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Full text of "Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin"

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WHITNEY   LIBRARY, 
HARVARD  UNIVERSITY. 


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j5  it}.    WHITNEY, 

'^atufgii  Booptr  Pr^raor 


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ZEITSCHRIFT 

DER 

GESELLSCHAFT  FÜR  ERDKUNDE 


ZU  BERLIN. 


ALS  FORTSETZUNG  DER  ZEITSCHRIFT  FÜR  ALLGEMEINE  ERDKUNDE 
IM  AUFTRAGE  DER  GESELLSCHAFT 


HERAUSGEGEBEN 


GEORG    KOLLM, 

R  DER  GESELLSCHAFT. 


FÜNFUNDZWANZIGSTER  BAND. 


BERLIN, 

VERLAG    VON    DIETRICH    REIMER 


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Inhalt  des  fünfundzwanzigsten  Bandes. 


Aufsätze. 

(Für  den  Inhalt  ihrer  Aufsätze  sind  die  Verfasser  allein  verantwortlich.) 

Seite 

I.    !Der  Isthmos  von  Korinth.    Eine  geologisch-geographische  Monographie 

von  Dr.  Alfred  Philip pson.     (Mit  einer  Karte:  Taf.  i.) i 

II«    tyber  die  Materialien  zur  vorcolumbianischen  Geschichte  Amerikas.    Von 

Prof.  Eugen  Gelcich 99 

m.  A.]phabetisches  Verzeichnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen 
und  der  von  ihnen  gesprochenen  Sprachen.  Von  Prof.  Ferd.  Blumen- 
tritt       127 

IV-    Der  Hedjäz    und   die  Strafse    von  Mekka   nach  Medlna.     Von  Dr.  B. 

Moritz.     (Mit  einer  Karte:  Taf.  %.) 147 

V.    Die  Republiken  Mittel- Amerikas   im  Jahre  1889.     Von  Dr.  H.  Pola- 

kowsky.     IL  Guatemala 163 

VX.    Aus  Cypern.    Tagebuchblatter  und  Studien  von  Eugen  Oberhummer. 

(Mit  einer  Karte:  Taf.  3.) 183 

VII-    Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer.    Von  H.  F.  Wieb e    241 
VTH.    Kin    Beitrag    zur  Frage    der  Veränderlichkeit    der  Standkorrektion  der 
Aneroide  auf  Reisen  und  ihrer  Leistungsfähigkeit  überhaupt.    Von  Dr. 

A.  von  Danckelman 252 

XI.    Dr.  Nansen's  Grönlandreise.    Besprochen  in  der  Sitzung  der  Gesellschaft 

der  Wissenschaften  in  Christiania  am  30.  Mai  1890    ....  .    .    260 

X.    Die  flächentreue  Azimutprojektion  von  Lambert  und  ihre  Verwendung 
bei  Karten  von  Asien  und    Europa.     Von  Dr.  Alois  B  lud  au.     (Mit 

einer  Karte:  Taf.  4.) 263 

XI.    Die  EntwickeluDg    des    Stadtbildes.     Am  Altertum    nachgewiesen    von 

Gustav  Hirschfeld 277 

Xn.    Die  Geschlechtsgenossenschaft    und   die    Entwicklung    der  Ehe.     Von 

Dr.  A.  Achelis 302 

XTH.    Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Küstengebirge. 

Von  H.  Kiepert.    (Mit  einer  Karte:  Taf.  5.) 317 

XIV.    Bericht    über    eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittel-Griechenland.     Von 

Dr.  Alfred  Philippson.     (Mit  einer  Karte:  Taf.  6.) 331 

XV.  Übersicht  über  die  im  Jahre  1890  auf  dem  Gebiete  der  Geographie 
erschienenen  Bücher,  Aufsätze  und  Karten.  Zusammengestellt  von 
Dr.  Ernst  Wagner 407 


Karten: 

'  Taf.  I.     Karte    des    Isthmos  von  Korinth.     Entworfen    von  Dr.  A.  Philippson. 

Mafsstab  i  :  50,000. 
/  Taf.  a.     Die  östliche  Pilgerstrafsc  von  Mekka  nach  Medtna  nach  der  Beschreibung 
des    Obersten  Muhammed  Bey  Sadik,  gezeichnet  von  Richard  Kiepert. 
Ungefährer  Mafsstab  i  :  1,000,000  • 

Taf.  3.     Dr.  E.  Oberhummer*s  Routen  auf  Cypern.     Mafsstab  1:800,000. 

Taf.  4.  Asien  zum  Vergleich  in  flächentreuer  unechtkonischer  Projektion  mit 
längentreuen  Parallelkreisen  (Merkator- Bonne)  und  in  flächentreuer 
Azimut-Projektion  (Lambert)  auf  den  Horizont  eines  Punktes  von  40^ 
n.  Br.  entworfen  von  Dr.  Alois  Bind  au.     Mafsstab  1:40,000,000. 

Taf.  5.  Griechisches  Sprachgebiet  im  Pontischen  Küstengebirge  zusammengestellt 
von  H.  Kiepert  nach  einheimischen  statistischen  Nachrichten  auf  Grund 
handschriftlicher  Routenaufnahmen  (vorzüglich  des  Dir.  Krause).  Mafs- 
stab I  :  660,000. 
"'  Taf.  6.  Geologische  Übersichtskarte  von  Mittel-Griechenland  von  Dr.  A.  Philippson. 
Mafsstab  i :  900,000. 


WUlTKBT  LT 
MM.  catf,  1 


ZEITSCHRIFT 

DER 

GESELLSCHAFT  FÜR  ERDKUNDE 

ZU   BERLIN. 

A.LS  FORTSETZUNG  DER  ZEITSCHRIFT  FÜR  ALLGEMEINE  ERDKUNDE 
IM     AUFTRAGE    DER    GESELLSCHAFT 


HEKAU5GEGKUEN 

GEORG  KOLLM, 

GENERALSEKRETÄR  DER  GESEI.LSCKAVT. 


FÜNFUNDZWANZIGSTER  BAND.    ERSTES  HEFT. 


BERLIN, 
VERLAG  VON  DIETRICH   REIMER. 

C   1890. 


Inhalt. 


L    Der    Isthmos  von  Korintli.     Eine  geologisch-geographische   Monographie 
von  Dr.  Alfred   Philippson.    Mit  ii  Figuren  und  2  Abbildungen  im 

Text  und  i  Figur  auf  der  Karte         i 

(Hierzu  eine  Karte,  Tafel  i.) 

Karten : 

Taf.  I.  Karte  des  Isthmos  von  Korinth.  i  :  50,o'oo.  Entworfen  von 
Dr.  A.  Philippson,  Nebst  Übersichtsskizze  der  Verwerfungen  auf  dem 
Isthmos,  1 :  300,000  und  Skizze  der  Verkehrswege  des  Isthmos  im  Alter- 
thum,  I  :  600,000. 


Beiträge  zur  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Erdkunde 

werden  seit  März  1887  den  Herren  Verfassern  mit  50  Mark  pr.  I^ruck- 
bogen  honoriert.  —  Die  Gesellschaft  liefert  keine  Separat^ Abzüge, 
doch  steht  es  den  Verfassern  frei,  solche  nach  Übereinkunft  mit  der 
Redaktion  auf  eigene  Kosten  anfertigen  zu  lassen, 

Bureau  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin 

s.w.  Zimmerstrarse  90  "• 


Der  fttnfnndzwanzigste  Band   der  „Zeitschrift  der  Oesell- 

Bchaft  ftlr  Erdkunde  zu  Berlin"  erscheint  1890  in  6  zweimonatlichen 
Heften,    der  siebzehnte   Band   der  „Verhandlungen  der  Gesell 

Schaft  für  Erdkunde  zu  Berlin"  in  10  Nummern.  Der  Preis  der 
Zeitschrift  nebst  Verhandlungen  ist  16  Mark.  Die  »»Ver- 
handlungen'* sind  auch  allein  zum  Preise  von  6  Mark»  einzelne 
Nummern  der  letzteren  je  nach  Umfang  zu  erhöhten  Preisen  zu  beziehen. 

Die  Bände  I— IV  (1866 — 1869)  sind  zum  Preise  von  8  Mark,  der 
V.—Vni.  Band  (1870 — 1873)  zum  Preise  von  10  Mark,  der  IX. — XIX.  Band 
(1874  — 1884)  ™it  den  Verhandlungen  zum  Preise  von  13  Mark  und  der 
XX.— XXIV. Band  (1885 — i889)zumPreise  von  15  Mark  pro  Band,  eben  so 
die  Verhandlungen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  1874—1884»  zum  Preise 
von  4  Mark  und  1885 — 1889  zum  Preise  von  6  Mark  pro  Band  komplett 
geheftet  zu  haben. 

Preis -Ermäfsigung. 

Die  Bände  I— VI  und  neue  Folge  I— XIX  der  Zeitschrift  für  all- 
gemeine Erdkunde  (1853  — 1865)  sind 

zusammengenommen  zum  Preise  von  3  Markl        »     . 
und  einzeln  zum  Preise  von  4  Mark  j 

durch  jede  Buchhandlung  zu  beziehen. 

Berlin,  i"»  Januar  1890.  j)j     Verkgshandlung  von 

S.W.,  Anhaltstrafse  No.  xa.  «>  ^ 

Dietricli  Reimer 

(Reimer  &  Hoefer). 


I. 

Der  Isthmos  von  Korinth. 

Eine  geologisch-geographische  Monographie  von  Dr.  Alfred  Philippson. 


Einleitung. 

Die  vielgestaltige  Gebirgswelt  Mittelgriechenlands  wird  im  Süden 
abgeschnitten  durch  einen  langen,  tiefen  und  schmalen  Graben.  Jen- 
seits desselben  erhebt  sich,  völlig  von  den  Gebirgen  des  eigentlichen 
Hellas  getrennt,  die  nicht  minder  vielgestaltige  und  hoch  aufragende 
Masse  des  Peloponnes.  Dieser  Graben,  der  zwei,  bei  allen  Verschieden- 
heiten des  Baues  im  einzelnen,  doch  untrennbare  und  in  Struktur,  Ent- 
»ickelungsgeschichte  und  Oberflächenplastik  zusammengehörige  Gebirgs- 
länder  durch  seinen  tiefen,  steilwandigen  Einschnitt  scheidet,  indem 
er  sie  auf  eine  Länge  von  250  km  senkrecht  zu  ihrer  Hauptlängs- 
richtung durchzieht,  reicht  mit  seinem  Boden  fast  in  seiner  ganzen 
Länge  unter  den  Meeresspiegel  hinab.  Er  bildet  einerseits  den  Golf 
von  Korinth,  andrerseits  den  Golf  von  Ägina.  Zwischen  beiden 
Meeresteilen  ist  die  einzige  Stelle,  wo  sich  die  Tiefenlinie  des  Grabens 
über  das  Meeresniveau,  und  zwar  an  der  niedrigsten  Stelle  des  Scheide- 
rückens nur  um  75  m,  erhebt.  Hier,  im  Isthmos  von  Korinth,  besteht 
^aher  eine  trockene  Verbindung  Mittelgriechenlands  und  des  Pelo- 
ponnes, die  letzteren  zur  Halbinsel  macht.  Und  zwar  ist  es  keine  zu- 
fällige Erhebung  des  Meeresbodens,  diese  schmale,  aber  so  unendlich 
Wdeutungsvolle  Landbrücke,  sondern  ein  Gebilde  von  tiefer  geotektoni- 
icher  Begründung.  Denn  die  beiden  Golfe,  die  sie  von  einander  scheidet 
'Jnd  welche  zusammen  jenen  Trennungsgraben  bilden,  sind  sehr  ver- 
schiedenartigen morphologischen  Charakters.  Der  Golf  von  Korinth, 
mit  seinem  Vorhof,  dem  Golf  von  Patras,  bildet  einen  langgestreckten 
schmalen,  schwach  gekrümmten  Meeresarm,  der  sich  in  der  Mitte  zu 
einer  nur  1,9  km  breiten  Enge  zusammenzieht.  Steil  stürzen  die  hohen 
^^^iebirge  beider  Seiten  hinab  zu  den  bedeutenden  Tiefen  des  schmalen 

Zeitschr.  d.  Geaelbch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  1 


2  A.  Philippson: 

Golfes').  Breit  öffnet  sich  dagegen  der  Golf  von  Ägina,  der  nur  die 
Hälfte  der  Länge  des  korinthischen  erreicht,  zum  Agäischen  Meere; 
in  wechselvollem,  sanftgeformtem  Relief  dacht  sich  das  Land  von  beiden 
Seiten  ab  zu  dem  breiten  Wasserspiegel,  der  nur  geringe  Tiefen*)  ver- 
hüllt und  ans  dem  sich  ein  ganzer  Archipel  von  Eilanden  erhebt, 
während  der  Golf  von  Korinth  nur  unbedeutende  Ktisteninselchen  auf- 
zuweisen hat.  —  Aber  wir  finden  noch  einen  anderen,  wichtigeren  Unter- 
schied beider  Golfe.  An  der  Südwand  des  Golfes  von  Korinth  sehen 
wir  das  Gebirge  eingehüllt  in  mächtige,  lockere  Ablagerungen  der 
jüngsten  Tertiärzeit,  teils  Mergel,  teils  Konglomerate.  Sie  erreichen 
stellenweise  eine  Meereshöhe  von  nahezu  1800  m,  sind  von  zahlreichen 
dem  Golfe  parallelen  Verwerfungen  zerschnitten  und  bilden  so  eine 
Riesentreppe,  die  in  gewaltigen  Stufen  von  den  blauen  Fluten  des 
Binnenmeeres  hinaufführt  bis  zu  den  zehn  Monate  mit  Schnee  bedeckten 
grauschimmemden  Kalkfelszinnen  der  nordarkadischen  Gebirge.  Auf 
der  Nordseite  dagegen  finden  wir  keine  Spur  von  diesen  jungen  Ab- 
lagerungen —  mit  Ausnahme  engbegrenzter,  beckenförmiger  Binnen- 
formationen. Unmittelbar  erheben  sich  hier  die  steilen  Gebirge  der 
Kreideformation  aus  den  Gewässern  des  Golfes.  Es  zeigt  sich  also, 
dafs  am  Golf  von  Korinth  noch  in,  oder  sogar  nach  der  jüngsten 
Tertiärzeit  Niveauverschiebungen  der  gröfsten  Art  vor  sich  gegangen 
sind,  dafs  diese  aber  die  beiden  Seiten  des  Golfes  in  ganz  verschiede- 
ner Weise  betroffen  haben  ^).  Ein  auffälliges  Analogon  hierzu  sehen 
wir  in  der  Meeressenke,  die  Euböa  vom  Festlande  trennt.  Hier  finden 
wir  ganz  dasselbe  Verhältnis  zwischen  SW-  und  NO-Seite.  Es  sei  hier 
übrigens  bemerkt,  dafs  aus  meinen,  später  zu  veröffentlichenden  Unter- 
suchungen im  Peloponnes  mit  grofser  Wahrscheinlichkeit  hervorgeht, 
dafs  wir  uns  die  Brüche  des  Golfes  von  Korinth  nicht  nachträglich  ein 
fertig  vorhandenes  Faltengebirge  durchsetzend  und  abschneidend  zu 
denken  haben,  sondern  dafs  sie  in  ihrer  ersten  Vorbereitung  schon 
mit    dem    Bau    des    Gebirges    selbst   verknüpft    sind,    wenn  auch  die 


1)  Der  Boden  des  Golfes  von  Patras  ist  nach  den  Lotungsangaben  der  briti- 
schen Admiralitätskarten  eine  ziemlich  ebene,  wenig  tiefe  Fläche.  Im  breiten  Ein- 
gange des  Golfes  finden  wir  Tiefen  von  nur  50— 60m,  weiter  hinein  bis  zu  125  m, 
in  der  Enge  von  Rhion  wieder  nur  65  m,  dann  aber  sinkt  der  Boden  nach  dem 
Inneren  des  Golfes  von  Korinth  schnell  zu  bedeutenden  Tiefen  ab.  Leider  sind  in 
diesem  Golf  die  Lotungen  sehr  sparsam;  im  östlichen  Teil  fehlen  sie  fast  ganz. 
Die  gröfste  verzeichnete  Tiefe  liegt  südlich  von  Galaxidi  in  der  Mitte  der  Breite 
und  beträgt  750  m. 

^)  Der  Golf  von  Ägina  bedeckt  einen  seichten,  ziemlich  ebenen  Meeresboden, 
der  nach  SW  allmählig  abfallt  zu  einer  tieferen  Rinne,  welche  die  Küste  der  Halb- 
insel Argolis  in  geringem  Abstände  begleitet ;  hier  findet  sich  die  Maximaltiefe  des 
Golfes  zwischen  Epidauros  und  Methana  mit  mehr  als  400  m. 

3j  Näheres  hierüber  bleibt  einer  späteren  Publikation  vorbehalten. 


Der  Isthmos  von  Korinlh.  3 

letzten  und  bedeutendsten  Bewegungen  an  ihnen  noch  bis  in  eine 
Zeit  hinein  fortdauerten,  in  welcher  die  Bildung  des  Faltengebirges  selbst 
schon  abgeschlossen  war.  —  Der  Golf  von  Ägina  zeigt  das  gerade 
entgegengesetzte  Verhalten.  Am  Isthmos  von  Korinth  finden  wir  die 
jungtertiären  Ablagerungen  schon  in  viel  tieferem  Niveau.  Sie  be- 
gleiten dann  noch  eine  kurze  Strecke  weit  die  Nordküste  des  Golfes 
von  Ägina,  zu  mäfsiger  Höhe  erhoben,  um  halbwegs  zwischen  Kalamaki 
und  Megara  zu  verschwinden.  Weiterhin  treten,  aufser  Brack-  und 
Süfswasserbildungen  bei  Megara  und  in  Attika,  marines  Tertiär  auf  der 
Nordseite  des  Golfes  nur  noch  auf  am  Piräus  und  bei  Trachonaes 
(südlich  von  Athen).  Diese  Vorkommnisse  scheinen  jedoch  einer  älteren 
Stufe  anzugehören,  als  dasjenige  von  Korinth  (Mio-Pliocän  nach  Fuchs  ^). 
Ob  die  in  Ägina  beobachteten  jungen  Marinbildungen  Quaternär  oder 
Tertiär,  und  ob  sie  in  letzterem  Falle  den  Schichten  von  Korinth  oder 
denen  von  Trachonaes  entsprechen,  ist  nicht  bekannt.  Jedenfalls  stehen 
alle  diese  Ablagerungen  an  Ausdehnung  und  Mächtigkeit  weit  zurück 
hinter  denen,  welche  den  Golf  von  Korinth  begleiten.  Die  Südseite 
vollends  des  Golfes  von  Ägina,  an  der  wir  auch  die  gröfsten  Tiefen 
desselben  finden,  weist  gar  keine  jungtertiären  Bildungen  auf!  Dazu 
kommt,  daJs  im  Golfe  von  Ägina  bedeutende  Eruptivmassen,  Trachyte, 
auftreten,  deren  Eruptionen  in  der  Pliocänzeit  begonnen  und  wahr- 
scheinlich noch  in  die  historische  Zeit  hinein  gereicht  haben.  Porös, 
Methana,  Ägina,  Kulantziki  und  Kalamaki*)  sind  die  Punkte,  an  denen 
vulkanische  Massen  in  der  Umgebung  des  Golfes  von  Ägina  zu  Tage 
treten.  An  den  Küsten  des  Golfes  von  Korinth  ist  dagegen  kein 
einziges  Vorkommen  von  Eruptivgesteinen  bekannt. 

Es  ergiebt  sich  also  eine  durchgreifende  Verschiedenheit  in  der 
Gestaltung,  dem  geologischen  Verhalten  uud  der  Entwickelungsge- 
schichte  der  beiden  Golfe,  welche  den  grofsen  Trennungsgraben,  der 
Griechenland  durchschneidet,  bilden.  Es  kann  dieser  Gegenstand  hier 
nur  angedeutet  werden.  Auf  der  Grenze  zwischen  diesen  beiden  ver- 
schiedenen Gebilden  erhebt  sich  nun  der  Isthmos  von  Korinth.  In 
ihm  müssen  wir  die  Stelle  suchen,  an  welcher  die  verschiedenen,  jene 
beiden  Senkungen  verursachenden  geotektonischen  Erscheinungen  in 
Interferenz  treten.  Wir  werden  sehen,  dafs  dies  in  der  That  der  Fall 
ist,  Ist  das  geologische  Studium  der  Landenge  also  vom  höchsten 
Interesse,    so  kommt  hinzu,    dafs  durch  die  begonnene  und  schon  be- 


i)  Sitzungsber.  k.  Akad.  d.  Wiss.     Wien.     73.  Bd.     i.  Abt.     1876.    p.  75  ff. 

2)  Über  die  beiden  letzteren  vergl.  meinen  vorläufigen  Bericht  in  den  Verhandl. 
fJ.  Geselkch.  f.  Erdkunde  zu  Berlin,  XV.  1888.  S.  aoi  ff.  Dort  ist  bei  einem 
«sten  flüchtigen  Besuche  ein  rundes,  kessel artiges,  abflufsloses  Thal  irrtümlich  als 
Krater  aufgefaist  worden.  Bei  näherer  Untersuchung  hat  sich  herausgestellt,  dafs 
'Jie  eine  Seite  der  Umrandung  nicht  aus  vulkanischem  Material,  sondern  aus  neoge* 
Ben  Mergeln  und  Opalfelsen  besteht. 

1* 


4  A.  Philippson: 

deutend  vorgeschrittene  Durchstechung  derselben  ihr  innerer  Bau  in 
vorzüglicher  Weise  aufgeschlossen,  dafs  auf  ihr  in  hohem  Grade  die 
Oberflächengestaltung,  und  somit  auch  das  ganze  organische  Leben, 
die  Menschen  und  ihre  Geschichte  eingeschlossen,  von  diesem  inneren 
Bau  bedingt  und  beeinflufst  ist,  dafs  aufserdem  dieses  kleine  Stückchen 
Erde  in  der  Geschichte  der  Menschheit  eine  hoch  bedeutsame  Rolle 
gespielt  hat,  um  in  dem  Isthmos  von  Korinth  ein,  wie  wenige,  lohnendes 
Objekt  physikalisch- geographischer  Forschung  erblicken  zu  lassen. 

Ich  habe  mich  dieser  Untersuchung  im  Anschlufs  an  gröfsere 
Arbeiten  im  Peloponnes  unterzogen.  In  dieser  Abhandlung  sollen 
meine  Resultate  wiedergegeben  werden,  soweit  sie  sich  auf  den  eigent- 
lichen Isthmos  beziehen,  da  dieser  ein  wohlbegrenztes  Gebiet  von  be- 
sonders augenfälliger  Bedeutung  ist. 

Es  sei  hier  zunächst  zusammengestellt,    was    wir  bisher  über  die 
geologische  Zusammensetzung  und    die  physikalische  Geographie  des 
Isthmos  von  Korinth  besitzen: 
Fiedler,   Reise  durch  alle  Theile  des  Königreiches  Griechenland.    I. 

Leipzig  1840.     S.  229  ff.    (Kurze  Notizen  über  die  warmen  Qellen 

von  Lutraki,  die  mögliche  Durchstechung  des  Isthmos,  die  Quellen 

von  Kenchreä  u.  a.  m.) 
Ho  er n es,    Notes    sur   les    esp^ces   marines  subfossiles   de    Calamaki. 

Bulletin  de  la  Soc.  g^ol.  de  France.  S^r.  II*,  t.  XIII.  1856.  p. 575. 
Gaudry,  Animaux  fossiles  et  Geologie  deTAttique.  I.  Paris  1862.  p.44iff. 

(Kurze  Notizen  über  die  am  Isthmos  auftretenden  Schichten.) 
Fuchs,  Studien  über  das  Alter  der  jüngeren  Tertiärbildungen.  Sitzungs- 
berichte d.  Wiener  Akad.   d.  Wissensch.  Math.-naturw.  Kl.    73.  Bd. 

I.  Abt.  1876.     p.  75  ff. 
Fuchs,  Studien   über    die   jüngeren    Tertiärbildungen    Griechenlands. 

Denkschr.  d.  Wien.  Akad.  d.  Wiss.  Math.-naturw.   Kl.  37.  Bd.  1877. 

(Beobachtungen  über  die  Schichten,   ihre  Fossilien,  ihr  Alter  und 

ihre  Lagerungsverhältnisse.) 
Neumayr,  Über  den  geologischen  Bau  der  Insel  Kos.     Denkschr.  d. 

Wien.  Akad,  d.  Wiss.    Math.-naturw.  Kl.    40.  Bd.    1880.    (Diskussion 

auf  Grund  der  Arbeiten  von  Fuchs.) 
Fuchs,  Bemerkungen  zum  vorigen.     Verhandl.   d.   k.  k.  geol.  Reichs- 
anstalt.    Wien  1881.     p.  173  ff. 
Schmidt,  J.,    Studien    über  Vulkane    und    Erdbeben.      Leipzig  i88i. 

(Über  Erdbeben  und  Quellen.) 
Fuchs  (Ing<!nieur),  Rapport  sur  la  Constitution  g^ologique  de  l'isthme 

de  Corinthe.  Flugblatt  der  Soci6td  international  du  Canal  maritime 

de  Corinthe.     Paris  1887. 
Saussure,  Le  Canal  de  Corinthe.     Globe.     (Gen^ve.)     1887.     p.  142. 

(Kurzer  Bericht  über  den  Kanalbau  und  die  Geologie  des  Isthmos). 
Philippson,  3.  Bericht  über  seine  Reisen  im  Peloponnes.  (Der  Isthmos 


Der  Isthmos  von  Korinth.  5 

von  Korinth).     Verhandl.  d.  Gesellsch.  f.  Erdkunde  zu  Berlin.  XV, 

1888.    p.  201  ff.  (Vorläufiger  Bericht.) 
Topographisch  beschreibend : 
Curtius,  Peloponnesos.   IL     Gotha  1852.     p.  5i4ff. 
Bursian,  Geographie  von  Griechenland.  IL     Leipzig  1872.     p.  9 ff. 

Aufserdem  zahlreiche  archäologische  und  touristische  Reisebeschrei- 
bungen, die  meist  m  naturwissenschaftlicher  Hinsicht  nur  wenig  bieten. 

Ich  verwandte  auf  die  Untersuchung  des  eigentlichen  Isthmos  von 
Korinth  in  der  Umgrenzung  der  beigegebenen  Karte  die  Zeit  vom  2.  bis 
14.  Februar  1888,  also  13  Tage,  von  denen  aber  vier  durch  Regen-  und 
Schneewetter  fast  völHg  verloren  gingen.  Ich  verweilte  teils  in  Korinth 
selbst,  teils  in  Isthmia,  dem  neu  erbauten  Hauptquartier  der  Kanalbau- 
Gesellschaft.  Femer  besuchte  ich  am  26.  Februar  1889  noch  einmal 
den  Kanaleinschnitt  und  durchzog  am  folgenden  Tage  den  Isthmos 
von  Neukorinth  nach  Kenchreä.  Außerdem  habe  ich  dieses  Gebiet  zu 
verschiedenen  Jahreszeiten  auf  der  Durchreise  nach  und  von  dem  Pe- 
loponnes  flüchtig  gesehen. 

Zu  lebhaftem  Danke  bin  ich  der  „Internationalen  Gesellschaft  des 
Seekanals  von  Korinth",  besonders  deren  „ing^nieur- resident",  Herrn 
Morin  in  Isthmia,  verpflichtet  für  die  in  liebenswürdigster  Weise  ge- 
währte Gastfreundschaft  und  Förderung  jeder  Art.  Herrn  Morin,  der 
die  geologischen  Verhältnisse  des  Isthmos  eifrig  studiert,  verdanke  ich 
reiche  Belehrung  und  Anregung.  Er  hat  mit  gröfstem  Fleifse  ein  sehr 
genaues  geologisches  Profil  des  Kanaldurchschnittes  aufgenommen, 
das  hoffentlich  recht  bald  zur  Veröffentlichung  gelangen  wird,  und 
welches  er  mir  zur  Einsichtnahme  überliefs.  Auch  Herrn  Ingenieur 
Trucco  in  Posidonia  bin  ich  zu  Dank  verpflichtet  für  Überlassung  einer 
Anzahl  von  FossiHen  aus  seiner  Sammlung. 


I.  ABSCHNITT. 

Topographische  Übersicht. 

Der  Golf  von  Korinth  spaltet  sich  an  seinem  Ostende  in  zwei 
Buchten,  zwischen  welche  eine  bergige  Halbinsel  nach  West  vorspringt. 
Die  nördlichere,  gröfsere  Bai  ist  die  von  Livad6stra,  die  südliche,  so- 
wohl schmälere  als  kürzere,  ist  die  Bucht  von  Korinth.  Erstere  wird 
im  Norden  begleitet  von  den  steilen  Gehängen  des  Kithäron-Gebirges, 
welches  nach  Osten  nach  Attika  hinein  fortstreicht,  mit  seinen  Ausläu- 
fern unmittelbar  an  die  Bucht  von  Eleusis  herantritt  und  so  eine  durch- 
greifende Scheidung  zwischen  Attika  und  der  Landschaft  Megaris  bewirkt. 
In  der  Fortsetzung  der  Bai  von  Livadöstra  begleitet  die  Südabhänge 
des  Kithäron  ein  etwa  7  km  breiter  und  21km  langer  Streifen  eines 
flachhügeligen  Tieflandes,  teils  aus  jungtertiären  (und  zwar  vorwiegend 
Brack-  und  Süfswasser-)  Ablagerungen,  teils  aus   alluvialem  Schwemm- 


f)  A.  Philippson: 

land  gebildet.      Diese  Senke    durchzieht    so   die  liandbrücke  zwischen 
Mittelgriechenland  und  dem  Peloponnes  in  ihrer  ganzen  Breite  in  ost- 
südöstlicher   Richtung,    indem    sie    im  Osten    an  das  Binnenmeer  von 
Eleusis,   jenen   durch   die  Insel  Salamis  vom  Äginetischen  Golf  abge- 
trennten Teil,   herantritt  und  in  ihm  seine  weitere    Fortsetzung  findet. 
Es  ist  dies  der  Isthmos  von  Megara,  den  man  auch  als  den  nörd- 
lichsten  Teil    des   Isthmos  von  Korinth  im  weiteren  Sinne  bezeichnen 
kann.     Dies  jungtertiäre  Hügelland   von  Megara  erhebt  sich  zu  einem 
wasserscheidenden  Rücken  von  immerhin  400  m  Höhe,  also  zu  ungleich 
gröfserer  Höhe,  als  der  Isthmos  von  Korinth  selbst.      Dieser   Rücken 
fällt  ziemlich  steil  nach  Westen  zur  Bai  von  Livadöstra,   dagegen  sehr 
flach  nach  Osten  zur  Ebene  von  Megara  ab.      Im  Süden  dieser  Senke 
nun  erhebt  sich,  ebenfalls  von  Meer  zu  Meer  ziehend  und  einen  zweiten 
hermetischen  Abschlufs  bildend,  das  Gebirge  der  Geraneia,  welches  in 
dem  1370  m    hohen,    heute    to  Muhqv  IlXiyi    (Makriplägi  =  der    lange 
Hang)  genannten,  stolz  geformten  und  weithin  sichtbaren  Gipfel  seinen 
höchsten    Punkt    erreicht.     Im   Norden    steigen     die     neogenen    Ab- 
lagerungen bis  zur  Höhe  von  nahezu  500  m  am   Gebirge  hinauf.      Im 
übrigen    besteht  dasselbe  aus  den  Gesteinen   der  griechischen  Kreide- 
formation.   Unmittelbar  südwestlich  von  Megara  stürzt  das  Gebirge  auf 
einer  Strecke  von  8km  in  fast  senkrechten,   über  200m  hohen  Felsen 
in    das    Äginetische  Meer  hinab.     Es  sind  dies  die  berühmten  Skironi- 
schen Felsen,  heute  ii  aanij  Sxdla  (Kakiskäla  =  der  böse  Steg)  genannt, 
jener  Engpafs,  an  welchem  der  von  Theseus  bezwungene  Räuber  Skiron 
hauste,    eine    Personifikation    des    zuweilen    hier  auftretenden  heftigen 
Fallwindes.     Von  hier  zieht  der  Hauptkamm  über  das  Makriplägi  nach 
Westen  als  ein  unwirtliches,  wildes,  unbewohntes  Fels-  und  Waldgebirge, 
das  in  einem  mauerartigen  Rücken  (1057m)  unmittelbar   nördlich  von 
IvUträki  zu  dem  Nordostwinkel  der  Bai  von  Korinth  abstürzt  und  hier  also 
das  westliche  Meer  erreicht.    Dann  sinkt  es  nach  Westen  hinab  zu  einem 
etwas  fruchtbareren  Hügelland,  ebenfalls  aus  Gesteinen  der  Kreideforma- 
tion bestehend,  im  Durchschnitt  etwa  350  m  über  dem  Meere.    Es  ist  dies 
jene  Halbinsel,    welche    nach  W    in    den  Golf  von  Korinth  vorspringt 
und  dort  mit  dem  spitzen  Felskap  Hägios  Nikölaos,  im  Altertum  Heräon 
genannt,    endet.      Die  Halbinsel  trug  im  Altertum   den  Namen  Peräa, 
„das  jenseitige  Land",  und  noch  heute  heifst  das  in  ihrer  Mitte  liegende 
Hauptdorf  Perach 6ra.      So    bildet    denn    das    Geraneia-Gebirge    einen 
mächtigen  Riegel  über  die  Landbrücke  hinweg,  ein  kleines  Massiv  für 
sich,  welches    weder   mit    den    Gebirgen  Mittelgriechenlands  noch  mit 
denen  des  Peloponnes  in  einem  orographischen  Zusammenhange  steht. 
Von  der  Kakiskäla  aus  zieht  die  Küste  des  Golfes  von  Ägina  22  km 
weit  nach  WSW,    bis    sie    bei  Kalamäki    nach  S  umbiegt.      Auf   diese 
Weise  entfernt  sie  sich  allmählich  von  dem  Gebirge  Geraneia;  bei  Ka- 
lamäki beträgt  die  Entfernung  vom  Gebirgsfufs  6  km.      Der  dreieckige 


Der  Isthmos  von  Korinth.  7 

Raum,  der  so  entsteht,  wird  von  einem  Hügellande  der  Tertiärformation 
eingenommen,  das  von  grofsen  Verwerfungen  durchsetzt  ist,  welche  an- 
nähernd von  W  nach  O  laufend  nach  der  Kakiskäla  zu  konvergieren 
scheinen.  An  diesen  Verwerfungen  ist  meist  der  nördliche  Flügel  der 
höhere.  So  bilden  sich  eine  Reihe  von  Schollen,  welche  stufenförmig 
vom  Meere  zu  der  Geraneia  ansteigen,  und  zwar  bis  zu  einer  Höhe 
von  etwa  550  m.  Das  Hügelland  wird  durch  tiefe,  steilwandige,  von 
X  nach  S  gerichtete  Thäler  zerschnitten,  deren  Wildbäche,  die  nur  im 
Winter  Wasser  führen,  mächtige  Schuttkegel  in  das  Meer  hinausbauen. 
Es  ist  fast  ganz  von  Wäldern  krüppelhafter  Recinakiefern  {Hnus  hak- 
pmsis  MüL)  bedeckt  und  vollkommen  unbewohnt,  mit  Ausnahme  der 
Küstenhnie,  wo  sich  einige  kleine  Weiler  (mit  zusammen  377  Einwoh- 
nein)  in  der  Nähe  der  Strafse  und  Eisenbahn  Athen-Korinth  befinden. 
Es  gehört  diese  Gegend  zu  den  unwegsamsten  Griechenlands.  Sie 
bildete  im  Altertum  die  Landschaft  Krommyonia,  den  Zankapfel  zwi- 
schen Korinth  und  Megara« 

Die  westlichste  dieser  tief  eingeschnittenen  Schluchten,  die  von  N 
nach  S  das  tertiäre  Hügelland  der  Krommyonia  durchziehen,  betrachten 
wir  als  die  Ostgrenze  des  eigentlichen  IsthmosvonKorinth  und  daher 
des  Gebietes  unserer  näheren  Betrachtung.  Sie  öffnet  sich  etwa  800  m 
östlich  des  Hafenörtchens  Kalamaki  und  vor  ihr  streckt  sich  ein 
flacher  Schuttkegel  in  das  Meer  vor,  der  die  kleine  Bucht  von 
Kalamaki  im  Osten  begrenzt.  Zunächst  westlich  der  Schlucht  finden 
wir  noch  ein  Stück  desselben  Hügellandes,  bestehend  aus  mehreren 
westöstlich  streichenden  hinter  einander  nach  N  zu  immer  gröfserer 
Höhe  ansteigenden  plateauartigen  Rücken,  deren  südlichster,  171m 
hoch,  steil  nach  S  abstürzt  zu  der  nur  etwa  200  m  breiten  kleinen 
Ebene  von  Kalamaki.  Nach  W  zu  dacht  sich  nun  aber  das  Hügel- 
land schnell  ab.  Es  schieben  sich  hier  mehrere  nach  W  gerichtete  Erosions- 
thäler  ein,  welche  sich  bald  erbreitern  und  dann  zu  der  kleinen  Ebene 
von  Luträki  verschmelzen.  Nur  einige  isolierte  kleine  Hügel  ragen 
aus  derselben  hervor.  Die  Ebene  wird  im  N  begrenzt  durch  den  steilen 
Abfall  der  Geraneia,  speziell  des  schon  oben  erwähnten  Berges  von  Lu- 
träki; nach  W  öflfhet  sie  sich  zur  Bucht  von  Korinth. 

Die  Ebene  bildet  die  ganze  Ostküste  dieser  Bucht.  Die  Küste  setzt 
im  N  in  rechtem  Winkel  unmittelbar  an  den  Fufs  des  Gebirges  an  — 
hier  liegt  das  Dörfchen  Luträki  mit  seinen  heifsen  Quellen  —  und 
zieht  dann  in  einem  äufserst  flachen  Bogen  nach  SSW  auf  eine  Strecke 
von  4jkm,  bis  sie  sich  in  scharfem  Winkel  nach  W  wendet,  indem 
zugleich  wieder  eine  Tertiärscholle  unmittelbar  an  das  Meer  herantritt 
(dicht  östlich  von  Neu-Korinth).  So  ist  die  Westküste  des  eigentlichen 
Isthmos  eine  ausgesprochene  Flachküste.  Sie  wird  begleitet  von  einem 
etwa  300  m  breiten  Zuge  von  niedrigen  Dünen  und  Sandflächen,  welche 
die  hier  herrschenden  stürmischen  Westwinde  aufgeworfen  haben.    Die 


g  A.  Philippson: 

Umbiegungsstelle  der  Küste  bei  Neu-Korinth  (die  Südecke  der  West- 
küste des  Isthmos)  ist  von  derjenigen  bei  Kalamaki  (der  Nordecke  der 
Ostküste  des  Isthmos)  6  km  entfernt.  Die  Verbindungslinie  beider 
Punkte  streicht  W2o°N — 02o°S;  es  ist  die  eine  Diagonale  der  Land- 
enge, wenn  wir  dieselbe  auffassen  als  ein  Rhomboid,  dessen  kürzere, 
4  km  lange  Seiten  die  nach  SSW  gerichteten  Küstenstrecken  Lutraki — 
Neu-Korinth  und  Kalamaki — Kenchreä,  dessen  längere,  ungefähr  7  km 
langen  NW  gerichteten  Seiten  die  Linien  Kalamaki — Lutraki  und  Ken- 
chreä— Neu-Korinth  sein  würden.  Die  Landenge  zwischen  den  am 
meisten  genäherten  Küsten  strecken  der  beiden  Golfe  hat  also  eine  Rich- 
tung von  NO  nach  SW.  Dieser  Richtung  der  Landenge  entspricht 
aber  die  Anordnung  der  Oberflächen- Elemente  auf  ihr  nicht. 

Wir  haben  gesehen,  dafs  das  tertiäre  Hügelland,  welches  den  Süd- 
abfall der  Geraneia  begleitet,  nach  W  hin  sich  abdacht  zu  der  Ebene 
von  Lutraki,    welche    die    ganze    westliche  Küstenstrecke  des  Isthmos 
einnimmt.     Jedoch  der  südlichste  Teil  des  Hügellandes,    speciell    der 
Hügel,   der  sich  hinter  Kalamaki  mit  dem  erwähnten  Steilabsturz  er- 
hebt, erniedrigt  sich  nach  W  nicht  zur  Ebene,    sondern  nur  zu  einem 
flachen,  sich  schnell  verbreiternden  Rücken,  der  die  Richtung  Wi5°S 
einschlägt.    Er  erniedrigt  sich  sehr  bald  auf  80  m.    Sowohl  nach  NzW 
als  nach  SzO  fallt  dieser  Rücken  in  deutlich  ausgesprochenen  Boden- 
stufen von  verschiedener  Höhe  ab,   so  dafs  er  nach  beiden  Seiten  als 
unregelmäfsige  Treppe  absteigt  einerseits  zur  Ebene  von  Lutraki  und 
der  Bucht  von  Korinth,    andererseits    zur  Bucht  von  Kalamaki.    Nach 
letzterer  ist  der  Abfall   ein   bedeutend  steilerer  als  nach  ersterer.     Die 
Höhenlinie  liegt  daher  näher  an  Kalamaki.    Auf  dem  Rücken  selbst  ist 
eine  ganz  flache,  aber  doch  deutlich  ausgesprochene  Mulde  von  etwa 
2  km    Länge    und    200  m  Breite  nur  wenige    Meter  eingesenkt,  welche 
von    recentem    Lehm    angefüllt    ist.      Diesen    Scheiderücken     des 
Isthmos  durchschneidet  der  im  Bau  befindliche  Kanal  in  der  Richtung 
W4i|°N  —  0  4i|°S,  also  in  etwas  schiefer  Richtung.    Etwas  südwest- 
lich vom  Kanal  erreicht  der  Rücken  seine  geringste  Höhe  (etwa  75  m) 
und  seine  gröfste  Breite.     Es  tritt  nämlich    sein    äufserster  Rand    nun 
unmittelbar  heran  an  die  SO-Ecke  der  Bai  von  Korinth.    Andererseits 
zieht  sich  nach  OSO  von  dem  tiefsten  Punkt  der  Höhenlinie  ein  Wasser- 
rifs    hinab   zur  Bucht   von  Kalamaki.     Zuerst  nur  flach  muldenförmig 
eingesenkt,  schneidet  er  sich  bald    mit  gewundenem  Lauf  steilwandig 
ein.     Von  Nord  und  von  Süd  nimmt   er  je  eine  kleine  Nebenschlucht 
auf  und  mündet  dann  in  eine  kleine  Küstenebene,  welche  mit  derjeni- 
gen von  Kalamaki  in  Verbindung  steht  und  die  Westseite  der  gleich- 
namigen Bucht  auf  eine  Länge  von  1.3  km,  von  der  Umbiegungsstelle 
der  Küste  aus,  bildet.    Hier  ist  am  SO-Ausgange  des  Kanaleinschnittes 
die  kleine  Stadt  Isthmia  entstanden,  wo  sich  die  Magazine,  Werkstätten  und 
Bureaus  der  Baugesellschaft,  sowie  die  Wohnungen  ihrer  Beamten  befinden. 


Der  Istbmos  von  Korinth.  9 

Auf  der  Südseite  dieses  Thälchens  erhebt  sich  der  Boden  wieder 
in  mehreren  Stufen  zu  einem  Plateau  von  gleicher  Höhe,  wie  der 
Scheiderücken,  mit  dem  es  auch  weiter  westlich  innig  verschmilzt  zu 
einer  einheitlichen,  wenig  differenzierten  Fläche,  welche  nach  Süden 
allmählich  ansteigt  gegen  das  Dörfchen  Xylok^riza  hin.  Zwischen 
diesem  und  Isthmia  jedoch  finden  wir  noch  einmal  einen  bedeutenden 
nach  NNW  sehenden  Steilabfall  mit  der  Richtung  WSW— ONO.  Er 
trägt  ein  bis  140  m  hohes  Plateau,  welches  sich  vom  Steilrand  allmäh- 
lich nach  SO  absenkt.  Es  fällt  südlich  der  kleinen  Ebene  von  Isthmia 
mit  ausgesprochener  Steilküste  zum  Golf  von  Ägina  ab,  in  welchen 
es  mehrere  felsige  Vorsprünge  hinaussendet.  2ikm  ist  diese  Steilküste 
lang,  dann  öffnet  sich  südlich  von  ihr  wieder  eine  Bucht,  in  welche 
ein  Thal  mit  einer  kleinen  Ebene  mündet.  Hier  lag  die  alte  Handels- 
stadt (jetzt  ein  einsamer  Bauernhof)  Kenchreä.  Unmittelbar  südlich 
erheben  sich  die  steilen  Gehänge  des  Kalkberges  Oneion  (582  m),  der 
wie  ein  8  km  langer  von  O  nach  W  gestreckter  „Eselsrücken"  das  Tief- 
land des  Isthmos  im  S  begrenzt  und  als  erster  Vorposten  der  pelo- 
ponnesischen  Gebirge  die  jugendlichen  Ablagerungen  des  Isthmos  über- 
ragt. An  seinen  Fufs  schmiegt  sich  weiter  westlich  der  erbreiterte 
Scheiderticken  des  Isthmos  bei  Xylokdriza,  hier  bis  zu  einer  Höhe 
von  100  m  hinanreichend.  Dorthin  führt  das  Thal  von  Kenchreä  in 
bequemer  Steigung  hinauf,  indem  es  das  Plateau  zwischen  Xylokdriza 
und  Isthmia  mit  einer  Lücke  durchbricht. 

So  entsteht  durch  die  Verschmelzung  dieser  Plateau  schollen  von 
Isthmia  mit  dem  Scheiderücken  des  Isthmos  eine  ausgedehnte  ebene  Fläche 
von  80 — 130  m  Höhe,  welche  von  Xylokeriza  7  km  weit  nach  N  bis  an 
die  Südostecke  der  Bai  von  Korinth  reicht.  Dasselbe  niedrige  Plateau 
zieht  sich  nun  weithin  nach  W  zwischen  Gebirgsfufs  und  Küste  hin.  Es 
zerlegt  sich  aber  hier  sofort  in  eine  ganze  Anzahl  hintereinander  auf- 
steigender Terrain  stufen,  deren  niedrigste  am  Meere,  deren  höchste 
am  Gebirgsfufse  liegt.  Schon  auf  der  Linie  zwischen  Neu-Korinth  und 
dem  Dorfe  Hexamilia  unterscheidet  man  vier  Stufen,  denen  südlich  des 
Dorfes  noch  eine  fünfte  folgt.  Sie  werden  durchschnitten  von  einem 
Bach,  der  im  südlichen  Gebirge  oberhalb  Chiliomödi  entspringt, 
das  Thalbecken  dieses  Ortes  durchzieht,  dann  zwischen  den  Bergen 
Oneion  und  Akrokorinth  hindurchbricht  und  an  seiner  Mündung 
in  die  Bai  von  Korinth  eine  kleine  Schwemmlandebene  aufschüttet. 
Auf  dieser  Ebene,  sie  fast  ganz  einnehmend,  zwischen  der  ersten 
Terrainstufe  des  Tertiär  und  der  Küste,  dicht  westlich  von  der 
Südostecke  der  Bucht,  an  welcher  die  Tertiärstufe  unmittelbar  an  die 
Küste  tritt,  liegt  die  Stadt  Neu-Korinth.  Kaum  2  km  westlich  der 
Bachmündung  tritt  die  Stufe  von  neuem  an  die  Küste,  dann  aber  weicht 
sie  endgültig  zurück  und  läfst  eine  sich  nach  W  allmählich  verbreiternde 
Küstenebene   frei,    die   gegen    das  Meer  hin  aus  einem  breiten  Sand- 


10  A.  Philippson: 

Streifen  besteht.  Hier  liegt  zwischen  erhöhten  Sandhaufen  unmittel- 
bar am  Ufer  eine  T^agune,  wahrscheinlich  der  Rest  des  künstlich 
ausgegrabenen  Hafenbeckens  von  Lechäon,  des  einen  Hafenplatzes  des 
alten  Korinth;  ^Stunde  westlicher  folgen  an  der  Küste  die  Reste  einer 
venetianischen  Redoute.  Wir  sind  hier  7  km  von  der  Südostecke  der 
Bucht  von  Korinth  in  westlicher  Richtung  entfernt.  Von  hier  zieht  sich 
in  südlicher  Richtung  gerade  auf  den  Gipfel  von  Akrokorinth  zu  eine 
Befestigungslinie,  wohl  ebenfalls  von  den  Venetianem  herrührend,  die 
so  den  Isthmos  nach  W  abschlössen.  Diese  Linie  durchzieht  zunächst 
die  800  m  breite  Küstenebene,  dann  2|km  weit  die  verschiedenen 
Terrainstufen  bis  an  den  Fufs  des  Felsberges  Akrokorinth,  Weiter 
nach  W  ziehen  die  Stufen,  allmählich  undeutlicher  werdend,  in  die 
fruchtbare  Ebene  zwischen  Korinth  und  Sikyon  hinein.  Hier  also  geht 
der  Isthmos  ohne  entschiedene  Begrenzung  in  die  Küstenebene  von 
Kiaton  über.  Wir  wollen  das  Gebiet  unserer  Betrachtung  mit  jener 
Befestigungslinie  abschliefsen,  welche  Akrokorinth  mit  dem  nächsten 
Küstenpunkte  verbindet. 

Wir  sahen,  dafs  der  Berg  Oneion  sein  Westende  erreicht  an  dem 
Bach  von  Neu-Korinth.  In  seiner  Fortsetzung,  etwas  gegen  N  vor- 
tretend, erhebt  sich  nun  der  mächtige  Felsklotz  von  Akrokorinth 
C^xQoxoQir&og  =  Hochkorinth)  zu  575  m,  der  das  ganze  Landschaftsbild 
des  Isthmos  mit  seinem  stolzen,  von  der  Geschichte  geweihten  Haupte 
beherrscht.  An  seinem  Nordfufse,  auf  den  obersten  Stufen  des  Tertiärs, 
liegt  die  Stätte  des  alten  Korinth,  der  reichsten  und  üppigsten  Handels- 
stadt von  Hellas,  jetzt  herabgesunken  zu  einem  elenden  kleinen  Weiler 
(IlaXaui  KoQiv&og). 

Das  Thal  zwischen  Oneion  und  Akrokorinth,  sowie  auch  die  Rück- 
seiten beider  Berge  sind  eingehüllt  von  Tertiär,  das  hier  zu  bedeutend 
gröfserer  Höhe  ansteigt,  als  auf  den  dem  Isthmos  zugewendeten  Seiten. 
Beide  Berge  sind  also  losgelöste  und  von  jüngeren  Ablagerungen 
eingehüllte  Glieder  des  argolischen  Gebirges,  mit  deren  Hauptmasse  sie 
in  keinem  oberflächlichen  Zusammenhange  stehen. 

Nach  dieser  Betrachtung  können  wir  den  Isthmos  von  Korinth  in 
der  angegebenen  Umgrenzung  zerlegen  in  folgende  Teile: 

1.  Die  Abhänge  der  Geraneia. 

2.  Die  Ausläufer  des  Hügellandes  der  Krommyonia. 

3.  Die  Ebene  von  lAiträki. 

4.  Den  Scheiderücken  des  Isthmos. 

5.  Die  Plateauteile  südwestlich  von  Isthmia. 

6.  Das  Stufenland  von  Korinth. 

7.  Die  Abhänge  des  Oneion  und  Akrokorinths. 

Die  geologische  Betrachtung  geht  am  besten  von  dem  Scheide- 
rücken aus,  da  dessen  Bau  durch  den  Kanaleinschnitt  so  trefflich  auf- 
geschlossen ist. 


Der  Istbmos  von  Korinth.  \  \ 

II.  ABSCHNITT. 
Der  geologische  Bau  des  Isthmos  von  Korinth. 

L   Der  Scheiderücken. 

A.  Der  Kanaleinschnitt,  nebst  einer  Einleitung  über  den 

Bau  des  Kanals  von  Korinth. 

In  einem  Lande,  wo  zu  allen  Zeiten,  im  Altertum  wie  in  der  Gegen- 
wart, der  Verkehr  sich  vorzugsweise  zur  See  bewegte,  mufste  die 
schmale  Landbrücke,  welche  Mittelgriechenland  und  den  Peloponnes 
in  Zusammenhang  bringt,  nicht  sowohl  als  ein  willkommenes  Band 
beider  Länder,  als  ein  unheilvolles  Verkehrshindernis  betrachtet  werden. 
Stets  ein  Zankapfel  zwischen  den  beiderseitigen  Anwohnern,  ein  Ein- 
lafsthor  für  feindliche  Einfälle  von  beiden  Seiten  her,  ein  Objekt  steter 
Angst  und  Sorge  vor  allem  den  Peloponnesiern,  die  daher  die  Landenge 
zu  verschiedenen  Malen  durch  Befestigungen  abzuschliefsen  suchten,  im 
Mittelalter  und  Neuzeit  der  Schlüssel,  mit  dem  sich  Barbarenhorden 
der  Pelopsinsel  bemächtigen  konnten,  hat  sie  viel  weniger  dem  fried- 
lichen Verkehr  zwischen  Nord  und  Süd  gedient,  als  zu  kriegerischem 
Unheil  sowohl  den  Peloponnesiern  als  den  Mittelgriechen  gereicht.  Ist 
also  der  Vorteil  der  Landverbindung  der  beiden  Hauptteile  von  Hellas 
nur  ein  sehr  zweifelhafter,  so  tritt  er  völlig  zurück  gegenüber  dem 
gewaltigen  Hemmnisse,  welches  dieser  Damm  der  freien  Entfaltung 
des  Verkehres  in  westöstlicher  Richtung  entgegensetzte,  einer  Vwkehrs- 
richtung,  die  hier  stets  die  vorherrschende  war.  Das  Hindernis  war 
im  Altertum  um  so  empfindlicher,  als  die  Alten  die  Kaps  Malea  und 
Taenaron  wegen  ihrer  Stürme  und  Klippen  fürchteten  und  mieden  und 
daher  die  Umladung  der  Waren  am  Isthmos  der  gefahrvollen  Umschif- 
fung des  Peloponnes  vorzogen.  (Sprichwort  der  Alten  bei  Strabo  VIII, 
6:  Maleäg  de  Tidfjnpag,  imXd&ov  rmv  otxade.  „Vergifs  der  Heimat,  wenn 
Du  Malea  umschiffl!"). 

Schon  früh  mufste  daher  der  Gedanke  auftauchen,  dieses  Hemmnis 
entweder  zu  beseitigen  oder  doch  weniger  empfindlich  zu  machen.  Der 
Ort,  wo  dieser  Gedanke  zuerst  entstand,  war  naturgemäfs  Korinth,  die 
Stadt,  welche  von  der  Vermittlung  des  Verkehrs  über  das  Hindernis 
binweg  lebte  und  welche  durch  denselben  die  reichen  Mittel  erworben 
natte,  die  zu  dieser  That  nötig  waren.  Die  Zeit  war  die,  als  eben 
die  griechischen  Kolonien  in  Italien,  Südgallien  und  Hispanien  aufzu- 
blühen begannen,  als  gleichzeitig  die  Griechenstädte  in  Kleinasien  in 
höchster  Blüte  standen,  als  keine  gröfseren  kriegerischen  Erschütterungen 
die  griechische  Welt  beunruhigten,  als  noch  dazu  Korinth  unter  einem 
«Hatkräftigen  Herrscher  sich  zu  der  vollen  Ausnutzung  dieser  günstigen 
^Konjunkturen  aufschwang.  Zu  dieser  Zeit  mufs  der  Verkehr  über  den 
Isthmos  ein  besonders  starker  gewesen  sein  zwischen  den  alten  Kultur- 


12  A.  Philippson: 

Stätten  des  Ägäischen  Meeres  und  den  neu  in  den  Kreis  der  griechi- 
schen Civilisation  gezogenen  grofsen  Länderstrecken  des  westlichen 
Mittelmeeres.  Es  war  der  Tyrann  Periander  von  Korinth  um  das  Jahr 
600  V.  Chr.,  der  zum  ersten  Mal  den  Gedanken  einer  Durchstechung 
des  Isthmos  fafste.  Wie  weit  er  aber  zur  Ausführung  überging,  ist  un- 
bekannt. Statt  der  Durchbohrung  ersann  man  ein  anderes  Auskunfts- 
mittel, dessen  Herstellung  allerdings  der  Zeit  nach  nicht  feststeht.  Es 
wurde  der  sog.  Diolkos,  eine  Fahrbahn,  eingerichtet,  auf  welcher  kleinere 
Schiffe  und  Schiffsladungen  mit  Maschinerien  über  die  Landenge  ge- 
rollt wurden.  Es  blieb  dies  natürlich  ein  unvollkommenes  Hülfsmittel, 
das  übrigens  noch  in  der  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  n.  Chr.  in  Betrieb 
war^).  Erst  Demetrios  Poliorketes  (um  300  v.  Chr.)  dachte  wieder  an  die 
Herstellung  eines  Schiffskanals.  Jedoch  liefs  er  sich  wieder  davon  ab- 
bringen durch  das  Gutachten  der  Ingenieure,  dafe  der  Golf  von  Korinth 
höher  stände  als  der  von  Ägina,  und  dafs  vernichtende  Überschwem- 
mungen des  letzteren  die  Folge  der  Durchstechung  sein  würden.  Julius 
Cäsar,  der  der  Mann  zur  Ausführung  der  grofsen  That  gewesen  wäre, 
wurde  durch  den  Tod  verhindert,  das  Werk  in  Angriff  zu  nehmen. 
Caligula  hat  wohl  nur  in  einer  seiner  verrückten  Launen  die  Durch- 
stechung des  Isthmos  befohlen.  Erst  Nero  nahm  mit  allem  Ernst  den 
Plan  in  Angriff.  Zum  ersten  Mal  kam  es  zu  thatsächlichen  Arbeiten 
(67  n.  Chr.).  Sklaven,  Soldaten,  Verbrecher  und  Kriegsgefangene, 
darunter  6000  von  Vespasian  geschickte  Juden,  wurden  auf  dem  Isthmos 
versammelt.  Noch  heute  sind  die  Spuren  ihrer  Thätigkeit  sichtbar,  so- 
weit sie  nicht  durch  den  neuen  Bau  zerstört  sind.  Eine  Anzahl 
tiefer  Brunnen  wurde  auf  dem  Scheiderücken  in  regelmäfsigen  Ab- 
ständen angelegt,  die  von  dem  modernen  Kanal  z.  T.  angeschnitten 
sind.  An  beiden  Enden  ist  der  Graben  auf  eine  Länge  von  zusammen 
3500  m  begonnen,  die  Erde  daneben  in  Halden  aufgeschüttet.  Am 
weitesten  ist  man  am  NW-Ende  gekommen,  wo  der  Kanal  fast  im 
Meeresniveau  eine  gute  Strecke  weit  sogar  in  festes  Konglomerat 
eingehauen  ist.  Der  gewaltsame  Tod  des  Kaisers  machte  diesem  seinem 
Lieblingswerke  ein  Ende.  Herodes  Atticus  hat  noch  einmal  dasselbe 
Projekt  wieder  aufgegriffen^).  Dann  aber  ruhte  es  bis  auf  unsere  Tage 
und  auch  der  Diolkos  ist  längst  vergessen. 

Ein  Seekanal  durch  den  Isthmos  hat  heutzutage  lange  nicht  die  Be- 

1)  Hertzberg,  Geschichte  der  Byzantiner  und  des  osmaniscben  Reiches. 
(Oncken,  Allg.  Geschichte  in  Einzeldarstellungen.)     Berlin  1883.     p.  306. 

*)  Vergl.  über  die  Geschichte  der  Kanal projekte:  Leake,  Morea  III,  2.97. 
Gersler,  L'istbme  de  Corinthe,  tentatives  de  percement  dans  Tantiquite.  Bull,  de 
corresp.  hell6n.  VIII.  1884.  p.  7,%$.  Türr,  Vortrag  auf  dem  a.  BinnenschifTahrts- 
kongrefs,  abgedr.  im  Le  Canal  de  Corinthe,  Bull.  soc.  internal,  du  canal  marit.  de 
Corintbe.  4'*  Ann^e,  N.  29.  16.  Aoüt  1886.  —  Vergl.  auch  Fiedler,  1.  c.  I. 
p.  235  flf. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  13 

deutung,  die  er  im  Altertume  besessen  hätte.  Die  Bahnen  des  Weltverkehres 
sind  andere  geworden.  Die  Strafsen  über  den  Isthmos  und  um  KapMalea 
herum  sind  nicht  mehr  Weltverkehrswege  ersten  Ranges.  Die  UmschifFung 
von  Kap  Malea  hat  für  die  Dampfschiff  fahrt  ihre  Schrecknisse  verloren, 
wenn  sie  auch  im  Winter  zuweilen  recht  unangenehm  werden  kann.  Der 
Zeitverlust,  welcher  durch  Umfahrung  des  Peloponnes  für  Dampfer  ent- 
steht, ist  sehr  unbedeutend.  Man  wird  also  den  Durchgangszoll  durch 
den  Kanal  sehr  niedrig  ansetzen  müssen.  Trotzdem  hat  man  geglaubt, 
mit  Hülfe  der  modernen  Technik  das  Werk  so  billig  herstellen  zu 
können,  dafs  es  noch  einen  Profit  abwerfen  werde,  trotz  der  seit  dem 
Altertum  für  das  Werk  ungünstiger  gewordenen  Verkehrsverhältnisse. 
Das  so  viel  mehr  versprechende  Panamauntemehmen  ist  zusammenge- 
stürzt. Ein  gleiches  Schicksal  scheint  dem  Kanalbau  von  Korinth  be- 
vorzustehen, denn  augenblicklich  ruht  die  Arbeit  wegen  Geldmangels  seit 
Mitte  März  1889.  Jedenfalls  sind  die  Schwierigkeiten  des  Baues  hier, 
trotz  der  viel  geringeren  Länge,  gröfser  als  beim  Suezkanal  wegen  der 
bedeutenderen  Höhe  des  Rückens.  Man  ist  auf  schwierige  Gesteins- 
schichten geraten,  von  denen  man  bei  Beginn  des  Baues  keine  Ahnung 
hatte.  Schon  jetzt  ist  der  Voranschlag  der  Kosten  bedeutend  überschritten! 

Welches  aber  auch  seine  finanziellen  Aussichten  sein  mögen,  jeden- 
falls mufs  die  Wissenschaft  dem  Unternehmen  Dank  zollen,  denn  durch 
dasselbe  erhalten  wir  einen  EinbHck  in  den  Bau  einer  höchst  merk- 
würdig gestalteten  Erdscholle. 

Der  Kanal  soll  die  Verhältnisse  des  Kanals  von  Suez  erhalten, 
nämlich  8  m  Tiefe  unter  dem  niedrigsten  Wasserstand  und  22  m  Breite 
am  Boden. 

Die  gewählte  Trace  ist  genau  diejenige  des  neronischen  Werkes. 
Sie  durchschneidet  den  Isthmos  an  der  Stelle  seiner  geringsten  Breite 
völlig  gradlinig.  Der  Graben  hat  daher  eine  um  einige  Meter  bedeu- 
tendere Höhe  zu  durchsetzen,  als  sich  etwas  weiter  südwestlich  geboten 
hätte,  wenn  er  dem  Thälchen  von  Isthmia  gefolgt  wäre.  Die  gröfsere 
Länge,  die  Krummlinigkeit  und  die  nötige  Wasserableitung  auf  der 
letzteren  Trace  entschied  zu  Gunsten  des  neronischen  Projektes. 

An  beiden  Enden  sind  Hafenbauten  und  Barackenstädte  angelegt, 
am  Westende  Posidonia,  am  Ostende  Isthmia,  das  eigentliche  Haupt- 
quartier. Der  Eingang  des  Kanales  im  NW,  bei  Posidonia,  befindet 
sich  1300  m  nordöstlich  der  Südostecke  der  Bai  von  Korinth.  Der 
südöstliche  Eingang  bei  Isthmia  liegt  800  m  südlich  des  innersten 
Punktes  der  Bai  von  Kalamäki.  Die  Richtung  des  Einschnittes  ist  (mit 
korrigierter  Deklination)  W  41}°  N  -—  O  41$°  S.  Seine  Länge,  einschliefs- 
lich  der  auf  den  Meeresgrund  entfallenden  ausgetieften  Einfahrtsstrecken 
an  beiden  Seiten:  6343  m,  davon  entfallen  auf  Meeresgrund  486  m,  auf 
das  Festland  5857  m.  Von  dem  festländischen  Einschnitt  sind  an 
beiden  Enden   je    eine  Strecke,  soweit  die  flache  Alluvialebene  reicht, 


14 


A.  Philippson: 


mit  Baggermaschinen  bereits  bis  zur  definitiven  Tiefe  ausgearl 
unter  Wasser  gesetzt.  Ich  halte  dies  insofern  für  einen  F< 
durch  das  stehende  Wasser  in  den  Kanalenden  das  Klima  der 
Städte  noch  ungesunder  geworden  ist,  als  es  ohnedies  schon 
wäre.  Namentlich  in  Posidonia  ist  die  Malaria  endemisch.  Di( 
etwa  4000  Meter  des  Einschittes  sind  in  dem  Scheiderü« 
Isthmos  auszugraben.  Die  Höhenlage  des  oberen  Randes 
Schnittes  (also  die  Höhe  des  natürlichen  Terrains  auf  der 
Kanales)  ist  bei  den  betreffenden  Entfernungen  vom  Anfang? 
NW  bei  Posidonia  folgende*): 


Entfernung  vom  o-Punkt 

bei  Posidonia  in  Meter 

(sog.  piquets): 


Pt. 


tt 


ff 


f) 


ff 


ff 


»? 


ff 


ft 


7> 


ff 


ff 


ff 


ff 


ff 


ff 


ff 


ff 


ff 


ff 


280  (Küste) 

500 
1000 
1500 
2000 
2160 
2500 
3000 
3400 

3500 

3732  (höchster  Punkt) 

4000 

4500 

5000 

5500 
6000 

6137  (Küste) 

6300 

6343 


Höhe  über  dem  Meer 
Meter 
(sog.  cote): 

o 

+  I 

3 

14 

41 
40 

61 

75 

77 

79i 

67 

61 

41 
8 

3 
o 

—  9 


|ig-  II.   Seh 
Zu 


•\ 


\ 

T 
\ 


,^MV3ö^ 


Man  ersieht  aus  diesen  Zahlen  die  bedeutendere  Ausdehnurn-^^r 
Alluvialebene    und    den    allmählicheren  Anstieg  des  Rückens  a 
Seite    von  Posidonia   gegenüber    derjenigen   von   Isthmia,    sowi 
flächenhaften    Charakter    des   Rückens    selbst    (von  pt.  3400  bisj 
bleibt  die  Höhe  ziemHch  gleich  der  Maximalhöhe).  ! 

Die  Ausarbeitung  des  Einschnittes  in  den  Scheiderticken  ge<| 
auf  folgende  Weise.  Von  jeder  der  beiden  Seiten  her  wurden  ifli 
schiedenen  Niveaus  horizontale  Stollen  eingetrieben,  in  jeden  dersÄ 
ein  Eisenbahngeleise  gelegt  und   nun  jeder  Stollen  nach  oben  hü 


1)  Nach  dem  Profil  des  Herrn  Morin. 


Spalt 


en 


GehöbenA  Schölle 


ig.   II.    Schematisches  Profil. 
[Zu  Seite  55.] 


Meer 


-vrf, 


jiM* 


SO. 


^m 


IJftTtmia 


^7/*  von  Aeffirut 


I  XfflXIV3ö^l 

•«.'ifse  Mergel. 
lergcl-Kalk. 
aller  Mergel. 


sooo 


HOO 


Mafsätab   der  L.inge  i :  20,000. 
,  ,,     H(^he     i;    2,ooo< 


Der  im  Bau  begriffene  Kanal  von  Korinth,  gesehen  von  Südost, 

nach  einer  vom  Verfasser  am  9.  Februar  iggS  aufgenommenen  Flioiographle. 

Studpunlit  in  Kanileiiiuhniil,  nihe  d«n  SudosleiidE  dcsiclbcn,  bei  pi<|i<ci  5^0^ 

V  =  Verwerfung  XVI. 

[Zu  Seite  isO 


Der  Isthmos  von  Korinth.  15 

^11  Tage  ausgearbeitet,  indem   man  das  losgelöste  Material  vermittelst 
I^okomotiven  auf  den  Eisenbahnen  fortführte  und  an  geeigneten  Stellen 
zvL  Seiten  der  beiden  Ausgänge  des  Kanals  in  grofsen  Halden  ablagerte. 
I^iese  Halden  haben  bereits  gewaltige  Ausdehnung  gewonnen  und  das 
T^nndschaftsbild    und   das  Relief  des  Isthmos  beträchtlich  umgestaltet. 
Cirofse  Strecken  sind  durch  dieselben  verhüllt  worden.    Zur  Zeit  meines 
Sesuches  (Februar  1888)  war    die  Arbeit  so  weit  ^vorgeschritten,    dafs 
bis    zur   Höhe  von  47  m  ü.  d.  M.  hinab    der  Scheiderücken    bereits    in 
definitiver   Breite    ausgearbeitet  war;    aufserdem  war    man  von  beiden 
Seiten    her    in  den   verschiedenen   tieferen  Niveaus  bereits  ansehnlich 
gegen  die  Mitte  zu  vorgedrungen,  so  dafs  man  innerhalb  des  Einschnittes 
in  mehreren  Stufen  hinaufstieg  von  den  bis  unter  das  Meeresniveau  aus- 
getieften Endstrecken  bis  zu  der  47  m  hohen  mittleren  Plattform. 

Als  Normalböschung  hat  man  ursprünglich  i :  10  angenommen,  d.  h. 
auf  10  m  Höhe  nur  i  m  horizontales  Zurücktreten  der  Wand!  Diese 
übergrofse  Steilheit,  welche  fast  den  Eindruck  des  Senkrechten  macht, 
hat  jedoch  an  vielen  Stellen  bereits  in  eine  flachere  Böschung  umge- 
arbeitet werden  müssen,  und  es  fragt  sich,  ob  dies  nicht  schliefslich 
auf  der  ganzen  Länge  des  Kanals  wird  geschehen  müssen,  was  natürlich 
die  Kosten  sehr  bedeutend  erhöhen  würde. 

Betrachten  wir  nun  das  geologische  Profil,  welches  sich  uns  bei  der 
Wanderung  durch  den  Kanal  darbietet,  und  zwar  gehen  wir  in  der 
Richtung  von  NW  nach  SO,  also  von  Posidonia  nach  Isthmia  vor.  Im 
genaueren  verweisen  wir  auf  das  hoffentlich  bald  erscheinende  grofse 
geologische  Profil  des  Kanales  von  Herrn  Morin.  Von  den  zahlreichen 
Verwerfungen  sind  hier  nur  die  wichtigsten  genannt  und  in  Gruppen 
geordnet. 

Zunächst  durchschneidet  der  Kanal  recente  thonig-sandige  Allu- 
vionen,  in  denen  zahlreiche  Reste  menschlicher  Thätigkeit  gefunden 
werden.  Diese  Alluvionen  sind  oberflächlich  bedeckt  von  einer  Lage  Flug- 
sand mit  Landschnecken.  Bei  pt.  850  keilt  sich  diese  Ablagerung  aus 
gegen  mehr  thonig-kalkige  Schichten  und  Konglomerate,  die  ebenfalls 
noch  zu  den  jüngsten  Ablagerungen  zu  rechnen  sind.  Diese  steigen,  eben- 
falls bedeckt  von  Flugsand,  ganz  allmählich  nach  SO  an.  In  denselben 
bemerkt  man  einige  Verwerfungen  von  geringer  Sprunghöhe,  und  zwar 
Nr.  I  steil  nach  NW  einfallend,  Absinken  nach  SO;  2.  Einfallen  nach 
SO,  Absinken  nach  NW,  also  überschoben;  3.  Einfallen  nach  NW,  Ab- 
sinken nach  NW;  4.  saiger.  Absinken  SO. 

Bei  pt.  1500  betritt  man  die  Grenze  der  recenten  Ablagerungen 
gegen  ältere,  marine  Schichten,  die  stärkere  Dislokationen  erfahren 
haben.  Hier  erreicht  der  Einschnitt  in  plötzlicher  Stufe  die  Höhe  von 
14  m.  Diese  älteren  (tertiären)  Ablagerungen,  die  hier  zu  Tage  treten, 
bestehen  zu  unterst  aus  einem  ungeschichteten,  gelbgrünen,  mergeligen 
Sande,  sehr  reich  an  Konchylien  (s.  unten),  in  welchem  unregelmäfsige 


A.  PbilippsoD: 

Linsen  von  gröberem  Schotter  mit  Car- 

dien  liegen   (c.  7  m).  Darüber  folgt  eine 

mehr  oder  weniger  beständige  Lage  von 

Schotter  {1}  m),  darüber  ein  rotgeförbter 

sandiger  ungeschichteteiLehm(etwa3jin). 

Darauf  folgt    an    der   Oberfläche    eine 

I     I — 2  m   mächtige   Schicht   eines    eigen- 

g     tUmhchen  Kalksandsteins,  der  auch  sonst 

^     auf  dem  Isthmos  an  der  Oberfläche  auf- 

jg     tritt.     Derselbe  ist  ungeschichtet ,  weifs, 

p     fossilleer,  undbestehtausdichtgedrängten 

M    kleinen,   mit   unbewaffnetem  Auge   noch 

"     eben  sichtbaren  runden  Körnchen,  gleich 

a,    einem  sehr  kleinkörnigen  Oolith,    Jedes 

^     Kömchen   sitzt  in   einem   runden  Kalk- 

g     schälchen,  aus  welchem  es  leicht  heraus- 

"^     fällt,  während  die  Schälchen  unter  sich 

g     fest  verbunden  sind.    Dieses  Gestein  ist 

O     wohl     am     besten     zu    deuten    als    ein 

^    kalkiger  Dünensand,  der  durch  Infiltra- 

3.    tion  von  kalkhaltigem   Wasser  verfestigt 

j     wurde.     Dieses  Gestein    liefert    ein    in 

"t    Altertum  und  Neuzeit  in  der  Umgegend 

£     sehr  geschätztes  Baum^^rial.   Der  Kalk- 

S     Sandstein  erscheint  im  Kanal  bei  piquet 

o     1500;     dann     noch     ein    kleiner    Fleck 

■^     bei    piquet    1600.     Auf  der   Seite   von 

^     Isthmia  tritt  er  nur  in  vereinzelten  kleinen 

Flecken  auf.  —  Die  Schichten  liegen  fast 

horizontal.     Die    Grenze    der    tertiären 

Schichten  gegen  die  recenten  Bildungen 

der  Seite  von  Fosidonia  ist  eine  höchst 

eigentümlich  gestaltete  {s.  Fig.  2). 

Die  tertiären  Schichten  sind  näm- 
lich durch  eine  saigere,  z.  T.  sogar  über- 
hängende Fläche  abgeschnitten,  an 
welche  sich  erdige  Sande  und  Schotter 
des  Alluviums  mit  Landschnecken  und 
Säugetierknochen  anlegen.  Oben  bildet 
der  Oberflächen -Kalksandstein  eine  un- 
bedeckte, steile  und  unregelmäfsig  ge- 
staltete Terrainstufe  von  einigen  Metern 
Höhe,  In  dem  Alluvium  liegen  grofse  eckige  Blöcke  des  Tertiärs  und 
auch  des  Oberflächen-Kalksandsteins  unregelmäfsig  eingehüllt.    50  m  vor 


s    S 


lü 


Der  Isthmos  von  Korinth.  ]  7 

dieser  Steilgrenze  ragt  aus  dem  Alluvium  noch  einmal  eine  isolierte 
Klippe  auf,  und  zwar  bestehend  aus  Oberflächen-Kalksandstein,  welcher 
ruht  auf  einer  Basis  von  tertiärem  Schotter.  Die  Schichtgrenze  zwischen 
Schotter  und  Kalksandstein  liegt  um  einige  Meter  tiefer  als  an  der  Steil- 
grenze. Wir  haben  hier  allem  Anschein  nach  eine  Aushöhlung  des 
Bodens  von  Menschenhand  vor  uns,  die  später  von  eingeschwemmtem 
Sand  und  Kies  zum  Teil  wieder  zugefüllt  wurde.  Ob  wir  es  mit 
alten  Steinbrüchen  oder  mit  Bauten  zu  thun  haben,  die  mit  dem  nero- 
nischen  Kanalbau  in  Verbindung  standen,  ist  ungewifs,  jedenfalls  hat 
man,  nach  den  Aussagen  der  Ingenieure,  in  dem  eingeschwemmten 
Material  dieser  Auskolkung  menschliche  Artefacte  gefunden.  Ursprüng- 
lich bestand  wohl  die  Grenze  zwischen  dem  Tertiär  des  Scheiderückens 
und  dem  Alluvium  der  Küstenebene  aus  mehreren  Verwerfungen  mit 
wesüichem  Absinken;  wenigstens  deutet  darauf  der  Unterschied  der 
Höhenlage  der  Schichten  in  der  Steilgrenze  und  in  der  vorliegenden 
Klippe  hin. 

Wir  treten  jetzt  in  den  höheren  Einschnitt  des  Kanals  ein.  Der 
Durchschnitt  zeigt  uns  bald  darauf  unter  einer  dünnen  Decke  von  Acker- 
krume zunächst  einen  roten  sandigen  Lehm  mit  Landschnecken,  i — 2  m 
mächtig;  darunter  eine  Lage  von  Schotter  (i  m),  darunter  grüngelben 
mergeligen  Sand  (den  wir  als  „Grünsand"  bezeichnen  wollen,  ungef. 
13  m,  im  Profil  GS),  sehr  reich  an  marinen  Konchylien ;  darin  liegen  un- 
regelmäfsige  Linsen  und  Schmitzen  von  grobem  Schotter.  Am  Fufse  des 
Grünsandes  zeichnet  sich  eine  Bank  von  wechselnder  Mächtigkeit  durch 
ihren  grofsen  Reichtum  an  Turritella  communis  Risso  aus.  Dazu 
kommen:  Cerithium  vulgatum  Brug.,  Cerithium  scabrum  Olivi.,  Dentalium 
dentalisL.,  Solecurtus  coarctatus  Gm.,  Tellina  distortaPoli,  Ostrea  lamellosa 
Brocchi  (häufig).  Im  ganzen  ist  der  Grünsand  undeuthch  geschichtet. 
Darunter  folgt  etwa  3  m  Schotter  mit  diskordanter  Parallelstruktur,  welche 
ziemlich  steil  nach  NW  einfällt;  darunter  am  Boden  des  Einschnittes 
ein  brauner  erdiger  Sand  (im  Profil  eS)  mit  Schotter  gemischt,  in  dem 
sich  stellenweise  Land-  und  Süfswasserschnecken  (Succinea,  Planorbis) 
finden.  Die  Schichten  liegen  annähernd  horizontal.  Man  beobachtet 
mehrere  Verwerfungen: 

1.  Gruppe  bei  pt.  1610,  nach  oben  sich  spaltend,  steil  nach  NNW 
einfallend,  streichend  Wi6°S,  Absinken  nach  NNW  um  zusammen  ca. 
8  m.    Sie  stöfst  an  den  Oberflächenbildungen  ab. 

2.  Gruppe  bei  pt.  1800,  ebenfalls  nach  oben  sich  spaltend,  steil 
nach  SSO  einfallend,  streichend  Wy^S,  Absinken  nach  SSO  um  ungef. 
6in.  Beide  Gruppen  heben  sich  also  in  ihrer  Wirkung  fast  auf  Sie 
schliefsen  eine  keilförmige  gehobene  Scholle  ein. 

3.  Gruppe  bei  pt.  1870,  einfallend  nach  NW,  Absinken  nach 
NW  etwa  6  m. 

Zeiuchr.  d.  Geselbch.  f.  £rdk.     Bd.  XXV.  2 


18  A.  Philippson: 

Weiterhin  keilt  sich  der  unter  dem  Grünsand  liegende  Schotter  aus 
und  an  seiner  Stelle  gewinnt  der  braune  erdige  Sand  (eS)  mit  Scbottei- 
bänken  an  Mächtigkeit.  Auch  die  oberen  Schotter  und  der  rote 
Lehm  treten  nur  noch  in  einzelnen  Flecken  auf,  und  der  grüne  Sand 
bildet  die  Oberfläche.  Bei  pt.  aogo  tritt  unter  dem  braunen  Sand  ein 
Konglomerat  auf,  welches  fast  nur  aus  kleinen  grünen  Serpentin  Stück- 
chen, verkittet  durch  ein  weifses  kalkiges  Zement,  besteht.  Es  beginnt 
hier  ein  allgemeines  flaches  Ansteigen  der  Schichten  nach  SO.  Hier 
beobachtet  man  eine  kleine 

4.  Verwerfung,  saiger,  Absinken  nach  SO  ^m,  die  deshalb  inter- 
essant ist,  weil  sie  eine  klaffende  Spalte  bildet,  erfüllt  von  in  die  Spalte 
herabgefallenem  Material  der  Seitenwände. 

2fw:  so. 


Fig.  3a.     DenndationafläGhe  bei  pt.  1130,  Nordostwand  des  Eioschoittcs. 
JPW.  SO. 


O  =  Oberftächfnlehni,  5=  Sand,  /S  =  Ceiatr  S.od,  S  u.  C  =  Sand  und  Scholtei, 
C  -  Schouer,  GS  -  griinlichcr  Mergclvuid,  M  ~  SürswjuunnergEl. 
Fig.   jb,     Denudalionsfläclie  bei  pt.  1140,  Südwestwand  des  Eicscbnittei. 

Das  Serpentinkonglomerat  keilt  sich  sehr  bald  wieder  aus.  Statt 
dessen  tritt  nun  auch  unter  dem  braunen  erdigen  Sand  und  Schotter 
grüngelber  mergeliger  Sand  (GS)  mit  Schotterbänken  und  -Linsen  und 


Der  Isthmos  von  Korinth. 


19 


mit  marinen  Konchylien  auf,  flach  nach  SO  ansteigend.  Man  beobachtet 
in  dieser  Gegend  des  Kanaleinschnittes  eigentümliche  Denudations-  und 
Diskordanzflächen,  welche  Morin  als  „falaises  d*<§rosion"  bezeichnet. 
Es  sind  dies  nach  NW  schief  geneigte  Flächen,  welche  gröfsere  oder 
geringere  Schichtkomplexe,  die  von  SO  her  horizontal  heranstreichen, 
abschneiden;  an  diese  Flächen  schmiegen  sich  dann  Schichten  ganz 
desselben  Materiales  in  starker  Neigung  an,  entweder  im  gleichen  oder 
im  entgegengesetzten  Sinne  geneigt,  wie  die  Schnittfläche;  nach  oben 
zu  findet  dann  ein  allmälicher  Ausgleich  der  Unebenheit  der  Schichten 
statt.  In  den  an  die  Schnittfläche  sich  anschmiegenden  Schichten 
findet  man  grofse  herabgestürzte  Blöcke,  die  aus  den  hinter  der  Fläche 
liegenden  Schichten  stammen.  Deuthcher  als  die  Worte  werden  die 
Abbildungen  diese  Verhältnisse  schildern.  Die  bedeutendste  dieser 
Schnittflächen,  welche  auch  die  erste  gröfsere  ist,  wenn  man  von  NW 
kommt  und  einige  unbedeutende  ähnliche  Erscheinungen  passiert  hat, 
schneidet  die  Nordostwand  des  Kanals  bei  pt.  2130,  die  Südwestwand 
bei  pt  2240;  sie  streicht  N32°W,  also  ziemlich  rechtwinklig  auf  die 
vorherrschende  Streichrichtung  der  Verwerfungen.  Sie  fällt  im  An- 
schnitt nach  dem  NW-Ende  des  Kanales  zu  ein  (Fig.  3  a  und  b). 

Der  obere  Grünsand  ist  hier  durch  das  Ansteigen  der  Schichten 
bereits  verschwunden.  Oben  liegt  das  System  der  Sande  und  Schotter 
stellenweise  mit  Einschaltungen  des  grünlichen  sandigen  Mergels;  dar- 
unter steht  der  untere  grüne  mergelige  Sand  an.  Die  Oberfläche  bildet 
eine  Schicht  sandigen  Lehmes.  Man  sieht  auf  den  Figuren  das  wider- 
sinnige Einfallen  der  Schichten  vor  der  Denudationsfläche  gegen  diese 
hin.  An  der  Südwestwand  ist  eine  kleine  taschenförmige  Einschaltung 
eines  Süfswassermergels  mit  Hydrobien  angeschnitten.  Über  den  wider- 
sinnig geneigten  Schichten  Hegt  eine  Bank  von  Sand  und  Schotter  mit 
einer  in  der  Richtung  der  Denudationsfläche  geneigten  Parallelstruk- 
tur. —  Bei  pt.  2370  bemerkt  man  eine  zweite  Denudationsfläche  in 
denselben  Sanden,  welche 

aber  nicht,  wie  die  vorige,        ^^  -  ,   . .        SO 

in  die  unteren  Mergel- 
sande hineinreicht;  bei  pt. 
2580  eine  dritte  (Fig.  4), 
eine  vierte  pt.  2700,  strei-  ^ 
chend  N  13*^0  (Fig.  5); 
eine  fünfte  bei  pt.  3030, 
streichend  N  33  °  O.  — 
Diese  eigentümlichen  Dis- 
kordanzen in  der  Lagerung 


mc 


:      9     *' 


C  Schotter,  5  Sand,  5  u.  C  Sand  und  Schotter,  GS  grün- 
licher MergeUand. 

Fig.  4.     Denudationsfläche  bei  pt  1580. 


können  nur  aufgefafst  werden  als  Zeugen  ebenso  vieler  Strandver- 
schiebungen in  einem  seichten  Meere.  Die  von  dem  Meere  gebildeten 
Ablagerungen  wurden  bei  einer  negativen  Strandverschiebung  trocken 


20  A.  Philippsoo: 

gelegt;  bei  stillstehendem  Niveau  unterlagen  sie  der  Erosion  der 
brandenden  Wellen;  es  bildete  sich  ein  Steilrand;  bei  wieder  eintreten- 
der positiver  Bewegung  wurde  dieser  von  neuem  von  Ablagerungen  des 
Meeres  verhüllt,  die  auch  Zerstörungsmateriatien  des  Steilrandes  in  sich 
aufnahmen.  Diese  neuen  Sedimente  lagerten  sich  zum  Teil  in  geneigten 
Schichten  ab.  Die  Neigung  derselben  war  eine  verschieden  gerichtete, 
je  nachdem  sich  die  neuen  Ablagerungen  einfach  dem  Steilrand  an- 
schmiegten, oder  sich  in  der  Art  eines  Strandwalles  oder  einer  kleinen 
Nehrung  von  ihm  loslösten  und  Ideine  Lagunen  vom  Meere  abschnürten; 
in  letzterem  Falle  konnten  die  neuen  Schichten  eine  Neigung  gegen 
den  Steilrand  annehmen.  Dann  konnten  sich  die  abgeschnürten  Tünnpel 
auch  aussüfsen  und  so  Slifswassermergel  zwischen  Steilrand  und  Strand- 
wall ablagern,  bis  schliefsÜch  die  Meereswelle  wieder  ausgleichend 
Über  das  Ganze  hinwegzog.  Es  sei  nochmals  betont,  dafs  alle  diese 
Denudationsränder  nach  W  schauen,  und  dafs  auf  der  Seite  von  Isthmia 
nichts  ähnliches  beobachtet  ist. 


■ZZZ^.     Merjelund 


Fig.  5.    DenndationsSScIie  bei  pt.  1700,  Noidostwand  des  Eiaschnittes. 
Bei  pt.  2100  erscheint    unter   dem   mergeligen  Sande  ein  weicher, 
blauer,  sehr  stark  wasserführender  Mergel  mit  sehr  schlecht  erhaltenen 
Brack-  oder  Süfswassermollusken. 

(Bei  pt.  3700:  Congeria  sp.? 
Valvata  sp. 
Melanopsis  sp. 

Nerilina  micans  Gaud.  et  Fisch.) 
Aufserdem  sind  in  den  blauen  Mergeln  Lignite  gesammelt  worden. 
Zunächst  wird  er  von  dem  mergeligen  Sande  geschieden  durch  eine  j  m 
mächtige  Konglomeratschicht,  welche  besteht  aus  nufsgrofsen  schwarzen 
H orn s te in ge rollen,  verkittet  durch  ein  grünes  chloritisches  Zement. 
Diese  keilt  sich  aber  sehr  bald  aus  und  der  blaue  Mergel  wird  dann 
unmittelbar  Überlagert  von  dem  mergeligen  Sande.  Bruchstücke  des 
blauen  Mergels  liegen  in  dem  Sande.  Die  Schichten  gehen  aus  dem 
Ansteigen  wieder  in  nahezu  horizontale  Lagerung  über. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  21 

5.  Verwerfung  bei  pt.  2320;  saiger.  Absinken  nach  O  etwa 
3  m  Wir  gelangen  jetzt  auf  die  Strecken  des  Kanaleinschnittes,  welche 
noch  nicht  bis  zum  Meeresniveau  ausgetieft  sind.  Die  Schichten  steigen 
wieder  nach  SO  an;  wir  passieren  bei  pt.  2525  die  eiserne  Brücke,  auf 
welcher  die  Fahrstrafse  und  die  Peloponnes-Eisenbahn  den  Kanal  über- 
schreiten. Die  Schotterbänke  nehmen  nun  eine  bedeutende  Härte  an ; 
sie  gehen  in  nagelflue-artige  Konglomerate  über.  Unter  den  Sanden 
und  Schottern  (eS)  liegt  wie  bisher  grünlichgelber,  mergeliger  Sand 
(GS).  Die  Schichten  steigen  nach  SO  an;  es  hebt  sich  unter  dem 
Mergelsande  ein  unteres  System  von  Sanden  und  Schottern  mit  diskor- 
danter  Parallelstruktur  heraus  (SS). 

6.  Gruppe  mehrerer    kleiner  Verwerfungen,    Absinken    nach  SO. 

7.  Gruppe  zahlreicher  kleiner  Verwerfungen,  Absinken  nach  NW, 
streichend  W34 — 38 °S.  Die  Schichten  steigen  fortwährend  flach  nach 
Südost  an.  Um  pt.  3000  beginnt  sich  allmählich  eine  Bank  von  weifsem 
sandigem  undeutlich  oder  gar  nicht  geschichtetem  Mergel  (wM)  (nach 
Fuchs  „tufs  calcaires")  unter  den  unteren  Sanden  zu  zeigen,  welche  nach 
SO  zu  an  Mächtigkeit  schnell  zunimmt.  Die  oberen  Sande  verschwinden 
an  der  Oberfläche,  die  Mergelsande  werden  nach  SO  zu  immer  sandiger 
und  gehen  in  echte  Sande  über.  Unter  dem  weifsen  Mergel  erscheint 
blauer  Mergel. 

8.  Grofse  Verwerfung,  pt.  3350,  fallend  steil  NNW,  streichend 
Wi5°S,  Absinken  nach  NNW,  etwa  32  m. 

Wir  sind  hier  in  den  höchsten  Teil  des  Einschnittes  eingetreten, 
in  das  sog.  „massif  central"  der  Franzosen,  welches  von  der  8.  bis  zur 
9.  grofeen  Verwerfung  reicht.  Die  Schichten  liegen  horizontal.  Die 
Sande  und  Schotter  (SS)  bilden  anfänglich  noch  eine  dünne  Decke  an 
der  Oberfläche  und  verlieren  sich  bei  pt.  3600  gänzlich,  indem  weiter- 
hin der  weifse  Mergel  oder  Mergelkalk  (wM)  direkt  an  die  Oberfläche 
tritt.  Derselbe  hat  in  der  Nähe  der  Oberfläche  eine  mehr  gelbliche 
Farbe.  Am  höchsten  Punkte  des  Einschnittes,  bei  pt.  3732,  giebt  Morin 
folgendes  Profil: 

Mächtigkeit 

Marne   calcaire  blanc-jaunätre  l   .      '^  ...  ^^ 

Ibis    74 


if    tt   tt    I» 


Calcaire  marneux  blanc  bis    52     „    „   ,,    „  22    „ 

Manie  sableuse  gris-jaunätre         „     35     „    „   ,,    „  17    „ 

Mames  bleues  argilo-calcaire  bis  unter  die  Sohle. 
Der  weifse  Mergel  (wM)  ist  von  sehr  verschiedener  Härte.  Einzelne 
Schichten  sind  geradezu  als  Kalkstein  zu  bezeichnen,  während  andere 
zwischen  den  Fingern  zerreiblich  sind.  Er  ist  stets  etwas  sandig.  An 
einigen  Stellen  sind  angefüllte  Rinnen  (bis  zu  i  m  breit)  im  Mergel  zu 
beobachten,  welche  vom  Kanalbau  quer  durchschnitten  sind.  An  ihrem 
Boden  findet  sich  stets  eine  dünne  Lage  von  Sand  und  Kies,  im  übrigen 


22  A.  Philippson: 

sind  sie  auch  von  Mergel  erfüllt.  Eine  ziemlich  mächtige  harte  Schicht 
ist  von  locker  gestellten,  schwachgebogenen,  dichotomisch  sich  ver- 
ästelnden, kreisrunden  Wülsten  aus  derselben  Substanz  durchzogen, 
welche  eine  Dicke  von  1—2  cm  haben.  Morin  bezeichnet  diese  Schicht 
als  „calcaire  ä  polypiers  gros";  ich  halte  aber  diese  Dinge  kaum  für 
Polypen,  da  ihnen  überhaupt  jede  organische  Struktur  abgeht,  sondern 
eher  für  conkretionäre  Gebilde.  Ihre  Bedeutung  bleibe  dahingestelh. 
Im  übrigen  findet  sich  der  weifse  Mergel  hier  und  da  von  Cladocoren 
durchwachsen.  Konchylien  sind  selten  und  meist  schlecht  erhalten. 
Beobachtet  wurden  vorwiegend  marine  Formen,  alle  noch  in  dem  be- 
nachbarten Meere  lebend: 

Venus  ovata  Pennant 
Tapes  laeta  Poli 
Cardium  sp. 

Clanculus  corallinus  Gm. 
Trochus  exiguus  Pult. 

Dazu  hin  und  wieder  Melanopsiden,  also  Brack-  resp.  Süfswasser- 
formen.  Die  Grenze  des  weifsen  und  des  darunter  liegenden  blauen 
Mergels  (bM)  ist  nicht  scharf.  Der  blaue  zeichnet  sich  durch  seine 
starke  Feuchtigkeit  aus.  Er  verschwimmt  in  unregelmäfsigen  Flecken, 
gleich  denen  an  der  Wand  eines  feuchten  Hauses,  in  den  weifsen 
Mergel  hinein.  Man  kann  auch  sehen,  wie  die  Grenze  zwischen  weifsem 
und  blauem  Mergel  eine  Verwerfung  quer  durchsetzt,  ohne  von  ihr  ge- 
stört zu  werden.  Mir  scheinen  also  beide  Gesteine  nicht  scharf  ge- 
schieden und  ihre  verschiedene  Farbe  und  physikalische  Beschaffenheit 
nur  durch  das  Niveau  des  Grundwassers  bedingt  zu  sein.  —  Von  der 

9.  Verwerfung  wird  das  Centralmassiv  im  Osten  begrenzt 
(pt.  3845).  Sie  streicht  Wi3°S,  fällt  steil  nach  SSO  ein;  Absinken  nach 
SSO  etwa  10  m.  Man  beobachtet  an  dieser  Verwerfung  einen  ausge- 
zeichneten Rutschspiegel. 

10.  Verwerfung,  pt.  3910,  streichend  Wi3°N,  einfallend  steil 
NNO,  Absinken  NNO  4i  m. 

Nun  steigen  wir  auf  den  Boden  des  bisher  fertig  gestellten  Grabens 
wieder  zu  geringerer  Meereshöhe  hinab.  Wir  befinden  uns  jetzt  auf 
der  Seite  von  Isthmia.  Der  blaue  Mergel  verschwindet  bald  in  der 
Tiefe.  Einige  Sandschmitzen  beginnen  sich  im  weifsen  Mergel,  der  die 
ganze  Höhe  der  Wände  bildet,  einzustellen;  sie  gewinnen  nach  SO  zu 
immer  mehr  an  Mächtigkeit.  Dicht  unter  der  Oberfläche  tritt  im 
Mergel  eine  7  m  mächtige  harte  weifse  Kalkbank  auf  (K).  Die  Schichten 
steigen  flach  nach  SO  an,  doch  wird  das  Ansteigen  mehr  wie  aufge- 
hoben durch  das  Absinken  an  den  Verwerfungen.  Immerhin  ist  die 
Erniedrigung  des  Niveaus  der  Schichten  nach  SO  zunächst  eine  sehr 
geringe,  ebenso  wie  die  Erniedrigung  der  Oberfläche. 


Ansicht  der  Südwestwand  des  Kanales  von  Korinth,  gesehen  von  Südost. 

nach  einer  vom  Verfasser  am  9.  Februar   Iggg  an  [genommenen  PU<>l[i);i'.iphk'. 


N 
f 


Der  Isthmos  von  Korinth.  23 

11.  Verwerfung,  pt.  4280;  streichend  Wi3°S,  f.  SSO,  Absinken 
SSO  27  m. 

Die  Kalkbank  (K)  wird  9m  mächtig;  sie  zeichnet  sich  an  den 
Wänden  des  Einschnittes  aus  durch  ihren  rauheren  Anschnitt  und  die 
blendend  weilse  Farbe.  Über  dem  Komplex  der  Mergel  erscheinen 
wieder  Sande  und  Konglomerate,  zunächst  wenig  mächtig.  In  den 
Konglomeraten  liegt  eine  durch  ihre  Farben  auffällige  Schicht.  Sie  ist 
ein  festes  Konglomerat  nufsgrofser  Rollstücke  von  Kalken  und  Horn- 
steinen  der  verschiedensten  Farben,  rot,  grün,  grau,  schwarz.  Auch  die 
Mergel  selbst  werden  sandiger.  Eine  braune  lehmige  Oberflächenschicht 
ebnet  teils  die  Verwerfungen  aus,  teils  wird  sie  von  ihnen  mit  betroffen, 
aber  in  geringerem  Mafse  als  die  tertiären  Schichten.  Es  folgt  eine 
Reihe  von  treppen  förmigen  Verwerfungen;  das  Absinken  an  den  Ver- 
werfungen nach  SO  hebt  das  Ansteigen  der  Schichten  nach  SO  (5  bis 
15°)  auf  (s.  die  nach  Photographien  gezeichneten  Abbildungen).  Dieses 
Verhalten  wird  besonders  sichtbar  gemacht  durch  die  sich  klar  ab- 
zeichnende Kalkbank. 

12.  Verwerfung,  pt.  4490,  str.  W9°S,  Einfallen  SSO,  Absinken 
SSO  13  m.  Nun  im  Mergel  immer  zahlreichere  Sand-  und  Konglo- 
meratschmitzen,  die  dünn  anfangen,  mächtiger  werden  und  sich  dann 
zu  gröfseren  Partien  vereinigen. 

13.  Verwerfung,  pt.  4610,  str.  W7°S,  f.  SSO,  Abs.  SSO  6}  m. 

14.  Verwerfung,  pt.  4660,  str.  Wi3°S,  f.  SSO,  Abs.  SSO  4I  m. 

15.  Verwerfung,  pt.  4720,  str.  Wi3°S.,  f;  SSO,  Abs.  SSO  8}m. 

16.  Hauptverwerfung,  pt.  4800,  str.  Wi3°S,  f.  SSO,  Abs.  SSO 

41  m,  mit  Rutschspiegel. 
An  allen  diesen  Verwerfungen  findet  eine  nicht  beträchtliche 
Schleppung  der  Schichten  statt  (s.  Abbildung).  —  Trotz  des  so 
bedeutenden  Betrages  der  Absenkung  an  der  letzten  Verwerfung  ist 
sie  an  der  Oberfläche  kaum  durch  Erniedrigung  bemerkbar,  ebenso 
wenig  wie  die  vorhergehenden  Treppen  Verwerfungen.  Sie  alle  sind 
nämlich  oberflächlich  ausgeebnet  durch  eine  mehrere  Meter  mächtige 
Lehmschicht.  Aber  diese  16.  grofse  Verwerfung  ändert  mit  einem  Schlag 
das  Bild  der  Kanalwände.  Sie  bewirkt,  dafs,  obwohl  hier  der  Ein- 
schnitt bereits  fast  bis  zum  Meeresniveau  getrieben  ist,  das  System  der 
weifsen  Mergel  mitsamt  der  eingeschalteten  Kalkbank  nur  noch  in  den 
tiefsten  Teilen  des  Einschnittes  erscheint.  Die  ganze  Höhe  darüber 
wird  eingenommen  von  mergelartigen  Sauden  und  Schottern  in  höchst 
mannigfachem  Wechsel  und  grofser  Unbeständigkeit.  In  den  oberen 
Schichten  herrschen  die  groben  Schotter  vor  und  gewinnen  an  Mäch- 
tigkeit. Es  sind  dieselben  Sande  und  Schotter  die  auch  auf  der 
NW-Seite  über  den  Mergeln  liegen.  Hier  finden  wir  nun  wieder  sehr  zahl- 
reiche, sich  zerspHtternde  Verwerfungen  von  geringen  Beträgen,  die  aber 
trotzdem  meist  auch  an  der  Oberfläche  durch  Bodenstufen  markiert  sind. 


24 


A.  Philippson: 


17.  Gruppe  von  Verwerfungen,  pt.  4850,  nach  oben  sich  ver- 
ästelnd, Fallen  nach  SO,  Abs.  SO.  Die  weifsen  Mergel  verschwinden 
unter  der  Tiefe  des  Einschnittes. 

18.  Gruppe  von  Verwerfungen,  pt  4900;  mehrere  Verw.,  die 
sich  gegenseitig  in  ihrem  Effekt  aufheben.  (Fig.  6.) 

19.  Gruppe  von  Verwerfungen,  pt.  4960 — 90;  str.  Wi°S,  f.  N, 
Abs.  N. 


iVTv: 


''^-  Schotter 


Men 
Fossilien  sawl 

Sv.hö 


roter  Mergcia 
rM 


Schotter 

M  Mergel 

Sand 

Schotter 

Saad 


Mergelkalk 
(gehobene  Scholle) 

Fig.  6.     Verwerfungen  hei  pt.  4900,  Südwestwand  des  Einschnitts. 

Eine  Verwerfung  dieser  letzten  Gruppe  ist  eine  klaffende  Spalte. 

Im  oberen  Teil  des  Schotters  findet  sich  eine  Schicht  nufsgrofsen, 
bunten  Konglomerates.  Im  Schotter  eine  mächtige  I-.inse  mit  diskor- 
danter  Parallelstruktur.     Die  Mergel  erscheinen  unten  wieder. 

20.  Verwerfung,  pt.  5075,  str.  W27°S,  f.  NW,  Abs.  NW.  An 
dieser  Verwerfung  findet  also  wieder  ein  Absinken  nach  NW  statt,  nach 
dem  Innern  des  Isthmos  zu.  Die  weifsen  Mergel  sind  wieder  zu  gröfserer 
Höhe  erhoben;  darin  liegt  wieder  die  Kalkbank,  welche  nach  NW  zu 
an  der  Verwerfung  scharf  abschneidet,  obwohl  man  sie,  dem  Niveau 
nach,  auch  weiterhin,  wenn  auch  tiefer,  erwarten  sollte.  Überhaupt  sieht 
man  an  diesen  Verwerfungen  oft,  dafs  Schichten  an  ihnen  plötzlich  auf- 
hören. Es  ist  dies  nur  dadurch  zu  erklären,  dafs  neben  den  vertikalen 
Verschiebungen  auch  solche  im  horizontalen  Sinne  vorhanden  sind, 
wodurch  nicht  zusammengehörende  Teile  neben  einander  rücken;  da 
aber  im  horizontalen  Sinne  die  Schichten  hier  sich  ungemein  schnell 
verändern,  auskeilen  und  anschwellen,  so  ist  daraus  erklärlich,  dafs 
sich  dann  die  beiden  Flügel  der  Verwerfung  nicht  mehr  zu  entsprechen 
brauchen.  —  Das  Profil  des  Einschnittes  ist  nun  wieder:  unten  weifse 
Mergel  mit  der  Kalkbank,  darüber  Sande  und  Schotter.    Die  Schichten 


Der  Isthmos  von  Korinth.  25 

liegen  an  der  Nordostwand  in  tieferem  Niveau,  als  an  der  Süd  West- 
rand, es  findet  also  ein  Einfallen  der  Schichten  nach  NO  statt,  oder 
eine  Verwerfung  mit  NW-Streichen  und  NO- Absinken. 

21.  Gruppe  von  Verwerfungen,  um  pt.  5150,  sehr  zersplittert, 
mit  grofsem  Gesamteffekt:  Absinken  nach  SO  um  ungef.  50  m.  Die 
Mergel  sind  nun  in  der  Tiefe  verschwunden,  ebenso  die  darüber 
liegenden  Sande  und  Konglomerate.  Wir  finden  hier,  wie  am  Nord- 
westende, wieder  grüne  und  graue,  mergelige,  ungeschichtete  Sande 
mit  zahlreichen  marinen  Fossilien,  meist  in  zerbrochenem  und  gerolltem 
Zustande.  Besonders  im  unteren  Teile  des  Grünsandes  befinden  sich 
in  Flächen  angeordnet  dicht  gedrängte  Austern,  Mytilen  und  andere 
Strandmuscheln  und  Krabben;  einzelne  Bänke  des  Grünsandes  mit 
derselben  Fauna  wiederholen  sich  auch  weiter  westlich  im  oberen  Teil 
des  weifsen  Mergels  eingeschaltet.  Im  Grünsand  liegen  unregelmäfsige 
Linsen  von  Schotter.  Eine  Schicht  des  Grünsandes  ist  eine  förmliche 
Breccie  aus  organischen  Resten:  zertrümmerte  Bryozoen,  Korallen, 
Muschel-  und  Schneckenschalen  bilden  einen  lockeren  Grus  (Muschel- 
sand). 

22.  Gruppe.  Zahlreiche  Verwerfungen  mit  nordwestlichem  Ab- 
sinken und  Einfallen. 

Wir  nähern  uns  jetzt  dem  südlichen  Ausgang  des  tieferen  Ein- 
schnittes; die  Höhe  nimmt  schnell  ab;  die  Grünsande  mit  den  einge- 
schalteten Schottern  —  darunter  auch  wieder  nufsgrofses  buntes  Kon- 
glomerat —  fallen  mit  15°  nach  SSW  ein.     Dann  folgt  die 

23.  Grenzverwerfung,  pt.  5300,  wo  die  tertiären  Schichten  mit 
plötzlichem  Abfall  ihr  Ende  erreichen.  Der  Kanal  führt  nun  nur  noch 
durch  die  kleine  Alluvialebene  von  Isthmia;  allerdings  ist  unter  dem 
Alluvium  in  geringer  Tiefe  der  grüne  Sand  angeschnitten,  auch  hier 
noch  von  zahlreichen  kleinen  Verwerfungen  durchsetzt. 

Folgendes  ist  die  Liste  der  von  mir  in  dem  grünen  Sande  und 
den  zugehörigen  Schottern  und  Konglomeraten  an  beiden  Enden  des 
Kanals  gesammelten  Fossilien.  Die  Bestimmung  der  lebenden  Formen  ver- 
danke ich  der  Güte  des  Herrn  Professor  von  Martens  in  Berlin.  In 
der  Benennung  folge  ich  dem  Werke  von  Weinkau  ff,  Die  Konchylien 
des  Mittelmeers.    2  Bde.     Cassel  1867/68. 

Lebende  Formen: 

Baianus  perforatus  I^. 
Purpura  haemastoma  L- 
Nassa  mutabilis  L. 

„      incrassata  Müller. 
Murex  brandaris  L. 

„       sp.  indet. 
Chenopus  pes  pelicani  L. 


>} 
ff 


26  ^'  Philippson: 

Cerithium  vulgatiim  Brug. 

„       scabrum  Olivi. 
Natica  cf.  mammilla  L. 

„       cf.  millepunctata  Lamk.  *) 
,,       pulchella  Risso. 
Turritella  communis   Risso.     Sehr  häufig. 
Vermetus  sp. 
Phasianella  sp. 
Trochus  conulus  L. 
albidus  Gm. 
exiguus  Pult. 
„         3  sp.  indet. 
Dentalium  dentalis  L. 

„  rubescens  Desh. 

Solen  Vagina  L. 
Solecurtus  strigilatus  L. 
„  coarctatus  Gm. 

Corbula  gibba  Olivi. 
Syndosmya  ovata  Philippi. 
Scrobicularia  plana  da  Costa. 
Capsa  fragilis  L. 
Tellina  nitida  Poli. 

„       distorta  Poli. 
Tapes  decussata  L. 
Venus  verrucosa  L. 

„      fasciata  Don. 

„      sp.  indet. 
Cytherea  Chione  L. 
Artemis  lupinus  Poli. 
Cardium  edule  L. 

„        papillosum  Poli. 
„         aculeatum  L. 
echinatum  L. 
oblongum  Chemn. 
Cardita  trapezia  L. 
Lucina  lactea  L. 
Pectunculus  pilosus  Born. 
Area  Noae  L. 
Nucula  nucleus  L. 
Lithodomus  lithophagus  L. 
M)rtilus  edulis  L.,  var.  galloprovincialis  Lamk. 
Pinna  nobilis  L. 


tf 


^)  Unterhalb  der  Naht  steiler  abfallend  als  die  lebende  Form. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  27 

Pecten  varius  L. 

„       Jacobaeus  L. 

„       hyalinus  Poli. 
Ostrea  lamellosa  Brocc.  var.  div.;  sehr  häufig. 
Bryozoen. 
Serpula  sp. 
Echiniten. 
Cladocora  sp. 

Nicht  mehr  im  Mittelmeer  lebende  Formen. 

Trochus  sp.  indet? 
Strombus  coronatus  Defr, 
Dentalium  fossile  L. 
Pecten  medius  Lam. 

Fassen  wir  das  im  Kanaleinschnitte  des  Isthmos  von  Korinth  Be- 
obachtete zusammen.    Es  lassen  sich  vier  Schichtgruppen  unterscheiden: 

i)  Die  blauen  Mergel;  sie  bilden  das  liegendste  Glied  der  ge- 
samten durchfahrenen  Ablagerungen.  Sie  sind  nur  in  der  Mitte  des 
Kanales,  wo  derselbe  noch  nicht  bis  zum  Meeresniveau  abgetieft  ist, 
angefahren  worden.  Fuchs  (Ingenieur)  teilt  Analysen  des  blauen 
Mergels  von  vier  verschiedenen  Punkten  mit: 

Blauer  Mergel. 

Thonerde                  26,0  33,0 

Eisenoxyd                    3,6  2,1 

Kohlens.  Kalk.         58,0  53,3 

Kohlens.  Magnesia     8,4  8,4 

Der  blaue  Mergel  ist  also  ein  thoniger  Kalkstein  mit  wechselndem 
Magnesiagehalt.  Er  ist  stets  sehr  stark  wasserführend,  löst  sich  selbst 
in  ruhigem  Wasser  leicht  auf  und  giebt  dem  Druck  leicht  nach.  Er 
wird  daher  dem  Kanalbau  noch  bedeutende  Schwierigkeiten  bereiten, 
da  derselbe  ihn  an  der  höchsten  Stelle  53  m  tief  zu  durchschneiden 
hat!. An  der  trockenen  Luft  werden  die  Mergel  härter  und  blasser  ge- 
färbt. Von  Fossilien  finden  sich  in  ihnen  nur  solche  des  süfsen  oder 
brackischen  Wassers  und  zwar  scheinen  sie  identisch  zu  sein  mit  denen 
der  Mergel  von  Megara.  Sie  gehen  allmählich  in  die  darüber  liegenden 
weifsen  Mergel  über.  (Herr  Ingenieur  Fuchs  behauptet  im  Gegenteil,  sie 
seien  durch  eine  scharfe  Grenze  von  denselben  geschieden.  Ich  habe 
das  nirgends  beobachten  können.) 

2)  Die  weifsen  Mergel,  sehr  verschiedenartiger  und  wechselnder 
Beschaffenheit,  bald  als  zarte  zerreibliche  Mergel,  bald  als  harte  Kalke, 
bald  mehr  sandig  ausgebildet.  Besonders  konstant  ist  auf  der  Seite 
von  Isthmia  eine  7  -  9  m  mächtige  Bank  harten  Kalkes.  Aus  dem 
Centralmassiv  teilt  Fuchs  (Ingenieur)  folgende  Analyse  mit: 


31,7 

31,8 

3f3 

3,0 

46,5 

55,1 

14,6 

6.3 

28  A..  Philippson: 

Weifser  Mergel. 
Thonerde  19 

Eisenoxyd  3 

Kohiens.  Kalk  57 

Kohlens.  Magnesia  18 


97 
Der  weifse  unterscheidet  sich  von  dem  blauen  Mergel  durch  einen 

geringeren  Gehalt  an  Thonerde,  einen  gröfseren  an  Magnesia.     Er  ist 

viel   widerstandsfähiger   und    zerfliefst    nicht   im  Wasser.     Im    Central- 

massiv  ist  er  bis  45  m  mächtig.    Nach  beiden  Seiten  nimmt  er  sehr  bald 

Linsen    und  Lagen  von  Sand    und   Schotter  auf.     Auch  nach  oben  zu 

wird  er  stellenweise  sandig  und  schliefst  zuweilen  Schmitzen  von  Sand 

und  Schotter   ein,    besonders  auf  der  SO-Seite.     An  einzelnen  Stellen 

geht  er  daher  nach    oben   allmählich  in   die  Gruppe  der  Sande  über. 

Meist  aber  ist    er  durch    eine    scharfe  Grenze    von    ihr  getrennt.    An 

Fossilien  ist    er  arm;    die  vorhandenen    sind    vorwiegend    marin   und 

identisch  mit  denjenigen  der  Sande.     Doch  finden  sich  auch  vereinzelt 

Brack-  und  Süfswasserformen. 

3)  Die  Sande,  Sandmergel,  Schotter  und  Konglomerate,  teils  gegen 
die  weifsen  Mergel  auskeilcnd,  teils  sie  bedeckend.  Diese  Gruppe 
trägt  in  ihrer  ungemeinen  Unbeständigkeit,  dem  fortwährenden  Aus- 
keilen der  Schichten,  dem  Wechsel  von  Linsen  und  Schmitzen  der  ver- 
schiedensten Korngröfse  und  Schichtung,  ihrer  diskordanten  Parallel- 
struktur entschieden  den  Charakter  einer  Deltaaufschtittung  in  seichtem 
Meere,  die  unter  wechselnden  Bedingungen  gebildet  wurde.  Es  sei 
nochmals  an  die  merkwürdigen  Denudationsflächen  erinnert.  Sie  be- 
zeugen Schwankungen  des  Meeresspiegels.  Das  Material  dieser  Schichten 
entstammt  den  Gesteinen  der  Umgegend:  verschiedenfarbige  Kalke  und 
Hornsteine,  Serpentine,  Trachyte,  aber  auch  krystallinische  Gesteine, 
6'te  entweder  von  Attika  oder  von  der  Ziria  und  dem  Chelmos  (im  Pe- 
loponnes)  herangeführt  sein  müssen.  Diese  Gruppe  ist  sehr  reich  an 
marinen  Fossilien  in  gutem  Erhaltungszustand e.  Süfswasserbildungen 
sind  eingeschaltet. 

4)  Die  Ober  fläch  engebilde,  auf  trockenem  Lande  entstanden. 
Hierhin  gehören  die  verschiedenen  Lehme  und  Sande  der  Alluvial- 
ebenen und  des  Scheiderückens,  vor  allem  aber  der  eigentümliche 
Kalksandstein  von  Posidonia,  der  am  wahrscheinlichsten  als  ein  durch 
Infiltration  verhärteter,  kalkiger  Dünensand  aufzufassen  ist. 

Diese  Schichten  lagern  horizontal  oder  in  flacher  Neigung.  Faltung 
kommt  nicht  vor.  Dagegen  sind  sie  von  zahlreichen  Verwerfungen  zer- 
schnitten, an  denen  kleine  Flexuren  vorkommen,  und  durch  welche  sie 
in  verschiedene  Niveaus  gebracht  sind.  Dort,  wo  die  Oberfläche  am 
höchsten  ansteigt,  befinden  sich  auch  die  Schichten  im  höchsten  Niveau; 
sie  bilden  von  pt.  3350  bis  pt.  3845  in  horizontaler  Lagerung  das  sog. 


=9* 


Der  Isthmos  von  Korinth.  29 

„Centralmassiv",  fast  nur  aus  weifsem  und  blauemMergel  bestehend.  Von 
diesem  aus  führen  die  Verwerfungen  stufenförmig  hinab  nach  den  beiden 
Küsten.  Ingenieur  Fuchs  hat  im  ganzen  62  Verwerfungen  gezählt,  auf 
einer  Lange  von  noch  nicht  6000  m  gewifs  eine  erstaunlich  grofse 
Zahl.  Ich  habe  im  vorhergehenden  nur  die  gröfseren  verzeichnet  und 
in  Gruppen  geordnet.  Bei  weitem  die  meisten  besitzen  die  Richtung 
WSW- ONO  (W7°  bis  16 °S,  ausnahmsweise  sich  steigernd  bis  W27°S 
und  W34°S).  Dazu  kommen  nach  Fuchs  noch  zwei  untergeordnete 
Richtungen:  die  eine  gerichtet  nach  W7  bis  i5°N;  von  dieser  habe 
ich  nur  eine  gröfsere  beobachtet,  nämlich  Nr.  io(Wi3°^);  die  andere 
ist  parallel  der  Axe  des  Kanales,  also  W4ii°N.  Ich  habe  keine  dieser 
Richtung  entsprechende  Verwerfung  zu  Gesicht  bekommen.  Der  Höhen- 
unterschied der  Schichten  auf  beiden  Seiten  des  Kanals  bei  pt.  5100 
läfst  sich  auch  durch  Neigung  der  Schichten  erklären;  doch  will  ich 
das  Vorhandensein  einer  solchen  Verwerfung  nicht  leugnen.  —  Es 
kommen  Verwerfungen  vor,  welche  nicht  in  die  oberen  Schichten  hin- 
aufreichen, sondern  sich  verlieren.  Bei  weitem  die  meisten  jedoch 
haben  das  ganze  Tertiär  ergriffen,  aber  nicht  die  Oberflächengebilde, 
welche  im  Gegenteil  die  von  den  Verwerfungen  erzeugten  Unebenheiten 
auszuebnen  streben.  Eine  geringere  Anzahl  von  Verwerfungen  hat 
jedoch  auch  diese  jüngsten  Gebilde  mit  ergriffen.  Während  die  Schollen 
des  NW- Abhanges  fast  alle  sowohl  ein  Absinken  an  den  Verwerfungen 
als  eine  Schichtneigung  im  gleichen  Sinne,  nämlich  nach  NW  zeigen, 
ist  dies  auf  dem  steileren,  gedrängteren  SO-Abhange  nicht  der  Fall. 
Hier  finden  wir,  soweit  die  Mergel  und  Kalke  herrschen,  wenige  grofse 
Verwerfungen,  die  nach  SO  absinken,  während  die  Schichten  wider- 
sinnig dazu,  nach  NW  einfallen;  jede  Verwerfung  ist  von  Schichten- 
schleppung  begleitet.  Hier  wurde  also  durch  die  Verwerfungen  nicht 
ein  AuseinaRderziehen ,  sondern  ein  Zusanmienschieben  der  Gebirgs- 
masse  auf  einen  engeren  Raum  herbeigeführt.  Wo  dann  die  Sande  zu 
herrschen  beginnen,  stellen  sich  eine  grofse  Anzahl  wirr  zersplitterter 
Verwerfungen  mit  wechselndem  Absinken  und  horizontalen  Verschie- 
bungen ein.  Wir  werden  dadurch  zu  der  Vermutung  geführt,  dafs 
während  auf  der  NW-Seite  das  Absinken  der  Schollen  vom  Scheide- 
rücken zur  Küste  ungehindert  vor  sich  gehen  konnte,  sich  an  der  SO- 
Seite  irgend  ein  stauendes  Hindernis  der  freien  Entfaltung  der  ab- 
sinkenden Bewegung  entgegenstellte.  Wir  werden  später  sehen,  dafs 
in  der  That  ein  solches  stauendes  Hindernis  vorhanden  ist.  Es  ist 
die  Scholle  von  Isthmia,  deren  Verwerfungen,  welche  im  entgegenge- 
setzten Sinne  wie  diejenigen  des  Scheiderückens  absinken,  an  letztere 
i>ich  in  geringem  Abstand  südwestlich  vom  Kanal  anscharen. 


30  A;  Philippson: 

B.   Der  Scheiderücken  nordöstlich  vom  Kanal. 

Um  den  nordöstlichen  Teil  des  Scheiderückens  kennen  zu  lernen, 
folgen  wir  zunächst  der  neuen  Fahrstrafse  Kalamaki-Neukorinth  und 
dann  der  Abzweigung  derselben  auf  Luträki  zu.  Die  Chaussee  hält 
sich  nur  wenige  hundert  Meter  vom  Kanaleinschnitt  entfernt.  Wir 
haben  so  Gelegenheit,  die  an  der  Oberfläche  sichtbaren  Höhen- 
stufen bis  zum  Kanal  zu  verfolgen  und  dort  mit  den  in  dem  Einschnitt 
sichtbaren  Verwerfungen  in  Zusammenhang  zu  bringen.  Von  der 
kleinen  Ebene  bei  Kalamaki  aus  steigt  das  Terrain  sehr  schnell  nach 
W  an.  In  Schlangenwindungen  erreicht  die  Strafse  den  Höhenrücken. 
Wir  kreuzen  dicht  hintereinander  drei  Bodenstufen,  die  ihre  Steilseiten 
nach  S  richten. 

1.  Stufe,  streichend  NOzO,  besteht  aus  dem  Muschelsand  des 
Grünsandes,  darüber  Konglomerat.  Sie  bildet  den  untersten  Teil  des 
Abhanges  des  Rückens  und  ist  die  Fortsetzung  der  Grenzverwerfung 
(23)  des  Kanaleinschnittes.  Diese  Stufe  erniedrigt  sich  nach  NO  schnell 
und  verliert  sich  gegen  die  Küstenebene  von  Kalamaki. 

2.  Stufe,  streichend  ONO,  bestehend  aus  mergeligem  Grünsand  mit 
Austern. 

3.  Stufe,  streichend  Oy^N,  bestehend  aus  einem  Konglomerat  mit 
diskordanter  Parallelstruktur.  Beide  konvergieren  nach  Osten  gegen 
den  Abhang  des  Hügels  von  Kalamaki  zu ;  gegen  den  Kanal  divergieren 
sie  und  umfassen  hier  die  Verwerfungen  17 — 21;  es  läfst  sich  jedoch 
nicht  entscheiden,  welche  derselben.  Wir  haben  nun  schon  die  Höhe 
von  etwa  50  m  erreicht.  Der  Boden  besteht  aus  dem  Muschelsand 
und  steigt  etwas  an.     Dann  folgt  die 

4.  Stufe,  etwa  3  m  hoch,  str.  03°S,  Steilseite  nach  S  gewandt; 
bestehend  aus  dem  Kalkstein  von  Posidonia,  der  hier  auch  als  Bau- 
stein gebrochen  wird,  darunter  Konglomerate  und  Sande;  das  Konglo- 
merat ist  jenes  bunte,  nufsgrofse  Konglomerat,  welches  im  Kanal  über 
den  weifsen  Mergeln  liegt.  Sie  entspricht  im  Kanal  etwa  der  Verwer- 
fung 15.  Die  grofse  Hauptverwerfung  16  ist,  wie  schon  bemerkt,  nicht 
durch  eine  Bodenstufe  markiert. 

5.  Stufe,  ganz  ähnlich  wie  die  vorige,  str.  Oio°S.  Man  kann  sie 
deutlich  bis  zum  Kanaleinschnitt  verfolgen  und  sieht,  dafs  sie  dort  der 
Verwerfung  12  entspricht.  Die  übrigen  Treppenverwerfungen  sind  durch 
Oberflächenlehm  ausgeglichen.  Die  5.  Stufe  hebt  sich  nach  Osten  höher 
hinaus  und  verschmilzt  mit  Stufe  4  zu  einem  Höhenrücken,  der  sich 
allmählich  hinaufzieht  zu  dem  Hügel,  welcher  sich  nördlich  von  Kala- 
maki mit  steilem  Absturz  erhebt. 

