelnen zur Selbständigkeit und andrerseits
durch das Vorgehen spekulativer Lieferanten, welche nicht nur
einzelne Buchdruckereiutensilien, sondern auch ganze Einrichtungen
gegen geringe Anzahlungen liefern und dieselben, wenn der betr.
Anfänger für die Folge seinen Verpflichtungen nicht mehr nach-
kommen kann, wieder zurücknehmen. Natürlich ist in einem
solchen Falle die geleistete Anzahlung unwiederbringlich verloren
und das sauer zusammengebrachte Kapital wandert in die Tasche
cines gewinnsüchtigen Spekulanten. Vielfach ist die Beobachtung
gemacht worden, dass der junge Anfänger den bestehenden Ge-
schäften die Spitze nicht bieten kann, sein neugegründetes Zei-
tungsunternehmen geht nicht und um sich nur einige Zeit über
Wasser zu halten, werden die unlautersten Mittel der Preisdrückerei
angewendet, was schliesslich den Ruin des Unternehmers zur Folge
hat. In den Erwartungen, welche der Betreffende auf das heiss
erstrebte Ziel, „Buchdruckerei-Inhaber“ zu sein, gesetzt hat, sieht
er sich bitter getäuscht.
Aber nicht nur in grösseren Städten allein herrschen diese
Verhältnisse vor, sondern man findet sie auch an kleineren Plätzen.
Städte wie Kirchheim unter Teck, mit einer Einwohnerzahl von
etwa 8000 Seelen, woselbst bis vor wenigen Jahren nur 2 Buch-
druckereien bestanden haben, zählen nun deren 3, neben einer
Nr. 22
Steindruckerei; ausserdem haben sich in Weilheim und Plachingen
Buchdruckereien etabliert, so dass jetzt in der Stadt und im
10-Kilometer-Umkreis, also in einem ausserordentlich kleinen Rayon,
6 derartige Anstalten sich befinden, gegenüber 2 in früheren Jahren.
Ahnlich liegen auch die Verhältnisse in Nürtingen; ausser der
Amtsblattdruckerei mit Zeitungsverlag bestand früher eine weitere
Buchdruckerei nicht, ein später entstandenes Blatt ging mangels
an Abonnenten ein und trotzdem der Konkurs dem damaligen
Unternehmen, nachdem etwa 10000 , verwirtschaftet waren, ein
Ende machte, wurde im vorigen Jahre wieder eine neue Druckerei
mit Zeitung gegründet, welche letztere zu Anfang wöchentlich 6 mal
erschien, aber schon nach kurzer Zeit ihr Erscheinen auf 4 Tage
verringern musste. Welch gewinnbringendes Unternehmen diese
Neugründung übrigens sein muss, dürfte schon daraus hervorgehen,
dass dieselbe im Zeitraum eines Jahres den Besitzer zum dritten
Male gewechselt und ein früherer Teilhaber in der denkbar kürzesten
Zeit ein Barvermögen von etwa 4000 , verloren hat. Zu diesen
beiden Druckereien in Nürtingen gesellte sich in jüngster Zeit eine
weitere Accidenzdruckerei und ein früherer Teilhaber des zweiten
im vorigen Jahre entstandenen Zeitungsunternehmens hat sich die
benachbarte Stadt Neuffen (etwa 2000 Einwohner) zum Wirkungs-
kreis auserkoren und hofft dort das Eldorado zu finden, welches
er in Nürtingen vergeblich suchte. -
Alle diese Umstände zusammengefasst zeigen deutlich, dass
nicht nur in Grossstädten, sondern auch an kleineren Druckorten
die wirtschaftliche Lage des graphischen Gewerbes durchaus nicht
so günstig ist, wie vielfach angenommen wird, und dass es hohe
Zeit ist, gegen diejenigen Firmen vorzugehen, welche es sich zur
Aufgabe machen, immer wieder zur Gründung neuer Geschäfte
und Konkurrenzen um jeden Preis die Hand zu bieten, zum Schaden
des gesamten Buchdruckgewerbes.
KZ
Vereinsleben.
S. G. Kempten, 27. Mai. Die Sektion V der Deutschen
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft hielt heute im Hötel
„Zur Krone“ hier ihre diesjährige ordentliche Sektionsversammlung
unter Leitung des Vorsitzenden Herrn Hans Oldenbourg in München
ab. Der vom Vorstande erstattete Geschäftsbericht lässt ersehen,
dass die Sektion ım Berichtsjahre 467 Betriebe mit 7328 Voll-
arbeitern zählte. An Entschädigungen wurden seitens der Sektion
17 697,06 A. gegen 15 945,42 A. im Vorjahre verausgabt. Neu
entschädigt wurden im Jahre 1899 20 Fälle, darunter ein Todes-
fall. Die Zahl der Unfallanzeigen ist von 107 im Vorjahre auf
95 herabgegangen. Für Kosten der Betriebsbesichtigungen (Un-
fallverhütung) wurden 918,47 , ausgegeben, wovon jedoch der
grössere Teil, nämlich 688,85 A. von der Genossenschaftskasse
übernommen wurde. Die Kosten der Unfalluntersuchungen, Ent-
schädigungsfestsetzung machten einen Betrag von 324,90 AM. aus,
während die eigentlichen Verwaltungskosten 2528,19 A. betrugen.
Nach Genehmigung der Rechnung wurde der Voranschlag der
Verwaltungskosten für das Jahr 1901 einschliesslich der Kosten
für Betriebsbesichtigungen und Entschädigungsfestsetzungen mit
3550 AM festgesetzt. Die Versammlung nahm hierauf eine Reihe
notwendig gewordener Ersatz- und Neuwahlen vor, welche im
wesentlichen die Wiederwahl der bisherigen Inhaber der betreffen-
den Ehrenämter ergab, soweit nicht eine solche ausgeschlossen
war. Als Ort der nächsten Sektionsversammlung wurde Regens-
burg bestimmt.
Sprechsaai.
S. Berlin. (Gesellschaft der Berliner Korrektoren.
Geschäftsstelle und Stellennachweis: Berlin SW. 47, Hagelberger
Str. 22 — Korrektor E. Schindler). Die ordentliche Monats-
versammlung am Sonntag, den 20. d. M., war über alles Er-
warten gut besucht; dieselbe nahm im Laufe der Verhandlungen
einstimmig einen Antrag an, der der Gesellschaft dazu verhelfen
soll, nicht nur in Berlin, sondern auch im ganzen Deutschen Reiche
mehr und mehr Anhänger, treue Mitglieder zu erhalten. Nach
dem erwähnten Antrage tritt die „Gesellschaft der Berliner Korrek-
toren“ als Zweigverein aus dem „Deutschen Privat-Beamten-Verein“
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
243
te u ——
aus, um nunmehr, auf eigenen Füssen stehend, die Förderung ihrer
Zwecke und Ziele selbständig in die Hand zu nehmen. Die
„Besprechung von Thesen, betr. Rechtschreibung, Tagespresse und
Korrektor“ wurde auf Antrag des Referenten Kollege Naeter aber-
mals von der Tagesordnung abgesetzt, weil man erst das Ergebnis
der Beratungen abwarten will, die z. Zt. die vom Kultusministerium
eingesetzte Kommission betr. einer einheitlichen Rechtschreibung
abhält. Dabei machte der Vorsitzende die interessante Mitteilung,
dass er alle einschlägigen Artikel u. s. w. dieser erwähnten Kom-
mission als Material eingeschickt habe. — In einer Zeit, wo alle
im graphischen Gewerbe Stehenden die fünfhundertjährige Wieder-
kehr des Geburtstages ihres grossen Meisters festlich begehen, will
auch die „Gesellschaft der Berliner Korrektoren“ nicht zurück-
stehen; am 24. Juni, dem Namenstage Gutenberg's, wird sie des-
halb nach ihrer ordentlichen geschäftlichen eine Festsitzung
mit Damen abhalten, deren Programm u. a. die Festrede des Vor-
sitzenden, Vorträge aller Art u. s. w. vorsieht. Alle Berufskollegen
sind mit ihren Angehörigen zu derselben willkommen. Die Fest-
versammlung wird in den oberen Räumen des Wirtshauses „Bürger-
garten, Jerusalemer Str. 8, um 6 Uhr abends ihren Anfang nehmen.
S. Dresden. Am 22. Mai feierte Herr Buch- und Steindruckerei-
besitzer Carl Engelmann in Dresden das Fest seines 25 jährigen
Geschäftsbestehens. Seitens des Geschäftspersonals und des
Vorstandes der hiesigen Buchdrucker-Innung wurde der Jubilar
durch Ansprachen und Uberreichung sinniger Geschenke geehrt.
* Leipzig. Hinsichtlich der Weiterverfolgung der Papierfrage
durch den Verein deutscher Zeitungsverleger wird berichtet,
dass die von dem Verein eingesetzte Kommission kürzlich in Berlin
eine Sitzung abgehalten und beschlossen hat, eine ständige Ge-
schäftsstelle für den Einkauf von Zeitungspapier für sämtliche
deutsche Zeitungen mit dem Sitze in Berlin zu gründen und einen
Syndicus zur Leitung der Geschäftsstelle anzustellen. Die Ein-
ladung zur Benutzung der Geschäftsstelle soll an alle der Be-
wegung noch fern stehenden deutschen Zeitungen ergehen. Uber
Zahl und Ort der zu errichtenden Papierfabriken wird nach der
Ubersicht des Gesamtbedarfs die Entscheidung getroffen werden.
Ferner wurde beschlossen, eine Petition an den Reichstag um
Gleichstellung des Zolles auf weisses Druckpapier mit demjenigen
für Packpapier und eine weitere Petition an den Eisenbahnminister
und die Bundesstaaten um Gleichstellung der Frachtsätze für
Druckpapier mit denen für Packpapier zu richten. — Die letzteren
beiden Beschlüsse erscheinen uns ganz gut und zweckmässig. Auf
das Vorgehen in der Papierfrage dürfte schliesslich aber das Wort
zutreffen: Qui trop embrasse, mal étreint.
* Leipzig. Am Himmelfahrtsfeste fand hier im Siebenmänner-
hause unter dem Vorsitz des Herrn Günther-Lommatzsch eine von
etwa 30 Personen besuchte Versammlung von Zeitungs-
verlegern aus der Kreishauptmannschaft Leipzig statt. Die
Versammlung befasste sich mit Beratungen über die Herbei-
führung gleichmässiger Bezugsgebührpreise und Rabattsätze sowie
über andere zur Hebung des Zeitungsgeschäfts geeignete Mass-
regeln.
* Leipzig. Wie wir vernehmen, ist unser früherer Kollege Herr
Gustav Schaede aus St. Johann a. d. Saar, der den Lesern der
„Zeitschrift“ aus seinen Veröffentlichungen über gewerbliche An-
gelegenheiten noch in gutem Gedächtnis sein wird, an die Spitze
der Setzmaschinenbaugesellschaft „Typograph“ in Berlin ge-
treten. Seit 1. April v. J. war Herr Schaede in der Leitung der
Scherl'schen Unternehmungen in Berlin mit thätig und organisierte
und leitete die Drucklegung der in kurzer Zeit zu grosser Auflage
gelangten „Woche“.
* Worms, im Mai. Zweihundert Jahre sind in diesem
Sommer verflossen, seitdem ein Buchdrucker Namens Kranzbühler
die Erlaubnis erhielt, in Worms eine Buchdruckerei zu betreiben.
Seit jener Zeit ist das Geschäft dauernd in der Familie geblieben
und hat immer ein Kranzbühler an der Spitze desselben gestanden.
Fünfundsiebenzig Jahre später gab. die Buchdruckerei dann die
„Wormser Zeitung“ heraus, die nunmehr auf 1 ½ Jahrhundert
ihres Bestehens zurückblicken kann. Es gehört gewiss zu den
grössten Seltenheiten, dass eine Familie so viele Jahre hindurch
im Besitze desselben Geschäfts bleibt und deshalb ist es wohl
erklärlich, wenn der gegenwärtige Chef, Herr Eugen Kranzbühler,
beschlossen hat, das Doppeljubiläum festlich zu begehen und
namentlich im Kreise seiner zahlreichen Angestellten die Erinnerung
an die Gründung der Buchdruckerei und an die Entstehung der
„Wormser Zeitung“ zu feiern. Als Zeit des Jubiläums ist der
16. und 17. Juni ausersehen.
244
S. Zittau. Auch hier wird eine Gutenberg-Feier anlässlich
des 500jährigen Geburtstages des Erfinders der Buchdruckerkunst
stattfinden. Die Idee ist innerhallı der Fachgenossen der graphi-
schen Gewerbe angeregt und allseitig sehr sympathisch begrüsst
worden. In einer Vorbesprechung, die auch aus der Umgegend
von Zittau recht zahlreich besucht war, ist bereits ein Festaus-
schuss gewählt worden, der aus 4 Prinzipalen, 3 Redakteuren der
in Zittau erscheinenden Tagesblätter und 5 Buchdruckergehilfen
besteht, Näheres über die Feier, welche einen durchaus öffent-
lichen Charakter tragen und eine der Bedeutung der Sache
würdige Ausgestaltung erfahren soll, wird an dieser Stelle noch
mitgeteilt werden.
Kleine Mitteilungen.
Die Buchgewerblichen Ausstellungen im Deutschen Buchgewerbe-
hause zu Leipzig (Jahresausstellung des deutschen Buchhandels,
Maschinenausstellung, ständige buchgewerbliche Ausstellung, Aus-
lagen aus dem Buchgewerbemuseum u. s. w.), die jetzt an Wochen-
tagen von 9—6 und an Sonn- und Feiertagen von 11—6 Uhr
unentgeltlich zugänglich sind, erfreuen sich sehr regen Besuches
und können allen Interessenten aus den Buchgewerben warm
empfohlen werden.
Ein allgemeiner deutscher Buchbinderei-Verband, als dessen
alleiniger Zweck die gleichmässige Erhöhung der Preise angegeben
wird, soll, wie das „Börsenblatt für den deutschen Buclihandel“
in Erfahrung bringt, in der Bildung begriffen sein. Den Verlegern
wird angeraten, bereits jetzt einen Preisaufschlag von 10 Prozent
(bei Leder- und Halbfranzbänden von 15 Prozent) in Rechnung
zu ziehen.
Pariser Weltausstellung. Zu den deutschen Preisrichtern der
Weltausstellungs-Jury sind vom deutschen Reichskommissariat
für die Gruppe III, Gerätschaften, Instrumente und Hilfsmittel
für Wissenschaft und Kunst, die die graphischen Gewerbe mit
umfasst, die Herren Georg W. Büzxenstein-Berlin, Spemann-Stuttgart,
Prof. Dr. Miethe-Charlottenburg, Prof. Dr. Wesiphal-Berlin, Fabri-
kant Eschbaum-Bonn und Pianofortefabrikant Rönisch- Dresden
ernannt worden. Die Preisrichter wurden in ihrer Gesamtheit am
21. Mai vom Handelsminister Mellerand im Trocaderopalast feier-
lich begrüsst.
Eine neue deutsche Druckschrift. — In einem von der Reichs-
druckerei soeben hergestellten Prachtwerke „Musaeus, Chronika
der drei Schwestern“, ist eine neue Type zum ersten Male an
die Öffentlichkeit gebracht worden. Um eine der amerikanischen
Bradley- und der englischen Morris-Schrift entsprechende Type
auch in Deutschland zu schaffen, ist diese neue Schrift in der
Reichsdruckerei von dem Vorsteher der Gravier-Abteilung Paul
Voigt entworfen und gezeichnet und von den Schriftschneidern
dieser Abteilung geschnitten worden. Bei der Anfertigung ist
darauf Rücksicht genommen worden, dass der deutsche Charakteı
in der Schrift recht zur Geltung kam. In der Durchführung des
wagerechten Balkens ist auch eine gewisse Ruhe und Einheitlich-
keit erreicht worden, so dass sie sich vor den schon vorhandenen
Schriften sehr auszeichnet und auch eigenartig wirkt. Die neue
Schrift lehnt sich an die gotischen und Schwabacher Schriftformen
an, nur dass sie die mehr runden Formen der Schwabacher ver-
meidet. („Börsenblatt.“)
Ein Papierprobenheft von bestechender Ausstattung hat die
Papierfabrik von H. H. Ullstein in Leipzig zu dem Zwecke
herausgegeben, um die vorzügliche Druckfähigkeit ihrer Papiere
für lithographische Zwecke vor Augen zu führen. Dieser Zweck
wird denn auch erreicht, denn die Kunstanstalten von Wezel &
Naumann, Otto W. Hohmann, Carl Garte, Grimme & Hempel,
Th. Eismann, Liebich & Kunze, Dr. Trenkler & Co. haben eine
Reihe ausgezeichneter Druckproben in Chromolithographie und
Liehtdruck geliefert, die zu einem geschmackvollen Hefte vereinigt
worden sind. Zu erwähnen ist aus denselben eine schöne Lichtdruck-
ansicht des Deutschen Buchgewerbehauses.
KÉ
Geschäfts- und Personal Nachrichten,
Geschäftsveränderungen. Die Buchdruckerei I’fülzische Verlags-
anstalt in Neustadt a. d. H. hat ihrem Geschäftsführer Herrn
Carl Liesenberg Prokura erteilt. — Die Firma Wilhelu Stumpf in
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 22
Bochum ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter
der Firma Buchdruckerei Wilhelm Stumpf G. m. b. H. umgewandelt
worden. Stammkapital 160000 o% Geschäftsführer ist Herr Kauf-
mann Robert Cramer in Bochum. — Aus der Firma Leipziger
Papierwaren-Fabrik, Friedr. Prössdorf in Leipzig ist Herr Fried-
rich Robert Prössdorf ausgeschieden und der Kaufmann Herr Julius
Hornthal als Inhaber eingetreten.
Eingetragene Firmen. In Gnadau b. Schönebeck die Firma
Hermann Jansa, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Hermann
Jansa daselbst. — In Berlin die offene Handelsgesellschaft
Mauritz & Ruppin, Gesellschafter die Herren Buchdruckereibesitzer
Peter Mauritz und Kaufmann Paul Ruppin, beide zu Berlin. —
In Nürtingen die Firma Hermann Streich, Buchdruckerei und
Zeitungsverlag, Inhaber Herr Hermann Streich, Buchdruckerei-
besitzer daselbst. — In Auerbach, Vogtl., die Firma Karl Richard
Keilig, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Karl Richard Heilig
dasselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdrucker Johann Vogt, früher in
Hagenau, jetzt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, am
18. Mai. Konkursverwalter Herr Referendar Hesser, in Hagenau.
Anmeldefrist bis zum 22. Juni 1900.
S
Litteratur.
Gutenberg und seine berühmtesten Nachfolger im ersten Jahr-
hundert der Typographie, nach ihrem Leben und Wirken dargestellt
von Alfred Börckel. Mit 51 Abbildungen. Frankfurt a. M., Verlag
von Klimsch & Co., 1900. 8. Preis gebdn. 3 % — Als eine
würdige und sehr zu empfehlende Gabe zum Gutenbergjubiläum
erscheint in dem vorliegenden Werke als fünfter Band von Klimsch’s
Graphischer Bibliothek eine ergänzte und erweiterte Buchausgabe
der im „Allgemeinen Anzeiger für Druckereien“ erschienenen Ab-
handlungen „Gutenberg’s Leben und Werk“ und „Berühmte Buch-
drucker im ersten Jahrhundert der Typographie“. Hofrat Alfred
Börckel, Bibliothekar an der Mainzer Stadtbibliothek, eine auf
dem Gebiete vaterländischer Geschichtsforschung anerkannte Autori-
tät, giebt in dem vorliegenden Werke eine auf die neuesten For-
schungen gegründete, fesselnd geschriebene Darstellung des Lebens
Gutenberg's und seines Werkes, sowie des Lebens seiner berühm-
testen Zeitgenossen und ersten Nachfolger in den verschiedenen
Ländern und des Anteils, welchen sie an der Vervollkommnung
und Ausbreitung der Buchdruckerkunst hatten, und seine Aus-
führungen werden durch die zahlreichen Abbildungen trefflich
unterstützt. Die Ausstattung des von der Hofbuchdruckerei Greiner
cb Pfeiffer in Stuttgart hergestellten Werkes ist eine sorgsame und
gefällige.
Der Satz des Griechischen von Fritz Walter. I. Alt-Griechisch.
II. Neu-Griechisch. Verlag des Graphischen Beobachters (Siegbert
Schnurpfeil) in Leipzig. Preis 1 . — Das vorliegende von der
Druckerei von Siegbert Schnurpfeil schön ausgestattete Schriftchen
ist ein aus der praktischen Erfahrung heraus geschriebener Leit-
faden und orientiert über alle Einzelheiten des alt- und neugriechi-
schen Satzes in so leichtfasslicher und vollständiger Weise, dass
es einem jeden Setzer empfohlen werden kann.
Vom „Stereotypeur“ Carl Kempes in Nürnberg ist Nr. 2, 1900,
erschienen, wie immer in tadellosem Druck. Neben dem umfang-
reichen technischen Briefwechsel des Kempewerkes finden wir
folgende Aufsätze: Schnellstereotypie, das Setzmaschinenmetall und
seine richtige Behandlung, die Provinzialpresse und ihre Ver-
besserung für den Leserkreis und einen warmen Nachruf auf den im
besten Mannesalter verstorbenen bayrischen Buchdrucker und Ver-
leger Ludwig Huber in Kempten. Am Schlusse des Heftes finden
wir ausserdem noch eine längere Abhandlung des Kempewerkes
über die Kalanderstereotypie unter Reichsmusterschutz.
Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig. — Das vierte Heft des laufenden Jahr-
ganges bietet sowohl einen reichhaltigen und vielseitigen Text,
als auch eine ansehnliche Zahl guter Kunstbeilagen. Unter diesen
befinden sich einige sauber ausgeführte Autotypiedrucke und die
Satzmusterbeilagen weisen auch einige beachtenswerte Beispiele
im Geschmacke der neueren Kunstrichtung auf. Zum Gutenberg-
jubiläum gedenken die „Jahrbücher“ in einem reichhaltigen und
vorzüglich ausgestatteten Jubiläumsheft (Doppelheft) zu erscheinen,
worauf schon jetzt aufmerksam gemacht wird.
Nr. 22 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 245
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der Geschäftsstelle des Deutschen Buchdrucker-Verein
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Vr. 28. eo no T vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e, XI. Jahrg.
Leipzig, 7. Juni 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigospaltone Potitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. €678) und Vereinsmitglieder 25 A. für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonparcillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% | Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 o% gebühren nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buche e werben Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen.
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N Amtlicher Teil.
Bekanntmachung.
Die diesjährige ordentliche Genossenschaftsversammlung der Deutschen Buchdrucker-Derufsgenassenschaf wird
hierdurch auf
Sonnabend, 23. E 1900, nachmittags 2 Uhr, nach Mainz in das Kasino „Hof zum Gutenberg“
berufen.
Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht über das Rechnungsjahr 1899; | der Mehrheit der Delegierten einer Sektion
2. Prüfung und Abnahme der Rechnung für das Jahr 1899 verlangt und das Verlangen spätestens eine Woche vor
und Voranschlag der Verwaltungskosten für das Rechnungs dem angesetzten Vemammiungstage Bestell wird;
jabr 1901; 5. Wahlen: N
3. Bestimmung der Wertpapiere, in welchen die dem Reserve- a) eines Ersatzmannes für Herrn Julius Mäser i in Leipzig,
fonds zuzuschlagenden Zinsen desselben anzulegen sind; der für den Rest der Wahlperiode (bis 30. September 1901)
4. Anträge der Sektion VII (Sachsen): an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Theodor Naumann
ga) die Genossenschaftsversammlung wolle die im vorigen daselbst in den Genossenschaftsvorstand eingetreten ist;
Jahre geschaffene Stellung eines Generalbeauftragten der | b) an Stelle der am 30. September 1900 aus dem Genossen-
Genossenschaft wieder einziehen und es hinsichtlich der schaftsvorständ ausscheidenden Mitglieder und Ersatz-
Überwachung der Betriebe bei der in § 45 des Status | männer, nämlich der Herren
vorgesehenen Regelung bewenden lassen; " Egon Werlitz in Stuttgart, | Ss
b) im Hinblick auf die zahlreichen Unfälle an Tiegeldruck- Hans Oldenbourg in München, | als Mitglieder,
pressen wolle die Genossenschaftsversammlung den Vorstand | ` Wilhelm Karras in Halle a. S.,
beauftragen, ein Preisausschreiben zu veranstalten, um Felix Krais in Stuttgart, = i
auf diesem Wego eine geeignete Vorrichtung zum Schutze F. Straub in München, | als Ersatzmänner;
der Hände beim Einlegen an Tiegeldruckpressen zu er- A. Grundig in Halle a. S.,
langen; c) an Stelle der am 30. September 1900 ausscheidenden
o) die Bee wolle 8 9 Absatz 6 des Mitglieder des Rechnungsausschusses und ihrer Ersatz-
Ei Statuts die folgende Fassung geben: | männer, nämlich dər Herren |
ingleichen ist der Vorstand verpflichtet, Gegenstände Max Hesse in Leipzig; |
. auf die Tagesordnung der Genossenschaftsversammlung | ` Wilhelm Bär in Leipzig, | als Mitglieder,
zu setzen, wenn dies von dem Reichs- Versicherungsamt N Hermann Ramm in Leipzig,
oder, soweit dieselben in: den: Qeschäftskreis der Berufs- l —
er . . "genossenschaften gehören, von 'einer Sektions- | ` ` Richard: Arnold in Leipzig, Ia Ersatzmänner;
. versammlung, einem Sektionsvorstand oder Hans Rreysing in Leipzig,
250 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 23
6. Antrag der Sektion II (Rheinland- Westfalen) auf ander- und der 16. Bezirk die Kreise Köln (Land) und Bergheim
weitige Abgrenzung des 15. und 16. Vertrauensmanns- umfasst;
bezirks der Sektion mit der Wirkung vom 1. Oktober 1900 7. Bestimmung des Ortes für die nächstjährige ordentliche
ab, derartig, dass der 15. Bezirk den Kreis Köln (Stadt) Genossenschaftsversammlung.
Gemäss $ 9 Absatz 6 des Statuts sind noch Gegenstände auf die Tagesordnung zu setzen, die von dem Reichs-Ver-
sicherungsamt oder von zwei Sektionsvorständen oder von einer bestimmten Anzahl von Mitgliedern spätestens eine Woche vor
dem Versammlungstage schriftlich angemeldet werden. Diese Gegenstände werden gegebenen Falls in der Genossenschafts-
versammlung bekannt gemacht werden.
Leipzig, 7. Juni 1900.
Der Vorstand der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Friedrich.
Bekanntmachung.
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins findet
Sonnabend, den 23. Juni 1900, vormittags 9 Uhr
im Casino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz statt.
Tagesordnung:
1. Geschäftsbericht des Vorstandes. | sowie je eines Stellvertreters aus der Zahl der in Leipzig
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1899 und Voranschlag wohnhaften Vereinsmitglieder.
für 1901. 5. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden Rechnungs-
3. Red EE a elle ae EE , für d ausschusses sowie von drei Stellvertretern derselben zur
Së 2 altsberi utzune ; ss
3 5 sbericht über die Unterstützungskasse ii as Vorprüfung der Jahresrechnung.
| 6. Bestimmung des Orts für die nächst jährige Hauptversammlung.
4. Wahl des Vereinsvorsitzenden und des Rechnungsführers | 7. Verschiedenes.
Im Anschluss an die Versammlung nehmen die Herren Abgeordneten an der seitens der Stadt Mainz veranstalteten
Feier des 500jährigen Geburtstages Gutenberg's teil und zwar wird für die Feier am Sonntag, den 24. Juni, die offizielle Be-
teiligung des Vereins hiermit angeordnet.
Leipzig, 2. Juni 1900.
Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker- Vereins.
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender.
Franz Kohler, Geschäftsführer.
Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg. Als Annoncen-Expeditionen gelten nur die vom Vorstand
Innungsversammlung Sr F 9 e 2 1 5 1
am Donnerstag, den 7. Juni 1900, abends & Uhr, pünktlich, a) 7! E E ur
; f über den Inserenten-Rabattsatz hinauszugehen, auch keinerlei
im Innungshause, bei den Pumpen 38. S Gaeren )
Tae d Extravergünstigung, wie Cassa-Sconto, Durchschnittsrabatt u.s.w.
: i le „ zu gewähren; b) bei keinem Auftrage eine Erhöhung des für
(siehe die „Mitteilungen der Buchdrucker-Innung zu Hamburg.“) 5 8 8
| i See S das betreffende Kalenderjahr festgesetzten Rabatts zu verlangen;
Hamburg, 30. Mai 1900. c) von keiner Zeitung am Platze, die der Tarifvereinigung des
un 1 Vorstand. Vereins Deutscher Zeitungs-Verleger nicht angehört, einen
erd. Wulfi, erster Vorsitzender. höheren Rabatt zu nehmen, als der höchste Rabatt beträgt,
den eine tariftreue Zeitung im Bezirk des Platzgeschäftes ge-
Nichtamtlicher Teil. währt; d) bei Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen
ist die auch für die Mitglieder festgesetzte Konventionalstrafe
Zur Gesundung des Inseratengeschäfts. | zu zahlen.
Es ist nun an den Zeitungs-Verlegern, sich der Tarif-
m der Unsicherheit im Inseratengeschäft zu steuern, vereinigung recht zahlreich anzuschliessen, damit die auf-
hat der Verein Deutscher Zeitungs-Verleger gestellten Grundsätze auch praktisch angewendet werden können;
Grundsätze für den Geschäftsverkehr mit Nachteile hat kein Verleger dabei zu gewärtigen.
Inserenten und Annoncen- Dürcaus aus-
gearbeitet, um mit allen sich darauf verpflichtenden Verlegern se
eine Tarif-Vereinigung zu bilden. Grundzweck dieser Ver-
einigung ist, die Maximal- Rabatte jeder Zeitung festzulegen.
Jeder Verleger kann die Höhe seines Rabattes selbst be— Grober Unfug durch die Presse.
stimmen, aber er ist bei einer Konventionalstrafe von 100 % Nachdruck vom Verfasser verboten.
für jeden Fall gebunden, innerhalb der Vertragsfrist über den Hinlänglich bekannt ist es, dass gerade der Grobeunfugs-
Maximal-Rabatt nicht hinauszugehen, resp. dem gleichkommende paragraph durch die Judikatur unserer Gagighto denne? aut
Pauschalpreise zu gewähren. Mit den Ausnahmepreisen soll P'ressäusserungen recht gern masslos ausgedehnt wird. S 2 A-
k . es 2 ISC j r 31 sine diesbezug—
also gänzlich aufgeräumt werden, derartige Forderungen von dische Landgericht Waldshut hat unlängst ein a
, - liche Entscheidun fällt, welche für die gesamte Presse von
(srossinserenten und Inseratenvermittlern kann der tariftreue ` 8 Er ; = Geeks Tikol-
H , ; f i i l l grosser Bedeutung ist. Der Presse wird das Recht zuerkannt,
Verleger jetzt einfach mit dem Hinweis auf die Konventional- <
d S Š S . e stünde zur Sprache zu bringen. Einerseits werden dadurch den
strafe zurückweisen. Das Platzgeschäft soll davon gänzlich gehörden solche bekannt gegeben, andrerseits wird ein gewisser
unberührt bleiben und jedem Verleger ist die Begrenzung morslischer Dinck auf die vorgesetzten Behörden ausgeübt, eine
seines Platzgeschäftes selbst anheimgegeben. Abhilfe herbeizuführen. Rügen in der Presse über wahrgenommene
Nr. 23
Missstände handeln in Wahrnehmung des berechtigten Interesses,
das jeder Staatsbürger daran hat, dass solche Handlungen nicht
vorkommen.
Aus dem Urteil seien folgende besonders in Betracht kommende
Punkte angeführt:
„Der Begriff des groben Unfuges ist in der Praxis der
deutschen Strafgeriohte unter der Führung des Reichsgerichtes
nach mannigfachem Schwanken in den letzten Jahren dahin fest-
gestellt worden, dass darunter zu verstehen sind alle grob-ungebühr-
lichen Handlungen durch welche das Publikum als solches in
seiner unbestimmten Allgemeinheit im Gegensatz zu bestimmt cr-
kennbar abgegrenzten Personenkreisen unmittelbar belästigt oder
gefährdet wird, und zwar dergestalt, dass in dieser Belästigung
oder Gefährdung zugleich eine Verletzung oder Gefährdung des
äusseren Bestandes der öffentlichen Ordnung zur Erscheinung
kommt. Nur dann wird man daher von einer Verletzung oder
Gefährdung des äusseren Bestandes der öffentlichen Ord-
nung sprechen können, wenn die Erregung der belästigenden Ge-
fühle zugleich eine auf den äusseren Bestand der öffent-
lichen Ordnung störend einwirkende Bethätigung dieser
Gefühle (z. B. öffentliche Unruhen, sich äusserlich offenbarende
und zu ordnungswidrigen Zuständen führende Panik, Zusammen-
rottungen u.s.w.) thatsächlich hervorgerufen hat (Verletzung) oder
mindestens nach Lage der Verhältnisse hervorzurufen geeignet war
(Gefährdung).
... Die Beseitigung des Erfordernisses der Verletzung oder Ge-
fälırdung des äusseren Bestandes der öffentlichen Ordnung würde
zu dem unter allen Umständen abzulehnenden Erfolge führen, dass
„die nach ihrer Entwicklungsgeschichte nur buben-
haften Strassenunfug verbietende Strafnorm zu einer
subsidiären Strafvorschrift unbestimmtester Allgemein-
heit würde“, welche dem Strafrichter gestatten würde, alle ihm
im öffentlichen Interesse unerwünscht und ungehörig scheinenden
Presserzeugnisse, welche nicht unter sonstige Normen (SS 110,
136, 166 St.-G.-B.) fallen, wenigstens mit einer Übertre-
tungsstrafe zu ahnden.“
Wir können nur wünschen, dass sich unsere Gerichte diese
ausserordentlich klare, rechtlich vorzüglich begründete Entschei-
dung zum Muster für künftige Fälle wählen würden. Hierdurch
würde in der That endlich der Unfug beseitigt werden, welcher
mit der rechtswidrigen Ausdehnung des Grobeunfugs-
paragraphen auf die Presse bisher so oft getrieben wor-
den ist. Jos. M. Stevens.
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Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens.
H. W., 20. Mai 1900.
Das Buchdruckgewerbe und seine verwandten Zweige be-
finden sich jetzt inmitten einer stillen Saison, und zwar machen
alle, mit Ausnahme der Zeitungsunternehmen, die Wahrnehmung,
dass der Krieg das Geschäft ganz wesentlich beeinflusst. Zwar
müssen die Zeitungen grosse Summen auf Kriegsdepeschen ver-
wenden, aber sie vermehren ihre Auflagen ins Ungeheure und
veranstalten immer mehr Ausgaben, jenachdem die Neuigkeiten
einlaufen. Die Verleger und Drucker von Büchern und Zeitschriften
machen auf ihre Kosten die Erfahrung, dass die Leser als Klasse
Zeitungen bevorzugen, und obwohl gewisse Sonderpublikationen
ganz gut gehen, ist doch das Geschäft in Büchern ebenso still als
das in Zeitschriften. Auch in den gewöhnlicheren Aceidenzarbeiten
ist der Geschäftegang ein schwacher, denn die Geschäftshäuser
scheinen von der vorherrschenden Unruhe beeinflusst zu sein und cr-
teilen Druckaufträge nur in einer fast krampfhaften Weise. Die
Pariser Ausstellung hat bisher nur insofern eine Wirkung ausgeübt,
als die Katalogdrucker beschäftigt sind; gewöhnlich werden von
den Katalogen drei Ausgaben erfordert, nämlich in deutscher,
französischer und englischer Sprache.
Die Papierhäuser machen gute Geschäfte und halten auch
die Preise. Bei den Farbenfabrikanten und den Lieferanten
sonstiger Druckereibedürfnisse geht das Geschäft schwach, während
die Maschinenbauer gut beschäftigt siud.
Da die Fabrikinspektoren erklärt haben, dass es ratsam ist, an
den Tiegeldruckpressen Schutzvorrichtungen anzubringen, so
hat bei den Erfindern und Maschinenbauern eine wachsende
Thätigkeit Platz gegriffen, um das in dieser Beziehung Richtige
zu liefern. Die Buchdrucker im allgemeinen sind dem Gebrauche
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
251
solcher Schutzvorrichtungen abgeneigt, indess ist die Anzahl der-
jenigen, die sich solche passend machen, doch im Zunehmen, und
es ist möglich, dass binnen kurzem das Gesetz ilıre allgemeine
Anwendung fordert. Eine der einfachsten und wirksamsten Schutz-
vorrichtungen besteht in einem einfachen rechtwinkligen Rahmen,
der an dem Tiegel und seinem Arm befestigt wird und so wirkt,
dass sich beim Schliessen des Tiegels die Schutzvorrichtung hebt,
die Oflnung über der vorderen Kante des Tiegels maskiert und so
Beschädigungen der Finger verhindert. Diese und ähnliche Schutz-
vorrichtungen werden für etwa 60 Pf. St. pro Stück verkauft.
Als ein Zeichen der Zeit ist zu betrachten, dass auf die tech-
nischen Unterrichtskurse immer melır Wert gelegt wird. Zahl-
reiche Buchdruckereibesitzer von Ruf fügen jetzt in ihre Lelirverträge
eine Vorschrift ein, die den Lehrlingen den Besuch der technischeu
Unterrichtskurse zur Pflicht macht. Da nun die meisten dieser
Kurse in den Abendstunden abgehalten werden, so halten sich die
jungen Leute durch derartige Bestimmungen für schlecht behandelt,
denn in der Regel besitzen sie nicht so viel Voraussicht, um die
Vorteile zu erkennen, die aus diesen Unterrichtskursen schliesslich
hervorgehen. Auf der andern Seite wieder halten es viele Arbeit-
geber für unausführbar, die Burschen in die am Tage abgehaltenen
Unterrichtskurse zu schicken. Aus dem Dilemma, das sich aus
diesen beiden Auffassungen ergiebt, folgt nun, dass die Burschen
wenig lernen.
Die britischen Buchdruckmaschinenbauer, Schriftgiesser, Farben-
fabrikanten sowie die Fabrikanten von Stationeriewaren sind auf
der Pariser Weltausstellung sehr gut vertreten, denn diese Ver-
tretung schliesst viele wohlbekannte Häuser ein. Eine noch stärkere
Vertretung Grossbritanniens wird aber die grosse Zalıl von Buch-
druckern und anderen aus den verwandten Gewerben sein, die
während des Sommers die Ausstellung zu besuchen gedenken. Im
Gewerbe herrscht nämlich die allgemeine Ansicht, dass die buch-
gewerblichen Ausstellungen Deutschlands und Amerikas auf der
Weltausstellung von grossem Interesse und wirklichem Nutzen sein
werden, und als ein Zeichen von Unternehmungsgeist mag es be-
trachtet werden, dass dies allein viele Buchdrucker bestimmt, Paris
einen Besuch abzustatten.
Die Ausstellung von malerischen Plakaten, die im
Kristallpalast in London abgehalten wird, hat das Interesse der
Künstler und des litbographischen Liewerbes gefunden. Es sind
einige 2000 Muster aus verschiedenen Ländern zur Ausstellung
gebracht worden, und es hat den Anschein, als ob die britischen
ankündigenden Firmen sehr unparteiisch verführen, sobald ihnen
gute Entwürfe geboten werden. Unter den ausgestellten Maschinen
befindet sich auch Koehler a Vielfarbendruckmaschine.
Trotz der gesteigerten Herstellungskosten und den gewaltigen
Summen, die in bestehenden Unternehmen angelegt sind, wächst
die Zeitungsindustrie doch beständig, nicht nur in der (nösse
der Blätter, der Anzahl der Ausgaben und der Zahl der Abonnenten,
sondern auch insofern, als immer mehr neue Blätter gegründet
werden. Die „Daily Mail“ hat bereits das Pariser „Petit Journal“
mit seiner täglichen Auflage von über einer Million übertroffen,
und dieser Erfolg hat dazu geführt, in dem Blatte „The Express“
ein Unternehmen auf ähnlicher Grundlage zu errichten. Für das
Gewerbe liefert alles dies den Beweis, dass das Halfpeuny-Morgen-
blatt das Blatt für das grosse Publikum ist. Der gewöhnliche
Mann zahlt gern seinen Halfpenny, denn er liebt es, dass die Nach-
richten kurz und treffend sind. Dies ist es auch, worauf das
Streben des Journalismus gerichtet ist, und dies hat dazu geführt,
dass gegenwärtig vier Morgenblätter und vier Abendblätter zu
einem halben Penny (4 9) in London herausgegeben werden.
Der Angriff der Ansichtspostkartenmanie auf unser Land
hat nur wenig Erfolg gehabt; indess hat ihr neulich die Ausgabe
von Kriegspostkarten mit Porträts von bekannten Offizieren eine
ziemliche Ausdehnung gegeben.
Die Verwaltung des Britischen Museums hat sich mit einer
schwierigen Frage zu beschäftigen gehabt, nämlich mit der der
Aufbewahrung der Zeitungen. Eine Bedingung der Zeitungsheraus-
gabe ist mit, dass von allen Blättern Exemplare an das Britische
Museum gesendet werden müssen, und hieraus folgt ein ständig
zunchmender Bedarf von Aufbewahrungsvorrichtungen dergestalt,
dass ein einziges Jahr 333 Fuss neuer Regale erfordert. Die Ver-
waltung fordert nun von der Regierung die Erlaubnis, entweder
neue Lagerräume errichten, oder von den Beständen, soweit nötig,
beseitigen zu dürfen. Im letzten Jahre allein lieferten uuter den
Vorschriften des Nachdrucksgesetzes nicht weniger als 3437 Zeitungen
regelmässig Exemplare an das Museum ab, und in demselben
m
252 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 23
Zeitraum wurden 50757 Nummern von ausländischen und kolonialen
Zeitungen angekauft, die gewaltige Zahl von Zeitschriften noch
gar nicht in Betracht gezogen. Die Frage der Papier- und
Zeitungslagerung ist dem Buchdrucker nicht ganz unbekannt und
Jetzt macht sie sogar dem gewaltigen Britischen Museum zu schaffen.
Endlich scheint die Möglichkeit eingetreten zu sein, eine
wirkliche Organisation der Buchdruckereibesitzer zu bilden,
die das ganze Land umfasst. Die Bewegung, die neulich in dieser
Richtung eingesetzt hat, hat in der Hauptsache und zunächst dazu
geführt, dass sich in bestimmten Städten und Bezirken Buch-
druckereibesitzervereinigungen gebildet haben und dies ist so weit
gegangen, dass jetzt fast alle Hauptorte des Buchdruckgewerbes
organisiert sind. Es ist jedoch nicht allgemein bekannt, dass auch
ein Verband der britischen Buchdruckereibesitzer in der Bildung
begriffen ist, der sich jedenfalls als ein bedeutender Erfolg erweisen
dürfte. Obwohl hiervon noch nichts in die gewerbliche Öflent-
lichkeit gedrungen ist, kann doch schon gesagt werden, dass die
Vereinigung thatsächlich begründet worden ist und das Buchdruck-
gewerbe des ganzen Landes umfasst. Wenn auch natürlicherweisc
die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen
sehr wichtigen Teil der Arbeit der Vereinigung bilden werden,
so doch keineswegs etwa eine dringliche Frage, sondern es liegen
da noch sehr wichtige andere Gegenstände zur Besprechung
und Bearbeitung vor, wie z. B. die technische Erziehung, die
Lehrlingsfrage, die Entschädigung von Unfallverletzten, die Ver-
sicherungsprämien. Ausserdem aber fühlt man allgemein, dass die
Zeit immer rascher heranrückt, wo das Gewerbe Stellung nehmen
muss gegen Kräfte, die ihm sclbst das Lebensmark auszusaugen
drohen — nämlich gegen die Gewalten der sinnlosen Schleuder-
konkurrenz. Dies alles, wie auch die Lage des Gewerbes sind
Gegenstände des lebhaftesten Interesses für die gesamte Industrie,
und je früher sich das Gewerbe zum Handeln aufrafft, um so besser.
Die blosse Thatsache, dass die Arbeitgeber im Buchdruckgewerbe
willens sind, sich zusammenzuschaaren, kann aber schon als ein be-
friedigendes Zeichen betrachtet werden.
Berichten, die sich mit dem Buchdruckgewerbe und den
verwandten Gewerben beschäftigen, sind die folgenden Ziffern
über die Anzahl der in diesen Gewerben in den britischen Inseln
beschäftigten Personen zu entnehmen: Autoren und Journa-
listen sind 5774 vorhanden. Personen, die sich mit Büchern be-
schäftigen, wie Buchdrucker, Buchbinder, Verlagsbuclihändler u. s. w.
wurden 125818 gezählt. In der Herstellung und dem Verkauf von
Briefumschlägen und Kartonagen, sowie in der Papierſabrikation
waren 46668 Personen beschäftigt. Endlich waren Ende 1899 in
England und Schottland 254 Papierfabriken mit 526 Papiermaschinen
im Betriebe.
+
Sprechsaal.
B. Berlin, 31. Mai. Die Firmen „Berliner Lokalanzeiger
August Scherl G. m. b. H.“ und die unter der Firma „August Schei:
betriebene Zeitschrift „Die Woche“ sind zu einem Unternehmen
unter der Firma „August Scher! G. m. b. H.“ vereinigt worden.
Alleiniger Geschäftsführer ist Herr August Scherl, Stellvertreter
desselben sind die Herren Buchdruckereibesitzer Gustav Hempel
und Verlagsbuchhändler Gottfried Spemann. Zu P’rokuristen wurden
die Herren .Irfolph Hertling, Moritz Tochtermann und Josef Windeck
ernannt. — Dem Vernehmen nach wird die Buchdruckereifirma
„Louis Schneider & Co., G. m. b. H.“ in den nächsten Tagen in
eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden.
-t. Braunschweig, 3. Juni. Während hier seitens des beteiligten
Vereins eine Eingabe an den Stadtmagistrat betreffend Beihilfe zu
der Kostendeckung der Gutenbergfeier nicht gemacht worden war,
sind dem Komitee zur Vorbereitung einer würdigen Gutenbergfeier
in unserer Nachbarstadt Hannover statt der erbetenen 500 AM.
seitens der städtischen Behörden 150 , bewilligt worden. Ausser-
dem übernimmt die Stadt Hannover die würdige Ausschmückung
des Festplatzes am Gutenbergdenkmal (Ehrhardtbrunnen) und die
des Aestner'schen Museums. — Nachdem seitens der vorgesetzten
Behörden der erst seit kurzem bestehenden „Feuerversicherungs-
Genossenschaft Deutscher Buchdrucker“, Geschäftstelle
Leipzig, die Konzession für unser Herzogtum erteilt worden ist,
gewinnt dieselbe auch hier immer mehr an Boden. In kurzen
Zwischenräumen konnten seitens der hiesigen Hauptvertretung der
herzoglichen Polizeidirektion bereits mehrere Anträge zur Ge-
nehmigung unterbreitet werden. — Unter derSammelausstellung
des Buchgewerbes auf der diesjährigen Pariser Weltausstellung
sind auch drei Braunschweiger Firmen vertreten. Es sind dieses
die Xylographische Anstalt von J. G. Huch & Co., welche Probe-
drucke und technische Holzschnitte ausstellt, und die Verlags-
llaudlungen und Buchdruckereien von Friedr. Vieweg & Sohn und
George Westermann, erstere namentlich mit wissenschaftlichen Werken
und letztere mit ihren bekannten Monatsheften, Wörterbüchern und
Atlanten. — Auch die Mainzer Gutenberg-Ausstellung wird
von hier aus namentlich mit Bunt- und Dreifarbendrucken beschickt
werden. — Eine Versammlung des Kreises Hannover des Deut-
schen Faktorenbundes, welche auch von hier aus mit einem
Vertreter beschickt worden war, fand am 13. Mai in Bremen statt.
$ Braunschweig. In ciner kürzlich stattgefundenen Sitzung des
Ausschusses für Regelung des Lehrlingswesens der
hiesigen Handwerkskammer, dem auch ein Vertreter des
graphischen Gewerbes angehört, und der aus der gleichen Anzalıl
von Meistern und Gesellen besteht, gelangte der Entwurf einer
Prüfungsordnung zur Beratung, wie solche von dem letzten
15. deutschen Gewerbekammertage aufgestellt worden ist. Danach
soll die Prüfung in einer praktischen und theoretischen bestehen,
und soll in der letzten namentlich der Nachweis erbracht werden,
dass der zu prüfende Lehrling über den Wert, die Beschaffung
und die Beschaffenheit etc. der in seinem Gewerbe zur Verarbeitung
gelangenden Rohstoffe genügend unterrichtet ist. Ist die Prüfung
nicht zur Zufriedenheit ausgefallen, so hat der Prüfungsausschuss
cinen Zeitraum zu bestimmen, vor dessen Ablauf die Prüfung nicht
wiederholt werden kann, welcher aber die Dauer eines halben
Jahres nicht übersteigen darf. Der Handwerkertag der
Provinz Hannover findet am dritten Pfingstfeiertag unter Beteiligung
von staatlichen und städtischen Behörden in Goslar am Harz statt.
Aus der reichhaltigen Tagesordnung sind besonders die sehr
interessanten Vorträge „Uber die Aufgaben der Handwerker-
kammer“, „die Gescllenprüfung“ und über „das Genossenschafts-
wesen im Handwerk“ hervorzuheben.
* Leipzig. Die Feier des 500 jährigen Geburtstages
Gutenbergs, die am 16. und 17. Juni von der Innung Leipziger
Buchdruckereibesitzer veranstaltet wird und an der sich sowohl
die hier bestehenden buchgewerblichen Vereinigungen, wie vor-
aussichtlich auch die staatlichen und städtischen Behörden und
Körperschaften beteiligen werden, verspricht eine des Ansehens
und der Bedeutung des Mittelpunktes des deutschen Buchgewerbes
durchaus würdige zu werden. Die zur Inswerksetzung der Feier
gebildete Ausschüsse haben unter der Leitung des Herrn Dr. Alfred
Giesecke seit Wochen fleissig gearbeitet und nach dem was sie
vorbereitet haben, wird die Feier den folgenden Verlauf nehmen.
Sie beginnt am Sonnabend, 16. Juni, mit einer Feierlichkeit im
Neuen Stadttheater, das für diesen Abend der graphischen Ge-
meinde zur Verfügung gestellt worden ist. Dieselbe wird von
einer Ouverture eingeleitet. Darauf folgt eine Rede des Herrn
Dr. Kautzsch, Direktors des Buchgewerbe-Museums, und ein Prolog
und den Schluss bildet die Aufführung des dritten Aktes der
„Meistersinger“ von Richard Wagner durch die Leipziger Oper.
Am Sonntag, 17. Juni, früh halb 9 Uhr, findet in der Kapelle
des Johannisfriedhofes eine Gedächtnisfeier statt, bei der Herr
Pastor Dr. Hölscher die Ansprache halten und der Gesangverein
Typographia den gesanglichen Teil ausführen wird. Hicran knüpft
sich die Schmückung der Gräber verdienter Leipziger Buchdrucker
unter Anteilnahme von Deputationen derjenigen Offizinen, deren
frühere Inhaber bez. Mitarbeiter durch diese Schmückung geehrt
werden sollen. Um 11 Uhr Vormittags findet sodann ein Fest-
aktus in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses
statt, der aus einem Orgelvorspiel, einer Rede des Herrn Privat-
dozenten Dr. Goetz und der Aufführung einer vom Buchdruckerei-
besitzer Herrn Arthur Schönfeld in Dresden komponierten Fest-
kantate besteht, und an diesen Festaktus schliesst sich cin Festmahl
der Buchdruckereibesitzer und der eingeladenen Gäste. Den
Schluss der Gutenbergfeicrlichkeiten bildet ein Abends 8 Uhr in
sämtlichen Sälen des Kristallpalastes stattfindender Kommers mit
Damen, der durch Gesangs- und Musikvorträge, Ansprachen und
szenische Aufführungen belebt und zu dem von Seiten der Innung
auch ein Gutenbergtrunk gespendet werden wird. Auf die regste
Beteiligung an den Feierlichkeiten ist mit Bestimmtheit zu rechnen
und so wird am 16. und 17. Juni ein Buchdruckerfest gefeiert
werden, das zwar, um der Mainzer internationalen Feier keinen
Abbruch zu thun, einen streng örtlichen Charakter tragen, an
innerer Bedeutung aber trotzdem in der Leipziger Buchdrucker—
geschichte hervorragen wird.
Nr. 23
— —ͤ . — E
* Leipzig. Die, Typographische Gesellschaft hielt am
30. Mai nach ihrer Übersiedelung aus dem Deutschen Buchhändler-
hause, wo sie zwölf Jahre lang gastfreundliche Wohnung innegehabt
hatte, in das Deutsche Buchgewerbehaus ihre erste, gut be-
suchte Sitzung ab. Der Vorsitzende, Herr H. Schwarz, begrüsste
die erschienenen Gönner und Mitglieder der Gesellschaft mit einem
herzlichen Willkommen und gab dabei seiner besonderen Freude
über die Anwesenheit der Herren Dr. v. Hase, des Vorsitzenden
des Deutschen Buchgewerbevereins, und Generalkonsul Lorck Aus-
druck. Herr Dr. v. Hase erwiderte, dass gerade die Typographische
Gesellschaft sich besonders das Recht auf ihre neue Heimstätte
erworben habe und gab weiter dem Wunsche Ausdruck, dass in
diesem grossen Palast des Gewerbes die gesamte Gehilfenschaft
des Buchgewerbes eine Stätte für ihre Zusammenkünfte suche und
finde. Hierauf nahm Herr Museumsdirektor Professor Dr. Schreiber
das Wort zu einem Vortrage über „Zehn Jahre jüngster Kunst-
entwickelung, ein Rückblick als Einführung“ und beleuchtete
in einer knappen, aber treffenden Charakteristik die kurze Kunst-
epoche des letzten Jahrzehnts. Er wies zunächst nach, wie die
jetzt eingetretene Kunstverschiebung vor sich gegangen und wie
endlich aus dem Nebeneinander- und Ineinanderlaufen der Stile
eine Bewegung mit der Losung „weg mit der alten Kunst“ in den
verschiedenen Ländern sich Bahn gebrochen habe. In Deutschland
habe sie namentlich in Darmstadt, Stuttgart, Karlsruhe, Berlin,
München und Dresden, in Österreich in Wien Fuss gefasst. Ihr
Stil, der zwar ganz bestimmte Gesetze, aber noch keinen Namen
habe, wolle durchaus nichts gemein haben mit den alten Stilen;
er finde in Deutschland seinen Vorkämpfer in van de Velde, weicher
in den ausgeprägtesten Formen des Linearstiles zu arbeiten pflegte.
Der Redner gab schliesslich der Hoffnung Ausdruck, dass sich diese
ganze Bewegung zu einer einzigen, deutschen, alleinherrschenden
Kunst klären möge!
.r. St. Petersburg, Mitte Mai. Auch wir hier, weitab vom
„Goldenen Mainz“, werden den Erfinder der Kunst, die überall
hin Licht gebracht hat und fortdauernd bringt, Johannes Guten-
berg, an seinem Namenstag, den 24. Juni (11. Juni a. St.) in
würdiger Weise feiern. Das Fest wird mittags 1 Uhr im Hörsaal
der kaiser l. russ. Technischen Gesellschaft beginnen, und zwar ist
folgendes Programm festgestellt worden: 1) Ansprache seitens des
Präses der russischen Druckereigesellschaft Wladimir v. Sabanin,
2) Vortrag über Gutenberg und sein Werk; 3) Litterarische Vor-
träge und Gedichte, mit Bezug auf Gutenberg und die Buchdrucker-
kunst; 4) Apotheose Gutenberg’s und der Druckkunst, gestellt von
Künstlern, begleitet von einer durch Musikdirektor Hlavaz kom-
ponierten und vom Sängerchor der Expedition zur Herstellung
der Staatspapiere vorgetragenen Kantate. Den Schluss wird die
Absendung eines Begrüssungs-Telegramms an die Festversammlung
in Mainz bilden. An dieser letzteren Versammlung selbst aber
werden teilnehmen Herr Buchdruckereibesitzer Alexander Böhnke
als Delegierter der Druckereigesellschaft und Herr Buchdruckerei-
besitzer Heinrich Schröder als Komiteemitglied der Druckerei-
gesellschaft und Spezialdelegierter der kaiserl. russ. Technischen
Gesellschaft. — Das Komitee für unsere Feier setzt sich aus elf
Personen zusammen, an dessen Spitze Herr v. Sabanin und der
Buchdruckereibesitzer Herr Roman Golicke stehen; die übrigen
Mitglieder sind ein Maler, ein Druckerei- und (tiessereibesitzer,
sowie Schriftsteller. Einer derselben, Herr Paul Olgin, ist mit
der Abfassung einer Festschrift beschäftigt, welche enthalten wird:
ein Porträt Gutenberg’s in Kupfer-Autotypie, hergestellt und ge-
druckt in der Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere; ein
Blatt aus Fust und Schöffer’s Psalter, reproduziert in der Chemi-
graphischen Anstalt von A. Willborg; ein Blatt aus der 42zeiligen
Bibel Gutenberg’s, reproduziert in der Graphischen Kunstanstalt
von Adolph Marcks; eine zinkographische Reproduktion der Büste
des ersten russischen Buchdruckers Iwan Fedorow, hergestellt ın
der Druckerei der „Nowaja Vremja“. Den künstlerisch ausge-
statteten Umschlag liefert Roman Golicke, die Schrift des Textes
die Giesserei von J. Lehmann, Druck und Papier desselben Isidor
Goldberg und den Einband fertigt Otto Kirchner. Alle Genannten
haben die Arbeiten zur Herstellung der Festschrift gratis über-
nommen, was gewiss Anerkennung verdient, denn es werden davon
15000 Exemplare gedruckt werden, die ebenfalls gratis zur Ver-
teilung kommen an die Angestellten, Setzer, Drucker und Lehrlinge
in den Druckereien Russlands. Festfeier und Festschrift aber
dürfen als Zeugen eines regen Eifers hierselbst für „die Kunst der
Künste Bewahrerin“ und ihre hohe Würdigung angesehen werden.
— Dass man auch sonst in Fachkreisen hier sehr thätig ist, davon
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
253
liessen sich mancherlei Beispiele anführen; ich will aber nur ein
einziges herausgreifen. Im Verlage von A. F. Marcks, dem Heraus-
gober der russischen Gartenlaube, sind soeben zwei Werke erschienen,
die ebensosehr von Unternehmergeist und Kunstsinn, wie von
technischem Geschick Zeugnis geben. Das eine hat Albumform
und trägt den Titel La Petite Russie d’autrefois neben seinem
russischen Titel und Text, letzterer ist aber auch in französischer
Sprache gegeben. Zwanzig Grossfolio-Tafeln in Chromolithographie
und gerade 100 Seiten Text bilden das Werk, das auf seinen Tafeln
sozusagen die bildliche Geschichte Kleinrusslands (der Ukraine),
dem eigentlichen Kosakenheim, über das schon Voltaire in seiner
Histoire de Charles XII interessante Mitteilungen machte, zu
der im Texte gegebenen bringt. Diese Tafeln enthalten in Chromo-
lithographie Darstellungen charakteristischer Persönlichkeiten, wie
berühmte Hauptleute (Hetman) nach zeitgenössischen Originalen,
Kosaken, Bürger, Schreiber, Kanoniere u. s. w., und neben diesen
Szenen aus der Geschichte ihrer Zeit in monochromer Federzeichnung,
alle nach Originalen der beiden berühmten russischen Akademiker
S. J. Wassilkovsky und N. S. Samokisch, den begleitenden Text
aber schrieb Professor D. I. Ewarnitsky. In Betreff der kunst-
technischen Ausführung der Tafeln sagt das eine Wort: sie ist
meisterhaft, alles; diese Chromos und auch der Buchdruck des
Textes gereichen der Marcks’schen Anstalt zu hoher Ehre. — Die
zweite der Marcks’schen Publikationen muss für Russland fast als
ein gewagtes Unternehmen erscheinen: es ist die russische Ausgabe
von Prof. A. L. Hickmann's Allgemeinen geographischen und
statistischen Taschenatlas, welcher von Herrn A. F. Marcks,
der sich auch auf dem Titel nennt, in Bezug auf Russland durch
zahlreiche Ergänzungen des Textes und ein reiches Kartenmaterial,
das natürlich durchweg alle Bezeichnungen in russischer Sprache
trägt, vervollständigt worden ist. Wer das deutsche, höchst schätz-
bare und nützliche Buch kennt, wird am besten die That, welche
in der russischen Ausgabe liegt, zu würdigen wissen. Herr Marcks
hat sich durch dieselbe um sein Adoptivvaterland verdient gemacht.
— Noch einer allerneuesten Erscheinung sei gedacht: die
St. Petersburger Liedertafel feierte vor einigen Tagen das
Fest ihres sechzigjährigen Bestehens, bei welcher Gelegenheit sie
eine Festnummer der Jugend erscheinen liess, von deren Urbild
sich diese allerdings in ihrer Ausstattung wesentlich unterscheidet,
denn sie ist hochfein auf Kunstdruckpapier gedruckt und ihre
Klischees entsprechen der Feinheit des Papiers. Den Druck be-
sorgte vortrefflich A. Böhnke, die Klischees stammen aus der
Chromozinkographischen Anstalt von F. Krois. Der Inhalt dieser
„Jugend“ beschäftigt sich natürlich nur mit der Liedertafel, ihrer
Geschichte und ihren Mitgliedern; er ist ebenso geistvoll als humo-
ristisch, und man kann sich dieser Ausserung des deutschen Geistes
und der Leistung der deutschen Druckkunst nur herzlich freuen.
* Zittau. Für die hiesige Gutenbergfeier am Sonntag, den
8. Juli, ist das Programm in grossen Zügen festgestellt worden.
Zum Empfange der Gäste werden während des Vormittags einige
Vertreter des Festausschusses auf dem Bahnhofe anwesend sein und
die Gäste nach dem Burgteich-Restaurant geleiten, wo man sich
zu einem Frühschoppen und Konzert zusammenfindet. Bei schlechtem
Wetter ıwird für Fahrgelegenheit dorthin gesorgt werden. Von
einem offiziellen gemeinsamen Mittagsbrod ist abgesehen worden.
Der Kaffee wird während der frühen Nachmittagsstunden im
Weinau-Restaurant eingenommen werden, worauf dann pünktlich
um 5 Uhr im Etablissement Lindenhof die Hauptfeier beginnt, die
u. a. Konzertvorträge des Gesangvereins „Gutenberg“, lebende
Bilder, Reden und gemeinsame Gesänge bieten wird und mit
einem Kommers schliesst. Wiederholt sei darauf aufmerksam ge-
macht, dass das ganze Fest, welches von Angehörigen des Buch-
druckergewerbes der Oberlausitz veranstaltet wird, einen durchaus
öffentlichen Charakter tragen soll und dass eine alls hige, recht
rege Beteiligung erwünscht ist.
$
Kleine Mitteilungen.
Eine Leistungsprobe des Koenig’schen selbstthätigen Bogenanlegers
liegt uns in einem Bogen von 101:68 cm Grösse aus dem dünn-
sten Papier, das die Papierfabriken überhaupt anfertigen, vor, der
mit Kolumnen von Koenig’s Kursbuch sowie mit einer Empfehlung
des Anlegers in 3 Farben bedruckt ist. Der Bogen ist also vier-
mal durch die Maschine gegangen und dennoch ist das Register
254 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker Nr. 23
ganz tadellos. Von Menschenhand würde das.wohl kaum zu er-
reichen gewesen sein.. Der Koenig’sche selbstthätige 5
arbeitet ohne Luft und ohne Klebstoff und ist in Nr. 11 der
„Zeitschrift“ von diesem Jahre eingehend beschrieben worden.
F
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Das Handelsgeschäft in Firma Josef
Hoesel sche Buchhandlung in Kempten wird nach dem Ableben
des bisherigen Inhabers unter der gleichen Firma von der Verlags-
buchhändlerswitwe Frau Kornelie Huber in Kempten als nunmehrige
Alleininhaberin fortgeführt. Dieselbe hat ihrem Sohn, dem Buch-
händler Herrn Paul Huber in Kempten, Prokura erteilt. — Die
Firma Clement Attenltofer'sche Buchhandlung und Buchdruckerei in
Straubing ist auf Herrn Georg Huber jun. daselbst übergegangen.
— In die Firma Giesecke & Devrient in Leipzig ist an Stelle des
‚verstorbenen Gesellschafters Herrn Alphonse Eduard Emanuel Devrient
der seitherige Prokurist Herr Bruno Johannes Giesecke als Ge-
sellschafter eingetreten.
Eingetragene Firmen. In Oldesloe die Firma Egmont Sutor,
Inhaber Herr Friedrich August Egmont Sutor, Buchdruckerei- '
besitzer und Verleger daselbst. — In Dessau die Firma Friedrich
Heyme, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Friedrich Heyme da-
selbst. — In Schwabmünchen die Firma Aug. Weiss, Buch-
druckerei, Verlagsgeschäft und Schreibmaterialienhandlung, Inhaber
Herr Buchdruckereibesitzer August Weiss daselbst. — In Staufen
die Firma G. Anton Geisel, Inhaber Herr Georg Anton Geisel
daselbst.
Jubiläum. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 26. Mai
der seit Jahren in der Metzler’schen Buchdruckerei in Stuttgart
| beschäftigte Buchdrucker Herr Friedrich Walter.
Gestorben. Am 31. Mai starb in Leipzig der Buchdruckerei-
faktor. Herr Gottlob Wilhelm Schuwardt, 75 ½ Jahre alt.
Tarif-Ausschuss der Deutschen Buchdrucker.
Kreis I (Nordwest).
Bezugnehmend auf die Bekanntmachung des Tarif-Amtes, be-
treffend Neuwahl der Vertreter zum Tarif-Ausschuss im Kreise I,
ersuche ich hierdurch die sämtlichen in tariftreuen Druckereien
arbeitenden Gehilfen des Kreises I, mir bis zum 15. Juni d. J.
Kandidaten zu benennen, um solche auf den auszugebenden Stimm-
zetteln vermerken zu können.
Es sind zu wählen:
ein Gehilfenmitglied des Tarif-Ausschusses,
ein erster Stellvertreter desselben, welche beide in Hannover
wohnen müssen, und '
ein zweiter Stellvertreter desselben, Seleher nicht in Hannover
wohnen darf.
Hannover, Calenbergerstr. 40, 29. Mai 1900.
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Kreis I.
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256 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 23
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Nr. 24.
s Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. XII. Jahrg.
Leipzig, 14. Juni 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta ag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) un
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 c%
elne Nummern 30 A. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post EEN Nr. 8579), vierteljährlich 14
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Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespalteno Nonpareillezeile oder deren Raum 16 J. Für Vermittelung von
Angeboten. 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
1 nach Ubereinkunft.
Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
->+ Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. é-
| e .
Amtlicher Teil.
Protokoll- Àu: Auszüge.
Kreisversammlung des Kreises V (Bayern) des
Deutschen Buchdrucker-Vereins
am Sonntag, den 27. Mai 1900 in Kempten.
Der Kreisvorsitzende Herr Hans Oldenbourg eröffnet um 11 Uhr
vormittags im Anschlusse an die Sektionsversammlung der Deut-
schen Buchdrucker-Berufs-Genossenschaft die gut besuchte. Ver-
sammlung und nach einer Begrüssung der Anwesenden verliest der
Herr Vorsitzende zu Punkt 1 der Tagesordnung den Geschäfts-
bericht des Kreisvorstandes und stellt denselben zur Besprechung.
Herr Schön-München bedauert es in hohem Masse, dass die
viele Mühe und Arbeit, welche sich der Vereinsvorstand in München
mit den einleitenden Schritten zur Bildung einer Innung gegeben
habe, von einem grossen Teile der Kollegen mit so wenig Dank
belohnt wurde. Er bemerkt ferner, dass gerade die Innung der
beste Schutz für unsere gewerbliche Organisation gewesen wäre,
welche es ermöglicht hätte, einesteils zur Gesundung des Gewerbes
beizutragen, andernteils aber im wirtschaftlichen Kampfe als
Einigungsbund zu dienen.
Der: Bericht wird hierauf von der Versammlung genehmigt.
Zu Punkt 2 der Tagesordnung werden die Herren Kloss-Nürnberg
und Grabherr-Augsburg als Rechnungsrevisoren gewählt. Die-
selben prüften an der Hand der Belege die Bucheinträge und
fanden dieselben in Ordnung.
Zu Punkt,3 der Tagesordnung verweist der Herr Vorsitzende
auf den gedruckt vorliegenden Kassenbericht, und wird dem
Herrn Kassierer auf Antrag der Herren Revisoren Entlastung erteilt.
‚Zu Punkt 4: Beratung und Beschlussfassung über die Vor-
anschläge der Verwaltungskosten des Kreises pro 1901,
werden die vom Vorstande in Vorschlag gebrachten Ansätze im
Gesamtbetrage von: 1747, 70 M bewilligt und von der Versammlung
einstimmig genehmigt.
Zu Punkt 5 der E wird der Vorschlag des Vor-
standes, zur Deckung der Kreisausgaben eine Kreisumlage im
Betrage von 1501,20 zu erheben, einstimmig genehmigt, und
sollen auf je 2,50 o% Vereinsbeitragseinheit 1,80 A. Kreisumlage
erhoben werden.
Zu Punkt 6 der Tagesordnung: Aufstellung der Vorschlagsliste
zu neuen Urwahlen ($ 13 der Satzungen) gibt der Herr Vor-
sitzende die Namen der vorgeschlagenen Herren in einer vom
Kreisvorstande aufgestellten Vorschlagsliste bekannt; dieselben
werden einstimmig genehmigt.
Zu Punkt 7 der Tagesordnung wird beschlossen, die nächstjährige
Kreisversammlung in Regensburg abzuhalten, und die SSES
des Termins dem Kreisvorstande zu übertragen.
Der Kreisvorsitzende gibt alsdann der Versammlung Kenntnis
von dem Inhalt des Schreibens, der Firma Junge & Sohn-Erlangen
vom 11. d. M. bezüglich der Festsetzung des Termins für, die
Kreisversammlung und bemerkt. hierzu, dass den in dem Schreiben
ausgesprochenen Wünschen ach Ver Rechnung Seen
werden: solle.
Zu Punkt 8 erstattet je Herr Vorsitzende Bericht über den
Vermögensstand der. Unterstützungskassen des Deutschen Buch-
drucker-Vereins. Er verweist auf den schon verlesenen Geschäfts-
bericht des Vorstandes unter 8 Aufforderung zum Beitritt
zu diesen Kassen. |
- Herr Mühlberger-Augsburg erstattet sodann an. der Hand. einer
ziffernmässigen Aufstellung eingehenden Bericht über die Vermögens-
verwaltung des ihm übertragenen 7. Bezirks Augsburg in den
letzten fünf Jahren. Er spricht den anwesenden Prinzipalsmitgliedern
der Kasse seinen Dank für ihre Unterstützung aus und richtet an
jene Herren Kollegen, welche unserer Unterstützungskasse noch
nicht angehören, das dringende Ersuchen, derselben beizutreten.
Der. Kreisvorsitzende spricht hierauf namens der .
Herrn Mühlberger seinen Dank für den erstatteten Bericht aus.
Zu Punkt 9, betreffend die „Vertraulichen Mitteilungen“
und das Mahnverfahren bei. säumigen Schuldnern, berichtet der
Herr Vorsitzende, dass seit Bestehen dieser Einrichtung. im ganzen
bis Jetzt von 881 Schuldnern 13808, 62 M. beigetrieben worden
seien, und fordert die Anwesenden auf, recht fleissig von dieser
260 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 24
Einrichtung Gebrauch machen zu wollen. Er verweist ferner auf | Inserat betr. Druckpreiseerhöhung, zu versenden mit dem Ersuchen
die Thätigkeit des Buchgewerblichen Schutzverbandes, welche eine
sehr erspriessliche ist und in allen Fällen von Schmutzkonkurrenz,
Preisdrückerei im Inseratenwesen u. s. w. durch entsprechende Be-
kanntgabe in den „Vertraulichen Mitteilungen“ den Mitgliedern
Kenntnis gibt.
Zu Punkt 10: Beratung über Druckpreiseerhöhung führt
der Herr Vorsitzende aus, dass die Anregung hierzu von den
„Vertraulichen Mitteilungen“ ausgegangen und von verschiedenen
Organisationen aufgenommen worden sei. In der That rechtfertigen
auch die Preiserhöhungen fast aller Materialien eine Erhöhung
der Druckpreise um 10—15 % vollkommen. Der Verein Nürn-
berger Buchdruckereibesitzer habe durch ein diesbezügliches Inserat
in den Nürnberger Blättern das Publikum von der Erhöhung der
Druckpreise schon in Kenntnis gesetzt. Auch im Verein Münchener
Buchdruckereibesitzer sei diese Angelegenheit in der am 9. Mai d. J.
stattgehabten ordentlichen Generalversammlung beraten worden,
dort haben sich vorwiegend formelle Bedenken gegen den Erlass
eines Inserates für München allein geltend gemacht.
Der Kreisvorstand habe beschlossen, der Kreisversammlung vor-
zuschlagen, vom Kreis V (Bayern) des Deutschen Buchdrucker-
Vereins an sämtliche bayerische Zeitungen ein allgemein gehaltenes
Zur Invalidenversicherung.
ie unseren Lesern aus den Aufsätzen des Herrn
Kreisgerichtsrats Dr. Benno Hilse und verschie-
denen Berliner Berichten, die in der „Zeitschrift“
wird, ist in Berlin Meinungsverschiedenheit darüber ent-
standen, ob im Gewissgeld entlohnte Setzer und Maschinen-
meister in der IV. oder V. Lohnklasse der Invaliden-
versicherung zu versichern sind. Um die Streitfrage kurz zu
rekapitulieren, sei bemerkt, dass die Landesversicherungsanstalt
Berlin auf dem Standpunkt steht, dass wenn mit einem Ver-
sicherten ein Wochenlohn vereinbart wurde, bei dem das Jahres-
arbeitsverdienst mehr als 1150 o% ergiebt und wenn der für
den Krankenkassenbeitrag des Versicherten (wie dies in Berlin
bei den Buchdruckergehilfen der Fall) massgebende durchschnitt-
liche Tagelohn 3 , beträgt, so gehöre der Versicherte in die
V. Lohnklasse mit einem Wochenbeitrage von 36 Pf. Der Bund
der Berliner Buchdruckereibesitzer ist hingegen mit dem Herrn
Kreisgerichtsrat Dr. Hilse der Ansicht, dass nur solche Per-
sonen nach ihrem wirklichen Jahresarbeitsverdienst eingeschätzt
werden können, welche gemäss $ 133a der Gewerbeordnung
und S 622 des Bürgerlichen Gesetzbuches gegen feste Bezüge
zu höheren technischen Dienstleistungen in Anspruch genommen
werden und eine sechs Wochen vor dem Quartalsersten zu be-
wirkende Kündigungsfrist haben, denen also auch für die Zeit
einer Erkrankung das Gehalt weiter gezahlt werden muss. Das
treffe bei den in Rede stehenden Personen nicht zu, deren
Lohn zudem nicht ein fester Bezug sei, sondern sich mehren
oder mindern könne. Für deren Versicherungsklasse sei der
für die Ortskrankenkassenbeiträge massgebende durchschnittliche
Tagelohn bestimmend und deshalb gehören sie in Berlin in die
IV. Lohnklasse mit 30 Pf. Wochenbeitrag.
Da die strittige Frage von grosser Bedeutung für das Buch-
druckgewerbe ist, so hat der Bund der Berliner Buchdruckerei-
besitzer sie im Einverständnis mit den Gehilfen auf den Weg
der rechtlichen Entscheidung geleitet und auf diesem ist in
diesen Tagen die Entscheidung der ersten Instanz, des Magi-
strats zu Berlin, ergangen. Wir teilen diese Entscheidung, die
Herr Kreisgerichtsrat Dr. Hilse uns zu übermitteln die Güte
hatte, nachstehend im Wortlaute mit:
Berlin, den 26. Mai 1900.
In der Streitsache
1. des Schriftsetzers Paul Spotaczyk, Berlin,
2. der Landesversicherungsanstalt Berlin, vertreten durch deren
Vorstand
Nichtamtlicher Teil.
um kostenfreie Aufnahme.
Die Versammlung erklärt sich nach längerer Debatte, an der
die Herren Schön-München, Feiner-Memmingen, Kloss-Nürnberg
teilnehmen, mit dem Vorschlage des Vorstandes, die Erhöhung der
Druckpreise um 10 bis 15°%, in sämtlichen bayerischen Zeitungen
zu veröffentlichen, einverstanden.
Im Anschlusse hieran erfolgt eine lebhafte Debatte über den
Deutschen Inserenten-Verband, das Rabattwesen im Zeitungs-
gewerbe betreffend, an welcher die Herren Grabherr-Augsburg
und Hloss-Nürnberg teilnehmen und in deren Verlaufe hauptsäch-
lich zum Ausdruck gebracht wird, dass die Zeitungsverleger bei
einiger Festigkeit im Bestehen auf normalen Preisen gegen die Ge-
schäftspraktik des Inserentenverbandes recht wohl ankämpfen können.
Da zu Punkt 11 der Tagesordnung weder schriftliche Anträge
vorliegen, noch aus der Mitte der Versammlung solche eingelaufen
waren, schloss der Herr Vorsitzende die Kreisversammlung mit
dem Danke an die Erschienenen.
Herr Grabherr-Augsburg spricht zum Schlusse der Versammlung
dem Herrn Kreisvorsitzenden den herzlichsten Dank aus für die
mühevolle Leitung der Versammlung, worauf dieselbe um 1 Uhr
mittags geschlossen wird.
wider
die Firma W. Biiqenslein, Berlin, vertreten durch den Kreis-
gerichtsrat Dr. Hilse
wegen Beitragsmarken
wird auf Grund des $ 155 des Invalidenversicherungsgesetzes vom
13. Juli 1899 entschieden:
Der Anspruch des Klägers zu 1) auf Verwendung von Marken
V. Lohnklasse vom 1. Januar 1900 ab ist unbegründet.
Gründe:
Der Kläger zu 1) ist bei der Beklagten nach seiner Angabe
gegen einen im voraus verabredeten Wochenlohn von 27 / be-
schäftigt und beansprucht die Verwendung von Marken V. Lohn-
klasse vom 1. Januar 1900 ab.
Die Klägerin zu 2) ist dieser Forderung beigetreten. ==
Die Beklagte hat gegen die Forderung des Klägers Widerspruch
erhoben und glaubt nur zur Verwendung von Marken IV. Lohn-
klasse verpflichtet zu sein, da der Wochenlohn kein fester sei,
sondern sich je nach der Zahl der Überstunden und der ausge-
fallenen Arbeitsstunden ändere. Die Zusicherung des Wochenlohnes
von 27 of. sei nur in der Weise erfolgt, dass er gezahlt werde,
wenn an 6 Wochentagen je 9 Arbeitsstunden geleistet worden
seien. Für jede weniger geleistete Arbeitsstunde würden 50 A
abgezogen; jede Uberstunde werde besonders bezahlt.
Letzteres hat Kläger zu 1) zugegeben.
Es war, wie geschehen, zu entscheiden.
Nach $ 34 des Gcsetzes vom 13. Juli 1899 ist, sofern im vor-
aus für Wochen, Monate u. s. w. eine feste bare Vergütung ver-
einbart und diese höher ist, als der nach Absatz 2 desselben
Paragraphen für den Versicherten massgebende Durchschnittsbetrag,
bei Bestimmung der Lohnklasse diese Vergütung zu Grunde zu
legen.
i Der dem Kläger zu 1) gezahlte Wochenlohn von 27 . kann
aber als fester Lohn nicht angesehen werden, da er sich ver-
mindert, wenn Arbeitsstunden ausfallen.
Hiernach ist bei Bestimmung der Lohnklasse für die dem Kläger
zu gewährenden Beitragsmarken lediglich Ziffer 1 des genannten
Paragraphen massgebend, sodass Marken IV. Lohnklasse zu Recht
verwendet worden sind. Der Magistrat zu Berlin.
Der Magistrat zu Berlin ist also der Meinung des Herrn
Kreisgerichtsrats Dr. Hilse und des Bundes der Berliner
Buchdruckereibesitzer beigetreten. Der Landesversicherungs-
anstalt steht es nun zu, gegen die Entscheidung Berufung bei
der höheren Verwaltungsbehörde einzulegen und gleichzeitig
von dem Rechte Gebrauch zu machen, die Endentscheidung
durch das Reichsversicherungsamt zu fordern, und da die Frage
von grundsätzlicher Bedeutung ist, so dürfte das wahrscheinlich
auch geschehen.
Nr. 24
Eine Gutenberg-Postkarte
des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Zur Halbjahrtausendfeier unseres Altmeisters Gutenberg hat
Herr Friedrich Westermann in Braunschweig dem Deutschen
Buchdrucker-Verein eine in Farbendruck ausgeführte Künstlerpost-
karte gestiftet, die zum Besten der Unterstützungskasse des
Deutschen Buchdrucker-Vereins verkauft werden soll. Den
Entwurf zu dieser Karte hat der bekannte Künstler E. Doepler d. J.
geliefert und in diesem zeigt er eine ideale Frauengestalt, die sich
zu einer vor ihr stehenden Wiege wendet und zugleich aufwärts
auf die Inschrift deutet: „Es werde Licht“.
Die Karte zeichnet sich durch edle künstlerische Auffassung
und Ausführung aus. Sie ist in Buchdruck ausgeführt, wie das ja
dem Erfinder der Buchdruckerkunst entspricht. Sie ist ein „Wiegen“
druck, der sich hinsichtlich seiner Ausführung neben jedem der als
vorbildlich geltenden Wiegendrucke sehen lassen kann. Der Künstler
hat sich wegen der Personifikation Gutenberg’s, die ja mangels eines
authentischen Porträts immer nur Phantasiewerk sein kann, nicht
den Kopf zerbrochen, sondern er zeigt uns Gutenberg in edler
Realistik so, wie er sich den Seinen an seinem Geburtstage wirklich
präsentiert hat. Besser aber noch wird man sich in der Wiege
die eben zur Welt gekommene Buchdruckerkunst zu denken haben,
deren welterlösende und weltbewegende Bedeutung der an die
Wiege tretende Genius der Menschheit ankündigt, indem er auf die
Inschrift hinweist: „Es werde Licht“.
Eine echte Künstlerkarte das, die bei ihren künstlerischen Formen
auch etwas denken lässt.
In Anbetracht ihres guten Zweckes kann man die Karte füglich
auch als eine Wohlthätigkeitspostkarte bezeichnen, die einem edlen
Zweck in der Gemeinschaft der Jünger Gutenberg’s zu dienen
bestimmt ist. In Anbetracht dieses edlen Zweckes, wie auch um
ihrer selbst willen verdient sie die weiteste Verbreitung, und diese
ihr zu geben, das sollte vor allem die Aufgabe der Mitglieder des
Deutschen Buchdrucker-Vereins sein. Wir hoffen also keine Fehl-
bitte zu thun, wenn wir die Mitglieder, und namentlich die Kassenmit-
glieder, Prinzipale wie Gehilfen, des Deutschen Buchdrucker-Vereins
auffordern, die Karte recht zahlreich zu bestellen und in ihren Be-
kanntenkreisen zu verbreiten. Sie ist zum Preise von 10 Pf. pro
Stück von der Geschäftsstelle des Deutschen Buchdrucker-Vereins
in Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, zu beziehen und auf
Wunsch wird sie auch zum Preise von 25 Pf. von Mainz aus, mit
dem Poststempel des 24. Juni 1900 versehen, zugestellt werden.
4
Die Entwickelung des Zeitungswesens
in Griechenland.
Von Jos. M. Stevens, München.
Nachdruck vom Verfasser verboten.
Interessant ist es immerhin, wenn von Zeit zu Zeit aus Be-
richten und Statistiken zu ersehen ist, welchen Aufschwung das
gesamte Zeitungswesen in einem bestimmten Zeitraume ge-
macht hat. Bislang musste jederzeit konstatiert werden, dass die
gefürchtete Grossmacht, die Presse, unentwegt vorwärtsschreitet und
nur Erfolge zu verzeichnen sind. Doch nicht nur das Zeitungswesen
in seiner Gesamtheit bietet interessante Einzelheiten, nein, auch die
Entwickelung und der Fortschritt dieses Erwerbszweiges in be-
stimmt abgegrenzten Ländern und Gebieten legt beredtes
Zeugnis von der Bedeutsamkeit der Presse ab. Eine soeben vom
Ministerium des Innern in Athen herausgegebene amtliche Dar-
stellung über das Zeitungswesen veranlasst mich zu einer kurzen
Betrachtung über die Entwickelungsgeschichte des Zeitungswesens
in Griechenland.
Die erste Zeitung in griechischer Sprache war der 1784 in
Korfu erschienene „Logios Hermes“. Darauf folgte die erste
periodische Schrift in neugriechischer Sprache „Ephemeris“,
welche in Wien erschien (1791—1798) und von Markidis Pulios
herausgegeben wurde. 1810 erschien ebenfalls in Wien der
„Telegraphos“ von Alexandridis und 1811 der „Logios Hermes“
von Anthimos Gazis. |
Das erste politische Blatt im eigentlichen Griechenland war
die 1821 im Mesolongion handschriftlich publizierte „Ephe-
meris Aitolike“, als deren Gegenstück der zu gleicher Zeit in
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
261
Agrinion auch handschriftlich erscheinende „Ageloos“ betrachtet
werden darf. Dritte in der chronologischen Reihe und erste
gedruckte politische Zeitung ist die 1821 in Kalamata
herausgegebene „Hellenike Salpinx“ („Hellenische Trompete“).
Bis 1833 erschienen eine Reihe politischer Zeitungen, welche
jedoch, als die Kautionsforderung an sie herantrat, ihr Erscheinen
einstellen mussten. Nur kurze Zeit, ein Jahr ungefähr, dauerte
die Krisis; bereits 1834 erstanden wieder einige Zeitungen, darunter
als Regierungsblatt in griechischer und französischer Ausgabe der
„Soter“ (Retter) oder „Sauveur“, dem die „Athena“ als Oppo-
sitionsblatt der nationalen Partei gegenübertrat.
Das erste wissenschaftliche Blatt im eigentlichen Griechen-
land war die „Aiginaia“, seit 1831 zu Aegina von Mustoridis
und Kokkonis herausgegeben. Wissenschaftlichen Charakter
trug der 1848 von Argyriadis herausgegebene „Philologikos
Eunekdemos“, einen mehr belletristischen die 1847—1854 heraus-
gegebene „Euterpen“ und die 1851 begonnene und 1873 ein-
gegangene „Nea Pandoran“. 1852 trat noch die „Ephhemeris
ton Matheton“ hinzu, welche seit 1856 „Ton Philomathon“
hiess und 1877 einging. Uberhaupt regte es sich seit 1834 allent-
halben in Griechenland im Zeitungswesen, an allen wichtigen
Punkten Griechenlands erschienen Tages- und Wochenblätter, die
jedoch zum grössten Teil nur ein recht kurzes Dasein fristeten.
Die gegenwärtige politische Presse in Griechenland ist
mit wenigen Ausnahmen („Akropolis“, „Asty“, „Neologos“,
„Telegraphos“ u. a.) unbedeutend, aber ziemlich zahlreich.
Während des Jahres 1892 erschienen in Griechenland im ganzen
131 periodische Schriften, darunter 92 politische, und eine in
französischer Sprache, „Messager d'Athenes“.
Die soeben erschienene amtliche Darstellung des Ministeriums
des Innern weist wiederum einen bedeutenden Fortschritt des
griechischen Zeitungswesens seit 1892 auf.
Heute besitzt Griechenland 160 Tageszeitungen und periodisch
erscheinende Zeitschriften verschiedenen Inhalts. Bei einem augen-
blicklichen Bevölkerungszustand von etwa 2,5 Millionen Einwohnern
kommt mithin eine Zeitung oder periodische Zeitschrift auf 15850
Seelen. Die Tagesauflage der grössten Zeitungen überschreitet
nicht 10000 Blätter. Hinsichtlich des Formates stehen heute die
„Akropolis“ und die „Asty“ (64:46 cm) obenan; das kleinste
Format hat die „Mikra Ephemeris“ von Larissa (17:12), die
meisten Zeitungen, nämlich 151, sind natürlich griechisch ge-
schrieben, darunter 7 im Volksdialekt oder in Versen. Franzö-
sisch sind 3 geschrieben, französisch undgriechisch 4, deutsch
ist nur eine periodische Zeitschrift, nämlich die Mitteilungen des
deutschen archäologischen Instituts. Die meisten Zeitungen und
Zeitschriften (68) erscheinen in Athen, 11 in Korfu, 8 in Smyrna
u.s. w. Was den Inhalt anlangt, so sind 91 politische Zeitungen,
19 politisch und litterarisch zugleich.
Auch in Griechenland erobert sich die Presse langsam aber
sicher das Feld! — — —
Ki
Vereinsleben.
-r. Berlin, 2. Juni. In einigen kurzen aber prägnanten Sätzen
haben die Berliner Buchdruckereibesitzer auf Anregung des Bundes
und der Freien Vereinigung in einem Zirkular dem grossen
Publikum Kenntnis gegeben von einer am 1. Juni in Kraft getretenen
Erhöhung der Lieferungspreise um etwa 10 Prozent für
Satz und Druck sowie für Papier nach dem jeweiligen Marktpreise.
Das mit gleichem Wortlaut an alle an dem Vorgehen beteiligten
Druckereien gelieferte Zirkular wurde von 171 Firmen, darunter
fast ausnahmslos alle bedeutenderen Betriebe, unterzeichnet; es wird
voraussichtlich auch diejenigen Druckereien, welche ihre Unter-
schrift bisher nicht gegeben haben, veranlassen, den Zeitverhält-
nissen Rechnung zu tragen und die das Interesse der Allgemeinheit
fördernden Bestrebungen nicht durch selbstsüchtige Ausnutzung
der Verhältnisse zu durchkreuzen. Das Standesbewusstsein, das den
Angehörigen anderer Gewerbe bei ähnlichen Vorgängen zum Er-
folge verholfen hat, wird voraussichtlich auch bei den Berliner
Buchdruckereibesitzern, die sich der Sache noch nicht angeschlossen
haben, vorhanden sein.
* Dresden. Die Innung Dresdner Buchdruckereibesitzer
wird die Erinnerung an die 500jährige Wiederkehr des Ge-
burtstages des Altmeisters Gutenberg am 1. Juli, vormittags
11 Uhr, durch einen Festaktus im Saale des Vereinshauses
ar
x
Nr. 24
262 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
(Zinzendorfstrasse) feiern und hierzu die Behörden, berufsverwandte
Vereine und die Angehörigen des Buchdruckgewerbes einladen.
Die Festrede hat Herr Pfarrer Blanckmeister übernommen. Zum
Zwecke einer bleibenden Erinnerung soll im Aktus eine der weiteren
Ausbildung der Lehrlinge dienende Stiftung beurkundet werden,
für die jetzt schon Einzelbeiträge von 100 bis 1000 o% gezeichnet
worden sind.
* Hamburg. Am 10. Mai hielt die Buchdrucker-Innung zu
Hamburg (Zwangsinnung) eine Versammlung ab, die von
67 Mitgliedern besucht war und vom Vorsitzenden Herrn Ferd.
Wulff geleitet wurde. Der Herr Vorsitzende teilte zunächst das
Ableben des Herr E. D. J. Ackermann, des ältesten Buchdrucker-
prinzipals Hamburgs mit, der am 5. Mai im Alter von 81 Jahren
gestorben ist, und die Versammlung ehrte sein Andenken durch
Erheben von den Sitzen. Alsdann gab der Herr Vorsitzende bekannt,
dass sich die Herren Krohss und Wegener zur Aufnahme gemeldet
haben, und erwähnte ferner, dass Herr E. Christians sein 25jähriges
Geschäftsjubiläum und das 160jährige Bestehen der Druckerei
(vormals J. J. S. Wörmer jun.) gefeiert und die Innung ihre
Glückwünsche dem Jubilar durch eine Blumenspende übermittelt
habe; auch Herr Ferd. Schlotke feierte in Berlin sein goldenes
Berufsjubiläum und wurde von der Innung auf telegraphischem
Wege beglückwünscht. Nach Mitteilung verschiedener Eingänge
wurde sodann zum 2. Punkte der Tagesordnung der Antrag des
Vorstandes auf Ermässigung der Strafen für Fehlen in der Ver-
sammlung auf 1 cM. bez. 50 A provisorisch einstimmig genehmigt.
Zu Punkt 3 gelangte ein Antrag des Schulausschusses zur Beratung:
„Für unentschuldigtes Fehlen beim Unterricht ist beim ersten Mal
eine Strafe von 50 A zu zahlen, bei jedem ferneren Fehlen erhöht
sich die Strafe um 50 A bis zu 3 , für jeden einzelnen Fall.
Über die Zulässigkeit der Entschuldigung entscheidet der Schul-
ausschuss. Die Strafe wird von dem Prinzipal des Lehrlings ein-
gezogen, welcher dieselbe von dem zu zahlenden Wochengelde in
Abzug bringen darf.“ Der Antrag wurde nach längerer Debatte
mit dem Zusatze angenommen „falls ein Verschulden des Lehrlings
vorliegt.“ Die Wahlen zum Schulausschusse ergaben die Wieder-
wahl der Herren H. Michaelis, Fritz Jeve und A. Preilipper. Darauf
wurde die Wahl von 12 Schulpflegern vorgenommen. Ein Antrag
des Herrn J. H. Hillers, vor und während der Versammlungen
das Rauchen im Versammlungssaale zu verbieten oder im Lokal
für genügende Entfernung des Rauches durch Ventilation Sorge
zu tragen, wurde nach einem Vorschlage des Herrn Lührs durch
den Beschluss erledigt, ein Gesuch um Beseitigung des Ubelstandes
der mangelnden Ventilation an den Innungsausschuss zu richten.
Ein Antrag des Herrn Oskar Stolze, betr. die Ubernahme von
Druckaufträgen seitens der Papiergrosshändler wurde zurück-
gestellt, da der Antragsteller wegen Erkrankung nicht anwesend
war. Hierauf gelangte die Angelegenheit der Veranstaltung einer
Gutenbergfeier in Hamburg zur Verhandlung. Da der Vor-
sitzende der für dieselbe s. Z. gewählten Kommission Herr Rade-
macher, sein Amt plötzlich niedergelegt hatte, auch in der Ver-
sammlung nicht erschienen war, erstattete der Vorsitzende Herr
Wulff einen kurzen Bericht über die bisherige Entwickelung der
Angelegenheit. Aus diesem Bericht und der geführten Debatte
wurde ersichtlich, dass die Innung aus verschiedenen Gründen,
worunter der, die nationale Gutenbergfeier nicht zu beeinträchtigen,
mit der wichtigste war, in die Lage gekommen ist, von der ge-
planten offiziellen Feier abzusehen. Die Versammlung fasste deshalb
in diesem Sinne Beschluss und beschloss ferner, an Stelle der
geplanten grösseren eine mehr interne Gutenbergfeier abzuhalten.
Zur Durchführung derselben wurde eine Kommission von fünf
Mitgliedern gewählt. Zum Schlusse machte noch Herr Lührs be-
kannt, dass mit der nächsten Einladung ein vom Kunstgewerbe-
verein veranstaltetes Preisausschreiben für Entwürfe zu kaufmänni-
schen und gewerblichen Druckformularen den Mitgliedern zugestellt
wird; zu diesem Zweck sind von dem genannten Verein 1000 AM
für Preise ausgesetzt worden, sodass eine Beteiligung an der Preis-
bewerbung immerhin Erfolg verspricht; es werden daher auch die
Mitglieder der Innung ersucht, recht zahlreich daran teilzunehmen.
I. Hamburg. (Buchdruckerinnung [Zwangsinnung] zu
Hamburg.) Die letzten Versammlungen des Vorstandes und der
Mitglieder unsrer Innung zeigten angeregte Debatten, die haupt-
sächlich aus den Vorgängen entsprangen, die zum Aufgeben der
geplanten offiziellen Gutenbergfeier führten. Die Leser, die mit
Hamburger Verhältnissen vertraut sind, und deren sind gewiss nicht
wenige, wissen, dass der Hamburger für Feierlichkeiten, mögen sie
ernster oder freudiger Veranlassung entspringen, mit Freuden Opfer
bringt und bringen kann. So auch hier. Und es sollte dem Alt-
meister unserer Kunst speziell in unserer Hansestadt eine öffentliche
Feier bereitet werden, nicht allein für die Angehörigen der Innung,
sondern für alle, die Gutenberg als den grössten Förderer von
Bildung und Wissenschaft chren. Alles nahm den schönsten Ver-
lauf. Der Senat und Bürgerschaft sagten ihre Beteiligung zu.
Bürgermeister Dr. Hachmann versprach, die Gedächtnisrede zu
halten und übernahm mit dem Senator Holthusen das Ehren-
präsidium. Damit war der Feier von vornherein der offizielle
Charakter verliehen. Das Festkomitee, an dessen Spitze Kollege
Rademacher stand, arbeitete rastlos und hatte gut arbeiten, denn
in Bezug auf den sonst immer so dunklen Punkt, den Geldpunkt,
wären ihm keine Grenzen gesteckt gewesen. Da überraschte
Kollege Rademacher den Vorstand plötzlich durch die Mitteilung,
dass er sein Amt niederlegen müsse, weil ihm vom Bürgermeister
in Mainz eine Einladung zu der dortigen Feier zugegangen sei.
(Wie wohl die meisten Kollegen in ganz Deutschland, sind die
sämtlichen hiesigen Innungsmitglicder ebenfalls eingeladen.) In
der nach dieser Mitteilung abgehaltenen Mitgliederversammlung
erregte die Bekanntgabe allgemeine Aufregung umsomehr, als
Herr Rademacher es nicht für gut befunden hatte, zu erscheinen,
um seine Gründe darzulegen, die ihn zur Niederlegung seines
Mandats veranlasst haben. Da unter den vorliegenden Umständen
von der Feier Abstand genommen werden musste, wurden in der
Versammlung viele tadelnde Stimmen laut, die besonders betonten,
dass die Innung, die Kommission und der Vorstand in eine höchst
schwierige Lage gebracht worden waren. Der peinlichste Auftrag
Del den Kollegen Wulff und Persiehl zu, die es übernahmen,
die Ehrenpräsidenten von der veränderten Sachlage in Kenntnis
zu setzen. Speziell der Herr Bürgermeister Dr. Hachnann sprach
sein lebhaftes Bedauern aus, da er so gern die Verdienste des
Schöpfers der Buchdruckerkunst in öffentlicher Rede gefeiert hätte.
Man darf den Worten des Herrn Wulf wohl glauben, der den
Weg nach dem Rathause zur Erledigung dieses Auftrages eine
via mala nannte. Dank dem guten Einvernehmen zwischen
Hamburgs Bürgern und den Spitzen der Staatsgewalt machten
auch hier die Herren vom Senat einen Unterschied zwischen Boten
und Botschaft. Stillschweigend kann die Hamburger Innung über
das Fest ihres Altmeisters aber nicht hinweggehen und cs wurde des-
halb unterm 10. Mai eine Kommission ernannt, bestehend aus den
Kollegen Inspektor Bruns, Ad. Friedländer, G. Grünwaldt,
R. Kuncke und Th. Krüger, die eine interne Feier in die Wege
leiten soll. Dass die rechten Männer getroffen waren, das be-
weist der Bericht, den Kollege Krüger in der Sitzung am
7. Juni erstattete. „Dank dem grossartigen Entgegenkommen
aller Innungsmitglieder haben wir über heidenmässig viel Geld
zu verfügen“, lautete der Anfang des Berichtes, und „wir werden
den Teilnehmern eine Feier bereiten, würdig dem altbewährten
Rufe unserer Innung, ein Fest, dessen wir uns weder vor den
hiesigen, noch vor den auswärtigen Fachgenossen zu schämen
brauchen“, so lautete der Schluss. Der Kommission wurden aus
der Innungskasse noch 1000 ¼ zur Verfügung gestellt. Ebenso
wurden 200 , für das Mainzer „Gutenberg-Museum“ bewilligt
und die Kollegen Wulff, Hollmann und Jeve zu Delegierten er-
nannt, die als offizielle Vertreter der Hamburger Innung in Mainz
einen Kranz mit den Farben unserer Vaterstadt niederlegen
sollen. — Von der Beschlussfassung der letzten Innungsversammlung
dürfte noch hervorzuheben sein, dass der Vorstand beauftragt
wurde, eine Kundgebung in den öffentlichen Blättern zu erlassen,
in der dem Publikum angezeigt wird, dass im Hinblick auf die
Preissteigerungen für Material, Papier u. s. w. eine Preiserhöhung
für Drucksachen eintreten wird. Dasselbe soll vom Vorstand in
einem Zirkular gesagt werden, von dem den Mitgliedern eine be-
liebige Anzahl zur Verfügung gestellt wird zum Versand an die
Kundschaft. Ebenso wurde der Vorstand beauftragt, ein Gesuch
an die Behörden zu richten, bei Submissionen über Drucksachen
nur Buchdruckereien des Hamburger Gebietes zuzulassen.
$
Sprechsaal.
-r. Berlin, 9. Juni. Zu der vom Verein Berliner Buch-
drucker und Schriftgiesser zum 17. Juni im Zirkus Schumann
veranstalteten Gutenbergfeier wird die hiesige Stadtverordneten-
Versammlung die Herren Barth, Bracke, Frick, Dr. Gerstenberg
Nr. 24
und Rosenow als Abordnung entsenden. Bei der Feier selbst er-
folgt nach einer musikalischen Einleitung die Begrüssung durch
den Vereinsvorsitzenden, sodann ein von Heinrich Hardt verfasster
Festprolog; der zweite Teil des Programms bringt die Festrede
des Herrn Dr. Rudolf Steiner, der dritte Teil das von Herrn Paul
Schliebs verfasste Festspiel „Gutenbergs Traum“. Dazwischen
wechseln musikalische Darbietungen des Berliner Sinfonie-Orchesters
mit Gesang-Vorträgen des aus Mitgliedern des Vereins gebildeten
Gesangvereins Typographia ab. Die Eintrittskarten werden beim
Betreten des Festraumes gegen auszulosende Platzkarten umgetauscht.
* Leipzig. Herr Friedrich Wilhelm Siegert, Metteur bei der
Firma Bernhard Tauchnitz hierselbst, der vor kurzem sein 50 jähriges
Berufsjubiläum feierte, wurde von Sr. Maj. dem König das All-
gemeine Ehrenzeichen verliehen und am 9. Juni von Herrn
Oberbürgermeister Dr. Tröndlin an Ratsstelle mit einer Ansprache
überreicht, in der derselbe nicht nur der 44 jährigen treuen Dienste,
die Herr Siegert der Firma Bernhard Tauchnitz leistete, sondern
auch seines hingebenden und erspriesslichen Wirkens im Unter-
stützungskassenwesen der Buchdrucker Leipzigs sowie als lang-
jähriger Armenpfleger ehrend gedachte.
S. Magdeburg. Eine grössere Gutenbergausstellung veran-
staltet hierselbst die Graphische Gesellschaft zu Magdeburg
anlässlich der 500. Wiederkehr des Namenstages Johannes Guten-
berg’s. Dieselbe findet im städtischen Museum statt, wird voraus-
sichtlich am 23. Juni, nachmittags 4 Uhr offiziell eröffnet und
dauert bis zum 1. Juli einschliesslich. Nach den bisher einge-
gangenen Zusagen verspricht die Ausstellung ebenso interessant
wie lehrreich zu werden.
F. A. Mainz. (Gutenbergfeier.) Unsere Stadt rüstet sich
mit allen Kräften für das Fest, das sie in den Tagen vom 23.— 26. Juni
zu Ehren Gutenberg’s glanzvoll zu feiern gedenkt. Die Ausschüsse
sind in emsiger Thätigkeit für die Empfangsfeierlichkeiten, die
Festakte, den grossen historischen Festzug, die Rheinfahrt und die
sonstigen Veranstaltungen. Uberall herrscht Opferwilligkeit, und
so wird die alte Feststadt am Rhein die grosse kulturhistorische
That, die aus ihren Mauern hervorging, würdig und ehrenvoll
feiern. Einen wesentlichen, für die Jünger und Verehrer der
Druckkunst, aber auch für die Allgemeinheit besonders interessanten
Teil des Festes wird die grosse typographische Ausstellung
bilden, die in den schönen Räumen des kurfürstlichen Schlosses
für etwa 3 bis 4 Wochen geöffnet sein wird. Eine grosse Zahl
der ersten und angesehensten Firmen Deutschlands und Osterreich-
Ungarns hatte sich sofort in dankenswerter Weise bereit erklärt,
die Ausstellung zu beschicken; sie werden glänzend vertreten sein.
Aber auch aus dem Ausland, aus Frankreich, Russland, Italien,
der Schweiz, England u. s. w. sind zahlreiche und hervorragende
Werke eingegangen. Besonders hervorzuheben möchte die Be-
teiligung der Staatsdruckereien in Berlin, Wien, Paris, St. Peters-
burg und Lissabon sowie anderer berühmter Institute sein. Mit
den Erzeugnissen des Typendruckes und der Buchkunst verbindet
sich die Ausstellung der graphischen Künste, die durch die
neueren Verfahren des Holzschnitts, der Heliogravüre, des Farben-
drucks, der Zinkätzung, Algraphie u. s. w. einen so gewaltigen
Aufschwung genommen haben. Auch andere Zweige des Buchgewerbes
(Schriftgiesserei, moderne Bucheinbände u. s. w.) werden vertreten
sein. Dieser Teil der Ausstellung wird in dem grossen Akademie-
saal und dem angrenzenden weissen und roten Saal des Schlosses
untergebracht werden, während die historische Abteilung in
den Räumen der Stadtbibliothek zur Auslage kommt. Auch hier
ist das ausserordentliche Entgegenkommen der Staats-, Universitäts-
und anderer Bibliotheken und Anstalten sowie von Antiquaren und
Privaten dankbar anzuerkennen, womit sie bereitwillig zu Ehren der
grossen Erfindung Schätze allerersten Ranges für die Ausstellung
zur Verfügung gestellt haben, die sonst wohl noch nie abgegeben
worden sind. Selbst die Staatsregierung von Montenegro wird den
ältesten Druck aus der ersten slawisch-zyrillischen Buchdruckerei
durch einen besonderen Beamten hierher zur Ausstellung bringen
lassen. Infolge dieser allseitigen Unterstützung wird, im Verein
mit dem in Mainz selbst vorhandenen Material, die Mainzer
Gutenbergausstellung die Entwicklung der Druckkunst von ihren
Anfängen bis zur Neuzeit in grossartiger Weise veranschaulichen
und etwas ganz Besonderes bieten. — In den Parterreräumen des
Schlosses wird eine Auswahl der neuesten Druck- und Setzmaschinen
aufgestellt werden. — Diejenigen Besucher der Mainzer Festlich-
keiten, welche gruppenweise an einem bestimmten Tage
die Reise antreten, wollen die Zahl der Teilnehmer sowie den Tag
und Ort der Abreise umgehend dem Wohnungs- und Empfangs-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
263
ausschuss (Vorsitzender Herr Konsul Felmer) mitteilen, damit
derselbe in der Lage ist, durch Vermittelung der Eisenbahndirektion
Mainz direkte Wagen vom Abgangsorte nach Mainz einstellen
zu lassen.
* Moers. Auf 25 Jahre treuer Arbeitin demselben Geschäfte sah
am 1. Juni der Faktor der J. G. Eckner’schen Buchdruckerei, Herr
Peter Achten, zurück. Zu Anfang des Jahres 1865 als Lehrling in
das Geschäft eingetreten, verblieb er nach beendeter Lehrzeit noch
etwa 5 Jahre als [Gehilfe in demselben, worauf er für ungefähr
2 Jahre zur weiteren Ausbildung auswärts Kondition nahm. Am
31. Mai 1875 kehrte Herr Achten sodann wieder in das Eckner’sche
Geschäft nach Moers zurück, in welchem er, nachher als Faktor,
ununterbrochen bis zum heutigen Tage thätig gewesen ist, allen
Angestellten stets als ein Muster rastlosen Fleisses und treuester
Pflichterfüllung voranleuchtend. Die Firma J. @. Eckner bereitete
dem Jubilar zu seinem Ehrentage eine schöne Gedenkfeier im
Kreise des gesamten Geschäftspersonals und brachte ihm durch
Überreichung eines sinnigen Ehrengeschenkes zum Ausdruck, wie
sehr sie die treuen Dienste ihres langjährigen Mitarbeiters zu
schätzen weiss.
* München. (500jährige Geburtsfeier Johannes Guten-
berg’s) Wie anderwärts, rüstet man sich auch hier, um die
500jährige Gedenkfeier der Geburt des Erfinders der Buchdruck-
kunst, Johannes Gutenberg, festlich zu begehen. Seit längerem
schon ist ein Komitee, bestehend aus Vertretern der Buchdruckerei-
besitzer und Gehilfen, in Thätigkeit, um eine des grossen Meisters
würdige und der Stadt München entsprechende Feier vorzubereiten,
und hat nunmehr die Grundzüge des Programms festgelegt. Darnach
soll am Sonnabend, den 23. Juni, abends im Münchener Kindlkeller
ein grosses Kellerfest mit Regimentsmusik stattfinden, bei welchem
auch der Männergesangverein Typographia und der Vergnügungs-
verein Gutenberg mitwirken werden, und welches durch eine Fest-
rede, sowie durch die Aufführung eines Festspiels verherrlicht
werden wird. Ferner hat sich auf Anregung der Typographischen
Gesellschaft München schon vor Monaten ein Komitee gebildet, in
welches der Verein Münchener Buchdruckereibesitzer, der Verein
Münchener Faktore und die genannte Gesellschaft Vertreter ab-
ordneten, und welches die Veranstaltung einer Buchdruck-
ausstellung in die Hand nahm. Dieselbe wird im Anschluss an
das Kellerfest am Sonntag, den 24. Juni (Johannistag), eröffnet
werden und acht Tage, bis Sonntag den 1. Juli, dauern. Der
Magistrat München hat in dankenswerter Bereitwilligkeit den
alten Rathaussaal zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt, Die
Buchdruckausstellung soll ein übersichtliches und möglichst er-
schöpfendes Bild des gegenwärtigen Standes der Buchdruckkunst
in München bieten, weshalb nur solche Erzeugnisse der Buchdruck-
presse, welche in München hergestellt sind, zur Ausstellung gelangen
werden, und soll ferner durch Vorführung mustergültiger und
kunstgemäss ausgeführter Druckarbeiten Geschmack und Verständnis
für gediegene Druckausstattung zu wecken und zu heben suchen.
Zu diesem Behufe sollen die einzelnen Zweige des Buchdruck-
gewerbes, in Gruppen eingeteilt, ausgestellt werden, und zwar der
Buchdruck im engeren Sinne, der Zeitungsdruck, der Accidenzdruck,
der Illustrationsdruck, insbesondere der ınoderne farbige Illustrations-
druck, ferner die Xylographie und Zinkographie. Dabei soll jede
Art von Reklame oder Geschäftsempfehlung ausgeschlossen sein,
auch kein firmenweises Ausstellen stattfinden. Ein Eintrittsgeld
wird von den Besuchern nicht erhoben, die sämtlichen Kosten des
Unternehmens tragen die drei veranstaltenden Korporationen. Die
ältesten Denkmäler der Buchdruckkunst, Werke von Gutenberg
selbst und seiner Schüler und Nachfolger wird die Direktion der
Kgl. Hof- und Staatsbibliothek in der bereits im dortigen Aus-
stellungssaale eröffneten historischen Ausstellung zur Anschauung
bringen und insbesondere Werke der ersten Münchener und baye-
rischen Drucker, darunter das erste in München 1482 gedruckte
Buch, ausstellen. Auch wird am 29. Juni, dem Peter- und Pauls-
tage, diese Ausstellung ausnahmsweise lediglich für die Angehörigen
des Buchdruckgewerbes geöffnet sein, welche sich korporativ dort
einfinden werden und wobei der Sekretär an der Kgl. Hof- und
Staatsbibliothek, Herr Dr. E. Freys, einen erläuternden und die
älteste Buchdruckergeschichte berührenden Vortrag halten wird.
Nach alledem ist zu ersehen, dass die Münchener Gutenbergfeier
in allen ihren Teilen eine hervorragende und denen anderer Druck-
städte ebenbürtige werden wird. |
St. München, (Jubiläum der Buchdruckerei Knorr & Hirth.)
Nicht eine „Nachfeier“, eine würdige Jubiläumsfeier selbst hätte
das Fest sein können, das Herr und Frau Thomas Knorr den
264 Zeitschrift für Doutschlands Buchdrucker Nr. 24
Jubilaren der Firma Knorr & Hirth und einer, allen Zweigen des
ausgedehnten Betriebes entnommenen Deputation gegeben haben.
In Nr. 9 hat die „Zeitschrift“ berichtet, dass die Firma Knorr &
Hirth am 16. Februar d. J. auf ein 25jähriges Bestehen zurück-
blicken konnte. Herr und Frau Knorr hatten nun den Geschäfts-
Jubilaren und der Gratulations-Deputation eine nachmalige Ehrung
zugedacht und sie auf Pfingstsonntag zu einer „ländlichen Nach-
feier“ in ihr Jagdhaus nach Petershausen eingeladen. Mit dem
Vormittagszuge 10,34 Uhr verliessen die Geladenen unter den
Klängen der Kapelle Rossmann den Centralbahnhof. Am Bahnhofe
Petershausen wurden sie von Herrn und Frau Knorr auf das liebens-
würdigste empfangen, von schöner Hand mit Festzeichen und
Blumenbouquets geschmückt und unter schneidigen Marschweisen
zunächst zu dem schön dekorierten Saale des Grosswirtes geleitet.
Hier erwartete die Gäste ein reiches Mahl. Nach dem ersten
Gange nahm Herr Knorr das Wort zu einer längeren Ansprache,
in welcher er der zurückliegenden 25 Jahre gedachte, die eine
Riesensumme von Arbeit, Sorge und Aufregungen gebracht, die
aber auch, dank der getreuen Zusammenarbeit, die Firma zu einem
ersten und angesehenen Institut gemacht haben. Stets das
Gute und Beste für unsere geliebte Vaterstadt, für unser
engeres Vaterland, sowie für das grosse herrliche Deutsche
Reich erstrebend, haben wir auch von allen Seiten stets An-
erkennung und Aufmunterung erfahren. Und auch in Zukunft soll
unsere Handlungsweise nur von ehrlicher und lauterer Überzeugung
geleitet sein. Das stürmisch aufgenommene Hoch des Herrn Knorr
galt dem verständnisvollen Zusammenwirken, „diesem guten Geist,
der bis jetzt so sichtbar über uns alle gewaltet, und dem Wohl
aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Unternehmens und ihrer
Angehörigen.“ Herr Expeditionsvorstand Franz Schuster sprach
den Dank der Jubilare für die neue Ehrung aus; er brachte sein
Hoch den Festgebern, Herrn und Frau Thomas Knorr und Herrn
Dr. Hirth mit Familie. Herr Geschäftsführer Helfreich entledigte
sich dieser Dankespflicht namens derjenigen, die zwar noch keine
Jubilare sind, die es aber im Dienste der Firma zu werden hoffen.
— Herr Dr. Hirth betonte das Zusammentreffen des 25 jährigen
Jubiläums der Firma Knorr & Hirth mit der 500 jährigen Ge-
burtstagsfeier des Erfinders der Buchdruckerkunst, Johannes
Gutenberg, besprach die Entwickelung der schwarzen Kunst bis
auf unsere Zeit und glaubte der Firma Knorr & Hirth das Ver-
dienst zusprechen zu dürfen, dass auch sie manches dazu bei-
getragen habe, diese Kunst wieder auf ein höheres Niveau zu
bringen. Sein Toast galt den Fortschritten der Buch-
druckerkunst. — Herr Schriftsteller Vecchioni sprach über das
Zusammenwirken der Arbeiter mit dem Kopfe und derjenigen mit
der Hand in geistreicher Weise; sein Hoch galt der einträchtigen
Zusammenarbeit. — Herr Redakteur Dr. Trei: toastete in launigen
Worten auf die Damen und Herr Rechtsanwalt Dr. Bernstein in
prächtiger und humorvoller Weise auf die „Münchener Neuesten
Nachrichten“. — Nach dem Mahle wurde unter Vorantritt der
Musikkapelle zum Jagdhause des Herrn Knorr unter reger Anteil-
nahme der Dorfbewohner marschiert. In dem festlich geschmückten
Garten des Landhauses entfaltete sich nun ein buntes Treiben,
beim Kegelspiel, beim Schiessen mit Stutzen und Bogen wurden
hübsche Preise errungen. Dann folgten Gesellschaftsspiele, an
denen sich auch die Dorfjugend beteiligte. Auch mehrere photo-
graphische Aufnahmen wurden zum Andenken an die schönen
Stunden gemacht. Die Kapelle hatte ein gewähltes Musikprogramm
zusammengestellt und die einzelnen Nummern präcis zum Vortrag
gebracht. Es war nur allzu früh Abend geworden. Kräftige
Kanonenschläge zeigten den Beginn des Feuerwerks an, das vor
dem Garteneingange abgebrannt wurde. Auch „ganz Petershausen“
hatte sich dazu eingefunden und die braven Landleute sahen da
pyrotechnische Kunstleistungen, die selbst ein verwöhnter Städter
als ausgezeichnet und grossartig bezeichnen musste. Unter dem
Vorantritt der Musik und begleitet von Lampionträgern, begaben
sich schliesslich die Festteilnehmer zum Bahnhofe, von wo aus sie
ein von den Festgebern besorgter Extrazug in rascher Fahrt
nach München zurückbrachte. Ein erhebendes, von Wertschätzung
der Arbeit durchdrungenes Familienfest, das allen Teilnehmern
unvergessen bleiben wird, hatte sein Ende erreicht. Vor dem
Bahnhofe fand noch eine herzliche Ovation für die Festgeber statt.
* Osnabrück. Der Nestor der hiesigen Buchdrucker, Herr
Alexander Lieseche. beging am J. Juni sein 60jähriges Berufs-
Jubiläum. Der Jubilar trat am 1. Juni 1840 in die Buch-
druckerei J. Sittenfeld in Berlin als Setzerlehrling ein. Nach
beendeter fünfjähriger Lehrzeit blich er noch zwei Jahre in dem-
selben Etablissement und kam dann 1847 zu A. W. Hayn. Später
ging er nach Greifswald in die dortige Universitätsdruckerei, kehrte
aber bald wieder nach Berlin zurück und fand Beschäftigung in
der Decker’schen Oberhofbuchdruckerei. Aber schon um Weih-
nachten desselben Jahres kam er nach Hannover in die Druckerei
der „Zeitung für Norddeutschland“ und wurde hier im April 1849
Mitbegründer des Gutenbergbundes, jetzigen Lokalvereins Hannover.
Ostern 1850 ging Liesecke von Hannover fort und fand in der
Hänel'schen Hofbuchdruckerei in Magdeburg Stellung, die er
aber bald wieder verliess, um nach längerer Wanderschaft in der
Hofbuchdruckerei „Zum Gutenberg“ in Stuttgart Arbeit zu nehmen.
Doch nur kurze Zeit, dann zog er weiter gen Wien, wo ihm Be-
schäftigung in der in Temesvar (Ungarn) neu zu errichtenden
Filiale der Staatsdruckerei angeboten wurde, welche er annahm.
Hier gründete er 1850 mit den ungarischen Buchdruckerverein.
Nach einem Jahre trat er in Wien in Stellung, reiste hier aber
bald wieder ab und fand 1852 Stellung in der Reimer’schen
Druckerei in Berlin. Im Jahre 1856 kam er wieder nach Hannover
(Riemschneider). 1857 wurde er zum ersten Schriftführer, 1859
zum zweiten Vorsitzenden des Lokalvereins gewählt. Am 1. Januar
1860 wurde Liesecke Geschäftsführer des Telegraphischen Korre-
spondenzbüreaus in Bremen und am 1. Januar 1861 trat er als
Redakteur in die Redaktion der „Weserzeitung“ ein. 1864 siedelte
Liesecke nach Osnabrück über und gründete mit ihm gewährter
Unterstützung die damalige „Osnabrücker Zeitung“,. welche jedoch
schon im Juni 1866 einging. Es folgten dann verschiedene Zei-
tungen in seinem Verlage, so ein „Sonutagsblatt“, die „Amtlichen
Osnabrücker Anzeigen“, die „Osnabrücker Morgen-Zeitung“ und
im Jahre 1887 der jetzige „Osnabrücker Sonntagsbote“, dessen
Leitung nunmehr der zweitälteste Sohn des Jubilars übernommen
hat. — Die Prinzipale und Gehilfen des Bezirks liessen dem Jubilar
durch Kommissionen ihre Glückwünsche sowie ein wertvolles An-
gebinde, eine Majolikavase mit Majolikaständer, geschmückt mit
einer Fächerpalme, überreichen. Die Vase zeigt das in fünf Farben
prächtig ausgeführte Buchdruckerwappen, das Berliner und das
Osnabrücker Stadtwappen sowie die Widmung und die Jahres-
zahlen 1840—1890. Auf dem Ständer sind die Namen Berlin-
Osnabrück geschmackvoll angebracht. — Zahlreiche Telegramme
und Glückwünsche von Nah und Fern gingen dem Jubilar zu.
Z. Würzburg. (Gutenbergfeier.) Auch unsere Metropole des
kulturgeschichtlich so bedeutenden Frankenlandes wird die Halb-
Jahrtausendfeicr des Geburtstages unseres Altmeisters Gutenberg
würdig begehen. Die arbeitgebenden und arbeitnehmenden Berufs-
genossen des Würzburger Buchgewerbes haben sich in Gemeinschaft
mit Männern der Wissenschaft zusammengethan, um am 1. Juli
vormittags 11 Uhr einen akademischen Festakt zu Ehren
Gutenbergs zu veranstalten. Dank dem Entgegenkommen des
Senates der k. Universität wird dieser akademische Festakt am
würdigsten Orte und zwar in der Aula der k. Universität statt-
finden. Die Festrede hatte Herr k. Universitäts- Professor
Dr. Brenner (Germanist) die Güte zu übernehmen. Der Rector
magnificus der Universität, Herr k. Universitäts-Professor Dr. Hof-
meier, ist Ehren-Vorsitzender des Festausschusses. Demselben ge-
hören ferner an: Herr k. Universitäts-Oberbibliothekar Dr. Kerler
und als Vertreter der Buchdrucker Herr k. Kommerzienrat H. Stürtz
und Herr Schriftsetzer H. Hemmerich, als Vertreter der Buch-
händler Herr k. Hofbuchhändler Oscar Stahel und Herr Buch-
handlungsgehilfe Ewert. Ausser dieser akademischen Feier wird
die hiesige Gehilfenschaft am Abend vorber einen Kommers
veranstalten, bei welchem Herr k. Kreis-Archivar Göbl eine die
Geschichte der Buchdruckerkunst in Würzburg bebandelnde Fest-
rede halten wird. Am Sonntag vormittag, vor dem akademischen
Festakt, ist Besichtigung der Universitäts-Bibliothek, am
Nachmittag Gartenfest und abends Tanz vorgesehen. Zu diesen
Gehilfen-Festlichkeiten werden Einladungen ergehen und die
Prinzipale als Gäste erscheinen.
Wl
Ci
Kleine Mitteilungen.
Ein Gutenberg-Gedenkblatt in vorzüglicher Ausführung liegt uns
aus dem Verlage von F. Geisen-Kersting in Gr. Lichterfelde bei
Berlin vor. Es ist dies ein Gutenberg-Porträt nach der Mainzer
Kopie des verbrannten Strassburger Originals, in Bromsilberphoto-
graphie ausgeführt und auf Kupferdruckkarton aufgezogen, das
einen schönen Wandschmuck bildet. Das uns vosliegende Bild
Nr. 24
hat eine Kartongrösse von 85:46 cm und kostet 1 , Es sind
aber auch ein grösseres und ein kleineres Format zu 40 A bez.
2,50 , sowie Miniaturbilder zu 5 A pro Stück zu haben.
In der gleichen Ausführung giebt der Verlag auch Gedenkblätter
mit dem Mainzer Gutenbergdenkmal heraus.
Neuheiten von H. Berthold, A.-G. in Berlin. Von der genannten
Firma wurde ein sehr zart und fein ausgestattetes Queroktav-
heft herausgegeben, welches deren letzte Neuheiten enthält. Wir
finden da zu älteren Schriften der Firma eine ausgezeichnet prak-
tische Vorführung der Carola- Grotesk, ferner die fertig ge-
wordenen grösseren Grade zu der prächtigen Morris-Gotisch
und der schönen und klaren Antiquaschrift Lateinisch. Im
ganzen Umfange neu sind die schön geschnittene Kursiv zur
Lateinisch, eine neue Zirkularschrift im Groteskcharakter Secession
und die Einfassungen Graziella-Ornamente mit 80 und Alt-
deutsche Ranken- Ornamente mit 29 Figuren. Besondere
Aufmerksamkeit verdient hiervon die in den Graden Korpus, Cicero,
Tertia und Text (Petit und Doppelmittel befinden sich im Guss)
bemusterte Secession. Von lebendigen charakteristischen Formen,
kräftigem und doch leichtem und gefälligen Schnitt und klarem
Bilde, eignet sie sich vorzüglich für feinere Zirkulare, Karten u. s. w.
Die Altdeutschen Ranken-Ornamente passen sich dieser Schrift
vorzüglich an und bieten ebenso wie die Graziella-Ornamente eine
schätzenswerte Bereicherung des Ornamentmaterials für jede Druckerei.
Indem wir somit das Heft der Aufmerksamkeit der Kollegen
empfehlen, bemerken wir noch, dass die halbfette Lateinisch
sich im Guss und die halbfette Lateinisch-Kursiv sich im
Schnitt befinden.
Eine interessante Patententscheidung.
Kempewerk in Nürnberg reichte vor Jahresfrist beim
Kaiserl. Patentamt in Berlin ein Patentgesuch ein auf den neuen
Kraftschlüssel des bekannten „Combi“-Schliesszeuges. Das
Patentgesuch wurde zur Vorprüfung zugelassen, jedoch von einer
anderen Firma angefochten. Das Merkmal des Patentgesuches ist
die Rautenform des Kraftschlüssels. Diese Rautenform gewährt
vollkommene Sicherheit beim Schliessen der Formen; der Schlüssel
führt sich von selbst ohne Stift und ohne Zwang, er fällt gewisser-
massen in sein eigenes Bett. Das Patentamt wies den Einspruch
der konkurrierenden Firma wie folgt zurück: „Das Wesen des
Anmeldungsgegenstandes besteht darin, dass sowohl der Schlüssel,
als auch · die entsprechende Form. im Schliesszeug die Form eines
stark verschobenen Quadrats (Rautenform) besitzt, während der
Gegenstand des betr. Gebrauchsmusters, nach welchem die nach
dem Einspruche offenkundig vorbenutzten Gegenstände hergestellt
sind, in seiner Zeichnung nur eine quadratische Offnung im Schliess-
zeuge erkennen lässt. Es liegt daher eine technische Ubereinstimmung
zwischen dem Anmeldungsgegenstande und dem Gebrauchsmuster
nicht vor, mithin konnte von der Feststellung der offenkundigen
Vorbenutzung abgesehen werden. Die Anmeldeabteilung schliesst
sich vielmehr der Einspruchserwiderung darin an, dass das Schliess-
zeug der vorliegenden Anmeldung eine erheblich stärkere Kraft-
entfaltung gestattet, wie das des entgegengehaltenen Gebrauchs-
musters, weil bei jenem der Widerstand gegen Formveränderung
durch Verschleiss günstiger ist. Es ist eine alte Erfahrung, dass
Schlüssel mit Vierkantköpfen sich leichter abnützen, und dieser
Übelstand scheint durch die rautenförmige Ausbildung fausser-
ordentlich gemildert zu sein.“ — Das Kempewerk erhielt das
nachgesuchte Reichspatent auf den Kraftschlüssel des „Combi“-
Schliesszeuges zuerkannt.
Wirkungsvoller Zierrat für das Buchdruckgewerbe und seine
Zweige. Der strebsamen Rudhardschen Giesserei in Offenbach
a. M., immer bereit, dem Buchdrucker gediegenes Ziermaterial zu
seinen Arbeiten für die Kundschaft zu bieten, ist das Jubiläums-
jahr 1900 Veranlassung gewesen, ihnen auch für ihren eigenen
Erwerbszweig und zur Jubiläumsfeier etwas durchaus Originelles,
künstlerisch Vollendetes und praktisch Brauchbares an Buch- und
Accidenzschmuck zu schaffen. Sie hat sich deshalb mit hervor-
ragenden Künstlern wie Professor Ad. M. Hildebrandt, J. Sattler,
Robert Engels u. a. in Verbindung gesetzt, und was diese an
modernen Entwürfen geschaffen haben, das ist von der Rudhard-
schen Giesserei in vorzüglicher Weise ausgeführt worden. So ist
denn ein reichhaltiges Ziermaterial entstanden, das von den zu
Zierleisten zusammenzusetzenden kleineren und grösseren Greifen
und den Buchdruckerwappen bis zu den prächtigen Sattler’schen
Gutenbergbildern künstlerisch modern und praktisch ist. Ganz
reizend sind auch die verschiedenen kleineren und grösseren
Vignettenbilder aus der Drucker-Werkstätte und der Bibliothek
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Die Maschinenfabrik
265
der Gutenbergschen Zeit und anderes mehr, sowie die Umrahmungen
zu verschiedenen der Vignetten. Die Gediegenheit und Schönheit
des neuen Rudhardschen typographischen Ziermaterials wird sicher-
lich im ganzen Gewerbe empfunden werden und somit auch die
verdiente Anerkennung finden.
Verstellbare Universal-Tische für Druckereien. Die Nutz-
barmachung eines verstellbaren und für den,Fall des Nichtge-
brauchs zusammenzuklappendenTisches für die so vielgestaltigen
Erfordernisse im Maschinen- und Setzersaal entspricht vorhandenem
Bedürfnis, und man muss sich eigentlich wundern, dass erst jetzt
ein derartiger, eigens für Druckereien geeigneter Tisch empfohlen
wird. Wohl haben Zeichner (Ingenieure, Architekten u. s. w.) schon
längst verstellbare Tische im Gebrauch; diese lassen aber doch
diejenige leichte Beweglichkeit und Festigkeit zu wünschen übrig,
die sie haben müssten, um sich in Buchdruckereien dauernd zu be-
währen. Man denke nur, dass ein solcher Tisch dienen soll als
Zeichen-, als Zurichte-, als Schreibtisch, als gelegentliche
Aushilfe beim Korrekturlesen, beim Umbrechen und zu man-
cherlei andern Arbeiten, die teils stehend,. teils sitzend verrichtet
werden müssen. Besonders wichtig erscheint der verstellbare Tisch
beim Zurichten von Illustrationen, wenn man ihn in jede den
Augen und Händen. passende Lage
bringen kann und er erforderlichen
Falls auch kleinen Raum bean-
sprucht. Beim Ausschneiden der
Illustrationen sind die in Drucke-
reien ohnehin schon sehr ausge-
nutzten Fensterplätze besonders ge-
sucht, und wenn man bedenkt, wie
der Maschinenmeister manchmal
am Fenster gekauert mit einem
Reissbrett auf den Knieen arbeiten
muss, so kann man es auch in ge- INN
sundheitlicher Beziehung nur gut-
heissen, wenn ein brauchbarer ver-
stellbarer Tisch auf den Markt
kommt. Das Maschinen- und Fach-
geschäft von Gustav Stein, Berlin
SO 26, empfiehlt einen verstellbaren Universaltisch D. R. P.
99708), der den oben dargelegten Gesichtspunkten Rechnung trägt und
der hier mit hoher, leicht schräg gelagerter Platte abgebildet ist.
Einige Griffe genügen, um die Tischplatte in solche Lage zu
bringen, dass man sich davor setzen kann, um etwa zu zeichnen.
Wiederum einige Griffe, und der Tisch hat wagerechte Platte, wie
zum Umbrechen und dergleichen Arbeiten erforderlich. Schliess-
lich wird das Gestell zusammengeklappt und in einen Winkel.
unter ein Regal gebracht, wo es nicht im Wege steht. Ausführ-
licheres enthalten die Prospekte der genannten Firma. Gj.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker. Das Tarif-Amt der
Deutschen Buchdrucker hatte u. a. auch bei dem Gross-
herzoglich Hessischen Ministerium des Innern in Darm-
stadt wegen Vergebung der Buchdruckarbeiten nur an tariftreue
Firmen petitioniert. Unterm 30. Mai ging dem Tarif-Amte nun
ein zustimmendes Antwortschreiben des Grossherzoglichen Mini-
steriums zu, welchem ausserdem folgender Erlass beigefügt war:
„Zu Str. M. d. I. III. 960. Betr. Vergebung staatlicher Buchdruck-
arbeiten. Darmstadt, am 19. Mai 1900. Das Grossherzog-
liche Ministerium des Innern ansämtlicheunterstehenden
Behörden. Wir haben beschlossen, Drucksachen, welche von uns
oder unseren Abteilungen an Privatfirmen vergeben werden, für
die Zukunft unter Voraussetzung ihrer Leistungsfähigkeit nur sol-
chen Firmen zu übertragen, welche den deutschen Buchdrucker-
tarif schriftlich anerkannt haben. Zur Unterstützung der von dem
Tarifverband verfolgten und als erspriesslich anzuerkennenden Be-
strebungen empfehlen wir Ihnen bei Vergebung Ihrer Drucksachen
ein gleiches Verfahren, soweit dies unter Berücksichtigung der am
Orte Ihres Amtssitzes etwa bestehenden Verhältnisse angängig oder
durchführbar erscheint. Den Grossherzoglichen Kreisämtern
bleibt überlassen, die ihnen unterstehenden Bürgermeistereien ent-
sprechend zu verständigen. Ein Verzeichnis der im Grossherzogtum
bestehenden Firmen, welche den deutschen Buchdruckertarif schrift-
lich anerkannt haben, liegt bei. Rothe.“
E
266 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 24
Geschäfts- und Personal-Nachrichten. 1900 er Gutenberglitteratur würdig einfügen kann, wurde insbesondere
für Buchdrucker verfasst. In handlichem Oktavformat, elegant
Geschäftsveränderungen. Die Firma J.C. Schwensen inEckern- kartoniert, bringt es auf Kunstdruckpapier 22 Abbildungen in
förde ist auf Herrn Buchdrucker Emil Schwensen daselbst über- feinster Autotypie von Gutenbergporträts, Gutenberghäusern, Guten-
gegangen. — Der Verlag der Mittelsächsischen Zeitung in Meissen bergdenkmälern, Gutenbergstatuen und Gutenbergbildern. Porträts,
(haber Herren Buchdrucker Ernst Robert Tharand und Gustav Häuser und Denkmäler von Fust und Schöffer schliessen sich er-
Ernst Jungnickel daselbst) hat in Weinböhla und Coswig Zweig- gänzend an, und einer Auswahl von Gedichten zum Lobe Guten-
niederlassungen errichtet. berg's folgt zum Schluss eine kurze Lebensbeschreibung von
Eingetragene Firmen. In Landsberg a. W. die Firma Der- | Friedrich König. Texte und Bilder fügen sich zu einem harmoni-
mieteel & Schmidt, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Paul | schen Ganzen zusammen. Es sollte daher dies Büchlein im Besitz
Dermietzel daselbst. — In Berlin die Firma „Berliner Morgenpost“, | keines Buchdruckers fehlen, zumal auch der mässige Preis die
Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Stammkapital 1250000 % Anschaffung sehr erleichtert.
Geschäftsführer sind die Herren Rechtsanwalt Hans Ullstein, Ver- S
lagsbuchhändler Louis Ullstein und Verlagsbuchhändler Dr. jur.
Franz Ullstein, sämtlich in Berlin. Anfrage.
Konkurseröffnung. Herr Friedrich Rudolph Joseph von Zabo- Kollegen, welche ihre Druckereiräume mit Asphaltbelag ver-
rowski, Inhaber einer Kolportagebuchhandlung und Druckerei in | sehen liessen, werden gebeten, die Erfahrungen, welche sie mit
Firma J. v. Zaborowski, Langewieren 6 und Balgebrückstrasse 14 demselben machten, an dieser Stelle kurz bekannt zu geben. Nament-
in Bremen am 6. Juni. Verwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Tebel- lich wäre es dem Schreiber dieses erwünscht, zu wissen, ob das
mann daselbst. r zrende Wirk f den Asphalt-
Konkursaufnebung. Handelsgesellschaft in Firma Sellmann & 1 Cf! a
Henne, Buchdruckerei in Leipzig am 31. Mai. B
Gestorben. In Konitz starb am 13. Mai Herr Buchdruckerei- Berichtigung. Die in Nr. 22, S. 243 erwähnte Versammlung
besitzer Th. Kämpf, Verleger des, Konitzer Tageblattes, 56 Jahre | von Zeitungsverlegern in Leipzig ist nicht von Herrn Günther-
alt. — In Leipzig starb am 5. Juni Herr Buchdruckereibesitzer Lommatzsch, sondern von Herrn Günther-Pegau geleitet worden.
Gustav Schmidt, 57 Jahre alt. | r 8
9 8 Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
| Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Bekanntmachung.
Litteratur. Der Arbeitsnachweis in Hamburg (Verwalter E. Müller,
Das Nottestament und das Privattestament des neuen Bürger- | Persiehl’s Buchdruckerei, Catharinenbrücke) ist wegen verweigerter
lichen Gesetzbuches sind vom Amtsgerichsrat Dr. Albanus zum | Kontrolle aus der Liste der tariftreuen Arbeitsnachweise gestrichen
Gegenstand einer in der Fassung und Durchführung für die | worden.
weitesten Volkskreise, sowie für die Gemeindevorsteher und Guts-
vorsteher berechneten Abhandlung gemacht worden, die im Als Prinzipalsvorsitzender für das Tarif-Schiedsgericht in
Kommissionsverlag von Reinhold Pabst in Delitzsch erschienen und | Dresden wurde Herr Otto Kühn (in Firma Otto Kühn & Co.) ge-
zum Preise von 1.20 A. zu beziehen ist. Der Verfasser erläutert | wählt. Prinzipalsseitig bei dem Schiedsgericht einzureichende
in derselben an Beispielen mit Anmerkungen auf das eingehendste | Klagen sind an den Prinzipalsvorsitzenden zu richten.
und verständlichste alles das, was bei den beiden Testamentsformen Berlin, 2. Juni 1900.
in den verschiedenen möglichen Fällen zu beobachten ist, und im Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Anhange gibt er dazu die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetz- Vorsitzende.
buches über die Erbfolge und die Testamentserrichtung und Voll-
streckung, sowie eine tabellarische Ubersicht der zu entrichtenden e
Gerichtskosten. Das Buch ist sowohl für die Orts- und Gutsvor- Tarif-Ausschuss „der EE Buchdrucker.
steher, wie für jeden, der ein Testament ohne Notar und Richter Jauk die Bekannt 50 des Tarif Amtes be-
errichten will, nicht minder auch für Leute, die in Testaments- Bezugnehmend auf die Bekann "ma gare Sé nr 3 III
angelegenheiten um Rat angegangen zu werden pflegen — und zu treffend Neuwahl ‚der Vertreter zum Tarif-Ausschuss im Kreise
diesen dürften nächst Lehrern und Geistlichen auch die Zeitungs- (Main), ersuche hierdurch alle in tariftreuen Druckereien arbeitende
redakteure gehören — von Wert, und dass dieser Wert auch er- Gehilfen des Kreises, mir bis zum 20. Juni d. J. Kandidaten zu
kannt wird, dafür spricht die Thatsache, dass von diesem Schrift- nennen, damit diese auf den Stimmzetteln vermerkt werden können.
chen bereits das 5. Tausend in der Vorbereitung begriffen ist. Es sind zu wählen: ein Gehilfenmitglied des Tarif-Ausschusses, ein
Gutenbergbuch. Festgabe für das Deutsche Volk zur 500jäh- Stellvertreter desselben, welche beide in Frankfurt a. M. wohnen
rigen Geburtstagsfeier des Erfinders der Buchdruckerkunst am müssen, und ein SE Stellverteter desselben, welcher in einem
24. Juni 1900 von Paul Goldschmidt. Mit 22 Abbildungen. Halle a. S., anderen Orte des Kreises III ansässig ist. ,
Graphische Verlagsanstalt P. Goldschmidt. Preis 1,50 cA. (1,60 M Frankfurt a. M., Wielandstr. 2, 3. Juni 1900.
franko). — Das vorliegende Schriftchen, das sich sowohl hinsichtlich Cari Dominé,
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seines Inhalts, wie hinsichtlich seiner Ausstattung der zahlreichen
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Nr. 25. = s Herausgegeben vom Deutschen. Buchdruoker-Verein. ea XII. Jahre.
Leipzig, 21. Juni 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 2578) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 c%, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 &
Einzelno Nummern 30 4. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14
Anzeigen: die dreigespaltone Petitzeile (61 mm breit) nase deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 4, n und -Gesuche
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| gebühren nach Übereinkunft, |
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> "Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë:
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Sektion H (Rheinland- Westfalen und Birkenfeld).
In Gemässheit des 832 des Genossenschaftsstatutes wird hier-
mit öffentlich bekannt gemacht, dass in der diesjährigen
sechszehnten ordentlichen Sektionsversammlung zu
Düsseldorf, am 12. d. M., folgende Herren zu Trägern der
Ehrenämter innerhalb der Sektion wieder- ‚bezw. neugewählt
worden sind und zwar
I. in den Bette mit der 1 vom
12. d. M. bis 30. September 1902, als Ersatzmann für
den mit Tod abgegangenen Eduard Lucas in Elberfeld: Otto
Grüttefien, Geschäftsführer der Bädeker'schen Buch- und
Kunsthandlung A. Martini & Grütefien G. m. b. H. zu
Elberfeld. 8
II. mit der Amtsdauer vom 1. oktober 1900 bis 30. Sep-
tember 1903: `
a) in den Sektionsvorstand als Mitglied: W
rat August Bagel zu Düsseldorf und als Ersatzmann:
Peter Francken, in Firma L.. Schwann zu Düsseldorf.
b) zu Delegierten zur Genossenschaftsversammlüng
als Delegierte:
1. J. B. Heimann zu Köln (Rhein), 2. Karl Voigtländer
zu Kreuznach, 3. Kommerzienrat Aug. Bagel zu Düssel-
dorf, 4. Anton Hüffer zu Münster in Westfalen, 5. Fridolin
Bachem zu Köln (Rhein), 6. Peter Francken zu Düssel-
dorf, 7. Gustav Baedeker zu Essen (Ruhr);
als Ersatz männer:
1. Robert Cramer zu Bochum, 2. Gustav Bruns zu
Minden, :3. Wilhelm Crüwell zu Dortmund, 4. Karl
Busch zu Wattenscheid, 5. Wilhelm Velhagen zu Biele-
feld, 6. Emil Griebsch zu Hamm in Westfalen, 7. Otto
Grüttefi en: zu Elberfeld.
c). zu Vertrauensmännern beziehungsweise Stell-
vertretern:
als Vertrauensmänner:
1. Albert: N in Firma Albert Jacobi & Co., Aachen.
—
Amtlicher Teil
2. Tos Brandts, Erkelenz. 3. Robert Becker, in Firma
M. Becker, Düren. 4. Johannes Schuth, Koblenz. 5. Philipp
Wohlleben, Kreuznach. 6. Philipp Ropp, Trarbach. 7. E. Doch, `
ner, Ahrweiler. 8. Karl Döring, Neuwied. 9. Gustav-
Jockwer jun., Düsseldorf. 10. Julius Krumm, in. Firma
Hermann Krumm, Remscheid. 11. Karl Niggemann, in
Firma Fr. Staats, Barmen. 12. Ernst Marks, Mühlheim
(Ruhr). 13. Karl Loos, in Firma F, H. Nieten, ‘Duisburg.
14. C. Schellmann, M.-Gladbach. 15. Franz Greven, Köln
(Rhein). 16. J. Heinrichs, Bergheim. 17.. Karl Haupt-
mann, in Firma P. Hauptmann, Bonn. 18. Karl Lugken,
Gummersbach. 19. P. Wingendorff, Mühlheim (Rhein).“
20. 4. Sonnenburg, Trier. 21. Fritz Maurer, St. Wendel.
22. R. Oesterreich, Bernkastel. 23. E. Griebsch, Hamm i.W..
24. W. Crone jun., Lüdenscheid. 26. Gustav Butz, Hageni. W.
26. Wilhelm Crüwell, Dortmund. 27. Gustav Bruns, in
Firma J. C. C. Bruns, Minden. 28. Ernst: Siedhof; Biele-
feld. 29. F. Quick, Warburg. 30. Siegismund Theissing, ,
in Firma Theissing’sche Buchhandlung, Münster i. W.
31. Julius Gottheil, Koésfeld. 32. J. Bremm, Ahaus.“
33. Walter‘ Münstermann in run Ss CES Mann,
| Gelsenkirchen. l
a Stellvertreter: ged
Josef Deterre, Aachen. 2. Jos. Flamm, Jülich.“
Si Robert Hamel, Düren. 4. Josef. ZDäiseh, .. Koblenz.
5. IV. Hösiermann, Birkenfeld; 6. Ç. F. Wieprecht, Kochem.
T. W. Ferrari, Mayen. 8. W. Dieckmann, Altenkirchen.
9. Jos. Kronenberg, in Firma H. Kronenberg’sche Druckerei,
Düsseldorf. 10. Dr. Ziegler, in Firma F. F. Ziegler sche
Buchdruckerei, Remscheid... 11. Pau! Friedericlis, in Firma
Z. L. Friederichs & Co., Elberfeld. 12. Hermann Blech,
Mühlheim (Ruhr). 18. T. Höffmann, Duisburg:. 14. Wilh.
| Hoster, M.:Gladbach. 15. Heinr. Theissing, in Firma.
H. Theissing, Köln. 16., Johann Martini, Brühl. 17. Peter,
Floss, Vorst. d. General-Anzeigers für Bonn und Umgeg.,
A.-G., Bonn. 18. A. Tillewein, Königswinter. 19. Cristian
ITlinger, B.-Gladbach. 20... Emmerich Herzig, Trier.
J
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
272
21. Heinrich Ziegler, Merzig.
23. Theodor Stein, in Firma H. R. Stein, Arnsberg. 24. Heinr.
Schneider, Siegen. 25. Ernst Quitmann, Hagen i. W.
26. Heinrich Lensing, in Firma Gebr. Lensing, Dortmund.
27. P. Leonardy, in Firma Leonardy & Co., Minden.
28. Johannes Mohn, Gütersloh. 29. Albert Pape, Pader-
born. 30. Richard Weglau, Vorstand der Westf. Vereins-
druckerei, Münster i. W. 31. J. Fleissig, Koesfeld.
32. Bernh. Scholten, Ibbenbüren. 33. F. Dienst, Gelsen-
kirchen. 4
III. Als Rechnungsprüfer zur Vorprüfung der Jahres-
rechnung auf 1900: Fridolin Bachem, Karl Anton Greven
und Alfred Neven Du Mont, sämtlich in Köln (Rhein).
22. Peter Plaum, Prüm. |
In der unmittelbar nach Schluss der Sektionsversammlung in
Düsseldorf abgehaltenen ordnungsmässig berufenen Sitzung des
Sektionsvorstandes wurde der Unterzeichnete J. B. Heimann
in Köln (Rhein) zum Vorsitzenden und Herr Karl Voigtländer in
Kreuznach zu dessen Stellvertreter für die Zeit vom 1. Oktober 1900
bis 30. September 1901 einstimmig wiedergewählt.
Köln (Rhein), den 13. Juni 1900.
Der Vorstand
der Sektion II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Heimann, Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Johannes Gutenberg zum Gedächtnisse.
Von Dr. Heinrich Heidenheimer,
Sckretär an der Mainzer Stadtbibliothek.
rls im Jahre 1469 die Regierung von Venedig dem
ersten Drucker in dieser Stadt, Johann von Speyer,
ein Privileg erteilte, besagte dieses in dem stolz
S einherschreitenden Amtsstile, welcher der die Meere
beherrschenden königlichen Lagunenstadt gemäss war: dass in
den 5 folgenden Jahren ganz und gar Niemand, wer es auch
sei, die genannte Kunst, Bücher zu drucken, in dieser be-
rühmten Stadt Venedig und ihrem Bezirke ausüben könne,
dies zu thun vermöge, oder wagen dürfe, als der Magister
Johannes“. Heute gedeihen auf dem Erdkreise tausende und
tausende von Werkstätten, in denen jeder Tüchtige frohen Sinnes
vermag, das Schwierigste als sein Bestes auf dem Schönheits-
gebiete zu geben, das Johannes Gutenberg der Welt gespendet hat.
Das Venetianer Privileg, vielleicht das erste Druckprivileg,
ist ein charakteristischer Ausdruck dafür, wie hoch die selt-
same „neue Kunst zu schreiben“ von den weltklugen Herren
in der Regierung der mächtigen Republik gewertet wurde, in
deren Hauptstadt, wie Karl Falkenstein ın seiner „Geschichte
der Buchdruckerkunst“ angiebt, bis zum Jahre 1500 schon
gegen 200 Werkstätten im Betriebe waren. Wie ein Wunder-
werk, das sorgsam gehütet und treu geübt werden müsse, mag
ihnen diese Erfindung erschienen sein und wie ein Wunder-
werk hat sie gewirkt. Nichts, was der Menschengeist in Jahr-
tausenden ersonnen, hat die Menschen sich so relativ nahe ge-
bracht, als die mit so einfachen, ursprünglich leicht trans-
portabeln Mitteln arbeitende Kunst, die der Mainzer Patrizier
in Strassburg und Mainz überdacht und in seiner Vaterstadt
zur Vollendung gebracht hat für alle Stände, für die Welt. In
den Dienst aller und von allem hat sie sich gestellt und wenn
ihre Neutralität so weit gehen muss, dass sie auch das Kultur-
feindliche und das Hässliche hinaustragen hilft in das Leben
der Weite und Enge, so wissen wir, dass nur der Gegensatz
das Leben reif, reich und am tiefsten nachwirkend macht.
„Was nur der Reiche von Einst und der König zu eigen besessen,
Selbst im bescheidensten Haus trifft man es jetzo, ein Buch.“ `
So hatte einst um die Wende des Gutenberg-Jahrhunderts
zum Zeitalter der Reformation, Sebastian Brant, der weltkluge
Gelehrte und Korrektor in einem lateinischen Gedichte das
„Von der Vorzüglichkeit der jüngst von Deutschen erfundenen
Druckkunst‘ handelt, gejubelt und das strahlende Gesicht des
Kindes, das von einem Märchenbuche entzückt ist, das sinnende
Auge der Jungfrau, die in einem poetischen Werke Bilder
und Hoffnungen der eigenen Seele gefunden hat, die dankbare
Hochachtung des Gelehrten, der seiner Bibliothek Geisteswerke
von Meistern entnimmt, sowie die rührende Demut der Greisin,
die aus den ewigen Trost- und Verheissungsworten der Bibel
einen milden Schein auf ihr sorgen- und harmreiches Leben
fallen sieht, sie vermählen unbewusst eine Empfindung unserer
Zeit mit der Sebastian Brant's:
„Was nur der Reiche von Einst und der König zu eigen besessen,
Selbst im bescheidensten Haus trifft man es jetzo, ein Buch.“
So sei denn gegrüsst, Meister Johannes, zu dem Tage, den
man deinem Gedächtnisse geweiht hat: du unvergleichlicher
Kulturförderer, du Vermitteler der Freude, des Wissens, see-
lischer Erhebung. Einsam mag dein Ende gewesen sein, durch
dein Nachleben wirkst du fort in einer Welt voll Leben, That-
kraft und buntem Wechsel.
Ein feinfühliger Kenner der Druckkunst und ihrer Ge-
schichte, Dr. Oskar von Hase, hat einst in seiner Leipziger
Rede für einen „Gutenbergpfennig“ mit hellem Klange gesagt:
„Des Kaisers sind die deutschen Buchdrucker von alten Zeiten
her, sie führen seit Jahrhunderten den Reichsadler im Wappen‘
— und „Gott grüss’ die Kunst“ ist ihr Wahl- und Wander-
spruch. Mögen in dieser Erinnerungszeit die Nachfahren der
alten grossen Meister sich geloben, durch die Ehrlichkeit und
Schönheit ihrer Leistungen den alten Stolz und die alte Bitte
zu rechtfertigen.
An ihrem Schöpfer aber wird sich immer bewahrheiten,
was ein begeisterter Verehrer von ihm, Johann Arnold aus dem
fränkischen Marktbergel, der in Leipzig studiert hatte und
späterhin dem Druckgewerbe angehörte, in einem lateinischen
Lobgedicht auf die Druckkunst prophezeite, das im Jahre 1541
in Mainz erschien:
„Wie wir die Sonne erschauen in ewigem Goldhaar erstrahlen,
So wird in ewigem Lob immer erglänzen dein Ruf.
In das Elysium ziehst du, nachdem du die Zeiten geschmücket,
Uns aber bleibet dein Ruhm, ewig währt dieser Besitz.“
8
Zu den Mainzer Versammlungen.
Aus dem ganzen Deutschen Reiche und vielen Orten des
Auslandes strömen Buchdrucker und sonstige Angehörige der
Buchgewerbe, Vertreter von Wissenschaft und Kunst und An-
gehörige aller gebildeten Stände herbei nach dem goldenen
Mainz, der Wiege der Buchdruckerkunst, um dort teilzunehmen
an der herrlichen Feier, die Stadt und Bevölkerung ihrem
grossen Sohne zum Gedächtnis des Tages veranstaltet haben.
an dem er vor fünfhundert Jahren der Welt geschenkt wurde.
Nr. 25
Auch die beiden Organisationen der deutschen Buchdruckerei-
besitzer, der Deutsche Buchdrucker- Verein und die
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, werden
zu dem Festtage der Buchdruckerkunst erscheinen, aber nicht
nur, um in den Festeszusammenklang mit einzustimmen, son-
dern auch um in der ernsten Arbeit ihrer Jahresversammlungen
das Wohl ihrer selbst und des Gewerbes in der gewohnten
Weise zu fördern.
Und darin, dass die beiden angesehensten Organisationen des
deutschen Buchdruckgewerbes ihre Arbeitstage mit der Festes-
feier verbinden, liegt auch eine ausdrucksvolle Huldigung vor
dem Genius Gutenbergs, denn es wird dadurch nahe gelegt,
dass es die Jünger Gutenbergs nicht nur in ihrer Kunst und
ihrem Gewerbe herrlich weit gebracht haben, sondern dass sie
auch in der Pflege des genossenschaftlichen Zusammenhalts, in
der Pflege der wirtschaftlichen Interessen wie vor alten Zeiten
so auch heute mit in der vordersten Reihe stehen.
Wird in diesen Festestagen so manches hehre Wort ge-
schrieben und gesprochen zum Preise des Altmeisters Guten-
berg und seiner Kunst und des hohen Entwickelungsstandes,
den diese in unseren Tagen erklommen hat, so darf wohl auch
des hohen Standes des Vereins- und Genossenschafts-
wesens im Buchdruckgewerbe gedacht werden, denn dieses
übt einen wesentlichen und befruchtenden Einfluss auf den
Fortschritt und das Gedeihen der Buchdruckerkunst aus.
Und das deutsche Buchdruckgewerbe ist heute berufsgenossen-
schaftlich organisiert und thätig wie kein anderes Gewerbe in
Deutschland. Ist die auf gesetzlicher Grundlage beruhende
und Arbeitgeber wie Arbeitnehmer umfassende Deutsche Buch-
drucker-Berufsgenossenschaft berufen, die Unfallversicherung und
die Unfallverhütung ım Berufe zu pflegen, so hat der Deutsche
Buchdrucker-Verein, die Organisation der Buchdruckereibesitzer,
die Aufgabe der Pflege der gewerblichen Interessen im weitesten
Umfange, denn er nimmt die Interessen des Gewerbes gegen-
über dem Staate und der Öffentlichkeit wahr, er lässt sich das
Wohl seiner Mitglieder nach den verschiedensten Richtungen
angelegen sein, er sorgt durch gut organisierte und dotierte
Unterstützungskassen für das Wohl der Gehilfen und er richtet
seine Aufmerksamkeit auch auf die technische Fortbildung des
Gewerbes. Und in alle diese Bestrebungen greifen die zahl-
reichen örtlichen Vereinigungen, namentlich die Innungen,
kräftig fördernd und ergänzend ein. Ausser diesen beiden
Organisationen besitzt das deutsche Buchdruckgewerbe noch in
der Tarifgemeinschaft, die Buchdruckereibesitzer und Gehilfen
umfasst, eine Organisation zur Regelung der Lohn- und Arbeits-
verhältnisse, die hinsichtlich ihrer Vollkommenheit und ihres
Umfanges von anderen Gewerben als eine erstrebenswerte
Mustereinrichtung betrachtet wird. Hierzu kommen dann noch
der lediglich auf die Technik und vornehmlich auf die des
Buchdruckes Einfluss nehmende Deutsche Buchgewerbeverein,
die in ihrer Wirksamkeit und ihrem Umfange die allgemeinste
Achtung findende Gehilfenorganisation, die Organisation der
technischen Beamten, der Deutsche Faktorenbund, und eine
grosse Zahl die berufliche und technische Fortbildung und
anderes pflegender örtlicher Vereinigungen. Alle diese Ver-
einigungen haben, eine jede in ihrer Weise, mittelbar oder un-
mittelbar nur ein Ziel: die Förderung der Kunst Gutenbergs,
und ihrer Thätigkeit heute zu gedenken, das ist auch eine
Lobpreisung des Altmeisters an seinem Ehrentage.
Die Deutsche Buchdrucker - Berufsgenossenschaft und der
Deutsche Buchdrucker - Verein, die in diesen Tagen ihre Ver-
sammlungen in Mainz abhalten, bilden, wie gesagt, nur einen
Feil des vielgestaltigen Organisationswerkes des Buchdruck-
gewerbes, aber den bedeutsamsten und einflussreichsten. Des-
halb werden auch ihre Mainzer Beratungen wieder von grosser
Wichtigkeit für das Gewerbe sein. Auf die Einzelheiten des
vorliegenden Beratungsstoffes wollen wir nicht näher eingehen;
es genügt, darauf hinzuweisen, dass beide Hauptversammlungen
wichtige Fragen auf der Tagesordnung haben, die die ganze
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
273
Aufmerksamkeit der Abgeordneten herausfordern und von denen
zu wünschen und zu hoffen ist, dass sie eine allgemein be-
friedigende Lösung finden.
Möge denn über den Mainzer Versammlungen der deutschen
Buchdruckereibesitzer jene Schaffensfreude und jener Geist der
Einmütigkeit walten, der die Feststadt und die Festteilnehmer-
schaft in diesen Tagen der Freude beseelt und nur darauf ge-
richtet ist, alles was geschieht zum Lobe des Altmeisters
Gutenberg geschehen zu lassen. Möge die genossenschaftliche
Arbeit der Abgeordneten der deutschen Buchdruckereibesitzer
dem grossen Organisationswerk des Gewerbes neue Bausteine
und neuen festigenden Kitt einfügen, so dass sie dem Gewerbe
zum Heile und Segen gereiche und in diesem Sinne sich eben-
falls darstelle als ein Lob Gutenbergs!
2
Die Bedeutung der Buchdruckerkunst für die Kultur.“
Von Dr. Walter Goetz in Leipzig.
Keine Industrie ausser der Buchdruckerkfinst vermag es,
Jahrhundertfeiern zu begehen; keine blickt auf eine solche
Geschichte zurück, keine hat einen so idealen Inhalt, um ein
Recht zu solcher Feier zu haben, keine steht so mit dem
geistigen Leben unseres deutschen Volkes, ja der gesamten
Menschheit im Zusammenhang — als unentbehrlichen Träger
unserer ganzen Kultur darf sie sich mit Selbstbewusstsein
fühlen. Denn wer das Wesen und die Bedeutung der modernen
Kultur beschreiben wollte, müsste Erfindung und Ausbreitung
der Buchdruckerkunst nicht nur als ihre äussere, sondern in
vielfacher Hinsicht auch als ihre innere Vorbedingung be-
zeichnen.
Deutschland ist das Vaterland der neu erfundenen Kunst
und Deutschland ist der Mittelpunkt der modernen Kultur
geworden: schon darin liegt die innere Beziehung ausgesprochen.
Die Welt des Wissens, auf der alle neuere Kultur beruht, ist
uns erst durch den Bücherdruck erschlossen worden.
Drei Höhepunkte hat die Kultur des Menschengeschlechts
bisher erreicht, dreimal ist das Tiefste alles Menschendaseins
mit vollkommen erscheinender Kraft erfasst worden, ein jedes-
mal verschieden, aber in sichtbarer Weiterentwicklung von
einem zum andern. Die antike Kultur, beherrscht von der
griechischen Kultur des 4. Jahrhunderts vor Christus, ist ganz
vorwiegend eine Welt des künstlerischen Schauens — welches
Buch hätte dem Griechen den Anblick seiner Kunst und ihrer
lebendigen Vorbilder, den Genuss des von nationalem Geiste
erfüllten Schauspiels, die phantasiereiche Belebung der Natur
ersetzen können?
Renaissance und Reformation, der zweite Gipfelpunkt, ein-
heitlich trotz scheinbarer Verschiedenheit, zeigen noch einmal
die Welt des künstlerischen Schauens, aber zugleich auch ein
neues Moment: eine Welt des Wissens, die mächtig und be-
drohlich emporsteigt und in der Reformation sich ihr erstes
Reich auf Erden gründet. Als das Menschengeschlecht zum
dritten Male nach der Krone des Lebens greift und Unver-
gängliches schafft, im Zeitalter Kants und Goethes, ist das
Wissen die lebenschaffende Macht geworden. Mit der Refor-
mation war die geistige Vorherrschaft in der Kulturbewegung
der Menschheit an die germanischen Völker und vor allem an
Deutschland übergegangen; schon der Humanismus, der die
italienische Renaissance einleitete und den Blick mit Hilfe ge-
lehrten Wissens aufs Altertum zurücklenkte, hatte seine grössten
Vertreter schliesslich doch im Norden gefunden, Italien blieb
nur unerreicht in der Hervorbringung erhabenster Kunstwerke.
Die Welt des Wissens war stärker als die Welt des Schauens;
ihr gehörte die Zukunft. Aber war das Wissen denn etwas
neues unter den Menschen? War nicht schon das Altertum
+ Aus dem Jubiläumsheft der „Typographischen Jahrbücher“.
ET, ne u
und auch das Mittelalter reich an vielerlei Wissen und Gelehr-
samkeit gewesen? Niemand wird es bezweifeln, aber die trei-
bende Kraft der Kulturentwicklung war Wissenschaft noch nie-
mals so wie in den letzten Jahrhunderten gewesen, — niemals
freilich war auch so die Bedingung für Fülle und Allgemein-
heit des Wissens vorhanden gewesen. In Deutschland war diese
Bedingung in dem Augenblicke geschaffen worden, als in
Italien das goldne Zeitalter der Renaissance schon weit vor-
geschritten war, diesseits der Alpen aber sich eben erst die
leisen Anfänge einer neuen Zeit regten. In der Kunst mit
beweglichen Lettern zu drucken bestand diese Bedingung.
Es ist wahr: eine jede grosse Erfindung wächst wie jeder
grosse Mann aus der Reife der Zeit hervor. Aber es giebt
oft genug auch Zeiten, in denen die Menschheit vergeblich auf
das Reifen ihrer Blütenträume harrt. Gunst des Schicksals
bleibt es doch immer, wenn der rechte Mann im rechten
Augenblick ersteht und sein Eigenstes daran setzt, die brennen-
den Fragen seiner Zeit zu lösen. Immer bedarf es bei den
grossen Fortschritten der Menschheit eines Mannes, der in
seinem Geiste das Vorhandene zusammenfasst und nach einer
neuen Seite wendet, der an seinen Gedanken mit ganzer Seele
glaubt und sich dafür aufopfert, unter Entbehrungen und Miss-
erfolgen immer neue Thatkraft dafür einsetzend.
Die Erfindung der Buchdruckerkunst, wenn auch in mancher
Weise vorbereitet und durch die Bedürfnisse der Zeit gefordert,
bleibt doch die ganz persönliche That Johann Gutenbergs. So
weit hat uns die geschichtliche Forschung auf diesem überaus
dunklen Gebiete doch gebracht, dass wir den Mainzer Patrizier-
sohn nicht nur mit Sicherheit als den ersten, sondern auch
als den alleinigen Erfinder der neuen Kunst ansehen dürfen;
alle anderen treten vor ihm und seinem Verdienste zurück,
auch wenn sie nachher dem neuen Gedanken bessernd ihre
Kraft gewidmet haben. Nur von Gutenberg stammt der Ge-
danke, der das wesentlich Neue gegenüber allem schon
Vorhandenen bringt und eine Welt des Fortschritts in sich
trügt. Es ist dies der so einfach erscheinende und doch bis
dahin noch nicht gedachte Gedanke eines Meuschengehirns, der
den Weg für ein neues Zeitalter frei macht und der, gleich
der Erfindung der Schrift, fortan zu den unverlierbaren, nicht
mehr hinwegzudenkenden Besitztümern der Menschheit gehört.
Es ist etwas Feierliches um das Entstehen eines solchen Ge-
dankens, der, wie nur wenige, zum selbst verständlichen Gemein-
gut aller Menschen wird. Dass auch ein solcher Gedanke nur
unter Schmerzen geboren wird, dass ein so grosser Wohlthäter
des Menschengeschlechts sich seinen Weg durch Dornen bahnen
muss, erfüllt mit Wehmut: auch das Beste vermag sich in
dieser Welt nur im harten Kampfe durchzusetzen.
Nur von den äusseren Schwierigkeiten, die sich Guten-
bergs Vorhaben entgegenstellten, wissen wir einiges Wenige;
was das Innere des kühnen Mannes bewegte, wird wohl für
immer ein Geheimnis bleiben. Kein geschichtliches Zeugnis
ist vorhanden, das einen Einblick in seine Seele gewährte;
wer es bisher versucht hat, sie uns zu schildern, folgte nur un-
beweisbaren Vermutungen. Es ist besser einzugestehen, dass
die wenigen gesicherten Thatsachen seines Lebens darüber gar
keine Auskunft geben, wie er selber sein Verdienst um die
Menschheit abschätzte, ob er die Hemmnisse seines Schaffeus
mit frohem Mute oder mit verachtender Bitterkeit überwand,
ob ihm der kurzsichtige Neid seiner tief unter ihm stehenden
Mitarbeiter entgegenwirkte oder ob etwa die scharfen Kanten
eines seines grossen Inhalts sich bewussten Wesens auch dem
Gutwilligen die Mitarbeit erschwerten. Wir stehen vor unlös-
baren Fragen und haben kein Recht zum Verdammen oder
zum blinden Verherrlichen dieser in tiefes Dunkel gehüllten
Persönlichkeit. Unbegleichbar bleibt deshalb doch der Dank,
den wir dem Schaffen Johann Gutenbergs schulden.
Rasch hat sich die Erfindung der Buchdruckerkunst Bahn
gebrochen; in kaum drei Jahrzehnten war sie in allen grösseren
Ländern Europas heimisch geworden. Etwa 5 Millionen Bücher
274 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 25
sollen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts bereits gedruckt
worden sein. Das Zeitalter des Wissens war angebrochen.
Was die Erfindung für das geistige Leben der Menschheit zu
bedeuten hatte, zeigte sich zuerst in grossem Massstabe in
der Reformationszeit. Aus einem Ineinandergreifen von per-
sönlichen und allgemeinen Kräften ist die deutsche- Reformation
entstanden. Ohne die schon weit zurückreichende religiöse
Erregung des deutschen Volkes, ohne die in das Altertum und
die kirchliche Vergangenheit zurückgehende kritisch forschende
Arbeit der Humanisten wäre Luthers Auftreten nicht denkbar.
Die Buchdruckerkunst hatte dazu beigetragen, die quälenden
Gedanken der Suchenden, die kritischen Ergebnisse der For-
schenden zu verbreiten; die Luft war gewitterschwer geworden.
Wie viel langsamer hätte sich die Bewegung yerbreitet und
vollzogen ohne das neue Mittel der allgemeinen, rasch wirken-
den Verständigung! Als Luther die lösenden Worte aussprach,
die nur aus seiner grossen, im tiefsten bewegten Seele kommen
konnten, da flogen mit Hilfe der neuen Kunst die Funken im
Sturm über ganz Deutschland und liessen überall die Flammen
auflodern. Ein jeder vermochte an dem neuen Wissen, dem
neuen Glauben teilzunehmen.
Dass in der Reformationszeit die Buchdrucker kunst zuerst
mit allen ihren Mitteln als vornehmstes Werkzeug in den Dienst
einer geistigen Bewegung trat, ist allbekannt. Aber es liegt
doch noch viel mehr in dieser Thatsache, viel Umfassenderes
und für das Wesen unserer modernen Kultur Bezeichnenderes.
Ganz neue Wirkungen sehen wir ausgehen von der einzelnen
Persönlichkeit: ibr Wollen vervielfältigt sich durch den ge-
druckten Gedanken, in weiter Ferne vermag sie sich von einem
Tag zum andern Anhänger zu erwerben und Siege zu erfechten,
die Macht des Gedankens setzt im Augenblicke ganze Massen
in Bewegung. Die Wirkung der Persönlichkeit ist durch die
Buchdruckerkunst ins Ungemessene gesteigert. Schon am
Schreibtische werden weithin wirkende Thaten vollbracht. Der
Kampf der Meinungen, einstmals mehr Mann gegen Mann, wird
zum leichteren Fernkampf: der Kluge wird mächtiger als der
Tapfere; auch der Feige vermag zu siegen. Dem echten Helden
mit Wahrheitssehnsucht und Gedankengrösse gehört dennoch
allein der dauernde Sieg; ihm kommt zu gute, dass der grosse
Gedanke unter den Menschen jetzt nicht mehr verloren zu
gehen vermag.
Denn es ist eine weitere Folge der Erfindung der Buch-
druckerkunst, dass alle Kulturüberlieferung stetiger geworden
ist. Der Zufall hat so gut wie keine Macht mehr über das
Weiterwirken geistiger Entdeckungen. Das geistige Eigentum
früherer Zeiten, aufbewahrt in ungezählten zuverlässigen Zeug-
nissen, steht deutlich sichtbar vor uns, erbt sich weiter von
Generation zu Generation, die Welt mit geschichtlichem Sinne
erfüllend und einem jeden die reichen Schätze der Vergangen-
heit zu Füssen legend.
Einem jeden — denn wie die Wirkung jedes einzelnen
geistig schaffenden Menschen ausgedehnter und intensiver, wie
alle Kulturüberlieferung gesicherter, so ist als dritte nicht
minder wichtige Folge der neuen Kunst alles Wissen zugäng-
licher, alle Bildung demokratischer geworden. Schon 1498
konnte gesagt werden, alle Welt wolle jetzt lesen und schreiben,
— das war im Zeitalter der Handschriften, die selten und
teuer waren, nicht möglich gewesen. In der Reformationszeit
sehen wir auch diese Wirkung der neuen Erfindung zuerst im
grössten Massstabe: ein jeder vermag teilzunehmen an dem
grossen Meinungsstreite, ein jeder nach eigner Stellungnahme
zu streben. Die Streitschriften, für wenige Pfennige käuflich,
fliegen über jedes Haus und jede Hütte, selbst das umfang-
reiche Buch der heiligen Schrift wird leicht erschwinglich:
schwarz auf weiss steht vor Bürger und Bauersmann das
Geheimnis der Religion und jeder darf sich mit eigner
Kraft daran versuchen. Wir ermessen die Verbreitung, die
leichte Zugänglichkeit der neuen Gedanken, wenn wir hören,
dass der eine Buchdrucker Hans Loft in Wittenberg in 50
Nr. 25
Jahren 100 000 deutsche Bibeln und in einem Jahrzehnt (bis
1534) 15 Auflagen des Neuen Testamentes (etwa 50 000 Exem-
plare) gedruckt hat — 54 Nachdrucke aus anderen deutschen
Städten sind uns bekannt! — Wir halten damit zusammen, dass
jetzt am Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland jährlich
mehr als 25 000 Druckwerke herausgegeben werden, was mehr
als 15 Millionen einzelner Exemplare bedeuten dürfte: solche
Zahlen sprechen von dem Anteil aller Volkskreise an der
geistigen Bewegung der Zeit, von dem demokratischen Cha-
rakter der modernen Kultur. Ist doch allein in der Reclam-
Ausgabe Schillers Tell bereits in 620 000 Exemplaren verbreitet
worden! Das Beste vermag Allgemeingut zu werden, das
Fernste wird uns gegenwärtig. Ein jeder kann seinen Hori-
zont weit über seinen bescheidenen Daseinskreis hinaus er-
weitern, und da uns das Beste aller Zeiten erreichbar gemacht
ist, so vermag sich die Bildung des strebenden Einzelnen weit
über den Durchschnitt der Vergangenheit zu verfeinern. Dem
Vermittler der Kultur, dem theoretischen und dem praktischen
Forscher, stellt sich Material aus aller Welt zur Verfügung,
das räumlich und zeitlich Entlegenste wird ihm greifbar und
nimmt seiner Geistesarbeit den Charakter des Isolierten: die
Wechselwirkungen innerhalb unsrer modernen Kultur sind wie
die rastlos ineinander greifenden Räder einer grossen Maschine.
Die Geschichte der Buchdruckerkunst zeigt die Internationalı-
tät unsrer Kultur am allerbesten: deutsch ist die Erfindung,
aber die wichtigsten Verbesserungen haben neben Deutschland
im Laufe der Jahrhunderte Italien, Frankreich, die Schweiz,
Holland, England, Nordamerika beigesteuert. Mit ihrem eigensten
Mittel: der rasch möglichen Verständigung über alle Neue-
rungen und Besserungen hat sie sich selber den reichsten Ge-
winn erworben.
Mehr noch als das gedruckte Buch hat zu diesen Wirkungen,
zu diesem Charakterzuge unserer heutigen Kultur das leben-
digste Erzeugnis der Buchdruckerkunst beigetragen: das Zeitungs-
wesen. Seit dem ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts mit
ihrem heutigen regelmässigen Erscheinen beginnend, haben sich
die Zeitungen von den bescheidensten Anfängen zu einer Macht
entwickelt, die nützlich und schädlich zugleich als die grösste
Tyrannin des Zeitalters heute die Menschheit beherrscht. Ein
Strom von Bildung und Halbbildung, von Urteilen und Vor-
urteilen, von Liebe und Hass wird täglich durch sie in alle
Welt hinaus geleitet. Mit der Zeitung in der Hand sieht auch
der kleinste Mann von seiner Scholle aus über Länder und
Meere; er nimmt Teil an allen Ereignissen und Bewegungen
der Zeit.
Man erschrickt über die Masslosigkeit der Halbbildung, die
täglich durch Zeitungen, Flugschriften und Bücher über die
Welt ausgeht und scheinbar immer mehr zunimmt; aber nur
der Kurzsichtige könnte darüber verzweifeln, — das Geschick
der Menschheit war im Guten und Schlimmen wesentlich
immer das Gleiche. Wie die Geisteshelden der Menschheit
im Laufe der Zeit mit spielender Kraft die kleinen Geister
überwinden, so sinkt auch die Halbbildung immer wieder ohn-
mächtig in sich zusammen, geschlagen mit den gleichen Mitteln,
die ihr den Weg zum Siege zu öffnen scheinen. Die Verall-
gemeinerung aller Bildung, der durch die Buchdruckerkunst
geschaffene demokratische Charakter unserer Kultur ist nicht
nur ein notwendiges Ergebnis geschichtlicher Entwicklung, son-
dern auch trotz manchem Auswuchs eine Notwendigkeit für
die fruchtbare allseitige Bethätigung dieser Kultur. Welches
Schaffensgebiet gäbe es denn, für das nicht Gutenbergs Erfin-
dung die Vorbedingung eines sich unablässig vorwärts bewegen-
den, leistungsfähigen Wirkens geworden ist, — selbst die bil-
denden Künste in vielfacher Hinsicht nicht ausgenommen.
Wissenschaft und Politik, Technik und Handel — sie alle
haben erst durch Erfindung der Buchdruckerkunst das rechte
Mittel zu ihrer Entfaltung erhalten, sie alle leben fortgesetzt
in der demokratischen Atmosphäre, in der Welt des Wissens,
die durch die Buchdruckerknnst geschaffen ist. Sie hat als
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
275
unentbehrlichste Helferin die Wechselwirkung alles Lebens ver-
mittelt, selber von diesem Austausch aufs stärkste berührt: bei
immer neuen, weiteren Aufgaben ihr Wirken steigernd, — kein
Geschenk, das sie nicht dankbar mit Wucherzinsen zurück-
gegeben hätte. Welche andere Industrie, welche Kunst könnte
von sich sagen, so enge mit dem Kulturleben der Völker ver-
wachsen zu sein?
In Deutschland ist diese Kunst geboren worden, in Deutsch-
land sehen wir heute ohne Uberhebung den Mittelpunkt der
modernen Welt des Wissens. Es ist die folgerichtige Er-
scheinung, dass sich kein Land der Welt mit Deutschlands
Buchdruckindustrie vergleichen kann. Und es ist nicht minder
folgerichtig, dass auch innerhalb der deutschen Industrie die
Buchdruckerkunst den vornehmsten Rang einnimmt: wie ihre
Angestellten die am höchsten entwickelte Schicht unserer In-
dustriearbeiter, so ihre Unternehmer eine Klasse, die sich durch
Fähigkeiten und Interessen den eigenen festen Platz zwischen
Industrie und Wissenschaft erworben hat. Ein gerechter Stolz
darf die Mitglieder des Buchdruckgewerbes erfüllen; spricht
doch eine jalırhundertlange ruhmreiche Geschichte auf jedem
Blatt von den Verdiensten der Erfindung Gutenbergs um unsere
Kultur! |
ge ,
Einen Bogenzuführungs- und Anlegeapparat,
welcher den Erwartungen der Buchdrucker endlich ent-
sprechen dürfte, hatten wir vor einigen Tagen Gelegenheit, ein-
gehend in seiner Thätigkeit zu beobachten.
Der Apparat, der von der Firma W. Tanner & Co. in Leipzig
gebaut wird, ist zwar bereits sehr günstig in der Fachpresse be-
sprochen worden, wir standen dem aber doch noch ziemlich kühl
gegenüber, denn über das mechanische Anlegen sind schen so
manche Projekte in die Welt gegangen, bei denen sich immer
noch ein kleineres oder grösseres Häkchen zeigte, was die Drucker
misstrauisch gemacht hat. Nachdem wir nun aber neuerdings viel
von diesem neuen Apparat, der sich bisher in aller Stille zur Voll-
kommenheit herausgebildet hat, hörten und erfuhren, dass sich
einige der grösseren Leipziger und auch Stuttgarter Druckereien
zu dessen Anschaffung entschlossen haben, so hielten wir es im
Allgemeininteresse für geboten, der Sache näher zu treten und
uns von der Beschaffenheit und Wirkungsweise des Apparates,
von dem ein Exemplar seit etwa einem halben Jahre bei der
Firma Otto Jügelt in Leipzig-Plagwitz in Thätigkeit ist, zu über-
zeugen.
Wir haben diesen Apparat längere Zeit gründlich beobachtet
und gefunden, dass derselbe jeden einzelnen Bogen mit absoluter
Sicherheit dem Druckcylinder zuführt und sich dem Gange der
betreffenden Schnellpresse äusserst genau anfügt. Nicht ein Fehl-
griff oder Makulaturdruck war zu sehen und Herr Jügelt ver-
sicherte uns, dass er sekr zufrieden mit dem Apparat sei und seit
einem halben Jahre die verschiedensten Satz- und Liniendrucke
bei allen Sorten von Papier mit ihm ausgeführt habe. Auch der
Maschinenmeister, welcher die Schnellpresse seit jener Zeit bedient,
sprach sich in jeder Beziehung nur lobend darüber aus. Und da-
bei ist der Jügelt’sche Apparat gewissermassen nur ein Versuchs-
apparat. Die in der Maschinenfabrik von Tanner Co. in der
Montage begriffenen Apparate weisen bereits wieder Verbesserungen,
namentlich im Material, auf.
Der von den Herren Gustav Hleim in Leipzig-Lindenau und
F. P. Baur in München erfundene Apparat beruht auf dem auch
anderwärts schon benutzten Prinzip der Ansaugung mittelst Luft-
pumpe. Die Saugvorrichtung besteht in einer hohlen Stange,
welche durch einen Schlauch bez. eine Messingröhre mit der seit-
lich stehenden Luftpumpe verbunden ist. Die Saugerstange mündet
an der unteren, dem Papierstoss zugekehrten Seite in eine Anzahl
von Saugkästen, deren Zahl sich nach der Grösse der Maschine
richtet, und welche einzeln durch sogenannte Hahnenküken ab-
schliessbar sind. Die links und rechts vom Papierstoss befindlichen
Saugkästen werden je nach der Formatgrösse des Papieres durch
diese Hahnenküken abgeschlossen, so dass nur die Kasten ansaugen,
welche direkt mit dem Papierstoss in Berührung kommen. Die
Saugerstange ruht drehbar links und rechts in zwei verschieb-
276 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 25
baren Lagern. Ist der Papierstoss auf den Auflagetisch gebracht
worden, so senkt sich die Saugerstange bis dicht auf den Papier-
stoss, die Pumpe saugt durch die Saugkasten den obersten Bogen
an, die Stange wird durch einen eigentümlichen Mechanismus im
Winkel gedreht, so dass der Bogen an der angesaugten Kante
umgelegt wird und der etwa anhaftende zweite Bogen sich un-
fehlbar ablöst. Der ganze Saugapparat hebt sich nun um eine
bestimmte Höhe vom Papierstoss ab und nimmt den so vom Stoss
abgelösten Bogen mit fort. Hiernach fassen Greifer den Bogen
und führen ihn der Greiferstange am Druckcylinder zu, wonach
er von den Cylindergreifern erfasst und in üblicher Weise bedruckt
wird. Um ein tadellos genaues Register zu erzielen, befindet sich
auf dem Anlegetische eine Schiebevorrichtung, welche den Bogen
seitlich und von oben an die Anlegemarken anschiebt. Vermittelst
einer genau nach der Stärke eines jeden Papieres einstellbaren
Schaltvorrichtung wird die Saugerstange um die abgehobene Bogen-
stärke nach unten transportiert, bis der letzte Bogen vom Auf-
legetisch fortgenommen worden ist. Alsdann wird der Saugapparat
durch ein seitlich angebrachtes Handrad wieder in die Höhe ge-
dreht, der neue Papierstoss auf den Auflegetisch gelagert und das
Spiel beginnt von neuem.
Ueber die Vorteile des Apparates, von dem der Leser sich
übrigens ein Bild aus der Beilage der Firma Tanner & Co. zur
heutigen Nummer machen kann, brauchen wir keine Worte mehr
zu verlieren, sie sind dieselben, die allen ähnlichen Apparaten bis-
her nachgesagt, bisher aber noch von keinem voll erreicht worden
sind. Gelingt die volle Erreichung dieser Vorteile den Erfindern
und Fabrikanten des neuen Apparates, dann wird ihnen der Dank
der Buchdrucker gewiss sein. —r.
$
Eine Jubiläums - Ausstellung der Buchdruckerkunst
in New York.
Vor einigen Monaten bereits wurde in der „Zeitschrift“ mit-
geteilt, dass die organisierte Gehilfenschaft New Yorks, die ca.
6000 Mitglieder zählende „Typographical Union No. 6“ ihr fünfzig-
jähriges Bestehen in diesem Frübjahr durch eine grosse historische
Ausstellung über die Entwickelung unserer Kunst zu verherr-
lichen beabsichtige. Wie ein uns soeben zugegangener Bericht
meldet, ist der Umfang der Ausstellung nicht sehr bedeutend ge-
wesen, doch hat es der Ausschuss verstanden, die immerhin inter-
essanten Objekte geschickt zu gruppieren und die Fortschritte
der Druck- und Satztechnik durch ausdrucksvolle Beispiele zu
illustrieren.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch der deutsch-ameri-
kanische Gehilfen - Verband, die aus 25 Zweigvereinen mit rund
1100 Mitgliedern bestehende „D.-A. Typographia“ zum Gelingen
der Ausstellung in hervorragendem Masse mitgewirkt hat. Am
30. Mai wurde sogar ein „deutscher Tag“ veranstaltet, an welchem
der „Typographia-Männerchor“ durch gelungene Gesangsvorträge
zu der bei deutschen Feiern gewohnten gemütlichen Festesstimmung
ganz besonders beigetragen hat.
Was die Ausstellung selbst betrifft, so verleugnet sie ihren
amerikanischen Charakter nicht, indem mit Sorgfalt nur solche
Objekte gewählt wurden, die als „erste in Amerika“ betrachtet
werden — sollen, denn für die Authentizität der Angaben dürfte
so leicht niemand eine Gewähr bieten wollen.
Die älteste hier ausgestellte und zum Drucke eines Gelegenheits-
blattes „The Daily Big Sixer“ (Tagblatt der grossen Sechs, d. h.
des Zweigvereins 6) benutzte Holzpresse stammt angeblich aus dem
Jahre 1638 und soll dereinst in Holland gebaut worden und im
Anfang des 18. Jahrhunderts von William Bradford zum Druck
des ersten Journals in „Neu-Amsterdam“ oder New York benutzt
worden sein. Man hat die alte Presse gebrauchsfertig hergerichtet
und quälte sich redlich damit ab, mittelst Handballen die primi-
tive Färbemethode des alten Druckertums nachzumachen. — Natür-
lich fehlen in der Reihe auch die Cylindermaschinen nicht; es
hätte aber der amerikanischen Eigenliebe wenig behagt, wäre eine
Koenig’sche Presse aufgestellt worden, wie sie schon 1812 von der
Londoner „Times“ benutzt wurde. Statt dessen sieht man eine
aus dem Jahre 1830 von Isaac Adams in Boston stammende,
zweifellos nach Kvenig’s Vorbilde gebaute Presse und verschiedene
andere ähnlicher Art, auch Doppelmaschinen, aber nur in Modellen,
die von der Patent Office in Washington zur Verfügung gestellt
wurden.
Die moderne Industrie in Druckmaschinen ist selbstverständlich
durch Rotationsmaschinen allerneusten Systems und kolossaler
Leistungsfähigkeit vertreten, welche namentlich die in New York
selbst ansässige bekannte Firma R. Hoe & Co. im Betriebe vor-
führt. Die höchste Produktion erzielt eine achtfache Rotations-
presse mit 1 296 000 8seitigen Zeitungen, fertig gefalzt und abge-
zählt, pro Stunde. Die übrigen Rotationsmaschinen sind, dem
amerikanischen Geschmack entsprechend, für melırfarbigen Druck
der Titelseiten in ganzen Zeitungen eingerichtet, wie folgt: 8 Seiten,
Zeitung, Titelblatt in mehreren Farben, 288 000 Exemplare stünd-
lich; 10 —16 Seiten, Zeitung, Titelblatt wie eben, stündlich 144 000
Exemplare fertig gefalzt, geklebt und abgezählt; 18—20 Seiten,
Zeitung, davon 4 Seiten in Vierfarbendruck, pro Stunde 96 000
Exemplare gefalzt, geklebt und abgezählt; 16 Seiten Zeitung, da-
von 4 Seiten in Vierfarbendruck, der innere Bogen in den äusseren
lose eingefalzt, 144000 Exemplare pro Stunde; 20—32 Seiten,
Zeitung, Ausstattung wie vorstehend, 96000 Exemplare incl. Falzen,
Kleben und Abzählen stündlich.
Alle diese Maschinen sind thatsächlich auf Bestellung ange-
fertigt worden und geben ein hübsches Bild von den immer stei-
genden Ansprüchen der amerikanischen Zeitungsverleger an Viel-
seitigkeit und Zeitersparnis.
Dass die Setzmaschinen auf dieser Ausstellung nicht fehlen,
ist selbstverständlich. Die allbekannte „Linotype“ erhielt eine be-
sondere Anziehungskraft dadurch, dass eine hübsche junge Dame
als Operateurin die bemerkenswerte Fingerfertigkeit von 5000 ems
(etwa 9000 Buchstaben) stündlich entwickelte. Ausserdem sind
noch die Typensetzmaschinen „Simplex“ und „Empire“ ausgestellt,
deren Leistungen die der „Linotype“ angeblich erheblich über-
treffen, aber doch den Nachteil haben, dass 2 bezw. 3 Personen
zur vollständigen Bedienung gehören.
Für den Fachmann recht interessant ist noch die Ausstellung
der Firma F. Wesel Manufacturing Co., welche zahlreiche Maschinen
und Apparate für Stereotypie, Galvanoplastik und für die Be-
arbeitung von gegossenen Zeilen der „Linotype“ herstellt. Da sind
Schmelzapparate zum Umschmelzen der Zeilen, Schneideapparate
zum Verkürzen der Zeilen behufs Einfügung von Klischees, und
eine sehr praktische Sägeeinrichtung, welche in die Oberkante der
Zeilen senkrechte, etwa cicerotiefe und viertelpetitstarke Rillen
einschneidet, in welche entsprechend hergestellte Messinglinien ein-
gesetzt werden, sodass damit thatsächlich Linotype-Tabellensatz er-
zeugt wird.
Dieser kurze Bericht dürfte genügen, da ein Eingehen auf alle
Einzelheiten nur Bekanntes wiederholen und zu weit gelien würde.
Nur eins mag noch erwähnt werden: ein findiger chinesischer Kol-
lege, namens Kai-Kee, hat eine primitive chinesische Druckerbude
ausgestellt, in welcher mit Holztafeln, Pinseln, Seidenpapier und
Bürsten gearbeitet wird — ganz wie im bezopften „Reich der
Mitte“ die schwarze Kunst seit vielen Jahrhunderten ausgeübt wird.
Ja, der brave Kai-Kee verkauft dem staunenden Publikum sogar
Abzüge von einer Marmorplatte mit dem Bilde des heiligen Kon-
fucius. Diese Marmorplatte soll angeblich bereits 2300 Jahre alt
sein und den unwiderleglichen Beweis dafür erbringen, dass die
schiefäugigen Tartaren uns in der Erfindung der Druckkunst um
Jahrtausende „über“ sind. Das mag sein, jedenfalls haben sie
aber herzlich wenig hinzugelernt, und dass in einem sie ihren
„grossen“ Vorfahren, den alten Hunnen und Tartaren, völlig gleich
sind, dem Hass gegen alles, was europäisch und zivilisiert ist, be-
weisen die neuesten Berichte über die von oben veranlassten und
unterstützten unmenschlichen und echt barbarischen Ausschreitungen
gegen die Europäer. O. W
S
Vereinsleben.
* Leipzig. (Gutenbergfeier der Innung Leipziger Buch-
druckereibesitzer) Die Stadt Leipzig ist der Vorort des
deutschen Buchdruckgewerbes und hat ihre Bedeutung im Laufe
der Jahrhunderte vornehmlich auf der Erfindung Gutenbergs be-
gründet. Da galt es denn auch, in der grossen, das ganze Gewerbe
durchflutenden Bewegung zur Feier des 500jährigen (Geburtstages
des Erfinders der Buchdruckerkunst diese Vorortsstellung wahr-
zunehmen, und Dank der Thatkraft der örtlichen Prinzipalsorgani-
sation und der Einmütigkeit der Buchdrucker Leipzigs wie auch
Dank der werkthätigen Unterstützung der städtischen Kollegien,
die einen Beitrag von 1000 o% zu der Feier bewilligten, ist dies,
Nr. 25
glauben wir, auch gelungen. Wohl hat die Gutenbergfeier Leipzigs
die breite Öffentlichkeit vermieden und sich nur im Rahmen der
Berufsgemeinschaft bewegt, aber die Vertreter der staatlichen Be-
hörden, der städtischen Körperschaften, der Wissenschaft, der
Kunst, der Berufsverwandten beteiligten sich lebhaft an derselben
und da die gesamte Feier auf das sorgfältigste vorbereitet, in allen
ihren Teilen ausgezeichnet arrangiert und insbesondere auch von
der Gehilfenschaft mit geschaffen und sehr zahlreich besucht war,
so gestaltete sie sich zu einer überaus schönen und erhebenden
und des Altmeisters Gutenberg und der Stadt Leipzig durchaus
würdigen. |
Die Festlichkeiten wurden am Sonnabend, 16. Juni, abends
7 Uhr mit einer erhebenden Vorfeier im Neuen Stadttheater
eröffnet, das für diesen Abend vollständig der Innung Leipziger
Buchdruckereibesitzer zur Verfügung gestellt worden war. Nach
dem von der Kapelle meisterhaft ausgeführten Vorspiel zu den
„Meistersingern von Nürnberg“ betrat Herr Dr. Rudolf Kautzsch,
Direktor des Deutschen Buchgewerbemuseums, die Bühne und
hielt die Festrede des Abends. Der Herr Redner wies im Ein-
gange derselben darauf hin, dass die Zeitgenossen Gutenbergs und
auch spätere Geschlechter seiner Erfindung Zweifel entgegengesetzt
und sie verkleinert haben durch die Behauptung, die Kunst mit
beweglichen Lettern zu drucken, habe sich allmählich und aus
sich selbst entwickelt. Dem gegenüber betonte er das Gewaltige
und das Ursprüngliche der That Gutenbergs, deren Wesentliches
und Neues der Schritt von den bereits vorhandenen Stempeln
und Modeln zur Vervielfältigung dieser einzelnen Zeichen durch
den Guss war. Der Dank hierfür, der Gutenberg vorenthalten
worden, müsse ihm an seinem halbtausendjährigen Ehrentage auf
das reichste gezollt werden, da sein Verdienst ja längst klar ge-
stellt sei. Der Redner ging dann auf die Persönlichkeit Guten-
bergs ein, der mit vornehmer Unbekümmertheit um den mate-
riellen Gewinn das künstlerische Gefühl über alles stellte und sich
durch Verkennen seitens der Zeitgenossen und durch Widerwärtig-
keiten nicht behindern liess. In diesem Sinne solle er für die
Buchdrucker von heute Vorbild und Beispiel sein, und sein Ehren-
und Festtag solle ihnen Anlass sein, neue Kräfte zu schöpfen.
Schliesslich fasste der Redner den Dank gegen Gutenberg, die
Huldigung und Begeisterung für ihn in den Wahlspruch zusammen,
der sich aus seinem Leben ableiten lasse: „Nichts für mich,
Alles für die Kunst! Der ausgezeichneten Rede wurde der
lebhafteste Beifall zu Teil. Darauf betrat Fräulein Papperitz die
Bühne und trug in ausdrucksvoller Weise den vom Dramaturgen
des Stadttheaters, Herrn Crome-Schwiening, verfassten Prolog vor,
der in vollendeter poetischer Form die Verdienste Gutenbergs
feierte, und indem er Gutenberg und Hans Sachs, den kunstsinnigen
Handwerker, mit einander in sinniger Weise in Beziehung setzte,
auf die folgende Vorführung der „Meistersinger“ hinüberleitete.
Die Vortragende erntete reichsten Beifall. Die Aufführung des
dritten Aktes der „Meistersinger von Nürnberg“ von Richard
Wagner durch das Leipziger Opernensemble war eine glänzende.
Der Text dieses Aktes war mit Erlaubnis der Verlagsfirma Schoit’s
Söhne in Mainz besonders gedruckt und mit einer erläuternden
Einleitung versehen worden. In derselben war hinsichtlich der
Wahl dieser Aufführung gesagt, dass dem gesamten Volke das in
den „Meistersingern“ geschilderte Stück seiner eigenen Vergangen-
heit besonders nahe liege. „Ein Stück deutscher Kulturgeschichte,
nicht trocken erzählt, sondern lebensvoll gestaltet und durch ihren
allgemein-menschlichen Inhalt über das Zeitliche hinausgehoben,
hat Wagner den Deutschen mit seinen „Meistersingern“ geschenkt;
und wenn wir heute einen nationalen Ehrentag feiern wollen, so
kanns wohl nichts Schöneres geben als dieses künstlerische Bild
deutschen Lebens an uns vorüberziehen zu lassen.“ Diese Worte
waren denn auch der Hörerschaft aus der Seele geschrieben. Die
Aufführung hinterliess einen tiefen Eindruck und die Leistungen
der Darsteller wurden mit dem lebhaftesten Beifall ausgezeichnet.
Der Hauptfesttag, Sonntag, 17. Juni, wurde mit einer ergreifen-
den und pietätvollen Feierlichkeit eingeleitet: Leipzigs Buchdrucker
gedachten am Ehrentage Johannes Gutenbergs zunächst ihrer ver-
dienten Todten! Eine zahlreiche Versammlung, worunter die
Deputationen derjenigen Offizinen, deren frühere Inhaber oder Mit-
arbeiter durch Schmückung der Grabstätte ‚geehrt werden sollten,
fand sich vormittags ½9 Uhr mit den Fahnen der Innung und
der Gesellschaft Typographia in der Kapelle des Johannisfriedhofs
ein und die Feier nahm mit Kreuzers herrlichem „Ich suche dich“,
ausgezeichnet vorgetragen vom Gesangverein Typographia, ihren
Anfang. Darauf nahm Herr Pastor D. Hölscher das Wort zu einer
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
277
gedankenreichen Ansprache. Der Redner ging von dem Bibelwort
aus: „Selig sind die Todten, die in den Herrn sterben von nun
an, ja, der Geist spricht, lasst sie ruhen von ihrer Arbeit, aber
ihre Werke folgen ihnen nach, darum sei getreu bis in den Tod,
so will ich dir die Krone des Lebens geben“ und legte dann den
doppelten Charakter der Feier dar, mit dem Leipzigs Buchdrucker
die 500jährige Festlichkeit des Geburtstages Johannes Gutenbergs
in so würdiger Weise einleiteten. Einmal solle sie eine Ehrung
Gutenbergs und dann eine Dankfeierlichkeit an die Verstorbenen
sein, die in ihrem Leben ein leuchtendes Vorbild des Gewerbfleisses
gegeben haben. Redner ging dann des näheren auf Gutenberg und
seine Kunst ein, die ein ungeheurer Wendepunkt in der Kultur-
geschichte der Menschheit war, aus der Gutenberg selbst aber
keinen Dank und keinen Vorteil gehabt habe. Das besondere Ver-
dienst der deutschen Nation sei hierbei, dass sie zuerst den Buch-
druck in den Dienst der Volksbildung gestellt habe, und das sei
von um so grösserer Bedeutung geworden, als die Erfindung der
Buchdruckerkunst an der Wiege der Reformation stand. Seit der
Erfindung der Schrift sei die Buchdruckerkunst das Grösste, was
vom Menschengeist geschaflen worden sei, und deshalb gebühre
Gutenberg als dem grössten Wohlthäter der Nation und der Mensch-
heit Dank und Anerkennung. Dann wandte sich der Redner den
Geschiedenen zu, denen in Dankbarkeit und Verehrung ein Kranz
gespendet werden solle zum Zeichen dessen, dass sie nicht vergeb-
lich gestrebt und nicht vergessen seien. Aus der grossen Reihe
von Namen wolle er nicht einzelne herausheben. Die Ehrung gelte
nicht nur den Begründern und Inhabern weltberühmt gewordener
Firmen, sondern sie gelte auch den getreuen Mitarbeitern, die in
bescheidener Weise ihre Pflicht erfüllt haben. Aus dieser Ehrung
sei die Mahnung abzuleiten, immerdar grosse Ziele im Auge zu
behalten. Die Arbeit sei nicht eine verkäufliche Ware, wie be-
hauptet werde, sondern eine sittliche That des persönlichen Men-
schen. In dankbarem Geiste solle man aus dem Feste die Kraft
schöpfen, an die Arbeit aufs neue heranzutreten, ihr mit Recht-
schaffenheit obzuliegen, grosse Ideale vor Augen und ein frohes
Herz in der Brust. Redner wies dann noch auf die Aufgabe der
Presse hin, die nicht nur Bildnerin des Einzelnen und Spiegel der
öffentlichen Meinung sein, sondern auch das deutsche Gewissen
und den deutschen Geist repräsentieren solle, und nachdem er
über die Kränze ein weihevolles Wort gesprochen hatte, schloss
er mit dem Wunsche: Gott segne, Gott schütze, Gott grüsse die
edle Kunst! Mit der Motette „All meinen Schmerz singe ich dir“,
vorgetragen vom Gesangverein Typographia, schloss die erhebende
Feier. Nach derselben nahmen die Deputationen der Offizinen die
prächtigen mit Widmungsschleifen versehenen Kränze, 45 an Zahl,
auf und begaben sich mit denselben an die Grabstätten auf den
verschiedenen Friedhöfen. Die also Geehrten sind die folgenden: Von
Prinzipalen: Gustav Bär, Raimund Härtel, Wilhelm Volkmann, Erb-
begräbnisstätte der Familie Brockhaus, Wilhelm Drugulin, C. Nies,
Gustav Kürsten, Ferd. Fischer, Christ. Friedr. Wittig, Friedrich
Gröber, Carl Grumbach, Julius Bernhard Hirschfeld, Carl Louis
Hirschfeld, Bruno Klinkhardt, Oskar Leiner, Robert Wittig, Fr.
Meizger, Carl Gustav Naumann, Friedr. Ed. Emil Trepte, Friedrich
Richter, C. G. Röder, Otto Spamer, Benedikt Teubner, Alexander
Waldow, Joh. Jakob Weber, Alphons Devrient, Alphons Eduard
Emanuel Devrient, C. Polz, Chr. Bernh. Freiherr von Tauchnitz,
Carl Christoph Traugoit Tauchnitz, Carl Christ. Phil. Tauchnitz,
Philipp Meltzer, Gustav Kreysing, Curt Kreysing, David Gressner.
Von Gehilfen: Joh. Friedr. Becker, Gustav König, Christ. Heinr.
Heinlein, Louis Sommerlatte, Julius Gasterstädt, Hermann Moritz
Böhme, Robert Trettin, Adolf Franke, Friedr. Georg Bez, August
Julius Mehlig.
Vormittags 11 Uhr fand hierauf ein Festaktus in der Guten-
berghalle des Deutschen Buchgewerbehauses statt. Zu demselben
hatten sich nächst den Mitgliedern der Innung Leipziger Buch-
druckereibesitzer, den Gehilfenabordnungen der einzelnen Offizinen
und den Abordnungen der buchgewerblichen Vereinigungen, die
Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, der Universität,
der geistlichen Behörden und zahlreiche andere Ehrengäste ein-
gefunden, so dass die geräumige Halle vollständig gefüllt war.
Ein künstlerisch vorgetragenes Orgelvorspiel des Herrn Paul
Homeyer über „die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ leitete die
Feier ein. Darauf hielt Herr Privatdozent Dr. Walter Götz die
Festrede. Ein wahrhaft nationales Fest, wie dieses, führte Redner
in seiner geistvollen Ansprache aus, gebe ein Recht zum Sammeln
und zum Ausruhen zu kommender allgemeiner Pflichterfüllung
Wir wissen es, dass die Erfindung Gutenberg’s unser ganzes Volk
X '
278 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 25
EELER
und die nach Kultur strebende Menschheit erfasste, wir wissen,
wie Handel und Industrie von ihr beeinflusst worden sind. Das
Buchdruckergewerbe darf seiner Dankbarkeit mit berechtigtem
Selbstgefühl Ausdruck geben. Es hat dies schon im Jahre 1840
gethan. Und was hat seitdem dieser Zeitraum von 60 Jahren für
die Geschichte Gutenbergs gebracht! Eine reiche Litteratur über
Gutenberg und über die Geschichte des deutschen Buchgewerbes ist
entstanden. Es ist festgestellt worden, dass Johann Gutenberg
der alleinige Erfinder der Buchdruckerkunst ist und Mainz der
Ort der vollständigen Verwirklichung seines Gedankens. Dieser
grosse geniale Gedanke, mit beweglichen, gegossenen Letiern zu
drucken, gehört nur Gutenberg allein. Freilich über das Wesen
dieses Mannes, der mit dem Kleinlichsten des Lebens, der mit der
Tücke des Schicksals rang und sich als bescheidene, tiefdemütige
Persönlichkeit offenbarte, kann uns niemand etwas sagen. Wir
wissen die weltbewegende Kraft seiner Erfindung und ihre sieg-
reiche Wirkung im Zusammenhang zwischen dem Buchgewerbe
und dem geistigen Leben unseres Volkes. Sie geht weit über das
Technische hinaus und schliesst ein hochbedeutsames geistiges und
sittliches Moment in sich. Und damit lässt sich auch der innige
Zusammenhang zwischen dem deutschen Geistesleben und dem
deutschen Buchgewerbe erklären, der innige Bund zwischen Gelehrten-
tum, Buchdrucker- und Verlegerwelt. Namen von Gelehrten sind zu-
gleich Namen von Verlegern. Wirnennen nur den Reformatorim Buch-
druck Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, Johann Friedrich von Cotta,
Friedrich Arnold Brockhaus, Friedrich Christoph Perthes, Salomon
Hirzel und Albrecht Kirchhof. Das Gutenbergfest soll ein nationales
Fest sein; es soll alle diejenigen, welche der Kunst Gutenberg’s
dienen, stärken im Blick auf die Vergangenheit, aber alle Gesinnung
ın dieser Art ist tot, wenn sie sich nicht umsetzt in Arbeit.
Die Gutenbergfeier erhält erst ihre rechte nationale Bedeutung in
der Befruchtung des Geistes. Dein Bild Johann Gutenberg, so
schloss Herr Dr. Götz, spricht uns von den Grossthaten der Ver-
gangenheit, von den Helden unseres Volkes; was deutscher Geist
und deutsche Arbeit geschaffen, das bleibe uns ein teures Ver-
mächtnis!
Im Anschluss an die Festrede vollzog sich ein Akt weihevoller
Huldigung vor dem Altmeister Gutenberg durch die Nieder-
legung von mächtigen, mit Widmungsschleifen ge-
schmückten Kräuzen an dem Ehrendenkmal der Buehdrucker-
kunst seitens der buchgewerblichen Vereinigungen durch ihre Ver-
treter. Es waren dies die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer,
der Deutsche Buchdrucker-Verein, die Deutsche Buchdrucker-Berufs-
genossenschaft, der Kreis VII (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-
Vereins, die Chemnitzer Buchdruckereibesitzer, der Deutsche Buch-
gcwerbeverein, der Börsenverein der Deutschen Buchhändler, der
Verein der Buchhändler zu Leipzig, der Leipziger Verlegerverein,
die Gesellschaft Typographia, die Typographische Gesellschaft, der
Leipziger Faktorenverein, die Zweite Krankenkasse für Buchdrucker
zu Leipzig, der Leipziger Buchdrucker-Verein, der Verein Leip-
ziger Buchdrucker- und Schriftgiessergehilfen, der Verein der Stein-
druckereibesitzer, die Leipziger Buchbinder-Innung. Die Kränze
wurden mit kraftvollen Weihesprüchen niedergelegt. Von diesen
erwähnen wir nur den des Herrn Dr. von Haase für den Buch-
gewerbeverein, der dem Wunsche Ausdruck gab, dass das Buch-
gewerbehaus eine Stätte friedlicher Zusammenarbeit von Prinzi-
palen und Gehilfen werden möge und zugleich verkündete, dass
eine Reihe von Zeichnern von Anteilscheinen zum Deutschen
Buchgewerbehause ihre Anteile im Gesamtbetrage von 100 000 oA,
dem Deutschen Buchgewerbevereine gestiftet haben. Der Vortrag
der vom Kollegen Herrn Arthur Schönfeld ın Dresden kompo-
nierten und gedichteten Gutenberg-Festkantate „Gott grüss’ die
Kunst“ für Männerchor mit Orgel- und Blasinstrumenten, gesungen
vom Gesangverein Typographia unter Leitung des Herrn Fritz
Schmidt, brachte den Aktus in schöner, feierlicher und allgemeinen
Beifall findender Weise zum Abschluss.
Dem Festaktus folgte nachmittags 2 Uhr ein Festmahl in der
Gutenberghalle, an dem wiederum Vertreter der staatlichen und
städtischen Behörden, der Geistlichkeit, der Universität und zahl-
reiche andere Ehrengäste teilnahmen. Die Reihe der Trinksprüche
eröffnete der Innungsvorsitzende Herr Johs. Baensch- Drugulin mit
einer Rede, in der er zunächst darauf hinwies, dass seit dem
letzten Jubiläum der Buchdruckerkunst, 1840, die vorher noch
aufgetauchten Zweifel, ob Gutenberg wirklich der Erfinder der
Buchdruckerkunst sei, endgültig behoben worden seien. Um die
diesbezüglichen historischen Forschungen hätten sich namentlich
van der Linde, Lorck und Dziatzko verdient gemacht. Er feierte
sodann die grosse Bedeutung und die hohen Aufgaben der Buch-
druckerkunst und betonte das Wohlwollen und die Förderung, die
die Kunst Gutenbergs allezeit auch bei den deutschen Fürsten ge-
funden habe. Namentlich aber habe sie für das ausserordentliche
Wohlwollen dankbar zu sein, das Kaiser Wilhelm II. und König
Albert so oft bethätigt, und um diesem Dank Ausdruck zu geben,
forderte er die Anwesenden auf, einzustimmen in ein Hoch auf
die Majestäten. Die Festversammlung leistete dem Rufe mit Be-
geisterung Folge und beschloss im Anschluss hieran die Absendung
der folgenden Telegramme:
An den Kaiser: „Eure kaiserliche Majestät, den erhabenen
Schützer und Förderer von Kunst und Gewerbe, bittet die zur
Feier des 500 jährigen Geburtstages Johannes Gutenbergs in der
Gutenberghalle zu Leipzig mit den Vertretern der Reichs- und
Staatsbehörden, der Stadt und der Wissenschaft und Kunst ver-
einigte Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, ihr allergnädigst
zu gestatten, ihre ehrfurchtsvolle Huldigung und das Gelöbnis
allezeit treuen kunstbeflissenen Schaffens und Wirkens zu Ehren
von Kaiser und Reich — wie auch unser Altmeister Gutenberg
geübt — zum Ausdruck zu bringen.“ |
An den König: „Eure königliche Majestät begrüsst ehrfurchts-
vollst die zur 500jährigen Geburtstagsfeier Johannes Gutenbergs
in der Gutenberghalle zu Leipzig vereinigte Festversammlung der
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer. Mit grösstem Dank ge-
denken wir der Huld und Gnade, die Eure Majestät der Kunst
Gutenbergs, und insbesondere dem Buchdruckgewerbe Leipzigs,
zugewendet, und geloben, das in unserer Kunst uns überkommene
Erbe unserer Altvordern unter Eurer Majestät Schutze geireulich
zu verwalten, zu fördern und zu mehren, zur Ehre Gottes, zum
Heile unseres Sachsenlandes, zum Segen des Reiches.“
Herr Dr. Alfred Giesecke wies auf die höheren Zwecke hin,
die mit der Feier des 500jährigen Geburtstages Gutenbergs ver-
folgt werden sollten und feierte dann die Bedeutung der Buch-
druckerkunst für die nationale Entwickelung und die Pflege des
Gemeingeistes. Weiter gab Redner cinige Reminiszenzen aus den
Gutenbergfeiern in Leipzig in den Jahren 1640 und 1740, die
einen gewissen familiären Charakter hatten und zu denen man sich
auch Gäste eingeladen habe. Auch die Innung habe das Bedürf-
nis gehabt, das Fest Gutenbergs gemeinsam mit lieben Freunden,
Förderern und Gönnern zu begehen, und diesen, den Gästen, weihe
er sein Hoch. — Herr Mäser konnte nicht umhin, über die Haltung
der Leipziger Stadtverwaltung in der Innungsfrage einige kritische
Bemerkungen zu machen. Dies hindere aber nicht, das ausserordent-
liche Wohlwollen, das die Stadt Leipzig stets dem Buchdruck-
gewerbe bewiesen habe, mit dem grössten Danke anzuerkennen.
Namentlich gelte dies von der Förderung der Fachschule durch
die Stadt Leipzig; auch müsse gerühmt werden, dass der Rat zu
Leipzig die erste Behörde gewesen sei, die die Vergebung vòn
amtlichen Drucksachen von der Einhaltung des zwischen der
Prinzipalität und der Gehilfenschaft vereinbarten Deutschen
Buchdruckertarifs abhängig gemacht habe. Hierdurch habe
sie bahnbrechend in Sachsen wie im Reiche gewirkt und sich
Verdienste um das ganze Buchdruckgewerbe erworben. Das
vom Redner sodann auf die Stadt Leipzig und ihren Magistrat
ausgebrachte Hoch fand den lebhaftesten Anklang bei der Ver-
sammlung. Herr Oberbürgermeister Dr. Tröndlin erwiderte dem
Vorredner hinsichtlich der Zwangsinnungsfrage mit dem Dichter-
worte: „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“. Man müsse
da doch schliesslich die Resultate abwarten. Wie sich heute die
Ansichten gegenüber denen früherer Zeiten gewandelt hätten, 80
könne sich möglicherweise in der Zukunft auch eine Wandlung
der Ansichten von heute vollziehen. Jedenfalls habe Leipzig von
jeher dem Buchdruckgewerbe eine wahre Neigung bewiesen. Das
sei aber nicht als ein Verdienst anzusprechen, sondern lediglich
Ergebnis der natürlichen Entwickelung, denn wie sich Buchdruck-
gewerbe, Buchhandel und Wissenschaft in Leipzig in ihrem Zu-
sammenwirken und gegenseitigen Beziehungen darstellen, das sei
eben Leipzig. Für die Stadt Leipzig seien die Buchgewerbe von
dem grössten Interesse und die Stadt würde sich selbst schädigen,
wenn sie dieses Interesse nicht pflegen wollte. Redner schloss mit
dem zugleich im Namen des Rates und der königlichen Kreis-
hauptmannschaft Leipzig dargebrachten Wunsche, dass die Buch-
druckerkunst blühen und gedeihen möge. Herr Voigtländer als
Vertreter des Leipziger Verlegervereins verbreitete sich in humor-
voller Weise über die Beziehungen zwischen den Druckgewerben
und dem Buchhandel, unter anderm ausführend, dass die beiden
Gewerbszweige sich wohl wohl streiten, aber nicht meiden känn-
Nr. 25 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 279
ten. Und wenn gesagt worden sei, dass Blut dicker als Wasser
sei, so sei jedenfalls Druckerschwärze noch dicker als Blut und
binde die Drucker und die Verleger so aneinander, dass sie nicht
von einander können, sondern zusammenarbeiten müssen. Diesem
Zusammenarbeiten und der Buchdruckerkunst galt sodann des
Redners Hoch. Herr Dr. Ludwig Volkmann gab eine Übersicht
dessen, was an diesem Feste das Zusammenarbeiten von Kunst
und Wissenschaft mit dem Gewerbe zu Ehren Gutenbergs zustande
gebracht habe und feierte dieses Zusammenstehen, das sich auch
sonst bewährt habe und immer aufs neue bewähren werde. Herr
Faktor Schäfer feierte das Einvernehmen zwischen Prinzipalen
und Gehilfenschaft, Herr Naumann die abwesenden Damen der
Festteilnehmer, Herr Baensch erinnerte an das Entstehen der
Tarifgemeinschaft im Jahre 1873, Herr Eichel toastete auf die
Fortschritte im Buchdruckgewerbe und Herr Frankenstein auf den
verdienten Vorsitzenden des Buchgewerbevereins, Herrn Dr. von
Hase. Allmählich versiegte aber die Beredsamkeit und das vom
Wirt des Gutenbergkellers, Herrn Borchers, vorzüglich ausgerichtete
Festessen fand seinen Abschluss. Im Verlaufe desselben gingen
Begrüssungstelegramme von der Buchdrucker-Innung in Magdeburg
und von den am gleichen Tage zur Gutenbergfeier vereinigten
Prinzipalen und Gehilfen in Stuttgart und Frankfurt a. M. ein,
deren Verlesung mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde.
Den Schluss der Gutenbergfeierlichkeiten bildete ein im Krystall-
palast abends 8 Uhr abgebaltener Kommers mit Damen, an
dem über 4000 Personen teilnahmen, so dass in den drei grossen
Sälen des Etablissements bedeutende Fülle herrschte. Die Fest-
reden des Abends hatten die Herren Direktor Dr. Kauizsch, Pro-
fessor von Brause und Schuldirektor Albert Linge übernommen.
Die Musik wurde von den Kapellen Günther Coblenz, Curth und
Inf.-Reg. Nr. 106 „Prinz Georg“ ausgeführt, die Gesangsvorträge
von den Buchdrucker-Gesangvereinen „Typographia“, „Concordia“
und „Klopfholz - Gutenberg“. Ferner wurde in sämtlichen Sälen
unter Mitwirkung von Künstlern des Battenberg-Theaters ein von
Herrn C. Crome-Schwiening verfasstes Festspiel „Im Reiche Guten-
bergs“ aufgeführt. Die Innung hatte einen „Gutenbergtrunk“ ge-
spendet. Alles das zu schildern oder auch nur zu verzeichnen,
was für die drei Säle vorbereitet worden war und vom Augen-
blick gezeitigt wurde, ist uns unmöglich; wir müssen uns daher
mit einigen allgemeinen Bemerkungen begnügen. Die drei Fest-
redner gaben ihr Bestes, um Gutenberg und die Buchdruckerkunst
nach verschiedenen Richtungen hin zu feiern und dem ihm zu
Ehren zum Ausdruck gebrachten harmonischen Zusammenwirken
von Prinzipalen und Gehilfen Wege und Ziele für die Zukunft zu
zeigen. Auch freie Ansprachen wurden gehalten, von denen wir
die vom ehemaligen Verbandspräsidenten Herrn Richard Härtel
und die von Herrn Ramm gehaltene, welche beide dem verstän-
digen Einvernehmen zwischen Prinzipalen und Gehilfen das Wort
redeten, sowie die des Herrn Johs. Baensch- Drugulin, welche u. a.
darauf hinwies, dass am 16. Juni 1873 der erste deutsche Buch-
druckertarif zustande kam, erwähnen. Das Crome-Schwiening’sche
Festspiel brachte in poetischer Form das Zusammenwirken der ver-
schiedenen an der Herstellung des Buches beteiligten technischen
Gewerbszweige zum Ausdruck und fand, in markiger Weise zur
Aufführung gebracht, lebhaften Beifall. Und dasselbe war der
Fall bei dem von Herrn Schriftsteller Siegfried Moltke gedichteten
allgemeinen Festlied. Der Gesang und die Musik waren gleich-
falls in trefflicher Weise vertreten. Kurz der Kommers war in
allen seinen Teilen ein trefflich gelungener und gab der Gutenberg-
feier der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer, die mit der all-
gemeinen Feier im Stadttheater so erhebend eingesetzt hatte,
einen allgemein schönen und harmonischen Ausklang. Hoffen wir
von der sowohl dem physischen Umfange, wie dem geistigen In-
halte nach wohl kaum noch dagewesenen Einmütigkeit der grossen
Leipziger Buchdruckergemeinde, die in diesen Festestagen zum
Ausdruck kam, auch das Beste für die Zukunft!
Den Männern aber, die das schöne Gutenbergfest mit so grosser
Sorgfalt und Mühe vorbereiteten und durchführten, sei schliesslich
auch an dieser Stelle ein Wort des Dankes und der Anerkennung
gezollt. An erster Stelle nennen wir Herrn Dr. Alfred Giesecke,
den Leiter des Ganzen, und ihm zur Seite die Herren Adolf
Frankenstein, Dr. Ludwig Volkmann, Joh. Weber, Johs. Baensch-
Drugulin, Ottomar Wiitig und Geschäftsführer Kohler, während
von Gehilfenseite die Herren Faktoren Schwarz und Pellnitz, so-
wie die Herren Marschner, Lehmann, Benzin, Siegert, Wünseh,
Lindner, Müller sich verdient gemacht haben.
Eine besondere Erwähnung verdienen auch noch die zu den
einzelnen Feierlichkeiten verwendeten Drucksachen, die möglichst
einheitlich im Stile der modernen Kunstrichtung ausgeführt waren.
Das Einladungsschreiben an die Gäste mit dem wirkungsvollen
farbigen Briefkopf der Innung und die Einladungskarte zum Fest-
aktus, beide in Kursiv ausgeführt, stammten aus der Offizin
W. Drugulin. Die Einladung mit dem Programm und das Menu
zum Festmahl stellte die Offizin von J. J. Weber her. Erstere, in
zweifarbigem Druck auf Karton ausgeführt, zeigt auf der Vorder-
seite ein altertümliches Porträt Gutenberg’s und die Ornamente
sind Originale von Hermann Delitsch in Leipzig. Letztere, vier-
seitig, und ebenfalls auf Karton gedruckt, ist in Grün und Braun
und einem leichten Ton ausgeführt und wirkt mit ihren prächtigen
Ornamenten schön und vornehm. Das Programm zum Festaktus,
in Schwarz und Rot auf chamoisfarbigem Büttenpapier ausgeführt,
stammte aus der Offizin von Breitkopf & Härtel. Das Musikprogramm
zum Festmahl führte in Rot und Schwarz auf rötlichem Bütten-
papier die Offizin von J. J. Weber aus. Das achtseitige Kommers-
Programm endlich lieferte, den Titel dreifarbig, die Firma Franken-
stein & Wagner.
Auf die Telegramme, welche von der Festversammlung am
17. Juni an Seine Majestät den Kaiser Wilhelm II. und an Seine
Majestät den König Albert gerichtet wurden, sind die folgenden
telegraphischen Antworten eingegangen:
An den Vorsitzenden der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer
| in Leipzig. |
Helgoland, 18. Juni 1900.
Der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer spreche Ich
Meinen besten Dank für das Mir aus Anlass der 500jährigen
Geburtsfeier Gutenberg’s heute übersandte Telegramm aus. Möge
in der Gutenberghalle zu Leipzig für alle Zeiten der Geist kunst-
beflissenen Schaffens und Wirkens walten, eingedenk des Mannes,
der durch seine Erfindung den Geist in neue Bahnen gelenkt hat.
Wilhelm I. R.
Herrn Johs. Baensch-Drugulin in Leipzig, Gutenberghalle.
Dresden, ł8. Juni 1900.
Ich danke der zur 500jährigen Geburtstagsfeier Johannes
Gutenbergs in der Gutenberghalle vereinten Festversammlung
herzlich für den Mir zugesandten freundlichen Gruss.
Albert. `
O. M. München, (Oberbayerische Buchdrucker-Kreis-
innung.) Der Magistrat der kgl. Haupt- und Residenzstadt‘
München erliess unterm 11. Juni in seiner Eigenschaft als untere
Verwaltungsbehörde eine Bekanntmachung, in welcher zur Wahl
des Innungsvorstandes auf Mittwoch, den 11. Juli 1900, Nach-
mittags 3 Uhr, eine Innungsversammlung in den Saal des nördlichen
Schrannenpavillons einberufen wird. Die kgl. Regierung von Ober-
bayern hat nämlich den in der Versammlung vom 29. Oktober
1899 gefassten Auflösungsbeschluss als ungültig erklärt, und dem-
gemäss besteht die Innung noch zu Recht. Die auf 11. Juli ein-
berufene neue Versammlung hat also die Wahlen für den Innungs-
vorstand zu vollziehen, damit die Innung sich konstituieren kann.
Erst dann könnte ein eventueller Auflösungsantrag gestellt werden
und den Satzungen gemäss zur Abstimmung kommen.
dëi
Sprechsaal.
m. Berlin, 14. Juni. Der Bedarf an Drucksachen für die
am 1. Dezember d. J. stattfindende Volkszählung besteht aus
38000000 Zählkarten A, 13 ½ cm breit, 21', cm hoch, à 3,65 gr
schwer, konzeptfarbig, 8750000 Haushaltungsverzeichnissen B,
13%,>x<21', cm à 3,10 gr, bläulich, 8750000 Anleitungen /,
40421 ½ cm à 7,85 gr, konzeptfarbig, 330000 Zähleranweisungen
E, 42><33 cm 14 gr, 660000 Kontrollisten F (Format u. s. w. wie
E), 140000 Ortslisten G, 21><33 cm à 7 gr, 140000 Muster zu
Ortslisten G (Format u. s. w. wie G) und 140000 Anweisungen
für Behörden H (Format u. s. w. wie E). Das Papier zu den
Formularen E bis H muss holzfreies Konzept der Stoffklasse III
und Festigkeitsklasse 4 sein. Die Formulare A und B müssen. auf
allen 4 Seiten beschnitten und das Papier genügend glatt zum
Beschreiben sein. Offerten für die Lieferung dieser Drucksachen
sind bis zum 2. Juli einzureichen an das Königl. Statistische
Büreau in Berlin, Lindenstrasse 28, von welchem auch Muster-
formulare zu beziehen sind. Die Erteilung des Zuschlages erfolgt
vorbehaltlich der Genehmigung durch den Minister des Innern bis
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280 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 25
7. Juli. Bewerber, welche das ganze Quantum liefern wollen, er-
‚halten den Vorzug. Die Lieferung hat am 16. August zu beginnen
und muss bis 15. Oktober beendet sein. Geeignete Verpackungs-
räume hat .der. Lieferant kostenlos zu stellen und einen Sicherheits-
betrag von 5 Prozent der Gesamtsumme zu hinterlegen. — Der
Gesamtbedarf an Formularen beträgt 56910000 Stück; im Jahre
1895 wurden für 54029000 Stück 104727 cM bezahlt, im Jahre
1890 für 50974000 Stück 121715 4, im Jahre 1885 für 51300000
Stück 109952 0%, im Jahre 1880 für 50968170 Stück 175590 M,
im Jahre 1875 für 51582787 Stück 200920 ·
-m. Berlin, 15. Juni. Dem gerichtlichen Sachverständigen,
Herrn Buchdruckereibesitzer P. Starcke in Firma J. F. Starcke
wurde der Kronenorden IV. Klasse verliehen und der Buch-
‚drackereibesitzer und Verlagsbuchhändler R. Fickert in Firma
P. Stankiewicz Buchdruckerei zum ` ,
Königlichen Kommerzienrat | gm
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* Berlin, 18. Juni. Die gestern
Abend in den weiten Räumen des
Zirkus Schumann abgehaltene,
von dem Verein der Berliner
Buchdrucker und Schriftgiesser
(Verbandsgehilfen) veranstaltete
Gutenbergfeier nahm einen
glänzenden Verlauf. Der etwa
7000 Sitzplätze bietende Zirkus
war vollständig besetzt, als Gäste
waren Vertreter der städtischen
Behörden, der Parlamente, der
Akademie; der Presse und der
verschiedenen buchgewerblichen
Fachvereine und Berufsorgani-
sationen, sowie ein grosser Teil
der Berliner Prinzipalität erschie-
nen. Inmitten eines Haines von
Blattpflanzen war die Büste Meister
Gutenberg’s aufgestellt, umrahmt
von strahlenförmig arrangierten
elektrischen Glühkörpern, welcho
zeitweilig ein magisches Licht
verbreiteten. Der Vereinsvor-
sitzende Herr Massini begrüsste
die Anwesenden mit herzlichen
‚Worten. Einen tiefen Eindruck
machte der von Heinrich Hart
verfasste. und von dem königl.
Hofschauspieler Herrn Dr. Max
Pohl vorgetragene Festprolog. Die
von dem Gesangverein Typo-
graphia. mit Begleitung des
Sinfonieorchesters vorgetragenen
Gesänge „Die Himmel rühmen
des Ewigen Ehre“, „Heil Guten-
berg“, „Pilgerchor aus dem Tann-
häuser“, sowie besonders die zu
Ehren des Tages von Vereins-
mitgliedern gedichtete und kom-
ponierte Hymne „Es werde Licht“
errangen lebhaften Beifall. Herr
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Inhaber der Firma sowohl, wie seiner Mitarbeiter reiche Ehrungen
zu Teil. | | or.
TT Frankfurt a. M., 12. Juni. In der am letzten Freitag statt-
gehabten sehr gut besuchten ausserordentliohen Generalversammlung
des hiesigen Faktoren vereins berichtete der Vorsitzende zunächst
über den Stand der hier abzuhaltenden Gutenbergfeier. Ferner
stand auf der Tagesordnung u. a. die Anderung des Statuts nach
den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches. Die Angelegen-
heit wurde jedoch vertagt bis das Bundesstatut geändert ist. Der
Vereinsabend wurde vom Freitag: auf den Dienstag verlegt. — Am
10. Juni wurde hier im Restaurant Jägerhof die VIII. Kreis-
versammlung des Mainkreises des Doutschen Faktoren-
bundes abgehalten, welche ebenfalls sehr gut besucht war. Der
Anlass der Einberufung dieser Versammlung war die im Laufe
dieses Jahres stattfindende ausser-
Ss s ordentliche Generalversammlung
SE “des Deutschen Faktorenbundes.
— Zu derselben wurde ein voriges
Jahr vom Südwestkreis gestellter
Antrag betr. das Bundesorgan
aufgenommen, ebenso ein Antrag
betr. die Unterstützungsnormen.
Beide Anträge wurden einstimmig
angenommen. Dem Kreisvorstand
wurde in einer Resolution aus
der Mitte der Versammlung Dank
und Anerkennung für die auf-
opfernde Arbeit, sowie volles
Einverständnis mit seiner Haltung
ausgesprochen. — Sollte die
. Bundesversammlung: eine noch-
malige Kreisversammlung in die-
sem Jahre nötig machen, so wird
dieselbe in Heidelberg abge
halten werden, woselbst-auch der
Kreis IV tagen: wird. Die erste
Kreisversammlung 1901 muss je-
doch auf Grund eines früheren
Beschlusses in Frankfurt abgebal-
ten werden. Nach Erledigung
diverser Angelegenheiten begabeii
sich die Teilnehmer nach der
Heddarichstrasse zur Besichtigung
der Schriftgiesserei D. Stempel.
Wer dieses Etablissement noch
nicht. in Augenschein genommen
hatte, war geradezu erstaunt über
den riesigen Umfang dieser
Schriftgiessorei, die auch über
eine Maschinenbauanstalt verfügt.
Diesem Erstaunen gab denn auch
der Vorsitzende in einer kurzen
Ansprache, in welcher er dep
Firma für die freundliche Ein-
ladung dankte, Ausdruck. Man
sehe hier deutlich, was eiserne
Energie und Ausdauer, verbunden
mit geschulten Mitarbeitern zu
leisten vermöge. Freudig begrüsste
Ei
aw
Dr. Rudalf Steiner, welcher die Festrede hielt und in derselben die | man sich in der Frühe, schweren Herzens verabschiedete man sich
kulturelle Bedeutung der Erfindung der Buchdruckerkunst in geist-
voller Weise beleuchtete, wusste den Hörerkreis spannend zu fesseln;
einen würdigen und weihevollen Abschluss fand die Feier durch
das von dem Sekretär des Tarif-Amts Herrn Paul Schliebs verfasste
und von Ebert in Musik gesetzte melodramatische Festspiel „Guten-
bergs Traum“, das nicht geringe Anforderungen an die dem Kreise
der Mitglieder entnommenen ausführenden Künstler stellte und den
lebhaftesten Beifall errang. Die offizielle Feier erreichte nach
10 Uhr abends ihr Ende, um in den Restaurationsräumen als
Fidelitas fortgesetzt zu werden. Das ganze Fest ist im Arrange-
ment wie in seinem Verlauf als vorzüglich gelungen zu bezeichnen
und wird bei allen Teilnehmern dauernd eine angenehme Erinne-
rung zurücklassen.
-A. Braunschweig. Die Feier seiner ununterbrochenen 25jähri-
gen Thätigkeit in der Buchbinderei der Georg Westermann'schen
Druckerei hierselbst beging am 9. Juni der Buchbinder Albert
Hirschfeld. Dem Jubilar wurden aus diesem Anlass seitens der
am Abend; doch belebte alle Teilnehmer das Gefühl der Hoffnung
„Auf Wiedersehen!“ l
TE Frankfurt a. M., 17. Juni. Eine zahlreiche Gemeinde ver-
sammelte sich heute im grossen Saalbausaale zur würdigen Feier
des 500jähr. Geburtstages Johannes Gutenbergs. Die
Jubel-Ouverture von Albert Lorizing (von der Kapelle des 81. Inf.-
Rgts.) eröffnete die Feier, worauf der Vorsitzende des Gesamtaus-
schusses, Herr Buchdruckereibesitzer Osterrieth, die Versammlung
herzlichst begrüsste und dabei auf Frankfurt, auf die Druckstadt,
in welcher seinerzeit der Sitz des Buchhandels war, hinwies.
Der Prolog ward grossartig von Herrn Regisseur Quinke vor-
getragen. . Der hiesige .Gesangverein Gutenberg trug hierauf die
Weiss’sche Gutenberghymne mit Geschick vor und Herr Otto Hörth
fand mit seiner Festrede stürmischen Beifall. Die „Ehre Gottes“
bildete den Schluss der Feier. Hieran schloss sich ein imposanter
Zug nach dem schön geschmückten Denkmal, an welchem Herr
Rektor Lang eine ergreifende Ansprache hielt. Etwa ein Dutzend
Nr. 25
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
281
Kränze wurden am Denkmal niedergelegt. Wir kommen auf die
Feier noch ausführlicher zurück.
* Leipzig, 12. Juni. Am heutigen Tage beging der Schmied
Herr Reinhard Irrgang das Jubiläum seiner 25jährigen Thätig-
keit in der Maschinenfabrik von Karl Krause. Die Fabrikherren
sowohl, als auch das Personal liessen es sich nicht nehmen, den
Jubilar an diesem Ehrentage zu beglückwünschen und ihn durch
mannigfache (Geschenke zu erfreuen.
B. München. Die A. Bruckmann’sche Kunst- und Buchdruckerei
hierselbst gewährt ihrem gelernten Personale einen jährlichen Urlaub
von drei Tagen. Dieses Entgegenkommen wurde vom Personal
natürlich mit Dank und Befriedigung aufgenommen.
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Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Maschinen-
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre
Stereotyp-Unterlagen bei: — Eine zweite Beilage, von der
Firma Gustav Stein in Berlin, empfiehlt u. a. deren verstell-
baren Tisch für Buchdruckereien. — Die Firma W. Tanner & Co.
in Leipzig führt in einer dritten Beilage ihren neuen selbst-
thätigen Bogenanleger vor. — Und die vierte Beilage ist ein
Schriftprobenblatt der Schriftgiesserei Genzsch & Heyse in
Hamburg, welches deren Neu-deutsche Schrift und Orna-
mente empfiehlt.
‚Gutenberg-Postkarte des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Wir
geben unseren Lesern heute nebenstehend eine Ansicht der präch-
tigen Gutenberg-Postkarte Æ. Doeplers, die zum Besten der Unter-
stützungskasse des Deutschen Buchdrucker -Vereins herausgegeben
wird und in der vorigen Nummer beschrieben worden ist. Die
Karte wird in Farbendruck ausgeführt. Zugleich bemerken wir
im Hinblick auf die bereits zahlreich eingegangenen Bestellungen,
dass die Karte erst vom 20. Juni ab ausgeliefert werden kann.
Gutenbergfeier. Ein so rechtes und ächtes Festgeschenk zur
Gutenbergfeier ist der soeben von dem Antiquariat Jacques Rosen-
thal in München herausgegebene Katalog unter dem Titel „Incu-
nabula typographica“ In demselben sind nicht weniger als
1500 Incunabeln von cirea 400 Druckern in 90 verschiedenen
Druckplätzen verzeichnet, auch ist er durch 80 Abbildungen im
Text und drei farbige Tafeln illustriert; welcher Art aber sein In-
halt ist, darüber belehrt ein Blick in denselben. Wir finden da
zwei Drucke von Gutenberg, zwei von Fust und Schöffer, fünfzehn
von Schöffer allein, — man kann sagen, dass so ziemlich alle hervor-
ragende Drucke aus der Zeit bis zum Jahre 1500 vertreten sind
und man muss den Spürsinn bewundern, welcher es Herrn Rosen-
thal ermöglichte, alle diese graphischen Schätze aufzufinden und
zusammenzubringen. Er scheint nach gleichem Ruhm zu ringen
wie Quaritch selig. — Was dem Kataloge einen besonderen und
bleibenden Wert verleiht, ist sein Anhang von einem 32 Seiten
starken Register, welches seinen Inhalt in der verschiedensten ‚Art
klassiert verzeichnet. Zunächst nach dem Inhalt der Bücher selbst,
dann nach dem Jahre ihres Erscheinens, nach der bibliographischen
Beschreibung Hains und sodann die von diesem nicht beschriebenen
Bücher; ferner die in den Niederlanden hergestellten Drucke, die
alphabetisch geordneten Druckorte und die Drucke, bei denen Her-
steller und Druckstätte nicht zu ermitteln waren, die Druckorte in
chronologischer Ordnung, die Namen der Drucker in alphabetischer
Ordnung, die Namen der deutschen, französischen und slavischen
Drucker, welche ausserhalb ihres Geburtslandes thätig gewesen
sind, und schliesslich die Namen der deutschen Drucker, deren
Heimatsort unbekannt geblieben ist. Schon diese Angaben über
das so sorgfältig gearbeitete und umfassende Inhaltsverzeichnis
werden genügen um zu zeigen, welchen hohen bibliographischen
Wert der nahezu dritthalb hundert Seiten Grossoktav starke Rosen-
Haische Katalog „Incunabula typographica“ besitzt, — er wird
in Zukunft für jeden Bibliophilen sich als ein nützliches Hand-
und Hilfsbuch erweisen, auch wenn es ihm nicht möglich gewesen
sein sollte, seiner Bibliothek Drucke von Gutenberg, Fust und
Schöffer, Eggestein und den andern alten Meistern einzuverleiben.
Herr Jacques Rosenthal hat sich durch Herstellung dieses Katalogs
ein namhaftes Verdienst um die Bibliographie der Incunabeln er-
worhen. Th. G.
Über eine neue Erfindung auf lithographischem Gebiete berichtet
die „Allgem. Ztg.“: Dem Lithographen Johann Jacob ist es nach
langjährigen Versuchen gelungen, ein Verfahren -zu entdecken, mit
dem es ermöglicht wird, in Steine Zeichnungen, Photographien
und Schriften unverwüstlich einzuätzen. Auch lässt sich nach
diesem Verfahren aus blaugrauem Granit durch Ätzung schwarzer
Granit herstellen, Carraramarmor und gewöhnlicher Marmor in
Syenit umwandeln, sowie Alabaster unverwüstlich braun und schwarz
färben. Besonders bemerkenswert ist, dass Photographien und
Zeichnungen u.s.w. unverwüstlich in Solnhofer- und Carraramarmor-
Platten geätzt werden können. Diese Erfindung macht es ferner
möglich, auf Grabsteine jede beliebig grosse Platte mit weisser
Schrift scharf und korrekt zu ätzen. In Deutschland, Frankreich
und Amerika werden Werkstätten zur Ausnützung genannter Er-
findung eingerichtet.
Als Curiosum sei mitgeteilt, dass bei dem gemeinschaftlichen
Mittagessen (à Kouvert 3,50 ) der freien Vereinigung schleswig-
holsteinischer Zeitungsverleger am 18. Juni anlässlich einer Ver-
sammlung in einem bekannten Klub- und Gesellschaftshaus in
Altona, in dessen unmittelbarster Nähe sich ein Kunsttempel
Gutenberg’s befindet, den Teilnehmern — geschriebene Tisch-
karten vorgelegt wurden. — Und das im Jubiläumsjahr unseres
Altmeisters!
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Eingetragene Firmen. In Berlin ist unter der Firma Berliner
Kunst-Reproduktions- Anstalt Emma Bielefeldt, N58, Doppel. Allee 27,
seit 1. April 1899 eine Kunstanstalt errichtet, die als Spezialitäten
Steindruckarbeiten herstellt und ein neues verbessertes anastatisches
Reproduktionsverfahren betreibt.
Konkurseröffnung. Herr Hermann Streich, Verleger der „Nür-
tinger Zeitung“ in Nürtingen (Württ.) am 9. Juni 1900. Konkurs-
verwalter Herr Gerichtsnotar Schmitt daselbst. Anmeldefrist bis 26. Juni.
— Herr Kaufmann und Buchdruckereibesitzer Alexander Stephanus
in München, Laden: Schellingstrasse 29, Wohnung: Kornelius-
strasse 48/öIII, am 7. Juni. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt
Max Hertle daselbst. Anmeldefrist bis 30. Juni.
Konkursaufhebung. Buch- und Kunstdruckerei in Firma Früh-
auf & Lippmann in Leipzig-Sellerhausen am 11. Juni.
Ka
a Litteratur.
Der Flügel des Engels. Eine Stimme aus der Wüste im vierten
Jubelfestjahre der Buchdruckerkunst. Von Franz Delitzsch, weiland
D. und Professor der Theologie. Neuer Abdruck zur fünfhundert-
jährigen Gutenberg-Feier. Mit einem Vorwort von O. H. Th.
Willkomm. Zwickau i. S. Druck und Verlag von Johannes Herr-
mann. 1900. Preis geh. 1 . — Die vorliegende Neuherausgabe
der vor 60 Jahren erschienenen Festschrift des berühmten Leipziger
Universitätsprofessors ist eine Betrachtung Gutenberg’s und seiner
Kunst vom protestantisch-theologischen Standpunkte und in An-
sehung dessen ist sie auch nicht mit dem Bilde Gutenberg’s, son-
dern mit demjenigen Hans Lufft’s, des protestantischen Wittenberger
Bibeldruckers, auf dem Umschlag versehen. Neben vielen auch
für Nichtprotestanten Beherzigenswertem enthält sie auch manches
heute Befremdende und manches, was der Autor heute wohl selbst
nicht unterschreiben würde. Der Herausgeber glaubte die Aus-
führungen Delitzsch's aber so belassen zu sollen wie sie sind. Jeden- -
falls ist die Schrift eine ganz eigenartige Gabe zu dem Gutenberg-
Jubiläum im Jahre 1900.
$
Antwort auf die Anfrage in Nr. 24.
Auf die den Asphaltbelag in Druckereien betreffende Anfrage
in No. 24 spreche ich meine Ansicht dahin aus, dass Schmieröl
jedenfalls eine sehr zerstörende Wirkung auf den Asphalt ausübt.
Ich habe zwar meine Druckereiräume nicht mit Asphaltbelag ver-
sehen, aber der hiesigen Strassenbahn, deren Gleise zum Teil durch
asphaltierte Strassen führen, ist aufgegeben, worden, an ihren Wagen
Vorrichtungen anzubringen, die das Herabtropfen von Schmieröl
auf den Asphalt verhindern. Die Zerstörungen, welche durch das
herabtropfende Schmieröl an dem Asphaltstrassenpflaster hervor-
gerufen worden waren, hatten sich als ganz bedeutende erwiesen.
RF. in Z.
282 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
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Nr. 28
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Indem wir. daher zu einer Besichtigung unserer
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gart, während der gedachten Geschäftsstunden persönlich
jede gewünschte Auskunft erteilen wird.
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der Leipzig: Breitkopf &Härtel,
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, sche Hofbuchdruckerei;
für Buchdruckmaschinen. Stuttgart: „Union““ Deut-
sche Verlagsgesellschaft,
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Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipzig. — Druck von W. Drugulin in Leipzig. — Papier von Sleler & Vogel.
Hierzu Beilagen der Firmen Maschinenfabrik Ken pewerk in Nürnberg, Gustav Stein in Berlin, W. Tanner & Co. in Leipzig und
der Schriftgiesscrei Genzsch & Heyse in Hamburg.
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au m Gebrauch in vielen
TK Buchdruckereien
Le à. In der Reſehs druckerei.
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ST verstellbaren Walsen-Giessapparate,
den welchen ich für meine Gussanstalt
5. Stück bezogen habe, meinen Erwartun-
gen vollständig entsprechen.
Cp BE 2. Mas 1898.
Far Boper,
e u. Walsen-Gussanst.
Wir bezeugen Ihnen gen,
wir mit dem von Ihnen. bezogenen Wal-
eegen '
frieden sind. Wir haben gleich am
Si ersten Tage, nachdem wir den Apparat
erhielten, 9 grosse and? kleine‘ Il algen
Als Stück damit ohne Schwierigkeiten
tadellos gegossen, geroiss ein Zeichen,
dass der Apparat leistungs fähig ist. Allen
A den Schwierigkeiten, wie wir sie früher
hatten, sind wir jelst enthoben, und ist
uns jetet das Walsengiessen, dass uns
früher ein Greuel war, eine Spielerei.
Wir können: den Apparat allen unsern
Kollegen. ‚auf das Wärmste em-
ellen.
Offenbath, 29. April 1898.
K = | Ernst Kauf holz d Co.
? ‚Wir: Heilen Ihnen höflichst mit, dass
wir mit dem vertikal uerstellbaren Wal-
sen-Giessapparat sehr zufrieden sind.
2 Düsseldorf, 19. August 1898.
L. S chwann.
Teilen Ihnen mit, dassiwir mit dem
_ Walzen- Giessopparat zufrieden sind.
RE 17. August 1898.
- Gebr: Heidemann:
l Der von Ihnen bezogene Walzen-Giess-
apparat hat sich für den Neuguss, Sowie
für den Umguss von Walzen in den der-
schiedensten Grössen als vorteilhaft und
praktisch bewährt. Da die Arbeit ohne
Jegliche Störung in den Drudkerdi gelbot
dor genommen werden kann, ist die ge-
naue Kontrole in die Hand des be-
treffenden Maschinenmetsters
ohne irgendwelche Zeitversäummis erbei-
zuführen, Ich kann den Appar at jeder
Buchdrückerei zur Anschaffung em-
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. V., 1. November: 1896.
j SSES) Ed. Herberger.
Ne nehnen x gern Ver anlassung ‚Ihnen
über den uns am 10. XII. 1898 gelieferten
Walzen- Giesšapparat unsere vollste Zu-
riedt denheit auszusprechen.
* Worms, 3. Februar ‚1899;
Er (es.) Gebr. Hoffmann.
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Belte- englilche Walzenmasse A.
Diese Masse ist etwas teuerer bei der Anschaffung, im Gebrauche
jedoch die allerbilligste; denu sie ermöglicht den Druck grosser
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h bestätige Ihnen gern, dass die vers
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ausserordentlich.
‘schmolzenen Masse dient der Messinghahn [H].
Hahn direkt und dicht über die Spindel zu bringen,
gegeben,
Auflagen bei schnellem Gang ohne Walzenwechsel; sie ist leicht We: gleichen pflegen.
umgiessbar und besitzt alle Eigenschaften, die man bei den SE
teuersten Walzenmassen voraussetzt. — Für Buntfarbendruck
vorzüglich!
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Vertikal verstellbarer neuer
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für Gas- oder Spiritusheizung
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Der) grosse Apparat hat verstärktes Gestell und Laufrollen.
Der Apparat besteht aus eiuem kräftigen schmiedeeisernen Gestell
mit Eisenmantel [M], in welchem sich ein Gasherd neuester, bester Kon-
struktion befindet. Derselbe besitzt einen Doppelbrenner mit einer grossen
und einer kleinen Flamme, welche je nach Bedarf zusammen oder
auch, einzeln gebraucht werden können; auch kann dieser Gasherd
vermöge der vertikalen Beweglichkeit des Kessels noch zu allen an-
deren Kochzwecken dienen. Über dem Eisenmantel befindet sich der
Schmelzkessel [S].
doppelte Wandungen, zwischen welchen sich ein Raum zur Aufnahme des
Wassers befindet, das durch den anf der Zeichnung ersichtlichen Ein-
füllstutzen zugeführt wird. In.dem Kessel’ befindet sich ein Sieb, auf
welches die zerkleinerte Messe geschüttet wird. Zum Abfluss der ge-
Der Schmelzkessel
kann durch die an den Seiten des Gestells in Rollen laufenden Gegen-
gewichte [G] bequem in jede gewünschte Höhe, der Länge der Giesshülse
entsprechend, gebracht und durch die daran befindlichen Schrauben fest-
gestellt werden. — Die Bedienung.des Apparates ist die denkbar ein-
fachste, sodass die übrige Thätigkeit des Maschinenmeisters beim
Walzengiessen kaum gestört wird. — Durch den Einfüllstutzen wird
der zwischen den doppelten Wandungen des Schmelzkessels befindliche
Raum mit Wasser angefüllt, welches ab und zu zu ergänzen ist. Die
in Stücken geschnittene Masse wird auf das Sieb geschüttet und dann
die Gasflamme entzündet. Nach 15 bis 20 Minuten wird das Wasser
kochend und nun genügt die kleine Flamme, um das Wasser stets in Siede-
hitze zu erhalten. Hierin liegt die überaus grosse Ersparnis, denn bei
den angestellten Versuchen Hat sich bei dem Guss einer grossen Walze
ein Maximalverbräuch von 0,6. kbm oder nach den, Berliner Gaspreisen Von
ca, 9 Pfg. ergeben. Der Apparat gewährt grössere Vorteile als eine
Dampfsnlage, denn dadurch, dass bei demselben der Schmelzkessel
mit Ausflusshahn vertikal beweglich ist, also je nach Höhe der Walze
hoch und niedrig gestellt werden kaun, ist es möglich, den Ausfluss-
ein Vortheil,
welcher bei vielen Dampfanlagen nicht zu finden ist.
Die Walzenmasse kommt beim Giessen nicht aus dem .
heraus, behält gleichmässige Temperatur und werden dadurch
fehlerfreie Wal
erzielt! — Der die Masse enthaltende Kessel kaun innerhalb des Ge-
stelles so hoch gestellt werden, dass er selbst für sehr hohe Matrizen
guss recht steht. Sollten ausnahmsweise hohe Matrizen in Betracht
kommen, so empfiehlt es sich, die Ständer zu unterlegen, da bei weiterer
Hinaufschiebun g des Kessels die Heiz wirkung eine zu geringe sein würde,
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Dieser ist aus starkem Kupfer gearbeitet und hat
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Fernsprech-Anschluss: Amt IV. 2927.
D. R. G. M. hr. 57899.
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e e e mit doppeltem Reſſel, Sieb und Ausflusshabn.
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Belte deutliche Walzenmasse B.
Diese Masse empfehle ich besonders den Druckereien, be
auf einfachen Maschinen den Zeitungs- Prospektdruck uud der-
Sie ist ebenfalls gegen Wilterungseinfluss un-
empfindlich und besitzt andauernde, gute Arbeitskraft. Der billige
Preis ermöglicht es auch den Druckereien, denen es auf Riiie
keit ankommt, sich einer guten Masse zu bedienen.
Preis; 400 kg Mk. 225, —.
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zum Luriehten, Zeichnen,
borrekturlesen, Umbrechen usw.
Im Nu zusammenzuklappen und aufzustellen.
Unbedingt haltbar. — Billig. — vielseitig verwendbar.
AIS Sitz- wie auch als Stehtisch zu benutzen.
Geringe Flotz Beanspruchung,
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i Kür Zurichtungen yon Illustrationen u. s.w. bei welchen die Hauptarbeit nicht auf dem Cylinder esche fehlte‘
es bis jetzt an einem „gewissen“ Tische; man half sich auf alle mögliche Art und Weise. Ein gewöhnlicher Tisch beansprucht
viel Platz, er ist nicht ohne Umstände zu verstellen, wie in einem Maschinensaale nöthig, wo man ihn gern bald hier, bald
dort wünscht. Und selbst, wenn ein Tisch als gemeinschaftlicher Zurichtetisch für mehrere Schnellpressen hätte gelten können,
so ist doch mit dem Wechsel des Tageslichts das Verstellen des Tisches erwünscht. Und so sieht man denn in den Drucke-
reien meistens die nach den Fenstersciten zugekehrten Auslegetische der Schnellpressen als „Zurichtetische“ benutzt, oder der
Zurichtende verzichtet auf die Annehmlichkeiten des Tisches und sitzt mit einem Reissbrett auf den Knieen am fe ter,
darauf seine Ausschnitte machend. — Auch der auf der Höhe der Zeit stehende Setzer, der selbst zeichnet, oder auch aus-
hilfsweise Korrekturen liest, sieht sich meist vergeblich nach einem Arbeitstisch um. | |
| Mit diesen, den im praktischen Erwerbsleben stehenden Buchdruck-
Fachmann ohne Weiteres verständlichen Hinweisen dürfte die Nützlich-
keit und vielseitige Verwendbarkeit von meinem hierneben in ver:
schiedenen Stellungen. dargestellten |
‚verstellbaren Universal-Tisch D.R.P. 99705
genügend gekennzeichnet sein. — Der Universaltisch ist aus Gasrohr
angefertigt und, in sinnreicher, dabei aber so einfach verständlicher
Weise construirt, dass die verschiedenartigsten Stellungen überaus leicht éi
Grosser Universal-Tisch No. l, aus /“ Gasxrohr, mit Tischplatte von 60X80 cm Mk. 25.
Kleiner Universal-Tisch No. 2, aus / — g a a 50X65 ie N, "lee
(Lagersorte ist die Crösse 1. Die Grösse 2 ist für Personen kleiner Statur oder für Lehrlinge.)
heuer Korrektur⸗Abzieh⸗Apparat
* gier, 29n a | Syſtem Roebelen. D. R. G. M. Do. 79036. Cylinder- Druck.
Preis des Apparates mit gegossener Walze komplett
mit Giesshülse Mk. 37, 50,
ohne Giesshülse Mk. 30,.—.
Giesshülse allein (Messinghülse, Fuss, Stern) Mk. 9,—,
Dieser Apparat liefert ebenso gute Abzüge wie die teuersten Abzieh-
Apparate, Er ermöglicht tadellose Abzüge von Schriftsätzen in unbe-
schränkter Grösse gleichviel, ob die Sätze auf geraden oder ar
Flächen (Schliessplatte, Setzschiffen, Satzbrettern) stehen. i ?
Farbwalet: N | — 3
; . 5 Ciessſulse.
Den mir ges: andten Apparat werde ich behalten, da derselbe sich ganz Der Abzieh-Apparat ist praktisch und höchst einfach im Gebrauch,
gut bewährt; meine Handpresse ist dadurch entbehrlich ‚geworden; ich habe | er erfüllt seinen Zweck in jeder Hinsicht, Die gemachten Abzüge di
schon ganze Folio-Seiten damit zur Zufriedenheit abgezogen. | & tadellos gut und bin ich mit dem Apparat zufsleuen:
BERLIN, 2. Dezember 1897, | KONITZ, 20. November 1897. un
Otto Dreyer, Buchdruckerei. | Fr. W. Gebauer Nacht. Th, Kämpf. -
—äͤ— Spezial- Prospect über diesen Neuen Korrektur- Abzieh- Apparat steht zu Diensten,
Neuer Gylinder-Blasebalg. 7
4 Unentbehrlich zum gänzlichen
a Entfernen’ des Staubes und
Unentbehrlich für Buchdruckereien,
Schriftgiessereien, Steindruckereien.
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der Motten aus Pianos,
Flügeln, Harmoniums “etc.
r : ES Nummer | 2 ZN 50 to 5 6 NW
Gleich praktisch zum Ausblasen von Kästen wie zum Lange 35 Digit eng v XI) CS
Reinigen von Dynamos, 'Telegraphen- und Telephon- Durchmesser 60 60 66 65
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für die ganze Druckerwelt
bieten wir jetzt in unserem sicher und exact arbeitenden |
pneumatischen
selbstthätigen Bogenzuführungs-Apparat,
— Abbildung siehe umsieliend —
welcher an alle bestehenden Schnellpressen jeden Systems und jeder Grösse anzubringen ist und
die menschliche Hand zum Anlegen und Punktiren gänzlich entbehrlich macht.
Zu den grossen Vortheilen, die dieser Apparat der Druckerwelt, ganz besonders nach den
neuen Arbeitsgesetzen für Arbeiterinnen bietet, wollen wir noch anführen:
Dass unser Apparat, gleichviel welche Sorte oder Grösse von Papier bedruckt werden soll,
stets nur einen Bogen dem Stosse entnimmt und ihn dem Druckcylinder mit grösster Genauig-
keit — sowohl beim Schöndruck, wie beim Wiederdruck — zuführt, so dass ein haarscharfes Register
gehalten und jede Makulatur vermieden werden kann.
Der Maschinenmeister hat den Papierstoss auf der Maschine nur in die richtige Lage zu
bringen und braucht um das Papier sich dann nicht weiter zu bekümmern; die Einstellung des
Apparates auf die Höhe und Grösse des Stosses kann ohne Zeitverlust vorgenommen werden, der
Apparat folgt dann selbstthätig beim Druck dem Papierstosse in der Abnahme seiner Höhe bis
zum letzten Bogen.
Ferner fällt der hässliche Falzbeinstrich auf dem Papier ganz fort und es kann auch nicht
mehr vorkommen, dass Nadeln oder dergleichen mit einfallen oder Bogen zwischen die Walzen
geraten.
Der Apparat ist so einfach und dauerhaft konstruirt, dass ein Versagen oder Schadhaft-
werden — ausser bei gröblicher oder muthwilliger Zerstörung — ganz ausgeschlossen ist. Die
Maschine selbst wird durch das Anbringen nicht geschädigt, noch der Auflegetisch verändert oder
das Zurichten erschwert. Wenn der Apparat durch irgendwelche Beschädigung zeitweilig ausser
Betrieb kommen sollte, so ist einfach durch in die Höheschlagen des oberen Saugers der Weiter-
druck (einstweilen durch Einlegen von Hand) in wenigen Minuten zu bewirken.
Leipzig, im Mai 1900.
Hohenzollernstrasse 5 W. Tanner & Co. KSE
u. Oststrasse 13.
Maschinenbauanstalt für graph. Gewerbe.
D. R. Pafent No. 110121. d Engl. Patent No. 22 629.
Oesterr. Patent genehmigt. Franz. Patent No. 284.065.
Amerikanisches Patent angemeldet.
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Gedruckt auf einer Frankenthaler Schnellpresse mit obigem Bogenzuführungsapparat ohne jede menschliche
Hülfe beim Anlegen.
Leipzig- Plagwitz, im Mai 1900. Otto Jügelt
Buchdruckerei.
ruck Probe von
neu⸗Deutſchen
Schriften und
ei Ornamenten è
gezeichnet von
ag Otto hupp so
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Aus der Schriftgießerei
benz ſch & hedfe
hamburg
hamb urg Eeſetzlich
geſchützt
Original.
Erzeugnis
Genſch é hedfev Schriftgießerdi
Die neu⸗deutſchen
Schriften
werden in zwölf raden / von
nonpareille bis fünf Cicero,
Neu-Deutfche Schrift e
4 und Ornamente 4. š
Schriſtgiegerei
E€- J· Genzſch / 6 · in · b · h ·
münchen
in hamburg · mit filiale in münchen:
Schriftgießerei E-J- Genz ſch / ö · m · b · h · &
121 erſtes Buch
In Worten herber Refignation wendet
fih Adolf friedrich Graf von Schack in
der dichtung, die Plejaden’ an die Mufe:
Meiner Kindheit holde Spielgefahrtin /
meiner Jugend freundin / einmal reich mir /
hohe himmelstochter / noch die Lejer-
mag die kalte Mitwelt mein nicht achten /
Einſt / ich weiß / doch wird mit höhern Schlägen
manches herz bei meinen Liedern klopfen /
Wenn das meine längft ſchon ausgeſchlagen ·
noch ſchmerzlicher als in diefen verſen
kommt die Bitterkeit / welche den edeln
Dichter ob der Gleichgültigkeit des Volkes
erfullt / in feinem Buche, meine demälde-
Sammlung’ 3um Ausdruck / wo er klagt:
Bei der eifigen Kälte und tötlichen öleich⸗
gültigkeit / welche die ganze nation von
jeher meinem eignen litterariſchen und
poctiſchen Schaffen gezeigt hat und noch
jest zu zeigen ſortfahrt / wo mein Abend
hereinbricht / liegt es wohl oft nahe / daß
mich tiefe niedergeſchlagenheit befällt
und daß ich meinen Wunſch nicht Zurück⸗
weiſen kann / lieber in frankreich oder
Ddeutſche Lörik 125
Spanien / England oder Italien geboren
zu ſein · Ich kenne diefe Länder genug /
um zu wiſſen / daß mir dort nicht die Teil,
nahmsloſigkeit begegnet / wie im Lande
der Denker und dichter - Es ift hart / an
der neige eines von ernfter Arbeit und
begeiſtertem Streben erfüllten Lebens ſich
fo trüben Gedanken hingeben zu müffen-
Der hier am Abend eines langen / der
poeſie und der Kunft geweihten Lebens
fein deutſchtum faft beklagen muß / ĩſt
derfelbe,der die ſchõnen Derfe fried:
0 nimm mich wieder auf an deinem herde
Du deutſches Land, du herrlichſtes der erde!
Wo wär’ ein edler volk als Dein’s
vom traubenduftenden 6eftad’ des Rheins
Bis zu der Oftmark fernften auen?
Wo ſtrahlt der ganze himmel fo aus blauen /
Aus unergründlich klaren Tiefen wieder /
Wie aus den Augen Deiner frauen?
er ift kundig der abendlandiſchen und
der meiſten morgenlaändiſchen Sprachen
und ihrer Litter aturſchatze / die er in glan⸗
senden: echt dichteriſchen Ueberſetzungen
beſetzt aus neu⸗Ddeutſchen Schriften und Ornamenten von Genzſch c heüfe in hamburg und E-J- Genzſch / 6 · ij · b · · · in münchen
Corps 14
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~e 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e, XII. Jahrg.
Leipzig, 28. quni 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und
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Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile 001 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 A, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für. Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 16 Prozent, bei . 25 Prozent. — — Beilage.
gebühren nach Übereinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. |
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. ie
N ichtamtlicher Teil.
N ee ee
"Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-
Ä Vereins
am 23. Juni 1900 im Kasino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz.
Der Vorsitzende Herr Johs. Baensch-Drugulin eröffnet vor-
mittags 9 Uhr die Versammlung, unter Hinweis auf die festlichen
Veranstaltungen zur Feier des 500 jährigen Geburtstages Johannes
Gutenbergs, mit Begrüssung der erschienenen Herren und kon-
statiert die satzungsgemässe Berufung derselben.
Sodann schreitet der Herr Vorsitzende zur Feststellung der
Präsenzliste, welche die Anwesenheit der folgenden 30 Herren
Abgeordneten und Ersatzmänner ergibt:
Von Kreis I (Nordwest) die Herren Geheimer ee N
Georg Jänecke- Hannover, Friedr. Westermann-
Braunschweig, Ferd. Null- Hamburg und K. Eduard.
Sachünemann-Bremen. |
III (Main) die Herren Eduard Osterrieth- Frank ur
a. M. und H. Prickarts-Mainz. .
IV (Südwest) die Herren Felix Krais- Stuttgart,
. Egon Werlilz-Stuttgart, Heinrich Knittel-Karls-
ruhe und Gottfried Krüg-Ludwigshafen. `
V (Bayern) die Herren Hans Oldenbourg-München,
Dietz-Nürnberg und J. Grabherr-Augsburg.
M (Thüringen) die Herren P. Maithaei-Gotha‘ und
Dr. G. Neuenhahn-Jena. ö
VII (Sachsen) die Herren Wilhelm Bär- 1
Dr. Alfred Giesecke- Teubner-Leipzig, Julius Mäser-
Leipzig, Alwin Maræ.- Reichenau, Hermann Ramm-
Leipzig, Theodor Naumann-Leipzig, Ernst Ross-
berg Frankenberg, Hermann Förster- Zwickau,
‚Max Wilisch- Chemnitz und Oskar Siegel-Dresden.
35 vm (Brandenburg) die Herren R. ‚Boll-Berlin und
Ä Felix Freyhoff-Schwedt a. O.
77
Von Kreis IX (N ordost) die Herren W. Friedrich Breslau, Carl
Meyer-Stettin und Olto Kafemann-Danzig.
Die Herren Büxenstein-Berlin, ' Bernstein-Berlin, Lührs Ham-
burg und Rademacher-Hamburg sind dringlich verhindert, an
den Versammlungen teilzunehmen und haben ihr Ausbleiben
entschuldigt.
Ausserdem wohnen der Versammlung bei eine gröhere
Anzahl Mainzer und auswärtiger Kollegen; ferner der Geschäfts-
führer des Vereins, Herr Franz Kohler, und der Schriftleiter. der
„Zeitschrift für EE e Herr Ernst: Wiener,
beide aus Leipzig. Ä ? =
Der Herr E begrüsst At die Gäste herzlich,
insbesondere Herrn Feller-Karlsbed, der den Verband der
österreichischen Buchdruckereibesitzer repräsentiert. „
In das Büreau beruft der Herr Vorsitzende gemäss 8. 255 2
der Satzungen als Schriftführer die Herren Dietz-Nürnberg. und
Knittel-Karlruhe und als Beisitzer die Herren Boll. Berlin und
Schunemann- Bremen. T
Er erteilt sodann das Wort an Heri Falk-Mainz, elend
die Anwesenden Namens des Vereins der Mainzer Buchdruckerei-
K*
WW
Mainz erläutert hierauf ausführlich das ‚Programm. der Mainzer!
lautet wie folgt:
2. Rechenschaftsbericht für das Jahr 18 99 u. Voransehlar ir 1901.
Gutenbergfeier.
Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. | - Dieselbe
1% „ E
—
B Tagesordnung.
$ Geschäftsbericht. des Vorstandes.
3. Rechenschaftsbericht über die. a aa für das
- Jahr 1899. |
4. Wahl des Vereinsvorsitzenden und des Resbnungsführerz
sowie je eines Stellvertreters aus der Zahl der in Leipzig
„wohühaften Vereinsmitglieder. | 8
288 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | | Nr. 26
5. Wahl eines aus drei Mitgliedern bestehenden Rechnungs-
ausschusses sowie von drei Stellvertretern derselben zur
Vorprüfung der Jahresrechnung.
6. Bestimmung des Ortes für die nüchstjährige Hauptver-
sammlung.
7. Verschiedenes.
Zum ersten Punkte der Tagesordnung bringt der Herr
Vorsitzende aus dem im Entwurf gedruckt vorliegenden Ge-
schäftsbericht die Einleitung und die im Berichtsjahre ver-
storbenen Mitglieder zur Verlesung.
Zum Gedächtnis der Verstorbenen erhebt sich die Versamm-
lung von den Plätzen.
Alsdann bringt er diejenige ‚Stelle des Geschäftsberichts
zum Vortrag, welche dem Mitgliede des Hauptvorstandes und
Vorsitzenden des Kreises I Herrn Geh. Kommerzienrat Georg
Jänecke gewidmet ist.