Es  folgt  nun  eine  flach  eingesenkte  Mulde  (Meereshöhe  67  m), 
200  m  breit,  die  sich  bis  600  m  östlich  und  1200  m  westhch  vom  Kanal 
verfolgen    läfst;    ihre    Richtung    ist    diejenige    der  Verwerfungen.     Ihr 


Der  Isthmos  von  Korinth.  31 

Boden  ist  jener  rötliche  Lehm,  der  die  Verwerfungen  ausebnet.  Im 
Kanal  kann  man  ihren  Querschnitt  trefflich  beobachten.  Die  Mächtig- 
keit des  sie  erfüllenden  Lehms  steigert  sich  von  SO  nach  NW  bis  zu 
einigen  Metern.    Er  endet  schliefslich  an  der  Verwerfung  9,  welche  die 

6.  Stufe  bildet.  Sie  ist  flach  und  wenig  ausgesprochen  und  verliert 
sich  etwa  400  m  östlich  des  Kanales  ganz.  So  übernimmt  hier  Stufe 
4  und  5  die  Begrenzung  des  centralen  Mergelmassives  gegen  SO. 

Der  weifse  Mergel  tritt  nun  zu  Tage.  Gleich  hinter  der  6.  Stufe 
beginnt  die  Abdachung  nach  NW.  Der  höchste  Punkt  der  Strafse  liegt 
etwa  80  m  hoch. 

Die  Verwerfungen,  welche  im  Kanal  das  Mergelmassiv  auf  der 
Nordseite  begrenzen,  verschmelzen  nordöstlich  vom  Kanal  zu  einer 
sanften  nach  NNO  gerichteten  Abdachung,  welche  sich  zu  einer 
breiten,  flachen  Wanne  absenkt,  die  mit  Sand  und  kleinem  Kies  er- 
füllt ist.  Diese  zieht  sich  nach  NW  hinab  und  mündet  dicht  nördhch 
von  Posidonia  in  die  Bucht  von  Korinth.  Diesem  Thälchen  liegt  nörd- 
bch  eine  flache  Anhöhe  vor,  die  wir  als 

7.  Stufe  bezeichnen  wollen.  Sie  streicht  Oy^N  und  wird  gebildet 
von  jenen  erdigen,  braunen  Sanden,  welche  im  nordwestlichen  Teile 
des  Kanales  auftreten.  Darauf  folgt  ein  Thälchen,  das  ebenfalls  nach 
Posidonia  hinabzieht,  und  nun  noch  die 

8.  Stufe,  ein  kleiner  Steilrand,  der  nach  NW  gerichtet  ist.  Er  ent- 
spricht dem  Eingang  in  den  tieferen  Einschnitt  des  Kanales  bei  pt. 
15CX).  Er  besteht  aus  Konglomerat.  7  und  8  vereinigen  sich  dicht 
nordöstlich  der  Strafse  nach  Luträki  zu  einem  höheren  Hügel,  von 
dem  aus  man  einen  trefflichen  Einblick  in  die  Hügel  nördlich  von 
Kalamaki  gewinnt  (75  m).  Von  Stufe  8  senkt  sich  ein  sanftes  Gehänge 
hinab  zu  der  Ebene  von  Lutraki. 

Wir  finden  also  den  Scheiderücken  nordöstlich  des  Kanales  zu- 
sammengesetzt aus  denselben  Schichten,  die  im  Kanal  angeschnitten 
sind.  Der  südliche  Abhang  ist  gebildet  aus  einer  Anzahl  hinter  ein- 
ander aufsteigender  Terrainstufen,  welche  Verwerfungen  mit  südlichem 
Absinken  entsprechen.  Einige  davon  lassen  sich  mit  Verwerfungen  des 
Kanales  mit  Sicherheit  identifizieren,  andere  nur  vermutungsweise.  Eine 
grofse  Zahl  der  Kanalverwerfungen  ist  nicht  durch  Bodenstufen  mar- 
kiert, darunter  gerade  solche  von  beträchtlicher  Sprunghöhe.  Es  kommt 
eben  nicht  auf  die  Sprunghöhe,  sondern  auf  das  Alter  der  Verwerfung 
an,  ob  sie  an  der  Oberfläche  noch  hervortritt,  oder  schon  im  Laufe 
der  Zeit  durch  die  Atmosphärilien  verwischt  und  ausgeebnet  worden 
ist.  Viele  Verwerfungen  des  Kanales  scheinen  überhaupt  auf  dieser 
Seite  sehr  bald  zu  verschwinden;  die  übrigen  drehen  sich  im  Streichen 
nach  Ost  und  etwas  darüber  hinaus  nach  OzS.  Die  fünf  ersten  Stufen 
konvergieren  nach  Osten  zu  der  Steilwand  hinter  Kalamaki.  Auf  der 
N-Scite  sind  nur  zwei  nach  NW  gerichtete  Stufen  undeutlich  erhalten; 


32  A.  Philippson: 

alle  übrigen  Verwerfungen    werden  in  geringem  Abstände  vom  Kanal 
unkenntlich. 

C.  Der  Scheiderücken  südwestlich  des  Kanales. 

Auch  auf  der  Südwestseite  des  Kanaleinschnittes  prägen  sich  du 
Verwerfungen  auf  dem  Stidabhange  des  Scheiderückens  in  Bodenstufcr 
aus.  Wegen  des  ziemlich  dichten  Waldes  und  der  dadurch  erzeugtei 
reichlicheren  Bedeckung  mit  Humus,  sowie  wegen  der  Aufschiittunger 
der  Kanalarbeiten  sind  sie  jedoch  weniger  leicht  zu  verfolgen.  Dei 
Scheiderücken  fallt  nach  S  ab  zu  dem  kleinen,  von  WNW — OSO  ge 
richteten .  Thale ,  das  bei  Isthmia  in  die  Bucht  von  Kalamaki  mündet 
Von  N  her  zieht  sich  ein  kleines  Nebenthal  zu  ihm  hinab.  Hier  be 
merkt  man  im  Walde  einige  Verwerfungen  mit  südlichem  Absinken 
Zwei  deutlichere,  südwärts  absinkende  Stufen  befinden  sich  weiter  auf 
wärts.  Sie  streichen  einander  parallel  nach  ONO  und  setzen  sich  bii 
zum  Kanal  fort,  wo  sie  den  Verwerfungen  15  und  12  sowie  jenseits 
desselben  den  Stufen  4  und  5  entsprechen.  Nach  WSW  verschwimmen 
sie  bald  in  dem  ausgebreiteten  Plateau,  indem  sie  sich  begegnen  mit 
den  weiter  unten  zu  besprechenden  Verwerfungen  des  Plateaus  von 
Isthmia,  welche  das  entgegengesetzte,  nämlich  nördliche  Absinken  be- 
sitzen. Nördlich  hiervon  treffen  wir  die  schon  erwähnte  lehmige  Mulde, 
die  ohne  Abflufs,  daher  im  Winter  sehr  feucht  ist.  Bis  hierher  bildet 
stets  Konglomerat  die  Oberfläche;  nördlich  der  Mulde  betreten  wir 
Mergelboden ;  wir  befinden  uns  wieder  auf  dem  Centralmassiv,  welches 
gegen  die  Mulde  eine  kleine  ebenfalls  ONO  streichende  Stufe  bildet, 
entsprechend  der  Verwerfung  9  und  der  östlichen  Stufe  6.  Betreten 
wir  nun  den  nördlichen  Abhang  des  Scheiderückens,  so  finden  wir  die 
Verwerfung  8  sich  nach  W  fortsetzend  als  kleine  nach  N  gewendete 
Steilstufe,  darauf  folgen  in  geringen  Abständen  noch  zwei  Stufen,  die 
sich  nicht  mit  erheblichen  Verwerfungen  im  Kanal  identificieren  lassen. 
Sie  streichen  nach  W,  vereinigen  sich  bald  zu  einer  Stufe,  die  stellen- 
weise einen  senkrechten  Abbruch  besitzt,  an  dem  grauer  sandiger 
Mergel  mit  Sandschmitzen,  nach  oben  in  Konglomerat  übergehend  und 
zahlreiche  Austern  einschliefsend,  erscheint.  Sie  wendet  sich  gegen 
SW  und  setzt  sich  fort  in  der  Stufe,  die  hinter  dem  Weingute  des 
Tripos  vorbeizieht.  Die  letzte  gegen  das  Meer  vorgeschobene  Stufe 
entspricht  den  Grenzverwerfungen  im  Kanal  bei  pt.  1500.  Zwischen 
den  beiden  letztgenannten  Stufen  steigt  das  Terrain  allmählich  an  ohne 
ausgeprägte  Absätze. 

2.   Die  Anslänfer  des  Hügellandes  der  Erommyonia. 

Unmittelbar  nördlich  von  Kalamaki  erhebt  sich  ein  Hügel  von  171  m 
Höhe  mit  steilem  Absturz.  Er  besteht  bis  zweidrittel  der  Höhe  aus  zarten, 
dünnplattigen,  weifsen  Mergeln  mit  Neritina  micans,  Melanopsiden  etc., 


Der  Isthmos  von  Korinth.  33 

streichend  N75°0,  fallend  nach  NNW  mit  13°.  Darüber  folgt  eisen- 
schüssiger Sand  und  weifser  mergeliger  Kalk  mit  marinen  Konchylien 
und  Cladocorenbänke,  durch  ihre  Härte  hervorragend.  Darüber  folgen 
Mergel  und  Sande  mit  marinen  Konchylien  (vergl.  Fuchs,  Tertiärbild. 
Griechenlands).  Es  treten  hier  dieselben  Schichten  auf,  wie  im  Kanal : 
c.^te^  die  weifsen  Mergel  mit  brackischer  Fauna,  darüber  die  Mergel 
and  Sande  der  marinen  Gruppe.  Der  Abhang  entspricht  einer  grofsen 
Verwerfung.  Wenige  Schritte  nach  W  gelangt  man  in  einen  Regenrifs. 
Hier  erblickt  man  drei  kleinere  Steilstufen  über  einander,  in  welchen 
jedesmal  sich  dieselbe  Schichtfolge  wiederholt.  Sie  sind  auffallend 
durch  das  Hervortreten  der  Mergelkalkbank,  welche  im  Kanal  im  oberen 
Teil  der  weifsen  Mergel  liegt.  Unterhalb,  an  der  Eisenbahnlinie,  liegt, 
durch  eine  Verwerfung  getrennt,  die  Gruppe  der  Sande  an  den  Mergeln 
an.  Wir  finden  hier  also  drei  beträchtliche  Verwerfungen  mit  Ab- 
sinken nach  S,  welche  sich  nach  O  zu  einer  einzigen  Verwerfung  ver- 
einigen. 

Auf  der  Krone  des  Hügels  angekommen,  sehen  wir,  dafe  sich  die 
Oberfläche  und  ebenso  die  Schichten  nach  NW  abdachen  (Streichen 
^'53°0,  Fallen  NW  15°).  Etwas  weiter  östhch  zieht  sich  eine  amphi- 
theatralische  Einbuchtung  in  den  Berghang  hinein.  Das  Streichen  dreht 
sich  hier  nach  028°S,  fallend  NN032°.  Dort  tritt  auf  dem  Kamm 
des  Hügels  eine  2 — 3  m  mächtige  Krone  von  Konglomerat  über  dem 
Mergel  auf.  —  Auf  dem  Gipfel  des  Hügels  nach  N  gewandt,  sehen 
wir,  dafs  sich  dort  noch  eine  ganze  Anzahl  ähnlicher  Hügel  erhebt, 
von  W  nach  O  lang  gestreckt,  meist  mit  dem  Steilabfall  nach  S,  einige 
gekrönt  mit  einer  mächtigen  Schicht  von  Konglomerat.  Sie  steigen  an 
den  Abhängen  der  Geraneia  zu  bedeutender  Höhe  (bis  550  m)  hinan. 
Deutlich  erblicken  wir  diese  Anordnung  auch  von  dem  Hügel  östlich 
der  Strafse  Kalamaki-Lutraki.  Die  Hügel  besitzen  vorwiegend  ein  Ein- 
fallen der  Schichten  nach  N,  doch  kommen  auch  anders  geneigte 
Schollen  vor.  Nach  W  verflachen  sich  die  Hügel  zu  der  Ebene  von 
Lutraki  und  zu  dem  Scheiderücken  des  Isthmos. 

Einen  guten  Aufschlufs  dieser  Struktur  giebt  auch  das  enge,  steil- 
vandige,  gewundene,  pfadlose  Thal,  das  östlich  von  Kalamaki  mündet. 
Ich  verfolgte  es  etwa  3  km  aufwärts  bis  zu  einer  steilen  Thalstufe,  über 
welche  ein  Wasserfall  malerisch  herabstürzt.  Diese  Stufe  wird  gebildet 
durch  einen  harten,  blaugrauen  Mergelkalk,  welcher  stark  verdrückte 
Steinkerne  ziemlich  grofser  Gastropoden  enthält.  Dieselben  lassen 
sich  noch  am  ehesten  als  Paludinen  deuten,  und  ich  vermute,  dafs 
dieser  Kalk  identisch  mit  dem  blauen  Mergel  des  Kanales  sei,  nur  in 
trockenem  und  verhärtetem  Zustande.  Im  übrigen  ist  das  Thal  einge- 
schnitten in  weifsen  Mergel  und  Mergelkalk  —  am  Eingang  des  Thaies 
I  oiit  jenen  sonderbaren  polypenstockartigen  Wülsten  —  darüber  liegt 
ein  mächtiger  Komplex  von  Schottern  und  Konglomeraten  bis  zu  90  m 

Zcitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  3 


34 


A.  Philippson: 


mächtig.     (Im  Konglomerat  finden  sich  auch  Rollstücke  von  Trach}t.' 
Darüber  folgt  stellenweise  Mergelsand  (s.  Profil,  Fig.  7). 


NNW. 


c»Om, 


:  AlZcn  noA,  UO  \ 


SSO, 


Shenmwmn  JUt^muM 


3^  blauer  Mergel    wJfweifser  Mergel    iTKalk  mit  Wukten 
MS  Mergelsand    C  Schotter. 

Fig.  7.     Profil  des  Thaies  östlich  von  Kalamaki 


Das  Thal  schneidet  eine  grofse  Zahl  von  Verwerfungen  an,  welche 
im  südlichen  Teil  annähernd  ostwestlich,  im  nördlichen  Teil  WSW- 
ONO  streichen.  Die  Richtung  des  Absinkens  an  ihnen  ist  verschieden, 
aber  vorherrschend  ist  der  südliche  Flügel  gesenkt.  Durch  diese 
Spalten  wird  das  Terrain  in  eine  grofse  Zahl  von  Schollen  zerlegt, 
deren  Schichten  in  verschiedenem  Sinne  geneigt  sind. 

Vor  jener  erwähnten  amphitheatralischen  Einbuchtung  des  Hügels 
von  Kalamaki,  die  übrigens  Erosionsprodukt  ist,  liegt,  600  m  nordnord- 
östlich von  der  Küste  beim  Orte  Kalamaki,  ein  kleiner,  runder  Hügel 
von  etwa  15  m  Höhe,  durch  kleine  Wasserrisse    ringsum  abgelöst  von 
dem  grofsen  Bergabhang.    An  der  nach  der  Ebene  zu  gerichteten  Seite 
steht  ein  grauer  Quarztrachyt  an  (in  bläulich-grauer  Grundmasse  liegen 
kaolinisierte  kleine  Feldspathkrystalle  und  zahlreiche  Täfelchen  schwarzen 
Glimmers  sowie  rundliche  Kömer  bläulichen  Quarzes),  ohne  deutliche 
Absonderung;  er  ist  irgend  einmal  in  einem  kleinen  Steinbruche  abgebaut 
worden.  Dieses  Vorkommen  war  vor  meiner  Reise  in  Athen  schon  bekannt, 
ist  aber  noch  in  keiner  Schrift  erwähnt.  An  die  Ostseite  der  Trachytkuppe 
lehnt  sich  eine  Schichtmasse  von  Konglomerat,  aus  faustgrofsen  Stücken 
von  Hornstein  und  Kalkstein  bestehend.     Letztere  sind  in    der  eigen- 
tümlichen Weise    zerfressen,    wie    das    Meerwasser    den   Kalkstein  zu 
benagen  pflegt.    Das  Konglomerat  enthält  auch  grofse  losgelöste  Blöcke 
des  Trachyt.     Über  dem  Konglomerat   und   auf  der  Nord-  und  West- 
seite des  Hügels  direkt  auf  dem  Trachyt  liegen  gelblich-weifse  Mergel. 
Auch  an  der  SW-Ecke   klebt   ein  kleiner  Fetzen  Mergel  dem  Trachyt 
an.     Die  Schichtung    des  Mergels    ist   nach  allen  Seiten  vom  Trach}1 
ab  geneigt.    Der  Trachyt  ist  an  dem  Kontakt  in  Blöcke  und  Stückchen 
aufgelöst,  zwischen  die  sie  sich  Mergel,  Sand  und    eckige  Splitter  so- 
wie halbgerollte  Stücke    von  Hornstein    einschieben.     Auf  dem  Gipfel 
des  Hügels  liegen  zwischen  Trachyt   und  Mergel    eigentümliche  Tuff- 
schichten,   die  von  dem  einen  Gestein  in  das  andere  ganz  allmählich 
Überführen  und  zahlreiche  kleine  Hornsteinstückchen  enthalten.     Alles 
dies  weist  darauf  hin,    dafs   die  Eruption  des  Trachytes  stattfand  zur 
Zeit  und   am  Ort   der  Ablagerung    der   jungtertiären  Mergel,    also  auf 
dem  Boden  des  neogenen  Meeres  oder  des  Süfswassersees.     (Denn  da 


Der  Isthmos  von  Korinth.  35 

in  der  Nähe  in  den  Mergeln  keine  Fossilien  vorkommen,  diese  sonst 
bald  marine,  bald  lakustre  Fossilien  führen,  so  läfst  sich  dies  nicht 
entscheiden.)  Es  ist  hier  ganz  dasselbe  Verhalten,  das  sich  an  dem 
benachbarten  Trachytvorkommen  von  Kulantziki  beobachten  läfst  und 
vielleicht  auch  auf  Ägina.  Es  ist  übrigens  nicht  ausgeschlossen,  dafs 
der  Trachyt  von  Kalamaki  kein  selbständiger  Eruptionspunkt,  sondern 
nur  der  Rest  einer  gröfseren  Masse  oder  eines  Stromes  ist,  der  von  der 
vorüberstreichenden  Verwerfung  abgeschnitten  wird.  Vielleicht  gehört 
er  zu  der  Trachytmasse  von  Kulantziki,  mit  der  er  petrographisch 
übereinstimmt. 

3.  Die  Ebene  von  Lutraki 

wird  eingenommen  von  einem  ziemlich  fruchtbaren,  lockeren,  san- 
digen Alluviallehm.  Am  Strande  zieht  sich  ein  3—400  m  breiter  Streifen 
von  Flugsand  und  niedrigen  Dünen  hin.  Der  südlichste  Teil  der  Ebene 
zwischen  Posidonia  und  Neu-Korinth  ist  versumpft.  Zwischen  Posi- 
donia  und  Lutraki  erheben  sich  in  der  Entfernung  von  500  m  von  der 
Küste,  in  einer  Reihe  parallel  derselben  angeordnet,  mehrere  kleine  ge- 
rundete Hügel,  bestehend  aus  jenem  Kalksandstein  von  Posidonia 
(s.  o.,  vermutlich  verhärtete  Dünen?), 

4.  Die  Abhänge  der  Oeraneia. 

Die  Geraneia  ist  sehr  selten  besucht  worden,  von  Geologen,  so 
viel  ich  weifs,  noch  gar  nicht.  Der  Berg,  der  nördlich  von  Lutraki 
wie  eine  lange,  schmale,  nach  beiden  Seiten  steil  abfallende  Mauer  bis 
zu  1057  m  aufragt,  scheint  von  Süden  gesehen  ganz  aus  dem  Kalk  der 
Kreideformation  zu  bestehen.  Wenn  man  aber  an  seinem  Westende 
vorbeizieht,  erkennt  man,  dafs  er  ein  annähernd  O — W  streichendes, 
steiles  Gewölbe  bildet,  welches  einen  Kern  von  Hornstein  und  Serpentin 
enthält  Die  Schichten  des  grauen,  undeutlich  bankigen  Kalksteines, 
der  unbestimmbare  Fossildurchschnitte  zeigt,  fallen  auf  der  Nordseite 
deutlich  nach  N,  auf  der  Südseite  weniger  deutlich  sehr  steil  nach  S. 
Nördlich  schliefsen  sich  andere  Falten  an.  Der  südliche  Abhang  des 
Berges  wird  bis  etwa  350  m  Höhe  bekleidet  von  einer  mächtigen  Hülle 
einer  Breccie,  welche  oben  eine  ziemlich  (bis  500  m)  breite  Terrasse 
bildet,  auf  der  sich  der  Weg  nach  Perachora  hinzieht.  Die  Breccie 
besteht  aus  sintrig  verkitteten,  eckigen,  bis  faustgrofsen  Bruchstücken 
von  Kalk  und  Hornstein;  bald  herrscht  der  eine,  bald  der  andere  vor. 
Sie  bildet  einen  sehr  steilen  Absturz  nach  S  zur  Bai  von  Korinth  und 
der  Ebene  von  Lutraki.  Gerade  an  der  Umbiegungsstelle  der  Küste 
an  der  Nordostecke  der  Bai  baut  ein  kleiner  Wasserrifs  einen  Schutt- 
Itegel  in  das  Meer  vor.  Westlich  von  demselben  sprudelt  aus  dem 
abmalen  Sandstrand,  der  sich  an  den  Abhang  anschmiegt,  an  mehreren 
Stellen,  z.  Teil  unterseeisch,    geschmack-  und  geruchloses  Wasser  von 

3* 


36  -A..  l*hilippson: 

33°  hervor  (vergl.  Fiedler  1.  c.  I,  p.  229)^).  Hier  ist  zwischen  dem 
steilen  Felsen  und  dem  Meere  eingezwängt  ein  kleiner  Badeort  ent- 
standen (r«  lovtQoi  rov  jdovtQuxiov),  mit  allerdings  sehr  primitiven  Bade- 
einrichtungen. Denn  man  glaubt  in  Griechenland  stark  an  die  Heil- 
kraft warmer  Quellen,  selbst  so  neutraler,  wie  diese  sind. 

Unmittelbar  westlich  von  den  Badehäusern  befinden  sich  Stein- 
brüche, wo  man  die  Breccie  für  die  Molenbauten  von  Posidonia  ge- 
wonnen hat.  Hier  sollen  sich  Knochen  grofser  Säugetiere  in  der 
Breccie  gefunden  haben,  die  leider  verloren  gegangen  zu  sein  scheinen. 
—  Weiter  östlich,  nördlich  des  Hügellandes  der  Krommyonia,  ist  der 
zur  Kreideformation  gehörige  Serpentin  das  herrschende  Gestein  in  den 
benachbarten  Teilen  der  Geraneia. 

6.  Die  Plateanteile  südwestlich  toxi  Isthmia. 

Die  kleine  Ebene  zwischen  Kalamaki  und  Isthmia  bis  zum  Kanal  be- 
steht aus  alluvialem  Lehm  und  Sand.  Ein  Sandstrand  bildet  die  Küste. 
Aber  unmittelbar  auf  der  anderen  Seite  des  Kanales,  schon  dort  wo 
das  Direktorialgebäude  und  die  Villa  Türr  erbaut  sind,  sehen  wir  den 
Boden  der  Ebene  bestehend  aus  hartem,  nufsgrofsem,  buntem  Konglo- 
merat, jenem  Gestein,  das  wir  auch  im  Kanal  angetroffen  haben.  Dieses 
bildet  die  geneigte  Fläche,  die  sich  sanft  nach  SW  erhebt  bis  zum  Fufs 
höherer  Hügel.  Sie  läuft  zum  Meere  nicht  in  einem  Sandstrand, 
sondern  in,  wenn  auch  ganz  niedrigem,  doch  felsigem  und  klippigem 
Gestade  aus.  Südlich  davon  erhebt  sich  der  nach  NW  gewendete  Steil- 
absturz eines  ziemlich  hohen  Plateaus.  Der  Steilrand  streicht,  mit  Aus- 
buchtungen und  Einschnitten,  von  der  Küste  südlich  Isthmia  bis  Xylo- 
keriza  in  der  Richtung  NO— SW  6^  km  weit,  an  Höhe  nach  SW  zu- 
nehmend (bis  140  m).  Auf  ihm  befindet  sich  eine  ziemlich  ebene  Fläche 
die  sich  nach  OSO  abdacht  zum  Meere  und  zum  Thal  von  Kenchreä, 
zu  beiden  steil  abfallend.  An  dem  Steilrand  gen  Isthmia  zu  finden 
wir  grünen,  mergeligen  Sand,  nach  oben  zu  immer  sandiger  und  grob- 
körniger werdend  und  so  übergehend  in  auflagernde  Konglomerate, 
in  welchen  sich  auch  jene  bunte  Bank  findet,  die  unten  die  Ebene 
bildet.  Es  ist  dies  also  ein  Beweis,  dafs  der  Steilrand  einer  Verwerfung 
mit  nördlichem  Absinken  entspricht.  Sie  streicht  hier,  zunächst  Isthmia, 
W27°S  und  verliert  nach  Ost  an  Sprunghöhe,  da  sich  dort  die 
Schichten  zum  Meere  hinabsenken.  Westlich  des  kleinen  Thälchens, 
welches  bei  den  Ruinen  der  alten  Stadt  Isthmos  den  Steilrand  einkerbt, 


1)  Fiedler  mafe  die  Temperatur  der  Quelle  zu  26°  R.;  J.  Schmidt  (1859 — 67) 
zu  ^i\°  C.  Mein  Thermometer  von  Geifslers  Nachf.  in  Bonn  besals  keine  Teil- 
striche innerhalb  der  ganzen  Grade.  Doch  ist  ein  Fehler  von  2°  C.  nicht  wohl  an« 
zunehmen.  Es  scheint  daher  die  Temperatur  der  Quelle  seit  Schmidts  Beohacb- 
tungcn  zugenommen  zu  haben.  Vergl.  J.  Schmidt,  Studien  über  Vulkane  und  Erd- 
beben.    Leipzig  188 1.     II,  S.  64. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  37 

wendet  sich  Steilrand  und  Verwerfung  nach  W32^S.  Hier  finden  wir 
über  dem  bunten  Konglomerat  auflagernd  den  Kalksandstein  von  Po- 
sidonia,  ebenso  wie  gegenüber  an  der  Strafse  Kalamaki-Lutraki  (s.  o.). 
Auch  hier  wird  er  in  kleinen  Brüchen  fiir  die  Zwecke  des  Kanalbaues 
abgebaut.  Die  Schichten  fallen  flach  OSO.  Hier  zieht  sich  nun  am 
Fufs  der  Steilstufe  eine  breite,  seichte  Wanne  hin,  die  auf  der  NW- 
Seite  begrenzt  wird  durch  eine  zweite,  kleinere,  WSW  streichende  und 
nach  NW  blickende  Steilstufe,  an  der  die  Schichten  flach  nach  SO 
fallen.  Weiterhin  folgen  noch  zwei  gleiche,  westlich  streichende  und  nach 
N  absinkende  Stufen,  die  sich  nach  W  in  den  breiten  Plateaurücken 
hinein  verlieren.    Dann  folgt  noch  eine  letzte,  WNW  streichende  Stufe, 


JV. 


ATKalksandstein    CConglomerat    ^/5  Mergelsand    5  Sande    w^fweifse  Mergel    /l  Alluvium    (>  Quelle 
Fig.  8*     Profil  von  dem  Plateau  von  Isthmia  zum  Kanal. 

welche  das  Thälchen  von  Isthmia  begleitet  und  gekrönt  wird  von  den 
Resten  der  grofsen  Isthmosmauer,  welche  dieser  Stufe  entlang  läuft  (s. 
Profil  Fig.  8.)  Alle  diese  Stufen  werden  durchschnitten  von  einer  S— N 
gerichteten  steilwandigen  Schlucht,  welche  in  der  erwähnten  Wanne  ent- 
springt und  in  das  Thälchen  von  Isthmia  mündet.  An  ihrem  oberen 
Ende  entspringt  eine  starke  Quelle.  Hier  findet  man  unter  dem  Kon- 
glomerat gelblich  weifse,  sandige  Mergel  (mit  Murex  brandaris  L.),  die 
sanft  nach  NW  ansteigen,  diskordant  abgeschnitten  von  dem  über- 
lagernden Konglomerat.  Weiter  abwärts  bemerkt  man  einige  Ver- 
werfungen, von  denen  die  gröfsten  den  erwähnten  Steilstufen  ent- 
sprechen. Die  erste  streicht  02°N,  mit  Absinken  nach  N.  So  werden  die 
erdigen  Sande  neben  die  Mergel  zu  liegen  gebracht.  Diese  Sande  sind 
erfüllt  mit  gröfsenteils  zerbrochenen  Muschelschalen,  besonders  Austern. 
Darunter  folgt  ein  System  von  Konglomeraten,  in  welchen  auch  die 
oft  erwähnte  bunte  Schicht  erscheint  (mit  Cardien);  darunter  folgt 
grüngelber,  sandiger  Mergel  mit  Austern.  Die  Schichten  fallen  stets 
flach  nach  S.  Nach  etwa  8o  m  folgt  eine  andere  gleichsinnige  Ver- 
werfung, nach  etwa  50  m  eine  dritte.  Wir  kommen  nun  in  das  Thal 
von  Isthmia  hinab.  Hier  finden  wir  auf  beiden  Seiten  ein  wahres  Ge- 
wirre von  kleinen  Verwerfungen  verschiedenen  Streichens  und  Absinkens, 
flie  unmöglich  im  einzelnen  verfolgt  werden  können.  Im  allgemeinen 
streichen  sie  dem  Thal  parallel,  sinken  auf  der  Nordseite  nach  S,  auf 
der  Südseite  nach  N  ab,  so  dafs  das  Thälchen  auf  der  Tiefenlinie 
eines  Grabens  sich  hinabzieht  zu  der  tiefsten  sichtbaren  Scholle:  der 
Konglomeratebene  südlich  Isthmia. 


38  A.  Philippson: 

Wenn  wir  mit  einem  Boote  von  Isthmia  nach  Kenchreä  an  der 
steilrandigen ,  in  mehreren  Kaps  vorspringenden  Küste  vorbei  segeln, 
haben  wir  Gelegenheit,  den  Querschnitt  des  Plateaus  zwischen  beiden 
Orten  zu  beobachten.    Es  zeigt  sich  folgendes  Profil  (Fig.  9).    Von  dem 


M  Mergel     C  Conglomerat    A'Kalksandstein 
Fig.  9.     Profil  von  Kenchreä  (neugr.  Kechriaes)  nach  Isthmia. 

Steilrand  bei  Isthmia  fallen  die  Schichten  nach  SO  ein,  bis  der  Kalk- 
sandstein das  Meeresufer  erreicht,  wo  er  abgebaut  wird.  Dann  erheben 
sich  die  Schichten  wieder  nach  S,  bis  sie  an  einer  Verwerfung  ab- 
schneiden (oben  Konglomerat,  unten  Mergel).  Nun  erheben  sich  die 
Schichten  ziemlich  steil  nach  S,  eine  Flexur  bildend.  Über  dem  grauen 
Mergel  liegt  ein  sehr  grobes  Konglomerat,  darüber  ein  Konglomerat, 
das  aus  einer  roten,  thonigen  Grundmasse  mit  vereinzelt  eingestreuten 
Rollstücken  besteht.  Nun  nehmen  die  Schichten  wieder  horizontale 
Lagerung  an ;  es  folgt  der  Einschnitt  des  Thaies  von  Keiichreä  mit  seiner 
kleinen  Alluvialebene,  darauf  folgt  nach  S  wieder  ein  Plateau  von 
Mergel  und  Konglomerat,  das  etwas  ansteigt  bis  an  das  Kalkgebirge 
Oneion. 

Die  Verwerfung  mit  der  Flexur  macht  sich  auch  weiterhin  im 
Innern  des  Plateaus  als  Bodenerhebung  bemerklich.  —  Das  Thal  von 
Kenchreä  durchsetzt  das  Plateau  von  Isthmia,  indem  es  auf  der  dem- 
selben vorgelagerten  Ebene,  nordöstlich  von  Xylokeriza,  entspringt;  es 
bildet  so  eine  Lücke  in  dem  Steilrand  des  Plateaus,  durch  welchen 
im  Altertum  ein  wichtiger  Verbindungsweg  führte  (s.  u.).  An  dieser 
Lücke  besteht  der  Steilrand  aus  weifsen,  zarten  Mergeln  ohne  Fossilien; 
darüber  3  m  Konglomerat  mit  marinen  Konchylien.  Die  Schichten 
liegen  horizontal. 

Am  Ostende  des  Oneion  befindet  sich  eine  starke,  salzige  Quelle, 
das  „Bad  der  Helena".     Vergl.  Fiedler  I,  p.  245. 

6.   Das  Stufenland  von  Korinth. 

Sowohl  die  Steilränder  und  Verwerfungen  des  Südhanges  des 
Scheiderückens,  als  auch  die  ihnen  gegenüberliegenden  westlich  und 
südwestHch  von  Isthmia,  verlieren  sich  nach  W  in  eine  breite  Boden- 
anschwellung hinein,  welche  sich  in  der  Mitte  zwischen  Neu-Korinth  und 
Kenchreä  bis  zu  130  m  erhebt  und  sich  nach  Süden  bis  zum  Fufse  des 
Oneion-Gebirges  bei  dem  Dörfchen  Xylokeriza  ausdehnt.  Diese  ganze 
Ausbreitung  ist  ohne  Bodenstufen.  Nur  östlich  des  Dorfes  Hexamilia 
zieht    ein    gerundeter   Hügelzug    mit    der  Richtung  O  i7°N   über    das 


Der  Isthmos  von  Korinth.  39 

Plateau  hin,  etwa  120  m  breit  und  20  m  hoch  über  der  Umgebung.    Er 
ist  aufgeschlossen  durch  eine  ganze  Reihe  von  alten  Steinbrüchen  und 
besteht   aus  jenem    oolithartigen  Kalksandstein    von   Posidonia*),    mit 
grober  Schichtung   in  antiklinaler  Stellung.     Es  ist  höchst  wahrschein- 
lich ein  alter  Dünenzug.  —  Aus  dieser  Anschwellung    entwickelt  sich 
nach  W  eine  Reihe  von  Bodenstufen,  welche  das  ganze  Küstenland  von 
Korinth    in   eine  Anzahl    von   Flächen    zerteilen,    die    eine    hinter  der 
anderen   von  der  Küste  bis  zu  den  Abhängen  des  Oneion  und  Akro- 
korinths  zu  immer  gröfserer  Höhe   ansteigen.     Die  höchste  Stufe  (vom 
Meere  aus  die  5.)  beginnt  unmittelbar  westlich   von  Xylokeriza;  sie  ist 
die  Fortsetzung  der  grofsen  Stufe   von  Isthmia,    die    östlich  desselben 
Ortes  verschwindet;  letzterer  liegt  in  einer  Lücke  zwischen  beiden  Stufen- 
teilen.    Nördlich  von  Xylokeriza  steht  ungeschichteter  sandiger  Mergel 
an.    Diese  fünfte  Stufe  zieht  sich  am  Fufs  des  Oneion  in  das  Thal  des 
Baches  von  Neu  Korinth  nach  S  hinein.     Westlich   desselben  erscheint 
sie  nicht  mehr.     Die  übrigen  vier  Stufen    ziehen    im  Bogen    über  den 
Bach  hinweg,  der  sie  in  flachem  Thale  quer  durchschneidet,  bis  in  die 
Gegend  von  Alt  Korinth.      Das    dritte  Plateau   zwischen  Neu -Korinth 
und  Hexamilia  föllt  flach  nach  S  ab,  so  dafs  die  vierte  Stufe  nicht  die 
Höhe  der  dritten  erreicht.     Neu -Korinth  selbst  liegt,  wie  schon  weiter 
oben  erwähnt,  auf  einer  kleinen  2  — 5  m  hohen  Alluvialebene  (Schotter 
und  Lehm)    an    der    Mündung    des  Baches.     Unmittelbar    südlich   der 
Stadt   erhebt    sich    die   erste  Stufe  zu   etwa  30  m  Höhe.     Dieselbe  be- 
steht unten  aus  grauen,  versteinerungsleeren,  ungeschichteten,  sandigen 
Mergeln,  aus  denen  Kalk  gebrannt  wird ;  darüber  lagert  eine  aus  Sand 
und  Konglomerat    bestehende  Bank    von  i|  m  Mächtigkeit,    mit   zahl- 
reichen marinen  Fossilien.    Diese  Bank  bildet  wegen  ihrer  Härte  einen 
her\orragenden,  senkrechten  Abbruch.    Darüber  folgt  ein  roter,  lehmiger 
Sand  mit  Land  sehn  ecken,   eine  Oberflächenbildung.     Die  Muschelbank 
ist  sehr  bezeichnend  für  die  erste  Stufe  aufweite  Entfernung  hin.   Sie  liegt 
ganz  horizontal.    In  dem  Bachthal  i  km  aufwärts  erreicht  sie  die  Thal- 
sohle wegen  des  Ansteigens  derselben;  weiter  oben  ist  daher  das  Thal 
kaum  in  das  Plateau  eingeschnitten.     Unmittelbar  östlich  von  Neu  Ko- 
rinth spaltet  sich  die  Stufe  in  zwei  Staffeln,  die  sich  sehr  bald  wieder 
vereinigen ;  die  vorderste  tritt  unmittelbar  an  das  Meer.     Hier  ist  deut- 
lich  eine    Diskordanz    zwischen    dem    Muschelkonglomerat   und    dem 
Mergel  zu  beobachten.    Letzterer  ist  zart  und  weifs,  teils  ungeschichtet, 
teils  dünnplattig  (wie  bei  Kalamaki),  ohne  Fossilien.     Ebenso  dort,  wo 
die  Stufe  westlich  der  Stadt  wieder  an  das  Meer  tritt.    Dort  sehen  wir 
zu  Unterst    den   Sandmergel    mit    flach    nach   W  fallenden    Schichten, 
darüber  das  Muschelkonglomerat   horizontal,    darüber  sandigen  Lehm 


M  Vergl.  Fuchs,  Denkschr.  der  Wiener  Akad.  Math.-naturw.  Klasse  Bd.  37,  2, 
S.  2  f.  10. 


40  ■^'  Philippson: 

mit  Rollsteinen.  Es  folgt  nach  W  am  Meere  wieder  eine  schottrige 
Ebene  mit  Sümpfen.  Die  Stufe  verschwindet  nicht  w^eit  jenseits  der 
venetianischen  Befestigungslinie  in  der  Küstenebene.  In  dem  Konglo- 
merat dieser  ersten  Stufe  sammelte  ich  folgende  Fossilien: 

Lebende  Formen. 

Nassa  costulata  Ren.     Am  Bahnhof. 

Conus  mediterraneus  Brug.     Am  Bahnhof. 

Cerithium  vulgatum  Brug.    Am  Bahnhof  und  am  Kirchhof,  sehr  häufig. 

„  scabrum  Olivi.     Am  Bahnhof. 

Trochus  albidus  Gmel.     Am  Bahnhof. 
Capsa  fragilis  L.     Am  Bahnhof. 
Psammobia  vespertina  Chemn.     Am  Bahnhof. 
Venus  verrucosa  L.     Am  Bahnhof  und  am  Kirchhof. 

„       fasciata  Don.      „  „ 

Cytherea  chione  L.     Am  Kirchhof. 

„         rudis  Poll.     Am  Bahnhof. 
Artemis  sp.    Am  Bahnhof. 
Cardium  edule  L..     Am  Bahnhof. 

„         tuberculatum  L.     Am  Bahnhof. 

„        papillosum  Poli.       „  „ 

oblongum  Chemn.  „  „  und  am  Kirchhof. 


Lucina  lactea  L. 


f*  >t 


Pectunculus  pilosus  Born.      „  „  und  am  Kirchhof. 

Area  Noae  L.    Am  Kirchhof. 

Lithodomus  lithophagus  L.     Am  Bahnhof. 

Mytilus  edulis  L.,  var.  galloprovincialis  Lam.     Am  Bahnhof. 

Pinna  nobilis  L.     Am  Bahnhof. 

Pecten  Jacobaeus  L.     Am  Bahnhof  und  am  Kirchhof. 

„        varius  L.     Am  Kirchhof. 
Ostrea  lamellosa  Brocc.    Am  Bahnhof. 
Serpula  sp. 
Cladocora  sp. 


ff  ff 

ff  ff 


Nicht  mehr  im  Mittelmeer  lebend: 

Dentalium  fossile  L.     Am  Bahnhof. 
Cardium  Fuchsi  n.  sp.     „  „  (s.  u.) 

Das  erste  Plateau  steigt  fast  unmerklich  nach  S  an  zur  zweiten 
Stufe,  welche  von  der  ersten  i| — 2  km  entfernt  ist.  Sie  besteht  aus 
einer  Lage  von  Konglomerat  mit  marinen  Conchylien  c.  i  m  mächtig; 
darunter  sandiger,  gelblicher  Mergel.  Bisweilen  ist  das  Konglomerat, 
wenn  es  feinkörniger  ist,  mit  Cladocoren  durchwachsen.  Die  Höhe 
dieser  Stufe  beträgt  40  m  (80  m  ü.  d.  M.).  In  geringer  Entfernung  (etwa 
500  m)  folgt  die  dritte  Stufe ;  auch  diese  besteht  aus  Konglomerat  und 


Der  Isthmos  von  Korinth.  41 

mergeligem  Sand  darunter  (95  m  ü.  d.  M.).  Das  jetzige  Dorf  Alt-Korinth 
liegt  sowohl  auf  dem  zweiten,  wie  auf  dem  dritten  Plateau ;  die  Tempel- 
ruine liegt  auf  dem  dritten.  Beide  Stufen  lassen  sich  weit  hinein  nach 
W  in  die  Ebene  von  Kiaton  verfolgen.  Auch  die  vierte  Stufe,  welche 
sich  bei  Alt  Korinth  von  der  dritten  loslöst  und  nördlich  von  Hexamilia 
vorbeizieht,  besteht  aus  sandigem  Mergel  unten  und  Konglomerat  dar- 
über. —  Auch  diese  Stufen  entsprechen  Verwerfungen,  wenn  auch  die 
Verwerfungen  hier  nicht  direkt  zu  beobachten  sind.  Die  Stufe  braucht 
auch  nicht  ganz  genau  der  Verwerfung  zu  folgen,  sondern  sie  kann 
durch  die  atmosphärische  Zerstörung  nach  rückwärts  verschoben  und 
ausgebuchtet  sein.  Jedenfalls  sind  die  Stufen  durch  Verwerfungen  be- 
dingt und  nicht  alte  Strandlinien,  wie  manche  Reisende  geglaubt 
haben ^).     Beweise  dafür  sind: 

1.  Eine  Stufe  teilt  sich  häufig  in  zwei  kleinere,  welche  zusammen 
annähernd  dieselbe  Höhe  besitzen,  wie  die  vereinigte  Stufe. 

2.  Eine  und  dieselbe  Stufe  besitzt  nicht  überall  dieselbe  Meeres- 
höhe. 

3.  Alle  Stufen  der  verschiedensten  Höhenlagen  zeigen  dieselben 
Schichten:  mergeliger  Sand  oder  weifser  Mergel  unten,  darüber  Kon- 
glomerat. 

4.  In  dem  Kanaleinschnitt  läfst  sich  eine  Anzahl  ganz  analoger 
Bodenstufen  direkt  mit  Verwerfungen  identificieren. 

7.  Oneion  und  Akrokorinth. 

Die  südliche  Begrenzung  des  Isthmos  wird  bewirkt  durch  zwei  fast 
gleich  hohe,  steil  aufragende  Berge,  Oneion  und  Akrokorinth  (der  Burg- 
berg von  Korinth).  Beide  sind  isolierte  Glieder  der  argolischen  Ge- 
birge, denn  sie  werden  von  einander  und  von  der  zusammenhängenden 
Gebirgsmasse  der  Halbinsel  getrennt  durch  jungtertiäre  Ablagerungen, 
vorherrschend  weifse  Mergel,  welche,  zu  bedeutender  Höhe  emporge- 
gehoben,  das  Thal  des  Baches^von  Neu-Korinth  erfüllen  und  mit  den 
identischen  Bildungen  des  Isthmos  in  unmittelbarem  Zusammenhange 
stehen.  Beide  Berge  bestehen  aus  Gesteinen  der  Kreideformation,  wie 
sie  durch  ganz  Griechenland  verbreitet  sind.  Das  Oneion  (582  m),  ein 
von  W  nach  O  langgezogener,  zackiger  Grat  besteht  aus  grauem  Kalk 
mit  undeutlicher  Schichtung;  er  streicht  O — W,  und  fallt  steil  nach  N 
ein.  Auf  dem  Südabhange  tritt  unter  ihm  Thonschiefer  zu  tage.  Am 
Nordabhange  kleben  ihm  noch  in  beträchtlicher  Höhe  kleine  Partien 
von  Neogen-Mergel  an.  —  Akrokorinth,  ein  von  allen  Seiten  steil  auf- 
ragender, oben  abgeflachter  Felsklotz  (575  m),  besteht  aus  grobbankigem, 
gelblichem  Kalk,  welcher  nach  NNO  streicht  und  nach  OSO  steil  einfällt. 
Unter   diesen  Kalk   fällt   westlich    des  Gipfels    roter,    dünnschichtiger 


*)  Vergl.  Curtius,  Peloponnesos  I,  S.  4g.     II,  S.  524. 


42  A.  Philippson: 

Hornstein  steil  ein,  streichend  Ni8°0,  fallend  OSO 50°.  Derselbe 
bildet  ein  Gewölbe,  indem  sich  seine  Schichten  wenig  weiter  westlich 
zu  WNW-Fallen  umbiegen,  und  dort  eine  Kalkbank  einschlieisen,  über 
welcher  wieder  Hornstein  folgt.  Auch  auf  dem  Gipfel  von  Akrokorinth 
tritt  etwas  Hornstein,  dem  Kalk  eingelagert,  auf.  Der  Ostfufs  des 
Berges  ist  bis  hoch  hinauf  in  rötliches  Konglomerat  eingehüllt,  welches 
dem  Neogen  angehört.  Der  ganze  Berg  tritt  gegenüber  dem  Oneion 
bedeutend  nach  N  vor  und  besitzt  eine  andere  Streich-  und  Fallrich- 
tung. Es  zieht  also  jedenfalls  eine  Dislokationslinie  zwischen  beiden 
Bergen  hindurch,  welche  älter  als  die  Neogenbildungen  ist.  Nach 
Norden  fällt  Akrokorinth  sehr  steil  ab  zu  dem  tertiären  Stufenland, 
auf  dessen  oberster  Stufe  hier  Alt  Korinth  im  Schutze  des  Berges  lag. 
Der  Fufs  des  Berges  ist  von  herabgefallenem  Kalkschutt  eingehüllt. 
Dieser  Absturz,  welcher  quer  zu  den  Schichten  des  Gebirges  verläuft, 
wird  durch  eine  grofse  Verwerfung  gebildet,  ebenso  wie  der  Nord- 
rand des  Oneion.  Durch  diese  gewaltigen  Absenkungen  nach  N  wird 
bewirkt,  dafs  im  Isthmos  bis  zur  Geraneia  gegenüber  keine  Spur  des 
Kreidegebirges  zu  Tage  tritt.  —  Westlich  von  Akrokorinth  ist  der  Süd- 
rand der  Küstenebene  von  Kiaton  bis  hoch  hinauf  in  weifse  Tertiär- 
mergel eingehüllt,  welche  mehrere  über  einander  aufragende,  horizon- 
tale Terrassen  bilden,  in  welche  Thäler  und  Wasserrisse  labyrinthisch 
eingeschnitten  sind.  Die  Terrassen  und  die  trennenden  Steilstufen 
umziehen  im  Bogen  von  W  nach  NW  gedreht  die  Küstenebene  von  Kiaton. 

8.  Zusanmienfassimg. 

Der  Isthmos  von  Korinth  zwischen  den  Kreidegebirgen  im  Norden 
und  Süden  wird  zusammengesetzt  aus  lockeren,  horizontal  oder  naliezu 
horizontal  gelagerten  Sedimentschichten,  deren  Material  der  Zerstörung 
jener  Gebirge  entstammt.  Diese  Schichten  wechseln  zwar  ihre  Zusammen- 
setzung im  einzelnen  in  vielfachster  und  schnellster  Weise  in  vertikalem 
und  horizontalem  Sinne,  aber  dennoch  lassen  sich  überall  dieselben 
Gruppen  unterscheiden.  Zu  unterst  blaue  Mergel,  darüber  weifse 
Mergel,  darüber  Sande  und  Konglomerate.  Die  blauen  Mergel  sind 
nur  im  Kanal  angeschnitten;  sonst  treten  sie  fast  nirgends  an  die 
Oberfläche.  Das  erklärt  sich  leicht  durch  die  Annahme,  zu  welcher  uns  die 
Erscheinungen  im  Kanal  führten,  dafs  blaue  und  weifse  Mergel  identische 
Ablagerungen  seien  und  die  blauen  Mergel  die  Verschiedenheit  der  Farbe 
und  des  physikalischen  Zustandes  dem  Umstand  verdanken,  dafs  sie  sich 
unter  dem  Niveau  des  Grundwassers  befinden.  Dieses  Niveau  erreicht natur- 
gemäfs  die  Oberfläche  nur  in  seltenen  Fällen,  und  so  erklärt  sich  das  seltene 
Vorkommen  der  blauen  Mergel  an  der  Oberfläche.  Schwieriger  ist  das 
Verhältnis  von  weifsem  Mergel  zu  den  Banden  und  Konglomeraten  zu 
beurteilen.  An  einigen  Punkten  beobachten  wir  innige  Wechsellagerung 
oder  allmählichen  Übergang  beider  Systeme  an  ihrer  Grenze ;  auch  im 


Der  Isthmos  von  Korinth.  4r3 

horizontalen  Sinne  gehen  die  Mergel  zuweilen  in  Sande  über,  wie  es 
sich  im  Kanal  zeigt.  In  seichten  und  unruhigen  Gewässern  ist  es  ja 
sehr  natürlich,  dafs  verschiedenartige  Ablagerungen  in  wiederholtem 
Wechsel  einander  folgen  und  ersetzen,  auch  ältere  Ablagerungen  von 
neuem  zerstört  und  umgelagert  werden.  Meist  jedoch  beobachtet  man 
eine  scharfe  Grenze  zwischen  der  Mergel-  und  Schottergruppe.  Die- 
selbe Überlagerung  von  Mergel  durch  Konglomerat,  ohne  dafs  überall 
eine  scharfe  Grenze  vorhanden  wäre,  finden  wir,  über  die  Grenze  des 
Isthmos  hinaus,  weit  verbreitet,  in  den  jungen  Ablagerungen  Griechen- 
lands und  auch  in  Italien.  Zunächst  zeigt  sie  sich  in  dem  Hügelland  der 
Krommyonia,  dann  aber  im  grofsartigsten  Mafsstabe  an  der  ganzen 
Südküste  des  Golfes  von  Korinth.  Hier  erreicht  die  untere  Abteilung, 
die  der  Mergel,  eine  gewaltige  Mächtigkeit,  gegen  welche  diejenige  der 
Schichten  des  Isthmos  völlig  verschwindet,  obwohl  an  der  Identität  der- 
selben durch  ihren  unmittelbaren  Zusammenhang  jeder  Zweifel  gehoben 
ist  Darüber  liegen  dort  ungemein  mächtige  Konglomerate,  ohne  Spur 
von  Fossilien,  welche  bis  zu  i8oom  Meereshöhe  gehoben  sind.  Dieselben 
fehlen  am  Isthmos  und  sind  nicht  identisch  mit  den  isthmischen  Kon- 
glomeraten, welche  viel  weniger  mächtig  sind  und  zahlreiche  marine 
Conchylien  einschliefsen.  Diese  marinen  Konglomerate  sind  auch  an 
der  Südseite  des  Golfes  von  Korinth  vorhanden  und  lagern  dort  dis- 
kordant  Über  den  Mergeln,  übersteigen  aber  niemals  eine  geringe  Meeres- 
höhe. Am  Isthmos  befinden  wir  uns  an  der  östlichen  Verbreitungs- 
grenze dieser  marinen  Sande,  Schotter  und  Konglomerate.  ÖstHch  von 
Agina  und  der  Kakiskala  werden  sie  nicht  mehr  an  den  Küsten  des 
mittleren  und  nördlichen  Ägäischen  Meeres  angetroffen. 

Die  Betrachtung  der  eingeschlossenen  Fossilien  führt  uns  zu  ganz 
denselben  Ergebnissen  in  Bezug  auf  das  gegenseitige  Verhalten  der 
Schichtgruppen.  Im  blauen  Mergel  des  Kanales  fanden  wir  nur  Brack- 
resp.  Süfswasserconchylien,  und  zwar  wegen  ihrer  schlechten  Erhaltung 
unbestimmbar,  ausgenommen  der  besonders  häufig  und  gut  erhalten  vor- 
kommenden Neritina,  welche  identisch  zu  sein  scheint  mit  der  in  den 
Süfswassermergeln  von  Megara  sehr  häufigen  Neritina  micans  Gaud.  et 
Fisch,  (vergl.  Gaudry  und  auch  Fuchs,  Denkschr.  S.  14,  Taf  III,  Fig. 
5-16). 

Im  weifsen  Mergel  des  Kanales  habe  ich  nur  einige  wenige  Mela- 
nopsiden  gefunden.  Gaudry  und  Fuchs  (1.  c.  S.  5)  führen  aber  aus 
den  weifsen  Mergeln  bei  Kalamaki,  welche  ja  unzweifelhaft  mit  den- 
jenigen des  Kanaleinschnittes  identisch  sind,  eine  Süfswasserfauna  an, 
welche  nach  Neumayr  (Denkschr.  40.  Bd.  S.  266)  eine  Altersbestimmung 
nicht  erlaubt: 

Limnaeus  Adelinae  Cantr. 

„         sp. 
Vivipara  sp. 


44  ■^'  Philippson : 

Neritina  nivosa  Briis. 
Melania  (Paludina)  ornata  Fuchs. 
Congeria  cf.  clavaeformis  Krauss. 
„  amygdaloides  Dunker. 

„  minor  Fuchs. 

Ich  habe  leider  die  Fundpunkte  derselben  nach  der  mangelhaften 
I.okalbeschreibung  nicht  auffinden  können.  Möglicherweise  sind  sie 
durch  die  Eisenbahn-  und  Kanalbauten  jetzt  ganz  verschüttet  oder  ab- 
getragen ;  sind  ja  doch  vielfach  die  Süfwasserbildungen  in  dem  griechi- 
schen Neogen  bei  grofsem  Fossilreichtum  von  sehr  geringer  horizontaler 
Ausdehnung  und  nur  nesterweise  in  die  marinen  Ablagerungen  einge- 
schaltet. Jedoch  habe  ich  in  den  weifsen  Mergeln  von  Kalamaki  eben- 
falls Melanopsiden  und  Neritina  micans  gefunden.  Also  auch  in  dem 
weifeen  Mergel  des  Isthmos  kommen  Süfswasserbildungen  vor,  welche 
mit  denen  des  blauen  Mergel  tibereinstimmen.  Im  übrigen  fanden  wr 
aber  im  Kanal  in  den  weifsen  Mergeln  marine  Conchylien,  welche  noch 
lebenden  Arten  angehören.  Die  weifsen  Mergel  enthalten  also  sowohl 
marine  als  lakustre  Bildungen  mit  einander  wechselnd,  die  sich  petrogra- 
phisch  in  nichts  von  einander  unterscheiden.  Ebenso  finden  wir  in  den 
Schichten  von  Megara  einzelne  Bänke  mit  marinen  und  brackischen 
Conchylien  wechselnd.  Wir  kommen  also  zu  dem  Resultat,  da fs  höchst- 
wahrscheinlich  die  blauen  und  die  weifsen  Mergel  des  Isth- 
mos, soweit  letztere  Brack-  oder  Süfswasserbildungen  sind, 
zu  einander  gehören  und  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  ent- 
sprechen den  Melanopsiden-Mergeln  von  Megara.  Diese  aber 
gehören  nach  den  Untersuchungen  von  Neumayr*)  der  sog.  levan- 
tini sehen  Stufe,  d.  h.  den  Binnenablagerungen  an,  welche  dem 
anderwärts  ausgebildeten  marinen  Unterpliocän  (Astien,  Zancl^en 
und  Messinien  in  Italien)  entsprechen. 

Die  in  den  weifsen  Mergeln  enthaltenen  marinen  Conchylien  sind 
zu  wenig  zahlreich,  um  hierbei  von  Gewicht  zu  sein;  jedenfalls  ^^nder- 
sprechen  sie  dieser  Annahme  nicht. 

Was  nun  das  Alter  der  über  den  levantinischen ,  unterpliocänen 
Mergeln  liegenden  Sande  und  Konglomerate  anbetrifft,  so  geben  uns 
die  Lagerungsverhältnisse  nur  den  sicheren  Anhalt,  dafe  sie  nicht  älter 
als  die  Mergel  sein  können.  Sehen  wir  also  zu,  was  wir  aus  den 
Fossilien,  die  in  ihnen  enthalten  sind,  entnehmen  können. 

Hörnes  (1.  c.)  gab  zuerst  eine  Liste  von  Fossilien  von  Kalamaki, 
Fuchs*)  hat  ein  noch  vollständigeres  Verzeichnis  aufgestellt,  in  welchem 
wir  eine  gröfsere  Anzahl  nicht  mehr  im  Mittelmeer  lebender  Arten 
finden.     Dazu    habe    ich    noch   eine  Anzahl  Formen    hinzugesammelt. 


1)  Denkschr.  Bd.  40,  S.  267. 

2)  Denkschr.  Bd.  37,  2,  S.  3  f. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  45 

Ich  gebe  hier  die  Liste  der  von  allen  drei  Autoren  angegebenen  Fossi- 
lien, wobei  allerdings  nicht  ausgeschlossen  ist,  dafs  von  den  verschie- 
denen Autoren  einmal  ein  und  dieselbe  Form  verschieden  aufgefafst 
sein  mag.  In  der  Nomenklatur  folge  ich  Weinkauff  (Conchylien  des 
Mittelmeeres,  2  Bde.,  Cassel  1867/68).  Die  Bestimmung  der  meisten 
von  mir  gesammelten  Conchylien  verdanke  ich  Herrn  Prof.  v.  Martens 
in  Berlin. 

Fossilien  der  marinen  Sande  und  Konglomerate  des  Isthmos 

von  Korinth. 
(H  =  gefunden  von  Hörnes,  F  von  Fuchs,  P  von  Philippson.) 

I.  Noch  im  Mittelmeer  lebende  Formen. 

a)  Gastropoden. 

Marginella  clandestina  Brocc.     F. 
Mitra  ebenus  Lam.     F. 
Trivia  (Cypraea)  europaea  Mont.     H. 
Columbella  rustica  L.     H. 
Purpura  haemastoma  L.     P. 
Cyclope  (Buccinum)  neriteus  L.     F. 
Nassa  (Buccinum)  mutabilis  L.     H.  P. 
„  „  incrassata  Müller.     H.  P. 

„  „  costulata  Ren.     H.  P. 

„  „  limata  Chemn.  (prismaticum  Bronn).     F. 

I,  „  reticulata  L.     H. 

Buccinum  3sp.  ?     F. 

Tritonium  parthenopus  v.  Salis  (succinctum  Lam.).     H. 
Murex  brandaris  L.     H.  P. 
„      tninculus  L.     H.  F. 
Fusus  2sp.  ?     F. 
Pleurotoma  7sp.  ?     F. 
Mangelia  (Pleurotoma)  caerulans  Phil.     F. 

71  „  Vauquelini  Payr.     H.  F. 

Defrancia  (Pleurotoma)  reticulata  Ren.     H.  F. 

„  „  purpurea  Mont.  (Philberti  Mich.)     F. 

Conus  mediterraneus  Brug.     H.  F.  P. 
Chenopus  pes  pelicani  L.     F.  P. 
Cerithium  vulgatum  Brug.     H.  F.  P. 

„        scabrum  Olivi  (einschliefslich  angustum  Desh.)     H.  F.  P. 
„       mediterraneum  Desh.    H. 
„       conicum  Blainv.  (Sardoum  Cant.)    H. 
„        5sp.  ?    F. 
Triforis  (Cerithium)  perversa  L.     H.  F. 
Cyüchna  (Bulla)  truncata  Mont.     H.  F. 
)i  „      convoluta  Bronn.    F. 


n 
ff 


ff 
ff 
ff 


46  A.  Philippson: 

Ringicula  buccinea  Ren.  (auriculata  Phil.)     F. 
Turbonilla  (Odostomia)  indistincta  Mont.     F. 

„  „  interstincta      „        F. 

„  „  pusilla  Phil.     F. 

„  „  gracilis  Brocc.     H. 

Odostomia  4Sp.  ?     F. 
Eulima  subulata  Don.     F. 

„       polita  L.     F. 

ff       sinuosa  Sc?  (nitida  Lam.)    H. 
Scalaria  clathratula  Turt.  ?  (pulchella  Biv.  ?).     F. 

ff        communis  Lam.     H. 
Natica  helicina  Brocc.     F. 

„       pulchella  Risso.     P. 
cf.  mammilla  L.     P. 
cf.  millepunctata  Lam.     H.  P.*) 
fusca  Blainv.  (sordida  Swains.)     H. 
Rissoa  oblonga  Desm.     F. 

auriscalpium  L.     H.  F. 
pulchella  Phil.     F. 
ventricosa  Desm.     H.  F. 

„      monodonta  Biv.     H.  F. 

„      lineolata  Mich.     F. 

„      violacea  Desm.     H.  F. 

„      inconspicua  Adler.     F. 

„      Montagui  Payr.    H. 

„      interrupta  Mont.     H. 

„      ventrosa  Mont.     H.*) 

,9      4sp.  ?  F.,  isp.  ?  P. 
Alvania  cimex  L.  (calathisca  Mont.)     H.  F. 

„        cimicoides  Forbes.     F. 

„       crenulata  Mich.     H.  F. 

„        costata  Adams.     F. 

„        aspera  Phil.     F. 

„        lactea  Mich.     F. 

„        abyssicola  Forbes.     F.^) 
Rissoina  Brugieri  Payr.     H.  F. 
Truncatella  truncatula  Drap.     F. 

')  Die  von  mir  gefundenen  Exemplare  fallen  unterhalb  der  Naht  steiler  ab,  als 
bei  den  lebenden  Formen  gewöhnlich  ist. 

')  Nach  Herrn  Prof.  v.  Martens  freundlicher  Mitteilung  keine  echte  Rissoa, 
sondern,  wenn  richtig  bestimmt,  eine  Hydrobia,  die  lebend  an  den  Kästen  des 
Mittelmeeres  und  Englands  vorkommt. 

')  Nach  v.  Martens  im  Mittelmeer  lebend  in  50 — 350  Faden  Tiefe. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  47 

Turritella  communis  Risso.     P. 
Caecum  trachea  Mont.     H.  F. 

,,       glabrum  Mont.     F. 
Phasianella  sp.  ?     P. 

„  speciosa  Mühlf.  (Vieuxii  Payr.)     H. 

Clanculus  cruciatus  L.  (Monodonta  Veilloti  Payr.)    F. 

„        (Monodonta)  corallinus  Gmel.    F. 
Turbo  Tugosus  L.     H. 
Trochus  conulus  L.     P. 

albidus  Gmel.     P. 
exiguus  Pult.     H.  F.  P. 
Adansoni  Payr.     F. 
fanulum  Gmel.     F. 
millegranus  Phil.     F. 
Fermonii  Pa)n:.    H. 
3sp.  ?     F.  P. 
Fissurella  graeca  L.     H.  F. 
Dentalium  dentalis  L.     H.  P. 

„         rubescens  Desh.(=  cf.  Taren tinum  bei  Fuchs?,  =  fissura  Lam. 
bei  Hoemes.)    H.  F.  P. 

b)  Bivalven. 

Solen  Vagina  L.     F.  P. 

Solecurtus  (Psammosolen)  strigilatus  L.     F.  P. 

„         coarctatus  Gmel.    P. 
Saxicava  arctica  L.     F. 

Corbula  gibba  Olivi  (nucleus  Lam.)     H.  F.  P. 
Thracia  papyracea  Poli.     F. 
Mactra  triangula  Ren.     F. 
Mesodesma  Cornea  Poli.     F. 
Syndosmya  ovata  Phil.     P. 
Scrobicularia  plana  Da  Costa.     P. 

Capsa  fragilis  (=  Petricola  ochroleuca  Lam.)  L.     H.  F.  P. 
Psammobia  vespertina  Chemn.     P. 
„  Ferroensis  Chemn.     F. 

Lutraria  elliptica  Lam.     H. 
Tellina  planata  L.     F. 

i,      donacina  L.     H.  F. 

n      nitida  Poli.     P. 

„       distorta  Poli.     P. 

„      incarnata  L.  (depressa  L.)    H. 
Donax  ventricosa  Poli.     F.  ?  (Vielleicht  ist  D.  venustus  Poli  gemeint?) 
Venenipis  Irus  L.     F. 
Tapes  decussata  L.     P. 


48  ^'  Philippson: 

Venus  verrucosa  L.     F.  P. 
„       ovata  Penn.     F. 
„       fasciata  Don.     P. 
„       sp.  ?     P. 
Cytherea  Chione  L.     H.  F.  P. 

„         rudis  Poli.     P. 
Artemis  exoleta  L.     F.  P. 
„        lupinus  Poli.     P. 
„        sp.  ?     P. 
Circe  minima  Mont.     F. 

Cardium  edule  L.  (incl.  var.  rusticum).     H.  F.  P, 
tuberculatum  L.     H.  F.  P. 
papillosum  Poli.    H.  F.  P. 
f,         exiguum  Gmel.     F. 
„         aculeatum  L.     P. 

„         echinatum  L.  (=  Deshayesii  Payr.)     H.  P. 
„         oblongum  Chemn.     P. 
Cardita  sulcata  Brug.     F. 
„        trapezia  L.     F.  P. 
Diplodonta  rotundata  Mont.     F. 
Lucina  reticulata  Poli  (=  Pecten  Lam.)     H.  F. 

„        lactea  L.     H.  F.  P. 
Astarte  (I^ucina)  bipartita  Phil.     H. 
Lepton  squamosum  Mont.     F. 
Pectunculus  glycimeris  Lam.     H. 
„  pilosus  Born.     F.  P. 

Area  Noae  L.     H.  F.  P. 
„     diluvii  Lam.     H. 
„     lactea  L.     H.  F. 
Nucula  nucleus  L.  (=  margaritacea  Lam.)    H.  F.  P. 
Leda  pella  L.  (=  Nucula  emarginata  Lam.)    H.  F. 

„      commutata  Phil.  (=  fragilis  Chemn.  =  Area  minuta  Brocc).    F. 
Modiola  sp.  div.  ?     F. 

„        barbata  Lam.     H. 
Lithodomus  lithophagus  L.     P. 
Mytilus  edulis  L.  var.  galloprovincialis  Lam.     F.  P. 

„       minimus  Poli.     H. 
Chama  gryphoides  L.     H. 
Pinna  nobilis  L.     P. 
Pecten  varius  L.     H.  F.  P. 
„       opercularis  L.     H. 
„      Jacobaeus  L.     H.  F.  P. 

„      flexuosus  Poli  (polymorphus  Bronn,  isabella  Lam.).     H.  F. 
„       hyalinus  Poli.     P. 


Der  Isthmos  von  Korint h.  49 

Pecten  glaber  L.  (sulcatus  Lam.)     H. 
Spondylus  gaederopus  L.  (incl.  aculeatus  Chem.)     H.  F. 
Ostrea  lamellosa  Brocc.  var.  div.     H.  F.  P. 
„      cornucopiae  Brocc.     H. 

Cladocora  (caespitosa)  granulosa  Edw.  Haime.     H.  F.  P. 

Kullipora  sp.?     F. 

Kchiniten.     P. 

Bryozoen.     P. 

Baianus  perforatus  L.     F.  P. 

2.  Nicht  mehr  im  Mittelmeer  lebende  Formen. 

a)  Gastropoden. 
Mitra  Partschi  Hoem.    F.    (Miocän,  Wiener  Becken.) 
Columbella  semicaudata  Bon.     H.     (Miocän,  Pliocän,  Italien.) 
Buccinum  (Nassa)  musivum  Brocc.     F.     (Pliocän,  Italien.) 

„  „        serraticosta  Bronn.     H.     (Miocän,   Pliocän,  Italien.) 

Fusüs  intermedius  Mich.     H.     (Miocän,  Wiener  Becken.) 
„      corneus  L.     H.     (Lebend  in  nordischen  Meeren.) 
Cerithium  bilineatum  Hoern.     H.  F.     (Miocän»  Wiener  Becken.) 
Turbonilla  subumbilicata  Grat.     F.? 

„  costellata  Grat.     H.     (Pliocän,  Italien.) 

Eulima  lactea  d'Orb.     F.     (Miocän  und  Pliocän;  auch  auf  Rhodos.) 
Rissoa  albella  Loven.     F.     (Lebend  im  Kattegat.) 

„      plicatula  Risso.     F.     (Subfossil  Nizza,  Marseille,  Rhodus.) 
„      Sulzeriana  Risso.     F.     (Pliocän,  Italien.) 
Alvania  substriata  Phil.     F.     (Oberes  Pliocän  von  Palermo.) 
Trochus  coniformis  Bronn.     H.  F.?     (Vielleicht  =  Tr.  laevigatus  Phil.?) 
Slrombus  coronatus  Defr.     P.     (Pliocän,  Italien.)^) 
Dentalium  fossile  L.     F.  P.     (Pliocän,  Italien.)*) 

„  mutabile  Dod.     F.     (Pliocän,  Cypern,  Rhodos.) 


b)  Bivalven. 
Venerupis  pernarum  Bon.     F.     (Miocän  und  Pliocän.) 
Tapes  (Venus)  vetula  L.     F.     (Pliocän,  Italien.)    ^ 

')  Strombns  coronatus  Defr.  ist  in  einem  Exemplar  in  dem  grünen  mergeligen 
Sande  des  Kanaleinschnittes  gefunden  worden.  Dimensionen :  9  : 7»5  cm.  Häufig 
im  oberen  Astien  Italiens,  in  den  gelben  Sauden  (vgl.  Cocconi,  Enumerazionc  siste- 
matica  dei  Molluschi  miocenici  e  pUocenici  di  Parma  e  Piacenza.  Bologna  1873 
P-  563;  Brocchi,  Conch.  foss.  subapeonina,  Milano  184 3»  II  173  [Str.  fasciatus 
Brocc.]);  sehr  häufig  auch  in  den  jüngsten  Tertiärschichten  von  Tarent  (Philippi, 
Enmneratio  moUuscorum  Siciliae,  II.,  Berolini  1844»  p-  186).  Auf  Kos  ist  er  da- 
gegen nicht  gefunden  worden,  —  Unser  Exemplar  entstammt  der  Sammlung  des 
Herrn  Ingenieurs  Trucco. 

')  Im  unteren  Pliocän  Italiens,  vergl.  Cocconi  1.  c.  p.  649. 
Zeibchr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  4 


50  A..  Philippson: 

Dosinia  (Cytherea)  Adansoni  Phil.     F.     (Pliocän,  Italien.) 
Plicatula  mytilina  Phil.     F.     (Pliocän,  Italien.) 
Cardium  tenue  Fuchs.     (Bisher  nur  auf  dem  Isthmos.) 

„        Fuchsi  n.  sp.     P.^) 
Cardita  intermedia  Lam.     H.? 
Pecten  medius  Lam.     P.  (Pliocän,  Reggio.    Lebend  im  Roten  Meer.)-} 

Im  ganzen  sind  172  spezifisch  bestimmte  fossile  marine  Mollusken 
vom  Isthmos  bekannt;  davon  werden  26  oder  15,1  %  nicht  mehr  im 
Mittelmeer  angetroffen.  Von  diesen  sind  zwei  Cardien- Arten  den 
Schichten  des  Isthmos  eigentümlich,  sie  stehen  noch  jetzt  lebenden 
Formen  des  Kaspischen  und  Schwarzen  Meeres  nahe.  Andere  Arten 
leben  noch  in  anderen,  teils  nordischen,  teils  tropischen  Meeren ;  wieder 
andere,  und  zwar  die  meisten  ausgestorbenen,  gehören  der  Pliocän- 
formation  von  Italien,  von  Kos,  Rhodos  und  Cypern  an;  die  meisten 
von  ihnen  reichen  bis  in  die  obersten  Abteilungen  des  Pliocän  hinauf. 
Nur   drei  Gastropoden  sind  bisher  nur  im  Miocän  gefunden  worden. 

Der  ziemlich  bedeutende  Prozentsatz  nicht  mehr  im  Mittelmeer 
lebender  Mollusken  läfst  es  unstatthaft  erscheinen,  die  Schichten  des 
Isthmos,  wie  dies  Neumayr'*)  gethan  hat,  als  Quartär  zu  bezeich- 
nen.    Wir  müssen  sie  der  Pliocänformation  zuzählen. 

Man  unterscheidet  im  Pliocän  Italiens  nach  Fuchs*)  und  Neumayr*': 
zwei  Stufen,  i)  eine  ältere,  welche  aus  zwei  verschiedenen  Facies  be- 
steht: dem  Zanclden  oder  Messinien,  vorherrschend  Mergel,  aus  gröfserer 
Tiefe  stammend;  und  dem  Astien,  vorherrschend  Sande,  die  zum  Zan- 
clt5en  gehörende  Strand facies ;  2)  eine  jüngere,  welcher  die  Schichten 
des  Monte  Mario    bei  Rom,   des  Monte  Pellegrino  und  Ficarazzi  bei 


')  Cardium  (Didacna)  Fuchsi  n.  sp.  (Fig.  10.)  Nur  rechte  Klappen  liegen  vor.  Sie  ist 
dünn,  quer  verlängert,  bis  23  mm  lang,  17  mm  hoch,  etwas  klaffend.  Der  Wirbel  ist 
schwach  gewölbt,  nach  vorn  gebogen  und  aus  der  Mitte  nach  vom  gerückt«  Vorder- 
und  Mittelteil  der  Schale  bedeckt  mit  14  oder  15  ziemlich  stark  hervortretenden 
Radialrippen,  die  auch  auf  der  Innenseite  der  Schale  sichtbar  sind.  Das  hintere 
Drittteil  der  Schale  ist  dagegen  frei  von  diesen  Radial rippen ;  zuweilen  fehlen  sie 
auch  dicht  am  Vorderrand.  Die  ganze  Schale  weist  aufserdem  schwache  concen- 
trische  Anwachsstreifen  auf.  Der  Rand  ist  schwach  gezähnt.  Die  beiden  Schlofs- 
zähne  sind  sehr  schwach  entwickelt;  die  Seitenzähne  fehlen  ganz.  Dieses  neue 
Cardium,  ebenso  wie  das  C.  tenue  Fuchs  aus  denselben  Schichten  von  ICalamaki 
(Denkschr.  Wien.  Akad.  Math.  Kl  37.  Bd.  a,  i877)  S.  g)  steht  am  nächsten  den 
lebenden  brackischen  Cardien  des  Schwarzen  und  Kaspischen  Meeres,  welche  Eich- 
wald beschrieben  hat,  speciell  dessen  Gattung  Didacna. 

')  Unsere  Exemplare  entstammen  der  Sammlung  des  Herrn  Ingenieur  Tmcco. 

3)  1.  c.  p.  248. 

*)  Fuchs,  Geolog.  Studien  in  den  Tertiärbildungen  Süditaliens.  Sitzungsber. 
Wien,  Akad.  d.  Wiss.,  Mat.  nat.  Cl.,  Bd.  66,  i,  1872  p.  7  ff. 

^)  1.  c.  p.  248. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  51 

Palermo,  und  von  Tarent  angehören.     Die  ältere,  unterpliocäne  Stufe 
zeichnet  sich  durch  grofse  tropische  Conchylien  aus,  während  im  Ober- 
pliocän  bereits  eine  grofse  Annäherung  an  die  jetzige  Fauna  des  Mittel- 
meeres zu  bemerken  ist.     Wir  sahen,   dafs  am  Isthmos  mindestens  ein 
Teil  der  weifsen  Mergel  wegen  seines  Zusammenhanges  mit  den  levan- 
tinischen  Binnenablagerungen  hierhin  zu  zählen  ist.     Weiter  in  die  Le- 
vante hinein   scheint  aber  das  marine  Unterpliocän  nicht  mehr  vorzu- 
kommen.   Die  marinen  Ploicänbildungen  von  Rhodos,  Kos  und  Cypern 
weisen  nach    den   Forschungen   von  Tournouer*),    Neymayr  1.  c.  und 
Fischer*)  keine  jener  auffallenden  tropischen  Formen  mehr  auf,  wie  sie 
für  das  Unterpliocän  so  charakteristisch  sind.     Auf  Kos  hat  man  nur 
18,5  J,   auf  Rhodos    18-— 20  %   ausgestorbener    Arten    gezählt      Diese 
Schichten   sind    also    dem  Oberpliocän   zuzurechnen.     Die   Sande   und 
Konglomerate  vom  Isthmos  stimmen  nun  in  der  Zahl  der  ausgestorbenen 
Arten  mit  diesen  Bildungen  von   Kos,  Rhodos  und   Cypern   überein. 
Auch  hier  fehlen  die  charakteristischen  unterpliocänen  Formen,  auch 
die  grofsen  Terebrateln  und  die  Pleuronectia  cristata,    welche  in  dem 
messenischen  Pliocän   sehr  häufige  Fossilien  sind.     Der  jetzt  nur  noch 
in  tropischen  Meeren  lebende  Strombus  coronatus  wird  in  Italien  noch 
in  den   obersten  Schichten    des  Pliocän,    z.  B.  in  den  Schichten  von 
Tarent  angetroffen.     Es  ergiebt  sich  also,  wie   dies  bereits  Fuchs  an- 
genommen hat,  dafs  die  marinen  Sande  und  Konglomerate  des 
Isthmos    von    Korinth    der   zweiten    Pliocänstufe    im    Sinne 
Xeumayrs     angehören    und     den    oberpliocänen    Schichten 
vom  Monte  Mario,  Monte  Pellegrino  und  Ficarazzi,  von  Ta- 
rent, von  Kos,  Rhodos  und  Cypern  entsprechen.    Die  Schichten 
des  Isthmos  von  Korinth  sind  also  Ablagerungen,  welche  in  der  unte- 
ren Pliocänzeit  mergeligen  Charakter  hatten,  jedoch  mit  Beimischung  von 
Sand,  und  zwar  zuerst  in   einem  stifsen  oder  brackischen  Seebecken 
Paludinenschichten)  abgelagert  wurden;   dann  aber  später  aus  einem 
Wechsel  von  brackischen  und  marinen  Schichten  sich  zusammensetzten; 
in  der  oberen   Pliocänzeit  kamen  Sand  und  Schotter  ausschliefslich 
mariner  Entstehung  zur  Ablagerung.     Eine  scharfe  Grenze  ist  zwischen 
beiden  Stufen    nicht   überall    zu    erkennen.     Es  ist  dies  also  dieselbe 
Reihenfolge  von  Bildungen    aus    derselben  Zeitepoche,    wie  auf  Kos, 
Rhodos  und  anderen  Gegenden  des  Archipels. 

Diese  Schichten  werden  von  einem  komplizierten  Netz  von  Ver- 
werfungen durchsetzt.  Von  Faltungen,  wie  sie  die  Kreidegesteine 
Griechenlands  zu  hohen  Gebirgen   aufgethürmt  haben,    sind  sie  nicht 


^)  ktade  sur  les  fossiles  tertiaires  de  Cos.  Annales  scientif  de  l'öcole  norm, 
sopir.  Paris  Ser.  H,  Vol.  V  I876,  p.  445  ff. 

^)  Terrain  tertiaire  de  l'ile  Rhode.  M6m.  soc.  g6ol.  de  France.  Ser.  IV, 
^'ol.I,  1877. 

4» 


52  A.  Philippson: 

betroffen  worden.  Nur  an  den  Verwerfungen  treten  zuweilen  kleine 
Schichtenbiegungen  auf.  Die  Verwerfungen  haben  fast  alle  eine  an- 
nähernd westöstliche  Richtung  und  gehören  zwei  verschiedenen  Sy- 
stemen an,  das  eine  mit  vorherrschendem  Absinken  des  nördlichen, 
das  andere  mit  vorherrschendem  Absinken  des  südlichen  Flügels. 
Das  erstere  System  betritt  unser  Gebiet  von  Westen  her,  wo  es  ungleich 
bedeutendere  Sprunghöhen  und  eine  weite  Verbreitung  aufweist.  Es 
zerlegt  dort  jene  jungtertiären  Schichten,  welche  den  Südrand  des 
Golfes  von  Korinth  begleiten,  in  eine  grofse  Anzahl  von  zum  Teil  hoch 
erhobenen  Schollen.  Es  sinkt  gegen  den  Isthmos  hin  zu  verhältnis- 
mäfsig  unbedeutenden  Sprunghöhen  hinab.  Ein  Teil  der  Verwerfungen 
zieht  sich  von  Alt-Korinth  im  Bogen  nach  NO  in  die  Landenge  hinein 
und  bildet  mit  ONO  -  Streichen,  vielfach  zersplittert,  den  Nordabhang 
des  Scheiderückens.  Wenig  jenseits  des  Kanales  verliert  es  sich  ganz. 
Ein  anderer  Teil  zieht  am  Abhang  des  Oneion  -  Berges  entlang  und 
wendet  sich  dann  nach  NO  gegen  Isthmia  zu.  Wir  wollen  dieses 
System  kurz  als  das  korinthische  Spaltensystem  bezeichnen.  —  Das 
andere  System  betritt  unser  Gebiet  von  Osten  her,  aus  dem  Hügelland 
der  Krommyonia.  Es  bildet  den  Nordrand  des  Golfes  von  Ägina  und 
scheint  sich  aus  der  grofsen  Verwerfung  der  Kakiskala  zu  entwickeln. 
Ein  ganzes  Bündel  von  Verwerfungen  mit  vorherrschendem  Absinken  des 
südlichen  Flügels  durchzieht,  nach  W  divergierend,  dieses  Hügelland; 
die  gröfste  derselben  bildet  den  Südrand  der  Geraneia,  andere  ver- 
lieren sich  in  der  Ebene  von  Lutraki ;  wieder  andere  bilden,  sich  zer- 
splitternd und  an  Sprunghöhe  stark  verlierend,  den  Südabhang  des 
Scheiderückens  des  Isthmos.  Diese  letzteren  schieben  sich  hier  in  der 
Gegend  des  Kanaleinschnittes  ein  zwischen  die  beiden  eben  beschrie- 
benen Zweige  des  korinthischen  Systems.  Sie  treten  gegenüber  den 
in  entgegengesetztem  Sinne  absinkenden  Verwerfungen  von  Isthmia, 
an  welche  sie  sich  anscharen,  indem  sich  oben  (S.  29)  näher  be- 
sprochene Stauungserscheinungen  geltend  machen.  Westlich  des 
Kanales  verlieren  sie  sich  gänzlich.  Wir  wollen  dieses  System  als  das 
krommyonische  Spaltensystem  bezeichnen. 

Die  Ausbildung  dieser  Verwerfungen  ging  gleichzeitig  mit  der  Ab- 
lagerung der  Schichten  vor  sich,  welche  sie  durchsetzen.  Der  wech- 
selnde Charakter  der  Ablagerungen  selbst,  die  Denudationsflächen  und 
Diskordanzen  beweisen,  dafs  während  der  Ablagerung  selbst  das  Niveau 
fortdauernden  nicht  unbeträchtlichen  Schwankungen  unterlag  und  auch 
die  Verhältnisse  der  Zuführung  des  abgelagerten  Materiales  von  be- 
ständigen Veränderungen  betroffen  wurden.  Es  ist  dies  leicht  ver- 
ständlich, wenn  wir  schon  damals  Bewegungen  an  den  Verwerfungen 
annehmen.  Diese  Vermutung  wird  zur  Gewifsheit,  wenn  wir  Verwer- 
fungen beobachten,  welche  nicht  das  ganze  Schichtensystem  durch- 
setzen, sondern  innerhalb  desselben  auskeilen  und  von  den  überlagern- 


Der  Isthmos  von  Korinth.  53 

den  Schichten  ausgeglichen  werden.  Mit  diesen  Bewegungen  an  Ver- 
werfungen hängt  dann  die  Eruption  der  Trachyte  von  Kalamaki  und 
Kulantziki  ursächlich  zusammen,  die,  wie  wir  sahen,  in  die  Ablagerungs- 
zeit der  neogenen  Schichten  zu  versetzen  ist.  Andererseits  finden  wir 
aber  auch  Verwerfungen,  welche  selbst  die  jüngsten  Oberflächengebilde, 
den  Verwitterungslehm,  den  Dünensand  und  das  Schwemmland  der 
beiden  Ebenen  durchsetzen  und  sich  an  der  Oberfläche  durch  frische 
Bodenstufen  kenntlich  machen;  und  diese  Verwerfungen  zeigen  das- 
selbe Streichen  und  Absinken  wie  die  älteren.  Es  finden  sich  ferner 
bei  Kenchreä  Ruinen  aus  dem  Altertum  unter  dem  Meeresspiegel 
(s.  u.).  Endlich  ereignen  sich  sehr  häufig  Erdbeben  von  beträchtlicher 
Stärke,  zuweilen  von  verheerender  Wirkung  auf  dem  Isthmos.  Das 
alles  weist  darauf  hin,  dafs  noch  heutzutage  nicht  unbedeutende 
Bewegungen  an  den  Verwerfungen  stattfinden,  dafs  der  Isthmos  von 
Korinth  nicht  ein  fertig  abgeschlossenes,  sondern  ein  noch  in  be- 
ständiger Umgestaltung  begriffenes  Gebilde  ist.  Wir  finden  also 
die  Bewegungen  an  den  Verwerfungen  des  Isthmos  dauernd 
von  der  unteren  Pliocänzeit  bis  zum  heutigen  Tage.  Ein 
Unterschied  im  Alter  und  in  der  Reihenfolge  der  Bewegungen  zwischen 
den  beiden  unterschiedenen  Spaltensystemen  läfst  sich  nicht  bemerken. 
Es  weist  alles  darauf  hin,  dafs  beide  Systeme  gleichzeitiger  Entstehung 
und  Fortbildung  sind. 

Es  bleibt  nun  noch  die  Frage  zu  besprechen,    in    welchem  Sinne 
die  vertikalen  Verschiebungen  an   den    Verwerfungen   des  Isthmos  vor 
sich  gingen    und    gehen.     Wenn   a  der  höhere,    b    der    tiefere  Flügel 
einer  Verwerfung  ist,  so  können  ja  folgende  Fälle  eingetreten  sein: 
i)    a  und  b  sind  gehoben,  a  mehr  als  b; 

2)  a  und  b  sind  gesenkt,  a  weniger  als  b; 

3)  a  ist  gehoben,  b  ist  gesenkt; 

4)  a  ist  unbewegt  geblieben,  b  ist  gesenkt; 

5)  b  ist  unbewegt  geblieben,  a  ist  gehoben. 

Welcher  dieser  fünf  Fälle  jedesmal  eingetreten  ist,  können  wir  durch 
direkte  Beobachtung  nicht  entscheiden.  Diese  zeigt  uns  ja  nur  die 
relative,  nicht  die  absolute  Verschiebung  der  beiden  Flügel.  Man 
kann  in  dieser  Frage  nur  abwägend  und  schliefsend  vorgehen.  — 
Man  neigte  sich  in  der  letzten  Zeit,  unter  Vorantritt  von  Suess,  der 
Ansicht  zu,  dafs  in  der  Erdkruste  Hebungen  von  unten  nach  oben  nicht 
vorkommen,  mit  Ausnahme  des  Falles,  dafs  sich  tangentialer  Druck 
lokal  in  vertikale  Bewegung  umsetzt,  eine  Ansicht,  von  deren  Aus- 
schliefslichkeit  man  bereits  zurückzukommen  beginnt.  Tangentialer 
Druck  ist  aber  am  Isthmos  in  gröfserem  Mafse  nicht  anzunehmen,  im 
Gegenteil  tangentialer  Zug  (mit  Ausnahme  der  lokalen  Erscheinungen 
am  Südabhang  des  Scheiderückens);  denn  jener  würde  sich  nicht  durch 
Verwerfungen,    welche  im  gleichen  Sinne  einfallen  und  absinken,  son- 


54  A.  Philippson: 

dern  entweder  durch  Faltung  oder  durch  tiberschobene  Verwerfungen, 
d.  h.  solche,  in  welchem  das  Absinken  der  Flügel  widersinnig  zu  der 
Einfallsrichtung  der  Spalte  erfolgte,  bekunden.  Da  also  tangentialer 
Druck  in  gröfserem  Mafse  am  Isthmos  nicht  gewirkt  hat,  wtlrde  man 
nach  jener  extremen  Ansicht  die  Bewegungen  an  den  Verwerfungen 
des  Isthmos  als  absinkende  auffassen  müssen,  also  entweder  Fall  2  oder 
Fall  4  anwenden.  Sehen  wir  zu,  welche  Konsequenzen  sich  aus  dieser 
Annahme  im  vorliegenden  Falle  ergeben  würden. 

Die  weifsen  Mergel  finden  sich  auf  der  Landenge  selbst  vom 
Meeresniveau  bis  100  m  ü.  d.  M.,  in  dem  benachbarten  krommyonischen 
Hügellande  bis  300  m  ü.  d.  M.,  an  der  Nordküste  des  Peloponnes,  an 
der  Ziria  und  dem  Chelmos  sogar  bis  über  1000  m  ü.  d.  M.  Wenn 
wir  also  nur  absinkende  Bewegungen  seit  der  Pliocänzeit  annehmen 
wollen,  so  würde  sich  das  Wasserbecken,  in  welchem  sich  die  weifsen 
Mergel  ablagerten,  zu  jener  Zeit  mindestens  1000  m  höher  als  der 
heutige  Meeresspiegel  befunden  haben.  Da  diese  Mergel  aber  Brack- 
wasserbildungen sind  und  selbst  marine  Conchylien  einschliefsen,  so 
müssen  sie  in  der  Nähe  des  Meeres  gebildet  sein,  also  müfste  zur 
Pliocänzeit  das  Meer  mindestens  1000  m  höher  als  heute  gestanden 
haben  1  Während  sich  das  Meer  allmählich  bis  zu  dem  heutigen  Stande 
erniedrigte,  müfste  sich  der  Isthmos  von  Korinth  um  nahezu  dasselbe 
Mafs  gesenkt,  dagegen  die  Gebirge  des  nördlichen  Peloponnes  in  der 
alten  Höhe  erhalten  haben,  während  wiederum  die  westlichen  Land- 
schaften der  Halbinsel,  in  welchen  die  neogenen  Schichten  in  mäfsigen 
Höhen  getroffen  werden,  in  dem  Ausmafse  ihres  Absinkens  zwischen 
beiden  ständen.  Wir  müfsten  dann  also  die  stärksten  Bewegungen  in 
der  Erdkruste  gerade  an  den  Stellen  annehmen,  wo  sie  in  der  That 
nach  allen  Beobachtungen  am  schwächsten  waren,  die  schwächsten 
Bewegungen  aber  dort,  wo  wir  gerade  das  wechselvollste  Relief  und 
die  gewaltigsten  Dislokationen  beobachten.  Vor  allem  aber  müfste  die 
Erniedrigung  des  Meeresspiegels  um  über  1000  m  in  der  jüngsten 
geologischen  Vergangenheit  nach  den  Gesetzen  der  Hydrostatik  alle 
Meere  der  Erde  gleichmäfsig  betroffen  haben,  da  wir  ja  einen  so  be- 
deutenden Betrag  nicht  etwa  lokalen  Veränderungen  der  Attraktion  zu- 
schreiben können.  Von  solcher  gewaltigen  Zurückziehung  des  Meeres- 
spiegels seit  dem  Ende  der  Tertiärzeit  ist  aber  noch  nirgendwo  ein 
Anzeichen  beobachtet  worden;  im  Gegenteil  steht  fest,  dafs  besonders 
der  Kontinent  Europas  in  jener  Zeit  schon  annähernd  denselben  Um- 
fang wie  heutzutage  besafs.  Und  doch  würde  schon  ein  Ansteigen  des 
Meeres  um  einige  hundert  Meter  genügen,  um  den  gröfsten  Teil  des 
heutigen  europäischen  Festlandes  unter  Wasser  zu  setzen.  Wir  könnten 
also  nur  noch  durch  die  Annahme  uns  retten,  dafs  der  ganze  Erdteil  sich 
gleichmäfsig  mit  dem  Meeresspiegel,  ohne  innere  Verschiebungen,  gesenkt 
habe  1 1  Die  Annahme,  dafs  an  den  Verwerfungen  der  jungtertiären  Schieb- 


Der  Isthmos  von  Korinth.  55 

ten  des  Isthmos  und  seiner  Nachbargebiete  nur  absinkende,  nicht  hebende 
Bewegungen  stattgefunden  hätten,  führt  also  zu  ganz  ungeheuerHchen 
Konsequenzen,  die  niemand  im  Ernste  ziehen  wird.  Wir  müssen  also 
zugeben,  dafs  diese  Bewegungen,  wenn  nicht  ausschliefslich ,  doch 
überwiegend  hebende  waren,  d.  h.  in  dem  Sinne  vor  sich  gingen, 
dafs  die  Schollen  der  jugendlichen  Meeresablagerungen  vom  Meeres- 
niveau aus  in  gröfsere  Entfernung  vom  Erdmittelpunkte  gebracht 
wurden  und  zwar  in  verschiedenem  Mafse,  die  eine  Scholle  mehr,  die 
andere  weniger. 

Am  passendsten  könnte  man  sich  vielleicht  den  Vorgang  solcher 
Verschiebungen  an  Verwerfungen,  wie  sie  den  Isthmos  betroffen  haben, 
in  folgender  Weise  vorstellen,  indem  man  hebende  und  absinkende 
Bewegungen  in  einen  ursächlichen  Zusammenhang  bringt.  Während 
eine  gröfsere  Scholle  gehoben  wird,  verlieren  die  seitlichen  Teile  der- 
selben den  seitlichen  Gegendruck  und  Halt.  Sie  werden  daher  seit- 
wärts abzugleiten  und  zurückzusinken  streben.  Es  bilden  sich  infolge 
dessen  um  den  Mittelteil  der  gehobenen  Scholle  sekundäre  Spalten 
und  die  durch  dieselben  losgetrennten  Schollenteile  sinken,  gleichsam 
abbröckelnd,  nach  aufsen  zurück.  Es  sei  z.  B.  der  Scheiderücken  des 
Isthmos  eine  solche  gehobene  Scholle;  bei  der  Hebung  um  80  m  und 
mehr,  welche  sie  über  den  Spiegel  des  Meeres,  in  welchem  sich  die 
Sande  und  Konglomerate  abgelagert  hatten,  erfuhr,  verloren  ihre  seit- 
lichen Teile  (ihr  Nord-  und  Südrand),  welche  den  in  grofser  Tiefe 
unter  dem  Meere  (den  Golfen  von  Korinth  und  Ägina)  verharrenden 
oder  hinabsinkenden  Schollen  zugekehrt  waren,  ihren  seitlichen  Halt, 
es  bildeten  sich  Verwerfungen  in  der  gehobenen  Scholle,  welche  ihren 
Rändern  parallel  laufen,  nach  aufsen  schräg  einfallen  und  an  denen  ein 
Absinken  ebenfalls  nach  aufsen  die  gleichzeitige  Folge  der  Hebung  der 
Scholle  als  ganzer  war  (s.  schemat.  Fig.  11). 

Ähnlich  liefsen  sich  vielleicht  auch  die  parallelen  Verwerfungen  am 
Xordfufs  von  Akrokorinth  auffassen  als  ein  Abbröckeln  und  Zurück- 
sinken der  randlichen  Teile  einer  sich  hebenden  Masse.  Doch  ist  dies 
eben  nur  eine  Auffassung,  die  sich  vorläufig  nicht  über  das  Stadium 
einer  Vermutung  hinaus  entwickeln  läfst! 

Es  sei  nun  zum  Schlüsse  aus  den  vorhergehenden  Beobachtungen 
und  Betrachtungen  dasjenige,  was  sich  über  die  geologische  Ent- 
wickelungsgeschichte  des  Isthmos  feststellen  läfst,  zu  einem  kurzge- 
fafsten  Gesamtbilde  vereinigt. 

Die  beglaubigte  Entwickelungsgeschichte  des  Isthmos,  wie  der 
griechischen  Halbinsel  überhaupt,  beginnt  in  der  Kreidezeit.  Ältere 
sedimentäre  Ablagerungen  sind  in  Griechenland  noch  nicht  mit  Sicher- 
heit bestimmt  worden.  Was  also  vordem  die  Schicksale  dieser  Erd- 
stelle waren,  ist  unerforschbar.  Die  Abteilung  der  Kreidezeit,  in 
welcher    die    mächtigen   Kalksteine    und    Schiefer    Griechenlands    zur 


56  A.  Philippson: 

Ablagerung  kamen,  ist  auch  noch  nicht  mit  Sicherheit  erkannt  und 
es  ist  hier  nicht  der  Ort,  auf  diese  Frage  näher  einzugehen.  Genug, 
während  der  Kreidezeit  lagerten  sich  hier  mächtige  Massen  von  Kalk- 
steinen und  Thonschiefern,  Sandsteinen,  Hornsteinen  ab  in  einem 
nicht  sehr  tiefen  Meere.  Denn  alle  diese  Gebilde,  selbst  die  Kalk- 
steine, tragen  die  Zeugnisse  der  Bildung  in  geringer  Tiefe  und  in  der 
Nähe  eines  reichliches  Sediment  liefernden  Festlandes.  Auf  dem 
Grunde  dieses  Meeres  fand  die  Eruption  von  Massengesteinen  statt, 
welche  wir  jetzt  im  umgewandelten  Zustande  als  Serpentin  den  Kreide- 
gesteinen eingelagert  finden,  und  die  wahrscheinlich  ursprünglich  die 
Charaktere  der  Gabbros  an  sich  trugen.  Von  dieser  Zeit  an  bis  zur 
Pliocänzeit  finden  wir  keine  Ablagerungen  irgend  welcher  Art.  Während 
dieser  Kontinentalperiode  fand  aber  in  Griechenland  eine  äufserst  starke 
Gebirgsbildung  statt.  Wir  finden  dort  heute  die  Kreidegesteine  intensiv 
gefaltet  und  zu  hohen  Gebirgen  aufgetürmt,  ohne  dafs  die  pliocänen 
Schichten  von  dieser  Faltung  ergriffen  wären.  Diese  hat  also  zwischen 
Kreide  und  Pliocän  stattgefunden  —  wann  innerhalb  dieses  langen  Zeit- 
raumes, das  läfst  sich  nicht  feststellen.  Die  Streichrichtung  dieser 
Falten  ist  eine  höchst  verschiedene  und  wechselvolle.  Am  Isthmos  selbst 
finden  wir  die  Richtungen  O — W  und  NNO— SSW  herrschend,  während 
im  centralen  Teil  des  Peloponnes  die  Richtung  NNW— SSO  vorherrscht 
Jedenfalls  waren  schon  damals  in  der  Nähe  des  grofsen  Grabens  von 
Korinth  unter  den  Dislokationen,  P'altungen  und  Überschiebungen,  solche, 
welche  die  Leitlinien  des  späteren  Grabens  bereits  vorzeichneten.  Des 
Näheren  kann  hierauf  erst  bei  Besprechung  des  Gebirgsbaues  des  Pelo- 
ponnes eingegangen  werden.  Bei  Beginn  der  Pliocänzeit  finden  wir  den 
Boden  des  grofsen  Grabens  bereits  als  eine  relative  Vertiefung  zwischen 
den  Gebirgsmassen  Mittelgriechenlands  und  des  Peloponnes  eingesenkt, 
denn  es  beginnen  nun  hier,  ebenso  wie  im  Archipel,  Ablagerungen  in 
gröfseren  Binnenseen,  welche  nicht  sehr  hoch  über  dem  Meeresspiegel 
gelegen  sein  konnten,  und  welche  aus  der  Umgebung  reichliches  Se- 
diment zugeführt  erhielten.  Diese  Binnenablagenmgen  hielten  während 
der  unteren  Pliocänzeit  an ;  gleichzeitig  war  das  Innere  des  Peloponnes 
mit  Ausnahme  der  Becken  von  Megalopolis  und  von  Sparta  frei  von 
gröfseren  Seebecken.  Zur  selben  Zeit  hatte  bereits  das  Mittel meer, 
von  Westen  her  beständig  gegen  Osten  vorschreitend  (wahrscheinlich 
durch  allmählichen  Abbruch  und  Absinken  des  l^andes),  die  Westküste 
des  Peloponnes  erreicht.  Wir  finden  nicht  nur  die  Küsten  Italiens  von 
marinem  Unterpliocän  umgürtet,  sondern  auch  eben  solche  Ablage- 
rungen in  Messenien.  Hier  reichen  sie  heute  bis  350  m  ü.  d.  M.;  wir 
sehen  also,  dafs  dort  das  Gebirgsland  des  Peloponnes  damals  um 
mindestens  350  m  tiefer  lag  als  heute.  Es  begannen  Einbrüche  des 
Meeres  in  die  Binnenseen,  deren  Ablagerungen  daher  bald  brackischen, 
bald  marinen  Habitus  annahmen.     In  derselben  Zeit  beginnen  an  dem 


Der  Isthmos  von  Korinth.  57 

Becken  von  Korinth  lebhafte  Verschiebungen  an  Verwerfungen,  welche 
in   ihrer   Richtung    schon    im    Bau    des    Faltengebirges    vorgezeichnet 
waren.     Diese  Verschiebungen  und  Niveauveränderungen  stehen  jeden- 
falls in  Beziehung  zu  dem  nun  bald  erfolgenden,   definitiven  Einbruch 
des  Meeres  in  die  Binnenseen  von  Korinth,    sie   hatten  also  wohl  zu- 
nächst   im    allgemeinen    eine    Erniedrigung    des    Bodens    des    grofsen 
Grabens  von  Korinth    zur  Folge.     Der  Einbruch    des  Meeres    in    den- 
selben geschah  nicht  mit  einem  Male,  sondern,  wie  wir  sahen,  in  wieder- 
holten  Rucken    und    Oscillationen.     Süfs-,  Brack-   und    Meereswasser- 
bildungen wechseln   wiederholt  mit  einander.     In  der   oberen  Pliocän- 
zeit  endlich  hat  das  Meer  ganz  entschieden  den  Sieg  davon   getragen. 
Es  zieht  sich    ein  Meeresarm  von  Westen  her  ungefähr  dem  heutigen 
Golf  von  Korinth  entsprechend,  aber  um  ein  Stück  weiter  nach  Süden 
gerückt,  zwischen  Mittelgriechenland  und  den  Peloponnes  hinein;  der 
heutige  nördliche  Küstenstrich  des    letzteren  war   von    ihm  überflutet, 
während   die    heutigen  Nordküsten    des  Golfes  damals  noch  nirgends 
von  ihm  erreicht  wurden.    Er  zog  sich  über  den  heutigen  Isthmos  hin- 
weg bis  nach  Ägina  hin,  wo   er  sein  Ende  erreichte.     Der  heutige  Ar- 
chipel nördlich  von  den  südlichsten  Cykladen  war  noch  Festland;  die 
Ostktisten    des  Peloponnes  waren  noch  nicht  vom  Meere  bespült,   das 
aber  weiter   südlich    schon  Kreta,  Kos,  Rhodos  und  Cypern  erreicht 
und  umfafst  hatte.  —  Die  Ablagerungen  des  oberpliocänen  Golfes  von 
Korinth  tragen  überall    die  Merkmale   von  Bildungen   an   sich,    die  in 
unmittelbarer  Nähe  der  Küste  und  der  Mündungen  rascher  Bergströme 
entstanden;    denn    sie    bestehen    vorherrschend    aus    groben    Sanden, 
Kiesen  und  Konglomeraten.    Speziell  am  Isthmos  selbst  war  das  Meer 
ein  sehr  seichtes  und  unruhiges;    denn    wir  finden    dort   jenen    unge- 
meinen Wechsel  der  Ablagerungen  und  die  grofse  Unregelmäfsigkeit  in 
ihrer  Schichtung.     Zugleich   sehen  wir   hier    beständige  Niveauschwan- 
l^ungen  vor  sich  gehen ;  es  wurden  Teile  bald  trocken  gelegt,  bald  wieder 
überschwemmt;    Verwerfungen   durchsetzen    die  Ablagerungen.      Nach 
Schlufs  der  Pliocänzeit  tauchte  der  Isthmos  aus  dem  Meere  auf  und  ver- 
band Mittelgriechenland  und  den  Peloponnes.  Nach  Abschlufs  der  Pliocän- 
zeit in  der  Diluvial-  und  Jetztzeit  gingen  jene  mächtigen  Verschiebungen 
an  den  Verwerfungen    vor  sich,  welche  die  pliocänen  Gebilde  im  Pe- 
loponnes stellenweise  bis  1800  m  emporhoben,  dem  Isthmos  und  seiner 
Umgebung  die  heutige  Gestalt  gaben,  die  Golfe  von  Korinth  und  Ägina 
zu  gröfserer  Tiefe   einsenkten    und   ihnen   ihre  jetzige  Lage  anwiesen. 
Der  Golf  von  Korinth  wurde   gleichsam  nach  Norden  verschoben,    in- 
dem im  Süden  ein  Landstrich  aus  ihm  emportauchte,  er  nach  Norden 
aber  an  Ausdehnung    gewann;    umgekehrt    entstiegen    dem   Golf  von 
Agina  das  krommyonische  Hügelland  im  Norden,  während  er  sich  nach 
Süden  erweiterte  bis  zu   der  heutigen  Küstenlinie,   an   der  keine  plio- 
cänen Schichten  angetroffen  werden  und  der  eine  unterseeische,  ziemlich 


58  A.  Philippson: 

tiefe  Rinne  entlang  läuft.  Nach  der  Pliocänzeit  fand  auch  das  Vor- 
dringen des  Ägäischen  Meeres  nach  Norden  statt,  so  dafs  nun  der  Golf 
von  Ägina  ein  Teil  des  östlichen  Meeres  ward,  indem  er  vom  west- 
lichen, dem  er  früher  angehörte,  durch  den  neu  aufgetauchten  Isthmos 
getrennt  wurde.  Wir  können  mit  Wahrscheinlichkeit  annehmen,  dafs 
das  Vordringen  des  Ägäischen  Meeres  bis  zum  Golf  von  Ägina,  dessen 
Verschiebung  nach  Süden,  das  Entsteigen  des  Isthmos  aus  dem  Meere, 
die  nördliche  Verschiebung  des  Golfes  von  Korinth  gleichzeitige  und 
in  gegenseitigem  ursprünglichem  Zusammenhang  stehende  Vorgänge 
waren,  alle  bedingt  durch  Bewegungen  an  den  mindestens  schon  seit 
Beginn  des  Pliocäns  bestehenden,  vielleicht  noch  älteren  Spaltensj'ste- 
men,  Bewegungen,  die  in  Hebungen  gewisser  Schollen,  im  Absinken 
anderer  dicht  benachbarter  Schollen  bestanden.  Wie  wir  schon  sahen, 
ist  der  Isthmos  der  Interferenzpunkt  zweier  verschiedensinniger  Ver- 
werfungssysteme, des  krommyonischen  und  korinthischen.  An  ersterem 
entstiegen  die  nördlichen  Teile  des  äginetischen  Meeres,  die  zur  Plio- 
cänzeit vom  Meere  bedeckt  waren,  an  dem  anderen  die  südlichen  Teile 
des  korinthischen  Golfes,  dem  Wasser,  während  gleichzeitig  die  anderen 
Seiten  der  Golfe  sich  auf  Kosten  des  festen  Landes  vergröfserten. 
Zwischen  beiden  Verwerfungssystemen  und  zwischen  beiden  in  ent- 
gegengesetzter Richtung  verschobenen  Meeresteilen  stieg  der  Isthmos 
als  eine  Art  Brücke  oder  Horst  empor;  eine  neue  Scheidung  der  Meere, 
eine  neue  Verbindung  der  Länder  herstellend  an  Stelle  der  zerbröckeln- 
den Landmasse  des  Ägäischen  Meeres,  welche  früher  diese  Verbindung 
bewirkt  hatte!  Seitdem  ist  der  Isthmos  der  Schauplatz  von,  allerdings 
nur  unbedeutenden,  aber,  wie  die  Erdbeben  zeigen,  bis  heute  fort- 
dauernden Verschiebungen  in  den  oberen  Teilen  der  Erdrinde  und  der 
Thätigkeit  der  atmosphärischen  Agentien.  Diese  letzteren  suchen  die 
durch  die  tektonischen  Bewegungen  erzeugten  Unebenheiten  zu  zer- 
stören und  auszugleichen.  Die  hervorragenden  Kanten  der  Steilränder 
werden  gabetragen  und  der  Fufs  derselben  durch  den  herabfallenden 
Schutt  ausgeglichen.  Durch  Wind  herbeigeführte  Sand-  und  Staubmassen 
häufen  sich  nicht  nur  in  Vertiefungen,  sondern  auch  in  gröfseren  Flächen 
an  (man  denke  an  den  Kalksandstein  von  Posidonia  und  Hexamilia).  Aber 
bei  der  grofsen  Jugend  des  Isthmos  haben  diese  Agentien  noch  nicht 
vermocht,  die  Züge  der  Tektonik  aus  dem  Antlitz  der  Landschaft  aus- 
zumerzen. Mit  merkwürdiger  Frische  prägen  sich  hier  die  Dislokationen 
der  Erdrinde  in  der  Oberflächengestalt  aus. 

Über  die  noch  heute  fortdauernden  Zeugen  der  tektonischen  Be- 
wegungen am  Isthmos,  die  Erdbeben  und  die  Strandverschie- 
bungen, seien  noch  einige  Worte  hinzugefugt.  Der  Isthmos  wird 
sehr  häufig  von  Erdbeben  heimgesucht,  ja  ist  zuweilen  der  Schau- 
platz schrecklicher  Katastrophen  gewesen.  Wir  haben  von  den  Stöfsen, 
welche    auf   dem  Isthmos  verspürt  werden,    diejenigen    auszuscheiden, 


Der  Isthmos  von  Korinth.  59 

welche    ihr    Centnim    in    anderen    Gegenden    haben    und    die    daher 
nur   durch  Leitung    bis    zu    unserem   Gebiete    gelangen.     Von    diesen 
sind  die  häufigsten   diejenigen ,  deren  Herd  der  Golf  von  Korinth  ist, 
welcher  in  seiner  ganzen  Länge   und  auf  beiden  Seiten,  im  Süden  be- 
sonders   bei  Ägion,   im  Norden  in  Phokis,   der  Schauplatz  zahlreicher 
Erschütterungen  ist.    Dieses  genaue  Zusammenfallen  einer  Schütterzone 
mit  einem  Gebiet,    wo    noch    in   jüngster    geologischer  Vergangenheit 
mächtige  Dislokationen  vor  sich  gingen,    läfst  kaum  eine  andere  Deu- 
tung  zu,    als    dafs    diese  Erdbeben   tektonische    sind    und  in  noch 
heute  sich  ereignenden  Rucken  an  jenen  Spalten  Systemen  ihre  Ursache 
haben.  Dazu  kommt,  dafs  wir,  so  wie  wir  von  den  neogenen  Ablagerungen 
des  Golfufers  in  die  Kreidegebirge  des  Peloponnes  uns  begeben,  trotz 
unmittelbarer    Nachbarschaft    den    Wirkungskreis    der  Golfbeben   ver- 
lassen.    Dort  gehören  Erdbeben  zu  den  Seltenheiten.    Dasselbe  finden 
wir  bei  denjenigen,  nicht  wenig  zahlreichen  Erdbeben,  die  ihr  Centrum 
im  Isthmos    selbst    oder   in    seiner    nächsten    Nachbarschaft    besitzen. 
Auch   diese    ergreifen    fast   durch gehends   nur   die  neogenen  Gebiete, 
also  diejenigen  der  jugendlichen  Spaltensysteme,  während  die  benach- 
barten Kreidegebirge    höchstens   von    schwachen  Leitungsstöfsen    mit 
betroffen  werden.  —  Aus  dem  Altertum  werden  uns  mehrere  Erdbeben 
vom  Isthmos  gemeldet,    von  denen  einige  gewaltige  Verwüstungen  an- 
gerichtet  haben').      Vom  Juli   420  v.   Chr.    erwähnt    Thukydides    ein 
Erdbeben,    welches  Korinth  betraf.     227  fiel  das  benachbarte  Sikyon 
in  Trümmer.     Im  Juni  77   nach  Chr.  wurde  Korinth  zerstört,  dasselbe 
litt  abermals  im  Jahre  522.     Eine  schreckliche  Katastrophe  traf  am  7. 
oder  9.  Juli  551   n.  Chr.  Korinth    mit    anderen  Städten    um  den  Golf 
von  Korinth  und  in  Böotien.    Dann  schweigen  die  Berichte  eine  lange 
Zeit,  wohl  nicht,    weil  keine  Erdbeben  mehr  vorkamen,    sondern  weil 
es  an  Aufzeichnungen  fehlt,  da  die  griechischen  Provinzen  immer  tiefer 
in  Bedeutungslosigkeit  und  Barbarei  versanken.    Erst  dem  eifrigen  und 
geistvollen  J.  Schmidt  verdanken  wir  genaue  Aufzeichnungen  aus  der 
neuesten  Zeit.     Am  13.  Januar  1850    wurde   der  Isthmos  nebst  Teilen 
des  Peloponnes  und   der  Megaride  sehr  stark  erschüttert;    im  Februar 
1852  folgte  ein  anderer  Stofs;  am  10.  Dez.  1855  bebte  es  in  Kalamaki, 
im  Oktober  1857    in  Korinth.     Damals    lag    die    kleine  Stadt  Korinth 
noch   an    der  Stelle    der    antiken    Stadt,    am    Nordfufse  Akrokorinths. 
Nachdem  einige  vorbereitende  Erschütterungen  fühlbar  gewesen,  sank 
am  21.  Februar    1858    um    11   Uhr   Vorm.    diese  Stadt    durch    einen 
heftigen  Stofs    mit   einem  Male   so  vollständig  in  Trümmer,    dafs   nur 
ein  einziges  Haus  stehen   blieb.     Noch    bis    Ende    März    1859    konnte 
sich  der  Erdboden  nicht  beruhigen,    es  folgte  Stofs  auf  Stofs.     Auch 


^)  J.  Schmidt,  Studien  über  Vulkane  und  Erdbeben,  Leipzig  iggi.    IL 


ßO  A.  Philippson: 

alle  anderen  Ortschaften  auf  dem  Tertiär  des  Isthmos  (mit  Ausnahme 
von  Lutraki),  in  dem  tertiären  Hügelland  von  Kleonä  (südlich  von 
Korinth),  sowie  westlich  in  der  Ebene  von  Kiaton  litten  mehr  oder 
weniger.  Besonders  stark  wurde  Kalamaki  betroffen,  wo  sich  im 
Alluvium  grofse  Spaltensysteme  bildeten.  Dagegen  richtete  der  Stofs 
im  Kreidegebirge  keinen  Schaden  an.  Das  Gebiet  der  grofsen  Zer- 
störung war  ein  eng  begrenztes.  Das  Epicentrum  des  Stofses  verlegt 
Schmidt  um  einige  looo  m  südlich  von  Akrokorinth  zwischen  diesem 
und  dem  Dorfe  Neoch6ri.  Hier  streichen  die  Spalten  durch,  an  denen 
das  Neogen  an  der  Südseite  von  Akrokorinth,  gegen  den  Kreidekalk 
des  letzteren  abstöfst.  Während  des  Stofses  stürzten  gewaltige  Fels- 
massen vom  Akrokorinth  herab.  Über  die  Richtung  des  Stofses  ist  nichts 
bekannt  geworden.  Seitdem  hat  sich  die  Stadt  nicht  wieder  aus  den 
Trümmern  erhoben.  Heute  geht  der  Pflug  über  die  Stätte  hinweg, 
nur  wenige  Häuser  bilden  das  Dörfchen  Alt -Korinth.  Die  Einwohner 
zogen  hinab  an  das  Meer  und  erbauten  dort  Neukorinth  als  Seehafen. 
—  Das  Erdbeben  von  Korinth  ist  vielleicht  als  eine  Folgeerscheinung 
des  mächtigen  Bebens  von  Kalabrien  anzusehen,  welches  am  lo.  De- 
zember 1857  diese  Provinz  verwüstete. 

Von  den  Jahren  1859  bis  1878  zählt  der  Erdbebenkatalog  von 
Schmidt  141  Erdstöfse  am  Isthmos  auf,  die  fast  alle  auf  dieses  kleine 
Gebiet,  die  meisten  sogar  auf  das  besonders  heimgesuchte  Kalamaki 
beschränkt  waren.  Leider  ist  fast  von  keinem  dieser  Stöfse  die  Rich- 
tung bekannt  geworden,  sodafs  man  ihren  Herd  nicht  näher  lokalisieren 
kann.     Die  Erschütterungen  traten  periodenweise  auf: 

1859:  6  Stöfse;  1860:  4;  1861:  29;  1862:  22.  (Vom  26.  Dezember 
1861  bis  16.  Januar  1862  zahlreiche  Erdbeben  in  Korinth.  Am  26.  Dez. 
fand  das  grofse  Erdbeben  in  Ägion  statt;  gleichzeitig  bildeten  sich 
wieder  Spalten  im  Alluvium  von  Kalamaki  dicht  beim  Hafen.)  In  den 
Jahren  1863  bis  1865  herrscht  Ruhe.  1866:  4;  1867:  12  Stöfse.  Wieder 
Ruhe  von  1868  bis  1872.  1873:  9  Stöfse;  1874:  i.  1875  Ruhe. 
1876:  44  Stöfse;  grofse  Erdbebenperiode  vom  26.  Juni  bis  19.  No- 
vember, am  Isthmos  mit  der  Richtung  S-N  auftretend.  Epicentrum  bei 
H.  Geofgios  (Nemea),  im  Neogen  südwestlich  von  Korinth.  1877:  5, 
1878:  5  Stöfse.     Hier  hört  leider  Schmidts  Katalog  auf. 

Das  grofse  Erdbeben  vom  27.  August  1886  in  Messenien  ist  auf 
dem  Isthmos  nur  unbedeutend  verspürt  worden.  Dagegen  ereignete 
sich  dort  ein  heftiger  Stofs  am  4.  Oktober  1887,  der  in  Athen  um 
0,50  früh  (nach  Prof.  K.  Mitsopoulos  0,55)  verspürt  wurde.  Es  folgten, 
nach  demselben  Gewährsmann  in  Athen,  noch  drei  Stöfse  bis  i  Uhr  18; 
dann  drei  weitere  Stöfse  um  1,22,  1,32,  1,37;  alle  kamen  von  WSW.  Die 
gröfsten  Zerstörungen  wurden  angerichtet  in  Kiäton  und  Xylökastron 
(westlich  von  Korinth)  und  in  den  umliegenden  Dörfern,  wo  zahlreiche 
Häuser   in  Trümmer  fielen.    Auch    in  Korinth  und  Kalamaki  stürzten 


Der  Isthmos  von  Korinth.  gl 

einige  Häuser   zusammen,    andere    wurden    beschädigt.     Auch  in  dem 
benachbarten    Perachora    (auf   Kreidegebirge)    kamen  Beschädigungen 
vor,  aber  ohne  Erheblichkeit.    In  Ägion  und  gegenüber  auf  dem  mittel- 
griechischen Festlande    wurde    der    starke   Stofs    verspürt,    aber    ohne 
Schaden    anzurichten.    Zeitungsnachrichten    über  Schäden   bei  Theben 
blieben  unverbürgt.    Selbst  in  Athen  war  der  erste  Stofs  so  stark  fühl- 
bar,  dafs    die  Einwohner    erschreckt   aus    den  Betten  auf  die  Strafse 
stürzten  und  viele  die  Nacht  im  Freien  verblieben.     Die  umgestürzten 
Mauern    waren  in  Kiäton,    welches    ich    am  15.  Febr.    1888  besuchte, 
meist   nach  SO    umgefallen.     Nach   am   19.  März  1889  in  Xylökastron 
eingezogenen  Erkundigungen  kamen  die  Erdstöfse  dort  im  allgemeinen, 
und  so  auch  der  grofse  Stofs  vom  Oktober  1887,  von  WNW  her  längs 
der  Küste.     Das  Meer   soll   damals  am  Kiefernwald  östlich  des  Ortes 
um  20  m  emporgestiegen  sein ;  damit  ist  wohl  horizontales  Vordringen 
um  20  m  gemeint;  beim  Ort  selbst  aber  war  die  Bewegung  des  Meeres 
gering.     Seit    15  Jahren    soll  am  Ort  Xylökastron  das  Meer  um  15  m 
(horizontal)   vorgedrungen  sein,    und  in  der  That  befinden  sich  einige 
Häuser  jetzt  im  Bereiche  der  Brandung,  die  man  sicher  nicht  in  solcher 
Nähe    derselben    gebaut    hat.       Es    scheint    sich    also    der  Boden  von 
Xylökastron  zu  senken.     (Es  ist  Alluvial boden,    daher  dieses  Absinken 
wenig  auffällig   bei   der  Steilheit  des  Meeresbodens  und  den  häufigen 
Erschütterungen.)  —  Am  Isthmos   selbst  sollen  sich,  nach  der  Aussage 
der  Ingenieure,    nach  jenem  Stofs    die   Erschütterungen    noch    häufig 
wiederholt    haben.     Zur    Zeit    meiner    Anwesenheit    in    Isthmia    beob- 
achtete ich  einige  schwache,   rüttelnde  Erschütterungen.     Der  stärkste 
dieser  Stöfse    erweckte    mich    am    13.  Februar   1888,    abends    11  Uhr 
20  Min.,  er  bestand  in  einer  i  bis  2  Sekunden  anhaltenden  Bewegung, 
welche  die  Mauern  erkrachen  liefs.     Ein  wellenförmiges  Auf-  und  Ab- 
sinken machte  sich  nicht  bemerkbar,   sondern  nur  ein  kurzes,  scharfes 
Rütteln,  dessen  Richtung  mir  nicht  zum  Bewufstsein  kam.    Vorher  und 
nachher  war  schönes,  klares  Wetter.  —  Am  10.  September  1888,  5  Uhr 
10  nachm.  wurde  Ägion  von  einem  starken  Erdbeben  betroffen,  welches 
einen  grofsen  Teil   der  Häuser  zerstörte.     Es    machte    sich    auch    am 
Isthmos  und  in  Athen  bemerkbar,   ohne  Schaden   anzurichten.    —    Im 
Laufe  des   Januar  1889  wurden  in  Athen  am  22.  um  5^  und  um  6^  Uhr 
morgens  sowie  am  24.  um  1^  30™  nachts  Stöfse  beobachtet,   die  von  SW 
aus  dem  Golf  von  Ägina  herkamen.     Sie  wurden  auch  in  Korinth  und 
Böotien  gespürt.    —    Am  15.  März  1889,    vorm.  5  Uhr,    fühlte  man  in 
Xylökastron  einen  starken  und  einen  schwachen  Stofs,  ebenfalls  von  W 
her  kommend,  ohne  Schaden^). 


*)  Über    das  jüngste  Erdbeben   von   Patras   am  25.  Aug.  s.  Petermann's  Mit* 
Uüungen  1889  S.  152. 