Die Versammlung bringt auf Aufforderung des Herrn Vor-
sitzenden dem Jubilar ein dreifaches Hoch.
Herr Geh. Kommerzienrat Jänecke dankt herzlich für die
ihm dargebrachte Ovation.
Schliesslich referiert der Herr Vorsitzende über die Haupt-
punkte des Berichts. Im übrigen wird auf die Verlesung des
Geschäftsberichts verzichtet. Derselbe lautet wie folgt:
Geehrte Herren!
Die diesjährige Hauptversammlung des Deutschen Buch-
drucker-Vereins fällt mit einem, wir dürfen wohl sagen, welt-
geschichtlichen Ereignis zusammen: der Feier des 500 jährigen
Geburtstages Johannes Gutenbergs, des Erfinders der Buch-
druckerkunst. Aller Orten im Deutschen Reiche und im Auslande
finden sich die Jünger Gutenbergs mit den Vertretern der Behörden,
der Kunst und Wissenschaft zusammen, um den halbtausendjährigen
Gedenktag des Altmeisters der Buchdruckerkunst würdig zu be-
gehen. Eine wahrhaft grossartige Feier, von der wir Zeuge sein
werden, hat aber die Stadt Mainz, die Wiege der Buchdrucker-
kunst, dem Gedächtnis ihres grossen Sohnes unter dem Protek-
torate Seiner königlichen Hoheit des Grossherzogs von Hessen
und werkthätiger Anteilnahme der Landesvertretung sowie unter
Beteiligung von Vertretern der ganzen gebildeten Welt ver-
anstaltet. Bei diesem grossen nationalen Gedächtnisakt durften
selbstverständlich die beiden nationalen Organisationen des
Deutschen Buchdruckereibesitzerstandes nicht fehlen und es
haben daher auch der Vorstand und die Abgeordneten zur Haupt-
versammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins und der Vor-
stand. und die Delegierten der Deutschen Buchdrucker-Berufs-
genossenschaft beschlossen, die Hauptversammlungen der beiden
Organisationen anstatt in Dresden, wie voriges Jahr beschlossen
worden war, in Mainz abzuhalten. So heissen wir Sie denn
wieder im goldenen Mainz, der Geburtsstätte unseres Vereins,
an der wir auch vor sechs Jahren das 25jährige Bestehen
desselben feiern konnten, mit dem Wunsche willkommen, dass
der erhebende und befruchtende Geist, der in diesen Festestagen
die Stadt Mainz und die in ihr zu Ehren unseres Altmeisters
vereinigte grosse Festteilnehmerschaft beherrscht, auch auf unser
Wirken Einfluss nehme zum Heile und zum Segen des deutschen
Buchdruckgewerbes!
Wir gehen nun zur Berichterstattung über die Thätigkeit
des Vereines im vergangenen Jahre über. Zuvor aber wollen
wir, dem seit Jahren geübten guten Brauche folgend, zunächst
der Mitglieder gedenken, welche der Tod während des letzten
Vereinsjahres aus unserer Mitte abberufen hat, sowie ferner der
Geschäfts- und Berufsjubiläen, welche Mitgliedern unseres Ver-
eins im vergangenen Jahre zu feiern vergönnt war.
Es verstarben an Mitgliedern:
Joh. Dietrich Aug. Meyer i. Fa. Meyer & Dieckmann in
Hamburg am 24. Juni 1899, Monsignore Josef Knab, Teilhaber
der Firma G. Schuh & Co. in München am 27. Juni 1899,
Fr. W. Döbereiner i. Fa. H. W. Köbner & Co. in Altona am
19. Juli 1899, Julius Groth in Wesselburen am 3. August 1899,
Hermann Wolf i. Fa. Hartmann & Wolf in Leipzig am 14. De-
zember 1899, Otto Hendebett, Mitinhaber der Firma A. Hende-
bett in Berlin am 11. Januar 1900, Heinrich Lühr, Mitbegründer
der Firma H. Lühr & Dircks in Garding am 6. Februar 1900,
Kommerzienrat Carl Pickenhahn, Mitbegründer und lange Jahre
hindurch alleiniger Inhaber der Firma J. C. F. Pickenhahn &
Sohn in Chemnitz am 8. Februar 1900, Friedrich August Hoff-
mann in Leipzig-Reudnitz am 20. März 1900, Adalbert Herbert
in Darmstadt am 13. März 1900, Emil Hermann, Mitbegründer
der Firma Bär & Hermann in Leipzig am 27. März 1900,
Hermann Schlüter in Hannover am 13. April 1900.
Das letztgenannte Mitglied hat sich als langjähriges stell-
vertretendes Mitglied des Hauptvorstandes und stellvertretender
Vorsitzender des Kreises I (Nordwest), sowie als Mitglied des
Tarif-Ausschüsses der Deutschen Buchdrucker besondere Ver-
dienste um den Verein und das Buchdruckgewerbe erworben,
sodass wir uns verpflichtet halten, auch an dieser Stelle unserm
Dank und unserer Anerkennung Ausdruck zu geben.
Es feierten:
das 100jährige Geschäftsjubiläum:
die Firma J. B. Hirschfeld in Leipzig, die im Verlage von
Oldecops Erben in Oschatz erscheinenden „Oschatzer Gemein-
nützigen Blätter“; l
das 75jährige Geschäftsjubiläum:
die Firma Franz Scheiner in Würzburg;
das 60jährige Geschäftsjubiläum: `
das im Verlage der Firma C. O. Raupachs Nacht in Haynau
erscheinende „Haynauer Stadtblatt“; die Firma Andrä Nach-
folger in Leipzig; l
das 50jährige Geschäftsjubiläum: ER
die Buchdruckerei von G. Bernstein, Inhaber Hugo Bernstein
in Berlin; die Firma H. O. Persiehl in Hamburg; Buchdruckerei
von Carl Jehne, Inhaber Paul Jehne, in Dippoldiswalde;
das 30jährige Geschäftsjubiläum:
die Firma Schlachter & Rühger in Hamburg;
das 25jährige Geschäftsjubiläum:
die Buchdruckerei von Moritz Böhme in Zittau; die Buchdruckerei
von Hermann Schlag Nachfolger in Leipzig, Inhaber Rich. Fix
und Herm. Mannewitz; die Firma Knorr & Hirth in München;
das 50jährige Berufsjubiläum: =
Gottfried Krug, Inhaber der Baur’schen Buchdruckerei in Lud-
wigshafen a. Rh.; Heinrich Lux in Döbeln; Ferdinand Schlotke,
früher in Hamburg, jetzt in Grosslichterfelde bei Berlin.
Soweit wir von diesen Jubiläen Kenntnis erhielten, haben
wir den betreffenden Mitgliedern die Glückwünsche des Vereins, so-
wie ein künstlerisch ausgeführtes Diplom mit entsprechender Wid-
mung überreichen lassen.
Ausserdem feierten von den bei Vereinsmitgliedern beschäf-
tigten Gehilfen l
das 70jährige Berufs- und 50jährige Geschäfts-
jubiläum: ,
Schriftsetzer Alexander Capra im Hause Bernhard Tauchnitz
in Leipzig; i
das 50jährige Berufsjubiläum: ` er
Schriftsetzer Wilhelm Pries im Hause E. Folz in Leipzig;
Schriftsetzer Wilhelm Siegert im Hause Bernhard Tauchnitz in
Leipzig; die Korrektoren Carl Milli. Alex. Meeser und Friedrich
Wilh. Rockstroh im Hause Dr. Güntz’sche Stiftung vorm. E. Bloch-
mann & Sohn in Dresden; Schriftsetzer Wilhelm Gasch im Hause
F. A. Brockhaus in Leipzig; Schriftsetzer August Meyer im
Hause Ramm & Seemann in Leipzig; Schriftsetzer August Lunger
im Hause Gebr. Jänecke in Hannover; Maschinenmeister Friedrich
Alex. Krempel im Hause C. C. Meinhold & Söhne in Dresden;
das 50jührige Geschäftsjubiläum: N
Satzrevisor Franz Otto Ralle im Hause Breitkopf & Härtel in
Leipzig; Schriftsetzer Johannes Herzog im Hause Hoffmann’sche
Buchdruckerei (Felix Krais) ın Stuttgart. `
Auch diesen Gehilfenjubilaren haben wir mit den Glückwün-
schen des Vereins ein künstlerisch ausgestattetes Diplom unter
Glas und Rahmen, und soweit es sich um eine fünfzigjährige
Thätigkeit in ein und demselben Geschäfte handelte, auch eme
Ehrengabe des Vereins überreichen lassen.
Es hat aber auch der Deutsche Buchdrucker-Verein selbst
sowie sein Hauptvorstand und sein Kreis I (Nordwest) ein bis
jetzt noch nicht dagewesenes und überhaupt auch wohl nur selten
vorkommendes Jubiläum zu feiern, und zwar das Jubiläum
fünfundzwanzigjähriger Thätigkeit im Hauptvorstand
und im Kreisvorstand des Kreises I (Nordwest) des
Herrn Geheimen Kommerzienrats Georg Jünecke in
Hannover, der seit 1. Januar 1875 mit treuester und opfer-
willigster Hingabe an das Vereins- und allgemeine kollegiale
Nr. 26
Interesse in den beiden Vorstandskollegien wirkt und auch heute
wieder an unserer Hauptversammlung teilnimmt. Was in diesem
langen Zeitraum unser Georg Jänecke dem Deutschen Buch-
drucker-Verein gewesen und was er für ihn gewirkt, das wird
für alle Zeiten in der Geschichte des Vereins verzeichnet bleiben.
An uns, den Mitlebenden, aber ist es, solcher Hingebung und
Treue Dank und Anerkennung zu zollen und uns dieses seltenen
Jubiläums zu freuen. Der Vorstand hat daher dem Jubilar am
Jubiläumstage durch eine Deputation die Glückwünsche des Ver-
eins und ein künstlerisch ausgestattetes Diplom überreichen lassen,
die Feier des Jubiläums dieses würdigen Jüngers Gutenbergs
glaubte er aber am besten mit der Feier des Altmeisters ver-
binden zu sollen. So bringen wir denn Herrn Geheimen Kom-
merzienrat Georg Jänecke auch vor der Hauptversammlung des
Deutschen Buchdrucker-Vereins die herzlichsten Glückwünsche
dar und sprechen ihm wärmsten Dank für sein treues Wirken
aus, das der lebenden Generation wie den künftigen vorbildlich
bleiben möge.
Zur Ehrung von Jubilaren aus dem Stande unserer Vereins-
mitglieder, sowie von verdienten bei Vereinsmitgliedern be-
schäftigten Gehilfenjubilaren sind zwei verschiedene Diplome
nach Entwürfen von E. Doepler d. J. in künstlerischer Ausführung
angefertigt worden, die an Prinzipale bei 50- und mehrjährigen
Geschäfts- und Berufsjubiläien und bei 25jährigen Geschäfts-
jubiläen, sowie an Gehilfen bei 50- und mehrjährigen Berufs-
und Geschäftsjubiläen verliehen werden, falls dem Vorstande von
solchen Jubiläen rechtzeitig Mitteilung gemacht wird. Den Ge-
hilfenjubilaren wird bei Geschäftsjubiläen ausserdem noch eine
Ehrengabe überreicht. Diese Einrichtung hat grossen Beifall
gefunden und ist auch fleissig benutzt worden, wenn auch noch
nicht in dem Masse, dass wir allen Jubilaren hätten gerecht
werden können. Im vergangenen Jahre sind solchergestalt
13 Diplome bei Prinzipalsjubiläen und 11 Diplome sowie 4 Ehren-
gaben bei Gehilfenjubiläen verliehen und damit grosse Freude
in die betreffenden Kreise getragen worden. Hoffentlich werden
diese Vereinsgaben in Zukunıt noch mehr begehrt und dadurch
mittelbar zu einem beachtenswerten Mittel zur Förderung des
Interesses am Verein.
Zum geschäftlichen Teile unseres Berichtes übergehend, haben
wir zunächst zu berichten, dass der Verein gegen Ende des
vorigen Jahres in das neue Deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig
übergesiedelt ist und sich in demselben eine seiner würdige
Geschäftsstelle geschaffen hat. Der Umfang, den die Vereins-
arbeiten in den letzten Jahren durch Angliederung der Unter-
stützungskassen, Ausbau der „Vertraulicheu Mitteilungen“, der
„Zeitschrift“, des Ehren- und Schiedsgerichts u. s. w. genommen
haben, hat es zur dringenden Notwendigkeit werden lassen, für
erweiterte Geschäftsräume zu sorgen. Diesem Bedürfnis ist in dem
neuen Heim des Vereins Rechnung getragen worden. Ueber
die hierbei notwendig gewesenen Aufwendungen werden wir
Ihnen bei der Rechnungslegung Näheres mitteilen. Im Deutschen
Buchgewerbehaus dürfte der Verein nunmehr eine bleibende
Stätte gefunden haben und es ist wohl zu hoffen, dass er von
dieser aus in Zukunft eine recht lebhafte Thätigkeit zum Besten
des Gewerbes entfalten kann. |
Die Verhältnisse in unserem Gewerbe haben sich, wie im
vorletzten, so auch im vergangenen Jahre ruhig entwickelt und
der Geschäftsgang ist an fast allen Orten und fast das ganze
Jahr hindurch ein befriedigender gewesen. Auch im Verein ist
der Geschäftsgang ein ziemlich ruhiger gewesen und am Mit-
gliederstande hat sich nicht viel verändert. Die Mitgliederzahl
betrug im vorigen Jahre 962, im Laufe des Jahres traten davon
30 aus und 17 ein, sodass der gegenwärtige Mitgliederstand
949 beträgt.
Auch das Vereinsvermögen hat sich im vorigen Jahre
recht günstig gestaltet, und zwar vornehmlich deshalb, weil sich
die „Zeitschrift“ derart günstig entwickelte, dass sie nur einen
ganz geringfügigen Zuschuss aus Vereinsmitteln benötigte. Der
Vermögensbestand betrug am 1. Januar 1899 11681,55 A, die
Einnahmen im Laufe des Jahres 14465,06 , die Ausgaben
9927,41 , sodass ein Ueberschuss von 4537,65 % und ein
Gesamtvermögen von 16219,20 , am 31. Dezember 1899 vor-
handen war. Bezüglich der Abrechnung im Einzelnen verweisen
wir auf den gedruckt vorliegenden Rechenschaftsbericht.
Die Unterstützungskassen des Deutschen Buchdrucker-
Vereins haben sich bis auf die noch jugendliche Krankenkasse
im vergangenen Jahre in ähnlicher günstiger Weise entwickelt,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
289
wie in den Vorjahren. Wir machen zunächst aus dem Ziffern-
werk der Kassen im Nachstehenden einige Angaben.
Die Arbeitslosen- und Reiseunterstützungskasse ver-
einnahmte 40 892,31 % (davon 15 477,76 o Prinzipals- und
21089,80 -Æ Gehilfenbeiträge) und verausgabte 17 375,08 c% (da-
von 12 381,— M für Reise- und Arbeitalosen- UntorAätsungen,
475,— oA. für Umzugskosten und 4519,08 o% an Versammlungs-
und Verwaltungs-Unkosten). Der erzielte Überschuss betrug
demnach 23 517,23 M.
Die Invalidenkasse vereinnahmte 69 348,78 o% (davon
23 085,53 cM Prinzipals- und 37 641,70 Gehilfenbeiträge), und
verausgabte 10 146,07 cA (davon 4876,— % Unterstützungen,
541,60 cM Rückzahlungen gemäss $ 25, 3 der Satzungen und
4728,47 cM für Versammlungs- und Verwaltungs-Unkosten). Der
erzielte Überschuss betrug demnach 59 202,71 , sodass sich
das Gesamtvermögen am Schlusse des Jahres auf 288 571,40 M
belief. — Invalid wurden im vergangenen Jahre 6 Mitglieder,
während des 5jährigen Bestehens der Kasse insgesamt 35 Mit-
glieder, was einen Prozentsatz von Du bedeutet.
Die Krankenkasse vereinnahmte insgesamt 58 972,56 A und
verausgabte 69 699,07 oM (davon 64 593,— M Unterstützungen,
750,— / Begräbnisgelder und 4356,07 Versammlungs- und
Verwaltungs-Unkosten). Hieraus ergiebt sich für das vergangene
Rechnungsjahr ein Verlust von 10 726,51 oá, und beziffert sich
demnach da; gemeinschaftliche Vermögen der Arbeitslosen-
und Krankenkasse, welches im Vorjahre 132721,94 betrug,
am Jahresschluss auf 145512,66 cH
Die Gesamteinnahme der drei Versicherungszweige be-
trug 169 213,65 , die Gesamtausgabe 97 220,22 , das
Gesamtvermögen 434 084, 06 AM
Auf die einzelnen Kreise verteilen sich die Einnahmen und
Ausgaben der Kassen wie umstehend ersichtlich.
Was nun zunächst den Geschäftsgang der Kassenverwaltung
betrifft, so ist derselbe auch im vergangenen Jahre, wenigstens
soweit der Verkehr mit den Mitgliedern in Frage kommt, ziem-
lich glatt von statten gegangen. Begründete Beschwerden sind
fast nirgends geltend gemacht worden. Dagegen haben wir über
einige säumige Verwaltungsstellen zu klagen, bei denen es oft
schwer gefallen ist, die Vierteljahresabschlüsse, sowie die nötigen
Unterlagen zu erhalten. Hoffentlich tritt hierin in Zukunft eine
Wendung zum Bessern ein. 7 k
Zu den einzelnen Kassen übergehend, haben wir zunächst
zu konstatieren, dass die Arbeitslosenkasse, wie aus den
vorstehenden Ziffern hervorgeht, auch in diesem Jahre wieder
ganz erhebliche Uberschüsse gemacht hat, trotzdem sie die ihr
zufliessenden Prinzipalsbeiträge noch mit der Krankenkasse teilt
Es ist dies auf den erfreulicherweise N Geschäftsgang, sowie
auf die stabilen Verhältnisse in den Mitgliederkreisen der Kasse
zurückzuführen. Besonders vorteilhaft hat sich die Gewährung
von Umzugskosten an die Mitglieder erwiesen. Im Ganzen sind
im verflossenen Jahre 27 Gesuche um Gewährung von Um-
zugskosten an den Kassenvorstand ergangen und diesen Ge-
suchen ist auch in fast allen Fällen entsprochen worden. Das
Gegenseitigkeitsverhältnis mit der Schweiz hat sich in der
Arbeitslosenkasse nur ganz vereinzelt bemerkbar gemacht und
das Gleiche dürfte auch bei der schweizerischen Kasse der Fall
sein. Es sind im verflossenen Jahre nur wenige Mitglieder ins
Ausland gegangen, und dies dürfte wohl in der Hauptsache
darauf zurückzuführen sein, dass sich unsere Mitglieder meist
in festen Konditionen befinden.
Über den im vorigen Jahre neu ins Leben getretenen Zweig
der Krankenunterstützung kann leider weniger Günstiges
berichtet werden. Wir hatten im vorigen Jahre — also im
ersten Vierteljahre des Bestehens der Krankenkasse — einen
Überschuss, schliessen aber 1899, wie aus dem Rechenschafts-
bericht hervorgeht, mit einem Defizit ab. Diese Thatsache ist
zwar wenig erfreulich, aber sie ist erklärbar, einmal aus dem
nicht nur für unsere Kasse, sondern für alle Krankenkassen
besonders ungünstigen Krankenjahr und dann aus den in Frank-
furt geschaffenen, für die Mitglieder gar zu günstigen Karenz-
zeiten. Die Hauptverwaltung hatte ursprünglich eine 13 wöchige
Karenzzeit vorgeschlagen und darnach auch die Beitragsbe-
messung vorgenommen; die Frankfurter Versammlung aber hat
diese Karenzzeit von 13 auf 4 Wochen herabgesetzt und. den-
jenigen Mitgliedern, die 4 ee Beiträge auf einmal
zahlen würden, sogar die Möglichkeit gewährt, die Bezugs-
berechtigung auf 52 Wochen Krankenunterstützung sofort zu
A
290 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
erlangen. Es ist damals schon die Frage erörtert worden, ob
es möglich sei, diese weitgehenden Konzessionen zu machen,
ohne die en der Kasse für den Anfang in Frage
zu stellen, und ein Teil der Abgeordneten vertrat die Ansicht,
dass damit keine erhebliche Belastung der Kasse verknüpft sei.
Von unserm Geschäftsführer wurde aber schon damals eine
Zubusse von schätzungsweise 15—18000 48 genannt und diese
Ziffer dürfte, wenn man eine genaue Rechnung aufstellen wollte,
auch zutreffen. Wir haben ın diesem Jahre nicht nur den
Überschuss des ersten Quartals verbraucht, sondern auch noch
ein Defizit gemacht, und wenn wir die aus den verkürzten
Karenzzeiten resultierenden und gegenwärtig noch laufenden
Verpflichtungen hinzurechnen, so dürfte wohl die Summe von
15—18000 o% herauskommen. Immerhin wird dieser Zustand
nur als ein vorübergehender anzusehen sein, erfahrungsgemäss
wird sich der Krankenstand verringern und ebenso wird auch
der Beginn der Leistungen der Invalidenkasse von Einfluss auf
die Krankenkasse sein. Wenn dann noch die örtliche Kranken-
Nr. 26
träge auf Anerkennung der Invalidität sind von der Hauptver-
waltung bestimmte Grundsätze aufgestellt worden.
Die vornehmlich den Zwecken der Invalidenkasse dienende
Jubiläumsstiftung des Deutschen Buchdrucker-Vereins
hatte am Schlusse des Rechnungsjahres ein Vermögen von
23680,30 Die Einnahmen beliefen sich an Zinsen und
sonstigen Einnahmen auf 1044,80 , an Schenkungen auf
100,— , die Ausgaben dagegen betrugen 2555,— o% Unter-
stützungen an sieben Invaliden, welche auf Grund eines Uber-
einkommens mit dem Verein Stuttgarter Buchdruckereibesitzer
bezugsberechtigt wurden und bis zum Schlusse des Jahres 1900
aus der Jubiläumsstiftung zu unterstützen sind, und 29,40 A.
Verwaltungskosten. Wir nehmen bei dieser Gelegenheit erneut
Veranlassung, den Mitgliedern die Förderung dieser Stiftung
auf das angelegenlichste zu empfehlen, und bitten Sie, derselben
bei Jubiläen und sonstigen freudigen Ereignissen zu gedenken,
damit sie immer mehr erstarke und ihren guten Zwecken immer
nachhaltiger entsprechen könne.
Einnahmen und Ausgaben der Unterstützungskasse im Jahre 1899 nach Kreisen geordnet:
|
— —
Einnahme
Oeschüftsbeiträge Gehilfenbeiträge Eintrittsgelder
a für zur | zur Gesamt- ee j 5
, , 1155 iden- Einnahme | 1. J >
Gehilfen Lehrlinge |josenkasso kasse | kasse |losenknsse kasse kasse. | "1" ien verwaltung
— Me „ | A A A M We së Ia
L 6542,70 559,20 | 3102,50 | 5675,80 | 6554,15 70, — ı 144,— | 104,— || 22752,35 | 1345,38 150, —
II. 460,80 50,80 | 275,60 | 430,60 | 174,30 4,— 6,— 3,— || 1405,10 232,75 —,—
III. || 1336,60 52,80 161,60 257,— 325, 15 3.— 7,50 16,.— 2159,65 535,36 150,.—
IV. 5687,10 389,20 | 1066,20 | 1836,60 2614,15 20, — 42, — 6,— || 11661,25 | 1117,42 450,—
V. 4598,50 344,40 | 1473,70 2587,20 3576,65 23,— 54,— 45,50 12702,95 | 321,01 50,—
VI. 2467,90 273,20 1612,20 | 2799,40 | 3220,50 18.— 36,— 42,— || 10469,20 783, 24 500, —
VII. 14543,05 1392,80 || 6706,30 18270,60 17586,35 107,50 214,50 84,— || 58905,10| 178849 | 50,—
VIII. 7963,20 583,60 || 4831,10 | 7476,— | 9288,30 157,30 301,20 81,— || 30681,70 1661,61 1150,—
IX. ı 2571,20 | 289,— 1426,80 , 2436,80 3456,60 31,— 66,50 30,50 10308,40 1842,24 100,—
'46171,05| 8935, — 20656, — 86770, 46796,15 433,80 871,70| 412,— 156045,70 9627,50] 2600,—
| Ausgabe |
| | 1 wre | | 3 , Saldo
Krei Arbeits- i 8 E E 8 '
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‚Beiseunter- tütz | tütz kosten geld Kassen- u t Ausgabe 1 85 |
‚stützungen stü nr ungen | beitragen unkosten l en ES
E mm M A 6. M A FT ER ITT Se
I. 942,— —,— | 7329,— 55, — 100, — 92.— 888,70 | 9406,70 11940,85 2900, 18
II. 118,— —.— 268,50 —.— —.— —.— 94,12 480,62 1024,08 133, 15
III. 182,.— —.— 394,50 —,— 50, — —,— 74,10 700,60 | 1854,69 259,72
IV. 573, — —.— 2746,50 30,— —,— 177,60 533,97 4061,07 | 8175, — 992,60
V. 564,— —,— 3972,.— | 90,— 50,— —.— 406,44 5082,44 7388,67 602,85
VI. 599,— | 4460,— 2433, — 60,— 100, | —,— | 353,89 | 8005,89 2923,25 823,80
VII. 2990,-- | —,— | 26454,— | 105,— 250, — 98,40 2021,53 |31918,93 ` 22700,— 1124,66
VIII. 5698,— 208.— 16044, — 40. — 50,— | 173,60 | 1498,— |23711,60 | 7747,40 | 2034,31
IX., 715,— 208,.— | 4951,50 | 95.— 150, — | —,— 319,08 6438,58 | 4159,48 | 1652,58
, 12381,— | 4876, — |64593,— | 475,— | 750,— | 541,60 | 6189,83 |89806,43 6798,77 | 10523,35
kontrolle eingeführt sein wird, dann dürfte mit Bestimmtheit Der mit den Unterstützungskassen in Verbindung stehende
zu hoffen sein, dass die Kasse mit den jetzigen Beiträgen aus- Centralarbeitsnachweis war, soweit sich seine Inanspruch-
kommen wird. Der bisherige und im Laufe des Jahres sich
herausstellende Fehlbetrag wird aus dem gemeinsamen Reserve-
fonds der Arbeitslosen- und Krankenkasse gedeckt.
Die Invalidenkasse hatte mit dem 31. Dezember 1899 ihre
fünfjährige Sammelperiode hinter sich, und wenn wir anfangs
auch zu befürchten hatten, dass mit Beginn der Leistungen eine
grosse Zahl von Invaliden mit ihren Ansprüchen an die Kasse
herautreten würden, so haben sich diese Befürchtungen erfreu-
licherweise nicht als zutreffend erwiesen. Im Ganzen sind bis
jetzt 24 Ansprüche geltend gemacht und auch sämtlich anerkannt
worden. Von diesen 24 Invaliden erhalten 19 laufende Unter-
stützung, 3 sind bereits verstorben und 2 mussten nach § 25,
Absatz 3 des Statuts mit Rückzahlung der Beiträge abgefunden
werden. Nehmen wir im Laufe des Jahres ein Anwachsen der
Invalidenzahl auf 50—60 an, dann würden wir eine Ausgabe
von rund 20000 o% mehr als bisher haben, und da der Uber-
schuss im vergangenen Jahre 59000 / betrug, so würden wir
dann immer noch mit einem Überschuss von etwa 40000 cA zu
rechnen haben. Bezüglich der Behandlung der einzelnen An-
nahme seitens der örtlichen Verwaltungsstellen oder einzelner
Firmen notwendig machte, in den meisten Fällen in der Lage,
die gemeldeten Stellen in zufriedenstellender Weise zu besetzen.
Im Ganzen sind im verflossenen Jahre 124 Gehilfen an 95 Buch-
druckereien nachgewiesen worden. Die Vermittelung erfolgte
stets unter Beobachtung der Bestimmungen des § 48 des Tarifs,
wonach die Arbeitsnachweise nur tariftreue Buchdruckergehilfen
an tariftreue Buchdruckereibesitzer nachweisen dürfen. An die
Vereinsmitglieder richten wir erneut das Ersuchen, sich bei
Bedarf von Arbeitskräften stets an die Arbeitsnachweise des
Deutschen Buchdrucker-Vereins zu wenden und dadurch zu deren
Verallgemeinerung und Befestigung mit beitragen zu helfen.
Der vom Kreise VIl (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-
Vereins ins Leben gerufene Buchgewerbliche Schutzver-
band und seine „Vertraulichen Mitteilungen“ sind aus
dem Schosse des Deutschen Buchdrucker-Vereins hervorgegangen
und stehen mit ihm in engster Verbindung, denn seine sämt-
lichen Mitglieder sind zugleich auch Mitglieder des Schutzver-
bandes, und die Zweigorganisation verfolgt nur den Zweck, die
Nr. 26
Bestrebungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins über dessen
Bereich hinaus zu tragen und zu pflegen. Diesem Zweck ist
der Schutzverband auch im vergangenen Jahre im weitesten
Masse gerecht geworden. Er hat u. a. im Kampfe gegen die
im Zeitungsgewerbe herrschenden und andere Ubelstände, sowie
in der Vertretung einer zeitgemässen Gestaltung der Druck-
preise eine sehr lebhafte und auch erfolgreiche Agitation ent-
faltet, und da sich auch seine Einrichtungen als geschäftlich
vorteilhaft bewährt haben, so hat er auch einen ganz an-
sehnlichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen gehabt. Das Wachs-
tum des Schutzverbandes und seiner Thätigkeit lat das regel-
mässige Erscheinen der „Vertraulichen Mitteilungen“ zur Not-
wendigkeit gemacht, so dass diese seit Neujahr 1900 jeden Monat
einmal herauskommen. Von den Einrichtungen des buchgewerb-
lichen Schutzverbandes haben sich die „Vertraulichen Mitteilun-
gen“ mit ihrer Schuldnerliste und dem mit der letzteren
verbundenen Mahnverfahren besonders bewährt und beliebt
gemacht. Nicht minder aber werden die Auskunftsstelle, sowie
die technische Kommission und das Ehren- und Schiedsgericht
in Anspruch genommen. Die in den beiden letztgenannten
Körperschaften thätigen Kollegen sind deshalb zu regelmässiger
angestrengter und zeitraubender Arbeit veranlasst und dass sie
diese Arbeit lediglich im Interesse der Sache und ehrenamtlich
leisten, seit Jahren leisten, das verdient auch an dieser Stelle
mit besonderer Anerkennung hervorgehoben zu werden. Der
Buchgewerbliche Schutzverband und die „Vertraulichen Mittei-
lungen“ haben sich somit als eine sowohl für das Gesamtgewerbe,
wie für den Deutschen Buchdrucker-Verein und den einzelnen
Buchdruckereibesitzer sehr zweckmässige und nützliche Ein-
richtung erwiesen und wir können daher den Mitgliedern nur
empfelilen, ihre Einrichtungen recht fleissig zu benützen.
Hinsichtlich des Internationalen Graphischen Muster-
Austausches erübrigt uns heute noch zu berichten, dass wir
den Beschluss der letzten Hauptversammlung, dieses Unter-
nehmen dem Deutschen Buchgewerbe- Verein zur Weiterführung
zu überlassen, zur Ausführung gebracht haben. Der Vorstand
hat unter dem 1. August 1899 mit dem Vorstand des Deutschen
Buchgewerbe-Vereins einen Vertrag abgeschlossen, welcher die
Ubernahme und Weiterführung des Austausches durch den
letztern Verein regelt und dem Deutschen Buchdrucker -Verein
auch seine Rechte an dem Unternehmen wahrt, falls der jetzige
Inhaber später etwa einmal beabsichtigen sollte, dasselbe auf-
zugeben oder weiter zu veräussern. Inzwischen hat der Deutsche
Buchgewerbe-Verein das Erforderliche in die Wege geleitet, um
einen neuen Band des Muster-Austausches herauszugeben, der
ein „Jahrhundertwerk des Buchgewerbes“ werden soll. Wir
empfehlen den Mitgliedern, ihrem Interesse für die Weiterführung
des Werkes durch recht zahlreiche Beteiligung an demselben
Ausdruck zu geben.
Unser Vereinsorgan, die „Zeitschrift für Deutschlands Buch-
drucker“, hat sich im vergangenen Vereinsjahre derart günstig
entwickelt, dass es beinahe auf eigene Füsse gekommen ist, das
heisst einen nur ganz geringfügigen Zuschuss aus Vereinsmitteln
erforderte. Drückt sich in dieser Thatsache aus, dass die beiden
Beamten, welchen die redaktionelle und geschäftliche Leitung
des Blattes obliegt, in vollstem Masse ihre Schuldigkeit gethan
haben, so noch mehr der erfreuliche Umstand, dass die „Zeit-
schrift“ sich sowohl in den Kreisen unseres Gewerbes und darüber
hinaus, wie auch in den Kreisen der Lieferantenfirmen des Buch-
druckgewerbes steigenden Ansehens erfreut. Wir haben deshalb
Veranlassung genommen, dem Schriftleiter Herrn Wiener und
dem Leiter der Geschäftstelle Herrn Kohler unsere Anerkennung
auszusprechen, und nehmen heute Gelegenheit, auch den Mit-
arbeitern, Förderern und Freunden unseres Organs, die zu dem
erreichten schönen Resultat mit beigetragen, lebhaft zu danken
und sie zu bitten, ihr Interesse und ihr Wohlwollen ihm auch
in der Zukunft zu erhalten. Wir möchten aber auch an die
Mitglieder die dringende Bitte richten, unser Vereinsorgan nach
Möglichkeit zu unterstützen und ihm in jeder Hinsicht ein leb-
hafteres Interesse zuzuwenden, als dies zum teil jetzt noch ge-
schieht. Um das Blatt auf der erreichten Höhe zu erhalten,
dazu wird auch das eifrigste Streben der Beamten nicht immer
ausreichen, sondern es muss dasselbe seine vornehmste Stütze in
den Mitgliederkreisen finden. Dies bezieht sich sowohl auf den
redaktionellen Teil, der durch lebhafte Wechselbeziehungen zwi-
schen Schrittleitung und Mitgliedern interessant und vielseitig
gestaltet und seiner Aufgabe gewachsen erhalten werden muss,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
291
die Interessen des Gewerbes und des Vereins, wie der Mitglieder
in zweckentsprechender und nachhaltiger Weise zu vertreten,
wie auf den geschäftlichen Teil, der, soweit das im Rahmen der
für die „Zeitschrift“ aufgestellten Grundsätze zulässig ist, sowohl
nach der Seite des Abonnements, wie nach der Seite des An-
zeigenteils ständig zu erweitern gesucht werden muss. Nach beiden
Richtungen hin können die Mitglieder bei einigem guten Willen
sehr viel thun. Sie können die Schriftleitung in die Lage ver-
setzen helfen, über alles zu berichten und eine Aussprache herbei-
zuführen, was im Gewerbe vorgeht oder was den einzelnen unter
geschäftlichem oder sozialgewerblichem Gesichtspunkte interessiert
oder bedrückt. Sie können für die Verbreitung der „Zeitschrift“ in
Prinzipal- wie in Gehilfenkreisen wirken und sie können auch zu
einem guten Teil darauf Bedacht nehmen, dass die Lieferanten-
kreise ihr Interesse dauernd der „Zeitschrift“ zuwenden und dass
insbesondere der Arbeitsmarkt des Blattes so ausgebaut wird,
wie es im Interesse der Buchdruckereibesitzer und der Gehilfen
erforderflich ist. Und diese Aufgabe ist insofern auch eine
lohnende und anspornende, als es doch einen jeden mit Be-
friedigung erfüllen muss, mitgewirkt zu haben, dass das Blatt
nicht nur den Mitgliedern ohne Kosten für den Verein geliefert
werden, sondern diesem auch noch einen Gewinn abwerfen kann.
Inden wir die Hoffnung aussprechen, dass dieses Ziel von uns
bald erreicht werden möge, behalten wir uns weitere Mit-
teilungen über die finanzielle Gebahrung der „Zeitschrift“ beim
Rechenschaftsbericht vor.
Wir haben sodann noch Veranlassung, der Schaffung und
Weihe des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig, das
vom Deutschen Buchgewerbe-Verein errichtet worden ist, zu ge-
denken. Da dieses Werk eine weit über Leipzigs Weichbild
hinausreichende, auch auf das deutsche Buchdruckgewerbe Ein-
fluss nehmende Bedeutung besitzt, da ferner die Bestrebungen
des Deutschen Buchgewerbe-Vereins die vollen Sympathien des
Deutschen Buchdrucker-Vereins verdienen und unser Verein anch
im Deutschen Buchgewerbehaus sein dauerndes Heim aufge-
schlagen hat, so hat der Vereinsvorstand nicht nur an den Ein-
weihungsfeierlichkeiten offiziell teilgenommen, soweit dies seinen
einzelnen Mitgliedern möglich war, sondern er hat auch, dem Bei-
spiele anderer buchgewerblicher Vereinigungen folgend, beschlossen,
dem Buchgewerbe-Verein namens des Deutschen Buchdrucker-
Vereins eine Ehrengabe zur Ausschmückung der mit dem Buch-
gewerbehause verbundenen und dem gesamten Buchdruckgewerbe
als Weihestätte gewidmeten Gutenberghalle zu stiften. Als solche
haben wir eine in Holzbildhauerarbeit von Künstlerhand aus-
geführte Rednertribüne bestimmt, die in diesem Weiheraum der
Buchdruckerkunst auch das Andenken des Deutschen Buchdrucker-
Vereins lebendig erhalten wird. Wir hoffen hierzu Ihre Zustim-
mung zu finden und werden Ihnen beim Rechenschaftbericht
weitere Mitteilungen machen.
In den letzten Wochen sind die Urwahlen zu den Vereins-
ehrenämtern, die alle drei Jahre stattzufinden haben, vor-
genommen worden und dieses Wahlgeschäft haben wir heute ın
der Hauptversammlung durch die Wahlen des Vorsitzenden und
des Rechnungsführers und ihrer Stellvertreter zum Abschluss zu
bringen. Wir sagen denjenigen Herren, welche aus ihren Aemtern
scheiden, wärmsten Dank für ihre im Vereinsinteresse geleistete
Thätigkeit und heissen die neu in die ehrenamtliche Thätigkeit
eintretenden Kollegen bestens willkommen.
Von den mehr allgemeinen Fragen, welche den Verein im
vergangenen Jahre beschäftigten, erwähnen wir zunächst die
Innungsfrage. Der Standpunkt, den der Deutsche Buch-
drucker-Verein zu dieser Frage in früheren Hauptversammlungen
eingenommen hat, ist Ihnen allen gewiss noch gegenwärtig. Der
Vorstand steht auch heute noch auf diesem Standpunkte. Da
aber über das Mass der Anwendbarkeit des Innungsgesetzes auf
das Buchdruckgewerbe, welches die Behörden gegeben erachten,
keine Klarheit erreicht werden konnte und in den Kollegen-
kreisen die Ansichten über die Zweckmässigkeit der Zwangs-
innung für unser Gewerbe geteilt sind, hat sich der Vorstand,
wie schon in unserem letzten Geschäftsberichte ausgesprochen
worden!, jeglicher Agitation auf diesem Gebiete enthalten und
sich darauf beschränkt, die Bildung von Zwangsinnungen dort,
wo sie von Kollegen in die Hand genommen wurde, nach Mög-
lichkeit zu fördern. Die Versuche, Klarheit in der Innungs-
frage herbeizuführen, sind aber auch im vergangenen Jahre fort-
gesetzt worden. Der Vorstand wurde wegen Klarstellung des
Fabrikbegriffes sowie wegen der Handwerkskammerfrage beim
292 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26
Reichsamt des Innern vorstellig und hatte hierbei den Bund der
Berliner Buchdruckereibesitzor zur Seite, dessen Vorsitzender
Herr Büxenstein sich in den gleichen Angelegenheiten an das
preussische Handelsministerium wandte. Der Erfolg ist aber
ein negativer gewesen. Der Bund der Berliner Buchdruckerei-
besitzer erhielt im preussischen Handelsministerium zur Ant-
wort, dass der Minister grundsätzliche Bedenken trage, eine
solche Klarstellung vorzunehmen und den Behörden entspre-
chende Anweisungen über ihre Stellungnahme zu dieser Frage
zu erteilen. Und wir haben auf unsere Eingabe an den Minister
des Innern eine Antwort überhaupt nicht erhalten, was mög-
licherweise damit zusammenhängt, dass unsere Eingabe vom
Minister des Innern dem Handelsministerium, als in dessen
Ressort gehörig, überwiesen worden ist. Die gründliche Durch-
fechtung und schliesslich unseren Bestrebungen günstige Ent-
scheidung der Zwangsinnungsfrage in Leipzig hat für die Frage
im allgemeinen auch keine wesentliche Klärung gebracht, und
auch hiernacli glaubte der Vorstand keine Veranlassung nehmen
zu sollen, aufs neue in der Sache vorzugehen.
Inzwischen sind aber immerhin eine Anzahl Zwangsinnungen
zu stande gekommen, und zwar inLeipzig, Osnabrück, Lübeck,
Altona, Hamburg, Dresden, Braunschweig, Wiesbaden, Magde-
burg und München. Letztere Innung ist zwar infolge nach-
träglich entstandener Opposition fraglich geworden, aber doch
noch nicht als aufgegeben zu betrachten. Bei der Abstimmung
fielen die geplanten Innungen in Dessau, Chemnitz und Bautzen und
nicht zur Abstimmung gekommen ist es trotz umfänglicher Vor-
arbeiten in den Innungsbezirken von Altenburg, Frankfurt a.M.,
Halle a. S., Cannstatt, Giessen, Gotha, Rostock und Zwickau.
Welche Stellung die Handelskammern in der Sache ein-
nehmen, ist bekannt. Einen besonders scharfen Ausdruck
hat dieser Stellungnahme die Handelskammer in Wiesbaden
gegeben, indem sie die Mitglieder der genehmigten Zwangs-
innung vor die Alternative stellte, entweder aus der Innung,
oder aus dem Handelsregister auszuscheiden. Gegen diese
offenbare Überschreitung der der Handelskammer zustehenden
Befugnisse haben wir uns im Protestwege an den preussi-
schen Handelsminister gewandt, und da der Handelsminister
vorher eine Verfügung an die Ressortbehörden erlassen
hatte, in allen Streitfragen über fabrik- oder handwerksmässigen
Betrieb die Handelskammern zu hören, so haben wir gleich-
zeitig den Minister ersucht, anordnen zu wollen, dass in der-
artigen Streitfragen nicht nur die Handelskammern, sondern
auch die Gewerbekammern und Gewerberäte, und wo solche
nicht bestehen, diejenigen Vereinigungen gehört werden, die
sich die Förderung der Interessen des Handwerks zur Aufgabe
gemacht haben. Zu diesen Vereinigungen zählt auch der in
allen preussischen Landesteilen vertretene Deutsche Buchdrucker-
Verein, und dessen Organe haben wir dem Minister vorkommenden-
falls zur Verfügung gestellt. Inwieweit diese unsere Eingabe von
Erfolg sein wird, bleibt abzuwarten.
Der Vorstand wird die Innungsfrage im Auge behalten und
aus den Kollegenkreisen herauskommende Bestrebungen auf
Errichtung von Zwangsinnungen nach wie vor zu fördern be-
flissen sein. Das Streben des Vereins muss aber auf Herbei-
führung einer das ganze Gewerbe umfassenden gesetzlichen
Organisation gerichtet bleiben; ist eine solche auf dem vom
Ipnungsgesetz gegebenen Wege nicht zu erreichen, dann muss
eine andere Organisationsſorm angestrebt werden.
Vom Bundesrat war ein Entwurf von Vorschriften über den
Verkehr mit Geheimmitteln aufgestellt und veröffentlicht
worden, der die namentlich für die Zeitungen wichtige Einheit-
lichkeit in der Behandlung der Geheimmittel vermissen liess
und ausserdem dem Buchdruck- und Zeitungsgewerbe, nament-
lich aber dem chromolithographischen Gewerbe grosse Schädi-
gungen in Aussicht stellte, die durch ein dringendes öffentliches
Interesse, auch durch die wünschenswerte einheitliche Regelung
der Geheimmittelfrage nicht erfordert werden. Auf Anregung aus
den Mitgliederkreisen wandte sich der Vorstand deshalb mit einer
Eingabe an den Bundesrat, in welcher auf diese Nachteile hin-
gewiesen und ersucht wurde, die zu erlassenden Vorschriften so
zu fassen, dass einmal die Zeitungen hinsichtlich der Ankündigung
von Geheimmitteln in dem einen Bundesstaate nicht so, und in
den anderen anders behandelt werden, und dann dass den chromo-
lithographischen Anstalten und Buchdruckereien nicht gar zu
grosser Schaden zugefügt werde. Welche Aufnahme unsere Ein-
gabe gefunden hat, darüber sind wir ohne Nachricht geblieben.
Eine andere wichtige Angelegenheit, die die Mitgliederkreise
beschäftigte und aus diesen auch wiederholt an den Vereinsvor-
stand gebracht wurde, betraf die Anwendbarkeit der Bestimmung
des § 616 des am 1. Januar 1900 in Kraft getretenen Bürger-
lichen Gesetzbuches, nach der der zur Dienstleistung Ver-
pflichtete, der durch einen in seiner Person liegenden Grund
obne sein Verschulden für eine nicht erhebliche Zeit an der
Dienstleistung behindert wird, des Anspruchs nicht verlustig
gehen soll, auf die in den Buchdruckereien beschäftigten Ge-
hilfen. Vom Bund der Berliner Buchdruckereibesitzer und
durch Vermittelung des Tarif-Amtes ist die Anwendung dieser
Bestimmung auf die Buchdruckereien in der folgenden Weise
geregelt worden: 1. Als zu entschädigende Verhinderung an der
Dienstleistung wird nur angesehen die Erfüllung der staatlichen
Militärpflichten des Arbeitnehmers, soweit sich diese nicht
ausserhalb der Arbeitszeit erledigen lassen. 2. Für solche Ver-
hinderung wird der Arbeitnehmer wie folgt entschädigt: a) Den
im Gewissgeldlohn Stehenden wird ein Abzug vom Lohn für
die Zeit der Verhinderung nicht gemacht; doch darf die letztere
auf keinen Fall den Zeitraum von 3 Stunden überschreiten.
b) Den berechnenden Setzern wird je nach dem Umfang der
Verhinderung eine Vergütung von 50 Pfg. pro Stunde gewährt;
doch soll mehr als 1,50 Mk. Entschädigung für den einzelnen
Fall der Verhinderung überhaupt nicht gewährt werden. Dieser
Vereinbarung haben sich auch diejenigen Kreise des Deutschen
Buchdrucker-Vereins, in denen die Frage zur Anregung gelangte,
angeschlossen. Dieselbe ist als vorläufig anzusehen. Ihre end-
gültige Regelung wird die Angelegenheit voraussichtlich bei
der nächsten Tarifrevision finden.
Hinsichtlich der Lehrlingsfrage macht es sich immer
mehr notwendig, dem übermässigen Halten von Lehrlingen,
das von vielen Buchdruckereien zum Schaden ihrer Pflege-
befohlenen und des Gewerbes betrieben wird, entgegenzutreten.
Das Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker hat zwar in einem
Falle die Unterstützung der Behörden mit Erfolg gegen einen
eine übermässige Zahl von Lehrlingen haltenden Buchdruckerei-
besitzer angerufen, so dass diesem aufgegeben wurde, über eine
bestimmte, dem Umfange seines Betriebes angemessene Lehr-
lingszahl nicht hinauszugehen; der überaus schleppende Gang,
den der Instanzenzug in diesem Falle hatte, lässt aber erkennen,
dass dieses Mittel nicht recht tauglich für eine Besserung der
bestehenden Ubelstände ist, sondern dass da gründlicher ein-
gegriffen werden muss. Der Vereinsvorstand hat deshalb in
Aussicht genommen, im Verein mit der organisierten Gehilfen-
schaft und nach Vornahme der entsprechenden Vorarbeiten beim
Bundesrat den Antrag zu stellen, auf Grund von § 128 der
Gewerbeordnung Vorschriften über die Höchstzahl der in den
einzelnen Betrieben des Buchdruckgewerbes zu haltenden Lehr-
linge zu erlassen.
Eine sehr lebhafte Bewegung hat in den Kreisen der Ver-
einsmitglieder wie in dem Gewerbe überhaupt die Frage einer
BE gewordenen Erhöhung der Druckpreise hervor-
gerufen. Den unmittelbaren Anstoss zu dieser Bewegung gaben
die Papierfabrikanten und die Fabrikanten von Papierwaren,
die durch geschlossenes Vorgehen eine bedeutende, ja, wie all-
gemein angenommen wird, eine über das Mass des Notwendigen
hinausgehende Erhöhung der Preise ihrer Produkte herbei-
führten. Da der Buchdrucker eine solche Erhöhung nicht allein
zu tragen vermochte, ausserdem aber auch seine sonstigen Pro-
duktionsmittel in den letzten Jahren eine recht erhebliche
Preisverteuerung erfahren hatten, so war die Notwendigkeit
einer Erhöhung der Druckpreise von selbst und allgemein ge-
geben. Der schwierige Punkt war nur der, wie man diese
Notwendigkeit der Kundschaft am besten begreiflich mache
und wie man auch diejenigen Kollegen für ein Vorgehen ge-
winne, die sich scheuen, an ihre Kundschaft heranzutreten, oder
die ihr Heil in billigen Preisen oder im Unterbieten suchen.
Da haben denn der Buchgewerbliche Schutzverband und die
„Vertraulichen Mitteilungen“ das Mittel für ein einheitliches
und geschlossenes Vorgehen der sämtlichen Buchdruckerei-
besitzer gefunden. Die meisten örtlichen Vereinigungen und
auch die Kreise des Deutschen Buchdrucker - Vereins haben
dieses Vorgehen aufgenommen und unterstützt und auch die
Presse ist mit dankenswerter Einmütigkeit für die Sache der
Buchdruckereibesitzer gegenüber dem Publikum eingetreten.
Der Erfolg dieser Benden wird hoffentlich nicht aus—
bleiben.
Nr. 26
2
—.
Was die Tarifangelegenheiten anbelangt, so ist der im
allgemeinen befriedigende Stand derselben schon darin zu er-
kennen, dass sie uns nur zu wenigen Bemerkungen Anlass
geben. Die Organe der Tariforganisation walten ihres Amtes
in einer Weise, der nur zugestimmt werden kann, und unsere
Vereinsorgane sind bemüht gewesen, sie hierin nach Möglich-
keit zu unterstützen. Wo es Gelegenheit gab, dem Tarif und
dem Verein einen Kollegen zu gewinnen, da ist sie nicht ver-
säumt worden. Der im letzten Vereinsjahre zur Einführung
gelangte Setzmaschinentarif scheint den namentlich in Gehilfen-
kreisen erwarteten Anklang nicht gefunden zu haben; denn -wie
der dem Tarifausschuss der Deutschen Buchdrucker erstattete
Bericht des Tarif-Amts mitteilt, haben den Tarif nur 36 Firmen
mit 89 Maschinen anerkannt, während 220 Maschinen in Betrieb
sind. Es dürfte auch hierin ein Beweis dafür zu erblicken sein,
dass die Setzmaschinenfrage für Deutschland doch noch nicht in
dem Masse spruchreif ist, wie von manchen Seiten behauptet wird.
Der Bericht wird von der Versammlung ohne Debatte ge-
nehmigt.
Zum 2. Punkt der Tagesordnung, Rechens chaftsbericht
für das Jahr 1899 und Voranschlag für 1901 liegt die
Rechnungsablage auf das Jahr 1899 sowie der Voranschlag
für 1901 im Druck vor. Dieselben lauten wie aus den Tabellen
der nächsten Seite ersichtlich.
Der Rechnungsführer Herr Dr. Alfred Giesecke-Leipzig giebt
zu den einzelnen Positionen des Berichts kurze Erläuterungen.
Der Rechnungsprüfungs-Ausschuss, bestehend aus den Herren
H. Prickarts-Mainz und Ferd. Wulff-Hamburg, hat das gesamte
Rechenwerk eingehend geprüft und beantragt die Entlastung
des Rechnungsführers und des Vorstandes für das Rechnungs-
jahr 1899.
Die beantragte Entlastung wird von der Versammlung erteilt.
Zum Voranschlage für 1901 teilt der Herr Rechnungs-
führer u. a. mit, dass sich die Einnahmen aus den Mitglieder-
beiträgen wesentlich erhöht haben. Ausserdem teilt der Herr
Rechnungsführer mit, dass der Vorstand beschlossen habe, dem
Deutschen Buchgewerbeverein zur Einweihung seines Heims,
des Deutschen Buchgewerbehauses, für dessen Gutenberghalle
eine von Künstlerhand ausgeführte Rednertribüne zu stiften,
wie im Geschäftsbericht bereits mitgeteilt worden ist. Hierzu
sind in den Voranschlag für 1900 nachträglich 3000 Mk. ein-
gestellt worden, um deren Bewilligung der Vorstand die Ver-
sammlung ersucht.
Die Versammlung erteilt hierzu ohne Debatte einstimmig
ihre Zustimmung. |
Zu Punkt 3 der Tagesordnung, Rechenschaftsbericht
über die Unterstützungskasse für das Jahr 1899, wird
dieser Bericht, der der Versammlung im Druck vorliegt und
seinem wesentlichen Inhalte nach im Geschäftsbericht des Vereins-
vorstandes wiedergegeben ist, vom Herrn Rechnungsführer ein-
gehend erläutert.
Herr Werlitz äussert hierzu den Wunsch, die Berichte des
Vereins und der Unterstützungskasse künftig den Abgeordneten
vor der Versammlung zugehen zu lassen, damit diese sich ein-
gehender mit ihnen beschäftigen können.
Herr Dr. Giesecke sagt die Erfüllung dieses Wunsches,
soweit dies möglich, zu und spricht den geschäftsführenden
Beamten Dank und Anerkennung aus. Im weiteren spricht er
den Wunsch aus, dass die Verwaltungsstellen der Unterstützungs-
kasse ihre Berichte rechtzeitig einsenden möchten, denn davon
sei die rechtzeitige Fertigstellung des Berichtes abhängig.
In der folgenden Debatte wird vom Vorstand das säumige
Verhalten einzelner Verwaltungsstellen getadelt und von Herrn
Ramm beantragt, die Namen dieser Verwaltungsstellen zu ver-
öffentlichen.
Der Antrag wird jedoch zurückgezogen, nachdem ‚der Herr
Vorsitzende die Hoffnung ausgesprochen, dass diese Anregung
genügen werde, die betreffenden Stellen künftig zur pünktlichen
Lieferung ihrer Abrechnungen und Unterlagen zu veranlassen.
Der Kassen-Bericht wird hierauf von der Versammlung
einstimmig genehmigt. | |
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
298
Punkt 4 der Tagesordnung, Wahl des Vereinsvor-
sitzenden und des Rechnungsführers sowie je eines Stell-
vertreters aus der Zahl der in Leipzig wohnhaften Vereins-
mitglieder. — Der Vereinsvorstand schlägt hierzu vor, mit
Zustimmung der in Betracht kommenden Herren, die derzeitigen
Inhaber dieser Ehrenämter auch für die nächste Wahlperiode
wieder mit diesen Amtern zu betrauen.
Es werden darauf die Herren Johs. Baensch-Drugulin als
Vorsitzender, Theod. Naumann als dessen Stellvertreter, Dr. Alfr.
Giesecke als Rechnungsführer, W. Bär als dessen Stellvertreter
einstimmig wiedergewählt. Dieselben nehmen die auf sie ge-
fallene Wahl mit Dank an.
Punkt 5 der Tagesordnung, Wahl eines aus drei Mit-
gliedern bestehenden Rechnungsausschusses sowie von
drei Stellvertretern desselben zur Vorprüfung der Jahres-
rechnung. — Der Vorstand schlägt hierzu vor, die Rechnungs-
prüfer, wie es die Berufsgenossenschaft thut, aus den Leipziger
Mitgliedern zu wählen und die Prüfungen künftig am Sitze
des Vereins vornehmen zu lassen.
Die Versammlung stimmt dem zu und es werden hierauf
nach dem Vorschlage des Vorstandes gewählt als Mitglieder
die Herren Max Hesse, Johann Weber und Hermann Ramm,
und als Stellvertreter die Herren Richard Arnold, Otto Fischer
und Hans Kreysing.
Zu Punkt 6 der Tagesordnung, Bestimmung des Ortes
für die nächstjährige Hauptversammlung schlägt der
Vorstand in der Annahme, dass die Berufsgenossenschaftsver-
sammlung zustimmen werde, vor, den im vorigen Jahre für die
diesjährige Versammlung gewählten Versammlungsort Dresden
nunmehr für die nächste Hauptversammlung zu wählen. Die
Versammlung tritt diesem Vorschlage einstimmig bei.
Punkt 7 der Tagesordnung, Verschiedenes.
Von seiten des Herrn Vorsitzenden wird Namens des
Vorstandes hierzu die Frage der von der Reichsregierung in
Aussicht genommenen abermaligen Abänderung der Recht-
schreibung zur Debatte gestellt, welche Absicht auch für
das Buchdruckgewerbe von Bedeutung sei.
Herr Dr. Giesecke erstattet hierzu das Referat und verbreitet
sich über die s. Z. von Preussen eingeführten Reformen. Jetzt
sei nun von Reichs wegen eine abermalige Abänderung des
noch nicht lange Bestehenden und noch nicht einmal Einge-
wurzelten beabsichtigt und es habe nicht einmal ein Fachmann,
sondern ein Postsekretär einen Reformvorschlag auf Grund der
Schreibung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches ausgearbeitet,
der von amtlichen Stellen zur Annahme empfohlen worden sei.
Weiter berührt Redner die anderweit gemachten Vorschläge.
Alles dies sei aber nicht besser als die Reformvorschläge von
1880 und geeignet, selbst diese in ihrer Verbreitung und
Wirksamkeit noch zu beeinträchtigen. Hierdurch würden auch
die Buchdrucker benachteiligt, obwohl gesagt worden sei, dass
diese aus dem Neudruck von Werken Vorteil haben würden.
Namentlich aber werde der Verlagsbuchshandel betroffeu. Des-
halb habe sich auch der Börsenverein der Deutschen Buch-
händler in seiner Hauptversammlung am 13. Mai eingehend
mit der Sache beschäftigt und folgende Entschliessung gefasst:
„Die Hauptversammlung des „Börsenvereins der Deutschen
Buchhändler‘ erfährt mit tiefem Bedauern aus der dem Vor-
stande erteilten Antwort des Preussischen Kultusministeriums,
dass in Preussen eine Anderung der seit dem Jahre 1880 in
den Schulen amtlich eingeführten Rechtschreibung im Werke
ist. Sie beauftragt den Vorstand, in jeder zulässigen Weise
gegen diese Absicht vorstellig zu werden.
Nachdem unter dem Vorgange Preussens nahezu gleiche Vor-
schriften über Rechtschreibung in allen deutschen Schulen ein-
geführt worden sind und sich in dem grössten Teil der Literatur
eingebürgert haben, ist es völlig unverständlich, dass dem
deutschen Volke abermals eine andere Schreibweise zugemutet
werden soll. Die wünschenswerte Einheit der Schreibung kann
lediglich dadurch herbeigeführt werden, dass die Regeln von
9
294 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26
1550 da zur Geltung gebracht werden, wo ihnen solche Geltung
bisher leider versagt worden ist, insbesondere bei den Reichs-
und anderen Behörden. Alles Schwanken ist vom Übel. Der
Buchhandel glaubt nicht nur die Sache des Buchgewerbes zu
vertreten. sondern auch die des gesamten deutschen Volkes,
insbesondere des deutschen Schrifttums, der Schule und der
Lehrerschaft, weit über die Reichsgrenzen hinaus, wenn er
gegen jede mit obrigkeitlichem Zwange einzuführende Ande-
rung der geltenden Schreibung aufs nachdrücklichste hiermit
Widerspruch erhebt.“
Diese Entschliessung sei eine Abwehr gegen die Pläne der
Rechtschreibungsreformen gewesen. Inzwischen habe sich die
Situation aber etwas verändert und es sei ein gewisses Einlenken
auf Seiten der letzteren zu bemerken. Der Vorstand schlage nun
vor, dass der Deutsche Buchdrucker - Verein sich dem Beschluss des
Börsenvereins auschliesse, demselben aber angesichts der 500jäh-
rigen Gutenbergfeier in der Richtung eine Erweiterung gebe, dass
dem Wunsche nach Errichtung einer Akademie für die deutsche
Rechtschreibung Ausdruck gegeben werde, die Gewähr für sorg-
fültige Durchführung von Reformen in dreierlei Hinsicht zu
bieten habe, nämlich in Hinsicht auf die Vorbereitung auf
Grundlage der Wissenschaft, auf schonendes Vorgehen in der
Praxis und auf die Durchführung einer neuen Rechtschreibung
bei sämtlichen Behörden. Diese drei Punkte seien das Wesent-
lichste bei allen Reformen. Im weiteren habe der Börsenverein
eine Enquete über das Mass, in dem die 1580 er Rechtschreibung
zur Durchführung gelangt sei, beschlossen und mit dem Ver—
legerverein auch bereits eingeleitet. Dieser Enquete solle der
Deutsche Buchdrucker-Verein beitreten in Bezug auf die Haus-
orthographien und die Orthographie der Zeitungen und Zeit-
schriften. Redner bringt schliesslich namens des Vorstandes
eine Resolution in Vorschlag, die sich mit den gegebenen Aus-
führungen deckt.
Herr Oldenbourg-München empfiehlt die vorgeschlagene Reso-
lution und begründet die Notwendigkeit der Errichtung einer
deutschen Akademie mit dem Hinweise, dass in der letzten
Orthographiereform die einzelnen Staaten selbständig vorgegangen
und hieraus Unzuträglichkeiten erwachsen seien.
Herr Werlitz-Stuttgart hat Bedenken gegen den Vorschlag
ciner deutschen Akademie, da dessen Durchführung der Ein-
heitlichkeit der Rechtschreibung im gesamten deutschen Sprach-
gebiete, zu dem auch Osterreich und die Schweiz gehören, nicht
förderlich sei. Hauptsache sei jetzt die Einheitlichkeit, nach
deren Erreichung man ja die Akademie beantragen könne. Er
empfehle deshalb für jetzt Beteiligung an der Enquete des
Börsenvereins und Zuwarten mit dem Gedanken der Errichtung
einer sprachlichen Akademie.
Herr Ramm-Leipzig wünscht ebenfalls, dass den Anregungen
des Börsenvereins Folge geleistet werde und würde sich auch
für Errichtung euer sprachlichen Centralstelle erklären, für
die er den Namen „Sprachamt“ vorschlägt, wenn diese mit den
nötigen Befugnissen ausgestaltet werde.
Herr Dr. Giesecke hält das Bedenken des Herrn Werlitz
nicht für dringend, da ja in der vorgeschlagenen Resolution
auch Kautelen für die richtige Wirksamkeit der Centralstelle
vorge:ehen seien. Der Ausdruck „Sprachamt“ für das zu
Schäffende sei ihm sehr sympathisch.
Herrn Westermann- Braunschweig ist der Vorschlag des Herrn
Ramm ebenfalls willkommen und er empfiehlt denselben.
Herr Werlitz erklärt sich schliesslich mit der ganzen Reso-
lution ebenfalls einverstanden, falls durch eine entsprechende
redaktionelle Fassung der Resolution zum Ausdruck gebracht
wird, dass die Wirksamkeit der Centralstelle eine auf das ganze
Sprachgebiet bezügliche sein solle.
Herr Geh. Rat Jänecke hült das von Herrn Werlitz an—
fünelich vorgeschlagene Zuwarten nicht für angebracht und
empfiehlt die Resolution mit dem Verbesserungsvorschlage des
Herrn Ramm.
Nachdem sodann noch die Herren Dr. Giesecke, Werlitz,
—
Merzbach, Oldenbourg zur Sache gesprochen, wird die vorge-
schlagene Resolution in der folgenden Fassung einstimmig an-
genommen:
Die Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins
schliesst sich der vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler
in dessen Hauptversammlung vom 13. Mai d. J. gefassten Stellung-
nahme in Angelegenheit der deutschen Rechtschreibung voll-
ständig an und macht dieselbe zu der ihrigen. Sie erblickt
jedoch ausserdem in den Tagen der 500jährigen Geburtstags-
feier Gutenberg’s bei der Bedeutung der einheitlichen Recht-
schreibung für das gesamte deutsche Volk in der Errichtung
eines deutschen Sprachamtes nur die alleinige Gewähr für die
unbedingt nötige sachgemässe und gründliche, von langer Hand
vorbereitete Regelung derselben auf Grundlage der Ergebnisse
der Wissenschaft und unter Berücksichtigung der Erfordernisse
des Gebrauches, denn es muss zugleich die Gewähr der allge-
meinen einheitlichen behördlichen Durchführung durch das ge-
samte deutsche Sprachgebiet geboten werden.
Über Antrag des Herrn Merzbach wird sodann der Vor-
stand beauftragt, von der gefassten Entschliessung den Herın
Reichskanzler und den Bundesrat in Kenntnis zu setzen.
Herr Friedrich- Breslau bringt sodann eine Reihe Uber-
treibungen und unrichtiger Angaben zur Sprache, die
sich die Setzmaschinenfubriken in ihren Reklamen in den
Fachzeitschriften zu schulden kommen lassen und widerlegt dic-
selben fachmännisch auf das gründlichste. Im weiteren giebt
Redner wertvolle Hinweise über die Benutzung der Maschinen,
sowie über die Verbesserung von Matrizen, die durch den Ge-
brauch mangelhaft geworden sind.
Die Versammlung nimmt diese Ausführungen sehr beifällig
auf und der Herr Vorsitzende dankt dem Redner für die-
selben, zugleich dem Wunsche Ausdruck gebend, dass auch
andere Kollegen bei ähnlicher Gelegenheit mit ihren Erfahrungen
hervortreten möchten.
Herr Krais- Stuttgart bringt die Feuerversicherung
fremden Eigentums zur Sprache unter Hinweis auf den
Brand in der Druckerei Vilimek in Prag, in dessen Gefolge
verschiedene Prozesse zu Ungunsten der Druckerei entschieden
worden seien. Diese letztere hatte die Haftbarkeit für fremde
Sachen in einigen Füllen bestritten. Redner fordert auf, be-
sondere Aufmerksamkeit auf diesen Punkt zu haben und immer
bei der Feuerversicherung einen bestimmten Betrag für fremdes
Eigentum auzusetzen.
Herr Elsner-Berlin macht aufmerksam, dass man für fremde
übernommene Sachen haftbar ist und giebt eine Reihe Rat-
schläge in Bezug auf die Versicherung fremder Waren. Von
Wichtigkeit sei namentlich die Versicherung halbfertiger
Fabrikate.
Der Herr Vorsitzende macht ebenfalls darauf aufmerk-
sam, dass alle in Vorbereitung befindlichen Sachen der Haft-
barkeit des Buchdruckers unterliegen und deshalb zu versichern
sind. Den Kunden gegenüber solle man sich durch einen Ver-
merk auf den Rechnungen decken, der besagt, dass fremde
Sachen unversichert lagern, wenn nicht Besonderes vereinbart ist.
Herr Röwer-Berlin führt verschiedene Beispiele zur Sache
an, die die Wichtigkeit und zugleich die Schwierigkeiten des
besprochenen Versicherungszweigs darlegen, und erklärt als
beste Lösung der Frage eine eigene Feuerversicherung des
Buchdruckgewerbes, die lebensfähig und auch leistungsfähig
sei und dem Gewerbe auch sonstige grosse Vorteile bieten werde.
Herr Mahlau hält die gesonderte Aufführung fremden Eigen-
tums in der Police nicht für zweckmässig.
Herr Mäser hatte gehofft, der Versammlung eingehenden,
recht günstigen Bericht über die Feuerversicherungs-Genossen—
schaft Deutscher Buchdrucker erstatten zu können, aber die
zum geschlossenen Kampfe gegen die Genossenschaft zusammen-
getretenen Feuerversichernngs - Aktiengesellschaften bereiteten
zur Zeit noch Hindernisse, die überwunden werden müssten.
Er hoffe aber auf eine günstige Gestaltung der Verhältnisse ;
Ja
D
— —
Nr. 26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 295
Rechnungsablage für das Jahr 1899.
I. Einnahme.
= | Voranschlag
t899. Wirkliche Einnahmen. © für 1899 Sr 1900 für 1901
| | M | ai | E? Me
Januar 1. An Kassenbestand aus 1898. . ; g 4681,55 | |
Dezember 31. „ Mitgliederbeiträgen für 1899: |
439 à 7,50 ! i 3292,50 |
212, 10,— . 2120,— :
178 „ 15,— 2670.—
88 „ 30.— 2640.—
28 „ 60.— 1680,.—
9 „ 100.— 900.—
954 13302,50 i
„ Mitgliederbeiträgen für das II. Halbjahr 1899 3,75 13306,25 ' 13500. — |! 13400,— 16000, —
„ Kapitalzinsen für 1899 i 571,50 400, — | 400, — ` 600, —
„ Verlags-Conto: f
Lehrzeugnisse und Tarife. . 837,53 ` |
Musteraustausch, verkaufte Bände . 374,40 711,93 600,— 400,— 300, —
19271,23 14500,— | 14200,— — 16900.—
II. Ausgabe.
u \ Voranschlag
1899. Wirkliche Ausgaben. für 1899 für 1900 für 1901
K | M | oM oM
Dezember 31. Per Geschäftsstellen-Conto *) 2181,26 2500.— 1500,— Gehalt! 1500,—
„ Reiseunkosten-Conto 206,30 800.—
„ Hauptversammlungs-Conto . 1485, — 2200.— V og | 3000, —
„Druck. Conto 935,55 1000,.— 1000.— 1000, —
Porto- Oonto 133,54 300, — 500. — 500, —
„ Zeitschrift-Conto l 680,66 3000. — 3000,— | 3000,—
„ Verlags-Conto . A A 117,32 ` — — —
„ Kreisrückvergütungs-Conto. 2593,75 2700.— 2700. — 3200.—
„ Kleine Ausgaben und Insgemein 694,35 450,— 650, — 700, —
„ Innungsorganisations-Conto. ö 1000,— — — —
„ Verfügungsbetrag für den Vorstand ; ; _— | 200.— 200.— 300.—
„ Beitrag für den Deutschen Buchgewerbe-Verein. — |l — — | 300, —
„ Inventar- Conto i A e . 172,— | — — —
„ Wertpapier- Conto: | | | |
Ankauf von 1000,— o% 3½ % Deutsche Reichsanl. 999,— , — Ä — —
„ Zinsen bei Ankauf obiger Papiere 3 ; 7,30 — | — —
„ Miete, Heizung und Beleuchtung — — | 300, — 300,—
„ Abschreibung auf Reservefonds-Conto. m 1350,— : _1350,— 1600, —
„ Nachverwilligung für Rednertribüne . . — m — 3000.— SC
„ Kassenbestand (bezw. mutmasslicher Überschuss) 8065,20 | — — | 1500, —
19271.23 14500. — 17200. — 16900,—
ze |
III. Gewinn- und Verlust-Conto.
— ——¾ EE —n
1899. ofl. 1899. M
Dezember 31. An Geschäftsstellen-Conto . 2181,26 | Dezember 31. Per Mitgliederbeiträge aus 1899 . 13306,25
„ Reiseunkosten-Conto 206, 30 „ Verlags- Conto ; ; 594,61
„ Hauptversammlungs-Conto . 1485, — „ Zinsen 564,20
„ Druck-Conto 935,55
„ Porto-Conto 133,54
„ Zeitschrift - COonto ; e 680,66
„ Kreisrückvergütungs-Conto 2593,75
„ Kleine Ausgaben und Insgemein 694,35
„ Innungsorganisations-Conto 1000,.—
„ Inventar-Abschreibung d , 17.—
„ Abschreibung auf Reservefonds-Conto 1350,—
—
—
Bilanz- Conto
Uberschuss aus 1899
14465,06
3187,65
14465, 06
10 ) Die Bezeichnung Goschäftsstellen-Conto fällt künftig weg. An dessen Stelle tritt das Gehalts-Conto mit 4 1600, — und das Conto für Miete, Heizung und Be-
achtung mit 1 300, —, während die übrigen unter dem Geschäftsstellen-Conto bishor mit verbuchten Ausgaben an Porto ca. ofk 300,—, Drucksachen ca. cf 150, opd
Dia igem Verwaltungsaufwand ca. of. 300, — auf die bereits bestehenden Einzelconten (Druck-Conto, Porto-Conto und Kleine Ausgaben etc.) hinzugeschlagen werden.
ie Ziffern des Voranschlags für 1000 und für 1901 sind bereits unter Zugrundelegung dieser Aufteilung des Geschäftsstellen-Contos festgelegt worden.
296 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26
IV. Bilanz-Conto.
1899. „ 899. 4
Dezember 31. An Conto Wertpapiere: Dezember 31. Per Reservefonds-Conto:
31/12. 98 | 31./12. 98
Bestand vom -1.1.99 1000, — Bestand vom i. l. 99 99 3000, —
Zugang 1899 999, — 7999. ||| Zugang 1899 1350, — 4350.—
„ Inventar-Conto . 5 155. ||| „ Kapital-Conto:
„ Conto Leipziger Bank: 31/12. 98
Guthaben auf R 4600, — Bertand vom "Co 99 8545,13
„ Kassa-Conto 3465,20 Überschuss aus 1898 136,42 8681,55
„ Gewinn- und Verlust-Conto:
Überschuss aus 1899 3187,65
16219,20 16219,20
Zu dem vorstehend aufgeführten Barvermögen kommt noch der Bestand an Lehrzeugnisformularen im Werte von o% 950,—.
V. Wertpapier-Conto.
nom. oA. 7000,— 3%, % Leipziger Stadt-Anleihe A 7000,—
” n
1000, — 3Y, % Deutsche Reichs-Anleihe „
VI. Bruno eelere
999.—
A. 7999.—
1899. | S
Dezember 31. An Conto Wertpapiere:
5 Anteilscheine auf das Deutsche
Buchgewerbehaus à o 1000,— 5000,—
„ Kassa-Conto . S F i ; 150, —
5150, —
denn das Unternehmen beruhe auf guter Grundlage und die |
Gegenzüge der Aktiengesellschaften würden schwerlich Billigung
finden.
befriedigenden Bericht erstatten zu können.
Herr Ramm-Leipzig begrüsst die gegebenen Anregungen
und wünscht, dass derartige Fragen, wie vom Vorsitzenden
bereits angeregt, so zeitig in Vorbereitung genommen würden,
dass sie auf die Tagesordnung der Versammlungen gestellt
werden können. Weiter bringt Redner die Preisgestaltung
im Buchdruckgewerbe zur Sprache und fordert den Vor-
stand auf, dieser Frage die grösste Aufmerksamkeit in der
nächsten Zeit zu widmen.
Der Herr Vorsitzende sichert eine entsprechende Behandlung
aller der angeschlagenen Themata teils durch die „Zeitschrift“,
teils in andrer Weise zu.
Herr Wulff-Hamburg verbreitet sich sodann über die
Wirkungen und die Handhabung der Bundesratsvorschriften über
den Betrieb der Buchdruckereien und Schriftgiessereien, hin-
sichtlich deren die Hamburger Innung Schritte gethan habe,
und wünscht, dass der Vereinsvorstand namentlich hinsichtlich
der Fussbodenreinigung und der Zulassung der Fussbodenöle
beim Bundesrate vorstellig werde.
Der Herr Vorsitzende weist darauf hin, dass der Vorstand
sich bereits einmal an den Bundesrat gewandt habe; er wolle
aber gern auch weitere Schritte unternehmen.
Herr Mäser hält für praktischer, wenn nicht nur durch
den Vorstand beim Bundesrat, sondern auch durch die Einzel-
vereine bei den Einzelregierungen Vorstellungen erhoben werden.
Nachdem sodann noch die Herren Ramm, Vorsitzender und
Oldenbourg zur Sache gesprochen, erklärt sich die Versammlung
mit dem Vorschlage des Vorsitzenden einverstanden, bei den
Central- und Landesbehörden in geeigneter Weise hinsichtlich
der Zulassung der Fussbodenöle zur Fussbodenreinigung mit
der Wirkung, dass alsdann die Vorschriften über die feuchte
Reinigung nicht angewandt werden, Schritte zu thun.
In der nächsten Versammlung hoffe er, einen recht
Dezember 31.
|
| 899. M
An Kapital-Conto:
Stiftungs-Kapital . 5000, —
Zugang an Zinsen aus 1899. 150,—
5150, —
Es wird sodann noch die Frage der Eintragung der
Buchdruckereien in das Handelsregister kurz berührt.
— Dann nimmt Herr Jehne-Dippoldiswalde das Wort und über-
reicht Namens des Herrn Richard Diller-Dresden eine von
diesem herausgegebene Gutenberg-Medaille als Grundstock
für eine künftige Medaillen- und Festzeichensammlung des
Deutschen Buchdrucker-Vereins im Deutschen Buchgewerbe-
haus zu Leipzig.
Der Herr Vorsitzende spricht für diese Widmung den Dank
des Vereins aus und hofft, dass die angeregte Sammlung zu gutem
Gedeihen gelange.
Nachdem sodann noch dem Vorsitzenden der Dank der
Versammlung votiert worden, wurden die Verhandlungen um
3/4 1 geschlossen.
Sprechsaal.
w. Berlin. Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung hat
die Petition des dortigen Ortsvereins des Buchdruckerverbandes,
es möge anlässlich des 500jährigen Gutenbergjubiläums einer neuen
Strasse der Name „Gutenbergstrasse“ gegeben werden, dem Stadt-
magistrat zur Berücksichtigung empfohlen. — Eine gleiche Petition
liegt dem Stadtmagistrat von Rixdorf und dem Gemeindevorstande
des benachbarten Britz zur Beschlussfassung vor.
-I. Breslau. Die im vorigen Bericht ausgesprochene Hoffnung,
dass auch in Schlesiens Hauptstadt eine Gutenbergfeier veranstaltet
werden möchte, verwirklicht sich doch noch. Auf Anregung der
beiden hiesigen Faktoren Spiekenheuer (Grass, Barth & Co.) und
Hendel (Wilh. Gott. Korn), welche sich an die Direktion des
Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer gewandt
hatten, hat sich die Direktion bereit erklärt, die Räume des Kunst-
gewerbemuseums für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen und
die mit der Auswahl und Anordnung der Ausstellungsgegenstände
verbundenen Arbeiten im Verein mit der Verwaltung der Stadt-
bibliothek zu übernehmen. Am 21. Mai fand daher eine vorbe-
Nr. 26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 297
ratende Versammlung statt, um Fühlung mit den hiesigen Fach-
kreisen zu gewinnen und festzustellen, welches Interesse dieselben
einer solchen Veranstaltung entgegen bringen. Die unter dem
Vorsitz des Direktors Dr. Masner tagende Versammlung bestimmte
nun folgendes: Die Ausstellung dauert vom 15. Juli, an welchem
Tage die hiesigen Buchdruckergehilfen (Verband) das Johannisfest
feiern, bis zum 31. August. Diese Ausstellung gliedert sich in eine
Vorführung der Entwickelung und des jetzigen Standes der Buch-
druckerkunst in Schlesien. Die historische Abteilung, welche durch
die Bereitwilligkeit der Direktionen der hiesigen Stadtbibliothek
und der Königl. und Universitätsbibliothek ermöglicht wird, soll
in ungefähr 150 Nummern Breslauer und Schlesische Drucke vom
ältesten 1475 durch Kasper Elyan in Breslau gedruckten Buche
umfassen. Auch die vorhandenen Gutenberg’schen, Fust und
Schöffer'schen Drucke, sowie die Erzeugnisse der ersten Pressen,
welche Gutenberg’s Gehilfen in Deutschland und im Ausland her-
stellten, sollen vorgeführt werden, besonders auch die vorhandenen
alten italienischen und holländischen Drucke, auch alte, etwa in
den Druckereien noch vorhandene Gerätschaften, ferner Drucker-
verordnungen, Pressgesetze, und was sonst auf die Buchdrucker-
kunst in Schlesien Bezug hat, sollen herangezogen werden. Man
hofft auch, dass manches in Privatbesitz befindliche zum Vorschein
kommt, denn im Laufe des 16. Jahrhunderts entstanden in fast
allen namhaften Städten Schlesiens Buchdruckereien, 1503 eröff-
nete Konrad Baumgarten seine Offizin, die als Breslauer Stadt-
buchdruckerei bis auf den heutigen Tag besteht. Die Herren Dr.
Seger vom Kunstgewerbe-Museum, Professor Dr. Markgraf, Direktor
der Stadtbibliothek, und Buchdruckereibesitzer Friedrich, der In-
haber der Buchdruckerei Grass, Barth & Co. (W. Friedrich), der
ältesten Breslauer Buchdruckerei, werden diese Abteilung ordnen.
Die moderne Abteilung soll Druckerzeugnisse schlesischen Ursprungs
enthalten, welche während der letzten zehn Jahre hervorgegangen
sind. Man hofft auf eine rege Beteiligung der Buchdruckereien
und Verlagsanstalten Breslaus wie der Provinz. — Im hiesigen Kunst-
gewerbeverein, in welchem schon mehrfach recht interessante Vor-
träge gehalten wurden, wir erinnern nur an den des Herrn Dr.
Buchwald „Uber das moderne Plakat“, hielt kürzlich Herr Gritschker
einen Vortrag über „Alte und neue photographische Druck-
verfahren“. Der Vortragende bemerkte u. a., es stehe fest, dass
die vielen Entdeckungen und Erfindungen auf dem Gebiete der
Photographie stets zuerst von Amateurphotographen probiert und
dann erst, wenn die Neuerungen sich bewährt, von Berufsphoto-
graphen angewendet worden wären. So kommt es, dass die viel-
fachen photographischen Druckverfahren dem grossen Publikum
trotz der vielen Schaukästen der Berufsphotographen unbekannt
geblieben sind. Noch vor kurzem war die bekannte braune Farbe
ın den Photographien vorherrschend, die nur ganz allmählich
einem schwarzen Ton Platz macht. Das Bestreben der Liebhaber-
photographen ist seit längerer Zeit darauf gerichtet, Druckver-
fahren anzuwenden, nach welchen das Bild in jeder von ihnen ge-
-= wünschten Farbe erscheint. Diese Druckverfahren sind unter dem
Namen Pigment- oder Kohldruck, Ozotypie und Gummidruck be-
kannt. Der Redner erläuterte zunächst die älteren am meisten in
Gebrauch gewesenen Positivverfahren, hierauf die neueren drei
Verfahren. Bei der Vergleichung einer gewöhnlichen Photographie
mit einem Gummidruck fällt zuerst die körnige Struktur des Bildes
auf, die das Bild weniger scharf erscheinen lässt. Es macht den
Eindruck, als ob man eine Kreidezeichnung vor sich hat. Der
Vortragende erklärte, dass der Gummidruck auf dem gleichen
Prinzipe wie das Pigmentverfahren beruht, doch gehöre eine grosse
Ubung zur Beherrschung dieser Technik. Verreibt man in einer
sung von Gummiarabicum und Kaliumbichromat irgend eine
Aquarellfarbe und belichtet ein damit überstrichenes Papier unter
einem Negativ, so wird die Farbschicht je nach der Menge des .
durchgelassenen Lichts bei der Behandlung mit kaltem Wasser
mehr oder weniger unlöslich. Die Lichter schwimmen ab, die
Schatten und Halbschatten bleiben, es entsteht ein Bild in der
gewählten Farbe, das keiner weiteren Fixierung mehr bedarf. —
1e Hofkunsthandlung von Bruno Richter veranstaltete vor kurzem
eine Sonderausstellung von Original-Lithographien deut-
Scher, französischer und japanischer Künstler. Diese Schaustellung
liegt in dem Streben unserer graphischen Künstler, welche nicht
reproduktiv, sondern produktiv sein wollen. Sie wollen Eigenes,
nicht Fremdes auf dem Stein festhalten, ob sie damit die tech-
nische Vollendung erreichen, die ein Berufslithograph hat, ist eine
andere Frage. Auch eine Sammlung japanischer Farbenholz-
Schnitte, welche ein günstiges Licht auf die Leistungsfähigkeit
Japans werfen, waren vor kurzem im Kunstgewerbe-Museum auf-
gestellt. — Das Schlesische Museum für Kunstgewerbe hat aus
einem vom Schlesischen Centralgewerbeverein zur Verfügung ge-
stellten Fonds mehrere Wettbewerbe ausgeschrieben, u. a. für ein
Ex-libris der Bibliothek des Museums und für einen künstlerischen
Bibliotheksband des Museums. Schluss des Wettbewerbes ist auf
den 15. September festgesetzt und sind nur Arbeiten von Künstlern
oder Kunstgewerbetreibenden, welche in Schlesien geboren oder
in dieser Provinz ansässig sind, zugelassen. — Der Breslauer
Gewerbeverein hat einigen unbemittelten Gewerbetreibenden
Prämien von je 300 , zum Besuch der Pariser Weltaus-
stellung ausgesetzt, auch vom Schlesischen Centralgewerbeverein
wurden 500 oA zu gleichem Zwecke ausgeworfen, mit der Be-
dingung, dass die hierzu geeignete Person nach der Rückkehr Bericht
über die gemachten Beobachtungen zu erstatten habe. Auch vom
hiesigen Magistrat werden eine Anzahl Stipendien an Gewerbe-
treibende gewährt werden; auch die Buchdruckergehilfen ersuchten,
einem Berufsgenossen die Vergünstigung freier Reise und Unter-
haltes zu gewähren, wie man das bei andern Kunstgewerben hier
beabsichtigt. Bisher ist eine Entscheidung noch nicht getroffen.
— Der Breslauer Buchdruckergehilfen-Verein hatte an den Magi-
strat die Bitte gerichtet, in anbetracht der500. Geburtstagsfeier Johann
Gutenbergs einer Strasse den Namen „Gutenbergstrasse“ beizu-
legen. Der Magistrat hat diesem Wunsche entsprochen und eine der
nach Kleinburg zugelegenen Strassen so benannt. — Ende Mai wurde
bier ein Fachverein der Schriftgiesser, Stereotypeure und
Galvanoplastiker gegründet. — Aufsehen erregte die Beschlag-
nahme eines bedeutenden Vorrats getälschter russischer Staats-
banderollen, welche bei der Verzollung zu Cigarren- und Cigaretten-
kisten gebraucht werden und in einer schlesischen Druckerei her-
gestellt waren. — Wie die schlesischen Papierfabriken ihre Preise
schon mehrfach in die Höhe geschraubt haben, so haben auch die
Mitglieder der Breslauer Buchbinder-Innung eine Erhöhung
der Preise für Buchbinderarbeiten angekündigt. Besonderes Ent-
gegenkommen werden die Buchdrucker diesem Ansinnen nicht
zeigen. — Mitte Januar erschien im Verlage von Th. Schatzky
eine Halbmonatsschrift „Die Glocke, Schlesische Revue für Kunst
und Leben“. Doch ist dieselbe schon wieder eingeschlafen und
an deren Stelle im Verlage von Eduard Trewendt „Die Eule“
erschienen. Beide Blätter gefallen sich in persönlichen Ausein-
andersetzungen im Breslauer Kunstleben. — Zum Mitglied der
Handwerkerkammer in Breslau wurde Kollege Heinrich Riesel
in Reichenbach i. Schl. gewählt, und der Gesellenausschuss wählte
ihn beim Zusammentritt einstimmig zum Schriftführer. — Die
Ortskrankenkasse für Buchdrucker hatte bei Beginn des
Jahres 1570 Mitglieder und ein Vermögen von 13 833,67 AM, 571
Mitglieder erhielten für 13 418 Krankentage 20 940,93 Unter-
stützung. — Der Geschäftsgang ist immer noch ein guter, die
meisten Offizinen hatten Uberstundenarbeit, die in einigen noch
einige Zeit andauern dürften. — In den hiesigen Druckereien sind
zur Zeit in Betrieb 11 Dampfmaschinen, 21 Gasmotore, 31 Elektro-
motoren, 4 Zwillingsrotationsmaschinen, 11 Rotationsmaschinen,
8 Doppelmaschinen, 93 einfache, 6 Zweifarbenmaschinen, 70 Tiegel-
druckmaschinen, 28 Handpressen, und verschiedene Hilfsmaschinen.
In zwei Druckereien arbeiten 10 Setzmaschinen. Die Elektro-
motore verdrängen die Gasmotore als Betriebskraft immer mehr,
nicht allein weil sie billiger arbeiten und sich leichter bedienen
lassen, sondern auch infolge ihres geruchlosen Betriebs. Durch-
schnittlich wurden im Vorjahre beschäftigt 620 Gehilfen, 155 Lehr-
linge, 30 Stereotypeure und etwa 400 Arbeiter und Arbeiterinnen,
sowie in zwei Druckereien 20 Setzerinnen. Ausserdem waren in
drei mit Steindruckerei verbundenen Buchdruckereien noch 160
Personen beschäftigt. — Auch die hier bestehende Kartonnagen-
Fabrikation hat im laufenden Jahre einen guten Absatz gefunden.
und dürfte mit dem Umsatz zufrieden sein. — Zu einem Künstler-
fest, veranstaltet von Schülern der Kunstgewerbeschule, hat Prof.
Kaempffer eine Einladungskarte entworfen, welche in vier Farben
von der Steindruckerei Adolf Stenzel, vorm. Brehmer & Minuth ge-
druckt wurde. Dieses Druckerzeugnis wirft auf die Geschmacks-
richtung der Betreffenden ein eigentümliches Licht und es ist
nicht zu verwundern, wenn die Buchdrucker manchem Künstler
gegenüber misstrauisch sind. — Am 27. Mai hielt der Kreis IX
des Deutschen Faktorenbundes in Kattowitz seine 2. Kreis-
versammlung ab, zu der aus Breslau und Oberschlesien sich eine
grössere Zahl Kollegen eingefunden hatten. Mit den Verhand-
lungen war eine grössere Ausstellung von Drucksachen verbunden.
Es wurden wieder eine grössere Zahl Kollegen gewonnen. Als
298 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26
Delegierte für die Leipziger Generalversammlung wurden die Herren
Hendel und Winter gewählt. Die Wahl des Kreisvorstandes ergab
folgendes Resultat: Winter, Vorsitzender, Hendel, Stellvertreter,
Beck, Schriftführer, Zöllner, Stellvertreter, Spiekenheuer, Kassierer,
Marggraf, Stellvertreter, Reichling-Kattowitz und Dietrich-Walden-
burg, Beisitzer. Ein Ausflug nach der historischen Dreikaiserecke
beschloss die interessante Versammlung.
H Frankfurt a. M. (Gutenbergfeier.) Wie schon kurz berichtet,
fand am Sonntag, 17. Juni, vormittags 11 Uhr im grossen Saale
des Saalbaues die akademische Feier zum 500 jähr. Geburts-
tag Gutenberg's statt. Feierlich klang die Lortzing’sche Jubel-
Ouverture durch den Saal, von dessen Bühne die reich mit Palmen
umgebene Büste Gutenberg's hervorschaute. Herr Osterrieth be-
grüsste in herzlichen, warm empfundenen Worten die Festversamm-
lung, an welcher ausser den Civil- und Militärbehörden auch eine
Vertretung der Stadt Mainz teilnahm. Den von Herrn Dr. Pfungst
verfassten Prolog trug Herr Regisseur Quinke sehr wirkungsvoll
vor. Die Leistungen des Gesangverein Gutenberg, Dirigent, Herr
Karl Specht, waren ausgezeichnet. Die Festrede hielt Heır Otto
Hörth. „Es war ein Mann, von Gott gesandt, der hiess Johannes.“
So begann der Festredner, indem er bemerkte, dass dieses Bibel-
wort der Festprediger im Stephansdom zu Wien nach der Befreiung
Wiens von den Türken zur Ehrung des Polenkönigs Johannes
Sobieski angewandt hatte. Im heidnischen Altertum seien Wohl-
thäter der Menschheit als Götter vnd Göttersöhne verherrlicht
worden. Wenn wir modernen Menschen nun auch keine Götter
kennen, so hindere uns das nicht, den Wohlthätern der Mensch-
heit auf unsere Weise zu danken und ihre Gedenktage festlich
zu begehen. Einen solchen Gedenktag hätten wir heute. Johannes
Gutenberg, so fuhr Redner fort, war einer der Grössten, denen
die Menschheit Dank und Ehre schuldig ist, denn er hat durch
seine Erfindung die geistige Entwickelung der Menschheit um
Riesenschritte gefördert. Die Erfinder der Schrift, des Alpha-
bets und der Buchdruckerkunst stehen auf gleicher Höhe im
Verdienst um die Menschheit. Da Sprache und Vernunft einander
wesentlich bedingen, so wird durch jedes Mittel, das die Verstän-
digung unter den Menschen erleichtert und erweitert, auch die
menschliche Vernunft gekräftigt und vertieft. Das gesprochene
Wort verhallt spurlos in der Luft; die Schrift hält zwar das
Wort fest, aber nur in beschränktem Masse; der Buchdruck
dagegen macht das Wort in gleicher Weise allen Menschen zu-
gänglich. Der Buchdruck erst ermöglicht die allgemeine
Bildung, dieses Ideal aller edlen Geister. Redner wirft dann
einen Rückblick auf die Idee des Buchdrucks. Die Chinesen seien,
wie in so manchen andern Dingen, uns Abendländern vorausgewesen,
denn schon im 4. Jahrhundert habe man in China mit Tafeln und
bald darauf mit beweglichen Lettern gedruckt, aber die Kunst
kam bald wieder in Vergessenheit, was seinen Grund darin hatte,
dass die chinesische Sprache zur Erfindung des Alphabets nicht
fortgeschritten sei. Die chinesische Schrift habe für jeden Begriff
ein besonderes Zeichen und diese Begriffe dürften etwa 100000
betragen, während wir auf nur 25 Buchstaben die unendliche Zahl
unserer Begriffe auszudrücken vermöchten. Im frühesten Altertum
seien Münzen geprägt worden, nach den Kreuzzügen habe man
mit dem Druck von Spielkarten und Heiligenbildern begonnen.
Den entscheidenden Schritt, die Buchstaben beweglich und da-
mit zur allgemeinen Verwendung tauglich zu machen, hätte der
Mainzer Bürger Johann Gensefleisch genannt zum Gutenberg gethan.
Bei der Erfindung der Presse habe ihm die Traubenpresse das
Muster gegeben. Herr Hörth wandte sich nun Gutenberg’s Leben
zu und sagte, dass er wie so mancher andere grosse Mann, ein
Kämpfer und ein Dulder gewesen sei. Die weiteren Schilde-
rungen, Gutenberg’s Aufenthalt in Strassburg und Mainz, sein Ver-
hältnis mit Schöffer und Fust u. s. w. zu erörtern, kann dem Be-
richterstatter wohl erlassen werden. Als von Gutenberg selbst
herrührend gelten Donate, d. h. eine lateinische Grammatik, Ab-
lassbriefe, eine Flugschrift wider die Türken, die 42 zeilige und
die 36 zeilige Bibel und das Katholikon. Eine Schlussnote zu
letzterem bildet die älteste Urkunde der Erfindung und zugleich
ein rührendes Zeugnis der frommen und patriotischen Gesinnung
Gutenberg’s. Wohl hat man versucht, Gutenberg die Erfindung
streitig zu machen und u. a. den Holländer Koster als Erfinder
genannt. Diesem ist sogar in seiner Vaterstadt Haarlem ein Denk-
mal gesetzt worden. Gründliche Untersuchungen hätten jedoch
dargethan, dass Gutenberg der alleinige Erfinder der Buchdrucker-
kunst sei. Der Festredner besprach noch die Fortschritte des
Buchdrucks bis in die neueste Zeit und schloss mit den folgenden
Ausführungen: Die Buchdrückerkunst ist die glückliche Vereinigung
von geistiger und körperlicher Arbeit. Der Gelehrte und
der Schriftsteller gehören zum Drucker wie der dramatische
Dichter zum Schauspieler und umgekehrt; einer ist nichts ohne
den andern und ohne beide bekommt das Publikum nichts zu lesen.
Darum freuen wir uns heute gemeinsam, wir Alle, ob wir nun
Bücher und Zeitungen schreiben und drucken oder kaufen und
lesen, und wir sprechen mit einem der grössten Schriftsteller des
Mittelalters Johann Fischart:
Gelobet sei der löblich Fund
Der edlen Truckerey;
Hätt' Welschland diesen Fund ergründt,
Seins Rühmens wär kein End.
Nun hats euch Teutschen Gott vergünnt,
Deshalb ihn wohl an wend!
Die edle Kunst wohl anzuwenden, das ists was wir am
heutigen Tage geloben wollen. Das wird dann die schönste Feier
geben, die Wir dem grossen deutschen Manne widmen können, dem
Erfinder der Buchdruckerkunst, Johannes Gutenberg! Stürmischer
Beifall folgte der tiefdurchdachten und gut vorgetragenen Rede.
Über den weiteren Verlauf der Feier möge der kurze Bericht in
voriger Nummer genügen.
TT Frankfurt a. M., 20. Juni. In der gegenwärtigen Festperiode
der Buchdrucker dürfte ein Blick auf die Entwicklung des Buch-
druckgewerbes in hiesiger Stadt von Interesse sein. Hier bestehen
108 Buchdruckereien, welche 1000 Gehilfen beschäftigen. Im
Betriebe sind 9 Zwillingsrotations-, 6 einfache Rotations-, 3 Zwei-
farbenmaschinen, 4 Doppel- und 178 einfache Schnellpressen, sowie
112 Tiegeldruck- und 8 Handpressen. Ausserdem sind noch etwa
40 Handpressen für Korrekturabzüge im Betrieb.
Mainz, 24. Juni. Aus den Versammlungen der deutschen
Buchdruckereibesitzer, die am gestrigen Tage stattfanden,
geben wir heute den Bericht über die Hauptversammlung des
Deutschen Buchdrucker-Vereins. Den Bericht über die Genossen-
schaftsversammlung, sowie über die Gutenbergfeierlichkeiten, die
gestern ebenfalls begonnen haben, bringen wir in nächster Nummer.
Nur soviel sei heute noch bemerkt, dass die Versammlungen un-
gewöhnlich zahlreich besucht waren und dass die Mainzer Herren
Kollegen ihren auswärtigen Gästen die liebenswürdigste und ent-
gegenkommendste Aufnahme bereiteten.
E. G. Nürnberg, 17. Juni 1900. Die zur 500jährigen Ge-
burtsfeier Jokannes Gutenberg’s von den hiesigen Buch-
druckern (Prinzipale und Gehilfen) veranstalteten Festlichkeiten
verliefen in wahrhaft glänzender Weise. Es ist nicht dankenswert
genug anzuerkennen, mit welch aufopfernder Hingebung das Komitee
die gestellte Aufgabe, allen etwas zu bieten, gelöst hat. Galt es
doch vor allem eine Feier zu schaffen, die würdig aus dem Rahmen
sonstiger Veranstaltungen heraustritt und einen bleibenden Eindruck
bei den Teilnehmern hinterlässt. Dass dieses geschehen ist, und dass
eine bessere Ehrung unseres Altmeisters Johannes Gutenberg’s wohl
kaum gedacht werden kann, sei hier an erster Stelle besonders
betont. Die Festlichkeiten wurden eingeleitet durch ein am
Sonnabend, den 16. Juni, abends 6 Uhr in der Stadtpark-Restauration
veranstaltetes Instrumental- und Vokalkonzert. Wo irgend-
wie angängig, hatten die Geschäfte früher schliessen lassen, um so
die Festfreude von Anfang an zu erhöhen, und es Jedem zu er-
möglichen, zur rechten Zeit zu erscheinen. Wer will wohl auclı
fehlen, wo es gilt, das Andenken unseres Altmeisters zu feiern.
Das reichhaltige Musikprogramm (Orchester Krug- Waldsee) wickelte
sich glatt ab und die einzelnen Nummern fanden reichen Beifall.
Ganz besonders hervorgehoben zu werden verdient der Gesang der
„Typographia“ unter Leitung des Direktors Ernst Hinze. Durch
Vortrag einiger gut gelungener Männerchöre, von welchen nur die
Hymne „Heil Gutenberg“ erwähnt sei, gestaltete sich der Abend
zu einem höchst genussreichen. Den Schluss bildete eine Tanz-
unterhaltung, welche die Teilnehmer bis zum frühen Morgen
zusammenhielt. War schon diese sogenannte Einleitung der Fest-
lichkeiten ganz dazu angethan, die Teilnehmer im hohen Masse zu
befriedigen, so stand der eigentliche ernste Teil, der Fest-Akt
am Sonntag vormittag noch bevor. Bildete doch dieser für die
Jünger und Verehrer unserer schwarzen Kunst besonders interessante
Teil des Festes den Glanzpunkt. Durch diesen Fest-Akt erhielten
die Festlichkeiten die eigentliche Weihe. — Am Sonntag vormittag
1411 Uhr versammelten sich die Teilnehmer im grossen Vortrags-
saale des Bayerischen Gewerbemuseums. Vertreter der städtischen
Behörden, des Magistrates, der verschiedenen Bildungsanstalten
und Schulen hatten sich eingefunden, um auch ihrerseits mit teil-
Nr. 26
zunehmen an dem erhebenden Dankeswerk. Die Feier wurde durch
die Jubel- Ouverture von C. M. von Weber eingeleitet. Darauf
begrüsste Herr Hofbuchdrucker Georg Dietz die zahlreich Er-
schienenen, indem er folgendes ausführte: Seit Jahrhunderten
waltet der Flügelschlag des Werkes Johannes Gutenberg's nicht
bloss durch unser Volk, sondern durch alle Völker und immer
stärker, gewaltiger und eingreifender sind die Folgen seiner un-
geheuren That geworden. Er hat die Bildung aus dem engen
Bannkreis bevorzugter und einzelner Genossenschaften herausgerissen
und sie zum Gemeingut der Menschheit gemacht. Sonst tötet, wie
mit Recht gesagt worden ist, der Buchstabe den Geist, hier aber
hat der Buchstabe den Geist befreit, lebendig gemacht und hinaus-
geworfen in alle Schichten der menschlichen Gesellschaft. Die
moderne Welt, wie die moderne Kultur wären ohne Gutenberg und
seine Kunst nicht denkbar, nicht möglich. Sollten wir daher nicht
begeistert seiner gedenken? Seinen Namen preisen und in dem Be-
wusstsein, dass wir zu ihm gehören, dass wir, die Jünger und
Nachfolger dieses Meisters, sein Werk von Geschlecht zu Geschlecht
fortsetzen, uns nicht mit freudigem Stolze erhoben fühlen? Es ist ein
stilles aber angestrengtes Schaffen, das wir Tag für Tag, Jahr für
Jahr treiben, aber es ist ein wichtiger Dienst, den wir leisten und
deshalb ein gutes Recht, wenn wir nach sauerer Arbeit ein solchcs
frohes Gedenkfest feiern. Dass wir hierbei nicht allein und ge-
sondert stehen, beweist die Anwesenheit unserer hochverehrten
Gäste, die unsere Arbeit ehren und an unserem Feste freundlichen
Anteil nehmen. Ich spreche ihnen dafür herzlichen Dank aus und
rufe ihnen in unser aller Namen ein dankerfülltes Willkommen zu.
Aber auch euch, ihr lieben Kunstverwandten, gilt mein innigster
Gruss. Möge unser Fest einen fröhlichen Verlauf nehmen, möge
es uns Freude und Erhebung bringen, unsere Hoffnungen beleben
für die Zukunft unserer Arbeit und ihrer segensreichen Wirkungen.
Gerade in unserem Bayernlande hat unsere Kunst frühzeitig eine
hervorragende Pflege und Heimstätte gefunden; Augsburg, Nürn-
berg, Regensburg, Bamberg gehören zu den ersten und berühmtesten
Druckorten der Welt. Und unser Fürstenhaus, das alle Bestrebungen
der Bildung von jeher mit Eifer gefördert hat, steht mit den
freundlichsten Gesinnungen zu unseren Leistungen. Deshalb können
wir unser heutiges Fest nicht besser einweihen und einleiten, als
indem wir unserem gütigen Landesherrn unsere Huldigung dar-
bringen und begeistert mit einander in den Ruf cinstimmen: Se.
Kgl. Hoheit unser Prinzregent Luitpold von Bayern lebe hoch! —
Zu einer imposanten Gesamtwirkung gestaltete sich die vom Ge-
sangverein „Typographia“ vorgetragene „Festhymne an Gutenberg
und die Buchdruckerkunst“ von Heinrich Zöllner. Die Orchester-
begleituug hierzu, wie überhaupt den ganzen musikalischen Teil
der Festlichkeit hatte Krug- Waldsee übernommen. — Anschliessend
hieran ergriff Herr Buchdruckereibesitzer Karl Stich das Wort zur
eigentlichen Festrede, welche wir leider des beschränkten Raumes
wegen nur im Auszug bringen können. Auf die hohe Bedeutung
des Festes hinweisend, feiert Redner den unsterblichen Meister
Gutenberg und seine Erfindung mit begeisterten Worten. Da, wo
die ganze civilisierte Welt den Ruhm des Altmeisters preist,
könnten und wollten auch die Buchdrucker der alten Stadt Nürn-
berg diesen denkwürdigen Zeitpunkt nicht ohne eine würdige Feier
vorübergehen lassen. Gefühle der Dankbarkeit und Verehrung be-
seelten uns alle und sollten mit dem heutigen Feste zum Ausdruck
kommen. Von der Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst aus-
gehend, schilderte der Vortragende kurz die Entwickelung und
Ausbreitung des Buchdrucks, dabei speziell die Einführung des-
selben in Nürnberg betonend. Hier sei als erster Drucker Johann
Sensenschmid aus Eger um das Jahr 1473 zu nennen, der mit Hilfe
des aus Mainz kommenden Heinrich Kefer ein grosses lateinisches
Werk im Druck herausgab. Ausser dem berühmten Koberger, der
auch als Begründer des Buchhandels zu betrachten ist, sei noch
der Drucker der Hans Sachs-Gedichte Guldenmund zu nennen.
Selbst Albrecht Dürer besass seine eigene Druckerei. Aber auch
anderswo war die Ausbreitung fortgeschritten und so entwickelte
sich mit der Zeit unsere Kunst zur schönsten Blüte. Die Fort-
schritte sind so grosse und einleuchtende, dass sich die Uber,
zeugung davon jedem aufdrängt, der mit der Buchdruckerkunst
etwas zu thun hat. Der Schluss klang aus in den Worten:
Was Gutenberg einst seiner Welt gewesen,
Wird stolz von Deutschlands Söhnen anerkannt;
Denn alles, was wir wissen, was wir lesen,
Erinnert uns daran, was er erfand.
Sein Bildnis prangt in Tausenden von Rahmen,
Das deutsche Kind schon nennt den teuren Namen,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 299
Man kennt ihn, wo man Steppen erst bebaut,
Wo noch der Bildung Morgenröte graut,
D’rum wollen wir uns bei dem Fest verbinden,
Uns des zu freuen, was er uns beschert;
Der Jubel magie durch alle Welt verkünden,
Wie Deutschland die verdienten Söhne ehrt!
Dem Festredner wurde von allen Seiten Anerkennung für seine
Worte gezollt. — Ein Vorspiel zum III. Akt der Oper „Kunhild“
von C. Kistler bildete den Schluss dieser erhebenden Feier, die
allen Teilnehmern unvergesslich bleiben wird. Für den Nach-
mittag waren Konzert, Gesangsvorträge und Kinderbelusti-
gungen im Garten des Industrie- und Kultur-Vereins festgesetzt
und diese Veranstaltung bildete gleichzeitig den Schluss der Fest-
lichkeiten. Vom Wetter ausserordentlich begünstigt, entwickelte
sich bald ein frohes, munteres Treiben. Zur Verteilung kamen
eigens geprägte Gutenbergmedaillen und das von Dr. Franz Falk
verfasste Gutenberg-Büchlein für die Kleinen. Nicht wenig trugen
zur allgemeinen Festfreude die Gesangsvorträge der „Typographia“,
sowie die Kapelle Krug-Waldsee bei. Ein Fackelzug der Kinder
bildete das Ende des Festes. Zu erwähnen bleiben noch die ver-
schiedenen Drucksachen, die durchaus als vorzüglich in Satz und
Druck ausgeführt zu bezeichnen sind. Die verschiedenen Ein-
ladungs-Zirkulare und Karten druckten die Kgl. bayr. Hofbuch-
druckerei Bieling- Dietz, W. Tümmels Buch- und Kunstdruckerei
und Fr. Monninger. Die Programme wurden hergestellt in den
Buchdruckereien von Robert Stich, U. Sebald und Carl Flessa.
Ausserdem wird noch eine Denkschrift zur Ausgabe gelangen, die
ausser den sämtlichen zum Feste benötigten Drucksachen, eine voll-
ständige Beschreibung des Festes und eine Abbildung der Denk-
münze enthalten wird und an alle Teilnebmer zur Verteilung ge-
langt. Alles in allem genommen, können die Buchdrucker Nürn-
bergs stolz darauf sein, ein Fest gefeiert zu haben, welches ge-
tragen von Einmütigkeit, den besten Beweis giebt, dass von Standes-
unterschied keine Rede sein kann, wenn es gilt, den grossen Er-
finder Johannes Gutenberg zu ehren.
* Ober-Ingelheim. In einer Prozessache wegen unlauteren
Wettbewerbs hat die Kammer für Handelssachen in Mainz des
Grossherzoglichen Landgerichts der Provinz Rheinhessen ein für
die Presse in prinzipieller Hinsicht wichtiges Urteil gefällt. Der
Buchdruckereibesitzer K. Kersting in Firma Friedrich Adolph hier-
selbst giebt ein Blatt heraus, das seit Jahrzehnten unter dem Titel
„Rheinhessischer Beobachter“ erscheint und, da es im ganzen
Umkreise kein anderes Blatt mit dem Titel „Beobachter“ gibt, in
Rheinhessen ganz allgemein nach seinem Ursprungsorte der „Ingel-
heimer Beobachter“, oder der „Oberingelheimer Beobachter“, auch
„Beobachter aus Oberingelheim“ genannt wird. Bei Herrn Kersting
war ein Herr Wilhelm Eckoldt 18 Jahre lang bis 1. Juli 1899 in
einer Vertrauensstellung beschäftigt und in dieser hatte er Kennt-
nis von dieser verschiedenen Namengebung seitens des Publikums
für ein und dasselbe Blatt erlangt. Nach seinem Austritte gründete
er ein neues Blatt mit dem Titel „Ingelheimer Beobachter“ und
diese Titelwahl hatte für Kersting vielfache Unzuträglichkeiten und
Schädigungen im Anzeigen- und Abonnentengeschäft, sowie im
Verkehr mit der Post im Gefolge. Er erhob deshalb Klage wegen
unlauteren Wettbewerbs, während Eckoldt in demselben Sinne
Widerklage erhob und diese auf Momente stützte, die in dem
zwischen ihm und Kersting geführten Konkurrenzkampfe zu Tage
getreten seien. Das Gericht wies die Widerklage als unbegründet
ab und verurteilte den Beklagten, die Bezeichnung des von ihm
herausgegebenen Zeitungsblattes mit dem Namen „Beobachter“ zu
unterlassen und die Prozesskosten zu tragen, auch wurde dem Kläger
die Befugnis zugesprochen, die Entscheidung auf Kosten des Be-
klagten zu veröffentlichen. Das Urteil wurde gegen Hinterlegung
einer Sicherheit von 2000 % für vorläufig vollstreckbar erklärt.
Der wesentlichste Grund für diese Entscheidung war dem Gericht
die Feststellung, dass das Publikum sich thatsächlich daran ge-
wöhnt hatte, unter der Bezeichnung „Beobachter“ oder „Ingel-
heimer Beobachter“ das Blatt des Klägers zu verstehen und diesem
somit ein Recht auf diese Bezeichnung erwachsen war. Ausserdem
aber bielt das Gericht auch für festgestellt, dass das ganze Be-
ginnen des Beklagten nur zur Förderung geschäftlicher, auf Erzielung
von Gewinn gerichteter Zwecke bestimmt war.
Kz. Stuttgart, 19.Juni. Festlich schöne Tage liegen hinter uns, vom
herrlichsten Frühlingswetter begünstigt durften wir wiederum das
Fest zu Ehren unseres Altmeisters Gutenberg feiern. Lange zuvor
schon hatten sich Kopf und Hand emsig bemüht, um die Feier gerade
diesmal zu einer besonders glanzvollen zu gestalten, denn es war dies-
300 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 26
mal nicht nur eine der jedes Jahr um dieselbe Zeit wiederkehrenden
Gedächtnisfeiern,nein, ein Jubelfest der seltensten Art, der 500. Ge-
burtstag des Meisters war es, der Prinzipale und Gehilfen Stuttgarts zu
verdienstvollem Zusammenwirken vereinte. Und was die vercinten
Kräfte bisher im Stillen ersonnen und erschafft, das sollte am 16.
und 17. ds. Mts. offenbar werden. In hellen Haufen fluteten denn auch
am Samstag die Getreuen der „schwarzen Kunst“ der Liederhalle
zu, in deren durch Fahnen und Pflanzen reich geschmückten Fest-
saal ein vorzüglich zusammengestelltes Festkonzert die Feierlich-
keiten eröffnete. Aus dem Programm des Konzertes, das unter
Mitwirkung der Hofopernsängerin Frl. Anna Reinisch, Herrn Otto
Staiger, dem Singchor des Gutenbergvereins unter Leitung des
Herrn Prof. Schwab und dem Musikkorps des Infanterie-Regiments
„Kaiser Friedrich“ (Musikdirektor Prem) eine erlesene Auswahl
musikalischer Genüsse bot, sei neben den mustergültigen Vorträgen
der Prem'schen Kapelle besonders der Darbietungen des Singchors
des Gutenbergvereins gedacht, die sich durch reinen und vollen
Zusammenklang auszeichneten und mit der Mendelssohnschen Hymne
an die Buchdruckerkunst eröffnet wurden. Nach der zweiten
Programmnummer betrat Herr Felix. Krais die Rednertribüne zu
einer feierlichen Begrüssungsansprache, in der er den Gästen für
ihr Erscheinen dankte und auf die Bedeutung des Tages hinwies.
Er schloss mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf die edle
Kunst Gutenberg's. Unter den erschienenen Ehrengästen befanden
sich mehrere höhere Beamte des Ministeriums des Innern, Kammer—
präsident Payer, die Vorstände des Stuttgarter Handels- und Ge-
werbevereins, ferner der Senior des Stuttgarter Buchhandels, Herr
Leopold Wei: u. a. m. Auf die Begrüssungsrede sprach der
Verwalter des Gaues Württemberg, Herr Knie als Vertreter der
Gehilfen. Er schloss sich den Begrüssungsworten des Vorredners
an und fügte hinzu, dass die festlichen Veranstaltungen das Gefühl
der Dankbarkeit gegen den grossen Erfinder bestärken möchten.
Redner berichtet sodann über das Ergebnis des Preisausschreibens
für ein typographisch künstlerisches Festprogramm, er teilt zum
Schluss die Namen der Preisgekrönten und mit Belobigungen Aus-
gezeichneten mit, danach erhielt den 1. Preis (50 ) Herr Konrad
Link, dessen Entwurf „In vier Farben“ zur Ausführung angenommen
und in der Druckerei von Stähle & F'riedel, hier, woselbst Herr
Link in Stellung ist, hergestellt wurde. Der 2. Preis (30 ) wurde
für cinen Entwurf mit dem Motto „Typographisch künstlerisch“
Herrn Adolf Walther bei Greiner & Pfeifer, der 3. Preis (20 )
Herrn Carl Pflüger bei Munz & Geiger für einen Entwurf mit dem
Motto „Gutenbergfeier 1900“, beide in Stuttgart, zuerkannt.
Ausserdem erhielten lobende Anerkennung: Herr A. Bräutigam,
Faktor der Schwendt’schen Druckerei in Schwäb. Hall, Herr Karl
Doderer, Faktor der Accidenzabteilung der „Union“ in Stuttgart.
Insgesamt waren 14 Arbeiten eingegangen. Mit einem Hoch auf
die Buchdruckerkunst schloss Herr Knie seine Ausführungen. Nun
folgte Nummer auf Nummer des Konzertprogramms, bis gegen
7 Uhr auch der letzte Akkord verklungen war und das Konzert
sein Ende erreichte. Während des Festkonzerts fand in dem aus-
gedehnten Garten der Liederhalle cin Kinderfest statt, bei dem
Freude und Jubel in reichem Masse bei den weit über 1000 an-
wesenden Kleinen herrschte. Um 8 Uhr folgte dann die Auf-
führung des Festspiels, das von den Herren Herrmann Schötlge
und J. Huober, beide in Stuttgarter Buchdruckereien beschäftigt
und durch ihre dichterische Begabung in Buchdruckerkreisen weit
bekannt, verfasst ist und wozu Herr Hofmusikus Eichhorn die
Musik geschrieben hat. „Ein Johannistraum“ betitelte sich das in
Reimen geschriebene Werkchen, das dem Zuhörer ein Stück
Gutenbergfeier in vier reizvollen Bildern vorführte. Der Beifall
nach dem Fallen des Vorhangs lässt sich schwer beschreiben,
er war aber so gross, wie er wohl höchst selten zu sein pflegt.
Galten die Ovationen auch in erster Linie der ausserordent-
lich exakten Durchführung des Ganzen, namentlich dem hübschen
Reigen, dann dem überaus flotten Zusammenspiel der Mit-
wirkenden, allen voran Herr Hofschauspieler Schrumpf, so dürfen
sich doch die Autoren, Herren Schöttge und Huober, ebenfalls ein
gut Stück davon zurechnen, denn nicht zuletzt hat auch die leicht
verständliche und dabei poetisch gehaltvolle Sprache des Festspiels
die volle Zustimmung der Zuhörer erhalten. Eine Auszeichnung
für sie war es wohl auch, dass unter den anwesenden Ehrengästen
sich mehrere Minister und höhere Staatsbeamte befanden. Nach
dem Festspiel ergötzte ein Promenadenkonzert im illuminierten
Garten die Festbesucher, bis ein bis in die frühen Morgenstunden
dauerndes Bankett und ein Ball den Abschluss des ersten Fest-
tages bildete. Während des Banketts erfreuten fröhliche Musik-
weisen und allgemeine Gesänge die Teilnehmer. Mit Jubel wurden
auch zwei eingelaufene Telegramme, eines aus Lahr in Baden und
eines aus Leipzig, aufgenommen. — Der zweite Festtag, Sonntag
den 17. Juni, zerfiel ebenfalls in zwei Hauptabschnitte und zwar
vormittags 11 Uhr Festakt in der König Karl-Halle des Landes-
gewerbemuseums und Nachmittags 3 Uhr allgemeiner Schwabentag.
Zum Festakt, der der Mittelpunkt des ganzen Festes genannt
werden darf, hatten sich eine grosse Anzahl Ehrengäste eingefunden,
unter denen sich der Minister des Innern, der Departementschef
des Kultministeriums, der Oberbürgermeister, sowie sonstige Ver-
treter staatlicher und städtischer Behörden, Vertreter von Gewerbe
und Handel, Industrie, Kunst und Wissenschaft befanden. Der
Vorsitzende der Buchdruckereiprinzipale, Herr Felix Krais, begrüsste
die erschienenen Gäste. Die Halle, in der der Festakt vorgenommen
wurde, war festlich geschmückt. Zwischen grünenden Pflanzen
stand im Vordergrund die Büste Gutenbergs, etwas weiter zurück
diejenigen des Königs und der Königin von Württemberg. Die
Kapelle Prem eröffnete die Feier mit dem festlichen Einzugsmarsch
der Gäste auf der Wartburg aus „Tannhäuser“ von Rich. Wagner.
Dem schloss sich ein Männerchor mit Orchester: „Festgesang an
die Künstler“ von Fr. Schiller, in der bekannten Mendelssohn'schen
Komposition an, der vom Singchor des Gutenbergvereins in stim-
mungsvoller Weise zum Vortrag gebracht wurde. Sodann erschien
die „Stuttgardia“ (Frau Olga Doppler, Kgl. Hofschauspielerin)
um mit schön anklingender, Begeisterung entfachender Stimme
einen von J. Huober verfassten Prolog vorzutragen. Am Schluss
ihres Vortrags schmückte die Künstlerin die Büste Gutenberg’s
mit einem Lorbeerkranz. Lebhafte Anerkennung wurde ihr
für diese Huldigung zu teil. Anschliessend folgte die Festrede,
die der Bibliothekar der Kgl. Hofbibliothek, Herr Professor
Dr. Schanzenbach, hielt. Er begann mit einem kurzen Rück-
blick auf das scheidende Jahrhundert, das so reich an gewaltigen
Erfolgen auf allen Gebieten, das auch reich an historischen Festen
gewesen sei. All diese Feste seien ein Zeugnis des geschichtlichen
Sinns, der trotz der hastigen, fieberhaft vorwärtsdrängenden Gegen-
wart frisch und neugestärkt erwacht sci. Auch die heutige Feier
entspringe diesem Sinn. Sie lege aber auch, gerade wie die
Gutenbergfeier im Jahre 1840, Zeugnis von den Gefühlen der
Dankbarkeit ab, die Jünger und Meister, Freunde und Verehrer
heute gegen den unsterblichen Meister empfinden. Redner zieht
dann einen Vergleich zwischen dem Stand des Stuttgarter Buch-
druck- und Buchgewerbes von 1840 und heute: „Wie bescheiden
nahm sich das Stuttgart von 1840 aus mit seinen 28 Buchhand-
lungen und 25 Buchdruckereien, seinen 100 Handpressen, 7 Doppel-
pressen, 15 Schnellpressen, seinen 5 Schriftgiessereien und den
500 Arbeitern, die im Dienst der Lettern standen; wie bescheiden
neben den mit ganz anderen zahlreicheren und grossartigeren Hilfs-
mitteln wirkenden Geschäften der Gegenwart. Verzeichnet doch
das neueste Adressbuch unserer Stadt u. a. 53 Buchdruckereien,
7 Handlungen für Buchdruckereiartikel und -Utensilien, 90 Ver-
lagsbuchhandlungen, 35 Sortiments- und Antiquariatsbuchhand-
lungen, 23 Kolportagebuchandlungen, 8 Kommissionsbuchhand-
lungen, 108 Buchbindereigeschäfte, 13 Kunst-, 7 Musikalienhand-
lungen, 20 Schriftgiessercien, galvanoplastische und zinkographische
Anstalten, 27 photographische Geschäfte, 83 Papier-, Schreib- und
Zeichenmaterialienhandlungen, nicht zu reden von den sonstigen
Gewerben und Beschäftigungen, die mit dem Buchdruck und
Buchhandel in mehr oder weniger enger Verbindung stehen, von
den Tausenden, die weder Drucker noch Händler sind und doch
der Typographie und ihren Künsten Arbeit und Brot geben. 143
Zeitungen und Zeitschriften, die hier das Licht der Welt erblicken,
bedeuten allein schon eine Welt von geistiger und leiblicher Arbeit
und eine reiche Fülle jenes klingenden Segens, welcher der Mühe
Preis ist.“ Sodann geht der Redner über zur Person des Er-
finders, er schildert sein Leben, seine widrigen Schicksale, mit
denen er zu kämpfen hatte, und den Fleiss und Eifer, den er für
seine Erfindung an den Tag legte. Wie fast bei allen Bahn-
brechern, weiss man auch von ihm weder Geburtstag noch Sterbe-
tag genau. „Seinen Lebensabend scheint er in Eltville zugebracht
zu haben, aber seinen Todestag kennt niemand und seine letzte
Ruhestätte ist nicht mehr zu finden. Ubergehend zur Erfindung
des Meisters findet es Redner als falsch, Gutenberg als den
Erfinder der Buchdruckerkunst zu bezeichnen. Gedruckte Schriften
gab es auch schon vor Gutenberg. Auch bewegliche Lettern gab
es schon, denn es lag nahe, dass man aus den damals in Gebrauch
befindlichen Drucktafeln einzelne Schriftzeichen heraussägte und
sie beliebig anders verwendete. Gutenberg ist aber der Erfinder
——
Nr. 26 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 30¹
der einzelnen beweglichen, gegossenen Metalltypen und, was haupt-
sächlich ins Gewicht fällt, der Patrize (des verkehrt und erhaben
in Stahl ausgearbeiteten Stempels) und der Matrize. Das Schneiden
und Giessen der Metalltypen, jetzt ein Erwerbszweig für sich, dann
der Druck von Einzelblättern und Büchern mittels dieser Kunst,
das jetzt ebenfalls ein Gewerbe für sich bildet, ist die Hauptsache
der grossartigen Erfindung Gutenberg's. Alles andere, was der
Zeiten Lauf und der rastlose Fleiss der Techniker erfunden und
noch hinzugethan hat, kann an dieser eigentlichen Erfindung des
Meisters nichts ändern.“ Indem der Redner noch die Bedeutung
der Erfindung gerade für die damalige Zeit, da die Reformation
im Gange war, geschildert hatte, wobei er sich auf Aussprüche
Martin Luther's und Ulrich v. Hutten's bezog, schloss er mit fol-
genden Worten seinen meisterhaften Vortrag: „Und so weckt dieser
Weihetag, die gegenwärtige Stunde in jedem wackern Jünger und
Verehrer Gutenberg's neue Gelöbnisse, die in dem von der heutigen
Jubelfeier eingegebenen Wunsche gipfeln: Wie deine Kunst, ver-
klärter Meister, seit Jahrhunderten die Welt belehrt, erfreut, er-
leuchtet und des Weisen Lehre, des Forschers Entdeckung, des
Dichters Schöpfung, der Völker Gesetze und Rechte, des Tages
Geschehnisse über den Erdkreis trägt, so möge sie auch unter
unsern Enkeln blühen und hochgehalten werden, nie von der Lüge
entweiht, nie von der Gemeinheit entwürdigt, nie von knechtischer
Furcht gefesselt, allezeit eine Priesterin sein der Wahrheit, der
Schönheit, der Freiheit!“ Nicht endenwollender Beifall belohnte
den Redner für seine trefflichen Ausführungen. Ein Gutenberg-
lied, gedichtet von J. Huober und vorgetragen vom Singechor des
Gutenbergvereins, sowie der 4. Satz aus der 5. Sinfonie (Jubel-
Hymne) von Beethoven schlossen den Festakt in ebenso stimmungs-
voller Weise ab, wie er begonnen hatte. Zu dem nachmittags
3 Uhr im Festsaal der Liederhalle tagenden Schwabentag batten
sich ausser den ungezählten Scharen hiesiger Berufsgenossen auch
über 400 fremde, württembergische Gehilfen, sowie viele Prinzi-
pale eingefunden. Nach den einleitenden Vorträgen der Prem'schen
Kapelle und einem von J. Huober verfassten und vom Kollegen
Spillner vorgetragenen Prolog begrüsste Herr Knie die Anwesenden
namens des Festkomitees und des Gauvorstands vom Verband Deutscher
Buchdrucker und hiess sie herzlich willkommen. Hierauf hielt Herr
Hildenbrand eine Festrede. Er schilderte, wie das Fest in erster
Linie dem Andenken Gutenberg's gefeiert werde, wie es aber seinen
Ursprung in den Fortschritten des Gewerbes und in der Verbands-
organisation habe. Er betonte, dass diese Verbandsorganisation
nicht allein den Gehilfen, sondern dem gesamten Buchdruckgewerbe
nennenswerte Förderung gewähre. Unter lebhafter Zustimmung
brachte er am Schluss seiner Rede ein Hoch auf den Deutschen
Buchdrucker-Verband aus. Verschiedene Orchester- und Gesangs-
vorträge folgten, den Glanzpunkt des Tages aber bildete eine
Wiederholung des Festspiels. Nach Beendigung desselben wurde
die Fortsetzung der Feier in den Garten verlegt, wo sie unter
weiteren musikalischen Darbietungen seitens der Prem'schen Ka-
pelle in Freude und Harmonie ausklang. Inzwischen ist auf die
festlich frohe Stimmung schon seit einigen Tagen wieder der Ernst
der Arbeit gefolgt. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend
bewegen sich wieder die fleissigen Hände, um Zeile auf Zeile
fertigzustellen, in den Maschinensälen aber übertönt das Klappern
der Pressen jedes andere Geräusch. Trotzdem aber werden sich
die emsig arbeitenden Jünger der Kunst noch lange der froh ver-
lebten Stunden an ihres Meisters Gutenberg 500. Geburtstag erinnern.
7
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Aus der Handelsgesellschafts in Firma
Brandenburger Tageblatt Schiemann & Co. in Brandenburg,
avel, ist Herr Redakteur Paul Schiemann ausgeschieden und die
Firma in Buch- und Kunstdruckerei Adolph Alterthum geändert;
Inhaber derselben ist Herr Kaufmann Adolph Alterthum daselbst.
— Die Firma J. Hinckel jr., Buchdruckerei und Papierhandlung
en gros in Dürkheim wurde in Julius Hinckel abgeändert; In-
haber ist Herr Julius Hinckel in Dürkheim. — Die Firma Rock-
stroh & Schneider Nachfolger in Dresden-Heidenau hat sich in
eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1800000 o%
umgewandelt und firmiert fernerhin: Maschinenfabrik Rockstroh &
Schneider Nachf., Akt.-Ges.
Eingetragene Firmen. In Reichenbach, Schles., die Firma
Georg Dittrich, Buchdruckerei, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer
und Zeitungsverleger Georg Dittrich daselbst. — In Waldkirch
die Firma Karl Seeger's Buchdruckerei, Inhaber Herr Buchdrucker
und Buchhändler Karl Seeger daselbst. — In Hechingen die
Firma Ribler’sche Hofbuchdruckerei, Friedrich Wallishauser, Inhaber
Herr Friedrich Wallishauser, Buchdruckereibesitzer daselbst. — In
Adelsheim (Baden) die Firma Heinrich Bingemer, Buchdruckerei,
Druck und Verlag des Bauländer Boten und Boxberger Anzeiger,
Inhaber Herr Heinrich Bingemer, Buchdruckereibesitzer daselbst.
Ki
Litteratur.
Von Über Land und Meer, der beliebten, von der Deutschen
Verlagsanstalt in Stuttgart herausgegebenen Familienzeitschrift,
liegen uns die Hefte 25—28 des laufenden Jahrgangs in der
gewohnten guten Ausstattung vor. Der reiche und vielseitige In-
halt liegt im erzählenden Teil neben dem fesselnden Roman
„Der Unkenteich“ von Gertrud Franke-Schievelbein und der geist-
reichen Novelle „Eine erste Erfahrung“ von Lou Andreas- Salome
eine der im „Uber Land und Meer-Wettbewerb“ preisgekrönten
Arbeiten: „Die Wallfahrer“ von Moritz von Reichenbach, eine
ergreifende Erzählung aus Oberschlesien. Der artistische und
schildernde Teil bringt u. a. gute und reich illustrierte Abhand-
lungen über das Oberammergauer Passionsspiel, über die Pariser
Weltausstellung, über die im Mittelpunkt des politischen Interesses
stehenden Goldminen von Johannesburg. Auch wird den Tages-
ereignissen in jedem Heft in Wort und Bild in ausgiebigster Weise
Rechnung getragen. Der sonstige illustrative Schmuck der Hefte
liegt in den Vignetten und Leisten, ebenfalls vieles Beachtenswerte,
und alles in einem genommen, wird auch der Buchdrucker als
solcher die Hefte immer mit Interesse zur Hand nehmen.
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| Bekanntmachung.
Oberbayerische Buchdrucker-Kreisinnung, hier Innungs-
versammlung betr.
Gemäss Anordnung der k. Regierung von Oberbayern, Kammer
des Innern vom 17. März 1899 Nr. 8131 ist die oberbayerische
Buchdrucker-Kreisinnung vom 1. Mai 1899 an ins Leben getreten.
Zur Wahl des Vorstandes wird hiermit auf Grund der Vorschriften
des § 92 Abs. 5 mit $ 100 lit. C. der Reichsgewerbeordnung in
der Fassung der Novelle vom 26. Juli 1897 auf
Mittwoch, den 11. Juli 1900, nachmittags 3 Uhr
im Saale des nördlichen Schrannenpavillons eine Innungsversammlung
einberufen.
Wahlberechtigt sind im Allgemeinen alle diejenigen, welche der
genannten Zwangsinnung als Mitglieder anzugehören haben, d. h.
diejenigen, welche innerhalb des Innungsbezirkes, d. i. des Regierungs-
bezirkes des Kreises Oberbayern, das Buchdruckgewerbe allein oder
neben anderen Gewerben selbständig ausüben, gleichviel, ob die-
selben Gehilfen oder Lehrlinge halten oder nicht.
Die Einsicht des bezüglichen Statuts steht Interessenten im
Büreau Zimmer 129/III — neues Rathaus — jederzeit frei.
Zur Wahlhandlung werden alle diejenigen zugelassen werden,
welche ihrer Persönlichkeit nach und als Handwerksgenossen einem
grösseren Teile der Anwesenden bekannt sind; beim Mangel dieser
Voraussetzung kann die Legitimierung durch Vorzeigung eines Ge-
werbeanmeldescheines, einer Steuerquittung u. s. w. bewirkt werden.
München, 11. Juni 1900.
Magistrat der k. Haupt- und Residenzstadt München.
Bürgermeister: von Borsoht.
Sekretär: Kummerer.
Tarif-Ausschuss der Deutschen Buchdrucker.
Kreis I (Nordwest).
Bezugnehmend auf die Bekanntmachung des Tarif-Amtes, betr.
Neuwahl der Vertreter zum Tarif-Ausschuss im Kreise I, ersuche
ich die Herren Prinzipale der tariftreuen Druckereien des Kreises I,
mir bis zum 8. Juli d. J. Kandidaten zu benennen.
Es sind zu wählen:
ein Prinzipalsmitglied, f
ein Stellvertreter desselben, beide in Hannover wohnhaft;
ein Stellvertreter, welcher nicht in Hannover wohnen darf.
Hannover, 23. Juni 1900.
Georg Riemschneider,
Prinzipalsmitglied des Tarif-Ausschusses der Deutschen Buchdrucker,
Kreis I.
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oder sonstige Körperschaften, welche Guten-
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dass wir, vielseitigen Wünschen entgegenkommend, eine
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aufgestellt haben und einige Wochen lang jeden Werktag
von 8—12 und von 2—5 Uhr im Betriebe vorführen werden.
Indem wir daher zu einer Besichtigung unserer
Maschine freundlich einladen, bemerken wir noch, dass
unser süddeutscher Vertreter, Herr J. Stamm aus Stutt-
gart, während der gedachten Geschäftsstunden persönlich
jede gewünschte Auskunft erteilen wird.
Ubrigens wird der Typograph auch auf der Jubiläums-
Ausstellung in Mainz ausgestellt und bei der Mainzer Ver-
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laren im Betrieb zu sehen sein, wovon die Herren Besucher
der Mainzer Festtage freundlichst Notiz nehmen wollen.
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Buchhandel vierteljährlich 2 A, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich [l0 & | Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sochsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
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durch die Post R Nr. 8679), vierteljährlich 1&4 1 nach Übereinkunft.
E Er = o te g S
Schriftleitung. und Geschäftsstelle: Deutsches Buohzewerbehänk Dolzstrasse, Fernsprechstelle. 129229.
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Le e
Amtlicher Teil
Bekanntmachung. det, :
Die gr artige dionale: Feier, welehe die Stadt Mainz zum Gedächtnis des fünfhundertjährigen Geburtstages ihres
grössten Sohnes Johannes Gutenberg veranstaltet hatte, führte auch die in den nationalen Organisationen der Deutschen Buch-
drucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins vereinigten Buchdruckereibesitzer Deutschlands nach dem
goldenen Mainz, der Wiege der Buchdruckerkunst, um deren Altmeister ihre Huldigung darzubringen und sich in ihren ernsten
Beratungen über das Wohl des Gewerbes als würdige Nachfolger ihres grossen Ahnherrn zu erweisen. Die Veranstalterin des
Festes, die Stadt Mainz, hat. ihnen aus Anlass desselben grosse Ehren erwiesen und die Nachfolger der Gutenberg, Fust und
Schöffer haben im Geiste der grossen Ahnheıren der Buchdruckerkunst den beiden Kg eine herrliche Stätte bereitet
und Gastfreundschaft geübt nach alter Mainzer Patrizierweise. e SE
Die grossartigen Gedächtnisfeierlichkeiten haben auf die aus allen Gauen Deutschlands erschienenen Jü ünger Gutenbergs
einen unauslöschlichen Eindruck gemacht und die Tage, die letztere im ehrwürdigen Mainz und am 0
Rheinstrom erlebt haben, werden ihnen in steter erhebender Erinnerung bleiben. die
Nachdem die Festtage vorüber und die Teilnehmer an der Gutenbergfeier, sowie an den Jahresversammlungen. der
Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins wieder in ihre Heimat zurückgekehrt
sind, fühlen wir uns gedrungen, für die den beiden Körperschaften erwiesenen Ehren und die den auswärtigen Berufsgenossen
bezeigtö kollegiale Gastfreundschaft auch an dieser Stelle unsern wärmsten Dank auszusprechen. 2
Unser Dank gilt vor allen der Stadt Mainz und dem Festausschuss für die Gutenbeı ‚gfeier, an ilire: Spitze Herrn Ober-
bürgermeister Dr. Gassner. Nicht minder danken wir den lieben. Mainzer Kollegen und ihrem Festausschusse, an ihrer ‚Spitze
Herrn Karl Theyer, für ihre aufopfer nden und wahrhaft kollegialen Bemühungen, den auswärtigen Berufsgenossen die Festtage
und den Aufenthalt im goldenen Mainz und am schönen Rheinstrom so angenehm als möglich zu machen. ö
Diese Festtage, sowie die während derselben unserem Altmeister Gutenberg von der ganzen Welt gezollte dankbare
Verehrung werden vor allem in seinen dankbaren Jüngern lebendig bleiben. Die Erinnerung hieran wird zwischen ihnen und
der Stadt, die das Glück hat, Gutenberg den Ihren nennen zu können, dauernde Baude der Sympathie und Wertschätzung
knüpfen. Sie wird auch auf unsere Organisationen einen befruchtenden Einfluss ausüben und 80 dem uns von „Gutenberg über-
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kommenen Erbe, der. Buchdruckerkunst, sowie dem gesamten Buchdruckerstand zum Segen gran: "CS br,
ee Juni 1900. zn nenn de aueh a e y *
Der vorstand m , Der Vorstand CH
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschäft. des Deutschen. Büchdrucker:-Vereins. :
W. Friedrich, Vorsitzender. ` Theodor Naumann, stellvertr. Vorsitzender.
308 Zeitschrift für Deutschlands itschlands Buchdrucker
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Sektion I (Nordwest).
Bekanntmachung.
In Gemässheit des $ 32 des (tenossenschaftsstatuts wird hier-
durch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, dass in der am 10. Juni 1900
in Oldenburg stattgehabten ordentlichen Sektionsversammlung
N Wahlen vorgenommen worden sind:
in den Sektionsvorstand pro 1. Oktober 1900 bis 30. Septem-
ber 1903 das ausscheidende Mitglied Herr Carl Ed. Schüne-
mann in Bremen als Mitglied, Herr Victor Hauschild in Bremen
als dessen Ersatzmann; ferner als Ersatzmann an Stelle des
verstorbenen Herrn Hermann Schlüter in Hannover Herr
Dr. Max Jänecke in Hannover für die Zeit vom 1. Oktober 1900
bis 30. September 1902 sowie an des letzteren Stelle für die
Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1901 Herr
Georg Riemschneider in Hannover;
2. in das Schiedsgericht als 2. Stellvertreter für die Zeit vom
1. Oktober 1900 bis 30. September 1903 an Stelle des zum
Ersatzmann im Vorstande gewählten Herrn Victor Hauschild
in Bremen Herr Andr. C. Frese jun. (in Firma Heinrich Frese)
in Bremen;
Nr. 27
3. zu Vertrauensmännern und Stellvertretern derselben für die
Zeit vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903 die Herren
Otto Edler-Hannover als Vertrauensmann, Georg Riem-
schneider- Hannover als Stellvertreter für den 1. Bezirk;
Dr. Ernst Meyer-Osnabrück als Vertrauensmann, Eggo Gerh.
Zopfs-Leer als Stellvertreter für den 2. Bezirk; J. J. Augustin-
Glückstadt als Vertrauensmann, Johannes Ibbecken-Schleswig
als Stellvertreter für den 3. Bezirk; L. Eberhardt- Wismar
als Vertrauensmann, Kommerzienrat Carl Franke-Schwerin
als Stellvertreter für den 4. Bezirk; Georg Imhülsen-Bremen
als Vertrauensmann, Wilh. Guthe jun.- -Bremen als Stellver-
treter für den 5. Bezirk; Hans Oediny-Braunschweig als
Vertrauensmann, Heinrich Kleucker-Braunschweig als Stell-
vertreter für den 6. Bezirk; J. H. Lührs-Hamburg als
Vertrauensmann, Fritz ‚Jere-Hamburg als Stellvertreter für
den 7. Bezirk; Max Schmidt-Lübeck als Vertrauensmann,
Carl Rahtgens-Lübeck als Stellvertreter für den 8. Bezirk.
Hannover, den 25. Juni 1900.
Der Vorstand der Sektion 1 (Nordwest)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Georg Jänsoke, Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Bericht über die Jahresversammlung
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft
am 23. Juni 1900 im Kasino „Hof zum Gutenberg“ in Mainz.
Die Versammlung wird vom Vorsitzenden Herrn W. Friedrich-
Breslau nachmittags 3 Uhr mit Begrüssung der erschienenen
Herren unter Hinweis auf die 500 jährige Feier des Geburtstages
Johannes Gutenberg’s eröffnet und es wird von demselben die
satzungsgemässe Berufung der Versammlung konstatiert.
Nach erfolgter Bildung des Büreaus und Feststellung der
Präsenzliste wird in die Tagesordnung eingetreten und zum
1. Punkte derselben der Geschäftsbericht über das Rech-
nungsjahr 1399, der der Versammlung im Druck vorliegt,
in Behandlung genommen. Wir entnehmen demselben das
Folgende:
I. Allgemeines. Der von der Genossenschaftsversammlung
zu Kiel vom 30. Juni 1899 beschlossene Gefahrentarif ist nach
mehrfachen Verhandlungeu mit dem Reichs-Versicherungsamt über
die Tarifierung der galvanoplastischen Anstalten von dem Ver-
sicherungsamte so genehmigt worden, wie er den Genossenschafts-
mitgliedern mit den Veranlagungsbescheiden zugegangen ist. Gegen
die Veranlagung der Betricbe zu den Klassen dieses Gefahren-
tarifs sind keine erheblichen Widersprüche bei den Sektionsvor-
ständen und keinerlei Beschwerden beim Reichs-Versicherungsamt
erhoben worden. Der mit Zustimmung derselben Genossenschafts-
versammlung zum ständigen Beauftragten der Genossenschaft an-
gestellte Zivilingenieur Hugo Rotlsieper hat sein Amt am 1. Ok-
tober 1899 angetreten; er hat vor seinem Antritt und dann bis
Jahresschluss einen Teil der Betriebe in den Bezirken der Sek-
tionen I, IV und VIII besichtigt. Ausserdem haben die Vorstände
der Sektionen II, III und V Betriebsbesichtigungen durch eigene
Beauftragte in ihren Bezirken vornehmen lassen. Die in dem vor-
jährigen Geschäftsbericht erwähnte Prüfung der berufsgenossen-
schaftlichen Zugehörigkeit und der Versicherungepflichtigkeit der
dem Vortsande von den Genossenschaftsmitgliedern aufgegebenen,
im Kataster nicht geführten Betriebe hat die Überweisung emer
nicht unerheblichen Zahl neuer Betriebe auf die Genossenschaft
zur Folge gehabt. Doch sind dies zumeist kleinere Betriebe. Die
grösseren Betriebe gehörten zumeist schon einer anderen, haupt-
sächlich der Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft, an und hatten
nach ihrem Gegenstande auch da zu verbleiben.
II. Kataster. Der Genossenschaft gehörten im Laufe des
Jahres 1899 an 5513 Betriebe mit 103599 versicherten Per-
sonen. Gegen das Vorjahr hat die Zahl der Betriebe um 249,
die der versicherten Personen um 4862 zugenommen. Hiervon
schieden durch Betriebseinstellang 102 Betriebe mit 408 versicherten
Personen wieder aus, sodass der Bestand am 31. Dezember 1899
5411 Betriebe mit 103191 Personen betrug. Von dieser Personenzahl
waren 103520 versicherungspflichtig und 9 versicherungs berechtigt.
Was die Grössenverhältnisse der 5513 Betriebe anbelangt, so
verteilen sich dieselben auf 3531 Betriebe mit bis zu 10 beschäf-
tigten versicherungspflichtigen Personen, 1555 mit mehr als 10—50,
259 mit mehr als 50—100, 168 mit mehr als 100 Personen.
IlI. Unfälle. Unfälle ereigneten sich im Berichtsjahre 1465;
hiervon kamen 1037 auf Buchdruckerei, 63 auf Schriftgiessereien
und Messinglinienfabrikation, 54 auf Stereotypie, 20 auf Chemi-
typie, Galvanoplastische Anstalten und Klischeefabrikation, 1 auf
xylographische Anstalten, 1 auf Linieranstalten, 83 auf Stein-,
Kupfer-, Licht- und Notendruckerei, 144 auf Buchbinderei, Kou-
vert- und Dütenfabrikation, 20 auf mechanische Werkstätten, 42
auf Lagerei in Verlags- und Papierhandlungen. Diese Unfälle
betrafen 841 männliche und 255 weibliche erwachsene und 305
männliche und 64 weibliche jugendliche Personen, zusammen 1146
männliche und 319 weibliche Personen. Auf die einzelnen Körper-
teile verteilt, kamen 627 auf den rechten, 427 auf den linken
Arm, 102 auf das rechte, 111 auf das linke Bein, 32 auf die
Augen und 166 auf sonstige Körperteile.
Erstmalig entschädigt wurden 239 Personen, und zwar 134
männliche, 49 weibliche erwachsene, 47 männliche, 9 weibliche
jugendliche Personen. Die meisten dieser Verletzungen (179) er-
eigneten sich an den Arbeitsmaschinen. Ihre Folgen waren in 4
Fällen der Tod, in 141 Fällen dauernde teilweise, in 94 Fällen
vorübergehende Erwerbsunfähigkeit. Auf 1000 versicherte Per-
sonen kamen 2,31 erstmalig entschädigte Verletzte.
Die gezahlten Entschädigungen betrugen insgesamt
237 139,64 M Hiervon entfielen 7155,22 A auf Kosten des
Heilverfahrens an 112 Personen, 211 584,14 AH. auf Renten an
1450 Verletzte, 471,38 A. auf Beerdigungskosten für 6 Getötete,
5123,90 A auf Renten an 27 Witwen Getöteter, 6720,26 , aul
Renten an 46 Kinder Getöteter, 67,73 A. auf Renten an 3 Ehe-
frauen und 72,62 Al auf Renten an 5 Kinder in Krankenhäusern
untergebrachter Verletzter, 3064,39 A. auf Kur- und Verpflegungs-
kosten an Krankenhäuser für 27 Personen, und 2880 A. auf
Kapitalabfindungen an 3 Ausländer. Von dem Gesamtbetrage
entfallen auf erstmalig gezahlte Entschädigungen 36 939,36 A. und
auf Weiterzahlungen für Unfälle aus den Vorjahren 200 200,28 M
— Von den entschädigten Unfällen entstammen 239 dem Rechnungs-
jahre und 1256 den Vorjahren. Zusammen ergaben sich 1495
entschädigte Unfälle. Von den 1450 Verletzten sind 227 im
Rechnungsjahre erstmalig entschädigt und 1223 aus den Vorjahren
übernommen worden.
Die Verteilung der entschädigten Unfälle und Entschädigungs-
beträge auf die einzelnen Betriebszweige ergiebt Folgendes: Auf
die Buchdruckerei entfallen 1253 Unfälle mit 198 271,17 A, Schrift-
giesserei und Messinglinienfabrikation 24 Unfälle mit 5530,34 AM,
Stereotypie 29 Unfälle mit 7130,92 , Chemitypie, galvanoplastische
Anstalten und Klischeefabrikation 9 Unfälle mit 1486,05 ., Stein-,
Kupfer-, Licht- und Notendruckerei 66 Unfälle mit 9878,96 AM,
Buchbinderei, Kouvert- und Dütenfabrikution 106 Unfälle mit
12 945,60 c#, mechanische Werkstätten 7 Unfälle mit 1881 M
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Nr. 27
und Lagerei in Verlags- und Papierhandlungen 1 Unfall mit 15,60 .
— Der Buchdruckereibetrieb ist an der Gesamtzahl der Unfälle
mit 83,81, an den Entschädigungsbeträgen mit 83,61 % beteiligt.
IV. Umlage und Erhebungsverfahren. Umlagebeiträge
gingen ein 287 415,91 oá% 19 Mitgliedern wurden Beiträge im
Betrage von 465,95 niedergeschlagen bez. ermässigt. Von 520
Mitgliedern waren die Beiträge zwangsweise beizutreiben und von
53 Mitgliedern waren die Beiträge im Betrage von 740, 53 AM. auch
auf diesem Wege nicht zu erhalten.
Arbeiter- und Lohnnachweisungen waren 5575 einzu-
reichen, davon wurden 4995 oder 90% rechtzeitig, 580 oder 10 %
verspätet oder nicht eingereicht.
V. Rekurse beim Reichs-Versicherungsamt sind im Berichts-
Jahre 22 anhängig geworden. Von diesen 22 Rekursen wurden
11 von der Genossenschaft und 11 von den Versicherten eingelegt.
2 Rekursen der Genossenschaft ist stattgegeben, dagegen sind 9
Rekurse der Genossenschaft und 11 der Versicherten zurück-
gewiesen worden. |
VI. Strafverhängungen. Im Jahre 1899 sind 682 Ordnungs-
strafen im Betrage von 2916 . gegen Genossenschaftsmitglieder
verhängt worden und zwar: 661 wegen unterlassener oder ver-
späteter Einrichtung der Arbeiter- und Lohnnachweisungen, 7
wegen unrichtiger thatsächlicher Angaben in den Arbeiter- und
Lohnnachweisungen, 3 wegen verspäteter Anmeldung der Betriebe,
11 wegen unterlassener oder verspäteter Unfallanzeige. 636 Strafen
sind mit 2725 M zur Bezahlung gelangt; 14 Strafen im Betrage von
40 , waren infolge begründeten Widerspruchs niederzuschlagen
und 32 Strafen im Betrage von 151 0% sind uneinziehbar geblieben.
Der Bericht wird von der Versammlung nach längerer Debatte,
die sich vornehmlich um die verschieden grosse Belastung der
einzelnen Sektionen bewegt, genehmigt.
Zum 2. Punkt der Tagesordnung, Prüfung und Abnahme
der Rechnung für das Jahr 1899 und Voranschlag der
Verwaltungskosten für das Rechnungsjahr 1901, liegt
die betr. Vorlage im Druck vor. Wir entnehmen derselben
das Folgende:
Die Genossenschaft hatte 1899 310 334,84 o% Ausgaben
(272 777,14 M. Gesamtgenossenschaft und 37 557,70 Sektionen),
wovon 4008,50 durch Einnahmen gedeckt wurden und
306 326,34 oA. im Jahre 1900 durch Umlage aufzubringen sind.
Von den Ausgaben entfielen 237 139,64 o auf Unfallentschädi-
gungen, Prämien für Rettung Verunglückter 100 AM, 3555,34 M
auf Schiedsgerichtskosten, 4271,20 1 auf Überwachung der Be-
triebe, 26 504,48 o% auf Verwaltungskosten der Genossenschaft,
1206,48 M. Ausfälle an Umlagebeiträgen für 1898 und 37 557,70 M.
auf Verwaltungskosten der Sektionen. Die Vermögensübersicht der
Genossenschaft bilanzierte 1899 in den Aktiven und Passiven mit
870 497,69 A. Der Reservefonds betrug 552.083,78 , der Be-
triebsfonds 80 000 o — Der Voranschlag der Verwaltungskosten
für 1901 beziffert sich mit 41 600 A.
Der Rechenschaftsbericht wird von der Versammlung ge-
nehmigt und der Vorstand nach dem Antrage des Rechnungs-
prüfungs- Ausschusses entlastet. `
Die Genehmigung des Punktes 2 (Kosten der Überwachung
der Betriebe) des Voranschlages für das Jahr 1901 wird
auf Antrag des Herrn Förster bis nach Erledigung der Anträge
der Sektion VII zu Punkt 4 der Tagesordnung unter a) und b)
ausgesetzt, im übrigen wird der Voranschlag genehmigt.
Bei Punkt 3 der Tagesordnung, Bestimmung der Wert-
papiere, in welchen die dem Reservefonds zuzuschla-
genden Zinsen desselben anzulegen sind, wird nach
dem Vorschlage des Vorstandes bestimmt, den Betrag in 30% er
hessischer Staatsanleihe anzulegen.
Zu Punkt 4 der Tagesordnung liegen die folgenden An-
träge der Sektion VII (Sachsen) vor:
a) Die Genossenschaftsversammlung wolle die im vorigen Jahre
geschaffene Stellung eines Generalbeauftragten der Ge-
nossenschaft wieder einziehen und es hinsichtlich der Über-
wachung der Betriebe bei der in § 45 des Statuts vorge-
sehenen Regelung bewenden lassen.
In Hinblick auf die zahlreichen Unfälle an Tiegeldruckpressen
wolle die Genossenschaftsversammlung den Vorstand beauf-
tragen, ein Preisausschreiben zu veranstalten, um auf
diesem Wege eine geeignete Vorrichtung zum Schutze
b
—
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
309
der Hände beim Einlegen an Tiegeldruckpressen zu
erlangen.
c) Die Genossenschaftsversammlung wolle § 9 Absatz 6 des
Statuts die folgende Fassung geben: „Ingleichen ist der Vor-
stand verpflichtet, Gegenstände auf die Tagesordnung der Ge-
nossenschafts versammlung zu setzen, wenn dies von dem Reichs-
versicherungsamt oder, soweit dieselben in den Geschäftskreis
der Berufsgenossenschaften gehören, von einer Sektions-
versammlung, einem Sektions vorstand oder der
Mehrheit der Delegierten einer Sektion verlangt und
das Verlangen spätestens eine Woche vor dem angesetzten
Versammlungstage gestellt wird.
Es wird zunächst der Antrag unter a) in Beratung ge-
nommen. Hierzu haben der Vorstand und die Abgeordneten
der Sektion VII (Sachsen) den Vorstandsmitgliedern und Ab-
geordneten eine ausführliche gedruckte Begründung unter dem
Titel überreicht: „Zur Frage der Betriebsbesichtigung. Ein Wort
an die Herren Abgeordneten der Versammlung der Deutschen
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft am 23. Juni 1900 zu Mainz.“
Dieser Begründung ist zum Zwecke der Orientierung das Fol-
gende zu entnehmen: Die Anstellung eines ständigen General-
beauftragten war in der letzten Genossenschaftversammlung im
Rahmen der Etatsberatung erfolgt, während die Abgeordneten
Merzbach- Posen, Kander-Marienwerder und Susenbeth-Stettin der
Sektion IX im Auftrage ihrer Sektion, sowie Abgeordnete der
Sektion VII dagegen Stellung genommen hatten. Da der be-
treffende Antrag nicht ausdrücklich auf der Tagesordnung
gestanden hatte, protestierten die genannten Abgeordneten der
Sektion IX beim Genossenschaftsvorstand gegen die Durch-
führung des Versammlungsbeschlusses und verlangten die Herbei-
führung einer anderweiten Beschlussfassung über denselben, und
als diesem Proteste, den die Abgeordneten der Sektion VII
unterstützten, nicht stattgegeben wurde, wandten sie sich be-
schwerdeführend an das Reichs- Versicherungsamt. Dieses erkannte
die Berechtigung der Beschwerde insoweit an, als es erklärte, dass
es richtiger gewesen wäre, wenn der Vorstand den Antrag auf
Anstellung eines besoldeten Beauftragten auf die Tagesordnung
der Genossenschaftsversammlung gesetzt hätte, denn aus dem
Voranschlag für das Rechnungsjahr 1900 und der blossen Ein-
stellung der Mittel für Uberwachung der Betriebe konnte nicht
ohne weiteres ersehen werden, dass durch die Berufsgenossen-
schaft als solche ein Beauftragter angestellt werden sollte. Da
jedoch gegen die Zulassung des fraglichen Antrages nicht sofort
in der Genossenschaftsversammlung, sondern erst hinterher
Protest erhoben wurde, und die Genossenschaftsversammlung
durch die Beschlussfassung über denselben an sich nicht über
ihre Befugnisse hinausgegangen war, so hatte das Reichs-Ver-
sicherungsamt den Beschluss nicht zu beanstanden. Der Vorstand
und die Abgeordneten der Sektion VII brachten die Angelegen-
heit darauf vor ihre Sektionsversammlung und das Resultat von
deren Beratungen war der der Genossenschaftsversammlung
vorliegende Antrag, den nachträglich von den vorhandenen
623 Sektionsmitgliedern 464 unterstützt hatten. Die Begründung
zu diesem Antrage gipfelt in den folgenden Sätzen:
1) Dass die Genossenschaft eines Generalbeauftragten nicht be-
darf, und dass die bisherige Regelung innerhalb der Sektionen
vollkommen genügend ist, besonders da in den letzten Jahren
in fast allen Sektionen allgemeine Besichtigungen stattgefunden
haben und sich eine Wiederholung derselben bei den in der
Hauptsache stabilen Verhältnissen in den meisten Betrieben
auf Jahre, wenn nicht auf Jahrzehnte hinaus erübrigt.
2) Dass es auch zweckmässiger Weise den Sektionen überlassen
bleiben muss und ohne Schädigung der Genossenschaft über-
lassen bleiben kann, soweit sie es für erforderlich halten,
Beauftragte selbst zu ernennen, wie dies beispielsweise in den
Sektionen III und V der Fall ist, oder die notwendig werden-
den Nachbesichtigungen durch die Vertrauensmänner oder
sonstige geeignete Berufsgenossen vornehmen zu lassen.
3) Dass die Kollegen ohnedies fortwährend mit Revisionen aller
Art durch die Gewerbe- und Gemeinde- Aufsichtsbeamten
heimgesucht werden, so dass wir auch in Rücksicht hierauf
keine Veranlassung haben, einen doppelten Besichtigungs-
310 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
apparat mit so erheblichem Kostenaufwande zu schaffen und
zu unterhalten.
Dass die für den ständigen Generalbeauftragten erwachsenden
Kosten, wie überhaupt die Kosten für die öftere Wiederholung
der Betriebsbesichtigungen in gar keinem Verhältnisse zu dem
zu erwartenden Nutzen stehen, da die meisten Maschinen
schon von den Maschinenfabriken mit den nötigen Schutz-
vorrichtungen geliefert werden, in den kleineren Betrieben,
besonders in den Provinzdruckorten infolgedessen auch nur
ganz selten Unfälle vorkommen, und im übrigen in den
grösseren Betrieben ohnedies die Durchführung der Unfall-
verhütungsvorschriften überwacht wird, sowohl durch die
Vertrauensmänner unserer Genossenschaft, wie durch die Ge-
werbeaufsichtsorgane.
Uber den Antrag wird eine lange lebhafte und sehr sachliche
Debatte geführt, an der sich zum Teil wiederholt beteiligen für
den Antrag die Herren Föörster-Zwickau, Mäser-Leipzig, Voigt-
länder-Kreuznach, Merzbach-Posen, Siegel-Dresden, Dr. v. Hase-
Leipzig, Ramm-Leipzig; gegen den Antrag die Herren Vorsitzender
Friedrich-Breslau, Oldenbourg-München, Röwer-Berlin, Heimann-
Köln, Geheimrat Jänecke-Hannover, Osterrieth-Frankfurt a. M.
Für den Antrag wird ausser den vorstehend bezeichneten
Gründen u. a. das Statut ins Feld geführt, das die Uber-
wachung der Betriebe den Sektionen zuweise; hieran könne
wohl durch Gesetz oder Statut etwas geändert werden, nicht
aber durch einfache Beschlüsse einer Genossenschaftsversammlung.
Deshalb sei der Kieler Beschluss nicht korrekt gewesen. Ein
dripgendes Bedürfnis zur Anstellung eines ständigen Beauftragten
liege nicht vor, denn einzelne Sektionen hätten bereits ihre
Beauftragten, die Betriebsbesichtigung sei fast völlig durch-
geführt, so dass der Angestellte nichts zu thun finden werde,
und die Hauptquelle der Unfälle, die Unvorsichtigkeit der
Arbeiter, könne auch die eifrigste Betriebsbesichtigung nicht
verstopfen. Ausserdem sorgten die Maschinenfabriken und die
Gewerbeaufsicht für die Unfallverhütung. Auch die Kontrollierung
der Lohnbücher sei kein hinreichender Grund zur Anstellung
eines ständigen Beauftragten, denn diese könne, wie die Über-
wachung der Betriebe, von kollegialen Vertrauensleuten besorgt
werden, und zudem kämen Lohnhinterziehungen nur wenig, und
dann auch nur unabsichtlich vor. Der richtige Zeitpunkt zum
Eingreifen sei eben jetzt gegeben, da der ständige General-
beauftragte noch nicht definitiv, sondern vorerst auf ein Jahr
angestellt sei. Ausdrücklich wurde von mehreren Befürwortern
des Antrags ausgesprochen, dass man weder gegen die Betriebs-
überwachung an sich, noch gegen die Person des General-
beauftragten etwas einzuwenden habe. Man halte nur den
doppelten Apparat, nämlich den Generalbeauftragten neben den
Sektionen, für nicht nötig.
Gegen den Antrag wird geltend gemacht, dass derselbe
überraschend gekommen sei und schon deshalb sich wicht für
die sofortige Beschlussfassung eigne; auch könne man einen
gefassten Beschluss nicht schon nach einem Jahre und noch
ehe man über seine Wirksamkeit Erfahrungen gemacht habe,
wieder aufheben. Die Kostenfrage werde sich nicht so schlimm
gestalten, als in der Begründungsschrift angenommen sei, und
werde ja stets in den Händen der Versammlung bleiben. Die
Antragsbegründung sei insofern einseitig, als sie vornehmlich
auf die Unfallverhütung Bezug nehme. Die Besichtigungen
sollen sich aber auch auf die Lohnbuchführung beziehen, und
zu dieser Aufgabe seien Kollegen weniger verwendbar und den
Betriebsinhabern auch wohl weniger willkommen. Fortgesetzte
Besichtigungen seren in manchen Sektionen erwünscht und
hierzu seien Kollegen meist nicht zu bekommen. Auch sei
möglichste Einheitlichkeit in der Überwachung der Betriebe,
wie in der der Lohnbuchführung von nöten, und wenn man, wie
von den Antragsbefürwortern empfohlen worden, die Betriebs-
besichtigung durch Aufklärung der Kollegen ergänzen wolle,
so sei auch hierfür die Kontrolle wieder die Vorbedingung.
Aus dem Statut ein Hindernis für die Beschlussfassung der letzten
Genossenschaftsversammluug und ibre Durchführung abzuleiten,
4
—
Nr. 27
sei irrtümlich, denn das Reichs- Versicherungsamt habe in einer
Verfügung ausgesprochen, dass es statutarischer Vorschriften
nicht bedarf, wenn die Genossenschaftsversammlung im Interesse
der Genossenschaſt Beschlüsse fasst. Ein solcher Fall liege
hier vor. Das Reichs- Versicherungsamt habe in einer Konferenz
auch sein Einverständnis damit ausgesprochen, dass die Uber—
wachung der Betriebe noch mehr als bisher ausgeübt und dass
zu dem Zwecke technische Beamte angestellt werden. Der an-
gestellte Generalbeauftragte sei der richtige Mann an richtiger
Stelle, dies beweise ein von ihm erstatteter Bericht, der zum
Teil zum Vortrage gelangt. Hinsichlich der beanstandeten
Form der Behandlung der Angelegenheit in der letzten Genossen-
schaflsversammlung wird erklärt, dass diese auf einem Irrtum
des Büreaus beruht habe. Dasselbe habe den Antrag nicht auf
die Tagesordnung gesetzt und so habe man zu dem Aushilfs-
mittel gegriffen, die Sache im Rahmen des Etats zu behandeln.
Nachdem der Schluss der Debatte eingetreten, wird der
Antrag der Sektion VII unter a) mit 29 gegen 11 Stimmen
abgelehnt.
Hierauf wird in die Beratung des Antrages der eben ge-
nannten Sektion unter b) eingetreten. In der Debatte über
denselben, an der sich die Herren Vorsitzender Friedrich, Voigt-
länder, Werlitz-Stuttgart, Krais-Stuttgart, Förster, Weichelt-
Hannover beteiligen, giebt sich allseitiges Einverständnis mit
dem Antrage kund, nur über die Höhe der auszuwerfenden
Summe werden verschiedene Vorschläge gemacht. Schliesslich
wird der Antrag einstimmig angenommen, mit der Massgabe,
dass nur ein Preis von 1000 / ausgeworfen werden soll.
Den Antrag der Sektion VII unter c) zieht der Vor-
sitzende derselben, Herr Mäser-Leipzig, zurück, da eine Ab-
änderung des Statuts in Aussicht genommen sei, bei der der
Antragszweck mit erreicht werden könne.
Zu Punkt 5 der Tagesordnung, Wahlen, wird in den Ge-
nossenschaftsvorstand Herr Ramm als Ersatzmann neugewählt;
die Herren Vorstandsmitglieder Egon Werlitz in Stuttgart,
Hans Oldenbourg in München und Wilhelm Karras in Halle a. S.,
sowie deren Ersatzmänner Herren Felix Krais ın Stuttgart,
A. Gründiy in Halle a. S. werden wieder, Herr Ludwig Wolf
in München als Ersatzmann neu gewählt.
In den Rechnungs-Ausschuss werden nach dem Vorschlage
der Sektion VII (Sachsen) wieder- bezw. neugewählt als Mit-
glieder die Herren Max Hesse, Wilhelm Bär und Hans Weber,
sämtlich in Leipzig, als Mitglieder, und die Herren Richard
Arnold, Hans Kreysing und Oltomar Wiltig, ebenfalls in Leipzig,
als Ersatzmänner.
Hierauf wird Punkt 2b des Voranschlags und der Gesamt-
betrag desselben genehmigt.
Zu Punkt 6 der Tagesordnung liegt ein Antrag der
Sektion II (Rheinland-Westfalen) auf anderweitige Abgren-
zung des 15. und 16. Vertrauensmannsbezirks der Sektion
mit der Wirkung vom 1. Oktober 1900 ab, vor, derartig, dass
der 15. Bezirk den Kreis Köln (Stadt) und der 16. Bezirk
die Kreise Köln (Land) und Bergheim umfasst. — Der An-
trag wird von der Versammlung ohne Debatte angenommen.
Zu Punkt 7 der Tagesordnung wird als Ort für die
nächstjährige ordentliche Genossenschaftsversammlung Dresden
bestimmt.
Hierauf wird die Versammlung abends 9/27 Uhr geschlossen.
KL
Die Gutenbergfeier in Mainz.
ie grosse Volksfeier, welche die Stadt Mainz zur
Begehung des 500 jährigen Geburtstages ihres grössten
Sohnes Johannes Gutenberg veranstaltet hatte, ist
unter den günstigsten Verhältnissen verlaufen und
wird bei allen denen, welchen an ihr teilzunehmen vergönnt war,
einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Und nicht nur
=
Nr. 27 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 311
das: was um den Sonnenwendtag zu Mainz Gutenberg zu Ehren
vor sich gegangen ist, das wird, in Schrift und Bild fest-
gehalten, auch den künftigen Geschlechtern Erbauung und
Genuss sein und in Zukunft wohl kaum überboten werden
können, Eine Volksfeier kann die Mainzer Feier in der That
auch genannt werden, sowohl in Hinsicht auf das grosse Werk
und den grossen Mann, denen sie galt, als auch in Hinsicht
auf die grossen Massen, die an ihr teilnahmen und zu ihr heran-
gezogen worden waren. Vom Landesherrn bis zum einfachsten
Arbeiter herab nahmen alle Volksschichten des Hessenlandes
und der Rheinlande an der Feier thätigen Anteil, aus dem
ganzen deutschen Sprachgebiete, wie auch aus dem nicht-
deutschen Auslande waren die Vertreter städtischer und ge-
lehrter Körperschaften, des Buchdrucker- und Schriftsteller- und
Gelehrtenstandes herbeigekommen, und unter dieser gewal-
tigen Volksmenge waren diejenigen, um die sich die ganze
Feier so recht eigentlich mit drehte, die Buchdrucker und die
Journalisten, Gelehrten und Schriftsteller, infolge des Abhaltens
des Allgemeinen Deutschen Journalisten- und Schriftstellertages,
der Jahresversammlungen der Deutschen Buchdrucker-Berüfs-
genossenschaft und des Deutschen Buchdrucker-Vereins sowie
der Zusammenkünfte der Buchdruckergehilfenschaft sehr zahl-
reich vertreten.
Die Veranstaltungen der Festfeier waren wahrhaft gross-
artige und mannichfaltige. Über sie im einzelnen im Rahmen
unseres Blattes zu berichten, ist nicht gut möglich und wir
müssen uns deshalb begnügen, die Feierlichkeiten mehr in
grossen Zügen festzuhalten. Zuvor sei jedoch des herrlichen
Festgewandes gedacht, das die ganze Stadt Mainz zu Ehren
des Gutenbergfestes angelegt hatte und das um so günstiger
wirkte, als es, wie der historische Festzug, von künstlerischer
Hand vorbereitet worden war. Der Schmuck der Strassen und
Gebäude war ein überaus reicher und in einer gewissen Ein-
heitlichkeit gehalten, er reichte hinauf bis zur mächtigen Kuppel
des Domes und fand seinen Höhepunkt in der Schmückung
des Gutenbergplatzes mit dem Gutenbergdenkmal. Dasselbe
war von einer Säulenhalle und einem Hain von Lorbeer und
Blumen umgeben und ihm gegenüber war ein von Säulen ge-
tragener, mit dem Reichsadler und der Krone geschmückter
tempelartiger Baldachin mit einem terrassenförmigen Vorbau
errichtet.
Die deutschen Buchdruckereibesitzer, welche an den genossen-
schaftlichen Versammlungen teilnahmen, hatten sich zum grössten
Teil bereits am Vorabend der Gutenbergfeier, Freitag, 22.
Juni, eingefunden; sie folgten der Einladung des Journalisten-
und Schriftstellervereins zu einer festlichen Veranstaltung
in der Neuen Anlage und verbrachten hier einige vergnügte
Stunden im Genusse guter musikalischer und Gesangsvorträge,
zwischen denen ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt wurde.
Die grosse Gutenbergfeier wurde am Sonnabend, 23. Juni,
offiziell mit der Eröffnung der typographischen Aus-
stellung im kurfürstlichen Schloss eingeleitet, und zwar in
Anwesenheit des Grossherzogs von Hessen und einer glänzenden
Gesellschaft, worunter sich die Spitzen der Behörden, sowie
hervorragende Vertreter der Gelehrtenwelt befanden. Der Vor-
sitzende des Ausstellungs- Ausschusses, Herr Dr. Rautert, richtete
einige begrüssende Worte an den Grossherzog, in die er kurze
Erläuterungen über den Zweck und Umfang der Ausstellung
einflocht, und an den Oberbürgermeister Dr. Gassner gewendet,
sprach er allen denjenigen Dank aus, die zum Gelingen des Unter-
nehmens mit beigetragen. Herr Oberbürgermeister Dr. Gassner
dankte dem Grossherzog für die der Ausstellung erwiesene Aus-
zeichnung und sprach namens der Stadt Mainz auch den Ver-
anstaltern der Ausstellung und den Ausstellern Dank aus.
Darauf erklärte der Grossherzog die Ausstellung für eröffnet
und besichtigte sie sehr eingehend. Über die Ausstellung selbst,
die sehr gut beschickt und recht interessant ist, werden wir
einen besonderen Bericht aus der Feder unseres geschätzten
Mitarbeiters Hern Theodor Goebel bringen.
Abends 7 Uhr fand sodann im Konzerthause der Lieder-
tafel eine Aufführung des Händelschen Judas Maccabäus
in der Bearbeitung des Dr. Ohrysander durch die Liedertafel
unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Dr. Volbach und unter
Mitwirkung hervorragender Solisten statt, zu der auch der
Grossherzog von Hessen nebst Gefolge erschienen war. Die Auf-
führung war eine vorzügliche und machte auf die Hörer einen
überwältigenden Eindruck. An dieselbe schloss sich ein von
der Liedertafel den Ehrengästen der Stadt Mainz gegebenes
Festmahl, nach dessen Beendigung der Grossherzog eine Reihe
von Auszeichnungen und Dekorationen verkündigte.
Die deutschen Buchdruckereibesitzer hielten am Sonnabend
ihre beiden Versammlungen, über die wir in der letzten und
der heutigen Nummer berichtet haben. Zwischen beiden Ver-
sammlungen fand ein von zahlreichen Toasten belebtes gemein-
sames Mittagsmahl im Casino Hof zum Gutenberg statt.
Während desselben machte die Klinkhardi'sche Sammelbüchse
zum Besten der Jubiläumsstiftung des Deutschen Buchdrucker-
Vereins wieder erfolgreich die Runde und der Absatz der zum
Besten der Unterstützungskasse herausgegebenen Gutenberg-
postkarte war ebenfalls ein recht belebter. Es sei bei der
Gelegenheit gleich bemerkt, dass diese Postkarte den allge-
meinsten Beifall gefunden hat, denn es ist ın den Tagen der
Gutenbergfeier die ganze Auflage derselben vollständig ver-
griffen worden. — Am Abend vereinigte die Buchdruckerei-
besitzer ein recht gemütliches geselliges Beisammensein
in den Räumen der Stadthalle.
Der Hauptfesttag des Gutenbergfestes, der Sonntag, 24. Juni,
wurde durch Festgottesdienste in dem katholischen Dom
und in der evangelischen St. Johanniskirche eingeleitet, zu
denen sich die Spitzen der Behörden, Körperschaften und eine
zahlreiche Gemeinde eingefunden hatten.
Vormittags 10 Uhr fand sodann in dem Saale der Stadt-
halle, der für den grössten in Deutschland gilt, die Akade-
mische Feier statt, die als der Glanzpunkt des ganzen Festes
bezeichnet werden kann. Eine nach Tausenden zählende und
glänzende Versammlung hatte sich zu derselben eingefunden
und auf dem fast ein Viertel der Halle einuehmenden Podium
gliederten sich über tausend Sänger und Sängerinnen, in Frauen-,
Männer- und Knabenchören, sowie weit mehr als hundert
Musiker zu einem machtvollen 'Tonkörper. Punkt 10 Uhr er-
schien unter den Klängen der Fürstenhymne der Grossherzog
mit einem glänzenden Gefolge und wurde vom Oberbürgermeister
Dr. Gassner mit einer Ansprache begrüsst. Alsdann gelangte
die Festkantate von Fritz Volbach zur Aufführung. Dieselbe
hat als Text eine Reihe von Bibelstellen, die sich alle in ihrem
Inhalt auf Gutenberg beziehen lassen und wirkte in ihrem
Tonwerk überaus machtvoll und ergreifend. Der Beifall, welcher
der vortrefflichen Aufführung folgte und an dem sich der
Grossherzog lebhaft beteiligte, war denn auch ein gewaltiger
und nicht enden wollender.
Es folgte sodann die Festrede, gehalten vom Universitäts-
professor Herrn Dr. Köster ausLeipzig. Die hochwissenschaftlichen
und sehrt interessant vorgetragenen Ausführungen des Vor-
trazenden hatten etwa den folgenden Gedankengang:
Ausgehend von der Johannisfeier in Richard Wagner’s „Meister-
singern“, wies der Vortragende darauf hin, dass Mainz heute den
stolzesten Johannistag und damit zugleich ein Familienfest und
eine Weltfeier begehe. In farbenprächtigen Bildern schilderte er
die geistige Entwickelung Gutenberg's. Die Presse sowohl, als auch
der Gedanke, Bilder und Schriftstücke auf Tafeln zu schnitzen
und zu vervielfältigen, war auch schon vor Gutenberg bekannt,
neu jedoch seine Erfindung der beweglichen Lettern. Wenn uns
heute letztere geradezu selbstverständlich erscheinen, 80 ist das die
grösste Anerkennung für Gutenberg, denn das Kleine erscheint uns
stets schwer und difficil, das Grosse in Kunst und Technik jedoch
selbstverständlich und natürlich. „Was ist erfinden?“ so fragt
Goethe und antwortet: „Erfinden ist der Abschluss des Gesuchten.
Suchen kann ein jeder, erfinden aber nur der, der unter einem
glücklichen Stern geboren, das findet, was Millionen vor ihm ge-
312 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
sucht haben und noch suchen würden, wenn er nicht geboren worden
wäre. So ist der Erfinder ein Lichtbringer, aber kein Glücks-
kind!“ Redner schilderte in anschaulichster Weise die Kämpfe
und Sorgen, die Gutenberg auch in pekuniärer Hinsicht durchzu-
machen hatte bis zu dem Abend seines Lebens. Dieser aber
wurde ihm durch das erhebendste Bewusstsein, das der Erfinder
kennt, verschönt: Er sah noch den Siegesflug seiner schwarzen
Kunst über die ganze Erde in seinen Anfängen mit an. Denn
schon nach wenigen Jahren gab es in allen Städten am Rhein,
dann in Bayern und so fort selbständige Buchdruckermeister, welche
im Jahre 1500 bereits die Zahl von 250 erreicht hatten. Der
grosse Aufschwung der Buchdruckerkunst, lediglich durch die da-
maligen günstigen Verhältnisse, hatte selbstverständlich durch den
bald folgenden wirtschaftlichen Rückgang der Staaten schwer zu
leiden, und so sehen wir die Buchdruckerkunst steigen und fallen
im Laufe der Jahrhunderte mit der Hebung und dem Sinken von
Wohlstand und Kunst der Völker, so sehen wir sie jeden Schritt
in der Entwickelung der Weltgeschichte begleiten, mit ihr auf das
engste verknüpft. Die Erfindung der Buchdruckerkunst erweckte
noch einen bedeutenden Faktor des öffentlichen Lebens, die Presse,
zuerst in Gestalt von Flugschriften, welche aber bereits den Leser
zur eigenen Prüfung zwangen, ihn zwangen, sich eine cigene
Meinung zu bilden. Heute aber ist die Presse nicht nur technisch,
sondern auch kulturell so fortgeschritten, dass sie an der Grenze
ihrer Leistungsfähigkeit angelangt erscheint. Und mit der Presse
Hand in Hand und durch sie ist das segensreiche Bestreben der
Volksbildung, an welcher heute Tausende und Abertausende uner-
midlich (hätte sind, ins Leben gerufen worden. Der Redner schloss
mit den Worten: Völker verbindend, Frieden verheissend, zukunfts-
reich und nimmer veraltend, wurde die Buchdruckerkunst ein Segen
denjenigen, die sie gebracht, ein Segen denjenigen, die sie empfangen.
Die Zuhörerschaft brachte dem Redner für seinen etwa
dreiviertelstündigen und wahrhaft erhebenden Vortrag ihren
Dank durch den lebhaftesten Beifall dar. Der Chor aus der
„Schöpfung“ von Haydn endigte die akademische Feier, worauf
sıch die Teilnehmer in festlichem Zuge von der Stadthalle zum
Festplatz am Gutenbergdenkmal begaben.
Die Huldigung am Denkmal gestaltete sich wiederum zu
einem grossartigen, in der Erinnerung der Teilnehmer haftenden
Gedächtnisakt. Als der Grossherzog unter den begeisterten
Kundgebungen der Menge erschienen war und sich nach dem
Fürstenzelte begeben hatte, erschallte von 600 Knaben- und
S00 Männerstimmen das zur Errichtung des Gutenbergdenkmals
im Jahre 1537 von Neukomm komponierte „Te Deum“. Beim
dreimaligen Sanktus gab eine Kompagnie Soldaten Gewehrsalven
ab. Die Batterien lösten je zwei Kanonenschüsse, und die Glocken
verkündeten weithin, dass soeben der grossartige Aktder Huldigung,
den die Stadt Mainz und mit ihr die ganze zivilisierte Welt
dem Erfinder der Buchdruckerkunst darbrachte, seinen Anfang
genommen hatte. Nach Beendigung des „Te Deum“ begab sich der
Oberbürgermeister zum Denkmal, wo er folgende Worte sprach:
„Dem Andenken Gutenberg’s ist dieses Standbild errichtet. Zu
den Füssen des Sohnes, der durch seines Geistes That die Welt
bewegte und neu gestaltete, steht dankbar und stolz Mainz. Um
uns reiht sich die Vertretung aller Länder und Stände, dem Meister
in Ehrfurcht zu huldigen und den Lorbeer um die Stirne zu
winden, die der Genius geküsst. Und draussen, bis zu den ent-
ferntesten Völkern, schlägt heute jedes Herz für Mainz und seinen
Gutenberg und in jubelnder Einmütigkeit erschallt freudig laut
die Stimme der Welt mit uns in den Ruf: Heil Johannes Guten-
berg, dem Wohlthäter der Menschheit!“
Die Teilnehmer an der Huldigung und die gesamte grosse
Volksmenge stimmten das Lied „Heil Dir Moguntia“ an, das
schon bei der Errichtung des Denkmals, sowie bei der 4. Säkular-
feier im Juni 1840 gesungen worden war. Alsdann legte der
Grossherzog den ersten Kranz an den Stufen des Denkmals
nieder. Hierauf hielt Herr Bürgermeister Dittrich aus Leipzig
eine Begrüssungsansprache an die Stadt Mainz und legte namens
der Stadt Leipzig einen Kranz am Devkmal nieder.
Dann folgten die übrigen Kranzspenden, von denen und
den Schleifenwidmungen wir nachstehend ein Verzeichnis geben,
das jedoch nicht den Anspruch erhebt, vollständig zu sein.
Die Universität Berlin: „Gutenberg zum Gedächtnis, seiner
Nr. 27
Kunst zur Ehre“. Die Universität Giessen. Gr. Technische Hoch”
schule Darmstadt. Die Universität Leipzig. Die Univerität Strass-
burg. Die Universität Bonn: „Dem Andenken Gutenbergs und der
Stadt Mainz“. Die Universität Heidelberg. Der Deutsche Buch-
drucker-Verein Leipzig: „Durch Nacht zum Licht, den Manen
Gutenbergs“, überreicht durch Herrn Baensch-Drugulin mit einer
Ansprache. Die Stadt Antwerpen: „An Johann Gutenberg“. Der
Deutsche Buchgewerbeverein: „Dankbar und treu“. Der Börsen-
verein der Deutschen Buchhändler: „Den Manen Gutenbergs“. Die
Buchdruckereibesitzer der Haupt- und Residenzstadt Hannover:
„Unserem Altmeister Johannes Gutenberg zur 500 jähr. Gedenkfeier
in Mainz 24. Juni 1900“. Verein der Berliner Buchdrucker und
Schriftgiesser: „Zur 500jähr. Geburtsfeier des Altmeisters Johannes
Gutenberg“. Die Österreichischen Buchdruckereibesitzer. Bezirks-
verein Mainz des Verbandes der Deutschen Buchdrucker: „Die
dankbaren Jünger ihrem verdienstvollen Altmeister“. Bezirks-
verein Wiesbaden des Verbandes der Deutschen Buchdrncker.
Gremium der Buchdrucker und Schriftgiesser in Wien (überreichte
Adresse). Vertreter von Montenegro (hielt Ansprache). Musée
Plantin in Antwerpen. Berliner Typographische Gesellschaft: „Dem
grossen Erfinder und Meister Johann Gutenberg, der „Formen ge-
schnitten und Lettern gegossen, Zeilen gereiht und Sätze ge-
schlossen, Bücher gedruckt in seltener Pracht; Deine fruchtbare
Saat hüten als Vermächtnis wir zum Gedächtnis“. Studentenschaft
Giessen: „Dem Andenken Gutenbergs“. Der Deutsche Faktoren-
bund: „Dem Altmeister Joh. Gutenberg 24. Juni 1900“. Allge-
meine Deutsche Burschenschafter. Deutsche Buchdrucker-Berufs-
Genossenschaft. Der Verband der Deutschen Buchdrucker: „Dem
Altmeister Joh. Gutenberg“. Der Verein Rheinisch-Westfülischer
Buchdruckereibesitzer. Typographische Gesellschaft Leipzig: „Ihrem
Altmeister Joh. Gutenberg“. Der Buchdruckerverein Trier: „Unserem
grossen Meister Joh. Gutenberg“. Bezirksverein Offenbach des
Verbandes der Deutschen Buchdrucker: „Zur 500jähr. Jubelfeier“.
Kultusministerium Berlin. Verein deutscher Bibliothekare. Verein
Frankfurter Buchhändler: „Zur Gutenbergfeier 24. Juni 1900“.
Verein Mainzer Buchdruckereibesitzer: „Zur Erinnerung an die
Gutenbergfeier 1900“. Buchdrucker-Innung Hamburg: „Den Manen
Gutenbergs 1400—1900“. Studentenschaft Darmstadt. Typogr.
Gesellschaft A. Lewensohn in Moskau: „Zum Andenken Gutenbergs“.
Bund der Berliner Buchdruckereibesitzer (Innung): „Dem Altmeister
Gutenberg 24. Juni 1900“. Berliner Buchdruckerverein Gutenberg-
bund: „In dankbarer Verehrung dem Erfinder der Buchdrucker-
kunst“. Der Graphische Klub in Wien. Provinzialverein Posener
Buchdruckereibesitzer: „Dem Altmeister unserer Kunst 24. Juni
1900“. Verein Ost- und Westpreussischer Buchdruckereibesitzer:
„Dem Altmeister Johannes Gutenberg in dankbarer Erinnerung“.
Der Gutenbergbund: „Seinem grossen Meister“. Die Buchdrucker
Zweibrückens: „Ihrem Altmeister“. Die Stadt Wien: „Dem An-
denken des grossen Meisters Joh. Gutenberg“. Société Impériale
Technique de Russie: ein Kranz mit russischer Inschrift. Verein
Gutenberg in Darmstadt: „Zur 500jähr. Gedenkfeier Gutenbergs“.
Die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer ihrem Altmeister Joh.
Gutenberg: „Ehre dem Ehre gebührt“. Frei-Amerika's Huldigung.
Der Spezialvertreter der Regierung der Vereinigten Staaten von
Amerika Mr. William T. Hunt legte einen Kranz nicder, dessen
Schleife das Sternenbanner darstellte und in goldgestickten Lettern
folgende Inschrift trug: „Free Amerika's homage to him who made
Letters frec“. Das Mainzer Buchgewerbe: „Seinem Johs. Guten-
berg, 24. Juni 1900“. Der Gutenberg-Verein Stuttgart: „Dem
grossen Altmeister“. Die Gutenberg-Stiftung zu Berlin: „1400 —
1900“. Gau Frankfurt- Hessen (Verband der Deutschen Buchdrucker):
„Dem Alten, Joh. Gutenberg, zur 500jähr. Jubelfeier 24. Juni
1900“. Bezirksverein Darmstadt des Verbandes Deutscher Buch-
drucker. Die Sozialdemokratische Partei: „Dem grossen Licht-
spender“. Verband Deutscher Buchdrucker Frankfurt a. M.: „Dem
Altmeister Johs. Gutenberg zur 500jähr. ‚Jubelfeier“. Gewerk-
schaftskartell Mainz: „Durch Deine Kunst, o Gutenberg, da ward
bezwungen die Finsternis, und es brach an der Tag; zum Licht
der Wahrheit hat sich aufgeschwungen des Menschen Geist, die
Freiheit, sie folgt nach.“ Central-Verband der Handels-, Trans-
port- und Verkehrsarbeiter: „Dein Werk, es hat dem Geistesfunken
grosser Männer Worte verliehen und sie Millionen zugesellt. Was
Du erdacht, es kläret auf die Menschheit, wird wahre Freiheit
bringen einst der Welt“. Die Leipziger Buchdrucker- und Schrift-
giesser-Gehilfen: „Dankbaıkeit ihrem Altmeister“. Der Verband
Deutscher Journalisten- und Schriftsteller-Vereine, sowie einige
weitere Kränze ohne Inschrift.
Nr. 27
Im Ganzen waren es einige 70 Kränze, die dann später
an dem Deukmal selbst, sowie an der Dekoration angebracht
worden sind. Ausserdem waren zu dieser Feier zahlreiche
Huldigungs- und Glückwunschtelegramme und Schreiben ein-
gegangen.
Ein Musikstück bildete den Schluss der Huldigungsfeier,
worauf sich die Volksmenge über die ganze Stadt ergoss.
Am Nachmittag feierten die Buchdruckergehilfen das
Johannisfest in der Neuen Anlage, unter Mitwirkung des
Stuttgarter Gesangvereins Gutenbergbund, und in der Stadt-
halle nahm gegen 3 Uhr das grosse Festessen unter Betei-
ligung von nahezu 1000 Personen seinen Anfang. Namens des
Grossherzogs und der hessischen Regierung begrüsste Herr
Staatsminister Rothe die Versammelten mit einer längeren An-
sprache, die in ein Hoch auf Seine Majestät den deutschen
Kaiser Wilhelm II. und auf Seine Königliche Hoheit den
Grossherzog Ernst Ludwig von Hessen, den kunstsinnigen
Protektor und eifrigsten Förderer des Festes, ausklang. An
das begeistert aufgenommene Hoch schloss sich die stehend
gesungene Nationalhymne an. Darauf nahm Herr Oberbürger-
meister Dr. Gassner das Wort zu einer schwupgvollen Huldi-
gung der Stadt Mainz an die erschienenen Gäste und Herr
Dr. von Hase aus Leipzig feierte in beredter Weise die Stadt
Mainz, mit den Worten schliessend: Als Vorsteher des deutschen
Buchgewerbevereins zu Leipzig gehöre ich einer Stadt an, die
eine Hauptwerkstätte und durch die Errichtung des allgemeinen
Ehrendenkmals der Buchdruckerkunst in der deutschen Guten-
berghalle die Weihestätte seiner Kunst geworden ist. Wo aber
ist eine Stadt der gebildeten Welt, die nicht zur ewig jungen
Mutter Mainz daukbar für die Gaben ihres Sohnes aufschaute!
So rufen wir alle vereint, und ich fordere Sie dazu noch im
besonderen Auftrage der grossen kraftvollen Organisation des
Deutschen Buchdrucker-Vereins auf: Heil dem goldenen Mainz
Hans Gutenbergs und aller Zeiten! Herr M. Rohrer-Brünn
hielt eine tiefempfundene, mit grossem Beifall aufgenommene
Rede, welche unter Bezugnahme auf die Waffenbrüderschaft
Deutschlands und Österreichs und auf die Freundschaft der
beiden Kaiser in den Ruf ausklang: „Es lebe das herrliche,
heilige Deutsche Reich! — Herr Rektor Netto-Giessen feierte die
Töchter des goldenen Mainz und hieran anschliessend in humo-
ristischer Rede Herr Geheimer Kommerzienrat Michel die
Frauen, Mütter und Enkelinnen der Stadt. — Während des
Festessens wurde an den Kaiser folgendes Telegramm gesandt:
„Die beim Festmahl zur Feier des 500 jährigen Geburtstags
Johann Gutenbergs in der Stadthalle zu Mainz versammelten
Mitglieder des Deutschen Buchdrucker- Vereins und der Deutschen
Buchdrucker - Berufsgenossenschaft entbieten Ew. Kaiserlichen
Majestät, dem Förderer und Schirmer deutscher Kunst und
deutschen Gewerbefleisses, ehrerbietigsten Gruss“. — Auf dieses
Telegramm ging am 26. Juni aus Berlin die folgende kaiser-
liche Antwort ein: „Herr Johannes Baensch-Drugulin, Mainz,
nachgesandt Leipzig: Seine Majestät der Kaiser und König
lassen den zur Feier des 500jährigen Geburtstages Johannes
Gutenbergs in der dortigen Stadthalle versammelt gewesenen
Mitgliedern des Deutschen Buchdrucker-Vereins und der Deut-
schen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft für den freundlichen
Gruss herzlichst dauken. Auf allerhöchsten Befehl: von Luca-
nus, Geheimer Kabinetsrat“.
Von abends 8 Uhr ab fand sodann im Saale und Garten
der Stadthalle unter ungeheurem Andrange ein Abendfest
statt, bei dem Herr Rechtsanwalt Zuckmeyer eine begrüssende
Ansprache hielt und die Unterhaltung aus Gesangsvorträgen
der Mainzer Gesangvereine im Wechsel mit vorzüglichen
solistischen Darbietungen der Opernsängerin Frl. Materna, des
Herrn Costa vom Hoftheater in Wiesbaden und des Herrn
künger vom Mainzer Stadttheater bestand. Das frohe Fest
fand erst lange nach Mitternacht seinen Abschluss.
Der Montag, 25. Juni, brachte dann wieder eine Glanz-
nummer des Festes, nämlich den grossen historischen Fest-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
313
zug, zu dem die Herren Conrad Sutter und Karl Nohascheck
die Entwürfe geliefert hatten und an dem etwa 3000 Personen
mit 800 Pferden nebst einer grossen Zahl von Prunkwagen
und Musikchören mitwirkten. Von einer Beschreibung des
farbenprächtigen, sinnreichen und vorzüglich durchgeführten
Festzuges müssen wir leider absehen und uus damit begnügen
zu sagen, dass das Ganze die Huldigung der Zeitgenossen
Gutenberg’s und der Nachwelt vor dem Erfinder der Buch-
dıuckerkunst und zugleich den Fortschritt zur Anschauung
bringen sollte, den Wissenschaft und Kultur durch die Erfiudung
der Buchdruckerkunst gemacht haben. Wer sich für die Einzel-
heiten interessiert, dem empfehlen wir, sich das vom Herrn
Kollegen Karl Theyer in Mainz herausgegebene, schön aus-
gustattete und illustrierte „Offizielle Programm der Gutenberg-
feier und des historischen Festzuges“ kommen zu lassen
(siehe auch im Anzeigenteil). Der glänzende Zug, dessen
Vorbeimarsch etwa fünfviertel Stunden Zeit in Anspruch
nahm, fand die lebhafteste Bewunderung der Zuschauer. —
Der Abend vereinte dann die Teilnehmer und die anderen
Gäste zu einem Kostümfest in der Stadthalle. Dasselbe
wurde jedoch durch den ungeheuren Andrang — es sollen
16000 Personen anwesend gewesen sein — etwas beeinträch-
tigt, denn die geplauten szenischen Vorführungen kamen nicht
zur Geltung. Nichtsdestoweniger war die Stimmung eine voll-
kommen von rheinischer Heiterkeit durchtränkte.
Der letzte Festtag, Dienstag, 26. Juni, brachte vormittags
cine Versammlung im kurfürstlichen Schloss mit
dem Thema „Das Gutenbergmuseui und sein Aus-
bau“. Nach einer kurzen Begrüssung durch den Oberbibliothekar
Herrn Professor Dr. Velke hielt der Delegierte Montenegros,
Herr Dr. Tomanowie aus Cetinje, in deutscher Sprache einen
Vortrag, der eingeleitet wurde durch einen Rückblick auf die
geschichtliche Entwickelung Montenegros und die Buchdrucker-
kunst in diesem Staat, und ausklang in einem im Auftrage des
Fürsten Nikolaus ausgesprochenen Dank an Gutenberg. Der
Redner überbrachte auch für die Ausstellung einen Folianten,
Oktaich, den ältesten Kirchendruck aus der ersten slavisch-
cyrillischen Buchdruckerei aus dem Jahre 1493, Eigentum der
fürstlichen Regierung in Montenegro. Professor Dr. Velke
dankte Herrn Dr. Tomanowie für seinen interessanten Vortrag,
sowie den Herren Delegierten für die Unterstützung, die sie
dem Gedanken der Errichtung eines Gutenbergmuseums haben
zu Teil werden lassen und setzte dann in längeren Ausführungen
den Plan und die Zwecke des zu gründenden Gutenbergmuseums
auseinander. Mit der Errichtung des Museums ist auch die
Gründung einer internationalen Gutenberggesellschaft mit dem
Sitze in Mainz geplant. Der Entwurf der Statuten gelangte
zur Verlesung und soll zur weiteren Bearbeitung einem Aus-
schusse überwiesen werden. Es wurde ein Lokalausschuss ge-
bildet, der sich zusammensetzt aus den Herren Oberbibliothekar
Haupt-Giessen, Hofbibliothekdirektor Nick-Darmstadt und dem
Direktor des Grossh. Haus- und Staatsarchivs G. Freiherrn
Schenk zu Schweinsberg- Darmstadt, Verschiedene Herren aus
Berlin, München, Köln u. s. w. wurden als Vertrauensmänner
ernannt. Hierauf schloss Herr Dr. Oppenheim die Sitzung, in-
dem er im Namen der Stadt den Dank aussprach für die
grosse Unterstützung und das Eutgegenkommen der Anwesenden.
Am Nachmittag fand in Mainz im Garten und dem Saale
der Stadthalle ein grosses Volksfest statt, an dessen Dar-
bietungen sich wiederum eine gewaltige, auf 15000 Personen
geschätzte Volksmenge ergötzte. Die Gäste der Stadt Maisz
aber und viele andere Festteilnehmer vereinigten sich zu einer
fröhlichen Rhein fahrt nach Bingen und Eltville, an der
vier grosse Festschiſfe und 15 kleinere Dampfer, die sämtlich
festlich geschmückt waren, teilnahmen, die wieder eine gewaltige
Zahl von Festgästen beförderten. Die von dem Dampfer „Guten-
berg“ geführte stattliche Flottille dampfte zunichst nach dem
festlich geschmückten Bingen, wo die vier Festschiffe anlegten.
Hier wurden die Festgäste von der Stadtvertretung empfangen
314 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 27
und nach den Anlagen der Burg Klopp geleitet, wo Herr
Bürgermeister Neff sie mit einer Ausprache begrüsste. Herr
Oberbürgermeister Dr. Gassner erwiderte mit herzlichen Worten
des Dankes. Nachdem der reichlich gebotene Ehrentrunk ge-
bührend gewürdigt worden war, wurde die Fahrt nach dem
herrlich gelegenen Eltville fortgesetzt, der Stadt, in der Guten-
berg den Abend seiues Lebens verbracht hat und in der er
gestorben ist. In dieser ebenfalls reich geschmückten Stadt
wurden die Festgäste von einem grossen Teil der Bevölkerung,
mit Herrn Bürgermeister Schütz an der Spitze, herzlich em-
pfangen und nach der Landung begaben sie sich nach dem
letzten Druckhause Gutenbergs, wo Herr Dr. v. Oechelhäuser
aus Karlsruhe die Festrede hielt. Der Redner beleuchtete das
Verhältnis des Erfinders zu den beiden Bechtermünze, das
uach seiner Ansicht ein viel engeres gewesen sei, als die Ge-
schichtsforschung bis jetzt erwiesen habe. Er meinte, dass
Gutenberg, der die letzten Jahre seines Lebens meist in Eltville
zugebracht habe, hier auch gestorben und begraben sei,
und schloss mit dem Wunsche, dass Eltville deshalb das Recht
habe, sich die zweite Stadt Gutenberg's zu nennen, und dass auch
hier bald ein würdiges Gutenbergdenkmal erstehen möge. Die Rede
wurde mit reichem Beifall aufgenommen. Hierauf wurden die
Festgäste nach dem Festplatze geführt und ihnen ein vorzüglicher
Festtrunk angeboten. Bei Eintritt der Dunkelheit erstrahlten die
Burg und die Kirche der Stadt in bengalischer Beleuchtung und
dieses Schauspiel wie ein prächtiges Feuerwerk erfüllten die
Gäste mit Bewunderung. Gegen ½ 11 Uhr wurde die Rück-
fahrt angetreten, bei der sich den Festteilnehmern ein unver-
gleichliches Schauspiel bot, nämlich eine herrliche Beleuchtung
der Rheinufer. Den Höhepunkt erreichte diese in Mainz selbst.
Die Rheinpromenade war bengalisch beleuchtet und viele Häuser
hatten sich mit zahllosen Illuminationslämpchen geschmückt.
Bei der Annäherung der Schiffe an den Brückenkopf stiegen
Racketen in die Luft, Donnerschläge ertönten, ein Silberregen
ergoss sich über das Wasser und in rotem bengalischen Feuer
glühten die Stadthalle und ihr Garten. Zum Schluss fand ein
grossartiges Feuerwerk auf dem Rhein gegenüber der Stadt-
halle statt und bei der Landung wurden die Schiffe, wie auf
der ganzen Rlieinreise, wieder von einer grossen Volksmasse
mit den lebhaftesten Freudenbezeigungen begrüsst. Noch ein
freundlicher Abschiedstruuk im Kreise der Mainzer Kollegen,
und die unvergleichlichen Festlichkeiten waren vorüber.
Die grosse Festfeier aber, welche die Stadt Mainz ihrem
Johannes Gutenberg mit so grossen Mühen und Aufopferungen
bereitet und mit so glänzendem Erfolge durchgeführt hat und
die so viele Jünger Gutenbergs in froher Harmonie vereinigte,
wird in den Herzen der Teilnehmer, wie in der Geschichte
fortleben als ein chrendes Zeugnis für die Gegenwart und als
eine Mahnung und ein Vorbild für die Zukunft.
A
Sprechsaal.
B. Berlin. Am 15. Juni starb nach langen schweren Leiden,
die ihn länger als ein Jahrzehnt an den Rollstuhl fesselten, der
zesitzer und Begründer der ersten und ältesten Berliner chemi-
graphischen Kunstanstalt, Herr Edmund Gaillard, im Alter von
58 Jahren. Der Verstorbene, welcher anfänglich eine litho-
graphische Oldruck- und Lichtdruckanstalt in Berlin errichtet
hatte, war der erste, welcher in den 70er Jahren die Herstellung
von Zinkätzungen in Berlin geschäftsmässig betrieb und später
das Autotypieverfahren ausübte. Ungeachtet seines körperlichen
Gebrechens ist Gaillard mit seltener Energie den anfänglichen
Misserfolgen und den Schwierigkeiten entgegen getreten, welche
der Einführung der Autotypie dadurch erwuchsen, dass die
Maschinenmeister nicht mit dem Druck der Autos umzugehen
wussten. Dabei hat er alle Neuerungen der Reproduktionskunst
verfolgt und geprüft. Seit einer Reihe von Jahren wurde von
ihm die Herstellung geätzter Glasraster auch für fremde Rechnung
ausgeübt und seine Erzeugnisse waren weit über die Grenzen
seines Vaterlandes hinaus bekannt und gesucht. Sein körperliches
Leiden brachte es mit sich, dass Gaillard einen bewährten Leiter
an die Spitze seines Etablissements stellen musste und wegen der
zunehmenden Kränklichkeit vor etwa einem Jahre in der Person
des Herrn Wilh. Hofmann aus Leipzig einen Sozius in die Firma
aufnahm. Unter dieser Leitung wird das blühende Geschäft, au
dessen Besitz die Witwe Gaillard’s mit den hinterlassenen drei
Töchtern partizipiert, unverändert weitergeführt werden.
S. Berlin. Eine schöne Gutenberg-Feier war es, die am
24. Juni unter zahlreicher Beteiligung die Gesellschaft der Ber-
liner Korrektoren im „Wirtshaus Bürgergarten“, Jerusalemer-
Str. 8, abgehalten hat. Die Festrede hielt der Vorsitzende, Kollege
Naeter. Kollege Oelze ergänzte dieselbe durch einen historischen
Überblick über diejenigen Methoden, die vor der genialen Er-
findung Gutenberg’s herhalten mussten, um den Gedanken der Ge-
bildeten ihrer Zeiten weitere Verbreitung und bleibendes Gedenken
zu ermöglichen. An den offiziellen Teil der Festsitzung schloss
sich ein gemütlicher Kommers, der die Teilnehmer noch lange zu-
sammenhielt.
-m. Berlin, 25. Juni. Die Freie Vereinigung Berliner
Buchdruckereibesitzer hat in ihrer letzten Versammlung eine
Kommission zur Bekämpfung der überhandnehmenden Schleuder-
Konkurrenz gewählt. Um den Umfang dieses Missstandes kennen
zu lernen, werden alle Buchdruckereibesitzer aufgefordert, zunächst
ihre Erfabrungen an der Hand von Beweismitteln schriftlich an
eines der Kommissionsmitglieder gelangen zu lassen. Es sind dies
die Herren J. Schaal, Mohrenstr. 22, Hermann Graf, Choriner-
str. 84 und E. Fischer, Invalidenstr. 153.
-M. Berlin, 28. Juni. Der Berliner Buchdrucker-Verein
(Gutenbergbündler) hielt am Sonntag eine Gutenbergfeier in
dem grossen Salon der Philharmonie ab, an welcher auch die
Damen teilnehmen konnten und zahlreich erschienen waren. Der
Vorsitzende Herr W. Dreusicke begrüsste die Erschienenen, im
besonderen die Deputierten der Behörden, die Vertreter der Wissen-
schaft und der Presse, sowie die anwesenden Prinzipale. Den
musikalischen Teil des Programms hatten das Berliner Sinfonie-
Orchester und der aus Mitgliedern bestehende Buchdrucker-Gesang-
verein übernommen; er fand den wohlverdienten Beifall, ganz be-
sonders das Beethoven’sche „Die Himmel rühmen des Ewigen
Ehre“. Der als Festdichter und Redner bei offiziellen Buchdrucker-
Festlichkeiten allbekannte und beliebte Buchdruckereibesitzer Herr
Gregor Hornberg brachte den von ihm verfassten Festprolog aus-
drucksvoll zum Vortrag. Die Festrede hielt der als Herausgeber
eines viel verbreiteten Volksblattes in weiteren Kreisen bekannte
Pastor Herr W. Faber; der Redner entwarf ein Lebensbild
Johannes Gutenberg’s und schilderte in begeisterten Worten den
Einfluss, den seine Erfindung auf die Kultur-Entwickelung der
ganzen Menschheit gewonnen hat. Den Schluss der erhebenden
Feier bildete ein lebendes Bild: „Gutenberg und seine Epigonen“,
das von Mitgliedern des Vereins bez. deren Angehörigen gestellt
wurde. Der offiziellen Feier folgte unter zahlreicher Beteiligung
ein Kommers mit Damen. Die für das Fest geschaffenen Druck-
sachen zeigen eine moderne, der Feier des Tages, wie der Würde
des Festes entsprechende Ausstattung. Die 8 grosse (Juartseiten
umfassende Festschrift bringt zunächst einen der Bedeutung des
Tages würdigen Artikel, eine Fest-Hymne des Mitgliedes Fr.
Pfingsten, eine Abhandlung über Gutenberg’s Leben und Wirken,
eine Schilderung der Entwickelung der Buchdruckerkunst bis in
unsere Tage und schliesslich einen kurzen Abriss über die Ge-
schichte des Gutenbergbundes, seine bisherige Thätigkeit und seine
Erfolge, die ihn in den Stand setzen, jetzt bereits über ein Ver-
mögen von 100 000 AM zu verfügen.
-m. Berlin, 2. Juli. Gestern, Sonntag, Vormittag entstand in
unserer Reichsdruckerei ein Schadenfeuer, bei welchem nur
durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr ein erheblicher Schaden
vermieden wurde. Anscheinend durch Selbstentzündung von Benzin
entstand das Feuer in einem grossen Maschinensaal der zweiten
Etage des linken Seitenflügels, in dessen unteren Räumen ein be-
deutender Vorrat von Stempelmarken und Wertpapieren aufgestapelt
ist. Das Feuer wurde von dem Kastellan bemerkt, nachdem kurz
zuvor der Wächter seinen Platz verlassen hatte, ohne etwas von
der Entstehung des Brandes bemerkt zu haben; letztere konnte
von der Feuerwehr abgelöscht werden, bevor er weiter um sich
gegriffen hatte.
* Eisenach. Die Besitzer der hiesigen Hofbuchdruckerei, Herren
Paul und Karl Kahle, begingen am Sonntag, 24. Juni, auf Belle-
Nr. 27
vue mit ihren Angestellten und Mitarbeitern sowie deren Familien
eine Gutenbergfeier, die einen ebenso würdigen wie animierten
Verlauf nahm und allen Beteiligten in angenehmster Erinnerung
bleiben wird. Die Festrede hielt Herr Redakteur Beltz. Auch
wurde ein Huldigungstelegramm an den Grossherzog abgesandt.
Frankfurt a. M., 29. Juni. Meine in dem Berichte über die
Versammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins vom 23. Juni,
S. 294 verzeichnete Ausserung über die Feuer-Versicherung fremden
Eigentums kann dahin verstanden werden, dass ich überhaupt gegen
eine Versicherung fremden Eigentums sei, was aber durchaus nicht
der Fall ist. Ich habe vielmehr nur gegen den Vorschlag des
Herrn Elsner gesprochen, in der Police das fremde von dem
eigenen Material etc. zu trennen, und dafür vorgeschlagen, bei
allen Positionen der Police, welche fremdes Eigentum enthalten,
oder enthalten können, durch den Zusatz „teils fremdes Eigen-
tum“ die Versicherung desselben herbeizuführen. Es ist dies das
einfachste und am meisten Deckung gewährende Verfahren.
Eugen Mahlau.
+ Frankfurt a.0. Die Angehörigen der Kgl. Hofbuchdruckerei
von Trowitzsch & Sohn hielten am 17. Juni zu Ehren des Alt-
meisters der Buchdruckerkunst eine wohl vorbereitete Gutenberg-
feier ab, die allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben
wird. Aus dem Getriebe der Stadt entführte um 2 Uhr die rund
350 Teilnehmer ein Extrazug nach Müllrose, wo im Kaiser Wil-
helmsgarten, in dem eine Büste Gutenberg’s Aufstellung gefunden
hatte, an den inzwischen hergerichteten Tafeln der Kaffee einge-
nommen wurde. Dann ging es unter Vorantritt eines Musikkorps
im stattlichen Zuge nach dem ungefähr 10 Minuten entfernten
Festplatz im Walde, der nun bald der Schauplatz eines bunt be-
wegten, harmlos fröhlichen Treibens wurde. Nach der vom Ge-
sangverein „Gutenberg“ unter der verdienstvollen Leitung des
Lehrers Schröter vorgetragenen neuen Edwin Schulz'schen Kom-
position der Dichtung: „Aus Sand und Kiefern hat dich Gott ge-
schaffen“ von dem Chef der Kgl. Hof buchdruckerei, Herrn Eugen
Trowitzsch, ergriff dieser das Wort zu einer Festrede, in der er
in meisterhafter Weise Gutenberg und sein Werk und dessen Ver-
dienste um die Kulturentwickelung der Menschheit feierte und
damit den reichsten Beifall der Zuhörerschaft erntete. Sodann wurde
der Nachmittag bei Gesangsvorträgen, Spielen und anderen Be-
lustigungen zugebracht und am Abend vereinigte die Festteilnehmer
eine frohe Abendtafel, bei der Herr Eugen Trowitzsch eine be-
geisternde Rede auf den Kaiser hielt und noch manche andere
Tischrede die Teilnehmer ergötzte. Schliesslich ging es in ge-
schlossenem Zuge, dem durch die brennenden Lampions das Aus-
sehen eines Riesenglühwurms verliehen wurde, zum Babnhofe, von
wo die Festteilnehmer das Dampfross wieder nach Frankfurt
zurückbrachte.
E. Karlsruhe. Am 30. Juni feierte die G. Braum'sche Hof-
buchdruckerei einen Ehrenabend für ihren an der Jahrhundert-
wende ausgeschiedenen Mitinhaber Herrn Hofbuchhändler Heinrich
Knittel. Dem seit 36 Jahren als Prinzipal thätigen Herrn Senior
wurden vom Arbeitsverband eine im eigenen Hause stilgerecht und
sauber ausgeführte Adresse unter herzlichen Dankesworten des
Herrn Dr. A. Knittel (neben Herrn Dr. R. Knittel derzeitiger Mit-
inhaber) und des Vertreters des Arbeiterausschusses überreicht.
Ein dieser Adresse angefügter Geschäftsstatus zeigte durch Neben-
einanderstellen des Maschinen- und Personalstandes bei Eintritt des
Herrn Heinrich Knittel (1864: bei 4 Pressen 24 Personen) und der
namentlichen Aufführung des Personals (1900: bei 21 Pressen
135 Personen) das gedeiliche Wachsen der Firma. Hieran an-
schliessend wurden noch unter Überreichung von Geschenken seitens
der Inhaber und des Personals die gemeinsame Jubelfeier einer
25jährigen und noch längeren Geschäftsthätigkeit zu
Ehren folgender Herren begangen: L. Schumann, Setzerfaktor
(eingetr. 1875), J. Krotz, Schriftsetzer (eingetr. 1867), L. Hass-
linger, Magazinier (eingetr. 1870), T. Stahlberger, Schriftsetzer
(eingetr. 1870), E. Widmann, Schriftsetzer (eingetr. 1871), F. Specht,
Korrektor (eingetr. 1874) und K. Dietz, Büreaudiener (eingetr. 1869).
* Leipzig. Die hiesige Buchdrucker-Lehranstalt beging
die Feier des 500 jährigen Geburtstages Johannes Guten-
berg’s am Sonnabend, 23. Juni, durch einen wohlgelungenen und
würdig verlaufenen Festaktus, bei dem der Lehrer Herr A. Jahr
eine vortreffliche Festrede über Johannes Gutenberg und sein Werk
hielt. Das Lehrerkollegium vereinigte sich später zu einem Fest-
kommers, bei dem noch manches schöne Wort zu Ehren Guten-
berg’s gesprochen wurde. — Der dem Verband der Deutschen
Buchdrucker angehörige Teil der Leipziger Gehilfenschaft be-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
315
ging seine Gutenbergfeier am Sonnabend, 23. Juni, im grossen
Saale des Albertgartens in L.-Anger-Crottendorf. Die Festrede
hielt Herr Geheimer Hofrat Professor Dr. Sohm; dieselbe wurde
mit lang anhaltendem Beifall aufgenommen.
ema- Magdeburg. Der von den hiesigen Prinzipalen und Ge-
hilfen gemeinsam eingesetzte Ausschuss für die Errichtung eines
Gutenberg-Denkmals in unserer Stadt hatte drei Künstler zum
Wettbewerb eingeladen, aus welchem nunmehr der Bildhauer
Johannes Götz in Berlin als Sieger hervorgegangen ist. Das Modell
zeigt uns die Büste Gutenberg’s mit sinnendem Ausdruck; in der
Linken hält er eine Schriftrolle, in der Rechten den ersten Bibel-
druck. Das Postament harmoniert vorzüglich mit der Büste, so-
dass [das Ganze fast wie eine Figur erscheint. Die Büste wird
aus Bronze, das Postament aus schwedischem Granit hergestellt
werden.
München, 25. Juni. (Gutenbergfeier.) Johannes Guten-
berg! Wenn in diesem Monate allerwärts dankbarer als je zu
diesem leuchtenden Symbole aufgeblickt und der Altmeister in
Wort und Bild und Lied gefeiert wird, dann erfüllt die Welt nur
eine Dankespflicht gegen den, der eine neue Aera geschaffen. Und
dieser Dankespflicht waren sich auch Münchens Jünger der „schwarzen
Kunst“ bewusst, zu des Meisters Ehr und Ruhme versammelten
sie sich am Sonnabend Abend zur glänzenden Gedächtnisfeier.
Kein Platz war unbesetzt, und begeisternd wie der Anblick dieser
festlich gestimmten Riesengemeinde war der Verlauf der Feier.
Als die Kapelle des Infanterie-Leibregiments unter Leitung des
königlichen Musikdirektors Max Högg die Ouvertüre zur Oper
„Robert der Teufel“ beendet hatte, da pries Herr Prokurist Gustav
Axmann in seiner Festrede in schwungvollen Worten Gutenberg
und gab in prägnanter Weise einen Überblick über den Werde-
gang und die äusseren Erfolge der „schwarzen Kunst“. Auch
München habe sich jetzt herbeigelassen, das Andenken des Mainzer
Patrons dadurch zu ehren, dass eine projektierte Strasse Nymphen-
burgs den Namen Gutenbergstrasse erhalten solle Es ge-
schehe dies sehr spät, wenn man bedenke, dass schon im Jahre
1482 hier die erste Buchdruckerei errichtet wurde. Ein Denkmal
Gutenberg’s besitze München noch nicht. Und doch, so wolle ihm
(Redner) scheinen, wäre es eine Dankesschuld der Metropole der
Kunst gewesen, auch diesem grossen Erfinder ein Denkmal in Erz
zu errichten. Ein begeistert aufgenommenes Hoch auf die Buch-
druckerkunst beschloss die Festrede. Ihr folgte der „Festgesang
an die Künstler“, vorgetragen vom Männergesangverein „Typo-
graphia“ und in schönem scenischem Arrangement der Prolog und das
Festspiel „Die Huldigung der Völker“ von Franz Fleisch-
mann. Nachdem noch abwechselnd die Militärkapelle wie der
Männergesangverein „Typographia“ und der Vergnügungsverein
„Gutenberg“ durch treffliche musikalische Darbietungen erfreut
hatten, nahm die „heitere Liedertafel“ ihren Anfang. Der
offizielle Teil der grossartigen Feier war erschöpft. Doch die
Festgenossen dachten noch lange nicht an Aufbruch; im Gegenteil,
erst in später oder früher Morgenstunde werden die meisten zum
letzten Male den Refrain angestimmt haben: „Heil Gutenberg, Heil
Gutenberg! Unsterblich bist du und dein Werk!
Die Buchdruck-Ausstellung im alten Rathaussaale, die an-
lässlich der Münchener Gutenbergfeier stattfand, kann in jeder
Hinsicht als eine durchaus gelungene bezeichnet werden. Das
Ausstellungskomitee, das sich aus dem Verein Münchner Druckerei-
besitzer, dem Münchner Faktoren-Verein und der Typographischen
Gesellschaft zusammensetzte, hat die keineswegs leichte Arbeit, ein
übersichtliches und möglichst in sich abgeschlossenes Bild von
dem gegenwärtigen Stande der Buchdruckerkunst in
München zu geben, zur Zufriedenheit gelöst und darf mit Be-
friedigung auf die immense Leistung zurückblicken. Den Rund-
gang durch die Ausstellung beginnt man am besten bei den Pro-
dukten der rührigen Schriftgiesserei von Genzsch. Interessant sind
hier besonders die alten Typen, so die Schwabacher Schrift, die
römische Antiqua und eine noch nicht im Handel befindliche sog.
neudeutsche Schrift von Otto Hupp, welche in die Gothik und
die Fraktur hineingreift. — Die eigentliche Buchdruckaus-
stellung eröffnen verschiedene Auslagen von Zeitschriften,
welche Münchener zu Druckern und Verlegern haben. Von den-
selben seien genannt: Oldenbourg, Seitz, Schauer, Knorr & Hirth,
Bruckmann und Verlagsanstalt von @. Manz. An die Wochen-
und Monatsschriften reihen sich an Spielkarten im Genre der
„Jugend“, Zeitschriften, Landkarten mit Farbendruck, her-
vorragende Werke mit trefilichen Illustrationen, verschiedene
Accidenzdrucke, kunstgewerbliche Vorlagen und Ent-
316 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 27
würfe, letztere auf zinkographischem Wege hergestellt. Erwähnen
will ich an dieser Stelle Siebel's berühmtes Werk aus Oldenbourg’s
Verlage: „Die Begründung des Deutschen Reiches“. Gehen wir
weiter, so lenken wissenschaftliche Werke in assyrischer,
griechischer und hebräischer Sprache sowie Musiknotensatz
unsere Aufmerksamkeit auf sich. Freunde des alten Holzdruckes
werden an des Altmeisters Jost Ammans Werken ihre Freude
finden. — Nachdem wir einen flüchtigen Blick auf die verschieden
ausgeführten Speisekarten, Aufnahme- Urkunden und Ehren-
diplome geworfen haben, wenden wir uns zu den ausgestellten
Holzschnitten. Es genügt wohl, wenn ich anführe, dass die
besten Holzschneider der „Fliegenden Blätter“ vertreten sind. —
Eine Abteilung für sich bildet die Zinkätzung. Genannt seien
die Proben zinkographischer Strichätzung, Tonätzung etc. Hieran
schliesst sich die Autotypie. — Den Glanzpunkt der Ausstellung
bildet die Buntdruck-Abteilung. An erster Stelle interessiert
ein neues Vierfarbendruckverfahren, die Citochromie von
Dr. Albert. Die nach Dr. Albert’scher Manier hergestellten Bunt-
drucke sind wohl das Beste, was bisher auf dem Gebiete des
Farbendruckes geleistet worden ist. Das Plakatwesen ist muster-
gültig vertreten, und die Postkarten- und die Zeitungsaus-
stellung verdienen Beachtung. Erfreuliche Erfolge sind in dem
Colorier- und Zeichenkursus, von den Herren Kunstmalern
August Brandes und Stefan Steinlein geleitet, gezeitigt worden.
Die aufgestellten Arbeiten lassen durchweg reges Streben und
grosse Regsamkeit erkennen. Bevor ich die Ausstellung verlasse,
werfe ich noch einen Blick auf die von saftigem Grün umgebene
Büste Gutenbergs. Mit Stolz und Befriedigung kann München auf
das zurückblicken, was es seit Einführung der „schwarzen Kunst“
in seinen Mauern auf diesem Gebiete geleistet hat. Unstreitbar
hat München gleich anderen hervorragenden Kunststätten das ver-
llossene Jahrhundert, welches mit Recht das „graphische Jahr-
hundert genannt wird, nach dieser Richtung hin vollauf ausge-
nützt. Und dieses rege Streben ist der beste Beweis, dass München
auch in Zukunft auf graphischem Gebiete anderen Städten nicht nach-
stehen, sondern. hoffen wir es, vorangehen wird. Jos. M. Stevens.
A. Stuttgart, 2. Juli. Im grossen Saal des „Herzog Christoph“
waren am gestrigen Sonntag Mitglieder des Vereins Württem-
bergischer Buchdruckereibesitzer zur Besprechung einer
Reihe wichtiger Standesfragen versammelt. Das Vorgehen des
Syndikats der Papierfabrikanten wurde einer eingehenden Kritik
unterzogen und die Teilnehmer beschlossen einmütig, in dieser
Frage gemeinsam mit dem Verein Deutscher Zeitungsverleger vor-
zugehen. Letzterer hat jüngst, wie seiner Zeit mitgeteilt, auf seinem
Verbandstag in Leipzig die Gründung eigener Papierfabriken in
Aussicht genommen, falls die künstlich gesteigerte Preistreiberei
für Papier nicht wieder in normale Bahnen gelenkt wird. Ausser-
dem wurde das Inseratenwesen und seine ncuerdings zu Tage ge-
tretenen Auswüchse nach allen Richtungen hin erörtert; auch in
diesem Falle einigte sich die Versammlung auf den Beschluss zu
cinem gemeinschaftlichen Vorgehen mit dem Verein Deutscher
Zeitungsverleger, dem sich auch die bekannten grösseren Annoncen-
bürcaus anschliessen werden. Von sachkundiger Seite wurde sodann
noch ein Referat erstattet über den Druck von Formularien, wie
sie durch die Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches notwendig
geworden sind. Nach den geschäftlichen Verhandlungen, die einen
harmonischen Verlauf nahmen, vereinigten sich die Teilnehmer zu
einem gemeinsamen Mittagsmahl, das durch mehrere Trinksprüche
belebt wurde. Die Versammlung war namentlich von auswärtigen
Mitgliedern gut besucht.
z. Weimar. Zu einem recht angenehmen und heiteren Feste
gestaltete sich die 500 jährige Geburtstagsfeier Johannes
Gutenbergs, welche von seiten der Typographischen Ver—
einigung hier begangen wurde. Der Verlauf war ein glänzender
und nichts trübte die Stimmung. Am 16. Juni fand ein Kommers
statt, bei welchem Musikstücke, Liedervorträge und Toaste eine
reiche Abwechslung gaben. Am 17. Juni fand Nachmittags
Konzert statt. verbunden mit Festrede und Kinderbelustigung,
Abends der übliche Ball. Alle Teilnehmer waren sich darin einig,
ein Fest gefeiert zu haben, wie cs seit langem nicht dagewesen. —
Auch der Gehilfen- Verband hatte eine grossartige Feier
arrangiert und dazu den Gau Osterland-Thüringen eingeladen,
welcher auch sehr zahlreich erschienen war. — Der Ortsverein
vom „Gutenberg-Bund“ hat ebenfalls die Bedeutung des Tages
zu würdigen gewusst, indem die meisten Mitglieder sich mit ihren
Damen am 24. Juni nach Weissenfels begaben, um mit den dortigen
Kollegen dieses Fest gemeinsam zu feiern. — Eine in der Gross—
7 ˙»⁰ b ——— . Pöv— — D
herzoglichen Bibliothek veranstaltete Gutenberg-Ausstellung
enthält reiche Schätze aus der Periode der Wiegendrucke und
anderes Interessante und kann zu fleissigem Besuche empfohlen
werden.
Worms, 18. Juni. Das 200jährige Jubiläum der Buch-
druckerei Kranzbühler, zugleich Feier des 125 jährigen Bestehens
der „Wormser Zeitung“ verlief in glänzender und erhebender
Weise. Am Freitag Abend gaben die näberen Freunde des Herrn
Eugen -Kranzbühler diescm im „Alten Kaiser“ ein Festessen, das
von etwa 50 Personen besucht war, worunter die Spitzen der Bce-
hörden zählten. Dabei gab unser Reichstagsabgsordneter Freiherr
Heyl zu Herrnsheim in bald launigen, bald ernsten Worten cine
Skizze von dem Lebensgange des Gefeierten, in dessen geschäft-
licher Entwickelung sich das Ringen unserer Stadt nach ciner
neuen Blüte und der Erfolg dieser Anstrengungen wiederspiegele,
und schloss mit einem Hoch auf Herrn Kranzbühler. Es sprachen
noch während der angenehmen Tafelstunden die Herren Ober-
bürgermeister Köhler, Professor Dr. Niess, Notar Schwarz, Bei-
geordneter Binder. Die Beantwortung wurde von Herrn Eugen
Kranzbühler, Herrn Kabinetssekretär Dr. Eugen Kranzbihler und
Herrn Beigeordneten Dr. Kayser ausgesprochen. — Am Sonn-
abend Mittag erschien Herr Kreisrat Dr. Kayser in der Wohnung
des Jubilars und überreichte ihm unter herzlichen anerkennenden
Worten im Auftrage des Grossherzogs das Ritterkreuz 1. Klasse
des Ordens Philipp des Grossmütigen. Der Herr Kreisrat
sprach cs weiter aus, dass die Regierung es hoch schätze, wenn
zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern ein Verhältnis
obwalte, wie es in der Buchdruckerei Aranzbühler durch die fünf
Arbeiter-Jubilare zum Ausdruck komme; dem Kreisrat gereiche
es persönlich zur grossen Freude, dem ältesten dieser Jubilare,
Herrn Wilh. Müssigmann, das silberne Verdienstkreuz des
Ordens Philipps des Grossmütigen überreichen zu können. Als-
dann erschien eine Abordnung des Ausschusses der nationalliberalen
Partei, die mit einer Anrede des Herrn Dr. Stephan eine herrliche,
künstlerisch von Herrn Hochbaumeister Eberlein ausgelührte Ehren-
tafel überreichte. Besuche, Beglückwünschungen und Geschenke
folgten sich in ununterbrochener Reihenfolge; u. a. brachten Herr
Kehr und Herr Mannheimer im Namen sämtlicher hiesiger Buch-
druckereibesitzer eine prachtvolle Bowle dar. Die Redaktion, die
Expedition und das Personal des „Wormser Generalanzeigers“
schickte ein Diplom; dasselbe geschah von der Schnellpressen—
fabrik Worms, Ehrenhardt & Gramm. — Am selben Tage ver-
einigte sich mit der Familie Kranzbühler die gesamte Arbeiter-
schaft mit ihren Angehörigen im „Kolosseum“. Bei vortrefflicher
Bewirtung, bei Reden, Liedern, Musik und komischen Vorträgen
verging die Zeit nur allzu schnell. Bei diesem fröhlichen Zu-
sammensein überreichten sämtliche Angestellte eine Tafel mit den
Brustbildern der Einzelnen, die eine Gruppe der Austrägerinnen
der „Wormser Zeitung“ spendete einen prächtigen Pokal, die
andere einen höchst kunstvoll von der Firma Kath. Werling her-
gestellten Zeitungsständer. — Am Sonntag wiederholten sich die
Depeschen und Beglückwünschungen. Namens der Stadt sprach
Herr Oberbürgermeister Köhler herzliche Glückwünsche aus,
namens des „Geselligen Vereins der nationalliberalen Bürgerschaft“
überreichte eine Abordnung eine meisterhaft von Herrn herein
ausgeführte Adresse. Den Abschluss des Festes bildete am Sonntag
eine Familientafel. — Auf die von Herrn Eugen Kranzbihler
herausgegebene, schön ausgestattete Erinnerungs-Denkschrift
gedenken wir noch zurückzukommen.
R
Kleine Mitteilungen.
K. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, VII, West
bahnstrasse 25 (Sektion für Buch- und Illustrations
gewerbe). Die Schüleraufnahmen in diese Sektion für das
Schuljabr 1900/1901 finden am 17. und 18. September J. J. während
der Vormittagsstunden in der Direktionskauzlei der Anstalt statt.
An dieser Sektion wird Buchdruck (Satz und Druck), die Herstellung
der Drucke von Klischees in der Buchdruckpresse, sowie die
Illustrierung von Druckwerken mittels der verschiedenen Arten der
graphischen Reproduktionsverfahren theoretisch und praktisch ge-
lehrt. Der Unterricht umfasst drei Kurse und erstreckt sich im
ersten und zweiten Kurse auf den gesamten Buchdruck, auf
Schriftgiesscrei. Lithographie und Photographie, dann auf Mechanik,
Chemie, Physik, Materiallehre, Buchhaltung, Kunstgeschichte, Ge-
Nr. 27 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 317
schichte der Buchdruckerkunst u. s. w., während der dritte Kurs
nur von jenen Schülern zu absolvieren ist, die eine spezielle Aus-
bildung in den photomechanischen Reproduktions verfahren anstreben.
Jede Auskunft, sowie Programme sind durch die Direktion der
k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien erhältlich.
Gutenberg - Erinnerungsmedaille. Die Aktien- Gesellschaft für
Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach a. M. teilt uns mit,
dass sie an befreundete Buchdrucker eine Erinnerungsmedaille auf
Wunsch franko und gratis versendet. Die Medaille zeigt auf der
Vorderseite eine Gutenbergstatue und auf der Rückseite die Wid-
mung.
Gutenberg’s und Schöffer's Nachkommen. Jüngst lief eine Mit-
teilung durch die Presse, nach der aus Gutenberg’s Geschlecht
noch zwei männliche Nachkommen leben, nämlich die beiden
Brüder Baron Paul Adolf v. Molsberg auf Langenau bei Mainz’
und Freiherr Heinrich Otto v. Molsberg, General der Artillerie z. D.
und Generaladjutant des Königs von Württemberg. Wir können
hierzu ergänzen, dass in Leipzig ein direkter Nachkomme Peter
Schöffer’s von Gernsheim lebt, nämlich der Mitinhaber der Firma
Breitkopf & Härtel, Herr Dr. Ludwig Volkmann. Bekanntlich gab
Johann Faust oder Fust, mit dem Gutenberg die für ihn so nach-
teilige Verbindung einging, seine Tochter Christina dem Peter
Schöffer von Gernsheim, dem talentvollen Mitarbeiter am Ausbau
der Erfindung des Druckes von beweglichen Lettern, zur Frau.
Aus dieser Verbindung stammt in urkundlich festgestellter direkter
Nachfolge Herr Dr. Ludwig Volkmann. Diese Feststellung ist nicht
nur angesichts des Gutenbergjubiläums von Interesse, sondern sie
ist es auch deshalb, weil der lebende Nachkomme Peter Schöffer’s
gleich seinem Ahnherrn mit ganzer Seele der Buchdruckerkunst
ergeben und ein eifriger und auch selbstschaffender Anhänger jener
Bestrebungen ist, die darauf abzielen, die heutige Buchdrucker-
kunst wieder für das empfänglich zu machen, was an den Arbeiten
der ersten Drucker als wirklich schön und vorbildlich anerkannt
wird, sie also im besten Sinne zu Gutenberg und Peter Schöffer
wieder zurückzuführen.
Neue Deutsche Schriften und Ornamente betitelt die Schrift-
giesserei von Genzsch & Heyse in Hamburg mit Filiale in München
unter der Firma Schriftgiesserei E. J. Genzsch, G. m. b. H., her-
vorragende neue Erzeugnisse der Stempelschneidekunst und Schrift-
giesserei, zu denen die Entwürſe der bekannte Münchener Künstler
Otto Hupp geliefert hat. Die neu- deutschen Schriften, die in
zwölf Graden hergestellt werden, dürfen den Anspruch auf Neuheit
und Originalität erheben und entsprechen den Anforderungen der
modernen Kunstrichtung sowohl in den Formen, wie in der Kraft
des Ausdrucks. Und eine stilgerechte Ergänzung hierzu bilden
die neu-deutschen Ornamente desselben Künstlers in Form von
Rand- und Kopfleisten, Schlussverzierungen, Umrahmungen u. s. w.
Beides, die Schriften und die Ornamente, ist zur Herstellung von
Werk- und Accidenzdrucken im modernen Geschmack vorzüglich
geeignet und bildet deshalb eine wertvolle und dankbare Ergänzung
des Druckereimaterials von dauerndem Wert.
Frankenthaler Weitausstellungs-Katalog. Die Schnellpressen-
fabrik Frankenthal Albert & Co., A.-G., in Frankenthal,
Rheinbayern, hat für ihre Pariser Ausstellung einen Katalog heraus-
gegeben, der ansprechend ausgestattet und für die Zwecke der
Ausstellung und das Auslandsgeschäſt praktisch angelegt ist. Der
mit vielen Abbildungen ausgestattete Katalog ist in fünf Sprachen
(Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Englisch) in paralleler
Anordnung gehalten und verbreitet sich in drei Abteilungen über
die Erzeugnisse der Firma. Der erste Teil führt die Buchdruck-
Schnellpressen für den Druck vom flachen Satz vor, darunter
Schnellgangpressen, Zweitouren-Maschinen, Doppel maschinen, Zwei-
farbenmaschinen. Im zweiten Teil finden sich die Schnellpressen
für Steindruck, Lichtdruck und Blechdruck, und der dritte Teil
veranschaulicht die Rotationsmaschinen sowie die Apparate und
Maschinen zur Stereotypie. Hier werden einfache, Zwillings- und
Drillingsmaschinen für die verschiedensten Zwecke, Illustrations-
druck-, Zweifarben-, Billetdruckmaschinen u. s. w. in Wort und
Bild geschildert. Der ganze Katalog giebt eine gute Übersicht
des weitgesteckten Arbeitsgebietes der Firma und wird in den
Fachkreisen vielem Interesse begegnen. |
Woellmer’sche Neuhelten. Von Wilh. Woellmer's Schrift-
giesserei und Messinglinienfabrik in Berlin liegen wieder
‚eine Reihe Muster von Neuheiten vor, die ein neuer Beweis von
dem regen Schaffen dieser Firma sind. Es sind dies die Grade
Korpus und grosse Korpus der Antiken Mediäval, Runde Buch-
‚gotisch in den Graden Petit, Bourgeois, Korpus und Cicero,
—— — — EE —üä—6 nn
zwei weitere ganz grosse Grade zu der Garnitur Lichte Uncial-
Gothisch, eine Monumental-Etienne, Punktierter Untergrund, Kriegs-
schiffe und Marine-Vignetten und eine Reihe Vignetten mit schönen
Frauenköpfen. Diesen Neuheiten sind sodann eine Anzahl schön
ausgeführter Anwendungsblätter zu verschiedenen Erzeugnissen des
Hauses sowie als eine Sonderleistung der Messinglinienfabrik ein
in rein typographischem Messingmaterial sehr schön ausgeführter
Adler von riesigen Dimensionen beigegeben.
Zeil Neubauten wird zuweilen noch immer der Fehler gemacht,
dass man die Gebäude gegen die aufsteigende Erdfeuchtigkeit
nicht schützt. Die Baumaterialien, also vor allem Steine, Mörtel,
Holz, sind mehr oder weniger porös und haben deshalb dem
Naturgesetze der Kapillarität gemäss das Bestreben, sich aus dem
Erdboden, der ja auch bei trockenen Bodenverhältnissen doch
immer eine gewisse Nässe besitzt, im Laufe der Zeit, wie ein
Schwamm mit Feuchtigkeit vollzusaugen. Daher kommt es auch,
dass so viele alte Häuser feucht sind. Die Folgen von feuchten
Wohnungen, vor allem Krankheiten, Verderben der Möbel und
Tapeten, sind so bekannt, dass man sie nicht aufzuzählen braucht.
Deshalb scheue man die kleine Ausgabe nicht und lasse bei Neu-
bauten in die Grundmauern über dem Erdboden eine wasser-
undurchlässige Schicht mit einmauern. Eine solche Schicht darf im
Winter nicht spröde werden und brechen, da sonst durch die Risse
und Sprünge Feuchtigkeit durchdringen könnte, auch darf sie im
Sommer durch die Hitze nicht erweichen, sodann muss sie billig
zu beschaffen und bequem zu verlegen sein. Vor allem muss sie
aber selbstverständlich durchaus wasserdicht sein. Als diesen An-
forderungen entsprechend, haben sich seit langer Zeit Andernach's
schmiegsame Asphalt-Isolierplatten bewährt. Der Fabrikant A. W.
Andernach in Beuel am Rhein hat sich bereit erklärt, an Leser
unserer Zeitung, welche sich dafür interessieren und ibm dies mit-
teilen, Muster und ausführliche Beschreibung postfrei und umsonst
zu senden.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Bär & Hermann in Leipzig
ist nach dem Ableben des bisherigen Teilhabers Herrn Emil Hermann
in den Alleinbesitz des bisherigen Teilhabers Herrn Wilhelm Bär
übergegangen und wird von demselben unverändert weitergeführt.
Herrn Otto Berthold, der seit 26 Jahren in dem Geschäfte thätig
ist wurde Prokura erteilt.
Eingetragene Firmen. In Steele die Firma Bernhard Berthold,
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Bernhard Berthold daselbst. —
In Wattenscheid die Firma Otto Kordt, Inhaber Herr Buch-
händler und Buchdruckereibesitzer Otto Kordt daselbst. — In
Mering die Firma Johann Egger, Buchdruckerei mit Zeitungs-
verlag, Buchbinderei und Schreibwarenhandlung, Inhaber Herr
Buchdruckereibesitzer Johann Egger daselbst. — In Tilsit die
‘Firma Edward Pawlowski, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer
Edward Pawlowski daselbst. — In Durlach die Firma Verlag des
Durlacher Wochenblattes: Adolf Dups, Inhaber Herr Adolf Dups,
Buchdruckereibesitzer daselbst.
Jubiläen. Die Carl Boldt'sche Hofbuchdruckerei in Rostock
beging am 17. Juni die Feier ihres 50jährigen Bestehens. —
Das goldene Berufsjubiläum als Buchdrucker feierte in diesem
Jahre der bekannte Inhaber des Fachgeschäftes „Gutenberghaus“
in Berlin, Herr Franz Franke. Der Jubilar ist 1836 in Berlin
geboren und begann seine berufliche Laufbahn 1850 bei Gustav
Schade in Berlin an der Handpresse. Sein Fachgeschäft errichtete
er 1873 in Danzig und 1883 verlegte er dasselbe nach Berlin, wo
eg bis zum heutigen Tage zu grossem Gedeihen heranwuchs.
Auszeichnung. Herr Verlagsbuchhändler und Buchdruckerei-
besitzer Richard Lincke (in Firma E. Pierson’s Verlag) in Dresden
erhielt den herzoglich anhaltischen Verdienstorden für Wissen-
schaft. und Kunst. )
Gestorben. In Castrop starb Herr Buchdruckereibesitzer und
Papierwarenfabrikant Phil. Culbart.
2
Litteratur.
Bühne und Welt, die im Verlage von Otto Elsner, Buchdruckerei
und Verlagsbuchhandlung in Berlin erscheinende treffliche Zeit-
318 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 27
schrift für Theaterwesen, Litteratur und Musik bringt in den
Heften 15 und 16 neben vielem Interessanten aus der Theaterwelt,
Novellen u. s. w. lesenswerte Abhandlungen über Ibsen’s dramatische
Dichtung „Brand“ und Bierbaum’s „Pan im Busch“. — Unter den
Kunstblättern ist ein dreifarbig ausgeführtes autotypisches Bild der
Odilon bemerkenswert und unter dem Textschmucke befinden sich
einige schöne, zum Teil zweifarbig ausgeführte Seiten- und Kopf-
leisten.
Geschichte der Setzmaschine und ihre Entwickelung his auf die
heutige Zeit. Von Carl Herrmann, Druckereileiter der „Neuen
Freien Presse“ in Wien. Mit vielen Abbildungen. Preis 4 Kronen
= 3,20 ct Im Selbstverlag des Verfassers: Wien, III, Heumarkt 7.
Kommissionsverlag von Siegbert Schnurpfeil in Leipzig- Reudnitz.
— Der Verfasser, der sich bereits durch verschiedene fachliche
Arbeiten vorteilhaft bekannt gemacht hat, versucht in dem vor-
Jiegenden 150 Seiten Grossoktav starken Werke eine chronologische
‚Übersicht der Entwickelung des Problems zu geben, den Handsatz
zu beschleunigen bezw. die Handarbeit des Schriftsetzens zur
Maschinenarbeit umzuwandeln, und nachdem er auf dem heutigen
Entwickelungsstadium der Typensetz- und der Zeilengiessmaschinen
angekommen ist, knüpft er hieran auch beachtenswerte und in-
teressante Erörterungen über die Rentabilität der vorhandenen
Maschinen und über die mutmassliche zukünftige Entwickelung
des Setzmaschinenbaues. Die Arbeit ist mit grossem Fleiss und
Sachverständnis durchgeführt und verdient alle Anerkennung.
Welch ungeheure Summen an Geistesarbeit und Geldkosten das
Setzmaschinenproblem bereits verschlungen hat, mag aus der That-
sache erhellen, dass der Verfasser nicht weniger als 170 verschie-
dene Maschinen und Satzbeschleunigungsapparate aufführt, von
denen schliesslich nur einige wenige zur praktischen Verwendung
und Einführung gelangt sind. Die verschollenen oder aufgegebenen
Erfindungen. werden vom Verfasser nur kurz behandelt, dagegen
widmet er den zum praktischen Gebrauch gelangten Typensetz-
und Zeilengiessmaschinen sowie den Typengiess- und Setzmaschinen
sehr eingehende Betrachtungen, die durch zahlreiche gute Abbil-
dungen unterstützt werden, und die hierbei gegebenen praktischen
Ratschläge geben dem Buche noch einen besonderen Wert. Die
fleissige Arbeit des Herrn Herrmann dürfte demnach wohl auf
allgemeine Würdigung, insbesondere in den Kreisen des Buch-
druckgewerbes zu rechnen haben. Die Ausstattung des bei Ch. Reisser
d M. Werthner in Wien gedruckten Werkes ist eine gute.
+
Berichtigung. Auf Wunsch der Firma C. Grumbach in Leipzig
stellen wir richtig, dass der Gründer der Firma nicht „Karl“, wie
in dem Berichte über die Leipziger Gutenbergfeier in Nr. 25 an-
gegeben, sondern „Conrad“ Grumbach hiess.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Sechster Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 64. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. V. Kreis.
Braunschweig: Wehrt, Aug. München: Poessl, Max.
i Il. Kreis | N Thoma, Josef.
VI. Kreis.
Dessau: Kniestedt, E.
Gotha: J. F. Thomas Wwe.
Neustadt (Orla): Peter, Bernh.
VII. Kreis.
Bendorf a. Rh.: P. Friesen-
hahn Nachfi.
UL Kreis.
Alzey: Meschett, A. ,
Bensheim: Beger, G. Chemnitz: Bergmann & Putze.
Darmstadt: Zissel, Otto. VIII. Kreis.
Grünberg i. Hessen: Robert, H. Berlin: Rinck. Paul
Langen: Kühn, Carl H. ee
Mörfelden: Bieler Friedrich » Schmidt & Nowack.
= En Sé Potsdam: Buchdr. J. Grossmann.
IV. Kreis. | IX. Kreis.
Saulgau: Gebr. Edel. Brochau: Seidel, Oskar,
Den Setzmaschinen-Tarif u. s. w. haben anerkannt:
Gebr. Reichel in Augsburg.
Aus dem W der tariftreuen Buchdruckereien gestrichen
wurden: --
Im I. Kreis: Jaab & Si E Reiz König-Lüne-
burg; im VII. Kreis: Bruno Schreiber. Burkhardtsdorf, Hermann
Linke Nachfl. ee) Zi ZE im IX. Kreis: H. Messer-
schmidt- Sassnitz,
Berlin, 26. Juni 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende.
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Arbeitsnachweis des Deutschen Buchdrucker-
Vereins, Leipzig, Deutsches EE
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Genaueste Registerfalzung.
‚auch mit * Fadenheftung. für Bücher; Broschüren, Blocks, Schreibheſte, Kalender
Kartonnagen etc.
Maschinen zum Biegen (selbst der sprödesten. Pappen)
Zeitung S- Falzap p arate Nuten, Rillen, ‚Fräsen, Stanzen Nieten, ‚Heben
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320 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 27
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Nr. 28. > -so Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e~ — XI: Jahrg.
Leipzig, 12. Juli 1900.
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und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) un Vereinsmitglieder 25 A. für andero Eder menen 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von
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durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1&4 3 nach Ubereinkunft. Geck?
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1. die Vorrichtung muss in sicherer Weise verhindern, dass die | 4. die Vorrichtung ist mit einer ausführlichen Beschreibung bis
Hände der Arbeiter beim Einlegen zwischen Tiegel und Form . zum 31. Dezember 1900 kostenfrei an den unterzeichneten
geraten; Vorstand unter Angabe des Kostenpreises für das einzelne
2. die Vorrichtung darf für den Betrieb nicht störend sein und Stück einzusenden. Den Preisbewerbern steht es frei, ihre
muss ohne grosse Kosten zu beschaffen, sowie an Tiegeldruck- Namen zu nennen oder statt dessen die. Beschreibung- mit
pressen jeder Bauart bequem anzubringen sein; einem Kennwort zu versehen und ihre Namen in einem das
3. zugelassen zur Preisbewerbung. sind alle den Bedingungen gleiche Kennwort tragenden Umschlag beizufügen. Dieser
unter 1 und 2 entsprechenden Vorrichtungen, mögen sie bereits Umschlag wird nur geöffnet, wenn die betreffende e
bekannt und in Gebrauch sein, oder in Modellen oder Zeich-[( den Preis erhält; 0 `
nungen vorliegen; nur müssen sie. im ersteren Falle vom | 5. die mit dem Preise ausgezeichnete Vorrichtung bleibt Bigen-
Erfinder selbst eingereicht werden; i ; a tum des Erfinders, | Ju i
Leipzig, 5. Juli 1900.
| Der Vorstand der r Deutschen Buchärucker Borufsgenosenschäf, -
Ä riedric ` |
Bekanntmachung.
Gemäss § 32 des Statuts wird hiermit bekannt gemacht, dass in’ der am 23. e 1900 : in. Mainz e
Genossenschaftsversammlung unserer Berufsgenossenschaft an Stelle der im regelmässigen Turnus am: 30. September 1900 aus
dem Genossenschaftsvorstande ausscheidenden Mitglieder und Ersatzmänner, die Herren: N
Egon Werlitz in Stuttgart Felix Krais in Stuttgürt
Hans Oldenbourg in München Ia Mitglieder, Ludwig Wolf i in München 5
Wilhelm Karras in Halle A4. Gründig in Halle
gemäss 88 8 und 14 des Statuts für die Zeit bis zum 30. September 1903 wieder- bezw. neugewählt worden sind.
Zu seinem Vorsitzenden hat der Genossenschaſts vorstand Herrn . Friedrich in Breslau und 2u dessen Stellvertreter
Herrn J. B. Heimann in Köln vom 1. Oktober 1900. ap auf ein Jahr Nie
‚Leipzig, 28. Juni 1900.
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als ‚Ersstzmänner, >
se ? ` dé: 3
ni, O
Der Vorstand der Deutschen BuchörucirBerfsgnnsensihft
ee SEE er ee
324
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nichtamtlicher Teil.
Katalogausstattung und Dreifarbendruck.
Eine zeitgemässe Frage.
Wer von den Lesern dieses Blattes hat nicht schon in den
Bahnhofshallen besonders der grossen Städte mitleidigen Blickes
die Besitzer jener eisenbeschlagenen, festen Riesenkoffer beob-
achtet, die nach dem Verlassen der ihnen fast zur zweiten
Heimat gewordenen Bahnwagen sinnend darüber mit sich zu
Rate gehen, auf welch schnellste und billigste Weise sie ihren
Kundenbesuch mit diesem voluminösen Mustermaterial erledigen
können? Gewiss viele, und wenn mancher Beobachter in dem
Besitzer eher einen mit Hab und Gut Auswandernden als einen
Commis-voyageur vermutet, so ist das nicht zu verwundern!
Aber trotz der mannigfachen Umstände und Geldkosten ver-
mögen viele Branchen sich von dem Modus der direkten Waren-
vorführung nicht zu trennen, und Riesenkoffer, Kisten und
Kästen rollen nach wie vor von Ort zu Ort. Waren jeder
Gattung: Schuhwerk und Porzellan, Uhren und Glaswaren,
Hüte und Spielwaren treten die Weltreise an. Doch, wie und
welchen Ersatz finden für die fliegenden Läden? Ihre Be-
seitigung würde für manchen Geschäftsmann den Ruin bedeuten
und cs ist auch kanm anzunehmen, dass sich unsere Zeit schon
ganz von diesem traditionellen Reklamemittel lossagen wird.
Es ist ja denkbar, dass viele Gegenstände erst dann gekauft
werden, wenn sie vom Käufer gesehen, geprüft, betastet u. s. w.
werden. Aber immerhin sollte man meinen, dass die Vervoll-
kommnung der graphischen Reproduktionsverfahren wesentlich
dazu beitragen könnte, diesen kaufmännischen Zopf nach und
nach zu beseitigen, ohne dass das Absatzgebiet für die Waren
dadurch beschränkt würde; denn durch die graphischen Ver-
fahren sind gewiss mancherlei neue Wege aufzufinden zu einer
wirkungsvollen, häufigeren und billigeren Anpreisung.
In der That hat der Kaufmann von heute viele Mittel an
der Hand, den Absatz seiner Waren zu fördern:
Die Reisenden. Die mit dieser Einrichtung verbundenen
Umständlichkeiten wurden bereits angedeutet, von den Spesen
gar nicht zu reden.
Die Reklame durch Inserate. Die Kosten für dieselbe
sind ungemein hohe und der Erfolg ist, zumal wenn sie nicht
richtig und mit Sachkenntnis gehandhabt wird, nicht immer
der erhoffte!
Endlich der Katalog! Dieser vermag ganz andere Wirkung
auszuüben, wenn er zweckmässig gestaltet und gut ausgestattet
wird. Leider ist dessen Reklamewert aber nicht allgemein bekannt.
Im Katalog kann der Fabrikant viel besser seine Ab-
sichten und Anschauungen zum Ausdruck bringen als es durch
die oft ungeschickte Vorlegung von Originalmustern, die zu-
letzt nicht mehr das entsprechende empfehlende Aussehen haben,
möglich ist; er kann darin seine vollständige Auswahl durch
gute Illustrationen veranschaulichen, kurzum dem Kunden ein
Gesamtbild seines Geschäftes geben.
Der Katalog hat vor dem Reisenden ferner den Vorzug,
dass, wenn er im ungünstigen Augenblick eintrifft, nicht wert- `
los wie ein verfehlter Besuch ist, sondern in ruhiger Zeit zur
Hand genommen wird. Man durchblättert ihn; ist seine Aus-
stattung eine gute, so findet man Interesse daran, man hebt
|
ihn auf und greift auf ihn zurück bei eintretendem Bedarf — |
der Zweck ist erreicht.
Eine Vorbedingung für den Wert des Kataloges ist natür-
lich eine gute Ausstattung, eine genaue bildliche Wiedergabe
der Gegenstände und übersichtliche Anordnung des ganzen
Stoffes, bis in alle Einzelheiten.
Die Amerikaner haben seit langer Zeit den Wert gut aus-
gestatteter Kataloge erkannt und dadurch ihren praktischen Ge-
schäftssinn bethätigt. Bei ihnen giebt es keinen Gegenstand,
für dessen Anpreisung man keine geeignete wirksame Katalog-
form fände.
Ein Übelstand fällt indessen bei der bildlichen Wiedergabe
von Mustern in Geschäftskatalogen noch vielfach ins Gewicht,
es ist das die oft nicht ganz naturgetreue Wirkung jener
monochromen Gegenstände, bei denen die Wiedergabe der
Struktur, der Webart, der Glasur, der Musterung u. s. w. erst
ein Bild von dem Original giebt. Besonders gilt das auch von
farbigen Originalen, bei denen es auf farbrichtige und stofl-
getreue Wiedergabe zugleich ankommt. Z. B. bereitet die
monochrome Wiedergabe von Stickereien, Teppichen, Stoffen,
Porzellan, Luxusartikeln, Bronzen, Vasen, Holzwaren, Marmor,
Früchten und Konserven, Blumen, Blechwaren, Spielwaren, kurz-
um fast aller industrieller Erzeugnisse immer noch gewisse
Schwierigkeiten. Man vermag wohl ein Bild der Formen, der
Dessins aller Gegenstände zu geben, aber es ist nicht immer
möglich, durch eine auch für den Buchdruck geeignete Platte
ein anschauliches originales Bild des angepriesenen Gegenstandes
zu geben. Damit der Katalog seinen Zweck jedoch ganz er-
fülle, muss er dem Käufer ein getreues Bild der Waren, be-
sonders auch hinsichtlich der Farben geben, es ist dies be-
sonders wichtig.
Bisher war die farbige Wiedergabe zumeist Aufgabe der
Chromolithographie; ihre langsame Technik, ihre hohen Kosten,
die erforderliche grosse Farbenanzahl und endlich die oft un-
genügenden Resultate konnten kaum als bescheidene Befriedigung
kaufmännischer Wünsche angesehen werden.
Die Anwendung photomechanischer Verfahren für die Re-
produktion gewerblicher und industrieller Erzeugnisse ist eine
Hauptaufgabe der Jetztzeit. Sie erleichtert die Katalog-
ausstattung ganz bedeutend, da einesteils die Kosten für
künstlerisch-technische Kräfte, die andere Aufgaben haben, er-
spart bleiben, andererseits aber den Wünschen der Besteller
wesentlich mehr Rechnung getragen wird. Der photographische
Prozess ergiebt ein naturwahres, das Dreifarbendruckverfahren
im Besonderen aber auch ein farbgetreues Bild des betreffenden
Gegenstandes.
Alle Versuche, die graphischen Reproduktionsverfahren noch
zu vervollkommnen, sind dankbar zu begrüssen, insbesondere
sollten es sich die betreffenden Anstalten aber noch angelegen
sein lassen, den Platten für merkantile Zwecke die höchste
technische Vollkommenheit zu geben, dern hierin liegt für die
photomechanischen Verfahren ein weit grösseres Feld, als ın
der Ausbildung des eigentlichen Illustrationswesens, dem wohl
jederzeit mehr „künstlerische“ als „mechanische“ Vollkommen-
heit zu wünschen ist.
Das Dreifarbendruckverfahren speziell sollte für Katalog-
zwecke mehr als bisher dienstbar gemacht werden. Engländer
und Amerikaner haben die Versuchsbahn auf diesem Gebiele
längst überlaufen und wenden dasselbe schon geraume Zeit
praktisch an, warum noch länger warten, etwa so lange, bis
amerikanischer Geschäftssinn uns das Feld streitig macht und
den Kontinent auch nach dieser Richtung mit seinen Erzeug-
nissen überflutet?
Vorstehende Anregung des französischen Fachblattes „L'Im-
primerie‘‘ geben wir in deutscher Übersetzung wieder, annehmend,
dass die Ausführungen auch für unsere deutschen Verhältnisse
in vieler Hinsicht zutreffend sind. H. S
Ki
Gutenberg-Nummern.
Bei der 500jährigen Geburtstagsfeier Gutenbergs hat natürlich
auch die Presse dem Erfinder der Buchdruckerkunst ihre Huldi-
gungen dargebracht. Fast jedes Blatt hatte scine mehr oder minder
schön ausgestattete Gutenberg-Nummer; namentlich aber hat es
sich die technische Fachpresse des Buchdruckgewerbes angelegen
sein lassen, Gutenberg durch Herausgabe gediegener Jubiläums-
Nr. 28
Nummern zu ehren.
uns zugegangenen.
Die Typographischen Jahrbücher (herausgegeben vom
Technikum für Buchdrucker in Leipzig) haben ein Jubiläumsheft
herausgegeben, das sowohl seines Umfanges, wie seines Inhalts
halber als eine ganz hervorragende Leistung bezeichnet werden
muss. Das sehr starke Heft ist in einen kartonierten Umschlag
mit originellem geprägten Titel in Gold und Schwarz gekleidet und
enthält in seinen über 80 Seiten Text eine Fülle von interessanten
Aufsätzen aus bewährten Federn. Ungewöhnlich reichhaltig ist
auch der Kunst- und Muster-Beilagenteil. Einschliesslich der Titel-
blätter enthält das Heft nicht weniger als 45 solcher Blätter, und
es sind unter ihnen nicht nur die Accidenzmuster, sondern auch
fast alle Reproduktionsverfahren durch vorzügliche Drucke reich
vertreten. Besonders hervorzuheben sind ein prächtiges Gutenberg-
Porträt und einige treffliche Dreifarbendrucke. Viele der Blätter
zeigen die Verwendung des Tonplattenschnittes in bestechender
Weise. Auch der sehr reichhaltige Anzeigenteil bietet dem Buch-
drucker und namentlich dem Accidenzsetzer eine Fülle von An-
regungen. Das schöne Heft wird einen dauernden Wert in der
Gutenberglitteratur des Jahres 1900 behalten und verdient das
eingehendste Studium.
Die Schweizer Graphischen Mitteilungen, heraus-
gegeben von August Müller in St. Gallen, haben, von dem Motiv
geleitet, den Erfinder der Buchdruckerkunst durch die Arbeit zu
ehren, eine Gutenberg-Nummer herausgegeben, die ihrer ganzen
Aufmachung nach als ein Lob Gutenbergs bezeichnet werden darf.
Die Beilagen, zwölf an der Zahl, sind technisch ebenso mannig-
faltig als sorgsam und geschmackvoll ausgeführt und der Text
enthält eine Reihe trefflicher, der festlichen Gelegenheit an-
gepasster Aufsätze, die zum Teil reich illustriert sind. Dem Herrn
Kollegen Müller kann für diese Ehrung Gutenbergs nur ungeteilte
Anerkennung gezollt werden.
Das Journal für Buchdruckerkunst, unser ältestes Fach-
blatt, hat den Erfinder der Buchdruckerkunst mit einer Gutenberg-
Nummer geehrt, die Anerkennung verdient. Die Nummer ist in
einen geschmackvollen Umschlag gekleidet und enthält in ihrem
reich illustrierten und zum Teil zweifarbig gedruckten Text u. a.
Verherrlichungen Gutenbergs in poetischer Form und interessante
Aufsätze über das Gutenberg-Denkmal in Mainz, die Gutenberg-
Häuser in Mainz, das Plantin-Museum in Antwerpen und anderes.
Das Archiv für Buchgewerbe, herausgegeben vom Deutschen
Buchgewerbeverein zu Leipzig, hat eine umfangreiche Gutenberg-
Nummer herausgegeben, die sich sowohl in ihrem Texte, wie
durch den Reichtum und die Mannigfaltigkeit ihrer Beilagen aus-
zeichnet. Von diesen erwähnen wir das Gutenberg-Bildnis nach
der Lehnert’schen Statue in der Gutenberghalle, ein prächtiges
Faksimile aus Gutenberg's 42zeiliger lateinischer Bibel und eine
Seite aus der Handschriftreproduktion in Morris-Gotisch „Abt
Berthold Meier’s Legenden und Geschichten des Klosters St. Aegidien
zu Braunschweig. Im Auftrage der Stadtbehörden herausgegeben
von Ludwig Hänselmann“. Die übrigen Beilagen geben ein Bild
von dem heutigen Stand der Technik auf den wichtigsten Gebieten
des Buchgewerbes.
Der Graphische Beobachter, eines der jüngeren technischen
Fachblätter, bringt in seiner schön ausgestatteten Gutenberg-
Nummer ebenfalls das soeben erwähnte Gutenberg-Bildnis sowie
eine Reihe recht anerkennenswerter Beilagen. Der zweifarbig
gedruckte Text enthält u. a. Abhandlungen über Gutenberg,
Friedrich König und das Deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig.
2
Sprechsaal.
-r. Berlin, 5. Juli. Der Zuschlag für die Herstellung der zur
diesjährigen Volkszählung erforderlichen Formulare ist der Firma
Julius Sittenfeld erteilt worden. Dieselbe hat das gesamte Quantum
an Zählkarten, Anweisungen, Anleitungen u. s. w., insgesamt
56910000 Formulare zu liefern, zu welchen Papier im Gesamt-
gewicht von 252292 Kilo oder rund 5046 Zentner Papier gebraucht
werden.
-t. Braunschweig, 30. Juni. (Gutenberg-Jubelfeiern.) Wie
nicht anders zu erwarten, haben auch hier die verschiedenen
Gutenberg-Jubelfeiern in sehr festlicher Weise stattgefunden. Den
Reigen eröffnete bereits am Sonnabend, den 16. Juni, der Verein
Wir erwähnen nachstehend kurz einige der
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
325
jüngerer Buchhändler „Robinson“ durch eine Feier im
Stadtpark, in welcher vor sehr zahlreich erschienenen Gästen Herr
Buchhändler W. Hartmann einen sehr vollendeten Vortrag über
„Gutenberg und sein Werk“ hielt. Am folgenden Sonntag unter-
nalım der Verein einen Ausflug nach Wolfenbüttel zur Besichtigung
der berühmten herzoglichen Bibliothek, wo unter liebenswürdiger
Führung des Professor Dr. Milchsack deren Schätze besichtigt
wurden. Hier erregten namentlich die nur noch sehr vereinzelt in
Bibliotheken und Staatsarchiven vorkommenden Exemplare von
Werken der alten Gutenbergdruckerei in Mainz besondere Be-
wunderung. — Nachdem schon vorher sämtliche hiesige Zeitungen
in Leit- und sonstigen Artikeln ihre Leser auf den Jubeltag hin-
gewiesen hatten, fand am Sonnabend, den 23. Juni, abends im
festlich geschmückten, grossen Saale des „Wilhelmgartens“ unter
Beteiligung von fast 1000 Buchdruckern mit ihren Damen, der Prinzi-
palität, der Staats- und städtischen Behörden die imposante Feier
des „Braunschweiger Buchdrucker-Vereins“ statt. Nach
der musikalischen Einleitung seitens der hiesigen Regimentskapelle
feierte ein von W. Denecke gedichteter und in formvollendeter
klarer Aussprache von einer hiesigen Dame vorgetragener Prolog
den Altmeister Gutenberg. Gewaltig durchbrauste sodann der
Festgesang von Mendelssohn-Bartholdy des vom hiesigen Lehrer-
gesangverein auf 55—60 Mann verstärkten Männergesangvereins
„Typographia“, geleitet vom Domkantor Wilms, den weiten Saal
und wurde, ebenso wie der Prolog, begeistert von den Zuhörern
aufgenommen. Hierauf hielt Herr Professor Dr. G. Milchsack-
Wolfenbüttel die Festrede, in der er sich in fast zweistündigem
Vortrage über „Gutenberg und die Buchdruckerkunst“ verbreitete.
Die Buchdruckerkunst ist die grösste aller Erfindungen, so begann
der Redner seinen Vortrag, denn sie hat das Wissen frei gemacht,
durch sie ist es gelungen, die geistigen Schätze der Menschheit weit
mehr zu heben, als durch irgend eine andere Erfindung. Ohne die
Buchdruckerkunst hätte das Werk Luther's und die ganze Refor-
mation nie den Erfolg gehabt, den es erzielte, denn gerade durch
diese Kunst war es möglich, die Worte des grossen Reformators
schnell ins Volk zu tragen. Uber das Leben Gutenberg’s, über seine
Entwickelung und seinen Werdegang wissen wir leider sehr wenig,
was teilweise von ihm selbst, teilweise vom deutschen Volke, haupt-
sächlich aber von seinen Zeitgenossen verschuldet worden ist.
Stritten sich um den Geburtsort Homers 7 Städte, so sind es hier
14, die sich rühmten, der grosse Mann habe in ihren Mauern das
Licht der Welt erblickt. Ein Deutscher war er jedenfalls und
die grösste Wahrscheinlichkeit als seine Vaterstadt hat Mainz.
Redner gab sodann an der Hand von alten Urkunden und Doku-
menten ein ausführliches Bild vom Leben und Leiden Gutenberg’s.
Jedes lebende Werk ist ein Denkmal seines Ruhms und ein
Volk, das seine grossen Männer chrt, ehrt sich selbst. Dieses
Spruches eingedenk, wollen wir nie vergessen, diesem grossen Manne
unsere Verehrung zu beweisen. Reicher Beifall belohnte den Redner
für seine geistreichen Ausführungen. Es folgt sodann das vier-
aktige Festspiel „Gutenberg“ von Charlotte Birch-Pfeiffer, dar-
gestellt vom „Dramatischen Verein“ hierselbst, dem die Kostüme
von der Intendanz des Herzoglichen Hoftheaters zur Verfügung
gestellt worden waren. Das Stück fand den lebhaftesten Beifall.
In vorgerückter Stunde (der offizielle Teil hatte sich fast bis ½ 2 Uhr
hingezogen) begann der Kommers, welcher viele Teilnehmer noch
bis zur frühen Morgenstunde zusammenhielt. — Der nächste Fest-
tag, welcher anfänglich unter der Ungunst der Witterung zu leiden
hatte, brachte in einem nahen Vergnügungsetablissement Kinder-
belustigungen, Verteilung eines Festgeschenkes in Gestalt eines
Gutenbergbechers an die anwesenden Damen und Geviertknobeln
seitens der Herren. — In ähnlich festlicher Weise verlief die
Jubelfeier des „Verbandes der Deutschen Buchdrucker,
Bezirksverein Braunschweig“. Am Sonntag Morgen 11 Uhr
hielt derselbe die offizielle Gedächtnisfeier im „Hôtel d’Angleterre“.