62  A.  Philippson: 

Fassen  wir  diese  Erscheinungen  zusammen,  so  können  wir  sagen, 
dafs  sich  der  Isthmos  auf  einer  Schütterzone  befindet,  welche  den 
langgestreckten,  grofsen  Grabenbrüch  des  Golfes  von  Korinth  und  in 
der  Fortsetzung  den  Golf  von  Ägina  umfafst,  sowie  die  an  diesen 
Golfen  liegenden  neogenen  Schollenländer;  von  den  benachbarten 
Kreidegebirgen  wird  nur  Phokis  häufiger  von  verderblichen  Stöfsen 
betroffen.  Das  Centrum  der  Erdbeben  ist  in  dieser  Zone  veränderlich; 
bald  liegt  es  im  Golf  von  Patras,  bald  im  westlichen  Teil  des  Golfes 
von  Korinth  bei  Ägion,  bald  im  östlichen  bei  Kiäton,  bald  im  Isthmos 
selbst  und  in  dem  südlich  davon  gelegenen  neogenen  Schollenland, 
bald  im  Golf  von  Ägina.  Bebt  eines  dieser  Centren,  so  verbreitet  sich 
die  Erschütterung  oft  über  die  ganze  Schütterzone;  die  starken  Zer- 
störungen sind  aber  meist  auf  einen  engen  Umkreis  um  das  Centrum 
beschränkt.  Die  verschiedenen  Centren  dieser  Schütterzone  sind  also 
in  ihrer  Thätigkeit  ziemlich  unabhängig  von  einander.  Die  Erschütte- 
rungen sind  höchst  wahrscheinlich  Folgen  ruckweiser  Bewegungen  an 
einzelnen  Spalten  des  grofsen  Bruchsystems,  welches  Griechenland  hier 
in  seiner  ganzen  Breite  durchsetzt,  ohne  dafs  man  bestimmte  Spalten 
als  Urheber  zu  bestimmen  vermöchte. 

Viel  weniger  Bestimmtes  können  wir  über  die  Strand  Ver- 
schiebungen aussagen.  An  den  Küsten  des  Isthmos  finden  wir 
nur  an  einem  einzigen  Punkte  Anzeichen,  welche  möglicherweise  eine 
Strand  Verschiebung  andeuten.  Es  sind  das  Baureste  aus  dem  Altertum, 
welche  sich  am  Nordende  der  Bucht  von  Kenchreä  an  der  Küste 
etwas  unter  dem  Meeresniveau  befinden.  Ich  sah  dort  (bei  dem  alten 
Thurme)  Mauern  und  gepflasterte  Fufsböden,  welche  ich  ihrem  Mate- 
riale  nach  der  römischen  Zeit  zuschreiben  möchte,  etwa  i  Dezimeter 
hoch  vom  Meerwasser  bedeckt.  In  den  einschlägigen  Werken  finde 
ich  bei  Kenchreä  nur  alte  Hafenbauten  angegeben;  mir  scheint  aber, 
als  ob  diese  in  Rede  stehenden  Trümmer  nicht  wohl  als  solche  auf- 
zufassen seien.  Die  Natur  dieser  Bauten  festzustellen,  mufs  einer 
archäologischen  Untersuchung  überlassen  bleiben;  so  lange  sie  nicht 
bekannt  ist,  mufs  die  positive  Strandverschiebung  bei  Kenchreä  als 
zweifelhaft  erachtet  werden.  Würde  sie  sich  bestätigen,  so  wäre  sie 
den  ähnlichen  Erscheinungen  im  östlichen  Peloponnes  einzureihen, 
welche  Cold^)  zusammengestellt  hat.  Aber  fast  alle  diese  sind  zweifel- 
hafter Natur  und  es  ist  hier  nicht  der  Ort,  auf  eine  Diskussion  der- 
selben einzugehen. 


1)  Küsten-Veränderungen  im  Archipel.     Dissertation.     Marburg  igs6. 


Der  Isthiaos  voa  KoYinth.  gß 


III.  ABSCHNITT. 

Das  Klima. 

Zwei  Faktoren  sind  mafsgebend  für  die  Gestalt  und  die  Beschaffen- 
heit der  Oberfläche  eines  Landes:  der  geologische  Bau  und  das 
Klima.  Liefert  der  erstere  den  rohen  Block,  aus  dem  die  feineren 
Züge  der  Oberfläche  herausgemeifselt  werden  durch  die  ciselierende 
Arbeit  der  Atmosphärilien,  so  reguliert  das  letztere  das  Kräfteverhältnis 
der  einzelnen  atmosphärischen  Agentien.  Die  Gesetze,  nach  welchen 
die  Atmosphärilien  arbeiten,  sind  über  die  ganze  Erde  hin  die  gleichen, 
sie  variieren  nicht  von  Erdraum  zu  Erdraum,  wie  die  tektonischen  und 
entwickelungsgeschichtlichen  Vorgänge,  welche  die  Grundzüge  des 
Oberflächenreliefs  liefern;  aber  das  Ausmafs,  in  welchem  die  ein- 
zelnen atmosphärischen  Agentien  im  gegenseitigen  Verhältnis  zur 
Wirkung  kommen,  ist  bedingt  durch  den  klimatischen  Charakter  des 
Landes  und  daher  variabel. 

Auf  dem  Isthmos  von  Korinth  sind  keine  meteorologischen  Beob- 
achtungen angestellt  worden  aufser  denjenigen,  welche  die  Beamten 
der  Kanalbau gesellschaft  in  den  letzten  Jahren  vorgenommen  haben  und 
welche  in  den  Bulletins  dieser  Gesellschaft  veröffentlicht  sind.  Leider 
sind  mir  diese  Bulletins  bisher  nicht  zugänglich  gewesen.  Mein 
dortiger  Aufenthalt  war  zu  kurz,  um  erhebliche  Beobachtungsreihen  zu 
liefern.  Ich  bin  daher  bei  dem  folgenden  kurzen  klimatischen  Bilde 
genötigt,  auf  die  Beobachtungen  von  Athen  und  Patras  sowie  auf  die 
allgemeinen  klimatischen  Eigenschaften  Griechenlands  zu  fufsen,  da- 
neben auf  die  ergänzende  eigene  Anschauung  und  auf  Berichte  der 
Einwohner. 

Charakterisiert  ist  das  griechische  Klima  in  erster  Linie  weniger 
durch  den  Gang  der  Temperatur,  als  durch  die  Regenlosigkeit  oder 
besser  gesagt  Regenarmut  des  Sommers.  Es  ist  dies  ja  die  Eigentüm- 
lichkeit des  mediterranen  Klimas  überhaupt.  Sie  herrscht  in  Griechen- 
land ausschliefslich  in  der  Region  in  der  Nähe  des  Meeresniveaus, 
während  sie  in  den  höher  gelegenen  Gebirgsteilen  nicht  in  Geltung 
ist.  Aber  diese  kommen  hier  nicht  in  Betracht:  der  Isthmos  ist  ja 
durchaus  Tiefland  und  trägt  als  solches  echt  mediterranen  Klima- 
charakter. Auf  die  Ursachen  dieser  allgemeinen  Erscheinung  einzu- 
gehen, ist  hier  nicht  der  Ort^);  es  genüge,  dafs  die  Regenarmut  des 
Sommers  in  Griechenland  in  Zusammenhang  steht  mit  dem  Vorherr- 


*)  Man  vergleiche  hierüber:  Fischer,  Studien  über  das  Klima  der  Mittelmeer« 
läader.  Petermanns  Mitt.  Erzgbd.  XIII,  N.  58.  Gotha  1879.  Hann,  Handbuch  der 
Klimatologie,  Stuttgart  i883i  S.  404 ff,  Neumann-Partsch,  Phys.  Geographie  von 
(iriechenland,  Breslau  1885* 


g4  A.  Philippson: 

sehen  trockener  Nord-  und  Nordostwinde,  der  bekannten  Etesien.  Die 
Regenarmut  des  Sommers  scheint  auf  der  Ost-  und  Westseite  Griechen- 
lands die  gleiche  zu  sein;  in  Athen  wie  in  Patras  fallen  in  den  drei 
Sommermonaten  nur  26  mm  Regen  in  4,8  (Athen)  bezw.  3,6  (Patras) 
Regentagen.  Dagegen  besteht  in  den  drei  anderen  Jahreszeiten  ein 
gewaltiger  Unterschied  in  der  Regenmasse  zwischen  der  orientalischen 
und  der  occidentalischen  Seite  der  Halbinsel.  Vom  Westen  des  mitt- 
leren Griechenland  besitzen  wir  nur  aus  Patras  Beobachtungen: 

Regenmengen  in  mm: 
Herbst       Winter       Frühhng       Sommer       Jahr 

Athen 141,5  i35,4  82,2  26,0        308,1 

Patras 237  333  131  26  727. 

Dafs  aber  dies  nicht  blofs  eine  lokale  Erscheinung  des  Klimas  von 
Patras  ist,  kann  ich  aus  eigener  Anschauung  bezeugen.  Ganz  West- 
griechenland ist  in  der  Regenzeit  ungleich  regenreicher  als  Ostgriechen- 
land, und  jedem  Reisenden  mufs  der  bedeutende  Unterschied  der 
beiden  Landesteile  in  der  Wasserführung  der  Bäche  und  in  der  Vege- 
tation auffallen.  Der  Isthmos  nun  gehört  ganz  entschieden  zur  ost- 
griechischen Klimaprovinz.  Das  dürre  Aussehen  des  Landes,  die  Wasser- 
losigkeit  der  Bäche,  die  Seltenheit  der  Quellen,  alles  das  bezeugt  dies 
zur  Genüge  auch  ohne  meteorologische  Beobachtungen;  der  allmähliche 
Übergang  beider  Gebiete  vollzieht  sich  erst  zwischen  hier  und  Ägion.  Ja 
man  kann  voraussetzen,  dafs  unser  Gebiet  noch  weniger  Regen  empfangt 
als  Athen,  denn  es  liegt  im  Windschatten  der  hauptsächlichsten  Regen- 
bringer  in  Griechenland,  der  West-,  Südwest-  und  Südwinde,  wxlchc 
die  hohen,  geschlossenen  Gebirge  Ziria,  Artemision  und  Pamon  über- 
steigen müssen,  ehe  sie  dorthin  gelangen  können,  während  Athen  ihnen 
viel  freier  gegenüberliegt  in  einer  nach  SW  geöffneten  Ebene,  in  wel- 
cher die  Wolken  von  den  im  N  und  O  herumgelagerten  Gebirgen 
festgehalten  werden.  Der  Isthmos  ist  also  ein  Gebiet,  in  welchem  es 
von  Mitte  Mai  bis  Mitte  September  so  gut  wie  garnicht,  von  Mitte  Sep- 
tember bis  Mitte  Oktober  wenig,  von  Mitte  Oktober  bis  Mitte  April 
nicht  sehr  häufig,  von  Mitte  April  bis  Mitte  Mai  wieder  selten  regnet. 
Die  Regen  fallen  fast  stets  in  kurzen  heftigen  Güssen,  allerdings  in  der 
Weise,  dafs  selten  ein  Gufs  allein  erfolgt;  sondern  zahlreiche  Schauer, 
zwischen  denen  die  Sonne  zum  Durchbruch  kommt,  vereinigen  sich  zu 
Regenperioden,  die  mehrere  Tage  anhalten  können.  —  Über  die  lokalen 
Temperaturverhältnisse  besitzen  wir  gar  keine  Anhaltspunkte.  Höchst- 
wahrscheinlich unterscheiden  sie  sich  nicht  sehr  von  denjenigen  Athens 
(Januar  8,7°  €.,  Juli  28,1°,  Mittel  18,2°,  absol.  Maximum  40,7%  absol- 
Minimum  —  10,0°).  Im  Winter  ist  wohl  der  Isthmos  etwas  wärmer  durch 
den  Einfiufs  der  beiden  Meere,  und  durch  den  Schutz,  den  der  Ge- 
birgswall  der  Geraneia  gegen  die  Nordwinde  gewährt.  Im  Sommer 
bringen  die  Seewinde,  welche  den  Isthmos  frei  durchstreichen  können, 


Der.Isthmos  von  Korinth.  g5 

etwas  Kühlung.     Überhaupt   ist    die  Atmosphäre   hier   fast  nie  ruhig, 
weder  Sommer  noch  Winter.     Im  Winter  rasen  furchtbare  Weststtirme, 
welche  an  der  isthmischen  Küste  des  Golfes  von  Korinth  eine  Brandung 
erzeugen,  die  derjenigen  an  offenen  Küsten  kaum  nachsteht  und  welche 
den   Hafenbauten    der    Kanalgesellschaft    bei    Posidonia    bedeutende 
Schwierigkeiten   gemacht  hat.     Im  Sommer  bläst  Tags  über  der  See- 
wind, besonders  in  Neu-Korinth,   so  stark,  dafs  er  zur  unangenehmen 
Plage  werden  kann.     Staubwirbel  und  Wolken  von  scharfem  Seesand 
treibt  er  vor  sich  her  und  bedeckt  alles  mit  einer  gelben  Lage.     Die 
Bucht  von  Korinth  ist  daher  fast  beständig  in  brandender  Bewegung 
und  der  Hafen  ist  durchaus  unsicher:  was  man  freilich  bei  Betrach- 
tung der  Karte  in  dem  fast  völlig  abgeschlossenen  Golfe  nicht  ver- 
muten sollte.     Dagegen  ist  die   äginetische  Seite,  wo   durch  die  zahl- 
reichen Inseln  die  freie  Entwicklung   der  Wogen  gehindert  wird,  fast 
stets  ruhig  oder  höchstens  von  kurzen  Wellen   gekräuselt.  —  Frost  ist 
hier,  wie  in  Athen,  eine  Erscheinung,  die  jeden  Winter  auftritt,  freilich 
nur  in  wenigen  Nächten.    Auch  Schneefall  kommt  fast  jeden  Winter  vor; 
allerdings  gehörte  derjenige,  den  ich  bei  meinem  Aufenthalte  in  Isthmia 
zu  beobachten  Gelegenheit  hatte,  zu  den  ausnahmsweise  starken.     In 
der  Nacht  vom  7.  auf  den  8.  Februar  i888  ereignete  sich  hier  ein  echt 
nordischer  Schneesturm,  der  sogar  die  Verunglückung  zweier  Menschen 
durch  Sturz    in    den  Kanaleinschnitt  verursachte.     Bei   starkem  Nord- 
weststurm schneite  es  die  ganze  Nacht.     Den  anderen  Morgen  war  das 
ganze  Land  mit  weifser  Schneedecke  überzogen,  die  freilich  in  unmittel- 
barer Nähe  des  Meeres  bald  hinwegschmolz,  sich  aber  bei  Nordwind 
den  ganzen  Tag  über  bis  Alt-Korinth  hinab,  also  bis  etwa  100  m  über 
dem  Meere  hielt.     Akrokorinth  im  weifsen  Schneemantel  gewährte  einen 
seltsamen  Anblick  I     Die  Nacht   darauf  klärte  es  sich  auf,    in  Isthmia 
waren  des  Morgens  —  2°,  Eis  bedeckte   die  Pfützen,  Reif  die  Gräser. 
Mit  dem  Höhersteigen  der  Sonne  erwärmte  sich  die  Luft  schnell;  im 
Kanalbau,   welchen   ich    diesen   Morgen   besuchte,    erklang   bald    das 
leise  Rasseln    der   von    den    steilen  Wänden    durch    den  Frost    abge- 
sprengten Gesteinsstückchen,  die,  durch  die  Tageswärme  befreit,  herab- 
rollten.   Die   Schneedecke    auf  den  Bergen    schmolz    schnell    hinweg 
namentlich  durch  warmen  Regen,  der  den  folgenden  Tag  eintrat.  — 
Eine  in  ganz  Griechenland  verbreitete  klimatische  Erscheinung  ist  die 
Malaria  oder  das  Sumpffieber,  welches  teils  als  schleichende  Wechsel- 
fieber, teils    als    akute    typhöse   Fiebererkrankungen  in  allen  Landes- 
teilen auftritt.     Jedoch  sind  einige  Gegenden  mehr  als  andere  davon 
heimgesucht,  ohne  dafs  man  immer  die  Ursache  anzugeben  vermöchte. 
Zu  diesen    gehört   auch  der  Isthmos;    besonders  sind  Kalamaki  und 
Posidonia   verrufen,    weniger   Isthmia;    während  Neu-Korinth  sich  des 
Rufes  verhältnismäfsiger  Gesundheit  erfreut,   welche   es  wohl  den  hef- 
tigen Seewinden  zu  verdanken  hat.     Es  ist  eine  überall  in  Griechen- 

Zeitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  5 


66  A.  Philippson:. 

land  bekannte  Erscheinung,  dafs  die  P'ieberhäufigkeit  in  dicht  benach- 
barten Orten  sehr  verschieden  ist;  so  auch  hier.  Die  Ingenieure  und 
Arbeiter  des  Kanalbaues,  besonders  aber  des  Eisenbahnbaues,  litten  be- 
trächtlich; bei  letzteren  kamen  sogar  mehrere  Todesfalle  durch  Fieber 
vor.  Ich  selbst  habe  mich  in  Neu-Korinth  und  Istbmia  von  einem 
schweren  Fieberanfalle,  der  mich  in  Athen  betroffen  hatte,  erholt,  so- 
dafs  ich  persönlich  die  relative  Gesundheit  dieser  Orte  bestätigen  kann. 
—  Die  Gezeitenbewegung  ist  am  Isthmos,  wie  überall  im  Mittelmeer, 
gering.  Auch  hierüber  sind  Beobachtungen  von  den  Ingenieuren  des 
Kanalbaues  gemacht  worden,  die  mir  nicht  zugänglich  sind.  Der  Unter- 
schied zwischen  dem  höchsten  und  niedrigsten  Wasserstand  zur  Zeit 
der  Springfluten  soll  ungefähr  ein  Fufs  sein. 

IV.  ABSCHNITT. 

Gestalt  und  Beschaffenheit  der  Oberfläche. 
A.    Das  fliefsende  Wasser. 

I.  Quellen.  Es  giebt  auf  dem  Isthmos  äufserst  wenige  Quellen. 
Der  Regenfall  ist  gering  und  geschieht  meist  in  kurzen  heftigen  Güssen. 
Das  Wasser  läuft  daher  schnell  ab  und  nur  ein  geringer  Teil  des- 
selben vermag  in  die  Erde  einzudringen.  Aber  nicht  blofs  das 
Grundwasser  ist  geringfügig,  sondern  es  kommt  noch  dazu,  dafs  die 
geologischen  Verhältnisse  dem  Wieder  au  stritt  desselben  in  Gestalt  von 
Quellen  ungünstig  sind.  Die  Gesteine  des  Isthmos  sind  sehr  wasserdurch- 
lässig, sowohl  die  Sande  und  Schotter  als  die  Mergel,  sie  lassen  also 
das  eingedrungene  Wasser  schnell  in  grofse  Tiefen  versinken.  Man 
sieht  dies  am  deutlichsten  im  Kanaleinschnitt,  der  überall  völlig  trocken 
ist,  mit  Ausnahme  derjenigen  Stellen,  wo  der  blaue  Mergel  auftritt. 
Wir  sahen  oben,  dafs  die  Grenze  zwischen  weifsem  und  blauem  Mergel 
die  obere  Grenze  des  Grundwassers  ist;  dieselbe  befindet  sich  in 
dem  höchsten  Teile  des  Scheiderückens,  im  „Centralmassiv",  bei 
35 — 40  m  unter  der  Oberfläche,  also  in  bedeutender  Tiefe.  Aufserdem 
ist  die  horizontale  Lagerung  der  Schichten  bei  geringen  Niveauunter- 
schieden dem  Austreten  unterirdischer  Wasseransammlungen  höchst 
ungünstig.  Wir  treffen  daher  im  Neogen  des  Isthmos  als  einzige  be- 
trächtliche Quelle  nur  diejenige ,  welche  sich  2  km  südwestlich  von 
Isthmia  in  jener  Mulde  befindet,  die  den  Steilabfall  des  Plateaus  von 
Isthmia  im  Nordwesten  begleitet.  Hier  ist  eine  ziemlich  tiefe  Thal- 
schlucht eingerissen,  an  deren  Ursprung  auf  der  Grenze  des  Konglo- 
merates gegen  den  darunter  liegenden  Mergel  die  ziemlich  reichliche 
Quelle  hervortritt.  Das  Wasser  wird  aufgesammelt  und  durch  eine 
Wasserleitung  nach  Isthmia  und  in  den  Kanalbau  geleitet,  für  welchen 
diese  Quelle  alles  nötige  Wasser  liefern  mufs.  Aufserdem  erwähnt 
Schmidt  (I.  c.  II  S.  65)  noch  eine  Quelle  bei  Kenchreä,  die  ich  jedoch 


Der  Isthmos  von  Korinth.  67 

nicht  gesehen  habe.  —  Dagegen  treten  an  den  Grenzen  des  Isthmos 
gegen  die  Kreidegebirge  an  zwei  Stellen  gröfsere  Wassermengen  zu 
Tage.  Zunächst  bei  Alt -Korinth  am  Fufse  des  Akrokorinth  eine  ganze 
Anzahl  von  Quellen,  unter  welchen  die  berühmte  Peirene.  Sie  lieferten 
dem  antiken  Korinth  das  nötige  Wasser.  Dann  die  schon  erwähnten 
Thermen  von  Lutraki.  Sie  entspringen  am  Fufee  der  steilen  Bergwand, 
welche  sich  hier  unmittelbar  am  Meere  erhebt,  teils  aus  der  Ober- 
flächenbreccie  dieser  Bergwand  selbst,  teils  aus  dem  Sande  am  Meeres- 
ufer. Sie  besafsen  zur  Zeit  Fiedlers  und  Schmidts  31^°  (bis  1867);  ich 
selbst  beobachtete  33°  (4.  Febr.  1888).  Das  Wasser  ist  durchaus  ge- 
schmack-  und  geruchlos.  Die  Therme  liegt  auf  der  grofsen  Verwerfung, 
welche  das  Geraneia-Gebirge  gegen  den  Isthmos  abschneidet;  es  ist 
wahrscheinlich,  dafs  sie  auf  dieser  Spalte  aus  der  Tiefe  emporsteigt.  -— 
Die  Einwohner  des  Isthmos  sind  also  für  ihren  Wasserbedarf  meist  auf 
Brunnen  angewiesen. 

2.  Bäche.  Aus  denselben  Gründen,  welche  das  Auftreten  von 
Quellen  auf  dem  Isthmos  verhindern,  kommt  es  dort  nicht  zur  Bildung 
von  dauernd  wasserführenden  oberirdischen  Bächen.  Diejenigen  kleinen 
Schluchten  und  Rinnsale,  welche  in  dem  neogenen  Hügelland  des  Isth- 
mos selbst  ihren  Ursprung  haben,  füllen  sich  nur  nach  ergiebigen  Regen- 
güssen auf  kurze  Zeit  und  meist  auch  nur  auf  kurze  Strecken  mit 
Wasser,  das  bei  eintretendem  schönem  Wetter  sofort  wieder  verschwindet. 
Selbst  die  Quelle  von  Isthmia  erreicht  das  Meer  nicht.  Das  Ländchen 
ist  aber  so  gelegen,  dafs  es  auch  von  auswärts  keine  ergiebigen  Wasser- 
adern erhält.  Die  Therme  von  Lutraki  ergiefst  sich  unmittelbar  ins 
Meer,  die  Quellen  von  Alt -Korinth  werden  sofort  zur  Bewässerung  der 
Felder  verbraucht  und  kommen  nicht  dazu,  einen  Bachlauf  zu  bilden. 
Die  von  den  Abhängen  der  Geraneia  und  des  Oneion  herabrinnenden 
Gewässer  füllen  ihre  Rinnsale  auch  nur  ausnahmsweise,  so  auch  der 
Sarandapotam6s  südlich  von  Lutraki.  Nur  zwei  gröfsere  Bäche  be- 
treten unser  Gebiet  von  auswärts  her,  aber  auch  diese  führen  nur  kurze 
Zeit  Wasser.  Dies  sind:  i)  der  Bach  von  Kalamaki,  der  seinen  Ur- 
sprang in  den  höheren  Teilen  des  Hügellandes  der  Krommyonia  nimmt 
und  in  tief  eingeschnittenem,  gewundenem  Thale  zur  Ebene  von  Kala- 
maki hinabzieht,  in  welcher  er  sich  östlich  des  Dorfes  einen  weiten, 
flachen  Schuttkegel  aus  unfruchtbarem  Kies  aufgebaut  hat.  Derselbe 
ist  durchaus  nicht  anbaufähig.  Der  Bach  führt  in  den  Wintermonaten 
meist  etwas  Wasser.  2)  Der  Bach  von  Neu  Korinth.  Er  entspringt  in 
den  Gebirgen  der  Argolis,  durchzieht  das  neogene  Hügelland  von 
Chiliomödi  und  tritt  dann  durch  die  Lücke  zwischen  Oneion  und  Akro- 
brinth  in  den  Isthmos  ein.  Er  durchschneidet  die  verschiedenen 
Bodenstufen  in  einer  schmalen,  aber  fruchtbaren  Thalaue  zwischen  den 
steilen  Mergel-  und  Konglomeratwänden  des  Neogen  und  durchzieht 
dann  die   kleine  Alluvialebene  von  Neu -Korinth,    in  welche  er  eine, 

5* 


gg  A.  Philippson: 

I 

wenn  auch  nur  wenige  Meter  tiefe,  so  doch  schmale  und  steil- 
wandige Schlucht  eingerissen  hat.  Er  mündet  dicht  westlich  der  Stadt 
Im  oberen  Teile  wird  er  von  mehreren  Quellen  gespeist,  so  dafs  er 
etwa  bis  Neochöri  abwärts  meist  Wasser  führt  und  sogar  einige  Mühlen 
treibt.  Von  dort  aber  weiter,  im  Gebiet  unserer  Karte,  ist  er  auch 
nur  ein  Regenbach,  der  nur  nach  heftigen  Güssen  sein  steiniges  Bett 
füllt.  —  Es  folgen  hier  die  Lauflängen  (ohne  Krümmungen,  d.  h.  di- 
rekter Abstand  der  Quellen  von  der  Mündung)  der  Wasserrinnen  des 
Isthmos,  aus  denen  ihre  UnbeträchtHchkeit  erhellt: 

Bach  von  Neu  -  Korinth     23Jkm 

Sarandapotamos  1 1     „ 

Bach  a  3     „ 

Bach  von  Kalamaki  6k  „ 

u      ß  Si    n 

ff     7  Si   n 

Bach  von  Kenchreä  5     „ 

Bach  von  Isthmia  2^  „ 

Das  auf  unserer  Karte  dargestellte  Gebiet  schätze  ich  auf  129  Qua- 
dratkilometer, davon  gehören  zum  hydrographischen  Gebiet  des  Golfes 
von  Korinth  etwa  94  qkm,  zu  dem  des  Golfes  von  Ägina  35  qkm,  also 
etwas  mehr  als  ein  Viertel. 

B.    Die  Gestalt  und  die  Beschaffenheit  der  Oberfläche. 

Aus  den  vorhergehenden  Ausführungen  ist  ersichtlich,  dafs  die 
Erosion  des  in  Rinnen  fliefsenden  Wassers  auf  dem  Isthmos  gering  sein 
mufs.  Dazu  kommt  noch  die  Unbeträchtlichkeit  der  Höhenunterschiede, 
um  diese  gestaltende  Arbeit  des  fliefsenden  Wassers  noch  mehr  zu  ver- 
ringern. Es  fehlen  daher  tiefere  Schluchten;  aufser  der  des  Baches 
von  Kalamaki  in  dem  Hügelland  der  Krommyonia  hat  nur  das  Bäch- 
lein von  Isthmia  einen  engeren  Einschnitt;  sonst  sind  die  Thalwege 
der  Trockenbäche  weit  und  wenig  eingetieft.  Je  geringer  die  Erosion 
des  fliefsenden  Wassers,  desto  ungestörter  kommt  der  geologische  Bau 
in  der  Gestaltung  der  Oberfläche  zum  Ausdruck.  Wir  haben  schon 
gesehen,  dafs  der  Isthmos  aus  flach  gelagerten  Schichten  besteht,  die 
durch  Verwerfungen  in  verschiedene  Höhenlagen  gebracht  sind;  dem 
entsprechend  weist  die  Oberfläche  weite  horizontale  oder  flach  geneigte 
Flächen  auf,  welche  sich  in,  wenn  auch  niedrigen,  doch  scharf  ausge- 
prägten Bodenstufen  eine  über  die  andere  erheben.  Der  Verlauf  dieser 
Stufen  und  die  Anordnung  der  einzelnen  Schollentafeln  sind  zur  Ge- 
nüge in  dem  topographischen  und  geologischen  Teile  besprochen 
worden.  Hier  sei  nur  noch  einmal  auf  den  so  klaren  Zusammenhang 
der  Tektonik  mit  dem  äufseren  Relief  hingewiesen,  welche  der  Jugend 
der  Verwerfungen  und  der  geringen  Stärke  der  Erosion  zuzuschreiben 
ist.    Dennoch  ist  diese  tektonische  Gestaltung  nicht  ganz  unbeeinflufst 


Der  Istlimos  von  Korinth.  g9 

geblieben  von  der  Arbeit  der  Atmosphärilien,  namentlich  der  Ver- 
witterung und  Zersetzung  des  Bodens,  des  spülenden  Regenwassers  und 
des  Windes,  welche  in  diesem  niedrigen  und  doch  reich  gegliederten 
Terrain,  bei  den  seltenen,  aber  starken  Güssen,  bei  der  fast  be- 
ständig heftig  bewegten  Luft  eine  weit  gröfsere  Arbeit  leisten,  als  das 
in  Rinnen  gesammelte  Wasser  der  Bäche.  Betrachten  wir  die  Thätig- 
keit  dieser  Agentien  in  unserem  Gebiete  etwas  näher. 

Zunächst  äufsert  sie  sich  in  der  Umgestaltung  der  Bodenstufen. 
Die  Verwerfung,  welche  Schichten  von  verschiedener  Beschaffenheit 
durchschneidet,  liefert  eine  mehr  oder  weniger  steile  glatte  Fläche, 
welche  sogar,  wie  man  dies  im  Kanal  beobachten  kann,  durch  die 
Reibung  der  an  einander  vorbeigeschobenen  Massen  zuweilen  poliert, 
mit  einem' Rutschspiegel  oder  Harnisch  versehen,  erscheint.  Auf  den- 
jenigen Teil  dieser  glatten  Fläche,  welcher  über  der  Oberfläche  an- 
steht, also  in  der  Stufe,  mit  welcher  die  (relativ)  gehobene  Scholle  zu 
der  (relativ)  gesunkenen  abfällt,  beginnt  nun  die  zersetzende  Thätig- 
keit  der  Atmosphärilien  einzuwirken:  die  chemische  Zersetzung  durch 
die  Luft  und  die  Feuchtigkeit,  die  mechanische  durch  die  Temperatur- 
kontraste, den  Wind  und  das  spülende  Regenwasser.  Diese  Agentien 
greifen  die  weniger  widerstandsfähigen  Schichten  stärker  an  als  die 
widerstandsfähigen,  verwandeln  daher  die  glatte  Verwerfungsfläche  in 
eine  unebene.  Nun  bestehen  in  unserem  Gebiete,  wie  wir  gesehen 
haben,  die  meisten  Stufen  aus  weichen  Mergeln  oder  Sandmergeln 
unten,  aus  mehr  oder  weniger  verkitteten  Schottern  und  Konglomeraten 
oben.  Die  Folge  ist,  dafs  die  weichen  Mergel  unter  der  harten  Decke 
der  Konglomerate  hinweggespült  werden,  letztere  ragt  daher  als  Über- 
kragung, als  eine  Art  Gesims  über  die  Mergel  vor.  Bei  der  bestän- 
digen Abtragung  dieser  bröckelt  die  harte  Decke  allmählich  nach,  sie 
wird  an  der  Front  der  Stufe  durch  glatte,  senkrechte  Abbruchsflächen 
begrenzt.  Unter  diesem  Gesims  folgt  dann  eine  Einschnürung,  die 
sich  zuweilen  bis  zur  Bildung  von  geräumigen  Höhlen  steigert.  Dar- 
unter folgt  die  Mergelwand,  flacher  abfallend  als  die  Konglomerate; 
ihr  Fufs  hüllt  sich  in  den  Schutt  der  herabgestürzten  und  herab- 
gespülten Mergel-  und  Konglomeratteile,  welcher  eine  flache,  allmäh- 
lich mit  der  vorliegenden  Ebene  verschwimmende  Halde  bildet.  So 
erscheint  das  Profil  der  in  beständiger  Rückwärtsverlegung  von  der 
ursprünglichen  Linie  der  Verwerfung  her  begriff'enen  Bodenstufe. 

Aber  nicht  blofs  das  Profil,  auch  die  Gestaltung  der  Stufe  in  der 
Horizontale  unterliegt  einer  Veränderung.  Ursprünglich  erscheint 
die  Verwerfung  in  der  Horizontalprojektion  als  eine  grade  oder 
schwach  gebogene  Linie;  denselben  Verlauf  zeigen  unsere  Bodenstufen 
im  grofsen  und  ganzen.  Im  einzelnen  aber  weichen  sie  davon  ab, 
und  dies  ist  wieder  das  Werk  der  Atmosphärilien.  Das  herabrinnende 
Regenwasser    arbeitet  kleine  Rillen  an  dem  Gehänge  aus,   wie  wir  an 


70  -A.  Philippson: 

jeder  Böschung  beobachten  können;  diese  Rillen  vereinigen  sich  zu 
gröfseren  Rinnen  und  bilden  so  verzweigte  Systeme,  welche  das  Bild 
von  Flüssen  mit  ihren  Nebenflüssen  im  kleinen  nachahmen.  Die 
Hauptrillen  eilen  in  ihrer  einschneidenden  Thätigkeit  den  anderen 
voraus,  einige  von  ihnen  werden  durch  kleine  lokale  Abweichungen  in 
der  Gesteinsbeschaffenheit  begünstigt.  So  kerben  sie  den  Steilrand 
ein;  je  tiefer  die  Kerbe  vorschreitet,  desto  gröfser  wird  der  Raum,  von 
dem  sie  Wasserzufuhr  erhält.  Die  Bodenstufe  gewinnt  also  mit  der 
Zeit  einen  gekerbten,  sozusagen  krenulierten  Verlauf.  An  den  meisten 
Stufen  des  Isthmos,  besonders  an  den  höheren,  ist  diese  Eigenschaft 
zu  sehen. 

Aber    nicht  blofs  die  Bodenstufen,    auch    alle    ebenen  Flächen 
sind,  wenn  auch  in  geringerem  Mafse,   der  Schauplatz  der  Zersetzung. 
Das  Gestein  liefert  als  feines  chemisches  und  mechanisches  Zersetzungs- 
produkt   den  Humus  oder  Verwitterungslehm.     Wir   sind    in    unserer 
Heimat  gewöhnt,  alle  nicht  allzu  steilen  Flächen  mit  mehr  oder  weniger 
mächtigem  Humus,    dem  Ernährer  einer  üppigen  Vegetation,    bedeckt 
zu  sehen.     In  dem  Klima  Griechenlands  findet  aber  die  Humusbildung 
in    viel    geringerem    Mafse    statt.     Es    fehlt   hier    die    fast   beständige 
Durchfeuchtung  des  Bodens,  welche  bei  uns  und  noch  mehr  in  feucht- 
warmen   Tropenländern    die    Zersetzung    begünstigt.      Ferner    ist   das 
Pflanzenkleid  der  Erde  ein  viel  geringeres ;  die  Pflanzen  sind  aber  nicht 
allein,    wie   bekannt,    eifrige  Zersetzer  des  Bodens  und  daher  Humus- 
bildner,   sondern   sie  halten  auch   den   gebildeten  Humus  an  Ort  und 
Stelle  fest.     In  Griechenland  vermag  selbst  der  Wald,    besonders  der 
Kiefernwald,    wie  er  am  Isthmos  herrscht,  nur  wenig  in  diesem   Sinne 
zu  wirken,  denn  die  Stämme  sind  klein  und  licht  gestellt,  jedes  Unter- 
holz   fehlt,    sodafs  Wind   und  Regen  ungehindert  den  Boden    treffen. 
Aufserhalb  des  Waldes    aber    findet  man  nur  niedrige,    vereinzelt    ge- 
stellte Büsche.     Kräuter  und  Gräser,  die  bei  uns  den  Humus  vorzugs- 
weise bilden  und  festhalten,    erscheinen   in  Griechenland   nur  in  sehr 
geringer  Zahl,   und  auch   diese    verschwinden  im  Sommer.     Auch    die 
Ackerflächen    werden    nach    der    Aberntung    (Ende  Mai)    völlig    vege- 
tationslos.    Aber  am  Isthmos  ist  aufser  dem  Klima  und  der  Vegetation 
auch  noch  die  Beschaffenheit  des  Untergrundes  der  Lehmbildung  un- 
günstig.    Sowohl   die  Konglomerate  als  auch  die  sandigen  Mergel  sind 
selbst  Residuen  einer  früheren  Zersetzung  und  bieten  daher  nur  wenig 
der  Zersetzung  zugängliches  Material;    die  Konglomerate  leisten  meist 
der  Zertrümmerung  durch  ihre  feste  Verkittung  Widerstand  und  bilden 
daher  nackte  Felsflächen;  die  Mergel  bedecken  sich  an  der  Oberfläche 
mit  einer  harten  zementartigen  Kruste,  die  keine  Pflanzenwurzel  durch- 
dringen kann.    So  ist  besonders  das  „Centralmassiv"  am  Kanal,  wo  der 
Mergel  ohne  Decke  von  Konglomerat  ansteht,  fast  ohne  jeden  Humus. 
Der  Isthmos  besitzt  daher  einen  sehr  wenig  fruchtbaren  Boden.  Der  wenige 


Der  Isthmos  von  Korinth.  7 1 

gebildete  Humus  fällt,  wo  er  nicht  gleich  durch  das  Wasser  fortgespült 
wird,  was,  wie  wir  sahen,  am  Isthmos  wenig  in  Betracht  kommt,  wäh- 
rend der  trockenen,  vegetationslosen  Sommermonate  den  Winden  zur 
Beute.  Der  ausgetrocknete  Lehm,  den  glühenden  Strahlen  der  Sonne 
schutzlos  preisgegeben,  zerf^lUt  in  einen  feinen  Staub;  dieser  wird  von 
den  beständig  wehenden  heftigen  Winden  erfafst,  zu  dichten  Wolken 
aufgewirbelt,  und  dann  in  raschem  Tempo  davon  geführt.  Entweder 
wird  er  weit  hinweg  getragen,  um  endlich  ins  Meer  zu  fallen  oder  in 
einer  der  üppigen  Vegetationsoasen,  welche  in  Griechenland  den  Lauf 
des  fliefsenden  Wassers  begleiten,  die  aber  auf  dem  Isthmos  fast  völlig 
fehlen,  abgelagert  zu  werden,  oder  aber  er  trifft  schon  in  der  Nähe 
auf  eine  Unebenheit  des  Bodens,  an  der  er  sich  niederlassen  kann. 
Dies  letztere  ist  auf  dem  Isthmos  reichlich  der  Fall.  Den  Dienst 
solcher  staubfangenden  Unebenheiten  versehen  dort  jene  oft  erwähnten 
Bodenstufen. 

Der  staubbeladene  Wind  kann  eine  Bodenstufe  in  zweierlei  Rich- 
tung treffen:  entweder  weht  er  von  der  höheren  Scholle  her  über  die 
Stufe  hinunter  nach  der  tieferen  Scholle,  oder  von  der  tieferen  hinauf  zur 
höheren.  In  beiden  Fällen  ist  das  Resultat  dasselbe,  der  Wind  läfst 
einen  Teil  seiner  Last  an  der  Bodenstufe  fallen.  Kommt  er  von  der 
oberen  Stufe  her,  so  trifft  er  hinter  der  Stufe  in  deren  Schutze  eine 
ruhige  Luft;  er  lagert  daher  dort  am  Fufse  des  Abfalls  seinen  mitge- 
fiihrten  Detritus  ab,  wie  ein  Flufs,  der  in  das  ruhige  Wasser  eines  Sees 
sich  ergiefst,  dort  seine  Sedimente  fallen  läfst.  Es  ist  dasselbe  Spiel, 
wie  wir  es  an  Dünen  bemerken:  der  Seewind  treibt  den  Sand  an  der 
Seeseite  der  Düne  hinauf  und  läfst  ihn  auf  dem  jenseitigen  vor  dem 
Winde  geschützten  Abhang  fallen.  Bläst  aber  der  Wind  über  die 
tiefere  Scholle  her  gegen  die  Stufe,  so  mufs  er  seine  horizontale  Be- 
wegung an  dieser  lokal  in  eine  vertikale  verwandeln;  er  verliert  dabei 
an  Transportkraft  und  läfst  ebenfalls  einen  Teil  seines  Staubes  am 
Fufse  der  Stufe  zurück.  Das  Resultat  dieses  Vorganges  ist,  dafs, 
während  die  Kanten  und  die  denselben  zunächst  gelegenen  Flächen 
der  einzelnen  Schollen  von  dem  Winde  fortwährend  benagt  und 
erniedrigt  werden  und  daher  dort  das  kahle  Gestein  zu  Tage 
steht,  im  Gegenteil  am  Fufse  der  Bodenstufen  eine  Ablagerung  von 
Staub  und  Lehm  stattfindet,  die  noch  einen  beträchtlichen  Zuschufs 
erhält  durch  den  von  der  Stufe  selbst  herabfallenden  Schutt.  Wenn 
^  uns  daher  quer  über  eine  der  verworfenen  Neogenschollen  des 
Isthmos  bewegen,  so  gelangen  wir  zunächst  der  Kante  auf  einen  nackten 
unfruchtbaren  Gesteinsstreifen;  je  mehr  wir  uns  der  Stufe  nähern,  die 
Mr  nächst  höheren  Scholle  hinaufführt,  desto  reicher  wird  die  Be- 
deckung des  Bodens  durch  Lehm  und  Ackererde,  desto  üppiger  die 
Vegetation;  das  Maximum  der  Fruchtbarkeit  finden  wir  unmittelbar  am 
Fufse  der  Stufe.    (Fig.  12  s.  Karte.)    Sie  wird  dort  noch  begünstigt  durch 


72  A«  Philippson: 

die  reichlichere  Bodenfeuchtigkeit,  die  sich  auf  diesem  Striche  an- 
sammelt. Eine  der  auffallendsten  dieser  humusreichen  Mulden  ist  die- 
jenige, welche  der  Kanaleinschnitt  beim  vierten  Kilometer  durch- 
schneidet; aber  fast  an  jeder  der  höheren  Stufen  findet  man  am  Fufse  eine 
lehmige  flache  Mulde  mit  besonders  fruchtbaren  Feldern,  so  besonders 
am  Fufse  der  Plateaustufe  von  Isthmia,  beim  Weingute  des  Tripos  u. 
a.  a.  O.  —  Diese  Abtragung  der  Kante  und  die  Ansammlung  von  Lehm 
am  Fufse  der  Stufe  kann  sich  bis  zur  völligen  Ausgleichung  der  Stufe 
steigern.  Eine  ganze  Anzahl  von  Verwerfungen,  die  im  Kanaleinschnitt 
sichtbar  sind,  kommen  daher  an  der  Oberfläche  gar  nicht  zum  Vor- 
schein ;  man  sieht  sie  oben  ausgeebnet  durch  einen  viele  Meter  mäch- 
tigen roten  Lehm,  der  die  ganze  Hohlkehle  von  Kante  zu  Kante  aus- 
füllt. Besonders  zeigt  sich  dies  an  den  Treppenverwerfungen.  (Nr.  13, 
14  und  16.)  Andere  Verwerfungen  bilden  an  der  Oberfläche  viel 
niedrigere  Bodenstufen,  als  ihre  Sprunghöhe  beträgt. 

Neben  dem  neogenen  Schollenlande,  dafs,  wie  eben  geschildert, 
nicht  blofs  die  Gestalt  der  Oberfläche,  sondern  auch  die  Beschaffen- 
heit des  Erdbodens  durch  das  Zusammenwirken  des  inneren  Baues 
und  der  klimatischen  Bedingungen  aufgeprägt  erhält,  kommen  auf  dem 
Isthmos  noch  die  Ablagerungen  des  fliefsenden  Wassers  in  Betracht. 
Ist  die  Erosion  des  fliefsenden  Wassers  hier  gering,  so  genügt  sie  doch, 
um  mit  dem  durch  sie  fortbewegten  Materiale  kleinere  Landstrecken 
aufzubauen.  Neben  den  wenig  entwickelten  Th alauen,  welche  hier  und 
da  die  Bachläufe  begleiten  (z.  B.  den  Bach  von  Neukorinth,  den  Bach 
von  Kenchreä  und  den  Bach  7  nördlich  vom  Kanal)  zählen  hierhin  die 
flachen  Schuttkegel,  welche  am  Fufs  des  Gebirges  von  den  Bächen 
erzeugt  werden.  Wie  in  Griechenland  überhaupt,  so  tragen  auch  am 
Isthmos  diese  Gebilde  den  Charakter  von  im  Verhältnis  zur  Höhe  der 
Gebirge  und  der  Gröfse  des  Baches  sehr  ausgedehnten,  äufserst  grob- 
kiesigen, steinigen  Anhäufungen.  Es  ist  dies  wiederum  eine  Folge- 
erscheinung des  Klimas.  Die  geringe  Humusbildung  liefert  den  Bächen 
weniger  feines  Material  als  in  unserem  Klima.  Die  Heftigkeit  der 
Regengüsse,  welche  die  meist  ruhenden  Torrenten  in  kurzer  Zeit  mit 
einer  mächtigen,  wild  herabtosenden  Wassermasse  füllt,  hat  zur  Folge, 
dafs  die  vorhandenen  feineren  Bestandteile  mit  grofser  Macht  ergriffen 
und  sofort,  bei  der  grofsen  Nähe  des  Meeres,  bis  in  dieses  hinein  be- 
fördert werden,  ohne  auf  dem  Lande  zur  Ruhe  zu  kommen.  Daher 
sieht  man  nach  solchen  Güssen  das  sonst  tiefblaue  Meer  in  der  Nähe 
der  Bachmündungen  weithin  gelb  gefärbt.  In  Mitteleuropa  vermag  da- 
gegen der  stetigere,  gleichmäfsigere  Flufs  mittlerer  Wassermengen  fast 
beständig  gröfsere  Massen  feineren  Sedimentes  mitzuführen,  und  hier 
und  da  auf  der  Laufstrecke  des  Gewässers  abzulagern.  Hier  in  Griechen- 
land dagegen  geschieht  die  Thätigkeit  der  Gewässer  in  einzelnen, 
katastrophenartigen  Rucken.     Der  plötzlich  angeschwollene  Bach  reifst 


Der  Isthmos  von  Korinlh.  73 

die  durch  die  Verwitterung  abgesprengten  groben  Bestandteile,  zum 
Teil  von  sehr  grofsem  Umfange  fort,  diese  kommen  naturgemäfs 
leichter  zur  Ablagerung,  als  die  feinen.  Sie  häufen  sich  daher  schon 
auf  dem  Lande  an  geeigneten  Stellen  an,  während  der  feinere  Lehm 
weiter  getragen  wird.  —  Solche  steinigen  Schuttkegel  sind  durch gehends 
von  äufserster  Unfruchtbarkeit.  Die  grofsen  Schuttkegel  an  der  Küste 
der  Krommyonia  liefern  Beispiele  hierfür;  in  unserem  Gebiet  kommt 
von  ihnen  nur  in  Betracht  der  Kegel  des  Baches  von  Kalamaki,  der 
den  östlichen,  unbebauten  Teil  der  Ebene  dieses  Ortes  bildet.  Ferner 
befinden  sich  grofse  Schuttkegel  im  östlichen  Teil  der  Ebene  von 
Lutraki,  aufgebaut  durch  die  von  der  Geraneia  herabkommenden 
Bäche  a  und  Sarandapotamos.  Diese  sind  freilich  nicht  ganz  un- 
fruchtbar, sondern  von  niedrigem  Buschwerk  überzogen. 

Aufserdem  kommen  aber  auch  echte  Alluvialebenen,  aus  feinerem 
Sand  und  Lehm,  zur  Ausbildung,  allerdings  in  kleinem  Umfange.  Sie 
schliefsen  sich  gern  an  die  inneren  Winkel  der  Meeresbuchten  an,  denn 
beiihrer  Entstehung  wirken  höchst  wahrscheinlich  die  Meeresströmungen 
und  die  Meereswellen  mit,  welche  die  dem  Meere  überlieferten  feineren 
Fiufssedimente  im  Verein  mit  den  von  ihm  selbst  losgearbeiteten  Strand- 
geröllen  an  solchen  geschützten  Stellen  zur  Ablagerung  bringen.  Leider 
fehlen  Beobachtungen  der  Meeresströmungen  in  unserem  Gebiete  gänz- 
lich, wir  können  sie  also  nur  vermutungsweise  hier  heranziehen.  Die 
Alluvien  dieser  Ebenen,  wo  sie  angeschnitten  sind,  bestehen  aus 
wechselnden  Lagen  von  Lehm  und  kleinerem  Schotter.  So  die  kleine 
Ebene  von  Neu-Korinth,  welche  eine  Höhe  von  2 — 5  m  über  dem 
Meere  besitzt  und  daher  von  dem  Bache  in  einer  steilwandigen,  kleinen 
Schlucht  durchschnitten  wird.  Sie  stöfst  gegen  das  Meer  in  einer 
niedrigen  Steilböschung  von  i— -2m  Höhe  ab,  die  beständiger  Unter- 
spülung und  Anfressung  unterliegt.  Nach  Westen  flacht  sie  sich  zu 
einem  schmalen  niedrigen  Küstensaume  ab,  welcher  in  der  Nähe  des 
Meeres  von  Strandkieseln  und  Flugsand  bedeckt  ist.  —  Einen  viel 
gröfseren  Umfang  besitzt  die  Ebene,  welche  von  dem  inneren  Winkel 
der  Bucht  bei  Neu-Korinth  bis  nach  Lutraki  die  Westküste  des  Isth- 
mos bildet,  nach  Norden  an  Breite  zunehmend.  Sie  läuft  im  Gegen- 
satz zu  der  vorigen  ganz  flach  zum  Meere  aus  und  ist  in  einem  breiten 
Streifen  an  der  Küste  entlang  von  Flugsand  bedeckt,  in  dem  auch 
einige  kleine,  flache  Dünen  auftreten.  Weiter  landeinwärts  ist  sie  da- 
gegen ziemlich  fruchtbar.  —  Auf  der  Ostküste  finden  sich  zwei  kleine 
Schwemmland-Ebenen,  beide  in  flachem,  bogenförmig  geschwungenem 
Xiesstrand  zum  Meere  auslaufend:  die  Ebene  von  Kenchreä  und  die 
von  Kalamaki. 

Werfen  wir  noch  einen  kurzen  Blick  auf  die  Küsten,   deren  Be- 
schaffenheit sich  aus  dem  Vorhergehenden  leicht  ergiebt. 

Die  Westküste  des  Isthmos,    von  der  steilen  Bergwand  bei  Lu- 


74  A.  Philippson: 

traki  an,  ist  ein  in  leichtem  Bogen  nach  Südost  geschwungener,  flacher 
Sandstrand,  der  jedoch  unter  dem  Meere  bald  zu  ziemlich  bedeutenden 
Tiefen  abfällt.  Im  Winkel,  wo  sie  nach  W  umbiegt,  tritt  eine  steile 
Klippe  des  Neogen  an  das  Meer  heran,  dann  folgt  die  Ebene 
von  Neu-Korinth  mit  ihrem  kleinen  Steilufer.  Darauf  tritt  wieder 
eine  Neogen -Klippe  ans  Ufer  und  es  folgt  der  flache  Sandstrand 
des  nach  W  weiterziehenden  Küstensaumes.  Die  Westküste  ist  also 
durchgehends  Flachküste,  wenn  auch  an  ziemlich  tiefem  Meere  gelegen. 
Sie  ist  ohne  natürliche,  gesicherte  Häfen  und  steht  den  Westwinden  und 
der  durch  dieselben  erzeugten  Brandung  offen. 

Die  Ostküste  ist,  wenn  auch  viel  kürzer,  so  doch  mannigfaltiger 
gestaltet.  Hinter  dem  vorspringenden  Schuttkegel  des  Baches  von 
Kalamaki  öffnet  sich  die  runde,  gleichnamige  Bucht,  von  einem  flachen 
Kiesstrande  umzogen.  Jenseits  des  Ostendes  des  Kanales  hört  der- 
selbe auf,  es  beginnt  die  niedrige,  klippige  Küste  der  Konglomeratebene 
von  Isthmia.  Dann  folgt  der  Vorsprung,  welchen  das  höhere  Plateau 
von  Isthmia  in  das  Meer  bildet.  Derselbe  wird  rings  von  einer  steilen 
Klippenküste  umzogen,  bis  sich  bei  Kenchreä  eine  zweite,  anmutige 
Bucht  mit  Kiesstrand  öffnet  Südlich  derselben  springt  dann  das  Ost- 
ende des  Oneion  mit  steilem  Abfall  in  das  Meer  vor,  den  Isthmos  nach 
Süden  abschliefsend.  Die  Ostküste,  unterseeisch  noch  steiler  abfallend 
als  die  Westküste,  aber  zu  einem  im  ganzen  weniger  tiefen  und  ruhige- 
ren Meere,  bietet  der  Schiffahrt  bessere  Bedingungen.  Sie  ist  nicht 
blofs  gegen  die  Westwinde  durch  den  Rücken  des  Isthmos  geschützt, 
sondern  besitzt  auch  zwei  als  natürliche  Häfen  verwendbare  Buchten, 
die  von  Kalamaki  und  jene  von  Kenchreä. 

V.  ABSCHNITT. 
Die  Vegetationsformationen. 

Die  wilde  Vegetation  tritt  am  Isthmos  in  drei  verschiedenen  For- 
mationen auf,  welche  alle  drei  durchaus  das  Gepräge  des  mediterranen 
Klimas  tragen  und  sich  von  den  Pflanzenformationen  Mitteleuropas 
unterscheiden.  Es  handelt  sich  dabei  nicht  um  die  Verschiedenheit 
der  Flora  nach  ihren  Arten,  sondern  um  die  allgemeinen  Eigentümlich- 
keiten im  Habitus  und  in  der  Anordnung  der  wichtigsten  und  für  das 
Landschaftsbild  sowie  die  Lebensbedingungen  der  Menschen  charakteris- 
tischsten Vegetationstypen. 

i)  Der  Wald  besteht  am  Isthmos  ausschliefslich  aus  Beständen 
der  Pinus  halepensis  Mill.,  Aleppo-  oder  Seekiefer  (neugriech.  nsvxay 
Diese  ist  aufser  verschiedenen  Eichenarten  im  südlichen  Griechenland 
in  der  Küstenregion  der  einzige  Waldbaum.  Eichen  kommen  am  Isth- 
mos nicht  vor;  sie  scheinen  einen  fruchtbareren,  tiefgründigeren  Boden 
und  gröfsere  Feuchtigkeit  zu  verlangen;  sie  finden  sich  daher  nur  auf 


Der  Isthmos  von  Korintl).  75 

der  Westseite   Griechenlands.     Die  Aleppokiefer-Waldungen    des    Isth- 
mos bilden  einen  Teil  eines  ausgedehnten  Waldbezirkes  dieses  Baumes, 
welcher  die  Geraneia,  das  krommyonische  Hügelland  sowie  den  nord- 
östlichen Teil  der  Argolis  umfafst.     Die  Kiefer    ist    sehr   anspruchslos 
in  Bezug  auf  die  Qualität   des  Bodens;    sie    bedeckt    daher    auf  dem 
Isthmos  die  unfruchtbarsten  Teile,   die    man  zum  Ackerbau  nicht  hat 
gebrauchen  können,  nämlich  die  Ausläufer  des  krommyonischen  Hügel- 
landes   sowie    den  gröfsten  Teil    des  Scheiderückens    des  Isthmos    zu 
beiden  Seiten  des  Kanales  (vgl.  die  Karte).     Hier  ist  der  Wald  jedoch 
gerade  in  letzter  Zeit,  sowohl  durch  Ausdehnung  des  Ackerlandes  — 
ich  fand  an  vielen  Stellen  noch  Baumstümpfe    in  neu  urbargemachten 
Feldern  —  als  besonders  durch  die  Kanalarbeiten  arg  zurückgedrängt 
und  zerstört  worden.    Er  hatte  früher  jedenfalls  eine  viel  gröfsere  Aus- 
dehnung.    Da  überhaupt  diese   Kiefer    sowohl    als  Brennholz    wie  als 
Bauholz  gesucht,  aufserdem  durch  die  eifrig  betriebene  Gewinnung  ihres 
Harzes  mifshandelt  wird,  findet  man  selten  alte  oder  grade  gewachsene 
Stämme.     Der  Wald  besteht    aus    sehr  licht    gestellten,   verkrüppelten 
kleinen  Bäumchen,  deren  dürftiges  Nadeldach  den  Boden  fast  gar  nicht 
beschattet.     Unter  ihnen  wächst  kein  Unterholz,    gedeiht  kein  Rasen; 
höchstens  dürres,    dorniges,  niedriges  Gestrüpp  bedeckt  da  und  dort 
den  Boden    zwischen    den    Stämmen.     Die   lichte  Stellung    ist  für  alle 
Wälder    der    griechischen   Tieflandsregion    charakteristisch,    aber   hier 
noch  mehr  wie  anderswo  auffällig.     Immerhin  giebt  dieser  kümmerliche 
Wald  ein  in  Griechenland  geschätztes  Produkt,    das  Harz  der  Aleppo- 
kiefer  (neugr.  Qstclvtj),  mit  dem  man  dort  fast  allgemein  den  Wein  ver- 
setzt.   Es  ist  daher  ein  wichtiger  Artikel  des  Binnenhandels,  das  über- 
all gesucht,    aber   nur  in    einigen  Landschaften    erzeugt   wird.     Unter 
diesen  steht  die  Megaride  und  Korinthia  an  erster  Stelle.    Man  schlägt 
im  Frühjahr  die  Stämme  an  imd  sammelt  während  des  ganzen  Sommers 
das  aus  der  Wunde  tröpfelnde  Harz.    Als  Preis  des  Harzes  wurde  mir 
hier  (an  Ort  und  Stelle)   je  nach  dem  Jahre   20  bis   40  Lepta  für  die 
Oka  genannt    (d.  h.  16  bis  32  L.  =  10  bis  20  Pf.  pro  Kilo).     Chloros 
(Waldverhältnisse  Griechenlands,  München  1884,  S.  25)  giebt  39  Lep- 
ta pro  Kilo  an^). 

2)  Buschwerk.  Die  den  Mittelmeerländern  eigentümliche  For- 
mation aus  immergrünen  Sträuchern,  welche  man  als  Makis  bezeichnet, 
kommt  auf  dem  Isthmos  ausschliefslich  auf  dem  unfruchtbaren  Plateau 
südwestlich  von  Isthmia  vor  und  zwar  untermengt  mit  kleinen,  ver- 
krüppelten Aleppokiefem. 

3)  Die  Vegetation  des  dürren  Blachfeldes.  Die  nicht  ange- 
bauten, steinigen  Flächen  und  die  brachliegenden  Felder  sind  entweder 


*)  „Poseidons  Fichtenhain"  war  jedenfalls  auch  ein  solcher  Kiefernwald,    da 
Fichten  in  Griechenland  nicht  vorkommen. 


76  A.  Philippson: 

ganz  kahl  oder  überzogen  von  locker  gestellten  kleinen  dornigen  Hall>- 
sträuchern,  Disteln  oder  anderen  stacheligen,  steifen  Staudengewächsen, 
Alle  diese  Pflanzen  haben  ein  gelbgraues,  dürres  Aussehen.  Zwischen 
ihnen  spriefsen  im  Frühjahr  vereinzelte  Gräser  und  Kräuter  hervor, 
ohne  sich  jedoch  zu  einem  zusammenhängenden  Teppich  an  einander 
zu  schliefsen.  Diese  Flächen  werden  zu  dieser  Zeit  als  Weide  benutzt. 
Mit  der  Sommerdürre  schwinden  die  grünen  Pflänzchen  spurlos  hinweg. 

Ein  grosser  Teil  des  Isthmos  ist  aber  in  Kultur  genommen,  und 
zwar  fast  ausschliefslich  zum  Anbau  von  Getreide  (Weizen  und  GersteV 
Die  Getreidefelder  nehmen  alle  nur  irgend  Humus  besitzenden  Land- 
strecken ein;  frei  von  ihnen  bleiben,  aufser  dem  genannten  Wald-  und 
Buschland  und  den  Sandstrichen  an  der  Küste,  nur  die  meisten  Kanten 
der  Bodenstufen,  die  wenig  oder  gar  keinen  Humus  besitzen  (s.  c), 
während  sich  die  fruchtbarsten  Äcker  in  den  Hohlkehlen  am  Fufse  der 
Stufen  finden.  Aufserdem  ist  durch  besonders  üppiges  Gedeihen  der 
Halmfrüchte  ausgezeichnet  die  Umgebung  des  Dörfchens  Alt-Korinth, 
was  jedem  Reisenden,  der  im  Frühjahr  hier  vorbeikommt,  auflallen 
mufs.  Die  Ursache  liegt  wohl  einerseits  in  der  Feuchtigkeit,  welche 
die  Quellen  am  Fufse  Akrokorinths  liefern,  als  auch  besonders  in 
dem  reichlicheren  Nahrungsgehalt  des  Bodens:  denn  hier  befand  sich 
die  alte  Grofstadt  Korinth  und  bis  zum  Jahre  1858  ein  immerhin  an- 
sehnliches Städtchen  I  Das  jahrtausendelange  Bewohntsein  dieser  Stelle 
durch  eine  zahlreiche  Bevölkerung  mufste  dem  Boden  bedeutende 
Mengen  animalischer  und  vegetabiler  Stoffe  zuführen.  Im  allgemeinen 
ist  jedoch  der  Boden  des  Isthmos  sehr  wenig  fruchtbar,  wie  oben  aus- 
einandergesetzt wurde.  Die  Ackererde  ist  durchgehends  wenig  mächtig, 
arm  an  Pflanzennährstoffen,  untermischt  mit  vielen  Steinen  der  dar- 
unterliegenden Konglomerate,  ausgesogen  durch  jahrtausendelange 
Kultur!  Ist  ja  doch  die  Düngung  der  Felder  im  heutigen  Griechenland 
durchaus  unbekannt.  Die  Bearbeitungsweise  ist  äufserst  roh  und  ober- 
flächlich. Die  Erträge  der  ausgedehnten  Äcker  sind  daher  verhältnis- 
mäfsig  sehr  mäfsig  und  genügen  kaum  fiir  die  geringe  heutige  Be- 
völkerung. Man  läfst  den  Acker  ein  Jahr  um  das  andere  ruhen,  be- 
stellt also  jedesmal  nur  die  Hälfte  der  Ländereien.  Die  andere  Hälfte 
bedeckt  sich  während  der  Brache  mit  Disteln  und  stachligen  Stauden 
und  gewährt  nur  im  Frühjahr  einigen  nomadisierenden  Herden  dürftige 
Weide.  Im  Altertum  mögen  die  Erträge  infolge  fleifsigerer  Bearbeitung 
etwas  reicher  gewesen  sein,  aber  ergiebig  war  der  Boden  des  Isthmos 
auch  damals  nicht;  das  bezeugen  die  alten  Schriftsteller.  (Vgl.  Curtius, 
Peloponnesos  II,  S.  515.     Strabo,  lib.  VIII,  cap.  VI.) 

Man  säet  die  Gerste,  die  ausschliefslich  als  Pferdefutter  verwandt 
wird,  nach  den  ersten  Herbstregen  (Oktober  und  November),  den 
Weizen  im  November  bis  Dezember.  Beide  entwickeln  sich  langsam 
während  der  Wintermonate,  schneller  im  Frühjahr  und  kommen  Ende 


Der  Isthmos  von  Korinth.  77 

Mai  zur  Abemtung.  Dann  folgen  die  dürren  Sommermonate,  wo  die 
Felder  kahl  und  öde  daliegen.  Man  erkennt  bald  kaum  noch  eine 
Spur  von  Bearbeitung  in  dem  in  pulverigen  Staub  zerfallenden,  nackten 
Boden,  über  den  wirbelnde  Staubwolken  dahinjagen.  Hat  man  im 
Frühjahr  das  Land  im  grünen  Kleide  der  sprossenden  Saaten  gesehen, 
so  ist  man  überrascht,  im  Spätsommer  eine  gelbe,  pflanzen-  und 
wasserlose,  steinige  und  staubige  Wüste  wiederzufinden.  Aber  dann 
prangt  das  Land  in  seiner  eigentümlichen,  grofsartigen  Schönheit,  in 
seinen  blendenden  Farbenkontrasten!  Von  keiner  Vegetationsdecke 
verschleiert,  unter  den  grellen  Strahlen  der  Sonne,  treten  die  bunten 
Farben  mit  wunderbarem  Feuer,  fast  wie  selbstleuchtend  her- 
vor: das  rötliche  Grau  der  Kreidekalkgebirge,  das  Braunrot  der 
Hornsteine,  das  Schwarzgrtin  der  Serpentine,  das  Feuerrot  mancher 
neogenen  Konglomerate,  das  Weifs  der  Mergel  und  der  Sandfiächen, 
das  Gelb  der  Äcker  und  der  staubbedeckten  Häuser,  die  beiden  azur- 
blauen Meere  mit  ihren  vielfach  gebrochenen  Küstenlinien,  an  denen 
sich  die  Brandung  unter  dem  Wehen  der  Seewinde  oder  der  Etesien 
mit  silberweifsem  Schaume  bricht  1  Wenn  dann  die  Sonne  untergeht, 
treten  noch  die  mannigfachen  Tinten  des  schnell  sich  verdunkelnden 
Abendhimmels  hinzu,  die  durch  ihre  rasch  wechselnden  Reflexe  auch 
in  dem  bunten  Landschaftsbil'd  jeden  Augenblick  überraschende,  neue 
Farbennüancen  hervorrufen.  Der  Zauber  einer  solchen  sommerlichen 
Abendstunde  in  der  ostgriechischen  Landschaft  kann  nur  geschaut, 
nicht  geschildert  werden. 

Aufser  dem  Getreide  kommt  noch  der  Weinbau  in  Betracht,  doch 
nimmt  er  nur  geringe  Flächen  in  Anspruch.  Der  Weinstock  verlangt 
in  Griechenland  besseren  Boden  als  das  Getreide,  schon  aus  dem 
Grunde,  weil  er  als  perennierendes  Gewächs  den  dürren  Sommer  über- 
stehen mufs  und  daher  etwas  Feuchtigkeit  aus  den  tieferen  Boden- 
schichten durch  seine  Wurzeln  heraufziehen  mufs,  dann  auch  weil  man 
auf  ihn  nicht  das  System  der  Brache  anwenden  kann,  er  also  einen 
gröfseren  Nahrungsgehalt  im  Boden  voraussetzt.  Wir  finden  daher  die 
geringfügigen  Weinpflanzungen  an  den  fruchtbarsten  Stellen  des 
Isthmos:  in  der  kleinen  Thalebene  von  Kenchveä,  bei  dem  Dorfe 
Hexamilia,  am  Fufse  einer  Bodenstufe  beim  Gute  des  Tripos,  in  der 
Thalaue  des  Baches  von  Neu  Korinth.  Er  kommt  jedoch  hier  als 
Einnahmequelle  für  die  Bevölkerung  nicht  in  Betracht^).  —  Die  andere 
Spielart  des  Weinstockes,  die  Korinthe,  wird  hier,  obwohl  sie  von 
Korinth  den  Namen  hat,  mit  Ausnahme  einiger  ganz  unbedeutenden 
Parzellen,  nicht  angebaut.  Ihr  Anbau  beginnt  erst  weiter  westlich 
^ei  Kiaton.  —  Olivenbäume  finden  sich  in  gröfserer  Zahl  nur  in  der 
Thalaue  des  Baches  von  Neu-Korinth.  —  Gärten  sind  auf  dem  Isthmos 

^)  Heute  wie  im  Altertum,  vergl.  Curtius,  Peloponnesos  II,  S.  516. 


78  A.  Philippson: 

SO  gut  wie  gar  nicht  vorhanden,  denn  es  fehlt  die  Bewässerung,  die 
in  Griechenland  für  den  Gartenbau  unerläfslich  ist  Schon  im  Altertum 
bezog  Korinth  seine  Gartenfrüchte  von  der  Ebene  zwischen  Korinth 
und  Sikyon^). 

Nach  einer  oberflächlichen  Schätzung  auf  Grund  meiner  Karte,  die 
auf  Genauigkeit  keinen  Anspruch  erheben  kann,  glaube  ich  die  heu- 
tige Bodennutzung  des  Isthmos    durch  folgende  Zahlen    darstellen  zu 

können : 

qkm  % 

Äcker  (einschliefslich  der  Brachäcker),  Wein- 
gärten und  Olivenpflanzungen  ....  60  46J 

Buschwerk  und  kahle  Flächen 44  34 

Kiefernwald 25  19I 

129  IOC 

In  tiergeographischer  Beziehung  ist  zu  bemerken,  dafs  der 
Isthmos  jetzt  die  Grenze  der  Verbreitung  des  Hirsches,  Rehes  und  Wild- 
schweines bildet,  welche  sich  in  den  Gebirgen  Mittelgriechenlands 
finden,  im  Peloponnes  aber  gänzlich  ausgerottet  sind.  In  der  Geraneia 
sah  ich  selbst  eine  erlegte  Hirschkuh  und  zahlreiche  Spuren  von  Wild- 
schweinen. Dafs  es  übrigens  im  Peloponnes  früher  ebenfalls  gröfseres 
Wild  gab,  erhellt  aus  den  Zeugnissen  der  Alten.  Vor  einem  Menschen- 
alter sollen  noch  zahlreiche  Rehe  und  Wildschweine  in  dem  grofsen 
Eichenwald  Käpellis  in  Elis  erlegt  worden  sein.  Es  scheint,  dafe 
der  schmale,  meist  angebaute  Isthmos  keine  geeignete  Brücke  für 
Wiedereinwanderung  dieser  Tiere  darstellt.  —  Es  mag  auch  angeführt 
werden,  dafs  man  in  diesem  Jahrhundert  auf  dem  Isthmos  eine  Zeit 
lang,  wie  dies  noch  heute  bei  Amphissa  geschieht,  Kamele  zum  Waren- 
transport benutzte*). 

VI.  ABSCHNITT. 

Anthropogeographie. 

Erwerbsquellen,  Siedelungen,  Verkehrswege  und  deren 

Geschichte. 

'O  di  KoQiy&og  df^Pttos  fAkv  liysTa$  dta 
To  Ifjinoqkiov^  int  r^  iifS'fi^  xtifÄfvof,  xai 
dvoly  Xifiiviov  xvQtog,  wy  o  fify  rf  c  'Aoiag^ 
6  d€  T^i  *iTttkias  iyyvg  iffny, 

Strabo  VHI. 

Der  kärgliche  Boden  des  Isthmos  ist  nicht  im  Stande,  durch  seine 
eigenen  Erzeugnisse  mehr  als  eine  geringzählige,  ärmliche  Bevölkerung 
zu  ernähren.     Das,  was   ihn  zu  Zeiten   zu  dem  Sitz  einer  grofsen  und 


')  Curtius  1.  c.  S.  516. 

*)  Strahl,  Das  alte  und  das  neue  Griechenland.     Wien  1841*     S.  29. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  79 

reichen  Weltstadt,  zu  dem  Boden,  auf  dem  eine  zahlreiche,  hoch  civili- 
sierte  Menschenmenge  ein  üppiges  Wohlleben  führen  konnte,  gemacht 
hat,  ist  seine  Eigenschaft  als  wichtiges  Passageland  und  damit  als 
natürlicher  Mittelpunkt  eines  bedeutenden  Verkehrs,  einer  lebhaften 
Handelsbewegung.  Zwischen  zwei  Meeren  und  zwei  Ländern  gelegen, 
ist  er  der  Ort,  wo  zwei  grofse  Strafeen  sich  kreuzen:  die  Landstrafse 
zwischen  Mittelgriechenland  und  dem  Peloponnes,  die  kürzeste  See- 
strafse  zwischen  dem  ägäischen  und  schwarzen  Meer  einerseits,  dem 
jonischen,  adriatischen  und  ganzen  westlichen  Mittelmeer  andererseits, 
wo  zugleich  dieser  letztere  Weg  eine  natürliche  Unterbrechung  in  dem 
die  Meere  trennenden  Damme  findet,  der  den  Verkehr  zwingt,  hier  vor 
dem  Weiterzuge  zu  verweilen.  Die  Blüte  des  Isthmos  steht  also  in 
direktem  Verhältnisse  zu  der  Gröfse  der  Handelsbewegung,  die  über 
ihn  seinen  Weg  nimmt,  und  diese  ist  wiederum  bedingt  durch  zwei 
Faktoren:  i)  durch  den  gröfseren  oder  geringeren  Kulturzustand  sowohl 
der  umliegenden  Landschaften,  als  auch  des  Isthmos  selbst,  2)  durch 
die  allgemeine  Richtung  des  Weltverkehrs.  Der  blühende  Zustand 
Griechenlands  mufs  den  Einwohnern  des  Isthmos  die  Mittel  und  das 
Verständnis  verleihen  zur  Ausnutzung  der  günstigen  Weltlage  ihres 
Landes,  zum  Anziehen  und  Beherrschen  des  weiteren  Verkehrs.  Wir 
finden  daher  im  Laufe  der  Geschichte  den  Isthmos  bevölkert,  reich 
und  hoch  kultiviert,  zu  anderen  Zeiten  vereinsamt  und  verarmt,  in 
gänzliche  Bedeutungslosigkeit  zurückgesunken.  Denn  seine  eigenen 
Hülfsquellen  sind  nicht  derartige,  ihm,  wie  anderen  fruchtbaren,  aber 
an  weniger  ausgezeichneter  Steile  gelegenen  Landschaften  Griechen- 
lands, auch  in  den  traurigen  Zeiten  des  Verfalls  eine  gewisse  mittlere 
Bevölkerungszahl  und  eine,  wenn  auch  bescheidene,  jedoch  gesicherte 
Blüte  zu  erhalten^).  Wir  sehen  daher  in  den  Zeiten  der  Blüte  die 
Ansiedelungen  bedingt  durch  die  Verkehrslage,  die  Bevölkerung  dem 
Handel  und  der  Industrie  nachgehend  —  zu  Zeiten  des  Verfalles  die 
geringere  Bevölkerung  fast  ausschliefslich  vom  Ackerbau  ernährt,  die 
Siedelungen  in  ihrer  Lage  mehr  durch  die  Eigenschaften  des  Bodens 
als  durch  die  Verkehrswege  bestimmt. 

Werfen  wir  zunächst  einen  Blick  auf  den  Verlauf  dieser  Strafsen 
cnd  auf  die  Lage  der  durch  sie  bedingten  Siedelungen,  um  dann  das 
Geschick  sowohl  der  Strafsen  als  der  Siedelungen  einer  kurzen  Be- 
trachtung zu  unterziehen. 

Der  Isthmos  dient  als  Verbindungsstrafse  zwischen  dem  östlichen 
Mittelgriechenland  (Attika,  Böotien,  Phokis)  und  dem  mittleren  und 
südlichen   Peloponnes   (Ebene    von   Argos,   Arkadien,    Lakonien    und 


M  Man  sagte  daher  schon  im  Altertum :  „Bald  steigt  Korinthos  hoch  hinauf, 
>3ld  «sinkt  CS  lief"  mit  doppelter  Anspielung  auf  seine  topographische  Lage  und 
^e  wechselnde   Bedeutung.     (Curtius  1.  c.  II,  S.  515.) 


80  A.  Philippson: 

Messenien).  Zwischen  Attika  und  der  Halbinsel  Argolis  kann  nie  ein 
beträchtlicher  Landverkehr  existiert  haben;  man  wird  zu  allen  Zeiten 
die  kurze  Seefahrt  über  den  ruhigen  Golf  von  Ägina  nach  der  gegen- 
über sichtbaren  Küste  dem  mühsamen  Landweg  über  den  Isthmos  und 
von  dort  über  die  äufserst  beschwerlichen  Kalkgebirge,  welche  den- 
selben von  den  Gebieten  von  Epidauros  und  Trözen  trennen,  vorge- 
zogen haben.  Auch  vom  westlichen  Mittelgriechenland  nach  dem  west- 
lichen Peloponnes  kann  der  Verkehr  nicht  die  Richtung  über  den  weit 
nach  Osten  entrückten  Isthmos  einschlagen.  Dagegen  zieht  die  übliche 
Strafse  hier  durch  vom  östlichen  Teil  des  Festlandes  nicht  allein  nach 
dem  Binnenlande  des  Peloponnes,  welches  zu  Schiffe  nicht  erreicht  werden 
kann,  sondern  auch  nach  den  beiden  südlichen  Küstenlandschaften,  La- 
konien  und  Messenien,  nach  denen  hin  die  Seefahrt  durch  den  weiten 
und  gefährlichen  Umweg  um  Kap  Maleas  und  Kap  Tänaron  sehr  erschwert 
und  verzögert  wird,  besonders  zur  Zeit  noch  unvollkommener  und  zaghafter 
Schiffahrt.  Der  Landverkehr  bewegt  sich  also  über  den  Isthmos  vor- 
wiegend in  der  Richtung  von  Nordost  nach  Südwest  und  umgekehrt, 
fast  gar  nicht  in  der  Richtung  von  Nordwest  nach  Südost  —  Drei 
Wege  führen  von  Nordost  in  den  Isthmos  hinein*): 

1.  Der  Weg  an  der  Nord-  und  Westseite  der  Geraneia,  der  nächste 
von  Böotien  und  Phokis  her.  Als  beschwerlicher  Bergpfad  zieht  er  sich 
in  wildem,  fast  unbewohntem  Terrain  an  den  Steilabhängen  des  Gebirges 
über  der  Küste  hin,  kreuzt  dann  das  Bergland  der  Peräa  und  betritt 
den  Isthmos  bei  Lutraki.  Im  Altertum  müssen  die  Verhältnisse  dieses 
Weges  besser  gewesen  sein,  denn  er  diente  öfters  Heereszügen,  an 
ihm  befanden  sich  gröfsere  Ortschaften,  von  denen  besonders  Pegä 
das  Ziel  der  Eroberungspläne  der  Athener  war,  denen  die  Beherrschung 
dieser  Strafse  von  höchster  Wichtigkeit  schien  (Curtius  1.  c.  II,  S.  552). 
Von  Lutraki  zieht  die  Strafse  naturgemäfs  am  Strande  der  Bai  von 
Korinth  weiter  nach  Süden.    Von  Pegä  bis  Neu  Korinth  8—9  Stunden. 

2.  Der  Weg  über  die  Geraneia.  Von  der  Wasserscheide  des  Isthmos 
von  Megara,  welche  man  entweder  von  dieser  Stadt  aus  oder  von  Norden 
von  Theben  aus  erreicht,  steigt  man  durch  eine  von  dichtem  Kiefern- 
wald bewachsene  Felsschlucht  ziemlich  steil  hinauf  zu  einem  Joch,  Megälo- 
Dervdni  (etwa  750m  ü.  M.)  östlich  des  Geraneiagipfels,  dann  am  südlichen 
Gehänge  desselben  allmählich  hinab,  ferner  auf  der  Grenze  des  Kreide- 
gebirges gegen  das  neogene  Hügelland  der  Krommyonia  über  mehrere 
Bergrücken  und  Thäler  immer  durch  Kiefernwald.  Man  betritt  schliefslich 
den  Isthmos  in  der  NO-Ecke  der  Ebene  von  Lutraki.  Der  Weg  setzt  sich 
dann  nach  SW  fort  bis  zur  SO-Ecke  der  Bai  von  Korinth,  wo  er  mit  dem 
ersten  Wege  zusammentrifft.  Dieser  beschwerliche  Saumpfad  wurde  fast 
nur  zu  Zeiten  benutzt,   wo  die  Küstenstrafsen  durch  die  Korsaren  ge- 

1)  Vergl.  über  die  Strafsenzüge    des  Isthmos    den  meisterhaften  Abschnitt  in 
Curtius,  1.  c.  I,  S.  7  ff. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  31 

fährdet  oder  die  Kakiskala  durch  Natur  oder  Kunst  ungangbar  gemacht 
war.  Zur  Türkenzeit  war  daher  dies  die  übliche  Strafse,  heute  ist  sie 
fast  ganz  verlassen  (von  Megara  bis  Neu-Korinth  elf  Stunden). 

3.  Der  Weg  an  der  Südküste  der  Geraneia  vorbei.  Von  Megara 
zunächst  durch  den  berüchtigten  Engpafs  der  skironischen  Felsen 
(heute  Kakiskala),  wo  die  Kalkfelsen  steil  ins  Meer  abstürzen.  Nach 
Überwindung  desselben  hat  man  gar  keine  Schwierigkeiten  mehr; 
man  kreuzt  die  kleinen  Schwemmlandebenen  der  Krommyonia  und 
betritt  den  Isthmos  von  Osten  her  bei  Kalamaki.  Diese  wichtigste 
aller  drei  Strafsen,  an  der  im  Altertume  die  Orte  Krommyon  und  Sidus 
lagen,  besitzt  von  Megara  bis  Kalamaki  eine  Länge  von  acht  Stunden 
ibis  Neu-Korinth  zehn  Stunden). 

Es  ergiebt  sich  also,  dals  zwei  der  nördlichen  Zugangsstrafsen 
auf  der  Westseite  des  Isthmos  und  nur  eine  auf  der  Ostseite  denselben 
betreten.  Wir  werden  gleich  sehen,  dafs  auch  dieser  letztere  Weg  die 
Westseite  aufsuchen  mufs,  um  seine  Fortsetzung  nach  dem  Peloponnes 
zu  finden. 

Nach  dem  Peloponnes  hin  führen  vom  Isthmos  drei  natürliche 
Thore : 

1.  Nach  Westen  auf  dem  Küstenlande.  Dieser  breite,  bequeme 
Weg  führt  nach  der  peloponnesischen  Nordküste  und  besonders  nach 
der  benachbarten,  fruchtbaren  Ebene  von  Kiaton,  der  alten  Sikyonia. 
Von  ihm  zweigt  sich  nach  Süden  ein  Weg  ab,  welcher  durch  das  Thal 
des  Longopotamos  nach  dem  Becken  von  Kleonä  und  weiterhin  nach 
Argos  führt.  Dieses  Thal  ist  aber  durch  die  tiefen  Erosionsschluchten 
und  die  beständig  vor  sich  gehende  Zerstörung  der  weichen  Neogen- 
mergel  beschwerlich  und  für  Lasttiere  nicht  ungefährlich  zu  passieren. 
Dieser  Weg  hat  daher  für  den  Verkehr  keine  Bedeutung. 

2,  Nach  Süden,  nach  Argos,  Arkadien,  Lakonien  und  Messenien  zieht 
die  Hauptstrafse  durch  das  Thal,  welches  zwischen  Oneion  und  Akro- 
korinth  hinaufHihrt.  Es  ist  die  einzige  Lücke,  welche  die  südliche  Gebirgs- 
mauer  des  Isthmos  darbietet  auf  der  Strecke  vom  Longopotamos  bis  zum 
Ustende  des  Oneion.  Man  gelangt  hier  hinauf  zum  Becken  von  Tenea 
heute  Chiliomodi).  Hier  teilen  sich  die  Wege  nach  Argos.  Ein  kürzerer, 
aber  beschwerlicherer,  die  alte  „Kontoporeia",  führt  durch  die  enge 
Schlucht  von  Hagionori  auf  den  breiten  Rücken  des  Gebirges  und  auf 
der  Südseite  durch  die  kleine  Ebene  von  Birbati  und  wiederum  durch 
einen  felsigen  Engpafs  zur  Ebene  von  Argos  bei  dem  Dorfe  Chonika 
Neu-Korinth —Argos  10  Stunden).  Der  längere,  aber  viel  bequemere 
^'eg  überschreitet  den  niedrigen  Rücken  zum  Becken  von  Kleonä  hin 
and  benutzt  dann  den  Engpafs  des  Dervenäki,  in  welchem  ein  Trocken- 
bach das  ganze  argolische  Gebirge  durchsetzt,  sodafs  die  Wasser- 
scheide hier  auf  der  Nordseite  des  Gebirges  in  dem  niedrigen  Becken 
't>n  Kleonä  liegt.  So  hat  man  an  dieser  Stelle  gar  keinen  Gebirgskamm  zu 

Zeiuchr.  d.  GeseUsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  G 


g2  A.  Philippson: 

tiberschreiten  (höchste  Höhe  etwa  300  m)  und  gelangt  in  gleichmäfsigem 
Gefälle  zur  Nordspitze  der  argivischen  Ebene  am  Fufse  der  Burghöhe 
von  Mykenä  (Neu-Korinth-  Argos  ii|  Stunden).  —  Diese  beiden  Zu- 
gangsstrafsen  von  West  und  von  Süd  betreten  ebenfalls  die  West- 
seite des  Isthmos,  und  zwar  an  der  Stidostecke  der  Bai  von  Korinth. 
Als  dritte  mögliche  Verbindung  bleibt  nun  noch  übrig: 

3.  Der  Weg  am  Ostende  des  Oneion,  zwischen  diesem  und  dem 
Äginetischen  Golf,  ein  enger  Küstenpafs.  Er  führt,  zwischen  Fels  und 
Meer  eingeengt,  an  den  Bädern  der  Helena  vorbei  in  die  kleine  Ebene 
der  Solygeia  (heute  von  Galataki).  Von  hier  kann  man  nach  W  über 
Neogenhügel  Tenea  und  so  wieder  die  andere  Strafse  nach  Argos  er- 
reichen —  ein  unnützer  und  beschwerlicher  Umweg,  der  für  den  fried- 
lichen Verkehr  gar  nicht,  höchstens  fiir  strategische  Umgehungen  in 
Betracht  kommt  —  oder  aber  man  wendet  sich  nach  SO  zu  den  hohen 
Kalkplateaus  hinauf,  um  über  dieselben  in  höchst  beschwerlichem  Marsch 
nach  Epidauros  zu  gelangen.  Wir  haben  oben  auseinandergesetzt, 
warum  der  Landverkehr  in  dieser  Richtung  nur  sehr  gering  sein  kann. 

Es  erhellt  also  hieraus,  dafs  auch  die  dritte  nördliche  Zugangs- 
strafse  von  Kalamaki  aus,  um  nach  dem  Inneren  des  Peloponnes  und 
nach  dessen  Nordküste  weiterzuziehen,  die  westliche  Seite  des  Isth- 
mos und  zwar  die  Südostecke  der  Bucht  von  Korinth  zu  erreichen 
suchen  mufs. 

Wir  haben  also  gesehen,  dafs  in  dieser  Gegend  an  der  Südostecke 
der  Bucht  von  Korinth  alle  Landstrafsen  des  Isthmos  von  der  Natur 
selbst  zusammengeführt  werden.  Ist  dies  nun  mit  dem  Seeverkehr 
ebenfalls  der  Fall? 

Es  handelt  sich  bei  der  Richtung,  die  der  Seeverkehr  über  den 
Isthmos  einschlagen  mufs,  naturgemäfs  darum,  Personen  und  Waren 
auf  dem  kürzesten  und  bequemsten  Wege  von  einer  geeigneten  I^ande- 
stelle  an  der  Ostküste  zu  einer  eben  solchen  der  Westküste  und  um- 
gekehrt zu  bringen. 

Auf  der  Ostseite  bieten  sich  als  natürliche  Häfen,  wie  oben  er- 
wähnt, die  zwei  einander  ähnlichen  Buchten  von  Kenchreä  und  Kala- 
maki dar.  Von  der  ersteren  ist  der  nächste  Punkt  des  westlichen 
Meeres,  wiederum  die  Südostecke  der  Bai  von  Korinth,  8  km  entfernt. 
Auf  dieser  direkten  Linie  liegen  aber  bedeutende  Terrainhindernisse, 
besonders  die  von  uns  als  „Plateau  von  Isthmia"  bezeichnete  Scholle. 
Der  Weg  mufs  sich  also  südlicher  halten,  in  dem  Thal  von  Kenchreä 
aufwärts  ziehend  bis  zur  Fläche  von  Hexamilia;  von  dort  kann  er  be- 
liebig die  Gegend  von  Neu-  oder  von  Alt- Korinth  erreichen.  —  Von 
der  Bucht  von  Kalamaki  aus  ist  ebenfalls  wieder  die  Südostecke  der 
Bai  von  Korinth,  speziell  die  Stelle  des  heutigen  Posidonia,  der  nächst 
erreichbare  Punkt  des  westlichen  Meeres,  kaum  6  km  entfernt;  der  Weg 
dorthin  hat  entweder  den  ziemlich   steilen  Scheiderücken   des  Isthmos 


Der  Isthmos  von  Korinth.  g3 

zu  übersteigen,  oder  er  kann  sich  bequemer  etwas  südlicher  halten  an 
den  Ruinen  des  alten  Isthmos  vorbei.  So  ist  als  natürlicher  Anlege- 
platz des  Westens  durchaus  die  Gegend  der  Stidostecke  der  Bucht  von 
Korinth  prädestiniert,  und  zwar  allein  durch  die  Nähe  der  östlichen 
Häfen,  da  es  ja  an  dieser  Westküste  keine  von  der  Natur  besonders 
als  Hafen  gestaltete  Örtlichkeit  giebt.  Die  Nordostecke  der  Bucht 
bei  Lutraki  ist  von  Kalamaki  nicht  nur  um  mehr  als  i  km  weiter  ent- 
fernt, sondern  man  hat  auf  dieser  Linie  aufser  dem  Scheiderücken  des 
Isthmos  noch  zwei  flache  Hügelrücken  zu  überschreiten.  Trotzdem  hat 
auch  sie  zeitweise  als  Verkehrsweg  gedient,  aber  nur  in  Zeiten  des  Ver- 
falles des  Handelsverkehrs,  als  Lechäon  aufgehört  hatte  zu  existieren 
und  Neu-Korinth  noch  nicht  errichtet  war.  Für  den  Verkehr  mit  Ken- 
cbreä  kommt  sie  natürlich  gar  nicht  in  Betracht. 

So  laufen  also  alle  Adern  des  Verkehrs  in  der  Gegend  an  der 
Südostecke  der  Bai  von  Korinth,  an  den  beiden  Eingangsthoren  des 
Peloponnes,  zwischen  Akrokorinth  und  Oneion  und  zwischen  ersterem 
und  dem  Meere,  zusammen.  Sobald  daher  der  Kulturzustand  von 
Hellas  sich  so  weit  aus  seinen  Uranfängen  heraus  fortentwickelt  hatte, 
dafs  der  Verkehr  bedeutenderen  Umfang  annahm,  mufste  sich  hier  ein 
gröfseres  Gemeinwesen  entwickeln,  das  von  der  Vermittelung  dieses 
Verkehrs  lebte.  —  Die  erste  einheimische  Bevölkerung  waren  Jonier*), 
die  unter  „äolischen"  Königen  ihr  uraltes  Poseidonheiligtum  auf  dem 
Isthmos  besafsen.  Als  ihre  Hauptstadt  wird  Ephyra  genannt.  Man 
weifs  nicht,  ob  dieselbe  an  der  Stelle  des  späteren  Korinth  lag.  Vielleicht 
war  sie  die  Vorgängerin  des  späteren  Ortes  Isthmos,  der  das  Poseidon- 
heiligtum besafs  und  an  welchem  die  isthmischen  Spiele  gefeiert 
wurden.  Wenigstens  macht  eben  das  Vorhandensein  der  uralten  Kul- 
tusstätte diesen  Zusammenhang  denkbar,  und  in  dieser  ältesten  Zeit, 
wo  die  Isthmier  noch  nicht  von  der  Ausbeutung  des  Handelsverkehrs 
leben  konnten,  war  auch  die  Lage  des  Hauptortes  noch  nicht  durch 
die  Verkehrslage  notwendig  bedingt.  Die  Ruinen  des  für  den  Verkehr, 
abgesehen  von  den  Messen  der  isthmischen  Spiele,  stets  bedeutungslos 
gebliebenen  Isthmos  liegen  kaum  i  km  südwestHch  des  heutigen  Isth- 
mia.  Diejenigen,  die  am  Isthmos  zuerst  des  Handels  halber  sich  auf- 
hielten, waren  die  Phönizier;  sie  betrieben  aber  wohl  weniger  Durch- 
gangshandel, als  lokalen  Tauschhandel;  aulserdem  aber  führten  sie  die 
Purpurfischerei  im  äginetischen  Golf  und  im  Zusammenhange  damit  die 
Weberei  und  Färberei  auf  dem  Isthmos  ein,  Industrien,  die  hier  bis  in 
das  späte  Mittelalter  hinein  in  hervorragendster  Weise  blühten.  Viel- 
leicht waren  die  Phönizier  auch,  wenn  nicht  die  Gründer,  so  doch  die 
Namengeber  Korinths*),  einer  Stadt,  die  zum  ersten  Male  in  den  dori- 

0  Vergl.  zu  diesem  Abschnitte  Curtius  und  Bursian  an  den  angef.  O.^und  die 
dort  angegebenen  Quellen. 

^)  Kiepert,  Alte  Geographie  S.  a74,  Anm.  a. 

6* 


84  A.  Philippson: 

sehen  Wanderungen  in  den  Vordergrund  tritt.  Sie  wurde  damals  von 
Doriern  besetzt  und  das  ganze  Land  dorisiert  Bei  diesen  Zügen  mufste 
zum  ersten  Male  die  Bedeutung  unseres  Gebietes  als  Durchgangsland 
so  recht  hervortreten.  Es  ist  klar  ersichtlich,  dafs  dann  eben  keine 
andere  Stelle,  als  die  des  alten  Korinth,  zur  Hauptstadt  des  Gaues 
mehr  geeignet  war.  Denn  innerhalb  jenes  kleinen  Raumes,  in  dem  die 
Strafsen  sich  verknoten,  war  nur  diese  eine  Stelle  zur  Stadtanlage  ge- 
eignet. —  Unmittelbar  am  Meere  gründete  man  damals  sehr  ungern 
eine  Stadt  aus  Gründen  der  Sicherheit.  Fast  alle  bedeutenderen  Städte 
von  Hellas  liegen  daher  in  einiger  Entfernung  vom  Meere,  an  welchem 
man  nur  eine  Art  Vorstadt  oder  Hafenniederlage  unterhielt  (z.  B.  Athen, 
Megara,  Argos  u.  s.  w.).  So  auch  Korinth.  Das  reichliche  Quellwasser 
lud  zur  Niederlassung  ein;  vor  allem  aber  der  zur  Festung  wie  geschaffene 
Felsklotz  Akrokorinthos,  der  sowohl  den  westlichen  wie  den  südlichen 
Zugang  zum  Isthmos  beherrschte.  Auf  seinem  Gipfel  errichtete  man  die 
burgartige  Oberstadt,  während  am  Nordfufse  desselben,  auf  den  flachen 
NeogenschoUen,  die  in  ihren  Steilrändern  passende  Verteidigungslinien 
boten,  sich  die  Unterstadt  ausdehnte,  der  Hauptsitz  der  städtischen 
Bevölkerung.     Auch  die  Unterstadt  war  wohl  befestigt. 

Diese  Stadt,  die  nun  den  bei  steigender  Kultur  des  hellenischen 
Volkes  immer  reger  sich  entspinnenden  Verkehr  auf  dem  Isthmos  in 
ihren  Händen  hatte,  entwickelte  sich  bald  zu  ungemeiner  Blüte.  Nicht 
blofs  wurde  sie  der  erste  Marktplatz  des  Peloponnes  und  die  Ver- 
mittlerin zwischen  diesem  und  Mittelgriechenland,  sondern  auch  ein 
ungemein  reger  überseeischer  Handel  griff  hier  Platz.  Seine  Blütezeit  er- 
lebte Korinth  unter  dem  Geschlecht  des  Kypselos,  besonders  unter 
dem  geistvollen  Tyrannen  Periander  (um  600  v.  Chr.).  Damals  strebten 
die  hellenischen  Kolonien  am  Pontus  wie  im  westlichen  Mittelmeer 
munter  auf,  und  in  hellenische  Hände  gelangte  der  Welthandel  und 
der  Weltverkehr.  Zwischen  den  östlichen  und  westlichen  Kolonien 
mufste  aber  das  Mutterland  vermitteln  und  in  diesem  war  wiederum 
Korinth  die  dafür  günstigst  gelegene  Stadt.  Denn  über  den  Isthmos 
führte  der  kürzeste  und  sicherste  Seeweg  zwischen  Ost  und  West.  Im 
ganzen  Altertum  war  ja  die  Schiffahrt  durchaus  eine  Küsten-  und  Golf- 
schiffahrt; man  fürchtete  die  stürmische  Umfahrung  des  Kap  Maleas  so 
sehr,  dafs  man  dagegen  die  lästige  Umladung  am  Isthmos  für  eine  ge- 
ringe Mühe  hielt.  Hier  entwickelte  sich  aufserdem  eine  reiche  Industrie, 
besonders  in  Weberei  und  Färberei,  welche  letztere  besonders  auf  der 
Purpurschneckenfischerei  im  Äginetischen  Golfe  fufste.  Dazu  kam  noch 
die  hohe  politische  Bedeutung,  die  Korinth  gewinnen  mufste  durch 
seine  wichtige  strategische  Lage,  als  Schlüssel  des  Peloponnes,  durch 
seine  mächtige  Festung  und  die  reichen  Hülfsquellen ,  die  ihm  seine 
Reichtümer  boten.  So  gewann  denn  der  Isthmos  in  den  Jahrhunderten 
vor   den  Perserkriegen    völlig    das    Gepräge    eines  Welthandelsplatzes. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  85 

Wir  kennen  keine  Ansiedlung  hier  im  Altertum,  deren  Lage  und  Be- 
deutung nicht  durch  diesen  Handel  bedingt  wäre.  Neben  Korinth  selbst 
und  dem  alten  Heiligtum  zu  Isthmos  liegen  nur  noch  Hafenstädte  auf 
dem  Isthmos.  —  Von  der  Stadtbefestigung  der  Kapitale  zogen  sich  zwei 
parallele  lange  Mauern  bis  zum  nächsten  Küstenpunkte  hinab,  und  dort 
befand  sich  der  Hafenort  für  das  westliche  Meer,  Lechäon*).  So  war 
dieser  mit  in  die  Befestigungslinie  der  Stadt  hineinbezogen,  der  west- 
liche Zugang  zum  Isthmos  gänzlich  abgesperrt.  Lechäon  selbst  besafs 
nur  eine  geringzählige  Einwohnerschaft.  Sein  Hafen  war  künstlich  aus- 
gegraben und  ist  noch  heute  als  sumpfige  Lagune  erhalten.  An  der 
Nordostecke  der  Bucht,  an  Stelle  des  heutigen  Lutraki,  befand  sich 
der  Ort  Therma,  der  aber  völlig  bedeutungslos  war  und  von  den  Alten 
kaum  erwähnt  wird.  Als  wichtigster  Hafen  des  östlichen  Meeres  diente 
Kenchreä*),  nach  welchem  von  Korinth  aus  eine  befestigte  Strafse  führte. 
Dieser  natürliche  Hafen  war  noch  durch  mächtige  Kunstbauten  ver- 
bessert, von  denen  noch  heute  Reste  erhalten  sind.  Er  war  der 
Anlegeplatz  für  alle  Personen  und  Waren,  welche  vom  östlichen  Meere 
nach  Korinth  hinaufgeschafft  werden  sollten,  denn  er  liegt  der  Stadt 
nm  2  km  näher,  als  Schoinus.  Er  besafs,  wie  aus  der  Beschreibung 
des  Pausanias  hervorgeht,  wohl  eine  gröfsere  Einwohnerzahl  als  Le- 
chäon, was  ja  leicht  erklärlich  ist  bei  der  gröfseren  Entfernung  von 
Korinth.  —  Von  dem  zweiten  Hafen  der  Ostseite,  Schoinus,  führte 
ebenfalls  ein  Weg  nach  Korinth,  welcher  mit  dem  von  Kenchreä  bei 
dem  heutigen  Hexamilia  zusammentraf.  War  Kenchreä  für  den  Verkehr 
nach  und  von  der  Hauptstadt  günstiger  gelegen,  so  hatte  Schoinus  den 
Vorzug,  an  der  schmälsten  Stelle  des  Isthmos  zu  liegen.  Es  diente 
daher  vorzugsweise  dem  direkten  Transitverkehr  zwischen  beiden 
Meeren,  welcher  Korinth  nicht  berührte;  aufserdem  war  es  der  Anlege- 
hafen für  den  Festplatz  der  isthmischen  Spiele.  Hier  war  auch  der 
naturgemäfse  östliche  Endpunkt  des  „Diolkos",  jener  Fahrbahn,  auf 
welcher  man  mit  leider  nicht  näher  bekannten  maschinellen  Einrich- 
tungen kleinere  Schiffe  und  Schiffsladungen  über  den  Isthmos  zog.  Dafs 
gröfsere  Fahrzeuge  diese  Bahn  nicht  benutzen  konnten,  geht  aus  einer 
Stelle  des  Plinius  hervor  (H.  N.  IV,  5).  Wann  die  Bahn  erbaut  wurde, 
läfst  sich  nicht  fesstellen;  zuerst  erwähnt  Thukydides  (VIII,  7)  das 
Vberführen  von  Schiffen  über  den  Isthmos  im  peloponnesischen  Kriege. 
(Andere  Stellen:  Polybius  IV,  19;  V,  loi;  Strabo  VIII,  335,  380).  Phi- 
lipp ni.  von  Macedonien  setzte  einen  Teil  seiner  Flotte  hier  über.  Das- 
selbe that  später  Octavian  nach  der  Schlacht  bei  Actium.  Merkwürdiger 
Weise  erwähnt  Pausanias  weder  den  Diolkos  noch  den  Ort  Schoinus. 
Noch  bis  tief  in  das  Mittelalter  hinein  blieb  der  Diolkos  in  Betrieb.    Im 


*)  Strabo  Vm  p.  380:  ngog  dt  rovg  ix  ttjg  'iTttXUtg  tw  .</«/«♦«  {xQcSvTai). 
^  ebenda:  rovTfp  fikv  ovv  j^q^viat  nqog  rovg  ix  t$;  'Atrias» 


86  A..  Philippson: 

Jahre  883  n.  Chr.  setzte  der  griechische  Admiral  Niketas  Oryphas  seine 
Flotte  über  den  Isthmos,  um  einen  Angriff  der  Sarazenen  abzuwehren 
(Georg  Phrantzes  I,  p.  96).  Die  letzte  Kunde  von  ihm  vernehmen  wir 
aus  der  Mitte  des  12.  Jahrhunderts^),  so  dafs  es  scheint,  dafs  er  in  der 
Zeit  der  Eroberung  durch  die  Franken  zu  Grunde  ging.  —  Während 
als  sein  östlicher  Endpunkt  von  Strabo  Schoinus  *)  genannt  wird,  bleibt 
sein  westlicher  Endpunkt  unerwähnt.  Curtius  {II,  S.  545)  nimmt  an,  dafs 
er  bei  Therma  (Lutraki)  gelegen  habe.  Das  scheint  mir  aber  wenig 
wahrscheinlich,  denn  Lutraki  bietet  kaum  mehr  Schutz  für  ankernde 
Schiffe  als  irgend  ein  anderer  Punkt  der  westlichen  Küste;  von  Schoi- 
nus nach  Lutraki  aber  hätte  die  Fahrbahn  den  steilsten  und  höchsten 
Teil  des  Isthmosrückens  und  aufserdem  noch  zwei  niedrigere  Hügel 
zu  überschreiten  gehabt,  aufserdem  ist  der  Weg  eine  gute  Strecke 
weiter  als  nach  dem  nächsten  Punkte  des  westlichen  Meeres.  Diesen 
wird  aber  der  Diolkos  wohl  auf  dem  kürzesten  Wege  erstrebt  haben, 
vielleicht  mit  einer  leisen  Ausbiegung  nach  Süden,  indem  man  ihn  an 
dem  steilen  Abhang  des  Isthmos  bei  Schoinus  entlang  in  einer  Rampe 
allmählich  aufsteigend  hinaufführte,  ähnlich  wie  heutzutage  die  Eisen- 
bahn; der  Diolkos  wird  dann  die  andere  Küste  etwa  zwischen  dem 
heutigen  Posidonia  und  Neu  Korinth  erreicht  haben.  Bei  der  grofsen 
Nähe  von  Lechäon  war  ein  eigener  Hafenplatz  hier  kaum  nötigt). 

Neben  der  Bedeutung  des  Isthmos  für  den  friedlichen  Verkehr 
spielt  er  auch  eine  grofse  Rolle  in  den  kriegerischen  Ereignissen 
aller  Zeiten,  selbst  dann  noch,  wenn  der  Verkehr  ihn  fast  verlassen 
hat.  Schon  im  Altertum  war  er  die  Brücke,  über  welche  die  feindlichen 
Invasionen  in  den  Peloponnes  eindrangen  und  wiederum  das  Ausfalls- 
thor der  Peloponnesier  gegen  Mittelgriechenland.  Die  Peloponnesier 
sahen  in  ihm  den  Schlüssel  ihrer  grofsen  Burg,  das  Bollwerk  ihrer 
Freiheit.  An  ihm  versammelten  sich  ihre  Heere  bei  drohender  Gefahr, 
ihn  suchten  sie  zu  wiederholten  Malen  zu  befestigen. 

Er  bietet  drei  natürliche  Verteidigungslinien,  eine  hinter  der  anderen, 
dar:  i)  die  Geraneia  mit  dem  skironischen  Engpafs,  2)  die  schmälste 
Stelle  des  Isthmos,  3)  die  Linie  von  Akrokorinth  und  des  Oneion. 
Bald  die  eine,  bald  die  andere  dieser  Linien  suchte  man  im  Laufe  der 
Geschichte  durch  Schanzen  abzusperren.  Den  skironischen  Engpafe 
versuchten  die  Peloponnesier  nach  der  Kunde  von  der  Schlacht  an  den 

>)  Hertzberg,  Gesch.  der  Byzant.  Allgem.  Gesch.  in  Einzeldarstell.  Berlin  1883. 
S.  306. 

2)  Polybius  V,  loi  spricht  von  der  Übersetzung  der  Schiffe  von  Kenchreä 
nach  Lechäon,  damit  ist  aber  wohl  nur  gemeint  von  dem  Meere  von  Kenchreä  nach 
dem  Meere  von  Lechäon,  indem  man  die  beiden  Busen  nach  den  bedeutendsten 
Hafenplätzen  nannte. 

3)  Qber  die  Versuche  der  Durchstechung  des  Isthmos  s.  S*  11.  Da  sie  zu 
keinem  thatsächlicben  Ergebnisse  führten,  seien  sie  hier  übergangen. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  87 

Thermopylen  durch  Verschüttung  unwegsam  zu  machen.  Auch  die 
erste  Isthmosmauer,  welche  an  seiner  engsten  Stelle  von  Meer  zu  Meer 
zog,  wurde  in  den  Perserkriegen  errichtet,  verfiel  aber  bald  wieder^). 
Im  Jahre  368  wurden  neue  Verschanzungen  dort  angelegt.  Die  oneii- 
schen  Pässe  und  die  langen  Mauern  von  Lechäon  waren  in  den 
korinthischen  und  thebanischen  Kriegen*)  und  im  kleomenischen 
Kriege  ein  Gegenstand  entscheidungsreicher  Kämpfe.  Die  Entstehungs- 
zeit der  jetzt  noch  in  ihren  Resten  erhaltenen  Mauer,  welche  mit  treff- 
lichster Benutzung  des  Terrains  sich  quer  über  den  Isthmos  zieht 
(s.  Karte),  ist  nicht  bekannt.  Sie  wurde  zu  wiederholten  Malen  er- 
neuert, so  beim  Einfall  der  Gallier  in  Griechenland  (280  bis  279 
V.  Chr.). 

Eine  Reihe  von  schweren  Schlägen  verursachten  den  Niedergang 
Korinths.  Schon  in  dem  peloponnesischen  Kriege  vorbereitet,  wurde 
derselbe  am  meisten  durch  den  korinthischen  Krieg  gefördert.  Zwischen 
den  mächtigen  Rivalen  Sparta  und  Athen,  später  Theben,  in  der  Mitte 
liegend  und  bald  dem  einen,  bald  dem  anderen  Heeresfolge  leistend, 
verlor  es  seine  Seemacht.  Freilich  seine  Bedeutung  als  Festung  hat 
es  stets  behalten'),  Industrie  und  Handel  blühten  noch  weiter  und  es 
war  noch  immer  eine  grofse,  glänzende  und  Üppige  Stadt,  die  Mummius 
bis  auf  den  Grund  zerstörte  (146  v.  Chr.).  Dies  Ereigniss  bezeichnet 
das  Ende  der  ersten  Blüteperiode  des  Isthmos,  der  nun  ein  Jahrhundert 
lang  verödet  blieb. 

Von  Julius  Cäsar  als  römische  Kolonie  wieder  aufgebaut,  ent- 
wickelte sich  Korinth  wieder  zu  einiger  Blüte,  Verkehr  und  Industrie 
hoben  sich  von  neuem  und  die  Stadt  wurde  noch  einmal  in  den  Stand 
gesetzt,  die  für  sie  so  günstigen  Verkehrsbedingungen  des  Altertums  aus- 
zunutzen. Sie  wurde  bald  wieder  eine  der  ersten  Städte  und  das  politische 
Centrum  Griechenlands.  Hadrian  begünstigte  sie  besonders  und  liefs  eine 
Fabrstrafse  durch  die  Kakiskala  bauen.  Beim  Zerfall  des  römischen 
Reiches  begann  aber  eine  neue  Zeit  endloser  Gefahren  und  Bedräng- 
nisse für  das  in  kriegerischen  Zeiten  so  sehr  ausgesetzte  Land.  Jede 
anstürmende  Barbarenhorde,  welche  in  den  Peloponnes  eindrang, 
miifste  ja  erst  den  Isthmos  durchziehen.  Seine  militärische  Bedeutung 
trat  jetzt  wieder  in  den  Vordergrund,  während  der  Verkehr  zum  zweiten 
Male  sank,  der  Wohlstand  durch  die  endlosen  Plünderungen  schwer 
litt.  Unter  Valerian  wurde  die  Isthmosmauer  gegen  die  drohenden 
Einfalle  der  Gothen  wieder  hergestellt.  Einige  Jahre  später  jedoch 
(267)   nahmen    die  Barbaren    dieses  Bollwerk   und   die  Stadt  Korinth 


*)  Curtius  1.  c.  I,  S.  14. 
')  Leake,  Morea  HI,  S  %S5^' 

^)  Die    beiden   Homer  Akrokorinth  und   Ithome,   an   denen   man   den   wider- 
spenstigen Stier  Peloponnes  halten  müsse.     Strabo  VIIT,  361. 


g8  '^'  Philippson: 

ein.  welche  sie  furchtbar  verwüsteten.  Zum  zweiten  Mal  fiel  Korinth 
in  die  Hände  der  Gothen  unter  Alarich  396.  Bei  diesen  schrecklichen 
Kriegsstürmen  drängte  sich  die  ländliche  Bevölkerung  in  die  Seestädte 
zusammen;  das  Land  blieb  verödet.  In  den  Städten  selbst  griffen 
Armut  und  Verfall  immer  mehr  um  sich.  Griechenland  versank  in 
Bedeutungslosigkeit;  was  noch  an  griechischem  Geistesleben  fortblühte, 
konzentrierte  sich  mehr  und  mehr  in  Konstantinopel.  Immerhin  diente 
auch  jetzt  noch  der  Isthmos  als  nächste  Verbindungsstrafse  der  Metropole 
mit  dem  Westen,  wie  ja  auch  die  Fortexistenz  des  Diolkos  noch  das 
Vorhandensein  einigen  Verkehrs  bezeugt.  Es  waren  also  immer  noch 
die  Bedingungen  einer,  wenn  auch  bescheidenen  Blüte,  vorhanden. 
Korinth  blieb  bis  zur  Aufrichtung  der  Frankenherrschaft  der  Sitz  der 
Verwaltung  des  ganzen  Peloponnes,  Die  Vandalen  plünderten  nur 
die  griechischen  Küsten  aus,  sonst  erfreute  man  sich  nach  den 
Gothenstürmen  in  Hellas  anderthalb  Jahrhunderte  der  Ruhe,  bis  540 
die  Slaven  bis  zum  Isthmos  plündernd  vordrangen.  Justinian  liefs  die 
Isthmosmauer  und  die  Befestigungen  Korinths  erneuern,  immer  ein 
Zeichen  drohender  Gefahr  für  den  Peloponnes.  Dennoch  drangen 
588  oder  589  die  Slaven  und  Avaren  durch  die  Festimgslinie  hin- 
durch in  den  Peloponnes  ein.  Von  der  Mitte  des  7.  Jahrhunderts 
begannen  dann  von  neuem  die  Einfalle  der  Slaven,  besonders  seit  der 
Mitte  des  8.  Jahrhunderts,  nachdem  eine  grofse  Pest  die  Griechen 
dezimiert  hatte.  Sie  nahmen  und  plünderten  Korinth,  dafs  jedoch  bald 
wieder  in  griechische  Hände  zurückfiel.  Die  Slaven  bevölkerten  nun 
den  furchtbar  verödeten  Peloponnes  und  wurden  bald  von  den  griechi- 
schen Küstenstädten  aus  christianisiert  und  gräzisiert.  So  entstand  ein 
neues  Mischvolk,  welches  die  Sprache  und  die  meisten  Sitten  von  den 
Griechen  annahm :  die  Neugriechen.  Durch  die  Slaven  war  ein  neues, 
kräftiges  Element  in  das  gealterte  Griechenland  eingedrungen;  das 
ganze  Land  hob  sich  durch  sie  von  neuem.  Die  Äcker  wurden  wieder 
bebaut;  es  bildete  sich  eine  land besitzende  Aristokratie  im  Lande  aus; 
Handel  und  Wandel  erstarkten.  Auch  Korinth  nahm  an  diesem  er- 
neuten Aufschwünge  teil;  es  sah  eine  dritte  Blütezeit,  der  Isthmos 
belebte  sich  noch  einmal.  Ein  Angriff  der  Araber  wurde  hier  siegreich 
abgewiesen.  Nur  einmal,  996,  drangen  die  Bulgaren  über  den  Isthmos, 
mufsten  aber  bald  den  Rückzug  antreten.  In  einer  langen  Friedens- 
zeit wurde  Korinth  abermals  eine  lebhafte  Industrie-  und  Handelsstadt, 
besonders  durch  seine  Seidenfabriken  und  Färbereien  ausgezeichnet. 
Im  Jahre  1147  von  Georg,  dem  Adtniral  des  Normannenkönigs  Roger 
von  Sicilien  eingenommen  und  zerstört,  ebenso  wie  das  noch  reichere 
Theben,  und  obwohl  zahlreiche  Einwohner  nach  Sicilien  geschleppt 
wurden  und  ihre  Seidenindustrie  dorthin  verpflanzten,  erholte  sich 
Korinth  von  neuem. 

Unter  der  wohlthätigen  Regierung  des  Kaisers  Manuel  Komnenos 


Der  Islbmos  von  Korinth.  39 

erfreute  sich  das  gesamte  Altgriechenland  eines  gedeihlichen  Zustandes, 
freilich  war  es  das  letzte  AufBackern  des  Lebens  vor  dem  gänzlichen 
Verlöschen.  Unter  den  schlechten  Regenten,  die  nun  folgten,  litt  das 
Land  entsetzlich  unter  fiskalischer  Raubwirtschaft;  die  verderblichen 
Latifundien  breiteten  sich  immer  mehr  aus;  das  Lehnswesen  gewann 
an  Boden,  in  den  Städten  die  Fehden  der  Patrizierfamilien.  Hand  in 
Hand  damit  öffentliche  Unsicherheit,  Faustrecht,  Plünderung  der  Küsten 
durch  genuesische  und  andere  Korsaren.  So  eroberte  der  neuerstan- 
dene Baron  Leo  Sguros  von  Nauplia  (der  „Wolf  von  Argolis")  im 
Jahre  1202  Korinth  und  verleibte  es  seiner  unabhängigen  Herrschaft 
ein.  Die  französischen  Ritter  fanden  daher  den  Boden  Griechenlands 
für  eine  schnelle  Einnahme  vorbereitet.  Nach  dem  Falle  Konstanti- 
nopels eroberten  sie  im  Sturme  fast  den  ganzen-  Peloponnes  und 
gründeten  dort  das  Lehensfürstentum  Achaja.  Korinth  war  jedoch 
einer  der  wenigen  Plätze,  wo  sich  das  Griechentum  noch  einige  Jahre 
hielt^).  Sguros  verteidigte  es  (1205)  tapfer  gegen  den  König  Bonifacio 
von  Thessalonich.  Dann  kam  es  an  den  griechischen  Fürsten  Michael 
von  Epints.  Erst  121 2  eroberte  Villehardouin  die  Unterstadt  für  das 
fränkische  Fürstentum,  während  die  Burg  erst  1247  diesem  einverleibt 
wurde. 

Im  Anfange  gestalteten  sich  die  Verhältnisse  unter  den  fremden 
Rittern  nicht  ungünstig;  sie  behandelten  die  griechischen  Unterthanen 
mit  Rücksicht  und  unterliefsen  jede  Bedrückung  derselben.  Als  aber 
durch  Rückeroberung  Konstantinopels  und  Lakoniens  durch  die  Griechen 
die  nationale  Feindschaft  sich  noch  mehr  verschärft  hatte,  änderte  sich 
dies  Verhältnis  völlig.  Zugleich  verheerten  beständige  Grenzfehden 
zwischen  den  Griechen  in  Lakonien  und  den  Franken,  sowie  der 
letzteren  unter  sich  das  Land  auf  schreckliche  Weise.  Unter  der 
Herrschaft  der  Anjous  griff  schliefslich  eine  völlige  feudale  Anarchie 
in  der  unglücklichen  Halbinsel  Platz;  ein  gröfserer  Handelsverkehr 
zu  Lande  wurde  unmöglich;  die  türkischen  Korsaren  begannen  die 
Küsten  zu  plündern  und  ungezählte  Menschen  in  die  Sklaverei  zu 
schleppen,  der  schwarze  Tod  richtete  grausige  Verheerungen  an  (1348). 
Die  beständigen  Seekriege  zwischen  Genua  und  Venedig  wurden  haupt- 
sächlich durch  gegenseitiges  Wegkapern  der  Handelsschiffe  geführt. 
Der  Seehandel,  und  mit  ihm  die  Frequenz  des  Isthmos,  mufsten  furcht- 
bar darunter  leiden. 

Korinth  fiel  schliefslich  (1358)  in  die  Hände  des  florentinischen 
Geschlechtes  Acciajuoli,  das  hier  eine  gröfsere  Baronie  gründete. 
Nach  dem  Vorgang  des  griechischen  Despoten  von  Lakonien  berief 
Nerio  Acciajuoli   von  Korinth  Ende    des    14.  Jahrhunderts    zahlreiche 

^)  In  dem  zeitgenössischen  Gedichte:  „Buch  der  Eroberung  Romanias  und 
Moreas"  wird  Korinth  als  die  stärkste  Festung  Moreas  gepriesen.  (Buchon,  Recherch. 
^ist.  suT  la  principaute  franc.  de  Mor^  IL     Paris  1845.  P-  55)* 


90  A-  Philippson: 

albanesische  Kolonisten  aus  Thessalien  in  sein  durchaus  entvölkertes 
Land.  Die  allmähliche  Einwanderung  derselben  dauerte  ein  halbes  Jahr- 
hundert. Aus  jener  Zeit  stammt  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  die  alba- 
nesische Bevölkerung,  die  wir  heute  am  Isthmos  finden;  die  geringen 
Reste  der  griechischen,  bezüghch  gräcoslavischenBevölkerung,  die  hiernoch 
vorhanden  waren,  wurden  völlig  von  den  neuen  Ankömmlingen  unterdrückt. 
Von  jetzt  an  herrscht  die  albanesische  Sprache  auf  dem  Isthmos.  1381 
dringen  navarresische  Söldnerscharen  verheerend  über  den  Isthmos  in 
den  Peloponnes  ein.  1385  erobert  Nerio  Acciajuoli  von  Korinth  das 
Herzogtum  Athen;  Korinth  aber  übergab  er  dem  Paläologen  Theodor, 
dem  Fürsten  des  griechischen  Teils  von  Morea,  als  Mitgift  seiner 
Tochter  1395  »  sodafs  nun  der  Isthmos  wieder  in  griechische  Hände 
kam.  Im  selben  Jahre  führen  die  Wirren  im  Peloponnes  zum  ersten 
Male  türkische  Scharen  über  den  Isthmos.  Dies  veranlafst  alle  kleinen 
Staaten  der  Halbinsel  zum  Bündnis  gegen  den  schrecklichen  Feind 
und  man  errichtet  noch  einmal  die  alten  Verschanzungen  auf  dem 
Isthmos,  das  sog.  Hexamilion  (Sechsmeilen).  Doch  1397  werden  die- 
selben von  50000  Türken  überrannt,  die  nun  die  Halbinsel  schreck- 
lich verwüsten,  jährhch  ihre  Raubzüge  erneuern  und  die  Fürsten  in 
Tributpflichtigkeit  halten.  Ein  kurzes  Intermezzo  war  für  das  viel  ge- 
plagte Korinth  die  Herrschaft  der  Rhodiser-Ritter  (1400 — 1404).  1415 
wurden  die  Isthmosschanzen  von  Kaiser  Manuel  von  neuem  aufgerichtet, 
aber  1423  durchbrachen  die  Türken  unter  Turachan  abermals  die 
Schanzenkette  und  verheerten  den  Peloponnes.  1428  werden  die 
Schanzen  von  Konstantin  Paläologos  abermals  hergestellt.  Durch  die 
beständigen  Fehden  der  Franken  begünstigt,  gelingt  es  1430  den 
Paläologen,  den  Resten  der  fränkischen  Herrschaft  ein  Ende  zu  machen 
und  noch  einmal  den  ganzen  Peloponnes  in  griechische  Hände  zu 
bringen;  aber  sie  teilen  ihn  in  zwei  Fürstentümer,  die  sich  häufig  be- 
fehden. Konstantin  Paläologos  bessert  1444  das  Hexamilion  wieder 
aus.  1446  werden  die  Türken  durch  innere  Streitigkeiten  von  neuem 
nach  Griechenland  gerufen;  sie  beschiessen  die  Schanzen  des  Isthmos, 
nehmen  sie  ein,  verwüsten  den  Peloponnes  unbeschreiblich  und  machen 
die  Paläologen  zu  Vasallen  des  Sultans.  Dasselbe  wiederholt  sich 
1451  und  1452.  Die  thörichte  Tributweigerung  der  Paläologen  führte 
endlich  Sultan  Mohammed  selbst  mit  grofsem  Heere  in  ihr  Land  (1458). 
Akrokorinth  wird  blockiert,  dann  am  6.  August  nach  erfolgreicher  Be- 
schiefsung  an  die  Türken  übergeben,  zahlreiche  Einwohner  als  Sklaven 
davongeschleppt.  Von  nun  ab  bleibt  die  Burg  in  türkischen  Händen, 
wenn  auch  der  Krieg  von  den  Griechen  noch  mit  äufserster  Zähigkeit 
geführt  wird,  und  nun  auch  die  Venetianer  kräftig  eingreifen.  Beide 
vereint  erringen  noch  einmal  bedeutenden  Erfolg  im  Jahre  1463;  die 
Türken  werden  auf  Akrokorinth  eingeschlossen,  das  Hexamilion  er- 
neuert.    Aber  dieser  Erfolg  war  ein  schnell  vorübergehender.    Im  Jahre 


Der  Isthmos  von  Korinth.  91 

1479  wurde  der  Friede  geschlossen,  der  den  ganzen  Peloponnes"  bis 
auf  Modon,  Koron,  Navarino,  Monemvasia  und  Navplion,  welche  den 
Venetianem  verblieben,  dem  türkischen  Reiche  einverleibte.  1540 
fielen  auch  diese  Städte  den  Türken  anheim. 

Die  traurige  Anarchie,  die  beständigen  mit  den  scheufslichsten 
Greueln  geführten  Kriege  und  die  völlige  Entvölkerung  während  der 
zwei  Jahrhunderte  der  fränkischen  Feudalherrschaft^)  hatten  dem  letzten 
Reste  der  griechischen  Kultur  auf  dem  Isthmos  ein  Ende  bereitet. 
Anstatt  der  Hellenen  und  Gräcoslaven  hatte  sich  ein  wildes  Hirtenvolk, 
die  Albanesen,  angesiedelt,  die  für  den  Handel  kein  Verständnis  be- 
safsen.  Sie  wandten  sich  ausschliefslich  dem  Ackerbau  und  der  Vieh- 
zucht zu.  Der  Binnenhandel  in  dem  entvölkerten  und  verwilderten 
Lande  hatte  fast  aufgehört.  Die  entsetzlichen  Türkenkriege  vollendeten 
den  völligen  Ruin  des  Landes. 