Eingeleitet wurde diese Feier durch die Jubel-Ouverture „Heil
Gutenberg“, der ein von F. W. Strube gedichteter Prolog folgte,
von den Anwesenden stürmisch applaudiert. Die Festrede hielt
Herr Dr. phil. E. Witte. Diese Rede, die natürlich wieder der
Verherrlichung Gutenberg's und seines Werkes gewidmet war, wurde
mit grosser Begeisterung aufgenommen. Mit dem Scherab'schen
„Gutenberglied“ und einem Orchesterstücke fand diese Gedächtnis-
feier ihren Abschluss. Am Nachmittag fand ein grosses Konzert
im „Hofjäger“ statt, und am Abend desselben Tages Aufführung
lebender Bilder aus Gutenberg’s Zeiten. — Am Montag Nachmittag
folgte eine Nachfeier in dem wunderschönen Lechlumer Holze,
wozu die hiesige Prinzipalität den Gehilfen bereitwilligst den
326 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
halben Tag freigegeben hatte. Die Firma Friedrich Vieweg & Sohn
hatte ihr Personal zu einer Nachfeier am Montag Nachmittag nach
dem „Weissen Ross“ eingeladen, und dieselbe beehrte auch Frau
verw. Vieweg-Brockhaus mit ihrem Besuche, von den Versammelten
stürmisch begrüsst und vom präsidierenden Oberfaktor dieser Welt-
firma mit einem Dankeswort für den Besuch geehrt. Die Kinder
der Angestellten wurden reich beschenkt. Auch diese Nachfeier
verlief zur allgemeinen Zufriedenheit. — Zum Schlusse sei noch
erwähnt, dass allein hier 8 verschiedene Gutenbergfeier-Ansichts-
postkarten hergestellt worden sind, und dass manche Geschäfte
durch Beflaggen ihrer Häuser von der Feier Notiz nahmen. Auch
Trinkbecher aus Edelzinn mit dem Medaillonbild des Erfinders
Gutenberg und einer Ansicht der Stadt Mainz wurden seitens eines
hiesigen Geschäfts in den Handel gebracht.
= Danzig, 30. Juni. Die 500jährige Geburtstagsfeier
Gutenberg's ist auch hier in würdiger Weise begangen wurden.
Während sich die Gehilfenschaft zu einer grösseren Festlichkeit
vereinigte, an welcher auch mehrere Buchdruckereibesitzer sich
beteiligten, hatte die Offizin der „Danziger Neueste Nach-
richten“ eine besondere kurze Feierlichkeit veranstaltet. Bei
Beginn der Arbeitszeit am 23. Juni versammelte der Verleger,
Herr Gustav Fuchs, sein ganzes Personal um sich, wies in längerer
Ausführung auf die Bedeutung des heutigen Tages hin und machte
im Anschluss hieran die Mitteilung, dass der Verlag unter dem
Namen „Gutenberg- Stiftung der Danziger Neueste Nachrichten“
zur Erinnerung an den Festtag die Summe von 1000 / bewilligt
habe, welche als Grundstock für einen Pensions- und Unterstützungs-
fonds alter oder kranker Angestellter dienen soll. Von besonderem
Interesse an den allgemeinen Festlichkeiten war auch die Aufstellung
der ältesten Buchdruckpresse Danzigs, welche, 1656 gebaut, 200 Jahre
in der jetzt A. Müller vorm. Wedel’schen Hofbuchdruckerei im
Betriebe war, und während des Festes zur Herstellung von Gedenk-
blättern benutzt wurde.
St. München. Eine überaus grosse Ehrung wurde der
rühmlichst bekannten Buch- und Kunstdruckerei Knorr & Hirth
sowie dem Verlage der „Münchener Neuesten Nachrichten“
am Donnestag, den 5. Juli vormittags zu teil. Seine königliche
Hoheit der Prinzregent Luitpold beehrte genannte Firma mit
seinem Besuche. Anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums hat obige
Kunst- und Verlagsanstalt, dessen Feier bereits seinerzeit mit-
geteilt wurde, eine reich ausgestattete Festschrift „Rückblicke
und Erinnerungen“ ihren Mitarbeitern, Freunden und Gönnern
gewidmet. Das erste Exemplar derselben — ich komme auf eine
kurze Beschreibung der trefflich ausgestatteten Jubiläumsschrift noch
zurück — wurde Seiner königlichen Hoheit dem Prinzregenten unter-
breitet, der nicht nur die Schrift allergnädigst entgegennahm, sondern
auch der Einladung zu einem Besuche der Firma Folge leistete. Am
5. Juli vormittags 9 Uhr fuhr der hohe Herr vor dem Geschäfts-
hause im Fürstengraben mit dem Ordonnanzoffizier Henn Major
Reschreiter vor und wurde am Eingange, der in festlichem Schmuck
prangle, von Herrn Dr. Georg Hirth zugleich im Namen des ab-
wesenden Schwagers Herrn Thomas Knorr bewillkommt und durch
sämtliche Räume des Hauses geleitet. Im ersten grossen Saal der
Accidenzdruckerei wurden die einzelnen Stadien des Kunstfarben-
druckes vorgeführt, in dem grossen Rotationsmaschinensaal, wo die
„Münchener Neuesten Nachrichten“ gedruckt werden, wurden alle
Rotationsmaschinen im Betriebe gezeigt und sodann die gesamte
technische Anlage des Etablissements, einschliesslich Stereotypie,
Maschinenräume, elektrische Anlage, Accidenz- und Zeitungssetzerci
eingehend besichtigt. Dann stattete der hohe Herr den Repräsen-
tationsräumen, der Geschäftsführung, der Redaktion, dem Verkaufs-
raume und der Expedition einen Besuch ab. Uberall nahm der
Regent lebhaftes Interesse an den modernen Einrichtungen des
Instituts und hatte für jeden der Vorsteher der verschiedenen Sparten,
die auf einzelne Fragen Auskunft erteilten, freundliche Worte. Als
Seine königliche Hoheit das Haus verliess, brachte das im Haus-
gang versammelte Personal dem hohen Gaste eine lebhafte Ovation
durch ein dreimaliges begeistertes Hoch dar. — Tags darauf stattete
auch Seine königliche Hoheit Prinz Ludwig in Begleitung seines
Adjutanten Freiherrn von Leonrod der Firma Knorr Hirth einen
Besuch ab. Der königliche Prinz, welcher von Herrn Dr. Georg Hirth
empfangen wurde, unternahm einen zweistündigen Rundgang durch
sämtliche Räume und Abteilungen des Hauses und nahm von
allen Vorgängen mit grösstem Interesse Kenntnis. In der Redaktion
der im Verlage von Knorr ck Hirth erscheinenden „Münchener
Neuesten Nachrichten“ liess sich der Prinz sämtliche Herren vor-
stellen, erkundigte sich über die Verteilung der Sparten und sprach
Nr. 28
eingehend über die brennnenden politischen Fragen, insbesondere
die Ereignisse im ferner Osten, wozu gerade einlaufende Depeschen
den Anlass boten. Unter einem brausenden Hoch des Personals,
das sich in dem geschmückten Ausgange aufgestellt hatte, verliess
der hohe Herr, leutselig für die Ovation dankend, das Haus. In
dem Repräsentationszimmer zeichnete der Prinz, wie tags zuvor
sein Vater, seinen Namen in das Ehrenbuch ein. — Anlässlich
des Besuches der königlichen Hoheiten wurden an folgende An-
gestellten der Firma Auszeichnungen verliehen: dem Expe-
ditionsvorstande der „Münchener Neuesten Nachrichten“, Herrn
Fr. X. Schuster, sowie dem Öberfaktor Oesterlein die silberne
Medaille vom heiligen Michael, dem Expeditor Vogel, dem Ober-
maschinenmeister Wiedemann und dem Setzer Mitlermayer die
bronzene Medaille.
St. München. (Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert
& Co., A.-G.) Auf ein vierzigjähriges Bestehen kann genannte
Firma, welche vor 10 Jahren in eine Aktiengesellschaft umgewan-
delt worden ist, zurückblicken. Bereits- 5000 Maschinen sind in
dieser Fabrik gebaut worden. Als die fünftausendste Maschine
dem Betriebe übergeben wurde, gründete die Gesellschaft eine
Erholungsstiftung für Meister und Arbeiter des Etablissements auf
den Namen des ersten Direktors Herrn Jean Ganss. Das abgelaufene
Betriebsjahr erreichte am 31. März sein Ende. Wie der soeben
zur Versendung gelangende Bericht angiebt, wurden in dem ver-
flossenen vierzigsten Geschäftsjahre 529 Schnellpressen und 46
Rotationsmaschinen abgeliefert. Fakturiert wurden Maschinen für
3,51 Millionen gegen 2,76 Millionen Mark im Vorjahr. Der Rein-
gewinn belief sich auf 411319 A, wovon eine Dividende von
12 Proz. auf das Aktienkapital von 2 Millionen in Vorschlag
gebracht werden soll. Auch im laufenden Jahre kann der Ge-
schäftsgang ein zufriedenstellender genannt werden; die umfang-
reichen Aufträge, welche vorliegen, garantieren ein gutes Endresultat.
Die Gesellschaft hat auch die Pariser Ausstellung mit je zwei
Schnellpressen und Rotationsmaschinen beschickt und verspricht
sich davon gute Resultate.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Die Schriftgiesserei A. Kahle Söhne in Weimar
legt der heutigen Nummer eine Probe ihrer neuen Einfassung bei.
— Eine zweite Beilage, von der Maschinenfabrik Kempewerk
in Nürnberg, empfiehlt deren verschiedene Stereotypic-Unter-
lagen. Wir machen unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam.
Ein praktisches Gutenberg-Jubiläumsandenken widmete die Schrift-
giesscrei A. Kahle Söhne in Weimar ihren Geschäftsfreunden. Es
ist dies ein Briefbeschwerer in Eisen, der in geschmackvoller
Anordnung und sauber vernickelt die Inschrift: 1400 + 24. Juni +
1900, Fünfhundertjähriges Gutenberg-Jubiläum“ und das Buch-
druckerwappen, sowie eine Empfehlung der Schenkgeberin trägt.
Unlauterer Wettbewerb? In einer grösseren Stadt giebt Herr T.
ein konservatives Blatt und Herr K. einen General-Anzeiger heraus.
In letzterem inseriert ständig ein Wiesbadener Weinliändler. den
T. gern für sein Blatt gewonnen hätte. Er schrieb ihm deshalb
folgendes: „Wir finden Ihr angefügtes Inserat im gestrigen General-
Anzeiger und möchten uns höflichst die Anfrage erlauben, von
welchem Annoncenbüreau Sie wohl bei der Vergebung Ihrer
Inserate beraten werden. Es ist doch gewiss sehr wesentlich,
dass gerade solche Blätter mit zur Insertion herangezogen werden,
die das entsprechende Publikum mit zu ihren Lesern zählen. Die
(Quantität der Leser kann doch für eine solche Firma wie Sie nicht
in Frage kommen, sondern die Qualität. Es wäre uns lieb, mit
einer gef. Ausserung hierüber beehrt zu werden, damit wir Ihnen
event. mit diesen oder jenen Aufschlüssen an die Hand gehen
können u. s. w.“ — Abgesehen von dem mangelhaften Stil zeichnet
die Offerte sich auch durch rührende Ungeschicklichkeit aus, denn
die Begriffe (Qualität, Kaufkraft und Kauflust muss der Inseraten-
chef einer grossen Zeitung auseinander zu halten wissen, sonst
wird man, wie in diesem Falle, die Manipulation nicht gerade als
faire bezeichnen können. — K. hatte nun zutällig vom Inhalte
der erwähnten Offerte Kenntnis erhalten und gegen T. wegen un-
lauteren Wettbewerbs Klage erhoben, mit der Begründung, der
Brief enthalte die, wenn auch versteckte, so doch sehr deutliche
Behauptung, die Leser des General-Anzeigers seien minderwertiger
ale die der T. schen Zeitung. Das Gericht erkannte auf Abweisung
der Klage. Nach § 6 des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren
$:
8
\
Nr. 28
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
327
Wettbewerbes komme es vor allen Dingen darauf an, dass unwahre l
Thatsachen behauptet werden, von einer Behauptung unwahrer
Thatsachen könne aber hier keine Rede sein. Das Gericht hat
den Einwand des Beklagten, dass der Brief nur eine Kritik ent-
Halte, als stichhaltig anerkannt. Herr K. erklärt nun in seinem
General-Anzeiger, dass er sich bei dem Erkenntnis beruhigen wolle,
es sei ihm nur darum zu thun gewesen, wie sonst vornehme Blätter
unter Beobachtung der nötigen Vorsicht ungestraft unlautern Wett-
bewerb treiben können.
Die Dieselmotoren scheinen, wohl wegen ihres verhältnismässig
noch hohen Preises, nicht den Anklang zu finden, den sie eigent-
lich verdienen. Wenigstens darf man das aus den Beschlüssen
einer jüngst abgehaltenen ausserordentlichen Hauptversammlung der
Dieselmotoren- Fabriks- Aktiengesellschaft schliessen. Dieselbe er-
mächtigte den Aufsichtsrat, den gegenwärtigen verlustbringenden
Betrieb der Fabrik einzuschränken oder auch ganz einzustellen,
Vorschläge für eine günstige eigene Ausnutzung oder für eine
sonstige Verwertung des Etablissements vorzubereiten, auch einzelne
Wertobjekte gelegentlich zu veräussern. 1 N
Geschäfts- und Personal-Nachrichten. `
Eingetragene Firmen. In Schkeuditz die Firma Max Wachs-
muth, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Max Wachsmuth daselbst.
— In Rothenburg o. T. die Firma Schneider sche Buchdruckerei,
Gebr. Schneider, Inhaber die Herren Kaufleute Wilhelm Schneider
und Fricdrich Schneider daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Ernst Franz
Funke in Aue, Inhaber der Firma Buchdruckerei der Auerthal-
von 83 Jahren.
sein.
Zeitung Ernst Funke daselbst, am 5. Juli 1900. Konkursverwalter
Herr Rechtsanwalt Rudlofin Aue. Anmeldefrist bis zum 25. Juli 1900.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Eduard Wieske
in Halle a. S. am 25. Juni. | ER
Jubiläum. Das 100jährige Bestehen feierte am 16. Juni die
Firma Adolf Geering (Felix Schneider’s Enkel, Buchdruckerei, Buch-
handlung und Antiquariat in Basel.
Gestorben. In Berlin starb der frühere Besitzer und Begründer
der Buchdruckerei der „Germania“ Herr Gustav Jansen im Alter
e
Litteratur.
Johann Gutenberg’s erste Buchdruckpresse vom Jahre 1441.
Wieder aufgefunden bei einem Neubau im ehemaligen Gutenberg-
schen Druckhause zu Mainz am 22. März 1856. Separat-Abdruck
aus dem Katalog des Bibliographischen Museums von Heinrich
Klemm, Königl. Sächs. Kommissionsrat in Dresden. Mit Abbildung.
Dresden, H. Klemm’s Verlag und artistische Anstalt.
50 J, jetzt 20 J. — Das vorliegende Schriftchen dürfte im Jahre
der 500jährigen Gutenbergfeier wieder von besonderem Interesse
Man mag über den Fund aus dem Jahre 1856 heute denken
wie man will, jedenfalls ist die geschichtliche Abhandlung des
ehemaligen Besitzers der berühmten Bibliothek, die heute der
Deutsche Buchgewerbeverein im Auftrage der sächsischen Staats-
regierung verwaltet, auch heute noch sehr lesenswert und kann
deshalb sowie um ihres billigen Preises willen allen Gutenbergs-
jüngern empfohlen werden.
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Nr. 29. one Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. XII. Jahrg.
"` Geipee, 19. a0
Die „Zeitschrift; für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerst Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeſle (81 mm broit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Vereinsmitglieder 26 A. für andere Aun miggeber 80 J, Stollenangebote und -Gosuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 16 J. Für Vermittelung von
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durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 6579), vierteljährlich 1 14 gebühren nach Übereinkunft,
Schriftleitung und ‚Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbebaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. , .
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bekannt und in:Gebrauch sein, oder in Modellen oder Zeich- | - > den: Preis erhält; i
nungen vorliegen; nur müssen sie im ersteren Falle vom 5. die mit dem Preise ausgezeichnete Lë bleibt: 'Eigen-
Erfinder selbst eingereieht werden; KE tum des Sen pa g
Leipzig, 5. Juli 1900.:
| Der Vorstand der Deutschen Buchdeneker Barnfsgonossenisliat.
á riedric |
‚Deutscher Buchdrucker-Verein.. Kreis VII: (Sachsen) | inzwischen örtlich Stellung zu nehmen und nicht nur die in jedem
a EES | einzelnen Falle eintretende Mehrbelastung sowie die notwendige Er-
| | Bekanntmachung. höhung der Abonnements- und Inseratenpreise zu ermitteln, sondern
Auf der dicsj ährigen Kreisversammlung zu Plauen i. V. ist | auch da, wo mehrere Zeitungen an einem Orte erscheinen, Verständi-
beschlossen worden, nach Ablauf der Ferienmonate eine ausser- | gungen untereinander nach der bezeichneten Richtung anzubahnen.
ordentliche Versammlung in Zeitungs angelegenheiten Im Hinblick auf die Notwendigkeit einer einheitlichen und
nach Leipzig zu berufen und dazu sämtliche Verleger beiseren Regelung der sehr im Argen liegenden Verhältnisse. des
der sächsischen Tagespresse einzuladen. . Zeitungsgewerbes glauben wir uns der Hoffnung hingeben zu dürfen,
Als Beratungspunkte für diese EE Ee wurden. bezeichnet; dass die Herren Kollegen von der Tagespresse: einmal’ alle persön-
a) die Papierpreis erhöhung; lichen und geschäftlichen Rücksichten beiseite lassen und durch
bp) die Mehrbelastung der Z eitungen durch den neuen Tos gegenseitige Verständigung mit zur Besndrung ihrer gan Tage
"See zeitungstarif; . beitragen helfen Werden. S = ss
c) die Neuregelung der EE und Inseratenpreise | ‚Leipzig, 16. Juli 1900.
NE og nach, Massgabe der N |: Der Vorstand des Kreises VII: as) Te Deutschen `
Wir beabsichtigen, diese Versammlung für- "Ende August oder a E Buchdrucker-Vereins. e Ge en
Anfang September zu berufen und richten an- die Herren Zeitung: Julius Mäser, Vorsitzender.
verleger schon heute das Ersuchen, zu den aufgeworfenen Fragen Franz Kohler, Geschäftsführer.
332
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 29
Nichtamtlicher Teil.
Kraftzusammenfassung oder Kraftzersplitterung.
Im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe herrscht im allgemeinen,
wie wohl jedermann zugeben wird, ein reger Geist, man kümmert
sich da in der Regel um etwas mehr als um die geschäftlichen
und persönlichen Interessen und ist, wenn immer sich die
Gelegenheit bietet, nicht nur für das gewerbliche, sondern
auch für das staatliche Ganze thätig. Und tauchen wichtige,
das ganze Gewerbe oder den Einzelnen nahe berührende Fragen
auf, so wird dieser Geist sogar sehr regsam, wie wir in neuerer
Zeit bei verschiedenen Fragen der Gewerbegesetzgebung und
beim Postzeitungstarif gesehen haben, und wie wir jetzt bei
der Papierfrage und anderem wieder sehen.
Das ist gewiss sehr erfreulich. Aber wenn der an sich
lebendige Geist im Buchdruckereibesitzer- und Zeitungsverleger-
stande einmal in besondere Regsamkeit gerät, da macht sich
oft auch eine weniger erfreuliche Nebenerscheinung bemerklich,
nämlich das alte deutsche Erbübel des Partikularismus oder
des Auseinandergehens in Teilgemeinschaften, die wohl ein
gemeinsames Objekt des Strebens haben, im Streben nach dem-
selben aber auch zugleich mehr oder weniger heftig gegen
einander streiten. Nach aussen hin ergiebt sich dann nicht
immer ein Bild der Einmütigkeit und Stärke, und dass das
unter Umständen auch von nicht günstiger Wirkung sein kann,
dafür haben wir in der Postzeitungstariffrage aus dem Reichs-
tage die Bestätigung erhalten.
Derselben Ursache entstammt auch der Umstand, dass wir
im Druck- und Zeitungsgewerbe in gewisser Hinsicht ein Zuviel
an Vereinigungen haben, obwohl gerade hier an örtlichen
Unternehmervereinigungen noch ein oft recht empfindlicher
Mangel sich bemerkbar macht. Man errichtet nämlich zuweilen
eine neue Vereinigung für Zwecke, die sich im Rahmen einer
schon bestehenden oder im Anschluss an eine solche ebenso
gut oder besser noch verfolgen liessen, und dies aus demselben
Grunde, weshalb man an vielen Orten überhaupt zu keinem
Vereine kommt, nämlich aus dem Grunde, dass sozusagen
ein jeder nach seiner eigenen Fagon selig zu werden wünscht
und deshalb dem Dichterwort keinen Wert beizumessen ver-
mag: „Immer strebe zum Ganzen und kannst Du selber kein
Ganzes werden, als dienendes Glied schliess’ an ein Ganzes
Dich an.“
Wir wollen nun gern anerkennen, dass unter Umständen
berechtigte Interessenverschiedenheiten und auf diesen beruhende
berechtigte Vereinsgründungen gegeben sein können. Aber das
sind doch wohl nur Ausnahmsfälle, die die Regel nicht auf-
heben, sondern eher bestätigen, dass im allgemeinen die Unter-
nehmer im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe ihrer ganzen Ver-
gangenheit und ihrer ganzen Interessensphäre nach zusammen-
gehören, wobei natürlich nicht ausgeschlossen zu sein braucht,
dass spezielle engere Interessen des einen oder des andern
Gewerbszweigs eine besondere Pflege erhalten. Wozu brauchen
wir also beispielsweise zwei Schutzvereine der Buchdruckerei-
besitzer und Zeitungsverleger, wozu müssen uns zwei Schuldner-
listen mit gleichem Inhalt durch die Hände gehen und bezahlt
werden ?
druckereibesitzer und Zeitungsverleger besondere Vereinigungen
der Zeitungsverleger unbedingt nötig? Könnten nicht die
vorkommenden Spezialinteressen des Zeitungsverlags ebensogut in
einer Unter- oder Nebenabteilung des seit einunddreissig Jahren
bestehenden Deutschen Buchdrucker-Vereins, dessen Mitglieder
zum überwiegenden Teil Zeitungsbesitzer sind, gepflegt werden?
Derartige Hinweise liessen sich noch mehrere geben, auch in
Ansehung des Tarifgebietes, aber wir glauben, dass auch das
Angedeutete schon gentigt, um die Frage aufzuwerfen, ob nicht
in solchen körperschaftlichen Parallelexistenzen eher eine Kraft-
zersplitterung, denn eine Kraftzusammenfassung zu erblicken ist.
Sind neben der Unternehmervereinigung der Buch- `
Und die Unternehmer im deutschen Druck- und Zeitungs-
gewerbe haben es doch wahrlich nötig, sich nach Möglichkeit
zusammenzuschliessen und geringe Interessensonderheiten lieber
innerhalb dieses Zusammenschlusses zu behandeln, als ihnen
zu gestatten, ein Hindernis für den Zusammenschluss zu werden.
Es wird dadurch nicht nur an Kraft gewonnen, sondern auch
an Geld gespart.
Gegenwärtig stehen verschiedene Fragen im Brennpunkt
des Interesses, von denen wir nur die Papierfrage hervorheben
wollen, an der doch sicherlich diejenigen Buchdruckereibesitzer,
die nicht Zeitungsverleger sind, ein ebenso grosses Interesse
haben, als diejenigen, die Zeitungen herausgeben. Die Papier-
fabrikanten haben, wie bereits mitgeteilt worden, die Papier-
preise erheblich erhöht (eine veranstaltete Umfrage bei den
Buchdruckereibesitzern giebt die eingetretene Papierverteuerung
mit 20—30 Prozent an) und weiter die Errichtung eines
Syndikats beschlossen, das allein den gesamten Verkehr mit
den Zeitungsverlegern führen soll und sobald dies durchgeführt
ist, natürlich eine ganz brauchbare Handhabe zu weiteren
Preisschraubungen bieten dürfte. Das veranlasste die Ver-
einigung der Zeitungsverleger, zu Abwehrmassregeln zu schreiten,
und was dabei herausgekommen ist, das ist nach einem in
Rheinland-Westfalen gegebenen Vorbild die Inaussichtnahme
der Begründung eigener Papierfabriken der Zeitungsverleger
und die Errichtung einer gemeinsamen Papier-Einkaufsstelle in
Berlin. Anscheinend hatte man im Anfange ein Vorgehen der
Zeitungsverleger in grösserem Massstabe geplant, schliesslich
ist aber zur Aktion nur eine beschränktere Zahl meist grosser
Zeitungen angetreten und fürs Ganze wird aus dieser Aktion
schon deshalb nicht viel herauskommen können, weil die ge-
wählten Mittel nicht geeignet sind, dazu zu führen. Mit den
Papierfabrikanten sich in einen Kampf einzulassen, der ge-
waltige Mittel und Jahre an Zeit erfordert, erscheint als ein
wenig aussichtsvolles Beginnen schon deshalb, weil über die
schliesslich regulierenden Verhältnisse die Zeitungsverleger
ebensowenig bestimmen können, wie die Papierfabrikanten. Es
wäre deshalb von den Zeitungsverlegern besser gewesen, auf
der einen Seite den Weg der Verständigung mit den Papier-
fabrikanten zu suchen und auf der andern Seite sich selbst
unter einander zu verständigen, damit der Zeitungsverleger wie
der Buchdruckereibesitzer ihre Arbeitsprodukte, so wie es sich
gehört, bezahlt bekommen und die unlautere Konkurrenz und
das unberechtigte Zwischenverdienertum ausgeschieden oder
wenigstens eingeschränkt wird. Zum Gelingen dieser Be-
strebungen wäre aber natürlich erforderlich gewesen, dass wo-
möglich die gesamte Unternehmerschaft des Zeitungs- und des
Druckgewerbes hinter sie getreten wäre. Ahnlich werden die
Dinge bei einem Vorgehen auf anderen Gebieten liegen.
Jedenfalls wird man zuzugeben haben, dass in einem jeden
Sondervorgehen einer Minorität aus einer grossen Interessen-
gemeinschaft eine Kräftezersplitterung liegt. Einer solchen
muss schon beim Planen eines Unternehmens vorgebeugt und
hierbei mehr darauf hingesteuert werden, alle vorhandenen
Kräfte zusammenzufassen, namentlich ist dies aber dann nötig,
wenn es gilt, einem nach diesem Prinzip geeinigten Gegner
sich entgegenzustellen.
Nun wollen wir mit unseren Ausführungen den Bestrebungen
derjenigen Zeitungsverleger, die gegen den Ring der Papier-
fabrikanten in die Schranken getreten sind, nicht etwa ent-
gegentreten, sondern wir wollen damit nur andeuten, in welche
Bahnen diese Bestrebungen hätten geleitet werden sollen und
in welche sie auch heute noch geleitet werden können, und
wir können demnach zu dem letzteren Zwecke den Berufs-
genossen vom Druck und von der Presse auch heute noch nur
empfehlen, sich diesen Bestrebungen anzuschliessen.
Der Hauptzweck unserer Ausführungen aber ist, dem Unter-
Nr. 29
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
333
nehmerstand des Buchdruckgewerbes und der Zeitungspresse
vor Augen zu führen, dass ein Zusammenfassen aller Kräfte,
ein geschlossenes Vorgehen auf allen Gebieten dringend not-
wendig ist, mag es sich um das Buchdruckgewerbe oder um
das Zeitungsgewerbe im engern Sinne, um den gewerblichen
Schutz, um Arbeiterangelegenheiten, um Massnahmen der Gesetz-
gebung oder um sonst etwas handeln. Vor dieser Notwendig -
keit sollten persönliche Gefühle und persönliche oder andere
Sonderinteressen möglichst zurücktreten, und wenn der Einzelne
sich und seine Angelegenheiten und deren Stellung zu den
bestehenden oder zu schaffenden genossenschaftlichen Unter-
nehmungen vorurteilsfrei prüft, so wird er sicher zu der Uber-
zeugung kommen, dass dies in den meisten Fällen gar nicht
so schwer oder unmöglich ist.
Nur Einigkeit macht stark und verbürgt den Erfolg, mag
da unternommen werden was da wolle.
2
Eine zweihundertjährige Buchdruckerei.
Wie in Nr. 27 der „Zeitschrift“ mitgeteilt worden, beging am
16. und 17. Juni die Kranzbühler’sche Buchdruckerei in
Worms a. Rh. ihr 200jähriges Bestehen zugleich mit dem
125jährigen Bestehen der in ihrem Verlage erscheinenden
„Wormser Zeitung“. Aus diesem Anlass hat der jetzige Inhaber
der Firma, Herr Eugen Kranzbühler, eine von Herrn Professor
Dr. August Weckerling verfasste 96 Quartseiten starke „Denk-
schrift zum 200jährigen Jubiläum der Buchdruckerei Kranzbühler
in Worms — zugleich Feier des 125jährigen Bestehens der
‚Wormser Zeitung‘ —“ erscheinen lassen, die gediegen ausgestattet,
auch mit vielen alten Holzschnitten aus dem Besitz des Geschäftes
illustriert ist und nicht nur die Geschichte der durch 200 Jahre
von ein und derselben Familie geführten Druckerei, sondern auch
manches enthält, das für die frühere Buchdruckergeschichte im
allgemeinen interessant ist. Wir entnehmen derselben im gedräng-
ten Auszuge das Folgende.
Die Familie Kranzbühler stammt aus dem Salzburgischen und
wurde von dort bei den Protestantenverfolgungen vertrieben. Der
Gründer der Wormser Druckerei, Matthäus Kranzbühler, war um
1675 in Dürrenberg bei Salzburg geboren, erlernte in Nürnberg die
Buchdruckerei und kam nach verschiedenen Reisen 1700 nach dem
von den Franzosen 1689 zerstörten Worms, dessen Magistrat nach
dem 1697 wieder hergestellten Frieden beflissen war, der in
Trümmern liegenden Stadt wieder aufzuhelfen und zu dem Zwecke
1698 auch Fremden, die sich daselbst niederlassen wollten, das
Bürgerrecht anbot. Von diesem Angebot machte der junge Buch-
drucker Matthäus Kranzbühler Gebrauch und erhielt vom Wormser
Magistrat das Bürgerrecht sowie die Konzession zur Errichtung
einer Buchdruckerei. Späterhin unterstützte ihn auch der Rat durch
Erteilung von Aufträgen und Privilegien. Trotzdem aber hatte
Kranzbühler in der verarmten Stadt und Umgegend und in den
unruhigen Zeitläuften mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Die Leistungen seiner Druckerei aber waren ganz beachtenswerte,
und sicher wäre es ihm gelungen, sein Geschäft noch weiter empor-
zubringen, wenn ihn nicht im rüstigsten Mannesalter der Tod
abberufen hätte. Er starb am 9. Mai 1713 und hinterliess das
Geschäft seiner 34jährigen Witwe mit 3 unerzogenen Kindern.
Die Witwe führte das Geschäft mit Hilfe des in demselben
thätigen Buchdruckers Johann Ludwig Spelter weiter, den sie 1714
heiratete, und Spelter, der ein geschickter Buchdrucker war, auch
einiges Vermögen gehabt zu haben scheint, brachte das Geschäft
anfänglich zu grösserer Bedeutung. Später gefährdete er aber
dasselbe durch seine „conduite und Aufführung“, die der Frau den
Gedanken der Scheidung nahelegte und auch dazu führte, dass
der Rat einen zweiten Drucker Namens Ascanius Curds zuliess.
Obwohl dieser Konkurrent nach einigen Jahren wieder aus Worms
verschwand, konnte die Kranzbühler’sche Druckerei zu Lebzeiten
Spelter’s doch nicht wieder recht emporkommen.
Nach seinem 1743 erfolgten Tode übernahm sein Stiefsohn
Otto Wilhelm Kranzbühler das Geschäft und führte es bis 1768
mit Erfolg weiter. Dann kam es an seine Witwe Maria Elisabeth
Kranzbühler geb. Firnekorn, und da diese das Geschäft bei den
damaligen Geschäfts- und Zunftrechten nur in der Weise weiter-
führen konnte, dass sie einen Faktor oder Geschäftsführer bestellte,
der die Besitzerin der Stadt gegenüber und in der Zunft vertrat,
so bestellte sie als solchen ihren ältesten, erst 16 Jahre alten Sohn
Johann Nicolaus, nachdem sie bei der Frankfurter Buchdrucker-
gesellschaft dessen Lossprache durchgesetzt hatte. Dieser ältere
Sohn starb aber bereits sechs Jahre später und an seine Stelle
trat 1774 sein jüngerer Bruder Johann Daniel, kaum dass dieser
erst bei ihm ausgelernt hatte. 1789 übernahm dieser das väter-
liche Geschäft selbständig. Sein jüngerer Bruder Johann Friedrich
hatte sich 1788 nach Speyer verheiratet und übernahm die Druckerei
seines Schwiegervaters; von dessen Sohn Johann Friedrich, der
1789 geboren wurde, stammen die Kranzbühler ab, die heute in
Speyer, Neustadt und Zweibrücken Druckereien besitzen.
Maria Elisabeth Kranzbühler und ihr Sohn Johann Daniel brachten
das Geschäft empor; es befand sich im eigenen Hause der Familie
und beschäftigte 9—10 Setzer und Drucker.
Johann Daniel Kranzbühler führte das Geschäft mit Erfolg von
1789—1819. Da er ledig geblieben war, kam es nach ihm an
seinen Neffen Johann Andreas Kranzbühler aus Speyer, der schon
seit 1815 bei ihm thätig gewesen war. Unter seiner 46jährigen
Leitung (bis 1866) verblieb das Geschäft im wesentlichen in dem
Umfange, in dem er es 1819 übernommen hatte, und es folgte
hierin der Entwickelung der Stadt Worms, mit der es bis dahin
auch nicht vorwärts kommen wollte. Da Johann Andreas Kranz-
bühler keine Kinder mehr am Leben hatte, auch die Frau ihm
gestorben war, trat 1860 ein 19jähriger Neffe, Eugen Kranzbühler
von der Speyerschen Linie, ihm als Stütze zur Seite, und als der
Onkel 1866 starb, übernahm er das Geschäft.
Unter seiner, des heutigen Inhabers Leitung hat sich dasselbe
wie die Stadt Worms, die bis dahin auch in ihrer Entwickelung
behindert gewesen war, kräftig weiter entwickelt zu einem Druckerei-
geschäft, das mit allen Errungenschaften der Neuzeit, Rotations-
maschine, Setzmaschine u. s. w., ausgestattet ist und sein Haupt-
augenmerk auf die „Wormser Zeitung“ und ihre verschiedenen
Beiblätter richte. Auch zwischen den Inhabern des Hauses und
den Angestellten und Arbeitern haben immer die freundlichsten
Beziehungen bestanden. Zum Beweis dessen und namentlich der
guten Beziehungen, die zwischen dem jetzigen Chef und seinem
Personale bestehen, führt die Denkschrift sechs Gehilfen nament-
lich und mit Porträts an, die im Jubiläumsjahre 1900 bereits über
25 bis 87 Jahre im Kranzbühler’schen Geschäfte thätig sind.
Die „Wormser Zeitung“, der eine besondere Abteilung der
Denkschrift gewidmet ist, wurde am 4. Januar 1776 zum ersten
Male ausgegeben unter dem Titel „Reichsstadt Wormsisch privi-
legiertes Intelligenzblatt“. Ein der Denkschrift beigegebenes
Faksimile der Nr. vom 20. Jänner 1781 zeigt, dass das Blatt in
einem kleinen Oktavformat vier Seiten stark erschien und im Inhalt
ebenso dürftig war, wie andere Provinzialblätter jener Zeit auch.
Aus jenem kleinen Blättchen hat sich im Laufe der Zeit die heutige
„Wormser Zeitung“ entwickelt, die in grossem Format täglich
zweimal erscheint, zugleich mit den Beilagen „Luginsland“, „Land-
wirtschaftliche Nachrichten von und für Rheinhessen“ und „Illus-
triertes Sonntagsblatt“.
Dass eine Druckerei zweihundert Jahre im Besitz einer und
derselben Familie sich befindet, ist ein Vorkommnis, das sich im
Buchdruckgewerbe nicht allzu oft ereignet, und dies rechtfertigt
auch das ausführlichere Gedenken der Geschichte des Hauses an
dieser Stelle.
Die Gutenberg-Ausstellung zu Mainz.
I.
Die Feste sind verklungen, die schönen Tage von Mainz, sie
sind verrauscht, die Prosa des Alltagslebens hat uns wieder. Ihr
und ihren Ergebnissen, wie sie uns die im alten kurfürstlichen
Schlosse zu Mainz veranstaltete graphische Ausstellung vorführt,
will ich mich zuwenden, die Beschreibung des schönen, herrlichen
Festes hat bereits eine andere Feder in glücklicher Weise den
Lesern der „Zeitschrift“ geboten.
Doch, da ich mich nun einmal der Prosa ergeben muss, so
glaube ich, als Ergänzung zu dieser Festbeschreibung nicht un-
erwähnt lassen zu dürfen, dass auch das Fest nicht frei war von
einem prosaischen Punkte, als welchen ich den Umstand bezeichne,
dass seitens der Mainzer Kollegen gar nichts geschehen war, wo-
durch es den von auswärts gekommenen Jüngern Gutenberg’s
334
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
eh
möglich geworden wäre, sich zusammenzufinden zu gegenseitiger
Begrüssung und sich die Hand zu drücken, alte, liebe Bekannt-
schaften zu erneuern, sich freundschaftlichen Beisammenseins zu
erfreuen. Ohne einen Sammelpunkt, den man einige Wochen vor
dem Feste in den Fachblättern hätte bekannt machen sollen, war
bei dem ungeheuren Trubel ein gegenseitiges Auffinden absolut
unmöglich, es blieb vollkommen dem Zufall überlassen, und das
Bedauern über das Fehlen eines solchen offiziellen Stelldicheins-
platzes wurde allgemein empfunden und ausgesprochen. Ich
selbst wusste, dass viele Männer aus meinem sehr ausgedehnten
Bekannten- und Freundeskreise — selbst aus Valparaiso und
St. Petersburg — anwesend waren, habe aber nur eine Minder-
zahl in der Stadthalle und auf den überfüllten Festschiffen oder
in der Ausstellung finden können, und ihnen ist es geradeso
ergangen, ja einige haben mir sogar Festgrüsse aus Mainz nach
Stuttgart gesandt, während unsere Personen wahrscheinlich nur
durch wenige Kubikmeter Luftraum von einander getrennt waren!
Das empfindet man jetzt als einen bittern Nachgeschmack des
schönen Festes, und er hätte seitens der Mainzer Kollegenschaft
so leicht vermieden werden können! — Die Feier, die doch zu
Ehren des Erfinders unserer Kunst, der Stadt Mainz grösstem
Sohne, veranstaltet war, verlor dadurch einen Teil ihres intimen
typographischen Charakters, — es wurde eine offizielle städtische
Veranstaltung, bei welcher die Buchdrucker selbst erst in zweiter
Linie erschienen, wobei die in so grosser Zahl von auswärts, und
oft sehr weit her gekommenen, sich meist ganz selbst überlassen
waren. Und das war nicht schön!
Die Gutenberg-Ausstellung wird noch einige Wochen
geöffnet bleiben und findet, wie schon bemerkt, in den Räumen
des alten kurfürstlichen Schlosses statt. Sie besteht aus drei Ab-
teilungen: den Maschinen und Utensilien im Parterre, der histori-
schen Ausstellung im ersten und zweiten Stock, und der moderner
Druckerzeugnisse und der Schriftgiessereien im ersten Stock.
Was die erste Abteilung anbelangt, so bietet sie der Kollegen-
schaft in der Hauptsache schon Bekanntes; die Schnellpressen-
fabriken von Koeniy & Bauer in Oberzell, von Ehrenhardt & Gramm
in Worms, von Albert & Co. in Frankenthal und von A. Hamm
in Heidelberg sind teils direkt, teils indirekt hier vertreten, die
ausgestellten Maschinen machen ihren Erzeugern alle Ehre und
sind sämtlich mit den neuesten Verbesserungen und Vervollkomm-
nungen versehen. Die Leistungen der genannten Fabriken brauchen
indes keiner speziellen Hervorhebung an dieser Stelle; sie erfreuen
sich ja schon seit Jahren der Gunst der druckenden Gemeinde.
Die Fabrik Hamm hatte jedoch, ausser der grossen lithographischen
Schnellpresse im Parterre, auch eine Miniatur-Ausgabe ihrer Ex-
celsior-Maschine Nr. 6 ım Zehntelmassstab derselben im oberen
Ausstellungssaale zur Schau gebracht, und dieses niedliche, aufs
feinste ausgearbeitete maschinelle Kunstwerk druckte tadellos vor
den Augen des Publikums Sinnsprüche zu Ehren des grossen
Erfinders, wie solche bei Gelegenheit des Festes an Mainzer Häusern
angebracht waren.
Ausserdem aber hatte die Firma A. Hamm sich noch ganz
besonders dadurch hervorgethan, dass sie einen Prunkwagen in
den Festzug eingestellt hatte, eine ihrer Maschinen tragend, hinter
welcher auf erhöhtem Sitz, geschützt durch eine stilvoll geschmückte
Rückwand, der Erfinder der Schnellpresse, Friedrich Koenig, in
eigener Person sass. Der Gedanke, diesem Vollender der Druck-
kunst in dem ihrem Erfinder und der Druckkunst und ihren
Segnungen huldigenden Festzuge selbst auch teilnehmen zu lassen,
war ein sehr glücklicher und man kann sogar sagen gebotener;
nur bei der Person Aoenig’s hätte man sein vorhandenes Bild zu
Rate ziehen und seiner Zeit und seinem Alter besser Rechnung
tragen sollen, als es geschehen. Sein Darsteller erschien viel zu
Jugendlich für den Mann, welcher die Erfindung Gutenberg’s
vollendet hatte, doch traf die Schuld davon nicht die Fabrik
Hamm; das Personal des ganzen Festzuges und somit auch der
Repräsentant Korniy's war durch das Festkomitee gestellt, und
diesem scheint der Zeitgenosse unseres Jahrhunderts weniger be-
kannt gewesen zu sein als das immerhin etwas sagenhafte Aus-
schen des vor fünfhundert Jahren geborenen Gutenberg. Die
historische Treue der Darstellung oder doch der Glaube an die-
selbe musste indes darunter leiden.
Zwei Setzmaschinen, die Linotype und der Typograph,
leisteten den Druckmaschinen Gesellschaft. Leider arbeiteten sie
nicht, d. h. sie waren nicht durch Motorkraft in Betrieb und un-
geheizt, gussen daher auch keine Zeilen; das einfache Tastenspiel
aber reicht nicht hin, um dem Besucher, der sie noch nicht kennt,
—
ein richtiges Bild von ihrer bewundernswerten Thätigkeit zu geben.
Was aber noch schlimmer war: sie standen sich als feindliche
Brüder gegenüber, — der Vertreter der Linotype händigte den
Besuchern ein Blatt aus, auf welchem mitgeteilt wird, dass diese
den Typograph verklagt habe, weil er in einer Festschrift wahr—
heitswidrige Behauptungen über die Linotype verbreitet hätte, —
gleichzeitig enthält dieses Blatt auf seiner Rückseite wenig schmeichel-
hafte Urteile über den. Typograph. Man sollte meinen, die Divi-
denden der Linotype-Gesellschaft wären schon so ansehnliche, dass
sie sich ihrer auch ohne Advokaten erfreuen könnte und ihre Er-
höhung nur in steter Erhöhung der Vollkommenheit und Leistungs-
fähigkeit ihrer Maschinen suchen sollte, was sie zum Teil auch
dadurch erreicht hat, dass sie ihre Matrizen jetzt mit zwei Typen—
bildern zum Satz von Auszeichnungsschriften versieht. Die Herein—
ziehung des Publikums in solche Konkurrenzstreitigkeiten macht
immer einen unangenehmen Eindruck.
Carl Krause und Christ. Mansfeld in Crottendorf und Leipzig mit
ihren bekannten und verdienterweise renommierten Schneid-, Stanz-
u. s. W. Maschinen fehlen natürlich nicht auf der Gutenberg-Aus-
stellung; desgleichen Gebrüder Brehmer und Preusse & Co., beide
in Leipzig, mit ihren praktischen Heftmaschinen für Faden und
Draht; Ferd. Em. Jagenberg aus Düsseldorf stellt sehr sinnreiche
Schachtel-Bekleb-Maschinen, sowie Maschinen zum Schneiden von
Papierrollen bis herab zur Breite von 18 mm aus, und durch
andere Aussteller waren resp. sind hier noch vertreten Tiegeldruck-
und Bostonpressen, Perforiermaschinen, Liniiermaschinen, sowie
Utensilien — Schiffe, Schliesszeug, Winkelhaken u. s. w. — aller
Art. Ein Matrizen-Präge-Kalander für Trockenstereotypie wurde
in Thätigkeit gezeigt und die mit ihm geschaffenen Matrizen von
präpariertem Karton waren in der That allen Anforderungen ent-
sprechend.
Als hierher gehörig sei auch die Ausstellung der Ersten Mann-
heimer Holztypenfabrik Sachs & Co. erwähnt, deren vortreffliche
Fabrikate, seien es Holzschriften oder Regale, Schrift- und Linien-
kästen, Schiffe u. s. w. indes schon so allgemein bekannt sind, dass
ihre Ausstellung den meisten der fachmännischen Besucher kaum
etwas Neues bringen konnte. Ein grosses in einer Fensternische an-
gebrachtes Tableau mit dem Porträt Gutenberg’s und umfangreichen
Satz aus Holztypen, dem ein Abdruck beigegeben war, erregte
indes besonders die Aufmerksamkeit, — die Schönheit der Zeich-
nung der Sachs’schen Typen, von denen übrigens ein dickes Album
die reichste Auswahl bot, trat hier neben der Genauigkeit und
Tiefe ihres Schnittes recht augenscheinlich zu Tage.
Noch sei des ebenfalls ausgestellten, sich durchaus bewährenden
Zählapparats von Aug. Pfeiffer in Stuttgart gedacht, sowie eines
Arbeiter-Kontrolapparats, genannt Dey’s Zeitregister, das sich
aber im ersten Stock, im sogenannten weissen Saale, befindet.
Pfeiffer's „Serutator“ ist schon sehr allgemein eingeführt und
braucht deshalb hier nur flüchtig erwähnt zu werden; Dey’s Zeit-
register, eine Erfindung amerikanischer Herkunft, dient zur Kontrole
des Ein- und Austritts der Arbeiter für grössere Geschäfte. Der
Arbeiter hat dabei nur auf einen mit seiner Nummer versehenen
Knopf des Apparats zu drücken, und dieser druckt jetzt in seinem
Innern bis auf die Minute genau die Zeit dieses Ein- oder Austritts,
ohne dass es dem zu Kontrolierenden möglich sei, das Geringste
an diesem Druck zu ändern. Dass solche Apparate von grossem
Wert sind für zahlreiche Arbeiter beschäftigende Betriebe, liegt
auf der Hand. Für den Kontinent wird er vertrieben durch die
sich „Dey“ Zeitregister-Syndicat nennende Gesellschaft zu
Berlin SW., Friedrichstrasse 16.
Die Druckfarbe war bei der Maschinen- Ausstellung durch einen
monumentalen Aufbau der Firma Gebr. Jänecke & Fr. Schneemann
in Hannover, sowie durch einen grossen Wandrahmen vertreten.
Ersterer enthielt trockene und angeriebene Farben, Firnisse und
auch Walzenmasse; in letzterem waren mit den Farben der Fabrik
hergestellte Drucke zur Schau gebracht, unter denen sich namentlich
prächtige Dreifarbendrucke befanden.
Eine würdige Einführung zur historischen Abteilung der Aus-
stellung bildete eine alte, durch Vermittelung des Herrn Adolph
Holzhausen ia Wien aus Ungarn gekommene Holzpresse, neben
der auch der alte Karren einer andern Holzpresse, dessen Rähm-
chen aber die Zeit übel mitgespielt hat, sowie ein Postulat-Holzbeil,
mit welchem dem unglücklichen Cornuten seinerzeit die Hörner
abgeschlagen wurden, lagerten, — Andenken aus der „guten alten
Zeit“, die freilich mit ihren Postulatsroliheiten und ihrem Zunft-
zwang doch nicht immer die beste war.
Die historische Ausstellung selbst zu beschreiben, dazu gehört
Nr. 29
die Feder eines Quaritsch, die dieser leider mit ins Grab genom-
men hat. Eine solche Vereinigung bibliographischer Schätze, wie
sie gegenwärtig im alten kurfürstlichen Schlosse zu Mainz statt-
findet, dürfte zu den äussersten Seltenheiten gehören, und ich glaube,
dass seit der Caxton-Ausstellung zu London im Jahre 1877 zur
Feier der vor vierhundert Jahren erfolgten Einführung der Buch-
druckerkunst in England, wo die Sammlungen des Lord Spencer zu
Althorp zur Schau gebracht waren, niemals wieder eine so grosse Zahl
geradezu unschätzbarer Werke an einem Platze vereinigt gewesen
sind. Hier muss man selbst sehen, — beschreiben zu wollen, wenn
nicht jedes einzelne Werk in allen seinen Schönheiten und in
seiner Eigenart geschildert werden kann, ist zwecklos, — eine
Einzelschilderung aber würde Monate in Anspruch nehmen
und eine grosse Reihe von Bänden füllen. Gutenberg’s Drucke
sind von ihren ersten Anfängen an hier vertreten, Fust, Schöffer,
Mentel, Pfister, und wie die Altmeister Deutschlands, Italiens,
Hollands, Englands u. s. w. alle heissen, folgen, — es ist ein wahres
Paradies für den Bücherwurm und, ich fürchte sehr, auch für die
Bücherwürmer.
Aber es sind nicht ausschliesslich alte Werke hier zur Schau
gebracht, — auch moderne Prachtwerke gediegenster Art, wie die
Kelmskott-Drucke von Morris, sind unter Glasschutz ausgelegt,
und namentlich hat auch die Pariser Imprimerie nationale hierzu
eine kostbare Sammlung geliefert.
Kurz, dieser Teil der Ausstellung zu Mainz ist der wichtigste
und bedeutendste derselben; er ist trefflich geordnet und über-
sichtlich, — wer nicht in Mainz war von den Kollegen, sich aber
eine Sommerreise gönnen darf, der lenke seine Schritte zur Guten-
bergstadt, er wird dort noch ein geistiges Nachfest feiern können
zum Gedenken an den grossen Erfinder.
Der Betrachtung der modernen Abteilung der Ausstellung werde
ich mich in einem zweiten Artikel zuwenden. Theod. Goebel.
e
Von der Bundesratsverordnung.
Die Bundesratsverordnung über die Einrichtung und den Betrieb
der Buchdruckereien und Schriftgiessereien und ibre Handhabung
zeitigt noch so manches Vorkommnis, über das man sich wundern,
erheitern oder auch ärgern kann, je nachdem man davon hört
oder liest oder selbst betroffen wird. Viele derartige Vorkomm-
nisse bleiben aber unbekannt, und dies ist nicht erwünscht,
denn als Material gesammelt und zu gegebener Zeit verwendet,
können sie unter Umständen dem Gewerbe von Nutzen sein. Ein
Kollege macht uns deshalb den Vorschlag, für die Auswüchse in
der Handhabung der Bundesratsverordnung eine besondere Rubrik
zu eröffnen, um in derselben alles das zu sammeln, was geeignet
ist, spätere Bestrebungen auf Abänderung der Verordnung zu
unterstützen. Wir kommen diesem Wunsche gern nach und bitten
nunmehr die Herren Kollegen, mit ihren in der Sache gemachten
Wahrnehmungen und Erfahrungen nicht hinter dem Berge zu halten.
Heute teilen wir zur Eröffnung der Sammlung ein Vorkommis
aus Frankfurt a. M. mit. Dort bezog ein Kollege in einem voll-
ständig neuen und sehr feinen Hause mit seiner Buchdruckerei
und Buchbinderei ein sehr grosses fein tapeziertes Lokal, und zwar
in der Art, dass beide Betriebszweige direkt aneinander stiessen,
ohne irgendwie abgeteilt zu sein. Die Aufsichtsbehörde nahm das
Lokal auf das eingehendste in Augenschein, und sie liess nicht
nach, bis in demjenigen Teile desselben, den die Buchdruckerei
einnahm, die vollständig neue und schöne Tapete entfernt und
durch den vorschriftsmässigen Anstrich ersetzt war. Die unmittelbar
anliegende Buchbinderei hingegen durfte die schöne Tapete be-
halten! Das entspricht sicherlich den Vorschriften der Verordnung,
ob aber auch natürlicher menschlicher Einsicht, das ist die Frage.
Aus Baden wird uns berichtet, dass ein Kollege sein Geschäft
lediglich wegen der Handhabung der Vorschriften über den Betrieb
und die Einrichtung der Buchdruckereien und Schriftgiessereien
aufgegeben habe. Er konnte und er wollte sich den Anschauungen
der unteren Aufsichtsorgane nicht fügen.
Se
Vereinsleben.
Schweiz. (Mitgeteilt). Zufolge des Gegenseitigkeitsvertrages
von 1897 zwischen der Unterstützungskasse des Deutschen Buch-
drucker-Vereins und dem Verein schweizerischer Buchdruckerei-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
335
besitzer betreffend Reiseuntersützung u. s. w. erhielten auf der Reise
befindliche, obiger Kasse nicht angehörende deutsche Nichtverbands-
gehilfen bei den vom Verein schweizerischer Buchdruckereibesitzer
organisierten Reiseunterstützungs-Zahlstellen kein Viatikum aus-
gerichtet, waren daher gezwungen, jeweilen bei den Prinzipalen
um ein solches nachzusuchen. Dieser unhaltbare, für beide Teile
unwürdige Zustand musste weichen. — Der Verein schweizerischer
Buchdruckereibesitzer hat nun, um genannte Unzukömmlichkeit
abzustellen, zuerst für die deutsche Schweiz für aus Deutschland
kommende, obengenannter Unterstützungskasse nicht an-
gehörende Nichtverbandsgehilfen eigene Grenzzahlstellen
(in Basel bei Herrn Benno Schwabe, in Romanshorn bei Herrn
S. Stahl, in Rorschach bei Herrn W. Koch, in Schaffhausen
bei Herren Meer & Co.) eingerichtet, welche auf gehörigen Aus-
weis hin, dass sie dem Verbande nicht angehören, nebst Ausrichtung
der ersten Reiseunterstützung einen Viatikumsschein ausstellen, auf
dem die sämtlichen Zahlstellen nebst dem Betrag des von ihnen
auszurichtenden Viatikums aufgeführt sind. — Möge die neue Ein-
richtung verdiente Anerkennung finden.
Ki
Sprechsaal.
= Altona. Die erst vor kurzem begründete Buchdrucker-
Zwangsinnung zu Altona hielt am Sonntag, 8. Juli, eine zum
Zwecke der Statutenänderung einberufene Versammlung ab, die
aber infolge verspäteter Anberaumung diesem Zwecke nicht ent-
sprechen konnte und mehr den Charakter einer vertraulichen Be-
sprechung annahm. Aus dieser ging dann der bedauerliche Beschluss
hervor, die satzungsgemäss erforderlichen Schritte und Formalitäten
zur Auflösung der Innung einzuleiten, weil diese den weit vom
Innungssitz entfernt wohnenden Provinz-Buchdruckern einleuchtende
Vorteile nicht zu bieten vermöge. Weiter wurde ein Vorgehen
hinsichtlich Erhöhung der Druckpreise beschlossen und einige
bedrängte Herzen machten sich über die herrschende Schleuder-
konkurrenz Luft. — Hoffentlich geben diese merkwürdigen Beschluss-
fassungen den Kollegen im Innungsbezirke zu denken, so dass die
geplante Auflösung der Innung unterbleibt. Über die Hebung des Ge-
werbes und die Bekämpfung von Übelständen zu reden und zu be-
schliessen und zu gleicher Zeit die diesen Zwecken dienen sollende
Vereinigung wieder aufheben zu wollen, das reimt sich doch nicht
recht zusammen. Mögen im Bezirke Altona unter örtlichen Ge-
sichtspunkten auch manche Ausstellungen an der Zwangsinnung zu
machen sein, wie dies ja anderwärts auch der Fall ist, darüber
sollte man sich aber doch klar sein, dass eine Zwangsinnung immer
noch besser ist als gar keine Vereinigung, und dass die Bekämpfung
örtlicher Gewerbsschäden ohne örtlichen kollegialen Zusammenschluss
einfach unmöglich ist.
-t. Braunschweig, 8. Juli. Der Vorstand der Handwerker-
kammer hat beschlossen, aus dem zur Förderung des Handwerks
zur Verfügung stehenden Fonds die Summe von 500 aufzuwenden,
um tüchtigen Handwerksmeistern Reisestipendien zum Besuche der
Pariser Weltausstellung zu gewähren. Seitens des herzoglichen
Staatsministeriums ist der Handwerkerkammer ein weiterer staat-
licher Zuschuss für den genannten Zweck in Aussicht gestellt
worden. Auf dem Burgplatz wird unter Benutzung der Fassade
des alten Demmer'schen Hauses (siehe Nr. 18) ein Gebäude errichtet,
das künftig als „Gildehaus“ dienen soll. Es wird darin die
Handwerkerkammer untergebracht werden; auch werden darin
Sitzungsräume für die Innungen geschaffen werden. —. Ein be-
dauerlicher Unfall ereignete sich vor einigen Tagen in einer
hiesigen Buchdruckerei durch unvorsichtiges Umgehen mit einer
Schusswaffe. Dabei wurde ein junger Maschinenmeister derart
verletzt, dass er besinnungslos nach dem herzoglichen Krankenhause
geschafft wurde, wo er jetzt schwer darnieder liegt. — Die Firma
Albert Limbach, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Verlag der
„Landeszeitung“ und des „Stadtanzeigers“, hat nach einer amtlichen
Bekanntmachung ihr Stammkapital von 652000 A. auf 90250 M
herabgesetzt. Die Gläubiger werden in der bezeichneten Bekannt-
machung aufgefordert, sich bei der obigen Gesellschaft zu melden.
— Die hiesigen Krankenkassen beabsichtigen zur Vertretung
ihrer gemeinsamen Interessen mit einander in Fühlung zu treten
und haben zur Verwirklichung dieses Planes eine Kommission
eingesetzt. ;
* Bunzlau. Die hiesigen Prinzipale und Gehilfen begingen eine
recht würdige Gutenbergfeier am 23. Juni im grossen Saale
336
des Odeons mit einem Aktus, der aus Prolog, Festrede, Instrumental-
und Gesangsvorträgen bestand. Die Fernbach'sche Buchdruckerei
hatte hierzu ein in Buchdruckplatten sehr schön ausgeführtes
farbiges Gedenkblatt gewidmet, das u. a. das Gutenbergporträt nach
dem bekannten 1870 verbrannten Strassburger Original aufwies.
* Dresden. Die Feier, welche die Dresdner Buchdrucker-
innung zu Ehren des 500jährigen Geburtstags Johannes
Gutenberg's veranstaltet hatte, fand am 1. Juli vormittags 11 Uhr
im Saale des Vereinshauses unter reger Anteilnahme von Vertretern
der Ministerien, des Stadtrates und der Stadtverordneten, der Kirche
und der Schule, des Handels und der Industrie, sowie unter Be-
teiligung aller Innungsmitglieder, sowie der Gehilfen und Lehrlinge
des Dresdener Buchdruckgewerbes statt, und sie nahm einen so
harmonischen, weihevollen und festlichen Verlauf, dass sie bei allen
Beteiligten tiefere Eindrücke hinterlassen musste. Ein von Herrn
Uso Seifert, Organisten an der Reformierten Kirche, mit künst-
lerischer Gediegenheit ausgeführtes Orgelvorspiel von J. S. Bach
leitete die Feier ein, worauf der Männergesangverein „Phönix“
Beethoven's „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ mit Orchester-
und Orgelbegleitung schwungvoll zum Vortrag brachte. Alsdann
begrüsste Herr Buchdruckereibesitzer Stadtrat Schröer die Fest-
versammlung mit einer Ansprache, an die er die Mitteilung schloss,
dass am Festmorgen die Gräber hervorragender Dresdner Buch-
drucker von der Innung pietätvoll geschmückt worden waren, in
dankbarer Anerkennung für Verdienste, die der Vergangenheit
angehören. Aber auch an die Zukunft und eine gesunde Weiter-
entwickelung der Kunst Gutenberg's habe man gedacht und in der
Hauptsache aus Buchdruckerkreisen heraus eine „Gutenberg-Jubi-
läums-Stiftung“ errichtet, die bereits die stattliche Höhe von
4500 cA erreicht habe und einen weiteren Zuwachs durch den
Reinertrag der Festschrift „Dresden als Buchdruckerstadt“ erhalten
solle. Die Erträgnisse der Stiftung sollen der Ausbildung und
beruflichen Förderung von Buchdruckerlehrlingen dienen. Weiter
folgte die von Herrn Buchdruckereibesitzer Arthur Schönfeld ge-
dichtete und komponierte Festkantate für Männerchor, Orchester
und Orgel „Gott grüss’ die Kunst“, die sich, in vorzüglicher Weise
zu Gehör gebracht, zu einer wirklichen Huldigung für Gutenberg
und scine Kunst gestaltete. In noch höherem Grade gilt dies von
der meisterhaften Festrede des Herrn Pfarrer Blanckmeister. Einen
Toten gelte es heute zn feiern, aber einen Toten, auf den man mit
Recht das Dichterwort beziehen könne: „Es kann die Spur von
seinen Erdentagen nicht in Aonen untergehn!“ Nach einer knapp
gefassten Lebensskizze Gutenbergs kam Redner auf die weltum-
gestaltende Bedeutung der Erfindung der beweglichen Lettern zu
sprechen, indem er ein fesselndes Bild davon entrollte, wie es wohl
heute in der Welt aussehen würde ohne Buchdruckerkunst. Noch einmal
sei bei Gutenberg's Erfindung gleichsam das Gotteswort zu vernehmen
gewesen: „Es werde Licht!“ Und siehe da, es ward Licht, Licht
in den Köpfen der Menschheit, Licht in den Herzen des Volkes,
so dass ein neuer Geistesflug durch alle Welt ging. Redner gce-
dachte weiter des sieghaften Entwickelungsganges, den die Buch-
druckkunst seit ihren Anfängen bis zu ihrer heutigen Vollkommen—
heitsstufe zurückgelegt habe, welche Wandlungen auf diesem Gebiete,
speziell auch in Dresden, vorgegangen seien, seit im Jahre 1524
sich in unserer Stadt der erste Buchdrucker, Wolfgang Stöckel,
niedergelassen habe. Eins müsse aber festgehalten werden trotz
des Wandels der Zeiten von allen Jüngern Gutenberg's: der Er—
finder der schwarzen Kunst sei ein frommer Mann gewesen, dessen
bestes und grösstes Lebenswerk die Drucklegung der Bibel gewesen
sei. In gleicher Weise solle die Buchdruckkunst von heute jederzeit
bestrebt sein, sich in den Dienst des Edeln, Guten und Schönen
zu stellen, nicht aber beizutragen zur Verbreitung des Niedrigen
und Giemeinen. Nachdem der laute Beifall, der dieser Rede folgte,
verrauscht war, fand die eindrucksvolle Feier mit dem Gesange
des „Alt niederländischen Dankgebets“ von Kremser und einem
festlichen Orgelnachspiele (Herr U. Seifert) ihren Abschluss.
K. Frankfurt a.M. Vom Mainzer Gutenbergfeste sei nachträg-
lich noch ein hühsches Vorkommnis mitgeteilt; es wird auch so
Interesse erwecken. Am Huldigungstage Altmeister Gutenberg's
wurde dem zur Feier in Mainz anwesenden und in weiten Kreisen
bestens bekannten Kollegen Schriftgiessereibesitzer Stempel aus
Frankfurt a. M. das Glück der Geburt des erstgeborenen Stamm-
balters zu Teil, und die Freude hierüber war natürlich hei ihm
wie bei seinen Freunden eine grosse. Von allen Seiten wurde dem
glücklichen Vater gratuliert. Am Abend wurde in einer angeschenen
Mainzer Weinwirtschaft ein vorläufiges Taufiest abgehalten und
dieses zeitigte den allseitig mit Beifall aufgenommenen Vorschlag,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 29
dem Neugeborenen die Namen des Altmeisters Gutenberg beizu—
legen. Manches Glas wurde in der fröhlichen Runde auf das
Wohl des Täuflings geleert und ein feierliches Telegramm, das
von etwa 30 Kunstbeflissenen, darunter Buchdruckereibesitzer,
Schriftgiessereibesitzer, Redakteure, „teure“ Papiermenschen und
sogar zwei „Stifte“, unterzeichnet war, setzte diesen und seine
Mutter von dem für ihn hoffentlich recht bedeutungsvollen Akte
in Kenntnis. Und die Vortaufe am Johannistage zu Mainz wurde
in Frankfurt respektiert, denn zwei Tage später las man in den
Frankfurter Amtlichen Geburtsanzeigen: „24. Juni 1900. Jo-
hannes Gutenberg Darid Stempel, Sohn des Schriftgiessereibesitzers
D. Stempel.“
leipzig. Vergangenen Sonnabend hielt das Personal der Offizin
W. Drugulin sein Sommerfest im Etablissement Apollo ab. Preis-
duadräteln, Kegeln und Vogelschiessen nebst verschiedenen anderen
Spielen wurden zur Unterhaltung für Jung und Alt unternommen,
während die Kapelle O. Weide für die musikalische Unterhaltung
sorgte. Verherrlicht wurde das Fest durch die Anwesenheit von
Frau Prugulin nebst Fräulein Tochter und Enkelkinder, während
der Chef Herr Johs. Baensch- Drugulın, der wegen Kurgebrauch zu
seinem Bedauern dem Feste fernbleiben musste, ein Telegramm
im Laufe des Nachmittags sandte. Ein Komiteemitglied sprach
dem Chef wie allen andern, die zur Verherrlichung des Festes bei-
getragen hatten, den herzlichsten Dank aus und schloss seine An-
sprache mit einem Hoch auf das Haus Drugulin.
" Magdeburg. Bei Gelegenheit der hier veranstalteten Guten-
bergfeier hatte die hiesige Graphische Gesellschaft im Museum
eine reiche Ausstellung alter und neuer Drucke veranstaltet,
die vom 24. Juni bis 1. Juli geöffnet war und ihres interessanten
Inhaltes wegen sehr zahlreich besucht war. Die Magdeburger
Stadtbibliothek, die des hiesigen Domgymnasiums und des Klosters
„U. L. Frauen“, das Magdeburger Stadtarchiv, die Stadtbibliotheken
zu Braunschweig und Halberstadt neben der dortigen Glein’schen
Bibliothek, die des Waisenhauses zu Halle neben der dortigen
Universitätsbibliothek, die Kirchenbibliothek zu Calbe (Milde), die
fürstliche Bibliothek zu Wernigerode, die herzogliche zu Wolfen-
büttel, die Universitätsbibliothek zu Helmstedt, das Gymnasium
Josephinum zu Hildesheim, die Faber’sche Buchdruckerei in Magde-
burg sowie verschiedene Bücherliebhaber hatten dankenswerter
Weise ihre wohlverwahrten Bücherschrünke aufgethan und seltene
Drucke zur Ausstellung hergesandt. Im wesentlichen hatte man
sich aber darauf beschränkt, zu zeigen, wie sich die typographische
Kunst in Magdeburg selbst entwickelte und das war ein sehr glück-
licher Gedanke, Die Ausstellung gliederte sich in zwei Abteilungen,
von denen die eine die älteren Drucke und unter diesen viele
wertvolle Schätze enthielt. Nüher auf dieselben einzugehen, müssen
wir uns versagen, und beschränken uns darauf zu bemerken, dass
der älteste Druck Magdeburger Herkunft, ein Officium misse,
Magdeburg, A. Ravenstein. und J. Westral, vom Jahre 1483 datiert
ist, und dass die Abteilung 13 Inkunabeln, sowie namentlich zahl-
reiche Schriften und Bibeldrucke aus der Reformationszeit enthielt.
— Die Einrichtung der zweiten Abteilung der Ausstellung hatten
hiesige Firmen übernommen. Die Faber'sche Druckesei stellte u.a.
eine Handpresse aus dem 18. Jahrhundert aus, eine grosse Tafel,
die die Metamorphosen des Kopfes der „Magdeburger Zeitung“
im Verlaufe der 250 Jahre ihres Bestehens zeigt, ferner Druck-
sachen verschiedener Zeiten. Die Haenel’sche Hofbuchdruckerei
war mit Dreifarbendruckplatten, Congreveplatten und Abzug,
Celluloidplatten, älteren Plakaten (auf Handpresse gedruckt) in
mehreren Farben, einem Schriftprobenbuch von 1818, mit alten und
modernen Drucksachen vertreten; die Buchdruckerei E. Bacnsch jun.
stellte u. a. verschiedene moderne Drucksachen aus, die Hof-Buch-
und Steindruckerei C. Friese u. a. Tableaus neuerer Drucksachen
für den geschäftlichen und privaten Verkehr, die Buch- und Stein-
druckerei Fr. Bornstedt Kalender, die Firma Gebrüder Bethke
Merkantildrucksachen, die Buch- und Kunstdruckerei Robert Wapler
Zeitschriften und moderne Drucksachen, der „General-Anzeiger“
eine geschlossene Satzform und verschiedene Jahrgänge. Die Firma
Reps & Tinte war mit vortrefflich gelungenen Büsten Gutenberg's,
Fust's und Schöfler's vertreten. Der Denkmalsausschuss hatte
Modelle des Gutenbergdenkmals ausgestellt. Die Buchdruckerei
Wohlfel! sandte viele interessante Objekte und die Ausstellung
der hiesigen Graphischen (Gesellschaft enthielt namentlich Blätter
aus ihren Skizzierkursen. Auch viele auswärtige Firmen sandten
Erzeugnisse ihrer Werkstätten.
“ München. Im Anschluss an die Berichte über unsere Guten-
bergfeier möchten wir noch der zu derselben hergestellten Fest-
Nr. 29
drucksachen kurz gedenken, die sowohl die Leistungsfähigkeit,
wie die Opferwilligkeit unserer Münchener Druckereien im schönsten
Lichte zeigen. Die Drucksachen sind in einer gewissen Einheit-
lichkeit im Stile der bekannten Münchener Richtung gehalten.
Zunächst ist der vom 5. Mai datierte, gotisch und in zweifarbigem
Druck gehaltene Aufruf zu erwähnen, der aus der Offizin R. Olden-
bourg hervorgegangen ist. Dann folgt die altdeutsche farbige
Einladungskarte aus der Verlagsanstalt vorm. B. J. Manz. Das
von der Firma Knorr & Hirth gedruckte und gestiftete vierseitige
Programm ist eine Glanzleistung im Münchener Genre. Die Vorder-
und Rückseite enthalten originale Zeichnungen, der Text ist gotisch
und die reichliche Anwendung von bunten Farben giebt dem Ganzen
jenes anheimelnde Ansehen, das uns an vielen Drucken des Mittel-
alters entgegentritt. Die Bruckmann’sche Kunst- und Buchdruckerei
druckte und stiftete das Franz Fleischmann’sche Festspiel „Die
Huldigung der Völker“, das in Antiqua ausgeführt und mit hüb-
schen Kopfleisten und einer originalen Titelzeichnung versehen
ist. Die Mühlthaler’sche Buch- und Kunstdruckerei A.-G. lieferte
ein hübsch ausgestattetes Kommerslied. Zu der mit der Gutenberg-
feier verbundenen Buchdruck-Ausstellung wurde das in drei Farben
ausgeführte Einladungsschreiben von der Firma Franz X. Seitz
gedruckt. Von derselben Firma stammt die prächtig in Farben-
druck ausgeführte und sehr schöne Ornamente aufweisende Ein-
ladung zum gemeinsamen Besuche der Ausstellung. Und die Firma
R. Oldenbourg lieferte zu derselben ein vorzügliches farbiges Plakat,
das als Hauptschmuck ein treffliches Gutenberg-Porträt aufweist.
Den Entwurf dazu lieferte der Künstler Stefan Steinlein und die
Druckplatten wurden von dem Druckerfaktor der Oldenbourgy’schen
Offizin, Herrn Ernst Leven, auch ein Künstler in seinem Fache,
hergestellt. Endlich sind auch noch zwei originelle Postkarten,
eine in Riesen- und eine in gewöhnlichem Format, zu erwähnen,
die ebenfalls ein Gutenberg-Porträt in künstlerischer Auffassung
aufweisen. Der Entwurf der Karte stammt von Stefan Steinlein,
den Druck besorgte in drei Farben Franz X. Seitz und das Eigen-
tumsrecht an der Karte besitzt die Typographische Gesellschaft
München.
München. (Die Münchener Buchdruckausstellung in
der königlichen Staatsbibliothek.) Während die Buchdruck-
ausstellung im Alten Rathaussaale, wie ich bereits in voriger
Nummer ausgeführt habe, uns ein Bild von dem gegenwärtigen
Stande der Buchdruckerkunst speziell in München geben sollte,
sind nunmehr in einer weiteren Ausstellung in der Kgl.
Staatsbibliothek in trefflicher Weise die ältesten Druckerzeug-
nisse in übersichtlicher Weise zusammengestellt, welche uns einen
Einblick in die Entwickelungsgeschichte der „schwarzen Kunst“
thun lassen. Die Ausstellung zur Gutenbergfeier zerfällt in fünf
Abteilungen: in die Blockbücher, die ältesten Mainzer
Typendrucke, Frühdrucke Deutschlands mit Ausschluss
Bayerns, die Entwickelung der Buchdruckerkunst inBayern
bis 1500 und Ausgewählte Buchdrucke des Auslandes.
Alle ausgestellten Druckerzeugnisse fallen in die Zeit von der Er-
findung der „schwarzen Kunst“ bis 1500. — Gehe ich nunmehr
des näheren auf die einzelnen Abteilungen ein, so interessieren an
erster Stelle die sieben ausgestellten Blockbücher. Von diesen
erwähne ich nur cin „Speculum humanae salvationis“ (Spiegel der
Erlösung), „Biblia pauperum“ und als Unicum einen „Totentanz“.
Dieses Blockbuch (man kennt nur noch ein Exemplar einer an-
deren Ausgabe in Heidelberg) enthielt früher unter den Bildern
auch einen Text in Holztafeldruck, der aber schon im 15. Jahr-
hundert weggeschnitten und durch einen handschriftlichen Text
ersetzt wurde (1460—1470). Reichlich vertreten sind älteste
Mainzer Typendrucke von Gutenberg, Fust, Schöffer und
Eltviller Druckern. Das älteste gedruckte Buch in deutscher
Sprache ist „Eyn manung der cristenheit widder die durcken“, eine
Art Kalender auf das Jahr 1455 von Gutenberg in Mainz 1455
gedruckt. Weiter interessiert die 42zcilige Gutenbergbibel (2 Bände)
1454—56, das „Catholicon“, welches am Schlusse als das Wesen
der Buchdrucker-Kunst „das wunderbare Ubereinstimmen, Verhält-
nis und Mass der Patrizen und Formen“ nennt, und das „Psalte-
rium“ (Pergamentexemplar) von Joh. Fust und Peter Schöffer
(1459). Die älteste politische Flugschrift, eines der fünf
bekannten Exemplare, ist das „Manifest des Erzbischofs von Mainz,
Diether von Isenburg, gegen Adolf von Nassau vom 4. April 1462“,
gedruckt von Fust und Schöffer. Nach einigen xylographischen
Ausgaben mit deutschem Text ist das Werk Ciceros „Officia et
paradoxa“ sehenswert, welches auf Pergamentpapier gedruckt ist.
In diesem Druckerzeugnisse sind zum ersten Male griechische
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
337
Lettern verwendet worden. Die älteste ganz xylographische
Ausgabe ist das gegen 1470 erschienene Werk „Von dem Anti-
christ“. Bemerkenswert ist „Ars et modus contemplativae vitae“,
ein Werk, welches eine Vereinigung von Holztafeldruck und Typen-
druck zu einem Buche darstellt. Das Pergamentexemplar Insti-
tutiones von Justianus (1468 gedruckt) nennt am Schluss zum
ersten Male „die beiden Johannes“ (Gutenberg und Fust) als Er-
finder der Buchdruckerkunst. Erwähnt sei noch das Werkchen
„Deutscher astronomischer Kalender“ von Johannes Regiomontanus
für die Jahre 1475—1530, deshalb bemerkenswert, weil es ein
Xylographum aus des berühmten Astronomen eigener Offizin
ist, die auch Typendruck lieferte. Die Frühdrucke des übrigen
Deutschlands zeigen Proben aus Strassburg, Köln, Esslingen,
Ulm, Lübeck, Schussenried, Leipzig und Heidelberg.
Am interessantesten dürfte für uns die Abteilung: „Die Ent-
wickelung der Buchdruckerkunst in Bayern bis 1500“
sein. Von den ältesten Augsburger Druckern sind vertreten
Johann Bämler 1476, Günther Zainer 1472/73 mit dem frühesten
illustrierten Buch aus seiner Presse, Johann Schussler mit seinem
ersten datierten Drucke (1470), Erhard Ratdolt, erster Druck zu
Augsburg im Jahre 1487, Anton Sorg mit dem ersten gedruckten
Wappenbuch „Ullrich von Reichenthal“ (1483) und Jodocus Pflanz-
mann mit seiner ersten illustrierten Bibel (1473). Bamberger
alte Druckwerke sind ausgestellt von Joh. Sensenschmid (1482),
Heinrich Petzeusteiner (1482), Marx Ayrer (1483) und Albrecht
Pfister (1460). Weiter zeigt die Abteilung die ältesten Druck-
werke von Speyer, Würzburg, Eichstädt, Regensburg und Wesso-
brunn. Von den Nürnberger ältesten Drucken nenne ich von
den ausgestellten Druckwerken die von Anton Koberger (1473),
Georg Stüchs und P. Vischer. Ferner sind ausgestellt Druckwerke
aus Lanningen, Memmingen, Passau und Ingolstadt. München
weist als alten Drucker auf Johann Schobser und Hans Schauer,
als ersten Typographen Münchens. Das älteste Druckerzeugnis
der zweiten Münchener Presse ist Paul Wanns „Quadragesimale“,
gedruckt 1499—1500. Die letzte Abteilung bilden eine grössere
Zahl ausgewählter Frühdrucke des Auslandes.
Jos. M. Stevens.
-rg. Osnabrück. Auch unsere Stadt hat am Johannistage ihre
Gutenbergfeier gehabt, und dieselbe ist in allen ihren Teilen,
weil wohl vorbereitet, auch prächtig gelungen. Die Festlichkeit
fand ihre Einleitung durch cine ernste Feier im Friedenssaale des
Rathauses. Neben den Vertretern der weltlichen Behörden waren
die der Geistlichkeit in grosser Zahl erschienen. Eingeleitet durch
Gesang des Handwerker-Sängerbundes mit Orchesterbegleitung der
Regimentskapelle der 78er brachte dieselbe, nach der Begrüssung
der Anwesenden seitens des Vorsitzenden der Buchdrucker-Innung
für den Regierungsbezirk, Herrn A. Liesecke, eine Festrede des
Herrn Gymnasialoberlehrers Professor Runge, die sich zunächst
mit dem Leben Gutenberg’s und der ersten Periode der Buch-
druckerkunst, dann aber mit der Geschichte der Buchdrucker
Osnabrücks vom 16. Jahrhundert ab beschäftigte. In Osnabrück
druckte zuerst im Jahre 1618 Marlin Mann; dann Tilmann Buch-
holz und Georg Schwänder, später J. C. Kossnofsky, J. W. Distners,
Gerhard Schorlemer und schliesslich Goffried Kisling, in dessen
Familie die Buchdruckerei des letzteren sich noch heute befindet.
Neben dieser Firma haben zeitweilig noch andere gedruckt, an-
scheinend jedoch ohne grossen Erfolg bis zu den letzten Jahr-
zehnten. Mit deın Bedauern, dass Gutenberg ein tragisches Ge-
schick getragen, weil erst die Nachwelt seine Kunst anerkannt
habe, und dem Wunsche, dass auch in Osnabrück Gutenberg's
Kunst hochgehalten und ihre Vertreter in den fernsten Zeiten mit
Achtung genannt werden möchten, schloss der Redner. Der Festakt
hinterliess auf sämtliche Teilnehmer einen tiefen, erhebenden Ein-
druck. Nach einem gemeinsamen Mittagsmahle im Drei-Kronen-
Garten trat dann eine zweite Veranstaltung aus der Festlichkeit
in den Vordergrund: die graphische Ausstellung auf dem
Schützenhofe, bei der sowohl die alten Drucke, wie die Erzeugnisse
der Neuzeit gut vertreten waren. Im weiteren wurde auch dem
Preis-Quadräteln, der Aufführung des Festspiels, dem Feuerwerk
und dem Ball grosses Interesse entgegengebracht. Von Hannover
und aus Rheinland-Westfalen gingen Begrüssungstelegramme ein,
während von Osnabrück ein telegraphischer Gruss nach Mainz
abgesandt wurde.
-r. St. Petersburg, Ende Juni. Auch wir hier am Ufer der
Newa haben eingestimmt in die Jubelchöre, welche zur Feier der
fünfhundertjährigen Wiederkehr des Geburtstages des Erfinders
unserer Kunst, Johannes Gutenberg, überall im Deutschen
338
Reiche erklungen sind. Unser Fest sollte, wie ich ihnen schon
gemeldet, am Johannistage, den 11./24. Juni, stattfinden, und an
diesem Tage vereinigten sich denn auch wohl über 1000 Teil-
nehmer, die vor allem aus Vertretern der Presse und des Buch-
gewerbes, unter letzteren eine grosse Zahl von Setzern, bestanden,
in den Räumen des Pädagogischen Museums, dessen schönen Saal
bis auf den letzten Platz füllend. Die „Gesellschaft zur Förderung
der graphischen Künste“, wie sich jetzt die Vereinigung zur Hebung
der Graphik nennt, über deren Zustandekommen ich Ihnen be-
richtet, darf sich Glück wünschen dazu, dass es ihr nach erst so
kurzem Bestehen gelungen ist, die Vertreter des Buchgewerbes hier
zu gemeinsamer Thätigkeit zusammen zu schliessen, — die grosse und
opferfreudige Teilnahme an den Vorbereitungen zum Feste und die
lebhafte Beteiligung an denselben sind ein ermutigendes Zeichen für
dieselbe. Der Saal war in geschmackvoller Weise geschmückt; eine
grosse Bronzestatue Gutenberg's zierte zwischen Blumen und Sträuchern
die Estrade. Vor ihr nahm der Gesellschaftspräsident WI. W. Ssabanin
seinen Platz ein zur Begrüssung der Festgäste und zu einer gehalt-
vollen Ansprache an dieselben. Dieser Tag sei ein Fest des Guten
und des Wissens, sagte er unter anderem, welchen der russische
Buchgewerbeverein nicht habe vorbeigehen lassen wollen, ohne
die Vertreter des Buchgewerbes in Russland im Hochgefühle der
Gemeinsamkeit, gemeinsamen Kampfes und gemeinsamen Sieges
geeint zu haben. Seine Rede schloss er, indem er in begeisterten
Worten die Gefühle tiefster Ehrfurcht vor dem grossen Erfinder
zum Ausdruck brachte. Ihm folgte als Redner der Sekretär des
Vereins, Schriftsteller A. N. Kremlow, welcher sich die Frage:
„Was hat Gutenberg für den Gedanken des Menschen gethan?“
als Thema erwählt hatte, das er in geistvoller Weise durchzuführen
wusste. Akademiker Hofmaler Wylie entrollte darauf in markigen
Worten ein Bild von Leben und Thätigkeit Gutenberg’s, soweit
beides bekannt, und hieran schlossen sich die Begrüssungen und
Ansprachen durch die Deputationen, von denen etwa zwanzig er-
schienen waren, unter ihnen Vertreter der Kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften, sowie die der Künste, ferner der Russischen
Litterarischen Gesellschaft und der kaiserl. russ. Expedition zur
Anfertigung der Staatspapiere, deren jetziger Direktor, Fürst
B. B. Golitzin, selbst erschienen war und der seine Rede zum Teil an
die Setzer richtete. Auch der berühmte Illustrator der kaiserlichen
Orientreise, der Maler Nikolai Karasin, feierte Gutenberg und seine
Kunst in schwungvollen Worten. Durch cinen der Deputierten
wurde die Gründung eines Invalidenheims für Setzer und Korrek-
toren in Vorschlag gebracht als bleibendes Denkmal für die
Gutenbergfeier, und eine Dame, Frau Jakubowitzsch, die als Ver-
treterin des „Dwinski Listok“ sprach, wünschte eine Schule für
Setzerlehrlinge in Anregung zu bringen. Da bei der Feier jedoch
keinerlei Sammlungen oder Zeichnungen gestattet waren, so sollen
beide Pläne, und vorzugsweise der erstere. im Herbste vom Verein
aufgenommen werden. Die Verlesung einer langen Reihe von
Telegrammen aus dem Reiche und aus dem Auslande bildete den
Schluss des ersten Teils der Feier. An diesen schloss sich der
musikalisch-deklamatorische Teil, die Gesangsvorträge ausgeführt
vom Petersburger Sängerkranz und durch den von Männern ver-
stärkten Knabenchor der Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere.
Eine Hymne an Gutenberg, komponiert von Hlawatsch, musste
trotz ihrer Länge auf stürmisches Verlangen der Versammlung
wiederholt werden; während derselben waren Lorbeerkränze zu
Füssen der Gutenbergstatue niedergelegt worden; als in ihrem
Texte die Worte ertönten: „Es werde Licht!“ flammte der ganze
Saal in elektrischer Beleuchtung auf und ein Strahlenkranz umgab
die Statue, — eine prächtige Apotheose des Meisters und von
überraschender Wirkung. Nach Schluss der offiziellen Feier fand
noch eine Nachfeier seitens eines Teils der Festgenossen im Lokale
des Yachtklubs und eine Festfahrt auf einem speziell gemieteten
Dampfer statt. Bei dem Festmahle fehlte es natürlich nicht an
feststimmlicher Beredsamkeit, und den Senioren des Buchgewerbes
zu St. Petersburg, unter ihnen die Herren Böhnke, Golicke und
der auch in Deutschland bekannte und allbeliebte Herr Scamoni,
wurde besondere Ehrung durch Toaste zu teil. — Erwähnt seien
noch die Festdrucksachen: das Menu des Festmahls mit dem Porträt
Gutenberg’s in Farben-Autotypie, gedruckt von Eugen Thiele; das
Programm der Feier mit sehr schön gezeichnetem sinnreichen
Titelkopf und die in 15000 Excmplaren gedruckte, ohne die Bei-
lagen 20 Grossoktavseiten starke Festschrift, die gemeinschaftliche
Arbeit von sechs hervorragenden graphischen Instituten, und zwar
druckte den Umschlag in Schwarz und Rot R. Golicke, den Text
J. Goldberg. das Porträt Gutenberg’s in Violettschwarz nach einem
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 29
Kupferstich die Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere;
ein Faksimile in Chromolithographie aus der 42zeiligen Gutenberg-
bibel das Artistische Institut von A. F. Marcks, ebenfalls als
Faksimile in Photolithographie das bekannte Eingangs-B des Fust
und Schöffer'schen Psalters mit nachfolgendem Text war gedruckt
in der graphischen Kunstanstalt von A. I. Wilborg, und schliesslich
eine chromolithographische Reproduktion der Büste des ersten
russischen Buchdruckers Iwan Fedorow, hervorgegangen aus der
Druckerei der „Nowoje Vremja“. Die Herstellungskosten dieser
gratis verteilten und versandten Broschüre werden auf 10000 Rubel
veranschlagt. Man hat nicht gespart bei der zur Ehrung unseres
Altmeisters veranstalteten Feier, und sie war eine schöne, in jeder
Weise gelungene und erhebende! |
Stuttgart. Die Firma Greiner & Pfeifer, Hofbuchdruckerei zu
Stuttgart, veröffentlicht Nachfolgendes durch Zirkular: „Auf das
vom Verein für dekorative Kunst und Kunstgewerbe in Stuttgart
erlassene Preisausschreiben für eine Adresskarte unserer Firma
sind 73 Entwürfe eingegangen. Die Erteilung der ersten Preise auf
drei dieser Entwürfe geschah gegen unseren Willen und unter unserem
ausdrücklichen Protest.“ Die Bedenken, welche ich seinerzeit gegen
die Zusammensetzung des Preisgerichts, dem kein einziger Buch-
drucker oder sonstiger graphischer Fachmann angehörte, ausge-
sprochen habe, scheinen somit nur zu begründete gewesen zu sein.
Th. G.
* Würzburg. Auch unsere Stadt, in der die Kunst Gutenberg’s
frühzeitig Wurzel fasste und die mit ihr auch insofern in näherer
Verbindung steht als andere Städte, als ın ihrer Nähe die erste
Schnellpressenfabrik errichtet wurde und noch heute blüht, hat den
fünfhundertjährigen Geburtstag Johannes Gutenberg's
durch eine würdige Feier begangen, an der alle Kreise der Stadt
den lebhaftesten Anteil nahmen. Diese Feier wurde am Sonnabend,
30. Juni, mit einem Festkommers eingeleitet, den der Gutenberg-
Verein Würzburg vom Verbande der Deutschen Buchdrucker ver-
anstaltet hatte und zu dem sich auch zahlreiche Prinzipale, sowie
Vertretungen der Universität und der Behörden eingefunden hatten.
Rie hervorragendste Darbietung des Abends war die Festrede des
Herrn Kreisarchivars @öbl, der sich in feinsinniger, von goldenem
Humor umsonnter Sprache über die Buchdruckerkunst verbreitete.
Neu für viele war die Erklärung Göbl’s, dass das Kreisarchiv zu
Würzburg gerade die wichtigsten Dokumente über das Leben
Gutenberg’s bewahre, vor allem das Dekret des Mainzer Kurfürsten
und Erzbischofs Adolph von 1465, wodurch er Johann Gutenberg
wegen seiner „fürtrefflichen Dienste“ in sein Hofgesinde aufnahm,
und die Urkunde, wodurch Dr. Humeri von Mainz, der „Geldmann“
Gutenberg’s, nach dessen Tode den Nachlass Gutenberg’s, nament-
lich dessen Schriften, Lettern, Instrumente und sonstiges „Gezeug“
zugesprochen erhielt. Diese Archivalien wurden infolge der
Kriegsläufte zu Ende des 18. Jahrhunderts von Mainz nach
Aschaflenburg und von da nach der Einverleibung Aschaffenburgs
in das Königreich Bayern nach der Kreishauptstadt verbracht. Für
die Eutwickelung der fränkischen Buchdruckerkunst waren nach Göb!'s
Ausführungen vor allem zwei Momente massgebend, zunächst die
Berufung des Buchdruckers Gg. Reiser nach Würzburg durch
Fürstbischef Kudolph von Scheerenberg, und über drei Jahrhunderte
später die Erfindung der Schnellpresse durch Friedrich König, der
gemeinsam mit Fr. Bauer die erste, noch jetzt blühende Schnell-
pressenfabrik im nahen Oberzell gründete. Reiser selbst war ein
Meister seiner Kunst, seine Drucke sind wahre Prachtstücke, und
er trug zur Entwickelung der Buchdruckerkunst auch selbständig
in der Weise bei, dass er den Notendruck und die Buchillustration
mit Kupferstichen zum ersten Male anwandte. Nach einer rühmen-
den Erwähnung des verdienstvollen Geschichtsschreibers der frän-
kischen Buchdruckerkunst, des Schriftsetzers Welzenbach, dessen
Schrift im Archiv des historischen Vereins noch heute als Quellen-
werk erscheint, brachte der Redner zum Schlusse noch eine inter-
essante Zusammenstellung typographisch-statistischer Notizen über
die Entwickelung des Werk-, Accidenz-, Kunst- und Zeitungsdrucks in
Würzburg. Namens der Prinzipale daukte hierauf Herr Kommerzien-
rat Stürtz dem festgebenden Verein, bat die Gehilfenschaft um
ihre weitere Mitwirkung und brachte ein Hoch der deutschen
Kraft, dem Arbeitsgeist, der so Grosses geschaffen. Den weiteren
Verlauf des Kommersabends füllten Vorträge der Gesangsabteilung
des Gutenberg-Vereins aus, die in prächtiger Weise zu Gehör
gebracht wurden. Am Sonntag Vormittag fand in der alten
Universität eine Besichtigung der alten Druckwerke und Hand-
schriften aus dem reichen Schatze der Universitätsbibliothek, ergänzt
durch einige Urkundenstücke aus dem kgl. Kreisarchiv, statt.
Nr. 29
Hierbei erregten besonderes Interesse die vorzüglichen Wiegen-
drucke, sowie die schon erwähnten Archivalien über Gutenberg’s
Aufnahme in das kurmainzer Hofgesinde und über die Beschlag-
nahme seines Nachlasses. — Den Höhepunkt des Festes bildete
der Akademische Festakt in der grossen Aula der neuen Uni-
versität der unter ungewöhnlich starker Beteiligung des Lehrkörpers
der Universität, der staatlichen und städtischen Behörden und
aller Kreise der Bevölkerung stattfand und in höchst weihevoller
Weise verlief. Derselbe wurde eingeleitet mit der Beethoven’schen
Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, der der Männer-
chor „Heil Gutenberg“, vorgetragen von der Gesangsabteilung des
Gutenberg- Vereins folgte. Die Festrede hielt der Vertreter des
deutschen Litteraturfaches an der philosophischen Fakultät der
Hochschule, Herr Professor Dr. Brenner, der in lichtvoller Weise
den Werdegang der Buchdruckerkunst im allgemeinen und speziell
im Mainlande schilderte und ihre hohe Bedeutung für das Kultur-
leben würdigte. Der Festrede folgte die Gutenberg-Hymne und
den Schluss des Festaktes bildete die Festmusik von Prinz Louis
Ferdinand von Preussen. — Die Gutenbergfeierlichkeiten selbst
wurden am Nachmittag durch ein vom Gutenberg-Verein im
Hutten’schen Gartenetablissement veranstaltetes Fest beendet, das
in einer fröhlichen Tanzunterhaltung seinen Abschluss fand.
* Zittau. Einen wahrhaft erhebenden Verlauf nahm die fünf-
hundertjährige Gutenbergfeier, welche die Oberlausitzer
Jünger der schwarzen Kunst am Sonntag, 8. Juli, hierselbst zum
ehrenden Gedächtnis ihres Altmeisters abhielten. Die Feier begann
mit einem gemütlichen Frühschoppen in dem schön gelegenen
Burgteichrestaurant, bei dem die mit den Morgenzügen gekommenen
auswärtigen Gäste, denen sich als Vertreter der Stadt Herr Stadt-
rat Achilles zugesellt hatte, von Herrn Redakteur Hagen- Müller
von den „Zittauer Nachrichten“ mit einer Ansprache begrüsst
wurden, in der auch dem Danke an die Stadtverwaltung Zittaus
für das von derselben dem Feste in jeder Hinsicht bewiesene Ent-
gegenkommen Ausdruck gegeben war. Nach Beendigung des Früh-
schoppens und einer zwanglosen Mittagstafel im gleichen Lokale
begaben sich die Festteilnehmer nach der Weinau, wo der Kaffee
eingenommen wurde. Abends 5 Uhr begann sodann die offizielle
Feier im festlich geschmückten Saale des Lindenhofes, an der auch
Mitglieder des Stadtrates und des Stadtverordnetenkollegiums, sowie
andere Eihrengäste teilnahmen. Nach den eröffnenden musikalischen
Vorträgen der Musikkapelle und des Gesangvereins Gutenberg
unter Leitung seines bewährten Liedermeisters Herrn Musiklehrer
Hübner, die reichsten Beifall fanden, hiess Herr Redakteur Steins-
dorf von der „Zittauer Morgenzeitung“ mit wenigen, aber herz-
lichen Worten namens des Festausschusses die zahlreichen Fest-
teilnehmer, die den grossen Saal bis auf den letzten Platz füllten,
und besonders die Vertreter der Stadt und die Ehrengäste will-
kommen. Auf diese sehr beifällig aufgenommene Ansprache folgte
ein von Herrn Steinsdorff gedichtetes allgemeines Festlied und
nach demselben nahm Herr Stadtrat Achilles im Namen der Stadt
Zittau das Wort zu einer markig vorgetragenen und gehaltreichen
längeren Begrüssungsansprache an die Festversammlung, in der
er insbesondere seiner Freude darüber Ausdruck gah, dass gerade
Zittau als Festort gewählt worden war. Denn in den Mauern
dieser Stadt habe der erste Buchdrucker in der Oberlausitz seine
Kunst ausgeübt und noch jetzt blühe in derselben das Buchdruck-
wesen, wie die vorhandenen 8 Druckereien mit 3 Tageszeitungen
beweisen. Im weiteren würdigte der Redner die Erfindung Guten-
berg’s und deren kulturelle Bedeutung und erntete mit seinen
Ausführungen den stürmischsten Beifall. Die Kapelle und der
wackere „Gutenberg“ setzten hierauf wieder mit gediegenen Vor-
trägen ein und ihnen folgte Herr Hans Hagen-Müller mit der
ausgezeichneten Festrede. Der Redner feierte in längeren geist-
reichen Ausführungen Gutenberg als den „Weltberichterstatter“,
als den „grössten Volksschulmeister der Welt“ und als einen
„Kriegsmann“. Und dieser so grosse, so vielseitig bedeutungs-
reiche Mann sei ein Deutscher. Und nicht nur er, auch die Weiter-
ausbauer seiner Kunst, der Steindrucker Senefelder, die Schnell-
pressenerfinder und -Erbauer Koenig & Bauer, alles seien deutsche
Männer. Und so könne man also getrost sagen: Die ganze welt-
bedeutende Buchdruckerkunst in ihrem Anfange, ihrer Weiter-
ausbildung bis zur vollkommensten Vollendung sei eine deutsche
That. Das erfülle mit heller Freude und neuer Liebe zu unserem
Volke, und da erscheine wieder Gutenberg’s Hand und schreibe
an die Tafel des Festes als Losung des Dichters allbekanntes Wort:
„Ans Vaterland, ans teure, schliess’ dich an!“ Die schwungvolle
Rede wurde oft durch Beifall unterbrochen und schliesslich mit
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
339
—
—
stürmischer Begeisterung ausgezeichnet. Ihr folgte wiederum ein
hübsches allgemeines Festlied, dessen Dichter, Herr Richard Menzel -
Zittau, über Aufforderung des Herrn Buchdruckereibesitzers Kessner-
Löbau mit einem dreifachen Hoch geehrt wurde. Von den nun
noch folgenden Vorträgen erwähnen wir noch eine von Herrn
Buchdruckereibesitzer und Redakteur Reitz („Lausitzer Neueste
Nachrichten“) arrangierte und mit gotischem Text versehene Hul-
digung Gutenberg’s in drei reizend durchgeführten Bildern, die
ganz ausserordentlichen Beifall fand. Herr Buchdruckereibesitzer
Schwager („Zittauer Morgenzeitung“) beendigte schliesslich die
offizielle Feierlichkeit mit einer Ansprache, die in ein Hoch auf
das Blühen und Gedeihen der Buchdruckerkunst ausklang. — Den
Schluss der Gutenbergfeier bildete am Abend ein mit Festliedern,
Vorträgen und Toasten reichbelebter Kommers, an den sich schliess-
lich auch noch ein Tänzchen anreihte. Hochbefriedigt werden
alle Festteilnehmer an die schöne Feier zurückdenken, dann und
wann vielleicht noch besonders angeregt durch die hübschen und
gehaltreichen Drucksachen, die sie von ihr mit nach Hause ge-
nommen haben. Als solche verzeichnen wir schliesslich noch das
von Haupt & Schwager hübsch ausgeführte Festprogramm, eine
von Herrn J. H. Reitz inhaltlich und von W. Böhm & Co. in
Zittau im Druck sehr sorgfältig ausgestattete Festzeitung, das
farbige Menu, ein schön ausgeführtes Gedenkblatt, das von der
Buchdruckerei Moritz Böhme in Zittau gewidmet wurde, ein in
Farben sehr hübsch ausgeführtes Kommerslied, das Herr Alwin
Marx in Reichenau widmete, und ein weiteres hübsches Kommers-
lied von der „Zittauer Morgenzeitung“ (Haupt & Schwager).
S
Kleine Mitteilungen.
Aus einem modernen Grossbetriebe. Die Firma Breitkopf & Härtel
in Leipzig hat einen in der eigenen Druckerei vorzüglich aus-
geführten und mit Abbildungen und Plänen versehenen „Tech-
nischen Bericht für 1900“ herausgegeben, der manche allgemein
interessierende Mitteilungen enthält. Namentlich darf dies von den
vergleichenden Angaben aus den Jahren 1896 und 1899 gesagt
werden, die das Wachstum des im Jahre 1719 begründeten Hauses
bezeugen, das ausser den vielseitigen technischen Zweigen einen
Musikverlag von etwa 22000 Verlagsnummern, sowie einen an-
sehnlichen Buch- und Kunstverlag umfasst und dessen auswärtige
Interessen durch Filialen in Brüssel, London und New York und.
durch Vertretungen in Paris, Mailand, Amsterdam, Riga gewahrt
werden. So war der höchste Personalbestand im Jahre 1896: 658,
im Jahre 1899 dagegen 720 Personen, und die Summe der ge-
zahlten Löhne und Gehälter betrug dementsprechend in den beiden
Jahren über 500000 bez. weit über 600000 Die Buchdrucke-
rei, welche in den letzten Jahren nur geringfügige Maschinen-
anschaffungen nötig hatte, verfügt zur Zeit über 38 Schhellpressen,
darunter 10 Doppelmaschinen und 4 Zweifarbmaschinen, ferner
über 10 Tiegeldruck- und Handpressen, 2 Satiniermaschinen und
4 hydraulische Glättpressen, und sie bewältigte im Jahre 1899
über 40 Millionen 16 seitige Bogen mit rund 800 000 Kilo Papier.
Dahingegen waren im Schriften- und Ornamentenmaterial der Buch-
druckerei grosse Anschaffungen notwendig und zwar infolgedessen,
dass die Firma bahnbrechend für die moderne Strömung in der
Drucksachenausstattung eintrat. Ihre Schriftbestände weisen. zur
Zeit ein Gewicht von über 300 000 Kilo auf und die Schriften
und Ornamente werden zumeist in der eigenen Giesserei herge-
stellt, die auch auf die moderne künstlerische Bewegung plan-
mässig eingegangen ist und damit vielen Beifall gefunden hat.
Die Leistungen der Abteilung für Notendruck sind ebenfalls be-
deutend gestiegen und zwar von 3 600 000 Bogen im Jahre 1897
auf über 6 800 000 Bogen im Jahre 1899. Auch die Drucke
direkt von den Platten — eine Spezialität des Hauses — sind von
540 000 im Jahre 1897 auf 797 000 im Jahre 1899 gestiegen. Von
besonderem Interesse ist die Ersetzung der bisherigen aus zwei
Dampfmaschinen von je 35 PS und einem Gasmotor von 30 PS
bestehenden Kraftanlage durch eine neue moderne von zwei Dampf-
maschinen von je 100 PS normaler Leistung und die Einführung
des elektrischen Kraftantriebs an Stelle des bisherigen Dampf- und
Gasantriebs. Die neue Maschinenanlage betreibt auch zugleich
die elektrische Beleuchtung. Im Betriebe sind 18 Elektromotoren
von 1,2 bis 14,5 PS mit einer Gesamtstärke von 77,4 PS. Die
Beleuchtungsanlage besteht aus 1095 Glühlampen und 8 Bogen-
340
lampen. Es wird sodann ein rechnerischer Vergleich aufgestellt
zwischen den Kosten der früheren und der neuen Anlage. und da
stellt sich denn zwischen den Jahren 1896 und 1899 ein Unter-
schied bezw. eine Ersparnis in den Betriebskosten von 11298,18 oA
jährlich heraus, die auf Rechnung der Einführung des elektrischen
Betriebes zu setzen ist. Die Anlage hat sich somit finanziell als
sehr vorteilhaft erwiesen und sich "auch sonst bis jetzt vorzüglich
bewährt.
Eine Ehrung Friedrich König's hat bei dem grossen historischen
Festzuge in Mainz die Schnellpressenfabrik A. Hamm, A kt.- Ges.,
in Heidelberg dadurch in Scene gesetzt, dass sie die Ausstattung
und Stellung eines besonderen Festwagens übernahm, der an den
Erfinder der Schnellpresse eindringlich erinnerte. Wir sind in der
Lage, durch die untenstchende Abbildung unseren geschätzten
Lesern ein Bild des Wagens vorführen zu können und zwar auf-
genommen in dem Augenblick, wo derselbe an der Tribüne des
Grossherzogs von Hessen und dem Standbild des Altmeisters Guten-
berg vorüberzieht. Der Wagen, geschmückt mit den in Gold ver-
brämten badischen Landesfarben, mit Gespann und Vorreitern in
altdeutschen Kostümen, trug im a Vordergrunde eine Original- Schnell-
presse „Excelsior“ ` |
von Hamm, während
im Hintergrunde, hoch
emporragend ein mäch-
tiges Zahnrad symbo-
lisch die Rotations-
maschine darstellte.
Auf hohem Podium
vor demselben thronte,
von einem Mainzer
Herrn dargestellt, in
der Tracht der zwan-
ziger Jahre, der Er-
finder der Schnell-
presse Friedrich
König, während vor
ihm zur linken und
rechten durch zwei,
reizende Mainzer Da-
men die Galvanoplastik,
und Stereotypie ver-
körpert wären. Mäch-
tige Palmen. und
sonstige Dekorations-
pflanzen verliehen dem
Ganzen ein überaus
freundliches Gepräge.
Der Wagen war zu-
gleich ein Beweis der
kollegialen, Bezieh-
ungen, die zwischen
den Firmen König ck
Baier in Kloster Oberzell und A. Hamm in Heidelberg bestehen.
Papierverbrauch. Der steigende Preis für Papier hat, wie ein
amerikanischer Papierfabrikant kürzlich einem Interviewer gegen-
über erklärte, dreierlei Ursachen: Abnahme und dementsprechende
Verteuerung des Rohstoffes, d. h. des Holzes, die in den letzten
zwei Jahren in Skandinavien herrschende Dürre, wodurch die
meisten dortigen Holzschleifereien ganz bedeutend in ihrem Be-
triebe gehemmt wurden, und endlich die beispiellose Zunahme des Be-
darfs infolge des afrikanischen und jetzt des chinesischen Krieges. Als
Beispiel für den Verbrauch einzelner Blätter führte er eine New Yorker
Zeitung an, die nach eigner Angabe für die Herstellung ihrer
Osternummer den Holzbestand von 40 Morgen (den Morgen zu
7000 Kubikfuss gerechnet) benötigt habe, während ihr täglicher
Durchschnittsbedarf sich auf 77 000 Kubikfuss belaufe. Der Holz-
bestand der Vereinigten Staaten sei deshalb auf ein Minimum
herabgesunken und beschränke sich auf Gegenden, aus denen infolge
mangelnder Wasserverbindung der Transport vorläufig fast un-
möglich sei. Die erst seit kurzer Zeit infolge der rücksichtslosen
Waldausrottung und der daraus resultierenden schweren Schädigungen
für die Landwirtschaft begonnene Aufforstung könne, auch wenn
sie in .intensiverer Weise als jetzt vor sich gehe, doch erst in
einem Menschenalter greifbare Früchte tragen, und deshalb sei
man auf die Holzschätze Kanadas und des nordöstlichen Europas
angewiesen.
Fabrikanten in Spanien, durch Anpflanzungen von Ersatzmitteln,
-Stellenweise versuche man, beispielsweise englische
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 39
wie Esparto- Gras, der Kalamität abzuhelfen, doch könne dieser
Plan nur lückenweisen Ersatz bieten. Der Fabrikant erklärte daher
als seine feste Überzeugung, dass eine weitere Steigerung der
Papierpreise nicht zu vermeiden sein werde, falls nicht etwa der
Konsum im Zeitungsdruck — was indess kaum zu erwarten — ganz
erheblich nachliesse. Das einzige Land, was von der Papierteurung
nicht betroffen werde, sei Russland, welches einen geradezu uner-
schöpflichen Waldbestand sein eigen nenne, und dessen Zeitungs—
wesen im Vergleich zu anderen Ländern, noch in den Kinderschuhen
stecke. ow.
Prachtvolle Tiegeldruckpressen-Drucke in Gestalt von Einband-
: decken, in Farben-, Gold- und Prägedruck, die in den Werkstätten
der Leipziger Buchbinderei- Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche
auf der Viktoria-Tiegeldruckpresse der Maschinenfabrik
Rockstroh & Schneider Nachf., Aktiengesellschaft in Dresden-
Heidenau hergestellt sind, liefern den Beweis dafür, welch ausser-
ordentliche Leistungs- und Verwendungsfähigkeit die genannte
Presse nicht nur für das Buchdruckgewerbe, sondern auch für
Buchbindereien besitzt. Die Drucke’ sind von künstlerischer
Schönheit und in der Prägung wie im Drucke ganz tadellos, und
Festwagen der Seunellpressenlabrik A. Hanım, Akt.-Ges., in Heidelberg.
sie erklären, dass die
genannte Presse bereits
seit acht Jahren zu
dergleichen Arbeiten
verwendet wird. Hier-
nach darf auch als
Thatsache bezeichnet
werden, dass dieTiegel-
druckpresse ` im all-
gemeinen eine immer
grössere Verwendung
in Buchbindereien und
Kartonnagenfabriken
findet und für diese
bereits von grosser
Wichtigkeit geworden
ist. Sie ist für diese
Gewerbe nämlich eine
Hilfsmaschine, die für
viele Arbeiten bedeu-
tend leistungsfähiger
ist, als die bisherigen
Maschinen, Apparate
u. s. w. So lassen sich
z. B. Deckelprägungen
und Farbendrucke viel
rascher mit der Tiegel-
druckpresse herstellen,
weil nur angelegt und
ausgelegt zu werden
braucht und alles
Übrige die Maschine
automatisch besorgt. REH ist es durch geeignete Einrichtung
der Form möglich, Faltschachteln, Etiketten, Kartons u.s. w. mit
einmaligem Druck zu schneiden, zu biegen, zu ritzen und mit
einem Aufdruck, sowie mit einer Prägung zu versehen. Und da
die Maschine zudem noch bis zu 1800 Drucke in der Stunde leistet,
so erfüllt sie alle Anforderungen, die man an eine solche Hilfs-
maschine überhaupt stellen kann.
Ein Pracht-Druckfarben-Probenbuch liegt uns von der Druck-
farbenfabrik von ZE. T. Gleitsmann in Dresden mit Zweigfabriken
in Wien, Budapest und Florenz vor. Das in dem respektablen
Format von 30½ : 42 ½ cm gehaltene, in einem geschmackvollen
Einband in Braun und Grün mit Goldaufdruck aus der Werkstatt
von Böttcher & Bongartz in Leipzig gekleidete und mit einem
monumentalen farbigen Titelblatt aus der Hofbuchdruckerei von
Greiner & Pfeiffer in Stuttgart versehene Buch veranschaulicht
neben einigen Accidenz- und Werkdruckfarben hauptsächlich die
dem Ilustrationsdruck, auch dem in Dreifarbendruck, dienenden
Farben der Firma an Bilderdrucken, die die vorzüglichen Eigen-
schaften derselben in augenfälligster Weise zur Geltung bringen.
Die Accidenz- und Werkdruckproben wurden von der Firma
Johannes Pässler in Dresden geliefert und sind ihrem Zweck ent-
sprechend geschickt und auf den üblichen besseren Papieren her-
gestellt. An den Bilderdrucken beteiligten sich die 8
Metzger & Mittig und C. Grumbach in Leipzig, Zollikofer
St. Gallen, Ernst H. Meyer in Dresden, Wilhelm Tünimels Buch-
Nr. 29
druckerei in Nürnberg und Förster & Borries in Zwickau (Drei-
farbendrucke), und was sie geleistet haben, das verdient die höchste
Anerkennung. Die zur Verwendung gelangten Farben bestehen
aus verschiedenen schwarzen Illustrationsfarben für Holzschnitt-
und Autotypiedruck, aus den beim IIlustrationsdruck beliebten
bunten und gebrochenen Farben und aus den für dem Dreifarben-
druck besonders angefertigten Farben. Insgesamt enthält das Buch.
Wir verzichten darauf,- Ein- .
32 solch prachtvoller Bilderdrucke.
zelnes aus ihm hervorzuheben und können den Lesern nur empfehlen,
sich selbst von der Schönheit und EES dieses Pracht-
Druckfarben-Probenbuchs zu überzeugen:
Ein vorzügliches Druckprobenheft liegt uns von dem Gra-
phischen Institut Gebrüder Arnold in Leipzig-Plagwitz vor.
Das in einem effektvollen Umschlag mit farbigem Aufdruck ge-
kleidete Heft enthält, wie die Firma in dem Begleitschreiben sagt,
eine Anzahl „ungeschmeichelte“ Muster aus der Produktion der
Firma, und diese sind in der That in einer Weise ausgeführt, dass
ihnen jedermann höchste Anerkennung zollen wird. Die Firma
ist, wie man zu sagen pflegt, in allen Sätteln gerecht und leistet
gleich Ausgezeichnetes im Accidenzsatz und -Druck, wie im Illu-.
strationsdruck und der Lithographie, und dass sie ihre Kunden
gut zu beraten versteht, das beweisen die Muster auch. Von be-
sonderer Schönheit sind mehrere autotypische Drucke, einige Ma-
schinenansichten in Holzschnitt, die in drei Farben gedruckt sind,
die mehrfarbigen Lithographien und ein Blatt künstlerische Terra-
kotten, deren Bilder nach Photographien in Halbtonätzung herge- S
stellt und auf der Buchdruckpresse gedruckt wurden, während die
prächtige farbige Ausführung der Lithographie überlassen blieb.
Ein solches Druckprobenheft wird bei der Kundschaft seine Wir-
kung nicht verfehlen.
‘Der Weltpostverein hat in diesen Tagen in Born sein 25jähri- `
ges Bestehen gefeiert. Aus Anlass dessen wurde die Errichtung
eines Denkmals zur Erinnerung an die Gründung des Vereins
beschlossen und der schweizerische Bundesrat mit der Vollziehung
. dieses ‚Kongressbeschlusses beauftragt.
1875 in Wirksamkeit getreten, gehören heute sämtliche- Kultur-
völker, mit alleiniger Ausnahme Chinas, an.
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Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Das unter der Firma L. Mössl von
Hern Buchdruckereibesitzer Ludwig Mössl in München betriebene
Buchdruckereigeschäft ist auf den Buchdruckereibesitzer Herrn
-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Dem Verein, der am 1. Juli
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' 341
‚Fritz Voglrieder daselbst übergegangen, welcher das Geschäft unter
der Firma Buchdruckerei L. Möss“, Inhaber Fritz Voglrieder
weiterbetreibt. — Das. Handelsgeschäft in Firma Handelsdruckerei
E. Neumann zu Ober- -Glogau ist auf den Buchdruckereibesitzer
Herrn Max Eisermann aus Jauer übergegangen und wird von
demselben unter unveränderter Firma weitergeführt.
Eingetragene Firmen: In Ochtrup i. W., A.-G. Burgstein-
furt, die Firma Buchdruckerei und Papierwaarenfabrik Andreas
Karaus, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Andreas Karaus da-
selbst. — In Schkeuditz die Firma Conrad Müller, Inhaber Herr
Buchdruckereibesitzer Conrad Müller daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Heinrich Christian, ‚seitheriger Buch-
_ druckereibesitzer und Zeitungsverleger in Barmen, jetzt in Horb
wohnhaft: Konkursverwalter Gerichtsnotar Zugmaier dortselbst.
Anmeidefrist bis 20, September.
Jubiläen. Der im Verlage der Mainzer Verlagsanstalt und
Druckerei A.-G. vorm. .J. Goltsleben & Fl. Kupferberg: in Mainz
erscheinende „Mainzer Anzeiger“ feierte am 29. Juni sein
50 Jähriges. Bestehen. — Dasselbe Jubiläum feierten die
im Verlage von H. W. Köbner & Co. in Altona erscheinenden
„Altonaer Nachrichten“ —-.Das 50jährige Berufsjubi-
läum feierte am 25. J uni der in der. Buchdruckerei des „Leipziger
Tageblattes“ (E. FOR in ee : beschäftigte Korréktor Herr
Th. Kröer.
Litteratur. |
Bühne und Welt, die beliebte ‚Elsner 'sche'Zeitschrift für Theater-
wesen, Litteratur und Musik, ‚bringt i in den reich und gut illustrierten
Heften 18 und 19 u. a. eine weitere interessante Abhandlung
über, die Wiesbadener Mai- Festspiele, ferner einen umfänglichen
illustrierten Aufsatz, über das ‚Öberammergauer. Passionsspiel und
einen lesenswerten Aufsatz über Johannes Gutenberg im Drama,
der eine ganze Reihe von Bühnenstücken aufzählt, die. sich mit
Gutenberg oder der Erfindung der. Buchdruckerkunst beschäftigen.
Das erste dieser Gatenbergdramen rührt von. Christian Gottlieb
"Schwarz her, der 1792 in. Mainz seinen „Fust, der Erfinder der
Buchdruckerkunst“ herausgab und damit einen nepen Beweis lieferte,
in welch arger Verworrenheit man sich auch noch unter den da-
maligen Gebildeten über die Persönlichkeit des Erfinders des Buch-
drucks befand. Von den Beilagen der Hefte erwähnen wir noch
das Faksimile eines neu. aufgefundenen Brieſes Schiller an Goethe.
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Die Taxe ist durch vereidigte Sachverständige: | |
a) für die Buchdruckerei und den Verlag des Döbelner Anzeiger auf 140,100 M. — und
b) für das Hausgrundstück auf 42000 M. festgestellt- worden, — |
Gebote sind bis zum 15. August ds. Js. bei dem unterzeichneten Amtsgericht einzureichen.
Gebote unter der Taxe werden nicht berücksichtigt. Se
Jedem Kauflustigen wird Besichtigung des Nachlassgrunstücks sammt Inventar und des
Druckereigeschäfts vom derzeitigen Pächter gestattet. i
Die Uebergabe kann am 1. Oktober ds. Js., gegebenenfalls am 2. Januar 1900 erfolgen.
Bei der Uebernahme sind 100,000 M. anzuzahlen. Wegen Zahlung und Sicherstellung des
Restkaufpreises bleibt besondere Vereinbarung vorbehalten. u
Nähere Auskunft erteilt auf Wunsch das unterzeichnete Amtsgericht.
Döbeln, Stadt von 18000 Einwohnern, hat Realgymnasium, Garnison von einem Regiment,
und ist Sitz einer Amtshauptmanuschaft und eines Amtsgerichts,
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Leipzig, 26. Juli 1900.
Die „Zeitschrift für "Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die raten. Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzoitungsliste Nr. 8878) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
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durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 gebühren nach Übereinkunft.
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Hände der Arbeiter beim Einlegen zwischen Tiegel und Form zum 31. Dezember 1900 kostenfrei an den unterzeichneten.
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2. die Vorrichtung darf für den Betrieb nicht störend sein und Stück einzusenden. Den Preisbewerbern steht es frei, ihre
muss ohne grosse Kosten zu beschaffen, sowie an Tiegeldruck- Namen zu nennen oder statt dessen die Beschreibung mit.
pressen jeder Bauart bequem anzubringen sein; | einem Kennwort zu versehen und ihre Namen in einem das
3. zugelassen zur Preisbewerbung sind alle den Bedingungen gleiche Kennwort tragenden Umschlag beizufügen. . Dieser
unter 1 und 2 entsprechenden Vorrichtungen, mögen sie bereits Umschlag wird nur geöffnet, wenn die betreffende Vorrichtung
bekannt und in Gebrauch sein, oder in Modellen oder Zeich- den Preis erhält;
nungen vorliegen; 'nur müssen sie im ersteren Falle vom 5. die mit dem Preise ausgezeichnete Me bleibt Eigen-
Erfinder selbst eingereicht werden; tum des. Erfinders.
Leipzig, 5. Juli 1900.
Der Vorstand der Dentschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Friedrich.
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E Gutenberg- Ausstellung au Mainz, Bal I Schuld dam dass. die Leute, denen man. das Arangi. der
Ausstellung übertragen hatte, hierin nicht nur nicht die nötige
II. Übung und Sachkenntnis, sondern auch nicht die erforderliche
. werden in der Regel von den Ausstellern selbst Kenntnis der ausstellenden Firmen und ihrer Spezialitäten, ja nicht
oder von deren Vertretern, soweit die zur Schau zu bringenden einmal die des relativen Wertes der Ausstellungsobjekte besassen.
Erzeugnisse und Gegenstände in Betracht kommen, aufgebaut und Letztere sind, soweit sie aus Illustrationen oder Drucken in
geordnet, in Mainz ist dies in der modernen Abteilung der Guten- Blatt- und Bogenform bestehen, an hohen Rückwänden zur Schau
berg-Ausstellüng ` aus verschiedenen Gründen, namentlich soweit gebracht, mitunter so hoch, dass man einer Leiter bedürfen würde,
die fremden Aussteller in Betracht kamen, nicht ‚geschehen, zum | wollte man sie richtig schen und auf ihren Wert prüfen; Bücher
Nachteile dieser Ausstellung selbst, die in einigen Teilen ein und sonstige voluminöse oder besonders wertvolle. Drucke liegen
keineswegs befriedigendes Bild bietet. Dies mag indes auch dadurch | in verglasten Pultschränken. Den ersteren Übelstand, das zu hohe
veranlasst worden sein, dass manche der Aussteller, deren Erzeug- Anbringen von Dingen, die aus direkter Nähe betrachtet werden
nisse. wir hier erblicken, diese zu spät. einsandten, nachdem die | wollen, will ich der Gutenberg-Ausstellung nicht zu besonderem
Ausstellung schon fertig war; zum grossen Teil aber liegt die Vorwurf. machen, denn. man begegnet ihm auf den meisten Aus-
m
348
Nr. 30
— mn EE — . — —
stellungen; der nicht selten kostspielige Raum soll eben voll aus-
genützt werden, wobei man übersieht, dass feine Drucke nicht die
Bestimmung haben können, nur dekorativ zu wirken; in Mainz ist
damit indes ein anderer Ubelstand verknüpft: man hat an den
Wänden in den meisten Fällen die Firma des Ausstellers an-
gebracht, über oder auf dem darunter befindlichen Schaukasten
jedoch nur die Ziffer des Katalogs, unter welcher derselbe ver-
zeichnet ist. Wer also nicht den Katalog besass und sonst keine
Kenntnis hatte von den Erzeugnissen der Aussteller, musste hier-
durch um so leichter irregeführt werden, als thatsächlich an mehreren
Stellen die Objekte an der Rückwand und im Schaukasten ein
und demselben Aussteller gehörten. — Ferner sind die Erzeugnisse
der verschiedenen Firmen nicht hinreichend räumlich geschieden,
was entweder durch genügende freie Räume, oder durch Vertikal-
und Horizontalleisten hätte geschehen müssen, und auch in den
Schaukästen herrschte zum Teil ein arges Durcheinander. So be-
fanden sich die Verlagswerke unseres Kollegen Arnold Müller in
Paris, die Revue des Industries du Livre, Le Siècle typographique
u. 8. w., im trautesten innigen Beisammensein mit dem Musikalien-
verlag von B. Schotts Söhne in Mainz, die ausser Drucken
auch die Zinnplatten in verschiedenen Stadien der Bearbeitung
zur Schau brachten; das schlimmste Durcheinander aber wies die
Ausstellung der Farbenfabriken E. T. Gleitsmann, Dresden, Dr. Löwin-
sohn & Co., Berlin und Berger & Wirth, Leipzig, aus, deren
Probenblätter zu einem gemeinsamen Friedenskongress vereinigt
waren; auch Kast & Ehinger, Stuttgart, hatte man in den grossen
Topf geworfen, doch war es einem Mitgliede der Firma noch am
Vorabend der Eröffnung der Ausstellung gelungen, ihre Muster
dieser Allerweltsumschlingung zu entziehen und ihnen den bezahlten
Ausstellungsraum anzuweisen.
Die Aufzählung der vorhandenen Misstände ist damit noch
nicht erschöpft — man hatte 2. B. vor die Ausstellung von Förster
& Borries aus Zwickau einen Arbeiterkontrollapparat plaziert, und
mit diesem gerade mehrere hochinteressante Farbendruckblätter
verdeckt, — doch möge hier des Hinweisens genug sein damit;
diese Misstände hätten indes sämtlich vermieden werden können,
wenn man das Arrangement der Ausstellung unter die Oberleitung
eines kundigen, technischen Fachmannes — und Mainz besitzt
deren ohne Zweifel viele, ich nenne aber nur einen, Herrn Wallau —
gelegt hätte. Seit den Festtagen dürfte wohl noch vieles nach-
geholt und verbessert worden sein, die Unfertigkeit der Ausstellung
und die augenfälligen Missgriffe mussten aber auf alle fachmännischen
Besucher, von denen jene Tage doch gerade die grösste Anzahl
herbeigeführt haben wird, einen wenig günstigen Eindruck machen.
Betrachten wir nun in der Hauptsache, was in den drei hellen
und weiten Ausstellungssälen geboten wurde und zur Zeit wohl
auch noch geboten wird.
Bevor wir den Hauptsaal, Akademiesaal genannt, betreten,
werfen wir einen Blick auf ein grosses an der Wand der nach oben
führenden Treppe angebrachtes Tableau der Firma J. F. Schreiber
in Esslingen, deren bedeutende lithographische Anstalt als Schöpferin
vorzüglicher Farbendrucke für Unterrichtszwecke, für Bilderbücher
u. s. w. rühmlichst bekannt ist, und aus welcher auch Meggendorfer's
Humoristische Blätter mit ihrer vornehmen chromolithographischen
Ausstattung hervorgehen; im Saale aber begegnen wir zunächst
rechts der Firma Meisenbach, Rifarth & Co. in München, Berlin
und Leipzig. Sie ist in hervorragender Weise durch ihre zahl-
reichen graphischen Verfahren vertreten und wir haben über sie nur
noch das eine zu melden, dass die Firma das neueste amerikanische
Verfahren, die Patent-Kraftzurichtung mittels Kautschuk-Reliefs,
für Deutschland mit einer hohen Summe erworben hat, wovon sie
auch, neben der Zurichtung selbst, vortreffliche Druckproben
vorlegte.
Zehn Mainzer Buchdruckereien haben sich zu einer
Kollektivausstellung vereinigt, und man kann, auch kollektiv, sagen,
dass die zur Schau gebrachten Arbeiten sehr tüchtige sind. Die
Firma Joh. Falk III. Söhne ist besonders renommiert wegen ihrer
meisterhaften Drucke von grossen Kirchen- und Messbüchern, von
denen sie gewaltige Proben auslegt; E. Herzog glänzt durch seinen
Illustrationsdruck; die Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei vorm.
J. Gottsleben und Fl. Kupferberg zeigt gediegene Prachtwerke, des-
gleichen rou Zabern, der auch gute lithographische Blechdrucke
auslegt; die Wirth'sche Hofbuchdruckerei stellt vorzugsweise fremd-
sprachliche Werke, sowie auch das erste in Mainz auf einer Setz-
maschine hergestellte Werk aus, und Kar! Theyer weiht das Publikum
in das Entstehen einer farbigen Ansichtskarte ein durch Auslage
von 9 Steinen unter Beigabe der Skala. Von 1844 bis 1895 war
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
auch die Druckerei Carl Wallau in Mainz thätig, und zwar unter
ihrem letzten Besitzer als eine jener Anstalten, denen höchste
stilgerechte Schönheit und Vollendung allein als erstrebenswertes
Ziel vorschweben, — eine Anzahl ausgelegter Drucke auf Pergament,
zum Teil in Farben, erzäblen uns hiervon als sprechende Zeugen,
Den Mainzer Druckern benachbart sind Vale, & Krische aus
Hannover, Rudolf Mosse aus Berlin und die Brühl’sche Universitäts-
druckerei in Giessen. Ihre Ausstellung besteht vorzugsweise in
Accidenzen in grosser Anzahl, zum Teil in modernem Geschmack,
alle in guter Ausführung; Mosse hat indes auch einige in seiner
Druckerei geschaffene Werke ausgelegt. Reich und prächtig in
Satz, Druck und Farben ist auch die Accidenzenschau der Firma
J. P. Bachem in Köln a. Rh., die damit und mit chromolitho-
graphischen Bildern zu in ihrem Verlage erscheinenden Jugend-
schriften vier gewaltige Rahmen gefüllt hat.
Grossartig vertreten ist die Deutsche Verlagsanstalt in
Stuttgart durch eine umfangreiche Kollektion ihrer schr bedeuten-
den illustrierten Verlagswerke, denen ihre prächtige Holzschnitt-
sammlung, sowie mehrere meisterhafte Farbenholzschnitte beige-
fügt sind.
In Bezug auf den Holzschnitt ist vor allem zu nennen J. J. Weber
in Leipzig mit seinen Mappen der Meisterwerke der Holzschneide-
kunst nach Gemälden von Böcklin, Sascha Schneider und den
Worpswedern; — ein Hauptstück dieser Ausstellung bildet der
bekannte „Werbebrief“ ſür das Deutsche Buchgewerbehaus, der
ebenfalls ausliegt. Max Weber, der Vorstand der artistischen
Abteilung der Union zu Stuttgart, stellt eine Reihe vortrefflicher
Schnitte, meist in Fumés, aus, und Gustav Eyb, Xylograph in
derselben Anstalt, bringt ebenſalls einige vorzügliche Blätter zur
Schau; Josef Reinhart in Berlin- Schöneberg schlägt aber alle durch
das Riesenformat seines Kaiserbildes, das 70: 90 em misst, und
auch in künstlerischer Beziehung, soweit sich das Werk in seiner
Aufstellung beurteilen lässt, eine treffliche Arbeit zu sein scheint.
— Als Holzschneider stellen noch aus R. Brend amour & Co. in
Düsseldorf, deren Leistungen ja allbekannt sind, und hier mögen
auch gleich genannt werden Heinrich & Rudolf Knöfler in Wien,
die unübertroffenen Meister im Farbenholzschnitt, deren Ausstellung
jedoch eine relativ beschränkte ist, so dass sie kein richtiges Bild
zu geben vermag von der Bedeutung der AKnöfler'schen Arbeiten,
ja es fehlte ihr sogar die Firma der Aussteller und nur die ein-
fache Katalognummer deutete auf die Herkunft der Blätter. —
Was die Brüder Anöfler für den ernsten, sich namentlich auf dem
Gebiete der kirchlichen Kunst bewegenden Farbenholzschnitt ge-
worden sind, das ist Richard Bong in Berlin für den belletristischen
Farbenholzschnitt, den er in die Zeitschriftenlitteratur eingeführt
hat. Sein „Evchen“, „Klapperstorchs Musterlager“, „Bojarentochter“
u. 8. w., die als Beilagen zu den von ihm und von Bong & Co.
herausgegebenen Zeitschriften erschienen sind, haben ein wohl-
verdientes Renommee erlangt, wie auch seine Meisterholzschnitte
in der „Modernen Kunst“. Eine grosse Auswahl aus denselben
und von im Verlage der Firma erscheinenden illustrierten Werken
ist ausgestellt. — Als Aussteller von Holzschnitten ist noch zu
nennen Franz Lipperheide in Berlin, welcher die wertvolle von
ihm von 1885—88 herausgegebene Sammlung englischer, ameri-
kanischer, französischer und deutscher Schnitte zur Schau bringt.
Fischer & Franke, eine noch nicht sehr alte, aber ungemein
thätige Verlegerfirma in Berlin, wohl allen Kollegen bekannt durch
ihre neueste „Jungbrunnen“ benannte Kollektion illustrierter kleiner
Werke in altdeutschem Stil, haben eine sehr umfangreiche Samm-
lung aus ihrem Verlage ausgelegt, auf welche die Aufmerksamkeit
sofort gelenkt wird durch ein grosses Plakat, die Wartburg dar-
stellend und in Clair-Obscur gedruckt von Meisenbach, Riffarth & Co.
Ihre ganze Ausstellung, die noch eine Ergänzung findet im dritten,
dem roten Saale durch Auslage von Originalzeichnungen der
Künstler, zeugt von gediegenem Geschmack und ist sehr beachtens-
wert. Dies gilt auch von einer grossen Zahl anderer Firmen, auf
deren Ausstellungen hier im Hinblick auf den Raum nicht näher
eingegangen werden kann, wie C. Grumbach, Buch- und Stein-
druckerei, Leipzig, J. Diemer, Verlagsbuchhandlung, Mainz, Buck
& Co, graphische Kunstanstalt, Strassburg i. E., Rud. Widmann,
graphische Kunstanstalt, München, Alexander Koch, Verlagsbuch-
handlung, Darmstadt, F. Fontane, Verlagsbuchhandlung, Berlin,
Mittler & Sohn, Berlin, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin,
J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), Strassburg i. E., und noch zahl-
reiche andere.
Das Bibliographische Institut zu Leipzig hat keine Werke,
sondern in vier grossen Rahmen nur Tafeln aus Werken seines
Nr. 30
Verlags in Chromolithographie, Holzschnitt, Autotypie, Kupferstich,
sowie Landkarten ausgestellt, deren meisterhafte Ausführung be-
kannt ist; F. A. Brockhaus, Leipzig, dagegen legt nur Werke aus,
darunter das neueste Prachiwerk „Das Meissner Porzellan“, sowie
die chinesische, prächtig gebundene Ausgabe der Orientreise
des Kaisers von Russland.
Die drei grossen staatlichen Anstalten: die deutsche Reichs-
druckerei in Berlin, die österreichische Hof- und Staats-
druckerei in Wien und die russische Expedition zur An-
fertigung der Staatspapiere in St. Petersburg, sind auch
erschienen. Zu dem vortrefflichsten, was erstere bietet, gehören
zwei Rahmen mit Blättern aus einer im Druck befindlichen Pracht-
ausgabe der „Nibelungen“, illustriert von J. Sattler, aber auch
die ganze übrige Schaustellung ist der Reichsanstalt würdig. Die
„Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister in Nachbildungen“
sind durch die erste und die zehnte Mappe, der letzten, vertreten,
ausserdem sind aber auch eine ansehnliche Zahl der hervorragend-
sten Blätter dieser Sammlung unter Glas und Rahmen ausgestellt,
auf deren Schönheit indes gerade diese Rahmen ihrer Breite halber
etwas drücken. — Die österreichische Staatsdruckerei ist durch
eine ansehnliche Zahl Kunstblätter in verschiedenen graphischen
Verfahren, darunter Original-Algraphien, sowie Algraphien in
Chromo, Netz- und Kornmanier, vertreten; ferner durch Holz-
schnitte aus dem Atelier des Instituts, Chromolithographien, Helio-
gravuren u.s.w. — Die russische kaiserliche Anstalt bringt
namentlich ihre Thätigkeit im Wertpapierdruck zur Anschauung,
und zwar sowohl im Buchdruck wie im Kupferdruck. Auch auf
den Orlof’scheu Maschinen hergestellte Mehrfarbendrucke, zumeist
in Schutzfonds bestehend, sind mehrfach vorhanden, bei deren
Betrachtung uns die grosse Bedeutung, welche der Erfindung
Orloff’s nachgerühmt worden ist, immer noch nicht recht einleuch-
ten will, da dieselbe doch nur einen sehr beschränkten Verwendungs-
kreis zu haben scheint. — Noch einer vierten Staatsanstalt be-
gegnen wir in der Mainzer Ausstellung: der Imprensa Nacional
zu Lissabon; sie hat ihre Auslage nur auf von ihr hergestellte
Werke beschränkt, welche sich zum Teil auf die portugiesische
Buchdruckergeschichte beziehen, und von denen das eine, die
Documentos para a Historia da Typographia portugueza, den ge-
lehrten und kunstbegeisterten Direktor der Imprensa selbst, Dr.
Venancio Deslandes, zum Verfasser hat. Alle ihre Bücher zeugen
durch ihre Ausstattung von der Liebe und kunstverständigen Sorg-
falt, mit welcher sie geschaffen wurden.
Diese wird man auch in den Verlagswerken von J. A. Stargardt
in Berlin, der Mehrzahl nach gedruckt von Otto von Holten, er-
kennen, zu denen zum Teil J. Sattler die Illustrationen geliefert
hat. Das bekannte ebenfalls ausliegende Prachtwerk „Die rheinische
Städtekultur“ hat, ausser seinem allgemein wissenschaftlichen Werte,
noch besondere Bedeutung für Mainz und wird hoffentlich dauernd
das im Entstehen begriffene Gutenberg-Museum zieren; die ganze
Stargardt sche Ausstellung gehört mit zu den besten im alten
Kurfürstenschlosse.
Wohlverdienten Ruhm hat sich auch Friedrich Jasper in Wien
durch seinen gediegenen Werkdruck und künstlerisch vollendeten
Illustrationsdruck erworben. Ein Bild des Kaisers von Österreich
als Kniestück, in Autotypie (von Angerer & Göschl), gedruckt auf
einen Bogen von 83:114 cm, legt hiervon vollgültiges Zeugnis
ab; daneben aber befinden sich eine grosse Zahl Chromotypien
als Drei- und Vierfarbendrucke, ebenfalls auf umfangreichen Bogen,
und die der Jasper’schen bedeutenden Ausstellung benachbarte
der Kunstanstalt von J. L. Löwy in Wien enthält, ausser den
eigenen Drucken von Heliogravuren und Farben- Lichtdrucken,
auch eine ganze Anzahl Dreifarbendrucke und Autotypien in Schwarz,
die aus Jasper’schen Pressen hervorgegangen sind. (Schluss folgt.)
$
Vereinsleben.
* Hamburg. Am 7. Juni hielt die hiesige Innung eine Ver-
sammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. Der Vorsitzende,
Herr Wulf, gab zunächst zu Punkt 1 der Tagesordnung der Ver-
sammlung Kenntnis von verschiedenen Eingängen, die jedoch nur
interner Natur waren und hier übergangen werden können. — Zu
Punkt 2 gelangte ein Antrag des Vorstandes: Wie stellt sich die
Innung zu den fortgesetzt steigenden Preisen aller Materialien,
Papiere und Kouverts? zur Beratung. Nach längerer Debatte
wurde beschlossen: Den Vorstand zu beauftragen, ein Zirkular
Zeitschrift für Deuts chlands Buchdrucker
349
abzufassen und herstellen zu lassen, in dem die Kundschaft benach-
richtigt wird, dass infolge der obenangeführten Preissteigerung
eine Erhöhung der Preise für Druckarbeiten eintreten muss. Das
Zirkular soll den Mitgliedern zur Versendung an ihre Kundschaft
in geforderter Anzahl zur Verfügung gestellt und eine im ähnlichen
Sinne gehaltene Anzeige in den Tagesblättern erlassen werden.
Beide Kundgebungen sind vom Vorstand zu unterzeichnen. — Zu
Punkt 3 hatte Herr Stolze beantragt: Die Versammlung wolle be-
schliessen: 1. Die Papier-Engroshändler zu verpflichten, keine
Drucksachen anzunehmen und sich nicht an Submissionen über
Drucksachen zu beteiligen. Diejenigen Papier-Engroshändler, die
eine solche Verpflichtung nicht eingehen, sind in einer der nächsten
„Mitteilungen“ namhaft zu machen. 2. Ein Gesuch an die Be-
hörden zu richten, bei Submissionen über Drucksachen nur Buch-
druokereien zuzulassen. Nach einer sehr lebhaften und ausgedehnten
Debatte, in welcher sich die meisten Redner gegen den ersten
Antrag aussprachen, zog der Antragsteller denselben zurück, während
der zweite mit einer von Herrn Lührs beantragten Ergänzung —
statt „Buchdruckereien* „Buchdruckereien des Hamburgischen
Staatsgebietes“ — zur Annahme gelangte. — Zu Punkt 4 bewilligte
die Versammlung 500 A als Zuschuss für die Gutenbergfeier in
Hamburg und zu Punkt 5 200 o% als Beitrag der Innung zum
Gutenberg-Museum in Mainz. Zu offiziellen Vertretern der Innung
bei der Gutenbergfeier in Mainz wurden die Herren Wulff, Jeve,
Hollmann, Grefe und Bargsted ernannt und gleichzeitig beauf-
tragt, einen Kranz am Gutenbergdenkmal niederzulegen. — An
den Beratungen über die Punkte 6, 7 und 8 der Tagesordnung
nahmen die Mitglieder des Gehilfenausschusses teil. Zu Punkt 6 lag
ein Entwurf vor: Bestimmungen über das Lehrlingswesen.
Herr Jeve beantragte, den Entwurf en bloc anzunehmen, was auch
geschah, nachdem Herr Grefe diesen Antrag unterstützt und Herr
Schramm erklärt hatte, dass der Gehilfenausschuss auf eine Debatte
verzichte. — Punkt 7 der Tagesordnung, den Lehrvertrag betreffend,
erfuhr einige redaktionelle Anderungen, nachdem eine Anregung
des Herrn Schramm (G.-A.), den Lehrlingen die Beiträge zur
Ortskrankenkasse zu erlassen, keine Unterstützung gefunden. Zu
8 9 wurde auf Wunsch des Herrn Wagner zugefügt: Dass in Orten,
in denen sich eine Fortbildungsschule nicht befindet, den Lehr-
lingen gestattet werden solle, eine andere am Orte befindliche
Schule zu besuchen. Einem Antrag des Herrn Schramm, die im
§ 12 auf den Kontraktbruch festgesetzten Strafen auf die Hälfte
— resp. 25, 50, 75 und 100 0% — herabzumindern, wurde jedoch
von Herrn Lührs widersprochen, er fand aber bei der Schluss-
abstimmung die Majorität. — Der Punkt 7 der Tagesordnung
„Beschlussfassung über die Bestimmungen für den Ausschuss für
das Gehilfenwesen“ führte zum Schluss noch zu einer längeren
Debatte. Herr Dreyer (G.-A.) wollte die den sich beim Arbeits-
nachweis Meldenden auferlegte Verpflichtung gestrichen haben,
wonach zu den Personalien auch die Vereinsangehörigkeit ange-
geben werden soll. Bei der endgültigen Abstimmung wurde der
Antrag Dreyer angenommen.
Sprechsaal.
-m. Berlin, 23. Juli. Am 19. d. M. verstarb nach langem,
schweren Leiden Herr Buchdruckereibesitzer Heinrich Horwitz im
Alter von 54 Jahren. Nachdem derselbe in Posen die Buchdrucker-
kunst erlernt hatte, begab er sich einige Jahre nach Amerika;
von dort zurückgekehrt, konditionierte er in mehreren Buch-
druckereien in Berlin und trat im Juli 1875 als Faktor in die
Druckerei von J. Harrwitz ein. Dieses Etablissement erwarb sich
unter seiner Leitung den Ruf einer vorzüglichen Accidenzdruckerei.
Am 1. Januar 1893 übernahm er in Gemeinschaft mit Herrn Franz
Jacobi die Druckerei des inzwischen verstorbenen Herrn Emil Billig,
die von beiden Inhabern unter der Firma Emil Billig Nachfolger
weitergeführt wurde. Obne in die weitere Öffentlichkeit hinaus-
zutreten, hat der Verstorbene in rastloser Thätigkeit gewirkt bis
ihn eine tückische Krankheit Monate lang aufs Krankenlager warf,
von dem ihn jetzt der Tod erlöste. Die Kollegen, die mit ihm
in nähere Berührung gekommen, sowie seine Mitarbeiter, mit
denen er stets im besten Einvernehmen stand, werden ihm dauernd
ein ehrendes Andenken bewahren.
-t. Braunschweig, 17. Juli. Die hiesige „Örtliche Ver-
waltungsstelle der Untefstützungskassen des Deutschen Buch-
350
drucker-Vereins“ vereinnahmte im abgelaufenen zweiten Vierteljahr
1900 (die eingeklammerten Ziffern gelten für das vorhergehende
Vierteljahr) einschliesslich 203,70 o% (196,30 ) Geschäftsbeiträge
der Prinzipalität für Gehilfen und Lehrlinge 891,95 oA (864,80 AM)
und verausgabte für Krankengelder 435,— of (730,40 A). — Wie
schon in voriger Nummer berichtet, sollte neben den schon aus
eigenen Mitteln bewilligten 500 A zu Reisestipendien von Hand-
werkern zum Besuche der Pariser Weltausstellung der hiesigen
Handwerkerkammer ein Zuschuss seitens des Herzoglichen Staats-
ministeriums bewilligt werden. Jetzt sind der Kammer von dieser
Behörde 1200 oM zu diesem Zwecke überwiesen worden, wovon
11 Handwerksmeister aus dem Herzogtume mit Reisestipendien
von je 150 oA bedacht worden sind.
* Eisleben. Unsere Stadt besitzt eine Buchdruckerei, die mit
zu den ältesten gerechnet werden kann; denn sie wurde 1550 von
Urban Gaubisch als Konsistorial- und Ratsdruckerei gegründet und
kann mithin in diesem Jahre auf ein 350jähriges Bestehen zurück-
blicken. Vor 25 Jahren, 1875, ging diese Buchdruckerei in den
Besitz des Herrn Ernst Schneider über, der sie beträchtlich in die
Höhe brachte, auch 1896 das „Eislebener Tageblatt“ im Wege
des Ankaufs ihrem Geschäftsbereich einvcrleibte. Diese 25jährige
Besitzdauer wurde am 14. Juli mit einer schönen Festlichkeit
begangen, an der sich Herr Schneider mit seiner Familie und die
Geschäftsangehörigen mit ihren Frauen beteiligten. Manch Butes
Wort wurde da gesprochen, und der sich allenthalben kundgebende
Geist gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Treue lässt er-
warten, dass die alte Druckerei auch in der Zukunft blühen und
gedeihen werde.
* Hamburg. Wohl ist es weit über den Kreis unserer Innung
hinaus schmerzlich empfunden worden, dass wegen nicht vorherzu-
schender Hindernisse von einer öffentlichen Gutenbergfeier ab-
geschen werden musste; doch darf von der im engeren Kreise der
Innungsmitglieder und ihrer Ehrengäste begangenen Feier des
500jährigen Geburtstages unseres Altmeisters Gutenberg
gesagt werden, dass sie vollen Ersatz für eine öffentliche Feier
geboten hat. Das, was die Festkommission (Herren Krüger, Ob-
mann, Georg Grünwaldt, zweiter Obmann, Inspektor Bruns, Ad.
Friedländer und Koch-Schulterblatt) in der ihr zur Verfügung ge-
wesenen kurzen Spanne Zeit vorbereitet hatte und in überaus
lleissiger und feinsinniger Weise zur Durchführung brachte, war
bis in das kleinste Detail wohl gelungen und fand bei allen Fest-
teilnehmern ungeteiltesten Beifall. Schon die prächtig geschmückten
Festräume in der „Erholung“ machten sozusagen Stimmung und
diese wurde noch erhöht, als die Festteilnehmer beim Eintritte
von der Kommission mit einer Gutenbergmedaille, die Damen
ausserdem noch mit einem geschmackvollen Bouquet, begrüsst
wurden. Der erste Teil des Festprogramms wurde durch einen
Orchestervortrag des Krönungsmarsches aus den „Folkungern“ ein-
geleitet, und nach einem Präludium für Harmonium und einem
Gesang des gut geschulten Altonaer Sängervereins hielt Herr Dr.
Voller die Festrede. Der Redner führte in der Einleitung aus,
es sei schwer, einem Manne wie Gutenberg gerecht zu werden,
denn derselbe habe weder ein staatsumwälzendes Ereignis herbei-
geführt, noch könne man ihn der Zahl der grossen Geisteshelden
der Menschheit zuzählen. Gleichwohl aber habe er durch seine
Erfindung, über deren einfaches Wesen sich der Redner näher
äusserte, und seine Kunst ein Werkzeug geschaflen für den Geist
der Menschheit von solchem Umfange, dass mit ihm nichts ver-
glichen werden könne. Darum werde sein Name auch überall
genannt als der eines Mannes, an den sich eine neue Zeit anknüpft,
und darum sei auch das heutige Fest ein Fest der deutschen
Arbeit. Redner schilderte dann eingehend die Entwickelung der
Buchdruckerkunst und ihre schon in ihren Anfängen gewürdigte
grosse Bedeutung für die geistige Entwickelung der Menschheit
und liess seine Ausführungen in die folgenden Gedanken ausklingen:
Wenn unsere Vorfahren am Sommer-Sonnenwendefest Freudenfeuer
deshalb anzündeten, weil die Sonne dann ihren höchsten Stand
erreicht hat, so darf man sagen, dass am Johannisfest vor 500
Jahren der Funken entfacht wurde zu cinem Feuer und einem Licht,
das alle Johannisfeuer der Welt überstrahlt, nicht eine vorüber-
gehende Fackel, sondern ein Feuer von unvergänglicher Schönheit.
Mögen wir dafür sorgen, dass dieses vor 500 Jahren entzündete
Licht fort und fort lodere im Kampf für die Wahrheit, zur För-
derung des Guten und Edlen. Und in diesem Sinne möge sich
die schöne heutige Feier gestalten zu einem Fest, dessen Erinnerung
lange. lange in den Gedanken ihrer Teilnehmer fortlebt. Die hin-
reissend vorgetragene Rede des Herrn Professor Dr. Voller machte
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 30°
auf die Hörer einen tiefen Eindruck. Es ergriff sodann Herr Karl
Griese das Wort, um im Namen des Prinzipalvereins „Senefelder“
der Buchdrucker-Innung eine Gedenktafel und Glückwünsche zum
heutigen Feste zu überbringen. Dabei betonte der Redner beson-
ders die engen Bande, die Buchdrucker und Steindrucker so innig
verbinden. Der Obmann der Festkommission, Herr Th. Krüger,
nahm die Gabe entgegen und dankte in herzlichen Worten namens
der Innung. Unter den nun folgenden Darbietungen der ersten
Abteilung bildeten den Glanzpunkt die von Herrn Görner gestellten
lebenden Bilder „Gutenberg in seiner ersten Druckerei“, „Guten-
berg’s Flucht aus dem Hof zum Jungen“ und die lokalpatriotische
Apotheose „Hammonia huldigt dem Altmeister Gutenberg“. Reicher
Beifall lohnte eine jede einzelne Vorführung. Nachdem sich so-
dann die Anwesenden in dem schattenreichen Garten erfrischt
hatten, wurde im Saale der zweite Teil des Festprogramms ab-
gewickelt, der wieder aus trefflichen und sehr beifällig aufgenom-
menen Vorträgen bestand, von denen insbesondere die humoristi-
schen Vorträge des Herrn Otto Korff hervorzuheben sind. Nach
einer abermaligen kurzen leiblichen Erquickung im Garten folgte
dann gegen 12 Uhr in den prächtig erleuchteten und geschmückten
Festräumen — den Mittelpunkt des Podiums zierte eine von Herrn
Ferd. Wulff der Innung anlässlich des Festes geschenkte Gutenberg-
büste — die Festtafel, die nicht nur materiell vorzüglich aus-
gestattet war, sondern auch von Vorträgen, Toasten und Festliedern
reich belebt wurde. Während derselben gelangten auch ein von
der Festkommission an das Mainzer Festkomitee abgesandtes
Begrüssungs- und Beglückwünschungstelegramm sowie zwei Be-
grüssungstelegramme der in Mainz anwesenden Kollegen Herren
Wulf, Grefe, Jeve, Hollmann, Dingwort- Altona und M. Schmidt-
Lübeck zur Verlesung uod wurden mit reichem Beifall aufgenom-
men. Ein glänzender Ball, in den die ersten Strahlen der Sonne
des jungen Tages hineinleuchteten, beendete die herrliche Feier,
die einen Nachklang in den Herzen der Teilnchmer hinterlassen
wird für alle Zeiten.
Mainz, 22. Juli. Herr Theodor Goebel bringt in der letzten
Nummer der „Zeitschrift“ einen Bericht über die Gutenberg-
Ausstellung in Mainz, der mit einigen Bemerkungen über die
Mainzer Kollegen beginnt, die ich nicht unerwidert lassen möchte.
Die Gencralversammlungen des Deutschen Buchdrucker-Vereins
und der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft fanden Sonn-
abend, den 23. Juni, in Mainz statt, die Einladungen hierzu sowie
das Programm waren in dem offiziellen Organ veröffentlicht, ebenso
die Stelle, an welche die Anmeldungen zu richten waren. Die
Liste dieser Anmeldungen liegt vor mir, aber der Name des
Herrn Goebel ist darin nicht enthalten. Ich weiss nun nicht,
war Herr Goebel am Freitag Abend bei der Begrüssung in der
Neuen Anlage, war er Sonnabend Vormittag in der Generalver-
sammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins — Mittags bei dem
gemeinschaftlichen Mittagessen der Kollegen — Nachmittags in
der Generalversammlung der Berufsgenossenschaft — Abends bei
dem zwanglosen Abendschoppen in der Stadthalle? Dies waren
die offiziellen Veranstaltungen der Buchdrucker — was
darauf folgte, war die von der Stadt Mainz veranstaltete Gedächtnis-
feier zu Ehren ihres grossen Sohnes Gutenberg, zu der ausser den
Buchdruckereibesitzern die ganze Kulturwelt eingeladen und bei
der sie auch vertreten war. Das Programm dieser Feier war:
Sonntag Vormittag: Akademische Feier in der Stadthalle (reser-
vierte Sitze für die Buchdruckereibesitzer) — Huldigung am
Denkmal (Zutritt für die Buchdruckereibesitzer) — Festessen in
der Stadthalle (reservierte Plätze für die Buchdruckereibesitzer) —
Allgemeines Abendfest in der Stadthalle (freier Zutritt für die
Buchdruckereibesitzer). Montag: Festzug und abends Kostümfest
in der Stadthalle. An diesen Tagen war sicherlich keine Ge-
legenheit zu einer Separat versammlung der Kollegen. Dienstag
Vormittag: Versammlung im kurfürstlichen Schloss, Nachmittag:
Festfahrt mit vier Rheindampfern, zu der die Kollegen ebenfalls
eingeladen waren. Selbstverständlich gilt. dies immer nur für die-
jenigen, welche sich angemeldet hatten und denen der Unterzeich-
nete die Festkarte zusenden konnte — Unangemeldete waren nicht
erreichbar. Dass ein auf solch breiter Basis aufgebautes Fest
keinen „intimen typographischen Charakter“ tragen konnte, ist
doch selbstverständlich, — es war ausgesprochenermassen
eine „offizielle städtische Veranstaltung“, bei der die Buchdrucker
nicht „in zweiter Linie“, sondern genau wie die übrigen Einge—
ladenen als Festgäste der Stadt Mainz betrachtet wurden; wer
dies anders erwartet hatte, kam unter falschen Voraussetzungen
hierher. Und nun noch ein Woıt über die Mainzer Kollegen.
Nr. 30
Man wird mir ohne weitere Beteurung glauben, dass unsere Arbeits-
kraft bei dem ganzen Zustandekommen des Festes vielfach in An-
spruch genommen wurde. Die Buchdruckereibesitzer waren sowohl
während des Festes selbst, wie auch monatelang vorher in den
verschiedensten Kommissionen thätig; bekanntlich giebt es überall
Leute, die bei solchen Gelegenheiten tüchtig mitarbeiten, und
andere, die der Ansicht sind, dass auch ohne ihre Mithilfe die
Sache gemacht wird; dass in unserem Falle der erstere Teil doppelt
in Anspruch genommen war, liegt auf der Hand. Wer von unseren
Kollegen am Festzuge beteiligt war (sei es als Mitwirkender, sei
es als Zugkommissionsmitglied), wer in der Ausstellungs- oder
Empfangskommission u. s. w. thätig war, dessen Zeit war gut aus-
gefüllt. Wir hatten geglaubt, nach dem offiziellen Buchdrucker-
tag (Sonnabend) die auswärtigen Kollegen umsomehr „eich selbst
überlassen“ zu können, als wir ihnen durch Ausgabe einer zu allen
Veranstaltungen berechtigenden Festkarte sichere Gelegenheit ge-
geben hatten, sich zusammenzufinden. Allerdings war der Besuch
von Nah und Fern ein so enormer (soll ich sagen „leider“? —
nein ich sage „glücklicherweise“), dass die festesten Verabredungen
mitunter illusorisch werden mussten. Ich bezweifle sehr, dass die
Meinung des Herrn Goebel „allgemein empfunden und ausgesprochen“
wurde, ich habe im Gegenteil die grosse Genugthuung, noch immer
Zuschriften von hochgeachteten Kollegen aus allen Teilen Deutsch-
lands zu erhalten, die sich über die ganze Organisation des Festes
in lobendster Weise aussprechen und den wahrlich nicht be-
anspruchten Dank in liebenswürdigen Worten schicken.
Karl Theyer.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Die Firma Maschinenfabrik Kempewerk
Nürnberg, G. m. b. H. in Nürnberg legt der heutigen Nummer
einen grossen Prospekt über ihre Stereotypicanlagen nach dem
„Widder“-System und über ihre Spezial-Kreissägen und Fräs-
maschinen bei. Wir machen unsere Leser hierauf aufmerksam.
Der nächste internationaie Verlegerkongress wird vom 9.—12. Juni
1901 in Leipzig stattfinden und zwar unter dem Präsidium des
Herrn Albert Brockhaus-Leipzig. Der Kongress wird sich mit
dem Urheberrecht und dem Verlagsrecht, sowie mit technischen
Fragen des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels, soweit dieselben
von internationalem Interesse sind, beschäftigen.
Zur Orthographiefrage. Die Umfrage, welche der Börsenverein
der Deutschen Buchhändler zur Ermittelung der Verbreitung der
1880er (Puttkamer’schen) Rechtschreibung veranstaltet hat, hat
ergeben, dass von 613 Verlagsfirmen, die die Umfrage beantwortet
haben, 406 nur in „neuer“, 58 nur in „alter“, 141 in beiden und
8 nur in österreichischer Schreibung drucken lassen. Von den
141 Firmen, die noch beide Schreibungen anwenden, bedienen
sich 59 vorwiegend der „neuen“, 30 vorwiegend der „alten“,
52 ziemlich gleichmässig beider. 340 von den 613 Firmen haben
über ihre Produktion im Jahre 1899 ziffernmässige Angaben ge-
macht und hiernach zusammen 4623 Bücher und 247 Zeitschriften
in „neuer“, 864 Bücher und 189 Zeitschriften in „alter“ Schreibung
gedruckt. Dabei sind unter diesen Firmen eine Anzahl, besonders
Verleger von Rechts- und Staats wissenschaften und Gesetzesaus-
gaben, die nur deshalb an der alten Schreibung festhalten, weil
das die Behörden thun. Es sind also im Jahre 1899 über fünf
Sechstel der Bücher und beinahe drei Fünftel der Zeitschriften in
der sogenannten Puttkamer'schen Orthographie gedruckt worden.
Stellen sich auf Seiten dieser Orthographie noch die Reichs- und
Staatsbehörden, so dürfte dann ohne weiteres fast völlige Einheit
in der deutschen Rechtschreibung herbeigeführt werden. Welche
Vermögensverluste dem Buchhandel durch abermalige Anderungen
der Rechtschreibung zugefügt werden können, lässt sich aus der
Thatsache ermessen, dass eine einzige Firma den Herstellungswert
ihrer Stereotypplatten samt Neusatz auf 700000 A angiebt.
Eine bedeutungsvoile Verbesserung im Setzmaschinenwesen hat
die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik in Berlin mit ihrer
Zweibuchstaben-Linotype erzielt. Die Matrizen dieser Maschine
tragen über einander zwei gleiche Buclistabenbilder desselben
Kegels, also beispielsweise Antiqua und Kursiv oder gewöhnliche
und halbfette Fraktur oder eine beliebige andere Zusammenstellung,
und beide Arten Buchstabenhilder können auf ein und derselben
Maschine aneinandergereiht werden, indem je nach Bedarf die
oberen oder unteren Bilder zu Worten vereinigt und in die Gus.“
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
351
stellung gebracht werden. Die Vorrichtungen hierzu sind ausser-
ordentlich einfach. Für gewöhnlich setzt die Maschine die ge-
gebene Werkschrift (Antiqua, Fraktur u. s. w.) von dem oberen
Matrizenbild; soll die Auszeichnungsschrift gesetzt werden, so wird
einfach durch Anziehen eines Hebels ein kleiner Schlitten in den
Sammel-Elevator geschoben, der die Matrize nur so tief fallen lässt,
dass das untere Buchstabenbild mit den bereits gesetzten oberen in
Linie kommt. Eine geringe Veränderung ist auch an der Gussform
vorgenommen worden. Die für den Gebrauch der Zweibuchstaben-
Matrizen erforderlichen Vorrichtungen können an allen in Betrieb
befindlichen Linotype-Maschinen angebracht werden. Die grosse
Bedeutung dieser Verbesserung liegt auf der Hand; sie hat den
schwierigen Punkt überwunden, dass Auszeichnungsschriften mittels
Handmatrizen in den Satz eingefügt werden mussten.
Hohmann’sche Biankokalender. Von der durch ihre Glückwunsch-
kartenvordrucke rühmlichst bekannten Hof-Buch- und Stein-
druckerei H. Hohmann in Darmstadt liegen uns jetzt auch
einige schön ausgeführte Geschenk- und Reklamekalender
vor, die sicherlich vielen Kollegen willkommen sein werden.
Zunächst erwähnen wir einen sehr praktisch eingerichteten Notiz-
kalender in Form einer Schreibmappe mit liniierter Löschblatt-
einlage und für den Aufdruck eigener Reklame oder von Post- und
Portotarifen u. s. w. eingerichteter Rückseite. Dann folgen zwei
Wand-Blockkalender mit effektvoller, cbenfalls für die Aufnahme
von Geschäftsreklamen eingerichteter Rückwand in einem grösseren
Quartformat und schliesslich tührt die Firma auch einen grossen
Plakatkalender, der zur Aufnahme von Anzeigen fremder Firmen
eingerichtet ist und einen hübschen Wandschmuck für öffentliche
Lokale bilde. Sämtliche Kalender sind sehr schön in Farben-
druck ausgeführt und ihr Bild- und Vignettenschmuck ist in
modernem Geschmack gehalten. Recht sinnig ist insbesondere der
Bildschmuck des einen Blockkalenders, auf dem eine Druckerei
des fünfzehnten Jahrhunderts einer solchen des zwanzigsten gegen-
übergestellt ist. Indem wir noch auf den Anzeigenteil der heutigen
Nummer verweisen, empfehlen wir die Hohmann’schen Kalender
der Aufmerksamkeit der Herren Kollegen bestens.
S
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Das „Annaberger Wochenblatt“
in Annaberg samt der gesamten Druckereieinrichtung ist vom
derzeitigen Besitzer Herrn Karl Schreiber an Herrn A. Thallwitz
in Döbeln verkauft worden und wird von diesem im Oktober
übernommen. — Die Firma S. Meyer in Kosten ist durch Erbgang
auf die Buchdruckereibesitzerswitwe Hedwig Meyer geb. Cohn da-
selbst übergegangen. — Die Buch- und Papierhandlung von Julius
Hinckel in Dürkheim ist von Herrn Buchdruckereibesitzer Christian
Böhm daselbst käuflich erworben worden und wird von demselben
unter der Firma Christian Böhm, vormals Hinckel weitergeführt.
Eingetragene Firmen. In Neusalz a. O., die Firma Max Siltz,
Iuhaber Herr Buchdruckereibesitzer Max Siltz daselbst. — In
Ratibor die Firma Reinhard Meyer, Inhaber Herr Buchdruckerei-
besitzer Reinhard Meyer daselbst.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Arthur Scholem
in Berlin am 9. Juni 1900.
Jubiläen. Der in der Buchdruckerei von J. B. Hirschfeld in
Leipzig beschäftigte Schriftsetzer Herr Hermann Merschurger
feieıte am 18. Juli sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. — Am
28. Juli begeht die Buchdruckerei von Hermann Starke, Inhaber
Herr C. Plasnick in Grossenhain ihr hundertjähriges Be-
stehen. — Die Firma W. Moeser’s Buchhandlung und Buchdruckerei,
G. Büchner, Inhaber Herr Carl Büchner, in Schwetz begeht am
5. August ihr fünfzigjähriges Bestehen.
Auszeichnungen. Die Inhaber der Firma Putze & Hölzer, Papier-,
Kunst- und Verlagshandlung, Lithographie, Buch- und Steindruckerei
in Weimar, Herren Albert Putze und Eduard Hölzer, wurden zu
Grossherzoglich Sächs. Hoflieferanten ernannt. — Herrn Buch-
druckereibesitzer C. Hüpke zu Holzminden wurde von Sr. Königl.
Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preussen, Regenten des Herzog-
tums Braunschweig, das neben dem Orden Heinrich des Löwen
gestiftete Verdienstkreuz II. Klasse verliehen.
Gestorben. In Rochlitz starb am 14. Juli der frühere Buch-
druckereibesitzer Herr Stadtrat Max Schwarze.
F
352
Litteratur.
Festrede zur fünfhundertjährigen Geburtsfeier Johannes Guten-
berg’s, gesprochen in Mainz am 24. Juni 1900 von Albert Köster.
Leipzig, Verlag von B. G. Teubner. Preis geh. 1,20 . — Die
ebenso formvollendete wie eindrucksvolle Festrede des Leipziger
Universitätsprofessors Dr. Albert Köster, von der wir in Nr. 27
einen kurzen Umriss des Gedankenganges gegeben haben, liegt
nunmehr im Druck vor und darf, da ihr die Verlagshandlung auch
ein typographisch-monumentales Aussere gegeben hat, als ein
schönes Erinnerungszeichen an das grosse Mainzer Gutenbergfest
bezeichnet werden, das sich zum mindesten jeder Buchdrucker an-
schaffen sollte. Die dem Grossherzog von Hessen gewidmete Schrift
ist in Kleinquart gehalten und von der Buchdruckerei der Verlags-
handlung auf Büttenpapier vorzüglich gedruckt. Die äussere Hülle
bildet ein grüner Umschlag mit rotem und schwarzem Aufdruck.
Das Titelblatt zeigt eine die ganze Seite ausfüllende Arabesken-
zeichnung mit drei ausgesparten Feldern, in die der Titeltext rot
eingedruckt ist. Zum Druck des Textes wurde ein grösserer Grad
der Woellmer'schen Uinicial-Gotisch verwendet. Der Text wird
mit einem grossen Initialen in Rot und Schwarz eingeleitet und
jeder Absatz ist wieder mit einem kleineren verzierten Initialen
versehen. Die gesamte Ausstattung des Schriftchens ist, wie ge-
sagt, eine gediegene und ihrem Inhalte entsprechende.
— — — Ümʒãq᷑—2— nn nn
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Siebenter Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 65. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. ill. Kreis.
Hannover: Jünemann, H.
Kiel: Müller, Conrad.
Lehrte: Hoffmann, Otto.
Il. Kreis.
Barmen: Dr. Kipper & Co.
Butzbach: Schneider, C.
Ludwig.
Gr.- Steinheim: Korb, K.
Die durch Todesfall in meiner Buchdruckerei mit täglich erfebeinender
Zeitung frei gewordene
* * & Faktorftelle K & &
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Bingen a. Rh.: Lechleder, Albert.
Frankfurt a. M.: Lichtenberg,
[TEE Anzeigen. BD
Nr. 30
Gr.- Umstadt: Lindauer, G. (Oden- V. Kreis,
wälder Bote). Augsburg: Reinecke & Co.
Mainz: Franz Zimmermann Wwe. München: Geissler, Paul.
Offenbach a. M.: Kohler & Teller. N Humar, Franz.
Seligenstadt: May, Carl. VI. Kreis.
Worms: Boeninger, A. K. Naumburg a. S.: Hirschfelder, Fr.
VIII. Kreis.
Berlin: Wucherpfennig, F.
Karlsruhe: Widmaier, IX. Kreis.
(P. Kusche’s Nachfl.). Breslau: May, Emil.
Pforzheim: Birkner, Ernst (Lucan Glogau: G. Müller’s Nacht, (R.
Nachfl.). Walter).
IV. Kreis.
Karl
Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden
aus dem Verzeichnis der tariftreuen Buchdruckereien gestrichen:
H. Fincke-Kiel (I. Kreis), Bald & Krüger- Hagen i. W. (II. Kreis),
Ferd.Feldmann- Ludwigshafen (IV. Kreis), Kolano-Lubliniiz (IX. Kreis).
Berlin, 18. Juli 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende.
Tarif-Ausschuss der Deutschen Buchdrucker.
Kreis I (Nordwest).
Auf Grund $ 4 Abs. 2 der Geschäftsordnung für die Tarif-
schiedsgerichte hat eine Neuwahl der Gehilfenmitglieder des Schieds-
gerichts in Bremen stattzufinden. Zur Teilnahme an dieser Wahl
sind alle in Bremen in tariftreuen Druckereien beschäftigten Ge-
hilfen berechtigt und können Stimmzettel von Herrn Heinrich Hoppe
in Bremen und vom Unterzeichneten verlangt werden.
Die Wahl hat am 4. August d. J. stattzufinden und sind mir
die Stimmzettel bis 10. August einzusenden.
Als Kandidaten sind genannt die Kollegen:
A. Rosenlehner, F. Thölke und @. Richter als Mitglieder des
Schiedsgerichts,
A. R. Brandes und Heinr. Hoppe als Stellvertreter,
ohne dass dadurch die freie Wahl beschränkt wird.
Hannover, 21. Juli 1900.
G. Klapproth,
Gehilfenmitglied des Tarif-Ausschusses für Kreis I.
aa Für ss Schreib⸗ Mappe
Abreiss-Kalender -+
| 9 A 2 Gutenberg- Kalender
Reklame-Kalender +
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Buchdruckerei
verbunden mit dem Verlag des in einer Auflage von etwa 4600 Nummern: im 36. Jahrgang
erscheinenden
„Döbelner Anzeigers“
Amtsblatt der Königl. "Behörden und des Stadtrats zu Döbeln, soll mit dem dazu gehörigen
| Hausgrundstück 3 KR
erbteilungshalber freihändig verkauft werden.
Die Taxe: 1 0 er zT EEG
a) für die Buchdruckerei und den Verlag des Döbelner zeiger auf 140, 100 M. — und fAiyanlinahnft Ian Narlin- Tanh
b) für das Hausgrundstück auf 42000 M. festgestellt worden. Gesellschaft be pos —
Gebote sind bis zum 15. August ds. Js. bei dem unterzeichneten Amiisgericht Bee
Gebote unter der Taxe werden nicht- berücksichtigt. Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor: Ernst
Jedem Kauf lustigen wird Besichtigung des Nachlassgrundstücks sammt Inventar und des
Druckereigeschäfts vom derzeitigen Pächter gestattet. n erlin S W., Hagelbergerstr. 29, Hof.
Die Uebergabe kann am 1. Oktober ds. Js., gegebenenfalls am 2, Januar 1900 erfolgen.
Bei der Uebernahme sind 100.000 M. anzuzahlen, Wegen Zahlung und Sicherstellung des S 5 SE
Restkaüfpreises bleibt besondere Vereinbarung vorbehalten. TA A
Nähere Auskunft erteilt auf Wunsch das unterzeichnete Amtsgericht. l
Döbeln, Stadt von 18000 Einwohnern, hat Realgymnasium, Garnison von einem Beinen,
und ist Sitz einer Amtshauptmannschaft und eines Amtsgerichts.
7. Juli 1900 Königliches Amtsgericht’ Pirna.
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K2: > enn 270, werden, so wird der linksseitig angebrachte unn
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schwindet vollständig und der Tisch ist in
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M. 15,— M. 18,— und M. 20,—. | tisch zu verwenden; der letztere steht dem-
Schutzfenster kostenfrei.
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M. 18,—, M. 20,— und M. 22, —. und sicher. x |
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LI: Tischgrösse 55X65 cm . M. 250, e J 6575 „345,
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L?: * 70% „ 375, | Schutz fenster kostenfrei.
Schutz fenster kostenfrei. | Verpackung wie bei X.
Verpackung für den Landtransport: | Grössen und Preise für Kraftbetrieb: ;„
M. 15,—, M. 18,— und M. 20,—. ILL: Tischgrösse 55X65 cm . M. 330,
| i + | Lk: 5 55 415
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Für Chemigraphie-Zwecke M. 50,— Zuschlag.
Schutzfenster kostenfrei. | liebiger Stärke eingesetzt, so bohrt die
Verpackung wie bei L. | „Bulldogg“ H in Zink, Messing, Kupfer
— er a: $ | oder in härtestem Antimonblei Löcher bis
| Diese Kreissäge entspricht allen Anfor- zu 30 mm Tiefe, also mehr wie Schrift-
| derungen dei Regierungs - Aufsichtsorgane | höhe, ein Umstand, der für Stereotypeure
| betrefis genügender Schutzvorrichtung. Em- und Galvanoplastiker sehr wichtig ist
| | Ba SE den EE SE ı Grösse des horizontal verstellbaren Tisches
| CEN Tin TOA z und Berufsgenossenschaftsbeamten! | 55%113 cm.
e e 2 e 22 B d 66 K | „ ee
Prämiierte Schutz- Kreissage 99 ull ogg Se Für Kraft- und Fussbetrieb M. 490,
wel verbunden mit Decoupiersäge, sowie mit Fräs- und Bohrapparat, | Betriebsfertige Verpackung M. 40,
D „Bulldog“ K ist eine vollständige Kreissäge, welche allen Technikern in der Stereo- Die Kreissäge schneidet Platten von
Zu typie, Galvanoplastik, Chemigraphie und Xylographie bekannt ist. Sobald das linke grosse | 50 cm Breite (auf Wunsch auch mehr)
1% Schwungrad mittelst eines Schieberinges auf der Welle eingestellt ist, erhält der Bohrer | und von beliebiger Länge. Ae | TE —
eine Umdrehungsgeschwindigkeit bis zu P sa E S K o en B d 66
séi? 3000 Touren in der Minute; er bohrt Hart- rämiierte ch Utz - relssage 33 ull ogg L,
d blei bis zur Schrifthöhe, Zink, Messing und | verbunden mit Fräsmaschine, Lochmaschine, Kreissäge und Bestoss-Apparat,
elf ‚Kupfer bis 5 mm Stärke mit spielender für Zinkätzungen, Galvanos u. Stereotypen
ing | Leichtigkeit, ebenso Holz aller Art nach in allen Stärken, für Facetten aller Art etc.
au Bedarf. Die Bohrspindel weicht von der „Bulldogge“ L gestattet das Schneiden,
kl bekannten alten Art insofern ab, als wir | Bohren, Gravieren, Fräsen und Bestossen
1 die Spindel unserer Routing-Fräs-Maschinen in jeder Form. In der Stellung des
adi wählten, um solche mit der „Bulldogg“ K Tisches liegt der grosse Vorteil, dass die
rell zu verbinden. Diese Spindel gestattet die ` Kreissäge so lange verschwindet, als die
= Anwendung der Fräser unserer Routings | Maschine zum Gravieren, Fräsen oder
ul aller Grössen, sobald der Techniker in Zink, | Bohren dient; sind diese Arbeiten er-
Messing, Kupfer oder Stereotypiemetall Leer- ledigt, so genügt ein Zug am linken
stellen herausfräsen oder facettieren will. | Hebel, die Tischplatte senkt sich voll- Ä
Die se = nach 818 ege- kommen horizontal, das Kreissägeblatt |
nen bewahrten System gearbeitet, von | tritt fast 50 mm heraus und die Kreis- EI
dE eg ame | säge als solche tritt in ihre volle Thätig-
IC = eta a E "o Ber elbst | keit. Soll alsdann das Bestosszeug zum
aus > mim Starken Diei, Zink, Messing- | Bestossen der Klischees, sei es für Che-
oder Kupferplatten schneidet die Decoupier- migraphie-Flachfacetten, für Stereotypie-
säge noch beliebige Stellen, rund, oval,
quadratisch, je nach Erfordernis, heraus,
Hartblei auf Schrifthöhe!
Schrägfacetten oder zum Geradstossen
schrifthoher oder aufgenagelter Klischees
Verwendung finden, so wird der linke
SS
SS
NS
SEE
V
SS
SS
g
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S Grösse des horizontal verstellbaren Tisches | Hebel wieder angezogen, der Tisch steigt SEI
S > cm. | hoch, das Sägeblatt verschwindet und die Su
= reise. = Lischplatte bleibt frei für jegliche Arbeit. iS
Bulldogg K nur für Kraft- und Fussbetrieb Grösse des horizontal verstellbaren S
ET à è I
„ e Tisches Dap. OU cm. SS
Betriebsfertige Verpackung M. 50, —. Preis: V
Die Kreissäge schneidet Platten von Bulldogg L nur für Kraft- und Fussbetrieb Y
50 em Breite (auf Wunsch auch mehr) M. 550, —
f Be >... — und von beliebiger Länge. Betriebsfertige Verpackung M. 50,—.
Die Kreissäge schneidet Platten von SI DD
50 em Breite (auf Wunsch auch mehr) IS SI
„Bulldogg“ A und von beliebiger Länge.
für
Chemigraphen, Graveure und „Bulldogg“ F
Galvanoplastiker. sa
ER SE TPP Chemigraphen, Graveure und
it der „Dulldogg“ A hat die | 1 an 1 Kee
Fräsmaschine die denkbar höchste Galvanoplastiker. en a”
Vollendung erreicht. Bis auf die — ,
unmittelbare Führung ist an der ý 2 ar | >
A- Maschine alles Selbstthätig Fräsmaschine mit bedeutend ver- r
Die Maschine fräst gerade, rund stärktem Unterbau und sehr weit
und oval. Ein paar Stunden ge- ehaltenem Fräserarm, welcher die j Ge
nügen, um einen sonst gewandten Bearbeitung in beliebiger Länge y
und mit leichter Hand begabten und bis zu 35 cm Breite zulässt. p
0.000. Mann zu jeder Fräsarbeit ge- | Fräser ohne jede Vibration. Wie
= schicktzu machen. Umdrehungs- jede andere Bulldogg, eignet sich
Fre geschwindigkeit bis zu 14 000 der Typus E für jede Fräs- und
== Touren in der Minnte. Diese Atzarbeit und zum Ausarbeiten von
Maschine wird von keiner „Ame- Holzschnitten und Metallplatten
rikaner“ an Güte übertroffen. jeder Art. Sämtliche notwendigen
VT Hilfswerkzeuge und Fräser gehören
e E Preis? zur Maschine. |
Mit horizontalem Antrieb (wie J Prei ee;
iu unser Bild zeigt) M. 1200,—. | , eis l Er |
EI E einschliesslich aller Nebenteile. und `
Sämtliche Antrieb- und Neben- | fir Antrieb i a
ei E 2 TC
SE lettogewicht ca. 450 Kilo, Se SL Nettogewicht ca. 350 Kilo,
hruttogewicht ca. 650 Kilo. Bruttogewicht ca. 520 Kilo.
Montierte Verpackung M. 70,—. | Montierte Verpackung M. 50,—. —
8 ee: * S Së ©: E ep Gedruckt auf einer „Kosmos“ -Schnell
Druck von Tharandt & Jungnickel, Meissen a | ` — Satzfläche 61085 cm. SE . 4000
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DEREN: Herausgegeben vom | Deutschen Buchdrucker-Verein. e ——
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XII. Jahrg.
Leipzig, 2. August 1900
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und
Zoitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 ck
Einzelne Nummern 30 $. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post eee Nr. 8579), vierteljährlich 14
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 26 J, für andere N 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Boilage-
„gebühren nach Üboreinkunft.
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbeheus; Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. re
—
Nichtamtlicher Teil.
x .
Eine wichtige Verordnung.
Km 9. Juli ist eine kaiserliche Verordnung erschienen,
de auch für diejenigen mit Motoren betriebenen
äi Buchdruckereien, die in Ansehung der Arbeiter-
S schutzbestimmungen der Gewerbeordnung bisher
nicht als, Fabriken betrachtet wurden, von Bedeutung ist. Die
Verordnung bestimmt, dass am 1. Januar 1901 der dritte Ab-
satz des § 154 der Gewerbeordnung in Kraft tritt, welcher
lautet: „Die Bestimmungen der SS 135 bis 139 b finden auf
Arbeitgeber und Arbeiter in Werkstätten, in welchen durch
elementare Kraft (Dampf, Wind, Gas, Wasser, Luft, Elek-
trizität u. s. w.) bewegte Triebwerke nicht bloss vorüber -
gehend zur Verwendung kommen, mit der Massgabe entsprechende
Anwendung, dass der Bundesrat für gewisse Arten von Betrieben
Ausnahmen von den in 88 135 Absatz 2 und 3, 136, 137 Ab-
satz 1 bis 3 und 138 vorgesehenen Bestimmungen nachlassen
kann.“ Für eine nicht geringe Zahl von Buchdruckereien mit
Zeitungsdruck ist namentlich die Beschäftigung von Arbeiterinnen
an den Vorabenden der Festtage nach ½ 6 Uhr abends von
Bedeutung, und sie. genossen oder erstritten auf Grund des
handwerksmässigen Charakters ihrer Betriebe Befreiung von
der für die fabrikmässigen Betriebe geltenden einschränkenden
Bestimmung des 8 137. Hierin bringt die Verordnung eine
Veränderung.
Die Verordnung ünterscheidee, wie die „Soz. Praxis“ aus-
führt, zwischen Werkstätten mit zehn oder melır Arbeitern und
Werkstätten mit weniger als zehn Arbeitern. Auf die ersteren
finden die für Fabriken geltenden Bestimmungen fast unver-
ändert Anwendung mit der einzigen Ausnahme, dass die mehr
als 13Jührigen schulentlassenen Kinder, die in Fabriken höch-
stens 6. Stunden täglich beschäftigt werden dürfen, in diesen
Werkstätten, gleich den jungen Leuten von 14—16 Jahren,
zehn Stunden täglich arbeiten können. Für die letzteren sind
einige Erleichterungen vorgesehen.
Für die Werkstätten mit zehn oder mehr. Arbeitern
gelten künftig die folgenden wichtigeren Vorschriften:
A. Für jugendliche Arbeiter.
1. Kinder unter 13 Jahren, sowie nene Kinder dürfen
nicht beschäftigt werden ($ 135).
2. Für „Kinder“ (von 13 bis 14 Jahren) und „junge Leute“
(von 14 bis 16 Jahren) darf. die tägliche Arbeitszeit höchstens
zehn Stunden betragen (§ 135). i
3. Für Kinder, welche nur sechs Stunden täglich beschäftigt
werden, muss während der Arbeitszeit eine halbstündige Pause
gewährt werden; für die übrigen jugendlichen Arbeiter (bis zum
16. Jahre) muss dieselbe mittags mindestens eine Stunde, morgens
und nachmittags mindestens eine halbe Stunde betragen ($ 136).
Während der Pausen darf den jugendlichen Arbeitern. eine Be-
schäftigung in dem Fabrikbetrieb überhaupt nicht und der Aufent-
halt in den Arbeitsräumen nur dann. gestattet werden, wenn in
denselben diejenigen Teile des Betriebes, in welchen jugendliche
Arbeiter beschäftigt sind, für die Zeit der Pausen völlig eingestellt
werden, oder wenn der Aufenthalt im Freien nicht thunlich und
andere geeignete Aufenthaltsräume ohne unverhältnismässige
Schwierigkeiten nicht beschafft werden können. ($ 136).
4. Die Nachtarbeit (von abends 84, Uhr bis morgens 5 ½ Uhr)
sowie die Arbeit an Sonn- und Festtagen ist den jugendlichen
Arbeitern (Kindern wie jungen Leuten) untersagt. Ebenso dürfen
sie während der von dem ordentlichen. Seelsorger für den Kate-
chumenen- und Konfirmanden-, Beicht- und Kommunion-Unterricht
SECH Stunden nicht beschäftigt werden (§ A
B. Für Arbeiterinnen.
i 1. Die Arbeitszeit beträgt höchstens elf Stunden täglich, an
den Vorabenden der Sonn- und Festtage höchstens zehn Stunden.
2. Die Nachtarbeit (von 8 ½ Uhr abends bis 5 ½ Uhr mongene)
ist verboten. | | | u. E |
358
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
3. Die Arbeitszeit muss durch eine mindestens einstündige
Mittagspause unterbrochen werden; für Arbeiterinnen, welche ein
Hauswesen zu besorgen haben, muss diese Pause auf Antrag auf
1½ Stunde erhöht werden.
4. An den Vorabenden der Sonn- und Festtage muss die (zehn-
stündige) Arbeitszeit um 5 ½ Uhr schliessen.
5. Wöchnerinnen dürfen während vier Wochen überhaupt nicht,
und während der folgenden zwei Wochen nur dann beschäftigt
werden, wenn das Zeugnis eines approbierten Arztes dieses für
zulässig erklärt.
Für die Werkstätten mit weniger als zehn Arbeitern
gelten im wesentlichen dieselben Bestimmungen, nur sind inso-
fern Erleichterungen vorgesehen als:
a) die Vor- und Nachmittagspause für jugendliche Arbeiter
wegfallen darf, wenn eine einundeinbalbstündige Mittagspause ge-
geben wird oder die Arbeitszeit morgens und nachmittags je vier
Stunden nicht übersteigt;
b) für Arbeiterinnen ohne besondere Erlaubnis 40 Tage im
Jahre zur Überarbeit bis zu 13 Stunden und höchstens bis 10 Uhr
abends freigegeben, sind. Es muss nur ein Verzeichnis geführt
und in dieses die Überarbeit sofort eingetragen werden.
Den jugendlichen Arbeitern ist der Aufenthalt in der Werkstatt
während der Pausen gestattet.
Für Werkstätten des Handwerks mit Motoren, in
denen in der Regel weniger als zehn Arbeiter beschäftigt wer-
den, finden auf männliche jugendliche Arbeiter der Zehnstunden-
tag und die Regelung der Pausen, sowie das Verbot der Nacht-
arbeit keine Anwendung. Zum Handwerk in diesem Sinne
werden gerechnet die Betriebe der Bandagisten, Bandwirker,
Böttcher, Buchbinder, Büchsenmacher, Bürsten- und Pinsel-
macher, Drahtflechter, Drechsler, Stein-, Zink-, Kupfer- und
Stahldrucker, Färber und Zeugdrucker, Feilenhauer, Fein-
mechaniker, Gerber, Glaser, Gold- und Silberarbeiter, Graveure,
Handschuhmacher, Hutmacher, Kammmacher, Klempner, Kürsch-
ner, Kupferschmiede, Messerschmiede, Metallgiesser, Metzger
(Fleischer), Mühlenbauer, Musikinstrumentenmacher, Posa-
mentiere, Sattler (Riemer, Täschner), Schiffbauer, Schlosser,
Grob- und Hufschmiede, Schneider, Schreiner (Tischler), Schuh-
macher, Seifensieder, Seiler, Stellmacher (Wagner, Radmacher),
Tapezierer, Töpfer, Tuchmacher, Uhrmacher. Die Buchdrucker
sind somit in diesem Verzeichnis überhaupt nicht aufgeführt.
Es sind sodann noch die Werkstätten mit Wasserbetrieb
und die Bäckereien, Konditoreien, Getreidemühlen und Kon-
fektionswerkstätten aufgeführt. Das hierüber Gesagte können
wir übergehen.
Die Verordnung macht, wie schon eingangs erwähnt, für
viele Buchdruckereien gewisse Betriebsneuregelungen nötig, und
diejenigen Kollegen, die davon betroffen werden, werden wohl
ıhun, sich schon jetzt darauf vorzubereiten.
2
Entscheide der laut 5 47 des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Tarif kreis I (Nordwest).
Schledsgericht Hannover.
100. Klage tegen Entschädigung für schwer zu zergliedernden
Ablegesatz.
Sachverhalt: In der Druckerei, in welcher Kläger beschäftigt
war, war zum Waschen der Formen eine Lauge angeschafft wor-
den, die sich aber als nicht geeignet erwies, weil sie ein An-
einanderkleben der Schrift zur Folge hatte. Von dem mit dieser
Lauge gewaschenen Satze legten 8 Setzer ab; nachdem dieselben
über das schwere Zergliedern des Ablegesatzes Klage geführt, gab
die Firma den Auftrag, dass mit dieser Lauge nicht mehr ge-
waschen werden dürfe. Von den 8 betroffenen Gehilfen erhob
einer Anspruch auf 3 1 Entschädigung gemäss § 25; da die Firma
dies zu zahlen sich weigerte, kam es zur Klage.
Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Forderung
abzuweisen.
Begründung: Aus der Vernehmung der Parteien ergiebt sich,
dass der Kläger von jenem Satze 300 Zeilen abgelegt hatte. Die
Thatsache, dass der Satz geklebt, wird von keiner Seite bestritten;
um aber die Höhe der berechtigten Entschädigung feststellen zu
können, bedurfte es des Beweismaterials, also eines Stückes jenes
Ablegesatzes, von dem aber nichts mehr zu beschaffen war. Die
Firma erklärte die Forderung als viel zu hoch, und auch die
Schiedsrichter vertraten denselben Standpunkt, nachdem sie den
Kläger und die Zeugen gehört und in Berücksichtigung ziehen
mussten, dass diese Entschädigung für nur 300 Zeilen Ablegesatz
beansprucht wurde. Auf die Frage an den Kläger und die Zeugen,
wieviel Einbusse an Zeit sie wohl beim Ablegen des schwer zu
zergliedernden Satzes erlitten hätten, erwiderte ersterer, dass cr
es nicht wisse, und die Zeugen, die in demselben Umfange an der
Sache beteiligt waren, erklärten, dass sie keine Entschädigung
beansprucht hätten, weil ihnen der Zeitverlust zu minimal war.
Da sonach die Höhe des Entschädigungsanspruches nicht festzu-
stellen war, musste auf völlige Abweisung der Klage erkannt werden.
Schiedsgericht Hamburg.
101. Klage wegen Lohnabzuges von 50 9 für 100 Bogen Makulatur.
Sachverhalt: Während Kläger an einer Maschine mit dem
Einrichten eines Preiskurantes beschäftigt war, druckte die eben-
falls unter seiner Aufsicht stehende Doppelmaschine die Zeitung.
Von der Auflage waren bereits 1000 gedruckt; mittlerweile hatte
sich der Farbekloben zu weit nach aussen gedrängt, so dass am
Rande der Schriftform zuviel Farbe lief und sich die Schrift da-
mit vollseizte.
Entscheid (einstimmig): Gemäss $ 32 Abs. 2 war die Firma
nicht berechtigt, den Kläger für die Makulatur haftbar zu machen.
Begründung: Durch das Zurichten an einer zweiten Maschine
war dem Kläger die Gelegenheit genommen, den Druck der Zeitung
uneingeschränkt zu beaufsichtigen; somit fällt auch die Verant-
wortlichkeit für den Maschinenmeister.
Tarifkreis III (Main).
Schiedsgericht Kassel.
102. Klage wegen Entschädigung der Überstunden nach S 34 des
Tarifes.
Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte die Einrichtung ge-
troflen, den Gewissgeldsetzern jede Uberstunde mit 55 A zu ent-
schädigen, während nach dem örtlichen Minimum die geringste
Entschädigung für eine Überstunde 58 A betrug. Da nun diese
Entschädigung nicht einmal dem Minimallohne entsprach, aber
auch für die besser bezahlten Gehilfen nicht mehr als 55 A pro
Überstunde gezahlt wurde, so kam es zur Klage.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist verpflichtet, ihren Ge-
hilfen die Überstunden nach der Höhe des bezogenen Lohnes und
gemäss § 34 des Tarifes zu entschädigen.
Begründung: Der $ 34 enthält die klare Bestimmung, dass
die Überstunden jedem Gehilfen zunächst in Höhe seines Stunden-
lohnes zu bezahlen sind, und dass auf diesen Stundenverdienst
dann noch der staffelweise Aufschlag nach § 34 hinzukommt. Da
es sich sonach um eine im Tarif enthaltene Bestimmung handelt,
so ist jede tariftreue Firma verpflichtet, hiervon abweichende An-
ordnungen zu vermeiden.
Schiedsgericht Darmstadt.
103. Klage wegen Lohnabzuges für Makulaturdruck.
Sachverhalt: Kläger hatte die ganze Auflage (130 Bogen)
eines Druckauftrages verdruckt, wofür ihm die Firma 1,70 vom
Lohne abzog. Kläger giebt als Entlastungsgrund an, dass er
während des Druckes jener 130 Bogen an einer zweiten Maschine
beschäftigt gewesen sei, so dass er die im Drucke befindliche
Maschine nicht beaufsichtigen konnte. Die Firma ist nicht erschie-
nen, ihre schriftliche Darstellung des Falles weicht aber von der
des Klägers wesentlich ab. Um nicht zu einem falschen Urteile
zu gelangen, wird die Verhandlung abgesetzt und ein zweiter Termin
anberaumt. Auch zu diesem Termine ist die Firma nicht erschie-
nen. Das Schiedsgericht fällt nunmehr ohne weitere Verhandlung
den folgenden
Entscheid: Die Firma war nicht berechtigt, den Kläger für
die Makulatur durch Lobnabzug zur Verantwortung zu ziehen.
Regründung: Nachdem der beklagten Firma zweimal ver:
geblich Gelegenheit gegeben worden war, ihre Interessen vor dem
Schiedsgerichte wahrzunehmen und zur Klarstellung der wider-
Nr. 31
streitenden Angaben beizutragen, sehen sich die Schiedsrichter
veranlasst, den Aussagen des Klägers: dass er an einer Beaufsich-
tigung des Druckes der 130 Bogen verhindert war, Glauben zu
schenken und die Firma zur Rückzahlung des Lohnabzuges zu
verurteilen.
Die Gutenberg-Ausstellung zu Mainz.
(Schluss.)
Zu den namhaftesten Ausstellern gehören noch Justus Perthes
in Gotha mit Karten und Atlanten; — Georg Westermann, Braun-
schweig, ebenfalls mit Karten, Chromotypien und Plakaten in zwei
Rahmen; — Heinrich Keller in Frankfurt a. M., mit kunstgewerb-
lichen und kulturhistorischen Werken; — Breitkopf & Härtel in
Leipzig, namentlich mit auf die Geschichte des Musiknotensatzes
bezüglichem Material, darunter die erste aus den beweglichen
von Breitkopf erfundenen Notentypen (1765) gesetzte Partitur, und
die ebenfalls aus beweglichen Typen gesetzte Partitur zu Moart's
Requiem; — Georg Hirth in München, mit der wertvollen Samm-
lung faksimiletreuen Reproduktionen von „Meisterholzschnitten aus
vier Jahrhunderten“, der „Bücherornamentik der Renaissance“,
mehreren Bänden der „Jugend“ u. s. w.; — Velhagen ck Klasing in
Leipzig, mit „Andrée's Handatlas“, „Zeitschrift für Bücherfreunde“,
„Die Erfindung der Buchdruckerkunst“ u.s. w.; — die Bruckmann’sche
graphische Anstalt, Buch- und Kunstdruckerei, München, vorzugs-
weise vertreten durch ausgezeichnete Drei- und Vierfarbendrucke ` —
Friedrich Pustet ın Regensburg, mit seinen monumentalen Werken
für den Dienst der katholischen Kirche, und andere mehr.
Genannt sei hier noch die Kollektiv-Ausstellung des Prinzipal-
vereins der Buch- und Steindruckereien zu Budapest,
von welchen auch die alte, schon erwähnte Holzpresse gekommen
ist, und der eine sehr bedeutende Anzahl von Werken und Plakaten,
darunter ganz vorzügliche Leistungen, eingesandt hat, sowie das
Athenäum, Verlags- und Druckerei-Aktien-Gesellschaft zu Buda-
pest, das vorzugsweise Prachtausgaben mit Illustrationen ungarischer
Künstler, in Einbänden ungarischer Meister, zur Schau bringt, —
eine erfreuliche Huldigung zum Geburtsfeste des deutschen Er-
finders der Buchdruckerkunst.
Wien, dessen Staatsdruckerei, Jasper, Löwy, Knöfler in Mainz
erschienen sind, hat auch noch zwei andere hochbedeutende Ver-
treter der Graphik gesandt: die Gesellschaft für vervielfäl-
tigende Kunst und Angerer & Göschl. Erstere glänzt durch von
ihr herausgegebene künstlerisch ausgestattete Werke, sowie durch
Photogravüren, Radierungen und gestochene Blätter, unter denen
sich besonders Holbein’s „Madonna“ von Doris Raab, und Rubens’
„Venusfest“ von Prof. J. Sonnleiter auszeichnen. Angerer ck Göschl
aber beherrschen das Gebiet der Atzung überall, wo sie erscheinen.
Die riesige Prater-Winterlandschaft, deren 98,5:72 cm messende
Originalplatte nebst Abdruck mit Iriston ausgestellt ist, sowie die
Naturaufnahmen einer Hochgebirgslandschaft in Autotypie, eben-
falls gewaltigen Formats, sind unübertroffene Meisterstücke, zu
denen auch ein sehr umfangreicher Vierfarbendruck gezählt zu
werden verdient. Ausserdem bringt die Firma zahlreiche Drei-,
Vier- und Fünffarbendrucke, sämtlich in der bekannten Meister-
schaft dieser grossen Weltfirma, zur Schau.
Es wäre übrigens ungerecht, wollte man nicht anerkennen, dass
auch noch andere Firmen, welche die Gutenberg-Ausstellung be-
schickt haben, in gleicher Richtung Vorzügliches leisten. Von
ihnen ist zuerst zu nennen August Schuler, Stuttgart, welcher im
zweiten, dem weissen Saale, eine durch Inhalt wie Umfang gleich
bedeutende und vielseitige Ausstellung veranstaltet hat. Neben
feinen Autotypien in Schwarz, von denen man sagen kann, dass
sie die „Handschrift des Künstlers“ faksimiletreu wiedergeben,
sind zahlreiche Drucke in drei und vier Farben, vom Folio bis
zur Ansichtspostkarte, ausgestellt, viele der ersteren treffliche
Aquarell-Imitationen. Daneben ist auch das grosse Kaliber ver-
treten in umfang- und farbenreichen Plakaten. — Die Leistungen
von Georg Büxenstein & Co., Berlin, auf dem Gebiete der Chemi-
graphie und des Dreifarbendrucks sind schon so allgemein bekannt,
dass wir hier nur ihre Anwesenheit festzustellen brauchen, höchstens
hinzufügend, dass die Firma mit den ihrerseits ausgestellten Ob-
jekten wieder ihrem alten Renommee vollkommen gerecht wird.
Das Gleiche gilt von Förster & Borries, die zwar ihre Chromo-
klischees nicht selbst erzeugen, als Dreifarbendrucker, sowie als
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
359
Drucker überhaupt, sich einer unbestrittenen Meisterschaft rühmen
dürfen. Ihre Schaustellung ist reichhaltig und vielseitig und spricht
für den ausgebreiteten Ruhm des Hauses durch die zahlreichen
Drucke, mit welchen dasselbe aus fernen, nichtdeutschen Orten
beauftragt worden ist. Wissenschaftliche und kommerzielle Farben-
drucke nebst beigefügten Skalen, wie künstlerisch getreue Nach-
bildungen von Gemälden, in drei abgetönten Farben ausgeführt,
geben sich in dieser Ausstellung Stelldichein, aus allen ragt jedoch
ein vortreffliches Bild des Kaisers in Dreifarbendruck hervor. —
Für die nebenan befindliche Ausstellung von F. E. Haag zu Melle
ist die Förster'sche Schau ein „böser Nachbar“, der gar zu sehr
zu Vergleichen herausfordert. Das Streben des Herrn Haag in
der hannöverschen Kleinstadt verdient unsere ganze Anerkennung,
den von ihm ausgestellten „Kunstdrucken“, wie der Katalog sie
bezeichnet, kann man solche aber nur sehr bedingungsweise zu
teil werden lassen. Die naturgeschichtlichen Bilder lassen viel zu
würschen und halten keinen Vergleich aus mit denen der Zwickauer
Firma, aber auch die Mehrzahl der anderen Blätter ist nicht
bedeutend, ein Blatt, Blumen in Vase darstellend, ist indes gut
gelungen und entschieden das Beste der ganzen Schau.
Die Lithographie ist mit einer ansehnlichen Zahl hervorragender
Kunstleistungen erschienen, wiewohl die Zahl der Firmen, die sie
gesandt, eine recht beschränkte ist. Die Vereinigung der
Kunstfreunde für amtliche Publikationen der National-Galerie
in Berlin steht an ihrer Spitze, trotzdem dass der Katalog die
von ihr ausgestellten Blätter als „Farbenlichtdrucke“ bezeichnet.
Es sind Chromolithographien mit einem Lichtdrucküberdruck als
abtönende und ausgleichende Platte; die vier ausgestellten Blätter
sind sämtlich treffliche Kunstleistungen. — E. G. May Söhne in
Frankfurt a. M. stellen auch nur drei Bilder aus; das eine „Der
Liebesbrief“, zeigt uns eine am Schreibtisch sitzende Dame in
hellem Atlaskleide, und der Künstler hat ganz besondere Sorgfalt
darauf verwandt, dessen reichen Faltenwurf und Seidenglanz in
virtuoser Weise wiederzugeben, was ihm auch trefflich gelungen
ist, allerdings unter Aufwendung von 27 Drucken (nicht Farben,
wie uns der Katalog belehrt). Auch die anderen beiden Blätter
sind schön, wurden aber auch von je 20 Steinen gedruckt, wobei
man fragen muss, ob sich nicht der gleiche Effekt mit etwas
weniger Steinen bei einer geschickten Farbenkombination hätte
erzielen lassen. — Max Seeger, Stuttgart, der namentlich Plakate,
Diplome, malerische Vorlagen u. s. w. ausstellt, sämtlich schön in
Zeichnung und Farben, wendet bei den letzteren in der Regel nur
8 Steine an und weiss damit vorzügliche Effekte zu erreichen,
wovon seine Schaustellung Zeugnis giebt. — Wezel & Naumann,
Leipzig, bringen treffliche Farbendruckblätter, Plakate, Prägungen
u. s. w. zur Schau.
Als ein Wiederaufleben der lithographischen Kunst, namentlich
der Kreidezeichnung, wird oft die Algraphie bezeichnet und was
Herr Josef Scholz in Mainz, ibr Erfinder, ausstellt, spricht für die
Wahrheit solcher Versicherung. Seine Ausstellung ist die umfang-
reichste in allen drei Sälen, und dabei auch zugleich eine der
anziehendsten. Wir erblicken hier alle Malrichtungen vertreten
im Porträt, Landschaft, Marine, Architektur, Genre u. s. w., und
auch die Vielseitigkeit der Algraphie wird durch direkte photo-
graphische Übertragungen auf Aluminium, durch direkte Umdrucke
von der Lichtdruckplatte auf die feingekörnte Aluminiumplatte,
von Farbenalgraphien mit Lichtdruckunterdruck und von Lavier-
tuschverfahren auf Aluminium vorgeführt. Die Ausstellung umfasst
132 Blätter zum Teil sehr ansehnlichen Formats, die allerdings
nicht alle aus der Scholz’schen Anstalt stammen, denn mehrere,
die zu den schönsten und grössten zählen, sind in der k. k. Hof-
und Staatsdruckerei in Wien geschaffen worden, was aber nicht
aus dem Scholz’schen Spezialverzeichnis zu ersehen ist. — Die
Algraphische Gesellschaft in Berlin-Schöneberg stellt neben
Scholz algraphische Druckplatten in rohem, gebadeten, geschliffenen
und gekörnten Zustande aus.
Das nichtdeutsche Ausland ist ausser den schon erwähnten
Einsendungen aus Ungarn nur schwach vertreten; am meisten ist
noch aus Paris gekommen. Arnold Müller's wurde bereits gedacht;
der Figaro in Paris sandte Probenummern vom Figaro illustré,
vom Figaro-Salon und vom Théâtre, die sehr hübsch sind, aber
so ziemlich auch in jeder besseren deutschen Sortimentsbuchhandlung
eingesehen werden können; H. Floury, Verlagsbuchhandlung, Paris,
hat eine Anzahl illustrierter Werke ausgelegt; — Manzi, Joyant
& Co., die frühere Firma Goupil & Co., beteiligten sich durch Zu-
sendung mehrerer inhaltreicher Mappen und interessanter Prospekte
französischer Werke, und der Schriftsteller Louis Leriche in Paris
360
sandte sein Werk „Les Étapes de Gutenberg“, das von Fernand
Fan & A. Humbert illustriert und bereits 1890 erschienen ist.
Holland ist nur durch die Firma Enschedé & Zonen in Haarlem
vertreten, eine Vertretung, die aber um so böher angeschlagen
werden muss, als ja gerade von Haarlem aus die Angriffe auf die
Ertindereigenschaft Gutenberg's erfolgt sind; das Erscheinen dieser
Firma zu Mainz darf somit als eine Gutenberg dargebrachte frei-
mütige Huldigung angesehen werden. Ihre Ausstellung ist auch
eine sehr interessante, und der Druck ihrer Blätter erfolgte zum
Teil mit Typen, die aus Matrizen gegossen wurden, welche noch
aus dem 15. Jahrhundert stammen sollen. Auf der Ausstellung zu
Brüssel im Jahre 1888 batte die Firma Enschede eine Miniatur-
Ausgabe des holländischen Grundrechts, gesetzt aus Typen von
2,4 Punkt, ausgelegt; in Mainz bringt sie neben anderen inter-
essanten Drucken, das Evangelium Matthäi aus den gleichen Typen
gesetzt zur Schau. Sie sind natürlich ein Augenpulver schlimmster
Sorte, aber klar und schön im Schnitt wie im Druck. `
Aus Italien sind nur zwei Firmen erschienen: G. E. Paravia
e Comp., Turin, welche Dreifarbendrucke und die Reproduktion
eines Druckes aus dem 15. Jahrhundert zeigen, und Ulrico Hoepli,
der ins Italienische übersetzte Schweizer Verlagsbuchbändler zu
Mailand. In seiner Auslage befinden sich Prachtwerke in ansehn-
licher Zahl, Zeugen von dem Unternehmungsgeiste und dem feinen
Kunstverständnis Hoecpli's.
Die Schweiz vertritt das Artistische Institut Orell Fiissli
in Zürich mit einem mächtigen, hocheleganten Album, enthaltend
Schutzfonds, Rahmen und sonstigen Schmuck von Wertpapieren,
hergestellt nach einem der Firma patentierten Verfahren, welches
cin ungemein rasches Arbeiten, verbunden mit Sicherheit gegen
Nachahmung, ermöglicht. Da dieses Album seitens der ausstellenden
Firma dem Gutenberg-Museum zu Mainz zum Geschenk gemacht
worden ist, so wird man dasselbe auch später jederzeit dort ein-
sehen können, und es lohnt sich eine prüfende Durchsicht.
England ist nicht vertreten auf der Gutenberg-Ausstellung;
die frommen Briten sind jetzt zu sehr in majorem Rhodesi gloriam
in Anspruch genommen durch das Pflücken von Ruhmeskränzen
in Transvaal, durch den Mord gottesfürchtiger Buren und bei den
Aschantis. (Echo: A Schand’ is!)
Aber die Deutschen in China hatten trotz der ihnen drohenden
Gefahren der Ruhmestage in der Heimat gedacht. Die Deutsche
Druckerei und Verlagsanstalt zu Shanghai sandte Original-
holzstöcke für chinesischen Farbendruck, sowie damit hergestellte
Drucke und chinesische und japanische Zeitungen; auch die
Georgische Gesellschaft für Verbreitung der Volksauf-
klärung, mit dem Sitze in Tiflis im Kaukasus, hat ein daselbst
1888 gedrucktes Epos in georgischer Sprache „Der Mann im
Tigerfell“, das aus dem 12. Jahrhundert stammt, eingesandt, —
wofür beiden alle Kollegen in der deutschen Heimat herzlich
danken werden. —
Der verunglückten Ausstellung einiger Firmen der Druckfarben-
branche wurde bereits gedacht; selbständig ausgestellt haben Kast
& Ehinger, Stuttgart, Gebrüder Schmidt, Bockenheim, und Chr. Host-
mann, Celle. Erstgenannte Firma hat ihre Druckproben zu einem
eleganten Tableau geschickt vereinigt, in welchem sie Buchdruck-,
Steindruck-, Lichtdruck- und Buchbinderfarben in den verschieden-
artigsten Drucken zur Anschauung bringt, so ein übersichtliches
Bild derselben bietend, ausserdem aber auch zahlreiche Proben zu
näherer Prüfung, darunter das mit Kast & Kinoe schen Farben
gedruckte Meisterwerk Prang’s in Boston, den Standard of Colors,
auslegend; Gebrüder Schmidt glänzen mit einem Riesenplakat in
allen Farben des Regenbogens und Chr. Hostmann bringt vorzugs-
weise chromolithographische Drucke, Trachtenbilder, Blumen- und
Ansichtskarten zur Schau.
Die Schriftgiessereien und Messinglinienfabriken sind
ungemein zahlreich vertreten im kurfürstlichen Schlosse zu Mainz.
Erschienen sind die Aktiengesellschaft für Schriftgiesserei
in Offenbach a. M., die Bauer'sche Giesserei in Frankfurt a. M.,
Brötz & Glock und die Schriftgiesserei Flinsch, beide ebendaselbst,
Genzsch & Heyse in Hamburg, Wilhelm Gronau in Schöneberg-
Berlin, Julius Klinkhardt in Leipzig, Ludwig & Mayer in Frank-
furt a. M., A. Numrich £ Co. in Leipzig, C. Rüger, ebendaselbst,
die Rudhard’sche Giesserei in Offenbach a. M., D. Stempel in
Frankfurt a. M., Wilhelm Woellmer's Schriftgiesserei und Messing-
linienfabrik in Berlin, J. Ch. Zanker in Nürnberg, — eine in
jeder Hinsicht so bedeutende Firmenvereinigung, dass eine Einzel-
besprechung ihrer Ausstellungen auf knappem Raum zur Unmög-
lichkeit wird. Eine augentällige Erscheinung aber ist das Bestreben
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 31
einer Anzahl Giessereien, eine neue deutsche Drucktype zu
schaffen, von welchem man glauben könnte, es sei durch das
Vorangehen der Reichsdruckerei mit ihren von Schiller und von
Voigt entworfenen Schriften ins Leben gerufen worden, wäre nicht
die WWoellmer’sche Giesserei in Berlin mit der das gleiche Ziel
verfolgenden sehr schönen runden Buchgotisch schon vorher
auf dem Plane erschienen. Heute führen uns Genzsch & Heyse
unter dem Namen Neu-Deutsch Schriften und Verzierungen nach
Zeichnungen von Otto Hupp vor, und die Rudhard’sche Giesserei
zu Offenbach bringt eine Buch- und Accidenzschrift, die sie
Walthari nennt und zu welcher H. Koenig zu Lüneburg den
Entwurf geliefert hat. Wie die 1IVoellmer'sche Giesserei ihrer
eleganten runden Buchgotisch eine ihr entsprechende feine antike
Mediaeval an die Seite stellt, so gesellt die Rudhard’sche Giesserei
zu ihrer Waltbari eine von Professor Eckmann gezeichnete Uni-
versalschrift, d. h. eine für Fraktur- und Autiquasatz bestimmte
Type, der sie den Namen ihres Urhebers „Eckmaun“ beilegt und
von welcher bereits neun Grade, 10 bis zu 72 Punkte, fertig ge-
stellt sind; auch dem Stile dieser Type entsprechenden Buchschmuck
liefert sie hierzu. Eine nähere Würdigung dieser Neuheiten muss
ich hier ebenfalls im Hinblick auf die schon ohnehin zu grosse Aus-
dehnung dieses Ausstellungsberichts unterlassen, möchte aber darauf
hinweisen, dass man weder die Genzsch & Heyse'sche „Neu- Deutsch“,
noch die Rudhard'sche „Eckmann“ undurchschossen anwenden
sollte, — ihr grosses Schriftbild macht beide sonst schwer leserlich.
Die Ausstellungen der Schriftgiessereien sind aber nicht nur
bedeutend an Zahl, sondern auch reich und mannigfaltig im Material,
wenn sie sich auch sonst in den ihnen durch ihre Erzeugnisse selbst
vorgeschriebenen Bahnen bewegen. Nur die Firmen Wilhelm
Woellmer und Jul. Klinkhardt sind durch ihre Messinglinienschau-
stücke aus diesen Bahnen gewichen; erstere hat aus ihren Linien
und Leisten den schon durch Beilagen zu Fachblättern überall
bekannt gewordenen riesigen, meisterhaft durchgeführten Reichs-
adler, welcher von einer Flügelspitze zur anderen 109 cm misst,
geformt und damit zugleich die tadellose Genauigkeit ihres
Fabrikats dargethan, und letztere erzielt das Gleiche durch einen
grossen Satz aus Messinglinien, Kreisen, Bogen u. s. w., der einen
ganzen Schaukasten einnimmt. Man kann aber nur mit Befriedigung
auf alle diese schriftgiesserischen Schaustellungen blicken, sie geben
Zeugnis — trotzdem dass noch mehrere bedeutende Firmen in der-
selben fehlen — von der Rührigkeit und Tüchtigkeit der deutschen
Giessereien im allgemeinen.
Und was die sechs ausstellenden Buchbinderfirmen bringen,
gereicht ebenso ihrem technischen Geschick, wie ihrem Geschmack
zur Ehre. Es sind die Vereinigten Dampfbuchbindereien
Baumbach & Co., Moritz Göhre, H. Sperling und die Leipziger
Buchbinderei-Aktien-Gesellschaft vorm. Gust. Fritzsche,
sämtlich in Leipzig, sowie W. Collin in Berlin und P. Kersten in
Aschaffenburg. Fast alle ausgestellten Einbände und Decken haben
Anspruch darauf, als tüchtige Erzeugnisse des Kunstgewerbes oder
„angewandter Kunst“ bezeichnet zu werden.
Noch ist einer Ausstellungsklasse zu gedenken: der graphi-
schen par excellence, d. h. derjenigen, welche sich die Fortbildung
der graphischen Künste und allen ihrer Angehörigen zur Aufgabe
gestellt haben. Die Leipziger Typographische Gesellschaft
verdient hier mit ihrer Ausstellung zuerst genannt zu werden,
denn sie hat es in geschickter Weise versucht, in neun Rahmen
eine gedrängte Übersicht der Entwickelung des deutschen Accidenz-
satzes und seines Druckes in der Zeit von 1860 bis 1900 durch
Vorführung von Beispielen aus den besten Druckereien zu geben,
dem ersten Rahmen eine zehnjährige, den anderen fünfjährige
Perioden zuweisend, einen Rahmen aber ausschliesslich für die
Zeit von 1870—1900 in sinniger Huldigung dem Altenburger
Meister A. M. Waltzulik widmend. Der Wert dieser höchst lehr-
reichen und verdienstvollen historischen Zusammenstellung wird
noch erhöht durch die an den Fuss jedes Tableaus gedruckten
Erläuterungen, zu denen man nur einen etwas grösseren Schrift-
grad hätte wählen sollen, um sie auch Kurzsichtigen lesbar zu
machen, oder, wenn das aus Rücksicht auf den Raum nicht möglich
war, so wäre es gut gewesen, davon Separatabdrucke zu ver-
anstalten und diese dem Besucher in die Hand zu geben, — was
sich Ja heute noch leicht nachholen lässt. — Der Buchdrucker-
Fachklub zu Budapest sandte mehrere Jahrgänge des Jahrbuchs
für Buchdrucker (in ungarischer Sprache), die Januarnummer der
Graphischen Revue (ebenfalls ungarisch), sowie eine interessante
historische Karte, entworfen von Carl Firtinger, über die Ver-
breitung der Buchdruckerkunst im Königreich Ungarn von 1473
Nr. 31
bis 1896. Unter der Fachzeitschriften-Litteratur sei die Ausstellung
des Herrn Aug. Müller in St. Gallen besonders erwäbnt, der in
vier umfangreichen Rabmen Kollektionen prächtiger Musterblätter
aus den „Schweizer Graphischen Mitteilungen“ zur Schau bringt,
ausserdem aber auch Hefte dieser auch in Deutschland weit ver-
breiteten Zeitschrift ausgelegt hat. Auch der „Deutsche Buch-
und Steindrucker“ war durch mehrere Bände und Hefte vertreten.
— Als letzten der Aussteller nennt sich der Verfasser dieses Be-
richts; alles, was von ibm in Buchform erschienen ist resp. wovon
er noch Exemplare besass, hat er dem Gutenberg-Museum zu
Mainz geschenkweise übergeben, und dieses hat die Sachen in
einem Glaskasten ausgestellt. Seinen Bericht aber schliesst er mit
dem Wunsche, dass recht zahlreiche Aussteller, soweit möglich,
das Gleiche thun und ihre Einsendungen ebenfalls dem neu-
gegründeten Gutenberg-Museum nach Schluss der Ausstellung zu-
weisen möchten, wo sie dann in kommenden Jahrhunderten Zeugnis
geben werden von der Thätigkeit der Jünger Gutenberg’s bei der
halbtausendjährigen Feier der Wiederkehr des Geburtsjahres des
Meisters.
Einen weiteren Wunsch haben aber gewiss viele Kollegen mit
ihm geteilt, einen Wunsch, der heute freilich wohl schon zu spät
kommt: dass diese Ausstellung, die eine seltene Vereinigung des
Schönsten und Bedeutendsten bot, was die Kunst Gutenberg’s und
ihre Tochterkünste in Vergangenheit und Gegenwart geschaffen
haben, noch über den anfänglich festgesetzten Termin von vier
Wochen offen gehalten werde, damit ihr Besuch auch noch allen,
welche ihre Schritte während dieses Sommers zum grünen Rheine
lenken, möglich sei. Und sie verdient, wie vorstehender Bericht
ergiebt, solchen Besuch. Theod. Goebel.
Së
Vor hundert Jahren.
(Nachdruck vom Verfasser verboten.)
Um das Jahr 1800 war es in Sachsen nicht so leicht, eine
Buchdruckerei zu gründen, wie jetzt. Es stand dem ein Gesetz
entgegen, das aus dem Jahre 1571 stammte und nach welchem
Buchdruckereien nur in Leipzig, Dresden und Wittenberg errichtet
werden durften. Mit diesem Gesetz scheint man es trotzdem nicht
allzu genau genommen zu haben, wie die damals erfolgte Gründung
von Buchdruckereien in Plauen, Meissen, Freiberg, Oschatz, Pirna
und in anderen Mittelstädten beweist. Nur wenn der um Kon-
zession Nachsuchende allzu nahe an einer der grossen Städte eine
Buchdruckerei errichten wollte, wehrten sich die daselbst ansässigen
Buchdrucker mit allen Kräften dagegen. So war es auch bei der
vor 100 Jahren erfolgten Gründung einer Druckerei in Grossenhain.
Leterecht Andreas Starke, ein „Buchdruckergeselle“ aus Leipzig,
hatte ein Gesuch um Konzession an den Kurfürst Friedrich August
zu Sachsen gerichtet, von welchem Gesuch aber die Dresdner
Buchdrucker Kenntnis erlangt hatten. In einer langen Eingabe
protestierten sie heftig gegen das geplante Unternehmen. Diese
Eingabe ist interessant genug, um hier wenigstens im Auszuge
Abdruck finden zu können. Sie zeigt recht deutlich, welch eigen-
artige Anschauungen damals vorherrschend waren und bietet be-
sonders Fachleute interessierende Sätze. Es heisst da: „Wir haben
in Erfahrung bringen müssen, dass ein dermalen in Leipzig kon-
ditionirender Buchdruckergeselle Nahmens Starke auf den Einfall
gekommen sein soll, in der benachbarten Stadt Grossenhayn eine
Buchdruckerey anzulegen. Wir verhoffen in unterthänigster Zu-
versicht, dass es uns erlaubt sein möge, zu Höchstdero weisesten
und gerechtesten Beherzigung das Nachtheilige(!), das aus denen
immermehr überhand nebmenden Buchdruckereyen in kleinen und
mitteln Städten entstehet, ehrerbietigst vorstellen zu dürfen.
Dass 1., ausser den Städten Dresden, Leipzig und Wittenberg
eigentlich keine Buchdruckereyen seyn sullen, ist freylich durch
das höchste Rescript vom 21. May 1571 festgesetzt. Wie viel aber
in neuen Zeiten fast in allen nur einigermassen bedeutenden
Mittelstädten Buchdruckereyen entstanden sind, ist bekannt, und
der Nachtheil, den sie bringen, wird je länger je mehr unverkenn-
bar(!)“. In der Eingabe wird weiter dargelegt, dass zur Gründung
einer Buchdruckerei viel Geld gehört und dass sich die Grossen-
hainer wahrscheinlich nicht rentieren würde. Was dem Unter-
nehmer im letzteren Falle übrig bleiben würde, wäre: „Nur zweyer-
ley: Entweder er sucht durch den Druck allerhand Scarteken,
sogenannter Flugschrifften, Volksblätter, sittenverderbender Romän-
chen und dergleichen, bei denen ein hungriger Autohr und ein
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
361
hungriger Buchdrucker () einander in die Hände arbeiten, sein
Brod kümmerlich zu verdienen, oder er muss sich Mühe geben
für den Leipziger Buchhandel Arbeit zu bekommen.“ Das letztere
würde ihm nicht leicht gelingen, denn „es wird gewiss kein Buch,
das einmal gedruckt werden soll, ungedruckt bleiben, wenn auch
in Hayn nie eino Druckerey zur Existenz kommt.“ Bei dem ersten
Satz, Druck der Scarteken u. s. w., wird gesagt, dass „solche Sachen
mindestens das Pappier verderben, das in jetziger Pappierklemme-
zeiten zu etwas besserem verbraucht werden kann.“ Schliesslich
wird in der Eingabe die Frage aufgeworfen: „Ob ein Mangel an
Buchdruckereyen in hiesiger Gegend, mithin eine in Hayn anzu-
legen für diese Stadt Bedürfnis sey?“ Diese Frage wird nach dem
vorher Gesagten offen gelassen. Nach einem kurzen Schlusswort,
in dem dringend um Ablehnung des Konzessionsgesuchs gebeten
wird, folgen vier Unterschriften. Daraus ist übrigens, wie nebenbei
bemerkt sei, zu ersehen, dass in Dresden im Jahre 1800 vier
Buchdruckereien bestanden haben. A. L. Starke erhielt ablehnenden
Bescheid, bei dem er sich jedoch nicht beruhigte, sondern eine
Eingabe an den damaligen „Churfürst“ von Sachsen sandte, in
der er die Widersprüche der Dresdner Buchdrucker zurückwies.
Er sagte, dass es keine neue Buchdruckerei sei, um deren Konzession
er nachsuche, sondern er wolle nur eine früher dortselbst bestandene
Buchdruckerei fortführen. Thatsächlich hat auch bereits um die
Mitte des 17. Jahrhunderts eine Druckerei in Grossenhain existiert,
die einzige in der Grossenhainer Pflege, welche damals noch bis
Senftenberg und Finsterwalde reichte. .
Diese Druckerei ist von Wolfgang Christoph Kramer, der eben-
falls aus Leipzig gekommen, eingerichtet und bis 1680 geleitet
worden, dann wurde sie grösstenteils von dem damaligen Super-
intendent Meissner weitergeführt und zwar bis 1706, in welchem
Jahre die Druckerei von den Schweden unter König Karl XII.
zerstört wurde.
Hierauf fusste nun Starke, wenn er behauptete, dass er keine
neue Druckerei anlegen, sondern eine alte fortführen wolle. Jedoch
auch die zweite Eingabe wurde ablehnend beschieden. Da Starke
jedoch schon eine Presse und Schriften angeschafft hatte, war er
gezwungen, vorläufig, ohne dass er die Konzession besass, zu drucken.
Dass er sie trotz alledem noch bekommen würde, war ja voraus-
zusehen, nur verging einige Zeit, ehe er sie in Händen haben
konnte. Und wenn er inzwischen unthätig gewesen wäre, so hätte
er wohl mit seiner Familie am Hungertuche nagen müssen. Das
die Genehmigung zur Errichtung einer Buchdruckerei in Grossen-
hain endgültig aussprechende Rescript ging nämlich erst im No-
vember 1805 ein, nachdem ihm ein vorläufiger Bescheid bereits
am Schlusse des Jahres 1800 mitgeteilt worden war.
Als Gründungstag der Grossenhainer Buchdruckerei muss hand-
schriftlichen Aufzeichnungen zufolge der 28. Juli 1800 angenommen
werden. An diesem Tage verfasste nämlich der Gründer der
Druckerei erstmalig von Grossenhain aus ein weiteres Gesuch, auf
das die oben erwähnte Konzession erging, die erst eingereichten
Gesuche datieren von Leipzig.
Hundert Jahre besteht also am 28. Juli die Grossenhainer
Starke sche Druckerei, die in diesem langen Zeitraum stets in ein
und derselben Familie geblieben ist. Edwin Plasnick.
S
Sprechsaal.
t. Berlin, 28. Juli. Gestern fand hier im Architektenhause eine
Generalversammlung des Vereins Deutscher Zeitungsver-
leger statt, welche sich mit den Massnahmen zur Bekämpfung
des Papierfabrikanten-Syndikats beschäftigte. Es wurde die Er-
richtung einer gemeinsamen Papier-Einkaufsstelle zum 1. Sep-
tember in Berlin als Gesellschaft mit beschränkter Haftung be-
schlossen. Der bisherige Direktor der Papierfabrik Knöckel & Söhne
in Neustadt a. H., Herr Rud. Lehmann, ist zum Leiter des Unter-
nehmens bestellt. Die ausreichende finanzielle Fundierung ist durch
Zeichnungen bereits erfolgt und die Beteiligung von etwa 600
Zeitungen sichert der Sache den Erfolg. Man hofft durch Erteilung
von grossen Aufträgen, wozu die beteiligten grossen Tageszeitungen
Gelegenheit bieten, bestehende Papierfabriken zu veranlassen, die
Fabrikation von Rotationspapier aufzunehmen; die Errichtung
neuer Fabriken soll kräftig unterstützt werden. Kleinere Provinzial-
Zeitungen sollen besonders dadurch unterstützt werden, dass sie
das Papier zum gleichen Preise wie die grossen Zeitungen erhalten.
Weitere bindende Beschlüsse sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
362
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 31
-n- Berlin, 29. Juli. Am 24. d. Mts. verschied im Alter von
65 Jahren Herr Leopold Gronau, Mitinhaber der Buchdruckerei
und Geschäftsbücherfabrik L. Gronau & Co., G. m. b. H. Die
Geschäftsbücherfabrik erwarb der Verstorbene im Jahre 1873 von
Julius Rosenthal und führte dieselbe zunächst unter dieser Firma
weiter; 1875 errichtete er eine eigene Buchdruckerei für die Zwecke
dieses Betriebes und den ziemlich ausgedehnten Formular-Verlag.
Im Laufe der Jahre hat sich das Geschäft und damit auch die
Buchdruckerei erheblich ausgedehnt; im Jahre 1896 erfolgte der
Eintritt des Herrn Carl Funkel und die Umwandlung in eine
Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma L. Gronau
& Co. — Auch als Mitglied und langjähriger Schatzmeister des
Deutschen Papier-Vereins ist der Verstorbene in weiteren Kreisen
bekannt geworden und hat sich um die allgemeinen Interessen
verdient gemacht.
$ Leipzig. Von einer Kommission der hiesigen Drucker und
Maschinenmeister ist auf die Zeit vom 1. April 1899 bis 1. April
1900 eine Statistik der in den Leipziger Maschinensälen
gemachten Überstunden aufgenommen und in Nr. 79 des
„Correspondent“ veröffentlicht worden. Dieselbe bezweckt, Material
zusammenzutragen, um zu gegebener Zeit gegen die übermässige
Extraarbeit ankämpfen zu können, die störend in die Bestrebungen
der organisierten Gehilfenschaft eingreift, und sie kehrt ihre Spitze
mehr gegen die Überstundenliebhaber unter den Maschinenmeistern,
als gegen die Geschäfte, die, wie aus der statistischen Übersicht
hervorgeht, in vielen Fällen gar nicht anders können als zur Über-
arbeit zu greifen, weil sie für Betriebserweiterungen keinen Raum
haben. Ist nun auch der Fleiss und der gute Wille der Kom-
mission anzuerkennen, so muss doch auf der andern Seite darauf
hingewiesen werden, dass die Arbeit ein zutreffendes Bild des
Leipziger Uberstundenwesens nicht zu geben vermag. So haben
von 600 in 105 in Betracht kommenden Druckereien befragten
Maschinenmeistern nur 295 aus 83 Druckereien geantwortet, und
was sie geantwortet, ist nicht immer zutreffend. Dann hat die
Kommission bei der Aufrechnung angenommen, dass sämtliche
Maschinenmeister in den 83 Druckereien Überstunden machen.
(Nach dem erläuternden Beispiel hat man aus einer Druckerei mit
20 Druckern die Überstunden der 15, die geantwortet haben, zu-
sammengezählt, hieraus den Durchschnitt gezogen und die gefun-
dene Ziffer mit 20 multipliziert.) Das dürfte aber nicht immer
zutreffen; eine solche Rechnung muss natürlich zu hohen Über-
stundenzahlen führen und diese werden noch grösser, wenn die
gemachten Angaben nicht stimmen. Mit dem grössten Überstunden-
betrag erscheint in der Tabelle die Firma Oskar Brandstetter.
Bei dieser haben von 28 Druckern 10 geantwortet. Diese 10 Mann
wollen im Jahre 396—500 und im Durchschnitt jeder 450 Über-
stunden gemacht haben. Die Kommission multipliziert das mit
28 und bekommt so die Renommierziffer von 12600 Überstunden!
Dem gegenüber sind wir in der Lage, auf Grund der Bücher der
Firma feststellen zu können, dass vom 1. April 1899 bis 1. April
1900 39 Maschinenmeister insgesamt 7004 Überstunden machten,
und dass somit auf den einzelnen Mann im Durchschnitt 177 Über-
stunden — auf 2 Tage noch nicht ganz eine — kamen. Der Firma
bez. ihren Maschinenmeistern werden also von den Gehilfen rund
5600 Überstunden aufgerechnet, die nicht gemacht worden sind.
Dieses eine Beispiel dürfte genügen, um zu zeigen, dass die Statistik
nicht geeignet ist, als Material für irgendwelche Schlussfolgerungen
zu dienen. — Vielleicht nimmt sich einmal die Innung Leipziger
Buchdruckereibesitzer der Uberstundenfrage an und stellt die Er-
hebungen der Gebilfenschaft im Ganzen richtig.
L. Leipzig, 29. Juli. Als würdige Nachfeier zu der kürzlich
veranstalteten Gutenbergfeier veranstaltete die Direktion der
Stadttheater am Sonnabend, den 28. Juli, im Neuen Stadttheater
eine Aufführung des fünfaktigen Dramas „Gutenberg“ unseres
heimischen Dichters, des Herrn Geh. Hofrat Dr. Rudolf von Gottschall,
wozu den hiesigen Buchdruckergehilfenvereinigungen die Plätze
zu halben Preisen zur Verfügung gestellt worden waren. Von
diesem liebenswürdigen Entgegenkommen wurde in umfänglichem
Masse Gebrauch gemacht und die Besucher hatten an der treff-
lichen Aufführung einen grossen Genuss. Der Theaterdirektion sei
auch an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen.
St. München. Anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums hat die
Buch- und Kunstdruckerei Knorr & Hirth, Verlag der „Mün-
chener Neuesten Nachrichten“, hierselbst eine Festschrift mit
dem Titel „Rückblicke und Erinnerungen“ herausgegeben,
deren hervorragend schöne und gediegene Ausstattung der Heraus-
geberin zur Ehre gereicht und zugleich sich als ein Lob Guten-
berg's und seiner Kunst in den Tagen seiner fünthundertjährigen
Geburtstagsfeier darstellt. Gewidmet ist das prächtige Festalbum,
wie ich die Festschrift lieber bezeichnen möchte, den „lieben
Mitarbeitern, Freunden und Gönnern“. Für den engeren
Freundeskreis des Geschäftes ist es bestimmt, für alle, die mit
der Firma in nahen Beziehungen stehen, die herzlichen Anteil
nahmen und nehmen an ihrem Gedeihen und deren warmherzige
Wünsche die Freude der Jubilare vor wenigen Monaten so sehr
erhöht haben. Fünfundzwanzig Jahre — so heisst ep — eine Zeit
rapiden wirtschaftlichen Aufschwungs und ungeahnter Bevölkerungs-
zunahme in München, eine Zeit neuer Entfaltung der unter dem
Banner des Deutschen Reiches feierlich schaffenden Wissen-
schaften und Künste, eine Zeit ungeheuerer technischer Fort-
schritte und Erfindungen, eine Zeit so reich an Kämpfen und bei
aller Hast und Flucht des Lebens, bei allem politischen Hader
und sozialer Unzufriedenheit — glücklich und schön! Das Auf-
wärtsstreben im ganzen deutschen Volkstum, nachdem die nationale
Einigung erstritten war, der unermüdliche Eifer im wirtschaftlichen
Wettbewerb hat sich auch in der Entwickelung der Firma Knorr
& Hirth ausgeprägt. Durch den Unternehmungssinn der Begründer
kam sie empor und in dezennienlangem Bemühen hat sie sich zu
einer mustergültigen Anstalt erhoben. Wer die Buchdruckerei von
Knorr & Hirth heute betritt, der mag staunen über den Umfang
und die Vielseitigkeit dieses umfassenden Betriebes. Wer aber
die Festschrift in die Hand nimmt und das Jetzt mit dem Einst
vergleicht, der wird zugeben, dass ein ehrliches Lob des Erreichten
in den Thatsachen wohl begründet ist. Die Festschrift, deren Ver-
fasser (Fr. v. Ostini) ein objektives und deutliches Bild von dem
Werden und Sein der Firma Knorr & Hirth giebt, schmückt an
erster Stelle das Bild des unvergesslichen Julius Knorr, der 1862
die „Münchener Neuesten Nachrichten“ erwarb und mit August
Vecchioni, dem langjährigen, hochverdienten Chefredakteur und
jetzigen Mitglied des Verwaltungsausschusses, leitete. Bis 1875
wurde das damals noch schmächtige Blatt in fremder Offizin ge-
druckt. Am 16. Februar 1875 gründeten Thomas Knorr und Dr.
Georg Hirth die Buchdruckerei (jetzt Buch- und Kunstdruckerei
Knorr ck Hirth, G. m. b. H.), die sowohl zur Zeitungs- wie zur
Accidenzdruckerei bestimmt war. Heute arbeiten für die Her-
stellung der „Münchener Neuesten Nachrichten“ zehn Rotations-
pressen, darunter 5 Zwillingsmaschinen. Seit der Übernahme durch
Knorr & Hirth ist die Auflage von 24000 auf 96000 gestiegen.
Weiter schildert der Verfasser in interessanter Weise den maschi-
nellen Betrieb der Druckerei, die Maschinensäle, Setzereien, die
grosse 350 pferdige Dampfmaschine, Redaktion u. s. w. Neben der
Zeitungsdruckerei musste selbstverständlich auch der Accidenz-
druckerei der Firma Knorr & Hirth in der Festschrift Erwähnung
geschehen. Die Ausdehnung dieses Betriebes fällt in eine Epoche
starken Aufschwunges in der Münchener Kunst und den Kunst-
handwerken, durch die Publikationen von Dr. Georg Hirth („For-
menschatz“, „Deutsches Zimmer“, „Bücherornamentik der Renais-
sance“, „Kulturgeschichtliches Bilderbuch“ u. s. w.) wurden die
Schätze vergangener Kunstperioden für Tausende erschlossen. Auch
die Reproduktionstechnik machte einen Wandel durch, der teuere
Holzschnitt wurde durch die pbotomechanische Reproduktionsweise
verdrängt. In der Festschrift ist dieser technischen Entwickelung
im Kunstdruckwesen: der Autotypie, der Chromographie u. s. w.
mit Recht breiterer Raum gewährt. Dass die Druckerei hinter
den eminenten Fortschritten der Technik nicht zurückblieb, beweist
am besten die „Jugend“, deren junge Künstlerschar „sich in
allen möglichen und unmöglichen Techniken versuchte“, so dass
Drucker und Zinkograph harte Nüsse zu knacken bekamen. Die
zahlreichen Illustrationen der Festschrift sind sowohl in der Auf-
nahme und Atzung wie im Druck, der zum Teil unter Tonanwendung
erfolgte, vorzüglich gelungen. An der Spitze stehen die Bilder
der Gründer, es folgen dann die Interieurs der Redaktionsräume,
der technischen Lokalitäten, Gruppenbilder der Angestellten und
hübsche, oft mit humoristischen Unterschriften versehene Vignetten;
weiter seien noch die gelungenen Faschingsgruppen der „Münchener
Neuesten Nachrichten“ und die Personal-Verzeichnisse genannt, die
nach den verschiedenen Zweigen geordnet sind. Die Werkstätten
selbst sind durchweg peinlich sauber und luftig und alle Massregeln
zur Verhütung von Betriebsunfällen sind getroffen. Jeder Arbeiter
hat bei Fortbezug des Gehaltes 8 Tage Urlaub. Die Invaliden-
kasse ist dank der grossen Zuwendungen der Chefs bereits zu einem
Bestand von 40000 , angewachsen. Oft haben sich die „Mün-
chener Neuesten Nachrichten“ auch in den Dienst der Wohlthätig-
keit gestellt, mehr als anderthalb Millionen hat die Expedition
Nr. 31
bereits für wohlthätige Zwecke erhalten. Mit berechtigtem Stolze
blicken heute die Gründer der Firma und deren Angehörige auf
die 25 Jahre gemeinsamen Kampfes und Sieges zurück, von denen
die Festschrift berichtet.
St. München. Die sozialdemokratische „Münchner Post“,
die bisher in der Druckerei eines Parteigenossen, des Buchdruckerei-
besitzers Ernst, hergestellt wurde, soll nun auch ihre eigene
Druckerei bekommen. Wie das Blatt mitteilt, hat der erweiterte,
durch die Presskommission verstärkte Ausschuss des sozialdemo-
kratischen Vereins einstimmig den Antrag des Geschäftsleiters des
Blattes, Cohn, angenommen, die Presskommission möge die nötigen
Vorarbeiten zur Errichtung einer eignen Druckerei der „Münchner
Post“ in Angriff nehmen. Zur Beschaffung der noch notwendigen
Geldmittel sollen verzinsliche Darlehen aufgenommen werden. —
Der bayerische Rechtsanwalts-Gehilfen-Verband, dessen Konsti-
tuierung hier erst vor kurzem zur Thatsache geworden ist, hat für
sich ein eigenes Berufsorgan gewählt. Das Fachblatt erscheint
monatlich zweimal und hat als ständigen Inhalt Verbandsangelegen-
heiten, richterliche Entscheidungen in interessanten Zivil-, Handels-
und Strafprozessen u. s. w.
Stuttgart, 28. Juli. Meine Bemerkung in Nr. 29 der „Zeit-
schrift“, dass von seiten der Mainzer Kollegen gar nichts geschehen
war bei Gelegenheit der Gutenbergfeier, um ein Sichfinden
der von auswärts gekommenen Gutenbergsjünger zu ermöglichen,
hat Herrn Karl Theyer daselbst zu einer in Nr. 30 abgedruckten
Erwiderung veranlasst, deren lange und breite Auseinandersetzungen
an der von mir gerügten Thatsache aber nichts zu ändern ver-
mögen. Denn weder das Programm des Buchdruckervereins, noch
das der Berufsgenossenschaft oder gar das städtische, deren Einzel-
heiten er aufzählt, bezeichneten, was ich und mit mir sehr
viele andere vermissten: einen offiziellen Stelldicheinsplatz, wo
man sich suchen und finden oder doch seine Mainzer Adresse und
gelegentliche Aufenthaltsangabe während der Festtage hätte nieder-
legen können. Die Festsetzung eines solchen Ortes und dessen
Bekanntgabe hätte die Arbeitskraft der Mainzer Kollegen, für
deren aufopferungsvolle Thätigkeit ja jeder Festteilnehmer ihnen
dankt, kaum sonderlich belastet, und das hätte auch „Unangemeldete“
erreichbar, und namentlich alle unter einander erreichbar
gemacht. Es waren indes nicht bloss „Unangemeldete“, d. h. solche,
die in den Listen des Herrn Theyer nicht verzeichnet waren, die
ihr Bedauern über den Mangel eines festen Sammelpunktes, welcher
in dem ungeheuren Trubel zu Mainz unbedingt nötig gewesen
wäre zu gegenseitigem Auffinden, aussprachen, auch Mitglieder,
und zwar sehr thätige und nahmhafte der vorgenannten Vereine,
haben sich mir und anderen gegenüber missbilligend über dessen
Fehlen ausgesprochen, und dies hat mich namentlich zu meinen
Bemerkungen in Nr. 29, die ich in vollem Umfang aufrecht halte,
veranlasst. — Herr Theyer betont ganz besonders, dass mein
Name nicht in der Liste der Angemeldeten enthalten ist und will
damit sagen, dass ich als „Unangemeldeter“ eigentlich zu schweigen
habe bezüglich der Unerreichbarkeit; ich bemerke hierzu: ich
war seitens des Festkomitees und durch Herrn Ober-
bürgermeister Dr. Gassner als Ehrengast geladen, und
hatte als solcher die Annahme der Einladung mit gebührendem
Danke gebörigen Ortes angemeldet; dass ich es versäumt habe,
dies auch bei Herrn Theyer zu thun, wolle er dem Alten, der
jedoch schon siebenundfünizig Jahre Gutenberg's Fahnen aus
innerster Überzeugung folgt und mit freudigem Herzen den Hul-
digungen des Meisters in Mainz und Eitville beiwohnte, gütigst
verzeihen. Theod. Goebel.
* Werdau i. S., 23. Juli. Auch unsere Stadt wird in Zukunft
eine Gutenbergstrasse aufweisen. In der letzten Stadtverordneten-
sitzung wurde einstimmig Genehmigung erteilt, dass der Strasse 31
zu Ehren des genialen Erfinders der Buchdruckerkunst der Name
„Gutenbergstrasse“ beigelegt werde. |
S
Kleine Mitteilungen.
Hinsichtlich der Erhöhung der Druckpapierpreise hat sich der
Vorstand des Vereins Deutscher Papierfabrikanten in einer
an die Zeitungen gerichteten Mitteilung wie folgt geäussert: Der
Vorstand hat in seiner Sitzung vom 3. Juli d. J. auch die gegen-
wärtigen Differenzen zwischen einer Reihe von Zeitungsverlegern
einerseits und den Druckpapierfabrikanten andererseits in Erörterung
gezogen und hält sich, da den Druckpapierfabrikanten die Presse
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
363
nicht in gleicher Weise zur Verfügung steht wie den betreffenden
Zeitungsverlegern, für verpflichtet, seinerseits zu erklären, dass
die Annahme, es werde durch Erhöhung der Druekpapierpreise
seitens der Fabrikanten beabsichtigt, die Verbraucher von Druck-
papier zu vergewaltigen, nach der ganzen Sachlage eine nicht
gerechtfertigte ist. Der beabsichtigte Aufschlag auf die Preise
ist ein durchaus mässiger und ist nach Ansicht des Vorstandes
geradezu bedingt durch die Steigerung, welche alle Materialien
für die Papierindustrie und insbesondere auch die Löhne schon
seit längerer Zeit erfahren haben und noch weiter erfahren werden.
Er hält es deshalb für durchaus gerechtfertigt, dass die Druck-
papierfabrikanten sich bemühen, in der beabsichtigten Weise die
Lage ihrer schwer bedrängten Industrie zu verbessern. — Nach
dieser Mitteilung scheint man sich in gewissen Kreisen der Papier-
fabrikanten zum Einlenken entschlossen zu haben. Gegen eine
„gerechtfertigte“ Papierpreiserhöhung werden auch die Zeitungs-
drucker keinen Einspruch erheben, nur muss der Begriff einwandfrei
festgestellt werden. E
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Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Aus der Buch- und Accidenzdruckerei
in Firma Illgner & Enslin in Leipzig ist Herr E. Enslin aus-
geschieden. Der bisherige Mitinhaber Herr P. R. Friedrich führt
das Geschäft allein unter der Firma Illgner & Enslin, Inhaber
P. R. Friedrich weiter. — Die Firma Hch. Kluge in Brand i. S.
ist an Herrn Rudolf Theodor Benno Bloch übergegangen, der sie
unter der Firma Hch. Kluge Nacht, Inh. Benno Bloch daselbst
weiterführen wird. — Die Firma H. Zimmer & A. Hövel in
Breslau wird nach Austritt der bisherigen Gesellschafter von Herrn
Kaufmann Hermann Zimmer unter der Firma Buchdruckerei
Hermann Zimmer ck Co. weitergeführt.
Eingetragene Firmen. In Stendal die Firma August Theuer-
kauf, Buchdruckerei in Väthen, Inhaber Herr Buchdruckerei-
besitzer August Theuerkauf daselbst. — In Leisnig die Firma
Leisniger Lith. Anstalt und Buchdruckerei, Buch- und Papier-
handlung Richard Fanghänel, Inhaber Herr Ernst Richard Fang-
hänel daselbst.
Litteratur.
Erinnerungsschrift an die 500jährige Geburtsfeier Johannes
Gutenberg’s zu Nürnberg. Veranstältet. von den Buchdruckern
Nürnbergs (Prinzipale und Gehilfen) am 16. und 17. Juli 1900. —
Die vorliegende, dem bleibenden Andenken gewidmete Erinnerungs-
schrift in Quartformat ist von der Königl. Bayer. Hofbuchdruckerei
G. P. J. Bieling-Dietz hergestellt und gestiftet worden und prächtig
im modernen Geschmack ausgestattet. Der Umschlag weist ein
schönes Porträt Gutenberg’s in Prägedruck auf, das farbige Titelblatt
einen lebhaften Initialen. Der Text ist aus der Genzsch & Heyse schen
Neu-Deutch gesetzt und rot umrahmt. Faktor Ernst O. Guth be-
richtet in fesselnder Weise über das Zustandekommen und den Ver-
lauf der Feier. Dann folgt das Verzeichnis der zur Zeit des Festes
in Nürnberg bestehenden Buchdruckereien und der in denselben be-
schäftigten Faktore, Gehilfen und Lehrlinge. An diesem Verzeichnis
interessieren die bei den einzelnen Firmen gegebenen kurzen
geschichtlichen Notizen, besitzt doch Nürnberg eine Reihe sehr
alte Druckereien und eine Schriftgiesserei (Zanker), die sogar bis
zum Jahre 1470 zurückreicht. Weiter ist die von Herrn Karl Stich
gehaltene Festrede im Wortlaut gegeben und den Schluss der
Festschrift bilden die von den einzelnen Druckereien zum Feste
gelieferten Drucksachen in ihrer geschmackvollen und farben-
freudigen Originalausstattung. Das ist in der That ein Erinnerungs-
zeichen, das künftigen Geschlechtern nicht nur von einem schönen
Feste, sondern auch von dem Können derer erzählen wird, die
es feierten.
Richtigstellung. Die Köster'sche Festrede ist nicht, wie in
Nr. 30, S. 352 angegeben, von der Buchdruckerei der Verlags-
handlung, sondern von der Buchdruckerei J. J. Weber in Leipzig
gedruckt. Auch wurde zum Druck derselben die Drugulin’sche
Amerikanische Gotisch (Morris-Gotisch), nicht die Woellmer’sche
Unicial-Gotisch verwendet.
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Nichtamtlicher Teil.
"Entscheide Ge? taut e 47 des Tarifs errichtetem |
7 Schiedsgerichte.
Ceröttentlieht vom Tarif-Amt der Deutschen
, Buchdrucker.)
Tarifkreis v (Bayern).
Schledsgericht München. 3 f
104. Klage wegen Bezahlung der Weihnachtsfeier tage.
Sachverhalt: Die Kläger waren einige Wochen vor Weih:
nachten auf Aushilfe, und zwar ausdrücklich bis zum 28: Dezember,
eingestellt worden; an diesem Tage erfolgte ihre Entlassung, jedoch
mit der Beinerkung seitens des Faktors, dass sie nach den Feier-
tageh ‚wegen Wiederbeschäftigüng anfragen könnten. Die Kläger
kamen am 27. zum Arbeitsbeginn nach der Druckerei, wurden
wieder eingestellt und nahmen die Arbeit mit den anderen Ge-
Hilfen gleichzeitig auf. Die Beschäftigungszeit wurde denselben
bis zum Ende der Woche angegeben. -Bei der Auszahlung des
Eohnes beanspruchten die Kläger Bezahlung der Weihnachtsfeier-
tage, was die Firma verweigerte, ‚weil es sich bei der Wiederein-
stellung der Kläger am 27. Dezember nicht um die Fortdauer
eines Arbeitsverhältnisses, sondern um den Beginn eines neuen
handelte, für welches den Klägern ein Anspruch auf die am ‘An:
fange der Arbeitswoche liegenden’ Feiertage nicht zusteht.
s Entscheid: Mit ee wurden die Kläger ab-
gewiesen. |
Begründung: Im wesentlichen bekennen aich die Mitglieder
des Schiedsgerichtes zu gleichen Teilen zu der Auffassung der
Parteien- Während die Frinzipalsmitglieder für die Einstellung
der Kläger am 27. Dezember den Beginn eines neuen Arbeitsver-
hältnisses annehmen, sehen die Gehilfenmitglieder hierin eine Fort-
tetzung des nur durch die Feiertage unterbrochenen Arbeitsverhält-
nisses, dies umsomehr, als den Klägern bei ihrer Arbeitsbeendigung
die Intalidenkarten nicht ausgehändigt wurden.
Berufung vor dem Tarif Amte. Entscheid (einstimmig):
Die Firma ist: zur Zahlung der beiden Feiertage verpflichtet.
Begründung: Die Kläger waren saf Aushilfe bie zum 28. De
zember engagiert; an diesem Abende also konnte die Entlassung
erfolgen, ohne dass’ die Kläger darin einen beabsichtigten Entzug
der Feiertagsbezahlung erblicken konnten, und ohne dass. die Firma
irgendwie moralisch verpflichtet war; den Gehilfen die Vergünstigung
der Feiertagsbezahlung zukommen zu lassen. Sollte die vereinbarte
Arbeitsdauer nach deren Ablauf aber ihre wirkliche Beendigung
finden, so durfte nicht schon an dem Abend der Entlassung den
Gehilfen für den nächsten Arbeitstag weitere Beschäftigung in
Aussicht gestellt werden: Thatsache ist, dass die beiden Gehilfen
zwischen der Entlassung und der Wiederbeschäftigung einen Arbeits-
tag bei der beklagten Firma nicht aussetzten; ob Manuskript für
weitere Beschäftigung der Gehilfen erst während der Weihnachts!
feiertage eingegangen, oder ob solches noch am: Entlasstungstäge
hinreichend vorhanden war, ist festzustellen nicht möglich. That -
sache aber ist, dass die Gehilfen ihr Arbeitsverhältnis vom Sonn’
abend den 23. Dezember nach den Feiertagen — am. 27. — wieder
fortgesetzt haben; aus diesem Grunde ist die Firma verpflichtet,
die in die Zwischenzeit fallenden Feiertage zu bezahlen. Den
Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses anzunehmen und daher die
Feiertage für die Kläger auszuscheiden, war nicht möglich; ein
völliges Ausscheiden aus dem Geschäft bedingte unter allen Um-
ständen die Auslieferung der Invalidenkarte an die, betreffenden
Gehilfen; war dies nur versehentlich unterblieben, 80 Sind doch
die entgegenstehenden Zweifel der andern Partei damit nicht. zu
entkräften. Es spricht gegen eile zweifelsfreie Entlassung auch
die ganze Art und Weise der Unterhändlung zwischen Faktor und
Gehilfen am Abende des 28. Dezember! ferner der Umstand, dass
den Klägern auch bei’ der erneuten Entlassung am 30. Dezember
| anheimgestellt wurde, am 8: J anuar — nach Ablauf einer Woche
mit 2 Feiertagen — wieder wegen Arbeit anzufragen. Der ganze
Verlauf der Sachd stellt sich dar als eine Umgehung der Feiertags-
bezahlung. Denn würde zur Nichtbezahlung eines Feiertäges és
genügen, die ohne Kündigung arbeitenden Gehilfen vor einem Fest-
tage — selbst ordnungsgemäss — zu entlassen, und würde die
Weiterbeschäftigung derselben Gehilfen sofort nach den Feiertagen
die voraufgegangene Entlassung als nicht geschehen nicht wieder
370
aufheben, so würden diese Gehilfen ein Anrecht auf Bezahlung
eines Feiertages wohl kaum erwerben. Der $ 34 des Tarifes will
nach seiner Kommentierung aber nicht, dass die ohne Kündigung
stehenden Gehilfen des Rechtes auf Feiertagsbezahlung verlustig
gehen sollen, sondern auch diese sollen vor einer Umgehung des
tariflichen Rechtes geschützt werden, wie man die Prinzipale in
derselben Frage vor Benachteiligung zu schützen bestrebt ist.
(S. Kommentar zu § 34, S. 113— 115.)
105. Klage wegen Verlassens der Kondition ohne Einhaltung der
Kündigungsfrist.
Sachverhalt: Beklagter trieb mit einem Arbeitsgenossen
während der Arbeitszeit Unfug, was zur Folge hatte, dass sie den
Satz eines Kursblattes beschädigten. Auf Meldung beim Prinzipal
machte derselbe die Urheber des Schadens ersatzpflichtig. Infolge-
dessen verliess der Beklagte mitten in der Arbeitszeit seine Arbeits-
stätte. Von der Firma in höflichster Form zum Wiederantritte
bezw. zum Einhalten der 14 tägigen Kündigungsfrist aufgefordert,
antwortete Beklagter ablehnend und zwar in der denkbar un-
manierlichsten Form; ganz so war auch sein Verhalten vor dem
Schiedsgerichte.
Entscheid (einstimmig): Beklagter ist zur Innehaltung der
tariflichen Kündigungsfrist und deshalb zur Wiederaufnahme der
Kondition bei dem Kläger verpflichtet. Lehnt Beklagter dies ab,
so ist er für die Dauer eines Jahres von einer Vermittelung durch
die Arbeitsnachweise ausgeschlossen.
Begründung: Aus den vorliegenden Schriftstücken ergiebt
sich, dass die Firma in kulantester Weise dem Beklagten zur Be-
seitigung seines begangenen Rechtsbruches entgegengekommen ist,
dass aber anderseits der Beklagte unter allen Umständen es auf
eine Verletzung des für beide Teile gültigen tariflichen Rechtes
abgesehen hatte. Aus diesem Grunde auch mussten ihm die Neben-
rechte aus dem Tarifvertrage für die Dauer eines Jahres genom-
men werden.
106. Klage wegen Entlassung ohne Kündigung.
Sachverhalt: Kläger war am 5. Januar ohne irgendwelche
Abmachung eingestellt worden; am Dienstag den 30. folgte dann
seine Entlassung; gegen die plötzliche Entlassung erhob er Ein-
spruch und reichte beim Schiedsgericht Klage ein auf Bewilligung
von 4 Tagen Lohn und Entschädigung für 14 Tage Kündigungsfrist.
Entscheid: Die Klage wird mit 5 gegen 1 Stimme abgewiesen.
Begründung: Aus der Verhandlung mit den Parteien ergiebt
sich, dass bei der beklagten Firma laut Arbeitsordnung alle Neu-
eintretenden eine vierwöchentliche Probezeit zu bestehen haben,
innerhalb welcher es beiden Teilen freisteht, das Arbeitsverhältnis
zu jeder Zeit zu lösen. Von dieser Arbeitsordnung Kenntnis ge-
nommen zu haben, giebt Kläger zu, womit die Berechtigung des
Klageantrages hinfällig wird.
Als Entlassungsgrund giebt die Firma an, dass Kläger durch
ein Zirkular seine Mitarbeiter, und zwar mit Erfolg, aufgefordert
habe, die angeordnete Uberarbeit zu verweigern, die sich aller-
dings bereits während mehrerer Wochen nötig gemacht habe.
Gegen ein solches Verfahren protestiert die Firma. Dem Kläger
wird deshalb vom Schiedsgericht bedeutet, dass eine Verweigerung
der Überstunden ohne vorherige Anrufung des Schiedsgerichtes
nicht stattfinden durfte. Zu entscheiden, ob es sich bei den ver-
langten Überstunden um eine Verletzung des $ 34, Abs. 2 handle,
war lediglich Sache des Schiedsgerichtes.
S
Paul Schmidt 7.
Am 19. Juni erlag zu Paris einem mehrmonatlichen Leiden
ein Kollege, der vielen Deutschen, die nach der französischen Haupt-
stadt gekommen, ein freundlicher Berater und hilfsbereiter Freund
gewesen ist: der Buchdruckereibesitzer Emil Julius Paul Schmidt,
— dem sie somit stets ein dankbares Andenken bewahren werden.
Seit etwa einem Jahre war derselbe an einem Magengeschwür
leidend, gegen das die Kunst der besten Arzte nichts auszurichten
vermochte, — ein plötzlich eingetretener innerer Bluterguss setzte,
für den Kranken fast schmerzlos, seinem arbeits- und erfolgreichen
Leben ein Ziel.
Der Verstorbene war im Jahre 1833 zu Reichenbach in Schlesien
geborcn und hatte unseren Beruf in der Buchdruckerei von
F. R. Hofmann in Breslau — ein sehr tüchtiger, aber höchst
pedantischer Meister, welcher der älteren Kollegenschaft wohl noch
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 32
aus seinen Beiträgen zu den Fachjournalen in den fünfziger und
sechziger Jahren erinnerlich sein dürfte — in der Zeit von 1847
bis 1852 erlernt. In letzterem Jahre ging er auf die Wanderschaft
und gelangte über Ungarn und Österreich, unterwegs wiederholt
konditionierend, im Jahre 1855 nach Rom, wo er in der vatikani-
schen Druckerei Beschäftigung fand. Hier blieb er bis 1858, sich
alsdann nach Paris wendend und daselbst in der Didot’schen Druckerei
als Setzer eintretend; 1867 aber wurde ihm die Geschäftsleitung
der Cotta’schen Buchdruckerei zu Stuttgart angetragen; obwohl
inzwischen mit einer Französin verheiratet, übernahm er dieselbe,
vielleicht getrieben von Sehnsucht nach der deutschen Heimat,
doch hatte er seinen Schritt bald zu bereuen, denn diese Stellung
vermochte ihn nicht zu befriedigen und schon nach Jahresfrist
kehrte er wieder nach Paris zurück, abermals als Setzer bei Didot
l’aine successeur eintretend, wo ihm bald die Mise-en-pages gross-
artiger Prachtwerke, wie Les Arts au Moyen Age, La Peinture
italienne, Jeanne d'Arc und andere, übertragen wurde.
In dieser Stellung verblieb er bis zum Jahre 1875, dann aber
gründete er selbst ein Geschäft, — freilich mit den bescheidensten
Mitteln, denn sein ganzer Druckapparat bestand aus zwei Hand-
pressen. Aber schon im nächsten Jahre musste er zu Erweiterungen
schreiten und ein diesen entsprechendes grösseres Geschäftslokal
suchen; als dieses aber auch infolge seiner steten geschäftlichen
Ausdehnung nicht mehr hinreichenden Raum bot zur Aufstellung
von Maschinen, erwarb er ein Grundstück direkt vor der Festungs-
mauer von Paris, au Grand Montrouge, und hier stellte er im
wörtlichsten Sinne sein Druckereigebäude auf, denn als solches
hatte er eine — englische aus Wellblech konstruierte Kapelle
erworben, die vorher in der Gegend der Champs-Elysées von irgend
einer englischen religiösen Sekte für ihren Gottesdienst errichtet
worden war. Er liess diesen Bau ausmauern und für geschäftliche
Zwecke einrichten, und als ich Schmidt das letzte Mal bei Gelegen-
heit der Weltausstellung von 1889 besuchte, lief darin auch schon
‘eine ansehnliche Zahl von Maschinen, — heute dürfte er aber
wahrscheinlich ihrer stets wachsenden Zahl zu eng geworden sein.
Die reichen Sprach- und sonstigen umfassenden Kenntnisse
Schmidts kamen ihm bei seiner Thätigkeit sehr zu statten und
hatten ihm sozusagen deren Spezialität: den Druck fremdsprach-
licher und wissenschaftlicher Werke, vorgezeichnet. Die Verdienste,
welche er sich auf diesem Gebiete erworben, fanden im Jahre 1896
die gebührende offizielle Anerkennung: die akademischen Palmen,
eine hohe wissenschaftliche Auszeichnung in Frankreich, wurden
ihm zuerkannt in Anbetracht der Sorgfalt, welche er stets dem
Druck und der Ausstattung solcher Bücher zugewandt habe. Im
gleichen Jahre wurde er auch zum Mitglied des Stadtrats von
Grand Montrouge ernannt, und sein Tod wird jetzt ebenso sehr
in städtischen, in wissenschaftlichen und geschäftlichen Kreisen,
wie von seiner Familie und seinen sehr zahlreichen Freunden tief
betrauert.
Schmidt lebte in glücklichen Familien- und Vermögensverhält-
nissen. Durch Tüchtigkeit, Flciss und Ausdauer hatte er, der
sozusagen mit nichts angefangen, sich ein Vermögen erworben,
dass ihm gestattet hätte, den Rest seiner Tage in Ruhe zu geniessen,
— ein neidisches Geschick hat ihm diese genussreiche Ruhe nicht
gegönnt. Er selbst ahnte nicht das nahe Ende seiner Tage, denn
noch in den letzten an mich gerichteten Briefen sprach er die
Hoffnung aus auf das Wiedersehen bei Gelegenheit der jetzigen
Ausstellung und freute sich dessen, freilich mit dem abnungs-
schweren Zusatz, dass es die letzte sein werde, die wir zusammen
besuchen würden. Auch diese bescheidene Freude ist ihm nicht
geworden.
Neben seiner Familie und seinen zahlreichen Freunden werden
auch alle diejenigen Deutschen um ihn trauern, denen er zu ihrem
Fortkommen in Paris oder zur Erwerbung nützlicher Berufskennt-
nisse behilflich gewesen, und die heute seinen Hintritt schmerzlich
empfinden. Ihre Zahl ist wahrlich nicht klein. .Er wies keinen
ab, der ihm von Freundesseite empfohlen wurde, und konnte er
den Betreffenden nicht im eigenen Geschäft anstellen, so suchte
er ihn anderweit unterzubringen; bei seiner ausgedehnten Bekannt-
schaft und der allgemeinen Achtung, die ihm in Fachkreisen ge-
zollt wurde, waren seine Bemühungen fast ausnahmslos erfolgreich.
Um die deutsche Buchdruckerkunst hat er sich aber auch noch
besonders dadurch verdient gemacht, dass er das Werk „Friedrich
Koenig und die Erfindung der Schnellpresse“ im Verein mit dem
berühmten Theotiste Lefevre ins Französische übersetzte und in
seinem Verlage erscheinen liess, dadurch den Franzosen die Kennt-
nis von der Grossthat Friedrich Koenig’s vermittelnd. Die deutsche
Nr. 32
Kollegenschaft darf sich somit der Trauer der Familie um den
viel zu frühen Hingang von Freund Paul Schmidt anschliessen
und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Theod. Goebel.
dëi
Von der Weltausstellung zu Paris.
I.
Der grosse Wettstreit der Nationen und ihrer Industrien, Ge-
werbe und Künste, der an der Wende des ‚Jahrhunderts in der
französischen Hauptstadt an der Seine stattfindet, hat selbsiver-
ständlich auch die Druckgewerbe der zivilisierten Nationen mit in
seinen Bereich gezogen und dieselben sind bemüht, ihre höchste
Leistungsfähigkeit zur Schau zu bringen. Wir werden uns be-
mühen, den Lesern ein Bild des Standes der Druckgewerbe und
ihres Wettstreites auf der Pariser Weltausstellung zu geben und
lassen zu dem Zwecke zunächst unserem Pariser Mitarbeiter das
Wort zu einem gedrängten Berichte über
Die Ausstellung des Deutschen Buchgewerbes
im Deutschen Hause.
Das Deutsche Haus erhebt sich auf dem Quai d’Orsay zwischen
den Pavillons von Norwegen und Spanien. Es ist von der glück-
lichsten Wirkung und wird von den Besuchern als einer der am
reichsten ausgestatteten unter den fremden Ausstellungspalästen
allgemein bewundert. Ohne uns des längeren über seine archi-
tektonische Gestaltung und über seinen Schmuck zu verbreiten, sei
bemerkt, dass im allgemeinen die Anlage seiner Räume eine prak-
tische ist und dass die für seine Ausschmückung gewählten Motive
denjenigen angehören, die wir in Frankreich unter dem „modernen
Stil“ zusammenfassen.
Das Deutsche Haus besteht aus zwei Stockwerken, einem Erd-
geschoss, mit dem wir uns heute zu beschäftigen gedenken, und
einem Obergeschoss, das unter anderen Herrlichkeiten die Nach-
bildung eines Saales des Schlosses Sanssouci umfasst, der mit
Möbeln und Gemälden geschmückt ist, die eiust vom französischen
Hofe dem von Preussen verehrt wurden.
Soviel über das Deutsche Haus. Wir beginnen nun unseren
Besuch im Erdgeschoss. Dessen Haupteingang befindet sich an
der Strasse der Nationen und durch ihn nimmt das Publikum
seinen Zutritt. Hier befinden sich sechs Säle, die wir durch-
schreiten, indem wir links vom Eingang beginnen.
Im ersten Saale finden wir zunächst den Schaukasten des
Hauses C. Rüger in Leipzig, das Messinglinien und Vignetten
ausstellt. Besonders ins Auge fällt eine Satzkomposition aus diesem
Material, deren Wirkung durch den leuchtenden Glanz des Metalls
noch verstärkt wird. Verschiedene Tableaux enthalten Probe-
arbeiten, die mit dem Material des Hauses hergestellt worden
sind. — Die Firma Genzsch & Heyse in Hamburg bietet den
Besuchern schöne Schriftsätze in gotischen Leitern, mit Initialen
geschmückt und in farbigem Druck ausgeführt. Zwei ziemlich
umfängliche Probenbücher stehen den. Fachleuten zur Verfügung
und können von den Liebhabern solcher Sachen mit Nutzen durch-
blättert werden. — Heinrich Hofmeister in Leipzig zeigt Schriften
und Vignetten, sowie zahlreiche Probenblätter mit reicher An-
wendung von Ornamenten modernen Stils, die als Satzmuster
dienen können. Vier grosse Alben enthalten Proben der Firma.
Von diesen ist eines den Ornamenten und verschiedenen Schriften
gewidmet, während die drei anderen nur Vignetten enthalten. —
Die Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei von H. Bert-
hold, A.-G. in Berlin hat eine schöne Sammlung von Proben
ausgestellt, die meist auf farbige Papiere gedruckt sind, was ihre
Anziehungskraft erhöht. Hiervon ist insbesondere ein Band von
kolossalem Format und grosser Dicke zu erwähnen, der eine Ver-
einigung von Passepartouts darstellt, in die prächtige Proben ein-
gefügt sind. Dieser Riesenband ist so umfänglich, dass man sich
scheut, ihn umzublättern, aus Furcht, den Rücken des prächtigen
Einbandes zu brechen. — Martin Rommel & Co. in Stuttgart
bietet eine prächtige Sammlung von farbigen Lichtdrucken, welche
die Aufmerksamkeit der Besucher fesseln. Viel bewundert werden
die Blumenbouquetts, deren warmes Kolorit den Eindruck des
Natürlichen hervorruft. Das Register dieser Drucke ist so genau
und regelmässig als möglich. Unter ihnen, die sämtlich künst-
lerischen Charakter tragen, heben wir besonders einen Umschlag
hervor, der für die „Wanderbilder aus den Dolomiten“ von Theodor
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
371
Wundt bestimmt ist. Dieses vorzüglich ausgeführte Blatt giebt
ein aus alpinistischen Instrumenten und Werkzeugen gebildetes
Ornament, ergänzt durch eine in den Gebirgen aufgenommene
Ansicht. — Die Firma Salis in München stellt ein einfaches
Album mit farbigen Postkarten aus, ein Gegenstand, der so gang-
bar ist, das es nicht von nöten ist, Untersuchungen über Kunst
und Farbe anzustellen. Es ist ganz interessant, diese Sammlung
zu durchblättern, die zum mindesten nicht der Aktualität ermangelt.
— Schöne Autotypieproben in Dreifarbendruck werden von der
Firma Albert Frisch in Berlin vor unsere Augen gebracht. Die-
selben zeigen in ihrer Gesamtheit, was man von diesem Verfahren
zu erwarten berechtigt ist. — Julius Sittenfeld in Berlin stellt
im Deutschen Hause eine ziemlich bedeutende Sammlung von
Bänden und schönen Probeblättern aus, unter denen sich Werk-
titel befinden, deren Satz recht angenehm wirkt. Zu den Probe-
blättern gehört eine gewaltige Platte in Autotypie, einen Sonnen-
untergang über einem Morast und Waldbäume darstellend. Es
ist dies Dank der verwendeten Farben ein förmliches Gemälde,
das verdient hätte, in einen Rahmen gespannt zu werden. — Ehe
wir diesen Saal verlassen, haben wir noch der Ausstellung der
Firma W. Büsxenstein in Berlin zu gedenken, deren Inhaber Herr
Georg W. Büxenstein als Mitglied und Vizepräsident des Preis-
gerichts für Klasse XI (Typographie und verschiedene Druckver-
fahren) wirkt. Die Firma hat eine grosse Zahl schöner Bände
ausgestellt; was aber in ihrer Auslage vor allem anderen hervor-
gehoben zu werden verdient, das sind ihre durch die chromo-
typographischen Verfahren erhaltenen Drucke. Wir haben noch
selten solche lebhafte und sorgfältige Farbedrucke gesehen.
Wir begeben uns nun nach dem zweiten Saal, haben hier aber
nur kurzen Aufenthalt zu nehmen, denn derselbe ist für die Apparate
und Erzeugnisse der Photographie bestimmt. Auch hier ist wieder
vor allem die Ausstellung Büzxenstein’s hervorzuheben, die aus
Drucken aller photomechanischen Reproduktionsverfahren (Helio-
gravure, Autotypie u. s. w.) besteht, die in Schwarz und in Farben
sehr schön ausgeführt sind. — In demselben Saale befindet sich
auch die Auslage der Verlagsbuchhandlung von Wilhelm Knapp
in Halle a. S. Dieselbe stellt nur Bücher aus, welche die Photo-
graphie betreffen, und unter diesen befinden sich eine stattliche
Zahl Arbeiten Miethe’s und Eder’s, die auf diesem Felde als Auto-
ritäten anerkannt sind. Die Ausstellung der Firma bringt uns
die Verlagshandlung von Gauthier- Villars in Paris in Erinnerung,
die unter dem Titel „Bibliothèque photographique“ ebenfalls alle
Monographien und Abhandlungen zu vereinigen verstanden hat,
die für die Fachleute und Liebhaber der Photographie von nöten
sind. — Die Firma Meisenbach, Rifarth & Co. in Berlin hat in
einem grossen Tourniquet gewaltige Autotypiedrucke vereinigt.
Die Beschauer prüfen dieselben in der Regel auf das eingehendste,
und dies ist sicherlich an sich ein Beweis ihrer vorzüglichen Aus-
führung.
Wir gelangen nun nach der Mittelhalle, die ihre Beleuchtung
durch grosse verglaste Maueröffnungen erhält, die nach dem Quai
hinaus gehen. Dieser Saal wird in einen Bewirtungsraum um-
gewandelt, wenn der Reichskommissar Herr Dr, Richter Einladungen
zu Festlichkeiten ergehen lässt, was ziemlich oft vorkommt. Hier
findet das Publikum die grösste Zahl von Büchern aufgestapelt.
Im allgemeinen gesagt, sind fast sämtliche dem Publikum vor-
geführten Exemplare gebunden und zwar grösstenteils in künst-
lerischer Weise. Und was an den deutschen Büchern im allgemeinen
noch zu bemerken ist, das ist, dass in den meisten Fällen die
Vorderseite des Einbandes mit einem Ornament verschen ist, das
ihnen ein dekoratives Ansehen giebt. Dieser Gebrauch ist zwar
inFrankreich weniger verbreitet, aber er ist auch nicht ganz unbekannt.
Albert Langen in München hat zahlreiche Bände und eine
hübsche Sammlung von Umschlägen des „Simplicissimus“ gesandt,
jenes Journals, das von den Künstlern aller Länder sehr geschätzt
wird. — Gerhard Kühtmann in Dresden stellt schöne Atlanten
aus und, wie sein Nachbar, ein hübsches Tableau mit Umschlag-
drucken, in denen die Zeichnung in nichts hinter der typogra-
phischen Ausführung zurücksteht. Unter diesen Drucken ist ein
Umschlag von Joseph Leyendecker für das „Century“ zu erwähnen.
Ferner haben wir in der Auslage Kühtmann’s besonders bemerkt und
bewundert die Reproduktionen zweier von H. Prell 1896 ausgeführter
Wandgemälde „Frühling“ und „Winter“, ein paar prächtige Korn-
positionen. — Friedrich Pustet in Regensburg zeigt grosse Bände
von Kirchengesängen und religiöse Bücher. — Die Photogra-
phische Gesellschaft in Berlin, die in Paris eine Zweiganstalt
besitzt, unterbreitet der Beurteilung des Publikums zwei. Alben,
372
deren eines, „Die Galerien Europas“, schr oft durchblättert wird.
— Vier gesonderte Glaskästen bergen die mit Luxuseinbänden und
Metallschlössern ausgestatteten Missalen und religiösen Werke,
welche die Firmen F. J. Bösenberg in Leipzig, Jos. ThuminKevelaer
und C. W. Vogt & Sohn in Berlin gesandt haben. — Verschiedene
wissenschaftliche Werke mit schweren Einbänden finden sich in
der Auslage von J. F. Lehmann in München. — Die Deutsche
Verlags-Anstalt in Stuttgart stellt ihr Lexikon der gesamten
Technik aus, und hervorzuheben ist hier weiter ein prächtiges
Werk mit einer Einbanddecke von Theodor Wundt. Die letztere
haben wir bereits bei der Ausstellung der Firma Martin Rommel
& Co. erwähnt; hier fügen wir hinzu, dass das Album eine grosse
Anzahl von Lichtdrucktafeln enthält, während der Text mit farbigen
Autotypien ausgestattet ist. — Aus der Auslage von Wilhelm
Kohlhammer in Stuttgart nennen wir pädagogische Werke sowie
einen schönen in weisses Leder gebundenen Band „Avesta, die
heiligen Bücher der Parsen“, von Karl F. Geldner. Buchdrucker
bemerken in diesem Werke mit besonderem Interesse ganze Seiten
Hieroglyphen, deren Gravure und Guss eine beachtenswerte Arbeit
repräsentiert. (Schluss folgt.)
Ki
Vereinsleben.
* Dresden, 3. Aug. Die Buchdrucker-Innung zu Dresden
(Zwangs-Innung) hielt am 31. Juli ihre ordentliche Vierteljahrs-
versammlung im Saale der Odd-Fellow-Logen ab, welche vom
Vorsitzenden Herrn Grünberg geleitet wurde. Zunächst wurden
43 Lehrlinge nach bestandener Probezeit aufgenommen und in die
Lehrlingsrolle eingetragen. Der Vorsitzende des Ausschusses für
das Lehrlingswesen, Herr Ulrich, forderte dieselben in einer kurzen
Ansprache insbesondere zu Fleiss und Strebsamkeit im Berufe,
zum Gehorsam gegen die Lehrprinzipale und sonstige Vorgesetzte,
zu regelmässigem Besuche der Fachschule und zu fleissigem Be-
suche des Gotteshauses auf. Hierauf verpflichtete der Innungs-
vorsitzende die Lehrlinge durch Handschlag zur strengen Befolgung
der bestehenden Vorschriften und ermahnte dieselben, sich allezeit
des Buchdruckerberufs würdig zu zeigen. Aus dem Geschäfts-
berichte des Vorsitzenden ist zu erwähnen, dass das Mitglied Herr
Engelmann bei Gelegenheit seines 25jährigen Geschäftsjubiläums
durch den Vorstand beglückwünscht wurde. Ferner berichtete der
Vorsitzende über den würdigen Verlauf der von der Innung ver-
anstalteten Gutenbergfeier und dankte nochmals allen denjenigen,
welche sich daran direkt und indirekt beteiligt haben. Der vom
Innungssekretär Herrn Patzig vorgetragene Bericht über den Arbeits-
nachweis sowie über die Unterstützungskassen des Deutschen Buch-
drucker-Vereins ergab, dass der Arbeitsnachweis von zusammen
268 Personen benutzt wurde, während die Unterstützungskassen
942 A. für Reise-, Arbeitslosen-, Kranken- und Invalidenunter-
stützung auszahlten. Anträge von Mitgliedern waren nicht ein-
gegangen. Nachdem der Vorsitzende noch darauf hingewiesen hatte,
dass zur Beschlussfassung über die für den Arbeitsnachweis, das
Ehren- und Schiedsgericht, die Fachschule und die Gutenberg-
Jubiläums-Stiftung ausgearbeiteten Nebenstatuten im Laufe des
Monats August eine ausserordentliche Innungsversammlung in Gegen-
wart eines Vertreters der Aufsichtsbehörde abgehalten wird, schloss
derselbe die gut besuchte Versammlung.
e
Sprechsaal.
-m. Berlin, 2. August. Die in letzter Zeit vielgenannte Buch-
druckerei Louis Schneider & Co., G. m. b. H., hat eine Häutung
vollzogen, indem sie ihre Firma umgeändert hat in „Typographia,
Kunst- und Setzmaschinen-Druckerei, G. m. b. H.“ Dem bisherigen
Geschäftsführer Herrn Louis Schneider wurde in der Person des
Kaufmanns Herrn John Wendt ein zweiter Geschäftsführer an die
Seite gestellt und das Stammkapital auf 450000 oA. erhöht.
-n. Berlin, 5. August. Der Verein der Berliner Buch-
drucker und Schriftgiesser (Verband) hatte heute in der
„Neuen Welt“ eine Ausstellung der bei der Konkurrenz für die
Drucksachen zur 500jährigen Gutenbergfeier eingegangenen mehr
als 100 Skizzen und einer grossen Menge von Festdrueksachen
zur diesjährigen Jubelfeier aus etwa 300 Städten veranstaltet. Auf
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 32
grossen Tafeln und Pulten waren die in ihrer überwiegenden Mehr-
zahl wohlgelungenen farbigen Drucksachen zur Schau gestellt.
Besonderes Interesse erweckten neben den aus der Preis-Konkurrenz
hervorgegangenen Skizzen die Münchener und Stuttgarter Arbeiten,
aber auch mancher kleinere Druckplatz (z. B. Halberstadt) hatte
Treffliches geleistet. Daneben hatte der Berliner Maschinenmeister-
Verein aus seinen Sammlungen wertvolle Dreifarbendrucke und
Farbenholzschnitte ausgestellt, welche ein beredtes Zeugnis ablegen
von der hohen Vollkommenheit dieser Techniken, die beide ihre
volle Berechtigung haben und auch in Zukunft nebeneinander ihr
Feld behaupten werden. Herr G. Könilzer gab in einer längeren
Ansprache eine Erläuterung zu der Preis-Konkurrenz; er hob her-
vor, dass der Buchdruck an dem frischen belebenden Zuge, der
durch das ganze deutsche Kunstgewerbe gehe, einen lebhaften An-
teil nähme; während früher in Berlin nur wenige Druckereien den
besseren Accidenzdruck gepflegt hätten, sei die Beteiligung daran
heute eine viel allgemeinere. Darum aber thue es not, dass die
Accidenzsetzer sich befleissigen, ihren Geschmackssinn weiterzu-
bilden. Dazu biete die Fachklasse an der Handwerkerschule
Gelegenheit. Auf die ausgestellten Konkurrenz-Entwürfe näher
eingehend, wies er darauf hin, dass jede Ausschmückung einer
Drucksache dem Zwecke derselben angepasst werden müsse. Die
Farbenwahl sei bei sonst ganz vortrefflichen Arbeiten vielfach
missglückt; was für die Plakatkunst wirksam und angemessen sei,
eigne sich nicht immer für Accidenzzwecke; Arbeiten für einen
Zweck wie die Gutenbergfeier, dürften nicht reklameartig aus-
gestattet werden. Im übrigen sei die Schrift stets als Hauptsache
zu behandeln, Tonwert der Schrift und des Ornaments seien zu
beachten. Das Ornament müsse symbolisch wirken, was ſür eine
Speisekarte passend sei, eigne sich nicht für einen Zweck wie der
vorliegende. Im übrigen zeige die Menge der in ihrer überwicgen-
den Mehrzahl sehr anerkennenswerten Entwürfe, dass der moderne
Geschmack im Buchdruck in erfreulicher Weise gefördert werde.
Die Ausführungen des Herrn Könitzer fanden allseitigen Beifall
bei den zahlreichen Besuchern der Ausstellung, die nach Beendigung
der Besichtigung noch mehrere Stunden bei einem Festkommerse
vereinigt blieben. In dankenswerter Weise war auch Nichtmit-
gliedern des Vereins Gelegenheit gegeben, die interessante Aus-
stellung zu besichtigen.
J. Breslau, Mitte Juli. Eine allgemeine Gutenbergfeier zu
stande zu bringen, wie es in vielen deutschen Städten der Fall
war, ist hier ausgeschlossen. Deshalb fanden hier einzelne Ver-
anstaltungen statt. Am 24. Juni veranstaltete der Inhaber der
Wilh. Gott. Korn’schen Buchdruckerei, Herr Stadtältester Dr.
Heinrich von Korn, für sämtliche Mitarbeiter des Hauses und
deren Angehörige auf seine Kosten im Hedwigsbade zu Trebnitz
ein Johannisfest in Form eines Ausfluges mit Sonderzug der
Kleinbahn. Wenn auch das Fest, bestehend aus Konzert, gcmein-
samer Tafel, Verlosungen für Jung und Alt, Belustigungen für die
Kinder, durch die Ungunst der Witterung wesentlich beeinträchtigt
war, so fuhr doch alles zufrieden nach Hause. — Am 3. Juli
wurde die monatliche Sitzung des hiesigen Faktorenvereius zu
einer Festsitzung zu Ehren unseres Altmeisters ausgestaltet und
auch die Frauen hierzu gebeten. Die Feier nahm einen guten
Verlauf und wohl noch nie hatte der Verein eine so gut besuchte
Versammlung zu verzeichnen. Die Festrede hielt Herr Hendel
(Buchdruckerei Korn), welcher Gutenberg als einen echten Erfinder
schilderte, einen Mann, dem es vor allem um die Durchführung
seiner Ideen, um das von ihm verfolgte Ziel zu thun war. Vor
allem betonte der Vortragende, dass Gutenberg eine viel zu ideal
angelegte Natur gewesen sein muss. Dass er kein Geschäſtmaun
war, beweisen die mit Fust abgeschlossenen Verträge, wodurch er
sich vollständig dem schlauen Geldmann Fust in die Hände ge-
geben. Während Fust und die Zeitgenossen auf den Schlussschriften
ihre Namen nennen, verschweigt dies Gutenberg, auch dies ist
jedenfalls auf Gutenberg's Bescheidenheit, wahrscheinlich auch auf
Fust zurückzuführen, um Gutenberg nicht nur um den Lolın, sondern
auch um den Ruhm der Erfindung zu bringen. Der Vortragende
schilderte dann noch den bis in die Neuzeit andauernden Streit
der Städte Harlem, Bamberg, Strassburg, Kuttenberg in Böhmen
und Feltre in Italien um den Ruhm der Erfindung, bis endlich
auf Grund archivalischer Forschungen vom Holländer van der Linde
der Schleier gelüftet und in vernichtender Kritik diese Städte ab-
gewiesen wurden, so dass wohl nie wieder jemand auftreten dürfte,
um Gutenberg den Ruhm der Erfindung des Drucks mit beweg-
lichen Lettern zu entreissen. Redner gedachte auch der ersten
1540 von dem Wittenberger Buchdrucker Hans Lufit, dem Drucker
Nr. 32
lutherischer Bibelübersetzungen, veranstalteten Jubelfeier, der Feiern
im Jahre 1640 und 1740, die mehr im Kirchlichen ihren Ausgangs-
punkt fanden, während 1840 die Veranstaltungen allgemeine waren,
auch die verschiedenen zu Ehren Gutenberg’s errichteten Stand-
bilder, zu dem am 12. Mai noch das Standbild in der Gutenberg-
halle des Deutschen Buchgewerbehauses gekommen ist, wurden in
den Kreis der Betrachtung gezogen. — Am 8. Juli veranstalteten
die Mitglieder des Gutenbergbundes ihr Johannisfest in
Form eines Ausfluges nach Trebnitz mittels Kleinbabn. — Die
dem Verbande angehörende Gehilfenschaft hatte den 14. und
15. Juli gewählt. — Am 15. Juli wurde auch die vom hiesigen
Kunstgewerbemuseum veranstaltete Buchdruckausstellung
eröffnet. Herr Direktor Dr. Masner hielt vor der Eröffnung im
Lichthofe des Museums an die geladenen Gäste, welche aus Ver-
tretern des Magistrats, Mitgliedern des Vereins Breslauer Buch-
Aruckereibesitzer, des Faktorenvereins und der Gehilfen bestand,
eine längere Ansprache, in welcher er betonte, dass eine grosse
allgemeine, das gesamte Buchgewerbe der Vergangenheit und
Gegenwart umfassende Ausstellung, die das Museum in sein Programm
aufgenommen, bei der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen sei,
deshalb habe man den Versuch gemacht, den Anteil Schlesiens
an der Geschichte der Buchdruckerkunst von ihren Anfängen bis
zur Gegenwart, also den uns zunächst angehenden Abschnitt aus
der ganzen gewaltigen Entwickelung vor Augen zu führen. Die
Ausstellung umfasse vier Abteilungen, die erste bilden die nicht
schlesischen Inkunabeln und älteren Drucke, die zweite die älteren
schlesischen Drucke, die dritte den schlesischen Buchdruck der
Gegenwart, wobei nur das Gebiet der Typographie und der typo-
graphischen Illustrationsverfahren berücksichtigt wurde, die vierte
Abteilung bildet eine Ausstellung alter und neuer Bibliothekzeichen.
Hierauf forderte Herr Dr. Masner zum Besuch der Ausstellung
auf. Von Gutenberg’schen Drucken ist ein Pergamentblatt aus
der 42zeiligen Bibel vorhanden, das als Einband einer Handschrift
alchymistischen Inhalts gedient hat. Die kgl. und Universitäts-
bibliothek hat den ersten datierten Breslauer Druck von Caspar
Elyan von 1475, die „Statuta Synodalia Conradi Petri et Rudolphi
episcoporum Vratislavensium“, einen sehr gut erhaltenen Quart-
band ausgelegt. Die auf Elyan zurückgehenden Anfänge des Buch-
drucks in Breslau sind vor nicht langer Zeit durch die scharfsinnigen
Untersuchungen des gegenwärtigen Direktors der Göttinger Uni-
versitätsbibliothek Aarl Dziatzko aufgedeckt worden. Die Stadt-
bibliothek brachte den aus derselben Presse hervorgegangenen
undatierten Tractatus sacerdotalis de sacramentis des Nicolaus de
Blony. Auf der ersten Seite ist das Zeichen seiner Herkunft,
das gemalte Ex-libris des kunstsinnigen Breslauer Bischofs Joharn
Roth (1482—1506). Als mit dem Tode von Caspar Elyan’s der
Buchdruck in Breslau auf eine längere Reihe von Jahren aufhörte,
hat Bischof Roth, der auf die Errungenschaften der Technik seiner-
zeit nicht verzichten mochte, die für den Gebrauch seiner Diöcesanen
notwendigen Bücher in fremden Orten, in Mainz, Venedig, Strass-
burg, drucken lassen. Die Ausstellung der schlesischen, also nicht
breslauischen Drucke ist ein erster Versuch die erreichbaren ältesten
Erzeugnisse namhafter oder merkwürdiger schlesischer Pressen
zusammenzustellen. Die 60 zur Ausstellung gebrachten Drucke
bieten einen wertvollen Beitrag zur Geschichte des geistigen und
gewerblichen Lebens in Schlesien, wie er bisher wahrscheinlich
noch niemals geliefert worden ist. Vier schlesische Städte, Görlitz,
Hundsfeld, Liegnitz, Neisse, besassen bereits im 16. Jahrhundert
Pressen und fünf weitere Orte, Beuthen a. d. Oder, Brieg, Glogau,
Oels, Schweidnitz, wenigstens in der ersten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts. Das merkwürdigste, älteste und seltenste Buch ist im
Jahre 1543 in Hundsfeld von Paul Helicz gedruckt, welcher bereits
1539—1541 in Krakau eine rege Thätigkeit entwickelt hatte. In
nur einem einzigen Pergamentexemplar vorhanden ist die erste
kartographische Darstellung Schlesiens, die aus der Offizin von
Johann Cruciger in Neisse im Jahre 1561 hervorgegangene Land-
karte des Herzogtums Schlesien, welche nicht allein dadurch
interessiert, dass sie umgekehrt wie die jetzt üblichen Karten
orientiert, also dass Norden unten, Süden oben zu suchen ist.
Auch ist diese Karte bis ins 18. Jahrhundert massgebend geblieben,
bis auf Grund der österreichischen Spezialaufnahmen der einzelnen
Fürstentümer eine Gesamtkarte Schlesiens hergestellt wurde. Aus
der Schöffer'schen Presse liegt die Pergamentausgabe der Briefe
des Hieronymus von 1470 in Schweinsleder gebunden aus. Aus
der Offizin von Johann Mentel in Strassburg die Folioausgabe der
deutschen Bibel von 1466, die erst vor wenigen Jahren durch die
Untersuchungen von Wilhelm Walter als die älteste deutsche Bibel-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
373
ausgabe erkannt worden ist. Hochinteressant ist die von Anton
Koberger in Nürnberg 1493 gedruckte Weltchronik des Hartmann
Schedel, eines bekannten Nürnberger Humanisten, dem wir den
ältesten, wahrscheinlich auf einer Naturaufnahme beruhenden
Prospekt von Breslau verdanken. Auch die von Hans Schönsperger
dem Alteren 1517 hergestellte Prachtausgabe des Theuerdank ist
von grossem Interesse, da dessen einzigartiger, mit schönen Holz-
schnitten ausgestatteter Druck lange als durch Holzschnitte, nicht
mit beweglichen Lettern gedruckt galt. Aus den Offizinen der
grossen Drucker des 16. und 17. Jahrhunderts liegen aus Drucke
von Plantin in Antwerpen, Elzevier in Leyden, Badius, Robert
und Heinrich Stephanus in Paris, Aldus Manutius und seiner
Nachfolger in Venedig, der Familie Giunta in Florenz. Als eine
grossa tige Leistung der Buchdruckpresse ist wohl die von Plantin
gedruckte grosse Polyglottenbibel in vier Sprachen zu bezeichnen,
welche den Ruhm des Hauses begründete. Die kostbarsten und
wertvollsten Inkunabeln tragen auf den Einbänden das Wappen
von Thomas Rhediger, dessen Büchersammlung den Grundstock
der jetzigen Stadtbibliothek bildet. Die alte Stadt- und Universitäts-
buchdruckerei Grass, Barth & Co. (W. Friedrich) nimmt einen
hervorragenden Platz ein, denn sie verkörpert ein Stück Stadt-
geschichte. Sie ist die älteste Druckerei Breslaus. Ihr Gründer,
Konrad Baumgarten aus Rotenburg a. d. Tauber, welcher schon
vorher in Danzig und auch Olmütz gedruckt hatte, verfügte über
einen grossen Schriftreichtum und hat zuerst 1503 hier zu drucken
begonnen. Das stattlichste und interessanteste Erzeugnis ist ein
Kleinfolioband, die „Grosse Legenda der hailigsten Frawen Sandt
Hedwigis“, 1504 gedruckt. Der Nachfolger Baumgarten's war Adam
Dyon, der schon 1512 auf Kosten eines Breslauers in Nürnberg
gedruckt hatte. Gleichzeitig mit Dyon druckte in Breslau Caspar
Lübisch, der eine Anzahl kleinerer Schriften Luther’s den Bres-
lauern zugänglich machte. Grössere Bedeutung als Dyon und
Lübisch hat in der Geschichte des schlesischen Buchdrucks Andreas
Winkler aus Winkel bei Eisleben, welcher Rektor der Schule
St. Elisabeth wurde und 1538 eine Druckerei einrichtete. Nach
Winkler druckte Crispinus Scharffenberg, dessen Offizin Georg
Baumann der Altere 1589 übernahm. Aus der neueren Zeit brachte
die Buchdruckerei Grass, Barth & Co. vieles. Da finden wir
die Aufrufe aus der sturmbewegten Revolutionszeit, Proteste der
Demokratenpartei, Ermahnungen des Stadtoberhauptes, der Fahr-
plan der ersten Dampfwagenzüge Ein mannshohes Tableau mit
fusshohen Lettern wurde am 18. Januar 1816 zur Friedensfeier
hergestellt, eine grosse Zahl von Familiendrucksachen geben Zeugnis
von der Leistungsfähigkeit dieser Firma am Anfange des vorigen
Jahrhunderts. Auch Adolf Stenzel, vorm. Brehmer & Minuth,
R. Nischkowsky und verschiedene Privatpersonen haben kultur-
geschichtlich höchst interessante Objekte ausgestellt. Hier liegt
auch der erste Jahrgang der Schlesischen Zeitung von 1742, ein
ehrwürdiges Extrablatt der Schlesischen Zeitung über die Schlacht
bei Leipzig, ein anderes über die Schlacht bei Königsgrätz. Die
moderne Abteilung setzt sich aus Farbendrucken, Accidenzen,
Büchern, Wertpapieren und Plakaten zusammen und sind fast alle
Breslauer Buchdruckereien und aus der Provinz Domel’s Erben in
Waldenburg und Carl Flemming in Glogau beteiligt, letztere durch
sehr geschmackvolle und sauber ausgeführte Accidenzen und Wert-
papiere. Die letzte Abteilung bildet die Ausstellung von Bücher-
zeichen, Ex-libris, welche im Anschluss an ein Ausschreiben des
Museums veranstaltet ist. Ermöglicht wurde diese Ausstellung
durch das Entgegenkommen des Grafen zu Leiningen-Westerburg
in Neupasing bei München, der aus der Zeit von 1470 bis 1900
zur Zeit 18600 Bibliothekszeichen besitzt aus allen Ländern, selbst
Amerika, Australien und Japan und deshalb der Besitzer der
grössten Ex- libris-Sammlung des Kontinents ist. Er hat etwa 100
der seltensten, wertvollsten und charakteristischsten hergeliehen.
Auch die Firma C. A. Starke in Görlitz, welche die Herstellung
von Ex-libris seit längerer Zeit als Spezialität betreibt, hat die
Ausstellung mit einer grossen Zahl beschickt, die in ihrer Kunst-
anstalt hergestellt sind. Die Schaustellung gliedert sich in eine
alte deutsche Ex-libris, unter denen das älteste bekannte, das von
Hildebrand Brandenburg aus Bibrach, Mönches zu Buxheim aus
der Leiningen’schen Sammlung sich befindet.
* Leipzig. Zur Zwangsinnungsfrage hat der Reichskanzler
in bedeutsamer Weise Stellung genommen. Er hat nämlich unter
dem 5. Juli d. J. ein Schreiben an die Verwaltungsbehörden im
Reiche erlassen, das die Auslegung des $4 des Normalstatuts
für Zwangsinnungen behandelt. Es heisst da: Die Bestimmung
in 84 Absatz 3 des Normalstatuts u. s. w., „Gewerbetreibende,
374
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 32
welche neben dem .. Handwerke noch andere Gewerbe betreiben,
sind Mitglieder dieser Innung, wenn sie das . . Handwerk haupt-
sächlich betreiben“, wird zuweilen dahin verstanden, dass Personen,
welche neben dem Handwerk, für welches eine Zwangsinnung
errichtet ist, noch ein anderes nicht zum Handwerk gehörendes
Gewerbe, z. B. das Handelsgewerbe, betreiben, dem Innungs-
zwange dann nicht unterliegen, wenn sie das Handwerk nur nebenbei
oder in geringem Umfange ausüben. Diese Auffassung steht im
Widerspruch mit dem $ 100 f. Abs. 1 der Gewerbeordnung. wonach
der Zwangsinnung mit Ausnahme derjenigen, welche das Gewerbe
fabrikmässig betreiben, alle Personen anzugehören haben, welche
das Gewerbe, wofür die Innung errichtet ist, als stehendes Gewerbe
selbständig betreiben, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob
die Ausübung dieses Gewerbes in grösserem oder in ge-
ringerem Umfange stattfindet. Der § 4 Abs. 3 kann daher
bei einer sinngemässen Auslegung nur so aufgefasst werden, dass
unter mehreren von einem Gewerbetreibenden betriebenen Hand-
werken das von demselben hauptsächlich betriebene bestimmend
dafür ist, welcher Zwangsinnung er anzugehören hat. Unter den
„anderen Gewerben“ im Sinne des S4 Abs. 3 sind mithin nur
‚andere handwerksmässig betriebene Gewerbe zu verstehen. —
Diese Anweisung des Reichskanzlers an die Verwaltungsbehörden
entspricht dem von der Kreishauptmannschaft Leipzig eingenom-
menen Standpunkt und wird verschiedenenorts eine gewisse Klärung
in die Innungssache bringen.
* Leipzig, 6. August. Die im Jahre 1840 aus Anlass der
400jährigen Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst be-
gründete Gesellschaft Typographia, die unter Ausschluss jeder
Parteirichtung die Geselligkeit und den Gesang pflegt und beides
als Mittel wirken lässt zur Förderung der Witwenunterstützung,
beging am 4. und 5. August unter lebhaftester Beteiligung der
Mitglieder ihr sechzigjähriges Stiftungsfest. Die Feierlich-
keiten wurden am Sonnabend, 4. August, im Etablissement Batten-
berg mit einem Herrenkommers eingeleitet, dem eine Vorstellung
des rühmlichst bekannten Varietees vorausging, zu der den Mit-
gliedern Plätze reserviert worden waren. Der Kommers verlief
unter mancherlei Reden und Trinksprüchen sowie Vorträgen des
Gesangvereins Typographia in allgemein befriedigender Weise.
Von den gehaltenen Reden erwähnen wir diejenige des Vorstehers
Herrn Buchdruckereibesitzer Frunkenstein, die eine Übersicht der
Geschichte der Gesellschaft in den seit dem 50jährigen Stiftungs-
feste verflossenen zehn Jahren gab. Hieraus sei erwähnt, dass
die Gesellschaft 1890 276 Mitglieder zählte. Von diesen vorlor
sie infolge von Tod, Abreise und Austritt 132, während 72 zu-
wuchsen. Der Mitgliederbestand beträgt somit zur Zeit 216, 60
weniger als vor zehn Jahren. Einnahmen und Ausgaben bilanzieren
mit 57804,69 AM Die Hauptposten der Einnahmen sind die
Mitgliedsteuern mit 25331 und die Erträgnisse aus den Ver-
gnügungen mit 31146,61 , Von den Ausgaben erwähnen wir
die Kosten der Vergnügungen mit 35 265,06 , der Jubiläen
mit 1730,90 A, des Gesangvereins mit 3678,28 , den Rein-
ertrag der 9 Witwenunterstützungskonzerte mit 8636,65 , den
Aufwand für Druckkosten, Bibliotheksfonds und sonstige Aus-
gaben mit 3623,90 A. Die Witwenunterstützungskasse hatte seit
1890 23461,21 A. Einnahmen und 13461,21 % Ausgaben. Das
zinsbar angelegte Kapital ist in den zehn Jahren um 7084,22 M
gewachsen und beträgt zur Zeit 17402,05 , Unterstützt werden
zur Zeit 39 Witwen. Seit Gründung der Kasse sind 104 Witwen
mit zusammen 24186 . unterstützt worden. Der Vorsteher Herr
Frankenstein, der Kassierer Herr A. Riemann und der Bibliothekar
Herr Reichardt walten ihres Amtes noch wie vor zehn Jahren.
Der Gesangvereinsdirigent Herr Fritz Schmidt ist seit 1891 thätig.
Jubilare mit mehr als 25jähriger Mitgliedschaft hat die Gesell-
schaft 15, unter ihnen befindet sich einer (Herr Rothe) mit fast
55jähriger Mitgliedschaft. Von den 33 Buchdruckern, die 1890
dem (resangverein angehörten, sind heute nur noch 6 vorhanden,
von den 20 Damen des gemischten Chores gar nur eine. — Der
Hauptfesttag, Sonntag, 5. August, brachte eine Festtafel mit
Instrumental- und Vokalkonzert im Kristallpalast, an der sich etwa
500 Personen beteiligten und die einen sehr befriedigenden Verlauf
nahm. Die Tafel wurde von Herrn Frankenstein nach einigen
begrüssenden Worten mit einem schwungvollen Toast auf den
Kaiser Wilhelm und den König Albert eröffnet und in das am
Schlusse ausgebrachte Hoch stimmten die Anwesenden begeistert
ein. Darauf verbreitete sich Herr Frankenstein in einer Festrede
über das oft von grossen Schwierigkeiten umgeben gewesene, aber
doch recht befriedigende Wirken und die Ziele der Typographia,
und der Redner erntete damit ebensovielen Beifall, wie später
Herr Schuldirektor Dr. Linge, der die Gesellschaft Typographia
als Pflegestätte des echten sozialistischen Idealismus feierte. Im
weiteren feierte Herr Faktor Schäfer die Prinzipale Leipzigs, die
zum grossen Teil der Gesellschaft als Ehrenmitglieder angehören
und sie zu fördern beflissen sind. — An die Festtafel, zu der
die Herren Frankenstein und Kersten auch hübsche Tafellieder
geliefert hatten, schloss sich ein fröhlicher Ball, der die tanz-
lustige Welt bis Mitternacht beisammenhielt. — Möge dem ge-
meinnützigen und der Kollegialität so förderlichen Wirken der
Gesellschaft Typographia noch manches derartige Jubiläum be-
schieden sein!
* Aus Nürnberg macht uns Herr Karl Kempe Mitteilung von
einer sehr vorteilhaften Einrichtung, welche die Maschinenfabrik
Kempewerk daselbst zum Besten ihrer Arbeiter getroffen hat.
Um nämlich dem wieder drohenden Kohlenwucher entgegenzutreten
und die Arbeiter vor der Ausbeutung durch denselben zu schützen,
hat die Fabrik für ihre verheirateten Arbeiter den Kohleneinkauf
in die Hand genommen und zwar in der Weise, dass die Leute
die Kohlen vom Grosshändler korbweise vor das Haus gefahren
erhalten, während die Fabrik die Rechnung waggonweise bezahlt.
Die Arbeiter haben zwar für die Anfuhr pro Korb von 100 Pfund
10 A zu bezahlen, sie ersparen aber 67 A pro Centner gegen den
Einkauf durch sie selbst. Dieses arbeiterfreundliche und dem
Kohlenwucher einen wirksamen Riegel vorschiebende Vorgehen
des Kempewerkes verdient Nachahmung und kann eine solche
überall finden.
+ Aus dem Rheinland. (Konkurrenzwidriges.) Ein uns zu
Händen gekommenes Angebot der von der A. Capallo’schen Buch-
und Accidenzdruckerei in Kreuznach verlegten und gedruckten
„Kreuznacher Zeitung“ dürfte auch die Leser der „Zeitschrift“
interessieren. Dasselbe lautet wie folgt: „Kreuznach, den 20. Juni
1900. Herrn A... M... hier. Antwortlich Ihres geehrten
Schreibens vom 20. cr. teilen wir mit, dass ein Inseratabonnement
für 150 Anzeigen à 15 Zeilen den Bruttobetrag von 225 M aus-
macht, wofür Sie uns 40 / anbieten. Wir haben Ihnen damals
50 A. offeriert, was schon über 75%, bedeutet und vermögen
eigentlich nicht noch weiter im Preise abzugehen. Trotzdem wollen
wir Ihnen, um eine Ausnahmeofferte zu bieten, den Preis auf
45 of netto bei, wie abgesprochen, !/,jährlicher Ratenzahlung
ermässigen, bemerken jedoch, dass dies die äusserste Grenze ist...
Mit Vergnügen Ihre Ordre erwartend, zeichnet Hochachtungsvoll
p. Expedition der KreuznacherZeitung Wagner.“ — Eines Kommentars
bedarf dieses Schreiben wohl nicht. Wir möchten nur bemerken,
dass, wenn einem Anzeigenaufgeber achtzig Prozent Rabatt
angeboten werden, das „Vergnügen“ doch wohl nicht auf Seiten
des Anbietenden ist.
* Aus Thüringen. Der Thüringer Zeitungs-Verlegerverein
hielt am Sonntag, 15. Juli, im Hotel zum Goldenen Löwen in
Triebes eine gut besuchte Versammlung ab, mit der auch eine
Ehrung Altmeister Gutenberg’s zu seinem 500jährigen Geburtstage
verbunden wurde. Der Vorsitzende Herr Heyl-Kahla eröffnete die
Versammlung mit einigen begrüssenden Worten an die Erschienenen,
unter denen sich auch zwei Kolleginnen befanden, und brachte
sodann das Protokoll der letzten Versammlung zur Verlesung und
Genehmigung. Im Anschluss hieran brachte der Herr Vorsitzende
ein Schreiben der Geroldschen Druckerei in Pössneck, in dem
diese sich gegen die vom Zeitungsverlegerverein aufgestellten
Rabattsätze aussprach und auf die von den beiden Pössnecker
Zeitungen getroflenen Vereinbarungen hinwies, zur Kenntnis der
Versammlung, dabei bemerkend, dass er das Schreiben bereits
dahin beantwortet habe, dass die erhobenen Ausstellungen an dem
Regulativ lediglich auf einer missverständlichen Auffassung desselben
beruhten. Aus der Versammlung heraus wurde den Pössnecker
Herren Kollegen zur Erwägung gegeben, wie schön es wäre, wenn
sie sich auch einmal in einer Versammlung unter Kollegen sehen
liessen. Den folgenden Punkt der Tagesordnung bildete die Frage,
welche Erfolge durch die letztversandten Anzeigenzirkulare
erzielt worden seien. Mehrere der Anwesenden sprachen sich
dahin aus, dass die erzielten Erfolge gute gewesen seien. Der
Herr Vorsitzende machte dabei die Mitteilung, dass er bei der
Firma Gebrüder Stollwerck in Köln wegen einer durch die Ver-
hältnisse gebotenen Aufbesserung der Anzeigenpreise in sachlicher
Weise vorstellig geworden sei und darauf von dieser Firma die
Zusicherung erhalten habe, dass sie eine Aufbesserung der Pauschal-
preise von 15% für die im Thüringer Zeitungsverlegerverein ver-
einigten Zeitungen eintreten lassen werde. Die Versammlung nahm
Nr. 32
hiervon mit Befriedigung Kenntnis. Weiter stand auf der Tages-
ordnung die Frage der Erhöhung der Papierpreise. Der Herr
Vorsitzende verlas hierzu einen sich mit dieser Frage beschäftigen-
den Artikel der „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“, sowie
das von dem Verein Deutscher Zeitungsverleger in Hannover ver-
sandte Zirkular wegen Errichtung einer Zentraleinkaufsstelle von
Zeitungsdruckpapier. In der Debatte hierüber gelangte die Ver-
sammlung dazu, den Anschluss an das Vorhaben des Deutschen
Zeitungsverlegervereins zu empfehlen, denn das geplante Unter-
nehmen lege keine Verpflichtungen auf und könne nur Vorteile
bringen. Was sodann den Ausgleich der durch die Papierpreis-
erhöhung und die bevorstehende Erhöhung der Post-Zeitungsgebühr
entstehenden Produktionsverteuerung betrifft, so brachte der Herr
Vorsitzende in Vorschlag, derselben dadurch zu begegnen, dass
man die Gratis-Sonntagsbeilagen möglichst abschaffe und sie ferner-
hin nur gegen besondere Bezahlung abgebe. Aus der Versammlung
heraus wurden gegen diesen Vorschlag zwar verschiedene Bedenken
geäussert, doch sprach sich auch die Geneigtheit aus, ihn durch-
zuführen, wenn dies mit Einmütigkeit geschehen könne. Auf die
Erreichung dieser Einigkeit soll in der „Zeitschrift“ durch ent-
sprechende Aufsätze hingewirkt werden. Ferner beschloss man, in
Bezug auf die Erhöhung der Abonnements- bez. Inseraten-
preise einen Fragebogen an sämtliche Thüringer Zeitungen zu
versenden und nach Feststellung des Ergebnisses dieser Umfrage
eine Versammlung sämtlicher Thüringer Zeitungsverleger nach
Gera zu berufen, um über diese Angelegenheit bindende Beschlüsse
herbeizuführen. Hierauf erfolgte eine Aussprache über die Haft-
pflichtversicherung im geschäftlichen Verkehrswesen. Aus
derselben ging als Ergebnis hervor, dass es sich unter den be-
stehenden Gesetzen empfehle, gegen Unfälle, die ausserhalb des
Bereichs der berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherung liegen,
Haftpflichtversicherungen abzuschliessen, zumal die Prämien sehr
niedrig sind. Nachdem sodann noch eine zwischen zwei Mitgliedern
entstandene geschäftliche Streitsache durch gegenseitige Aus-
sprache zu beiderseitiger Zufriedenheit beigelegt worden war, ge-
langten noch eine Anzahl minderwertiger Anzeigenangebote zur
Verlesung und darauf wurde die Versammlung geschlossen. — Die
Anwesenden begaben sich hierauf in den Festsaal, den Herr Kollege
Unglaub-Triebes mit einer von Lorbeer bekränzten Büste des Alt-
meisters Gutenberg geschmückt hatte, und hier wurde zu Ehren der
500jährigen Geburtsfeier Gutenberg's ein erhebender Huldigungs-
akt in Scene gesetzt, der aus einer Rede des Herrn Vorsitzenden
und Gedichtvorträgen bestand und mit einem dem Gedächtnis
unsers grossen Vorfahren geweihten vollen Glas seinen Abschluss
fand. Aus Anlass des Jubiläumsjabres gab der Herr Vorsitzende
die Anregung, auf der Leuchtenburg ein Thüringisches Guten-
berg-Museum zu begründen. Er stiftete zu diesem Zwecke
gleichzeitig eine Reihe Jubiläumsschriften und bat die Kollegen,
ihrerseits je ein Exemplar ihrer besten Arbeiten einzusenden. Diese
Eingänge sollen dann auf der Leuchtenburg zu einer Ausstellung
vereinigt werden, in der gezeigt werden könne, wie weit die Kunst
Gutenberg’s in den Druckorten Thüringens gediehen ist. Von
anderer Seite wurde angeregt, sämtliche Zeitungsverleger Thüringens
zu veranlassen, dem Zeitungsverlegerverein regelmässig ein Exemplar
ihrer Zeitungen zuzusenden; aus diesen Blättern könne dann eine
Zeitungsschau gebildet und dem Gutenberg-Museum auf der Leuch-
tenburg angegliedert werden. — Nach dem vorzüglichen Mittags-
mahle folgte die Besichtigung der Unglaub’schen Buchdruckerei
und an diese schloss sich ein Spaziergang in die höchst romantische
Umgebung, der schliesslich die Jünger der schwarzen Kunst nach
dem idyllisch gelegenen Ritterhof Reichenfels brachte, wo sie noch
sich heiterer Geselligkeit hingaben, bis die Abendzüge sie der
heimatlichen Scholle wieder zuführten.
2
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Maschinen-
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre
Kreissägen bei, worauf wir die Leser aufmerksam machen.
~ Aktiengeseilschaft für Maschinenpapier(Zellstoff)fabrikation
Aschaffenburg. Die Gesellschaft hat im ersten Halbjahre 1900
einschliesslich der Stockstedter Fabrik 267580 Zentner Papier
und Cellulose im Gesamtwert von 2922653 oÆ erzeugt und ver-
kauft. Es wurden hierzu an Rohstoffen, Kohlen und Löhnen
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
375
1971599 1 verbraucht, wozu nach dem Berichte der Direktion
an den Aufsichtsrat rund 420000 cM für Fabrikationsspesen, Lasten
aller Art und für sämtliche Verzinsungen kommen dürften. Die
Direktion glaubt, nicht allein für das zweite Halbjahr, in welches
sie mit erhöhter Leistungsfähigkeit und mit besseren Verkaufs-
preiscn eingetreten sei, sondern auch für das nächste Jahr, für
welches sie jetzt schon zu Abschlüssen gedrängt werde, noch
günstigere Resultate ins Auge fassen zu können.
Eine originelle Druckfarben-Preisliste hat die Buch- und
Steindruckfarben-Fabrik von Beit & Co. in Hamburg in
der Offizin Oskar Brandstetter in Leipzig in Lithographie, Buch-
und Steindruck herstellen lassen. Während sonst Preisliste und
Farbenproben gewöhnlich gesondert sind und die letzteren in mehr
oder minder grossen Bilder- oder Klischeeabdrücken bestehen, sind
in diesem sehr geschmackvoll ausgestatteten Buche Preisverzeichnis
und Farbenproben zu gleicher Zeit gegeben und zwar die letzteren
in Gestalt von durchweg originalen Seitenumrahmungen. Es sind
also für die schwarzen Farben schwarze, für die bunten farbige
Umrahmungen in den entsprechenden Nüancen, für Bronzen Um-
rahmungen in Bronze und Vordruckfarbe gewählt u. s. w. Die
Umrahmungen sind in Steindruck ausgeführt und fast für jede
Seite sind andere figurale, ornamentale oder landschaftliche Motive
in ansprechender Weise zur Durchführung gelangt. So ist aus
der trockenen Preisliste ein in seiner Art ganz reizendes originelles
Bilderbuch geworden, das nicht verfehlen kann, das Interesse der
Buch- und Steindrucker zu fesseln.
Das Urheberrecht an Schriftwerken. Dass das Gesetz vom
11. Juni 1870 betreffend das Urheberrecht auch seine Schatten-
seiten hat, indem es zu übertriebenen Forderungen wegen angeblich
unbefugten Nachdruckes führen kann, zeigt eine Verhandlung vom
9. Juli vor der Frankfurter Strafkammer. Der Schriftsteller
M. W. Sophar in Berlin hat den Redakteur der „Offenbacher Zei-
tung“ Rohmann und den Buchdrucker Löber-Frankfurt a. M. wegen
Nachdrucks verklagt. Sophar, der sich .mit dem Vertrieb von
Erzählungen befasst, hatte von Rohmann das Verlagsrecht eines
Romans, der bereits in der „Illustrierten Zeitung“ erschienen war,
für 200 M gekauft; Rohmann hatte aber seinen Roman vor Ablauf
der Vertragsfrist in dem bei Löber erscheinenden „Frauenbund“
veröffentlicht, wozu er sich berechtigt hielt. Sophar, der persön-
lich aus Berlin erschienen war, verlangte für den Abdruck 1400 A,
Nach umfangreicher Beweisaufnahme kam schliesslich ein Vergleich
zu stande, nach welchem Sophar 500 oM. erhält und dafür Rohmann
die weitere Verwertung des Romans überlässt. St.
S
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Aus der Firma Illgner & Enslin in
Leipzig-Reudnitz ist Herr Franz Ernst Enslin ausgeschieden.
— Die Firma Bochumer Anzeiger Dierichs & Co. in Bochum ist
in Bochumer Anzeiger und General-Anzeiger Dierichs & Co. ge-
ändert worden. — Die Firma Aug. Meyer & Dieckmann in Ham-
burg ist nach dem Ableben des bisherigen Teilhabers Herrn Jo-
hann Friedrich Meyer in den Alleinbesitz des bisherigen Teilhabers
Herrn Heinrich Wilhelm Dieckmann übergegangen und wird von
demselben unverändert weitergeführt. — In die Firma Adolph
Danziger in Berlin ist Herr Kaufmann Harry Mandelstamm ein-
getreten, welche nunmehr Adolph Danziger & Co. firmiert.
Eingetragene Firmen. In Mogilno die Firma Adolf Krause, In-
haber Herr Buchhändler und Druckereibesitzer Adolf Krause daselbst.
— In Neustettin die Firma R. G. Herzberg, Buchdruckerei und
Papierhandlung, Inhaberin Frau Witwe Caroline Herzberg geb. Born,
Prokurist Herr Kaufmann Carl Herzberg daselbst. — In Grätz die
Firma Hermann Hartmann, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer
Hermann Hartmann daselbst. — In Lissa die Firma Buch-
druckerei Adolf Schmaedicke, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer
Adolf Schmaedicke dortselbst. — In Düsseldorf die Firma
E. Strack & Storch, Inhaber Herren Eduard Strack, Buchdrucker,
und Eduard Storch, Xylograph, beide in Düsseldorf.
Auszeichnungen. Das „tragbare Ehrenzeichen“ erhielten der
bei der Firma J. C. F. Pickenhahn & Sohn in Chemnitz beschäf-
tigte Schriftsetzer Herr Theodor Emil Schubert und der bei der-
selben Firma beschäftigte Buchdruckereiarbeiter Herr Gustav
Hermann. Neukirchner. — Der am 1. Juli nach 46jähriger Thätig-
keit in den Ruhestand getretene Oberfaktor der Buchdruckerei von
376
Joh. Falk III Söhne in Mainz, Herr Anode, erbielt vom Gross-
herzog von Hessen das allgemeine Ehrenzeichen mit der In-
schrift „Für treue Arbeit“ am Bande des Ludwigsordens. Der seit
47 Jahren in derselben Druckerei thätige Setzer Herr Braun
erbielt dieselbe Auszeichnung am Bande des Philipp-Ordens.
— Der Kassierer der Firma B. G. Teubner in Leipzig, Herr
Bruno Lips, erhielt in Anerkennung seiner mehr als 46 jährigen
treuen Dienstzeit das kgl. sächs. Albrechtskreuz verliehen.
Jubiläen.
in der Buchdruckerei der Union in Stuttgart der Schriftsetzer
Herr Karl Fischer. — Das 25jährige Geschäftsjubiläum
beging am 1. August Herr Hugo Gassmann, Prokurist im Hause
Julius Alinxhardt in Leipzig.
*
Litteratur.
Über Land und Meer, die beliebte Familienzeitschrift der Deutschen
Verlagsanstalt i in Stuttgart, widmet in ihren neuesten Wochenheften
29—32 einen breiten Raum der Pariser Weltausstellung, und zwar
behandelt der reich illustrierte Uberblick im besonderen die Dar-
bietungen des deutschen Kunstgewerbes. Ein anderes Bild aus
der Seinestadt, in Farben prächtig ausgeführt, versetzt uns in eine
heitere Scene auf den Schauplatz des Rennens um den grand prix.
Neben diesen Bildern sind einige prächtige ein- und zweiseitige
Holzschnitte zu nennen, und den Buchdrucker interessiert beson-
ders ein Bild aus der Gutenbergstadt Mainz. Aus der Alpenwelt
wird ebenfalls ein schönes Tableau vorgeführt. Der litterarische
Teil enthält u. a. einen fesselnden Roman und eine stimmungsvolle
Novelle.
Typographische Jahrbücher, herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang (12 Hefte) 4,80 A
— Das VII. Heft des laufenden Jahrgangs reproduziert einen in
den „Grenzboten“ erschienenen interessanten Aufsatz des bekannten
Professors Dr. G. Wustmann, der die Auswüchse der „modernen“
Werksatzgestaltung geisselt und verdient, von den „Modernen“
gelesen und beachtet zu werden. Die Beilagen bringen neben
einigen schönen Bilderdrucken viele tüchtige Satzmuster für die
tägliche Praxis, worunter auch einige hübsche Tonplattenschnitt-
arbeiten.
Die Inseraten-Acquisition der deutschen Zeitungen und Zeit-
schriften. Von Gustav Bärwinkel. Verlag von Hermann Korff in
Leipzig. Preis eleg. gebdn. 3,20 einschl. freier Zustellung. —
Der als praktischer Zeitungsmann und Fachschriftsteller über das
Zeitungswesen bestens bekannte Verfasser bietet in dem vorliegen-
den Buche eine interessante Sammlung aus den Agitationsschriften
und Zirkularen einer grösseren Anzahl von Annoncen-Büreaus und
Zeitungen, und indem er dieses Material als Fachmann kritisch
beleuchtet und manche recht beachtenswerte Fingerzeige giebt,
macht er es zu einem sehr nützlichen Agitationshilfsmittel für den
Zeitungsverleger und sein Expeditionspersonal. Wie schwer bei
dem heutigen Konkurrenzkampfe die Gewinnung von Inserenten
oder auch nur die Erhaltung des gewonnenen Inserentenstandes
ist, das weiss jeder Zeitungsverleger aus der eigenen Erfahrung,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 28. Juli `
Nr. 32
und es ist deshalb auch einem jeden brauchbare Unterstützung
sicherlich willkommen. Eine solche bietet das vorliegende Buch
und die verständige Anwendung der in ihm gegebenen Agitations-
formen auf den einzelnen Fall. Wir können es mithin den Herren
Kollegen von der Zeitungspresse empfehlen.
J
Zurechtstellung. In dem in Nr. 30 der „Zeitschrift“ enthaltenen
Mainzer Ausstellungsberichte sind die Bilder der J. P. Bachem-
schen Jugendschriften als chromolithographische bezeichnet
worden, während es chromotypographische heissen muss. Zum
Druck derselben auf der Buchdruckpresse (resp. Maschine) wurden
sechs zinkographische Tonplatten und eine autotypische Konturen-
platte verwandt, was ihnen allerdings, aus einiger Entfernung
gesehen. ganz das Aussehen von Chromolithographien giebt.
Unterstü ützungskasse des Deutschen Buchdrucker-
Vereins.
Bekanntmachung.
Nach hierher gelangter Mitteilung hat der Schriftsetzer Otto
Schoer aus Hamburg, Mitglied-Nr. 600, auf dem Wege von Jena
nach Naumburg seinen Reiseschein (Nr. 23) verloren. Derselbe
wird hiermit als ungültig erklärt und die Verwaltungs- bezw.
Zahlstellen werden ersucht, denselben bei etwaiger Präsentation
abzunehmen und der unterzeichneten Hauptverwaltung einzusenden.
Leipzig, 3. August 1900.
| Die Hauptverwaltung.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Achter Nachtrag
ER den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 66. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. VI. Kreis.
Kiel: Uebermuth, Ernst. Dessau: Heyme, Friedrich.
Halle a. S.: Nietschmann, R. P.
VIII. Kreis.
IL Kreis. Berlin: Bettermann, Richard.
Dieburg: Schumann, A. n Bibliographische Anstalt
Fürth i. Od. Schmidt, J. A. (Warschauer).
Vilbel: Horn, August Fr. 5 Paritschke, A.
Wegen Nichtinnehaltung der tarif lichen Bestimmungen gestrichen
wurden: Paul Görner in Herzberg a. Elster (VI. Kreis), H. Ebb-
meyer in Berlin (VIII. Kreis), Wylezol & Co. (R. Feist) in Beu-
then O.-S., D. Kahan in Königsberg, Oscar Opitz in Namslau,
Paul Negwer in Neisse, Carl Koeppel in Sagan, Traugott Erler
und Paul Schwarzer in Strehlen (IX. Kreis).
Berlin, 1. August 1900.
Georg W. Büxensteln, L. H. Glesecke,
Vorsitzende.
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„ Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, ©: — XII. Jahrg.
W an . Leipzig, 16. August 1900.
Die Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta wi
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 &, bei Zusendung unter Kreuzband Jährlich 10 &
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14
` Anzeigen: die ée Jo ée et Petitzeile (61 mm breit) ege deren Raum für
Vereinsmitglieder 35 3, für andere 5 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
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18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
gebühren nach Übereinkunft.
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achlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
.> Manuskripte und Anzeigen, welche für dip nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë:
Amtlicher Teil.
Deutscher Buchdrucker-Verein. Kreis VII (Sachsen).
Bekanntmachung.
Die. Herren Zeitungsverleger unseres Kreises werden hiermit
ganz ergebenst eingeladen zu einer
Versammlung der Verleger der sächsischen Tagespresse
Sonntag, den 26. August 1900, vormittags 'h11 Uhr
Im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig, Dolzstrasse l.
Tagesordnung:
1. Die Papierpreiserhöhung. |
2. Die Mehrbelastung der Zeitungen durch den neuen Post-
zeitungstarif.
3. Die Neuregelung der Abonnements- uud Inseratenpreise sowie
der Rabattsätze nach Massgabe der eintretenden Mehrbelastung.
4. Verschiedenes.
An die Versammlung schien sich. ein einfach Mitta gsmahl,
sowie die Besichtigung, des Deutschen Buchgewerbehauses
mit der Gutenberghalle und dem Gutenbergdenkmal, dem Buch-
gewerbemuseum, der Ausstellung buchgewerblicher Erzeugnisse
mund Maschinen, sowie der verschiedenen Büreauräume der buch-
gewerblichen Vereinigungen.
Indem wir auf die ausserordentliche Bedeutung, welche die zur.
Beratung stehenden Fragen im gegenwärtigen Zeitpunkte für das
Zeitungsgewerbe haben, sowie auf das grosse Interesse, das: das
Deutsche Buchgewerbehaus mit seinem reichen Inhalt für jeden
Zeitungsverleger und Buchdruckereibesitzer hat, hinweisen, sehen
wir einem recht zahlreichen Besuche entgegen.
Leipzig, 13. August 1900.
Der Vorstand des Kreises VII (Sachsen) des Deutschen ;
5 | Buchdrucker-Vereins. l | Gs
WS Julius Mäser, Vorsitzender. s
e 7 Franz Kohler, Geschäftsführer. E
H
Buchdrucker-Innung zu Altona (Zwangsinnung).
Sonntag, den 23. September d. J., vormittags 11'h Uhr,
ausserordentliche Versammlung
in Pabst's e Altona, Königstrasse 135.
Tagesordnung:
Beschlussfassung über. den Antrag auf Zurücknahms E An-
ordnung wegen Errichtung der. ge nung
Der Vorstand.
i B. Bielfeid,
i. H. H. W. Köbner & Co.,
2. Et. Schriftführer.
Nichtamtlicher Teil.
Entscheide der laut § § 47 d des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Tarif kreis V (Bayern).
- Schiedsgericht München.
107. Klage eines Maschinenmeisters betreffend Walzenwaschen.
Sachverhalt: Kläger hatte in seinem Arbeitsverhältnisse zwei
Maschinen und eine Tiegeldruckpresse zu bedienen. Wiederholt
hatte Kläger freiwillig auch das Waschen der Walzen verrichtet.
An einem Tage, an welchem sich beide Maschinen im Drucke
befanden, verlangte die Besitzerin, dass Kläger zwischendurch die
Walzen reinigen sollte; letzterer weigerte sich, dies zu thun, da,
dies Sache eines Hilfsarbeiters wäre. Das hatte die Kündigung“
zur Folge.
Entscheid (einstimmig): Kläger ist zum Walzen waschen nicht
verpflichtet:
Begründung: Wenn die Firma aus der freiwilligen Arbeits-
übernahme des Walzenwaschens die Berechtigung herleitet, dies
auf Grund 8 32 des Tarifes vom Maschinenmeister verlangen zu.
können, 80 ist sie im Irrtum. Wälzen waschen gehört. keinesfalls
Vase
Fr. Hammerich
i. Fa. Hammerich & Lesser,
2. Zt. Vorsitzender.
UE?
382 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 33
zu den Verrichtungen eines Maschinenmeisters; auch ist es aus-
geschlossen, dass ein Maschinenmeister, während sich zwei seiner
Maschinen im Drucke befinden, auch noch andere Arbeiten ver-
richten kann.
108. Klage wegen Lohnabzuges und Entlassung ohne Kündigung.
Sachverhalt: Kläger war als Schweizerdegen an ciner Tiegel-
druckpresse beschäftigt. Während des Druckes fiel ein Steg zwischen
den Anlege- und den Drucktiegel, wodurch letzterer zersprengt
wurde. Aus diesem Anlasse entliess die Firma den Kläger sofort
und behielt ihm auch den Lohn für 4 geleistete Arbeitstage jener
Woche zurück.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist verpflichtet, dem Kläger
den vollen Wochenlohn sowie den Lohn für l4tägige Kündigung
auszuzahlen.
Begründung: Die Vernehmung hat ergeben, dass die Ursache
zu dem Maschinendefekte weder aus Nachlässigkeit und Unacht-
samkeit, noch aus Böswilligkeit hervorgegangen ist, sondern dass
es sich dabei um ein Vorkommnis handelt, an dem keiner die
Schuld und keiner die Verantwortung trägt. Aus diesem Grunde
auch war die Firma nicht berechtigt, ohne Prüfung der Sachlage
den Kläger sofort zu entlassen, ohne ihm die aus dem Tarife zu-
stehenden Rechte zu gewähren.
109. Klage wegen Nichtbezahlung des zweiten Pfingstfeiertages.
Sachverhalt: Kläger war die Woche nach Pfirgsten — also
während der fünf Arbeitstage — krank. Da die Firma, bei welcher
er beschäftigt war, Donnerstag abrechnen lässt, so war Kläger der
Meinung, dass am Freitag vor Pfingsten die neue Arbeitswoche
begonnen habe. Seine Krankmeldung war am darauffolgenden
Dienstag erfolgt und er glaubte deshalb zu einem Anspruche auf
die Feiertagsbezahlung berechtigt zu sein.
Entscheid (mit 5 gegen 1 Stimme): Der Kläger ist mit seiner
Forderung abzuweisen.
Begründung: Obwohl die Aufrechnung bei beklagter Firma
für den Donnerstag festgesetzt war, so blieb doch der Sonnabend
jeder Woche der Zahltag und Kündigungstag, also der Schluss-
termin einer Arbeitswoche. Da Kläger nun in der neuen Arbeits-
woche gar nicht gearbeitet, so entfiel für ihn jeglicher Anspruch
auf Bezahlung des zweiten Pfingstfeiertages.
110. Klage wegen Lohmabeuges.
Sachverhalt: Der Kläger hatte die Form eines zahlreich mit
Klischees besetzten Preiskourantcs unrichtig ausgeschossen; so wurde
die Form vom Maschinenmeister zugerichtet und ein Abzug hier-
von dem Revisor zugestellt. Dieser bemerkte die falsche Stellung
der einzelnen Kolumnen nicht und die Auflage (6000) kam zum
Schöndrucke. Erst bei der Revision der Widerdruckform wurde
der Fehler gemerkt; nun wurde diese Form wieder umschossen
und die Stellung der Kolumnen entsprechend der falsch gedruckten
ersten Form verändert; nach Drucklegung fiel dann dem Buch-
binder die Aufgabe zu, durch Ausschneiden einzelner Teile des
Bogens die Reihenfolge der Seiten wieder herzustellen. Die durch
die neue Zurichtung herbeigeführte Zeitversäumnis und die erhöhten
Buchbinderkosten brachte die Firma dem Kläger in wöchentlichen
Raten in Abzug, allerdings erst nach Verlauf eines Vierteljahres.
Entscheid (einstimmig): Der Abzug ist zu Unrecht gemacht
worden und ist dem Kläger wieder zurückzuzahlen.
Begründung: Das Schiedsgericht erkennt an, dass der Kläger
die erste Schuld an dem falschen Ausschiessen der Form trage;
die grössere Verantwortung aber trage der Revisor, der beauftragt
war, zu prüfen, ob die Form richtig ausgeschossen war. Eine
solche Revision hatte aber schon vor der Zurichtung zu erfolgen,
so dass im vorliegenden Falle die unnütze Zurichtung der zweiten
Form vermieden worden wäre. Für das ganze Vorkommnis ist
also in erster Reihe die Geschäftsleitung selbst verantwortlich, die
erstens den Fehler bei der ersten Form übersah und zweitens die
Revision einer Druckform zu spät vornahm, um Fehler beim Aus-
schiessen ohne nennenswerte Versäumnis beseitigen zu können.
Auch stehen die Schiedsrichter auf dem Standpunkte, dass die
Firma ein Vierteljahr nach jenem Vorkommnisse nicht mehr kom-
pensieren durfte.
F
von der Weltausstellung zu Paris.
I.
(Schluss.)
In demselben Saale haben wir mit Interesse die Aus-
lagen der J. B. M 'schen Buchhandlung in Stuttgart,
von Theulor Ackermann in München, von Lipsins & Tischer in
Kiel, von Hermann Paelel in Berlin durchblättert. Alle diese
Firmen lassen uns erkennen, dass der Verleger sich nicht mit dem
litterarischen Werte der Bücher begnügt, sondern dass er auch
besorgt ist, seinen Kunden Exemplare zu verkaufen, deren typo-
graphische Ausführung wenn auch nicht gerade künstlerisch und
eigenartig, so doch jeder Kritik gewachsen ist. — Bei F. Bruck-
mann in München finden wir u. a. Werke, die sich alle mehr
oder weniger auf die Architektur beziehen. Der Leser findet in
ihnen neben dem Text eine grosse Zahl gut ausgeführter Tafeln.
Unser besonderes Interesse hat nach allen Richtungen hin das
Werk „Die Architektur der Renaissance in Toskana“ erregt. —
Mit ebenso grossem Interesse haben wir sodann die hübschen
Drucke der Genossenschaft „Pan“ in Berlin, sowie die Aus-
stellungsobjekte von Eugen Diederichs in Leipzig und von
S. Fischer in Berlin betrachtet. — Unter den schönen Auslagen
von Fischer & Franke in Berlin bemerken wir zwei Musikalien-
umschläge, die in Farben auf weissen Atlas gedruckt sind. Die
Farben und die Töne sind bei diesem Druck in angenehmer Weise
verschmolzen und der Druck auf dem Gewebe erscheint viel weicher
als auf dem Papier. — In dem Glaskasten von G. Hirih in München
haben uns neben den Werken die Umschläge der „Jugend“ erfreut,
die wir so gern haben und die wir oft gern zu Rate ziehen möchten.
Überhaupt wird die „Jugend“ von der künstlerischen Welt Frank-
reichs sehr geschätzt und behauptet ihren Platz neben „La Plume“
und neben dem Londoner „Poster“. — Die Ausstellungsgegenstände
von Franz Jäger in Berlin werden infolge ihrer sorgfältigen Aus-
führung die Liebhaber von Ornamenten ebenso befriedigen, wie
diejenigen der Architektur. — Schliesslich dürfen wir in diesem
Saale die schönen Tafeln und die köstlichen Gemäldereproduktionen
nicht vergessen, die von der Firma Giesecke & Devrient in Leipzig
ausgestellt worden sind, denn nur selten findet man in dergleichen
Arbeiten soviel Vollkommenheit, wie soviel Geschmack in der
Harmonie der Farben. Die ausgestellten Arbeiten sind wirkliche
Meisterwerke ihrer Art, die alles was in dieser Spezialität geleistet
oder versucht worden ist, weit hinter sich lassen. — Bevor wir
diese Halle verlassen, sei noch auf die beiden hübschen in 0l-
malerei ausgeführten Wandgemälde Grete Waldau's, eine Ansicht
von Mainz und eine Ansicht von Leipzig, hingewiesen, zu deren
Entwurf und Ausführung man die Künstlerin nur beglückwünschen
kann.
Damit mir der Leser auf meinem Rundgange, den ich ganz
regelrecht, den Bleistift in der Hand, ausführe, auch richtig folgen
könne, möchte ich ergänzend noch bemerken, dass die Säle, die
wir durchschreiten, in Form eines Hufeisens angeordnet sind, dessen
Mittelpunkt von einem grossen Flur eingenommen wird.
Indem wir unseren Rundgang, uns immer rechts haltend, fort-
setzen, finden wir in einem kleinen viereckigen Saal die Auslagen
von Paul Neff in Stuttgart, von Velhagen & Klasing in Leipzig
und Bielefeld, von Arnold Bergstrüsser (A. Kröner) in Stutt-
gart, der Hahn’schen Buchhandlung in Hannover, von
Weidmann in Berlin, von S. Hirzel in Leipzig, von Max
Babenzien in Rathenow, von Karl Baedeker in Leipzig, des
Bibliographischen Instituts in Leipzig, von W. Schuliz-
Engelhard in Berlin. Alle diese Firmen haben Werke und Blätter
ausgestellt, deren jedes eine umfängliche Beschreibung erfordern
würde. In der Mitte dieses Salons hat uns längere Zeit eine auf
einem Tourniquet angebrachte Serie von grossen Tableaux in
Photokollographie der Firma O. Anschütz in Berlin gefesselt,
deren Ausführung eine sehr schöne ist und deren Gegenstand unser
volles Interesse in Anspruch nimmt: es ist dies die Palästinareise
des deutschen Kaisers.
Nachdem wir ein sehr luxuriös ausgestattetes Lesekabinet
durchschritten haben, gelangen wir in einen grossen Saal, der ein
Seitenstück zu dem mit der Photographie belegten auf der andern
Seite bildet. Hier finden wir an der Wandfläche eine schöne
Sammlung von künstlerischen Plakaten von Theodor Beyer in
Dresden. Weiter bemerken wir die schönen Ausgaben von
Breitkopf & Härtel in Leipzig, die Relief-Karten und die für
den Unterricht bestimmten Tafeln von Kunz in Illzach, die
geographischen Karten und Bücher von Dietrich Reimer (Ernst
Vohsen) in Berlin, die Farbendrucke der Kunstanstalt und
Druckerei Kaufbeuren in Kaufbeuren, die schönen archi-
tektonischen Tafeln und Zeichnungen von Möbeln von Bruno
Hessliny in Berlin, die geographischen Karten und Werke von
Justus Perthes in Gotha, die schönen Bücher der Buchhandlung
des Waisenhauses in Halle a. S. Hier findet sich auch die
Ausstellung von Julius Hoffmann in Stuttgart, in der wir u. 8.
Nr. 33
höchst künstlerische Werke und Tafeln bemerken, die dekorative
Motive mit stilisierten Blumen enthalten. Unter den Werken
heben wir den „Modarnen Stil“ und die „Physiognomischen Studien“
von A. Boree "hervor, ein Werk, in dem grosse Schwierigkeiten
des Druckes überwunden worden sind. Es ist dies ein Album, in
dem ein und dasselbe Porträt in den verschiedensten Ausdrucks-
formen wiederkehrt, Derselbe Künstler findet sich da mit Minen
wiedergegeben, die von der höchsten Freude bis zur tiefsten
Traurigkeit alle Abstufungen durchlaufen. Das Ganze ist aus-
gezeichnet. Neben den schönen Ausgaben von Otto Spamer in
Leipzig bemerken wir sodann eine schöne und grosse Wandkarte
von Asien von der Firma H. Wagner & E. Debes in Leipzig.
Die Auslage der Grote schen Verlagsbuchhandlung in Berlin
ist zwar nicht sehr zahlreich, aber was bietet sie dafür in dem
herrlichen Stiche nach Rembrandt, sowie in der prächtigen Dante-
Ausgabe von Franz Xaver Kraus und in dem Werke „Schongauer-
Dürer-Rembrandt“! Weiter finden sich in diesem Saale die
Musikalienausgaben Peter’s und diejenige von Heinrichlofen's Ver-
lag in Magdeburg, die Ausstellung der Firma Friedr. Vieweg
& Sohn in Braunschweig mit ihren schönen Farbentafeln auf
schwarzem Grunde, die Firma Alois Maier in Fulda, die Firma
Schotts Söhne in Mainz mit den Werken Richard Wagner's in
prächtigen Einbänden von ziseliertem Leder, die Firmen Mey &
Widmayer in München, F. A. Herbig in Berlin, Boysen & Maasch
in Hamburg mit ihren grossen und schönen Albums, L. Werner
in München mit architektonischen Werken. Endlich müssen wir,
um in diesen Saal nicht wieder zurückkehren zu brauchen, die
prächtig gebundenen Werke des Hauses J. J. Weber in Leipzig
erwähnen, Auch findet sich hier ein Holzschnittdruck von kolossalen
Grössenverhältnissen ausgestellt, der die Bewunderung aller Kenner
findet. Leider haben wir den Namen des ausgezeichneten Künstlers,
der ihn ausgeführt hat, nicht entdecken können, wir würden ihn
sonst gern genannt haben.
Wir gelangen nun in den letzten Saal des Erdgeschosses, der
demjenigen, den wir zuerst durchschritten haben, gegenüber ge-
legen ist. Auch er ist von grossem Interesse. Wir finden hier
die Farbendrucke von Emil Pinkau in Leipzig, sowie die präch-
tigen Dreifarbendrucke von Förster & Borries in Zwickau. In
dieser letzteren Ausstellung befindet sich ein sehr schönes Porträt
des deutschen Kaisers, vor dem der Strom der Besucher immer
stockt. — In diesem Saale kann man auch die Ausstellung der
Firma Schelter & Giesecke in Leipzig bewundern. Man sieht
hier Drucke von Holzschriften, von Messingliniensätzen, von typo-
‚graphischem Untergrund, und die Ornamente und Vignetten dieses
Hauses werden die Buchdrucker besonders interessieren. Zahlreich
sind auch die Autotypie- und Dreifarbendrucke, zu denen das
Haus die Klischees lieferte. Noch sind zu erwähnen Proben der
Galvanoplastik, eine grosse Zahl Satz- und Schriftproben und eine
kleine Pyramide, die aus Buchstaben verschiedener Kegel gebildet
ist. Eine Serie Rahmen enthalten Photographien der von der
Firma gebauten Maschinen, die in der Gruppe III auf dem Mars-
felde aufgestellt sind. Eine andere Vitrine wieder enthält Stempel,
Matrizen und sechs kleine Giessformen. Die Fachleute finden
ferner Modelle aller in der Schriftgiesserei gebrauchten Werkzeuge,
was nach verschiedener Hinsicht ebenfalls anzuerkennen ist. — Die
Elsässische Druckerei in Strassburg hat zahlreiche Bände
und Tafeln in Farbendruck ausgestellt, die viele Aufmerksamkeit
von Seiten der Besucher finden.
Die Mitte einer der Wandfüllungen dieses Raumes wird von der
Ausstellung des Deutschen Buchgewerbevereins in Leipzig
eingenommen. Dieselbe besteht aus zwei schönen grossen Blatt-
seiten, die aus gotischen Schriften gesetzt sind. Deren, schwarzer
Druck wird durch hübsche farbige Initialen gehoben. Uber diesen
beiden Blättern ist eine Ansicht des Deutschen Buchgewerbehauses
aufgehangen. Endlich befindet sich auf einem Tischchen zur
Verfügung der Besucher ein grosser in rötlichgelbes Leder ge-
bundener und mit dekorativen Motiven versehener Band, welcher
Ansichten und Pläne vom Deutschen Buchgewerbehause enthält.
Die beiden Seiten, von denen wir eben gesprochen haben, sind
diesem Buche entnommen, das ein jeder Sammler sicherlich gern
in seiner Bibliothek sehen möchte. — Die Firma @. Kreysing in
Leipzig führt uns Bände und Proben in orientalischen Sprachen
vor, in denen insbesondere die Schönheit der hieroglyphischen
Charaktere auffällt. — Endlich ist noch der Ausstellung der Firma
C. G. Röder in Leipzig zu gedenken. Hier sind die Proben von
Musiknotensatz bemerkenswert. Das interessanteste und zum Ver-
gleich wie zum Studium sehr dienliche Stück dieser Ausstellung
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
383
befindet sich in einem Glaskasten, der eine Form von Musiknoten-
satz aus beweglichen Typen, die davon zum Zwecke des Klischierens
entnommene Matrize, das von dieser gewonnene Galvano und
schliesslich den Druck hiervon enthält. Dies bringt uns die
Musiksätze von Th. Beaudoire in Erinnerung. Daneben sehen
wir ein anderes Verfahren, nämlich das Gravieren der Musiknoten
auf Stein und den Umdruck hiervon und schliesslich wird auch
die Gravur der Musiknoten auf Metall gezeigt. Der hierzu dienende
Glaskasten unterrichtet die Laien in vorzüglicher Weise. Sie sehen
hier die rohe Metallplatte, so wie sie vor der Bearbeitung erscheint,
dann die vorgerichtete Platte, die Platte mit der Zeichnung, die
geschlagene Platte, die druckfertige Platte und schliesslich die
eingeschwärzte Platte.
Damit wäre unser Rundgang durch das Erdgeschoss des Deutschen
Hauses beendet. In einem nächsten Berichte werden wir uns
über die in dem Obergeschoss dieses prächtigen Palastes ausge-
stellten Herrlichkeiten verbreiten.
Paris. Albert Montreuil.
CH
Der Katalog der Deutschen Buchgewerbe-
Ausstellung in Paris.
Dem in Nr. 19 der „Zeitschrift“ besprochenen Amtlichen Katalog
der Gesamtausstellung des Deutschen Reiches in Paris ist jetzt der
Sonderkatalog der deutschen Buchgewerbe-Ausstellung gefolgt und
zwar in dem gleichen Geschmacke moderner Buchausstattung, in
dem jener gehalten ist. Gegenüber dem Reichskatalog weist der
vorliegende Katalog aber wieder eine gewisse Läuterung dieses
Geschmackes auf, die für die Liebhaber dieser Buchausstattungs-
richtung nur erfreulich ist.
Der Katalog ist vom Deutschen Buchgewerbeverein in Leipzig
herausgegeben und von dessen Geschäftsführer Herrn Arthur
Woernlein in sehr anerkennungswerter Weise bearbeitet worden.
Die künstlerische Leitung der Herstellung lag in der Hand des
auf diesem Gebiete bereits bewährten Künstlers J. V. Cissarz in
Dresden-Loschwitz und derselbe lieferte auch den originalen Buch-
schmuck. Als Schrift wurde die kräftige und gefällige „Römisch“
der Firma Genzsch & Heyse in Hamburg gewählt. Das gelblich
getönte und leicht gerippte Papier stammt von der Firma Ferd.
Flinsch in Leipzig. Den im Hinblick auf die zahlreichen Farben
etwas schwierigen Druck besorgte in trefflicher Weise die Firma
Breitkopf & Härtel und den einfachen und doch vornehmen soliden
Einband die Firma Hübel & Denck, beide in Leipzig.
Betrachten wir zunächst die Ausstattung etwas näher. Die
aus Versalien gesetzten Titel und Kapitelüberschriften sind kräftig
gehalten und von dem entsprechenden hübschen Blattornamenten
umrahmt, und die Textseiten haben in derselben Ornamentik ge-
haltene Kopfleisten und Rähmchen für die Kolumnenziffern, die
an den untern äussern Ecken angebracht sind. Zur Füllung der
Ausgänge und Einzüge im Text ist ebenfalls ein leichtes Blatt-
ornament verwendet. Diese Füllungen sind hellgrün, die übrigen
Ornamente für die Titel und Kapitel in wechselnden Farben, die
Schriftzeilen derselben blaugrau und grün, die Firmenzeilen im
Katalog rot, die Kolumnenziffern wieder in wechselnden Farben
gedruckt. Das erzielte Farbenbild ist ein lebendiges, angenehmes.
Vergleicht man die Ausstattung des Sonderkatalogs mit der des
Reichskatalogs, so erscheint bei jenem die Ornamentik dem ernsten
Zwecke des Werkes weit angemessener, als bei diesem, dessen
Zierrat einen, wir möchten sagen, feuilletonistischen Charakterzug
trägt. Die Schriftenwahl ist bei dem Leipziger Katalog, wieder
in Ansehung des Zweckes eines Weltausstellungskatalogs, eine glück-
lichere als bei dem Berliner und bei ersterem ist man auch nicht
in die fehlerhafte Behandlung der Einzüge und Ausgänge verfallen,
dic letzterer aufweist. Will man schon in dem völlig geschlossenen
Seitenbild den Schönheitstypus allen Werksatzes erblicken, so ist
dieses weit besser und gefälliger beim Sonderkatalog als beim
Gesamtkatalog erreicht worden.
Der von Herrn Woernlein bearbeitete Text des Sonderkatalogs
bringt eine gedrängte, aber doch erschöpfende Einleitung, welche
die einzelnen Zweige des deutschen Buchgewerbes und die diese
zusammenfassende Organisation, den Deutschen Buchgewerbeverein,
behandelt, und an diese schliesst sich das Verzeichnis der Aus-
steller und ihrer Ausstellungsgegenstände. Die Monotonie, die
einem solchen Verzeichnis naturgemäss anhaftet, wird in angenehmer
384 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 33
und interessanter Weise behoben durch das Einstreuen von zuweilen
ziemlich umfänglichen geschäftlichen Notizen über die ausstellen-
den Firmen. Eine ganz inkunabelmässig gehaltene Schlussschrift
über die Vollendung des Werkes giebt dem Katalog, der in Paris
ohne Zweifel durchschlagen wird, einen stilgerechten Abschluss.
4
Eine schwedische Buch-Industrie-Ausstellung
ist seit dem 17. Juli zu Gothenburg in Schweden eröffnet und wird
bis 1. September offen bleiben. Dieselbe nimmt das dreistöckige
llaus des dortigen Gewerbevereins ein, in welchem auch eine alte,
im Stile der Zeit Gutenberg’s ausgestattete Druckerei eingerichtet
ist, wo an einer Holzpresse ein „Gutenberg“ und ein „Gretchen“
mit dem Drucke von Erinnerungsdiplomen für das Publikum in
IWoellmer'scher Uncial-Gotisch beschäftigt sind. Natürlich fehlt
auch eine moderne Druckerei nicht, in welcher neben einer Linotype
zwei Druckmaschinen, zwei Heft- und eine Falzmaschine, Vergolde-
pressen, Schneidemaschinen, eine Stereotypie-Einrichtung u. s. w.,
durch Elektromotoren betrieben, sich in Thätigkeit befinden; an
diese Schaustellung reiht sich die kleinerer Maschinen und Druck-
utensilien, sowie auch eine Setzerei. Hier erhält das Publikum
ein weiteres Andenken in Form eines illustrierten Werkchens, und
der Name des Besuchers wird für jeden, der es wünscht, auf der
Linotype gesetzt und als Zeilenblock überreicht.
Eine historische Ausstellung ist ebenfalls vorgesehen und
diese enthält u. a. das erste Buch Peter Schöffer’s, welches dessen
Einzelfirma trägt; es ist dies: Thomas de Aquino, Secunda secundae,
Mainz, 1467. Auch zahlreiche Werke anderer berühmter Altmeister,
wie Sweynheym und Pannartz 1468, Mentel 1469, Günther Zainer
1470, Johann und Wendelin de Spira 1470, Eggestein 1472, Zaroto
1475, J. Bämler 1476, Ratdolt 1477, Ulrich Zell 1480 und noch
viele andere berühmte Namen, unter ihnen natürlich auch eine
beträchtliche Zahl nordischer Meister, finden sich in dem Katalog
aufgeführt, der in der historischen Abteilung 251 Nummern aufführt.
Die moderne Abteilung ist im dritten Stock des Hauses aus-
gestellt und der Katalog verzeichnet 427 Nummern. Sie ist in
der Hauptsache nach den Verlegern geordnet und England ist
besonders reichlich vertreten. Einen wertvollen Schatz bilden die
Drucke der Kelmskott Press von William Morris, die fast sämtlich
vorhanden sind und jedenfalls eines der interessantesten Studien-
objekte bilden; auch einige über Morris und seine Kunst erschienene
Werke sind ausgestellt. Walter Crane ist ebenfalls ausserordentlich
reich vertreten, so dass diese Ausstellung schon im Hinblick auf
diese beiden allein ungemeines Interesse bietet. Deutschland hat
viel von seinem Besten gesandt; den deutschen Besucher werden indes
mehr noch die Leistungen der nordischen Kollegen interessieren,
unter denen die Wald. Zachrissons, des auch in Deutschland wohl-
bekannten Gothenburger Druckers, der mit an der Spitze des Aus-
stellungskomitees steht und auch den Katalog druckte, einen ersten
Platz einnehmen.
Neben dem Buchdruck sind die anderen graphischen Künste,
Lithographie, Heliogravüre und alle photomechanischen Repro-
duktionsverfahren, in Einzelblättern und in Werken und Samm-
lungen, sowie der Bucheinband, alt und modern, auf der Gothen-
burger Ausstellung bestens vertreten, so dass man von ihr, soweit
man sie nach dem weit über tausend Nummern enthaltenden Katalog,
nach privaten Mitteilungen und einigen vorliegenden Druckarbeiten
zu beurteilen vermag, wohl sagen darf, dass sie eine wohlgelungene,
hochinteressante und höchst sehenswerte ist, die ihren Veranstaltern
zur Ebre, ihren Besuchern zur Freude gereichen wird. Allen
„Nordlandsfahrern“ sei ihr Besuch deshalb empfohlen.
Theod. Goebel.
Sprechsaal.
-t- Berlin, 23. Juli. Zur Vorsicht beim Abschluss von Verträgen
mahnt folgendes Vorkommnis: Ein Geschäftsmann, welcher als
früherer Kollege in Buchdruckerkreisen viel bekannt und geschätzt
ist und seit einer langen Reihe von Jahren mit vielen Druckcreien
als Lieferant von Maschinen, Utensilien und Druckerei-Einrich-
tungen in Verbindung steht, suchte zu seiner Entlastung einen
Sozius und fand einen solchen in dem Kaufmann K., dem er den
kaufmännischen Teil seines Betriebes zur durchaus selbständigen
Leitung überliess, um sich selbst dem technischen, der Fabrikation
der Utensilien und Maschinen, ausschliesslich zu widmen. In dem
Sozietätsvertrage war dem Sozius K. die vollständig freie Dispo-
sition in kaufmännischer Hinsicht zugesichert und eine hohe Kon-
ventionalstrafe zur Sicherung dieses Rechtes festgesetzt worden.
Herr K. suchte nun das Absatzgebiet der Firma dadurch zu er-
weitern, dass er Behörden und anderen grossen Auftrag-
gebern der Buchdrucker Offerten zur Errichtung eigner
Druckereien machte, in denen er die dadurch zu erzielenden
Ersparnisse und sonstigen Vorteile ins beste Licht stellte. Die
von dem früheren Alleinbesitzer gegen diese Art Geschäftsgebarung,
die seinen guten Ruf in den Kreisen seiner alten Kundschaft recht
empfindlich zu schädigen drohte und auch in der Fachpresse schon
abfällig erörtert worden war, erhobenen Einwendungen wies Herr K.
mit dem Hinweis auf seine vertragsmässig zugesicherte Dispositions-
freiheit in kaufmännischen Angelegenheiten zurück, und das Ende
vom Liede war die Notwendigkeit, den geschäftsgewandten Sozius
zur Vermeidung anderweiter erheblicher Schädigungen und zur
Rehabilitierung des Renommees der Firma abzuschieben und mit
einer sehr erheblichen Summe abzufinden. Der Fall ist für man-
chen Kollegen geeignet, eine nützliche Lehre daraus zu ziehen.
* Berlin. Eine interessante Lehrlingsstreitigkeit wurde
kürzlich vor der 8. Kammer des hiesigen Gewerbegerichts ver—
handelt. Der Inhaber einer Stempel- und Metallwarenfabrik
hatte einen Knaben als Lehrling angenommen unter der aus—
drücklichen kontraktlichen Verpflichtung, denselben als Schrift-
setzer auszubilden. Da nun in der Werkstätte des Stempel-
fabrikanten nur Stempelsätze, aber keine anderen Buchdruckarbeiten
angefertigt werden, kamen dem Vater des Lehrlings nach Verlauf
eines Jahres hinsichtlich der ordnungsmässigen Ausbildung seines
Sohnes Bedenken bei und er ersuchte um Lösung des Lehrvertrages.
Der Fabrikant ging hierauf nicht ein und so kam die Angelegenheit
vor das Gewerbegericht. Hier behauptete der Beklagte, dass er
den Vater des Lehrlings von der Art seines Gewerbebetriebes in
Kenntnis gesetzt und noch stets tüchtige und brauchbare Schrift-
setzer ausgebildet habe, die überall ihr Unterkommen gefunden
hätten. Nachlernen müsse eben ein jeder. Der Vertreter des
Klägers, Herr Massini, stellte dem gegenüber fest, dass zur Aus-
bildung eines Schriftsetzers doch etwas mehr gehöre, als die
Kenntnis des Stempelsetzens, und dass dieses Mehr nur in ciner
Buchdruckerei, nicht aber in einer Metallwarenfabrik erlernt werden
könne. Ausserdem aber könne er nachweisen, dass frühere Lehr-
linge des Beklagten als Schriftsetzer ihr Fortkommen nicht finden
konnten, sondern als Volontäre oder Lehrlinge in Buchdruckereien
eintreten mussten, um die für diesen Beruf erforderliche Ausbildung
zu erlangen. Das Gericht entschied, dass der Lehrvertrag des
Sohnes des Klägers mit dem Beklagten als aufgehoben zu gelten
habe, und der Vorsitzende erklärte, dass der Beklagte nicht die
Aufgabe erfüllen könne, Schriftsetzer auszubilden, da sein Betrieb,
der sich ausschliesslich auf die Stempelfabrikation beschränke, nur
einen ganz winzigen Teil des Buchdruckbetriebes darstelle; das
genüge aber zur Ausbildung eines Schriftsetzers nicht.
-m. Berlin, 10. August. Eine Photographische Ausstellung
hat der deutsche Photographen-Verein im Künstlerhause Bellevue-
strasse 3 veranstaltet, die besonderes Interesse erweckt durch ihre
Reichhaltigkeit wie durch den Umstand, dass die Protektorin Ihre
Majestät die Kaiserin einige aus ihrem etwa 1100 Aufnahmen
umfassenden photographischen Tagebuch zusammengestellte Tableaus
für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. — Im übrigen
sind fast nur Berufsphotographen vertreten. Während die Mehrzahl
der Bilder noch in der alten Weise und mit starker Zuhilfenahme
der Retouche hergestellt wurden, zeigen andere eine neue, mehr
künstlerische Behandlung, wie sie im allgemeinen von den tüchtigen
Amateuren gepflegt wird. Hier ist besonders ein Porträt Max
Liebermann's zu nennen, welches Nicola Perscheidt in Leipzig
ausgestellt hat, dessen vorzügliche Arbeiten ihm auch den Ehren-
preis der Kaiserin, eine kostbare, in der Königlichen Porzellan-
Manufaktur hergestellte Fruchtschale, eingetragen haben. Weiter
sind vortreffliche Arbeiten ausgestellt von Hugo Herfurth und
E. Raupp (Dresden), Lützel und Fr. Müller (München), E. Gottheil
(Königsberg), W. Fechner, Paul Grundner und Ottomar Anschütz
(Berlin), Dührkopp (Hamburg) u. a. Im Treppenhause sind die
Riesenreprodukionen der Neuen photographischen Gesellschaft
Akt.-(ies. in Steglitz-Berlin und Hermann Boll (Berlin) sowie
Rotationsphotographien angebracht. Auch die Selke'schen Photo-
skulpturen, die auf photographischem Wege hergestellten plastischen,
sich vom Hintergrunde scharf abhebenden Reliefs in Gips und
Nr. 33
Metall, haben einen Platz in der Ausstellung gefunden. Eine
angenehme Abwechslung bieten die Ausstellungsräume übrigens
noch durch die dort aufgestellten drei grosen Fuhrmann’schen
Stereoskop-Apparate, welche die historischen offiziellen Festlich-
keiten, die Einweihung des Berliner Kaiser Wilhelm-Denkmals,
des Kaiser Wilhelm-Kanals mit dem Holtenauer Denkmal, den
letzten Besuch Kaiser Franz Josephs in Berlin und anderes in
verschiedenen Aufnahmen im Bilde ganz vorzüglich wiedergegeben.
— Wer die recht lohnende Ausstellung, die bis Ende September
geöffnet bleibt, an der Hand des ausgegebenen Kataloges besichtigen
will, thut gut, den Katalog schon vor dem Besuch zu studieren,
damit er sich darin zurechtfinden lernt.
-t. Braunschweig, 11. August. Zu der im September d. Js. in
Leipzig stattfindenden ausserordentlichen Generalversammlung des
Deutschen Faktoren-Bundes wird vom hiesigen Zweigverein,
dem Vernehmen nach, Herr Oberfaktor Fr. Leinweber delegiert
werden. — Die Handwerkskammer für das Herzogtum Braun-
schweig giebt ähnlich wie die Handelskammer seit dem 1. August d. Js.
eine Monatsschrift, betitelt „Der Handwerksbote“, heraus. —
Seine alle zwei Jahre periodisch wiederkehrende Kunstausstellung
eröffnete am 1. August der bereits im Jahre 1828 gegründete
Halberstädter Kunstverein. Dieselbe dauert vom 1. August
bis 1. September und umfasst etwa 600 Ölgemälde und Aquarelle
lebender Meister.
* Kiautschau. Vor einiger Zeit wurden in Wilhelmshafen mehrere
Tausend Quadratmeter von Andernach's Export-Asphalt-Stein-
pappen nach Tsintau verschifft. Diese Bedachungsmaterialien,
hergestellt nach Patent der Fabrik von A. W. Andernach in Beuel
am Rhein werden zu Bauten verwendet, welche zum Aufenthalt
der Kaiserlichen Truppen dienen sollen.
-hs.- Leipzig. Die Sitzungen der Typographischen Gesell-
schaft erfreuen sich auch im Deutschen Buchgewerbehause trotz
der warmen Abende eines starken Besuches. Vor kurzem hielt
Herr Emil Rauschenbach einen wohldurchdachten und lehrreichen
Vortrag über Buchtitel und Buchausstattung. Derselbe fasste
die verschiedenen Kundgebungen der letzten Jahre über diesen
Gegenstand zusammen und knüpfte hieran Auseinandersetzungen
praktischer Natur. Eine reichhaltige Ausstellung moderner Arbeiten
illustrierte die mit vielem Beifall aufgenommenen Ausführungen
des Vortragenden. — Am 18. Juni referierte Herr M. Pellnitz über
die Gutenbergfeier in Mainz. Derselbe gab ein interessantes
Bild der Mainzer Tage, insbesondere der typographischen Aus-
stellung, die von der Typographischen Gesellschaft ebenfalls be-
schickt war. — Der Gesellschaft sind anlässlich der Vorbereitungen
für die Beschickung der graphischen Ausstellung in Mainz von
verschiedenen ersten Firmen Zuwendungen an Satz- und
Druckproben gemacht worden, aus denen nur die hervorragenderen
Blätter für den gedachten Zweck verwendet wurden. Die teilweise
umfangreichen Kollektionen finden nunmehr an den Sitzungsabenden
in einer Reihe von Referaten entsprechende Würdigung und sehr
gute Verwendung. Am 12. Juli wurde das erste Referat erstattet
und zwar über die vorliegenden, hervorragend schönen Arbeiten
von Otto von Holten in Berlin, derjenigen Firma, die hinsichtlich
der modernen und kunstverständigen Ausstattung der Accidenzien
heute an erster Stelle genannt zu werden verdient. Die genannten
Arbeiten zeichnen sich durch originelle und dennoch einfache aber
höchst wirkungsvolle Ausstattung aus und können als vorbildlich
nach jeder Richtung hin bezeichnet werden. Die ausgestellten
Arbeiten verschiedenster Gattung erregten das Interesse aller
Erschienenen im hohen Masse. Es wurde nicht mit Unrecht betont,
dass durch das Können von Setzer und Drucker allein solche
Arbeiten nicht entstehen können, sondern dass das Gelingen und
die Durchführung derselben auch wesentlich von dem Vorhandensein
und der Mitwirkung eines kunstverständigen Prinzipals abhängig sei.
-, Leipzig. Am 30. Juli trafen hierselbst sechszehn Angehörige
der „Ecole municipale Estienne“ in Paris ein, um studien-
halber einige Tage in Leipzig zu verweilen. Die genannte Anstalt
wird von der Stadt Paris unterhalten und bezweckt die vollständige
Ausbildung von Lehrlingen aller graphischen Berufszweige. Sie
wird von einigen Hundert Lehrlingen besucht; von den letzteren
waren etwa 12 in Begleitung des Direktors der Anstalt und einiger
Lehrkräfte nach hier gekommen bez. von der Stadt Paris hierher
entsendet worden, um einen Einblick in einige graphische Gross-
betriebe Leipzigs zu thun. Mit gewohnter Bereitwilligkeit hatten
sich die Firmen Oscar Brandstetter, Karl Krause, Julius Klink-
hardt und das Bibliographische Institut bereit erklärt, der naclıbar-
lichen Graphikerschar Einlass zu gewähren und boten alles auf,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
385
um den kurzen Aufenthalt so nützlich als möglich für die Er-
schienenen zu gestalten. Der Vorstand des Vereins Leipziger
Buchdrucker- und Schriftgiessergehilfen bemühte sich nach Kräften,
den Parisern auch den Aufenthalt angenehm und eindrucksvoll zu
gestalten. Neben einer gesanglichen Ovation des Gesangvereins
Gutenberg-Klopfholz bei dem gegen Mitternacht erfolgenden Ein-
treffen hatte der erwähnte Verein am 31. Juli im Gartenlokale von
Kunze einen Kommers für die Erschienenen veranstaltet, der ausser-
ordentlich stark besucht war und sich zu einer begeisterten Ovation
für die Pariser gestaltete. Neben schwungvollen Ansprachen in
französischer und deutscher Sprache trugen auch die Gesangsvor-
träge wesentlich zur Hebung der Stimmung des Abends bei. Die
französischen Gäste dürften von der Gastfreundschaft Leipzigs,
insbesondere aber von den erwähnten Anstalten und dem graphi-
schen Gewerbe Leipzigs den besten Eindruck mitgenommen haben.
Dem Deutschen Buchgewerbemuseum wurde selbstverständlich auch
gebührende Aufmerksamkeit gewidmet. Die Weiterreise erfolgte
am 3. ds. früh nach Berlin, woselbst ebenfalls kurzer Aufenthalt
genommen werden sollte.
* Leipzig. Wie wir nachträglich in Erfahrung gebracht, war
es am 16. Juli dem Faktor der G. Kreysing’schen Buchdruckerei
hierselbst, Herrn Wilhelm Lindner, vergonnt, in voller Rüstigkeit
auf eine vierzigjährige Faktorenthätigkeit in dem genannten
Geschäfte zurückblicken zu können. Ein derartiges Jubiläum ist
gewiss eine Seltenheit, und es ehrt ebensowohl den Jubilar, wie die
beiden Herren Prinzipale, Vater und Sohn, denen Herr Lindner nach
einander als bewährte Vertrauensperson gedient hat bez. noch dient.
€
Kleine Mitteilungen.
Deutscher Buchgewerbeverein. Im Eckraum des Deutschen
Buchgewerbemuseums ist zur Zeit eine kleine Ausstellung von
Neuerwerbungen und Neuerscheinungen veranstaltet. Hervorzuheben
sind Originallithographien von Adolf Menzel, darunter die
Hauptblätter: „Christus unter den Schriftgelehrten“, „Vater Unser“,
„Die fünf Sinne“, Versuche auf Stein mit Pinsel und Schabeisen,
Neujahrswünsche für allerlei Stände. Ferner die merkantilen
Arbeiten des Karlsruher Künstlerbundes, die von der
Ansichtspostkarte bis zum Briefkopf und zur Weinetikette so
ziemlich alles Einschlägige umfassen. Accidenzarbeiten und
Farbendrucke hervorragender deutscher und einiger ausländischer
Anstalten. Endlich die glänzenden Neuheiten der Rudhard-
schen Giesserei in Offenbach a. M. Schriften (so eine neue
Schrift von Eckmann), Vignetten erster Künstler, Wappen, Zier-
material u. s. f. Die Ausstellung währt nur 14 Tage.
Eine eigene Papierfabrik beabsichtigt die Firma August Scherl,
G. m. b. H. in Berlin, Verlag des „Berliner Lokal Anzeigeren und
der „Woche“, in Pirna a. E. zu errichten. Die Baukosten derselben
sollen sich auf 3 Millionen Mark und ihre Leistungsfähigkeit auf
800 Zentner Papier täglich stellen.
Der deutsche Gewerbe- und Handwerkskammertag wird am
27. und 28. September in Lübeck abgehalten. Die Tagesordnung
weist die folgenden Beratungsgegenstände auf: 1. Die allgemeinen
Aufgaben der Handwerkskammern und deren Erledigung durch
die Organe derselben. Referent: Gewerbekammer Leipzig. —
2. Die Aufgaben der Handwerkskammern auf dem Gebiete des
Lehrlingswesens und deren Handhabung. Gesellenprüfungs-Ordnung.
Referent: Gewerbekammer Lübeck. — 3. Meisterprüfungs-Ordnung.
Referent: Gewerbekammer Zittau. — 4. Die Organisation des
deutschen Gewerbe- und Handwerkskammertages. Referent: Gewerbe-
kammer Lübeck. — 5. Das Fortbildungs- und Fachschulwesen.
Referent: Gewerbekammer Hamburg. — 6. Die Einrichtung der
Beauftragten. Referent: Gewerbekammer Bremen. — 7. Innungen,
Ionungsausschüsse und Innungsverbände. Referent: Gewerbekammer
Chemnitz. — 8. Das (tenossenschaftswesen im Handwerk. Referent:
Handwerkskammer München: — 9. Das Submissionswesen. Referent:
Gewerbekammer Dresden.
Vom Reichs-Kursbuch ist eine Jubiläumsausgabe erschienen.
Das Titelblatt ist entsprechend geschmückt. Dem Buche vorgeheſtet
ist eine Geschichte der jetzt fünfzig Jahre bestehenden Einrichtung.
Das amtliche Kursbuch erschien zum ersten Male für August-
September 1850, 12><16 em gross und 128 Seiten stark als
„Eisenbahn-, Post- und Dampfschiffskursbuch“, zusammengestellt
in dem Kursbüreau des Königlichen General-Postamts in Berlin
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386
im Verlage von Carl David, Burgstrasse 28. Der Preis betrug
zehn Silbergroschen. Seit 1881 heisst es „Reichskursbuch“. Es
erscheint jetzt in einer Jahres-Auflage von "100000: Stück. — Von
Koenig’s Kursbuch wird nach nun dreissigjährigem Bestehen dem-
nächst das fünf millionste Exemplar ausgegeben. („ Börsenblatt.“)
$
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Ohlenroth’sche Buch-
druckerei, Georg Richters in Erfurt giebt bekannt, dass die Mit-
inhaberin Frau Clara verw. Richters auf ihren Wunsch von der
Leitung der Geschäfte zurückgetreten ist und dagegen Herr Walter
Richters in gleicher Eigenschaft als Mitinhaber an der Geschäfts-
leitung sich beteiligt. — Die Firma S. Lucan in Pforzheim ist
an Herrn Ernst Birkner übergegangen, der sie unter der Firma
Ernst Birkner, Buchdruckerei S. Lucan Nachf. weiterführt. — Die
Firma Basch'sche Buchdruckerei, G. m. b. H., in Münster, Westf.,
ist in Münsterisches Tageblatt, Buchdruckerei und Verlag, G. m. b. H.
zu Münster geändert worden.
Eingetragene Firmen. In Guben die Firma König’s Bogen-
anleger, G. m. b. H. Stammkapital 100000 , Gesellschafter
sind die Herren Albert König mit 30000 , Albrecht König mit
10000 A. Einlage und Studiosus Max König, der als Erfinder des
Bogenanlegers der Gesellschaft die ihm an der Erfindung zustehenden
Rechte für 60000 o überlassen hat. Geschäftsführer sind die Herren
Albert und Albrecht König. — In Flensburg die Firma Christoph
H. Heesch, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Christoph Heinrich
Heesch daselbst.
Konkurseröffnung. Herr. Buchhändler Max Wilhelm Carl
Friedrich, Inhaber der unter der Firma Wilhelm Friedrich in
Leipzig, Salomonstr.10, begtehenden Verlagsbuchhandlung, Wohn.:
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Nr.. 33
Dörrienstr. 3, am 8. August. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt
Olto Emil Fr reytag in Leipzig. Anmeldefrist bis zum 6. Sep-
tember. — Herr Buchdruckereibesitzer und Kolonialwarenhändler
Georg Ludwig Kirberger in Plauen bei Dresden, Wasserstrasse 28
am 2. August. Konkursverwalter Herr Ratsauktionator Pechfelder
in Dresden, Drehgasse 1. Anmeldefrist bis 23. August. — Herr
Buchdruckereibesitzer Wilhelm van Acken zu Düsseldorf, Wehr-
hahn 17 am 4. August, Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt
Dr. Kaiser daselbst. Anmeldefrist bis 6. September.
Konkursaufhebung. Herr Papierhändler, Buch- und Stein-
drucker und Buchbinder Gustav Georg Hermann Müller, in Firma
Gustav G. H. Müller in Hamburg am 4. August. — Herr Buch-
drucker August Josef Otto in Dresden, Inhaber einer Papier-
handlung, Jahnstrasse 4/6, am 7. August.
Jubiläum. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 1. August
der in der Buchdruckerei von G. Bernstein in Berlin beschäftigte
Schriftsetzer Herr Nicolaus Zenzius.
' Gestorben. In Schmalkalden starb am 6. August im
53. Lebensjahre Herr Buchdruckereibesitzer Feodor Wilisch, früher
Reichstagsabgeordneter für Schmalkalden.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
l Bekanntmachung.
Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden
aus dem Verzeichnis, der tariftreuen Buchdruckereien gestrichen:
M. Wieprecht in Bernburg, S. Schlesinger'sche Buchdruckerei in
Halle.
Berlin, 11. August 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. HEE,
Vorsitzende.
SOSE Prais for Steeman: AZAS o AN ZEIGEN dëi
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seit ein. Jahre als solcher in gross. Druckerei
thätig, gelernter Buchdrucker, Gymnasial-Ober-
sekundaner, der griech., latein., franz., engl.
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durcli die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 K gebühren nach Übereinkunft,
nern re
Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. Ä a$
er Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. të:
- Amtlicher Teil. ) 5 l = _ Nichtamtlicher Teil.
"Zeitungsverleger-Versammlung in Leipzig. Entscheide der laut 8 8 47 U deg Tarifs errichteten <
Die Herren Zeitungsverleger von Sachsen und Thüringen werden l Schiedsgerichte. me PER
hiermit ganz ergebenst eingeladen zu einer SC ` ` (Veröffentlicht yom Tarif-Amt der Deutschen u
Versammlung der Verleger
| | a Buchdrucker.)
der sächsischen und thüringischen Tagespresse
Tarifkreis VI Thüringer).
Schiedsgericht Halle.
‚111. Klage wegen Entschädigung gemäss $2, ‚Abs. 2 des Tarifes.
Sachverhalt: Kläger setzten einen J ahresbericht über neuere
deutsche Litteraturgeschichte und verlangten die Erhöhung des
Gründpreises von 2 Pfennigen für wissenschaftlichen Satz, die zu
zahlen die Firma sich weigerte.
Entscheid: Die Kläger sind mit ihrer Forderung. abzuweisen.
‚Begründung: Aus der Prüfung. des Klagematerials ergab sich,
dass der Text des Werkes, wie es auch schon sein Titel sagt, bis
zum Schlusse in fliessendem Deutsch geschrieben war. Das, was
die Kläger als unter die Bezeichnung „wissenschaftlichen Satz“
oder „gelehrte Abhandlung“ fallend betrachteten, konnte als unter
diese Kategorie. gehörend nicht betrachtet werden, weil für diese
Satzschwierigkeiten besondere Entschädigungen im Tarife vor-
gesehen sind. Es handelt sich dabei um häufig vorkommende
| Namen, Abbreviaturen, Ziffern und gesperrte Namen der Verfasser.
Wollten die Kläger diese Erschwernisse des Satzes besonders ent-
schädigt verlangen, waren sie dazu berechtigt, und standen ihnen
hierfür die Bestimmungen der Së 9 bis 11 zur Seite.
112. Klage auf Feststellung eines Hundertzeilenpreises. E
Sachverhalt: Den Klägern war für Herstellung eines Lexikons
Sonntag, den 26. August 1900, vormittags 'h11 Uhr `
im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig, Dolzstrasse I.
Tagesordnung:
1. Die Papierpreiserhöhung.
2. Die Mehrbelastung der Zeitungen durch den neuen Post-
© zeitungstarif.
3. Die Neuregelung der Abonnements- und e sowie
der Rabattsätze nach Massgabe der eintretenden Mehrbelastung.
4. Pesprechung der verschiedenen Missstände im Zeitungsgewerbe.
An die Versammlung schliesst sich ein einfaches Mittagsmahl,
sowie die Besichtigung des Deutschen Buchgewerbehauses
mit der Gutenberghalle und dem Gutenbergdenkmal, dem Buch-
gewerbemuseum, der Ausstellung buchgewerblicher Erzeugnisse
und Maschinen, sowie der verschiedenen Büreauräume der buch-
gewerblichen Vereinigungen.
Indem wir auf. die ausserordentliche Bedeutung welche die zur
Beratung stehenden Fragen im- gegenwärtigen Zeitpunkte für das
Zeitungsgewerbe haben, sowie auf das grosse Interesse, das das
Deutsche. Buchgewerbebaus mit seinem reichen Inhalt für jeden
Zeitungsverleger und Büchdruckereibesitzer hat, hinweisen, sehen
wir einem recht zahlreichen Besuche entgegen.
Leip zig, 18. August 1900. ö ein Pauschal-Bogenpreis angeboten worden, den dieselben aber
Der al: stand des Kreises VI (Sachsen) des . für der Satzart entsprechend nicht anerkennen konnten. So waren
Buchdrucker - Vereins. ` | u.a. in dem Bogenpreise nicht berücksichtigt die in dem Satze
Sn
Julius Mäser, Vorsitzender. häufig vorkommenden Abbreviaturen, Ziffern, Kapitälchen und
| e Franz Kohler, Geschäftsführer. Fremdsprachliches; auch war der Lokalzuschlag nicht auf den
g i i | Gesamtpreis, sondern. auf den ‚Buchstabenpreis zur Anrechnung
ver Vorstand des Thüringer Zeitungsverleger - Vereins. gekommen. Eine Einigung über die fehlerhafte Aufrechnung mit
J. F. .Heyl-Kahla,. Vorsitzender. der Firma war nicht möglich.
392 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 34
Entscheid (einstimmig): Die Kläger sind mit Forderung eines
höhern Hundertzeilenpreises im Rechte.
Begründung: Die Rechnungsaufstellung der Firma lässt die
Berücksichtigung tariflicher Bestimmungen vermissen, deren Er-
füllung einer tariftreuen Firma nicht zu erlassen sind. Das, was
die Gehilfen als entschädigungspflichtig fordern, ist im Tarife in
demselben Sinne aufgenommen worden.
113. Klage wegen Entschädigung von Kastenwechsel.
Sachverhalt: Für den Kläger war von seiner bisherigen
Arbeit das Manuskript ausgegangen und es wurde ihm der Auf-
trag, in einen andern Kasten abzulegen. Nach Verlauf einer halben
Stunde kam aber die Fortsetzung zu dem abgesetzten Manuskripte
und konnte Kläger seine alte Arbeit wieder aufnehmen. Für die
halbe Stunde Ablegen in einen andern Kasten berechnete Kläger
nun Entschädigung gemäss $ 28 des Tarifes, während die Firma
ihn nur für eine halbe Stunde entsprechend seinem Durchschnitts-
verdienste entschädigen wollte. Schliesslich aber verstand sich
die Firma auch zur Zahlung der verlangten 50 A. jedoch unter
der ausdrücklichen Erklärung, dass sie damit nicht die Berech-
tigung der Forderung für Kastenwechsel anerkennen wolle. Unter
dieser Motivierung verzichtete Kläger auf Annahme der 50 ~ und
beantragte einen prinzipiellen Entscheid des Schiedsgerichtes.
‚Entscheid (einstimmig): Kläger war nur berechtigt, für den
Zeitverlust von einer halben Stunde Entschädigung nach seinem
Durchschnittsverdienste zu beanspruchen.
Begründung: In dem vorliegenden Falle liess sich der § 28
nicht zur Anwendung bringen, weil es sich nicht um Herstellung
einer aushilfsweisen Arbeit unter dem Betrage von 6 o% handelte,
sondern vielmehr nur um eine Unterbrechung der ständigen Arbeit
wegen Manuskriptmangels. Für anderweite Beschäftigung mit
Ablegen — wie im vorliegenden Falle — war der Kläger tariflich
eben nur in Höhe seines Durchschnittsverdienstes zu entschädigen.
Tarifkreis VII (Sachsen).
Schiedsgericht Leipzig.
114. Klage auf Auszahlung eines Lohnabzuges in Höhe von 47.48 M.
Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte ihrem Maschinen,
meister für angeblichen Makulaturdıuck den Betrag von 62,98 M
vom Lohne abgezogen, dabei aber versprochen, den Betrag an den
Maschinenmeister wieder zurückzuzahlen, sofern der Besteller der
Drucksachen wegen des Druckes Einwendungen nicht erhebe.
Trotzdem die Arbeit vom Besteller anstandslos angenommen wurde,
unterblieb die Rückzahlung der Haftsumme an den Maschinen-
meister, indem die Firma diesem eine Gegenrechnung für früher
verursachte anderweite Schäden in Höhe der Haftsumme machte;
hiervon erkennt Kläger eine Forderung in Höhe von 15,50 M.
als berechtigt an, den Restbetrag klagt er ein.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Rückzahlung der
eingeklagten 47,48 verpflichtet.
Begründung: Prinzipiell vertrat das Schiedsgericht den Stand-
punkt, dass die Firma nicht berechtigt war, die Auszahlung eines
Lohnabzuges für irgend eine Veranlassung zu verweigern, weil sie
dem Kläger dafür eine Gegenrechnung stellte über Sehäden, die
dieser vor kürzerer oder längerer Zeit angeblich verschuldet haben
sollte. Schadenersatzansprüche sind vielmehr sofort nach Fest-
stellung des Schadens geltend zu machen, wenn anders sich nicht
die Ermittelung des Umfanges der Ersatzpflicht äusserst schwierig
gestalten oder gar unmöglich machen soll. Die Einwendung der
Firma, dass dem Kläger schon beim Engagement gesagt worden
sei, dass er für vorkommende Schäden hafte, konnte an der prin-
zipiellen Stellungnahme der Schiedsrichter nichts ändern. Überdies
war der Maschinenmeister angewiesen, mehrere Maschinen zu be-
dienen und sonstige Arbeiten, wie Abziehen, Papierzählen, zu ver-
richten, so dass ihm schliesslich auch der Schutz des $ 32, Abs. 2
zur Seite stand. Auch vermochte sich das Schiedsgericht bei
Prüfung der Schadenersatzansprüche nicht von der direkten Schuld
des Klägers zu überzeugen, kam vielmehr zu der Überzeugung,
dass einen grossen Teil der Schuld die Firma infolge ihrer Ein-
richtungen selbst trage.
Von der Weltausstellung in Paris.
Da aus den Buchgewerben, wie wir hören, noch eine ganze
Anzahl Ausstellungsbesucher sich auf den Weg nach Paris machen
wird, glauben wir in deren Interesse unseren Ausstellungsberichten
etwas vorgreifen zu sollen, um ihre Aufmerksamkeit noch recht-
zeitig auf eine jener für die Buchgewerbe arbeitenden Firmen zu
lenken, die durch ihr Auftreten in Paris mit dazu beigetragen
haben, dass die Weltausstellung allgemein als ein Triumph Deutsch-
lands aufgefasst wird. Wir meinen die weltbekannte Maschinen-
fabrik und Eisengiesserei von Karl Krause in Leipzig.
Obwohl diese Firma schon in ihrer Pariser Filiale, 21bis, rue
de Paradis, eine grössere Anzahl ihrer Maschinen aufgestellt hat
und in Betrieb vorführt, hat sie doch nicht gezögert, die Aus-
stellung mit 11 Maschinen der verschiedensten Konstruktionen zu
beschicken. Wie die anderer Aussteller befinden sich auch diese
in der Grand Galerie des Machines, Groupe III, Section allemande,
Champ de Mars. Da der zur Verfügung stehende Raum kaum
hinreichen würde, um diese Maschinen einer speziellen und ein-
gehenderen Beschreibung zu unterziehen, so sollen dieselben nur
kurz in nachfolgendem aufgezählt werden:
1. Ein 12 walziger Kalander von 2000 mm Ballenlänge der Walzen,
mit 6 hochfein polierten Hartguss- und 6 besten Papierwalzen,
für doppelseitige Satinage.
2. Ein Planschneider, mit dem ungefalztes Papier in Stössen von
allen 4 Seiten bei nur einmaliger Einpressung unter Garantie
peinlichster Accuratesse beschnitten wird.
3. Ein doppelter Dreischneider, der zwei Stösse Papier oder
Bücher in Maximalhöhe von 140 mm bei nur einmaliger Ein-
pressung von allen 4 Seiten schneidet.
4. Eine Beschneidemaschine mit mechanischem Vorschub, äusserst
kräftiger Konstruktion, hauptsächlich für andauernd schwere
Arbeiten bestimmt. Der mechanische Doppelvorschub ermög-
licht, dass bei einer nur einmaligen Einstellung durch blosses
Umstecken des Anschlagstiftes 2 bestimmte Grössen geschnitten
werden.
5. Eine Schneidemaschine „Rapid“ von enormer Leistungsfähig-
keit, in der Minute 12—20 Schnitte.
6. Eine Doppel-Blitzpresse, genannt „Non plus ultra“; dieselbe
leistet 12—18000 Prägedrucke pro Tag mit Hilfe von nur
2 Personen.
7. Eine kombinierte Pappen-Schneid- und Ritzmaschine; dieselbe
verarbeitet ganze Pappen bis zu 130 cm Grösse und liefert
beliebig breit geschnittene und geritzte bez. genutete Streifen.
8. Eine Doppel-Rillen-Nut- und Ritzmaschine, gleichfalls in der
Kartonnagenbranche bekannt durch ihr ausserordentlich schnelles
und leichtes Arbeiten.
9. Eine Patent-Universal-Stanzmaschine; dieselbe arbeitet schnell,
leicht und bequem, indem sie 2 Ecken gleichzeitig ausstanzt.
10. Eine Eckenrundstossmaschine, die sehr beliebt in Buchdrucke-
reien, chromolithographischen Kunstanstalten u. s. w. ist und
zum Runden der Ecken von Visiten-, Spielkarten u. s. w. dient.
11. Eine Knichebelpresse für Gold-, Blind- und Farbdruck, sowie
für Reliefprägungen, Tellerprägungen u. s. w.
Sämtliche ausgestellten Maschinen sind, soweit sio nicht für
Handbetrieb bestimmt, für elektrischen Antrieb eingerichtet.
Wie gegenwärtig die Pariser Ausstellung, so beschickte das
Welthaus Karl Krause auch die seit 1872 stattgefundenen 33 wich-
tigeren Ausstellungen des Erdballes und wurde dabei stets mit
höchsten ehrendsten Preisen und Medaillen bedacht. — Heute
beschäftigt die Firma 940 Arbeiter einschliesslich der Beamten,
und im Vorjahre versandte sie Maschinen im Werte von rund
4000000 A. nach allen Ländern der Erde.
$
Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens.
H. W., 10. August 1900.
Der Geschäftsgang im Buchdruckgewerbe liegt im allgemeinen
still, wenn auch nicht in höherem Masse, als dies in anderen Jahren
während der Sommersaison der Fall zu sein pflegt. Auch die
Maschinenfabrikanten, die Papier-, Farben- und anderen Lieferanten
finden den Geschäftsgang sehr schleppend. In London scheint
das Geschäft noch stiller zu sein, als in den Provinzen. Als ein
Beweis für die Lage der Dinge sei angeführt, dass die Londoner
Setzergesellschaft während des Monats Juli durchschnittlich in der
Woche 450 unbeschäftigte Mitglieder hatte, und unglücklicherweise
sind die Aussichten so, dass diese Zahl sich eher erhöhen als ver-
mindern dürfte. Diese berühmte Vereinigung zählt jetzt 11352
Mitglieder und besitzt ein Vermögen von 72443 Pf. St.
Nr. 34
Das Buchbindergewerbe scheint im ganzen besser beschäftigt
zu sein, und die Fabrikanten von Stationeriewaren sind von
der Herstellung der Waren für die nächste Weihnachtskartensaison
stark in Ansprush genommen.
Für die deutschen Buch- und Steindrucker dürfte es von In-
teresse sein, die Resultate kennen zu lernen, welche bei den jüngst
stattgehabten Prüfungen in Typographie und Lithographie
erzielt worden sind, zu welchen letzteren diejenigen Drucker zu-
gelassen wurden, die die technischen Unterrichtskurse besuchen.
In der Typographie bestanden 369 der Examinanten, davon er-
hielten 98 den Vorgrad, 115 den Ehrengrad, 156 den gewöhnlichen
Grad. In der Lithographie bestanden 65 Prüflinge, davon 25
mit dem Vorgrad, 14 mit dem Ehrengrad und 36 mit dem ge-
wöhnlichen Grad. Ein sehr beträchtlicher Teil der Prüflinge
bestanden mit „Ausgezeichnet“. Die Anzahl der Durchfälle kann
nicht genau festgestellt werden, sie ist aber, wie es scheint, ver-
hältnismässig nur eine sehr kleine.
Den Hauptgegenstand der Unterhaltung und Verhandlungen in
allen Gewerben bildet jetzt das stetige Zunehmen der Preise
der meisten Materialien. In den wichtigeren Gewerbszweigen
ist kaum eine Ausnahme hiervon zu verzeichnen. So werden die
Buchdrucker von den hohen Gaspreisen schwer getroffen, und
insbesondere finden die Londoner Etablissements diesen Kosten-
punkt sehr bedenklich. Hat doch die Preissteigerung die Gas-
preise des letzten Jahres bereits um 20 Prozent überstiegen. Auch
die Kohlen gehen noch immer im Preise in die Höhe, und sehr
viele Geschäftsleute kaufen nach Möglichkeit auf, da sie für den
Herbst ein noch weiteres Steigen der Preise befürchten. Es ist
zwar Kohle in Masse zu haben, aber die Preise sind ganz un-
gewöhnlich hohe. Das Zeitungsdruckpapier hält noch immer seinen
Preis fest und wenn nicht der in Aussicht gestellte Zufluss aus
Kanada eine Anderung herbeiführt, so giebt es in der nächsten
Zeit für die Zeitungseigentümer keinen Ausweg, um aus dieser
Preiskalamität herauszukommen. Einige der feinen gestrichenen
Papiere sind auch etwas im Preise in die Höhe gegangen und alle
übrigen Papiersorten zeigen ebenfalls das Bestreben langsamen
Anziehens. Da nun auch noch die Löhne weiter in die Höhe
gehen, ohne dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zu den
alten Sätzen gegeben ist, so ist es kein Wunder, dass die Buch-
druckereibesitzer überall über die Frage der Erhöhung der Druck-
preise in Verhandlungen eintreten. In einer ganzen Anzahl von
Fällen ist dies auch bereits geschehen, aber leider giebt die Preis-
erhöhung auch der Konkurrenz wieder neuen Anreiz, so dass jetzt
viele Arbeiten aus einer Hand in die andere gehen.
Das gesamte Gewerbe hat mit grossem Interesse einen zwischen
zwei konkurrierenden Prägepressen- Gesellschaften entstandenen
Prozess wegen Patentverletzung verfolgt. Die Eigentümer
der Johnston-Prägepresse (einer amerikanischen Erfindung) suchten
von den Besitzern der Waite-Prägepresse (einer Maschine aus
Otley) einen Schadenersatz einzuklagen, aber der Richter entschied,
dass keine Patentverletzung vorliege und wies die Klage kosten-
pflichtig ab. Dies bringt eine beträchtliche Klärung in die Pressen-
frage, und obwohl man von einer Wiederaufnahme der Klage
sprechen hört, so ist es doch wahrscheinlich, dass die beiden
Pressen nach wie vor auf Grund ihrer Vorzüge verkauft werden.
Überhaupt haben die Prägearbeiten in diesem Jahre ganz bedeutend
zugenommen, was grösstenteils auf die erleichterte Herstellung
zurückzuführen sein dürfte, die von diesen beiden ausgezeichneten
Maschinen ermöglicht wird.
Im nächsten Oktober soll in Manchester eine Ausstellung
für Buchdrucker, Buchdruckmaschinenbauer, Papierfabrikanten,
Farbenfabrikanten, Schriftgiesser u. s. w. abgehalten werden, und
da Manchester eines der belebtesten Geschäftscentren ist, so ver-
spricht diese Ausstellung für alle diese Geschäftszweige eine sehr
nützliche zu werden.
Die Wicks’sche Schriftgiessmaschine, eine Maschine, die
Typen mit einer ungeheuren Schnelligkeit giesst, wurde vor etwa
zwei Jahren im Gewerbe eingeführt, und nachdem verschiedene
Verbesserungen an ihr vorgenommen worden sind, ist sie nunmehr
auf den Markt gekommen. Die Gesellschaft, die sie herausgebracht
hat, scheint aber nur Schrift und keine Maschinen zu verkaufen,
und behauptet, dass die grosse Schnelligkeit in der Produktion
auch Billigkeit zulasse. Zum Beweise dieser letzteren seien hier
einige Preise neuer Schriften angeführt: So kostet Minion 11 Pence
(etwa 88 ) das Pfund, Bourgeois 9 Pence (72 9), Small Pica
7 Pence (56 J), Brevier 10 Pence (80 ), Pica 6 Pence (48 )
das Pfund. Schon diese Preissätze ziehen natürlich die Aufmerk-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
393
samkeit der Schriftverbraucher auf sich, während von den anderen
Schriftgiessern gesagt werden muss, dass sie ohne Zweifel sich
grossen Besorgnissen hingeben. Um Reklame zu machen, hat die
Wicks- Gesellschaft mit den „Times“ und dem „Punch“ ein Uber-
einkommen getroffen, nach dem diese bedeutenden Blätter für jede
Ausgabe mit neuer Bourgeois- und Minionschrift versehen werden.
Diese Schriften werden dann nach nur einmaligem Gebrauch an
die Lieferanten zurückgegeben und von diesen zu herabgesetzten
Preisen verkauft, Bourgeois für 71, Pence, Minion für 9 Pence
das Pfund. Alles dies ist für den Buchdrucker von Interesse,
denn es deutet auf eine Verbesserung in den Schriftpreisen hin,
hinsichtlich welcher er sich nur zu leicht überteuert fühlt.
Eine für alle an der Zeitungsproduktion Beteiligten sehr wich-
tige Entscheidung ist soeben von dem Hause der Lords, dem
höchsten Berufungsgerichte, gefällt worden, und zwar in einem
Prozesse, in dem ein Zeitungsberichterstatter für die von ihm
wiedergegebenen Reden den Nachdrucksschutz beanspruchte.
Nach verschiedenen Instanzen ist aus diesem Falle nun als gültiges
Recht abzuleiten, dass ein Redner am Texte seiner eigenen Rede
kein Eigentumsrecht besitzt, wenn eine andere Person, mag sie
nun dazu aufgefordert worden sein oder nicht, sie von seinen
Lippen niederschreibt und vor ihm veröffentlicht. Der Text einer
solchergestalt niedergeschriebenen Rede ist also nicht die Original-
arbeit des Redners, sondern diejenige des Berichterstatters. Diese
Entscheidung hat die heftigste Kritik veranlasst und ist ein voll-
gültiger Beweis für die nur zu wohlbekannte Unsicherheit der
Gesetze.
$
Sprechsaal.
* Barmen. Das seltene Fest des sechzigjährigen Berufs-
jubiläums beging am 13. August der Faktor der Buchdruckerei
von Fr. Staats, Herr Eduard Penz, und zwar in einer Frische des
Geistes und Körpers, um die ihn mancher jüngere Mann beneiden
könnte. Der Jubilar hat in der Staats’schen Offizin die Buch-
druckerkunst erlernt und dieser Offizin auch fast die ganzen 60 Jahre,
mit Ausnahme einer dreijährigen Pause, während deren er in der
Steinhaus schen, jetzt Wiemann’schen Buchdruckerei arbeitete, an-
gehört. Er wurde sowohl von dem Inhaber der Firma Fr. Staats,
Herrn Niggemann, und dem Geschäftspersonal, wie auch von dem
Faktorenverein des Wupperthals, dessen Ehrenmitglied er ist, in
warmer und lebhafter Weise gefeiert und mit Glückwünschen und
Geschenken reich bedacht.
-m. Berlin, 18. August. In der letzten Sitzung des Faktoren-
Vereins wurden Originale und Abdrucke in Celluloid hergestellter
Autotypieen von Modebildern vorgeführt, mit denen in der Buch-
druckerei Hempel & Co. Versuche gemacht worden sind. Diese
Klischees, die nur von vorhandenen Galvanos oder Zinkographieen,
aber nicht von Holzschnitten abgenommen werden können, werden
in der Weise hergestellt, dass von dem Original zunächst in er-
weichtem Celluloid eine Matrize abgeprägt wird. Ist dieselbe
völlig erhärtet, dann wird aus dieser Celluloidmater das Celluloid-
klischee abgeprägt. Aus einer solchen Mater können in kurzer
Zeit eine grössere Anzahl Klischees geprägt werden; diese Klischees
stellen sich erheblich billiger als Galvanos, drucken sich sehr gut,
haben sich aber bei den bisher damit gemachten Versuchen noch
nicht bewährt, weil sie unter den günstigsten Bedingungen nur
eine Auflage bis zu höchstens 30000 Exemplaren aushalten. Dadurch
wird der Vorteil ihrer leichten und billigen Herstellung illusorisch.
Übrigens ist man in einer hiesigen renommierten Reproduktions-
anstalt mit Versuchen beschäftigt, diese Celluloidklischees wider-
standsfähiger zu machen. — Von anderer Seite wurde geklagt,
dass die nach dem von der Firma Meisenbach erworbenen de Vinne-
schen Verfahren zur Herstellung photochemischer Zurichtungen für
Autotypien hergestellten Zurichtungen vielfach grösser ausfielen
als das Bild selbst. Es wurde das damit erklärt, dass der bei
der Herstellung zu verwendende Gipsabguss — wie das beim Gips
stets der Fall ist, — grösser werde als das Original. Herr Gustav
Jahn widerlegte diese Ansicht, indem er bemerkte, dass der Gips
durch die Bildung einer festen Form beim Abgiessen verhindert
werde, sich in der Fläche auszudehnen; er machte darauf auf-
merksam, dass das de Vinne’sche Verfahren in Amerika viel benutzt
werde und führte die bei uns dagegen erhobenen Einwendungen
darauf zurück, dass alle Neuerungen in Deutschland zunächst mit
einem passiven Widerstande zu kämpfen haben, der indessen bald
überwunden sein werde.
394 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 34
-r.. Leipzig. Am 26. Juli erstattete in der Sitzung der Typo-
graphischen Gesellschaft der Vorsitzende derselben, Herr
H. Schwarz, einen Bericht über seine beim längern Besuche der
Pariser Weltausstellung gewonnenen Eindrücke und gemachten
Erfahrungen. Die Ausführungen an diesem ersten Abend galten
zunächst als Einleitung zu den weiteren noch bevorstehenden
Abenden und umfassten die Gesamtwirkung des Buchgewerbes,
insbesondere den Gesamteindruck der ausgestellten graphischen
Kunst der verschiedenen Länder in ihrer Gegenüberstellung. Es
wurde dabei auf die grosse Leistungsfähigkeit Deutschlands hin-
gewiesen, daneben aber auch die ganz bedeutenden Anstrengungen
Frankreichs in vielfacher Beziehung betont. Als Abschluss dieses
ersten Abends gab der Referent ein Bild von verschiedenen Pariser
graphischen Etablissements, denen er einen eingehenden Besuch
abgestattet hatte, so von der Ecole Estienne, der Imprimerie
Nationale, der Fonderie Deberny & Co., der Farbenfabrik Lorrilleux
& Co. u.a. Eine reichhaltige Ausstellung von nur französischen
Satz- und Druckproben, Katalogen, Illustrationen, Farbendrucken
u. s. w. — sämtlich von der Ausstellung stammend — hatte der
Vortragende arrangiert und somit den sehr zahlreichen Besuchern
einen zeitgemässen, interessanten Abend bereitet.
J. Spandau. Am 15. August konnte die im Verlage der Hopf-
schen Verlagsbuchdruckerei hierselbst erscheinende „Preussische
Lehrerzeitung“ auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken.
Die „Preussische Lehrerzeitung“ war vom ersten Tage an und ist
noch heute die einzige Lehrerzeitung Deutschlands, welche täglich
erscheint; zwei Konkurrenzblätter haben es versucht, ihr dies nach-
zumachen, jedoch beide den Versuch wieder aufgeben müssen.
r. Weimar. Die Besitzerin der „Weimar. Neuest. Nachr.“, Frau
C. Unruh, hat dieser Tage auch den „Niederschlesischen
Courier“ in Bunzlau erworben. Die „Weimar. Neuest. Nachr.“
verbleiben nach wie vor im Besitz der Frau Unfuh, nur geht die
geschäftliche und die Schriftleitung des hiesigen Blattes auf Herrn
H. Wechsung aus Sondershausen über, während Herr Dr. Kindler
die Redaktion des „Niederschlesischen Courier“ übernimmt. Die
Firma bemerkt in einer Ankündigung hierzu, dass sie die Ver-
einigung beider Geschäfte in einer Hand, sowie die Aufstellung
mehrerer Setzmaschinen in den Stand setze, Druckaufträge aller
Art in grösserem Umfange als bisher schnell und billig erledigen
zu können. Was hierzu die Vereinigung zweier Geschäfte, von
denen das eine in Bunzlau, das andere in Weimar ist, beitragen
soll, ist nicht recht einzusehen.
4
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Schnell-
pressenfabrik Frankenthal Albert & Co., A.-G. in Franken-
thal, Rheinbayern, einen Prospekt über ihre auf der Weltausstellung
in Paris ausgestellten Druckmaschinen bei. — Ein zweiter Pro-
spekt, von der Firma Maschinenfabrik Kempewerk in Nürn-
berg stammend, empfiehlt deren Stereotypie-Einrichtungen.
Deutsche Buchgewerbe-Ausstellung in Paris 1900. Die vor-
genannte von dem Deutschen Buchgewerbeverein in Leipzig im
Auftrage des Reichskommissars Herrn Geh.-Ober-Regierungsrat
Dr. Richter durchgeführte Ausstellung hat dem deutschen Buch-
gewerbe einen vollen Erfolg gebracht. Nach dem „Journal officiel“
wurden der deutschen Gruppe III, Klasse XI, Buchdruckerkunst
und verschiedene Drucke, bei der sich 40 Firmen an dem Preis-
bewerb beteiligten, 40 Preise zuerkannt und zwar: 6 Diplome für
den grossen Preis, 15 Diplome für die goldene, 16 Diplome für
die silberne und 3 Diplome für die bronzene Medaille. Die deutsche
Gruppe III, Klasse XIII, Buchhandel, Buchbinderei u. s. w. mit
93 an dem Preisbewerbe sich beteiligenden Firmen, erhielt 88 Preise
und zwar: 7 Diplome für den grossen Preis, 18 Diplome für die
goldene, 31 Diplome für die silberne und 20 Diplome für die
bronzene Medaille, sowie 12 Diplome für ehrenvolle Erwähnung.
In der deutschen Gruppe III, Klasse XIV, Geographische und
Kosmographische Karten, beteiligten sich an dem Preisbewerb
6 Firmen, von denen 4 mit Preisauszeichnungen bedacht wurden
wie folgt: 1 Diplom für den grossen Preis, 1 Diplom für die
goldene und 2 Diplome für die silberne Medaille.
Die Spezlai-Autotypie-Schnellpresse der Firma Schnellpressen-
fabrik Frankenthal Albert & Co., A.-G. in Frankenthal, die
für allerfeinsten Illustrations- und Mehrfarbendruck, insbesondere
aber für Autotypiedruck konstruiert worden ist und in Formaten
bis zu 1009:1400 mm Satzgrösse gebaut wird, ist von einer ganz
hervorragenden Leistungsfähigkeit. Dies beweist ein uns vor-
liegendes Plakat von 600:1200 mm Papiergrösse, das eine Anzahl
prächtiger landschaftlicher und Porträt-Autotypien von Meisenbach,
Rijarth & Co. enthält und in zwei Farben (Schwarz für die Bilder
und den Text und Hellbraun für die Trennungsvignetten und Aus-
zeichnungslinien) von Carl Meyer's Graphischem Institut in Leipzig
gedruckt ist. Der Druck der Bilder, die vom tiefsten Schatten bis
zum hellsten Licht alle Töne aufweisen, ist ein ausserordentlich
reiner und schöner und das will bei einem so grossen Format
etwas sagen. Viel mag hierbei der Geschicklichkeit des Druckers
zu verdanken sein, die Hauptsache aber doch sicherlich der aus-
gezeichneten Maschine.
Abänderung des Zeitungs-Besteilgeldes. Laut einer Bekannt-
machung des Reichskanzlers vom 4. August 1900 wird vom
1. Januar 1901 ab das Zeitungs-Bestellgeld, das heisst die für das
Abtragen der durch die Post bezogenen Zeitschriften und Zeitungen
zu entrichtende Gebühr, derart abgeändert, dass dieselbe monatlich
bemessen wird. Die Gebühr beträgt für Zeitungen, die seltener
als wöchentlich einmal bestellt werden, monatlich 2 J, für solche,
die wöchentlich einmal bestellt werden, 4 9, dann steigt die Ge-
bühr für jede Mehrbestellung bis zum maligen Bestellen um 2 A.
Bei 6- und 7maliger Bestellung werden 14 A erhoben und für
jede Mehrbestellung bis zur lIlmaligen je 2.9 mehr. Für 12 bis
l4malige Bestellung sind 24 A. für 15 malige 26 J, für 16malige
28 A. für 17malige 30 A. für 18 bis 21malige Bestellung 32 A
zu entrichten und amtliche Verordnungsblätter zahlen monatlich
2 A Die Erhebung des Bestellgeldes erfolgt, wie bisher, für die
Dauer der Bezugszeit im voraus. Auch die neue Bestellgeld-
bemessung ist den Leistungen, die von der Post verlangt werden,
angepasst. Für die seltener als sechsmal wöchentlich erscheinen-
den Blätter bringt sie eine Ermässigung, für die sechs- und mehr-
mals erscheinenden Blätter eine mit der Häufigkeit des Erscheinens
wachsende Erhöhung des Bestellgeldes.
Së
Geschäfts- und Personal Nachrichten,
Geschäftsveränderungen. Die Buch- und Kunstdruckerei nebst
Blattverlag in Firma L. A. Renné in Weissensee-Berlin ist
durch Kauf in die Hände des Herrn Walter Renne übergegangen
und die Firma lautet nun L. A. Renné, Inhaber Walter Renne. —
Die Firma Morich'sche Buchdruckerei in Schweinfurt ist in eine
Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma Morich'sche
Buchdruckerei, Eigentum und Verlag des Schweinfurter Tagblattes,
G. m. b. H. umgewandelt worden.
Jubiläen. Am 16. August beging der frühere Teilbaber der
Firma F. A. Brockhaus und frühere langjährige Vorsitzende des
Deutschen Buchdrucker-Vereins Herr Dr. ph. Heinrich Eduard
Brockhaus in Leipzig sein goldenes Doktorjubiläum. —
Das 25jährige Geschäftsjubiläum feierte an demselben Tage
Herr Maschinenmeister Herman Vogel in der Buchdruckerei des
„Leipziger Tageblattes“ (E. Polz) in Leipzig.
Gestorben. In Aachen starb am 8. August Herr Buchdruckerei-
besitzer Joseph La Ruelle, 78 Jahre alt. — In Wien starb am
14. August der langjährige Gesellschafter der Firma C. Angerer
& Göschl, k. u. k. photo-chemigraphische Hofkunstanstalt, Herr
Alexander Göschl.
F
Litteratur.
Post-Handbuch für die Geschäftsweit für den gesamten In- und
Auslandsverkehr. Unter Benützung amtlicher Quellen bearbeitet
von Hermann Hettler, Oberpostsekretär. Ausgabe für das Reichs-
postgebiet. X. Jahrgang. 1900. Mit einer Taxquadrat- und Zonen-
karte von Deutschland und Osterreich-Ungarn. — Das allbekannte
Hettler'sche Posthandbuch, mit Redaktionsschluss per Juni, also
alle Neuerungen enthaltend, ist wieder erschienen. Wir können
dieses von der Generaldirektion der Württembergischen Posten
und Telegraphen revidierte, vom Generalpostmeister und dem
bayerischen Verkehrsministerium warm befürwortete Werk mit
bestem Gewissen empfehlen. Der zehnte Jahrgang ist durch zahl-
reiche Abbildungen von Musterformularen bereichert worden und
das vortreffliche Buch hat in seiner aparteu Eigenart, wodurch
Nr. 84
Zeitschrift für Deutschlands Buchdru
es vollkommen konkürrenzlos dasteht, nichts eingebüsst. Vielmehr
ist es noch praktischer geworden und deshalb wird es, nach wie
vor, in keinem Kontor und in den Amtsstuben keiner Behörde
entbehrt werden können. Die das Buch herstellende Firma’ Greiner
& Pfeiffer, Königl. Hof buchdrucker in Stuttgart, haben sich ein
weiteres Verdienst dadurch. erworben, dass sie neben der bisherigen
broschierten und gebundenen Ausgabe auch
gesetzlich geschützten Register-System von König & Co. ver-
anstalteten (brosch. 3.0%, geb, 4 4). Mit diesem Blitzregister
ist in Bezug auf bequemes Nachschlagen und sofortiges Auf-
finden jeder Materie das Ei des Kolumbus erreicht. . Es existieren
vom Hettler'schen Postbuch Ausgaben fürs Reich, für Bayern, für
Württemberg, sowie Spezialausgaben für Berlin, Köln, Nürnberg u. s. w.
Über Land und Meer, herausgegeben von der Deutschen Verlags-
Sea
, eine solche: mit dem
cker
895
Hefte 33—86 der litterarisch wie illuätrativ gleich wertvollen
Familien-Zeitschrift sind für Buchdrucker insofern von besonderem
Interesse als sie neun der schönsten Gruppen des Mainzer Gütenberg-
- Festzuges nach photographischen Aufnahmen bringen. Aber auch
der übrige Bilderschmuck ist graphisch bemerkenswert. Wir ver-
zeichnen aus demselben die
von Bildern Kari Albert Baur's und machen auf die verschiedenen
- prächtigen ein-; und zweiseitigen Holzschnitte aufmerksam. Den
Wirren in China; den persischen Verhältnissen, der Pariser Welt-
ausstellung sind interessante
und. dem eigentlichen Unterhaltungsbedürfnis tragen die laufenden
Romane und Noyellen,
sei auch noch der Umschlag zum 36. Hefte erwähnt, dem ein in
Büchdruck ausgeführtes prächtiges Mohnblumenbouquet ein seinem
farbigen autotypischen Reproduktionen
Aufsätze und viele Bilder gewidmet
Gedichte u. 8. w. Rechnung. Schliesslich
Anstalt in Stuttgart. In Wochenheften à 30 J. — Die neuesten. Inhalte entsprechendes sommerliches Aussehen giebt.
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Groupe III Classe 11, Section allemande zu besichtigen.
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| Stündliche Leistung: cirka 1500 Abdrücke.
Papierformat: 540 X 750 mm. | Ä
Der Antrieb erfolgt durch Friktionsrolle mittels Gleichstrom-Nebenschluss-Elektromotor.
Diese Maschine wird ausserdem noch in 5 kleineren und einer grösseren Nummer gebaut.
Diese in der Druckerwelt sehr bekannte „Rhenania“ ist die beste aller Accidenzschnellpressen und in
über 1000 Exemplaren im Betrieb. Ä l
Kataloge in deutscher, französischer, englischer, italienischer und spanischer Sprache stehen Reflektanten zur Verfügung.
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mit Schlittenbewegung und 4 Auftragwalzen.
Papierformat: 840 X 1180 mm.
Für feinsten und schwersten Illustrationsdruck.
Stündliche Leistung: 1400—1600 Abdrücke.
Der Antrieb erfolgt mittels direkt gekuppeltem Hauptstrom- Elektromotor.
Diese Maschine wird noch in 2 kleineren und 4 grösseren Nummern ausgeführt.
ir bauen diese Autotypie-Schnellpressen in 2 Konstruktionen, und
zwar mit Schlittenbewegung und zwangsläufiger Rollenbewegung,
und haben sich solche durch ihre überaus kräftige Konstruktion,
qualitative und quantitative Leistung in den bedeutendsten Druckereien
Europas Eingang verschafft.
Kataloge in deutscher, französischer, englischer, italienischer und spanischer Sprache stehen Reflektanten zur Verfügung.
Schnellpressen und Rotationsmaschinen.
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der Ausstellung anwesend sind.
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Vr. 35. e Herausgegeben vum Deutschen Buchdrucker-Verein, . XI. Jahrg.
„ he kn Leipzig, 30. August 1900. | N |
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta Anzeigen: die . Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Vereinsmitglieder 26 J, andere Auftraggeber 30 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung yon
Buchhandel vierteljährlich 2 &, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 oK | Angeboten 60 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei
. Einzelne Nummern 50 A. — Drückerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 Së J gebühren nach Übereinkunft. |
gf Schriftleitung und ‚Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. +&-
Amtlicher Teil.
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Am 24. August verschied der Begründer der A Th. . Engelhardt’schen Buchdruckerei in Leipzig, Herr
Albin Theodor Engelhardt.
Der Verstorbene hat lange Jahre hindurch der Organisation der Leipziger Buchdruckereibesitzer, deren
` Ehrenmitglied er war, sowie dem Deutschen Buchdrucker-Verein eine umfassende Thätigkeit gewidmet und sich
auch um die Schaffung und Erhaltung des Deutschen Buchdruckertarifs grosse Verdienste erworben, die ihm ein
dauerndes Andenken in den Kreisen seiner Kollegen sichern. Wir rufen ihm daher auch an dieser Stelle unseren
Dank in die Ewigkeit nach. | |
Leipzig, am Begräbnistage, den 27. August 1900.
| Die Vorstände
des Deutschen Buchdrucker-Vereins
und der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer.
Iohs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender.
| Nichtamtlicher Teil.
Kraftzusammenfassung. oder Kraftzersplitterung. .| ohne uns jedoch gegen dieses Vorgehen auszusprechen, sondern
PER: e | | vielmehr den Berufsgenossen vom Druck und von der Presse em-
pfehlend, sich nach Lage der Sache diesem Vorgehen anzuschliessen.
ID schrift“ das Wort genommen, um für kräftigen Zusam- Wir hielten uns hierzu für berechtigt, denn einmal sind eine
W? menhalt im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe einzu- grosse’ Anzahl von Buchdruckern auch zugleich Zeitungsverleger
treten, und bei dieser Gelegenheit haben wir uns auch [und die meisten Zeitungsverleger auch zugleich Buchdrucker, und
einige kritische ‚Bemerkungen: über das Vorgehen des ‘Vereins | dann ist ja die Frage der Druckpapierpr. ise eine solche, die: nicht
Deutscher Zeitungsverleger gegen die Papierfabrikanten erlaubt, | bloss die Zeitungsverleger, sondern auch dio Buchdrucker angeht.
400 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 35
Hieran haben die „Mitteilungen des Vereins Deutscher
Zeitungsverleger“ Anstoss genommen und sich in ihrem
Augustheft in ginem polemisierenden Artikel gegen unsere Aus-
führungen gewandt, obwohl sie der Meinung sind, dass „durch
Zeitungspolemiken unserer Sache nicht gedient wird“. Wir
würden uns nun mit diesem Artikel nicht weiter beschäftigt
baben, denn man kann über eine Sache ja verschiedener Mei-
nung sein, ohne sich oder andern damit etwas zu vergeben,
aber die „Mitteilungen“ begnügen sich nicht damit, ihre ab-
weichende Meinung darzulegen und für diese Stimmung zu
machen, sondern sie greifen dabei auch zu dem nicht ganz ein-
wandfreien Mittel, den Deutschen Buchdrucker-Verein in ganz
unberechtigter und unbegründeter Weise herabzusetzen. Dazu
können wir natürlich nicht stillschweigen.
Die „Mitteilungen“ leisten sich gegen den Deutschen Buch-
drucker-Verein die folgenden Sätze: „Mit Stolz weist die „Zeit-
schrift für Deutschlands Buchdrucker“ darauf hin, dass der
Deutsche Buchdrucker-Verein bereits 31 Jahre bestehe und der
überwiegende Teil seiner Mitglieder sich aus Zeitungsverlegern
zusammensetze. Ja, was hat denn der angeblich überwiegend
aus Zeitungsverlegern bestehende Deutsche Buchdrucker-Verein
in den 31 Jahren für die Presse gethan? — — Die Antwort
auf diese Frage kann doch nur negativ ausfallen. Soviel aber
ist sicher: Ohne den Deutschen Buchdrucker-Verein, dem so
viele Verleger angehören, hätten wir wohl schon längst eine
mächtige, gefestigte Organisation der Zeitungsverleger; im Buch-
drucker-Verein hat man aber die Solidaritätsgefühle der Zei-
tungsverleger ruhig einschlummern lassen, statt sie zu ermuntern
und praktischen Zwecken nutzbar zu machen.“
Auf diese Angriffe ausführlich zu antworten, würde uns
wieder den Vorwurf eintragen, das Loblied des Deutschen
Buchdrucker-Vereins gesungen zu haben. Wir begnügen uns
deshalb, darauf hinzuweisen, dass der Deutsche Buchdrucker-
Verein schon sehr viel für die Presse gethan hat zu einer Zeit,
wo an den Zeitungsverlegerverein noch gar nicht zu deuken
war, und erinnern nur an seine vielfache Thätigkeit bei Zu-
standekommen des Pressgesetzes, an seine vielfache Thätigkeit
in Postangelegenheiten — nicht zum wenigsten beim Post-
Zeitungstarif, in dem der Buchdrucker-Verein die Initiative
ergriff, später aber durch das Querfeldlaufen des noch jugend-
lichen Zeitungsverlegervereins mehr gehindert als gefördert
wurde — wir erinnern ferner au sein Eintreten für die Zei-
tungsverleger bei allen Lohukämpfen, an seine vielfachen Be-
mühungen, bessere Zustände im Anzeigenwesen herbeizuführen
— insbesondere durch Aufstellung ausführlicher Normativ-
bestimmungen für das Zeitungswesen, die durch den Minimal-
Druckpreisetarif und in Plakatform in ganz Deutschland ver-
breitet sind — an den erfolgreichen Kampf des Vereins gegen
das Plattenzeitungswesen, und auch das Vorgehen gegen die
übermässigen Forderungen der Papierfabrikanten ist nicht den
Feldern des Zeitungsverlegervereins entsprossen, sondern denen
des Deutschen Buchdiucker-Vereins und des mit diesem ver-
bundenen Buchgewerblichen Schutzverbandes. Dass der Deutsche
Buchd:ucker-Verein nicht mit allen seinen Unternehmungen
Ei folg hatte, ist ja selbstverständlich und namentlich dann,
wenn diejenigen, für die gearbeitet wurde, wie z. B. die Zei-
tungsverleger, aus ibrer Apathie nicht aufzurütteln waren;
und das wird dem Zeitungsverlegerverein auch noch bevorstehen.
Die ganze jetzige Thätigkeit des Zeitungsverlegervereins —
viele Jahre stand er ja lediglich auf dem Papier, was man
vom Deutschen Buchdrucker-Verein zu keiner Zeit sagen konnte
— ist also lediglich auf der des Deutschen Buchdrucker- Vereins
aufgebaut oder einfach eine Nachalımung derselben. Auch die
„Mitteilupgen“ sind ihrer ganzen Gestalt nach eine Entlehnung
vom Deutschen Buchdrucker - Verein. Mit dem Ausdruck dieser
Meinung wollen wir aber nicht etwa den Verein herabsetzen,
sondern wir freuen uns im Gegenteil seiner jetzigen Regsam-
keit: aber er soll dabei auch nicht über die Schnur hauen und
sich selbst in ein ungünstiges Licht stellen lassen.
Und wie leicht hätten es der Artikelschreiber resp. seine
Auftraggeber — um im Tone der „Mitteilungen“ zu reden —
gehabt, eine so unberechtigte Frage, wie die gegen den Deutschen
Buchdrucker-Verein aufgeworfene, zu unter lassen! Unser Verein
hat ja in Hannover, wo das Blatt erscheint, ein Vorstandsmit-
glied, das fünfundzwanzig Jahre lang in dieser ehrenamt-
lichen Eigenschaft an allen Bestrebungen und Kämpfen des
Vereins — und nicht zum wenigsten an denjenigen für die
Presse — wacker teilgenommen, das sich fünfundzwanzig
Jahre rechtschaffen und unverdrossen bemüht hat, im deutschen
Buchdruekgewerbe aufzubauen. Bei diesem Mann hätten
sich die „Mitteilungen“ leicht Aufklärung, und bessere Auf-
klärupg, als wir sie zu geben vermögen, über das ihnen un-
bekannte Wirken des Deutschen Buchdrucker Verein verschaffen
können, bevor sie ihre unberechtigten Angriffssätze, die wir
leider gezwungen sind zurückzuweisen, niederschrieben.
Die Angriffe des Organs des Vereins Deutscher Zeitungs-
verleger gegen den Deutschen Buchdrucker-Verein beruhen also
auf Unkenntnis und sind nicht zutreffend. Und das letztere
darf auch von anderen Ausführungen des Artikels gesagt wer-
den, die einem voreiligerweise zu hoch gespannten Selbstgefühl
entstammen.
Das Blatt sagt nach Rekapitulation unserer auf Verstän-
digung mit den Papierfabrikanten und Bekämpfung der Miss-
stände im Buchdruck- und Zeitungsgewerbe gerichteten Aus-
führungen: „Wenn der Artikelschreiber resp. seine Auftraggeber
den Bericht über unsere letzte Generalversammlung in der
vorliegenden Nummer gelesen haben werden, dürften sie jeden-
falls ihre Meinung von der Unzulänglichkeit und Zwecklosigkeit
der vom Verein Deutscher Zeitungsverleger in der Papierfrage
angewandten und noch in Aussicht genommenen Mittel schleunigst
korrigieren, zumal darin auch der feste Wille aller Beteiligten
durch ausreichende Zeichnung der erforderlichen Anteilscheine
zum Ausdruck kommt.“ Nun, wir haben den Bericht gelesen,
in demselben aber kein Moment gefunden, was uns bestimmen
könnte, „schleunigst unsere Meinung zu korrigieren“. Einmal
sind wir nicht beschränkt genug, die Papierſabrikanten für eine
ganz untergeordnete und deshalb leicht unterzuduckende Art
von Geschäſtsleuten zu halten, und dann wissen auch wir aus
Erfahrung, dass es nicht so schwierig ist, jemand im ersten
Rausch der Begeisterung zu einem Griff in die Tasche zu be-
stimmen, namentlich wenn die Tasche einen solchen Griff ver-
trägt; dazu gehört nur ein wenig Uberredungskunst und ein
wenig Ansehen. Ob diese Opferwilligkeit aber auch im barten
Kampfe anhält, das steht auf einem andern Blatte. Das Papier-
syndikat wie die Papiereinkaufsstelle sind Einrichtungen ad hoc
und als solche nicht geeignet, als dauernder Kitt für eine
Vereinigung zu dienen. Diese Erfahrung wird der Zeitungs-
verlegerverein ebenso zu machen haben, wie die, dass sich
Geschäftsgrundsätze für das Anzeigenwesen sehr leicht be-
schliessen, aber sehr schwer durchführen lassen. Im übrigen
macht es der Zeitungsverlegerverein auch nicht anders als alle
anderen Vereine und bildet zur Bearbeitung der einzelnen An-
gelegenheiten Sonder-Ausschüsse, wie dies die Zeitungsverleger,
wenn sie aus ihrer Lethargie aufzurütteln gewesen wären, auch
im Deutschen Buchdrucker-Verein hätten thun können bezw.
gethan haben. |
Damit die an sich ja sehr guten, aber beileibe noch nicht
zur Uberhebung Anlass gebenden Bestrebungen des Vereins
Deutscher Zeitungsverleger in der Papierfrage zum Vorteil
des Gewerbes ausschlagen, haben wir den Kollegen angeraten,
sich derselben anzuschliessen, denn nur durch allgemeine Mit-
wirkung werden diese Bestrebungen in den richtigen Bahnen
gehalten werden können. Durch den Anschluss an ein Unter-
nehmen einer Vereinigung, die sich erst bewähren soll, braucht
man aber noch nicht die Vereinigung aufzugeben, die sich in
langen Jahren und schwierigen Zeiten bewährt hat, wenigstens
wird dies kein Zeitungsverleger thun, der sich auch als Buch-
drucker fühlt.
Nr. 35
Schliesslich bemerken wir, dass wir stets dem Grundsatze
gehuldigt haben „Leben und leben lasseu“. Über die Not-
wendigkeit besonderer Zeitungsverlegervereine kann man ver-
schiedener Meinung sein und diese verschiedenen Meinungen
auch aussprechen. Fühlen sich die Zeitungsverleger „selbst
Manns genug, um ihre Pläne und Absichten zu verwirklichen“,
so werden wir sie in diesem Gefühl nicht beeinflussen, sondern
gegebenenfalls auch gern auf die Parole eingehen „Getrennt
marschieren, vereint schlagen“. Die Hauptsache bleibt ja doch,
dass alle Bestrebungen, mögen sie von einer Seite ausgehen,
von welcher sie wollen, dem Gewerbe zum Vorteile und nicht
zum Nachteile gereichen; darum sagen wir nochmals:
„Nur Einigkeit macht stark und verbürgt den EHS mag
da unternommen werden, was da wolle!“
ée
Entscheide der laut $ 47 des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Tarifkreis VII (Sachsen).
Schiedsgericht Leipzig.
115. Klage auf Entschädigung gemäss $ 25, Abs. 2 des Tarifes.
Sachverhalt: Der eine Kläger beansprucht Entschädigung
für 5 resp. 4 Stunden Versäumnis durch nicht verwendbaren Ab-
legesatz, der andere für 2 Stunden Versäumnis wegen Ablegens
in einen defekten Kasten.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Zahlung der ge-
forderten Entschädigung in beiden Fällen verpflichtet.
Begründung: Obwohl die Firma trotz ordnungsgemässer
Ladung zum Termine nicht erschienen war, verhandelte das Schieds-
gericht und schenkte den Klägern Glauben in Bezug auf die an-
gegebene Zeitversäumnis und dementsprechend geforderte Ent-
schädigung. Die Berechtigung zu letzterer drückt der $ 25, Abs. 2
deutlich aus.
116. Klage wegen Lohnabzuges von 6 M.
Sachverhalt: Kläger druckte 10000 Umschläge und machte
den Obermaschinenmeister darauf aufmerksam, dass sich zur Ver-
meidung des Abziehens der Druckbogen ein Durchschiessen der
Auflage empfehlen würde; eine solche Massnahme unterblieb aber
wegen Mangel an Zeit und Personal. Die Folge war, dass sich
460 Umschläge abzogen, wofür Kläger mit obiger Summe haftbar
gemacht wurde.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Rückzahlung der
6 M verpflichtet.
Begründung: Der Maschinenmeister war im Rechte, wenn
er für vorliegende Arbeit ein Durchschiessen derselben forderte.
Da seinem Antrage nicht stattgegeben wurde, so hat auch die
Firma allein den Schaden für die unterlassene Anordnung zu tragen.
117. Klage wegen Auszahlung von je 9 Lohnstunden.
Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte für einen Tag in der
Woche eine Kesselreparatur und deshalb ein Ruhen des Betriebes
angeordnet; gleichzeitig ordnete die Firma an, dass die durch
Ausfallen jenes Arbeitstages versäumten Stunden vom Personale
die Woche vorher mit täglich je einer Überstunde vorgearbeitet
werden sollten. Die Kläger kamen dieser Anordnung nach, be-
rechneten aber die verlangten Überstunden gemäss $ 34 des Tarifes,
d. h. mit Stundenlohn und Extrastunden-Entschädigung. Die Firma
dagegen brachte hiervon den Stundenlohn in Abzug mit dem Hin-
weise darauf, dass die Gehilfen in der kommenden Woche diese
9 Stunden wegen der Kesselreparatur weniger zu arbeiten hätten.
Entscheid (einstimmig): Die angeordneten 9 Überstunden
sind mit Stundenlohn und Extraentschädigung zu vergüten.
Begründung: Der § 31 des Tarifes regelt die täglich zu
leistende Arbeitszeit; was darüber liegt, ist nach $ 33 des Tarifes
zu entschädigen. Hätte die Firma statt der einfachen Anordnung
des Vorarbeitens sich mit den Gehilfen über das Einbringen des
ausgefallenen Arbeitstages vorher dahin verständigt, dass für die
9 vorgearbeiteten Stunden our der Aufschlag für Extrastunden in
Anrechnung gebracht werden solle, so war dagegen tariflich nichts
einzuwenden. Da diese tariflich zulässige Vereinbarung nicht
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
401
stattgefunden, so musste der $ 34 seinem vollen Inhalte nach bei
der Urteilsbildung herangezogen werden.
118. Klage auf 13,23 M. rückständigen Lohn.
Sachverhalt: Kläger berechnete bei seinem Werke 15%, für
schwer leserliches Manuskript; während ihm die Firma diesen
Aufschlag am ersten Zahltage bezahlte, brachte sie denselben am
zweiten Zahltage wieder in "Abzug.
Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Forderung ab-
zuweisen.
Begründung: Nach Prüfung des der Klage zu Grunde liegen-
den Manuskripts war festzustellen, dass Schwierigkeiten beim Lesen
desselben nicht vorhanden, das Manuskript vielmehr den Vorzug
der Deutlichkeit besitze.
119. Antrag auf Zubilligung des Schutzes des $ 48 des Tarifes.
Sachverhalt: Die Kläger konnten sich mit der Firma nicht
einigen über die Berechnung eines griechischen Werkes; während
die Kläger 65°,, forderten, bot die Firma anfangs nur 45 9% später
50 % einschliesslich des Spationierten. Da die Kläger wohl auf
50 %, aber nur ausschliesslich des Spationierten, eingehen wollten,
wurden sie an dem Werke nicht weiterbeschäftigt und schliesslich
am darauf folgenden Zahltage gekündigt.
Entscheid (einstimmig): Den Klägern ist der Schutz des 8 48
zuzubilligen.
Begründung: Die Beweisaufnahme ergiebt, dass die Kündigung
der Kläger nicht erfolgt wäre, wenn dieselben sich mit den 45 %
bezw. 50 % zufrieden gegeben hätten. Zu untersuchen, ob die
gebotenen 50 % einschliesslich Spationiertem überhaupt der Be-
stimmung des $ 2 entsprochen hätten, lag keine Veranlassung vor;
auch konnte diese Feststellung an dem Urteile nichts ändern. Fest-
zuhalten war, dass Differenzen über die Berechnungsweise einer
Arbeit dem Schiedsgerichte zur Begleichung zu überweisen sind,
und dass Differenzen über die Auffassung der tariflichen Bestim-
mungen nicht Anlass zu Kündigungen geben dürfen.
Schiedsgericht Dresden.
120. Klage wegen Abzug von 4,58 M. vom festgesetzten Bogenpreise.
Sachverhalt: Sechs Setzer stellten einen Katalog für eine
Bildergalerie her und war unter Beachtung der in dem Satze vor-
kommenden Vor- und Nachteile ein Pauschal-Bogenpreis vereinbart
worden. Bei Herstellung des Inhaltsverzeichnisses waren die Setzer
in der Lage, hierzu zum grossen Teile den stehenden Satz eines
Verzeichnisses zu benutzen, das für denselben Katalog in einer
anderen Ausgabe gesetzt und ausgedruckt war. Selbstverständlich
erzielten die Setzer hierbei einen Gewinn und einen Lohn, der
ihren Durchschnittswochenverdienst wesentlich überschritt. Die
Firma erblickte nun in der Berechnung des stehenden Satzes eine
Forderung für eine nicht geleistete Arbeit und erklärte sich nur
bereit, für das Andern der Seitenziffern in dem stehenden Satze
eine entsprechende Entschädigung zahlen zu wollen. Da die Setzer
auch für den stehenden Inhalt den vollen Pauschal-Bogenpreis in
Rechnung stellten, ergab sich dem Angebote der Firma gegenüber
eine Lohndifferenz von 24,58 , welche Summe die Firma den
Klägern bei der Abrechnung vorenthielt.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Auszahlung des
eingeklagten Betrages verpflichtet.
Begründung: Die Vereinbarung eines Pauschal-Bogenpreises
war für das ganze Werk erfolgt, wenigstens bestand für die Her-
stellung und Berechnung des Inhaltsverzeichnisses kein besonderes
Abkommen. Danach war die Firma verpflichtet, den für den
ganzen Katalog vereinbarten Bogenpreis auch für das Inhaltsver-
zeichnis zu zahlen.
Tarif kreis VIII (Berlin, Brandenburg).
Schiedsgericht Berlin.
121. Bezahlung eines Tagelohnes wegen vorzeitiger Entlassung.
Sachverhalt: Dem Kläger war an einem Sonnabendvormittag
eröffnet worden, dass er am Nachmittag ein einseitiges Quart-
zirkular in einer Auflage von 125 Stück zum Druck bekommen
werde, das am selben Tage noch abgeliefert werden müsse. Die
betreffende Form kam um ½ 2 Uhr in die Maschine; gegen 4 Uhr
bemerkte der Prinzipal, dass das in der Form befindliche Klischee
durch Herunterfallen einer Marke zerquetscht war, welchen Scha-
den zu beseitigen der Maschinenmeister durch Zurichten bestrebt
war. Da dies nicht möglich, ein Ersatzklischee aber nur in an-
derer Grösse vorhanden war, so musste die Form behufs Satz-
änderung an den Setzer wieder zurück. Um 5 Uhr war die Form
wieder in der Maschine, und da um ½6 Uhr Feierabend war,
402 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
wurde dem Maschinenmeister ausdrücklich und wiederholt auf-
gegeben, den Druck noch zu liefern. Kläger ging aber nach
Empfangnahme seines Lohnes um ½ 6 Uhr aus dem Geschäft und
liess die Form noch unfertig in der Zurichtung liegen. Der Wille
des Prinzipals, dem Maschinenmeister von seiner sofortigen Ent-
lassung Kenntnis zu geben, liess sich nicht ausführen, da ein am
Sonnabend aufgegebener Brief den entfernt wohnenden Gehilfen
erst am Montag erreicht hätte. Der Kläger empfing deshalb seine
Entlassung erst am Montag früh, weshalb er für den Tag volle
Bezahlung beanspruchte. Im übrigen bestreitet Kläger, dass die
Fertigstellung des Zirkulars in einer bestimmten Form von ihm
verlangt worden sei.
Entscheid (mit Stimmengleichheit): Der Kläger ist abzuweisen.
Begründung: In der Beurteilung des Falles dahingehend,
dass Kläger in seinem Verhältnisse zum Prinzipale ganz unverant-
wortlich gehandelt habe, und ihm aus diesem Grunde ein Recht
auf Bezahlung des Montag abzusprechen wäre, sind sich die Schieds-
richter einig. Darüber aber, ob dem Kläger ganz unzweideutig
die Fertigstellung des Zirkulars zur Pflicht gemacht worden, be-
steht ein Zweifel bei den Gehilfenmitgliedern, die deshalb eine
Ladung der vom Kläger vorgeschlagenen Zeugen beantragen. Die
Prinzipalsmitglieder ihrerseits schenken der Versicherung des Be-
klagten vollen Glauben und vertreten die Meinung, dass der Kläger
auch ohne besondern Auftrag verpflichtet war, die 125 Exemplare
noch fertig zu stellen, nachdem er mit deren Zurichtung nahezu
den ganzen Nachmittag verbraucht habe.
122. Bewilligung des Schutzes aus dem $ 48 des Tarifes.
Sachverhalt: Der Kläger war vom Obermaschinenmeister ent-
lassen worden mit der Motivierung, dass er sich beim Tarif-Amte
wegen tarifwidriger Arbeitszeit in seiner Arbeitsstelle beschwert
habe; auch der Prinzipal gab auf Befragen dies als Entlassungs-
grund an. Obwohl nun nicht Kläger, sondern ein Mitarbeiter
Klage wegen der Arbeitszeit beim Tarif-Amte geführt hatte, hielt
Kläger sich berechtigt, wegen seiner deutlich motivierten Ent-
lassung den Schutz der Tarifinstitution anzurufen.
Entscheid (einstimmig): Dem Kläger wird der Schutz des
§ 48 zugesprochen und die Klagesache den Kreisvertretern zur
weitern Veranlassung übermittelt.
Begründung: Obwohl der Vertreter der Firma über den Ent-
lassungsgrund nicht informiert zu sein angiebt, wird der Versiche-
rung des Klägers beigepflichtet und die Entlassung als durch
bezeichnete Beschwerde verursacht angesehen. Es wird weiter
festgestellt, dass sämtliche Maschinenmeister der beklagten Firma
eine tarifwidrige Arbeitszeit haben; da aber eine Klage hiergegen
nicht vorliegt, wird von einer Urteilsbildung abgesehen und die
hierauf bezügliche Erhebung den Kreisvertretern als Material über-
wiesen.
123. Bezahlung von Ferienstunden als Überstunden.
Sachverhalt: Kläger war als Maschinenmeister täglich 9½
Stunden beschäftigt; die täglich ½ stündige Mehrarbeit war zu
Ferien vereinbart worden. Bei seiner Entlassung waren diese halben
Stunden zu 117 Ferienstunden aufgelaufen. wofür ihm, da ein
Absolvieren der Ferien nicht mehr möglich war, der Betrag für
117 Lohnstunden ausgezahlt wurde. Kläger beantragte auf diese
Lohnstunden aber noch den Zuschlag gemäss § 34 des Tarifes.
Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Forderung ab-
zuweisen.
Begründung: Das Schiedsgericht stützt sich bei Bildung seines
Urteils auf einen prinzipiellen Entscheid des Tarif-Amtes, veröffent-
licht im Kommentar, S. 86/87.
124. Bewilligung des Schutzes des $ 48 des Tarifes.
Sachverhalt: Derselbe deckt sich im wesentlichen mit den
unter Entscheid Nr. 122 geschilderten Vorkommnissen. Während
im vorauf geschilderten Falle der mutmassliche Beschwerdeführer
gegen tarifwidrige Arbeitszeit von der Kündigung betroffen wurde,
handelt es sich im vorliegenden Falle darum, den wirklichen Be-
schwerdeführer zu massregeln. Während der Kläger sich ganz
bestimmt auf Auslassungen des Obermaschinenmeisters wie auch
des Prinzipals beruft, die einen Zweifel über den eigentlichen
Grund der Entlassung ausschliessen, macht die Firma als Ent-
lassungsgrund Arbeitsmangel geltend.
Zu dem Termine erscheint die Firma nicht, solange nicht der
Kläger Veranlassung nimmt, ihr gegenüber darzuthun, wer von
Geschäftsseite ihm einen andern Entlassungsgrund als Arbeitsmangel
bezeichnet habe. Das Schiedsgericht beschliesst, auch in Abwesen-
heit der Firma zu verhandeln; dieselbe ist ordnungsgemäss geladen
und es kann nicht Sache der Schiedsgerichte sein, die Parteien
Nr. 35
zu gegenseitiger Aufklärung noch vor dem Termine anzuhalten.
Aufklärung über den Klagefall zu verschaffen, dazu sei die Ver-
handlung anberaumt, und es liege im eignen Interesse der Parteien,
das vermeintliche Recht im Termine selbst wahrzunehmen.
Entscheid (einstimmig): Der beantragte Schutz des $ 48 wird
bewilligt.
Begründung: Das Schiedsgericht nimmt an, dass die von
dem Kläger geltend gemachten Beweisgründe für seine Entlassung
als zutreffend anzusehen sind. Den Gegenbeweis anzutreten, hat
die Firma unterlassen, und die Schuld liegt an ihr, wenn nicht
zutreffende Angaben des Klägers mitbestimmend auf das Urteil
wirkten.
$
Die Preisverteilung in der deutschen Buchgewerbe-
Ausstellung in Paris.
Die von dem Deutschen Buchgewerbeverein in Leipzig zur
Durchführung und Ausgestaltung der Deutschen Buchgewerblichen
Abteilung ernannte Kommission teilt uns mit, dass ihr eine amt-
liche Mitteilung über die am 18. August 1900 erfolgte Preis-
verteilung in Paris von seiten des Reichskommissars, Herrn Ge-
heimen Ober-Regierungsrat Dr. Richter bis jetzt noch nicht
zugegangen ist. Die nachfolgende Aufstellung beruht auf der
Veröffentlichung des „Journal officiel“ in Paris.
Das Ergebnis der Preisverteilung ist folgendes:
Gruppe III, Klasse XI Buchdruckerkunst, Verschiedene Drucke,
Gerälschaften, Verfahren und Erzeugnisse.
Ausser Preisbewerb befand sich W. Büxenstein, Buch-
druckerei, Berlin.
A. Diplömes de grand prix (Dipiome für den grossen Preis).
1. Meissner & Buch, Chromolithographische Kunstanstalt, Leipzig.
— 2. Kaiserlich Deutsche Reichsdruckerei, Berlin. — 3. Röder,
C. G., Buch- und Musikaliendruckerei, Leipzig. — 4. Sittenfeld,
Julius, Buchdruckerei, Berlin. — 5. Schelter & Giesecke, J. G.,
Graphisches Institut, Leipzig. — 6. Vereinigung der Kunstfreunde
für amtliche Publikationen, Berlin.
B. Diplômes de médaille dor (Diplome für die goidene Medaille).
1. Berthold, H., Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei A. G.,
Berlin. — 2. Brandstetter, Oscar, Buch- und Musikaliendruckerei,
Leipzig. — 3. Breitkopf & Härtel, Buchdruckerei, Leipzig. —
4. Dondorf, B., Chromolithographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M.
— 5. Elsässische Druckerei & Verlagsanstalt (vorm. G. Fischbach),
Strassburg. — 6. Förster & DBorries, Graphische Kunstanstalt,
Zwickau i. Sa. — 7. Frisch, Albert, Photochemische Kunstanstalt
und Druckerei, Berlin. — 8. Genzsch & Heyse, Schriftgiesserei,
Hamburg. — 9. Greve, Wilhelm, Kgl. Hoflithographie, Hofbuch-
und Steindruckerei, Berlin. — 10. Kast & Ehinger, G. m. b. H.,
Farbenfabrik, Stuttgart. — 11. Osterrieth, August, Lithographische
und Typographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M. — 12. Rommel,
Martin, Lichtdruckanstalt, Stuttgart. — 13. Schmidt, Gebr.,
Farbenfabrik, Frankfurt a. M.- Bockenheim. — 14. Seeger, Max,
Lithographische Kunstanstalt und Kunstverlag, Stuttgart. — 15.
Weber, J. J., Buchdruckerei, Leipzig. — 16. Werner & Winter,
Lithographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M.
C. Diplômes de medaille d’argent (Diplome für die silberne Medaille).
1. Eckstein & Stähle, Kgl. Hofkunstanstalt, Stuttgart. — 2. Dr.
Haas’sche Druckerei, Mannheim. — 3. Hoffmeister, Heinrich,
Schriftgiesserei, Leipzig-Plagwitz. — 4. Huch & Co., J. G., Xylo-
graphische Anstalt, Braunschweig. — 5. Kreysing, G., Buch-
druckerei, Leipzig. — 6. Kunstanstalt und Druckereien, Kauf-
beuren. — 7. Lövinsohn & Co., Buch- und Steindruckfarbenfabrik,
Leipzig. — 8. Mannfeld, B., Radirer, Frankfurt a. M. — 9. May
Söhne, E. G., Lithographische Kunstanstalt, Frankfurt a. M. —
10. Nenke & Ostermaier, Kunstanstalt, Dresden. — 11. Osnabrücker
Papierwarenfabrik (Loewenstein & Formstecher), Berlin. — 12.
Pinkau & Co., Emil, Lithographische Anstalt, Leipzig. — 13. Rein-
hart, Josef, Xylograph, Berlin. — 14. Rüger, C., Messinglinien-
fabrik, Leipzig. — 15. Schupp & Nierth, Lithographische Kunst-
anstalt und Druckerei, Dresden. — 16. Steinmetz & Co., Ewald,
Xylographische Anstalt, Hannover. — 17. Trowitzsch & Sohn,
Kunstanstalt, Frankfurt a. Oder.
D. Diplömes de medaille de bronce (Diplome für die bronzene
Medaille).
1. Glaser, Louis, Lithographische Anstalt und Druckerei,
Leipzig. — 2. Künstlerbund Karlsruhe, Kunstdruckerei, Karlsruhe.
— 3. Stark, Rudolf, Xylograph, Stuttgart.
Nr. 35
In der Gruppe III, Klasse XI der Buchgewerbe- Ausstellung
waren 44 Firmen vertreten, von denen eine ausser. Preisbewerb
stand, von den anderen 43 Firmen aber 42 mit Preisen bedacht
wurden und zwar: mit 6 grossen Preisen, 16 goldenen, 17 silbernen
und 3 bronzenen Medaillen bezw. Diplomen.
Gruppe III, Klasse XIII Buchhandel, Buchbindereien, Zeitschriften,
Anschlageettel.
Ausser Preisbewerb befand sich: Die Kaiserlich Deutsche
Reichsdruckerei, Berlin.
A. Diplömes de grand prix (Diplome für den grossen Preis).
1. Baedeker, Karl, Leipzig. — 2. Bibliographisches Institut
(Meyer), Leipzig. — 3. Breitkopf & Härtel, Buch-, Kunst- und
Musikalienverlag, Druckerei u. s. w., Leipzig. — 4. Peters, C. F.,
Leipzig. — 5. Perthes, Justus, Verlag, Gotha. — 6. Schott’s Söhne, B.,
Musikalienverlag und Druckerei, Mainz. — 7. Weber, J. J. Ver-
lagsbuchhandlung und Xylographische Anstalt, Leipzig.
B. Dipiömes de medaille d’or (Diplome für die goldene Medallle).
1. Braun & Schneider, München. — 2. Elsässische Druckerei
& Verlagsanstalt (vorm. G. Fischbach), Strassburg i. Els. —
3. Collin, W., Hof buchbinderei, Berlin. — 4. Deutsche Verlags-
anstalt, Stuttgart. — 5. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, G., Berlin.
— 6. Hirth’s Verlag, G., München. — 7. Langenscheidt'sche Ver-
lagsbuchhandlung (Prof. G. Langenscheidt), Berlin. — 8. Meissner
& Buch, Kunstverlag, Leipzig. — 9. Mückenberger, Rudolf, Berlin.
— 10. Paetel, Gebrüder, Berlin. — 11. Photographische Gesell-
schaft, Kunstverlag, Berlin. — 12. Pustet, Friedrich, Regensburg.
— 13. Reimer, Dietrich (Ernst Vohsen), Berlin. — 14. Spamer,
Otto, Leipzig. — 15. Velhagen & Klasing, Bielefeld-Leipzig. —
16. Verlagsanstalt F. Bruckmann A. G., München. — 17. Vieweg &
Sohn, Friedrich, Braunschweig. — 18. Wagner & Debes, Geogra-
phischer Verlag, Leipzig.
C. Dipiômes de medaille d’argent (Diplome für die silberne Medaille).
1. Bergsträsser, Arnold (A. Kröner), Stuttgart. — 2. Beyer,
Theodor. Lithographische Kunstanstalt und Druckerei, Dresden. —
3. Bondi, Georg, Berlin. — 4. Bösenberg, J. F., Buchbinderei,
Leipzig. — 5. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. S. —
6. Eckstein & Stähle, Kgl. Hofkunstanstalt, Stuttgart. — 7. El-
wert'sche Verlagsbuchhandlung, Marburg. — 8. Fischer & Franke,
Berlin. — 9. Giesecke & Devrient, Leipzig. — 10. Gerhold’s Gravier-
anstalt, R., Leipzig. — 11. Göhre, Moritz, Buchbinderei, Leipzig.
— 12. Heinrichhofens Verlag, Magdeburg. — 13. Herbig, Friedrich
August, Berlin. — 14. Hessling, Bruno, Berlin. — 15. Hoffmann,
Julius, Stuttgart. — 16. Hoffmann, Wilhelm, Kunstanstalt auf
Aktien, Dresden. — 17. Hübel & Denck, Buchbinderei, Leipzig.
— 18. Kaestner, Otto, Gravieranstalt, Krefeld. — 19. Koch & Co.,
Edm., Gravieranstalt & Messingschriftgiesserei, Magdeburg. — 20.
Kohlhammer, Wilhelm, Stuttgart. — 21. Kunz, M., Direktor der
Blindenanstalt, Illzach-Mülhausen. — 22. Langen, Albert, Mün-
chen. — 23. Lehmann’s Verlag, J. F., München. — 24. Metzler-
sche Buchhandlung, J. B., Stuttgart. — 25. Neff, Paul, Stuttgart.
— 26. Pan, Genossenschaft, Berlin. — 27. Schultz-Engelhardt, W.,
Berlin. — 28. Sperling,H., -Herzog, J. R., Buchbinderei, Leipzig.
— 29. Trowitzsch & Sohn, Verlag, Frankfurt a. O. — 30. Werner, L.,
München. — 31. Westermann, George, Braunschweig.
D. Diplömes de medaille de bronce (Diplome für die bronzene
Medailie).
1. Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur, Hermann Paetel,
Berlin. — 2. Babenzien, Max, Rathenow. — 3. Boysen & Maasch,
Hamburg. — 4. Diederichs, Eugen, Leipzig. — 5. Fischer's Ver-
lag, S., Berlin. — 6. Glaser, F. C., Leipzig. — 7. Harmonie,
Verlagsgesellschaft, Berlin. — 8. Jäger, Franz, Berlin. — 9. Kern’s
Verlag, J. U. (Max Müller), Breslau. — 10. Kühtmann, Gerhard,
Dresden. — 11, Künstlerbund Karlsruhe, Karlsruhe. — 12. Lipsius
& Tischer, Kiel. — 13. Maier, Aloys, Fulda. — 14. Marcus, M.
& H., Breslau. — 15. Schmidt & Günther, Leipzig. — 16. Siegis-
mund, Karl, Berlin. — 17. Soldan’sche Hof-Buch- und Kunst-
handlung, Nürnberg. — 18. Thum, Joseph, Buchbinderei, Kevelar.
— 19. Vogt, Franz, i. Fa. C. W. Vogt & Sohn, Buchbinderei,
Berlin. — 20. Wigand, Georg, Leipzig.
E. Diplömes de mention honorable (Diplome für ehrenvolle
Erwähnung).
1. Ackermann, Theodor, München. — 2. Bilz, F. E., Leipzig.
— 3. Buchhandlung der Anstalt Bethel, Bethel bei Bielefeld. —
4. Bülz, Martin, Chemnitz. — 5. Eckardt, Heinrich, Kiel. —
6. Ensslin & Laiblin’s Verlagsbuchandlung, Reutlingen. — 7. Lan-
dois, Prof. Dr. Herm., Münster i. W. — 8. Mey & Widmayer,
München. — 9. Moedebeck, H., Verlag der Illustrierten Äronau-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
403
—
tischen Mitteilungen, Strassburg i. Els. — 10. Morgenstern, Ernst,
Berlin. — 11. Schettler’s Erben, Paul, Köthen i. Anh. — 12. Ver-
lagshaus Salis, München.
In der Gruppe III, Klasse XIII der Buchgewerbe-Ausstellung
waren 94 Firmen vertreten, von denen eine ausser Preisbewerb
stand, von den anderen 93 Firmen aber 88 mit Preisen bedacht
wurden und zwar: 7 Firmen Diplome für den grossen Preis, 18
solche für die goldene, 31 solche für die silberne, 20 solche für
die bronzene Medaille und 12 Diplome für ehrenvolle Erwähnung.
In Gruppe III, Klasse XIV Geographische und Kosmographi-
sche Karten hatten sich 6 Firmen beteiligt von denen erhielten:
A. Diplöm de grand prix (Diplom für den grossen Preis).
1. Perthes, Justus, Geographische Anstalt, Gotha.
B. Dipiöm de medaiile d'or (Diplom für die goldene Medaille).
1. Reimer, Dietrich (Ernst Vohsen), Geographische Anstalt,
Berlin.
C. Diplômes de médaiiie d’argent (Diplom für die silberne Medaille).
1. Velhagef & Klasing, Geographische Anstalt, Bielefeld-Leipzig.
— 2. H. Wagner & E. Debes, Geographische Anstalt, Leipzig.
Ergänzend geben wir nachstehend noch einige Maschinen-
fabriken bekannt, welche mit Preisen ausgezeichnet wurden:
A. Grand Prix und goldene Medaille.
1. Brehmer, Gebrüder, Leipzig-Plagwitz. — 2. Krause, Karl,
Leipzig.
B. Goldene Medaille.
1. Rockstroh & Schneider Nachf., A.-G., Dresden-Heidenau. —
2. Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Co. A.-G., Franken-
thal (Pfalz).
Vereinsleben.
* Leipzig, 26. August. Am heutigen Tage fand im Deutschen
Buchgewerbehause zu Leipzig eine von den Vorständen des
Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII (Sachsen), und des
Thüringer Zeitungsverleger-Vereins berufene Versammlung der
Verleger der sächsischen und thüringischen Tagespresse statt, die
über die eingetretene Papierpreiserhöhung, die Mehrbe-
lastung der Zeitungen durch den neuen Postzeitungs-
tarif, sowie über die Frage einer entsprechenden Erhöhung
der Abonnements- und Inseratenpreise verhandelte. Die
Versammlung, die von etwa 150 Zeitungsverlegern besucht war,
wurde von Herrn Julius Mäser-Leipzig als Vorsitzenden geleitet.
Mit Eintritt in die Beratungen wies der Herr Vorsitzende darauf
hin, dass sich der Deutsche Buchdrucker-Verein, dessen Mitglieder
grösstenteils Zeitungsverleger seien, in den letzten Jahren vielfach
mit dem Zeitungswesen befasste, wie dies aus seiner bei den
Vorberatungen des neuen Postzeitungstarifs, aus seiner Stellung-
nahme zu dem inzwischen eingegangenen Hachfeldschen Platten-
zeitungsunternehmen, zu dem Werthschen Inserentenverbande, dem
Rabattunwesen, sowie den verschiedenen Einrichtungen zum Schutze
der Interessen der Zeitungsverleger (Vertrauliche Mitteilungen,
Schuldnerliste u. s. w.) hervorgehe. Auch den gegenwärtig schwe-
benden Fragen habe der Deutsche Buchdrucker-Verein seine Auf-
merksamkeit zugewandt und der Vorstand des Kreises VII (Sachsen)
habe sich zu einem gemeinsamen Vorgehen mit dem Vorstande
des benachbarten Thüringer Zeitungsverleger-Vereins in Verbindung
gesetzt. Was nun die Frage der Papierpreiserhöhung anbelange,
so habe der Kreisvorstand bereits im Mai dieses Jahres auf Be-
schluss einer früheren Versammlung eine Umfrage bei den säch-
sischen Zeitungsverlegern veranstaltet, die ergeben habe, dass die
Papierpreise auch bisher schon sehr verschieden waren und zwischen
19 ½ bis 32 ) pro Kilo schwankten. Ebenso verschieden seien auch
die geforderten Erhöhungen; diese schwankten zwischen 5 und 40%,
betrügen aber im Durchschnitt nicht über 20%,. Inzwischen habe
sich die Sache jedoch wieder wesentlich verändert; die Preise seien
bedeutend weiter gestiegen, so dass die Erhöhungen jetzt 30 bis 40 %
betrügen. Im Hinblick hierauf sowie auf den Zusammenschluss und
das Vorgehen der Papierfabrikanten halte er auch ein einmütiges Vor-
gehen der Papierverbraucher für notwendig. Der Deutsche Buch-
drucker-Verein werde die Interessen seiner Mitglieder auch in dieser
Frage zu wahren wissen ; er habe mit verschiedenen Papierfabrikanten
Verhandlungen angeknüpft, um bei Entnahme grösserer Quantitäten
Papier in einheitlichem Format und einheitlicher Qualität möglichst
billige Preise zu erzielen. Auch gedenke er sich mit dem Zeitungs-
404
verleger-Verein, sowie dem Syndikate der Papierfabrikanten in
Verbindung zu setzen, um einerseits durch gemeinsames Vorgehen
mit dem erstern auf die Preisgestaltung Einfluss zu gewinnen
und andererseits auch durch Verhandlungen mit den Papierfabri-
kanten die letzteren zum Masshalten in der Preissteigerung zu
veranlassen. Soweit die Erhöhungen als berechtigt anerkannt
werden müssten, dürfte man sich denselben allerdings nicht ver-
schliessen; die Zeitungsverleger müssten daher auch ihrerseits
Bedacht darauf nehmen, durch Erhöhung der Abonnements- und
Inseratenpreise die Mehrausgaben wieder hereinzubekommen. Es
sei dies umsomehr nötig, als auch der mit dem 1. Januar 1901
in Kraft tretende neue Postzeitungstarif besonders an die Zeitungen
mit grösserem Umfange und billigem Abonnementspreise ganz
bedeutende Mehranforderungen stelle, die auf keinem anderen
Wege ausgeglichen werden könnten. In erster Linie müsse es
daher Aufgabe der Versammlung sein, den gegenwärtigen Stand
der Dinge sowie die einzuschlagenden Wege festzustellen und dann
durch die zu fassenden Beschlüsse die Zeitungsverleger aller Orten
zu gemeinsamem Vorgehen zu veranlassen. — In der sich hieran-
schliessenden Debatte ersuchte zunächst Herr Booch-Werdau die
anwesenden Kollegen um Mitteilung, in wieweit sie bereits Papier-
abschlüsse bewirkt hätten und welche Preise von ihnen gefordert
worden seien, um so festzustellen, wie hoch sich die Preissteigerung
jetzt belaufe. — Herr Toelle-Zwickau, Verleger der Zwickauer
Neuesten Nachrichten, der zugleich Papierfabrikant ist, verbreitet
sich sodann eingehend über die Lage auf dem Papiermarkte. Die
erhöhten Papierpreise seien in der Hauptsache auf die Steigerung
der Rohprodukte, Holz, Kohlen, Cellulose, Chemikalien u.s. w.,
sowie auf den Wassermangel zurückzuführen und daher unabwend-
bar; auch der erhöhte Bedarf an Zeitungspapier komme dabei in
Betracht. Die Lage sei derartig, dass kein Lieferant sich mehr
auf längere Zeit binden könne. Das Syndikat der Papierfabrikanten
bezwecke durchaus keine Preistreibereien, sondern nur eine den
Kosten entsprechende Preisregulierung. Die bisherigen Papierpreise
seien auch so niedrige gewesen, dass die Fabriken dabei nicht
bestehen konnten. Das Syndikat werde die Preise voraussichtlich
auf 26 A pro Kilo ab Fabrik feststellen und zu diesem Preise
seien inzwischen auch Abschlüsse bewirkt worden. Da wo mehr
gefordert wurde, komme der Zwischenhandel in Frage, die Zeitungs-
verleger sollten sich daher vertrauensvoll direkt an das Syndikat
wenden. — Herr Dr. Faber-Magdeburg ist der Meinung, dass
die Papierpreissteigerung wohl nicht ausschliesslich auf die von
Herrn Toelle angegebenen Ursachen zurückzuführen sei; der starke
Papierbedarf im Auslande habe jedenfalls eine bedeutende Rolle
dabei gespielt. Die Fabrikanten hätten im Ausland hohe Preise
erzielt und ihre Produktion nach dort verkauft, sodass ein
allgemeiner Mangel an Zeitungspapier eingetreten wäre; auf
die inländischen Zeitungsverleger sei dabei zu wenig Rück-
sicht genommen worden. Das Syndikat der Papierfabrikanten
sei schon seiner Natur nach nicht die richtige Stelle, an die
sich die Zeitungsverleger vertrauensvoll wenden könnten, denn
es hätte eben die Interessen der Papierfabrikanten den Kon-
sumenten gegenüber zu vertreten. Der Deutsche Zeitungsver-
leger-Verein habe als Gegengewicht eine gemeinsame Papierein-
kaufsstelle geschaffen, die mit einem fachmännischen, entsprechend
honorierten Beamten an der Spitze am 1. September in Berlin in
Wirksamkeit treten werde. An diese Stelle sollten sich die
Zeitungsverleger wenden und auch dem Verein beitreten, dann
würden ihre Interessen sicher besser gewahrt werden. Mit der
Einkaufsstelle beabsichtige der Verein sowohl eine zweckmässige
Regelung des Bedarfs wie der Preise zu erreichen, und die Kollegen
mit Rat und That zu unterstützen. Die Gründung eigener Papier-
fabriken sei vorläufig nicht in Aussicht genommen, aber es würden
sich sicherlich genügend Fabriken finden, welche die Lieferung des
erforderlichen Bedarfs zu billigeren Preisen übernehmen würden, als
sie vom Syndikat der Papierfabrikanten geplant seien. — Herr
Toelle erwidert darauf, dass für den Export nach dem Auslande
in der Hauptsache nur Packpapier, weniger Zeitungspapier in Frage
gekommen sei. Die Fabrikanten berücksichtigten ihre ständige
Inlandskundschaft vorzugsweise, um sich nicht unnötigerweise durch
Entstehung neuer Fabriken selbst noch mehr Konkurrenz zu schaffen.
Es müsse bei Beurteilung der Preisverhältnisse immer auch in
Betracht gezogen werden, welches Quantum die Maschinen in
gewisser Zeit erzeugen könnten und unter Berücksichtigung aller
von ihm erwähnten Umstände könnten auch die dem Syndikat
fernstehenden Fabriken nicht billiger liefern. Ubrigens gehörten
84 % der gesamten Zeitungspapierproduktion dem Syndikate an. —
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 35
Der Herr Vorsitzende ersuchte darauf die Anwesenden, sich sowohl
in dieser Angelegenheit, wie in allen Zeitungsangelegenheiten auch
fernerhin an ihren Vorstand, beziehentlich den Deutschen Buch-
drucker-Verein zu wenden. Der Vorstand werde dann sowohl mit
der Einkaufsstelle des Zeitungsverleger-Vereins, wie mit dem
Syndikate der Papierfabrikanten verkehren, mit dem Zeitungs-
verleger-Verein gedenke er auf jeden Fall Hand in Hand zu arbei-
ten. Die Erfahrung habe aber gelehrt, dass nur durch Verhandeln
und gegenseitiges Verständigen im engsten Kreise und durch fort-
gesetzte direkte Einwirkungen wirklich praktische Resultate erzielt
werden könnten, von einer zentralen Stelle aus sei dies nicht
möglich. Im übrigen wäre es auch nicht zweckmässig, die Interessen
der Zeitungsverleger von denen der Buchdrucker zu trennen und
zwei Vereine zu bilden, da diese Interessen meist auch in einer
Person vereinigt seien, besonders in der Provinz. Die Buchdrucker
in der Provinz seien in der Mehrzahl zugleich auch Zeitungs-
verleger und der Deutsche Buchdrucker-Verein habe bewiesen und
beweise auch durch die heutige Versammlung, dass er deren
Interesse wahrzunehmen verstehe. Neue Vereine brächten nur
neue Unkosten, doppelte Steuern, doppelte Versammlungen u. s. w.,
die vermieden werden müssten. Soweit es sich einmal um die
Behandlung besonderer Angelegenheiten handele, könne dies auch
im Rahmen des Deutschen Buchdrucker-Vereins geschehen. Als
Beweis dafür führe er den sehr thätigen Thüringer Zeitungs-
verleger-Verein an, der ganz erfolgreich arbeite und sich in allen
Angelegenheiten, wie die heutige Versammlung beweise, engstens
an den Deutschen Buchdrucker-Verein anschliesse. Redner ersucht
daher nochmals, sich auch fernerhin in allen Angelegenheiten an
den Deutschen Buchdrucker-Verein zu wenden und an den gegen-
wärtigen Vereinsverhältnissen nichts zu ändern. — Herr Dulce-
Glauchau hebt die erfolgreiche Thätigkeit des Deutschen Buch-
drucker-Vereins auf dem Zeitungsgebiete hervor und verweist
insbesondere auch darauf, dass der frühere „Verein sächsischer
Provinzialpresse“ sich auch nicht habe halten können, sondern von
dem Deutschen Buchdrucker-Verein, der das ganze Buchdruck-
und Zeitungswesen umfasse, mit Erfolg abgelöst worden sei.
Redner ersucht die Anwesenden, den Vorstand in seinen Bemühungen
zu unterstützen und demselben alles, was von allgemeinem Interesse
ist, mitzuteilen, damit er wo nötig, sofort eingreifen könne. —
Die Herren Schöne-Altenburg, Hofmann-Aschersleben, "Kandel-
Kirchberg, Hornbaum-Magdeburg machen sodann noch Mitteilungen,
wonach sie zum Teil Papierabschlüsse mit 28, 29, 29%½ und
30 A pro Kilo bewirkt haben, zum Teil auch Aufschläge von
25 bis 102 % von ihnen verlangt worden seien und befürworten
diesen Erfahrungen gegenüber ebenfalls ein geschlossenes Vorgehen
durch den Verein. — Die Vorstände des Deutschen Buchdrucker-
Vereins Kreis VII (Sachsen) und des Thüringer Zeitungsverleger-
Vereins wurden sodann von der Versammlung einstimmig beauftragt,
die Verhandlungen in der Papierpreisfrage nach der vom Herrn
Vorsitzenden bezeichneten Richtung zu führen und die Mitglieder
über den Erfolg der Bemühungen auf dem Laufenden zu er-
halten. — Es entspann sich hierauf eine längere Debatte bezüglich
der Frage der Erhöhung der Abonnements- und Inseratenpreise.
Der Vorstand des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins brachte
hierzu folgenden Antrag ein: Für die Abonnementspreise soll
das Jahresgewicht der politischen Zeitungen ebenso bestimmend
sein, wie für die Postprovision. Es soll demnach der jährliche
Abonnementspreis für Zeitungen bis zu 5 Kilo Jahresgewicht mit
mindestens 5 und für jedes weitere Kilo bis zu 10 Kilo mit
je 1 % mehr festgesetzt werden. Für Zeitungen mit einem
höheren Jahresgewicht als 10 Kilo soll das Abonnement um 1 A
für je 2 Kilo erhöht werden, sodass Zeitungen
von 8 Kilo Jahresgewicht jährlich 8 A — A
77 10 d ” ” 10 n — y
” 12 n n 7 11 n»n — >
n 15 nm ” n 12 n 50 n
„ 20 18.4. =.
H n n n
kosten würden. Jedes angefangene Kilo gilt für voll. Für Be-
stellungen durch Landboten empfiehlt sich ein weiterer Zuschlag
von 40 ~ pro Jahr. Herr Heyl-Kahla motivierte diesen Antrag
in eingehender Weise an der Hand zahlreicher Beispiele. —
Herr Dr. Faber-Magdeburg erklärte sich gegen jede Erhöhung der
Abonnements- und Inseratenpreise, da eine solche nicht durch-
führbar sei. Die entstandenen Mehrkosten müssten auf andere
Weise wieder hereingebracht werden. — Herr Dulce-Glauchau
empfahl dem Vorstande, an den einzelnen Orten die Kollegen
zu gemeinsamem Vorgehen zu veranlassen und durch einen Frage-
Nr. 35
bogen festzustellen, wo die Absicht zu solchen Erhöhungen be-
stehe, und eventuell welche Hindernisse der Verwirklichung der-
selben entgegenstehen. In geeigneten Fällen soll alsdann der
Vorstand die Vermittlung direkt in die Hand nehmen. Auf diesem
Wege würden sicherlich auch Erfolge erzielt werden können.
Im übrigen empfahl Redner den Kollegen, sich im Hinblick auf
die Erhöhung des Postzeitungstarifs auch die Anzeigen der Post
sowie die sonstigen amtlichen Anzeigen entsprechend bezahlen zu
lassen und die Ansinnen auf unentgeltlichen Abdruck und Rabatt-
gewährung von 50 und mehr Prozent ganz entschieden abzulehnen.
— Der Geschäftsführer des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Herr
Kohler, befürwortete dringend die Erhöhung der Abonnements-
und Inseratenpreise. Die Versammlung müsse unter allen Um-
ständen zu einem solchen möglichst einstimmig gefassten Beschlusse
gelangen. Die Zeit zur Verbesserung der Verhältnisse nach der
bezeichneten Richtung könne nie günstiger sein, als sie gegenwärtig
liege. Von der Papierpreiserhöhung würden alle Zeitungen ohne
Ausnahme und von den Mehrkosten der Post besonders die so-
genannte billige Presse getroffen. Die letztere, welche die Abonne-
ments- und Inseratenpreise vielfach ungünstig beeinflusst habe,
könne diesmal einer Preiserhöhung nicht mehr ausweichen, da deren
künftige Mehrausgaben ganz enorme seien.
Dies befähige aber
auch die übrigen Blätter, einen Schrittt nach vorwärts mitzugehen.
Im übrigen sei das Publikum schon jetzt auf diese Erhöhung vor-
bereitet und hoffentlich werde die heutige Versammlung auch noch
das ihrige dazu beitragen. Auch für die Regelung der Rabatt-
sätze sowohl bei den amtlichen wie den sonstigen Anzeigen sei
jetzt die günstigste Zeit, da das Interesse für das ganze Vorgehen
in allen beteiligten Kreisen geweckt sei. Wenn der Deutsche
Zeitungsverleger-Verein, nach Herrn Dr. Faber zu schliessen, auf
einem anderen Standpunkte stehe, so sei dies zu bedauern, und
könne dieser Standpunkt nur einer unzutreffenden Beurteilung der
Verhältnisse entsprungen seig. Für Sachsen und Thüringen sei
ein allgemeines Vorgehen gesichert und der Erfolg werde, wie
sich aus den bisherigen Anzeichen schliessen liesse, auch nicht
ausbleiben. — Nachdem sodann noch die Herren Günther-Pegau,
Rossberg - Frankenberg, Lux-Strehla, Booch-Werdau, Heyl-Kahla,
Schöne-Altenburg, Hornbaum-Magdeburg und eine Anzahl weiterer
Redner teils für Erhöhung der Abonnements- und Inseratenpreise,
teils für Neuregelung der Rabattsätze und Bekämpfung der Rabatt-
schleuderei gesprochen hatten, wurde der folgende Antrag des
Vorsitzenden als Resumee der Verhandlungen mit allen gegen
2 Stimmen angenommen: „Die am 26. August im Deutschen Buch-
gewerbehause zu Leipzig tagende Versammlung sächsischer und
thüringischer Zeitungsverleger erachtet im Hinblick auf die ein-
getretenen Erhöhungen der Papierpreise, sowie auf die Mehr-
belastung, welche der neue Posttarif für die Zeitungen bringt, eine
entsprechende Erhöhung der Abonnements- und Inseratenpreise
als eine unabweisbare Notwendigkeit. Sie beauftragt die Vor-
stände des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII (Sachsen),
und des Thüringischen Zeitungsverleger-Vereins, diese Erhöhungen
bis 1. Januar 1901 in Sachsen und Thüringen unter direkter Ein-
flussnahme auf die verschiedenen örtlichen Verhältnisse in die
Wege zu leiten und richtet an alle Kollegen der genannten Staaten
das dringende Ersuchen, sich dem Vorgehen der beiden Vorstände
allseitig anzuschliessen. Gleichzeitig werden die genannten Vor-
stände beauftragt, dem Publikum die notwendigen Erhöhungen in
geeigneter Weise durch die Tagespresse bekannt zu geben. Die
im Laufe der Verhandlung gemachten Vorschläge für die Neu-
regelung der Abonnements- und Inseratenpreise werden den beiden
Vorständen als Material zur Berücksichtigung bei der Behandlung
der Angelegenheit überwiesen.“ — Nachdem der Herr Vorsitzende
seine Befriedigung über diesen Beschluss ausgesprochen und die
Tagesordnung für erschöpft erklärt hatte, brachten die Versammelten
demselben auf Antrag des Herrn Schöne-Altenburg ihren Dank
durch Erheben von den Plätzen zum Ausdruck. — An die Ver-
sammlung schloss sich eine Besichtigung des Buchgewerbehauses,
insbesondere der in demselben befindlichen Maschinenausstellung
— die von einem Teile der Anwesenden auch am folgenden Tage
wiederholt wurde — und sodann ein gemeinsames Mittagsmahl
im Garten des anstossenden Buchhändlerhauses.
München. (Oberbayerische Buchdrucker-Kreis-Innung.)
Unterm 11. Juli ds. Js. fanden bei der im Saale des nördlichen
Schrannenpavillons einberufenen Innungsversammlung die Wahlen
des Innungsvorstandes statt, welche zum Ergebnis hatten, dass in
denselben sämtlich Innungsgegner gewählt wurden. Es sind dies
die Herren: J. B. Grassi!-München als Vorsitzender, W. H. Frank-
Zieitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Eege —
405
Pasing, C. Werkmeister-Traunstein, Fr. Mondrion-Dachau, I. Geiger-
Mühldorf, J. Fuller-München, M. Ernste München, S. Lossen (i. Fa.
Kastner & Lossen)-München und H. Kurz (i. Fa. Eger & Co.) -
München als Vorstandsmitglieder. Dieselben werden sich mit den
weiteren Schritten behufs Auflösung der Innung zu befassen haben.
W. K. Stuttgart, 26. August. Der neue mit dem 1. Januar
1901 in Kraft tretende Zeitungstarif bringt für die württem-
bergische Provinzialpresse grosse Umwälzungen. Gegenüber seither
entsteht durch ihn ein Mehr an Ausgaben von wenigstens 80 A
pro Jahr. Auf welche Weise diese Unkostenerhöhung, die durch
den Papieraufschlag eine abermalige Steigerung erfährt, am besten
geregelt werden kann, war der Zweck einer heute abgehaltenen
öffentlichen Versammlung württembergischer Zeitungsverleger. —
Eine vom Verein württembergischer Buchdruckereibesitzer an
Mitglieder und Nichtmitglieder direkt versandte Eingabe an das
Ministerium, die bis jetzt 75 Unterschriften gefunden hat, stellt
die Anforderung, das Bestellgeld von cM 1.20 auf die Hälfte,
also 60 A pro Jahr, herabzusetzen. Die Mehrzahl der Anwesenden
ist mit diesem Vorschlag einverstanden. ES werden aber auch
andere Vorschläge, wie Erhöhung der Insertionspreise gemacht
und der Erwägung unterzogen. Das Ergebnis der regen Debatte
über Punkt 1 der Tagesordnung, der neue Zeitungstarif, ist fol-
gende Resolution, die dem Ministerpräsidenten durch eine Depu-
tation übergeben werden soll: „Die heute in Stuttgart tagende
Versammlung württembergischer Zeitungsverleger anerkennt gerne,
dass die Württembergische Postverwaltung durch die Bemessung
des Zeitungsbestellgeldes im neuen Tarif eine Verbilligung hat
eintreten lassen. ( 1.20 gegen bisher cM 1.60 pro Jahr bei
6 Mal wöchentlichem Erscheinen.) Leider aber erweist sich der
neue Postzeitungstarif durch seine gleichmässige Behandlung aller
Zeitungen in seiner Wirkung auf die mittlere und kleinere Provinz-
presse geradezu verhängnisvoll. Während die württembergische
Postverwaltung für die genannte Presse insofern eine Erleichterung
hat eintreten lassen, dass sie die unter b) und c) des Tarifs
genannten Sätze (b. — für jedes Erscheinen pro Woche 15 A
Gebühr für das Jahr, bei 6 maligen Erscheinen in der Woche
also 90 9; c. = 10 9 Gebühr für jedes Kilogramm des Jahres-
gewichts, wobei für jedes Erscheinen in der Woche 1 Kilogramm
als Freigewicht abgezogen werden darf) beim Bezug innerhalb
des Orts- und Nachbarschaftverkehrs je um die Hälfte ermässigt
hat, ist die Bestellungsgebühr für das ganze Land auf einen
gleichen Satz normiert worden. Diese letztere Bestimmung ist für
die mittlere und kleine Presse Württembergs unerträglich und
bedeutet für sie eine Existenzfrage. — Sie ist der Konkurrenz
der grossen Blätter bei gleicher Behandlung des Bestellgeldes in
Zukunft nicht mehr gewachsen. — Da die württembergische Post-
verwaltung eine Erleichterung des Postzeitungstarifts unter b) und
c) hat eintreten lassen, so bitten wir, den gleichen Grundsatz auch
auf die Bestellgebühr eintreten zu lassen und das Bestellgeld
innerhalb. des Orts- und Nachbarschaftsverkehrs des Erscheinungs-
und Druckorts einer Zeitung gleichfalls um die Hälfte zu ermässigen,
Die heute in Stuttgart tagende Versammlung der Württembergischen
Zeitungsverleger hofft zuverlässig, dass diesem billigen und in
jeder Weise gerechtfertigten Gesuch stattgegeben wird..“ Diese
. Resolution stösst seitens der Anwesenden auf keine Einsprache und
ist somit einstimmig angenommen. Damit ist Punkt 1 der Tages-
ordnung bis auf Weiteres erledigt und es folgt Punkt 2, Allgemeiner
Aufschlag des Abonnements wegen Erhöhung des Papierpreises. Bei
Erledigung dieses Punktes wird neben anderen Vorschlägen auch
angeregt, sich dem Vorgehen der am gleichen Tage in Leipzig
zu einer Versammlung zusammengetretenen Zeitungsverleger anzu-
schliessen, besonders aber, sich im eigenen Lande besser zu organi-
sieren, um als geschlossene Macht eher einen Druck auf die Papier-
fabrikanten bezüglich des Papierpreises ausüben zu können. Alles
in allem ist man sich unter den Vereinsmitgliedern darüber einig,
dass auf alle Fälle eine Abonnementserhöhung erfolgen muss,
da ja die Herstellung der Zeitungen durch die Erhöhung der
Arbeitslöhne und Bedarfsartikel, Kohle u. s. w., eine erheblich
teurere geworden ist. Diese Ansicht vertritt auch ein von ober-
schwäbischen Kollegen eingelaufenes Schreiben, das gelegentlich
einer in den letzten Tagen in Aulendorf abgehaltenen Versamm-
lung, die sich mit der gleichen Angelegenheit beschäftigte, an den
Vorstand des Vereins abgesandt wurde. Nur ist vorerst das „Wie“
noch eine Frage der Zeit, bei der nicht zum mindesten die Stel-
lung der Konkurrenz dazu in den einzelnen Bezirken und Orten
eine Rolle spielt. Gerade diese Frage war es auch hauptsächlich,
die aus der Mitte der Versammlung heraus nachstehenden Antrag
406 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 35
hervorbrachte, der allseitige Annahme fand: „Die heutige Ver- Kleine Mitteilungen.
sammlung erklärt einstimmig, dass angesichts der enormen Er- | ,
höhung des Papierpreises und anderer Bedarfsartikel eine allgemeine Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Aktien-
Erhöhung des Abonnements- und Inseratenpreises erforderlich ist. | gesellschaft für Schriftgiesserei und Maschinenbau in
Die Versammlung beauftragt ein Komitee, die nötigen Schritte | Offenbach a. M. einen Prospekt ihrer Buchdruckpressen bei. —
behufs der Einleitung einer allgemeinen Vereinbarung zwecks Auf- | In einem zweiten Prospekt empfiehlt die Maschinenfabrik
schlages unverzüglich einzuleiten.“ Damit hatte die nahezu fünf- | Kempewerk in Nürnberg ihre Stereotypie-Anlagen nach dem
stündige Versammlung ihr Ende erreicht, es wird aber in nicht | „ Widder“-System. Wir machen unsere Leser auf die Beilagen
allzu ferner Zeit in diesen Angelegenheiten eine zweite Versamm- aufmerksam. i .
lung gehalten werden, in welcher dann endgültige, am 1. Januar Die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik, G. m. b. H. in Berlin,
1901 in Kraft tretende Beschlüsse gefasst werden sollen. hat in Hamburg in der Börse bis zum 15. September ds. Js.
eine Zweibuchstaben-Linotype ausgestellt. Interessenten seien
hierdurch besonders aufmerksam gemacht.
% 5
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Das Herrn Axel Sabroe in Aastrup
Spr echsaal. gehörige Buchdruckereigeschäft nebst Zeitungsverlag in Haders-
Berlin. Wie uns berichtet wird, wurden der Mergenthaler leben Beie in ein Aktienunternehmen unter der Firma „Modem-
Linotye-Setzmaschine auf der Pariser Weltausstellung die 5 SE 5 1 5 T oA, in
beiden höchsten Auszeichnungen, der Grand Prix und die Goldene 25 CC P
Medaille von der Jury zuerkannt. Buchhändler Carl Nielsen und Hypothekenmakler Jos Hansen Schmidt
w. Braunschweig, im August. Über die Bewilligung von Zeugen- ` "P Hadersleben. — Die = Berlin erscheinende „Tägliche Rund-
gebühren hat das hiesige Landgericht kürzlich eine wichtige Ent- an "Ch p 1 en a Se in Leipzig an-
scheidung gefällt. Das Amtsgericht hatte einem als Zeugen ver- BEE t. t an Fi veur Kos SCH Ce ép 1 H e
nommenen Tischlergesellen die Zeugengebühren verweigert, weil | n E
nach dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch der Geselle auch für Verlags-Druckerei, Inhaberin Frau Buchdruckereibesitzer Heinrich
die Zeit seiner Vernehmung und des erforderlichen Hin- und Rück- Hausnlann, Bertha, geb. B uhren, daselbst. — In Schwab Aei die
wegen von seinem Meister Lohn beanspruchen könne, mithin seine Firma Hermann Milter, Inhaber Herr Buchdruckereibes itzer Her-
durch die Vernehmung verursachte Arbeitsversäumnis keinen Lohn- 4 1 a Pa ee E “rn 85 a
ausfall für ihn zur Folge gehabt habe. Auf die vom Tischlergesellen Saupe, Militär SC sé und Schei a er ne
erhobene Beschwerde hat das Landgericht sich nunmehr dahin ... Oswald Saupe dortselbst.
ausgesprochen, dass die betr. Vorschrift des Bürgerlichen Gesetz- 2 |
buches den Zweck verfolge, die zu Diensten oder Arbeiten ver- Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
pflichteten Personen, als die wirtschaftlich Schwächeren, zu Lasten Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
ihrer Dienstherren oder Arbeitgeber, als der wirtschaftlich Stärkeren, Neunter Nachtrag
vor unverschuldeten kleineren Lobnausfällen zu bewahren, dass e Fi BR
aber die Weigerung der Gerichte, den zu Diensten oder Arbeiten der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
verpflichteten Personen Zeugengebühren zu zahlen, darauf hinaus- 31. Dezember 1899 (bezw. 66. GesamiNachtrag)-— -
laufen würde, die dem Staate gesetzlich obliegende Pflicht zur i. Kreis. V. Kreis.
Zahlung von Zeugengebühren auf die Schultern der Dienstherren | Hamburg: Weis, M. P e |
oder Arbeitgeber, die doch im Vergleich zum Staate die wirt- g lil. Kreis. PVE;
schaftlich Schwächeren seien, abzuwälzen, dass demgemäss die Gedern: Vonalt, August.
betreffende Vorschrift des Bürgerlichen Gesetzbuches sich nicht Gr.- Umstadt: Wolf, Wilhelm. Vili. Kreis.
auf Erstattung von Zeugengebühren erstrecken könne. Demgemäss | Wöllstein: Gessner, Fr. Berlin: Schulze, Emil.
wurde dem betreffenden Amtsgericht nachträglich die Zablung der Feen
rechtsirrtümlich vorenthaltenen Zeugengebühren auferlegt. Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurde
die Firma Klöckner & Mausberg in Kempen (II. Kreis) aus dem
Verzeichnis der tariftreuen Firmen gestrichen.
X% i Berlin, 18. August 1900.
|
! Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
| Vorsitzende.
ERR Anzeigen. HNS
n fur Bamburg!
Geb. junger Buchhändler, verheiratet, 13 Jahre beim Fach,
9900060060006 000800000000000000 000 0909998908 00000000000000000009 ‚in ungekündigter Stellung als Geschäftsführer, mit Korrek-
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10 Ko. schrifth. Blei-Ster.-Stege (in Eisen a M. 350) 16, — 5 Ko. schrifth. Blei-Ster.- Stege (in Eisen à M. 3.5 0) 8.— 5 Ko. schrifth. Blei-Ster.-Stege (in Eisen a M. 3.50) 8,
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6 kleine Büchsen Matrizenpulver (Kleistermehl) 2,40 2 kleine Büchsen Matrizenpulver (Kleistermehl) e 80 2 kleine Büchsen Matrizenpulver (Kleis ‚termehl). 80
grosser Kleister-Streichpinsel 1,75 l otosser Rleister-Streichpinsel u s : o soson 175 grosser aner -Streichpinsel Pr
1 Büchse Talkum 50 C DU Büchse Talkum 50
1 Talkierbürste . 2,- 1 Talkierbürste . r ai, E 2% 1 Talkierbürste 2,
1 Klopfbürste ohne Stiel Nr. la 8.— 1 Klopfbürste mit Ee RE e 6, | Klopfbürste mit Stiel Nr. H 6,
1 Formenwaschbürste 1,75 r-Bamenwaschbürste : :; - 2: >: u 2 a 8 0% 5 i Formenwaschbürste 1,75
1 Plattenputzbürste . 2.— 1 Plattenputzbürste . . . 25 Plattenputzbürste ME, ed, 2, —
2 Büchsen Typolin- Tafelsoda zum Formenwaschen 1,40 2 Büchsen Typolin- Tafelsoda zum Formenwaschen 1,40 2 Büchsen Typolin-Tafelsoda zum Formenwaschen 1540
3 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen 1,50 2 Büchsen Natronat zum Auslegen der Bunzen . ® 2 Büchsen Natı um Auslegen der Bunzen
I Bunzenstreicher mit Kautschukzunge 1,50 1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge RE: 1,50 | 1 mit Kautschukzunge 1,50
1 Büchse Metallreinigungspulver . 150 1 Büchse Metallreinigungspulver `, . . < e > 1,50 | Büchse Metallreinigungspulver SA 1.50
Gesamtpreis M 532,.—. m N. 118, | Gesamtpreis M. 429,20. Sa. M. 78,20 Gesamtpreis M. 350,20. M 78,20
Schutzvorrichtungen sind im Preise nicht mit R TR können jederzeit nächbezogen werden.
Giessinstrument H Accidenz-Stereotypie-Einrichtung Nr. Vla
mit zweiseitigem Giessmund. Eisenteile: EM. Pf,
Ze, Mit Gasheizrohr Bar erhöht sich der Preis sämtlicher Nummern um M. 1, |
| Y Verstellbar für eicero- und schrifthohen Guss aller Systeme. ; 2 weiche Wollentrockentilze, 35x45cm 7.
|
Siessinstrument HHH
ist mit e e EE Der CC Giessmund befindet sich an
j de Serie |
aech dë Event heizung: wie bei H.
Die Grössen Nr. 5 und 6 erhalten den schweren Unterbau des Instruments H.
4 Grössen und Preise: ET
Nr. HHH 17 effektive S a 34X44 em
59 HHH: LA 23
5 10 ER > 07
x
257 Ei ? SS h
Stereotypie-Anlagen nach dem
Das Giessinstrument H ist jedem älteren
Stereotypeur bekannt. Dasselbe hat am
guss an jeder Platte eine nach aussen gehende
Abschrägung, aus welchem Grunde 4 Guss-
keile erforderlich sind, um den Giessmund zu
schliessen. Leichteste Handhabung aller In-
strument-Nummern. Der Anguss des Stereotyps
erhält folgende Figur im Querschnitt:
Nr. Hi
„ H: effekt. Stereotypengussiläche
„ Hr effekt. Stereotypengusstläche
e
em
*. Deutscher Reichs-Marken- Ehe > 3jährige Garantie.
— nn a e ——U—U—U—— ñſ . — ö—öUö— .
Apparat „Widder“ Nr. IV Wiëder Nr. P
Schmelzofen, kombiniert mit Giess—
Ein- instrument, zugleich Trockenpresse,
effektive Stereotypengussiläche
27X37 cm, ohne Schutzvorrichtung 120,
Exakte Bestosslade Nr. III mit 1 schrift-
hohen Gerad- und 1 Facettenhobel 360,
grosse Handsäge . . 6,
Giesswinkel Nr. Vla in 85 icerostärke 27,50
schrifthohe Schliessrahme Nr. Km6a 13,50
schmiedeeiserner Giesslöffel Nr. 703 4,50
schmiedeeiserner Krätzlöffel Nr. 1706 *
Gleile ec
Sa. M. 235,50
Mit Schutzrörrichtung M. 50, Zuschlag.
Notwendigstes Kleinmaterial: m. Pf.
35 Kilo Stereotypiemetall. . . . . 17,50
25 Matrizentafeln > 29.41 ½ em 555
IR B, 29X4l!a em 3,50
30 Bg. Trockenfliesspapier, 38450 em 40
30 Bogen braunes a e
38 . —,40
— — — — —
Bildfläche i
Grössen und Preise:
effekt. Stereotypengussfläche
40X52 em ER e,
4250 mm. E on `
48 0 em Be S
Stereotypengussfläche We
50%X72 em E ui dE ie Eer
5 Kilo schrifthohe Blei-Stereotypiestege GEN
1 Satz Stichel mit Heft d a
1 gr. Büchse Matrizenpulver (Kleister- ar ei
meh)! I
rosser Kleister-Streiehpinsel . 1475
üehse Falkum: et 2%
Talkierbürste . u geed
Klopfbürste ohne Stiel Nr. I. 5,50
Formenwaschbürste . . . . 2. 1 d
Io? GT 25,
üchs. Typo in-Tafelsoda Z. Formen- ;
S 10 Stereotypie -Apparat Nr
2 Büchs. Natronat 2 Ausleg. d. Bunzen |
1 Bunzenstreicher mit Kautschukzunge Es 50 mit
1 Büchse Metallreinigungspulver . 1,50
Gesamtpreis M. 302,5. Sa M 075 ausgerückter Amieitia-Schutzvorrich
e erk La 6. AN
2 ke ba Ën kä ch
36448 em
40X52 cm .
42X55 em
45X062 em
ZS em
Satzfläche 61X85. cm. Gesamtpreis M. 4600,—.
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Nr. 36.
— EE vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, XI. Jahrg.
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= Leipzig, 6. September 1900.
Die „Zeitächrift- für Doutschlands- Buchdrucker erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und
. Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 4&4
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei. Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile 661 mm breit) oder deren Raum für
Vereins mitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote nnd -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 16 J. Für Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
18maliger 10 Prozent, bei n 15 Prozent, bei ee 25 Prozent. — Beilage-
gebühren nach Übereinkunft,
| Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstells. 1292.
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë -
Nichtamtlicher Teil.
Aus dem Schriftgiössergewerhe.
Wie allgemeinen Preissteigerungen, die in der letzten
Zeit eingetreten sind, haben, wie alle andern Ge-
% insbesondere. ist dasselbe von den Steigerungen;
welche die Metallpreise erfahren haben, betroffen worden. Hierzu
komnen dann die Lohnsteigerungen, die im letzten Jahre in-
folge der Einführung neuer Tarife, insbesondere eines Tarifes
für den Komplettmaschinenguss, eingetreten sind, welcher letz-
tere Tarif auf die allgemeine Einführung der. Stückarbeit und
auf eine ganz erhebliche Steigerung der Löhne hinwirkt. . Und
endlich ist nicht ausser Betracht zu lassen, dass dem Schrift-
giessergewerbe auch durch die Bundesratsverordnung über den
Betrieb und die Einrichtung von Buchdruckereien und Schrift-
giessereien und andere gesetzliche oder administrative Neuerungen
Lasten erwachsen sind.“
Was soll man nun angesichts der stattgehabten Verteuerung
der Produktionskosten dazu sagen, dass eine Giesserei noch
heute die kourantesten Schriften mit einer Preisreduktion von
50 Prozent anbietet wie vor Jahresfrist?
Die Firma sagt in ihrem vor kurzem gemachten Angebot:
„Wir beziehen uns auf unser vorjähriges Zirkular, mit
welchem wir Ihnen Offerte machten in grösseren Posten der
kourantesten fetten und halbfetten Komplettguss-Schrif-
ten und erlauben uns Ihnen hierdurch - mitzuteilen, dass unser
Lager zur Zeit wieder komplettiert ist und wir auch bis, auf
weiteres die Preis- Reduktion von eiwa 50 dë für um-
stehend abgedruckte Schriften aufrecht erhalten.“ Die sodann
auf fünf Seiten gegebenen Schriften bestehen, abgesehen von
einer Schrift, deren Anschaffung mehr Geschmacksache ist, durch-
weg aus kouranten, i in jeder Druckerei gebräuchlichen Titel- und
Auszeichnungsschriften und die angebotenen Freise beziehen
sich auf Mengen von 10 Kilo ab.
Ist in diesem Angebot nicht ein ganz unerlörter Akt der
Konkurrenz zu erblicken? Die Reduktion der Preise von
Schriften, die fast zu den Brotschriften gerechnet werden
können, um 50 % ist an und für sich nicht zu billigen und
würde mit Drucköfferten, die die Konkurrenz um 50 % unter-
bieten wollten, auf gleiche Linie zu stellen sein. Diese Reduktion.
aber nach einem Jahre, innerhalb dessen die Rohmaterialien des
Schriftgiessereigewerbes und anderes eine erhebliche Steigerung
im Preise erfahren haben, noch aufrecht zu erhalten, das ist
ein Akt der Konkurrenz,. zu deren richtiger Bezeichnung der
parlamentarisch zulässige Ausdruck mangelt, und er ist geeignet,
auf das ganze Schriftgiessereigewerbe einen Schatten zu werfen.
Denn der Abnehmer des Schriftgiessers, der Buchdrucker,
müsste durch eine derartige Preismacherei doch zum Nach-
denken darüber angeregt werden, ob die Preisnotierungen der
Schriften, die bei den Schriftgiessern im allgemeinen üblich,
nicht darauf angelegt sind, ihn über die Gebühr in Anspruch
zu nehmen. Die Giesserei, die gleich um .50 %, und wenn
man etwaige eingetretene Preiserhöhungen bei den anderen
Giessereien mit in. Betracht zieht, um 60 oder 65 % billiger
ist als die anderen, will doch existieren und infolgedessen not-
wendigerweise auch an den angebotenen billigen Schriften
noch etwas verdienen; wie kommen dann andere Giessereien
dazu, so hohe Preise zu fordern für Schriften, deren Produktion
allen gleichmässig zugänglich ist und allen die gleichen Kosten
verursacht? Treiben die einen eine ganz unerhörte Ausbeutung
ihrer Abnehmer, oder huldigen die anderen einer ganz unerhörten
Schleuderkonkurrenz gegen die eigenen Gewerbsgenossen?
Wir sagten, der Buchdrucker könnte oder müsste auf der-
artige Gedanken kommen, wenn ihm Angebote, wie das in
Rede stehende, gemacht werden. Aber er weiss schon einiger-
massen aus Erfahrung, wie die Dinge im Schriftgiessergewerbe
liegen und legt den tüchtigen und leistungsfähigen’ Giessereien
nicht Motive der Ausbeutung bei ihren. Preisstellungen unter,
412
Er weiss, welche Konkurrenzverhältnisse und Konkurrenz-
gepflogenheiten im Schriftgiessergewerbe, von bekannten auf
Preis haltenden Geschäften abgesehen, herrschen; höchstens
beschleicht einmal den einen, dem das Handeln und Feilschen
nicht so ganz im Fleische und Blute liegt, ein Gefühl des
Neides gegen den andern, wenn er von diesem hört, dass sich
von den Schriftgiessern jeder Rabatt herausschlagen lasse,
wenn man es nur verstehe, mit der nötigen liebenswürdigen
Rücksichtslosigkeit und unermüdlichen Ausdauer zu drücken.
Wenn der eine 10 bis 15 % Rabatt erlangt und sich auch damit
begnügt, schlägt der andere 30 und mehr Prozent heraus.
Dem Buchdrucker sind also billige, ja unerhört billige
Schriftgiesserangebote nichts Unbekanntes oder Ausserordent-
liches; sie erfüllen jedoch jeden Buchdrucker, der im eigenen
Gewerbe auf anständige Konkurrenz und anständige Geschäfts-
sitten hält, mit Bedauern, und da die Buchdrucker und die
Schriftgiesser von Gutenberg’s Zeiten her sozusagen an einem
Strange ziehen, so fragt er sich, sollten unsere Vettern vom
Schriftgiessergewerbe so gar nichts thun können, um die bei
ihnen herrschende, anscheinend eines jeden Moralkodexes ent-
behrende Konkurrenz wenigstens etwas zu bessern? Von uns
Buchdruckern können sie doch nicht verlangen, dass wir in
diesem Falle eingreifen und uns etwa solidarisch verbindlich
machen sollen, nur teure, oder wenigstens keine ganz billigen
Schriften zu kaufen, damit die billigen Leute in ihren Reihen
gewissermassen auf unsere Kosten kuriert werden.
Es ist nun auch wobl nicht in Abrede zu stellen, dass man
im Schriftgiessereibesitzerstande das Unwürdige der herrschenden
Konkurrenzverhältnisse ebenfalls fühlt, und es sind aus diesem
Grunde auch wohlmeinende Angehörige dieses Gewerbes schon
wiederholt bemüht gewesen, die bessernde Hand an die Ubel-
stände und Schwächen des Gewerbes zu legen und zunächst
auf das Zustandekommen einer Berufsvereinigung hinzuwirken.
Aber alle diese Versuche haben bis jetzt keine Erfolge gehabt.
Die Bemühungen eines Bruno Klinkhardt Anfangs der neunziger
Jahre verliefen schliesslich ebenso im Sande, als erst in der
Jüngsten Zeit das Zureden eines Smalian, der den Schrift-
giessereibesitzern das Erspriessliche einer Vereinigung nach den
verschiedensten Richtungen hin klar zu machen bemüht war,
keinen Erfolg hatte. Das ist um so mehr zu bedauern, als
die Gründe hierfür wohl daraus abgeleitet werden können, dass
gerade die guten Giessereien der Meinung zu sein scheinen:
„Der Starke ist am mächtigsten allein“.
Vielleicht sind aber angesichts der eingetretenen Produk-
tionsverteuerung die herrschenden trostlosen und für alle Be-
teiligten gleich unerquicklichen Konkurrenzverhältnisse, in die
hineinzuleuchten die Aufgabe der vorstehenden Ausführungen
war, im stande, die Schriftgiessereibesitzer doch noch zum
Zusammentreten und Zusammenhalten zu bestimmen. Als es
sich darum handelte, in Lohntarifangelegenheiten mutig zurück-
zuweichen, da zeigte sich eine leidliche Übereinstimmung der
Ansichten. Wenn es sich ernstlich darum handelt oder handeln
sollte, den Kunden, den Buchdruckereibesitzern, Lasten der
Schriftgiessereibesitzer zuzuschieben, da wird wahrscheinlich
ganz ohne Zuthun eine Ideenassociation unter den Schriftgiesserei-
besitzern platzgreiſen. Nun sollte man doch meinen, dass die
Angehörigen des Schriftgiessereibesitzerstandes auch einmal mit
vollem Bewusstsein und kluger Berechnung zusammentreten
könnten, um der ihnen über den Kopf wachsenden unver-
nünftigen Konkurrenz entschieden entgegenzutreten und
damit die eigensten geschäftlichen, wie die gemeinsamen gewerb-
lichen Interessen zu fördern.
Wenn wir dieser Meinung Ausdruck geben, so wollen wir
aber damit nicht etwa dazu anregen, dass die Schriftgiesserei-
besitzer nach dem schönen Beispiel der Papierfabrikanten zur
Ringbildung schreiten, um den Buchdruckereibesitzern einen
Teil ihres Produktionsmaterials in ungerechtfertigter Weise zu
verteuern; sondern wir wollen damit nur dazu aufmuntern,
dass im Schriftgiessergewerbe den ganz und gar ungesunden
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 36
Konkurrenzverhältnissen entschieden entgegen getreten wird.
Hierzu glauben wir sowohl ein Recht, wie die Pflicht zu haben.
Einmal leiden unter diesen ungesunden Verhältnissen auch die
Buchdruckereibesitzer, deren Interessen wir zunächst zu ver-
treten haben. Denn wenn z. B. eine Schriftgiesserei, ähnlich
wie in dem besprochenen Falle geschehen, am ersten oder
fünfzehnten eines Monats das Kilo Titel- und Auszeichnungs-
schriften von 6 auf 3 e herabsetzt, so sind doch alle die-
jenigen, die dieselben Schriften von derselben Giesserei ein
paar Tage vorher zu 6 o% das Kilo gekauft haben, benach-
teiligt, ohne dass hierzu irgend ein stichhaltiger Grund auf
ihrer Seite läge. Dann aber sind auch die Schriftgiesserei-
besitzer zum grössten Teil Mitglieder des Deutschen Buch-
drucker-Vereins und es kommt uns somit auch zu, im Interesse
derjenigen dieser Mitglieder das Wort im Vereinsorgan zu
nehmen, die durch unberechtigte Konkurrenzgepflogenheiten ihrer
Kollegen geschädigt werden. An diesen Herren Schriftgiesserei-
besitzern ist es auch, ihre Kollegen aufzurütteln, dass. einmal
etwas zum Wohle ihres Berufes geschieht, und indem wir sie
hierzu nochmals anregen, wollen wir hoffen, dass diese An-
regung endlich einmal keine vergebliche sein möge,
40
Von der Weltausstellung in Paris.
II.
Wir setzen heute unsere Schilderung der Buchgewerblichen
Ausstellung im Deutschen Hause fort. Zwei Treppen, die sich in
der Höhe zu einem Treppenflur vereinigen, führen nach dem Ober-
geschoss. Auf diesen Flur öffnet sich die Eintrittspforte des
grossen Ehrensaales des Deutschen Hauses. Dieser letztere ist
eine Nachbildung des Musiksaales des Schlosses Sanssouci, in dem
unschätzbare Sammlungen ausgestellt sind, die der deutsche Kaiser
der Ausstellung anvertraut hat. Hier finden sich bedeutende Ge-
mälde und Möbel, die einzig in der Welt dastehen. Die Eintritts-
karten zu diesem Saale sind leicht zu erlangen, und das Publikum
bewundert in einem fort die ihm vor Augen gebrachten Herrlich-
keiten. Bei der Gelegenheit dürſte es von Interesse sein, zu be-
merken, dass die meisten der ausgestellten Objekte zur Zeit sozusagen
auf Besuch in ihrem Geburtslande sind, denn es sind Geschenke,
die früher vom französischen Hofe dem deutschen Hofe gemacht
worden sind. Dieser bewundernswerte Saal bildet ohne Zweifel
den Clou, den Hauptanziehungspunkt der deutschen Ausstellung.
Es würde nicht angebracht sein, in diesem rein technischen Fach-
blatt eine Aufzählung der vorhandenen Schönheiten zu geben, ein
solcher Bericht würde eher in eine Kunstzeitschrift gehören; aber
trotzdem war es nötig, hierüber wenigstens so viel zu sagen, als
in den vorstehenden Zeilen geschehen ist. l
Wir kommen nun auf unseren Gegenstand zurück und beginnen
unseren Besuch des Obergeschosses auf der linken Seite. Zunächst
präsentiert sich uns ein weiter Saal, über den wir hier nicht viel
zu sagen haben, denn er ist den Wohlthätigkeitswerken Deutsch-
lands gewidmet. Es sei nur bemerkt, dass die Besucher sich gern
der Betrachtung von fünf vorhandenen panoramischen Ansichten
hingeben.
Nachdem wir diesen Saal durchschritten haben, gelangen wir
in einen kleinen Saal, wo unsere Augen auf einer grossen inter-
nationalen geologischen Karte von Europa haften bleiben. Diese
Karte ist aus dem Hause Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) in
Berlin hervorgegangen und eine Riesenarbeit, deren Ausfübrung
man nur beglückwünschen kann. Ungeachtet der Kompliziertheit
einer derartigen Arbeit und der Notwendigkeit, eine Unzahl von
Farbentönen anzuwenden, ist es doch leicht, auch die kleinsten
Details mit voller Deutlichkeit aufzufinden und ihnen zu folgen. —
Daneben begegnen wir der Firma Otto Kästner in Krefeld, die
Messingschriften für Buchbinder fabriziert. In ihrem Schaukasten
bemerkt man hübsche Alphabete von Zierschriften, ferner Vignetten,
Medaillons und Zierlinien. Ferner sahen wir hier ein Porträt des
Kaisers von Russland. Kenner werden sich dann hier mit Gra-
vuren, Einfassungen, Emblemen, Buchdeckelornamenten und vielen
anderen Dingen beschäftigen, die in der Buchbinderei gebraucht
werden. Ein Tableau mit zwanzig Probeblättern, die mit dem
Material der Firma hergestellt worden sind, zeigen, was man mit
Nr. 36
diesen sorgfältig hergestellten Produkten alles machen kann. —
J. H. Sperling in Leipzig hat fünf schöne Einbände mit Hand-
vergoldung. ausgestellt; von denselben erwähnen wir besonders die
Platten zu dem Gedenkbuch und zu dem Album für Deutschlands
Töchter. — Wie Otto Kästner zeigt uns auch die Firma Edmund
Koch & Co. in Magdeburg Messingschriften für Buchbinder und
Vergolder. Wir erwähnen aus ihrem Schaukasten Schriften zum
Bedrucken der Einbanddecken in Hoch- und Tiefdruck. — Aus
der Ausstellung von R. Gerholds Gravieranstalt in Leipzig
müsste man eigentlich alles erwähnen. Hier sieht man Bände,
deren Einband alles übertrifft, was man sich vorstellen kann. Die
Einbände sind von auffälligem Reichtum. In Erstaunen gesetzt
haben uns einige Arbeiten von sehr modernem Aussern, wie z.B.
ein Einband, dessen Decke ein Schiff im Spiel der Wogen zeigt.
Derjenige zu Deux tout petits von Madame de Witt ist schön in
seiner Einfachheit, während der von Deutschlands Ritter- und
Verdienstorden ans Wunderbare grenzt. — Die Dr. Haas’sche
Buchdruckerei in Mannheim hat farbige Postkarten ausgestellt.
Vielleicht würden diese das Auge mehr entzückt haben, wenn die
Farbenskala etwas weniger lebhaft gewesen wäre. — B. Mannfeld
in Frankfurt a.M. hat in einem Passepartout prächtige Ra-
dierungen zusammengestellt. Um deren Feinheit bewundern zu
können, muss man sie sehr nahe betrachten. Da diese Drucke
nicht befestigt sind und zuweilen eine grosse Hitze auszuhalten
haben, so haben sie sich etwas gezogen und sind nicht mehr flach.
Das ist bedauerlich, aber es ist nur eine kleine Unannehmlichkeit,
die den Arbeiten nichts von ihrem Werte benimmt.
Damit wären wir mit den Sälen auf der linken Seite des
Hauses fertig. Um auf die andere Seite zu gelangen, haben wir
einen grossen Treppenflur zu überschreiten, der der grossen Treppe
gegenüber liegt und nach dem Vorhause zu geht. Da auch hier
kein Platz verloren gegangen ist, so können wir hier schöne
Sachen bewundern, die in angenchmer und harmonischer Weise
angebracht sind. Wir sehen zunächst den Schaukasten von
W. Collin in Berlin, dessen Vergoldestempel sehr glückliche
Biegungen aufweisen; ferner die Auslagen von Moritz Göhre und
Hübel & Denck in Leipzig. Hier finden wir Luxuseinbände, wie
derjenige zu Napoleon I., mit Auflagen in graviertem Elfenbein.
Das Leder ist an allen diesen Arbeiten von Meisterhand bearbeitet
worden, ebenso bei den schönen farbigen Tulpen, welche den Ein-
band des Liedes von der Glocke bedecken, der von der Firma
J. H. Sperling in Leipzig ausgestellt ist. Der letzte Schaukasten
wird von der Firma R. Herzog in Leipzig eingenommen und
deren Einbände geben den eben besprochenen in nichts nach.
Über diesen Schaukästen sind an der Wand schöne Druckproben
in Tableaux aufgehängt. Wir erwähnen hiervon die Aquarellimi-
tationen von Schupp & Nierth in Dresden, sowie die sehr hüb-
schen Postkarten der Firma Louis Glaser in Leipzig.
Wir gelangen nun in die Säle auf der rechten Seite des
Hauses. Der erste, welcher sich uns bietet, ist ausschliesslich der
kaiserlichen Reichsdruckerei vorbehalten, und hier sieht man
Bände, welche nach allen Gesichtspunkten hin herrlich sind. Eine
vollständige Form giebt dem Laienpublikum eine Vorstellung
davon, was die Buchdruckerei eigentlich ist. Vor derartigen
Arbeiten muss man anerkennen, dass die Typographie kein Hand-
werk, sondern eine Kunst ist. Diese Form enthält ein Distichon
von Schiller, in dem dieser die Bedeutung der Schrift verherrlicht.
Alle Wände dieses Saales sind mit Luxusdrucken bedeckt, mit
Reproduktionen von Gemälden, Teppichen und dergleichen, die mit
Hilfe aller gebräuchlichen Verfahren erlangt wurden. Die Ein-
bände sind in demselben Verbältnis gehalten, und derjenige zu den
Nibelungen scheint uns zu dem Besten zu gehören, was uns im
modernen Genre bekannt ist. Sehr hübsch ist auch der Einband
zu den Druckschriften des 15.—18. Jahrhunderts, auf dem man
zwei Drucker sieht, die in der Hand die Ballen halten. Alle
diese Werke sind unter Glas, indessen findet das Publikum infolge
einer zarten, anerkennenswerten Aufmerksamkeit der Ausstellungs-
verwaltung auch welche auf Simsen, und diese kann es durch-
blättern. Es sind aber auch noch zahlreiche andere Alben vor-
handen, die die Besucher bewundern können. Wir erwähnen hier-
von das Kranachwerk, die Zeichnungen von Albrecht Dürer, die
Zeichnungen von Rembrandt. Alle diese Werke sind glänzende
Sammlungen.
Wir kommen nun zu dem letzten Saale, der ein Pendant zu
dem den Wohlthätigkeitswerken Deutschlands reservierten bildet,
von dem wir weiter oben gesprochen haben. Wir finden hier
vier Wandfüllungen, die zu der Ausstellung der Reichsdruckerei |
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
413
gehören und die der für diese bestimmte Spezialsaal ohne Zweifel
nicht mehr hat aufnehmen können. Sie zeigen Reproduktionen
von Gemälden, von alten Wertzeichen und Ansichten des antiken
Venedig und des alten Florenz. Der letzte Rahmen enthält farbige
Initialen, die kleine Meisterwerke sind. — Wir stossen nun auf
die Farbenfabrik von Dr. Lövinsohn & Co. in Berlin mit auto-
typischen schwarzen und bunten Farbenproben. — Die xylogra-
phische Anstalt von Rudolf Stark in Stuttgart stellt schöne
Holzschnitte aus. — J. J. Weber in Leipzig zeigt uns treffliche
Seiten aus der „Illustrierten Zeitung“ und namentlich Holzschnitte,
die auch in den Sälen der Beaux Arts an ihrem Platze sein
würden. Wir sind hier überhaupt im Bereiche des Holzschnittes,
und von solchen werden auch eine lange Reihe von der Kunst-
anstalt von Wilhelm Hofmann, Aktiengesellschaft in Dresden
ausgestellt. Dieselben sind ebenso unter dem Gesichtspunkte der
künstlerischen Ausführung bemerkenswert, wie unter dem des
Druckes. — Neben dem künstlerischen Holzschnitt finden wir auch
den technischen vertreten, beispielsweise in den Ausstellungsobjekten
von J. @. Huch & Co. in Braunschweig und denen von Ewald
Steinmelz in Hannover. Ehe wir die Serie der Holzschnitte ab-
schliessen, erwähnen wir noch insbesondere ein Porträt des deut-
schen Kaisers, das von Josef Reinhart ausgestellt ist. Dieser
Holzschnitt macht seinem Urheber alle Ehre. Die Linienführung
ist geschickt und sicher. Der Stichel scheint überhaupt kein .Ge-
heimnis mehr für den Künstler zu haben, der diese interessante Studie
so vortrefflich durchzuführen verstanden hat. — Bei B. Dondorf
in Frankfurt a. M. erwähnen wir Chromodrucke und namentlich
eine prächtige Kollektion von Spielkarten. Das Ganze dieser Aus-
lage ist sehr angenehm. — Max Seeger in Stuttgart zeigt schöne
Farbendrucke und hübsche Postkarten. — Die Farbenfabrik
von Kast & Ehinger in Stuttgart bemustert u. a. ihre bunten
Farben in prächtigen Farbendrucken, unter denen einige Blumen-
stücke von tadellosem Druck besonders bemerkenswert sind. —
E. G. May Söhne in Frankfurt a. M. baben u. a. zwei grosse
Chromodrucke ausgestellt, die eher für. ein paar Gemälde gelten
können. — Der grosse Schaukastsn der Osnabrücker Papier-
warenfabrik (Löwenstein & Formstecher) in Berlin bietet den
Liebhabern eine reiche Auswahl von Luxusarbeiten der Stationerie-
warenbranche. — Unter den zahlreichen Farbendrucken der Firma
Eckstein & Stähle in Stuttgart ist uns ein eigentümliches Plakat
besonders aufgefallen, das für die überseeische Dampfschiffahrts-
gesellschaft Hamburg-Bremen-Antwerpen bestimmt ist. — Die
Ausstellung der Druckfarbenfabrik von Gebrüder Schmidt in
Frankfurt a.M. enthält ebenfalls hervorragend schöne Bilder-
drucke, die die Farben der Firma in das beste Licht setzen. —
Wenden wir uns von den Wänden des Saales zu dessen Mitte, so
finden sich an den beiden entgegengesetzten Seiten zwei Schau-
kästen und zwar die der Firma Wilhelm Greve in Berlin mit
geographischen Karten und .der Firma Meissner & Buch in
Leipzig, welcher letztere schöne chromolithographische Kunstwerke
enthält. — Tadellos sind ferner die photochromischen Kunstwerke
der Firma Nenke & Ostermaier in Dresden (Ansichten, Pano-
ramen und Blumenstücke) und die Austellungsobjekte der Firma
Werner & Winter in Frankfurt a.M., die vornehmlich den bo-
tanischen und zoologischen Wissenschaften gewidmet sind. Unseren
Rundgang beenden wir schliesslich damit, dass wir noch einen
Blick auf die hübschen Postkarten des Künstlerbundes von
Karlsruhe werfen.
Selbstverständlich ist das Obergeschoss des Deutschen Hauses
ebenso luxuriös geschmückt, wie das Erdgeschoss. An Ornamen-
ten ist auch hier nicht gespart worden und wir können zum
Schluss nur an das erinnern, was wir zu Anfang unserer Aus-
führungen gesagt haben: dass das Deutsche Haus einer der am
reichsten und luxuriösesten ausgestatteten, wenn nicht der luxuriösest
ausgestattete ausländische Palast ist.
Aus dem, was wir gesehen und hier besprochen haben, ergiebt
sich als natürliche Schlussfolgerung, dass das deutsche Buchdruck-
gewerbe zwar nicht führt, aber dass es immer fortschreitet. Grosse
Anstrengungen sind gemacht oder besser versucht worden. Wenn
auch diese Versuche. nicht immer von Erfolg gekrönt sind, so fühlt
man doch, dass der Erfolg nahe ist. Auch will es uns scheinen,
dass die moderne Kunst, mag sie nun dekorativ sein oder nicht,
eine grosse Rolle in der Buchdruckerkunst von heute spielt. Wir
haben hier eine wirkliche Neuerung in unseren graphischen
Künsten, aus der sicherlich noch viel hervorgehen wird. Alle
hierauf gerichteten Bestrebungen sollten ermutigt werden, denn
aus denselben dürfte jedermann Nutzen ziehen. Schliesslich geht
414
meine Meinung noch dahin, dass das deutsche Buchdruckgewerbe
einen der ersten Plätze unter den europäischen Buchgewerben
einnimmt.
Der Rest der deutschen Ausstellung befindet sich auf dem
Marsfelde in der Klasse 11, die die Typographie und die ver-
schiedenen Druckverfahren umfasst. Hier befinden sich auch die
Druckmaschinen.
Paris.
Zur Lohnbewegung im Buchbindereigewerbe.
Am Donnerstag den 30. August fand im Deutschen Hof unter
dem Vorsitz des Herrn Buchbindereibesitzers und Vorsitzenden des
Buchbindereiverbandes Metschke-Berlin eine Versammlung der Buch-
bindereibesitzer von Berlin statt, die äusserst zahlreich besucht
war, um Stellung gegen die Forderungen der im Buchbinderei-
gewerbe beschäftigten Gehilfen zu nehmen. |
Dieselben haben ausser einer wesentlichen Lohnerhöhung die
bekannten sozialdemokratischen Forderungen wie Freigabe des
1. Mai, unbedingte Verpflichtung, die Arbeiter nur durch ihren
Arbeitsnachweis zu nehmen, Bezahlung der Feiertage u. s. w. auf-
gestellt.
Sämtliche Arbeitgeber waren der Ansicht, dass man wohl
eine Beschränkung der Arbeitszeit auf 9 Stunden, — wie das auch
jetzt schon in sehr vielen Betrieben der Fall ist — allgemein ein-
führen, auch den Lobn etwas erhöhen könnte, niemals sich aber
derartige Vorschriften machen lassen könne, wie die Gehilfen dies
verlangen, da dann nicht mehr die jetzigen Prinzipale, sondern die
Gehilfen die einzig Bestimmenden in den Betrieben sein würden.
Gegen solches Ansinnen energisch aufzutreten, wäre die Pflicht
jedes Einzelnen!
In der Versammlung wurde bekannt gegeben, dass der Zentral-
verband der Buchbindereibesitzer von ganz Deutschland zum
Montag, den 3. September, nach Leipzig eine Versammlung ein-
berufen hat, bestehend aus je 3 Prinzipalen und je 3 Gehilfen der
Städte Leipzig, Stuttgart und Berlin, um gemeinschaftlich über
einen neuen Tarif zu beraten.
Sollte in dieser Versammlung keine Einigung erzielt werden
und von den Gehilfen der Streik beschlossen werden, so soll ein-
heitlich gegen die Gehilfen Stellung genommen werden.
Zu diesem Zweck ist für Berlin einstimmig eine Kommission
gewählt worden, der sowohl Herren des Verbandes der Berliner
Buchbindereibesitzer, der Berliner Buchbinder-Innung und von
Buchbindereibesitzern des Geschäftsbücherfaches angehören.
Einstimmig wurde darauf folgende von Herrn Gravenstein-
Charlottenburg eingebrachte Resolution angenommen.
„Die heutige von fast sämtlichen Buchbindereibesitzern Berlins
besuchte Versammlung hat eine Kommission aus Herren des Ver-
bandes der Berliner Buchbindereibesitzer, der Berliner Buchbinder-
Innung und von Buchbindereibesitzern des Geschäftsbücherfaches
als ihre Vertretung gewählt.
Diese Kommission soll gemeinschaftlich beraten, welche Schritte
gegen die Lohnbewegupg der Gehilfenschaft zu thun sind und soll
energisch gegen die ganz ungerechtfertigten Forderungen der Ge-
hilfen Front machen.“
Die Versammlung machte einen gewaltigen Eindruck, da fest-
gestellt war, dass sämtliche Buchbindereibesitzer von Berlin voll-
kommen einig sind und geschlossen vorgehen werden. Alle für
Einen, Einer für Alle, das war die Devise, unter der die Ver-
sammlung in später Nachtstunde auseinanderging.
5
Vereinsleben.
Berlin, 30. August 1900. Der Bund der Berliner Buchdruckerei-
Besitzer (Innung) hielt am 27. d. M. seine 3. ordentliche Bundes-
Versammlung ab. Dieselbe wurde wegen Behinderung des ersten
Vorsitzenden von dem Stellvertreter Herrn Elsner geleitet. Der-
selbe gedachte zunächst des am 19. Juli verstorbenen Mitgliedes
Herrn Heinrich Horwitz, dessen Andenken die Versammelten durch
Erhebung von ihren Sitzen ehrten. Als neue Mitglieder wurden
aufgenommen: die Buchdruckerei des Berliner Lokal Anzeger,
welche Herr Gustav Hempel vertreten wird, Herr Dr. Breithaupt
für die Firma Hempel & Co., Herr Franz Jacoby in Firma Emil
Billig Nachflg. und Herr Martin Klug. Von den jungen Leuten,
Albert Montreuil.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
0
Nr. 36
— — em
welche die Gehilfenprüfung im letzten Quartal abgelegt und be-
standen hatten, konnten 7 vorgestellt werden, während der letzte
wegen Krankheit ausgeblieben war; vier derselben, welche die
Prüfung mit dem Prädikat „Gut“ bestanden hatten, konnten mit
Prämien ausgezeichnet werden. Die im Entwurf gedruckt vor-
liegende Geschäftsordnung des Ehren- und Schiedsgerichts wurde
ohne Widerspruch von der Versammlung genehmigt. — Herr Oito
Elsner berichtete über die für das Buchdruckgewerbe in Frage
kommenden, am 1. Oktober d. J. in Kraft tretenden neuen Be-
stimmungen der Gewerbeordnung, von denen § 114a als besonders
wichtig hervorzuheben ist, nach welchem der Bundesrat für bestimmte
Gewerbe Lohnbücher oder Arbeitszettel vorschreiben kann, in welche
der Arbeitgeber Art und Umfang der Arbeit, die Lohnsätze und die
Bedingungen für Lieferung von Werkzeugen einzutragen hat. Ferner
§ 133a, welcher u. a. bestimmt, dass die Kündigungsfrist für Werk-
meister, Betriebsbeamte und Techniker (also auch für die Faktore)
nicht weniger als 1 Monat betragen darf. § 134 erhält einen Zusatz,
welcher bestimmt, dass für Fabriken, auf welche der $ 114a keine
Anwendung findet, auf Kosten des Arbeitgebers Lohnzahlungsbücher
für minderjährige Arbeiter einzurichten sind, in welche jede Lohn-
zahlung einzutragen ist. In Bezug auf die jugendlichen Arbeiter
wird bestimmt, dass Vor- und Nachmittagrpausen nicht gewährt
werden brauchen, wenn die Vor- und Nachmittagsschicht je vier
Stunden nicht übersteigt. Diese neuen gesetzlichen Vorschriften
treten mit dem 1. Oktober 1900 in Kraft. Gleichzeitig wurde
der Reichskanzler ermächtigt, die aus verschiedenen Gesetzen hervor-
gegangenen §§ der Gewerbeordnung zu einem Ganzen zusammen
zu ordnen und zu veröffentlichen. Herr Boll berichtete über die
wichtigsten Bestimmungen des am 1. Oktober in Kraft tretenden
Gewerbeunfallversicherungsgesetzes u. a. etwa das Folgende: Die
den Verletzten zu zahlenden Entschädigungen sind für alle Personen,
welche ein höheres Jahreseinkommen als 1200 o% haben, erheblich
höhere, denn es kommen nicht mehr 1200 sondern 1500 A. voll
und der Rest zu einem Drittel in Anrechnung. Die Kinderrente
wurde von 15 auf 20% erhöht. Die Berufsgenossenschaften sind
bei der Rentenfestsetzung und besonders bei beabsichtigten Herab-
setzungen gewissen Beschränkungen unterworfen worden. Durch
Unfall Verletzte können bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit statt
einer vielleicht nur geringen Teilrente die volle Rente erhalten;
Personen, welche durch einen Unfall soweit hilflos geworden sind,
dass sie fremder Wartung und Pflege bedürfen, können ½ mehr
als die volle Rente erhalten; Verletzte, welche bereits vor dem
Unfall teilweise erwerbsunfähig waren (z. B. alte Leute, welche
Zeitungen austragen), erhalten die Rente nicht mehr nach dem
ortsüblichen Tagelohn, sondern nach einem entsprechenden Teil
desselben berechnet. Renten bis zu 15% können auf Antrag der
Verletzten mit dem dreifachen Jahresbetrage abgefunden werden;
die Versicherung erstreckt sich in Zukunft nicht nur auf die im
Betriebe vorgekommenen Unfälle, sondern auch auf die bei häus-
lichen und anderen Diensten, die ein versicherter Arbeiter im
Auftrage seines Arbeitgebers ausführt, sich ereignen. Die Perufs-
genossenschaften können ihre Wirksamkeit auch auf die Haftpflicht-
versicherung ausdehnen und Rentenzuschuss- und Pensions-Kassen
für ihre Mitglieder, für deren Beamte, die versicherten Personen
und deren Angehörige ausdehnen, jedoch ohne Beitrittszwang.
Das Statut kann bestimmen, dass die Versicherungspflicht auch
auf Betriebsunternehmer ausgedehnt wird, deren Jahresverdienst
3000 oM nicht übersteigt oder welche nicht mehr als 2 Lohn-
arbeiter beschäftigen; auch kann durch das Statut angeordnet
werden, dass für Betriebe, welche regelmässig nicht mehr als
5 Arbeiter beschäftigen, statt der Einzellöhne ein Pauschalbetrag
der Berechnung der Beiträge zu Grunde gelegt wird. Durch einen
Aushang in den Geschäftsräumen ist bekannt zu machen, welcher
Berufsgenossenschaft der Betrieb angehört und die Adresse des
Genossenschafts- und Sektionsvorstandes anzugeben. Bei Unfällen,
welche durch grobe Fahrlässigkeit herbeigeführt wurden, kann die
Berufsgenossenschaft in Zukunft den Schuldigen verantwortlich
machen, ohne dass ein strafgerichtliches Urteil vorliegt; es ist
deshalb für eine strengere Durchführung der Unfallverhütungs-
vorschriften seitens der Betriebsunternehmer Sorge zu tragen;
dadurch können auch die Mehrkosten, welche die neuen gesetz-
lichen Bestimmungen zur Folge haben werden, einigermassen aus-
geglichen werden. — Diese Ausführungen wurden mit grossem
Interesse entgegengenommen und sodann, da weitere Verhandlungs-
gegenstände nicht vorlagen, die Sitzung geschlossen.
Ki
Nr. 36
Sprechsaal.
+ Berlin. Ein weiterer Erfolg gegen die Lehrlings-
wirtschaft. Auf eine Eingabe des „Tarif-Amtes der Deutschen
Buchdrucker“ an den Magistrat zu Eisleben: zwei dortigen Buch-
druckereien eine Einschränkung der Lehrlingszahl nach Massgabe
des Gesetzes betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung vom
26. Juli 1897 aufzuerlegen, hat derselbe in anerkennenswerter
Weise wie folgt entschieden: Der einen Firma, welche bei 11 Ge-
hilfen 13 Lehrlinge beschäftigt, wird die Entlassung von 5 Lehr-
lingen, der zweiten Firma, bei der neben 8 Gehilfen 9 Lehrlinge
beschäftigt sind, die Entlassung von 3 Lehrlingen aufgegeben.
-t- Berlin, 31. August. Die öffentlichen unentgeltlichen Prüfungen
solcher Knaben, welche als Buchdruckerlehrlinge eintreten wollen,
finden am 11. bezw. 21. September im Lokale der Fachschule
Niederwallstrasse 6/7 statt. Es werden nur solche Knaben zur
Prüfung zugelassen, welche ein ärztliches Attest über ihre Tauglich-
keit zum Buchdruckerberuf beigebracht haben. Die Vertrauens-
ärzte des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer erheben für
ein solches Attest nur 2 oÆ — Überweisungsscheine hierzu können
im Büreau des Bundes, Friedrichstrasse 239, entgegengenommen
werden. Dort sind auch Formular& zu Lehrverträgen zu haben.
— Der Unterricht in der Fachschule beginnt am 9. Oktober
abends 7 Uhr; er findet regelmässig Dienstag und Freitag abends
von 7—9 Uhr statt. In den Setzerklassen wird unterrichtet in
Deutsch, fremden Sprachen, Rechnen, Fachtheorie und Fachzeichnen,
in den Druckerklassen in Deutsch, Rechnen, Physik, Maschinen-
kunde, Fachtheorie und Fachzeichnen. — Lehrlinge aus den
Druckereien der Bundesmitglieder haben vierteljährlich 3 o, aus
anderen Druckereien 4,50 zu zahlen.
* Leipzig, 2. September. Am heutigen Tage beging der Mit-
begründer und langjährige frühere Vorsitzende des Deutschen Buch-
drucker-Vereins, Herr Dr. Eduard Brockhaus, sein 50jähriges Berufs-
jubiläum. Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins benutzte
diese Gelegenheit zur Ehrung des Jubilars und überreichte ihm in
seiner Wohnung ein künstlerisch ausgeführtes Gedenkblatt.
S
Kleine Mitteilungen.
Postwesen. Das Reichspostamt hat ein neues Formular für
ankommende Telegramme versuchsweise zur Einführung bei
den Telegraphenämtern von Berlin, Hamburg, Breslau und mehreren
anderen Städten gebracht. Für das Publikum bringt das neue
Ankunfts-Formular die vielfach gewünschte Neuerung, dass an der
zusammengefalteten Depesche von aussen Ort und Zeit der Auf-
gabe des Telegramms zu lesen sind.
Die Handwerkskammer-Organisation ist im Deutschen Reiche
durchgeführt, und zwar sind Handwerkskammern errichtet in
Preussen 33, Bayern 8, Württemberg 4, Baden 4, Hessen, Olden-
burg, Sachsen-Weimar, Anhalt, Braunschweig, Sachsen-Altenburg,
Sachsen- Coburg-Gotha, Sachsen-Meinigen, Lippe, Reuss ä. L.,
Reuss j. L., Schaumburg-Lippe, Elsass-Lothringen je 1, in den
beiden Mecklenburg 1, in den beiden Schwarzburg 1. Im König-
reich Sachsen, sowie in Bremen, Hamburg und Lübeck wurden
die Funktionen der Handwerkskammern den bestehenden Gewerbe-
kammern mit übertragen. Einschliesslich der Gewerbe- und
Handwerkskammern der letztgenannten vier Staaten bestehen also
in Deutschland 72 Handwerkskammern.
Buntpapierfabrikation. Einen interessanten Einblick in die
ausserordentliche Vielseitigkeit der Buntpapierſabrikation gewährt
das neueste Musterbuch der Aktiengesellschaft für Bunt-
papier- und Leimfabrikation Aschaffenburg in Aschaffen-
burg. Das geschmackvoll eingebundene grossformatige Buch mit
Text in deutscher, französischer und englischer Sprache enthält
nicht weniger als 840 Papierproben in allen Techniken und
Qualitäten und in einer Schönheit oder Naturtreue der Dessins,
die hoch anzuerkennen sind. Den Wünschen und Anforderungen
der modernen Kunstrichtung ist ebenfalls Rechnung getragen;
nur ihrer Forderung der „Echtheit“ bei der Buchausstattung wirkt
das Musterbuch entgegen, denn was da alles in Papier naturgetreu
und in bestechender Weise nachgeahmt wird, ist ebenso erstaun-
lich, als für die Buchhersteller verführerisch. Auch ist natürlich
beispielsweise eine aus Aschaffenburg bezogene „Meissner Porzellan-
platte“ weit billiger als eine echte.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
415
—
Zweibuchstaben-Setzmaschine. Wie wir hören, hat die in Mainz
zum ersten Male vorgeführte Zweibuchstaben-Linotype, mittels
deren gemischter Satz ohne Zeitverlust auf der genannten Setz-
maschine hergestellt werden kann, zu Nach- und Neubestellungen
der Linotype in grosser Zahl Veranlassung gegeben. Folgende
deutsche Städte werden demnächst Linotype-Maschinen neu ein-
führen: Braunschweig, Buchholz i.S., Dessau, Eisenach, Göppingen,
Gumbinnen, Hannover, Heidelberg, Magdeburg, Posen, Stettin,
Tilsit und Werdau i. S., nach deren Aufstellung mehr als 300
Linotypes auf deutschem Gebiete in Thätigkeit sein werden. Es
ist bemerkenswert, dass auch die Zahl der Werkdruckereien, welche
sich der Mergenthaler’schen Maschine bedienen, stetig zunimmt.
Humoristische Buchdrucker-Postkarten. Von den von der
Graphischen Verlagsanstalt, P. Goldschmidt in Halle a. S.,
herausgegebenen humoristischen Buchdrucker-Postkarten ist eine
neue, die zweite Serie, sechs Karten enthaltend, erschienen und
zum Preise von 25 A zu beziehen. Die in einfarbigem Druck
ausgeführten Karten bringen in ihren Illustrationen Proben von
etwas derbem Buchdruckerhumor und werden Liebhabern der-
artigen Humors vergnügte Augenblicke bereiten.
Antiqua-Schriftproben des Typograph. Die Setzmaschinen-
fabrik Typograph, G. m. b. H., in Berlin hat ihren in Nr. 16
besprochenen vorzüglichen Fraktur-Schriftproben jetzt ein Heft
mit Proben von ihren Antiquaschriften folgen lassen, die von
eben so schönem, klarem und kräftigem Schnitte sind, wie jene.