War  also  während  des  13.  bis  15.  Jahrhunderts  der  Binnenverkehr 
gänzlich  herabgekommen,  so  kam  dazu,  dafs  gerade  zu  derselben  Zeit 
auch  der  Transithandel  auf  dem  Isthmos  so  gut  wie  eingestellt  wurde, 
da  der  Welthandel  andere  Bahnen  einschlug. 

Der  Verkehr  des  Occidents  mit  den  Ländern  des  Archipels  und 
des  Pontus  hatte  an  Frequenz  bedeutend  nachgelassen.  Durch  die 
Verwüstungen  der  Mongolen  und  Türken,  und  unter  der  alles  Leben 
erstickenden  Herrschaft  der  letzteren  hatten  die  vorderasiatischen  und 
Balkaniänder  an  eigener  Produktion  gewaltig  eingebüfst;  zugleich  sank 
Konstantinopel  und  verlor  seine  Eigenschaft  als  Übermittlerin  der 
Waren  Innerasiens  nach  Europa.  Diese  letzteren  schlugen  südlichere 
Wege  ein,  und  nun  begann  bald  der  indische  Handel,  der  seinen  Weg 
über  Ägypten  und  um  Afrika  herum  nahm,  an  die  Stelle  des  früheren 
Levantehandels  zu  treten.  Aber  nicht  nur  hatte  der  Handel  nach  den 
Ländern  des  ägäischen  Meeres  sehr  verloren,  sondern  er  nahm  nun 
einen  anderen  Weg,  der  den  Isthmos  nicht  mehr  berührte. 

Zuerst  hatten  die  kühnen  nordischen  Wikinger  den  Völkern  ge- 
zeigt, dafs  man  auch  auf  offenem  Meere  den  Elementen  trotzen  könne. 
Im  Mittelmeer  hatten  dann  die  Kreuzzüge  und  die  durch  sie  veran- 
lafsten  grofsen  Seeexpeditionen  und  die  den  kriegerischen  Unterneh- 
mungen folgenden  ausgedehnten  Handelsbeziehungen  der  italienischen 
Seestädte  die  Schiffahrt  von  dem  ängstlichen  Haften  an  der  Küste  und 
(lern  Aufsuchen  möglichst  geschützter  Golfe  und  Buchten  losgelöst. 
Man  gewöhnte  sich  immer  mehr  daran,  mit  den  grofsen  Galeeren  die 
direkten  Linien  über  das  offene  Meer  hin  der  zeitraubenden  Küsten- 
fahrt vorzuziehen.     Dazu  kam  noch  am  Ende  des  Mittelalters  die  Ver- 


^]  Vcrgl.  den  Klagebrief  der  Korinther  an  Robert  Acciajuoli  (1358)  bei 
BochoD,  Recherches  nouv.  sur  la  principaut^  franc.  de  la  Mor^e,  Paris  i843*  ^y  ^t 
pig.  103. 


92  A.  Philippson: 

breitiing  des  Kompasses.  So  zog  sich  der  Handelsweg  nach  und  von 
dem  ägäischen  und  schwarzen  Meere  vom  Isthmos  weg,  man  fürchtete 
jetzt  weniger  die  Umschiffung  Maleas  und  Tänarons,  als  das  Passieren 
des  Isthmos  bei  den  dort  herrschenden  unsicheren  Zuständen.  Über- 
dies war  auf  dem  neuen  Wege  ein  anderes,  in  den  unruhigen  Zeiten  \'iel 
gesicherteres  Handelscentrum  entstanden  in  der  unvergleichlich  fest 
gelegenen  Inselstadt  Monemvasia,  welche  unter  dem  Schutze  der  mäch- 
tigen Republik  Venedig  die  Erbschaft  Korinths  als  Vermittlerin  des 
Levantehandels  nach  den  Westländern  angetreten  hatte. 

Diese  drei  Gründe,  i)  der  rohe  Zustand,  in  welchen  der  Isthmos 
und  Griechenland  überhaupt  verfiel,  2)  der  allgemeine  Niedergang  der 
Länder  um  den  Archipel  und  den  Pontus,  der  Niedergang  und  schliefs- 
liche  Fall  Konstantinopels  und  das  Aufhören  seiner  Verbindungen  mit 
Innerasien,  daher  Verschiebung  des  Welthandels;  3)  die  Entwickelung 
der  Schiffahrt  auf  hohem  Meere  und  daher  leichtere  Urafahrung  des 
Peloponnes  —  sind  es,  welche  dem  Isthmos  schon  zur  Zeit  seiner  end- 
gültigen Einnahme  durch  die  Türken  jede  weiterreichende  Bedeutung 
genommen  hatten.  Dafe  die  türkische  Herrschaft  nicht  geeignet  war, 
diese  Bedeutung  wieder  zu  erhöhen,  liegt  auf  der  Hand.  Die  Türken 
verstanden  nur,  das  Land  rücksichtslos  auszupressen;  für  Hebung  der 
Bevölkerung,  für  Entwickelung  der  natürlichen  Hülfsquellen  thaten  sie 
nichts.  Öffentliche  Sicherheit  gab  es  nicht,  sondern  Räuberei  im 
Innern,  Korsarentum  an  den  Küsten,  sowohl  von  Seiten  der  Einheimi- 
schen, wie  der  Fremden.  So  landeten  161 1  maltesische  Galeeren  in 
der  Bucht  von  Kenchreä;  die  Franken  erstürmten  und  plünderten  Korinth 
und  nahmen  500  Gefangene  hinweg^).  Mit  ganz  Griechenland  sinkt  daher 
nun  der  Isthmos  auf  die  Stufe  eines  weltvergessenen,  von  wenigen  rohen 
und  nur  von  den  Früchten  ihres  dürftigen  Bodens  lebenden  Menschen 
bewohnten  Erdenwinkels  herab.  Der  geringe  Handelsverkehr  des  Pelo- 
ponnes mit  Europa  zog  sich  während  der  türkischen  Herrschaft  nach 
Patras,  das  vor  Korinth  die  gröfsere  Nähe  zu  Europa  voraus  hat. 
Auch  der  politische  Mittelpunkt  des  Peloponnes  wird  von  Korinth  fort- 
gelegt. Schoinus  und  liechäon  scheinen  schon  am  Ende  des  Mittelalters 
jede  Bedeutung  verloren  zu  haben,  wenigstens  wird  von  G.  Phrantzes 
nur  immer  Kenchreä  erwähnt.  Jedoch  existierten  Kenchreä  und  Lechäon 
noch  1458.  (Fallmerayer,  Moreap.  372).  —  Merkwürdig  ist,  dafs  unter  der 
zwei  und  einhalb  Jahrhunderte  dauernden  Herrschaft  der  Türken  das 
Griechentum  eine  wichtige  Eroberung  machte.  Die  in  Griechenland  einge- 
drungenen Albanesen,  welche  nun  in  den  Griechen  ihre  durch  gemeinsame 
Religion  mit  ihnen  verbundenen  Leidensgenossen,  in  den  Türken,  wie  jene, 
ihre  blutigen  Unterdrücker  sahen,  verschmolzen  mit  den  Griechen  zu 
einer  Nation.    Vieles  nahmen  die  Griechen  von  ihnen  an,  das  meiste 


')  Finlay,  History  of  Greece. 


Der  Isthmos  von  Korinth.  93 

aber  die  Albanesen  von  den  Griechen,  sodafs  sich  beide  Nationen  heute 
in  Sitten,  Anschauungen,  vielfach  auch  in  den  körperlichen  Eigen- 
schaften kaum  unterscheiden  und  zwar  in  der  Weise,  dafs  das  Griechen- 
tum entschieden  Sieger  geblieben  ist.  Die  Albanesen  betrachten  sich 
ebenso  als  Glieder  des  griechischen  Volkes,  wie  die  Nachkommen  der 
alten  Hellenen.  In  manchen  Gauen  haben  sie  auch  ihre  Sprache  ver- 
loren und  die  griechische  angenommen,  in  anderen  aber  halten  sie 
noch  heute  an  ihr,  als  ihrer  einzigen  Eigentümlichkeit,  fest,  und  zu 
diesen  letzteren  gehört  auch  der  Isthmos. 

In  die  Nacht  der  türkischen  Herrschaft  brachte  noch  einmal  eine 
kurze  Okkupation  des  Landes  durch  die  Venetianer  (1699— 17 15  resp. 
1718)  einen  Lichtstrahl.    In  dem  siegreichen  Kriege  drangen  die  Vene- 
tianer zweimal  von  Süden   über  den  Isthmos  vor.     Korinth  wurde  von 
den    räumenden    Türken    zerstört.      Das    alte    Hexamilion    wurde    als 
nördliche   Grenze  des  venetianischen  Gebietes  festgesetzt.     Die  Folge 
des  Krieges  war  eine  furchtbare  Pest').     Aber   eine  geordnete,   wenn 
auch  despotische  Verwaltung  heilte   bald  diese  Wunden.     Die  Befesti- 
gung Akrokorinths  wurde  ausgebaut,    auch  eine  Festungslinie  zum  Ab- 
schlufs    der    westlichen    Küstenebene     angelegt.      Aber    schon     1715 
btürzten  sich  die  Türken  wieder  auf  den  Peloponnes,  Korinth  und  alle 
anderen  Festungen    wurden    ihnen    in    feigster  Weise    übergeben.     Im 
Frieden  von  Passarowitz  wurden  die  Türken  wiederum  Herren  des  Pelo- 
ponnes. —  Ein    gutes  Werk    thaten   die  Türken.     Sie  durchzogen  das 
Land  nach  allen  Richtungen  mit  wohlgepflasterten,  breiten  Saumpfaden, 
die  zum  Teil  noch  heute  vorhanden   sind.     So  eröffneten  sie  auch  als 
nördliche    Zugangsstrafse    zum    Isthmos    den    Weg    über    den    grofsen 
Derveni  -  Pafs    (s.  S.  80),    der  noch   heute,    trotzdem   er  ganz  verlassen 
ist,  sich   noch  in  ziemlich  gutem  Zustande   erhalten  hat.   —  Als  Leake 
in  Griechenland    reiste  (1802  —  8),    betrug   die  Einwohnerzahl  Korinths 
etwa  1500  Seelen,  von  denen  die  Hälfte  Türken  waren.     Ein  Teil  der 
Einwohner  lebte  auf  der  Burg.     Man  kann  also  damals  die  Einwohner- 
schaft  des    ganzen  Isthmos  nicht  höher   als   2500  annehmen.    —    Als 
nun  der  wutende  Aufstand    begann,    in    dem  sich   die   Griechen  ihre 
Freiheit  erkämpften,  war  wieder  der  Isthmos  ein  wichtiger  Gegenstand 
wiederholter  Kämpfe.     Im  Frühjahr    182 1    fiel  Korinth  in   die    Hände 
der  Griechen,  während  die  Türken  auf  der  Burg  eingeschlossen  wurden. 
Im  Anfang  Februar  1822  fiel  auch  diese,  und  nun  wurde  die  National- 
regiening  nach  Korinth  verlegt.     Aber  schon  im  Juli  wurde  die  Stadt 
von  Dramali  Pascha  zurückgenommen ;  dieser,  bald  darauf  in  der  Burg 
eingeschlossen,    räumte    Korinth    abermals    gegen    Ende    des    Jahres. 
Korinth  und  der  Isthmos  blieben  nun  griechisch  und  von  jeder  feind- 
lichen Invasion    verschont,    wenn    auch    die  Türken   und   Ägypter  bis 
Athen  einerseits,  bis  Argos  und  Navplion  andererseits  vordrangen. 

*)  Ranke,  Historisch-politische  Zeitschrift.     Berlin  i835>  ^-  ^d.  S.  43z. 


94  A..  Philippson: 

Der  Zustand  des  Landes   nach   der  glücklichen  Beendigung  des 
Freiheitskrieges    war  ein  furchtbarer.     Besonders  war  der  Peloponnes 
heimgesucht:    eine  menschenleere  Einöde,    erfüllt  von  Trümmern,  die 
Ländereien     unbebaut,     die    Fruchtbäume     umgehauen;     die    wenigen 
Menschen  im  Zustande  äufserster  Verkommenheit    und    roher  Gesetz- 
losigkeit.     Es   bedurfte    eines    halben  Jahrhunderts,    um  einigermafsen 
die  Wunden  zu  heilen  und  gesetzliche  Ordnung  im  Lande  einzuführen. 
Die  Bevölkerung  des  Isthmos  blieb  auch  im  freien  Griechenland  ge- 
ring;  sie   übersteigt  noch  heute  kaum   diejenige  zur  Zeit  der  Türken- 
herrschaft,   denn    sie    blieb  in   ihren  Hülfsquellen  beschränkt  auf  die 
geringe  Produktion  ihrer  kleinen  Landschaft  selbst.    Ein  Handelscentrum 
ist  hier  noch  nicht  wieder  erstanden.     Die  Dampfschiffahrt  erleichtert 
und  verkürzt  die  Umfahrung  des  Peloponnes  so,  dafs  niemand  daran 
denken  kann,  seine  Waren  über  den  Isthmos  transportieren  zu  lassen. 
Patras    blieb   der  Ausfuhrhafen  des  Peloponnes,   da  es  Europa  näher 
und  inmitten  produktiverer  Landschaften   liegt.     Die  Schiffahrt  hatte 
sich  während  der  türkischen   und  Kriegszeiten  auf  die  Inseln  gezogen 
und  verbleibt  noch  heute  vorzugsweise  in  deren  Händen.     So  ist  Ko- 
rinth  ein  unbedeutendes  Landstädtchen  geblieben,   selbst  von  anderen 
Ackerbaustädten  der  Halbinsel  weit  überholt,  und   daran  wurde  auch 
durch  die  Verlegung  an  das  Meer  nach  dem  Erdbeben  von  1858  nichts 
geändert.     Zeitweise    wurde   durch  Passagierverkehr  etwas  Leben  auf 
den  Isthmos  gebracht.     Für  Personen  führte  in  den  letzten  40  Jahren 
die  schnellste  Route  von  Österreich  und  Deutschland  nach  Athen  und 
Konstantinopel   über  den  Isthmos.     Die  Lloyddampfer  landeten,    ehe 
Neu-Korinth  bestand,    bei    dem    einzigen    vorhandenen  Hafenorte   der 
Westküste,    bei  Lutraki,    und    nahmen   die  Passagiere,    die  mit  Wagen 
über  die  Landenge   gefahren  wurden,  in  Kalamaki  wieder  auf.     Dazu 
kam  die  Erbauung  einer  Chaussee  durch  die  Kakiskala  über  Kalamaki, 
Neu-Korinth    nach  Argos  und  Tripolis.     Aber    ein    Handelsverkehr 
wollte  sich  nicht  einstellen,  und  die  Vorteile  der  Passagierbeförderung 
waren  für    die  Isthmier  sehr  gering.     Vor  etwa   20  Jahren  wurde  der 
Verkehr   anstatt  über  Lutraki,   über  Neu-Korinth   geleitet.     Die  Eröff- 
nung der  Eisenbahn  von  Athen  nach  Neu-Korinth  (1883)  steigerte  den 
Verkehr.     Neu-Korinth  wurde  nun  der  Platz,   wo  zahlreiche    Reisende 
vom  Dampf boot    auf   die   Eisenbahn    stiegen    und    umgekehrt.     Doch 
nachdem   die  Bahn   nach  Navplion   weiter  gebaut  worden,    besonders 
aber  nach   der  Fertigstellung  der  Bahn  Korinth— Patras,  hat  die  Stadt 
wiederum  gewaltig   eingebüfst;   denn  der  Umsteigeplatz  ist  nun  Patras 
geworden.     Der  ganze  Fremdenverkehr  beschränkt  sich  jetzt  auf  die 
wenigen  Europäer,  welche   hier  aussteigen,  um  Alt-Korinth  und  Akro- 
korinth  zu  besuchen. 

Neu-Korinth  ist  daher  ein  Städtchen,  in  welchem  wohl  ein  Dritteil 
der  Häuser  leer  steht  und  in  Ruinen  zerfallt.    Es  zählte  bei  der  letzten 


Der  Isthmos  von  Korinth.  95 

Volkszählung,  deren  Resultate  bisher  veröffentlicht  sind  (1879)')  2619 
Einw.,  jetzt  wahrscheinlich  noch  weniger.  Es  hat  breite,  in  rechtem 
Winkel  sich  kreuzende,  ungepflasterte  Strafsen,  die  im  Winter  von  un- 
ergründlichem Kot,  im  Sommer  von  tiefem  Staube  bedeckt  sind.  Daran 
liegen  kleine,  meist  einstöckige  Häuser  (wegen  der  Erdbeben),  aus 
Lehmziegeln  errichtet.  Auf  den  Strafsen  erblickt  man  mehr  Hunde, 
Schweine  und  Hühner  als  Menschen.  Das  Ganze  erinnert  an  die  Schilde- 
ningen, die  man  von  den  kleineren  Städten  Südamerikas  liest.  Die 
Gegend  ringsumher  ist  sehr  wenig  bevölkert,  so  dafs  selbst  der  lokale 
Kramhandel  mit  den  Bauern  sehr  gering  ist;  das  sonst  in  allen  griechi- 
schen Landstädtchen  lebhafte  „Bazari"  fehlt  in  Korinth  fast  völlig.  Der 
Hafen  ist  wenig  geschützt ;  die  meisten  Dampferlinien  sind  nach  Eröffnung 
der  Patrasbahn  eingestellt.  Selten  erbhckt  man  einen  kleinen  Segler 
im  Hafen  ankernd.  Die  Eisenbahn  bringt  der  Stadt,  da  sie  keine  Pro- 
dukte bat,  keinen  Vorteil,  obwohl  täglich  drei  Züge  nach  Athen,  zwei 
nach  Patras  und  einer  nach  Argos  abgehen.  Früher  war  Korinth 
wenigstens  Hauptstadt  einer  Eparchie  ( Arrondissement) ;  seitdem  aber 
vor  einigen  Jahren  die  Eparchien  aufgehoben,  hat  es  auch  diese  ge- 
ringfügige Bedeutung  verloren. 

Ebenso  ist  es  den  alten  Hafenplätzen  ergangen.  Lechäon 
ist  ganz  verschwunden.  Kenchreä  hat  den  Namen  aus  dem  Altertum 
gerettet,  besteht  aber  nur  aus  zwei  ärmlichen  Bauernhäusern.  Es  ist 
leicht  verständlich ,  dafs  nachdem  Korinth  aufgehört  hatte ,  Grofsstadt 
zu  sein  und  Lechäon  eingegangen  war,  Kenchreä  jede  Bedeutung  ver- 
lieren mufste;  der  Transitverkehr  zog  sich  ausschliefslich  nach  Kala- 
maki  (Schoinus),  das  dem  westlichen  Meere  und  besonders  dem  bis 
1858  einzigen  Küstenorte  desselben,  Lutraki,  so  viel  näher  lag.  Kala- 
maki,  das  alte  Schoinus,  hatte  1879  noch  140  Einw  ;  jetzt,  nachdem 
es  infolge  des  Eisenbahnbaues  jeder  Verkehrsbedeutung,  selbst  der 
Dampfschiffverbindung  beraubt  ist,  ist  es  fast  gänzlich  verödet.  Es  hat 
vielleicht  noch  hundert  Einwohner.  Immerhin  erblickt  man  zuweilen  einige 
Segelboote  im  Hafen.  Lutraki  hat  in  jüngster  Zeit  als  Badeort  einen 
geringen  Aufschwung  genommen  (335  Einw.)  Dazu  kommen  nun  noch 
zwei  abgelegene,  aber  in  dem  fruchtbarster!  Teile  des  Isthmos 
gelegene  Ackerbaudörfer,  von  deren  Existenz  im  Altertum  nichts 
bekannt  ist.  Hexamilia,  in  dessen  Namen  sich  die  Bezeichnung  der 
alten  Schanzenlinie  erhalten  hat,  mit  353  Einw.,  und  Xylokdriza 
mit  127  Einw.  Auch  Alt-Korinth  ist  ein  kleines  Ackerdörfchen  mit 
606  Einw.  Die  gesamte  Einwohnerzahl  beträgt  also  1879  ^"^  ^^^  ^^' 
biete  unserer  Karte:  4180,  also  nur  32,4  auf  den  Quadratkilometer. 
Es  ist  dies  fast  genau  die  mittlere  Bevölkerungsdichte  des  Königreichs 


96  A.  Philippson: 

Griechenland  ohne  die  neuen  Nordprovinzen.  Alle  diese  Ortschaften 
sind  durchaus  nur  von  Albanesen  bewohnt,  die  unter  sich  ausschliefs- 
lieh  in  der  albanesischen  Sprache  verkehren.  Nur  in  Neu-Korinth  geht 
das  Griechische  ziemlich  gleichberechtigt  nebenher,  wegen  des  gröfseren 
Fremdenverkehres.  Alle  erwachsenen  Männer  verstehen  auch  das  Grie- 
chische, welches  die  alleinige  offizielle  Sprache  ist;  zahlreiche  Frauen 
in  den  Dörfern  haben  jedoch  in  dem  Gebrauch  der  hellenischen  Zunge 
noch  keine  grofse  Fertigkeit  erreicht,  ältere  sind  ihr  sogar  ganz  un- 
kundig. —  Neben  der  einheimischen  Bevölkerung  hatte  sich  in  den 
letzten  Jahren  noch  eine  fluktuierende  eingefunden  zum  Zwecke  des 
Kanalbaues.  Es  entstanden  die  beiden  Barackenstädte  Isthmia  und 
Posidonia,  und  noch  eine  ganze  Zahl  von  solchen  beweglichen  Wohn- 
stätten an  der  Linie  des  Kanales  entlang.  Aufser  den  Ingenieuren  und 
Beamten  fanden  sich  hier  zeitweise  an  1500  Arbeiter  zusammen ,  meist 
Montenegriner,  Italiener  und  Armenier.  Nachdem  im  März  dieses 
Jahres  die  Arbeit  eingestellt  worden  ist,  hat  sich  diese  Bevölkerung 
wieder  zerstreut;  die  neuen  Städte  sind  wieder  verödet.  —  Der  politi- 
schen Einteilung  nach  gehört  der  Isthmos  zum  Departement  (Noraös' 
Argolidokorinthia,  und  zwar  zu  den  Gemeinden  Korinth,  welche  den  Teil 
südlich  des  Kanales,  und  Perachora,  welche  den  nördlichen  Teil  des 
Isthmos  besitzt. 

Die  Fahrstrafse  und  die  (schmalspurige)  Eisenbahn  von  Athen 
passieren  die  Kakiskala  und  führen  dann  über  die  Küstenebenen  der 
Krommyonia  nach  Kalamaki  (Station).  Darauf  überschreiten  sie  den 
Scheiderücken  des  Isthmos  etwas  nördlich  vom  Kanal  und  diesen 
letzteren  mit  einer  gemeinschaftlichen  eisernen  Brücke.  Darauf  erreichen 
sie  Neu-Korinth  (Station).  Hier  teilt  sich  die  Eisenbahn.  Eine  I-inie 
geht  an  der  Küste  weiter  nach  Patras,  die  andere  zieht  in  Begleitung 
der  Chaussee  durch  das  Thal  zwischen  Oneion  und  Akrokorinth  hinauf. 
Die  Eisenbahn  benutzt  also  die  von  der  Natur  vorgeschriebenen  und 
auch  im  Altertum  besuchten  Verkehrswege.  Von  Korinth  nach  Westen 
führt  aufser  der  Bahn  nur  ein  Karrenweg  bis  Xylokastron.  Eben  solche 
führen  nach  Alt -Korinth  und  Lutraki  und  von  Lutraki  nach  Kalamaki. 

Besteigen  wir  die  steile  Felshöhe  von  Akrokorinth,  um  zum  Schlufs 
noch  einmal  einen  ÜberbHck  über  das  Land  zu  gewinnen,  das  wir 
durchwandert  haben.  Wir  klimmen  den  felsigen  Pfad  hinan  und  treten 
durch  das  dunkle  Thor  der  mittelalterlichen  Veste  in  deren  Bereich 
ein.  Wir  befinden  uns  zu  unserem  Erstaunen  nicht  auf  einem  schroffen 
Gipfel,  wie  es  von  unten  den  Anschein  hat,  sondern  auf  einem  ziem- 
lich ausgedehnten,  felsig  unebenem  Terrain,  das  von  einer  ganzen  Stadt 
in  Ruinen  bedeckt  ist.  Ein  wild  ausschauender  albanesischer  Hirt  mit 
seinem  zottigen  Fellmantel  und  seiner  langen  Flinte  weidet  die  Schafe 
zwischen  den  Zeugen  der  Vergangenheit.  Wir  erklettern  die  höchste, 
turmgekrönte  Felskuppe,    da  breitet  sich  vor  uns  eine  Landschaft  aus 


Der  Islhmos  von  Korinth.  97 

von  bezaubernder,  unvergleichlicher  Schönheit.  Aber  nicht  blofs  das 
ästhetische  Gefühl  wird  angeregt:  wenn  wir  uns  in  dieses  Bild  ver- 
tiefen, kommt  uns  die  Bedeutung  dieses  Erdenfleckes  zur  klaren  Er- 
kenntnis. Vor  uns,  im  Norden  und  im  Süden,  stehen  gleich  geschlosse- 
nen Wällen  die  mächtigen  Kalkgebirge  Mittelgriechenlands  und  des 
Peloponnes.  Zwischen  ihnen  erschauen  wir  zu  unseren  Füfsen  ein 
tief  eingesenktes  Stück  der  Erdrinde,  über  welchem  zwei  Meere 
fluten  und  ihre  Vereinigung  zu  erstreben  scheinen.  Wir  sehen  einen 
schmalen .  flachen  Damm  diese  Meere  trennen ,  die  Brücke  bildend 
zwischen  zwei  Gebirgsländem.  Aus  jugendlichen  Ablagerungen  bestehend, 
ist  er  durch  noch  heute  nachzitternde  Bewegungen  zerspalten  und  infolge 
dessen  gegliedert  durch  Bodenstufen,  die  sich  zu  unseren  Füfsen  als 
feine  dunkle  Linien  in  der  Landschaft  abzeichnen.  Ein  Land  jüngster 
geologischer  Entstehung,  aber  einst  eine  Stätte  alter,  blühender  Kultur. 
Denn  was  sind  die  Jahrtausende  der  Menschheit  gegen  die  Äonen 
der  Erdgeschichte !  —  Schauen  wir  uns  auf  dem  Gipfel  unseres  Felsklotzes 
um,  so  sehen  wir  die  Zeugen  aller  der  wechselnden  Schicksale,  die 
diese  Landbrücke  betroffen  haben.  Denn  diese  Felsenburg  war  zu  allen 
Zeiten  die  Herrscherin  des  Landes  zu  unseren  Füfeen.  Wir  erblicken 
die  Brunnenschächte  der  alten  Hellenen,  die  Trümmer  byzantinischer 
Kapellen  neben  denen  von  Moscheen,  die  mächtigen  Umfassungs- 
mauern, an  denen  Hellenen,  Römer,  Byzantiner,  Franken,  Venetianer, 
Türken  wetteifernd  gebaut  haben,  an  denen  so  manche  Barbarenflut 
zerschellte.  Wir  empfinden  hier  noch  einmal,  was  wir  in  den  vorher- 
gehenden Ausfuhrungen  zu  erkennen  versuchten,  dafs  hier  vielleicht 
mehr  als  an  irgend  einer  Stätte  die  Geschicke  der  Bewohner  bedingt 
sind  durch  das  Zusammenwirken  der  beiden  Gestalter  der  Erdrinde, 
des  geologischen  Baues  und  des  Klimas.  Diese  schufen  hier  ein  Land, 
dem  diejenige  Bedingung  fehlte,  welche  unter  allen  Verhältnissen  eine, 
wenn  auch  bescheidene  Blüte  des  Menschentums  verbürgt:  die  Er- 
giebigkeit des  Bodens ;  dem  dagegen  das  hohe  Geschenk  zu  Teil  ward, 
durch  Vermittelung  des  Verkehrs  zu  Zeiten,  wo  die  Verhältnisse  günstig 
waren,  eine  herrschende  Stellung  einnehmen  zu  können.  Das  Geschick 
des  Isthmos  war  also  durch  seine  natürliche  Beschaffenheit  dem  Wechsel 
ausgesetzt.  Und  das  ist  eine  zweite  Erkenntnis,  die  uns  an  dieser 
Stelle  vor  Augen  tritt:  nicht  die  natürliche  Beschaffenheit  des  Landes 
allein  gestaltet  die  Geschicke  seiner  Bewohner,  sondern  diese  Be- 
schaffenheit im  Zusammenwirken  mit  den  grofsen  Veränderungen  in 
der  Weltgeschichte  und  im  Weltverkehr.  Dieselben  Eigenschaften,  die 
zu  einer  Zeit  einem  Lande  die  höchste  Blüte  verschaffen  ,  drücken 
dasselbe  Land  zu  einer  anderen  Zeit,  unter  anderen  geschichtlichen 
Verhältnissen,  zu  völliger  Bedeutungslosigkeit  herab.  So  ist  es  dem 
Isthmos  ergangen;  so  erklärt  sich  seine  hohe  Kultur  im  Altertum,  sein 
Niedergang  in  der  neueren  Zeit! 

Zdtichr.  d   GeselUch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  7 


9g  A.  Philippson:  Der  läthmos  von  Korinth. 

Bemerkungen  zur  Karte. 
Eine  Karte  des  Isthmos  in  gröfserem  Mafstabe  existiert  bisher 
noch  nicht.  Die  Seekarten  der  britischen  Admiralität  geben  nur  die 
Küstenlinien;  aufserdem  ist  als  Quelle  nur  die  Karte  von  Griechenland 
des  französischen  Generalstabes  in  i  :  200  000  vorhanden.  Die  Karte 
von  Miliarakis*)  (in  demselben  Mafsstabe),  sowie  diejenige  Griechen- 
lands von  Kokkidis  in  i  :  300  000  (herausgegeben  vom  Wiener  militär- 
geographischen Institut)  sind  nur  schlechte  Kopien  der  französischen 
Karte.  Ein  als  Flugblatt  der  Kanalgesellschaft  gedrucktes  Kärtchen 
der  Umgebung  des  Kanales  mit  Höhenkurven  ist  ganz  ungenau.  Meine 
Karte  stützt  sich  daher  hauptsächlich  auf  die  französische.  Die  Küsten- 
linien fand  ich  auf  dieser  letzteren  im  ganzen  richtig,  während  die 
Seekarten  die  kleinen  Unregelmäfsigkeiten  der  Küste,  um  sie  besser 
erkennbar  zu  machen,  unverhältnismäfsig  hervortreten  lassen  und  so  den 
allgemeinen  Charakter  der  Küste  verdunkeln.  Ich  habe  daher,  bei  den 
beträchtlichen  Unterschieden  der  französischen  und  der  Seekarte, 
mich  auch  bei  der  Küstenzeichnung  mehr  an  die  erstere  gehalten,  mit 
einigen  Modifikationen  gemäfs  der  Seekarte.  Es  ist  so  eine  Misch- 
bildung entstanden,  die  natürlich  keinen  Anspruch  auf  Genauigkeit 
machen  kann.  Die  Zeichnung  des  Terrains  beruht  ganz  auf  meiner 
eigenen  Kroquierung,  da  die  französische  Karte  mit  ihrem  grofsem 
Mafstabe  nur  das  Gröbste  enthält  Auch  das  Terrain  macht  keinen 
Anspruch  auf  Genauigkeit,  da  mir  sowohl  Zeit  als  Instrumente  für  eine 
topographische  Aufnahme  fehlten,  doch  ist  wohl  der  Charakter  im 
ganzen  richtig  wiedergegeben.  Ebenso  sind  die  geologische  Darstellung 
sowie  die  der  Vegetation  Resultat  meiner  eigenen  Anschauung.  Die 
Vegetation  konnte  ich  natürlich  auch  nur  generalisierend  eintragen. 
Von  Höhenzahlen  fanden  sich  vor:  die  Höhe  von  575  m  für  Akro- 
korinth  in  der  französischen  Karte;  100  m  für  Xylokeriza,  80  für  Hexa- 
milia,  50  für  das  Gut  des  Tripos  giebt  Miliarakis' Karte  an;  alle  diese 
stimmen  gut  mit  meinen  Messungen.  Das  Profil  des  Kanales  ist  natür- 
lich von  der  Gesellschaft  genau  vermessen  worden  und  nach  deren 
Profil  ist  das  meinige  in  kleinerem  Mafsstabe  (Fig.  i)  hergestellt.  Die 
Höhenmessungen  habe  ich  mit  einem  Goldschmidtschen  Aneroid  ausge- 
führt und  sind  dieselben  von  Herrn  Dr.  A.  Galle  in  Berlin  gütigst 
berechnet  worden.  Die  mit  c.  (circa)  bezeichneten  Höhenzahlen  sind 
nur  beiläufige  Schätzungen. 


^J  nivttl  Tod  Nofjiov  Ugyokidog  xni  KoQiy&lag.     Athen   1886, 


VERLAG  VON  DIETRICH  REIMER  IN  BERLIN. 


"'■'^-ard  Kieperts 

1  Wand-Atlas 

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lieg-t  in  zwei  Ausgaben  vollendet  vor: 


I.  Stumme  physikalische  Ausgabe,  ohne  Nam 

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der    Massen-Erhebungen    in   braungelhen 
tönen    der  Höhenscliichten; 
a.    Politische   Ausgabe.      Mit  Überschriften,    Orts-,    FIuls-,    Gebirgs-   u 
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mit  schwari  gedrucktem 
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III.  tV.:   Britische  Inseln  (physikalisch  und  politisch),  i  :  1,000,000. 

ä  4  Blätter. 
V.  VI.:  Italien  (physikalisch  und  politisch), 
ä  4  Blätter. 
VII.  VIII.:  Balkan-Halbinsel  (physikalisch  und  politisch), 
ä  6  Blätter. 
IX.  X.:  Deutschland  (physikalisch  und  politisch), 
ä  6  Blätter. 
XI.  XII.:  Oesterreich-Ungam(phy8ikalischu.polrtrsch), 
k   6  Blätter. 
XIII.  XIV.:  Spanien    und   Portugal    (physikalisch    und    polHisdi). 

I  :  1,000,000.     ä  4  Blätter. 
XV.  XVI. :  Rufsland  (physikalisch  und  politisch).         1:3,000,000. 
ä   4    Blätter. 
XVII.  XVIII.:  Scandinavien  (physikalisch  und  politisch).    1  :  1,500, 

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1890.     Preis  in  Umschlag  8  Mark,  auf  Leinwand  in  Mappe 

14  Mark,  mit  Stäben  16  Mark, 

Den  beigehefteten 

Verlagsbericht  1889 

erlaubt  sich  geneigter  Beachtung  zu  empfehlen 
Die  Verlagshandlung  von  Dietrich  Reimer  (Reimer  &Hoefer) 


in  Berlin  S.W.  ii,  Anhaltstrafse  12. 

*  ^  * 

* 

Für  die  Redaktion  verantwortlich :  Hauptmann  a.  D.  K  o  1 1  m  in  Charlottenburg. 


Druck  von  W.  Pormetter  in  Berlin. 


ZEITSCHRIFT 

DER 

GESELLSCHAFT  FÜR  ERDKUNDE 

zu   BERLIN. 


AL£  FORTSETZUHC  DER  ZEITSCHRIFT  FOR  ALLGEMEIHE  ERDKUNDE 
IM   AUFTRAGE    DER    GESELLSCHAFT 
HEKAUSGBGEREN 

GEORG  KOLLM, 

GBNERALSEKRCrÄR  DER  GESELLSCHAFT. 

FÜNFUNDZWANZIGSTER  BAND.    ZWEITES  HEFT. 


BERLIN, 
VERLAG   VON  DIETRICH   REIMF.R. 
=   i»90. 


Inhalt. 

II.    über    die  Materialien    zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.     Von 

Prof.  Eugen  Gelcich oo 

III.  Alphabetisches  Verzeichnis  der  eingeborenen  Stamme  der  Philippinen  und 

der  von  ihnen  gesprochenen  Sprachen.    Von  Prof.  Ferd.  Blumentritt       147 

IV.  Der  Hedjäz  und  die  Strafse  von  Mekka  nach  Medlna.   Von  Dr.  B.  Moritz       147 

(Hierzu  eine  Karte,  Tafel  II.) 
V.   Die   Republiken  Mittel- Amerikas   im  Jahre  1889.    Von  Dr.  H.  Pola- 

kowsky.     II.  Guatemala 165 

Karten : 

Taf.  II.  Die  östliche  PiJgcrbUafse  von  Mekka  nach  Medina  nach  der  Be- 
schreibung des  Obristen  Muhammed  Bey  Sadik,  gezeichnet  von  Richard 
Kiepert. 

Beiträge  zur  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Erdkunde 
werden  den  Herren  Verfassern  mit  50  Mark  pr,  Druckbogen  honortert, 
—  Die  Gesellschaft  liefert  keine  Separat' Abzüge^  doch  steht  *es  den 
Verfassern  frei,  solche  nach  Übereinkunft  mit  der  Redaktion  auf 
eigene  Kosten  anfertigen  zu  lassen, 

Bureau  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin 

s.w.  Zimmerstrafse  90  li- 


Der  fttnfnndzwanziggte  Band  der  „Zeitschrift  der  Gesell- 
schaft filr  Erdkunde  zu  Berlin^'  erscheint  1890  in  6  zweimonatlichen 
Heften,  der  siebzehnte  Band  der  „Verhandlungen  der  Gesell- 
schaft für  Erdkunde  zu  Berlin"  in  10  Nununem.  Der  Preis  der 
Zeitschrift  nebst  Verhandlungen  ist  16  Hark.  Die  9,Ver- 
handlungen*'  sind  auch  allein  zum  Preise  von  6  Mark,  einzelne 
Nummern  der  letzteren  je  nach  Umfang  zu  erhöhten  Preisen  zu  beziehen. 

Die  Bände  I— IV  (1866 — 1869)  sind  zum  Preise  von  8  Mark,  der 
V.—Vin.  Band  (1870 — 1873)  zum  Preise  von  10  Mark,  der  IX. — XIX.  Band 
{1874 — 1884)  niit  den  Verhandlungen  zum  Preise  von  13  Mark  und  der 
XX.— XXI V.Band (1885 — i889)zumPreise  von  15  Mark  pro  Band,  ebenso 

die  Verhandlnngen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  1874— 1884»  ^um  Preise 

von  4  Mark  und  1885 — '889  zum  Preise  von  6  Mark  pro  Band  komplett 
geheftet  zu  haben. 

Preis -Ermäfsigung. 

Die  Bände  I— VI  und  neue  Folge  I— XIX  der  Zeitschrift  flxr^all- 
gemelne  Erdkunde  (1853— 1865)  sind 

zusammengenommen  zum  Preise  von  3  Mark)  ^^  g^^^ 
und  einzeln  zum  Preise  von  4  Mark  1 

durch  jede  Buchhandlung  zu  beziehen. 

^c  w"":  r,  *P"V^9°-  Die  Verlagshandlung  von 

S.W.,  Anhaltstrafte  No.  12.  ö  0 

Dietrich  Reimer 

(Reimer  &  Hoeifer). 


II. 

über     die   Materialien    zur    vorcolumbischen   Geschichte 

Amerikas. 

Von  Prof.  Eugen  Gelcich. 

I. 

Das  Material,  welches  wir  über  die  ältere  Geschichte  Amerikas 
besitzen,  ist  wahrhaft  grofsartig  angewachsen  und  wächst  noch  immer 
mehr  und  mehr  an.  Ältere  Schriften  sind  bekannt  und  verschiedentlich 
ausgelegt  worden,  man  hat  philologische  Studien  über  die  Sprachen  der 
Indianer  gepflegt,  die  Ausgrabungen  lieferten  wertvolle  Dokumente, 
dazu  kamen  Spekulation  und  Induktion,  welche  mächtig  fördernd  und 
betreibend  einwirkten.  Die  geographische  Literatur  dieses  Zweiges  ist 
dadurch  ungeheuer  reich  geworden. 

Ein  grofses  Feld  der  Thätigkeit  boten  jn  den  letzten  Jahren  die 
Fahrten  der  Nordländer  nach  dem  nördlichen  Nordamerika.  Die  nord- 
ländischen  Sagas  und  die  keltischen  Dokumente  werfen  ein  scheinbares 
Licht  auf  die  erste  Entdeckung  des  neuen  Kontinentes  durch  Norman- 
nen, auf  die  angebliche  Kolonisation  von  Island,  Grönland  und  eines 
Teiles  des  Kontinentes;  doch  nur  ein  scheinbares  Licht,  denn  es  sind 
immerhin  Zweifel  über  die  verschiedenartigen  Auslegungen  gerechtfertigt. 

Die  isländischen  Sagas  brachten  uns  bekanntlich  die  ersten  Nach- 
richten über  Grofs-Irland  —  auch  das  Land  der  weifsen  Männer  genannt  — , 
welches  zwischen  Markland  (Neu-Schottland),  H e  11  ul and  (Labrador) 
und  Vi  nland  (nördlicher  Teil  der  Vereinigten  Staaten)  gelegen  sein  soll. 
Beauvois  identifiziert  aus  diesen  Angaben  Grofs-Irland  mit  dem  jetzigen 
Neu-Braunschweig  und  einem  Teile  des  südlichen  Canadas^).  Man 
wunderte  sich,  in  den  gallischen  Dokumenten  keine  Bestätigung  dieser 
Berichte  der  Sagas  zu  finden,  aber  vor  kurzem  entdeckte,  übersetzte 
und  kommentierte  man  doch  neue  Schriften,  welche  Belehrung  und  Auf- 
klärung verschaffen.     Dazu  gehört  in  erster  Linie  das  Leabhar  nah- 


i)  Les  colonies  earopäennes  du  Markland  et  de  l'Escociland  au  XI V^  Siöcle, 
Kancy  1878»  und:  La  grande  terre  de  TOuest  in  den  Actas  del  Congreso  interna- 
cional  de  Americanistas.     Madrid  ig8i>    S.  47. 

Zeitschr.  d.  GeselUch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  '^ 


100  Eugen   Gelcich: 

Uidhri,  das  älteste  der  uns  erhaltenen  grofsen  Manuskripte  gallischen 
Ursprungs,  geschrieben  gegen  das  Jahr  iioo  durch  Moelmuirc!  *). 

In  demselben  kommt  die  Sage  von  Condla  dem  Schönen,  Sohn 
des  Cond-cet-chathac  (Cond  =  hundert  Schlachten)  König  von  Irland 
(Regierungszeit  123  bis  157  unserer  Zeitrechnung)  vor,  der  durch  ein 
weibliches  Wesen  nach  dem  Reiche  Boadags  (des  Siegreichen)  entführt 
wurde.  Diese  Sage  pflanzte  sich  von  Generation  zu  Generation  fort,  nahm 
aber  natürlich  die,  durch  den  jeweiligen  Kulturgrad  Irlands  bedingten 
Modifikationen  an,  bis  das  schon  früher  als  eine  himmlische  Gegend 
geschilderte  Land  nach  der  Einführung  des  Christentums  die  Gestalt 
des  irdischen  Paradieses  annahm.  In  der  Folge  kommen  auch  nur  fromme 
Männer  dahin,  u.  A.  die  Schüler  des  hl.  Barint  (oder  Barurch),  die  von 
Mernoc  angeführt  eine  glückselige  Insel  betreten,  wo  sie  als  Anacho- 
reten  leben  und  von  Früchten,  Baumwurzeln  und  Gemüsen  Nahrung 
ziehen.  Der  heilige  Barint  selbst  macht  seinen  Schülern  einen  Besuch 
und  erfahrt  daselbst,  dafs  Mernoc  wochenlang  von  der  Insel  abwesend 
bleibt  und  dafs  seine  Kleider,  wenn  er  zurückkehrt,  balsamisch  duften. 
Dies  reizt  die  Neugierde  des  sonst  frommen  Mannes,  er  überredet 
Mernoc,  ihn  in  das  Geheimnis  seiner  Fahrten  einzuweihen.  Sie  bestei- 
gen ein  Schiffchen,  werden  sofort  von  einem  dichten  Nebel  umhüllt, 
der  sich  aber  nach  einer  Stunde  zerteilt,  um  in  westlicher  Richtung  ein 
grofses  Land  zu  enthüllen,  an  dessen  Ostküste  die  Landung  erfolgt. 
Die  Reisegefährten  durchschreiten  rüstig  einen  vegetationsreichen  Boden, 
wo  es  keine  Pflanze  ohne  Blume,  keinen  Baum  ohne  Frucht  giebt,  wo 
Edelmetalle  und  Edelsteine  die  einzigen  Produkte  des  Mineralreiches 
zu  sein  scheinen.  Nach  flinfzehntägiger  Wanderung  gelangen  sie  zu 
einem  Ost- West  gerichteten  Flusse,  den  zu  überschreiten  ihnen  eine 
menschliche  Gestalt  verwehrt,  indem  jenseits  desselben  Gott  nur  Hei- 
lige empfängt.  Mernoc  und  Barint  treten  den  Rückweg  an,  sie  errei- 
chen die  Insel  und  letzterer  sucht  wieder  seine  Heimat  auf.  In  Irland 
erregen  solche  Erlebnisse  die  Neugierde  anderer,  viele  wünschen  die  Fahrt 
nach  dem  irdischen  Paradies  zu  wagen,  unter  ihnen  setzt  sich  der  hl. 
Brendan  wirklich  auf  ein  Schiff,  um  sein  Glück  zu  versuchen.  Die  Le- 
gende des  hl.  Brendan  ist  viel  zu  sehr  besprochen  worden,  um  sie  hier 
näher  noch  zu   berücksichtigen^). 

Am  wenigsten  geschmückt  ist  die  Schilderung  der  Fahrt  eines 
Begleiters  des  hl.  Brendan,  Namens  Machut. 


*)  Leabhar  nah-Uidhri,  a  collection  of  pieces  in  proses  and  verses  in  the  irish 
language  compiled  and  transcribed  about  A.  D  iioo  by  Moelmuird  Mac  Ceileachar, 
now  for  the  first  time  published  from  the  original  in  the  library  of  the  Royal  Irish 
Academy,  with  an  account  of  the  manuscript,  a  description  of  its  Contents  and  an 
index.     Dublin.     Roy.  Irish  Academy  house.     1870. 

*)  La  legende  latine  de  Saint  Brandaines,  publi6  par  Ach.  Jubinal,  Paris  1836. 
St.   Brandan ,    a    mediaeval   legend  of  the   sea.     Th.  Wright.     Lond.  1844*      ^ü^ 


über  die  Materialien  zur  Torcolambischen  Geschichte  Amerikas.  101 

Aus  Sigbert  von  Gembloux  (Historiker  aus  dem  XI.  Jahrhundert) 
erfährt  man  noch  immer  viel  zu  m)^hisches  Zeug,  und  erst  Fleury  sur 
Loire  berichtet,  dafs  die  bei  den  Bretonen  vielbertihmte  glückselige  Insel 
Ima  hiefs  und  im  atlantischen  Ozean  lag.  Auf  der  ersten  Fahrt  sollen 
Brendan  und  Machut  die  Orkaden  und  die  umstehenden  Inselgruppen 
besucht  haben.  Ein  zweites  Unternehmen  soll  sieben  Jahre  gedauert 
haben,  ohne  dafs  es  gelungen  wäre,  das  Paradies  zu  entdecken.  Das 
dritte  Mal  ging  Machut  allein  aus,  er  landete  in  der  Bretagne  und  liefs 
sich  in  Aleth  nieder,  wo  er  Bischof  wurde.  Die  Stadt  erhielt  später 
nach  ihrem  geistlichen  Oberhaupt  den  Namen  St.  Malo. 

Gottfried  von  Viterbe  hat  im  XII.  Jahrhundert  eine  im  Grunde 
ähnliche  Sage  in  den  Manuskripten  des  Klosters  zuni  hl.  Mathias  beim 
Kap  Finisterre  gelesen.  Die  Mönche  dieses  Klosters  sollen  nämlich 
Entdeckungsreisen  in  den  Ozean  gemacht  haben,  um  dasjenige  zu  be- 
schreiben, was  sie  dort  fanden.  Einmal  irrte  eines  dieser  Schiffe  durch 
drei  Jahre  in  hoher  See,  ohne  Land  zu  sehen.  Aber  als  ihnen  die 
Lebensmittel  ausgingen,  fanden  sie  in  der  Mitte  des  Ozeans  eine  Statue, 
die  ihnen  mit  den  Fingern  den  Weg  wies.  Am  Tage  darauf  fanden  sie 
einen  zweiten  gleichen  Wegweiser  und,  indem  sie  die  ihnen  in  dieser 
Weise  vorgeschriebenen  Richtungen  verfolgten,  gelangten  sie  zu  einer 
Goldinsel,  wo  eine  goldene  Stadt  gebaut  war.  Bald  erfuhren  sie  im 
Paradies  zu  sein  und  verliefsen  jene  Städte  des  Glückes  nach  einer  Zeit, 
die  sie  nicht  zu  schätzen  wufsten.  Die  Rückfahrt  dauerte  nur  fünf 
Tage  und  als  sie  daheim  waren,  erkannten  sie  weder  den  Ort  noch 
die  Personen  mehr.  Und  aus  den  Büchern  des  Klosters  ergab  sich, 
dafs  sie  seit  drei  Jahrhunderten  abwesend  waren! 

Die  Legende  von  Oisin  ist  ein  Facsimile  der  früheren  oder  eine 
Zusammensetzung  beider.  Auch  Oisin  begab  sich  in  das  glückselige 
Reich,  welches  im  Westen  lag,  er  verblieb  daselbst  auch  durch  mehrere 
Menschenalter  und  kehrte  als  blinder  Greis  zurück. 

Obwohl  nun  gelehrte  Männer  wie  E.  O'Curry*)  und  W.  J.  Skeene*) 
in  allem  diesem  Wirrwarr  von  Dichtung  und  Romantik  einen  Grund 
von  Wahrheit  finden,  so  gehört  wohl  viel  Einbildungskraft  dazu,  um  hier 
eben  Wahrheit  von  Dichtung  zu  unterscheiden.  Beauvois  und  mit  ihm  viele 
Andere  fanden  in  diesen  legendarischen  Irrfahrten  viele  Anzeichen 
einer  Entdeckung  Amerikas. 


Sancti  Brendani.  Sanct  Brandan,  ein  lateinischer  nnd  drei  deutsche  Texte  von  Dr.  Carl 
Schroeder.  Erlangen  1871*  —  Acta  sancti  Brendani,  original  latin  documents. 
^ted  by  right  Rev.  Patrich  F.  Moran  DD.,  Dublin  187a.  —  Romanische  Studien, 
beransgegeben  von  Ed.  Boehmer.     Strafsburg  1871  —  751  Bd.  I.    Heft  V.  etc. 

1)  Lectures  on  the  manuscript  materials  of  ancient  irish  history.  Dublin  1878. 
S.  289. 

^j  Celtic  Scotland,  a  history  of  ancient  Alban.    Edinburg  1877.  Bd.  II.  S.  76. 

8* 


102  Eugen  Gelcich: 

Obwohl,  bei  der  herrschenden  Strömung  zu  Gunsten  dieser  vorco- 
lumbischen  Fahrten,  es  beinahe  ungeraten  scheint  anderer  Meinung  zu 
sein,  so  könnte  man  doch  einige  Fragen  wagen,  die  genug  zu  denken 
geben. 

Man  hat  die  balsamische  I^uft  der  wohlbekannten  normannischen 
Sagen  in  der  Atmosphäre  des  südlichen  Nordamerikas,  die  dichten 
Nebel  des  Condlar  an  den  Nordküsten  der  Vereinigten  Staaten  wieder- 
finden wollen.  Der  Lauf  der  amerikanischen  Flüsse,  die  Hügel  des 
Missisippi,  ja  die  Sagen  der  Indianer,  vorzüglich  jene  über  Bimiris,  die 
auf  Cuba  und  Haiti  lange  fortlebten,  entsprechen  so  vollständig  den 
Schilderungen  der  Legenden,  dafs  man  an  die  Entdeckung  durch  Ir- 
länder  vor  dem  Jahre  looo  nicht  mehr  gezweifelt  hat.  Die  romantischeste 
der  Erzählungen,  meint  Beauvois,  läfst  zum  mindesten  unwiderrufen,  dafs 
eine  Sehnsucht  vorherrschte,  die  Geheimnisse  des  Ozeans  zu  erspähen» 
und  dafs  Entdeckungsfahrten  dahin  unternommen  wurden;  und  in  diesem 
Falle,  setzt  er  fort,  konnte  der  Zufall  begünstigend  mitgewirkt  haben. 

Man  will  aber  noch  weitere  und  festere  Beweisgründe  anführen 
und  greift  zu  den  Sagas,  deren  Schilderungen  weit  einfacher  und  solider 
aussehen  als  die  Dokumente  der  Kelten.  Erhärtet  werden  diese  Berichte 
durch  die  Mitteilung  eines  schiffbrüchigen  Friesländers,  von  dem  die 
Gebrüder  Zeni  erzählen,  dafs  er  vier  Jahrhunderte  nach  dem  Eingreifen 
der  Sagas  im  fernen  Westen  ein  kultivirtes  Volk  vorfand,  welches  Bücher 
besafs,  dessen  Sprache  aber  nicht  die  skandinavische,  sondern  eine 
andere  war.  Gar  zu  den  Zeiten  Ludwig's  XIV.  soll  man  Spuren  des 
Christentums  in  Amerika  vorgefunden  haben,  u.  A.  den  Kultus  des 
Kreuzes  und  die  Kreuzträger. 

Hat  man  aber  je  untersucht,  ob  sich  die  Nebel  und  die  balsamischen 
Lüfte  auch  auf  andere,  etwa  auf  europäische  Länder  beziehen  könnten? 
Als  Condlar  von  dannen  zog,  wurde  er  gleich  nach  der  Abfahrt  von 
dichtem  Nebel  umhüllt.  Wäre  er  nach  Westen  gefahren,  so  hätte  er  doch 
lange  segeln  müssen,  um  in  die  Nebelregion  von  Neufundland  zu  gelan- 
gen; die  Nebelregion  des  englischen  Kanals  lag  ihm  dagegen  viel  näher. 
Balsamische  Lüfte  konnte  man  auch  an  den  spanischen  Küsten  antreffen, 
die  iberischen  Flüsse  haben  einen  ostwestlichen  Lauf,  in  Spanien  fand 
man  in  älteren  Zeiten  einen  grofsen  Reichtum  an  Silber  vor.  Haben 
ferner  die  hier  gemeinten  Fahrten  alle  nach  Westen  stattgefunden,  wie 
erklärt  man  sich  dann  die  Ankunft  des  Machut  mit  St.  Brendan  auf 
den  Orkaden,  Hebriden  u.  s.  w. ,  wie  diejenigen  des  ersteren  auf  St. 
Malo?  Wenn  die  Kenntnis  eines  Landes  im  Westen  oder  wenigstens 
die  Vermutung  so  deutlich  ausgesprochen  war,  dafs  in  jener  Richtung 
Land  liegen  müsse,  und  wenn  man  Entdeckungsfahrten  dahin  unter- 
nahm, warum  segelte  man  nach  Norden  und  nach  Süden? 

Es  drängen  sich  uns  hier  soviel  Argumente  auf,  dafs  wir  sie  kaum  alle 
bewältigen.     Wir   fragen   uns  z.  B.   weiter,   welcher  Zeitmefsmaschincn 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  JOS 

sich  wohl  die  Normannen  bedienten,  um  die  Länge  des  Tages  und  der 
Nacht  an  den  amerikanischen  Küsten  so  genau  zu  bestimmen,  dafs  man 
daraus  die  Breite  ihrer  Ansiedlungen  zu  berechnen  fähig  ist?  Hatten 
sie  Sonnen-,  Wasser-  oder  Sanduhren?  Oder  besafsen  sie  astronomische 
Kenntnisse,  um  aus  dem  Stand  und  der  Stellung  der  Gestirne  die  Zeit  in 
gleichmässigen  Stunden,  d.  h.  in  Stunden  zu  messen,  welche  den  Tag 
in  24  Teile  teilten?  Es  dünkt  uns  unmöglich,  dafs  sie  vor  dem  Jahre 
1000  so  weit  vorgeschritten  waren,  indem  die  Kultur  von  dem  Süden 
nach  dem  Norden  Europas  einen  weiten  und  beschwerlichen  Weg 
noch  zurückzulegen  hatte.  Ist  es  wahr,  dafe  Julius  Cäsar  in  England 
Wasseruhren  vorfand,  wie  berichtet  wird,  dann  wäre  allerdings  did 
Möglichkeit  vorhanden,  dafe  solche  auch  in  Skandinavien  bekannt  waren, 
notwendig  bleibt  es  doch,  hierüber  erst  weitere  Forschungen  zu  pflegen. 
Eine  andere  Frage  bezieht  sich  auf  die  Möglichkeit  in  den  damaligen 
Schiffen  Proviant  genug  fiir  eine  transatlantische  Fahrt  mitzunehmen. 
Lassen  wir  die  drei-  oder  siebenjährigen  Kreuzungen,  von  welchen 
früher  die  Rede  war,  fallen,  und  reduzieren  wir  sie  auf  das  möglichste  Mini- 
raum, so  müssen  wir  berücksichtigen,  dafs  Wind  und  Wetter  im  atlan- 
tischen Ozean  vor  1000  Jahren  ebenso  wie  jetzt  verteilt  waren,  dafs  das 
hochnordische  Meer  voller  Gefahren  ist  und  in  den  tieferen  Breiten 
West-  und  Südwinde  vorherrschen.  Die  Verzweigungen  des  Golfstro- 
mes  vereinigen  sich  zu  den  übrigen  Kalamitäten,  um  die  Segelschiffe 
zu  zwingen,  entweder  ganz  nordische  und  somit  unwirtliche  Breiten 
aufzusuchen  und  in  denselben  die  Überfahrt  gegen  Westen  zu  vollziehen; 
oder  sie  suchen  den  Nordostpassat  auf,  fahren  also  von  England  aus 
nach  Süden,  legen  die  ganze  Längendifferenz  gegen  Westen  im  Passat 
zurück  und  wenden  im  Meridian  des  Ankunftsortes  er^t  gegen  Norden. 
Eine  Fahrt  von  England  nach  Amerika  dauert  jetzt  im  Durchschnitt 
40  Tage.  Wie  stellten  es  also  Normannen  und  Irländer,  welche  von 
den  ozeanischen  Schiffahrtsregeln  noch  nichts  wufsten,  an,  um  gegen 
Wind  und  Wetter  anzukämpfen,  um  Kunststücke  auszuführen,  die  heu- 
tigentages  noch  unwahrscheinlich  klingen?  Wie  grofs  waren  ihre  Schiffe, 
um  so  viel  Lebensmittel  mitzunehmen?  Allerdings  hat  sich  in  letzterer 
Zeit  herausgestellt,  dafs  die  Schiffe  der  Skandinavier  ziemlich  grofs 
waren;  allein,  wie  lange  mögen  unter  den  angeführten  Umständen  ihre 
Kreuzungen  gegen  Westen  gedauert  haben?  Und  was  die  Berichte 
der  Gebrüder  Zeni  anbelangt,  so  ist  es  doch  bekannt,  dafs  sie  erst  1558 
von  einem  Marcolini  veröffentlicht  wurden,  der  aber  nicht  im  Stande 
war,  die  Originalien  zu  zeigen  und  der  erklärte,  das  wiederzugeben,  was 
er  sich  davon  gemerkt  hatte.  Wir  haben  somit  mit  einer  jener 
Forschungen  zu  thun,  die  in  der  Geschichte  der  Geographie  gar  nicht 
so  selten  sind. 

Noch   ärger  sieht  es  mit  dem  regen  Verkehr  zwischen  Island  und 
den  angeblichen  Kolonien   aus.     Da  fahren   die  Leute   ohne  Kompafs 


10^  Eugen  Gelcich; 

in  einer  gefahrvollen  See  und  bei  den  langen  trüben  Wintern  ächten 
mit  einer  Sicherheit  auf  und  ab,  um  die  sie  heute  unsere  besten  Kauf- 
fahrer beneiden  müfsten.  Dafs  dieses  Herumkutschieren  ohne  Kompafs 
schon  vor  langer  Zeit  einem  Leser  des  Landnamabooks  verdächtig  war, 
beweist  vielleicht  der  Umstand,  dafs  man  gesucht  hat,  in  demselben 
eine  Stelle  einzuschieben,  die  auf  die  Kenntnis  des  Kompasses  hin- 
deuten soll. 

Damit  wollen  wir  nicht  die  Sagas  ihres  Grundes  berauben,  im 
Gegenteil  sind  wir  auch  überzeugt,  dafs  sie  auf  Wahrheit  beruhen;  die 
grofse  Aufgabe,  diese  Wahrheit  in  bestimmte  Grenzen  einzuschliefsen, 
harrt  aber  noch  immer  der  Lösung.  Die  Begriffe  West  und  Südwest 
waren  zu  jenen  Zeiten  und  bei  der  Kultur,  die  wir  im  hohen  Norden 
voraussetzen  können,  wahrscheinlich  sehr  verworren ;  man  hatte  in  Island 
Nachrichten,  dafs  im  Süden  oder  Südwesten,  so  genau  wufste  man  das 
gar  nicht,  ein  Weinland  (Spanien  1)  liege,  dafs  man  dabei  an  wunderba- 
ren Steinklippen  (die  Fingalshöhle !)  vorüberfährt,  dafs  in  Irland  Priester 
mit  weifsen  Röcken  angethan,  Prozessionen  mit  fliegenden  Fahnen  an- 
führten u.  s.  w.  Das  Alles  wurde  in  einer  Sage  von  Schiffahrten  nach 
Helluland  und  Vinland  vereinigt. 

Auch  die  oft  angezogene  Stelle  aus  Adam  von  Bremen  kommt  iins 
zweideutig  vor  (Lib.  IV,  Kap.  38).  Praeter ea  unavi  adhuc  insulam  (JRe.v 
Danorum)  ricitavit  a  multis  in  eo  repertam  oceano,  quae  dicitur  Vin- 
land ^  eo  quod  ihi  vites  sponte  nascaniur ,  vinum  Optimum  ferentes.  Nam 
et  fruges  ibi  non  seminatas  abundare,  non  fabulosa  opinione,  sed  ceria 
comperimus  relatione  Danorum,  Post  eam  insulam,  ait  terra  non  in- 
venitur  habitabilis  in  illo  oceano,  sed  omnia  quae  ultra  sunt  glacie  in^ 
toter abili  ac  caligine  immensa  plena  sunt.  Über  Vinland  hinaus  soll 
also  lauter  Eis  sein.  Da  es  sich  aber  um  Fahrten  handelt,  die  von 
Island  aus  gegen  Südwesten  unternommen  wurden,  so  sollte  es  doch 
über  Vinland  hinaus  immer  wärmer  geworden  sein.  Wie  konnte  da 
ein  Seemann  gerade  das  Verkehrte  behauptet  haben!  Vielleicht  be- 
zieht sich  diese  Stelle  doch  auf  die  Sagen  über  die  Unbewohnbarkeit 
der  warmen  Zone,  die  in  Portugal  kursierte  und  von  den  Normannen  in 
verkehrtem  Sinne  aufgefafst  wurde. 

Die  Spuren  von  Christentum,  die  man  zu  den  Zeiten  Ludwig's  XIV. 
gefunden  haben  will,  können  doch  nicht  ernst  gemeint  sein.  Man  greift 
da  zu  Thatsachen,  die,  wenn  sie  auch  existierten,  aus  einer  zu  späten 
Zeit  stammen,  um  einen  Einflufs  auf  Schlufsfolgerungen  zu  gestatten. 
Erstens  waren  die  Spanier,  sobald  sie  den  amerikanischen  Boden 
betraten,  viel  zu  emsig  mit  der  Verbreitung  des  Christentums 
beschäftigt,  und  es  darf  daher  nicht  wundern,  wenn  das  Kreuz  in  ent- 
legenen Gegenden  bekannt  wurde.  Zweitens  würde,  auch  abgesehen 
davon,   die  Frage   noch   offen   bleiben,    ob  diese  Spuren  von  Christen- 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschiebte  Amerikas.  ]05 

tum    nicht    durch    spanische    Walfisch fahrer    nach    Amerika    verpflanzt 
>rarden  *). 

Ganz  anders  klingt  die  Reisebeschreibimg  der  Söhne  von  Conall: 
Dearg,  Ua  und  Corra^).  Sie  waren  Zeitgenossen  des  hl.  Brendan,  lebten 
im  jetzigen  Connaught  und  trieben  Seeräuberei.  Über  ihr  verbre- 
cherisches Leben  müde,  statteten  sie  beim  hl.  Coman  eine  Art  Beichte 
ab  und  letzterer  riet  ihnen  eine  Pilgerfahrt  auf  dem  Ozean  als  Bufse 
fiir  ihre  Sünden  an.  Im  Jahre  540  ungefähr  schifften  sie  sich  in  der 
Bucht  von  Galway  auf  einem  Schiff  ein,  welches  mit  Häuten  bedeckt, 
drei  Fufs  tief  und  im  stände  war,  neun  Personen  aufzunehmen.  Nach 
40  Tagen  erreichten  sie  eine  bewohnte  Insel  und  gelangten  endlich  nach 
einem  Lande,  welches,  wie  sie  von  Fischern  vernahmen,  die  spanische 
Halbinsel  war.  Auch  die  Fahrten  der  Schüler  des  hl.  Columba  sind 
abgesehen  von  leicht  zu  berichtigenden  Zusätzen  glaublich,  da  sie  sich 
bis  zu  den  Picten  und  Orkaden  erstrecken. 

Auf  die  Geographen  des  Mittelalters  haben  diese  verschiedenen 
Legenden  und  Sagen  einen  gewichtigen  Einflufs  geübt,  so  dafs  auf 
ihren  Karten  phantastische  Länder  oder  besser  Inseln  entstanden,  die 
selbst  Columbus  noch  zu  treffen  erwartete.  Antilien,  die  Insel  der 
sieben  Städte,  und  die  Insel  von  St.  Brendan  sind  die  vorzüglichsten 
solcher  Erscheinungen.  Selbst  die  Kirchenväter  fanden  sich  veranlafst, 
ihre  alte  Tradition  des  irdischen  Paradieses  umzuwerfen  und  dasselbe  im 
Westen  anstatt  im  Osten  vorauszusetzen^).  Erst  Columbus  brachte  den 
ursprünglichen  Glauben  wieder  zur  Geltung,  indem  er  ganz  richtig 
meinte,  dafs,  die  Erde  als  Kugel  vorausgesetzt,  man  durch  fortwähren- 
des VVestfahren  schliefslich  nach  jenem  Teile  der  Erde  gelß,ngen  müfste, 
welches  im  Osten  von  Europa  liegt,  den  er  den  äufsersten  Osten  — 
l'extremo  Oriente  —  nannte. 

Die  Entstehung  der  Insel  St.  Brendan  hat  ihren  Ursprung  in  der 
berühmten  gleichnamigen  Legende.  Bezüglich  der  Insel  der  sieben 
Städte  erzählte  man  sich,  dafs  zur  Zeit  der  arabischen  Invasion  in 
Spanien  und  nach  der  Niederlage  von  Xeres  la  Frontera,  der  Erz- 
bischof von  Porto  mit  sieben  anderen  Bischöfen  und  ihren  katholischen 
Söhnen  vom  spanischen  Lande  auszogen.  Nach  einer  langen  Fahrt 
liefsen  sie  sich  auf  einer  Insel  nieder,  worauf  jeder  der  Bischöfe  ein 
eigenes  Heim  gründete.    Und  da  sie  sieben  waren,  so  entstanden  sieben 


^)  Siehe:  Zeitschrift  der  Gesellsch.  für  Erdkunde.  Band  XVIII.  S,  249.  Der 
Fischfang  der  Gascogner  und  die  Entdeckung  von  Neu- Fundland. 

^)  0.  Curry,  Lectures. 

^  Letronne,  Opinions  cosmographiques  des  P^res  de  l'Eglise.  Revue  des 
<leiix  Mondes  1834* 


[QQ  Eugen  Geicicb: 

Städte.  Man  liest  diese  Legende  auf  dem  Nürnberger  Globus  des 
Martin  Behaim,  der  die  Entdeckung  auf  das  Jahr  714  festsetzt. 

Wir  wären  sehr  geneigt,  die  Erklärung  Gaffarers  vollständig  zu 
acceptieren,  welche  den  Ursprung  dieser  Sage  auf  die  Sehnsucht  aller 
eroberten  Völker  zurückführt,  ihre  Freiheit  wieder  zu  erlangen.  Geradeso 
wie  die  Juden  den  Messias  erwarten,  und  die  Gallier  durch  lange  Zeit 
auf  das  Wiedererscheinen  ihres  Nationalhelden  Arthur  rechneten,  wie 
ferner  die  Incas  von  den  Nachkommen  des  Atahualpa  Rettimg  erhofften, 
ebenso  schmeichelten  sich  die  bedrückten  Goten  mit  der  Hoffnung, 
es  müsse  über  kurz  oder  lang  der  Insel  der  sieben  Städte  der  Befreier 
entstammen. 

Man  hat  diese  Insel  in  verschiedenen  Gegenden  aufzusuchen  ge- 
trachtet, so  auf  den  Azoren,  wo  im  Osten  der  Insel  St.  Michel  ein 
Thal  und  in  dessen  Nähe  ein  Dorf  mit  dem  Namen  der  sieben  Städte 
bezeichnet  wird. 

Ein  Franziskaner-Mönch  Markus  von  Niza  suchte  um  das  Jahr 
1539  diese  Stadt  in  der  Umgebung  von  Kalifornien  auf,  weil  er  erfuhr, 
dafs  eine  Gegend  daselbst  Cibola  hiefs,  woran  er  eine  Ähnlichkeit  mit 
ciudad  oder  ciudades  (Stadt  oder  Städte)  fand.  Nach  seiner  Rückkehr 
erzählte  der  Mönch  von  Weitem  sieben  glänzende  Städte  gesehen  zu 
haben,  von  welchen  er  Namens  des  Königs  von  Spanien  Besitz  ergriff. 
(Ohne  sie  erreicht  zu  haben  I)  Dies  begeisterte  dermafsen,  dafs  Vazquez 
de  Coronado*)  mit  einer  gröfseren  Schar  dahinzog,  um  die  Besitz- 
ergreifung thatsächlich  durchzuführen.  Nach  einer  sehr  beschwerlichen 
Reise  gelangte  er  nach  Cibola,  einer  recht  unwirtlichen  Gegend ;  von  den 
sieben  Städten  fand  er  natürlich  keine  Spur.  Doch  wurde  später  ent- 
deckt, dafs  Cibola  siebzig  Städte  oder  Dörfer  enthielt,  die  in  sieben 
Provinzen  geteilt  waren.  Man  hat  auch  behauptet,  es  befanden  sich 
in  Zuni,  dem  Hauptorte  Cibola's,  Völker  mit  weifsem  Gesicht  und 
blonden  Haaren,  die  absolut  nicht  rein  indianischen  Ursprunges  sein 
konnten^).  Endlich  berichtet  Sahagun  über  eine  indianische  Sage^), 
laut  welcher  die  Nahuatl  ihren  Ursprung  aus  Völkern  ableiten,  die 
vom  Norden  kamen. 

Die  Insel  Antilien  wird  bisweilen  mit  der  Insel  der  sieben  Städte 
verwechselt,  manchmal  leitet  man  diese  Benennung  aus  Atlantide  ab. 
Buache*)    glaubt,    dafs   Antilien    dem    arabischen  Gezyret   el    Tennyn 


^)  Vivien  de  Saint- Martin,  L'ann^e  göographique  1872»  S.  ^39  —  714. 
Simpson.  Coronado's  March  in  search  of  the  Seven  Cities  etc.  Smithsonian 
Institution  1869.     S.  309  —  340. 

2)  Catlin,  Letters  and  notes  on  the  manners,  customs  and  conditions  of 
the  North  American  Indians.     I,  93. 

3)  Historia  de  las  cosas  de  Nueva  Espana.     I,  S.  ig. 
*)  M^moires  de  l'Institut.     Paris  1806. 


über  die  Materialien  der  vorcolumbbchen  Geschichte  Amerikas.  ]07 

entspreche,  was  Schlangeninsel  sagen  will.  Auf  einigen  Karten  des 
XIV.  und  XV.  Jahrhunderts  -findet  man  in  der  Thal  eine  Insel  mit 
einem  Mann  in  der  Nähe  verzeichnet,  der  von  Schlangen  gefressen  wird  ^). 
Antilia  würde  dann  die  spanische  Übersetzung  von  Tennyn  sein. 

Auch  aus  ante  insula  liefse  sich,  wie  einige  wollten,  Antilien 
machen,  und  man  gewönne  dadurch  einen  Zusammenhang  mit  dem 
miioQ&fio^  des  Aristoteles  oder  mit  dem  anQüaltog  des  Ftolemäus. 

Medina  Peter ^  ein  spanischer  Literat  aus  dem  XVI.  Jahrhundert 
sagt,  dafs  im  Ptolemäus  des  Papstes  Urban  VI.  (1378 — 1389)  eine  Insel 
Antilien  vorkam  mit  der  Legende:  ^ylsia  insula  Antilia^  aliquando  a 
Lusitanis  est  invenia^  sed  modo,  quando  quaeritury  non  inveniiur.*^  Es  ist 
aber  sehr  wahrscheinlich,  dafs  es  sich  hier  um  eine  der  gewöhn- 
lichen Zugaben  handelt,  die  nicht  so  selten  vorkommen,  da  sonst 
keine  Karte  des  XIV.  Jahrhunderts  den  Namen  Antilien  angiebt.  Man 
bat  noch  diese  Insel  auf  der  Karte  des  Picignano  aus  dem  Jahre  1367 
zu  finden  geglaubt').  Es  sind  in  der  That  weit  im  Westen  von  Europa  auf 
der  genannten  Karte  zwei  Statuen  gezeichnet  und  daneben  ist  zu  lesen : 
.,Hae  sunt  statuae  quae  siant  ante  ripas  Antüliae,  quarum  quae  \n  fundo 
ad  stcurandos  homines  navigantts,  quare  est  fusum  ad  i'sta  maria  quousque 
possint  navigare^  et  foras  porrecta  statua  est  mare  sorde  quo  non  possint 
inirare  nautae,** 

Unglücklicher  Weise  ist  die  Legende  nur  mit  gröfster  Mühe  zu 
entziffern,  so  dafs  wirklich  viele,  durchaus  nicht  ante  ripas  Antilliae, 
sondern  ante  ripas  Attullio  und  andere  noch  ad  ripas  istius  insulae  lesen. 

Mit  Sicherheit  kann  also  über  Antilien  erst  von  14 14  an  die  Rede 
sein,  wie  Behaim  auf  seinem  Globus  bemerkt.  Von  da  ab  fehlt  sie 
aber  auch  fast  nie  mehr  auf  den  Karten,  so  nicht  auf  dem  ankoni- 
tanischen  Atlas  von  1424,  der  sich  gegenwärtig  in  der  Hofbibliothek 
zu  Weimar  befindet,  auf  jenem  von  Beccaria  (Parma),  auf  der  Karte 
des  Andrea  Bianco  1436,  auf  jener  des  Bartolomeo  Pareto,  gezeichnet 
1455  und  herausgegeben  von  Andres,  auf  den  Mapamundis  des  Fra 
Mauro  u.  s.  w.  Auf  der  Karte,  die  Toscanelli  nach  Portugal  schickte, 
bildete  die  Insel  Antilien  endlich  eine  Zwischenstation  zwischen  Europa 
und  Indien.  Ortelius  und  Mercator  geben  ihren  Küstenlauf  mit  einer 
solchen  Sorgfalt  an,  als  hätte  man  die  Einbuchtungen  und  Vorsprünge 
derselben  ganz  genau  aufgenommen. 

Über  den  Ort,  wohin  die  Insel  zu  versetzen  wäre,  halten  wir  uns  an 
Gaffarel's  Betrachtungen.  Eine  der  Canarien  kann  darunter  auf  keinen 
Fall   gemeint   sein,    da    dieselben    1275    und    1291    durch    Lancelotto 


*)  Gaffarel,    L'Ile    des  sept   Citös   etc.     Actas    del    congreso    internacional  de 
Americanistas.     Madrid  1881.     Bd.  i,  S.  204. 
*)  D*Avczac,     lies  de  TAfrique.     S.  27. 
^)  Diese  Nachrichten  entnahmen  wir  alle  der  obigen  Schrift  GaffareFs. 


108  Eugen  Gelcich: 

Maloisel,  Tedisio  Doria  und  die  Gebrüder  Vivaldi  besucht  wurden. 
Im  XIV.  Jahrhundert  wurde  dieser  Archipel  neuerdings  und  zu  ver- 
schiedenen Malen  betreten,  und  zwar  durch  Angiolini  del  Tegghia  1341, 
durch  spanische  Schiffe  1360,  durch  den  Biscajer  Ruys  de  Avendano 
1377,  durch  F.  Lopez  1382,  durch  Ureno  1386.  Als  zu  Beginn  des 
XV.  Jahrhunderts  Johann  von  Bdthencourt  die  Normandie  verliefs,  um 
die  Canarien  zu  erobern,  war  er  sogar  in  der  Lage,  -Dolmetscher  mit- 
zunehmen, die  das  canarische  Idiom  kannten,  und  die  Chronik  berichtet, 
dafs  dazumal  viele  Schiffer  den  Archipel  durchkreuzten.  Die  Canarien  waren 
somit  im  Jahre  141 4  viel  zu  gut  bekannt,  um  Antilien  unter  denselben 
zu  suchen.    Dasselbe  kann  für  die  Gruppe  um  Madeira  gesagt  werden. 

Die  Capverdischen  Inseln  kennt  man  erst  seit  1456  durch  Ca  da 
Mosto  und  Antonio  Uso  di  Mare.  Diese  Inseln  sind  jedoch  dem  Lande 
sehr  nahe  gelegen,  während  nach  allen  Karten  Antilien  übereinstimmend 
in  die  Mitte  des  Ozeans  versetzt  wird. 

Es  bliebe  nur  übrig,  dieses  Antilien  mit  Amerika  zu  identifizieren. 
Hassel,  ein  deutscher  Geograph  meint,  dafs  die  auf  der  Karte  des 
Bianco  durch  eine  Enge  getrennten  Inseln  Man  Satanaxio  und  Antilia 
die  beiden  Teile  des  amerikanischen  Kontinentes  vorstellen  sollten, 
von  welchem  man  später  wirklich  glaubte,  dafs  sie  durch  eine  Meerenge 
getrennt  werden.  Auch  Farmaleoni  schlofs  sich  derselben  Ansicht  an, 
die  im  übrigen  gar  keine  Begründung  findet. 

Am  wahrscheinlichsten  wäre  mit  Beccaria  anzunehmen,  das  Antilien 
habe  den  Inbegriff  einer  Verwirrung  gebildet,  die  in  den  Kosmographen 
des  Mittelalters  durch  die  neuen  Entdeckungen  geschah  und  die 
Beccaria  selbst  dadurch  zum  Ausdruck  bringt,  dafs  er  um  den  Archipel 
von  Antilien  herum:  Insulae  de  novo  repte  (repertae)  schreibt. 

Klassisch  in  der  Geschichte  der  Geographie  ist  es,  dafs  nach  der 
Entdeckung  Amerikas  und  lange  Zeit  nachher  Niemand  sich  einfallen 
liefs,  den  westindischen  Archipel  mit  Namen  wie  Antilien  oder  Antillen 
zu  belegen.  Columbus,  Gomera,  Acosta  und  Oviedo  bedienen  sich  nie 
dieses  Namens,  die  K^irten  von  Juan  de  la  Cosa  und  Ribeiro  enthalten 
keine  Spur  davon.  In  der  italienischen  Beschreibung  aller  Inseln  der 
Welt  von  Benedetto  Bordone,  im  Islario  von  Porcacchi,  in  der  Cos- 
mographie  von  Andreas  Thevet  (1575),  in  der  Beschreibung  Westindiens 
von  Herrera  (16 15),  findet  man  nie  den  Namen  Antiliens.  Jedenfalls 
war  Peter  Martyr  der  erste,  der  diesen  Namen  vorschlug,  und 
Vespucci  nennt  die  vor  Columbus  entdeckten  Länder  auch  Antilien. 
Dessenungeachtet  wurde  diese  Bezeichnung  erst  vom  XVII.  Jahrhundert 
an  adoptiert,  nachdem  die  berühmten  Karten  von  Wytfliet  und  Ortelius 
erschienen,  worauf  der  Archipel  der  Antillen  zum  ersten  Mal  vorkommt. 

Geheimnisvollen  Ursprunges  sind  noch  drei  andere  Inseln,  die 
man  gewöhnlich  um  Antilien  herum  verzeichnet  findet,  und  zwar  eine 
auf  ungefähr  zwei  Meilen  im  Westen  hiervon,  von  quadratischer  Form 


über  die  Materialien  der  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  ]Q9 

und  in  ungefähr  gleicher  Breite  mit  der  Hauptinsel.  Sie  hiefs  Royllo. 
Pline  zweite  lag  60  Meilen  im  Norden  und  wurde  de  la  man  Satanaxio 
oder  San  Atanagio  genannt.  Endlich  die  Insel  Tanmar  oder  Danmar, 
die  etwas  nördlicher  als  San  Atanagio  lag. 

Fonnaleoni  gab  sich  jede  erdenkliche  Mühe,  um  Auskunft  über 
diese  Länder  zu  finden.  Endlich  entdeckte  er  einen  alten  Roman  von 
Christoforo  Armeno,  betitelt  „//  pellegnnaggio  de  tre  giovanni^*  (oder 
de  tre  giavam?  d.  i.  die  Pilgerfahrt  der  drei  Johannes,  oder  von  drei 
Jünglingen?),  in  welchem  von  einer  Gegend  Indiens  die  Rede  ist,  wo 
täglich  eine  Hand  aus  dem  Wasser  heraustauchte,  um  die  Schiffe  mit 
ihren  Bemannungen  in  den  Grund  zu  ziehen.  Dies  konnte  nur  die 
Hand  des  Teufels  sein  und  daher  Isola  de  la  man  Satanaxio  oder  die 
Insel  der  Teufelshand.  Daraus  bildete  sich  der  Glaube,  es  liege  an 
jener  Stelle  die  Hölle,  so  dafs  wir  bei  Ramusio  (Raccolta  di  Viaggi)  im 
Norden  von  Neufundland  die  Teufelsinsel,  bei  Ruysch  die  Insula  Dae- 
monum,  bei  Cortereal  (Thevet,  Cosmogr.  Universelle)  die  Isola  de  los 
Demonios  u.  s.  w.  finden. 

Gafifarel  stellt  die  Hypothese  auf,  ein  oder  das  andere  Mal  sei  ein 
Seefahrer  in  den  nordischen  Gegenden  auf  einen  Eisberg  gestofsen,  der 
Unheil  genug  anrichten  kann,  um  zu  solch'  wunderbaren  und  abenteuer- 
lichen Erzählungen  Anlafe  zu  geben.  Wir  denken,  dafs  diese  Hypothese 
ohne  weiteres  angenommen  werden  kann. 

Die  Inseln  Royllo  und  Tanmar  verschwanden  aus  den  Karten  noch 
vor  Antilien. 

Die  Insel  Bracie,  Berzyl  oder  Brasil  existiert  schon  auf  dem  medi- 
ceischen  Portulan  vom  Jahre  1351;  auf  der  Karte  des  Picignano  vom 
Jahre  1378  nimmt  man  drei  solcher  Inseln  wahr:  die  eine  im  Süden 
des  Breitenparallels  von  Gibraltar,  die  zweite  im  Südwesten  von  Irland, 
die  dritte  im  Nordwesten  von  England. 

Zwischen  Irland,  Neufundland  und  den  Azoren  befanden  sich 
endlich  die  Inseln  Mayda  oder  Asmaides  und  Verde,  welche  lange 
noch  nach  der  Entdeckung  Amerikas  auf  den  Karten  bestanden,  nur 
ist  ihre  Lage  später  unsicher  geworden.  Noch  vor  kurzem  existierten 
sie  auf  den  Blättern  des  atlantischen  Ozeans  als  zweifelhafte  Riffe  unter 
der  Benennung  Maida  und  Green-Rock. 

Obwohl  eigentlich  schon  seit  mehreren  Jahren  erledigt,  so  möchten 
*ir  in  diesem  Abschnitt  doch  noch  etwas  kurzes  über  weitere  zwei  an- 
gebliche vorcolumbische  Entdecker  erwähnen,  die  Gebrüder  Vivaldi, 
welche  von  Genua  aus  den  Westweg  nach  Indien  aufsuchten.  Zunächst 
^ei  bemerkt,  dafs  man  zur  Zeit  der  Vivaldi's  unter  dem  Westweg  nach 
Indien  die  von  den  Portugiesen  eingeschlagene  Route  über  Kap  der 
guten  Hoffnung  verstand. 

Bis  zu    Beginn  unseres  Jahrhunderts   hatte   man   über  diese  Fahrt 


110  Eugeo  Gelcich: 

nur  die  spärlichen  Nachrichten,  die  uns  Pietro  d'Abano'),  Agostino 
Giustiniani^)  und  Umberto  Folieta^)  hinterliefsen.  Man  wufete,  dafs 
Ugolino  und  Guido  Vivaldi  ausgesegelt  waren,  dafs  sich  in  ihrer  Ge- 
sellschaft ein  Tedisio  Doria  befand  und  dafs  sie  irgendwo  Schiffbruch 
gelitten  hatten.  Zu  Beginn  unseres  Jahrhunderts  entdeckte  man  in 
den  Archiven  Genuas  ein  Manuskript  aus  dem  Jahre  1455,  betitelt: 
Hinerarium  Antonii  ususmaris  civis  januensisy  welches  von  Graberg  de 
Hemsö  geprüft  wurde.  Dasselbe  besteht  aus  drei  Teilen,  aus  einer 
Sammlung  von  92  Legenden,  wie  es  scheint  für  die  Herstellung  einer 
Seekarte  vorbereitet,  aus  einem  Briefe  Usodimare's  datiert  aus  Lissabon 
16.  Dezember  1455  "'^^  einer  kurzen  Abhandlung  über  Geographie. 
Die  XC.  Legende  bezieht  sich  auf  die  Expedition  der  Vivaldi's.  Der- 
selben*) entnimmt  man,  wie  eines  der  beiden  Schiffe  an  eine  Bank 
geriet  und  seeunfähig  wurde,  während  das  andere  bis  nach  Menam  an 
der  afrikanischen  Küste  vordrang,  woselbst  die  Bemannungen  von  den 
Eingeborenen  gefangen  gehalten  wurden. 

In  dem  Briefe  aus  Lissabon  erzählt  Usodimare,  gelegentlich  seiner 
Reise  nach  Guinea  noch  einen  letzten  SprÖfsling  aus  der  Nachkommen- 
schaft der  Bemannungen  der  Vivaldi's  selbst  gesehen  zu  haben. 

« 
Aufeer   den   Normannen  und  Irländern  gelten  zum  Teil  auch  die 
Juden  und  Phönizier  als  Entdecker  der  neuen  Welt.     Über  letztere  ist 


^)  Conciliator  differentiarum  philosophorum  et  praecipue  medicorum  clarissimi 
viri.     Petro  de  Abano  Patavini.     1471.     Artikel  67. 

^)  Annali  della  Republica  di  Genova.     1537.     HL     S.  iii  verso. 

3)  Uberti  folietae  historiae  Genuensiuni  libri  XIL  1588*  Möge  dieses  eine 
Citat  genügen.  S.  iio  verso.  Hoc  anno  129 1  .  .  .  Res  quam  vis  privatis  consiliis 
tentata,  quae  argamento  est  quam  vivida  omnibus  aetatibus  fuerunt  nostronim  ho- 
minum  ingenia,  multo  modo  silentio  nobis  praetereunda  fuit:  hoc  nempe  anno  The- 
disius  Auria  et  Ugolinus  Vivaldus  duabus  triremibus  privatim  comparatis  et  in- 
structis  magnae  audaciae  animique  immensa  spectantis  rem  aggressi  sunt,  maritimam 
viam  ad  eum  diem  orbi  ignotam  ad  Indias  patefaciendi :  frelumque  Herculeum 
egressi  cursum  in  occidentem  direxerunt,  quorum  hominum  qui  fuerint  casus,  quique 
vastorum  consiliorum  exitus  nulla  ad  nos  unquam  fama  pervenit. 

4)  Anno  Domini  128 1  (oder  129 1?)  recesserunt  de  civitate  Januae  due  galeae 
patronisatae  per  D.  Valdinum  et  Guidum  de  Yivaldis  fratres  volentes  ire  in  levante 
(ad  levantem)  ad  partes  Indiarum;  quae  duae  galeae  multum  navigaverunt ;  sed 
quando  fuerunt  dictae  duae  galeae  in  hoc  mari  de  Gbinoia,  una  earum  se  reperit 
in  fundo  sicco  per  modum  quod  non  poterat  ire  nee  ante  navigare;  alia  vero  navi- 
gavit  et  transivit  per  istud  mare  usquedum  venirent  ad  civitatem  unam  Ethiopiae 
nomine  Menam,  capti  fuerunt  et  detempti  (detenti)  ab  illis  de  dicta  civitate  qui  sunt 
Christiani  de  Ethiopia  submissis  (submissi)  presbitero  Joanni,  ut  supra.  Civitas 
ipsa  est  ad  marmam  (marinam)  propreslumen  Sion  (Gion).  Praedicti  fuerunt  taliter 
detempti  (detenti)  quod  nemo  illorum  a  partibus  illis  umquam  (unquam)  redivit; 
quae  praedicta  narraverat. 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  Wl 

sehr  wenig  zu  sagen;  diese  Vermutung  ist  einfach  daraus  entstanden, 
dafs  man  im  Ohiothale  eine  Inschrift  vorfand,  die  phönizisch  sein  soll. 
Berücksichtigt  man  aber,  dafs  diese  Inschrift  in  verschiedenen  Sprachen 
ausgelegt  wurde,  dafs  Forster  sogar  in  seinen  Prehistoric  Races  of  ihe 
Uniles  Staies  of  America  (Chicago  187'i)  die  Ansicht  aussprach,  der  be- 
rühmte Writing  Rock  zeige  die  ersten  Schreibzeichen  der  Eingeborenen, 
so  verliert  diese  einzige  sehr  schwache  Stütze  jeden  Halt. 

Dafs  die  Phönizier  das  Sargassmeer  kannten,  scheint  zwar  ziemlich 
sichergestellt  zu  sein,  damit  steht  aber  die  Wahrscheinlichkeit  einer 
westlichen  Fahrt  nur  in  sehr  losem  Zusammenhang  ^). 

Viel  und  Vieles  ist  über  die  Einwanderung  der  Juden  geschrieben 
worden.  Thomas  Thor owgo od ^)  1650  und  Spizelius  1661^)  haben  zwei 
ganze  Werke  verfafst,  um  den  Nachweis  zu  Hefern,  die  Juden  hätten 
den  Weg  nach  Amerika  gefunden.  Lord  Kingsborough,  ein  reicher 
Engländer  aus  der  ersten  Qälfte  unseres  Jahrhunderts,  setzte  fast  sein 
ganzes  Vermögen  daran,  um  einschlägige  Untersuchungen  zu  pflegen*). 
Eine  kritische  Untersuchung  aller  ähnlichen  Versuche  lieferte  Louvot^). 

Zunächst  gaben  Anlafs  zu  solchen  Annahmen  die  in  Indien  selbst 
vorgefundenen  Traditionen,  dafs  nämlich,  wie  Herrera  berichtet,  die 
Einwohner  von  Yucatan  ihre  Ahnen  im  Osten  vermuteten  und  von 
denselben  aussagten,  Gott  habe  sie  von  der  Bedrückung  befreit,  indem 
er  ihnen  den  Weg  über  das  Meer  eröffnete. 

Ein  Augenzeuge  der  Eroberung,  Landa,  hörte  wieder  von  einigen 
älteren  Einwohnern  Yucatans,  wie  diese  von  ihren  Eltern  erfuhren,  dafs 
das  Land  von  einer  Menschenrasse  bevölkert  wurde,  die  von  Osten 
kam  und  die  Gott  befreit  hatte.  Lizana  und  Torquemada  wollen  gar 
aus  einigen  in  Amerika  vorgefundenen  Dokumenten  (II)  den  Weg 
fixieren,  den  die  Juden  über  Afrika  nach  den  Canarien,  Antillen,  Cuba 
uud  schliefslich  nach  Yucatan  nahmen.  Columbus  wunderte  sich  über 
die  Ähnlichkeit  in  dem  Typus  der  Bewohner  der  Canarien  und  der 
Antillen  und  auch  Berthelot  wies  eine  solche  Ähnlichkeit  später 
noch  nach.  Ja  Berthelot  nennt  auch  Namen  von  Ortschaften  und 
Personen  auf  beiden  Gruppen,  die  einander  sehr  ähnhch  sind.  —  Dies 
Alles  mit  der  Zerstreuung  der  Juden  unter  Salmansar  in  Verbindung 
gebracht,  führt  leicht  zur  Versuchung  mit  Thorowgood,   Spizelius  und 

M  Gaffarel,  La  Mer  des  Sargasses.  Bullet.  Paris  1872,  S.  600  ff.  Beweise 
liicrron  hat  man  im  Feriplus  des  Scylax  von  Carianda,  Zeitgenosse  Darius  I.  Die 
Griechen  und  Römer  kannten  das  Sargassmeer  nur  durch  die  phönizische  Tra- 
dition.   Siehe  Aristot.  Meteorol.  II,   i.  4. 

^)  Jews  in  America.     London  1650. 

^)  Elevatio  relationis  Montezinianae  de  repertis  in  America  tribubus  israeliticis. 
Basilea  1661. 

^)  Antiquities  of  Mexico.     London.     Band  VI. 

•'')  Actas  de  la  cuarta  reunion  etc.     S.  179. 


112  Eugen  Gelcich: 

Kingsboroiigh  gemeinschaftliche  Sache  zu  machen.  Allein  man  müfste 
doch  noch  nach  anderen  stärkeren  Gründen  suchen,  die  einen  solchen 
Schlafs  rechtfertigen. 

Am  auffallendsten  waren  zweifelsohne  die  Ähnlichkeit  einiger  Sitten 
und  Gebräuche,  die  man  bei  den  Ureinwohnern  gefunden  haben  will, 
mit  den  Sitten  und  Gebräuchen  der  Juden.  So  opferten  die  Bewohner 
des  südlichen  Teiles  der  Neuen  Welt  die  ersten  Früchte  ihren  Gott- 
heiten, geradeso  wie  es  die  Juden  thaten;  der  Neumond  galt  bei  ihnen 
als  Festtag  und  in  den  ersten  Septembertagen  begingen  sie  einige 
Bufsakte.  Wie  zu  den  Zeiten  Ruth*s  heiratete  die  Witwe  den  Bruder 
des  verstorbenen  Ehegemahls,  die  Purifikation,  die  Bäder,  die  Fasten 
sind  ihnen  bekannt  gewesen.  Sie  hatten  selbst  eine  heilige  Arche,  die 
sie  sorgfältig  an  einem  heiligen  Orte  bewahrten  und  im  Kriege  mit- 
nahmen, und  endlich  fand  man  bei  ihnen  die  Sitte  der  Circumcision 
vor.  Gegenüber  solchen  Tatsachen  zögerten  Adair*),  Gumilla*)  und 
Kingsborough  ^)  keinen  Augenblick  mehr,  die  Indianer  als  Nachkömm- 
linge der  Juden  anzusehen.  Und  in  der  That  mufs  man  dieselben  wohl 
als  frappant  erklären  und  ihnen  ein  grofses  Gewicht  beilegen. 
Dessen  ungeachtet  hat  Louvois  Gründe  angeführt,  die  diese  wunderbare 
Coincidenz  in  ihren  Grundfesten  erschüttern. 

Diese  Übereinstimmung  der  Sitten  wird  nur  durch  ganz  vereinzelte 
Reisende  angegeben,  so  dafs  wohl  gestattet  werden  mufs,  die  Wahrheit 
derselben  zu  bezweifeln.  Unter  andern  ist  es  auch  möglich,  dafs  die 
Eingeborenen  teils  miCsverstanden  wurden,  teils  dafs  gewaltige  Über- 
treibungen vorkamen. 

Die  Beschneidung  ist  durchaus  nicht  so  ausschliefslich  bei  den 
Juden  vorhanden  gewesen,  man  fand  sie  bei  den  Ethiopiern,  Arabern, 
Ägyptern,  Phöniziern,  Cholchidiern  u.  s.  w.,  und  doch  besteht  keine 
Rassengemeinschaft  zwischen  diesen  Völkern. 

Lescarbot*)  und  Adair  gründeten  ihre  Annahme  auch  auf  philolo- 
gische Argumente.  Louvot  nannte  aber  den  Reisenden  Lescarbot 
„sehr  naiv",  als  er  zu  solch'  philologischen  Gründen  das  Vorkommen 
des  Wortes  Alleluja  zählte.  Zu  seinen  Zeiten  kann  Lescarbot  sehr 
leicht  zum  Christentum  bekehrte  Indianer  gefunden  haben,  und  dann 
ist  die  Sache  sehr  erklärlich. 

Adair  sah  einige  Stämme  in  Peru,  die  auf  der  Brust  eine  Muschel 
trugen,  worauf  das  hebräische  Wort  Urim  geschrieben  stand.  Sie 
sangen  die  drei  Worte  Je  Meschiha,  HoMeschiha,  WahMeschiha, 
das  sind  die  drei  Silben  von  Jehova,  unterbrochen  durch  den  Ruf  des 


1)  History  of  the  American  Indians.    Boston  1776. 

2)  Histoire  de  rOrönoque.     Bd.  I,  S.  186. 

3)  A.  a.  O.  Bd.  IV,  S.  45. 

4)  Histoire  de  la  nouvelle  France. 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  113 

Messias.    Die  Schuldigen  wurden  bei  ihnen  Haksit  C  an  aha  genannt, 
was  sagen  will:  Sünder  von  Chanaan. 

Condamine^)  führt  sechs  Worte  hebräischen  Ursprungs  an,  Court 
de  Gebelin^,  ein  sehr  übertriebener  Schriftsteller,  verfafste  ein  ganzes 
Lexikon  solcher  Ausdrücke.  Die  Mehrzahl  der  in  demselben  vorkom- 
menden Worte  sind  nach  Louvot  ohne  jede  wissenschaftliche  Kritik 
verstümmelt  worden,  um  aus  ihnen  eine  hebräische  Wurzel  heraus  zu 
pressen.  Malouet^)  sagt,  dafs  ihm  ein  in  Surinam  niedergelassener 
Jude  Namens  Isaac  Naru  versicherte,  die  Hauptwörter  der  Indianer 
seien  alle  jüdischen  Ursprunges. 

Nach  dieser  allerdings  nur  in  grofsen  Zügen  gehaltenen  Musterung 
über  die  verschiedenen  Hypothesen  bezüglich  einer  vorcolumbischen 
Entdeckung  des  neuen  Kontinentes,  mufs  man  wohl  zum  Schlüsse  ge- 
langen, dafs  die  Forschung  auf  diesem  Gebiete  noch  viel  zu  thun  hat. 
Es  sind  Faktoren  vorhanden,  welche  zu  Gunsten  derselben  sprechen, 
aber  auch  Gründe,  die  sich  dagegen  stellen.  Zu  den  Argumenten 
seemännischer  Natur,  die  wir  früher  anführten,  möchten  wir  noch  dazu- 
fiigen,  wie  unwahrscheinlich  es  kHngt,  dafs  in  fünf  Jahrhunderten  so 
jegliche  Spur  einer  blühenden  Kolonisation  (looo— 1493)  verloren 
ging.  Zwar  sollen  Krieg,  Pest  und  Kälte  beim  Übergang  vom  XIV. 
zum  XV.  Jahrhundert  die  vernichtenden  Elemente  gewesen  sein,  allein 
Näheres  darüber  kann  man  auch  nicht  sagen,  und  so  bleibt  dem  Zweifel 
vollauf  Raum  zu  bestehen. 

Was  die  Reisen  der  Juden  anbelangt,  so  haben  sie  eine  andere 
Bedeutung  als  die  Entdeckung  durch  die  Normannen.  Es  tritt  hier 
nämlich  die  Frage  nach  der  Abstammung  der  Ureinwohner  in  den 
Vordergrund.  Hat  das  amerikanische  Kontinent  seine  ersten  Einwohner 
durch  eine  Völkerwanderung  von  der  alten  in  der  neue  Welt  über 
die  Behringstrafse  und  Alaska  erhalten  oder  kam  der  Zuzug  von 
Europa  her?*)  Wenn  Juden  oder  Mongolen  die  Ureinwohner  waren, 
so  würde  die  radikale  Veränderung  des  Typus,  der  bei  den  sonstigen 
Juden  2.  B.  bis  zum  heutigen  Tage  so  wohlerhalten  blieb,  staunenswert  sein. 


^)  Rapport  sur  les  monuments  du  P^rou  en  temps  des  Incas  (Berlin. 
Akadcm.  1746). 

*)  Monde  primitif.     Vin,  155. 

*)  Citiert  von  Louvot  S.  185. 

*)  Guignes,  Verfasser  der  Geschichte  der  Mongolen  hat  1761  schon  behauptet, 
da&  im  y.  jii,  nach  Chr.  eine  Verbindung  zwischen  China  und  Amerika  bestand. 
£r  sachte  nachzuweisen,  dafs  die  Chinesen  Amerika  unter  dem  Namen  Fusang 
^^nten.  Klaproth  meinte  Fusang  sei  Japan,  während  Neumann  1864  aufmerksam 
machte,  dafs  die  Beschreibungen  von  Fusang  nur  auf  Mittel-Amerika  passen. 


]  24  Eugen  Gelcich: 

Das  Problem  ist,  wie  man  sieht,  bei  weitem  noch  nicht  gelöst,  die 
Wissenschaft  hat  an  dasselbe  noch  genug  Arbeit. 

II. 

Gewöhnlich  werden  Cabral,  Vincenz  Pinzon,  Diego  de  Lepe  und 
Vespucci  als  die  ersten  Entdecker  Brasiliens  genannt,  während  Tradi- 
tionen bestehen,  denen  zufolge  diese  Ehre  Anderen  gebührt-  D'Avezac 
hat  vor  circa  20  Jahren  ein  altes  Manuskript  von  einem  Kapitän 
Gonneville  aus  Honfleur  veröffentlicht*),  der  in  den  Jahren  1503  bis 
1505  eine  Fahrt  in  das  südatlantische  Meer  ausführte  und  dabei  Bra- 
silien berührt  haben  soll.  Gonneville  behauptet  nun,  es  hätten  einige 
Jahre  vor  ihm  Seeleute  aus  Dieppe  und  Malouins,  sowie  Normannen 
und  Bretonen  die  brasilianischen  Küsten  gekannt.  Im  folgenden  wollen 
wir  das  bewufste  Manuskript  kurz  beschreiben  und  analysieren. 

Das  durch  Paul  Lacroix,  Bibliothekar  im  Pariser  Arsenal  entdeckte 
Dokument  ist  eigentlich  nicht  das  Original  einer  durch  Gonneville 
verfafsten  Relation,  sondern  die  Abschrift  einer  juridischen  Aufnahme, 
deren  Entstehung  später  erklärt  werden  soll.  Überschrieben  ist  das- 
selbe wie  folgt: 

Les  gens  Tenants  VAdmirauU  de  France^  au  süge  ghiiral  de  la  table 
de  Marhre  du  Pallais  ä  Ronen  Scavoirs  fatsons  —  que  des  registres  du 
Greffe  du  dit  süge^  annie  mil  cinq  cens  cinq,  a  esU  extrait  et  collationne 
ä  la  minutte  originale  ce  qui  ensuit  —  Premiere  Partie  —  Diclaration 
du  voyage  du  capitaine  Gonneville  et  ses  compagnons  en  Indes,  et  Recher- 
ches  faiies  au  dit  voyage  hailUes  vers  Justice  par  il  capitaine  et  ses  dits 
compagnons  jouste  qu^on  requis  les  gens  du  Roy  nostre  Sire  et  qu^enjoint 
leur  a  HL 

Dieser  Bericht  ist  in  Kapitel  mit  folgendem  summarischen  Inhalt 
eingeteilt.  Kap.  i  bis  7  enthält  die  Reise  Vorbereitungen.  Auf  ihren 
Fahrten  nach  Lissabon  hatten  Gonneville,  Jean  l'Anglois  und  Pierre  le 
Carpentier  Gelegenheit,  die  Reichtümer  zu  bewundern,  welche  die  aus 
Indien  heimkehrenden  Portugiesen  brachten,  und  sie  beschlossen,  ein 
Schiff  zu  befrachten,  um  eine  solche  Fahrt  zu  unternehmen.  Zu 
ihrem  Unternehmen  gesellten  sich  zwei  experte  Portugiesen,  Bastian 
Moura  und  Diego  Cohinto,  und  da  ihre  Mittel  fiir  die  Anschaffung 
von  Schiff  und  Ladung  nicht  ausreichten,  auch  noch  einige  andere 
französische  Rheder.  Man  versah  sich  mit  einer  hübschen  Menge 
französischer  Produkte  und  segelte  am  24.  Juni  1503  von  Honfleur  ab. 
Die  Reise  ging  anfangs  gut;  beim  Kap  Verde  wurden  frische  Lebens- 
mittel eingenommen  und  steuerte  man  von  hier  ab  durch  sechs  Wochen 
gegen  Süden,  aber  abseits  von  der  afrikanischen  Küste,  um  den  Gefahren 
dieser  letzteren  und  dem  Einflüsse  ihrer  pestilenziaKschen  Luft  zu  ent- 
gehen.   Das  schöne  Wetter  war  von  Zeit  zu  Zeit  durch  kurz  andauernde 

^)  Annales  des  Voyages  1869.  Band  II.    S.  257. 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  115 

Böen  unterbrochen,  dafür  fiel  häufig  dichter  Regen  Am  12.  September 
passierte  man  die  Linie,  woselbst  die  Krankheit  der  Seeleute  (Skorbut) 
ausbrach,  der  zweidrittel  der  Bemannung  als  Opfer  fiel.  Von  nun  an 
wurde  nach  dem  Sternbilde  des  südlichen  Kreuzes  gefahren.  Weil 
gewisse  Vögel  nicht  in  Sicht  kamen  und  wegen  der  niedrigen  Tempe- 
ratur, welche  vorherrschte,  meinten  die  mitfahrenden  Portugiesen,  das 
Schiff  erhebe  sich  zu  weit  über  das  Kap  der  guten  Hoffnung ;  daraufhin 
und  zwar  am  9.  November  erhoben  sich  Gegenwinde,  der  Lotse  starb 
zum  Unglück  und  am  30.  brach  ein  heftiger  Sturm  los,  welcher  das 
Schiff  durch  einige  Tage  der  Gewalt  der  Wellen  preisgab.  Nach 
Aufhören  desselben  kannte  man  die  Schiffsposition  nicht  mehr,  was 
um  so  unangenehmer  ausfiel,  als  das  Trinkwasser  ausging.  Es  folgten 
nun  windstille  Tage,  man  schritt  nur  langsam  vor.  Da  bemerkte  man 
Vogelscharen,  die  aus  dem  Süden  zogen,  und  setzte  den  Bug  nach 
ihrer  Richtung,  indem  man  die  Segel  drehte,  in  der  Hoffnung,  so  eher 
auf  Land  zu  stofsen.  Am  6.  Januar  kam  ein  grofses  Land  in  Sicht, 
der  Gegenwind  gestattete  aber  erst  am  nächsten  Tage,  dort  Anker  zu 
werfen.  Die  Untersuchung  des  Schiffes  ergab  solche  Schäden,  dals 
die  Forsetzung  der  Reise  nach  Indien  aufgegeben  werden  mufste. 

Man  verblieb  bis  zum  nächsten  Sommer  an  jener  Stelle  und  be- 
nutzte die  Zeit,  um  Land  und  Leute  kennen  zu  lernen  (Kap.  14  bis  22) 
und  um  die  Schäden  zu  reparieren.  Da  es  Sitte  war,  aus  neuentdeckten 
Ländern  Eingeborene  mitzunehmen,  um  sie  zu  bekehren  und  als  Apostel 
fiir  ihr  Vaterland  zu  verwenden,  überredete  Gonneville  den  König  jener 
Provinzen,  ihm  seinen  Sohn  mitzugeben,  mit  dem  Versprechen,  den- 
selben in  der  Kriegskunst  zu  unterrichten  und  wieder  heimzuschicken. 
Nachdem  auch  dies  gelang,  lichtete  man  am  3.  Juli  1504  die  Anker 
und  fuhr  bis  zum  10.  Oktober  aufser  Sicht  von  Land.  Der  Skorbut 
hauste  fürchterlich,  weshalb  getrachtet  werden  mufste,  frische  Lebens- 
mittel einzunehmen.  Bei  Überschreitung  des  südlichen  Wendekreises 
ergab  die  Rechnung  eine  gröfsere  Nähe  an  Westindien  als  an  Afrika, 
an  jenem  Lande  nämlich,  aus  welchem  seit  einigen  Jahren  See- 
leute aus  Dieppe,  Malouins,  Normannen  und  Bretonen, 
rotes  Farbholz,  Baumwolle  und  Papageien  nach  Frankreich 
verschifften.  Der  herrschende  Ostwind  begünstigte  die  Fahrt  dahin, 
man  wendete  also  westwärts  und  bekam  am  10.  Oktober  die  Küste  in 
Sicht  (Kap.  27).  Der  Ort,  wo  sie  ankamen,  war  von  wilden  Menschen- 
fressern bewohnt;  sie  fuhren  deshalb  andere  100  Leguas  der  Küste 
entlang,  bis  sie  einen  besseren  Menschenschlag  vorfanden.  Ende  De- 
zember setzte  man  die  Reise  wieder  fort,  erreichte  den  Äquator,  sodann 
die  Fucusbank.  Als  sie  sich  bei  den  Canarien  wähnten,  sichteten  sie 
unerwartet  die  Azoren  und  ankerten  in  Fayal.  Auf  dem  Wege  zum 
Äquator  wird  nur  einer  gesichteten  grünen  Insel  erwähnt,  welche  von 
Tausenden  von  Vögeln  bewohnt  war. 

Zdtschr.  d.  GeaeUsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXVI.  9 


]|6  Eugen  Gelcich: 

Auf  der  Weiterreise  nach  Madeira  trieb  ein  schwerer  Stiirm  das 
Schiff  bis  nach  Irland,  wo  eine  Herstellung  vorgenommen  w^erden 
mufste,  indem  das  Schiff  ein  Leck  bekam.  Nach  vielen  Leiden  und 
Entbehrungen  mufste  zwischen  Jersey  und  Guernesey  noch  ein  Kampf 
gegen  Seeräuber  aufgenommen  werden,  bei  dem  nur  wenige  der 
Schiffer  das  nackte  Leben  retten  konnten.  Dieses  der  Inhalt  des 
Manuskriptes. 

Bevor  w^ir  das  Manuskript  nach  unserer  Auffassung  analysieren, 
sollen  einige  von  D'Avezac  gegebene  Daten  über  diese  Fahrt  Raum 
finden. 

Zunächst  bemerkt  der  gelehrte  Franzose,  dafs  dieses  Unternehmen 
wohl  nicht  in  Vergessenheit  geraten  war,  man  wufste  davon,  nur  war 
man  über  das  Ziel  der  Reise  nicht  im  klaren.  Die  Tradition  desselben 
verbreitete  sich  unter  den  Geographen,  so  nahm  z.  B.  Johann  Schoener 
auf  seinem  Globus  (1520)  über  40°  Südbreite  hinaus  ein  Brasilia 
inferior  auf;  Enciso  gab  in  seiner  Suma  de  Geografia  (1546)  ein 
weit  im  Süden  gelegenes,  aber  nicht  näher  bekanntes  Land  an,  und 
auf  den  Karten  des  XVI.  Jahrhunderts  erscheint  dasselbe  immer  wieder, 
wenn  auch  bald  stärker  nach  Osten,  bald  stärker  nach  Westen  versetzt. 

Mitte  des  XVII.  Jahrhunderts  erfrischte  eine  seltsame  Verkettung 
von  Umständen  die  Erinnerung  an  diese  Expedition.  \Vir  sahen,  wie 
Gonneville  einen  Eingeborenen  mitgenommen  hatte,  den  er  nach  Be- 
kehrung zum  Christentum  wieder  heimsenden  wollte.  Unverhoffte 
Ereignisse  machten  diese  Absicht  zu  nichte  und  Gonneville  war  nun 
bemüht,  seinen  Schutzbefohlenen  für  den  Verlust  von  Eltern  und 
Vaterland  zu  entschädigen.  Er  vermählte  ihn  mit  einer  reichen  Ver- 
wandten von  ihm,  und  diese  Ehe  wurde  von  Nachkommen  gesegnet, 
die  sich  in  dieser  Linie  noch  weiter  fortpflanzten.  Da  geschah  es, 
dafs  in  den  fünfziger  Jahren  des  XVII.  Jahrhunderts  die  französische 
Regierung  von  dieser  Familie  die  für  die  Eingewanderten  eingesetzten 
Abgaben  verlangte.  Der  zu  zahlende  Betrag  war  sehr  ansehnlich;  die 
Betroffenen  weigerten  sich,  dem  Gesetze  Folge  zu  geben  und  reichten 
Rekurs  ein,  indem  sie  sich  darauf  stützten,  dafs  ihr  Stammvater  nicht 
freiwillig,  sondern  durch  die  Gewalt  der  Umstände  gezwungen  wurde, 
in  Frankreich  bleibenden  Aufenthalt  zu  nehmen.  Dem  Rekurse  war  als 
Dokument  eine  Abschrift  von  der  bei  der  Admiralität  durch  Gonneville 
gemachten  Reisebeschreibung  beigelegt.  Es  war  nämlich  damals  Sitte, 
dafs  heimkehrende  Schiffe  ihre  Tagebücher  vorlegten,  und  da  Gonne- 
ville dies  durch  das  traurige  Ende  seiner  Expedition  nicht  thun  konnte, 
so  mufsten  sich  die  Behörden  mit  der  protokollarischen  Aufnahme 
einer  mündhchen  Schilderung  begnügen. 

Die  Famihe  Gonneville  hatte  eine  Abschrift  von  dieser  Aussage 
behalten;  gelegentlich  des  eben  erwähnten  Rekurses  verweigerte  man 
aber    dem  Dokumente   die  Rechtskraft,    wegen  Mangel    d^r  amtlichen 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  [17 

I^galisation.  Unter  den  Akten  der  Admiralität  wäre  zwar  das  Original 
sicher  zu  finden  gewesen,  da  es  sich  aber  um  neuentdeckte  Länder 
handelte,  so  war  das  Protokoll  unter  den  geheimen  Papieren  aufbewahrt, 
und  es  gehörte  die  Ermächtigung  des  Königs  dazu,  um  zu  denselben 
zu  gelangen.  Diese  wurde  glücklicherweise  erwirkt  und  die  Kopie 
legalisiert. 

Die  Zeit  dieser  Ereignisse  war  für  die  geographisch-historische 
Forschung  unglücklich  ausgefallen.  Einerseits  war  es  zu  spät,  um 
Prioritätsansprüche  zu  erheben,  anderseits  war  der  wissenschaftliche 
Sinn  zu  wenig  entwickelt,  um  den  reichen  Fund  gehörig  auszubeuten. 
Diejenigen,  die  dieses  Papier  in  Händen  bekamen,  betrachteten  es  nur 
insofern,  als  selbes  bei  der  Erledigung  des  Rekurses  entscheidend 
einwirkte,  und  war  die  Angelegenheit  abgethan,  so  wanderte  die  Beilage 
wieder  in  die  Archive. 

Es  existierte  aber  doch  noch  eine  andere  geschriebene  Erinnerung 
an  die  bewufste  Expedition.  Der  Verbindung  des  eingeborenen  Ameri- 
kaners mit  einer  Französin  waren,  wie  früher  bemerkt,  mehrere  Kinder 
entwachsen,  wovon  das  jüngste,  Binot  Paulmier,  die  Linie  fortsetzte. 
Ein  Sohn  dieses  letzteren,  Olivier  Paulmier  hatte  wieder  mehrere  Nach- 
kommen, darunter  einen  Jean  Paulmier,  der  sich  dem  geistlichen  Stande 
widmete.  Die  Tradition  des  Stammvaters  dieser  Generation  lebte,  wie 
es  scheint,  immer  frisch  in  der  Familie;  denn  Jean  Paulmier  setzte 
grofsen  Eifer  daran,  ein  Unternehmen  zur  Verbreitung  des  Christentums 
in  seinem  Stammlande  zu  gründen.  Er  veröffentlichte  diesbezüglich 
eine  an  Papst  Alexander  VII.  gewidmet^  Schrift,  betitelt:  ^yMbnoires 
iouckant  rHahlissement  (Tune  mtssion  chräienne  dans  le  troisüme  monde 
autrement  appelU  la  Terre  Austräte^  Mtridtonale,  Antartique^  et  In- 
cotmue,  Dediez  ä  Nosire  S.  J^re  le  Pape  Alexandre  VIL  Par  un  Eccle^ 
msiique,  Originaire  de  cette  mesme  TerreJ*  Die  Unterschrift  des 
Widmungsbriefes  trägt  die  Chiffer:  J.  P.  D.  C.  d.  i.  Jean  Paulmier 
de  Courtonne.  In  diesem  Werke  ist  die  Expedition  Gonneville's  in 
zwölf  Seiten  erledigt;  die  Nachrichten  sind  jedoch  sehr  spärlich  und 
zu  kritischen  Studien  ganz  ungeeignet.  Das  was  man  also  im  XVII. 
Jahrhundert  von  den  Reisen  Gonneville's  wufste,  entnahm  man  wahr- 
scheinlich diesem  Werke.  Auf  einem  Globus  von  Bion  aus  dem  Jahre 
1700  ist  in  der  That  im  Süden  von  Tristan  da  Cunha  die  Note  aufge- 
nommen: „Dieses  Land  wurde  durch  Gonneville  1503  entdeckt  und 
Sud. Indien  genannt."  An  derselben  Stelle  merkte  Coronelli  auf 
seinem  Globus  an:  „7>rra  de  papagalliy  detta  da  Francesi  Terre  des 
Perroquets,  creduto  favolosa.** 

Gelegentlich  der  Entwicklung  des  französischen  Handels  nach 
Ostindien  gedachte  die  französische  Indien-Kompagnie  das  Land 
Gonneville's  als  geeignete  Zwischenstation  für  ihre  Schiffe  zu  benutzen. 
Der  Kapitän  der  Gesellschaft,  Johann   Baptist  Karl  Bouvet  de  Logier 

9* 


118  Eugen  Gelcich: 

wurde  beauftragt,  dasselbe  zu  erforschen.  Vergebens  suchte  man  nach 
den  Angaben  von  Johann  Paulmier  das  Original  des  Reiseberichtes  in 
den  Akten  des  Admiralitätsamtes  zu  Honfleur^).  Die  Protokolle  reichten 
nur  bis  zum  Jahre  1600.  Bouvet  machte  sich  daher  auf  den  Weg, 
indem  er  sich  auf  sein  gutes  Glück  verliefs.  Nachdem  er  Teile  des 
antarktischen  Kontinentes  entdeckte  und  sichtete,  kehrte  er  unver- 
richteter  Dinge  zurück.  Später  unternahmen  Bougainville,  Surville, 
Kerguelen  und  Marion  Dufresne  Expeditionen,  die  immer  den  gleichen 
Mifserfolg  teilten.  Von  da  ab  gab  man  die  Aufsuchung  auf  und 
Gonneville  hatte  nur  mehr  historisches  Interesse.  Selbstverständlich 
artete  man  in  den  einschlägigen  Hypothesen  bedeutend  aus.  Der  Um- 
stand, dafs  ein  in  Not  geratener  Freiherr  von  Gonneville  die  Geschick- 
lichkeit hatte,  die  Nachrichten  von  Johann  Paulmier  zu  ergänzen,  um 
die  angeblich  authentische  Abschrift  des  Originalberichtes  zur  Her- 
stellung seiner  elenden  Finanzen  auszunützen,  gab  verschiedenen  Ge- 
lehrten Anlafs,  ganze  Dissertationen  über  die  hier  besprochene  Reise 
zu  verfassen,  bis  endlich  vor  circa  20  Jahren  das  eigentliche  Original 
glücklich  gefunden  wurde. 

D'Avezac  giebt  nun  eine  anscheinend  angehende  Interpretation  der 
Route  auf  Grund  des  letzt  gefundenen  Manuskriptes,  die  uns  jedoch 
nicht  ganz  befriedigt.  Wir  wollen  uns  darüber  im  folgenden  näher  äufsern. 

Bis  zur  Ankunft  auf  Gap  Verde  ist  natürlich  nichts  besonderes  zu 
sagen.  Da  Gonneville  zwei  Portugiesen  mithatte,  die  von  den  Instruk- 
tionen Gama's  etwas  wissen  mufsten,  und  mit  Rücksicht  auf  die  physi- 
kalischen Verhältnisse  des  Atlantischen  Ozeans  zögert  D'Avezac  nicht, 
anzunehmen,  man  habe  SW-lichen  Kurs  genommen,  um  den  SE-Passat 
damit  mit  einem  Borde  zu  durchschneiden.  Aller  Wahrscheinlichkeit 
nach  schnitt  die  Expedition  den  Äquator  in  25  bis  30°  West  von  Paris 
und  ungefähr  in  derselben  Länge  auch  den  Wendekreis  des  Krebses. 
Weil  man  vielleicht  im  SE-Passat  besser  am  Winde  (mehr  gegen  Süden) 
anlag  als  vorausgesetzt  wurde,  steuerte  man  in  der  Folge  mehr  nach 
Süden  als  notwendig  und  gelangte  so  in  die  Umgebungen  Tristan  da 
Cunha's.  Gegenwinde  setzten  sich  hier  ungefähr  der  Fortsetzung  der 
Reise  entgegen;  es  kam  darauf  der  Sturm,  der  das  Schiff  vor  sich  her 
trieb,  man  geriet  auch,  von  der  nördlichen  Strömung  versetzt  (gegen 
NW  treibend),  in  das  Gebiet  der  südlichen  Tropikalkalmen.  Endlich 
erreichte  das  Schiff  wieder  die  regelmäfsigen  SE-Winde,  mit  welchen 
westwärts  bis  ungefähr  zum  Rio  Grande  do  Sul  gesegelt  wurde,  wo 
man  Anker  warf.  Die  Beschreibung  des  Landes  nach  dem  Manuskripte 
pafst,  soweit  als  bei  dem  kargen  Material  geurteilt  werden  kann,  ganz 
vorzüglich  auf  die  südliche  Küste  Brasiliens. 


^ )  Unsere  Leser  entnahmen  bereits  dem  Titel  des  Manuskriptes,  dafs  selbes  anstatt 
dessen  in  Ronen  lag. 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  119 

Diese  Angabe  der  Route  befriedigt  uns  aber  im  ganzen  und 
grofsen  nicht,  indem  wir  gegen  dieselbe  folgendes  einzuwenden  finden : 

1.  Zur  Zeit  der  Abfahrt  vom  Cap  Verde  herrschte  an  den  Küsten 
von  Liberia,  Senegambien,  Cap  Palmas  etc.  der  SW-Monsun,  der  sich 
ziemlich  stark  gegen  Westen  ausdehnt.  Hätten  die  Schiffe  den  Bord 
gegen  Amerika  gezogen,  so  würden  sie  sehr  spät  raumeren  Wind  ge- 
fanden haben.  Es  ist  auch  fraglich,  ob  sich  die  Kenntnis  der  kaum 
eingefiihrten  Passatroute  so  schnell:  verbreitete. 