Das Heft führt dem Auge 11 Garnituren mit 54 verschiedenen
Schriften Antiqua und Kursiv und 2 Garnituren mit 4 Schriften
Russisch vor. Die Kegelgrössen derselben bewegen sich zwischen
Nonpareille und Mittel (mit und ohne Durchschuss) und die Schrift-
bilder weisen die gangbarsten Schnitte in der Antiqua, ferner Kursiv,
Egyptienne, Halbfett, Groteske, in Russisch breit- und schmallaufende
Schriften auf. Accente werden für alle Sprachen geliefert; bei
Verwendung von Versalaccenten werden bestimmte Massnahmen
getroffen, damit diese nicht abgeschnitten werden. Mit Schriften
kann also nunmehr die Typograph-Setzmaschine in ungewöhnlich
reichem Masse versorgt werden. Den Schluss des Heftes bilden
Abdrücke der Tastenbretter des Typograph für Deutsch, Dänisch,
Norwegisch, Schwedisch, Holländisch, Französisch, Englisch, Unga-
risch, Spanisch, Böhmisch und Slavisch.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Gutenberg-Druckerei Emil
Barth in Leipzig ist nach dem Ableben ihres zeitherigen Inhabers
auf dessen Rechtsnachfolger Frau verw. Minna Marie Louise Barth
geb. Schulte und die minderjährigen Geschwister Bruno Albert
Emil und Elsa Charlotte Minna Barth übergegangen. — Die Firma
Georg Wagner, Druckerei und Verlag der „Posener Neuesten Nach-
richten“ in Posen, ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haf-
tung unter der Firma Posener Neueste Nachrichten, Buchdruckerei
und Zeitungsverlag G. m. b. H. umgewandelt worden. Stamm-
kapital 80000 % Geschäftsführer ist Herr Buchdruckereibesitzer
Georg Wagner in Posen.
Eingetragene Firmen. In Herten die Firma Hertener Vereins-
Druckerei, Buchdruckerei und Zeitungsverlag, G. m. b. H. Das
Stammkapital der Gesellschaft beträgt 20000 % Geschäftsführer
ist Herr Redakteur Peter Hubert Weber. — In Euskirchen die
Firma Haeger & Lux, Gesellschafter die Herren Heinrich Josef
Lux und Louis Haeger, beide Buchdrucker in Euskirchen.
e
Litteratur.
Die Typographischen Jahrbücher (herausgegeben vom Technikum
für Buchdrucker in Leipzig) bringen in ihrem 8. Heft im text-
lichen Teil u. a. eine interessante Abhandlung Ansgar Schoppmeyer’s
über die Schrift im Buchgewerbe und die moderne Richtung, auch
gelangt die umfängliche und nützliche Abhandlung über die Ein-
richtung von Buchdruckereien zum Abschluss. Der Beilageninhalt
ist wieder von der gewohnten Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit.
Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und
Musik. Verlag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuch-
handlung in Berlin. Preis vierteljährlich 30% — Von diesem
416 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 36
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Bekanntmachung.
Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
das Schiedsgericht in Bremen neu konstituiert. Gewählt wurden
trefflichen Blatte, dem amtlichen Organ des Deutschen Bühnen-
Vereins, liegen uns die Hefte 20, 21 und 22 in der an dieser
Zeitschrift gewohnten reichen und geschmackvollen illustrativen
Ausstattung vor. Dieselben bringen in den Kunstblättern und
Textabbildungen gute Porträts zeitgenössischer Künstler sowie Ä
interessante scenische Darstellungen. Von den textlichen Dar-
bietungen erwähnen wir neben den Novellen und Gedichten die | prinzipalsseitig die Herren Victor Hauschild (Fa. H. M. Hauschild),
Abhandlung über das Petersburger Theater, über Charlotte Birch- | J. V. W. Homeyer (Fa. Homeyer & Meyer), Andreas Frese (Fa.
pfeifier, über die Schillerfestspiele in Düsseldorf, über Björnstjerne | Heinrich Frese) als Mitglieder und die Herren G. W. F. Guthe
Björnson, über Otto Ludwig und seinen „Erbförster“ nebst einem (Fa. A. Guthe), Nic. Ordemann (Fa. N. A. Ordemann Söhne) als
faksimilierten vierseitigen Briefe dieses Autors. Uber die Theater- | Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren A. Rosenlehner, F. Thölke
vorkommnisse wird regelmässig Bericht erstattet und ebenso werden | und G. Richter als Mitglieder und die Herren R. Brandt und
die Entscheidungen der Schiedsgerichte des Deutschen Bühnen- H. Hoppe als Stellvertreter.
Vereins fortlaufend veröffentlicht. Kurz, das Blatt ist nach ver- | Die Wahl der Vorsitzenden erfolgt in besonderer Sitzung.
schiedenen Richtungen hin für alle Freunde der Bühnenkünste EEE
Von Anter ae: | Zehnter Nachtrag
Dresden ais Druckstadt von 1524 bis 1900. Kurze Geschichte
der Einführung der Kunst Gutenberg’s in Dresden und ihrer
Entwickelung von Ernst Arnold. Herausgegeben von der Buch-
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 68. Gesamt-Nachtrag).
drucker-Innung zu Dresden zum Besten ihrer Gutenberg-Stiftung. Ill. Kreis. VIII. Kreis.
— Der Verfasser der vorliegenden Schrift hat eine grosse Menge Darmstadt: Courths, Adolf. ‚ Berlin: Gernbeck, Carl.
mühsam zusammengetragenen Materials kritisch geprüft und in IV. Kreis. Emma u. Martin Klug.
allgemeinverständlicher Weise verarbeitet. So ist eine sehr inter- | Achern: Huber & Co. * g
essante Schilderung entstanden, welche die Zeit von 1524, wo Geen
unter Wolfgang Stöckel die erste Dresdener Buchdruckerei gegründet Wegen Nichtinnehaltung der tariflichen Bestimmungen wurden
wurde, bis zum Jahre 1840 umfasst und ihren Hauptwert in den | die Firmen: Goltermann & Henne in Harburg (I. Kreis), M. Wie-
chronologischen Notizen hat, die über die Dresdener Buchdrucker | precht in Bernburg (VI. Kreis), Joh. B. Thoma in Lindau am
von 1524—1840 — besonders eingehend und kritisch über die | Bodensee (Kreis V) aus dem Verzeichnis der tariftreuen Buch-
ältesten — gegeben werden. Diese Schilderung wird durch wert- | druckereien gestrichen.
volle Reproduktionen von sechs alten Dresdener Drucken, sowie
zahlreiche Illustrationen wirksam unterstützt. Die Aufzählung und Wir bitten wiederholt dringend, alle an das Tarif-
Schilderung der Dresdener Buchdrucker des 5. Jahrhunderts seit | Amt gerichteten Postsendungen, gleichviel ob Briefe,
Erfindung der Kunst überlässt der Verfasser kluger Weise dem | Drucksachen, eingeschriebene oder Eilsendungen, Post-
Geschichtsschreiber der 1940er Jubelfeier, er führt aber die be- anweisungen u.s.w. neben der Aufschrift: „Tarif-Amt
stehenden Buchdruckereien wenigstens namentlich an und giebt | der Deutschen Buchdrucker, Berlin SW. 48, Friedrich-
eine ziffermässige Übersicht des heutigen Dresdener Buchdruck- | strasse 239“, noch mit dem Namen unseres Geschäfts-
gewerbes. Der Druck und die sonstige Ausstattung des Werkes | führers Herrn Paul Schliebs versehen zu wollen, indem
sind von der Lehmann’schen Buchdruckerei und der Kunstanstalt | die Post wegen Nichteintragung unserer Firma ins Han-
von Meinhold & Söhne in Dresden sehr sorgfältig ausgeführt worden. | delsregister berechtigt ist, unvollständig adressierte
Wir empfehlen das Buch unseren Lesern nicht nur um seiner | Sendungen an uns nicht mehr auszuhändigen.
selbst willen, sondern auch, weil cs zum Besten einer Stiftung Berlin, 28. August 1900.
herausgegeben worden ist, die der Fortbildung der Setzer- und | Georg W. Büxenstein, L. H. Gieseoke,
Druckerlehrlinge gewidmet ist und somit rege Förderung verdient. Vorsitzende.
— —
reis für Stellenan- TAN
N „eee
Gebühr
* N | für Vermittelung PAIN 2 adi
e AN ZE GEN ATAR von Angeboten | RAX 7
2
für die Nonpareille-
MI zeile ı5 Pfennig.
5o Pfennig.
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ur.
WW * Intellig Buchdrucker |
gelernter Setzer, vertraut mit engl. und franz. Korre-
.......090990080089080809090900090809000090 009900900 .....u.098.9090908909909009 spondenz, dopp. Buchfürung, Stenographie und Schreib-
—
2 2 bine, sucht Stellung bei bescheid. Ansprüchen
8 eg ee 3 ' g bei . Ansprüchen.
l | gebote erb. unter V. N. 3879 an Rudolf Mosse,
S Als Stütze des Prinzipals oder Faktor evtl. als Faktor 4 e eee `
2 sucht cin 23jähr. jung. Mann Stellung bis 1. November evtl. früher. Derselbe besuchte ® V
2 pabr Juig ing a F ertrauensstellung.
@ das Technikum in Leipzig 1 Jahr mit Erfolg, war früher bereits in einer Buchdruckerei 8 Junger, enärgisches Nada (Hir 8th, EE
s thätig und hat den Buchhandel erlernt. Auskunft erteilt unter Chiffre A. W. die 3 verheiratet, langjährigen Mitglied und Leiter eines der
e . . 2 . 8 ` . t ä kereiartikelbr: 3 i
2 Direktion des Technikum für Buchdrucker in Leipzig-Reudnitz. © ea. Ke ee een er.
fahren im Export speciell englischer und südamerika—
0.9000000090009000000000000000 0 009009000 000000000000000000 0000 nischer Markt, mit gründlicher Kenntnis der englischen,
spanischen und französischen Sprache besonders in tech-
% .. d e e Se e
Faktor-Geschäftsführer | nal Ee e n
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4, Manüskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer. bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. pem
N ichtamtlicher Teil.
ze et u n g 8. e or m at e. | i Name der Zeitung „ Stadt | Höhe = Breite, a Inseratspalten,
u. u 19) Kölnische Zeitung Köln a. Rh. 54 cm 87 cm 8 à 4 ½ om,
n Von Hermann Smalian. 5 20) The World Now York 50 Ih, n SEI Tabi a :
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Wie EN Leser bekannt, hatten die Zeitungen, als sie SCH le F Ä 5 I; 6 e dé
7 22) L'Étoile: Belge Brüssel 47,5 „ 38½ „ Ba’,
noch bescheidene „Gazetten“ waren, ein kleineres Format, als 23) Le Soir Paris 46,5 „ 42 „ẽ 1243 ½ „
heute. Mit ihren grösseren Zwecken sind sie seitdem gewachsen 24) Leipziger Tageblatt Leipzig 46 „ẽ 34 „ 62 5½ „
und zwar, wie die Leser auch wissen, nicht in gleichem Ver- 25) National-Zeitung Berlin 43 „ẽ 27½ „ 4326 ½ „
hältnis zu einander. Die grossen Formate der englischen Zei- 26) Neue freie Presse Wien 42 „ 27 „ 624% a
tungen sind nur zum kleinsten Teile von den Deutschen an- 27) Vossische Zeitung Berlin ét „ 20.9 n Aa Gh „ 5
genommen. Die Mehrzahl der letzteren wählte ein mittleres | 28) Berliner Börsen-Ztg. „ Bb, 21 h n 4258 he
Format und vermehrte dafür die Zahl. ihrer Beilagen. Die Die Masse sind nur annähernd richtig, weil erstens eine
nachfolgende Zusammenstellung einer kleinen Anzähl von Zei- | genaue Messung im Kaffeehause nicht zu ermöglichen war, und
tungen giebt ein Bild von der Verschiedenheit ihrer Formate. | weil hauptsächlich kein Format einer Zeitung und ihrer Spalten
Name der Zeitung Stadt ` Höhe Breite Inseratspalten | nach dem Metermass, sondern nach dem Typenmass gebildet
1) The Daily Telegraph London 64 cm 46 cm .7&6',cm wird, welches nicht nur in den verschiedenen Ländern, sondern
2) The Daily News a 62½ 6, 72 6½ „ sogar in ein und demselben Lande verschieden ist.
3) Nottingham Daily i Geff 8 Unterzieht man die Zeitungsformate einer näheren Betrach-
4 17 3 Nottingham 62 » E 5 7 eh n | iung, so sind die Unterschiede nicht so gross, wie es im ersten,
) the Standard ~ ͤ Tondon ` Be, re Augenblicke erscheint. Das Format der „Times“ kann ‚als ein
5) Berlingske Tidende Kopenhag. 60 421, „ 6863
g 3 > Normalformat für. die grossen Zeitungen, das der „Neuen freien
6) The Times London, 57. „ 42 „ 6à 6¼ „ P if für di 11 7 it
7) Magdeburger Zeitung Magdeburg 57. „ 42 „ 845 „ 1 als 15 1 ormat e o mit He Së See? et
8) Le Figaro ‚Paris 57 „. 40 6 A 6 ¼ „ gesehen werden, welche zwar nach oben un —
9) Hambrg. Nachrichten Hamburg 56 ½ g SEN) 647 i 8 schritten wurden, aber doch nicht um so viel, dass man mehrere
e, uns Evening een Ge i Sen en 11 * en ‚noch eine
ows Glasgow 6 ½ 5 lun un ormatgruppe der orld“ zugelassen werden. Die kleineren,
11) Southern Daily Mail Portsmouth 56 „ 50 „ 846 „ Zeitungen, die verschiedenen Stadt- und Kreisblätter, habe ich hier ,
12) The 5 Post, Cincinnati 56 „ 41¾ , „82 5 * nicht berücksichtigt, weil es zu weit führen wür de. Im allgemeinen
TO ey na London. -00 = a AL m udn empfindet denn auch der Zeitungsleser die Verschiedenheit i in den
14) Hufoudstadsbladet Helsingfors 565 „ 40 „ Tab,
e us | 2» | Formaten nicht als störend öder doch höchstens nur, in einem
15) Kreuz-Zeitung Berlin 56 „ 38 „ 636 „ ilb Kaffeel h die L Zeit
16) Le Nation, Bruxellois. Brüssel 55 „ 401, „ 12 à4 3% „ vollbesetzten Kaffeebause, wo sich die Leser, grosser Zeitungen
17) Corriere della Sera Mailand, 55 „ẽ 37 ½ „ 9a 4 „ gegenseitig das Licht wegnehmen und auch keinen Platz finden,
New Yorker Staats- wohin sie diese Zeitungen bequem aus der Hand legen können,
18). Zeitung Ne York 54 „ 40 ½ „ Tàbh, | um die ausgegangene Zigarre wieder. in Brand zu bringen,
422
Von viel grösserer Bedeutung ist dagegen die Verschieden-
heit der Inserat-Spaltenbreiten geworden, seitdem das Inserat
einen Hauptfaktor im Handelsverkehr der Völker bildet. Ein
Inserat fällt nur dann unter den vielen anderen noch leichter
ins Auge, wenn es sich durch Eigenart seiner Schrift, durch
ungewöhnliche Gruppierung der Schriftzeilen oder durch eine
zweckentsprechende Illustration auszeichnet. Die Inserate in
dieser Weise auszustatten, ist jedoch nur wenigen Zeitungen
möglich. Daher wird es immer gebräuchlicher, dass grosse
Firmen ihre Inserate nach ihren Wünschen anfertigen lassen
und davon Klischees an diejenigen Zeitungen senden, in denen
sie inserieren. Hierfür ist es jedoch von grosser Wichtigkeit,
dass die Breite des Klischees sich der betreffenden Inserat -
Spaltenbreite anpasst, um die Insertionskosten nicht unnötig
zu erhöhen.
Betrachtet man nun die wenigen oben angeführten Zeitungen
nach dieser Richtung hin, dann ergiebt sich allerdings die
grösste Verschiedenheit. Von 3½ cm steigen die Spaltenbreiten
bis zu 7 em fast immer um ½ em, auch die englischen Zei-
tungen nehmen an dieser Verschiedenheit teil. Es ist z. B.
nicht möglich, ein Inseratklischee von 6 em Breite gleichzeitig
in der Kölnischen, Magdeburger, Kreuz-Zeitung und in den
Hamburger Nachrichten abzudrucken, denn deren Spaltenbreiten
von 4½, 5, 6 und 7 cm gestatten dies nicht. Man hilft sich
daher beim Druck von Inseratenklischees in der bekannten
Weise, dass man das zu grosse einspaltige Inserat entweder
quer oder in zwei Spalten einstellt, das zu kleine Inserat
dagegen rechts und links mit weissem Raum ausstattet.
Eine Beseitigung dieser Verschiedenheiten ist allerdings
nicht unmöglich, aber aus technischen Gründen sehr schwer
durchführbar, weil bei der Spaltenbreiten-Bildung immer mit
dem typographischen Massstab, dem Schriftsystem, gerechnet
werden muss. Selbst wenn eine grosse Anzahl deutscher Zei-
tungsbesitzer einig würde, die einfache Inseratbreite auf 14 Cicero
und die Spaltenlinie auf Halbpetit festzulegen, einer vierspaltigen
Inseratkolumne also eine Breite von 57 Cicero zu geben, 80
würde bei verschiedenen Systemen doch keine gleiche Breite
erreicht werden, denn 57 Cicero sind nach dem Didot-System
ungefähr 26 cm, nach dem Leipziger System etwa 25 cm und
nach dem Frankfurter System ungefähr 24 cm lang. Die Uni-
formierung der Spaltenbreiten kann also in Deutschland erst
ernstlich ins Auge gefasst werden, wenn aus den deutschen
Zeitungsdruckereien die alten Systeme verschwunden sind, ja
man kann sogar ruhig annehmen, dass ein Teil der Verschie-
denheiten durch Systemänderung ganz von selbst fortfällt.
Wohl aber wäre den Zeitungsverlegern schon jetzt zu em-
pfehlen, sich über die Normalbreite der einfachen Inseratspalte
zu verständigen und sie als Ziel hinzustellen, nach welchem bei
Formatänderungen alter und Errichtung neuer Zeitungen hin-
gestrebt werden könnte. Diese Normalbreite könnte sowohl für
mittlere wie für grosse Zeitungsformate Geltung finden, denn
letztere brauchten die Zahl ihrer Spalten nur zu vermehren.
Ausser dem technischen Vorteil käme ja auch noch eine grössere
Übereinstimmung in der Berechnung der Inserate in Betracht.
Was hier von den politischen Zeitungen gesagt ist, gilt
natürlich auch von den illustrierten und von den Fachzeitungen
resp. Fachschriften. Auch bei diesen zeigt sich eine grosse
Verschiedenheit im Format sowohl wie in der einfachen Inserat-
spalte. Unsere Fachzeitschriften sind hiervon ebenfalls nicht
ausgeschlossen. Das älteste derselben, das „Journal für Buch-
druckerkunst“, erschien ursprünglich im Formate von 23 * 15cm
mit einer Inserat-Spaltenbreite von 7 cm. 1860 vergrösserte
es sich auf 26,5><18,5 em mit einer Inseratbreite von 9 cm,
1872 wurde der Inseratenteil 3spaltig à 6 cm, in welchem
Formate es auch heute noch erscheint. Die nach ihm gegrün-
deten deutschen Fachzeitschriften weichen in den Formaten
mehr oder weniger von ihm ab, von 30>x<21,5 bis zu 21><14 cm
herab, nur 3 sind ihm ungeführ ähnlich. Ebenso verschieden
st die einfache Spaltenbreite in diesen Zeitschriften: 41/2, 4%,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 37
5, 5½, 53/4, 6, Gil und 7 cm breit. Für das inserierende
Publikum, in erster Linie für die grossen Firmen, wäre es
daher von grossem Interesse, wenn wenigstens diese Fachzeit-
schriften eine grössere Einheitlichkeit in ihrem Inseratenteile
anstrebten, was ihnen ja nicht so schwer werden dürfte, wie den
grossen politischen Zeitungen, da sie wohl alle in Druckereien
mit Didot-System hergestellt werden.
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Zur Lohnbewegung im Buchbindereigewerbe.
Die Tarifverhandlungen der Buchbindereibesitzer mit ihren
Gehilfen haben zu einer Einigung nicht geführt. Die Prinzi-
pale haben nun selbständig einen Tarif aufgestellt, welchem
sie die bisherigen Positionen zu Grunde legten und die For-
derungen der Gehilfen teilweise berücksichtigten. Für Leipzig
lauten die Bestimmungen dieses Tarifes wie folgt:
Die Arbeitszeit beträgt täglich 9", Stunden, an Sonnabenden
und an Vorabenden gesetzlicher Feiertage nur 8 ½ Stunden, ein-
schliesslich je ½ Stunde Frühstücks- und Vesperpause. Der Minimal-
stundenlohn beträgt für ausgelernte Gehilfen nach vierjähriger
Lehrzeit im ersten Jahre ihrer Gehilfenthätigkeit 35 A. für alle
anderen Gehilfen 40 , für Presser an der Tiegeldruckpresse
während der Lehrzeit in der Dauer von drei Monaten 50 J, nach
beendeter Lehrzeit 60 A. für Arbeiterinnen je nach dem Grade
ihrer Fähigkeit und nach der Art ihrer Beschäftigung 12 bis 25 A
Die Akkordarbeiten werden nach den Sätzen des am 1. Oktober
erscheinenden Tarifs bezahlt. Solche Akkordarbeiten, die besonders
schwierig zu behandeln sind, werden nach vorher zu treffenden
Vereinbarungen höher bezahlt. Die bisher bezahlten Stundenlöhne
werden vom 8. September ab um 5 Prozent erhöht. Akkord-
arbeiten, die für Gehilfen berechnet, aber von Arbeiterinnen aus-
geführt werden, werden um 30 Prozent niedriger entlohnt. Akkord-
arbeiter, die ausnahmsweise auf Stunde beschäftigt werden, erhalten
den um 10 Prozent reduzierten durchschnittlichen Akkordverdienst
als Stundenlohn. Derselbe muss mindestens die Höhe des Minimal-
stundenlohnes betragen. Nicht zu umgehende Uberstundenarbeit
wird sowohl im Akkord, als auch für Stundenlohnarbeiter und
arbeiterinnen an männliche mit 10 bis 20, an weibliche Arbeiter
mit 5 bis 10 A pro Stunde entschädigt. Sind Akkordarbeitern
Lehrlinge zur Mitarbeit beigegeben, so werden für dieselben Ab-
züge je nach der Dauer der Lehrzeit des Lehrlings von 10 bis
bis 25 9 pro Stunde vom vollen Akkordlohn berechnet. Das an
Schnellpressen beschäftigte Personal besteht zur Hälfte aus gelernten
Pressern, zur Hälfte aus Mädchen. Zur Festsetzung der Zahl der
Lehrlinge in den einzelnen Betrieben ist eine Skala aufgestellt
worden, wonach auf 10 im technischen Betriebe beschäftigte Per-
sonen 2 Lehrlinge, auf 20 3, auf 30 4 und so weiter für je
10 Personen 1 Lehrling mehr einzustellen sind. Die Lohnzahlung
findet wöchentlich Freitags statt. Streitigkeiten über die Be-
stimmungen des Tarifs sind zunächst einer aus 6 Prinzipalen und
6 Gehilfen zusammengesetzten Kommission vorzutragen, die inner-
halb drei Tagen entscheidet. Der revidierte Tarif gilt auf die
Dauer von fünf Jahren und zwar bis zum 31. August 1905.
Die Buchbindereibesitzer haben ihrem Personal am ver-
gangenen Freitag und Sonnabend ein von der Prinzipalsver-
tretung ausgearbeitetes Schriftstück zur Unterschrift vorgelegt,
in dem erklärt wird, dass die Forderungen der Tarifkommission
der Arbeitnehmer, insbesondere das Vorwort zum Tarif, un-
annehmbar seien und dass daher am 1. Oktober der von der
Prinzipalskomnission aufgestellte Tarif in Kraft trete. Da die
Gehilfen und Arbeiterinnen sich weigerten, diese Bestimmungen
zu unterschreiben, so ist am Freitag und Sonnabend den
Arbeitern und den Arbeiterinnen gekündigt, bez. sind sie
entlassen worden. Ein Teil des in Kündigung stehenden
Personals hat jedoch die Kündiguhgsfrist nicht abgewartet,
sondern ist sofort mit in den Ausstand getreten.
Die Zahl der Streikenden soll gegenwärtig in Leipzig und
Berlin je etwa 2500 und in Stuttgart 1500 betragen.
Der Verband deutscher Buchbindereibesitzer (Sitz Leipzig)
hielt am 10. September in der Gutenberghalle des Buchgewerbe-
Nr. 37
hauses, Dolzstrasse 1, seine konstituierende Hauptversammlung
ab. Nach der Begrüssung der Erschienenen durch den Vor-
sitzenden Herrn Buchbindereibesitzer Sperling-Leipzig trat die
Versammlung sofort in die Beratung der Statuten ein. Der
vorgelegte Statutenentwurf gelangte mit einigen Abänderungen
einstimmig zur Annahme. Der Zweck des Verbandes ist dem-
nach, unberechtigte Bestrebungen der Arbeitnehmer, welche
darauf gerichtet sind, die Arbeitsbedingungen einseitig vor-
zuschreiben und insbesondere die zu diesem Zwecke geplanten
oder veranstalteten Ausstände gemeinschaftlich abzuwehren und
in ihren Folgen unschädlich zu machen, die gemeinsame Inter-
essen berührenden Angelegenheiten zu beraten und die bezüg-
lichen Beschlüsse zur Geltung und Ausführung zu bringen und
die berechtigten Interessen der im Buchbindereigewerbe und
in verwandten Geschäftsbetrieben Deutschlands beschäftigten
Arbeiter und Arbeiterinnen zu schützen und zu fördern. Die
Mitgliedschaft können erwerben: Die Inhaber von Buchbindereien,
Kartonnagen-, Geschäftsbücher-, Album-, Gesangbuch-, Brief-
umschlagfabriken und ähnlichen Betrieben. Als ausserordent-
liche Mitglieder können Innungen und sonstige Korporationen
aufgenommen werden. Als Verbandsvorsitzender wurde Herr
Buchbindereibesitzer Alfred Sperling gewählt. Des weiteren
trat die Versammlung in die Prüfung des von der Leipziger
Prinzipalskommission ausgearbeiteten Lohntarifs, der am 1. Ok-
tober d. J. in Kraft treten soll, ein. Die von den Arbeit-
nehmern aufgestellten Forderungen, insbesondere diejenigen
des Vorworts zum Tarife wurden als unannehmbar bezeichnet,
doch zeigten sich die Anwesenden gewissen Verbesserungen
des Tarifes keineswegs abgeneigt. Über das Vorwort des
Prinzipalstarifs entspann sich eine längere Debatte, da bezüg-
lich der Arbeitszeit die Meinungen sehr verschieden waren.
Es gelangte ein von Herrn Kommissionsrat Fritzsche gestellter
Antrag zur Annahme, wonach das Vorwort zwar in der vor-
liegenden Form angenommen wird, wonach sich aber die
Arbeitgeber der einzelnen Orte vorbehalten, eventuell den
lokalen Verhältnissen entsprechende Abänderungen vorzunehmen.
Bezüglich des eigentlichen Tarifs wurden noch verschiedene
Verbesserungsvorschläge gemacht, worauf die Versammlung die
Tarifkommission der Prinzipale mit der Ausarbeitung des Tarifs,
die etwa eine Woche in Anspruch nehmen wird, beauftragte.
Die Versammlung wählte eine Presskommission, bestehend aus
den Herren Maul, Köllner und Hübel, die von Zeit zu Zeit
Berichte über die Lage im Gewerbe veröffentlichen und etwa
nötig werdende Berichtigungen an die Tagesblätter senden soll.
Ferner sollen die Buchdruckereien aufgefordert werden, den
Buchbindereien den Kampf nicht in der Weise zu erschweren,
dass sie deren Arbeiten übernehmen, wie solches in einem
Falle bereits geschehen sein soll. Abends 6 Uhr wurden die
Verhandlungen, die vormittags 9 Uhr eröffnet worden waren,
von Herrn Sperling mit dem Wunsche geschlossen, dass die
Tariffragen bald zu einem alle Teile befriedigenden Ende ge-
bracht werden möchten.
Entscheide der laut § 47 des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Tarifkreis VIII (Berlin-Brandenburg).
Schiedsgericht Berlin.
125. Bezahlung einer Woche Lohn wegen vorzeitiger Entlassung.
Sachverhalt: Kläger war Anfang März bei beklagter Firma
in Kondition getreten. Bei seinem Engagement wurde ihm ein
Formular zur Unterschrift vorgelegt, das in seinen einzelnen Rubriken
bereits ausgefüllt war; Kläger hatte davon nur Kenntnis zu nehmen
und das Gelesene mit seinem Namen zu unterfertigen. Er that
letzteres, dagegen prüfte er das Formular nur ganz oberflächlich
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
423
und übersah, dass die Rubrik Kündigungsfrist durch das Wort
„keine“ bereits ausgefüllt war. Die ihm nebenher ausgehändigte
Arbeitsordnung, die für sein Arbeitsverhältnis eine Woche Kün-
digungsfrist festsetzte, war durch jenes unbeschriebene Formular
in Bezug auf die Kündigung ausser Kraft gesetzt. Kläger erkrankte
Ende Juli, meldete aber am 17. August der Geschäftsleitung, dass
er am 21. August seine Arbeit wieder aufnehmen möchte. Antwort
erhielt er hierauf nicht. Bei seinem Antritte wurde ihm jedoch
von dem Faktor eröffnet, dass augenblicklich nichts für ihn zu
thun sei. Der vom Kläger eingelegte Protest gegen eine solche
Abfertigung blieb ohne Erfolg.
Entscheid (mit 5 gegen 1 Stimme): Die Firma ist verpflichtet,
dem Kläger für einen Tag Lohn nachzuzahlen.
Begründung: Der Kläger hatte sein Arbeitsverhältnis durch
Krankheit zwar unterbrochen, aber nicht aufgelöst; denn es war
ihm bei seiner Krankmeldung nicht gesagt worden, dass man seinen
Platz besetzen müsse, es ist vielmehr mit seiner Wiedereinstellung
nach beendeter Krankheit gerechnet worden; dafür spricht auch
der Umstand, dass man seine Invalidenkarte zurückbehielt, die
dem Kläger doch eingehändigt werden musste, wenn man die
Absicht hatte, das Arbeitsverhältnis mit demselben entweder durch
den Beginn der Krankheit oder durch die Dauer derselben als
gelöst zu betrachten. Auch hatte der Kläger ein Anrecht auf
Beschäftigung dadurch erworben, dass er 4 Tage vor seiner Ge-
sundung der Firma seinen Arbeitsantritt mitteilte; wollte diese
auf seine Arbeitskraft verzichten, musste sie innerhalb dieser 4 Tage
dem Kläger unter Hinzufügung der Invalidenkarte davon Mitteilung
machen. Da dies nicht geschehen und Kläger sich am Montag
zur Arbeit einstellte, hat er bei seinem täglichen Kündigungsver-
hältnisse Anspruch auf diesen ihm verweigerten Arbeitstag.
126. Anspruch auf 34,607 M. für Korrekturen und vorzeitige Ent-
lassung.
Sachverhalt: Dem Kläger war eine Zeitschrift zur Herstel-
lung übertragen worden, von welcher am Donnerstag jeder Woche
die Korrektur zu liefern war; diese Korrektur wurde als erste
Korrektur von einem Autor gelesen, jedoth nur auf Buchstaben-
fehler korrigiert: Anderungen wurden nicht vorgenommen. Diese
Korrekturen sind vom Kläger unter stillschweigendem Einverständ-
nisse berechnet worden, nachweislich aber seit langem nicht im
Verhältnisse zu der dafür benötigten Zeit. In derjenigen Arbeits-
woche, welche des Klägers Entlassung voraufging, strich ihm der
Prinzipal an 2 Bogen dieser Zeitschrift von 13 Korrekturstunden
7 Stunden. Am Zahltage, an welchem Kläger betrunken war,
bestand dieser auf Auszahlung der gestrichenen Stunden; es ge-
schah dies nach Zeugenaussagen in einer dem Zustande des Klägers
zwar entsprechenden, aber nicht zu billigenden Form, die zunächst
seine Kündigung, nach einem wiederholten Auftritte im Kontor
aber auch seine sofortige Entlassung zur Folge hatte, zu welcher
die Firma auf Grund der auch im Besitze des Klägers befindlichen
Arbeitsordnung berechtigt war.
Entscheid (einstimmig): Kläger ist mit seiner Gesamtforderung
abzuweisen.
Begründung: Von den dem Schiedsgerichte vorliegenden bei-
den Korrekturbogen weist der eine Bogen 16, der andere 12 Buch-
stabenfehler auf, für deren Beseitigung der Kläger 13 Korrektur-
stunden berechnete. Die Ausrede des Klägers, er habe, zwar ohne
Auftrag, zu Hause die Korrektur noch einmal gelesen, weil diese
vom Autor meist zu flüchtig gelesen war, und habe er die dafür
verwendete Zeit in Rechnung gestellt, fand keinen Glauben. Ebenso-
wenig entsprach es der Wahrheit, dass Kläger nach der Korrektur
Versäumnisse erlitt durch die Verteilung der einzelnen Artikel-
serien auf den Umfang eines Bogens; diese Arbeit gehörte zum
Umbrechen und dieses wurde nachweislich tariflich bezahlt.
Die sofortige Entlassung des Klägers wurde für zulässig an-
erkannt, nachdem das Schiedsgericht Kenntnir von der Arbeits-
ordnung genommen.
127. Feststellung des Preises für ein griechisches Register.
Sachverhalt: Die Kläger berechneten für Herstellung desselben
an Aufschlägen: Griechisch mit 50 %, für Ziffern 15 %, schmales
Format 5 %, Mischung 5%, zusammen 75%. Für Spationiertes
berechneten sie pro 100 Zeilen 1,56 Die Firma dagegen be-
willigte für Griechisch 25%, Ziffern und Spationiertes zusammen
33 ½ %, schmales Format und Mischung je 5%, zusammen 68 ½ %
Aufschlag.
Entscheid (einstimmig): Das Register ist zu berechnen mit
einem Aufschlage von 60 % und zwar entfallen hiervon für Griechisch
424
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 37
50 %, für Mischung und schmales Format je 5%.
ist gemäss § 11 des Tarifes besonders zu berechnen.
Begründung: Bei dem Index verborum handelt es sich um
ein Rgister zu einem griechischen Werke, weshalb die volle Ent-
schädigung für Griechisch gemäss § 2 des Tarifes Platz zu greifen
habe. Die vorhandenen Ziffern werden dem griechischen Texte
hinzugerechnet, da sie nach ihrer Anwendung einen besonderen
Aufschlag nicht erfahren können. Für Spationiertes einen Durch-
schnittsaufschlag per 100 Zeilen festzusetzen, ist nicht angängig;
Spationiertes ist vielmehr im Sinne des S 11 des Tarifes besonders
zu berechnen.
128. Feststellung von Prozentaufschlägen für ein Kochbuch, und
Festsetzung eines Stundenlohnes. Vormerkung bei den Arbeitsnach-
weisen. |
Sachverhalt: Nach den Angaben der Beklagten berechnete
Kläger die betreffende Arbeit mit Zuschlägen, die ins Ungeheuer-
liche gingen und nicht zu bezahlen seien; um Streit zu vermeiden,
sei dem Kläger für das geleistete Pensum der geforderte Preis
bezahlt worden. Kläger war ursprünglich zum Korrekturenlesen
mit 30 0% pro Woche engagiert worden; reichte diese Beschäftigung
nicht aus, wurde Kläger anderweit beschäftigt; auf seinen beson-
deren Wunsch wurde ihm schliesslich auch gestattet, Satzleistungen
als Berechner herzustellen. Hieraus leitete Kläger die Berechtigung
ab, die Gewissgeldstunden statt mit 56 A (bei 30 äi Wochenlohn)
mit 70 AN berechnen zu dürfen. Die Firma weigerte sich, dies zu
zahlen, da sie den Kläger fürs Gewissgeld mit 30 l engagiert
hatte und er nur auf seinen besonderen Wunsch einzelne Arbeiten
berechnete. Schliesslich zahlte die Firma die 70 9, kündigte aber
gleichzeitig dem Kläger; auf Veranlassung einer dritten Person
wurde die Kündigung jedoch rückgängig gemacht. Erst mehrere
Tage später kam es zur Entlassung des Klägers, nachdem sich
derselbe in ungebührlichster Weise gegen den Faktor benommen.
Entscheid: Mit Stimmengleichheit wird der Antrag des Klägers
abgelehnt.
Begründung: Die Prinzipalsmitglieder lehnen eine Urteils-
bildung ab, da es an einem Klageobjekte fehle. Dem Kläger ist
der hohe, an sich unberechtigte Aufschlag im Berechnen bezahlt
worden und im Gewissgelde sei ihm auch der nicht zu beanspruchende
Stundenlohn von 70 A bezahlt worden. Dass ferner die Kündigung
nicht mit dem Tarife zusammenhänge, sei erwiesen, da Kläger den
zur Entlassung angeführten Grund nicht bestreitet. Die Gehilfen-
mitglieder sind dagegen nur für bedingungsweise Abweisung des
Klägers, indem sie festgestellt wissen wollten, wie weit der Kläger
bei Berechnung seiner Arbeit über das tarifliche Recht hinaus-
gegangen sei. (Berufung beim Tarif-Amte wurde nicht angemeldet.)
129. Klage wegen tarifwidriger Arbeitszeit.
Sachverhalt: Kläger arbeitet mit weiteren 3 Setzern in einer
Schriftgiesserei, die insgesamt etwa 200 Personen beschäftigt. Die
Arbeitszeit für den gesamten Betrieb ist eine 9stündige; an Pausen
wird nur 1 Stunde für Mittag gewährt. Der Wegfall der früher
bestandenen Frühstücks- und Vesperpause entsprach einem aus-
drücklichen Wunsche des Personals, weil dieses dadurch ½ Stunde
früher das Geschäft verlassen wollte. Diesem Wunsche ist statt-
gegeben und dementsprechend ist auch die Arbeitsordnung gefasst
worden; Kläger hat diese unterschrieben und besitzt auch ein
Exemplar derselben, vertritt aber die Ansicht, dass durch den
Wegfall jener Pausen die Arbeitszeit zu einer durchgehenden ge-
macht und deshalb statt 9 Stunden nur 8%, Stunden zu währen habe.
Gemäss einem Beschlusse des Tarif-Ausschusses vom 20. Mai
1898: „dass Streitigkeiten über Arbeitszeit (Minimum und Lehr-
lingszahl) nicht durch die Schiedsgerichte, sondern durch die Kreis-
vertreter ihre Erledigung finden sollen“, erklärt sich das Schieds-
gericht als nicht kompetent zur Behandlung des Falles. Es wird
Jedoch konstatiert, dass bei einstündiger Mittagspause der Arbeits-
zeit der Charakter einer durchgehenden genommen sei. Über die
Zulässigkeit des Wegfalles der Pausen wird auf die Erläuterungen
auf Seite 81 des Kommentars verwiesen.
S
Sprechsaal.
-s. Berlin, 9. September. Gleich wie in Leipzig, sind auch
hier die Buchbinderei-Arbeiter und -Arbeiterinnen in den General-
streik eingetreten, nachdem auch diejenigen Arbeiter, welche von
Seiten der Arbeitgeber nicht entlassen werden sollten, den ihnen
Spationiertes
zugestellten Revers, wonach sie sich mit einer Zulage von 5 Proz.
bis zur Aufstellung eines neuen Tarifes, d. i. bis zum 15. Septem-
ber d. J., befriedigt erklären sollten, ohne Unterschrift zurück-
gesandt oder unbeantwortet gelassen hatten.
§ Köln, 8. September. Vor etlichen Monaten wurden durch
den Kölner Gewerbeverein an eine Reihe Arbeitnehmer, welche
lange Jahre in denselben Betrieben beschäftigt sind, Diplome
ausgeteilt. Der Senior dieser Jubilare war Herr Faktor Jakob
Gardy mit einer über 48jährigen ununterbrochenen Dienstzeit m
der Buchdruckerei von J. B. Heimann hierselbst. Aus diesem
Anlasse ist Herr Gardy nunmehr durch Se. Majestät den Kaiser
und König durch Verleihung des Allgemeinen Ehrenzeichens
ausgezeichnet worden.
-r. Leipzig. Anschliessend an ein vorangegangenes Referat
gab Herr H. Schwarz in der Sitzung der Typographischen Gesell-
schaft vom 9. August die Fortsetzung des Berichtes über seinen
Besuch der Pariser Weltausstellung. In ziemlich eingehender
Weise wurden vom Vortragenden die einzelnen graphischen Gruppen
besprochen und das Bemerkenswerte zur Kenntnis der Anwesenden
gebracht. Die deutsche buchgewerbliche Kollektivausstellung wurde
als die vornehmste Gesamtgruppe und deren Spezialkatalog als
beste Katalogerscheinung bezeichnet. — Das französische Buch-
gewerbe fand eingehende Würdigung, insbesondere wurde die sog.
retrospektive Ausstellung hervorgehoben, die mannigfache Anregung
für graphische Spezialausstellungen giebt. — Die Ausstellungs-
gruppen des übrigen Auslandes fanden ebenfalls Erwähnung, wobei
speziell auf die hervorragenden Leistungen Österreichs, der Schweiz,
Russlands und vieler anderer Länder hingewiesen wurde. Die
Ausstellung der Oxford University Press, ebenso der Publishers
Association of Great Britain sind ebenfalls hervorragende und
interessante Abteilungen. Die Gruppen der deutschen Reichs-
druckerei, der Nationaldruckerei in Paris, der Staatsdruckerei in
Wien, der „Expedition“ in St. Petersburg bildeten ein Kapitel
für sich. Nach einer allgemeinen Übersicht wurden noch die
Leistungen der einzelnen Branchen in den verschiedenen Ländern
skizziert und damit ein gedrängtes Bild der Graphik auf der Aus-
stellung zu geben versucht, soweit es in einem mehrstündigen
Referat möglich war.
Leipzig, 9. September. Am 22. und 23. September findet hier
die ausserordentliche Generalversammlung des Deutschen Faktoren-
Bundes statt, welche den Zweck hat, die für die Eintragung des
Faktoren-Bundes in das Vereinsregister notwendigen Statutände-
rungen vorzunehmen. Als Delegierte werden an derselben teil-
nehmen die Herren B. Haase (Hamburg), A. Hampel (Hannover),
Fr. Leinweber (Braunschweig), P. Knoll (Essen), A. Scdmmer
(Münster), W. Fink (Frankfurt a. M.), F. Göttert (Wiesbaden),
Carl Herre (Stuttgart), K. Kranmer (Mannheim), F. Forschner
(München), E. Guth (Nürnberg), W. Franz (Weimar), Julius Müller
und Hans Krey (Leipzig), P. Thomas (Dresden), H. Ueberwasser
(Chemnitz), C. Kulbe, Fr. Wimmer und G. Könitzer (Berlin), E. Winter
und A. Hendel (Breslau). Als Mitglieder des Bundesvorstandes
werden teilnehmen die Herren A. Stadthagen, H. Thieme, W. Mel-
cher-Melchrick, C. Diedrich, E. Baumeister, P. R. Neumann, Otto
Hagemann und O. Winde. |
* Aus Sachsen und Thüringen. Die Bewegung zur Aufbesserung
der Zeitungsverhältnisse ist jetzt überall in Fluss gekommen. Nach-
dem die allgemeine Zeitungsverleger-Versammlung am 26. August
zu Leipzig beschlossen hatte, in Rücksicht auf die Papierpreis-
steigerung sowie auf den neuen Posttarif eine Erhöhung der
Abonnements- und der Inseratenpreise eintreten zu lassen,
haben sich die Vorstände des Kreises Sachsen und des Thüringer
Zeitungsverlegervereins an die Besitzer sämtlicher in Frage kom-
menden Tagesblätter gewandt und sie zum Anschluss an das Vor-
gehen aufgefordert. Als Grundlage für die Festsetzung der Abonne-
ments- und der Inseratenpreise haben sie denselben die folgenden
Vorschläge unterbreitet: 1. Die Abonnementsgebühren sollen
thunlichst dem Umfange des Blattes, beziehentlich dem in dem-
selben enthaltenen Texte entsprechen und im Mindestsatze pro
Quartal betragen: a) bei kleineren, wöchentlich 2—4 mal erschei-
nenden Blättern 1,25 bis 1,50 ; b) bei mittleren, wöchentlich
6 mal erscheinenden Blättern 1,80 A bis 2,— c; c) bei grösseren,
wöchentlich 6 mal erscheinenden Blättern 2,40 „ bis 3,— A. und
mehr, je nach dem Umfange der betreffenden Blätter. 2) Die
Inseratenpreise sollen möglichst der Höhe der Auflage des
Blattes entsprechen, in keinem Falle aber unter 10 A pro Zeile
betragen. Für die Festsetzung derselben soll folgende Grundlage
dienen: a) bis zu 2000 Auflage 10—12 A pro Zeile; b) über
Nr. 37
2000—6000 Auflage 15 A pro Zeile; c) über 6000 Auflage 20—25 A
pro Zeile. Die Zeilenbreite soll in der Regel 50—55 Millimeter
nicht übersteigen. 3. Die Rabattsätze sollen nach folgender
Skala festgesetzt werden: 3—5 mal 10 Proz., 6—10 mal 15 Proz.,
11—15 mal 20 Proz., 16 und mehrmals 25 —331/, Proz. Für grössere
Inserate, welche mindestens ½ bis eine ganze Seite einnehmen,
soll bei mindestens 3 maliger Wiederholung derselben 20—33 ½
Proz. Rabatt gewährt werden können. 4. Die für Annoncen-
Büreaus zu gewährenden Rabattsätze sollen die vorstehen-
den Sätze in keinem Falle um mehr als 15 Prozent übersteigen.
Gleichzeitig haben sich die genannten Vorstände bereit erklärt,
eventuell persönlich die Verhandlungen einzuleiten, wo dies infolge
der örtlichen Konkurrenzverhältnisse seitens der beteiligten Ver-
leger nicht geschehen sollte. — Inzwischen haben sich auch bereits,
wie aus den eingelaufenen Berichten hervorgeht, Verleger ver-
schiedener Orte und teils auch grösserer Begirke zu Besprechungen
zusammengefunden, die meist zu gegenseitiger Verständigung be-
züglich der notwendigen Erhöhungen geführt haben. Je nach der
Lage der Verhältnisse wurde beschlossen, entweder die Abonne-
ments- oder die Inseratenpreise, oder auch beides zugleich zu
erhöhen; allgemein wurde aber die Notwendigkeit einer einheit-
lichen Regelung der Rabattsätze anerkannt und die vorstehend
abgedruckte Skala als entsprechend erachtet. In vielen Orten,
namentlich in den thüringischen Staaten, haben sich die Besitzer
der Blätter auch auf Einschränkung oder den Wegfall der Gratis-
beilagen (Unterhaltungsblätter) geeinigt. Hoffentlich folgen die
übrigen Orte nach, denn nur durch ein allgemeines Vorgehen wird
es jedem Einzelnen leichter möglich, einen Schritt nach vorwärts
zu thun,
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Die Firma Schnellpressenfabrik Franken-
thal Albert ck Co., Akt.-Ges. in Frankenthal legt der heutigen
Nummer einen Prospekt über ihre Zweitourenmaschine bei. — In
einem zweiten Prospekt empfiehlt die Firma Maschinenfabrik
Kempewerk in Nürnberg ihre Kreissägen. — Wir machen
unsere Leser auf diese Beilagen aufmerksam.
Monoiine, Zeilensetz- und Giessmaschine. Die deutsche Er-
zeugerin der Monoline, die Maschinenfabrik von Gustav Fischer & Co.
in Berlin, Friedrichstrasse 16, hat ein typographisch schön aus-
gestattetes Schriftchen herausgegeben, das über diese Maschine,
die allgemein als die zukunftsreichste ihrer Art angesehen wird,
wieder nach verschiedener Hinsicht orientiert. Es bringt neben
einer Gesamtansicht der Maschine Abbildungen von deren Ablege-
mechanismus und der Setzerschule in Berlin, setzt ihre Vorteile
auseinander und verbreitet sich über ihre Leistungen, die Korrekturen,
über Schrift, Zeile und Matrizen, über die Setzerschule und den
Preis der Maschine. Weiter sind die Schriftteile und die Tasten-
anordnungen für Normalfraktur und Normalantiqua, Schriftproben
vorzüglich geschnittener Fraktur und Antiqua und Zierlinien und
Reihenornamente gegeben, aus welchen letzteren ein ganz kom-
pliziertes Inserat auf der Monoline gesetzt wurde. Diese Einfassungen
sind eine besondere Eigentümlichkeit der Monoline, und sie können
natürlich ins Unbestimmte vermehrt werden. Auch die hübschen
Kopfleisten über den Seiten sind mit diesen Ornamenten auf der
Maschine hergestellt worden. — Über die Leistungsfähigkeit der
Maschine orientiert die Canadische Monoline-Setzmaschinenfabrik
in Montreal auf Grund beglaubigter Satzleistungen verschiedener
Zeitungen. Es ergeben sich hieraus als Endresultate durchschnitt-
liche Stundenleistungen von 10500 Buchstaben Petit, 10200 Buch-
staben Mignon und 9200 Buchstaben Nonpareille. Es sind dies
gewiss sehr beachtenswerte Leistungen der nur wenig Raum be-
anspruchenden und wohlfeilen Maschine. — Anschliessend bemerken
wir noch, dass die Monoline auf der Pariser Weltausstellung mit
dem Grand Prix ausgezeichnet worden ist.
Zum ambulanten Gerichtsstand der Presse. Der Redakteur der
in Weimar erscheinenden „Neuesten Nachrichten“, Dr. Kindler,
wurde am 6. August vom Schöffengericht in Hildburghausen wegen
Beleidigung der Richter des Landgerichts in Meiningen zu 200 A
Geldstrafe verurteilt. Der bekannte „fliegende Gerichtsstand der
Presse“ hatte die Anklagebehörde in Meiningen in den Stand
gesetzt, die Sache nicht in Weimar, dem Wohnort des Angeklagten
und dem Druckort der Zeitung, anhängig zu machen, sondern in
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
425
——— —
—
Hildburghausen, an einem meiningschen Gericht, weil die
„Neuesten Nachrichten“ dort gelesen werden, allerdings nur in
einem Exemplar von der Redaktion der Dorfzeitung. Dieses
Exemplar kommt überdies als Tausch exemplar nach Hildburg-
bausen. Das genügte aber, um nach der bekannten Reichsgerichts-
entscheidung den Gerichtsstand des dortigen Gerichts zu begründen.
(„Lpzg. Tagebl.“)
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Eingetragene Firmen. In Goldberg, Schles., die Firma Oscar
Collmar, Buchdruckerei und Verlag des „Goldberger Stadtblattes“
(R. Schwedowitz), Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Oskar Collmar
daselbst. — In Buer, Westf., die Firma Franz Theben, Inhaber
Herr Buchdruckereibesitzer Franz Theben daselbst. — In Hers-
bruck die Firma Kar! Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Inhaber
Herr Buchdruckereibesitzer Karl! Pfeiffer daselbst. — In Bingen,
Rhein, die Firma Albert Lechleder, Buch- und Kunstdruckerei,
Inbaber Herr Albert Otto Joseph Lechleder, Buchdryaker daselbst.
— In Halle a. S. die Firma R. Paul Nietschmann, Buchdruckerei,
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Reinhold Otto Paul Nietschmann
daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Gustav Ehrlich
in Berlin, Zimmerstr. 18, jetzt unbekannten Aufenthalts. Konkurs-
verwalter Herr Kaufmann Martens daselbst. Anmeldefrist bis
27. Oktober 1900.
Gestorben. In Berlin starb am 3. September Herr Buch-
druckereibesitzer Michael Klein, Mitinhaber der Firma Anton Klein.
— Am 6. September starb der Buchbindermeister und Buchdruckerei-
besitzer Herr Albert Behrendt in Berlin, welcher seine früher
innegehabte Druckerei an die Firma Haasenstein & Vogler verkaufte
und später unter eigener Firma eine neue Druckerei errichtete.
Së
Litteratur.
„Dennoch!“ Aus Theorie und Geschichte der gewerk-
schaftlichen Arbeiterbewegung. Von Werner Sombart. Mit
einer Abbildung im Text. Jena 1900. Verlag von Gustav Fischer.
Preis geh. 80 „%.:— Das vorliegende, recht interessant zu lesende
Schriftchen des bekannten von rechts wie von links viel ange-
feindeten Breslauer Universitätsprofessors giebt im wesentlichen
einen Cyklus von Vorträgen wieder, die derselbe im vorigen Winter
in Breslau gehalten hat und die bei einzelnen leitenden Personen
und Organen der Sozialdemokratie lebhaften Unwillen hervorgerufen
haben. Zur Belebung des Gegenstandes sind in einem Anhange
auch diese Zornesausbrüche mit beigefügt. Professor Sombart ver-
breitet sich zunächst über Ursprung und Ziel der Gewerkschafts-
bewegung, deren höhere Entwickelungsstufe in Deutschland die
Tarifgemeinschaften sind. Da diese neuere Organisationsform in
England bereits zu höherer Blüte gelangt ist als in Deutschland,
so giebt der Verfasser sodann einen geschichtlichen Abriss über
die englische Gewerkvereinsbewegung, die jene bedingt hat. Er
stellt dieser dann vergleichsweise die deutsche Arbeiterbewegung
gegenüber und verbreitet sich schliesslich über Wesen und Wert
der Gewerkschaftsbewegung und ihre Kulturmission. Da er diese
letztere ziemlich hoch einschätzt, die Gewerkvereine für berufen
hält, „die Arbeiterschaft zu befreien von den seichten, hirnlosen
Schwätzern, die jetzt noch in der Presse, in Volksversammlungen
und Vereinen vielfach den Ton angeben, von jenen faulen Kerls,
die zu nichts gut sind, als ein paar auswendig gelernte, unver-
standene Phrasen aus der Parteilitteratur papageienmässig nach-
zuplappern oder stiermässig in die Menge hineinzubrüllen, die zu
jeder Arbeit ausser der ‚Parteiagitation‘ verdorben sind,“ und da
er schliesslich sich zu dem ketzerischen Satze versteigt, „dass
Kapitalismus und Sozialismus keine sich ausschliessenden Gegensätze
sind, dass ihre Ideale vielmehr bis zu einem gewissen Grade in
einer und derselben Gesellschaft verwirklicht sein können“, so bat
er es natürlich bei einigen der sozialdemokratischen Parteihäuptlinge
verschüttet. — Im Buchdruckgewerbe, wo man auf beiden Seiten
den Wert der gewerkvereinlichen Organisation zu beurteilen gelernt
hat, wird man die Ausführungen Sombart’s zu würdigen und selbst
da Nutzen aus ihnen zu ziehen wissen, wo man mit ihnen nicht
ganz einverstanden sein kann.
426
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Nr. 37 | ` Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | 429
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Maschinengattung vorzuführen, welche auf Basis der seither im Bau einfacher Schnell-
j pressen gemachten Erfahrungen nicht nur mit sämmtlichen, bis jetzt bekannten Neuerungen
und Verbesserungen versehen, sondern auch mit ungemein praktischen Einrichtungen aus-
gestattet sind, wie solche zuvor nicht gekannt waren.
Die Schaffung solcher Maschinen war mit der Zeit zur Nothwendigkeit geworden, da die Nach-
frage nach hochvollendeten Flachdruck-Maschinen stetig grösser wurde und die Interessenten mit der
Leistungsfähigkeit der seitherigen Maschinen infolge der gesteigerten Anforderungen ihrer eigenen Kund-
schaft nicht mehr auskommen konnten.
Nachstehend näher beschriebene Maschine eignet sich nun nicht allein für grosse Formen
und feinsten Autotypie-, Chromotypie- und sonstigen Illustrationsdruck, sondern sie
ermöglicht durch ihre eigenartige und sehr kräftige Construction eine
Leistungsfähigkeit bis zu 1600-2000 Drucken pro Stunde, je nach Grösse,
womit den Wünschen der Buchdruckerwelt in bis jetzt noch nicht dagewesener Weise Rechnung ge-
tragen ist.
Wir erwähnen noch, dass wir als Grundlage für den Bau dieser Maschinen die amerikanischen
Zweitourenmaschinen genommen und dieselben in wesentlich verbesserter Form und nach deutschem
Geschmack zur Ausführung gebracht haben.
Wir lassen nun hier die Beschreibung der
Zweitourenmaschine,
Neuestes Modell 1900
folgen:
Auf vier mit Stahlschienen versehenen Laufbahnen wird das, auf geschliffenen Stahlrollen gelagerte,
kräftig verrippte und seitlich nachstellbar geführte Typenfundament, welches ebenfalls aufgeschraubte
stählerne Laufschienen besitzt, gleichmässig hin- und hergeführt. Der genau Register haltende
Antrieb für das Typenfundament arbeitet vollständig zwangsläufig, ohne sich schliessende und wieder
aufgehende Coulissen, Federn oder Curvenstücke. Um die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen zu steigern,
sind dieselben mit Lufitpuffern versehen, welche die lebendige Kraft vom Typenfundament aufnehmen.
Luft wird also comprimirt, welche mithilft, die entgegengesetzte Bewegung vom Typenfundament einzu-
leiten.
Das verbesserte Auftragwalzenfarbwerk ist combinirt mit Tischfärbung und besteht
aus einem Farbtisch, vier mit Masse versehenen, zwangsläufig hin- und hergeführten Tischwalzen und
vier darüberlaufenden Stahlwalzen, ausserdem vier Auftragwalzen, zwei Nacktcylindern mit zwangs-
läufiger Seitwärtsbewegung und zuletzt aus zwei darüber liegenden Massereibern. Ein Farbtisch und
16 Walzen verreiben also die Farbe, ausser der Hebwalze, welche die Farbe der Ductorwalze entnimmt
und dieselbe auf den Farbtisch aufträgt.
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Der Farbkasten, welcher zum Zwecke einer gründlichen Reinigung mit wenigen Handgriffen
leicht demontirbar construirt ist, besitzt ein durch Schrauben und Hebel regulirbares, federndes Stahl-
messer. Die Ductorwalze rotirt stetig und die Farbentnahme der Hebwalze kann durch eine einfache
Vorrichtung beliebig regulirt werden. Das Farbwerk gewährleistet somit eine ausgezeichnete Verreibung
und Vertheilung der Farbe. Die Handhabung des Farbwerkes ist äusserst bequem, sammtliche Walzen
können leicht abgestellt werden.
Wie aus Abbildung ersichtlich, werden diese Maschinen mit Frontbogenausleger ausgestattet.
Der Bogen wird mit der zuletzt gedruckten Seite nach oben, welche nicht mit Bändern in
Berührung kommt, auf den Ausleger geführt, hier entsteht eine kurze Ruhepause, sodann wird der Bogen
vorgefahren und ohne Auslegerstäbe, Bänder etc. mit der zuletzt gedruckten Seite nach oben auf den
Ausiegetiscn geiegt. Dieser Ausleger gestattet auch ein bequemes Einlegen von Schmutzbogen.
Direct unter dem Auslegetisch ist der Farbkasten angeordnet, so dass der Maschinenmeister, ohne den
Druckbogen zu berühren, eine Farbregulirung vornehmen kann. In leichter Weise können die
Auslegerbrückenschienen zurückgefahren und der Ausleger abgestellt werden, was beim Zurichten des
Cylinders oder bei Vornahme von Correcturen vorn rechts und links von Wichtigkeit ist.
Diese Maschinen werden ausserdem mit mechanischem Rücklauf und Druckabsteller
versehen, und sind beide Vorrichtungen durch Fusstritthebel zu bethätigen. Der mechanische Rücklauf
bietet grosse Bequemlichkeit für die Bedienung während des Zurichtens, da das Drehen des Schwung-
rades per Hand wegfällt. Während des Ganges der Maschine kann man jederzeit den Druck abstellen.
Das Einheben der Form geschieht hinten unter dem Anlegetisch, wo das Typenfundament
sehr zugänglich ist. Die Correcturen können entweder daselbst oder vorn rechts und links leicht vor-
genommen werden.
Die Anlegemarken, Vorder- sowie die Seitenmarken besitzen Mikrometerschrauben, um die feinste
Verstellung zu ermöglichen. Durch Anordnung eines am Cylinder befindlichen Segments, welches mit
einer am Typenfundament befestigten Registerzahnstange im Eingriff steht, ferner durch genaue Aus-
führung und zweckmässige Construction der Greifermechanismen, welche die Greifer stets in derselben
Relativlage des Cylinderumfanges zu den Vordermarken zwangsläufig schliessen, wird ein absolut ge-
naues Register erzielt. l
Bekanntlich kann man die Bogen bei Maschinen mit Cylinderstillstand nur während der Still-
standszeit oder eines Karrenwegs anlegen, und die Anlegerin muss den nächsten Bogen bis zum nächsten
Stillstand des Cylinders in Bereitschaft halten.
Bei den Zweitourenmaschinen dagegen steht der Anlegerin eine längere Zeit als die
eines Karrenhubes zum Anlegen der Bogen zur Verfügung, da der folgende Bogen zur Anlage
gebracht werden kann, sobald nur die Hinterkante des vorausgegangenen Bogens die Anlagestelle ver-
lassen hat. Die Leistungsfähigkeit der Maschine kann somit gesteigert werden, ohne
dass die Anlegerin schneller arbeitet, denn es fallen hierbei die Pausen weg, in welchen dort
der Bogen in Bereitschaft gehalten werden muss.
Wir sind bestrebt gewesen, bei der Construction dieser Maschinen allen möglichen Wünschen der
Druckerwelt Rechnung zu tragen und hoffen gern auf eine freundliche Aufnahme dieser
Zweitourenmaschine
Neuestes Modell 1900.
Schnellpressenfabrik Frankenthal
Albert & Cie. Act (es,
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— Herausgegeben vom Deutschen Buchdrusker-Horein . XI. Jahrg.
„ | Leipzig, 20. September 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden Donnerstag
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. —. Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich‘ 2K, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o%
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
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Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
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— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Le: '
S RER} Vichtamtlicher Teil. E r
Die Papierteuerung und der Zeitungsverleger.
Nachdem. die Papierteuerung dih anscheinend in Permanenz
erklärt hat, und auch der mit Neujahr 1901 in Kraft tretende
neue Postzeitungstarif eine erhebliche Belastung des Budgets
des Zeitungsverlegers bedeutet, ist es selbstverständlich, dass
man auf Mittel und Wege sinnt, um die Mehrausgaben durch
Ersparnisse an anderer Stelle wettzumachen und durch Rabatt-
verkürzung bezw. Erhöhung des Anzeigenpreises die Einnahmen
zu erhöhen,. wo immer ein solches Vorgehen auf Vereinbarung
der konkurrierenden. Blätter eines Ortes oder Bezirkes möglich
gemacht wird. Letztere beiden Aufgaben zu lösen, hat be-
kanntlich der Deutsche Buchdrucker-Verein in Gemeinschaft
mit dem Buchgewerblichen Schutzverband in die Hand ge-
nommen, und die bisher in dieser Beziehung gethanen Schritte
lassen, wenn auch nicht überall, doch an zahlreichen Stellen
auf Erfolg hoffen.
Die Verminderung der Betriebsunkosten setzt naturgemäss
in erster Linie beim Setzersaal ein, und die gerade in den
letzten Monaten erfolgten und noch bevorstehenden zahlreichen
Aufstellungen von Setzmaschinen sind in direkter Linie auf
die Papierverteuerung zurückzuführen und sind wohl verständ-
lich, da die Satzkosten des mit Zeilengiessmaschinen. herge-
stellten Satzes durchschnittlich nur die Hälfte von dem betragen,
was man seither für Handsatz ausgeben musste, wozu kommt,
dass man mit einem erheblich geringeren Fee Raum und
Beleuchtung auskommt.
. Naturgemäss eignet sich indessen nicht der genze Inhalt
einer Zeitung für die Setzmaschine;. vor allen Dingen ' wird
der Satz der grossen Inserate nach wie vor eine verhältnis-
mässig grosse Zahl von Handsetzern erfordern. Dagegen bilden
die kleinen Inserate, in denen es sich nur um eine einfache
Auszeichnung mit fetter bezw. halbfetter Schrift handelt, seit
liches Verhältnis ist zwischen Borgis und Petit.
' aber 20% an Raum sparen, so spart man — ohne den Inhalt
REES Erfindung der „Zweibuchstaben-Linotgpe« kein Hindernis
mehr. Es liegt ja meist auch in der Hand des Zeitungsverlegers,
die Einrichtung der kleinen Anzeigen des täglichen Bedarfs
einheitlich zu gestalten, und es ist zweifellos, dass wo eine
Schematisierung derselben nach bekannten Mustern — entweder
Stichwort in besonderer Zeile oder als erstes Wort fett gesetzt
— sich durchführen lässt, dies für den Setzer, Metteur, Ver-
leger, ja auch für den Leser selbst eine thätsächliche Er-
leichterung bedeutet, denn der Letztgenannte begreift sehr
schnell, dass durch jene Einrichtung die Übersichtlichkeit
ansserordentlich gewinnt. Der Verleger aber, dessen Interesse
für uns das wichtigste ist, erzielt dadurch den gerade unter
jetzigen Umständen nicht hoch genug anzuschlagenden Vorteil
der Raumersparnis. T
Raumersparnis im Blatte — > dies scheint mir ein , wichtiges
Gegenmittel gegen die Papierteuerung.. Bei kleinen Provinz-
blättern, die jahraus jahrein mit. einem bestimmten Umfang,
etwa 4 Seiten, rechnen und bei der Anspruchslosigkeit ihres
Leserkreises auch bei grösserem Inseratenumfang. Beilagen- zu
vermeiden wissen, spielt die Raumersparnis natürlich keine
Rolle, obwohl die oft beklagte Unterdrückung: der Lokalpresse
durch wohlfeile grossstädtische Blätter in vielen Fällen, ‚wenigstens
zum guten Teile, durch bessere Pflege des lokalen Teils und
durch ‚ Textvermehrung verhindert werden könnte. Weshalb
klammern sich nur die meisten Provinzialblätter an die grosse
Korpusschrift, wo. eine kräftige Petit oder Borgis denselben
Dienst leisten würde? Bei grösseren Blättern aber ist ein
Festhalten an. Korpusschrift geradezu unbegreiflich. Ganz ab-
gesehen davon, dass eine gleiche Anzahl Borgiszeilen rund
10% mehr. Text enthalten, nehmen sie 10% weniger Raum.
ein, wodurch also 200% Raumersparnis resultiert. Ein ähn-
Kann man
432
um ein Jota zu verkürzen — auch 20% an Papier. Eine Sonntags-
ausgabe von 20 Seiten jetzigen Umfanges liesse sich also auf
16 Seiten bringen, und bei beispielsweise 50000 Auflage würde
ein Minderverbrauch von 50000 Bogen Papier die Folge sein.
Die Rotationsmaschinen würden dadurch erheblich entlastet und
die Ersparnis an Papier in einem Monat schon hinreichen, um
die Kosten des Schriftwechsels wettzumachen.
Was für den Text gilt, gilt ohne weiteres auch für den
Anzeigenteil. Statt der Petitgrundschrift wählt man Colonel
und gewinnt damit !/s des Raums, wenn man nicht gleich
auf Nonpareille überzugehen vermag, wie es heute schon zahl-
reiche Blätter in Berlin, Wien u. s. w. gethan haben und damit
voll 25% an Raum gegen die an der Petitgrundschrift fest-
haltenden Blätter gewinnen. Benutzt man aber Zeilengiess-
maschinen, möchte jedoch an der Grundschrift aus bestimmten
Gründen nichis ändern, so lässt sich durch Verwendung anderer
Gussformen schwächeren Kegels immerhin, je nach dem Schrift-
bilde, eine Raumersparnis von wenigstens 50/9 erzielen; auch
diese geringe Ersparnis wird mitzählen, da sie auf den Raum
von 1000 Normalzeilen 50 gewinnen hilft. S
Das Bedenken, dass die Leser gegen derartige Anderungen
sich auflehnen würden, soll nicht unterschätzt, darf aber auch
nicht überschätzt werden. Wohl keine Zeitung hat bisher das
Faktum der Papierteuerung ihren Lesern verschwiegen; wenn
sie also die Verwendung kleinerer Grundschrift — ob für Text
oder Anzeigen — durch eine plausible Vorrechnung der Mehr-
kosten des Papiers motiviert, so können sicherlich nur des
Rechnens unkundige oder sonstwie gegen jede Neuerung oppo-
nierende Leser Anstoss an dem Wechsel nehmen; die grosse
Mehrzahl aber wird die Anderung als etwas Natürliches, oft
sogar als eine Annehmlichkeit empfinden. Die mit der vor-
geschlagenen Anderung verknüpften Unkosten kommen nur in
Frage, wenn man beim Handsatz stehen bleiben will, werden
aber auch da, wie an obigem Beispiel gezeigt, durch Papier-
ersparnis bald genug aufgewogen werden. Geht man aber zum
Maschinensatz über, so sind besondere Unkosten überhaupt
nicht vorhanden; ja, die Einführung des „eisernen Kollegen“
wird vielfach sogar eine bequeme Handhabe bieten, den Über-
gang zu einer kleineren Grundschrift plausibel zu machen,
ohne den Hauptbeweggrund, die Papierteuerung, unnötig hervor-
zuheben,
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A. Th. Engelhardt-Leipzig 7.
Mag die namentliche Aufführung verstorbener Kollegen in den
Totenlisten unserer Fachblätter in den meisten Fällen auch hinreichen,
um nähere Bekannte derselben aufmerksam zu machen, in Fällen,
wo der Tod uns einen um unseren Beruf treuverdienten Kollegen
raubte, genügt dies jedoch nicht. Und einen solchen Verlust
kündet uns allen die Überschrift dieses Artikels an, indem wir
dankbaren Gedenkens noch einmal das Lebensbild des Verstorbenen
bei seinen vielen befreundeten Kollegen auffrischen wollen, um zu
gleicher Zeit allen jüngeren ein nachahmenswertes Beispiel gemein-
nützigen Wirkens für den Beruf damit vorzuführen.
A. Th. Engelhardt wurde im Jahre 1828 zu Freiberg in Sachsen
geboren und entstammte einer alten Buchhändlerfamilie daselbst.
Nach erlangter Gymnasialausbildung bestand derselbe seine mehr-
Jährige Lehrzeit als Setzer in der dortigen Gerlach'schen Buch-
druckerei und konditionierte alsdann in verschiedenen Orten
Deutschlands, dabei den Grund zu seinen praktischen Kenntnissen
legend. Sein Weg führte ihn auch nach Leipzig, wo er bei
Teubner konditionierte und alsbald vom alten Nies (jetzt Drugulin-
sche Druckerei), trotz seiner jungen Jahre als Faktor angestellt
wurde. Nachdem er sich hier als solcher mehrere Jahre bewährt
hatte, schritt er 1853 zur eigenen Etablierung. Leipzig zählte
damals nur 19 Druckereien und gern erzählte der alte Kollege, wie
er am Abend vor Eröffnung seines Geschäfts in ein gutes Bierlokal
der Stadt zum Abendessen gegangen sei und hier, an einem Seiten-
tische unerkannt sitzend, von Buchhändlern über seine Etablierung
habe sprechen hören und zwar mit dem Bedauern, er werde wohl
trotz seiner neuen Schriften sehr bald um die Ecke gehen, da er gegen
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 38
so starke Konkurrenz mit Erfolg nicht werde ankämpfen können.
Das erste Geschäftslokal Engelhardts befand sich Ecke der Post-
und Querstrasse parterre, aber schon nach 10 Jahren sah sich der
Besitzer veranlasst, es mit den G. Bär’schen Lokalitäten in der
Lindenstrasse zu vertauschen, von wo er im Jahre 1865 in das
eigene Heim, die damalige Armenschule in der Holzgasse, zog,
welches Haus er jedoch für seine Zwecke ganz umbauen musste.
Durch angestrengten Fleiss und Ausdauer gelang es ihm hier, seinen
Betrieb zu einer mittelgrossen Offizin umzugestalten, die infolge der
grossen Korrektheit aller ihrer Arbeiten bald erste hiesige und auswärtige
Firmen zu treuen Kunden zählen konnte. Bei solcher Thatkraft des
Verstorbenen konnte es daher nicht ſehlen, dass seine Kollegen
ihn anfangs der sechziger Jahre als Beisitzer in den Innungs-
Vorstand beriefen. Hier widmete sich Engelhardt vorzugsweise
der Regelung und Verwaltung des Kassenwesens, das damals in
den Händen der Innung lag. Nach dem Tode des Stadtältesten
Härtel, dem Nachfolger Naumann’s, rückte er in dessen Amt ein.
Statt ruhiger und friedlicher Zeiten waren inzwischen grosse Kassen-
streite eingetreten. Hier sowohl wie in den sich daran anschliessen-
den Tarifkämpfen zeigte sich Engelhardt stets als charakterfester,
aber auch humaner Kollege, der unverdrossen seine ganze Arbeits-
kraft zu allen Amtern zur Verfügung stellte, gleichviel ob sie
lokaler oder auswärtiger Natur waren. Insonderheit muss gerade
Engelhardt in letzterer Beziehung von seiten der Prinzipale als
Vater des Tarifs betrachtet werden und alle seine Nachfolger hatten
damit einen leichteren Stand, da sie nur in seine Fusstapfen zu
treten brauchten. Neuerungen stand Engelhardt stets mit einem
gewissen Misstrauen gegenüber. So war er z. B. anfänglich ein
Gegner der neuen Alphabetberechnung anstatt der bis dahin dafür
geltenden n-Grundlage. Nachdem er sich jedoch durch eigenes
Vergleichen der einzelnen Schriften aus den verschiedensten
Druckereien von der Berechtigung der erhobenen Forderung über-
zeugt hatte, entstand dieser Bewegung aus dem Saulus ein Paulus.
Eine lange Reihe von Jahren bekleidete Engelhardt das Amt
eines Mitgliedes des Geschäftsführenden Ausschusses des Deutschen
Buchdrucker-Vereins, zu dessen Begründern er mit zählte, und
ebenso war er in einer Reihe örtlicher Buchdrucker- Vereinigungen
ehrenamtlich thätig. Bei solchem Ruhen der Vereinslasten auf ein
und denselben Schultern konnte es nicht ausbleiben, dass Engelhardt
sehr oft seine Gutachten im Instanzenwege aus seiner einen in seine
andere Hand wandern lassen musste. Dabei war er in allen seinen
Arbeiten von einer peinlichen Gewissenhaftigkeit, die ihm gewiss
bei seiner der Allgemeinheit gewidmeten Thätigkeit oft manchmal
sehr schwer fallen musste.
Zu Anfang der 80er Jahre sah er sich infolge anhaltender
Krankheit veranlasst, sein zu schöner Blüte entfaltetes Geschäft zu
verkaufen und dieser Entschluss ist ihm gewiss nicht leicht gefallen,
weshalb man ihm denselben durch Ehrengaben der hiesigen und
auswärtigen Berufskorporationen zu erleichtern suchte. Einige
Jahre später ernannte ihn die inzwischen hierorts neu errichtete
Buchdrucker-Innung zu ihrem ersten Ehrenmitgliede. In seinem
Herzen blieb er bis zu seinem nach kurzer Krankheit im Alter
von 72 Jahren am 24. August d. J. erfolgten Tode seinem Beruſe
treu ergeben, wenn es ihm auch vergönnt war, einen 17jährigen
wohlverdienten Ruhestand zu geniessen.
Das Andenken des Vollendeten gereiche uns allezeit zum Segen,
ihm selbst aber möge die Erde leicht sein!
s
Zum Streik der Buchbindergehilfen.
Es wird uns geschrieben: Der Streik der Buchbindergehilfen
hat grössere Dimensionen angenommen, als urspünglich zu er-
warten war. Er umfasst die Städte Berlin, Leipzig, Stuttgart und
München und es sind etwa 10000 Buchbindergehilfen und Mädchen
in den Ausstand getreten.
Es ist weniger der Lohn, sondern vielmehr die Macht, um die
gestritten wird und der Streit spitzt sich immer mehr zu der Frage
zu: sollen in Zukunít die Gehilten die Bestimmenden in der Werkstatt
sein, oder der Arbeitgeber, der dem ganzen Betriebe vorsteht, der
in rastloser Thätigkeit Aufträge für die Werkstatt sammelt, der
sein Kapital und seine Intelligenz einsetzt, damit Maschinen und
Hände stets volle Beschäftigung haben?
Die Forderungen, die an die Prinzipale gestellt worden sind:
Freigabe des ersten Mai; Bestimmung der Gebilfen, ob Männer
Nr. 38
oder Mädchen an den einzelnen Maschinen zu beschäftigen sind;
Verpflichtung, Frauen oder Mädchen nicht zu Arbeiten zu ver-
wenden, die sie seit langen Jahren verrichtet haben und die ihren
Fähigkeiten mehr entsprechen, als denen der männlichen Arbeiter;
unbedingte Vorschrift, dass Arbeiter nur dureh die Arbeitsnach-
weise der Gehilfenschaft angenommen werden müssen und die gut
funktionierenden Arbeitsnachweise der Prinzipale beseitigt werden;
Festsetzung der Gehilfen, ob die Betriebe nach Stundenlohn oder
nach Stück arbeiten lassen; Bezahlung aller gesetzlichen Feiertage
und Abkürzung der 9stündigen Arbeitszeit am Sonnabend und
Montag.
Dass die Prinzipale solche Bedingungen nicht eingehen können,
liegt klar auf der Hand. Dagegen haben sie sich bereit erklärt,
die Löhne um 5% zu erhöhen und haben für Akkordarbeiten
einen Tarif ausgearbeitet, der für die Arbeiter wesentlich vorteil-
hafter ist als der alte und durch eine neue Formateinteilung
gerechter wirkt als der alte Tarif.
Diese Bereitwilligkeit muss den Prinzipalen um so höher an-
gerechnet werden, als die Buchbindergehilfen nach Ausweis der
Lohnlisten mit zu den am besten bezahlten Arbeitern in dem
graphischen Zweige gehören.
Der Buchbinderstreik zeigt aber auch, dass die Gehilfen willen-
lose Werkzeuge in den Händen ihrer bezahlten Führer sind.
Viele von ihnen, die meisten sogar, würden gerne arbeiten, sie
dürfen aber nicht, weil sie sonst der Verachtung ihrer Kollegen
anheimfallen. Vor allen Betrieben sind Streikposten aufgestellt,
die jeden Arbeitswilligen — und es giebt deren bei dem Überfluss
an Buchbindergehilfen eine grosse Anzahl — abhalten, die Arbeit
aufzunehmen und der Terrorismus der Arbeiter hat es auch zu
Wege gebracht, dass auch die anfänglich Arbeitswilligen die Arbeit
haben niederlegen müssen, um die Prinzipale auszuhungern.
Die Streikkasse der Gehilfen soll nicht besonders gut gefüllt
sein, trotzdem die Beiträge ziemlich rigoros eingetrieben worden
sind, und so dürfte wohl die Herrlichkeit der Streikführung nicht
lange währen, falls die Prinzipale in dem bewiesenen Zusammen-
halte beharren.
Wir fügen dem Vorstehenden hinzu, dass sich am Stande des
Streikes nichts Wesentliches geändert hat. Nur haben einige
grössere Firmen, namentlich mit Buchdruckereien verbundene
Buchbindereibetriebe mit ihrem Buchbindereipersonale Verein-
barungen getroffen, welche die Fortsetzung der Arbeit sichern. —
Vielleicht dürfte aber der Streik bald im Vereinbarungswege seinem
Ende entgegengeführt werden, denn wie wir eben hören, hat das
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker hierzu seine Vermittelung
angeboten und dieses Angebot ist von beiden Parteien angenommen
worden. Die hierauf bezüglichen Verhandlungen finden bereits
Dienstag, 18. September, im Deutschen Buchgewerbehause zu
Leipzig unter Teilnahme des Tarif-Amtes statt, und es ist Aus-
sicht vorhanden, dass sie zum Ziele führen.
Gë
Entscheide der laut § 47 des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Tarif kreis VIII (Berlin-Brandenburg).
Schledsgericht Berlin.
130. Klage wegen regelmässiger Überstunden. |
Sachverhalt: Kläger soll in seinem jetzt gelösten Arbeits-
verhältnisse zur Leistung von regelmässigen Überstunden gezwungen
worden sein, so zwar, dass er pro Woche bis zu 40 Überstunden
geleistet habe. In gleicher Weise seien die übrigen Maschinen-
meister der Firma mit Überstunden belastet, so dass einzelne bei
28 „A Wochenlohn mitunter einen Verdienst bis 80 , pro Woche
und darüber erzielten. Der Vertreter der Firma macht dagegen
geltend, dass Kläger nicht wegen der Überstunden Klage führe,
sondern wegen der erfolgten Entlassung, die damit nichts zu thun
habe. Auf Befragen giebt der Vertreter aber zu, dass die Maschinen-
meister mit Tagesschicht regelmässig 3 Stunden länger arbeiten.
Entscheid (einstimmig): Nach Gehörtem handelt es sich um
eine Verletzung des § 34 des Tarifes. Der Firma wird aufgegeben,
diese regelmässigen Überstunden zu beseitigen, andernfalls könnte
die Firma als tariftren nicht mehr betrachtet werden.
Zeitsehrift für Deutschlands Buchdrucker
Kündigungsfrist.
Satzes von einem Brette herunterzuschieben.
453
Den Kreisvertretern soll von diesem Beschlusse zur event.
weitern Veranlassung Kenntnis gegeben werden. l
131. 25%, Aufsehlag für auspunktierten Satz.
Sachverhalt: Kläger setzte von gedrucktem Manuskripte in
Quartform Muster zu amtlichen Formularen auf Oktavbreite, Text
Korpus, die Zeile zu 68 Buchstaben. In diesem Formularsatze
waren die bei praktischer Verwertung der eigentlichen Formulare
zu machenden Angaben räumlich durch auspunktierte volle Zeilen
angedeutet. Während nun in die Satzzeilen 68 Buchstaben gingen,
zählte eine punktierte Zeile 84 Buchstaben, d.h. 42 Ausschluss-
stücke (Halbgevierte) und 42 Punkte. Auf den vorliegenden
Spaltenabzügen verhielt sich der auspunktierte Satz zum glatten
Texte wie 3:1.
Entscheid: Mit Stimmengleichheit wird die Klage abgelehnt.
Begründung: Während die Gehilfenmitglieder für einen Auf-
schlag von 10%, plädieren, lehnen die Prinzipalsmitglieder jeden
Aufschlag ab. Sie begründen die Abweisung damit, dass sie nicht
wüssten, auf Grund welcher tariflichen Bestimmung eine solche
Sonderberechnung auspunktierten Satzes stattfinden könnte, so dass
sie auch nicht in der Lage wären, die Berechtigung des Klage-
antrages anzuerkennen.
132. Aufschlag von 60%, für den Satz eines Registers.
Sachverhalt: Das Register ist zweigespalten, und wurden
vom Kläger berechnet: 10%, für schmales Format, 33 ½ % für
Ziffernsatz, 16 ½ %, für Namen- und Artensatz. Die Firma wollte
für letztere beiden Satzarten nur 25 bezw. 15°, zahlen.
Entscheid (einstimmig): 60%, sind tariflich berechtigt.
Begründung: Nach Auszählung der Ziffern und Abschätzung
des Namensatzes ergaben sich die für Feststellung der Prozent-
aufschläge nötigen Mengen in reichlichem Masse, so dass einer
Verminderung der Aufschläge die Begründung fehlte.
133. Bezahlung des Busstages.
Sachverhalt: Kläger stand im Gewissgelde bei täglicher
Am Abende vor dem Büsstage wurde er ent-
lassen. Während die Firma hierfür Arbeitsmangel und Unbrauch-
barkeit des Gehilfen als Grund angiebt, gelingt es dem Kläger,
mit derselben Bestimmtheit das Gegenteil zu beweisen.
Entscheid (einstimmig): Dem Kläger steht ein Anspruch auf
IL des Feiertages zu.
Begründung. (S. Kommentar zum Tarife, S. 112 bis 114.)
134. Auszahlung zwrückbehaltenen Lohnes im Betrage von 2,50 M
Sachverhalt: Kläger war etwa 14 Tage bei beklagter Firma
beschäftigt, als ihm der Auftrag wurde, eine Kolumne fertigen
Diese Satzkolumne
stand mit diversem Ablegesatze auf einem Brette in einem Regale.
Beim Herausziehen des Brettes kam dasselbe vornüber ins Kippen,
so dass etwa eine Oktavkolumne Ablegesatz, die aber sowieso schon
halb zusammengefallen war, vom Brett herunter zur Erde rutschte
und gänzlich zusammenfiel; der gute Satz blieb unversehrt. Kläger
motiviert sein Malheur damit, dass das Brett in einem Regale
eingeschoben gewesen sei, das etwa noch einmal so tief als das
Brett lang war. Da ihm dies bei der Kürze der Beschäftigung
bei der Firma nicht bekannt sein konnte, so nahm er an, es handle
sich um ein in das Regal passendes Brett; da dies nicht zutraf,
kam es ins Kippen. Die entstandenen Zwiebelfische sollte er nach
Feierabend wegräumen; er that dies aber nur zum Teile, weshalb
ihm die Firma für den Rest 2,50 vom Lohne abzog.
Die Firma ist im Termine nicht vertreten.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist verpflichtet, dem Kläger
den zurückbehaltenen Lohn auszuzahlen.
Begründung: Aus dem vom Kläger geschilderten Thatbestande
geht hervor, dass die mangelhafte Beschaffenheit des Formbrettes
bezw. dessen Unterbringung in einem weit tieferen Regale die
Ursache zu dem entstandenen Schaden gewesen, weshalb der Kläger
nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. Auch steht die
Höhe des Abzuges in keinem Verhältnisse zu dem entstandenen
Schaden.
135. Bezahlung von Umbrechgeld. Bezahlung des Busstages.
Sachverhalt: Kläger setzte mit einem zweiten Setzer an einem
Werke; für das ihm übertragene Umbrechen berechnete er Ent-
schädigung gemäss § 19, Absatz 1 des Tarifes, welche zu zahlen
die Firma sich weigerte. Da die Firma zum Termine nicht er-
schienen, bleibt der Grund hierfür unaufgeklärt.
An diesem Werke arbeitete Kläger bis Dienstag nachmittag
1,5 Uhr (den Tag vor dem Busstage); wegen Schriftmangels konnte
er dann nicht weiter setzen und erhielt deshalb zunächst eine
Autorkorrektur überwiesen, die er bis zum Feierabende erledigte.
434 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 38
Der Schriftmangel hielt auch am Donnerstag (dem Tage nach dem
Busstage) noch an, und half Kläger an diesem Tage bei Herstellung
eines Prospektes, der nicht im Berechnen hergestellt wurde. Da
Kläger nach seinem Dafürhalten vor und nach dem Busstage ins
Gewissgeld gekommen war, so berechnete er auch den Busstag,
welche Forderung die Firma aber strich.
Entscheid: 1. (einstimmig) Dem Kläger ist das Umbrechgeld
in Höhe von 1,56 cM zu bezahlen. 2. (mit 3 gegen 1 Stimme)
Der Anspruch auf Bezahlung des Busstages wird abgelehnt.
Begründung: Für den ersten Teil des Entscheides spricht
die klare Fassung des $ 19. Für den zweiten Teil wurde von der
Mehrheit betont, dass aus den Angaben des Klägers nur zu er-
mitteln war, dass er aus seinem Arbeitsverhältnisse als berechnender
Setzer nicht ausgeschieden war, dass er vielmehr nur wegen Schrift-
mangels anderweit beschäftigt wurde. Für dieses anderweite Be-
schäftigtwerden trat der Kläger vorübergehend in eine Beschäftigung
gegen Stundenlohn, von dem der $ 34 in seinem vorletzten Absatze
in Bezug auf die in diese Beschäftigungszeit fallenden Feiertage
des nähern spricht und damit zugleich für den vorliegenden Fall
eine Bezahlung des Busstages ausschliesst. (S. auch Kapitel
„Stundenlohn und Gewissgeld“ S. 117 bis 119 des Kommentars.)
150. Bezahlung der Weihnachtsfeiertage.
Sachverhalt: Die Kläger arbeiteten gemeinsam als berechnende
Setzer an einem Werke, wurden aber bei wiederholt eintretendem
Schriftmangel mit Arbeiten beschäftigt, bei denen das Berechnen
ausgeschlossen war. In den letzten 12 Wochen vor Weihnachten
= 6-48 Arbeitsstunden arbeiteten die Kläger 344 Stunden an jenem
Werke im Berechnen, während sie für die übrigen 304 Stunden
einen gewissen Lohn bezogen. Der Durchschnittsverdienst der
Kläger als berechnende Setzer stellte sich auf 60 9 pro Stunde.
Von den 304 Stunden wurden den Klägern etwa 21 Stunden nach
diesem Durchschnittsverdienste entschädigt, während für alle übrige
Zeit, in der sie nicht als berechnende Setzer arbeiteten, ein Lohn
von 30 A. pro Woche vereinbart worden war; also etwa 56 A
pro Stunde. Nach diesem Lohnsatze wurden die Kläger sowohl
in der Woche vor als nach den Feiertagen beschäftigt. Während
nun die Kläger sich nach diesem Lohnsatze als Gewissgeldsetzer
beschäftigt ansehen, vertritt die Firma den Standpunkt, dass es
sich um eine vorübergehende Beschäftigung im Stundenlohne
handelt.
Entscheid (einstimmig): Die Kläger haben Anspruch auf
volle Bezahlung beider Weihnachtsfeiertage.
Begründung: Aus den zum Beweise der Klage aufgerechneten
12 Arbeitswochen geht hervor, dass die Kläger zur etwa je
der Hälfte der Zeit berechnende Setzer und Gewissgeldsetzer waren.
Letzteres insofern, als sie bei 304 nicht im Berechnen geleisteten
Stunden 283 Stunden zu einem auf 30 A. vereinbarten Wochen-
lohne arbeiteten; Stundenlohn (nach dem Durchschnittsverdienste)
bezogen die Kläger nur für 21 Stunden. (Uber Stundenlohn siehe
Kommentar S. 117 bis 119.) Da nun die Kläger in der Weihnachts-
woche zu einem bestimmten Wochenlohne arbeiteten, hatten sie
Anspruch auf Bezahlung der beiden Feiertage.
137. Bezahlung der Weihnachtsfeiertage.
Sachverhalt: Die Kläger sind als Setzer für Russisch engagiert
und setzen an einer Wochenschrift, die neben russischen auch
deutschen Text enthält. Zur Herstellung des russischen Textes
benötigen sie die halbe Woche, die übrigen 3 Tage verwenden sie
auf Korrektur des russischen Satzes und auf Herstellung deutschen
Satzes. Während die Kläger das Russische berechnen, liefern sie
deutschen Satz auf ihren besondern Wunsch und weil ihnen der-
selbe Schwierigkeiten bereitet, nicht im Berechnen. Die Firma
zahlt ihnen dafür, ganz unabhängig von ihrem Durchschnitts-
verdienste als Berechner des Russischen, 75 A pro Stunde. Zu
diesem Stundenlohne waren sie auch zum Teile in der Weihnachts-
woche beschäftigt,
Entscheid (mit 4 gegen 2 Stimmen): Die Kläger sind mit
ihrer Forderung abzuweisen.
Begründung: Die Darstellung des Falles von beiden Parteien
schliesst jeden Zweifel darüber aus, ob es sich hier um Beschäf-
tigung zum Gewissgelde oder gegen Stundenlohn handelt. Dass
letzteres der Fall, wird bewiesen durch die Thatsache, dass die
Kläger ausser ihrer Beschäftigung mit dem russischen Satze
(Korrekturen inbegriffen) wöchentlich nur einige Stunden anderweit
beschäftigt werden, d. h. nur soweit, als ihr russisches Pensum die
Woche nicht ausfüllt. Die Firma ist verpflichtet, die Gehilfen, die
speziell für das Russische engagiert sind, das sie im Berechnen liefern,
voll zu beschäftigen, und sie thut dies, indem sie die Kläger für
die übrigen Stunden der Woche gegen Stundenlohn beschäftigt.
Ein Wochenlohn ist mit denselben nicht vereinbart. Da nun der
§ 34 für eine Bezahlung der Feiertage bei Stundenlohn eine solche
Beschäftigung während 4 Wochen hintereinander voraussetzt, dies
aber hier nicht zutrifit, so sind die Kläger abzuweisen.
138. Bezahlung der Weihnachtefeiertage.
Sachverhalt: Bei beklagter Firma ist die Kündigungszeit
eine tägliche. Während des mit der Firma eingegangenen Arbeits-
verhältnisses beantragte Kläger jedoch eine längere Kündigungs-
frist; dieselbe wurde ihm auch bedingungsweise in Aussicht gestellt.
Am 23. Dezember wurde ihm nun von Geschäftsseite eröffnet, sich
nach einer andern Stellung umzusehen. Kläger arbeitete dann
noch am 27. — dem Tage nach den Feiertagen — bei beklagter
Firma — und verlangte an demselben Abende seine Entlassung,
um in die mittlerweile erhaltene neue Stellung einzutreten. Die
Bezahlung der Feiertage verweigerte die Firma.
Entscheid (einstimmig): Kläger hat für die 2 Feiertage einen
halben Tag Lolın zu beanspruchen.
Begründung (siehe Kommentar S. 112 bis 115).
139. Bezahlung von 4,50 AM Lohn für vorzeilige Entlassung.
Sachverhalt: Der Kläger hatte als berechnender Setzer an
einenem Artikel gesetzt, der zum ersten Drittel aus glattem Satze
bestand, während die übrigen zwei Drittel Tabellen waren. Der
Artikel musste innerhalb 24 Stunden geliefert werden; während
nun der Kläger das erste Drittel, den zusammenhängenden glatten
Satz zu liefern bekam, wurden die Tabellen, als Anhang zu dem
Artikel, der im Gewissgelde arbeitenden Tabellenabteilung über-
wiesen. Der Kläger sah sich durch den Entzug des vorteilhaften
Teiles des Artikels in seinem Verdienste geschmälert und führte
hierüber bei dem Metteur Beschwerde. Deswegen, und weil Kläger
— nach Angaben des Faktors — trotz streng tarifmässigen Ver-
hältnissen bei der Firma sich fortgesetzt unzufrieden zeigte, ordnete
der Faktor die sofortige Entlassung an. Es lag nicht in dem
Willen der Firma, dem berechnenden Gehilfen den Vorteil einer
Arbeit zu entziehen, sie war vielmehr durch die schnelle Fertig-
stellung zu der getroffenen Disposition gezwungen.
Entscheid (einstimmig): Dem Kläger ist für den Entlassungs-
tag der Lohn in Höhe seines Durchschnittsverdienstes zu bezahlen.
Begründung (siehe Kommentar, S. 124, Zifler 104).
S
Sprechsaal.
-m. Berlin, 14. September. Der folgende Lohntarif wurde zwischen
den Berliner Geschäftsbücher-Fabriken und ihren Buch-
binderei-Arbeitern und Arbeiterinnen vereinbart; eine
grössere Anzahl von Buchdruckereien, welche ebenfalls Buch-
binderei als Nebenbetrieb führen, hat sich dieser Vereinbarung
angeschlossen, so dass der Betrieb in diesen Geschäften voraus-
sichtlich eine Unterbrechung nicht erleidet. Die Arbeitszeit
beträgt täglich 9 Stunden exkl. der Pausen, dies gilt auch für die
Sonnabende und Vorabende gesetzlicher Feiertage, also wöchentlich
54 Stunden. — Der Minimallohn pro Stunde beträgt: a: für
geübte männliche Arbeiter 44 A (Wochenlohn 23,76 AL), für erst
Ausgelernte bis zu einem Jahre nach ihrer Lehrzeit 40 ,9 (21,60 A);
b: für geübte Spezialarbeiter wie Presser, Marmorierer, Beschneider
etc. 48 J, (25,92 A); c: für geübte Arbeiterinnen 24 9, (12,96 A);
d: für ungeübte Arbeiterinnen sind die ersten vier Wochen als
Probezeit zu betrachten und werden nach Leistung und Verein-
barung bezahlt; die nächsten 6 Monate erhalten dieselben 17 A
pro Stunde (9,18 /), sodann von Monat zu Monat mehr 1 .
im zwölften Monat mehr 2 9 pro Stunde, sodass nach einjähriger
Thätigkeit der Minimallohn von 24 A pro Stunde (12,96 AM)
erreicht ist; e: für geübte Drahthefterinnen der Kontobuch-Heft-
maschine, die dauernd daran arbeiten 37 ~ pro Stunde (19,98 );
f: für geübte Paginiererinnen, die dauernd an der Paginiermaschine
arbeiten, 37 A pro Stunde (19,98 %). — Uberzeitarbeit ist
möglichst zu beseitigen. Sonnabends, sowie am Vorabend
gesetzlicher Feiertage, darf nur in Ausnahmefällen über die gewöhn-
liche Arbeitszeit gearbeitet werden und werden für alle Überstunden
33 ½ %, Sonntags 50 % Zuschlag gezahlt. Der Uberzeit-Zuschlag
für Accordarbeiten beträgt für männliche Arbeiter 15 H, für weib-
liche 10 A pro Stunde. Es wird nur bezahlt, wenn der Arbeit-
geber die Überzeit verlangt hat und wenn die Arbeitszeit von 9
Stunden innegehalten ist. — Die genannten Löhne sind Minimal-
Nr. 38
löhne und wird geschickten Arbeitern und Arbeiterinnen entsprechend
höherer Lohn gezahlt. — Gesetzliche und vom Geschäft angeordnete
Feiertage werden bezahlt, jedoch nur den Lohnarbeitern. — Bei
Arbeiten, welche ausser dem Hause ausgeführt werden, ist ein
Minimal-Zuschlag von 15% zu gewähren. — Die Arbeitgeber
verpflichten sich, nach Möglichkeit den Arbeitsnachweis des
Deutschen Buchbinder-Verbandes zu benützen. Die vereinbarten
Bestimmungen sind in den Werkstätten auszuhängen. — Alle
Streitigkeiten über die Bestimmungen dieses Lohn-Tarifs sind,
bevor Entlassung oder Niederlegung der Arbeit eintritt, einer von
Prinzipalen und Gehilfen zu gleichen Teilen gewählten Tarif-
Kommission vorzutragen und von dieser spätesten innerhalb 3 Tagen
zu entscheiden. — Prozentualer Aufschlag für die schlechter
bezahlten Accordarbeiten: 5% Zuschlag zum Lohn für alle
Arbeiter und Arbeiterinnen, die von diesem Lohntarif nicht getroffen
werden; jedoch werden die in dem Zeitraum der letzten 3 Monate
gemachten Zulagen abgerechnet. — Dieser Tarif ist auf die Dauer
von mindestens 3 Jahren festzulegen, vorausgesetzt, dass die
Leipziger Verhandlungen des Verbandes deutscher Buchbinderei-
besitzer nicht einen längeren Termin festsetzen. Er tritt am
1. Oktober in Kraft.
* Hildesheim. Die hiesigen Zeitungsverleger haben eine
Vereinbarung dahin geschlossen, ihre Abonnementspreise um je
50 A vierteljährlich zu erhöhen, und erklären in einer gemein-
samen Bekanntmachung in ihren Blättern, dass sie in Anbetracht
der sich stetig steigernden Herstellungskosten, des hohen Papier-
preises und infolge des am 1. Januar 1901 in Kraft tretenden
neuen Postzeitungstarifs zu diesem Vorgehen gezwungen sind. Ferner
ist von den Verlegern bezüglich des Inseratenwesens ebenfalls
eine einheitliche Handhabung vereinbart worden, so dass in Zukunft
bei allen hiesigen Blättern der Zeilenpreis für einheimische Inserenten
15 A. für auswärtige 20 A pro sechsgespaltene Petitzeile, der
Preis für die Reklamezeile 50 9, die Gebühr für Beilagen min-
destens 25 oÁ beträgt und bei Geschäftsanzeigen ein Rabattsatz
von 50% nicht überschritten werden darf. Diese Abmachungen
treten bereits mit dem 1. Oktober dieses Jahres in Kraft.
* Leipzig. Die ministeriellen „Berliner Politischen Nachrichten“
veröffentlichten kürzlich eine sich mit der Eintragung von
Handwerkern in das Handelsregister beschäftigende Aus-
lassung, in der der Ansicht Ausdruck gegeben war, dass Hand-
werker nicht in das Handelsregister eingetragen werden und in
das Handelsregister eingetragene Gewerbtreibende nicht Mitglieder
einer Zwangsinnung sein könnten. Durch den Charakter des Blattes
und durch den Abdruck in der „Nordd. Allg. Ztg.“, die bekannt-
lich auch als Regierungsorgan gilt, erhielt diese Notiz eine gewisse
Bedeutung und sie wurde schleunigst von innungsabgeneigten
Blättern mit Behagen abgedruckt. Der Vorstand des Deutschen
Buchdrucker-Vereins sah sich deshalb veranlasst, das erstgenannte
Blatt um Richtigstellung dieser irrtümlichen Ansicht zu ersuchen
und führte in der betreffenden Zuschrift das Folgende aus: Bei
der Ausführung des Innungsgesetzes hat uns die Praxis der Dinge
gezeigt, dass der die in Betracht kommenden gewerblichen Ver-
hältnisse ordnende Abs. 3 des $ 100s der Gewerbeordnung keinen
Zweifel darüber lässt, dass ein Gewerbetreibender hinsichtlich der
Eigenschaften des kaufmännischen Teils seines Betriebes den Vor-
schriften des Handelsgesetzbuchs unterworfen ist und in gleicher
Weise hinsichtlich des handwerksmässigen Teils seines Betriebes
den Bestimmungen der Gewerbeordnung untersteht. Der erwähnte
Paragraph regelt das Verfahren für die Heranziehung der Innungs-
pflichtigen zu den Innungsbeiträgen und bestimmt, dass Gewerbe-
treibende, welche neben dem Handwerke, hinsichtlich dessen sie
der Innung angehören, noch ein anderes Handwerk oder ein
Handelsgeschäft betreiben, nur nach dem Verhältnisse der Ein-
nahmen aus dem zur Innung gehörenden Handwerksbetriebe zu
den Beitragleistungen herangezogen werden können. Diese Vor-
schrift setzt also den thatsächlichen Gewerbsverhältnissen richtig
entsprechend voraus, dass ein Gewerbetreibender sehr wohl in
seinem Gewerbe einen kaufmännischen d. h. dem Handelsgesetz-
buch unterworfenen Teil und einen handwerksmässigen d. h. dem
Innungsgesetz unterworfenen Teil vereinigen kann. Die Zwangs-
innungen des Buchdruckgewerbes haben von dieser gesetzlichen
Möglichkeit erfolgreich Gebrauch gemacht, indem sie auch die-
jenigen Firmen von Gesetzeswegen als Mitglieder beanspruchten,
welche neben ihrem handwerksmässigen Buchdruckereibetriebe
kaufmännische Geschäfte, z. B. Verlagsgeschäfte oder Handel mit
Papierwaren betreiben. Die höheren Verwaltungsbehörden haben
denn auch bei ihren Entscheidungen über Streitigkeiten, ob Jemand
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
435
der Innung als Pflichtmitglied anzugehören hat, auf Grund des
erwähnten Paragraphen die Innungspflichtigkeit der widersprechen-
den Gewerbetreibenden anerkannt, obwohl dieselben ihren Wider-
spruch in ihrer Eigenschaft als Kaufleute erhoben. — Die „Berliner
Politischen Nachrichten“ gewährten dieser Richtigstellung bereit-
willigst Aufnahme und erkannten dieselben ausdrücklich als „völlig
zutreffend“ an. Auch die „Nordd. Allg. Ztg.“, sowie das „Leipz.
Tagebl.“ brachten die Richtigstellung der von ihr übernommenen
Mitteilung. Ob die übrigen Blätter, welche die in Rede stehende
Auslassung nachdruckten, sich ebenso objektiv verhalten haben,
können wir zur Zeit nicht kontrollieren.
§ Leipzig, 18. September. Heute feiert die Firma Dietz & Listing
hierselbst, Maschinenfabrik für Buchbinderei, Buch- und Stein-
druckerei, Cartonnagenfabrikation, sowie für die gesamte Papier ver-
arbeitende Industrie, den 25. Jahrestag ihres Bestehens. Das
Geschäft wurde am 18. September 1875 mit sehr bescheidenen Mitteln
begründet und die Gründer und Inhaber desselben, die Herren Moritz
Dietz und Richard Listing, haben es verstanden, durch rastlose Thätig-
keit ihre Firma zu einer der bedeutendsten emporzubringen, sodass
ihre Erzeugnisse in allen kultivierten Ländern der Erde bekannt sind
und mit Vorliebe gekauft werden. In einer grossen Anzahl euro-
päischer, sowie auch überseeischer Haupthandelsplätze hat die Firma
Vertreter und unterhält sie Musterlager und bei den kleinsten
Handwerkern, wie in den grössten Etablissements stehen Tausende
von der Firma erzeugte Maschinen im Betriebe, die den Beweis
der grossen Leistungsfähigkeit deutscher Industrie liefern. Unter
den Leipziger Spezial-Maschinenfabriken für die Papierverarbeitung
darf die Firma Dietz & Listing als eine der besten und leistungs-
fähigsten bezeichnet werden. Die vielfachen praktischen Neuerungen,
die an den Dietz & Listing schen Farikaten bemerkbar werden,
tragen stets den Stempel des zur Befriedigung eines Bedürfnisses
der Praxis ingenös ersonnenen Fortschritts an sich, und auch in
bedeutungsvollen Neukonstruktionen ist die Firma vielfach bahn-
brechend vorgegangen. Diese sind aber nicht ausschliesslich der
srossindustrie und Massenfabrikation zu gute gekommen, sondern
gerade das Kleingewerbe hat es der Firma zum grossen Teile zu
danken, wenn es sich heute mit leistungsfähigen Maschinen, ohne
grössere Mittel aufzuwenden, ausstatten kann und so in der Lage
ist, mit der Grossindustrie wetteifern zu können. Der Prachtkatalog
der Firma führt weit über 300 Nummern der verschiedensten
Buchbinderei- und Papierverarbeitungs-Maschinen, von den kleinsten,
bis zu den stärksten in Wort und Bild vor und zeigt, dass die
Firma auf der Höhe der Zeit steht und jeden, auch den bedeutend-
sten Ansprüchen gewachsen ist. Den Inhabern der Firma, welche
beide noch im rüstigen Mannesalter stehen, möge es vergönnt sein,
sich an dem Weiterblühen und Wachsen ihrer Gründung noch
recht lange zu erfreuen und auch das 50 jährige Jubiläum ihrer
Firma im besten Wohlsein feiern zu dürfen. |
$
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Messing-
linienfabrik von Julius Klinkhardt in Leipzig ein Doppel-
probenblatt ihrer Messingwellenlinien bei, und eine zweite
Beilage, von der Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg,
empfiehlt deren Stereotypieunterlagen. — Wir machen unsere
Leser auf diese Beilagen aufmerksam.
Zur Preisverteilung in Paris tragen wir nach, dass die Druck-
farbenfabrik von Kast & Ehinger in Stuttgart durch drei erste
Auszeichnungen: den Grand Prix und eine Goldene Medaille
in Gruppe XIV, Klasse 87, Abt. IV., a und b, chemische Industrie,
und eine Goldene Medaille in Gruppe III, Klasse 11, Buch-
gewerbe, geehrt worden ist. Man darf der süddeutschen Farben-
fabrik zu dieser ausserordentlichen Anerkennung ihrer Leistungen
bestens Glück wünschen.
Ein künstlerisches Moltke-Portrait von der Hand Professor
Hanns Fechners bringt zur Jahrhundertfeier des General-Feld-
marschalls (26. Oktober 1900) die Rudhard’sche Giesserei in
Offenbach a. M. auf den Markt. Das Bild giebt den Gefeierten
mit grosser Treue und in edler Auffassung wieder und wird in
sechs Klischeegrössen abgegeben. Auch das Wappen des Feldherrn
wird von der Firma in mehreren Grössen geliefert.
in der Maschinen-Ausstellung des Deutschen Buchgewerbehauses.
in Leipzig erregt die „Kosmos“-Schnellpresse des Kempewerkes.
436
in Nürnberg grosse Aufmerksamkeit. Die freie, offene Bauart zeigt
dem Betrachtenden sofort alle Teile der Maschine, deren sehr
saubere Einzelarbeit unbedingt anspricht. Der ruhige, stossfreie
Gang derselben ist keine Reklamebehauptung, er ist wirklich vor-
handen; daher auch der ruhige Cylinderlauf und der schmitzfreie,
klare Druck, welcher auf allen „Kosmos“-Drucksachen wahrzunehmen
ist. Wie das Kempewerk berichtet, ist der grosse Neubau der
Schnellpressen- Abteilung jetzt betriebsfertig, so dass das Absatzfeld
sich bald wesentlich erweitern dürfte.
Eine Maschinenausstellung für das Kleingewerbe wird auf Ver-
anlassung des Bayerischen Gewerbemuseums in Nürnberg am
30. September eröffnet werden. Das „Kleingewerbe“ — ein Wort,
das amtlich gern gebraucht, aber von niemandem definiert wird —
kann sich gratulieren zu diesem Ausstellungsraume, der ihm alles
bietet, was irgendwie maschinell in Frage kommt. Auch die Buch-
druckerei ist unter das „Kleingewerbe“ aufgenommen, obgleich
sie sich im allgemeinen dafür bedanken wird. Das Direktorium
des Bayerischen Gewerbemuseums hätte besser gethan, einfach
„gewerbliche Maschinen-Ausstellung“ zu sagen; darunter kann sich
jeder etwas denken, zum Unterschiede von den Ausstellungen be-
sonderer Art, welche für spezielle Betriebe bestimmt sind. Unter
den Ausstellern befindet sich auch das Kempewerk in Nürnberg und
zwar stellt es die Tiegeldruckpresse „Bavaria“ Nr. I. aus. -e.
Asphaltpappen. Auf ein Verfahren zur weiteren Vervollkomm-
nung von Asphaltpappen zu Bedachungs- und Isolierzwecken wurde
der Fabrik von A. W. Andernach in.Beuel am Rhein ein deutsches
Reichspatent erteilt. Bereits vor einigen Jahren hatte die Fabrik
ein Patent erhalten, wonach es möglich ist, die Pappen in der
Fabrik unmittelbar nach erfolgter Imprägnierung mit ausserordent-
lich wetterfesten Überzügen zu versehen.
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Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Eingetragene Firmen. In Villingen die Firma Otto Frick,
Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Otto Frick dortselbst. — In
Hamburg die Firma Theodor Rougemont, Inhaber Herr Christian
Adolph Theodor Rougemont, Buch- und Steindrucker dortselbst. —
In Rheydt die Firma Schippers & Reynartz, Inhaber Herren
Johannes Schippers, Kaufmann, und Karl Reynartz, Lithograph,
beide dortselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Friedrich Winter,
alleiniger Inhaber der Firma Winter & Meschett in Bünde am
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besitzer Kurt Budwell, zuletzt in Berlin, Chausseestr 29 wohnhaft
jetzt unbekannten Aufenthalts am 14. September. Konkursverwalter
Herr Kaufmann Schieferdecker in Berlin, Klosterstrasse 65—67.
Anmeldefrist bis 13. November.
Jubiläum. Die Schulzesche Hofbuchhandlung und Hofbuch-
druckerei in Oldenburg i. Gr. feierte am 1. September ihr
100jähriges Bestehen.
Gestorben. In Leipzig starb am 23. August Herr Buch-
druckereibesitzer Otto Mannewitz, Mitinhaber der Firma Schlag
Nachf. — In Stuttgart starb am 29. August der frühere Mit-
inhaber der Metzler’schen Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung
Herr Leopold Werlitz, 84 Jahre alt. — In Breslau starb am
26. August Herr Buchdruckereibesitzer Th. Schatzky. — In Berlin
starb Herr Buchdruckereibesitzer Michael Klein in Firma Anton
Klein, 32 Jahre alt. — In Bad Harzburg starb Herr Buchdruckerei-
besitzer K. Kausche sen. in Firma C. A. Günther Nachf. in
Zwickau.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Bekanntmachung.
Bei der Konstituierung des Bremer Schiedsgerichts ist prinzipals-
seitig Herr Victor Hauschild (in Firma H. M. Hauschild), Langenstr. 35,
und gehilfenseitig Herr A. Rosenlehner, Olgastrasse 39, zum Vor-
sitzenden gewählt worden.
Beschwerden oder Streitfälle in Sachen des Tarifs sind seitens
der einen oder anderen Partei an den betrefienden Vorsitzenden
schriftlich einzureichen.
Berlin, 12. September 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende.
* Leipzig, 18. September. Die unter Leitung des Tarif- Amtes
der Deutschen Buchdrucker heute im Deutschen Buchgewerbehause
stattgehabten Verhandlungen zur Beilegung des Buch-
binderstreiks führten nach nahezu 12stündiger Dauer zu einer
vollständigen Einigung. Der neue Tarif soll eine fünfjährige
Gültigkeit haben. Der Stundenlohn beträgt für Berlin 45 J, für
Leipzig 44 A und für Stuttgart 41 J. Die Arbeit soll in allen
Werkstätten am Montag wieder aufgenommen werden.
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Leipzig, 27. September 1900.
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und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2.%, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 &
Einzelne Nummern 80 A. — Druckerei- Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post a Jet Nr. 8579), vierteljährlich 14
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Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A, Stellenangebote und -Gesuche
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Amtlicher Teil.
Bekanntmachung.
In Gemässheit des 8 32 des Statuts bringen wir hiermit zur
Kenntnis, dass in der am 27. Mai d. J. zu Cassel abgehaltenen
‚Sektionsversammlung. wieder bezw. neugewählt worden sind:
| 1. Ein Mitglied des Sektionsvorstandes und dessen
Ersatzmann: August Reichard-Marburg i. Fa. C. Naumann’s
Druckerei Frankfurt a. M. (Vorstandsmitglied) und Johann Fried-
‚rich Renner i. Fa. C. Naumann d Druckerei Frankfurt a. M. (Er-
satzmann). ,
2. Drei Beleg erte z ur Genossenschaftsversammlung
und deren Ersatzmänner: Eugen Mahlau i. Fa. Schirmer &
' Mahlau, Frankfurt a. M. (Delegierter), Heinrich Wagner i. Fa. Rein-
hold Baist, Frankfurt a. M. (Ersatzmann), Heinrich Prickarts, Mainz
(Delegierter), Josef Falk i. Fa. Joh. Falk III Söhne, Mainz (Er-
satzmann), Kommerzienrat F. Mittich i. Fa. C. L. Pittich'sche
Hof buchdruckerei, Darmstadt (Delegierter), Richard Gotiheift i i. Fa.
Gebr. Gotthelft, Cassel (Ersatzmann). |
3. Dreizehn Vertrauensmänner und deren Ersatz-
männer: Albert Gotthelft i. Fa. Gebr. Gotthelfl, Cassel, Wilh. Weber
i. Fa. Weber & Weidinger, Cassel (Ersatzmann), Fr. Sömmering,
Marburg, D. Sömmering i. Fa. Fr. Sömmering, Marburg (Ersatz-
mann), Otto Kindt i. Fa. von Münchow, Hof- und Universitäts-
druckerei, Giessen, R. Lange i. Fa. Brühlsche Universitäts-Buch-
und Steindruckerei (Pietsch Erben), Giessen (Ersatzmann), L. Uth
i. Fa. I. L. Uth’sche Hof buchdruckei, Fulda, I. Parzeller, Geschäfts-
führer der Fuldaer Aktiendruckerei, Fulda (Ersatzmann), 8. Dohany /
i. Fa. Seibold’sche Buchdruckerei, Offenbach a. M., C. Borger i. Fa.
C. Forger's Druckerei für Handel und- Gewerbe, Offenbach a. M.
(Ersatzmann), Heinrich Kichler, Darmstadt, ‚Ludwig Roll i. Fa.
I. C. Berberbsche. Hofbuchdruckerei (Fr. Herbert), Darmstadt (Er-
satzmann), August Falk i. Fa. Joh. Falk III Söhne, Mainz, Philipp
von Zabern, Mainz (Ersatzmann), L. Schellenberg: i. Fa. L. Schellen-
. berg’sche Hofbuchdruckerei, Wiesbaden, Rudolf Bechtold i. Fa. Rud.
Bechtold & Co., Wiesbaden (Ersatzmann), C. I. Schick, Homburg
v. d. H., L. Wagner, Usingen (Ersatzmann), Ad. Hoffmann i. Fa.
.Gebr. Hoffmann, Worms, Heinrich Fischer, Worms (Ersatzmann),
Eugen Mahlau i. Fa. Schirmer & Mahlau, Frankfurt a. M., Hermann
Baist i. Fa. Reinhold Baist, Frankfurt a. M. (Ersatzmann), Heinr.,
Sommer i. Fa. H. Chr. Sommer, Ems, Jos. A. Buet i. Fa. Limburger
Vereinsdruckerei, Limburg a. Lahn (Ersatzmann), G. Heydt i. Fa.
I.G. Kittsteiner, Hanau, G. Weisbrod, Faktor der Waisenhausdruckerei,
Hanau (Ersatzmann).
Ferner wurde in der heutigen Sitzung des Vorstandes Herr
Eugen Mahlau i. Fa. Schirmer & Mahlau, Frankfurt a. M. als Vor-
sitzender und Herr Heinrich Wagner. i. Fa. Reinhold Baist, Frank-
furt a. M. als dessen Stellvertreter für die Zeit vom 1. Oktober d. J.
bis dahin 1901 gewählt. l
Frankfurt a. M., 20. September 1900.
| Der Vorstand der Sektion III (Main)
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. .
Eduard Osterrieth, Vorsitzender. _
Nichtamtlicher Teil.
Eine weitere Papierverteuerung in Sicht.
Wir erfahren, dass seitens des Vereins deutscher Zellstoff-
fobrikanten eifrig eine Zollerhöhung auf Cellulose -befür-
wortet wird. Gegen diese Zollerhöhung ist es jedoch geboten,
auf das nachdrücklichste Front zu machen, einmal, da sie
eine Benachteiligung der heimischen, Papierindustrie im all-
gemeinen, dann weil sie eine weitere Preisteigerung für das
Zeitungspapier im besonderen zur sichern Folge haben würde.
Wie den mit den einschlägigen Verhältnissen Vertrauten
hinlänglich bekannt ist, beträgt, bei dem jetzigen Zollsatze von
1 per 100 kg der Import von Cellulose nur die relativ
geringfügige Ziffer von etwa 50/0 der heimischen Produktion.
Geht nun schon daraus zur Genüge hervor, dass die. hochent-
wickelte deutsche Celluloseindustrie des Zollschutzes nicht be-
darf, so. erscheint die Frage noch unter einem ganz anderen
Gesichtspunke, wenn man bedenkt,, dass die Steigerung der
Löhne, Kohlen und Hilfsstoffe, sowie >, dès. Holzes selbst an . und
442
für sich schon die Tendenz haben, die Cellulosepreise in die
Höhe zu treiben und dass, wenn durch eine Zollerhöhung
diese Tendenz unterstützt wird, die Aufwärtsbewegung eine die
Papierindustrie geradezu schädigende werden muss und sicher
wird.
Ahnlich liegt die Sache beim Holzstoff, dem Material,
woraus unser Zeitungsdruckpapier zu 75—80% besteht, nur
dass hier die Verhältnisse noch eindringlicher gegen eine Zoll-
erhöhung, vielmehr für eine Zollerniedrigung resp. Zoll-
aufhebung sprechen. Denn erstens beträgt die Einfuhr nur
31/3 % der heimischen Produktion (also fast nichts) und zweitens
findet eine Einfuhr (abgesehen von solcher für einige wenige
an der Küste gelegene Fabriken) in nennenswertem Umfange
nur dann statt, wenn in Folge von aussergewöhnlicher Trocken-
heit oder langandauerndem Froste die fast ausschliesslich auf
Wasserkräfte angewiesenen deutschen Holzschleifereien ihren
Lieferungsverbindlichkeiten gegenüber den deutschen Papier-
fabrıken nicht nachkommen können. Wenn nun in solch
kritischen Zeiten die deutsche Papierindustrie mit ausländischem
Holzstoff die Lücken füllt, so hat sie die bedeutende Mehraus-
gabe des Zolles zu leisten. Der Zoll ist also wirkungslos, nützt
den Holzschleifern, die nicht produzieren können, doch nichts,
und schadet lediglich den Papierfabrikanten, die den Holzstoff
unter allen Umständen haben müssen.
Bedenkt man nun, dass die bedeutendsten europäischen
Konkurrenten der deutschen Papierindustrie auf dem Welt-
markte: Grossbritannien und Belgien, die beiden unersetzlichen
Halbstoffe, Cellulose und Holzstoff, zollfrei uud zu den gleichen
resp. noch billigeren Frachten wie Deutschland beziehen, so
ist es klar wie der Tag, dass unsere heimische Leistungsfähig-
keit durch eine Zollerhöhung stark gefährdet und also ein
wichtiger Zweig der nationalen wirtschaftlichen Thätigkeit in
seiner Weiterentwickelung bezw. im Festhalten der mühsam er-
rungenen Position bedroht erscheint.
Hand in Hand aber geht damit natürlich eine Verteuerung
unseres eigenen unentbehrlichen Hilfsmaterials, des Druckpapiers.
Unsere schon stark gelichteten Wälder reden hinsichtlich
der Frage der Beschaffung von Rohholz zur Fabrikation dieser
Surrogate schon eine hinreichend deutliche Sprache, welche
für den, der die enorme Steigerung der Holzpreise verfolgt
hat, noch beredter wird. Ein Rückgang in den Preisen von
Cellulose und geschliffenem Holzstoff ist daher aus allen oben-
erwähnten Gründen nicht zu erwarten und wir sind daher der
Ansicht, es müsse mit allen erdenklichen Mitteln dahin gewirkt
werden, dass der bestehende Zoll auf Cellulose und Holzstoff
nicht allein nicht erhöht, sondern im Gegenteil ganz aufgehoben
werde. Wir lassen uns hierbei noch von zwei volkswirtschaft-
lich wichtigen Beweggründen leiten:
1. würde die Zollaufhebung der deutschen Cellulose- und
Holzstoffindustrie mit Ausnahme des Verkehrs mit einigen
wenigen an der Küste gelegenen Papierfabriken nichts schaden,
da die deutschen Cellulose- und Holzstoff-Fabriken durch die
hohen Vorfrachten bis zu den Seehäfen und die Frachten für
die Weiterbeförderung ins Inland schon einen grossen Vor-
sprung dem ausländischen Fabrikat gegenüber haben; selbst
aber, wenn einige vereinzelt ungünstig gelegene deutsche Fabriken
einen kleinen Nachteil haben sollten, was uns aber als aus-
geschlossen erscheint, so ist es doch
2. die Industrie des Vollfabrikats und nicht diejenige des
Halbfabrikats, welche zu unterstützen ist; d.h. um unsere Papier-
industrie mit einer Arbeiterziffer von etwa 40000 Personen
und einem Produktionswert von etwa 200 Millionen Mark
leistungsfähig zu erhalten, darf nichts geschehen, was ihr die
unentbehrlichen Halbstoffe, Cellulose und Holzstoff, irgendwie
verteuert.
3. Es ist ganz zweifellos, dass durch eine Zollaufhebung
eine ganze Reihe von deutschen Papierfabriken, namentlich
solche, welche nicht zu weit von den Hafenplätzen abgelegen
sind, in die Lage kämen, ausländische Cellulose und Holzstoff
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
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beziehen zu können, ohne jeglichen Schaden für die deutsche
Holzstoff- oder Cellulose-Industrie, und dadurch auf dem Welt-
markte mit den englischen und anderen fremden Papierfabriken
erfolgreich zu konkurrieren, während die Fabriken jetzt nur
mit knapper Not exportfähig sind, da sie zu weit ab von den
Produktionscentren deutscher Cellulose und Holzstoffes liegen,
um diese mit Nutzen noch für Papier zum Export zu ver-
arbeiten.
4. ist angesichts des von Canada gekündigten Handels-
vertrages und des immer mehr in jenem Lande an Bedeutung
gewinnenden Cellulose- und Holzstoff-Exports die allfallsige
Gewährung freier Einfuhr für canadische Papierhalbstoffe ein
jedenfalls sehr wirksames Objekt zur Erreichung wertvoller
Gegen-Konzessionen für unsere deutsche Ausfuhr. W.
$
geilegung des Buchbinderstreiks,
Wie bereits in letzter Nummer kurz mitgeteilt worden, ist es
dem Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker gelungen, im Ver-
handlungswege eine Einigung zwischen den Buchbindereibesitzern
und ibren Arbeitern und Arbeiterinnen herbeizuführen, infolge
deren der Streik beendet und die Arbeit überall am 24. bez.
25. September wieder aufgenommen worden ist. Die Verhandlungen,
die in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses statt-
fanden, wurden vom Prinzipalsvorsitzenden des Tarif-Amts Herrn
Büxenstein-Berlin geleitet und währten nahezu 12 Stunden. Ausser
Herrn Büxenstein waren vom Tarif-Amte noch die Herren Giesecke
und Schliebs anwesend. Dem Tarif-Amt, insbesondere aber seinem
Vorsitzenden Herrn Büxenstein wurde von beiden Parteien leb-
hafter Dank und Anerkennung ausgesprochen.
Die Hauptpunkte der getroffenen Vereinbarungen sind die
folgenden.
1. Die Arbeitszeit ist 9 Stunden, ausschliesslich Pausen.
An Pausen müssen gewährt werden: je eine Viertelstunde für Früh-
stück und Vesper und mindestens eine Stunde für Mittag. In
geschäftsflauer Zeit ist es den Prinzipalen gestattet, nach zwei
Tage vorher erfolgter Mitteilung an das Personal eine Abkürzung
der täglichen Arbeitszeit anzuordnen. Diese Abkürzung kann eine
halbe Stunde bis zu einem Viertelstage betragen, darf aber während
eines Jahres im Maximum nicht mehr als 160 Stunden betragen.
— 2. Der Minimalstundenlohn beträgt 1. für männliche
Arbeiter: für Stuttgart 41 J, für Leipzig 44 A. für Berlin 45 A
a) für männliche Arbeiter, die 4 Jahre gelernt haben und sich im
ersten Gehilfenjahre befinden, bezw. die 3 Jahre gelernt haben und
sich im zweiten Gehilfenjahre befinden: für Stuttgart 86 A. für
Leipzig 39 A. für Berlin 40 J; b) für männliche Arbeiter, die
3 Jahre gelernt haben und sich im ersten Gehilfenjahre befinden:
für Stuttgart 33 9, für Leipzig 36 9, für Berlin 37 9. Der
unter a) und b) aufgeführte geringere Lohnsatz darf aber nur ge-
zahlt werden bis zur Beendigung des fünften Jahres nach Beginn
der Lehrzeit. c) für Presser an der Phönix- und Viktoriapresse,
sowie Gehilfen an der Deckenmach-Maschine: während der Lehr-
zeit (Dauer 6 Wochen) für Stuttgart 48 A. für Leipzig 50 A
für Berlin 52 J, nach beendeter Lehrzeit für Stuttgart 58 A. für
Leipzig 60 A, für Berlin 62 9. 2. Für weibliche Arbeiter: a) für
ungeübte Arbeiterinnen: im ersten Halbjahre für Stuttgart 13 A
für Leipzig 14 J, für Berlin 16 9, im zweiten Halbjabre für
Stuttgart 16 A, für Leipzig 17 A, für Berlin 19 9. Nach Ver-
lauf eines Jahres erhält die Arbeiterin zum mindesten den Minimal-
lohn für geübte Arbeiterinnen. b) für geübte Arbeiterinnen (exkl.
Hefterinnen, Goldaufträgerinnen): für Stuttgart 21 A. für Leipzig
22 J, für Berlin 25 9. c) für geübte Arbeiterinnen an Draht-
heftmaschinen (exkl. Universalmaschinen), Fadenheftmaschinen
(exkl. Holländermaschinen), Falz- und Anschmiermaschinen, Gold-
aufträgerinnen, Schrift- und Bronziermädchen, Mädchen an Schnell-
pressen, sowie für alle Maschinenarbeiterinnen: für Stuttgart 26 A
für Leipzig 27 J, für Berlin 30 A. — Resolution zu § 2. Alle bisher
auf Stundenlohn beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen erhalten
eine Lohnzulage von 5%. — 3. Überstunden: Nach geleisteter
9stündiger Arbeitszeit sind zu zahlen a) für männliche Arbeiter
für die erste Stunde 10 A. für die zweite 15 J, für die dritte
20 A Extraentschädigung: Für Sonntagsarbeit, sowie für Uber-
3 * *
Nr. 39
arbeit an Sonnabenden, sowie an Vorabenden von gesetzlichen
Feiertagen pro Stunde 20 J Extraentschädigung. b) für weibliche
Arbeiter für die erste Stunde 5 A. für die zweite 8 J, für die
dritte 10 A. Für Sonntagsarbeit, sowie für Uberarbeit an Sonn-
abenden, sowie an Vorabenden von gesetzlichen Feiertagen pro
Stunde 10 A Extraentschädigung. — 4. Die gegenseitige Auf-
kündigungszeit ist eine siebentägige, sofern nicht ein anderes
Übereinkommen stattgefunden hat. Die Aufkündigung kann nur
am regelmässigen Zahlungstage geschehen. — Ein neuer Tarif
für Akkordarbeiten tritt mit dem 15. Oktober in Kraft. Der-
selbe ist von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam zu be-
raten. Streitige Punkte entscheidet das Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker. Bis zum Inkrafttreten des neuen Tarifs gilt der bis-
herige Tarif. — Der neue Tarif gilt bis zum 31. August 1903.
Die Kommission für Festsetzung des Tarifs für Akkordarbeiten ist
aber berechtigt, nach Festsetzung der Akkordsätze auch eine längere
Gültigkeitsdauer zu beschliessen.
Die getroffenen Vereinbarungen wurden sowohl von einer Ver-
sammlung der Mitglieder des Verbandes Deutscher Buchbinderei-
besitzer, wie von einer etwa 3000 Personen starken Versammlung
der Buchbinderei-Arbeiter und Arbeiterinnen Leipzigs anerkannt
und in beiden Versammlungen wurde dem Tarif-Amts- Vorsitzenden
Herrn Büzxenstein ebenfalls Dank und Anerkennung für seine un-
parteiischeGeschäftsführung ausgesprochen. In Berlin und Stuttgart
sind die getroffenen Abmachungen ebenfalls gut geheissen worden;
in Berlin allerdings erst nach weiteren Verhandlungen und Gewähr
einiger Zugeständnisse durch die Prinzipale.
S
Entscheide der laut $ 47 des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Tarif kreis VIII (Berlin- Brandenburg).
Schiedsgericht Berlin.
140. Rückzahlung von 7,50 M Lohnabzug.
Sachverhalt: Der Kläger hatte 3 Schnellpressen und 1 Tiegel-
druckpresse zu bedienen; ausserdem gehörte auch etwaiges Stereo-
typieren, Papierschneiden zu seinen Obliegenheiten; beigegeben
zur Unterstützung war ihm ein Lehrling. An dem einen Tage
waren 2 Maschinen im Drucke; die eine Maschine mit kleinen
Auflagen versah der Lehrling, die zweite lief mit einer, Auflage
von 6000, wobei nach 1500 umschlagenen Bogen eine Anderung
im Satze eintreten sollte Vom Beginne des Druckes an richtete
Kläger die dritte Maschine ein; hier sollte von schlechter Stereotypie-
platte schleunigst eine Rechnung gedruckt werden, und schliesslich
mussten in derselben Zeit auch noch einige Tausend Bogen Papier
geschnitten werden. Dabei vergass der Kläger die Anderung auf
der zweiten Maschine, so dass statt 1500 Bogen 3000 Bogen
Schöndruck geliefert wurden. Der Besteller nahm die doppelte
Auflage zwar, jedoch zu einem geringern Preise, und diese Differenz
von 7,50 o zog die Firma dem Kläger vom Lohne ab.
Entscheid (einstimmig): Der Abzug ist zu Unrecht erfolgt.
Begründung: Das Urteil entspringt der Bestimmung des $ 32,
Abs. 2 des Tarifes, der im besondern von der Verantwortlichkeit
des Maschinenmeisters handelt. Im vorliegenden Falle wird der
Maschinenmeister von dieser Verantwortlichkeit durch genannten
Paragraphen des Tarifes entbunden, denn der Maschinenmeister
haftet nur für diejenigen Arbeiten, welche unter seiner unein-
geschränkten Aufsicht hergestellt werden. Letztere war aber nicht
vorhanden, da Kläger in der Zwischenzeit nicht etwa nur mit
Nebenarbeiten, die eine Aufsicht über die im Drucke befindliche
Maschine nicht ausschlossen, beschäftigt war, sondern eilige Arbeiten
zu erledigen hatte, die das Vergessen des einen Auftrages ver-
ständlich machen.
141. Bezahlung von Justiergeld von Marginalien.
Sachverhalt: Der Kläger setzte eine etwa 5 Bogen umfassende
Broschüre, die im Sinne des $ 14 des Tarifes mit „breiteren“
Marginalien versehen war; von diesen 5 Bogen waren 50 Kolumnen
mit Marginalien versehen. Während der Kläger die übrigen
30 Kolumnen mit Anschlag (an Stelle der Marginalien) nicht versah,
weil dies geschäftsüblich vom Maschinenmeister geschah, berech-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 443
nete er dennoch das Justiergeld für volle 5 Bogen. Dies zu
zahlen weigerte sich die Firma.
Entscheid: Mit Stimmengleichheit wird der Kläger abgewiesen.
Begründung: Die Meinungen der Prinzipals- und Gehilfen-
mitglieder gehen bei Beurteilung dieser Frage auseinander. Während
die Prinzipale die Ansicht vertreten, dass das Justieren „pro Bogen“
nur aufzufassen sei als eine Entschädigung für den Fall, dass das
Justieren thatsächlich für so und so viele Bogen erfolgt, was im
vorliegenden Falle aber nicht bei 5 Bogen, sondern nur bei
31, Bogen zu konstatieren ist — sind die Gehilfen der Meinung,
dass die Entschädigung für das Justieren für so viel Bogen zu
bezahlen ist, als sich Marginalien auf diese verteilen; hier waren
die Marginalien über sämtliche 5 Bogen verteilt. Ob der Setzer
bei den Kolumnen ohne Marginalien den Anschlag besorgt hat,
oder ob dies vom Maschinenmeister geschehen, könne an der Be-
rechtigung des Entschädigungsanspruches seitens des Klägers nichts
ändern.
Berufung vor dem Tarif-Amte. Entscheid (mit 5 gegen
1 Stimme): Der Kläger ist nur berechtigt, für 3½ Bogen das
Justiergeld zu beanspruchen.
Begründung: Das Tarif-Amt stellte sich auf den Standpunkt,
dass der Kläger für eine nicht geleistete Arbeit Bezahlung nicht
beanspruchen kann. Dass das Anschlagen der Stege vom Maschinen-
meister besorgt wurde, mag einer alten geschäftlichen Gepflogenheit
entspringen, ist aber weder als allgemein üblich anzusehen, noch
ist es von Geschäftsseite angeordnet worden; so lange der Setzer
von dem Anschlagen nicht ausdrücklich entbunden war, blieb es
seine Pflicht, den Anschlag, für den er Bezahlung forderte, selbst
zu besorgen.
Gleichzeitig wurde aber festgestellt, dass eine Firma nicht be-
rechtigt ist, eine Anordnung zu treffen, wonach der Setzer den
Anschlag bei den Kolumnen ohne Marginalien zu unterlassen habe;
thut sie dies, bleibt sie trotzdem für das volle Justiergeld pro
Bogen haftbar.
142. 65% Aufschlag für Herstellung eines Adress buc hes.
Sachverhalt: Die Kläger beanspruchen für 100 Zeilen Adress-
buch 2,77 M = 65% Aufschlag auf den einfachen Tausendpreis.
Diesen Aufschlag begründen sie wie folgt: schmales Format 10%,
Abbreviaturen 10%, Namen und Artensatz 15%, gemischter Satz
30% .. Die Firma dagegen proponiert einen Hundertzeilenpreis
von 2,51 M == 50% Zuschlag; die Prozente verteilt sie wie folgt:
schmales Format 10%, Abreviaturen 5%, Namen- und Artensatz
15%, gemischter Satz 20%.
Entscheid (einstimmig): Es ist ein Aufschlag von 62 ½ %
gerechtfertigt.
Begründung: Bei Prüfung der vorliegenden Spaltenabzüge,
welche ein Bild über die vier verschiedenen Satzabteilungen des
Werkes geben und unter Berücksichtigung des Umfanges der vier
verschiedenen Satzarten schätzte das Schiedsgericht die Prozent-
aufschläge wie folgt: schmales Format 10%,, Namen- und Arten-
satz 15%, Abreviaturen und Ziffern 7 ½ %, Mischung 30%.
143. Bezahlung des Neuwjahrsiages.
Sachverhalt: Kläger wurde am 1. Dezember von beklagter
Firma als Gewissgeldsetzer engagiert und arbeitete ohne Unter-
brechung bis zum 23. Dezember abends. Hier wurde ihm eröffnet,
dass das Arbeitsverhältnis beendet sei, dass er am 27. Dezember
aber wieder anfangen könnte, sofern er auf Bezahlung der Weih-
nachtsfeiertage verzichtete. Kläger lehnte ein solches Anerbieten,
das eine Verletzung des § 34 des Tarifes involvierte, zwar ab, gab
sich aber schliesslich damit zufrieden, nachdem ihm wenigstens
die Bezahlung des Neujahrstages bestimmt zugesichert worden
war. So nahm er seine Arbeit am 27. Dezember wieder auf und
arbeitete bis einschliesslich 2. Januar; am 3. Januar musste er
sich krank melden und blieb durch etwa 4 Wochen hindurch
arbeitsunfähig. Nach seiner Gesundung meldet er sich wieder bei
der Firma, wird wieder eingestellt und am 3. Februar, als dem
nächsten Lohntage, beansprucht er nachträglich die Bezahlung des
1. und 2. Januar, d.h. der beiden Tage, die aus seiner Erkrankungs-
woche noch rückständig sind. Die Firma zieht aber den Neujahrs-
tag trotz Protest ab.
Beim Termine ist die Firma nicht vertreten, weil sie das
Schiedsgericht als kompetente Behörde nicht anerkennen will.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Bezahlung des
Neujahrstages verpflichtet.
Begründung: Die Pflicht zur Bezahlung dis Neujahrstages
ergibt sich aus dem Kommentare Seite 116. (Beschluss des Tarif-
ausschusses vom 15. Mai 1899.) Aber auch die Nichtbezahlung der
444
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Weihnachtsfeiertage entspricht nicht den tariflichen Bestimmungen,
denn der Kläger hatte mit dem 27. Dezember durchaus kein neues
Arbeitsverhältnis begonnen, sondern er hatte es nur während der
Feiertage unterbrochen, allerdings tarifwidrig unter Verzichtleistung
auf die Entschädigung der Feiertage. Firma wie Gehilfe haben
in diesem Falle gegen den Tarif gehandelt, was beiden Teilen
unter Verwarnung bekannt zu geben ist.
Der Einwurf der Firma, sie erkenne die Kompetenz des Tarif-
schiedsgerichtes nicht an, weil 1. die Klage ihres Inhaltes wegen
nur vor das Gewerbegericht gehöre und 2., weil sie nicht Mitglied
der Innung sei, ist in beiden Punkten hinfällig. Denn erstens
handelt es sich bei Nichtbezahlung des Neujahrstages um eine
Verletzung des § 34 des Tarifes, für dessen Iunehaltung die
Schiedsgerichte berufen sind; den Spruch derselben anzuerkennen
ist diejenige Firma verpflichtet, welche die schriftliche Anerkennung
des Tarifes bei dem Tarif-Amte der deutschen Buchdrucker voll-
zogen und dies ist von der beklagten Firma zu konstatieren.
Zweitens unterstehen dem Tarifschiedsgerichte nicht nur die Mit-
glieder einer Innung, sondern alle tariftreuen Firmen; es ist also
belanglos, ob Verklagte der Innung angehört oder nicht; denn
das Schiedsgericht ist nicht ein Teil der Innung, sondern ein Glied
der selbständigen Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker.
Firmen oder Gehilfen, die einen Schiedsspruch nicht anerkennen,
werden als tarifuntreu gestrichen. (Siehe Kommentar S. 148.)
%
Von der Weltausstellung in Paris.
III.
Nachdem unser Pariser Mitarbeiter Herr Albert Montreuil die
Ausstellung der deutschen Buchgewerbe im Deutschen Hause der
Weltausstellung eingehend geschildert hat — eine Besprechung
der deutschen Maschinenausstellung wird derselbe noch folgen
lassen — nehmen wir die Besprechung der Ausstellung der Buch-
gewerbe der andcren Staaten aus eigener Anschauung auf. Zuvor
jedoch noch einige ergänzende Bemerkungen zu den Berichten
des Herrn Montreuil.
Die buchgewerbliche Ausstellung im Deutschen Hause hat, so
klein sie im Verhältnis zur Grösse der deutschen Buchgewerbe
auch war, bekanntlich die allgemeinste Anerkennung ihrer Be-
sucher gefunden und dieses Volkesurteil — wenn man sich so
ausdrücken darf — hat bei der Preisverteilung seine volle Be-
stätigung erhalten. Das deutsche Buchgewerbe ist aus derselben
mit Ehren überhäuft hervorgegangen, wie noch auf keiner Aus-
stellung zuvor. Dieses Resultat ist nun zwar in erster Linie der
Gediegenheit der deutschen Leistungen zuzuschreiben; aber es
haben auf dasselbe auch noch andere Umstände mit eingewirkt.
So war die Zusammensetzung des Preisgerichts in Paris eine fach-
männischere als beispielsweise in Chicago. Und das allgemeine
Urteil, wie es sich u. a. in der Presse ausgesprochen hat und
dem sich wohl auch ein Preisgericht nicht ganz entziehen kann,
ist in vorzüglicher Weise unterstützt und geleitet worden durch
die zweckmässige Anordnung der Ausstellung, die sich von der-
jenigen anderer Ausstellungen sehr zu ihrem Vorteile unterschied.
Die Möglichkeit einer solchen Anordnung ist in erster Linie dem
deutschen Ausstellungskommissariat zu danken, das dem Buch-
gewerbe einen hervorragenden Platz im deutschen Repräsentations-
gebäude selbst einräumte, und die Anordnung selbst wurde so-
dann von den Organen des mit der Ausstellung betrauten Deutschen
Buchgewerbevereins in einer dem Ganzen, wie dem einzelnen Aus-
steller nur zum Vorteile gereichenden Weise durchgeführt. Für
den Beschauer lagen oder hingen die Ausstellungsgegenstände be-
quem, die Belichtung war, von einigen nicht wohl zu vermeiden
gewesenen Ausnahmen abgesehen, eine gute, namentlich aber eine
weit bessere als bei vielen Kojen der Ausstellung auf dem Mars-
felde, und die Bücher und anderen Sachen waren der freien Be-
sichtigung und dem Durchblättern zugänglich. Auch war stets
irgend eine unterrichtete Person zur Stelle, die Auskünfte geben
konnte. In den meisten der übrigen Ausstellungen war dies zum
Nachteile der Aussteller nicht immer der Fall; dort war das meiste
des Ausgestellten in verschlossenen Glasschränken untergebracht,
und wenn diese auch einzelnen auf Ersuchen gern geöffnet wurden,
für das Publikum blieben sie doch verschlossen. Natürlich haben
die deutschen Aussteller bei ihrer Ausstellungsmethode ihre Aus-
tellungsgegenstände zu einem grossen Teile geopfert, während
Nr. 39
andere Aussteller die ihren fein säuberlich zurückbekommen
werden; aber sie haben dafür ihren Ausstellungszweck weit voll-
kommener erfüllt und erreicht, als jene. Im weiteren fiel von der
glänzenden Ausstattung des Deutschen Hauses auch ein Schein
auf die buchgewerbliche Ausstellung, und wenn man alles dies zu
den gediegenen Leistungen der Aussteller Hinzugekommene mit
in Betracht zieht, so kann der vom deutschen Buchgewerbe in
Paris erzielte Erfolg nicht weiter Wunder nehmen.
Die deutschen buchgewerblichen Leistungen bilden hinsichtlich
der Ausstattung und des Geschmackes ein geschlossenes Ganze,
das sich von denen der anderen Nationen merklich unterscheidet.
Sie finden ihre Ergänzung in den Leistungen Österreichs und der
Schweiz, die beide zum deutschen Sprachgebiete gehören und
unter den gleichen künstlerischen Geschmacksbedingungen arbeiten.
Wir wenden uns deshalb zunächst diesen beiden Ländern zu,
werden aber hierbei, wie auch bei den folgenden Besprechungen,
schon aus räumlichen Gründen thunlichst vermeiden, auf Firmen
und Einzelheiten einzugehen.
Österreich-Ungarın.
Die buchgewerbliche Ausstellung Österreichs, ebenso wie die-
jenige Ungarns, die wir hier gleich mit behandeln wollen, befindet
sich in der buchgewerblichen Abteilung des rechtsseitigen Palais
auf dem Marsfelde. Sie ist nicht gerade sehr reich beschickt,
aber gut arrangiert und macht einen guten Eindruck. Ausstattungs-
weise und Geschmacksrichtung ist im wesentlichen dieselbe wie
in Deutschland, und an Leistungsfähigkeit stehen die österreichi-
schen Aussteller den deutschen in keiner Hinsicht nach. Aus-
gestellt haben vornehmlich Wiener Firmen, und unter diesen
bietet die k. u. k. Staatsdruckerei eine Art Kollektivausstellung,
das Wort kollektiv in Bezug auf die verschiedenen graphischen
Zweige gebraucht; denn in ihrer Ausstellung finden sich wohl
alle graphischen Zweige vereinigt und was von diesen ausgestellt
ist, das repräsentiert auch zugleich den Stand und die Leistungs-
fähigkeit des betreffenden Verfahrens bei anderen Ausstellern. Der
Werkdruck ist in der Ausstellung ebenso trefflich, wie der Acci-
denz- und der Bilderdruck vertreten und in den verschiedenen
Reproduktionsverfahren arbeiten eine Reihe Firmen mit der gleichen
Leistungsfähigkeit. Als Besonderheiten möchten wir die chromo-
lithographischen Ansichtsplakate der Eisenbahn- und Dampfschif-
fahrtsgesellschaften erwähnen, die in Wien mit ihren Ursprung
hatten und noch heute sehr gut gepflegt werden, und ebenso ist
Wien durch die künstlerischen Ansichtspostkarten, deren Pflege
sich namentlich eine Firma angelegen sein lässt, hervorgetreten.
Durch ihre Orieutalia und Dürerschen Holzschnitte ragt die Firma
A. Holzhausen hervor und unübertroffen in der Pflege des Farben-
holzschnittes ist die Firma H. k R. Knöfler. Der Wertpapier-
druck wird von der Firma Emil M. Engel ebenso gepflegt wie
von der Staatsdruckerei und in den Firmen Angerer & Göschl
in Wien und Husnik & Häusler in Prag besitzt Österreich zwei
der bedeutendsten Häuser der Reproduktionsbranche.
Dass in Österreich auch in der Provinz Vorzügliches im Werk-,
Illustrations- und Accidenzdruck geleistet wird, zeigen die Aus-
stellungen einer Prager und einer Brünner Firma. Bei ersterer
ist namentlich cin Farbendruckwerk über die Böhmische Maler-
schule des XI. Jahrhunderts bemerkenswert und interessant.
Nächst Frankreich ist Osterreich auch der einzige Staat, der
auf der Weltausstellung die Leistungen einer graphischen Lehr-
anstalt vorführt. Es ist dies die k. k. Graphische Lehr- und Ver-
suchsanstalt in Wien, die cine grössere Anzahl von Schülerarbeiten
ausstellt. Dieselben bestehen aus verschiedenartigen Plıotogre-
phien, einfarbigen und bunten Drucken in allen gebräuchlichen
Reproduktionsverfahren, Accidenz- und Werkdrucken, die sämtlich
mit Sorgfalt ausgeführt sind und ein bestechendes Licht auf die
Leistungsfähigkeit dieser Anstalt werfen. Ein hübsch ausgestattetes
Schriftchen orientiert ausserdem über die Lehrkurse und alles
sonstige Wissenswerte.
Die Druckgewerbe Ungarns sind vornehmlich in dessen Haupt-
stadt konzentriert und so haben denn auch an der buchgewerb-
lichen Ausstellung Ungarns den Löwenanteil Budapester Firmen.
Die grösseren derselben pflegen mit Erfolg den graphischen Fort-
schritt und so findet sich denn auch in dieser Ausstellung manches
Ausgezeichnete im Werk- und Accidenzdruck, wie im Plakatdruck
und in Reproduktionen. Auch die Schriftgiesserei und die Buch-
binderei sind mit bemerkenswerten Leistungen vertreten. Zu er-
wähnen ist ferner die Moritz Jokai und seinen Werken gewidmcte
besondere Abteilung; dieselbe enthält eine Sammlung von Diplomen,
Nr. 39
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
445
die Jokai 1894 bei Gelegenheit seines 50jährigen Schriftsteller-
Jubiläums gewidmet wurden und unter diesen befinden sich eine
Reihe sehr schön ausgeführter Bände. Eine Ergänzung zu der
Ausstellung auf dem Marsfelde bietet der ungarische Pavillon in
der Völkerstrasse; denn unter den hier ausgestellten Altertümern
finden sich auch eine Reihe wertvoller illuminierter Handschriften,
Inkunabeln und sonstiger alter Drucke, ferner originelle metallene
Einbände von Messbüchern und anderes.
Die Schweiz.
Die schweizerischen graphischen Firmen haben die Pariser
Ausstellung nur in sehr beschränktem Masse beschickt und auch
nicht gerade besonders Hervorragendes geboten. Was aber aus-
gestellt ist, das zeigt, dass man auch in der Schweiz dem moder-
nen Geschmack im Buchdruck mit Verständnis huldigt und in
verschiedenen graphischen Verfahren recht Tüchtiges leistet. Als
hervorragendes vielzweigiges graphisches Etablissement ist das
Artistische Institut Orell, Füssli in Zürich hervorzuheben. Das-
selbe pflegt alle Zweige des Hoch- und Flachdrucks und hat im
Druck von Wertpapieren, farbigen Plakaten und Bildern, geogra-
phischen Karten gut ausgestellt. Besonders zahlreich und be-
stechend sind seine in der ganzen Welt bekannten Photochrom-
Drucke vertreten. Ferner ist eine Neuchateller Firma zu erwähnen,
die in Kupfer-Autotypien Gutes leistet, und die Firma Roman
Scherer in Luzern, unter deren wohlbekannten Holzschriften eine
Reihe künstlerisch entworfener Initialen hervorragen. Die Buch-
binderarbeiten sind qualitativ wie quantitativ nur schwach ver-
treten.
Sprechsaal.
* Allenstein, 24. September. Eine gestern hier abgehaltene
Versammlung der Buchdrucker und Zeitungsverleger von Ust- und
Westpreussen nahm einstimmig eine Resolution an, betreffend die
Erhöhung der Abonnementspreise vom 1. Januar 1901 ab.
Motiviert wird die Erhöhung mit der Steigerung des Preises des
Druckpapiers um 40 bis 45%, und mit dem neuen Posttarif.
-t. Braunschweig, im September. Die „Zwangsinnung für
das DBuchdruckerei-Gewerbe im Herzogtum Braun-
schweig“ hielt ihre erste Innungsversammlung seit ihrem Bestehen
am Sonntag, den 26. August, vormittags, im „Schwarzen Walfisch“
hierselbst ab. Beraten wurde über: Aufstellung der Mitglieder-
und Beitragsliste, Feststellung des Haushaltplans für 1900, Fest-
stellung der Prüfungsordnung, Wahl des Ausschusses für Lehrlings-
und Schulwesen, Wall des Ausschusses für das Gehilfen- und
Herbergswesen, Wahl der Beauftragten und Anträge aus der Ver-
sammlung. — Die wegen Vermögensverfalls ihres Besitzers schon
seit längerer Zeit unter Zwangsverwaltung befindliche C. Voges’sche
Buchdruckerei in Quedlinburg a. Harz mit dem Verlag des
„Amtlichen Quedlinburger Kreisblattes“ ist für den Preis von
160000 A. an Herrn H. Klöppel, früherer Besitzer der „Anhalti-
schen Harz-Zeitung“ in Ballenstedt, jetzt Buchdruckereibesitzer in
Gernrode a. Harz, verkauft worden. — In der bekannten Hostmann-
schen Farbenfabrik in Celle entstand vor kurzem ein Schaden-
feuer, indem etwa 28 Zentner Kolophonium in Brand geraten
waren. Wenngleich durch die ungeheure Flamme auch rasch ein
Teil des Daches vernichtet wurde, gelang es doch der schnell
eingreifenden Feuerwehr, mit der Dampfspritze das Feuer zu
löschen. — Eine allgemeine Versammlung der Zeitungs-
verleger von Braunschweig, Bremen, Hannover, Oldenburg und
Westfalen, soll am Sonntag, den 23. September d. J., vormittags
11 Uhr, im Saale von Hartmann’s „Grand-Hotel“ in Hannover
stattfinden. Die Tagesordnung enthält „Allgemeine Besprechung
der gegenwärtigen Lage des Zeitungsgewerbes mit Rücksicht auf
die unverbältnismässige Erhöhung des Papierpreises und des Post-
zeitungstarifs“. Nach der Versammlung findet gemeinschaftliches
Frühstück und Beisammensein statt. — Der Direktor des hiesigen
herzoglichen Museums und Gründer des „Allgemeinen Deutschen
Sprachvereins“, dessen Vorsitzender er längere Jahre hindurch
war, Geh. Hofrat Dr. phil. Hermann Riegel, ist hierselbst am
13. August plötzlich gestorben.
* Dresden. Der Verein Sächsischer Steindruckerei-
besitzer hielt kürzlich hierselbst in den Räumen der Odd-Fellow-
Loge seine konstituierende Versammlung unter dem Vorsitze des
Herrn Kommerzienrat Meissner-Leipzig ab und konstituierte sich
auf Grund eines von einer Kommission vorbereiteten und eingehend
beratenen Statuts, das ihm als Sitz Leipzig zuweist. Darauf
wurde die Wahl des Vorstandes vorgenommen. Derselbe setzt
sich wie folgt zusammen: Kommerzienrat Meissner-Leipzig, erster,
und Schupp-Dresden, zweiter Vorsitzender, Th. Naumann- und
Dr. Volkmann-Leipzig, Nenke-Dresden und Lauterbach-Chemnitz.
Schliesslich beauftragte die Versammlung den Vorstand, Vorbe-
reitungen zu treffen, um die Organisation des Vereins, der bei den
gegenwärtigen sozialen Verhältnissen von einer ungeheuren Wich-
tigkeit ist, auf das ganze Deutsche Reich auszudehnen, als Grund-
lage hierzu die von dem Antragsteller überreichten Satzungen für
einen Verein Deutscher Steindruckereibesitzer zu benutzen und
auf einen noch näher zu bestimmenden Sonntag dieses Jahres die
Inhaber der hervorragendsten Steindruckereien und lithographischen
Anstalten der Hauptstädte Deutschlands und die aussersächsischen
Vereine nach Leipzig in das Deutsche Buchgewerbehaus zur näheren
Besprechung und Beratung einzuladen. An die Versammlung
schloss sich ein gemeinsames Mittagsmahl.
* Greiz. Die stetig steigende Verteuerung der Zeitungsher-
stellung und der in unserer Stadt herrschende Überfluss an Zeitungen
— es erscheinen in unserer 23000 Einwohner zählenden Stadt
ein amtliches Anzeigenblatt und vier politische Tageszeitungen —
haben die beiden grössten, mit modernem und kostspieligen Apparat
arbeitenden Blätter, die im Verlage von Löffler & Co. erscheinende
„Greizer Zeitung“ und das von der Firma Otto Hennig heraus-
gegebene „Greizer Tageblatt“ bestimmt, sich zu einem Blatte
zu verschmelzen, das vom 1. Oktober ab im Verlage der Firma
Löffler & Co. unter dem Titel „Greizer Zeitung verbunden mit dem
Greizer Tageblatt“ erscheinen soll. Der Entschluss ist der Er-
wägung entsprungen, dass die notwendig werdende Erhöhung der
Anzeigen- und Abonnementspreise oder Verminderung der Leistungen
für beide Blätter von Nachteil geworden wäre, und er konnte um
so leichter verwirklicht werden, als die Tendenz beider Blätter
auf allen politischen und wirschaftlichen Gebieten die gleiche ist.
Hannover, 23. September. Heute fand hierselbst eine Ver-
sammlung der Zeitungsverleger von Hannover, Braun-
schweig, Bremen, Westfalen und Oldenburg statt, um über
die gegenwärtige Lage des Zeitungsgewerbes mit Rücksicht auf
die unverhältnismässige Erhöhung der Zeitungspapierpreise und
des neuen Postzeitungstarifes zu beraten. In derselben waren 57
Zeitungsbesitzer vertreten. Die Versammlung war, wie wir den
„Braunschweiger Neuesten Nachrichten“ entnehmen, der Ansicht,
dass die gegenwärtige Lage des Gewerbes eine höchst missliche
sei, auch war sie darüber klar und einig, dass eine entsprechende
Erhöhung der Inseraten- und Abonnementspreise eine unabweisbare
Notwendigkeit sei. Bindende Beschlüsse wurden jedoch nicht ge-
fasst. Es wurde den Zeitungsbesitzern anheim gegeben, sich an
den einzelnen Plätzen unter einander zu verständigen, um im Inter-
esse jedes Interessenten ein gemeinsames Zusammengehen in den
nötig werdenden Massnahmen zu treffen. Wo dies nicht angehe,
da müsse man sich nach wie vor auf eigene Füsse stellen.
Schliesslich wurde eine Resolution angenommen, die den Zeitungs-
besitzern in Nordwestdeutschland empfiehlt, überall die Gründung
von Bezirksvereinen ins Werk zu setzen, und aus den zu grün-
denden Bezirksvereinen später eine grössere Vereinigung zu bilden.
* Leipzig. Die Kohlennot und die Missstände, die sich auf
dem Kohlenmarkte durch die Praktiken eines gewinnsüchtigen
Spekulantentums herausgebildet haben und jetzt selbst die Regie-
rungen zum Eingreifen nötigen, haben in den Kreisen der Mit-
glieder der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer den
Gedanken entstehen lassen, einen gemeinsamen Kohlenbezug
und ein Kohlenlager für die Mitglieder der Innung zu schaffen.
Der Innungsvorstand hat dieser Anregung Folge gegeben und, um
die erforderlichen Grundlagen zu einem bestimmten Vorgehen zu
gewinnen, zunächst dieser Tage einen Fragebogen an die Mit-
glieder der Innung hinausgegeben. Wahrscheinlich wird die Beant-
wortung der Fragebogen so ausfallen, dass der Innungsvorstand
in kurzer Zeit zur Ausführung des angeregten Planes schreiten
kann, denn aus dem gemeinsamen Kohlenbezuge dürften sich auf
alle Fälle Vorteile für die Innungsmitglieder ergeben, mögen sich
die Verhältnisse auf dem Kohlenmarkte gestalten wie sie wollen.
Namentlich aber dürften diese Vorteile eintreten, wenn der Versuch
gemacht werden sollte, die unerquicklichen Zustände wieder herbei-
zuführen, die im vorigen Winter herrschten. Denn da die Regierung
Massnahmen getroffen hat, um die Herbeischaffung von Kohlen
aus dem Auslande zu fördern, so dürften sich bei einem so grossen
Kohlenbedarf, wie ihn die Mitglieder der Innung haben, leicht
446
sehr vorteilhafte direkte Abschlüsse erzielen lassen. Wir wünschen
demnach dem Vorhaben der Innung besten Erfolg, auch nach der
Richtung hin, dass es vorbildlich wirken möge.
* Leipzig, 23. September. Der Deutsche Faktoren-Bund
hielt gestern und heute im Saale der Thieme’schen Brauerei eine
ausserordentliche Generalversammlung ab, die von zahl-
reichen auswärtigen Delegierten und hiesigen Kollegen besucht
war. In den Verhandlungen wurde der Geschäfts- und Kassen-
bericht auf die Zeit vom 1. April 1899 bis 31. März 1900 ent-
gegengenommen und richtig gesprochen, die Eintragung des
Deutschen Faktorenbundes auf Grund des Bürgerlichen Gesetz-
buches in das Vereinsregister und die damit verbundene Abänderung
der Satzungen beschlossen, und im weitern interne Bundesange-
legenheiten und Unterstütungsangelegenheiten erledigt. Am heutigen
Sonntage besichtigten die Teilnehmer unter der Führung der Herren
Dr. Kautzsch und Schwarz die reicheu fachgewerblichen Aus-
stellungen im Deutschen Buchgewerbehause, und nach der Sitzung
beschloss ein Festmahl im Saale der Thieme'schen Brauerei die
Veranstaltungen aus Anlass der Faktorenzusammenkunft.
* München. Die Hofkunstanstalt Jos. Albert und deren Kunst-
verlag ist käuflich in den Besitz der Kunstanstalt und Druckereien
in Kaufbeuern übergegangen. Beide Firmen sind fusioniert und
werden unter der neuen Firma Vereinigte Kunstanstalten, Akt.-G.,
mit den Geschäftssitzen in München und Kaufbeuren weiterbe-
trieben. Neben der Pflege und dem Ausbau des Kunstverlags
werden die in den Vereinigten Anstalten gepflegten graphischen
Verfahren, wie Steindruck, Photolithographie, Lichtdruck, Kupfer-
druck, Photogravure, Heliogravure und Buchdruck Hand in Hand
arbeiten.
* Sachsen. Auf dem Gebiete des Zeitungswesens ist man
im Kreise VII (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-Vereins un-
ausgesetzt thätig und hat durch diese Rührigkeit auch erreicht, dass
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
eine grosse Zahl Zeitungen sich bereit erklärt haben, teils die |
Abonnements-, teils die Inseratenpreise, teils auch beides zugleich
mit dem 1. Oktober d. J. oder dem 1. Januar n. J. zu erhöhen.
Da aber doch dies und jenes noch zu regeln ist und insbesondere
viele Zeitungen ihr Vorgehen davon abhängig gemacht haben, dass
die „Konkurrenz“ sich zu gleichen Schritten bestimmt fühlt, so
hat sich der Kreisvorstand entschlossen, die Kollegen zu weiteren
mündlichen Verständigungen bezirksweise zusammenberufen. Die
erste dieser Versammlungen findet für den Bezirk der Kreishaupt-
mannschaft Zwickau statt und zwar Donnerstag, 27. September, im
Hotel Kaiserhof in Werdau. Auf der Tagesordnung dieser Ver-
sammlung steht 1. der Bericht über den Erfolg des bisherigen
Vorgehens und über die von den verschiedenen Zeitungsverlegern
beabsichtigten Erhöhungen, 2. die Anbahnung von gegenseitigen
Vereinbarungen über das örtliche Vorgehen der in Frage kommen—
den Kollegen, und 3. die Berichterstattung in Sachen des gemein-
samen Papiereinkaufs. Hoffentlich ist die Versammlung recht
zahlreich besucht und glücklich in ihren Beschlüssen, so dass sie
die Einleitung zu einem vollständigen Erfolg in der vom Kreis—
vorstand geleiteten Bewegung bilden kann.
+
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer liegt das Verzeichnis
der Ehrenämter der Deutschen Buchdrucker-Beruts-
genossenschaft als Beilage bei. Wir machen die Leser darauf
aufmerksam.
Eine praktische Setzerlampe ist für diejenigen Druckereien, die
weder Gas- noch elektrisches Licht besitzen, in den herangekom-
menen kurzen Tagen ein dringendes Bedürfnis. Als eine solche
darf die vom Gutenberg-Haus Franz Frauke in Berlin-
Schöneberg seit Jahren auf den Markt gebrachte bezeichnet
werden. Dieselbe ist mit verstellbarem Halter in einfacher und
verzierter Ausführung versehen und an jedem Regal leicht zu De-
festigen. Es sind bereits etwa 4000 Stück davon im Gebrauch,
was jedenfalls ein Beweis für deren Güte ist. Unter Benutzung
eines mit dem Gutenberg-Porträt ausgestatteten Fusses ist die
Lampe auch als Tisch- und Studierlampe, mithin auch bei vielen
Arbeiten in der Druckerei, wie Aufräumen der Formenbretter,
Korrigieren u. s. w. verwendbar. Bei Bedarf wende man sich an
die genannte Firma, welche diesbezügl. Prospekte mit Abbildungen
gratis und franco versendet.
Typograph-Setzmaschine. \Vie uns mitgeteilt wird, hat sich die
Nachfrage nach der Setzmaschine Typograph in der letzten Zeit
derart gesteigert, dass ihre Erzeugerin, die Gesellschaft Typograph
in Berlin, sich gezwungen gesehen hat, die seitherige Produktion
um das Anderthalbfache zu steigern.
8
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsver änderungen. Aus der Firma Rein. Schmidt vorm.
M. H. Köblitz in Wittgen dorf, welche bisher als Zweignieder-
lassung des in Burgstädt unter gleicher Firma bestehenden Haupt-
geschäftes geführt wurde, ist Herr Buchdruckereibesitzer Reinhard
Schmidt in Burgstädt ausgeschieden. Das Geschäft ist auf Herrn
Buchdruckeilesitzer Franz Oskar Schirrmeister in Wittgensdorf
übergegangen.
Eingetragene Firmen. In Cöthen die Firma Buchdruckerei von
August Preuss, Inhaber Frau verw. Emma Preuss dortselbst,
Referendar Richard Preuss, dortselbst, Frau verehel. Amtsrichter
Otto Bunge, Elise, geb. Prcuss, in Coswig. — In Bernstadt die
Firma Reinhold Siegert, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Rein-
hold Siegert dortselbst.
Aktiengesellschaften. Die Leipziger Buchbinderei-Aktien-
gesellschaft vorm. Gustar Fritzsche in Leipzig gewährt für
das Geschäftsjahr 1899/1900 7 Proz. Dividende (gegen 10 Proz.
in den letzten vier Jahren). — Die Schnellpressenfabrik Worms,
Ichrenhard & Gramm, A.-G. in Worms a. Rh. erzielte im abge-
laufenen Geschäftsjahre einen Reingewinn von 63883 A. und ge-
währt 8 Proz. Dividende.
Auszeichnung. Der frühere Buchdruckereibesitzer und Buch-
händler und jetzige Vorsitzende des Central-Verbandes Deutscher
Kaufleute und (rewerbtreibender Herr Senator Herm. Schulze in
Gifhorn (Hannover) erhielt vom Grossherzog von Sachsen-Weimar
den Titel eines Grossherzoglich sächsischen Rates verliehen.
Jubiläum. Das 25 jährige Geschäftsjubiläum feierte am
20. September Herr Faktor W. Capra im Hause Julius Klinkhardt
in Leipzig.
Gestorben. In Leipzig starb am 14. September Herr Fran:
Gustav Mylius, Begründer und früherer Teilhaber der Firma
F. G. Mylius, 78 Jahre alt.
Litteratur.
Über Land und Meer, illustrierte deutsche Familienzeitschrift.
Herausgegeben von der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart. In
Wochenheften zu je 30 A. — Die letzterschienenen Hefte 37—40
sind vornehmlich den Tagesereignissen gewidmet, und dag ist in
unserer ereignisreichen Zeit kein Wunder. So folgt „Uber Land
und Meer“ in anerkennenswerter Raschheit den Kriegsereignissen
in Ostasien und den Truppentransporten dahin und zahlreiche
Bilder veranschaulichen dem Leser die wichtigeren Vorkommnisse.
Weiter hat der Thronwechsel in Italien und der 70. Geburtstag
des Kaisers Franz Joseph von Österreich dem Blatte Veranlassung
zu gediegener illustrierter Berichterstattung gegeben und der Pariser
Weltausstellung wird nach wie vor grosse Aufmerksamkeit in Wort
und Bild gewidmet, wobei diesmal vornehmlich die Kunst und die
Maschinen besondere Berücksichtigung erfahren, Dass auch der
künstlerische Holzschnitt wieder gut vertreten ist, ist selbstver-
ständlich. Der unterhaltende Text des Blattes ist, wie immer,
reichhaltig und interessant.
Klimsch’s Jahrbuch. Die graphischen Künste der Gegenwart.
dargestellt in illustrierten Einzelartikeln. Unter diesem Titel be-
absichtigt die Firma Klimsch & Co. in Frankfurt a. M. ein gra-
phisches Werk herauszugeben, das im Herbst eines jeden ‚Jahres
erscheinen und über alle Zweige der Drucktechnik und der photo-
mechanischen Verfahren in Aufsätzen Bericht erstatten soll. Nach
dem ausgegebenen Prospekt zu schliessen, dürfte in dem neuen
Werke eine im Inhalt wie in der Ausstattung hervorragende Be-
reicherung der Fachlitteratur zu erwarten sein und wir stehen
deshalb nicht an, unsere Leser schon jetzt darauf aufmerksam zu
machen.
$
Anfrage.
Der Unterzeichnete bittet die Kollegen um Auskunft, wie man
alte Walzenmasse noch dünnilüssig (gussfertig) machen kann?
C. B. E. in Fr.
Beilage zur Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker.
Nr. 39. Leipzig, 27. September 1900. XII. Jahrg.
Bekanntmachung.
Nachstehend bringen wir das Verzeichnis der Ehrenämter der Genossenschaft, aufgestellt auf Grund der in den
diesjährigen Sektionsversammlungen und in der Genossenschaftsversammlung vorgenommenen Wahlen, zur Kenntnis
der Genossenschaftsmitglieder.
Leipzig, im September 1900.
Der Vorstand
der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
Friedrich.
Verzeichnis
der Ehrenämter der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft
vom 1. Oktober 1900 an.
1. Genossenschaftsvorstand:
Scktion Mitglieder | Ersatzmänner | Amtsdauer
I. | Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Arnold Weichelt zu Hannover. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
Gebrüder Jänecke zu Hannover.
II. J. B. Heimann zu Köln a. Rh. ch Voigtländer, in Firma R. Voigtländer zu vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
| reuznach.
III. Eduard Osterrieth, in Firma August Osterrieth | Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
| zu Frankfurt a. M. zu Frankfurt a. M. |
IV. ! Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche Buch- Felix Krais, in Firma Hoffmann'sche Buch- vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
| druckerei zu Stuttgart. druckerei zu Stuttgart.
V. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu | Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
| München. zu München.
VI. Wilhelm Karras, in Firma Ehrhardt Karras zu | A. Gründig, Administrator der Buchdruckerei vom 1. Oktbr. 1900 bis 80. Sept. 1903.
Halle a. S. des Waisenhauses zu Halle a. S.
VII. Julius Mäser zu Leipzig. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
zu Leipzig. |
VIII. G. Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu! R. Boll zu Berlin. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901.
Berlin.
IX. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. Otto Gutsmann zu Breslau. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
| (W. Friedrich) zu Breslau. |
Vorsitzender: W. Friedrich zu Breslau. Stellvertreter desselben: J. B. Heimann zu Köln a. Rh.
Druckschr.-Verz. Nr. 211,00.
2. Genossenschaftsversammlung:
Delegierte zur Genossenschaftsversammlung.
Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903.
Scktion
I.
II.
III.
IV.
VI.
VII.
VIII.
IX.
—
SD N=
bech —
*
Delegierte
|
—
XD
uam
* LO —
16.
Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder
Jänecke zu Hannover.
. Arnold Weichelt zu Hannover.
. Friedrich Westermann, in Firma George Westermann zu
Braunschweie.
. Ferdinand Wulff, in Firma Lütcke & Wulff zu Hamburg.
. Karl Ed. Schünemann, in Firma Karl Schünemann zu Bremen.
Max Schmidt zu Lübeck.
J. B. Heimann zu Köln a. Rh.
. Karl Voigtländer in Firma R. Voigtländer zu Kreuznach.
. Kommerzienrat Aug. Bagel zu Düsseldorf.
Anton Hüffer in Firma Aschendorff'sche Buchdruckerei zu
Münster in Westfalen.
. Fridolin Bachem in Firma J. P. Bachem zu Köln a. Rh.
. Peter Francken, in Firina L. Schwann zu Düsseldorf.
. Gustav Baedeker, in Firma G. D. Baedeker zu Essen (Ruhr).
. Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Malilau zu Frankf. a. M.
H. Prickarts zu Mainz.
Kommerzienrat Ferd. Wittich, in Firma L. C. Wittich’sche
Hofbuchdruckerei zu Darmstadt.
. Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei zu
Stuttgart.
. Felix Krais, in Firma Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stutt-
gart.
. Unbesetzt.
. Gottfried Krug, in Fa. Baur’sche Buchdruckcrei zu Ludwigs-
hafen.
. Carl Hammer zu Stuttgart.
. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München.
. O. Kloss, in Firma W. Tümmel zu Nürnberg.
24. J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg.
. Kommerzienrat H. Stürtz, in Firma H. Stürtz, Kel. Uni-
versitäts-Buchdruckerci zu Würzburg.
. With. Karras, in Firma Ehrh. Karras zu Halle a. S.
. Julius Meyer, in Firma H. Meyer's Buchdruckerei zu Halber-
stadt.
P. Matthaei, in Firma Engelhardt -Reyher’sche Hof buch-
druckerei zu Gotha.
. Dr. Neuenhahn, in Firma G. Neuenhahn zu Jena.
. Julius Mäser zu Leipzig.
. Hermann Förster, in Firma Förster & Borries zu Zwickau.
. Arthur Schönfeld zu Dresden.
. Dr. Oskar von Hase, in Fa. Breitkopf & Härtel zu Leipzig.
. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig.
. Max Wirsch zu Chemnitz. `
j. Wilk. Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig.
. Alwin Marx zu Reichenau.
. R. Boll zu Berlin.
. Otto Francke, in Firma Gustav Schade zu Berlin.
G. Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin.
. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin.
. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu-Ruppin.
. P. Starcke, in Firma J. F. Starcke zu Berlin.
. J. Pormetter, in Firma W. Pormetter zu Berlin.
. W. Röwer zu Berlin.
3. Louis Ullstein, in Firma Ullstein & Co. zu Berlin.
. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. (W. Friedrich)
zu Breslau.
N. Neusch. Disponent der Fa. Wilh. Gottl. Korn zu Breslau.
. Kanter zu Marienwerder.
C. Meyer, in Firma A. Bornemann, Hofbuchdruckerei zu
Stettin.
. Robert Leupold zu Königsberg.
Ersatzmänner
Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover.
. Dr. Ernst Meyer, in Firma J. G. Kisling zu Osnabrück.
, Georg Westermann, in Firma George Westermann zu Braun-
schweig.
. Fr. Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg.
. Vietor Hauschild zu Bremen.
H. Lührs, in Firma Plesse & Lührs zu Hamburg.
Nobert Gamer zu Bochum.
. Gustav Bruns zu Minden.
. Wilhelm Crüwell, in Firma W. Crüwell zu Dortmund.
. Karl Busch zu Wattenscheid.
. Wilbelm Velhagen, in Firma Velhagen & Klasing zu Bielefeld.
Emil Griebsch in Firma Grote’sche Buchdr. zu Hamm in Westf.
. Otto Grüttefien, Geschäftsführer der Baedeker’schen Buch-
und Kunsthandlung und Buchdruckerei A. Martini &
Grüttefien G. m. b. H. zu Elberfeld.
. H. Wagner, in Firma Reinhold Baist zu Frankfurt a. M.
. Jos: Falk, in Firma Jos. Falk III Söhne zu Mainz.
. Richard Gotthelft, in Firma Gebrüder Gotthelft zu Kassel,
. Alfred Bonz, in Firma A. Bonz’ Erben zu Stuttgart.
. Karl Walcker, in Firma Chr. Belser'sche Buchdruckerei zu
Stuttgart.
Fr. Kiefer, Vorstand der Elsässischen Druckerei und Ver-
lagsanstalt zu Strassburg.
20. Walh. Neumann zu Pirmasens.
. I. A. Pollich,
L. Kressmann, in
. Eugen Rieger, in Firma Stähle & Friedel zu Stuttgart.
Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München.
23. Hermann Schröder, in Firma Albrecht Schröder zu Fürth.
Ludwig Rückert zu Vilshofen.
in Firma Morich’sche Buclidruckerei zu
Schweinfurt.
. C. Nietschmann, in Firma Plötz’sche Buchdruckerei zu Halle u. S.
1. Osk. Friese, in Firma Carl Friese Kgl. Hof buchdruckerei zu
Magdeburg.
Firma Danner’sche Buchdruckerei zu
Mühlhausen i. Thür.
H. Buhr, in Firma Buhr & Dräger zu Gera.
Albin Arnold zu Leipzig.
. W. A. Kanis zu Oelsnitz.
Oskar Siegel zu Dresden.
. Otto Fischer, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig.
. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig.
5. Jernst Rossberg zu Frankenberg.
Mein Tetzner zu Chemnitz.
Wilhelm Böhm zu Zittau.
. M. Günther, in Firma F. A. Günther & Sohn zu Berlin.
Otto Dreyer zu Berlin.
M. Oldenbourg zu Berlin.
J. Bahlke zu Berlin.
H. Schneäder, in Firma R. Schneider & Sohn zu Landsberg.
. H. Kummer, in Firma Moriz & Kummer zu Berlin.
Bruno Grunert, in Firma Gebr. Grunert zu Berlin.
F. Freyhof} zu Nauen. |
Gustav Hempel, in Firma Hempel & Co. zu Berlin.
Otto Gutsmann zu Breslau,
H. Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau.
. Otto Kafemann, in Firma A. W. Kafemann zu Danzig.
. Heinrich Susenbeth zu Stettin.
. Hermann Weberstaedt zu Pr. Holland.
3. Rechnungs-Ausschuss.
Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1901.
Mitglieder
Max Hesse, in Finna Hesse & Becker zu Leipzig.
W. Bär, in Firma Bär & Hernaun zu Leipzig.
Hans Weber, in Firma J. J. Weber zu Leipzigs.
Ersatzmänner
Richard Arnold, in Fa. Gebrüder Arnold zu L -Plagwitz.
Hans Rreysing, in Firma G. Kreysing zu Leipzig.
Otlomar Wittig, in Firma Metzger & Wittig zu Leipzig.
4. Sektionsvorstände:
Sektion Mitglieder |
I. ,1. Geh. Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma 1.
Gebrüder Jänecke zu Hannover.
2. Arnold Weichelt zu Hannover. 2.
= 3. Karl Ed. Schünemann, in Firma Karl Schüne- | 3.
— mann zu Bremen.
5 4. Fr. Westermann, in Firma George Wester- | 4.
e. mann zu Braunschweig.
5. Ferdinand Wulff, in Firma Lütcke & Wulff 5.
| zu Hamburg. |
Vorsitzender: Geh. Kommerzienrat Georg Jänecke
Ersatzmänneor Amtsdauer
Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept.1902.
Jänecke zu Hannover.
Georg Riemschneider zu Hannover. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
Victor Hauschild zu Bremen. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
Georg Westermann, in Firma George Wester- vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
mann zu Braunschweig.
H. O. Persiehl zu Hamburg. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901.
zu Hannover. Stellvertreter desselben: Arnold Weichelt daselbst.
II. I. J. B. Heimann zu Köln. 1. Wilhelm Velhagen, in Firma Velhagen & | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
~ Klasing zu Bielefeld.
E 2. Karl Voigtländer, in Firma R. Voigtländer | 2. Otto Grüttefien, Geschäftsführer der Bae- vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
G zu Kreuznach. deker’schen Buch- und Kunsthandlung,
E A. Martini & Grüttefien, G. m. b. H.
2 , zu Elberfeld. [ Düsseldorf.
5 3. Kommerzienrat August Bagel zu Düsseldorf 3. Peter Francken, in Firma L. Schwann zu | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
= 4. Wilhelm Hütter zu München-Gladbach. 4. Hermann Staats zu Lippstadt. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept.1902.
— |5. Anton Hüfer, in Firma Aschendorff'sche 5. Karl Busch zu Wattenscheid. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
| Buchdruckerei zu Münster. |
Vorsitzender: J. B. Heimann zu Köln. Stellvertreter desselben: Karl Voigtländer zu Kreuznach,
III. |1. August Reichard- Marburg, in Fa. C. Naumann's 1.
| Druckerei zu Frankfurt a. M.
2. H. Wagner, in Firma Reinhold Baist zu |2.
Frankfurt a. M.
3. Eugen Mahlau, in Fa. Schirmer & Mahlau zu 3.
Frankfurt a. M.
4. Kommerzienrat Ferd. Wittich, in Firma L. C. 4.
5.
(Main)
Wittich’sche Hofbuchdruckerei zu Darm-
5. H. Prickarts zu Mainz. [stadt.
Vorsitzender: Eugen Mahlau zu Frankfurt a. M.
1. Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche I.
Buchdruckerei zu Stuttgart.
2. Felix Krais, in Fa. Hoffmann'sche Druckerei 2.
zu Stuttgart.
3. Eduard Poppen, in Firma H. M. Poppen & 3.
Sohn zu Freiburg i. B.
4. Fr. Nie er, Vorstand d. Elsässischen Druckerei 4.
und Verlagsanstalt zu Strassburg.
5. Karl Hammer zu Stuttgart.
Vorsitzender: Egon Werlitz zu Stuttgart. St
—
<
(Südwest)
5.
s
1. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg | 1.
zu München.
2. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn | 2.
zu München.
3. Georg Dietz, in Firma G. P. J. Bieling-Dietz, 3.
4 4,
5 5.
(Bayern)
Hofbuchdruckerei zu Nürnberg.
Josef Heller zu Dillingen.
Gg. Meyn, in Firma Rischmöller & Meyn zu
München.
Vorsitzender: Hans Oldenbourg zu München.
VI. 1. Wilhelm Harras, in Firma Ehrhardt Karras |
| zu Halle a. S.
2. A. Grundig, Administrator der Buchdruckerei
| des Waisenhauses zu Halle a S.
3. P. Matthaei, in Firma Engelhardt-Reylıer’sche
Hofbuchdruckerei zu Gotha.
4. Dr. G. Neuenhahn, in Firma G. Neuenhahn
zu Jena.
5. A. Faber, in Firma Faber'sche Buchdruckerei
zu Magdeburg.
Vorsitzender: Wilhelm Karras zu Halle a. S.
(Thüringen)
E AeA © N e
<
=
1. Julius Mäser zu Leipzig- Reudnitz.
2. Oskar Siegel zu Dresden.
zu Zwickau.
4. Ernst Rossberg, in Firma C. G. Rossberg zu
Frankenberg.
5. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann
zu Leipzig. |
Vorsitzender: Julius Mäser zu Leipzig-Reudnitz.
(Sachsen)
1
2
3. Hermann Förster, in Fa. Förster & Borries | 3.
4
5
Joh. Friedr. Renner, in Fa. C. Naumann’s | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
Druckerci zu Frankfurt a. M.
Joh. Heinr. Melcher, in Fa. C. Naumann’s vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
Druckerei zu Frankfurt a. M.
Carl Gsottschneider, in Fa. Benj. Krebs | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
Nachfolger zu Frankfurt a. M.
C. F. Winter, in Firma C. F. Winter’sche | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
Buchdruckerei zu Darmstadt.
Josef Falk, in Fa. Joh. Falk III Söhne | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901.
zu Mainz.
Stellvertreter desselben: Heinrich Wagner daselbst.
Karl Walcker, in Firma Chr. Belser’sche vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept.1903.
Buchdruckerei zu Stuttgart. |
Wilh. Neumann zu Pirmasens. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
Unbesetzt. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
Hans Lang, in Firma Gebrüder Lang zu | vom I. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
Metz. :
Gottfried Krug, in Fa. Bauer'sche Buch- | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
ruckerei zu Ludwigshafen. |
ellvertreter desselben: Felix Krais daselbst.
Franz X. Seitz zu München. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
E. Meyer, in Firma C. J. Genzsch zu | vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
München.
Friedr. Junge jun., in Fa. Junge & Sohn | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
zu Erlangen.
Hugo Himmer zu Augsburg. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
Benno Heller zu München. vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept.1901.
Stellvertreter desselben: Ludwig Wolf daselbst.
. Adolf Stenger, zu Erfurt. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
C. Dräger, in Firma Buhr & Dräger zu vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
Gera.
. Oskar Friese, in Fa. Karl Friese, Königl. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
Hofbuchdruckerei zu Magdeburg.
. Jul. Meyer, in Firma H. Meyer’s Buch- | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
druckerei zu Halberstadt.
. H Otto, in Fa. Pansa’sche Buchdruckerei vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
(H. Otto) zu Magdeburg. |
Stellvertreter desselben: A. Gründig daselbst.
, Wilhelm Bär, in Firma Bär & Hermann | vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
zu Leipzig.
. Oswald Neubert zu Dresden. vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
Wilheim Böhm zu Zittau. vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
. Max Wilisch, in Firma Hugo Wilisch zu | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
Chemnitz.
. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker | vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
zu Leipzig.
Stellvertreter desselben: Hermann Ramm daselbst.
Sektion
VIII. I. R. Boll zu Berlin. |
' 2. Julius Bahlke zu Berlin.
|
3. G. Büxenstein,
(Branden-
burg)
—
pa
(Nordost)
Sektion Bezirk
I.
(Nordwest)
—
SC?
(Rheinland-Westfalen)
Mitglieder |
4. W. Röwer zu Berlin.
|
5. Louis Ullstein in Fa. Ullstein & Co. zu Berlin.
Vorsitzender: R. Boll zu Berlin.
1
10
4
Vorsitzender: W. Friedrich zu Breslau.
. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co.
. C. Meyer, in Firma A. Bornemann, Hofbuch-
Nobert Leupold zu Königsberg O.-Pr.
R. Konter: zu Marienwerder.
5. August Dittmann zu Bromberg.
—
10.
SD YR o NST e PN
zu
| Berlin.
Berlin.
in Firma W. Büxenstein
Berlin. Berlin.
(W. Friedrich) zu Breslau.
druckerei zu Stettin.
zu Danzig.
zu Posen.
Ersatzmänner
1. Otto Panle: in Firma Gust. Schade zu
2, Albert Hermann, in Fa. H. S. Hermann zu
3. P. Starcke, in Firma J. F. Starcke zu
4. Carl Graumann, in Firma Schriftgiesserei
Emil Gursch zu Berlin.
5. Otto Dreyer zu Berlin.
Stellvertreter desselben: G. Büxenstein daselbst.
1. Otto Gutsmann zu Breslau.
2. Heinrich Susenbeth zu Stettin.
3. Ernst Harich, ı.Fa.W.E.Harich zuAllenstein. |
4. Otto nn in Firma A. W. Kafemann
5. B. Merzbach, in Fa. Merzbach’sche Buchdr.
Amtsdauer
vom 1. Oktbr. 1898 bis 50. Sept. 1901.
vom 1, Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1901.
vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Scpt. 1903.
vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
vom 1. Oktbr. 1900 bis 30. Sept. 1903.
vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 1301.
vom 1. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1902.
vom 1. Oktbr. 1898 bis 30. Sept. 190].
Stellvertreter desselben: Otto Gutsmann daselbst.
5. Vertrauensmänner:
Amtsdauer vom 1. Oktober 1900 bis 30. September 1903.
Vertrauensmünner
Otlo Edler, in Firma Edler & Krische zu Hanne er o
Dr. Meyer, in Firma J. G. Kisling zu Osnabrück.
J. J. Augustin zu Glückstadt.
L. Eberhardt, in Firma Eberhardt'sche Hof- und Ratsbuch-
druckerei zu Wismar.
Georg Imhülsen, in Firma Chr. Geffken & Co. zu Bremen.
Hans Oeding zu Braunschweig.
J. H. Lührs, in Firma Plesse & Lührs, J. F. Fabricius Nach-
folger zu Hamburg.
Max Schmidt zu Lübeck.
Albert Jacobi, in Firma Albert Jacobi & Co. zu Aachen.
Unbesetzt.
Robert Becker, in Firma M. Becker zu Düren.
Johannes Schuth zu Koblenz.
Philipp Wohlleben zu Kreuznach.
. Philipp Ropp zu Trarbach.
E. Plachner zu Ahrweiler.
Karl Döring zu Neuwicd.
Gustav Jockwer jun., in Firma Gustav Jockwer zu Düssel-
dorf.
Julius Krumm, in Firma Herm. Krumm zu Remscheid.
Karl Niggemann, in Firma Fr. Staats zu Barmen.
Ernst Marks zu Mülheim a.d. Ruhr.
Karl Loos, in Firma F. H. Nieten zu Duisburg.
C. Schellmann zu M.-Gladbach.
Franz Greven zu Köln a. Rh.
J. Heinrichs zu Bergheim.
Karl Hauptmann, in Firma P. Hauptmann zu Bonn.
Karl Luyken, in Firma Friedr. Luyken zu Gummersbach.
P. Wingendorf za Mülheim a. Rh.
A. Sonnenburg zu Trier.
Fritz Maurer zu St. Wendel.
R. Oesterreich zu Berncastel.
E. Griebsch, in Fa. Grote’sche Buchdruckerei zu Hamm i. W.
W. Crone jun. zu Lüdenscheid.
Gustav Butz zu Hagen i. W.
Wilhelm Crüwell, in Firma W. Crüwell, Buchdruckerei und
Verlagsbuchhandlung zu Dortmund.
' Gustav Bruns, in Firma J. C. C. Bruns zu Minden i. W.
Ernst Siedhoff zu Bielefeld.
F. Quick zu Warburg.
Sigismund Theissing, in Fa. Fr. Theissing’sche Buchhandlung
zu Münster i. W.
Julius Gottheil zu Kösfeld.
J. Bremm zu Ahaus i. W.
Walter Münstermann, in Firma Chr.
Gelsenkirchen.
Münstermann zu
Stellvertreter
Hannover.
E. G. Zopfs, in Firma D. H. Zopfs & Sohn zu Leer.
Johannes Ibbeken, in Firma F. Johannsen’s Buchdruckerei
zu Schleswig.
Kommerzienrat Karl Franke in Firma Bärensprung’sche
Hofbuchdruckerei zu Schwerin.
Wilh. Guthe jun. zu Bremen.
Heinrich Kleucker, in Fa.Joh.Heinr. Meyer zu Braunschweig.
Fritz Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg.
Carl Rahtgens, in Firma H. G. Rahtgens zu Lübeck.
Josef Deterre zu Aachen.
Jos. Flamm zu Jülich.
Robert Hamel zu Düren.
Josef Dötsch zu Koblenz.
W. Höstermann zu Birkenfeld.
C. F. Wieprecht zu Kochem.
W. Ferrari zu Mayen.
IWW. Dieckmann zu Altenkirchen.
Jos. Kronenberg, in Fa. H. Kronenberg'sche Buchdruckerei
7 D
zu Düsseldorf.
Dr. Ziegler, in Firma F. F. Ziegler'sche Buchdruckerei zu
Remscheid.
Paul Friederichs, in Fa. R. L. Friederichs & Co. zu Elberfeld.
Hermann Blech zu Mülheim a. d. Ruhr.
Unbesetzt.
Wilh. Hoster zu M.-Gladbach.
Heinr. Theissing, in Firma H. Theissing zu Köln a. Rh.
Karl Martini zu Brühl.
Peter Floss, Vorstand des General-Anzeigers für Bonn
und Umgegend, A.-G. zu Bonn.
A. Tillewein zu Königswinter.
Christian Ilinger zu B.-Gladbach.
Emmerich Herzig zu Trier.
Heinrich Ziegler zu Merzig.
Peter Plaum zu Prüm.
Theodor Stein, in Firma H. R. Stein zu Arnsberg.
Heinr. Schneider zu Siegen. |
Ernst Quitmann, in Firma W. Quitmann zu Hagen i. W.
Heinrich Lensing, in Firma Gebr. Lensing zu Dortmund.
P. Leonardy, in Firma Leonardy & Co. zu Minden i. W.
Johannes Mohn zu Gütersloh. l
Albert Pape, in Firma Junfermann’sche Buchdruckerei zu
Paderborn. x
Richard Weglau, Vorstand der Westfälischen Vereins-
druckerei, zu Münster i. W.
J. Fleissig. in Firma J. Fleissig zu Kösfeld.
Bernhard Scholten zu Ibbenbüren.
F. Dienst zu Gelsenkirchen.
Sektion Bezirk |
Vertrausnsmänner
Stellvertreter
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Albert Gotthelft, in Firma Gebr. Gotthelft zu Kassel.
Fr. Sömmering zu Marburg.
Otto Kindt, in Firma von Münchow’sche Hof- und Univer-
sitäts-Druckerei zu Giessen.
L. Uth, in Firma J. L. Uth, Hofbuchdruckerei zu Fulda.
8. i in Firma Seibold'sche Buchdruckerei zu Offen-
ach a. M.
Heinrich Kichler, Hof buchdrucker zu Darmstadt.
August Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz.
L. Schellenberg, in Firma L. Schellenberg'sche Hof buch-
druckerei zu Wiesbaden.
C. J. Schick zu Homburg v. d. Höhe.
Adolf Hoffmann, in Firma Gebr. Hoffmann zu Worms.
Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frank-
furt a. M
Heinrich Sommer, in Firma H. Chr. Sommer zu Ems.
G. Heydt, in Firma J. G. Kittsteiner zu Hanau.
Karl Walcker, in Fa. Chr. Belser’sche Buchdr. zu Stuttgart.
Friedrich Stadler zu Konstanz.
Fr. Kieffer, Vorstand der Elsässischen Druckerei und Verlags-
anstalt zu Strassburg i. E
Wilhelm Neumann zu Pirmasens.
A. Huber, in Firma E. Huber’s Buchdruckerei zu München.
Direktor Käufel, in Fa. Aktiengesellschaft Passavia zu Passau.
Josef Habbel zu Regensburg.
Max Richard Schulz, in Firma Handelsdruckerei zu Bamberg.
Karl Stich, in Firma J. L. Stich zu Nürnberg.
Dr. Alfons Bauer, in Firma Bonitas-Bauer zu Würzburg.
J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg.
Ed. le in Firma Hänel’sche Hofbuchdruckerei zu Magde-
Urg.
C. Dünnhaupt, Herzogl. Hofbuchdruckerei zu Dessau.
B. Saupe, Geschäftsführer von Leop. Kell’s Buchdruckerei
zu Weissenfels.
A. Stenger zu Erfurt.
E. Uschmann, in Firma G. Uschmann zu Weimar.
Max Richter, in Firma Fr. Richter zu Leipzig.
Arthur Schönfeld zu Dresden.
R. Zückler zu Zwickan.
Emil May zu Bischofswerda.
Stephan Geibel, in Fa. Pierer'sche Hofbuchdruckerei, Stephan
Geibel & Co. zu Altenburg.
Gust. Engewicht, in Firma Denter & Nicolas zu Berlin.
Alb. Hermann, in Firma H. S. Hermann zu Berlin.
P. Starcke, in Firma J. F. Starcke zu Berlin.
Bruno Grunert, in Firma Gebr. Grunert zu Berlin.
Carl Marschner zu Berlin.
J. Pormetter, in Firma W. Pormetter zu Berlin.
H. Blanke zu Berlin.
Otto Dreyer zu Berlin.
M. Babenzien zu Rathenow.
F. Freyhoff zu Nauen.
H. Schneider, in Firma R. Schneider & Sohn zu Landsberg a.W.
A. Heine zu Kottbus.
Leopold Freund zu Breslau.
G. Raabe, in Firma Erdm. Raabe zu Oppeln.
H. Krumbhaar zu Liegnitz.
Heinrich Susenbeth zu Stettin.
Max Feige, in Firma F. W. Feige’s Buchdruckerei zu Stolp.
F. Struck zu Stralsund.
@. Kemsies, in Firma A. Kiewning zu Königsberg.
W. Krauseneck zu Gumbinnen.
Albert Broschek, Direktor der Firma Gustav Röthes Buch-
druckerei zu Graudenz.
Riohard Schroth, in Firma A. Schroth zu Danzig.
P. Matthias zu Meseritz.
Gustav Eichstädt zu Schneidemühl.
Wilh. Weber, in Firma Weber & Weidemeyer zu Kassel.
D. Sömmering, in Firma Fr. Sömmering zu Marburg.
R. Lange, in Firma Brühl’sche Univ.- Buch- und Stein-
druckerei (Pietsch Erben) zu Giessen.
J. Parzeller, Geschäftsführer der Fuldaer Aktiendruckerei
zu Fulda.
C. Forger, in Firma C. Forger’s Druckerei für Handel und
Gewerbe zu Offenbach a. M.
Ludwig Roll, in Fa. J. C. Herbert’sche Hofbuchdruckerei
(Fr. Herbert) zu Darmstadt.
Ph. v. Zabern zu Mainz.
Rudolf Bechtold, iù Firma Rudolf Bechtold & Co. zu
Wiesbaden.
L. Wagner zu Usingen.
Heinrich Fischer zu Worms.
Hermann Baist, in Firma Reinh. Baist zu Frankfurt a. M.
Josef A. Buet, in Fa. Limburger Vereinsdruckerei zu Lim-
burg a. d. Lahn.
G. Weisbrod, Faktor d. Waisenhausbuchdruckerei zu Hanau.
H. Laupp, in Firma H. Laupp jun. zu Tübingen.
H. Gutsch zu Karlsruhe.
Direktor Adolph Herrmann, in Firma Müller, Herrmann
Co. zu Strassburg i. E.
J. Rheinberger zu Dürkheim a. H.
Jakob Tröltsch. in Fa. Deschler'sche Buchdr. zu München.
Ludwig Rückert zu Vilshofen.
E. Reitman, in Firma J. Reitmayr'sche Buchdruckerei
zu Regensburg
W. Schneider, in Firma W. Gärtner's Buchdr. zu Bamberg.
Karl Flessa zu Nürnberg.
Fr. Becker, in Firma Becker’s Universitätsbuchdruckerei
zu Würzburg.
Paul Huber, in Firma Jos. Kösel zu Kempten.
Aug. Gewert, in Firma Franzen & Grosse’s Buchdruckerei
zu Stendal.
K. Angerstein, in Firma B. Angerstein zu Wernigerode.
R. Schirrmeister zu Herzberg.
P. Maultzsch, in Firma F. W. Gadow & Sohn, Hofbuch-
druckerei zu Hildburghausen.
Dr. Hofmann, in Firma Theod. Hofmann zu Gera.
Emil Freter zu leipzig.
Heinrich Niescher zu Dresden.
P. M. Goering zu Zwickau.
Wilh. Böhm zu Zittau.
Richard Hiller zu Altenburg.
M. Haberlandt, in Firma Th. Haberlandt zu Berlin.
Martin Oldenbourg, in Firma W. Büxenstein zu Berlin,
S. Kiesau, in Firma Gebr. Kiesau zu Berlin.
A. Lewent, in Firma Lewent’sche Buchdruckerei zu Berlin.
Emil Heckendorff zu Berlin.
Hermann Klokow zu Berlin.
C. Behrens zu Berlin.
Alb. Gallinek, in Firma Goedecke & Gallinek zu Berlin.
Paul Brandt zu Potsdam.
Hermann Wiesike in Firma J. Wiesike zu Brandenburg.
O. Wendt zu Arnswalde.
Rob. Rauert, in Firma Rauert & Pittius zu Sorau.
W.Grüttner, Geschäftsführer der Breslauer Genossenschafts-
Druckerei zu Breslau.
Franz Thielmann zu Kreuzburg 0,8. ,
Emil Reiber, in Firma Hoffmann & Reiber zu Görlitz.
Karl Meyer, in Firma A. Bornemann, Hofbuchdruckerei
zu Stettin.
Dr. Paul Jancke, in Firma C. F. Post'sche Buchdruckerei
zu Kolberg.
Jul. Abel zu Greifswald.
Hermann Weberstädt zu Pr. Holland.
Willi Siebert, in Firma F. W. Siebert zu Memel.
F. Garms, in Fa. P. Garms’sche Buchdruckerei zu Deutsch-
Krone.
H. F. Bönig zu Danzig.
B. Merzbach zu Posen.
H. Kaisler zu Filehne.
Amtsdauer der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter in den mit * bezeichneten Bezirken der Sektion VIII vom 1. Oktober 1898 bis zum 30. September 1901.
6. Schiedsgerichtsbeisitzer:
Sektion
(Rheinl.-
Westf.)!
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(Main)
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(Südwest)
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(Branden-
(Nordost) 5%
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. Gustav Bädeker,
. Karl Rupprecht,
. Ottomar
II. Kummer,
H. Friedrich, in Firma Grass,
Beisitzer
De 4. Gerstenberg, in Firma Gau Gesten
berg zu Hildesheim.
Kommerzienrat Louis Jänecke, in Fa. Gebrüder
Jänecke zu Hannover.
in Firma G. D. Bädeker zu
Essen.
Fridolin Bachem, in Firma J. P. Bachem zu
Köln a. Rh.
August Osterrieth zu Frankfurt a. M.
Heinrich Flinsch, in Firma Schriftgiesserei
Flinsch zu Frankfurt a. M.
. Alfred Bonz, in Firma A. Bonz’ Erben zu
Stuttgart.
von Bauer & Co. zu Stuttgart.
. Ignaz Schön, in Firma J. Schön zu München.
Hans Sebald, in Fa. U. E. Sebald zu Nürnberg.
G. Evers, in Firma Rob. Birkner zu Apolda.
. Otto Stenger, in Firma G. A. König zu Erfurt.
Wittig, in Firma Metzger & Wittig
zu Leipzig.
. Arthur Schönfeld zu Dresden.
in Firma Moriz & Kummer zu
Berlin.
H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin.
Barth & Co.
(W. Friedrich) zu Breslau.
NM. Neuseh, Disponent der Fa. Wilh. Gott.
Korn zu Breslau.
in Firma Schriftgiesserei
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. Eduard Kramer,
. Rich. Arnold,
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2. J. Schmidt zu Hirschberg i.
L. G. Hofmann, in Firma Hoffmann &
Stellvertreter
|
Amtsdauer
Karl Crone, in Fa. Th.Schäfer zu Hannover.
Gustav Bargsted. ın Firma Bargsted &
Ruhland zu Hamburg.
Friedrich Klindworth, in Firma Hofbuch- |
druckerei Klindworth zu Hannover.
zu Bremen.
D. B. Wiemann zu Barmen.
. Alfred Neven-Du Mont, in Firma M. Du
Mont-Schauberg zu Köln.
. Ferdinand Schöningh zu Paderborn.
. Karl Kühler zu Wesel.
. Georg Adelmann, in Firma C. Adelmann
zu Frankfurt a. M.
. Anselm Fey, in Firma Gebrüder Fey zu
Frankfurt a. M.
in Firma Bauer'sche
Giesserei zu Frankfurt a. M.
J. C. Ludwig, in Firma Ludwig & Mayer
zu Frankfurt a. M.
. Franz Gilardone zu Hagenau.
Direktor Ad. Mayer
(Dentsche Verlags-
anstalt) zu Stuttgart.
. Kommerzienrat Max Müller, in Fa. C. F.
Müller'sche Hof buchdr. zu Karlsruhe.
. Eugen Rieger, in Firma Stähle & Friedel
zu Stuttgart.
. Karl Pfeiffer, in Firma Ph. J. Pfeiffer'sche
Buchdruckerei zu Augsburg.
Sangerhausen.
zu Leipzie.
. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu
Leipzig.
in Firma Gebrüder Arnold
zu Leipzig-Plagwitz.
2. Joh. Weber, in Firma J. J. Weber zu Leipzig.
. Robert Fickert, in Firma P. Stankiewicz
zu Berlin.
. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu-
Robert Rohde zu Berlin. [Ruppin.
Messenzehl, Geschäftsführer der Buch-
druckerei von Rud. Mosse zu Berlin.
Moritz Schröter, in Fa. G. Ricek'sche Buch-
druckerei . W. Schröter) zu Freiburg
i. Schl.
Schl.
Reiber zu Görlitz.
. Anton Schreiber zu Breslau.
rg oea
. Andr. C. Frese jun, in Firma Heinrich Frese
Dr. Franz Paul Datterer zu Freising.
. Gustav Hensolt zu Schwabach.
. Robert Stich zu Nürnberg.
. A. Schencke, in Firma J. G. Schencke &
Sohn zu Bitterfeld. [furt. |
H. Rübsam, in Fa. H. Rübsam Söhne zu Er-
. Ernst Schneider zu Eisleben.
. Louis Arendt, in Firma Jahn & Arendt zu
Dr. Alfred Giesecke, in Firma B. G. Teubner
m
|
|
|
|
|
|
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|
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vom].
. Oktbr. 1897 bis 30. Sept.1901.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1897 bis 30. Sept.1901.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901.
, Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901.
Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901.
. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
. Oktbr. 1899 bis 30. Sept. 1903.
Oktbr. 1897 bis 30. Sept. 1901.
Nr. 39
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
447
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in vornehmer künftlerifcher Richtung zu leiten befähigt ift. Bewerber
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keit auszuweifen. Die Stellung bietet Husſicht, eine Lebensſtellung zu
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Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Wiener in Leipzig. — Druck von W. Drug ulin in Leipzig. — Papier von Sieler & Vogel.
Hierzu als Beilage das Verzeichnis der Ehrenämter der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft.
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Nr. . eme vom Deutschen Igdrger frei, XII. Jahrg.
Leipzig, 4. Oktober 1900.
Die „Zeitschrift: für Deutschlands Buchdrucker“ DEE HE jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchbandlungen, -Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A. Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Buchhandel "vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 A Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Einzelne Nummern 80 J. — Druckerei- Ausgabe, durch dio. Geschäftsstelle oder. | .13mäliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
durch die Post aa Nr. Pu TORANA RENON 1ch . * 8 naoh Übereinkunft,
Schriflleitunz und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, een 1298.
> Manuskripte: und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë:
_ Antlicher Teil
_ Bekanntmachung. u Ze e Zu Das ar
Im Nachstehenden. wird den Mitgliedern das. Ergebnis der in Gemässheit von § 13 der Vereinssatzungen vorgenommenen
Wahlen zu den Ehrenämtern des Deutschen Buchdrucker-Vereins zur Kenntnis gebracht. Die Amtsdauer der gewählten Herren
beginnt nach § 13, Absatz 6 der Satzungen mit dem 1. Oktober. 1900 und erstreckt sich auf die Dauer von drei Jahren.
Leipzig, den 29. September 1900.
Wee benennen Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker -Vereins
Johs. Baensch- -Drugulin, Vorsitzender.
Franz Kobler, Geschäftsführer.
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der Ehrenämter des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Amtsdauer bis zum 80. September 1903. l
1. Vereinsvorstand.
Vorsitzender: Jolis. Baensch, in Firma W. Drugulin, Leipzig.
Stellvertreter: Theodor . Naumann, in Firma C. G. Naumann, Leipzig.
Rechnungs führer: Dr. Alfred Giesecke, in Firma B. G. Teubner, Leipzig.
Stellvertreter: Wilh. Bär in Firma Bär & Hermann, Leipzig.
Krois | Mitglieder (Kreisvorsitzende) Stellvertreter
I. | Geh. eg Georg. Jänecke, i in Firma Gebrüder J änecke Dr. 22 Jünecke, ii in nn eg Jänecke zu Hannover.
zu Hannover | |
II. | Vakat. Vakat
III. Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frankfurt. 2. M, and Osterrieth, i in Firma August Osterrieth zu Frankfurta.M.
IV. |--Fehx Krais, in Firma Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stuttgart.. Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler’sche Buchdruckerei zu
| Stuttgart.
V. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. L.. Fo, ER Firma Dr. C. Wolf ck Sohn zu München. 8
VI. 4. 5 in Firma Buchdruckerei es Waiseùhaiises zu | P. Må Dec in Firma Engelhar Reher sche Hofbuchäruckerei
alle a Se CN | zu Gotha.
vir. Julius Mäser zu Leipzig. I. Herm. Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig.
III. Georg -Büxenstein, in: irma W. Büxenstein zu Berlin. R. Boll zu Berlin.
IX. M. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. zu Breslau. Eugen 8. Lilienfeld, in Firma 8. Lilienfeld v zu Breslau.
Nr. 40
452 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
II. Abgeordnete zur Hauptversammlung.
Kreis | Abgeordnete | Stellvertreter
I: 1. Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder 1. Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover,
Jänecke zu Hannover.
2. Friedr. Westermann, in Firma George Westermann zu 2. @eorg Westermann zu Braunschweig.
Braunschweig.
| 3. Ferd. Wup, in Firma Lütcke & Wulff zu Hamburg. 8. Fritz Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg.
4. Carl Ed. Schünemann, in Firma Carl Schünemann zu Bremen. 4. Victor Hauschild zu Bremen.
5. H. Lührs, in Firma Plesse & Lührs zu Hamburg. 5. Arnold Weichelt in Hannover.
II. 6. Vakat. 6. Vakat.
III. 7. 3 1 in Firma Schirmer & Mahlau zu Frank- 7. ne Osterrieth, in Firma August Osterrieth zu Frank-
| urt a. M. urt a. M.
8. H. Prickarts zu Mainz. 8. G. Adelmann, in Firma C. Adelmann zu Frankfurt a. M.
IV. | 9. garg SE in Firma Hoffmann’sche Buchdruckerei zu 9. Karl Hammer zu Stuttgart.
i uttgart.
10. Egon 9 in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei 10. Alfred Bonz, in Firma A. Bonz Erben zu Stuttgart.
| zu Stuttgart.
| 11. I. Itta, in Firma Reuss & Itta zu Konstanz. 11. Vakat.
12, Gottfried Krug, in Firma Baur'sche Buchdruckerei zu | 12. Heinrich Gilardone zu Speyer.
| Ludwigshafen.
V. 13. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 13. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München.
14. Georg Dietz, in Firma G. P. J. Bieling-Dietz, Königl. Hof- | 14. O. Kloss, in Firma W. Tümmel zu Nürnberg.
buchdruckerei zu Nürnberg.
| 15. J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg. 15. J. Mayer zu Aichach.
16. H. Stürtz, kgl. Univ.-Druckerei zu Würzburg. 16. Herm. Schröder zu Fürth.
VI. | 17. P. Matthaei, in Firma Engelhard-Reyher'sche Hofbuch- | 17. J. Meyer zu Halberstadt.
druckerei zu Gotha.
18. Dr. G. Neuenhahn zu Jena. 18. H. Buhr, in Firma Buhr & Draeger zu Gera.
VII. 19. Julius Mäser zu Leipzig. 19. Rich. Arnold, in Firma Gebrüder Arnold zu Leipzig.
20. Hermann Förster, in Firma Förster & Borries zu Zwickau. | 20. W. A. Kanis zu Olsnitz im Erzgebirge.
21. Oskar Siegel zu Dresden. 21. Arthur Schönfeld zu Dresden.
22. Max Wilisch, in Firma Hugo Wilisch zu Chemnitz. 22. Albin Tetzner, in Firma Tetzner & Zimmer zu Chemnitz.
23. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. | 23. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig.
24. Theodor Naumann, in Firma C. G. Naumann zu Leipzig. 24. Paul Keller, in Firma E. F. Keller's Wwe. zu Stollberg.
25. Ernst Rossberg, in Firma C. G. Rossberg zu Frankenberg. | 25. Wilh. Böhm zu Zittau.
26. Wilhelm Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig. 26. Otto Fischer, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig.
27. Alwin Marx zu Reichenau. 27. Theodor Kessner zu Löbau.
28. Dr. Alfred Giesecke, in Firma B. G. Teubner zu Leipzig. 28. Dr. Oskar von Hase, in Firma Breitkopf & Härtel zu Leipzig.
29. Ottomar Wittig, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig. 29. Joh. Weber, in Firma J. J. Weber zu Leipzig.
VIII. 30. Georg Biicenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 30. M. Oldenbourg, in Firma W. Büxenstein zu Berlin.
31. R. Boll zu Berlin. 3l. Bruno Grunert, in Firma Gebrüder Grunert zu Berlin.
32. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin. 32. J. Bahlke zu Berlin.
33. Felix Freyhof zu Nauen. 33. Alb. Heine zu Kottbus.
IX. 34. W. Fricdrich, in Firma Grass, Barth & Co. zu Breslau. 34. Eugen Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau.
| 35. C. Meyer, in Firma A. Bornemann zu Stettin. 35. A. Dittmann zu Bromberg.
36. Otto Kafemann, in Firma A. W. Kafemann zu Danzig. 36. R. Leupold zu Königsberg. O.-Pr.
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1. Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frank-
furt a. M.
2. Eduard Osterrieth, in Firma August Osterrieth zu Frank-
furt a. M.
3. Kommerzienrat Ferd. Wittich, in Firma L. C. Wittich’sche
Hof buchdruckerei zu Darmstadt.
4. H. Prickarts zu Mainz.
5. Richard Gotthelft, in Firma Gebrüder Gotthelft zu Cassel.
III. Kreisvorstände.
Kreis I (Nordwest).
Vorsitzender:
Stellvertreter:
Mitglieder. |
. Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder
Jänecke zu Hannover.
Arnold Weichelt zu Hannover.
. Fr. Westermann, in Firma George Westermann zu Braun-
Ferd. Wulff, in Firma Lütcke & Wulf zu Hamburg.
|
schweig. |
|
‚ Carl Ed. Schünemann, in Firma Carl Schünemann zu Bremen.
Geheimer Kommerzienrat Georg Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover.
Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover.
Stellvertreter.
1. Dr. Max Jänecke, in Firma Gebrüder Jänecke zu Hannover.
2. Georg Riemschneider in Firma W. Riemschneider zu Hannover.
3. Georg Westermann, in Firma George Westermann zu Braun-
schweig.
4. Fritz Jeve, in Firma Schröder & Jeve zu Hamburg.
5. Vietor Hauschild, in Firma H. M. Hauschild zu Bremen.
Kreis ll (Rheinland-Westfalen).
Vakat.
Kreis ill (Main).
Vorsitzender:
Stellvertreter:
Mitglieder.
Eugen Mahlau, in Firma Schirmer & Mahlau zu Frankfurt a. M.
Eduard Osterrieth, in Firma August Osterrieth zu Frankfurt a. M.
Stellvertreter.
1. M. Beer, in Firma Frankfurter Sozietätsdruckerei zu Frank-
furt a. M.
2. G. Horstmann, in Firma H. & G. Horstmann zu Frankfurt a. M.
3. Heinrich Kichler zu Darmstadt.
4. Josef Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz.
5. H. Wagner, in Firma Reinhold Baist zu Frankfurt a.M.
Nr. 40 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 453
Kreis IV (Südwest).
Vorsitzender: Felix Krais, in Firma Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stuttgart.
Stellvertreter: Egon Werlitz, in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei zu Stuttgart.
Mitglieder. | Stellvertreter.
1. gie Krais, in Firma Hoffmann’sche Buchdruckerei zu L Karl Hammer zu Stuttgart.
tuttgart. |
2. Kommerzienrat Max Müller, in Firma Chr. Fr. Müller’sche 2. Vakat.
Hofbuchdruckerei zu Karlsruhe,
3. Gottfr. Krug, in Firma Baur'sche Buchdr. zu Ludwigshafen. 3. Fr. Stadler jr., in Firma Friedr. Stadler zu Konstanz.
4. Eugen Rieger, in Firma Staehle & Friedel zu Stuttgart. 4. Bar Walcker, in Firma Chr. Belser'sche Buchdruckerei zu
tuttgart.
5. ten in Firma J. B. Metzler'sche Buchdruckerei zu 5. Alfred BE in Firma A. Bonz’ Erben zu Stuttgart.
stuttgart.
| Kreis V (Bayern).
Vorsitzender: Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München.
Stellvertreter: Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München.
' Mitglieder. | Stellvertreter.
L Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 1. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München.
2. Vakat. 2. J. Krämer zu München.
3. J. Schön zu München. 3. E. Meyer, in Firma Genzsch'sche Schriftgiesserei zu München.
4. Georg Dietz, in Firma G. P. J. Bieling-Dietz, Kgl. Hof- 4. A. Vollrath zu Erlangen.
buchdruckerei zu Nürnberg.
5. J. Mayer zu Aichach. ı 5. A. Hornik zu Eichstädt.
Kreis VI (Thüringen).
Vorsitzender: A. Gründig, in Firma Buchdruckerei des Waisenhauses zu Halle a. S.
Stellvertreter: P. Matthaei, in Firma Engelhard-Reyher'sche Hofbuchdruckerei zu Gotha.
Mitglioder. Stellvertreter.
1. A. Grundig, in Firma Buchdruckerei des Waisenhauses zu 1. P. Matthaei, in Firma Engelhard-Reyer’sche Hofbuchdruckerei
Halle a. 5. zu Gotha.
2. Dr. G. Neuenhahn zu Jena. 2. G. Evers in Firma Rob. Birkner zu Apolda.
3. H. Buhr, in Firma Buhr & Dräger zu Gera. | 3. C. Dräger, in Firma Buhr & Dräger zu Gera.
4. G. Uschmann zu Weimar. 4. F. Rümpler, in Firma F. A. Perthes zu Gotha.
5. P. Saupe, in Firma Leopold Kell's Buchdruckerei zu Weissenfels. 5. P. Wohlfeld, in Firma A. Wohlfeld zu Magdeburg.
Kreis Vil (Sachsen).
Vorsitzender: Julius Mäser zu Leipzig.
Stellvertreter: Herm. Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig.
Mitglieder. Stellvertreter.
1. Julius Mäser zu Leipzig. 1. Wilh. Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig.
2. Hermann Förster, in Firma Förster & Borries zu Zwickau. 2. Wilhelm Böhm zu Zittau.
3. Oskar Siegel zu Dresden. 8. Arthur Schönfeld zu Dresden.
4. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. | 4. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig.
5. Max Wilisch, in Firma Hugo Wilisch zu Chemnitz. 5. Ernst Rossberg, in Firma C. G. Rossberg zu Frankenberg.
Kreis VI (Brandenburg).
Vorsitzender: Georg Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin.
Stellvertreter: R. Bol zu Berlin.
Mitglieder. | Stollvertreter.
1. Georg Büzxenstein, in Firma W. Büxenstein zu Berlin. 1. M. Oldenbourg, in Firma W. Büxenstein zu Berlin.
2. R. Boll zu Berlin. 2. C. Thiesen, in Firma Liebheit & Thiesen zu Berlin.
3. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin. | 3. Bruno Grunert, in Firma Gebrüder Grunert zu Berlin.
4. J. Bahlke zu Berlin. 4. M. Günther, in Firma F. A. Günther & Sohn zu Berlin.
5. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu-Ruppin. | 5. Albert Heine zu Kottbus.
Kreis IX (Nordost).
Vorsitzender: W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co. zu Breslau.
Stellvertreter: Eugen S. Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau.
Mitglieder. Stellvertreter.
1. W. Friedrich, in Firma Grass, Barth & Co zu Breslau. 1. Eugen S. Lilienfeld, in Firma S. Lilienfeld zu Breslau.
2. Otto Gutsmann zu Breslau. 2. Max Neusch, Disponent der Firma W. G. Korn zu Breslau.
3. C. Meyer, in Firma A. Bornemann zu Stettin. 3. A. Dittmann zu Bromberg.
4. Otto Kafemann, in Firma A. W. Kafemann zu Danzig. 4. A. Dombrowski, in Firma C. Dombrowski zu Thorn.
5. R. Leupold zu Königsberg O.-Pr. 5. G. Kemsies, in Firma A. Kiewning zu Königsberg O.-Pr.
IV. Vertrauensmänner.
Kreis. Vertrauens männer. Stellvertreter. |
I. 1. Georg Riemschneider, i. Fa. Wilh. Riemschneider zu Hannover. 1. Arnold Weichelt zu Hannover.
2. Gustav Elstermann, in Firma Meinders & Elstermann zu 2. Vakat.
Osnabrück. un j
3. J. J. Augustin zu Glückstadt. 3. Johann Ibbeken, in Firma F. Johannsen's Buchdr. zu Schleswig.
4. C. Boldt, in Firma Boldt’sche Hofbuchdruckerei zu Rostock. 4. Ed. Herberger zu Schwerin.
5. Johann D. Pröhl jun. zu Bremen. 5. Georg Imhülfen, in Firma Chr. Geffken & Co. zu Bremen.
6. Hans Oeding zu Braunschweig. 6. Heinrich Kleucker, in Firma J. H. Meyer zu Braunschweig.
7. Fritz Jeve, ın Firma Schröder & Jeve zu Hamburg. 7. Theodor Grefe, in Firma Grefe & Tiedemann zu Hamburg.
| 8. Max Schmidt zu Lübeck. 8. Carl Rahtgens, in Firma H. G. Rahtgens zu Lübeck.
II. 1. Vakat. 1. Vakat.
454 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 40
Kreis. | Vertrauensmänner. | Stellvertreter.
III. 1. Georg Adelmann, in Firma C. Adelmann zu Frankfurt a. M. 1. Peter Kern, in Firma Kern & Birner zu Frankfurt a. M.
2. Josef Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz. 2. Aug. Falk, in Firma Joh. Falk III Söhne zu Mainz.
3. K. Schwab zu Wiesbaden. 3. P. Plaum, in Firma Brems & Plaum zu Wiesbaden.
4. Fr. Foerster, in Firma Fr. Scheel zu Cassel. 4. Jul. Baumann, in Firma Baumann & Co. zu Cassel.
5. H. Hohmann zu Darmstadt. 5. W. Pfeil, Geschäftsführer der Neuen Hessischen Volksblätter
zu Darmstadt.
IV. 1. Karl Hammer zu Stuttgart. 1. Felix Krais, in Fa. Hoffmann'sche Buchdruckerei zu Stuttgart.
2. Dr. Kah zu Ravensburg. 2. Carl Maurer zu Geislingen.
3. Wilh. Neumann zu Pirmasens. 3. Heinr. Gilardone zu Speyer.
| 4 Fr. Stadler zu Konstanz. 4. Eduard Poppen, in Fa. H. M. Poppen & Sohn zu Freiburg.
| 5. Dr. Albert Knittel, in Firma Braun’sche Hofbuchdruckerei 5. I. Hörning zu Heidelberg.
6. Vakat. [zu Karlsruhe. 6. Vakat.
7. Vakat 7. Vakat.
V. 1. Ant. Huber, in Firma E. Huber's Buchdruckerei zu München. 1. Fr. Parcus, in Firma Dr. Wild'sche Buchdruckerei zu München.
2. J. Käufel, Direktor der Actienges. Passavia zu Passau. 2. L. Rückert zu Vilshofen.
3. J. Reitmayr zu Regensburg. 3. eer? en jr., in Firma Cl. Attenkofer’sche Buchdruckerei
zu Straubing.
4. Karl Stich, in Firma J. L. Stich zu Nürnberg. 4. O. Kloss, in Firma W. Tümmel zu Nürnberg.
5. H. Stürtz zu Würzburg. 5. Vakat. |
6. J. Grabherr, in Firma Haas & Grabherr zu Augsburg. 6. J. Mayer zu Aichach.
VI. 1. P. Wohlfeld, in Firma A. Wohlfeld zu Magdeburg. 1. P. Baumann zu Dessau.
2. W. Dölle zu Halberstadt. 2, H. Meyer zu Halberstadt.
3. B. Saupe, Leopold Kell's Buchdruckerei zu Weissenfels. 3. Curt Nietschmann zu Halle a. S.
4. P. Matthaei, in Firma Engelhard-Re£iher’sche Hofbuch- 4. F. Rümpler, in Firma F. A. Perthes zu Gotha.
druckerei zu Gotha.
5. G. Evers zu Apolda. 5. Dr. G. Neuenhahn zu Jena.
VII. 1. Heinrich Lux zu Döbeln. 1. Richard Arnold, in Firma Gebr. Arnold zu Leipzig.
2. C. Plasnick, in Firma Herrmann Starke zu Grossenhain. 2. Arthur Schönfeld zu Dresden.
3. Paul Keller, in Firma E. F. Kellers Wwe. zu Stollberg. 3. Oskar Wieprecht, in Firma Moritz Wieprecht zu Plauen.
4. Nin. Böhm zu Zittau. 4. Emil May, in Firma Friedr. May zu Bischofswerda.
5. Rich. Hiller zu Altenburg. 5. H Müller zu Meuselwitz.
VIII. 1. Otto Dreyer zu Berlin. 1. H. Bernstein, in Firma G. Bernstein zu Berlin.
2. J. Bahlke zu Berlin. 2. M. Oldenbourg in Firma W. Büxenstein zu Berlin.
3. J. Pormetter, in Firma W. Pormetter zu Berlin. 3. Otto Francke, in Firma Gustav Schade zu Berlin.
4. Bruno Grunert, in Firma Gebrüder Grunert zu Berlin. 4. H. Theinhardt zu Berlin.
5. E. ange). in Firma Trowitzsch & Sohn zu Berlin. 5. Richard Dreyer, in Firma Emil Dreyer’s Buchdr. zu Berlin.
6. W. Röwer zu Berlin. 6. G. Imberg, in Firma Imberg & Lefson zu Berlin.
7. H. Duske, in Firma E. Buchbinder zu Neu- Ruppin. 7. J. Neumann zu Neudamm.
8. O. Wendt zu Arnswalde. 8. E. Hoene zu Forst i.L.
9. Alb. Heine zu Cottbus. i 9 Paul Brandt, in Firma Krämer’sche Buchdruckerei zu Potsdam.
10. F. Freyhof zu Nauen. 10. Albert Fischer zu Zehlendorf.
IX. 1. G. Kenisies, in Firma A. Kiewning zu Königsberg O.-Pr. 1. H. Raschke, technischer Leiter der „Hartungschen Zeitung
und Verlagsdruckerei“ zu Königsberg O.-Pr.
2. Gustav Fuchs, in Firma Fuchs & Co. zu Danzig. 2. 4. Dombrowski zu Thorn.
3. E. Pasenow, in Firma Louis Pasenow zu Stettin. 3. E. Bauchwitz zu Stettin.
4. A. Dittmann zu Bromberg. 4. H. Schwantes zu Schrimm.
5. IV. Grüttner, Geschäftsführer der Breslauer Genossenschafts- 5. v. Heydebrand u. d. Lasa, in Firma R. Nischkowsky zu
Druckerei zu Breslau. | Breslau.
6. Moritz Schröter, in Firma G. Rieck’sche Buchdruckerei 6. Georg Rose, in Firma E. E. Klambt zu Neurude.
(F. W. Schröter) zu Freiburg i. Schl. |
7. Emil Reiber, in Firma Hoffmann & Reiber zu Görlitz. 7. H. Krumbhaar zu Liegnitz.
8. G. Raabe, in Firma Erdm. Raabe zu Oppeln. | 8. F. Thielmann zu Kreuzburg O.-S.
| Ehren- und Schiedsgerichte.
Kreis I Vakat.
ä II Vakat.
5 III Vakat.
0 IV Vorsitzender: Karl Hammer, Stuttgart, Reinsburgstrasse 14.
Mitglieder. | | Stellvertreter.
1. Karl Liebich zu Stuttgart. | 1. Vakat.
. Arthur Werlitz, in Firma I. B. Metzler'sche Buchdruckerei
2. Alfred Bonz zu Stuttgart.
zu Stuttgart. |
Kreis V Vorsitzender: Fritz Parcus, in Firma Dr. Wild'sche Buchdruckerei zu München, Promenadenpl. 16.
Stellvertreter: Ludwig Wolf, in Firma Dr. Wolf & Sohn zu München, Jungfernturmstr. 2.
Mitglieder. | Stellvertreter.
1. Fritz Parcus, in Firma Dr. Wild zu München. 1. G. E. Mayer i. Fa. Franz’sche Hofbuchdruckerei zu München.
2. Ludwig Wolf, in Firma Dr. C. Wolf & Sohn zu München. 2. V. Straub, in Firma Akademische Buchdruckerei zu München.
3. Hans Oldenbourg, in Firma R. Oldenbourg zu München. 3. J. Schön zu München.
J. Anton Huber, in Firma E. Huber’s Buchdruckerei zu München. 4. Georg Meyn, in Firma Rischmöller & Meyn zu München.
5. Vakat. 5. Josef Krämer zu München.
* . 18
. Alwin Becker, in Firma Hesse & Becker zu Leipzig.
. Th. Naumann, in Firma C. G. Naumann zu Leipzig.
Kreis VI Vakat.
„ VII Vorsitzender: Wilh. Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig.
Stellvertreter: Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig.
Mitglieder. | Stellvertreter.
Wih Bär, in Firma Bär & Hermann zu Leipzig. 1. Richard Arnold, in Firma Gebrüder Arnold zu Leipzig.
. Hermann Ramm, in Firma Ramm & Seemann zu Leipzig. 2. Adolf Frankenstein, in Firma Frankenstein & Wagner zu Leipzig.
3. Franz Glaser, in Firma Ackermann & Glaser zu Leipzig.
Otto Fischer, in Firma Fischer & Wittig zu Leipzig. 4. Hans Kreysing, in Firma G. Kreysing zu Leipzig.
5. Max Richter, in Firma Fr. Richter zu Leipzig.
Kreis VIII Vakat,
IX Vakat.
Nr. 40
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
455
Oberbayerische Buchdrucker-Kreis-Innung
(Zwangsinnung) in München.
Sonntag, den . Oktober 1900, vormittags präzis 10 Uhr
findet die erste
ordentliche Innungsversammlung
in Saale des Hötels Fränkischer Hof, Senefelderstrasse 2, statt.
Tagesordnung:
1. Bericht des Innungsvorstandes.
2. Einsetzung besonderer Ausschüsse zur Vorberatung, bezw. Ver-
waltung einzelner statutarischer Innungseinrichtungen.
3. Einsetzung einer Kommission zur Abänderung des Innungsstatuts.
4. Feststellung des Jahresetats der Innung und der Mittel für die
Errichtung einer Innungsfachschule.
5. Wünsche, Anträge und Beschwerden der Innungsmitglieder.
Im Falle der Unabkömmlichkeit zur Teilnahme an der Innungs-
versammlung, deren Gründe dem Vorstand dargelegt werden
müssen, können sich nicht am Sitze der Innung wohnende Mit-
glieder durch ein stimmberechtigtes Innungsmitglied vertreten
lassen.
Frauen nehmen an den Innungsversammlungen nicht teil, doch
können sie ihr Stimmrecht durch einen bevollmächtigten Vertreter
ausüben lassen.
Unter Hinweis auf die in § 22 des Innungsstatutes vorgesehenen
Bestimmungen wird hiermit zu dieser Versammlung eingeladen.
München, 30. September 1900.
Der Vorsitzende des Vorstandes
der Oberbayerischen Buchdrucker-Kreis-Innung in München.
J. B. Grassl.
Buchdrucker-Innung zu Altona (Zwangsinnung.)
Sonntag, den 21. Oktober d. J., vormittags 11', Uhr,
ausserordentliche Versammlung
in Pabst’s Gesellschaftshaus, Altona, Königstrasse 135.
Tagesordnung:
1. Abstimmung über den Antrag auf Zurücknahme der Anordnung
wegen Errichtung der Zwangsinnung.
2. Beschlussfassung über Verwendung der vorhandenen Gelder.
Die Abstimmung über die vorstehenden Punkte erfolgt ohne
Rücksicht auf die Zahl der Anwesenden, worauf hiermit besonders
aufmerksam gemacht wird.
Der Vorstand.
B. Bielfeld,
i. H. H. W. Köbner & Co.,
z. Z. Schriftführer.
Fr. Hammerich,
i. Fa. Hammerich & Lesser,
Z. Z. Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Zur Invalidenversicherung.
Beim Inkrafttreten des neuen Invalid enversicherungs-
gesetzes waren Zweifel darüber entstanden, ob für die im ge-
wissen Gelde arbeitenden Buchdruckergehilfen Marken zu 30 oder
zu 36 A zu kleben seien. Der Bund der Berliner Buchdruckerei-
Besitzer vertrat den Standpunkt, dass das gewisse Geld als ein
fester Bezug im Sinne des § 133 a der Gewerbeordnung und $ 622
des Bürgerlichen Gesetzbuches nicht anzusehen sei. Demnach
käme nicht der wirklich verdiente Arbeitsverdienst, sondern das
300 fache des von der Ortskrankenkasse festgesetzten durchschnitt-
lichen Tagelohnes, in Berlin 3 Æ >x< 300 = 900 A, in Anrech-
nung und es wären Marken der IV. Lohnklasse zu 30 A zu kleben.
Die Aufsichtbehörden indessen verlangten bei den üblichen Re-
visionen in den Druckereien, dass Marken zu 36 A verwendet
wurden und es wurde schliesslich — um eine endgültige Ent-
scheidung herbeizuführen, von einem Setzer mit 27 , Gewiss-
geld der Klageweg beschritten.
Der Streitfall ist nun kürzlich vom Reichs-Versicherungs-
amt, das hier in letzter Instanz zu entscheiden hatte, weil ein
Fall von grundsätzlicher Bedeutung vorlag, dahin entschieden wor-
den, dass Marken zu 30 A zu verwenden seien. In der sehr
ausführlichen Begründung heisst es u. A.: „Zutreffend wird von
der beklagten Firma hervorgehoben, dass unter einer festen baren
Vergütung begrifflich nur eine Abrede verstanden werden kann,
einen im voraus ein für allemal fest bezifferten Betrag unab-
hängig von der mehr oder mindergrossen Verleistung der Arbeit
unverändert weiter zu gewähren. Es können daher von der Be-
stimmung des $ 34 Absatz 3 a. a. O. nur solche Dienst- und Arbeits-
verhältnisse getroffen werden, bei denen der festvereinbarte Lohn
(Gehalt) auch dann gewährt wird, wenn im einzelnen Falle und
zu gewissen Zeiten der Versicherte mehr oder weniger leistet, als
der Regel nach von ihm gefordert wird. Es werden mithin in der
Hauptsache die zahlreichen Geschäftsangestellten sich auf die er-
wähnte Vorschrift bei Einreihung in die Lohnklassen berufen
dürfen, die trotz vorübergehender Geschäftsstille bei vielleicht ver-
kürzter Arbeitszeit ihren vollen Lohn (Gehalt) unverkürzt weiter
beziehen, ohne anderseits auf eine Lohnerhöhung Anspruch zu
haben zu Zeiten grösseren Geschäftsverkehrs mit längerer Ar-
beitszeit.“
Durch diese Entscheidung ist die Frage für das gesamte Buch-
druckgewerbe endgültig entschieden, und es steht zu erwarten, dass
dieselbe auch auf andere Gewerbe — sofern dort überhaupt Zweifel
über die Höhe der zu verwendenden Marken bestanden haben —
Anwendung finden wird.
Berlin. "Mm.
E
Entscheide der laut $ 47 des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Tarif kreis VIII (Berlin- Brandenburg).
Schiedsgericht Berlin.
144. Zubilligung des Schutzes des $ 48 des Tarifes.
Sachverhalt: In einer Druckerei sollte an einem Tage der
Woche für 2 von etwa 12 Gehilfen die Arbeitszeit durch Ein-
legung einer Mittagspause verändert werden. Die Gehilfen waren
damit nicht einverstanden und wandten sich an das Tarif-Amt;
hier wurde ihnen der Bescheid, das Schiedsgericht anzurufen; sollte
vor dem Zusammentritte des Schiedsgerichtes von Geschäftsseite
die Abweichung von der üblichen Arbeitszeit verlangt werden, so
solle man darauf eingehen mit der Erklärung, dass dies nur vor-
behaltlich des spätern Schiedsspruches geschehen könne. Innerhalb
8 Tagen trat das Schiedsgericht zusammen. In der Zwischenzeit,
3 Tage nach Einreichung der Klage, ging der Vertreter der Kläger
ohne jede Veranlassung wegen derselben Sache wieder beschwerde-
führend ins Kontor, wo ihm dann bedeutet wurde, dass er seine
Stellung ja aufgeben könne, wenn ihm die geplante Einrichtung
nicht passen sollte. Diese Erklärung nahm Kläger als eine so-
fortige Entlassung auf, weshalb sich auch die übrigen Gehilfen zur
sofortigen Arbeitsniederlegung bereit fanden.
Entscheid (einstimmig): Den Klägern wird der Schutz des
8 48 nicht zugesprochen.
Begründung: Gegen die Zubilligung des beantragten Schutzes
spreche das Verhalten der Kläger, die ohne ersichtlichen Grund
die Arbeit niedergelegt hatten. In dem von beiden Parteien zu-
gegebenen Wortlaute der Erklärung der Firma gegenüber dem
Vertreter der Kläger ist weder eine Kündigung noch eine sofortige
Entlassung zu erblicken. Auch ist nicht recht verständlich, warum
die Kläger nach Anrufung des Schiedsgerichtes nochmals aus eignem
Antriebe mit der Firma verhandelten, trotzdem sie sich bis zur
Entscheidung des Schiedsgerichtes ausreichende Verhaltungsmass-
regeln eingeholt hatten.
145. Entschädigung für nachträglich umbrochenen Satz.
Sachverhalt: Kläger bekam ein neues Werk in Arbeit. Zum
Ablegen erhielt er Satz eines Werkes, das die gleiche Norm trug
wie das Manuskript zum neuen Werke. An dem ersteren Werke
setzte noch ein Gehilfe und zwar auf 19 Cicero Breite. Als Kläger
sein Manuskript vom Metteur in Empfang nahm, konnte letzterer
die erbetene Auskunft über die anzuwendende Orthographie nicht
erteilen; auch machte er dem Klüger keine Angaben über die
Satzbreite. Kläger wandte sich nun wegen der Orthographie an
den Gehilfen, der noch an dem Werke mit der gleichen Norm
setzte; schliesslich nahm Kläger auch ohne weiteres an, dass auch
456
Nr. 40
die Satzbreite (von 19 Cicero) dieselbe bleiben müsse. Nachdem
er zwei Spalten gesetzt, wurde er darauf aufmerksam gemacht,
dass die Satzbreite nicht 19, sondern 24 Cicero betrage und dass,
da die Schuld an diesem Versehen ihn treffe, weil er den Metteur
nicht wegen der Satzbreite befragt babe, er auch für den Umbruch
der Spalten auf seine Kosten zu sorgen habe. Der Metteur seiner-
seits hielt sich auf Vorstellung des Klägers, dass er ihm Angaben
über die Satzbreite überhaupt nicht gemacht habe, hierzu nur dann
für verpflichtet, wenn er darum gefragt würde; geschehe diese
Anfrage nicht, müsse er annehmen, dass der Setzer bereits unter-
richtet ist.
Entscheid (einstimmig): Die Kosten des Umbruchs sind von
Firma und Kläger zu gleichen Teilen zu tragen.
Begründung: Der Kläger ist im Irrtume, wenn er sich von
der Verpflichtung freispricht, sich beim Metteur nach der Breite
des Satzes u. s. w. erkundigen zu müssen, weil dieser auch ohne
Befragen zu der nötigen Anweisung verpflichtet sei. Es ist zu-
zugeben, dass der Metteur verpflichtet ist, bei Abgabe des Manu-
skriptes auch alle die Herstellung des Satzes betreffenden Angaben
zu machen; dabei ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Erteilung
dieser Anweisung durch den Metteur auch einmal versehentlich
unterbleiben kann. Deshalb nun aber dem Setzer das Recht zu-
zusprechen, nach Gutdünken die Arbeit herzustellen, ist absolut
nicht angängig. Zu beanspruchen aber ist vom Metteur, dass er
bei Abgabe des Manuskriptes die die auf die Herstellung einer
Arbeit bezüglichen Anweisungen deutlich und ausreichend gibt.
(Siehe auch Kommentar S. 90,91.) Da im vorliegenden Falle beide
Teile, Metteur wie Kläger an diesem Versehen die Schuld tragen,
so müssen auch die daraus entstandenen Nachteile auf beide Parteien
gleichwertig verteilt werden.
146. Entschädigung wegen vorzeitiger Entlassung.
Sachverhalt: Kläger war seit 14 Tagen ohne Kündigung
bei beklagter Firma als Gewissgeldsetzer beschäftigt. An einem
Sonnabendvormittag soll Kläger nach Angaben des Vertreters der
Firma innerhalb vier Arbeitsstunden 8 bis 10 Zeilen glatten Satz
gesetzt haben, so dass seine Manuskriptschiebung behufs Fertig-
stellung einem andern Sestzer überwiesen werden musste. Auch
soll Kläger durch Herumstehen bei den übrigen Mitarbeitern diese
von der Arbeit abgehalten haben. Um dem ein Ende zu machen,
wurde seine sofortige Entlassung unter Ausbezahlung von vier
Stunden Lohn bewirkt. Kläger beantragt für diesen Tag den
vollen Tageslobn und stützt sich dabei auf seither getroffene Ent-
scheide, die besagen, dass eine Entlassung immer erst am Abend
erfolgen könne. Uber den Grund der Entlassung wurden auch
vom Kläger neue Momente nicht erbracht.
Entscheid (mit 5 gegen 1 Stimme): Kläger ist mit seiner
Forderung abzuweisen. i
Begründung: Da Kläger die gegen ihn erhobene Gegenklage
betreffend sein Nichtsthun am Entlassungstage nicht entkräften
kann, so muss er zugeben, gegen die Bestimmung des S 32 des
Tarifes gehandelt zu haben, der auch dem Gehilfen die Pflicht
auferlegt, die Arbeitszeit pünktlich innezuhalten (beziehungsweise
während derselben zu arbeiten). Dass dies nicht geschehen, ist
bewiesen durch das innerhalb vier Stunden geleistete Arbeitspensum;
deshalb ist der Kläger abzuweisen.
lid. Bezahlung des 2. Pfingstfeiertages.
Sachverhalt: Kläger sind bei beklagter Firma, die den Tarif
nicht anerkannt hat, zu tariſmässigen Bedingungen als Gewissgeld-
setzer beschäftigt. Da die Firma vor und auch nach den Feier-
tagen nur sehr wenig Beschäftigung für die Gehilfen hatte, so
stellte sie an letztere das Ersuchen, ausnahmsweise einmal auf
Bezahlung der Feiertage zu verzichten. Hiermit erklärten sich
die Kläger auch einverstanden und schrieben in ihr Rechnungsbuch
am 9. Juni nur den Lohn für 5 Arbeitstage, worüber sie gleich-
zeitig quittierten. Erst am Montag darauf machten sie ihren An-
spruch auf Bezahlung des Feiertages geltend.
Entscheid (einstimmig): Die Kläger sind mit ihrer Klage
abzuweisen.
Begründung: Da die Kläger bei einer Firma konditionieren.
die den Tarif schriftlich nicht anerkannt hat, sind sie auch nicht
berechtigt, den Schutz einer Tarilinstitution, hier des Schiedsgerichts.
zu beautragen. In der Klagesache selbst müsste aber ebenfalls
auf Abweisung erkannt werden, da die Kläger eine Forderung
nicht geltend machen können, auf die sie zwei Tage früher unter-
schriftlich verzichtet hätten.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Tarifkreis IX (Nordost).
Schiedsgericht Breslau,
148. Klage wegen 20%, Aufschlag für in Sätzen vorkommende
einfache Mischung.
Sachverhalt: Kläger setzten eine Dissertation von 8 Bogen
Umfang; davon enthielt 1 Bogen Titel, Litteratur u. s. w. 7 Bogen
waren aus Korpus Antiqua gesetzt, in welchen sich zerstreut und
fortlaufend im Texte Kursivsätze befanden, die einen Raum von
1 Zeile aufwärts bis zu ½ Kolumne einnahmen. Während Kläger
unbeschadet des Umfanges der zerstreuten Kursivsütze das Vor-
handenscin „zerstreuter Sätze“ im Sinne des § 6 annahmen, vertrat
die Firma die Meinung, dass unter „zerstreuten Sätzen“ im S 6
nur kleine Sätze, etwa bis zu 1 Zeile, anzusehen seien; bei grösseren
Sätzen höre der Grund für die Entschädigung: das ofte Hin und
Her an zwei Kästen, auf.
Entscheid: Mit Stimmengleichheit kam es zur Abweisung
der Kläger vor die Berufungsinstanz.
Begründung: Die Prinzipalsmitglieder pflichteten der be-
klagten Firma bei, weil sich deren Ausführungen damit deckten,
dass in der That bis 1896 nach dem $ 6 nur Mischung bezahlt
wurde für die in der Hauptschrift vorkommenden Worte aus einer
andern Schrift. Bei den 1896er Beratungen war gehilfenseitig
eine Erweiterung dieser Bestimmung beantragt worden und zwar
dahingehend, dass dem „in Worten zerstreut“ hinzugefügt werden
sollte: „oder in weniger als 1 Zeile hintereinander“. Die Prinzipals-
mitglieder erblickten deshalb in der Forderung der Kläger ein
Verlangen, das über den Sinn des $ 6 weit hinausgehe. Die
Gebillenmitglieler dagegen vertraten die Meinung, dass der 8 6
cine solche Auslegung nicht rechtlertige und dass auch grössere
Sätze als Mischung im Sinne des $ 6 zu gelten hätten.
Berufung vor dem Tarif-Amte. Entscheid (einstimmig):
Die in der Dissertation vorkommende Kursiv ist als Mischung mit
15% Aufschlag zu berechnen.
Begründung: Aus dem Protokolle über die 1896er Tarif-
beratung ist nicht zu entnehmen, ob der Ausschuss für die
„zerstreuten Sätze“ eine Grenze im Sinne des Altenburger Gehilfen-
antrages im Auge gehaht oder ob auch grössere Sätze, beispiels-
weise solche wie im Klagegegenstande, darunter verstanden werden
sollen; jedenfalls ist der Altenburger Antrag bei der Fassung des
S 6 nicht diskutiert worden. Um behaupten zu können, dass das
„in Sätzen zerstreut“ im Sinne des Altenburger Antrages aufzufassen
sei, bedürfte es cines protokollarischen Beleges; da dieser aber
nicht vorhanden sei, so urteilen die Mitglieder des Amtes nach
ihrem persönlichen Empfinden, es gleichzeitig dem Tarif- Ausschusse
überlassend, im Prinzip über jene zweifelhafte Stelle des § 6 zu
entscheiden.
Der angerufene Tarif-Ausschuss lehnte in seiner Sitzung
vom 26. Mai 1900 eine Klarstellung des Falles für die zu Ende
gehende Tarifperiode ab, weil eine solche auf Grund des 1896er
Protokolls nicht möglich sei. Dagegen wurde die Erklärung eines
Priuzipalvertreters zu Protokoll genommen, wonach der Tarif-
Ausschuss im Jahre 1896 dem 8 6 das „in Sätzen zerstreut“
lediglich im Sinne des Altenburger Antrages hinzugefügt hätte.
se
Von der Weltausstellung in Paris.
IV.
Frankreich.
Wie die Franzosen auf der ganzen Weltausstellung den Löwen-
anteil des verfügbaren Raumes für sich in Anspruch genommen
haben, so auch in deren buchgewerblicher Abteilung. Dieselbe
ist ausserordentlich zahlreich beschickt und eine ungeheure Masse
von Gegenständen ist zur Ausstellung gebracht worden. Es ist
dies ja auch natürlich nnd wird auf Weltausstellungen, die andere
Nationen veranstaltet haben, auch nicht anders gewesen sein,
wenigstens können wir dies von Chicago sagen, wo das amerika-
nische Buchgewerbe ebenfalls dominierte. Die Masse ist aber
nicht immer ausschlaggebend für den Erfolg, wie sich in Paris
gezeigt hat. Anf die einzelnen Aussteller und ihre Ausstellungs-
objekte einzugehen, ist uns schon in Rücksicht auf den uns zur
Verfügung stehenden Raum unmöglich: zählt ja doch die Klasse XIII,
Buchhandel. 179 und die Klasse XI. Buchdruckerei, 181 Aussteller
mit zum Teil recht umfänglichen Rinzelausstellungen. Wir müssen
Nr. 40
uns deshalb damit begnügen, eine allgemeine Übersicht der
Leistungen der französischen Buchgewerbe, wie sie in beiden
Klassen zum Ausdruck kommen, zu geben.
Beginnen wir mit dem Werk- und Illustrationsdruck, so
ist im Hinblick auf die ausgestellten Gegenstände zu sagen, dass
derselbe in Frankreich auf einer hohen Stufe steht, ohne dass er
jedoch im Grossen und Ganzen den deutschen überragte. Im all-
gemeinen herrscht eine grössere Einheitlichkeit in der Ausstattung
vor, was wohl mit darin begründet ist, dass in der Schrift kein
Dualismus vorhanden ist, wie bei uns, und dass die Franzosen mit
grösserer Zähigkeit an den guten Vorbildern der Vergangenheit
haften, und sich weniger leicht durch künstlerisches Experimentieren
aus dem Gleise bringen lassen als die Deutschen. Sie haben dann
auch weniger Schwierigkeiten, wieder ins Gleis zu kommen. In
den besseren Werken herrscht im allgemeinen eine angenehm be-
rührende Freigebigkeit in den Raumverhältnissen zwischen Satz
und Papier zu gunsten des letzteren, man ist mit dem Papier
weniger sparsam als bei uns. Das giebt diesen Drucken von vorn
herein ein gediegenes Ansehen. Und schreitet man zur Illustration
solcher Prachtwerke, so greift man nicht selten zu den kost-
spieligsten künstlerischen IIlustrationsverfahren und erzielt so
Leistungen, die wohl kaum zu übertreffen sind. Natürlich gehören
zu derartigen Kunstleistungen auch Leute, die sie bezahlen, und
diese scheinen namentlich in Paris immer noch sehr zahlreich zu
sein. Derartige l’rachtleistungen bilden aber auch in Frankreich
die Ausnahme; hei den für grosse Kreise bestimmten Massen-
autlagen streckt man sich ebenso nach der Decke wie bei uns.
Um wenigstens ein speziell für die Ausstellung und den Jahr-
lundertwechsel hergestelltes Werk zu erwähnen, sei auf die von
der Nationaldruckerei herausgegebene und gedruckte und von dem
Bibliographen A. Claudin bearbeitete Geschichte der Buch-
druckerkunst in Frankreich im XV. und im XVI. Jahr-
hundert verwiesen. Dieses Werk, von dem der erste Band fertig
in der Auslage der Nationaldruckerei zu sehen ist, während der
zweite und dritte sich auf dem Wege zur Vollendung befinden,
ist in der That ein monumentales Druckwerk, das der Buchdrucker-
kunst ebenso zur Ehre gereicht, wie seinen Erzeugern. Die zu
ihm verwendete Schrift wurde von sorgsam aufbewahrten Stempeln
aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert gegossen und das Papier
extra dazu angefertigt. Satz und Druck sind von der grössten
Gleichmässigkeit und die beigefügten ausserordentlich zahlreichen
Faksimiles von Druckseiten und Titeln, von Gravuren und Alpha-
beten (das ganze Werk wird deren etwa 3000 enthalten) sind von
grösstem Interesse.
Dass auch der fremdsprachliche und namentlich der orientalische
Werkdruck in Frankreich geptlegt wird — letzterer insbesondere
in der Nationaldruckerei — wollen wir nicht vergessen zu er-
wähnen.
Den Zeitungs- und Zeitschriftendruck lernt man in der
Stadt und in der Ausstellung insbesondere in dem Pavillon des
Syndicat de la Presse périodique, im übrigen aber auch zur Ge-
nüge daheim in Deutschland kennen, wo ja genug französische
Zeitungen gelesen und vertrieben werden. Hierüber brauchen wir
somit nicht viel zu sagen. Das äussere Erscheinen der politischen
Blätter ist in der Regel, verglichen mit den deutschen und eng-
lischen, herzlich schlecht, und unter den illustrierten Zeitschriften,
Witzblättern u. s. w. sind derjenigen, die dem Buchdrucker impo-
nieren können, nicht eben viele. Das ist nicht ganz comme chez
nous, denn an graphisch walırhaft gediegenen Zeitschriften ist in
Deutschland wirklich kein Mangel. Von einem gewissen tech-
nischen Interesse ist das angeblich in einer Auflage von über eine
Million erscheinende „Petit Journal“ insofern, als es regelmässig
Sonntags bunte Illustrationen giebt, die unter Verwendung weniger
Farben auf der Rotationsmaschine gedruckt werden.
Am meisten in die Augen fallend tritt der Unterschied zwischen
Deutschland und Frankreich auf dem Accidenzgebiete hervor.
Während auf diesem Gebiete in Deutschland eine äusserst mannig-
faltige, hochgespannte Thätigkeit wahrzunehmen ist und in neuerer
Zeit namentlich das künstlerische Element in erfreulicher und
fruchtbarer Weise Einfluss auf dasselbe nimmt, steht man in
Frankreich noch auf dem Standpunkte der Derriey und ihrer Nach-
folger und wo feinere Sachen in Frage kommen, scheint man der
amerikanischen Gepflogenheit zu huldigen, zum „Engraver“ zu
gehen, d. h. sich dieselben vom Atzer oder Lithographen anfertigen
zu lassen. In der Ausstellung selbst kommen Accidenzarbeiten
weniger zur Geltung und die, welche man sicht, sind in dem vom
„L'Intermédiaire“ in seinen Preisausschreiben gepflegten Genre
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
457
gehalten. Was sonst im öffentlichen Leben in Buchdruckaccidenzen
zu sehen ist, das ist grösstenteils von sehr untergeordneter Qualität.
Die moderne künstlerische Richtung in der Drucksachenausstattung
hat im französischen Buchdruckgewerbe noch so gut wie keinen
Eingang geſunden; aber es ist wohl anzunehmen, dass unsere
französischen Kollegen aus den Ergebnissen der Ausstellung Deutsch-
lands ebenfalls Vorteile zu ziehen wissen werden.
Einen hervorragenden Platz haben die Franzosen, wie die
retrospektiven Ausstellungen zeigen, stets auf dem Gebiete des
Plakatwesens eingenommen und sie nehmen ihn heute noch ein.
An künstlerischen, lebensprühenden und packenden, dabei aber
doch nicht selten in Entwurf und Ausführung recht einfachen
Plakaten wird in der Ausstellung eine grosse Zahl vorgeführt, und
von diesen Plakaten kann der deutsche Künstler und Produzent
unzweifelhaft noch so manches lernen, ebenso von dem einschlä-
gigen reich und schön vorgeführten Blechdruck.
Die verschiedenen Reproduktionsverfahren sind mit ihren
ein- und mehrfarbigen Leistungen in der französischen buchgewerb-
lichen Ausstellung sehr reich und vorzüglich vertreten. Auf diesem
Gebiete besitzen die Franzosen eine Reihe Firmen ersten Ranges,
ihre Technik steht allenthalben auf der Höhe und der ihnen an-
geborene Geschmack giebt vielen ihrer Leistungen jenes unnach-
ahmliche Air, das bei den französischen Kunstleistungen im all-
gemeinen angenehm berührt. Das Gesagte gilt sowohl von den
Kunstleistungen des Holzschnitts und der Lithographie, wie von
denen der anderen Reproduktionsverfahren. Nur in der Chromo-
lithographie schien uns eine gewisse Schwäche bemerkbar zu sein.
Die französische Schriftgiesserei hat reich und gut ausgestellt.
Für den deutschen Fachmann ist aber in diesen Ausstellungen
nicht eben viel Bemerkenswertes zu sehen, und das liegt einesteils
in der schon berührten Geschmacksrichtung des französischen
Buchdruckgewerbes, andernteils, wie es scheint, mit darin, dass
die französischen Giessereien nicht in der Weise den typographi-
schen Geschmack beeinflussen und leiten, wie dies in Deutschland
wenigstens die hervorragenden Giessereien thun.
Ganz hervorragend ist die Ausstellung der französischen oder
eigentlich der Pariser Buchbindereien. Dieselbe ist nicht nur
reich beschickt, sondern auch mit wahren Prachtleistungen der
verschiedenen von Hand ausgeführten Techniken. Allerdings kosten
diese Kunsteinbände auch unglaubliche Summen. Wenn die deut-
schen Kunstbuchbinder ebenso bezahlt würden, so wäre es doch
wohl die Frage, ob sie nicht dasselbe leisten könnten, oder ob
der französische Kunstgeschmack, der schon seit Grolier’s Zeiten
auch im Buchbindergewerbe eine Rolle spielt, nicht doch eine
Art Konkurrenzschutz ist.
Die Druckfarbenfabrikation wird durch einige weit und
breit bekannte Firmen in umfänglicher und vorzüglicher Weise
repräsentiert.
Damit hätten wir bis auf das Maschinenfach, dessen Besprechung
wir uns noch vorbehalten, eine gedrängte Übersicht über die ein-
zelnen Zweige des französischen Buchgewerbes auf der Pariser
Weltausstellung gegeben, und es bleibt nur noch zu betonen, dass
das Gesagte sich nicht nur auf das Pariser Buchgewerbe, das ja
in der Ausstellung am zahlreichsten vertreten ist, bezieht. In
dieser sind auch eine grössere Reihe angesehener und bekannter
Firmen in Bordeaux, Nancy, Lille, Tours, Toulouse und anderen
Orten vertreten, die auf den verschiedenen buchgewerblichen
Zweigen hinter ihren Pariser Kolleginnen nicht zurückstehen.
Gedenken wir noch der retrospektiven Ausstellungen,
die verschiedene buchgewerbliche Zweige in ihrer zeitlichen Ent-
wickelung zeigen und ebenso belehrend als interessant sind. Eine
solche Ausstellung ist veranstaltet für den Buchdruck. Dieselbe
zeigt die Entwickelung des Buchdrucks und der Illustrationsver-
fahren von der Zeit der Inkunabeln bis zur Gegenwart und ent-
hält auch einige alte Pressen aus verschiedenen Städten. In gleicher
Weise ist dann die Lithographie behandelt, deren Ausstellung
an seltenen und schönen Drucken besonders reich ist. Ferner sind
derartige rückblickende Ausstellungen veranstaltet von Strassen-
ankündigungen und Plakaten, von Zeitungen, von Musi-
kalien, von Initialen, von Spielkarten, von Papiergeld, von
Bucheinbänden, von Papeterien (Invaliden-Esplanade). Alles
ist übersichtlich geordnet und deshalb leicht zu überblicken und
zu verstehen. Wer also Neigung und vor allen Dingen die nötige
Zeit hat, der kann auf der Pariser Weltausstellung das französische
Buchgewerbe von seinem Anbeginn bis zur Gegenwart studieren.
Schliesslich sei aber auch noch auf das französische Fach-
schulwesen hingewiesen, dessen wohl bedeutendster Repräsentant
458
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 40
die Ecole Estienne ist, deren Ausstellung sich im Pavillon der
Stadt Paris gemeinsam mit den Ausstellungen anderer städtischer
Fachschulen befindet. Das, was diese Schule bietet, ist unter
französischem Gesichtspunkte sicherlich vorzüglich; sind ja doch
auch ihre Schüler mit Medaillen ausgezeichnet worden. Den
deutschen Massstab darf man aber nicht an ihre Leistungen legen,
namentlich soweit der Buchdruck in Frage kommt. Ahnlich ver-
hält es sich mit der Fachschule Gutenberg, deren Ausstellung
sich im Pavillon de l'Enseignement technique, commercial et
industriel befindet.
Belgien.
Die gut beschickte und hübsch arrangierte buchgewerbliche
Ausstellung Belgiens steht unter dem Einflusse der französischen
Technik und des französischen Geschmacks und mag deshalb gleich
mit erwähnt werden. Sie bietet nach dem Vorstehenden zu
weiteren Bemerkungen keinen Anlass. Nur möchten wir noch er-
wähnen, dass die Ausstellung auch vorzügliche Dreifarbendrucke
einer Brüsseler Firma aufweist und dass auch die belgischen Buch-
bindereien einige vortreffliche Leistungen zur Ausstellung gebracht
haben.
Italien.
Ähnlich wie mit Belgien verhält es sich hinsichtlich der buch-
gewerblichen Ausstellung auch mit Italien. Hier ist ebenfalls der
französische Einfluss zu erkennen. Der den Italienern eigene
Kunstgeschmack strebt aber in höherem Masse nach Eigenart als
dort, Die Ausstellung Italiens ist reich beschickt, zweckmässig
angeordnet und macht einen guten Eindruck. Als Typus der
Druckausstellung kann die Kollektivausstellung der Associazione
Tipografico Libraria Italiana betrachtet werden. In derselben ist
so ziemlich alles, auch die Schriftgiesserei, vertreten und grössten-
teils nicht übel. Der Wertpapierdruck wird von einer römischen,
die Kartographie von einer Turiner Firma gut vertreten. Die
Photographie und die auf derselben beruhenden Reproduktions-
verfabren sind gut vertreten und Vorzügliches leistet man in Bologna
und in Mailand auch in künstlerischen Plakaten. Die Erzeugnisse
der römischen Buchbinderei verdienen ebenfalls Anerkennung.
Einige derselben glauben wir schon vor sieben Jahren in Chicago
gesehen zu haben, doch das thut natürlich ihrer Güte keinen Eintrag.
.
Sprechsaal.
* Altona. Die für den 23. September nach hier einberufene
ausserordentliche Versammlung der Buchdrucker-Innung zu
Altona (Zwangsinnung), in welcher ein an die Aufsichtsbehörde
zu richtender Antrag auf Zurücknahme der Anordnung wegen
Errichtung der Zwangsinnung beschlossen werden sollte, war nicht
beschlussfähig, weil von 86 Eingeladenen nur 20 erschienen waren.
Innerhalb vier Wochen soll nun eine anderweite Versammlung
abgehalten werden, die bei jeder Anzahl beschlussfähig sein wird.
Vielleicht überlegen sich die Herren Kollegen im Innungsbezirke
bis dahin die Sache noch einmal und sorgen im geeigneter Weise
dafür, dass die Innung bestehen bleibt, denn wie schon früher
einmal gesagt, irgend eine Organisation ist schliesslich doch besser
als gar keine.
* Aus Bayern wird uns unter Einsendung der Nr. 78 des im
ersten Jahrgange erscheinenden „Anzeiger für Bad Aibling
und Umgebung“ geschrieben: Während sich jetzt im Zeitungs-
gewerbe unter dem Drucke der Verhältnisse allenthalben eine
Bewegung geltend macht zur Herbeiführung einer Steigerung der
Einahmen aus dem Zeitungsbetrieb durch Erhöhung der Anzeigen-
preise und Abonnementsgebühren, schlägt der in Bad Aibling er-
scheinende „Anzeiger“, von dem eine Probenummer beiliegt, gerade
das umgekehrte Verfahren ein. Er bringt nämlich an erster Stelle
und in auffallender Form eine Mitteilung der Redaktion, welche
besagt, dass vom 1. Oktober ab der „Anzeiger“ vollständig
gratis zur Ausgabe gelangt und auch noch auf Verlangen kosten-
los ins Haus geliefert wird, sowie dass in der Zeit vom
1. Oktober bis einschliesslich 31. Dezember aufgegebene Inserate
ebenfalls kostenlos aufgenommen werden. Läge die Ankündigung
nicht schwarz auf weiss vor Augen, man würde es nicht glauben,
dass ein Kollege in der heutigen Zeit im Stande sein kann, ein
ganzes Vierteljahr lang vollständig umsonst zu arbeiten und auch
noch die teuren Arbeitsmaterialien aus seiner Tasche hinzuzugeben,
zumal in einer Grtlichkeit wie Aibling und Umgebung vom Ge—
lingen einer Spekulation auf eine grosse Auflage oder einen grossen
Inserentenstand gar keine Rede sein kann. Vielleicht handelt es
sich bei der Ankündigung des Herrn Alexander Reuter — so heisst
nämlich der glückliche Zeitungsherausgeber und Buchdruckerei-
besitzer in Aibling — aber nur um einen Witz, den er seinem
Publikum schuldig zu sein glaubt, oder um eine komische Augen-
blickseingebung. Wenigstens kommt man auf diese Annahme,
wenn man eine Ankündigung seiner Buch- und Accidenzdruckerei
in dem genannten Blatte liesst. Da heisst es: „Umsonst liefere
ich“ — nun folgt eine fast spaltenlange Litanei aller möglichen
Drucksachen und dann geht es weiter — „zwar nicht, aber zu
Preisen, dass keine andere Buchdruckerei, die auf reeller Basis
arbeitet und auf sorgfältige Ausführung bedacht ist, billiger liefern
kann.“ „Reelle Basis“ und vollständig umsonst arbeiten, dass kann
doch ein verständiger Mensch nicht zusammenreimen. — Einen
Nachteil werden wir zwar hier aus dem Aiblinger Vorgehen nicht
zu befürchten haben, aber ein unangenehmes Licht wirft es auf
das Buchdruck- und Zeitungsgewerbe in der Provinz doch.
-m. Berlin, 30. September. In den Monaten Oktober bis
Dezember d. J. finden in. dem Hörsaale des Königlichen Kunst-
gewerbe-Museums zu Berlin öffentliche Vorträge statt, zu welchen
der Zutritt unentgeltlich ist. Es spricht Herr Professor Dr. Alfred
Gotthold Meyer in 6 Vorträgen, welche am Montag, den 8. Oktober,
abends 8½ Uhr beginnen, über „Barock und Rokoko“. Herr
Professor Richard Borrmann spricht in 10 Vorträgen über „Die
dekorative Malerei“, Beginn der Vorträge: Dienstag, den 9. Oktober,
abends 8½ Uhr. Herr Dr. Johannes Luther, Bibliothekar an der
Königlichen Bibliothek, spricht in 10 Vorträgen, welche am Donners-
tag, den 11. Oktober, abends SI, Uhr, beginnen, über „Der Buch-
druck und der Buchschmuck der alten Meister.“ — Diese Vorträge
werden durch ausgestellte Gegenstände und Abbildungen sowie
durch Lichtbilder mittelst des Projektionsapparats erläutert; sie
werden ganz besonders auch denjenigen Angehörigen der graphi-
schen Gewerbe, welche Interesse für Kunst und Kunstgewerbe
haben, Anregung und Belehrung bieten.
-I. Breslau, Ende September. Die vom Schlesischen Museum
für Kunstgewerbe und Altertümer arrangierte und seit Mitte Juli
eröffnete Buchdruckausstellung erfreute sich eines so starken
Besuches, dass die Direktion sich veranlasst sah, den Schluss der-
selben, der Ende August beabsichtigt war, bis in den September
hinaus zu verlegen. Wenn auch die neueren Erzeugnisse und vor
allem der Accidenzsatz wesentlich vorteilhafter hätten vorgeführt
werden können, so erregten doch allseitiges Interesse die histori-
schen Bestände, welche der hiesigen Stadtbibliothek und der
Königl. Universitätsbibliothek entnommen waren. — Der hiesige
Kunstgewerbeverein hat in richtiger Erkenntnis des Aufschwunges,
dessen sich das Kunstgewerbe in allen Kreisen erfreut, den Namen
Kunstgewerbeverein für Breslau und die Provinz Schle-
sien angenommen und seine Statuten dementsprechend erweitert.