2.  Im  Manuskripte  heifst  es,  man  habe  denselben  Wind  durch  sechs 
Wochen  gehabt.  Nun  erhoben  sich  zuweilen  Stürme  von  kurzer 
Dauer  und  der  Regen  war  heftig  und  häufig.  D'Avezac  meint,  es 
seien  dies  die  Regenböen  der  Äquatorialkalmen  gewesen.  In  diesem 
Falle  würde  es  aber  heifsen,  durch  einige  Tage  habe  man  solche 
Böen  mit  Regen  gehabt  und  nicht:  ziemlich  oft  {et  äoient  frequeni€s)\ 
aufserdem  wäre  auf  die  Kalmen  hingewiesen  worden.  Die  Passat- 
region bildet  im  Ozean  bekanntlich  ein  fast  regenloses  Gebiet, 
dagegen  ist  zur  Zeit  des  SW-Monsuns  die  Küste  mit  Regen  gesegnet. 
Die  kurzen  heftigen  Stürme  haben  endHch  eher  den  Charakter  der 
Tornados.  Es  scheint  uns  also  wahrscheinlicher,  man  habe  SSE  anstatt 
des  andern  Bordes  gesteuert,  obwohl  von  einem  Ausweichen  der  Küste 
die  Rede  ist.  Da  aber  damals  noch  auf  den  Fahrten  nach  dem  Kap, 
Afrika  ganz  kotoyiert  wurde  (Gama  selbst  noch  that  es  auf  seiner  ersten 
Fahrt  nach  Kalicut),  so  kann  hier  einfach  gemeint  sein,  man  habe  sich 
eben,  so  gut  als  es  anging,  weit  von  dem  Lande  gehalten.  Waren 
übrigens  die  Bissagos -Inseln  passiert,  so  würde  der  Kurs  SSE  der 
gehegten  Absicht  so  ziemlich  entsprochen  haben. 

3.  Am  9.  November  sah  man  treibendes  Holz,  es  begannen  Gegen- 
winde und  hierauf  folgte  ein  heftiger  Sturm.  Was  können  dies  wohl 
für  Gegenwinde  gewesen  sein,  mit  welcher  Art  Stürme  haben  wir  es 
Mer  zu  thun?  In  den  Segelanweisungen  finden  wir  für  die  Kapregion 
im  November  abwechselnde  NW-  und  SE- Winde,  letztere  jedoch  als 
vorherrschend  angegeben.  Der  Sturm  kann  kein  anderer  als  ein  Kap- 
sturm  gewesen  sein.  Nach  dem  Sturme  folgen  Kalmen,  dann  kommen 
Vögel  aus  dem  Süden  in  Sicht,  man  fällt  nach  jener  Richtung  ab  und 
findet  glücklich  Land.  Diese  ist  uns  die  dunkelste  Stelle.  Wie  hat 
wohl  das  Schiff  um  tausende  von  Meilen  nach  Westen  abtreiben 
können?  Der  Sturm  kann  eine  so  gewaltige  Ortsversetzung  nicht  hervor- 
gebracht haben.  Aufserdem  sagt  das  Manuskript,  man  habe,  um  Land 
zu  erreichen.  Halsen  wechseln*) müssen,  was  mit  den  Annahmen D'Avezac's 
nicht  ganz  harmoniert. 

*j  Den  Kurs  nm  circa  140°  darch  den  Wind  drehen.  Ein  Schiff  segelt  z.  B. 
bei  SE-Wind  NNE  und  ändert  es  seine  Richtung  nach  SSW,  so  sagt  man,  es  habe 
Halsen  gewechselt,  weil  es  früher  den  Wind  von  rechts  bekam,  während  dies  jetzt 
von  links  geschieht. 


120  Eugen  Gelcich: 

D'Avezac  ist  auch  in  der  That  genötigt,  sich  durch  den  Text  des 
früher  genannten  verarmten  Freiherrn  von  Gonneville  auszuhelfen,  wo 
es  heifst,  dafs  die  Segel  gestrichen  wurden  (und  nicht,  dafs  man  Halsen 
wechselte),  um  sich  von  einem  frischen  Südwind  treiben  zu  lassen. 
Bei  der  grofsen  Entfernung  von  Amerika  hätte  man  da  das  Land  nie 
erreicht.  Der  störende  Halsen  Wechsel  läfst  sich  natürlicher,  ohne  Text- 
verdrehungen, wie  folgt  erklären. 

Aus  den  Ergebnissen  der  Untersuchungen  Toynbee's  über  die 
Wetterverhältnisse  am  Kap  der  guten  Hoffnung  wissen  wir,  dafs  im 
November  uud  Dezember  daselbst  SE-Stürme  vorkommen,  so  dafe 
unsere  Abenteurer  gegen  einen  solchen  zu  kämpfen  bekamen.  Ein 
SE-Sturm  kann  ein  in  der  Nähe  des  Kaps  befindliches  Schiff  weit 
genug  nach  NW  abtreiben,  um  es  in  das  Gebiet  der  südlichen  Tropikal- 
kalmen  zu  bringen,  worauf  leicht  eine  weitere  Versetzung  bis  zum 
SE-Passat  möglich  ist.  Das  südliche  Kreuz  wird  Auskunft  genug  über  die 
Breite,  in  welcher  man  sich  befand,  gegeben  haben;  wie  sah  es  aber 
denn  mit  der  Länge  aus  ?  In  der  That  berichtet  auch  das  Manuskript, 
es  sei  die  Schiffsposition  verloren  gegangen.  Unter  solchen  Umständen 
war  es  nicht  geraten,  in's  Blinde  zu  schiefsen,  um  so  weniger  als  das 
Trinkwasser  auszugehen  begann.  Das  beste  was  man  thun  konnte,  war 
also  den  Bug  gegen  das  Land  zu  setzen,  um  letzteres  sobald  als 
möglich  zu  erreichen. —  Immer  in  der  Meinung,  nahe  genug  an  Afrika 
zu  sein,  wird  man  im  SE-Passat  Steuerbordhalsen,  d.  h.  Kurs  ENE 
eingeschlagen  haben.  Da  bemerkte  man  Vögel  im  Süden,  in  jener 
Richtung  wurde  Land  vermutet,  und  um  dieses  zu  erreichen,  blieb 
eben  nichts  anderes  übrig,  als  den  Halsenwechsel  vorzunehmen,  d.  h. 
in  Kurs  SSW  zu  setzen. 

Damit  haben  wir  bei  weitem  nicht  alle  Zweifel  beseitigt,  die  uns 
selbst  plagen.  Soweit  die  Meteorologie  der  Kapregion  bekannt  ist, 
nehmen  die  dortigen  Stürme  keine  allzugrofse  räumliche  Ausdehnung; 
damit  ein  Schiff  in  ihren  Bereich  gelange,  mufs  es  schon  ziemlich 
nahe  der  Küste  sein.  Sagen  wir,  dafs  der  SE-Sturm  unsere  Seefahrer 
auch,  um  mehrere  hundert  Meilen  nach  Westen  getrieben  habe,  so  blieb 
bis  zum  Rio  Grande  do  Sul  noch  eine  gewaltige  Strecke  zurückzulegen. 
Der  Sturm  brach  am  30.  November  aus  und  dauerte  einige  Tage, 
sagen  wir  also  bis  zum  3.  Dezember.  Hierauf  folgte  wieder  einige  Tage 
Stille,  also  circa  bis  zum  6.  desselben  Monats.  Auf  das  hin  rückte 
das  Schiff  in  das  Gebiet  des  SE-Passates,  wo  man  jedenfalls  einen 
östlichen  Kurs  nahm.  Dies  sagt  uns  das  Manuskript,  weil,  wo  von  dem 
Zuge  der  aus  Süden  kommenden  Vögel  die  Rede  ist  und  bei  Erwähnung 
des  Halsenwechsels  der  Zusatz  steht,  man  habe  durch  letzteren  dem 
Weg  nach  Indien  den  Rücken  gekehrt.  Hätte  man  gleich  am  6.  De- 
zember den  Bug  gegen  Westen  gesetzt,  so  würde  die  Zeit  bis  zum 
5.  Januar   wohl  hinreichen,   um  Amerika  zu   sichten.     Uns  dünkt  aber 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  121 

diese  Annahme  unzulässig;  weit  mehr  scheint  es  uns,  als  ob  vom 
Halsenwechsel  bis  zur  Erreichung  des  südamerikanischen  Kontinentes 
nnr  ein  ganz  kurzer  Zeitraum  läge.  Kam  das  Land  nicht  bald  in  Sicht, 
so  wird  man  nicht  gewagt  haben,  volle  vier  Wochen  ins  Ungewisse  zu 
fahren.  Dann  läfst  sich  aber  nicht  erklären,  wie  Gonneville  so  stark 
nach  Westen  kam,  aufser  man  weicht  von  den  gewöhnlichen  Annahmen 
gänzlich  ab.  Wir  würden  uns  z.  B.  nicht  so  viel  Mühe  gegeben 
haben,  um  die  Route  zu  verstehen,  wenn  man  sie,  wie  folgt,  aus- 
gelegt hätte. 

Vom  Cap  Verde  an  fuhr  man  mit  SW-Wind  Backbordhalsen  gegen 
SSE,  war  aber  vom  Regen  und  den  Tornados  derart  belästigt,  dafs 
man  sich  schliefslich  entschlofs,  über  Stag  zu  wenden,  um  den  west- 
lichen Bord  zu  ziehen.  Dadurch  entfernte  man  sich  von  der  afrikanischen 
Küste,  wie  auch  davon  das  Manuskript  berichtet.  Der  SW-Monsun, 
der  sich  gerade  in  der  Zeit,  als  Gonneville  im  Ozean  segelte,  bedeutend 
gegen  W^esten  ausdehnt,  brachte  einen  stark  westlichen  Durchschnitt 
der  Linie  zur  Folge,  so  dafs  man  beim  Antreffen  des  SE-Passates  bereits 
aufsergewöhnlich  weit  iq  Lee  von  Afrika  war.  Im  SE-Passat  hielten 
sich  die  Seefahrer  auf  alle  Fälle  so  gut  als  es  anging  am  Winde,  wenn 
sie  aber  die  Linie  in  35  bis  38°  West  durchschnitten,  so  befanden  sie 
sich  im  Bereiche  des  brasilianischen  Küstenstromes  und  kamen  so  weit 
stärker  nach  Süden  als  sie  vermiuteten.  Im  Dezember  herrschen  in  den 
Umgebungen  der  La  Plata-Mündung  die  Pamperos  vor,  das  sind  heftige, 
2—3  Tage,  oft  aber  auch  länger  anhaltende  SW-Stürme,  die  sich 
ziemlich  stark  gegen  Norden  und  Osten  ausdehnen.  Einen  solchen 
und  nicht  einen  Kapsturm  machte  Gonneville  durch;  er  wurde  gegen 
NE  getrieben,  gelangte  so  zuerst  in  das  Gebiet  der  Tropikalkalmen 
und  schliefslich  wieder  in  den  SE-Passat.  Aus  den  früher  angegebenen 
Gründen  wird  man  im  Kurse  ENE  Heil  gesucht  haben,  ohne  besonders 
viel  Weg  zurückzulegen,  weil  der  Passat  an  seiner  Polargrenze  sehr 
schwach  weht.  Da  bemerkte  man  einen  aus  dem  Süden  kommenden 
Zug  Vögel,  wendete  die  Halsen  und  gelang  so  nach  einem  Punkte 
der  südamerikaniscken  Küste.  In  dieser  Art  erklärt,  kommt  uns  das 
Manuskript  weit  verständlicher  vor,  man  könnte  sich  höchstens  gegen 
die  zu  starke  westhche  Versetzung  wehren,  die  aber  zum  Teil  durch 
den  Abfahrtspunkt  an  der  Küste  Afrikas  und  durch  den  damals  vor- 
herrschenden SW-Monsun  erklärlich  ist.  Immerhin  stofsen  wir  bei 
dieser  Annahme  auch  auf  Hindernisse,  die  jedoch  bei  weitem  leichter 
zu  überwältigen  sind  als  wenn  es  sich  darum  handelt,  mit  der  Route 
D'Avezac's  fertig  zu  werden. 

Alteren  Hypothesen  über  das  Reiseziel  Gonneville's  entnehmen 
wir^),  wie  u.  A.  auch    vermutet   wurde,    dafs    die    erste   Landung    auf 

^)  Flacourt,     Histoire  de  la  grande  isle  Madagascar.  ~  De  Brosses,    His- 


J22  Eugen  Gelcich: 

Madagaskar  oder  gar  in  Australien  erfolgte.  Diese  Annahmen  zu  wider- 
legen, scheint  uns  ganz  überflüssig,  da  der  Bericht  über  die  Rückfahrt 
nach  der  Heimat  ein  so  wichtiges  Ereignis,  als  es  die  Doublierung  des 
Kaps  der  guten  Hoffnung  gewesen  wäre,  nicht  unerwähnt  gelassen  hätte. 

Wir  sahen  früher,  wie  Gonneville  von  der  nordbrasiHanischen  Küste 
als  wie  von  einem  längst  bekannten  Lande  sprach,  aus  welchem  See- 
leute aus  Dieppe  und  Malouins,  sowie  Normannen  und  Bretonen  schon 
seit  mehreren  Jahren  Farbholz,  Baum  wolle  undPapageien  abholten.  Gonne- 
ville fuhr  1503  von  Frankreich  ab,  wenn  er  also  „vor  mehreren  Jahren" 
sagt,  so  bezieht  er  sich  auf  eine  Epoche,  die  offenbar  der  Entdeckung 
Cabral's  vorangeht.  Worauf  mag  sich  wohl  Gonneville  bezogen  haben  ? 
Die  Lösung  dieses  geographischen  Problems  i.st  keine  leichte,  da  sie 
sich  auf  einfache  Traditionen  basiert  und  jeder  positiven  Beweisführung 
mangelt.  Uns  bietet  sie  erhöhtes  Interesse  nicht  nur  insofern,  als  es 
sich  um  die  Entdeckung  Brasiliens  handelt,  sondern  auch  wegen  eines 
eigentümlichen  Zusammenhanges  derselben  mit  der  Entdeckungsfahrt 
des  Columbus. 

Bezüglich  der  frühesten  Fahrten  französischer  Seeleute  nach  den 
brasilianischen  Häfen  existiert  zunächst  die  Tradition  eines  Jean 
Cousin*),  der  1488  von  Dieppe  aus  eine  Fahrt  unternommen  haben 
soll,  um  den  Portugiesen  bei  der  Entdeckung  Indiens  zuvorzukommen. 
Er  wufste  genau,  wie  weit  letztere  nach  Süden  vorgedrungen  waren 
und  dafs  ihnen  dennoch  die  Umschiffung  Afrikas  nicht  gelang;  deshalb 
schöpfte  er  den  Plan,  schon  in  hoher  See  seinen  Kurs  derart  zu  richten, 
um  noch  weit  südlicher  als  die  südlichste  der  portugiesischen  Besitzungen 
gelegen  war,  Land  zu  erreichen.  In  den  niedrigen  nördlichen  Breiten 
erfafste  ihn  aber  ein  starker  westlicher  Strom,  der  sein  Schiff  zu  einer 
unbekannten  Küste  fortrifs,  wo  er  nahe  an  der  Mündung  eines  mächtigen 
Stromes  ankerte.  Anstatt  von  hieraus  heimwärts  zu  segeln,  durchkreuzte 
er  den  südatlantischen  Ozean  gegen  Südosten  bis  zu  einem  Kap,  das 
die  Portugiesen  später  die  Nadelspitze  nannten,  erstieg  die  Westküste 
Afrikas  gegen  Norden,  tauschte  seine  Waaren  am  Kap  gegen  dortige 
Produkte  aus  und  langte  1489  wieder  in  Dieppe  an.  Der  Erfolg 
dieser  Fahrt  wäre  also  kein  geringerer  als  die  Entdeckung  Amerikas 
vor  Columbus,  und  jene  des  südlichen  Endes  Afrikas  vor  Vasco  de 
Gama.  Authentische  Proben  über  diese  Fahrt  existieren  zwar  keine, 
die  Franzosen  halten  und  hielten  aber  die  Überlieferung  doch  in  An- 


toire  des  terres  australes.    Bd.  I.  S.  106  ff.  — Estancelin,  Recherches  sur  les  vo- 
yages  et  dtScouvertes  des  navigateurs  normans.    S.  165. 

1)  Estancelin  a.  a.  O.  —  Desmarquets,  M^moires  chronologiques  pour 
servir  ä  Thistoire  de  Dieppe.  1785.  —  Margry,  Les  navigations  fran^aises  et  la 
revolution  maritime  du  XI Ve  au  XVI«  siecle.  —  Gaffarel,  Hisloire  du  Brasil 
fran^ais   au  XVI«  .siecle.     Paris   1878. 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  123 

sehen.    Übrigens  warum  soll  sie  auch  nicht  Wahrscheinlichkeit  für  sich 
haben :1     Dieppe  war  im  Mittelalter   einer  der  berühmtesten  Seehäfen 
Westeuropas.      Seehandel,    Fischfang     und    Seeräuberei    bildeten    die 
Hauptbeschäftigung  dieser  Nachkömmlinge  der  alten  und  zur  See  berühmten 
Nonnannen.    Dem  Walfischfänger  sowie  dem  Seeräuber  ist  keine  Gefahr 
zu  grofs,  im  Gegenteil  sie  gewinnen  ihren  Unternehmungen  erst  dann 
einen  Geschmack  ab,  wenn  es  sich  um  eine  aufserge wohnliche  I^eistung 
handelt.     Je  gröfser  die  scheinbaren  Hindernisse  eines  Vorhabens  sind, 
desto  frischer  sind  sie  bei  der  Hand,  desto  rüstiger  und  freudenvoller 
gehen  sie  zur  That.     Dazu   gesellt    sich    ein    anderer  Umstand.     Die 
Handelsleute  aus  Dieppe  führten   alle  ihre  Geschäfte  so  geheimnisvoll 
als  möglich  durch.     Aus  Furcht,  man  könnte  ihnen  von  ihren  reichen 
Seegeschäften  einiges   abjagen,  bewahrten   sie  das  phönizische  System 
und   schwiegen    vollkommen    über  Richtung    und  Ziel    ihrer    Fahrten. 
Daher  erklären    sich  die  kargen   Nachrichten,  die  wir  über  ihre  See- 
geschichte besitzen  und  der  völlige  Mangel  jeglicher  Schrift,  die  nähere 
Aufklärung   verschaffen    könnte.     Etwas    hätte    man    zwar    den    alten 
Archiven  durch  den  früher  angeführten  Usus  entnehmen  können,  dem- 
zufolge  die  heimkehrenden  Schiffe   ihre  Tagebücher  bei  den  Ämtern 
der  Admiralität   abgaben.     Unglücklicherweise  ist  gerade   das    Archiv 
der  Stadt  Dieppe  gelegentlich   der  Einnahme  dieser  Stadt   durch  die 
Engländer  in  Brand  gesteckt  worden,  und  so  hat  auch  die  Hoffnung, 
dafs  früher   oder   später    eine    diesbezügliche    glückliche    Entdeckung 
mehr  Licht  verschaffe,  keine  Aussichten  auf  Erfolg.     Es  sei  schliefslich 
bemerkt,   dafs  auch    die    nautische  Wissenschaft  in  Dieppe   sorgsame 
Pflege  fand.     Im  Jahre    1876  tauften  die  Diepper  eine  Strafse    ihrer 
Stadt  mit  dem  Namen  „Rue  Descaliers"  zur  Verewigung  eines  berühmten 
nautischen  Lehrers,  der  daselbst  die  Seeleute  des  XV.  Jahrhunderts  in 
der  Steuermannskunde  unterrichtete.      Descalier    (sonst    Des  Cheliers, 
Des  Celiers,   Deschalier  genannt)   gehörte   dem  geistlichen  Stande  an, 
sein  Geburtsjahr  ist   nicht  bestimmt  bekannt.     Er  widmete  sich    dem 
Studium  der  Mathematik    und  Astronomie    und    fand    sich  durch    den 
Beruf  seiner  Landsleute  veranlafst,  eine   nautische  Schule  im  vollsten 
Sinne   des    Wortes   zu    gründen.      In    dankbarer   Anerkennung    dieses 
edlen   Wirkens    einerseits  und    im    eigenen  Interesse    andererseits  be- 
schlossen   die  Diepper  Rheder,  dem    Ahh6    eine  Unterstützung    anzu- 
weisen, damit   er  Bücher  und  Instrumente  für  seine  Anstalt  anschaffe 
und  unbesorgt    um  Nahnmgssorgen    dem  Lehrberufe    und    der  Pflege 
der  Wissenschaft  nachgehe.    Es  existiert  im  British  Museum  in  London 
eine  von  Descaliers  im  Jahre  1550  angefertigte  Seekarte,  eine  zweite 
soll  in  Wien^)  vorhanden  sein. 

Wir  betonten  früher,  wie  man  beim  Studium  der  ganzen  Entdeckungs- 


M  Gaffarel  a.  a.  O.  S.  7. 


124  Eugen  Gelcich: 

geschichte  Amerikas  in  einem  Labyrinth  wandert,  aus  dem  man  keinen 
Ausweg  findet.  Bisher  glaubten  wir,  dafs  wenn  man  alle  jene  Quellen 
gelesen  hat,  die  wir  in  unseren  verschiedenen  Elaboraten  dieses  Ge- 
bietes nannten  oder  anführten,  man  so  ziemlich  beruhigt  sein  kann, 
wenigstens  das  wichtigste  von  dem  zu  wissen,  was  überhaupt  zu  wissen 
nötig  und  möglich  ist.  Vorzüglich  glaubten  wir,  dafs  die  Prozefsakten 
der  Familie  Colon  die  Quintessenz  der  Gründe,  Vermutungen,  Hypo- 
thesen u.  dgl.  enthalten,  die  man  aufgestellt  hat,  um  nachzuweisen, 
dafs  Pinzon  und  nicht  Columbus  derjenige  war,  der  das  Geheimnis 
der  neuen  Welt  besafs.  Aber  gegenwärtig,  da  wir  die  Geschichte  der 
französischen  Schiffahrten  im  XV.  und  XVI.  Jahrhunderte  lesen,  haben 
wir  Gelegenheit  zu  erfahren,  wie  wahr  der  alte  Spruch  sei,  dafs  man 
nie  ausgelernt  hat. 

Desmarquets  ^)  erzählt  also,  dafs  der  Steuermann  des  Cousin  —  eine 
recht  schlimm  angelegte  Natur  —  Pinzon  hiefs,  dafs  dieser  Pinzon 
versucht  hatte,  die  Leute  gegen  ihren  Kapitän  zu  erheben,  dafs  aber 
Cousin  durch  seine  Energie  und  auch  durch  freundliches  Zuvorkommen 
die  Meuterei  unterdrückte.  In  seiner  Grofsmut  bestrafte  Cousin  nicht 
einmal  den  Verräter,  ja  er  beliefs  ihm  sogar  seine  Charge  als  Schiffs- 
offizier. Dies  mufste  er  auf  der  Rückreise  bitter  bereuen.  In  Angola 
schickte  er  nämlich  den  Pinzon  ans  Land,  um  Waren  einzutauschen, 
und  die  Afrikaner  verlangten  höhere  Preise,  als  man  ihnen  anbot. 
Pinzon  gab  nicht  nach;  es  kam  zu  einem  Streite,  der  damit  endigte, 
dafs  sich  Pinzon  der  von  den  Afrikanern  feilgebotenen  Gegenstände 
mit  Gewalt  bemächtigte.  Letztere  griffen,  um  sich  zu  rächen,  die  Diepper 
an,  die  von  jener  Gegend  unverrichteter  Dinge  weiterziehen  mufsten; 
das  Ärgere  daran  war,  dafs  die  Diepper  durch  diesen  Akt  ihren  guten 
Ruf  an  jener  Küste  verloren.  In  Dieppe  angelangt,  führte  Cousin  gegen 
Pinzon  Klage.  Derselbe  wurde  als  unwürdig  erklärt,  in  der  dortigen 
Marine  noch  weiter  zu  dienen,  also  gewissermafsen  verbannt.  Pinzon  zog 
darauf  hin  zuerst  nach  Genua  und  dann  nach  Spanien.  Alles  —  sagt 
Gaffarel^  —  fiihrt  zur  Vermutung,  dieser  Pinzon  sei  kein  anderer  als 
jener  Seemann  gewesen,  dem  Columbus  bei  seiner  Expedition  das 
Kommando  eines  Schiffes  anvertraute !  Die  Gründe,  die  er  in  der  Folge 
anführt,  sind  denn  auch  in  der  That  geradezu  gewaltig.  Zunächst 
kann  Niemand  leugnen,  dafs,  während  sich  sonst  in  ganz  Palos  kein 
einziger  Seemann  vorfand,  dem  die  Idee  des  Columbus  gefiel,  sich  die 
Pinzons  mit  Leib  und  Seele  daran  machten,  das  Unternehmen  durch- 
zubringen. Dann  fallt  es  auf,  dafs  Martin  Alonzo  während  der  Fahrt 
immer  darauf  bestand,  SW  zu  segeln,  offenbar  weil  er  recht  gut  wufste, 
dafs  in  jener  Richtung  das  Land  lag,  welches  er  mit  Cousin  besucht 


1)  Desmarquets  a.  a.  O.  S.  95.  96. 

2)  Gaffarel  a.  a.  O.  S.  13, 


über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.  ]25 

hatte.  Das  Schweigen  dieses  Mannes  während  der  Vorbereitungen  zur 
Entdeckung  kann  hierbei  nicht  wundern ;  denn  hätte  er  seine  Erlebnisse 
mitteilen  wollen,  so  würde  ihm  ein  Ausweg  zur  Deckung  der  Schmach, 
die  ihm  in  Dieppe  angethan  wurde,  schwer  gelungen  sein ;  es  war  also 
geratener,  die  Vergangenheit  durch  einen  dichten  Schleier  zu  decken. 
Nicht  unerwähnt  kann  ferner  die  Thatsache  bleiben,  dafs  sich  die 
Mitglieder  der  Familie  Pinzon  später  bei  ihren  Entdeckungen  auf  die 
Erforschung  der  brasilianischen  Küste  verlegten.     So  weit  Gaflfarel. 

Es  fehlt  uns  jeder  Anhaltspunkt,  um  eine  solche  Möglichkeit 
schnurstracks  zu  widerlegen;  wir  sind  nicht  in  der  Lage,  Dokumente 
anzuführen,  die  das  Gegenteil  nachweisen,  aber  etwas  weniges  läfst 
sieht  vielleicht  doch  anführen.  Erstens  ist  die  Quelle,  die  uns  diesen 
Pinzon  als  Begleiter  Cousin's  darstellt,  absolut  unverläfslich  und  Gaffarel 
selbst  macht  an  zwei  andere  Stellen  seines  Werkes^)  darauf  aufmerksam. 
Desmarquets  ist  voll  Irrtümer  und  unverl^fslicher  Angaben,  er  ver- 
wechselt sehr  oft  die  Daten  und  auch  die  Personen.  Schon  dieser 
Umstand  genügt,  um  die  Wahrheit  dieser  Erzählung  fraglich  zu  machen. 
Es  ist  auch  unbegreiflich,  wie  Desmarquets  nach  dem  Brande  von  1694 
solche  Details  im  Jahre  1785  noch  einsammeln  konnte.  Wahrscheinlich 
hat  Desmarquets  die  Entdeckungsgeschichte  von  Columbus  schlecht 
gekannt  und  sie  sonst  mit  den  zu  Dieppe  herrschenden  Traditionen 
vermengt  und  verwechselt. 

Es  drängt  sich  aber  hier  eine  weitere  Betrachtung  auf.  Wenn 
Pinzon  bei  Lebzeiten  ein  Interesse  daran  hatte,  seine  Vergangenheit 
zu  verschleiern,  so  holten  dafür  seine  Erben  und  Verwandten  mit 
Bienenfleifs  Alles  zusammen,  was  in.  dem  berühmten  Prozefs  der 
Familie  Colon  wichtig  sein  konnte,  um  den  Nachweis  zu  liefern, 
Martin  Alonzo  habe  das  Geheimnis  der  neuen  Länder  schon  vor  Co- 
lumbus besessen.  Kein  Argument  wäre  ihnen  zu  ihrem  Zweck  schlecht 
gewesen  und  hätten  sie  dabei  noch  weit  ärgere  Missethaten  aufdecken 
müssen,  als  die  hier  ins  Spiel  kommende. 

Beim  Verhör  vom  22.  Dezember  1535  sagte  ferner  Fernando  Valiente 
aus,  Martin  Alonzo  habe  manchmal  zwei,  manchmal  ein  eigenes  Schiff 
besessen.  Fernan  Yanez  de  Montilla  weifs  zu  erzählen,  wie  Alonzo 
mit  seinem  Schiffe  die  Portugiesen  in  Schach  hielt  und  wie  sie  nicht 
wagten,  ihm  zu  nahe  zu  kommen.  Francisco  Medel  nennt  Pinzon  den 
kühnsten  Seemann  Kastiliens  und  sagt,  dafs  er  bis  zu  drei  Schiffe  aus- 
rüstete. Überhaupt  ist  hinlänglich  nachgewiesen,  Pinzon  habe  zu  den 
angesehendsten  und  reichsten  Familien  von  Palos  gehört.  Unter  solchen 
Umständen  ist  nicht  anzunehmen,  er  habe  aufserhalb   seiner  Familie 


')  S.  4  und  S.  8.  S.  4  sagt  er:  „II  est  plein  d'crrcurs  et  de  nigligences".  S.  8: 
„N011S  savons  döjä  que  Desmarquets  est  fort  sujet  ä  caution.  II  m6le  volontiers  le 
faux  et  le  vrai,  confond  les  epoques  et  les  hommes*'. 


126    ^'  Gelcich:  Über  die  Materialien  zur  vorcolumb.  Geschichte  Amerikas. 

und  seines  Landes  Einschiffung  gesucht.  Wäre  nur  ein  Funken  von 
Wahrheit  an  der  Schilderung  Desmarquets'  vorhanden,  so  hätte  ein 
oder  der  andere  der  spanischen  Historiographen  einen  Wink  wenigstens 
davon  bekommen.  Insofern  es  sich  aber  um  einen  Zusammenhang 
zwischen  dieser  Expedition  des  Pinzon  und  die  Entdeckung  des 
Cohimbus  handelt,  möge  man  aber  doch  nicht  vergessen,  dafs  Columbus 
seine  Idee  schon  1574  gefafst  zu  haben  scheint.  In  der  Lebensbe- 
schreibung von  Leonardo  da  Vinci  lesen  wir  sogar,  dafs  letzterer  mit 
Columbus  noch  früher  wegen  der  Entdeckung  in  Korrespondenz  stand. 
Wir  haben  darauf  bezüglich  den  berühmten  Historiker  Herrn  Prof. 
Büdinger  in  Wien  gebeten,  w-eitere  Forschungen  über  diesen  Brief  zu 
pflegen,  der  uns  in  der  Geschichte  der  Entdeckung  wohl  um  einen 
weiten  Schritt  vorwärts  bringen  würde. 

Zu  den  Diepper  Seeleuten  rückkehrend,  liegt  es  aufser  jedem 
Zweifel,  dafs  sie  seit  der  frühesten  Entdeckung  Amerikas  einen  regen 
Verkehr  mit  dem  neuen  Kontinent  unterhielten.  Nach  Cousin  und 
Gonneville  werden  Jean  Denis  uud  Gamort  de  Rouen  als  Neufundland- 
fahrer genannt^).  In  seinem  ^^Discorso  di  un  gran  capitano  dt  man 
francese  del  luogo  di  Düppe*^  berichtet  Ramusio*),  dafs  französische 
Kaufleute  die  brasilianischen  Küsten  in  den  allerersten  Jahren  des 
XVI.  Jahrhunderts  besuchten.  Varnhagen  machte  in  seiner  Geschichte 
Brasiliens  Teile  eines  1584  von  einem  Jesuiten  verfafsten  Manuskriptes 
bekannt,  betitelt:  ^^Enforma^ao  de  Brasil  e  de  suas  capitanias^^ ,  wo 
folgendes  zu  lesen  ist  3): 

„Im  Jahre  1504  gelangten  die  ersten  französischen  Schiffe  an  die 
brasilianischen  Küsten.  Sie  besuchten  den  Hafen  von  Bahia,  liefen  im 
Flusse  Paguaragu  ein,  vollendeten  dort  ihre  Handelsgeschäfte  und  kehrten 
in  die  Heimat  zurück.  Kurz  nacher  kamen  andere  drei  französische 
Schiffe  in  Bahia  an,  wurden  aber  von  den  Portugiesen  überfallen; 
zwei  dieser  Schiffe  wurden  in  Brand  gesteckt,  das  dritte  gefangen  ge- 
nommen. Nur  wenigen  Personen  der  Bemannung  gelang  es  zu  ent- 
kommen,  sie  flüchteten  sich  mit  einer  Barke  und  stiefsen  4  Leguen 
von  Bahia,  in  der  Umgebung  der  Spitze  von  Itapuransa,  auf  ein  Schiff 
ihrer  Nation/*  Eusebius  Cesareus  sagt  in  seiner  Chronik*),  dafs  1509 
sieben  Eingeborne  aus  der  neuen  Welt  nach  Rouen  gebracht  wurden. 
Aus  der  kurzen  Beschreibung,  die  er  über  das  Aussehen  dieser  Indianer 
giebt,  will  Gaffarel  den  brasilianischen  Typus  erkennen^).     Einen  ganz 


1)  Ramusio,     Raccolta  di  Viaggi.    Bd.  III.    S.  359. 
2J  A.  a.  O.  355  fr. 
3)  Band  I.  S.  404—435. 

^)  Eusebi  Caesariensis    Chronicon  cum  additionibus  Prospri  et  Mathiae  Palme* 
rii.     Pariis  St.  Stephanus  151g. —  Eine  andere  Auflage  aus  Bäle  1529. 
^)  Histoire  du  Brcsil  fran9ais.    S.  59. 


F.  Blnmentritt:  Verzeichnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen.    127 

besonderen  Impuls  soll  die  transatlantische  Schiffahrt  der  Diepper  durch 
eine  Familie  Ango-  erhalten  haben,  welche  zahlreiche  Schiffe  ausrüstete, 
um  die  Schätze  der  neuen  Welt  auszubeuten.  Es  hat  sich  auch  in 
letzterer  Zeit  herausgestellt,  dafs  der  „  Vtaggt'o  dt  un  gran  capitano 
francese**  des  Ramusio,  worin  eine  sehr  ausführliche  und  naturgetreue 
Beschreibung  Brasiliens  enthalten  ist,  von  einem  Jean  Parmentier  her- 
rührt, der  eben  ein  Schiff  der  Familie  Ango  kommandierte^). 

Der  Handel  Frankreichs  mit  Brasilien  nahm  in  der  Folge  immer 
gröfsere  Dimensionen  an,  obwohl  die  Rivalität  der  Portugiesen  störend 
auf  dessen  kräftige  Entwickelung  einwirkte.  Es  kann  hier  nicht  der 
Ort  sein,  denselben  näher  zu  verfolgen,  unser  Ziel  war  nur,  die  ersten 
Unternehmungen  dieser  Art,  insofern  sie  mit  der  Entdeckungsgeschichte 
Bewandtnis  haben,  zu  verfolgen,  und  sind  somit  an  den  Schluls  unserer 
Aufgabe  gelangt. 


III. 

Alphabetisches  Verzeichnis  der  eingeborenen  Stämme  der 
Philippinen   und  der  von  ihnen  gesprochenen  Sprachen. 

Von  Prof.  Ferd.  Blumentritt. 

Trotz  der  reichen  Literatur,  die  von  den  Völkern  und  Sprachen 
des  Philippinen-Archipels  handelt,  gibt  es  kein  Buch,  keine  Abhand- 
lung, in  welchen  sämtliche  Namen  der  philippinischen  Stämme  und 
der  üblichen  Landessprachen  verzeichnet  wären,  und  doch  erscheint 
mir  dies  um  so  unerläfslicher,  als  besonders  spanische  wie  philippinische 
Schriftsteller  —  mit  wenigen  Ausnahmen  —  mit  diesen  Namen  sehr 
leichtsinnig  umspringen,  so  dafs  durch  ihre  schleuderhafte  Schreibweise 
und  durch  Generalisierung  eine  grofse  Verwirrung  bei  jedem  her- 
vorgerufen werden  mufs,  der  nicht  ein  genauer  Kenner  der  diesbezüg- 
lichen Literatur  und  der  ihr  anhaftenden  Schwächen  ist.  Die  auf  den 
Philippinen  herrschende  Unart,  den  Namen  eines  Stammes  auf  andere 
zu  übertragen,  welche  in  irgend  einer  Weise  mit  dem  ersten  in  der 
Lebensweise  oder  auch  nur  in  dem  Kulturgrade  (im  weitesten  Sinne 
des  Wortes)  Ähnlichkeit  besitzen*),  hat  ein  Gegenstück  in  der  zweiten 
Unart  aufzuweisen,  aus  einem  Stamme  mehrere  zu  machen,  indem 
man  die  Tribusnamen  als  Stammnamen   hinstellt^).     So  ist  durch  die 

*)  Estancelin,     Vogages  et  döcouvertes  des  navigateurs    normands.     S.  191. 

')  M    vgl,  den  Artikel:  Igorrotes. 

^j  M.  vgl.  die  Artikel:  Quiangan  und  Silipan. 


128  Ferd.  Blumentritt: 

spanischen  Autoren  viel  Unheil  angestiftet  worden.  Nur  mit  gröfster 
Sorgfalt  und  Mühe  kann  man  in  diesem  Labyrinth  von  Namen  sich 
zurechtfinden.  Ich  bin  überzeugt,  dafs  viele  der  von  mir  angeführten 
Namen,  nach  der  ejidgiltigen  Durchforschung  des  liandes,  werden  ver- 
schwinden müssen,  weil  sie  ihre  Existenz  einem  Schreib-  oder  Druck- 
fehler öder  dem  Leichtsinn,  dem  Mifsverständnis  oder  dem  Irrtum  ihre 
Existenz  verdanken,  wie  ich  dies  schon  bei  einzelnen  dargethan.  Eben- 
so aber  bin  ich  überzeugt,  dafs  bei  einer  genaueren  und  gewissenhaften 
Exploration  des  Archipels  nicht  nur  der  Rest  (besonders  in  Bezug  auf 
die  richtige  Schreibung)  vielfache  Korrekturen  zu  erdulden  haben  wird, 
sondern  dafs  auch  noch  neue  Namen,  besonders  aus  dem  nördlichen 
Luzon,  dann  aus  dem  Binnenlande  der  einzelnen  Inseln  hinzutreten  werden. 
Ich  habe  in  dieses  Verzeichnis  alle  mir  bekannten  Varianten  der 
angeführten  Namen  eingestellt  und  überdies  in  kurzen  Worten  auch  die 
Wohnsitze  der  behandelten  Sprach-  und  anderen  Stämme  hinzugefügt, 
wie  auch  die  Angabe  ihres  Kulturgrades  bez.  ihrer  Religion.  Ich 
unterscheide  neben  den  Negritos  nur  malayische  Stämme  überhaupt, 
weil  hier  die  Rücksichtnahme  auf  die  verschiedenartigen  Gruppierungen 
und  Unterabteilungen  der  malayischen  Rasse  nicht  zweckdienlich, 
vielleicht  sogar  störend  erscheint.  Auch  auf  veraltete  Namensformen 
habe  ich  Rücksicht  genommen  und  dieselben  durch  ein  Kreuz  f  ge- 
kennzeichnet. Wo  ich,  wie  bei  Talaos,  Mardicas,  Ca  fr  es  auf 
den  Philippinen  fremde  Volksstämme  oder  Kasten  Rücksicht  nahm,  so 
geschah  dies  nur  aus  dem  Grunde,  weil  sie  bei  spanischen  Autoren  als 
Philippinisch  irrtümlicher  Weise  angeführt  werden.  Um  andererseits  die 
Nicht-Spanier  auf  einige  landesübliche  Benennungen  von  Rassen  und 
Kasten  aufmerksam  zu  machen,  habe  ich  überdies  die  streng  genommen 
nach  dem  Titel  meiner  Abhandlung  nicht  hierher  gehörenden  Artikel 
Castila,  Cimarrones,  Indios,  Infieles,  Insulares,  Mestizos, 
Montaraz,  Peninsulares,  Remontados  und  Sangley  mit  aufge- 
nommen. 

Abaoas.  Die  Abacas  waren  ein  heidnischer  Malayenstamm,  welcher 
in  den  Walddickichten  am  Caraballo  Sur  (Luzon)  wohnte.  Sie  waren 
sehr  kriegerisch,  wahrscheinlich  Kopfjäger.  Im  vorigen  Jahrhunderte 
wurden  sie  christianisiert  und  in  ihrem  Gebiete  die  Gemeinde 
Caranglan  (Prov.  NuevaEcija)  gegründet,  wo  ihre  Nachkommen  als 
friedliche  Christen  leben.  Sie  besafsen  eine  eigene  Sprache,  scheinen 
aber  heute  vollständig  tagalisiert  zu  sein. 
Abra-Igorroten,  Igorrotes  de  Abra.  Kollektivbezeichnung  für  die  in 
der  Provinz  Abra  (Luzon)  wohnenden  Kopfjägerstämme,  zumeist  den 
Guinaanes  (s.  d.)  angehörig. 
Ahünlon.  Der  Name  eines  wilden  Volksstammes,  welcher  die  Gebirgs- 
gegenden von  Zambales  bewohnt.  Sie  sind  vielleicht  mit  den  soge- 
nannten Zambales-Igorroten  identisch. 


Verzeichnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.    ]  29 

Adang.  Ein  Volk  mit  eigener  Sprache,  das  um  den  Berg  gleichen 
Namens  in  der  Provinz  Ilocos  Norte  wohnt  und  nach  den  Augustinern 
P.  Buzeta  und  P.  Bravo  eine  Bastardrasse  von  Malayen  und  Negritos 
ist.  Jedenfalls  wiegt  das  erstere  Element  ihrer  Mischung  mehr  vor  als 
das  zweite.  Ihre  Sitten  erinnern  an  jene  der  Apayaos,  ihrer  nächsten 
Nachbarn,  doch  scheinen  sie  keine  Kopfjäger  gewesen  zu  sein. 

Sie  sind  zum  Christentume  bekehrt  und  da  in  ihren  Schulen 
ilocanisch  unterrichtet  wird,  dürften  sie  wohl  bald  ihre  Eigenart 
einbüfsen. 

Aeta  s.  Hegritos 

AgutainoB.  Name  der  zur  malayischen  Rasse  gehörigen  Eingeborenen 
der  Insel  Agutaya  des  Cuyo-Archipels  (Provinz  Calamianes).  Sie 
besitzen  eine  eigene  Mundart,  welche  Agutaino  genannt  wird. 
Sie  sind  Christen  und  civilisiert. 

Aübabäon,  Alibabäun.  Dies  ist  kein  Volksname,  sondern  wie  es  scheint, 
ein  Titel  der  am  Meerbusen  von  Dävao  angesiedelten  Moros-Häuptlinge. 

Alimnt.  Man  findet  diesen  Namen  in  der  Form  Igorrotes  de  Alimut 
citiert.  Ich  vermute,  dafs  es  jene  Kopfjägertribus  sind,  welche 
mit  anderen  Tribus  die  im  Juni  1889  neugebildete  Comandancla 
Quiangan  und  die  Ufer  des  Flusses  Alimut  bewohnen.  Sie  dürften 
in  diesem  Falle  dem  Mayoyao-  oder  Ifugaostamme  angehören.  (Luzon). 

Altasanes  oder  Altabanes.  In  beiden  Formen  wird  ein  Kopfjägerstamm 
des  nordwestlichen  Nueva  Vizcaya  (Luzon)  angeführt,  ohne  dafs 
eine  Entscheidung  über  die  richtige  Schreibart  zu  fällen  wäre. 
Sie  scheinen  keinen  eigenen  Sprachstamm  zu  bilden,  vielleicht 
gehören  sie  zu  den  Mayoyaos  und  Ifugaos. 

Apayaos.  Ein  kriegerischer  Kopfjägerstamm  mit  eigener  Sprache  im 
nordwestlichen  Teile  der  Provinz  Cagayan  (Luzon)  und  der  an- 
grenzenden Teile  von  Ilocos  Norte  und  Abra.  Die  Augustiner 
Buzeta  und  Bravo  behaupten,  sie  wären  keine  reinblütigen  Malayen, 
sondern  Mischlinge  von  Negritos.  Doch  darf  nicht  vergessen 
werden,  dafs  die  spanischen  Autoren  solche  Beimischung  gleich 
zur  Hand  haben:  eine  dunkle  Hautfarbe  wird  sofort  durch  eine 
Dosis  Negritoblut,  eine  sehr  helle  oder  gelbliche  als  Resultat  einer 
Kreuzung  mit  Chinesen  und  Japanesen  erklärt.  Sie  sind  zum 
Teil  Christen  und  civilisiert.  Einige  spanische  Autoren  behaupten, 
ihre  Sprache  heifse  Mandaya,  was  mir  aber  unwahrscheinlich 
vorkommt. 
Namensvarianten:  Apayos,  Apoyaos. 

Aripai.  Ein  malayischer  Sprachstamm  friedfertiger  Natur.  Sie  wohnen 
bei  Nacsiping  und  Tubang  in  Cagayan  (Luzon).  Sie  sind  Heiden, 
doch  ist  ein  Teil  von  ihnen  auch  zum  Christentume  bekehrt  worden. 
Mit  diesen  Neuchristen  hat  man  das  Dorf  Aripa  begründet. 

Atas.    i)  Ein  mächtiger   Stamm  unbestimmter  Herkunft,  welcher  den 


130  Ferd.  Blumentritt: 

Oberlauf  der  Flüsse  Dävao,  Tiigänay  und  Libagänum  bewohnt  und 
seine  Wohnsitze  bis  in  das  östliche  Gebiet  der  Provinz  Misämis 
(Mindanao),  an  die  Heimat  der  Buquidnones  erstreckt.  Über  die 
Atds  ist  sehr  wenig  bekannt,  sie  scheinen  eine  Bastardrasse  von 
Negritos  und  Völkern  malayischer  Rasse  zu  sein.  Sie  besitzen  eine 
eigene  Sprache. 

Ihr  Name   soll  soviel  als:     „die,  welche   in  den   Hochland- 
schaften wohnen**  bedeuten. 
Namensvarianten:  Ataas,  Itaas. 
2.  Eine  Mischrasse  von  Bicols  und  Negritos  in  Camarfnes  Sur. 

AW.  Name,  den  die  Tagbanuas  der  Insel  Palawan  (Paragua)  den 
Negritos  geben. 

Atta.  Name  der  Mundart,  welche  von  den  Negritos  der  Prov.  Cagayan 
(Luzon)  gesprochen  wird. 

Baganis.  Unter  diesem  Namen  ist  kein  Volksstamm  zu  verstehen,  wie 
Moya  irrtümlich  behauptet;  es  ist  dies  vielmehr  der  Titel,  der  jedem 
Manobokrieger  zu  teil  wird,  der  sieben  Feinde  erlegt  hat. 

Bagobos.  Ein  heidnischer  und  blutdürstiger  Stamm  malayischer  Ab- 
kunft und  mit  eigenem  Idiom.  Ihre  Wohnsitze  liegen  an  dem 
Gebirgsstock  des  Vulkans  Apo  (Dävao  in  Mindanao.  Es  giebt  bereits 
einzelne  christliche  Niederlassungen  derselben. 

Balugas.  i)  Eine  Kollektivbezeichnung  für  dunkelfarbige  eingeborne 
Mischlingsrassen  von  Malayen  und  Negritos,  hergekommen  aus  dem 
tagalischen  baloga,  „schwarzer  Mischling".  Solche  Balugas  sind 
an  mehreren  Stellen  Centralluzons  zu  ünden.  2)  Einzelne  Autoren, 
wie  Cavada-Mendez  de  Vigo  und  der  Missionar  Mozo  identifizieren 
Acta  (d.  h.  Negritos)  mit  den  Balugas.  Cämara  nennt  die  schwarzen, 
wollharigen  Wilden  der  Bergwildnisse  von  Camumusan  geradezu  N  e  g  r  o  s 
balugas,  es  scheint  demnach  dieser  Name  in  einzelnen  Gegenden 
auch  den  mehr  oder  weniger  reinblütigen  Negritos  gegeben  zu  werden. 

Bangal-Bangal.     So  werden  die  Dulanganes  von  den  Moros  genannt. 

Bangot.  Eine  nach  Ort  und  Lebensweise  wechselnde  Bezeichnung 
verschiedener  Manguianen-Horden  von  Mindoro.  Man  benennt  so 
i)  bei  Socol  und  Bulalacao  jene  Manguianen,  welche  die  Ebenen 
bewohnen,  2)  die  zum  mongoloiden  Typus  gehörigen  M.,  welche  ihre 
Wohnsitze  südhch  von  Pinamalayan  an  den  Ufern  der  Flüsse  auf- 
geschlagen haben. 

BannAon.  Name  jener  Manobo-Tribus,  aus  welcher  die  christliche 
Niederlassung  Amparo  im  Distr.  Surigao  (Mindanao)  gebildet  wurde. 

Barangan.  Diesen  Namen  führen  jene  Manguianen-Horden,  welche 
die  höchsten  Regionen  der  Mangarinberge  (Mindoro)  bewohnen. 

Bätak.  Ein  Nebenname  der  Tinitianos,  besonders  jener,  welche  in 
der  Nähe  der  Punta  Tinitia  und  der  Bucht  von  Babuyän  der  Insel 
Palawan  wohnen. 


VcTzcichnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.    131 

t 

Batan,  Die  Bewohner  der  Batanes-Inseln  wurden  und  werden  von  den 
spanischen  Autoren  zu  den  Ibanags  oder  Cagayanen  gezählt. 
Dies  ist  aber  nach  einer  freundlichen  Mitteilung  des  Dr.  T.  H.  Pardo 
de  Tavera  nicht  richtig,  denn  sie  besitzen  eine  nicht  nur  vom  Ibanag 
sondern  auch  von  allen  anderen  philippinischen  Idiomen  verschiedene 
Sprache,  die  auch  den  in  dem  Archipel  fremden  Laut  tsch  und 
einen  nasalen  Laut  ähnlich  dem  französischen  en  besitzt.  Sie  sind 
demnach  von  den  Cagayanen  entschieden  zu  trennen. 

Bayaboiian.  Der  Name  eines  mutmaßlich  malayischen  Stammes  mit 
eigener  Sprache,  welcher  in  der  Nachbarschaft  der  Gamunanges  in 
den  Gebirgshängen  östlich  von  Tuao  in  Cagayan  (Luzon)  lebt.  Sie 
sind  Heiden,  von  denen  man  kaum  mehr  kennt,  als  den  Namen. 

Beribi.  Name  der  zwischen  Socol  und  Bulalacao  hausenden  Manguianen, 
welche  auf  den  Berggipfeln  hausen.     (M.  vgl.  Bangot  i.) 

BieoL  So  nennen  sich  jene  Eingebomen,  welche  -zur  malayischen  Rasse 
gehörig,  die  Halbinsel  Camarines  von  Luzon  und  einige  anliegende 
Inseln  bewohnen.  Sie  besafsen  schon  zur  Zeit  der  Ankunft  der 
Spanier  eine  Art  Civilisation ,  sowie  eine  eigenartige  Schrift.  Heute 
sind  sie  Christen,  doch  lebt  ein  Bruchteil  von  ihnen  unter  dem  Namen 
Igorrotes  oder  Cimarrones,  meist  mit  Negritobhit  vermischt,  in 
den  Wildnissen  von  Isarog,  Iriga,  Buhf,  Caramuan  u.  s.  w.,  herab- 
gekommen, verwildert  und  im  tiefsten  Heidentum  steckend.  Die 
officielle  Schreibweise  schreibt  die  Bicols  in  Vicols  um.  Es  ist  dies 
erklärlich,  weil  die  Spanier  das  v,  besonders  vor  e  und  i  wie  unser 
b  aussprechen. 

Bilanet.  Ein  malayischer  Stamm,  welcher  nach  den  neuesten  Nach- 
richten der  daselbst  wirkenden  Jesuitenmissionare  ein  viel  gröfseres 
Gebiet  einnimmt,  als  ich  ihm  auf  meiner  ethnogr.  Karte  von  Mindanao 
zugewiesen  habe.  Seine  Wohnsitze  dehnen  sich  von  der  Laguna  de 
Buluan  bis  zur  Südspitze  Mindanaos  aus,  freilich  hier  auch  von 
anderen  Stämmen  durchbrochen.  Die  der  Stidspitze  von  Mindanao 
vorliegenden  Sarangani-Inseln  werden  ebenfalls  von  ihnen  bewohnt. 
Sie  sind  Heiden  von  friedfertiger  Gesinnung.  Ihre  Sprache  zeichnet 
sich  durch  den  Besitz  des  Buchstabens  F  ans. 

Die  eigentliche  Form  ihres  Namens  soll  Buluan  sein,  so  dafs  sie 
vom  See  gleichen  Namens  her  benannt  sind  oder  umgekehrt.    Doch 
müfsten  sie  im  ersteren  Falle  dann  Taga buluan  (Taga  =  „woher, 
von  daher")  heifsen.    Man  vgl.  den  Artikel:  Tag  ab  elf  es. 
Namensvarianten:  Buluanes,  Bul-u-an,  Vilanes,  Vilaanes. 

Bisayaa.  Officielle  Schreibart  Visayas.  Ein  malayischer  Stamm, 
welcher  schon  zur  Zeit  der  Ankunft  der  Spanier  eine  eigenartige 
Kultur  und  Schrift  besafs.  Sie  bewohnen  die  nach  ihnen  benannten 
Inseln,  aufserdem  mit  geringen  Unterbrechungen  die  Nord-  und  Ost- 
küste der  Insel  Mindanao,  deren  heidnische  Bevölkerung  wohl  eben- 

Zeitichr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  10 


132  Ferd.  Blumentritt: 

falls  bisayisiert  werden  wird,  da  die  zum  Christentum  bekehrten 
Manobos,  Buquidnones,  Subanos,  Mandayas  u.  s.  w.  in  den  Schulen 
in  der  Bisaya-Sprache  unterrichtet  werden.  Auch  Zamboanga  und 
Cottabatö  weisen  Bisaya-Niederlassungen  auf.  Zu  ihnen  sind  auch 
die  Mundos  zu  zählen.  Zur  Zeit  der  Entdeckung  bemalten  (oder 
tatuierten?)  sie  ihren  Körper,  weshalb  sie  von  den  Spaniern  den 
Namen  Pintados  erhielten,  der  ihnen  bis  in  das  XVIII.  Jahrhundert 
blieb.  Sie  sind  Christen.  Ihre  Sprache  teilt  sich  in  mehrere  Dialekte, 
von  denen  der  Cebuano  und  Panayano  am  bedeutendsten  sind. 
Vgl. übrigens  dieArtikel  Calamiano,  Halayo,  Hiliguayna,  Caraga. 

Bontok-Igorroten.  Sammelname  der  in  der  Provinz  Bontok  lebenden 
Kopfjägerstämme,  zu  denen  auch  die  Guinaanen  wohl  gehören. 

Bonayanan.  Ein  heidnischer  Volksstamm  im  Innern  der  Insel  Palawan. 
Der  Name  scheint  mir  so  viel  wie  Krokodilmenschen  zu  bedeuten. 

BiquanoB  (sprich:  Buhuanos).  Ein  heidnischer,  jedenfalls  den 
Igorroten  verwandter  (Kopfjäger-?)  Stamm,  der  in  der  Prov.  Isabela 
de  Luzon  wohnt.     Sie  sind  kriegerischer  Natur. 

Bulalacannoi.  Ein  wilder,  der  malayischen  Rasse  (ohne  Negritobei- 
mischung?)  angehöriger  Stamm  mit  eigenem  (?)  Idiom.  Er  ist  im 
Innern  des  nördlichen  Teiles  der  Insel  Palawan  (Paragua)  und  der 
Calamianes-Inseln  zu  finden. 

Bnlnanes  siehe  Bilanes. 

Bnngananes.  Ein  kriegerischer  (Kopfjäger-?)  Stamm,  der  in  den  Pro- 
vinzen Nueva  Vizcaya  und  Isabela  de  Luzon  wohnt.  Aufser  dem 
Namen  ist  von  ihm  sogut  wie  gar  nichts  bekannt,  auch  dieser  steht 
nach  meiner  Ansicht  nicht  sicher. 

Buquidnones  (sprich:  Bukidaones).  Ein  heidnischer  Malayenstamm, 
welcher  den  östlichen  Teil  des  Distrikts  Misämis  (Mindanao)  von 
Iligan  bis  zur  Punta  Divata  (die  Küste  meist  von  Visayas  besiedelt) 
samt  dem  Stromgebiet  des  Rio  de  Tagoloan  bewohnt.  Sie  sind  zum 
Teile  in  der  letzten  Zeit  Christen  geworden.  Die  Spanier  pflegen 
ihnen  den  Namen  Monteses  d.  h.  Berg-  oder  Waldbewohner 
zu  geben,  was  auch  einer  Übersetzung  ihres  Namens  entspricht. 

Buquil  (sprich:  Bukil).  Name  verschiedener  Manguianentribus  von 
Mindoro,  nämlich  i)  der  mit  Negrito-Blut  versetzten  M.,  welche  in 
der  Nähe  von  Bac6o  und  Subaan  hausen.  2)  der  M.,  welche  auf 
den  Bergabhängen  der  Gebirge  zwischen  Socol  und  Bulalacao  wohnen 
und  einen  rein  malayischen  Typus  aufweisen.  3)  In  Pinamalayan 
werden  so  die  M.  des  mongoloiden  Typus  genannt,  welche  die 
Ebenen  bewohnen.  4)  Bei  Mangarin  heifsen  so  die  M.,  welche  längs 
der  Flüsse,  an  den  Ufern  wohnen.  Mit  Rücksicht  darauf ,  dafs 
Buquil  identisch  mit  Bukid  ist,  demnach  nur  auf  Tribus  bezogen 
werden  kann,  die  in  Bergwäldern  wohnen  erscheinen  mir  die  sub 
3)  und  4)  angegebenen  Niederlassungsarten  unrichtig. 


Verzeicbnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.    133 

BnquitiLOii.  Eine  „Rasse"  dieses  Namens,  auf  der  Insel  Negros,  war 
bisher  unbekannt.  Wir  treffen  diesen  Namen  zuerst  in  der  Nr.  v. 
9.  Aug.  1889  des  in  Manila  erscheinenden  Tagblattes  La  Oceania 
Espanola,  welche  den  diesbezüglichen  Artikel  ihrerseits  wieder 
dem  Porvenir  de  Visayas  entnommen  hat.  Hiernach  bilden  die 
B.  einen  heidnischen  Stamm,  der  in  der  Stärke  von  ungefähr  40  000 
Seelen  in  den  Gebirgen  des  Inseln  Negros  seine  (nicht  zusammen- 
hängenden) Wohnsitze  hat  und  physisch  sich  nicht  von  den  die  Küste 
bewohnenden  Bisayas  unterscheidet.  Ob  die  Carolanos  mit  diesen  B. 
identisch  sind,  ist  schwer  zu  sagen.  Der  Name  Buquitnon  bedeutet 
ebenso  wie  Buquidnon  auf  Mindanao,  so  viel  als  „Bergmenschen", 
„Hochwaldbewohner",  doch  sind  jedenfalls  die  Buquitnon  der 
Insel  Negros  und  die  Buquidnon  der  Insel  Mindanao  streng  von 
einander  zu  scheiden. 

Bnrikfl.  Unter  diesem  Namen  figurierte  ein  angeblicher  Igorrotenstamm 
in  allen  auf  die  Igorroten  bezüglichen  Werken.  Dr.  Hans  Meyer 
fand  aber,  dafs  Burik  jeder  Igorrote  werden  kann,  der  sich  nach 
einem  bestimmten  Muster  tätowieren  läfst.  Ich  wollte  dies  anfangs 
nicht  glauben  ,  bis  mir  ein  philippinischer  Freund ,  Eduardo 
P.  Casal,  schrieb,  die  bei  der  philippinischen  Ausstellung  zu  Madrid 
1887  anwesenden  Igorroten  hätten  den  Bericht  Dr.  Hans  Meyer's  als 
vollständig  den  Thatsachen  entsprechend  anerkannt. 

Bnsaos.  Nach  spanischen  Angaben  sollten  die  Busaos  einen  besonderen 
Stamm  der  Igorroten  bilden.  Auch  hier  hat  Dr.  Hans  Meyer  dar- 
gethan,  dafs  die  Busaos  oder  Besaos  durch  Habitus,  Tracht  und 
Sitten  eher  den  Guinaanen  und  Bontokigorroten  als  den  eigentlichen 
Igorroten  beizuzählen  sind. 

Cafires  f.  Es  hat  nie  eine  eingeborene*  Rasse  dieses  Namens  gegeben, 
vielmehr  wurden  so  die  Papua-Sklaven  genannt,  welche  zu  Ende  des 
16.  und  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  nach  Manila  von  Portugiesen 
gebracht  wurden. 

Cagayanes.  Ein  malayischer  Sprachstamm.  Seine  Wohnsitze  bilden 
das  Thal  des  Rio  Grande  de  Cagayan  (Luzon)  von  Furao  bis  zur 
Mündung  ins  Meer,  die  Babuyanes-  und  Batanes-Inseln,  obzwar  die 
Bewohner  der  letzteren  von  einigen  Autoren  als  ein  selbständiger 
Stamm  aufgezählt  werden.  Vgl.  Batan.  Die  C.  besafsen  schon  zur 
Zeit  der  spanischen  Entdeckung  eine  eigenartige  Civilisation.  Sie 
sind  Christen.    Ihre  Sprache  heifst  Ibanag. 

Von  ihnen  sind  streng  zu  scheiden  die  zum  Bisaya-Stamm  ge- 
hörigen Bewohner  von.  Cagayan  de  Mindanao. 

Calaganes.  Ein  kleiner  malayischer  Stamm,  welcher  an  der  Bucht  von 
Casilaran  (Meerbusen  von  Dävao,  Mindanao)  lebt.  Ein  Teil  ist  zum 
Christentum  bekehrt. 

10* 


134  Ferd.  Bliimentritt: 

Galamiano.  Die  P.P.  Buzeta  und  Bravo  verstehen  unter  Calamiano 
den  Namen  eines  Bisaya-Dialekts,  der  aus  einem  mit  Tagalog  ver- 
mengten Bisaya  bestünde  und  von  den  Christen  des  nördlichen 
Palawan  (Paragua)  und  der  Calamianes-Inseln  gesprochen  würde. 
Auch  hat  der  P.  Fr.  Juan  de  San  Antonio  in  der  Lengua  Gala- 
miana  Predigten  und  eine  Katechismus-Erklärung  geschrieben;  man 
sollte  demnach  die  Existenz  der  Calamiano-Sprache  für  unanfechtbar 
halten,  A.  Marche  hat  aber  erklärt,  es  gäbe  kein  Calamiano. 

Calanas  (sprich;  Gala  was).  Ein  malayischer  Stamm  heidnischen 
Glaubens  und  friedfertiger  Gesinnung.  Sie  wohnen  in  der  Nähe  von 
Malauec,  in  den  Schluchten  des  Rio  chico  de  Gagayan  (Luzon).  Da 
die  G.  auch  jenen  Landstrich  bewohnen,  welcher  Partido  de 
Itavds  genannt  wird,  so  hat  auch  ihre  Sprache  den  Namen  Itav^s 
erhalten,  wogegen  andere  behaupten  ihre  Sprache  wäre  mit  dem  so- 
genannten idioma  de  Malauec  identisch.  Jener  Teil  der  C., 
welcher  den  Landstrich  Itav^s  besetzt  hält,  wird  von  einigen  Autoren 
auch  mit  dem  Namen  Itaveses  bezeichnet;  doch  weifs  ich  nicht, 
ob  hier  wie  bei  dem  übrigen  nicht  ein  Mifsverständnis  unterläuft. 
Namensvariante:  Galaguas. 

Calibuganes.  So  nennt  man  im  westlichen  Mindanao  die  Mischlinge 
von  Moros  und  Subanos. 

Calingas.  i)  Im  nordöstlichen  Luzon  ist  Galinga  eine  Kollektiv- 
bezeichnung für  „wilde"  Eingeborene,  unabhängige  Heiden, 
wie  eine  solche  im  nordwestl.  Luzon  in  dem  Worte  ig or rote  ge- 
geben ist.  2.  Speziell  wird  diese  Bezeichnung  angewandt  a)  auf  jenen 
kriegerischeren  Stamm  malayischer  Abkunft,  welcher  zwischen  dem 
Rio  Gagayan  Grande  und  dem  Rio  Abulug  wohnt  und  sich  durch 
einen  mongoloiden  Typus  kennzeichnet,  b)  nach  Dr.  Semper  auch 
auf  die  Irayas. 

Camuoones  f,  Camocones  f«  Name  der  Moros-Piraten,  welche  die  öst- 
lich von  Tawi-tawi  gelegenen  Inselchen  der  Sulugruppe  und  die 
zwischen  dieser  und  Borneo  gelegenen  Eilande  bewohnten.  Doch 
\^urde  auf  letztere  auch  der  Name  Tirones  (s.  d.)  ausgedehnt. 

Cancanai,  Canoanay.  Igorroten dialekt,  gesprochen  im  NW.  von 
Benguet. 

Caragas.  In  älteren  Werken  werden  so  die  kriegerischen  und  christ- 
lichen Bewohner,  der  an  der  Ostküste  Mindanaos  gelegenen,  Spanien 
unterworfenen  Ortschaften  genannt  und  zwar  nach  der  Hauptstadt 
Garaga.  Man  schrieb  ihnen,  wenn  nicht  eine  eigene  Sprache,  so 
doch  einen  besonderen  Bisaya  -  Dialekt  zu,  während  heute  nur 
Bisaya  (neben  Man  ob  o  und  Mandaya)  dort  gesprochen  wird  und 
man  von  einer  besonderen  nacion  caraga  nichts  weifs.  Ich  er- 
kläre mir  dies  so,  dafs  schon  damals  in  jenen  Plätzen  neubekehrte 
Manobos   und   Mandayas  sich  niederlicfsen,  welche   das  Bisaya  nur 


Verzeichnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.     I  35 

radebrechten,  dieses  „Küchenbisaya"  und  die  Mischlinge  der  Bisayas 
und  Neubekehrten  wird  man  wohl  mit  dem  idioma  Caraga  bez. 
den  Caragas  identifizieren  müssen,  wenn  am  Ende ^  unter  dem 
ersteren  nicht  das  Mandaya  direkt  zu  verstehen  ist. 

Varianten:  Caraganes  f,  Calaganes  (wohl  zu  unterscheiden 
von  den  Calaganes  des  MB.  von  Davao),  C a  rag uefios  (heute  der  Name 
der  Bewohner  der  Ortschaften  Caraga  la  nueva  und  Caraga). 

Carolanos,  Diaz  Arenas  nennt  so  die  heidnischen  und  wilden  Einge- 
borenen, welche  die  Berglandschaften  der  Insel  Negros,  besonders 
die  Cordillera  de  Cauayan  bewohnen.  Sie  scheinen  den  von 
Plant  angeführten  Ygorrots  von  Negros  anzugehören  und  malayi- 
scher  Abstammung  zu  sein.  Es  ist  von  ihnen  uns  so  gut  wie  gar 
nichts  bekannt.     Sie  sind  Heiden.    Vgl.  Buquitnon. 

Castilas.  Name  der  Spanier  (und  auch  der  anderen  Europäer)  bei  den 
Eingeborenen. 

Catalanganes.  Ein  malayischer  Stamm  mit  mongoloidem  Typus.  Sie 
wohnen  im  Flufsgebiet  des  Rio  Catalangan  (Prov.  Isabela  de  Luzon). 
Sie  sind  Heiden  und  von  friedfertiger  Gesinnung.  Sie  besitzen  eine 
mit  den  Irayas  gemeinsame  Sprache. 

Cataoaa.  Name  des  Dialektes,  welchen  die  im  Thale  des  Rio  Abra 
wohnenden  Igorroten  des  Distrikts  Lepanto  sprechen. 

Catnbanganet  oder  Catabanganes.  Kriegerische  Heiden,  sefshaft  in  den 
Bergen  von  Guinayangan  der  Prov.  Tayäbas  (Luzon).  Bei  dem 
Mangel  jedweder  eingehender  Nachrichten  läfst  sich  über  die  Rassen- 
zugehörigkeit (ob  reine  Malayen?  ob  Negrito-Malayen ?)  nichts  sagen. 
Wahrscheinlich  sind  sie  mit  Negritoblut  gemengte,  verwilderte 
Remontados. 

Cebnano.    Dialekt  des  Bisaya. 

Cimarrones.  Diese  Bezeichnung  („wild*',  „verwildert")  wird  auf  die 
verschiedenartigsten  Tribus  unabhängiger  und  in  dürftigen  Verhält- 
nissen lebenden,  heidnischen  Eingeborenen  angewendet,  zumeist  auf 
die  Nachkommen  voii  „ Remontados '^ 

CoyuTOS.  So  heifsen  die  Eingeborenen  des  Cuyo-Archipels  (Provinz 
Calamianes),  mit  Ausnahme  jener,  welche  zu  dem  Stamme  der 
Agutainos  gehören.  Nach  A.  Marche  scheinen  die  Coyuvos  nichts 
anderes  zu  sein,  als  christianisierte  Tagbanuas.  Demnach  würde 
das  ofüciell  Coyuvo  genannte  Idiom  die  Tagbanuasprache  sein. 

Gnlamanes.  Beinamen  der  Manobos,  welche  den  südlichen  Teil  der 
Ostküste  des  Meerbusens  von  Dävao,  die  sogenannte  Costa  de 
Culaman  bewohnen. 

Sadayag.     Ein  malayischer  Stamm,   der  die  Bergwildnisse  im  Westen 
von  Cabagan  (Prov.  Cagayan)    bewohnt.     Sie    besitzen    eine    eigene 
Sprache  und  sind  kriegerische  Heiden.     Kopfjäger. 
Variante  des  Namens:  Dadaya. 


136  Feld.  Blumcntritt: 

Dapitan  (Nacion  de)  f.  Diesen  Namen  empfingen  im  16.  Jahrhundert  die 
Bisayas  der  heutigen  Comandancia  Dapftan  (Prov.  Misämis,  Mindanao). 

Dayhagang  f.  Nach  S.  Mas  wurden  vor  der  Ankunft  der  Spanier  so 
die  Mestizen  der  Borneo-Malayen  von  philippinischen  Negrito-Weibern 
genannt  (?). 

Dulanganes.  Dieser  heidnische  Volksstamm  bewohnt  den  südlichen 
Teil  des  Distriktes  Dävao.  Sein  Name  bedeutet  soviel  als  „Wald- 
menschen". Ich  weifs  nicht,  ob  sie  reinblütige  oder  mit  Negrito- 
blut  versetzte  Malayen  sind,  jedenfalls  glaube  ich,  dafs  der  malayische 
Typus  vorwiegt.  Da  sie  auch  den  (vielleicht  richtigeren)  Namen 
Gulanganes  führen,  so  ist  zu  vermuten,  dafs  sie  mit  den  Mangu- 
langas, Manguangas  und  Guiangas  (s.  d.)  einen  einzigen  Sprach- 
stamm bilden  oder  zum  wenigsten  einander  nahe  verwandt  sind.  Es 
ist  dies  aber  eben  nur  eine  Vermutung. 

Von  den  Moros  erhalten  sie  den  Namen  Bangal-Bangal. 

Damagat.  Eine  Name,  der  den  Negritos  der  Nordostküste  Luzons  und 
von  nicht-spanischen  älteren  Autoren  auch  verschiedensprachigen 
Küstenbewohnern  von  Samar,  Leyte  und  Mindoro  erteilt  wird. 
Letzteres  ist  wohl  dadurch  entstanden,  dafs  man  den  tagalischen 
Namen  Dumagat  (von  Dagat  „Meer":  Strandbewohner,  geschickter 
Seemann  u.  dgl.)  für  einen  Völkernamen  nahm. 

Dnmgmim.  So  heifsen  die  Manguianen  des  mongoloiden  Typus,  welche 
die  oberste  Region  der  Berge  um  Pinamalayan  (Mindoro)  herum  be- 
wohnen; sie  heifsen  auch  Buctulan. 

Etas  siehe  Negritos. 

Gaddanes.  Ein  malayischer  Kopfjägerstamm  mit  eigener  Sprache,  der 
in  den  Provinzen  Isabela  und  Cagayan,  besonders  aber  in  der 
Comandancia  Saltan  (Luzon)  sefshaft  ist.  Die  G,  von  Bayombong 
und  Bagabag  sind  schon  Christen,  die  übrigen  Heiden. 

Oamungan,  Oamimangaiies.  Ein  malayischer  Stamm  mit  eigenem  Idiom, 
er  bewohnt  die  Berglandschaften  im  Osten  und  Nordosten  von  Tuao 
(Prov.  Cagayan,  Luzon).     Sie  sind  Heiden. 

Ouiangas,  Ouangas.  Ein  malayischer  Stamm,  welcher  nordöstlich 
und  nördlich  von  Dävao  wohnt  (Mindanao).  Die  G.  sind  Heiden 
und  unterscheiden  sich  äufserlich  fast  gar  nicht  von  den  benach- 
barten Bagobos,  dagegen  soll  nach  den  neuesten  Berichten  der 
Jesuitenmissionäre  ihre  Sprache  sich  gänzlich  von  jenen  der  benach- 
barten Heidenstämme  unterscheiden  und  deshalb  schwer  zu  er- 
lernen sein.  Sie  sind  wegen  ihrer  Wildheit  sehr  verrufen.  Die 
Varianten  Guanga  und  Gulanga  ihres  Namens,  der  so  viel  als 
„Waldmenschen"  bedeutet,  gestattet  die  (blofse)  Vermutung,  dafs  sie 
ein  Bruchteil  jenes  wenig  bekannten  Volkes  sind,  das  unter,  nach 
der  Örtlichkeit  wechselnden,  Namen  (Manguangas,  Mangulangas, 
Dulanganes)  verstreut  im  südlichen  Mindanao  lebt. 


Verzeichnis  der  eingeborenen  Siämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.      137 


janos  (sprich :  Gimbahanos).  Unter  diesem  Namen  verstanden 
die  Chronisten  des  17.  Jahrhunderts  einen  wilden  und  heidnischen 
Stamm  offenbar  malayischer  Abkunft,  der  im  Innern  der  Insel  Sulu 
wohnte.  Sie  empfingen  ihren  Namen  von  ihren  Kriegstrommeln 
(guimba).  Die  späteren  Schriftsteller  schwiegen  von  ihnen,  erst  in 
neuester  Zeit  wurde  ihrer  von  dem  Obersten  P.  A.  de  Pazos  und  von 
einem  Manila- Journal  Erwähnung  gethan,  demnach  sind  sie  mindestens 
bei  Carondon  und  im  Thale  von  Löo  vorhanden;  doch  scheint, 
wenn  nicht  der  ganze  Stamm,  so  doch  ein  nicht  unbedeutender  Teil 
desselben  den  Islam  angenommen  zu  haben. 

Namensvarianten:      Guinbajanos,     Guimbanos,     Guimbas, 
Quimpanos. 

Gninaanes  (sprich:  Ginaanes).  Ein  malayischer  Kopfjägerstamm,  der 
die  Wasserscheide  der  Stromgebiete  des  Rio  Abra  und  Rio  Grande 
de  Cagayan  (Luzon),  als  die  Grenzgebiete  von  Isabela  und  Abra 
bewohnt.     Die  G.  sind  Heiden.     Ihre  Sprache  besitzt  das  F. 

Varianten  des  Namens:    Guinanes,  Ginan,  Quinaanes,  Qui- 
nanes. 

Gnlanga  siehe  Onianga. 

Gnlanganes  siehe  DulunganeB. 

Halaya  f.  Ein  im  Binnenlande  der  Insel  Panay  gesprochener  Bisaya- 
Dialekt. 

Haraya  f.  Ein  im  Binnenlande  der  Insel  Panay  gesprochener  Bisaya- 
Dialekt,  wohl  mit  dem  vorigen  identisch. 

Hiligoayna  f.  Ein  an  der  Küste  der  Insel  Panay  gesprochener  Bisaya- 
Dialekt. 

Varianten  des  Namens:  Hiligueyna,  Hilig\oyna. 

Ibalones  f.    Veralteter  Name  der  Bicols,  besonders  jener  von  Albay. 

Ibanag.  Name  der  Sprache,  welche  von  den  Cagayanes  gesprochen 
wird.     Sie  besitzt  den  Buchstaben  F. 

IbilaoB.  Ein  malayischer  Kopfjägerstamm,  der  anscheinend  auch  Ne- 
gritoblut  in  seinen  Adern  hat.  Sie  bewohnen  die  Grenzgebiete  von 
Nueva  Vizcaya  und  Nueva  Ecija.     Sie  sind  Heiden. 

Idan,  Idaan.  Die  von  nichtspanischen  Autoren  auf  der  Insel  Paragua 
(Palawan)  und  Sulu  gesuchten  I.,  sind  bis  heute  noch  nicht  gefunden 
worden. 

Ifngaofl.  Ein  geförchteter  malayischer  Kopfjägerstamm,  der  die  Pro- 
vinzen Nueva  Vizcaya  und  Isabela  und  die  neugebildete  Comandancia 
Quiangan  bewohnt.  Zu  ihnen  gehören  die  Quianganes,  Silipanes  etc. 
Sie  sind  Heiden.    Ihre  Sprache  besitzt  den  Laut  F. 

Ifimiangies.  Nach  Diaz  Arenas  führt  diesen  Namen  eine  Tribus  von 
„Igorroten"  der  damaligen  (1848)  Provinz  Nueva  Vizcaya.  Das  F 
ihres  Namens  läfst  mich  vermuten,  dafs  die  I.  zu  den  Ifugaos  gehören. 


138  Ferd.  Bluraeniritt: 

Igorrotes.  Mit  dem  Namen  Ygolot  bezeichneten  die  ersten  Chronisten 
die  kriegerischen  Heiden,  welche  das  heutige  Benguet  bewohnen, 
also  die  echten  Igorroten.  Später  dehnte  man  diesen  Namen  auf  alle 
Kopfjägerstämme  des  nördlichen  Liizon  aus,  noch  späterhin  wurde  er 
auf  jene  der  gesamten  Philippinen  ausgedehnt  und  heute  ist  es  so  weit 
gekommen,  dafs  man  Igorrote  mit  Wilde  identifiziert.  Nach  den 
Forschungen  Dr.  Hans  Meyer's  kommt  dieser  Name  nur  den  Igorroten 
von  Lepanto  und  Benguet  zu,  welche  die  Dialekte  Inibaloi,  Can- 
canai,  Cataoan  und  einen  vierten  (Suflin?  genannten)  Dialekt 
(jenen  vom  Berpe  Data)  sprechen. 
Varianten:  Ygolot,  Ygulut. 

Ilamnt.  Der  Name  einer  „Igorroten"-Tribus,  die  immer  mit  dem  Namen 
der  Altasanes  zusammengenannt  wird.  Wenn  dieser  Stamm  wirklich 
existiert,  so  wären  seine  Wohnsitze  in  der  Cordillere,  welche  Benguet 
von  Nueva  Vizcaya  trennt  und  zwar  in  letzterer  Provinz  bez.  Quiangan 
zu  suchen.     Vielleicht  sind  sie  mit  den  Alimut  identisch. 

IlanOB,  nianos.  So  nennt  man  die  Moros,  welche  das  Territorio 
illano  von  Mindanao  bewohnen.  Ihr  Name  dürfte  mit  dem  Worte 
Lanao  (See)  zusammenhängen,  da  ihr  Land  den  See  Dagum  oder 
Lanao  umschliefst.  Diese  Vermutung  wird  durch  die  Nebennamen 
Lanun,  Lanao s,  Malanaos  verstärkt. 

Ileabanes.  Nach  Diaz  Arenas  existierte  1848  eine  „Igorroten*'-Tribus 
dieses  Namens  in  der  Provinz  Nueva  Vizcaya. 

IIocanoB,  DocoB.  Ein  malayischer  Stamm  mit  eigner  Sprache.  Die  I. 
besafsen  schon  zur  Zeit  der  Entdeckung  eine  eigenartige  Kultur  und 
ein  Alphabet.  Sie  bewohnen  die  Provinzen  Ilocos  Norte,  Ilocos  Sur, 
Union  und  bilden  ^ie  städtische  Bevölkerung  von  Abra,  dessen  tin- 
guianische  Landleute  sie  ilocanisieren.  Da  sie  sehr  auswanderungs- 
lustig sind,  so  findet  man  auch  ihre  Niederlassungen  in  anderen 
Provinzen  Luzons  zerstreut,  als:  Benguet,  Pampanga,  Cagayan,  Isabela 
de  Luzon,  Pangasinan,  Zambales  und  Na.  Ecija.  Sie  sind  bis  an  der 
Ostktiste  Luzons  zu  finden.     Sie  sind  Christen  und  civilisiert. 

DongoteB.      Ein    malayischer    Stamm    mit    anscheinend    mongolischem 
Typus.     Er  bewohnt    die    anstofsenden   Grenzdistrickte    von    Nueva 
Vizcaya,  Isabela  und  Principe  und  ist  auch  in  Nueva  ficija  bekannt. 
Sie  sind  blutdürstige  Kopfjäger,  Heiden. 
Nebennamen:  II ungut,  Lingotes. 

IndioB.  Unter  dieser  Bezeichnung  verstehen  die  Spanier  die  nicht 
mohamedanischen  Eingeborenen  malayischer  Abkunft,  speciell  die 
christlichen  und  civilisierten. 

InfielCB.  Unter  dieser  Bezeichnung  verstehen  die  Spanier  die  heidnischen, 
uncivilisiertcn  Stämme  malayischer  Abkunft. 

Inibaloi.  Der  Name  des  Dialektes,  welcher  von  den  Igorroten  des 
Agnothales  gesprochen  wird. 


Verzeichnis  der  eingeborenen  Stanme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.     139 

Intnlares.     Beiname  der  in  dem  Archipel  geborenen  Spanier. 

Irapis.     Nach  Mas  eine  „Igorroten^'-Unterabteilung. 

Lrayas.  Ein  mit  Negritoblut  versetzter  Malayenstamm,  der  südlich  von 
den  Catalanganen,  am  Westabhange  der  Cordillera  von  Palanan 
(Luzon)  wohnt  Sie  sprechen  dieselbe  Sprache  wie  die  Catalanganen 
und  sind  gleichfalls  Heiden.  Ihr  Name  scheint  mir  soviel  als 
„Flurenbewohner",  „Flurenbesitzer"  zu  bedeuten.  Auf  sie  wird  mit- 
unter der  Sammelname  Calinga  angewendet. 

Isinays  (Isinayas,  Isanay).  Im  i8.  Jahrhundert  wurden  so  die 
heidnischen  Bewohner  der  damaligen  Missionsprovinz  Ituy  genannt, 
welche  die  Jurisdiktion  der  heutigen  Gemeinden  Aritao,  Dupax 
Banibang,  Bayombong  (Prov.  Nueva  Vizcaya,  Luzon)  umfafst.  Ich 
weifs  nicht,  ob  die  I.  ein  eigenes  Volk  bildeten  oder  mit  den  heutigen 
Gaddanes,  Italones  oder  Ifugaos  identisch  sind. 

Italones.  Ein  malayischer  Kopfjägerstamm,  der  die  Bergwildnisse  von 
Nueva  Vizcaya  (Luzon)  bewohnt.  Sie  sind  Heiden,  nur  ein  kleiner 
Teil  ist  zum  Christentum  bekehrt. 

Ita  s.  Vegritos. 

Itaas  s.  Attfl. 

Itanegas,  Itaneg,  Itaveg,  s.  Tingnianes. 

Itay^s.    So  pflegt  man  die  Sprache  der  Calauas  zu  nennen ;  doch  giebt 
es  Autoren,  welche  behaupten,  das  idioma  itaves  wäre  von  der 
Sprache  der  Calauas  verschieden.    Wir  wissen  über  diesen  Namen,  der 
auch  Itaut^s,  Itands  geschrieben  sich  vorfindet,  nichts  genaueres  zu  sagen 
Neuesten  Nachrichten  zufolge  ist  dieses  Idiom  ein  Gaddan-Dialekt  (?). 

Itetapanes  (Itetapaanes).  Ein  malayischer,  nach  Buzeta  und  Bravo 
mit  Negritoblut  versetzter  (Kopfjäger-)  Stamm,  der  die  Westgrenze 
von  Isabela  de  Luzon  und  vielleicht  auch  Bontok  bewohnt. 

Itnis.  Nach  Mas  ist  dies  eine  Unterabteilung  der  „Igorroten".  Mehr 
ist  mir  nicht  bekannt.    Man  vgl.  den  Artikel  Isinays. 

Ivanlia.    Nebenform  von  Ibanag. 

Joloaaos.    Die  Moros  von  Sulu. 

Jacanes  (oder  richtiger  Yacanes).  Unter  den  J.  werden  Moros  der 
Insel  Basilan  verstanden.     (S.  Yacanes.) 

Jumangi  (sprich:  Human chi).  Ein  heidnischer  Stamm  des  centralen  (?) 
Luzon. 

Latan.  Beiname  jener  Manguianen,  welche  die  Ebenen  von  Mangarin 
(Mindoro)  bewohnen. 

Lanaos  s.  lUanos  und  Malanaos. 

Lannn  s.  Illanos. 

Laut  s.  8ämale8*Laüt. 

Lingotos  s.  Ilongotes. 


140  Ferd.  Blumentritt: 

Loac8.  Dies  ist  kein  besonderer  Stamm,  sondern  L.  ist  der  Name  einer 
sehr  verkommenen  Tagacaolo-Tribus,  welche  in  den  Bergwäldern  der 
S.  Augustin-Halbinsel  (Mindanao)  wohnt. 

Lutangas.  Eine  mohamedanische  Mischrasse  von  Moros  und  Subanos, 
welche  die  Insel  Olutanga  und  die  gegenüberliegende  Küste  Min- 
danaos  bewohnt. 

Lutäos,  Lutayos.  So  werden  die  Moros  des  Distrikts  Zamboanga  und 
häufig  auch  die  Illanos  (s.  d.)  genannt.  L.  scheint  die  hispanisierte 
Form  für  das  Malayische  Orang-Laut  zu  sein. 

Magnindanaos.  Beiname  der  Moros,  welche  das  Stromgebiet  des  Rio 
Pulangui  oder  Rio  Grande  de  Mindanao  bewohnen.  Zu  ihnen  ge- 
hören auch  die  Moros  der  Sarangani-Inseln  und  teilweise  jene  des 
Meerbusens  von  Dävao. 

Malanaos.  Beiname  jener  Moros,  speziell  der  ilanos,  welche  die  Ufer 
des  Sees  Malanao  (Mindanao)  bewohnen. 

Malancos.  Angeblich  ein  in  Mindanao  anssässiger  Stamm,  der  offenbar 
einem  Druckfehler  (für  Malanaos)  seine  Existenz  verdankt. 

Malauec.  Nach  dem  anonymen  Verfasser  der  Apuntes  interesantes 
sobre  las  islas  Filipinas  (Madrid  1870)  und  nach  V.  Barrantes 
wird  so  „die  gewöhnliche  Verkehrssprache  des  Ortes  Malaneg  (Prov. 
Cagayan)  und  jene,  welche  auf  den  Babuyaneninseln  gesprochen  wird, 
genannt".  Nun  wird  aber  auf  letzteren  auch  (oder  nur)  Ibanag 
gesprochen.  Andere  Autoren  verstehen  unter  M.  die  Sprache  der 
Nabayuganes  oder  jene  der  Calaluas.  Auch  ist  die  Vermutung  ge- 
rechtfertigt, dafs  unter  M.  eine  aus  verschiedenen  Sprachen  gemengte 
Lingua  franca  zu  verstehen  ist.  Es  ist  schwer,  das  richtige  aus 
diesen  widersprechenden  Nachrichten  herauszufinden. 
Nebenformen  des  Namens:  Malanec,  Malaneg. 

Maminnas.  Ein  Negritostamm,  welcher  das  Binnenland  der  Surigao- 
Halbinsel  (Mindanao)  bewohnt.  Semper  und  andere  haben  sie  eine 
Bastardrasse  genannt,  die  Jesuitenmissionare  aber,  welche  schon  eine 
grofse  Anzahl  von  ihnen  zum  Christentum  bekehrt  haben,  nennen 
sie  los  verdaderos  negritos  aborfgenes  de  Mindanao.' 

MananapeB.  Angeblich  ein  im  Innern  Mindanaos  wohnhafter  heidnischer 
Stamm,  vermutlich  eine  Tribus  der  Buquidnones  oder  Manobos. 

Mandaya.  Nach  einigen  Autoren  ist  dies  der  Name  der  Apayao-Sprache, 
was  ich  bescheiden  bezweifle. 

Mandayas.  Ein  blutdürstiger  malayischer  und  hellfarbiger  KopQäger- 
stamm  der  Comandancia  Bislig  und  des  Districts  Dävao  (Mindanao). 
Sie  sind  Heiden,  zum  Teil  aber  von  den  Jesuiten  zum  Christentum 
bekehrt. 

Mancayaos.  Unter  M.  ist  kein  besonderer  Stamm  zu  verstehen,  sondern 
nur  die  mit  Lanzen  bewaffneten  Krieger  der  Manobos. 


Verzeichnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.    141 

Kangnangas.  Mit  diesem  Namen  bezeichnet  der  Jesuitenmissionar 
die  in  der  Nähe  von  Cateel  (Comandancia  Bislig,  Ostmindanao) 
wohnenden  Heiden.  Der  Jesuitenmissionar  benennt  Mang  ulangas 
(d.  h.  Waldmenschen)  die  an  den  Zuflüssen  des  Oberlaufs  des  Rio 
Agusan  —  dem  Rio  Manat  und  Rio  Batutu  —  wohnenden  Heiden. 
P.  Pastells  identifiziert  in  einem  späteren  Briefe  Manguangas  und 
Mangulangas  und  sagt,  sie  bewohnten  den  Oberlauf  des  Rio  Salug 
(was  mit  Montanos  Mitteilungen  nicht  stimmt).  Aus  alledem  geht 
hervor,  dafs  M.  wohl  ein  Sammelname  ist  und  mit  jenem  der  Dulan- 
ganes  und  Guiangas  im  Zusammenhange  steht.  Vielleicht  bilden 
alle  die  genannten  Völker  einen  einzigen  Stamm. 
Die  M.  sind  Heiden  und  gehören  zur  malayischen  Rasse. 

Kangüianes.  So  werden  die  heidnischen,  unabhängigen  Eingeborenen, 
welche  das  Binnenland  von  Mindoro,  Romblon  und  Tablas  bewohnen, 
genannt.  Manguian  (=  Waldmensch)  ist  ein  Sammelname  der  ver- 
schiedene Sprachstämme  und  Rassen  in  sich  vereinigt.  So  teilen 
nach  R.  Jordana  die  M.  von  Mindoro  sich  in  4  Stämme,  von  denen 
die  eine  —  Bukil,  Buquils  —  eine  Bastardrasse  von  Negritos  ist, 
während  ein  zweiter  durch  sein  Äufseres  an  chinesische  Mestizen  er- 
innert, demnach  einen  mongoloiden  Typus  aufzuweisen  hat.  Die  zwei 
übrigen  Zweige  sind  rein  malayisch.  Den  Namen  Manguianes 
(der  an  Magulangas  erinnert)  führen  eigentlich  nur  i)  bei  Mangarin 
jene  M.,  welche  das  Berggelände  bewohnen,  2)  zwischen  Socol  und 
Bulacao  nur  jene  M.,  welche  an  den  Ufern  der  Flüsse  wohnen.  Die 
übrigen  M.-Tribus  führen  verschiedene  Namen  (s.  Bangot,  Buquil, 
Tadianan,  Beribf,  Durugmun,  Buctulan,  Tiron  und  Lac  tan). 

Die  Zeitungen  Manilas  sprechen  in  jüngster  Zeit*  sogar  von 
Manguianes  de  Paragua.  Diese  M.  haben  mit  jenen  von 
Mindoro  nichts  zu  thun,  da  auf  Paragua  dieser  Ausdruck  in  seiner 
Bedeutung  Waldmensch  auf  alle  „Wilde"  unbekannten  Ursprunges 
angewendet  wird. 

Mangnlangafl  s.  Manguangas. 

Manobos.  Ein  malayischer  Kopfjägerstamm,  sefshaft  hauptsächlich  im 
Stromgebiet  des  mittleren  Rio  Agusan  (Distrikt  Surigao),  sowie  an 
verschiedenen  Punkten  des  Distrikts  Dävao  (Mindanao).  Ein  be- 
trächtlicher Teil  derselben  ist  durch  die  Jesuitenmissionare  zum 
Christentume  bekehrt  worden,  die  übrigen  sind  Heiden. 

Die  richtige  Form  ihres  Namens  ist  Manuba  oder  noch  besser: 
Man-Subä,  d.  h.  „Flufsbewohner".  Der  Name  M.  wurde  früher 
häufig  auf  die  anderen  heidnischen  Stämme  der  Insel  Mindanao  aus- 
gedehnt 

Mardicas  f-  So  wurden  in  den  Kriegen  der  Spanier  und  Holländer 
(17.  Jahrhundert)  die  Söldner  von  Celebes  (Mangkassaren)  und  den 
Molukken  genannt. 


142  Ferd.  Blumentritt; 

Maritimos.  Mit  diesem  Namen  bezeichnet  man  die  Remontados, 
welche  die  Insehi  und  Klippen  an  der  Nordküste  der  Prov.  Camarines 
Norte  bewohnen. 

Mayoyaos  (Mayayaos).  Ein  malayischer  Kopfjägerstamm,  welcher  den 
Südwestwinkel  Isabela's  und  Nordwestwinkel  Nueva-Vizcayas  be- 
wohnt.    Die  M.  gehören  ohne  Zweifel  zu  dem  Ifugao  -  Sprachstamm. 

Mestizo.  Mischling.  Mestizo  peninsular,  M.  espanol,  M.  pri- 
veligiado,  Mischling  von  Spaniern  und  Eingeborenen;  Mestizo 
chino,  M.  sangley,  M.  tributante  Mischling  von  Chinesen  und 
Eingeborenen. 

Mindanaos  siehe  Magnindanaos. 

Montaraz,  Montesinos.  Sammelname  für  heidnische  Bergstämme  und 
auch  für  Remontados. 

Monteaes.  i)  Sammelname  im  selben  Sinne  wie  Montaraz;  2)  der 
spanische  Name  der  Buquidnones  und  Buquitnon. 

Moros*  Die  mohamedanischen  Malayen  im  Süden  des  Archipels  (Süd- 
Palawan,  Balabac,  Sulu-Inseln,  Basilan,  die  West-  und  z.um  Teil  die 
Südküste  der  Insel  Mindanao,  sowie  das  territorio  illano  und 
Riogrande-Gebiet  derselben,  überdies  die  Sarangani-Inseln).  Man 
unterscheidet  verschiedene  Unterabteilungen  als :  Maguindanaos,  Illano  s, 
Samaleg,  Joloanos  etc. 

Hundos.  Unter  dieser  Bezeichnung  versteht  man  verschiedene  heid- 
nische Tribus,  welche  die  Bergwildnisse  von  Panay  und  Cebü  be- 
wohnen. Nach  den  P.P.  Buzeta  und  Bravo  sind  die  M.  gänzlich  ver- 
wilderte Nachkomnfien  von  Bisaya-Remontados.  Baron  Hügel  sagt 
von  ihnen,  dafs  ihre  Sitten  jenen  der  Igorroten  entsprächen.  Dieser 
Widerspruch  (wobei  ich  auf  die  Nachrichten  der  beiden  Augustiner 
mehr  Wert  lege,  als  auf  jene  Br.  Hügel's)  deutet  vielleicht  darauf 
hin,  dafs  M.  ebenso  als  Sammelname  miisbraucht  wird,  wie  igorrotes 
manguianes  etc. 

NabaynganoB.  Ein  kriegerischer  (Kopfjäger-)  Stamm  malayischer  Ab- 
kunft, welcher  westlich  von  Maianeg  oder  Malauec  (Prov.  Cagayän) 
wohnt.     Sie  scheinen  mit  den  Guinaanen  verwandt  zu  sein. 

Negritos  (einheimische  Namen:  Acta,  At6  (in  Palawan),  Eta,  Ita, 
M  a  m  ä  n  u  a  (in  NOst  Mindanao),  veraltete  spanische  Namen  iNegrillos, 
Negros  del  Pais).  Die  wollharige  dunkelfarbige  Urbevölkerung 
des  Landes,  welche  in  elenden  Verhältnissen,  eingestreut  unter  die 
malayische  Bevölkerung  in  verschiedenen  Teilen  der  Inseln  Luzon, 
Mindoro  (?),  Tablas,  Panay,  Busuanga  (?),  Culion  (?),  Palawan,  Negros, 
Cebü  und  Mindanao  wohnt. 

Sie  werden  mitunter  auch  balugas  (s.  d.)  genannt.  Das  Negrito- 
Idiom  der  Prov.  Cagayän  heifst  Atta. 

Palananes.  Beiname  der  Tagbanuas,  vielleicht  ihr  ursprünglicher 
Name,    nach    welchem    die  Insel  Paragua  den  Namen  Isla  de   los 


Verzeicbnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.     |43 

Palauanes    empfing.      Das   u    in    diesem    Namen    entspricht    dem 
deutschen  w. 

FampangOfl.  Ein  malayischer  Sprachstamm,  der  bereits  zur  Zeit  der 
Ankunft  der  Spanier  eine  eigenartige  Civilisation  und  Schrift  besafs. 
Die  P-  bewohnen  die  Provinzen  Pampanga,  Porac  und  einzelne  Ort- 
schaften von  Niieva  Ecija,  Bataän  und  Zambales.    Sie  sind  Christen. 

Panayano.     Dialekt  der  Bisaya. 

PangaBinanes.  Ein  malayischer  Sprachstamm,  der  bereits  zur  Zeit  der 
Conquista  eine  eigenartige  Civilisation  und  Schrift  besafs.  Die  P. 
bewohnen  den  gröfsten  Teil  von  Pangasinan  und  verschiedene  Ort- 
schaften von  Zambales,  Nueva  Ecija,  Benguet,  Porac  (?).  Sie  sind 
Christen. 

Pangnianes  siehe  Pnngianes. 

Pannipuyet  (Panipnyes).  Eine  Tribu  sogenannter  „Igorroten".  Ihre 
Wohnsitze  wären  im  Westen  von  Nueva  Vizcaya  oder  Isabela  de 
Luzon  zu  suchen. 

Peninsnlaref .    Europäische  Spanier. 

Pidatanos.  Im  Hintergelände  von  Libtingan,  also  nicht  weit  von  dem 
Mündungsdelta  des  Rio  Grande  de  Mindanao,  wohnt  nach  Angabe 
der  Moros  ein  heidnischer  Bergstamm,  der  den  Namen  Pidatanos 
führe.  Diese  P.  bilden  wahrscheinhch  keinen  eigenen  Sprachstamm, 
sondern  gehören  zu  einem  der  schon  bekannten  Stämme,  vielleicht 
zu  den  Manguangas? 

Pintado«  f  siehe  Bitayas. 

Pnngianefl.    Tribus  der  Mayoyaos? 

Qnianganes  (sprich:  Kianganes).  Ein  Kopfjägerstamm,  sefshaft  in 
der  im  Jahre  1889  gebildeten  Comandancia  Quiangan  (Luzon),  jeden- 
falls zum  Ifugao-Sprachstamm  gehörig. 

ttaunpaiio  siehe  Onimb^janos. 

ttninanes  siehe  Oninaanef. 

Bemontados.  Name  der  civilisierten  Eingeborenen  (Indier),  welche  das 
civilisierte  Leben  aufgeben  und  in  die  Bergwildnisse  sich  flüchten. 

Samales.  i)  Ein  kleiner  malayischer  Volksstamm,  der  die  Insel  Samal 
im  Golf  von  Dävao  (Mindanao)  bewohnt.  Sie  sind  Heiden,  zum 
Teil  aber  zum  Christentum  bekehrt. 

2)  Beiname  der  Moros,  welche  die  zwischen  Basilan  und  Sulu 
gelegenen  Inseln  bewohnen. 

Samales-Laüt  Name  der  Moros,  welche  die  Küsten  von  Basilan  be- 
wohnen (vgl.  Samales  2). 

Sameacas.    Einige  Autoren  sprechen  von  S.  als  den  eigentlichen  Ein- 
geborenen der  Insel  Basilan,  welche  durch  die  Moros  in  das  Innere, 
der  Insel   verdrängt   worden    sind.     Nach   Claudio  Montero  y  Gay 
sind  sie  Heiden. 


144  Ferd.  Bliimentritt: 

Sangley.  Ein  Name,  den  früher  die  auf  den  Philippinen  ansässigen 
Chinesen  führten,  der  aber  jetzt  immer  mehr  und  mehr  in  Ver- 
gessenheit. 

Sanguiles.  i)  Bis  in  die  jüngste  Zeit  herab  verstand  man  unter  S. 
einen  Volksstamm  in  dem  wenig  bekannten  Süden  des  Distr.  Dävao 
(Mindanao).  Die  Jesuitenmissionare  haben  bisher  keinen  Volksstamm 
dieses  Namens  dort  gefunden;  es  scheint  demnach,  dafs  S.  ein 
Kollektivname  für  die  Bilanes,  Dulanganes  und  Manobos  war,  welche 
den  südlichsten  Teil  Mindanaos,  die  Halbinsel  des  Vulkans  Sanguil 
oder  Sarangani  bewohnen. 

2)  Moros  Sanguiles  heifsen  jene  Moros,  welche  den  zwischen 
dem  Puerto  de  Craan  und  der  Punta  Panguitan  oder  Tinaka  ge- 
legenen Teil  der  Südküste  Mindanaos  (Distr.  Dävao)  bewohnen.  Auch 
sie  scheinen  vom  Vulkan  Sanguil  her  ihre  Benennung  erhalten  zu 
haben. 

Silipanes.  Ein  heidnischer  Kopfjägerstamm,  der  seinen  Wohnsitz  in 
der  Prov.  Nueva  Vizcaya  (und  Comandancia  Quiangan)  hat.  Er  ge- 
hört zum  Ifugaosprachstamme. 

Subanos  (eigentlich  Subänon  „Flufsleute",  „Flufsvolk")-  Ein  heid- 
nischer Stamm  malayischer  Abkunft,  welcher  die  gesamte  Halbinsel 
Sibuguey  (Westmindanaos)  mit  Ausnahme  einzelner  Küstenstriche 
bewohnt, 

Suflin.  Der  Name  eines  „Igorroten"-Dialekts.  Das  F  in  diesem  Namen 
würde  auf  Guinaanen  oder  Ifugaos  hindeuten.  Der  ofBcielle  Nomen- 
clator  von  1865  bezeichnet  so  einen  in  Bontok  gesprochenen  Dialekt. 

Tabannas  s.  Tagbanuas. 

Tadianan.  Beinamen  jener  mongoloiden  Manguianen,  welche  m  den 
Bergschluchten  von  Pinamalayan  (Mindoro)  wohnen. 

Tagabaloyes.  In  der  1744  erschienenen  Karte  der  Philippinen  von 
P.  Murillo  Velarde  S.  J.  findet  man  westlich  von  Caraga  und  Bislig 
(Mindanao)  den  Namen  der  T.  verzeichnet.  Auch  englische  Autoren 
sprechen  von  denselben,  Waitz  erwähnt  ihre  helle  Hautfarbe  und 
Mas  nennt  sie  „Igorrotes".  Andere  sagen  ihnen  nach,  sie  wären 
Mestizen  von  Indiern  und  Japanesen  u.  dgl.  Fabeln  mehr.  Das 
Gebiet,  wo  die  T.  wohnen  sollten,  ist  heute  gut  durchforscht,  aber 
man  hat  dort  keine  T.,  sondern  nur  Manobos  und  Mandayas 
gefunden.  Da  letztere  hellfarbig  sind,  so  scheint  T.  eine  ältere  Be- 
zeichnung für  Mandayas  zu  sein.  Der  Name  klingt  verführerisch  an 
Tagabelfes  an. 

Namen-Varianten:      Tagbalvoys,      Tagabaloyes,      Tagoba. 
looys  u.  s.  w. 

Tagabawas.  Nach  Dr.  Montano  ist  dies  ein  wenig  zahlreicher  Volks- 
stamm, der  aus  der  Vermischung  von  Manobos,  Bagob<3s  und  Taga- 
caolos  entstanden  ist.     Seine   Wohnsitze  liegen    zerstreut  auf  beiden 


Verzeichnis  der  eiogeborenen  Stämme  der  Philippinen  u.  deren  Sprachen.     145 

Seiten    des    Meerbusens    von    Dävao   (Mindanao),    besonders    beim 
Rio  Eüijo. 

Tagabelies.  Ein  heidnischer  Stamm  malayischen  Ursprunges.  Die  T. 
bewohnen  das  Gebiet  zwischen  der  Bai  von  Sarangani  und  dem  See 
Buluan  (Mindanao),  Da  sie  sich  auch  Taga-bulü  (Leute  von  Bulü 
her)  nennen,  so  vermute  ich,  dafs  sie  wie  die  Buluanes  oder  Bilanes 
ihren  Namen  von  dem  erwähnten  See  (Bulu-anj  ableiten. 

Tagabotes.  Ein  Volksstamm  Mindanaos,  citiert  von  der  Ilustra- 
cion  filipina  (1860,  Nr.  17). 

Tagabuln  s.  Tagabeliet. 

Tagabnli  s.  Tagabelies. 

Tagaeaolos.  Ein  malayischer  heid^iischer  Volksstamm.  Seine  Nieder- 
lassungen finden  sich  zerstreut  unter  jenen  anderer  Stämme  zu  beiden 
Seiten  des  Meerbusens  von  Dävao  (Mindanao).  M.  vgl.  auch  Loac. 
Ihr  Name  Taga-ca-olo  will  soviel  bedeuten  als  „Bewohner  des  Ur- 
sprunges der  Flüsse". 
Variante:  Tagalaogos. 

Tagalot,  Tagalog.  Ein  malayscher  Stamm  von  alter  Civilisation  (sie 
besafsen  schon  in  der  vorspanischen  Zeit  ein  Alphabet).  Sie  sind 
Christen  und  bewohnen  die  Provinzen  und  Bezirke:  Manila,  Corregidor, 
Cavite,  Bataän,  Bulacän,  Batangas,  Infanta,  Laguna,  Mindoro,  in  der 
Mehrheit:  Tayabas,  in  der  Minderheit:  Zambales,  Nuevaficija,  Isabela 
und  Principe. 

Die  T.  bilden  mit  den  Visayas  und  Ilocanen  die  wichtigsten  Bestand- 
teile der  eingeborenen  Bevölkerung  und  zwar  sowohl  durch  ihre 
Seelenzahl  als  auch  durch  ihren  Kulturgrad.  Ihre  Sprache  heifst: 
Tagalog. 

Tagbalyoys  s.  Tagabaloyes. 

TagbaJinas.  Ein  malayischer  mit  Negritoblut  versetzter  Volksstamm. 
Sie  sind  Heiden  (mit  Ausnahme  der  Calamianos)  und  scheinen 
einst  auf  einer  höheren  Kulturstufe  gestanden  zu  sein,  wie  heute; 
denn  A.  Marche  fand  sie  im  Besitze  eines  eigenen  Alphabets.  Sie 
bewohnen  die  Insel  Palawan  (Paragua)  und  die  Calamianen. 
Die  Moros  von  Palawan  sind  zum  Teil  Tagbanuas. 
Variante:  Tabanuas. 

Tagobalooys  s.  Tagabaloyes. 

Talaoi.  Dieser  in  der  letzten  Zeit  neuaufgetauchte  Name  gehört  keiner 
philippinischen  Völkerschaft  an,  sondern  ist  der  spanische  Namen 
der  Bewohner  der  holländischen  Talaut-Inseln.  Die  T.  kommen  nach 
Südmindanao,  um  Lebensmittel  einzukaufen. 

Tandolanos.  So  werden  die  an  der  Westküste  der  Insel  Palawan 
(zwischen  der  Punta  Diente  und  der  Punta  Tularan)  hausenden 
wilden  Eingeborenen  genannt.  Da  sie  auch  igorrotes  genannt 
werden,  so  scheinen  sie  der  malayischen  Rasse  anzugehören. 


]46  F-  Blum  entritt:  Verzeichnis  der  eingeborenen  Stämme  der  Philippinen. 

Tednray  s.  Timrayes. 

Tegurayes.     Wohl  eine  verballhornte  Form  des  Namens  Tirurayes. 

Ting^anes  (sprich  Tingianes).     Ein  heidnischer  Stamm    malayischer 

Abkunft   und    friedfertiger    Gesinnung.     Ihre    Heimat   ist   die  Prov. 

Abra  und  die  angrenzenden  Teile  von  Ilocos  Norte  und  Ilocos  Sur. 

Auch  in  Union  soll  es  T.-Dörfer  geben  (Luzon).    Die  zum  Christentum 

bekehrten  T.  ilocanisieren  sich  rasch. 

Varianten  des  Namens:  Itanegaf ,  Itauegf ,  Itavegf ,  Tinguesf. 
TinitianOB.     Ein  heidnischer  Volksstamm  (wahrscheinlich)  malayischer 

Abkunft.     Er  bewohnt    den  Landstrich    im  Norden    der  Bucht  von 

Babuyan  (Insel  Palawan). 
Tinivayanes.    Moros  (?)  oder  Heiden  (?).    Sollen   im    Stromgebiet  des 

Rio  Grande  de  Mindanao  wohnen. 
Tino.     Der  Name  der  Sprache  der  Zambales. 
Tiron.     Beiname  jener  Manguianen  von  Mindoro,  welche  die  höchsten 

Bergregionen  der  Umgebung  von  Naujan  bewohnen. 
Tironesf.    So  nannte    man  die  Moros- Piraten    der   Tiron   genannten 

Landschaft  von  Borneo  und  der  anliegenden  Inseln. 
Tirnrayes.    Ein  friedlicher  Heidenstamm  malayischen  Ursprunges.     Er 

bewohnt    die    im    Distrikt    Cottabatö    gelegenen    Berglandschaften, 

westhch  vom  Rio  Grande  de  Mindanao.    Die  christlichen  T.  wohnen 

in  Tamontaca. 

Varianten  des  Namens:  Teduray,  Tirulay. 
Vicol  s.  Bicol. 
Vilanes  s.  Bilanes. 
ViBayas  s.  Bisayas. 
Ygolot  s.  Igorrotes. 
Yacanes.    Nach  P.  P.  Cavallerfa  S.  J.  nennt  man  so  die  im  Binnenlande 

der  Insel  Basilan  wohnenden  Moros.    M.  vgl.  die  Artikel:  Jacanes, 

Sameacas  und  Sämales-Laüt. 
Yogades  s.  Oaddanes. 
Zambales.    Ein  civilisierter,  christlicher  Stamm  malayischer  Abkunft.    Er 

bewohnt  die  gleichnamige  Provinz.    Die  von  verschiedenen  Autoren 

genannten    „igorrotes  d.  Z.",  ,yCimarrones    de  Z/*  sind   wohl  Nach- 
kommen von  Remontados.     Ihre  Sprache  heifst  Tino. 


Dr.  B.  Moritz:    Der  Hedjäz  und  die  Strafse  von  Mekka  nach  Medlna.      ]47 


Der  Hedjäz  und  die  Strafse  von  Mekka  nach  Medina. 

Von  Dr.  B.  Moritz. 
.  (Mit  einer  Karte,  Taf.  II.) 

Unsere  noch  immer  recht  lückenhafte  Kenntnis  des  nordwestlichen 
Arabiens  speziell  der  jetzigen  türkischen  Provinz  Hedjäz  beruht  im 
wesentlichen  auf  den  Reisen  von  Burkhardt,  Burton ,  Doughty  und 
Huber.  In  neuerer  Zeit  hat  nun  auch  ein  Orientale,  Muhammed  Bey 
Sädik,  ägyptischer  Generalstabsoberst  a.  D. ,  der  mehrmals-  die  Reise 
von  Kairo  nach  Mekka  unternommen  hat,  zur  Kenntnis  jener  Gebiete 
in  willkommener  Weise  beigetragen.  Über  die  beiden  ersten  Reisen 
des  ägyptischen  Obersten  und  seine  betreffenden  Veröffentlichungen 
vergleiche  man  den  „Cosmos  di  Guido  Cora"  VIII,  S.  346  u.  Karte 
Tav.  9,  wozu  nur  nachzutragen  ist,  dafs  er  über  die  zweite  Reise,  1880 
bis  1881,  aufser  in  dem  Bulletin  de  la  Socidt(§  kh^diviale  de  Geographie 
(Nr.  12,  Mai  1882)  noch  in  einem  eigenen  kleinen  Buch     Jk^»     AjtMM« 

berichtet  hat.  Die  dritte  Reise,  im  Jahre  1885,  führte  ihn  auf  dem 
Rückwege  durch  Gegenden,    die  bisher  völlige  terra  incognita  waren. 

Der  Reisebericht    darüber,  unter  dem  Titel  ^s^-^  \^^^    „Leitstern 

des  Pilgerzuges"  1886  in  Kairo  erschienen,  enthält  aufser  der  eigentlichen 
Reisebeschreibung  noch  mancherlei  interessante  Mitteilungen  über  Land 
und  Leute,  die,  obwohl  sie  zum  Teil  aus  officiellen  türkischen  Quellen 
geschöpft  sind  und  hin  und  wieder  nicht  ganz  zuverlässig  sein  dürften, 
doch  vorläufig  das  einzige  existierende  Material  bilden. 

Der  Verfasser  machte  die  dritte  Reise  wie  die  vorhergehende  in 
einer  officiellen  Eigenschaft,  der  eines  Schatzmeisters  des  Pilgerzuges  mit. 
Die  ihm  zur  Bestreitung  der  Kosten  des  Zuges  unterwegs  vom  Finanz- 
ministerium in  Kairo  ausgezahlte  Summe  belief  sich  auf  1 170  000  ägyp- 
tische Piaster  =  304  200  fr. 

Am  24.  DuU  Ka'de  1302  =  5.  September  1885  ging  das  Mahmal, 
nach  orientalischer  Anschauungsweise  der  Repräsentant  der  ägyptischen 
Regierung,  mit  seinem  Gefolge  per  Eisenbahn  nach  Suös  ab  und  schiffte 
sich  dort  am  nächsten  Tage  auf  einem  Regierungsdampfer  nach  Djidde 
ein,  wo  man  am  8.  September  anlangte. 

Das  Gefolge  des  Mahmal  bestand  aus  370  Mann,  nämlich  220  Sol- 
daten, 20  Artilleristen  (mit  2  gezogenen  GebirgsgeschÜtzen),  50  Mann 
als  Gefolge  des  Emir  il  hadj  (Führer  des  Zuges)  und  80  Mann  als  Be- 
deckung u.  s.  w.  der  Kasse.  Über  die  Frequenz  der  Pilger,  die  in 
jenem  Jahre  von  Norden  zu  Schiff  nach  Djidde    gingen,    macht  Sadik 

Zeit5chr.  d.  Gcsellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  11 


148  Dr.  B.Moritz: 

folgende  Angaben:  in  Sues  schifften  sich  ein  12  ooo  Ägypter  und  8000 
Türken ;  aufserdem  kamen  durch  den  Kanal  ca.  20  000  Türken,  Syrer 
und  Nordafrikaner.  Um  möglichst  viel  Pilgerpassagiere  anzulocken, 
sollen  einige  Dampferlinien,  von  denen  Florio  und  Rubattino  namhaft  ge- 
macht werden,  den  Kniff  gebrauchen,  für  die  Hinreise  nach  Djidde  den 
Passagepreis  von  40  Francs  auf  7  zu  ermäfsigen,  dagegen  ihn  für  die 
Rückreise  auf  3  oder  selbst  ^]i  ägyptische  Lire  (S.  56)  =  78  bis  91 
Francs  zu  erhöhen,  was  den  Verfasser  zu  einem  Ausbruch  frommer 
Entrüstung  veranlafst. 

In  Mekka  traf  man  am  3.  Du'l  hidje  =  14.  September  ein  und 
blieb  fast  einen  Monat,  während  welcher  Zeit  Muhamed  Sädik  nicht 
nur  als  eifriger  Muslim  den  Anforderungen  seiner  Religion  in  vollstem 
Mafse  gentigte,  sondern  auch  sich  über  die  politischen  und  sozialen 
Verhältnisse  des  Landes  zu  informieren  suchte^). 

Die  Gröfse  der  Provinz  Hedjäz  beziffert  er  auf  ungefähr  1 193  517 
Quadratkilometer*),  eine  Angabe,  die  schon  wegen  der  unsicheren  poli- 
tischen Verhältnisse  keine  besondere  Genauigkeit  beanspruchen  kann. 
Auch  die  Einwohnerzahl  von  700  000  Seelen,  sowohl  an  ansässiger  wie 
nomadischer  Bevölkerung,  beruht  offenbar  nur  auf  approximativer 
Schätzung  und  dürfte  viel  zu  hoch  gegriffen  sein.  Denn  wenn  die  bedui- 
nische Bevölkerung,  wie  er  im  folgenden  weiter  ausführt,  etwas  über 
27  000  Seelen  beträgt  und  Mekka  (Sälnäme  S.  10)  wirklich  1 10  000  Ein- 
wohner hätte,  so  würde  sich  der  Rest  von  563  000  auf  die  übrigen  Ort- 
schaften und  Städte  zu  verteilen  haben.  Von  diesen  hat  aber  Medina  nur 
ca.  40  000,  Djidde  20  000  und  Täif  2000.  Rechnet  man  auf  die  übrigen 
kleineren  Hafenplätze  und  Dörfer  im  Maximum  —  jedenfalls  zu  hoch 
—  100  000,  so  wäre  obige  Gesamtziffer  noch  immer  um  400000  zu 
hoch  angegeben. 

Über  die  nomadische  Bevölkerung  giebt  er  folgende  Details  (S.  31  ff.). 
»In  der  Provinz  Hedjäz  wohnen  verschiedene  Beduinenstämme,  nämlich 
der  Stamm  der  Somödät,  900  Seelen  stark,  Grofsscheich  Hod6fe; 
Rehkän,  30  Stunden  von  Medina;  Sahär?,  3000  Seelen  stark,  Scheich 
Ibrahim  ibn  Mutlak;  Fodh^le,  900  Seelen  stark,  Scheich  Fahed;  in 
Djed6de  an  der  grofsen  Heerstrafse,  Beni  'Amr,  700  Seelen  stark, 
Scheich 'Audh  ibn  Derwisch;  in  Bir  il  Räha,  Rihale,  500  Seelen  stark, 
eine  Unterabteilung  der  Beni  'Amr,  wohnt  in  Zelten  und  lebt  nur  von 


^)  Nach  den  von  ihm  regelmäfsig  gemachten  Thermometerbeobachtungen  betrug 
die  Temperatur  in  Mekka  Ende  September  und  Anfang  Oktober  morgens  bei 
Sonnenaufgang  31  —  32°  C.  und  stieg  mittags  auf  37  —  38°,  einigemal  bei  Wind- 
stille bis  auf  42  —43  o.  Am  6.  Oktober  nachm.  gegen  4  Uhr  kam  der  erste  Ge- 
witterregen von  einstündiger  D<iuer. 

^)  Diese  und  die  folgenden  statistischen  Angaben  hat  Sädik  fast  wörtlich  aus 
dem  türkischen  Staatskalender  für  den  Hedjäz,  1301=1884  in  Mekka  gedruckt,  ent- 
lehnt. 


Der  Hedjäz  nnd  die  Stralse  von  Mekka  nach  Medina.  149 

den  Kamelen;  der  Stamm  der  Ahämide,  600  Seelen  stark»  wohnt  in 
srehlem  und  in  kulturfahigem  Terrain  und  lebt  gleichfalls  von  der 
Kamelzucht;  meerwärts  von  Medina  der  Stamm  Temim,  700  Seelen 
stark;  in  ihrer  Nachbarschaft  der  Stamm  der  Sa*  adln,  600  Seelen  stark; 
in  Bedr  der  Stamm  der  Subh,  1400  Seelen  stark,  zum  gröfsten  Teil 
Kamelhirten ;  der  Stamm  der  Hauäzim,  wohnt  in  sterilem  und  in 
kulturfahigem  Terrain  und  in  Djed^de,  2500  Seelen  stark,  besorgt  mit 
seinen  Kamelen  Transporte  für  die  Regierung  und  für  Kaufleute  von 
Jenbo   nach  Medina  und  weiter. 

Alle  diese  aufgeführten  Stämme  zusammen  haben  den  Kollektiv- 
namen Beni  Harb,  und  sie  können,  abgesehen  von  den  Hauäzim, 
für  einen  einzigen  Stamm  gelten.  Alle  beziehen  sie  gewisse  Fixa 
und  Einkünfte^)  von  der  Hohen  Pforte  und  von  Ägypten,  die  sie  jedes 
Jahr  bei  der  Ankunft  der  beiden  Mahmal  erhalten. 

Zu  den  Stämmen  der  Für  ai-Strafse  gehören^): 

i)  die  Beni  *Auf  und  die  Sauä'id,  ihr  Scheich  ist  Muhammed 
ihn  il  Rubödj;  sie  sind  3500  Seelen  stark  und  wohnen  in  der  Wüste 
zwischen  Reijän  und  Medina  in  Zelten. 

2)  Die  Beni  'Amr,  2500  Seelen  stark;  eine  Hälfte  wohnt  im 
Osten  unter  Zelten,  die  andere  in  den  Gegenden  zwischen  Reijdn, 
^[udhik,  Abu  Dhoba   und  Räbigh. 

3)  Der  Stamm  Bi  lädt  je,  1300  Seelen  stark,  Nachbarn  der  Beni 
Amr. 

4)  Zwischen  Ghäir  und  Räbigh  der  Stamm  Lohöba^),  Zeltbewohner, 
1000  Seelen  stark. 

5)  Der  Stamm  Zob^d,  7000  Seelen  stark;  wohnt  von  Räbigh  bis 
hin  zu  den  in  der  Nähe  von  Mekka  und  Djidde  liegenden  Ortschaften 
TO  Cholfis,  'Asfän,  Kodhöme  und  Wädie.  Zum  Teil  lebt  er  unter 
Zelten,  zum  Teil  bewohnt  er  das  platte  Land. 

Aufser  diesen  giebt  es  schliefslich  noch  andere  Stämme,  deren 
Scheiche  wegen  ihre  Lage  selbständig  sind  und  keinen  Verkehr  mit  der 
Regierung  unterhalten,  obwohl  sie  alle  derselben  gehorchen. 

Was  die  Natur,  die  Lebensweise  und  die  Konfession  dieser  Stämme 
anlangt,  so  wohnen  sie  zum  Teil  in  Häusern  wie  Vogelnester,  was  sie 
eine  Ortschaft  (balde)  nennen  und  besitzen  Felder  und  Palmen;  zum 
anderen  Teil  wohnen  sie  in  Zelten  und  gewinnen  ihren  Lebensunterhalt 
von  den    Kamelen    und  Schafen.     Zu   den  Beduinen  an  der  östlichen 

^)  Euphemismus  für  Tribut.  In  der  Einleitung  (S.  3),  wo  der  Verf.  eine 
ziemlich  detaillierte  Übersicht  über  die  Kosten  der  Reise  für  die  Regierung  giebt, 
sagt  er,  da(s  die  Douceurs  für  die  Beduinen  samt  einigen  anderen  Ausgaben 
aoo  ägyptische  Pfund  =  5000  Francs  betragen. 

^)  „Zweigstrafee",  so  genannt,  weil  sie  sich  von  der  Küstenstrafse  in  Räbigh 
sacli  Medina  abzweigt. 

'j  Später  (S.  48)  Lahbä  genannt. 

11* 


150  Dr.  B.Moritz: 

Strafse  gehört  der  Stamm  Abu  Dhobä*,  auch  Ziüd  oder  Z^dije 
genannt  nach  Zöd  ibn*Ali  Z^n  il  dtn,  obwohl  sie  zu  dessen  Sekte  nicht 
gehören.  Vielmehr  haben  sie  sich  einen  Glauben  zurecht  gemacht, 
der  mit  den  Konfessionen  der  Sunna  nichts  gemein  hat.  Man  erzählt, 
dafs  sie  die  Geschwisterehe  erlauben  und  bei  der  Heirat  einer  ge- 
schiedenen Frau  die  gesetzliche  Frist  nicht  beobachten,  dafs  sie  auch 
Wild  nicht  nach  dem  Gesetze  töten,  dais  sie  Morgens  zwar  pünktlich 
nach  Sonnenaufgang  beten,  das  Abendgebet  aber  erst  kurz  vor  Abend 
verrichten,  dafs  sie  wie  die  Perser  viele  von  den  Gefährten  der  Pro- 
pheten hassen,  und  dafs  sie  in  die  Leichentücher  ihrer  Toten  Brot 
und  ein  Gefäfs  mit  Wasser  und  darin  zwei  Bambusruten  oder  Palmen- 
rippen legen.  Sie  besitzen  Palmen  und  Gärten  und  sind  meistenteils 
Wegelagerer.  Alles  wird  bei  ihnen  vorher  in  einer  Ratsversammlung 
beraten  und  erst  dann  ausgeführt,  wenn  es  gut  geheifsen  ist.  Von 
anderen  Stämmen  heiratet  niemand  in  sie  hinein,  weil  sie  Ketzer  sind 
und  der  allgemeinen  Religion  (der  Sunna)  nicht  angehören.  Die  übrigen 
Stämme  gehören  den  sunnitischen  Konfessionen  an,  und  man  heiratet 
dort  einander,  sobald  der  Vater  der  Braut  oder,  falls  dieser  tot  ist, 
einer  von  ihren  Verwandten  damit  einverstanden  ist,  ohne  darüber  die 
Braut  um  ihre  Einwilligung  zu  fragen,  und  ohne  dafs  sie  aus  dem 
Hause  herauskommt.  Bei  ihnen  wird  kein  Wein  getrunken;  nur  der 
Mann  trinkt  Kaffee  und  raucht  Tabak,  nicht  aber  die  Frau.  Sie  haben 
auch  Moscheen  und  Schulmeister  [Fakih],  die  den  Kindern  die  Schrift 
und  das  Koranlesen  beibringen  und  keine  Dikrs  (religiöse  Tänze)  auf- 
führen.    Ihre  Konfession  ist  ein  notorischer  Senösismus. 

Ihre  Hochzeitsmahle  veranstalten  sie  mit  grofsen  Festlichkeiten, 
wobei  die  Männer  nicht  mit  den  Frauen  zusammen  sind.  Die  Braut 
läfst  man  nachts  durch  schwarze  Sklavinnen  in  das  Haus  des  Bräutigams 
bringen,  ohne  dafs  sie  die  Männer  sehen.  Obwohl  bei  ihnen  efine  (un- 
erlaubte) Vermischung  von  Weibern  mit  Männern  nicht  verboten  ist, 
so  würden  doch  alle  jeden  Buhlen  und  jede  Buhlerin  töten.  Leichen- 
begängnisse werden  von  Frauen  nicht  begleitet.  Allmosen  giebt  man 
nach  Kräften.  Bei  dem  Hochzeitsmahl  macht  man  Musik  mit  Pauken 
und  veranstaltet  Reiterspiele.  Ihre  Nahrung  besteht  aus  Datteln  mit 
Fett  und  Fleisch  mit  Honig,  ihr  Brot  ist  aus  Weizen,  obwohl  wenig; 
Fleisch  liefert  ihnen  das  Kamel  und  das  Schaf.  Rinder,  Büffel  und 
europäische  Hühner  giebt  es  bei  ihnen  nicht,  nur  wenige  einheimische 
Hühner.  Gemüse  wird  nicht  gegessen,  weil  man  glaubt,  dafs  es  Durch- 
fall verursache.  Wenn  einer  von  einem  Stamme,  und  wär's  auch  nur  ein 
kleines  Kind,  mit  einem  von  einem  anderen  Stamme  in  Streit  gerät,  und 
nun  jeder  seine  Stammesgenossen  zu  Hülfe  ruft,  so  ist  der  Krieg  zwischen 
den  beiden  Stämmen  fertig,  ohne  dafs  man  das  Oberhaupt  darüber 
fragt.  Nur  in  der  Nacht  steht  man  davon  ab;  sobald  aber  der  Tag 
erscheint,  kommt  man  wieder  darauf  zurück.    Die  angeseheneren  Leute 


Der  Hedjäz  und  die  Strafse  V9n  Mekka  und  Medfna  151 

des  Stammes  bemühen  sich  zur  Beilegung  des  Streites  weder  zu  ver- 
mitteln noch  Frieden  zu  stiften.» 

Zur  Sicherung  ihrer  Macht  muls  die  türkische  Regierung  im  Hedjäz 
bedeutende  Streitkräfte  unterhalten :  in  Mekka  garnisonieren  2  Bataillone 
Infanterie  ä  800  Mann,  in  Täif,  Djidde,  Ribigh  und  Jenbo'  je  ein  halbes 
Bataillon.  Femer  stehen  in  Mekka  3  Bataillone  berittener  Gendarmerie, 
und  I  Bataillon  Fufsgendarmerie  liegt  über  die  Umgegend  zertreut 
In  Medina  stehen  3  Linienbataillone,  i  Bataillon  berittener  und  i  Ba- 
taillon Fufsgendarmerie.  Femer  gehören  zu  den  Provinzialtruppen 
I  Regiment  Festungs-  und  i  Regiment  Gebirgsartillerie.  Aufserdem 
befinden  sich  im  Roten  Meere  6  Kriegsschiffe;  drei  hiervon  kreuzen 
zwischen  Bäb  il  mandeb  und  Jenbo' ,  und  je  eins  ist  in  Bäb  il  Mandeb, 
Hodede  und  Djidde  stationiert. 

Die  Behauptung  des  öden  Landes  legt  der  Regierung  schwere 
finanzielle  Opfer  auf.  Den  Einnahmen  von  1533934,20  türk.  Piastern*) 
stehen  Ausgaben  im  Betrage  von  25  518906,08  gegenüber,  so  dafs  ein 
Zuschufs  von  23  984  971,28  P.  T.  (=:  rund  4440  000  M.)  aus  der  Staats- 
kasse erforderlich  ist.  Unter  den  Ausgaben  figuriert  in  erster  Linie  die 
Unterhaltung  der  Land-  und  Seemacht  mit  fast  14 1  MilL,  die  der  heiligen 
Orte  (incl.  ihres  zahlreichen  Personals)  in  Mekka  und  Medina  erfordert 
über  6  MilL;  der  Rest  von  fast  5  Mill.  geht  zum  gröfsten  Teil  für  die 
Verproviantierung  und  einige  Lokalausgaben  (?)  drauf. 

Für  die  Reise  von  Mekka  nach  Medina  wurde  gewöhnlich  die 
Furai-Strafse  [s.  o.]  benutzt.  Da  jedoch  die  syrische  Karawane  auf  der 
Herreise  Reibereien  mit  den  anwohnenden  Beduinen  gehabt  hatte,  so 
rieten  der  Generalgouverneur  und  der  Grofsscherif  dringend  zur  „öst- 
lichen Route",  einer  zwar  etwas  näheren,  aber  weniger  benutzten  Strafse, 
die  in  einem  leichten  Bogen  nach  Osten  beide  Städte  verbindet.  Mu- 
hammed  SILdik  scheint  sich  diesem  Rate  nicht  sehr  gern  gefügt  zu 
haben,  da  die  Araberhäuptlinge  der  westlichen  Strafse  ihm  die  Sicher- 
heit des  Durchzuges  schon  garantiert  hatten,  doch  wagte  er  auch  nicht 
bei  dem  Mangel  detaillirter  Instruktionen  seitens  der  ägyptischen  Re- 
gierung mit  ihnen  ein  Abkommen  zu  treffen.  Das  folgende  ist  die 
Übersetzung  seiner  Reisebeschreibung  ^). 


M  Diese  EinDahmen  setzen  sich  aus  folgenden  Posten  zusammen:  256507,30 
Verbrauchssteuer,  40  000  Wägegebühren,  go  000  Abgaben  für  Fischfang,  997789*30 
Ansfuhrzölle,  137445  Zehnten  und  22092  Diversa. 

^)  Dem  Büchlein  Muhammed  Sädik's  ist  eine  rohe  Kartenskizze  beigegeben, 
welche  nur  die  Routenlinie  und  die  Namen  der  Nachtlager  oder  Stationen  enthält,  aber 
gar  keine  topographischen  Einzelheiten,  die  ich,  so  gut  es  eben  bei  der  unvollkom- 
menen and  unvollständigen  Beschreibung  des  Verfassers  möglich  ist,  danach  hinzu- 
gefügt habe.  Text  und  Kartenskizze  stimmen  auch  nicht  immer  übercin;  ich  habe 
letzterer  den  Vorzug  gegeben,  da  der  Oberst  nach  Cosmos  (VIII,  S.  346  u.  S.  351, 
•^nj,  1)  "Wirklich,  wenigstens  auf  seinen  früheren  Reisen,  mit  Instrumentalaufnahmen 


152  Dr.  B.  Moritz: 

»Sonnabend,  i.  Muharrem  1303  (=  9.  Okt.  1885)*).  Hitze 
vor  Sonnenaufgang  29°  C.  Das  Mahmal  setzte  sich  um  2  Uhr  lang- 
sam in  Bewegung.  S.  Exe.  der  Wali  hatte  es  vor  seiner  Wohnung 
erwartet  und  als  es  herangekommen  war,  ergriff  er  den  Zügel  des 
Kamels  und  führte  es  dreimal  herum  vor  der  Wohnung;  dann  liefs 
er  den  Zügel  los  und  das  Mahmal  setzte  sich  in  Bewegung  bis  vor 
das  Zelt  des  Emirs  aufserhalb  von  Schach  Mahmud  ^).  Dort  machte  es 
halt.  Ich  kehrte  dann  nach  Mekka  zurück  zu  dem  letzten  Umgang 
um  die  Ka  aba  und  um  mich  von  S.  Exe.  dem  Scherif  und  dem  Wali 
zu  verabschieden,  und  übernachtete  bei  dem  Mahmal.  An  diesem  Tage 
war  der  syrische  Zug  abgegangen.  Am  Freitag  schon  war  den  Tier- 
vermietern die  Nachricht  zugegangen,  die  nötigen  Kamele  bereit  zu 
halten.  Die  Temperatur  war  in  dieser  Gegend  gemäfsigt,  die  Hitze 
erreichte  vor  Sonnenaufgang  25°  C.  Am  Sonntag  Morgen  war  aber 
die  Zahl  der  erforderlichen  Kamele  nicht  vollständig  angesichts  der 
Menge  der  Pilger  und  des  Umstandes,  dafs  die  Karawanen  abgingen 
und  keine  Tiervermieter  zurückkamen.  Dieselben  erhielten  die  Hillfte 
der  Miete  im  Voraus  nach  ihren  Bedingungen.  Die  Miete  für  einen 
Schukduf^)  von  Mekka  nach  Medina  betrug  18  Riäl  (Maria  Theresia- 
Thaler),  für  einen  'Assam*)  17  Riäl;  von  Mekka  nach  Medina  und  weiter 
nach  Jenbo'  pro  Schukduf  23,  pro*Assam  22;  von  Mekka  nach  Medina 
und  weiter  nach  Djidde  pro  Schukduf  28,  pro  'Assam  27;  von  Mekka 
nach  Medina  und  weiter  nach  Weg'h  pro  Schukduf  35,  pro  Assam  34. 
Die  übliche  Sitte  von  Mekka  ist,  dafs  der  Vermieter  von  der  Miete 
seiner  Kamele  pro  Tier,  das  nach  Medina  geht,  i  Riäl  an  den  Scherif, 
I  an  den  Fiskus,  i  an  den  Kamelscheich  und  einen  an  den  Mu- 
tauwif  (Fremdenführer)  zahlt;  und  wenn  es  nach  Djidde  geht,  nur  4  Thaler 
an  den  Fiskus,  und  so  ist  es  auch  für  die,  die  von  dort  nach  Mekka 
kommen.  Von  Medina  nach  Jenbo'  ist  die  Taxe  pro  Tier:  i  Riäl 
dem  Fremdenführer  und  einen  zweiten  an  den  Fiskus. 


sich  befafst  hat.  Doch  scheint  mir  die  östliche  Ausbiegung  dieser  „östlichen  Strafse'* 
zu  stark  ausgefallen  zu  sein;  denn  dieselbe  verläuft  westlich  von  Charles  M.  Doughty's 
Route  von  'Aneize  nach  Djidde  (s.  Karte  in  Proceedings  R.  Geogr-  Soc.  1884« 
S.  428)»  würde  aber  bei  Beibehaltung  jener  östlichen  Ausbiegung  dieselbe  schneiden 
und  zum  Teil  östlich  von  ihr  sich  hinziehen.  Bei  einer  Eintragung  in  Übersichts- 
karten mufs  deshalb  besagter  Bogen  zerkürzt  werden,  wie  solches  auf  dem  beige- 
gebenen Übersichtskärtchen,  einem  Ausschnitte  aus  der  eben  neubearbeiteten  Karte 
der  „Nilländer"  (H.  Kieperts  Neuer  Handatlas  Nr.  34)  geschehen  ist. 

Richard  Kiepert. 

1)  Der  Verfasser  irrt  sich  hier  in  der  Zeitumrechnung;  der  i.  Muharrem  1303 
entspricht  vielmehr  dem  10.  Oktober  1885. 

^)  Vgl.  den  Grundrifs  von  Mekka  in  Verhdlgen  d.  Ges.  f.  Erdk.  XIV.  Tafel  2. 
3j  Art  Kameelsallel  oder  Palankin. 
*j  Eine  Art  Kamclsattcltasche. 


Der  Hedjäz  und  die  ^trafse  von  Mekka  nach  MedSna.  ]^53 

Inzwischen  warteten  wir  auf  die  Komplettierung  der  Kamele  bis 
5^;  dann  ab  nach  NW  auf  dem  Wege  nach  il  *Umra,  dann  nach 
X.— 51*  35  nach  NO  auf  sandigem  freien  Wege  zwischen  Bergen,  auf 
ihm  etwas  Kiesel.  —  6h  nach  O,  Nach  5«»  S0(?).  —  Nach  5»  von 
0  nach  N.  —  Um  6^30  Djebel  i'  Nur  weiter,  es  liegt  auf  dem 
Wege  nach  Munä.  Dann  O.  —  7^  23  nach  NO  zwischen  zwei  Bergen; 
dann  nach  9  h  48™  O  in  einem  weiten  sandigen  Wadi  mit  einigen  Aka- 
zien, namens  Umm  Gheilän.  Um  iihigm  Halt  am  Bir  il  Bärud 
;  Pulverbrunnen»).  Das  ist  ein  fester  Bau ;  seine  Weite  (Durchmesser)  6, 
seine  Tiefe  12  m;  mit  süfsem  Wasser.  In  seiner  Höhlung  eine  grofse 
Sykomore.  Bei  Sonnenuntergang  Donner,  Blitz  und  Regen  ca.  »,'  Stun- 
den lang. 

Montag,  3.  Muharrem  (—  11.  Okt.).  1^45^  ab.  Richtung  NO. 
Nach  einer  Stunde  war  das  Wadi  zu  Ende  und  der  Weg  erweiterte 
sich  auf  300  m  zwischen  Bergen ,  hinter  denen  Hügel.  Um  3  ^  ver- 
engerte sich  der  Weg;  nach  10»  wegen  der  vielen  Kieseln  ein  Hügel 
1.  passiert.  Um  4  h  verengert  sich  der  Weg,  seinp  Breite  5  m  zwischen 
Steinen  und  Felsen,  dann  erweitert  er  sich  allmählich.  Richtung  N 
4b  30  gelangt  man  zu  einem  schmalen  östlichen  Wege  nahe  beim  Wädi 
il-Leimün;  dann  nach  NO.  —  4^  45°»  Brunnen  mit  süfsem  Wasser 
(das  aber  einen  bitteren  Nachgeschmack  hat),  auf  sandigem  Wege,  der 
20  m  breit  zwischen  Bergen  hinführt  und  dann  nach  N  mit  Ablenkung 
W  sich  wendet.  5»  40  Halt.  6*>  ab  nach  N.,  dann  nach  NW.  —  7*»  nach 
NO  links  gegenüber  Berg.  —  Nach  5  ^  zerstörter  Brunnen  1.  —  Richtung 
0  in  einem  weiten  Wadi,  in  ihm  in  einiger  Entfernung  Äcker,  bald 
quadratisch,  bald  rechteckig,  5  m  hoch,  plateauähnlich  mit  Sandboden, 
die  von  den  Regenbächen  der  nahen  Gebirge  bewässert  und  von 
den  Arabern  mit  Durra  und  Grünzeug  bebaut  werden.  8  h  20  ein  er- 
höhtes Stück  Land  links  mit  Palmen,  Feldern  und  Gras,  namens 
Djed^de*),  rechts  von  dem  Wege  ein  einzelner  Fels  an  der  Seite  eines 
südöstl.  Weges,  wichtig  (als  Wegweiser)  für  Eilboten  nach  Mekka,  dann 
0  mit  Abweichung  nach  N. 

9^45  Marsch  im  Wädi  il  Leimun  (Doughty  W.  Laymün);  rechts 
erhöhter  Boden,  der  mit  soliden  Steinmauern  eingefafst  ist,  etwa  2  m 
hoch  und  eben,  darin  Palmen  und  Bäume  und  Häuser  am  Fufse  des 
Berges,  und  rechts  von  ihm  (?)  am  Fufse  des  Berges  einige  Palmen. 
Dort  werden  Apfelsinen,  Citronen,  Rettiche,  Melonen  u.  a.  verkauft. 
Links  sind  Gärten,  die  sich  an  dem  Wege  entlang  ziehen,  darin  viel 
Citronenbäume.  Hierher  ergiefst  sich  das  Wasser,  das  von  einem 
fernen  Berge  kommt,  und  fliefst  mitten  in  ihnen,  so  dafs  sie  wie  ein 
Garten  im  Paradiese  aussehen.  10h  15  nach  N  grofse  Wasserleitung, 
deren  Wasser  nach  Gärten  läuft,    dasselbe  ist  sehr  süfs.     Nach  500  m 


'j  Jedlda  bei  Doughty  a.  a.  O. 


154  Dr.  B.Moritz: 

nach  O;  nach  looom  sind  die  Felder  zu  Ende,  und  man  passiert  einen 
Wasserlauf,  der  von  dem  Gebirge  r.  in  eine  künstliche  Wasserleitung 
mündet,  dann  von  ihr  auf  die  Felder  und  in  die  Gärten  fliefst,  und 
dann  geht  er  noch  weit  weg.  lo^  40.™  Halt  imWädi  ilLeimün  nahe 
an  dieser  Quelle  auf  einem  freien  erhöhten  Platz,  dabei  ein  Markt, 
auf  dem  Fleisch,  Fett,  gekochter  Reis,  Brot  u.  s.  w.  verkauft  wird. 
Die  Verkäufer  kommen  bis  von  Mekka  hierher  um  Geschäfte  zu  machen. 

Dienstag,  4.  Muharrem  (=  12.  Okt.)  war  die  Hitze  bei  Sonnen- 
aufgang 26°  C.  Nach  i^  45  ab  nach  NO  auf  ebenem,  sandigem, 
kieseligem  Terrain,  das  von  Bergen  umgeben.  6^  40  Halt.  —  7^  20  ab 
ungefähr  O.  —  8*»  10  NO,  bald  mehr  O  bald  mehr  N  je  nach  der 
Lage  der  Berge.  Terrain:  Akazien,  Kiesel,  Sand.  9*»  20  erscheint  ein 
Berg  vorn,  der  anscheinend  den  Weg  versperrt;  leichter  Anstieg. 
Richtung  N  in  weitem  Terrain  zwischen  den  Bergen,  über  Sandebene, 
dann  NW.  —  lo*»  10  Brunnen  r.  am  Fufse  des  Berges;  sein  Wasser 
zwar  salzig,  aber  gut  für  die  Tiere.  Gewitter  mit  Bewölkung.  —  10^  20 
Halt  nahe  am  Beginn  der  Lokalität,  namens  il  Mudhik  („Engpafs"). 

Mittwoch,  5.  Muharrem  (=  13.  Okt.).  12^  30  ab  nach  O.  Tem- 
peratur 21°  C.;  starke  Kälte.  Nach  10 «"  Anhöhe;  leichte  Steigung, 
dann  Senkung.  Akazien,  Kiesel,  dann  in  offenem  Terrain,  1.  kleine 
Hügel.  —  ii»  IG  NW.  1^30  N,  Zwischen  'Bergen.  Weg  verengert 
sich  zu  ca.  20  m,  das  ist  der  Anfang  des  Passes.  Dann  dreht  sich  der 
Weg  von  NO  zu  O,  dann  nehmen  die  Steinmassen  zu,  Weg  gerade  aus 
nach  N  nach  i  ^  47 ;  dann  offenes  Terrain.  Nach  2  m  verengert  sich 
die  Passage  durch  die  Steine  so,  dafs  die  Kamele  nur  noch  zu  zwei 
passieren  können;  dann  W.  —  i^  57  N,  dann  O;  dann  beginnt  der  Weg 
nach  N  zu  biegen,  nach  der  Lage  der  beiderseitigen  Berge,  in  Krüni- 
mungen,  Steigimgen,  Senkungen.  Viel  Kiesel  und  Akazien.  —  Um  2^  er- 
weitert sich  der  Weg  nach  N,  die  Berge  mit  vielen  Felsblöcken  be- 
deckt, heben  und  senken  sich;  dann  wendet  er  sich  nach  NW.  — 
2^25  geht  er  in  einem  Halbkreis  nach  O,  dann  N.  —  2 '»35  Stein - 
terrain,  dafs  nur  immer  ein  Kamel  passieren  kann,  25  m  lang;  dajin 
marschieren  die  Kamele  zu  zwei.  —  2*»  43  O  Sfeinterrain,  dann  SO.  — 
2^  54  O  mit  einer  Wegbreite  von  20  m,  die  Passage  leichter.  —  Nach 
3^8  Engpafs  zu  Ende.  Der  Weg  erweitert  sich  einigermafsen,  führt 
durch  Akazien  und  über  Kiesel.  Richtung  NO.  Nach  3^25  hören 
die  Berge  1.  allmählich  auf,  r.  Hügel.  Nach  10«»  passiert  er  ein  Stein- 
feld, dafs  sich  ein  wenig  senkt,  10  m  breit.  Nach  3"»  leichter  Abhang, 
von  dem  man  zu  Terrain  zwischen  Hügeln  ansteigt;  ungefähr  50  m, 
dann  Abstieg  von  da  in  ein  Wäd!  zwischen  Hügeln,  Richtung  N;  jetzt 
sind  die  Steinfelder  des  Engpasses  zu  Ende.  Dann  wird  der  Weg  eben, 
das  Wadi  erweitert  sich  nach  1.,  dann  entfernen  sich  die  Berge  r. 
Nach  5**  beginnt  Abstieg,  dann  Anstieg  zu  ebenem  Terrain.  Nach  5**  15 
Halt    zum  Gebet.     Nach  6^  ab,   zwischen  Bergen  auf  beiden  Seiten  in 


Der  Hedjäz  und  die  Strafse  von  Mekka  nach  Medlna.  ]55 

einer  Ebene  von  300  m  Breite.  Nach  10"  verengert  sich  der  Weg  zu 
100  m,  dann  zu  50  m  Breite.  Richtung  nach  O  zwischen  den  Ein- 
schnitten der  Gebirgskette  wie  ein  Kreis,  dann  gerade  aus  nach  NO. 
Nach  6*»  15  offeneres  Terrain,  die  Berge  1.  senken  sich.  Um  6^  25 
Hak  in  der  „Grubengegend''  [Ardh  il  Hafäir,  früher  Fahäir 
oder  Dhariba  (Dhbr^bar)  genannt],  zwischen  den  Bergen,  um 
Wasser  einzunehmen  für  die  folgende  Station,  auf  der  dasselbe  fehlt. 
In  dieser  Gegend  quillt  das  Wasser  aus  dem  Boden,  wenn  man  nur 
mit  einem  Zahnstocher,  gräbt.  7^30  Temperatur  37"-  C;  dann  bei 
Sonnenuntergang  sinkt  sie  auf  30°.  Den  Arabern  dieser  Gegend  ist 
nicht  zu  trauen. 

D  onnerstag,  6.  Muharrem  (=  14.  Okt.).  121^  20  ab.  Hitze  21°. 
Nach  12*»  55  verengert  sich  der  Weg  infolge  der  vielen  Steine  und 
der  Hügel  auf  beiden  Seiten;  dann  erweitert  er  sich  allmählich  nach 
0.  —  Nach  I  *»  40  viele  Kiesel.  Richtung  O,  die  Berge  hören  auf.  Nach 
3"  wieder  NO  in  einem  weiten  Wädi  mit  Akazien  und  Kiesel.  Nach 
3^  Sand  ohne  Kiesel  und  Bäume.  J*<Iach  ^  Stunde  etwas  Kiesel  in  total 
ebenem  Terrain,  das  für  Eisenbahnen  wie  geschaffen  wäre.  Um  6^6 
Halt  zum  Gebet.  —  Um  61*45  ab,  in  völliger  Ebene.  —  Hitze  35^0. 
Nach  5™  Hügel  weit  r. ,  parallel  dem  Wege.  Nach  7*»  35  Hügel  zu 
Ende,  die  Ebene  bleibt.  Nach  7*»  53  drei  Erhöhungen  r.  und  leichte 
Hügel  weit  1.  Nach  8*»  10  in  der  Ferne  Vegetation,  gut  für  die  Tiere. 
Diese  Lokalität  heifst  Wädi  il  Birke.  Richtung  von  N  nach  NO. 
Wegen  des  ebenen  Bodens  marschieren  die  Kamele  4—5  km  per  Std. 
Nach  12^»  sehr  grolse  Kiesel.  Nach  3"»  Sand  und  Vegetation.  Nach 
i2>*  20  Senkung  1.,  2  m  tief,  von  quadratischer  Gestalt  und  50  m  Länge. 
Früher  war  ein  Wasserbassin  darin,  das  jetzt  zugeschüttet  ist  und  kein 
Wasser  mehr  enthält*).  Die  Pilger  nehmen  darum  ihr  Wasser  von  den 
vorigen  Wasserlöchem  mit.     Nach  12*»  25  Halt. 

Freitag,  7.  Muharrem  (=  15.  Okt.).  Um  12*»  ab.  Die  Luft  kalt. 
Temperatur  27^  C.  Über  ein  gewundenes  Steinterrain,  dessen  Breite 
50  m  beträgt;  viele  Kiesel,  der  Marsch  darüber  beschwerlich,  Richtung 
zuerst  nach  O,  dann  nach  W  etwa  im  Halbkreis,  dann  gerade  aus  nach 
N.  Nach  12«  geht  die  Sonne  auf.  Richtung  N  in  flacher  Gegend  von 
ebenem,  sandigem  Terrain.  Nach  i  ^  Vegetation.  Das  Wädi  beginnt 
sich  stark  zu  erweitern  und  wäre  zum  Ackerbau  geeignet.  Nach  3^35 
ebenes  Terrain  mit  Vegetation.  Nach  6*»  3  Halt  zum  Gebet.  Nach 
6*»  35  ab;  Richtung  NNW  durch  ebenes  Terrain.  Nach  7^  30  grofse 
Kiesel,  ungefähr  auf  200m  ausgebreitet;  dann  Sand  und  Vegetation. 
Nach  J  Stunde  nähern  sich  die  Hügel  r.  allmähHch  als  eine  Kette 
von  schwarzen  Kieseln.  Hitze  34°  C.  Nach  9^  die  Hügel  zu  Ende. 
Nach  6«  grofse  Kiesel.    Nach  20"»  Richtung  NW.    Nach  9I»  48»"  leichter 

*J  Wohl  £1-Birket  fl  Rukkaba  bei  Doughty. 


156  Dr.  B-  Moritz: 

Kieselboden,  dann  Sand  und  Vegetation.  Nach  8°*  isolierte  Hügel  r.  und 
andere  300  m  entfernt  1.  Richtung  NW.  Nach  4™  viele  Kiesel.  Nach 
10^  45  leichte  Hügel,  die  nach  O  gehen.  Nach  11^  10°»  ein  Hügel  r. 
Vegetation,  dann  Kiesel,  dann  Vegetation  und  viel  'AbiP),  dann  Kiesel, 
dann  *Abil  und  Vegetation;  dann  Kiesel  in  einem  weiten  Wädi,  dann 
Vegetation  und  sofort  bis  zur  Station  Hädä.  Um  2**  45  nachts  Halt 
auf  einem  weiten  Platze,  der  von  Gräben  und  Kanälen  für  den  Acker- 
bau durchzogen  ist ;  auf  ihm  drei  Bnmnen  mit  süfsem  Wasser  und  dort 
ein  Berg,  auf  dessen  Spitze  ein  Gebäude  wie  eine  Warte  oder  Wacht- 
turm  steht. 

Sonnabend,  8.  Muharrem  (=  16.  Okt.).  Vor  Sonnenaufgang 
die  Temperatur  17°  C.  Gegen  Ende  von  ein  Uhr  ab  über  frucht- 
bares fiir  Ackerbau  geeignetes  Land.  Richtung  OSO.  Nach  8"»  Salz- 
steppe, dann  Vegetation.  Der  Marsch  hier  beschwerlich  infolge  der 
Regengüsse.  Nach  3I»  nehmen  die  Salze  zu,  wir  halten  auf  die  linke 
Seite  ferner  pyramidenähnlicher  Hügel.  Nach  10«  Hügel  1.,  die 
sich  dem  Wege  gegenüber  ausdehnen.  Nach  3^  17  leichte  Kiesel;  ein 
Hügel  nahe  1.,  dann  Salzsteppe.  Richtung  O.  Nach  3*»  40  Richtung 
ONO,  und  die  Hügel  r.  nach  S.  Nach  5 »  entfernen  und  ziehen  sie  sich 
nach  1.,  während  der  Weg  durch  eine  weite  Ebene  geht,  in  der  nur 
wenig  Salz.  Um  4^  25  erscheint  1.  im  Westen  ein  Berg,  und  rechts 
Blachfeld,  Weg  ONO  in  weitem  offenem  mit  Salz  bedecktem  Terrain,  ohne 
Vegetation.  Nach  5 »» 30  nähern  sich  die  Berge  1.  Nach  6  ^  Halt  zum 
Gebet.  Hitze  32°  C.  Nach  6^»  35  ab;  r.  ferne  isolierte  Berge.  Nach 
6^  47  1.  im  Westen  ein  Berg,  dann  ein  hoher  ferner  Hügel,  an  den 
sich  ein  Gebirgszug  schliefst.  Nach  8^  40  nach  N;  r.  zwei  Hügel,  die 
sich  nach  S  ausdehnen;  1.  runde  Berge.  Nach  20"»  Berge  r.  in  der 
Ferne,  und  vor  dem  Wege  isolierte  Berge.  Das  Terrain  während 
dieses  ganzen  Marsches  Salzsteppe.  Nach  10^30  pyramidenförmiger 
Berg  200  m  entfernt.  Richtung  N,  Terrain  mit  einiger  Vegetation  und 
Felsen.  Nach  7«»  leichter  Anstieg  mit  Kieseln  bedeckt,  die  von  den 
Hügeln  die  nach  W  gehen  und  mit  dem  Berge  r.  zusammenhängen. 
Nach  io«n  Abstieg  in  sandiges  Terrain.  Um  10^  45  Halt  zum  Gebet. 
Nach  iih  ab;  dann  nach  10*»  Ankunft  am  Lagerplatze,  aber  wegen  des 
Wassermangels  hier  zog  man  weiter  durch  Salzsteppe.  Nach  ii*»  30 
fester  Sand  und  Ebene,  r.  davon  Felsen,  die  aus  zerstreuten  Blöcken 
bestehen.  Nach  15»"  1.  gleichfalls  Felsen,  an  die  sich  in  der  Ferne 
Berge  anschliefsen.  Weite  Wüste  r.  Nach  12^  20  Halt  in  einem  Wädi 
mit  festem  Boden,  Namens  il  Habit  [früher  auch  Dhob'a  genannt]. 

Sonntag,  10.  Muharrem  (=  17.  Oktober).  Nach  10^  ab.  Hitze 
22°  C.,  dann  sinkt  sie  nach  12^  auf  19°  C.  Richtung  von  N  nach  NW. 
Weite  Salzwüste,  in  ihr  einige  Kiesel,  von  fernen  Bergen  eingeschlossen. 


')  Ein  Baum  mit  dünnen  herabbängenden  Zweigen,  ähnlich  dem  Ithl. 


Der  Hedjäz  uad  die  Srafse  von  Mekka  nach  Medfna.  }57 

Die  Kälte  nimmt  zu.  Nach  20™  geht  die  Sonne  auf.  Nach  12k  30  Zu- 
nahme des  Salzgehalts  des  Bodens;  vorn  in  der  Ferne  pyramidenförmige 
Hügel.  Nach  12  k  55  nimmt  das  Salz  etwas  ab.  Nach  3*»  Richtung  NW, 
einige  Vegetation.  Nach  3  k  20  grofse  Felsen  1.  Nach  5  "»  ebenes  steiniges 
Terrain,  hübscher  Berg  zieht  sich  nach  W.  Nach  5"»  Sand  und  Akazien. 
Nach  5"»  grofse  Felsen  1.,  pyramidenförmiger  Berg  weit  r.  Nach  3*»  40 
Felsen,  einige  eben  auf  sandigem  Terrain,  andere  hoch;  links  steinige 
Hügel,  r.  Bäume  und  isolierte  Felsen,  die  von  einander  abstehen  ^nd  dem 
Wege  gegenüber  sind.  Quer  vor  dem  Wege  eine  Gebirgkette  OW. 
Nach  4  k  bis  4.40  Halt.  Terrain  mit  einigen  Kieseln.  Nach  10™  kleine 
isolierte  Berge  r.  Nach  5  k  10»  leichte  Kiesel  bei  dem  Beginn  eines 
Berges  im  O.  r. ,  und  naher  Berge  N.  Marschgeschwindigkeit  4  km 
per  Stunde.  Nach  15«  Halt  bis  5.40.  Nach  5™  grofse  Akazien  ca. 
200  m  meistens  r.  Nach  6  k  steiniger  Hügel  1.  Nach  6*»  12  zwischen 
einer  ö.w.  Gebirgskette,  auf  beiden  Seiten  Hügel  mit  sanftem  Auf-  und 
Abstieg.  Hitze  «erreicht  34®.  Nach  6^  40  kleiner  Hügel  r.,  zwei  andere 
weit  1.  Nach  7^  25  Vegetation.  Richtung  NW,  westlich  an  einer 
hohen  w.  ö.  Hügelkette.  Nach  8k  5  Anstieg  zu  steinigem  Terrain,  mit 
viel  Kieseln,  ungefähr  O  5°»;  dann  nach  W,  indem  r.  die  Berge  in 
kahlem  kieselbedeckten  Terrain  zurückblieben.  Nach  8k  26  Akazien  1. 
Nach  22™  Berg  r.  zu  Ende.  Vorn  erscheinen  in  der  Feme  in  NW. 
Berge  um  9k,  und  viele  Kiesel.  Nach  4"»  Abstieg  in  offenes,  ebenes 
Terrain  mit  Vegetation.  Nach  9^15  Ankunft  bei  der  Station  S  a  f e  i  n  e ; 
Halt  neben  Palmen  und  Brunnen  mit  stifsem  Wasser,  Felder,  Gras  und 
Markt,  der  zum  Kauf  und  Verkauf  fertig  war. 

Montag;  den  11.  Muharrem  (=  18.  Oktober).  Aufbruch 
12h  15m,  Hitze  17^  C.  Richtung  nach  NW,  während  die  Berge  r. 
liegen  bleiben.  Nach  12*»  40"»  Anstieg  zu  einem  schwierigen  Stein- 
terrain, mit  vielen  Steinen.  Nach  ik  12™  Steinterrain  zu  Ende;  nun 
Richtung  nach  N.  Nach  2  k  7  m  passiert  der  Weg  ein  Kieselfeld  zwischen 
zwei  Bergen,  die  auf  den  beiden  Seiten  sich  hinziehen. 

Nach  6»  Anstieg  und  nach  15™  Abstieg.  Nach  7»"  Richtung  W,  dann 
nach  weiteren  7"»  Anstieg  auf  einer  Stelle,  wo  zwei  Berge  zusammenstoßen. 
Nach  8«  Abstieg.  Richtung  N,  dann  NW.  Nach  2^  55  m  Berg  links 
zu  Ende;  es  erscheint  ein  anderer,  der  sich  weit  hinzieht.  Futter  gut 
zur  Weide  der  Kamele.  Nach  3^35™  Richtung  N.  Die  Berge  r.  ent- 
fernen sich  allmählich.  Der  Weg  führt  durch  Vegetation  und  Akazien. 
Nach  30™  viel  Akazien.  Nach  4k  20™  Kieselfeld,  dann  Vegetation, 
Nach  5»  Richtung  NO  r.  von  einem  pyramidenförmigen  Berge;  die 
Berge  auf  beiden  Seiten  werden  weniger.  Nach  4^*  30  passiert 
man  ein  weites  Wädi.  Nach  5*»  11  passiert  man  einen  Berg  r; 
Richtung  N.  Nach  9™  leichter  Anstieg.  Richtung  NO.  Nach  5^  25™ 
führt  der  Aufstieg  in  ein  weites  Wddi,  der  erwähnte  Berg  bleibt  r. 
liegen,    Richtung  N.     Nach  5™  Richtung  O,    indem  man  den  gewöhn- 


158  ^'  ß*  Moritz: 

liehen  Weg  links  liegen  läfst.  Nach  5  *»  37  nach  N,  auf  einem  sanften 
mit  Kieseln  bedeckten  Abhang;  r.  ein  Berg.  Nach  5*»  55  Halt  zum 
Gebet.  Nach  6^  30  ab.  Nach  20»«  verbreitert  sich  das  Wädi.  Nach 
T^  Richtung  NW.  Nach  8™  Salzsteppe,  rechts  in  einiger  Entfernung 
ein  Berg,  Nach  7  ^  30"»  Salzsteppe,  dann  Sand,  dann  Vegetation.  Nach 
8^  passiert  mau  eine  weite  Steppe,  die  mit  Salz  bedeckt.  Nach 
9*»  Salzsteppe  zu  Ende.  Dieser  Weg  ist  kürzer  als  der  Weg  von  Su6- 
rigie,  dej  Zug  nahm  letzteren  nur  deshalb  nicht,  weil  die  Station  weit 
links. von  ihm  liegt.  Nach  lo^  40  passiert  er  einige  Vegetation  und 
Akazien.  Nach  10^50  Halt  zum  Gebet.  Um  11^  5  weiter.  Nach 
ih  in  der  Nacht  passiert  er  die  Haltestelle  vom  vorigen  Jahre,  wo 
kein  Wasser;  r.  bleiben  Berge  liegen,  die  sich  nach  O  ziehen.  Nach 
I  *»  30  sandiges  Terrain  mit  etwas  Kieseln.  Um  2  ^  Akazien  und  Vege- 
tation passiert.  Um  2^  20°*  Halt  in  einer  Ebene,  in  ihr  in  geringer 
Entfernung  Berge,  aber  kein  Wasser;  ihr  Name  ist  Landschaft  Su^- 
rigie*). 

Inzwischen  waren  (für  die  Pilger)  lästige  Unannehmlichkeiten  ent- 
standen durch  die  beduinischen  Kameltreiber,  da  ihre  Kamele  wegen 
des  geringen  Futters  stark  abgemagert  waren,  und  es  an  den  nötigen 
Stricken  mangelte  die  I^adungen  zu  schnüren,  und  weil  ftir  zehn  oder 
noch  mehr  Kamele  nur  ein  einziger  Treiber  da  war,  dem  das  Beladen 
derselben  schwer  wurde,  so  dafs  die  Eigentümer  der  Ladungen  wie 
Soldaten,  Diener,  Fackelträger  und  Treiber  ihre  Kamele  selbst  beladen 
mufsten  und  dazu  noch-  die  Kamele  der  übrigen  Beamten,  und  wenn 
sie  nicht  gewesen  wären,  hätten  die  Beamten  eigenhändig  ihre  Kameele 
beladen  müssen.  Und  dabei  erhitzten  .  sich  die  Kameltreiber  bei  der 
geringsten  Ursache  und  zogen  das  Schwert  gegen  die  Diener,  so  dafs 
man  sich  gleich  um  sie  versammeln,  ihnen  das  Schwert  mit  Gewalt 
entreifsen  und  sie  vor  mich  bringen  mufste.  Dann  hatte  ich*  um  den 
Aufruhr  zu  dämpfen,  sie  zu  beruhigen,  weil  wir  ihre  Kamele  brauchten, 
da  es  andere  als  diese  in  diesen  entlegenen  Gegenden  nicht  gab,  treu 
der  Überlieferung:  die  höchste  Klugheit  nach  dem  Glauben  an  Gott  ist 
mit  den  Menschen  umzugehen  und  zu  handeln  wisssen,  wie  die  Be- 
redten sagen:  „Behandle  die  Leute  richtig,  so  lange  du  in  ihrer  Woh- 
nung bist  und  stelle  sie  zufrieden,  so  lange  du  in  ihrem  Lande  bist" 2)^ 

Es  verging  kein  Tag,  wo  nicht  von  ihnen  Klage  über  die  geringste 
Ursache  bei  mir  erhoben  wurde.  Wenn  einer  von  den  Dienern  auf 
einem  Kamel  reiten  wollte,  das  nur  wenig  Last  trug,  so  zankte  der 
Kameltreiber  mit  ihm  imd  liefs  ihn  nicht  reiten,  sondern  stieg  selbst 
auf,  liefs  den  Diener  zu  Fufs  gehen  und  sagte:  „Das  Kamel  gehört 
mir,  und  ich  habe  mehr  Recht  auf  meinem  Eigentum  zu  reiten  als  der 


1)  Bei  Doughty  Swergieh  (Meteyr). 

^)  Nicht  wieder  zu  gebendes  Wortspiel. 


Der  Hedjäz  und  die  Stralse  von  Mekka  nach  Medtna.  ]59 

Diener."  Höchstens  liefsen  die  Kameltreiber  die  Diener  nur  mit 
Schwierigkeit  aufsteigen  und  unter  der  Bedingung,  abwechselnd  mit  ihnen 
zu  reiten,  und  hörten  nicht  auf  Reiter  wie  Fufsgänger  zu  ärgern,  so 
dafs  die  Pilger  nur  mit  aller  möglichen  Mühe  und,  indem  sie  sich  ihre 
schändlichen  Chikanen  gefallen  liefsen,  ihren  Zweck  bei  ihnen  erreichten. 
Die  Folge  war,  dafs  jeder  Pilger  seine  Pilgerreise  bereute,  die  ihn 
an  jene  Leute  band.  Denn  sie  alle  sind  verhungertes,  barfüfsiges, 
nacktes  Volk,  das  keine  Kleider  auf  dem  Leibe  hat  aufser  einem  alten 
Hemd,  einem  Gürtel  und  roten  Mänteln.  Ihre  Vornehmen  freilich  kann 
man  sehen  sich  grofsthun,  wenn  sie  in  die  Städte  kommen  in  prächtig 
gestickter,  goldbordierter  seidener  Kleidung.  Aber  unterwegs  sehen  sie 
aus  wie  nacktes,  elendes  Bettelvolk,  wie  die  Derwische.  Und  alle  ohne 
Ausnahme  haben  sie  Waffen,  Säbel  oder  Dolche  oder  Pistolen,  um  die 
Reisenden  in  Schrecken  zu  setzen  und  einen  wehrlosen  wie  Hunde 
anzugreifen,  denn  bei  ihnen  gilt  Diebstahl  als  Geschicklichkeit  und 
Verrat  als  Stärke,  Gott  soll  sie  verfluchen! 

Dienstag,  den  12.  Muharrem  1303  (==  19.  Oktober)  brach 
der  Zug  nach  12^  40™  bei  einer  Temperatur  von  19°  auf  in  einem 
weiten  Wädi  mit  festem  Boden  und  Vegetation,  das  leicht  mit  Kieseln 
bedeckt  ist  und  von  fernen  Bergen  begrenzt  wird,  die  sich  NW  ziehen. 
Nach  2^30"»  Anstieg  zu  einem  anderen  Wäd!  zwischen  zwei  Bergen; 
Richtung  N ;  r.^  ein  pyramidenförmiger  Berg.  Nach  5  h  passiert  man  ein 
steiniges  Terrain,  das  3««  östlich  liegt;  dann  nach  NNO,  dann  N 
zwischen  Anhöhen  und  Kieseln  und  Bäumen.  Nach  5^  50™  zwischen 
Bergen  auf  beiden  Seiten  von  O  nach  W,  6"»  lang,  dann  kleine  Ab- 
weichung nach  NO.  Nach  6^  Richtung  nach  NO  zwischen  steinigen 
Hügeln.  Nach  3™  Richtung  nach  N.  Nach  6»»  25«  passiert  man  r, 
einen  Berg  und  links  in  einiger  Entfernung  zwei  pyramidenförmige 
Berge;  der  Weg  breit,  mit  Felsblöcken  und  grofsen  Akazien.  Nach 
^^  machte  der  Zug  zur  Rast  Halt  in  der  Nähe  von  Fahäir;  Wasser 
süfs.  Hitze  36°  C.  Nach  7  h  50™  ab.  Nach  8^  9  m  passiert  man  ein 
leichtes  Steinfeld,  dann  grofse  Akazien. 

Als  sich  nach  lo"»  die  Kamele  und  das  Militär  in  Bewegung 
setzten,  wurde  in  dem  Zuge  bekannt,  dafs  die  Araber  sich  von  dem 
Gebirge  auf  den  Nachtrab  der  Pilger  gestürzt,  ein  Kamel  geplündert 
und  einen  Tiervermieter  und  einen  Soldaten  getötet  hätten.  Eine  der 
beiden  Kanonen  feuerte  nach  hinten  und  allmählich  stellte  es  sich 
heraus,  dafs  der  Scherif,  welchen  S.  Exe.  der  Grofsscherif  ifon  Mekka 
mitgegeben  hatte,  um  uns  vor  Schädigungen  durch  die  Araber  zu 
schätzen,  bis  dafs  wir  nach  Medina  gelangt  seien,  bei  einem  der  Brunnen 
zurückgeblieben  war,  während  der  Zug  weitergegangen  war  und  sich 
von  den  Quellen  entfernt  hatte.  Da  waren  die  Araber  von  dem  Berge, 
der  nahe  an  diesem  Brunnen  liegt,  herabgestürzt  —  es  ist  nämlich  Sitte 
derselben,    den  Karawanen  und  Zügen    fünf  Tage    lang  und  mehr  zu 


](50  Dr.  B.  Moritz: 

folgen,  um  den  Nachzüglern  ihre  Habe  und  Kamele  abzunehmen, 
welche  letztere  sie  nicht  ungeschoren  lassen,  sondern  denen  sie,  falls 
sie  krepiert  sind,  das  Fell  abziehen  —  und  hatten  sofort  auf  ein  diesem 
Scherif  gehöriges  Reitkamel  geschossen,  es  getötet  und  ein  anderes 
samt  seiner  Ladung  erbeutet.  Jener  aber  floh  auf  einem  anderen 
Hegin  dem  Zuge  nach  und  und  holte  ihn  ein.  Da  rechneten  sie  ihr 
Davonkommen  als  ein  grofses  Glück,  dankten  Gott,  dafs  sie  so 
entronnen  waren,  und  redeten  darüber,  was  ihnen  passiert  war  trotz 
der  Anwesenheit  des  Scherif,  dessen  Amt  es  war,  den  Zug  vor  diesen 
Arabern  zu  beschützen  und  ihn  vor  jenen  Wölfen  zu  behüten.  Da 
dachte  ich: 

„Nun  ist  der  ausgeplündert,  der  zum  Schützer  bestellt  war 
dem  Zuge,  damit  dieser  unter  seinem  Schutze  sei." 
und  so  ähnlich  sagt  das  Volk: 

Da  warst  Du  gekommen,  du  angeführter, 

um   die  Männer  zu  führen, 

nun  haben  sie  Deine  Mütze  genommen,  o  ärmster, 

so  dafs  Du  barhäuptig  hast  kommen  müssen.^) 
Die  Araber  des  Stammes  Namens  l\  Lahb^,  der  zwischen  Medina 
und  Rdbegh  wohnt,  betreiben  als  Handwerk  den  Diebstahl  und  das 
Plündern  schon  seit  alten  Zeiten.  Sie  folgen  den  Karawanen  von  Mekka 
nach  Medina  auf  dem  Hin-  und  Rückwege,  verstecken  sich  bei  Tage 
im  Gebirge  und  bestehlen  des  Nachts  die  Pilger  und  am  Ende  der 
Pilgerzeit  verkaufen  sie  ihren  Raub  an  wertvollen  Sachen  für  einen 
Schleuderpreis.  Eine  von  ihren  Sitten  ist  folgende:  Wenn  sich  einer 
von  ihnen  verheiratet,  so  vertröstet  er  seine  Frau  wegen  der  Mitgift 
auf  das  Ende  der  Pilgersaison,  um  sie  (die  Mitgift)  von  seinem  Raube 
zu  bezahlen. 

Nach  g^  50  ab  über  steiniges  Terrain  mit  sehr  grofsen  Kieseln. 
Richtung  N  zwischen  Bergen,  die  r.  nahe  und  1.  weit.  Nach  5  *»  kleine 
Kiesel.  Nach  10 ^  6  passiert  der  Zug  ebenes,  steiniges  Terrain  und 
Berge  wie  vorher.  Nach  11 «  nach  NW,  über  viel  Kiesel.  Nach 
ich  35  \v,  in  einem  weiten  Wädi.  Nach  10*»  55  viel  Bäume;  dann  ge- 
ringer Abstieg,  dann  Aufstieg  von  steinigem  Terrain  zu  vielen  den 
Marsch  erschwerenden  Felsblöcken  zwischen  niedrigen  Hügeln,  die  sich 
nach  SW  hin  ausdehnen  und  hinziehen;  und  das  Vorwärtskommen  wird 
durch  die  Zunahme  der  Steine  und  die  Krümmung  des  Weges  immer 
erschwert 2).  Nach  11*»  20«»  wird  der  Weg  etwas  besser.  Nach 
IG"*  führt  der  Weg  von  einem  beschwerlichen  steinigen  Abstieg  zu 
einem  Chor;    dann  Anstieg,  und  wäre  nicht  Regenmangel  gewesen,  so 


1)  Das  Versemachen  ist  eine  Schwäche  der  Orientalen  schon  von  jeher  gewesen. 
^)  Diese  Gegend  gehört  vielleicht    der  Beschreibung  nach  schon  zu  dem  von 
Doughty  erkundeten  Ahrar  Medtne. 


Der  Hedjäz  und  die  Strafse  von  Mekka  nach  Medina.  \ßl 

Wäre  derselbe  gefahrlich  gewesen.  Nach  8*»  ist  der  Aufstieg  zu  Ende. 
Richtung  W  durch  viele  Steine  in  einer  grofsen  Ebene  zwischen  Bergen. 
Nach  12'»  Halt  am  Platz  il  H ad jart je  („Steinplatz'*),  wo  viele  Steine, 
am  Fufs  eines  Berges,  '4  Stunde  von  den  Brunnen. 

Mittwoch,  den  13.  Muharrem  (=  20.  Oktober)  12^  5"»  ab 
nach  N  Akazien,  links  Berge.  Nach  i  ^  5  m  nach  NO ,  durch  ebenes 
Terrain,  links  Berge.  Nach  i^  5m  nach  NO,  durch  ebenes  Terrain, 
links  Berge.  Nach  5«  in  ein  Blachfeld  mit  einigen  Kieseln.  Nach 
1^  40m  passiert  man  viele  Bäume;  nach  20™  sehr  grofse  Kiesel, 
deren  Abstand  50™.  Richtung  in  einem  Abstieg  nach  NO.  Nach 
2h  lom  die  Berge  zu  Ende;  das  Wädi  erweitert  sich  in  ebenes  Terrain. 
Richtung  ungefähr  N,  links  von  den  (sie)  Akazien.  Nach  3^  viele 
Akazien,  kleine  Abweichung  nach- NO.  Nach  4^  25"»  Akazien,  r.  Kies- 
hügel. Nach  4*»  58»  schwarze  Steine,  die  sich  von  O  nach  W  ziehen. 
Nach  51*6»»  die  Steine  zu  Ende.  Nach  7™  kommt  man  in  ein  Blach- 
feld, r.  Steine  und  Akazien.  Nach  5^  20«»  zu  Kieseln,  die  in  weiter  Ent- 
fernung, dann  zu  einem  Blachfeld  und  Akazien  r.  Nach  5I»  45 «"  in 
ebenes  Wtisterrain,  frei  von  Baumwuchs.  Nach  8«»  zu  zerstreuten  Kieseln 
und  einer  OW  streichenden  Kette.  Nach  6^  die  Passage  zu  Ende  und 
Abstieg  von  ihr  (der  Kette).  Nach  3™  ein  Wädi  voll  von  Vegetation 
passiert  Nach  6^  15  Halt.  Hitze  32°  C.  Nach  6^47  ab;  links  hoher 
Hügel,  hinter  ihm  weit  Berge  in  N.  Nach  7  *»  5  kommt  der  erwähnte  Hügel 
rechts.  Richtung  N  nahe  an  einem  der  genannten  Berge,  in  sandigem 
Terrain  mit  Vegetation.  Nach  8  ^^  43 "»  einzelne  grofse  Akazie  r.  Nach 
5"*  Kieshügel,  die  wie  ein  steiler  Uferhang  aussehen,  1.;  einige  davon 
ziehen  sich  nach  W  und  einige  nach  N.  Nach  9^35™  Hügel  von 
Richtung  NW.  Nach  5«»  Hügel  1.,  r.  ferne  Berge.  Terrain  fester  Sand. 
Nach  ioJ>  Berg  r.  im  O.  Nach  10^  30"»  Halt  links  von  Hügeln  am 
Platze  „ G herab e"  in  einem  weiten  Wädi  ohne  Wasser.  Das  Wasser 
dieses  ganzen  Weges  ist  kalt.  Da  es  aber  chemische  Salze  enthält 
wie  Schwefel  und  Soda,  veranlafst  es  den  Trinkenden,  ein  grofses 
Quantum  davon  zu  sich  zu  nehmen.  Femer  ist  es  schmierig  und  löst 
keine  Seife,  ausgenommen  das  Wasser  von  Wädt  il  16mön  und  il  Hadjarlje. 
Nach  9 1»  30  abends  ab.  Nach  11*^30  passiert  man  r.  Hügel.  Nach 
i2i»Halt  zum  Morgengebet.     Nach  30™  ab  nach  NW. 

Donnerstag,  den  14.  Muharrem  (=  21.  Oktober).  Um 
1^2501  passierte  man  viel  Vegetation.  Nach  25"»  wenden  sich  die 
Berge  r.  nach  O;  1.  ferne  Berge.  Nach  2»»  10™  1.  niedrige  Hügel,  die 
Berge  r.  entfernen  sich.  Nach  2*»  30  beginnen  1.  Hügel,  die  sich  nach 
W  ziehen.  Nach  2=»  erweitert  sich  das  Wald!.  Nach  3»»  20"  leichter 
Anstieg  zu  steinigen  Hügeln.  Nach  5"»  biegt  der  Weg  nach  W  ab 
zwischen  Hügeln,  dann  geradeaus  nach  NW.  Nach  3^  35  zwischen 
Hügeln  r.  und  sich  nähernden  Bergen  1.  Nach  5™  z^xaschen  einer 
Kette    von   Bergen    in    ebenem    Terrain,    darin    viele   Kiesel.     Nach  5 


162     ^^'  ß*  Moritz:    Der  Hedjäz  und  die  Strafse  von  Mekka  nach  Medtna. 

weiteren  »»  beginnt  r.  ein  Berg  in  N,  links  Blacbfeld.  Nach  4*^  Halt  zum 
Gebet.  Nach  4^  35  ab  nach  NW  in  einem  Blachfelde  in  ebenem, 
festem  Terrain;  das  Wädt  erweitert  sich,  die  Berge  entfernen  sich.  Hitze 
^^°  C.  Nach  6*»  45°»  1.  Hügel,  die  sich  nach  W  ziehen.  Nach  7H30« 
nähern  sich  die  Hügel.  Nach  9**  15  r.  ein  Berg  2000  m  ab,  der 
sich  nach  O  zieht  Nach  11*»  5  r.  Berg.  Nach  10™  zwischen  zwei 
Bergen,  die  sich  von  O  nach  W  ziehen  und  wegen  der  Ebenheit 
des  Terrains  auf  5  Std.  Entfernung  sichtbar  sind.  Richtung  WNW. 
Nach  12  h  nach  N,  dann  NO,  dann  nach  10™  NW  zwischen  Bergen 
auf  Kieselboden.  Nach  12I*  40™  mäfsiger  Abstieg,  der  Weg  krümmt 
sich  entsprechend  den  Bergen,  dann  steiniges  Terrain.  Nach  i**  nachts 
Richtung  nach  W.  Nach  i^  40  Halt  am  Platze  Ghadtr  il  Chank 
(„Engpafs  tümpel")  in  einem  weiten  Wädt,  zwischen  Bergen.  6  Mi- 
nuten von  da  am  Fufse  eines  Felsberges  ist  ein  Wasserbassin,  100  m 
lang  IG  m  breit,  das  sich  aus  einer  zwischen  zwei  Bergen  hervorkom- 
menden Wasserleitung  füllt;  das  Wasser  ist  süfs,  Seife  löst  sich  darin. 
Freitag,  den  15.  Muharrem  (=22.  Oktober).  Nach  1^  25™ 
ab,  ungeföhr  nach  W,  dann  nach  S  zwischen  Bergen  nach  NW,  bald 
mehr  N,  bald  mehr  W.  Nach  i*»  50  W.  Nach  10°»  NNW  in  fast 
ebenem  Terrain.  Nach  2*»  30"»  bald  W  bald  S.  Nach  10™  leichter 
Abstieg  zu  ebenem  Terrain,  r.  Berge.  Richtung  WSW.  Nach  3**  15 
gerade  aus  nach  W.  Nach  3^  35  Abstieg  in  steiniges  Terrain  zwischen 
zwei  Bergen.  Nach  4^  viele  Kiesel.  Abstieg  in  ein  Wädt  mit  Kieseln  1. 
Nach  15™  nach  NW  über  Steine,  die  im  ganzen  Wddt  zerstreut  sind, 
und  wäre  der  Weg  nicht  durch  die  Kamele  etwas  ausgetreten  gewesen, 
dann  würde  die  Passage  sehr  schwierig  gewesen  sein,  besonders  bei 
Regen.  Nach  4*»  35™  dreht  sich  der  Weg  zwischen  N  und  NW;  die 
Steine  nahmen  ab;  dann  nach  15°»  werden  sie  wieder  zahlreich.  Nach 
gh  gm  Abstieg  in  eine  Senkung,  die  beschwerlich  ist  wegen  ihrer  vielen 
Steine;  dies  Wddt  heifst  il  Häde.  Nach  5>»  40  nach  NW,  über  viele 
Steine,  auf  allmählichem  Abstieg.  Nach  6^  15  nach  W,  auf  einen  grofsen 
Berg  zu,  der  in  N  von  zwei  anderen.  Nach  7*^  leichter  Abstieg,  r.  Hügel. 
Nach  7«»  leichter  Anstieg  zu  einem  weiten  Hochplateau.  Nach  7^  25  die 
Steine  zu  Ende.  Abstieg  in  sandiges  Terrain,  bekannt  unter  dem 
Namen  „Ghadtr  il  aghwät"  mit  einigen  Akazien.  Nach  7*»  30  Halt 
zum  Gebet.  Hitze  38°  C.  Nach  8^  15  ab.  Nach  20«»  leichter  Hügel. 
Nach  8^  57  weiter  Ch6r  mit  festem,  ebenem  Boden,  der  gut  zum  Acker- 
bau sich  eignen  würde.  Nach  5™  Anstieg  auf  beschwerlichem  Stein- 
boden zu  einer  steinigen  Gegend.  Nach  9*»  13  Abstieg  zu  Sand  und 
Kies.  Richtung  nach  W  auf  den  Djebel  Oh  od  zu.  Nach  9**  30 
leichter  Abstieg.  Nach  9^  48  Aufstieg.  Nach  io>»  5  Richtung  WSW. 
Nach  10^  20  SW,  rechts  von  fernen  Bergen.  Die  Kuppel  und  das  Minaret 
vom  HeiHgtume  des  Propheten  werden  sichtbar.  Nach  11^  18  zwischen 
Hügeln.     Nach  15m  zwischen  Dj.  Ohod  r.  und  einem  kleinen  Berge  1. 


Dr.  H  Polakowsky:    Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  1889.      163 

Kach  i2i»  10  Anzahl  Brunnen.    Richtung  SW.    Nach  5»  Halt,  weit  von 
der  Moschee  S!dt  Hamze. 

Am  Sonnabend,  den  16.  Muharrem  (=  23.  Oktober)  ge- 
langte man  um  1^20  in  die  Nähe  der  Moschee ;  dann  wurde  nach  1.  ab- 
gebogen, bis  man  das  Thor  von  Medtne,  Namens  il  'Anbarlje  um 
3^  15m  erreichte.  Man  machte  Halt  an  dem  gewöhnlichen  Platze,  während 
das  kaiserliche  Militär  aufserhalb  des  Thores  Spalier  bildete,  das 
Mahmal  zu  empfangen,  und  die  Musik  spielte." 


V. 

Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  1889. 

Von  Dr.  H.  Polakowsky. 

II.  Guatemala. 

Ehe  ich  an  eine  Schilderung  der  heutigen  Zustände  Guatemalas 
gehe,  will  ich  nach  einer  kürzlich  von  Man.  M.  de  Peralta  publicierten 
Denkschrift  des  Dr.  Josd  Mariano  Mendez  v.  J.  1821*),  gerichtet  an 
die  spanischen  Cortes,  einige  Angaben  über  die  Zustände  jenes  Landes, 
wenige  Monate  vor  seiner  Lossagung  von  Spanien  geben.  —  Nach 
diesem  Berichte  erstreckte  sich  das  General-Capitanat  Guatemala  vom 
Chilillo  bis  Chiriquf  und  grenzte  im  W  an  die  Intendencia  de  Guaxaca 
in  Mexico  und  im  O  an  die  ProvinzVeragua.  Die  Einw  ohner  sprachen 
verschiedene  Idiome:  Mexikanisch,  Quichd,  Kachiquel,  Sutugil,  Mam, 
Pocomam',  Poconchi,  Chorti,  Sinca  und  andere.  Die  allgemeine  Sprache 
in  allen  Ortschaften  war  aber  die  spanische,  in  welcher  auch  die  rö- 
misch-katholische Religion  gepredigt  und  gelehrt  wurde.  Durch  den 
letzten  ungenauen  Census  von  1778  und  die  einiger  Provinzen,  aufge- 
nommen in  den  Jahren  1791  bis  1795,  ergab  sich  eine  Einwohnerzahl 
von  949  015,  und  ist  also  nach  Mendez  anzunehmen,  dafs  die  Bevölke- 
rung sich  im  Jahre  1821  auf  li  Millionen  Seelen  belief. 

Es  gab  nur  eine  Audiencia  (höchster  Gerichtshof)  in  Guatemala, 
wo  auch  der    General-Capitän  des    Königreiches  residierte.     Dasselbe 


^)  Memoria  del  Estado  politico  y  eclesiastico  de  la  Capitania  General  de  Gua- 
lemala  prcs.  ä  las  Cortes  el  dia  17  de  mayo  de  1821  por  el  Doctor  D.  Jos«5  Mariano 
M6ndez,  pirroco  prim.  del  Sagrario  de  la  Catedral  de  Guatemala.  —  Diese  Bro- 
schüre, von  der  nur  eine  kleine  Anzahl  numerierter  Exemplare  ausgegeben  worden 
ist,  bildet  einen  Teil  eines  demnächst  erscheinenden  Werkes  über  die  Grenzfrage 
iwisckcn  Costa-Rica  und  Colombia. 

Zciischr.  d.  G«»ellscb.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  1  2 


164 


Dr.  H.  Polakowsky: 


war  in  15  Provinzen  geteilt,  von  denen  acht:  Totonicapam,  Sololä,  Chi- 
maltenango,  Sacatepeqiiez ,  Sonsonate,  Verapaz,  Escuintla  und  Suchi- 
tepequez  durch  Ober-Alkaden  regiert  wurden.  An  der  Spitze  der  Pro- 
vinzen Quezaltenango  und  Chiquimula  standen  Stadtrichter  (Corregi- 
dores);  Costa-Rica  hatte  eine  eigene  Regierung  (mit  Gobernador),  und 
die  vier  letzten  Provinzen:  Leon  de  Nicaragua,  Ciudad  Real  de  Chiapa, 
Comayagua  de  Honduras  und  San  Salvador  wurden  durch  Intendanten 
geleitet.  —  Es  wird  weiter  im  gen.  Berichte  ausgeführt,  dafs  durch  die 
drei  Jahrhunderte  währende  spanische  Verwaltung  und  Regierung  diese 
Länder  und  Völker  keine  Fortschritte  gemacht  hätten,  sondern  viele 
Ortschaften  dem  Ruine  nahe  gebracht  worden  seien ^).  Viele,  die 
früher  14  000  bis  20  000  Indianer  zählten,  seien  verödet,  zählten  kaum 
30  bis  40  Familien;  man  habe  nicht  daran  gedacht,  sie  zu  unterrichten 
und  zu  civilisieren. 

Es  folgen  dann  im  Berichte  des  Priesters  Mendez,  der  als  Depu- 
tierter für  Sonsonate  in  den  Cortes  safs,  einige  speciellere  Daten  über 
die  bekannte  Art  und  Weise,  in  welcher  die  Spanier  die  unglücklichen 
Eingeborenen  ausnutzten.  Die  Regierenden  hätten  nur  an  ihre  Be- 
reicherung und  nicht  an  das  Wohl  und  den  Nutzen  der  Eingeborenen 
gedacht. 

„Es  ist  die  im  ewigen  Gesetzbuche  der  Vernunft  dekretierte  Epoche 
angebrochen,  dafs  Amerika  glücklich  sei,  seine  Sklaverei  aufhöre".  — 
Behufs  besserer  Verwaltung  des  Königreiches  Guatemala  schlägt  M. 
die  Einteilung  desselben  in  8  Provinzen  vor.  Er  beschreibt  diese  Pro- 
vinzen näher  und  giebt  (nach  dem  Census  von  1778)  folgende  Daten 
über  dieselben: 

46  895  Einw. 

103  943 

93501 
128  015 

III  687 

260  081 

103  337 
loi  556 


Costa-Rica    .     .     . 
Leon  de  Nicaragua 
Comayagua 
San  Salvador 
Santa  Ana    . 
Guatemala    . 
Quezaltenango 
Chiapa     .     . 


i> 


f} 


n 


n 


it 


27 

Ortschaften 

88 

t> 

I4S 

it 

121 

ft 

97 

ff 

216 

ff 

78 

tt 

109 

1; 

Summa    949015  Einw.  881  Ortschaften 

Mendez  fordert  weiter  die  Errichtung  mehrerer  höherer  Schulen  und 
die  von  vier  Bischofsstühlen  in  Cartago,  S.  Salvador,  Santa  Ana  und 
Quezaltenango,  und  die  Errichtung  von  Priester-Seminaren  in  diesen 
Städten.     Soweit  der  Bericht  des  Mendez. 

Ohne  den  Entschlufs  der  Hauptstadt  Guatemala  abzuwarten,  sagte 
sich  die  Provinz  Chiapas  am  3.  September  1821  von  der  spanischen  Krone 
los,  schlofs  sich  der  Bewegung    des  Iguala  und    damit  an  Mexiko  an. 


I)  „todo  ha  caminado  d  una  completa  destruccion  de  los  pueblos." 


Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  i889>  165 

Heut  bildet  diese  Provinz  einen  der  Staaten  der  Vereinigten  Staaten 
von  Mexiko.  Am  15.  September  1821  sagte  sich  in  der  Stadt  Guate- 
mala das  ganze  General-Capitanat  von  Spanien  los  und  am  22.  No- 
vember 1824  wurde  die  Verfassung  erlassen,  welche  die  Bundes-Republik 
Guatemala  schuf.  Diese  zerfiel  1838  in  die  fünf  Republiken,  welche 
heut  Mittelamerika  bilden. 

Eine  Schilderung  der  Verhältnisse  Guatemalas  in  den  Jahren  1883 
bis  85,  und  einen  ganz  vorzüglichen  kurzen  Abrifs  der  Geschichte  dieses 
Freistaates,  dem  unbedingt  die  Führung  Mittelamerikas  zukommt,  ent- 
hält das  Buch  von  O.  StolH).  Präsident  Manuel  Lisandro  Barillas  ist 
noch  immer  am  Ruder  und  hat  es  bis  heut  verstanden,  Ruhe  und  Ord- 
nung im  Lande  zu  erhalten,  die  Finanzen  zu  ordnen  und  die  Land- 
wirtschaft zu  heben.  —  Zu  dem  Abrisse  der  neuesten  Geschichte  Gua- 
temalas ist  nur  zu  bemerken,  dafs  Rufino  Barrios  entschieden  richtig 
erkannt  hatte,  dafs  die  Union  der  fünf  Staaten  Mittelamerikas  durch 
Tischreden,  Kongresse  und  Verträge  nicht  hergestellt  werden  kann. 
Dies  hat  die  Geschichte  der  letzten  50  Jahre  zur  Genüge  bewiesen. 
Eine  wahre  „Einigung**  wird  auch  hier  nur  durch  „Blut  und  Eisen** 
geschaffen  werden  können.  Nur  war  ein  so  allgemein  und  mit  Recht 
verabscheuter  Tyrann  wie  Barrios  nicht  der  Mann,  diese  Einigung  zu 
schaffen,  zu  erzwingen.  Die  beste,  objektivste  Schilderung  der  Schlacht 
von  Chalchuapa  (i.  April  1885),  in  welcher  Barrios  und  sein  ältester 
Sohn  fielen,  ist  die  von  Rosario  Yt^rjabens,  abgedruckt  im  „Daily  Star 
und  Herald"  (Panama)  vom  25.-27.  Mai  1885.  Auch  aus  anderen 
vertrauenswürdigen  Quellen  habe  ich  erfahren,  dafs  die  wahren  Sieger 
die  Guatemaleken  waren  und  nur  der  Tod  des  Tyrannen  dieselben  zur 
Unthätigkeit  und  dann  zum  Rückzuge  bestimmte. 

Unter  dem  31.  Juli  1886  richtete  die  Regierung  von  Guatemala 
eine  Einladung  an  die  Regierungen  der  vier  anderen  Republiken  behufs 
Bildung  eines  Kongresses  zur  Beratung  der  Grundzüge  für  eine  Union 
der  fünf  Staaten^.  Dieser  Kongrefs  trat  in  Guatemala  zusammen,  und 
unterzeichneten  die  Delegierten  am  16.  Februar  1887  einen  Vertragt), 
welcher  bestimmt,  dafs  alle  Streitigkeiten  zwischen  den  fiinf  Staaten 
durch  einen  Schiedsspruch  beigelegt  werden  sollen.  Sollten  sich  aber 
die  zwei  streitenden  Staaten  diesem  Entscheide  nicht  fügen,  resp.  einer 
derselben  nicht  dem  Schiedssprüche  unterwerfen  wollen,  und  sollte  es 
also  zum  Kriege  kommen,  so  verpflichten  sich  die  übrigen  Staaten  die 


^)  O.  Stoll,  Guatemala.  Reisen  und  Schilderungen  aus  den  Jahren  1878  bis 
1883.    I^pzig,  F.  A.  Brockhaus,  1886. 

')  Hemor.  de  Relac.  Exter.  pres.  en  i887<     Guatemala.    Anexo  Num.  2. 

^)  Derselbe  umfalst  32  Artikel  und  ist  abgedruckt  in  den  Memor.  der  Minister 

der  aaswärtig.  Angelegenh.  der  fdnf  Republiken,  so  z.  B.  in  der  von  Guatemala  v. 

J-  1887  in  Ancxös  4  u.  5. 

12* 


166  ^^'  ^'  Polakowsky: 

Strengste  Neutralität  zu  beobachten.  Unter  den  sonstigen  Bestimmungen, 
die  der  Kontrakt  enthält,  und  den  Neuerungen,  deren  Einführung  er 
empfiehlt,  befindet  sich  die :  die  Todesstrafe  möge  so  bald  als  möglich 
für  politische  und  gemeine  Verbrechen  abgeschafft  werden.  Jeder 
Kenner  Centralamerikas  und  seiner  Geschichte  mufs  dies  für  baren 
Unsinn  halten.  —  Auch  ein  Auslieferungs-Vertrag  für  gemeine  (nicht 
poHtische)  Verbrecher  wurde  am  selben  Tage  abgeschlossen. 

Guatemala  und  Honduras  sind  ernsthaft  von  der  Notwendigkeit 
einer  Union  der  fünf  Staaten  durchdrungen  und  betreiben  dieselbe 
nach  Kräften.  Durch  Vermittelung  der  Regierung  von  Guatemala  kam  es 
in  Guatemala  am  24.  Dezember  1886  zu  einem  Vertrage  zwischen  zwei 
Specialgesandten  von  Costa-Rica  und  Nicaragua  (welcher  Vertrag  später 
die  Zustimmung  der  Kongresse  beider  Staaten  fand),  wonach  der 
Grenzstreit  zwischen  beiden  dem  Schiedssprüche  des  Präsidenten  der 
Vereinigten  Staaten  oder  Chiles  unterworfen  werden  sollte*).  Später 
trafen  sich  die  Präsidenten  von  Costa-Rica  und  Nicaragua  persönlich 
in  Managua  und  schlössen  einen  anderen  Vertrag  zur  Beilegung  der 
Grenzstreitigkeiten  ab^).  Dieser  neue  Vertrag  wurde  aber  vom  Kon- 
gresse von  Nicaragua  verworfen,  und  wandten  sich  nun  beide  Regie- 
rungen auf  Grund  des  in  Guatemala  abgeschlossenen  Vertrages  an  den 
Präsidenten  der  Vereinigten  Staaten. 

Die  ersten  im  Februar  1887  abgeschlossenen  auf  die  Union  Mittel- 
amerikas bezüglichen  Verträge  wurden  nur  von  den  Kongressen  von 
Guatemala,  Honduras  und  Costa-Rica  ratifiziert^).  San  Salvador  hat 
sich  von  je  her  diesem  Einigungsbestreben  (diese  Tragikomödie  spielt 
ca.  50  Jahre)  abgeneigt  gezeigt,  obgleich  dies  in  den  offiziellen  Er- 
klärungen der  Minister  nie  gesagt  wurde.  Der  Neid  und  die  Eifersucht 
zwischen  diesen  sog.  „Bruder-Nationen",  speciell  zwischen  Nicaragua 
und  Costa-Rica,  sind  die  Ursache,  dals  alle  ernsthaften  Unionsversuche 
bisher  aus  den  nichtigsten  Gründen  scheiterten,  öfter  mit  einem  Kriege 
endeten.  Honduras  glaubt  —  und  wohl  mit  Recht  —  für  seine  Special- 
interessen am  besten  durch  innigen  Anschlufs  an  das  mächtige  Guate- 
mala sorgen  zu  können.  San  Salvador  sucht  sich  in  neuester  Zeit 
diesem  Einflüsse  der  zwei  Staaten  nach  Kräften  zu  entziehen,  da  es 
weifs,  dafs  die  Schlacht  von  Chalchuapa  noch  nicht  vergessen  ist.  Das 
Mifstrauen  San  Salvadors  ist  aber  entschieden  übertrieben.  Geschichte 
und  Politik  Guatemalas  haben  bewiesen,  dafs  dieses  Land  die  central- 


1)  Memor.  de  Relac.  Exter.  pres.  en  1887.     Guatemala.     Anexo  Num.  7. 

^)  Relac.  del  viaje  del  Sr.  Presid.  de  Costa-Rica,  General  D.  Bernardo  Soto,  ä  la 
Repübl.  de  Nicaragua  en  1887  per  Pio  Viquez.  San  Jos*,  1887.  ^i**  Buch  voller 
seichter  Festreden  und  Phrasen,  ohne  wissenschaftlichen  Wert. 

3)  S.  Bericht  des  Minist.  Dr.  Lor.  Montüfar  v.  6.  Marx  1888  in  Memor.  de 
Relac.  Exter.  pres.  en  1888.     Guatemala. 


Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  i889.  167 

amerikanische  Union    aus  politischen    und    staatsmännischen    Gründen 
schaffen  will,  keine  eigenen  Eroberungen  sucht. 

Im  September  1888  fand,  obgleich  der  erste  Vertrag  vom  Februar 
1887  auch  damals  von  Nicaragua  noch  nicht  angenommen  war  und 
San  Salvador  einige  wichtige  Änderungen  an  demselben  beliebt  hatte, 
ein  zweiter  Kongreis  in  San  Josd  de  Costa-Rica  statt.  Die  Anregung  zu 
demselben  ging  wieder  von  Guatemala  aus  (Rundschreiben  des  Mi- 
nisters Martinez  Sobral  v.  2.  Juli  1888).  Das  Resultat  dieses  Kongresses 
war  ein  neuer  Vortrag  (v.  24.  Nov.  1888),  welcher  sich  hauptsächhch 
mit  der  Frage  beschäftigt,  wie  eventuelle  Differenzen  zwischen  den  kon- 
trahierenden Staaten  beizulegen  seien,  ein  Krieg  zwischen  denselben 
vermieden  werden  könne.  Wichtiger  ist  eine  77  Artikel  umfassende 
Post-  und  Telegraphen-Konvention  vom  7.  Januar  1889.  Die  Kongresse 
von  Guatemala  und  Costa-Rica  beeilten  sich  auch  diese  Verträge*)  zu 
ratifizieren;  die  Entscheidungen  der  übrigen  stehen  noch  aus,  sind 
mir  wenigstens  bis  heut  nicht  nach  offiziellen  Angaben  bekannt.  Im 
Hauptvertrage  war  bestimmt,  dafs  derCentralamerikanischeKongrefs,d.h. 
die  Vertreter  der  fünf  Staaten,  alle  Jahre  am  15.  September  abwechselnd 
in  den  verschiedenen  Hauptstädten  zusammentreten  sollten,  um  weiter 
an  der  Union  zu  arbeiten.  Von  Mitte  September  bis  Mitte  Oktober 
1889  ^gte  der  Kongrefs  in  San  Salvador  und  ist  daselbst  ein  (bisher 
nur  im  Auszuge  publizierter)  Vertrag  zum  Abschlüsse  gelangt,  welcher 
allerdings  die  Union  geM'altig  fördert.  Es  wäre  zu  wünschen,  dafs  der- 
selbe allseitig  angenommen  und  respektiert  würde. 

Das  Verwaltungsjahr  beginnt  in  Guatemala  mit  dem  i.  März.  Die 
folgenden  Angaben  beziehen  sich  auf  die  Zeit  vom  i.  März  1888  bis 
I.  März  1889  und  sind  den  Berichten  (Memorias)  entnommen,  welche 
die  Minister    dem  Kongresse  Guatemalas  im  J.  1889  vorgelegt  haben. 

Aus  dem  Berichte  des  Ministers  des  Innern  und  der  Justiz*)  ist 
nicht  viel  von  allgemeinem  Interesse  hervorzuheben.  Wichtig  ist  das 
Dekret  Nr.  416  vom  20.  November  1888,  welches  bestimmt,  dafs  Besitz- 
titel über  Urland  in  allen  Grenzgebieten  der  Republik  nur  an  Personen 
ausgestellt  werden  sollen,  welche  im  Besitze  der  Rechte  eines  Bürgers 
von  Guatemala  sind.  Ausgenommen  sind  die  Ländereien,  welche  die 
Regierung  an  der  Grenze  flir  die  Anlage  von  Kolonien  bestimmt.  Jede 
Konzession  von  Urland,  sei  es  zur  Viehzucht  oder  zu  anderen  Zwecken, 
und  sei  dieselbe  kostenfrei  oder  unter  gewissen  Verpflichtungen  und 
Bedingungen  erteilt,  darf  nicht  den  Umfang  von  30  caballerias  (ä  45  ha) 
für  dieselbe  Person  überschreiten.    —    Wer  Staatsländereien  im  Besitz 


M  Sämtlich  abgedi[uckt  in  Memor.  de  la  Secret.  de  Relac.  Ezter.  pres.  ä  la 
Asamblea  legislat.  en  1889-     Guatemala. 

^)  Memor.  qoe  la  Secret.  de  estado  en  el  despacho  de  gobern.  y  justicia  pres. 
^  la  Asamblea  legislat.  de  la  Rep.  de  Guatemala. 


jgg  Dr    H.  Polakowsky: 

hat  und  den  rechtmäfsigen  Erwerb  derselben  (nach  den  bestehenden 
Gesetzen)  nicht  nachweisen  kann,  ist  verpflichtet,  innerhalb  sechs  Mo- 
naten um  einen  rechtmäfsigen  Besitztitel  einzukommen.  Im  anderen 
Falle  verliert  er  alle  Anrechte  an  das  betreffende  Land.  Dieses  Dekret, 
welches  Gesetzeskraft  erlangt  hat,  soll  die  willkürliche  Benutzung  der 
Staatsländereien  und  die  Konzentrierung  derselben  in  einer  Hand  un- 
möglich machen. 

Fremden  Einwanderern  gegenüber  hat  die  Regierung  von  Guate- 
mala stets  ein  gewisses  Mifstrauen  bezeigt,  sie  —  um  eventuelle  Diffe- 
renzen mit  fremden  Staaten  zu  vermeiden  —  möglichst  bald  zu  Guate- 
malteken zu  machen  gesucht.  —  Bereits  1878  war  ein  Freundschafts-, 
Handels-,  Schifffahrts-  und  Konsulats-Vertrag  zwischen  dem  Deutschen 
Reiche  und  Guatemala  abgeschlossen.  Die  deutsche  Regierung  lehnte 
aber  die  Annahme  desselben  ab,  weil  Art.  5  Abt.  i  der  Verfassang  von 
Guatemala  bestimmt:  Alle  Personen,  die  im  Gebiete  der  Republik  ge- 
boren sind  oder  geboren  werden,  sind  Guatemalteken.  Guatemala  hat 
diese  Bestimmung  im  gen.  Vertrage  nach  langen  Verhandlungen  modi- 
fiziert, den  Forderungen  Deutschlands  nachgegeben,  und  wurde  nun 
der  Vertrag  im  Jahre  1888  ratifiziert. 

Durch  Dekret  vom  3.  Dezember  1889^)  wird  bestimmt,  dafs  die 
Vorsteher  (Jefes  politicos)  aller  Municipien  des  Departements  Alta 
Verapaz  so  bald  als  irgend  möglich  in  jedem  Municipium  eine  Kom- 
mission bilden,  welche  jedem  Indianer  200  cuerdas  (Quadrate  von  je 
25  varas,  ä  0,85  m  Seitenlänge)  der  Staatsländereien,  die  er  bebaut 
und  bewohnt,  zumifst  Der  Jefe  politico  hat  dem  betreffenden  Einge- 
borenen gratis  einen  Besitztitel  (mit  Angabe  der  Grenzen)  über  dieses 
Land  auszustellen.  Kein  Eingeborener  darf  in  den  ersten  zehn  Jahren 
nach  Empfang  des  Besitztitels  das  erhaltene  Land  verpachten  oder 
verkaufen  oder  belasten.  Es  ist  dies  sicher  als  ein  sehr  gerechtes  und 
für  Guatemala  nützliches  Gesetz  zu  betrachten,  und  wäre  nur  zu  wünschen, 
dafs  es  auch  auf  die  andern  Departementos ,  wo  noch  halbcivilisierte 
Indianer  wohnen,  ausgedehnt  werde.  Diese  Indianer  haben  es  bisher 
aus  Unwissenheit  und  Indolenz,  oder  aus  Mangel  an  Geldmitteln,  ver- 
säumt, sich  giltige  Besitztitel  über  ihre  Ländereien  zu  verschaffen,  und 
laufen  also  immer  Gefahr,  aus  denselben  vertrieben  zu  werden,  wenn 
ein  Kapitalist  ihre  Ländereien  als  herrenlos  „denunziert"  und  ankauft. 

Die  Regierung  sucht  die  Municipien  möglichst  unabhängig  und 
selbständig  zu  erhalten,  und  verlangt  zu  diesem  Zwecke,  dafs  die  Ein- 
nahmen der  einzelnen  Municipien  die  Ausgaben  derselben  decken. 
Die  Total-Einnahmen  der  Municipien  der  ganzen  Republik  beliefen  sich 
im  letzten  Jahre  auf  561  593  Pes.,  die  Ausgaben  auf  559077  Pes.  Sehr 
lobenswert    sind    die  Bestimmungen,    welche    eine    Erziehung    der   er- 

ij  El  Guatemalieco.     Tom.  XII,  Nr,  53. 


Die  Republiken  Mittel -Amerikas  im  Jahre  1889.  169 

wachsenen  männlichen  Jugend  —  die  in  den  sog.  besseren  Ständen  in 
ganz  Mittelamerika  viel  zu  wünschen  läfst  —  bezwecken.  Danach 
dürfen  Minorenne  Restaurants,  Kaffees,  Bierhäuser  und  Gasthöfe  ohne 
Begleitung  Erwachsener  nicht  besuchen,  und  kann  die  Polizei  den  Be- 
sitzern derartiger  Etablissements  event.  die  Konzession  entziehen. 

Nach  dem  Berichte  des  Kriegsministers*)  waren  89877  militär- 
pflichtige Männer  in  die  Listen  eingetragen.  Diese  Anzahl  ist  sehr 
grofe,  da  nur  die  Weifeen  und  Mischlinge  (Ladinos)  zum  Militärdienste 
gezwungen  sind  und  von  den  reinen  Indianern  sich  nur  wenige  frei- 
willig zur  Eintragung  in  die  Listen  melden.  Es  ist  interessant,  dafs 
man  die  Indianer  nicht  zum  MiHtärdienste  zwingt;  man  scheint  eine 
militärische  Ausbildung  resp.  Bewaffnung  derselben  zu  fürchten.  Zum 
Transport  des  Gepäckes  werden  dieselben  im  Kriegsfalle  gezwungen, 
wie  ich  1876  konstatieren  konnte.  Zum  stehenden  Heere  gehören  die 
Männer  vom  18.  bis  25.  Jahre,  deren  Anzahl  33  723  beträgt;  der  Rest 
bildet  die  Reserve. 

Zur  Instruierung  der  aktiven  Soldaten  und  der  Mannschaften  der 
Reserve  (Miliz)  sind  bereits  40  Militärschulen  errichtet.  Der  Unterricht 
wird  in  den  Abendstunden  erteilt.  Auch  Lesen,  Schreiben  und  Rechnen 
wird  den  Leuten  gelehrt.  Um  die  Staatsausgaben  einzuschränken,  waren 
1888  nur  1955  Mann  (gemeine  Soldaten,  Unteroffiziere  und  Spielleute) 
unter  den  Waffen.  Dazu  kommen  364  Offiziere,  was  für  hispano-ame- 
rikanische  Verhältnisse  eine  niedrige  Zahl  ist.  Nach  dem  Gesetze  vom 
23.  Mai  1888  sind  alle  Guatemalteken  zum  Militärdienste  verpflichtet. 
Ausgenommen  sind  die  unter  18  und  über  50  Jahr  und  die  körperlich 
UntaugHchen.  Weiter  sind  frei:  die  Väter  von  sechs  oder  mehr  ehe- 
lichen Kindern,  die  einzigen  Söhne  von  Witwen  oder  armen  und  alten 
Eltern,  die  Direktoren,  Lehrer  und  Schüler  von  staatlich  anerkannten 
Unterrichtsanstalten,  die  Staats-  und  Municipalitäts-Beamten,  die  Indianer 
der  von  der  Regierung  bezeichneten  Municipien  und  die  Personen, 
welche  jährl.  50  Pes.  zahlen.  Letztere  Bestimmung  nimmt  dem  Gesetze 
seinen  sozialpolitischen  und  erziehlichen  Wert,  macht  diese  ganze  „all- 
gemeine Wehrpflicht"  illusorisch.  —  Auch  kann  die  Regierung  einzelne 
Personen  wegen  hervorragender  Verdienste  vom  Militärdienste  befreien. 
Sind  in  einer  Familie  drei  oder  mehr  Söhne  dienstpflichtig,  so  wird 
einer  derselben  frei. 

Nach  dem  Berichte  des  Unterrichtsministers*)  gab  es  Ende  1888 
in  der  Republik  1096  Elementarschulen,  an  denen  gratis  unterrichtet 
wurde  und  welche  49574  Schüler  besuchten.  Die  Regierung  gab 
280176  und  die  Municipalitäten  34136  Pes.  für  Unterrichtszwecke  aus. 


1)  Memor.  pres.  por  la  Beeret,  de  la  Guerra  en  1889.     Guatemala. 
-)  Memor.  que  la  Beeret,  de  est.  en  el  desp.  de  Instrucc.  pübl.  pres.  ä  la  Asam- 
blea  legblat.  de  Guatemala  el  10  de  Marzo  de  1889. 


J70  ^^'  ^'  Polakowsky: 

Die  Zahl  der  schulpflichtigen  Kinder  im  Alter  von  6 — 14  Jahren,  die 
in  die  Listen  eingetragen  sind,  beträgt  103 189  (was  etwa  der  Hafte 
der  vorhandenen  Kinder  dieser  Altersklassen  entspricht),  und  von  diesen 
erhielten  58  104  keinerlei  Unterricht.  Die  Universität  zu  Guatemala 
besteht  nur  aus  den  Fakultäten  für  Jurisprudenz  und  Medizin  (mit 
Pharmazie).  Die  Universitäts-Bibhothek  zählt  25  000  Bände.  Art.  24  der 
Verfassung  von  1879  (seitdem  in  einigen  Artikeln  modifiziert)  garantiert 
die  freie  Ausübung  aller  Religionen  innerhalb  der  resp.  Kirchen.  Eine 
schöne  evangelische  Kirche  ist  z.  Z.  in  Guatemala  im  Bau. 

Der  Bericht  des  Ministers  der  Auswärtigen  Angelegenheiten*) 
schildert  eingehend  die  neuesten  Verhandlungen  und  Beschlüsse,  die 
Guatemala  im  Interesse  der  Centralamerikanischen  Union  im  letzten  Jahre 
angeregt  und  durchgesetzt  hat.  Da  ich  die  Geschichte  dieser  Unions- 
Bestrebungen  seit  1886  bereits  oben  in  grofsen  Zügen  geschildert  habe, 
wende  ich  mich  hier  specieller  zu  der  Grenzfrage  zwischen  Guatemala 
und  Mexiko,welche  von  geographischem  Interesse  ist.  Ich  will  die  Grenz- 
linie, soweit  dieselbe  bis  heut  in  den  Bereich  der  Verhandlungen  gezogen 
ist,  und  die  Ansprüche  beider  Staaten  nach  der  neuen,  überaus  wertvollen 
Karte  besprechen,  die  demnächst  von  der  Firma  Waterlow  and  Sons 
ausgeführt  und  herausgegeben  wird.  Herr  Wilhelm  Nanne,  General- 
Superintendent  des  „Ferro-Carril  Central  de  Guatemala",  machte  mich 
zuerst  durch  einen  Brief  vom  i.  September  1889  auf  diese  neue  Karte 
aufmerksam.  Er  schrieb  mir,  dafs  die  Regierung  von  Guatemala  mit 
Waterlow  and  Sons  in  London  einen  Vertrag  abgeschlossen  habe,  um 
die  Karte,  deren  Original  sich  z.  Z.  noch  im  Guatemala-Pavillon  der 
Ausstellung  in  Paris  befände,  herauszugeben.  Er  setzte  hinzu:  „Die 
Karte  enthält  ziemlich  viel  gutes  Material  und  wurde  von  unserem 
Landsmann  Herrn  Theodor  Paschke,  Regierungs-Chefingenieur,  aus 
vorhandenen  Elementen  recopiliert." 

Herr  Theoder  Paschke  hatte  nun  die  Güte,  die  Herren  Waterlow 
and  Sons  zu  beauftragen,  mir  eine  Kopie  der  Karte  zu  senden.  Die 
Karte  (nur  Schwarzdruck)  trägt  den  Titel:  Mapa  de  la  Republica  de 
Guatemala,  America  Central.  Über  das  benutzte  Material  giebt  eine 
„Nota"  nur  folgende,  ungenügende  Auskunft:  „Compilado,  conforme 
con  los  Estudios  practicados  par  la  Comision  de  Limites  y  los  datos 
oficiales  existentes,  por  el  Ingeniero  oficial  del  Gobierno  en  el  ramo 
de  Fomento.  Theodoro  Paschke,  Ingeniero  oficial.  Guatemala,  1889." 
Ein  Kranz  von  Ansichten  (der  Städte  Quezaltenango,  Guatemala  und 
Livingston),  Stadtplänen  (von  Guatemala  und  Quezaltenango)  und  ein- 
zelnen Gebäuden  (des  1060  Fuls  langen  Hafendammes  von  San  Jose, 
des  Theaters  in  Guatemala  und  der  Kirche  von  Escuintla),  eine  kleine 


^)  Memor.    de    la  Secret.    de  Relac.  Exter.   pres.   ä  Asamblea  legisl.  en  1889. 
Guatemala. 


Die  Republiken  Mittel -Amerikas  im  Jahre  1889*  171 

Karte  von  Centralamerika,  eine  Karte  der  Telegraphenlinien  in  Guate- 
mala^), eine  Karte  der  Umgegend  von  Antigua  Guatemala  und  ein 
Profil  der  fertigen  Central-Bahn  vom  Hafen  San  Jos^  bis  zur  Hauptstadt 
und  der  projektierten  Nord-Bahn  von  der  Hauptstadt  bis  zum  Puerto 
Barrios  an  der  Bahia  de  Santo  Tomas,  umgeben  die  Hauptkarte.  Auf 
dieses  Profil  werde  ich  noch  später,  bei  Besprechung  der  Eisenbahnen» 
näher  eingehen.  —  Der  Mafsstab  der  Karte  von  Paschke  ist  auf  der- 
selben nicht  angegeben.     Er  beträgt  nach  Berechnung  i  :  i  200  ooo. 

Die  Grenze  gegen  Mexiko  beginnt  nach  der  neuen  Karte  (wie 
auch  schon  StoU,  1.  c.  S.  424  schreibt)  an  der  Mündung  des  Rio  Suchiate 
in  den  Stillen  Ozean  und  folgt  diesem  Flusse  bis  zu  einem  „Garita  de 
Talquian"  genannten  Punkte  am  Südostabhange  des  Vulcan  Tacanä. 
Von  da  geht  die  Grenzlinie  über  den  Tacanä  in  nordwestlicher  Rich- 
tung bis  zum  Dorfe  Niquihuil  (nach  Stoll:  Cerro  de  Buena  Vista  oder 
Cumbre  de  Chiquihuil).  Von  diesem,  unter  15*^  15'  nördl.  Breite  ge- 
legenen Punkte  geht  die  Grenze  in  gerader  Linie  nordöstlich  über  den 
Cerro  Ixbul  bis  zum  Dorfe  Santiago,  16°  5'  nördl.  Br.  Bis  zu  diesem 
Punkte  ist  die  Grenze  auf  der  neuen  Karte  als  definitiv  bezeichnet  und 
—  was  aus  der  im  Berichte  des  Ministers  abgedruckten  Korrespondenz 
zu  ersehen  ist  —  auch  von  Mexiko  anerkannt  worden. 

Von  Santiago  geht  die  Grenzlinie  direkt  nach  O,  parallel  dem  16°, 
bis  sie  bei  den  Islas  de  las  Mercedes  den  Rio  de  las  Salinas  triift, 
Sie  folgt  diesem  Flusse  nach  N  und  dann  dem  Rio  Usumasinta  (der 
aus  der  Vereinigung  des  Rio  de  las  Salinas  mit  dem  Rio  de  la  Pasion 
entsteht)  nach  NW  bis  zu  den  unter  17°  15'  belegenen  Stromschnellen 
und  geht  dann  weiter  in  gerader  Linie  nach  W,  bis  sie  den  Rio  San 
Pedro  bei  tl  Ceibo  trifft.  Von  dort  geht  sie  direkt  gen  N,  parallel 
mit  dem  91°  westl.  Lg.  von  Greenwich,  bis  zu  17°  15'  nördl.  Br.,  wo 
sich  die  Bemerkung  findet:  Linea  divisoria  aun  no  determinada  defi- 
nitiveamente".  Es  ist  dies  der  Nordrand  der  Karte  von  Paschke.  Es 
ist  also  möglich,  dafs  die  Ansprüche  Guatemalas  hier  noch  weiter 
gehen. 

Der  Minister  der  Auswärtigen  Angelegenheiten  sagt  in  seinem  Be- 
richt von  1889  0'  c-  S.  XI)  über  diese  Grenzfrage:  „Nach  Art.  4  des 
Grenzvertrages  v.  J.  1882  soll  eine  gerade  Linie  gezogen  werden  von 
Niquihuil  bis  zu  einem  Punkte  4  km  jenseits  des  „Cerro  Ixbul"  und 
von  dort  eine  Linie,  parallel  dem  Breitengrade,  nach  Osten  gezogen 
werden,  welche  in  dem  tiefsten  Kanäle  der  Rio  Usumasinta  oder  in 
dem  Rio  Chicoy  enden  soll,  falls  der  genannte  Usumacinta  nicht  früher 
getroffen  wird.  Als  man  fand,  dafs  der  Chicoy  zuerst  getroffen  wurde, 
nahm  sich  die  mexikanische  Grenz-Kommission  vor,  ihre  Operationen 


1)  Nach   der  grofsen  Mapa  Telegräfica   de  la  Repüblica  de   Guatemala,  x888> 
welche  der  Memoria  de  Fomento  v.  J.  1889  beigegeben  ist. 


172  I^r.  H.  Polakowsky: 

weiter  bis  zum  Rio  Santa  Isabel,  Cauku^n  oder  Pasion  fortzusetzen, 
mit  der  Ansicht,  dies  sei  der  Usumasinta.  —  Die  Verlängerung  dieser 
Linie,  parallel  dem  Breitengrade  gehend,  war  den  Bestimmungen  des 
Vertrages  entgegen  und  würde  Guatemala  einen  Gebietsverlust  von  ca. 
looo  Quadratmeilen  verursachen.  (Ein  Blick  auf  die  Karte  von  Stoll 
genügt,  um  die  Sachlage  zu  erkennen.  Auf  der  Karte  von  Maudslay  *) 
ist  die  Grenze  gegen  Mexiko  noch  nach  Au  falsch  angegeben.)  Des- 
halb protestierte  D.  Miles  Rock,  Chef  der  Guatemalteker  Grenz-Kom- 
mission,  und  da  diesem  Proteste  kein  Gehör  geschenkt  wurde,  wieder- 
holte dieses  Ministerium  in  einer  Note  vom  ii.  Juli  1888  jenen  Protest 
in  der  begründeten  Hoffnung,  dafs  die  Rechtlichkeit  und  Gerechtigkeit 
der  mexikanischen  Regierung  verhindern  würden,  dafs  die  genannte 
Parallellinie  so  weit  fortgeführt  werde."  —  Die  Verhandlungen  schweben  • 
hierüber  noch.  Durch  Special- Vertrag  vom  22.  Oktober  1888  ist  der 
Termin  für  die  definitive  Markierung  der  Grenze  gegen  Mexiko  bis  zum 
31.  Oktober  1890  verlängert  worden. 

Das  Recht  ist  in  der  oben  vom  Minister  Guatemalas  erörterten 
Specialfrage  unbedingt  auf  der  Seite  von  Guatemala.  Zum  besseren 
Verständnisse  braucht  nur  noch  hinzugefügt  zu  werden,  dafs  der  Rio 
Chicoy  in  seinem  unteren  Laufe  den  Namen  Rio  de  las  Saunas  an- 
nimmt. 

Die  Grenze  gegen  Belize  ist  auch  bei  Paschke  die  auf  allen  oben 
genannten  Karten  markierte,  ebenso  die  gegen  San  Salvador  und  Hon- 
duras (in  R.  Andree's  Hand-Atlas,  1881,  Taf.  12,  sind  aber  beide  Grenzen 
falsch  bezeichnet). 

Der  Voranschlag  für  die  Einnahmen  und  Ausgaben  der  Republik 
für  das  Kalenderjahr  1890  ist  der  gesetzgebenden  Versammlung  von 
1889  (bestehend  aus  69  Deputierten)  bereits  vorgelegt*).  Danach  be- 
laufen sich  die  voraussichtlichen  Ausgaben  auf  4  610  675,  die  Ein- 
nahmen auf  5  060  000  Pes.  Der  Jahresgehalt  der  Präsidenten  beträgt 
20000,  der  der  Deputierten  (für  50  Sitzungen)  500  Pes.  Die  Minister 
erhalten  7200  Pes.  pro  Jahr.  .  Von  den  Staatsausgaben  sind  bestimmt: 
für  das  Foment  Ministerium  (Ackerbau,  öffentliche  Bauten,  Post  und 
Telegraphen,  Wege)  579  092  Pes.,  für  das  Finanz-Ministerium  i  343  074 
Pes.,  für  den  öffentlichen  Unterricht  710364  und  für  das  Departement 
des  Kriegsministers  i  154  189  Pesos.  Die  berechneten  Einnahmen  ver- 
teilen sich  in  folgender  Weise: 

Importzölle 2  300  000  Pes. 

Exportzölle 400  000     „ 

Grundsteuer  (3  pro  Mil.)     ....        125000     „ 


1)  In:  Proceed.  of  the  Royal  Geograph.  Society.     April  1883. 
^j  Presupuesto  general  de  los  gastos  de  la  administr.  publica  para  el  ano  econom. 
(10  de  Enero  —  31  de  diciembre)  de  1890.     Guatemala  1889. 


Die  Republiken  Mittel -Amerikas  im  Jahre  1889*  173 

Militärsteuer       20000  Pes. 

Wegesteuer 100  000     „ 

Stempelpapier  u.  Gewichtstempel  1 20  000     y, 

Branntwein  u.  Likör-Rente      .     ,     .     i  500000     ,, 
Pulver-  und  Salpeter-Rente     .     .    .  15000    „ 

Taback-Rente 60  000     „ 

Post  und  Telegraphen     .....  80  000     „ 

Verkauf  von  Urland 30  000     „ 

Leihämter 12  000     „ 

Universitäten 60000     „ 

Dazu  kommen  die  Erträge  folgender  Abgaben,  welche  erst  unter 
der  Regierung  des  Barrios,  wo  stets  Geldmangel  herrschte,  eingeführt 
sind:  Schlachtsteuer  140000  Pes.,  Salzsteuer  31000  Pes.,  Mehlsteuer 
40000  Pes. 

Der  wichtigste  Bericht  ist  der  des  Foment-Ministers^).  (Es  giebt 
kein  deutsches  Wort  für  „Fomento*'.)  —  Die  Landwirtschaft  hat  in  den 
letzten  Jahren  einen  gewaltigen  Aufschwung  genommen.  Dazu  tragen 
die  reichen  Erträge  derselben  und  die  Unterstützung  der  Regierung 
bei.  Letztere  dokumentiert  sich  in  der  Leichtigkeit,  mit  der  Staats- 
ländereien  zur  Kultur  abgegeben  werden,  in  der  Beschaffung  von 
Arbeitern  für  die  Unternehmer  und  Haciendenbesitzer,  und  in  dert 
Prämien,  welche  die  Regierung  für  gewisse  Erträge  zahlt.  Zudem  ist 
die  Regierung  eifrig  bestrebt,  neue  Verkehrsstrafsen  anzulegen  und 
die  alten  in  gutem  Zustande  zu  erhalten. 

Guatemala  produziert  den  besten  Cacao  der  Welt,  besonders  an 
der  Nordwestküste  bei  Soconusco,  und  einen  sehr  guten  Kaffee,  der 
von  keiner  andern  amerikanischen  Sorte  übertroffen  wird.  Die  Kaffee- 
Plantagen  haben  deshalb  in  den  letzten  4  Jahren  den  doppelten  Um- 
fang angenommen  und  pro  1890/91  rechnet  man  auf  eine  Ernte  von 
1  Million  Zentner,  welche  dem  Staate  15 — 16  Mill.  Pes.  einbringen 
werden.  Auch  die  Cacao-Kultur  hat  in  den  letzten  Jahren  einen  mäch- 
tigen Aufschwung  genommen.  In  einigen  Departements  wird  ein  vor- 
züglicher Weizen  gebaut.  Um  diese  Kultur  zu  heben,  den  Import  von 
Weizen  nnd  Mehl  zu  beschränken,  subventioniert  die  Regierung  die 
Anlage  von  Mühlen.  Nächst  dem  Kaffee  ist  das  Zuckerrohr  die  wich- 
tigste Kulturpflanze.  Der  Export  von  Rohzucker  nach  Mittelamerika 
hat  begonnen,  hat  aber  bis  heute  keine  nennenswerten  Erträge  geliefert. 
Die  im  Jahre  1888  ausgesäeten  Samen  der  Coca-Pflanze  {Ery- 
throxylum  Coca,  Lam,)  sind  nur  zum  kleinen  Teile  aufgegangen.  Man 
nimmt  an,  dafs  dies  an  der  Qualität  des  Samens  gelegen  habe  und 
soll  in  diesem  Jahre  ein  neuer  Versuch  gemacht  werden.     Die  Pfeffer- 

1)  Memor.    de  la  Beeret,    de  Fomenlo  de  la  Repübl.  de  Guatemala  pres.  en 
1889.    Gaatemala. 


174  I^r.  H.  Polakowsky: 

und  Zimmet-Kultiir  ist  in  den  fruchtbaren  Ländern  der  Alta  Verapaz 
mit  gutem  Erfolge  versucht  worden.  Auch  die  Zimmet- Pflanzungen  an 
der  Küste  von  Escuintla,  vom  Präsidenten  J.  Rufino  Barrios  angelegt» 
gedeihen.  Seit  1886  bemüht  sich  die  Regierung,  die  Kultur  der  Ramid 
{Boehmerta  nivea  (Z.),  Hook  et  Am.)  möglichst  allgemein  zu  machen. 
Die  meisten  Pflanzungen  befinden  sich  in  dem  Departement  von  Es- 
cuintla. Der  Export  der  Faser  hat  bisher  kein  günstiges  Resultat  ge- 
geben, da  die  Maschinen  zur  Verarbeitung  dieser  Pflanze  ungenügend 
waren.  Über  600  000  junge  Pflanzen  hat  die  Regierung  gratis  verteilt. 
Die  Heimat  dieser  wichtigen  Gespinstpflanze  ist  Ostindien ;  in  neuester 
Zeit  hat  man  aber  die  Kultur  derselben  in  verschiedenen  Teilen  Ame- 
rikas versucht. 

Die  Qualität  des  im  Lande  produzierten  Tabackes  soll  an  sich  gut 
sein  und  sollen  die  Blätter  nur  durch  die  falsche  Behandlung  bei  der 
Zubereitung  derselben  an  Aroma  verlieren.  Um  diese  Kultur  zu  heben, 
liefs  die  Regierung  in  diesem  Jahre  50  Pfund  Samen  der  besten 
Tabackssorten  aus  der  Habana,  aus  Ohio,  Pensylvania  und  Sumatra 
gratis  an  die  Interessenten  verteilen.  Reis  wird  in  einzelnen  Gegenden 
des  Südens  und  des  Ostens  der  Republik  kultiviert.  In  einem  der 
Centren  der  Reiskultur,  in  Chiquimulilla,  liefs  die  Regierung  auf  ihre 
Kosten  eine  Maschine  zur  Enthülsung  der  Samen  aufstellen.  Auch 
Indigo  wird  in  einigen  West-Departements  gebaut,  doch  ist  der  Anbau 
in  den  letzten  Jahren  zurückgegangen. 

Die  Cochenillezucht,  vor  30  Jahren  die  Haupteinnahmequelle  des 
Landes,  ist  wegen  des  niedrigen  Preises  der  Cochenille  in  Europa  fast 
ganz  eingestellt.  Nur  für  den  eigenen  Gebrauch  (und  den  der  Nach- 
barländer) werden  noch  kleine  Quantitäten  im  Lande  gezogen.  Die 
Kautschukproduktion  hat  trotz  der  energischen  Bestimmungen  der 
Regierung,  erlassen  zum  Schutze  der  Bäume,  nachgelassen.  Nur 
einige  Haciendenbesitzer  haben  die  zerstörten  Bäume  durch  neue  An- 
pflanzungen ersetzt,  keiner  hat  eine  richtige  neue  Plantage  angelegt, 
und  nur  noch  in  den  Wäldern  von  Verapaz  und  Peten  flnden  sich 
grofse  Massen  dieses  nützlichen  Baumes  {Casiüloa  elasttca  Cerv.), 
Sarsaparille  und  Vanille  wachsen  in  den  Wäldern  wild ;  letztere  ist  von 
vorzüglicher  Qualität.  Bisher  sind  diese  Pflanzen  aber  noch  nirgendwo 
in  Kultur  genommen  worden.  Obgleich  das  letzte  Jahr  sehr  regenarm 
war,  genügte  doch  die  Ernte  von  Mais,  Bohnen,  Frijoles,  Kartoffeln 
und  anderen  gewöhnlichen  Lebensmitteln,  so  dafs  dieselben  nicht  im- 
portiert zu  werden  brauchten.  —  Ende  1889  sind  aus  Spanien  be- 
zogene Weinreben,  Olivenbäume  und  Obstbäume  angepflanzt  worden. 

Der  Zerstörung  der  Wälder  sollen  Schranken  gesetzt  werden.  Die 
den  Herren  Jamet  und  Sastr^  erteilte  Konzession  zum  Fällen  von 
Nutzhölzern  im  Departement  Peten  (wofür  dieselben  14  000  Pes.  an  die 
Staatskasse  zahlten)  erlischt  im  Dezember  1890  und  soll  nicht  erneuert 


Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre   ig89>  175 

werden.  £ine  rationelle  Ausbeutung  der  mächtigen  Urwälder,  die  zum 
Teil  von  schiffbaren  Flüssen  durchschnitten  werden,  wird  eine  bedeu- 
tende Einnahmequelle  für  die  Regierung  sein. 

Da  der  Ackerbau  grofsen  Gewinn  abwirft,  ist  es  erklärlich,  dafs 
sich  nur  ein  kleiner  Teil  der  Bevölkerung  der  Industrie  widmet,  ob- 
gleich das  Land  viele  Rohmaterialien  zu  billigen  Preisen  liefert  und 
manche  Industrie  hier  etabliert  werden  könnte,  die  bald  grofsen  Ge- 
winn abwerfen  würde.  £s  ist  dies  eine  für  die  Mehrzahl  der  hispano- 
amerikanischen  Länder  charakteristische  und  nicht  zu  bezweifelnde 
Thatsache,  welche  der  Thatkraft  tüchtiger,  mit  Kapital  ausgerüsteter 
europäischer  Handwerker  und  Fabrikanten  noch  ein  weites  Feld  er- 
öflFnet.  Die  Hauptschwierigkeit  liegt  nur  darin,  dafs  nicht  nur  Werk- 
zeuge und  Maschinen,  sondern  auch  die  Arbeiter  mit  importiert  werden 
müssen.  Ein  Aufschwung  der  Industrie  Guatemalas  ist  nur  von  der 
europäischen  Einwanderung  zu  erwarten. 

Die  wichtigsten  Fabriken  sind  heut:  die  Garn*  und  Zeugweberei 
von  Cantel,  eine  Möbelfabrik  in  Antigua,  verschiedene  Cigarren-  und 
Cigaretten-Fabriken,  Baumwoll-,  Woll-  und  Seiden- Webereien  und  einige 
Seifen-  und  Kerzenfabriken. 

Von  öffentlichen  Bauten  ist  zu  erwähnen,  dafs  man  mit  der  Er- 
richtung eines  neuen  National-Palastas,  an  Stelle  des  alten,  der  Kathe- 
drale an  der  Plaza  de  Armas  in  Guatemala  gegenüber  belegenen,  der 
viel  zu  eng  geworden  ist,  begonnen  hat.  In  La  Antigua  wird  an  der 
Restaurierung  des  alten  Palastes  der  General-Kapitäne  und  der  König- 
lichen Audiencia  gearbeitet.  Noch  verdient  hervorgehoben  zu  werden, 
dafs  im  Hafen  von  Livingston  .ein  Hafendamm  erbaut  worden  ist.  Ein 
Vertrag  ist  mit  einem  Unternehmer  abgeschlossen  worden,  welcher 
sich  verpflichtet,  durch  ein  Kabel  Guatemala  mit  Venezuela  und  den 
Antillen  zu  verbinden.  Die  Dampfer  der  deutschen  Kosmos-Linie  und 
der  „Pacific  MaiP'  laufen  die  Häfen  der  Westseite  regelmäfsig  an  und 
erbalten  dafür  eine  Subvention  von  der  Regierung.  Das  Gesetz,  wel- 
ches den  durch  die  Schiffe  dieser  Gesellschaft  importierten  Waren 
ZoUennäfsigung  gewährt,  ist  am  24.  März  1889  aufgehoben  worden. 
Livingston  steht  durch  Postdampfer  in  regelmäßigem  Verkehre  mit 
New-Orleans.  Diese  Linie  soll  bis  New-York  ausgedehnt  werden. 
Kleine  Dampfer  einer  französischen  Gesellschaft  befahren  seit  Ende 
1889  den  See  von  Atitlan. 

Auf  Kosten  der  Regierung  wird  eine  Karte  der  Republik  gedruckt 
(bei  Waterlow  und  Sons,  London),  welche  auf  der  Rückseite  statistische 
Daten  über  das  Land  enthalten  soll.  Es  handelt  sich  um  die  schon 
oben  angeführte  Karte,  von  der  mir  ein  Exemplar  ohne  Text  vorliegt. 
Der  Umschlag  trägt  die  Bezeichnung:  Mapa  de  la  Republica  de 
Guatemala  America  Central  Publicado  de  orden  del  Ministro  de  Fo- 
mento.  1889.    Jede  Angabe  über  Drucker  und  Druckort  fehlen  auf  der 


176  ^'-  H.  Polakowsky: 

Karte  und  dem  Umschlage  derselben.  —  Es  werden  Ausgaben  in  vier 
verschiedenen  Sprachen  erscheinen.  Derartige  Karten  existieren  bereits 
von  Argentinien  (von  F.  Latzina),  von  Venezuela  (von  J.  Mufioz  Zebar) 
und  Chile  (von  H.  Polakowsky  und  C.  Opitz).  Hoffentlich  befleifsigen 
sich  die  Autoren  dieser  statistischen  und  ökonomischen  Angaben ^ 
welche  die  Karte  begleiten  sollen,  der  gröfsten  Objektivität.  Im  andern 
Falle  würde  das  Land  keinen  Nutzen  aus  dieser  Publikation  ziehen. 

Welch  enormen  Fortschritt  fiir  unsere  Kenntnis  Guatemalas  die  neue 
Karte  bedeutet,  zeigt  ein  Vergleich  mit  der  von  Au  ^),  welche  als  die  beste 
der  bisher  publizierten  General-Karten  des  Landes  zu  betrachten  ist.  Eine 
Fülle  von  Daten  ist  nicht  nur  jedem  Departemento  hinzugefügt,  sondern 
auch  das  Flufsnetz  ist  fast  überall  verändert.  Der  ganze  nördliche  Teil, 
der  auf  der  Karte  von  Au  gewaltige  Lücken  zeigte,  ist  kaum  wiederzuer- 
kennen. Zahlreiche  Ruinenstätten,  alle  Dörfer  und  gröfseren  Hacienden 
sind  markiert.  Alle  Fahrstrafsen  und  Reitwege  und  die  projektierten 
Eisenbahnen  sind  eingetragen,  die  Bergwerke  angegeben.  Leider  sind 
die  Gebirge  vollständig  ungenügend  ausgeführt. 

Stich  und  Druck  der  Karte  sind  mit  geringer  Sorgfalt  ausgeführt, 
so  dafe  ein  Teil  der  Namen  nicht  zu  lesen  ist  (wie  auf  der  Chavanne'schen 
Karte  von  Centralamerika  und  auf  der  eben  angeführten  Karte  von 
Venzuela).  Hoffentlich  wird  auf  die  grofse  Ausgabe  der  neuen  Karte, 
die  nach  dem  letzten  Briefe  der  Herren  Waterlow  and  Sons  auch  ge- 
plant ist,  mehr  Sorgfalt  verwandt. 

Guatemala  ist  ein  an  Mineralien  relativ  armes  Land  (s.  Stoll,  1.  c. 
455 — ^^)'  Nach  dem  Berichte  des  Ministers  werden  aber  die  Blei-  und 
Silberbergwerke  von  Mataquescuintla  durch  die  Herren  Conde  u.  Comp. 
in  neuester  Zeit  mit  solchem  Erfolge  bearbeitet,  dafs  dieselben  bereits 
bis  Februar  1889  über  20.000  Unzen  Silber  an  die  Münze  geliefert 
hatten,  wo  dieselben  zu  „Kleingeld"  verarbeitet  wurden.  Es  wird 
nicht  gesagt,  wo  diese  Minen  liegen  und  wann  der  Abbau  derselben 
begonnen  hat.  — 

Die  Regierung  wird  eifrig  bemüht  sein,  die  europäische  Einwan- 
derung nach  Guatemala  zu  lenken.  Zu  diesem  Zwecke  hat  sich  bereits 
eine  „Junta  de  Imigracion"  gebildet.  Der  Minister  sagt,  die  Regierung 
wisse  wohl,  dafs  eine  Förderung  der  Einwanderung  grolse  Kosten  und 
Opfer  von  der  Regierung  erfordere  und  sie  diese  z.  Z.  nicht  bringen 
könne.  Ich  bin  ganz  anderer  Ansicht  über  diese  hochwichtige  Frage. 
Man  braucht  nur  in  gesunder  (d.  h.  hochgelegener),  wasser-  und  holz- 
reicher Gegend,  nicht  fern  von  Fahrstrafsen  und  Städten,  ein  bestimmtes 
Terrain  für  die  Einwanderer  anzuweisen  und  bekannt  zu  machen,  dafs 


1)  Mapa  de  la  Repüblica  de  Guatemala  lev.  y  publ.  por  orden  del  Supr.  Gob. 
por  Hermann  Au,   Ingen.  1876.    L.  Friederichsen   n.    Comp.,   Hamburg     Escala 

I  :  700  000. 


Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  1889.  177 

jedem  Einwanderer  eine  bestimmte  Anzahl  Hekt.  (etwa  40  pro  Familien- 
haupt) gratis  angewiesen  und  der  definitive  Besitztitel  nach  etwa  drei- 
jährigem Bewohnen  und  Bearbeiten  dieses  Landloses  erteilt  werden 
wird.  Sämereien,  Bretter,  Ochsen,  Kühe,  Ackergerät  mufs  die  Regie- 
ning  zum  Selbstkostenpreise  und  ohne  Zinsen  vorschieben  und  Rück- 
zahlung in  Raten  vom  vierten  Jahre  an  verlangen.  Zunächst  mufs  aber 
das  Gesetz  vom  19.  August  1878^),  wonach  jeder  Kolonist  Guatemalteker 
werden  mufs,  aufgehoben  werden.  Auch  darf  die  Regierung  nicht  — 
wie  dies  gewöhnlich  im  spanischen  Amerika  geschieht  —  solche  Lände- 
reien für  die  Kolonisten  aussuchen,  wo  kein  Guatemalteke  leben  kann 
und  will,  weil  er  daselbst  lebendig  begraben  ist.  So  geschah  es  bei 
Gründung  der  famosen  Kolonie  Entre-Rios^)  in  den  Jahren  1884  —  86, 
die  denn  auch  natürlich  kläglichst  zu  Wasser  wurde.  Nicht  das 
schlechteste,  entlegendste,  sondern  das  in  jeder  Beziehung  beste  Land 
mufs  die  Regierung  den  ersten  Kolonisten  schenken.  So  lange  die 
Machthaber  Mittelamerikas  nicht  von  der  Wahrheit  dieses  Ausspruches 
durchdrungen  sind,  nützen  alle  Tischreden,  Dekrete,  Broschüren  und 
Karten  absolut  nichts.  Und  eben  so  lange  mu&  jeder  unterrichtete 
und  unabhängige  Mann  deutschen  Ackerbauern  (die  nicht  grofses  Ver- 
mögen besitzen)  abraten,  nach  Mittelamerika  zu  gehen. 

Die  Angaben  des  Ministers  über  die  Eisenbahnen  sind  von  geringem 
Werte.  Es  ist  aus  denselben  nicht  ersichtlich,  welche  Strecken  im  Be- 
triebe, welche  im  Baue  und  welche  projektiert  sind.  Im  Berichte  des 
Statistischen  Amtes  wird  die  Länge  der  fertigen  Linien  wie  folgt  ange- 
geben: Guatemala — San  Jos^  (Hafen)  70  engl.  Meil.;  Retalhuleu— 
Champerico  27  Meil.;  Guatemala — Guarda  Vieja  3  Meil.  —  Von  der 
groisen  Ostbahn  sind  nur  einige  Meilen  von  Puerto  Barrios  an  fertiggestellt. 
Der  Bau  ruhte  seit  einigen  Jahren,  wird  aber  jetzt  mit  Energie  in  An- 
griff genommen  werden.  Die  projektierte  Bahn  geht  zunächst  von 
Guatemala  direkt  nach  N  und  dann  im  Thale  des  Rio  de  las  Varas 
nach  NO  bis  zum  Rio  Grande.  Sie  folgt  diesem  und  dann  dem  Rio 
Motagua  in  fast  rein  östlicher  Richtung  und  wendet  sich  beim  Dorfe 
Las  Animas  am  Nordufer  dieses  Stromes  in  einem  Bogen  nach  N,  in 
Puerto  Barrios  endend. 

Die  Totallänge  dieser  Bahn  beträgt  186  engl.  Meilen.  Nach  dem 
von  Paschke  mit  der  neuen  Karte  publizierten  Profil  sind  folgende 
Höhenangaben  zu  notieren.  Bei  186  Ml.  (Guatemala)  4778  engl.  Fufs, 
bei  183  Ml.  4675  F.,  bei  177,5  Ml.  3740  F.,  bei  175  Ml.  liegt  China- 
utia,  bei  172  Ml.  liegt  S.  Antonio,  3500  F.,  bei  166  Ml.  1925  F.,  bei 
164  Ml.  1685  F.,  bei  162  Ml.  1490  F.,  bei  160,5  Ml.  (Rio  Platanos) 
1313  F.,    bei   158  Ml.   1198  F.,    bei   153,5  Ml.   1095   F.,    bei    144  Ml. 


^)  Geograph.  Nachrichten.     Berlin,  I.  Jahrg.,  1879.     ^'  '^^' 

^)  Revue  Colon.  Internat.  Amsterdam.     Tom.  II,  1886.    S.  483  f* 


178  ^r.  H.   Polakowsky: 

924  F.,  bei  137,5  Ml.  845  F.,  bei  134  ML  835  F.,  bei  135  ML  Bio  F.*), 
bei  125  ML  737  F.,  bei  115  Ml.  638  F.,  bei  loi  ML  600  F.,  bei  85,5  Ml. 
282  F.,  bei  65  Ml.  100  F.,  bei  20  ML  88  F.  Dicht  an  der  atlantischen 
Seite,  7  ML  von  Puerto  Barrios,  ist  noch  ein  Höhenzug  zu  durchstechen,, 
dessen  Gipfel  294  F.  hoch  ist. 

Aufser  der  Hauptstadt  waren  Ende  1889  auch  die  Städte  Retal- 
huleu,  Quezaltenango  und  San  Jos(§  durch  elektrisches  Licht  erleuchtet. 
—  Um  Guatemala  im  Auslande  bekannt  zu  machen,  hat  die  Regierung 
einige  wichtige  Zeitungen  im  spanischen  Amerika,  in  Nordamerika 
und  in  Europa  subventioniert,  so  schreibt  Minister  D.  Salvador  Barrutla 
in  seinem  Berichte  S.  31.  Diese  Zeitungen  sollen  sagen,  welche  Fort- 
schritte Guatemala  in  der  Civilisation  macht  und  die  Vorzüge  seines 
Bodens  und  seines  Klimas  hervorheben.  Ich  halte  diese  Handlungs- 
weise der  Regierung  fiir  falsch,  für  unbedingt  schädlich.  Die  Vorteile, 
die  Guatemala  europäischen  Ackerbauern,  Industriellen  und  Finanziers 
bietet  resp.  bieten  kann,  sind  viel  gröfser  als  die  Schattenseiten  (die 
aber  auch  vorhanden  und  anzuführen  sind)  des  Landes.  Einer  Ver- 
teidigung  und  Anpreisung  durch  bezahlte  Federn  bedarf  es  also  nicht. 
Die  einzige  Subvention,  die  notwendig  ist,  ist  die:  die  Regierung  ver- 
teile die  offiziellen  Publikationen  in  liberaler  Weise  an  wissenschaftliche 
Gesellschaften  und  kompetente  und  unabhängige  Männer,  die  sich  für 
Mittelamerika  interessieren. 