Die Aufgaben des Vereins sollen nach denselben in Zukunft sein: Die
Veranstaltung von Ausstellungen kunstgewerblicher Arbeiten aus
Heimat und Fremde, die Ausschreibung von Wettbewerben mit
besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse des schlesischen Kunst-
gewerbes, Ankauf und Verlosung vornehmer Erzeugnisse des schlesi-
schen und auswärtigen Kunsthandwerks unter den Mitgliedern, Grün-
dung eines eigenen Fachorgans, öffentliche Vorträge zur Hebung des
künstlerischen Geschmacks, gemeinschaftliche Besichtigung kunst-
gewerblicher Etablissements und Anschluss an Vereine gleicher
Richtung. — Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Königliche
Staatsregierung wird im Oktober d. J. die Handwerkerschule
eröffnet. Die im laufenden Rechnungsjahr hierfür entstehenden
Kosten werden auf 20500 oM veranschlagt. Diese Errichtung ist
zurückzuführen auf eine Denkschrift des Direktors der hiesigen
Fach- und Fortbildungsschulen, Herrn Heyer. Der Unterricht ist
freiwillig und teils voller Tages-, teils Abendunterricht, so dass es
Jedem möglich ist, sich daran nach seiner Zeit und seinen Mitteln
zu beteiligen. Der Schwerpunkt des Unterrichts wird auf den
fachgewerblichen Zeichen-, Mal-, Modellier- und Fachunterricht,
ferner Formenlehre, Kalkulation und Buchführung gelegt. Ein
Schulgeld soll nicht erhoben werden. — Zur Ausbildung von Zeichen-
lehrern an den gewerblichen Fortbildungsschulen wurde vor kurzem
vom Minister für Handel und Gewerbe ein sechswöchentlicher
Ausbildungskursus genehmigt. Die Kosten trägt die Staatskasse. —
Der Breslauer Maschinenmeisterverein beendete vor kurzem
seinen ersten Ausschneidekursus mit einer Prämiierung der drei
besten Arbeiten. Jedenfalls stiften dergleichen Anregungen viel
Nr. 40
Gutes und dürfte sich empfehlen, diese Ziele auch ferner im Auge
zu behalten. — Im hiesigen Faktorenverein waren in der letzten
Sitzung eine Anzahl Kartons ausgestellt, welche von der „Magde-
burger Graphischen Gesellschaft“ zur Verfügung gestellt waren.
Dieselben enthielten die Arbeiten eines Skizzierkurses und fanden
durch ihre gute Ausführung wie ideenreichen Entwürfe allseitige
Anerkennung und Interesse seitens der Mitglieder. — Unter der
Firma Ankarstrand & Hedström ist Siebenhufenerstr. 11/15 eine
Chemigraphische Anstalt errichtet worden. Eine solche
Anstalt ist hier ein Bedürfnis und dürfte bei guten Leistungen
mancher Auftrag in Breslau bleiben, welcher bisher nach Leipzig
oder Berlin gewandert ist. — Am 26. August verstarb, wie in
Nr. 38 bereits mitgeteilt worden, hier plötzlich Herr Buchdruckerei-
besitzer Schatzky. Derselbe arbeitete bis 1877 als Gehilfe und
übernahm dann die Sulzbach’sche Druckerei, weiche bis dahin fast
nur hebräische Werke gedruckt hatte, seit Schatzky's Übernahme
aber auf alles ausgedehnt wurde.
o Frankfurt a. M., 23. September. In einer hiesigen Druckerei
herrschte an einem der letzten Montage eine recht fidele Stimmung.
Der Genuss geistiger Getränke (letztere auf verbotene Weise ein-
geschmuggelt) war ein sehr starker und die Arbeit Nebensache
geworden. Dem Geschäftsleiter ging schliesslich die Geduld aus
und er ermahnte einen der am auffälligsten sich Benehmenden recht
ernstlich. Darob heller Zorn in der Brust dieses Pflichtvergessenen,
welcher in frecher und brüsker Weise seinem tiefgekränkten Ehr-
gefühl Luft machte. Trotz wiederholter Aufforderung zum Ruhigsein
schimpfte er in rohester Weise fort. Schliesslich zum sofortigen
Verlassen des Lokals aufgefordert, tobte der Mensch unaufhörlich
eine halbe Stunde lang, sodass der ruhige Fortgang des Betriebs
vollständig gestört war. Am anderen Tage schon erhielt die Firma
eine Vorladung vor das Gewerbegericht wegen ungerechtfertigter
Entlassung und Forderung von 14 Tagen Lohn und — man höre
und staune: Das Gewerbegericht stellte sich in seiner diesen Fall
behandelnden Sitzung vollständig auf die Seite des Arbeiters. Der
Vertreter der Firma, den Ausgang voraussehend, nahm den vom
Vorsitzenden vorgeschlagenen Vergleich an und zahlte dem Kläger
— so zu sagen als Prämie für das ohne Gleichen rohe Betragen —
20 o — Mithin ist Trunkenheit bei der Arbeit, sowie Skanda-
lisieren im Arbeitslokal, Hausfriedensbruch u. s. w., kein Grund
zur Entlassung ohne Kündigung! Wir haben es wirklich weit ge-
bracht im Lande der Arbeiterfürsorge und Sozialreform.
O Frankfurt a. M., 1. Oktober. Der Frankfurter Faktoren-
verein hatte seine Mitglieder mit ihren Familien am Sonnabend
Abend zur Ehrung zweier Kollegen nach den Kaiserhallen ein-
geladen. Es galt zunächst diese Ehrung dem nach Stuttgart
verziehenden langjährigen Vorsitzenden Herrn Wilhelm Fink und
in zweiter Linie dem in den Ruhestand getretenen früheren Ober-
faktor der Schriftgiesserei Flinsch, Herrn Emil Butz, welcher
mehrere Jahre Kassierer des Vereins und des Kreises III war.
Der zweite Vorsitzende, Herr Wilhelm Laumer, hob in seiner die
Festlichkeit einleitenden Ansprache die grossen Verdienste dieser
beiden Kollegen um den Frankfurter Faktorenverein, den Kreis III
und den ganzen Deutschen Faktorenbund gebührend hervor und
feierte sie als Mustermitglieder, denen jeder nachstreben solle.
Ausserdem wurde den beiden Herren in Anerkennung ihrer grossen
Verdienste entsprechende Geschenke überreicht. Der Frankfurter
Faktorenverein verliert durch den Wegzug des Herrn Fink eine
seiner rührigsten Mitglieder.
* Aus Halle a. S. wird uns in der Zeitungsangelegenheit
berichtet, dass die dort erscheinenden grossen Tageszeitungen
„Saale-Zeitung“ und „Central-Anzeiger“, beide im Verlage
von Otto Hendel erscheinend, sowie „General-Anzeiger“, vom
Verlage von W. Kutschbach herausgegeben, sich über eine Er-
höhung der Anzeigenpreise geeinigt und das folgende Rund-
schreiben an ihre Kundschaft gerichtet haben: „Die unterzeichneten
Halleschen Zeitungsverleger beehren sich, Ihnen hierdurch mit-
zuteilen, dass sie infolge der in der letzten Zeit stattgefundenen
erheblichen Preissteigerungen für Druckpapier, der höheren Löhne
und aller sonstigen Materialien und Unkosten, sowie der hohen
Auflagen ihrer Zeitungen und der Thatsache, das ähnlich ver-
breitete Zeitungen in gleich grossen Städten bereits seit Jahren
‚bedeutend höhere Zeilenpreise haben, sich genötigt sehen, vom
1. Oktober d. J. an die Preise für lokale Inserate auf 20 A. für
auswärtige Inserate auf 30 A per 5gespaltene Petit- oder Colonel-
zeile, für Reklamen auf 75 A per 3gespaltene Petit- oder Colonel-
zeile, für durchlaufende lokale Inserate unter, zwischen oder über
Text auf 1,25 c% für die durchlaufende Petit oder Colonelzeile
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
459
testzusetzen.“ — Wir teilen unseren Lesern dieses Vorgehen zur
Nachahmung mit. Wenn überall ein wenig Einigkeit herrschte
und Verständigung Platz griffe, dann würde es mit der unumgäng-
lich notwendig gewordenen Steigerung der Einnahmen aus dem
Zeitungsbetriebe gar keine Schwierigkeiten haben.
-hs. Leipzig. Am 23. August erstattete Herr Maschinenmeister
Th. Schirmer, Fachlehrer an der Buchdrucker-Lehranstalt zu Leipzig,
in der Typographischen Gesellschaft ein Referat über seine
Studienreise nach der Pariser Weltausstellung und bezog
sich dabei, nachdem an den vorhergegangenen Vortragsabenden das
Buchgewerbe im allgemeinen von anderer Seite besprochen worden
war, spezieller auf das Druckmaschinenwesen, wie es auf der Aus-
stellung auftritt. Der Vortragende kam nach eingehender Würdigung
des Ausgestellten zu dem Schlusse, dass die deutsche Druck-
maschinenindustrie nicht ganz ihrer Bedeutung entsprechend vertreten
sei, das Beste sei zwar ausgestellt, aber zu wenig. Im allgemeinen
dominierten die Zweitourenmaschinen. Die neue Mehrfarben-
Rotationsmaschine der Maschinenfabrik Augsburg, die „ Winds-
braut“ von Schelter & Giesecke und verschiedene französische und
amerikanische Maschinen fanden eingehendere Besprechung. Eine aus-
gezeichnete Farbendruckleistung dieser Maschine sowie Druckproben
fast aller übrigen Maschinen waren zur Stelle. Der Tiegeldruck-
pressenbau sei verhältnismässig gut vertreten, und man könne sagen,
dass Deutschland hierin obenan steht. Von besonderem Interesse
seien die amerikanischen Schnellpressen, die trotz schnellstem
Gange tadellosen Druck lieferten und sich durch ihren gedrängten
Umfang auszeichneten. Als bedeutendste amerikanische Presse wurde
die „Miehle“-Presse sowie Cottrell’s Zweitourenmaschine bezeichnet.
Die Maschinen von Marinoni, Lambert, Derriey u. v. a. wurden in
ihrer Eigenart erklärt, deren Vorzüge und Nachteile erläutert.
Ausser den Buchdruckmaschinen seien auf der Ausstellung noch
Maschinen verschiedenster Bauart für Steindruck, Orloffdruck,
Schablonendruck, Spielkartendruck u. s. w. vertreten und der Fach-
mann findet infolgedessen vielfache Gelegenheit zur Beobachtung von
Neuerungen am Maschinenbau und der daraus resultierenden Vor-
teile für die Praxis. Der Vortragende verstand es, der zahlreichen
Versammlung ein anschauliches Bild zu geben von dem Druck-
maschinenwesen auf der Ausstellung und fand reichen Beifall für
seine Darlegungen. Herr O. Westram, Herr Schwarz sowie Herr
H. Jahn, die ebenfalls die Ausstellung besucht hatten, ergänzten
in der Diskussion die Ausführungen des Referenten in bester
Weise. Eine reiche Auswahl von Illustrationen, Druckproben,
Accidenzen, Katalogen u. s. w. hatten die genannten Mitglieder von
der Ausstellung mitgebracht und an den verschiedenen Abenden
ausgestellt. Zahlreiche französische Plakate schmückten am letzten
Abend das Sitzungslokal. Es ist erfreulich, dass den genannten
Mitgliedern durch ansehnliche Stipendien des Rates der Stadt eine
vierzehntägige Studienreise ermöglicht wurde und es gebührt dem-
selben wärmster Dank hierfür.
* Leipzig. Im vorigen Jahre wurde in der „Zeitschrift“ und
anderen Fachblättern gerügt, dass sich die Firma Gutenberg-
Haus Franz Franke in Berlin-Schöneberg den Marinebehörden
erboten habe, ihnen eigene Druckereien einzurichten, was begreif-
licherweise in den Fachkreisen erhebliches Aufsehen erregte. Herr
Franz Franke stellte dies darauf für seine Person in Abrede
und stellte nähere Aufklärungen über die Angelegenheit in Aus-
sicht. Diese Aufklärungen sind nun in letzterer Zeit erfolgt. Wir
haben sie bereits in Nr. 33 der „Zeitschrift“ in einer Berliner
Korrespondenz ohne Namensnennung der Firma gegeben und zwar
dahingehend, dass diese Geschäfte der Socius des Herrn Franke,
Herr Kaufmann Siegmund Cohn, gegen den ausdrücklichen Willen
des Herrn Franke einzuleiten versucht und dieser hiergegen nichts
zu thun vermocht hatte, weil er sich in dem mit Herrn Cohn
abgeschlossenen Vertrage gegen eine hohe Konventionalstrafe ver-
pflichtet hatte, letzterem die kaufmännische Geschäftsleitung voll-
ständig zu lassen. Da Herr Cohn von seiner Geschäftsgebahrung
nicht abzubringen war, so sah sich Herr Franke zur Vermeidung
anderweiter Schädigungen und zur Aufrechterhaltung des guten
Rufes seiner Firma genötigt, das Vertragsverhältnis mit Herrn
Cohn aufzuheben und diesen mit sehr erheblichen Opfern abzu-
finden. Wir können nun heute nach Einsichtnahme des uns zur
Verfügung gestellten Materials die Richtigkeit dieser Darstellung
und insbesondere auf Grund von Aussagen von Vertrauenspersonen
des Gutenberghauses das bestätigen, dass die beregten Verhand-
lungen mit den Marinebehörden lediglich von Herrn Cohn ein-
geleitet und vollzogen wurden und zwar trotz wiederholter ent-
schiedener Proteste des Herrn Franke. Herr Cohn bestand eben
460
auf seinem Schein und drohte eventuell mit gerichtlicher Beitreibung
der festgesetzten Konventionalstraſe. Nachdem nun Herr Franke
den Urheber und Verfechter des gerügten Geschäftsgebahrens aus
seiner Firma unter beträchtlichen Opfern entfernt hat, dürfte die
Angelegenheit wohl zum Besten der Berufsgenossen, wie des
Gutenberghauses erledigt sein.
= Leipzig, den 28. September. In der Maschinenfabrik von
Karl Krause hierselbst beging heute der Monteur Herr Karl Winckler
sein 35jähriges Geschäftsjubiläum. Die Fabrikherren sowohl
als auch das Personal der Firma liessen es sich nicht nehmen,
den Jubilar an diesem Ehrentage zu beglückwünschen und ihn
auch durch mannigfache Geschenke zu erfreuen.
I.- V. München. In der am 22. September stattgehabten ersten
Sitzung des Vorstandes der Oberbayerischen Buchdrucker-
Kreis-Innung in München wurden die einzelnen Funktionen
der Vorstandsmitglieder wie folgt verteilt: Vorsitzender des Innungs-
Vorstandes: Buchdr.-Bes. J. B. Grassl, München; Stellvertreter
des Vorsitzenden: Buchdr.-Bes. Maximin Ernst, München; Schrift-
führer: Papierwarenfabrikant Hubert Kurz, i. Fa. Eger & Comp.,
München; Kassierer: Buchdr.-Bes. Sulpitz Lossen, i. Fa. Kastner £
Lossen, München; Vorsitzender des Ausschusses für das Gehilfen-
und Herbergswesen: Buchdr.-Bes. Julius Fuller, München, Vor-
sitzender für das Lehrlingswesen: Buchdr.-Bes. Franz Mondrion,
Dachau; Beisitzer: Buchdr.-Bes. Karl Werkmeister, Traunstein,
Buchdr.-Bes. Wilhelm Frank, Pasing, Buchdr.-Bes. Johann Geiger,
Mühldorf.
+ Sachsen. Die am 27. September in Werdau vom Kreisvor-
stand in Sachen des Zeitungswesens veranstaltete Versammlung
von Zeitungsverlegern des Erzgebirges war von etwa 50 Personen
besucht und nahm einen im allgemeinen befriedigenden Verlauf.
Die Kollegen zeigten sich sämtlich geneigt, mit einer Erhöhung
der Abonnements- und Anzeigenpreise vorzugehen und es wurden
auch Vereinbarungen zum Teil bereits erzielt, zum Teil angebahnt.
Zur weiteren Behandlung der Angelegenheit und im spezielleren
Interesse der Kollegen des niederen Erzgebirges wird am Donners-
tag, 4. Oktober, eine anderweite Versammlung in Glauchau ab-
gehalten werden, zu der besondere Einladung an die Kollegen
ergangen ist. Jedenfalls wird auch diese Versammlung wieder
zahlreich besucht. — Mit Befriedigung konstatieren wir schliess-
lich, dass in Leipzig die Verleger des „Leipziger Tageblattes“,
der „Leipziger Neuesten Nachrichten“ und des „Leipziger Dorf-
und Stadtanzeigers“ sich über cine Erhöhung der Preise für vom
15. Oktober ab neu aufgegebene Anzeigen verständigt haben, und
hoffen, dass auch dieses Beispiel da oder dort ermutigend wirken
möge.
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilage. Der heutigen Nummer legt die Maschinen-
fabrik Kempewerk in Nürnberg einen Prospekt über ihre
Stereotypieanlagen nach dem Widdersystem bei, worauf wir
unsere Leser aufmerksam machen.
Statistik des Tarif-Amts. Vom Prinzipalsvorsitzenden des
Tarit-Amts Herrn Georg W. Büxenstein wird kommenden 8. Oktober
an sämtliche Buchdruckereibesitzer Deutschlands ein
Fragebogen behufs Aufnahme einer Statistik über die Lohn-
und Arbeitszeitverhältnisse im Buchdruckgewerbe binaus-
gegeben werden, dessen Rücksendung im Laufe der nächsten Woche
erbeten wird. Wir möchten die Herren Kollegen schon jetzt
hierauf aufmerksam machen und sie auch an dieser Stelle dringend
auffordern, sich der kleinen Mühe der Beantwortung und Rück-
sendung dieser Fragebogen zu unterziehen. Von Gehilfenseite
werden die gleichen Erhebungen veranstaltet, und es ist deshalb
von grösstem Interesse, den Prinzipalvorsitzenden des Tarif-Amts
bez. das Amt selbst auch von Prinzipalsseite möglichst eingehend
und umfassend zu unterrichten. Die aufzunehmende Statistik wird
aber auch von besonderem Werte für die bevorstehenden
Tarifberatungen sein, und diese durch genaue und zuverlässige
statistische Unterlagen zu fördern, das liegt im dringenden Inter-
esse aller Beteiligten. Wir ersuchen also nochmals um gewissen-
hafte Ausfüllung und rechtzeitige Absendung der Fragebogen.
Die Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig
ist dieser Tage zur Vollendung gebracht worden durch Einfügung
der von Sascha Schneider ausgeführten Wandbilder. Der Bilder-
cyklus besteht aus vier an den Längsseiten angebrachten Binzel-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 40
figuren: Odin, wie er in ehernen Tafeln das Schicksal der Welt
verzeichnet, ein die Wahrheit symbolisierendes diademgeschmücktes
Frauenbild, Loki, von glühendem Flammenschein und bläulichem
Mondlicht beleuchtet, und eine die Dichtung versinnbildlichende,
einer Muschel entsteigende Frauengestalt. Ferner aus einem die
ganze Wand über dem Ehrendenkmal der Buchdruckerkunst ein-
nehmenden grossen Bilde „Balders Sieg über die Mächte der
Finsternis“, das zugleich eine Verherrlichung der leuchtenden, er-
weckenden, befreienden Erfindung der Buchdruckerkunst sein soll.
Von einer Beschreibung des grossen symbolischen Bildes schen
wir ab, denn diese kann die Anschauung ja doch nicht ersetzen.
Uber den Bildercyklus sind, so weit wir wahrnehmen konnten, die
Meinungen geteilt.
Ein Autotypiefarben-Musterbuch von prächtiger Ausstattung legt
die Buch- und Steindruckfarbenfabrik von Gebr. Jünecke
und Fr. Schneemann in Hannover ihren Geschäftsfreunden vor.
Das in Querformat gehaltene Buch wird von einigen sehr schönen
Drei- und Vierfarbendrucken eröffnet und dann folgen eine lange
Reihe sorgsam gewählter und sehr schöner Bilder, die, auf das
feinste gedruckt, die verschiedenen schwarzen, bunten und ge-
brochenen Farben, die für den Druck von autotypischen Bildern
verwendet zu werden pflegen, in allen ihren guten Eigenschaften
zeigen. An der Hand dieses Musterbuches kann sich der Ver-
leger oder Drucker auch leicht eine richtige Vorstellung davon
machen, welche bestimmte Farbe für den oder jenen besonderen
Zweck am geeignetsten sein wird.
Ein neues Farbenplakat von etwas gesuchter Eigenart haben
die Farbenfabriken von Berger & Wirth in Leipzig in der
chromolithographischen Kunstanstalt von Grimme & Hempel in
Leipzig nach einem Entwurfe von C. H. Pless herstellen lassen,
um dasselbe ihren Geschäftsfreunden als Kontorschmuck zur Ver-
fügung zu stellen. Dieses Plakat zeigt ein schönes Frauenbrustbild
inmitten einer blauschwarzen breiten Umrahmung, in die oben
und unten die Firmenzeilen in Hellgrün eingelassen sind. Das
Bildnis und sein Hintergrund sind in rötlicher Beleuchtung gedacht
und es ist somit der Grundton des Bildes ein etwas lebhaftes Rosa.
Kopf, Gewand und Hintergrund sind mit künstlerischer Vollendung
durchgeführt. Dazu waren nicht weniger als sechzehn Farben
notwendig und zwar zweierlei Rosa, Gelb, Schwarz, viererlei
Violett, blauer und grüner Ton, zweierlei Blau, Grün, Rot und
zweierlei Braun. Sämtliche Nüancen wurden aus lichtechten Farben
hergestellt. Die Farbenwirkung des ganzen Plakates, in dem die
Firmenzeilen leuchtend hervortreten, ist eine kräftige; ob sie
nicht eine noch bessere gewesen wäre, wenn man statt des un-
natürlichen roten Lichtes Tageslicht oder das übliche Künstliche
Licht hätte walten lassen, mag dahingestellt sein.
Klinkhardt'sche Thiervignetten. Die Schriftziesscrei von
Julius Klinkhardt in Leipzig hat, um hervorgetretenen praktischen
Bedürfnissen entgegenzukommen, von einem der ersten Tiermaler
die hauptsächlichsten Tiere in naturgetreuer Darstellung, dabei
aber auch in ciner für den Druck vorzüglich geeigneten Technik
zeichnen lassen und als Vignetten herausgegeben. Von diesen
Vignetten liegen jetzt in vier (Juartblättern Proben vor und man
muss sagen, dass mit denselben insbesondere für den Zeitungs-
und Rotationsdruck etwas sehr Schönes und Praktisches geboten
wird. Die in verschiedenen Grössen gegebenen Vignetten sind
nicht nur in ihrer Zeichnung der Natur abgelauscht, sondern sie
sind auch in ihrer kräftigen und oflenen Strichlage namentlich
geeignet für einen Druck, dem weder das Papier- und Farben-
material, noch die Sorgsamkeit in der Zurichtung zugewandt werden
kann, wie dem feineren Illustrations- und Accidenzdruck. Wir
glauben deshalb, unsere Leser auf diese verdienstliche Leistung
der Kliukhardt’schen Giesserei besonders aufmerksam machen zu
sollen.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. In die Firma Johannes Sievers, Buch-
druckerei und Verlag des „Meraner Tageblattes“ in Meerane i. S.
ist der Kaufmann Herr Emil Gustav Sievers als Teilhaber ein-
getreten.
Jubiläen. Das 25jährige Geschäftsjubiläum feierte am
20. September der Faktor der Druckerei der Paulinenptlege in
Stuttgart Herr Adolf Wegmann. — Das 25jährige Geschäfts-
Jubiläum feierte am 27. September Herr Obermaschinenmeister
Nr. 40
Wilhelm Krebs im Graphischen Institut von Julius Klinkhardt in
Leipzig.
Gestorben. Am 20. September starb in Stuttgart Herr
Christian Stohrer, langjähriger Oberfaktor der Buchdruckerei
„Union“, Deutsche Verlagsgesellschaft, im Alter von 60 Jahren. —
Am 27. September starb in Leipzig der Buchhalter der graphi-
schen Abteilungen der Firma F. A. Brockhaus, Herr Heinrich
Adolf Rothe, nach 43jähriger dem Hause gewidmeter Thätigkeit.
>
Litteratur.
Typographische Jahrbücher. Herausgegeben vom Technikum
für Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang (12 Hefte)
4,80 M — Das 9. Heft des laufenden Jahrgangs bringt im Texte
den Schluss der Abhandlung Ansgar Schoppmeyer’s über die
Schrift im Buchgewerbe und die moderne Richtung und aus dem
sonstigen technischen Inhalte ist insbesondere ein grösserer Auf-
satz über das Einlegen neuer Schrift hervorzuheben. Die Beilagen
weisen wieder zahlreiche Musterblätter gangbarer Accidenzen der
Tagespraxis auf.
Warum? Mensch und Buchhändler. Lebensaufzeichnungen von
Johann Bacmeister. Stuttgart 1900. E. Leupoldt’s Verlag. Preis
2 . — In dem vorliegenden Buche giebt ein Mitglied der alten
Familie Bacmeister und angesehener Buchhändler eine fesselnde
Schilderung seines Lebensganges, der reich an Arbeit, reich an
Ehren und Erfolgen, reich aber auch an Misshelligkeiten und
bitteren Erfabrungen war. Und da in diesen Aufzeichnungen auch
mancherlei Vorkommnisse und Verhältnisse berührt werden, die
in weiteren Kreisen bekannt geworden sind, so werden sie auch
manchen interessieren, der nicht mit dem Verfasser in nähere
Berührung gekommen ist. Es spiegelt sich in ihnen ein ganz
interessantes Stück Zeit- und Buchhändlergeschichte wieder, und
80 können wir es auch dem Interesse unserer Leser empfehlen.
Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Gesamt-
darstellung aller Gebiete der gewerblichen und industriellen Arbeit,
sowie von Weltverkehr und Weltwirtschaft. Neunte durchaus
neugestaltete Auflage. Bearbeitet von Fachmännern. Sechster
und neunter Band. Vollständig in 10 Bänden. Preis geheftet
je 8 , in Halblederband je 10 , Leipzig, Verlag von Otto
Spamer. — Den bereits erschienenen sieben Bänden des berühmten
Spamer’schen Lehr- und Nachschlagewerkes sind jetzt zwei weitere
Bände, der sechste und der neunte, gefolgt. Der sechste Band
behandelt das ungemein umfangreiche Gebiet der Verarbeitung
der Metalle d. h. der gesamten Metallindustrie und ist mit
1617 Textabbildungen und 6 Beilagen illustriert. Zunächst ver-
breitet sich Direktor Hermann Haedicke über die Verarbeitung des
Eisens und die auf dieser fussenden zahlreichen Industrien und
Gewerbe. Das Schmieden und Walzen, die Eisengiesserei und der
Maschinenbau, ihre alten Formen und ihre grossartige Entwicke-
lung in der Neuzeit werden eingehend behandelt und nachdem
der Verfasser die Arbeitsweisen bei der Eisenwarenproduktion ge-
schildert, führt er sodann die wichtigsten Zweige der Stahlwaren-
und Kleineisenindustrie vor. Hauptmann a. D. J. Castner schil-
dert geschichtlich und praktisch die Waffenindustrie und Ingenieur
Julius Hoch die Industrien der Schlösser, Geldschränke und eisernen
Möbel. Weiter behandelt Direktor Haedicke die Verarbeitung von
Kupfer, Aluminium, Bronze, Zink u. s. w. und im Anschluss hieran
Geheimrat Professor Dr. F. Reulcaur die Erfindung und Her-
stellung der Uhren, Professor Ferd. Luthmer die der Gold- und
Silberwaren und Civilingenieur E. Dalchow die der Münzen. Her-
vorragendes Interesse bietet auch der Abschnitt über die Her-
stellung des Fahrrades, der sehr ausführlich gehalten ist. Alles
ist, wie schon die Zahl der Abbildungen erkennen lässt, bildlich
auf das beste erläutert und sehr verständlich geschrieben. — Der
neunte Band bringt den ersten Teil der Abteilung „der Welt-
verkehr und seine Mittel“, zu der Ingenieur Curt Merckel
eine sehr interessante Einleitung über die geschichtliche Entwicke-
lung des Verkehrswesens geschrieben hat. Dann verbreitet sich
derselbe Verfasser über den Strassenbau und seine Entwickelung
im Laufe der Zeiten, hierbei auch die nıuesten Erscheinungen
des Strassenverkehrs, die Strassenmotoren der verschiedensten Art,
insbesondere auch die Automobilen, erschöpfend schildernd. Dann
folgt das Eisenbahnwesen, das Professor L. Troske in seiner histo-
rischen Entwickelung und in seinem ungeheuren modernen Umfang
schildert, hierbei insbesondere die technische Seite des Eisen-
bahnbetriebes auf das eingehendste behandelnd.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Ingenieur Curt
461
Merckel führt sodann den Bau der Brücken und Viadukte von den
ältesten bis auf die neuesten Zeiten vor und den Schluss des
Bandes bilden die umfangreichen Abhandlungen über die Wasser-
strassen und den Schiffbau. Erstere wird von Wasserbauinspektor
Stecher und Regierungsbaumeister Nestle sowohl hinsichtlich der
Flussläufe, wie hinsichtlich der Seewege mit grösster Gründlichkeit
historisch und praktisch durchgeführt, und Ingenieur Merckel er-
gänzt sie durch eine Abhandlung über die Taucherkunst und die
Hebung und Bergung verunglückter Schiffe. Den Schiffbau be-
handelt historisch und technisch in ausführlicher Weise Marine-
Baurat Tjard Schwarz, hierbei auch auf den Schiffsmaschinenbau,
die Schiffsbewaffnung und die Schiffspanzerung, sowie auf das
Torpedowesen und die Seeminen eingehend Rücksicht nehmend.
Die Darstellung ist auch in diesem Bande eine vorzügliche und
in der reichsten Weise ist auch hier wieder die bildliche Erläute-
rung des geschriebenen Wortes herbeigezogen worden, denn der
Band enthält nicht weniger als 764 Textabbildungen und 14 Bei-
lagen. Die beiden Bänden beigegebenen umfänglichen und ge-
nauen Namen- und Sachregister erleichtern auf das beste die Be-
nutzung des Werkes. Überhaupt hat die Verlagshandlung das
Mögliche gethan, um das Werk auf das vollkommenste auszustatten
und dieser Vollkommenheit entspricht auch der von ihren tech-
nischen Werkstätten ausgeführte Druck sowie der Einband. Wir
können demnach das vortreffliche Werk nur erneut der Aufmerk-
samkeit unserer Leser empfehlen, und dies namentlich im Hinblick
auf die allmählich wieder näher herankommende Weihnachtszeit.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Bekanntmachung.
Gomäss $ 4 der Geschäftsordnung für die Tarif-Schiedgerichte
hat eine Neuwahl der Gehilfenmitglieder für das Schiedsgericht
des VIII. Tarifkreises (Berlin-Brandenburg) stattzufinden. Wahl-
berechtigt sind alle in Berlin in tariftreuen Druckereien arbeiten-
den Gehilfen. Zu wählen sind 3 Mitglieder und 3 Stellvertreter.
Vorschläge zur Wahl derselben sind bis spätestens 10. Oktober bei
Unterzeichnetem einzureichen.
Berlin, 25. September 1900.
L. H. Giesecke,
Gehilfenvertreter für den VIII. Tarifkreis.
Berlin SW., Zossenstr. 25, IV.
Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-
Vereins.
Bekanntmachung.
Die Örtlichen Verwaltungsstellen werden darauf aufmerksam
gemacht, dass bis spätestens den 5. Oktober d.J. die Ab-
rechnung der im Monat September gezahlten Unterstützungen
einzureichen ist,
Gleichzeitig ersuchen wir um recht baldige Anfertigung und
Einsendung der Abrechnung für das III. Quartal 1900.
Leipzig, 30. September 1900.
Die Hauptverwaltung.
orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe
zu Berlin.
Nach 558 44 und 45 des Kassenstatuts besteht die General-
versammlung aus Vertretern der Kassenmitglieder und Arbeitgeber,
derart, dass die Wahl derselben in Abteilungen erfolgt. — Es
bilden die Mitglieder der ersten und der zweiten Klasse je eine
Abteilung.
Die Kassenmitglieder haben die Vertreter aus ihrer Mitte zu
wählen, während die zu Beiträgen verpflichteten Arbeitgeber auch
Geschäftsführer oder Betriebsbeamte zu Vertretern wählen und in
der Wahlversammlung sich durch solche vertreten lassen können.
Die Zahl der zu wählenden Vertreter ist nach Feststellung des
Mitgliederstandes folgende:
Es sind zu wählen pro 1900/1901
in der ersten Klasse (männl. Mitglieder über 16 Jahre) 281 Vertreter,
nm zweiten nm (weibl. ” m „ ) 95 n
von den Arbeitgebern . . . . . . 182 er
462
Der Vorstand ladet zur Vornahme der Wahl der Vertreter
die Mitglieder der ersten Klasse | die Mitglied. der zweiten Klasse
auf e auf
Sonnlag, den 21. Oktober d. J., Sonntag, den 14. Oktober d. J.,
vorm. 10%½ Uhr, vorm. 10, Uhr,
nach dem nach den
Luisenstädt. Konzerthaus, Armin-Hallen,
Alte Jakobstrasse 37 Kommandantenstrasse 21
(Wahlakt präz. 11—12 Uhr) (Wahlakt präz. 11—12 Uhr)
ergebenst ein und ersucht um zahlreiche Beteiligung.
Wahlberechtigt und wählbar sind nur diejenigen Kassenmit-
glieder, welche grossjährig und im Besitz der bürgerlichen Ehren-
rechte sind. | |
Zur Legitimation dient das Quittungsbuch, und werden die
Herren Druckereikassierer gebeten, dasselbe quittiert den oben
Ee
[282223 SZ
I
—
Preis für Stellenan-
gebote u. Gesuche
für die Nonpareille-
zeile 15 Pfennig.
N
I. Maschinenmeister
gesetzten Alters, verheiratet, im Gesammtdruck
Gutes leistend, mit Doppel-, Einfach- und
Zweifarbmaschinen, sowie dem Gasmotor voll-
kommen vertraut, sucht dauernde Stellung.
Gefl. Angebote unter N. S. 19 poslagernd
Nürnberg erbeten.
Flotter Setzer
29 Jahre alt, welcher sich bald verheiraten will, sucht
dauernde Stelle. Angebote unter K. Bielefeld, kathol.
Gesetlenhaus.
Vertrauensstellung. _
Junger, energischer Kaufmann (Christ),
32 Jahre alt, verheiratet, langjähriges Mitglied
und Leitereinesder ersten Häuser der Druckerei-
artikelbranche, mit guten Fachkenntnissen in
allen graphischen Verfahren, erfahren im Ex-
port, speziell englischer und südamerikanischer
Markt, mit gründlicher Kenntnis der englischen,
spanischen und französischen Sprache, besonders
in technischer Hinsicht, Dispositions- und Or-
ganisations-Talent, angenehme, repräsentations-
fähige Erscheinung, sucht passende leitende
Stellung im In- oder Auslande als Vertreter
oder Geschäftsführer in einer Schnellpressen-
oder Druckfarben-Fabrik, Schriftgiesserei oder
als Leiter einer grösseren graphischen Kunst-
anstalt. Angebote unter J. F. 7830 an
Rudolf Mosse, Berlin SW.
NETTES
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Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Aa ANZEIGEN DR
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Leipzig Berlin $W,
wf Stephanstr.16. Beuthstr. 4.
Fabrik-Paplerlager
a Berth. Siegismund. 4 |
Nr. 40.
aufgeführten Mitgliedern behufs Teilnahme an der Wahl auszu-
händigen. |
Ohne Quittungsbuch ist die Teilnahme an der Wahl
ausgeschlossen. a e d `
Die Arbeitgeber wählen in ungeteilter Wahlversammlung am
Mittwoch, den A. Oktober d. J., abends 8 Uhr
im Restaurant Feuerstein (Gartensaal), Alte Jakobstrasse 75,
und ladet der unterzeichnete Vorstand ebenfalls zu zahlreicher
Beteiligung ein. |
Berlin, 24. September 1900.
E Der Vorstand)
der Orts-Krankenkasse für das Buchgewerbe zu Berlin.
W. Röwer, Gustav Lehmann,
Vorsitzender. Schriftführer.
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Ir. ` e so Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. XII. Jahrg.
Leipzig, 11. Oktober 1900.
i Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle. Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) und Vereinsmitglieder 25 4, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Einzelne Nummern 30 A. — Druckerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei simaliger 2 25 Prozent. — Beilage.
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 | gebühren nach Übereinkunft.
Schriflleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. i
Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. - `.
| KSE Amtlicher Teil.
ET o Bekanntmachung.
> Die durch das fortgesetzte Steigen der Papierpreise eingetretene und durch den neuen E noch weiter
ee Verteuerung der Zeitungsherstellungskosten haben in einem grossen Teil von Zeitungsdruckorten den Erfolg gehabt,
dass die Zeitungsverleger sich über eine angemessene Erhöhung der Bezugs- oder der Anzeigenpreise oder auch über beides
verständigt haben. Namentlich ist dies dort der Fall gewesen, wo die Organe des Deutschen Buchdrucker-Vereins und des
Buüchgewerblichen. Schutzverbandes, sowie provinzielle oder örtliche Vereinigungen auf diese Verständigung hingewirkt haben
und die Bestrebungen unterstützten. i
Diese erfreulichen Erfolge veranlassen uns, diejenigen Verleger kollegen, welche sich zu den ebenerwähnten Preiserhöhungen
Doch nicht entschlossen haben, dringend aufzufordern, dies doch schleunigst zu thun, namentlich wenn sie beabsichtigen eine
Erhöhung der Bezugspreise eintreten zu lassen. Denn es. müssen Veränderungen am Bezugspreise der Zeitungen, die
mit dem 1. Januar 1901 in Wirksamkeit treten sollen, den zuständigen Postanstalten noch vor dem 1. November d. J.
e werden, wenn sie von diesen für das kommende Quartal berücksichtigt werden sollen.
Die so. notwendige Aufbesserung der Einnahmen aus dem Zeitungsbetriebe ist nur im. Wege des örtlichen Zusammen-
Steen und der Verständigung der Zeitungsverleger zu erreichen, deshalb sollte sich kein Verleger den hierauf gerichteten
Bestrebungen seiner Kollegen fern halten. Der Deutsche Buchdrucker-Verein wird auch. ferner. gern bereit sein, seine Organe
in den Dienst der Sache des mit dem Buchdruckgewerbe untrennbar verbundenen Zeitungsgewerbes zu stellen, um diesem damit
zu einem vollen Erfolge zu verhelfen.
‚Leipzig, 6. Oktober 1900. |
„„ Ze Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Ee SS Johs. REN Vorsitzender. | =
ar Br hat igy 8 S | Franz Kohler, Geschäftsführer. |
NEG eh. Nichtamtlicher Tell. r
ohizahlungebcher für minderjährige Arbeiter. | KEE Tagen aus den Mitgliederkreisen verschiedene Anfragen
| wegen. dieser :Lohnbücher an den Vereinsvorstand gerichtet
Am 1. Oktober ist das Gesetz betreffend die ‚Abänderung worden. sind, nehmen wir Veranlassung, der Angelegenheit an
SS Gewerbeordnung vom 30. J uni 1900. in Kraft getreten, ! ‚dieser Stelle einige erläuternde Worte zu widmen. r
Welches u. a. auch die Führung von Lohnzahlungsbüchern | : Der Artikel 11 des angezogenen Gesetzes giebt dem 8 134 der
für minderjährige Arbeiter vorschreibt. Da nun in den Gewerbeordnung einen dritten Absatz, der folgendermässen lautet:
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„In Fabriken, für welche besondere Bestimmungen auf Grund
des § 114a Abs. 1 nicht erlassen sind, ist auf Kosten des Arbeit-
gebers für jeden minderjährigen Arbeiter ein Lohnzahlungsbuch
einzurichten. In das Lohnzahlungsbuch ist bei jeder Lohn-
zahlung der Betrag des verdienten Lohnes einzutragen; es ist
bei der Lohnzahlung dem Minderjährigen oder seinem gesetz-
lichen Vertreter auszuhändigen und von dem Empfänger vor
der nächsten Lohnzahlung zurückzureichen. Auf das Lohn-
zahlungsbuch finden die Bestimmungen des $ 110 Satz 1 und
des S 111 Abs. 2 bis 4 Anwendung.“
Erläuternd sei hierzu bemerkt, dass der in dem vorstehen-
den Paragraphen angezogene $ 114 dem Bundesrat die Be-
fugnis erteilt, für bestimmte Gewerbe Lohnbücher oder Arbeits-
zettel vorzuschreiben, die dann auch den minderjährigen Arbeitern
auszuhändigen sind. Ferner sei bemerkt, dass die angezogenen
Bestimmungen der §§ 110 und 111 besagen, dass das Lohn-
zahlungsbuch den Namen des Arbeiters, Ort, Jahr und Tag
seiner Geburt, Namen und letzten Wohnort seines Vaters oder
Vormundes und die Unterschrift des Arbeiters enthalten muss;
sowie ferner, dass die Eintragungen mit Tinte zu bewirken
und von dem Arbeitgeber oder dem dazu bevollmächtigten
Betriebsleiter zu unterzeichnen sind, dass die Eintragungen
nicht mit einem Merkmal versehen sein dürfen, welches den
Inhaber des Lohnzahlungsbuches günstig oder nachteilig zu
kennzeichnen bezweckt, und dass die Eintragung eines Urteils
über die Führung oder die Leistungen des Arbeiters und
sonstige durch das Gesetz nicht vorgesehene Eintragungen oder
Vermerke in oder an dem Lohnzahlungsbuche unzulässig sind.
Die vorgeschriebenen Lohnzahlungsbücher für minderjährige
Arbeiter sind nun auch in den Buchdruckereibetrieben einzu-
führen, denn diese gelten im Sinne der Arbeiterschutzbestim-
mungen der Gewerbeordnung als Fabrikbetriebe, auch wenn
sie im Sinne des Innungsgesetzes als Handwerksbetriebe anzu-
sehen sind und einer Zwangsinnung angehören. Sie sind
schlechthin für „minderjährige“ Arbeiter vorgeschrieben und
zu diesen gehören auch die Lehrlinge, worauf wir infolge ver-
schiedener Anfragen ausdrücklich hinweisen wollen.
Was schliesslich die Beschaffung der Lohnzahlungsbücher
anbelangt, so bemerken wir für diejenigen Firmen, die sie sich
nicht selbst herstellen wollen, dass die bekannten grösseren
Geschäftsbücherfabriken und Formularhandlungen (Namen wollen
wir aus naheliegenden Gründen nicht nennen), die ja an allen
grösseren Plätzen Niederlagen haben, die Lohnzahlungsbücher
vorrätig halten.
Mit der Einführung der Lohnzahlungsbücher wird den Ge-
werbtreibenden wiederum eine nicht unbedeutende Arbeitslast
auferlegt. Aber sie muss geleistet werden, und wir können
deshalb den Kollegen auch nur empfehlen, den neuen gesetz-
lichen Bestimmungen zur Vermeidung von Nachteilen recht
gewissenhaft nachzukommen.
Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens.
H. W., 24. September 1900.
Obwohl der Geschäftsgang im allgemeinen ein guter ist, so
thut doch der Druckindustrie eine Wendung zum Besseren bitter
not. Möglicherweise ist an der unangenehmen Geschäftslage die
ausgedehnte Feriensaison und ebenso die Unruhe Schuld, die von
den vielen Agitationen in Arbeiterangelegenheiten herkommt. In
London allein sind einige 800 Setzer als schon seit einigen Wochen
unbeschäftigt gemeldet worden und auch in anderen grossen Städten
sind zahlreiche Leute ohne regelmässige Beschäftigung. Die be-
vorstehenden allgemeinen Wahlen werden aber sicherlich wieder
ganz betrüchtliches Leben ins Gewerbe bringen und ebenso er-
wartet man von dem herannahenden Winter eine Besserung der
Verhältnisse. — Der Krieg in Südafrika hat die Fabrikanten von
Stationeriewaren in einer Weise berührt, die nicht vorherzusehen
war. Infolge der Verluste an Menschenleben, der ständigen Trauer
und der langen Dauer des Feldzuges ist nur ein sehr kleiner Teil
der üblichen Festlichkeiten, wie Gartengesellschaften, Wettendiners,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 41
Ruderpartien u. s. w., abgehalten worden, und dasselbe gilt hin-
sichtlich der Veranstaltung von Bällen und Tanzvergnügungen.
Mithin ist auch die Nachfrage nach Menukarten, Programmen und
dergleichen eine sehr geringe gewesen und die Fabrikanten und
Händler dieser Waren fühlen den Verlust sehr schmerzlich.
Die Britischen Buchdrucker, welche die Pariser Weltaus-
stellung besucht haben, stimmen in der Lobpreisung vieler der
ausgestellten deutschen Druckmaschinen überein. Insbesondere
wird zwei Flachdruckmaschinen uneingeschränktes Lob gespendet
erstens wegen ihrer guten Farbeverreibung und Farbeverteilung
und dann wegen der an denselben angebrachten praktischen An-
ordnung zum Abstellen der Walzen, wenn der Druck ruht. Die
ausgestellten amerikanischen Pressen sind in den britischen Offizinen
bereits bekannt und über die französischen Maschinen scheint wenig
zu sagen zu sein, ausgenommen sind hiervon vielleicht nur die
Maschinen für raschen Zeitungsdruck. Die französischen und
deutschen Vielfarbendruckmaschinen hingegen scheinen nicht gerade
viel Lob von praktischen Männern eingeheimst zu haben, da man
an dem Farbendruck auf Rotationsmaschinen überhaupt wenig
Gefallen findet. Im Ganzen aber ist die deutsche Ausstellung von
den britischen Buchdruckern auf das lebhafteste beglück wünscht
worden. Die prächtige Auslage von Buchbinderarbeiten und
Druckarbeiten allgemeiner Art im Deutschen Hause hat überall
Anerkennung und Lob gefunden und Bücherliebhaber haben augen-
scheinlich einen guten Teil ihrer Zeit dort verbracht. Sieht man
von dem Druck von Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und der
allgemeinen malerischen Produktion ab, so steht fest, dass im
Accidenzdruck von anderen Völkern wenig zu lernen ist.
Um zu einer bedeutend kleineren, aber an sich doch wichtigen
Ausstellungsangelegenheit zu gelangen, so sei bemerkt, dass eine
grosse Ausstellung für Buchdruckereilieferantenhäuser
aller Art vom 8. bis 27. Oktober in Manchester abgehalten
werden soll. Diese Ausstellung soll die neuesten Artikel sowohl
aus London, wie aus der Provinz zur Vorführung bringen. Die
bis jetzt eingelaufenen Anmeldungen sind sehr zahlreich.
Den deutschen Buchdruckern wird nicht unbekannt geblieben
sein, dass in der letzten Zeit allmählich Wandlungen im briti-
schen Schriftgiessergewerbe Platz gegriffen haben. Zur Zeit
giessen thatsächlich alle grossen Schriftgiessereien vieles, wenn
nicht das meiste von ihren Schriften nach dem auswechselbaren
Punktsystem, und dies ist eine Anderung, zu der die Giesser durch
die Gewalt der Umstände gezwungen worden sind. Eine der neu
entstandenen Firmen kündigt nun einen wichtigen weiteren Fort-
schritt an, indem sie neue Schnitte auf „Standard Line“ giesst,
das ist eine Gussart, bei der alle Typen ohne Justifikation im Guss
Linie halten. Die Vorteile hiervon sind in die Augen springend,
und das Vorgehen ist nur zu empfehlen. Dieselbe Schriftgiesserei
giesst aber ausserdem auch neue Schnitte nach einem System, das
„Unit Set“ genannt wird und dessen Wesentliches darin besteht,
dass das Punktsystem des Massstabs auch auf die Dickte der Buch-
staben angewandt wird. Diese Eigenheiten werden von einem
Teile der amerikanischen Schriftgiessereien praktisch ausgeübt und
sind unzweifelhaft an sich ganz ausgezeichnet. Die britische
Schriftgiesserei macht also schliesslich sehr ins Gewicht fallende
Fortschritte und die deutschen und amerikanischen Häuser in
dieser Industrie werden sich auf eine recht scharfe Konkurrenz auf
dem britischen Markte vorzubereiten haben.
Die Hand des Todes verursacht grosse Veränderungen in
dem Personenstand der Druckgewerbe und der verwandten Industrien.
So ist kürzlich der ehrwürdige Aldermann White, Chef der Firma
White & Pike, Lted., in Birmingham, gestorben, einer der best-
bekannten Buchdrucker im ganzen Lande. Ein anderer vom Tode
Abberufener ist S. T. Mander, Bürgermeister von Wolverhampton
und einer der Chefs der grossen Farben- und Firnisfabrik von
Mander Brothers in Wolverhampton. Diese beiden Männer waren
auch in ihrer öffentlichen Thätigkeit ausserordentlich bekannt und
aus dieser Thätigkeit fiel auch ein Widerschein grosser Ehren auf
die Industrien, mit denen sie vergesellschaftet waren.
Die allgemeine Aufmerksamkeit wird jetzt auf eine Industrie
im Lande gelenkt, die keine Konkurrenz von modernen Maschinen
fürchtet, und dies ist die Herstellung von Handpapier. Die
Zahl der alten Werkstätten dieser Art, die auf den britischen Inseln
noch vorhanden sind, wird auf etwas über hundert geschätzt, und
die meisten derselben sind in entfernten Landorten gelegen. Das
ausgeübte Verfahren ist heute praktisch noch dasselbe, wie es vor
einigen hundert Jahren war, und die beschäftigten Leute sind in
der Regel die Abkömmlinge von Papiermachern, denn der Beruf
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Nr. 41
vererbte sich in den Familien von Generation zu Generation. Das
Lehrlingssystem ist so eingerichtet, dass die Zahl der Arbeiter
auf das strengste beschränkt wird; sollte also eine neue Mühle
aufgemacht werden, so würde es ganz unmöglich sein, für dieselbe
Arbeiter zu finden. Die Nachfrage nach Papier, das von Hand
hergestellt ist, lenkt nun die Aufmerksamkeit auf diese Industrie
und in dieser ist Raum genug zu einer gesteigerten Produktion.
*
Eine neue Inseratschrift.
Seit der mächtigen Bewegung, welche durch das Hereinfluten
der modernen kunstge werblichen Formenwelt und Arbeitsweise in das
Buchgewerbe vor drei, vier Jahren erzeugt wurde, hat sich nicht
bloss der eigentliche Buch- und Accidenzdruck ganz neuen und
eigenartigen Schriften und Zierformen zugewendet, sondern es ist
auch die Ausstattung der Zeitungen und der periodischen Litteratur
überhaupt in einer Umwandlung begriffen. Selbst in den tech-
nisch konservativsten Tageblattdruckereien hat man begonnen, mit
der alleinigen Anwendung der bekannten fetten und halbfetten
Fraktur-, Kanzlei- und gotischen Schriften zu brechen; ja manche
Zeitungen haben bereits ihr ganzes System der Rubrizierung und
Stoffeinteilung derart „modern“ zugeschnitten, dass man fast von
eigenem „Zeitungsstil“ im Sinne der Modernen sprechen könnte.
Vom Standpunkte des Kunstgewerbefreundes ist dies mit Freuden
zu begrüssen, aber auch diejenigen Buchdruckereien, die nicht
Zeitungsherausgeber sind, können im Interesse einer recht durch-
greifenden Agitation für eine gut ausgestattete Druckarbeit jenes
frische Vorgehen grosser Tageszeitungen gewiss nur mit Freuden
begrüssen. Dringt doch heute das Zeitungsblatt in alle Schichten
der Bevölkerung und es bildet bei seinen Riesenauflagen gerade
das beste Agitationsmittel für eine Schulung des Geschmacks
breiter Volksmassen.
Aus dem Umstande, dass grosse und kleine Zeitungen bereits
mit aller Sorgfalt danach streben, in ihren Rubrik- und Anzeigen-
schriften in der Hauptsache stets nur noch künstlerisch aufgefasste
Schriftcharaktere anzuwenden und in dieser Beziehung auf Ver-
suche und Proben viel Mühe und noch mehr Kosten verwenden,
geht zugleich hervor, dass dem Zeitungsleser thatsächlich der
ästhetische Ausstattungswert „seines“ Blattes nicht mehr ganz
gleichgültig sein kann. Von den längst eingeführten „modernen“
Kopfleisten und Rubrikvignetten im Schwarz-Weiss-Stil ganz zu
schweigen! An die Brotschrift hat sich freilich die kunstgewerb-
liche Reform bis jetzt nur insoweit herangewagt, als man beson-
deren Wert auf breite, deutliche und kräftige Frakturschriften legt.
Zur ausschliesslichen Einführung einer jener in letzter Zeit ge-
schaffenen neuen Brotschriften gotischen Stils hat sich bis jetzt
noch niemand herbeigelassen. Versuche liegen allerdings auch in
dieser Richtung schon vor.
Dies indessen nur nebenbei! Zweck dieser Zeilen ist vielmehr,
auf einen Schriftcharakter hinzuweisen, der sich schon vielfach als
Inserat- und Titelschrift für alle Arten Zeitungen, vor allem aber
in Tageszeitungen, eingeführt: die nach Morris’schen Vorbildern
geschaffene „Uncial-Gotisch“. Um diese Einführung noch mehr
zu fördern, hat die herausgebende Firma, Wilhelm Woellmer’s
Schriftgiesserei in Berlin SW., noch einen „fetten“ Duktus ge-
schnitten, den wir auf einer Seite dieser Nummer vorführen. Mit
diesem fetten Schnitt ist die Uncial-Gotisch für die Zeitungen so
recht gebrauchsfertig geworden, aber auch für alle anderen Druck-
sorten, welche Reklamezwecken dienen. Besonders für Massen-
auflagen springt der Vorteil der fetten Uncial-Gotisch gegenüber
der gewöhnlichen ins Auge. Was die „gewöhnliche“ Uncial an
aparter Eleganz voraus hat, das holt der fette Schnitt wieder ein
durch eine wohlthuende Kraft in seinen Grundstrichen, ja die fette
Garnitur ist gerade durch ihre Wucht vielleicht berufen, noch
populärer zu werden als die gewöhnliche Uncial-Gotisch es be-
reits ist. 88
&
Sprechsaal.
-8- Berlin, 8. Oktober, Am Sonntag wurde unter überaus zahl-
reicher Beteiligung aus Kollegenkreisen Herr Buchdruckereibesitzer
Julius Pormetter zur letzten Ruhe bestattet. Der Verstorbene war
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 469
seit einer langen Reihe von Jahren in den verschiedenen Körper-
schaften des Berufs ehrenamtlich thätig; er gehörte bis kurz vor
seinem Hinscheiden dem Vorstande der Sektion VIII der Deutschen
Buchdrucker-Berufsgenossenschaft und des Kreises VIII des Deut-
schen Buchdrucker-Vereins an und bekleidete in beiden Körper-
schaften bis zu seinem Tode das Amt eines Vertrauensmanns und
Delegierten, gleichzeitig war er Vorstandsmitglied der Berliner
Buchdrucker-Invalidenkasse, stellvertr. Beisitzer des Tarif-Schieds-
gerichts und seit der Begründung der seiner Zeit zur Bekämpfung
der Buchdrucker-Zwangsinnung in Berlin geschaffenen Freien Ver-
einigung Berliner Buchdruckereibesitzer deren Vorsitzender. Auch
an den neuerlichen Bestrebungen zu einer zeitgemässen Erhöhung
der Druckpreise hat sich der Verstorbene rege beteiligt, bis ihn
das schwere Leiden befiel, das ihn zunächst veranlasste, fern von
der Heimat Heilung und Kräftigung zu suchen. Seine Hoffnung
sollte sich nicht erfüllen; schwer krauk kehrte er vor einigen
Wochen nach Berlin zurück und wurde am 3. d. M. vom Tode
dahingerafft.
-r. Görlitz. Seit einiger Zeit wird durch eine Anzeige zur
Gründung eines Blattes aufgefordert und behauptet, hier er-
schienen nur zwei freisinnige und eine konservative Zeitung. Diese
Behauptung ist eine grobe und auch wohl bewusste Unwahrheit.
Jemand, der zur Gründung einer Zeitung auffordert, wird sich
doch vorher über die Zeitungsverhältnisse unterrichtet haben und
so möchte ich, ohne mich über die Sache selbst zu äussern, nur
noch die hier erscheinenden Blätter ausser den Fachblättern nennen.
Die Fachleute, und nur für diese kann es von Interesse sein, wer-
den ersehen, wie gross hier ein Bedürfnis nach einer Zeitung ist.
Es erscheinen hier: 1. Neuer Anzeiger (freis.), 2. Nachrichten und
Anzeiger (kons.), 3. Niederschlesische Zeitung (freis.), 4. General-
Anzeiger (unpart.), 5. Görlitzer Volkszeitung (sozialdem.), 6. Gör-
litzer Vorortszeitung (? Besitzer ein Landwirt), 7. Kreisblatt,
8. Evangelisches Kirchenblatt, 9. Konzert-Zeitung, 10. Eisenbahn-
zeitung. Und trotzdem noch ein neues Blatt?
St. Kaiserslautern. Auf sein 25jähriges Buchdrucker-
berufsjubiläum konnte am 8. Oktober der Inhaber der rühmlichst
bekannten Thieme’schen Buchdruckerei und Lithogr. Anstalt, Herr
Emil Thieme, zurückblicken. Durch unermüdlichen Fleiss und
rcge Thätigkeit hat es Herr Thieme verstanden, die Anstalten auf
ihren jetzigen Höhepunkt zu bringen, wodurch er sich einen Namen
in der Fachwelt erworben hat. Die in seinem Verlage täglich
zweimal erscheinende „Pfälzische Presse“ hat sich unter seiner
Leitung zu der bedeutendsten und verbreitetsten Tageszeitung der
Rheinpfalz emporgearbeitet. Die Druckerei selbst ist eine der
grössten der Rheinpfalz; die Leistungen derselben sind beachtens-
werte Arbeiten, die sich denen unserer besten Anstalten würdig
zur Seite stellen können. Von Seiten des Personals der Firma
wurden dem Jubilar prächtige Blumenspenden überreicht.
* Leipzig. Die königliche „Leipziger Zeitung“ hat sich
ebenfalls den Zeitungen angeschlossen, die aus Anlass der Steige-
rung der Herstellungskosten die Anzeigenpreise erhöht haben,
und zwar erhöht sie vom 15. Oktober ab den Zeilenpreis von 25
auf 30 J. — In Liegnitz haben sich das „Liegnitzer Tageblatt“,
der „Liegnitzer Anzeiger“ und die „Liegnitzer Zeitung“ über eine
Erhöhung ihrer Bezugspreise geeinigt.
Ae, Leipzig. Nachdem die Typographische Gesellschaft
vor längerer Zeit ihre neuen Sitzungsräume im Deutschen Buch-
gewerbehause bezogen hat, finden ihre Sitzungen dort regelmässig
alle acht Tage — neuerdings Mittwochs — statt. Ausserdem ver-
sammeln sich die Mitglieder auch vierzehntägig Sonntags vormittags
zur Einsichtnahme der Eingänge für die Sammlungen, die vom
Vorstande zu übersichtlichen Ausstellungen gruppiert werden. Am
Sonntag 26. August, war u. a. die im Lokale erfolgte Aufstellung
der von der Gutenbergausstellung in Mainz zurückgekommenen,
von der Typographischen Gesellschaft ausgestellt gewesenen zehn
grossen Wandtableaux, die Entwickelung des deutschen Aceidenz-
satzes in den letzten 40 Jahren darstellend, beendigt und die Mit-
glieder fanden Gelegenheit, diese instruktive Chronologie eingehend
zu besichtigen. Eine entsprechende Erklärung der einzelnen Tableaux
wurde vom Vorsitzenden gegeben. — Eine reiche Auswahl vor-
züglicher Dreifarbendrucke der Offizin Fr. Vieweg & Sohn in
Braunschweig waren ebenfalls ausgelegt, ebenso eine Kollektion
interessanter japanischer Accidenzdrucke. — Am Sonntag, 9. Sep-
tember, fand eine Ausstellung modernster Druckerscheinungen statt.
Neben zahlreichen Einzelblättern waren besonders neuere Werke
ausgestellt, die sich durch ihre technisch-eigenartige Ausstattung
auszeichnen und mancherlei Anregung für die Praxis geben. Die
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470 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 41
Sonntagsvormittags veranstaltungen erfreuen sich eines zahlreichen
Besuches.
St. München. Die „Münchner Post“ macht nunmehr bekannt
(ich habe bereits diese Meldung zum Teil im August mitgeteilt),
dass die Herstellung des Blattes in einer eigenen Druckerei
der Ausführung nahe stehe. Vor einigen Tagen ist mit dem Be-
sitzer des Hauses Wittelsbacherplatz Nr. 2 ein Vertrag abgeschlossen
worden, wonach das auf genanntem Grundstücke befindliche Rück-
gebäude, bestehend aus 3 Stockwerken, zum Betriebe der mit den
besten technischen Hilfsmitteln ausgestatteten eigenen Druckerei
gemietet ist. Am 1. Juli 1901 soll dort die erste Nummer des
auf mindestens 8 Seiten täglich berechneten Blattes gedruckt werden.
Das Blatt schreibt: Parteigenossen und Freunde unseres Blattes,
die gewillt sind, das Unternehmen durch verzinsliche rückzahl-
bare Anteilscheine zu fördern, werden ersucht, sich mit der
Verwaltung des Blattes ins Benehmen zu setzen. — Aus sicherster
Quelle habe ich erfahren, dass die Schuh & Co.’sche Druckerei, in
welcher das „Münchner Tageblatt“ gedruckt wird, an einen Unter-
nehmer Kaufmann für den Preis von 600000 / verkauft worden
ist, welcher eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung zu bilden
beabsichtigt. Ob auch gleichzeitig das „Tageblatt“ in den Besitz
kaufmann’s übergegangen ist, konnte ich mit Bestimmtheit aus
der mir gewordenen Mitteilung nicht erkennen.
* Zittau. Die im Verlage der Firma Haupt & Schwager er-
scheinende „Zittauer Morgen-Zeitung“ hat sich infolge der
verschiedenen Preissteigerungen veranlasst gesehen, eine Erhöhung
der Anzeigenpreise vorzunehmen und sie hat dies ab 1. Oktober
in der Weise gethan, dass sie die Zahl der Anzeigenspalten der
Seite von 5 auf 6 und den Zeilenpreis von 10 auf 12 A erhöht
bat. Hoffentlich findet dieses Vorgehen in der Lausitz allgemeine
Nachfolge.
Kleine Mitteilungen.
Eine neue elektrische Glühlampe hat Dr. von Auer, der Ei finder
der Gasglühstrümpfe, erfunden. Bei dieser verwendet der Erfinder
die Imprägnierungssubstanz seiner Glühstrümpfe, indem er den
Kohlenfaden in der Birne durch einen mit Thor- und Ceroxyd
überzogenen Osmiumfaden ersetzt. Osmium wurde gewählt, um
die Oxyde in eine für die Erhitzung durch den elektrischen Strom
geeignete Form zu bringen. Im übrigen soll die elektrische Lampe
die bisher gebräuchliche Form beibehalten. Die Hauptvorzüge
der Auer'schen elektrischen Glühlampe sollen 30 bis 40 % Er-
sparnis an elektrischer Kraft, erhöhte Leuchtkraft und ausser-
ordentliche Dauerhaftigkeit sein.
Ein neuer Krause-Kataiog. Die Maschinenfabrik von Karl
Krause in Leipzig hat von ihrem Ende vorigen Jahres heraus-
gegebenen, auf Postpapier gedruckten und von uns in Nr. 45 der
„Zeitschrift“ vom vorigen Jahre eingehend besprochenen grossen
Katalog eine fein ausgestattete Luxus-Ausgabe veranstaltet, die
440 Seiten stark ist und sich inhaltlich mit jenem deckt. Sie ist,
cbenso wic die andere Ausgabe, von der Firma Frankenstein &
Wayner in Leipzig zweifarbig in vorzüglicher Weise auf Kunst-
druckpapier gedruckt und von der Firma Hübel & Denck in Leipzig
in einen prunkvollen Einband gekleidet worden. Derselbe ist in
schr geschmackvoller Weise in Farben-, Gold- und Prägedruck
hergestellt worden und macht namentlich durch die ungewöhnlich
tiefe und schöne Prägung Effekt. Im Innern zeigt der Einband
reich ausgestattete Vorsatzpapiere und auch der in Rot und Gold
(Krause'sches Monogramm) ausgeführte Schnitt trägt zur Erhöhung
des glanzvollen Aussern des Prachtbandes mit bei. Die einzelnen
Exemplare dieses Kataloges sind auf dem Einbandrücken numme-
riert und u. a. auch buchgewerblichen Vereinigungen gewidmet
worden. In der nächsten Versammlung der Innung Leipziger
Buchdruckereibesitzer wird der Katalog zur Auslage gelangen.
Ein neuer Spezialkataiog über Buchdruck-Maschinen liegt uns
von der Aktiengesellschaft für Schriftgiesserei und
Maschinenbau in Offenbach a. M. vor. Der in einen effekt-
vollen farbigen Umschlag gekleidete und in sauberster Satz- und
Druckausstattung hergestellte Katalog beschreibt in Wort und Bild
die Schnellpressen, Accidenzmaschinen, Cylinder-Tretmaschinen,
Tiegeldruckpressen mit Teller- oder Cylinderfärbung, Bostonpressen
u.s. w. der Firma und in einem Anhange von mehreren Hundert
Zeugnissen sprechen angesehene Firmen d«s In- und Auslandes
ihre Zufriedenheit mit den Offenbacher Maschinen aus.
In der Papierfrage ist zu berichten, dass die Papier-Einkaufs-
stelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger G. m. b. H. kürzlich
in Berlin ihre Wirksamkeit begonnen hat. Da bei der Haltung
der Papierfabrikanten zur Zeit nur wenig einzukaufen zu sein
scheint, richtet die Einkaufsstelle ihr Augenmerk auf den Bau
eigener Papierfabriken, den sie für das einzige Mittel hält, den
jetzigen unhaltbaren Verhältnissen auf dem Papiermarkte entgegen-
zutreten. — Auf der andern Seite hat sich der Verband deutscher
Druckpapier-Fabrikanten ebenfalls zu einer Gesellschaft mit be-
schränkter Haftpflicht konstituiert und in Berlin eine gemeinsame
Verkaufsstelle eröffnet. Natürlich wird der Verband bestrebt
sein, die als unhaltbar bezeichneten Verhältnisse auf dem Papier-
markte in Schutz zu nehmen, damit aber wird er die noch un-
schlüssigen Papierverbraucher der Einkaufsstelle zutreiben.
Über den Begriff Geheimmittel hat kürzlich das preussische
Kammergericht nach der „Deutschen Juristen-Zeitung“ folgende
Ausführungen gemacht: Bisher ist Geheimmittel definiert worden
als ein angeblich heilkräftiges, in Arzneiform dem menschlichen
Körper einzuführendes Mittel, dessen Bestandteile und Zusammen-
setzung nicht bei der Ankündigung Öffentlich bekannt gegeben
sind. Es ist jedoch weder aus der Mehrheitsform „Bestandteile“
noch aus dem Worte Zusammensetzung zu folgern, dass lediglich
solche Mittel als Geheimmittel angesehen werden können, welche
aus mehreren Bestandteilen oder Substanzen zusammengesttzt sind.
Vielmehr ist, falls die übrigen angegebenen Voraussetzungen vor-
liegen, jedes Mittel als Geheimmittel zu erachten, dessen
Natur und, falls es aus mehreren Substanzen besteht, dessen Be-
standteile und Zusammensetzungen nicht spätestens bei
der Ankündigung bekannt gegeben werden.
Ein feines Druckangebot versendet die Buchdruckerei Pfäl-
zische Verlagsanstalt in Neustadt a. d. Haardt. Das in
einen durchscheinenden Pergamentpapierumschlag gekleidete Heſt
ist mit grossem Raffinement in Satz und Druck hergestellt und setzt
mit Geschick den Wert der feineren Druckreklame auseinander.
Beigefügt ist eine mit ausgezeichneten Bildern ausgestattete kurze
Abhandlung über die Illustration, die dadurch technisch bemerkens-
wert ist, dass in dem olivengrün gedruckten Text die hervorzu-
hebenden Stellen, ebenso wie die Marginalien, in schwarzer Farbe
gegeben sind. Die Wirkung dieser Neuerung ist keine üble.
Eine wichtige Neuheit für Buchbindereien wird jetzt von der
in Fachkreisen wohlbekannten Maschinenfabrik von Preusse & Co.
in Leipzig-Anger-Crottendorf auf den Markt gebracht. Es
ist dieseineKnotenmaschine mit selbstthätiger Verknotung.
Dieselbe zieht in Schreibhefte, Zeichenhefte, Lesebücher u. s. w.
einen Faden von der Rolle weg ein, verbindet ihn durch einen
festen, regelrechten Knoten und schneidet ihn zuletzt ab. Wie
uns mitgeteilt wird, arbeitet die Maschine bereits bei ersten Fir-
men des Faches zur vollsten Zufriedenheit. Durch die grosse
Leistungsfähigkeit von 900—1500 Heftungen pro Stunde (in Form
einer Drei-Stich-Heftung mit Verknotung durch den Falz oder
seitlich) macht sich ihr billiger Anschaffungspreis überaus schnell
bezahlt, und da sie sowohl für Fuss- als auch für Motorbetrieb
konstruiert ist, steht sie im Bereich jeder Firma, welcher an ratio-
neller, gewinnbringender Arbeitsweise gelegen ist. Es sollte dem-
nach jeder Interessent sich Offerte und Arbeitsmuster von der
Firma Preusse & Co., Leipzig, kommen lassen, welche jederzeit
gern bereit ist, die Maschine im Betriebe vorzufübren.
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Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. In die Handelsgesellschaft in Firma
Brückner & Niemann in Leipzig ist Herr Buchdruckmaschinen-
meister Rudolf Willy Alexander Niemann eingetreten, dagegen der
Gesellschafter Herr Hans Edmund Wunderlich aus dieser Gesell-
schaft ausgeschieden. — Die Schriftgiessereifirma Roos & Junge
in Offenbach a. M. ist in eine Gesellschaft mit beschränkter
Haftpflicht unter gleicher Firma und mit einem Stammkapital von
405000 1 umgewandelt worden. Geschäftsführer ist Herr Direktor
Pierre Lamy aus Hanau. — Die offene Handelsgesellschaft C. Heinrich,
Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in Dresden ist aufgelöst.
Die Gesellschafterin Frau Marie Auguste verw. Heinrich, geb.
Zschoche ist ausgeschieden und der Buchdrucker und Buchhändler
Herr Carl August Hermann Heinrich führt das Handelsgeschäft
und die Firma fort.
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Nr. 41
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Gustav Wegener
in Zeitz, in Firma Rulf & Wegener, am 28. September. Konkurs-
verwalter Herr Rechtsanwalt Landmann in Zeitz. Anmeldefrist
bis 31. Oktober.
Aktiengesellschaften. Die Strassburger Druckerei und
Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co. in Strassburg i. E.
erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Reingewinn von 140029 0%
und gewährt 7 % Dividende. — Die Verlagsanstalt vorm.
J. G. Manz, Buch- und Kunstdruckerei, A.-G. in München-
Regensburg erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Rein-
gewinn von 103459 o% und verteilt 6 % Dividende.
Auszeichnungen, Dem Vorsitzenden des Deutschen Buchgewerbe-
vereins, Herrn Dr. Oskar v. Hase in Leipzig, wurde vom Gross-
herzog von Sachsen-Weimar der Titel eines Hofrates verliehen.
— Der Faktor der J. B. Heimann’schen Buchdruckerei in Köln,
Herr Jakob Gard, erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen —
Herr Buchdruckereibesitzer Frank in Pasing wurde vom Herzog
Karl in Bayern für ein aus Anlass der Vermählung im herzog-
lichen Hause überreichtes Festblatt mit einer goldenen Busennadel
mit Namenschiffre und Krone ausgezeichnet.
Jubiläen. Das 50jährige Berufsjubiläum feierte am 7. Ok-
tober Herr Faktor Franz Heym in der Gutenbergdruckerei („ Volks-
zeitung“) in Berlin. — Herr Verlagsbuchhändler und Buch-
druckereibesitzer J. @. Findel in Leipzig feierte am 1. Oktober
sein 50jähriges Berufsjubiläum. — Herr Buchdruckereibesitzer
F. Böger in Detmold beging am 1. Oktober sein 50jähriges
Berufsjubiläum. — Am L Oktober beging Herr Eduard Risch-
möller (i. Fa. Rischmöller & Meyn) in München sein 50jähriges
Buchdruckerjubiläum.
Gestorben. In Dresden starb am 21. September der Sekretär der
Innung Dresdner Buchdruckereibesitzer, Herr Adolf Hermann Patzig.
V
Litteratur.
Eisenbahnhandbuch zum Gebrauche für das Publikum, für Be-
amte und Behörden im Deutschen Reich. Nach amtlichen Quellen
bearbeitet von Julius Schwarzkopf, Oberbahnsckretär und Chefredak-
teur der Deutschen Eisenbahnbeamten-Zeitung. Druck und Verlag
von Greiner & Pfeiffer in Stuttgart. 4. 308 und XVI Seiten. Preis
broch. 4 , geb. 4,50 % — Dieses eigenartige, mit der Register-
einrichtung nach dem System König & Co. in Köln versehene und
mit der grössten Sorgfalt bearbeitete Buch ist als ein für den ge-
schäftlichen Verkehr sehr wichtiges praktisches Hilfsmittel zu
bezeichnen, denn es ermöglicht, sich sehr rasch in den zahlreichen
und sehr verwickelten Vorschriften, Reglementen und Tarifen für
las Eisenbahnwesen der verschiedenen Länder zurechtzufinden.
Ausserdem ist es aber auch für jeden Nichtgeschäftsmann von
grossem Interesse, denn es unterrichtet auf das sorgfältigste über
die gesamte Materie der Eisenbahngesetzgebung, über das Ver-
hältnis der Eisenbahnen zur Postverwaltung, zur Zoll- und Steuer-
verwaltung, zur Militärverwaltung, ferner über das internationale
Eisenbahnwesen, über den Umfang der Eisenbahnen der Erde,
über die Bahnhofsverhältnisse in den grösseren Städten, über die
Beförderung von Personen, Reisegepäck und Gütern, über die
Eisenbahntarife und vieles andere mehr. Über alle diese Dinge
kann sich der Einzelne nur schwer und meist auch nur mit grossem
Zeit- und Geldaufwand unterrichten; hier aber wird ihm die ge-
naueste Auskunft geboten und mit Hilfe der sehr praktischen
Registereinrichtung auch sehr rasch. Das Buch kann demnach
jedem empfohlen werden, der mit dem Eisenbahnwesen direkt oder
indirekt zu thun hat. Die typographische Ausstattung des mit
sehr zahlreichen Tabellen und Formularen versehenen Werkes ist
eine mustergültige.
Die deutsche Druckersprache. Von Dr. Heinrich Klenz. Strass-
burg 1900. Verlag von Karl J. Trübner. Preis brosch. 2,50 A,
in Leinwand geb. 3,50 % — Das vorliegende Werkchen kann
der 1900er Gutenberglitteratur beigezählt werden, denn es ist durch
die Gutenbergfeier angeregt worden, und es schliesst sich den
früher erschienenen gleichartigen Spezialwerken Die deutsche
Studentensprache von Prof. Dr. Fr. Kluge (Strassburg 1895) und
Die deutsche Soldatensprache von Dr. Paul Horn (Giessen 1898)
an, indem es seinen Gegenstand in durchaus wissenschaftlicher
Weise behandelt. In der Einleitung verzeichnet der Verfasser
ausführlich die von ihm benützten hauptsächlichsten Quellenschriften
und bespricht dann den Einfluss der lateinischen Gelehrtensprache
auf die Eutwickelung der Druckersprache, die Wandlungen ein-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 471
zelner Ausdrücke, Entstellungen und Missdeutungen, dialektische
Schreibungen, sowie die zahlreichen humoristischen Ausdrücke.
Dann folgt ein umfängliches erklärendes Wörterbuch der Fach-
ausdrücke im Buchdrucker- und Schriftgiessergewerbe, das hin-
sichtlich der älteren wohl vollständig sein dürfte, hinsichtlich der
neueren aber dies und jenes vermissen lässt. So finden wir in
Bezug auf das neuere Maschinenwesen zwar den „Tanzmeister“
verzeichnet, vermissen aber den „Ulmer“ und den „Duktor“, und
dann ist wohl der Ausdruck „komplet“ in Bezug auf Druckwerke
erklärt, nicht aber in Bezug auf die bekannte neuzeitliche Giess-
maschine, wo er eine Maschine bezeichnet, die hinsichtlich der
zur Herstellung von Buchstaben erforderlichen Arbeitsverrichtungen
„komplet“ ist. Diese kleinen Mängel sollen ihm aber nicht als
Nachteil angerechnet werden, denn völlig „komplet“ ist wohl
überhaupt noch kein Wörterbuch zur Welt gekommen. Schliess-
lich sind noch einige ältere Gedichte als Beilagen beigegeben, in
denen Fachausdrücke poetische Anwendung gefunden haben. Das
von der Frommann’schen Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena
sauber gedruckte Buch ist für jeden Buchdrucker von grossem
Interesse und deshalb nur zu empfehlen. |
Das Deutsche Schauspieihaus in Hamburg. Gedenkschrift zur
Eröffnung des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg-St. Georg
am 15. September 1900. Von L. Albers, Mitglied des Vereins
Hamburger Bürger zu St. Georg. Mit 57 Illustrationen und Porträts.
Im Selbstverlag des Verfassers. Preis 1 o% — Das vorliegende
Schriftchen, dessen Reinertrag zur Hälfte zu Wohlthätigkeitszwecken
bestimmt ist, giebt eine Schilderung des Entstehens und der Ein-
richtungen des neuen Schauspielhauses, die von Interesse ist, und
die Abbildungen veranschaulichen sowohl dieses selbst, wie die an
demselben wirkenden Künstler. Was uns vornehmlich bestimmt,
dieses Schriftchens hier zu gedenken, das ist die gediegene typo-
graphische Ausstattung desselben durch die Verlagsanstalt und
Druckerei A.-G. (vorm. J. F. Richter) in Hamburg. Es ist in
einen originellen zweifarbig gedruckten Umschlag gekleidet, auf
Kunstdruckpapier gedruckt und die zahlreichen autotypischen
Bilder sind mit besonderer Schönheit herausgebracht worden.
lilustrierte Gewerbekunde für Schulen und zur Selbstbelehrung.
Von Max Eschner, Lehrer in Leipzig. Vierter Teil: Das Buch-
gewerbe. Mit 222 Abbildungen, 5 Tabellen und einer Karte der
Bodennutzung in Deutschland. Stuttgart 1900. Verlag von
Hobbing & Büchle. Preis kart. 1,45 . — Das vorliegende Buch,
ist ein vortreffliches Schul- und Lehrbuch, auf das sowohl der
Verfasser wie der Verleger die grösste Sorgfalt verwendet haben,
insbesondere ist es mit einem schier verschwenderischen Reichtum
von guten Abbildungen ausgestattet und auch im Druck (Bonz
Erben in Stuttgart) und Papier ganz anerkennenswert. Der Ver-
fasser behandelt die Schriftzeichen und die verschiedenen Arten
ihrer Darstellung und gelangt sodann zur Schilderung der ver-
schiedenen Buchgewerbe. Aber nicht nur das. Die Aufzählung
der verschiedenen Hilfsmittel und Rohstoffe, die beim Schreiben
und in den Buchgewerben, sowie in der Ausstattung der Arbeits-
räume gebraucht werden, giebt ihm zugleich Gelegenheit, eine
ganze Reihe anderer Industrien mit zu behandeln. Natürlich hat dies
bedingt, alles in die knappste Form zu bringen, aber die Klarheit
und Leichtfasslichkeit haben darunter nicht im geringsten gelitten.
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Antwort auf die Anfrage in Nr. 39.
Mit alter d. h. schon öfters umgegossener Walzenmasse ist nicht
viel zu machen. Setzen Sie der von den unlöslichen Klumpen
befreiten Masse etwas Glyzerin zu, dadurch erhält die Walze wieder
etwas Zugkraft. Sie muss jedoch sehr trocken gehalten und kann
nur in einem ganz trockenen Lokale verwendet werden. W. in L.
Anfräge.
Unterzeichneter wünscht ein Lehrbuch oder ähnliches Hilfsbuch,
in dem gute und zweckmässige Buchführungsmethoden für
Zeitungen enthalten sind. Auskünfte von kollegialer Seite an
dieser Stelle erbeten. |
Ly
Richtigstellung. In dem Verzeichnis der Ehrenämter des Deut-
schen Buchdrucker-Vereins in Nr. 40 der „Zeitschrift“ muss es
auf Seite 452, 1. Spalte unter Kreis VII heissen: „29. Otlomar
Wittig, in Firma Metzger & Wittig zu Leipzig.“
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Ir. 422. — bn, vom. Deutschen Buchdruckér-Versin. wu XI. Jahrg.
Leipzig, 18. Oktober 1900
Die > geitgchzift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnerstag Anzeigen: die dreigespaltene . Petitzeile e mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und Vereinsmitglieder 25 4, für. andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des'In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder | die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum: 15 A Für Vermittelung von
Buchbandel vierteljährlich 2 &&, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 & Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Einzelne Nummern 30 J. — Druckerei Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder 18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei Kam 25 Prozent. — Beilage-
duroh die zo (Postzeitungsliste Nr. 8579), EES 14 1 nach Übereinkunft,
2 . ‚Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Bachzswerbehsun, Dolzstrasse, Ferneprechstelle 1292.
BECH Manuskripte, und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. He
Amtlicher Teil.
An die Zeitungsverleger - Deutschlands.
` Eine grosse Sand tiefe. Bewegung geht jetzt durch das gesamte deutsche Zeitungsgewerbe. - Einerseits haben die Miss-
stände im Zeitungswettbewerbe, im Anzeigen- und Reklamewesen eine solche Höhe erreicht, dass sie eine ernstliche Gefahr für
die Grundlagen soliden Zeitungsbetriebes geworden sind, und anderseits treten die wachsende Verteuerung des Päpieres und
der- sonstigen Herstellungskosten, sowie die erhöhten Anforderungen, die der neue Post- Zeitungstarif an einen grossen Teil der
Zeitungen stellt, finanziell derart an die Zeitungen heran, dass eine Erhöhung der Einnahmen aus dem Z eitungabetriebe überall
als eine dringende Notwendigkeit empfunden wird.
i Wirksame Abhilfe durch Bekämpfung der obanerjrähnten. Missstände, sowie durch allgemeine Erhöhung:
der Bezugs- und Anzeigenpreise ist aber nur durch festen Zusammenschluss im Rahmen des Deutschen Buchdrucker“
Vereins, der seit mehr als dreissig J ahren bestehenden nationalen Organisation der Buchdruckereibesitzer und der a
verleger, zu erreichen. 5
Der Deutsche Buchdrucker-Verein hat sich E EE der Interessen des deutschen’ ne d eh angenommen und
auch die gegenwärtige, auf Erhöhung der Bezugs- und Anzeigenpreise gerichtete Bewegung jet von ihm: veranlasst und an den-
jenigen Orten und Landesteilen, wo der Verein den Grund zum Zusammenschluss bereits gelegt hatte, auch zum Erfolg geführt
worden. Um diese Erfolge den weitesten Kreisen des Zeitungsgewerbes zu Teil werden zu lassen und den jetzt allgemein als
notwendig erkannten Z usammenschluss so viel als möglich zu fördern, fordern wir die Zeitungsverleger aller Orte: auf, ihre
Wünsche und Anliegen uns oder unsern Organen bekannt zu geben und vor allem sich, soweit dies noch nicht geschehen,
örtlich zu verständigen. Aber auch nach anderer Richtung hin ist die schleunige örtliche und allgemeine: Vereinigung eine
dringende Notwendigkeit, denn es wird sich voraussichtlich notwendig machen, die Papierfrage, die ja für alle: Buchdruckerei-
besitzer eine Liebensfrage ist, auf anderem Wege als dem des wirtschaftlichen Kampfes zu lösen, und Zukünftige Fragen
des deutschen Buchdruckertarifs werden wesentlich mit davon beeinflusst werden, wie sich das vereinigte Buchdruck- und
Zeitungsgewerbe zu denselben stellt. Es sind also Gründe genug vorhanden, die einen Zusammenschluss des .
und des Buchdruckgewerbes in einer gemeinsamen Organisation dringend erfordern.
Was die praktische Ausführung des zunächst örtlichen Zusammenschlusses der Zeitungsverleger anbelangt, 80 ver-
weisen wir auf die nachstehenden verdienstlichen Ausführungen unseres Mitgliedes Herrn Dr. R. Allmers in Varel, Vorsitzenden
der Vereinigung. oldenburgischer Zeitungsverleger. Zur Verwirklichung der darin gegebenen Vorschläge. werden auch wir. gern.
die Hand bieten und richten an die Herren Kollegen die a uns von allen qarant en. Mee 2 . l
Leipzig, den 15. Oktober 1900. not A a.
Der Vor stand des Deutschen Buchdrucker vereins. | |
en © Wë | , Johs. Baensch-Drugulin-Leipzig, Vorsitzender. ee
u E Gch. Sg Georg Jähecke:Hannover. Eugen Mahlau-Frankfurt a, M. Felix Kris:Stuügart: E
Ee | Hans Oldenbourg-München. P. Matthaei-Gotha. Julius Mäser-Leipzig, Dr. Alfred Giesecke-Teubner- :
Leipzig, Theodor Naumann-Leipzig. Georg W. Büxenstein-Berlin. W. Friedrich-Breslau.
Franz Kohler, Geschäftsführer.
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478 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 42
Nichtamtlicher Teil.
Hinter den Coulissen des Druckpapiermarktes.
Do H uf den Gebieten der Druckpapierproduktion und
ad) und des Zeiturgsverlags bereiten sich Dinge vor,
D die eine bedenkliche Wirkung auf die gesamten
x Druckpapierverbraucher und nicht zum wenigsten
auf das Zeitungsgewerbe selbst haben können.
Infolge der Preissteigerung und der immer schwieriger sich
gestaltenden Beschaffung der Rohmaterialien ist nach und nach
eine Steigerung der Druckpapierpreise eingetreten, die vom
Zeitungsgewerbe zunächst als eine natürliche angesehen und
als solche hingenommen wurde. Die Druckpapierfabrikanten
haben aber geglaubt, zu dieser natürlichen Steigerung im Wege
der Vereinigung noch ein übriges thun zu sollen und dadurch
Zustände auf dem Papiermarkte geschaffen, die die Zeitungs-
verleger zur Abwehr und in der ersten Hitze des Gefechtes
wohl auch zu etwas mehr veranlasste, als von der Notwendig-
keit geboten war. Beide Parteien sind infolgedessen in einen
Rüstungszustand hineingeraten, der zu einem gemeinschädlichen
Kriege führen muss, wenn sie nicht zur Abrüstung auf das
Notwendige und auf den Weg der Verständigung gebracht
werden.
Von Zeitungsverlegerseite aus hat man im Verfolg dieser
Abwehr den Papierbezug zu zeutralisieren gesucht in der Ab-
sicht, dadurch einen Druck auf die Papierfabrikanten und die
Papierpreise auszuüben, und man hat unter der Firma Papier-
einkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, G. m. b. H.
in Berlin eine Centralstelle errichtet zu dem Zwecke, den
Verkehr zwischen den sich anschliessenden Zeitungsverlegern
und den Papierfabrikanten zu vermitteln und eventuell zur
Selbstproduktion von Zeitungspapier zu schreiten. Da nun
die Papierbeschaffung sich offenbar nicht in dem erforder-
lichen Masse bewerkstelligen liess, ist, wie in der Tagespresse
berichtet worden, die Einkaufsstelle zur Errichtung von eigenen
Papierfabriken geschritten und es wird von ihr dieses Mittel
als das allein geeignete hingestellt, um den unhaltbaren Zu-
ständen auf dem Papiermarkte abzuhelfen. Demgegenüber ist
auch der Verein der Druckpapierfabrikanten nicht müssig ge-
wesen. Er hat erstlich das Aufkaufen von Zeitungsdruckpapier
durch die Einkaufsstelle so ziemlich verhindert und dann in
Berlin eine zentrale Papierverkaufsstelle, ebenfalls als Gesell-
schaft mit beschränkter Haftpflicht, errichtet, die natürlich
bemüht sein wird, sich ebenfalls einen möglichst grossen
Geschäftskreis unter den Zeitungsverlegern zu schaffen, ohne
ihrem Prinzip der „Hebung“ der Papierpreise etwas zu ver-
geben. Der Kampf zwischen den Druckpapierfabrikanten und
den Zeitungsverlegern kann also beginnen. Ob dabei etwas
zur Besserung der Verhältnisse auf dem Papiermarkte heraus-
kommen wird, wollen wir vorläufig dahingestellt sein lassen;
sicher scheint uns aber zu sein, dass die gesamten Druckpapier-
verbraucher und das Zeitungsgewerbe im allgemeinen selbst in
eine sehr unangenehme Mitleidenschaft dabei gezogen werden,
und das veranlasst uns, der Sache wieder einmal näher zu
treten und einen Blick hinter die Coulissen zu werfen.
Der Einkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger
haben sich, wie öffentlich mitgeteilt worden ist, eine grosse
Zahl deutscher Zeitungen angeschlossen, eine so grosse Zahl, dass
ihr Betrieb, auch mit einer Anzahl eigener Papierfabriken,
gesichert erscheine. Hierein wollen wir keine Zweifel setzen.
Allein die Stelle ist schon jetzt nicht im Stande gewesen,
ihren Kommittenten in allen Fällen den erforderlichen Papier-
bedarf zu liefern oder zu wesentlich niedrigeren Preisen zu
liefern, als die Papierfabriken, und da die Errichtung von
Papierfabriken mit Weile betrieben werden muss, so wird ge-
raume Zeit vergehen, bevor die Stelle ihre Kommittenten aus
eigener Kraft bedienen kann. Ehe es soweit sein wird, kann
aber leicht die Lage auf dem Papiermarkte sich so gestaltet
haben, dass aus dem ganzen Unternehmen für die Beteiligten
nicht der geringste Nutzen entfällt. Die Chancen der Einkaufs-
stelle sind also nicht besonders günstig, und dies selbst für
den Fall, dass die Verhältnisse im Zeitungsgewerbe so liegen
sollten, wie die Leiter des Unternehmens glauben und in ihrem
guten Glauben versichern. Die Verhältnisse liegen aber anders,
wie sich bei der Betrachtung der Lage der Druckpapier-
fabrikanten herausstellt.
Die Druckpapierfabrikanten behalten zunächst die Papier-
lieferung für eine grosse Zahl der Kommittenten der Papier-
einkaufsstelle, da die mit diesen abgeschlossenen Lieferungs-
verträge noch laufen, ja zum Teil noch auf Jahre hinaus laufen;
dann verbleibt ihnen der nicht unbedeutende Absatz nach dem
Auslande und schliesslich ist es ein öffentliches Geheimnis,
dass die Papierfabrikanten im Zeitungswesen die Hand in einer
Weise mit im Spiele haben, die im gewerblichen Interesse zu
beklagen und für den genossenschaftlichen Papierbezug der
Zeitungsverleger nicht gerade günstig ist. Man gliedert näm-
lich in Papierfabrikantenkreisen die Zeitungen in drei Gruppen.
An einem Drittel derselben sind Papierfabrikanten direkt oder
indirekt beteiligt und eine nicht unbeträchtliche Zahl bedeutender
Blätter dieser Gruppe haben sie sogar selbst ins Leben gerufen,
um sich zu einer Zeit, wo Überfluss an Zeitungsdruckpapier
herrschte, zugleich Absatzquellen für das Papier zu schaffen.
Diese Zeitungsgruppe wird sich natürlich an Bestrebungen, die
sozusagen gegen sie selbst mit gerichtet sind, nicht beteiligen.
Das zweite Drittel von Zeitungen sitzt, wie behauptet wird,
bei den Papierfabrikanten ständig mehr oder weniger in der
Kreide, ist also von diesen finanziell mehr oder weniger ab-
hängig und infolgedessen in der Bewegungsfreiheit beschränkt.
Von diesem Drittel von Zeitungen haben die Papierfabrikanten
somit keinen ins Gewicht fallenden Widerstand, die Papier-
einkaufsstelle keine nennenswerte Unterstützung zu erwarten.
Das letzte Drittel der Zeiturgen umfasst die finanziell starken
und unabhängigen Blätter, und von diesen hat sich eine ver-
hältnismässig kleine Anzahl zum Kampfe gegen die Papier-
fabrikanten zusammengefunden. An das Eintreten des Kampfes
mit diesen Zeitungen glaubt man aber in Papierfabrikauten-
kreisen noch nicht recht, denn man bezweifelt, dass dieselben
sich selbst das Papier werden vorteilhafter liefern können als die
Papierfabrikanten und man nimmt von unabhängigen Zeitungs-
verlegern im allgemeinen an, dass sie als nüchterne Geschäfts-
leute sich nicht auf einen Kampf einlassen werden, der keinen
nennenswerten Kampfpreis in Aussicht stellt. Sollten aber die
unabhängigen Zeitungen dennoch den Kampf gegen die Papier-
fabrikanten für notwendig halten, so meinen diese letzteren den
Kampf bestehen zu können und zwar dadurch, dass sie sich in
dem Wirkungskreise der unabhängigen Blätter den Papierabsatz
durch das erprobte Mittel der Begründung billiger parteiloser
Zeitungen sichern. Für einige derartige Neugründungen sollen die
Mittel bereits aufgebracht und auch die Orte schon bestimmt sein.
So sehen die Dinge in den beiden feindlichen Lagern zur
Zeit aus, Nimmt man nun auch an, dass Manches, was aus
den Coulissen und namentlich aus denen des Verbandes der
Druckpapierfabrikanten in die Öffentlichkeit sickert, nicht ganz
zutreffend oder übertrieben sein mag, so scheint sich dessen-
ungeachtet zu ergeben, dass die Lage der Papierverkaufsstelle
eine günstigere ist, als die der Papiereinkaufsstelle. Bei dieser
herrscht eine Art geschäftlicher Idealismus vor, jene aber steht
auf dem realen oder auch brutalen Boden der Thatsachen und
nüchterner kaufmännischer Logik.
Steht man nun auch den Kampfbestrebungen des Zeitungs-
verlegervereins noch so sympatisch gegenüber, so wird man
sich doch in Anbetracht der thatsächlichen Verhältnisse der
Ansicht nicht verschliessen können, dass im günstigsten Falle
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Nr. 42
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 479
aus diesen auf massgebende Einflussnahme auf den Papiermarkt
abzielenden Bestrebungen nicht viel mehr herauskommen wird,
als die genossenschaftliche Papierselbstproduktion einiger
grosser Zeitungen. Zu dieser aber hätte man in aller Ruhe
und in aller Stille gelangen können, da hatte man wahrlich
nicht nötig, das ganze Zeitungsgewerbe in Bewegung und in
Gefahr zu bringen. Eine Gefahr liegt aber in der mittelbaren
Förderung der verwerflichen Zeitungsgründerei der Papier-
fabrikanten und der Generalanzeigermänner thatsächlich vor
und diese Gefahr darf dem Zeitungsgewerbe im allgemeinen
durchaus nicht gleichgültig sein.
Wir haben nun schon früher in der Papierfrage den Weg
der Verständigung als gangbarer und vorteilhafter bezeichnet
als den des Kampfes, und wir können auch heute zu einer
anderen Ansicht nicht gelangen. Wollen sich einzelne Zeitungen
zur Errichtung von Papierfabriken für ihren eigenen Bedarf
zusammenthun, so mögen sie das thun. Wenn aber das
Zeitungsgewerbe als solches glaubt, durch Selbstproduktion des
Papieres den Papiermarkt beherrschen zu können, so ist das ein
Irrtum. Zur Korrektur der Lage auf dem Papiermarkte, wie
auf dem Zeitungsgebiete halten wir vielmehr den Weg der Ver-
ständigung für den angezeigteren. Im Wege der Verständigung,
die natürlich die geeignete Form anzunehmen hat, lassen sich
sowohl die Papierpreise auf dem Massstabe des für die Papier-
produktion Notwendigen erhalten, als auch ein Verhältnis zwischen
der Druckpapierindustrie und dem Zeitungsgewerbe herstellen,
- das beiden Teilen zum Vorteile gereicht und die Hinterthüren
verschliesst, durch die sich die Papierfabrikanten einen ge-
steigerten Absatz im Zeitungsgewerbe zu verschaffen suchen.
Die Erhöhung der Papierpreise können die Zeitungsverleger
in den meisten Fällen ganz oder teilweise auf das Publikum
abwälzen, wenn sie nur etwas zusammenhalten; hierfür liefert
den Beweis, dass die jetzt vorgenommenen Preiserhöhungen im
Zeitungswesen vom Publikum ohne Widerspruch aufgenommen
worden sind. Gegen die leidige und von Papierfabrikanten
vielfach unterstützte Zeitungsgründerei lässt sich aber absolut
nichts machen, wenn man nicht dazu gelangen kann, ihr auf
dem angedeuteten Verständigungswege eine ihrer hauptsäch-
lichsten Nährwurzeln abzuschneiden.
Das Fazit aus unserer Betrachtung dessen, was hinter den
Coulissen des Papiermarktes vorgeht, ist also: Nicht Kampf,
sondern Verständigung. Zur Herbeiführung einer solchen
Verständigung ist aber notwendig, dass die organisch mit
einander verbundenen Gewerbe des Buchdrucks und des Zeitungs-
verlags nicht auseinanderlaufen, sondern sich noch enger als
bisher zusammenschliessen.
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Was dem Zeitungsverlegergewerbe notthut.
Praktische Vorschläge
von Dr. R. Allmers, Varel in Oldenburg.
Mit besonderem. Interesse habe ich in der ‚Zeitschrift für
Deutschlands Buchdrucker“ und den „Vertraulichen Mittei-
lungen“ die Vorschläge verfolgt, welche zur Hebung des
Zeitungsverlegergewerbes gemacht wurden. Die Notwendigkeit
einer solchen Hebung wird jetzt wohl überall anerkannt, wenn
auch viele Verleger allerdings wohl erst durch den Postzeitungs-
tarif und die Preissteigerung des Papieres zu der Einsicht ge-
bracht worden sein mögen, dass es so nicht weiter geht.
Wie aber soll eine Besserung und Hebung des Gewerbes
erreicht werden? Es mangelt ja keineswegs an Vorschlägen,
aber nur wenige zeigen den allein gangbaren Weg für die
Verleger der mittleren und kleinen Blätter. Da sind zunächst
die grossen Versammlungen von Zeitungsverlegern, die
schon an verschiedenen Orten getagt und Resolutionen gefasst
haben, in denen die prekäre Lage des Gewerbes geschildert
und Preiserhöhungen als unumgänglich notwendig hingestellt
werden. Solche Resolutionen werden auf die Zeitungsleser
zweifellos Eindruck machen, aber in der Praxis lässt sich damit
wenig anfangen, denn der Einzelne kann nichts machen,
wenn nicht seine Konkurrenz in derselben Weise vor-
geht. In den Städten lassen sich noch am leichtesten Verein-
barungen treffen, in der Provinz ist das viel schwieriger.
Von diesen Erwägungen ausgehend, habe ich auf einer Ver-
sammlung von zahlreichen Zeitungsverlegern aus Hannover,
Braunschweig, Westfalen, Bremen und Oldenburg, die am
23. September in Hannover stattfand, einen Vortrag gehalten
über die Gründung von Bezirksvereinen, indem ich an
der Hand der Geschichte der „Vereinigung der Olden-
burgischen Zeitungsverleger“, deren Vorsitzender ich bin,
nachwies, wie sich nur auf dem Wege des Zusammenschlusses
der Verleger in nicht zu grosse Berufsvereine etwas erreichen
lässt. Die Versammlung teilte meine Ansicht und nahm mit
grosser Mehrheit eine von mir vorgeschlagene, dieser Meinung
Ausdruck gebende Resolution an.
Seit dieser Versammlung in Hannover habe ich nun eine
Reihe von Zuschriften erhalten, in denen ich um Material und
Ratschläge für zu gründende Vereine ersucht werde. Es fehlt
mir an Zeit, alle Schreiben mit der nötigen Ausführlichkeit
zu beantworten, deshalb habe ich mich entschlossen, in einem
längeren Artikel nochmals die Gründung von Verlegervereinen
anzuregen und gleichzeitig Vorschläge zu machen, die sich in
der Praxis bei unserer oldenburgischen Vereinigung bereits be-
währt haben.
Um Zeitungsverleger-Vereine ins Leben zu rufen, bedarf
es vor allem der thatkräftigen Initiative einzelner Verleger.
Man darf sich da etwas Arbeit und Mühe nicht verdriessen
lassen; wenn die Sache nur richtig und energisch angefasst
wird, ist sie sicherlich von Erfolg begleitet. Gerade in der
jetzigen Zeit, die mit Notwendigkeit zu Preiserhöhungen
zwingt, ist die Gründung von Vereinen nicht schwer. Wer die
Sache in die Hand nehmen will, sichere sich zunächst die Mit-
wirkung von 2 bis 3 anderen Berufsgenossen und zwar von je
einem Vertreter kleiner, mittlerer und grösserer Zeitungen.
Dieselben müssen einen Aufruf mit unterzeichnen, der dann an
alle Zeitungsverleger eines bestimmten, nicht zu grossen Bezirkes
verschickt wird. Der Aufruf muss in knappen Worten auf die
gegenwärtige wenig angenehme Lage im Zeitungsgewerbe und
auf die im allgemeinen und in dem betr. Bezirk im besonderen
zutage getretenen offenkundigen Schäden hinweisen. Vermieden
werden muss alles Persönliche, die Gemeinsamkeit der Interessen
ist in den Vordergrund zu stellen, wie denn auch ausdrücklich
darauf hingewiesen werden muss, dass durch den zu gründenden
Verein nicht etwa eine Beschränkung der Freiheit des Ein-
zelnen, sondern eine Verfolgung gemeinsamer Interessen,
Hebung des Gewerbes und Abstellung von Schäden erreicht
werden soll. Zum Schluss wird dann eingeladen zu einer Ver-
sammlung an einem möglichst bequem für jeden erreichbaren
Platz. Die Stunde des Beginnes der Versammlung ist unter
Zuhilfenahme des Kursbuches festzusetzen. Es muss ausserdem
noch das Ersuchen ausgesprochen werden, dass diejenigen
Herren Kollegen, die am Erscheinen verhindert sind, schriftlich
einem der Einberufer gegenüber ihre Ansicht zu der Sache
äussern.
Die Versammlung wird, wenn in der Einladung der richtige
Ton getroffen worden ist, gut besucht werden. Dann ist es
von Wichtigkeit, dass sofort in der konstituierenden Versamm-
lung ein Verein gegründet wird und die Anwesenden sich
sogleich durch Unterschrift zur Mitgliedschaft verpflichten,
auch ist sogleich ein Vorstand, bestehend aus Vorsitzendem,
Schriftführer und Kassierer, zu wählen, dem die weiteren
Schritte übertragen werden. Empfehlenswert ist es, gleich in
der ersten Versammlung einen Jahresbeitrag (5—10 Mark) zu
erheben. Die Verpflichtung durch Unterschriftgeben und die
Einziehung von Beiträgen bilden von vornherein ein moralisches
Moment, dessen Bedeutung nicht zu unterschätzen ist.
—— — e y-
480 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 42
Ferner ist es gut, gleich in der ersten Versammlung schon
etwas Positives zu schaffen, damit jedem Verleger der mate-
rielle Nutzen, den die Vereinigung zu bringen imstande ist,
einleuchtet. So ist z. B. dem Unwesen der Gratisannoncen
und Gratisreklamenotizen sofort zu Leibe zu gehen. Wir
in unserer oldenburgischen Vereinigung haben das mit Erfolg
gethan und benutzen dabei ein Formular folgenden Inhalts,
welches die Mitglieder vom Vorstande geliefert erhalten :
„Die Vereinigung der Zeitungsverleger des- Herzogtums
Oldenburg, welcher sämtliche Verleger des Herzogtums mit
Ausnahme des „Nordd. Volksbl.“ in Bant angehören, hat durch
einstimmigen Beschluss vom 30. VI. 99 ihren Mitgliedern zur
Pflicht gemacht, die Aufnahme von sogenannten „Gratisannoncen“
oder von redaktionellen Notizen, die bestimmt sind, Annoncen
zu ersetzen, sowie von Gratisreklamenotizen abzulehnen und
solche Bekanntmachungen nur zum vollen Normalpreis aufzu-
nehmen.
Als Mitglied dieser Vereinigung bin ich daher nicht in
der Lage, die erhaltene Annonce umsonst aufzunehmen und
stelle anheim, die Aufnahme derselben zum üblichen Zeilen-
preise zu beordern.“
Diese Formulare werden mit Unterschrift oder Stempel von
den Mitgliedern versehen und als Drucksache für 3 Pf. in jedem
Falle, in welchem derartige Zumutungen an sie herautreten,
verschickt. Wir Oldenburger haben mit dieser Einrichtung
die besten Erfahrungen gemacht und erreicht, dass eine Reihe
von Behörden und Organisationen, auch Privatleute, welche
früher bei den Zeitungen „nassauerten“, jetzt ihre Annoncen
bezahlen. Wenn einmal jemand von uns 17 Verlegern 17 der-
artige Ablehnungsschreiben bekommen hat, dann versucht er
es niemals wieder, die Zeitungen mit seiner Bettelei zu be-
lästigen.
Das ist ein praktischer Beschluss für die konstituierende
Versammlung, dessen Nutzen jeder Verleger einsieht. Ferner
empfiehlt sich, die Festsetzung eines gemeinsamen Minimal-
preises für aussergewöhnliche Zeitungsbeilagen. Die
Preise dafür sind in den meisten Gegenden sehr gedrückt.
Die Einführung eines Minimalpreises ist nicht schwer, weil der
eigentliche Preis sich doch ja immer noch nach der Höhe der
Auflage richtet. Er ist viel leichter durchzuführen als etwa
ein Kabatttarif für Annoncen. Im Annoncenwesen liegt noch
so vieles im Argen, dass eine Besserung eine Herkulesarbeit
ist, die ein Verein erst unternehmen kann, wenn er gefestigt
dasteht. Wir haben in unserem Oldenburger Verein einen
Beilagenpreis von 7,50 % für 1000 Beilagen gemäss dem
Minimaltarif des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII
Sachsen festgesetzt und geben den Vermittlern und Annoucen-
Expeditionen 20% Rabatt, so dass der Nettopreis D of pro
1000 einschliesslich Poıtogebühr beträgt. Natürlich bleibt es
jedem Verleger überlassen, einen höheren Preis zu nehmen.
Auch hier benutzen wir mit Vorteil alle dasselbe Formular
mit folgendem Inhalt, welches entweder den Offerten beigelegt
oder auch für sich verweudet werden kann:
Gemäss den Beschlüssen der „Vereinigung der oldenburgi-
schen Zeitungsverleger“ vom 19. Juni 1900 und 12. August 1900
sind die Mitglieder bei einer Konventionalstrafe von einhundert
Mark für jeden Fall des Zuwiderhandelns verpflichtet, für das
Beilegen von
aussergewöhniichen Zeitungsbeilagen
den Konventionspreis von 7,50 o% pro tausend Beilagen (ent-
sprechend dem Minimal-Druckpreise-Tarif des Kreises Sachsen
des Deutschen Buchdrucker-Vereins) als Minimalpreis vom
1. September 1900 an zu berechnen.
Der Preis von 7,50 / versteht sich einschliesslich der
Postgebühren und gilt sowohl für die Post-, wie für die
Lokalauflage.
Angefangene Hundert gelten für volle. Müssen die Bei-
lagen noch gefalzt werden, so ist dafür pro 1000 mindestens
l AM. in Anrechnung zu bringen.
Zur unbedingten Innehaltung obiger Bestimmungen haben
sich verpflichtet die Verleger folgender Zeitungen:
„Ammerländer“, Westerstede (E. Ries); „Braker Zeitung“,
Brake (J. W. Auffurth), „Butjadinger Zeitung“, Nordenham
(W. Böning); „Cloppenburger Wochenblatt“, Cloppenburg
(H. Imsiecke); „Delmenhorster Kreisblatt“, Delmenhorst
(S. Rieck); „Delmenhorster Nachrichten“, Delmenhorst (H. Steen-
ken); „Elsflether Nachrichten“, Elsfleth (L. Zirk); „Gemein-
nützige“, Varel (Dr. R. Allmers); „Jadezeitung“, Varel ( Visse-
ring & Meiners); „Jever’sches Wochenblatt“, Jever (C. I.
Metiker Söhne); „Nachrichten für Stadt und Land“, Olden-
burg (B. Scharf); „Oldenburgische Anzeigen“, Oldenburg
(A. Schwarz); „Oldenburgische Volkszeitung“, Vechta (J. Schlo-
thane); „Stedinger Bote“, Berne (Max Bessin); „Weserbote“,
Brake (Adalb. Lehmann), „Wildeshauser Zeitung“, Wildes-
hausen (L. Löschen).
Mit Bezugnahme auf obige Bestimmungen der Vereinigung
der oldenbg. Zeitungsverleger offeriere Ihnen äusserst
das einmalige Beilegen der benötigten
5 Beilagen à 1000 7,50 M zu q,
(Ort und Datum) Unterschrift oder Stempel.)
Wir haben bereits die Erfahrung gemacht, duss wir trotz
der Preiserhöhungen dieselben Aufträge bekommen wie früher,
auch von den Annoncenexpeditionen, denen vom Vorstand
offiziell Mitteilung gemacht worden ist. Was würde es aber
auch schaden, wenn einmal wegen der Preiserhöhung ein Auf-
trag auf eine Bandwurm- oder Kurpfuscherbeilage, die ohnehin
keine Zierde für die Zeitungen bıldet, nicht erteilt wird.
Der Hauptpunkt für die konstituierende Versammlung ist
endlich die Frage: welche Preiserhöhungen sollen statt-
finden wegen der Mehrbelastung durch den Postzeitungstarif
und die starke Steigerung der Papierpreise.
Zunächst wird wohl überall die Abonnementspreiser-
höhung vorgeschlagen werden, namentlich da, wo ohnehin
schon niedrige Zeitungsbezugspreise bestehen. Die konsti-
tuierende Versammlung kann hier vorläufig nur die Marsch-
route angeben, aber noch nicht bestimmte Beschlüsse fassen,
dazu bedarf es zunächst noch verschiedener Vorarbeiten.
Es ist darauf aufmerksam zu machen, dass etwaige
Preisveränderungen, die zum 1. Januar erfolgen
sollen, vor dem 1. November bei der Post angemeldet
werden müssen, da sie sonst nicht berücksichtigt werden. Dem-
gemäss muss überall, wo man noch Erhöhungen des Abonne-
mentspreises beabsichtigt, mit grosser Schnelligkeit gearbeitet
werden.
Die Vorarbeiten des Vorstandes würden hauptsächlich in
Folgendem zu bestehen haben. Zunächst würde den Ver-
legern vorgehalten werden müssen, dass neben dem neuen
Postzeitungstarif und den hohen Papierpreisen auch eine er-
hebliche Vermehrung der Produktionskosten stattgefunden hat
infolge von Lohnsteigerungen (Einführung des Tarifes), durch
die gesteigerten gesetzlichen Lasten (Berufsgenossenschaft,
Alters- und Invaliditätsversicherung, Krankenkassen, Haft-
pflicht, Bundesrats bestimmungen etc.). Gleichzeitig ist zur Ge-
winnung von Material ein Fragebogen zu verschicken, der
etwa folgenden Inhalt haben kann:
Name der Zeitung:
erscheint wöchentlich . . ee mal
Postabonnementspreis vierteljährlich „
Postprovision jetzt vierteljährlich . AM
Gewicht des Jahrganges 1899 ca. kg.
Welche Vorschläge machen Sie für die Erhöhung des Abonne-
mentspreises?
Unterschrift.
In dem begleitenden Rundschreiben würde ausdrücklich
darauf hinzuweisen sein, dass die Vorschläge über die Er-
höhung zunächst nicht bindend sind und dass sie immer mit
dem Vorbehalt gemacht werden können, dass auch die Kon-
kurrenz zu ähnlichem Vorgehen sich bereit erklärt. Die
meisten Zeitungsverleger nehmen nämlich von ihrer Konkurrenz
an, dass sie die gemeinsamen Schritte nicht mitmachen
wird, und hegen ein in vielen Fällen unberechtigtes Miss-
trauen. In Wirklichkeit hat aber die Konkurrenz dieselben
Sorgen und ersehnt ebenfalls eine Besserung der Verhältnisse.
Nr. 42
Dieses Misstrauen ist vor allen Dingen zu Anfang zu besiegen,
insbesondere muss sich der Vorstand erbötig machen, überall
da, wo widrige Konkurrenzverhältnisse bestehen, vermittelnd
einzugreifen und die Verhandlungen zu führen. Für den Vor-
stand giebt das namentlich in der ersten Zeit viel Schreiberei
und in grösseren Vereinen empfiehlt es sich, ihm von vorn-
herein Schreibhilfe zu gewähren, bezw. einen Beitrag zur Be-
schaffung derselben auszusetzen.
Der Vorstand hat ferner nach der ersten Versammlung die
Aufgabe, alle noch fernstehenden Kollegen brieflich zum Anschluss
aufzufordern, stets unter Angabe derjenigen, welche schon bei-
getreten sind. Nur in wenigen Fällen wird der dadurch be-
wirkte moralische Druck nicht hinreichen, um die Verleger
zum Beitritt zu veranlassen. Die Mehrzahl der Verleger sind
anständig denkende Leute mit gut entwickeltem Standesgefühl
und Sinn für gemeinsame Arbeit zur Hebung des Gewerbes.
Räudige Schafe giebt es ja natürlich überall und schliesslich ist
es auch kein Unglück, wenn einmal unter 25 Verlegern einer
nicht mitmacht, der wird doch das Werk der Einigung nicht stören.
Zur konstituierenden Versammlung der oldenburgischen
Zeitungsverleger waren von 17 Kollegen 12 erschienen, an die
übrigen 5 wandte ich mich brieflich und schon 7 Tage nach
der Versammlung konnte ich den Mitgliedern die erfreuliche
Mitteilung machen, dass der Verein alle 17 Verleger umfasse.
In der zweiten Versammlung, die möglichst bald nach der
ersten stattfinden muss, würde dann auf Grund des durch die
Rundfrage gewonnenen Materials die Zeitungspreiserhöhung zu
beraten sein. Viele Verleger werden dann schon, wenn sie
hören, was ihre Konkurrenz vorgeschlagen hat, bereit sein,
bindende Erklärungen abzugeben. Der Vorstand muss dann
nach Möglichkeit zu erreichen suchen, dass gleichmässige Steige-
rungen angenommen werden und dass nicht von einzelnen Ver-
legern versucht wird, hinter der Konkurrenz zurückzubleiben.
Wir Oldenburger haben bereits mit dem 1. Oktober d. J.
Abonnementspreiserhöhungen durchgeführt und zwar um 25 bis
500/0. Soweit sich bis jetzt die Lage beurteilen lässt, hat
niemand über einen nennenswerten Verlust von Abonnenten
zu klagen.
Von Wichtigkeit ist es ferner noch, dass der Vorsitzende
streng darauf sieht, dass rein persönliche Differenzen, die mit
dem Verein nichts zu thun haben, in den Versammlungen
nieht zur Sprache kommen. Empfehlenswert ist es jedoch, in
den Statuten die Einrichtung eines Schieds- und Ehrengerichtes
zur Beilegung von Differenzen vorzusehen.
Ein Entwurf von Statuten müsste schon der zweiten
Versammlung zur Durchberatung vorgelegt werden. In den
folgenden Versammlungen, die zweckmässiger Weise als Wander-
versammlungen an verschiedenen Orten stattfinden, kaun man
dann Schritt für Schritt weitergehen. Man hüte sich aber
davor, zuviel auf einmal zu unternehmen. Wenn man 2. B.
einen Rabatttarif für Annoncen aufstellen und 33 ½ỹͤ % oder
gar 25% als Maximalrabatt ſestsetzen wollte, so würde man
damit nicht vorwärts kommen. Es dürfte für den Anfang
genügen, alle Mitglieder zu verpflichten, nicht mehr wie 50%
Rabatt zu geben und diesen nur bei grossen Aufträgen etwa
im Bruttobetrage von mindestens 200 c# Ein solcher Beschluss
ist leicht durchzuführen, und selbst notorische Schleuderer
werden sich darauf verpflichten, um sich vor den Kollegen
keine Blössen zu geben. Selbstverständlich müssen nicht zu
niedrige Konventionalstrafen für jeden Fall des Zuwiderhandelns
festgesetzt werden. Das Inlands- oder Platzgeschäft nehme
man zunächst von diesen Bestimmungen aus, versäume aber
nicht, die Begriffe „Inland“ und „Platz“ festzulegen.
Das sind aus der grossen Menge des Materials einige prak-
tische Vorschläge, die natürlich nach den jeweiligen Verhält-
nissen Moderationen erfahren müssen. Ich bin gern erbötig,
den Herren Kollegen mit Rat zur Seite zu stehen und ihnen
Exeinplare unserer Statuten, Formulare und Drucksachen zur
Verfügung zu stellen.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
481
Die Gründung von Bezirksvereinen ist meines Erachtens
der einzig gangbare Weg, der wirklich Erfolg verspricht. Ich
habe in meinen obigen Darlegungen mit Vorliebe auf meinen
Oldenburger Verein hingewiesen, weil wir in diesem thatsächlich
schon erfreuliche praktische Erfolge erzielt haben, die zu
energischer Weiterarbeit ermutigen. Dazu kommt, dass wir
durch geselliges Zusammensein einander näher getreten, und dass
manche früher vorhandene Schärfen dadurch gemildert worden
sind. Man erblickt in dem Kollegen nicht mehr wie früher
den Konkurrenten, sondern mehr den Berufsgenossen. Die
gegenseitige Aussprache hat eine Fülle wertvoller Anregungen
gebracht.
Ich verkenne keineswegs den Wert der schon bestehenden
Organisation, des Deutschen Buchdrucker-Vereins und des
Buchgewerblichen „Schutzverbandes“, aber ich bin der Ansicht,
dass Positives zunächst nur erreicht werden kann, wenn die
Verleger kleinerer Bezirke, die miteinander konkurrieren, ver-
einigt werden.
Ich hoffe, dass meine Anregungen an recht vielen Orten
auf fruchtbaren Boden fallen. Die Arbeit der Einigung ist
nicht so schwer, wie es scheint, thatkräftige, energische Leute
giebt es gerade unter den Zeitungsverlegern in grosser Zahl,
nur muss man nicht bequem denken, ein anderer nimmt viel-
leicht die Sache in die Hand, sondern man soll selbst die
Initiative ergreifen und die Kollegen zusammenrufen. Unser
Gewerbe bedarf dringend der Hebung. Soll die Presse ihren
hohen, heiligen Beruf weiter erfüllen können, so darf ihr nicht
die materielle Grundlage entzogen werden, sondern man muss
sie auf eine gesunde Basis stellen. Gegenwärtig bedrücken
schwere Sorgen das Zeitungsgewerbe, deshalb richte ich an
die Kollegen der deutschen Presse die Aufforderung:
Einigt Euch, vertretet gemeinsam Eure Interessen. Jeder
Einzelne hat die Pflicht mitzuarbeiten, an der Hebung
seines Berufes.
Die erste Nummer des „Zeitungs-Verlags“.
Am 6. Oktober ist in Hannover eine Wochenschrift „Der Zei-
tungs-Verlag“ erschienen, ein Organ des Vereins Deutscher Zeitungs-
verleger. Die Gründung einer solchen Zeitschrift wäre zu einer
Zeit, in der den deutschen Tageszeitungen von vielen Seiten
Schädigungen drohen, mit Freuden zu begrüssen, vorausgesetzt,
dass ein solches Blatt unparteiisch und objektiv die Interessen
der anständigen Presse verfechten und sich von Sonderinteressen
freihalten wollte. Leider trägt gleich die erste Nummer des „Zei-
tungs-Verlag“ eine gewisse Gehässigkeit gegen einen Teil der
deutschen Zeitungsverleger an der Stirn.
Dem die Nummer einleitenden Geleitswort wird man nur bei-
stimmen können, denn die Ziele, die darin als erstrebenswert ge-
nannt werden, die Vertretung der materiellen und idealen Interessen,
Belehrung auf dem Gebiete der Verlags- und Redaktionspraxis,
Rat in allen das Zivil- und Strafrecht der Presse berührenden
Fragen, Herbeiführung kollegialer Solidarität, Wahrung der
Standesehre, Schaffung einer Zentralstelle für die deutsche Presse
sind wert, erreicht zu werden. Die Verwirklichung dieser
Ideale soll aber augenscheinlich nur für eine ganz kleine Gruppe
von Verlegern angebahnt werden, eine Gruppe, die durchaus nicht
als Vertretung der ganzen deutschen Presse, sondern als eine will-
kürlich geschaffene, Sonderinteressen bezweckende Vereinigung
anzusehen ist. Auf den ganzen Inhalt der Nr. 1 des „Zeitungs-
Verlages“ einzugehen, würde uns zu weit führen und den Raum
dieser Zeitschrift überschreiten. Wir sehen daher von dem blüten-
reichen Programmartikel und dem anderen Inhalt ab und wollen
uns nur drei Artikel näher ansehen.
1) Ist eine Erhöhung der Abonnements- und Inseraten-
preise im ganzen Reiche durchführbar? Wir müssen ge-
stehen, dass uns der Sinn dieses Artikels ziemlich unklar geblieben
ist. Man sollte annehmen, dass der Verein, der stets die billige
grosse Presse, die infolge der Höhe ihrer Auflage und der daraus
entspringenden Grösse ihres Inseratenteiles in der Lage war,
billigere Abonnementspreise zu nehmen, wie die auflagslose und
41
482 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 42
annoncenarme Presse, wegen ihrer Billigkeit bekämpfte, eine Er-
höhung der Abonnements- und Insertionspreise befürworten würde.
Aber mit einer ausgedehnten Beweisführung wird davon abgeraten,
trotzdem in der letzten Zeit in vielen Orten die Zeitungen mit
Glück diese Erhöhung durchgesetzt haben. Es wird vor der Ver-
teuerung gewarnt, weil damit Neugründungen billiger Blätter herauf-
beschworen würden. Zugegeben, dass diese letztere Möglichkeit
einer gewissen Begründung nicht entbehrt, so wird doch jeder
Verleger ungefähr selbst wissen, wie weit er gehen darf und wel-
chen Preis er gegenüber den veränderten Herstellungskosten und
der Qualität seines Blattes für gerechtfertigt hält. Eine allgemeine
Skala lässt sich natürlich nicht aufstellen und wird auch kein Ver-
nünftiger beabsichtigen. Eine unvoreingenommene Zentralstelle
könnte aber hier viel Gutes stiften. Mitunter liegt es in einzelnen
Orten nur an kleinlichen, persönlichen Differenzen, die einer Einigung
entgegenstehen und die durch unparteiische wohlwollende Ein-
wirkung von aussen leicht zu beseitigen wären. Jedenfalls sind
wir heute bei der wirtschaftlichen Gesundung aller Verhältnisse
in unserem deutschen Vaterlande auch bez. der Zeitungen auf einen
Punkt gekommen, wo das Prinzip der absoluten Billigkeit auf-
hört. Heute will auch der gewöhnliche Mann eine gute Lektüre,
selbst wenn diese 10 oder 20 A mehr monatlich kostet. Dass
eine Preiserhöhung der Blätter, deren Daseinsberechtigung eine
sehr fragliche ist und die infolge dessen ohnehin an der Schwind-
sucht laborieren oder solcher, die vorher schon 3—7 Al. viertel-
jährlich Abonnementspreis und bei der bekannten geringen Auflage
25—40 A Insertionspreis hatten, ausgeschlossen, ist wohl selbst-
verständlich und brauchte nicht einer spaltenlangen Beweisführung.
Es kommt natürlich immer auf die Berechtigung der Preiserhöhung
an und auf die möglichst gleichen wirtschaftlichen Interessen der
einzelnen Zeitungen. In Sachsen, wo das Zeitungswesen wohl das
entwickeltste von ganz Deutschland ist, haben die Zeitungsverleger
die Sachlage auch am ehesten begriffen und durch Unterstützung
des Deutschen Buchdrucker-Vereins den richtigen Weg gefunden.
Man sollte fast annehmen, dass der Deutsche Zeitungsverleger -Verein
aus diesem Vorgange seine Stellungnahme ableitet und das Vorgehen
des Deutschen Buchdrucker-Vereins in jugendlichem Gekränktsein
als einen Eingriff in seine Domäne betrachtet! Wenn die sächsi-
schen Kollegen eine bestimmte Insertions-Skala aufgestellt haben,
so wird jeder Verständige nichts weiter darin erblicken, als einen
gewissen Anhaltspunkt, den vielleicht einzelne lokale Vereinigungen
als Ausgang ihrer Erhöhungsbestrebungen benutzen können.
2) Auch in dem Artikel „Die General-Anzeiger und der
Post-Zeitungstarif“ tritt dieselbe Tendenz und unklare Beweis-
führung zu Tage. Am 23. September fand in Hannover eine Ver-
sammlung von Zeitungsverlegern aus Braunschweig, Bremen, Han-
nover, Oldenburg und Westfalen statt, zu der nur wenige Verleger
von Zeitungen mit teuren Abonnements- und Inseratenpreisen nicht
eingeladen waren, weil vorausgesetzt wurde, dass dieselben an den
Beratungen wenig Interesse hätten oder vielleicht gar geneigt
wären, störend auf die Verhandlungen einzuwirken. Wie die Ein-
berufer der Versammlung mit dieser Voraussetzung recht hatten,
bewies der Verlauf der Debatten. Der „Zeitungs-Verlag“ schreibt
hierzu:
„Die Einberufer der Versammlung sind sämtlich Vertreter der
sog. Generalanzeiger-Presse, die durch den neuen Postzeitungs-
Tarif, der die Entlohnung der Post in gerechter Weise der
Leistung an den Verlag entsprechend regelt, eine günstige Kon-
junktur verlieren, die ihnen bisher Schleuderpreise ihrer farb-
losen Blätter erlaubte. Über den neuen Postzeitungs-Tarif ist
man, nachdem die Berechtigung desselben und der Wert für
die soliden Zeitungsunternehmen in Verlegerkreisen allgemein
erkannt ist, zur Tagesordnung übergegangen und es dürfte wohl
kaum noch eine Vertretung des Zeitungsverlages geben, die
ernsthaft an eine Propaganda für eine Tarifänderung denkt. Die
Generalanzeigerpresse sieht sich daher gezwungen, mit ihren
Abonnements- und Insertionspreisen in die Höhe zu gehen und
läuft dabei Gefahr, ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber den
kleinen politischen Zeitungen, denen sie bis jetzt das Leben
sauer gemacht hat, einzubüssen, wenn letztere nicht bei der Er-
höhung der Preise mitmachen.“
So viele Worte, so viel Gehässigkeit atmet aus diesen Sätzen und
— so viel Unkenntnis der wirklichen Verhältnisse liegt darin. Es
scheint, als ob der Schreiber einem kleinen Provinzort entstammt,
und als ob sein Blick über die Grenzen seines kleinen Kreisblattes
nicht hinausreicht.
Die grosse moderne Presse braucht keine Unterstützung der
kleinen politischen Zeitungen, denn sie ist in den allermeisten
Fällen so gut redigiert und so wenig farblos, dass sie die Er-
höhungen, welche sie für nötig und begründet hält, ganz allein
durchführen kann, wie es in vielen Fällen bereits geschehen ist
und noch geschehen wird. Die Qualität dieser Presse ist auch
meist so beschaffen, dass ein entsprechender Preisaufschlag ohne
Einbusse von den Lesern bewilligt wird. In diesem gegebenen
Falle waren es rein kollegiale und ideale Beweggründe, welche
die Einberufer der Versammlung leiteten. Wenn sie bei ihrem
Vorgehen gewisse Kreise störten, so war das nicht einmal die Ab-
sicht. Sie hätten auch rückhaltlos jeder anderen Anregung zur
Einberufung der Versammlung beigestimmt, die Betr. fienden hätten
aber auf der Wacht stehen und nicht die geeignetste Zeit, den Sep-
tember, verpassen sollen. Statt dessen wussten sie nichts weiter
zu thun, als durch Abgesandte einen störenden Mission in die
Versammlung zu tragen und auf die „segensreiche Thätigkeit“ des
Deutschen Zeitungsverleger-Vereins zu vertrösten. (Auch bei einer
Versammlung der Zeitungsverleger des Mittelrheines in Koblenz
scheint derselbe Deutsche Zeitungsverleger-Verein durch seinen
Geschäftsführer irreführend gewirkt zu haben. Dort war das rote
Tuch die Buchdrucker- Innung.)
Wenn der Artikel von Schleuderpreisen spricht, so wird zu
diesen Ausserungen vielleicht ein kleines Blatt in Alfeld und Um-
gegend beifällig mit dem Kopfe nicken, das die neue Zeit in seinem
Winkel und die veränderten Produktionsverhältnisse im Zeitungs-
gewerbe immer noch nicht begriffen hat; der Wissende wird dafür
nur ein mitleidiges Lächeln haben. Grade die moderne, billige
Presse muss genau rechnen und weist im Inseratenverkehr jedes
Schleuderangebot von der Hand. Was soll man aber dazu sagen,
wenn in kleinen Orten Offerten von 10, ja 4 1 pro Inseratenseite
acceptiert werden? Wenn das Organ des Vereins Deutscher
Zeitungsverleger annimmt, durch den neuen Post-Zeitungstarif der
grossen billigen Presse erheblich zu schaden, so läuft auch hier
eine grosse Sachunkenntnis mit unter. Die Herren hatten geglaubt,
die Regierung werde ein Gesetz zurechtschneiden, das nur der von
ihnen sog. und bestgehassten „General-Anzeigerpresse“ an den Hals
ginge. Wenn wir heute den Schaden besehen, ist die ins Rollen
geratene Kugel aber vielen der Urheber selbst empfindlich auf die
Füsse gefallen. Die grosse moderne Presse ist jedoch auch heute
in der Lage, den Schlag durch ihre Organisation, und sei es auch
durch erhöhte Kosten, zu paralysieren. Wer die Entwieklung der
modernen Presse nicht nur mit den Augen missgünstiger Kon-
kurrenz verfolgt hat, muss der Thatkraft und Intelligenz dieser
Verleger, die mit vieler Mühe und mit vielen Opfern ganz neue
Wege für die Verbreitung ihrer Blätter gesucht und gefunden
haben, Achtung zollen. Ganz neue und bedeutende Werte sind
durch sie geschaffen, Tausende und Abertausende von Beamten
und Arbeitern haben Lohn und Brot und zwar reichliches Brot
gefunden. Dem Staat sind viele neue Steuerzahler zugekommen.
Welche Entwicklung haben die neuen Zeitungen nicht allein der
Papierindustrie gebracht? Am letzten Ende ist es uns wirklich
ein unlösbares Rätsel, weshalb der deutsche Verleger-Verein 80
gegen die neue billige Presse eifert, zählt doch der eigene Vor-
stand so und so viele Besitzer billiger Blätter, und zwar der farb-
losesten mit, in seiner Mitte. Das eine im Osten erscheinende
Blatt kann man sogar als den ältesten sog. „Generalanzeiger“
bezeichnen und es führt auch, wenn wir nicht irren, diesen Titel
in seinem Zeitungskopfe.
3) Ein weiterer Artikel des „Zeitungs- Verlags“ behandelt die
„Papiereinkaufstelle“. Auch hier scheint mehr Phantasie als
Wirklichkeit zu walten. Wer von grossen Verlegern der Papier—
verteuerungsfrage wirklich beikommen will, kann das nur auf dem
Wege des Genossenschaftswesens, indem sich Verleger mit möglichst
gleichen Interessen zusammenthun und Genossenschaftsfabriken für
eigenen Bedarf gründen, wie es auch praktische Zeitungsbesitzer
ohne grossen Tam-Tam bereits thun. Was hilft eine Papierein-
kaufstelle, wenn niemand da ist, der ihr Papier verkauft? Wir
haben auch noch von keiner Seite wirkliche Resultate dieser Ein-
kaufstelle erfahren. Höchstens erhielten Anfragende den wenig
tröstlichen Bescheid, noch sei kein Papier da, aber am 1. Oktober
würde die Vereinigung ihre „segensreiche Thätigkeit“ beginnen.
Unseren Informationen nach hat diese „segensreiche Thätigkeit“
bisher darin bestanden, die Kette in dem Papierfabrikantenring
zu schliessen, denn thatsächlich hat diese Bewegung erst drei der
grössten noch zögernden Papierfabriken veranlasst, dem Ringe bei-
zutreten. Dass der Vorstand der Papiereinkaufstelle selbst wenig
von seiner „segensreichen Thätigkeit“ erhoflt, beweist die That-
Nr. 42
sache, dass einzelne Glieder ihren Papierbedarf für 1901 längst
auf eigene Hand abgeschlossen haben und so werden es alle vor-
sichtigen Hausväter mit grösserem Bedarf thun. Blieben also
nur die kleineren Provinzdrucker. Auch hier hat es mit der
Papiereinkaufstelle seinen Haken. Wie will man die Verteilung
der Kontingente vornehmen, wo die Quanten auf 10 000, ja viel-
leicht auf 1000 kg pro anno heruntergehen?
Wenn wir nun das Resultat des ganzen Inhaltes der Nummer 1
des „Zeitungs- Verlages“ ziehen und die bisherige Thätigkeit des
Deutschen Zeitungsverleger-Vereins dazu betrachten, so schält sich
für letzteren ein ganz kleines Interessengebiet heraus: Die teueren
parteipolitischen Blätter und die kleinen alten Provinzzeitungen,
also die Presse, die meist schon zu Grossvaters Zeiten erschien
und sich in der Zeiten Wandel das Bequeme und Altehrwürdige
erhalten möchte. Was sich in den letzten zwanzig Jahren durch
die rapide Entwickelung Deutschlands dazwischen geschoben und
heute den breitesten Raum im Zeitungsgewerbe einnimmt, muss
bekämpft werden. Doch hat die wirtschaftliche Entwickelung
eines Erwerbszweiges Gott sei Dank noch nie vor bestimmten
sonderbaren Schwärmern Halt gemacht. Und so können wir auch
in diesem Falle ruhig an unser Tagewerk weiter gehen. Diese
Zeilen nur zur Klarstellung und Abwehr ein für allemal. Der
Deutsche Zeitungsverleger-Verein möge seine „segensreiche Thätig-
keit“ nun in Frieden weiter üben.
Hannover.
Sprechsaal.
L. I. Braunschweig, im Oktober. Von den hier erscheinenden
fünf Tageszeitungen hat eine, der „Stadtanzeiger“, ihren Be-
zugspreis erhöht, nämlich von 35 auf 40 9 monatlich, während
eine zweite, die „Braunschweigischen Anzeigen“, denselben von
3 auf 2 c vierteljährlich herabgesetzt hat. Diese Herabsetzung,
mit der sich noch eine Vermehrung des Inhalts verbindet, nämlich
die von vielen Lesern längst gewünschte Erzählung, könnte an-
gesichts der Verteuerung des Papiers als ein böses Konkurrenz-
stückchen erscheinen und wurde von einem anderen Blatte auch
in diesem Sinne beurteilt; sie ist aber nur eine etwas verspätete
notwendige Massregel gegenüber den Blättern nach Art der General-
Anzeiger, die den besseren Zeitungen durch Nickelpreise, durch
kostenlose Aufnahme kleiner Anzeigen und durch allerhand sonstigen
„Klimbim“ allmählich den Boden untergraben, ohne sich gerade
Verdienste um Hebung des litterarischen oder künstlerischen Ge-
schmacks zu erwerben; gehören doch zu denen, die bessere Zei-
tungen abbestellen und dafür die billigen Klatschblätter beziehen,
auch viele jener Buchdrucker, die sich sonst nicht im grossen
Haufen bewegen!
* Düren. Wie die Zeitungen an vielen anderen Orten gethan
haben, so haben sich auch die hier erscheinenden vier täglichen
Zeitungen mit Rücksicht auf den gestiegenen Papierpreis und den
erhöhten Post-Zeitungstarif geeinigt und mit dem 1. Oktober den
Abonnementspreis um 40—50 Prozent erhöht und den Rabatt-
satz für Anzeigen bedeutend eingeschränkt.
In Gera fand am Sonntag, 14. Oktober, im Anschluss an eine
allgemeine Buchdruckereibesitzerversammlung eine Versammlung
des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins unter dem Vorsitz
des Herrn Heyl-Kahla statt. Die Versammlung einigte sich über
Erhöhungen der Abonnements- und Anzeigenpreise, hinsichtlich
welcher bereits an verschiedenen thüringischen Orten im Verein-
barungswege vorgegangen worden ist, und beschloss die Regelung
der Rabattsätze einem späteren Zeitpunkte vorzubehalten, inzwischen
aber den Zeitungsverlegern zu empfehlen, über den Satz von
33'/, % nicht hinauszugehen. Die Beiblätter (Unterhaltungsblätter
u. s. w.) werden nach den abgegebenen Erklärungen der Zeitungs-
verleger künftig beschränkt. Schliesslich wurde ein Regulativ für
den Verkehr mit den Annoncen-Expeditionen angenommen.
hn. Görlitz. (Zeitungspreiserhöhungen.) Die hiesigen
drei täglich erscheinenden Zeitungen: „Görlitzer Nachrichten und
Anzeiger“, „Neuer Görlitzer Anzeiger“ und „Niederschlesische
Zeitung“ haben anlässlich der bedeutenden Steigerung der Her-
etellungskosten am 1. Oktober die Annoncenseite in- 6 Spalten
geteilt, anstatt bisher in 5, bei bisherigen Preisen. Ferner findet
zum Januar eine Erhöhung des Abonnementspreises bei allen drei
Zeitungen statt. Ausser der oben erwähnten Steigerung der Her-
stellungskosten bringen die Anderungen im Gesetz über das Post-
A. Madsack.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
483
wesen ganz empfindliche Mehrausgaben mit sich. Dieselben betragen
pro 1000 Exemplare und Jahr bei obengenannten drei Zeitungen
440, 840 und 740 , in Summa zwei Tausend und zwanzig Mark
Mehrausgaben für den Postvertrieb, als bisher.
Kz. Stuttgart, im Oktober. Allenthalben hört man, aus Nord-
deutschland besonders, von Einigungen der Zeitungsverleger bezüglich
eines Aufschlages der Abonnements- und Insertions-
gebühren. Auch in Württemberg sind Verhandlungen in diesem
Sinne im Gange. Anschliessend an die Versammlung vom 27. August
d. J., über die s. Zt. berichtet worden, ist im Laufe des ver-
gangenen Monats vom Ausschuss des Vereins württembergischer
Buchdruckereibesitzer an die einzelnen Kollegen ein Rundschreiben
ergangen, in dem den Zeitungsverlegern Württembergs dringend
nahegelegt wird, vom 1. Januar 1900 an die Verlagspreise der
Zeitungen allgemein zu erhöhen. Es wird dann in dem Zirkular
empfohlen, den Aufschlag wie folgt festzusetzen: auf 10 A bei
Zeitungen, welche wöchentlich 3 mal erscheinen, auf 10—15 A bei
Zeitungen, die 4mal wöchentlich zur Ausgabe kommen, auf 15—20 A
bei Zeitungen mit wöchentlich 5maliger Ausgabe und endlich auf
20—80 A bei Zeitungen mit 6 und mehrmaligem Erscheinen pro
Woche. Der genannte Aufschlag versteht sich immer pro Viertel-
jahr. Einverständniserklärungen sollten bis zum 15. September
an den Schriftführer des Vereins, Herrn J. Rösler in Schorndorf,
eingesandt werden. Es wird sodann auf die erhöhten Papierpreise,
die vermehrten Betriebskosten und den bedeutend verteuerten Post-
tarif hingewiesen und die Erwartung ausgesprochen, dass sämtliche
Kollegen des Landes in ihrem eigensten Interesse sich diesem
Vorschlag anschliessen. Wo etwa mit der im Ort oder im Bezirk
vorhandenen Konkurrenz keine Einigung erzielt werden kann, ist
der Ausschuss auf Mitteilung hin bereit, einen geeigneten Kollegen
zu persönlicher Vermittlung zu entsenden, der dann die Angelegen-
heit in unparteiischer und erspriesslicher Weise zu ordnen bemüht
sein würde. Es ist in dem Zirkular auch auf die badischen Kollegen
hingewiesen, die schon vom 1. Oktober d. J. ab einen allgemeinen
Zeitungsaufschlag eingeführt haben. Das Rundschreiben ist von
sehr guter Wirkung gewesen, weitaus der grösste Teil der württem-
bergischen Zeitungsverleger hat sich mit dem Vorschlag des Aus-
schusses einverstanden erklärt und es steht zu hoffen, dass auch
die wenigen noch nicht eingegangenen Zusagen in Bälde folgen
werden, zumal ein Aufschlag der Abonnementpreise bei allen, auch
bei den unter den günstigsten Bedingungen arbeitenden Zeitungen
nachgerade eine zwingende Notwendigkeit geworden ist. — Als
Kuriosum, das z. Zt. wohl einzig in seiner Art dasteht, darf es wohl
bezeichnet werden, dass der „Neckarbote“ in Cannstatt mit
dem 1. Oktober eine Herabsetzung der Abonnementsgebühren
durchgeführt hat. Das Blatt kostete seither 1,30 cM pro Viertel-
jahr, jetzt abonniert man es für 1,— o% auf dieselbe Zeit. — Ein
anderes Cannstatter Blatt, die „Cannstatter Zeitung“, erfreute ihre
Abonnenten am 1. Oktober durch .die Einführung eines grösseren
Formates.
7
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Gebr.
Jänecke & Fr. Schneemann in Hannover einen Prospekt über
ihre Buchdruck-Walzenmasse bei. — Ein zweiter Prospekt der
Firma Maschinenfabrik Kempewerk in Nürnberg empfiehlt
deren Stereotypie-Anlagen nach dem „Widder“-System. Wir machen
unsere Leser auf diese Beilagen besonders aufmerksam.
Für das Zeitungsgewerbe machen sich infolge der neueren tech-
nischen und wirtschaftlichen Bewegung mancherlei Anschaffungen
nötig, für die man sich nach geeigneten Bezugsquellen umsieht.
Von solchen finden die Leser eine ganze Anzahl im Anzeigenteile
der heutigen Nummer. Von Schriftgiessereien empfehlen die
Bauer’sche Giesserei in Frankfurt a. M. ihre raumsparenden neuen
Schriftschnitte, H. Berthold und Bauer & Co. in Berlin und Stutt-
gart ihre Lateinisch, Emil Gursch in Berlin ihre schmale fette
Gloria, Julius Klinfhardt in Leipzig ihr Zeitungsmaterial Reklame,
die Ruthard’sche Giesscrei in Offenbach ihr Zeitungsmaterial,
D. Stempel in Frankfurt a. M. und Gottfried Böttger in Paunsdorf
ihre Erzeugnisse, Wilh. Woellmer's Schriftgiesserei in Berlin ihre
Uncial-Inseratschrift. Ferner finden die Leser Ankündigungen der
Setzmaschinen „Linotype“, „Monoline“ und „Typograph“, sowie
der Schnellpressen der Firmen Schelter & Giesecke in Leipzig,
A. Hamm in Heidelberg und Maschinenfabrik Johannisberg Klein,
Forst & Bohn Nachf. in Geisenheim a. Rh.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 42
© SC Preis für Stellenan- SG
NUN Kos gebote u. - Gesuche [ES 4 e
für dieNonpareille- N E N
DA zeile re Pfennig. j
NZEIGEN
— 8 E ——
Kall, UL ai Geselschaft der Berliner Innen
n ; Geschäftsst. u. Stellennachweis: Korrektor Ernst
Für Buchdruckergehilfen
Schindler, Berlin S W., Hagelbergerstr. 22, Hof.
Wir suchen für unsere Geschäftsstelle einen tüchtigen, soliden und zuverlässigen Das berühmte Buch — Johann
Buchdrucker mit guter Handschrift. Derselbe muss mit den Verhältnissen des Buch- Bacmeister Warum? Mensch und Buch-
druckgewerbes vertraut und im Stande sein, schriftliche Arbeiten aller Art händler, könnte ebensogut heissen —
geschickt und schnell abzufassen. Bevorzugt werden solche, die auch zur Be- Warum? Mensch, Buchdrucker und
rechnung von Buchdruckarbeiten befähigt und in der Papierbranche bewandert sind. Zeitungsverleger, da für die Letzteren
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geſchehen, wenn eine Schrift geboten wird, die an Größe, Klarheit und Deutlichkeit dem größeren Bilde
nicht nachſteht und haben wir daher eine Garnitur geſchaffen, die ein äußert kräftiges und offenes Bild be-
fikt und den Kegel völlig ansnützt.
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in einer Reihe erter Zeitungen eingeführt, und auf welche betrüchtliche Aufträge in Folge der oben geſchilder
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Miniſterrat erörtert, wahrſcheinlich auch feſtgeſetzt, aber noch nicht bekannt gen Miniſterrat erörtert, wahrſcheinlich auch feſtgeſetzt, aber noch
gegeben worden. Man hat Grund dazu, anzunehmen, daß die Kammern nicht bekannt gegeben worden. Man hat Grund dazu, anzunehmen,
unmittelbar nach dem Schluß der Weltausſtellung, aljo am Dienstag, 6. daß die Kammern unmittelbar nach dem Schluß der Weltaus⸗
November, zuſammentreten ſollen. Wenn die Regierung den Termin ſtellung, alſo am Dienstag, 6. November, zuſammentreten ſollen.
vorläuſig noch nicht anzeigt, jo erklärt ſich das vielleicht aus inſtinktlver Wenn die Regierung den Termin vorläufig noch nicht anzeigt, fo
Scheu vor dem Wlederſehen mit ihrer Parlamentsmajorität, aus dunklen erklärt ſich das vielleicht aus inſtinktiver Schen vor dem Wieder⸗
Vorahnungen unliebſamer Ereigniſſe. Das Kabinett Waldeck⸗Rouſſeau ſehen mit ihrer Parlamentsmajorität, aus dunklen Vorahnungen
fühlt ſich offenbar ſeiner Exiſtenz nicht mehr ſicher, ſobald einmal die unliebſamer Ereigniſſe. Das Kabinett Waldeck⸗Rouſſeau fühlt fidh
große Gaukelei der Weltausſtellung up Der fein wird und den Parteien offenbar ſeiner Exiſtenz nicht mehr ficher, ſobald einmal die große
gegenüber Farbe bekannt werden muß. Und das iſt eben der Hauptvor⸗ Gaukelei der Weltausſtellung vorüber ſein wird und den Parteien
wurf, den alle Parteien dem Miniſterium machen, daß man feine Abſich⸗ gegenüber Farbe bekannt werden muß. Und das iſt eben der Haupt⸗
ten, wie ſeine Ueberzeugungen nicht kennt. Waldeck und ſeine Kollegen vorwurf, den alle Parteien dem Miniſterium machen, daß man
waren an die Geſchäfte berufen worden, um die „Affaire“ aus der Welt ſeine Abſichten, wie ſeine Ueberzeugungen nicht kennt. Waldeck
zu ſchaffen, was ſich nur durch unparteiliche Handhabung der Juſtiz er⸗ und feine Kollegen waren an die Geſchäſte berufen worden, um
reichen ließ. Statt deſſen haben ſie ihren ganzen Einfluß aufgeboten, um die „Affaire“ aus der Welt zu ſchaffen, was ſich nur durch unpar⸗
vor dem Kriegsgericht zu Rennes die Wahrheit verdunkeln, das Recht beu⸗ teiliche Handhabung der Juſtiz erreichen ließ. Statt deſſen haben ſie
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NONPAREL LATEINISCH. Neben dem rauschenden Waldbache weiter
oben führte endlich der Weg aus der Waldregion schon hinaus, quer über
den oberen Theil der Schutthalde, die ihn immer begleitete. Noch bevor
aber unsere Reisenden den Wald verliessen, fanden sie unter den dunklen
Tannen stehend, festlich geschmückt mit dem bunten Obergewande der
Albaneserinnen und selbst Goldmürzen im schwarzen Haar, ein blutjunges
Mädchen, kaum siebzehn Jahre zählend. Die Arme zitterte heftig, da sie
die vielen fremden Männer sah, sie konnte aber, weil baarfuss, über die
verworren daliegenden zackigen Felsstücke nicht entfliehen. Auch zeigte
sich sogleich zehn bis fünfzehn Schritte entfernt ein jüngerer sowie ein
älterer Mann, Handbeile in der
Hand und an dem oberen Theile
einer Tanne ziehend, die sie zu
Bauholz eben grob zugehauen
hatten. Die braune, sehr wild-
blickende Schöne sprach trotz
des sofortigen Anredens seitens
unseres Capitäns kein Wort, ihr
PETIT LATEINISCH. Der juger dliche Vater Rhein, nachdem er
bei Base] den Lauf ändert und in rechtwinkliger Biegung seine
Stromwanderung gen Norden fortsetzt, hat dortlands wenig
Berge und steile Höhen mehr zu Seite, die ihn an seine alpen-
umthürmte Heimath gemahnen. Doch schickt ihm der dunkle
Schwarzwald einen seiner Ausläufer gleichsam als den dienst-
thuenden Kammerherrn entgegen, dass er den Stromgewaltigen
höchst ehrerbietig empfange u: d ihm einen Gruss mitgebe an
das, was jenseits von Mainz
wieder als ein fröhliches
Gebirge seine Ufer säumt.
Selbiger Ausläufer ist eine
Rheinfluth hineinragende
CORPUS LATEINISCH. Der Charakter einer Zeit
offenbart sich in allen ihren Erscheinungen, wenn-
gleich auch in manchen derselben mit nur wenig
Auffälligkeit. Zu dem sehr wesentlichen Merkmal,
welches ihn bezeichnet, gehört auch die Nahrung.
Zwischen dieser und der fortschreitenden Cultur
besteht ein unverkennbares Zusammengehen von
Lateinisch
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Man verlange Probeblätter.
In Vorbereitung:
Halbfette Lateinisch-Cursiv.
COLONEL LATEINISCH. Schönheit und Kraft des Körpers fand
bei den alten Griechen stets die gleiche Pflege wie die Ausbildung
des Geistes, denn sie betrachteten eine harmonische Verschmelzung
der äusseren und inneren Vollkommenheit als das höchste Ideal der
menschlichen Würde. Wie sie in der Uebung der Ton-, Dicht- und
Redekunst die Mittel zur geistigen Veredelung fanden, so führte nun
das Bestreben zur Ausbildung der körperlichen Kräfte auf die gym-
nastischen Uebungen, und diese waren schon frühzeitig eine grosse
Lieblingsbeschäftigung der Griechen. Ueber natürliche Entstehung
der Gymnastik sagt nun der
bekannte Pädagoge H. Guts-
muths: So lange die Natur
den Menschen noch an den
Fesseln des Instinkts sowie
hauptsächlich der physischen
Bedürfnisse fühıte, befand er
BORGIS LATEINISCH. Das Luftmeer, welches unsern
Planeten umgiebt, schliesst in sich eine der wichtigsten
Bedingungen des organischen Lebens ein und bildet so
die Grundlage der chemischen Schaffensvorgänge, die
ohne Ausnahme unter dem Eingriffe der Luftbestand-
theile vor sich gehen. Die verschiedenen organischen
Stoffe, aus denen die Pflanzen und Thiere zusammen-
gesetzt sind, verdanken
der Luft ihren Ursprung
und kehren nach einer
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Reihe mannigfaltigster
LB! RS E Umwandlungen wieder
in dieselbe zurück. Alle
CICERO LATEINISCH. Denkwürdigkeiten
seines eigenen Lebens zu schreiben, ist das
Vorrecht des greisen Alters.. Die Engländer
können sich den Namen der Langlebenden
beilegen, den Homer ehemals den Aethiopen
gab, sie haben ein reiches Öffentliches Leben
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einige Winkelhaken Handsatz bei zu schnellem Stofandrang ausgenommen) und
noch einen Teil unseres wöchentlich erscheinenden Unterhaltungsblattes,; auch
das gelegentliche Einschieben besonders eiliger Broschüren u. s. w. in die Arbeit
der Linotype ist, ohne das Zeitungspensum der Maschine dadurch zu stören,
nichts Seltenes. Mir arbeiten mit der Maschine seit länger als einem Fahre —
eigentlich, da wir Tag- und Nachtschicht haben, 2% Fahre — und haben
nennenswerte Störungen nicht gehabt. Unsere Ersparnisse an Lohn sind
mit 5000 Mark per annum nicht zu hoch bemessen.
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erscheint uns ganz unwichtig; die beste Maschine ist sie nach unserer Meinung,
und wenn sie sich, wie es der Fall ist, in zwei Jahren verdient macht, kann
man nicht mehr verlangen: Nach zwei Jahren hat man kostenlos die
beste Maschine.
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(gez.) Max Ortmann, Mitinhaber.
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fest bestellt bis Ende dieses Jahres sind aus festen Bestellungen noch |
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In mittlerer Provinzialstadt Nordwest-
in flottem Betriebe befindliche
Werk- und Accidenz-Druckerei
verbunden mit eigenem Verlag, ist unter besonders günstigen Bedingungen verkäuflich. Der
Verlag umfasst u. A. täglich erscheinende politische Zeitung gemässigt-liberaler Richtung,
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G WALZENMASSE, welche wir in den obenverzeichneten 70
Qualitäten liefern, ist für Rotationsmaschinen sowie vierfache, "als
doppelte und einfache Schnellpressen gleich gut geeignet und div
in den ersten Buchdruckereien als langjährig bewährt ein- Š
geführt. — Die anerkannten Vorzüge der von uns eil
hergestellten Sorten Walzenmasse ge- ai
genüber anderen und billigeren
Fabrikaten sind:
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Grössere Dauerhaftigkeit und Zugkraft, indem nur die besten Rohmaterialien zur Herstellung
benutzt werden. Unsere Masse ist deshalb für die Consumenten vortheilhafter als aus gewöhn-
lichen Materialien angefertigte und daher im Ankauf billigere Masse.
. Kein Schwinden und Reissen bei dem stärksten Witterungswechsel und daher geeignet für jedes
Klima.
. Die aus unserer Masse gegossenen Walzen brauchen bei ununterbrochener Thätigkeit
höchstens einmal mit Terpentin abgewischt zu werden.
Unsere verbesserte Leim-Walzenmasse eignet sich besonders für Hand- und Liberty-
Pressen, sowie namentlich zum Druck von Copirfarben.
Wir liefern unsere Walzenmasse in folgenden Stärkegraden:
sehr hart (für Lichtdruck), ` normal,
hart (für Rotationsdruck), weich (für Umguss).
Anweisung zum Schmelzen der Walzenmasse.
Man benutzt hierzu am besten ein aus Weissblech gefertigtes, sorgfältig gereinigtes Gefäss,
schneidet die betreffenden Brode Walzenmasse in kleine Stücke und stellt dann das Gefäss
mit der Masse in einen auf ruhigem Feuer stehenden mit Wasser gefüllten Kessel. Die Masse
wird nun unter beständigem Umrühren zum Schmelzen gebracht, was je nachdem ob es weiche
oder harte Masse ist, 12 bis 18 Minuten dauert. Einkochen oder Erhitzen der Masse über 65° R.
ist zu vermeiden.
Jedenfalls ist darauf zu achten, dass die Masse nicht zum Sieden kommt, da Letzteres
Verderben der Masse oder doch Verminderung der Zugkraft verursachen kann.
Anweisung zum Guss der Walzen.
Die gut flüssig gewordene Walzenmasse lässt man langsam und indem man Pausen von
2 bis 3 Minuten macht, nachdem Walzenstange und Form vorher sorgfältig mit Terpentin
gereinigt sind, in die zuvor gut erwärmte und gleichmässig, aber dünn mit feinem Olivenöl oder
mit Schweinefett eingefettete Form fliessen.
Die Walzenstange ist ganz trocken und erwärmt in die Matrize zu stellen. Der Guss
selbst muss an einem warmen, zugfreien Orte geschehen.
Am Tage nach dem Gusse können die von unserer neuen gummi-elastischen sowie von
unserer Gelatine-Walzenmasse „Hannovera“ gegossenen Walzen, nachdem solche mit Terpentin
abgewaschen sind, in Gebrauch genommen werden. |
Die von unserer Leim-Walzenmasse hergestellten Walzen sind erst einige Tage nach dem
Guss und nach vorherigem Abwaschen mit Wasser zu benutzen.
Anweisung zum Umguss alter Walzen.
evor man die gebrauchte Masse von den Walzenstangen löst, ist solche mittels heisser Lauge
gründlich zu reinigen, damit Terpentin und Farbe vollständig beseitigt werden. Falls die Walzen
bei längerem Gebrauch an den Enden durch Farbe etc. verhärtet sind, empfiehlt es sich, die Ränder
zu entfernen.
Bei dem Schmelzen ist nach den Anweisungen für neue Walzenmasse zu verfahren, doch
setzt man die alte Masse erst dann in kleinen Stücken zu, wenn die neue Masse völlig aufgelöst ist.
Das zuzusetzende Quantum neuer Masse richtet sich nach der Zeit, in welcher die alten
Walzen in Gebrauch gewesen, und sind der Jahreszeit entsprechend von weicher oder harter neuer
Masse zwischen zehn und zwanzig Procent erforderlich.
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s Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. es—en XII. Jahrg.
Leipzig, 25. Oktober 1900.
Die: EE für Deutschlands, Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) un
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
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| Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
>. Manuskripte und ia A welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. .
Amtlicher Teil.
U
zu | | | | Danksagung.
Durch Herrn Johannes Baensch-Drugulin i in Firma W. Drugulin in Leipzig ist uns METE E im Namen des Heimi 7
Bernstein in Warschau ein Betrag von 300 o% zum Besten unserer J ubiläumsstiftung zu Unterstützungszwecken überwiesen
worden. Indem. wir dies zur Kenntnis unserer Mitglieder bringen, sprechen wir den beiden Herren für diese Zuwendung unseren
verbindlichsten Dank aus.
e 8. Oktober 1900.
Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Dr. Alfr. Giesecke-Teubner, Rechnungsführer.
Franz Kohler, Geschäftsfü ührer.
Nichtamtlicher Teil.
Zur Tariffrage.
Hinsichtlich der nächstjährigen Tarifrevision liegt eine
Kundgebung aus den Kreisen der Gehilfenschaft vor. |
Wie der „Correspondent“ in seiner Nr. vom 18. Oktober d. J.
berichtet; hat am 13. und 14. Oktober in Berlin eine Konferenz
der Gduvorsteher des Verbandes der Deutschen Buchdrucker
und, der Gehilfen- Kreisvertreter im Tarif-Ausschuss der
Deutschen Buchdrucker stattgefunden und ein Programm be-
raten, das der demnächstigen Tarifrevision von Gehilfenseite
zu Grunde gelegt werden soll. Gewissermassen als Extrakt
dieser Beratungen wird in dem Bericht die folgende einstimmig
beschlossene Resolution bezeichnet: „In Berücksichtigung der
Steigerung der: Lebensmittel- und Wohnungspreise und in der:
weiteren ‚Erwägung, dass 1896 das Hauptgewicht der Tarif-
revision auf die Verkürzung der Arbeitszeit gelegt wurde und
berechtigte Wünsche auf Lohnerhöhung unberücksichtigt blieben,
stellt sich- die Ge auf den Standpunkt, dass
bei der ah Tärifverhandlung ` in der np
Anträge auf Erhöhung des Gewissgeldes bezw. der Grund-
position gestellt werden. Es bleibt selbstverständlich. Orten
mit teuren Lebens verhältnissen überlassen, ausserdem noch eine:
dementsprechende Regelung der Lokalzuschläge zu beantragen.
Die Konferenz hält die Erhöhung des Tarifes in der angedeu-
teten Form für notwendig, um die Hebung der Lebenslage
aller .Kollegen, auch in den kleineren Druckorten, ` herbeizu-
führen.“ — Zur Ergänzung dieser Resolution entnehmen wir
dem Berichte des „Correspondent“ noch, dass die, Konferenz
den Fortbestand der Tarifgemeinschaft als gegeben be-
trachtete, da die Beschlüsse der Mainzer General versammlung
des Verbandes ohne weiteres zu respektieren seien. Die Be-
seitigung der Ausnahmebestimmungen für kleine Städte
hielt die Mehrheit der Konferenz nicht für erreichbar; dagegen
sprach man sich für den Wegfall der Ausnahmebestim-
mungen für Drucker aus, weil die im allgemeinen nur ge-
ringe Benutzung derselben seitens der Druckereien gegen die
498 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Notwendigkeit ihres Fortbestandes spreche. Die Gültigkeits-
dauer des Tarifes werden nach in der Konferenz geäusserten
Ansichten die Gehilfenvertreter je nach dem Entgegenkommen
zu bemessen haben, das den Forderungen der Gehilfenschaft
seitens der Prinzipalität entgegengebracht wird. Doch ist aus
dem Berichte zu entnehmen, dass man schon aus praktischen
Gründen eine längere Gültigkeitsdauer für angezeigt hielt, da
u. a. auch die Durchführung eines neu beschlossenen Tarifes
erfahrungsgemäss einen Zeitraum von mehreren Jahren erfordere.
Die Kritik der Kundgebung aus der Gehilfenschaft setzen
wir aus, bis auch die Prinzipalschaft zur nächstjährigen Tarif-
revision Stellung genommen haben wird. Wir wollen jedoch
mit der aus dem Bericht gemachten Wahrnehmung nicht zurück-
halten, dass sich die Gehilfenvertretung voller Objektivität in
der Beurteilung der Gesamtlage befleissigt hat.
*
von der Weltausstellung in Paris.
V.
Soweit die buchgewerblichen Erzeugnisse in Frage kommen,
sind auf der Pariser Weltausstellung die Deutsche Gruppe (Deutsch-
land, Osterreich und die Schweiz) und die französische Gruppe
die bedeutendsten und für den Beschauer am interessantesten und
lehrreichsten. Die Ausstellungen der anderen Staaten fallen da-
gegen ab, teils weil sie, wie Amerika und England, nur schwach
beschickt sind, teils weil sie eine Eigenart nicht oder nur in
geringem Masse besitzen. Wir glauben deshalb, uns mit diesen
Ausstellungen noch summarischer abfinden zu dürfen, als mit den
zuletzt besprochenen.
Russland.
Wenden wir uns zunächst dem politischen Freunde Frankreichs,
dem grossen russischen Reiche zu, so möchten wir bemerken, dass
die von den Franzosen auf anderen Gebieten bethätigte Freund-
schaft auf dem buchgewerblichen Gebiete nicht recht zam Ausdruck
gekommen ist, denn die russische Ausstellung ist hinsichtlich der
Belichtung grossenteils recht ungünstig plaziert. In Ansehung der
Aussteller ist sie nur schwach beschickt, was aber ausgestellt ist,
ist ziemlich reichhaltig und mannigfaltig und zeigt, dass die Buch-
gewerbe auch in Russland gute Pfleger haben. Als der bedeutendste
Repräsentant der graphischen Künste und Gewerbe in Russland
ist die Staatsdruckerei oder wie ihr offizieller Titel lautet, die
Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere in St. Petersburg
anzusehen, und ihre Ausstellung überragt denn auch alle übrigen.
Über die Geschichte und die Einrichtungen dieses Staatsinstituts,
das im Jahre 1899 3668 Personen beschäftigte, wovon 1700 auf
die Druckereiabteilung entfallen, unterrichtet eine treffliche Ab-
handlung von W. Mikhailowsky, die typographisch vorzüglich aus-
gestattet, mit vielen Abbildungen versehen ist und dem Besucher
der Ausstellung gern überreicht wird. Vielleicht haben wir Ge-
legenheit, auf den Inhalt dieser interessanten Schrift zurückzukommen.
Die Ausstellung der Staatsdruckerei ist eine sehr reichhaltige und
vorzügliche. Sie beginnt mit den Rohstoffen, aus denen das Institut
die benötigten Papiere selbst anfertigt, führt dann die Erzeugnisse
der Papierfabrikation, der Galvanoplastik (die auch künstlerische
Bildwerke einschliessen), ferner Typen und Platten aller Art, die
zum Druck verwendet werden, vor und schliesslich entfaltet sie
ein glanzvolles Bild der Leistungen der Anstalt auf allen graphi-
schen Gebieten. Unter diesen beanspruchen die kunstvoll aus-
geführten Wertpapierdrucke ein besonderes Interesse, namentlich
aber ist dies der Fall mit den auf den Orloff-Maschinen, deren
die Anstalt 32 in Thätigkeit hat, ausgeführten gleichzeitigen Viel-
farbendrucken, die nach Art der Guillochen ausgeführt und von
äusserster Feinheit sind. Das Ganze ist in einer Koje gefällig
angeordnet und macht einen imponierenden Eindruck. Die Aus-
stellungen der übrigen Firmen, grösstenteils aus Petersburg und
Moskau, beweisen, dass auch die privaten buchgewerblichen Be-
triebe bemüht sind, Gutes zu leisten. Wir finden da gute Werk-,
Illustrations- und Musikaliendrucke, auch die Reproduktionsverfahren
und der Blechdruck sind vertreten, und in Karthographie sowie
Schriftgiesserei haben zwei grössere Firmen gut und reich ausgestellt.
Eine ganz achtenswerte Ausstellung ist auch die des Journals „Niva“,
in der man recht gute Leistungen aus fast allen graphischen
Zweigen findet.
Nr. 43
Vereinigte Staaten. |
Die Amerikaner fallen auf der Pariser Weltausstellung wieder
mehr durch ihre maschinellen Leistungen ins Auge, als durch
ihre Druckerzeugnisse, die zudem noch in beschränkterem Masse
geboten werden. Auf die Maschinen werden wir noch zu sprechen
kommen. Die buchgewerblichen Erzeugnisse geben zu längeren Aus-
fübrungen keinen Anlass. Die ausgestellten Werk- und Illustrations-
drucke zeigen die bekannte einfache Gediegenheit in der Ausstattung,
die zuweilen auch mit etwas Steifheit verbunden ist. Von Accidenz-
druck kann man in der Ausstellung eigentlich nicht reden, fehlt
ja doch unser Accidenzsatz den Amerikanern auch noch heute,
Die vorhandenen Reproduktionsdrucke sind gut, ohne etwas Be-
sonderes zu bieten. Ein prächtiges Tableau von Wertpapieren,
das das United States Government Bureau of Engraving and Printing
ausstellt, giebt sich als eine gediegene Zusammenstellung von
Musterleistungen auf diesem Gebiete und ist ein sprechender
Beweis der Leistungsfähigkeit der berühmten amerikanischen
Staatsanstalt.
England.
Der britischen Aussteller sind verhältnismässig auch nur wenige
erschienen und ihre Ausstellungen haben zum Teil unter ungünstiger
Belichtung zu leiden. Im Ganzen können die Leistungen Englands
mit denen von Amerika als eine dritte Hauptgruppe auf der
Weltausstellung betrachtet werden, denn Technik und Geschmack
sind in beiden Ländergebieten einander verwandt. Der Werk- und
Illustrationsdruck ist von gediegener Einfachheit und wird in vor-
züglicher Weise durch die Vorführungen der Oxford University
Press und der Publishers’ Association of Great Britain and Ireland
veranschaulicht. In der letzteren Ausstellung ragen namentlich
die Morrisdrucke hervor. Eine ausgestellte Sammlung von Zeitungs-
titeln, Colleetion of British and Irish Newspapers and Magazines,
ist mehr originell als schön. Dagegen sind die von einer Londoner
Firma ausgestellten modernen lithographischen Plakate nicht übel.
Der Wertpapierdruck wird quantitativ und qualitativ in hervor-
ragender Weise durch zwci grosse Londoner Firmen vertreten,
ingleichen haben Londoner Firmen gediegene Arbeiten in Kupfer-
stich, Heliographie u. s. w. ausgestellt. Eine geradezu grossartige
kunstgewerbliche Ausstellung ist die Buchbindereiausstellung der
Oxford University Press; dieselbe enthält mehrere Hundert Leder-
einbände, die in künstlerischer und geschmackvoller Weise aus-
geführt sind und auch durch die Originalität ibrer Entwürfe das
Auge erfreuen. Leider sind auch diese Einbände nur den oberen
Zehntausend zugänglich, denn die beigefügten Preise gehen bis
1250 Fr. pro Einband hinauf. Die Schriftgiesserei ist durch die
alte Firma H. W. Caslon & Co. in London in respektabler Weise
vertreten.
Andere Staaten.
Es würden nun noch einige andere Staaten zu betrachten sein,
deren buchgewerbliche Ausstellungen teils von geringerem Umfange
sind, teils (hrer Eigenheiten wegen weniger ins Auge fallen. Da
wir uns nun aber nicht vorgenommen haben, die Aussteller Revue
passieren zu lassen oder das, was sie ausgestellt haben, im einzelnen
zu besprechen, so können wir uns hier mit einigen summarischen
Bemerkungen begnügen. Da ist denn zu konstatieren, dass man
auch in den weniger hervortretenden Ländern beflissen ist, die
Kunst Gutenberg’s und ihre im Laufe der Zeit zugewachsenen
Schwestern in würdiger und zeitgemässer Weise zu pflegen, und
dass man diesem Streben auch auf der Ausstellung in mehr oder
weniger umfangreicher Weise Ausdruck gegeben. Vor allem gilt
dies von den Niederlanden, wo die Buchdruckerkunst mit am
frühesten eine Pflegestätte fand und alteingesessene Firmen, auch
heute noch an ihren Traditionen festhaltend, sehr Tüchtiges leisten.
Ein Beweis hierfür ist u. a. die sehr reichhaltige Kollektivaus-
stellung des Cercle de la Librairie Neerlandaise, ferner die Aus-
stellung der berühmten Firma Joh. Enschede en Zonen in Haarlem.
Es gilt dies ferner von den nordischen Staaten Schweden und
Norwegen und Dänemark, die auf allen graphischen Gebieten
gute Leistungen aufweisen. Es gilt dies auch von den Staaten
des Südens Spanien und Portugal und selbst von den kleinen
Staaten des halbasiatischen Ostens, und wenn aus Asien selbst die
Japaner mit ihren eigenartigen bunten Holztafeldrucken erscheinen,
so dient dies zur Ergänzung des Ganzen und zeigt, wie dort diese
Kunst ausgeübt wird.
Wir könnten nun noch manches aus den einzelstaatlichen
Pavillons, aus den Ausstellungen des Papeteriefaches, aus der
Kunstausstellung im Grand Palais des Beaux Arts erwähnen, in-
dessen würde uns das zu weit führen. Wir wollen jedoch die
Nr. 43
Bemerkung nicht unterdrücken, dass der in den Buchgewerben
oder für diese Schaffende seine Kenntnisse und Erfahrungen nicht
nur an den buchgewerblichen Ausstellungen in Paris zu erweitern
beflissen sein sollte, sondern auch an der übrigen Ausstellung und
namentlich an dem künstlerischen und kunstgewerblichen Teile
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
derselben. Die Kunst in den Buchgewerben ist zum grossen Tei!
angewandte Kunst, und für diese bieten die kunstgewerblichen
Erzeugnisse der Pariser Ausstellung, die Flächendekorationen der
Gebäude, die Gobelins, wie überhaupt die Erzeugnisse der Textil-
industrie u. s. w. eine Fülle von Anregungen.
Vereinsleben
-t- Berlin, 20. Oktober. Nachdem nunmehr die Nebensatzungen
des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer für das
Schiedsgericht die Genehmigung des Königlichen Polizei-Pıä-
sidiums gefunden haben, ist es von Wichtigkeit für die Mitglieder
des Bundes, dass auf Grund dieser neuen Nebensatzungen auch
die Streitigkeiten über den Antritt, die Fortsetzung oder die Auf-
lösung des Arbeitsverhältnisses, über die Leistungen und Ent-
schädigungsansprüche aus dem Arbeitsverhältnisse sowie über eine
etwa ausbedungene Konventionalstrafe u. s. w. zwischen den Mit-
gliedern des Bundes und ihren Arbeitern, also auch den Hilfs-
arbeitern, Anlegerinnen, Falzerinnen, Buchbindern und Stereoty-
peuren, kurz allen in dem Betriebe beschäftigten Personen, zur
Kompetenz dieses Schiedsgerichts gehören, so dass die Bundes-
mitglieder und deren Personal von jetzt ab nicht mehr am Ge-
werbegericht, sondern lediglich am Schiedsgericht des Bundes
diese Angelegenheiten zu vertreten haben. Diese Erweiterung
der Zuständigkeit des Schiedsgerichts wird sich um so
mehr als eine segensreiche Einrichtung erweisen, als damit eines-
teils die Streitigkeiten von Fachmännern abgeurteilt werden und
andernteils die oft in gar keinem Verhältnis zu dem Streitobjekt
stehenden Zeitversäumnisse bei den Verhandlungen vor dem Ge-
werbegericht in Wegfall kommen. In allen Fällen, wo in Zukunft
eine Klage bezeichneter Art gegen ein Bundesmitglied am Ge-
werbegericht anhängig gemacht wird, genügt es, vor dem Verhand-
lungstermin auf die Mitgliedschaft beim Bunde schriftlich hinzu-
weisen, um zu veranlassen, dass die Akten an das Schiedsgericht
des Bundes bezw. an dessen Vorsitzenden Herrn Rechtsanwalt Dr.
Danziger abgegeben werden.
K. Dresden, 21. Oktober. Die Zeitungsverleger der Kreis-
hauptmannschaft Dresden versammelten sich heute auf Ein-
ladung des Vorstandes des Deutschen Buchdrucker-
Vereins Kreis Sachsen in den Gesellschaftsräumen der Odd
Fellow-Loge bierselbst, um sich über die infolge der Erhöhung
der Papierpreise, sowie der sonstigen Unkosten des Zeitungsbetriebes
notwendige Erhöhung der Abonnements- und der Inseraten-
preise zu verständigen. Der Vorsitzende der Versammlung, Herr
Buchdruckereibesitzer Julius Mäser-Leipzig teilte bei Eintritt in
die Verhandlungen mit, dass infolge der am 26. August in Leipzig
abgehaltenen Versammlung der sächsischen und thüringischen
Zeitungsverleger eine Bewegung im ganzen deutschen Zeitungs-
gewerbe in Fluss gekommen sei. Überall hätten sich die Verleger
zu Versammlungen und Besprechungen zusammengefunden und an
allen Orten sei auch eine Erhöhung der Einnahmen aus dem
Zeitungsbetriebe als unbedingt notwendig erklärt worden, wenn
es den Zeitungsverlegern auch in Zukunft möglich sein solle, ihre
Blätter auf dem bisherigen Stande und auf solider Grundlage zu
erhalten. Auch in Sachsen hätten sich die Kollegen in verschiedenen
Städten geeinigt, besonders sei dies in den Kreishauptmannschaften
Zwickau und Leipzig, wo der Kreisvorstand an verschiedenen
Orten Versammlungen abgehalten habe, der Fall, so dass in diesen
Bezirken die meisten Blätter Erhöhungen teils jetzt schon eintreten
liessen, teils mit dem 1. Januar 1901 zugesichert hätten. Er hoffe,
dass auch die heutige Versammlung zu demselben Resultate kommen
werde. In der sich an diese Mitteilung anschliessenden Debatte
wurde festgestellt, dass auch im Dresdner Bezirke bereits eine Anzahl
Blätter zu Erhöhungen geschritten sind, und nach Beendigung der
Verhandlungen über diesen Punkt schlossen sich sämtliche an-
wesenden Verleger diesen Blättern an, indem sie erklärten, mit
dem 1. Januar 1901 ihre Abonnements- und Inseratenpreise zu
erhöhen. Bezüglich der nicht vertretenen Blätter des Bezirks
übernahm der Kreisvorsitzende die schriftliche und mündliche Ver-
— — — — e u,
handlung mit denselben, um auch diese für das Vorgehen zu
gewinnen. — Hieran schloss sich eine eingehende Erörterung der
Rabattverhältnisse sowie eine Besprechung über die selbst
unter Blättern von gleicher Auflage und Bedeutung so sehr ver-
schiedenartigen Zeilenpreise zu deren einheitlicher Regelung
die Versammlung die folgenden Vorschläge des Herrin Gümber-
Dresden acceptierte: 1. In Sachsen ist eine durchgreifende Erhöhung
der Grundpreise anzustreben und nach der jeweiligen Höhe der
Zeilenpreise sollen auch die Rabattsätze bemessen werden. 2. Die
Zeilenpreise für auswärtige Annoncen sind, soweit dies nicht bereits
der Fall, von allen Blättern höher zu stellen als für örtliche.
3. Für die Annoncenbüreaus sollen die Rabattsätze die gleichen
sein, wie für die direkten Abonnenten; die Büreaus sollen für die
Vermittelung eine Provision vom Nettobetrage der aufgegebenen
Annoncen erhalten und zwar für Platzinserate 5% für auswärtige
Inserate 10— 15% . 4. Die Annoncenbüreaus sollen auf die Ein-
haltung der vom Verein aufgestellten Rabattsätze verpflichtet
werden. Der Deutsche Buchdrucker-Verein soll eine besondere
Kontrollabteilung einrichten und das Geschäftsgebahren der Büreaus
überwachen lassen. Denjenigen Büreaus, die gegen die aufgestellten
Rabattsätze verstossen, sollen eventuell sämtliche sächsiche Zeitungen
gesperrt werden. Die nähere Behandlung und Durchführung dieser
Vorschläge wurde einer späteren Versammlung vorbehalten. —
Schliesslich wurde noch in eine Besprechung der Lage des Druck-
papiermarktes eingetreten, aus der hervorging, dass die meisten
Verleger ihren Bedarf für das kommende Jahr allerdings zu er-
höhten Preisen bereits gedeckt haben, dass aber auch noch in den
letzten Tagen Abschlüsse zu 26 A ab Fabrik bewirkt worden sind.
Dem Kreisvorstande wurde für sein thatkräftiges Eingreifen in
die Zeitungsverhältnisse gedankt und ihm gleichzeitig der Wunsch
nahegelegt, recht bald wieder und öfters im Jahre derartige Ver-
sammlungen anzuberaumen.
* Leipzig, 17. Oktober. Am heutigen Tage fand im Deutschen
Buchgewerbehause hierselbst eine Versammlung der Zeitungs-
verleger der Kreishauptmannschaft Leipzig statt, die vom
Vorstande des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdrucker- Vereins
berufen und von dessen Vorsitzenden Herrn Julius Mäser-Leipzig
geleitet wurde. Die Versammlung bezweckte die Herbeiführung
einer Verständigung der Zeitungsverleger des engern Bezirks über
die notwendigen Erhöhungen der Abonnements- und Inse-
ratenpreise. Gleich wie von den voraufgegangenen Versamm-
lungen zu Werdau und Glauchau wurde auch hier die Not-
wendigkeit zu solchen Erhöhungen allgemein anerkannt und mit
Befriedigung davon Kenntnis genommen, dass bereits eine Anzahl
Blätter mit gutem Beispiele vorangegangen seien. Fast sämtliche
Anwesenden erklärten sich bereit, diesem Beispiele zu folgen und
auch ihrerseits, soweit es noch nicht geschehen, Erhöhungen teils
der Abonnements-, teils der Inseratenpreise, teils auch beides zu-
gleich eintreten zu lassen. Die in Aussicht genommenen Er-
höhungen betragen etwa 20—25 % . Gleichzeitig wurde der Kreis-
vorstand beauftragt, sich mit den Verlegern, die in der Versammlung
nicht anwesend waren, brieflich in Verbindung zu, setzen, um die-
selben zu gleichem Vorgehen zu veranlassen. Überdies wurden
von der Versammlung noch eine Reihe von- Missständen des
Zeitungsgewerbes besprochen; deren weitere Verfolgung wurde
schliesslich ebenso wie die Regelung der Rabattsätze späteren
Versammlungen vorbehalten. Ä
-r. Löbau, 22. Oktober. Auf Einladung des Vorstandes des
Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VII (Sachsen),
versammelten sich heute die Lausitzer Zeitungsverleger im
Hötel Wettiner Hof hierselbst, um zu der gegenwärtigen Bewegung
im Zeitungsgewerbe Stellung zu nehmen. Nach einem Berichte
des Vorsitzenden Herrn Buchdruckereibesitzer Julius Mäser-Leipzig
über das Vorgehen der Zeitungsverleger in den übrigen Teilen des
Reiches wurden sich die Anwesenden dahin einig, vom 1. November
ab die Abonnements- und die Inseratenpreise zu erhöhen. Ebenso
wurde einstimmig beschlossen, eine Regelung der Rabattsätze auf
Grund abzuschliessender Verträge und von Konventionalstrafen
vorzunehmen. Die Rabattsätze sollen den gegenwärtigen Verhält-
nissen thunlichst Rechnung tragen, sich aber in der Hauptsache
in den Grenzen der vom Deutschen Buchdrucker-Verein aufgestellten
Skala bewegen. Zur Durchführung dieses Beschlusses wurde eine
Kommission ernannt und die Anberaumung einer anderweiten
Versammlung innerhalb der nächsten 2—3 Wochen in Aussicht
genommen. Bis dahin verpflichteten sich die Anwesenden auf
Ehrenwort, Rabatte über 50 % hinaus nicht mehr zu gewähren.
Gleichzeitig soll auch eine andere Regelung des Verkehrs mit den
- P — — 3
500 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 43
Annoncenexpeditionen vorbereitet und alsdann mittels Konventional-
strafen zur Durchführung gebracht werden.
+ Wiesbaden, 22. Oktober. Die Buchdrucker-Innung für
die Kreise Oberwesterwald, Westerburg, Unterwesterwald, Ober-
lahn, Limburg, Unterlahn, St. Goarshausen, Rheingau, Wiesbaden
(Stadt und Land), Untertaunus und Höchst a. M. hielt gestern
Nachmittag in der „Alten Post“ in Limburg ihre zweite ordent-
liche Innungsversammlung ab. Erschienen waren 22 Mitglieder,
sowie als Gäste mehrere Druckereibesitzer des Nachbarbezirks
Coblenz, ferner der aus dem Gehilfenstand gewählte Lehrlings- und
Gehilfen-Ausschuss vollzählig. Der Vorsitzende, Herr P. Plaum-
Wiesbaden, eröffnete die Versammlung mit einer kurzen Begrüssungs-
ansprache und brachte dann eine Reihe geschäftlicher Mitteilungen
zur Kenntnisnahme. Das Andenken des verstorbenen Kollegen
P. J. Busch-Soden ehrte die Versammlung durch Erheben von
den Sitzen. In Erledigung der Tagesordnung wurde zunächst der
Haushaltsplan für 1901 nach dem vom Vorstand vorgeschlagenen
Entwurf mit einigen unwesentlichen Anderungen genehmigt. Darauf
gelangte der in gemeinschaftlicher Sitzung des Prinzipals- und
Gehilfen- Ausschusses zu St. Goarshausen am 5. August ausgearbeitete
Entwurf eines Lehrvertrages zur Besprechung. An das von dem
Schriftführer Herrn H. Rauch-Wiesbaden erstattete Referat knüpfte
sich eine sehr lange Debatte, an welcher sich namentlich die Ge-
hilfen lebhaft beteiligten. Der zur Annahme gelangte Vertrag
wird vom 1. April 1901 ab in allen Innungsbetrieben obligatorisch
eingeführt werden. Punkt 4 der Tagesordnung betraf die Erhöhung
der Druck-, Abonnements- und Insertionspreise. Hierzu hatto
Herr A. Cramer-Weilburg ein ausführliches Referat ausgearbeitet,
an welches sich wiederum eine sehr animierte Debatte knüpfte.
Das Resultat derselben war die Annahme der am 7. Oktober in
der Zeitungsverleger-Versammlung in Coblenz beschlossenen Re-
solution, im Wege lokaler Vereinbarung in abgegrenzten Interessen-
gebieten eine Erhöhung der Abonnementspreise um mindestens
20 % und eine entsprechende Normierung der Rabattsätze für
Inserate anzubahnen; auch bezüglich der Druckpreise wurde eine
angemessene Erhöhung, mindestens aber die Einhaltung des Leip-
ziger Minimal-Druckpreise-Tarifs empfohlen. Punkt 5 der Tages-
ordnung betraf „gemeinschaftlicher Papiereinkauf“, wozu Herr
H. Rauch-Wiesbaden das Referat übernommen hatte. Wegen der
vorgeschrittenen Zeit und da ein Teil der Kollegen sich zur Ab-
reise rüsten mussten, konnte über diese wichtige Angelegenheit
nicht eingehend verhandelt werden, weshalb man eine aus dem
Vorstand und den Herren J. Metz-Rüdesheim, G. Sauerborn-
Montabaur und A. Wagner-Höchst bestehende Kommission mit der
Einleitung der weiteren Schritte beauftragte. Darauf wurde, nach-
dem die Verhandlungen 4 Stunden gewährt hatten, die Versamm-
lung durch den Vorsitzenden geschlossen.
*
Sprechsaal.
* Berlin. Herr Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer
Hugo Bernstein wurde zum Handelsrichter beim Königlichen
Landgericht I Berlin ernannt. — Die Berliner Typographische
Gesellschaft, die in den letzten Jahren wieder einen erfreulichen
Aufschwung genommen und eine rege Thätigkeit entwickelt hat,
wird ihr 21. Stiftungsfest am Sonntag, den 2. Dezember, im
Deutschen Hofe in ziemlich einfacher Weise begehen, um eine
allgemeine Beteiligung der Mitglieder und ihrer Familienangehörigen
zu ermöglichen. — Die bereits begonnenen Donnerstag-Vorträge
des Herrn Dr. Johannes Luther, Bibliothekar an der Königlichen
Bibliothek, erfreuen sich eines ziemlich zablreichen Besuches aus
weiteren Bevölkerungskreisen; sie behandeln den Buchdruck und
Buchschmuck der alten Meister und bieten vieles Interessante und
Wissenswerte, darum verdienen sie auch die ganz besondere Be-
achtung aller Angehörigen des Buchgewerbes.
-s- Berlin, 20. Oktober. Am 11. d. M. verschied im Alter von
77 Jahren der frühere Buchdruckereibesitzer Moritz Niethe. Der-
selbe hatte vor einigen Jahren als Invalid der Berliner Buchdrucker-
Invalidenkasse nach der von der Generalversammlung beschlossenen
Herabsetzung des Invalidengeldes von 9 auf 8cM pro Woche eine
Klage angestrengt, um die Kasse zur Weiterzahlung des höheren
Betrages zu veranlassen. Diese Klage wurde in letzter Instanz
zurückgewiesen; hätte dieselbe einen günstigen Erfolg für den
Kläger gezeitigt, so würden die gleichen Ansprüche von einer
grossen Anzahl anderer Invaliden ebenfalls gestellt worden sein
und jener Generalversammlungsbeschluss würde seinen Zweck, die
finanzielle Lage der Kasse zu heben, nur unvollkommen erreicht
haben.
S. Braunschweig. Eine Entscheidung von prinzipieller Bedeutung
fällte kürzlich das hiesige Gewerbegericht. Eine Arbeiterin
klagte gegen eine hiesige Fabrik auf Auszahlung von 7,35 A
Lohn. Die Beklagte verweigerte die Auszahlung mit der Begründung,
dass die eingeklagte Summe infolge von Verlassen der Arbeit nach
der Fabrikordnung verfallen sei. Die Klägerin war ihrer Behauptung
zufolge krank geworden und hatte daraufhin am 12. September
durch einen Brief an den Werkmeister ihre Stellung zum 19. Sep-
tember gekündigt. An letzterem Tage erschien sie auf dem Kontor
der Fabrik, um ihren noch stehenden Lohn abzuholen und dieser
wurde ihr auch, unter Abzug vorgenannter Summe, ausgezahlt.
Vor Gericht gab die Klägerin an, dass sie an einer periodisch
wiederkehrenden Krankheit litte. Sie habe keinen Arzt gebraucht,
da sie nach Verlauf der Krankheit wieder arbeitsfähig sei. Der
Vorsitzende des Gerichts ersuchte zunächst den Vertreter der Fabrik,
die Versäumnis der Klägerin, sich nicht rechtzeitig unter Ein-
reichung eines ärztlichen Attestes krank gemeldet zu haben, mit
einer Mark Strafe zu belegen und den Rest herauszuzahlen. Der
Vertreter der Fabrik lehnte diesen Vorschlag aber ab. Das Gericht
verurteilte daraufhin die Fabrik zur Zahlung von 6,35 A. an die
Klägerin, da es die Strafe von 1 o% für angemessen hielt. In der
Urteilsbegründung wurde ausgeführt, dass von einem Lohnverfall
nur dann die Rede sein könne, wenn der Arbeiter das Arbeits-
verhältnis rechtswidrig auflöse. Es sei nicht zulässig, durch
Arbeitsordnungen höhere Strafen festzusetzen, als die ES 134ff.
der Reichs-Gewerbeordnung zulassen. Die Angaben der Klägerin,
dass sie durch Krankheit verhindert gewesen sei, an ihrer Arbeits-
stätte zu erscheinen, wurde seitens des Gerichts für glaubhaft
erachtet. Auch fiel der Umstand günstig für sie ins Gewicht, dass
sie sich am 19. September zur Arbeit gestellt hatte. — Im Jahre
1897 hatte in einer ähnlichen Sache eine andere Klägerin, die
nach $ 8 der damaligen Fabrikordnung das Recht auf Auszahlung
des Lohnes und Wiedereinstellung verwirkt hatte, ein obsiegendes
Urteil erzielt, mit der Begründung, dass der Inhalt der von der
Polizei genehmigten Arbeitsordnung dem $ 134b der Reichsgewerbe-
ordnung zuwiderlaufe und daher ungültig sei. Der von der be-
klagten Fabrik angeführte Umstand, die Arbeitsordnung sei von
der Polizei genehmigt, ändere hieran nichts, da dem Gewerbegericht
das unbestrittene Recht der Nachprüfung der Sach- und Rechtslage
zustehe.
Frankfurt a. M., 15. Oktober. Aus Frankfurt a. M. ging uns
vom dortigen Gewerbegericht zu dem Bericht aus Frankfurta.M.
vom 23. September in Nr. 40, S. 459, der „Zeitschrift“ die folgende
Berichtigung zu: „Der Bericht aus Frankfurt a. M. über eine
Entscheidung des Gewerbegerichts verschweigt vollständig, dass
der von der beklagten Firma benannte Zeuge ihre Darstellung in
der Hauptsache nicht bestätigt hat. Der Zeuge konnte nicht
bekunden, dass der Kläger betrunken gewesen ist, ebensowenig,
dass er sich zunächst frech und lärmend benommen hat; dies sei
vielmehr erst erfolgt, nachdem Kläger von dem Faktor aufgefordert
war, nach Hause zu gehen, bis er wieder arbeitsfähig sei. Da
Kläger den Vorwurf, dass er betrunken sei, für unbegründet hielt,
hat er sich geweigert, das Arbeitslokal zu verlassen, wozu er wer-
pflichtet war; da aber andererseits Beklagte nicht beweisen konnte,
dass Veranlassung vorlag, den Kläger aus dem Lokal zu verweisen,
musste das Gericht annehmen, dass die Schuld bei beiden Teilen
liege und hat aus diesem Grunde einen Vergleich auf Zahlung
von 20 A. vorgeschlagen, in denen übrigens noch 7,16 % unbe-
strittener rückständiger Lohn enthalten sind. Die Behauptung,
dass geistige Getränke in das Arbeitslokal eingeschmuggelt und
dort vom Kläger genossen seien, hat Beklagte im Termin überhaupt
nicht vorgebracht.“
* Göttingen. Der zwischen dem „Göttinger Tageblatt“ und der
„Göttinger Zeitung“ geführte heftige Konkurrenzkampf, von dem
wir in Nr. 14 der „Zeitschrift“ von diesem Jahre berichtet haben,
hat zu einem anderweiten Prozess, zu einem Beleidigungsprozess,
geführt, der am 8. Oktober vor dem hiesigen Schöffengericht zur
Verhandlung gelangte. Die „Göttinger Zeitung“ hatte im März d. J.
in einem Aufsatze dem „Göttinger Tageblatt“ den Vorwurf gemacht,
es habe Briefträger bestochen, um sich dieselben zur Gewinnung
neuer Abonnenten dienstbar zu machen, auch bei der Postdirektion
Anzeige hierüber erstattet. Der Verleger des Göttinger Tageblattes“
strengte deshalb die Beleidigungsklage gegen seinen Kollegen von
Nr. 43
der , „Göttinger Zeitung“ an und infolgedessen hatte sich das
Schöffengericht mit der Sache zu befassen. Grundlage von dessen
Verhandlungen bildete das Ergebnis der von der Postdirektion
gepflogenen umfangreichen amtlichen Vernehmungen von Brief-
trägern. Auf Grund dieser Ergebnisse und der geführten Verhand-
lungen kam das Gericht zu der Ansicht, dass der Wahrheitsbeweis
geglückt und der Beklagte freizusprechen sei. Das Gericht war
der Meinung, dass ein Beamter auf keinen Fall Trinkgeld — oder
wie das Geldgeschenk sonst heisse — annehmen dürfe. Es habe
zweifellos zwischen den Agenten des „Tageblattes“ und den Brief-
trägern ein gutes Verhältnis bestanden. Wenn auch im juristischen
Sinne Bestechung nicht erwiesen sei, so sei Angeklagter doch be-
rechtigt gewesen, anzunehmen, es handle sich um das, was man
landläufig Bestechung nennt. Sämtliche Kosten wurden dem Kläger
aufgelegt. Dieser will, wie im „Göttinger Tageblatt“ mitgeteilt
wird, gegen das schöffengerichtliche Erkenntnis Berufung einlegen.
In Heisingfors in Finnland hat die Buch- und Steindruckerei
nebst chemigraphischer Anstalt von F. Tilgmann, Aktiengesellschaft,
kürzlich ihr dreissigjähriges Bestehen gefeiert und bei dieser
Gelegenheit ein Musteralbum herausgegeben, welches in erfreu-
licher Weise von dem hohen Stande der Graphik in der finnländischen
Hauptstadt Zeugnis giebt. Dasselbe enthält 25 Blätter in Folio,
und beginnt mit feinen, in der Anstalt der Firma hergestellten und
von ihr selbst gedruckten Autotypien nach Photographie und Kupfer-
stich, nach direkten auf die Platte gemachten Aufnahmen, nach
Olgemälden und Tuschezeichnungen; an diese monochrom gehaltenen
Blätter schliessen sich Duplex-Autotypien und in mehreren Farben-
tönen ausgeführte Faksimilereproduktionen, zwei vortreffliche
Dreifarbendrucke nach Aquarellen und eine ungemein zarte Photo-
chromotypie, welcher mehrere Blätter in Zinkographie nach Feder-
zeichnung und Holzschnitt folgen. Der Steindruck ist in dem
Album durch die Photolithographie einer geographischen Karte
mit mikroskopisch feinen Ortsbezeichnungen, die aber, durch die
Lupe gesehen, klar und scharf erscheinen, — durch ein Blatt
kommerzieller Natur mit tadellos feinen, schön gezeichneten
Gravierungen, und durch eine meisterhafte Chromolithographie
nach Aquarell vertreten. Aber auch das jüngste Kind der Stein-
druckpresse, die Algraphie, hat zwei Blätter beigetragen zu diesem
Musterbuche, das mit den vornehmsten Erzeugnissen der Lichtbild-
und Atzkunst, mit drei nach Photographien und einem alten Öl-
gemälde geschaffenen Photogravuren, schliesst. Sämtliche Blätter
stehen, wie besonders betont zu werden verdient, auf der Höhe
der graphischen Kunst, und die Aktiengesellschaft F. Tilgmann
macht in glänzender Weise durch ihre ausgezeichneten Leistungen
unserem Berufe Ehre im hohen Norden. Th. G.
* Kulmbach. Am Sonntag, 14. Oktober, tagte hier im Saalbau
„Wittelsbach“ eine Versammlung oberfränkischer Buch-
druckereibesitzer und Zeitungsverleger, die von 25 Firmen
aus den folgenden Orten beschickt war: Bamberg, Bayreuth,
Berneck, Ebermannstadt, Forchheim, Höchstadt a. Aisch, Hof,
Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Ludwigstadt, Münchberg, Helm-
brechts, Naila, Pegnitz, Rehau, Selb, Stadtsteinach, Staffelstein;
die Kollegen in Wunsiedel und Kirchenlamitz hatten sich schrift-
lich entschuldigt. Die Versammlung wurde von Herrn Dachert-
Kulmbach freundlich begrüsst, und nachdem Herr Buchdruckerei-
besitzer Schulz-Bamberg zum Vorsitzenden und Herr Redakteur
Schmidt-Bamberg zum Schriftführer gewählt worden waren, wurde
in die Verhandlung eingetreten. Das Ergebnis der fünfstündigen
Beratungen war zunächst der einstimmige Beschluss, eine zehn-
prozentige Erhöhung der Druckpreise anzustreben. Weiter fasste
man Beschlüsse hinsichtlich der Abwehr gegen masslose Rabatt-
zumutungen und gegen den Unfug der Gratisreklamen, sowie hin-
sichtlich des Druckes der Amtsblätter, die dringend einer Auf-
besserung der Zuschüsse seitens der beteiligten Behörden bedürfen.
Der Post-Zeitungstarif und seine erhöhten Anforderungen an die
Zeitungen kam ebenfalls zur Sprache und dabei wurde u. a. mit-
geteilt, dass der „Hofer Anzeiger“ durch den neuen Tarif eine
Mehrausgabe von jährlich 3500 c# auferlegt erhält. Nachdem
sodann noch eine Reihe technischer Fragen beraten worden waren,
wurde schliesslich eine Resolution beschlossen, in der an das kgl.
Staatsministerium und an die kgl. Regierung von Oberfranken die
Bitte gerichtet wird, bei den Stadtmagistraten, kgl. Bezirksämtern
u. s. w. dahin wirken zu wollen, dass tabellarische Formulare und
andere Drucksachen im Regierungsbezirke selbst, beziehentlich in
den Provinzstädten und nicht nur in den Kreishauptstädten her-
gestellt werden. Die nächste Versammlung oberbayrischer Buch-
druckereibesitzer wird Mitte Mai nächsten Jahres abgehalten werden.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
601
Unter den üblichen Dankesbezeigungen wurde die Versammlung
sodann geschlossen. |
-hs. Leipzig. In der Sitzung vom 6. September der Typo-
graphischen Gesellschaft erstattete Herr Obermaschinenmeister
H. Süssespeck einen Bericht über eine von ihm im Anschluss an
die Mainzer Festtage unternommene Studienreise durch die Betriebs-
stätten der hauptsächlichsten deutschen Schnellpressenfabriken. Der
Redner schilderte zunächst seinen Besuch in derMaschinenfabrik
Johannisberg, Klein, Forst & Bohn Nachf. in Geisenheim, wo
er eine gastfreundliche Aufnahme fand und sich von der gross-
artigen Einrichtung des Betriebes überzeugen konnte. Das nächste
Ziel war die Maschinenfabrik A. Hamm in Heidelberg, wo
sich ebenfalls mancherlei Interessantes in maschinentechnischer
Hinsicht bot. Nach seinem kurzen Rundgang durch die Druck-
räume der „Union“ in Stuttgart hatte sich der Vortragende über
Ulm nach Augsburg gewandt, um der Maschinenfabrik Augs-
burg einen Besuch abzustatten. Nach eingehender Besichtigung
dieses Riesenetablissements und einem kurzen Aufenthalt in München
erfolgte der Besuch des Kempewerkes in Nürnberg, dessen neu-
erbaute Kosmos-Schnellpresse erhöhtes Interesse erheischt. Diese
Presse ist jetzt im Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig auf-
gestellt. Endlich wandte sich der Genannte nach Kloster Oberzell,
um die Maschinenfabrik König & Bauer in Augenschein zu nehmen.
Mit der gewohnten Liebenswürdigkeit, der Berufsgenossen in diesem
Hause stets begegnen, wurde der Vortragende auch hier auf-
genommen und durch die gewaltigen Räume geführt, die als die
Wiege der Schnellpresse einen besonderen Eindruck auf den Be-
sucher machen. Der Vortragende hat auf seiner Rundreise manche
Anregung erhalten und sich von den ausserordentlichen Bemühungen
der verschiedenen deutschen Fabriken, um bestes zu liefern und
ihre Fabrikate unaufhörlich zu vervollkommnen, überzeugt und der
zahlreich besuchten Sitzung ein anschauliches Bild gegeben von
der Leistungsfähigkeit der deutschen Schnellpressenfabriken und
den Vorzügen der neueren deutschen Schnellpressen.
Aus dem Osten. Die kürzlich in Allenstein stattgehabte Jahres-
versammlung des Vereins der Buchdruckereibesitzer Ost-
und Westpreussens nahm eine die Erhöhung der Abonnements-
und Anzeigenpreise befürwortende Resolution an. Die allgemeine
Durchführung der Preiserhöbung soll der Vorstand für den Bereich
des Vereins in die Wege leiten. Hierzu wurde mitgeteilt, dass
der „Graudenzer Gesellige“ seinen Abonnementspreis auf 2,10 A,
die „Königsberger Allgemeine Zeitung“ den ihren für die Post-
auflage erhöht. i
Kz. Stuttgart, 20. Oktober. Es war s. Zt. berichtet worden,
dass der Verein württembergischer Zeitungsverleger an das württem-
bergische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten mit einer
Eingabe um weitere Ermässigung des Zeitungsbestellgeldes
im Orts- und Nachbarschaftsverkehr herantreten werde. Diese
Eingabe ist nun, wie der „Staats-Anzeiger für Württemberg“ be-
richtet, unterm 15. d. M. abschlägig beschieden worden. In der
betreffenden Zuschrift des Staatsministers an den Vorstand des
genannten Vereins wird die Absage damit begründet, dass das
Reichsgesetz vom 20. Dezember 1899, durch welches die Zeitungs-
gebühr neu geregelt worden ist, eine Ermässigung dieser Gebühr
im Nahverkehr nicht vorsieht, dass ferner auch die bayerische
Postverwaltung für den inneren bayerischen Verkehr eine solche
Ermässigung nicht eintreten lasse. Wenn die württembergische
Postverwaltung sich dem nicht angeschlossen habe, ja sogar zu
einer Ermässigung der Zeitungsgebühr im Nahverkehr und
zu einem niedereren Bestellgeld als das im Reich und in
Bayern festgesetzte gelangte, so geschah dies zur Schonung der
bestehenden langjährigen württembergischen Einrichtungen und
eben wesentiich zu Gunsten der Zeitungen. Das Schreiben spricht
dann davon, dass eine Ermässigung der Beförderungs-, Erscheinungs-
und Gewichtsgebühr für den Orts- und Nahverkehr in Folge der
von der Post zu leistenden geringeren Arbeit an sich gerechtfertigt
erscheine. Das treffe aber beim Bestellgeld nicht zu, denn die
Zeitungsbestellung im Nahverkehr beanspruche dieselben Einrich-
tungen und verursache dieselben Kosten wie diejenige für den
Fernverkehr. Schliesslich wird dann noch die finanzielle Seite
der Angelegenheit berührt und unter Hinweis auf den Verwaltungs-
bericht der württembergischen Verkehrsanstalten für 1898 aus-
gerechnet, dass von den 57 Millionen in diesem Jahre beförderten
Zeitungsnummern bei einer Einnahme von rund 355000 H die
einzelne Nummer einen Ertrag von 0,6 A ergeben habe und das
sei alles für Inkasso, Beförderung, Bestellung, Abrechnung und
Generalkosten. Wenn nun jetzt bei einem kleineren Teil der
ai wi
502 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 43
Zeitungen eine fühlbare Erhöhung der Postgebühren eintrete, so
sei dies die Folge der seitherigen unrichtigen Tarifierung. Indem
der Minister zum Schluss noch die Bedeutung und Leistungsfähig-
keit auch der kleinen Zeitungen für die Allgemeinheit anerkennt,
hofft er, dass die würtembergischen Zeitungsverleger, denen durch
die mässigen württembergischen Post- und Telegraphentarife Vor-
teile geboten seien, mit welchen die Zeitungsunternehmungen im
sonstigen Deutschland nicht rechnen können, auch bei dem neuen Tarif
ihrer Aufgabe ebenso nachkommen können, wie dies die Verleger
in den Gebieten der zwei andern deutschen Postverwaltungen bei
dem höheren Tarif thun werden. — So klar und zutreffend diese
Antwort des Herrn Ministers in einzelnen Punkten an sich auch
sein mag, die württembergischen Zeitungsverleger werden sich
trotzdem der Ansicht nicht verschliessen, dass die württembergische
Regierung schon noch etwas hätte thun können, besonders wenn
man bedenkt, unter welch schweren Bedingungen heutzutage gerade
die kleinen und kleinsten Blätter oftmals zu bestehen haben. Dabei
sei hier noch an eines erinnert, das, da in der ministeriellen
Antwort mehrfach auf die Reichspost verwiesen wird, ebenfalls
nicht belanglos ist. Im Reich genügt es, wenn der Zeitungs-
verleger der Postanstalt die Summe der bei ihm bestellten Exem-
plare seiner Zeitung offen und unverpackt übergiebt. Die Post
besorgt dann alles Weitere, wie Verteilen an die Orte und Ordnen
nach den Zügen, selbst. In Württemberg dagegen muss der Ver-
leger die Exemplare für jeden Ort in einem Streifband verpackt
und mit der genauen Aufschrift der Anzahl und des Orts versehen,
aufliefern. Grössere Zeitungen müssen sogar noch nach Zügen
geordnet aufgeliefert werden. Welche Summe von Unkosten, Zeit
und Mühe verursacht nicht allein diese Vorschrift! Den württem-
bergischen Zeitungsverlegern wird nun nach alledem nichts Anderes
übrig bleiben, als diesen unerbittlichen Verhältnissen durch einen
allgemeinen entsprechenden Abonnementsaufschlag zu begegnen,
selbst auf die Gefahr hin, den einen oder andern Abonnenten zu
verlieren.
S
Kleine Mitteilungen.
Buchschriften. Eine bekannte Autorität hat einmal behauptet,
es sei alles schon dagewesen. Dieses Wort, ebenso wahr wie
weise, trifft auch auf das Kunstgewerbe zu, dessen jüngster, lange
vernachlässigter Spross die Typographie ist. Auch hier bewegt
man sich stetig im Kreise. Wir lassen die alten Schriften wieder
aufleben, begeistern uns für alte setzerische Unarten und Geschmack-
losigkeiten und sehen auch zu unserer Verwunderung, dass sich
plötzlich die angesehensten Künstler, die ihre Visitenkarten früher
aus dem billigsten Papierladen bezogen, mit Eifer um die Buch-
ausstattung bemühen — alles schon dagewesen, wie Gutenberg,
Dürer und andere Namen beweisen. Wir bemerken auch Versuche,
Originalschriften zu erfinden, über deren Wert oder Unwert die
Folge entscheiden muss. Wir sind, um es kurz zu sagen, wieder
am Anfang des Kreislaufes angekommen. Die Giessereien, denen
natürlich jede neue Bewegung recht ist, weil sie neuen Absatz
bringt, arbeiten rastlos, die nötigen Schriften und Ausstattungs-
material zu schaffen. Während man bei der Fraktur noch im
Probieren ist und das Rezept für einen „Normal-“ oder „Univer-
sal“-Typ noch nicht gefunden hat, ist man in der Antiqua mit
Versuchen zu Ende gekommen. Besonders die neuesten Mediäval-
schriften sind umsomehr geglückt, als sie sich im Grunde auf eine
korrigierte Neu-Ausgabe ältester Schriften dieses Charakters be-
schränkten. Die ersten Anläufe, den Mediävaltyp zu erneuern,
wurden vor 12 Jahren in Amerika gemacht, und heute hat jede
namhafte deutsche Giesserei ihre Original-Mediäval neuesten Stils.
Eine vortrefflich gelungene Ausgabe dieser Art ist die „Latei-
nisch“ der Firmen Berthold-Berlin und Bauer æ Co.-Stuttgart,
die unsern Lesern durch die ausgezeichneten Publikationen dieser
Firmen bekannt geworden sein wird und sicher auch die verdiente
Verbreitung gefunden hat. Infolge ihrer klassischen Ruhe, ver-
bunden mit grosser äusserer Schönheit, kann man die „Lateinisch“
als Idealschrift für Werke und wissenschaftliche Zeitungen bezeich-
nen. Nach der Theorie vom Kreislauf der Dinge müsste die neue
Bewegung im Buchgewerbe wieder abflauen. einer Periode des
Aufstiegs wieder eine des Niederganges folgen. Wir wollen hoffen,
dass dem nicht so sein wird, dass uns ein gesundes Buchgewerbe
erhalten bleibt. Im allgemeinen ist der deutsche Buchdrucker
kein Neuerer, und wenn er sich einmal entschlossen hat, in eine
andere Geschmacksrichtung umzuleiten, so versucht er mit zäher
Ausdauer, das Vernünftige darin aufzufinden und auszubauen. Und
gesund ist die neue Bewegung, so lange sie sich von Auswüchsen
frei hält. Vor allzuschnellem Wechsel bewahrt uns glücklicher-
weise auch der Umstand, dass das in der neuen Richtung fest-
gelegte Anlagekapital ausgenutzt werden muss.
Zwei Wettbewerbe um Buchdruckschriften werden von Wilhelm
Woellmer’s Schriftgiesserei in Berlin ausgeschrieben. Verlangt
werden in dem einen Wettbewerb Entwürfe zu einer modernen,
eigenartigen Reklame- und Inseratschrift von schmalem Cha-
rakter, in dem anderen Entwürfe zu einer modernen Zirkular-
schrift, die sowohl stehend als schrägliegend sein kann und zum
Druck von Rundschreiben, Mitteilungen u. s. w. zu dienen hat.
An Preisen sind 2700 äi ausgesetzt und zwar für die Reklame-
und Inseratschrift drei Preise von beziehentlich 700, 500 und 300 A,
für die Zirkularschrift ebenfalls drei Preise von beziehentlich 500,
400 und 300 , Im Notfalle können die Preisrichter eine ander-
weite Verteilung der ausgesetzten Summe vornehmen. Das Preis-
richteramt haben übernommen die Herren Theodor Goebel in
Stuttgart, Dr. Georg Hirth in München, Dr. Peter Jessen in Berlin,
Betriebsinspektor der Reichsdruckerei Franz Taeschner in Berlin
und Dr. Ludwig Volkmann in Firma Breitkopf & Härtel in Leipzig;
ausserdem gehören dem Preisrichterkollegium an die Herren Zmil
Borchardt von der Firma und Faktor C. Kulbe vom Hause Wilhelm
Woellmer’s Schriftgiesserei in Berlin. Die Entwürfe müssen bis
zum 1. Februar 1901 eingesendet werden, für die Bekanntgabe der
preisgekrönten Arbeiten ist der 15. März 1901 in Aussicht ge-
nommen. Die näheren Bedingungen des Preisausschreibens werden
von der ausschreibenden Firma auf Verlangen an jedermann gern
übersendet.
Glückwunschkartenneuheiten von Förster & Borries. Zur bevor-
stehenden Neujahrszeit bietet die rühmlichst bekannte Kunst-
druckerei von Förster & Borries in Zwickau i. S. den Buch-
druckereibesitzern wieder in einem umfänglichen Musterbuch eine
sehr reichhaltige Auswahl von reizenden Glückwunschkarten-
vordrucken in allen möglichen Formaten und Ausstattungen, 80
dass mit diesen Vordrucken ein jeder Geschmack und jeder be-
sondere Zweck der Geschäftsfreunde zu deren Zufriedenheit und
zum Vorteil der ausführenden Druckerei befriedigt werden kann.
Das Musterbuch enthält nicht weniger als 160 verschiedene Karten
und unter diesen sind 78, also nahezu die Hälfte, diesjährige
Neuheiten, während die übrigen aus besonders beliebten und gang-
baren Mustern der letzten Jahrgänge bestehen. Für den grössten
Teil der Neuheiten hat die Firma den Dreifarbendruck, in dem
sie anerkanntermassen Meister ist, verwandt und mittels desselben,
hier und da unter Hinzufügung von etwas Gold, hat sie ihren
reichen Schatz mannigfaltigster Vignettenkarten wieder 57 Neu-
heiten mit lieblichen Blumen- und Landschaftsmotiven hinzugefügt.
Einzelnes aus den gegebenen zahlreichen Motiven zu bevorzugen,
ist lediglich Sache des Geschmacks oder von bestimmtem Zwecke
geleiteter Absicht; wir überlassen dies demnach den Käufern.
Schön sind die Vignetten alle und in der technischen Ausführung
gleich vorzüglich, mag es sich nun um Blumen oder Früchte oder
um Landschaften oder Genrebilder handeln. Dasselbe gilt von
den übrigen 21 Neuheiten, unter denen sich auch ein hübscher
kleiner Brierbogen befindet. Dieselben sind in ein- und mehr-
farbigem Druck ausgeführt und weisen neben Vignettenkarten auch
eine Reihe schöner Schriftkarten auf. Nur die neue gefällige
Nr. 724 wollen wir als Buchdruckerkarte besonders hervorheben;
dieselbe ist ganz modern und in trefflicher Farbenstimmung ge-
halten und zeigt inmitten einer hübschen Vignette das Buchdrucker-
wappen in weisser Prägung auf blauem Grunde. Nach alledem
können wir auch die diesjährigen Förster & Borries’schen Glück-
wunschkartenneuheiten unsern Lesern aufs Beste empfehlen. — Im
Anschluss hieran machen wir die Leser darauf aufmerksam, dass
auch der wohlbekannte Förster & Borriessche Reklame- und
Geschenk- Wandkalender mit dem praktischen Wochen-Notiz-
block wieder erschienen ist. Auch für 1901 liegt derselbe mit
zwei verschiedenen Rückwänden vor. Die eine prangt in reichem
in farbigem Buchdruck ausgeführten Blumen- und landschaftlichen
Schmuck, die andere zeigt eine moderne ornamentale Zeichnung
in lebhaften Farben. Beide Rückwände enthalten die Monats-
kalendarien und Raum für den Firmeneindruck. Der Kalender
wird sicherlich wieder viel Freunde finden.
&
Nr. 43
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Konkurseröffnung. Genossenschafts-Druckerei, eingetragene Ge-
nossenschaft mit beschränkter Haftpflicht zu Hannover am 5. Ok-
tober. Konkursverwalter Herr Rechtsanwalt Dr. Dieckmann zu
Hannover. Anmeldefrist bis zum 20. November. — Herr Buch-
binder und Buchdrucker Johannes Kunze in Flensburg am
12. Oktober. Konkursverwalter Herr Buchhalter Jacob Hansen
Jacobsen in Flensburg. Anmeldefrist bis zum 3. Dezember.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Carl Otto Jügelt
in Leipzig-Plagwitz am 6. Oktober. — Herr Buchdruckerei-
besitzer Jacob Heinrich Walter in Kirchberg (Hunsrück) am
15. Oktober.
Konkurseinstellung. Herr Buchdruckereibesitzer Franz Krichler,
Inhaber der Firma Louis Meyer Nachf. in Hannover, wegen
unzureichender Masse.
Aktiengesellschaften. Die Maschinenfabrik Rockstroh &
Schneider Nachf. in Haidenau bei Dresden erzielte im abge-
laufenen Geschäftsjahre einen Bruttogewinn von 248474 A. Hier-
von sollen auf das 1800000 betragende Aktienkapital 7 %
Dividende entfallen. — Die Deutsche Verlagsanstalt in Stutt-
gart erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Bruttogewinn von
394 189 und verteilt 9% Dividende. — Die Mainzer Verlags-
anstalt und Druckerei A.-G. vormals J. Gottleben & Fl. Kupfer-
berg in Mainz erzielte im Geschäftsjahre 1899/1900 einen Rein-
gewinn von 25355,20 Æ und verteilt 3 % Dividende.
Auszeichnungen. Der Vorsitzende des Deutschen Buchgewerbe-
vereins Herr Hofrat Dr. Oskar von Hase in Firma Breitkopf &
Härtel in Leipzig erhielt den königl. preussischen Roten Adler-
orden dritter Klasse. — Der Faktor der Druckerei der Paulinen-
pflege in Stuttgart, Herr Adolf Wegmann, der kürzlich sein
25jähriges Geschäftsjubiläum beging, erhielt die königl. württ.
Karl-Olga-Medaille.
Jubiläen. Das 50jährige Berutsjubiläum beging am 11. Ok-
tober Herr Schriftsetzer August Dietze im Hause B. @. Teubner
in Leipzig. — Das 50jährige Geschäftsjubiläum feierte am
1. Oktober der Faktor der Pennrich'schen Buchdruckerei („Binger
Anzeiger“) in Bingen a. Rh., Herr Peter Joseph Werner. — Der
Setzerfaktor im Graphischen Institut von Julius Klinkhardt in
Leipzig, Herr Gustav Schube, beging am 18. Oktober sein
25jähriges Geschäftsjubiläum. — Der Faktor der C. A. Wag-
ner'schen Universitätsbuchdruckerei in Freiburg i. B. feierte sein
2öjähriges Faktorenjubiläum. — Das 50jährige Bestehen
feierten die „Dirschauer Zeitung“ in Dirschau und die Zei-
tung „Der Landsmann“ in Nimptsch i. Schl. — Das 50jäh-
rige Berufsjubiläum feierte am 13. Oktober Herr Buchdruckerei-
besitzer Nicolas in Firma Denter & Nicolas in Berlin. — Das
50jährige Berufs- und Geschäftsjubiläum feiert am 28. Ok-
tober Herr Faktor Ferd. Meyer von der Firma H. W. Köbner & Co.
in Altona. Der Setzer Herr Brauns in derselben Offizin feiert
am selben Tage sein 25jähriges Geschäftsjubiläum.
Gestorben. In Breslau starb am 3. Oktober Herr Buch-
druckereibesitzer Paul Otto in Firma Otto & Gerhardt. — In
Berlin starb am 4. Oktober der frühere Buchdruckereibesitzer
Herr Albert Oderström, 62 Jahre alt. — In Quakenbrück starb
am 13. Oktober Herr Buchdruckereibesitzer Johann Heinrich
Buddenberg, 74 Jahre alt.
Së
Litteratur.
Geschichte der deutschen Illustration vom ersten Auftreten des
Formschnittes bis zur Gegenwart von Th. Kutschmann. Heraus-
gegeben von Franz Jäger, Kunstverlag in Goslar und Berlin.
2 Teile in Grossquart. In 10 Lieferungen zu je 3 ; in 2 Pracht-
bänden 40 A — Mit dem vorliegenden kunstgeschichtlichen Werke,
das dem Altmeister deutscher Illustrationskunst Professor Dr.
Adolph von Menzel, königl. wirklichen Geheimen Rat, Excellenz,
gewidmet ist, haben der Verfasser und der Verleger die grosse
Aufgabe unternommen und soweit sich aus den bis jetzt vorliegen-
den sieben Lieferungen ersehen lässt, auch mit Erfolg durchgeführt,
ein leitendes Werk über die Entwickelung der deutschen Illustrations-
kunst zu schaffen und damit einem Mangel abzuhelfen, der sowohl
in Künstlerkreisen wie in den Kreisen der graphischen Praktiker
tief empfunden wurde. Wie sie hierbei die Förderung der Ver-
waltungen der einschlägigen preussischen Kunstsammlungen und
503
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
der deutschen Verleger fanden, so wird ihnen für die Lösung der
Aufgabe auch der Dank der Künstler und Graphiker sicherlich
umsoweniger ausbleiben, als die Gegenwart auf dem Gebiete der
Illustration ja überall Verbindungen und Anknüpfungspunkte mit
der Vergangenheit sucht und ihr hierbei eine sachverständige
führende Hand nur willkommen sein muss. Das Werk behandelt
in der Einleitung die Bilderhandschriften der Alten bis zu den
Anfängen der mechanischen Vervielfältigung der Zeichnungen und
setzt mit der Darstellung seines Stoffes bei den Antängen des
Formenschnittes und den Metall- und Holztafeldrucken ein, deren
Entwickelung und Techniken bis zum Aufkommen des Kupferstichs
und der Erfindung der Buchdruckerkunst schildernd. Die Buch-
druckerkunst führte bis zum Ende des 15. Jahrhunderts die Ent-
wickelung des Holzschnittes herbei, der dann im 16. Jahrhundert
unter Albrecht Dürer und seinen künstlerischen Zeitgenossen und
unmittelbaren Nachfolgern eine noch heute bewunderte Blütezeit
erreichte. Mit dem 17. Jahrhundert begann ein Absterben des
künstlerischen Holzschnittes und derselbe gelangte für zwei Jahr-
hunderte fast zum völligen Verschwinden. An seine Stelle trat
der Kupferstich, der zu grosser Ausbildung gebracht wurde, und
diese herrschende Stellung im Gebiete der Illustrationskunst behielt
er, bis im neunzehnten Jahrhundert die grosse Umwälzung in der
geistigen Sphäre, wie in der Technik des Buchdrucks auch wieder
eine Umwandlung in der IIlustrationskunst herbeiführte. Der
Holzschnitt gelangte zu neuem Leben und unter künstlerischer
Hand zu neuer grosser Entwickelung und dasselbe war der Fall
mit der mittlerweile erfundenen Lithographie. Soweit reicht die
Darstellung in den vorliegenden 7 Lieferungen des Werkes. In
deren Einzelheiten werden sowohl die verschiedenen Kunst- und
Litteraturrichtungen und politischen Wandlungen, die auf die
Entwickelung der Illustration Einfluss nahmen, wie die Künstler-
individualitäten und Schulen, welche dieser Entwickelung ihren
Stempel aufprägten, eingehend in Wort und Bild behandelt und
auch der Technik der verschiedenen Illustrationsverfahren wird,
soweit dies das Verständnis des Ganzen erfordert, Aufmerksamkeit
gewidmet. Besonders ausführlich wird der Zeitabschnitt des ab-
gelaufenen Jahrhunderts behandelt und das ist bei dessen grosser
Bedeutung für die Entwickelung der Illustration und der grossen
Zahl hervorragender Künstler, die sich in den Dienst der letzteren
stellten, nur gerecht. Ist so der textliche Inhalt des Werkes ein
bedeutender und für die Angehörigen der graphischen Berufe
besonders wertvoller, so ist dies nicht minder der Fall mit seiner
reichen und gewählten illustrativen Ausstattung. Die vorliegenden
7 Lieferungen enthalten nicht weniger als 309 Textillustrationen
und 49 Kunstbeilagen; die letzteren sind in fast allen graphischen
Verfahren ausgeführt, während sich in die Textillustrationen der
Holzschnitt und die Atzung teilen. In beiden sind Perlen künst-
lerischer Illustration enthalten und beide spiegeln mit grosser
Anschaulichkeit die Wellenbewegung wieder, die im Laufe der
Zeit auch in der Illustration herrschte. Schöne Initialen und
Schlussstücke und gelegentliche Kopfleisten, sowie saubere Satz-
und Druckausführung vollenden die Ausstattung des Werkes, dessen
Druck von der Firma Deutscher Verlag, G. m. b. H. in Berlin
besorgt wurde. Am Druck der Beilagen sind ausser der genannten
Firma die Firmen Georg Büxenstein ck Co. in Berlin, F. A. Brockhaus
in Leipzig, Meisenbach, Rifarth & Co. in Berlin, O. Felsing in
Berlin, Dr. E. Albert & Co. in München, G. Birkholz in Charlotten-
burg u. a. beteiligt. Für einen künstlerischen Einband wird eben-
falls Sorge getragen. Die vorliegende Geschichte der deutschen
Illustration ist nun namentlich für das Buchdruckgewerbe von
weitgehendem Interesse und wir empfehlen sie auch deshalb unseren
Lesern auf das angelegentlichste. d
Die Technik der bunten Accidenz. In zweiter, neubearbeiteter
Auflage herausgegeben von Otto F. W. Krüger, Buchdruckerei-
faktor. Berlin 1900. Verlag des Verfassers. Preis kart. 3,50 o%
— Die erste Auflage dieses Hilfsbuches für Setzer und Maschinen-
meister erschien im Jahre 1896 und fand solchen Beifall und
Absatz, dass der Verfasser schon nach ein paar Jahren an eine
Neuherausgabe denken musste. Dabei ist er bemüht gewesen, sein
Buch der fortschreitenden Technik entsprechend zu erweitern und
auszubauen, und so ist in der zweiten Auflage ein fast völlig
neues Buch vom nahezu doppelten Umfange der ersten zu Stande
gekommen. Das mit vielen Abbildungen im Text und drei
farbigen Beilagen ausgestattete und mit einem Sachregister ver-
sehene Werkchen behandelt im ersten Teile den Entwurf von
Accidenzen unter Beibringung und Erläuterung zahlreicher Muster.
Dann wird die Satztechnik gründlich durchgenommen und im An-
An, -
504 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
schluss daran ein sehr ausführliches und belehrendes Kapitel über
die Selbstherstellung von Druckplatten aus den verschiedensten
Materialien gegeben. Weiter werden die Farben unter dem Ge-
sichtspunkte der Praxis besprochen und schliesslich wird auch noch
über den Accidenzdruck vieles vorgetragen, was gar manchem
Drucker, und auch manchem Setzer, zu wissen erwünscht sein
dürfte. Das ganze Buch ist aus der praktischen Erfahrung heraus
verständlich geschrieben und Setzern wie Druckern, Erfahrenen,
wie minder Geübten, nur zu empfehlen. Der Druck des Buches
(E. Lezius & Co. in Berlin — eine Dreifarbendruckbeilage stammt
von Förster & Borries in Zwickau) ist e ein guter.
Orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe
zu Berlin.
Ordentliche Generalversammlung
am D
Sonntag, den 4. November 1900; vormittags 201 Uhr,
Luisenstädtischen Konzerthaus: Aite Jakobstr. 37.
bi —
2
t;
Nr. 43
Tagesordnung:
. Ergänzungswahl des Vorstandes (1 Arbeitgeber, 3 Arbeit-
nehmer). l
. Mitteilungen des Vorstandes.
. Beschlussfassung über die Neugestaltung u Arzteverhältninsee:
. Antrag des Vorstandes auf Anderung des 5
$ 51 Nr. 8 und des
§ 52 des Kassenstatuts.
. Wahl des Rechnungs-Ausschusses für das Jahr 1901.
. Wahl freiwilliger Kranken-Kontrolleure.
. Verschiedenes.
Berlin, 22. Oktober 1900.
Der Vorstand
der Orts-Krankenkasse für das Buchgewerbe zu Berlin;
W. Röwer,
Vorsitzender.
Gustav Lehmann,
Schriftführer.
IR Anzeigen. DD
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Nr. 43 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker i 505.
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506 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 43
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der viel teueren Linotype den Weg durch den Typo-
graph nicht versperren zu lassen, brachte deren
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Deutschlands Bu ehdr
— | Fa nn vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e. XII. Jahrg.
DEG | | .. Leipzig, 1. November 1900. i a
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker- erscheint jeden Donnersta
and ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un
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gebühren nach Übereinkun
Ss Schriftleitung und Geschäftsstelle: $ Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
EH Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. H.
Amtlicher Teil.
Oberbayerische Buchärucker-Kreis-Innung in München. |
Wahr. des GenTTen-Ausschusses Betr:
Die auf Grund des 8 44 des Innungsstatuts wahlberechtigten
Buchdruckergehilfen des Kreises Oberbayern werden hiermit ein-
geladen, sich zur Vornahme der Wahl des Gehilfen-Ausschusses am
Sonntag, den 11. November d, J., vormittags präcis 10 Uhr,
im Saale des nördlichen Schrammenpavillons dahier einzufinden.
Die Wahl bildet den einzigen Gegenstand der Tagesordnung
und wird die Sitzung von dem W des Innungsvorstandes
geleitet. i
ne 31. Oktober 1900.
Oberbayerische Buchdrucher-Rreis-Innung.
J. B. Grassl, Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Die Tarifgemeinschaft des des deutschen Buchdruck-
er m in amerikanischer Beleuchtung.
w J findet ihres erspriesslichen Wirkens wegen bei den
> Männern der Praxis, wie bei den Männern der
Wissenschaft Beachtung und in verschiedenen anderen
Berufen in Deutschland ist bereits die Errichtung ähnlicher
Einrichtungen angeregt und zum Teil auch zur Durchführung
gebracht worden. Auch in Kollegenkreisen des Auslandes
hat man Interesse an derselben genommen, und aus ihr die
Anregung zu verwandten Schöpfungen mit geschöpft. So ist
die in Frankreich von den Organisationen der Buchdruckerei-
besitzer und der Buchdruckergehilfen geschaffene sogenannte.
gemischte Kommission, die über gemeinsame Angelegenheiten
zu beraten und zu beschliessen hat, dem deutschen Tarif-Aus-
schuss nicht unähnlich. und sie kann. leicht der Anfang. zu .einer.
| Tarifgemeinschaft wie der unsrigen werden.
Bio Tarifgemeinschaft der deutschen Buchdrucker
| Auch in den
Kreisen der amerikanischen Buchdruckereibesitzer regt sich
das Verlangen nach einer der deutschen ähnlichen Organisation
des Berufes und ein begeisterter und überzeugter Vertreter
dieser
Idee ist der Newyorker Buchdruckereibesitzer und
volkswirtschaftliche Redakteur des „Inland Printer“, Herr
Henr W. Cherouny. . Derselbe hat im vorigen J ahre. das
deutsche Buchdruckgewerbe und seine Organisationen an Ort
und Stelle eingehend studiert und die über die deutsche Tarif-
gemeinschaft gewonnenen Eindrücke und Ansichten in eiiiem
eigenartigen Buche neben anderen Arbeiten und Studien aus
früheren Jahren niedergelegt. Ca CS i
Dieses Buch führt den Titel „The Burial ep the
Apprentice: a true story from life in a union work-
shop, and other essays on present political and social,
‚problems by Henry W. Cherouny“ und ist der Buchdrucker-
gemeinde, in der. der Verfasser als Lehrling, Gehilfe und
Prinzipal thätig gewesen ist, als Ergebnis sorgfältiger. Studien:
‚und lebenslanger Berufserfahrung gewidmet. Das Buch ist
lebendig geschrieben und die in der litterarischen Belesenheit
des Verfassers namentlich zum Ausdruck kommende Bibel-
festigkeit wird dessen Landsleuten, insbesondere seinen speziellen i
, Berufsgenossen sicherlich imponieren.
Wie schon der Titel „Das Begräbnis des Lehrlings- an-
deutet, beschäftigt sich das. Buch zuvörderst mit der in Amerika
ganz eigenartig liegenden Lehrlingsfrage. Der Verfasser legt
'in einer interessant zu lesenden Schilderung die Schwächen des.
heutigen Lehrsystems und die Einflüsse, welche gewisse Ver-
'hältnisse und Personenkreise auf den Lehrling ausüben, dar
und giebt zugleich mancherlei Anregungen, wie die Lehrlings-
ausbildung in Zukunft zu bessern und zu gestalten sei. o!
| Vom Lehrling kommt der Verfasser auf den Gehilfen und
Prinzipal und deren Verhältnisse und er tritt insbesondere
mit Wärme dafür ein, die Gepflogenheit der Bestimmung der
Arbeitsbedingungen durch mündliche Vereinbarungen zwischen
ı den Individuen. fallen zu lassen und anstatt dessen das System.
r
510 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 44
einzuführen, die Arbeitsbedingungen durch formelle Verträge
zu regeln, die zwischen Vereinigungen der Arbeitgeber und
der Arbeitnehmer abgeschlossen werden. Dabei scheut er sich
nicht, in ihre Theorien verbissenen Gewerkvereinlern ebenso
ins Gewissen zu reden, als im Kapitalistenstolz befangenen und
auf ibr Haus- und Herrenrecht pochenden Arbeitgebern.
Die Lehrlingsfrage wie die Arbeitsfrage kann aber nur
durch eine geeignete Gewerbsorganisation gelöst werden und
für eine solche macht er, nachdem er im zweiten Buche „On
the Political Aspect of Tradeunionism“ das Gewerkveinswesen
behandelt hat, im dritten Buche „A Plea for the Formation
of a More Perfekt Union“ Vorschläge, wobei er sich vornehm-
lich auf die deutsche Tarifgemeinschaft stützt.
Wie bereits gesagt, hat der Verfasser die Tertisetneinkchäft
eingehend studiert. Er schildert kurz ihre geschichtliche Ent-
wickelung, bespricht daun ihre Verfassung, ihre Wirksamkeit,
ihr Einwirken auf die Lehrlingsfrage, er schildert das Wirken
der Schiedsgerichte aus eigener Anschauung und schliesslich auch
das Wirken der deutschen Lehrlingsfachschulen, wenn diese auch
nicht gerade in das Bereich der Tarifgemeinschaft fallen. Er
führt dann seinen amerikanischen Kollegen das sehr anerkennende
Urteil eines der grössten deutschen Buchdruckereibesitzer, des
Herrn Georg W. Büsxenstein, über das vierjährige Wirken der
Tarifgemeinschaft vor und schliesslich — oder vielmehr zu
allem Anfang des betreffenden Abschnitts — rückt er seinen
Landsleuten die Tarifgemeinschaft in ein Licht, das ihnen be-
sonders anheimelnd sein muss, indem er ihre Verfassung mit
derjenigen der Vereinigten Staaten vergleicht. Dieser Vergleich
ist neu und für unsere Leser auch interessant. Wir lassen ihn
deshalb folgen. Herr Cherouny sagt:
„Die grossen und wohlbekannten Schriftsteller über Gewerk-
vereinswesen Professor Lujo Brentano und Sidney und Beatrice
Webb haben zu verschiedenen Malen dargelegt, dass die Ver-
fassungen der am erfolgreichsten wirkenden europäischen Gewerk-
vereine genau derjenigen der Vereinigten Staaten gleichen. Auch
die deutschen Buchdruckereibesitzer und Buchdruckergehilfen haben,
ihrer steten Klassenkämpfe müde, kürzlich eine wirksame Gewerbs-
regierung aufgerichtet, die ebenso gestaltet ist, wie die Regierung
der Vereinigten Staaten. Alle verwirrenden modernen Theorien
über die soziale Frage ausser Betracht lassend, haben sie auf der
breitesten demokratischen Grundlage eine gemeinsame Gewerbs-
regierung organisiert, um ein System von allgemeinen Bestimmungen
zu beschliessen, durchzuführen und auszulegen, die für Prinzipale,
Gehilfen und Lehrlinge in gleicher Weise verbindlich sind. Ob
sie hierbei bewusst oder unbewusst unter dem Geiste der ameri-
kanischen Väter der wahren Demokratie gehandelt haben, kann
ich nicht entscheiden. Gewiss ist, dass es ihnen gelungen ist,
durch diese interessante Organisation Frieden und Gedeihen in
ihrem Gewerbe herbeizuführen und ich glaube, die Amerikaner
werden mit grossem Vergnügen in Erfahrung bringen, wie die
deutschen Buchdrucker die Grundsätze der Verfassung der Ver-
einigten Staaten benutzt haben, um die Gegensätze des industriellen
Lebens in ihrem monarchischen Lande zu überwinden.
Zur Beschliessung gemeingültiger Bestimmungen haben die
deutschen Buchdrucker eine dem amerikanischen Kongress ähnliche
gesetzgebende Versammlung geschaffen. Die Abordnung der Arbeiter
entspricht dem Repräsentantenhause Die Worte der föderalisti-
schen Väter, welche den Entwurf der amerikanischen Verfassung
erklärten, können zu demselbeu Zwecke auch für die gegenwärtige
Gewerbsorganisation dienen. Hamilton sagt: „Das Repräsentanten-
haus sollte vertraut sein mit dem allgemeinen Geist, den Gewohn-
heiten und der Denkweise des gesamten Volkes.“ Madison sagt:
„Es ist ganz besonders wesentlich, dass die in Rede stehende
Abteilung (die des Volkes) in unmittelbarer Abhängigkeit vom
Volke sei und mit demselben in inniger Beziehung stehe.“ Und
die deutschen Buchdruckerprinzipale erklären: Man lasse die Ge-
hilfen mit den Prinzipalen auf gemeinsamem Boden zusammen-
kommen, um die Gedanken ihrer Klasse in parlamentarischer
Weise zum Ausdruck zu bringen und die Sympathie des Gewerbes
für gemeinsame Verwaltung zu bewahren.
Die Abordnung der Arbeitgeber in die gesetzgebende Ver-
sammlung entspricht dem amerikanischen Senat. Ihr Gewicht in
der gemeinsamen Verwaltung des Gewerbes ist dem der Gehilfen
gleich. Madison erklärt: „Die Repräsentation bezieht sich unmittel-
barer auf die Personen“ und „eine Abteilung (der Senat) hat im
Spezielleren den Zweck, der Hüter des Eigentums zu sein.“ Dies
ist „eine Einrichtung, die dem Volke notwendig ist als Verteidigung
gegen seine eigenen zeitlichen Irrtümer und Täuschungen“ und
„verbindet Stetigkeit mit Freiheit.“
Zur Durchführung der allgemeinen Massnahmen, die von der
gesetzgebenden Versammlung beschlossen werden, haben die deut-
schen Buchdrucker ein zentrales Amt, ähnlich der amerikanischen
Verwaltung. Natürlich kann an der Spitze einer wirtschaftlichen
Körperschaft, die zwei Klassen mit ebenso vielen gegensätzlichen
als gemeinsamen Interessen repräsentiert, kein Präsident stehen.
So haben denn die Buchdrucker eine Verwaltung zusammengesetzt
aus drei Arbeitgebern und drei Gehilfen, welche ein verantwort-
liches und bezahltes Kabinet ernennen, das die Arbeiten der
Organisation zu besorgen hat. Wenn wir uns das amerikanische
Wahlmänner-Kollegium als eine ständige ausführende Körperschaft
vorstellen, die den Präsidenten und seinen Stab als besoldete
Zivilverwaltung ernennt, die dem Willen des Wahlmänner-Kollegiums
untersteht, so haben wir die deutsche Tarifgemeinschaftsverwaltung.
Es wird niemand Alexander Hamilton’s Artikel über das Wahl-
männer-Kollegium lesen können, ohne zu dem Schlusse zu kommen,
dass der deutsche Plan die fundamentalen amerikanischen Gedanken
über die Regierung besser zur Ausführung bringt, als die modernen
Politiker, die sich rühmen, alles Gute, was in dem Wahlmänner-
Kollegium ist, bei Seite gesetzt und hierfür alle jenen hässlichen
Grundzüge eingeführt zu haben, welche jede Präsidentenwahl und
das Bestehen eines unverantwortlichen Kabinets begleiten.
Zur Auslegung ihrer gemeinverbindlichen Bestimmungen haben
die deutschen Buchdrucker eine schiedsrichterliche Abteilung, die
derjenigen der Vereinigten Staaten, die von der Regierung ernannt
wird, ähnlich ist. Was Hamilton von dem Obersten Gerichtshofe
sagt, gilt auch von den deutschen Schiedsgerichten: „Sie sind die
Citadelle der öffentlichen Justiz und der öffentlichen Sicherheit.“
„Die Gerichte müssen den Sinn der Gesetze erklären.“ „Sie haben
Urteil zu sprechen und nicht einen Willen auszuüben“ und sie
müssen „die Verfassung und die Rechte der Individuen gegen die
Wirkungen jener üblen Anschauungen schützen, die die Künste
erfinderischer Leute unter dem Volke selbst ausstreuen.“
Wir sehen also, dass die deutschen Buchdrucker die ausschlage
gebenden Grundzüge der amerikanischen Verfassung, nämlich dass
sie für eine wirksame Regierung in drei Funktionen sorgt, voll-
ständig adoptiert haben. Die oberste Gewalt, welche das Gewerbe
über die Gewohnheiten und Gebräuche seiner Angehörigen besitzt,
wird von drei Abteilungen gehandhabt, deren jeder eine bestimmte
Funktion übertragen ist, während zwischen den verschiedenen
Funktionen ein solch starkes Band gegenseitiger Unterstützung
vorhanden ist, dass keine Abteilung ohne die anderen bestehen
kann. In dieser Dreiteilung und gleichzeitigen Vereinigung der
Macht der gesamten Gemeinschaft liegt ihre Sicherheit gegen den
Missbrauch. Mögen die Amerikaner Gott danken für ihre Ver-
fassung, die veralteten Gesetzen und Gewohnheiten gestattet zu
verschwinden, ohne dass Widerstand geleistet wird, und neuen
Gedanken, einzutreten ohne Revolution oder Gewalt. Mögen sie
ebenso den deutschen Buchdruckern dafür danken, dass sie der
industriellen Welt zeigen, wie der Geist der amerikanischen Väter
zu einem ebenso verlässlichen Regulator des gewerblichen Lebens
gemacht werden kann, als er sich als ein solcher für unser nationales
Leben erwiesen hat.
Natürlich giebt es auch viele amerikanische Arbeitgeber, die
über das unerhörte Abweichen der deutschen Buchdruckereibesitzer
von den wert gehaltenen Lehrsätzen der orthodoxen Ökonomie
ungläubig lächeln werden. Aber ich hoffe um unseres alten Ruhmes
willen, dass in unserem Gewerbe, ja sogar in unserem geliebten
Vaterlande niemand dem widersprechen wird, dass unsere geheiligte
Verfassung die Eigenschaften in sich selbst trägt, die Segnungen
der Freiheit und des Friedens dem Privatbesitz ebenso zu sichern
als den Staaten.
Und nun mögen die amerikanischen Buchdrucker beschliessen,
eine vollkommenere Vereinigung zu bilden, als ihre gegenwärtigen
getrennten Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer dar-
stellen; mögen sie Gerechtigkeit in ihre Werkstätten einführen,
Ruhe und Frieden unter sich aufrecht erhalten, für ihre gemein-
same Verteidigung gegen die unzulässige Konkurrenz Vorsorge
treffen, die allgemeine Wohlfahrt von Lehrlingen, Gehilfen und
Prinzipalen fördern und für sich und ihre Nachkommen die
industrielle Freiheit sichern. Möge die intelligente Körperschaft
Nr. 44
— 4 nn E
der amerikanischen Buchdrucker mit einem Schlage sowohl des
Geschäftsherrn Anschauung von der Einzelherrschaft, wie des
Gewerkvereins Anschauung von der Klassenherrschaft vernichten
und an die Stelle dieser Übelstände unserer Zeit eine gemeinsame
Herrschaft setzen, unter der alle leben und gedeihen können. Dann
wird der Geist ihrer Väter stets mit ihnen sein und vielleicht
sogar ihre Staatsregierungen von der Korruption des Individualismus
befreien.
Die Anschauungen, welche der vorurteilslos urteilende
amerikanische Kollege aus eigenen Studien von der Tarif-
gemeinschaft des deutschen Buchdruckgewerbes gewonnen hat,
sind also für diese sehr günstige, und die Mitglieder unserer
Tarifgemeinschaft hiermit bekannt zu machen, ist vielleicht jetzt,
wo eine Neuregelung des Tarifs vor der Thür steht und mög-
licherweise mancherlei Unzufriedenheit mit der Tarifgemeinschaft
wieder zum Ausdruck gebracht werden wird, von besonderem
Nutzen. Herr Cherouny scheint übrigens überzeugt zu sein, dass
sein warmer Appell an die Buchdrucker Amerikas auch Erfolg
haben wird, denn er hat kürzlich in der von ihm redigierten
Abteilung des „Inland Printer“ mit der Veröffentlichung von
Entscheidungen der deutschen Tarifschiedsgerichte begonnen
und er gedenkt dieselben fortzusetzen, bis sie durch regel-
mässige Berichte von dem Newyorker oder Chicagoer Printers’
Court of Honor abgelöst werden.
e
Hinter den Coulissen des Druckpapiermarktes.
Zu dem unter dieser Überschrift in Nr. 42 der „Zeitschrift“
vom 18. Oktober enthaltenen Artikel ging uns unter dem 25. Ok-
tober von Herrn Direktor R. Lehmann, Syndikus der
Papiereinkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungs-
verleger, eine kurze Einsendung mit der Aufschrift „Berich-
tigung“ zu, die jedoch nur einige kritische Ansichten über den
angezogenen Artikel enthält.
Von der Wiedergabe dieser Ansichten sehen wir ab, weil
Herr Direktor Lehmann erklärt, die Papiereinkaufsstelle ver-
zichte prinzipiell auf jede Zeitungspolemik, und wir uns nicht
anregen lassen wollen, sie in diesem Grundsatze zu beirren.
Wir entnehmen jedoch der Einsendung gern die mit Bezug
auf die Mahnung des Artikels in Nr. 42 — es solle zwischen
den Papiererzeugern und -verbrauchern kein Kampf stattfinden,
sondern eine Verständigung herbeigeführt werden — und
„im Interesse der Sache“ abgegebene Erklärung: dass die
Papiereinkaufsstelle von allem Anfang an eine Ver-
ständigung mit den Papierfabrikanten gesucht habe.
S
Von der Weltausstellung in Paris.
VI.
Wir gehen nun zu einer Schilderung der auf der Pariser Welt-
ausstellung befindlichen Maschinen für die Satz- und Druck-
herstellung über. Im allgemeinen darf gesagt werden, dass
dieser Teil der buchgewerblichen Ausstellung ein ganz imponierendes
Bild geboten haben würde, wenn er etwas besser hätte zusammen-
gehalten werden können. Er ist aber leider ziemlich verstreut
und darunter leidet der Gesamtanblick und der Gesamteindruck.
Hierzu kommt, dass von durchschlagenden oder besonders auf-
fälligen Neuheiten nur wenig vorhanden ist. Das Beste haben
nach der allgemein vorherrschenden Ansicht, der wir uns gern
anschliessen, die wenigen deutschen Aussteller geboten, und für
die Nichtdeutschen ist das Meiste, was von diesen geboten wird,
auch grossenteils neu. Nächst der deutschen erweckt die etwas
versteckte und abgelegene amerikanische Maschinenausstellung das
meiste Interesse. England ist nur schwach vertreten und bietet
ausser der nicht einmal englischen Orloffmaschine nichts besonderes,
während die französische Maschinenausstellung zwar in der Masse
ganz Ansehnliches bietet, aber damit bei den Fachleuten des In-
und Auslandes keinen allzugrossen Eindruck macht. Die übrigen
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
511
— — >»
Länder kommen für die Maschinenausstellung nicht, oder, wie
Russland, nur wenig in Betracht.
Wir wenden uns nun zunächst der buchgewerblichen Maschinen-
ausstellung Deutschlands zu. Wie schon angedeutet, ist dieselbe
nur von wenigen Firmen beschickt, aber was diese zur Vorführung
gebracht haben, das hat den allgemeinsten Beifall, auch bei unsern
westlichen Nachbarn, gefunden und darf als eine durchaus würdige
Vertretung des deutschen buchge werblichen Maschinenbaues be-
zeichnet werden.
Aus dem Druckmaschinenfache haben vier Firmen ausgestellt
und unter ihnen fällt hinsichtlich der ausgestellten Objekte am
meisten ins Auge die Maschinenfabrik Augsburg in Augs-
burg, denn ihre gewaltige und äusserst schmuck aussehende
Sechsfarben- Rotationsnlaschine beherrscht die ganze Abteilung.
Wir haben von dieser Glanzleistung des deutschen Rotations-
maschinenbaues in Nr. 50 der „Zeitschrift“ vom vorigen Jahre
eine ausführliche, mit Abbildung versehene Beschreibung aus der
Feder des Herrn Theodor Goebel gebracht und gestatten uns,
spezielle Interessenten auf diese Beschreibung zu verweisen. Zur
Orientierung begnügen wir uns hier mit einigen wenigen Bemer-
kungen. Die Maschine macht sich, wie gesagt, schon durch ihre
Grösse bemerklich; denn sie ist 5 m hoch, 5½ m breit und
10 ½ m lang, und ihr grösstes zulässiges Druckformat ist 90:112 cm.
Das Gewicht der ganzen Maschine ist 60000 kg. Die Maschine
ist, wie schon bemerkt, für sechs Farben eingerichtet, von denen
eine, die schwarze, auf die eine Seite des Papiers, die andern fünf,
die bunten Farben, auf die andere Seite zu stehen kommen. Sie
kann aber auch nur für einfachen Schön- und Wiederdruck benützt
werden; in diesem Falle werden die vier oberen Farbwerke durch
Ausschaltung eines Triebrades abgestellt. Zwei Cylinderpaare mit
den entsprechenden Farbwerken liegen horizontal im unteren Teil
der Maschine, die anderen vier Cylinderpaare und Farbwerke sind
im Halbkreis darüber angeordnet. Die Farbwerke besitzen, um
sorgtältigste Farbeverreibung und genaueste Deckung der Druck-
platten zu erzielen, eine sehr grosse Zahl von Masse- und Metall-
walzen und das Auftragen wird bei drei Farbwerken von je sechs
und bei den anderen drei Farbwerken von je vier Auftragwalzen
besorgt. Ferner enthält die Maschine auch eine Abschmutzrolle.
Zwei über einander angebrachte Galerien ermöglichen sowohl die
leichte Zugänglichkeit der einzelnen Teile, wie die Überwachung
des Ganges. Die Leistungsfähigkeit der Maschine schwankt je
nach der Schwierigkeit der Druckarbeit zwischen 3000 und 6000
beidseitig bedruckten Bogen in der Stunde. Weiter hat die Augs-
burger Maschinenfabrik eine sehr stark gebaute Cylinderschnell-
presse für Illustrations- und Farbendruck ausgestellt, die alle
Verbesserungen der Neuzeit aufweist. Namentlich aber ist bei der
Konstruktion des Fundamentes auf genauesten Gang und Schutz
gegen Durchbiegen oder Federn Bedacht genommen worden. Das-
selbe läuft in vier Stahlbahnen und gleitet auf einer grossen Zahl
zwangsläufig bewegter Stahlrollen. Auch der Druckcylinder ist
im Innern mit Verstärkungsvorrichtungen versehen, um ihm auch
beim stärksten Druck die nötige Sicherheit zu geben.
Die Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Co. in
Frankenthal bringt ebenfalls ihre Rotationsmaschinen zur Vor-
führung, in denen sie bekanntlich ansehnliche Erfolge erzielt hat.
Eine sehr massiv gebaute dergleichen Maschine dient zum Druck
vierseitiger Zeitungen, die dreimal gefalzt und in Packeten ge-
ordnet mit einer Schnelligkeit von 12000 Exemplaren in der Stunde
ausgelegt werden. Die Maschine hat 2 Platten- und 2 Druck-
cylinder, 2 Farbwerke, Dampffeuchtapparat und alle sonst üblichen
Einrichtungen. Weiter ist ausgestellt eine Rotationsmaschine für
wechselnde Formate zum Druck von illustrierten Zeitungen, Pro-
apekten, Formularen u. s. w. Dieselbe ist mit Abschmutzrolle ver-
sehen. An Flachdruckpressen bietet die Firma sodann ihre bekannte
„Rhenania“ zur Schau. Es ist dies eine solid gebaute Cylinder- `
maschine, deren Karren durch sechs verzahnte Räder sehr sicher
geführt wird und die mit gutem Farbwerk und vorzüglichen An-
legevorrichtungen versehen ist. Sie eignet sich besonders für den
Accidenzdruck. Eine andere einfache Buchdruckschnellpresse ist
mit Schlittenbewegung und zwangläufiger Rollenführung versehen,
das Fundament läuft auf zwei Gleitbahnen und nachstellbare ge-
härtete Gleitstücke sichern genaue seitliche Gradführung. Das
Farbwerk hat vier Auftragwalzen. Im übrigen sind auch bei dieser
Maschine alle modernen Einrichtungen vorgesehen.
Sehr interessant ist ferner die Ausstellung der Firma Rockstroh
& Schneider Nachf. in Dresden-Heidenau. In derselben finden
wir ihre rühmlichst bekannte Tiegeldruckpresse „Victoria“, die
512 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 44
auch in Abarten zum Prägen und Stanzen gebaut wird. Die Presse
und ihre vorzüglichen Leistungen sind in Deutschland so bekannt,
dass wir hier kaum etwas darüber zu sagen nötig haben. Ebenso
grossen Ansehens erfreuen sich, auch in der Pariser Ausstellung,
die stark und solid gebauten und mit mancherlei Neuerungen ver-
sehenen Schnellpressen der Firma, die in der Ausstellung mit
grosser Schnelligkeit laufen und vorzügliche Illustrations- und
Farbendrucke liefern. Der Hauptunterschied dieser Maschinen
von anderen Fabrikaten liegt bekanntlich darin, dass bei ihnen
die Druckstellung nicht durch Verstellen des Cylinders, sondern
durch Verstellen des Fundamentes bewerkstelligt wird. Zu diesem
Zwecke ist unter der Fundamentplatte eine von einem Handrad
bewegte Keilplatte angebracht und durch Bewegen dieser Keilplatte
wird die Fundamentplatte gehoben oder gesenkt. Die Führung
des auf vier Bahnen ruhenden Karrens ist eine äusserst sichere
und der Gang der Maschine auch bei der grössten Geschwindig-
keit ein fast geräuschloser. Das Farbwerk ist ebenfalls vorzüglich
konstruiert und ein exakt arbeitender Bogenschiebeapparat sichert
genauestes Anlegen.
Sehr umfänglich ist die Maschinenausstellung der Firma Scheller
Giesecke in Leipzig. Hier ist vor allem die weitbekannte
iegeldruckpresse „Phönix“ zu erwähnen, die in zwei Nummern
und Grössen ausgestellt und in Thätigkeit ist und sowohl für Druck-
zwecke, wie zum Stanzen, Prägen und Vergolden mit stärkster
Kraftanwendung gebaut wird. Auch diese Maschine ist in ihrer
Konstruktion und in ihren Leistungen so bekannt, dass darüber
viele Worte zu verlieren unnötig ist. Nicht minder bedeutungsvoll
für das Gewerbe ist die von der Firma Schelter & Giesecke gebaute
neue Schnellpresse „Windsbraut“, die im allgemeinen amerikani-
schen Konstruktionstypus zeigt und hauptsächlich für feinen Illu-
strations- und Farbendruck bestimmt ist. Die Maschine hat einen
stetig rotierenden Druckcylinder, ein kombiniertes Cylinder- und
Tischfarbwerk, bei der Karrenbewegung sind stählerne Laufrollen
und Luftpuffer angewendet und von den sonstigen sehr praktischen
Einrichtungen sind namentlich der zwangläufige Greiferschliesser
und die praktischen Stellungsvorrichtungen am Farbwerk und an
den Walzen zu erwähnen. Die Maschine ist sehr stark und sicher
gebaut und ihre Leistung ist 1400—2400 Abdrücke in der Stunde,
je nach der Grösse der Presse. Sie wird allgemein als eine sehr
vorteilhafte Bereicherung unseres Schnellpressenmaterials angesehen.
Die als vorzüglich bekannten Numerierwerke der Firma sind eben-
falls in verschiedenen Arten ausgestellt.
Neben den besprochenen Druckmaschinenausstellungen haben
sodann noch die weltbekannten Firmen Karl Krause in Leipzig
und Gebrüder Brehmer in Leipzig-Plagwitz umfängliche Aus-
stellungen ihrer Fabrikate veranstaltet. Die Ausstellung von Karl
Krause haben wir bereits in Nr. 34 der „Zeitschrift“ ausführlich
besprochen, und es erübrigt uns daher nur, zu bemerken, dass sie
mit ihren glänzenden Objekten, ihren riesigen Kalandern, Schneide-
maschinen, Prägepressen u. s. w. einen grossen Eindruck macht,
trotzdem dass die Aufstellung der Maschinen eine sehr gedrängte
geworden ist, da die Firma sich von der Ausstellungsleitung eine
erhebliche Platzverringerung infolge nachträglich vorgenommener
Baulichkeiten gefallen lassen musste.
Die Firma Gebrüder Brehmer in Leipzig- Plagwitz hat eine ziem-
lich umfängliche Kollektion ihrer Heftmaschinen zur Ausstellung
gebracht, die die Firma, die erste ihrer Art, würdig repräsentiert.
Der Ursprung der Firma Gebrüder Brehmer geht auf Amerika
zurück. Dort wurde im Jahre 1872 Herrn Hugo Brehmer (einem
gebornen Lübecker) in Philadelphia das erste Patent auf eine
Draht-Buchheftmaschine erteilt. 1873 wurde von den Gebrüdern
Brehmer in Philadelphia eine Maschinenfabrik gegründet, aus der
1876 die erste Draht-Buchheftmaschine auf den Markt gebracht
wurde. 1879 wurde die Maschinenfabrik in Leipzig-Plagwitz er-
richtet und ganz nach amerikanischem Arbeitssystem eingerichtet,
und 1885 ging aus dieser auch die erste Faden-Buchheftmaschine
hervor, der andere Konstruktionen, u. a. auch solche von Bogen-
falzmaschinen folgten. Seitdem hat sich im Laufe der Jahre das
Etablissement intensiv und extensiv bedeutend vervollkominnet, so
dass es zur Zeit in der Fabrik in Leipzig-Plagwitz, sowie in den
Filialen in London, Paris und Wien 525 Beamte und Arbeiter be-
schäftigt und bis Mitte dieses Jahres 34000 Heftmaschinen und
über 350 Bogenfalzmaschinen auf den Markt gebracht hat. Die
Gebrüder Brehmer sind also die Väter und bedeutendsten Förderer
der Heftmaschine, und als letztere geben sie sich auch auf der
Pariser Ausstellung, denn an den 15 hier zur Schau gebrachten
Maschinensystemen zeigen sie, zu welcher Vollkommenheit sie die
Heftmaschine entwickelt haben. So hat unter den ausgestellten
Neukonstruktionen grosse Bedeutung die Maschine Nr. 37 des
Kataloges, die dazu dient, Broschüren, Schreibhefte in einzelnen
Lagen u. s. w. mit Zwirn zu heften, dessen Enden verknotet wer-
den und zwar so fest, dass man vergebens versucht, den Knoten
zu lösen. Die kräftig gebaute und einfach zu handhabende Ma-
schine kann in der Stunde 1800 gut und fest verknotete Schreib-
hefte liefern. Weiter ist die Fadenhaftmaschine Nr. 16 zu erwähnen,
die in zwei Grössen gebaut wird und auf Gaze sowohl wie auf
Bänder oder Schnüre mit fünf beliebig verstellbaren Nadeln stünd-
lich 12— 1600 Bogen heftet. Die Maschine ist namentlich in Eng-
land stark verbreitet, wo einzelne Firmen 10 — 22 solcher Maschinen
im Gebrauch haben. Während nun diese Maschine mit Einzel-
faden unter Zuhilfenahme von Einschnitten in den Bogen oben
und unten arbeitet, heftet die Maschine Nr. 36 mit Doppelfaden,
ohne Einschnitte in den Bogen und, ähnlich wie die Drahtheft-
maschinen, mit versetzten Stichen. Die sonst dieser Maschine
ziemlich gleiche, auch mit Doppelfaden arbeitende Maschine Nr. 89
wieder versieht fast die ganze Lage mit Faden und verbraucht
infolgedessen von diesem natürlich weit mehr als jene, auch muss
bei schwachen Lagen ganz dünner Faden verwendet werden. Beide
Maschinen entsprechen bestimmten Bedürfnissen, und zwar erstere
dem Bedürfnis nach geringem Falz und Fadenverbrauch, letztere
dem Bedürfnis möglichst solider Heftung bei besseren Verlags-
werken. Wir erwähnen sodann noch eine ausgestellte Fadenheft-
maschine zum Holländern mehrlageriger Broschüren mit Zwirn,
sowie zwei Bogenfalzmaschinen, von denen die eine bis zu drei,
die andere bis zu vier Bruch falzt. Beide arbeiten mit automati-
scher Winkelanlage wie auch mit Punkturen. Die Draht-Buch-
heftmaschinen sind durch das Modell „Royal“ vertreten. Diese
Maschine arbeitet Bücher bis zu 52 cm Höhe und 14 cm. Dicke
mit 1—7 Heftbändern und ist für die verschiedenartigsten Arbeiten
gleich vorteilhaft zu verwenden. Auch sind noch fünf verschiedene
Maschinen für Broschüren-Drahtheftung ausgestellt, die für Hand-,
Fuss- oder Kraftbetrieb oder auch für zwei dieser Betriebsarten
eingerichtet sind, was insofern vorteilhaft ist, als dann Betriebs-
störungen durch Zufälle an der Antriebsmaschine fast ausgeschlossen
sind. Gedenken wir auch noch der drei ausgestellten Patent-
Kartonheftmaschinen, sowie der Patent-Blechnietenheftmaschine zum
Zusammenheften von Kartonnagen u. s. w., so haben wir ein über-
sichtliches, wenn auch sehr gedrängtes Bild der Leistungen einer
Firma, deren Fabrikate noch überall, auch jetzt in Paris wieder,
die allgemeinste Anerkennung gefunden haben.
Wir schliessen unsere Besprechung der deutschen buchgewerb-
lichen Maschinenabteilung, indem wir noch auf die Firma Friedrich
Krebs in Frankfurt a. M. hinweisen, die ihre Graviermaschine
„Universelle“ für Holzschnitte u.s.w. und ihre bestens bekannten
Pantographen zur Anschauung bringt, sowie auf die Firma ius
Post in Hamburg, die Kopierpressen mit Rollenbewegung ausstellt.
2
Vereinsleben
* Altona. Am Sonntag, 21. Oktober, tagte in Pabst's Gesell-
schaftshaus eine Versammlung der Buchdrucker-Innung (Zwangs-
Innung) in Altona, umfassend den Stadtkreis Altona und die Kreise
Pinneberg, Steinburg, Stormarn, Segeberg und Lauenburg, unter
dem Vorsitz des Herrn Buchdruckereibesitzers Hammerich und im
Beisein des Herrn Syndikus Dr. Harbeck als Vertreter der Auf-
sichtsbehörde. Der Vorsitzende teilte mit, dass die jüngste Ver-
sammlung im September nicht beschlussfähig gewesen sei und dass
deshalb nochmals eine Versammlung habe berufen werden müssen,
um über einen Antrag auf Zurücknahme der Anordnung des Re-
gierungspräsidenten betreffend Errichtung einer Buchdrucker-
Zwangs-Innung in Altona (Auflösung der Zwangs-Innung) Beschluss
zu fassen. Die heutige Versammlung sei unter allen Umständen
beschlussfähig. Von einigen Mitgliedern seien Entschuldigungs-
schreiben eingegangen, andere wieder hätten in ihren Schreiben
erklärt, dass sie mit der Innung nichts zu thun haben wollten.
In der Abstimmung wurde der Antrag auf Auflösung der Buch-
drucker-Zwangs-Innung mit 84 gegen 3 Stimmen angenommen. —
Auf Antrag des Herrn Buchdruckereibesitzers Augustin-Glückstadt
wurde der Vorstand beauftragt, die Geldmittel der Innung teil-
weise der Jubiläumsstiftung des Deutschen Buchdrucker-Vereins
zu überweisen. Von der Erhebung weiterer Beiträge soll Abstand
genommen werden.
Nr. 44
Sprechsaal.
L. I. Braunschweig, 21. Oktober. In den letzten Tagen hat
der „eiserne Kollege“ auch hier seinen Einzug gehalten, und zwar
— wie das wohl seine amerikanische Abstammung erklärt — in
feierlicher Weise. Die Druckereien von Lauer („Neueste Nach-
richten“) und Limbach („Stadtanzeiger“ u. s. w.) haben sich jede
zwei Linotype-Maschinen angeschafit; die Leser waren auf das
Ereignis vorbereitet, wussten aus den „Neuesten Nachrichten“ auch,
dass beide Maschinen zusammen 26000 o% kosten, und da nun
sowohl bei Lauer wie bei Limbach eine arbeitende Maschine ins
Schaufenster gestellt worden ist, so giebt es genug Zuschauer auf
der Strasse, wo sich bald auch ein Dutzend Setzer befinden wird.
In der Limbach’schen Druckerei sind übrigens seit Jahren auch
zwei Thorne-Maschinen thätig.
* Leipzig. In der letzten Nummer der „Zeitschrift“ war eine
Danksagung des Vorstandes des Deutschen Buchdrucker-Vereins
für eine Zuwendung von 300 A% an die Jubiläumsstiftung
des Vereins seitens der Herren Johs. Baensch- Drugulin in Leipzig
und Ignaz Bernstein in Warschau enthalten. Heute möchten wir,
auch zum Besten der Jubiläumsstiftung bez. der Unterstützungs-
kasse, der diese Stiftung dient, den Lesern davon Kenntnis geben,
aus welchem Anlasse die Schenkung gemacht wurde. Herr Ignaz
Bernstein in Warschau huldigt der Liebhaberei des Sammelns
von Werken über Sprichwörter und hat eine bedeutende Bibliothek
von annähernd fünftausend Bänden aus allen möglichen Sprachen
zusammengebracht. Diese Bibliothek hat er von gelehrter Hand
ordnen und katalogisieren lassen und den schwierigen Druck des
Katalogs übertrug er der wegen ihrer Vielsprachigkeit weltberühm-
ten Buchdruckerei von W. Drugulin in Leipzig, die ihn auch zur
vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers ausführte. Doch entstand
schliesslich zwischen dem letzteren und der Firma Drugulin eine
Differenz wegen 300 % Gegenüber den bedeutenden Druckkosten
spielte dieser Betrag zwar keine Rolle, auch war der Auftraggeber
ebenso in der Lage, ihn zu zahlen, wie der Drucker, auf ihn im
Interesse des guten Einvernehmens zu verzichten; allein der Auftrag-
geber hatte seine Gründe, diesen Betrag nicht anzuerkennen und der
Drucker wieder glaubte schon aus prinzipiellen Gründen unbedingt auf
Zahlung bestehen zu müssen. Da schlug der Chef des Hauses Drugulin,
Herr Johannes Baensch-Drugulin, dem Auftraggeber den Ausweg
vor, die strittige Summe zu einem wohlthätigen Zwecke beiderseits
zu stiften und dieser stimmte dem auch sofort zu. Die 300 A
wurden auf diese Weise thatsächlich bezahlt, ohne dass die eine
oder andere der beiden Parteien ihren Grundsätzen etwas vergab.
Als diejenige Wohlthätigkeitseinrichtung, der die Summe zuge-
führt werden sollte, schlug sodann Herr Baensch die Unterstützungs-
kasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins vor, und auch hiermit
war der Auftraggeber einverstanden. Den Vorteil aus dieser Art
-der Schlichtung einer Streitigkeit hatte mithin unsere Unter-
stützungskasse. Wir glauben, es dürften sich hin und wieder Fälle
im Geschäftsleben finden, bei denen aus dem mitgeteilten Beispiele
eine gute Nutzanwendung gezogen werden könnte, und möchten
weiter bei dieser Gelegenheit erneut in Anregung bringen, der
Unterstützungskasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins und ins-
besondere deren Jubiläumsfonds, dem Zuwendungen, wie die er-
wähnte, zugeführt zu werden pflegen, ein wohlwollendes Interesse
zuzuwenden, wo immer sich die Gelegenheit dazu bietet. — Schliess-
lich können wir nicht unterlassen zu erwähnen, dass die Druckerei
Drugulin den in Rede stehenden Katalog, der zwei starke Quart-
bände bildet und nur in ein paar Hundert Exemplaren aufgelegt
worden ist, zu einem Prachtwerke gestaltet hat, wie es ausser ihr
wohl nur sehr wenige Druckereien herzustellen im Stande sein werden.
Der Katalog weist, wie bereits gesagt, alle möglichen, namentlich
aber viele orientalische Sprachen auf und enthält die Titelblätter
der wichtigsten, merkwürdigsten und kostbarsten Werke der Biblio-
thek in Faksimiledrucken. Er ist teils auf Büttenpapier, teils auf
Japanpapier in vorzüglicher Weise gedruckt und im Grolierschen
Geschmacke auf das feinste gebunden. Im Handel ist nur eine
beschränkte Anzahl des Katalogs zu haben; er wird hauptsächlich
an Bibliotheken und hervorragende Liebhaber verschenkt. Es ist
schade, dass die Firma Drugulin in Paris nicht ausgestellt hat;
schon auf dieses Werk allein würde sie wahrscheinlich den Grand
Prix erhalten haben.
K. Nürnberg, 21. Oktober. Heute wurde hier die Klein-
maschinen-Ausstellung im Bayerischen Gewerbemuseum er-
öffnet. Diese eigenartige Ausstellung ist sehr mannigfaltig aus
allen Teilen Deutschlands, vornehmlich aus Sachsen, beschickt und
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
513
eines Besuches aller Nürnbergreisenden wert. Zunächst sind zwei
grosse Säle dieser interessanten Ausstellung gewidmet, in welcher
jedes Gewerbe die wertvollsten Maschinen und Werkzeuge ver-
treten findet. Selbst die Nähmaschine behauptet durch die Singer-
Compagnie ihren Platz. Aus dem Papierfache sind nur zwei
Firmen vertreten. Dietz & Listing in Leipzig mit ihren bekannten
Fabrikaten, sowie das Kempewerk in Nürnberg mit einer kraft-
vollen „Bismarck“-Tiegeldruckpresse mit elektrischem Antriebe.
Das Kempewerk brachte auf der Ausstellung effektvolle Karten
zur Verteilung, welche auf die ebengenannte Presse Bezug haben
und von der Kgl. Hofbuchdruckerei Bieling - Dietz in Nürnberg
ganz vorzüglich in Schwarz und Rot auf weissem Karton aus-
geführt sind. Sämtliche Maschinen der Ausstellung sind, soweit
sie mit Kraft betrieben werden, nur für elektrischen Antrieb durch
Einzelmotoren eingerichtet und jeder Besucher kann den Lauf einer
Maschine kostenfrei verlangen, wie auch der Besuch der Ausstel-
lung vollständig kostenfrei ist. Jeder Betrieb, welcher zu elektri-
scher Kraftanlage übergehen will, lasse unbedingt diese Ausstellung
besuchen, die Kosten dürften wohlangewandt sein. Es wird in
derselben mit Wechselstrom und mit Gleichstrom gearbeitet. Die
Maschine des Kempewerkes wurde von der Schuckert-Gesellschaft
mit einem Wechselstrom-Motor versehen, welcher für Friktions-
antrieb eingerichtet ist, eine ausserordentlich glückliche Lösung
einer schwierigen Frage. Dieser Motor macht in der Minute
1400 Touren, während die Tiegeldruckpresse auf 600, 800 und
1000 Druck pro Stunde eingestellt werden kann. Elektromotore
sind übrigens von den verschiedensten Fabriken ausgestellt. Ausser-
dem finden wir einen 25pferdigen Gasmotor der Maschinenbau-
Aktien-Gesellschaft in Nürnberg, welcher durch seinen ruhigen
Gang und die Kleinheit seines Umfanges auffällt, ausgestellt.
In Remscheid beschloss am 21. Oktober eine Versammlung von
Zeitungsverlegern die Bildung eines „Vereins bergischer Zeitungs-
verleger“ (umfassend die Kreise Solingen, Remscheid, Lennep,
Wipperfürth und Gummersbach). Von der in vielen anderen Kreisen
beschlossenen Erhöhung der Abonnementspreise sah die Versamm-
lung ab, dagegen nahm sie Stellung gegen die zu weitgehende
und das Zeitungsgewerbe geradezu entwürdigende Rabattgewährung
für Anzeigen und gegen die kostenfreie Aufnahme, welche amt-
lichen Blättern in immer wachsendem Masse zugemutet wird.
2
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Bauer’sche
Giesserei in Frankfurt a. M. ein Probenblatt ihrer engen
Antiqua und engen Gotisch bei. — Die Schnellpressen-
fabrik A. Hamm, A.-G. in Heidelberg, empfiehlt mit einer
zweiten Beilage ihre Flachdruckpresse „Ideal“. — In einer
dritten Beilage setzt die Maschinenfabrik Kempewerk in
Nürnberg die Vorteile ihrer eisernen Unterlagen für den
Autotypiedruck auseinander. Wir machen die Leser auf diese
Beilagen aufmerksam.
Ein hübsches Gutenbergfest-Andenken hat die Schriftgiesserei
Ludwig & Mayer in Frankfurt a. M. seit dem Mainzer Guten-
bergfeste zur kostenlosen Verteilung gebracht. Es ist dies eine
hübsche in verkupfertem Schriftmetall ausgeführte Gutenberg-
statue mit Postament, an dem der Feier entsprechende Inschriften
angebracht sind. Da dieses Andenken jedem Besucher der Mainzer
Gutenberg-Ausstellung zugesichert wurde, der durch Kartenabgabe
an der Auslage der Firma Ludwig & Mayer dem Wunsch nach
Besitz desselben Ausdruck gab, so wird der Ludwig & Mayer’sche
Gutenberg wohl eine weite Verbreitung gefunden haben.
%
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma W. Heimberg in Stade
ist auf die Witwe des Buchdruckereibesitzers W. Heimberg, Frau
Minna geb. Somjleth, Herra Kaufmann Wilhelm Heimberg und
Herrn Adolf Heimberg, sämtlich in Stade, übergegangen. Un-
beschränkter Vertreter der Handelsgesellschaft ist Herr Wilhelm
Heimberg in Stade. — Die Firma Alb. Sayfaerth in Berlin ist
in Buchdruckerei Alb. Sayfaerth (Otto Fleck) umgewandelt worden,
Der Sitz des Geschäfts ist nach Schöneberg verlegt worden.
— 2
514 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 44
woselbst es von dem Buchdrucker Herrn Otto Gustav Friedrich
Fleck weiterbetrieben wird.
Eingetragene Firmen. In Zeven die Firma M. Jäger, Inhaber
Herr Buchdruckereibesitzer Malte Jäger daselbst, und die Firma
J. F. Zeller, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Jacob Friedrich
Zeller daselbst. — In Berlin die Firma Brockhaus & Co., Gesell-
schafter sind die Herren Hugo Brockhaus, Buchdrucker in Berlin
und Peter Friesenhahn, Buchhändler in Zehlendorf. — In Ohemnitz
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Rotationspresse erzielt werden.
„Ideal“
„Ideal“
„Ideal“ liefert je nach Bestellung 2, 4, 6 oder S seitige Zeitungen; bevor
die gewöhnliche Rotationspresse mit dem Druck beginnt, sind
bei „Ideal“ schon einige Tausend Zeitungen expediert. |
„Ideal“ lässt alle Correcturen in der Maschine zu, Coursänderungen,
Depeschen etc. können während der Druckzeit jeden Augenblick
„Ideal verlangt kein aussergewöhnlich starkes Papier, letzteres reisst auch
nicht häufiger, als wie bei anderen Rotationspressen, eher Sogar
weniger, da der Papierabzug continuirlich erfolgt und durch Walzen
„Ideal“ druckt variable Formate, der Uebergang von dem einen zum andern
dauert nur wenige Minuten. | l iE
„Ideal“ legt nach Wunsch die gedruckten Bogen entweder gefalzt aus, oder
auch vermittelst Huslegers flach auf den Huslegetisch
druckt vom Rollen- <
papier.
braucht aber keine e
Stereotypie, der Druck
erfolgt vom flachen Satz;
bei Benutzung von «
Setzmaschinen + ~
erspart „Ideal“ daher
jährl. tausende Mark.
nachgetragen werden.
regulirt wird.
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Stein- und Blechdruck. -#
Dieselben werden nur nach dem System der Schnellgangpressen ausgeführt
und nehmen in Bezug auf Güte und Leistung, unbedingt einen der ersten
— ir bitten, uns auch hierin mit Ihrem Vertrauen beehren zu wollen, wir
Hochachtungs voll
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Heidelberg, gegr. isso in Frankenthal.
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5 Kern- und Leitsatz wolle jeder Buchdrucker festhalten, selbst wenn er noch 80 viel Wider- SC
Aussug aus Heft 5 des „Stereotypeur“.
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spruch bei dem eigensinnigsten Personal finden sollte. Dieser Eigensinn der alten und jungen:
Drucker hat schon so manches Geschäft in grössten Schaden gestürzt, und täglich. werden. die alten ma
“Fehler in Menge wiederholt. Er,
Ein Fachmann erzählte uns auf dem letzten bayerischen Buchdruckertag rashid krleb- E
3, H N nisse mit dem Autotypiedruck in seiner grossen Offizin; auch er bekannte offen, dass er lange Si
seine. ‚Schwierigkei € gebraucht. habe, sich vom Holz zum Eisen zu bekehren — „aber der Kempe hat ja keine Ruhe. pa
ee e 2 ‚gegeben, lachte er lustig dazu. Ä nem WK
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wenn der ët Non: `
Holz verworfen wird: `
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Gedruckt auf
einer Tiegeldruck-
presse Nr. II
unseres Werkes.
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Freilich gab ich so lange keine Ruhe, bis der Versuch gemacht wurde. Als dann aber der.
Chef und sämtliche Maschinenmeister die grossen Vorteile des Eisendruckes handgreiflich vor Augen! =
» sahen, da wurde gründliche Auskehr gehalten; in Menge wurden die Eisenklötze angeschafft, omg o. R
grössten Vorteil des Geschäftes. Auf Eisen gibt es kein Werfen, kein Schwinden, kein Schmitz” ar
und keinen wolkigen Druck; auf Eisen liegt der Druck klar und rein da, und die älteste Maschine .
leistet oft noch gute Dienste. .
Was wähle? ic ich far Eisen ? Zunächst das einfachste Stück Eisen, das überhaupt denkbar ist: ein 4 ee rings - 1
an den Rändern mit @ @ © @ Löchern von 4 mm Breite und 5 mm Abstand versehen. Diese
Löcher gehen rings um den Eisenklotz herum, ausgefüllt sind sie mit Holzpflöcken, in welche der
Nagel eindringt, wenn das Aetzbild aufgenagelt werden soll. Diese Eisenklötze werden in jeder
beliebigen Konkordanzlänge geliefert; sie tragen die Bezeichnung „Beta-Stege“, die laufende
Konkordanz kostet 40 Pfg. eeh
Für grosse Eisenplatten mit gelochten Rändern, „Beta-Platten“, tritt der Preis nach Dem
ein. Von 100 bis zu 400 em kostet das Stück Mk. 4.—, über 400 Clem kostet der Clem, in
beliebigen Stücken lieferbar, 1 Pfg. Se
Die „Beta-Stege“ werden für den Rand des Aetzbildes verwendet, der innere Raum wird mit KR
eisernen Blankostegen ausgefüllt, von welchen sich der Dem durchschnittlich auf 4 Pfg. stellt.
Grosse Stücke erheblich billiger.
Eine weitere, sehr einfache Methode für eiserne Unter-
lagen ist der,,Alpha-Steg‘. Der „Alpha-Steg“ ist ein eiserner
Blankosteg von 4x8 Cicero (Median, Augustin) Grösse, der
im Konus mit einer Holzleiste versehen ist, wie ihn die
nebenstehende Abbildung zeigt. An Stelle der gelochten
„Beta-Stege“ wird der „Alpha-Steg“ mit der schmalen Seite
nach aussen unter das Bild gruppiert, mit Blankostegen ge-
füllt, und die Aetzung wird aufgenagelt. Soll das Bild vor-
dem Abreissen gesichert werden, dann schafft sich der Drucker
eventuell eine Lichtstelle, führt darunter seinen „Alpha-Steg“
und nagelt nach Belieben auf.
Die dritte und meist verbreitete Sorte für den Aetz-
druck auf eisernen Unterlagen ist unser alter Aetz-Facettensteg BB. Die angeschraubte Messing- ` €
klammer ist nur 1 mm hoch, sie schmiert nicht und
hält die Aetzung genügend fest. Auch bei diesem Steg.
tritt das Ausfüllen mit eisernen F ein, wie |
bei den vorhergenannten Klötzen. ne
So viel ist sicher, dass unsere Eiser-Astedrick.
stege noch von keiner Seite beanstandet wurden. Wer —
sie einmal in Verwendung genommen, der bleibt
dabei! Nur halte der Buchdrucker auf normale Kupfer-
oder Zinkstärken! Die Normalstärke für alle Nelzungen ee
muss 2 Millimeter betragen. K
Stege und Facetten, 2 Millimeter niedriger als Pariser
Höhe, das ist die normale Steghöhe für den Aetzdruck, sind meist vorrätig. Wer andere Kupfer-
oder Zinkstärken hat, muss diese Stärke genau angeben, wenn Stege bestellt werden! Wer Pariser
Schrifthöhe nicht hat, sende 3 Cicero m ein.
Eiserne Mustersortimente für den Aetzdruck,
welche eventuell umgetauscht werden können:
6 St. „Beta-Stege“ 4x12 Cic. à M. 1.20 = M.7.20 6 St. BB-Facetten à 88 Cic. à M. 1.— = M. 6.—
6 „ „Alpha-Stege“4x8 „ „ „ L— = „ 6.— | 600 Oem Füllstege à 4 Pig... . . - „ 24.—
Summa Mk. 43.20. Alles 2 mm niedriger als Pariser Höhe.
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e0 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. — XIL Jahrg,
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Leipzig, 8. November 1900. oo. | | WER
Zeitschrift für Deutschlands Buohdrucker“ erscheint jeden Donnersta
und Ki durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) und
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel Mead ie 2 K, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 &
elne Nummern 80 J. — Druokerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1.4
- Anzeigen: die Eder eg Petitzeile (61 mm breit). oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 25 J, für andere A 5 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene n oder deren Raum 15 A. Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 6 Prozent, bei
18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — - Beilage-
| gebühren naob Übereinkunft,
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches See EH Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. ag | BE
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig Eintreffen. *
1 Teil.
Innung Leipziger r Buchdruckereibesitzer |
i (Zwangsinnung).
Kim Sonnabend, den 17. November 1900, abends 8 Uhr, findet im
Deutschen Buchgewerbehause die statutgemässe zweite
ordentliche Innungsversammlung
dieses Jahres statt.
Die Tagesordnung ist wie folgt festgesetzt:
1. Bericht des Vorstandes über das verflossene Halbjahr.
2. Aufstellung des Haushaltplanes für die Innung und die Buch-
drucker-Lehranstalt für 1901.
3. Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des ausscheidenden,
wiederwählbaren Herrn Julius Mäser.
und den Schulausschuss an Stelle der freiwillig ausscheidenden
Herren Johann Weber und Hans Kreysing.
5. Beschlussfassung über den Beitritt der Innung zum „Sächsischen
Innungsverband“
6. Verschiedenes.
Gleichzeitig wird bekannt GEES, dass der Hanshaltplan für
1901 vom 10. November ab in. der 5 der Innung zur
Einsichtnahme ausliegt. f
Leipzig, 5. November 1900.
Ä Ä Der Vorstand
der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung).
i Së Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender.
| Nichtamtlicher Teil.
Den Steindruckereibesitzern.
redet der. für die Organisation seiner Kollegen unermüdlich
-wirkende Herr Fetiback von der Firma Leunis & Chapman
in Hannover in der „ Papier-Zeitung“ wieder einmal ins Ge-
wissen, und da in unseren Reihen zahlreiche Kollegen vorhan-
r
den sind, die gleichzeitig auch Steindruckereien führen, 80
glauben wir, in deren: Interesse seime Ausführungen: i im. wesent-
lichen weitergeben ` zu sollen. Herr Fettback sagt: Bi
„Wer mit englischen Publishers arbeitete, weiss, dass manche
derselben oft die ungewöhnlichsten Mittel anwenden, um dem
deutschen Michel das Fell gehörig über die Ohren zu ziehen.
Eine festgeschlossene Organisation aller Steindruckereibesitzer könnte
dem abhelfen.
Die von den Buchdruckereibesitzern herausgegebenen schwarzen
Listen, deren Tarif-Amt und alle übrigen seit J ahr und Tag be-
währten gemeinnützigen Einrichtungen weisen dem Vorstand des
Sächsischen Lokal-Vereins in Leipzig den Weg zu durohgreifender
Besserung der Lage der graphischen Industrie. i
Was unsere Kollegen von der schwarzen Kunst endlich. erreicht
haben, muss auch für uns das zu erstrebende Ziel sein. Der Staat
| 1 A -
4. Neuwahl von 2 Prinzipalsmitgliedern für den Lehrlingsausschuss ‚stellt den einfachen Arbeiter als gleichwertig dem grössten Arbeit
geber für das Amt eines Beisitzers der Gewerbegerichte hin, die
sich daraus ergebenden Folgerungen sollten wir in einsichtiger
Seibstbeschränkung auch auf uns anwenden. Wer die Organisation
der Steindruckereibesitzer herbeiführen will, muss zugleich den
festen Zusammenschluss der Arbeiter anstreben. Ohne die Mit-
wirkung der von uns Arbeitgebern aus Klugheits- und Menschlich-
keitsrücksichten zu besserer Existenz und zu höherer Bildung zu
erhebenden Arbeitermassen ist es unmöglich, das s0 kühn gesteckte
Ziel zu erreichen. Eine Umfrage bei den führenden Männern im
Buchdruckerei-Gewerbe wird diese Behauptung bestätigen..
Ob Lokal- oder Provinzial-Vereine gebildet werden, bleibt sich
` gleich; in kürzerer oder längerer Zeit müssen sie alle der Vereins-
Simpelei verfallen, weil ihnen grosse wirtschaftliche Gesichtspunkte
und Bestrebungen fehlen. Die einseitige Zusammenfassung der
Macht der Besitzer führt dagegen leicht zur Ausbeutung der
Schwächeren. Uberdies würde die Praxis sofort ergeben, dass der
etwa von der Vereinsleitung wegen Schleuderei oder sonstiger Ver-
stösse gerügte Kollege A. in der Stadt B. daraufhin dem Verbande
den Rücken kehrte und in der von ihm beliebten Weise ruhig
weiter wirtschaftete.“
Der Verfasser kommt sodann auf ein vorgekommenes Bei-
spiel von einer, die Arbeitgeber beschämenden rohen Behand-
lung von Arbeitern 2u sprechen und N
520
„Sollten wir gegen Vorgänge, wie der geschilderte, nicht ein-
schneidende Massnahmen crgreifen und uns zu guter und helfender
That vereinigen können? Wäre eine feste Organisation unseres
Gewerbes jetzt vorhanden, so würden die gemeinsamen Kommis-
sionen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Schleuderern sofort
das Handwerk legen, sowie den übrigen grossen und kleinen Sün-
dern tüchtig auf die Finger klopfen. Oder mit anderen Worten,
es würde nach den von uns selbst festgesetzten Bestimmungen in
solch schweren Fällen die Aussperrung der Arbeiter über eine
Firma verhängt, die sich unseres schönen Gewerbes unwürdig macht.“
Manches von dem, was Herr Fettback seinen Kollegen wom
Steindruck hinsichtlich der Aufgaben und Vorteile der Organi-
sation sagt, können sich übrigens auch viele Buchdruckereibesitzer
ad notam nehmen. Vielleicht glauben sie dem einem anderen
Beruf Angehörenden mehr als den Berufsgenossen.
%
Vereinsleben
-e. Berlin, 4. November. Der Bund der Berliner Buch-
druckereibesitzer (Innung) hielt am 31. Oktober seine vierte
ordentliche Versammlung ab. Dieselbe war ungewöhnlich zahl-
reich besucht. Zunächst hielt der Vorsitzende, Herr Büxenstein,
an die etwa 90 jungen Gehilfen, welche im letzten Quartal die
Gehilfenprüfung bestanden hatten, eine Ansprache, in welcher er
dieselben ermahnte, sich bei ihrem Eintritt in den Kreis der Ge-
hilfen einer angemessenen Bescheidenheit zu befleissigen und die
weitere Ausbildung in dem erwählten Beruf sich angelegen sein
zu lassen, zumal es bei den vielseitigen Anforderungen, die der-
selbe heute an den Einzelnen stellt, kaum mehr möglich sei,
während der Lehrzeit eine ausreichende Ausbildung sich anzu-
eignen. — Die Herren Gustav Hempel als Vertreter der Firma
August Scherl, G. m. b. H., Dr. Gustav Breithaupt als Vertreter
der Firma Hempel & Cie., G. m. b. H., Franz Jacobi, in Firma
Emil Billig Nachflg., und Martin Klug in Firma E. Klug wurden
vom Vorsitzenden auf die Satzungen des Bundes verpflichtet. Zu
der nun folgenden Beratung der Vorschriften für die Thätigkeit
des Ausschusses für das Lehrlingswesen wurden die Mitglieder
des Gehilfen- Ausschusses hinzugezogen und die Vorschriften ent-
sprechend dem vorliegenden Entwurf ohne Diskussion angenom-
men. Der Haushaltplan für das Jahr 1901 wurde in Einnahme
und Ausgabe auf 5750 o% festgestellt. Sodann machte Herr
Büsxenstein darauf aufmerksam, dass nach den nunmehr polizeilich
genehmigten Nebensatzungen für das Schiedsgericht das letztere
nicht nur für die Streitigkeiten mit Gehilfen, sondern auch für
alle männlichen und weiblichen Buchdruckerei-Arbeiter, also auch
für Anleger, Rotationsmaschinen-Arbeiter, Buchbinder, Anlegerinnen
und Falzerinnen zuständig sei. In allen Fällen, wo von Seiten
der Arbeiter irrtümlich noch eine Klage beim Gewerbegericht an-
hängig gemacht werde, genüge es, dass die Mitglieder auf ihre Zu-
gehörigkeit zum Bunde verweisen, um das Gewerbegericht zu ver-
anlassen, die Akten an das Bundesschiedsgericht abzugeben. —
Hierbei nahm der Vorsitzende Veranlassung, darauf hinzuweisen,
dass die Wahlen zum Tarifschiedsgericht des Kreises VIII ausge-
schrieben seien und demnächst der diesjährige Tarifbeitrag werde
eingefordert werden, der für den Kreis VIII eine Erhöhung nicht
zu erfahren brauche. Hierauf erhielt Herr Max König aus Guben
das Wort zu einem Vortrage über den von ibm erfundenen Auto-
matischen Bog enanleger für Schnellpressen; Redner erläuterte
an der Hand von Zeichnungen in grossem Massstabe die Kon-
struktion des Apparates, der unter Zuhilfenahme der Elektrizität
— wie die damit vorgenommenen umfangreichen Versuche gezeigt
hätten — ganz vortrefflich funktioniere. Der Vortragende ver-
stand es, den Anwesenden die Thätigkeit des Apparates in allen
seinen Einzelheiten durch die Erklärung der Zeichnungen durch-
aus verständlich zu machen. Während Herr Max König die tech-
nische Seite behandelte, ergriff Herr Albrecht König hierauf das
Wort, um über die praktische Verwendbarkeit des Apparates zu
sprechen. Er theilte mit, dass der letztere bei einer Durchschnitts-
leistung von 1400 bis 1500 Druck pro Stunde auch bei dünnem
Papier, wie es z. B. zu dem Herzog-Katalog verwendet werde, zur
vollen Zufriedenheit gearbeitet habe. Das kleinste Papierformat,
welches mit dem Apparat ohne Schwierigkeit verarbeitet werden
könne, sei 30><30 cm; nach oben hin werde der Apparat für die
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 45
Maschinen grössten Formats brauchbar sein. Bei den vorgenom-
menen Versuchen sei auch bei dem dünnsten Papier ein vorzüg-
liches Register erzielt und fast gar keine Makulatur gemacht
worden. Ein wesentlicher Vorteil bestehe darin, dass der Apparat
im Gegensatz zu der Bedienung der Maschinen durch Menschen-
hand keiner Pausen bedürfe, dass man durch die gesetzlichen Be-
stimmungen, welche die Nachtarbeit und die Arbeit an Sonnabend-
Abenden einschränken, nicht eingeengt werde, und somit eine
erheblich grössere Ausnützung der Maschinen möglich sei. Die
Handhabung des Apparats sei eine sehr einfache, sodass jeder in-
telligente Maschinenmeister bald damit umzugehen lernen werde.
Die Sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz, die allgemein als
sehr leistungsfähig bekannt sei, habe mit dem. Bau der Apparate
begonnen und in einigen Monaten würden zehn Exemplare der-
selben fertig sein, welche dann in den grössten Druckstädten im
Betriebe ausgestellt werden sollen. Die Vertretung für Berlin und
seine Vororte sei dem Vertreter der Maschinenfabrik König & Bauer,
Herrn Gustav Jahn in Berlin, übertragen worden. — Die Aus-
führungen der Herren Gebrüder König wurden mit lebhaftem Interesse
entgegengenommen und der Vorsitzende sprach denselben den
Dank der Versammlung für ihr bereitwillges Entgegenkommen
aus. — Schliesslich brachte Herr Bürenstein noch die Entscheidung
des Reichs - Versicherungs- Amtes in Angelegenheit des Marken-
klebens zur Invaliden-Versicherung für die in gewissem Gelde ar-
beitenden Buchdrucker-Gehilfen zum Vortrag, aus welcher hervor-
geht, dass für die Einreihung in die Lohnklasse nicht der that-
sächliche Arbeitsverdienst, sondern der von der Ortskrankenkasse
festgesetzte ortsübliche Tagelohn massgeblich sei; demnach seien
für Berlin nur 30 -Marken zu verwenden. Den Gehilfen stehe
es natürlich frei, die Verwendung von 30 -Marken zu verlangen,
doch haben sie in diesem Falle 21 J zuzuzahlen und der Arbeit-
geber 15 9. Diese Entscheidung des Reichs-Versicherungs-Amts
habe für das gesamte deutsche Buchdruckgewerbe Geltung.
* Dresden. Die Buchdrucker-Innung (Zwangs-Innung) zu
Dresden hielt am 30. Oktober die vierte ordentliche Vierteljahrs-
Versammlung im Saale der Odd Fellow-Logen ab, welche vom
Vorsitzenden, Herrn Grünberg, geleitet wurde. Zuerst vollzog der
Vorsitzende des Lehrlingsausschusses, Herr Ulrich, die Lossprache
von fünf Lehrlingen und überreichte den Neuausgelernten nach
ermahnenden Worten die Lehrbriefe. Hierauf erstattete der Vor-
sitzende Bericht über den Arbeitsnachweis. Im dritten Quartal
konnte 143 Setzern, 27 Maschinenmeistern und 21 Anlegerinnen
Arbeit nachgewiesen werden. Aus dem Bericht über die Unter-
stützungskassen des Deutschen Buchdrucker -Vereins ist zu erwähnen,
dass im dritten Quartal 1615,15 1 eingenommen und für Kranken-,
Invaliden- u. s. w. Unterstützung 1484 AM. ausgegeben wurden.
Nunmehr trat man in die Beratung von Nebenstatuten für das
Ehren- und Schiedsgericht, für die Fachschule und die Gutenberg-
Jubiläums-Stiftung ein. Sämtliche Statuten fanden nach einigen
Anderungen die Zustimmung der Versammlung, so dass dieselben
der Behörde zur Genehmigung eingereicht werden können. Die
gut besuchte Versammlung wurde ½ 12 Uhr geschlossen.
72
Sprechsaal.
A Berlin. Die Gesellschaft der Berliner Korrektoren
hat an die sämtlichen Prinzipal- und Gehilfenvertreter im Taif-
ausschuss der Deutschen Buchdrucker unter dem 21. Oktober d. J.
das folgende Schreiben gerichtet: „Die ergebenst unterzeichnete
Vereinigung fasste in ihrer ordentlichen Sitzung vom 21. Oktober
J. J. nach wiederholter und eingehender Beratung den Beschluss,
nachstehende Abänderungen zum Tarif beim Tarifausschuss zu
beantragen: 1. Der $ 32 der „Allgemeinen Bestimmungen“ erhält
folgendes neue Alinea und zwar an zweiter Stelle: „Das täg-
liche Satzquantum von etwa zehn Setzern entspricht
der täglichen Arbeitsleistung eines Korrektors“. 2. Der
Eingang zu $ 33 der „Allgemeinen Bestimmungen“ erhält folgende
Fassung: „Das Minimum des gewissen Geldes beträgt für Korrek-
toren, Setzer, Maschinenmeister und Drucker....“ Laut § 40
der „Allgemeinen Bestimmungen“ des Tarifs bedürfen alle Ab-
änderungsanträge zur geschäftsordnungsmässigen Behandlung der
Unterstützung von mindestens vier Prinzipal- oder Gehilfen-Ver-
tretern im Auftrage ihrer Kreise. Wir bitten Sie deshalb, diese
Anträge Ihrem Kreise demnächst zur Beratung und Beschluss-
Nr. 45
fassung zu unterbreiten und uns von dem Ergebnis derselben in
Kenntnis setzen zu wollen“. — Es wird zunächst von der Stellung-
nahme der einzelnen Tarifkreise abhängen, ob die von der Berliner
Gesellschaft beschlossenen Abänderungsanträge im Tarifausschuss
überhaupt zur Beratung kommen oder nicht.
*Dresden. Der „Dresdener Anzeiger“ (städtisches Stiftungseigen-
tum) und die „Dresdener Nachrichten“ machen bekannt, dass sie
vom 6. November ab die Anzeigenpreise von 15 auf 20 A erhöhen.
Letzteres Blatt erhöht ferner die Preise der Anzeigen an bevor-
zugter Stelle, ersteres die der Anzeigen für die nach Sonn- und
Feiertagen erscheinenden Nummern.
*Leipzig. In der Zeitungsfrage können wir heute mitteilen,
dass in Sachsen das Vorgehen der Zeitungsverleger zur Erhöhung
der Abonnements- und Anzeigenpreise immer weitere Kreise zieht.
Auch da, wo die Verleger unschlüssig waren und aus den Kon-
kurrenzverhältnissen Befürchtungen hegten, hat man sich dem all-
gemeinen Vorgehen angeschlossen, und dies haben insbesondere
die abgehaltenen Versammlungen sowie persönliche Besprechungen
und Vermittelungen bewirkt. So haben sich in der letzten Zeit
die Zeitungen in Glauchau über eine Erhöhung der Anzeigen-
preise und des Postabonnements verständigt und in Kamenz hat
das „Kamenzer Tageblatt“ seine Anzeigenpreise von 10 auf 15 A
pro Zeile erhöht, was auf die Nachbarschaft jedenfalls nur er-
muthigend wirken wird. In Chemnitz haben sich die für den
Ort wie für die Umgebung hauptsächlich in Betracht kommenden
Blätter, die „Allgemeine Zeitung“ und die „Chemnitzer Neuesten
Nachrichten“, über eine am 15. Oktober eingetretene Erhöhung der
Anzeigenpreise, wie über die Erhöhung des Abonnements um 30 A
pro Quartal vom 1. November ab geeinigt. Im Thüringischen
Kreise, wo der Vorstand des Kreises Sachsen des Deutschen
Buchdrucker-Vereins auf Ersuchen ebenfalls mit in die Bewegung
eingegriffen hat, ist, wie schon aus dem von dem genannten Vor-
stand versandten vorbereitenden Fragebogen zu erkennen war,
überall Stimmung für ein Vorgehen in der Abonnements- und
Anzeigenfrage vorhanden und dieser Stimmung wird verständi-
gende Vermittelung jedenfalls auch zum Erfolge verhelfen. Am
Sonntag, 28. Oktober, fand auf Veranlassung des ebengenannten
Vorstandes in Stendal eine Versammlung von Zeitungs-
verlegern der Altmark statt. Diese Versammlung einigte sich
sowohl über die Erhöhung der Abonnementspreise, wie über die
Aufstellung und Durchführung einer Rabattskala. So geht die Be-
wegung rüstig weiter, und es ist nur erfreulich, dass überall auch
auf die Erhöhung der Abonnementspreise das gebührende Gewicht
gelegt wird. — Merkwürdigerweise will das Organ des Vereins
Deutscher Zeitungsverleger, „Der Zeitungsverlag“, in der
Bewegung im Zeitungsgewerbe meist das Gegenteil von dem eben
Berichteten sehen. Auch in dem Bericht über die Zeitungsverleger-
versammlung in Gera am 14. Oktober legt es dem Geschäftsführer
des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Herrn Kohler, Ausserungen in
den Mund, die, wie derselbe uns versichert, das gerade Gegenteil
von dem sind, was er berichtet hat, nämlich, dass auch mit der Er-
höhung der Abonnementspreise auf der ganzen Linie mit Erfolg
vorgegangen werde. — An unserer Nr. 42 hat das genannte Organ
begreiflicherweise wenig Gefallen gefunden und es macht seinem
Unmute dadurch Luft, dass es der „Zeitschrift“ unterstellt, sie sei
von den Papierfabrikanten inspiriert und trage sich mit dem Ehr-
geiz, das Organ der Generalanzeigerpresse zu werden. Derartige
geschmackvolle Verdächtigungen zu widerlegen, hat die „Zeit-
schrift“ wohl nicht nötig, man hängt sie nur tiefer. Nur die
Bemerkung verstatten wir uns, dass wenn ein Mitglied des Deutschen
Buchdrucker-Vereins die Aufnahme eines Artikels beansprucht und
diese erfolgt, in dem Artikel die Ansicht dieses Mitgliedes zum
Ausdruck gelangt, nichts weiter. — Unsere Kritik an der Papier-
einkaufsstelle des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, die dem
Organ desselben auch nicht gefällt, hat sich dadurch erledigt, dass
von dieser Stelle die erfreuliche Erklärung abgegeben wurde, dass
auch sie auf Verständigung ausgegangen sei.
* Aus Mettingen, einem Kirchdorfe im Bezirke des Amtsgerichts
Ibbenbüren, wurde uns ein Geschäftszirkular eines Herrn Leo
Schneider eingesandt, der in demselben seinen Geschäftsbereich
mit Manufaktur-, Kurz- und Modewaren, Konfektions- und Aus-
steuergeschäft bezeichnet. Der Mann ist aber, wie uns mitgeteilt
wird, auch zugleich Buchdrucker und führt für Kunden Buch-
druckarbeiten aus. Wenn diese aber nicht besser ausfallen, wie
das eigene Geschäftszirkular, so wird er nicht viel Geschäfte machen,
falls er nicht mit aussergewöhnlich billigen Preisen über seine
mangelnde Befähigung zum Buchdrucker hinweghilft.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Hier aber
621
sitzt wahrscheinlich der Haken, mit dem er sich im Wirkungs-
kreise der legitimen Buchdrucker Halt sucht. Wenn der Mann
bei seinen Kleidungsstücken, Unterzeugen und Bettfedern bliebe,
würde er sich und andern mehr nützen.
Aus Oberbaden wird berichtet, dass auch die dortigen Zeitungs-
verleger in einer in Radolfzell abgehaltenen Versammlung be-
schlossen haben, aus Anlasss der Produktionsverteuerung durch
die erhöhten Papierpreise und den Post-Zeitungstarif die Abonne-
mentspreise vom 1. Januar 1901 ab zu erhöhen.
-a- Aus dem Rheinland. Zu all den Aufsätzen und Versamm-
lungsbeschlüssen, die durch die Bewegung zur Erhöhung der Zei-
tungspreise und Beseitigung der Missstände im Zeitungsgewerbe
hervorgerufen werden, bildet die Thatsache, dass die „Eschweiler
Zeitung“ in diesen Tagen erst wieder auf ihre kleinen Anzeigen
hinweist, die (bei einem Zeilenpreise von 10 An 50 A pro drei-
malige Aufnahme von 5 Zeilen kosten, eine recht ermutigende
Illustration. Was soll denn solchen Angeboten gegenüber (die
„Eschweiler Zeitung“ ist nicht die einzige, die in dieser Weise
Anzeigen wirbt) der solide Zeitungsmann in unserer blätterreichen
Provinz machen? Allein auf dem Anzeigen- und Abonnements-
gebiete vorzugehen, ist für viele eine bedenkliche Sache, und ver-
eintes Handeln — ja, das ginge wohl, aber es geht nicht.
Stuttgart, Ende Oktober. Die süddeutsche Buchhändler- und
Drucker-Metropole hat innerhalb der letzten Jahre eine ganze Reihe
stattlicher Druckerei-Neubauten und Erweiterungsbauten gesehen,
die besser als viele Worte für den günstigen Stand des Buch-
gewerbes in der schwäbischen Residenz sprechen. Zu denen,
welchen es zu eng geworden war im alten, nahezu 50 Jahre inne-
gehabten Heim, gehört auch die Hofbuchdruckerei von Karl
Liebich, ein Neubau wurde notwendig und sie hat vor kurzem die
hellen luftigen Räume ihres stattlichen neuen Hauses an der Blumen-
strasse 36 A u. B. bezogen. Zur Feier dieses für das Geschäft
bedeutungsvollen Ereignisses hatte der Besitzer desselben sein ge-
samtes Geschäftspersonal am Sonnabend, den 27. Oktober, zu einem
solennen Abendessen in den Charlottenhof eingeladen, das sich zu
einem heiteren und gemütlichen Beisammensein gestaltete. Trink-
sprüche wechselten ab mit der Kunst geweihten Liedern, und
seitens der Festteilnehmer brachten auch musikalische und dekla-
matorische Vorträge Wechsel und Genuss in die freudig angeregte
Stimmung. Dabei wurde auch des 50jährigen Berufsjubiläums
des Herrn Kar! Liebich gedacht, das im Frühjahr dieses Jahres
der Kränklichkeit des Jubilars halber nur im engsten Kreise hatte
gefeiert werden können; ein grosses, das Personal darstellendes
Gruppenbild wurde ihm jetzt seitens desselben überreicht. Das
ganze Fest verlief in heiterster, ungetrübter Harmonie und darf
als ein schöner Beweis von dem zwischen der Prinzipalität des
Hauses und dem Personal herrschenden freundlichen Verhältnis
angesehen werden, welches das Beste erwarten lässt für das fernere
Gedeihen der Firma. — Soeben ist der zweite Jahresband eines
Werkes ausgegeben worden, das allen städtischen Gemeinden zur
Nachahmung empfohlen werden kann. Es ist dies die Chronik
der Kgl. Haupt- und Residenzstadt Stuttgart, 1899.
Herausgegeben vom Gemeinderat. Das Buch schliesst sich in
seiner Ausstattung natürlich dem ersten, im Vorjahre erschienenen
Bande genau an, hat aber an Umfang bedeutend zugenommen,
denn es enthält jetzt 240 Seiten gegen 168 von 1898, — eine
Preiserhöhung ist indes trotz des billigen Preises von 2 M für
das solid gebundene Exemplar nicht eingetreten. Der Druck
erfolgte in der Hof buchdruckerei von Greiner & Pfeiffer, zum
Satz diente durchweg Schwabacher ältern Schnitts und dieser
entsprach das kräftige, gelblich getonte Papier. Eine Verbesserung,
die man indes nur zum Teil als solche bezeichnen kann, ist die
Herstellung der Kunstbeilagen (Porträts und Ansichten) in Matt-
lichtdruck, für den man das gleiche fein genarbte Papier wie für
den Schriftdruck angewandt hat. Das ist von schöner Wirkung
bei Porträts, die im Aussehen den Photogravuren ähneln, freilich
ohne deren Tiefe zu besitzen; Ansichten aber mit vielen Details,
wie z. B. die Aufnahme von Stuttgart, bedingen ein glattes, leicht
aufsaugungsfähiges Papier und erscheinen auch in Glanzlichtdruck
malerischer und naturgetreuer, als in mattem Druck. Die Ansicht
von Stuttgart auf dem rauhen und harten Papier ist eine verfehlte;
es mangelt ihr alle Präzision in den überreichen Details, die im
vorliegenden Druck nur noch ein wirres Durcheinander bilden.
Auch die architektonischen Aufnahmen würden auf glattem Papier
und in Glanzdruck weit vorteilhafter zur Geltung kommen. Viel-
leicht berücksichtigt man diese Andeutungen bei Herstellung des
nächstjährigen Bandes. TR. G.
622
* Stuttgart. Die Schriftgiesserei D. Stempel zu Frank-
furt a. M. hat Herrn Wilhelm Fink, Gutenbergstr. 10 hier, ihre
Generalvertretung für Württemberg, Baden und Elsass über-
tragen. Das diese Übertragung bekannt gebende, von der Firma
Stähle & Friedel hier geschmackvoll in Farbendruck ausgeführte
Zirkular ist von Herrn Faktor Link entworfen und legt in seinem
Satzmaterial auch glänzendes Zeugnis ab von den Leistungen der
Schriftgiesserei D. Stempel.
D. Thorn, Westpr. Die Verleger der hiesigen drei deutschen
Zeitungen, die im gleichen Format erscheinen, haben in einer ge-
meinsamen Beratung beschlossen, den Bezugspreis ihrer Zeitungen
vom 1. Januar n. J. ab zu erhöhen und zwar für auswärts von
1,50 auf 2 , im Stadtbezirk, ins Haus gebracht, von 2 auf 2, 25 A,
für Selbstabholer von 1,50 auf 1,80 Æ — Der Bezugpreis der
Thorner Zeitungen war in früheren Jahren ein noch höherer, aber
die damals auftauchenden billigen Blätter mit vielem Papier nötigten
die Verleger, mit dem Bezugspreis bedeutend herunterzugehen.
*
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Künstlerlinien betitelt die Schrift-
giesserei D. Stempel in Frankfurt a. M. ein neues praktisches
Originaler zeugnis, das sie auf einer Beilage zur heutigen Nummer
bemustert. — Eine zweite Beilage, vom Maschinen- und Fach-
geschäft von Gustav Stein in Berlin SO. 26, Elisabeth-Ufer 5—6,
empfiehlt gebrauchte Maschinen aller Art, die bei der Firma
vorrätig sind. — Eine dritte Beilage, von der Maschinenfabrik
Kempewerk in Nürnberg, empfiehlt deren Stereotypie-
Metall. Wir machen die Leser auf diese Beilagen aufmerksam.
Regelung der Lehrlingszahl. Auf eine Eingabe des Tarif- Amtes
der Deutschen Buchdrucker an den Herrn Regierungspräsidenten
zu Breslau und den Magistrat zu Reichenbach i. Schl.: die in den
Druckereien vorhandene Überzahl von Lehrlingen auf Grund der
Gewerbeordnung einschränken zu wollen, hat der Magistrat in
diesen Tagen verfügt, dass den Buchdruckereien die Be-
schäftigung von Lehrlingen über die im $ 38 des Deut-
schen Buchdruckertarifs angegebenen Zahlen hinaus
untersagt ist. (Bisher waren in Reichenbach neben 20 Gehilfen
etwa 80 Lehrlinge beschäftigt.)
$
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Buch- und Kunstdruckerei von
Carl Meyer's Graphischem Institut in Leipzig ist in den Besitz
der Firma W. Vobach & Co., Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei
in Berlin und Leipzig übergegangen. — Die Lithographische Kunst-
anstalt von Emil Gerasch in Leipzig zeigt in einem trefflich
ausgeführten chromolithographischen Zirkular an, dass sich ihre
Geschäftsräume jetzt Crusiusstrasse 4, III., im Hause der Leipziger
Buchbinderei-A.-G. vorm. Gustav Fritzsche am Täubchenweg be-
finden. — Aus der Kommanditgesellschaft in Firma Neueste Nach-
richten, Girardet, Isenburg & Co. in Chemnitz sind Herr Wilhelm
Girardet in Essen und zwei Kommanditisten ausgeschieden und
zwei andere Kommanditisten sind in das Handelsgeschäft eingetreten.
Die Firma lautet künftig Neueste Nachrichten, Isenburg & Co.
Eingetragene Firmen. In Süchteln, A.-G. Dülken, die Firma
Josef Thelen, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Josef Thelen da-
selbst. — In Zerbst die Firma Fr. Kauffmann, Buch- und Kunst-
druckerei, Inhaber Herr Buch- und Kunstdruckereibesitzer Franz
Kauffmann daselbst. — In Gerbstedt die Firma Richard Schön-
berg, Inhaber Herr Buchdruckereibesitzer Richard Schönberg da-
selbst. — In Osterholz die Firma Heinrich Saade, Inhaber Herr
Buchdruckereibesitzer Heinrich Saade daselbst.
Konkurseröffnung. Die Firma Gebr. Möchel, lithographische
Anstalt, Buch- und Steindruckerei in Leipzig-Connewitz, Bor-
naischestr. 5, am 30. Oktober. Konkursverwalter Herr Rechts-
anwalt Dr. Sachse in Leipzig. Anmeldefrist bis zum 5. Dezember.
Auszeichnungen. Herrn Ferd. Meyer von der Firma H. W. Köb-
ner & Co. in Altona wurde aus Anlass seines 50jährigen Berufs-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 45
und Geschäftsjubiläums der kgl. preuss. Kronenorden IV. Klasse
verliehen.
Gestorben. In Hamburg starb Herr Buchdruckereibesitzer
Th. Chr. Plesse in Firma Plesse & Lührs, 69 Jahre alt.
Së
Litteratur.
Bühne und Welt, Zeitschrift für Theaterwesen, Litteratur und
Musik (Verlag von Otto Elsner, Buchdruckerei und Verlagsbuch-
handlung in Berlin, Preis pro Quartal 3 .) begann mit dem
1. Oktoberheft ihren dritten Jahrgang. Die Zeitschrift, die amt-
liches Blatt des deutschen Bühnen-Vereins ist, hat sich in den
zwei Jahren ihres Bestehens ebenso durch die vornehme und un-
parteiische Art, wie sie die Interessen ihres Wirkungskreises wahr-
nahm, wie durch ihre gute Ausstattung in weiten Kreisen ein-
geführt und auf diesem Wege sucht sie auch im neuen Jahre
weitere Fortschritte zu machen. Das erste Heft des neuen Jahr-
ganges ist illustrativ und typographisch wieder aufs beste aus-
gestattet und der Inhalt ist ebenso interessant als mannigfaltig.
Heinrich Stühmke behandelt das neue Deutsche Schauspielhaus in
Hamburg, Hermann Türk beginnt eine philosophische Abhandlung
über „Zwei der grössten Menschenfeinde“ (nämlich die Furcht
und die Hoffnung) und ihre Rolle in Goethe’s „Faust“. Eduard
Fuchs bringt einen lesenswerten illustrierten Aufsatz über Sarah
Bernhardt in der Karrikatur. Weiter findet die Dichtkunst in
gebundener und ungebundener Form würdige Vertretung und das
eigentliche Theaterwesen wird in grösseren Aufsätzen und zahl-
reichen örtlichen Berichten behandelt. Wir glauben demnach
„Bühne und Welt“ auch zu Beginn des neuen Jahrgangs unseren
kunstliebenden Lesern in Erinnerung bringen zu sollen.
Über Land und Meer, die bekannte deutsche illustrierte Zeitung
der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart, hat am 1. Oktober einen
neuen Jahrgang begonnen und zwar mit einem Wochenheft, das
in jeder Beziehung dem Ansehen, das die Zeitschrift geniesst,
entspricht. Sehr erfreulich ist die Thatsache, dass Über Land und
Meer in einsichtsvoller Erkenntnis der Bedeutung der „neuen“ Kunst
in seinen Blättern dieser ebenso bereitwillig Spielraum gewährt, wie.
es eine treue und berufene Hüterin der „alten“ Kunst geblieben ist.
Das vorliegende Heft giebt davon beredtes Zeugnis. Neben vorzüg-
lichen Reproduktionen von Kunstwerken wie C. Sacksen’s „In Feindes-
land“ (Farbenholzschnitt), P. Salinas’ „Blumen- und Früchtemarkt
in Kastilien“, A. von Courten’s „Studienkopf“ stehen die „Jungen“
mit charakteristischen Ausserungen ihres Kunststrebens. So
R. M. Eichler, der Besten einer vom Stab der „Jugend“, mit
einem entzückenden „Herbstkranz“, Adolf Höfer, Fritz Hegenbart.
Nicht vergessen sei die prächtige Umschlagzierde des ersten Heftes:
das reizende Kinderbild von R. Hirth du Frênes. Der reich-
haltige Text des Heftes wie auch das litterarische Programm des
neuen Jahrgangs beweisen aufs neue, dass „Uber Land und Meer“
die glänzendsten Namen deutschen Schrifttums an sich zu fesseln
versteht. Wir empfehlen unsern Lesern, sich eine Probenummer
des Blatts kommen zu lassen.
=
Anfrage.
Ich gebrauche nächstes Jahr für 400—500 AM. Zinkätzungen,
meistens Wiedergabe von Grundstücksplänen. Lohnt sich bei diesem
Bedarf die Anschaffung einer eigenen Einrichtung für Zinkätzung?
Wie stellen sich ungefähr die Selbstkosten pro Um? Kann ein
tüchtiger Accidenzsetzer die Sache ausführen? Woher bezieht man
am besten die Materialien und Anleitung?
Antwort.
Bei den billigen Preisen, die heute selbst unsere renommiertesten
Reproduktionsanstalten für Zinkätzungen berechnen, empfiehlt es
sich keineswegs, wegen eines Objektes von 500 A. eine besondere
Aetzanstalt, und sei sie auch nur kleinsten Umfanges, einzurichten.
Die Anlagekosten erreichen selbst bei kleinster Einrichtung und
wenn gute Resultate erzielt werden sollen, eine beträchtliche Höhe.
Die Herstellung der Platten will natürlich auch gelernt sein, und
es ınüsste auch der tüchtigste Accidenzsetzer erst eine gewisse
Lehrzeit in dieser ihm neuen Branche durchmachen. Nicht zu
übersehen ist, dass mit der Aetzerei auch noch andere Arbeiten wie
das Photographieren, das Umdrucken auf Stein und vom Stein,
Nr. 45
das Nachgravieren, Bearbeiten und Aufholzen der Platten u. s. w.
verknüpft sind, die zum Teil wieder besondere Fertigkeiten be-
dingen. Der zweite Teil Ihrer Anfrage lässt sich nicht genau be-
antworten, da die Selbstkosten für den Cem fertiger Platten erstens
je nach der Vollkommenheit der Einrichtung, zweitens je nach
der Fähigkeit des Personals und endlich je nach der Höhe der
Generalspesen, die Ihr Betrieb überhaupt hat, verschieden hohe
sein können. Wenn Sie beispielsweise nur für 500 cM Bedarf
haben, resp. produzieren wollen, dann werden die Selbstkosten
natürlich wesentlich höher sein, als wenn Sie die einmal vor-
handene Einrichtung ständig im Betrieb haben. Aus alledem geht
hervor, dass Sie am besten thun, Ihren ja ohnehin für eine grössere
Anstalt nicht bedeutenden Auftrag an eine solche zu vergeben. &.
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Elfter Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom
31. Dezember 1899 (bezw. 69. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. Vi. Kreis.
Göttingen: Göttinger Tageblatt. Magdeburg: Schley, Oscar.
Hannover: Berenberg’sche Buch- Weissenfels: Dr. B. Stadie.
druckerei und Verlagsanstalt. Wittenberg: Herrose & Ziemsen.
Sande- Bergedorf: Buchdruckerei VII. Kreis.
Carl Meier. Chemnitz: Martin, Oskar.
Schleswig: Klinker, Bernhard. VIII. Kreis.
Berlin: Di iesner, Julius.
Krüger, Ernst.
Zeidler, Emil.
IX. Kreis.
Kreuzburg O.-S.: Praetorius, O.
(Julius Lebek).
Reichenbach: Dittrich, H.
lli. Kreis.
Alsfeld (Hessen): Ehrenklau, F. 2
H 2 Post, Herm. S
Hungen: Konrad, August.
V. Kreis.
Schwabmünchen: Weiss, Aug.
Bekanntmachung.
Die dem Tarif-Amt bedingungslos unterstellten Arbeitsnachweise
in Darmstadt und Freiburg i.B. haben die Verwalter gewechselt;
ersteren Nachweis verwaltet Herr Rud. Zimmer, Darmstadt, Kranich-
steinerstr. 20, letzteren Herr V. Klepper, Freiburg i. B., Zasius-
strasse 110 II. — Gemäss § 48 des Tarifs sind angemeldet ein
Arbeitsnachweis in Görlitz (Verw. R. Jung, Berlinerstr. 12) und
ein Arbeitsnachweis in Stuttgart (Verw. E. Klauer, Eugensplatz
5 II); der Arbeitsnachweis gleicher Kategorie in Halle hat an
Stelle des Herrn Strunz Herrn F. Berbig (Nikolaistr. 8) gewählt.
Bekanntmachung.
Ersatzwahl der Vertreter zum Tarif-Ausschuss gemäss
§§ 41/42 des Tarifs.
L Kreis.
Es wurden gewählt gehilfenseitig die Herren Georg Klapp-
roth in Hannover, Calenbergerstr. 40, zum Kreisvertreter, K. Rosen-
bruch in Hannover zum ersten und A. Demuth in Hamburg zum
zweiten Stellvertreter. — Prinzipalsseitig ist die Wahl noch
nicht vollzogen.
IN. Kreis.
Es wurden gewählt prinzipalsseitig die Herren Eugen Mahlau
(in Fa. Schirmer & Mahlau) in Frankfurt a. M., Kronprinzenstr. 45,
zum Kreisvertreter; Hermann Baist (in Fa. Reinhold Baist) in
Frankfurt a. M. zum ersten und H. Hohmann in Darmstadt zum
zweiten Stellvertreter; gehilfenseitig die Herren Carl Dominé
in Frankfurt a. M., Wielandstr. 2 III, zum Kreisvertreter, L. Rumbler
in Frankfurt a. M. zum ersten und H. Bente in Mainz zum zweiten
Stellvertreter.
Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
das Schiedsgericht Nürnberg-Fürth neu konstituiert. Gewählt
wurden prinzipalsseitig die Herren Georg Dietz (in Fa. G. P. J.
Bieling-Dietz) in Nürnberg, Olto Kloss (in Fa. W. Tümmel) in
Nürnberg und Hermann Schröder in Fürth zu Mitgliedern, Carl
Stich (in Fa. J. L. Stich) in Nürnberg und Hans Sebald (in Fa.
U. C. Sebald) in Nürnberg zu Stellvertretern; gehilfenseitig die
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 523
Herren Ludwig Bamann, Mich. Beyer in Nürnberg, Fr. Scherzer
in Fürth zu Mitgliedern, Jok. Barecki, Ulrich Hafner in Nürnberg
und K. Blasenbrei in Fürth zu Stellvertretern. Den Vorsitz über-
nahm prinzipalsseitig Herr Georg Dietz in Nürnberg, gehilfenseitig
Herr L. Bamann, Richard Wagnerstr. 16 II.
Berlin, 27. Oktober 1900.
Georg W. Büxenstein, L. H. Giesecke,
Vorsitzende.
— — — ——
Bekanntmachung.
Wir baben in Erfahrung gebracht, dass der Vorstand des
Gutenbergbundes an die deutsche Prinzipalität eine Broschüre
versendet mit dem Titel: „Verband, Gutenbergbund, Tarifgemein-
schaft. Ein Beitrag zur Geschichte der Bekämpfung des Guten-
bergbundes durch die Gehilfenvertreter im Tarifausschuss und
Tarifamt der Deutschen Buchdrucker“. Der angebliche Zweck
der Broschüre soll sein, die Prinzipalität von der Tarif treue des
Gutenbergbundes zu überzeugen, nachdem die Gehilfenvertreter
seit Bestehen des Tarifs das Gegenteil bewiesen haben; that-
sächlich aber liegt es in dem Willen der Leitung des Guten-
bergbundes, die Tariforganisation mit dieser Broschüre in der
Offentlichkeit zu misskreditieren.
Wir lehnen es ab, uns mit demselben Mittel bei der deutschen
Prinzipalität zu verteidigen; wir werden vielmehr über unser
Wirken innerhalb der Tariforganisation uns nur vor dem Forum
verantworten, dem wir eine Verantwortung schuldig sind: das ist
der Tarifausschuss der Deutschen Buchdrucker, in diesem speziellen
Falle die Prinzipalsmitglieder desselben.
Wie wir den Gutenbergbund in seinem Werte für die Verall-
gemeinerung des Tarifs einschätzen, hat einer unsrer Mitarbeiter
bereits in den $$-Artikeln des „Correspondent für Deutschlands
Buchdrucker“, Nrn. 81, 82 und 92, nachgewiesen; wir unter-
schreiben das dort Gesagte Wort für Wort, weil es den That-
sachen entspricht und durch das Aktenmaterial des Tarifausschusses
belegt werden kann. `
Wir nehmen für uns in Anspruch, unsere Amter gewissen-
haft verwaltet zu haben; wenn der Vorstand des Gutenbergbundes
das Gegenteil behauptet und gegen die gesamte Tariforganisation
die Anklage erhebt, einseitig und parteiisch gewirkt zu haben,
so überlassen wir es den Prinzipalsvertretern, sich des Vorwurfs
zu erwehren, als hätten sie lediglich unter dem Einfluss der
Gehilfenvertreter gestanden und nach deren Angaben und ohne
Prüfung des Sachverhalts ihre Beschlüsse in Sachen des Guten-
bergbundes gefasst. Wir werden uns mit der Leitung des Guten-
bergbundes über unsere Geschäftsführung mit keiner Silbe
auseinandersetzen, noch werden wir gegen deren Broschüre Gegen-
beweise veröffentlichen, vielmehr ist mit dieser Erklärung die
Angelegenheit für uns in der Öffentlichkeit erledigt.
Den 4. November 1900.
Die Gehilfenvertreter im Tarifausschuss der Deutschen
Buchdrucker.
Georg Klapproth-Hannover. Otto Mirow-Bielefeld. Carl Dominé-
Frankfurt a. M. Karl Knie-Stuttgart. Julius Hanke-München.
Joh. Löschke-Halle a. S. Conrad Eichler-Leipzig. L. H. Giesecke-
Berlin. Hermann Schlag-Breslau.
Die Gehilfenvertreter im Tarifamt der Deutschen Buchdrucker.
L. H. Giesecke. Robert Mörke. Fr. Streckert.
Orts-Krankenkasse für das Buchdruckgewerbe
zu Berlin. |
Ausserordentliche Generalversammlung
Sonntag, den 18. November 1900, vormittags 10 ½/ Uhr,
Lulsenstädtischen Konzerthause, Alte Jaköbstr. 37.
Tagesordnung:
Beschlussfassung über die Neugestaltung des Aerzteverhältnisses.
Der Vorstand.
Gustav Lehmann,
Schriftführer.
W. Röwer,
Vorsitzender.
524 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 45
S Falzapparat
Nachruf. für Zeitungs-Schnellpresse, zum Falzen einer
Zeitung im Doppel- Format 75>x55 em (ganzes
Am Sonntag, den 28. Oktober, vormittags 9½ Uhr, verschied plötzlich Format 75><110 cm) gegen Kasse zu kaufen
infolge eines Gehirnschlages im 58. Lebensjahre der gesucht. Nur tıdellos arb. Apparat wird ge-
wünscht. Off. nebst äusserster Preisangabe an
Faktor Hermann Fritze. Herm. Schumacher, Herne.
Wir verlieren in ihm eine der treuesten und besten Stützen unseres 2 . T ELE T
Hauses, dem er über 22 Jahre seine ganze Arbeitskraft gewidmet hat. Un- S l Eine Schnellpressenfabrik, welche 3
ermüdlich von früh bis spät, Jahr aus Jahr ein, auf verantwortungsreichem 3 ein —
Posten thätig, war er jedem ein leuchtendes Vorbild in Pflichttreue und © Si
Arbeitsfreudigkeit, voller Wohlwollen und Gerechtigkeit für seine Unter- e hervorragendes *+ K* 2
gebenen, ein umsichtiger Berater seiner Prinzipale. In Dankbarkeit und
Ehren bleibt sein Andenken bei uns allen gewahrt.
Berlin, den 29. Oktober 1900.
A A A * A Fabrikat?
E. S. Mittler & Sohn
l herstellt, hat grössere
Königliche Hofbuchdruckerei.
Druckarbeiten
U STELLEN HEET. g | F ür Zeitungsverleger. 8 (speziell für Autotypiedruck) zu ver-
Buchdruckfachmann, in der gesamten Branche er- 8 geben. Welche besser G Dı uckerei
Für eine grosse Buchdruckerei am fahren, anfangs 40er J«hre, fleissiger und flotter Arbeiter, ® ist geneigt, sich gegen Verpflichtun
Niederrhein wird ein sucht für sofort ene seinen Kenntnissen und Fähig- @ e ] ] d
keiten entsprechende Stellung. Gelernter Schrifisetzer, | @ der Abnahme einer Schnel press
energischer, tüchtiger Facbnann br Secnenser rüner aie Meter una x Aceidenzserzer| 2 diese Druckarbeiten zu sichern?
thätig, avanciorte dann (vor 9 Jahren) zum Inseraten-
als Leiter gesucht. Angebote mit Gehaltsan- buchhalter und Korrespondenten und war in dieser @ Gel. Angebote unter D. 90 an 5
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sprüchen unter J. R. an die Geschäftsstelle Stellung mit guten Erfolgen als Inseraten- und Abon 3 die Geschäftsstelle dieser Zeitschrift 3
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kündigter Stellung, sucht sich zu verändern Werte forderliche Manuscript (soweit möglich) zur Ver-
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Nr. 45
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Lager-Liste.
Augenblicklich sind nachstehend verzeichnete Maschinen vorrätig und, da nur noch gut zu streichen und zu
verpacken, in ca. 8 Tagen nach Eingang der definitiven Bestellung lieferbar.
I. Abpressmaschinen.
3 FG. 3 FH. 4 FGa. 5 FK. 2 FL.
II. Ausstanzmaschlnen.
6 CA. 1 CC für Dampfbeti ieb. 1 CW xb.
III. Balancierpressen.
4 CJ. 1 CJ für Dampf betrieb mit Schwung-
rad. 1 CJ mit 6gängiger Spi. d- J. 5 CK.
3 CM. 2 CPa. 1 CBIIs. 2 CRo.
IV. Buchdruckhandpressen.
3 LN. 4 LNv. 3 LP.
V. Kacbir- oder Anreibemaschinen.
2 XZ. 2 XZa. 1 XZb. 1XZıl für elektrischen
Antrieb. 2 XZrI für Dampf betrieb.
VI. Kartonscheeren.
3 DW. 3 DY. 4 DZ. 5 DWa. 2 Da.
2 DZa. 2 DWp mit Fusspressung. 1 DYp
mit Fusspressung. 5 DZp mit Fusspressung.
VII. Kombinierte Pappen-Schneid- und Ritz-
Maschinen.
3 JMa für Fuss- und Dampf betrieb. 1 JMav
für Fuss- und Dampfbetrieb. 5 JPa für Fuss-
und Dampfbettieb. 1 JPav mit Präcisious-
anlage. 1 JPav für Dampfbetrieb mit Selbst-
einführer und Präcisionsanlage.
VIII. Kopirpressen.
4 WY. 3 WYa. 3 WZ.
IX. Dampf-Balancierpressen.
1 CRVm mit 2 Tisehen.
X. Dampfprägepressen.
1 BNaz. 1 BKaz mit Heizkasten. 1 BKdz.
2 BNas. 1 BNdz. 1 BKd, Format 33:43,
mit 3 Einsatzral men, mit Doppeltisch, mit
durch Gas heizbarem Tiegel und heizb uev
Kopfstück.
XI. Dreiseitige Beschneidemaschinen.
2 AV mit Hand- und Dampfbetrieb. 1 AX.
XII. Düten-Schneidemaschinen.
6 AQ. 1 AR. 2 A8.
XIIL Eckenausstossmaschinen.
3 YSfL. 3 YSfIL. 1 YSfII für Dampfbetrieb.
ł YZal 1 YZal für Fuss- und Dampfbetrieb.
1 YZall. ı YZalll. 6 YZbI. 4 YZÞII. I XZbII
für Dampfbetrieb. 1 YZbILI mit Schlitzmessern
and schrägem Winkel. 1 YZbxl.
XIV. Eokenausstoss- und Schlitzmaschinen.
1 TSC I. 1 YScI für Dampfbetrieb. 3 YScII.
XV. Eckenrundemaschinen.
32 YR. 3 YRd. 1 YRdg. 1 YRt.
XVL Einsägemaschinen.
2 GH. 1 GH für Fuss- und Dampfbetrieb. 1 GK.
XVII. Falznlederdruckpressen.
4 KZx III. 1 KZkxIIIa.
XVIII. Formier-Maschinen.
1 DR mit Fuss- und Darapfbetrieb und selbst-
thätiger Pressvorrichtung.
XIX. Gauffrier-Kalander.
1 EA 50.
XX. Glätt- und Packpressen.
6 KE. 11 KF. 8 KEa. 2 KM. 1 KSa. 3KSb.
4 KRd. 3 KSd. 1 KUII. 6 KV. 2 KW.
8 KX. 4 KVa. 3 KWa. 4 KXa 5 KYI.
8 KIII. 10 WA. 18 WB. 15 WD.
XXI. Goldabkehrmaschinen.
5 UV für Dampfbetrieb. 1 UV für Fuss- und
Dampfbetrieb.
XXII. Hydraulische Matrizenpressen.
2 KGIV.
XXIII. Kantenabschrägmaschlnen.
2 HJ. 4 HK 1 Mr für Fuss- und Dampf-
betrieb. 3 HNr für Fuss- und Dampfbetrieb.
XXIV. Kreiskartenscheeren.
1 DEc. 5 DEc für Fuss- und Dampfbetrie b.
4 De für Fuss- und Dampf betrieb. 1 De
1 De für Fuss- und Dampfbetrieb.
XXV. Kreispappscheeren. `
1 DHb für Dampfbetrieb. 1 DH b für Dampf-
betrieb mit selbstthätiger Streifeneinführung.
4 DJb für Fus und Dampfbetrieb. 1 DK b
für Dampfbetri : b. 2 DLb für Dampfbetrieb.
1 DLb für Dampfbetrieb mit selbstthätiger
Streifenemfülirung.
XXVI. Kupferdruokpressen.
3. NH. I NHV. 1 NQ.
XXVII. Pappenumbiegmaschinen.
2 FGu V. 2 FGull mit Holztisch.
XXVIII. Pappscheeren.
2 DEx. 1 DF. 5 DGx. 12 DHx. 5 Des
2 DMx. 1 DEax. 1 DFax. 2 DGax. 2 DKax.
2 DH 3b. 2 DK 3a. 2 DK 3 b. 3 DH ae. 1 DH3aew.
2 DK3ae. 2 DH 3be. 5 DV.
. Perforiermaschinen. `
1 OD. 1 OM. 2 OQ. 1 OS. 2 ON. 3 OP.
1 OR. j
XXX. Querschneider Verny-Krause.
1 QS], 110 om breit, 130 cm lang schneidend,
mit Längsschnitt und automatischem Bogen-
ableger. I sl, 165 cm breit, mit Multipli-
cator für Formate von 300 bis 2600 mm Länge,
mit verstellbarem Ablegetisch auf Rollen
laufend, 8 Rollstangen, mit 4 Paar Längs-
messern. 2 QS 1200 mm breit, mit Multipli-
cator für Formate von 300 bis 2600 mm Länge,
mit verstellbarem Ablegetisch auf Rollen
laufend, mit 8 Rollstangen.
XXXI. Ritzmaschinen.
1 JF. 2 JF für Dampfbetrieb. 4 JG.
für Dampfbetrieb. 4 JFw. 4 JGw.
2 JKb für Fuss- und Dampf betrieb.
1 JLb für Fuss- und Dampfbetrieb.
2 Mb für Fuss- und Dampfbetrieb.
2 JNb für Fuss- und Dampf betrieb.
fü Fuss- und Dampf betrieb.
Ritz-, Riilen- und Nuthmaschinen.
3 JKbr. 2 JKbr für Fuss- und Dampfbetrieb.
4 JLbr. 2 JLbr für Fuss- und Dampfbetrieb.
1 JMbr. 3 JMbr für Fuss- und Dampf betrieb.
Karl
2 JG
2 JKb
5 JLb.
2 JMb.
2 JNb.
1 JNbz
XXXII.
'Handvorschub.
2 JNbr.
1 JNbz mit JMa-Tisch. 1 JPbrea.
XXXIII. Rückenblegmaschinen.
ı SK.
XXXIV. Rückenrundmaschinen.
6 FQ. 7 FR für Fuss- und Dampfbetrieb. -
XXV. Satinir-Walzwerke. |
1 EF.
4 EC. 1 EK.
XXXVI. Sohachtel-Zlehpreasen:
1 OPamtr.
XXXVII. Schneidemaschinen (Rädersystem).
12 AB. 12 ABa. 16 AC. 9 ACa. 7 AD.
11 ADa. 3 AE. 3 AEa. 2 AF. 2 AFa. 4 AG.
3 AGa. 2 AH.
feststehendem Handrad. 3 AHa. 4 ABo. 3 ABao.
2 ACo. 8 ACao. 9 ADo. 7 ADao. 5 AEo.
4 AEao. 1 AFo. 4 AFao. 3 Ado. 2 AHo.
2 AHao. 1 ACh. 1 ABax. 1 ACR. 2 ADı.
2 ADax. 2 AEx. 2 AEax. I AFX. 5 AFax.
2 AGx. 4 AGax. 2 AHx. 3 AHax. 1 ABaöx.
2 ACox. 2 ACaox. 5 ADox. 2 ADox mit
drehbarem Tisch. 2 ADaox. 1 ADaox mit
Schmalschneider eigener neuer Censtruction.
2 AEox. 1 AEoxrt mit Schnittandeuter und
1 AEaox. 1 AFox. 2 AFaox.
1 AFaox mit neuer Friotionskuppelung. 2 AGox.
2 AHox. 6 ABl. 2 ACI. 1 AD).
2 AJIIL I AHogtr.
xXXXVIII. Schneldemaschin n (Hebelsystem'.
2 AM. 7 AN. 4 ANa. 4 ANb. 1 ANb mit
doppeltem mechanischem Vorschub und drei-
facher Tischlänge, 1 : 1 mm bis 170 mm: l ANb
mit doppeltem mechanischem Vorschub und
4 facher Tischlänge 1:1 mm bis 170 mm. 1 AO.
3 AOa. 3 AOf. 3 AOaf. 4 AOfs. 20 AOafs.
7 AObfs. 4 AIL 10 ADI. 3 AIV.
XXXIX. Stelndruckpressen.
2 MA. 3 MB. ı MC. ı MD. 3 MN. 1 MP.
2MQ. 4 MR. 3 MS. 1 MS für Dampfbetrieb.
1 MSa. 1 MT. 1 MT für Dampfbetrieb. 1 MU.
1 MU für Dampfbetrieb. 3 MV. 1 MV für
Dampfbetrieb. 1 MYb für Dampfbetrieb. 2 MZb
für Dampfbetrieb.
XL. Universal- Ausstanz- u. Faltschachtel-
Stanzmaschinen.
3 YFval. 2 YFvall. 3 YFvalll. 2 Yrvaal.
2YFvgall. 1YFvgalll. 2YFvbIIL 1YFvbqulll.
XLI. Vergolde-Blinddruck- uud Prägepressen.
9 BA. 13 BB. 3 BC. 1 BC mit Kippvor-
richtung. 1 BC mit heizbarem Tigel. 6 BCa;
1 BCa mit doppeltem Hub und verstellbarem
Kopfstück. 1 BCa mit Doppelhub. 3 Bl".
1 BD mit verstellbarem Kopfstück. 1 BD mit
Doppelhub und Einsatzrahmen. 1 BD mit
Doppelhub. 3 BDa. 4 BE. ı BEt mit Selbst-
färbung. 4 BE mit do paie Hub. 1 BEa
mit Muttern. 1 BF. t BG. 2 BH. 2 BAx.
t BCx. 3 BDx. 1 BDx neue Construction mit
Muttern. 3 BEx. 1 BFx. 1 BEd. 2 BEdr.
4 BV. 4 BW. 2 BW mit doppeltem Hub.
4 BX. 1 BX mit Muttern. 1 BX mit Doppel-
hub. 3 BY. 3 BQ. 4 BQa. 2 BQb. 1 BO4.
1 BD4 1 BE4.
Krause, Leipzig.
1 JNbrz für Fuss- und Dampfbetrieb. |
1 EG für. Hand- und Dampfbetrieb.
1 AH für Dampfbetrieb mit
1 ADIn.
526 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker | Nr. 45
Victoria-Werke A.G
Nürnberg
Abteilung: Schnellpressen.
einziger Tri,
N O. d. NAUMANN, LEIPZIG.
iedr. Soltau, Norden.
O. GRUMBACH.
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Peftalozat Verein, Halle
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meine „Künstlerlinien“ nicht nur zu Reklamezwecken verwendbar, sondern verleihen auch jeder Accidenz einen vor-
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Wer nicht jetzt ins Ruder greift,
bat das Spiel verloren. =
Wer nicht jetzt sein Cheil gewinnt, Madrid
Wird es ewig missen.
Michel, horch, es pfeift der Wind,
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Und der alten Lehre:
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Blüht auf freiem Meere.
Das Deutsche Reich zur Zeit
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60 cm Schnittlänge Kraftbetrieb, Selbstausrücker und Bremse,
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wonden. 191. 1 Schneidemaschine mit Hebelbetrieb (amerikan. Modell), 65 em
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1 m'sche Schnellpresse mit Eisenbahnbeweg (6 Karrenräder), )
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Schneidemaschine (Fromm), Kraftbetrieb, starke Construktion
Augsburger Schnellpresse mit Eisenbahnbeweg., Einrichtung für
90 cm Schnittlänge. A
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Krafibetriebs-Einrichtung, Satzgrösse 59X89 cm.
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I Aichele & Bachmann’sche Schnellpresse, Eisenbahnbeweg.,
Kraftbetriebs-Einrichtung, 461% 69 cm Satzgrösse. Cylinderfarbw.
2303. Bohn & Herber’sche Schnellpresse, Eisenbahnbeweg., Hand-
und Kraftbetriebs-Einrichtung 48K 64 em Satzfläche, Cylinder farbw.
2018. 1 „Wormatia“-Schnellpresse (Wormser), Cylinderfärbung. Eisen-
bahnbeweg., 34X48 cm Satzgrösse,
2382 . Wormser Original-Tretmaschine, Tischfärbung, Fuss- u. Hand-
221. 1 Kniehebelpresse (Krause’sche) zum Stanzen und Prägen, 21X 24 cn
Kopffläche, 244 281, cm Tischgrösse, Raum zwischen den Säulen 1
42 cm.
219. 1 Ritzmaschine (Krause'sche) mit 3 grossscheibigen Kreismesseru
80 cm Durchgangsraum, zwischen den Winkeln 80 cm.
113. 1 Stereotypie-Einrichtung von Schelter & Giesecke, 45X52 a le
Tiegelgrösse, vollständige Einrichtung, Neupreis 900 Mk, nur
wenige mal gebraucht. >
195, 1 Stereotypie-Giessinstrument (Hogenforst B), grösste Giess #5
fläche 35X47 cm.
betrieb 45X65 cm Satzgrösse. 195a, 1 Stereotypie-Giesswinkel, schrifthoch, Schenkellänge 43X56 m.
53. 1 Schnellpresse, System Marinoni, Rahmenweite 26: 36 em, Schlitten- 133. 1 Petroleum-Motor (Mansfeld), 2-pferdig, liegend,
bewegung, Tischfärbung (ohne Farbkasten), Kraftbetrieb, 190. 1 Gas=-Motor (Schwartzkopff), 2-pferdig, liegend,
212. 1 Steindruck - Schnellgangpresse (Frankenthaler), Steingrösse 226. 1 Benzin-Motor (Deutzer), 2-pferdig, mit Vergaser.
82X110 cm, Eisenbahnbeweg., Präcisions-Anlage, automatischer D r ,
Bogenschiebe- Apparat, Vorrichtung zum doppelten Einwalzen, Ein- 147, 1 Gas-Motor (Deutzer), 3-pferdig, liegend. LJ
| richtung für Kraftbetrieb. 95. 1 Glätt- und Packpresse, 4-säulig, ganz von Eisen, 67X 86 cm. =
204. 1 Tiegeldruckpresse „Victoria“ (Rockstroh & Schneider), innere 96. 1 Heiss- und Kalt-Satinirmaschine von C. G. Haubold (Walzen
Ralımenweite 37><53 cm, Einrichtung für Fuss- und Kraftbetrieb, | breite 86 cm, Walzen-Durchmesser 40 cm), zum Satiniren
| 205. 1 Tiegeldruckpresse „Gally“, innere Rahmenweite 26488 cm, Drucksachen gleich nach dem Verlassen der Schnellpresse,
Einrichtung für Fuss- und Kraftbetrieb, 117. 1 Doppel-Friktions-Kalender von Heim, Offenbach a. Main, 65 em
209. 1 Tiegeldruckpresse , Gally“, innere Rahmenweite 35x56 cm, Ein- Glättlänge, 4 Walzen. al
richtung für Fuss- und Kraftbetrieb. 198. 1 RICH (Krause) ar Handbetrieb, mit Unterges
206. 1 Tiegeldruckpresse „Original=Liberty“ innere Rahmenweite ee VAREL e el
25% % 26 cm, für Fussbetrieb. Bosse RE a nee RER Stahlziffern, zum Anschrauben an
193. 1 Tiegeldruckpresse Augusta Victoria“, Cylinderfärbung, innere eme EE EE pd Gere |
Rahmenweite 23X33 cm, für Fuss- und Kraftbetrieb, 193. 1 Linien-Schneideapparat für Geradschnitte,
223. 1 Tiegeldruckpresse „Deutsche Perle“ (Fr. Franke) mit kleinem 194, 1 Loch- und Oesenmaschine mit verstellbarem Anlegewinkel m
Farbwerk, innere Rahmenweite 22X32 cm, Fussbetrieb, zwei Pistons,
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149. 1 Schneidemaschine (Bolle & Jordan), senkrechte Messerführung, Gesammtgewicht des Schriftmaterials ea. 21 Centner.
73 em Schnittlänge, Räder-Handbetrieb, besonders für Düten- 1 Setzerei-Einrichtung für kleine Accidenzdruckerei, theils noch
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Stein Berlin; Flisabethufer e
Be Sien . e
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' j d 6 (beim Wasserthon).
S S S 1892 gegründet. — >
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Maschinen- u. Fachgeschäft o Druckern * ra ==
eben meinem Fachgeschäft für Druckereien betreibe ich seit Heiraten lane Repafatt
für Druckereimaschinen jeder Art, und ich bin dadurch in der Lage, Ihnen ausser neuen Maschinen
auch gebrauchte, in eigener Werkstatt sorgfältigst renovirte Maschinen gut und preiswerth
zu liefern. — lch verwende die ‚denkbar grösste Sorgfalt auf Renovirung der zum Verkauf kommenden
gebrauchten Maschinen, und dass dies nur nicht eine Redensart, sondern thatsächlich der Fall ist, mögen
Sie aus den unten wiedergegebenen Zeugnissen ersehen, deren Reihe ich noch erweitern kann ua
Somit kann ich mich wohl jeder Anpreisung enthalten, und ich bitte Sie, Vertrauen zu mir zu haben
und sich bei vorkommendem Bedarf an mich zu wenden; seien Sie versichert, dass Sie von mir zu Ihrer
Zufriedenheit bedient werd
V ‚Gustav Stein, Maschinen- u. f achgeschäft für Druckereien.» ib
Einige Zeugnisse: tut eee
Berlin W., 3. Oktober 1900. . 4 Dresden, 750 Oktober 1900.
Auf Ihren Wunsch bestätigen wir Ihnen gern, dass wir mit der im Antwortlich Ihres w, Schreibens bestätigen. wir Ihnen, gern, dass wir
| Sommer vorigen Jahres von Ihnen gekauften gebrauchten Johannisberger mit den von Ihnen bezogenen 2 gebrauchten Schnellpressen für Buchdruck
Doppel-Schnellpresse durchaus zufrieden sind. Die Maschine läuft bei uns recht zufrieden sind und dieselben, trotz des Gebrauchs zu DEER z
in ununterbrochenem Betriebe, zeitweise sogar des Nachts, und functiohirt in den vergangenen Lis Jahren keiner Reparatur bedurften,
dabei sehr gut. Wir haben, obgleich wir die Maschine als gebraucht gekauft TO e (Ses), p. M. & R. Zocher.
haben, bisher keinerlei Reparaturen daran gehabt. Auch die von Ihnen vor e ese f
einigen Monaten gelieferte gebrauchte Accidenz- Schnellpresse, Fabrikat Görlitz, 3. Oktober 1900.
Aichele & Bachmann, scheint vorzüglich in Stand zu sein; Wir haben bis- Auf Ihren Wunsch bestätigen Ihnen gern, dass die im Jahre 1898
her noch keinerlei Schwierigkeiten mit der Maschine gehabt: von Ihnen bezogene, bereits gebrauchte Schnellpresse von Aufang an tadellos
gez.) Pass & Garleb. functionirt hat und ebenso noch functionirt. Wir freuen uns auch heute
e ) noch über die günstige Acquisiton, die wir -mit dem Kauf der Maschine
gemacht haben.
Brandenbar II., 8. Oktober 1900,
OLE E (gez.) Actien- Gesellschaft Görlitzer Nachrichten. und Änzeiger.
| Antwortlich Ihrer gefl. Zuschrift vom 5, dieses teile Ihnen erg. ENEB
mit, dass betr. gebrauchte Doppelmaschine, ‚welche zu meiner vollen Zufrieden- N Herford, 3.0 Oktober 1900.
heit lief, in den ‚Besitz der Fi irma eegen (SE, a Ihrem Wunsche gern. ens bezeugen wir Ihnen, - dass
l eeh p. — Alterthum. wir sowohl mit der uns im Juli 1897 gelieferten Augsburger Sehnellpresse,
als auch mit der jetzt gelieferten gebr. Johannisberger recht zufrieden sind.
Burg b. 10. SC 1900. | Auch ist die Umstellung von zwei Steindruck-Schnellpressen von Ihrem
nafy Monteur durchaus sachverständig ‘besorgt und a
2 Nachdem, die von Ihnen. gelieferte Bohn & Herber sche Schnellpresse bewirkt, welche sich als nothwendig herausstellten, _ d i u
nun fast ein Jahr bei uns im Betrieb ist, teilen wir Ihnen gern mit, dass E 194 |
Wir mit Ihrer Lieferung durchaus zufrieden sind. Auch die von Ihnen aus- d Sen RR Busse, * Nieder stadt. i
geführten Reparaturen, ‚sowie die Montage gelegentlich unseres Umzuges Ibbenbüren id WZ 6. Oktober 1900.
haben uns bewiesen, dass wir Ihnen das werthvolle Maschinen-Material mit
voller Zuversicht anvertrauen können. Wir werden uns gern vorkommenden-
falls an Sie wenden und nicht verfehlen, unsere geehrten Herren Kollegen
auf Ihr Geschäft aufmerksam zu machen,
Wir nehmen gern Gelegenheit, Ihnen über die von Ihrer Firma be-
zogene gebr. „Liberty“-Presse unsere, vollste Zufriedenheit auszusprechen.
Ihre tadellose Druckleistung und ihr leichter Gang ‚empfehlen sie von selbst.
Der gleichfalls, von Ihnen ‚gelieferte „Neue Walzengiess - Apparat“ findet
(gez.) Fischer & Eyssenhardt. | ebenfalls unseren vollsten Beifall. Wir erzielen damit ohne Mühe die vor-
— — Sai „züglichsten Walzen. — z ͤüĩäöu——
Hamburg, 1. Oktober 1900. (gez) Ibbenbürener Volkszeitung, G. m. b. H.
Seit Beginn unserer Geschäftsverbindung lieferten Sie mir schon CH, „Ta
mehrere gebrauchte, Maschinen nebst Material; ebenso wie auch Neues. Da
ich die von Ihnen bezogenen Maschinen immer wirklich renovirt fand,
SO. betrachte ich es als selbstverständlich, dass Ihre Preise nicht die billigsten
Sein konnten, und ich bin gut beraten gewesen, Ihnen mein Vertrauen zu-
renden. Ich komme nun wieder mit Bestellungen und verweise im
DST E
„Uebrigen auf meme Verhandlungen mit Ihrem Reisenden
Strala
Gern Ihrem Wunsche Ed bes
ich mit den von Ihnen zu versehiedenen Ze
Maschinen auch heute noch zufrieden bin; sie
fältiger Aufbesserung, n mit. Ihren stige
Ehre eingelegt. Digitizedby. NI CJN
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Unsere Gebrauchsanweisung für die Behandlung der Stereotypiemetalle lautet:
Jodo Woohe einmal reinigen mit Hilfe unseres ee eer das per Ba Kilo-Büchse M. 1.50
kostet und genau nach vorgedruckter Gebrauchsanweisung verwendet werden muss. Ein Kessel von 300 Kilo Metall verliert
pro Betriebstag 1 Kilo Masse durch Verdunstung und Krätzyerlust. Wird mehr verloren, so ist die Schuld nur auf die unreinen
Platten, welche leider nur zu oft mit der Farbe in den Kessel wandern, zurückzuführen. Wo es irgend arigeht, sollen die
Stereotypplatten sauber gewaschen in die Stereotypie zurückkommen. Jeder Kessel erhält pro Woche so viel Neumetall
zuge „ Als Verlust vorliegt, dann arbeitet der Betrieb am billigsten, und weitere teuere Zusätze sind erspart.
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Waschmittel für Buoh- und Steindruck und für alte Farbreste. Wird die nach aufgedruckter Vorschrift erzielte
»Typolin«- Lösung mit 10 Prozent Petroleum vermischt und diese Mischung zum Waschen stereotypierter Formen verwendet,
so löst sich zuszmmenbackende Schrift schnell ab, ohne die Schrift zu verletzen. Waschmittel, welche Terpentin enthalten,
sind für die Stereotypie absolut zu verwerfen.
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Nr.46. e Herausgegeben vom Deutschen 1 . XI Jahrg.
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DEE E Leipzig, 15. November 1900.
Die „Zeitschrift für. Deutschlands Buchdruck erscheint jeden géien D Anzeigen: die dreigespaltene Petitzelle wi mm breit) oder. ES Baum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter Kee Nr. 8678) un Vereinsmitglieder 25 J, für andere an sait 80 J, e und -Gesuche
Zeitungsstellen'des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung. von
Buchhandel vierteljährlich 2 &, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% | Angeboten 50 A. — Nachlass: bei zechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, . bei
Einzelne Nummern 30 A. — Druckeröi-Ausgabde, durch die Geschäftsstelle sass 13maliger 10 Prozent, bei ‚2Smaliger 15 Fe bei nn 25 Prozent. — Bell:
duroh die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 4 gebühren nach Übereinkunft‘
E a Schhlriſtleitung und Gesch äftsstelle: Deutsches 5 Dolzstrasse, F . 1298. k SE
231 Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. té-
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Am Bene den 6. November d. J., vaadid dahier nach, kurzem Krankenlager das Mitglied unseres
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Dar Herr Heinrich Wagn ner
Teilhaber der Firma Reinhold Baist, Frankfurt a. M.
Wir betrauern tief den schmerzlichen Verlust dieses bewährten Mitarbeiters an den Aufgaben ` unserer p
Berufsgenossenschaft und hebeuswürdıgen Kollegen, der sich en zu ‚gemeinsamer Thätigkeit bereit finden liess.
Ehre seinem Andenken
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GENEE | z Der Vorstand. |
a der Sektion III (Main) der Deutschen Buch drucker-Berufsgenossenschaft.
ZE 2 ' ar Weien, V orsitzender. |
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Deutsche Bachdrucher-Berufsgenossensebalt. en J
Sektion IV Südwest). TE Nichtamtlicher Teil.
In Gemässheit des $ 32 unseres Statuts bringen wir hierdurch | .
zur Kenntnis dass an Stolle des ausgeschieden g wir 3 ? | Eine Entscheidung ng-in der Innungsfrage.
Knittel, Karlsruhe, dessen Ersatzmann Herr Eduard Poppen, in
Firma H. H. Poppen & Sohn in Freiburg i. Br., als ordentliches
Mitglied in den Sektionsvorstand eingetreten ist.
S dei Gründung der Innung der Buchdruckereibesitzer
de in Lübeck hatte sich die Druckerei der „Eisenbahn-
| GER u geweigert, der Innung beizutreten und
Zum stellvertretenden Vertrauensmann für den II. Bezirk, Baden, l 8
wurde Herr H. Guisch, Karlsruhe, bis 30. September 1908 gewählt. || SS ES die Entscheidung des Stadt- und Lahdamtes, ‚als
Stuttgart, 8. November 1900. der Aufsichtsbehörde, angerufen. Diese erfolgte am 17. Juli
E Der Vorstand der Sektion IV (Südwest) 1 1899 dahin, dass die Druckerei der „Eisenbahn-Zeitung“ der
2 der Deutschen Buchdrucker-Rerufsgenossenschaft. >| Ipnung. anzugehören habe. Die hiergegen beim Senatsausschusse
Werlitz, Vorsitzender. für Gewerbe- und Versicherungswesen erhobene Beschwerde ist
530
nunmehr unterm 3. Oktober als unbegründet zurückgewiesen
worden. In der Begründung dieses Bescheides heisst es u. a.:
„Nach $ 100 f der Gewerbeordnung und BA des obrigkeitlich
genehmigten Innungsstatuts würde die Beschwerdeführerin nur
dann dem Innungszwange nicht unterliegen, wenn sie das Buch-
druckergewerbe entweder fabrikmässig betreibt oder in dem Be-
triebe der Regel nach weder Gehilfen noch Lehrlinge hält. Letztere
Voraussetzung kommt überhaupt nicht in Frage, aber auch die
erstere ist nach Lage der Sache nicht gegeben. Obgleich in
mancher Beziehung der Betrieb der in Rede stehenden Druckerei
mit dem einer Fabrik Ahnlichkeit aufweist, so ist er aus nach-
stehenden Erwägungen doch nicht als fabrikmässiger im Sinne
des E 100 f der Gewerbeordnung zu bezeichnen.
Der Betrieb des Buchdruckergewerbes hat an und für sich einen
handwerksmässigen Charakter, welcher darin begründet ist, dass
in diesem Gewerbe die Handarbeit den vorherrschenden Faktor
der Werterzeugung bildet, dass dieselbe in längerem handwerks-
mässigen Bildungsgange erlernt werden muss und dass ohne sie
von der zweckmässigen Benutzung der verschiedenartigen im Be-
triebe des Gewerbes zur Anwendung kommenden Maschinen nicht
die Rede sein kann. Daher sind auch die weitaus meisten Drucke-
reien, grosse wie kleine, auf die Thätigkeit handwerksmässig aus-
gebildeter Gehilfen angewiesen und müssen, um dem Gewerbe einen
tüchtigen Nachwuchs solcher zu erhalten, auf die Ausbildung von
Lehrlingen in handwerksmässiger Lehre Bedacht nehmen.
Der handwerksmässige Charakter des Druckereibetriebes wird
auch dadurch nicht ausgeschlossen, dass in ihm eine Teilung der
Arbeit unter die beiden Hauptkategorien der Setzer und der
Drucker stattfindet. Denn beide arbeiten selbständig neben einander
und jeder unabhängig von dem andern. Die Zweiteilung kann
als eine fabrikmässige Arbeitsteilung um so weniger angesehen
werden, als sie im Buchdruckergewerbe seit Jahrhunderten her-
gebracht ist und auch nicht dem Zweck einer Erleichterung der
Massenherstellung dient.
Gegen die Charakterisierung des Buchdruckereibetriebes als
eines handwerksmässigen lässt sich endlich nicht der Umstand
geltend machen, dass in demselben auch Maschinen zur Verwen-
dung kommen. Denn diese Verwendung bedeutet sowohl bei dem
Vorgang des Setzens als dem des Druckens nur eine Unterstützung,
nicht einen Ersatz der Handarbeit, wie dies bei dem fabrikmässigen
Betriebe sonst handwerksmässig betriebener Gewerbe der Fall ist.
Nun lässt sich zwar, wie in einer Entscheidung des Rates der
Stadt Leipzig in der Streitsache der Firma Giesecke d Devrient
und Genossen wider die Innung der Leipziger Buchdruckereibesitzer
vom 15. Februar 1899 zutreffend ausgeführt ist, mit der Anerken-
nung der in einer Druckerei beschäftigten Setzer und Drucker als
gelernter Handwerker sehr wohl die rechtliche Behandlung des
Gesamtbetriebes einer Grossbuchdruckerei als einer Fabrik ver-
einbaren, wenn anders die grosse Zahl der Arbeiter, Betriebsräume
und Maschinen, die Massenerzeugung und die kaufmännische Thätig-
keit des Besitzers den Fabrikbetrieb ergeben. Die Setzer und
Drucker sind dann Handwerker in einem Betriebe, den zwar ihre
Thätigkeit zur Fabrik nicht stempelt, der aber als Ganzes wegen
seiner Betriebsverhältnisse dennoch der rechtlichen Behandlung
als Fabrik unterliegt.“
Es folgt nunmehr ein Vergleich des Druckereibetriebes der
„Eisenbahn-Zeitung“ mit den Betrieben der anderen Zeitungs-
druckereien in Lübeck und der Hinweis auf die weit grösseren
Druckereibetriebe in Leipzig, die sich der dortigen Innung
angeschlossen hätten. Hieran knüpft sich die weitere Aus-
führung, dass und weshalb der Druckereibetrieb der „Eisenbahn-
Zeitung“ nicht als ein fabrıkmässiger angesehen werden könne.
Zum Schlusse heisst es dann weiter:
„Gegenüber dem Fehlen von Merkmalen, welche zusammen-
gehalten den Betrieb der Druckerei als einen fabrikmässigen er-
scheinen lassen, ist der Umstand, dass der Besitzer der Druckerei
die von ihm geführte Firma „Expedition der Eisenbahnzeitung
und Lübecker Nachrichten“ in das Handelsregister hat eintragen
lassen, für die Beantwortung der hier in Rede stehenden Frage
nicht von ausschlaggebender Bedeutung. Denn das Eintragen der
Firma macht, wie von der Gewerbekammer und der Handels-
kammer übereinstimmend hervorgehoben ist, einen von dem Inhaber
geführten Handwerksbetrieb noch nicht zu einem Fabrikbetrieb.
Hiernach ist ein Grund, aus dem die Inhaberin der Druckerei
den Beitritt zu der Zwangsinnung der Buchdruckereibesitzer abzu-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 46
lehnen berechtigt erscheint, nicht ersichtlich. Die erhobene Be-
schwerde war daher zu verwerfen.“
Wenn diese Entscheidung nun auch nur für Lübeck mass-
gebend ist, so sind die angeführten Gründe doch von allgemeiner
Bedeutung. In ähnlichem Sinne wird zweifellos allerorts ent-
schieden werden, wo Zwistigkeiten über die Frage der Zu-
gehörigkeit zu einer Buchdrucker-Zwangsinnung entstehen.
Bei derartigen Streitfragen nun hat es sich bisher sowohl
bei uns wie in den anderen Gewerben nur um die Beitritts-
pflicht des Einzelnen gehandelt. Hierbei liegt die Entscheidung
meistens bei Behörden, die schon an sich mit Arbeiten über-
häuft sind. Die dadurch bedingte Verzögerung ist der Innungs-
sache nicht günstig gewesen. Die Innungsbildung wurde infolge
dessen gehindert, die Innung selbst in ihrer Entwickelung
gehemmt. Schliesslich jedoch werden sich auch bei Prüfung
der Zugehörigkeitsfrage gewisse Rechtsgrundsätze bilden. Die
Sache wird sich dann für die Innungen günstiger gestalten.
Haben erst die Innungen festen Boden unter den Füssen, so
werden auch die von diesen zu bildenden Handwerkskammern
eine entscheidende Thätigkeit auszuüben beginnen.
Die besondere Aufgabe der Handwerkskammern ist die
Regelung des Lehrlingswesens.
Der Erlass näherer Bestimmungen über Form und Inhalt
der Lehrverträge, über Festsetzung der Zahl der Lehrlinge,
über die Dauer der Lehrzeit, — die Durchführung der für das
Lehrlingswesen erlassenen Vorschriften, — die Bildung von
Prüfungs-Ausschüssen für die Gehilfenprüfungen hat von den
Handwerkskammern nicht nur für die Innungen, sondern auch
für die nicht zu Innungen zusammengetretenen Gewerbe zu
geschehen. Ob nun Freunde oder Gegner der Innungen, wir
müssen anfangen, das Gesetz vom 26. Juli 1897 als eine voll-
zogene Thatsache zu betrachten. Durch dieses Gesetz wird
nicht nur eine Zwangslage für den Einzelnen geschaffen, sich
einer Innung anzuschliessen, sondern ebenso sehr auch ein
Zwang auf die einzelnen Gewerbe ausgeübt, Innungen zu bilden.
Es wird hierbei alles davon abhängen, wie die Handwerks-
kammern ihre Thätigkeit ausüben werden. Das Vorurteil, das
jetzt namentlich auch in unserm Gewerbe gegen die Innungen
herrscht, wird vielleicht bald der Erkenntnis weichen, dass es
besser ist, die eigenen Angelegenheiten selbst zu ordnen, als
sich den Anordnungen ausserhalb des Gewerbes Stehender unter-
werfen zu müssen.
Diese Frage ist in unseren Fachblättern noch so gut wie
gar nicht behandelt worden. Zu weiterer Besprechung den
Anlass zu geben, sollte der Zweck dieser Zeilen sein.
Lübeck, im Oktober 1900. Heinr. Oldenburg.
*
Etwas zu dem Kapitel der Setzmaschinen,
Da die Entwickelung der Setzmaschinen-Angelegenheit sowohl
unter technischem als unter wirtschaftlichem Gesichtspunkte von
dem grössten Interesse für alle an derselben Beteiligten ist, 80
wird über dieselbe auch viel geschrieben, und das hat selbstver-
ständlich seine Berechtigung. Bedauerlich ist nur, dass dabei so
viele Unrichtigkeiten mit unterlaufen, Unrichtigkeiten, die geeignet
sind, auf dieser oder jener Seite Hoffnungen zu erwecken, die sich
schwerlich in der nächsten Zukunft erfüllen dürften, und aus eben
diesem Grunde geeignet sind, die in manchen Kreisen ohnehin vor-
handene Unzufriedenheit zu steigern.
So wurde kürzlich im Verbandsorgan den Lesern eine Rech-
nung aufgemacht, laut der ein Prinzipal, der 3 Setzer an 2 Setz-
maschinen beschäftigt, am Ende des Jahres einen Überschuss von
10000 o% erzielt. Und am Schlusse des Aufsatzes wurde auf
Grund dieses Rechenexempels betont, „dass bei den nächsten Tarif-
beratungen die betr. Gehilfenvertreter sich eingehender mit der
Rentabilität der Maschinen vertraut machen und mit rechnerisch
schlagenden Beweisen den ‚armen‘ Prinzipalen entgegentreten.“
Dass diese Rechnung total falsch ist, braucht Fachleuten nicht
erst nachgewiesen zu werden, und im Tarif-Ausschusse würden
Nr. 46
„schlagende Beweise“ dieser Art ganz wo anders hinschlagen, als
wo sie hinschlagen sollen. Aber die mit dem Maschinensatzwesen
nicht vertraute grosse Menge glaubt an die Richtigkeit solcher
Rentabilitätsberechnungen und wähnt sich schlecht behandelt, wenn
die auf diese gegründeten Wünsche nicht erfüllt werden.
Die Zeiten, wo der Prinzipal von 2 Setzmaschinen jedes Jahr
10000 A reinen Ueberschuss erzielt, dürften wohl noch in weiter
Zukunft liegen. Es liegt ja schon in der Natur der Sache, dass
sich die Rentabilität aller Setzmaschinen-Systeme in denjenigen
Staaten, wo die deutsche Sprache gesprochen wird, keine so weiten
Grenzen erobern wird, als dies in Amerika und England möglich
war, wo nur ein Schriftcharakter zur Verwendung gelangt. Es
müsste bei uns mit manchem Hergebrachten in unserem Satz-
technischen ohne Gnade aufgeräumt werden, und wenn dem auch
nichts weiter im Wege steht, als die liebe Gewohnheit, so dürfte
dies doch sehr schwer sein und geraumer Zeit bedürfen.
Der eben erwähnten „kleinen Zusammenstellung“ über die Ren-
tabilität der Setzmaschinen, der 2 Maschinen (System ist nicht
angegeben) und 3 Setzer zu Grunde gelegt sind, möchte ich nun
auch eine kleine Zusammenstellung und zwar mit 3 Maschinen
und 8 Setzern folgen lassen, die mit der grössten Gewissenhaftig-
keit aufgestellt wurde. Dieser Aufstellung lege ich das System
der Monoline zu Grunde. Es ist dies jenes System, welches zu-
folge seiner einfachen, soliden Konstruktion offenbar den Sieg über
alle andern Systeme erringen wird.
Die Anschaffungskosten dreier Maschinen inkl. 3 Sätzen
Matrizen sowie die Anschaffung weiterer Sätze (Fraktur, Antiqua
u. 8. w.), 3 Elektromotoren betragen 23700 o%
Die Einrichtungskosten, deren spezialisierte Aufstellung ich
zunächst fortlasse, betragen 7630 cM Im ganzen betragen also
diese beiden Posten 31330 A%
Die Betriebskosten, zerlegt in laufende Unkosten und Be-
triebskosten, erstere 7590 , letztere 10850 , präsentieren die
Summe von 17940 A1 pro Jahr.
Bei 300 Arbeitstagen & 8 Stunden würden die 3 Maschinen
insgesamt 7200 Betriebsstunden liefern. Angenommen, sie würden
voll ausgenützt werden können, so leisteten sie bei 6000 Buch-
staben Stundenleistung 43200000 Buchstaben, somit käme das
Tausend bei 17940 o% jährlichen Betriebskosten = 41 ½ A Selbst-
kosten. |
Es muss nun als sicher angenommen werden, dass die 3 Ma-
schinen, zufolge Fehlens an geeignetem Manuskript oder sonstigen
unausbleiblichen Aufenthalten, hervorgerufen teils durch die Ma-
schine selbst, teils durch die Setzer, ferner infolge Matrizenwechsels,
Korrekturen u. s. w., im günstigsten Falle nicht 6000, sondern nur
4500 Buchstaben, im Jahresdurchschnitt liefern; das Facit wäre
hiernach 7 200 44 500 = 32400 000 oder auf 17940 AM. Betriebs-
kosten = 55,4 J Selbstkosten pro 1000 Buchstaben.
Der reine Satzpreis des Handsatzes stellt sich im Durchschnitt
auf 87 bezw. mit Lokalzuschlag auf 431, A — Schlägt man,
was erfahrungsgemäss richtig ist, auf die Satzlöhne 35%, für Ver-
zinsung des Anlagekapitals, Amortisation und Betriebsunkosten, so
stellen sich die Selbstkosten des Handsatzes auf durchschnittlich
37 +13 = 50 S pro 1000 Buchst. ohne
43 I + 15 15 „ = 58 5 n n n n mit
Die Rentabilitäts-Verhältnisse der übrigen Systeme liegen so
ziemlich analog der Monoline. So z. B. giebt die Fabrik, die sich
mit der Erbauung des Typographen beschäftigt, neuerdings be-
kannt, dass man mit dieser Maschine gegenüber dem Handsatz
jährlich 1400 o% verdient. — Diesem Exempel liegt eine leider
aber irrtümliche Voraussetzung zu Grunde, nämlich die, dass man
am Handsatze etwas verdient; Thatsache aber ist, dass heutzutage
am Handsatz überhaupt nichts mehr zu verdienen ist. — Wie die
Verhältnisse beim Maschinensatz liegen, glaube ich mit meiner
Aufstellung erörtert zu haben — jedenfalls nicht so rosig, um auf
die nächste Tarifrevision allzu grosse Hoffnungen setzen zu dürfen.
Pr — 8.
Eine neue Bauer’sche Oktavschriftprobe.
Die wohlbekannte Bauer sche Giesserei in Frankfurt a. M.
mit Zweiggeschäft in Barcelona hat eine neue umfassende Gesamt-
darstellung ihrer Produktion veranstaltet, die in einem stattlichen,
516 Seiten starken Grossoktavband von gediegener Ausstattung
|Lokalzuschiag.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
531
vorliegt. Der Band fasst die Ergebnisse angestrengter Arbeit von
fast fünfzig Jahren zusammen und ist ein Achtung abnötigendes
Beweisstück deutscher schriftgiesserischer Leistungsfähigkeit.
Was zunächst den Inhalt des Schriftprobenbandes anbelangt,
so fällt vor Allem dessen ungewöhnliche Reichhaltigkeit an Brot-
schriften ins Auge, deren Herstellung die Firma von jeher be-
sonders gepflegt hat. Es finden sich in demselben 10 Garnituren
Fraktur und Schwabacher, 20 Garnituren Antiqua-, Kursiv-, Mediäval-,
Elzevier-, russische, griechische u. s. w. Schnitte, insgesamt 30 ver-
schiedene Garnituren Brotschriften, die mit geringen Ausnahmen
Originalerzeugnisse der Firma sind und sich als Bauer’sche Schnitte
durch ihre Genauigkeit und Gediegenheit begründeten Rufes und
grösster Verbreitung erfreuen. Übrigens war die Bauer’sche Giesserei
seinerzeit auch die erste Giesserei, welche die Einführung des
Komplettmaschinenbetriebes in grösserem Massstabe bewerkstelligte
und dadurch eine wesentliche Verringerung der Preise der Brot-
schriften veranlasste.
Ausserordentlich reichhaltig ist die Probe auch an Auszeich-
nungs-, Titel- und Accidenzschriften, sowie an Kursiv-,
Zirkular- und Schreibschriften, deren Bemusterung in dem
Bande nicht weniger als 160 Seiten einnimmt. Dabei ist das
praktische und gewiss auch für die Giesserei vorteilhafte Prinzip
verfolgt worden, jede einzelne Schriftart, insbesondere aber die
sogenannten kuranten Schriftcharaktere derart auszubauen, dass
beispielsweise bei der Gotisch, der Antiqua, der Egyptienne,
Grotesk von der engen Mageren bis zu der breiten Fetten alle
Bildarten vertreten sind. In den kuranten Antiquaauszeichnungs-
schnitten sind 13 verschiedene Garnituren vorhanden, die fast alle
von Nonpareille bis zu den grössten Graden in allen vorkommenden
Kegeln geschnitten sind. Der neuen Richtung ist die Firma im
Schriftschnitt ebenfalls gefolgt und sie hat auch hierin eine an-
erkennenswerte Produktivität entwickelt. Doch hat sie als Vorbilder
mehr die Schöpfungen der graphischen Meister früherer Jahrhunderte
benützt und sich von den Auswüchsen der Ubermodernen fern
gehalten. Die Zirkularschriften weisen einige recht gefällige Schnitte
auf und unter den Schreibschriften fällt namentlich die neue
Pariser Schreibschrift in schöner Anwendung ins Auge.
An Tabellenziffern, Fahrplan- und Zeitungsrubriken-
material und dergl. bietet der Probenband vieles Praktische, und
äusserst reichhaltig ist er schliesslich an Einfassungen,
Vignetten, Polytypen, Kopfleisten, Schlussstücken und
anderem Ziermaterial, welche Produkte auf 155 Seiten bemustert
werden. Unter diesen Erzeugnissen befinden sich gediegene
Schöpfungen der älteren Kunstrichtung, wie zahlreiche gefällige
und ansprechende Sachen für Ein- und Mehrfarbendruck, die im
Stile der neueren Kunst gehalten sind. Gleich den Accidenzschriften
werden auch die Einfassungen, Vignetten und Ornamente nicht
nur in schönen Probeblättern, sondern auch in ausgezeichnet durch-
geführten Anwendungsblättern vorgeführt, die die Eigenschaften
des gebotenen Materials nach allen Richtungen ins Licht setzen.
Gedenken wir nun auch noch der Ausstattung des Proben-
bandes, so müssen wir dieselbe als tadellos durchgeführt und
hervorragend schön und geschmackvoll bezeichnen. Der in Hell-
blau und Weiss gehaltene, eine feine Ornamentierung in erhabener
Prägung zeigende Einband und das effektvolle Silbervorsatzpapier
sind nach den Entwürfen des Herrn Professor Honegger in Leipzig
hergestellt und wirken sehr vornehm. Nur dünken uns die ge-
wählten Farben für ein Nachschlagebuch der Tagespraxis, wie es
eine Schriftprobe doch sein soll, etwas zu empfindlich. Die Ent-
würfe zu den Haupt- und Abteilungstitelblättern stammen grössten-
teils von dem rühmlichst bekannten Altenburger Satzkünstler Herrn
Watzulik und sind samt nnd sonders Musterleistungen. Zwei davon
sind in der älteren Manier des Rahmensatzes gehalten und im
Satz, wie in der Farbengebung ganz vorzüglich. Die übrigen sind
im modernen Geschmack unter Verwendung lebhafter Farben und
meisterhaft geschnittener Tonplatten ausgeführt, und ihre Wirkung
ist eine angenehme, sehr zu Gunsten der modernen Richtung
sprechende.
Alles in einem gesagt, ist die neue Bauer'sche Oktavschriftprobe
eine imponierende schriftgiesserische Leistung und gleichzeitig ein
sprechender Beweis des buchdruckerischen Könnens unserer Zeit.
$
532
Eine Buchbinder-Farbendruckpresse mit selbst-
thätigem Farbwerk.
Schon seit langem machte sich in dem Buchbindergewerbe das
Bedürfnis geltend, eine Maschine zur Hand zu haben, durch die
bei Herstellung von Farbendrucken das mühsame und zeitraubende
Einfärben mit der Hand vermieden und beseitigt wird. Zwar
bediente man sich in den letzten Jahren hierzu der Tiegeldruck-
presse, doch genügte diese für schwere Drucke nicht.
Jetzt ist es nach vielen Versuchen der bekannten Maschinen-
fabrik von Karl Krause in Leipzig, der die Buchbinder- und
Kartonnagenbranche ja schon so manche Neuerung und Betriebs-
erleichterung verdankt, gelungen, eine Maschine zu konstruieren,
die jedes Färben von Hand vollständig unnötig macht und alle
dem bisherigen Verfahren anhaftenden Mängel beseitigt, und zwar
ist dies die sogenannte Ärause'sche Buchbinder-Farbendruckpresse.
Diese Presse ist mit einem allen Ansprüchen genügenden, vor-
züglichen Farbwerk versehen und gleichzeitig so kräftig gebaut,
dass man darauf nicht nur die schwersten Farbendrucke, sondern
auch nach Ausschaltung des Farbwerkes andere Prägearbeiten aus-
führen kann. Während bei der Tiegeldruckpresse beim Einlegen
der Decken stets die Gefahr besteht, dass dem Arbeiter bei ge-
ringer Unachtsamkeit die Finger gequetscht werden, ist es an der
Farbendruckpresse von Karl Krause infolge des geringen Hubs
nicht möglich, die Finger in die Presse zu bringen. Ausserdem
ist die Bewegung des Tisches derart eingeteilt, dass derselbe in
der Vorderlage längere Zeit ruhig steht, wodurch das Einlegen
der Deckel bedeutend erleichtert wird. Durch eine Vorrichtung
wird der Deckel, sobald der Tisch einen Weg von ungefähr 100mm
nach hinten zurückgelegt hat, festgepresst und ist auf diese Weise
dem Arbeiter das Halten des Deckels erspart. Ein Cylinder-
Farbwerk, ähnlich wie an der Tiegeldruckpresse, ist hinten an der
Maschine angebracht. Durch die selbstthätige Bewegung des
Tisches werden die mit demselben verbundenen Auftragwalzen
unter der Druckplatte hinweggeführt und färben dieselbe dadurch
ein. Beim Ein- und Ausgange des Tisches wechseln die Auftrag-
walzen ab, damit eine gleichmässige Einfärbung der Druckplatte
oder Form erzielt wird. Durch die schon erwähnte Vorrichtung
zum Deckenhalten während des Einfahrens des Tisches wird auch
das lästige zeitraubende Losziehen von der Form überflüssig. Die
Maschine ist weiter mit Vorrichtung zum Iris-Druck und mit
Dampfheizung zum Blinddruck versehen.
So bietet diese Prägepresse mit selbstthätigem Farbwerk für
Buchbindereien, in denen die Herstellung von Einbanddecken in
farbiger Ausführung massenweise betrieben wird, unschätzbare
Vorteile; insbesondere ist ihre schnelle und exakte Arbeitsweise
hervorzuheben, denn sie macht 15—20 Drucke pro Minute. -n-
*
Vereinsleben
A. Braunschweig, im November. Die Zwangsinnung für das
Buchdruckgewerbe im Herzogtum Braunschweig hielt am
Sonntag, den 4. November, vormittags 11 Uhr, im Restaurant
Schulze-Ulrici hierselbst ihre dritte ordentliche Versammlung seit
ihrem Bestehen ab. Nach Verlesung und Genehmigung des Proto-
kolls der letzten, am 26. August stattgefundenen Innungsversamm-
lung gelangte der zweite Punkt der Tagesordnung, Vorschriften
über das Lehrlingswesen, zur Beratung. Der seitens des Vorstandes
vorgelegte Entwurf wurde mit geringfügigen Aenderungen an-
genommen. Hervorgehoben zu werden verdient hierbei die auch
bei anderen Berufszweigen schon aufgenommene Bestimmung, nach
welcher der Lehrling oder dessen Vater oder Vormund in eine
Geldstrafe von 100 o% verfällt, wenn der Lehrling die Lehre un-
rechtmässig vorzeitig verlässt. Beim dritten Punkt der Tages-
ordnung, Beratung des Entwurfs einer Prüfungsordnung und der
dazu erforderlichen Vordrucke, wurde anerkannt, dass die Forde-
rung einer theoretischen und einer Prüfung der Rohmaterialien,
wie bei anderen Gewerben, bei den Buchdruckern nicht gut er-
füllbar sei. Die Prüfung soll daher nur in einer praktischen
bestehen, für welche der betreffende Lehrherr eine Prüfungsgebühr
von 3 M. vor dem Prüfungstermin an die Innungskasse zu zahlen
hat. Das Gesuch um Zulassung zur Prüfung ist an den Vorsitzen-
den des Prüfungs-Ausschusses unter Beilegung eines kurzen eigen-
händig geschriebenen Lebenslaufes, des Lehrzeugnisses und des
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
wi
Nr. 46
—
Zeugnisses über den Schulbesuch einer Fach- oder Fortbildungs-
schule, wenn der Prüfling zum Besuche einer solchen verpflichtet
war, einzureichen. Gestattet ist dem Lehrling, die praktischen
Prüfungsarbeiten unter Überwachung des Lehrherrn resp. dessen
Stellvertreters in der Lehrdruckerei anzufertigen; auch sind die
Mitglieder des Prüfungs-Ausschusses berechtigt, sich persönlich
durch den Augenschein von der Arbeit des Prüflings zu überzeugen.
Die Prüfung selbst besteht bei den Setzerlehrlingen in der Her-
stellung einer beliebigen Accidenz, Buchtitel oder Tabelle und im
Setzen von ungefähr 30 Zeilen glatten Satzes nach geschriebenem
Manuskripte und bei den Druckerlehrlingen in dem Schliessen
und Zurichten einer Form glatten Satzes und dem Schliessen und
Zurichten einer Accidenz- oder Illustrationsform. Von jeder Arbeit
sind zwei gute Abzüge einzureichen, bei den letzteren je zwei vor
und nach dem Zurichten. Zu Punkt 4 und 5 gelangten Mitteilungen
bezüglich eingegangener Schriftstücke und des Kassenwesens zur
Kenntnis der Mitglieder und der letzte Punkt der Tagesordnung
behandelte einen Antrag des Buchdruckereibesitzers Günther hier
betreffend Errichtung eines Schiedsgerichts, das die Aufgabe hat,
die Durchführung des Tarifs zu überwachen und eventuelle Tarif-
streitigkeiten zu schlichten. Uber diesen Antrag wurde die Be-
schlussfassung vorläufig noch ausgesetzt.
I. V. München, 12. November. (Oberbayerische Buch-
drucker-Kreis-Innung.) In der am Sonntag, den 11. d. M.,
vormittags 10 Uhr, im Saale des nördlichen Schrannenpavillons
stattgehabten Wahlversammlung wurden folgende Mitglieder in
den Gehilfen-Ausschuss gewählt: 1. Alois Kiefer, Korrektor
(im Hause M. Ernst); 2. F. X. Miller, Maschinenmeister (im Hause
Höfling), 3. Theodor Schäffler, Schriftsetzer (im Hause G. Manz, Verl.-
Anstalt), 4. Albert Schnitzer, Schriftsetzer im Hause Humar), 5. Josef
Seitz, Schriftsetzer (im Hause M. Ernst). Als Ersatzmänner
wurden gewählt: 1. Josef Enzberger, Schriftsetzer (im Hause Schuh
ck Co.), 2. Heinrich Friederichs, Schriftsetzer (im Hause Gebr.
Ganter), 3. Georg Rummel, Schriftsetzer (im Hause Münchener
Zeitung), 4. Ludwig Seyfried, Korrektor (im Hause G. Manz, Verl.-
Anstalt), 5. Friedrich Strauss, Schriftsetzer (im Hause M. Ernst).
Die Wahl wurde per Zuruf vorgenommen und sämtliche Mitglieder
wurden einstimmig gewählt.
Sprechsaal.
-e- Berlin, 10. November. Das Preisausschreiben für Ent-
würfe zu einem Plakat für die im nächsten Jahre in Berlin statt-
findende internationale Ausstellung für Feuerlöschwesen hat 101
Entwürfe gezeitigt, die in der Turnhalle der Haupt-Feuerwache
in der Lindenstrasse Öffentlich ausgestellt wurden. Den ersten
Preis erhielt Albert Klingner in Charlottenburg, den zweiten Preis
erhielt Rudi Rother in Berlin für einen besonders in der Farben-
wirkung hervorragenden Entwurf, der dritte preisgekrönte Entwurf
stammt von H. D. Leipheimer in Darmstadt. Im allgemeinen
sind die Plakate im modernen Stil gehalten und geben Zeugnis
von der fortschreitenden Entwickelung unseres Plakatwesens, —
Der Kreis VIII des Deutschen Faktoren-Bundes vollzog in
seiner gestern abgehaltenen Versammlung die Wahlen des Bundes-
Vorstandes. Dieselben hatten folgendes Ergebnis: A. Stadthagen,
I. Vorsitzender, H. Thieme, II. Vorsitzender, W. Melcher, Kassierer,
C. Diedrich, Stellv., E. Baumeister, Schriftführer, P. Winkler, Stellv.,
C. Kulbe, O. Windl, Jul. Müller, Beisitzer.
— A. Braunschweig. Der Braunschweiger Faktoren-Verein
feiert sein zehntes Stiftungsfest am Sonnabend, den 24. November,
in den Räumen von Kruse’s Gesellschaftshaus, Neuestrasse, hier. —
Die hiesigen Buchdrucker-Krankenkassen scheinen diesen
Herbst und Winter bessere Geschäfte zu machen als in der vor-
jährigen gleichen Jahreszeit und auch im letztverflossenen Sommer,
wo die äusserst hohen Krankenstände manche Kassen nötigten,
cinen tiefen Griff in den Reservefonds zu thun. So waren bei-
spielsweise im vergangenen Monat Oktober Neuerkrankungen fast
überall gar nicht oder nur verhältnismässig wenig eingetreten und
die Ausgaben beschränken sich teilweise auf das Krankengeld an
Kranke, die aus vorhergehenden Monaten übernommen worden
waren, und an Wöchnerinnen. Gewiss sind diese Thatsachen im
Jnteresse der Mitglieder nur mit Freuden zu begrüssen. — Die
Handwerkskammer beabsichtigt im bevorstehenden Winterhalb-
jabre einen Cyclus populärer Vorträge zu veranstalten, in denen
Nr. 46
kaufmännische und technische, sowie rechtliche und volkswirtschaft-
liche Gegenstände behandelt werden. und von denen einige bereits
stattgefunden haben.
* Dresden. In Nr. 43 der „Zeitschrift“ ist bereits mitgeteilt
‚worden, dass die Maschinenfabrik Rockstroh & Schneider Nachf.,
A.-G. in Heidenau, an ihre Aktionäre für ihr erstes Geschäfts-
jahr (1899/1900) eine Dividende von 7 % zur Vertheilung bringt.
Dem sei heute nachgetragen, dass der Betriebsgewinn der Gesell-
schaft in dem genannten Geschäftsjahr 421 204, 96 betrug und
dass nach Abzug von 172730,82 AM. für Zinsen, Diskontspesen und
Generalunkosten sowie von 101911,01 o% für Abschreibungen ein
Reingewinn von 146563,13 1 verblieb, von dem u. a. die genannte
Dividende ausgeworfen wird. Der Umsatz stieg im ersten Geschäfts-
jahr der neuen Gesellschaft von 600000 o% unter den Vorbesitzern
auf 900000 oA, und dies trotzdem, dass die Gesellschaft in den
ersten beiden Monaten des Jahres mit verschiedenen Betriebs-
schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die Maschinen der Gesellschaft
begegnen im In- und Auslande steigender Nachfrage, namentlich
ist dies im Auslande der Fall, was besonders der Beteiligung der
Firma an der Pariser Weltausstellung, auf der sie die Goldene
Medaille davontrug, zuzuschreiben sein dürfte. Die Aussichten
auf das neue Geschäftsjahr sind befriedigende.
* Leipzig. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts Herr
von Podbielski beehrte gelegentlich seiner Anwesenheit in unserer
Stadt am 10. November auch das Deutsche Buchgewerbehaus
mit seinem Besuch. Der Vorsitzende des Deutschen Buchgewerbe-
vereins Herr Hofrat Dr. von Hase und die Herren des Vorstandes
Flinsch und Naumann sowie Herr Geschäftsführer Moernlein
empfingen den Gast und geleiteten ihn zunächst nach der Guten-
berghalle. Hier richtete Herr Hofrat Dr. von Hase an den Staats-
sekretär herzliche Worte der Begrüssung und sodann übernahm
er die Führung durch sämtliche Räume des Hauses. Es wurden
die Maschinenausstellung, die buchgewerbliche Jahresausstellung,
die Plakatausstellung, die Geschäftsräume der buchgewerblichen
Körperschaften, die dauernde buchgewerbliche Ausstellung, das
Buchgewerbe-Museum, der Lesesaal und die Bibliothek in längerem
Verweilen in Augenschein genommen und der Staatssekretär drückte
wiederholt seine Befriedigung über das Gesehene aus. — Die Re-
daktion des Organs des Deutschen Buchgewerbevereins, des „Archivs
für Buchgewerbe“, hat der in den buchgewerblichen Kreisen
bestens bekannte Herr Professor Dr. von Weissenbach übernommen.
* Leipzig. Die Gesellschaft Typographia veranstaltete am
Sonnabend, 10. November, das regelmässig jedes Jahr stattfindende
Konzert zum Besten der Witwen-Unterstützung unter Mit-
wirkung von Frl. Magdalene Seebe (Gesang) und Frl. Elsa Bielitz
(Deklamation) vom Leipziger Stadttheater, sowie des Herrn Thaddeus
Rich aus Indianopolis (Violine). Die mitwirkenden Künstler so-
wohl, wie der unter der Leitung des Herrn Fritz Schmidt stehende
Gesangverein Typographia boten ihr Bestes auf, um den Abend
zu einem genussreichen zu machen und ernteten für ihre Dar-
bietungen den reichsten Beifall. An das sehr gut besuchte Konzert
schloss sich ein fröhlicher Ball, der die tanzlustige Welt noch
lange beisammenhielt.
-hs. Leipzig. Am letzten Vortragsabend der Typographischen
Gesellschaft, 20. September, hielt Herr C. Lorch einen inter-
essanten Vortrag über die Herstellung von Celluloid-Druckplatten
aller Art vermittelst seines patentierten Verfahrens. Dasselbe hat
nichts gemein mit älteren Versuchen dieser Art, wie sie ohne
rechten praktischen Erfolg hier und da gemacht wurden und noch
gemacht werden. Das Verfahren dient in erster Linie zur Ver-
vielfältigung von Autotypien, sodann können aber auch Originale
aller Art sowie Sätze vervielfältigt werden und zwar in sehr kurzer
Zeit. Das Verfahren bildet zwar keinen vollen Ersatz der Galvano-
plastik, es entlastet die letztere aber wesentlich, indem sich fast
alle Originale, wenn auch nicht billiger, so aber doch schneller
und besser vervielfältigen lassen. Das Verfahren beruht darauf,
dass eine Celluloidschicht von härterer Zusammensetzung durch
Erwärmung dermassen erweicht wird, dass die Abprägung des
Originales möglich wird. Es entsteht eine Matrize. Durch Er-
kalten auf dem Original erhärtet die letztere wieder ohne sich
zusammenzuziehen resp. sich in der Grösse zu verändern. In diese
harte Celluloidmatrize wird eine zweite, in ihrer Zusammensetzung
weichere und ebenfalls zu erwärmende Celluloidschicht eingeprägt,
es entsteht die Patrize oder Celluloid- Druckplatte. Nach Auf-
machung auf den ebenen Holzfuss ist die Platte druckfertig. Der
ganze Prozess lässt sich in etwa 1—2 Stunden bewerkstelligen und
zur Ausübung des Verfahrens ist keine grosse Einrichtung nötig.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
533
Der Patentinhaber giebt Licenzen ab, die zur Ausübung des Ver-
fahrens berechtigen. Eine grosse Menge ausgestellter Druckproben
in Ein- und Dreifarbendruck, sowie Druckplatten bewiesen, dass
das Verfahren praktische Bedeutung hat und bei der zunehmenden
Illustrierung durch Autotypie sich besonders vorteilhaft anwenden
lassen wird. Einzelne Bedenken, die in der Diskussion zum Aus-
druck kamen, dürften dem Vortragenden Anlass geben, das Ver-
fahren noch nach dieser oder jener Richtung, so z. B. für die
Vervielfältigung von Holzschnitten, für die Anbringung der Platten
auf Metallfuss u. s. w. geeigneter zu machen. Da sich mehrere
grosse Anstalten für das Verfahren lebhaft interessieren, so dürfte
das Celluloidklischee bald in die Druckereien seinen Einzug halten
und ebenso wie die Celluloidtonplatte seinen Zweck erfüllen. Dem
Vortragenden wurde für seine interessanten Ausführungen reicher
Beifall zu Teil.
* Aus Mannheim wird berichtet, dass die dortigen Zeitungen
„General-Anzeiger der Stadt Mannheim“, „Neue Badische Landes-
zeitung“, „Badischer General-Anzeiger — Mannheimer Tageblatt“,
„Neues Mannheimer Volksblatt“, „Volksstimme“ und „Badisch-
Pfälzische Volkszeitung“ vom 1. November ab gemeinsam ihre
Abonnements- und Anzeigenpreise erhöht haben. In einer
von den Verlagsfirmen gemeinschaftlich unterzeichneten und von
sämtlichen Blättern gebrachten Erklärung haben sie dies vor dem
Publikum geschickt begründet und insbesondere auch auf die seit
Jahren stetig zunehmende Erweiterung des Inhalts hingewiesen,
die ohne direkte Vergütung geblieben ist.
* Aus Sachsen ist in der Zeitungsfrage weiter zu. berichten,
dass der „Pirnaer Anzeiger“ in Pirna, die „Elbezeitung“ in
Schandau, der „Königsteiner Anzeiger“ in Königstein a. E.,
der „Mügelner Anzeiger“ in Mügeln bei Dresden, das „Sebnitzer
Grenzblatt“ in Sebnitz, die „Zeitung für das Meissner Hochland“
in Neustadt vom 15. November ab die Preise für örtliche An-
zeigen auf 15 9, für auswärtige auf 18 9 und für Reklamen auf
40 A erhöhen. In Rosswein hat das „Tageblatt“ die Anzeigen-
preise auf 12 bez. 15 A erhöht und in Freiberg hat der „An-
zeiger“ eine gleichartige Erhöhung der Anzeigenpreise auf 16 und
18 A vorgenommen.
tt Schwerin, 10. November. Die Sandmeyer’sche Hofbuch-
druckerei hierselbst hat ihrem gesamten Personal eine angemessene
Teuerungszulage zum Ankauf von Kohlen und Heizmaterial
ausgezahlt; dies verdient Anerkennung und Nachfolge.
S
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Die Druckfarbenfabrik von Kast &
Ehinger in Stuttgart legt unserer heutigen Nummer eine Druck-
probe bei von einem Schwarz, das sie mit Rabenschwarz 000
bezeichnet. Wie vortrefflich sich die Farbe verarbeiten lässt, das
zeigt sowohl die Druckausführung der beiden so sehr verschiedenen,
gleichzeitig gedruckten Klischees des Blattes, wie der Umstand,
dass, wie uns mitgeteilt wird, die Probenblätter ohne Durchschiessen
mit Makulatur gedruckt wurden und dennoch auf der Rückseite
nicht die geringste Spur von Abschmutzung zeigen. — Eine zweite
Beilage, von der Firma Bauer's che Giesserei in Frankfurt a. M.,
bemustert deren Enge Gotisch und Enge Antiqua und ver-
anschaulicht, dass sich diese Schriften namentlich für den Satz
von Anzeigen eignen. — Eine dritte Beilage, von der Schnell-
pressenfabrik 4. Hamm, A.-G. in Heidelberg, empfiehlt deren
Flachdruckpresse „Ideal“, die sich namentlich für mittelgrosse
Zeitungen eignet. — Eine vierte Beilage, von der Maschinen-
fabrik Kempewerk in Nürnberg, empfiehlt deren bewährtes
Unterlagenmaterial für den Autotypie druck. — Eine fünfte
Beilage, von der Vogtländischen Maschinenfabrik (vorm.
J. C. & H. Dietrich), A.-Ges. in Plauen i. V., empfiehlt in aus-
führlichster Weise die „Miniatur“ -Zwillings- Rotations-
maschine mit centralem Antrieb und direkt gekuppeltem Spezial-
Elektromotor dieser Firma. Wir empfehlen diese Beilagen der
Aufmerksamkeit unserer Leser.
Woellmer’sche Neuheiten. Von Wilhelm Woellmer's Schrift-
giesserei und Messinglinienfabrik in Berlin liegen uns
wieder eine Reihe die Schaffenskraft dieser Firma bethätigende
Neuheiten vor. Zunächst nennen wir an Schriften eine Antike
Mediäval von kräftigem und klarem Schnitt, von der sechs
Grade vorliegen, während sich die übrigen bis Missal im Schnitt
534
befinden, ferner eine fette Ergänzung der beliebten Uncial-
Gothisch, die sich besonders als Anzeigen- und Rubrikschrift
für Zeitungen eignet, sowie die Bourgeois-Ergänzung zu der
Garnitur fette Globus. An Ornamenten werden geboten eine
effektvolle Serieneinfassung im modernen Stil „Zeichner-Orna-
mente“ und eine moderne Doppelcicero - Bordüre „Lanzett-
Rand“. Drei aus der Praxis hervorgegangene Zirkulare bilden
hübsche Anwendungsbeispiele zur antiken Mediäval, runden Buch-
gothisch und Uncial-Gothisch der Firma. Schliesslich bringt ein
umfängliches „Russisches Heft“ einen Neudruck der wichtigsten
russischen Schriften der Firma, ergänzt durch Ornamenten- und
Ziermaterial. Der effektvolle in Farben ausgeführte Umschlag
desselben weist als Zierat u. a. eine aus Halbpunkt-Messinglinien
sehr geschickt gesetzte Kathedrale vom Newski-Prospekt in Peters-
burg auf. Diese Neuheiten-Sammlung hat für jeden Buchdrucker
Interesse.
Eine feine Autotypie-Reklame in Gestalt eines hübschen Heft-
chens liegt uns von der Graphischen Anstalt A. Bruckmann
in München vor, die bekanntlich diesen Zweig der graphischen
Verfahren mit besonderer Hingabe und mit ausserordentlichem
Erfolge. pflegt. Das Heft enthält eine Reihe Autotypien nach ver-
schiedenen Originalen, auch solche in Drei- und Vierfarbendruck,
die sämtlich mit der an der Bruckmann’schen Anstalt gewohnten
Meisterschaft ausgeführt sind.
Eine neue Farbenprobe, die in einen Einband mit schönem
modernen Titel von der Firma Hübel & Deck in Leipzig gekleidet
ist, liegt uns von der Druckfarbenfabrik von Berger & Wirth
in Leipzig vor. In Form eines Leporello-Albums enthält die-
selbe in effektvoller Aufmachung 72 Proben von bunten Farben
nebst den zugehörigen Preislisten. Die Farben sind im vollen
Glanze ihrer Eigenschaften gegeben und die Probe ist ebenso
handlich als übersichtlich.
Eine neue Papier-Probensammlung ist soeben von der Firma
Berth. Siegismund, Fabrik-Papierlager in Leipzig und Berlin,
herausgebracht worden. Dieselbe enthält eine grosse Zahl Proben
der bisher schon in weiten Fachkreisen mit ungeteiltem Beifall
aufgenommenen imitierten Bütten- und gerippten Papiere
der Firma und soll den Buchdruckereien eine gute passende Aus-
wahl für den Tagesbedarf bieten. Die Muster weisen die gang-
barsten Farben und Qualitäten, mit glattem wie mit Faserrand,
auf und sind auf der ersten Seite von der Firma Gebr. Arnold in
Leipzig-Plagwitz mit geschmackvollem mehrfarbigen Aufdruck, zu
dem einheitlich die bekannten neuen Schiller'schen Typen verwendet
worden sind, versehen, der gewissermassen gleich einen Anhalt für
die vielseitige Verwendung dieser Papiere bietet. In ihren feinen
Qualitäten und lebhaften Farben unterstützen sie trefflich den
modernen Geschmack in der Drucksachenausstattung, indem sie
der Farbenwahl bei der Druckausführung vorteilhaft entgegen-
kommen und die Satzbilder zu schöner Wirkung kommen lassen.
— Im weiteren empfiehlt die Firma auch ihre Postpapiere mit
drei verschiedenen originalen Wasserzeichen, und sie hat sicherlich
nicht Unrecht, wenn sie auf das Unberechtigte der Bevorzugung
der englischen Wasserzeichen vor den deutschen hinweist, welche
letzteren obendrein noch meistenteils deutschen Ursprungs sind.
Wir glauben, die Buchdrucker können viel dazu beitragen, dass
das Publikum mit diesem Uberbleibsel früherer wirtschaftlicher
Abhängigkeit bricht. und sie sollten das auch thun. Das neue,
hübsch ausgestattete und praktisch eingerichtete Siegismund’sche
Probenheft empfehlen wir der Aufmerksamkeit unserer Leser.
Hohmann’sche Glückwunschkartenneuheiten. Die den Glück-
wunschkarten-Blankodruck mit Erfolg betreibende Hof-Buch- und
Steindruckerei von H. Hohmann in Darmstadt ist auch für
die kommende Saison wieder mit einer Sammlung schöner Neu-
heiten erschienen. Dieselbe enthält 16 Muster, von denen 12
auch in länglichem Kartenformat zu haben sind. Die Karten sind
sämtlich sehr sauber in farbigem Buchdruck nach Entwürfen des
Herrn Heinz Hohmann ausgeführt und als hauptsächliche Eigenheit
tragen sie künstlerisch entworfene Blumenmotive. Bei einigen der
Karten sind dieselben mit landschaftlichen Szenerien verbunden,
bei einer Reihe anderer sind sie im Charakter der modernen Orna-
mentik gehalten. Der Künstler sowohl wie der Drucker haben ihr
Bestes gethan, um etwas Gefülliges und Gediegenes zu schaffen,
und die Neuheiten können deshalb auch dieses Jahr wieder den
Kollegen auf das beste empfohlen werden. Das Musterbuch wird
übrigens an sämtliche interessierte Geschäfte unentgeltlich versandt.
Die Papierfrage vor dem Reichstage. Wie die „Westd. Volks-
zeitung“ des Reichstagsab geordneten F’ussangel mitteilt. ist man
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 46
in parlamentarischen Kreisen dem Gedanken näher getreten, ob
es nicht angezeigt erscheine, den Eingangszoll auf Papier
wenigstens zeitweise aufzuheben. Dieser Zoll sei als Schutzzoll
gedacht gewesen, das heisst, er sollte die deutsche Papierindustrie
gegen die damals übermächtige Konkurrenz des Auslandes schützen.
Jetzt habe die deutsche Papierindustrie anscheinend diesen Schutz
nicht mehr nötig; jetzt müsse das Zeitungsgewerbe gegen die
Papierindustrie geschützt werden. Es sei dafür gesorgt, dass der
Reichstag alsbald nach seinem Zusammentritt zu dieser Frage
Stellung nehmen könne.
Der Verband Deutscher Druckpapier-Fabriken, Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, setzt sich laut einer Mitteilung der „Papier-
Zeitung“ zusammen aus den Papierfabriken zu Antonsthal, Arns-
dorf i. Riesengebg., Baienfurt, Berthelsdorf i. Riesengebg., Birkigt
i. Riesengebg., Bockau, Breitenhof, Crossen, Fährbrücke, Focken-
dorf, Friedland i. Schl., Grafenau, Heilgenstadt, Kriebstein, Merse-
burg, Miesbach, München-Dachau, Neidhardtsthal, Niederschlema,
Nossen, Petersdorf i. Riesengebg., Robschütz, Rothfest, Scheer,
Thalham, Weisenbachfabrik, Weissenfels, Wildbad, Wildenfels und
Wolfegg, insoweit diese Fabriken ungeglättetes Druckpapier herstellen.
Unfallversicherung durch Zeitungsabonnement. Der Verleger des
Duisburger Generalanzeigers hatte beim Allgemeinen Deutschen
Versicherungsverein in Stuttgart die 12000 Bezicher seiner Zeitung
gegen Unfall versichert, wofür er eine Jahresprämie von 12000 M
zu leisten hatte. In der Zeit vom 12. April bis 22. Mai musste
der Versicherungsverein 7000 oA. für Unfall- Entschädigung an diese
Zeitungsbezieher zahlen, und da ihm das Wagnis für die zwei-
jährige Dauer des Vertrages zu hoch erschien, so kündigte er den
Vertrag für Ende Mai in der Annahme, dass die in den Text ein-
gedruckten Bestimmungen dazu berechtigen, laut welchen der
Verein nach jedem Schadenfall kündigen konnte, der Versicherungs-
nehmer aber 2 Jahre gebunden war. Das Landgericht in Stutt-
gart entschied zu Gunsten des Vereins. Das Oberlandesgeriobt
daselbst hob jedoch das erstinstanzliche Urteil auf und entschied,
dass der Vertrag auf zwei Jahre zu Recht bestehe. Der verklagte
Verein hat auch noch die Kosten der beiden Verfahren zu tragen.
A
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma G. Kreysing in Leipzig
hat ihre im Jahre 1811 gegründete Buchdruckerei von Linden-
strasse 14 nach dem eigens für den Betrieb errichteten Neubau
Seeburgstrasse 51 verlegt und dabei ihr Material bedeutend er-
weitert. — Die Firma J. G. Biller in Ludwigshafen a. Rh. ist
in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht unter der Firma
Druckerei und Verlag Biller, G. m. b. H., umgewandelt worden.
Stammkapital 180000 , Geschäftsführer ist Herr Johann Georg
Biller daselbst.
Eingetragene Firmen. In Lübeck die Firma Fugen Radtke,
Buchdruckerei und Papierhandlung, Inhaber Herr Kaufmann Franz
Eugen Radike daselbst. — In Nordenham, A.-G. Ellwürden,
die Firma Wilhelm Büning, Druckerei und Zeitungsverlag, Inhaber
Herr Buchdrucker Friedrich Wilhelm Diedrich Böning in Norden-
ham. — In Alsleben a. S. die Firma N. Schulze, Inhaber Herr
Buchdruckereibesitzer Moritz Schulze daselbst.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Paul Frohberger
zu Erfurt am 31. Oktober. Konkursverwalter Herr Bücherrevisor
Carl Erdmann daselbst. Anmeldefrist bis zum 1. Dezember. —
Herr Buchdruckereibesitzer A. Bolschek zu Bodenwerder, A.-G.
Polle, am 3. November. Konkursverwalter Herr Raseur Gerber-
ding sen. zu Bodenwerder. Anmeldefrist bis 20. November.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Johannes Carl
Scholize, Inhaber der Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung unter
der Firma Scholtze & Klemm in Leipzig am 5. November.
a
Litteratur.
Zur Gutenberglitteratur. Aus der Menge der Gutenbergschriften
möchten wir die uns verspütet zugegangene Rede noch hervor-
heben, die der Herzogliche Bibliothekar Prof. Dr. Gustav Milch-
sack aus Wolfenbüttel bei der Gutenbergfeier des Braunschweiger
Bnehdruckervereins gehalten hat und die unter dem Titel „Guten-
Nr. 46
berg, sein Leben und seine Erfindung“ u. s. w. bei Julius
Zwissier in Wolfenbüttel einige Wochen nach dem Feste er-
schienen ist. Die Schrift, dem greisen Oberbibliothekar Geh. Hof-
rat Prof. Dr. von Heinemann gewidmet, enthält namentlich über
den Lebensgang Gutenbergs ein so klares und ausführliches Bild,
wie es nach der in den letzten Jahrzehnten geglückten Aufdeckung
bis dahin unbekannter Quellen doch auf so knappem Raume nur
ein Mann zeichnen konnte, der wie Prof. Dr. Milchsack eine be-
sondere Vorliebe für unsere Kunst mit seiner Wissenschaft als
Bibliothekar vereinigt.
Boll's Musikalischer Haus- und Familienkalender (Verlag Boll
& Pickardt, Berlin) enthält im neuen für 1901 erschienenen Jahr-
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
585
sich, wie den Herren Kollegen wohl erinnerlich, um die zwei besten
Gedichte und Lieder- Kompositionen zur Verherrlichung der Buch-
druckerkunst gelegentlich des 500. Geburtstages unseres Altmeisters.
Der neue Jahrgang enthält nun die preisgekrönten Lieder und
Kompositionen (Texte von Heinrich Grabe und Johanna Schneider,
Kompositionen von A. Heise und Philipp Kretschmer). Die schwung-
vollen Verse und klangreichen Melodieen werden jedes Buchdrucker-
herz höher schlagen lassen. Die Lieder sind zum Vortrag bei
Buchdrucker-Festlichkeiten sehr geeignet und dankbar. Da der
Kalender auch sonst gediegene und interessante textliche, illustra-
tive und musikalische Beiträge enthält und die Ausstattung eine
tadellose ist, so ist die Anschaffung jedem aufs wärmste zu em-
gange die Früchte des von der herausgebenden Firma im vorigen
pfehlen. Der Kalender ist bei dem verhältnismässig billigen Preis
Jahre veranstalteten Sänger- und Dichterwettstreits.
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Vor- und Nachteile der bisherigen Zwillings-Rotationsmaschinen
Der allgemeine Vorteil einer Zwillings-Rotationsmaschine gegen die einfache Rotationsmaschine
besteht darin, dass sie eine viel weitgehendere Variation in der Zahl der mit dem Hauptblatte gleich-
zeitig gedruckten und darin eingefalzten Beilagen ermöglicht, wodurch der Umfang einer Zeitung
besser den täglich oder periodisch wechseinden Bedürfnissen angepasst werden kann.
So kann man mit einer 8-seitigen Zwillings-Rotationsmaschine nach Belieben 8- oder 6-, 4,
2-seitige Zeitungen drucken und mit einer 16-seitigen ausserdem 12-, 10-, 8-, 6-, 4- und 2-seitige
Exemplare herstellen, ohne Beilagen in besonderen Auflagen zu drucken und ohne solche von Hand
einfalzen zu müssen, wie es bei Anwendung einfacher Rotationsmaschinen nicht zu vermeiden wäre.
Zudem ist auch der Betrieb mit einer Zwillings-Rotationsmaschine in hohem Masse ein zu-
verlässigerer, da eine solche aus 2 verkuppelten einfachen Rotationsmaschinen, aber mit gemeinsamen
Falzern, Sammlern und Auslegern besteht, von denen eine beliebige schnell und leicht ausser Betrieb
gestellt werden kann, während dann die andere die Reservemaschine bildet, mit welcher man sich
noch behelfen kann, wenn z. B. bei einem Druckwerke etwas passieren sollte, was bei Anwendung
einer einfachen Rotationsmaschine eine wochenlange Betriebseinstellung nach sich ziehen könnte.
Die bisherigen Konstruktionen der Zwillings-Rotationsmaschinen hatten aber den Nachteil
äusserst grosser Dimensionen und erforderten infolgedessen auch eine kostspielige, umfangreiche
Anlage mit entsprechend erhöhten Betriebsspesen, so dass deren Anschaffung nur in zwingenden
Fällen bei grossen Auflagen zweckmässig und rentabel erschien. Meistens sind auch die vorhandenen
Lokalitäten zu knapp und entstehen dann noch beträchtliche Baukosten, was alles nur bei ganz
hohen Auflagen Rentabilität ergiebt. |
Besondere Vorteile der „Miniatur“.
Unsere neue umstehend abgebildete Zwillings-Rotationsmaschine „Miniatur“ beseitigt die
genannten Mängel und zeichnet sich, um kurz ihre besondern Vorteile zusammen zu fassen, aus
durch die bedeutende Platzersparnis, die kurze Bandleitung und dadurch präzisere Bogen-
führung, Bogensammlung und Falzung, die geringere Zahl von Rädern und dadurch erhöhte
Betriebssicherheit, verminderten Kraftbedarf, leichte Uebersichtlichkeit und bequeme
Zugänglichkeit, erleichterte Bedienung und Ersparnis an Hilfspersonal.
Kurz, diese Zwillings-Rotationsmaschine ist im ganzen fast ebenso einfach wie eine einfache
Rotationsmaschine, erfordert bedeutend weniger Platz als eine solche gleicher Seitenzahl und kaum
mehr als eine von halber Seitenzahl, und durchläuft das Papier in ihr sogar eine kürzere Strecke in
Bandleitungen.
Diese wesentlichen und grossen Vorteile werden erreicht durch die eigenartige kreuz-
förmige Gruppierung der 4 Druckwerke um einen centralen Antrieb, der direkt die einzelnen
Druck- und Falzwerke verbindet und antreibt, wodurch die sonst üblichen weitläufigen Uebersetzungen
durch die vielen Zahnräder, Längswellen etc. erspart werden.
Abgesehen von diesen allgemeinen Verbesserungen enthält die Maschine viele Detail-
verbesserungen, namentlich ist das An- und Abstellen der Auftragwalzen sehr leicht und präzis
mit einem Griff bewerkstelligt, und kann man dieselben während des Ganges der Maschine abstellen
und etwa anhaftende Unreinigkeiten davon entfernen. Ein wichtiger Vorteil ist auch der, dass bei
der „Miniatur“ die Platten aus- und eingehoben werden können, ohne eine einzige Auftragwalze
herausnehmen zu müssen. , E
Die Funktion der Maschine.
Das Papier kommt von einer links und von einer rechts angeordneten Papierrolle. Jeder der
beiden Papierstränge läuft von oben wie bei einfachen Rotationsmaschinen ein und gelangt in
S-förmiger Windung vom Schöndruck- zum Widerdruck-Cylinder, worauf sich beide Papierstränge in
der Mitte der Maschine vereinigen, abwärts laufend durch eine gemeinsame Messer- und Nutenwalze
geschnitten werden und sofort auf die unter letzterer angeordnete Sammelwalze gelangen. Die von
links und rechts mit gleicher Geschwindigkeit zusammenlaufenden Papierstränge werden zusammen
geschnitten, wodurch die Bogen mathematisch genau aufeinander kommen, während sonst die beiden
Stränge einzeln durch 2 weit auseinander liegende Schneidwalzenpaare geschnitten wurden und die
Bogen eine Strecke in Bändern durchlaufen mussten vor der Vereinigung. Diese Vereinfachung er-
leichtert ausserdem die Schneidemesser-Instandhaltung, und hat sich alsdann bei der „Miniatur“ die
Ueberwachung nur auf einen Schnitt zu beschränken, was um so wichtiger ist, als gerade die
korrekte Funktion der Schneidemesser der wesentlichste und auch difficilste Faktor für den störungs-
freien Gang einer Rotationsmaschine bildet.
Die 2- oder 4fach gesammelten Bogen, je nachdem dieselben um die genannte Sammelwalze
oder an dieser vorbei geleitet werden (was durch das Abstellen einer Excenterrolle bewirkt werden
kann), laufen dann über den sich an die Sammelwalze direkt anschliessenden Falztrichter, der auf-
steigend angeordnet ist, wodurch die Bandleitung wesentlich verkürzt wird. Die vom Trichter einmal
längs-gefalzten Bogen werden sodann durch den sich ebenfalls direkt anschliessenden amerikanischen
rotierenden Trommelfalzer das zweite Mal gefalzt, dann paketweise durch eine Sammelwalze gesammelt
und ausgelegt. Dieser Bogentransport ist gegenüber anderen Konstruktionen bedeutend verkürzt, so dass
die Bandleitungen auffallend reduziert sind, und der Bogen eine viel kürzere Strecke in Bändern durchläuft.
+
Da gerade die vielen Bänder bei Rotationsmaschinen nicht nur dem Maschinenmeister viel
Mühe und Unannehmlichkeiten bereiten, sowie auch am häufigsten Betriebsstörungen verursachen,
ergiebt diese wesentliche Vereinfachung und Verkürzung der Bandleitungen eine entsprechende Er-
höhung der Betriebssicherheit bei verminderten Selbstkosten. Bei 8-seitigen Zwillings-
Rotationsmaschinen kommt ein Cylinderfalzer vor dem Trichter an Stelle der genannten Sammelwalze.
Bei 32-seitigen Zwillingsmaschinen kommt das Papier von 2 doppeitbreiten Rollen und durch-
läuft 2 Trichter vor dem Trommelfalzer, indem es ausserdem durch ein Kreismesser im ersten
Längsfalz aufgeschnitten wird. Eine solche Maschine liefert alsdann 32-, 28-, 24-, 20-, 18-, 16-, 14-,
12-, 10-, 8-, 6-, 4- und 2-seitige Exemplare.
Ohne Zuhilfenahme übermässig langer Bandleitungen, wie dies bei bisherigen Systemen der Fall
war, wird der Zugang zu den empfindlichsten Partien der Rotationsmaschinen, nämlich der Schneid- und
Falz-Apparate, bei der „Miniatur“ äusserst erleichtert, da dieselben nicht wie bei den andern Systemen
zwischen Druck- und Schneide-Cylindern eingebaut sind, sondern unter den Druckwerken freiliegen.
Eigenartiger direkter elektrischer Antrieb.
Für elektrischen Antrieb liefern wir auf Verlangen einen besonders hierfür konstruierten direkt
gekuppelten Spezialmotor, der weder besondern Platz noch eigenes Fundament erfordert, indem er
mit der Maschine ein Ganzes bildet und deshalb auch gratis montiert wird.
Dadurch ergiebt sich ausser der Ersparnis an Platz und Anlagekosten auch eine bedeutende
Kraftersparnis in Folge der Umgehung von Zwischengliedern.
Selbstverständlich ist Transmission und der lästige Riementrieb dadurch gänzlich vermieden.
Die Platzersparnis.
Der von der Maschine beanspruchte Raum ist ein bedeutend geringerer als bei den bisherigen
Zwillings-Rotationsmaschinen. Infolge der eigenartigen, kreuzförmigen Gruppierung der Druckwerke
erfordert die „Miniatur“ kaum mehr Platz als eine einfache Rotationsmaschine der halben Seitenzahl,
während sonstige Konstruktionen ziemlich die doppelte Länge letzterer haben. Diese Verminderung
der Länge ist um so wichtiger, als die bisherigen Anordnungen stets 5 bis 7 Meter Maschinenlänge
haben und folglich deren Unterbringung in den meist beschränkten Druckereiräumen häufig sehr
schwierig und bisweilen unmöglich ist, denn die Lokale sollen doch immer noch soviel freien Raum
an jedem Ende der Maschine ergeben, dass man die Papierrollen leicht auswechseln und einheben kann.
Die eigenartige Anordnung der Druckwerke ermöglicht auch die Ersparnis eines Farb-
kastens, indem die beiden mittlern senkrecht nebeneinander stehenden Druckwerke von einem
gemeinsamen Farbkasten aus gespeist werden. Diese Vereinfachung ist ein weiterer Faktor, der in
Verbindung mit den sonst genannten die Wartung erleichtert, die Selbstkosten vermindert.
Eine 16-seitige „Miniatur“-Zwillingsmaschine, Format des seitigen Bogens 47 467 cm, hat
einschliesslich der Papierrollen eine Gesamtlänge von 4 m und einschliesslich Antrieb eine Gesamt-
breite von nur 2 m, was eine Bodenfläche von 4><2 = 8 qm ergiebt, während sonst eine gleich-
formatige Zwillings-Rotationsmaschine mindestens 6 m Länge, 3½ m Breite —= 20 qm oder
etwa 2!/2 mal soviel Bodenfläche einnimmt und ist es einleuchtend, dass eine Maschine von nur
8 qm viel leichter zu übersehen und zu handhaben ist, wie auch weniger Betriebskraft erfordern
muss als eine solche, die ca. 20 qm Oberfläche bedeckt. Denn bei der „Miniatur‘ werden die
Druck-, Schneid- und Falzwerke von der centralen Antriebwelle aus direkt angetrieben,
während die weit auseinander liegenden Druckwerkgruppen bei anderen Anordnungen nur mit Hilfe
umständlicher, viel Kraft erfordernder, die Maschine sehr verteuernder und die Zugänglichkeit derselben
störender Längswellen und Winkelgetriebe sowie ganzer Reihen von Zwischenrädern miteinander
verbunden werden können.
Diese Vereinfachungen des Antriebes ergeben offenbar auch eine höhere Betriebssicherheit
ausser der erleichterten Wartung, weil eine Menge von Bolzen und Wellen sich weder auslaufen,
noch durch Versehen der Schmierung fressen, wie auch eine Menge von Zähnen nicht brechen
können, weil eben die betreffenden Teile und Räder bei der „Miniatur“ gegenüber anderen Zwillings-
maschinen überhaupt nicht existieren.
Die Leistungsfähigkeit.
Man rechnet gewöhnlich für eine 16-seitige Zwillingsmaschine des genannten Formates eine
Leistung von stündlich ca. 12 000 Exemplaren 16, 12 oder 10 Seiten oder 24000 von 8, 6, 4 Seiten
und 48 000 2-seitige. Die durchschnittliche Leistung der „Miniatur“ dürfte bei gleicher Geschwindig-
keit eine höhere sein, entsprechend der im Verhältnis zur Vereinfachung verminderten Gefahr
der Betriebsstörungen und des Aufenthalts.
Bei 16, 8-, 6-, 4 seitigen Exemplaren laufen wie bei allen Zwillingsmaschinen die beiden
Druckwerke, Haupt- und Supplement-Maschine genannt, bei gleicher Geschwindigkeit. Bei 12- und
lO-seitigen Exemplaren läuft die Supplement-Maschine halb so schnell wie die Haupt-Maschine.
Das Umstellen der Geschwindigkeit erfordert nur einen Moment und geschieht äusserst leicht durch
Verschiebung einer Zwischenradwelle. Dabei werden nur zweierlei Breiten von Papierrollen benötigt,
nämlich ganze und halbe Breite, letztere für die 10- und 2-seitigen Exemplare.
Für 8-seitige Zwillingsmaschinen wird nur eine Papierrollenbreite benötigt, welche für sämt-
liche Abstufungen von 2 zu 2 Seiten, also 8, 6, 4, 2 Seiten genügt. Die 8-seitige „Miniatur“,
Format 47><67 des 4-seitigen Bogens, hat eine Gesamtlänge von circa 3,2 m und eine Breite von
1,8 m, erfordert somit weniger Platz als irgend eine Doppelmaschine.
Die erleichterte Bedienung und erhöhte Betriebssicherheit.
Das Umstellen der „Miniatur“ für die verschiedenen Abstufungen der Seitenzahlen geschieht
äusserst rasch und leicht. Die Cylinder sind in Brusthöhe gelagert, sodass man keine Galerien er-
klettern muss, um die Platten aus- und einzuheben und um die Bezüge aufzumachen. Auch lassen
sich die Klemmleisten für letztere in einem Griffe öffnen und schliessen, während sonst hierfür meisten-
teils unbequeme Schrauben mit Schlüsseln gelöst und angezogen werden müssen.
Infolge der verschiedenen Vorteile und namentlich der geringen Ausdehnung und Höhe der
„Miniatur“ hat auch der Maschinenmeister damit ein viel bequemeres und leichteres Arbeiten,
und benötigt er folglich auch verhältnismässig weniger Hilfspersonal. Denn in der Mitte der
Maschine, beim Antrieb, den Schneid-, Sammel-, Falz- und Auslege-Mechanismen stehend, Kann er
auf eine Schrittlänge auch die Bremsen und Seitenverstellung der Papierrollen, sowie die äusseren
Farbwerke erreichen, ohne wie bei sonstigen Zwillingsmaschinen weite Strecken herumlaufen und so
viel Galerien erklettern zu müssen. Wie schon erwähnt, kann er auch die Auftragwalzen in einem
Griff an- und abstellen, ohne, wie sonst, Schrauben zu lösen und hierfür Schlüssel in die Hand
nehmen zu müssen.
Es ist einleuchtend, dass durch die grosse Vereinfachung eine höhere Betriebssicherheit
und höhere Leistungsfähigkeit erreicht werden muss, da bei einer Maschine Störungen um so
weniger zu befürchten sind, je weniger Teile sie enthält. Auch wird der Kraftbedarf, die Wartung
und der Unterhalt dadurch wesentlich vermindert, dass weniger Teile geschmiert und in stand
erhalten und weniger Bänder genäht werden müssen. Dies alles erleichtert die Arbeit des Maschinen-
meisters, erspart Hilfspersonal und reduziert damit die allgemeinen Geschäftsunkosten, welche sonst den
Betrieb bei mässigen Auflagen mit den bisherigen Riesen-Zwillingsmaschinen unrentabel machen würden.
Allgemeinere Verwendbarkeit.
„Miniatur“ bietet somit nicht nur alle allgemeinen Vorteile des Zwillings-Rotationsdruckes
den grossen Zeitungen mit aussergewöhnlich hohen Auflagen, sondern wird schon für mittlere
Zeitungs-Auflagen von grossem Vorteile sein und sich in den meisten Fällen empfehlen, wo man
bis jetzt bloss einfache Rotationsmaschinen anwenden würde.
Da jede Zeitung gewiss häufig in den Fall kommt, mit Beilagen zu erscheinen und dann
über 4 Seiten stark ausgegeben wird, ist der Zwillings-Rotationsdruck überhaupt das einzig Richtige
und Praktische von dem Moment an, wo die bisherigen Mängel desselben in dem Masse beseitigt
worden sind, wie es mit der in Frage stehenden „Miniatur“ der Fall ist.
Für eine regelmässig über 4 Seiten stark erscheinende Zeitung ist die Zwillings-Rotations-
maschine in allen Fällen vorzuziehen, da eine einfache 8-seitige Rotationsmaschine keine Abstufung
zwischen 4 und 8 Seiten gestattet, während auf der 8-seitigen Zwillingsmaschine ausserdem auch
6 Seiten gedruckt werden können. Eine 16-seitige Zwillingsmaschine druckt auch 12 und 10,-seitige,
ausser den 2-, 4-, 6- und 8-seitigen Exemplaren.
Die geringen Mehrkosten der „Miniatur“ gegenüber einer einfachen Rotationsmaschine des
halben Formates machen sich bald durch Ersparnis an Papier und Arbeitslöhnen bezahlt, abgesehen
von dem Vorteil, dass damit die Expedition der Zeitung wesentlich erleichtert, auf die Höhe der Zeit
gebracht wird und man auf längere Zeit hinaus bei Erhöhung der Auflage vor weiterer theurer
Betriebsumwälzung gesichert ist.
Gegenüber mehr als 4-seitigen einfachen Rotationsmaschinen wird die Preisfrage überhaupt
ebensowenig wie die Platzfrage in Betracht kommen, da die „Miniatur“ zum nahezu gleichen Preise
geliefert wird als bisherige einfache Rotationsmaschinen des gleichen Formats und gleicher Seitenzahl.
Für Zeitungen mit hohen Auflagen hat die „Miniatur“ sodann den grossen Vorteil,
dass sie eine Verdoppelung der Leistung ohne Erweiterung des Maschinensaales ermöglicht,
insofern als leicht 2 „Miniatur“ an Stelle einer sonstigen Zwillings-Rotationsmaschine aufgestellt
werden können und so die Räumlichkeiten besser ausgenutzt werden.
Fachleute, denen die soeben beschriebene Maschine im Betrieb vorgeführt wurde, haben sich
allgemein befriedigend und lobend über dieselbe ausgesprochen, und so ist es zweifellos, dass sie auch
bald grössere Verbreitung finden wird. Besonders solche Zeitungsunternehmer, die infolge der Platz-
frage, des Kostenpunktes und der Rentabilität vor der Anschaffung einer grösseren Rotations-
maschine bis jetzt zurückgeschreckt sind, werden dieser neuen Konstruktion mit Interesse entgegentreten.
2E
Gefl. Anfragen unter Angabe der Seitenzahl einschl. Beilagen und des Formates des
4-seitigen Bogens oder Einsendung eines Exemplars der Zeitung erbeten.
M. WIEPRECHT, PLAUEN.
pee
— für Lë
Nr. 47.
— eee. vom Deutschen Buchdrucker-Verein. e, XII. Jahrg.
T | Leipzig, 22. November 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden Donnersta
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Vereinsmitglieder 25 J, für andere Auftraggeber 30 A 1
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder
Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Baum für
ebote und -Gesuche
eren Raum 15 A. Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 , bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 o% Angeboten 50 A. — Nachlass: bei sechsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
Einzelne Nummern 30 J. — Drückerei-Ausgabe, durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1 &
18maliger 10 Prozent, bei 26maliger 16 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent.
gebühren nach Übereinkunft.
— Beilage- `
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
> Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. -
Amtlicher Teil.
Oberbayerische Buchdrucker Kreis- Innung in München.
Als Mitglieder des Gehilfen-Ausschusses wurden gewählt:
die Herren: Alois Kiefer, Korrektor (Ernst),
F. X. Miller, Maschinenmeister (Höfling),
Theodor Schäffler, Setzer (Verlagsanstalt),
Albert Schnitꝛer, Setzer (Humar),
Josef Seitz, Setzer (Ernst).
Als Ersatzmänner:
die Herren: Josef. Eneberger, Setzer (Schuß & Co.),
Heinrich Friedrichs, Setzer (Gebr. Ganter),
Georg Rummel, Setzer (Münchener Zeitung),
. Ludwig Seyfried, Korrektor (Verlagsanstalt),
Friedrich Strauss, Setzer (Ernst).
München, 11. November 1900.
Der Vorsitzende des Ionungs-Vorstandes:
J. B. Grassl.
S ` Nichtamtlicher Teil.
Wieder etwas vom vom Kalkulieren.
ir möchten heute die E EE vicier ein-
mal auf eine Angelegenheit lenken; die zwar schon
AN U) öfter besprochen worden, also nicht neu ist, aber
Ads nicht oft genug in das Gesichtsfeld der Buch-
drückereibesitzer gerückt werden kann;. das ist die Bezahlung
bez. die Berechnung von Probearbeiten (Probekolumnen
u. 8. w.). | d
. Veranlassung, die Saë wieder zu berühren, ist, dass, wie
namentlich aus den Verhandlungen der Schiedsgerichte hervor-
geht, die Druckauftraggeber sich immer mehr weigern, Probe-
kolumnen von Aufträgen, deren Ausführung sich später zer-
schlägt oder andern übertragen wird, zu bezahlen und hierzu,
vielfach dadurch bestimmt werden, dass einzelne Buchdruckerei-
besitzer davon absehen, sich derartige Arbeiten bezahlen zu
lassen. In. manchen Fällen mag dies letztere darin begründet
sein, dass ein Buchdruckereibesitzer auf eine bereits bestehende
Geschäftsverbindung Rücksicht nimmt und einen Geschäftsfreund
nicht, wie man zu sagen pflegt, vor den Kopf stossen will;
meist aber ist das Nichtberechnen von Probearbeiten ein Aus-
fluss jener Schwäche im Kalkulieren, die heutzutage so vielfach
wahrzunehmen ist und nicht selten auch. dazu führt, dass Probe-
arbeiten als ein Mittel zum Zweck im Konkurrenzkampf be-
trachtet und ausgebeutet werden.
Es mag deshalb gleich. von vornherein betont werden, dass
es im Interesse des Buchdruckgewerbes liegt, Probearbeiten
sich auf alle Fälle bezahlen zu lassen bez. in Rechnung au
stellen, und es mag auch gleich auf einen in dieser Frage ge-
fassten und veröffentlichten Beschluss der Innung Leipziger
Buchdruckereibesitzer vom 25. Oktober 1893 hingewiesen werden,
der besagt: „Die Buchdruckereibesitzer sind nicht nur be-
rechtigt, sondern verpflichtet, Erobeanauge: bez. angefangene
Arbeiten sich bezahlen zu lassen.“
In dem angezogenen Beschlusse ist ech der Hauptgrund
enthalten, weshalb Probearbeiten bezahlt verlangt werden müssen:
sie sind einfach angefangene Arbeiten, Arbeiten, die in
Auftrag gegeben worden sind und deren Ausführung begonnen
hat. Für eine bereits in Angriff genommene Arbeit, zu deren
Vollendung es der Auftraggeber aus irgend einem Grunde nicht
kommen lässt, wird der letztere in allen Gewerben und Hand-
werken in Anspruch genommen, und so soll es auch im Buch:
druckgewerbe sein. Damit es. aber so sei und der juristische
Begriff der Werkverdingung unzweifelhaft als gewerbsüblich
anerkannt werde, ist es notwendig, dass im Gewerbe allenthalben
darnach gehandelt, Probearbeiten also bezahlt verlangt werden.
Die Frage der Bezahlung von. Probedrucken ist auch mehrfach
gerichtlich behandelt, nicht immer aber zu Gunsten des Buch-
druckers entschieden worden, und dies: letztere namentlich des-
halb, weil die Gewerbsüblichkeit der Bezahlung von Probe-
arbeiten im Buchdruckgewerbe durch den Sachverständigen-
542
— — :ůji. — — — —ö — — —
beweis dem Richter nicht immer als ganz unzweifelhaft dar-
gethan erschien. Das sollte nicht vorkommen können, und
deshalb wäre es sehr wünschenswert, wenn eine gewisse Gleich-
mässigkeit in der Behandlung von Probearbeiten aller Art im
ganzen Gewerbe Platz griffe. Dem einzelnen würden dann
auch in vielen Fällen nicht unerhebliche Kosten erhalten
bleiben.
Um auf eine solche gleichmässige Behandlung hinzuwirken,
sei zuvörderst bemerkt, dass die Probearbeiten im Buchdruck-
gewerbe, wie gewerbliche Probearbeiten überhaupt, durchaus
nicht den Charakter der Warenproben des Handels, sondern
lediglich den Zweck haben, dem Besteller eine Kontrolle darüber
zu ermöglichen, dass der erteilte Auftrag seinen Wünschen
entsprechend ausgeführt wird. Es kommt also im Buchdruck-
gewerbe nicht vor, dass jemand dem Besteller einer Druck-
sache auf eigenes Risiko eine Anzahl Probedrucke zu dem
Zwecke anfertigt, damit dieser eine Auswahl treffen könne.
Der Arbeitsauftrag wird nicht erst entgegengenommen, nach-
dem der Probedruck, der Korrekturabzug, zur Zufriedenheit
des Bestellers ausgefallen, sondern er gilt als erteilt mit der
Bestellung der Arbeit und eines Ansichts- oder Korrekturabzugs
von derselben. Der letztere bildet den Anfang der Ausführung
der Arbeit, wird gewerbsüblich als selbstverständlich betrachtet
und hat, wie bereits gesagt, für den Besteller lediglich den
Charakter eines Kontrollemittels. Eine Abweichung von dieser
Regel wird mancher in dem Falle erblicken, wenn ein Buch-
drucker Formulare u. dergl. auf Vorrat druckt und dem Be-
steller kostenlos Muster dieser Drucksachen zur Auswahl vor-
legt. Dieser Vorgang hat aber mit unserem Gewerbsgebrauch
gar nichts zu thun, denn bei ihm handelt es sich nicht um
Probedrucke, sondern um wirkliche Warenmuster und der
Lieferant erscheint dem Kunden gegenüber nicht als Gewerbs-
mann, sondern als Formularhändler.
Aus dem Gesagten erhellt also, dass der Buchdrucker be-
rechtigt ist, sich die Anfertigung von Probedrucken in jedem
Falle vergüten zu lassen. Und nicht nur das, er ist, wie die
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer sehr richtig ausge-
sprochen hat, auch dazu verpflichtet, und zwar seinen Gewerbs-
genossen gegenüber. Denn wenn er anders handeln, wenn er
die Kosten der Anfertigung von Probedrucken, die oft recht
erheblich sein können, als notwendige Auslagen zur Erlangung
von Druckaufträgen, wie sie von gerichtlicher Seite bezeichnet
worden, betrachten und auf sein Konto nehmen wollte, würde
er nicht nur sich, sondern das Gewerbe schädigen. Schlechte
und schädliche Gewohnheiten verbreiten sich bekanntlich rasch,
und würde der kostenfreie Probedruck als Konkurrenzmittel
um sich greifen, so müsste hieraus eine empfindliche Schädigung
des Gewerbes folgen.
Gelangt der erteilte Druckauftrag zur völligen Durchführung,
so finden ja in der Regel auch die ausgeführten Probedrucke
ihre Entschädigung. Anders ist es aber, wenn der Besteller
vor Beendigung des Auftrages oder nach Ausführung der
Probearbeit von dem erstern aus irgend einem Grunde — und
Gründe zur Verschleierung des eigentlichen Grundes, der Preis-
verweigerung, sind ja da wohlfeil wie Brombeeren — zurück-
tritt, was heutzutage, wo so viele Drucksachenbesteller glauben,
auf die geringfügigste Sache eine Submission veranstalten zu
müssen, oft genug vorkommt. Da weigern sich die Besteller
oft genug, den Buchdrucker für die Probearbeiten zu ent-
schädigen, und mancher Buchdrucker lässt sıch das auch ruhig
gefallen. Das ist aber ganz falsch und, wie schon gesagt, auch
unkollegial und gewerbsschädlich. Denn tritt der Besteller
ohne Verschulden des Druckers von dem erteilten Auftrage
zurück, so hat dieser, eine klare Auftragserteilung vorausgesetzt,
nicht nur Anspruch auf Entschädigung der gelieferten Probe-
drucke, sondern auch Anspruch auf Schadloshaltung für den
ganzen entgangenen Druckauftrag, und diese Ersatzansprüche
geltend zu machen, erfordert sowohl das eigene Interesse, wie
das des Gewerbes.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 47
Wir glauben demnach, unsere Ausführungen über die Be-
zahlung der Probekolumnen und Probedrucke, ohne sie noch
weiter auszuspinnen, mit der Aufforderung schliessen zu dürfen:
Für Probearbeiten in allen Fällen die gebührende Entschädigung
zu verlangen und nötigenfalls beizutreiben.
S
Von der Weltausstellung in Paris.
VII.
Die buchgewerbliche Maschinenausstellung Frankreichs ist
zwar auch auf verschiedene Ortlichkeiten verteilt, in ihrer Haupt-
masse ist sie aber beisammen und da die meisten Maschinen zu
gewissen Stunden des Tages laufen, so zieht sie während dieser
Zeit das Publikum in grossen Massen an. Die bekannten grossen
französischen Maschinenbaufirmen sind alle vertreten, neben ihnen
aber auch eine jüngere Firma, die lebhaftes Streben zeigt.
Als interessanteste Ausstellung möchten wir die des Hauses
J. Voirin, die in einem eigenen Pavillon neben dem rechtsseitigen
Hauptgebäude auf dem Marsfelde untergebracht ist, voranstellen.
Die Ausstellung ist eine sehr mannigfaltige, wenn sie auch keine
Rotationsmaschinen aufweist. Die grossen Maschinen haben fast
sämtlich Eisenbahnbewegung, die amerikanischen Luftpuffer und
andere Verbesserungen und zeichnen sich durch ausserordentlich
ruhigen Gang aus. Bemerkenswert ist insbesondere eine Kupfer-
druckpresse nach dem System Lariviere mit zwei Tiegeln, Friktions-
antrieb der Tiegel, sich im Kreise drehenden Auftragwalzen und
Wischkissen. Ferner eine sehr starke Blechdruckmaschine mit
einer originellen wiegenden Auslegevorrichtung, eine Lichtdruck-
schnellpresse und eine grosse Schnellpresse zum Druck von Photo-
gravuren, die beide vom Schah von Persien für seine in Teheran
zu errichtende Staatsdruckerei angekauft worden sind, eine kleine
Zweitourenmaschine mit grossem Anlege- und Auslegecylinder,
endlich eine Tiegeldruck-Tretpresse für Lichtdruck, mit senkrechtem
Fundament, die in der Ausstellung Postkarten mit grosser Schnellig-
keit druckt. Verschiedene Buchdruck-Tiegeldruckpressen erregen
ebenfalls Interesse.
Imponierend wirkt sodann die Ausstellung des Hauses Marinoni
durch die Zahl und die Grösse der ausgestellten Maschinen. Wir
finden hier nicht weniger als 5 Rotationsmaschinen und unter
diesen als am meisten bemerkenswert eine nur wenig Raum be-
anspruchende Maschine mit einem Druck- und einem Plattencylinder,
auf welchem letzteren die Platten für den Schön- und Wiederdruck
neben einander angeordnet sind. Die Papierbahn wird bei dieser
Maschine nach dem Druck der ersten beiden Seiten gewendet,
kehrt dann zum Druckcylinder zurück und nimmt nun den zweiten
Druck auf. Die Maschine soll 15000 vierseitige Exemplare pro
Stunde leisten. Am augenfälligsten ist eine gewaltige Siebenfarben-
Rotationsmaschine und unter den Flachdruckpressen machen sich
eine grosse Buchdruckpresse für feinen Farbendruck, eine mächtige
Steindruckpresse und zwei Retirationsmaschinen bemerklich.
Die Firma Jules Derriey ist u.a. mit einer sehr einfach ge-
bauten Rotationsmaschine, die 24000 Exemplare in der Stunde
liefern soll, sowie mit einer von der Rolle druckenden Doppel-
maschine vertreten. Eine eigenartige Maschine für Farbendruck
mit vier hintereinander gelagerten Fundamenten und ebenso viel
Druckcylindern und Farbwerken war bei unserer Anwesenheit noch
in der Aufstellung begriffen.
Die Firma Alauzet & Co. stellt verschiedene Flachdruckpressen
für Buch- und Steindruck aus.
Sehr bemerkenswertes bietet sodann die noch junge Firma
E. Lambert & Co. in Paris in einer „Monocycle“ genannten Maschine
von eigenartiger Konstruktion. Die mit Kreisbewegung versehene
Maschine druckt in der Ausstellung von der Rolle und von zwei
flachen Formen mit einer Geschwindigkeit von 1800 zweiseitig
bedruckten Exemplaren in der Stunde. Sie kann aber auch zum
Anlegen einzelner Bogen eingerichtet werden. Eine andere grosse
Maschine ist eine Doppelmaschine mit zwei Cylindern. Auf eine
neue Fünffarbendruckmaschine hat die Firma den Grand Prix
erhalten.
Einige andere Firmen sind dann noch mit Schnellpressen,
Bronziermaschinen, Schneidemaschinen, Liniermaschinen, Schablo-
niermaschinen u. s. w. vertreten und die rühmlichst bekannte Firma
A. Foucher führt eine grössere Kollektion ihrer Komplett- und
!
Nr. 47
anderen Giessmaschinen vor. Zu erwähnen ist schliesslich auch
noch eine in der Papeterieabteilung in der Invalidenesplanade
ausgestellte kleine Maschine zum Druck von Karten, Billets u. dgl.
nach dem System L. Chambon in Paris. Die Maschine druckt
von endlosem Papier auf sechs hintereinander angeordneten Cylinder-
paaren, über denen sich die Farbwerke befinden. Sie druckt in
mehreren Farben, gauffriert, zerschneidet, perforiert und numeriert,
und ihre ausgelegten Arbeitsleistungen sind nicht übel.
Die englische Maschinenausstellung ist unbedeutend.
Nächst den bereits erwähnten Linotypemaschinen findet sich hier die
Orloffmaschine, eine grosse Flachdruckmaschine für Illustrations- und
Farbendruck von Harrild & Sons in London, ein paar Tiegeldruck-
pressen, Buchbinder- und Falzmaschinen u. dgl. Die bemerkens-
werteste und eine der interessantesten Maschinen der Weltausstellung
überhaupt ist die von einer englischen Gesellschaft, der Printing
Arts Company, Ltd., in London, ausgestellte Orlof’sche Farben-
druckmaschine. Diese Maschine ist die Erfindung eines ehemaligen
russischen Webers und Beamten der Staatsdruckerei in St. Peters-
burg, Namens J. J. Orlof, und eines Ingenieurs Tripleow und
wurde für die genannte Staatsanstalt gebaut, wo sie bis vor kurzem
auch ausschliesslich zur Anwendung gelangte. Wie an anderer
Stelle bereits erwähnt worden, hat diese Anstalt 32 solcher Ma-
schinen im Betriebe und benützt sie bei der Herstellung von Wert-
papieren. Mit Zustimmung der Leitung der Staatsdruckerei hat
Orloff vor einigen Jahren seine Erfindung an die genannte eng-
lische Gesellschaft verkauft, welche ihr den allgemeinen Markt zu
erschliessen gedenkt, Um in kurzen Zügen eine Vorstellung von
der Maschine zu geben, sei bemerkt, dass sie Vielfarbendrucke mit
einem einzigen Drucke von einer Platte herstellt. Um dies zu
bewerkstelligen, werden von der zu druckenden Form so viel
Klischees entnommen, als Farben gedruckt werden sollen. Alle
diese Klischees sind auf einem Cylinder angebracht. Die Farben
werden von den verschiedenen Farbwerken zunächst auf die Klischees
der betr. Farben gebracht, zu welchem Zwecke die einzelnen Auf-
tragwalzen durch eine besondere Vorrichtung so dirigiert werden,
dass eine jede nur mit dem entsprechenden Klischee in Berührung
kommt und beim Vorüberlaufen vor den andern Klischees ausser
Wirksamkeit tritt. Sämtliche Klischees geben dann ihre Farbe
bez. einen Abdruck ihrer Fläche an eine elastische Sammelwalze
ab und diese überträgt die sämtlichen Farben, also das vollstän-
dige Farbenbild, auf das Druck-Klischee, von dem ein Druck-
cylinder dann den Abdruck entnimmt. Alles dies bewirkt der
Mechanismus der Maschine mit grosser Schnelligkeit. Nach dem
Ausgeführten eignet sich somit die Maschine zum Nebeneinander-
drucken von Farben, und dass damit sehr schöne Wirkungen erzielt
werden können, das zeigen — nicht gerade die in der Ausstellung
von der Maschine gelieferten Probedrucke, sondern — die in
der Ausstellung der russischen Expedition zur Anfertigung der
Staatspapiere enthaltenen Arbeiten.
Die Druckmaschinenausstellung Amerikas ist weitab von der
eigentlichen buchgewerblichen Abteilung der Weltausstellung in
dem Printing Pavillon of the United States of America auf der
Invalidenesplanade untergebracht. Es sind hier aber sämtliche
Maschinen vereinigt und ihnen noch eine amerikanische Muster-
druckerei mit Schriften und Utensilien, Setzmaschinen und ver-
schiedenen Hilfsmaschinen hinzugefügt und das Ganze macht in
seiner Geschäftigkeit und Lebendigkeit einen ganz amerikanisch
anmutenden Eindruck. Wie in anderen Abteilungen, bemerkt man
zuvörderst auch in der amerikanischen Maschinenabteilung ver-
schiedene Firmen, die nicht da sind; so namentlich die grossen
Maschinenfabriken von Hoe & Co. in Nework und Walter Scott
in Plainfield im Staate New Jersey. Die Vertreter beider Firmen
haben aber schon in Chicago dem Schreiber dieses versichert, dass
der europäische Kontinent kein Absatzgebiet für ihre kostspieligen
Maschinen sei. Und so erklärt sich ihr Fernbleiben von Paris
von selber.
Es ist in der Ausstellung aber trotzdem noch vieles Gute und
Originelle und auch manches für europäische Verhältnisse Ver-
wendbare vorhanden. Zu dem letztern möchten wir vor allem
die Harris Automatic Printing Press rechnen, die von einer gleich-
namigen Gesellschaftsfirma in Niles im Staate Ohio gebaut und
auf dem europäischen Kontinent von dem Anglo-American In-
ventions Syndicate in London auf den Markt gebracht wird. Diese
kleine, auf dem Rotationsdruckprinzip beruhende Maschine ist in
der Hauptsache für den Druck von Kuverts, Karten u. dgl. be-
stimmt und liefert trotz der erstaunlichen Schnelligkeit ganz an-
nehmbare Arbeit. Sie ist in zwei Grössen ausgestellt. Die grössere
Zeitschrift für Deutschiands Buchdrucker 543
bedruckt Blätter bis zur Grösse von 15:18 Zoll englisch und
liefert 10000 Drucke pro Stunde. Die kleinere, hauptsächlich für
den Kuvertdruck bestimmt, druckt bis zu 12:12 Zoll und liefert
13000 Exemplare pro Stunde. Das Anlegen erfolgt natürlich
automatisch und zwar in der Weise, dass von dem aufgesetzten
Kuvertstoss immer das unterste Kuvert vorgeschoben wird. Der
Ausleger arbeitet gleichfalls automatisch und legt die Kuverts oder
Blätter auf einen sich drehenden runden Tisch aus; dabei werden
die Blätter auseinander gezogen und hierdurch das Abziehen ver-
hindert. Der Druck der allerdings etwas starken Kuverts war ein
guter. Ebenso waren die vorgezeigten von der Maschine gelieferten
mit Illustrationen versehenen Drucke auf Kartonblätter gar nicht
übel. Der Preis der Maschine (6300 Fr. oder rund 5000 Mk. für
das kleinere Format) ist allerdings ein ziemlich hoher.
Ein Gegenstück zu der eben erwähnten kleinen Presse bildet
die Goss Patented 4-Deck Straightline Newspaper Press der Goss
Printing Press Co. in Chicago, eine Rotationsmaschine von gewal-
tigen Dimensionen. Diese Maschine besteht, wie schon der Name
andeutet, aus vier übereinander liegenden Geschossen, deren jedes
zwei Cylinderpaare und eine Papierrolle enthält. Sie arbeitet also
mit acht Cylinderpaaren und vier Papierrollen. „Straightline“
d. h. geradlinig heisst die Maschine, weil in den einzelnen Stock-
werken die Druck- und Plattencylinder wie die Farbwerke und
die Papierrolle horizontal in einer Linie angeordnet sind und weil
das Papier horizontal in die Maschine läuft. Für die unteren
beiden, wie für die oberen beiden Geschosse ist je ein Falzapparat
vorgesehen. Die Maschine kann 2- bis 32seitige Zeitungen drucken
und zwar leistet sie in der Stunde 100000 4-, 6- und Sseitige,
75000 10- und 12seitige, 50000 14- und 16seitige und 25000
18- bis 32seitige Exemplare. Die einzelnen Geschosse sind von
einander unabhängig dergestalt, dass nach Bedarf eins bis drei
ausser Betrieb gesetzt werden können.
Die ausgestellten Flachdruckmaschinen sind ebenfalls von grossem
Interesse. Wir erwähnen vor allen die „Miehle“ der Miehle Printing
Press & Mfg. Co. in Chicago, ferner die „Century“ der Campbell
Company in Newyork, die „Optimus“ der Babcock Printing Press
& Mfg. Co. in New London im Staate Connecticut. Diese Ma-
schinen fallen durch ihre eigenartige Bauart auf. Sie sind Zwei-
tourenmaschinen, haben Tischfärbung und verschieden konstruierte
Erontbogenausleger und den Anleger unterstützende Anlegeapparate.
Sie laufen mit grosser Schnelligkeit und ihre Drucke sind vorzüglich.
An Tiegeldruckpressen sind die Gally Universal und die Gordon
ausgestellt, die auch bei uns bekannt sind. Diese Maschinen sind
zwar gut konstruiert und arbeiten vorzüglich, auch im Prägedruck,
aber unsere neueren deutschen Tiegeldruckmaschinen übertreffen sie
nicht.
Schliesslich sei auch noch der in dem Pavillon aufgestellten
Musterdruckerei — eineKollektiv-Ausstellung von Utensilienfabriken,
Schriftgiessereien, Maschinenfabriken u. s. w. — gedacht. Hier
sieht man u. a. sowohl äusserst praktisch eingerichtete Schrift-,
Linien- und Ausschlusskästen, Regale, Schiffe u. s. w., wie auch
gediegene und praktische Erzeugnisse der amerikanischen Schrift-
giesserei und Messinglinienfabrikation.
Von Maschinen zur Herstellung des Satzes sind in der
Pariser Ausstellung vertreten: in der buchgewerblichen Ausstellung
auf dem Marsfeld die Linotype der englischen Linotype-Gesell-
schaft, im amerikanischen Pavillon auf der Invalidenesplanade die
Lanstonsche Monotype und die Simplex und im kanadischen
Pavillon am Trocadero die Monoline. Die Linotype und die
Monoline sind unseren Lesern so wohlbekannt, dass auch über die
ausgestellten Maschinen kaum etwas Neues zu sagen ist, und die
Monotype und die Simplex sind erst in diesem Frühjahre von
unserem geschätzten Mitarbeiter Herrn Paul Pfizenmayer ausführlich
beschrieben worden, so dass wir hinsichtlich ihrer Konstruktion
auf die Nummern 9 und 10 der „Zeitschrift* von diesem Jahre
verweisen können. Die Dowsche Typensetz- und Ablegemaschine,
die ehedem als die Maschine der Zukunft für den Werksatz und
deren Erscheinen in Paris als wahrscheinlich bezeichnet worden
war, ist ausgeblieben. Einen wesentlichen Fortschritt im Setz-
maschinenbau weist also die Pariser Weltausstellung nicht auf.
Die Monoline und die Linotype werden in der vollkommenen Ge-
stalt vorgeführt, in der sie auch in Deutschland gebaut werden,
und ebenso in derselben vielseitigen und exakten Arbeitsweise wie
hier. Die Monotype mit ihrem gesonderten sinnreichen Perfora-
tionsapparat ist sicherlich ein mechanisches Wunderwerk und die
Simplex, wie die verbesserte Thorne jetzt heisst, konstruktiv jeden-
falls ohne Tadel. Aber es ist wohl kaum anzunehmen, dass diese
644
Maschinen, von denen die erstere einzelne Typen giesst und setzt,
die letztere mit gegossenen Einzeltypen arbeitet, den Zeilensetz-
und Giessmaschinen ernstliche Konkurrenz bereiten werden.
Als gewissermassen verwandte, wenn auch nicht in das Buch-
druckfach einschlagende Maschine möchten wir hier noch eine
von der Adressograph Company in Chicago ausgestellte Maschine
zur Herstellung von Zeitungs- und dergleichen Adressen erwähnen.
Diese Maschine prägt die Adressen aus einzelnen Buchstaben schr
genau in dünne Zinkblechblättchen und versieht diese letzteren
mit Charnieren, so dass die Blättchen in endloser Reihe an einander
gehängt werden können. Ein solches geprägtes Adressenband
gelangt dann auf eine eigenartig konstruierte Druckpresse, die
die Adressen mit grosser Schnelligkeit vervielfältigt.
Damit wären wir am Schlusse unserer Berichte angelangt, in
denen wir im Anschluss an den Bericht unseres Herrn Montreuil
in Paris unsere Leser mit der buchgewerblichen Abteilung der
Pariser Weltausstellung bekannt zu machen versucht haben, soweit
dies nach Massgabe der zur Verfügung gewesenen Zeit möglich
gewesen. Wohl bot die Weltausstellung auch noch so manches
andere für unser Gewerbe Interessante, namentlich in den Abtei-
lungen der Kraftmaschinen, der Elektrizität, des Beleuchtungs-
wesens, doch müssen wir uns bescheiden, auf Einzelnes eventuell
zurückzukommen. E. Wiener.
Steinpapier.
Unter dieser Bezeichnung hat die Gesellschaft für gra-
phische Industrie in Wien ein Material auf den Markt gebracht,
das von grosser Wichtigkeit für die Steindruckerei werden dürfte
und in einer Versammlung von Fachleuten, die am 23. Oktober
im Niederösterreichischen Gewerbeverein in Wien stattfand, un-
geteilte Aufmerksamkeit fand.
Der Vicedirektor der Hof- und Staatsdruckerei, Herr Regierungs-
rat Georg Fritz, hielt über die Neuerung einen äusserst interessanten
Vortrag, aus dem hervorgeht, dass nach der Meinung dieses her-
vorragenden Fachmannes das Steinpapier alle Eigenschaften hat,
um ein für den modernen Betrieb der Steindruckerei unentbehr-
liches Hilfsmittel zu werden. Es wird sowohl glatt als auch in
drei verschiedenen Körnungen erzeugt, die sich durch ein beson-
ders schönes Korn und gut gewählte Abstufungen der Stärkegrade
auszeichnen. Eingehende Versuche, die in der Staatsdruckerei
und in der k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt vorgenom-
men wurden, haben den Referenten zu der Überzeugung geführt,
dass sich die Umdruckfähigkeit durch sehr lange Zeit, wahrschein-
lich durch 30—40 Jahre, erhält, also jedenfalls viel länger, als
in der Praxis erforderlich ist.
Aus den Mitteilungen des Vortragenden wie aus einer darauf-
folgenden praktischen Vorführung auf der Steindruckpresse ging
hervor, dass die Manipulation mit Steinpapier die denkbar ein-
fachste ist, so dass sie thatsächlich von jedem Umdrucker sofort
begriffen und ausgeführt werden kann. Ein besonderer Vorteil
liegt auch darin, dass irgend welche Neueinrichtungen oder An-
schaffungen nicht notwendig sind. Von besonderer Wichtigkeit ist
das Steinpapier für die Photolithographie, da es in der denkbar
kürzesten Zeit lichtempfindlich gemacht werden kann und die
Kopie von der Glasplatte mit einem besonderen Reichtum an Details
wiedergiebt. Korrekturen und Veränderungen aller Art können
mit grosser Leichtigkeit gemacht werden.
In der auf den Vortrag folgenden angeregten Besprechung
wurde u. a. von den Künstlern die Handlichkeit des Materials und
der Umstand betont, dass, weil man darauf direkt und auf weissem
Grund arbeitet, jede Täuschung in Bezug auf die Wirkung im
Druck ausgeschlossen ist. Von Seite der anwesenden hohen Offiziere
und Zivilbeamten wurde auch der Umstand gewürdigt, dass man
nunmehr im stande sein werde, geheim zu haltende Pläne, statt
auf Stein, auf Steinpapier aufzubewahren, wodurch an Stelle eines
schwer zu bewachenden Lagers einfach ein eiserner Schrank treten
kann. In der That haben sich auch schon einige technisch-mili-
tärische und Zivilbehörden, sowie die Verwaltung der Staatsbahnen
entschlossen, das Steinpapier in ihren Betrieben einzuführen. Eine
Anzahl im Vortragssaal ausgestellter Arbeiten von den bekannten
Wiener Künstlern F. von Myrbach, Josef Engelhardt, A. F. Selig-
mann u.a. zeigten in der That, welch hervorragende Leistungen
auf Steinpapier erzielt werden können.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 47
Gleichzeitig mit dem vorstehenden Bericht geht uns von der
Gesellschaft für graphische Industrie ein künstlerisch und technisch
gleich interessantes Musterheft zu, dessen Inhalt die vorstehen-
den Ausführungen voll bestätigt. Die Pıoben dieses in 2000
Exemplaren gedruckten Heftes sind ganz tadellos und zeigen, in
welch vorteilhafter Weise das Steinpapier in allen Zweigen des
Steindrucks verwendet werden kann. Jedenfalls verdient das Stein-
papier die Aufmerksamkeit aller Steindruckereibesitzer.
2
Farbwalzenbewegung an Tiegeldruckpressen mit
Cylinderfärbung.
Bei vielen Tiegeldruckpressen mit Cylinderfarbwerk und Ab-
stellbarkeit der Auftragwalzen kann man beobachten, dass, wenn
dieselben eine gewisse Zeit lang in Betrieb gewesen sind, der
Walzenwagen beim Abstellen seine normale Höhenlage nicht bei-
behält, sondern sich etwas senkt; infolge dessen liegen die Auf-
tragwalzen in der Regel — von anderen Ubelständen abgesehen
— nicht gleichmässig an den Farbeylindern an und erhalten
während ihrer Ausschaltung eine ungleichmässige Einfärbung.
Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass häufig das Gegen-
gewicht für den ganzen Mechanismus, trotz seines Ubergewichtes
in den übrigen Lagen, nicht im stande ist, den Walzenwagen in
seiner höchsten Stellung zu erhalten, besonders wenn die Farb-
cylinder eine Umdrehungsrichtung haben, welche dem Auftrieb
des Walzenwagens entgegengesetzt wirkt.
Um diesem Übelstand von vornherein einigermassen zu begegnen,
konnte man sich im allgemeinen nur dadurch helfen, dass man
die Konstruktion des Walzenwagens mit Auftragwalzen, sowie der
Zughebel u. s. w. so leicht wie möglich machte und dem darauf
wirkenden Gegengewicht ein entsprechendes Ubergewicht gab;
hierdurch wird aber eine ungleichmässige Abnutzung in einzelnen
Teilen, besondes des Kurvenrades herbeigeführt.
Die Firma A. Hogenforst in Leipzig hat nun für ihre bekannten
Tiegeldruckpressen „Brillant“ mit Cylinderfärbung eine Ein-
richtung zum Patent angemeldet, welche diese Ubelstände ver-
meidet. Durch eine besondere konstruktive Anordnung von Zug-
hebel und Zugstange des Walzenwagens übt das Gewicht dieser
Teile und das des Walzenwagens in der höchsten Lage eine
Wirkung auf das Gegengewicht aus, welche der sonstigen ent-
gegengesetzt ist; hierbei wird das Gewicht des gesamten Walzen-
wagens und der starken Auftragwalzen sowie auch des Gegen-
gewichtes gestützt. Dadurch ist es möglich, ein genaues
Ausbalancieren der erstgenannten Teile mit dem Gegengewicht in
den übrigen Lagen herbeizuführen, damit einer ungleichmässigen
Abnutzung in dem Kurvenrade und der Kurvenrolle vorbeugen zu
können und dabei doch die Gewissheit zu haben, dass jedes Fallen
des Walzenwagens nach der Abstellung ausgeschlossen ist. -n-
%
Vereinsleben
* Leipzig. (Verein Deutscher Steindruckereibesitzer.)
Auf Einladung des Vereins Sächsischer Steindruckereibesitzer ver-
sammelten sich am Sonntag, den 11. November, in der Gutenberg-
halle des Deutschen Buchgewerbehauses etwa 40 Steindruckerei-
besitzer Deutschlands, um über die Gründung eines Vereins
Deutscher Steindruckereibesitzer zu beraten. Die Anwesen-
heit von Herren aus Breslau, Chemnitz, Dresden, Hannover, Frank-
furt a. M., Kaufbeuren, München und Nürnberg bewies, dass in
ganz Deutschland der geplanten Vereinigung reges Interesse ent-
gegengebracht wird. In einer grossen Anzahl Zuschriften von
auswärtigen Firmen und Fachvereinen wurde eine Organisation der
Deutschen Steindruckereibesitzer freundlichst begrüsst und zum
Teil der Anschluss an den Verein erklärt, zum Teil der Beitritt
in Aussicht gestellt. — Herr Kommerzienrat Meissner eröffnete
die Versammlung und hiess die Herren herzlich willkommen, be-
sonders diejenigen, die aus weiter Ferne gekommen seien und 30
bewiesen hätten, welch grossen Anteil sie an den angeregten Be-
strebungen nehmen. Nicht engherzige Sonderinteressen hatten zur
Gründung des Vereins geführt, sondern der dringende Wunsch
nach Förderung des Steindruckgewerbes im allgemeinen wie des
Nr. 47
Wohles seiner Arbeitnehmer im besonderen. Herr Hofrat Dr.
von Hase, Vorsteher des Deutschen Buchgewerbevereins, begrüsste
die Anwesenden im Namen des Vereins, hiess sie in dessen Räumen
willkommen und gab der Freude darüber Ausdruck, dass die Or-
ganisation des deutschen Steindruckgewerbes an dem Ehrendenkmal
der deutschen Buchdruckerkunst und dem Standbilde Senefelder’s
stattfinde. Der Deutsche Buchgewerbeverein, der alle Zweige. des
grossen Buchgewerbes in sich zusammenschliesse, wünsche der
geplanten Vereinigung das Beste, zum Segen des Gewerbes. Hierauf
wurde in die Beratungen des vorliegenden Satzungsentwurfes ein-
getreten und in nahezu dreistündiger Besprechung der Entwurf
mit einigen Abänderungen einstimmig als endgültige Satzungen
für den Verein Deutscher Steindrucker angenommen, sowie ein-
‘stimmig beschlossen, dass der Verein an heutigem Tage gegründet
werde und sofort ins Leben treten solle, Zu Vorstandsmitgliedern
wurden gewählt die Herren: Julius F. Meissner, in Fa. Meissner
& Buch, Leipzig, I. Vorsitzender, Th. Aug. Schupp, in Fa. Schupp
& Nierth, Dresden, II. Vorsitzender, Theodor Naumann, in Fa.
C. G. Naumann, Leipzig, I. Schriftführer, Oito Ninke, in Fa. Ninke
& Ostermaier, Dresden, II. Schriftführer, Dr. L. Volkmann, in Fa.
Breitkopf & Härtel, Leipzig, I. Rechnungsführer, Ernst Lauterbach,
in Fa. Körner ck Lauterbach, Chemnitz, II. Rechnungsführer. Zur
Führung der Geschäfte wurde Herr Arthur Woernlein, Geschäfts-
führer des Deutschen Buchgewerbevereins, bestimmt, an den alle
Zuschriften und Sendungen zu richten sind. Den neugewählten
Vorstandsmitgliedern wurde der Auftrag erteilt, die Satzungen bei
dem Kgl. Amtsgerichte Leipzig zur Eintragung in das Vereins-
register einzureichen, sowie in den einzelnen Kreisen Vertrauens-
männer zu werben, die dann zu Kreisvereinsvorstehern zu wählen
sind. — Nach den stattgehabten Verhandlungen versammelten sich
die Herren in dem Gutenbergkeller des Deutschen Buchhändler-
hauses zu einem gemeinschaftlichen Mittagsmahle, während dessen
eine kollegiale Aussprache Gelegenheit gab, sich näher kennen zu
lernen und freundschaftliche Beziehungen zu knüpfen. In ver-
schiedenen Reden wurde wiederholt der Freude darüber Ausdruck
gegeben, dass endlich eine Organisation des deutschen Steindruck-
gewerbes gelungen sei, die sicher zu dessen Wohle dienen werde.
Dem Vorstande des Vereins Sächsischer Steindruckereibesitzer,
insbesondere Herrn Kommerzienrat Meissner, wurde herzlicher
Dank für die vorbereitenden Arbeiten und die Anregung zur Grün-
dung des Vereins dargebracht. Die auswärtigen Herren besuchten
sodann in Begleitung der Leipziger Kollegen das neuerbaute Künstler-
haus und verbrachten in dessen kleinem Festsaale in gemütlicher
Unterhaltung den Abend. — Am Montag Vormittag besuchten die
auswärtigen Herren das Deutsche Buchgewerbehaus mit seiner
Maschinenausstellung und ständigen Buchgewerblichen Ausstellung,
sowie die Ausstellung von Plakaten, künstlerischer Bücher aus dem
Verlage von Eugen Diederichs, Leipzig, und das Deutsche Buch-
gewerbemuseum mit seinen Schätzen. Allgemein wurde den Ver-
anstaltungen Beifall gezollt und mit regem Interesse die Schau-
stellungen in Augenschein genommen. Auch der Firma Wezel
& Naumann, A.-G., wurde ein Besuch abgestattet und die prächtigen
Einrichtungen dieses grossen Etablissements besichtigt. Vor allem
interessierte der Druck von Zinkplatten, dem besondere Beachtung
geschenkt wurde. Die vorgelegten Druckerzeugnisse fanden durch-
aus lobende Anerkennung. Die leichte Handhabung und die Vor-
züge der Platten erregten Erstaunen und fanden Anklang. — Möge
dieser günstige Verlauf der ersten Versammlung der Deutschen Stein-
druckereibesitzer auf die ferneren Zusammenkünfte von günstigem
Einfluss sein und der neugegründete Verein zum Segen des deutschen
Steindruckgewerbes wirken.
* Leipzig, 18. November. Am gestrigen Abend hielt die Innung
Leipziger Buchdruckereibesitzer in der Gutenberghalle des
Deutschen Bucbgewerbehauses ihre diesjährige zweite satzungs-
gemässe Innungsversammlung unter der Leitung des Vorsitzen-
den Herrn Johs. Baensch- Drugulin ab. Der Herr Vorsitzende
begrüsste die erschienenen Herren und machte sodann darauf auf-
merksam, dass das soeben komplet gewordene, im Verlage von
Franz Jäger, Kunstverlag in Goslar und Berlin, erschienene Werk
„Geschichte der deutschen Illustration“ von Th. Kutsch-
mann zur Einsichtnahme der Versammlung ausliege; er empfahl
dieses ausgezeichnete (auch in Nr. 43 der „Zeitschrift“ besprochene)
Werk den Mitgliedern zur Anschaffung. Das Werk fand den Beifall
aller, die in dasselbe Einsicht nahmen, ebenso der Prachtkatalog
von Karl Krause, den die Firma der Innung gewidmet hatte. —
Darauf wurde in die Tagesordnung eingetreten und vom Herrn
Vorsitzenden Bericht über die Thätigkeit des Vorstandes im
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
545
verflossenen Halbjahr abgestattet. Nach demselben haben sich die
Geschäfte der Innung in dem genannten Zeitraum ruhig abgewickelt,
und der Innungsvorstand, der 3, der Lehrlingsausschuss, der 4,
und der Schulausschuss, der 3 Sitzungen abhielt, hatten sich vor-
nehmlich mit internen bez. Ressortangelegenheiten zu befassen.
Besonders betont wurde hierbei der sich immer mehr geltend
machende Mangel an Setzerlehrlingen und die Mitglieder auf-
gefordert, selbst mit um Abhilfe bemüht zu sein. Für die die
Kgl. Kunstakademie besuchenden 25 ehemaligen Schüler der Buch-
drucker- Lehranstalt wurde das Honorar aus der Innungskasse
bezahlt und unter den Schülern ein Preisausschreiben (Zeichnung
eines Buchumschlages) veranstaltet. Die drei besten Entwürfe
wurden mit je 100 1 prämiiert, wozu der Rat der Stadt Leipzig
der Innung 300 «A aus der Stiftung eines Menschenfreundes über-
wiesen hatte. Für diese thatkräftige Förderung der Weiterbildung
des einheimischen Buchdruckerstandes wurde dem Rate Dank aus-
gesprochen. Der Arbeitsnachweis und die Unterstützungskassen
haben, von dem guten Geschäftsgang mit gefördert, zur Zufrieden-
heit gearbeitet und gedeihen; nur die Krankenkasse hat etwas
unter dem hohen Krankenstand zu leiden. Im Innungsbüreau ist
seit dem 1. Juli auch der Arbeitsnachweis der Lithographen und
Steindrucker untergebracht worden, und denjenigen Mitgliedern,
die neben der Buchdruckerei auch Steindruckerei betreiben, wird
die Benutzung dieser Einrichtung empfohlen. Schliesslich gedachte
der Herr Vorsitzende noch in ehrenden Worten des verstorbenen
Ehrenmitgliedes der Innung Herrn Albin Theodor Engelhardt und
die Anwesenden erhoben sich zu dessen ehrendem Gedächtnis von
den Plätzen. An den Bericht schloss sich eine kurze Debatte, in
der insbesondere der Mangel an Setzerlehrlingen besprochen wurde.
Dessen Ursache wurde zu einem Teil der zunehmenden Verbreitung
der Setzmaschine zugesprochen; zum grössten Teile resultiere er
aber aus den bekannten Bundesratsvorschriften, aus denen das
Publikum unzutreffender Weise die Gesundheitsschädlichkeit des
Setzerberufes abgeleitet habe. Dem Innungsvorstand wurde
anheimgegeben, in aufklärender Weise hiergegen zu wirken
und der Vorstand wird diesem Verlangen thunlichst nachkom-
men. — Zum 2. Punkte der Tagesordnung wurde der Haus-
haltplan für die Innung und die Buchdrucker-Lehranstalt für
1901 festgestellt; ersterer bilanziert in Einnahme und Ausgabe
mit 10000, letzterer mit 15570 . — Beim 3. und 4. Punkte der
Tagesordnung wurden Neuwahlen vorgenommen, und zwar wurde
das satzungsgemäss ausscheidende Vorstandsmitglied Herr Julius
Mäser einstimmig wieder- und an Stelle des freiwillig ausscheiden-
den Mitgliedes des Lehrlings- und des Schulausschusses Herrn
Hans Kreysing Herr Geschäftsführer Schäfer von der Firma Bern-
hard Tauchnitz neugewählt. — Beim 5. Punkte der Tagesordnung
beantragte der Vorstand den Beitritt der Innung zum Sächsischen
Innungsverband. Der Antrag wurde vom Herrn Vorsitzenden
kurz begründet und von der Versammlung angenommen. — Zum
letzten Punkte der Tagesordnung, Verschiedenes, berichtete der
Herr Vorsitzende über die durch die herrschende Kohlennot an-
geregte Frage der Schaffung eines gemeinsamen Kohlenbezuges
und Kohlenlagers. Der Vorstand hat, um Unterlagen für ein
eventuelles Vorgehen zu gewinnen, eine Umfrage bei den Innungs-
mitgliedern veranstaltet und das Ergebnis derselben ist gewesen,
dass sich vorläufig 29 Firmen mit einem Jahres-Kohlenbedarf von
etwa drei Millionen Mark bereit erklärt haben, an einem gemein-
samen Kohlenbezug sich zu beteiligen. Unter diesen günstigen
Umständen und in Anbetracht der Thatsache, dass von einer Reihe
Kohlenlieferanten bereits Angebote vorliegen, wird der Vorstand
die Angelegenheit kräftig weiter verfolgen und sich behufs baldigen
Inslebenrufens des Kohlenbezuges zunächst mit den Firmen, die
ihre Beteiligung angemeldet haben, ins Vernehmen setzen. Jeden-
falls wird die Einrichtung zum Vorteil des Leipziger Buchdruck-
gewerbes ausschlagen und auch diejenigen Firmen zu sich heran-
ziehen, die zur Zeit noch mit ihrer Beteiligung an der Sache
zurückhalten zu sollen glauben. — Weiter gelangte zur Sprache, .
dass in Kondition stehende Setzer sich in ihrer Häuslichkeit als
Buchdruckereibesitzer gerieren und Drucksachen für Vereine und
Private anfertigen. Um der Unzuträglichkeiten willen, die sich
aus solchen Verhältnissen ergeben müssen, soll dem entschieden
entgegengetreten werden. — Die neue gesetzliche Einrichtung der
Lohnzahlungsbücher für minderjährige Arbeiter beiderlei
Geschlechts gelangte ebenfalls zur Sprache. Von verschiedenen
Seiten wurde sowohl das Beschwerliche dieser Einrichtung für die
Geschäftsinhaber, wie ihre Unnötigkeit und Zwecklosigkeit betont,
zugleich aber auch wurde ausgesprochen, dass wenigstens für die
546
nächste Zeit nichts weiter übrig bleibe, als den gesetzlichen Vor-
schriften zu entsprechen. — Nachdem sodann noch eine längere
Besprechung über den Mangel an Punktiererinnen und dessen Be-
hebung durch die Benützung von Anlegeapparaten gepflogen wor-
den war, wurde die Versammlung geschlossen.
CX
Sprechsaal.
S Glauchau. Wie wir hören, feiert die angesehene hiesige
Buch- und Steindruckerei von R. Dulce hier am 27. November
ihr fünfzigjähriges Bestehen, und da viele Leser der „Zeit-
schrift“ hieran Interesse nehmen dürften, so geben wir schon heute
einige wenige Daten über das Geschäft. Dasselbe wurde am ge-
nannten Tage von Herrn Robert Dulce, der aus Sorau gebürtig
war, begründet, und nach dessen im Jahre 1876 erfolgten Tode
von seinem Neffen, Herrn Oskar Dulce, für die hinterlassene Witwe
weitergeführt. Am 1. Oktober 1885 gingen Firma und Geschäft
in den gemeinschaftlichen Besitz der derzeitigen Inhaber, der
Herren Oskar Dulce und Hans Garcke, letzterer aus Magdeburg
gebürtig, über. Während Herr Oskar Dulce die technische und
kaufmännische Leitung des Geschäfts innehat, führt Herr Hans
Garcke die Redaktion des im Verlage der Firma erscheinenden
„Glauchauer Tageblattes“.
. Leipzig. Am Sonntag, 23. September, veranstaltete die
Typographische Gesellschaft im Deutschen Buchgewerbe-
hause eine Ausstellung von Johannisfest- und Gutenbergfest-Druck-
sachen. Es waren die Drucksachen aus etwa 80 Städten das
In- und Auslandes ausgelegt und dadurch ein interessantes Bild
gegeben von der Schaffensfreudigkeit die zu Ehren des Altmeisters
Gutenberg allenthalben entfaltet worden war. Leider hat das
Wollen nicht immer mit dem Können Schritt gehalten und man
kann wohl zusammenfassend sagen, dass nicht viel Hervorragendes
unter der grossen Menge des Geschaffenen vorliegt. Wirklich
schöne Drucksachen lagen aus von den Städten: Berlin, Görlitz,
Altenburg, Breslau, Brandenburg a. H., Stuttgart, Braunschweig,
Darmstadt, Hamburz-Altona, Glogau, Düren, Nürnberg, Leipzig
und München. Die Drucksachen Münchens speziell standen infolge
ihrer reichen und künstlerischen Ausführnng weit über allem
anderen. Hoffen wir, dass auch anderwärts die durch die Fach-
presse in so anhaltendem Masse gepredigten Lehren und Forderungen
nach mehr Kunst bald mehr Resultate zeitigen und die Auswüchse
der freien Richtung, die in obiger Ausstellung noch in erschreckender
Fülle auftraten, bald verschwinden. Es muss mit dem Unzeit-
gemässen entschieden gebrochen werden und zwar sollte dies in
erster Linie bei den Arbeiten für den eigenen Bedarf der Kunst-
jünger geschehen. Nur Einfachheit führt zum Ziel und schafft
Besserung.
* Aus Ludwigshafen a. Rh. wird uns berichtet, dass auch dort
die Zeitungen „Neuer Pfälzischer Kurier“, „Pfälzische Post“,
„Pfälzische Rundschau“ und „General-Anzeiger“ sich über eine
Erhöhung der Anzeigenpreise geeinigt haben.
* Magdeburg. Die Innung für das Buchdruckgewerbe in
Magdeburg veröffentlicht unter dem 10. November folgende öffent-
licbe Bekanntmachung: „Die im letzten Jahre ganz erheblich ge-
stiegenen und noch andauernd steigenden Preise für Papiere, Kohlen,
Materialien u. s. w. veranlassen uns, unsern geehrten Abnehmern
die ergebene Mitteilung zu machen, dass wir uns in die Notlage
versetzt sehen, die bisherigen Preise für Drucksachen aller Art
um etwas zu erhöhen und bitten wir höflichst in Anbetracht dieser
zwingenden Gründe eine massvolle Aufbesserung der Preise be-
willigen zu wollen.“
* Aus Mainz wird uns nachträglich mitgeteilt, dass die Verleger
der dortigen Tagesblätter „Mainzer Anzeiger“, „Mainzer Journal“,
„Neuester Anzeiger“, „Mainzer Neueste Nachrichten“, „Mainzer
Tagblatt“ und „Mainzer Volkszeitung“ eine Erhöhung der An-
zeigenpreise haben eintreten lassen, von der Erhöhung der Be-
zugspreise jedoch abgesehen haben.
* In Oldesloe hielten am 4. November die Zeitungsbesitzer
der Provinz Schleswig-Holstein eine Versammlung ab, um
über die fortwährend steigenden Papierpreise und den Post-Zei-
tungstarif zu beraten. Das Ergebnis der Beratungen war eine
Empfehlung an die Zeitungsbesitzer, den Bezugspreis der Zeitungen
zu erhöhen und den Rabatt für Inserate zu ermässigen. Im nächsten
Frühjahr soll eine anderweite Versammlung in Segeberg stattfinden.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 47
—
W-t. Reutlingen. Am Sonntag, 11. November, war hier ein
grosser Teil der Zeitungsverleger des Schwarzwaldkreises
und angrenzender Bezirke versammelt und begründete einen
„Verein der Zeitungsverleger des nordöstlichen Schwarzwaldkreises
und benachbarter Bezirke“, dem sämtliche Anwesenden beitraten.
Als Vorsitzender des neuen Vereins wurde Herr H. Bühler, Ver-
leger des „Ermsthalboten“ in Urach gewählt. Im weitern Verlaufe
der Versammlung wurde von sämtlichen Anwesenden, mit einer
einzigen Ausnahme, ein mässiger Abonnementsaufschlag vom
1. Januar 1901 ab, sowie unter Festsetzung einer Konventional-
strafe für jeden Ubertretungsfall beschlossen, die Aufnahme von
Gratisannoncen und Gratisreklamenotizen sowie von Notizen, welche
den Zweck haben, Annoncen zu ersparen, unbedingt abzulehnen.
Ausgenommen sind amtliche Inserate und Mitteilungen, Inserate
zu wohlthätigen Zwecken und einmalige kurze Hinweise auf im
Inseratenteil angezeigte Veranstaltungen. Nachdem sodann noch
eine Reihe sonstiger geschäftlicher Fragen behandelt worden war,
wurde die Versammlung geschlossen. Es ist zu erwarten, dass
auch diejenigen Verleger, welche verhindert waren, an den Ver-
handlungen teilzunehmen, ihre Zustimmung aber meist brieflich
ausgedrückt haben, dem Verein nachträglich noch beitreten werden.
Ki
Kleine Mitteilungen.
Rudhard’sche Neuheiten. „Walthari“ und „D’Antiqua“
heissen zwei neue Buchschriften, mit denen die Rudkard'’sche
Giesserei in Offenbach a. M., die sich, wie bekannt, insbeson-
dere durch die Schaffung von durchaus originellem und praktischem
Buch- und Accidenzschmuck hervorgethan hat, sich in die Reihen
derer stellt, die sich die Vervollkommnung und Verschönerung
unserer Buch- oder Brotschriften zur Aufgabe gestellt haben, und
man muss sagen, sie hat sich auch hier wieder von dem Bestreben
leiten lassen, originell zu sein und dem Geiste der modernen Strö-
mung, der durch die Buchgewerbe geht, gerecht zu werden. Die
„Walthari“, die nach Entwürfen Heinz Nönig's geschnitten und
in zehn Graden von Nonpareille bis vier Cicero durchgeführt ist,
hält die Mitte zwischen Fraktur und Antiqua und verbindet in
ihren im allgemeinen abgerundeten und kräftigen Formen gefälliges
Aussehen mit grosser Deutlichkeit. Sie eignet sich ihrer Form
nach sehr gut zur Herstellung von Werken und Drucksachen im
modernen Geschmack, die, da alle hierfür in Betracht kommenden
Grade vorhanden sind, vollkommen stilrein durchgeführt werden
können. Dies wird weiter dadurch gefördert, dass die Firma zu
der Schrift in demselben Stil gehaltene prächtige Initialen, Feder-
züge, die sowohl horizontal wie vertikal verwendet werden können,
und Zeilenfüllstücke hinzugefügt hat. Wie die beigefügten An-
wendungsbeispiele beweisen, ermöglicht dieser bewegliche Zierat
eine ebenso vorteilhafte als angenehm wirkende Ausnützung der
Schrift für den Werk- wie für den Accidenzdruck. Für die letz-
teren Zwecke geht die Schrift auch leicht eine stilgerechte und
angenehm wirkende Verbindung mit anderem neuen und modernem
figürlichen Schmuck der Firma, wie den Engels’schen Vignetten,
den Industrie- und gewerblichen Vignetten u. s. w. ein. — Die
„D’Antiqua“, die gleich der eben besprochenen Schrift in einern
fein ausgestatteten Hefte bemustert wird, ist in erster Linie als
Schrift für den Satz wissenschaftlicher Werke und ähnlicher Druck-
sachen gedacht, und demzufolge ist die Firma bemüht gewesen,
ihr durch Harmonie in den einzelnen Teilen und namentlich durch
ein gutes Verhältnis der Haarstriche zu den Grundstrichen grosse
Deutlichkeit und leichte Lesbarkeit zu sichern. Dies ist auch im
besten Sinne erreicht worden. Weiter hat die Firma die Schrift
mit wertvollen technischen Vorteilen ausgestattet. So wird ein
Teil der mit vielem Fleich versehenen Versalien unterschnitten
geliefert, die einzelnen Grade halten, systematisch unterlegt, Linie,
den Interpunktionszeichen ist das vorzusetzende Punktspatium an-
gegossen. Durch all dies wird dem Setzer die Arbeit erleichtert,
Ferner sind der Schrift eine Anzahl Schriftzeichen in gut gewähl-
ten Formen beigegeben, die sonst nur in der Fraktur vorkommen.
Die Punzen sind sehr tief gehalten und dies erhöht im Verein
mit den kräftigen Haarstrichen und der guten Metalllegierung die
Widerstandsfähigkeit gegen Abnützung. Die Eigenschaften der
neuen Schrift sind also sowohl ästhetischer wie praktischer Natur
opd lassen sie als eine treffliche Errungenschaft für die Werk-
und Accidenzdruckerei erscheinen. — Die eben erwähnten Vig-
netten des Münchener Kunstmalers Kobert Engels werden in einem
Nr. 47
stattlichen Heft bemustert. Diese Vignetten, die die Firma in
verschiedenen Grössen hat anfertigen lassen, sind im modernen
Illustrationsstil gehalten und bestehen vornehmlich aus sehr lebendig
wirkenden figuralen Leisten. Sie eignen sich für Werke, Pro-
gramme und andere Druckarbeiten und nehmen sich namentlich
in mehrfarbigem Drucke prächtig aus. — Auch die erwähnten
gewerblichen Vignetten werden in einem 16 Quartseiten starken
Heft vorgeführt. Sie sind in demselben Stile gehalten, wie die
von Engels, in verschiedenen Grössen hergestellt und eignen sich
"besonders zur künstlerischen Ausstattung von Briefköpfen, Rech-
nungen, Gelegenheitsdrucksachen und dergleichen. Eine hübsche
und originelle Neuheit sind ferner die Tanzvignetten, die neues
Leben in einen alten Zweig der Drucksachenillustration bringen.
Und in origineller Weise werden sie auch bemustert, nämlich in
Gestalt eines Fächers, dessen Vorderseite die Figuren bringt, wäh-
rend die Rückseite mit hübschen Anwendungsbeispielen versehen
ist. Alle diese Neuheiten sind wiederum Beweise der nur auf das
Praktisch-Schöne gerichteten wagemutigen Thätigkeit der Rudhard-
schen Giesserei, und diese verdient sicherlich Anerkennung seitens
des Buchdruckgewerbes.
Blankovordruck - Neuheiten von Förster & Borries. Die dies-
jährigen Neuheiten in Blankovordrucken aller Art der Kunstdruckerei
von Förster & Borries in Zwickau, die in einem umfänglichen
Musterbuch in Quartformat vorliegen, legen wieder Zeugnis davon
ab, dass die Firma keine Opfer scheut, um ihrer Kundschaft Neues
und Zeitgemässes in künstlerischem Gewande zu bieten. In diesem
Bemühen leistet sie diesmal der modernen Richtung in der Druck-
sachenausstattung sozusagen Pionierdienste; denn wenn die all-
jährlich in vielen Tausenden von Exemplaren in die Buchdrucker-
gemeinde in Stadt und Land hinausgehenden Förster & Borries’schen
Vordrucke sich dieser Richtung zuwenden, so leisten sie dieser
unverkennbar an vielen noch von ihr wenig oder nicht berührten
Orten bedeutenden Vorschub. Und das Interesse für diese Art
der Ausstattung dürfte noch wesentlich belebt werden durch die
geläuterte Art, in der dieselbe in den Vordrucken in die Erschei-
nung tritt. Da sind weder ornamentale Ausschweifungen, noch
schreiende Farbendissonanzen wahrzunehmen, sondern es fügen sich
überall Ornamente und Farben su harmonischem Zusammenwirken.
Ausserdem ist aber auch die praktische Verwendbarkeit der Vor-
drucke in erster Linie berücksichtigt. In diesem geläuterten
modernen Geschmack sind zunächst eine grössere Anzahl von rei-
zenden Kartenvordrucken für die verschiedensten Zwecke gehalten,
dann solche für Menus, Tanzordnungen, Programme in verschie-
denen Formaten, endlich auch solche für Diplome. Ganz reizend
sind auch einige Doppelkarten für Tanzordnungen u. s. w. mit
Blumen-, Landschafts- und Genrevignetten, die in Dreifarbendruck
ausgeführt sind. Die ältere Richtung ist aber ebenfalls durch eine
Reihe neuer prächtiger ein- und mehrfarbiger Vordrucke vertreten.
Neu und schön sind ferner eine Reihe ein- und zweifarbige Vor-
drucke für Quartbriefbogen, bei denen moderne Ornamente und
verlaufende Töne der freien Richtung zu schönem Zusammen-
wirken gebracht sind. Schliesslich sei noch auf ein in reicher
Ornamentierung ausgeführtes gewerbliches Diplom hingewiesen,
das nach Wunsch mit den verschiedensten gewerblichen Emblemen
geliefert werden kann, ebenso auf die neuen geprägten Blanko-
karten, die ein hochgeprägtes Mittelfeld, umgeben von einem
breiten Rand von Chagrinmuster, aufweisen und mit zartem Schrift-
eindruck versehen, sehr vornehm wirken. Die neuen Blankovor-
drucke der Firma Förster & Borries, die 65 Muster aufweisen
und neben dem bisherigen namentlich dem modernen Geschmack
gerecht werden, können wir sonach den Kollegen auf das beste
empfehlen.
$
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Konkurseröffnung. Der z. Zt. entmündigte Buchdrucker Hein-
rich Gustav Lorenz Krüger, alleiniger Inhaber der Firma Krüger
& Diehl zu Hamburg, Mattentwiete 14, Hinterhaus, am 7. No-
vember. Konkursverwalter Herr Kaufmann Friedrich Busse,
Adolphsplatz, Börsenhof 22a daselbst. Anmeldefrist bis zum 15. De-
zember. — Herr Buchdrucker Peter Heinrich Gustav Johannsen,
in Firma Gustav Johannsen, zu Hamburg, Grimm 12, 2. Et.,
Konkursverwalter Herr Buchhalter P. Woldemar Möller, Neuerwall 72
daselbst. Anmeldefrist bis zum 19. Dezember.
Jubiläen. Das 25jährige Geschäftsjubiläum beging am
1. November der Prokurist der Firma Oskar Brandstetter in Leipzig
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Herr Otto Säuberlich. Der weit ausgebreitete Ruf, den die Firma
heute besitzt, und ihre grosse Leistungsfähigkeit ist zu einem
grossen Teil auf die Thätigkeit des Herrn Süuberlich zurückzuführen.
— Das 25jährige Geschäftsjubiläum feierte am 13. November
Herr Faktor Adolf Kretzschmer in der Buchdruckerei von Franz
Huch in Frankenstein i. Schl. |
Auszeichnung, Dem Xylographen der Reichsdruckerei Herrn
Josef Reinhart in Berlin-Schöneberg wurde für seinen Kolossal-
Holzschnitt Kaiser Wilhelm II. nach dem Koner’schen Gemälde,
der auf der Pariser Weltausstellung bereits mit der silbernen
Medaille ausgezeichnet worden war, der kgl. preuss. Kronen-
orden IV. Klasse verliehen. Der Kaiser hat sich ausserdem in
sehr anerkennender Weise über den Holzschnitt ausgesprochrn.
Gestorben. In Stuttgart starb der frühere Buchdruckerei-
besitzer sowie Besitzer und Verleger des „Göppinger Wochenblattes“
in Göppingen, Herr Adolf Buck, 66 Jahre alt. — In Berlin
starb am 30. Oktober der frühere Buchdruckereibesitzer Herr
Ferdinand Hofschläger, 84 Jahre alt.
$
Anfrage.
Das von mir herausgegebene Amtsblatt wird wegen seiner Ver-
breitung in der Stadt mit Vorliebe von Verkäufern von Lebens-
mitteln zu Ankündigungszwecken benützt, namentlich an Markttagen;
dies geschieht auch von einem auswärtigen Händler, der mir seine
Anzeige immer Tags vorher mittels Postkarte zusendet. Eines
Sonnabends geriet die Anzeige jedoch in das hier erscheinende
Konkurrenzblatt und da der Inserent diesmal seine Rechnung nicht
gefunden, d. h. seine Ware nicht verkauft hatte, kam er zu mir,
um sich darüber zu beklagen. Ich bedauerte, die Anzeige nicht,
wie sonst, erhalten zu haben; da er aber behauptete, die Anzeige
wie immer an meine Adresse abgesendet zu haben, fand ich mich
veranlasst, einen Blick in das Konkurrenzblatt zu werfen, und dort
fand sich denn die Anzeige vor. Der Händler begab sich darauf
mit der ihm bereits zugegangenen Rechnung nach der Geschäfts-
stelle des Konkurrenzblattes und erbat sich behufs Feststellung der
Adressierung sein Manuskript zur Einsichtnahme aus. Das wurde
ihm aber verweigert und er mit der Behauptung abgespeist, die
Postkarte sei richtig an das betreffende Blatt adressiert gewesen.
Ich gestatte mir nun aus Anlass dieses Falles die folgenden Fragen:
1. Ist eine Zeitung verpflichtet, die Manuskripte aufzubewahren
und wie lange?
2. Kann eine Zeitung die Herausgabe eines Manuskriptes ver-
weigern? |
3. Verstösst eine Zeitung mit der Herausgabeverweigerung und
der wahrscheinlichen Schädigung des Inserenten und des Kon-
kurrenzblattes gegen das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren
Wettbewerbes? B. in R.
Antwort der Schriftleitung.
Wie uns unser juristischer Berater hierzu mitteilt, gehört nach
$ 1, Ziffer 8 des Handelsgesetzbuches der Zeitungsverlag zu den
Handelsgewerben und derjenige, der den Zeitungsverlag betreibt,
ist Kaufmann im Sinne dieses Gesetzbuches. Nach § 44 H. G. B.
sind Kaufleute verpflichtet, nicht nur ihre Handelsbücher, sondern
auch die empfangenen Handelsbriefe und die Abschriften der ab-
gesendeten Handelsbriefe zehn Jahre lang aufzubewahren. Im
vorliegenden Falle gilt die Postkarte mit dem Aufnahmeauftrag
und der Anzeige zweifelsohne als Handelsbrief im Sinne des Ge-
setzes. Ob eine Verpflichtung zur Aufbewahrung von Manuskrip-
ten, die als Beilagen zu einem schriftlichen Auftrag oder ohne,
einen solchen eingehen, vorliegt, ist mangels jedweder Entscheiduug
zweifelhaft. Doch scheint mehr gegeu als für eine solche Ver-
pflichtung zu sprechen.
Ad. 2. Zur Herausgabe eines Manuskriptes ist eine Zeitung:
nicht verpflichtet, wohl aber zur Vorlage behufs Einsichtnahme
und hierzu kann sie eventuell im Klagewege gezwungen werden.
Massgebend ist hierfür $ 809 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Der-
selbe lautet: „Wer gegen den Besitzer einer Sache einen Anspruch
in Ansehung der Sache hat oder sich Gewissheit verschaffen will,
ob ihm ein solcher Anspruch zusteht, kann, wenn die Besichtigung.
der Sache aus diesem Grunde für ihn von Interesse ist, verlangen,
dass der Besitzer ihm die Sache zur Besichtigung vorlegt oder
die Besichtigung gestattet.“ !
Ad. 3. Das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wett-
bewerbs trifft auf den vorliegenden Fall nicht zu.
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Nichtamtlicher Teil.
Vom ersten deutschen Handwerks- und Gewerbe- |
kammertag.
Wer Handwerks- und Gewerbekämmertag, der als
A leitende und verbindende Oentralstelle für die deutsche
A Handwerksorganisation gedacht ist, trat vor kurzem
A zum ersten Male in Berlin zusammen, und dass ihm
von allen Seiten grosse Bedeutung beigelegt wird, dafür sprach
ebensowohl die starke Beschickung desselben von 150 Dele-
gierten aus allen Teilen Deutschlands, wie die Beteiligung von
Vertretern der Reichsbehörden und vieler deutscher Bundes-
staaten an seinen Verhandlungen. Wir glauben deshalb, diesen
letzteren heute auch einiges Interesse zuwenden zu sollen, und
wenn es uns auch nicht möglich ist, den dreitägigen Verhand-
lungen äusführlich zu folgen, so wollen wir doch wenigstens
die wichtigsten und auch für das Buchdruckgewerbe Bedeutung
gewinnen könnenden Beschlüsse verzeichnen. 2
Die Verhandlungen des Tages wurden gleich mit einem
wichtigen Gegenstande eröffnet, nämlich mit den Aufgaben
der Handwerkskammern auf dem Gebiete des: Lehr-
lingswesens. Hierüber hielt die Gewerbekammer Lübeck
Vortrag und gelangte zu den folgenden, schliesslich einstimmig
angenommenen Leitsätzen: l | |
Boehufs Erfüllung. der. ihnen auf dem Gebiete des Lehrlings-
wesens obliegenden Pflichten haben die Handwerkskammern
1) die Beteiligten auf die Wichtigkeit des Abschlusses eines
schriftlichen Lehrvertrages aufmerksam zu machen und denselben
durch Aufstellung und Verbreitung angemessener Lehrverträge zu
erleichtern; „ a e wë
2) den Innungen den Erlass von ihren Mitgliedern zu beobach-
tender Vorschriften für das Lehrlingswesen durch Entwurf oder
Mitteilung solcher zu erleichtern; Er BE, e
6) Verzeichnisse derjenigen Personen innerhalb ihres Kammer-
bezirkes anzulegen, welchen die Berechtigung zum Halten oder
Anleiten von Lehrlingen abgeht, und darauf zu halten, dass Lehr-
linge von Personen, welche dazu nicht berechtigt sind, nicht ge-
halten oder angeleitet werden; i
4) Register über die a. bei den Innungen eingeschriebenen,
b. von Einzelhandwerkern gehaltenen Lehrlinge soweit thunlich
zu führen, die über die Lehrverhältnisse geschlossenen Verträge
zu prüfen und die erforderlichen Anderungen zu veranlassen;
5) bei Bestimmung der verwandten Gewerbe im Sinne des
8 129 a Abs. 3 unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse
zu verfahren; SE D
6) die Ablegung der Gesellenprüfung nach Möglichkeit zu för-
dern a. durch Belehrung der Beteiligten über die Wichtigkeit der
Ablegung der Gesellenprüfung für das demnächstige Fortkommen
der Lehrlinge, b. duroh Aufforderung an die Innungen, ihren Mit-
gliedern die Aufnahme einer Verpflichtung ihrer Lehrlinge zur
Ablegung der Gesellenprüfung in die Lehrverträge zur Pflicht zu
machen; i
7) dahin zu wirken, dass für die Gesellenprüfungsordnung der
auf Veranlassung des deutschen Gewerbekammertages aufgestellte
Entwurf zu Grunde gelegt und daneben hinsichtlich der für die
einzelnen Gewerbe vorzuschreibenden Prüfungsarbeiten und Fragen
Vorschläge von den Innungsverbänden eingefordert werden; |
8) die Zwangs-Innungen zu veranlassen, auch die Prüfung der-
jenigen Lehrlinge -ihrer oder verwandter Gewerbe. zu übernehmen,
welche von solchen Gewerbetreibenden gehalten werden, die ihrer
Innung nicht angehören;
:9) freien Innungen die Ermächtigung zur Abnahme der Ge-
sellenprüfungen nur unter Vorbehalt des Widerrufes zu erteilen
und nur dann, wenn sie a. Vorschriften für das Lehrlingswesen
gemäss dem von der Handwerkskammer aufgestellten Entwurf ein-
geführt haben und strenge auf Befolgung derselben, insbesondere
auch, auf den regelmässigen Besuch der Fortbildungs- oder Innungs-
fachschule, halten, b. die für ihr Gewerbe erlassene Früfungsord-
nung angenommen haben, c. sich bereit erklärt haben, auch die
Gesellenprüfung hinsichtlich derjenigen Lehrlinge ihres. Gewerbes
wahrzunehmen, welche. von solchen Gewerbetreibenden gehalten
werden, die ihrer Innung nicht angehören;
554
10) bei Errichtung von Gesellenprüfungsausschüssen für die-
jenigen Gewerbe, für welche Innungsprüfungsausschüsse nicht be-
stehen, in der Weise zu verfahren, dass für alle Gewerbe, in welchen
eine grössere Zahl von Lehrlingen gehalten wird, eigene Prüfungs-
ausschüsse, für die kleineren Gewerbe aber ein gemeinsamer Prü-
fungsausschuss gebildet werden;
11) auf Grund der vor ihren Prüfungsausschüssen bestandenen
Prüfungen Lehrbriefe auszustellen ;
12) die Handhabung des Lehrlingswesens seitens der Innungen
und die einzelnen Gewerbetreibenden durch einen Ausschuss für
das Lehrlingswesen überwachen zu lassen.
Dagegen ist zur Zeit noch von einer Festsetzung der Zahl der
Lehrlinge und der Dauer der Lehrzeit für die einzelnen Gewerbe,
soweit nicht offenbare Ubelstände zu Tage treten, seitens der ein-
zelnen Kammern abzusehen, bis Erfahrungen auf diesem Gebiete
gesammelt und die Innungsverbände gehört sind.
Nachdem sodann die Gewerbekammer Zittau über die
Meisterprüfung berichtet und mit Erfolg die Annahme des
vom letzten deutschen Gewerbekammertag aufgestellten Ent-
wurfs einer Meisterprüfungsordnung beantragt hatte, berichtete
die Gewerbekammer Bremen über eine Reihe von Leitsätzen,
in denen die Aufgaben der Beauftragten, die die Hand-
werksbetriebe zu beaufsichtigen haben, geregelt werden.
Nach diesen einstimmig angenommenen Leitsätzen haben die
Beauftragten die Befolgung der gesetzlichen, sowie der vom Bun-
desrate, von der Landescentralbehörde (§ 128 d. G.-O.) und von
der Kammer erlassenen Vorschriften in den ihrem Gewerbe an-
gehörigen, innerhalb des ihnen zugewiesenen Bezirkes belegenen
Handwerksbetrieben zu überwachen, von der Einrichtung der Be-
triebsräume und der für die Unterkunft der Lehrlinge bestimmten
Räume Kenntnis zu nehmen. Sie haben das Recht, auf Grund
ihrer Vollmacht von den Verpflichteten während der Betriebszeit
den Zutritt zu den Werkstätten und Unterkunftsräumen, sowie zu
den sonst in Betracht kommenden Räumlichkeiten und Auskunft
über alle Gegenstände zu verlangen, welche für die Erfüllung ihres
Auftrages von Bedeutung sind, Zutritt und Auskunft im Falle der
Weigerung des Betriebsunternehmers durch Vermittelung der Orts-
polizeibehörde zu erzwingen, sofern nicht von jenem aus der Be-
sichtigung des Betriebes durch den betreffenden Beauftragten eine
Schädigung der Geschäftsinteressen entnommen und die Besich-
tigung durch einen anderen Sachverständigen beansprucht ist. Die
Bestellung der Beauftragten soll auf Vorschlag des Ausschusses
für das Lehrlingswesen durch die Kammer erfolgen und zwar auf
ein Jahr und für jedes Gewerbe. Das Verhältnis zur Kammer,
die Art und Weise der Ausführung der Kontrole, ihre Stellung
zu den Organen der Gewerbeinspektion u. s. w., wird durch eine
Dienstanweisung geregelt.
Uber die Aufbringung der Kosten der Handwerks-
kammern wurden Beschlüsse nicht gefasst. Nach den er-
statteten Berichten zu schliessen, wird diese Angelegenheit in
den verschiedenen Staaten verschieden gehandhabt und dabei
wird es wohl zunächst auch sein Bewenden haben.
Die Organisation des Deutschen Handwerks- und
Gewerbekammeıtages wurde nach den Anträgen der Ge-
werbekammer Lübeck beschlossen und damit eine gemeinsame
Organisation für die Interessenvertretung des gesamten deutschen
Handwerks geschaffen. Das Wichtigste aus den Bremer An-
trägen besagt hinsichtlich dieser Organisation das Folgende:
Der deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag ist eine Ver-
einigung der deutschen Handwerks- und Gewerbekammern. Seine
Aufgabe ist, die gemeinsamen Interessen des deutschen Handwerker-
standes zu wahren, insbesondere eine möglichst einheitliche Durch-
führung der das Handwerk betreffenden Bestimmungen der Ge-
werbe-Ordnung anzubahnen und die Bedürfnisse und Wünsche des
deutschen Handwerkerstandes durch gemeinsame Beratung zum
Ausdruck, sowie durch Eingaben zur Kenntnis der Organe des
Reiches und der Bundesregierungen zu bringen. Die Vertretung
und Leitung liegt dem Vorort ob, der alle zwei Jahre gewählt
wird. Der Vorort bildet gemeinsam mit sechs andern gleich ihm
vom Kammertage auf je drei Jahre zu wählenden Kammern einen
Ausschuss, welcher die Befugnis hat, die Berufung des Kammer-
tages anzuordnen, dessen Tagesordnung festzustellen, den Bericht-
erstatter zu ernennen, auch erforderlichen Falls den Versammlungsort
zu bestimmen. Die vom Vororte zu bestreitenden Unkosten der
Geschäftsführung werden durch Umlagen aufgebracht und auf die
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 48
einzelnen Kammern gleichmässig verteilt. Der Vorort wird er-
sucht, gemeinsam mit dem Ausschuss die Herausgabe einer eigenen
Zeitschrift in Erwägung zu ziehen und dem nächsten Kammertage
Vorschläge zu unterbreiten.
Eine längere Beratung wurde über das Fortbildungs-
und Fachschulwesen gepflogen. Aus derselben ging nach
einem Antrage der Gewerbekammer Hamburg der Beschluss
hervor: Diejenigen deutschen Staaten, in denen dies bisher
noch nicht geschehen ist, zu ersuchen, den Unterricht für die
heranwachsende gewerbliche Jugend in der Regel in den Fort-
bildungsschulen, die fachlich zu organisieren sind, obligatorisch
zu gestalten und für einen weiteren Ausbau der Fachschulen
Sorge zu tragen. Im übrigen wurde die Angelegenheit samt
den gestellten Anträgen dem nächsten Handwerks- und Ge-
werbekammertag überwiesen. — Weiter wurde das Genossen-
schaftswesen im Handwerk in einer längeren Reihe von
empfehlenden und die staatliche Unterstützung des Genossen-
schaftswesens betonenden Leitsätzen behandelt und das Sub-
missionswesen längeren und eifrigen Erörterungen unterzogen.
Hierzu hatte die Handwerkskammer Halle a. S. einen in etwas
scharfem Tone gehaltenen Antrag gestellt, der die seit Jahren
in der Sache geäusserten Wünsche zusammenfasste, ohne etwas
wesentlich Neues hinzuzufügen. Da über den Antrag grosse
Meinungsverschiedenheit herrschte, kam es nur zu dem Be-
schlusse, eine anderweitige Regelung des Submissionswesens für
notwendig zu erklären und den Antrag Halle und die not-
wendigen Arbeiten an einen eigenen Ausschuss zu überweisen.
— Hinsichtlich der Handelsverträge und ihrer Bedeutuug
für das deutsche Handwerk wurde der folgende Antrag der
Handwerkskammer Köln zum Beschluss erhoben:
Die Handwerks- und Gewerbekammern beantragen, dass die-
jenigen einzuführenden Rohmaterialien, deren Erzeugung im In-
lande in unzureichendem Masse erfolgt, mit niedrigen Zöllen,
dagegen die Halb- und die Ganzfabrikate des Auslandes, welche
eine erhebliche Schädigung deutscher Arbeit im Gefolge haben,
mit entsprechenden Eingangszöllen belegt werden, damit das
deutsche Handwerk konkurrenzfähig erhalten bleibt. Ferner möge
der Herr Reichskanzler und der Herr Minister ersucht werden,
bei Beratung der Handelsverträge Vertreter des Handwerks zuzu-
ziehen und die Handwerkskammern in ihrem Gutachten zu hören.
Die u. a. auch das Buchdruckgewerbe sehr interessierende
Frage der Zugehörigkeit der Grossbetriebe zu den
Zwangsinnungen wurde vom Handwerks- und Gewerbe-
kammertag ebenfalls zum Gegenstand ausgedehnter Besprechungen
gemacht. Dieselben förderten zwar keine neuen Gesichtspunkte
zu Tage, die Versammlung war sich aber darüber einig, dass
immer von Fall zu Fall nach den thatsächlichen Verhältnissen
zu entscheiden sei, die Erfahrungen der einzelnen Kammern
im Schriftenaustausch einander zugänglich gemacht werden
möchten und darauf hinzuwirken sei, dass die Verwaltungs-
behörden vor Abgabe ihrer Entscheidungen die Organe der
Handwerkervertretungen gutachtlich hören möchten. Schliess-
lich beschloss die Versammlung, den Beschlüssen des Würz-
burger Gewerbekammertages vom Jahre 1898 beizutreten: dass
diejenigen Gross- und Mittelbetriebe, in denen eine handwerks-
mässige Vorbildung die Voraussetzung zur Herstellung des
Arbeitsproduktes sei, von dem Zwange, den Innungen zuzu-
gehören, ergriffen und dass die Handwerkskammern von den
Spruchbehörden um ihre Gutachten ersucht werden sollten.
Im Anschluss hieran wurde die verwandte Frage der Ein-
tragung der Handwerker in das Handelsregister an
Hand eines Berichtes der Handwerkskammer zu Arnsberg
behandelt und hierzu deren folgender Antrag zum Beschluss
erhoben:
Da das Gesetz, betr. die Abänderung der R.-G.-O., sowohl von
einer Feststellung derjenigen Gewerbe, welche zum „Handwerk“
zu rechnen sind, als auch von einer Bestimmung des Fabrikbegriffs
absieht und ebensowenig eine Bestimmung für den Begriff „Hand-
werker“ enthält, so erachtet es der I. Deutsche Handwerks- und
Gewerbekammertag für unerlässlich, a) dass in allen denjenigen
Fällen, wo es zweifelhaft erscheint, ob ein Betrieb zur Eintragung
Nr, 48
in das Handelsregister herangezogen werden kann, die zuständige
Handwerkskammer seitens des Registergerichts gutachtlich gehört
werde; b) dass in allen Fällen, wo es sich unzweifelhaft um einen
Handwerksbetrieb handelt, der Inhaber zur Eintragung seines Be-
triebes in das Handelsregister nicht gezwungen werden kann.
Von den weiteren minder wichtigen Beschlüssen des Hand-
werks- und Gewerbekammertages erwähnen wir noch eine Ab-.
änderung des $ 100t der Gewerbeordnung, welche verhüten
will, dass die Zwangsinnungen durch ungenügend begründete
oder unberechtigte Auf lösungsanträge in ihrer Entwickelung
behindert und beunruhigt werden, ferner die Beschlüsse, welche
Hannover zum Vorort der Handwerkskammerorganisation und
die Kammern von Berlin, Dortmund, Breslau, Dresden, Mün-
chen, Darmstadt und Lübeck in den dem Vorort beizugebenden
Ausschuss wählten.
Nach dem Mitgeteilten wird man mit dem ersten Auftreten
des deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages in den
Kreisen der Gewerbtreibenden nicht unzufrieden sein und wün-
schen können, dass sich die neue Einrichtung zu einer dem
deutschen Gewerbtreibendenstande förderlichen ausgestalte.
F
Aus den Gewerbskreisen Grossbritanniens.
H. W., 10. November 1900.
Die Druckgewerbe sind im allgemeinen zur Zeit nur so
leidlich beschäftigt, glücklicherweise herrscht aber eine Neigung
zum Bessern vor. Die Drucker weisen im Durchschnitt so ziem-
lich denselben Konditionslosenstand auf, wie im vorigen Jahre,
während die Setzer in London in den letzten Wochen eine durch-
schnittliche Zahl von 700 Unbeschäftigten hatten. Bei den Re-
prodaktionsanstalten geht das Geschäft gut, bei den Maschinen-
bauern liegt es still und die Papier- und andern Lieferanten von
Druckereibedürfnissen sind sehr geschäftig.
Die Londoner Setzergesellschaft agitiert wiederum für eine
Erhöhung der Löhne und eine Verbesserung der Arbeits-
bedingungen. Hierin ist die Herabsetzung der Arbeitsstunden
auf 48 pro Woche, die Erhöhung des Gewissgeldes auf 40 Schilling
wöchentlich inbegriffen und ausserdem noch eine Anzahl minder
wichtiger Tarifabänderungen. Man befürchtet aus diesem Vorgehen
Störungen im Gewerbe, da die Arbeitgeber nicht geneigt sind,
Konzessionen zu machen.
Im vorigen Jahre sind von der Britischen und Ausländischen
Bibelgesellschaft über 5000000 Exemplare der Bibel verkauft
worden; gegenüber dem Vorjahre bedeutet dies ein Mehr von
1000000 Exemplare.
Der Autoren-Katalog des Britischen Museums ist soeben
bis zum Jahre 1899 vollendet beziehentlich vervollständigt worden.
Dies hat einen Zeitraum von 20 Jahren und einen Kostenaufwand
von 40000 Pf. St. beansprucht. Der Katalog besteht aus 400
starken Bänden. Nun ist noch das Inhaltsverzeichnis zu beschaffen
und die hierfür erforderliche Zeit wird auf weitere 10 Jahre ver-
anschlagt.
In dem Londoner Stadtteil Strand ist eine ungeheure Plakat-
Anschlagungsstelle errichtet worden; dieselbe ist 394 Fuss lang
und 30 Fuss hoch. Eigentümer dieses Raumes sind zwei Agenturen;
sie haben ihn auf drei Jahre gemietet und zahlen für das Recht,
Plakate anzuschlagen, an die Stadtbehörden jährlich 3000 Pf. St.
Die hier zur Ansicht gelangende Sammlung von Plakaten ist eine
höchst bemerkenswerte, denn es wird ganz besondere Mühe darauf
verwendet, dass eine jede einzelne Ankündigung sich von ihren
Nachbarinnen in hinreichender Weise unterscheidet.
Die kürzlich in Manchester abgehaltene Ausstellung schien,
obwohl sie nicht gross war, doch zwei oder drei Thätigkeitsrich-
tungen anzuzeigen, die bei näherer Betrachtung sich nicht nur als
interessant, sondern auch als sehr wichtig erweisen.
Merkwürdigerweise waren die hervorragendsten und die grösste
Aufmerksamkeit auf sich lenkenden Ausstellungsgegenstände die
mit Kraft betriebenen Stempel-Prägepressen. Diese Maschinen
sind jetzt zu einem Zustand wundervoller Vollkommenheit gebracht
und liefern ausgezeichnete Arbeiten mit einer Schnelligkeit von
1000 und mehr Drucken pro Stunde. Die Arbeiten bestehen in
Zeichnungen, Rechnungsköpfen, Geschäftskarten und ähnlichen
Drucksachen, die sonst von den Stahl- und Kupferdruckern mittels
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
655
Handarbeit hergestellt werden. Die Johnston’sche Prägepresse
geht aber sogar noch weiter. Ich habe Proben von imitierten
Photogravuren zur Hand, die für mich angefertigt wurden, wäh-
rend ich die Maschine besichtigte; deren Druck und Prägung wurde
mit einer einzigen Pressenthätigkeit ausgeführt, die Färbung ist
ausgezeichnet und das Ganze ging mit einer Schnelligkeit von
einigen Tausend Exemplaren in der Stunde durch die Maschine.
Diese Vorführungen führten viele Drucker dazu, den genannten
Pressen eine Zukunft zuzusprechen und es wurden dem entsprechend
auch viele Verkäufe abgeschlossen. Von dieser Art Maschinen
befinden sich jetzt mindestens vier leistungsfähige Typen auf dem
britischen Markte.
Wie eine Sache zur andern führt, so hat auch die Stempel -
presse zu einem neuen, „Johnstonia“ genannten Gravur verfahren
für Stahlplatten geführt, das insbesondere für die Kraftpresse
bestimmt ist. Wie die Proben zeigen, bringt dieses Verfahren
prächtige Arbeiten der feinsten Art hervor, und zwar in wenigen
Stunden und für kaum die Hälfte der Kosten, die die gegenwärtig
übliche Stahlgravur erfordert. Der Wert eines solchen Verfahrens
ist für diejenigen, welche Stempelpressen benützen, von der grössten
Bedeutung; denn seine geringen Kosten machen seine Produkte
für die Buchillustration und selbst für viele Zeitschriftenillustra-
tionen erreichbar.
Der Gegensatz zu diesen modernen Pressen wurde in der Aus-
stellung durch eine alte Kupferdruckhandpresse gegeben, die
durch einen Drucker der alten Zeit in Kostüm bedient wurde,
Eine andere Besonderheit dieser Ausstellung war die umfäng-
liche Vorführung von Draht- und Fadenheftmaschinen sowie
von Kartonagenmaschinen. Auch wurden nicht weniger als fünf
Sicherheitsvorrichtungen für Tiegeldruckmaschinen, sämtlich von
verschiedenen Fabrikanten, zur Ausstellung gebracht, und eine
„Century“-Flachdruckpresse lieferte vortreffliche Arbeit mit einer
Geschwindigkeit von einigen 1500 Exemplaren in der Stunde.
Eine nähere Betrachtung des neugewählten Unterhauses er-
giebt, dass von den neuen Mitgliedern 33 Zeitungsbesitzer und
Journalisten sind. Das letzte Parlament enthielt deren nur 28.
Im Grossen und Ganzen berührten die Wahlen das Gewerbe nur
wenig, denn die Zeit war viel zu kurz, als dass die sonst üblichen
Massen von Drucksachen hätten versendet werden können.. Trotz-
dem aber erhielten die Buchdrucker, Atzer und Papierfabrikanten
eine vorübergehende Förderung, die willkommen war.
Im Gewerkvereinsfieber machen die Leute zuweilen merk-
würdige Seitensprünge. So haben kürzlich die Arbeiter einer
Londoner Buchdruckerei an ihre Prinzipale die Forderung gestellt,
dass die Fenster des Etablissements künftig nur von Mitgliedern
der Fensterreiniger-Gesellschaft gereinigt werden dürfen. Was
wird denn nun die nächste Forderung sein?
Die britischen Papierfabrikanten haben kürzlich eine ander-
weite Versammlung abgehalten in der Absicht, die Papierpreise
abermals zu erhöhen. Die Meinungen waren aber geteilt, und
obwohl eine lange Besprechung statthatte, so war doch der einzige
Beschluss, zu dem man gelangte, nur der, dass die Anwesenden
sich verpflichteten, einen Auftrag nur dann anzunehmen, wenn eine
bestimmte Lieferungsfrist festgesetzt ist. Die Papierfabrikanten
haben somit die Gelegenheit verpasst und die Buchdruckereibesitzer
können sich wieder mal freuen.
Das Ankündigen von Zeitungen und Zeitschriften ist
jetzt zu einer Art Kunst geworden, und unter den sonderbaren
Ideen, die da auftauchen, läuft diejenige von „Pearson’s Weekly“
vielleicht allen anderen den Rang ab. Auf alle Fälle hat sie ein
ungeheures Interesse in London und den Provinzen hervorgerufen,
und obwohl sie für viele ein Gegenstand entweder der Heiterkeit
oder der tadelnden Kritik ist, so ist doch ihr Wert als Ankündi-
gungsmittel ohne Zweifel ein grosser. Zur Ausführung der Idee
wurden zunächst Massnahmen getroffen, um London und die Pro-
vinzen gleichzeitig zu bearbeiten. Von der Offizin der Zeitschrift
wurden dreissig Leute nach verschiedenen Teilen des Landes ge-
schickt, und von diesen trug ein jeder ein versiegeltes Kouvert
in der Tasche, das eine Anweisung auf eine Zehnpfund-Note ent-
hielt. Ein jeder dieser Leute hatte dieses Kouvert an diejenige
Person zu übergeben, welche ihm zuerst die Titelseite der laufen-
den Nummer der Zeitschrift zeigte und ihn fragte, ob er die be-
sagten zehn Pfund habe. Natürlich war die Sache vorher über
das ganze Land hin verkündigt worden, und da wohl nur wenige
Leute einem Geschenk von 10 Pf. St. abgeneigt sind, so wurde
überall über die Sache gesprochen. Eine ansehnliche Anzahl von
Banknoten wurden denn auch beansprucht und prompt bezahlt.
556
Die Weiterführung der Idee bestand dann in der Ankündigung,
dass zu einer bestimmten Zeit an einem näher bezeichneten öffent-
lichen Platze, wie z. B. einem grossen Durchgang zwischen Strassen,
einem Platze oder irgend einer Festlichkeit, ein Mann mit Zehn-
Pfundnoten anwesend sein würde und sein Kouvert an den ersten
abgeben solle, der sich in der bezeichneten Weise an ihn wenden
würde. Auf diese Weise sind hunderte von Pfunden Sterling aus-
gegeben worden, und die Ergebnisse dieses Ankündigungsmittels
müssen wohl ganz bedeutende gewesen sein.
Wie üblich, beginnen um diese Zeit die sogenannten Weih-
nachtsnummern der Zeitschriften zu erscheinen. Bei diesen
herrschen auch heuer wieder die Bilder in Chromolithographie
vor, indessen weisen sie auch eine beträchtliche Zahl von Drucken
auf, die in typographischem Dreifarbendruck ausgeführt sind.
*
Ein Weltausstellungswerk.
Die nun der Vergangenheit angehörende Pariser Weltausstellung
des Jahres 1900 hat jahrelang vor ihrer Eröffnung das öffentliche
Interesse wachgehalten. Nach ihrer Eröffnung hat sie Millionen
von Besuchern herbeigezogen und wer sie nicht besucht hat, der
ist schon durch die Schilderungen der Tages- und Fachpresse,
sowie der illustrierten Presse in dauernder reger Verbindung: mit
ihr erhalten worden. Nun sie vorüber ist, wird bei allen, denen
die Ausstellung Interesse abgewonnen hat, der Wunsch rege ge-
worden sein, ein zusammenhängendes, treues und dauerndes Bild
des gewaltigen Unternehmens zu besitzen, und diesem Wunsche
kommt das im Verlage von F. Krüger in Paris und Leipzig
erschienene und von A. J. Meier-Graefe unter Mitwirkung von
Fachmännern herausgegebene Prachtwerk „Die Weltausstellung
in Paris 1900“, das mit zahlreichen photographischen Aufnahmen,
farbigen Kunstbeilagen und Plänen ausgestattet ist, entgegen,
Was zunächst die litterarische Seite des Werkes betrifft, so
haben der Herausgeber und sein Mitarbeiterstab ein Bild des blei-
benden Inhaltes der Ausstellung bieten wollen und zwar in dem
Sinne, der in den Worten der Einleitung ausgedrückt ist: „Was
wir meinen, was wir suchen wollen, ist das neue Jahrhundert, das
in goldenen Zahlen auf allen Giebeln der Paläste prangt, das
Neue, das nicht nur neu, sondern besser ist als das Alte, von dem
wir uns Förderung versprechen für die Gegenwart und für die
Zukunft. Dass es in der Zeit, in der wir leben, enthalten ist mit
tiefen wunderbaren Kräften, darüber lohnt nicht zu streiten. Ob
es diese Ausstellung enthält, das ist die Frage. Ist es so, wie wir
hoffen, so denken wir, wird aus unserem Werk ein bescheidenes
Dokument werden, ein Durchschnitt durch die Kultur unserer
Zeit.“ Diese Absicht dürfte erreicht sein. In der That wird hier
an der Hand der Weltausstellung ein Durchschnitt durch die Kultur
unserer Zeit gezogen, und Schriftsteller und Illustratoren haben
sich die Hand gereicht, um diese Arbeit für die weitesten Kreise
zu einer ebenso anziehenden und unterhaltenden, als belehrenden
zu gestalten. Die Gliederung des gewaltigen Stoffes in zehn Ab-
schnitte, deren Unterabteilungen durch Marginalien unterschieden
werden, ist eine übersichtliche, seine Behandlung eine gedrängte,
sich auf das Wichtigere und allgemein Interessante beschränkende,
so dass für das ganze Werk der mässige Umfang von 212 Quart-
seiten eingehalten werden konnte, und die photographischen Ab-
bildungen sind gut und dem Zwecke des Werkes entsprechend
gewählt. Das Werk wird mithin in den weitesten Kreisen Inter-
esse finden und Gutes stiften, zumal sowohl der Verleger, wie die
ausführende Druckereifirma es sich haben angelegen sein lassen,
die Absichten des Herausgebers durch eine gediegene Ausstattung
zu unterstützen und zu fördern.
Der originelle künstlerische Schmuck des Werkes an Leisten,
Initialen und Schlussstücken stammt von dem französischen Künstler
Maurice Biais, die Autotypien zu den 269 Textbildern und den
5 farbigen Kunstbeilagen wurden von verschiedenen Firmen ge-
liefert. Die Satz- und Druckausführung lag in den bewährten
Händen der Firma Hesse & Becker in Leipzig. Zu dem kunst-
gerecht durchgeführten Satz, der zweispaltig gehalten ist, wurde
eine schöne klare Antiqua verwendet. Der Druck erfolgte auf ein
feines Kunstdruckpapier in mustergültiger Weise. Die Färbung
ist beim Text durch das ganze Werk hindurch eine sehr gleich-
mässige und der Druck der zahlreichen und grösstenteils recht
schwierigen Autotypien ist vortrefflich und mit Verständnis für
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 48
die malerische Wirkung der photographischen Bilder durchgeführt.
Hervorragende Leistungen sind namentlich die farbigen Kunst-
beilagen, insbesondere die grossen Dreifarbendrucke „Die Strasse
der Nationen“ und „Das deutsche Haus“, sowie auch die Vier-
farbendrucke „Der deutsche Leuchtturm mit seinem Scheinwerfer“
u.8. w. Der Einband ist in bräunlichem Leinen mit effektvollen
Vorsatzpapieren und Rotschnitt ausgeführt und mit einem in
modernem Geschmack gehaltenen Titelaufdruck ın Braun und Blau
versehen, zu dem Maurice Biais die Zeichnung geliefert hat. Die
ganze Ausstattung des Werkes ist mithin zielbewusst durchgeführt
und wirkt ebenso vornehm als anziehend.
Alle diese Vorzüge, sowie der verhältnismässig wohlfeile Preis
von 12,50 % für das gebundene Exemplar werden dazu beitragen,
dem Meier-Graefe'schen Ausstellungswerk viele Freunde auch aus
unseren Leserkreisen zuzuführen, namentlich aber aus den Kreisen
derjenigen, die zur Pariser Weltausstellung in irgend einer Be-
ziehung gestanden haben.
Vereinsleben
I.-S. München. Am Sonntag, den 28. Oktober, hielt die Ober-
bayerische Buchdrucker-Kreis-Innung im Saale des Hotels
„Fränkischer Hof“ hierselbst ihre erste ordentliche Innungsver-
sammlung ab. Aus den Verhandlungen derselben sei an dieser
Stelle aus dem in No. 1 der „Mitteilungen der Oberbayerischen
Buchdrucker-Kreis-Innung“ enthaltenen ausführlichen Protokoll das
Folgende mitgeteilt. Die von 74 Mitgliedern, welche insgesamt
89 Mitglieder mit 114 Stimmen vertraten, besuchte Versammlung
nahm zunächst den Bericht des Vorstandes entgegen. Derselbe
verbreitet sich über die infolge der Konstituierung der Innung er-
forderlich gewesenen Amtshandlungen und Wahlen, sowie über die
von 51 Mitgliedern beantragte Wiederauflösung der Innung. Nach
Lage der Verhältnisse hat der Vorstand die Frage der Auflösung
der Innung bis nach erfolgter Konstituierung der einzelnen, im
Statut vorgesehenen Ausschüsse und Innungs-Einrichtungen zurück-
stellen zu sollen geglaubt, auch sind hierfür taktische Gründe mit
bestimmend gewesen, um durch Feststellung einer genauen Mit-
gliederliste und Ausscheidung derjenigen Betriebe, welche zum
Beitritt in die Zwangsinnung nicht verpflichtet werden können,
ein klares Bild über die in Frage kommenden Verhältnisse zu er-
halten. Als nächste Aufgabe betrachtet es nun die Vorstandschaft
der Innung, die vorhandene Mitgliederliste durch Umfrage zu ver-
vollständigen, die von der Handwerkerkammer des Kreises Ober-
bayern auf Grund der 88 126—128 der Gewerbeordnung erlassenen
Vorschriften in Bezug auf das Lehrlingswesen innerhalb des Innungs-
bereichs zur Durchführung zu bringen, die Ausschüsse für das
Lehrlings- und Gehilfenwesen zu errichten, mit der organisierten
Gehilfenschaft bezüglich des Herbergswesens und des Arbeitsnach-
weises in Verbindung zu treten und der Errichtung einer Innungs-
fachschule vorerst insofern Rechnung zu tragen, als für dieselbe
Kostenvoranschläge ausgearbeitet und Erhebungen über die Or-
ganisation bereits bestehender Buchdrucker-Fachschulen gepflogen
werden sollen. Ferner hält die Vorstandschaft eine Statutrevision
für geboten und verbreitet sich zugleich über die Richtungen, nach
der dieselbe zu erfolgen habe. Hinsichtlich der Innungszugehörig-
keit einzelner Firmen, die die Form einer Aktiengesellschaft an-
genommen haben und sich deshalb als nichtinnungspflichtig be-
trachten, soll die Entscheidung der Aufsichtsbehörde herbeigeführt
werden. Im weiteren verbreitet sich der Bericht über die Aus-
führung von Anordnungen der Handwerkskammer für Oberbayern,
über die Zustellung des Innungsorgans „Zeitschrift für Deutsch-
lands Buchdrucker“ an die Mitglieder, über die Deckung der
Kosten der Errichtung der Innung und anderes und teilt zum
Schlusse mit, dass der Kassa-Offiziant beim Stadtmagistrat München
Herr J. B. Clement vorbehaltlich der Genehmigung der Innungs-
versammlung als Innungssekretär angestellt worden sei. Hierauf
nahm der Kassenführer der Innung Herr Loosen das Wort und
führte aus, das bisher etwa 2500 % an Beiträgen pro 1900 ein-
gegangen seien, von denen etwa 2000 oA. bei einer Bank deponiert
werden können. An die erstatteten Berichte knüpfte sich eine
längere Debatte. — Hierauf wurde in die Beratung des zweiten
Punktes der Tagesordnung, Einsetzung besonderer Ausschüsse zur
Vorberatung bez. Verwaltung einzelner statutarischer Innungs-
einrichtungen, eingetreten und in den Ausschuss für das Gehilfen-
und Herbergswesen gewählt die Herren: Julius Fuller, München,
Nr. 48
als Vorsitzender, Richard Seeländer, München, als dessen Stell-
vertreter, Josef Lehmeier, München, und J. B. Lindl, München, als
Mitglieder. In den Ausschuss des Lehrlingswesens wurden gewählt
die Herren: Franz Mondrion, Dachau, als Vorsitzender, Heinrich
Schrödl i. Fa. Hübschmann’sche Buchdruckerei (E. Lintner) Mün-
chen, als dessen Stellvertreter, Anton Huber i. Fa. E. Huber, Mün-
chen, und Eduard Klöck i. Fa. Klöck & Giehrl, München, als Mit-
glieder. Die Geschäfte eines Vorsitzenden des Schulausschusses
wurden Herrn Franz Mondrion, Dachau, übertragen, mit der Ein-
setzung des Ausschusses selbst wurde aber noch zugewartet. Herr
Mondrion gab dann als Vorsitzender des Ausschusses des Lehr-
lingswesens eingehenden Bericht über die von ihm bisher ge-
pflogenen Erhebungen. Nach denselben sind in 127 Betrieben mit
1108 Gehilfen im Ganzen 333 Lehrlinge beschäftigt. Davon kommen
auf München 69 Betriebe mit 1002 Gehilfen und 214 Lehrlingen
und auf die Provinz 59 Betriebe mit 106 Gehilfen und 119 Lehr-
lingen. Von 21 Münchener und 19 auswärtigen, zusammen 40
Firmen stehen die Fragebogen noch aus. Nach kurzer Debatte
wurde sodann beschlossen, die zur Innung gehörigen Betriebe mit
Hilfe von Beauftragten ausfindig zu machen und zum Beitritt zu
veranlassen. Nachdem sodann von der Versammlung die Anstel-
lung des Innungssekretärs genehmigt worden war, wurde zum
dritten Punkte der Tagesordnung, Einsetzung einer Kommission
zur Abänderung des Innungsstatuts, nach längerer Debatte, in der
u. a. ausgesprochen wurde, dass bei Besetzung aller Ausschuss-
stellen darauf gesehen wurde, dass tariftreue Prinzipale gewählt
und die Fachausschüsse mit solchen Persönlichkeiten besetzt werden,
welche das Gewerbe von der Pike auf gelernt haben, diese Kom-
mission mittels Zettelwahl aus den folgenden Herren zusammen-
gesetzt: J. B. Grassl, München, Vorsitzender, Franz Mondrion,
Dachau, Ernst Maximin, München, Karl Werkmeister, Traunstein,
Julius Fuller, München, Wittmann, Reichenhall, Döring, Neumarkt,
Otto Böck, München, Anton Fröhlich, München, Beisitzer. Hierauf
wurde der der Aufsichtsbehörde einzureichende Haushaltplan der
Innung für 1901 mit 5000 , in Einnahme und Ausgabe festge-
setzt und nachdem beim letzten Punkte der Tagesordnung, Wünsche,
Anträge u. s. w., von einer Seite noch darauf hingewiesen worden
war, bei der Statutrevision die baldmögliche Auflösung der Innung
im Auge zu behalten, wurde die Versammlung geschlossen.