Die  Post  beförderte  im  Jahre  1888  in  der  Republik  selbst  5  loi  342 
Sendungen,  d.  h.  über  eine  halbe  Million  mehr  als  1887.  Über  i'/j 
Mill.  Pes.  wurden  im  Lande  selbst  durch  Postanweisungen  versandt. 
Nach  dem  Auslande  betrug  der  Verkehr  (eingegangene  und  abgesandte 
Stücke)  in  Summa  653  577  Sendungen.  Darunter  nimmt  Deutschland 
mit  56  245  Sendungen  die  vierte  Stelle  (nach  den  Vereinigten  Staaten, 
San  Salvador  und  Frankreich  mit  seinen  Kolonien)  ein.  Die  Einnahmen 
der  Post  betrugen  70  675  Pes.,  d.  h.  4481  Pes.  mehr  als  die  Ausgaben. 

Die  Totallänge  der  Telegraphenleitungen  in  der  Republik  beträgt 
1848%  engl.  ML  92  Telegraphenämter  sind  im  Betriebe.  Im  Jahre 
1887  wurden  399554  Depeschen  befördert.  Von  1885—88  sind  zahl- 
reiche neue  Linien  erbaut,  von  denen  ich  nenne:  Tactic — Coban,  die 
bis  Peten  verlängert  werden  -soll;  Tactic— Panzös;  Jocotän— Grenze  von 
Honduras  (bei  Jaral) ;  Ocos — Malacatan  und  Chimaltenango — S.  Martin. 

Aus  dem  umfangreichen  Bericht  des  intelligenten  und  fleifeigen 
Leiters  des  Statistischen  Amtes,  D.  Pedro  Pedrosa,  ist  zunächst  —  aus 
offiziellen  Schreiben  —  hervorzuheben,  dafs  die  Moralität,  Gesundheit 
und  Langlebigkeit  unter  den  Indianern  viel  gröfser  als  unter  den 
Ladinos  ist.  Konkubinate  sind  unter  den  Indianern  fast  unbekannt. 
Weiter  giebt  Herr  Pedrosa  einige  für  Einwanderer  wichtige  Daten  über 
die  verbreitetsten  Kulturpflanzen    des  Landes.      Der  im  Lande  produ- 

')  Ich  führe  von  hier  nur  die  wichtigsten  Punkte  an. 


Die  Republiken  Mittel-Amerikas  im  Jahre   1889.  179 

zierte  Soconusco-Cacao  wird  daselbst  auch  konsumiert,  und  werden  pro 
Pfund  der  Bohnen  25  Centavos  bis  i  Peso  bezahlt.  Zum  Export  gelangen 
nur  selten  kleine  Quantitäten*).  Der  Cacaobaum  trägt  in  Guatemala 
bereits  im  4.  Jahre.    Die  jährliche  Ernte  wird  auf  200  000  Kilo  geschätzt. 

Es  ist  hier  zu  bemerken,  däfs  ein  Europäer  nicht  Cacao-Kultur 
Ittreiben  kann,  da  dieser  Baum  nur  in  heifsen  und  feuchten,  also  un- 
i{esunden  Landstrichen  gedeiht.  Daher  ist  die  Kultur  dieser  Pflanze 
in  Mittelamerika  relativ  unbedeutend.  Es  hält  schwer,  selbst  einge- 
borene Arbeiter  für  diese  Pflanzungen  zu  gewinnen.  Dasselbe  gilt  vom 
Reis,  von  dem  pro  Jahr  ca.  2  Mill.  Kilo  geerntet  werden.  Der  Preis 
beträgt  5—6  Pes.  pro  Zentner.  Die  Zahl  der  Schafe  wird  auf  470000 
geschätzt.  Ich  habe  1876  in  der  Umgebung  von  Guatemala  und  auf 
den  Reisen  nach  dem  Hafen  San  Jos<i  nicht  ein  Exemplar  dieses  Haus- 
tieres gesehen.  An  Abgaben  hat  der  Kolonist  nur  1,6  Pes.  pro  Jahr 
lur  Erhaltung  der  Wege  und  3  pro  Mil  vom  Werte  seines  Grundstückes 
zu  zahlen,  sobald  derselbe  über  1000  Pes.  beträgt. 

Nach  ArL  612  des  „Cödigo  Fiscal"  können  Guatemalteken  und 
Fremde  Staatsländereien  erwerben.  Der  Preis  fiir  dieselben  beträgt 
2  Pes.  pro  Hektar,  wenn  das  Terrain  eben  und  als  natürliche  Weide  zu 
benutzen  ist;  1,5  Pes.  pro  Hektar,  wenn  das  Gebiet  eben,  aber  mit 
Wald  bedeckt  ist,  der  leicht  zu  gewinnende  Produkte  wie  Sarsaparille 
und  Kautschuk  liefert;  i  Pes.  pro  Hektar,  wenn  der  Wald  keine  derartige 
Produkte  enthält,  und  0,80  Pes.,  wenn  das  Terrain  gebirgig,  sumpfig, 
steinig  oder  unfruchtbar  ist.  Für  Urland,  welches  mindestens  20  Leg. 
ä  5  km)  von  der  nächsten  Ortschaft  entfernt  liegt,  braucht  nur  der 
\ierte  Teil  der  obigen  Summen  gezahlt  zu  werden.  Nach  Art.  623, 
Abs.  4,  erhalten  Einwanderer  gratis  Urland  angewiesen.  —  Das  Ein- 
wanderungsgesetz vom  Jahre  1879  ist  zwar  sehr  liberal,  leidet  aber  an 
'ien  üben  bereits  angedeuteten  Mängeln.  Zunächst  mufs  genau  ange- 
geben werden,  wo  die  Regierung  den  Einwanderern  gratisT.and  anweisen 
will,  wie  die  Kolonisten  zu  den  Besitztiteln  gelangen,  welche  Art  von 
Selbstverwaltung  ihnen  die  Regierung  gewährt,  und  wie  es  um  Wege, 
Justiz,  Kirche,  Schule  und  Ärzte  in  oder  in  der  Nachbarschaft  der 
Kolonie  bestellt  ist. 

Wer  Kautschukbäume,  Sarsaparille  oder  Cacao  anpflanzen  will, 
erhält  von  der  Regierung  gratis  passende  Terrains  angewiesen.  Für 
Rindvieh-  oder  Pferdezucht  werden  gleichfalls  unentgeltlich  I.ändereien 
im  Departemento  Izabal,  im  Gebiete  zwischen  den  Städten  Coban  und 
Hores,  in  dem  Lande  nördlich  vom  Rio  Motagua  und  im  Departement 
i'-acapa  überlassen.  Die  Landwirte,  welche  Chinabaum-Plantagen  an- 
legen (aber  nur   für  Cinchona  Calisaya    Wedd,  und  C  succirubra  Pavon)^ 

*j  Im  Widerspruche  hierzu  wird  auf  S.  16  des  Statist.  Berichtes  gesagt,  dafs 
pro  Jahr  durchschnittlich  für  laooo  Pes.  Cacao  und  für  10  000  Pes.  Cochenille 
'^-  bierüber  weiter  oben)  exportiert  werden. 

Zeittchr.  d.  G«sellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  13 


180 


Dr.  H,   Polakowsky: 


erhalten  in  den  nächsten  acht  Jahren  von  der  Regierung  Prämien  aus- 
gezahlt. Und  zwar  bewilligt  dieselbe  für  das  erste  Tausend  achtjähriger 
und  gesunder  Bäumchen  looo  Fes.,  für  das  zweite  Tausend  500  Fes., 
für  das  dritte  250  und  für  jedes  folgende  Tausend  125  Fes.  Die  Vor- 
steher (Jefes  Foliticos)  der  Departements  können  den  Fersonen,  die 
Weizen  bauen  wollen,  ein  Landlos  von  i  Manz.  (7293  qkm)  bis 
I  Caballeria  (64  Manzan.)  Umfang  zu  diesem  Zwecke  gratis  anweisen. 
Dieselben  Vergünstigungen  erhalten  die,  welche  in  der  Nähe  der  Ströme 
Motagua  und  Polochic  (die  als  Transportstrafsen  dienen  können)  Ba- 
nanen anpflanzen  wollen.  Für  jede  150  Ffd.  Indigo  zahlt  die  Regie- 
rung den  Pflanzern   für  die  nächsten  3  Jahre  eine  Främie  von  25  Fes. 

Geboren  wurden  im  Jahre  1888  =  60  214  Kinder,  davon  waren  bei 
den  Ladinos  (wozu  auch  die  relativ  geringe  Zahl  der  Weifsen  gerechnet 
ist)  5224  Knaben  und  4642  Mädchen  ehelich  und  4476  Knaben  und 
4310  Mädchen  unehelich.  Bei  den  Indianern  kamen  auf  16  547  ehelich 
geborenen  Knaben  und  14  930  Mädchen  nur  5065  uneheliche  Knaben 
und  5020  Mädchen.  Es  starben  im  Jahre  1888=  27331,  von  denen 
76  Männer  und  47  Frauen  ein  Alter  von  über  100  Jahr  erreicht  haben 
sollen,    welche  Angabe  sicher  mit  Mifstrauen  aufzunehmen  ist. 

Die  Bevölkerung  verteilte  sich  am  i.  Januar  1889  in  folgender 
Weise  über  die  einzelnen  Departementos : 


Guatemala   .     .     . 

141  701 

Einw. 

Amatitldn     .     .     . 

35  626 

Escuintla      .     .     . 

30973 

Sacatep^quez    .     . 

40852 

Chimaltenango 

59  335 

Sololä      .... 

83804 

Totonicapam    .     . 

158  419 

Suchitepdquez  .     . 

36  182 

Retalhuleu   .     .     . 

24431 

Quezaltenango 

104  800 

San  Marcos      .     . 

90323 

Huehuetenango 
Quich($  .  .  . 
Baja  Verapaz  . 
Alta  Verapaz  . 
Fet<fn  .... 
Izabal  .  .  . 
Zacapa 

Chiquimula  .  . 
Jalapa  .  .  . 
Jutiapa    .     .     . 


^33  173  Einw. 

87929 

49  822 

107  403 

8480 

5105 

43045 

64733 
35020 
48461 

37  499 


»• 


tf 


rt 


rr 


u 


tt 


tr 


fr 


Santa  Rosa      .     . 
Im  Ganzen  1427  116  Einwohner. 

Es  wurden  im  gen.  Jahre  5028  Ehen  geschlossen;  1728  zwischen 
Ladinos  und  3300  zwischen  Indianern.  Von  den  „jungen  Ehemännern" 
waren  (nach  cuadro  nüm.  29)  88  im  Alter  von  12 — 15  und  15  über 
100  Jahr  alt!  Hier  liegt  entschieden  ein  Druckfehler  vor  und  ist  (wie 
aus  der  Tabelle  zu  ersehen)  statt  100,  50  zu  setzen.  Die  gröfste  Sterb- 
lichkeit zeigen  die  Departementos  Izabal  (i  auf  27)  und  Escuintla 
(i  auf  28);  die  geringste  Huehuetenango  (i  auf  86).  In  Santa  Rosa 
kommt  bereits  auf  139  Einwohner  eine  Ehe,  in  Izabal  dagegen  erst 
auf  1670. 

Der  Bericht  des  Finanzministers,  vorgelegt  dem  Kongresse  von 
Guatemala  im  Jahre  1889,    ist  mir   leider  nicht   zugegangen.     Ich  will 


Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  1889-  181 

hier  einige  Angaben  über  die  Finanzlage  nach  der  offiziellen  Zeitung 
„El  Guatemalteco"  und  dem  Berichte  pro  1888*)  beifügen.  Letzterer 
ist  bereits  im  Auszuge  im  „Sixteenth  Annual  General  Report  of  the 
Council  of  the  Corporation  of  Foreign  Bondholders  for  the  year  1888, 
London,  February  1889"  abgedruckt. 

Am  23.  September  1889  (s.  „El  Guatemalteco"  vom  selben  Tage) 
wurde  die  aufserordentliche  Session  des  Kongresses  mit  einer  Rede 
des  Präsidenten  Man.  L.  Barillas  eröffnet,  in  welcher  er  sagte:  Die  Er- 
bauung einer  Nationalbahn  nach  dem  atlantischen  Ocean  ist  eine  der 
Ideen  gewesen,  welche  seit  vielen  Jahren  den  Patriotismus  der  Guate- 
malteken beschäftigte.  Um  dieselbe  zur  Thatsache  zu  machen,  ist  be- 
ständig gearbeitet  worden.  Die  ungeheuren  Vorteile,  welche  diese 
Bahn  in  sozialer,  politischer  und  ökonomischer  Beziehung  im  Gefolge 
haben  wird,  sind  allgemein  bekannt.  Es  sei  endlich  gelungen,  einen 
günstigen  Kontrakt  mit  Herrn  Henry  Louis  Felix  Cottu  in  Paris  abzu- 
schliefsen,  welcher  dem  Kongresse  zur  Prüfung  und  Annahme  vorgelegt 
w^erden  solle. 

Die  wichtigsten  Bestimmungen  dieses  Kontraktes  ^)  sind :  Herr  Cottu 
übernimmt  fest  und  zu  80^  Netto  in  Gold  eine  Anleihe,  welche  die  Re- 
gierung von  Guatemala  in  Höhe  von  21  312  500  Pes.  in  Gold,  ausge- 
geben in  Wertpapieren  von  je  20  Pes.,  garantiert.  Diese  Papiere  werden 
mit  6%  verzinst  und  2%  amortisiert  und  in  45  Jahren  getilgt.  Der  Rein- 
ertrag der  Anleihe  (17050000  Pes.)  soll  in  folgender  Weise  verwandt 
werden.  Die  Regierung  erhält  2  000  000  Pes.  (alle  Summen  in  Gold) 
zur  Verbesserung  der  ökonomischen  und  finanziellen  Lage  des  Landes 
(ein  sehr  dehnbarer  Begriff  I);  3750000  Pes.  werden  auf  den  Ankauf 
der  Wertpapiere  (Obligationen)  und  Aktien  der  Centralbahn  von  Guate- 
mala (Ferrocarril  Central  de  G.),  die  von  San  Jos(§  über  Escuintla  und 
Amatitlan  nach  der  Hauptstadt  führt,  verwandt;  10  Mill.  Pes.  sind  für 
die  Erbauung  der  National-Bahn  (früher  del  Norte  genannt)  und  die 
eines  Hafendammes  in  Puerto  Barrios  bestimmt  und  i  300  000  Pes. 
bleiben  in  den  Staatskassen,  um  während  der  Bauzeit  der  Bahn 
nach  der  atlantischen  Küste  Zinsen  und  Amortisation  zu  garantieren. 
Herr  Cottu  übernimmt  nicht  nur  die  Anleihe,  sondern  verpflichtet  sich 
auch,  auf  Staatsrechnung  die  Bahn  zu  erbauen  und  der  Regierung  den 
Kontrakt  zu  überlassen,  den  er  in  New- York  mit  Herrn  Huntington 
behufs  Erwerbung  der  Centralbahn  von  Guatemala  abschlofs.  Als  Ga- 
rantie für  die  Erfüllung  aller  seiner  Verpflichtungen  hat  Herr  Cottu 
100  000  Pes.  deponiert,  welche  er  bei  Nichterfüllung  einer  seiner  Ver- 
pflichtungen verliert.  —  Die  oben  genannten  zwei  Millionen  sollen  zu- 
nächst zur  Einlösung  des  Papiergeldes  gebraucht  werden. 

1)  Memoria  de  la  Secret.  de  Hacienda  y  Cr^dito   Publice  pres.  ä  la  Asamblea 
lesrislat.  en  iggg.  —  Guatemala  iggg* 

^)  Abgedr.  in  „El  Guatemalteco'*  Nr.  ga  v.  11.  September  iggg. 

13* 


182  ^r.  H.   Polakowsky:   Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  1889- 

Am  8.  September  wurde  dieser  Vertrag  in  La  Antigua  vom  Finanz- 
minister Salvad,  Escobar  und  Herrn  H.  L.  Felix  Cottu  unterzeichnet 
und    noch    am    selben  Tage    vom    Präsidenten    Barrillos    genehmigt*). 

Am  29.  September  (s.  „El  Guatemalteco"  vom  30.  September  1889) 
genehmigte  die  Deputiertenkammer  (Asamblea  Legislativa)  einstimmig 
die  drei  am  8.  September  mit  Herrn  Cottu  abgeschlossenen  Verträge: 
über  die  Ausgabe  der  Anleihe,  über  den  Ankauf  der  Centralbahn  und 
über  die  Erbauung  der  Nationalbahn.  Noch  am  selben  Tage  unter- 
zeichnete der  Präsident  der  Republik  diesen  Beschlufs  der  Kammer. 
Als  Garantie  für  Zinsen  und  Amortisation  verpfändet  die  Regierung  die 
Erträge  der  Eisenbahnen  und  Zollhäuser. 

Die  ganze  innere  Schuld  Guatemalas  betrug  am  i.  September  r889 

7697508,    die    äufsere    4613500  Pes.      Die  Staatseinnahmen    beliefen 

sich  vom  i.  Januar  1889  bis  Ende  JuH  gen.  Jahres  auf3  567  66i   Pes., 

gegen  3  029  283  Pes.  im  Jahre  1888.  Es  wurden  im  Jahre  1887  importiert: 

über  San  Jos^     Waren    im  Werte  von  2  334  799  Pes. 

„      Champerico      „  „        „         „      i  276  954 

„      Oc6s  „  „        „        „  145^1 

„      Livingston        „  „        „         „         116  479     „ 

Dazu  kommen  498593  Pes.  für  Verpackungskosten,  Kommissions- 
gebühren, Fracht  und  Versicherung  dieser  Waren,  so  dafs  der  Total- 
wert des  Imports  4  241  407  Pes.  beträgt.  Dafür  wurden  2  253  899  Pes. 
Importzoll  gezahlt.  Von  dem  oben  genannten  Import  von  3  742  814  Pes. 
kamen  auf  England  i  227000,  auf  Frankreich  375  000,  auf  Deutschland 
286  000  Pes.  Zwischen  England  und  Frankreich  rangieren  noch  die 
Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika  und  Südamerika,  so  dafs  Deutsch- 
land im  Importhandel  erst  die  fünfte  Stelle  einnimmt. 

Der  Export  hatte  einen  Wert  von  9039391  Pes.  gegen  6719502 
im  Jahre  1886.  —  Davon  kamen  auf:  Zucker  303  387  (die  Bruchteile 
habe  überall  ausgelassen),  Bananen  65  213,  Kaffee  8 137  748  Ochsenhäute 
240813,  Hirschäute  12782,  Cigarren  2600,  Cochenille  10  376,  Silber- 
Dollars  100808,  Kautschuk  129366,  wollene  Gewebe  12  031,  Sarsa- 
parille 10  536  Pes. 


n 


^)  „El  Guatemalteco"  Num.  gi  v»  10.  September  1889. 


VERLAG  VON  DIETRICH  REIMER  IN  BERLIN. 


Reisen 

IN 

Kleinasien  und  Nordsyrien 

AUSGEFÜHRT  IM  AUFTRAGE 

DER  KGL.  PREUSSISCHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN 

BESCHRIEBEN 

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Karl  Humann  und  Otto  Puchstein. 

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Beilage:     Robert  Oppenheim  in  Berlin:     Neumayer,  Anleitung  zu  wissen- 
schaftlichen Beobachtungen  auf  Reisen. 

Für  die  Redaktion  verantwortlich:  Hauptmann  a.D.  Kollm  in  Charlottenburg. 

Druck  von  W.  Pormetter  in  Berlin. 


I  ZEITSCHRIFT 

DER 

GESELLSCHAFT  FÜR  ERDKUNDE 


zu   BERLIN. 


ALS  FORTSETZUDG  DER  ZEITSCHRIFT  FOR  ALLGEMEINE  ERDKUNDE 

IM   AUFTRAGE    DER    GESELLSCHAFT 

HBRAUSGBGEHBH 

GEORG  KOLLH, 

GENERAUEKRETäR  DER  GESELLSCHAFT. 

F0NFUNDZWAN2IGSTER  BAND.     DRITTES  HEFT. 


BERLIN, 
VERLAG   VON  DIETRICH   REIMER. 


Inhalt. 

VI.    Aus    Cypern.       Tagebuchblätter    und    Studien    von    Eugen    Ober- 

hu^mmer  (Hierzu  eine  Karte,  Tafel  III.) 183 

VII.    Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer.    Von  H.  F.  W i e b  e , 

Mitglied  der  Physikalisch-Technischen  Reichsanstalt 241 

VIII.    Ein  Beitrag  zur  Frage  der  Veränderlichkeit  der  Standkorrektion  der 
Aneroide   auf  Reisen  und  ihrer  Leistungsfähigkeit  überhaupt.      Von 

Dr.  A.  von  Danckelman 45a 

IX.   Dr.  Nansen's  Grönlandsrcise.     Besprochen  in  der  Sitzung  der  Gesell- 
schaft der  Wissenschaften  in  Christiania  am  30.  Mai  1890 a6o 

Karten: 

Taf.  III.    Dr.  E.  Oberhummer's  Routen  auf  Cypern.    Malsstab  i  :  goo,ooo. 


Beiträge  zur  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Erdkunde 

werden  den    Herren     Verfassern    mit    50  Mark  pr.  Druckbogen   honoriert, 
—  Die   Gesellschaft   liefert    keine    Separat^ Abzüge^  doch  steht  es  den 
Verfassern  frei,    solche  nach  Übereinkunft  mit  der  Redaktion  auf 
eigene  Kosten  anfertigen  zu  lassen. 

Bureau  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin 

s.w.  Zimmerstrafse  90  >(• 


Der  fttnfnndzwanzigste  Band  der  „Zeitschrift  der  Gesell- 
schaft ftlr  Erdkunde  zu  Berlin'^  erscheint  1890  in  6  zweimonaüichen 
Heften,  der  siebzehnte  Band  der  „Verhandlungen  der  Gesell- 
schaft für  Erdkunde  zu  Berlin''  in  10  Nummern.  Der  Preis  der 
Zeitschrift  nebst  Verhandlungen  ist  15  Mark.  Die  „Ver- 
handlungen'' sind  auch  allein  zum  Preise  von  6  Mark,  einzelne 
Summern  der  letzteren  je  nach  Umfang  zu  erhöhten  Preisen  zu  bezielien. 

Die  Bände  I— IV  (1866 — 1869)  sind  zum  Preise  von  8  Mark,  der 
V.—Vin.  Band  (1870 — 1873)  zum  Preise  von  10  Mark,  der  IX. — XIX.  Band 
(1874 — 1884)  mit  den  Verhandlungen  zum  Preise  von  13  Mark  und  der 
XX.— XXIV. Band  (1885 — i889)zum  Preise  von  15  Mark  pro  Band,  ebenso 
die  Verhandlungen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  1874— 1884>  zum  Preise 
von  4  Mark  und  1885 — ^^^9  zum  Preise  von  6  Mark  pro  Band  komplett 
geheftet  zu  haben. 

Preis -Ermäfsigung. 

Die  Bände  I— VI  und  neue  Folge  I— XIX  der  Zeitsohrift  föp  all- 
gemeine Erdkunde  (1853  —  1865)  sind 

zusammengenommen  zum  Preise  von  3  IMarkl        g  ^ 
und  einzeln  zum  Preise  von  4  Mari(  J 

durch  jede  Buchhandlung  zu  beziehen. 

^f^X^J^T...  Die  Verlagshandlung  von 

Dietrich  Reimer 

(Reimer  &  Hoefer). 


VI. 
Aus  Cypern. 

Tagebuchblätter  und  Studien   von  Eugen   Oberhummer. 


Gelegenilich  eines  längeren  Aufenthalts  im  Orient  bereiste  ich  in 
den  Monaten  April  und  Mai  1887  die  Insel  Cypern.  Veranlafst  wurde 
diese  Reise  zunächst  durch  eine  von  der  K.  Bayer.  Akademie  der 
Wissenschaften  im  Jahre  1886  für  die  Zographosstiftung  gestellte  Preis- 
aufgabe, laut  welcher  eine  Darstellung  der  „Geographie  und  Topo- 
graphie der  in  Bursian's  Geographie  von  Griechenland  noch  nicht  be- 
handelten hellenischen  Inseln,  wie  Thasos,  Samothrake,  Imbros,  Lesbos, 
Lemnos,  Chios,  Samos,  Kos,  Rhodos,  Kypros,  sei  es  sämtlicher  oder 
doch  einer  gröfseren  Zahl  derselben"  gewünscht  war.  Unter  dem 
28.  März  1889  wurde  der  vom  Verfasser  eingereichten  Arbeit,  welche 
sich  auf  die  Inseln  Cypern,  Imbros  und  Thasos  erstreckte,  der  von 
Herrn  Christakis  Zographos  gestiftete  Preis  zuerkannt^).  Dafs  ich 
gerade  Cypern  zum  Hauptgegenstand  meiner  Darstellung  wählte,  wobei 
ein  Material  zu  bewältigen  war,  das  dem  aller  übrigen  Inseln  zusammen- 
genommen fast  gleich  kommen  dürfte,  war  durch  mehrfache  Er- 
wägungen nahegelegt.  Die  Insel  Cypern  bildet  in  geographischer  und 
historischer  Hinsicht  ein  einheitliches  und  abgeschlossenes  Ganzes, 
während  die  Inseln  des  Archipels,  einzeln  genommen,  vielfach  der 
scharf  ausgeprägten  Individuahtät  entbehren.  Für  die  Naturbeschreibung 
der  Insel,  bei  welcher  ich  mich  im  wesentlichen  referierend  verhalten 
mu&te,  lagen  verschiedene  Vorarbeiten  vor,  die,  obgleich  weit  entfernt, 
den    heutigen   Ansprüchen    der   Forschung    zu   genügen  2),    doch    eine 


1)  Vgl.  hierüber  den  amtlichen  Bericht  AUg.  Zeitg.  Nr.  88  S.  1318  und 
Sitzungsber.  d.  philos.-philoL  u.  bist.  Kl.  1889«  !•  Bd.  S.  316  f. 

Sj  Die(s  gilt  insbesondere  von  A.  Gandry,  Geologie  de  Ttle  de  Chypre.  M^xn. 
Soc.  G60I.  IL  S.  VII  (1863)  S.  149—314.  Auszug  hieraus  und  Bericht  (von 
d^Archiac)  in  Comtes  Rendus  de  TAc.  d.  Sc.  Bd.  48  (1859)  ^-  91^—915  und 
Bd«  49  (1859)  S.  229—239.  S.  auch  Peterm.  Mitteil.  1860  S.  154  f.  Früher  hatte 
Gandry  yerd£fentlicbt :  Sur  la  g^ographie  g6ologique  de  Ttle  de  Chypre.  Bull.  Soc. 
Gr^ol.  II.  S.  XI  (1854)  S.  10—13,  und:  Sur  la  composition  g^ologique  de  Tlle  de 
Chypre.    Ib.  S.  120 — 127.     Seitdem  hat,  abgesehen  von  den  die  Geologie  Cyperns 

Zeitachr.  d.  Gcsellach.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  14 


184  Eugen   Oberhummer: 

einigermafsen  feste  Grundlage  gewährten*).  Ganz  besonders  aber  er- 
scheint Cypern  seiner  geschichtlichen  Bedeutung  nach  für  eine  historisch- 
geographische Sonderbetrachtung  geeignet*).  Einmal  ist  es  die  eigen- 
artige Mittelstellung  der  Insel  zwischen  orientalischen  und  europäischen 
Kulturkreisen,  welche  eine  solche  Betrachtung  besonders  reizvoll 
macht.  Zum  andern  steht  dem  farbenreichen  und  vielseitigen  Bilde, 
welches  uns  die  Geschichte  Cypems  im  Altertum  darbietet,  eine  nicht 
minder  inhaltreiche  und  glänzende  Blütezeit  gegenüber,  welche  in  den 
letzten  Jahrhunderten  des  Mittelalters  auf  gänzlich  anderer  Grundlage 
als  die  antike  Kultur  erwachsen  ist,  und  so  den  interessanten  Vergleich 
der  Entwicklung  zweier  innerlich  durchaus  verschiedener  Kulturepochen 
auf  demselben  Boden  gestattet.  Und  diese  zweite  Blütezeit,  die 
romantische  Epoche  des  feudalen  Rittertums,  ist  uns  nicht  etwa  blofe 
aus  verblafeten  Schilderungen  und  beiläufigen  Erwähnungen  ferne 
stehender  Chronisten  bekannt,  sondern  wir  schöpfen  ihre  Kunde  aus 
der  überreichen  Fülle  einheimischen  Quellenmaterials  an  Chroniken, 
Urkunden  und  Denkmälern,  das  in  dem  französischen  Spezialforscher 
Louis  de  Mas  Latrie  ^)  einen  eben  so  gewissenhaften  wie  kenntnisreichen 


nur  wenig  weiter  fördernden  Beobachtungen  Unger's,  kein  Geologe  die  Insel  durch- 
forscht. Es  wurde  daher,  in  Ermangelung  einer  neueren  Darstellung,  alsbald  nach 
der  englischen  Besitzergreifung  das  oben  erwähnte  Memoire  Gaudry's  von  Amts- 
wegen in  das  Englische  übersetzt  (von  F.  Maurice,  London.  1878.  Fol.)  Gegen- 
wärtig (Mai)  weilt  ein  junger  Geologe,  Alfred  Bergeat,  ein  Schüler  von  Zittel, 
auf  des  letzteren  Veranlassung,  in  Cypern,  um  das  so  lange  vernachlässigte  Studium 
der  geologischen  Verhältnisse  der  Insel  wieder  aufzunehmen. 

1)  Am  besten  sind  die  floristischen  Verhältnisse  klargestellt,  s.  F.  Unger  und 
Th.  Kotschy,  Die  Insel  Cypern.  Wien,  1865,  und  P.  Sintenis,  Cypern  und  seine 
Flora.  Österreich,  botan.  Zeitschr.  Bd.  XXXI  (1881)  und  XXXII  (1881)  in 
einer  Reihe  von  Artikeln,  welche  unvollendet  abbricht,  dazu  zahlreiche  Abhand- 
lungen über  Weinkultur,  Ackerbau,  Waldwirtschaft  u.  s.  w. ;  das  umfassendste  in 
dieser  Hinsicht  bietet  Gaudry  in  „Recherches  scientifiques  en  Orient"  (Paris  1855) 

^  und  neuerdings  die  englischen  Blaubücher.  Wie  viel  übrigens  selbst  in  floristischer 
Beziehung  noch  zu  thun  übrig  ist,  mag  die  Thatsache  zeigen,  dafs  erst  in  nenester 
Zeit  das  Vorkommen  eines  so  charakteristischen  Baumes  wie  der  Ceder  auf  Cypern 
festgestellt  wurde;  s.  Geogr.  Jahrb.  IX  173. 

2)  Man  vergleiche  die  übersichtliche  Skizze  von  F.  v.  Löher,  Cypern  in  der 
Geschichte.  Berlin  1878.  (Samml.  wiss.  Vortr.  von  Virchow  und  HoltzendorfT, 
XIII.  S.  H.  307). 

S)  Das  Hauptwerk  für  die  Geschichte  des  Königreichs  Cypern  ist  seine 
„Histoire  de  l'tle  de  Chypre  sous  le  r^gne  des  princes  de  la  maison  de  Lusignan" 
in  3  starken  Bänden  (Paris  1852 — 1861),  wovon  der  a.  und  3.  lediglich  Urkunden 
enthalten.  Leider  ist  das  Werk  ein  Torso  geblieben.  Aulserdem  veröffentlichte 
Mas  Latrie  eine  Anzahl  Einzeluntersuchungen  in  historischen  Zeitschriflen ;  be- 
sonders wichtig  sind  die  „Nouvelles  preuves  de  Thistoire  de  Chypre"  (Bibl.  de  Vfecole 
des  Chartes,  Ann^es  32,  34,  35,  auch  einzeln  Paris  1873/74)  und  die  „Documents 


Aus  Cypern.  185 

Bearbeiter  gefunden  hat,  aber  noch  in  jüngster  Zeit  durch  neue,  wert- 
volle Quellenwerke  vermehrt  wurde  ^).  Zwischen  diesen  beiden  Blüte- 
perioden liegt  freilich  eine  lange  Zeit  des  Verfalls  (4. — 12.  Jahrhundert), 
für  welche  historisches  Material  gänzlich  zu  mangeln  schien.  Gleich- 
wohl ergab  sich  auch  hier  aus  den  spärlichen  Nachrichten  bei  den 
Byzantinern,  aus  Bischofslisten  und  Konziliensammlungen,  der  patristi- 
schen  und  insbesondere  der  hagiographischen  Literatur^),  sowie  end- 
lich den  Beschreibungen  von  Pilgerreisen  nach  dem  heiligen  Lande 
eine  Fülle  von  Anhaltspunkten,  die  für  die  „Siedelungsgeschichte"  der 
Insel  zu  verwerten  der  Verfasser  sich  zur  besonderen  Aufgabe  ge- 
stellt hat.  Auch  orientalische  Quellen  kommen  für  diese  geschichts- 
arme  Zeit  in  Betracht,  in  erster  Linie  natürlich  arabische  Schriftsteller^), 
während  für  die  noch  trostlosere  Zeit  seit  der  türkischen  Eroberung 
(1570),  abgesehen  von  den  zahlreichen  Quellenschriften  über  die  letztere 
selbst,  ein  ausführlicher  und  in  mehrfacher  Hinsicht  interessanter  Ab- 
schnitt über  Cypern  in  einem  der  besten  geographischen  Werke  vor- 
liegt, welches  die  türkische  Literatur  hervorgebracht  hat,  nämlich  dem 

noaveaax  servant  de  preuves  ä  Thistoire  de  l'tle  de  Cbypre*'  in  ».M^laoges  hist/* 
(4.  Serie  der  Collect,  de  docum.  in^d.  s.  Thist.  de  France)  Bd.  IV  S.  337 — 610  (auch 
einzeb.  Paris  1882).  Auch  sein  Bach  „L'lle  de  Chypre,  sa  Situation  präsente  et 
ses  Souvenirs  du  moyen-äge"  (Paris  1879)  gehört  zu  den  besten  und  erfreulichsten 
Erscheinungen  in  der  Flut  von  Gelegenheitsbüchern,  welche  die  englische  Besitz- 
nahme der  Insel  erzeugt  hat. 

^)  Hierher  gehört  besonders  die  Veröffentlichung  der  Originaltexte  cyprischer 
Cbroniken,  vrelche  Mas  Latrie  für  sein  Hauptwerk  noch  nicht  benützen  konnte, 
darch  K.  N.  Sathas  im  II.  Band  seiner  Mtcanoytxfi  ßtßJuo9-ixti  (Venedig  1873). 
Die  wichtigste  dieser  Chroniken,  diejenige  des  Leontios  Machairas  (um  1400)  ist 
seitdem  nochmals  bearbeitet  und  mit  einer  französischen  Übersetzung  versehen 
worden,  welche  die  Benützung  des  barbarischen  und  schwer  verständlichen  Originals 
wesentlich  erleichtert,  unter  d.  T.  „Chronique  de  Chypre  par  L^once  Mach^ras. 
Texte  grec  et  traduction  fran^aise  par  £.  Miller  et  C.  Sathas*'.  2  vols.  Paris 
1881/82.  (Publ.  de  r£lcole  d.  langues  Orient.  Vivantes.  II.  S.  Bd.  2  u.  3.)  Ferner 
wurden  seitdem  herausgegeben  die  (italienische)  Chronik  des  Florio  Bustron  von 
Ren^  de  Mas  Latrie  in  M^l.  hist.  (s.  o.)  Bd.  V  und  „Les  Gestes  des  Chiprots'' 
(Chroniken  des  Philipp  von  Navarra  und  des  G^rard  von  Monr6al)  von  Gaston 
Raynaud  in  Fubl.  de  la  Soc.  de  TOrient  Latin.  S^rie  hist.  Bd.  V.,  sowie  „La  prise 
d'Alexandrie,  ou  chronique  du  roi  Pierre  I  de  Lusignan  par  Guillaume  de  Machaut" 
von  L.  de  Mas  Latrie.     Ebd.  Bd.  I. 

^  Welcher  Schatz  von  Nachrichten  über  die  Geographie  des  Mittelalters  allein 
in  den  «Acta  Sanctorum**  der  BoUandisten  geborgen  ist,  wurde  bisher  noch  selten 
gewürdigt;  zu  den  Wenigen,  welche  die  Wichtigkeit  dieser  Quelle  für  die  Geographie 
des  Hittelalters  voll  erkannt  haben,  gehört  Karl  Ritter  (Geschichte  der  Erdkunde 
S.  14z  ff.). 

^  Ich  hoffe  an  anderer  Stelle  eine  Übersicht  der  in  orientalischen  Quellen, 
soweit  mir  dieselben  zugänglich  sind,  enthaltenen  Nachrichten  über  Cypern  geben  zu 
können;  die  arabische  Literatur  wird  darunter  den  breitesten  Raum  einnehmen. 


Igg  Eugen  Oberhummer: 

Dschihän   numä   (L#i  .«^L^:^  d.  i.  mundum  monstrans)  des  Mustafa  ben 

Abdallah,  genannt  Katib  Tschelebi  oder  Hadschi  Chalfa  (f  1658)*).  Der- 
selbe bildet  auch  der  Zeitfolge  nach  ein  wertvolles  Zwischenglied  zwischen 
der  wichtigen  Beschreibung  des  Stephan  Lusignan*),  welche  uns  die  Zu- 
stände schildert,  wie  sie  gegen  Ende  der  venezianischQn  Herrschaft 
waren,  und  den  Reisewerken  aus  neuerer  Zeit'). 

Dafs  natürlich  auch  die  antiken  Verhältnisse  uns  heute  in  einem 
ganz  andern  Lichte  erscheinen,  als  sie  einst  W.  H.  Engel  in  seiner 
fleifsigen,  aber  jetzt  veralteten  Monographie*)  darstellen  konnte,  be- 
darf kaum  der  Erläuterung.  Ich  erinnere  nur,  abgesehen  von  den 
mannigfachen  Aufschlüssen,  die  uns  assyrische  und  ägyptische  Denk- 
mäler gewährt  haben,  an  die  Entzifferung  der  kyprischen  Silbenschrift, 
welche  erst  den  beiden  letzten  Jahrzehnten  angehört*),  sowie  an  die 
überreichen     Ergebnisse     der     archäologischen     Durchforschung     der 


1)  Gihan  Numa,  Geographia  orientalis  ex  Turcico  in  Latinum  versa  a  Matth. 
Norberg.  7.  ptes.  Lond.  Goth.  (d.  i.  Lund)  18 18.  Bd.  II.  S.  377 — 382;  vgl.  auch 
Ritter's  Erdkunde  XVI  S.  57.  Sonst  sind  mir  aus  der  geographischen  Literatur  der 
Türken  nur  die  statistischen  Notizen  über  Cypern  m  dem  Werk  des  merkwürdigen 
Reisenden  Eviija  Efendi  (161 1 — ca.  1679)  bekannt,  welche  auf  ein  Staatshandbuch 
des  Sultan  Soliman  II.  (1510 — 66)  zurückgehen;  s.  „Narrative  of  Travels  in  Europe, 
Asia  and  Africa  by  Eviija  Efendi.  Translated  from  the  Turkish  by  Joseph  von 
Hammer",    i.  Bd.    i.  Tl.    (London  1834)  S.  88>  93»  98  f »  102,  104,  109. 

2)  Chorograffia  et  breve  historia  universale  dell*  isola  de  Cipro — per  il— Fr. 
Steffano  Lusignano  di  Cipro.  In  Bologna  1573.  4.  Eine  franzosische  Bearbeitung, 
die  ich  übrigens  nicht  gesehen  hab6,  erschien  u.  d.  T. :  Estienne  de  Lusignan, 
Description  de  toute  Tisle  de  Cypre  etc.  Paris  1580.  4.  Über  den  Verfasser  vgl. 
A.  Duplessis  in  der  Biogr.  Univers.  nouv.  ^d.  t.  XXV.  p.  492. 

^)  Einen  anerkennenswerten  Versuch,  die  reichhaltige  Literatur  über  Cypern 
zusammenstellen,  hat  der  um  die  wissenschaftliche  Erforschung  der  Insel  vielfach 
verdiente  Regierungsbeamte  Claude  Delaval  Cobham  unternommen  in  seinen  ,)At- 
tempt  at  a  Bibliography  of  Cyprus"  Nicosia  1886,  %,  wesentlich  vermehrte  Aus- 
gabe 1889;  letzterer  ist  auch  eine  Übersicht  der  seit  1878  über  Cypern  erschienenen 
Blaubücher  beigefügt. 

*)  Kypros.    a  Bände.     Berlin  1841. 

^)  Für  Leser,  welche  philologischen  Studien  ferne  stehen,  bemerke  ich,  dals 
in  Cypern  eine  Silbenschrift  in  Gebrauch  war,  welche  mit  der  phonizischen  und 
der  daraus  abgeleiteten  griechischen  Buchstabenschrift  nichts  gemein  hat,  vielmehr 
mit  einem  der  älteren,  in  Vorderasien  herrschenden  Schriftsysteme  (dem  hamatheni- 
schen  ?)  zusammenhängt.  Die  Entzifferung  wurde  durch  einen  Aufsatz  von  Johannes 
Brandis  (Abhandl.  d.  Berlin.  Ak.  d.  Wiss.  1873)  angebahnt  und  durch  die  Unter- 
suchungen von  Moritz  Schmidt,  Siegismund,  Deecke  u.  A.  im  wesentlichen  sicher 
gestellt.  Man  findet  jetzt  das  Material  vollständig  und  übersichtlich  bei  H.  Collitz, 
Sammlung  der  griech.  Dialektinschriften,  i.  Bd.  (Gott.  1884)1  ^^^  R.  Meister,  Die 
griech.  Dialekte.     %,  Bd.  (Gott.  1889*) 


Aus   Cypern.  Jg7 

Insel,  welche  besonders  durch  Palma  di  Cesnola^)  mit  mehr  Eifer  als 
Geschick  ins  Werk  gesetzt  und  seitdem  durch  zahlreiche  Einzelunter- 
suchungen mächtig  gefördert  worden  ist*);  die  Vermehrung  des  in- 
schriftlichen Materials,    sowohl  in   phönizischer^)    als    in  griechischer '^) 


^)  Luigi  Palma  di  Cesnola,  aas  der  Gegend  von  Turin  gebürtig,  später  nach 
Amerika  ausgewandert  und  Bürger  der  Vereinigten  Staaten  geworden,  nahm  seit 
1865  den  Posten  eines  amerikanischen  Konsuls  in  Larnaka  ein  und  Latte  in  dieser 
Eigenschaft  Gelegenheit,  durch  Ausgrabungen  und  Kauf  eine  Fülle  von  cyprischen 
Altertümern  zu  erwerben,  wie  es  weder  vor  noch  nach  ihm  einem  Einzelnen  ge- 
glückt ist.  Leider  war  er  ohne  alle  wissenschaftliche  Vorbildung  an  die  Sache 
herangetreten,  und  hat  infolge  dessen  in  der  cyprischen  Altertumskunde  eine 
heillose  Verwirrung  angerichtet.  Sein  Hauptwerk  ist  „Cyprus,  its  ancient  Cities, 
Tombs  and  Temples''.  London  1877*  (Originalpreis  des  mäCsig  starken  Oktavbandes 
60  Mk.!)  Später  erschien  „ Cypern,  seine  alten  Städte,  Gräber  und  Tempel.  Be- 
richt über  zehnjährige  Forschungen  und  Ausgrabungen  auf  der  Insel.  Autorisierte 
deutsche  Bearbeitung  von  Ludwig  Stern.  Mit  einleitendem  Vorwort  von  Georg 
Ebers**.  Jena  iS79>  ^^  Buch,  welches  mit  viel  Aufsehen  in  die  Welt  gesetzt 
i^nirde,  verschaffte  dem  Verfasser  rasch  in  weiteren  Kreisen  den  Namen  eines 
Entdeckers  im  Sinne  Schliemanns,  Layards  u.  A.,  und  selbst  Fachmänner  liefeen  sich 
vorübergehend  über  den  wissenschaftlichen  Wert  desselben  täuschen.  Genauere 
Prüfung,  insbesondere  Nachforschungen  an  Ort  und  Stelle  ergaben  indess  bald  die 
Unzaverlässigkeit  der  Angaben  Cesnola*s  und  führten  zu  einer  leider  oft  das  rich- 
tige Mais  überschreitenden  und  persönlich  zugespitzten  Polemik  gegen  den  Verfasser, 
welche  insbesondere  in  Amerika  eine  umfängliche  Zeitungsliteratur  veranlagt  hat. 
(Eine  Übersicht  dieser  Literatur  giebt  Cobham  in  der  2.  Ausg.  seiner  Bibliography.) 
Über  den  Wert  von  Cesnola's  Arbeit  kann  heute  bei  Urteilsfähigen  kein  Zweifel 
mehr  bestehen ;  gewifs  ist  aus  dem  Buche  vieles  Brauchbare  zur  Kenntnis  Cyperns 
zu  entnehmen,  doch  steht  diefs  in  keinem  Verhältnis  zu  dem,  was  Cesnola  bei  dem 
riesigen  Material,  das  ihm  zu  Gebote  stand,  für  die  Wissenschaft  hätte  leisten  können 
und  was  nun,  mangels  gewissenhafter  Aufzeichnungen,  unwiederbringlich  ver- 
loren ist. 

^)  Übersichtliche  fortlaufende  Berichterstattung  über  die  archäologischen  Er- 
gebnisse der  letzten  Jahre  findet  man  in  der  Revue  arch^ologique  (Salomon  Rei- 
nach's  ,,Chronique  d'Orient")  und  im  American  Journal  of  Archeology. 

*)  Die  phönizischen  Inschriften,  für  welche  Cypern  und  speziell  Larnaka 
einen  der  ergiebigsten  Fundorte  bildet,  sind  gesammelt  in  dem  von  der  Acad^mie 
des  Inscriptions  herausgegebenen  „ Corpus  Inscriptionum  Semiticarum**  (T.  I  fasc.  i. 
Paris  iggi);  doch  hat  sich  seitdem  das  Material  schon  wieder  beträchtlich  vermehrt. 

*)  Eine  Anzahl  teils  neuer,  teils  mangelhaft  edierter  griechischer  Inschriften 
habe  ich  als  erstes  Ergebnis  meiner  Reise  in  der  Abhandlung  „Griechische  In- 
schriften aus  Cypern"  (Sitzungsber.  d.  philos.-philol.  u.  bist.  Kl.  d.  k.  bayr.  Ak.  d. 
Wiss.  1888.  L  Bd.  S.  305—3480.523 — 526)  herausgegeben  und  dort  auch  die 
frühere  Literatur  möglichst  vollständig  aufgeführt;  übersehen  wurde  der  Hinweis 
auf  C.  T.  Newton,  CoUection  of  Ancient  Greek  Inscriptions  in  the  British  Museum 
(Oxford  1883)  S.  15a — 156.  Inzwischen  ist  durch  die  Ausgrabungen  der  englischen 
Schule  in  Papfaos,    auf   die    ich   später   zurückkommen  werde,    eine  grofse  Anzahl 


188  Eugen   Oberhummer: 

Sprache,  und  die  Fortschritte  der  schwierigen  Studien  über  das  cypri- 
sche  Münzwesen*)  haben  hieran  nicht  den  geringsten  Anteil. 

Da,  wie  der  Leser  bereits  aus  dieser  Einleitung  ersieht,  das 
Material  für  eine  erschöpfende  Einzeldarstellnng  der  Landeskunde  und 
historischen  Topographie  Cyperns  ein  aufserordentlich  umfangreiches 
ist,  mag  es  gerechtfertigt  erscheinen,  wenn  ich  im  Folgenden  einige 
Ergebnisse  meiner  Studien,  soweit  sie  sich  an  meine  Reise  anschliefsen, 
vorlege,  welche  zugleich  als  eine  Vorarbeit  für  die  künftige  Monographie 
Cyperns  betrachtet  werden  mögen.  Doch  habe  ich,  ehe  ich  mich  zum 
eigentlichen  Reisebericht  wende,  noch  einige  Worte  über  eines  der 
wichtigsten  Hilfsmittel  des  Reisenden  und  darstellenden  Topographen, 
die 

Karten 
der  Insel  vorauszuschicken.  Ich  übergehe  hierbei  die  älteren  Versuche, 
zumal  dieselben  bereits  von  Mas  Latrie  übersichtlich  zusammengestellt 
worden  sind^).  Als  erste  wissenschaftliche  Karte  kann  wohl  diejenige 
des  letztgenannten  Gelehrten  selbst  bezeichnet  werden^),  für  welche 
die  Aufnahme  der  Küste  durch  Thomas  Graves  (1849)*)  ^^^  Rahmen 
abgab.  Von  den  später  erschienenen  nichtamtlichen  Karten  besitzt  nur 
diejenige  von  Heinrich  Kiepert^)  Originalwert  durch  die  kritische  Ver- 
arbeitung der  unveröffentlichten  Aufnahmen  Schröder's  und  anderer 
Materialien.  Obwohl  durch  die  neue  englische  Aufnahme  weit  über- 
holt, kann  die  Karte  sowohl  wegen  ihrer  Klarheit  und  Übersichtlich- 
keit, als  wegen  ihrer  (wenigstens  in  Deutschland)  leichteren  Zugänglich- 
keit als  Hilfsmittel  zu  rascher  Orientierung  noch  immer  empfohlen 
werden.  So  verdienstlich  indessen  die  Leistungen  von  Mas  Latrie  und 
Kiepert  vom  wissenschaftlichen  Standpunkte  aus  waren,  so  wenig  konnten 
sie  den  praktischen  Bedürfnissen  einer  nach  europäischem  Muster  ein- 
gerichteten Verwaltung  genügen.  Es  wurde  daher  alsbald  nach  der 
englischen  Besitzergreifung  der  Plan  zu  einer  trigonometrischen  Auf- 
nahme der  Insel  gefalst  und  noch  im  Jahre  1878  mit  den  Vorarbeiten 


neuer  Inschriften  aufgedeckt  worden.  Über  die  kyprischen  (epichorischen)  In- 
schriften s.  o. 

^)  Hauptarbeit  von  J.  P.  Six,  Du  classement  des  s^ries  Cypriotes.  Revue 
numism.  III.  S.  Bd.  I  (1883)  S.  249—374.  T.  VI~VIII. 

'-)  Notice  sur  la  construction  d^une  carte  de  Tlle  de  Chypre.  Biblioth.  de  T^cole 
des  chartes.  V.  S.  Bd.  IV  (1863)  S.  i — 50  (auch  einzeln,  Paris  1863,  mit  Karte), 
wieder  abgedruckt  in  „L'lle  de  Chypre"  S.  118  ff. 

9)  Beigegeben  seiner  Hist.  de  Tlle  de  Chypre  (o.  S.  184  A.  3)  und  der  Einzel- 
ausgabe der  oben  angeführten  Notice  etc. 

^)  Admiralty  Charts  N.  2074.  Cyprus — surveyed  by  Captain  Thomas  Grawes. 
1849.     I^äzu  Spezialaufnabmen  von  Famagusta,  Salamis,  Larnaka,  Limassol,  Kyrenia. 

^)  New  Original  Map  of  the  Island  of  Cyprus.  z  1400000.  Berlin  1878* 


Aus  Cypcrn.  189 

hierzu  begonnen,  die  jedoch  schon  im  Frühjahr  1879  aus  Mangel  an 
Mitteln  ins  Stocken  gerieten.  Gleichwohl  setzte  Ende  desselben  Jahres 
der  damalige  High  Commissioner,  Sir  Robert  Biddulph*),  die  Wieder- 
aufnahme der  Vermessungen  durch,  mit  deren  Leitung  der  durch  seine 
topographischen  Arbeiten  für  den  Palestine  Exploration  Fund  im  West- 
jordanlande bereits  rühmlich  bekannte  Genieoffizier  H.  H.  Kitchener 
(seit  1882  zum  Truppendienst  in  Ägypten  abkommandiert)  betraut  wurde. 
Ende  1880  war  das  Dreiecksnetz  fertiggestellt,  1882  die  Original- 
aufnahme vollendet,  welche  im  Verhältnis  von  [vier  (bezw.  zwei)  Zoll 
auf  eine  Meile  hergestellt  wurde*).  Die  Ausführung  der  Karte,  ins- 
besondere die  Terrainzeichnung,  übernahm  nach  Kitchener's  Abgang 
dessen  Nachfolger  S.  C.  N.  Grant.  Nach  wiederholten  Verzögerungen 
kam  die  Karte,  welche  nunmehr  die  Grundlage  für  alle  zukünftigen 
Karten  der  Insel  zu  bilden  hat,  endlich  im  Jahre  1885  bei  der  be- 
kannten Firma  Edw.  Stanford  in  London  zur  Veröffentlichung  unter 
dem  Titel:  A  Trigonometrical  Survey  of  the  Island  of  Cyprus  execuied 
and  published  by  command  of  H.  E.  Major  General  Sir  R,  Biddulph 
—  £Rgh  Commisstoner  y  under  the  diredion  of  Captain  H,  H,  Kitchener ^ 
R,  E,,  Director  of  Survey.  Hillshading  hy  Lieutenant  S.  C,  N.  Grant, 
R»  E,  1882.  London  1885^),  Die  Karte,  im  Mafse  von  einem  Zoll  auf 
eine  Meile  (i  :  63  360),  umfafst  15  Blätter  nebst  Titel-  und  Übersichts- 
blatt und  kostet  3  £  10  sh. 

Indem  ich  bezüglich  der  allgemeinen  Charakteristik  dieser  Karte  auf 
die  kurzen  Anzeigen  in  Petermann's  Mitteilungen*)  und  die  ausführlichen. 


i)  Die  bisherigen  Gouverneure  der  Insel  sind:  Lieut.  -  General  Sir  Garnet 
Wolselcy  (jetzt  General  Lord  Wolseley)  Juli  1878 — Mai  1879;  Major  -  General 
(jeUt  Lieut-Gen.)  Sir  Robert  Biddulph  Mai  1879  —  März  1886;  Sir  Henry  Bulwer, 
seit  März  1886.  Sir  R.  Biddulph  veröffentlichte  kürzlich  einen  vor  der  Londoner 
Geogr.  Ges.  gehaltenen  Vortrag  über  Cypem.  (Proc.  R.  Geog.  Soc.  1889. 
S.  705-719). 

3)  Nebenher  gingen,  bezw.  folgten  Spezialaufnahmen  der  4  wichtigsten  Städte 
(Nikosia,  Lamaka,  Limassol,  Famagusta)  in  dem  grolsen  Ma&stabe  von  »5  Zoll  auf 
eine  Meile  (i :  4500).  Leider  sind  dieselben  nur  in  Originalzeichnung  vorhanden, 
Qsd  so  viel  mir  bekannt,  nicht  zur  Vervielfältigung  bestimmt. 

3)  Über  die  Entstehungsgeschichte  der  Karte  finden  sich  kurze  Mitteilungen 
im  (Annual)  Report  by  H.  M.  High  Commissioner  für  1880  (C  309^)  S.  4,  1881 
(C  3385)  S.  10,  4*— 44,  188*  (C  3773)  S.  5,  52,  1883/84  (C  4188)  S.  34  f., 
1884/85  (C  4694)  S.  6,  ferner  im  Athenaeum  1879  N-  ^^9^  ^-  ^^4  c,  1881 
N.  2805  S.  149  b.  Ein  besonderer  ausführlicher  Bericht  Kitchener's,  auf  welchen 
im  Annual  Report  1881  und  1882  hingewiesen  wird,  scheint  nicht  veröffentlicht 
worden  zu  sein,  wenigstens  wird  ein  solcher  im  Verzeichnis  der  Cyprus  Parliamentary 
Papers  bei  Cobham  (o.  S.  186  A.  3)  nicht  aufgeführt. 

*)  1884  S.  429  und  1885  S.  168.  An  ersterer  Steile  ist  als  Vervielfältigungs- 
art irrtümlich  Kupferstich  (statt  Steindruck)  angegeben. 


190  Eugen   Oberhummer: 

freilich  über  den  Rahmen  einer  blofsen  Besprechung  weit  hinausgehenden 
Bemerkungen  von  Heinrich  Zimmerer^)  verweise, kann  ich  nicht  umhin  aus- 
drücklich hervorzuheben,  dafs  die  Terrainzeichnung  durchaus  nicht  den 
Erwartungen  entspricht,  welche  man  von  einem  modernen  Kartenwerk 
so  grofsen  Mafsstabes  zu  hegen  berechtigt  ist.  Die  Höhenzifiem  sind 
besonders  in  den  gebirgigen  Teilen,  wo  auf  Pafshöhen  und  dergleichen 
gar  keine  Rücksicht  genommen  ist,  äufserst  spärlich,  wodurch  die  Her- 
stellung einer  annehmbaren  Höhenschichtenkarte  von  vornherein  aus- 
geschlossen erscheint.  Die  geschummerte  Zeichnung  läfst  wohl  die  An- 
ordnung der  Gebirge  im  allgemeinen  richtig  erkennen,  bringt  jedoch 
die  Böschungsverhältnisse  nur  sehr  ungenügend  zum  Ausdruck.  Besser 
kommt  der  wesentliche  Unterschied  im  allgemeinen  Gebirgscharakter 
der  schroffen  Nordkette  und  des  höheren,  aber  in  sanfte  Kuppenformen 
abgedachten  Troodosgebirges  zur  Geltung.  Die  topographische  Ge- 
nauigkeit der  Karte  im  einzelnen  läfst  manches  zu  wünschen  Übrig, 
wie  ich  mich  beim  Gebrauch  an  Ort  und  Stelle  wiederholt  überzeugte. 
Dafs  die  einheimischen  Ortsnamen  häufig  sehr  entstellt  sind,  ist  bei 
einer  durch  Ausländer  hergestellten  Karte  nicht  zu  verwundern.  Inuner- 
hin  mufs  die  Gesamtleistung,  deren  Mängel  durch  die  Eile  der  Her- 
stellung und  die  Unzulänglichkeit  der  Mittel  entschuldigt  werden,  als 
eine  höchst  erfreuliche  und  dankenswerte  bezeichnet  werden,  da  wir, 
abgesehen  vom  Westjordanlande,  wohl  von  keinem  gröfseren  Gebiete 
der  östlichen  Mittelmeerländer,  Ägypten  nicht  ausgeschlossen,  Karten 
von  ähnlichem  Reichtum  an  Einzelheiten  besitzen. 

Bei  der  Gröfee  und  dem  hohen  Preis  der  Karte  ist  es  sehr  er- 
wünscht, dafs  von  derselben  eine,  wie  es  scheint,  in  Deutschland  fast 
unbekannt  gebliebene  Reduktion  auf  ^{  des  ursprünglichen  Verhält- 
nisses erschien*),  welche  das  Terrain  in  Schraffen  mit  schräger  Beleuch- 
tung wiedergiebt,  ohne  dafs  dadurch  ein  vollständig  befriedigendes 
Bild  der  Bodenbeschaffenheit  erzielt  würde;  besonders  die  Nordkette 
tritt  in  ihrer  Haupterhebung  viel  zu  wenig  hervor.  Im  übrigen  ist  die 
Karte  bei  grofsem  Reichtum  des  Inhalts  klar  und  übersichtlich  ge- 
Halten  und  bringt  aufserdem  auch  die  administrative  Einteilung  durch 
farbige  Grenzen  zur  Anschauung,  so  dafs  dieselbe  als  Handkarte  auf 
das  Beste  empfohlen  werden  kann. 

Ich  wende  mich  nun  zu  dem  ersten  Punkte  Cypems,  den  ich  auf 
meii}er  Reise  berührte,  nämlich 

L  a  r  n  a  k  a. 

Larnaka  ist  ein  so  häufig  von  europäischen  Reisenden  besuchter 
Platz,  dafs  von  der  üblichen  Schilderung  des  heutigen  Zustandes  fUglich 


!  

i  1)  Die    englische    Generalstabskarte    von   Cypem.     Blatt,  f.  d.  bay.  Gymnasial- 

;  schulw.  1888    S.   152—57,  214—29,  3*8-33- 

^)  Cyprus.    Scale  1:316800.     London,  Stanford.  1886. 


Aus  Cypern.  |9| 

abgesehen  werden  kaim^).  Dagegen  mögen  hier  einige  Bemerkungen 
über  die  Siedelungsgeschichte  desselben  angebracht  sein,  welche  uns 
zeigen,  wie  eine  Örtlichkek  in  zwei,  durch  eine  Periode  völliger  Ver- 
lassenheit getrennten  Zeitaltern  durch  die  Gunst  ihrer  Lage  zu  hervor- 
ragender Bedeutung  gelangt  ist.  Wer  die  lange,  blendend  weifse 
Häuserreihe  der  Skala  von  Larnaka,  deren  Einförmigkeit  durch  einige 
schlanke  Phönixpalmen  im  Hintergrunde  angenehm  gemildert  wird*), 
am  flachen,  hafenlosen  Strande  vor  sich  liegen  sieht  oder  sich  nur  die 
Lage  auf  der  Karte  betrachtet,  würde  vielleicht  geneigt  sein,  in  der 
Wahl  dieses  Ortes  zur  Besiedelung  ein  Spiel  des  Zufalls  zu  erblicken, 
wenn  die  Geschichte  nicht  dagegen  spräche.  Indessen  belehrt  uns 
genauere  Prüfung  alsbald,  dafs  Larnaka  zwar  keinen  natürlichen  Hafen, 
wohl  aber  eine  verhältnismäfsig  geschützte,  nur  nach  SO  völlig  offene 
Rhede  mit  sicherem  Ankergrund  darbietet,  so  dafs  es  seit  dem  Ver- 
fall von  Famagusta  unbestritten  als  der  beste  Landeplatz  von  Cypern 
galt').  Das  eigentliche  Geheimnis  des  Emporblühens  einer  Stadt  an 
dieser  Stelle  beruht  aber  in  der  Lage  derselben  zur  syrischen  Küste, 
mit  welcher  die  Insel  von  hier  aus  im  grauesten  Altertum  wie  heute 
in  Verbindung  stand.  Der  Strömung  folgend,  welche  von  Ägypten  her 
die  syrische  Küste  nach  N  begleitet  und  in  der  Gegend  von  Latakieh 
einen  Zweig  nach  W  sendet,  waren  phönizische  Seefahrer  an  die  Ost- 
küste Cjrperns  gelangt^)  und  hatten  dieselbe  bis  Kap  Kiti  (Jadsg  axQa 
bei  Ptol.  V  14,  2)  befahren.  An  dieser  Ecke  trafen  sie  auf  eine  west- 
östliche Gegenströmung^),  welche  das  weitere  Vordringen  nach  W  er- 


^)  Ich  hebe  aus  der  umfänglichen  Reiseliteratur  über  Cypern  folgende  Be< 
Schreibungen  hervor:  Pococke,  Description  of  the  East  Vol.  II.  Pt.  i  (London 
1745)  S.  212  f.;  Mariti,  Viaggi  per  Tisola  di  Cipro  etc.  Vol.  I  (Lucca  1796) 
^'  39—8*;  Will.  Turner,  Journal  of  a  Tour  in  the  Levant.  Vol.  II  (Lond.  igio) 
S.  32-46;  H.  Light,  Travels  in  Egypt.  etc.  (Lond.  ig  18)  S.  238—46;  L.  Rofs, 
Reisen  nach  Kos  u.  9.  w.  (Halle  1852)  S.  85—87,  196;  F.  v.  Löher,  Cypern 
(Statlg.  1878)  S.  16^24;  Ohnefalsch-Kichter,  Cyprische  Reisestudien  (Unsere  Zeit 
1880  I)  S.  705  —  10;  Sam.  Baker,  Cyprus  (Lond.  1879)  S.  2—14;  vom  Rath,  Nach 
dem  Heiligen  Land    (Heidelb.  1882)  S.   19—27. 

^  Über  den  botanischen  Charakter  der  Umgebung  der  Stadt  vgl.  Kotschy  in 
Petenn.  Mitt.  1862  S.  290  und  Sintenis  a.  a.  O.  (1881)  S.  189 — 94« 

')  S.  Mas  Latrie,  Chypre  S.  15;  Mediterranean  Pilot  11^    (1885)  S.  288  f. 

*)  Boguslawski-Krttmmel,  Ozeanographie  U  467. 

*)  Die  oben  erwähnte  syrische  KUstenströmung  geht  m  ihrem  Hauptarm  nach  N 
bis  in  den  Golf  von  Iskanderun,  wo  sie  nach  W  umbiegt  und  der  kleinasiatischen 
Koste  bis  zu  den  chelidonischen  Inseln  folgt,  s.  Ausland  1883  ^'  417  b«  Hier,  wo 
<iie  Küste  Lykiens  eine  scharfe  Ecke  bildet,  scheint  eine  zweite  Abzweigung  zu  er- 
folgen, welche  eine  Gegenströmung  in  der  Richtung  auf  die  NW  Spitze  Cyperns, 
das  Kap  Amauti  (Akamas  der  Alten)  erzeugt,  sich  dort  spaltet  und  mit  dem  einen 
Aste  die  N-,  mit  dem  andern  die  W-  u.  S-KUste  der  Insel  begleitet.    So  wenigstens 


192  Eugen   Oberhummer: 

Schwerte  und  die  Bai  im  N  vom  Kap  Kiti  als  vorläufigen  Haltepunkt 
bezeichnete.  Hier  erhob  sich  denn,  genau  an  der  Stelle  des  heutigen 
Larnaka,  die  älteste  städtische  Ansiedelung  auf  Cypern,  Kition,  deren 
Name  für  die  Westsemiten  bald  mit  der  Bezeichnung  der  ganzen 'Insel 
gleichbedeutend  wurde  ^).  Kition,  dessen  Gründung  vielleicht  schon 
vor  das  12.  Jahrhundert  v.  Chr.  fällt*),  war  das  festeste  Bollwerk  se- 
mitischer Kultur  auf  Cypern,  von  dem  aus  die  phönizische  Kolonisation 
nach  allen  Richtimgen  ausstrahlte,  bis  sie  sich  mit  der  hellenischen 
kreuzte,  die  von  NW  aus,  den  Meeresströmungen  folgend  (s.  o.  A.  5), 
längs  der  N-  und  SW-Küste  vorrückte^).  Noch  am  Ende  des  4.  Jahr- 
hunderts v.  Chr.  erscheint  Kition  als  eine  intensiv  phönizische  Stadt; 
von  keinem  andern  Orte  phönizischen  Kulturbereichs  sind  uns  so  zahl- 
reiche Denkmäler  phönizischer  Sprache  erhalten*).  Gleichwohl  hatte 
auch  hier,  wie  an  der  Hand  inschriftlicher  Zeugnisse  nachzuweisen  ist, 
das  Griechentum  schon  im  4.  Jahrhundert  Wurzel  gefafst  und  die 
Hellenisierung  der  Stadt  angebahnt,  welche  sich  im  Laufe  des  3.  Jahr- 
hunderts unter  der  Herrschaft  der  Ptolemäer  vollzog.  Der  Verlust  der 
politischen  Selbständigkeit  und  der  Wechsel  der  Nationalität  konnten 
der  Bedeutung  Kitions  als  Handels-  und  Verkehrsplatz  keinen  Eintrag 
thun;  wenigstens  erscheint  es  noch  zu  Ende  des  i.  Jahrh.  n.  Chr.  als 
ein  lebensfähiges  Gemeinwesen,  wie  u.  a.  aus  einer  von  mir  in  Lamaka 
gekauften  und  jetzt  im  königlichen  Antiquarium  in  München  befind- 
lichen Inschrift  hervorgeht*).    Aber  in  der  Folgezeit  werden  die  Zeug- 


dUrften  die  Mitteilungen  des  Med.  Pilot  II  S.  ago  u.  290  mit  dem  System  der 
Strömungen  im  östlichen  Mittelmeerbecken  in  Zusammenhang  zu  bringen  sein. 

1)  Er  findet  sich  in  der  hebräischen  Form  n^PQ  kitHm    bereits    Gen.    10,  4  u. 

ö.,  in  späteren  Büchern  freilich  mit  Übertragung  der  Bedeutung  auf  die  Inseln  und 
Küstenländer  des  Westens  überhaupt.  Vgl.  hierüber  einstweilen  H.  Kiepert,  Monats- 
ber.  d.  Berlin.  Ak.  1^59  S.  212  f.  und  F.  Lenormant,  Kittim.  Revue  d.  quest. 
hist.  Bd.  34  (1883)  S*  ^^5 — 4^*  Phönizisch  ist  der  Name  der  Stadt  inschriftlich  in 
der  Form  "»p^  keü  bezeugt. 

^)  Diese  Annahme  gründet  sich  auf  die  Voraussetzung,  dafs  Brugsch,  Gesch. 
Aegyptens  S.  603  den  Namen  Katkian  in  der  Siegesinschrift  Ramses  IH  von  Medinct 
Abu  mit  Recht  auf  unser  Kition  bezieht;  vgl.  Stern  bei  Cesnola  S.  297.  Es  ver- 
dient Beachtung,  dafs  die  altägyptische  Form  fast  gleichlautend  {Caihion)  beim 
Geographen  von  Ravenna  (V  20)  wiederkehrt. 

3)  Bis  zur  Veröffentlichung  des  von  mir  über  das  alte  Kitipn  gesammelten 
Materials  mag  einstweilen  auf  den  Artikel  von  K.  Wilke  in  den  Allg.  Encykl. 
II.  Sekt.  36.  Tl.  (1884)  S.  323 — 25  hingewiesen  werden. 

*)  C.  I.  Sem.  I  n.  10—87.  Diese  stattliche  Zahl  von  Inschriften  ist  inzwischen 
durch  neue  vermehrt  worden  {s.  o.  S.  187  A.  3). 

^)  Ich  habe  dieselbe  a.  a.  O.  (o.  S.  187  A.  3)  S.308  ff.  veröffentlicht.  Sie  stammt 
aus  dem  J.  97  n.  Ch.  und  bezieht  sich  auf  die  Widmung  eines  Standbildes  des 
Kaisers  Nerva. 


Aus  Cypern.  193 

nisse  dürftiger.  Eine  zweifelhafte  Widmung  an  Julia  Domna  (f  217)*), 
die  gelegentliche  Erwähnung  öffentlicher  Bauthätigkeit  bei  dem  Juristen 
Ulpianus  (f  228)*),  Kaisermünzen  bis  auf  die  Zeit  des  Caracalla  (f  217) 
herab*),  eine  Athleteninschrift  aus  Laodikeia,  welche  von  einem  im  Jahre 
222  zu  Kition  erfochtenen  Siege  meldet*)  und  zahlreiche  Grabschriften 
aus  später  Zeit,  von  deren  Nachweis  ich  hier  füglich  absehen  kann, 
bezeichnen  übereinstimmend  das  3.  Jahrhundert  n.  Chr.  als  die  Zeit 
des  Verfalles  des  alten  Kition.  Freilich  fristete  der  Ort  noch  lange 
ein  kümmerliches  Dasein;  denn  noch  Hierokles  44  (6.  Jahrh.)  und 
Const  Porph.  them.  I  15  (10.  Jahrh.)  führen  Kition  unter  den  Städten 
Cypems  auf,  und  in  kirchlicher  Hinsicht  spielte  es  auch  dann  noch 
eine  Rolle,  als  längst  die  Strafsen  der  Stadt  verödet  waren  und  Handel 
und  Verkehr  andere  Küstenplätze  aufgesucht  hatten.  Diese  kirchliche 
Bedeutung  Kitions  gründet  sich  auf  die  (nicht  vor  dem  4.  Jahrh.  aus- 
gebildete) Überlieferung,  dafs  Lazarus  von  Bethanien  (Joh.  11 — 12)  als 
Bischof  von  Kition  sein  Leben  beschlossen  habe.  Thatsache  ist,  dafs 
Kition  im  4.  Jahrh.  (oder  früher)  Sitz  eines  Bischofs  war*),  welcher 
den  Titel  dTtiffxoftog  noXemg  Kitiov  führte^),  wie  auch  Kaiser  Leo  VL 
der  Weise  um  890  die  angeblichen  Gebeine  des  Lazarus  „ex  urbe  Ci^ 
h'ensi^*  nach  Konstantinopel  bringen  liefs').  Dagegen  beweist  die  Nen- 
nung Kitions  in  dem  Bistumsverzeichnis  desselben  Kaisers  vom  Jahre 
883®),  sowie  in  demjenigen  des  Nikis  Doxopatrius  vom  Jahre  1143^) 
nichts  für  den  Fortbestand  der  Stadt,  da  es  sich  hier  lediglich  um 
den  Titel  des  Bistums  handelt.  Wiederholte  Verwüstungen  durch  die 
Saracenen  mögen  dem  Orte  den  Garaus  gemacht  haben.  Während 
letztere  bei  ihrem  ersten  Ansturm  auf  die  Insel  im  Jahre  647  wahr- 
scheinlich noch  bei  Kition,  als  dem  altgewohnten  Hafenplatze,  gelandet 
sind^®),  flieht  unter  der  Regierung  des  Kaisers  Alexios  I.  Komnenos 
(1081  — II 18)  der  Empörer  Rhapsomates  nach  seiner  Niederlage  bei  Ke- 
rynia,  um  ein  Schiff  nach  Syrien  zu  finden,  nach  dem  weit  entlegeneren 
Limassol,    das    damals    als  Seehafen    eben    zu  Bedeutung    gelangte  ^^). 


1)  Rofs,  Archäol.  Aufsätze  II  S.  725. 

*)  Digest.  50.  la.  i  §  5. 

3)  Vgl.  Mariti  a.  a.  O.  S.  55. 

*)  C  L  Gr.  III  n.  647*  al.  23. 

')  S.  Lequien,  Oriens  christianus  II  1055,  III  123 1 — 38» 

^)  Dies  geht  besonders  aus  den  kürzlich  von  Pierides  in  der  von  Ohnefalsch- 
Richter  herausgegebenen  Zeitschrift  „Owl"  N.  %  veröffentlichten  Bischofssiegeln 
hervor. 

7)  Lequien  I.  1.  IH  1232  s. 

^)  Not.  ep.  I  1052  in  Partheys  Ausgabe  des  Hierokles. 

')  Nil.  17g  am  gleichen  Ort. 

^0)  Zur  Begründung  dieser  Annahme  s.  Stern  bei  Cesnola  S.  299  f.  A.  4. 
1^)  Anna  Comn.  Alex  IX  2. 


194  Eugen   Ob^rhummer: 

Dieses  argumentum  ex  silentio  spricht  deutlich  genug  für  die  gänzliche 
Verödung  von  Kition,  das  mit  der  Wende  des  Jahrtausends  völlig 
vom  Schauplatz  verschwunden  ist.  Allerdings  pflanzte  sich  der  Name 
auch,  abgesehen  vom  Bischofstitel,  noch  örtlich  fort;  aber  er  haftete 
nicht  mehr  an  der  alten  Stätte,  sondern  übertrug  sich  auf  das  eine 
starke  deutsche  Meile  SSW  unfern  des  gleichnamigen  Vorgebirges  ge- 
legene Dorf  Tschiti,  d.  i.  gr.  %o  Kixiv  (mit  der  der  cyprischen  Mundart 
eigentümlichen  gequetschten  Aussprache  des  k).  Die  älteste  mir  be- 
kannte Erwähnung  des  Ortes  bezieht  sich  auf  das  Jahr  1367,  in  welchem 
er  als  Landeplatz  genannt  wird^),  und  im  15.  Jahrhundert  erscheint  er 
wiederholt  in  den  Urkunden  als  ein  königliches  Lehen  unter  dem  Namen 
cazal  de  Quiti  (Kmov)  oder  cazaul  dou  Quü^,  Dort  befand  sich  eine 
grofse  Kirche  und  ein  Lustschlofs  der  Lusignans^),  während  fruchtbare 
Gärten  die  Umgebung  verschönten,  so  dafs  manche  Bewohner  von  Lar- 
naka  dort  Landhäuser  besafsen^).  Man  geht  wohl  nicht  fehl,  wenn 
man  die  Übertragung  des  Namens  Kition  von  seiner  alten  Stätte  auf 
dieses  Dorf  auf  eine  zeitweilige  Residenz  der  Bischöfe  daselbst  zurück- 
führt; es  erklärt  sich  dann  auch,  dafs  Niebuhr  die  dortige  Kirche  als 
Hauptkirche  des  Bischofs  bezeichnet,  und  das  ake  Kition  eben  in 
Tschiti  suchen  zu  müssen  vermeint,  ein  Irrtum,  der  schon  von  Mariti 
a.  a.  O.  widerlegt  wurde. 

An  Stelle  des  alten  Kition  aber,  dessen  letzte  Spuren  wir  im 
IG.  Jahrhundert  verlieren,  taucht  etwa  gleichzeitig  mit  dem  eben  er- 
wähnten Tschiti  ein  neuer  Ort  auf,  der  bei  Leontios  als  ^AXvx^  =  lat. 
Salinae  bezeichnet  wird,  1361/65  als  Landeplatz  diente,  1373  von  ge- 
nuesischen Schiffen  eines  Angriffs  für  wert  gehalten  wurde  und  1425 
gelegentlich  des  von  Sultan  Bursbai  von  Ägypten  unternommenen  Raub- 
zuges*) mit  einem  Turm  {nvQyog)  versehen,  also  befestigt  erscheint^. 


1)  Leont.  Mach.  1.  1.  p.  113  (t6  Kiuy),  Im  J.  1425  wird  es  von  den  Saracenen 
verbrannt,  ib.  p.  35g. 

3)  Mas  Latrie,  Hist.  III  221  f.,  240 — 42,  259.  Ib.  510  in  einer  Statistik  vom 
Ende  des  15.  Jahrh.  ,Casal  Chitti'. 

3)  Bei  Guillaume  de  Machaut  (o.  S.  185  A.  2)  S.  232  f.  findet  sich  ein  Brief 
des  Königs  Peter  I  vom  15.  Sep.  1367  „escript  a  nostre  hoste  1  dou  Quid";  vgl. 
Mas  Latrie  ebd.  S.  287  A.  72. 

^)  Lusignan    fol.  10    recto;    Com.    Le  Brun,    Voyage  au  Levant     Paris  1714 
S.  318;  C.  Niebuhr,  Reisebeschreibung  nach  Arabien.  3.  Bd.  S.  21;  Mariti  a.  a.  O. 
S.  51  f.,  181;    Rofs  a.  a.  O.  S.  89;   Mas  Latrie,  L'ile  de  Ch.  S.  510;    Ohnefalsch- 
Richter  a.  a.  O.  S.  701,  709.     Jetzt  zählt  das  Dorf  171  Häuser  mit    673  E.  (Cen- 
sus  von  i88i)*     S.  auch  den  Nachtrag  am  Schlüsse  dieser  Abhandlung. 

S)  Hierüber  vgl.  Gust.  Weil,  Gesch.  d.  Chalifen  Bd.  V  (Gesch.  d.  Abbasiden- 
chalifats  in  Egypten  Bd.  II)  S.   171  ff. 

<*)  Leont.  Mach.  p.  62,  88t  105,  208»  358* 


Ans  Cypern.  195 

Der  Ort  verdankt  seine  Entstehung,  wie  der  Name  besagt,  lediglich 
der  erneuerten  Ausbeutung  der  schon  im  Altertum  benützten  Salzlake 
im  S  der  Stadt,  deren  fast  alle  neueren  Reisenden  gedenken*).  Der 
Schiffsverkehr,  welcher  durch  die  Salzausfuhr  (jährlich  50 — 60  Schiffs- 
ladungen) nach  Jahrhunderte  langer  Verödung  wieder  an  diese  Stätte 
gelenkt  wurde,  erhob  die  „Saline"  bald  zur  Bedeutung  eines  wichtigen 
Hafenplatzes,  wie  aufser  den  obigen  Belegstellen  auch  aus  einer  In- 
struktion des  Dogen  von  Venedig  an  einen  Gesandten  der  Republik 
vom  Jahre  1402  hervorgeht,  wo  des  Verkehrs  zwischen  der  „Saline" 
{ad  Salinas  Cypri)  und  der  syrischen  Küste  gedacht  wird*).  In  einer 
ähnlichen  Instruktion  vom  Jahre  1444  findet  sich  die  Stelle^):  yfQuando 
fuern  apud  Salinas  regis  apri^  übt  capitanei  navium  St'rie  solent  müiere 
naves  ad  caricatoria  etc."  Im  Jahre  1479  nennt  der  Nürnberger  Palästina- 
fahrer Sebald  Rieter  d.  Jung,  ein  porit,  Salinis  genannt,  da  sust  dy  pilgram 
gemaynlich  zu  faren*),  während  früher  gewöhnlich  Paphos  (an  der  SW- 
Küste)  und  Limassol  von  den  Pilgerschiffen  berührt  wurde.  Nicht  mit 
Unrecht  bringt  Sakellarios^)  dieses  rasche  Aufblühen  der  „Saline"  mit 
der  Besetzung  von  Famagusta  durch  die  Genueser  im  Jahre  1373  in 
Zusammenhang,  durch  welche  der  fast  ausschliefslichen  Herrschaft 
dieser  Stadt  über  den  cyprischen  Ein-  und  Ausfuhrhandel  ein  Ende 
gemacht  wurde.  Wie  empfindlich  die  Konkurrenz  des  neuen  Küsten- 
platzes fiir  Famagusta  wurde,  zeigt  folgende  merkwürdige  Stelle  aus 
einer  Bittschrift  der  letzteren  Stadt  an  den  Dogen  Agost.  Barbarigo  im 
Jahre  1491,  also  kurz  nachdem  die  Insel  venezianisch  geworden  war 
(1489)^):  Se  supplica  a  la  celsitudine  vestra  che  non  voglia  permetter  che 
per  li  soi  redori  de  Nicosia,  0  per  algun  aliro,  sii  hedificado  case  al- 
gune  over  magazeni a  Saline,  per  comoditä  de  marchadanti,  per 
ch^  saria  total  cosa  del  deshahitare  de  Famagosta;  attendochi  fin 
al  presente  zorno  (d.  i.  giomo)  da  pocho  tempo  in  qua,  molti  citadini  di 
quella  citä  sono  andaii  a  stanciare  a  le  Saline  per  comoditä  et  utile 
laro  che  hano  nel  vender  et  comprar,  et  retrovarse  de  II  a  Saline  de  continuo 


')  Plin.  n.  h.  V  130  ad  Citium  in  Cipro  (sal)  extrahunt  e  lacu,  dein  sole 
siccant.     Ähnlich  Antig.  mirab.  157  (173).     Vgl.  u.  S.  204. 

*)  Bei  J.  Ddaville  le  Roulx,  La  France  en  Orient  au  XIV.  siecle,  in  der  Biblioth. 
d.  ecoles  frang.  d'Athenes  et  de  Rome  fasc.  45  (1886)  S.  100  f. 

5)  Mitgeteilt  von  Mas  Latrie,  Bibl.  de  l'ecole  d.   chartes  Bd.  35  (1874)  S.  152. 

*)  Das  Reisebuch  der  Familie  Rieter,  herausg.  v.  R.  Röhricht  und  H.  Meisner. 
Bibl.  d.  lit.  Ver.  Bd.  168  (1884)  S.  51.  Die  Herausgeber  haben  , Salinis'  irrtüm- 
lich für  das  alte  .Salamis'  erklärt.  Fast  mit  denselben  Worten  wie  Rieter  äufsert 
sich  auch  sein  Reisegefährte  Joh.  Tucher,  GrUndtlicher  Bericht  u.  s.  w.  (Frankfurt 
a.  M.  1561)  fol.  7  verso.     Weitere  Zeugnisse  s.  im  Nachtrag. 

*)  T«  KvnQuixtt,    Bd.  1  (Athen  1855)  S.  53. 

«)  Bei  Mas  Latrie  Hist.  de  Ch.  HI  489.  N.  7. 


196  Eugen   Oberhummer: 

jnolie  nave  e  navilii  che  fanno  marchadaniie.  Lusignan  nennt  (fol.  lo 
verso)  ff  Salines'^  eine  yySpiaggia  bella,  et  accomodata  delle  navi  onde  tutte 
le  mercantie  delV  isola,  e  dt  Veneiia,  e  della  Soria  vengono  in  questo  luogo.*^ 
Gegen  das  Ende  der  venezianischen  Herrschaft  war  somit  die  „Saline" 
unbestritten  der  erste  Küstenplatz  der  Insel*)  und  wurde  deshalb  auch, 
wie  es  scheint,  von  den  Türken  bei  der  Eroberung  Cyperns  im  Jahre 
1570  als  Landeplatz  gewählt*).  Die  türkische  Herrschaft,  welche  im 
allgemeinen  für  Cypern  eine  Zeit  des  tiefsten  Verfalles  war,  erwies  sich 
der  Entvvickelung  der  „Saline"  keineswegs  ungünstig,  woran  freilich  der 
Niedergang  der  andern  Häfen,  insbesondere  Famagustas,  den  meisten 
Anteil  hat. 

In  dieser  Zeit  tritt  neben  der  „Saline"  eine  zweite  Ortschaft  in 
den  Vordergrund,  welche  ich  zuerst  bei  Leontios  Machairas  (also  gegen 
1400)  S.  22  mit  den  Worten  Big  to  xnaqiov  rov  Adgvaytav  erwähnt  ünde. 
Derselbe  scheint  indes  lange  bedeutungslos  geblieben  zu  sein,  da  erst 
der  Jesuit  Girolamo  Dandini,  welcher  1596/97  auf  einer  Missionsreise 
nach  Syrien  Cypern  berührte,  des  Ortes,  den  er  Ar  nie  a  (französisch 
Arnique)  nennt,  ausführlicher  gedenkt').  Im  18.  Jahrhundert  überflügelte 
Larnaka,  bei  abendländischen  Schriftstellern  bis  zu  Beginn  unseres 
Jahrhunderts  auch  Larnica  genannt*),  die  nur  i— il^km  entfernte 
Stadt  an   der  Küste.     Der  seit   dem  Mittelalter  gebräuchliche  Name 

für  letztere,  obwohl  in  der  türkischen  Bezeichnung  für  Larnaka,  ^  ;^^i9 


^)  Vgl.  Heydy  Geschichte  des  Levantehandels  II  S.  426. 

2)  Porcacchi,  Le  isole  piü  famose  (Ven.  157a)  S.  23;  Lusignan  fol.  90  recto; 
Angelo  Calepio,  Vera  et  fidelissima  narratione  etc.  (der  Eroberung  Cyperns)  bei 
Lusignan  fol.  98  verso;  J.  A.  Guarnerius,  De  bello  Cyprio  (Bergom.  1597)  S.  a6 
(ad  locum,  quem  Salinas  appellant,  ubi  Optimum  esse  egressum  compererant, 
aperto  et  piano  litore  classem  constituunt) ;  A.  M.  Gratianus,  De  bello  Cyprio  (Rom. 
1624)  S.  72  u.  A.  Nach  J.  v.  Hammer,  Gesch.  d.  osman.  Reiches  HE'  576  f.  fand 
jedoch  die  Landung  zu  Limassol  statt.  Ich  mufs  mir  eine  kritische  Prüfung  der 
zeitgenössischen  Berichte  über  den  sog.  cyprischen  Krieg  für  später  vorbehalten. 

3)  Voyage  du  Mont  Liban.  Nouv.  ed.  Paris  1684.  12.  S.  22»  2cx>  ff.  Die 
Originalausgabe  (Missione  apostolica  etc.,  Cesena  1656)  ist  mir  nicht  zugänglich. 
Vgl.  Baur,  Allg.  Encykl.  I.  Sekt.  22.  Tl.  (1832)  IL  Abt.  S.  23of.  Inzwischen  fand 
ich  den  Namen  auch  bei  Fabri,  s.  den  Nachtrag. 

^)  So  aufser  Lebrun  a.  a.  O.  S.  381  f.»  R.  Pococke  a.  a.  O.  S.  212  f.,  Sestini  (s. 
nächste  S.)  S.  138  noch  J.  M.  Kinneir,  Journey  through  Asia  Minor  etc.  (Lond.  x8i8) 
S.  183  f.  u.  H.  Light  a.  a.  O.  S.  238  f*  Mariti  führt  S.  59  als  Nebenformen  an: 
Amica,  Larnica,  Lamaca,  Amaco,  Larnaco ;  Niebuhr  a.  a.  O.  S.  20  f.  schreibt  Lameca. 
Man  leitet  den  Namen  am  wahrscheinlichsten  von  einem  oder  mehreren  antiken  Sarko- 
phagen {IttQya^)  ab,  welche  dort  gefunden  wurden,  s.  Rofs  S.  85;  Sakellarios  S.  53. 
Kaum  zulässig  ist  die  Erklärung  als  „Vertiefung",  „Grab",  von  der  niederen  Lage, 
bezw.  der  verderblichen  Luft,  bei  O.  Fr.  von  Richter,  Wallfahrten  im  Morgenlande 
(Berl.   1822)  S.  306.     S.  auch  den  Nachtrag. 


Aus  Cypern.  197 

Tusla*),  noch  forterhalten,  tritt  mehr  und  mehr  zurück  gegen  die  Be- 
nennung Marina')  oder  Scala'),  in  welchen  beiden  sich  das  unter- 
geordnete Verhältnis  des  Landeplatzes  gegenüber  der  Binnenstadt  aus- 
drückt*). Letztere  war  damals  auch  der  Sitz  der  europäischen  Konsulate, 
deren  Zahl  seitdem  beträchtlich  zurückgegangen  ist.  Nach Sestini (a.a.O. 
S.  138)  waren  zu  seiner  Zeit  (1782)  folgende  Staaten  vertreten:  Frank- 
reich, England  (zugleich  für  Holland),  das  Reich  (Österreich),  Preufsen 
(zugleich  für  die  Schweiz),  Dänemark,  Rufsland  (seit  1785),  Venedig, 
Kagusa,  Toscana,  Neapel.  Später  werden  noch  Konsulate  von  Spanien 
und  Sardinien  erwähnt*),  zu  welchen  in  neuerer  Zeit  ein  griechisches 
und  vorübergehend  ein  amerikanisches  (Cesnola)  kamen.  Gegenwärtig 
sind  meines  Wissens  nur  Griechenland  (Generalkonsulat),  Frankreich, 
Italien  und  Österreich  (Vizekonsulat)  vertreten.  Um  dieses  Verhältnis 
zu  würdigen,  mufs  man  sich  vor  Augen  halten,  dafs  Larnaka  im  17. 
und  18.  Jahrhundert  nicht  nur  der  unbestritten  erste  Handelsplatz  und 
nächst  Nikosia  die  wichtigste  Stadt  Cyperns^),  sondern  auch  ein  Mittel- 
punkt des  gesamten  levantinischen  Handels-  und  Schiffsverkehrs  war^), 
ähnlich  wie  es  heute  Beirut  ist,  und  wie  es  in  noch  höherem  Grade 
früher  Famagusta  gewesen  war.  Diese  hervorragende  Stellung  Larnakas, 
welche  am  besten  in  einer  leider  nicht  veröffentlichten  Denkschrift  des 
ehemaligen  französischen  Konsuls  Fourcade  gewürdigt  worden  zu  sein 


1)  Von  ;  jJb  (auch  \jj)  ius^=SBlt,  Ich  finde  denselben  zuerst  bei  J.  v.  Hammer, 
Topogr.  Ansichten  etc.  (Wien  i8ii)  S.  131.  Der  türkische  Geograph  Hadschi  Chalfa 
(o.  S.  186)  gebraucht  noch  die  arabische  Form  Memlaha  (X^X^i^   Saline,    entspr. 

dem  rein-tttrkischen  tusla),  über  welche  vgl.Golius  zu  Alfraganus  (Amstelod.  1669)  S.  304. 

•)  Zuerst  bei  Pococke  S.  212. 

')  Zuerst  bei  Niebuhr  S.  ao  und  Dom.  Sestini,  Viaggio  di  ritorno  da  Bassora  a 
Costantinopoli  (S.  1.  1788)  S.  138. 

^)  Die  letzten  Reisenden,  welehe  den  Namen  „Saline"  gebrauchen,  sind  Niebuhr 
nnd  Light  a.  a.  O.  Sestini  S.  138t  143  spricht  auch  wie  Mariti  (S.  39),  vom 
„BoTgo  delle  Saline"  und  der  „Spiaggia  delle  Saline". 

^)  Light  a.  a.  O.  S.  241;  Rofs  a.  a.  O.  S.  85;  Kinneir  a.  a.  O.  S.  183  f. 
nennt  die  Konsuln  in  Larnaka  „innumerable". 

^)  Mariti  S.  39,  Sestini  S.  144  u.  s.  w.  Larnaka  war  der  einzige  Ort,  wo  sich 
Franken  —  vorwiegend  italienischer  Nationalität  —  in  gröfserer  Zahl  ansiedelten, 
Dandini  S.  200  ff.,  Lebrun  S.  381  f.,  Pococke  S.  2i2f.  Eine  bestimmte  Zeit  hin- 
durch müssen  auch  zahlreiche  Engländer  in  Larnaka  gewohnt  haben,  da  sich 
in  der  Marina  ein  alter  protestantischer  Friedhof  mit  englischen  Gräbern  befindet, 
welche  aus  der  Zeit  von  1685 — '75°  stammen,  Mariti  S.  44,  Turner  S.  55,  Light 
S.  242,  Report  by  H.  M.  High  Commissioner  for  1880  S.  26.  Kinneir  (S.  183  f-) 
schätzt  die  Zahl  der  fränkischen  Familien  für  seine  Zeit  (1850)  auf  40. 

7)  Im  Bazar  von  Larnaka,  welcher  jetzt  höchst  armselig  ist,  pflegten  die  Schiffe 
der  Soria  ihren  Proviant  einzukaufen,  Mariti  S.  40  f.,  Light  S.  238  f*  Vgl.  o. 
S.  195  und  den  Nachtrag. 


198  Eugen  Oberhummer: 

scheint*),  wurde  erschüttert,  seitdem  durch  die  ägyptische  Expedition 
Bonapartes  ein  freierer  Verkehr  mit  den  syrisch -ägyptischen  Häfen 
angebahnt  wurde.  Als  unter  Mohammed  Ali's  kräftiger  Herrschaft 
Alexandrien  neu  emporblühte  und  später  Beirut  seine  herrschende 
Stellung  an  der  syrischen  Küste  errang,  sank  Larnaka  mehr  und  mehr  zu 
lokaler  Bedeutung  herab,  beherrschte  aber  gleichwohl  noch  den  gröfsten 
Teil  der  Ein-  und  Ausfuhr  Cyperns^;  erst  in  neuester  Zeit  macht  ihm 
das  lebenskräftigere  Limassol  erheblich  Konkurrenz.  Gleichzeitig  ver- 
schob sich  der  Schwerpunkt  der  lokalen  Entwicklung  von  der  Binnen- 
stadt, die  man  sich  gewöhnte  als  Alt-Larnaka  zu  bezeichnen,  wieder 
an  die  Marine,  für  welche  nun  gelegentlich  auch  der  Name  Neu-Lamaka 
auftaucht,  eine  Verschiebung,  die  sich  in  besonders  bemerklicher  Weise 
durch  die  Übersiedlung  der  Konsulate  nach  der  Scala  ausdrückte*). 
Die  Zählung  von  1881  ergab  für  Alt-Larnaka  64*5  Wohnhäuser  mit  3094 
Bewohnern,  für  die  Marine  937  Wohnhäuser  mit  4739  Bewohnern*).  Hier- 
von sind  in  beiden  Orten,  welche  zusammen  nur  eine  politische  Ge- 
meinde bilden,  5048  Griechen,  1972  Mohammedaner,  824  Anders- 
gläubige*»). Erscheint  diese  Zahl,  welche  natürlich  nicht  nach  dem 
Mafse  von  Ländern  grofser  Bevölkerungsdichtigkeit  beurteilt  werden 
darf,  auch  als  gering,  so  darf  man  doch  wohl  auch  für  die  Blütezeit 
Lamakas  keine  sehr  viel  gröfsere  Einwohnerzahl  annehmen.  Denn  ein- 
mal ist  von  einer  wesentlich  gröfseren  Ausdehnung  der  Stadt  in  früherer 
Zeit  nichts  zu  sehen,  anderseits  führen  uns  Schätzungen  aus  dem  An- 
fang des  Jahrhunderts  auf  eine  ähnliche  Ziffer^.  Die  höheren  Ziffern, 
denen  man  in  einigen  neueren  Werken  begegnet,  beruhen  offenbar 
auf  Überschätzung^). 

1)  Rapport  sur  l'etat  present  de  l'fle  de  Chypre.  La  Scala.  1844.  Vgl.  Gaudry, 
Mem.  S.  153  A.  8;  Mas  Latrie,  Chypre  S.   14  A.  76;  Harn.  Lang,  Cypnis  S.  a23  f. 

^)  Noch  1879  vereinigte  Larnaka  %  des  cyprischen  Handels,  Report  by  H. 
M.  High  Comnüssioner  for  1878  S.  196. 

3)  Vgl.  Cesnola  S.  49.  Unzutreflfend  ist  des  letzteren  Bemerkung,  die  Marina 
habe  vordem  nur  aus  zerstreuten  Häusern  und  Magazinen  bestanden;  wie  wir  gesehen 
haben,  gelangte  die  Hafenstadt  als  „Saline"  weit  früher  zu  Bedeutung  als  Alt-Larnaka. 

*)  Report  on  the  Census  of  Cyprus,  1881.     London  1884.     (C. —  4x64).  S.  31. 

5)  Nach  „Cyprus  Guide  and  Directory",  Limassol  1885  S.  150.  Die  hier  gegebene 
Gesamtzahl  (7844)  weicht  etwas  von  derjenigen  des  amtlichen  Census  (7833)  ab.  Unter 
den  „Andersgläubigen**  hat  man,  abgesehen  von  den  englischen  Beamten^  meist  Katho^ 
liken  zu  verstehen,  deren  Zahl  bereits  Rofs  (S.  85)  annähernd  richtig  auf  500  schätzte. 

ß)  Kinneir  S.  184  und  O.  F.  v.  Richter  S.  306  f.  je  5000  (als  Gesamtzahl 
wohl  zu  niedrig) ;  Turner  S.  4a  nahm  für  Larnaka  locx),  für  die  Marina  700  Häuser 
an,  welche  Zahlen  wenn  auch  nur  auf  ungefährer  Schätzung  beruhend,  doch  im  Ver- 
gleich mit  der  Zählung  von  1881  die  seither  stattgefundene  Verschiebung  kennzeichnen. 

')  So  Mas  Latrie  a.  a.  O.  S.  18  mit  10  — irooo  und  vollends  Gaudry,  Rech. 
S.  132  f.  mit  16000,  Medit  Pilot  II  a88  mit  12000.  Cesnola  (S.  50)  schätzte 
richtiger  auf  8000. 


Aus  Cypern.  199 

Indem  ich  bezüglich  der  heutigen  Topographie  der  Stadt  auf  die 
vorhandenen  Pläne*)  und  die  angeführte  Literatur  verweise,  möchte 
ich  noch  die  nicht  unerheblichen  Fortschritte  erwähnen,  welche  die 
Stadt,  und  zwar  in  erster  Linie  die  Marina,  unter  englischer  Verwal- 
tung in  Bezug  auf  Reinlichkeit,  Ordnung,  solidere  Bauart  der  Häuser 
und  zweckmäfsige  Neuanlagen  gemacht  hat,  und  welche  sie  ins- 
besondere der  eifrigen  Thätigkeit  des  langjährigen  Bezirksgouvemeurs 
(Commissioner)  Cl.  D.  Cobham,  verdankt*).  Eine  der  wichtigsten  Mafs- 
regeln  zur  Hebung  Larnakas  war  die  1879  durch  Lieutenant  Sinclair  unter- 
nommene Austrocknung  eines  Sumpfes  im  Norden  der  Marina  (PI.  8)  *), 
dessen  fiebererzeugende  Ausdünstungen  hauptsächlich  dazu  begetragen 
hatten,  Larnaka  in  hygiisnischer  Beziehung  zu  einem  der  verrufensten 
Plätze  der  Insel  zu  machen*).  Die  Abtragung  des  Hügels,  welcher 
das  Material  zur  Auffüllung  des  Sumpfes  lieferte,  führte  aber  gleich- 
zeitig zu  wertvollen  archäologischen  Ergebnissen.  Im  Anschlufs  hieran 
mag  es  gestattet  sein,  noch  einige  Bemerkungen  über  meine  an  Ort 
und  Stelle  gemachten  Untersuchungen  zur  Topographie  des  alten 

K  i  t  i  o  n 

beizufügen,   ohne   auf  eine  erschöpfende  Behandlung  derselben  einzu- 
gehen (vgl.  den  Nachtrag). 

Der  erste  Eindruck,  den  ich  von  den  Ruinen  einer  cyprischen 
Stadt  empfing,  war  eine  Enttäuschung.  Verwöhnt  durch  die  prächtigen 
Ringmauern,  welchen   ich   bei   meinen   früheren  Studien  im  nordwest- 


1)  Admiralty  Charts  N.  848  Larnaka.  Surveyed  by  J.  Stokes,  1849*  1:^9470. 
Veröffentliclit  1878.  Verkleinert  auch  auf  der  Seekarte  von  Cypern  (o.  S.  188  A.  4) 
und  hiemach  auf  den  Karten  zu  Harn.  Lang,  Cyprus  (London  1878)  und  £.  G. 
Ravenstein,  Cyprus  (London  1878O  £ine  andere  Aufnahme  lieferte  das  Dep6t 
des  Cartes  et  Plans  de  la  Marine  N.  3244:  Croquis  du  mouillage  de  Larnaca. 
Leve  en  i86r  par  Desmoulin  et  Du  Laurens.  1:20000.  Veröffentlicht  1873. 
Eine  dritte,  mehr  die  Topographie  der  Stadt  berücksichtigende  Planskizze  besorgte 
der  ehemalige  französische  Konsul  A.  Dozon  für  das  Corp.  Inscr.  Sem.  vol.  I  p.  35 
(1881)  im  Mafsstabe  von  i:c.  30000.  Keiner  dieser  Pläne  befriedigt  für  die  Einzel- 
heiten der  Topographie.  Dagegen  wurde  vor  wenigen  Jahren  im  Survey  Office  in 
Nicosia  ein  sehr  genauer  Katasterplan  in  i  :  2500  ausgeführt,  welcher  jedoch  leider, 
wie  auch  die  Pläne  von  Nikosia,  Famagusta  und  Limassol,  nicht  zur  VeröfTent- 
lichuDg  bestimmt  ist.  Mit  Erlaubnis  der  Inselregierung  konnte  ich  mir  eine  Kopie 
dieses  aus  zwei  grofsen  Blättern  bestehenden,  von  dem  Topographen  Carletti  mit 
peinlicher  Sorgfalt  gezeichneten  Planes  verschaffen,  welcher  für  meine  später  zu  ver- 
öflfentlichenden  Untersuchungen  zur  Topographie  von  Kition  als  Grundlage  dienen 
soll.     Beifolgende  Skizze  beruht  hauptsächlich  auf  Dozon's  Plan. 

2)  Vgl.  hierüber  die  Berichterstattung  im  Report  by  H.  M.  High  Commissioner 
for  1879  S.  193,  1880  S.  26,  i88a  S.  85,  1883  S.  65,  1884/85  S.  65,  1885/86  S.  69. 

5)  Report  etc.  1879  S.  197  f.,  203. 

*)  Pococke  S.  212,  Sestini  S.  138,  O.  F.  v.  Richter  S.  306,  Light  S.  240. 
Zeitachr.  d.  GcMllsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  15 


200  Eugen  Oberhnmmer: 

liehen  Griechenland^),  besonders  in  Epirus  und  Akarnanien  begegnet 
war,  und  später  auch  im  übrigen  Griechenland  bis  zur  Westküste  Klein- 
asiens wiederfand,  erwartete  ich  auch  in  Cypem  auf  Reste  von  Stadt- 
mauern oder  doch  wenigstens  auf  sicher  zu  verfolgende  Umfassungs- 
linien zu  treffen.  Statt  dessen  war  von  ersteren,  abgesehen  von  dem  aus 
dem  Felsen  gehauenen  Wall  bei  Neu-Paphos,  nirgends  etwas  Nennens- 
wertes erhalten  und  auch  der  Verlauf  des  letzteren  nur  in  wenigen 
Fällen  auf  gröfsere  Strecken,  nirgends  vollständig  wieder  zu  erkenneh. 
Hierzu  kommt,  dafs  die  Unterscheidung  antiker  und  jüngerer  Mauer- 
linien auf  Cypem  oft  sehr  schwer,  ja  mitunter  ganz  unmöglich  ist. 
Während  in  Griechenland  auch  der  Ungeübte  in  den  meisten  Fällen  auf 
den  ersten  Blick  hellenisches  Mauerwerk  von  römischem,  byzantini- 
schem oder  türkischem  unterscheidet,  findet  man  in  Cypem  nur  wenige 
und  dürftige  Reste  hellenischen  Quaderwerkes,  während  Mauern  aus 
kleinen,  unregelmäfsigen,  mit  Mörtel  verbundenen  Steinen  im  Altertum 
hier  auch  für  öffentliche  Bauten  vielfach  verwendet  worden  zu  sein 
scheinen.  Häufig  sieht  man  im  Gebiete  antiker  Städte  Mauerlinien 
dieser  Art  im  Boden,  und  noch  öfter  ist  die  Stätte  einer  antiken  An- 
siedelung nur  durch  ein  Trümmerfeld  loser,  unregelmäfsiger  Steine  be- 
zeichnet, welche  eben  so  gut  von  einem  türkischen  Dorfe  herrühren 
könnten.  Der  Grund  für  diese  P>scheinung  liegt  einerseits  in  der 
Armut  Cyperns  an  Material  für  monumentale  Bauten,  insbesondere  dem 
gänzlichen  Fehlen  von  Marmor,  anderseits  in  der  intensiven  Kultur 
während  der  letzten  Jahrhunderte  des  Mittelalters,  zu  welcher  Zeit  die 
noch  vorhandenen  Ruinen  des  Altertums  in  grofsartigem  Mafse  als 
Steinbrüche  ausgebeutet  wurden^.  Dieses  Zerstörungswerk  war  jedoch 
mit  dem  Ende  der  mittelalterlichen  Kultur  keineswegs  abgeschlossen, 
sondern  wurde  unter  türkischer  Herrschaft  erst  recht  fortgesetzt*)  und 
dauert  sogar,  wie  ich  mich  zu  meinem  Bedauern  überzeugen  mufste, 
unter  der  jetzigen  Regierung  noch  fort.  Wie  viel  auf  diese  Weise  noch 
in  den  letzten  hundert  Jahren  verloren  gegangen,  ist  aus  den  Schil- 
derungen älterer  Reisender  ersichtlich,  welche  dadurch  oft  zu  einer 
wichtigen  Quelle  antiker  Topographie  werden.  So  wäre  es  z.  B.  heute 
kaum  mehr  möglich,  die  Umfassung  des  alten  Kition  festzustellen, 
wenn  nicht  im  vorigen  Jahrhundert  Karsten  Niebuhr  die  kurze  Zeit 
seines  Aufenthalts  auf  Cypern  (i8.  — 25.  Juli  1766)  zur  Aufnahme  eines 
Planes  von  Larnaka  benützt  hätte,  in  welchen  er  auch  die  Umrisse  der 
alten    Stadt,    die    sich    zwischen   dem  heutigen  Alt-Lamaka    und    der 


')  Die  Ergebnisse  derselben    sind    in  meinem    Buche    „Akarnanien,    Amhrakia, 
Amphilochien,  Leukas  im  Altertum"  (München  1887)  niedergelegt. 

2)  Vgl.  hierzu  auch  meine  Bemerkung  Ober  die  Seltenheit  gröfserer  griechischer 
Inschriften  auf  Cypern,  „Inschriften"  (o.  S.  187  A.  4)  S.  305. 

3)  Vgl.  2.  B.  die  Bemerkungen  von  Mariti  S.  55,  Rofs  S.  94,   Niebuhr  S.  22. 


Aus  Cypem, 


201 


Marina  ausdehnte,  eintrugt).  Während  ich  bei  einer  sorgfältigen  Be- 
gehung dej  Terrains  nur  im  NW  noch  den  Verlauf  der  Stadtmauer 
in  Gestalt  einer  Bodenerhöhung  feststellen  konnte,  welche  sich  durch 
Alt-Larnaka  hindurchzieht  und  dann  in  den  Feldern  verliert,  konnte 
Niebuhr  noch  schreiben  (a.  a.  O.  S.  22):  „Von  dieser  ehemaligen  Stadt 
sind  jetzt  zwar  nur  wenige  Reste  mehr  übrig,  man  kann  aber  aus  den- 
selben den  Umfang  der  ehemaligen  Stadtmauer  noch  deutlich  genug 
erkennen,  und  diesen  habe  ich  auf  Tab.  III  entworfen."  Ähnlich 
äufsert  sich  Mariti  (S.  54):  Si  vedono  di  questa  aniica  ciUä,  se  non  t  fort- 
damenii  delle  mura  del  suo  circuito.  Auch  Pococke  hat  seinem  Werke 
(T.  XXXII)  einen  Plan  von  Kition  beigegeben,  welcher  jedoch  neben 
demjenigen  Niebuhr's   fast  gar  nicht  zu  gebrauchen  ist. 

Noch  auffallender  -di«,  t  1     /^xr-*-      a 

Plan  von  Larnaka  (Kition). 
als  bei  den  Stadtmauern 

zeigt  sich  die  zerstö- 
rende Thätigkeit  der 
letzten  Generationen  an 
dem  wichtigsten  Punkte 
des  alten  Kition,  dem 
Hafen  und  dem  Burg- 
hügel. Bereits  Pocöcke 
hatte  (S.  213)  in  dem 
oben  erwähnten  Sumpfe 
N  der  Marina,  welcher 
nach  reichlichen  Re- 
gengüssen dasAussehen 
eines  kleinen  Sees  ge- 
wann, den  „geschlos- 
senen", d.  h.  innerhalb 
der  Küstenlinie  liegen- 
den und  nur  durch 
einen  schmalen  Zugang 
mit  dem  Meere  in  Ver- 
bindung stehenden 
Hafen  (hfi^v  nXeifftog) 
des    Strabo   (XIV  6,  3) 

1  1    -VT«    11        ^  Leuchtturm,    a  Jetziger  Landeplatz.     3  Altes  Fort.     4  S.  Lazarus, 

erkannt;  nach  Niebuhr  s  Tsaparilla.  6  Phancromeni.  7  Bambula  (Akropolis).  8  Trocken 
/Q^  \  1    t^  1^    gelegter  Sumpf  (antiker  Hafen).     9    Bischofspalast,     zo   Nekropolis. 

die  jetzt  fast  unkenntlich  gewordene  Verbindung  mit  dem  Meere  sah, 
führte  die  Örtlichkeit  noch  zu  seiner  Zeit  den  Namen  „Galeeren- 
hafen'', und  auch  Turner  erhielt  (S.  43)  von  einem  Einheimischen  eine 

^)  Dieser  Plan  erschien  erst  1837  im  3.  Band  von  Niebuhr's  „Reisebeschreibung 
nach  Arabien"  T.  III.  Doch  hatte  bereits  1769  Mariti,  welchem  Niebuhr  eine  Kopie 
mitteilte,  den  Umrifs  von  Kition  als  Titelvignette  zum  i.  Bd.  seiner  „Viaggi"  gegeben. 

15* 


JtM 


Andmutunff  duteEben. 

•inJ)o»ont  Plan 


202  Eugen  Oberhommer: 

völlig  richtige  Auskunft  über  die  Geschichte  des  Sumpfes.  An  die 
SW-Ecke  des  letzteren,  wo  sich  die  Marine  am  meisten  (Jen  Häusern 
von  Alt-Larnaka  nähert,  stöfst  ein  jetzt  zum  gröfsten  Teil  abge- 
tragener Hügel,  Bambula  genannt  (PL  7),  welcher  frühzeitig  die  Auf- 
merksamkeit erregte.  Der  Venezianer  Ascanio  Savorgnano  (f  1581), 
welcher  angesichts  der  drohenden  Türkengefahr  von  der  Signoria 
um  1560  nach  Cypern  gesandt  worden  war,  um  über  die  Möglich- 
keit einer  Verteidigung  der  Insel  zu  berichten,  äufsert  sich  in  seiner 
(ungedruckten)  Denkschrift*)  folgendermafsen  über  Kition:  ,,Ei  aniigua- 
mente  vi  fu  una  ciitä  chiamata  Citium^  le  cui  vestigie  st  vedono  chiaramente, 
A  questo  luogo  non  vi  i  alio  alcuno,  che  dia  nocumento^  anzi  giovamento^ 
ove  si  potria  fare  una  ciitadella,  che  dominaria^  et  con  poca  spesa,  perchi 
si  potria  servirsi  di  parte  dei  halloardi  de  IIa  cittä  (oggi  sono  distruttij^ 
sin  a  quell*  altOf  ove  anticamente  fu  un  casiello  (oggi  ^  un  mulino  a 
ventoj  si  vede  un  alveo,  che  di  mostra  esservi  stato  un  porto^'  etc. 
Nach  Pococke,  welcher  1738  auf  Cypern  reiste,  war  der  Hafen  (S.  213) 
^ydefended  by  a  strong  Castle^  as  appears  by  the  foundations  of  it  —  The  tvalls 
seem  io  have  heen  very  strong  y  and  in  the  foundations  there  have  heen  many  stones, 
wiih  inscriptions  on  them,  in  an  unintelligible  char acter ^  which  I  suppose^  is  the 
ancient  Phoenician** .  Diese  von  Pococke  richtig  als  phönizisch  erkannte 
Inschriften  wurden  bald  nachher  (um  1749)^*)  in  die  von  Beschir 
Pascha  errichtete  Wasserleitung  verbaut*),  welche  Larnaka  von  dem 
ca.  8  km  entfernten  Orte  Arpera  aus  mit  Wasser  versieht^).  Wahr- 
scheinlich wurde  bei  dieser  Gelegenheit  auch  ein  grofser  Teil  der  alten, 
von  Pococke  noch  vorgefundenen  Befestigungen  zerstört,  wie  aus  den  Be- 
merkungen Mariti's  (um  1760)  zu  entnehmen  ist.   Gleichwohl  erkannte  Nie- 


*)  Nach  einer  von  Mariti  S.  5a  f.  ohne  jeglichen  literarischen  Behelf  angeführten 
Stelle.  Näheres  über  Savorgnano  findet  man  bei  M.  Foscarini,  Della  Letteratura 
Veneziana  (Padua  1752)  S.  287  f.|  welcher  drei  Exemplare  seines  Berichtes  kannte. 
Ein  anderes,  mit  einer  Widmung  vom  J.  1562,  beschreibt  A.  M.  Bandini,  Bibliotheca 
Leopoldino-Laurentiana  Bd.  III  (Florenz  1793)  Sp.  451  f.  Durch  gütige  Vermitte- 
lung  von  Hrn.  Dr.  Simonsfeld  erfahre  ich  so  eben,  dafs  sich  in  Venedig  4  Exem- 
plare besagter  Denkschrift  (teils  in  italienischer,  teils  in  lateinischer  Fassung)  auf 
der  Markusbibliothek,  ein  weiteres  in  der  Bibliothek  des  Museo  Civico  Correr  vor- 
finden. Ich  hoffe  mir  demnächst  eine  Abschrift  verschaffen  und  den  Bericht  des 
Savorgnano  vollständig  für  meine  Arbeit  verwerten  zu  können.     (S.  Nachtrag.) 

^)  Das  Eingeklammerte  ist  Bemerkung  Mariti's. 

3)  Nach  Cobham  im  Report  by  H.  M.  High  Commissioner  for  1879  S*  *93 
starb  Beschir  (Bekir)  Pascha  schon  1745.     S.  auch  Report  etc.  1880  S.  26. 

^)  Corp.  Inscr.  Sem.  I  p.  39, 

ß)  Vgl.  über  diese  Wasserleitung  sonst  noch  Mariti  S.  44  f.,  72,  181;  Niebuhr 
S.  21;  F.  O.  V.  Richter  S.  309;  Kotschy  in  Peterm.  Mitteil.  1862  S.  302  f ;  Unger- 
Kotschy  S.  7,  76;  Baker  S.  7,  9,  22,  34 — 36.  Niebuhr  schreibt  bereits  dieser 
Anlage  eine  wesentliche  Verbesserung  des  Gesundheitsstandes  von  Larnaka  zu. 


Aus  Cypern.  203 

buhr  noch^  dafs  hier  die  stärkste  Befestigung,  d.  h.  die  Citadelle  oder 
Akropolis  der  alten  Stadt  war.  Diese  Annahme  findet  vollauf  Bestätigung 
in  den  in  neuester  Zeit  an  dieser  Stelle  gemachten  Funden,  unter 
welchen  die  1845  ausgegrabene  Stele  des  Königs  Sargon  vom  Jahre 
707  V.  Chr.,  jetzt  eine  Zierde  der  Berliner  assyrischen  Sammlung,  obenan 
steht*).  Auch  fernerhin  erwies  sich  der  Hügel  Bambula  als  eine  er- 
giebige Fundstätte  kleiner,  besonders  keramischer  Altertümer*);  aber 
erst  bei  der  teilweise  erfolgten  Abtragung  im  Jahre  1879  ^^^^  seine  Be- 
deutung klar  hervor.  Die  Unterbauten  einer  Anzahl  antiker  Gebäude 
wurden  blofsgelegt  und  u.  a.  eine  grofse  phönizische  Inschrift')  auf- 
gefunden, welche  das  Vorhandensein  von  Heiligtümern  der  Astarte 
und  des  (Res^f-)  Mikal  an  dieser  Stelle  bezeugt.  Auch  Pfeiler  mit 
Löchern  zum  Befestigen  der  Schiffstaue  kamen  am  Rande  des  Hafens 
zum  Vorschein.  Herr  Ohnefalsch -Richter  hat  sich  das  Verdienst  er- 
worben, den  Schutthügel  im  damaligen  Zustande  zu  photographieren 
und  eine  (nicht  veröffentlichte)  Planskizze  der  wichtigsten  Gebäudereste, 
darunter  auch  des  Astarte-Heiligtums  aufzunehmen*).  Ich  selbst  fand 
die  „Akropolis"  in  einem  höchst  kläglichen  Zustand  vor.  Kaum  von 
einem  Gebäude  liefs  sich  noch  der  vollständige  Grundrife  erkennen; 
häuüg  sind  die  alten  Mauerlinien  nur  mehr  durch  einen  Hohlraum  im 
Boden  bezeichnet,  aus  welchem  die  alten  Bausteine  zur  Verwendung 
bei  Neubauten  entfernt  wurden.  An  einigen  Stellen  bemerkte  ich  noch 
Reste  des  alten  Fufsbodens  aus  Platten  von  weifsem  Kalkstein. 

Die  Umgebung  von  Larnaka  bietet  gleichfalls  noch  einige  bemer- 
kenswerte Objekte,  welche  jedoch  schon  so  häufig  beschrieben  worden 
sind,  dafs  ich  mich  hier  mit  einer  blofsen  Erwähnung  begnügen 
kann.  Es  sind  dies  die  sogenannte  Phaneromeni,  ein  jetzt  als  Kapelle 
(der  Iluvayia  fDav€Q(Ofifvtj)  dienendes  uraltes  Bauwerk  im  SW  der  alten 

*)  Der  Fundort  erhellt  aus  Rofs  S.  87  A.  6 ;  vgl.  dessen  Brief  an  Alex.  v.  Hum- 
boldt bei  £.  Schrader,  Keilinschr.  u.  Geschieh tsforsch.  S.  245.  G.  Colonna-Ceccaldi, 
Rev.  archcol.  N.  S.  XXI  26  (1870)  bezeichnet,  wohl  ungenau,  die  Nordgrenze  des 
alten  Hafens  als  Fundort.  Ganz  irrig  ist  die  in  englischen  Werken,  z.  B.  G.  Rawlin- 
son,  The  Five  Great  Monarchies  II  (1864)  421;  Baker  S.  54,  verbreitete  Angabe, 
dafs  das  Denkmal  von  Idahon  stamme.  Der  für  die  Produktenkunde  Cyperns  wie 
für  das  Verhältnis  der  Insel  zu  Assyrien  höchst  interessante  Text  des  Denkmals 
wurde  zuerst  von  G.  Smith  in  der  Ztschr.  f.  ägypt.  Spr.  IX  68  —  71  (1871)  und 
J.  Menant,  Annales  208  (ungentigend)  veröffentlicht  und  erfuhr  eine  grtlndliche  Be- 
arbeitung durch  E.  Schrader,  Die  Sargonstele  des  Berliner  Museums.  Abhandl.  d. 
Berl.  Ak.  d.  Wiss.  1881. 

y)  J.  Colonna-Ceccaldi,  Rev.  arch.  N.  S.  XXV   317  (1873). 

3)  Corp.    Inscr.    Sem.    n.    86.    Rescf- Mikal    hiefs    bei    den    Griechen   \in6kk(ür 

<)  Vgl.  seinen  Artikel  „Die  Akropolis  von  Kition  und  ein  Sanktuarium  der 
syrischen  Astarte",  Ausland  1879  ^-  97^ — 974»  ferner  „Unsere  Zeit"  1880  I  706  f. 
und  S.  Reinach,  Rev.  arch.  III.  S.  VI  346  (1885). 


204  Eugen  Oberhammer: 

Stadt  (PI.  6),  aus  zwei,  von  riesigen  Monolithen  gewölbartig  überdachten 
Kammern  bestehend,  gewöhnlich  für  eine  Grabanlage  gehalten*),  neuer- 
dings von  Ohnefalsch -Richter  für  ein  Quellgebäude  erklärt*);  ferner 
die  Hauptnekropole  des  alten  Kition,  S  von  der  Marina  gegen  den 
Salzsee  hin  (PI.  lo),  eine  der  ergiebigsten  Fundstätten  für  Cesnola's  Alter- 
tumsmagazin ^)  und,  wie  mich  der  Augenschein  frisch  aufgewühlter  Gräber 
lehrte,  noch  jetzt  von  Schatzgräbern  heimlich  ausgebeutet;  endlich  der 
Salzsee^),  welchem,  wie  wir  sahen,  die  moderne  Doppelstadt  Larnaka 
ihre  Entstehung  verdankt,  und  welcher  bis  in  die  neueste  Zeit  noch 
eine  reiche  Einnahmequelle  bildete^),  sowie  die  an  seinem  westlichen 
Rande  stehende  Moschee  Hala  Sultan  Tekke,  welche  bei  den  Mu- 


1)  So  besonders    von   L.  Rofs,   der  die  erste  genauere  Beschreibung  davon  gab, 
a.  a.  O.  S.   199—201  und  Archäol.  Zeit.  IX  (1851)  317  f.,  T.  XXVIII  5. 

2)  „Altes  Bauwerk  bei  Larnaka".  Arch.  Zeit.  XXXIX  (iggi)  311— 314,  T.  XVIII. 
Vgl.  sonst  noch  Niebuhr  S.  22  u.  T.  III ;  Kotschy  a.  a.  O.  S.  291  a;  Ungcr-Kotschy 
S.  527-529;  Cesnola  S.  53  f.;  Löher  S.  28  f.;  Perrot-Chipiez,  Hist  de  l'art  III  275 — 
277;  vom  Rath  a.  a.  O.  S.  23  f. 