2
Sprechsaal.
+. Aus Bayern, 23. November. Immer näher rückt die Jahres-
wende, die uns zu den erhöhten Papierpreisen den erhöhten Post-
zeitungstarif bringt. In lebhafter Weise werden aus diesem Anlass
seit Monaten in der Fachpresse die Schäden besprochen, an denen
unser Gewerbe krankt, und auf Abhilfe gesonnen. Ein wunder
Punkt wurde aber noch nicht berührt, das ist die Frage der Frei-
exemplare für Postämter und Postboten, welche für man-
chen Verleger eine jährliche Ausgabe von mehreren hundert Mark
allein für Papier bedeutet. Für den Verleger ist es schwer, Ab-
hilfe zu treffen, ohne in den Ruf eines knickerigen Menschen zu
geraten. Dagegen dürfte eine Eingabe des Deutschen Buchdrucker-
Vereins an die oberste Postbehörde gewiss von Erfolg sein, worin
diese ersucht würde, sämtlichen Postbeamten und Be-
diensteten die Annahme von Freiexemplaren zu ver-
bieten. Denn wenn die Postbehörde sich die Frage vorlegt, aus
welchem Grunde die Verleger Freiexemplare gewähren, so wird
sie in der Antwort auch die Veranlassung finden, ein entschiedenes
Verbot zu erlassen.
-m. Berlin, 25. Novbr. Zum Arbeitnehmer-Beisitzer des Schieds-
gerichts des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer
(Innung) wurde gewählt Herr Franz Treder (Setzer), zu Stellver-
tretern desselben die Herren Wilhelm Trunz (Setzer) und Gustav
Sternitzky (Hilfserbeiter). Es sind dies die von seiten des Ver-
bandes aufgestellten Kandidaten. — Der Vorsitzende des Gehilfen-
ausschusses des Bundes der Berliner Buchdruckereibesitzer, Herr
Hugo Michaelis, wurde zum Mitgliede des Gesellenausschusses
der Handwerkskammer zu Berlin gewählt. — Unsere Orts-
krankenkasse für das Buchdruckgewerbe hat in der am Sonntag
abgehaltenen Generalversammlung den Antrag des Vorstandes an-
genommen, wonach an die Kassenärzte per Kopf und Jahr 3 a ge-
zahlt werden, in welche Summe sich die Aerzte je nach der Anzahl
der von ihnen behandelten Kranken nach einem sogenannten Points-
System zu teilen haben. Damit ist die von anderer Seite beantragte
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
857
— —
und sehr warm vertretene freie Arztwahl abgelehnt worden. Die-
selbe würde zweifellos unter Berücksichtigung der Berliner Verhält-
nisse eine ungeheure Mehrbelastung der Kasse herbeigeführt haben.
-1. Breslau, 21. November. Am heutigen Tage sind fünfzig
Jahre verstrichen, seit Herr Stadtältester Dr. Heinrich von Korn
die Firma Wilh. Gotil. Korn übernommen und im Sinne und der
Thatkraft seiner Vorfahren geführt hat. Aus diesem Anlasse ver-
sammelten sich am vergangenen Sonntage sämtliche Mitglieder
der Redaktion und Expedition der „Schlesischen Zeitung“, der
Verlagsbuchhandlung und Vertreter aus allen Abteilungen der
Buchdruckerei Wilh. Gottl. Korn, im Ganzen etwa 80 Personen,
um unter Überreichung einer kunstvoll ausgeführten Adresse die
Glückwünsche der Mitarbeiter des Hauses auszusprechen. Die
Adresse bestand aus einer Radierung des Radierers Ulbrich, auf
einem zweiten Blatte waren in Faksimile die Unterschriften sämt-
licher Mitglieder des Hauses auf einem durch Lichtdruck verviel-
fältigten Blatte beigefügt. Herr Chefredakteur Röse betonte in
seiner Ansprache besonders, dass Herr von Korn seine nunmehr
fünfzigjährige Thätigkeit stets in den Dienst des Staates, der Pro-
vinz und der Stadt gestellt, dass er aber auch stets am. Ergehen
aller Mitarbeiter des Hauses herzlichen Anteil genommen habe. Herr
von Korn, welcher jetzt im 72. Lebensjahre steht, dankte in herz-
lichen Worten für die ihm dargebrachte Huldigung und gab be-
kannt, dass er als Jubiläumsgabe jedem Mitarbeiter des Hauses
den vierten Teil seines vorjährigen Einkommens werde auszahlen
lassen. Diese hochherzige That, welche wohl einzig in der Buch-
druckergeschichte dastehen dürfte, und durch welche der Beamte
wie der einfachste Arbeitsbursche und Lehrling, sowie die schon
seit Jahren pensionierten Invaliden des Hauses bedacht sind, erregte
allseitig freudige Dankbarkeit für den allverehrten Chef. Während
des sich anschliessenden Mahles brachte Herr Dr. von Korn einen
Trinkspruch auf den Kaiser aus, in welchem er betonte, dass seine
Familie noch unter österreichischer Herrschaft in Breslau ein-
gewandert sei, die Besitzergreifung durch Friedrich den Grossen
freudig begrüsst habe, durch denselben auch das Privilegium zur
Herausgabe der „Schlesischen Zeitung“ erhalten und stets für das
Haus der Hohenzollern eingetreten sei. — Welches Interesse Herr
von Korn für alle Mitarbeiter seines Hauses hat, beweist, dass im
Korn’schen Hause schon zwei Stiftungen und zwar bei Gelegenheit
des 150jährigen Bestehens der Buchhandlung 1882 und des 150-
jährigen Bestehens der „Schlesischen Zeitung“ im Jahre 1892
gemacht worden sind im Betrage von 100000 o% für die Beamten
und 100000 o% für die Arbeiter, aus deren Zinsen Pensionen an
Invaliden und Alterszulagen bis zu 300 cM jährlich an die fünf
ältesten Geschäftsangehörigen ausgezahlt werden, ferner Unter-
stützungen bei langer Krankheit oder Notlagen in der Familie
und Beihilfen, um kränkliche Kinder in Heilstätten unterzubringen.
Möchte es diesem humanen Chef vergönnt sein, noch viele Jahre
dem altberühmten Hause vorzustehen! — Eine Abordnung des
Vereins Breslauer Buchdruckereibesitzer beglückwünschte Herrn
von Korn ebenfalls, besonders in Anerkennung dafür, dass derselbe
bis in die achtziger Jahre die Geschäfte der hiesigen Prinzipale
führte, auch die Gründung der Witwenkasse der hiesigen Buch-
drucker veranlasste. e Der Deutsche Buchdrucker-Verein beglück-
wünschte den Jubilar auf telegraphischem Wege.
-hs. Leipzig. Wie in früheren Jahren, so veranstaltet die
Typographische Gesellschaft auch diesen Winter für ihre
Mitglieder einen Kursus im Tonplattenschneiden, der sich
auf etwa 8 Wochen ausdehnt. Es wird dabei besonders auf die
ornamentale Gestaltung der Tonflächen Bedacht genommen werden,
da die moderne Ausstattungsweise auch dem Tondruck andere
Aufgaben stellt, als dies bei früheren Satzrichtungen der Fall war.
— Am 3. Oktober fand eine Besprechung der vor kurzem aus-
gestellt gewesenen Johannisfest- und Gutenbergfest-Druck-
sachen statt. Gelegentlich der kritischen Beleuchtung einer grösseren
Anzahl wenig gelungener Arbeiten wurde hervorgehoben, dass der
Gesamteindruck der Festarbeiten kein erfreuliches Bild von dem
Stande des modernen Accidenzsatzes gebe und es müsse den Aus-
führungen eines Mitarbeiters der „Schweizer Graph. Mitteilungen“
voll und ganz beigepflichtet werden, der behauptet, dass alle
modernen Bestrebungen und Bemühungen sowie guten Beispiele
der besseren Fachpresse anscheinend spurlos verlaufen seien, stait
auf fruchtbaren Boden zu fallen. Es wurden besonders die sich
zeigenden argen Verstösse gegen die bewährten, oft einfachsten
typographischen Regeln gegeisselt und betont, dass nicht eindring-
lich genug vor dem Versuch gewarnt werden könne, dekorative
und farbenreiche Drucksachen herstellen zu wollen, ohne mit den
558
elementarsten Kenntnissen vom guten Geschmack ausgerüstet zu
sein. — Am 17. Oktober hielt Herr M. Pellnitz einen Vortrag
über modernes Schriftwesen. Den Anlass hierzu gab das vor
kurzem bei A. Schroll & Co. in Wien erschienene. Werk: „Beispiele
künstlerischer Schrift“ von Rudolf von Larisch, mit Originalbei-
trägen verschiedener Künstler. DerVortragende gab ein zusammen-
fassendes Bild von der neueren Schriftenentwickelung, wie sie
besonders von den Schriftgiessereien und neuerdings von künst-
lerischer Seite gepflegt wird. Es wurde dabei auf die Leistungen
von Eckmann, Hupp, Voigt, Schiller u. s. w. hingewiesen. Die
Tendenz des genannten Werkes, die darauf hinausläuft, auch die
Schrift im Kunstwerk künstlerisch zu behandeln, ist beachtenswert.
Dagegen müssen die beigegebenen Schriftformen neuerer Künstler
mit einigen Ausnahmen als eigentümliche Phantasieergebnisse
bezeichnet werden, die kaum ernst zu nehmen sind. Der Vortrag
erstreckte sich noch auf verschiedene andere Punkte, so auf die
Frage, inwieweit den Frakturbestrebungen durch das Aufkommen
der vielen gotischen Schriften wieder Vorschub geleistet wird,
warum sich die zum Satz des deutschen Kataloges der Pariser
Weltausstellung verwandte gotische Type, trotz der ihr angeblich
anhaftenden vielen Vorzüge und der ihr von künstlerischer Seite
gewordenen Belobigungen, so wenig einführe. Es wurde noch
betont, dass das praktische Bedürfnis nicht immer genügend vom
Künstler Berücksichtigung fände, am erfolgreichsten sei Eckmann
noch gewesen, dessen Type im Gegensatz zu anderen nicht nur
für den glatten Satz, sondern auch für den Titelsatz passe und
volle Deutlichkeit zeige. Das interessante Thema soll nochmals
behandelt werden.
* Wermelskirchen. Der Verein Bergischer Zeitungsver-
leger, von dessen Gründung in No. 44 berichtet worden ist, hat
sich in einer zweiten Versammlung endgültig konstituiert. Nach
den angenommenen Satzungen stellt sich der Verein die Aufgaben:
Die Ehrenhaftigkeit der heimischen Presse zu wahren, angenehmen
kollegialen Verkehr zu unterhalten, die wirtschaftliche Lage seiner
Mitglieder im allgemeinen zu heben, wie insbesondere seinen Mit-
gliedern durch gemeinsame Massnahmen Schutz zu gewähren gegen
alle Schädigungen, welche dem Zeitungsgewerbe durch Preis-
drückereien der Inserenten, Ringbildungen der Lieferanten und
unsaubere Konkurrenz im eigenen Lager drohen. Aufnahmefähig
ist jeder Zeitungsverleger aus den Kreisen Solingen Stadt und
Land, Remscheid, Lennep, Wipperfürth und Gummersbach. Der
Vorstand wurde gewählt und als Vorort Remscheid bestimmt.
Von 27 bestehenden Zeitungen sind bereits 15 dem Verein bei-
getreten, der Beitritt der übrigen steht zu erwarten. Die 15 be-
reits beigetretenen Zeitungen sind: Solingen: Kreisblatt, Zeitung,
Bergische Arbeiterstimme; Ohligs: Anzeiger, Tageblatt; Opladen:
Verkündiger; Remscheid: Zeitung, General-Anzeiger; Lennep: Kreis-
blatt, Volkszeitung; Hückeswagen: Bergische Volkszeitung; Rade-
vormwald: Bergische Landes-Zeitung; Ronsdorf: Zeitung; Wermels-
kirchen: Wermelskirchener Zeitung; Wipperfürth: Volksblatt.
* Zittau. Die hier erscheinenden Zeitungen „Zittauer Morgen-
Zeitung“, „Zittauer Nachrichten und Anzeiger“ und
„Lausitzer Neueste Nachrichten“ haben sich in Anbetracht
der vermehrten Ausgaben im Zeitungsbetrieb& dahin geeinigt, vom
1. Dezember d. J. ab für Anzeigenaufgeber am Orte und inner-
halb der Amtshauptmannschaft Zittau den Zeilenpreis von 10 auf
12 J., für auswärtige Inserenten auf 15 J. zu erhöhen. Gleich-
zeitig wurde eine einheitliche Rabattskala aufgestellt, von der so-
wohl gegenüber den Ortsinserenten, wie gegenüber den auswärtigen
Inserenten und den Annoncenbüreaus nicht abgewichen werden
darf. Für die Annoncenbüreaus tritt die neue Rabattskala vom
1. Januar 1901 ab in Kraft. Auf Verletzungen der vereinbarten
Rabattskala sind Konventionalstrafen von ziemlicher Höhe festge-
setzt, die im Wiederholungsfalle sich steigern.
$
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Schnell-
pressenfabrik 4. Hamm, A.-G. in Heidelberg einen Prospekt
über iure Flachdruckpresse „Ideal“ bei und auf einer zweiten
Beilage empfiehlt die Maschinenfabrik Kempewerk in Nürn-
berg ihre Kreissägen. Wir machen unsere Leser auf diese
Beilagen aufmerksam.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Elektrische Werk anzuschliessen.
Nr. 48
— ——— ͤ üZ2ij —Uñ—äö e.
Statistik des Tarif-Amtes. Diejenigen Herren Prinzipale, welche
mit der Rücksendung der Fragebogen zur Aufnahme einer
Statistik über die Lohn- und Arbeitszeitverhältnisse im
Buchdruckgewerbe noch im Rückstande sind, werden nochmals
auf die grosse Wichtigkeit aufmerksam gemacht, die eine mög-
lichst vollständige und vollkommene Statistik für die bevorstehen-
den Tarifberatungen hat, und dringend gebeten, die ihnen zu-
gegangenen Fragebogen umgehend an das Tarif-Amt einzusenden.
Aussergewöhnliche Zeitungsbeilagen. Der „Reichs-Anzeiger“ ver-
öffentlicht eine Verordnung des Reichskanzlers, durch welche die
Bestimmungen der Postordnung vom 20. März 1900 über Druck-
sachen als aussergewöhnliche Zeitungsbeilagen abgeändert werden.
Das wesentliche Neue, das diese Verordnung bringt, besteht darin,
dass vom 1. Januar 1901 ab die Beilagen nicht mehr, wie bisher,
mit ½ A. pro Exemplar, sondern mit / A. für je 25 Gramm
jedes einzelnen Beilageexemplars berechnet werden. Bruchteile
einer Mark werden auf eine durch 5 teilbare Pfennigsumme auf-
wärts abgerundet. Es wird mithin das Gewichtsprinzip und eine
kleine Verteuerung auch bei den aussergewöhnlichen Zeitungs-
beilagen zur Durchführung gebracht.
S
Anfrage.
Wir beabsichtigen unsern Betrieb (Kraft und Licht) an das
Hat vielleicht einer der Herren
Kollegen hierin schon Erfahrungen gemacht und welche, insbeson-
dere bezügl. Anlagekapital und Rentablität dem Dampfbetrieb
gegenüber? — Bewährt sich überhaupt elektrischer Einzelantrieb?
| F. B.
een
mb U — Es
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239. |
Zwölfter Nachtrag
der den Tarif anerkennenden Firmen zum Verzeichnis vom |
31. Dezember 1899 (bezw. 70. Gesamt-Nachtrag).
L Kreis. München: Verein. Kunstanstalten.
Altona: Petzold, Otto. Nürnberg: Schiller, Fr.
Oldesloe: Ost-Holsteinische Nach- Straubing: Held & Burck.
richten (Egmont Sutor). Würzburg: Staudenraus, Franz.
Il. Kreis. VI. Kreis.
Essen (Ruhr): Goldschmidt, J. Ilsenburg: Spormann, Max.
Hagen: Hinnerwisch, Carl. Leopoldshall: Rubien, Ernst.
Hamm: Wegehaupt, Otto. Magdeburg: Edm. Koch & Co.
Hemer: Schuchardt, Heinr. Weimar: Buchdr. d. Weimarisch.
Velbert: Stoffel, Walther. Neuesten Nachr.
lli. Kreis. VII. Kreis.
Bingen: Lechleder, Albert. Callnberg: Kannopka, H.
Büdingen: Heller’sche Hofbuchdr. Dresden: Marschner, Fr.
Frankfurt a. M.: Breidenstein, E. Freibery: Günther, Richard.
= H. Siegel & Co. Leipzig: Schnurpfeil, Siegbert.
Friedberg: Lang, Wilhelm. j Thalacker & Schöffer.
Langen: Werner, G. H. W. Löbtau: Kusch, Reinhold.
Ober- Ingelheim: Ingelheimer An- Netzschkau: Stein, Albin.
zeiger (W. Eckoldt).
Offenbach: Münch, Ferd. Berlin: B ar 1
Steinau a. d. Str.: Roth, Adam. a R . Sie ch
= einsdorf, Walter.
IV. Kreis. „ Schnicke, K.
Grünstadt: Riedel, F. Ch. S Spiesicke, Rudolf.
Nürtingen: Bayer, Friedrich. Cöpenick: O. Büsser's Buchdr.
Oberndorf: Deifel, Alois. Cottbus: Sperber, M.
Schönau i. W.: Müller, Armand. Steglitz: Gebr. Scheufelein.
Stuttgart: Blumhardt & Baumann.
IX. Kreis.
Wiesloch: Winter, Fr. Reichenbach i. Schl.: Salzburg, C.
V. Kreis, S Wogkittel, P.
Siemianowitz- Laurahütte:
Buschka, Franz.
Augsburg: Rollwagen, E.
Buchloe: Schick, J.
Berlin, 19. November 1900.
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Einfaſſungen und Linien volle ſchwarze Flächen haar:
ſcharf aneinanderſtehen. die langjährige Praxis hat
gelehrt, daß ſolche Einfaſſungen nach nur ganz kurzem
Gebrauche häßliche Lücken zeigen, wodurch derartiges
Material abgenutzt erſcheint, und das gute Ausſehen
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Nr. 49.
6 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. . XII. Jahrg.
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Leipzig, 6. Dezember 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden gen
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8878) un
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder
Buchhandel vierteljährlich 2 4, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 &
Einzelne Nummern 30 A — Druckerei. Ausgabe. durch die Geschäftsstelle oder
durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14
Anzeigen: die Ir een Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
Vereinsmitglieder 26 J, für andere Auftraggeber 30 4, Stellenangebote und -Gesuche
die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Für Vermittelung von
Angeboten 50 A. — Nachlass: bei seohsmaliger Wiederholung 5 Prozent, bei
13maliger 10 Prozent, bei 26maliger 15 Prozent, bei 52maliger 25 Prozent. — Beilage-
gebühren nach Übereinkunft,
Schriſtleltung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewerbehaus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. |
=>: Manuskripte und Anzeigen, welche ftir die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. Lë:
Amtlicher Teil.
Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer
(Zwangsinnung).
Gemäss § 29, Abs. 2 des Innungsstatuts machen wir hiermit
bekannt, dass in der am 17. November 1900 abgehaltenen ordent-
lichen Innungsversammlung das in Gemässheit von $ 28 unseres
Statuts ausgeloste Vorstandsmitglied Herr Julius Mäser wieder-
gewählt worden ist.
An Stelle des freiwillig ausscheidenden Mitgliedes des Lehr-
lings-Ausschusses und Schul-Ausschusses, des Herrn Hans Kreysing,
wurde Herr Bruno Schäfer, Geschäftsführer der Firma B. Tauchnitz,
gewählt. N
Leipzig, 3. Dezember 1900.
j . Der Vorstand i
der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer (Zwangsinnung).
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender.
Buchdrucker-Innung (Zwangsinnung) zu Hamburg.
Innungsversammlung
am Freitag, den 7. Dezember 1900, abends 8 Uhr, pünktlich,
| im innungshause, bei den Pumpen 38. .
| Bu Tagesordnung | *
(siehe die „Mitteilungen der Buchdrucker-Innung zu Hamburg“).
Hamburg, 30. November 1900. Í
Der Vorstand.
Ferd. Wuiff, erster Vorsitzender.
Nichtamtlicher Teil.
Innungsbetriebe und Handelsregister.
Eine besonders schroffe Stellung wird, wie unseren Lesern
bekannt ist, von Anbeginn der Innungsbewegung von der Handels-
Kammer zu Wiesbaden gegen die Zwangsinnungen des Buch-
druckgewerbes eingenommen. Die Kammer ist der Ansicht,
dass in das Handelsregister nur Buchdruckereien, welche fabrik-
da die Zwangsinnungen nur für handwerksmässig betriebene
Gewerbebetriebe bestimmt sind, diejenigen Buchdruckereien,
welche einer Buchdrucker-Zwangsinnung auf Grund des § 100f,
Abs. 1 des Gesetzes vom 26. Juli 1597 angehören, nicht als
Handelsgewerbe und nicht als eintragsfähig ins Handelsregister
zu erachten sind. In Verfolg dieser Ansicht ist die Kammer
gegen eine Anzahl ins Handelsregister eingetragene Buch-
. druckereien, die der Buchdrucker-Zwangsinnung in Wiesbaden
beigetreten waren, vorgegangen und hat deren Löschung im
Handelsregister bei dem zuständigen Amtsgericht beantragt.
Wir haben unsere Leser über diese Vorgänge in Nr. 15
der „Zeitschrift“ von diesem Jahre ausführlich unterrichtet und
ihnen dabei auch mitgeteilt, dass, da das Vorgehen der ge-
nannten Handelskammer für das gesamte Königreich Preussen
und die dort sesshaften Vereinsmitglieder Bedeutung hat, der
Deutsche Buchdrucker-Verein sich seiner Mitglieder im Bezirke
der Handelskammer zu Wiesbaden angenommen und das Vor-
gehen der mehrgenannten Handelskammer zum Gegenstand einer
Beschwerde beim kgl. preussischen Handelsministerium gemacht
hat. In dieser Beschwerde wurde das ‘Ministerium gebeten,
an die Handelskammern und Ressortbehörden im Königreich
Preussen prinzipiell Anweisung dahin zu erlassen, dass die
Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung und die Eintragspflich-
tigkeit in das Handelsregister keinen wechselseitigen Einfluss
in der Richtung ausübt, dass das Eine das Andere ausschliesst.
Ferner wurde das Ministerium im Hinblick auf eine von ihm
erlassene Verfügung gebeten: An die Ressortbehörden Anweisung
dahin ergehen zu lassen, in allen Fragen, in denen es sich um
die Zugehörigkeit von Buchdruckereien zu Zwangsinnungen
handelt, nicht nur die Handelskammern, sondern wo Gewerbe-
räte oder Gewerbekammern bestehen, auch diese, und wo solche
nicht bestehen, diejenigen Vereinigungen, welche die Förderung
der gewerblichen Interessen des Handwerks verfolgen, gutacht-
lich zu befragen. Zugleich stellte sich der in allen Handels-
564 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
kammerbezirken vertretene Deutsche Buchdrucker-Verein den
Behörden zu diesem Zwecke zur Verfügung. |
Da die strittige Frage durch Angriffe der Wiesbadener
Handelskammer erneut in Fluss gebracht worden ist, so hat
sich der Deutsche Buchdrucker-Verein anderweit mit der An-
gelegenheit zu beschäftigen gehabt und es ist in diesen Tagen
auch eine aus den Herren Johs. Baensch-Drugulin, Dr. Alfred
Giesecke-Teubner und Geschäftsführer Kohler bestehende Ab-
ordnung des Vereins im kgl. preussischen Handelsministerium
vom Herrn Ministerialdirektor Dr. Neuhaus empfangen worden.
Dabei hat eine Aussprache über die Wiesbadener Vorgänge,
wie über verschiedene Innungsfragen stattgefunden. Wir sind
nun ermächtigt, unseren Lesern die erfreuliche Mitteilung zu
machen, dass das kgl. Handelsministerium auf die eben erwähnte
Eingabe des Deutschen Buchdrucker-Vereins vom 2. April d. J.
hin eine Verfügung an den kgl. Regierungspräsidenten in Wies-
baden erlassen hat, in der das Ministerium sich dahin aus-
spricht, dass die Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung
und die Verpflichtung oder Berechtigung zum Eintrag
in das Handelsregister keinen wechselseitigen Ein-
fluss in der Richtung ausübt, dass das Eine das An-
dere ausschliesse, und den Regierungspräsidenten ersucht,
die Handelskammer hiervon in Kenntnis zu setzen. Das Mini-
sterium teilt also in dieser Frage vollkommen den Standpunkt
des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Weiter hat das Handels-
ministerium der Eingabe des Deutschen Buchdrucker-Vereins
auch nach der Richtung in dankenswerter Weise entsprochen,
dass es mittels Verfügung die Regierungspräsidenten angewiesen
hat, bei Streitigkeiten über die Zugehörigkeit eines Betriebes
zu einer Zwangsinnung neben den Handelskammern auch die
Handwerkskammern zu hören. Da nun, wie in allen anderen
deutschen Staaten, auch in Preussen überall Handwerkskammern
errichtet worden sind, so ist auch diese Frage als zur Zufrie-
denheit gelöst zu betrachten.
Die Handelskammer zu Wiesbaden hat nun zwar von der
Verfügung des Handelsministeriums Kenntnis genommen, aber
sie beharrt, wozu sie das Recht hat, auf dem eingeschlagenen
Wege, die für sie strittige Frage der Eintragsfähigkeit von
Zwangsinnungsbetrieben in das Handelsregister gerichtlich ent-
scheiden zu lassen. Es bleibt also die Entscheidung des Ge-
richts abzuwarten. Nach der gesetzlichen Lage dürfte wohl
anzunehmen sein, dass diese Entscheidung gegen die Handels-
. kammer ausfällt, und dies um so mehr, als nicht nur im König-
reich Sachsen, sondern auch in Preussen andere Gerichte be-
reits in demselben Sinne entschieden haben. So hat das kgl.
Amtsgericht Verden eine Buchdruckerei, deren handwerksmässi-
ger Charakter sich leicht mit Erfolg nachweisen liesse und
deren Umfang weit hinter dem einiger Wiesbadener Buch-
druckereien zurückbleibt, die die Handelskammer zu Wiesbaden
wieder aus dem Handelsregister hinauswerfen möchte, trotz
deren Widerspruchs zum Eintrag in das Handelsregister ver-
pflichtet. Mit dieser Druckerei ist zwar ein eintragspflichtiger
Zeitungsverlag verbunden, aber sie würde zweifelsohne dessen-
ungeachtet zwangsinnungspflichtig sein, wenn im Bezirke Verden
eine Zwangsinnung bestünde.
Ist sonach bestimmt zu erwarten, dass auch in Preussen
die Unabhängigkeit des Handelsregistereintrags von der Zwangs-
innungspflichtigkeit gerichtlich festgestellt wird, so hat es hin-
gegen hinsichtlich der Zwangsinnungspflichtigkeit der Buch-
druckereibetriebe im allgemeinen bei der Entscheidung von
Fall zu Fall zu bewenden. Das Interesse der Innungen hat
hierbei aber dadurch eine gewichtige Unterstützung erhalten,
dass in Streitfällen die Handwerkskammern gutachtlich gehört
werden müssen, und dass das kgl. preussische Handelsmini-
sterium den Innungen im Interesse eines festen, engen gewerb-
lichen Zusammenschlusses, der wieder im Interesse des Staates
liegt, jede gesetzlich denkbare Förderung angedeihen lassen
wird.
.
Nr, 49
Verein Deutscher Steindruckerei-Besitzer.
„O, diese Weltbeglücker. Mit dem nunmehr in Leipzig ge-
fundenen Rezept wähnen sie die anerkannt chronisch verlaufende
Krankheit, welche unser schönes Handwerk zerfrisst, heilen zu
können !“
Oder sollte sich der Kollege „Tourneur“ gründlich irren, der
in der Nr. 98 der „Papier-Zeitung“ vielleicht das Beste will und
trotzdem so überaus falsche Behauptungen aufstellt, dass zugleich
dabei einige weit offen stehende Thüren mit mächtigem Gepolter
eingerannt werden?
Wer schwer krank ist und endlich die so billige Erkenntnis
gewonnen hat, dass der Arzt überall nicht „heilen“ kann, dass
dessen Massnahmen aber sehr wohl eine gewisse Linderung des
Übels in Aussicht stellen mögen, wird vielleicht doch noch ganz
gesunden, wenn er selbst nur ehrlich und thatkräftig als Haupt-
person in der ihm vom Geschick bestimmten Lebensrolle mit-
helfen will.
Die zweifellos in kürzester Frist durchgeführte Organisation
Deutscher Steindruckereibesitzer soll jedermann einen Rückhalt
und Stützpunkt bieten zur gemeinschaftlichen Abwehr gegen die
in unserem Gewerbe vorhandenen schweren Schäden, die in ihren
Auswüchsen gemildert oder besser abgestellt werden sollten. Gleich
einem Heilkünstler so ohne weiteres die „ganze ungünstige Lage
des Steindruckgewerbes beseitigen zu wollen“, wäre doch mehr
wie naiv. Und ebensowenig haben die Männer der Buchdrucker-
Kunst mit ihrem gewiss sehr viel Nutzen stiftenden Tarif irgend-
wie „die Gewähr“ geben können, noch auch wollen, dass daraufhin
nunmehr jeder Buchdruckereibesitzer sein Geschäft zur Blüte und
Entwickelung bringen müsse.
Selbst ist der Mann — dies urdeutsche Mahnwort für jeden,
wess Standes er sei, wird alle Zeit seine Bedeutung behalten. In-
telligenz und Thatkraft des einzelnen werden sich auch ungünstigen
Verhältnissen gegenüber da noch behaupten, wo der Dutzendmensch
zu Grunde geht. Mit in der Praxis bewährten und wahrhaft segens-
reich wirkenden Massnahmen haben die Buchdrucker eine Organi-
sation geschaffen, die mit Recht in der ganzen Welt als vorbildlich
angesehen wird. Was wollen einige hie und dort vorgebrachte
Mängel besagen, die Unverstand und Kleinmütigkeit immer wieder
zeitigen werden. Deshalb aber in der „Papier-Zeitung“ sich über
das „Schwinden des Nimbus“ zu ergehen, der diese Organisation
umgeben soll, heisst doch milde ausgedrückt, dass der in mystischem
Nebel verkappte Verfasser dieser Redensart weit über das Ziel
hinausschiesst.
Geradezu falsch ist dagegen die dann weiter gezogene Schluss-
folgerung, dass sich dieses verlorenen Nimbus wegen eine ganze
Anzahl unserer bedeutendsten „Welt-Druckereien“ der Organisation
nicht angeschlossen hätte. Dem soll hier in energischster Weise
widersprochen und dabei zugleich versucht werden, die Motive der
Handlungsweise dieser Firmen darzulegen.
Klassen-Hochmut und krasser Egoismus sind zumeist die Trieb-
federn, zu denen sich Mangel jeglichen socialen Denkens und sitt-
licher Erziehung gesellt.
In allen Berufsarten finden sich gewisse kapitalkräftige Unter-
nehmer, die stets bemüht sind, der freiheitlichen Entwickelung
gewerblicher Einrichtungen Hindernisse zu bereiten. Die Geschichte
lehrt jedoch, dass über solche Hemmungen das Rad des Kultur-
Fortschrittes hinwegrollt und die Vertreter der „Herren“-Moral
schlecht dabei abschneiden. Von diesen Herren wird jeder Eingriff
des Staates zu Gunsten der Arbeitnehmer, jedes Streben der wirt-
schaftlich Schwachen nach besseren Lebensbedingungen bekämpft.
Waren zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts die Vorfahren
der neuzeitlichen „Ritter“ der Industrie oft noch Hörige des Adels,
so haben ihm deren Epigonen fleissig abgeguckt, wie man sich
als „Herr“ fühlt und geriert, und die ererbte oder erworbene Kapi-
talmacht ohne die ethisch erforderliche Rücksicht auf die Allge-
meinheit zu Selbstzwecken verwendet.
Der „freie“ Arbeiter des Liberalismus soll nach Ansicht dieser
Leute bleiben — möglichst für alle Zeit — was die Industrie bis-
her aus ihm gemacht hat. Das vom Staat anerkannte und praktisch
durchgeführte Recht der Ebenbürtigkeit von Arbeitgebern und Ar-
beitnehmern (Gewerberichter) wird aber Hohn und Spott durch
eine noch heute tagtäglich mögliche, den sittlichen Wert der Per-
sönlichkeit herabsetzende unwürdige Behandlung unserer an Bildung
unter uns stehenden Mitbürger.
Man darf behaupten, daes die eigentliche Bedeutung Deutsch-
lands als Grossmacht nach den glücklich geführten Kriegen ledig-
Nr. 49 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 565
—ů—
lich eine Folge der enormen Entwickelung unserer Industrie ist.
Reichtum und Wohlstand sind unserem Vaterlande dadurch in un-
geahnter Weise zugeflossen. Was die den Adelsstand in der
Lebensstellung und Führung unwiderruflich ablösende bürgerliche
Intelligenz unter voller Ausnutzung der Technik in wenigen Jahr-
zehnten geschaffen, sieht auch ein Blinder. Was ihr als brauch-
bares Werkzeug dazu gedient — das ist doch die gesamte
Arbeiterschaft — weiss sie, durch die Erfolge geblendet, leider
noch immer nicht zu würdigen. Soll aber das Erworbene fest-
gehalten und besonders in Rücksicht auf die rasch wachsende
Bevölkerung Deutschlands weiter ausgedehnt werden, so muss die
Bildung der Arbeiter vertieft und eine breitere wirtschaftliche
Grundlage für sie geschaffen werden, nach der jeder, in irgend-
welcher Arbeitsstätte Werte schaffende Mann als wichtiger, staats-
erhaltender Faktor mit das allererste Anrecht auf Förderung und
Hebung seiner Existenz hat.
Als Folge dieser Vernunft-Theorie dürfte sich ergeben, dass
unser kümmerliches, kaum sein Dasein fristendes Handwerk mit
seinen intelligenten Spitzen als sehr schätzbare Kraft zum Teil
die Industrie befruchtet, welche nach und nach immer gebildetere
Elemente in sich aufzunehmen suchen wird. Dann allerdings ist’s
vorbei mit der politischen Phrase der Proletarisierung der Massen.
Ein neuer bürgerlicher Stand, der sich Ellbogen-Freiheit für
seine gewerbliche und politische Bethätigung errungen hat, wird
gleichbedeutend sein mit der allgemeinen Hebung der unteren
Schichten des deutschen Volkes. Und mit der Wertschätzung der
Arbeit des einzelnen im sozialen Leben, die jeder, ob reich oder
arm, heutzutage leisten muss, fällt der Hochmut des Parvenüs in
sich als überlebt zusammen.
Die Thatsache, dass seiner Zeit mehrere grosse Buchdruck-
Firmen aus der rühmlichst bewährten Organisation ihrer Fach-
genossen ausgeschieden sind, ist sehr wohl durch Mangel an Bildung
und Erziehung der massgebenden Geschäftleiter erklärlich. Es
dürfte jedermann interessieren, über diese ungemein wichtigen
Vorgänge eingehendere Aufschlüsse zu erhalten.
Wie allen Beteiligten bekannt, hatten die Kommissionen der
Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Buchdruckgewerbes damals
eine Kürzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde vereinbart
und damit „bis auf weiteres“ den gewerblichen „Waffenstillstand“
wieder hergestellt. Diese der Prinzipalität auferlegten Kriegs-
kosten waren besonders einigen Firmen der Geschäftsbücher-Branche
sehr unangenehm. Bei etwa 600 beschäftigten Arbeitern sollten
darnach z. B. 60 Buchdrucker die 9 stündige Arbeitszeit erhalten,
während das ganze übrige Personal 9½ Stunde arbeiten musste.
Das war natürlich ein misslich’ Ding. Aber, statt nun der „äusseren“
sozialen Stellung als „grosse“ Firmen entsprechend und vorbildlich
für die Kollegen sogleich dem Gesamtpersonal den tapfer erkämpften
9 stündigen Arbeitstag zu gewähren, zog man es kurzsichtiger
Weise vor, der doch vor allem dem sozialen Frieden dienenden
Organisation der Buchdruckereibesitzer den Rücken zu kehren,
jeder Buchdruckergehilfe erhielt eine kleine wöchentliche Lohn-
zulage als Entschädigung und galt damit als „abgefunden“.
Doch die unrühmlich erworbene Herrlichkeit dauerte nicht
sehr lange. Was der Mangel sozialen Denkens und Empfindens
den verehrlichen Geschäftsleitern vorgegaukelt, war nur ein Trug-
bild. Kurz entschlossen, wurde eines guten Tages den Herren
Chefs, von denen so viele auch jetzt noch immer glauben, dass
die Arbeiterschaft stets recht „dankbar“ sein müsse, das Ulti-
matum gestellt: „Bewilligung der 9stündigen Arbeitszeit, oder
sofortiger Streik“.
Und nun musste man, gezwungen durch die organisierten
Arbeiter, das gewähren, was man freiwillig dem unzufriedenen
Mitarbeiter längst hätte zubilligen sollen.
Für den Verständigen liegt es auf der Hand, dass jede Organi-
sation die Einschränkung des Willkürlichen und Persönlichen be-
dingt und daher an sich schon erwünscht sein muss. Sie wird
jedoch den Wettbewerb nicht einschränken, noch ein Schlaraffen-
leben der Geschäftsinhaber herbeiführen können, wie sich dies
Herr „Tourneur“ so hübsch zurechtgelegt hat. Dagegen lassen
sich in einer gut geleiteten Organisation hunderte nur aus Stumpf-
sinn oder Neid oder Böswilligkeit verlassene gute Geschäftsgrund-
sätze als ein für alle bindendes Gesetz aufstellen, sodass man
in absehbarer Zeit sehr wohl eine Besserung der jetzt bestehenden
Geschäftslage erwarten darf.
Wer sich freilich nur als „Herr“ auf einem Gebiete fühlt, das
sachlich ihm wohl als Eigenthum gehören mag, in das jedoch
der Staat durch Gesetz und sich immer weiter ausdehnende Ver-
ordnungen zum Schutz seiner werkthätigen Bürger jederzeit ein-
greifen kann, wird die Achtung seiner Fachgenossen und Mit-
bürger erst noch erringen müssen. |
Was von den Leitern solcher Firmen, wie oben ausgeführt,
für den Arbeiter gilt, trifft in derselben Weise bei ihnen für
unsere Kollegen und Berufsgenossen zu. Man sollte es nicht für
möglich halten, welch’ fabelhafter Dünkel gerade den Kollegen
gegenüber die Köpfe einiger Gernegrosse nur zu oft aus dem
Loth rückt.
Jeder Notschrei des „kleineren“ Konkurrenten über Lebens-
Unterbindung oder Ungebühr seitens der von Schleuderern be-
törten Kundschaft oder seitens verhetzter Arbeiter, wie das in
den Fachblättern oft genug zu lesen war, wurde von diesen Ge-
mütsmenschen ganz leise im stillen Kämmerlein dahin beantwortet:
„Jeder sehe, wie er’s treibe,
Jeder sehe, wo er bleibe
Und wer steht, dass er nicht falle.“
Allen Einigungsbemühungen widerstrebte der „hochwohlgeborne“
Kollege hier und dort mit dem freundlichen Hinweis, dass er
in seiner „Grösse“ und Bedeutung sich doch im Vereinsleben der
misera plebs niemals unterordnen könne, noch werde. Und wurde
die Führerschaft und Leitung bei der Organisation unseres Ge-
werbes als selbstverständlich vorausgesetzt und angeboten, so hiess
es erst kürzlich noch in einem Schreiben, das in Leipzig unter
missbilligendem: „Hört, Hört!“ der Anwesenden verlesen wurde:
„Im Verbande der Buchdruckereibesitzer habe man böse Erfahrungen
machen müssen und da ausserdem der Geschäftsbetrieb der Stein-
druckerei nur für England eingerichtet sei, so kämen Organisations-
Interessen überhaupt nicht weiter in Frage.“
Sollte diese Darstellung nicht doch übertrieben sein? Wäre
es doch so, dann stünde es jedenfalls besser um unser mühseliges
Arbeiten und Sorgen im harten Lebenskampf.
Besserung aller in ihrer Gesinnung minderwertigen Elemente
unseres Gewerbes durch Ausbildung ihres eigenen „Ich’s“ wollen
auch wir mit unserem Freunde „Tourneur“ erhoffen. Ich persön-
lich bin mehr für die gründliche Belehrung dieser „Herren“
durch eine stramme Organisation der Arbeitgeber — und was zur
gegebenen Zeit noch weit eindringlicher wirken wird — der
Arbeitnehmer.
Hannover, im Dezember 1900.
2
Aus den Gewerbskreisen der Vereinigten Staaten.
Chicago, im November. Es ist zwar schon geraume Zeit her,
dass ich an dieser Stelle vergleichende Betrachtungen über die
Arbeitsweise in amerikanischen und deutschen Druckereien zum
Besten gegeben habe (vergl. „Zeitschr.“ 1899, Nr. 52, S. 570);
dennoch aber wird es, glaube ich, die Leser interessieren, wenn
ich diese Betrachtungen fortsetze. Die Unterbrechung werden
die Leser wohl entschuldigen, zumal deren Ursache nicht an
mir lag. Als ein sehr vorteilhaftes Setzmaterial sind die hier
gebräuchlichen Nonpareille Slugs oder Regletten zu bezeich-
nen, die von 4 Cicero ab immer um 1 Cicero steigend bis zu
25 Cicero, in manchen Druckereien bis zu 45 Cicero vor-
handen sind und ein rasches, zeitsparendes Arbeiten ermög-
lichen. Den Wert derselben lernte ich erst richtig schätzen als
ich sie in Deutschland vermisste. Wie diese Nonpareille Slugs,
so sind auch die Durchschusse oder Regletten von 4 bis 25 Cicero
geschnitten, immer um eine Cicero steigend. Hier wird darauf
geachtet, es dem Setzer möglich zu machen, leicht und rasch zu
arbeiten, und dies wird hauptsächlich mit dem angegebenen
Materiale erreicht. Es wird vor allem das Stückeln vermieden,
Man verwendet nicht zwei und mehr Durchschusse zwischen den
Zeilen und infolgedessen fällt kein Stückchen Durchschuss um;
das Umbrechen des Satzes geht leichter von statten, kurz, ein mit
einer ganzen Reglette durchschossener Satz bietet der Vorteile
noch viele, Wie schon gesagt, haben wir meistens mit dem
Durchschuss von 4 bis 25 Cicero zu rechnen, nur bei breiteren
Formaten muss man zwei Stücke nehmen, aber niemals drei
oder mehr.
Die kurzen Durchschusse von 11⁄4, 2, 2 ½, 3 und 31, Cicero sind
hier nicht eingeführt; ist man auf solche manchmal angewiesen,
so schneidet man dieselben auf dem sog. Lead and Rule
Fettback
Inhaber der Firma
Rob. Leunis & Chapman.
en
566 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 49
Cutter, einer einfachen Durchschuss- und Messinglinien-Schneide-
maschine, die nach meinen Erfahrungen vorzüglich arbeitet und
zum Preise von 7 bis 12 Dollar, je nach Grösse und Stärke, ge-
liefertwird. Einen derartigen Schneide-Apparat habe ich in deutschen
Druckerei-Utensilien-Katalogen, selbst in den neuesten, noch nicht
gefunden; die darin angebotenen sind älteren Systems und ihr
Preis ist ein ziemlich hoher (90 bis 120 ). Dieser amerikanische
Schneide- Apparat arbeitet nach dem sog. Scheerensystem und
kann jahrelang im Gebrauch sein, ohne geschliffen werden zu
müssen. Viertel-Petit- Regletten werden auf dem vorderen Teil,
Messinglinien, selbst von Nonpareillestärke, und Nonpareille-Re-
gletten auf dem hinteren Teile geschnitten; werden die beiden letzteren
Arten auf dem vorderen Teile geschnitten, dann ist der Apparat
bald unbrauchbar gemacht. Der Apparat schneidet sehr scharf,
ohne dass Fäden an dem geschnittenen Material hängen; er hat
eine Vorrichtung zum Stellen für die gewünschte Länge (bei den
neuesten ist das genaue amerikanische Ciceromass angegeben) und
sein eigenes Fundament, man braucht ihn also nicht an irgend einem
Platze anzuschrauben. Rechts am Apparat befindet sich eine zweite
Richtvorrichtung, eine Gabel, die am Hebel angeschraubt ist und
hauptsächlich zum Schneiden kleinerer Stücke dient; dies letztere
geht sehr rasch von Statten, indem man die Bleibahnen nach
jedem Druck gegen die gestellte Gabelnase anschiebt. Für
den gewöhnlichen Gebrauch dreht man das Vorstehende der Gabel
nach oben und hält sie in dieser Stellung durch Andrehen der
Schraube fest.
Ebenso einfach und praktisch ist der hier im Gebrauch be-
findliche Blei- und Messing-Hobel (shaver). Derselbe arbeitet
vertikal und braucht nicht, wie der deutsche Hobel, auf den
Schnitt gestellt zu werden, was nur zu oft von unkundiger Hand
zu stark geschieht und den Hobel ruiniert. Die Konstruktion des
amerikanischen Hobels ist eine sehr solide. Auf der halbkreisförmigen
Metallplatte ist eine Stellvorrichtung mit Einschnitten für den
geraden Schnitt, wie für Gehrungen aller Grade befestigt, die
mittelst einer Schraube mit grossem plattem Kopf mit der Hand
leicht zu drehen ist. An der geraden Seite der Platte läuft das
an einem Hebel befestigte Messer mit Spielraum in einem ver-
tikalen Schienengestell, und beim Niederdruck hat man dasselbe
gegen das zu hobelnde Metall anzuhalten. Mit dieser Schneide-
maschine und diesem Hobel ausgerüstet, ist man im Stande, die
saubersten Arbeiten auszuführen. Natürlich muss man Bahnen
in Messinglinien sowie Durchschussbahnen, die kaum die Hälfte
des systematisch geschnittenen Materials kosten, zur Verfügung
haben.
Um auf die Viertelpetit- und Nonpareille-Regletten zurückzu-
kommen, ist die Frage, wie dieselben aufbewahrt werden, um
sie in übersichtlicher Weise leicht greifen zu können, von grosser
Wichtigkeit. Dazu haben wir spezielle Kästen, die ebenso wie
die im vorigen Schreiben erwähnten Ausschlusskästen ihren be-
stimmten Platz haben. Diese Kästen sind flach gebaut; die Höhe
der Leisten ist derjenigen der Regletten entsprechend, sodass man
diese leicht greifen kann. In einem solchen Kasten kann eine
Masse Material untergebracht werden, indem man 4 bis 5 Lagen
aufeinanderschichtet, wobei man unten an dem durch die schiefe
Lage des Kastens bedingten Schwerpunkt eine Reglette der vor-
letzten Schicht etwas in die Höhe schiebt, gegen welche dann die
oberste Reihe zu ruhen kommt. Da der Kasten wie die Schrift-
kästen schief steht und seinen bestimmten Platz behält, bleibt
derselbe stets in guter Ordnung und durch seine einfache und
praktische Einteilung ist ein falsches Ablegen ganz ausgeschlossen.
In grossen Setzersälen empfiehlt es sich, 2 oder 3 Kästen mit
Nonpareille-Regletten und ebensoviele mit Viertelpetit-Regletten
aufzustellen, ausserdem können noch Reservekästen in einem Regale
eingeschoben Platz finden. In manchen Druckereien hat man auch
Regletten-Regale, deren Höhe so bemessen ist, dass man, wenn
man auf der einen Seite steht, auch die andere erreichen kann.
Auf der einen Seite liegen Nonpareille-, auf der anderen Viertelpetit-
Regletten, und zwar unmittelbar auf den mit Leisten versehenen
Regalen. Schubladen auf beiden Seiten bergen Reservematerial.
Der Einwand, dass man sich bei Annahme dieses Systems eine
grosse Mssse Material zulegen müsste, ist nicht zutreffend, im
Gegenteil ist dieses um je eine Cicero steigende Material vorteil-
hafter zu gebrauchen und mit ihm bei geringerer Masse besser
auszukommen, als bei dem in Deutschland fast allgemein einge-
führten System, bei dem Durchschussstücke von 1 ½, 2, 2 ½, 3, 3 ½;
4, 8, 12, 16, 20 und 24 Cicero im Gebrauche sind. Ein Versuch
in kleinerem Masse würde dies zur Genüge beweisen.
—
Wie zeitraubend in Deutschland mit dem üblichen Durchschuss—
material gearbeitet wird und gearbeitet werden muss, wird man
gewahr, wenn man aus einer amerikanischen in eine deutsche
Druckerei versetzt wird. Auch die Art und Weise, wie Regletten
und Stege aufbewahrt werden, lässt viel zu wünschen übrig. In
an den Wänden befestigten Regalen finden dieselben Aufnahme,
und zwar oft in einer Weise, dass sie kreuz und quer in den Ge—
fachen zu liegen kommen, wodurch viele verbogen werden. Auch
mit der Sortierung wird es nicht so genau genommen. Zu Zeiten,
in denen viel Material gebraucht wird, sind die Gefache wie aus-
gekehrt, und Regletten wie sonstiges Material sind dann in den
schon erwähnten Speckkästen, Schubladen und sonstigen Verstecken
untergebracht. Alles dies ist weder zum Vorteile des Arbeitgebers
noch des Arbeiters. Dienstdorf.
Sprechsaal.
* Berlin. Am 29. November starb hier der in weiteren Kreisen
der Zeitungsverleger bekannte Verlagsbuchhändler Herr John Henry
Schwerin nach langjährigem Siechtum.
-l. Breslau, 30. November. Bei der Einweihung des Kunst-
gewerbemuseums am 27. November 1899 hatte der Oberbürgermeister
in der Eröffnungsrede verkündet, dass der Magistrat es als eine
selbstverständliche Pflicht ansehe, das Bildnis des Mannes, dessen
Geschenke die Gründung des Museums ermöglicht haben, des Stadt-
ältesten Dr. Heinrich von Korn, im Gebäude selbst aufzustellen.
Bald darauf wurde der Bildhauer Ernst Seger in Berlin, ein ge-
borener Schlesier, mit der Ausführung betraut und jetzt ist das
Werk vollendet und seit Anfang des Monats im Lichthofe des
Museums aufgestellt. Die Porträtähnlichkeit ist hervorragend.
Die Marmorbüste steht auf einem mannshohen, hermenartigen, fein
profilierten Postament aus rot und grau gesprenkeltem Unterberger
Marmor mit einem dunkelgrünen Dioritsockel. Einen sehr vorteil-
haften Eindruck macht der aus drei eingemeisselten und vergoldeten
Kornähren bestehende einfache dekorative Schmuck des Postaments.
— Am 26. Oktober fand die Sitzung der Jury für die drei Preis-
ausschreiben statt, welche von der Direktion des Schlesischen
Museums für Kunstgewerbe veranstaltet worden waren. Für die
Ex-libris-Konkurrenz waren zwanzig Arbeiten eingereicht worden.
Den ersten Preis von 100 , erhielt der Entwurf „St. Johannes
Baptista“ von Erich Erler-Samaden in Breslau, er zeigt das Haupt
Johannes des Täufers (aus dem Breslauer Stadtwappen) von vier
geflügelten Engeln umkreist; den zweiten Preis von 60 ,, den
die Direktion des Museums nachträglich zur Verfügung gestellt
hatte, erhielt der Entwurf „Breslau“ von G. Völkerling, darstellend
das Breslauer Stadtwappen, welches von einem mächtigen Adler
beschützt wird. Ausserdem sprach die Jury zwei Entwürfen mit
den Darstellungen „Pfau und Gans“ und „Rosengärtner“ von Richard
Pfeiffer in Breslau ihre Anerkennung aus. Das zweite Ausschreiben,
für einen künstlerischen Bibliotheksband des Museums in Quart-
format, hatte die Einsendung von nicht mehr als sieben Arbeiten
zur Folge, doch war die Jury nicht in der Lage, einer davon
einen Preis zuzuerkennen. — Am 21. November hielt die Orts-
krankenkasse der Buchdrucker und Schriftgiesser ihre
Generalversammlung ab. Als wesentlichster Punkt der Tagesord-
nung galt der Antrag des Vorstandes auf Erhöhung der Beiträge
resp. Aenderung der Beitragsklassen. Die Kasse hatte 1899 bei 1570
Mitgliedern 584 Erkrankungen mit 13418 Krankentagen, welche der
Kasse 18675 cM Krankengeld kosteten. Im Hinblich auf den un-
günstigen Stand der Kasse — der gesetzliche Reservefonds von
30000 1 ist seit Jahren nicht erreicht — wurden die Anträge des
Vorstandes angenommen. — In einer der letzten Versammlungen des
Breslauer Gewerbevereins hielt Herr Direktor Heyer einen Vortrag
über „die geplanten Organisationen des Fach- und Fort-
bildungsschulwesens in Breslau“. Er betonte in demselben,
dass es für den Handwerkslehrling, welcher etwas Tüchtiges lernen
soll, immer mehr zur Notwendigkeit werde, dass derselbe regel-
mässig die Fortbildungsschule besuche. Das alte patriarchalische
Verhältnis zwischen Meister und Lehrling, der erzieherische Ein-
fluss des Meisters sei namentlich in grossen Städten im Schwin-
den, während anderseits durch die veränderten Zeitverhältnisse
bedeutend erhöhte Ansprüche an den einzelnen Gehilfen gestellt
würden; bei der grossen Ausdehnung mancher Betriebe und der
dadurch herbeigeführten Arbeitsteilung sei der Meister überhaupt
nicht in der Lage, den Lehrling mit allen Zweigen des Berufes
Nr. 49
bekannt zu machen. Breslau habe ungefähr 12000 Lehrlinge, von
denen im vergangenen Jahre nur etwa 2000 die Fortbildungs-
schule besucht hätten, aber auch nur mit grosser Unregelmässigkeit.
— Am 19. November fand die Eröffnung der Handwerker-
schule statt, dieselbe ist in einem früheren Fabrikgebäude, Kloster-
strasse 17, untergebracht. Herr Oberbürgermeister Bender bemerkte
in seiner Eröffnungsrede, dass die heutige Stunde, wenn die an
sie geknüpften Wünsche in Erfüllung gingen, für die Stadt eine
glückliche sein solle, denn es sei richtig, dass das Handwerker-Fort-
bildungsschulwesen in Breslau sehr verbesserungsbedürftig sei; die
städtischen Behörden hätten das eingesehen und es sollen den jungen
Leuten die Mittel zur Ausbildung bequemer zugänglich gemacht
werden, um sie für den schweren Kampf des Lebens auszurüsten.
Die jetzige Handwerkerschule sei nur ein Zweig, allerdings der
wichtigste in den Organisationen, welche für das Handwerk seitens
der Stadt in Aussicht genommen seien. Das Leben sei schwerer
als früher, weil die Konkurrenz immer schärfer geworden. Wenn
dies richtig sei, so dürfe man andererseits auch davon überzeugt
sein, dass derjenige, der Kopf und Hand zusammen nehme, streb-
sam, fleissig und zuverlässig sei, die Hoffnung haben dürfe, vor-
wärts zu kommen und etwas Tüchtiges zu werden und zu haben.
Über viele Dinge habe man keine Macht, aber Macht habe man
über sioh selbst. Diese Schule solle auch helfen, diese Macht zu
kräftigen und zu stärken. — Der Geschäftsgang der hiesigen
Druckereien hat sich wesentlich gebessert, so dass es wohl wenig
Konditionslose geben dürfte, vielleicht trägt dazu auch bei, dass beide
Adressbücher wieder in Arbeit sind, das von der Buchdruckerei
Grass, Barih & Co. herausgegebene alte (früher Morgenstern’sche)
Adressbuch und das vom früheren Inhaber der Privatpost „Hansa“,
Herrn Lehmann, herausgegebene, dessen Druck die Schlesische
Buchdruckerei (S. Schottländer) besorgt. — In einer Versammlung
der Mitglieder der Unterstützungskassen des Deutschen
Buchdrucker-Vereins am 7. Oktober wurde der nach $ 14 des
Statuts vorgeschriebene Ortsausschuss für die Verwaltung ge-
wählt, ferner die nach § 15 vorgeschriebenen Wahlen zum Schieds-
gericht vorgenommen. Der Vertreter des Kreises IX auf der Frank-
furter Generalversammlung, Herr Hendel, wurde mit der Leitung der
Verhandlungen betraut und die Wahl, zu der sich eine grosse Zahl
Mitglieder eingefunden, ging glatt von statten. Für den Orts-
ausschuss wurden gewählt die Herren Augustiniot (Volkszeitung);
Spiekenheuer (Grass, Barth & Co.) und Wallach (Korn), für das
Schiedsgericht die Herren Hendel (Korn), Saupe (Volkszeitung),
Winter (Adolf Stenzel), als Stellvertreter die Herren Padetzke,
Schubert und Kuhn. Nachdem die Wahlgeschäfte erledigt waren,
wurde noch beschlossen, in bestimmten Zeiträumen Zusammen-
künfte der Mitglieder zu veranstalten, deren crste am letzten
Sonntag im November sein sollte. — Die hiesigen Lithographen
und Steindrucker sind in eine Lohnbewegung eingetreten,
zu der die in verschiedenen Breslauer lithographischen Anstalten
herrschenden Lohn- und Arbeitsverhältnisse den Anlass gegeben
haben. Insbesondere wird über übermässige Lehrlingszüchterei
geklagt. Nach einer aufgenommenen Statistik sind in den hiesigen
Betrieben 67 Lithographen, 78 Lithographenlehrlinge, 147 Stein-
drucker und 76 Steindruckerlehrlinge beschäftigt. Eine grössere
graphische Anstalt hat 1 Lithographen, 18 Lithographenlehrlinge,
11 Steindrucker und 9 Steindruckerlehrlinge; ähnliche Verhältnisse
herrschen auch in anderen Betrieben. — Von der Stadt Breslau
war bekanntlich zum Besuche der Pariser Weltausstellung
auch eine grössere Summe ausgeworfen, doch erhielten nur Schlosser,
Tischler, Maler, Dekorateure Stipendien. Die Buchdrucker waren
ausgeschlossen, wahrscheinlich rechnet man in den ausschlaggeben-
den Kreisen den Buchdruck nicht zu den Kunstgewerben. — Von
Neujahr ab werden die hiesigen Tageszeitungen grösstenteils ihre
Insertions- und Abonnementsbedingungen ändern, der
„Breslauer Generalanzeiger“ hat bereits seit Oktober die früher
sechsmal gespaltene Inseratenseite durch Verringerung der Spalten-
breite in eine siebenmal gespaltene umgewandelt. — Besitzer der in
Krappitz in Oberschlesien neu errichteten Papierfabrik sind der
Besitzer des „Breslauer Generalanzeiger“, Herr Franz Anton Werle,
und Herr Adolf Nies in Frankfurt a. M. — Am 17. Oktober starb
im Alter von 55 Jahren Herr Adolf Stenzel, Inhaber der haupt-
sächlich den feineren Accidenzdruck pflegenden Druckerei Adolf
Stenzel, vormals Brehmer & Minuth, an den Folgen eines Sturzes
vom Pferde. Seit 28. Oktober 1872 war Adolf Stenzel Besitzer
der Druckerei, in welcher bis 31. März 1879 Albert Hoffmann,
der Vater des vor 10 Jahren verstorbenen, allgemein bekannten
Fachschriftstellers Albert Hoffmann, Teilhaber war. Die Druckerei
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 567
ist eine der ältesten in Breslau und von Andreas Franziskus Pega
aus Glatz nachweislich im Jahre 1699 gegründet.
$ Glauchau, 27. November. Das Jubiläum des 50jährigen
Bestehens der Firma R. Dulce, Herausgeberin des „Glauchauer
Tageblattes“, deren geschäftliche Daten wir bereits in Nr. 47 mit-
teilten, wurde heute in würdigster Weise begangen. Morgens
9 Uhr wurden die Angestellten des Geschäftes, etwa 50 an der
Zahl, durch Fanfarenklänge zu einer einstündigen solennen Früh-
stückspause zusammengerufen, die durch ein gediegenes Konzert
des Eilhardt’schen Stadtorchesters verschönt wurde. Als erste
Gratulanten erschienen vor den Inhabern der Firma, den Herren
Oskar Dulce und Hans Garcke, die drei ältesten, nahezu 25 Jahre
im Dienste der Firma stehenden Angestellten, die Herren Expedient
Hupfer, Metteur Siegel und Accidenzsetzer Friedrich, und über-
brachten die Glückwünsche der Gehilfen unter Überreichung von
je einer Erinnerungstafel mit den Photographien der Gehilfen.
Ihnen folgten sodann Deputationen der Expedition, der lithographi-
schen Abteilung und der Mädchen, die ihre Glückwünsche eben-
falls mit sinnigen Gaben begleiteten. Diese festlichen Akte spielten
sich im Vordergebäude des Neubaues ab, den reicher, seitens des
Personals veranlasster und sinnig angeordneter Pflanzenschmuck
mit Farbe und Duft erfüllte. Gegen Mittag erschienen vom
Deutschen Buchdrucker-Verein aus Leipzig die Herren Julius
Mäser und Geschäftsführer Kohler und überbrachten den Firmen-
inhabern namens des Vereins und seines Kreises VII die herz-
lichsten Glückwünsche unter Überreichung eines künstlerisch aus-
gestatteten Diploms. Herr Mäser feierte dabei insbesondere den
technischen Leiter der Firma Herrn Oskar Dulce als einen ver-
dienstvollen Pionier für die Bestrebungen und das Aufblühen des
Deutschen Buchdrucker-Vereins. Aber auch noch viele andere
Gratulanten, Körperschaften, Zeitungen, Geschäfts- und persönliche
Freunde brachten den Firmeninhabern ihre Glückwünsche dar,
so dass es Telegramme, Zuschriften, Blumengaben u. s. w. förmlich
regnete. All dies zeigte, in welchem Ansehen die Firma R. Dulce
und ihre Inhaber in weiten Kreisen stehen. Mögen all die Wünsche,
die sie beim Antritte des zweiten Halbjahrhunderts begleiteten,
in Erfüllung gehen! — Eine Fortsetzung der Feier wird am
6. Dezember stattfinden und zwar in Gestalt eines Festessens mit
nachfolgendem Ball, das die Firma ihrem gesamten Personal im
Theaterlokual geben wird.
* Leipzig, 28. November. Die Beamten- und Arbeiterjubiläen
im Hause Karl Krause hierselbst haben am 29. November die
Zahl 31 erreicht und als 5. Jubilar im laufenden Jahre begrüsste
die Firma ihren alten treuen Markthelfer Wilhelm Schmidt, der
bereits 70 Jahre zählt und noch frisch und kräftig der. Firma
treue Dienste leistet. Sein Chef, seine Vorgesetzten, das gesamte
Beamten- und Fabrikpersonal beglückwünschten den Jubilar auf
das herzlichste und erfreuten ihn durch Spenden mannigfacher
Art. Es geht auch hieraus wieder hervor, dass die Firma Karl
Krause stolz auf ihre Beziehungen zu ihren Arbeitern sein darf.
* Leipzig. In der hiesigen sozialdemokratischen „Leipziger
Volkszeitung“ ist ein Konflikt ausgebrochen, weil die Geschäfts-
leitung bei der infolge der Einstellung zweier Setzmaschinen von
ihr als notwendig erachteten Entlassung von Setzern für die Aus-
wahl der zu Entlassenden als Grund geltend gemacht hatte, dass
die von der Wahl Betroffenen (Verbandsmitglieder) nicht genügend
im Interesse der Partei thätig gewesen seien. Die in der Druckerei
beschäftigten Verbandsmitglieder verlangten die Zurücknahme der
Kündigung ihrer beiden Kollegen und Entlassung der zuletzt ein-
gestellten Setzer, und als dies abgeschlagen wurde, reichten 27
derselben ihre Kündigung ein. Die Angelegenheit hat nicht nur
in den Buchdruckerkreisen, sondern auch in der politischen Presse
lebhafte Besprechung gefunden, da der angegebene Entlassungs-
grund mit den sonst von der sozialdemokratischen Presse ver-
tretenen Grundsätzen nicht im Einklang steht. Auch das Central-
organ der sozialdemokratischen Partei, der Berliner „Vorwärts“,
kann das Verhalten der Geschäftsleitung der „Volkszeitung“ nicht
billigen und bedauert, dass in der Sache nicht die tariflichen
Instanzen des Buchdruckgewerbes oder das Gewerbegericht an-
gerufen worden sind. Die Plätze der Gekündigten sind von Mit-
gliedern der sogenannten Buchdrucker-Gewerkschaft, die als die
äusserste Linke der Gehilfenschaft betrachtet werden kann, besetzt
und die Druckerei der „Leipziger Volkszeitung“ ist vom Verband
der Deutschen Buchdrucker für seine Mitglieder gesperrt worden.
Die weitere Ausfechtung des Kampfes wird nun zwischen Verband
und Gewerkschaft vor sich gehen.
* Lübeok, 27. November. Eine Art nachträglicher Guten-
berg-Gedenkfeier beging gestern, soweit es der Mittagsdienst
gestattete, das Setzer- und Druckerpersonal der Firma Gebrüder
Borchers in der Stadtbibliothek. Herr Prof. Dr. Curtius hatte
es gütigst übernommen, jenen an der Hand eines interessanten
Vortrages über den Erfinder der Buchdruckerkunst die in der
Bibliothek vorhandenen ältesten Druckschätze zu zeigen und zu
erläutern. Gedruckt wurde, so etwa führte der Herr Professor
aus, schon 1000 Jahre vor Gutenberg; die Leinwand- und Holz-
schnittdrucke, die Spielkartendrucke (von denen Nachbildungen
vorlagen) des Mittelalters seien allgemein bekannt. Mit Hilfe des
sogenannten Blockdruckes wurden sogar ganze Bücher hergestellt;
hiervon zeugen die noch jetzt in freilich nur wenigen Exemplaren
vorhandenen Armenbibeln, deren jede heutzutage einen Wert von
100000 MA. vergegenwärtige. Gutenberg's Erfindung, die der
Wissenschaft und Kunst, ja dem gesamten Kultur- und Völker-
leben neue Bahnen eröffnete, gipfelte in der Herstellung beweg-
licher Lettern. In den Jahren von 1450 bis 1455 entstand durch
Gutenberg das erste grosse Druckwerk, eine lateinische Bibel, von
der Herr Professor Dr. Curtius treffliche Nachbildungen vorlegte;
die Länge der Herstellungsdauer ist vor allem darauf zurück-
zuführen, dass dem Prachtwerk zahlreiche mit der Hand hergestellte
Initialen und Randzeichnungen eingefügt sind. Ferner stellte
Gutenberg’s Druckerei damals Ablassbriefe und lateinische Gram-
matiken für den Schülergebrauch her. Von Fust und seinem
Schwiegersohn, Peter Schöffer, deren geschäftliche und technische
Beziehungen zu Gutenberg ja hinlänglich bekannt sind, wurde 1457
das Psalterium gedruckt; auch hiervon wurden wohlgelungene Nach-
bildungen vorgewiesen. Von Gutenberg's späteren Druckerzeug-
nissen befinden sich zwei in je einem Exemplar in unserer Stadt-
bibliothek: das sogenannte Katholikon, eine Art Konversationslexikon,
1460 entstanden, und eine lateinische Schrift über den rechten
Gebrauch des heiligen Abendmahls. Cicero's „de officiis“, 1465
von Fust und Schöffer gedruckt, ebenso in einem Exemplar der
Stadtbibliothek vorhanden, konnte gleichfalls bewundert werden,
wie auch der codex psalmarum aus dem Jahre 1502, von Schöffer
gedruckt. Zur Ehre unserer Vaterstadt sei es gesagt, dass sie mit
einer der ersten Plätze war, in denen die Buchdruckerkunst ge-
trieben wurde; zwei lübische Originalwerke aus jener Zeit zeigte
Herr Professor Dr. Curtius vor: das rudimentum noviciorum, 1475
von dem Drucker und Verleger Lukas Brandis, einem geborenen
Lübecker, hergestellt, und eine von Nicolai de Lyra verfasste
mittelniederdeutsche (plattdeutsche) Bibel, 1494 von dem Drucker
Steffen Arrendes herausgegeben. Es sei hierbei bemerkt, dass der
lübische Buchdruck und Buchhandel um die Wende des 15. und
16. Jahrhunderts die erfreulichsten Blüten trieb, so wurde hier
beispielsweise ein missale für Schweden gedruckt und ferner leb-
hafter Bücherhandel nach den gesamten nordischen Ländern unter-
halten. Dem interessanten Vortrage folgte eine kurze Besichtigung
der ausgedehnten Bibliothekräume mit ihrem auf über 110000
Bände geschätzten Bestande.
-b.- Aus Schlesien. Eine starke Zumutung stellt die Firma
Paul Hülseberg in Berlin an die Zeitungsredaktionen. Sie ver-
langt nämlich Reklameartikel unter Lokal-Nachrichten oder Ver-
mischtes aufgenommen gegen eine Vergütung von einer Mark
für je 56, 38 und 31 Zeilen und von drei Mark für 133 Zeilen.
Für Nebenausgaben soll die Vergütung 50 A bez. 1,50 A betragen.
Natürlich werden auch vollständige Belegexemplare verlangt und
Zahlungen werden auf Nachnahme bedingt. Abgesehen davon,
dass die Aufnahme solcher Reklamen in den redaktionellen Teil
nicht als anständig angesehen wird, ist die angebotene Vergütung,
die nicht einmal die nackten Satzkosten deckt, einer Verhöhnung
so ähnlich wie ein Ei dem andern. Das wird wohl auch von
allen anderen Empfängern des Angebotes empfunden worden sein.
* Württemberg. Wie die „Neckar-Zeitung“ berichtet, haben die
Firmen Schell’sche Buchdruckerei in Heilbronn, Inhaber Herr
Viktor Krämer, Verlag der „Neckar-Zeitung“ und des „Heilbronner
General-Anzeigers“, und Aktiengesellschaft „Schwarzwälder Bote“,
Buchdruckerei in Oberndorf a. Neckar, die Papierfabrik am Baum,
C. Roser, in Miesbach, Oberbayern, käuflich erworben und in
sofortigen Betrieb übernommen.
*
Kleine Mitteilungen.
Preisausschreiben. Dic Abteilung für Tier- und Pflanzenschutz
der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaft zu Gera
568 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 49
wünscht für die neue, zur Massenverbreitung bestimmte Preisschrift
„Deutsche Jugend, übe Pflanzenschutz!“ eine passende
Zeichnung für den Umschlag zu erhalten, nach welcher sich
derselbe in ein bis drei Farben in Buchdruck herstellen lässt.
Das Format des Heftes wird 13, zu 21 cm (Hochoktav) betragen;
für den in Schriftsatz erfolgenden Titeleindruck muss entsprechen-
der Platz frei gelassen werden, Für das unbeschränkte Eigentums-
recht des besten Entwurfes ist ein Preis von 50 Mark ausgesetzt.
Jede Zeichnung muss mit einem Motto gekennzeichnet sein und
die genaue Adresse ist in einem verschlossenen Briefumschlage,
mit gleichem Merkwort versehen, beizufügen. Einsendungen sind
bis zum 10. Januar 1901 an den Vorsitzenden Emil Fischer in
Gera (Reuss), Laasener Strasse 16, zu richten.
Reichsdruckerei. Zur Unterstützung des Direktors der Reichs-
druckerei in Kunst- und technischen Fragen hat der Kaiser eine
aus zwölf hervorragenden Künstlern und Gelehrten bestehende
Sachverständigen-Kommission ernannt. Die Amtsdauer der Mit-
glieder dieser Kommission ist drei Jahre.
Reichsverband österreichischer Buchdruckereibesitzer. In der
kürzlich stattgehabten Hauptversammlung des Verbandes wurde
Herr Adolf Holzhausen zum Präsidenten, zu dessen Stellvertreter
Herr Hans Feller in Carlsbad und zum Schriftführer Herr Friedrich
Jasper gewählt. Zum Obmann des Tarifamtes wurde Herr Victor
Drouot in Linz, zu dessen Stellvertreter Herr Franz Reifmüller
in Wien gewählt. Auf Antrag des Herrn Hans Feller in Carlsbad
beschloss der Reichsverband österreichischer Buchdruckereibesitzer,
die nötigen Schritte zu unternehmen, um zu einem Zentralpunkt
für die Buchgewerbe, zu einem Buchgewerbehaus, in Wien zu
kommen.
vom „fliegenden“ Gerichtsstand der Presse. Der Antrag auf
Beseitigung des sogenannten fliegenden Gerichtsstandes der Presse
soll im Reichstage von neuem eingebracht werden. Ein dies-
bezüglicher Antrag war bereits vor zwei Jahren beim Beginne der
gegenwärtigen Legislaturperiode dem Reichstage zugegangen, kam
aber in der vorigen Tagung überhaupt nicht mehr zur Beratung.
Der freisinnigen Volkspartei Verdienst war es, dass s. Z. der Antrag
eingebracht wurde, es ist aber begründete Aussicht vorhanden, dass
er diesmal auch von anderen, tonangebenden Parteien unterstützt
werden wird. Material ist reichlich vorhanden und es wäre auch an
der Zeit, dass diese Gesetzesbestimmungen eine Reform erführen. IV.,
Gebrüder Gotthelft’s Abreiss-Kalender liegt uns für 1901 wieder
in vorzüglicher Ausstattung vor. Die Rückwand ist in moderner
Zierweise und harmonischer Farbenstimmung gehalten und gewinnt
noch dadurch an schöner Wirkung, dass die Hauptzeilen, ein Teil
der Ornamente und die stimmungsvolle Mittelfigur in Prägedruck
ausgeführt sind. Der Kalender ist mit zwei Blocks versehen,
einem Wochennotizblock und einem Notizblock mit weissen Blättern,
und enthält in dem untern Teil Raum für Druckerei-Empfehlungen.
Auf der Rückseite ist das Jahreskalendarium angebracht. Ausser
diesem Abreiss-Kalender giebt die kgl. Hofbuchdruckerei von
Gebrüder Gotthelft in Cassel noch sauber in Farbendruck aus-
geführte Reklame-Kalender in einem grossen Doppelfolioformat
heraus, die sich vorzüglich zu Geschenkbeilagen für Zeitungen
eignen. Die Kalender der Firma verdienen die Aufmerksamkeit
der Kollegen.
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Eingetragene Firmen. In Krefeld die offene Handelsgesell-
schaft unter der Firma Hermann Mahler, Gesellschafter sind die
Herren Hermann Mahler und Simon Mahler, beide Buchdruckerei-
besitzer in Krefeld. Das Geschäft besteht als Einzelfirma seit 1886.
Konkurseröffnung. Herr Buchdruckereibesitzer Georg Bannert
zu Lichtenberg, Frankfurter Allee 197, am 26. November. Kon-
kursverwalter Herr Kaufmann Wilhelm Schultze zu Berlin SO.
Elsenstr. 3. Anmeldefrist bis zum 5. ‚Januar 1901.
Konkursaufhebung. Herr Buchdruckereibesitzer Carl Mondrion,
in Firma Carl! Mondrion in Frankfurt a. M., Niddastrasse 62,
am 20. November.
Auszeichnung. Der Direktor der Staatsdruckerei in Wien,
Herr Hofrat Ottomar Volkmar, wurde vom Kaiser von Österreich
in den Adelsstand erhoben.
Gestorben. In Berlin starb am 18. November Herr Buch-
druckereibesitzer Gregor Hornberg, 68 Jahre alt.
$
Sa Fr Yu Al K Sr Et ke, ké be: =æ- ké. "Zeg E E E La ES
TT TR Dm "fr "mm 98 aw ën ei ka
bad ax 287. a
Nr. 49
Tarif-Amt der Deutschen Buchdrucker.
Briefadresse: z. H. des Geschäftsführers Herrn Paul Schliebs.
Berlin SW., Friedrichstrasse 239.
Dreizehnter Nachtrag =.
der den Tarif anerkennenden Firmen zum- Verzeiöhnis vom `-
31. Dezember 1899 (bezw. 71. Gesamt-Nachtrag). `
L Kreis. V. Kreis-
Hennstedt: Lorenzen, Fedder. Aschaffenburg: Gottinger, A.
Il. Kreis. Scheinfeld: Ile, -M.
. Vil. Kreis. i
Höchst a. M.:.Graf, Willy.
IV. Kreis. Berlin: Buchdr. P. Zühlcke.
Geislingen a. St.: Junginger, B. IX. Kreis.
Heidelberg: BuchdruckereiMoriell. Breslau: Neumann, Ernst.
Den Setzmaschinentarif hat anerkannt die Buchdruckerei der
„Nord-Ostsee-Zeitung“ (F. Rohwedder) in Kiel.
Bekanntmachung.
Gemäss $ 4 der Geschäftsordnung für Schiedsgerichte hat sich
das Schiedsgericht für den VIII. Kreis (Berlin-Brandenburg)
neu konstituiert. Gewählt wurden prinzipalsseitig die Herren
Hermann Klokow, Gustav Hempel und R. Schumacher zu Mit-
gliedern, Ernst Boll, Gustav Horn und Phil. Messenzehl zu Stell-
vertretern; gehilfenseitig die Herren Franz Heinrich, Beyer
und Tübbecke zu Mitgliedern, Perreaux, Schmidt und Senftleben zu
Stellvertretern. — Den Vorsitz übernahm prinzipalsseitig Herr
Hermann Klokow, gehilfenseitig Herr Franz Heinrich, Buchdruckerei
Bading, Beuthstrasse 2. l
Klagen aus dem Tarife sind seitens der Parteien bei dem be-
treffenden Vorsitzenden schriftlich einzureichen.
Ersatzwahl der Prinzipalsvertreter für den I. Tarifkreis
gemäss $ 42 des Tarifs.
Gewählt wurden die Herren Georg Riemschneider in Hannover
zum Kreisvertreter, F. F. Klindworth in Hannover zum ersten und .
F. W. Rademacher in Hamburg zum zweiten Stellvertreter:
Gemäss § 45, Ziffer 7 des Tarifs und im Einverständnis mit
den beteiligten Kreisen schreiben wir hiermit für Chemnitz die
Errichtung eines Schiedsgerichtes aus. Wählbar und wahl-
berechtigt sind nur tariftreue Prinzipale und solche Gehilfen, welche
in tariftreuen Druckereien arbeiten. Die Wahl der Prinzipals-
STELLEN NNGEBOTE,
Tüchtiger Korrektor
wird von grösserer Druckerei Münchens per sofort ge-
sucht. Angebote mit Gehaltsansprüchen sind unter
M. 500 an den Zentral-Arbeitsnachweis des Deutschen
Buchdrucker-Vereins Leipzig, Deutsches Buchgewerbe-
aus, einzureichen. g
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g demjenige
er W. Köhler, München.,
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 569
Schiedsrichter wird von dem Prinzipals-Kreisvertreter Herrn Alwin .
Becker, Leipzig, die Wahl der Gehilfen - Schiedsrichter von dem
Gehilfen -Kreisvertreter Herrn Conrad Eichler, Leipzig, geleitet
werden. SE Se |
„Die tariftreuen Prinzipale und Gehilfen zu Chemnitz werden
nunmehr ersucht, Kandidaten für diese Wahl zu nominieren und
die Namen derselben ihrem Kreisvertreter bekannt zu geben. Die
Festsetzung des Wahltermins bleibt den Kreisvertretern unter Ver-
'ständigung mit den Parteien überlassen.
Berlin, 27. November 1900. sf u
. Georg W. Büxenstein, L. H. Glesecke,
N Go | Vorsitzende. :
. e e e —
Bekanntmachung.
Zur Kostendeckung der Tarifdurchführung ist für das Rechnungs-
jahr 1900/1901 gemäss § 58 des Tarifs von den tariftreuen Prinzi-
palen und Gehilfen der Beitrag von 6000 / gemeinsam und zu
gleichen Teilen aufzubringen. Es ergeht deshalb an alle tarif-
treuen Gehilfen die Aufforderung, ihrer tariflichen Pflicht zu ent-
sprechen und ihren Jahresbeitrag, der auf 20 A pro Gehilfen
festgesetzt wurde, sofort an die Kreisvertreter — spätestens
bis 20. Dezember — zu zenden. (Für die Mitglieder des Ver-
bandes der Deutschen Buchdrucker ist dieser Pflichtbeitrag bereits
durch die Verbandskasse an mich direkt abgeführt worden.)
Die Gelder sind druckereiweise zu sammeln und muss die
Sendung über den Namen der Druckerei sowohl als des Ortes
Auskunft geben.
Die Adressen der Gehilfen-Kreisvertreter sind die folgenden:
Kreis I: Georg Klapproth, Hannover, Calenbergerstrasse 19.
„ II: Otto Mierow, Bielefeld, Hermannstrasse 61.
„ III: Carl Domine, Frankfurt a. M., Wielandstrasse 2, III.
„ IV: Karl Knie, Stuttgart, Rosenstrasse 32, I. |
V: Julius Hanke, München, Elisenstrasse 7, IV links.
„ VI: Joh. Löschke, Halle a. S., Henriettenstrasse 10, Hof.
„ VII: Conrad Eichler, Leipzig-A., Gartenstrasse 42, III.
„ VIII: L. H. Giesecke, Berlin SW., Zossenerstrasse 25, IV.
5 Hermann Schlag, Breslau, Lewaldstrasse 4. =
Die. Einteilung. der. Tarifkreise- ist- aus dem „Kommentar“,
Seite 173/174 zu entnehmen. l
Die Herren Kreisvertreter sind gebeten, die bei ihnen ein-
gegangenen Beiträge spätestens bis zum 30. Dezember ein-
zusenden, und zwar unter der Adresse des Herrn Paul Schliebs.
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Berlin, 27. November 1900.
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L. H. Glesecke,
Gehilfen-Vorsitzender.
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Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 49
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SCH Innungsbetriebe und Handelsregister
ie von der Handelskammer zu Wiesbaden beantragte
g * AV gerichtliche Entscheidung der Frage, ob ein Buch-
, 2 A druckereibetrieb deshalb, weil er einer Zwangsinnung
Ss DR beigetreten ist und bei derselben verbleibt, seine
Eigenschaft als handelsgerichtlich eingetragener Betrieb behält
oder nicht, ist vom kgl. Amtsgericht: Wiesbaden unter dem
24. November 1900 erfolgt und, wie zu erwarten war, gegen
die Handelskammer ausgefallen. Der die aufgeworfene Frage
gründlich behandelnde und prinzipiell wichtige Entscheid lautet
wie folgt:
. „Den Antrag der Handelskammer (J.-Nr. 1937), wegen der
durch Entscheidung der Verwaltungsbehörde erfolgten Zuweisung
der Druckereibetriebe der Firmen K. Schwab, Karl Ritter, P. Plaum
und Rud. Bechtold & Co. zur Buchdrucker-Zwangsinnung über die
hierdurch in Frage gestellte Registerfähigkeit dieser Firmen Er-
mittelungen anzustellen und diese Firmen eventuell im Handels-
register zu löschen, vermag ich als begründet nicht anzuerkennen,
und muss ich es daher ablehnen, diesem Antrage Folge zu: geben.
Die Handelskammer irrt darin, dass sie den Begriff „Handwerk“
im Sinne der Gewerbeordnung indentifiziert . mit dem Begriff
S Handwerk“ i im Sinne des neuen Handelsgesetzbuches, und gelangt
kierdurch zu dem falschen Schlusse, ein innungspflichtiger Hand-
werker im Sinne der Gewerbeordnung könne nicht zugleich ein
registerfähiger und -Pflichtiger Vollkaufmann im Sinne des neuen
Handelsgesetzbuches sein. Die Gewerbeordnung und das neue
Handelsgesetzbuch stellen aber für den Begriff „Handwerk“ ganz
verschiedene Merkmale auf. Nach der Gewerbeordnung sind die
Zwangeinnungen auf Handwerker beschränkt (8 100); ausgenommen
von der Zwangsmitgliedschaft sind ausdrücklich diejenigen, die
das Gewerbe, wofür die Innung errichtet ist, nicht handwerks-
mässig, sondern fabrikmässig, betreiben (8 100. l
Die Gewerbeordnung unterscheidet somit zwischen Rande |
betrieb und Fabrikbetrieb, und liegt in dieser Unterscheidung das
Kriterium für Handwerk und Fabrik im Sinne der Gewerbeordnung,
| sodass Handwerker | im Sinne der Gewerbeordnung derjenige ist,
welcher das Gewerbe „nicht fabrikmässig“ betreibt. Eine. weitere
Bestimmung der Begriffe „Handwerker“ und „Handwerk“ enthält
die Gewerbeordnung nicht; ebenso sieht sie von einer, Definition
des Begriffes „Fabrik“ ab.. de
- Bei der Beratung der Gewerbeordnung. it. von Vertretern der
Regierung ausgeführt worden, dass eine Begriffsbestimmung für
den fabrikmässigen Betrieb nicht gegeben werden könne, 'dass hier
vielmehr die Verhältnisse des Einzelfalles entscheidend sein müssten,
dass die dabei in Betracht kommenden Merkmale aber im Grossen,
und Ganzen nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts festständen.
Massgebend für die Bestimmung der Begriffe „Fabrik“. und „Hand-
werk“ im Sinne der Gewerbeordnung sind somit diejenigen Merk-
male, welche die Theorie und Praxis für die Unterscheidung des
fabrikmässigen Betriebes vom handwerksmässigen Betriebe auf-
gestellt hat. Solche Merkmale sind: Grösse und Ausdehnung der
vorhandenen Räumlichkeiten; Uinfang und Wert der hergestellten
Jahresmenge; die Art der Arbeitsteilung und die mehr mechanische
oder mehr kunstgemässe Mitwirkung der Arbeiter; die mehr- oder
minder umfassende Verwendung von Arbeitsmaschinen; die Her-
stellung der Gegenstände auf Bestellung und zum Einzelverkauf
oder auf Vorrat und zum Massenabsatz; die persönliche Beteiligung
des Botriebsunternehmers an der Herstellung - der Gegenstände oder
die Beschränkung seiner Thätigkeit auf die kaufmännische Leitung;
die handwerksmässige Ausbildung. und die Beschäftigung jugend-
licher Arbeiter. Im Gegensatz zur Gewerbeordnung, die zwischen
Handwerksbetrieb und Fabrikbetrieb, unterscheidet und in dem
Fehlen fabrikmässiger. Betriebsart das Kriterium des. Handwerks-
betriebes erblickt, stellt das neue Handelsgesetzbuch Händwerks-
betrieb in Gegensatz zum kaufmännischen Grossbetrieb und erblickt
in dem eine kaufmännische Organisation erforrdernden erheblichen
Umfange des Betriebes das Kriterium, welches den Unterschied
zwischen kaufmännischem Grossbetriebe. und Handwerksbetriebe
und dadurch zwischen Handelsgewerbe und Nichthandelsgewerbe
ausmacht.
Dass dieses im $ 2 des neuen ‚Handelsgesetzbuches aufgestellte
Kriterium dem Gesetzgeber auch in den- Fällen des: $ 1 Abs. 2
574
Nr. 2 und 9 vorgeschwebt hat, dass es überhaupt dem System
des neuen Handelsgesetzbuches zu Grunde liegt, wird von Staub
in überzeugender Weise nachgewiesen (vergl. Staub, Kommentar
zum Handelsgesetzbuch, 6. und 7. Auflage: Anm. 76 zu $ 1;
Anm. 8 zu $ 2; Anm. 3 zu § 4). „Handwerk“ im Sinne des
neuen Handelsgesetzbuches liegt somit dann vor, wenn der Betrieb
wegen seines nicht erheblichen Umfanges eine kaufmännische
Organisation nicht erfordert; und umgekehrt liegt kaufmännischer
Grossbetrieb dann vor, wenn das Unternehmen einen so erheblichen
quantitativen Inhalt hat, dass sein ordnungmässiger Betrieb eine
kaufmännische Einrichtung erforderlich macht. Dies Letztere
trifft sowohl dann zu, wenn der erhebliche quantitative Inhalt in
der Zahl der abgeschlossenen Geschäfte, die zusammen ein hohes
Objekt repräsentieren, zum Ausdrucke gelangt — in diesem Falle
bedingt die Kompliziertheit des Betriebes die Schaffung kauf-
männischer Ordnung —, als auch dann, wenn die Geschäfte zwar
ihrer Zahl nach nicht erheblich, aber ihrem Inhalte nach erheblich
sind, wenn Geschäfte über grosse Objekte abgeschlossen werden —
in diesem Falle erfordert besonders die Rücksicht auf die Gegen-
kontrabenten kaufmännische Ordnung, in erster Linie durch ge-
hörige Buchführung (vgl. Staub, Kommentar zum Handelsgesetz-
buch, Anm. 7 zu § 2).
Stellen aber, wie im Vorstehenden näher dargestellt worden
ist, die Gewerbeordnung und das neue Handelsgesetzbuch für den
Begriff „Handwerk“ ganz verschiedene Merkmale auf, die Gewerbe-
ordnung: das Fehlen fabrikmässiger Betriebsart, das neue Handels-
gesetzbuch: das Nichterfordernis kaufmännisch eingerichteter Be-
triebsart, so ergiebt sich hieraus, dass ein Handwerker im Sinne
der Gewerbeordnung sehr wohl zugleich Nichthandwerker und
Vollkaufmann im Sinne des neuen Handelsgesetzbuches sein kann,
dass also die Zugehörigkeit zu einer Zwangsinnung mit der Ein-
tragungsfähigkeit in das Handelsregister nichts zu thun hat.
Es wird sogar eine grosse Anzahl Gewerbetreibender geben,
deren Betriebe nicht als Fabrikbetriebe angesehen werden können,
aber einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb
erfordern, die also innungspflichtige Handwerker im Sinne der
(Gewerbeordnung und zugleich Nichthandwerker und registerfähige
und -pflichtige Vollkaufleute im Sinne des neuen Handelsgesetz-
buches sind; ganz abgesehen von denjenigen zahlreichen Fällen,
in denen wegen der Vereinigung von Handwerk und Handelsgeschäft
in einer Person ein Gewerbetreibender wegen seines Handwerks
innungspflichtig und wegen seines Handelsgeschäftes zugleich
registerpflichtig ist.
Wird aber, wie im Vorstehenden nachgewiesen worden ist,
durch die Zuweisung der Druckereibetriebe der Firmen K. Schwab,
Karl Ritter, P. Plaum und Rudolf Bechtold & Co. zur Buchdrucker-
Zwangsinnung die Vollkaufmannsqualität der Inhaber dieser Firmen
überhaupt nicht in Frage gestellt, so ergiebt sich hieraus, dass
diese Zuweisung einen genügenden Anlass nicht zu bieten vermag,
die hierdurch gar nicht erschütterte Vollkaufmannsqualität der
Inhaber dieser Firmen durch Anstellung von Ermittelungen einer
Nachprüfung zu unterziehen.
Dem Antrage der Handelskammer auf Nachprüfung der Register-
fähigkeit der genannten Firmen kann nur dann entsprochen werden,
wenn die Handelskammer unabhängig von der Entscheidung über
die Zugehörigkeit dieser Firmen zur Zwangsinnung auf Grund
einer Prüfung der thatsächlichen Verhältnisse des Geschäftsum-
fanges zu der Auffassung gelangt, dass die Betriebe dieser Firmen
einen so erheblichen quantitativen Inhalt nicht haben, dass ihr
ordnungsmässiger Betrieb kaufmännische Einrichtung erforderlich
macht.“
Das kgl. Amtsgericht Wiesbaden ist somit der Auffassung
beigetreten, die vom Deutschen Buchdrucker-Verein ver-
fochten worden ist und die auch die sächsischen Register-
behörden und das kgl. preussische Handelsministerium zum
Ausdruck gebracht haben. Da nicht zu erwarten ist, dass
der Wiesbadener Entscheid im Berufungswege abgeändert
wird, so darf mit diesem Entscheid jedenfalls die Frage der
Eintragungsfähigkeit der Zwangsinnungsbetriebe in das Han-
delsregister auch für Preussen als erledigt angesehen werden.
ZZ
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 50
Aus dem Schriftgiessereigewerbe.
In Nr. 36 wurde bereits darauf hingewiesen, dass durch
Erhöhung der Löhne, durch Preissteigerungen der Rohmate-
rialien und auch durch die Kosten der Betriebseinrichtungen
infolge der Bundesratsverordnungen der Betrieb wesentlich
verteuert worden sei. Daran schloss sich die Klage über
die wachsende Rabatthöhe beim Schriftenverkauf und der
Wunsch, dass die Giessereien sich vereinigen möchten, um
dem Rabattunwesen zu steuern.
So richtig das Verlangen nach einer Vereinigung der
Schriftgiessereibesitzer ist, so notwendig ist es aber auch, die
wirklichen Ursachen des Rabattunwesens festzustellen, weil
nur in diesem Falle die richtigen Mittel für die Abhilfe ge-
funden werden können.
Ein Handelskammerbericht für das Jahr 1599 stellte
bereits fest, dass in der Vergrösserung einzelner Firmen und
besonders in der Schaffung von Neuheiten kein richtiges
Mass mehr eingehalten werde. Die Lager werden überfüllt,
weil es unmöglich werde, alle diese Neuheiten genügend zu
verkaufen. Verschärft wird diese ungünstige Situation durch
die steigende Einführung der Zeilengiessmaschinen. Das Miss-
trauen gegen dieselben ist gewichen, denn bis zum Ende
dieses Jahres dürften in Deutschland, Osterreich und der
Schweiz etwa 400 Linotypes und 300 Typographen arbeiten,
denen sich inzwischen auch die Monoline hinzugesellt hat.
Die Zweibuchstaben-Linotype hat in der „Berliner Morgen-
post“ ihre Leistungsfähigkeit nachgewiesen; die Giessereien
müssen sich also auch auf einen geringeren Absatz der Titel-
schriften in den kleineren Kegeln einrichten, von denen ge-
wöhnlich grosse Quantitäten bezogen wurden. Es ist also
zweifellos, dass die fraglichen Umstände die Nachfrage er-
heblich verringern und zu einer Einschränkung der Betriebe
führen müssen.
Solche Krisen wirtschaftlichen Rückganges sind ja aller-
dings öfter dagewesen. Die grossen deutschen Giessereien
suchten und fanden dann aber Beschäftigung in ihren Auf-
trägen vom Auslande, mit denen sie das vorhandene Personal
so lange beschäftigen konnten, bis der heimische Markt
wieder aufnahmefähig wurde. Auf eine solche Wandelung
ist jedoch angesichts der jetzigen Krise nicht mehr zu
rechnen. Die Zeilengiessmaschinen werden für lange Zeit,
wenn nicht dauernd, den Brotschriftenumsatz vermindern und
in der Novitätenwut tritt ganz von selbst eine Einschränkung
ein, da die Kosten der Herstellung in keinem gesunden Ver-
hältnis zum Ertrag mehr stehen werden, ganz abgesehen davon,
dass sie die guten älteren Erzeugnisse mehr und mehr unver-
käuflich machen.
Ahnlich liegt es mit dem Export. Seit langer Zeit ex-
portierte Frankreich nach Spanien, Italien, Rumänien und
besonders Süd- und Central- Amerika grosse Massen von
Schriften. Dadurch, dass Deutschland das französische Schrift-
system adoptiert und in geschmackvollen Neuheiten Frankreich
überflügelt hatte, dadurch fand es in den genannten Lin-
dern ebenfalls einen guten Markt für seine Neuheiten. Das
wird sich aber nun ändern. Seit zwei Jahren haben sich
die französischen Giessereien zur Wahrung ihrer interessen
vereinigt. In ihrem Organ „La Fonderie Typographique“
führen die einzelnen Giessereien regelmässig geschmackvolle
Schriften und Einfassungen vor, welche in nichts hinter den
deutschen zurückstehen. Durch eine längere Arbeitszeit und
niedrigere Löhne können die französischen Giessereien den
Wettbewerb mit Deutschland erfolgreich aufnehmen. Sie
werden es aber nicht bloss, sondern sie müssen es, denn
ihnen ist allmählich auf dem Weltmarkte eine verschärfte Kon-
kurrenz durch spanische, italienische und selbst nordameri-
kanische Giessereien entstanden. Spanien und Italien rüsten
sich, nicht nur den Bedarf ihrer Heimat zu decken, sondern
nehmen bereits lebhaften Anteil am Export nach Süd- und
Nr. 50
Central-Amerika. Schliesslich droht den französischen Giesse-
reien aber ebenfalls die Zeilengiessmaschine. Zunächst ist
es nur die Linotype, die teuerste von den dreien. Aber selbst
von dieser sind bereits gegen hundert Stück im Betriebe, Also
auch in Frankreich wird man sich auf die grössere Pflege von
Titel-, Zierschriften und Einfassungen einrichten müssen.
Auch Russland, welches Sanguinikern als ein Markt
erscheint, wo in kurzer Zeit ein Vermögen erworben werden
könne, auch dieses Land kommt für den deutschen Export
immer weniger in Betracht, teils durch erhebliche Ver-
grösserungen alter, teils durch Errichtung neuer Giessereien,
besonders aber durch die dortige allgemeine trostlose wirt-
schaftliche Lage und höchst ungünstige Kreditverhältnisse.
Die gegenwärtige Lage der deutschen Giessereien ist also
folgende. In den Brotschriften, d. h. in einem Massenartikel,
findet eine erhebliche Verminderung des Absatzes durch die
Zeilengiessmaschinen statt. In der Schaffung von Novitäten,
die eine krankhafte geworden ist, muss und wird eine Gesun-
dung und damit auch eine geringere Produktion eintreten, und
in dem Wettbewerb auf dem Weltmarkte wird Deutschland
durch die verbesserten Leistungen der französischen Giesse-
reien einen schweren Stand bekommen. Treten nun auch noch
weitere Produktionsverteuerungen ein, sei es durch weiter-
steigende Rohmaterialpreise oder Lohnerhöhungen, dann ist es
den deutschen Giessereien nicht mehr möglich, erfolgreich im
Auslande zu konkurrieren und die Einschränkung aller Betriebe
muss die notwendige Folge sein.
$
Aus den Gewerbskreisen Frankreichs.
In einer ihrer letzten Sitzungen hat die Akademie der
Schönen Künste den Preis Cambacères im Betrage von 3000
Franken dem Kupferstecher Penat und den Preis Saintour, eben-
falls im Betrage von 3000 Franken, dem Lehrer an der Ecole
municipale Estienne, Duboucher, einem früheren Inhaber des Römi-
schen Preises, verliehen. Diesem hervorragenden Künstler verdankt
man eine grosse Zahl bemerkenswerter Arbeiten.
Der Finanzminister Caillaux empfing vor einiger Zeit die Herren
Chauvière, Abgeordneter von Paris, Guillotin, ehemals Vorsitzender
des Handelsgerichts, und Poirier, Gemeinderat von Paris, die ihn
baten, den Neubau der Nationaldruckerei im XV. Arrondisse-
ment zu beschleunigen. Die Leser werden sich ohne Zweifel der
früher wegen der Verlegung der Nationaldruckerei gethanen Schritte
und der in Bezug auf diesen Gegenstand gepflogenen Besprechungen
erinnern, wenigstens haben wir sie hierüber unterrichtet. Diese
Sache, die bisher in der Schwebe verblieben war, wird nächstens
ohne Zweifel ihre Lösung finden, und es ist wahrscheinlich, dass
die Verlegung sich binnen kurzem vollziehen wird. Der Minister
erwiederte denn auch den Besuchern, dass der Baugrund bereits
reserviert sei und dass der Direktor des Etablissements, Herr
Christian, ihm einen sorgfältig vorbereiteten Entwurf vorlegen
solle. Sobald der Entwurf sich in den Händen des Ministers be-
finden wird, soll das Parlament unverzüglich mit der Sache befasst
werden und der Minister will sie sogar selbst im Parlament an-
schneiden.
Der Präsident des römischen Bucharbeiterverbandes und Ab-
geordnete zur Weltausstellung, Giuseppe Parpagnoli, begab sich in
Begleitung des Vicepräsidenten des obersten Arbeitsrates, Keufer,
zum Handelsminister Millerand und sprach ihm im Namen der
von ihm vertretenen Organisation Zustimmung zu dem Werke des
Ministeriums und Dank für alle Massnahmen aus, die zu Gunsten
der Arbeiter der Buchindustrien getroffen worden waren.
Der Kongress des Bucharbeiterverbandes beschäftigte
sich in seinen kürzlich abgehaltenen Sitzungen unter anderm mit
der Setzmaschine, mit der Verkürzung den Arbeitszeit, mit der
Syndikatsmarke und den Mitteln, um sich deren Besitz zu sichern
und trat schliesslich auch in eine Prüfung der Zugehörigkeit zum
internationalen Buchdruckersyndikat ein, dem seit seiner Gründung
bereits die meisten der Bucharbeiterverbände Europas beigetreten
sind. Der Kongress sprach sich für den Beitritt des französischen
Verbandes aus, überliess aber die endgültige Entscheidung hierüber
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
575
den Sektionen. Wie bei jedem Kongress üblich, wurden auoh die
Sitzungen dieses Kongresses mit einem Festmahl geschlossen, an
dem sich etwa 500 Personen beteiligten und in dessen Verlaufe
dem Sekretär des französischen Verbandes, Herrn Keufer, als Aus-
druck der Anerkennung ein Kunstgegenstand überreicht wurde.
Die Schriftgiesserei G. Peignot et fils hat soeben eine neue
Schrift herausgebracht, die sie „Caractère Grasset“ benennt und
die von dem Künstler dieses Namens entworfen und sodann mit
Sorgfalt geschnitten worden ist. Da die neue Schrift sehr lesbar
und angenehm für das Auge ist, wird sie zu vielen Arbeiten Ver-
wendung finden. Sie ist auch zugleich elegant und von einer
liebenswürdigen Phantasie, wie alles, was von diesem Meister der
Affiche geschaffen wird. Die genannte Firma bietet dem Publikum
diese Neuheit in Form eines fein ausgestatteten Heftes, das in
Farben auf prächtiges Papier gedruckt ist und dessen Blätter
durch ein Seidenband zusammengehalten werden. Die von Grasset
gezeichneten Vignetten stehen dem, was der Künstler bisher ge-
schaffen hat, in nichts nach, und es gebührt demselben für diesen
neuen Beweis seines Interesses für das Buchgewerbe Dank.
Der Minister des öffentlichen Unterrichts und der schönen
Künste, Herr George Leygues, erliess vor einigen Monaten eine
Entscheidung, die eine Vereinfachung der orthographischen
Regeln bezweckte. Dieser Entscheidung war eine lange Liste
von Fehlern beigefügt, die zugelassen werden und bei den Prü-
fungen und Wettbewerben nicht mehr als solche zählen sollen.
Über diese Massnahme ist nun ein grosser Lärm entstanden und
dies hat dem Minister Veranlassung gegeben, die Mitglieder der
französischen Akademie zu ersuchen, die ministeriellen Vorschläge
eingehend zu prüfen und von dem Ergebnis dieser Prüfung dem
Ministerium Mitteilung zu machen.
Unsere Ausfuhr an Büchern, Gravuren und Lithographien
wies in den ersten sechs Monaten des Jahres 1900 den Gesamt-
betrag von 17900000 Fr. auf. Hiervon kommen auf die Bücher
in französischer Sprache 5555000 Fr. und auf die fremdsprach-
lichen Bücher 1750000 Fr. Das Organ des Arbeitsamts, dem wir
diese Angaben entnehmen, teilt dann weiter mit, dass im Monat
Juli, wie in jedem Jahre, der Geschäftsgang ein stiller war.
Aus einer Statistik, die M. Avenel für sein Jahrbuch der
französischen Presse und der politischen Welt anlegte, geht hervor,
dass in Paris 2790 Journale und Zeitschriften erscheinen, in
den Departements und Kolonien hingegen 3972.
Die Arbeiter der Nationaldruckerei haben kürzlich in
ihrer im Saal Lancry abgehaltenen Generalversammlung die Er-
richtung eines Syndikats unter dem Namen Syndicat fraternel des
ouvriers et ouvrières du Livre de l'Imprimerie nationale beschlossen.
Die Arbeiterkommission, welche bisher das Arbeiterpersonal ver-
trat, ist durch diese Gründung abgeschafft worden.
Bei Gelegenheit der Weltausstellung ist Herr Charles Guasco,
Direktor des Hauses Lorilleux, zum Offizier der Ehrenlegion
befördert worden. Als Generalinspektor der Ausstellung gehörte.
Herr Guasco zu denjenigen, die sich am thätigsten mit dieser
grossartigen künstlerischen und industriellen Schaustellung befassten.
Mit der ihm eigenen Liebenswürdigkeit war er stets zur völligen
Verfügung aller, die Auskünfte von ihm wünschten, und die Zahl
derjenigen, die diesem liebenswürdigen Manne, an den man sich
niemals vergeblich wendete, ein gutes Andenken bewahren werden,
dürfte sehr gross sein. Auch die gesamte Presse hat dem Eifer
und der intelligenten Thatkraft, die Herr Guasco bei jeder Gelegen-
heit entfaltete, Anerkennung gezollt, und wir schliessen uns dem
gern beglückwünschend an.
Paris, im November 1900.
Ki
Ein Dreifarbendruck-Prachtwerk.
Dreifarbendruck — Vierfarbendruck — das sind noch immer
zwei feindliche Brüder, deren Heeresfolger gegen einander kämpfen
mit Worten und mit Thaten, wohlverstanden, ohne gegen einander
handgreiflich zu werden, — ihre Thaten bestehen nurin Musterdrucken,
mit denen sie sich gegenseitig überzeugen wollen, was ihnen natür-
lich nicht gelingt. Kompromisse sind meistens — misslich, —
mir scheint aber doch, ein solcher wäre bezüglich der Feststellung
des Wertes von Drei- und Vierfarbendruck nicht unmöglich und
träfe vielleicht den Nagel auf den Kopf, wenn man sagte: Drei-
farbendruck — natürlich vollendet künstlerischer — kann überall
Albert Montreuil.
zweckentsprechend angewendet werden, wo das Sujet nicht eine
scharfe Begrenzung, eine strenge Individualisierung verlangt; ist
diese aber Bedingung, dann wende man eine vierte Farbe als
Contour an, die man in der That bei manchen Gegenständen,
wie z. B. bei Wiedergabe von Architekturen, nicht leicht entbehren
können wird. Dass man aber beim rein Wissenschaftlichen ohne
diese auch den strengsten Anforderungen Genüge leisten kann, das
haben Förster & Borries im Vorjahre mit dem in ihrem Verlage
erschienenen grossen anatomischen Werke mit seinen sehr zahl-
reichen Dreifarbendrucktafeln bewiesen, und dass man mit den
drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau im Gebiete der Kunst, im
rein Malerischen wahrhaft Grossartiges zu leisten vermag, davon
zeugt ein soeben im Verlage von Martin Oldenbourg in Berlin
erschienenes, aus W. Büxenstein’s Kunstanstalten daselbst her-
vorgegangenes Prachtwerk, das vielleicht selbst dem Herrn Flodoard
Freiherrn von Biedermann, welcher in seinen Berichten von der
Pariser Ausstellung die deutsche Buchkunst daselbst so gering-
schätzig behandeln zu dürfen glaubt, imponiert haben würde, wäre
es für jene grosse Schau fertig gewesen.
Der Titel dieses Werkes ist: Walhall, die Götterwelt der
Germanen, von E. Doepler d. J. und Dr. W. Ranisch, — ersterer
hat die Bilder, letzterer den Text geliefert, eingeleitet aber wird
dasselbe von Professor Dr. A. Heusler.
Schon mancher hat sich vielleicht, namentlich wenn es ihm
wie Referenten nicht vergönnt war, höhere Schulen zu besuchen,
die Frage vorgelegt: warum hat man uns, den Nachkommen der
Germanen, in unserer Schule nie etwas mitgeteilt von dieser Götter-
welt unserer Vorfahren, während wir nicht so ganz in Unwissen-
heit gelassen wurden über das Treiben Jupiters, der doch im
Grunde ein recht zweifelhafter Charakter war, — über die Leda
und das andere olympische Gesindel. Das Vorwort, das Professor
Heusler zu dem Werke „Walhall“ geschrieben, giebt hierüber in
treffender Weise Auskunft. Unsere Vorfahren hatten zwar Dichter,
aber kein Phidias, kein Praxiteles ging mit diesen Hand in Hand,
um die dichterischen Erzählungen in plastischer Form zu ver-
anschaulichen und sie so der Nachwelt zu überliefern. „Der ge-
schichtliche Lebenslauf der Germanen beginnt mit Kämpfen gegen
das Römerreich“, schreibt Heusler. „Auf die Jahrhunderte des
Kampfes folgte ein Jahrtausend des willigen Lernens: der Germanen-
stamm war der Neuling, das junge Volk, das von der alten ge-
reiften Kultur des Südens allmählich in sich aufnahm, was zu
retten war. Der erste Schritt war überall die Annahme der christ-
lichen Religion. Damit erkauften die blonden Eroberer den Ein-
tritt in die neue Völkerfamilie. Und so haben die Germanen fast
im Kindesalter schon ihre eigenen Götter dahingegeben.“ Diesem
Umstande, sowie dem schon erwähnten Mangel an Künstlern des
Meissels, die es vermocht hätten, die germanischen Mythen, welche,
wie Professor Heusler sagt, auf Schritt und Tritt die Folgerichtig-
keit fürs Auge vermissen lassen, „plastisch zu bändigen“, ist ohne
Zweifel die mangelhafte Kenntnis der Götterwelt der Germanen in un-
serem Volke, selbst in der grossen Masse der Gebildeten, zuzuschreiben.
Und doch ist ein solcher Mangel im Grunde kein rühmlicher,
welcher jetzt, wo wir wieder ein Volk bilden, wo unser Reich
fester geeint ist als je seit den Tagen Karl’s des Grossen, fast be-
schämend empfunden werden muss. Diesem Mangel abzuhelfen,
dazu soll das Büzxenstein'sche Werk das Seinige beitragen. In
„Walhall“ soll dem deutschen Volke ein nationales Pracht-
werk geboten werden, „das mit der Kenntnis germanischen Götter-
lebens, wie es die reiche Phantasie unserer Altvordern gestaltete,
Verständnis und Liebe für deutsche Eigenart und deutsches Volks-
bewusstsein erwecken und verbreiten soll“, — heisst es in dem
ausgegebenen, selbst eine Prachtleistung darstellenden Prospekt.
Und wie ist dieses nationale Prachtwerk beschaffen?
Es bildet einen Band in Folio; sein Papier ist hochfeines,
satiniertes, mild glänzendes Kunstdruckpapier oder eigentlich Kunst-
druckkarton, da es eine Stärke mittleren Bristolkartons hat; die
Schriit ist modernen Schnitts und hält die Mitte zwischen Schwa-
bacher und Gotisch, etwas mehr zu letzterer neigend; sie stammt
aus der Schriftgiesserei von Julius Klinkhardt in Leipzig und ist
der verwendete Grad speziell für das Werk gegossen worden. Die
Farben, mit denen dasselbe gedruckt wurde, sind, wie es sich für
ein solches urdeutsches Buch geziemt, auch deutschen Ursprungs;
die Druckfarbenfabrik von Kast & Ehinger in Stuttgart lieferte
dieselbe. Sämtliche Klischees für den Dreifarbendruck aber sind
aus der chemigraphischen Kunstanstalt von Georg W. Biicenstein
in Berlin, dessen Druckerei natürlich auch den Druck herstellte,
hervorgegangen. Soviel für das rein Ausserliche.
576 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 50
Was nun den Bilderschmuck des Werkes anbelangt, so repro-
duziert derselbe einen Cyklus von 50 Gemälden des Professor
E. Doepler d. J., welcher, wie bereits bemerkt wurde, die bild-
lichen Verkörperungen aus der Sagenwelt geschaffen hat. Während
nun die moderne Richtung als Illustration nur noch die einfache
schwarze Linie, als mit der Schrift harmonierend, gelten lassen
will, treten in „Walhall“ die Bilder auch wirklich als solche in
aller Farbenpracht auf, und die Zahl derjenigen, welche dies in
dem vorliegenden Falle verwerfen und ein absprechendes Urteil
fällen möchten, könnte wohl nur eine sehr geringe, aus den Reihen
der Hypermodernen stammende sein, — wer immer diese Kunst-
schöpfungen betrachtet, wird entzückt und hingerissen werden von
ihrer Schönheit. Es fehlt mir leider an präcisen treffenden Worten,
durch die ich ein erschöpfendes Bild von dieser Schönheit zu
geben und sie so dem geistigen Auge aller derjenigen plastisch
vorzuführen vermöchte, denen das Werk selbst noch nicht vorliegt;
wie sich unsere Altvordern ihre Götter dachten, — in mensch-
licher Gestalt, die männlichen unter ihnen als waffengewaltige
Helden, oder auch als schreckenerregende Unholde, die Frauen
voll lieblicher Schönheit, zart und blühend, so werden sie uns
vorgeführt, oft umgeben von allerlei greulichem Getier, — in den
Lüften und auf dem Wasser, in Walhall oder in Höhlen, im Wald
und auf Feld und Flur, im Kampf oder in friedlicher Beschäftigung,
ja sogar in idyllischem Familienleben, — so zeigt sie uns Professor
Doepler in seinen unvergleichlich schönen, auf ein tiefes Studium
begründeten Bildern, von denen einzelne von einer wahrhaft er-
habenen Pracht und fein durchgeistigt sind, während anderen
{urchtbare Grossartigkeit innewohnt.
Jede Seite des Buches trägt eins der Szenenbilder, entweder
die obere Hälfte der Seite einnehmend, dann auch an den Rändern
herabsteigend, oder das Blatt durchquerend; einzelne Seiten sind
auch mit prächtigen Fussleisten geschmückt, — kurz, es ist ein
Buch, wie wir eins von solcher Pracht und Schönheit über die
germanische Götterwelt noch nicht besassen, und wie es auch im
Dreifarbendruck bis jetzt einzig dasteht, und das nur durch ein
glückliches Zusammenwirken der tüchtigsten Kräfte geschaffen
werden konnte. Professor Doepler d. J., bis jetzt in graphischen
Kreisen vorzugsweise als Schwarzweiss-Illustrator bekannt, hat mit
den Darstellungen des „Walhall“ Bilder von unvergänglicher Farben-
pracht geschaffen, die uns die germanische Göttermythe in all ihrer
Grossartigkeit menschlich näher bringen; er ist in ihren Geist völlig
eingedrungen und seine Darstellungen werden für uns zu Offen-
barungen. Darin wird er in glücklichster Weise unterstützt durch
den von Dr. W. Ranisch verfassten Text, der die Göttersage nicht
in trocken-lehrhafter Form, sondern als eine Art iesselnder und
anziehender Erzählung uns bietet. Man wohnt sozusagen den
Handlungen der Götter bei; man wird eingeweiht in ihr Wesen
und in ihre Entschliessungen; sie treten uns näher und wir ge-
winnen ein erhöhtes Interesse an denselben, nachdem sie uns bis-
her iast immer fern gestanden in den eisigen Nebeln des Nordens.
Wenn der Prospekt das Buch ein nationales Prachtwerk,
ein Weihnachtsgeschenk eigenster Art nennt, so ist diese
Bezeichnung eine durchaus Zutreffende; für den Buchdrucker aber
ist sie von doppelter Bedeutung wegen der ausserordentlichen
Schönheit und künstlerischen Vollendung dieses Dreifarbendruckes.
Alle Töne der Farbenskala sind in den Bildern vertreten; dabei
sind sie oft von solcher Zartheit, dass man an der Thatsache, sie
seien nur durch Dreifarbendruck geschaffen, zweifeln müsste, würde
man nicht mit Hilfe der Loupe das feine Punktnetz entdecken,
das diese Wunder zu bewirken vermochte. Die graphische Kunst
der Gegenwart feiert hier einen ihrer höchsten Triumphe, — man
könnte fast sagen, dieses Buch bildet ein „Walhall des Dreifarben—
druckes“. Und wie wurde dasselbe geschaffen? Mir liegt ein
Bogen davon vor im Format von 730:1075 mm, — in dieser
Grösse erfolgte der Druck in Oktav! Was das zu bedeuten hat,
weiss, wer jemals mehrere Farben übereinander gedruckt und zu
Bildern vereinigt hat; — hier aber steht das Register auf allen
Seiten trotz der ungezählten Details bis in die kleinsten Kleinig-
keiten. Das „Walhall“ ist somit nicht nur ein Prachtwerk, sondern
auch ein Meisterwerk der druckenden Kunst, auf das selbst ein
Büxenstein stolz sein darf.
Die ebenfalls von Professor Doepler entworfene Einbanddecke
entspricht natürlich in ihrer Zeichnung dem Inhalte des Buches;
sie ist reich und prächtig, würde aber — meinem Empfinden nach
— mit etwas weniger Gold einen vornehmeren Eindruck gemacht
haben. Das Vorsatzpapier, ebenfalls besonders angefertigt für
„Walhall“, weist auf orangefarbenem Grunde ein germanisches
Nr. 50
Fibelmuster in Hellblau und Weiss auf und schliesst sich dadurch
dem Ganzen harmonisch an.
Der Preis des Buches, 20 , ist ein relativ sehr niedriger in
Anbetracht des dafür Gebotenen. Man kann nur wünschen, dass
recht viele Kollegen sich und den Ihrigen damit eine germanische
Weihnachtsfreude bereiten möchten! Theod. Goebel.
$
Verein Deutscher Steindruckereibesitzer.
Von dem in der Leipziger Versammlung gewählten Vertrauens-
mann für den Kreis I (Nordwest), Herrn Fettback in Fa. Robert
Leunis & Chapmann, Hannover, geht uns die Mitteilung zu, dass
vom Vorstande der Papier-Verarbeitungs- Berufsgenossenschaft,
Sektion IV (Hannover), die beiden Vertreter unseres Kunstgewerbes,
Herr Leo Kempner in Hamburg, sowie der 1. Vorsitzende, Herr
Kommerzienrat A. Klingenberg in Detmold, der Vereinigung der
Steindruckereibesitzer freudig zugestimmt haben, und Herr Klingen-
berg mit seinem Schreiben vom 15. November bereits die Geneigt-
heit ausgesprochen hat, den Vorsitz für den Kreis Nordwest
event. übernehmen zu wollen.
So mehren sich die Anzeichen, dass die angestrebte Organisa-
tion überall Freunde und Förderer findet. Die Vorbereitungen
für die Agitation in den einzelnen Kreisen werden energisch be-
trieben, damit Anfang nächsten Jahres alles weitere in die Wege
geleitet werden kann.
Vereinsleben
B.-I. Hamburg. Die Buchdruckerinnung zu Hamburg
(Zwangsinnung) hielt am 16. November eine Versammlung ab, die
in Verhinderung des ersten und zweiten Vorsitzenden von Herrn
Lührs geleitet wurde. Der Herr Vorsitzende begrüsste zunächst
die neu eingetretenen Mitglieder Herren Louis Danziger und
E. H. Schroeder, sowie den neuangemeldeten Vertreter der Firma
Franke & Scheibe Herrn Höfinger und gedachte sodann des ver-
storbenen treuen Mitgliedes Herrn Nesse. Die Versammelten ehrten
das Andenken des Dahipgeschiedenen durch Erheben von den
Sitzen. Sodann teilte der Herr Vorsitzende u. a. mit, dass die
hiesige Firma Sieler & Vogel der Innung ein Exemplar ihrer
Jubiläumsinschrift habe überreichen lassen: dasselbe solle der
Bibliothek einverleibt werden. Weiter wurde mitgeteilt, dass der
Beitrag zur Invaliditäts- und Altersversicherung, den der hiesige
Prinzipal für seine Gehilfen zu zahlen hat, nicht 18 A. wie in
Berlin und hier erhoben worden ist, beträgt, sondern 15 9. In
Berlin sind die zu viel erhobenen Beiträge zurückgezahlt worden
und ein gleiches wird auch hier über Antrag des Herrn Persiehl
angestrebt. Von der Auszeichnung, welche die Innungsfirma
Genzsch & Heyse auf der Pariser Weltausstellung erhalten hatte
(Goldene Medaille), nahm die Versammlung mit Genugthuung
Kenntnis, ebenso von einem Dankschreiben des Herrn Oberbürger-
meisters Dr. Gassner in Mainz für die von der Innung zur Er-
richtung eines Gutenberg-Museums beigesteuerten 200 . Der
Herr Vorsitzende bemerkte hierzu, dass die Hamburger Innung
die einzige sei, die für den beregten Zweck einen klingenden Bei-
trag gespendet habe. Hierauf wurde die Tagesordnung behandelt
und zunächst der Haushaltplan der Innung für 1901, der in Ein-
nahme und Ausgabe mit 6900 o% abschliesst, festgestellt. Dann
wurden Wahlen vorgenommen und die Ende des Jahres satzungs-
gemäss ausscheidenden Vorstandsmitglieder Herren Persiehl und
Grefe wiedergewählt; als Beauftragte für das Lehrlingswesen wurden
die Herren Bargsted und Hollmann gewählt. Weiter wurde die
von den Hilfsarbeitern und Arbeiterinnen der Buch- und Stein-
druckereien beabsichtigte Tarifbewegung besprochen und beschlossen,
etwa vorsprechende Personale in den Offizinen dahin zu bescheiden,
dass eine demnächst abzuhaltende Innungsversammlung über ein
gemeinsames Vorgehen der Arbeitgeber beraten werde, Nach
Schluss der Versammlung besichtigten die Anwesenden mit Inter-
esse, die von Herrn Koch zur Erläuterung seines Vortrages über
die Pariser Ausstellung, der von der heutigen Tagesordnung leider
wegen vorgerückter Zeit hatte abgesetzt werden müssen, veranstaltete
Ausstellung von Drucksachen.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
kanntmachungen ablehnen müssten.
Sprechsaal.
* Güstrow. Hier hat kürzlich eine Versammlung von mecklen-
burgischen Zeitungsverlegern stattgefunden, um über die Lage
des Zeitungsgewerbes zu beraten. Das Ergebnis war, dass man
auch hier eine Erhöhung der Abonnements- und Anzeigenpreise
beschloss.
* Leipzig. Auf Ersuchen von Kollegen aus den Zeitungsverleger-
kreisen in der Kreishauptmannschaft Dresden hat der Vorstand
des Kreises VII des Deutschen Buchdrucker-Vereins Schritte unter-
nommen, um die Zeitungsverleger in der genannten Kreishaupt-
mannschaft zu veranlassen, von der Gepflogenheit abzugehen, auf
Weihnachtsinserate einen aussergewöhnlich hohen Rabatt zu
gewähren. Da diese durch nichts gerechtfertigte und den Zeitungs-
verlegern nur zum Nachteil gereichende Gepflogenheit wahrschein-
lich auch anderwärts zu Hause sein dürfte, so bietet die Bekannt-
gabe dieses Vorgehens vielleicht manchem Kollegen eine nützliche
Anregung. In der That ist auch nicht einzusehen, warum gerade
um die Weihnachtszeit, wo die Geschäftsleute auf die Zeitungs-
inserate angewiesen sind und auch meistenteils gute Geschäfte
machen, erhöhte Rabatte gewährt werden sollen. Eine Verständi-
gung über diesen Punkt dürfte vielleicht auch noch für die gegen-
wärtige Weihnachtszeit durchzuführen sein. — Die Vorstände
des Kreises VII (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-Vereins
und des Thüringer Zeitungsverleger-Vereins haben es in Verfolg
eines Auftrages der am 26. August d. J. in Leipzig abgehaltenen
Zeitungsverleger-Versammlung unternommen, den Interessenten-
kreisen der in den beiden Vereinsgebieten erscheinenden Zeitungen
die Notwendigkeit der von diesen Zeitungen eingeführten oder
vorbereiteten Erhöhungen der Anzeigen- undAbonnements-
preise auseinanderzusetzen. Sie haben deshalb eine gemeinsame
Ansprache an das Publikum erlassen und den Zeitungen anheim
gegeben, diese Ansprache in Verbindung mit ihrer eigenen Ankün-
digung an einem bestimmten Tage vor Weihnachten zum Abdruck zu
bringen. — Lehrverträge sind bekanntlich zur Vermeidung von
Nachteilen nicht nur schriftlich abzuschliessen und von dem Lehrherrn
sowie dem gesetzlichen Vertreter des Lehrlings (Vater oder Vormund)
zu unterschreiben, sondern sie müssen auch die Unterschrift des
Lehrlings erhalten. Wie wichtig die Beobachtung aller dieser
Vorschriften unter Umständen sein kann, lehrt eine vom „Sächs.
Innungsboten“ mitgeteilte Entscheidung einer sächsischen Kreis-
hauptmannschaft. Ein Lehrmeister hatte unter Überreichung des
schriftlich abgeschlossenen Lehrvertrags bei dem Stadtrate als der
zuständigen Ortspolizeibehörde den Antrag auf polizeiliche Rück-
führung eines Lehrlings gestellt, war aber damit abgewiesen wor-
den, weil der Lehrvertrag entgegen der Vorschrift in § 126b,
Absatz 2 der Gewerbeordnung nur von dem Lehrherrn und dem
Vater des Lehrlings, nicht aber auch von dem Lehrlinge selbst
unterschriftlich vollzogen worden war. Der Lehrherr legte gegen
diesen ablehnenden Beschluss des Stadtrates Rekurs bei der kgl.
Kreishauptmannschaft ein, wurde aber auch hier aus demselben
Grunde abgewiesen. Das Vorkommnis dürfte auch für manche
unserer Kollegen eine Mahnung sein, bei Abschluss von Lehrver-
trägen die Unterschrift des Lehrlings nicht zu vergessen, denn es
können hieraus auch noch andere Nachteile als der ebenerwähnte
entstehen.
* Leipzig. An die Stelle des mit dem 1. Mai nächsten Jahres
in den Ruhestand tretenden Direktors der hiesigen kgl. Aka-
demie der graphischen Künste, Herrn Geheimen Hofrat Pro-
fessor Dr. Nieper, ist der Maler und Professor an der Unterrichts-
anstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums Herr Max Seliger
berufen worden und hat den Ruf angenommen.
M. J. Mainz. Aus der Geheimen Kanzlei des Reichspostamts
wird an die Zeitungsverleger immer noch die Zumutung gestellt,
„Bekanntmachungen“ „gefälligst kostenfrei aufzuneh-
men“. Hier haben sämtliche Zeitungen eine Bekanntmachung,
„Die deutschen Schutzgebiete betreffend“, zurückgesandt mit
der Bemerkung, dass sie die kostenfreie Aufnahme derartiger Be-
So sollte es allgemein in
Deutschland gehalten werden. Wenn die Reichspost ein Interesse
daran hat, ihre Bekanntmachungen in den Zeitungen zu veröffent-
lichen, so soll sie dies bezahlen. Zahlung wird selbst in Brief-
marken angenommen! Oder lässt sich die Post vielleicht auf ein
Gegengeschäft ein und liefert den Verlegern Briefmarken umsonst?
* Rendsburg. Am 2. Dezember tagte hier unter reger Betei-
ligung der Verein schleswig-holsteinischer Zeitungsver-
leger. Es waren 23 Zeitungen vertreten und zwar fast sämtlich
— —
~i
578 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 50
persönlich durch die Verleger. Der Vorsitzende, Herr Maass-
Flensburg, gedachte zunächst mit ehrenden Worten des verstorbenen
Kollegen Hieronymus-Neumünster, zu dessen Ehren die Versamm-
lung sich von den Sitzen erhob. Zur Tagesordnung übergehend,
wurde im Anschluss an eine vor kurzer Zeit in Oldesloe in kleine-
rem Kreise stattgefundene Besprechung eingehend über die Ein-
kaufsstelle des Vereins deutscher Zeitungsverleger verhandelt und
der folgende Antrag einstimmig angenommen: Die anwesenden
Verleger verpflichten sich, ihr Papier durch die Einkaufsstelle zu
kaufen, falls nicht von Händlern oder Fabrikanten direkt billigere
Preise offeriert werden. Bei gleichen Preisen ist der Einkaufs-
stelle der Vorzug zu geben. Zum nächsten Punkt der Tagesord-
nung, welche Wege einzuschlagen sind, um die durch den höheren
Papierpreis u. s. w. entstandenen Mehrkosten wieder einzubringen,
-wurde anerkannt, dass eine Erhöhung des Abonnementspreises nur
durch Übereinkommen der Verleger an einem Orte möglich sei
und dass hinsichtlich der Erhöhung der Inseratenpreise es am
wichtigsten sei, die Breite der Inseratenspalte etwas zu verringern
bez. die Zahl der Spalten pro Seite zu vermehren. Bei dieser
Gelegenheit kam zur Sprache, dass die General-Anzeiger aus den
umliegenden grösseren Städten, wie Hamburg, Lübeck, Kiei, die
-Provinzstädte mit ihren Blättern durch Gratisverteilung über-
schwemmten und der Vorstand wurde mit der Vornahme bestimmter
Schritte in dieser Angelegenheit beauftragt. Weiter wurde gegen-
über den Preisdrückereien der Annoncen-Expeditionen von den
anwesenden Verlegern unter Vorbehalt künftiger weiterer Herab-
setzung des Prozentsatzes die Verpflichtung übernommen, auch
gegenüber den belangreichsten Aufträgen über einen Rabatt von
50 Prozent nicht hinauszugehen, sowie die Aufnahme von Gratis-
-reklamen grundsätzlich abzulehnen. Für Extrabeilagen wurde ein
Preis von 7 o% pro 1000 als angemessen erachtet. Zur Erweite-
rung des Vorstandes wurde eine Ergänzung durch Verleger mitt-
lerer und kleinerer Provinzzeitungen gewünscht und es wurden
infolge dessen die Herren Wulf- Segeberg, Reussner - Neumünster,
Augustin-Glückstadt und Tamsen-Tondern in den Vorstand gewählt.
Ein kleines Mittagsmah! hielt die Verleger noch einige Zeit ge-
mütlich beisammen. Die nächste Versammlung findet in Schles-
wig statt.
B. Aus der Schweiz. Zu einem Wettstreit eigener Art werden
gegenwärtig die sowohl in der Schweiz wie im Auslande lebenden
Schweizer Künstler, Politiker, Schriftsteller, Litteraten u. s. w. ein-
geladen. Im Sommer des kommenden Jahres findet nämlich in
Luzern das eidgenössische Schützenfest statt. An diesen Festen
war es bisher Brauch, dass eine tägliche „Festzeitung“ ausgegeben
-wurde, welche in erster Linie über die Vorkommnisse am Fest
selbst berichtete, jedoch auch Artikel aus anderen Gebieten brachte.
Diese Festzeitung soll nun nach dem Willen der für die Heraus-
gabe niedergesetzten Kommission in eine eigentliche nationale
Festschrift umgewandelt werden, sowohl nach Form wie Inhalt.
Bis zum 20. Dezember soll der Kommission über den gewählten
Stoff und dessen Umfang Bericht gegeben werden. — Ein zweiter
Wettbewerb ist derjenige zur Herstellung eines passenden Bildes
für die Briefmarken im Werte von 2, 3, 5, 10, 12 und 15 Cts.,
welcher vom Schweiz. Post- und Eisenbahndepartement in der
Zeitschrift „Schweizer Kunst“ ausgeschrieben wurde. Auch hier
kann sich jeder im In- oder Auslande wohnende Schweizer Künstler
beteiligen. Von den Entwürfen, die bis spätestens 16. Februar 1901
einzureichen sind, werden die drei bis vier besten mit Preisen
bedacht, deren Gesamtbetrag auf 3000 Franken festgesetzt ist.
Man hegt nun allgemein den Wunsch, dass nicht wieder ein so
geschmackloses Bild gewählt werde, wie für die Jubiläumsmarke,
die nirgends gefiel und zu vielen Karrikaturen und Spöttereien
Anlass gegeben hat.
Kleine Mitteilungen.
Neues aus der Rudhard’schen Giesserei in Offenbach a. M.
liegt uns wieder in bemerkenswerter Mannigfaltigkeit und Schön-
heit vor. In einem achtseitigen Querfolioheft bemustert die Firma
ihre modern gehaltenenGlückwunschvignetten, zugleichzeigend,
was sich mit diesen alles herstellen lässt. Dann folgen ein Heft
mit Sportvignetten, an denen namentlich die prächtig und
naturtreu ausgeführten Pferdefiguren ins Auge fallen, ein Heft mit
figuralem Schmuck für Bücher und Accidenzen und ein
Heft mit Jahreszeiten- und Monatsbildern nach Original-
—
Zeichnungen von Robert Engels in München. Die in diesen Heften
veranschaulichten Vignetten sind in moderner Schwarz-Weiss-Manier
künstlerisch durchgeführt und bieten einen malerisch wirkenden
Schmuck für viele Accidenzgattungen. Von grossem Interesse und
durchweg Neues bietend ist sodann die Wappen-Probe, in deren
vielseitigem heraldischem Schmuck Professor Ad. W. Hildebrandt
in Berlin den Gedanken mit Glück durchgeführt hat, die vor-
handenen Wappen und den sonstigen heraldischen Schmuck der
modernen kräftigen Buchausstattungsweise anzupassen. Die Wappen
und Schmuckstücke sind in verschiedener Grösse und zum Teil
auch zweifarbig gehalten und in den Anwendungsbeispielen wird
unter anderm in bestechender Weise gezeigt, dass dieser Zierrat
auch ein vortreffliches Material zum Druck von Vorsatzpapieren
ist. Dieser letztere Gedanke wird dann in einem prachtvoll aus-
gestatteten Hefte mit dem Titel „Der moderne Accidenzsatz“
mit einer grösseren Zahl effektvoller anderer Zierfiguren weiter
gesponnen und damit gezeigt, dass der Buchdruck recht wohl auf
diesem von der Lithographie beherrschten Gebiete Boden gewinnen
kann. Im übrigen führt das Heft das bekannte Rudhard'sche
moderne Accidenz-Ziermaterial in Verbindung mit modernen
Schriften der Firma an tüchtigen Anwendungsbeispielen in glän-
zender Weise vor. Weitere Proben zeigen die Schönheit der von
uns erst kürzlich erwähnten Walthari-Initialen und setzen die
Vorzüge der neuen Offenbacher Schwabacher und der neuen
D’Antiqua der Firma durch Vergleiche mit veralteten Formen
dieser Schriftcharaktere in helles Licht. — In allem, was die Firma
produziert, seien es Schriften, Zierrat oder Vignetten, spricht sich
eine bestimmte klare Richtung aus, die mit den gemässigten mo-
dernen Kunstbestrebungen zusammenfällt und deshalb auch bereits
grossen Einfluss auf unsere moderne Drucksachenausstattung ge-
wonnen hat.
Der Deutsche Buchgewerbeverein hat im Hinblick auf das heran-
nahende Fest wiederum seine als praktisch bewährte Weinachts-
ausstellung im Deutschen Buchgewerbehause veranstaltet, die
dem Publikum kostenfrei Gelegenheit bieten soll, seine Wahl für
den Weinachtstisch zu treffen. In ihr liegen teils unter Glaskästen,
teils aber frei auf dem Tischen eine stattliche Zahl von solchen
Büchern aus, die sich besonders zu Weihnachtsgeschenken eignen.
Mit Musse kann man die einzelnen Bücher in Augenschein nehmen,
seine Wahl treffen und nach dem man das Gewünschte gefunden,
sowie sich den Titel und Verleger notiert, in jeder Sortiments-
buchhandlung seine Bestellung machen. Hat der Besucher die
Qual der Wahl überstanden, so kann er sich noch einen besonderen
Genuss dadurch verschaffen, dass er der Maschinenausstellung,
der Plakatausstellung, sowie dem im III. Obergeschosse be-
findlichen Buchgewerbemuseum einen Besuch macht. Das
Letztere bietet zur Zeit in seinem Hauptsaale eine Zusammenstellung
von Nachbildungen, die eine Übersicht über die Entwicklung
der Druckschrift (Werkschrift) giebt und von höchstem Inter-
esse ist.
Linotype-Zweibuchstabensatz. Von der Mergenthaler Setz-
maschinenfabrik in Berlin erhalten wir eine beachtenswerte Probe
von Zweibuchstabensatz, nämlich eine volle Seite der „Berliner
Morgenpost“, bestehend aus 7 schmalen Spalten engsten Nonpareille-
satzes. Es sind durchweg sogenannte „Kleine Anzeigen“, in denen
‚jedesmal das Stichwort durch eine kräftige halbfette Schrift her-
vorgehoben wird. Diese Ausstattung zeigt die bei heutigen Papier-
preisen doppelt schätzbare höchste Raumausnützung, und die durch
die „Zweibuchstaben- Linotype“ ermöglichte schnelle Ausführung
— wie uns mitgeteilt wird, werden durchschnittlich 150 Zeilen
dieses gemischten Satzes pro Maschine und Stunde erzielt —
macht die Ersparnis ganz augenfällig. Das Probenblatt wird von
der Fabrik an Interessenten gern abgegeben. — Aus einem Ver-
zeichnis der von der Mergenthaler Setzmaschinenfabrik bis jetzt
gelieferten Maschinen überhaupt erhellt die interessante Thatsache,
dass in Deutschland zur Zeit 227, in Österreich-Ungarn 28, in
der Schweiz 9, in Niederländisch Ostindien und Luxemburg 4
deutsche Linotypes in Thätigkeit sind. 87 Maschinen sind in Be-
stellung und zwar fast ausschliesslich für deutsche Firmen.
Ein Fund, welcher in die Geschichte von Gutenberg's letzten
Jahren, nachdem Adolph von Nassau ihn zu seinem „Hof-
gesinde“ hinzugezogen, vielleicht einiges Licht bringen kann,
ist vom Archivar W. Roth in Wiesbaden in einem Zinsregister
der Stadt Eltville aus dem 15. Jahrhundert gemacht worden. In
demselben wird der Hof der Brüder Bechtermünze, der Verwandten
Gutenberg’s und seiner Nachfolger im Betriebe der Buchdruckerei,
näher erwähnt, und der Ort, wo diese sich befunden, würde sich
Nr. 50
somit jetzt feststellen lassen. Da anzunehmen ist, dass Gutenberg
auch im Druckhause gewohnt haben wird, so wäre also auch der
Platz gefunden, wo er die letzten Tage seines vielgeprüften Lebens
verbracht hat. Ob freilich von diesem Hause noch ein Stein auf
dem andern geblieben ist bis auf unsere Tage, das ist heute eine
noch unbeantwortete Frage.
Ein hervorragend schöner Dreifarben-Buchdruck liegt uns aus
dem Verlage von Wilhelm Köhler in Minden i. W. in Gestalt
eines Porträts des Prinzen Heinrich von Preussen in grosser
Generals-Uniform nach einem Aquarell des Porträtmalers J.C. Schaar-
wächter in Berlin vor. Das Kunstblatt hat eine Papiergrösse von
60:45 em und ist mit dem Namensfacsimile des Prinzen versehen.
Sein Druck wurde in der eigenen Buchdruckerei der Verlagshand-
lung ausgeführt und darf als eine Meisterleistung bezeichnet werden,
insbesondere ist die Schönheit und Treue des Kopfes bemerkens-
wert. Das Blatt ist aber nicht nur eine hervorragende Druckleistung,
sondern auch eine prächtige Zimmerzierde und auch als solche
möchten wir es unseren Lesern bestens empfehlen.
Deutsche Maschinen-Industrie im Auslande. Die rühmlichst be-
kannte Weltfirma Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert
& Co. A.-G. in Frankenthal (Rheinbayern) hat beim internationalen
Wettkampfe um ausländische Aufträge mehrere hervorragende
Siege. davongetragen. Dieselbe lieferte an die Nederlandsche
Landesdruckerei in Batavia (holl. Indien) 1 Rotationsmaschine
für veränderliche Formate für Tabellen und Werkdruck, an
„Lorodzu Choho“ in Tokio (Japan) 1 Doppel-Rotation für Zei-
tungsdruck, sowie an die „Tribuna Popular“ in Montevideo
(Uruguay) 1 achtseitige Zeitungs-Rotationsmaschine grössten For-
mats. Die beiden ersteren Maschinen sind schon aufgestellt, wäh-
rend für Montevideo sich der Monteur auf hoher See befindet,
und in den nächsten Tagen daselbst eintreffen wird. Für Tokio
befindet sich eine zweite gleiche Maschine im Bau, welche in
2 bis 3 Monaten ebenfalls durch Frankenthaler Monteure auf-
gestellt wird.
Sitzgelegenheit für Angestellte. Am 1. April 1901 tritt eine
Verordnung des Bundesrates in Kraft, laut der den Angestellten
in offenen Verkaufsstellen und den mit solchen verbundenen Kon-
toren geeignete Sitzgelegenheit in ausreichendem Masse geboten
werden muss.
Arbeiterversicherung. Am 1. Januar 1901 treten die neuen
Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung an die Stelle
der bisherigen, nach Berufsgenossenschaften errichteten Schieds-
gerichte zur Entscheidung von Streitigkeiten aus der Unfallver-
sicherung.
Gegen den ambulanten Gerichtsstand der Presse hatte sich das
Amtsgericht Grossenhain in einer bei demselben gegen ein
Dresdner Blatt anhängig gemachten Sache ausgesprochen und im
wesentlichen Folgendes ausgeführt: „Nur wenn der Redakteur einer
periodischen Druckschrift zugleich der Verleger oder Herausgeber,
insbesondere der Verbreiter der Zeitung ist, oder wenn unter Be-
weis gestellt wird, dass die betreffende Druckschrift mit dem
Willen des verantwortlichen Redakteurs in dem Amtsgerichtsbezirke
Grossenhain verbreitet und dahin gesandt wird, ihm also eine
Thätigkeit bei der Verbreitung der Zeitung zur Last gelegt wird,
kann von einer Ausdehnung des Thatortes und zwar des Erschei-
nungsortes auf den Versandort die Rede sein.“ Dieser Entscheidung
ist die zweite Strafkammer des Dresdner Landgerichts beigetreten
und damit ist für die Presse zwar nicht viel, aber doch etwas ge-
wonnen. J. M. St.
Eine Schriftprobenneuerung liegt uns von den Schriftgiessereien
Genzsch & Heyse in Hamburg und E. J. Genzsch, G. m. b. H.,
in München vor. Die Firmen bemustern nämlich ihre schönen
Neu-deutschen Schriften mit der gut gedruckten, einen Oktavbogen
starken Novelle Guy de Maupassant's „Eine Künstler- Soiree“.
Jedenfalls liest sich so etwas angenehmer, als eine Stelle aus irgend
einem Werke, die durch alle Kegel hindurch wiederholt wird.
Reinigungsmittel. Vom Gutenberg-Haus Franz Franke in
Berlin-Schöneberg ging uns eine Broschüre: „Die Reinigungs-
mittel des Buchdruckes, ihre Vorzüge und Nachteile in hygi-
einischer und kommerzieller Hinsicht“, zu. Da die Broschüre sehr
viel des Interessanten und Wissenswerten enthält, können wir das
Studium derselben jedem Fachmann auf das angelegentlichste
empfehlen. Sie wird von der genannten Firma jedem Interessenten
auf Wunsch zugesandt.
Kalender. Für den bevorstehenden Jahreswechsel hat die Buch-
und Steindruckfarbenfabrik von Beit & Co. in Hamburg
auf einen von ihr vor Jahren unter grossem Beifall durchgeführten
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
579
Gedanken zurückgegriffen und ihren Geschäftsfreunden eine eben-
so schöne als praktische Schreibmappe als Neujahrsgruss zuge-
dacht. Die äussere glanzvolle Schale der Mappe stammt von der
Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel & Naumann, A.-G. in Leipzig
und besteht aus einer prächtigen Chromolithographie, die das
Brustbild einer schönen Südländerin inmitten einer italienischen
Landschaftsszenerie zeigt. Im Innern der Mappe befindet sich
das in zwei Farben von der Firma F. A. Brockhaus in Leipzig
gedruckte Jahreskalendarium mit Raum für Notizen und eine für
das Jahr ausreichende Lage von Löschkarton. Diese Schreibmappe
dürfte bei ihren Empfängern ebenso vielen Beifall finden, wie die
früher von der Firma herausgegebene schöne Schreibunterlage.
dëi
Geschäfts- und Personal Nachrichten,
Geschäftsveränderungen. Die Buchdruckerei A. Roese in Lauen-
burg i. Pomm. ist in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
unter der Firma Vereinsdruckerei Gutenberg, G. m. b. H., um-
gewandelt worden. Stammkapital 24000 . — Das Handelsgeschäft
in Firma Buchdruckerei Reinhold Kühn in Elbing ist durch Ver-
trag auf Frau Johanna Kühn geb. Voltz daselbst übergegangen und
wird von ihr unter unveränderter Firma weitergeführt. — Die
Firma A. Gutmann & Co. in Nürnberg, Inhaber Herr Buch-
druckereibesitzer Felix Reusche daselbst, ist geändert in Felix Reusche.
— Das Geschäft in Firma Handelsdruckerei Nürnberg Heinrich
Held in Nürnberg ist unter Ausschluss der Passiven und Aussen-
stände auf Herrn Buchdruckereibesitzer Hugo Haack daselbst über-
gegangen, der es unter der Firma Nürnberger Handelsdruckerei
Hugo Haack vorm. Heinrich Held weiterführt. — Herr Gustav
Stein, Maschinen- und Fachgeschäft für Druckereien, Berlin SO. 26,
vertritt nicht mehr die Akt.-Gesellschaft für Schriftgiesserei und
Maschinenbau in Offenbach, sondern die folgenden Firmen: Schnell-
pressenfabrik Worms, Ehrenhard & Gramm, A.-Ges. Worms,
Schriftgiesserei Flinsch, Frankfurt a M., und die Spezial-
fabrik für Tiegeldruckpressen Kamenzer Maschinenfabrik
Gebr. Heidsieck, Kamenz.
Eingetragene Firmen. In Pforzheim die Firma Hamburger
& Bredimann, Buchdruckerei und Papierhandlung, Gesellschafter
sind die Herren Kaufmann Karl Hamburger und Buchdrucker
Friedrich Wilhelm Bredtmann, beide in Pforzheim. — In N. Wil-
dungen die Firma Conrad Hundt, Inhaber Herr Buchdrucker
Conrad Hundt daselbst. |
Konkurseröffnung. Herr Moritz Heilbut, Händler mit Buch-
äruckerartikeln, in Fa. M. Heilbut zu Hamburg, Rödingsmarkt 36,
am 1. Dezember. Konkursverwalter Herr Buchhalter Julius Jelges,
kleine Theaterstrasse 3. Anmeldefrist bis zum 12. Januar.
Jubiläen. Am 1. Dezember beging die weitbekannte Musikalien-
verlagshandlung C. F. Peters in Leipzig ihr hundertjähriges
Bestehen. — Das 25jährige Geschäftsjubiläum im Hause
J. J. Weber in Leipzig beging am 6. Dezember Herr Reinhold
Koch, der während dieser Zeit die Inseratenabteilung der „Illu-
strierten Zeitung“ leitete, seit kurzem aber an die Stelle des Haupt-
kassierers eingerückt ist. — Das gleiche Jubiläum begingen
am 5. Dezember im Hause Metzger & Wittig in Leipzig die
Herren Obermaschinenmeister Franz Beilicke und Accidenzsetzer
Hermann Chemnitz, und am 6. bez. 7. Dezember im Hause ZE. Polz in
Leipzig das Redaktionsmitglied des „Leipziger Tageblattes“ Herr
Julius Haarfeld und der Schriftsetzer Herr Emil Weisbach.
Gestorben. In Wandsbeck starb am 24. November Herr
Gustav W. Seitz, Direktor der bekannten Kunstanstalt, 74 Jahre
alt. Der Verstorbene begann seine Laufbahn als Schriftsetzer. —
In Dresden starb am 8. Dezember der frühere Buchdruckerei-
besitzer Heinrich Wilhelm Clemens Blochmann, der 1895 seine grosse
Buchdruckerei der Dr. Güntz’schen Stiftung geschenkt hatte.
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Litteratur.
Typographische Jahrbücher. Herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig. Preis pro Jahrgang (12 Hefte) 4,80 o%
— Das zehnte Heft des laufenden Jahrganges ist an Beilagen mit
guten Satzmustern in mannichfaltiger Ausführung wieder ziemlich
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580 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
reichhaltig und ausserdem enthält es noch einige treffliche Bilder-
drucke. Von diesen sind die von Celluloidklischees gedruckten
von besonderem Interesse. Uber die Herstellung und den Wert
dieser Art Klischees orientiert ein verständlich geschriebener Auf-
satz des Textes. Von diesem letzteren, der an Reichhaltigkeit
wieder nichts zu wünschen übrig lässt, ist noch ein Aufsatz über
Setzersünden hervorzuheben. Die aufmerksame Lektüre desselben
wird für viele Druckereileiter von Vorteil sein.
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Vr. 51. o 9 Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein. . III. Jahrg.
Leipzig, 20. Dezember 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“ erscheint jeden Donnersta ag - Anzeigen: die n Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8578) un Vereinsmitglieder 26 4, für andere Auftraggeber 80 J, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder | die dreigespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 15 A. Vermittelung von
Buchhandel vierteljährlich 2 .%, bei Zusendung unter Kreuzband jährlich 10 KM Angeboten 50 J. — Nachlass: bei sechsmallger Wiederholung 6 Prozent, bei
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durch die Post (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 14 1 ‚gebühren nach Übereinkunft,
Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsches B Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292.
-Ð Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. + .
Amtlicher Teil. u i :
Bekanntmachung.
Die Vordrucke zu den
Arbeiter- und Lohnnachweisungen für das Jahr 1900
sind mit Begleitschreiben vom heutigen Tage an die Genossenschaftsmitglieder versandt worden. Diese Vordrucke sind ordnungs-
mässig ausgefüllt bis zum 12. Februar 1901 an die Sektionsvorstände wieder einzureichen.
Da der Einwand, die Vordrucke nicht erhalten zu haben, nicht von der Verpflichtung zu rechtzeitiger und ordnungs-
mässiger Einreichung der Nachweisungen und von sonstigen Nachteilen befreit, so wollen die Mitglieder, welche die Vordrucke
etwa nicht erhalten haben sollten, sich wegen wiederholter Zusendung an das Genossenschaftsbüreau wenden.
Infolge der neuen gesetzlichen Bestimmung, wonach für die Umlegung der Beiträge vom 1. Oktober 1900 ab
-der 1500 1 für das Jahr (mithin bei 300 Arbeitstagen im Jahr der 5 M für den Tag) übersteigende Verdienst einer ver-
sicherten Person nur zu einem Drittel in Anrechnung zu kommen hat — bisher war es der 4 cM übersteigende Tagesarbeits-
verdienst —, ist. laut Verfügung des Reichs-Versicherungsamts vom 27. Oktober 1900 für die Zeit vom
1. Januar bis zum 30. September und vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 1900 eine getrennte. Nach-
weisung der in Betracht kommenden Arbeitsverdienste erforderlich; es wird hierauf 'bėsonders hingewiesen. e
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Friedrich. !
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P schroffe SEA
Vom Lobe der Druckkunst.
Von Dr. Heinr. Heidenheimer,
Sekretär. der Mainzer Stadtbibliothek.
in der ganzen Welt das Andenken Johannes Guten-
0 berg's gepriesen und gesegnet worden; unser Zeit-
)
Sr alter, das so voll ist von gegensktelichem Ringen
auf den Gebieten des geistigen, religiösen und sozialen Lebens,
das neben der verbindenden Ausbreitung des Völkerverkehrs
F erblicken muss,
huldigte mit heller Einmütigkeit. dem deutschen. Genius, der
einstmals am deutschen Rheine der Welt des äusseren und inneren
Lebens ein allgemeingültiges,
schaffen hat.
Die Schicksalssonne, unter der Gutenberg s Werk entstanden
ist, blieb ihm treu und treu; blieb auch die Dankbarkeit dem
untilgbares Verbindungsmittel ge-
Segen, der von den unscheinbaren kleinen Lettern ausging. und
ausgeht.
Alle Jahrhunderte haben den Meister und: sein Werk
gerühmt; möge hier aus dieser : Zeitschrift, die Gutenberg’s
586
Erfindung ihr Dasein verdankt und seinem Ruhm ehrfürchtig
und freudig dient, einiges davon im milden Glanze beschau-
licher Weihnachtstage seinen Fachgenossen entgegentreten.
„Unter dem Schutze des Allerhöchsten, auf dessen Wink die
Zungen der Kinder beredt werden und der oft den Kleinen ent-
hüllt, was er den Weisen verbirgt, ist dieses ausgezeichnete Buch
Catholicon im Jahre 1460 der Menschwerdung des Herrn in der
ehrwürdigen Stadt Mainz, zugehörig der berühmten deutschen
Nation, die Gottes Güte durch die Verleihung so hohen Geistes-
lichtes, als freies Gnadengeschenk, den übrigen Nationen der Welt
vorzuziehen und zu verherrlichen gewürdigt hat, nicht mit Hilfe
des Rohres, des Griffels oder der Feder, sondern durch die wunder-
bare Übereinstimmung, das Verhältnis und Ebenmass der Patronen
und Formen gedruckt und vollendet worden.
Heiliger Vater, sei Du mit dem Sohn’ und dem heiligen Geiste,
Deshalb, dreifaltiger, einiger Herrscher, gelobt und geehret;
Lobst Du die Kirche, o Du Katholik, spende Preis diesem Buche,
Nimmermehr sollst Du es lassen, zu loben die gute Maria.
Gott sei Dank!“
So lautet, aus dem Lateinischen übertragen, die Schluss-
schrift zum Catholicon, einem grammatikalisch -lexikalischen
Werke des Genueser Dominikaners Johannes de Balbis, das
im 14. Jahrhundert entstand und dessen Druck wir Gutenberg
zuzuschreiben gewohnt sind. Hier wird Gott, der Erfindungs-
stadt und dem Heimatlande der Erfindung die Ehre gegeben;
es ist ein Klang, der nie verstummte.
An der Wende des Gutenberg-Zeitalters zu dem der Re-
formation, der seine Erfindung so unermessliche Dienste leistete,
steht als sein Lobpreiser Adam Gelthus, ein Angehöriger eines
mit den Gensfleisch nahe verwandten Mainzer adligen Ge-
schlechtes, Priester und Humanist. Das litterarische Epitaph,
das er einer kleinen humanistischen Sammelschrift vom Jahre
1499 beigegeben hat, lautet aus dem Lateinischen übersetzt:
„Auf den glücklichen Erfinder der Druckkunst. Gott, dem
Besten, dem Grössten geheiligt. Johann Gensfleisch, dem Erfinder
der Druckkunst, der sich um jede Nation und jede Sprache am
besten verdient gemacht hat, errichtete dies zum unsterblichen
Gedächtnisse seines Namens Adam Gelthus. Seine Gebeine ruhen
glückselig in der Kirche des heiligen Franciscus in Mainz.“
Hier kommt die Freude und Dankbarkeit des deutschen
Mannes zum Ausdrucke, der empfand, dass Gutenberg sein Vater-
land glücklich gemacht hatte, indem er dessen Ansehen dem
Auslande gegenüber so bedeutend hob. Aber auch die Uni-
versalität seiner Erfindung wird mit klaren, festen, prunklosen
Worten für alle Zeiten festgestellt.
Spezialisierend ist ein anderes Gutenberg-Lob, das sich an
das Gelthus’sche anschliesst; Jacob Wimpfeling, der gefeierte
elsässische Theologe, Pädagoge und Humanist, das verehrte
Oberhaupt des Heidelberger liberalen, für Gutenberg erglühenden
Humanistenkreises, ist sein Verfasser. Es lautet nach dem
lateinischen Original übersetzt:
„Glücklicher Gensfleischh durch Dich ist Germanien glücklich
geworden,
Preisendes Lob bringt man ihm überall dar in der Welt.
Aufrechterhalten durch göttlichen Geist hast in Mainz, o Johannes,
Zeichen von Erz für den Druck Du als der Erste verwandt.
Vieles verdankt Dir der Glaube und Vieles die Weisheit von Hellas,
Wie Dir auch vielfachen Dank schuldet die Sprache von Rom.“
Die kleine Schrift, in der Gelthus und Wimpfeling Guten-
berg und seiner Erfindung huldigten, ist ohne Zweifel in Mainz,
in Peter Friedberg’s Officin, gedruckt worden; sie ist dem
Andenken des Begründers und ersten Rektors der Heidelberger
Hochschule, Marsilius von Inghen, gewidmet und so erscheint
der Name des grössten Verbreitungshelfers aller Gelehrsamkeit
in wenn auch nur äusserer Verbindung mit einem hochgehal-
tenen Vertreter des gelehrten Standes.
Der Gedanke, dass durch die Druckkunst der Religion ein
so bedeutender Ausbreitungs- und Vertiefungsfaktor erstanden
sei, hat dann die Jahrhunderte begleitet; aus dem protestanti-
schen Lager hat Martin Luther ihn warm und andächtig mit
den Worten wiedergegeben: „Die Buchdruckerey ist summum
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Nr. 51
et postremum Dei donum, die höchste und letzte Wohlthat und
Verehrung Gottes, durch welche er die Sache des Evangelii
forttreibet. es ıst die letzte Flamme vor dem Ausleschen der
Welt.“
Ein Nürnberger Dichter, Jörg Busch, hat gleichfalls im
16. Jahrhundert und gleichfalls vom protestantischen Stand-
punkt aus das „Vieles verdankt Dir der Glaube“ Jakob Wimpfe-
ling’s, des frommen Katholiken, erneut. Er verfasste: „Ein
schön new lied von der hochlöblichen kunst der buchdruckerey
allen frommen druckergesellen zu gut gemacht...“; das Am-
braser Liederbuch vom Jahre 1582 hat es uns überliefert, mich
aber hat, was ich hier dankbar anfüge, F. W. E. Roth, der
kenntnisreiche Bibliograph, auf es hingewiesen. Das Lied
hebt an: |
Wolauf mit reichem schalle,
ich weis mir ein geselschafft gut
geliebt mir vor andern allen
sie tregt ein freyen mut,
sie hat ein kleine sorge,
wol umb das römische reich,
es sterb gleich heut oder morgen,
so gilt es in alles gleich.
Busch’s Gedicht ist zum guten Teil ein Festlied, das für
den Zechverkehr der Jünger Gutenberg's geschrieben wurde
und von Einem verfasst, der offenbar die Freude am irdischen
Nektar nach scharfer Arbeit zu würdigen wusste. Der Papierer,
der Drucker, der Setzer, der Giesser, der Korrektor, der Form-
schneider und die Buchbinder werden in diesem Liede, ihre
Hantierung in derben Worten angebend, vorgeführt und sie
alle behaupten, dass sie bei ihrer strengen Arbeit unbedingt
der Erlabung durch einen guten Trunk bedürften. Aber eine
Strophe idealen Gehaltes enthält dieses Drucker-Lied und sie
preist den Wert der Druckkunst für die Verbreitung und
Läuterung der Religion.
„Der drucker kunst“, so rühmt Busch, „ich preise,
für ander allzumal,
es bedarff nit viel beweisens,
man sieht es teglich wol,
das Gottes wort so reine,
durch ir künstliche hand,
und andere kunst gemeine,
auff kommen in alle land.“
Das ungeheure Elend, das der 30 jährige Krieg hervorrief,
liess die Verehrung der Druckkunst in ihrem Geburtslande
nicht verkümmern; im Jahre 1640 feierte man in einigen
Städten, wie in Strassburg und Leipzig, das vermeintliche
200. Jubeljahr ihrer Erfindung. Auch dem „glücklichen Deutsch-
land“ aus alten Tagen begegnen wir wieder; ein Torgauer
Gelehrter sagt in einem Jubiläumsgedichte: Das glückliche
Deutschland solle Gottes Geschenk kennen lernen; alle Erfin-
dungen der alten Welt seien ihm gegenüber nichts, und der
Syndikus der Stadt Breslau, Nicolaus Henelius, rühmt gleich-
falls in einem Gedichte: Diese Erfindung verdanke man ibr,
der Mutter Deutschland. In die politische und seelische Zer-
rissenheit des deutschen Lebens in jener Periode brachte die
Druckkunst für dichterische Empfindungsfähigkeit den trösten-
den Einheitsgedanken.
Auch im 18. Jahrhundert hob das Gedenken an sie die
Stimmung ihrer Verehrer. In einer umfänglichen Studie: „Vom
Ruhme Johannes Gutenbergs“, welche die Mainzer populäre
Gutenberg. Festschrift enthält, habe ich auch dieser Zeit ge-
dacht; ein Beleg, den ich dort nicht mitteilte, möge hier Platz
und Würdigung finden. In einer Jubel-Ode, die der Gothaer
Gymnasiast Friedrich Christian Hager im Jahre 1740 zum
damaligen Jubiläum fertigte, heisst es mit feiner Innigkeit:
„So crön uns denn durch deine Gunst
Noch ferner mit dem hohen Glücke,
Dass uns die werthe Drucker-Kunst
Hinführo, wie bisher, erquicke.
Nr. 51
Die Kunst, die uns, o Herr der Welt,
Den allergrössten Schatz erhält,
Den wir in dieser Zeit besitzen.
Ja, bau auch itzo weit und breit
Dein Reich durch ihre Trefflichkeit:
Lass sie uns bis ans Ende nützen.“
So tönt die Frömmigkeit, die gereifte Männer in der Schluss-
schrift des Catholicon und sonst bekannt, in der frohen Sprache
eines Jünglings wieder, welcher der religiös so triebreichen
Periode angehörte, die dem Zeitalter des Rationalismus voran-
ing.
S Einem anderen Geiste begegnen wir in der Inschrift, die
im Jahre 1827 auf der Rückseite des Scholl’schen Gutenberg-
Denkmals in Mainz angebracht wurde. Friedrich Lehne, der
Mainzer Bibliothekar, Historiker und Journalist, einst ein be-
geisterter Wortführer der Ideen der französischen Revolution,
ist ihr Verfasser; sie bezeugt gleichmässig das Zeitalter des
Klassicismus und die hohe Warte, von der aus sie geschrieben
wurde.
„Was einst Pallas Athene dem griechischen Forscher verhüllte,
Fand der denkende Fleiss deines Gebornen, o Mainz!
Völker sprechen zu Völkern, sie tauschen die Schätze des Wissens;
Mütterlich sorgsam bewahrt, mehrt sie die göttliche Kunst.
Sterblich war einst der Ruhm; sie gab ihm unendliche Dauer,
Trägt ihn vom Pole zu Pol’, lockend durch Thaten zur That.
Nimmer verdunkelt der Trug die ewige Sonne der Wahrheit;
Schirmend schwebt ihr die Kunst Wolken verscheuchend voran.
Wandrer, hier segne den Edeln, dem so viel Grosses gelungen;
Jedes nützliche Werk ist ihm ein Denkmal des Ruhms.“
So kam denn auch noch einmal das Lob, das Adam Gelthus
Gutenberg gespendet hatte, dass er sich um jede Nation und
jede Sprache am besten verdient gemacht habe, in einer Weise
zum Ausdrucke, die dem geistigen Völkerverkehre der späteren
Zeit gerecht ward. Ein, wie Gelthus, Gutenberg's Verdienst
in der Seele tragender Mann, Jvo Wittig, ein in hohen Stel-
lungen als Jurist und Theologe in Mainz wirkender Franke,
hatte es schon im Jahre 1504 in der Inschrift eines Gutenberg-
Gedenksteines verwandt, die in lateinischer Sprache pries, dass
sich Gutenberg durch die Kunst, „Buchstaben im Metalldrucke
wiederzugeben“ „um den ganzen Erdkreis wohl verdient“ ge-
macht habe.
In einem Sendschreiben an den Nürnberger Humanisten
Wilibald Pirckheimer schrieb Ulrich von Hutten im Jahre 1518:
„O Jahrhundert! o Wissenschaften! Es ist eine Freude, zu
leben, wenn auch noch nicht, sich zur Ruhe zu setzen, mein Wili-
bald. Es blühen die Studien, die Geister regen sich: Du, nimm
den Strick, Barbarei, und mache dich auf Verbannung gefasst.“
An diesem blühenden Leben hatte die Arbeit der Drucker
ihren Anteil. Sie durften, wie dies ın Schlussschriften zu
Druckerzeugnissen geschehen ist, sich ihres Fleisses, ihrer Sorg-
falt, des Geistes, den sie auf ihre Leistung verwandt, berühmen;
sie wirkten im In- und Auslande als Pioniere im Dienst und
Kampfe höchster Gedanken, wie im Dienst und Kampfe der
materiellen Strömungen des Lebens, die diesem endlich doch
förderlich waren. Indem viele von ihnen in die Weite zogen,
verbanden sie in sich, zur Erweiterung ihres Horizontes, Hei-
mat [und Fremde und gewiss haben nicht wenige von ihnen
die letztere die erstere achten gelehrt. So schufen die kleinen
bescheidenen, leblosen Lettern in ihrer ethisch wirkenden schön-
heitsfrohen Bethätigung ein innerlich stolzes Leben.
Auch heute noch sind die Drucker werkthätige Helfer
unseres geistigen und materiellen Lebens. Ein italienischer
Humanist, der Bischof von Teramo, Giovanni Antonio Campano,
hatte, bald nach Gutenberg’s Tod, um die Leistungsfähigkeit
der Officin Ulrich Hahn’s in Rom, für die er als Korrektor
thätig war, zu bezeichnen, gesagt: jener drucke in einem Tage
mehr, als in einem Jahre geschrieben werde.
Wieder und wieder begegnet man bei älteren Schriftstellern,
die von der Druckkunst handeln, diesem Ausspruche, seiner
persönlichen Beziehung entkleidet: er mutet uns an, als ob er
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
geber zu beteiligen.
687
in einem Preisausschreiben über die Bedeutung der Druckkunst
inhaltlich und durch seine epigrammatische Kürze eine von
den Siegespalmen davongetragen habe. Aber wir wissen, dass
der innere Wert der neuen wunderbaren Kunst, der „Kunst
der Künste“, sofort auch erkannt wurde. Und so wirken heute
noch, nach Wert und Masse, die Jünger Gutenberg’s. Galten
sie früher als Vertrauenspersonen, so sind sie heute, wie früher,
die frühen Kenner, die Gehilfen und Beförderer unserer litte-
rarischen Aussprache, unserer Lust und unserer Wehmut, un-
serer Strebungen und Mahnungen, unserer Erkenntnis, unserer
Zweifel und Fragen.
So gehen sie in das neue Jahrhundert hinüber. Möge sich
an ihnen allen auch der alte Spruch als wahr erweisen:
Frisch, frey, frölich, freundlich und fromb,
Ist aller buchdrucker reichthumb.
di
Die Gutenbergbank in Zürich.
Dieses Unternehmen dürfte wohl noch manchem Leser der
„Zeitschrift“ nicht bekannt sein, da dasselbe aber vor kurzem seine
Generalversammlung abgehalten und dabei eine Dividende von 6%,
in Vorschlag gebracht und genehmigt erhalten, auch seinen fünften
Jahresbericht veröffentlicht hat, so werden einige Mitteilungen über
diese Bank, die sich „Gutenbergbank für graphische Unternehmungen“
nennt, sicherlich von allgemeinem Interesse sein. Zweck der Ge-
sellschaft ist laut Statut die Ubernahme und Durchführung von
aller Art Finanzgeschäften, welche mit der Begründung oder dem
Betriebe von Unternehmungen auf dem Gebiete der graphischen
Künste und der technischen Vervielfältigungen, insbesondere der
Buchdruckerei, der Kunstdruckerei, der Photographie, des Verlags-
und Sortimentsbuchhandels, sowie des Annoncen- und Inseraten-
wesens zusammenhängen. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an
bereits bestehenden oder neu entstehenden Unternehmungen solcher
Art durch käufliche Ubernahme oder Zeichnung von Aktien oder
als Kommanditär zu beteiligen, denselben Conto-Corrent- und
andere Vorschüsse und Darlehen zu bewilligen oder Forderungen
auf dieselben cessionsweise zu übernehmen, ebenso Forderungen
derselben aus ihrem Geschäftsbetrieb gegen Dritte zu beleihen
oder zu erwerben, und endlich alle diese Werte auch ihrerseits
wieder zu verpfänden oder zu veräussern.
Das Aktienkapital der Gutenbergbank ist auf 4 Millionen Franken
festgesetzt, von welchem aber bis jetzt nur 50 % eingezahlt sind;
verteilt ist das Kapital auf 20000 Aktien à 200 Franken. Die
Bank hat dafür die Aktien des Artistischen Instituts Orell Füssli
in Zürich, sowie die der damit verbundenen Photoglob Compagnie
und der Aktiengesellschaft Schweizerische Annoncenbüreaux Orell
Füssli käuflich übernommen, und auf dieses Geschäft scheint sich,
dem Jahresbericht zufolge, die Thätigkeit der Bank in der Haupt-
sache zur Zeit noch zu beschränken. Der Gewinnsaldo für das
abgelaufene Geschäftsjahr betrug netto 125592 Franken 35 Centimes,
aus welchem denn auch eine Dividende von 6 fk auf das eingezahlte
Aktienkapital zur Verteilung gebracht worden ist, während der ver-
bleibende Rest von 5592 Franken 35 Centimes auf neue Rechnung
vorgetragen wurde.
Der Generalversammlung folgte ein Bankett, an welchem sich
gegen 100 Aktionäre und auch Damen beteiligten. Herr Paul
F. Wild, der Chef des Artistischen Institutes Orell Füssli und
Präsident der Gutenbergbank, hielt die Festrede, die mit einem
Toast auf die Unzufriedenheit begann, auf die Unzufriedenheit
nämlich mit sich selbst gegenüber der besser situierten Menschheit,
zu welchem Thema ihm die Veranlassung wurde dadurch, dass er
einst seitens der schweizerischen fortgeschrittenen Gehilfenpartei
verhöhnt worden war, weil er am Grabe Hutten’s auf der Insel
Ufenau im Züricher See von der wahren Freiheit gesprochen hatte.
Diese Unzufriedenheit mit sich selbst babe zur Gründung der
Gutenbergbank geführt, denn er erwarte die Lösung der sozialen
Frage nicht von der Aufhebung des Eigentumsprinzips, auf dem
die heutige Gesellschaft beruhe, er wolle im Gegenteil recht vielen
zu Besitztum verhelfen, indem den Arbeitern Gelegenheit gegeben
wird, sich mit ihrem Ersparten an den Unternehmungen der Arbeit-
Um dies zu ermöglichen, hat er vor 5 Jahren
mit der Gründung der Gutenbergbank begonnen, und der Anteil
588 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 51
der Angestellten und Arbeiter der vorgenannten Geschäfte am
Aktienkapital betrage jetzt schon nahezu 200000 Franken und ist
in steter Zunahme begriffen, was wohl zum nicht geringen Teile
auch zu dem blühenden Stande der Unternehmungen beigetragen
habe, denn das Interesse der Arbeiter an denselben werde dadurch
angeregt und ihr Sparsinn geweckt.
Der Gedanke des Herrn Paul F. Wild, die Angehörigen eines
Geschäfts zu Teilhabern an demselben zu machen, ist jedenfalls
ein sehr glücklicher; er steht höher als die blosse Gewinnbeteiligung,
lässt sich aber doch nur bei sehr umfangreichen Unternehmungen
in der von ihm eingeschlagenen Weise durchführen und fordert
vor allen Dingen sehr grosse Opferfreudigkeit und die Ubernahme
vielfältiger Arbeitslast seitens der Männer an der Spitze, wozu
sich doch relatif wenige willig und bereit finden werden. Das
Unternehmen der Gutenbergbank verdient jedenfalls dic Beachtung
weitester Kreise, und, soweit möglich, wenn nicht Nachahmung, so
doch Nachbildung. Dem Züricher Unternehmen aber ist dauerndes
Gedeihen zu wünschen. Theod. Goebel.
Sprechsaal.
-m. Berlin, 15. Dezember. Früher als sonst üblich ist in diesem
Jahre das Adressbuch für Berlin und seine Vororte er-
schienen; es umfasst in seinen fünf Teilen 3600 Quartseiten und
hat im Verhältnis zum Vorjahre um 128 Seiten zugenommen. Das
Buch hat ein Format von 23:31 cm, ist 13 cm dick und wiegt
7 Kilo. Die typographische Ausstattung entspricht der bisherigen,
für diesen Zweck und besonders in Anbetracht der Schnelligkeit
der Herstellung und des Umstandes, dass wir es hier mit einer
Leistung der Rotationsmaschine zu thun haben, ist sie eine ganz vor-
treffliche. Das Namenverzeichnis umfasst die Einwohner von Berlin
mit den Nachbarstädten Charlottenburg, Rixdorf und Schöneberg,
sowie 26 andere Vororte mit zusammen etwa 2500000 Einwohnern;
der Gewerbenachweis bringt gegen 55000 grössere Firmen. In
dem letzteren Teile wirkt die mehr und mehr überhand nehmende
Sitte, gegen besondere Vergütung an Stelle der übersichtlichen
Namensaufführung des Gewerbetreibenden aus ein und derselben
Nonpareille-Schrift vielfach eingerahmte Inserate mit fetten Schriften
bis zu Text-Kegel treten zu lassen, recht störend und erschwert
den Gebrauch dieses Teiles, doch muss man diese Unbequemlich-
keit — in Rücksicht darauf, dass diese Einrichtung einen Teil der
Herstellungskosten deckt — mit in den Kauf nehmen, wenn man
berücksichtigt, dass das ganze Adressbuch, dem noch ein aus-
führlicher mehrfarbig gedruckter Stadtplan mit allen Verkehrslinien
und ein alphabetisches Strassenverzeichnis mit Angaben zur leichteren
Auffindung der Strassen beigegeben ist, nur 6 cM. kostet. — Die
Anzahl der aufgeführten Druckereien ist, obwohl viele früher
unberechtigter Weise aufgeführte Namen diesmal weggeblieben
sind, von 597 auf 608 gestiegen. Zum ersten Male wurden die
dem Bunde der Berliner Buchdruckereibesitzer (Innung) angehörenden
Firmen mit einem + bezeichnet, doch ist diese Bezeichnung so
unvollständig vorgenommen worden, dass sie besser ganz unter-
blieben wäre, bei mehr als 40 Firmen, darunter der Vorsitzende
und fast sämtliche Vorstandsmitglieder, fehlt das Zeichen; von den
grösseren Firmen seien nur genannt W. Büsxenstein, Deutscher
Verlag, Berliner Lokalanzeiger, Otto Elsner, Deutsches Druck- und
Verlagshaus, G. Bernstein, Ihring & Fahrenholiz, Ferd. Ashelm,
Gust. Schenck Sohn, W.Koebke, Buchdruckerei „Strauss“, Gutenberg,
Günther & Sohn. Es ist das um so befremdlicher, als es sonst im
allgemeinen bei der Redaktion des Adressbuches an der nötigen
Sorgfalt nicht gefehlt hat.
* Danzig. Am 9. Dezember fand im Danziger Hof hierselbst
eine Versammlung der Zeitungsverleger der Provinz
Westpreussen statt, um Stellung zu nehmen zu der wirtschaft-
lichen Notlage, in die das Zeitungs- und Buchdruckereigewerbe
durch die Erhöhung der Papier- und Rohmaterialienpreise, des
Postzeitungstarifs, sowie durch die Steigerung der Löhne u. s. w.
gekommen ist. Das Resultat der Verhandlungen war die ein-
stimmige Annahme einer Resolution, in der die Erhöhung der
Insertions-, Abonnements- und Druckpreise fürdringend
notwendig erklärt wird.
A. Hannover, 12. Dezember. Der nach Spanien geflüchtete
frühere Inhaber der Buchdruckerei Louis Meyer Nachf. hierselbst,
Fr. Krichler, hat seine Gläubiger um grosse Summen geschädigt.
An dem Hause Humboldtstrasse 32, das zuletzt ausser dem Inhaber
der Firma auch seinem späteren Compagnon gehörte und das kürzlich
zwangsweise hat verkauft werden müssen, verlieren die Gläubiger
etwa 90000 % Das Haus war sehr stark belastet und brachte
im Zwangsverkauf 247000 o% Ausser den Hypothekengläubigern,
die teilweise auch Waren- bezw. Maschinenlieferanten waren, haben
noch viele andere Gläubiger grössere Geldverluste zu beklagen.
Krichler hatte sein Geschäft an mehrere Personen, einige Ma-
schinen sogar fünf Mal, verkauft. Überall hat er à conto-Zahlungen
eingezogen und ist damit nach dem Lande der Kastanien ver-
schwunden. Seinen Gläubigern teilte er durch Mittelspersonen
von dort mit, dass er später alles wieder bezahlen würde. In der
Provinz ist die verkrachte Firma durch ihre Schleuderpreise, mit
denen sie den reellen Geschäften das Leben sauer machte, bekannt.
-r.- Leipzig. Vor kurzem veranstaltete die Typographische
Gesellschaft in ihrem Sitzungslokale, im Deutschen Buchgewerbe-
hause, eine Sonderausstellung von neueren Druckarbeiten der Firma
Peter Luhn in Barmen. Die Ausstellung war eine sehr reichhaltige
und enthielt Accidenzen aller Art in durchweg mustergültiger
Ausstattung. Besonders beachtenswert war die in den Luhn’schen
Arbeiten zum Ausdruck kommende gute Schriftenwahl und Zeilen-
anordnungen sowie das harmonische Kolorit, durch welch letzteres
auf den verwendeten guten Papiersorten fast stets ein eleganter,
vornehmer Eindruck hervorgerufen wird. Die Luhn’schen Arbeiten
wirken in ihrer Art vorbildlich, wenngleich in ihnen weniger das
streng Moderne als das Eigenartige einer feinen Accidenzarbeit
zum Ausdruck kommt. Der Druck der Töne sowie der gute Stand
der bildscharfen Schriften waren nicht minder beachtenswert. Ver-
schiedene Druckprobenhefte der Firma waren mit ausgestellt und
das neueste derselben enthielt eine grosse Anzahl Innenansichten
des Etablissements in bester autotypischer Reproduktion. Dadurch
wurde ein Einblick gegeben in die mit den neuesten Einrichtungen
ausgestattete graphische Anstalt, die sich die Herstellung feinster
Drucksachen zur Aufgabe gestellt hat und darin Hervorragendes
leistet. — Am Sonntag, 21. Oktober, waren am gleichen Ort ältere
und neuere Druckarbeiten der Firmen A. Bonz’ Erben in Stuttgart
sowie Otto Fuhrmann in Stendal ausgestellt. Beide Firmen zählen
zu den leistungsfähigsten auf dem Gebiete des feinen Accidenz-
druckes, was sich auch in dem Ausgestellten wieder deutlich
erkennen liess. — Von gleichem Interesse war die Spezialausstel-
lung von Arbeiten der Pierer' schen Hofbuchdruckerei in Alten-
burg, die dem Vorstande durch eine äusserst reichhaltige Zuwen-
dung des Herrn A. M. Watzulik ermöglicht wurde. Diese Arbeiten
behalten nach wie vor ihren eigenartigen Reiz und erregen das
Interesse der Fachgenossen im nachhaltigsten Masse.
S. Osnabrück. Nach kurzen, aber von allseitigem Entgegen-
kommen der Beteiligten getragenen Verhandlungen ist hier am
24. November d. J. ein Verein der Zeitungsverleger des
Regierungsbezirks Osnabrück und der angrenzenden
Gebiete gegründet worden, dem sich eine stattliche Anzahl von
Verlegern angeschlossen haben. Der Verein bezweckt die Wahrung
der gemeinsamen beruflichen Interessen sowie der Standesehre
und die Herbeiführung eines kollegialen Verhältnisses unter seinen
Mitgliedern und will dies erreichen durch Beratungen im Vereins-
kreise und in örtlichen Kollegenkreisen über eine event. Erhöhung
des Bezugspreises der Zeitungen, einheitliche Regelung der Höchst-
Rabattsätze für Anzeigen und Reklamen, einheitliche Festsetzung
einer Mindestgebühr für ausserordentliche Beilagen u. s. w.; ferner
durch Errichtung eines Ehrenrates zum Austrag von Streitigkeiten
unter den Kollegen u.s. w. Die weiteren Verhandlungen haben
sofort zu dem praktischen Resultat geführt, dass Einheitssätze für
den zu gewährenden Rabatt auf Anzeigen und für das Beilegen
von Extrabeilagen beschlossen wurden, wonach als Mindest-
Zeilenpreis 5 9 und für 1000 Extrabeilagen 7,50 A. zu fordern
sind. Gratis-Anzeigen, -Reklamen und geschäftlichen Zwecken
dienende -Notizen sollen prinzipiell nicht aufgenommen werden.
Wenn sich bis jetzt auch noch nicht alle im Bezirk wohnenden
Verleger der neuen Vereinigung angeschlossen haben, so sind
wenigstens die gegenwärtigen Mitglieder sich über das Erreichbare
einig und es ist daher mit Zuversicht zu erwarten, dass die be-
schlossenen Normen auch allgemein durchgeführt werden. Die
noch fernstehenden Kollegen werden voraussichtlich den Nutzen
festen Zusammenschlusses ebenfalls bald erkennen und hoffentlich
dem Verein noch beitreten. Darauf bezügliche Erklärungen nehmen
entgegen: Bernhard Scholten, Ibbenbüren („Tecklenburger Kreis-
blatt“), Vorsitzender; Wilhelm Brauer, Bramsche („Bramscher
Nachrichten“), stellvertr. Vorsitzender; Franz Schlüter, Bad Essen
(„Wittlager Kreisblatt“), Schrift- und Rechnungsführer.
Nr. 51
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
Kleine Mitteilungen.
Unsere Beilagen. Der heutigen Nummer legt die Firma Vic-
toria-Werke, A.-G. in Nürnberg einen empfehlenden vierseitigen
Prospekt über ihre neue bandlose Buchdruckschnellpresse
bei. — Eine zweite Beilage, von der Maschinenfabrik Kempe-
werk in Nürnberg, empfiehlt deren Widder-Stereotypie-
Apparate. Wir machen die Leser auf diese Beilagen aufmerksam.
Linotype. Zu der Notiz in vor. Nr., S. 578, teilt uns die Mergen-
thaler Setzmaschinenfabrik in Berlin berichtigend mit, dass die
Zahl der von ihr verkauften Maschinen 415 überschritten habe;
davon befinden sich über 860 in Deutschland.
Eine Gutenberg-Jubiläumspostkarte, in Seide gewebt, ist mir noch
nachträglich zugegangen und alle Sammler von Postkarten, nament-
lich von den auf das Jubiläum bezüglichen, seien darauf aufmerk-
sam gemacht. Sie zeigt rechts oben nach der bekannten Dar-
stellung das Bildnis des Altmeisters in einem ovalen Rahmen,
karminrot gewebt auf mattweissem, atlasartigem Grunde, links da-
neben Namen und „Erfinder der Buchdruckerkunst“, darunter ein
Ausblick auf Mainz und dessen Dom, dem ein zartgeschwungener
Lorbeerzweig mit roten und weissen Blättern und Früchten als
Basis dient. Dieses Seidenbildchen ist auf eine Postkarte innerhalb
einer zarten typographischen Umrahmung aufgeklebt, als Urheberin
der Karte aber ist am Fusse derselben die Kunstweberei H. M.
Krieger in Krefeld genannt. Dieses unsrer Kunst huldigende Er-
zeugniss der Seiden-Kunstindustrie verdient die weiteste Verbreitung
in den Kreisen aller Gutenbergjünger. Th. G.
Einen Schriftproben-Nachtrag hat die Aktiengesellschaft
für Schriftgiesserei und Maschinenbau in Offenbach a.M.
zu ihrer Handausgabe veranstaltet und ihn als Erste Folge be-
zeichnet. Das in hellbraunes Leinen mit modernem farbigen Titel
gebundene Buch hat Grossoktavformat und 98 Seiten Umfang.
Es gliedert sich in die fünf Abteilungen Titel- und Zierschriften,
Accidenz- Einfassungen, Messing- Material, Accidenz-Vignetten,
Russische Schriften und enthält in jeder dieser Abteilungen zahl-
reiche bemerkenswerte Neuheiten. Die meisten der Neuheiten sind
der Firma gesetzlich geschützt. Auf die Satz- und Druck-Aus-
stattung des Bandes hat die Firma viel Fleiss und Sorgfalt ver-
wandt, insbesondere sind die sechs farbigen Titelblätter, die sämt-
lich in freier Manier gehalten sind, recht tüchtige Leistungen
ihrer Art.
Das Gutenberg-Denkmal in Wien ist am 17. Dezember, mittags
1 Uhr, in Anwesenheit des Kaisers von Osterreich feierlich enthüllt
worden. Am Abend fand zu Ehren des Tages ein glänzendes
Bankett statt.
7
Geschäfts- und Personal-Nachrichten.
Geschäftsveränderungen. Die Firma Karl Krause, Maschinen-
fabrik und Eisengiesserei, in Leipzig hat in Berlin S W., Friedrich-
strasse 16, ein Musterlager, verbunden mit Reparatur - Werkstatt
und Schleiferei, errichtet. — Die Aktiengesellschaft für Schrift-
giesserei und Maschinenbau in Offenbach a. M. hat ihre Allein-
vertretung für Berlin und Umgegend Herrn Jos. Schmitz in
Berlin-Steglitz, Schlossstrasse 75, I, übertragen. — Das Geschäft
in Firma Georg Dittrich, Buchdruckerei in Reichenbach i. Schl.
ist auf Herrn Buchdruckereibesitzer Constantin Salzburg daselbst
übergegangen und die Firma lautet jetzt Georg Dittrich, Buch-
druckerei, Nachfolger Constantin Salzburg.
Eingetragene Firmen.
mann & Wagner, Papierhandlung, Buchdruckerei und Papierwaren-
fabrikation, Gesellschafter Herren Kaufleute Ludwig Neumann und
Georg Wagner in Würzburg. — In Jauer die Firma Karl Dett-
mann, Buchdruckerei, Verlag des Jauerschen Tageblattes, Inhaber
Herr Buchdruckereibesitzer Karl Dettmann daselbst.
Konkursaufhebung.e Frau Buchdruckereibesitzerswittwe Else
Fromme in Würzburg am 5. Dezember.
Jubiläen. Das 40jährige Geschäftsjubiläum beging am
12. Dezember Herr Buchdruckereifaktor Hermann Clauss vom
Bibliographischen Institut in Leipzig. — Das 2ö5jährige Ge-
schäftsjubiläum im Hause B. G. Teubner in Dresden beging
am 12. Dezember Herr Faktor Rud. Kupfer.
Gestorben. In Neisse starb am 12. Dezember Herr Buch-
druckereibesitzer Adolf Letzel im Alter von 72 Jahren. Der Ver-
storbene begann seine Laufbahn als Schriftsetzer. Am 4. Juli 1893
feierte er sein 50jähriges Berufsjubiläum.
In Würzburg die Firma @. M. Neu-
Litteratur.
Geschichte der deutschen Illustration vom ersten Auftreten des
Formschnittes bis zur Gegenwart von Th. Hutschmann. Heraus-
gegeben von Franz Jäger, Kunstverlag in Goslar und Berlin.
Zwei Teile in Grossquart. In zehn Lieferungen zu je 3 A; in
zwei Prachtbänden 40 o% — Von diesem hervorragenden kunst-
geschichtlichen Werke, dessen erste sieben Lieferungen wir in
Nr. 43 der „Zeitschrift“ besprochen haben, liegen uns die letzten
drei Lieferungen vor, die das Werk zum Abschluss bringen. Nach-
dem in den vorhergehenden Abschnitten die neudeutsche Kunst
und die herrliche Entwickelung, die sie in der ersten Hälfte des
neunzehnten Jahrhunderts unter der Einflussnahme bedeutender
Künstler und unternehmender Verleger genommen, geschildert
worden, wird in den letzten Teilen des Werkes zunächst der mo-
derne deutsche Holzschnitt in seinen beiden Abarten, dem Faksimile-
schnitt und dem Tonschnitt, behandelt und auch hier sowohl der
Künstler, wie der Verleger, die an der Entwickelung und Förderung
dieses Illustrationsverfahrens bis zu seiner höchsten erreichten Stufe,
dem Holzschnitt nach dem Gemälde, mitwirkten, eingehend gedacht.
Dann werden die mechanischen Vervielfältigungsverfahren — die
Photozinkographie, die Autotypie, die Heliogravure, der Lichtdruck,
der Dreifarbendruck — in ihrer zeitlichen Entwickelung, ihrem
Wesen und ihren Leistungen geschildert und auch des neuen Auf-
schwunges gedacht, den die Lithographie durch die namentlich
vom Karlsruher Künstlerbund in Aufnahme gebrachte Künstler-
lithographie genommen hat. Und schliesslich werden auch die
neuesten Bestrebungen auf dem Gebiete der Schriftzeichnung und
des Buchschmucks einer kritischen Beleuchtung unterzogen und
hierbei sowohl das in diesen Bestrebungen hervorgetretene Un-
reife und Mangelhafte, wie das Gute und in der Zukunft Erfolg
Versprechende mit künstlerischer Einsicht hervorgehoben. Auch
in diesen Teilen des Werkes wird der lebendige Vortrag durch
eine reiche Illustrierung in Textillustrationen und Tafeln unterstützt.
In diesen Tafeln ist namentlich der moderne Holzschnitt durch
grossartige Leistungen vertreten; doch weist auch die Autotypie
eine Anzahl prächtiger Blätter auf. — Uberblicken wir nun das
ganze Werk, so haben wir in demselben eine erschöpfende und
getreue Geschichte der deutschen Illustration in Wort und Bild
von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, in der sowohl Laien, wie
die Fachleute der Buchgewerbe ebensowohl Belehrung und Unter-
haltung, wie in vielen Fällen auch Rat finden werden, und für
dieses mit grossen Mühen erzielte Ergebnis ist sowohl dem Ver-
fasser, wie dem Herausgeber Anerkennung zu zollen. Die Benützung
des Werkes wird noch dadurch erleichtert, dass demselben ein
alphabetisch nach den Künstlern geordnetes Verzeichnis der Text-
illustrationen, ein Verzeichnis der Tafeln unter Voranstellung der
Künstlernamen und ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis der
im Text vorkommenden Künstlernamen beigegeben ist; und von
besonderem Werte für die Fachleute der Buchgewerbe ist jeden-
falls das anhangsweise beigegebene umfängliche Verzeichnis von
Illustratoren der Gegenwart. Der Illustrationsschmuck des Werkes —
476 Textillustrationen und 75 Tafeln — ist ein ebenso reichhaltiger
als gut gewählter und instruktiver und die technische Ausführung
des Werkes (Druck: Deutscher Verlag, G. m. b. H. in Berlin) ist
eine durchaus musterhafte. Möge denn das Werk insbesondere
den Beifall der Buchgewerbe finden, und um dem Ausdruck zu
geben, dazu bietet ja. wohl die Weihnachtszeit die passendste
Gelegenheit.
Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Gesamt-
darstellung aller Gebiete der gewerblichen und industriellen Arbeit
sowie von Weltverkehr und Weltwirtschaft. Neunte durchaus
neugestaltete Auflage. Bearbeitet von hervorragenden Fachmännern.
Zehnter Band. Vollständig in 10 Bänden. Preis geheftet je 8 A,
in Halblederband je 10 % Auch in Heften zu beziehen. Leipzig,
Verlag von Otto Spamer. — Mit dem erschienenen zehnten
Bande liegt die neue Auflage des „Buches der Erfindungen“ nun-
mehr vollendet vor und es ist mit derselben ein geistiges und
technisches Stück Arbeit zum Abschluss gekommen, auf das die
deutsche Litteratur sowohl, wie die an der Herstellung des Werkes
beteiligt gewesenen Kräfte stolz sein dürfen. Ein jeder einzelne
Band des Werkes hat sowohl in seinem Inhalte, wie in seiner
technischen Ausführung ungeteilte Anerkennung gefunden und das-
selbe wird auch von dem Schlussbande gesagt werden müssen.
Dieser Band bringt die Abteilung „Der Weltverkehr und seine
Mittel“ zum Abschluss. Behandelte deren im vorhergehenden
Bande gegebener erster Teil in der Hauptsache die Verkehrswege
„ '
ge „na e
590 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
und Verkehrsfahrzeuge, so schildert der vorliegende zweite Teil |
den geistigen Verkehr und seine Mittel, und unter diesen
Mitteln finden wir auch die gesamten graphischen Künste und
Gewerbe als hervorragende Träger und Förderer des Weltver-
kehrs eingehend geschildert. Zunächst schildert C. Müller in
Leipzig in einem mit 57 Abbildungen und einer Farbendrucktafel
(Anfang der ersten Gutenberg’schen 42zeiligen Bibel) geschmückten
Abschnitt die Buchdruckerkunst, ihre Erfindungsgeschichte
und ihre Ausbreitung, sowie ihre Technik und deren Entwickelung
bis auf die neueste Zeit. Die Darstellung ist bei aller Gedrängt-
heit eine erschöpfende und nimmt insbesondere Rücksicht auf die
ungemein mannichfaltigen technischen Erscheinungen der neueren
und neuesten Zeit. In der gleichen Weise schildert E. Tonndorf
in Stuttgart die Buchbinderei, und seine Ausführungen werden
durch 34 Abbildungen erläutert. Das weite Gebiet der graphi-
schen Künste (Holzschnitt, Kupferstich, Steindruck, Zinkätzung
und die photomechanischen Vervielfältigungsverfahren) behandelt
mit grosser Sachkenntnis und in gemeinverständlicher Darstellung
Dr. Max Schmidt, Professor an der technischen Hochschule in
Aachen unter Benützung von 64 Abbildungen und einer Tafel
(Entwickelung eines Dreifarbendruckes), und das ebenso wichtige
als interessante Gebiet der Photographie und ihrer Entwickelung
erörtert in einem mit 47 Abbildungen ausgestatteten Abschnitte
Professor Dr. A. Miethe von der technischen Hochschule in Berlin.
Es ist ein imponierendes Bild, was in diesen Abschnitten von den
graphischen Künsten und Gewerben geboten wird und dieses Bild
wird nicht nur dem Laien, sondern auch dem unterrichteten Fach-
mann grosses Interesse abgewinnen. In den übrigen Abschnitten
des Bandes geben Ober-Postrat a. D. C. Schmücker und Geh. Ober-
Postrat A. Münch sehr interessante und von der Verlagshandlung
ebenfalls reich illustrierte Schilderungen der Posten und des
Postwesens sowie der Welttelegraphie, während R. Riedl in
Wien das Gesamte der Weltwirtschaft behandelt, indem er zu-
Nr. 51
nächst auf die Entwickelung unseres Wirtschaftslebens eingeht und
sodann die Volks- und Weltwirtschaft von heute in ihren ver-
schiedenen Abteilungen betrachtet. Dieser Abteilung des Werkes
fehlen natürlich, dem Stoffe entsprechend, die Abbildungen; an
ihre Stelle sind aber zahlreiche Tabellen getreten. Den Schluss
des insgesamt mit 285 Textabbildungen und 3 Tafeln ausgestatteten
Bandes bildet das Sachregister zu demselben und das Hauptregister
für das ganze Werk, das den bedeutenden Umfang von 135 3spal-
tigen Seiten hat. Diese Register sind sehr dankenswerte Zugaben
zu dem Werke, denn sie erleichtern seine Benützung ganz wesent-
lich. Am Schlusse unserer Besprechung angelangt, können wir
die Eingangs derselben über die Verlagshandlung und ihre tech-
nischen Anstalten, wie über die Mitarbeiter des grossen Werkes
ausgesprochene Anerkennung nur wiederholen und angesichts der
Weihnachtszeit nur dem Wunsche Ausdruck geben, dass das präch-
tige Werk in den weitesten Kreisen unseres Volkes Eingang finden
und Freude und Nutzen verbreiten möge.
Typographische Jahrbücher. Herausgegeben vom Technikum für
Buchdrucker in Leipzig. — Das elfte Heft des laufenden Jahr-
ganges bringt im Text eine lehrreiche Abhandlung über den
modernen Accidenzsatz und den Tonplattenschnitt zum Abschluss
und in seinem Beilagenteil enthält es neben einigen schönen Bilder-
drucken wieder zahlreiche Muster guten Accidenzsatzes für die
Tagespraxis.
Vom Stereotypeur des Herrn Karl Kempe in Nürnberg liegt
wieder eine neue Nummer, datiert vom 1. Dezember, vor und
zwar mit dem an dem Blatte gewohnten reichen und vielseitigen
Inhalt. Für den Buchdruckereibesitzer ist namentlich eine Ab-
handlung des Herausgebers über den Verkaufswert einer Buch-
druckerei von Interesse, und wer da in der Druckereipraxis steht,
sei es Prinzipal oder Gehilfe, der findet in den verschiedenen
Rubriken des Blattes wieder eine Menge wertvoller Ratschläge
und Winke.
Preis für Stellenan-
gebote u. - Gesuche Ik
für dieNonpareille-
zeile re Pfennig.
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Nr. 52. > o Herausgegeben vom Deutschen Buchdrucker-Verein, e. III. Jahrg.
Leipzig, 27. Dezember 1900.
Die „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker erscheint jeden e Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile (61 mm breit) oder deren Raum für
und ist durch alle Buchhandlungen, Postämter (Postzeitungsliste Nr. 8678) un Vereinsmitglieder 25 J, für andere e 80 A, Stellenangebote und -Gesuche
Zeitungsstellen des In- und Auslandes zu beziehen. — Bezugspreis durch Post oder die dreigespaltene Non DB en oder deren Raum 15 J. Für Vermittelung von
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durch die Fon (Postzeitungsliste Nr. 8579), vierteljährlich 1M 1 nach Übereinkunft.
Schriſtleitung und Geschäftsstelle: Deutsches Buchgewörbehkus, Dolzstrasse, Fernsprechstelle 1292. SR
— Manuskripte und Anzeigen, welche für die nächste Nummer bestimmt sind, müssen bis Montag Abend in Leipzig eintreffen. 2 ;
Amtlicher Teil.
Bekanntmachung.
| Der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins hat in seiner Sitzung vom 13. November 1900 zu Leipzig beschlossen,
den Zeitungsverleger-Interessen innerhalb des Vereins eine besondere organische Vertretung zu geben. Veranlassung zu diesem
Beschluss war der Umstand, dass die meisten Mitglieder des Vereins, besonders in den Provinzdruckorten, Buchdruckereibesitzer
‚und zugleich auch Zeitungsverleger sind und dass sich in neuerer Zeit erfreulicherweise eine durch verschiedene Umstände
hervorgerufene Bewegung zur thatkräftigen Wahrnehmung der Interessen des Zeitungsgewerbes geltend gemacht hat.
Zu diesem Zwecke ist am Sitze des Vereins eine
Zentralleitung für das Zeitungswesen
errichtet worden, die aus folgenden Herren besteht: Julius Mäser-Leipzig, Vorsitzender, Wilhelm Bär-Leipzig, Richard Booch-
Werdau, Oscar Dulce-Glauchau, Dr. G. Neuenhahn-Jena.
In gleicher Weise sollen in sämtlichen neun Kreisen des Vereins aus 5 Mitgliedern (Zeitungsverlegern) bestehende
Ausschüsse für das Zeitungswesen errichtet werden, die mit der Zentralleitung in engste Verbindung zu treten und mit dieser
gemeinsam die Interessen des Zeitungsgewerbes wahrzunehmen haben.
. Der Vorstand gedenkt damit nicht nur die vorerwähnte Bewegung zur Aufbesserung der Zeitungsverhältnisse wirkesm
zu fördern und den vielfachen und wichtigen Interessen des Zeitungsgewerbes eine besondere fachmännische Vertretung innerhalb
des Vereins zu verschaffen, sondern gleichzeitig auch einer Spaltung der an sich zusammengehörenden und geschäftlich meist
vereinigten Gewerbszweige Buchdruckerei und Zeitungsverlag, sowie einer Zersplitterung und Überlastung der Kräfte, sowohl
bezüglich der Beitrags- wie der Arbeitsleistung für die Wahrnehmung der gewerblichen Interessen, vorzubeugen.
Die Aufgaben, welche diese Ausschüsse für das Zeitungswesen zu erfüllen haben, sollen die folgenden sein:
1. Die Anstrebung allgemein durchführbarer, dem Umfange solche nicht anzuerkennen und vom Geschäftsverkehre
und der Erscheinungsweise der verschiedenen Blätter ent- auszuschliessen sind.
sprechender Abonnementspreise. _ 5. Bekämpfung des Systems der EEN der Sammel-
2. Herbeiführung angemessener, der Auflage der Blätter (Platten-) Inserate, sowie der Bezahlung der Inserate
entsprechender Inseratenpreise und Beilagengebühren. durch Waren. |
3. Aufstellung und Durchführung thunlichst einheitlicher 6. Einziehung aussenstehender Inseraten- und sonstiger For-
Rabattsätze, sowohl für den Verkehr mit den direkten derungen in aussergerichtlichem Wege und Führung einer
Inserenten, wie für den Verkehr mit den Annoncen-Büreaus. Liste schlechter Zahler sowie aller derjenigen Personen,
4. Anbahnung von Vereinbarungen mit den soliden Annoncen- die das Zeitungsgewerbe in unzulässiger Weise auszubeuten
Büreaus über den gegenseitigen geschäftlichen Verkehr und zu schädigen suchen.
. und Führung einer Liste über die an diesen Vereinbarungen 7. Auskunftserteilung über die Kreditwürdigkeit von In-
beteiligten Büreaus, sowie auch über diejenigen sogenannten | gerenten und sonstigen Personen, die mit. dem Zeitungs-
Annoncen-Büreaus, welche von den Zeitungsverlegern als | gewerbe in Verkehr treten,
— u
8. Gegenseitige Verständigung der Mitglieder über vorteil- |
hafte Bezugsquellen sowohl für Redaktions- wie für
Druckereimaterial.
9. Erteilung von Rat und Auskunft in Rechtsstreitigkeiten,
die das Zeitungsgewerbe betreffen.
10. Gegenseitiger Schutz der Mitglieder durch Überwachung
596 | Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 52
und Einflussnahme auf Ausschreitungen im Konkurrenz-
kampfe.
11. Schlichtung und Entscheidung von Streitigkeiten, die
zwischen den Mitgliedern selbst oder zwischen ihnen und
den Auftraggebern entstehen.
12. Vertretung der Interessen der Zeitungsverleger den Be-
hörden, dem Gesetzgeber sowie der Öffentlichkeit gegenüber.
Der Erreichung der vorgesteckten Ziele sollen dienen: die Geschäftsstelle des Vereins mit ihren Beamten und einem
juristischen Beirat, das Ehren- und Schiedsgericht des Vereins, die monatlich und nach Befinden auch öfter erscheinenden
„Vertraulichen Mitteilungen“, die vom Deutschen Buchdrucker-Verein herausgegebene „Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker“,
die gemeinsamen Beratungen der verschiedenen Ausschüsse und die nach Bedürfnis anzuberaumenden Zeitungsverleger-Ver-
sammlungen.
Wir werden in nächster Zeit die in den einzelnen Kreisen zu errichtenden Ausschüsse bekannt geben und ersuchen
unsere Mitglieder, sich inzwischen in allen das Zeitungsgewerbe betreffenden Angelegenheiten an unsere Geschäftsstelle, Leipzig,
Deutsches Buchgewerbehaus, zu wenden.
Leipzig, 22. Dezember 1900.
Der Vorstand
des Deutschen Buchdrucker-Vereins.
Johs. Baensch-Drugulin, Vorsitzender.
Die Zentralleitung für das Zeitungswesen.
Julius Mäser, Vorsitzender.
Franz Kohler, Geschäftsführer.
Nichtamtlicher Teil.
Verminderung der eigenen Kegel und Höhen
in Deutschland.
Von Hermann Smalan.
Der Verkehr der Giessereien Frankreichs, Spaniens u. s. w.
mit ihren Kunden ist infolge einheitlichen Kegels und einheit-
licher Höhe wesentlich einfacher, wie der der deutschen mit
den ihrigen, weil die letzteren mit verschiedenen Systemen,
dem Didot-, Haase-, Leipziger, Frankfurter System u. s. w. zu
rechnen haben. Zu diesen gesellen sich die Abweichungen
von den genannten Systemen, so dass in grossen Giessereien
ungefähr zwanzig Systeme in Betracht kommen. Hätte nun
jedes System zugleich eine unveränderliche Höhe, so wäre die
Sachlage noch erträglicher. Leider sind jedoch Systeme und
Höhen wild durcheinander gewürfelt. In Berlin giebt es z. B.
zwei Druckereien mit englischer Schrifthöhe, aber verschiedenen
Systemen. Die Einführung des Didotsystems hat insofern
die Verschiedenheit noch vermehrt, als eine grosse Anzahl
Druckereien zwar dieses System für den Kegel berücksichtigte,
jedoch ihre alten, jeder Basis entbehrenden Schrifthöhen bei-
behielt. Man kann für Deutschland ungefähr fünfzig ver-
schiedene Schrifthöhen annehmen.
‚Für eine Gattung dieser Höhen ist die Entstehung garnicht
festzustellen; eine zweite ist auf die eigenen Haushöhen der
verschiedenen Giessereien zurückzuführen, und die dritte endlich
ist entstanden durch die Gewohnheit, als Modelle für die
Höhe mehr oder weniger gebrauchte Buchstaben zu geben,
und durch die Behandlung, welche diese „Zurichtebuchstaben“
zum Teil in den Giessereien erfuhren. Ebenso ist es mit den
Systemen. Bekanntlich ist die gewissenhafteste Massenfabrikation
nicht im stande, mathematisch genaue Fabrikate herzustellen.
Es fehlt also den sogenannten Zurichtebuchstaben von vorn-
herein die Genauigkeit, welche sie als Modelle für Kegel und
Höhe unbedingt haben müssen. Die Abweichungen vom Didot-
system bis zum Jahre 1879 sind fast ausschliesslich darauf
zurückzuführen, dass man nicht nach geaichten Massstäben und
feststehenden Typometern, sondern nach Buchstaben arbeitete,
welche richtiges Didotsystem haben sollten. Erst die all-
gemeine Einführung beglaubigter Typometer schaffte Einheitlich-
keit im Didotsystem. Was man aber für das letztere als un-
bedingte Notwendigkeit ansah, das liess man unbegreiflicherweise
bei den eigenen Systemen ganz ausser acht. Durch ungleiche
Abnutzung, durch kleine unbeachtet gebliebene Fehler in Kegel
und Höhe schleichen sich ganz unwillkürlich in Druckereien
mit eigenen Systemen Unterschiede ein, welche sich dann durch
wahllos abgegebene Zurichtebuchstaben fortpflanzen und ver-
grössern. Dadurch sind die eigenen Systeme beständig im
Verändern, teils ändert sich der Kegel, teils die Höhe, teils
auch beides, ohne dass die Druckereien es merken; nur die
Giessereien werden es gewahr, wenn nach längerer Zeit neue
„Zurichtebuchstaben“ mit einem Auftrage einlaufen, die zu der
vorhandenen Zurichtung resp. zu dem Kerne, welchen man für
den Kunden seiner Zeit hatte anfertigen lassen, nicht mehr
passen.
Schon zur Zeit des Handgusses verursachte die Anfertigung
der Kerne für die eigenen Systeme Unkosten und Zeitverlust.
Mit der allgemeinen Einführung der Komplettgiessmaschine
sind diese jedoch bedeutend gestiegen. Man kann die Kosten
eines Kernes auf reichlich zwanzig Mark veranschlagen. Rechnet
man solche nur für die gangbarsten Brotschriftkegel Petit,
Korpus und Cicero, und berücksichtigt man ferner, dass für
jeden dieser drei Kegel bei grossen und sehr eiligen Aufträgen
mehrere Kerne angefertigt werden müssen, so begreift es sich,
dass grosse Giessereien, wenn sie für alle vorkommenden Fälle
stets die Kerne vorrätig haben wollen, tausende davon besitzen
müssen.
Die Nachteile, welche diese eigenen Systeme für den deut-
schen Buchdrucker und Schriftgiesser zur Folge haben, sind
mannigfacher Art. Druckereien mit eigenem Kegel oder Didot-
kegel und eigener Höhe können Brotschriften niemals sofort
vom Lager beziehen. Sie müssen Quantitäten unter 250 kg
teurer bezahlen und auf den Extraguss warten. Sie sind also
bei der Kalkulation ihrer Druckpreise und bei der Lieferzeit
ihrer Arbeiten gegen ihre Kollegen mit reinem Didotsystem
(Kegel und Höhe) stets im Nachteil. Die Giessereien dagegen
sind gezwungen, zwei Schriftlager zu halten, eines für das reine
Didotsystem, das andere für Didotkegel mit Lagerhöhe, um
von diesem die Minima von Titel-, Zierschriften und Einfassungen
entnehmen und jede gewünschte Höhe durch Abhobeln herstellen
zu können. Die beständige Herrichtung von Kernen für die
eigenen Kegel und Höhen verlangt ferner eine umfangreiche
mechanische Werkstatt und erhöhte Ausgaben für Material und
Arbeitslöhne, die in ersten Giessereien, denen mit Vorliebe
die grossen eiligen Aufträge von Schriften eigenen Kegels und
eigener Höhe erteilt werden, jährlich bedeutende Summen aus-
machen, die zum grössten Teile von den Giessereien zu tragen
sind, da laut allgemeinem Preiskourant 250 kg Schrift eines
Nr. 52
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
597
Kegels zu demselben Preise geliefert werden müssen, wie 250 kg
reinen Didotsystems.
Die Ausgaben, welche die Haltung zweier Schriftlager und
der Extraguss eigener Systeme verursacht, müssen folgerichtig
die Produktionskosten erhöhen. Dadurch wird den deutschen
Giessereien der Wettbewerb mit dem Auslande sehr erschwert,
ja sogar im Inlande, wenn z. B. Giessereien mit wenigen Neu-
heiten aus galvanisierten Matrizen vorherrschend reines Didot-
system giessen, deren Unkosten also bedeutend geringer sind,
als die derjenigen Giessereien, welche beständig Original-
erzeugnisse auf den Markt bringen und viele grössere Aufträge
eigenen Kegels und eigener Höhe zum Preise des reinen Didot-
systems zu liefern haben.
Die geschilderten Nachteile, deren Zahl noch vermehrt
werden kann, werden in Fachkreisen auch empfunden und der
Wunsch nach ihrer Beseitigung ist vorhanden, nur fehlt das
Einverständnis darüber, wie sie erfolgen soll. Sie erscheint
vielen so gross, dass man sie am liebsten der nächsten Generation
überlassen möchte, so sehr auch der tägliche Kampf um das
Dasein nach Abhilfe schreit. Eine alte Anekdote erzählt von
zwei Männern, Vater und Sohn, welche einen grossen Wald
erworben hatten und sich anschickten, denselben für den
Ackerbau herzurichten. Der Sohn bezweifelte, dass es beiden
je gelänge, diese Riesenarbeit des Herunterholzens und Aus-
rodens zu bewältigen. Der Vater ging scheinbar auf diese
Zweifel ein und schlug vor, zunächst eine kleine Strecke ab-
zuschlagen, wozu sich der Sohn bereit erklärte. Nach Frei-
machung dieser Strecke brachte der Vater eine andere in
Vorschlag, und so ging es fort, bis endlich doch die scheinbar
unüberwindliche Aufgabe gelöst war durch die stückweise In-
angriffnahme.
Ahnlich müsste auch bei der Beseitigung der eigenen Kegel
und Höhen verfahren werden, und zwar um so mehr, als sie
der Mithilfe der Buchdruckereien bedarf, denen hierdurch keine
nennenswerten Mehrkosten erwachsen dürfen. Zu diesem Zwecke
empfiehlt sich zunächst eine Festlegung der vielen eigenen
Höhen dadurch, dass nunmehr deren Justierung von keiner
Giesserei nach Buchstaben, sondern nur nach festen Normal-
höhen aus Messing oder Stahl erfolgt, welche sich jede Buch-
druckerei von derjenigen Giesserei anfertigen lässt, mit welcher
sie die meisten geschäftlichen Beziehungen hat und welche die
Durchschnittshöhe der betreffenden Buchdruckerei kennt.
Diese Normalhöhen sind dann auch denjenigen Giessereien zu
überweisen, welche nur vereinzelte Aufträge erhalten.
Ferner ist notwendig, dass die Feststellung der eigenen Höhen
in einheitlicher Weise erfolgt. In gut geleiteten Giessereien
werden die einlaufenden Zurichtungen mittels eines Punkt-
masses gemessen und das gefundene Mass notiert. Diese
Messung erstreckt sich bis auf Hundertstel eines Punktes. So
notwendig dies für den Kegel ist, so entbehrlich erscheint es
mir im allgemeinen für die Höhe, und ich glaube, es wird für
jeden der Fall sein, der berücksichtigt, dass 1/100 Punkt den
zehnten Teil eines Seidenpapierblattes ausmacht. Wenn also
z. B. die Höhe eines Zurichtebuchstabens auf 65,82 Punkte
festgestellt wird, so ist damit nicht gesagt, dass alle Buch-
staben der betreffenden Druckerei auch genau so hoch sind,
sondern erfahrungsgemäss steht fest, dass überall Unterschiede
bis zu ½10 Punkt nach oben und unten bestehen und nicht zu
vermeiden sind, für die Praxis auch gar keine Bedeutung
haben. Die Feststellung von Hundertstel von Punkten ist
auch nicht leicht. Zunächst gehören dazu ausserordentlich
feinfühlige Messinstrumente, welche nicht überall zu haben und
kaum in jeder Giesserei vorhanden sein dürften. Sodann er-
fordert ihre Handhabung eine grosse U bung und Geschicklichkeit,
welche auch erst nach langem Gebrauch erworben werden
können. Um daher alle Giessereien in den Stand zu setzen,
die Zurichtungen genau und ohne Anschaffung !sehr teurer
Messinstrumente messen zu können, schlage ich vor, die Fest-
stellung der eigenen Schrifthöhen in Millimetern vorzunehmen,
denn verlässliche Millimetermasse sind überall billig zu erhalten
und leicht zu handhaben. Es liegt auch eine Notwendigkeit,
die Schrifthöhe in Punkten festzustellen, nicht vor. Haben
doch die Amerikaner, als sie ihr Punktsystem einführten, die
Schrifthöhe nicht auf 66 englische Punkte, sondern auf
21/3 cm festgelegt. Sie sind uns also, die wir die französische
Normalhöhe auf 622/3 Didotpunkte fixierten, in dieser Beziehung
voraus.
Das obige habe ich nun nicht in der Erwartung geschrieben,
dass meinem Vorschlage in nächster Zeit praktisch näher ge-
treten wird. Denn, wenn auch eine Anzahl Giessereien von
der Notwendigkeit einer derartigen Reform überzeugt ist, so
ist an dieselbe erst zu denken, wenn das Verlangen danach
allgemein ist. Es ist ja auch sehr leicht möglich, dass ein
besserer Weg gefunden wird, nachdem die Anregung zu einem
Suchen nach demselben gegeben ist. Auch muss man berück-
sichtigen, dass derartige Reformen, und wenn sie noch so
vorsichtig vorgenommen werden, immer störend in die Pro-
duktion hineingreifen, man sich also zu ihnen erst entschliesst,
wenn sie allseitig als das kleinere Übel erkannt werden. Dennoch
muss der Anstoss gegeben werden. Die Anregung zur all-
gemeinen Einführung des Didotsystems in Deutschland erfolgte
1846. Es bedurfte aber der unermüdlichen Propaganda vieler
Fachgenossen und eines Zeitraumes von dreissig Jahren, ehe
sie praktischen Erfolg hatte. Ich hoffe daher auch, dass im
Verlaufe der Zeit eine praktischere Behandlung der eigenen
Kegel und Höhen in Deutschland Platz greifen, dadurch ihre
Verminderung und endlich ihre volle Beseitigung erfolgen wird.
Die Einführung des Didotsystems wäre sogar als Unsinn zu
bezeichnen, wenn sie nicht die schliessliche Beseitigung aller
eigenen Schriftsysteme zur Folge hätte!
5
Entscheide der laut § 47 des Tarifs errichteten
Schiedsgerichte.
(Veröffentlicht vom Tarif-Amt der Deutschen
Buchdrucker.)
Kreis I (Nordwest).
Schiedsgericht Hannover.
Klageobjekt: Einführung vierteljährlicher Kündigungsfristen und
damit verbunden als Kündigungstag immer der Quartalserste.
Sachverhalt: Die beklagte Firma hatte verschiedenen ihrer
Gehilfen Kontrakte vorgelegt, nach welchen sich die ersteren unter-
schriftlich auf vierteljährliche Kündigungsfristen verpflichten sollten.
Da einige der Gehilfen hierin einen Widerspruch zu dem Inhalte
des § 36 zu erblicken glaubten, so führten sie Beschwerde bei
ihrem Tarifvertreter, der über die Angelegenheit das Schiedsgericht
zu einem Entscheide anrief, nachdem seine persönliche Unterhand-
lung mit der Firma wegen Aufgebens dieser Kontrakte zu einem
befriedigenden Resultate nicht geführt hatte. Vor dem Schieds-
gerichte wurde der Klagegegenstand in zwei Teile zerlegt, und
zwar in die Kündigungsdauer und in den Kündigungstag. Zum
ersten Punkte vertraten die Prinzipalsmitglieder die Meinung, dass
der $ 36, betreffs der Kündigung neben den 14 Tagen auch ein
„andres Übereinkommen“ zulasse, dass aber nirgends kommentiert
sei, was unter diesem Übereinkommen in Bezug auf die Kündi-
gungsdauer wohl zu verstehen sei; es müsse sonach dem Prinzipale
das Recht zustehen, Kontrakte auf längere oder kürzere Dauer mit
seinen Gehilfen abzuschliessen. Jedenfalls könne ein derartiges
Übereinkommen den Gehilfen nicht zum Schaden sein, da ihnen
die längere Kündigungsfrist erst recht Gelegenheit biete, einen
erwünschten Wechsel der Kondition frühzeitig vorzubereiten. Die
Gehilfenmitglieder erblicken in den vierteljährlichen Kündigungs-
fristen eine Beschränkung der Bewegungsfreiheit der Gehilfen und
eine Behinderung derselben bei Konditionswechsel, indem frei-
werdende Stellen fast ohne Ausnahme innerhalb 14 Tagen neu
besetzt werden müssten. Sie geben zu, dass es dem Prinzipale
überlassen sein muss, kürzere Kündigungsfristen mit ganzen Per-
sonalen und längere mit Personen, die Vertrauensstellen im Ge-
schäft bekleiden, zu vereinbaren, vertreten aber die Ansicht, dass
die 14tägige Kündigungsfrist diejenige für ganze Personale bleiben
müsse. Dementsprechend formulierten die Gehilfenmitglieder in
Gemeinschaft mit dem die Klage vertretenden Gehilfenvertreter
ihren Klageantrag. Derselbe wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt.
Über die zweite Frage: ob der Kündigungstag statt dem Zahl-
tage immer der Quartalserste sein kann oder nicht, einigten sich
die Schiedsrichter mit Zweidrittel-Mehrheit dahin, dass sie ent-
schieden: Kündigungstag bleibt nach dem S 36 stets der Zahltag;
wenn die Kontrakte der beklagten Firma etwas andres festsetzen,
so sind sie als tariflich unzulässig zu erklären.
Berufung vor dem Tarif-Amte. Uber den mit Stimmen-
gleichheit abgelehnten Antrag: längere Kontrakte als nicht dem
Geiste und Sinne des Tarifes entsprechend zu erklären, legte der
Kläger Berufung ein.
Der Thatbestand ergab sich aus dem Protokolle des Schieds-
gerichtes. Der Kläger war zum Berufungstermine erschienen, die
Firma hatte sich nur schriftlich geäussert. Durch die Ausserung
der Parteien wurde an dem durch die Vorinstanz bereits fest-
gestellten Sachverhalte nichts geändert. Die Firma gab aber zur
Sache selbst die Erklärung ab, dass die klägerische Angabe, als
sei fast allen Gehilfen der Kontrakt vorgelegt worden, nicht der
Wahrheit entspreche. Es sei dies nur bei etwa einem Drittel des
Personals erfolgt, das zum Teil schon 1889 einen derartigen Kon-
trakt eingegangen war, und dass der jetzige Kontrakt eigentlich
nur eine Erneuerung des abgelaufenen Kontraktes bezwecke.
Entscheid (einstimmig): Der § 36 des Tarifes ist bezüglich
seines ersten Absatzes dahin aufzufassen, dass längere oder kürzere
Kündigungsfristen als l4tägige durch Übereinkommen statt-
finden können. Wie an anderen Stellen des Tarifes mehrfach von
Vereinbarungen gesprochen ist und eine Vereinbarung niemals
einem Zwange gleichkommen kann, so trifft dies auch bei dem
hier in Frage kommenden Übereinkommen zu. Wenn demnach
ein Prinzipal an einen grössern Teil seiner Gehilfen die Forderung
stellt, auf eine längere Kündigungsfrist einzugehen und die Ge-
hilfen dies nicht thun, der Prinzipal aber diejenigen Gehilfen,
welche sich weigern, entlässt, so könnte dies nicht mehr als ein
Ubereinkommen angesehen werden, weil es den Bestimmungen
des Tarifes und der Auffassung des tariflichen Gesetzgebers über
den Begriff „Übereinkommen“ oder „Vereinbarung“ nicht ent-
spricht. In dem vorliegenden Falle ist aber nicht nachgewiesen
worden, dass einzelne Mitglieder des Personals, welche auf die
ihnen vorgeschlagene längere Kündigungsfrist nicht eingegangen
sind, deshalb entlassen wurden; es kann demnach auch von einem
direkten Verstosse gegen die Bestimmungen des Tarifes im vor-
liegenden Falle nicht die Rede sein. Das Tarif-Amt unterlässt es
jedoch nicht, bei dieser Gelegenheit scine Ansicht dahin auszu-
sprechen, dass bei Schaffung der Bestimmung dcs $ 36 des Tarifes
der Gesetzgeber kaum angenommen haben dürfte, dass z. B. Kün-
digungsfristen von einem Vierteljahre mit dem gesamten oder wie
im vorliegenden Falle mit einem grössern — nach Angabe der
Firma dem dritten Teile des Personals, also ungefähr 40 Personen
— Teile des Personals, sobald es sich um Durchschnittsarbeiter
handelt, abgeschlossen werden dürften. Das Tarif-Amt erachtet
sich jedoch an den Wortlaut des $ 36 gebunden und musste des-
halb wie vorstehend entscheiden. Es wird aber Veranlassung
nehmen, beim Tariſ-Ausschusse bezw. bei der nächsten Tarifrevision
eine präzisere Klarstellung des E 36 herbeizuführen.
Die Begründung zu dem Entscheide ist in diesem selbst ent-
halten.
Kreis V (Bayern).
Schiedsgericht München.
Klageobjekt: I. Nichttarifmüssige Entlohnung. 2. Verweigerung
eines Lehrzeugnisses.
Sachverhalt: Kläger hatte seit vier Wochen seine vierjährige
Lehrzeit beendet und erhielt von der beklagten Firma statt 17,64 A.
nur 8 oÆ Wochenlohn. Die Firma begründete diesen nichttaril-
mässigen Lohn mit den ungenügenden Leistungen des Ausgelernten,
die einen höheren Lohn nicht rechtfertigten. Der Kläger bestand
dagegen auf tarifmässiger Entlohnung und da er diese nicht erhielt,
verlangte er seine Entlassung und klagte gegen die Firma aul
Nachzahlung des vorenthaltenen Lohnes und auf Ausstellung eines
Lehrzeugnisses.
Entscheid (einstimmig): Die Firma ist zur Nachzahlung des
eingeklagten Betrages von 38,56 und zur Ausstellung eines
Zeugnisses verpflichtet.
598 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 52
Begründung: Die Tarifanerkennung verpflichtet die Firma,
jeden Gehilfen nach Tarif zu entlohnen. Ob der bei ihr aus-
gelernte Gehilfe wirklich so wenig leistungsfähig ist, wie die Firma
angiebt, kann nicht festgestellt werden; ist es aber der Fall, dann
war die Firma berechtigt, den Gehilfen zu entlassen, sie durfte
ihn aber nicht zu tarifwidrigen Bedingungen beschäftigen. — Was
die Ausstellung eines Lehrzeugnisses anbetrifft, so behandelt das
Schiedsgericht diese aussertarifliche Klage, weil es den Schieds-
gerichten nach einem Beschlusse des Tarif-Amtes freisteht, unter
Einverständnis der Parteien auch Klagen zu behandeln, die ihrer
Natur nach vor das Gewerbegericht gehören. Auch stützte sich
das Schiedsgericht dabei darauf, dass es alter Brauch in den Buch-
druckereien sei, Lehrzeugnisse auszufertigen, wie auch die Ge-
werbeordnung dies ausdrücklich verlange.
Die Enthüllung des Wiener Gutenberg-Denkmals.
Kurz vor dem mathematischen Ausgange des Jahrhunderts und
des Gutenbergjubiläumsjahres hat auch die österreichische Kaiser-
stadt und wackere Pflegstätte der Buchdruckerkunst, Wien, ihr
Gutenberg-Denkmal erhalten. Es hat nicht geringe Schwierig-
keiten gemacht, diese Dankesschuld an den Altmeister Gutenberg
abzutragen. Zehn Jahre lang ist das Denkmalskomitce, dessen
Leitung in den Händen der Herren Arthur v. Marklowskıy, als
Präsident, J. B. Hamberger, Redakteur der „Österr.-Ung. Buch-
drucker-Zeitung“, als Schriftführer und k. k. Regierungsrat Fritz,
Vicedirektor der Staatsdruckerei, lag, im Dienste dieser Ehren-
sache thätig gewesen. Was aber schliesslich aus der gemein-
samen Arbeit hervorgegangen ist, das darf sich der Welt zeigen,
und es wurde ihr auch mit Glanz gezeigt bei der Enthüllungs-
feier am Mittag des 17. Dezember.
Diese Enthüllung gestaltete sich nicht nur zu einer Buch-
druckerfeier, sondern zu einer Staats- und Reichsfeier; denn es
nahmen an derselben Teil der Kaiser von Österreich, die Erz-
herzöge Franz Ferdinand, Ferdinand Karl, Peter Ferdinand, Leo-
pold Salvator und Rainer mit ihren Hofstaaten, die Staatsminister,
die Spitzen der Militär-, Marine- und sonstigen in Wien sess-
haften kaiserlichen Centralbehörden, Vertreter der Parlamente, der
Stadt, der Universität, der wissenschaftlichen und anderen Vereine
und selbstverständlich die Körperschaften der Wiener Buchdrucker
sowie Buchdruckervertretungen aus den verschiedenen Teilen des
Reiches. Ebenso selbstverständlich war, dass die Feier auch einen
grossen Teil der Bevölkerung Wiens auf die Beine gebracht hatte.
Mittags 1 Uhr erschien der Kaiser mit Gefolge unter den
Klängen der Volkshymne auf dem Denkmalsplatze am Lugeck
und wurde hier vom Denkmalskomitee empfangen und von dessen
Präsidenten Herrn Arthur v. Marklowsky mit einer chrfurchts-
vollen Ansprache begrüsst. Der Kaiser erwiederte hierauf: „Ich
bin erfreut, Ihrer Bitte gemäss bei der Enthüllung des Gutenberg-
Denkmals anwesend zu sein. Wir sind um das Standbild eines
Mannes versammelt, dessen Erfindung die Menschheit in staat-
licher wie auch in wissenschaftlicher Hinsicht in völlig neue
Bahnen gedrängt hat. Volle Anerkennung spreche ich allen aus,
die schaffend und fördernd zu dem Vollbringen des schönen
Werkes beigetragen haben. Mit aufrichtiger Befriedigung gebe
ich denn die Ermächtigung: Die Hülle falle von dem Wiener
Gutenberg-Denkmal!“ Langsam senkte sich die Hülle und das
Monument, von allen Seiten sichtbar, leuchtete in hellem Sonnen-
glanze. Hierauf überreichte der Präsident des Denkmal-Komitees
dem Bürgermeister Dr. Lueger die Schenkungsurkunde und über-
gab das Denkmal dem Schutz und der Fürsorge der Gemeinde
Wien. Der Bürgermeister sprach dem Denkmal-Komitee Dank
aus, nahm das Denkmal in die Obhut der Gemeinde und ver-
sicherte namens derselben, dass das Werk würdig des Mannes,
welchen es darstellt, gewahrt und geschützt werden solle. Der
Kaiser liess sich sodann eine Reihe um das Denkmal und die
Festlichkeit verdienter Personen vorstellen und zeichnete einzelne
derselben durch längere Unterhaltung aus. Dem Schöpfer des
Denkmals, Bildhauer Hans Bitterlich, sprach der Kaiser seine ganz
besondere Anerkennung aus. Es folgte ein Rundgang um das
Denkmal, währenddessen der Münnergesangverein „Gutenberg—
bund“ die Gutenberghymne sang, und nachdem sich der Kaiser
ın der huldvollsten Weise von den Mitgliedern des Denkmal-
komitees verabschiedet und ein Prachtexemplar der vom Komitee
Nr. 52
herausgegebenen Festschrift entgegengenommen hatte, kehrte er
unter brausenden Hochrufen nach der Hofburg zurück. Nach der
Feier wurden von einer grossen Zahl von Vereinigungen pracht-
volle Kränze am Denkmal niedergelegt, so dass dessen Unterbau
vollständig bedeckt war. Auch der Deutsche Buchdrucker-Verein
hatte einen prächtigen Kranz mit schwarz-weiss-roter Schleife
niederlegen lassen.
Das Denkmal bildet eine neue Zierde Wiens und hat am
Lugeck auch einen für seine Wirkung günstigen Aufstellungsplatz
erhalten. Es macht schon durch die Einfachheit der Auffassung
einen guten Eindruck. Gutenberg ist in der typisch gewordenen
Erscheinung dargestellt: Schlank, mit lang über die Brust nieder-
fliessendem Bart, ein Barett auf dem Haupte, mit der Schaube
bekleidet; den rechten Arm hat er in die Seite gestemmt, die
linke Hand stützt sich auf die Lehne eines Stuhls, vor den er mit
dem ausschreitenden linken Fuss hintritt, als hätte er sich eben
vom Sitze erhoben und überlegte, was nun zu thun sei. Das
Haupt ist in angestrengtem Nachsinnen gesenkt. Die Bronze ist
sehr gut behandelt. Der Marmorsockel, der fast die Farbe vom
Solenhofener Stein bat, trägt nur sparsam allegorisches Reliefwerk:
Vorn ein schlafender Wanderer am Wege, den die aufgehende
Sonne weckt, an den Seiten ein stylisierter Lorbeerbaum und eine
gebrochene Säule — wohl das Sinnbild des zusammenbrechenden
Alten, das der neuen Zeit Platz machen muss. Die Rückwand
des Sockels trägt das Buchdruckerwappen zwischen den Jahres-
zahlen MCD—MCM und die Widmung: „Dem grossen Meister
seine dankbaren Schüler und Verehrer“.
Den Abschluss der Enthüllungsfeierlichkeiten bildete ein glänzen-
des Festmahl, das am Abend in den Räumen des Hotel Conti-
nental abgehalten wurde und an dem ausser zahlreichen An-
gehörigen der graphischen Künste und des Buchhandels auch eine
Reihe Ehrengäste teilnahmen. Das Mahl wurde durch eine grössere
Zahl gediegener Tischreden belebt und im Verlaufe desselben kam
unter lebhaftem Beifalle der Teilnehmer die vom Präsidenten des
Denkmalskomitees Herrn v. Marklowsky verfasste und typographisch
vorzüglich ausgestattete Festschrift zur Verteilung. Auch gelangten
eine grössere Zahl von Telegrammen und Zuschriften zur Ver-
lesung, darunter eine ansehnliche Zahl aus Deutschland. Das
prächtige Fest fand erst in später Nachtstunde sein Ende.
S
Zum Setzmaschinenkapitel.
Von Otto Schlotke-Gr. Lichterfelde.
Das muss man den Deutschen lassen, — auch die Setzmaschinen-
frage behandeln sie mit einer Gründlichkeit und vielleicht auch
Umständlichkeit, die der guten Sache gewiss würdig ist, anderer-
seits aber auch bei all den Vorberechnungen und Kalkulationen,
die ihr schon gewidmet wurden, immer aufs neue hemmend und
verwirrend einwirkt. In andern Ländern, so in Amerika, gestaltete
sich die Sache wesentlich anders; hier wurde, nachdem man ein-
mal erkannt hatte, dass die Zeilengiessmaschine als solche eine
gute Maschine war und mehr leistete als der Handsetzer, ohne
weiteres der Versuch in der Praxis frisch gewagt. Sofort schafften
eine grosse Anzahl von Zeitungsdruckereien nicht eine, sondern
gleich eine Anzahl von Maschinen an und an diese Einführung
in die Praxis schloss sich gleich der zweite Schritt: man erkannte,
dass man der Maschine Konzessionen machen müsse.
Daher stellte man nicht lange und schwierige Berechnungen auf, die
sich immer auf der alten Basis der Handsatztechnik bewegten,
sondern reformierte kurz und bündig den Zeitungssatz und passte
ihn den Erfordernissen der neuen Maschine an. Die Folge war
der unüberwindliche Siegeszug der Zeilengiessmaschine in Amerika,
die unbedingt jetzt als Herrscherin in die Setzersäle eingezogen
ist. Ich glaube nicht, dass wir bei uns je dahin kommen werden
und halte es auch schliesslich nicht einmal für ein gar so grosses
Unglück, wenn unsere Zeitungen nicht zu der Monotonie gelangen,
die jetzt das allgemeine Satzbild einer amerikanischen Zeitung
bietet. Was der Zeitungsherausgeber in Amerika seinen Lesern
bieten darf, damit würde er bei uns noch lange nicht durchdringen
und weder der Buchdrucker noch der Leser werden in Deutschland
vorläufig von der süssen Gewohnheit der Auszeichnungsschriften
und dem gleichzeitigen Gebrauch der Antiqua und Fraktur lassen
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker
699
wollen, — ein Konservatismus übrigens, der mir als festes Boll-
werk gegen die einseitigen und ungerechtfertigten Angriffe der
Frakturgegner sehr sympathisch ist. Aber eine derartige radikale
Reform, wie wir sie in Amerika der Einführung der Zeilengiess-
maschine folgen sahen, ist auch bei uns nicht absolut nötig und
man wird aus der Verwendung der Zeilengiessmaschine noch viele
Vorteile und Annehmlichkeiten gewinnen, selbst wenn man ihr
weitaus geringere Konzessionen macht. Freilich darf man nie
Erwartungen hegen und Ansprüche machen, die das eigentliche
Wesen der Zeilengiessmaschine verkennen, — dann wird es an
bitteren Enttäuschungen nicht fehlen.
Man kann in der Beurteilung der Zeilengiessmaschine in Deutsch-
land seitens der Prinzipalität wie Gehilfenschaft sehr deutlich drei
Phasen unterscheiden. In der ersten glaubte man mit einem
Achselzucken oder mit spöttischem Lächeln über die Sache hin-
wegzukommen und die Zeit liegt noch nicht weit zurück, als man
in der Fachpresse dem Ulk über die Setzmaschinenfrage einen
breiteren Raum liess. Einen Wendepunkt bildete sodann das Jahr
1893 mit der Ausstellung in Chicago, als eine grössere Anzahl
deutscher Fachgenossen aus eigener Anschauung die Verwendung
und Leistungsfähigkeit der Linotype in den amerikanischen
Druckereien kennen lernen konnte. Nun trat ein Umschwung ein,
der ins Extreme ging und namentlich die Gehilfenblätter ergingen
sich in schlimmster Schwarzmalerei der Gefahr, welche der „eiserne
Kollege“ dem gesamten Gewerbe bringen werde. Da kamen die
ersten Zeilengiessmaschinen nach Deutschland und nun traf das
ein, was einsichtige Fachleute längst vorhergesagt hatten: die
Maschinen entsprachen in ihren Leistungen nicht den hoch-
gespannten Erwartungen einerseits und den bangen Befürchtungen
andererseits, weil sie auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten
waren und im Zwange der deutschen Zeitungstechnik zunächst ihre
Kräfte nicht bewähren konnten. Zwar hat sich in den letzten
Jahren viel geändert und man hat sich mit Erfolg bemüht, die
Zeilengiessmaschinen den deutschen Verhältnissen anzupassen, aber
wir bewegen uns doch augenblicklich wieder im Extrem, nämlich
der Unterschätzung der Zeilengiessmaschinen und zwar nament-
lich auf Seite der Arbeitgeber, während ein Teil der Gehilfenschaft
wiederum den Prinzipalen übertriebene Verdienste vorrechnet, um
ihrerseits die Positionen des Maschinensetzertarifes hinaufschrauben
zu können.
Die Wahrheit liegt, wie so häufig, in der Mitte. Es wurde
schon oben bemerkt, dass eine so raffinierte Ausnutzung der Setz-
maschine und infolgedessen auch eine Erzielung entsprechend hoher
Gewinne, wie sie in Amerika erreicht sind, bei uns als ausge-
schlossen gelten kann, also mit den „goldenen Bergen“, die die
Maschinensetzer sehen wollen, ist es nichts. Aber andererseits ist
es ebenso unrichtig, die Verhältnisse mit Gewalt schwarz sehen
zu wollen und die Vorteile der Setzmaschinen beinahe auf den
Nullpunkt anzunehmen. Die Zeilengiessmaschine bietet in der
Zeitungsdruckerei, selbst abgesehen von der eigentlichen Ersparnis
an Satzkosten, durch ihre Arbeit so viele Annehmlichkeiten und
Vorzüge gegenüber der Technik des Handsatzes, dass ihre Ein-
führung allein auf Grund der letzteren sich schon rechtfertigen
würde. i
Zu den obigen Ausführungen veranlasste mich ein Artikel in
Nr. 46 der „Zeitschrift“, der von dem bezeichneten pessimistischen
Geiste getragen wird und in dieser Hinsicht entschieden zu weit
geht, Aber abgesehen davon befinden sich in ihm Zahlenauf-
stellungen, die geeignet sind, falsche Schlüsse zu veranlassen und
die ich deshalb richtig stellen möchte. Der Verfasser giebt eine
Rentabilitätsberechnung über einen Betrieb von drei Monoline-
Zeilengiessmaschinen mit drei Setzern und stellt dabei als An-
schaffungskosten für drei Maschinen mit Zubehör 23700 AM auf.
Schon diese hohe Summe beruht auf unrichtigen Voraussetzungen,
denn der Verfasser hat bei den drei Maschinen nicht weniger als
18 verschiedene Sätze Matrizen zum Gesamtpreise von 6300 oA
vorgesehen. Nun ist es aber doch ganz selbstverständlich, dass
man eine Zeilengiessmaschine nicht mit einem Accidenzsetzer ver-
gleichen kann, der täglich mit 15 und mehr verschiedenen Schriften
und Zeilenbreiten zu thun hat. Dass eine Zeilengiessmaschine
sich nicht rentiert, wenn man ihr zumutet, dass alle Augenblicke
eine andere Schrift gegossen und andere Zeilenbreite genommen
wird, das brauchte doch nicht erst bewiesen zu werden. Gerade
darin liegt ja der scheinbare Misserfolg, den die Zeilengiessmaschine
nach der Meinung mancher Fachgenossen gehabt haben soll, dass
man Dinge von ihr verlangte, die ihrem \Vesen widersprechen.
Wer Zeilengiessmaschinen mit Nutzen verwenden will, der muss
600 Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker Nr. 52
eine Maschine womöglich ständig mit derselben Zeilenbreite
und derselben Schrift arbeiten lassen, nicht aber für drei
Maschinen 18 verschiedene Schriften in Anwendung bringen
wollen. Es würden sich demnach bei rationellem Betrieb die
Anschaffungskosten von 23700 Á auf höchstens 18800 verringern
und man würde dann vier verschiedene Schriften zur Verfügung
haben.
Auch die Einrichtungskosten sind mit 7630 c# von dem Ver-
fasser viel zu hoch angenommen worden. Man kann für die Gas-
einrichtung sowie für Installation von elektrischer Kraft und Licht
pro Maschine 100 1 rechnen, also für die drei Maschinen 300 o%
Ausser diesen Kosten käme nur noch die Bleianschaffung in Betracht
und zwar kann man hier für jede Maschine 500 ko (100 ko = 610%.)
annehmen. Dieses Quantum genügt für alle Bedürfnisse, denn man
kann dann den Satz 14 Tage lang stehen lassen; angenommen ist
dabei eine Stundenleistung von 5000 Buchstaben = 4 ko Blei.
Unkosten für die Lehrzeit des Setzers kann man hier billigerweise
nicht anfügen, da es rationell ist, sich beim Kauf von Zeilengiess-
maschinen gleich geschulte Setzer mitliefern zu lassen, und da ausser-
dem ja auch mit zunehmender Verbreitung der Maschinen mehr
ausgebildete Kräfte zur Verfügung stehen. Man hätte also gegenüber
den 7630 Einrichtungskosten, die der Verfasser annimmt, rund
nur 1000 o% Einrichtungskosten. Es betragen also die gesamten
Anschaffungs- und Einrichtungskosten für drei Monoline-Maschinen
rund 19 800 . Das drückt selbstverständlich auch die laufenden
Unkosten, die Herr E-s mit 7590 o% bewertet, herab und zwar auf
5200.M,
Die Betriebskosten, welche also jetzt noch die Ausgaben für
Satzlohn, Arbeitskraft, Gasverbrauch, Licht, Matrizenersatz, Putz-
material u.s. w. umfassen würden, berechnet der Verfasser mit 10 357 cM
für drei Maschinen. Auch darin vermag ich ihm nicht zu folgen,
da ich diese Summe entschieden für zu hoch angenommen halte.
Ich habe in Nr. 52, 1899 der „Zeitschrift“ eine Kalkulation der
Satzkosten aller drei Zeilengiessmaschinen-Systeme auf Grund des
Setzmaschinentarifes veröffentlicht; dieselbe wurde von der Mono-
linefabrik und mit unwesentlichen Anderungen später auch von
der Typograph-Gesellschaft acceptiert und hat neuerdings auch
wieder in dem Spezialwerk über Setzmaschinen von Karl Herrmann
Platz gefunden; diese Kalkulation muss also wohl der Wahrheit
ziemlich nahe kommen. Darnach würden die Betriebskosten für
alle drei Maschinen zusammen unter Berechnung des hohen Berliner
Lokalzuschlags pro Jahr rund 6500 o% ausmachen. Es sind folgende
Posten dabei in Betracht gezogen:
20 % Amortisation und 5% Zinsen von 18800 o 4700 AM.
10 % Amortisation und 5% Zinsen von 1000 AM. 150
Raum-Miete pro Maschine 40 AM. 120 „
Heizung für das Setzerlokal 90 ,
Feuerversicherung 50 5„
Gasverbrauch pro Woche 2,40 Hl.
Stromverbrauch e S 1,20 „
Ol, Putzmaterial 5 e 0,18 „
Matrizenersatz e S 3,60 „
Bleiverlust S = 1,20 „
Satzlohn incl. Lokalzuschl. „ „ 33,75 „
42,33 M.
oder pro Jahr für drei Maschinen rund 6500
DI
11680 A
Wenn man nun diese Summe auf 11700 abrundet und mit ihr
dasselbe Rechenexempel macht, wie Herr E-s., d.h. eine Gesamt-
leistung von 32400000 Buchstaben für alle drei Maschinen pro
wur 36 J Selbstkost
3240000 0 „ Selbatliosien pro
1000 Buchstaben Maschinensatz. Diesem gegenüber steht, gleich-
falls den Positionen des Herrn E-s. folgend, jedoch wie oben unter
Zugrundelegung des Berliner Lokalzuschlags ein Betrag von 62 ½ A
Selbstkosten pro 1000 Buchstaben Handsatz.
Es ist möglich, dass an den einzelnen Positionen der obigen
Berechnung vielleicht noch das eine oder andere geändert werden
kann, jedenfalls aber beweisen sie aufs deutlichste, dass die Auf-
stellung in Nr. 46 der „Zeitschrift“ weit über das Ziel hinaus-
schiesst. Im Interesse der Buchdrucker sowohl wie der Zeilen-
giessmaschinen aber liegt es, dass Ubertreibungen nach oben wie
nach unten auf das richtige Mass zurückgeführt werden, und das
wollte ich mit diesen Zeilen versuchen.
*
Jahr annimmt, so ergiebt sich
Sprechsaal.
* Aus Bayern. Der spiritus rector der Firma August Scherl
G. m. b. H. in Berlin versteht das Geschäft, das muss ihm auch
der Neid lassen. Er hat den Berliner „Lokal-Anzeiger“ in die
Höhe gebracht, die „Woche“ in kurzer Zeit zu einer ungeheuer
weit verbreiteten Zeitschrift gestaltet und nun ist er wieder dabei
eine neue illustrierte Tageszeitung, den „Tag“, noch vor ihrem
Erscheinen unter die Leute zu bringen. Natürlich geht das nicht
ohne die Mithilfe derjenigen Leute, deren geschäftliche Aussichten
der „Tag“ verdustern soll, und diese Mithilfe sucht er sich denn
auf eine feine Weise zu sichern. Er bietet nämlich den Zeitungs-
verlegern das Abdrucksrecht eines im Berliner „Lokal-Anzeiger“
erschienenen Romans von über 7000 Zeilen, „Comtess Kathrein“
benamset, gegen zweimalige Beilegung einer Ankündigungskarte
des „Tag“ in ihren Blättern an. Unverfänglich sieht ja die
Sache aus aber wir sind trotzdem neugierig, ob sich unter den
Zeitungsherausgebern wirklich Leute finden, die so unklug sind,
sich die Säge in die Hand drücken und bestimmen zu lassen, an
dem Aste herumzusägen, auf dem sie sitzen. Mute mal einer so
etwas dem spiritus rector der Firma Scherl zu. Der wird ihn
schön auslachen.
A Berlin, 16. Dezember. Die Verpachtung der Berliner
Anschlagsäulen für die dritte Dekade von 1901—1911 war vor
einiger Zeit vom Magistrat von neuem ausgeschrieben worden,
worauf bis zum Schlusstermin, den 15. d. M., elf Angebote ein-
gegangen sind. Die bisherige Pächterin, die Firma Nauck & Hart-
mann, befindet sich seit nunmehr zwanzig Jahren in dem Genuss
dieser Pachtung, die einen ganz erklecklichen Gewinn abgeworfen
haben muss. Denn sie zahlte nach Übernahme des öffentlichen
Anschlagwesens im Jahre 1881 für die ersten zehn Jahre der Ver-
tragsdauer einen jährlichen Zins von 50000 , während sie für
das zweite Dezennium 1891—1901, das also jetzt abläuft, bei der
damals ebenfalls öffentlich stattgefundenen Ausschreibung mit einem
Gebot von 255000 oA jährlich Meistbietende blieb. Dieser ganz
bedeutende Unterschied zwischen den Pachtsummen der beiden
Jahrzehnte lässt erkennen, welch bedeutenden Reingewinn die ersten
zehn Jahre der Pächterin gebracht haben müssen. Man gewinnt
auch hierbei einen interessanten Überblick über das ungeheure
Wachstum Berlins, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Erben
des ursprünglichen Begründers des Berliner Anschlagwesens, Ernst
Litfass, noch im Jahre 1880 nur 5000 oá an jährlicher Pacht
zahlten! Die alten „Litfass“säulen wurden damals bei Übernahme
des Anschlagwesens durch die Firma Nauck & Hartmann durch
höhere und umfangreichere ersetzt und ihre Zahl von 350 Stück
anfangs der achtziger Jahre andauernd vermehrt, sodass jetzt etwa
800 Stück vorhanden sein dürften. Wie vorauszusehen war, hat
auch bei der diesmaligen Pachtausschreibung die genannte Firma
das Höchstgebot abgegeben, und zwar mit 400000 4 jährlich!
Das nächsthöchste Angebot brachte die Firma Loewenthal & Grütener
mit 390 000 , der sich dann die Litfass’schen Erben mit 350 000 A
anschlossen. Es steht ausser Zweifel, dass der Magistrat auch
diesmal das Angebot der Firma Nauck & Hartmann annehmen
wird; denn vier Millionen Mark nur für die zehnjährige Er-
laubnis, auf den Strassen und Plätzen Berlins eine verhältnismässig
geringe Anzahl Anschlagsäulen unterhalten zu dürfen, ist eine
nicht zu unterschätzende Einnahme für den im übrigen stark in
Anspruch genommenen Stadtsäckel!
A. Braunschweig, im Dezember. Das von der Stadt Braun-
schweig demnächst zu errichtende Innungshaus wurde laut
Magistratsantrag in der letzten Stadtverordnetensitzung dem Innungs-
Ausschusse bezw. der Handwerkskammer für das Herzogtum Braun-
schweig gegen einen Mietzins von 2500 , pro Jahr zur Abhaltung
von Innungsversammlungen, Ein- und Ausschreiben der Lehrlinge
u. s. w., sowie zu sonstigen geschäftlichen Zwecken überlassen.
Ein Wirtschaftsbetrieb soll auf Wunsch der Innungen nicht ein-
gerichtet werden. — Beim städtischen Arbeitsamt sind im
verflossenen Monat November 252 Arbeitslose neu eingetragen
worden, die dem Amte 2238 Besuche abstatteten. Die Gesamtzahl
der von den Arbeitgebern eingereichten Gesuche betrug seit der
Errichtung des Amtes 2125 und diejenige der Arbeitnehmer 2029.
Vermittelt wurden insgesamt 1711 Stellen. Im vergangenen Monat
ist die Vermittelungsziffer von 280 im Oktober auf 152 zurück-
gegangen. Von den 2029 Arbeitnehmern waren 1357 unverheiratet
und 672 verheiratet. Zu Ostern 1901 sind etwa 20 Gesuche nach
Lehrlingen angemeldet. — Die hannoversche Handwerks-
kammer nahm kürzlich in Gegenwart des königlichen Kommissars,
Nr. 52
Regierungsassessors von Laer, nach siebenmonatlichem Bestehen
einen Thätigkeitsbericht entgegen, den der Sekretär der Kammer,
Dr. Lindström, erstattete. Die Kosten der Thätigkeit der Kammer
sind auf die Gemeinden gelegt worden, welche das Recht haben,
sie von den selbstständigen Handwerkern wieder einzuziehen. Die
Verteilung der Kosten ist derart erfolgt, dass auf jeden Meister
vier, jeden Gesellen zwei und auf jeden Lehrling eine Steuereinheit
entfällt. Auf jeden Betrieb ohne Gewerbesteuer kommt eine. auf
jeden Betrieb der 4. Steuerstufe kommen vier, der 3. Stufe acht,
der 2. Stufe 16 Steuereinheiten in Höhe von 10—15 A. Die
Kammer hat zur Teilnahme an den Meisterkursen aufgefordert und
aus den Ersparnissen 400 o% als Stipendien für die Teilnehmer
in Aussicht gestellt. Durch Einrichtung einer Uhrmacherfachschule
in Hannover und von Fortbildungsschulen in Pyrmont, Sulingen,
und Zwistringen ist das Fach- und Fortbildungsschulwesen erweitert
worden, durch Gründung einer Buchbinder-Rohstoffgenossenschaft
für die Provinz Hannover das Genossenschaftswesen und weitere
Gründungen dieser Art sind vorbereitet. Eine ausgedehnte Be-
sprechung entwickelte sich noch über den Entwurf einer Lehrord-
nung. Hier wurde der Zusatz angenommen, auch den Meister
ersatzpflichtig zu machen, wenn durch sein Verschulden ein Lehr-
verhältnis gelöst wird.
A. Braunschweig. Die beiden hier erscheinenden welfischen
Wochenblätter „Vaterländische Volkszeitung“ und „Brunonia“ wer-
den mit dem 1. Januar verschmolzen werden. Es beruht diese
Verschmelzung auf einem Beschluss des diesjährigen Parteitages
der Rechtspartei und auf einem gleichen Beschluss eines kürzlich
stattgehabten Parteitages der braunschweig-welfischen Partei. Das
neue Organ wird nach einer Zeitungsmeldung den Titel „Vater-
ländische Volkszeitung“ weiter beibehalten, gleichzeitig aber auch
den Untertitel „Brunonia“ führen und soll den Interessen beider
welfischer Parteirichtungen dienen.
K. Cöln a. Rh. Die „Kölnische Zeitung“ lässt mit 1. Januar
eine Erhöhung ihrer Anzeigenpreise von 40 auf 45 A pro Zeile
eintreten.
z. Frankfurt a, M. Die „Frankfurter Zeitung“ erhöht ihre In-
sertionspreise vom 1. Januar 1901 ab von 40 auf 45 A pro Zeile.
* Göttingen, 19. Dezember. Der Prozess, den der Verleger
des „Göttinger Tageblattes“ gegen den Verleger der „Göttinger
Zeitung“ wegen unlauteren Wettbewerbes anhängig gemacht
hatte, mit dem er aber am 19. März vom Landgericht kosten-
pflichtig abgewiesen worden war, ist nunmehr durch die Veröffent-
lichung des Urteils zu Ende gebracht worden. Der Kläger hatte
gegen das Urteil des Landgerichts beim Oberlandesgericht Celle
Berufung eingelegt, diese aber vor der Entscheidung zurückgezogen.
* München. Die Typographische Gesellschaft zu Mün-
chen beging am 3. November ihr zehnjähriges Stiftungsfest unter
zahlreicher Beteiligung in glänzender Weise. Unter den zahlreichen
gediegenen Darbietungen des Programms ist die gelungene Auf-
führung eines alten Buchdruckerfestspieles von 1745, „Depositio
Cornuti Typographici“, besonders zu erwähnen. Der Zeichenlehrer
der Gesellschaft Herr Stefan Steinlein hatte dazu eine Einführung
verfasst, welche von der Druckerei der Verlagsanstalt vorm.
G. J. Manz, A.-G. in München-Regensburg, sehr sauber in alter
Schwabacher auf Büttenpapier und mit altem Ornament geschmückt
gedruckt worden war. Vorzüglich ausgestattet waren ferner das
aus Neudeutschen Schriften und Ornamenten der Schriftgiesserei
E. J. Genzsch, G. m. b. H. in München gesetzte Programm und der
ebenfalls aus Neudeutsch gesetzte, von der Firma Franz X. Seitz
gedruckte Jahresbericht, zu dessen Umschlagtitel Herr F. Leven
eine treffliche Zeichnung geliefert hatte. Der Jahresbericht legt
beredtes Zeugnis ab von dem fleissigen und erfolgreichen Wirken
der Gesellschaft im Dienste der typographischen Kunst und dies
letztere rechtfertigt den Wunsch, dass die Gesellschaft auch ferner
gedeihen und sich auch der thatkräftigen Unterstützung der
Münchener Buchdruckereibesitzer erfreuen möge.
z. Aus Schlesien. Die „Schlesische Zeitung“ in Breslau
giebt bekannt, dass sie vom 1. Januar 1901 ab die Abonnements-
preise ermässigt, die Insertionspreise dagegen erhöht. Das Abonne-
ment soll für Postabonnenten anstatt 7,50 0%: nur noch 6 , für
Stadtabonnenten anstatt 6 . nur noch 5 M vierteljährlich be-
tragen. Die Anzeigenpreise werden für Auswärtige von 20 auf
25 A erhöht.
* Stuttgart. Von der hiesigen Polizei und der Anklagebehörde
wurde der Versuch gemacht, die aus der vielbekämpften Lex Heinze
in das Strafgesetzbuch übergegangenen Bestimmungen betreffend
„Vergehen gegen die Sittlichkeit“ auch auf die Presse bez. deren
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker 601
Inseratenteil anzuwenden, und der für den Inseratenteil des
„Neuen Tageblattes“ verantwortliche Redakteur wurde wegen eines
solchen Vergehens unter Anklage gestellt. Das Stadtpolizeiamt
hatte etwa 30 Annoncen als strafwürdig beanstandet und die Staats-
anwaltschaft hatte auf Grund von § 184, Abs. 3 des Str.-G.-B.
wegen 16 von diesen Ankündigungen Anklage erhoben. Nach
den Vorschriften des württembergischen Gesetzes, welches Press-
vergehen vor das Schwurgericht verweist, kam der Fall vor diesem
zur Verhandlung. Die Geschworenen erkannten aber nach kurzer
Beratung auf Freisprechung. Dem gesunden Sinne des Laien-
gerichts widerstrebte es offenbar, das Gesetz kautschukartig über
seinen Wortlaut und wahren Sinn hinaus auszudehnen: um so mehr
als bisher — soweit bekannt — keine Verurteilung eines Blattes
wegen der neuen Bestimmung erfolgt und gegen die Einsender
der Inserate überhaupt keine Strafverfolgung eingeleitet worden
war. Als erfreulich für die gesamte Presse darf es ohne Frage
gelten, dass durch dieses freisprechende Urteil den betreffenden
Redakteuren eine Verantwortung erspart bleibt, die in ihren Folgen
zu einer unübersehbaren Prüfungspflicht und einer höchst schwie-
rigen Beschränkung der Inseratenannahme führen müsste.
K. Aus Württemberg. Der „Staatsanzeiger“ enthielt kürzlich
eine längere Bekanntmachung des Ministeriums der auswärt, An-
gelegenheiten, Abt. f. Verkehrsanstalten, betr. die Anderungen der
Bestimmungen über das Zeitungswesen. Die neuen Bestimmungen
stimmen in den Hauptpunkten mit den vom Reichs-Postamt er-
lassenen überein. — Aus allen Teilen unserer schwäbischen Heimat
und unserer Nachbarländer mehren sich jetzt von Tag zu Tag in
den Provinz- und Lokalblättern die Mitteilungen an die Abonnenten,
in denen vom 1. Januar 1901 ab ein Aufschlag des Abonne-
mentspreises angekündigt wird. Diese Preiserhöhungen bewegen
sich meist zwischen 20 und 50 A pro Vierteljahr. Erfreulich ist
dabei, dass die Zeitungsverleger allen Konkurrenzzwist beiseite
gelassen und meistens bezirksweise oder ortsweise treu zusammen
gehen, so in Oberschwaben, Leutkirch, Biberach, Wangen, Laup-
heim, Saulgau, Ravensburg, Riedlingen, Waldsee u.a. — Einige
Zeitungen suchen die teueren Herstellungskosten ganz oder teil-
weise auf die Inserenten abzuwälzen und bewerkstelligen dies ent-
weder durch Erhöhung ihrer Insertionspreise oder Vermehrung
der Anzeigenspalten pro Seite; letzteres ist z. B. bei dem „Schwarz-
wälderboten“ in Oberndorf und bei der „Neckarzeitung“ in Heil-
bronn der Fall.
-m- Zürich. Während in Deutschland durch die neuen Posttarife
die Zeitungen im allgemeinen teurer, auf alle Fälle aber nicht
billiger werden, macht sich hier bei einigen deutschen Zeitungen
das Gegenteil bemerkbar. So kostet eine grosse süddeutsche Zei-
tung, für die man bisher 8,30 Fr. im Vierteljahr bezahlen musste,
im neuen Jahre nur noch 6,85 Fr. einschliesslich aller Postgebühren.
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Kleine Mitteilungen.
Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. Auf Grund des
§ 56 des neuen Gewerbe-Unfallversicherungsgesetzes vom 30. Juni
1900 sind in sämtlächen der Genossenschaft angehörigen Betrieben
Aushänge anzubringen, auf denen angegeben ist, welcher Berufs-
genossenschaft und welcher Sektion derselben der Betrieb angehört
und wie die Adressen des Genossenschafts- und Sektionsvorstandes
lauten. Diese Aushänge werden vom Genossenschaftsbureau in
Leipzig geliefert.
Eine amerikanische gerichtliche Logisräumung wird in dem
Dezember-Heft des „Inland-Printer“ durch fünf Photographien
veranschaulicht. Die Fergus Printing Company in Chicago war
mit ihrem Hauswirt in Streit geraten und im Verlaufe desselben
liess der Hauswirt den Mieter heraussetzen. Dies geschah ein-
fach dadurch, dass der Beamte und seine Gehilfen den gesamten
Inhalt der Druckerei im Werte von einigen 60000 Dollars auf
die Strasse „feuerten“. Die Strasse erscheint auf den Bildern
durch eine richtige Barrikade aus Kastenregalen, Setzkästen, Ma-
schinenteilen, Schrift u. s. w. verstopft. Alles dies war augen-
scheinlich zu den Fenstern hinausgeworfen worden. Die An-
gelegenheit wurde den Gerichten zur Weiterbehandlung über-
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l- Anordnung eines beſonderen / feſtſtehenden Widlerſtandsfunda⸗
mentes unter dem auf einem kombinierten walzenrollen⸗Syſtem bewegten Karren
unterhalb des druckchlinders- das Widerftandsfundament ift zu einer einzigen, der
CHlinderlänge entſprechend breiten Laufbahn für das Walzenrollen-Söftem ausgebildet;
ein durchfedern oder nachgeben des Karrens (druckfundamentes) ift hierdurch gänzlich
ausgeſchloſſen / da derſelbe während des druckes in feiner ganzen Breite aufliegt und
fomit auf das denkbar kräftigfte unterftügt ift- Selbft bei allerſchwerſten druckformen,
Autotöpien und dergl- Liefert infolgedeffen unjere Buchdruckſchnellpreſſe mühelos die
ſchärfſten und fauberften Abdrücke-
2- Abftellbarkeit des druckchlinders während des Ganges für eine oder
mehrere aufeinander folgende maſchinentouren / fowie dauernder Stillftand des CHlinders
bei laufender Mafdyine- Diefe einrichtung in Verbindung mit Punkt 8 bezweckt / daß fih
das farbwerk vor Beginn des Druckes gehörig einlaufen kann / ohne daß -- wie bisher
makulatur die maſchine paffieren muß oder die form eingefärbt und verſchmiert wird-
3· Einſtellbarkeit auf Doppelgang- der druckchlinder bleibt bei jeder
zweiten Karrentour felbftthätig in Ruheſtellung / wodurd) ein verdoppeltes Einfärben der
Druckform erreicht wird- dieſe einrichtung bildet unter Berückſichtigung der befonderen
eigenſchaften unferes farbwerkes — feinſte vervielfachte farb⸗berreibung — einen
vollſtändigen Erfab für ein teueres / dabei aber verhältnismäßig wenig benutztes
Kombiniertes“ farbwerk ;
t- Neuartige, kombinierte Karrenzahnſtangen⸗ und Cölinderräder-
Konftruktion Zwecks Vermeidung jedweder Schleif⸗ oder Schmitzwirkung; der Druk-
chlinder wickelt ich mit der druckform genau theoretiſch ohne irgend welche Eigen-
bewegung ab und erzeugt fo einen außerordentlich ſcharfen / präzifen Abdruck bei größt-
möglichſter Schonung des Druckmaterials-
> Anordnung mehrerer Leckwalzen in Verbindung mit dem bisher ge
bräuchlichen heber Zwecks Erreichung jeder gewünſchten farbezufuhr auch auf beliebige
Stellen der druckform ohne verſtellung des farbmeſlers- die heber werden auf die-
jenigen Stellen / welche einer größeren menge von farbe bedürfen / in einfachſter Weiſe
eingeſchaltet·
6- Feinfte, vervielfachte farbeinſtellung jeden Grades ohne verſtellung
des farbmeffers durch einfache und überſichtliche Anordnung von Stufenſchiebern am
farbkaften-handrad- die Stufenſchieber bilden Zzufſammen den fogenannten farbkaſten⸗
excenter und geſtatten durch ihre ſinnreiche Konftruktion eine bisher unerreichte mannig⸗
faltigkeit der farbezufuhr und eine derart feine farbſchicht Auftragung und ver⸗
teilung / daß damit in den meiften fällen ein „kombiniertes“ farbwerk fih vollftändig
erübrigt-
7- Antrieb der farbkaſtenwalze und der heber durch Differenzial-
räder zwecks Vermeidung von Farbftreifenbildung; die heber entnepmen ftets bei einer
anderen formftellung farbe und führen dadurch eine außerſt feine verreibung und
verteilung derfelben herbei -
$- Abhebbarkeit der Auftragwalzen von der druckform - durch dn:
fache drehung eines handgriffes heben ſich die Auftragwalzen von der Oberfläche der
Druckform ab und geſtatten fo in Verbindung mit punkt 2 das einlaufen des farbwerks
vor Beginn des Druckes’ ohne daß makulatur die maſchine paffieren muß oder die form
eingefärbt und berſchmiert wird-
9 Centrale Einftellbarkeit der Auftragwalzen auf Schrifthöhe durch
nur eine Regulierſchraube; einfache und bequeme Abftellung der Auftragwalzen
von dem farbchlinder nach Beendigung des druckes ·
JO- Fortfall ſamtlicher maſchinenbänder und Schnüre / ſowie des
Ausleg-Redyens; keine Beſchädigung der form mehr durch herausſpringen der Bänder;
verſchmieren des druckbogens bei Sahhgemäßer Behandlung vollſtandig ausgeſchloſſen.
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II. fortfall der Unterbänder durch Anordnung eines / bei falſcher ein⸗
ſtellung fidy ſelbſtthatig auslöfenden Bogen⸗Anſtreich⸗Apparates - Eine Befchädigung der
Druckform ift ausgeſchloſſen ·
D. Kräftige / gedrungene Konftruktion unter Vermeidung jedes
bu... sen 6ewidhtsballaftes; präzifefte Ausführung; denkbar geringſte
Kaumeinnabhme-
leichte Bedienung und bequeme Zugänglichkeit von allen Seiten infolge richtiger
höhe des Aufbaues ·
in allen übrigen Teilen ift unfere maſchine der Neuzeit und ihrem Zweck
entfpredyend konftruiert mit befonderer Berückſichtigung der mannigfachen praktiſchen
Bedürfniffe des Buchdruckers⸗
erſte fachleute / denen wir unfere preſſe vorführten / haben fih befonders günftig
und lobend über diefelbe ausgeſprochen; wir find gerne bereit / Intereffenten diefe Urteile
3u unterbreiten-
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