3)  Vgl.    Cesnola    S.  56;    G.  Colonna-Ceccaldi,    Rev.    arch.    N.    S.   XXI   26  f., 

353  f-  (1870)- 

^)  Vgl.    über    den    See    und   die  Salzgewinnung  aus   demselben  Lusignan  f.   10 

recto,  dessen  Schilderung  den  meisten  späteren  zur  Grundlage  gedient  hat.  Die  von 
ihm  und  seinen  Nachfolgern  vertretene  Behauptung,  dafs  der  See  nicht  durch  Ein- 
dringen von  Meerwasser,  sondern  durch  das  zur  Winterszeit  zuströmende  R^en- 
wasser  gebildet  werde,  welches  sich  erst  durch  Auslaugen  des  Bodens  mit  Salz 
sättige,  wurde  erst  durch  Gaudry  Mem.  S.  273  und  Unger-Kotschy  S.  9  widerlegt. 
Doch  suchte  neuerdings  Baker  S.  22  f.  die  frühere ,  auch  bei  den  Einheimischen 
verbreiteten  Ansicht  zu  verteidigen.  Der  gröfsere  Umfang  des  Sees  in  venezianischer 
Zeit  (12 — 2  Miglien),  für  welchen  man  sich  auf  Mariti  (S.  177)  zu  berufen  pflegt, 
wird  quellenmäfsig  bezeugt  durch  den  Bericht  des  Provveditore  generale  Bern.  Sagredo 
an  den  venezianischen  Senat  vom  J.  1562  (bei  Mas  Latrie  Hist.  III  554  f. )i  welcher 
den  damaligen  Umfang  zu  2410  Klafter  (passa),  die  alte  Uferlinie  zu  10  941  Klafter 
angiebt;  in  16  Jahren  habe  der  See  durch  die  Staubzufuhr  der  Winde  und  die  An- 
schwemmungen des  Regenwassers  um  690  Klafter  abgenommen.  S.  auch  den  Nachtrag. 
5)  Dies  hat  sich  jedoch  unter  der  englischen  Verwaltung  geändert.  —  Während 
nach  Ham.  Lang  (S.  260  f.,  277)  die  türkische  Regierung  aus  dem  Salzmonopol  in 
Cypern  eine  Einnahme  von  jährlich  40  000  £  hatte,  wovon  25  000  £  auf  den  See 
von  Larnaka  trafen,  und  für  27  000  £  ausführte  (hauptsächlich  nach  Syrien  und 
Konstantinopel),  wurden  nach  der  englischen  Besitzergreifung  die  türkischen  Häfen 
für  die  Einfuhr  des  cyprischen  Salzes  verschlossen,  und  letzteres,  bei  dem  Mangel 
eines  auswärtigen  Absatzgebietes,  auf  den  heimischen  Markt  beschränkt.  Im  ersten 
Verwaltungsjahre  (1879)  wurden  aus  dem  See  von  Larnaka  noch  13  750  Tonnen 
Salz  gewonnen,  seither  meldet  jährlich  der  amtliche  Bericht  lakonisch  „The  Salines 
were  not  worked".  Von  den  vorhandenen  Vorräten  wurde  bis.  1884  noch  jährlich 
ein  kleines  Quantum  ausgeführt,  im  übrigen  nur  für  den  Bedarf  der  Insel  (1881 — 1887, 
je  3 — 4000  £)  verkauft.  Ann.  Report  by  H.  M.  High  Commissioner  1879  S.  16  f. 
197;  dgl.   1880—1887- 


Aus  Cypcrn.  205 

hammedanern  als  Begräbnisstätte  einer  Verwandten  des  Propheten*), 
die  mit  den  Arabern  unter  Moawia  im  Jahre  647  auf  Cypern  gelandet 
und  hier  gestorben  sein  soll,  in  grofser  Verehrung  steht. 

Von  Larnaka  nach  Nikosia.     Die  Tafelberge.     Ledrai. 

Obwohl  Larnaka  mit  der  Landeshauptstadt  durch  eine  gute  Strafse 
verbunden  ist,  bedient  man  sich  doch,  da  Wagen  auf  Cypern  noch 
eine  grofse  Seltenheit  sind,  gewöhnhch  des  altüblichen  Verkehrsmittels,, 
der  Maultiere,  welche  in  Cypern  im  allgemeinen  von  vorzüglicher  Qua- 
lität sind*).  Leider  gehörten  die  uns  in  Larnaka  zur  Verfügung  ge- 
stellten Tiere  nicht  zur  besten  Sorte,  so  dafs  wir  für  den  sonst  in  4 
bis  4*i  Stunden  zurückzulegenden  Weg  deren  6  gebrauchten.  Die  neue 
Strafse  führt  nicht  mehr  über  Athienu,  dem  gewöhnlichen  Halteplatz 
der  früheren  Reisenden,  sondern  direkt  aufPyröi  zu,  wo  sie  auf  einer 
Brücke  den  I alias  überschreitet.  Ehe  man  noch  diese  Stelle  erreicht, 
passiert  man  einen  ziemlich  breiten  Höhenzug,  welcher  die  Küsten- 
ebene von  dem  grofsen  centralen  Tiefland,  der  Mesaria,  trennt.  Dort, 
wo  die  Strafse  ihren  höchsten  Punkt  (820  feet  =  250  m)  erreicht,  eröffnet 
sich  plötzlich  ein  überraschender  Anblick.  Jenseits  der  ausgedehnten 
Fläche  der  Mesaria  erhebt  sich  nämlich,  einer  gewaltigen,  zinnenge- 
krönten Mauer  vergleichbar,  das  Kettengebirge,  welches  der  Nordküste 
in  geringem  Abstand  entlang  zieht  und  mit  seinem  kühn  geformten 
Felskamme  an  den  landschaftlichen  Charakter  unserer  Kalkalpen  er- 
innert*). 

Sobald  man  indessen  von  diesem  Höhenzug  in  die  Mesaria  herab- 
steigt, deren  Erhebung  übrigens  beiNikosia45o — 500  feet  (c.  150  m)  beträgt, 
wird  das  Auge  durch  eine  andere  charakteristische  Bildung  gefesselt,  die 
eigentümlichen  Tafelberge,  wie  man  sie  passend  genannt  hat *).  Schon 
Strabo  (XIV  6, 3)  spricht  von  einem  X6q)og  tgaxvg,  vcpTjXdg,  tQane^ofidijg  am 

*)  Die  Angaben  über  die  Persönlichkeit  der  Verstorbenen  und  ihres  Verhält- 
nisses zu  Mohammed  sind  verschieden;  s.  Lebrun  382,  Pococke  213,  Mariti  179, 
Sestini  143,  Konst.  Sinaias  bei  Sakellarios  I  57,  Mas  Latric,  Chypre  19,  v.  Hammer, 
Gesch.  d.  osman.  Reich.  III«  58X1  784 f-»  H*  412  f.  Eine  Ansicht  des  Sees  mit  der 
Moschee  und  dem  Kreuzesberg  im  Hintergrund  giebt  Light  zu  S.  244. 

*)  ^ßl«  "•  ^'  Hasselquist,  Reise  nach  Palästina  (Rostock  1762)  S.  195;  Gaudry, 
Rech.  S.  202  f.;  L'Exploration  Bd.  VI  (1878)  S.  333;  Cyprus  Guide  S.  89. 

3)  Gaudry  (Mcm.  S.  159  f.)  glaubte  den  Kalkstein  der  Nordkette  der  Kreide, 
L'nger  (S.  21  f.)  dem  Jura  zurechnen  zu  sollen,  ohne  dafs  die  eine  oder  die  andere 
Zuteilung  durch  Petrefakten,  an  denen  das  Gebirge  sehr  arm  zu  sein  scheint,  er- 
wiesen worden  wäre.  Hr.  Bergeat  (s.  o.  S.  i83f>  A.  2)  hat  sich  die  Lösung  der 
Zweifel  über  das  Alter  der  Nordkette  zur  besonderen  Aufgabe  gestellt. 

*)  Am  besten  hat  Unger  (S.  52  fF.,  435  ff.)  darüber  gehandelt,  während  Gaudry 
(Rech.  102)  merkwürdiger  Weise  dieser  Erscheinung  fast  gar  keine  Aufmerksamkeit 
widmete.  Sonst  vgl.  noch  Kinneir  187»  Rofs  126  f.,  Löher  41,  J.  Seiff,  Reisen  in 
der  asiat«  Türkei  (Leipz.  1875)  89t  Baker  58t  115. 


206  Eugen  Oberhummer: 

Vorgebirge  Pedalion  (Cap  Greco)*),  und  auch  der  heutigen  Bevölkerung 
ist  die  Bezeichnung  rQdTrs^a  sowie  tQcixtavsg  für  die  rauhe,  unfruchtbare 
Oberfläche  derselben  geläufig.  Letztere  stellt  sich  in  der  That  als  eine 
vollkommen  ebene  Platte  dar,  welche  genau  in  demselben  Niveau  liegt, 
wie  die  Deckplatten  der  benachbarten  Tafelberge  und  sich  hierdurch 
als  Bruchstück  einer  festen  Gesteinsschicht  (zu  Konglomerat  verkitteter 
Geschiebe)  darstellt.  Soweit  diese  schützende  Decke  nicht  zerstört  ist, 
hat  sich  auch  die  darunter  liegende  Schicht  tertiären  Mergels  erhalten, 
während  diese  sonst  der  Erosion  zum  Opfer  gefallen  ist.  Man  wird 
letztere  nicht  mit  Unger  (S.  53)  auf  Rechnung  von  Strömungen  des 
Meerwassers  setzen  dürfen,  zumal  die  Entstehung  derartiger  Inselplateaus 
durch  die  Wirkungen  des  süfsen  Wassers  heute  noch  zu  verfolgen  ist; 
so  kann  man  in  einzelnen  Teilen  der  Mesaria,  wo  die  Zerreifsung  der 
Decken  minder  fortgeschritten  ist,  deutlich  die  von  den  Wasseradern 
ausgenagten  Rinnsale  und  die  beginnende  Abschnürung  einzelner 
Plateauflächen  erkennen^).  Aufserdem  ist  ja  auch  in  einem  Gebiete 
gewaltigster  Erosion,  der  Sahara,  als  Hauptursache  derselben  durch 
neuere  Untersuchungen  die  Thätigkeit  des  süfsen  Wassers,  neben  welcher 
die  Wirkung  der  Winde  nur  in  zweiter  Linie  in  Betracht  kommt,  nach- 
gewiesen und  damit  die  ältere  Theorie  von  der  Auswaschung  durch 
Meeresfluten  widerlegt  worden^).  In  der  That  stehen  die  c)rprischen 
Tafelberge  unter  allen  verwandten  Erscheinungen  wohl  den  „Zeugen" 
oder  „Inselbergen"  der  Sahara  am  nächsten,  obwohl  auch  hier  die 
Analogie  keine  vollständige  ist.  Nächstderm  möchten  wohl  die  unter  dem 
Namen  „Mesas"  (Tische)  bekannten  Bildungen  in  Nordamerika,  insbe- 
sondere in  Arizona  und  Neu-Mexiko  zum  Vergleich  heranzuziehen  sein*). 
Selbstverständlich  ist  die  äufsere  Erscheinung  der  als  Tafelberge 
bezeichneten  Gebilde  eine  sehr  verschiedene,  je  nachdem  die  Denuda- 
tion mehr  oder  minder  weit  fortgeschritten  ist.  So  haben  einerseits 
ausgedehnte  Plateauflächen,  auf  welche  jener  Name  keine  Anwendung 
mehr  finden  kann,  der  weitergehenden  Zerstückelung  widerstanden^), 
anderseits  schrumpft  der  Rest  der  festen  Oberflächenschicht  mitunter 


1)  Ich  konnte  dieses  Vorgebirge  leider  nicht  mehr  selbst  besuchen ;  doch  stimmt 
die  engl.  Karte  vollständig  zur  Beschreibung  Strabo's.     S.  übrigens  den  Nachtrag. 

^)  Man  vgl.  besonders  die  Gegend  SW  von  Famagusta  auf  Bl.  11  der  engl. 
Karte. 

8)  Vgl.  Zittel,  Beitr.  z.  Geol.  und  Paläont.  der  libyschen  Wüste  S.  8,  38;  Ders.. 
Über  den  geol.  Bau  der  libyschen  Wüste  S.  17  ff.;  M.  Neumayr,  Erdgeschichte  I 
532  ff.     Vgl.  auch  Rohlfs,  Drei  Monate  in  der  lib.  Wüste  T.  X  (zu  S.  271). 

*)  Ratzel,  Die  Vereinigten  Staaten  I  114  ff. 

5)  So  aufser  dem  o.  angeführten  Beispiel  SW  von  Famagusta,  besonders  W 
von  Nikosia,  wo  die  Hochfläche  von  Kokkini  Trimithia  (Bl.  4  der  engl.  Karte), 
welche  ich  auf  der  Reise  von  Nikosia  nach  Soloi  überschritt,  ein  charakteristisches 
Beispiel  dieser  Art  bietet. 


Ans  Cypern. 


207 


auf  ein  Minimum  zusammen,  so  dafs  die  beireffenden  Hügel  dadurch 
eine  konische  Gestalt  erhalten.  Ein  bei  der  Annäherung  von  Nikosia 
besonders  auffallender  Tafelberg  7  km  OSO  von  dieser  Stadt,  auf  der 
Karte  Arona  (s.  Nachtrag)  genannt,  zeigte  statt  des  breiten  Pla- 
teaus, das  man  von  unten- erwartete,  eine  Oberfläche  von  720  Schritt 
Länge  bei  einer  maximalen  Breite  von  30  bezw.  60  Schritt,  während 
sie  in  der  Mitte  zu  einem  schmalen  Grat  zusammenschwand.  Da 
dieser  Hügel  auf  der  Karte  als  trigonometrischer  Punkt  mit  591,3  F. 
Mecreshöhe  eingetragen  ist,  und  der  an  seinem  Fu&e  vorüberziehende 
Teil  der  Strafse  Larnaka- Nikosia  zwischen  404,1  und  425,6  F.  liegt, 
ergiebt  sich  hieraus  eine  relative  Erhebung  von   ca.  175  F.  oder  53m. 

Der  LüwenhUgel  bei  Nikosia. 


Ein  noch  typischeres  Beispiel  der  Tafelbergbildung  liefert  ein  anderer, 
6 — 6/i  km  SO  von  Nikosia,  W  von  der  nach  Larnaka  fuhrenden  Strafse 
gelegener  Hügel,  Leondari  Vuno  {d.  i.  Löwenberg)  genannt,  dessen 
Bildung  beifolgender  Plan  nebst  Profil  veranschaulicht.  Dieser  Plan 
wurde  des  archäologischen  Interesses  halber,  welches  der  Htigel  bietet. 


208  Eugen  Oberhummer: 

auf  Veranlassung  des  Oberingenieurs  der  Regierung,  Hrn.  S.Brown,  durch 
dessen  Hilfsingenieur  Hrn.  W.  Williams  aufgenommen,  und  dem  Ver- 
fasser in  zuvorkommendster  Weise  zu  weiterem  Gebrauch  überlassen. 
Nach  meiner  Abreise  setzte  Hr.  Ohnefalsch  -  Richter  die  von  mir  be- 
gonnene archäologische  Untersuchung  des  Hügels  fort  und  liefe  den 
Plan  durch  Herrn  Topographen  Carletti  revidieren  und  ergänzen, 
worauf  derselbe  nebst  zahlreichen  archäologischen  Abbildungen  als 
Taf.  I  des  von  Herrn  Ohnefalsch  -  Richter  begründeten  „Journal 
of  Cyprian  Studies"^)  veröffentlicht  wurde.  Da  indes  die  Verbreitung 
dieser  Zeitschrift  naturgemäfs  eine  beschränkte  ist,  und  auch  der 
Bericht  von  M.  R.  James  über  die  von  ihm  als  Mitglied  der  eng- 
lischen archäologischen  Expedition  im  Januar  (7. — 24.)  1888  unter- 
nommenen Ausgrabungen*)  von  keinem  Plan  begleitet  ist,  glaube  ich, 
dafs  eine  erneute  Wiedergabe  des  Planes  an  dieser  Stelle  sowohl  wegen 
der  typischen  Bildung  des  Hügels  als  insbesondere  wegen  der  merk- 
würdigen Spuren  früherer  Besiedelung  nicht  ohne  Interesse  ist. 

Wie  man  aus  dem  Plan  ersieht,  zerfällt  die  Oberfläche,  deren  Ge- 
samtlänge 680 — 780  m  beträgt,  durch  eine  Einschnürung  in  der  Mitte 
(bis  auf  90  m)  in  eine  kleinere  nördliche  und  eine  gröfsere  südliche 
Hälfte  von  220— 370m  Breite.  Den  barometrischen  Unterschied  zwischen 
der  Oberfläche  mid  dem  Fufe  des  Hügels  beobachtete  ich  bei  31°  C. 
zu  4,5  mm,  was  auf  eine  relative  Erhebung  von  ungefähr  47  m  scbliefsen 
läfst  und  sehr  wohl  zu  der  relativen  Höhe  des  benachbarten  Tafel- 
berges Arona  (s.  o.)  stimmt,  da  sich  das  Terrain  vom  Hügel  zur  Strafse 
hin  noch  etwas  senkt^).  Die  Mächtigkeit  der  festen  Platte  beträgt 
4^  —  6  m,  und  zwar  ist  der  Abfall  derselben  so  steil,  dafs  er  nur  mit 
Mühe,  bezw.  unter  Anwendung  künstlicher  Hilfsmittel  erklettert  werden 
kann.  Nur  an  der  schmalen  Stelle  in  der  Mitte  ist  das  Gipfelplateau 
bequem  zu  erreichen  und  zwar  führt  an  der  W-Seite  von  N  her  eine 
offenbar  künstlich  hergestellte  Rampe  empor,  ähnlich  derjenigen,  auf 
welcher  man  zu  dem  (östlichen)  Hauptthor  der  Burg  von  Tirynth  ge- 
langt*);   der    minder    deutliche  Zugang    auf  der  0-Seite  scheint  nicht 


1)  Bis  jetzt  I  Nummer  von  24  S.  in  4*  mit  2  T.  in  fol.  Das  Journal,  welches 
von  nun  an  in  Berlin  erscheinen  soll,  bildet  eine  etwas  veränderte  Fortsetzung  der 
früher  von  Ohnefalsch- Richter  in  Nikosia  herausgegebenen  Zeitschrift  „The  Owl" 
(11  Nummern). 

2)  Journal  of  Hellenic  Studies  Bd.  IX  (ig88)  S.  15a — 158.  Ein  kürzerer,  im 
wesentlichen  gleichlautender,  Bericht  erschien  im  Athenaeum  1888  N.  3149  S.  2ga, 
ein  anderer  in  der  Times  vom  24.  Sept.  1888  (S.  4),  hiernach  auch  im  Amer.  Journ. 
of  Archaeol.  Bd.  IV  (1888)  S.  487  f. 

3)  In  dem  Bericht  der  Times  wird  die  absolute  Höhe  des  Hügels  zu  520  f. 
(158  m),  die  relative  (wohl  zu  niedrig)  zu  130'  (40  m)  angegeben. 

■*)  Doch  mit  dem  Unterschied,  dafs  in  Tirynth  die  Angreifer  den  Verteidigern 
die    rechte,    unbeschildete,    hier    die    beschildete    Seite    zuwandten.     Auch  sonst  er- 


Aus  Cypern.  209 

als  regelmäfsige  Verbindung  gedient  zu  haben.  Beide  münden  vor 
einer  antiken  Anlage,  welche  von  den  früheren  Reisenden  merkwürdiger- 
weise ganz  tibersehen  wurde.  Der  einzige,  welcher  meines  Wissens 
der  Ruinen  gedenkt,  ist  Lebrun  (1683),  dessen  Worte  ich  deshalb  hier- 
her setze  ^) :  ,fNous  quttiämes  la  ville  de  Ntcost'e,  dont  tCest  pas  iloignee  la 
peilte  montagne  d*oü  Von  apporte  les  huitres  peirifihs^\  —  Cette  moniagne 
ist  pourtani  un  peu  hin  du  grand  chemin  (nach  Larnaka).  Nous  rencon- 
trämes  lä  plusieurs  villages  ei  les  ruines  d*un  grafid  hdtiment  quarrS  dont 
on  vot't  encore  /'encein/e  des  muraz7/es»**  Aus  den  letzten  Worten  geht 
auch  hervor,  dafs  Lebrun  in  der  Hauptsache  nicht  viel  mehr  gesehen 
hat,  als  noch  jetzt  erkennbar  ist.  Es  wird  nämlich  der  nördliche  Teil 
des  Plateaus  durch  eine  Befestigung  abgeschlossen,  welche  dasselbe 
an  der  schmälsten  Stelle  überquert  und  aus  zwei  turmartigen,  nach  S 
vorspringenden  Gebäuden  besteht,  welche  durch  eine  Mauer  (sog.  Kur- 
tine) verbunden  sind.  Der  W-Turm,  nach  James  von  den  Einheimischen 
als  „Kreuzfahrerkirche"  bezeichnet') ,  ist  weit  besser  erhalten  und 
weist  aufser  dem  bis  zur  Höhe  von  3— 35^  m  erhaltenen  Mauerkern  aus 
unregelmäfsigen  Steinen  noch  ansehnliche  Reste  von  dessen  doppelter 
Verkleidung  auf,  welche  im  Innenraum  durch  regelmäfsige  glatt  be- 
hauene  Quadern,  an  der  Aufsenseite  durch  kräftige  Rustikablöcke  ge- 
bildet wurde*).  Leider  ist  gerade  diese  Hausteinverkleidung,  welche 
dem  ganzen  Bauwerk  einst  einen  prächtigen  Anblick  gewährt  haben 
mufs,  zum  gröfsten  Teil  der  Bevölkerung  der  Umgegend,  besonders 
von  Nikosia,  zum  Opfer  gefallen,  wo  anfangs  der  siebziger  Jahre  zahl- 
reiche Rustikablöcke  zum  Neubau  der  Kirche  H.  Phaneromeni  ver- 
wendet wurden  (James)*).  Der  Augenschein  lehrte  mich,  dafs  noch 
kurz  vor  meinem  (zweimaligen)  Besuche  Blöcke  entfernt  worden  waren, 
und  da  eine  Aufsicht  nicht  durchzuführen  ist,    werden   wohl    bald  die 


innerten  mich  die  Spuren  früherer  Besiedelung  auf  dem  LöwenhUgel  vielfach  an 
Tirynth,  eine  Beobachtung,  die  sich  in  gleicher  Weise  dem  Berichterstatter  der  Times 
aufdrängte. 

1)  A.  a.  O.  S.  380  b  a.  E. 

')  Versteinerte  Austern  findet  man  in  grofser  Zahl  an  diesen  und  den  be- 
nachbarten Hügeln. 

')  Es    mag    noch    erwähnt    sein,    dafs    die    englische  Karte    dieser    Ruine    den 

Namen   Ezdarha    (wohl    pers.-tUrk.    L^->V|   azäerha  Drache,   fig.  Held;   vgl.  die 

griechische  Bezeichnung  „Löwenberg"]  giebt. 

*)  Zu  näherer  Erläuterung  vgl.  den  Spezialplan  der  Befestigung  und  die  hübschen 
Profile  auf  der  Tafel  des  Joum.  Cypr.  St.,  welche  hier,  wie  andere  architektonische 
Einzelheiten,  wegbleiben  mufsten.  Aus  dieser  Tafel,  sowie  aus  den  Berichten  von 
James,  sind  auch  die  genaueren  Mafsverhältnisse  zu  entnehmen. 

^)  Über  die  Geschichte  der  Ruine  ist  sonst  nichts  bekannt,  als  dafs  sie  den 
TQrken  eine  Zeit  lang  als  Pulvermagazin  diente  (James). 


210  Eugen  Oberhummer: 

letzten  Reste  der  Verkleidung  verschwinden.  Über  das  Alter  dieser 
Befestigung  sind  die  Meinungen  sehr  schwankend.  Man  hat  auf  phö- 
nizischen,  hellenischen,  römischen  und  mittelalterlichen  Ursprung  ge- 
raten. James  neigt  sich  der  letzten,  nicht  ganz  unwahrscheinlichen  An- 
sicht zu;  doch  möchte  ich  betonen,  dafs  mir  der  Charakter  des  Mauer- 
werks, besonders  der  Rustikaverkleidung,  antiken  Urspnmg  keineswegs 
auszuschliefsen  scheint.  Von  den  Stadtmauern  Messenes  z.  B.  unter- 
scheidet sich  diese  Rustika  nur  durch  die  Anwendung  von  Mörtel, 
welche  aber  in  Cypern  viel  früher  stattgefunden  zu  haben  scheint,  als 
in  Griechenland. 

Doch  sei  dem  wie  immer,  jedenfalls  ist  sicher,  dafs  die  beschriebene 
Ruine  einer  jüngeren  Periode  angehört,  als  die  zahlreichen  Spuren 
ältesterBesiedelung,  welche  das  ganze  Plateau  N  von  der  Befestigung 
bedecken.  Dieser  ganze  Teil  des  Plateaus  wird  nämlich  von  Grund- 
mauerlinien aus  unbehauenen  Steinen  ohne  Mörtel  durchzogen,  welche 
zum  gröfsten  Teil  Wohnhäusern  angehört  haben  »müssen,  deren  Ober- 
bau vielleicht  aus  luftgetrockneten  Ziegeln  oder  sonst  einem  vergäng- 
lichen Material  hergestellt  war.  Besonders  bemerkenswert  ist  eine 
Grundmauerspur,  welche  nördlich  von  der  späteren  Hauptbefestigung 
mit  dieser  annähernd  parallel  läuft  und  an  dem  einen  Ende  noch  deut- 
lich einen  nach  S  vorspringenden  Turm  erkennen  läfst  Die  Ab- 
sperrung des  nördlichen  Teiles  hatte  also  in  ganz  gleicher  Weise  schon 
in  der  älteren  Periode  stattgefunden  und  war  die  Befestigung  später 
nur  etwas  weiter  nach  S  vorgerückt  worden.  Dagegen  zeigt  der 
Rand  des  Plateaus  nirgends  auch  nur  die  geringste  Spur  einer  Befesti- 
gung; man  hatte  sich  durch  den  Steilabfall  hinreichend  geschützt 
erachtet  oder  den  Rand  höchstens  durch  Pallisaden  oder  Erdwälle 
gedeckt. 

Das  Merkwürdigste  innerhalb  des  so  abgeschlossenen  Raumes  sind 
jedoch  sechs  rechtwinklig  in  den  Fels  gehauene  Vertiefungen,  welche 
offenbar  als  Wasserbehälter  dienten  und,  wenn  auch  in  kleineren  Ver- 
hältnissen, auffallend  an  die  künstlichen  Teiche  Syriens  und  Palästinas 
erinnern,  wie  sie  insbesondere  für  das  Stadtgebiet  von  Jerusalem  so 
charakteristisch  sind.  Hiervon  liegen  drei  in  unmittelbarer  Nähe  des 
Festungswerks  (i — 3  auf  dem  Plan);  dieselben  („tanks")  sind  nur  von 
geringer  Tiefe.  Weit  ansehnlicher  an  Umfang  und  Tiefe  sind  die 
beiden  mitten  am  Plateau  gelegenen  (PI.  4  u.  5),  an  deren  Anlage  je 
ein  Steinhaufen  („cairn",  PI.  7  u.  8)  erinnert.  Einige  Rustikablöcke  zeigen, 
dafs  das  hier  gewonnene  Material  an  Ort  und  Stelle  für  die  Befesti- 
gung bearbeitet  wurde,  letztere  also  gleichzeitig  oder  jünger  als  die 
Cisternen  sind.  Der  dritte  der  drei  gröfseren  Wasserbehälter  („shafts",  PL 
6),  ist  besonders  durch  seine  beträchtliche  Tiefe  (s.  den  Querschnitt)  be- 
merkenswert, welche  jetzt  (nach  James)  39  feet  beträgt,  aber  noch  mehr 
als  10  feet  unter  die  aufgeschüttete  Erde  hinabreicht. 


Aus  Cypern.  211 

Aufserdem  enthält  das  nördliche  Plateau  noch  zwei  niedrige  £rd- 
hü  gel  („mounds**,  PL  9  u.  10);  den  gröfseren  derselben  (9)  liefs  James 
angraben  und  fand  darin  nebst  keramischen  Erzeugnissen  verschiedener 
Art  und  Spuren  von  Holzkohle  auch  sog.  Mahlsteine  (Kornquetsch er), 
wie  sie  nach  Schliemann  in  Troia  zum  Mahlen  des  Getreides  oder  zum 
Schärfen  von  Werkzeugen  dienten^). 

S  von  der  Hauptbefestigung  zieht  mit  dieser  parallel  eine  breite  gra- 
benartige Vertiefung,  in  welche  auch  die  von  NW  heraufftihrende  Rampe 
einmündet;  sie  ist  jetzt  zum  grofsen  Teil  mit  Bautrümmern  angefüllt, 
unter  denen  ich  ein  kaum  zu  verkennendes  dorisches  Kapital  und  einen 
Säulenschaft  bemerkte;  dies  würde,  ebenso  wie  die  Rustikablöcke  bei 
den  Cistemen,  für  einen  antiken  Ursprung  auch  der  jüngeren  Befesti- 
gung sprechen. 

Der  ganze  übrige  Teil  des  Plateaus,  von  diesem  Graben  südwärts, 
ist  ohne  alle  Spuren  von  Befestigung  oder  Wohngebäuden ;  nur  in  der 
SW-Ecke  findet  sich  ein  wüster  Steinhaufe,  in  welchem  James  die  Reste 
eines  rohen  Bauwerks,  etwa  eines  Wachtturmes,  erkennen  wollte.  Ich 
habe  lediglich  den  Eindruck  eines  verlassenen  Steinbruchs  davon  er- 
halten. Dagegen  enthält  dieser  Teil  des  Hügels  zahlreiche  Gräber, 
welche  nach  antiker  Sitte  regelmäfsig  aufserhalb  der  Umfassung  eines 
bewohnten  Platzes  lagen.  Dieselben  sind  teils  in  den  Felsen  gehöhlt, 
teils  in  der  Erdschicht  angelegt,  welche  die  Oberfläche  des  letzteren 
stellenweise  bedeckt*). 

Von  diesen  Gräbern  wurde  eine  Anzahl  sowohl  durch  Herrn 
Ohnefalsch-Richter')  als  durch  Herrn  James  geöffnet,  wonach  das  Alter 
der  Ansiedelung  auf  dem  Löwenhügel  nicht  mehr  zweifelhaft  sein  kann. 
Der  Inhalt  der  Gräber,  sowohl  Terrakotta-  als  Bronzegegenstände,  auf 
deren  nähere  Charakteristik  hier  natürhch  nicht  eingegangen  werden 
kann,  führt  uns  nämlich  bis  in  die  älteste  Periode  cyprischer  Kultur, 
die  sogenannte  vorphönizische  Zeit  zurück,  auf  welche  auch  die  in 
Verbindung  mit  den  ältesten  Mauerresten  des  nördlichen  Teiles  gefun- 
denen Gegenstände  hinweisen. 

Wesentlich  erhöht  wird  der  Wert  dieser  archäologischen  Ergeb- 
nisse durch  ihre  Übereinstimmung  mit  den  Ausgrabungen  von  H.  Pa- 
raskevi,  einer  der  merkwürdigsten  Nekropolen  Cyperns,  kaum  V  Stunde 
S  von  Nikosia  gelegen,  deren  hohes  Alter  schon  Cesnola  erkannte 
(S.  216).  Seitdem  nun  durch  Hrn.  Ohnefalsch-Richter  u.  A.  eine  grofse 
Zahl  von   Gräbern  derselben  geöffnet  worden   sind*),    ist  ein   reiches 


M  Vgl.  Schliemann,  Ilios  S.  268 flf.,  49a f.;  Troia  S.  50 f. 
^)  S.  die  Erläuterung  von  James  a.  a.  O.  S.  156. 

3)  Vgl.  dessen  (noch  unvollendete)   Abhandlung  „Ledrai-Lidir  and  the  Copper- 
Bronie  Age*'  im  Joum.  Cypr.  St.  N.  i  mit  T.  I  u.  II. 

*)  Über    H.  Paraskevi    vgl.  Ohnefalsch-Richter    im  Repertor.   f.  Kunstwiss.   IX 


212  Ellgen  Oberhummer: 

Material  zu  Tage  gefördert  worden,  welches  das  Vorhandensein  eines 
Bevölkeriingscentrums  in  dieser  Gegend  für  die  früheste  Zeit  aufser 
Frage  stellt.    Es  knüpft  sich  hieran  die  Frage  nach  der  Vorgeschichte  von 

Nikosia, 

der  Hauptstadt  der  Insel,  welche  ich  hier  des  historisch-geographischen 
Interesses  halber  wenigstens  andeutungsweise  berühren  will,  die  Ver- 
öffentlichung des  vollständigen  Quellenmaterials  einer  andern  Gelegen- 
heit vorbehaltend*). 

Nikosia,  wie  sie  von  den  Abendländern^  oder  Levkosfa,  wie 
sie  von  den  Griechen  genannt  wird*),  erscheint  uns  heute  vermöge 
ihrer  geographischen  I^age  als  die  geborene  Hauptstadt  Cyperns.  In 
der  Mitte  des  fruchtbarsten  Teiles  der  Insel,  der  Mesaria,  zwischen  den 
beiden  Hauptgebirgen  in  N  und  S  und  nahe  der  Wasserscheide  der 
beiden  bedeutendsten,  die  Mesaria  nach  O  und  W  durchziehenden 
Flufesysteme  gelegen,  von  den  Häfen  der  S,  O,  N  und  NW-Küste  in 
i— I  Tage  erreichbar,  scheint  Nikosia  alle  Bedingungen  zu  besitzen, 
welche  von  vornherein  die  Entwickelung  eines  politischen  und  kulturellen 
Mittelpunktes  begünstigten.  Gleichwohl  tritt  die  Stadt  erst  unter  dem 
Königsgeschlecht  der  Lusignans  (1192 — 1489)  in  den  Vordergrund,  um 
sich  von  nun  an  unbestritten  als  Haupt  der  Insel  zu  erhalten.  Hin- 
gegen erwähnt  kein  Schriftsteller  des  klassischen  Altertums,  wenn  man 


(1886)  199  f»  3^3  f't  3^7;  F.  DUmmler  in  Mitteil.  d.  Deutsch.  Archäol.  Inst.  XI 
(1886)  212  f.;  S.  Reinach  in  Rev.  arch.  III.  S.  IV  (1886)  16  f.;  A.  H.  Sayce  in 
Acadcmy  XXXIII  (1888)  S.  102. 

^)  Ein  im  Entwurf  bereits  fertig  gestellter  Aufsatz  über  die  älteste  Geschichte 
von  Nikosia,  die  Wandlungen  des  Namens  der  Stadt  und  ihr  Verhältnis  zu  Ledrai 
ist  für  die  nächste  Nummer  des  Joum.  Cypr.  St.  in  Aussicht  genommen. 

^j  Lusignan  fol.  14  verso:  /  Latini  la  chiamano  hora  Nicosia,  ma  t  Greci 
Leucosta.  Die  Form  Nikosia  ist  demgemäfs  auch  nicht  vor  1200  n.  Ch.  nach- 
zuweisen, zuerst  bei  Wilbrand  von  Oldenburg,  der  uns  aus  dem  J.  121 1  eine  kurze, 
aber  wertvolle  Schilderung  der  Stadt  (in  den  Hdschr.  Cossia)  hinterlassen  hat 
(I  28  Laurent,  in  Peregrinat.  med.  aevi  IV.  Lips  1864,  auCh  einzeln,  Hamburg 
i859)>  ^1^^  Ursprung  ist  wohl  in  der  mindestens  bis  zum  13.  Jahrh.  gebrauchten 
Nebenform  Kallinikos  zu  suchen,  s.  die  von  Lambecius  (Biblioth.  Caesar.  VIII 
311,  ^663)  nach  einer  Wiener  Hdschr.  herausgegebene  Lebensbeschreibung  des  hl. 
Spyridon  von  Bischof  Theodor  von  Paphos  (um  400  n.  Ch.):  TQifpvlUov  irmfxcnov 
T^c  KalXtvtxtjüitay  nohttg  r^Töt  /itvxöiy  S(wy;  ferner  das  Leben  des  Triphyllios  in  Acta 
Sanctorum  (Originalausg.)  Jun.  13  t.  II  p.  682  F:  Tg$if>vlkiov  inkcxonov  Mvx^Mgiag 
7^g  yvv  /LttjTQonoXffos  KvnQoVf  p.  683  B:  KaJJUvtxiiaaiioy  fity  ngiv,  yvr  cfi  ^tvxM- 
ü^as  nQO)^tiQ(J^tta$  fXfiJQonolttog  xtL^  endlich  die  Autobiographie  des  Kpler  Patriarchen 
Georgios  (Gregorios)  von  Cypern  (+  1290),  der  von  sich  sagt  (Georg.  Cypr.  vita 
auct.  de  Rubeis,  Venet.  1753  p.  Is.,  auch  bei  Migne,  Patr.  Gr.  t.  142  col.  iS  ss.): 
ih  t>iy  Kakktytxicmy  nMoyog  natdevcetjg  tyixty  nifintrat. 


Aus  Cypern.  213 

von  einer  wahrscheinlich  interpolierten  Stelle  des  Ptolemaeus  absieht^), 
eine  Stadt  in  dieser  Gegend,  während  anderseits  an  der  Hand  spär- 
licher, meist  der  kirchlichen  Literatur  angehörender  Zeugnisse  sich  die 
Existenz  von  Nikosia  bis  in  die  ersten  Jahrhunderte  unserer  Zeitrech- 
nung zurück  verfolgen  läfet^.  Von  diesen  Zeugnissen  nun  leitet  uns 
eine  Gruppe,  die  sich  auf  den  Bischof  Triphyllios  (4.  Jahrh.)  bezieht, 
hinüber  auf  eine  ältere  Stadt,  welche  als  Vorgängerin  von  Nikosia  als 
Bevölkerungscentrum  der  Mesaria  betrachtet  werden  mufe.  Es  geht 
aus  den  einschlägigen  Stellen^)  nicht  klar  hervor,  ob  Ledroi  (oder 
Ledrai),  so  hiefs  diese  Stadt,  genau  die  Stelle  des  späteren  Nikosia 
einnahm,  oder  ob,  bei  geringer  Entfernung  beider  Orte,  nach  Verö- 
dung des  ersteren  der  Bischofssitz  auf  letzteren  übertragen  wurde. 
Sicher  ist,  dass  nach  einer  alten,  für  die  Topographie  Cyperns  über- 
aus  schätzbaren    Quelle,    den   Akten  des  Apostels  Barnabas*),  Ledroi 


1)  Bei  Ptol.  geogr.  V  13  p.  364  Wilb.  (14  §  6  Nobbe)  steht  allerdings  im  cod. 
reg.  Paris  1401  (saec.  XIV)  ^^^tvxova«  fy  avT^  xai  noucfiog  //«cTmiof"  unter  den 
Binnenstädten  der  Insel;  da  aber  die  Stelle  in  den  übrigen  Hdschm.  fehlt,  und  auch 
kurz  vorher  (p,  361  W.  §  4  N.)  die  Namen  Nf^taog  und  ^Afjifioj^fOfnog  offenbar 
von  jüDgeref  Hand  hinzugesetzt  sind,  so  liegt  es  nahe  auch  hier  an  eine  Interpola- 
tion durch  einen  ortskundigen  Überarbeiter  zu  denken.  Sonst  findet  sich  /itvxovaia 
zuerst  in  den  Städtelisten  bei  Hierocl.  707,  3  Parth.  (c.  530  n.  Ch.)  und  Const. 
Porph.  them.  I  15  (c.  950  n.  Gh.);  y^tvxtoffkt  erst  in  den  vulgärgriechischen  Chroniken 
(Leont.  Mach.  etc.).  Statt  yftvxovaia  gebraucht  Plieron.  vir.  ill.  9a  die  Form 
„Leucotheon",  Sophron.  ib.  Attrtsiay^  Theod.  vit.  Spyr.  (s.  o.  A.  a)  Aivxoi  Stoi  (?). 

2j  S.  die  vorhin  angeführten  Belegstellen.  Für  die  letzte  Zeit  byzantinischer 
Herrschaft  kommt  besonders  die  schon  o.  S.  193  A.  11  angeführte  Stelle  der  Ann. 
Comn.  Alex.  IX  5  in  Betracht,  aus  welcher  hervorgeht,  dafs  „Leukusia"  unter  der 
Regierung  des  Kaisers  Alexios  I  Komnenos  (108 1  —  mS)  Hauptort  der  Insel  und 
Residenz  des  Empörers  Rhapsomates  war;  von  dort  vollzog  sich  auch  die  Wieder- 
unterwerfung Cyperns.  Diese  Bedeutung  als  Vorort  mufs  die  Stadt  im  Laufe  des 
II.  Jahrh.  errungen  haben,  da  noch  Kaiser  Konstantin  VI  Porphyrogennetos  (reg. 
911 — 959)  a.  a.  O.  Constantia  (das  alte  Salamis)  als  fjijTQonohe  nennt  und  Leuk. 
an  untergeordneter  Stelle  aufführt. 

3)  Aufser  Theod.  Paph.  und  Act.  Triph.  11.  11.  Hieron.  vir.  ill.  92:  Triphyllius 
Cypri  Ledrensis  stve  Leucoiheon  episcopus ;  Sophron.  ib.  T|^*<f>,  Kvnqov  Atjdgov  iroi 
AfvimvQg  inCaxonog;  Sozom.  I  11,  35  TQ^tfvDnov  lov  MdqiSv  infaxonov,  ebenso 
bei  Niceph.  Call.  VIII  42  (Migne  P.  Gr.  t.  146  col.  165). 

*)  Hauptquelle  für  die  Geschichte  des  Bamabas  ist  die  Lebensbeschreibung, 
welche  den  Namen  des  Marcus,  eines  seiner  Begleiter  trägt,  und  spätestens  im  5. 
Jahrh.  abgefafst  ist,  s.  O.  Braunsberger,  Der  Apostel  Bamabas  (Mainz  1876)  S.  6. 
Sie  wurde  zuerst  nach  einer  Hdschr.  des  Vatikans  von  dem  Bollandisten  Dan.  Papebroch 
herausgegeben  (Act.  Sanct.  Jun.  11  t.  II  p.  431—436),  neuerdings  mit  Heranziehung 
einer  (älteren)  Pariser  Hdschr.  von  Konst.  Tischendorf,  in  dessen  Acta  apost. 
apocrypha  (Lips.  1851)  S.  64 — 74.  Die  für  Ledroi  wichtige  Stelle,  welche  die  Rück- 
sicht auf  den  Raum  hier  abzudrucken  verbietet,  steht  p.  73  Tisch.  Mit  ihr  stimmt 
bezüglich  der  Lage  von  Ledroi  auch  ein  Bericht  über  Barnabas  in  den  Akten  des 
AuxibioB  überein  (Act.  Sanct.  Febr.  19  t.  III  p.  125  §  4). 


214  Eugen  Oberhummer: 

jedenfalls    in  der  Gegend  von  Nikosia  gesucht  werden  miifs,    welche 
Stadt  dem  Verfasser  dieser  Schrift  noch  nicht  bekannt  ist. 

Auf  dieses  Ledroi  nun,  welches,  den  klassischen  Schriftstellern 
fremd,  erst  in  der  kirchlichen  Literatur  auftaucht,  fällt  ein  überraschendes 
Licht  durch  eine  Tributliste  der  assyrischen  Könige  Assarhaddon 
(681—668)  und  Assurbanipal  (668—26),  von  welcher  zuerst  aus  den 
Fragmenten  zweier  Thonzylinder  des  britischen  Museums  George 
Smith^)  und  nach  ihm  J.  M^nant*)  und  Fox  Talbot*)  einen  unge- 
nügenden, dann  auf  Grund  eines  bald  nachher  von  Hormuzd  Rassam 
in  Niniveh  gefundenen  weiteren  Assurbanipalzylinders  von  selten 
schöner  Erhaltung  E.  Schrader  einen  vollständig  sicheren  Text  ge- 
geben hat^).  Unter  10  cyprischen  Stadtkönigen  steht  dort  (an  9. 
Stelle)  U'tia'Sa^gU'Su  }ar  mat  Li-di^ir,  d.  i.  Unasagusu  (griechischer 
Name?),  König  von  Lidir.  Wäre  ein  Zweifel  möglich,  dafs  unter 
diesem  Lidir  bereits  das  Ledroi  der  späteren  Literatur  zu  verstehen 
sei,  so  müfste  er  vollständig  durch  die  Thatsache  behoben  werden, 
dafs  die  Nekropole  von  H.  Paraskevi  und  die  Gräberfunde  des 
Löwenhügels  unwiderleglich  das  Vorhandensein  einer  städtischen 
Niederlassung  in  der  Gegend  von  Nikosia  weit  früher  als  im  7.  Jahrh. 
V.  Gh.  bezeugen  und  die  assyrische  Oberherrschaft  über  dieselbe,  ab- 
gesehen von  dem  assyrisier enden  Gharakter  eines  Teiles  der  Fund- 
gegenstände, durch  einen  von  H.  Paraskevi  stammenden  Keilschrift- 
zylinder bestätigt  wird*).  Ich  nehme  auf  Grund  dieses  Beweismaterials 
keinen  Anstand,  im  „Löwenhügel",  wie  auch  Ohnefalsch-Richter  ver- 
mutete, die  Akropolis  von  Ledroi  zu  sehen  und  dieses  als  die  Vor- 
läuferin   von    Nikosia®)    zu    betrachten,   das    nach    der  Verödung    der 


^)  History  of  Assurbanipal  (London   1871)  S.  31  f.,  17  f. 

*^)  Annales  des  rois  d'Assyrie  S.  245. 

3)  Records  of  the  Fast  III  log. 

*)  Zur  Kritik  der  Inschriften  Tiglath  Pileser's  II,  des  Asarhaddon  und  des 
Asurbanipal  (Abhandl.  d.  Berl.  Ak.   1879)  S-  3^  ^• 

*)  Veröffentiicht  von  C.  Bezold  in  der  Ztschr.  f.  Keilschriftforschung  II  (1885) 
191— 193. 

®)  Die  Identität  von  Ledroi  und  Nikosia  behauptete  bereits  Lusignan  (fol.  14  b, 
cf.  fol.  38  a,  49  b),  und  nach  ihm  Dandini  a.  a.  O.  S.  23,  freilich  ohne  andere  Ge- 
währ als  die  Stelle  des  Hieronymus  (s.  o.).  Denn  was  Lusignan  von  Überresten 
der  alten  „Letra'S  besonders  des  Kastelles  sagt,  scheint  sich  auf  das  byzantinische 
„Leukusia"  zu  beziehen.  Von  Ruinen  aus  dem  Altertum  ist  in  Nikosia  selbst, 
abgesehen  von  einem  als  Brunneneinfassung  benutzten  Sarkophag  (s.  meine  „In- 
schriften" a.  a.  O.  S.  314  fr.)  meines  Wissens  nichts  zusehen.  Ebenso  wenig  lieferte 
eine  von  mir  auf  Veranlassung  S.  Exe.  des  Hochkommissärs  vorgenommene  Unter- 
suchung der  Stätte  von  „Eski  Schehr"  („Altstadt"),  ca.  la  km  O  von  Nikosia  an  der 
Strafse  nach  Famagusta,  ein  Ergebnis;  ich  fand  dort  nur  lose  Steine  und  Spuren  von 
Mauerlinien,  welche  höchstens  von  einem  ganz  unbedeutenden  Orte  herrühren  können. 


Aus  Cypern.  215 

ersteren  Stadt  im  3.  oder  4.  Jahrh.  unserer  Zeitrechnung  an  der  jetzigen 
Stelle  emporwuchs. 

Nikosia    ist,    wie    erwähnt,    auch    unter    den    Türken,    welche    sie 
Lefkuscha  nennen*),  Hauptstadt  der  Insel  geblieben.     Dieser  Umstand 
hat  in  erster  Linie  der  Stadt  ihr  heutiges  Gepräge  gegeben,  als  dessen 
Eigentümlichkeit    eine    selten  gleichmäfsige  Mischang  von  christlichen 
und   mohammedanischen,    von    romantisch -mittelalterlichen    und    echt 
orientalischen  Elementen  bezeichnet  werden  kann.     Nach  dem  Census 
von  1881  halten  sich  beide  Hauptkonfessionen  nahezu  die  Wage*),  und 
ebenso   konmit    die  Zwitterstellung  Nikosias  in  ihrer  architektonischen 
und   landschaftlichen    Erscheinung    zum    Ausdruck,    wie    sie    wohl  am 
treffendsten  von  Erzherzog  Ludwig  Salvator  von  Toskana  in  dessen  leider 
nur  wenig  verbreiteten  Monographie^)    mit  folgenden  Worten  gezeich- 
net worden  ist:   „Wenn  man  nach  dem  Ersteigen  sanfter  Hügelwellen 
Levkosia  mit  ihren  schlanken  Palmen  und  Minareten  und  die  malerische 
Gebirgskette  in  deren  Hintergrunde    auf   der    sonnverbrannten  Ebene 
von    Cypern    zum    erstenmal   auftauchen  sieht,  so  glaubt  man  ein  Bild 
aus    tausend    und    einer    Nacht    in    Wirklichkeit  vor  Augen  zu  haben. 
Ein  Juwel    von    Orangengärten    und  Palmenbäumen  in  der  baumlosen 
Gegend,    eine    vermöge    ihrer  Wälle  durch  Menschenhand  geschaffene 
Oase.     Und    so   wie    der    Gegensatz    zwischen    Stadt    und  Umgebung 
scharf  und    grell    hervortritt,    ebenso  macht    sich  auch   der  Geist  des 
Widerspruchs    in    der    Stadt    selbst    geltend.     Venetianische  Festungs- 
werke und  gotische  Bauten,  die  nun  der  Halbmond  krönt,  auf  antikem 
klassischem    Boden:    Türken,    Griechen,  Armenier  bunt  durcheinander 
gemengt,    unter  einander  verfeindet,   aber  durch  gemeinsame  Liebe  zu 
der  nun  Allen  .  gleich  heimischen  Scholle  vereinigt*'.     Wie  so  mancher 
Reisende    vor    mir,    von    denen    einer  den  Anblick  von  Nikosia  sogar 
mit  dem  von  Schiras  vergleicht,  ja  ihn  über  denselben  stellt*),  war  auch 


1)  Hadschi  Chalfa  a.  a.  O. 

8)  Nach  Cyprus  Guide  S.  139  5397  Mohammedaner  und  5653  Griechen  bei  einer 
Gesammtzahl  von  11  513  Bewohner.  Der  amtliche  Censusbericht  (s.  o.  S.  198  A.  4) 
giebt  letztere  zu  ii  536  an. 

3)  Levkosia,  die  Hauptstadt  von  Cypern.  Prag,  Druck  und  Verlag  von  Heinr. 
Mercy.  1873.  4.  (X)  89  S.  la  T.  Anonym.  Nicht  im  Handel  und  selten  zu  finden. 
Das  von  mir  benutzte  Exemplar  verdanke  ich  der  Bibliothek  der  Ges.  f.  Erdk- 
Obige  Worte  sind  der  Vorrede  entnommen.  Eine  andere  Monographie  von  L.  de 
Mas  Latrie  (Nicosie,  ses  Souvenirs  historiques  et  sa  Situation  presente.  Paris  1847) 
konnte  ich  trotz  wiederholter  Bemühungen  bis  jetzt  durchaus  nicht  auftreiben.  Selbst- 
verständlich ist  auch  in  fast  sämtlichen  Reisewerken  über  Cypern  der  Schilderung 
von  Nikosia  mehr  oder  weniger  Raum  gewidmet;  eine  der  anziehendsten  und  leichtest 
zugänglichen  findet  man  bei  Löher  S.  46  ff.    Vgl.  Nachtrag. 

*}  Kinneir  a.  a.  O.  S.  187  f.:    „It  made  a  fine   appearance,   and  bore  a  striking 
rescmblance  to  Shiraz  in   Persia,  when  that  beautiful  city  is  first  seen  on  issuing  from 
Zeiuchr.  d.  GeaelUch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  ]  G 


21g  Eugen  Oberhummer: 

ich    von    dem    ersten  Eindruck    freudig  überrascht,    den   ich  von  der 
letzten  Anhöhe  aus  erhielt,  welche  die  Strafse  von  Lamaka  tiberschreitet. 
Die  Sonne   war    eben  unter  den  Horizont  gesunken,  und  die  Umrisse 
der  Stadt  mit  ihren  venezianischen  Festungswällen,  den  Minarets  neben 
dem  gotischen  Dome,  den  das  ganze  Bild  belebenden  Phoenixpalmen, 
deren  malerische  Wirksamkeit   in    dieser  architektonischen  Umgebung 
doppelt  hervortritt,  hoben  sich  mit  wunderbarer  Schärfe  von  der  Farben- 
pracht des  Abendhimmels  ab ;  so  gestaltete  sich  mir  der  erste  Eindruck 
von  Nikosia  zu  einem  der  unvergefslichsten,   stimmimgsvollsten  Bilder, 
das  sich  mir  je  im  Orient  bot,  ebenbürtig  dem  oft  beschriebenen  und 
doch  nie  in  Worten  zu  erschöpfenden  Eindruck,    den  die  Betrachtung 
des  Sonnenuntergangs  an  den  Ufern  des  Nil  in  Oberägypten  gewährt 
Über    die  Zeit  meines  Aufenthaltes  in  Nikosia,  wo  ich  in  Erman- 
gelung eines  Gasthauses  die  Gastfreundschaft    des    Herrn  Ohnefalsch- 
Richter  in  Anspruch  nahm,  kann  ich  wohl  kurz  hinweggehen,  da  mir  eine 
Beschreibung  der  Stadt  hier  ferne  liegt.     Vermöge  eines  Empfehlungs- 
schreibens des  diplomatischen  Vertreters  Englands  in  Kairo,  Sir  Evelyn 
Baring,  erhielt  ich  Zutritt  bei  Seiner  Excellenz  dem  High  Commissioner  Sir 
Henry  Bulwer,  welcher  mir  ebenso  wie  die  übrigen  Beamten  der  Insel, 
insbesondere  der  die  höchste  Stelle  nach  dem  High  Commissioner  be- 
kleidende Chief  Secretary  to  Government,  Colonel  Falk  Warren,  das 
wohlwollendste  Entgegenkommen  erwies  und  mich  mit  weiteren  Empfeh- 
lungen nach  den  übrigen  Teilen    der  Insel  ausstattete^).     Anderseits 
wurde  ich  durch  den  Direktor  des  griechischen  Gymnasiums  in  Nikosia, 
Hrn.  Eustathios  Konstantinides,   welcher  in  Deutschland  studiert  hat, 
beim    Erzbischof  eingeführt,    dessen    hierarchische  Stellung  in  so  fem 
eine  aufsergewöhnlich  hohe  ist,  als  die  Kirche  Cyperns.seit  Justinian  I. 
das  Vorrecht  der  Unabhängigkeit  geniefst^).    In  Nikosia  traf  ith  auch 
die   Vorbereitungen  zu  meiner  Reise  durch  die  Insel,  welche  mir  zu- 
nächst über  die  historisch  und  landschaftlich  merkwürdigsten  Punkte  eine 
vorläufige  Übersicht  gewähren  sollte.      Wider    Erwarten    reichte    nicht 
einmal  hierzu  mein  (6  wöchentlicher)  Aufenthalt  vollständig  aus,  indem 
ich    schliefslich    den    gröfsten  Teil  der  Nordktiste  sowie  insbesondere 


the  gorges  of  the  mountains,  behind  the  tomb  of  Hafiz.  —  But  tbe  fine  cathedra! 
of  St.  Sopbia,  towering  over  the  beads  of  all  the  othcr  buildings,  combined  with 
tbe  extent  and  solidity  of  the  walls  and  bastions,  gives  an  air  of  grandcur  to  Nicosia 
wbich  Shiraz  cannot  emulate". 

*)  Die  Inselregierung  bat  ihren  Sitz  nicht  in  der  Stadt,  sondern  c.  "^km  SW 
aufserbalb  derselben  in^einem  eigens  hergestellten  Gebäude.  Das  aus  England  hierher 
geschaffte  Wohnhaus  für  den  High  Commissioner  liegt  in  derselben  Richtung  c.  a  km 
von  der  Stadt  entfernt. 

2)  Über  die  kirchlichen  Verhältnisse  Cyperns  handelt  4»iL  rtai^tog^  Eidticuf 
laroQtxat  nt^l  j^g  ixxlviaittg  r^g  Kvtiqov.  ^A^rfwiaiv  1875. 


Aus  Cypern.  217 

die  bis  zum  Vorgebirge  des  b.  Andreas')  sieb  erstreckende  Halbinsel 
Karpaso*)  unbesucbt  lassen  mufste.  Bei  dem  Mangel  an  anderen  Ver- 
kehrsmitteln als  Reittieren  fallt  eben  doch  das  beträchtliche  Areal  Cyperns, 
welches  mit  rund  174  Q.-M.  (9600  qkm)*)  demjenigen  von  Kärnthen 
oder  Krain  fast  gleichkommt,  stark  ins  Gewicht.  Man  reist,  wie  schon 
erwähnt,  gewöhnlich  mit  Maultieren,  deren  Eigentümer,  Kiradschis*) 
genannt,  fast  alle  aua  dem  Dorfe  Athienu  stammen.  Ich  hatte  fiir 
unsere  Reise  um  den  Preis  von  ysh.  täglich^)  drei  Maultiere  gemietet. 


1)  Im  Altertum  Akra  (Stad.  mar.  m.  307,  315;  Str.  XIV  6,  3)  genannt,  nicht 
Dinaretum^  wie  in  BUchem  und  auf  Karten  zu  lesen;  dieser  Name  ist  lediglich 
einem  Mifsvexstandnis  in  der  hdschrl.  Überlieferung  von  Plin.  n.  h.  V  §  129  ent- 
sprungen, wozu  der  kritische  Apparat  in  den  Ausgaben  von  Detlefsen  und  Jan  zu 
vergleichen. 

^)  Die  beste  Auskunft  über  diesen  interessanten,  aber  nur  sehr  selten  besuchten 
Teil  Cyperns  verdankte  man  früher  den  gehaltvollen  Berichten  von  P.  Schröder  im 
Globus  B^.  34  (1878)  S.  151-156,  167 — 172,  183 — 186.  Neuestens  hat  sich  der 
englische  Archäologe  D.  G.  Hogarth  dieses  entlegenen  und  vernachlässigten  Teiles  von 
Cypern  angenommen,  wie  ich  aus  seinem  mir  kürzlich  zugegangenen  Buche  ,,Devia 
Cypria"  (London  1889)  ersehe. 

')  Es  ist  kaum  glaublich,  welche  Verwirrung  bezüglich  des  Flächeninhaltes  von 
Cypern  in  der  Literatur  herrscht.  Schwanken  doch  die  Extreme  zwischen  127,  8  (Klöden 
1111192)  und  400  (Engel  I  29,  nach  Mannert)  Quadratmeilen!  Im  allgemeinen  sind 
die  älteren  Ziffern  viel  zu  hoch,  so  350  bei  Daniel  I^  222,  340  in  Ritters  Lex. 
(4.  u.  5.  Aufl.),  250  bei  Daniel  P  239  u.  Stein- Wappäus  II 7  3,  886a.  Die  erste  annähernd 
richtige  Berechnung  lieferte  Unger  (172,97  Q.-M.,  S.  i);  trotzdem  ist  sein  Gefährte 
Kotschy  in  demselben  Buche  zu  der  exorbitanten  Zahl  400  zurückgekehrt  und  hat  darauf 
sogar  seine  Verteilung  der  Vegetationsformen  gegründet  (S.  119)!  Löher  vergleicht 
wiederholt  (S.  127,  172,  247)  Cypern  mit  dem  Königreich  Württemberg  (354  Q.  M.). 
irber  die  verschiedenen  neueren  Berechnungen  vgl.  Geogr.  Jahrb.  I  1866  S.  58  A.  2 
N.  I,  II  1868  S.  484;  Peterm.  Mitteil.  1868  S.  149  a;  Behm  und  Wagner,  Bevölk. 
d.  Erde  VI  S.  276,  VII  S.  23.  Die  amtliche,  dem  Census  zu  Grunde  liegende  An- 
gabe ist  3723  sq.  m.  (=  9642  qkm  =  175,11  Q.-M.).  Eine  genaue  Ausmessung 
auf  Grund  der  neuen  englischen  Karte  ist  mir  nicht  bekannt. 

<)  D.  i.    ,  ^Äb) -5     „Vermieter",    von  ar.    ^I -J     „Mietung"    wenn  nicht  etwa 

▼srdrcht  aus  .  ^^  Joo  hatyrdschy  „Maultiertreiber",  von  pers.-tUrk.  Jöö  (auch  -jlsi^ 

JS)  haiyr  „Maultier*'. 

^)  Den  Grundstock  des  Geldumlaufs  in  Cypern  bildet  englisches  Gold  und 
Silber.  Als  Scheidemünze  dient  der  cyprische  Piaster  (9  P.  =  i  sh.),  eine  Kupfermünze, 
die  etwas  gröfser  ist  als  ein  Penny  oder  ein  ZweisousstUck.  Er  zerfällt  rechnerisch 
in  40  Para,  wird  aber  nur  in  J^,  J^  und  '4  Stücken  ausgeprägt.  Dieses  Zwitter- 
systcm  verursacht  manche  Verwirrung,  da  die  cyprische  Piasterrechnung  einerseits 
mit  den  türkischen  Piastern,  deren  etwa  5J^  auf  den  Schilling  gehen,  und  nach  denen 
auch  in  manchen  Teilen  der  Insel  noch  thatsächlich  gerechnet  wird,  anderseits  mit 
der  Duodezimalteilung  des  Schillings  (6  und  3  Pence-StUcke)  kollidiert. 

16* 


218  Eugen  OberKummer: 

von  denen  zwei  als  Reittiere  für  Herrn  Ohnefalsch -Richter  und  mich 
dienten,  das  dritte  den  gröfsten  Teil  des  Gepäckes  und  den  Kiradschi 
trug.  Diese  Verteilung  hatte  den  Vorteil,  dafs  wir  mit  Zurücklassung 
des  Gepäckes  in  rascherem  Tempo  unserem  Ziele  zueilen  konnten,  eine 
nicht  zu  unterschätzende  Annehmlichkeit  gegenüber  der  Art  des  Reisens 
z.  B.  in  Griechenland,  wo  der  Agogiate  zu  Fufs  mitläuft  und  das  ge- 
wöhnlich ziemlich  beladene  Pferd  meist  nur  im  Schritt  geht.  Dazu 
sind  die  cyprischen  Maultiere,  ebenso  wie  die  syrischen  Pferde,  ge- 
wöhnlich auf  Pafsgang  (portante)  eingeschult,  welche  Gangart  weniger 
ermüdet  und  ebenso  fördert  als  Trab. 

Von  Nikosia  nach  Soloi  und  der  Tylliria. 

Wir  verliefsen  am  28.  April  Morgens  Nikosia  und  überschritten  gleich 
aufserhalb  der  Stadt  den  Pidias  (Ilt^didg^  bei  Ptol.  Vi4,3;  ^  Ilediatoi;), 
welcher,  obwohl  er  der  bedeutendste  Flufs  der  Insel  ist,  nur  ganz  wenig 
Wasser  enthielt;  die  weiter  westlich  gelegenen  Rinnsale»  welche  dem 
Systeme  des  bei  Morfu  mündenden  Flusses  angehören,  erwiesen  sich  als 
vollständig  wasserlos.  Obwohl  es  den  vergangenen  Winter  ausnahmsweise 
wenig  geregnet  hatte,  was  sich  auch  in  dem  verspäteten  Reifen  der 
Feldfrüchte  bemerkbar  machte,  ist  diese  Wasserarmut  für  Cypern  auch 
sonst  charakteristisch  und  schon  für  das  Mittelalter  bezeugt^).  Jen- 
seits des  Flusses  überschreitet  die  Strafse  ausgedehnte  Hochflächen, 
welche  hier  die  Stelle  der  isolierten  Tafelberge  einnehmen.  An  Kokkini 
Trimithia,  Akacha  und  Peristerona,  wo  Mittagsrast  gemacht  wurde, 
vorüber,  gelangten  wir  in  mehr  gewelltes  Terrain,  in  welchem  sich  der 
Tafelbergtypus  allmählich  ganz  verwischt,  an  den  Fufs  der  Ausläufer 
des  Troodosgebirges  und  nahmen  Abends  in  Lefka,  einem  der  gröfsten 
und  schönsten  Dörfer  (1881  895  Einwohner,  meist  Türken),  inmitten 
üppiger  Fruchtgärten  gelegen,  Quartier.  Eine  Empfehlung  des  Com- 
missioners  von  Nikosia,  Herrn  King,  hatte  uns  die  Gastfreundschaft 
des  türkischen  Mudirs  für  den  Unterbezirk  (Nahieh),  Nahim  Effendi, 
gesichert;  derselbe  glaubte  sich  auch  verpflichtet,  mich  auf  meinen 
Exkursionen  von  Lefka  aus  mit  einem  seiner  Zaptiehs  zu  Pferde  zu  be- 
gleiten, eine  Höflichkeit,  welche  zwar  das  Ansehen  des  Fremden  in 
den  Augen  der  einheimischen  Bevölkerung  erhöht,  aber  auch  ihr  Mifs- 
trauen  und  ihre  Zurückhaltung  zu  steigern  geeignet  ist,  wenn  es  sich 
um  Erlangung  einer  Auskunft  handelt. 


^)  Vgl.  einstweilen  bis  zur  VeröfTentlichung  meiner  Quellennacliweise  Unger- 
Kotschy  S.  3  ff.  Eine  besonders  treffende  Schilderung  giebt  Felix  Fabri  (Evagatorium 
III  230,  in  d.  Bibl.  d.  liter.  Ver.  Bd.  4)  im  J.  1483:  „Per  medium  civitatis  (Nicosiae) 
est  torrens  magnus,  qui  suis  temporibus  redundat  aquis  impetuose  decurrentibus, 
verum  quando  ego  eram  ibi,  non  habebat  guttam  aquae".  Überschwemmungen  des 
Pidias,  welche  oft  sehr  plötzlich  eintreten,  sind  auch  jetzt  häufig. 


Aus  Cypern.  219 

Der  wichtigste  von  Lefka  aus  zu  besuchende  Punkt  war  die  Stätte 
des  alten  Soloi,  einer  der  bedeutendsten  unter  den  Städten  griechi- 
scher Nationalität  im  Altertum.  Man  gelangt  dorthin  über  Karavostasi, 
einem  aus  wenigen  Häusern  bestehenden  Orte  an  der  Küste,  welcher 
als  Landeplatz  für  Lefka  und  die  benachbarten  Thäler  dient.  Etwas 
W  davon  nahe  der  Mündung  eines  breiten,  aber  nur  sehr  wenig  Wasser 
enthaltenden  Flufsbettes,  des  Kambu  (Klarios  nach  Plut.  Sol.  26), 
stiefs  ich  auf  die  unverkennbaren  Reste  des  alten  Hafens  von  Soloi. 
Die  Stadt  selbst,  welche  nur  von  sehr  wenig  Reisenden  berührt  und 
von  keinem  gründlich  untersucht  worden  ist^),  war  von  hier  landein- 
wärts einen  c.  40  m  hohen  Hügel  hinan  gebaut,  welcher  die  Akropolis 
trug.  Hart  unter  dem  N-Rand  der  Gipfelfläche,  den  Zuschauerraum 
(cavea)  nach  griechischer  Sitte  gegen  das  Meer  hin  geöffnet,  lag  das 
Theater,  dessen  Anlage  noch  wohl  erkennbar  ist.  Der  Blick  von  hier 
über  den  „Kilikischen  Kanal"  (aulon  CilictusJ^)  hinüber  auf  die  Berge 
Karamaniens  gehört  wohl  zu  den  schönsten,  die  man  von  einem  griechi- 
schen Theater  aus  geniefst.  Sonst  ist  vom  alten  Soloi  nicht  viel  Be- 
deutendes erhalten,  wiewohl  über  das  ganze  Stadtgebiet  hin  mannig- 
fache Baureste  zerstreut  sind,  die  aber  kaum  ein  Urteil  über  ihre  Be- 
stimmung zulassen;  ich  übergehe  deshalb  meine  Aufzeichnungen  hier- 
über und  erwähne  nur,  dais  die  Stadtmauer  sich  hier  ebenso  wenig 
wie  bei  Kition  verfolgen  läfst.  In  die  Abhänge  der  äufsersten  Vorhöhen 
des  Gebirges  W  vom  Kambu-Flusse  sind  zahlreiche  Gräber,  anscheinend 
meist  aus  hellenistischer  und  römischer  Zeit,  gehöhlt ;  hier  war  also  die 
Xekropole  von  Soloi. 

Ein  besonderes  Augenmerk  richtete  ich  auf  die  Auffindung  der 
von  Plut.  Sol.  26  erwähnten  Stadt  Aipeia,  durch  deren  Verlegung  in 
die  Ebene,  auf  Solon's  Rat,  Soloi  begründet  worden  sei.  Obwohl  mir 
nicht  unbekannt  ist,  dafs  Plutarch's  Bericht  manchen  Bedenken  unter- 
liegt') und  insbesondere  die  Ableitung  des  Namens  von  dem  des  atti- 
schen Gesetzgebers  jeden  Haltes  entbehrt,  zumal  der  (wahrscheinlich 
phönizische)*)    Name    in    der    Form    Sillu  bereits  in   den  assyrischen 


1)  Einige  Nachrichten  finden  sich  bei  Pococke  S.  223  f.  und  Cesnola   S.  197  ff. 

2)  Plin.  n.  h.  V  §  30;  Ptol.  V   14,  4;  Oros.  I  2,  49;  96. 

')  Vgl.  aufser  Duncker,  Gesch.  d.  Alt.  VI  243 f.,  455;  Grote,  Griech.  Gesch. 
n  116;  Busolt,  Griech.  Gesch.  I  542  f.  über  diese  Frage  besonders  B.  Niese,  Zur 
Gesch.  Solons  (Hist.  Unters.,  A.  Schäfer  gewidmet)  S.  9,  12  und  gegen  ihn  P. 
Stettiner,  Ad  Solon.  aet.  quaest.  crit.  (Regim.  1S85)  S.  43  ff.,  sowie  H.  Flach, 
Gesch.  d.  griech.  Lyrik  II  372  f.,  femer  R.  Prinz,  De  Sol.  Plut.  fönt.  (Bonn  1867) 
S.  17;  H.  Begemann,  Quaest.  Solon.  (Holtesm.  1875)  S*  **i  J*  Joi^^s,  De  Sol. 
Ath.  (Monast.  1884)  S.  50  f. 

*)    ^70=^^1*    (wovon  Alnhla    vielleicht    lediglich    Übersetzung).      S.    hierüber 

meine  Schrift  „Phönizier  in  Akamanien"  (München  1882)  S.  7  A.  5;  Busolt  a.  a.  O. 
S.  231  A.  2.  In  der  mittelalterlichen  Form  Solia  hat  sich  der  Name  bis  heute  in 
der  Bezeichnung    des    fruchtbaren    Thaies    von    Evrychu  erhalten    (SO  von  Lefkaj. 


220  Eugen  Oberhummer: 

Tributlisten  des  7.  Jahrhunderts  v.  Chr.  erscheint*),  so  halte  ich  doch 
den  Kern  der  Erzählung,  so  weit  er  die  Herabführung  einer  älteren 
menschlichen  Niederlassung  auf  schwer  zugänglicher  Bergeshöhe  in 
die  Küstenniederung  betrifft,  für  innerlich  durchaus  wahrscheinlich  und 
ganz  der  von  G.  Hirschfeld  dargelegten  Entwickelung  griechischer  Siede- 
lungen^)  entsprechend.  Durch  das  Studium  der  Karte  auf  eine  Ruinen- 
lage fast  4  km  NW  von  Soloi  aufmerksam  gemacht,  begab  ich  mich 
nach  meiner  Abreise  von  Lefka  dorthin  und  fand  thatsächlich  auf 
einem  von  S  und  O  steil  ansteigenden  Berge  nahe  der  Küste*),  der 
mir  schon  von  Soloi  aus  aufgefallen  war,  unzweifelhafte  Spuren  einer 
menschlichen  Ansiedelung  in  Form  von  Mauerresten  (wohl  erst  späterer 
Zeit)  und  einer  Cisteme  mit  kreisrunder,  i  m  weiter  Öffnung,  durch 
welche  man  in  ein  geräumiges  Gewölbe  hinabblickt  Die  beherrschende 
Lage,  welche  diese  Bergfeste  der  Küstenniederung  von  Soloi  gegenüber 
einnimmt,  lälst  dieselbe  für  die  frühzeitige .  Anlage  eines  festen  Platzes 
hervorragend  geeignet  erscheinen. 

War  somit  die  Lage  von  Aipeia  festgestellt,  so  konnten  wir  in 
geringer  Entfernung  davon  noch  am  selben  Tage  eine  andere  Stadt 
des  Altertums  nachweisen.  Über  Galini  und  das  hochgelegene  Lutrö 
auf  schwer  zu  findendem  Saumpfade  landeinwärts  reitend,  wurden  wir 
in  letzterem  Dorfe,  unserer  Mittagsstation,  auf  Votivgegenstände  aus 
Terrakotta  phönizisch-cyprischen  Stiles  aufmerksam,  welche  uns  von 
den  Bewohnern  angeboten  wurden  und  dem  Anscheine  nach  von  einem 
erst  seit  kurzem  blofsgelegten  Temenos*)  einer  männlichen  Gottheit 
stammten.  Als  Fundstätte  wurde  uns  ein  Ackerfeld  in  dem  Thale  des  W 
von  Lutrö  zum  Meere  ziehenden  Flusses,  nach  der  Karte  Limniti  ge- 
nannt, bezeichnet;  letzterer  Name  wurde  jedoch  von  Einheimischen 
speziell  für  die  Gegend  an  der  Mündung  des  (trockenen)  Fiufsbettes 
gebraucht,    und    auch    die  Karte    deutet  diesen  spezielleren  Gebrauch 


^)  S.  die  o.  S.  213  zu  Ledroi  angeführte  Literatur. 

2)  Zur  Typologie  d.  griech.  Ansiedel,  im  Altert.,  in  „Hist.  u.  phil.  Aufs.  E.  Curtius 
gew".  S.  353  ff. 

3j  Auf  der  Karte  schlechthin  „Vouni"  (Berg),  nach  meiner  Erkundigung  Bovvl 
jev  MiQiSivaxk  genannt.  Oben  ein  trigonometrisches  Zeichen.  Höhe  807  feet  = 
246  m. 

*)  Mit  „Temenos"  bezeichne  ich  die  zahlreichen,  nur  durch  eine  Umfriedigung 
abgeschlossenen  Heiligtümer  ohne  festen  Oberbau,  welche  in  Cypem  die  Stelle  der 
eigentlichen  Tempel  (natürlich  ist  templum  ursprünglich  auch  =  itfitvo^)  ver- 
treten  zu  haben  scheinen.  Mit  Ausnahme  des  Tempels  von  Paphos  und  der 
hellenistischen  Zeit  ist  nämlich  in  Cypern  bis  jetzt  kein  Tempel-Hochbau  nachzu- 
weisen. Allerdings  ist  die  von  Cesnola  u.  A.  vertretene  Annahme,  dafs  über  dem 
steinernen  Unterbau  jeweilig  ein  Gebäude  aus  „Luftziegeln"  (d.  i.  luftgetrockneten 
Schlammziegeln)  errichtet  gewesen  sei,  nicht  ganz  ausgeschlossen;  doch  fehlt  es  hie- 
für  an  genügendem  Anhalt,  und  ist  jedenfalls  die  Frage  noch  eine  offene. 


Aus  Cypern.  221 

des  Namens  für  den  untern  Teil  des  Thaies  an.  Da  sich  jenes  Acker- 
feld in  der  That  mit  Bruchstücken  von  Votivgegenständen  förmlich 
übersät  erwies,  und  auf  der  O- Seite  des  Flufsbettes  noch  Spuren  von 
Mauern  erkennbar  waren,  konnte  über  das  Vorhandensein  einer 
antiken  Ansiedelung  an  dieser  jetzt  ganz  verlassenen  Stelle 
kaum  ein  Zweifel  sein.  Der  Name  Limniti  liefs  sogleich  an  das 
von  Strabo  erwähnte  Limenia  denken,  welches  nach  diesem  Ge- 
währsmann nahe  bei  Soloi,  jedoch  im  Binnenlande  gelegen  war^); 
letztere  Angabe  konnte  immerhin  auf  irriger  Berichterstattung  beruhen. 
Zu  meiner  nicht  geringen  Überraschung  fand  ich  indessen  später  beim 
Studium  der  „Acta  Sanctorum''  in  den  Acten  des  Auxibios  (ersten  Bi- 
schofs von  Soloi  zur  Zeit  des  Apostels  Paulus)  mehrfach  einen  Ort 
Limnes  var.  Limnetes  erwähnt,  welcher  als  vier  Milien  W  von  Soloi 
gelegen  beschrieben  wird  und  als  Landeplatz  für  letztere  Stadt,  deren 
Hafen  unbrauchbar  geworden  sein  mochte,  erscheint^).  Dieses  Zeugnis 
\iiirde  weiterhin  bestätigt  durch  eine  Stelle  in  den  uns  bereits  be- 
kannten Barnabasakten,  wo  der  Fluchtbericht  der  Begleiter  des  Apostels 
gleichfalls  mit  der  Erwähnung  eines  Hafenortes  „Limnetis''  in  der- 
selben Gegend  schliefst^). 

Ohne  von  diesen  literarischen  Nachweisen  damals  eine  Ahnung 
zu  haben,  verabschiedete  ich  mich  zu  „Limniti"  von  dem  Mudir  und 
trat  die  Weiterreise  auf  einem  hoch  über  der  Küste  hinführenden 
Saumpfade  an,  um  abends  bei  Konakia  tu  Fyrgu,  einigen  elenden  Ge- 
bäuden, welche  für  das  si  ^^  landeinwärts  gelegene  Dorf  Pyrgo 
als  Landeplatz  dienen,  wieder  an  das  Meer  hinab  zu  gelangen.  Nach 
schlecht  verbrachter  Nacht  wurde  am  folgenden  Morgen  (i.  Mai)  bei 
bedecktem  Himmel  und  kühler  Luft  die  Route  durch  die  einsame,  aber 
landschaftlich  nicht  uninteressante  Küstenlandschaft  fortgesetzt,  indem 
der  Saumpfad  bald  unmittelbar  am  Strande,  bald  in  ansehnlicher  Höhe 
über  die  bis  zur  Küste  vortretenden  Ausläufer  des  Troodos  hinführt, 
stets  mit  prächtigem  Niederblick  auf  das  Meer  und  seine  Buchten.  Es 
ist  charakteristisch  für  die  ganze  Nordküste  Cyperns,  dafs  alle  gröfseren 
Ortschaften,  das  feste  Kerynia  ausgenonmien,  sich  nicht  unmittelbar  am 


^)  Str.  XIV  6,  3  Solot  —  vniQXHVtu  &*  h  fncoyaiif  MfiivUt  noUg, 

^)  Act.  Sanct.  Febr.  (19.)  t.  III  p.  1^5  §  3   in  pagum^   qui  Limru  dicitur  {iv 

**^H^  Tiy»    xaXovfÄhvfj  .-^iuyp  not.  f.),   appulH  sunt,  quarto  ab  Solorum  urb<  lapide; 

§  6   ^x    Limnete    autem   frofectus    B,  Auxibius  —    Soics  pervenit    —    qtta  parte 

occasum  spectat, 

3)  Act  Barn.  §  25  s.  p.  73  Tisch:    ijkS-ofAfv   (von    Ledroi    aus,    s.  o.  S.  aia) 

fy  ufafifi  yi^fJi^''^  (nur  cod.  Vat).    ik9-6yr(s  di  ini  r6v  alytakov  tVQo^y  nkolov  xtk. 

Auch  der  in  die  Auxibiosacten  (§  4)  eingeschobene  Bericht  über  dasselbe  Ereignis  sagt: 

Marcus  —  /acto  per  montes  itinere  Lifftnen  dttigü  {^k^ov  iv  riß  M/uyiJTtj  not.  n.). 

Bekanntlich  wird  rj  mittel-  und  neugriechisch  i  gesprochen,  was  von  selbst  die  Form 

Limniti  ergiebt. 


222  Eugen  Überhummer: 

Meere,  wo  doch  der  Hauptverbindungsweg  hinführt,  sondern  durch- 
schnittlich I  ~  3  km  landeinwärts,  dem  Blick  vom  Meere  aus  meist  ver- 
borgen, befinden,  ein  Besiedelungssystem,  für  welches  der  Respekt  vor 
der  nahen  Gegenküste  des  rauhen  Kilikiens,  von  jeher  einem  beliebten 
Standquartier  der  Seeräuber,  gewifs.  in  erster  Linie  mafsgebend  war. 
Während  indessen  die  Nordküste  in  engerem  Sinne  (O  von  Kap  Kor- 
makiti)  unter  dem  Schutze  der  Mauern  von  Kerynia  zeitweise,  beson- 
ders unter  den  Lusignans,  einen  lebhaften  Handelsverkehr  mit  Klein- 
asien unterhielt^),  blieb  die  NW -Küste  zwischen  Lefka  (Soloi)  im  O 
und  Polis  (Marion  —  Arsinoe)  im  W,  diese  beiden  Endpunkte  abge- 
rechnet, von  einem  Verkehr  nach  aufsen  fast  ganz  ausgeschlossen.  Eine 
Ausnahme  bildete  nur  vorübergehend  das  mittelalterliche,  noch  1468 
urkundlich  erwähnte  Dorf  und  Lehen  Alexandrete*),  in  welchem 
man  ohne  Bedenken  das  Alexandria  des  Stephanus')  (vielleicht 
eine  Gründung  Alexanders  d.  Gr.)**),  wird  erkennen  dürfen.  Noch  I^u- 
signan  (fol.  87  verso)  kennt  das  Casal  Alessandretta^  sowie  ein  gleich- 
namiges Vorgebirge  (wohl  Kap  Pomo),  das  er  richtig  mit  der  antiken 
KaXUvovtra  aaqa  (Ptol.  V  14,  4)  identifiziert^).  Der  Ort  ist,  wie  schon 
Mas  Latrie  angab,  bei  der  ehemaligen  Kapelle  H.  Eleni  (O  vom  Kap 
Pomo)  zu  suchen,  wo  die  Karte  Gräber  verzeichnet  und  ich  in  der 
That  auch  solche,  anscheinend  aus  hellenistischer  und  römischer  Zeit, 
sowie  einen  alten  Steinbruch  und  Trümmerfelder  vorfand.  Es  war  dies 
die  einzige  gröfsere  Ansiedelung  an  dieser  einsamen  Küste,  die  erst 
in  dem  oben  bezeichneten  Abstand  von  einer  Zone  von  Ortschaften 
begleitet  wird.  Jenseits  dieser  Zone  aber  dehnt  sich  ein  noch  weit 
gröfseres  kulturloses  Bergland,  die  Tylliria  aus,  das  sich  in  dieser 
Kulturfeindlichkeit  zu  beiden  Seiten  des  nach  NW  umbiegenden  Haupt- 
kammes des  Troodos  bis  in  die  Gegend  des  Klosters  Kykku  fortsetzt. 
Von   den  Reisenden  gemieden  ^) ,  noch  auf  Kiepert's  Karte  als  „unex- 


1)  L.  de  Mas  Latrie,  Des  relations  polit.  et  commerc.  de  TAsie  Min.  avec 
l'ile  de  Chypre  sous  le  regne  des  princes  de  la  maison  de  Lusignan.  Bibl.  de  I'ßcolc 
des  chartes.  II.  S.  I  301 — 330,  485 — 521,  II  lai — 142.  Wieder  abgedruckt  in 
,, L'ile  de  Chypre"  S.  205 — 339. 

2)  Ders.,  Hist.  I  123;  III  261;  Chypre  28  f.,  167,  403. 

3)  Steph.  Byz.  s.  V.  N.  g;  Engel  I  74  verweist  aufserdem  noch  auf  das  Zeugnis  de> 
Eustath.  und  des  Chron.  Pasch. ,  welche  Belegstellen  ich  indessen  nicht  auffinden  konnte. 

*)  Droysen,  Gesch.  d,  Hellenismus  III 2  2  S.  242  f. 

*)  Auch  auf  der  Karte  zu  Porcacchi  di  Castiglione  (o.  S.  196  A.  2)  S.  20  findet 
sich  Landspitze  und  Dorf  Alesandreta  eingetragen,  letzteres  noch  auf  der  Karte  zu 
Dapper,  Descr.  des  isles  de  TArchipel.     Amsterd.  1703. 

6)  Vgl.  besonders  P.  Schröder  im  Globus  Bd.  34  S.  137  f.  Nach  Schröder  ge- 
hört nicht  nur  das  waldige,  auch  auf  der  neuen  Spezialkarte  fast  ganz  dörf erlöse 
Inland,  sondern  auch  die  oben  erwähnte  Ansiedlungszone,  vom  Flusse  Kambu  im  () 
bis  Magunda  und  Kynussa  im  W,  sowie  der    Küstenstrich   selbst  noch  zur  Tylliria. 


Aus  Cypern.  223 

plored"  bezeichnet,  bildet  dieses  Waldgebirge  den  wenigst  bekannten 
und  wenigst  bevölkerten  Teil  Cyperns,  in  welchem  allein  das  einzige 
Hochwild  der  Insel,  der  Muflon,  von  den  Eingeborenen  ayQEivo  ge- 
nannt {Ozfü  Cypn'a  B/as.)^),  eine  dem  gleichnamigen  sardinischen  Wild- 
schafe {Ovis  Afusimon),  weiterhin  auch  dem  algerischen  -Mähnenschafe 
(OzHs  tragelaphus)  und  dem  centralasiatischen  Argali  (Ovis  Argali)  nahe 
verwandte  Spezies  sich  in  gröfseren  Scharen  erhalten  hat;  man  schätzt 
die  noch  vorhandenen  Exemplare  dieses  äufserst  scheuen  und  von  den 
Jägern  stets  sehr  gesuchten  Tieres 2)  auf  2—400^);  der  weiteren  Aus- 
rottung desselben  ist  durch  schwere  Geldstrafen,  welche  von  der  Re- 
gierung auf  die  Erlegung  des  Muflon  gesetzt  sind,  Einhalt  gethan,  so 
dafs  Hoffnung  auf  Erhaltung  dieser  interessanten  Spezies  besteht. 

Wie  die  Tylliria  einen  durchaus  altertümlichen  Landschaftscharakter 
trägt,  der  allein  noch  einigermafsen  an  jene  einst  so  dichte  Waldbe- 
deckung Cyperns  erinnert,  aus  welcher  nach  Eratosthenes*)  die  ältesten 
Ansiedler  mit  Mühe  urbares  Land  gewannen,  so  ist  auch  der  Name 
des  Gaues  uralt.  In  der  pseudo- aristotelischen,  inhaltlich  aber  zum 
grofsen  Teil  auf  Aristoteles  zurückgehenden  Schrift  n^^i  &avfiaiymv  inova- 
fidtiav  heifst  es  nämlich^):  cpaai  8e  xa)  iv  KvnQOi  nEQi  %ov  naXovfisvov 
TvQQtav  (var.  TvQiav)  x<^^^ov  onoiov  yiyveo^ai  xrX,  Diese  Stelle  hat 
dem  alten  Meursius®)  und  später  Engel  (1 44  A.  4,  159  f.)  manches 
Kopfzerbrechen  verursacht.  Ich  trage  um  so  weniger  Bedenken,  den 
Namen  TvQoia,  welcher  in  den  Handschriften  vielleicht  verstümmelt  ist, 


M  Nach  Unger-Kotschy  S.  570  b.  Doch  steht  bei  Keyserling  und  Blasius,  die 
Wirbeltiere  £uropas  (Braunschw.  1840)  der  cyprische  Muflon  unter  Orts  orientalis 
(S.  V).  Vgl.  auch  Valenciennes  in  Comptes  R.  de  l'Ac.  d.  Sei.  Bd.  43  (1856)  S. 
65—69,  dazu  rinstitut.  (I.  Sect.)  Bd.  24  (1856)  S.  257  f.,  über  die  von  Tschihatschcflf 
im  Bulgardagh  (Kilikien)  nachgewiesene  Wildschafart,  welche  mit  der  cyprischen 
wohl  identisch  ist.     Vgl.  Nachtrag. 

^  Die  älteste  literarische  Erwähnung  fand  ich  bei  Wilbrand  (1211,  s.  o.  S.  211 
A.  2),  der  u.  a.  (I  27)  von  „arietes  silvestres"  spricht.  Ludolf  von  Sudheim 
(1336)  sagt  (Bibl.  d.  lit.  Ver.  Bd.  25  S.  33):  Item  in  Cypro  sunt  arietes  silvestres, 
qui  in  aHis  partibus  mundi  non  inveniuntur,  et  cum  leopardis  capiuntur:  aliter  capi 
non  possunt.     Vgl.  Nachtrag. 

')  Cyprus  Guide  S.  83  f,  88»  Vgl.  sonst  noch  Gaudry,  Rech.  S.  143,  210  f.; 
Globus  Bd.  48  (1885)  S.  127  {Ovis  ophion,  s.  Nachtragt.  Über  eine  bildliche  Dar- 
stellung auf  einem  mittelalterlichen  Grabstein  Mas  Latrie  Ch.  S.  382,  Über  solche 
in  der  altcyprischen  Kunst  Ohnefalsch-Richter  im  Report,  f.  Kunstwiss.  IX  315,  324, 
S.  Reinach  in  Rev.  arch.  III.  S.  VI  (1885)  362. 

*)  Bei  Str.  XIV  6,  5  (fr.  III  B  91  Berger). 

*)  §  42  s.  p.  833  Bekk.,  cf.  fr.  248,  2  p.   1523  Bekk. 

•)  In  seiner  Überaus  fleifsigen,  trotz  Engel  noch  jetzt  wertvollen  Monographie 
MCyprus"  (Amstelod.  1675,  zugleich  mit  „Greta"  und  „Rhodus")  S.  74.  Meursius 
wollte  ganz  unnötig  TvQQiav  in  Kovq$ov  ändern,  eine  von  seinen  hyperkritischen, 
wissenschaftlich  haltlosen   Konjekturen. 


224  Eugen  Oberhummer: 

übrigens  einen  Berg  oder  Flufs  bedeutet  haben  mufs,  für  identisch 
mit  Tylliria  zu  halten,  als  diese  Identität  auch  durch  die  Erwähnung 
des  Erzvorkommens  bestätigt  wird. 

Im  äufsersten  Westen  der  Tylliria  nämlich,  O  von  den  beiden 
grofsen  Dörfern  Polis  und  Chrysochu,  befindet  sich  ein  ausgedehnter 
Bergbaudistrikt,  in  welchem  im  Altertum  auf  Kupfer  gearbeitet 
wurde.  Obwohl  weit  weniger  berühmt  als  die  beiden  Hauptroinen- 
bezirke  Cyperns,  Tamassos,  im  Centrum  der  Insel,  das  schon  Homer 
als  Emporium  für  Kupfer  kennt*),  und  Soloi,  über  dessen  Minenbetrieb 
uns  besonders  Galenos  ausführliche  Mitteilungen  hinterlassen  hat*), 
hat  der  Bezirk  von  Polis,  auf  dessen  Lokalität  aufser  der  obigen  Stelle 
noch  Plinius  hinzuweisen  scheint 3),  für  uns  dadurch  besonderes  Interesse 
erlangt,  dafs  seit  einigen  Jahren  eine  englische  Gesellschaft  sich  der 
lange  vernachlässigten  Kupferminen  angenommen  hat,  wobei  sich  be- 
achtenswerte Aufschlüsse  über  den  antiken  Betrieb  ergeben  haben. 

Wir  erreichten  diese  Minengegend,  nachdem  wir  von  H.  Eleni  aus 
über  Po mo  {ßoafiog}),  wo  sich  auch  ein  Temenos  befinden  soll,  der  Küste 
entlang  gezogen  waren,  am  Ausgang  eines  von  einem  namenlosen 
Flufebett  durchzogenen  Thaies,  3J  km  NO  von  Polis,  wo  mehrere  alte 
Schlackenhaufen  und  ein  von  der  Gesellschaft  neuerbautes  Haus  die 
Nähe  des  Bergwerks  verkünden.  Einen  Fahrweg  neben  dem  Bache  etwa 
3^  km  aufwärts  reitend,  erreichten  wir  den  jetzigen  Sitz  des  Betriebes, 
Limni  genannt^),  welcher  lediglich  aus  einem  neugebauten,  noch  un- 
fertigen Wohnhaus  für  die  Beamten,  auf  einem  hohen  und  freien 
Platze  mit  schöner  Fernsicht  gelegen,  und  einem  zweiten  Gebäude  mit 
Diensträumen  bestand.  Von  dem  Manager  der  Gesellschaft,  Herrn 
Foulton,  und  dem  Assistant  Manager,  Herrn  Williamson,  einem  Levan- 
tiner,  äufserst  zuvorkommend  empfangen,  wurde  ich  von  ihnen  über 
die  antiken  Minen,  in  deren  Mittelpunkt  wir  uns  hier  befanden,  und 
deren  Bedeutung  für  den  erneuerten  Betrieb  belehrt.  Bis  zur  Zeit 
meines  Besuches  —  mir  stehen  leider  seitdem  keine  weiteren  Nach- 
richten über  die  Thätigkeit  der  Gesellschaft  zu  Gebote  —  hatte  sich 
die  letztere  darauf  beschränkt,  die  antiken,  meist  verschütteten  Stollen 
und  Schächte   in    der   nächsten  Umgebung  wieder  in  Stand  zu  setzen 

1)  Wiederholte  Erwägungen  veranlassen  mich,  meine  früher  (Phönizier  in  Akar- 
nanien  S.  70  f.)  geäufserte  Vermutung,  dafs  rc  1 84  unter  7V/uc<r»7  das  italische  Tempsa 
zu  verstehen  sei,  zurückzunehmen  und  an  das  cyprische  Tafiaaaos  zu  denken. 

2)  Vgl.  über  den  Bergbau  im  alten  Cypem  im  allgemeinen  Engel  I  41—53; 
Gaudry,  Mem.  142 — 256;  H.  Blümner,  Technologie  und  Terminologie  d.  Gewerbe 
und  Künste  b.  d.  Griech.  u.  Rom.  IV  60—62,  169  ff. 

3)  Plin.  n.  h.  XXXVI  §  137  tn  Cypro  —  metallis  quae  sunt  circa  Acamania, 
Hiemach  ist  Gaudry,  Mem.  S.  242  f.  zu  berichtigen. 

*)  Der  Name  soll  von  einem  Felde  herrühren;  eine  Ortschaft  hat  hier 
nie  bestanden. 


Aus  Cypern.  225 

und  die  Ausbeutung  der  alten  Schlacken  zu  versuchen.  Hierbei  ergab 
sich  nun  die  interessante  Thatsache,  dafs  die  Schlacken  zwei  ver- 
schiedenen Perioden  angehören,  von  denen  die  zweite  einen  wesent- 
lichen Fortschritt  in  der  Kunst  der  Ausbringung  des  Kupfers  bezeich- 
net. Die  Schlacken  der  ersten  Periode  —  ich  habe  von  beiden  je  eine 
Probe  mitgenommen  —  sind  von  rötlicher  Farbe  und  sollen  c.  2  2 
Kupfer  enthalten,  so  dafs  sich  eine  erneute  Verarbeitung  derselben 
lohnt.  Eine  ziemlich  starke  Erdschicht  trennt  diese  Schlackenmassen 
von  der  oberen,  welche  ein  fast  schwarzes  Aussehen  hat  und  nur  mehr 
sehr  wenig  Kupfer  (c.  4  %)  enthält.  Nach  Meinung  der  Ingenieure 
wären  die  älteren  Schlacken  den  Phöniziern,  die  jüngeren  den  Römern 
zuzuschreiben.  Da,  wie  es  scheint,  in  der  Zeit  der  Lusignans  kein 
Bergbau  stattgefunden  hat,  derselbe  aber  in  römischer  Zeit,  mehrfachen 
Nachrichten  zufolge,  ein  sehr  intensiver  gewesen  sein  mufs,  hat  man 
wohl  keine  andere  Wahl,  als  die  älteren  Schlacken  der  phönizischen 
Periode,  d.  h.  jener  Zeit  zuzuschreiben,  in  welchem  die  Phönizier,  vor 
der  Einwanderung  der  Griechen,  noch  das  Monopol  der  Ausbeutung 
von  Cyperns  Naturschätzen  in  Händen  hatten.  Es  ist  nun  ein  beachtens- 
werter Umstand,  dafs  unter  den  Proben,  welche  Gaudry  von  sechs 
verschiedenen  Örtlich keiten,  darunter  auch  zweien  des  Bergbaureviers 
von  Polis  (Polis  tis  Chrysochu  und  Lysso),  mitgebracht  und  A.  Terreil 
analysiert  hat^),  fünf  eine  annähernd  gleichartige  Zusammensetzung 
bei  sammetschwarzem  Aussehen  aufweisen,  die  sechste,  vom  Gipfel  des 
„Olymp"  (soll  heifsen  Troodos),  bei  rötlichem  Aussehen,  vorwiegend 
(80%)  aus  Eisenoxyd  {peroxyde  de  fer)y  wovon  in  den  anderen  Proben 
nur  Spuren^,  besteht,  dagegen  weit  weniger  Kieselsäure  (5  gegen  durch- 
schnittlich 28  %)  als  letztere  enthält.  Fournet*)  erkennt  in  dieser  reich- 
licheren  Ausscheidung  von  Kieselsäure  einen  wesentlichen  Fortschritt 
der  metallurgischen  Technik,  als  dessen  Urheber  er,  naiv  genug,  die 
mythische  Persönlichkeit  des  Kinyras*)  hinstellt.  Gaudry  scheint  es 
indes  entgangen  zu  sein,  dafs  auch  an  denselben  Orten  Schlacken 
verschiedener  Perioden  vorkommen,  wie  sie  schon  Rofs  zu  Skuriotissa 
bei  Lefka,    welche  Gegend  Gaudry   sonderbarer  Weise    gar  nicht  be- 

^)  Analyse  de  scories  provenant  de  travaux  metallurgiques  des  anciens.  Comptes 
R.  de  l'Ac.  d.  Sei.  Bd.  53  (1861)  S.  1*75  f.     Vgl.  Gaudry  S.  245. 

*)  Dagegen  enthielten  die  5  andern  Proben  27  —  34^  Eisenoxydul  (protoxyde 
dt  fer). 

3}  De  rinüuence  du  mineur  sur  les  progres  de  la  civilisation.  Mem.  de  l'Acad. 
de  Lyon.  Q.  d.  Sei.  Bd.  XI  (1861)  S.  282  ff.  Vgl.  aueh  Rougemont,  L'äge  du 
bronze  (Par.  1866)  S.  93;  übers,  v.  Keerl  (Gütcrloh  1869)  S.  88f.,  wo  auf  die  Ab- 
handlung von  Fournet  (ausfuhrlich,  aber  auch  weitschweifig  und  ohne  historische 
Kritik),  ohne  näheren  Nachweis,  Bezug  genommen  ist. 

*)  Vgl.  über  Kinyras  die  in  meinen  „Inschriften"  (o.  S.  187  A.  4)  S.  338  und  524 
gegebenen  Literaturnachweise. 


226  Eugen  Oberhummer: 

suchte  (M^m.  S.  245),  beobachtet  hat  (a.  a.  O.  S.  157),  und  wie  sie 
eben  jetzt  auch  von  Limni  im  Revier  von  Polis  bekannt  sind. 

Eine  bemerkenswerte  Eigentümlichkeit  des  Minenbezirks  von 
Limni  ist  das  Vorkommen  einer  ockerähnlichen  Substanz  (Eisenoxyd- 
sulfat) besonders  beim  Dorfe  Kinussa,  welche  schon  von  Gaudry 
erwähnt^),  neuestens  aber  von  P.  F.  Reinsch  als  „Cyprusit"  für  ein  be- 
sonderes Mineral  erklärt  worden  ist  ^).  Obwohl  der  Wert  der  neuen  Mi- 
neralspezies, welche  übrigens  zu  50^  Schalen  verschiedener  Radiolarien 
enthält^),  noch  ein  problematischer  ist"*),  hebe  ich  den  „Cyprusit** 
deshalb  hier  besonders  hervor,  weil  derselbe  nach  Angabe  der  Inge- 
nieure für  die  Ausbringung  des  Kupfers  von  praktischer  Bedeutung 
sein  soll ;  eine  Mitteilung,  deren  Beurteilung  ich  natürlich  Fachmännern 
überlassen  mufs. 

Unter  Führung  des  Herrn  Williamson  betraten  wir  einen  der  ge- 
räumten Stollen,  deren  Verlauf  ein  gewundener  und  durchaus  unregel- 
mäfsiger  ist.  Ihre  Höhe  gestattet  einem  Manne  mittlerer  Gröfse  nur 
in  leicht  gebückter  Stellung  darin  fortzugehen.  An  mehreren  Stellen 
bemerkt  man  Schachte  mit  ausgehauenen  Stufen,  welche  an  die  Ober- 
fläche emporführen;  für  die  Ventilation  ist  aulserdem  in  entsprechenden 
Abständen  durch  Luftschachte  gesorgt.  Von  Werkzeugen  u.  dgl.  soll 
nichts  gefunden  worden  sein  als  einige  Lampen  von  der  bekannten 
römischen  Form,  für  welche  sich  auch  an  verschiedenen  Stellen  Löcher 
in  der  Mauer  finden,  die  darüber  noch  vom  Rauch  geschwärzt  ist. 
Oberhalb  des  Bergwerkes,  auf  dem  Berge  Chalkomas  (von  j^oiLxoV; 
auf  der  Karte  falsch  Arkomas),  N  von  Limni,  von  wo  aus  man  eine 
herrliche  Aussicht  über  den  Golf  von  Chrysochu  bis  zum  Kap  Akamas 
geniefst,  tritt  das  Kupfererz  in  verschiedenen  Gängen  zu  Tage  und 
sind  auch  die  Eingänge  mehrerer  Schächte  erkennbar.  Andere  Minen 
sollen  sich  in  dem  5  km  SO  von  Limni  gelegenen  Berge  Prosevchi 
(221 1  feet)  vorfinden.  Offenbar  ist  erst  der  kleinste  Teil  der  antiken 
Minen  bis  jetzt  durchforscht.  Noch  will  ich  beifügen,  dafs  man  (nach 
Mitteilung  des  Herrn  Foulton)  beim  Bau  des  Hauses  an  der  Küste  im 
Boden  auf  kupferhaltiges  Wasser  und  unter  diesem  auf  eine  Mauer 
aus  Schlacken  stiefs,  die  vermutlich  zu  einer  alten  Hafenanlage  ge- 
hörte, von  wo  aus  die  Erze,  bezw.  das  Kupfer  verschifft  wurden.  Zahl- 


*)  Mem.  S.  243:   A  Ventour  (von  Kinussa)   les  pyrües  se  transforment  en  fer 
hydrati  hrun  et  en  Sulfate  de  fer,  gut  est  ghiiralement  ä  Vitat  de  poudre  jnune. 

2)  On   a  New  Mineral   found  in   the  Island  of  Cyprus.     Proc.   Roy.  Soc.     Bd. 
33  (1882)  S.  119— lar. 

3)  Reinsch  a.  a.  O.  u.  Mitteilung  v.  Zittel's    an  Bütscbli   in  Bronn's  Klassen  u. 
Ordn.  d.  Tierreiches  I  477  A. 

^)  C.  F.  Rammeisberg,  Handb.  d.  Mineralchemie,  i.  Aufl.,  Ergänzungsh.  (Leipz. 
1886)  S.  75. 


Aus  Cypern.  227 

reiche    Gräber   in    der   Nähe    weisen    auf  die  lebhafte  bergmännische 
Thätigkeit  hin,  welche  hier  im  Altertum  herrschte. 

An  der  Westküste. 

Unser  nächstes  Ziel  war  das  nur  6  km  von  Limni  entfernte  Dorf 
Polis  (435  Einw.),  auch  wohl  vollständiger /7o>Li^  t^^  XjOtxropv  genannt 
(nach  dem  3 j  km  weiter  landeinwärts  gelegenen  Dorfe  Chrysochu, 
275  Einw.).  Polis  bezeichnet  die  Stätte  der  alten,  schon  449  v.  Chr. 
durch  Kimon  zerstörten  Stadt  Marion,  an  deren  Stelle  in  alexandri- 
nischer  Zeit  Arsinoe  trat,  das  noch  im  Mittelalter  als  Bischofssitz 
genannt  wird^).  In  archäologischen  Kreisen  ist  Polis  neuestens  durch 
die  erfolgreichen  Ausgrabungen  bekannt  geworden,  welche  Herr  Ohne- 
falsch-Richter im  Jahre  1886  in  den  ausgedehnten  Gräberfeldern  im  S 
und  O  des  Ortes  unternommen  hat 2),  und  welchen  im  Jahre  1889 
weitere  Untersuchungen  durch  die  englische  Schule  von  Athen  folgten^). 
So  wichtig  indessen  die  Gräberfunde  von  Polis  in  archäologischer  Hin- 
sicht sind,  so  wenig  ist  aus  den  sonstigen  Überresten  des  Altertums 
daselbst  für  die  Topographie  der  Städte  Marion  und  Arsinoe  zu  ent- 
nehmen. Eine  anscheinend  zu  Befestigungszwecken  unternommene  Be- 
arbeitung des  Hügels,  auf  welchem  jetzt  Polis  steht,  unbedeutende 
Baureste,  darunter  ein  11,6  m  langes,  6,3  m  breites  rechtwinkliges  Bau- 
werk und  zerstreute  Säulentrümmer  in  den  Feldern  zwischen  Polis 
und  dem  Meere,  sowie  Reste  einer  Hafenanlage  ca.  3  km  W  von  Polis, 
wo  sich  noch  jetzt  die  Landestelle  befindet,  sind  so  ziemlich  alles, 
was,  au(ser  den  Gräbern,  von  Arsinoe  übrig  ist.  Marion  scheint  auf 
einem  kleinen  Plateau  O  von  Polis,  das  sich  jetzt  als  einfaches  Trümmer- 
feld ohne  deutliche  Baureste  darstellt,  gelegen  zu  haben,  wie  aus  den 
dortigen,  einen  älteren  Typus  tragenden  Gräbern  hervorgeht. 

In  Polis  machte  ich  zum  ersten  Male  und  auf  ziemlich  eigentüm- 
liche Weise  Bekanntschaft  mit  der  cyprischen  Seidenkultur*).  Wir 
wurden  nämlich  in  dem  von  uns  gewählten  Quartier  abgewiesen,  weil 
die  (gewöhnlich  unbenutzte)  „gute  Stube"  im  Obergeschofs  (avM- 
yiov)^)y  welche   fremden   Gästen  meist   überlassen  wird,  zur  Aufzucht 


^)  Vgl.  einstweilen  die  in  meinen  „Inschriften"  S.  321  A.  3  und  S.  348  a.  E. 
gegebenen  Nachweise. 

^  S.  jetzt  darüber  hauptsächlich  Paul  Herrmann,  das  Gräberfeld  von  Marion 
auf  Cypern.  Berlin.  1888  (48.  Progr.  zum  Winckelmannsfest),  woselbst  auch  die 
sonstige  in  Betracht  kommende  Literatur  angeführt  ist.  Es  wurden  im  ganzen  441 
Gräber  geöffnet. 

')  Vorläufige  Nachrichten  von  E.  A.  Gardner  im  Athenaeum  1889  N.  320* 
S.  3x0  und  von  J.  A.  R.  Munro  ebd.  N.   3206  S.  446. 

^)  Gaudry,  Sericulture  dans  l'ile  de  Chypre,  in  Rech.  etc.  S.  234—280;  Nat. 
Rondot,  L'art  de  la  soie  II»  (Pars.  1887)  S.  211  f. 

*)  Entsprechend  dem  homerischen  ^/rf^wor,  das  aber  ausschliefslich  als  Frauen- 
gemach diente. 


228  Eugen  Oberhummer: 

der  Seidenraupen  in  Anspruch  genommen  war,  welche  während  der 
Ftitterungszeit  bis  zur  Spinnreife  in  geschlossenen  Räume  gehalten 
werden  müssen.  Später  sollte  mir  diese  Einrichtung  noch  öfter  begegnen, 
welche  sich  für  den  Reisenden  in  dieser  Jahreszeit  zu  einem  lästigen 
Hindernis  gestalten  kann. 

Ich  beabsichtigte,  von  Polis  einen  Abstecher  auf  der  äufsersten 
NW-Spitze  der  Insel,  dem  Vorgebirge  Akamas  der  Alten,  jetzt  Kap 
Arnauti^)  oder  San  Piffani^)  (Epiphanios),  zu  machen.  Der  Weg  führt 
an  einem  inmitten  rieselnder  Quellen  und  üppiger  Vegetation  gelegenen 
Tschiftlik  (Landgut)  vorüber  hoch  an  den  mit  dichtem  Gesträuch  be- 
wachsenen Abhängen  über  der  Küste  hin,  fortwährend  mit  schönem 
Niederblick  auf  den  Golf  von  Chrysochu  und  besonders  auf  die  kleinen 
Einbuchtungen  der  Küste  unmittelbar  unter  uns,  in  denen  das  Meer- 
wasser oft  wundervolle  Färbungen  annimmt.  Die  letzte  menschliche 
Ansiedelung,  welche  wir  auf  unserer  einsamen  Wanderung  trafen,  war 
H.  Nikolaos,  3,8  km  SO  von  dem  Vorgebirge.  Jenseits  derselben,  bei 
dem  auf  der  Karte  mit  H.  Epiphanios  bezeichneten  Punkte,  soll  sich 
die  angeblich  von  Ariosto  besungene  Fontana  Amorosa  befinden, 
welche  nur  von  wenigen  Schriftstellern  und  von  diesen  meist  nur  nach 
dem  Hörensagen  erwähnt  wird.  Obwohl  es  mir  sehr  fraglich  erscheint, 
ob  die  einschlägige  Stelle  des  Orlando  furioso  (XVIII  139)  auf  diese 
Gegend  und  nicht  vielmehr  auf  die  Umgebung  von  Paphos  zu  beziehen 
ist*),  muss  die  Bezeichnung  jedenfalls  schon  im  späteren  Mittelalter  ent- 
standen sein,  da  bereits  Lusignan  ausfLihrlich  davon  spricht*).  Von 
Neueren^)  hat  meines  Wissens  nur  Gaudry  über  die  Örtlichkeit  nähere 


1)  So  Mediterr.  Pilot  II  283  und  die  englischen  Karten. 

^)  Lusignan  fol.  3  verso,  14  recto  und  (in  wechselnder  Schreibweise)  die 
meisten  älteren  Beschreibungen  und  Karten.  Eine  Kapelle  des  hl.  Epiphanios  liegt 
an  der  Küste  c.  a  km  SO  vom  Vorgebirge. 

^)  Man  vgl.  besonders  die  Andeutungen  über  die  Richtung  der  Fahrt,  welche 
von  Famagusta  aus  der  SüdkUste  entlang  ging,  in  Nr.  137  und  141. 

*)  Fol.  14  verso:  Nel  quäl  Golfo  (nämlich  von  Chrysochu)  giä  prima  era  un 
hellissimo  porto,  il  quäle  i  tutto  ora  guastoi  nondimeno  le  navi,  le  quäle  son  sfor- 
zaU  da  fortuna  vanno,  <Sr*  pigliano  porto;  nel  quäl  porto  haveva  anchora  unßutnez 
^  hogf^idi  st  ritrova  una  fontana;  la  quäle  li  poeU  dicevano  che  cht  dt  quella 
havesse  hevutOy  pigliarebhe  amore:  är*  percid  U  Laiim  la  chiamavano  Fontana 
amorosa,  Era  anchora,  äf  i  VaÜra  fönte,  che  fa  dimenticare  V amore.  Vgl.  auch 
fol.  I  verso,  2  recto,  3  verso.  Von  der  zweiten  Quelle,  welche  Lusignan  erwähnt» 
ist  mir  sonst  nichts  bekannt;  doch  ist  vielleicht  zu  beachten,  was  Hammer^  Topogr. 
Ansicht.  S.  125  A.  über  einen  angeblichen  Ort  Schirin  (dies  ist  auch  der  Name  der 
vielbesungenen  Gemahlin  des  SassanidenfUrsten  Kosru  ü)  auf  Cypem  sagt. 

^)  Erwähnt  finde  ich  die  Fontana  amorosa  bei  Pococke  S.  225,  Drummond  (s. 
Nachtrag)  S.  260,  Mariti  S.  199,  285,  Turner  S.  563,  Hammer  a.  a.  O.,  Cesnola  S.  196. 
Nur  der  letztgenannte  scheint  aus  Selbstanschauung  zu  sprechen. 


Aus  Cypem.  229 

Mitteilungen  gemacht^).  Da  ich  es  leider  versäumt  hatte,  von  H.  Ni- 
kolaos  einen  lokalkundigen  Führer  mitzunehmen  und  aus  der  Literatur 
mir  nur  die  unzulänglichen  Angaben  Cesnola's  zur  Hand  waren,  gelang 
es  mir  leider  nicht,  die  als  Foniana  amorosa  bezeichnete  Stelle  aus- 
findig zu  machen.  So  setzten  wir  un verrichteter  Dinge  unsere  Wande- 
rung bis  zur  äufsersten  Spitze  der  Halbinsel  fort,  welche  übrigens  nicht, 
wie  die  Karte  erwarten  liefs,  ein  eigentliches  Vorgebirge,  sondern  eine 
ganz  flache  Landspitze  darstellt.  Allerdings  erhebt  sich  bereits  i|  km 
hinter  dieser  Spitze  der  Höhenzug,  welchen  das  Troodossystem  in  die 
NW-Halbinsel  Cyperns  entsendet,  im  Athu  Muti  zu  690  feet  (210m) 
Höhe^.  Man  geniefst  von  diesem  Punkte  aus  eine  weite  Rundsicht 
und  insbesondere  einen  interessanten  Blick  auf  den  Steilabfall  des 
Höhenzuges  im  W,  wo  die  Schichtenköpfe  offenbar  erst  in  ganz  junger 
Zeit  gegen  das  Meer  hin  abgebrochen  sind.  Hier  sind  jedenfalls  die 
beiden  kuppenförmigen  Erhebungen  (jiafftot)  zu  suchen,  welche  sich 
nach  Strabo  beim  Akamas  befinden  und  welche  vermutlich  von  der  See 
aus  sich  auffalliger  herausheben  als  vom  Lande,  da  auch  der  „Pilot" 
(S.  283)  von  einem  „doub/€  headed  peak**  spricht.  Cesnola  (S.  196  f.) 
hat  für  seine  „zwei  merkwürdig  geformten  konischen  Gipfel''  zwischen 
denen  er  die  Ruinen  einer  alten  Stadt  „entdeckt"  haben  will,  von  der 
aber  keine  Spur  zu  sehen  ist,  wohl  die  Phantasie  etwas  zu  Hilfe  ge- 
nommen. 

Die  Rückkehr  von  Akamas  führte  uns  auf  dem  gleichen  Wege 
längs  der  Küste  bis  zum  Tschiftlik,  bei  welchem  wir  uns  landeinwärts 
wandten.  Über  Neochori  und  Androliku  durch  wohl  angebautes 
Land  reitend,  erreichten  wir,  unter  schönen  Rückblicken  auf  den  Golf 
von  Chrysochu,  das  hochgelegene  Dorf  Drusa,  unser  nächstes  Nacht- 
quartier. 

Von  Drusa  aus  ritten  wir  erst  über  steinige  Hochflächen,  dann 
einen  steilen  Abhang  hinab  in  die  Küstenebene  von  Pap  hos.  Wäh- 
rend meines  mehrtägigen  Aufenthaltes  in  diesem  Küstenstrich  empfand 
ich  zum  ersten  Male  das  Drückende  der  cyprischen  Sonne  ^)  in  aus- 
giebigem Mafse,  wovon  ich  bereits  durch  die  erschlaffende  Hitze,  welche 
in  den  ersten  Tagen  nach  meiner  Ankunft  zu  Lamaka  in  den  Morgen- 
stunden herrschte,  einen  Vorgeschmack  erhalten  hatte.  Letztere  sind 
nämlich  für  den  Reisenden  in  den  Sommermonaten  weitaus  am  lästig- 


1)  Mem.  S.  ig5i  mit  Zeichnung.  Nach  Gaudry  ist  die  Font.  am.  eine  Stelle  an 
der  Küste,  an  welcher  durch  die  mit  thonigen  Massen  gefüllten  Ritzen  plutonischer 
Gesteine  Wasser  hindurchsickert. 

3j  Die  Seekarte  und  der  Pilot  S.  283  geben  noch  935  feet,  eines  der  zahl- 
reichen Beispiele  unzuverlässiger  Höhenbestimmungen  auf  englischen  Seekarten. 

3)  Infamem  nimto  calore  Cypron  Martial.  IX  90,  9.  Ich  habe  aufserdem  aus 
der  antiken  und  besonders  der  mittelalterlichen  Literatur  eine  Anzahl  das  Klima 
Cyperns  betreffende  Belege  gesammelt,  welche  ich  später  zu  veröffentlichen  gedenke. 


230  Eugen  Oberhummer: 

sten,  da  in  denselben  Windstille  herrscht  und  man  daher  bei  der  fast 
völligen  Schattenlosigkeit  in  den  Ebenen  und  Küstenstrichen  der  Ein- 
wirkung der  Sonnenstrahlung  schutzlos  preisgegeben  ist  Glücklicher- 
weise wird  das  Drückende  der  Hitze  später  w^esentlich  gemildert  durch 
die  gegen  9  Uhr  morgens  sich  erhebende  Seebrise  {imbaito),  welche 
bis  Mittag  an  Stärke  zunehmend  sich  erst  im  Nachmittag  zwischen  3 
und  6  Uhr  verliert^),  so  dafs  man  die  Mittagsstunden  weit  angenehmer 
im  Freien  zubringt  als  den  Morgen.  Dagegen  soll  das  Aufhören  dieser 
Brise  von  Mitte  September  ab  die  ohnehin  aufsergewöhnliche  Hitze  des 
cyprischen  Herbstes^  (oder  eigentlich  Spätsommers)  besonders  unerträg- 
lich erscheinen  lassen  (Pilot  1.  1.).  Nach  älteren  Beobachtungsreihen, 
welche  sich  auf  drei  Tagesstunden  erstrecken,  scheint  es  sogar,  dafs 
gerade  der  Monat  Mai  in  Cypern  (Beobachtungsort  Larnaka)  auch  durch 
eine  verhältnismäfsig  hohe  Morgentemperatur  ausgezeichnet  ist,  welche 
im  Jahre  1862  nach  Pascotini's  Aufzeichnungen  die  Mittagstemperatur 
im  Mittel  um  1,02°  überstiegen  haben  soll^).  Leider  gestatten  die  seit 
1881  an  sechs  Stationen  (Nikosia,  I.arnaka,  Limassol,  Paphos,  Kerynia, 
Famagusta)  eingerichteten  amtHchen  Beobachtungen,  da  sie  nur  morgens 
und  abends  (9  Uhr)  stattfinden,  keine  Prüfung  dieses  immerhin  auf- 
fallenden Ergebnisses'^). 


1)  G.  A.  Olivier,  Voyage  dans  l'empire  Othoman  etc.  Bd.  VI  (Paris  1807) 
S.  364 — 366;  Gaudry,  Rech.  S.   ii6;  Med.  Pilot  II  280. 

^)  S.  Hann,  Meteor.  Zeitschr.  1889»  S.  429. 

3)  Bis  zum  Beginn  der  englischen  Verwaltung  liegt  für  Cypern  folgendes  Beob- 
achtungsmaterial vor:  Thermometerablesungen  (Mittags)  an  verschiedenen  Orten 
(meist  Larnaka)  15. — 21.  März  und  4.  Okt.  —  8.  Nov.  181 5  bei  Turner  a.  a.  O. ; 
Beobachtungen  von  Foblant  in  Larnaka  15.  Mai  —  8»  Sept.  1853  (Luftdruck,  Temper., 
Feuchtigkeit,  Winde;  9  U.  a.  m.  u.  3  U-  p.  m.)  bei  Gaudry,  Rech.  S.  108 — 112; 
dgl.  von  Kotschy  31.  März  —  10.  April  1859  (Luftdruck,  Temper.  und  Wetterbe- 
richt) an  verschiedenen  Orten  und  zu  verschiedenen  Stunden,  in  Peterm.  Mitteil. 
T862  S.  303;  dgl.  von  Unger  11.  März  —  30.  Mai  1862  (Dunstdruck  und  Feuchtig- 
keit; Ort  und  Zeit  verschieden)  bei  Unger-Kotschy  S.  81 — 83;  dgl.  von  Pascotini 
I.Mai  —  30.  Nov.  1862  (Luftdruck  und  Temper.;  7  U.  a.  m.,  2  U.  u.  9  U.  p.  ra.) 
ebd.  S.  88 — 94;  A.  Buchan,  The  Climate  of  Cyprus,  from  observations  made  by 
Th.  B.  Sandwith  1866—1870.  Joum.  Scott.  Meteor.  Soc.  N.  S.  V  (1880)  S. 
189 — 193  (Zusammenfassung  von  früher  a.  a.  O.  einzeln  veröffentlichten  Beobach- 
tungen). Das  Ergebnis  aus  dem  angeführten  Material  zog  Hann,  Ztschr.  d.  österr. 
Ges.  f.  Meteorol.  XIII  (1878)  S.  405—407  und  E.  G.  Ravenstein,  Cyprus  S.  16. 
Dazu  kommen  noch  Beobachtungen  von  S.  Baker  u.  H.  G.  White  in  Nikosia  14. 
—  30.  Juni  und  i.—  17.  Aug.  1879  (Luftdruck,  Temper.  und  Wind;  9  U.  a.  m.  u. 
9  U.  p.  m.),  dazu  Monatsmittel  d.  Temp.  Febr.  —  Aug.  1879  (Mai  —  Aug.  in 
Trooditissa,  in  4350'  =  1326  m  Höhe)  bei  S.  Baker,  Cyprus   S.  461 — 463  (deutsche 

Ausg.  S.  365—367)- 

*)  Diese  leider  nicht  ganz  lückenlosen  und  auch  nicht  in  allen  Teilen  ver- 
trauenswürdigen Beobachtungen  werden  amtlich  nicht  veröffentlicht.    Nur  die  Monats- 


Aus  Cypern.  231 

Paphos. 
Mein  Aufenthalt  in  Ktima  (1998  E.),  dem  jetzigen  Hauptorte  des 
Distriktes  Paphos,  war  der  längste,  den  ich  irgendwo  auf  der  Insel 
am  gleichen  Orte  verbrachte  (4. — 7.  Mai).  Er  galt  dem  Studium  von 
Neu-Paphos,  das  mir  in  mancher  Hinsicht  ebensoviele  Überraschungen 
bot  als  mir  meine  bisherige  Reise  in  Bezug  auf  antike  Ruinen  Ent- 
täuschungen gebracht  hatte.  Freilich  überzeugte  ich  mich  alsbald,  dafs 
ich  mich  bei  der  Menge  und  Zerstreutheit  des  Vorhandenen  auf  einen 
orientierenden  Überblick  beschränken  müsse,  indem  eine  vollständige 
topographische  Aufnahme  und  Beschreibung  einen  Aufenthalt  von 
mehreren  Wochen  erfordert  hätte,  ganz  abgesehen  von  Ausgrabungen,  die 
hier  ebenso  ohne  Schwierigkeit  als  mit  grofser  Aussicht  auf  wissenschaft- 
lichen Erfolg  unternommen  werden  könnten.  Von  den  Beschreibungen 
früherer  Reisender*)  giebt  keine  eine  befriedigende  Vorstellung  über 
die  Fülle  des  hier  vorhandenen  Materials,  obwohl  sich  darunter 
vieles  Brauchbare  findet;  bei  der  Kürze  der  den  meisten  zur  Ver- 
fügung stehenden  Zeit  war  es  eben  auch  so  tüchtigen  Forschern  wie 
Ro(s  nicht  möglich,  alles  zu  sehen,  und  für  beutesuchende  Schatz- 
gräber bot  sich  hier  ein  minder  dankbares  Feld  als  in  den  äufser- 
lich  unscheinbaren  Nekropolen  anderer  Teile  der  Insel,  wo  man  nur 
Grab    um  Grab    aufzuwühlen  braucht,    um  Magazine    von  Altertümern 


mittel  des  J.  1881  wurden  gedruckt  im  „Second  Annual  Report  of  the  Sanitary 
Commissioner  with  the  Government  of  Cyprus  for  1881"  (Mediterranean  N.  16) 
S.  48 — 71,  vgl.  S.  30 — 3a.  Dieses  Heft,  welches  den  Vermerk  trägt  „Printed  for 
the  use  of  the  Colonial  Office",  ist  nicht  im  Handel;  ich  verdanke  den  Besitz  des- 
5;elbeii  der  gütigen  Vermittlung  des  englischen  Ministerresidenten  in  München,  Hm. 
V.  Drummond.  Mit  Erlaubnis  der  Inselregierung  erhielt  ich  Auszüge  der  Monats- 
mittel  für  die  sechs  Stationen  von  1881  — 1886,  unterliefs  jedoch  deren  Veröffentlichung, 
nachdem  ich  erfuhr,  dafs  Hr.  Prof.  Dr.  Hann  bereits  durch  Hrn.  R.  H.  Scott  in 
London  im  Besitze  des  vollständigen  Materials  war.  Hann  gab  Auszüge  hieraus  in 
d.  Jahrbuch,  d.  k.  k.  Centralanstalt  f.  Meteor.  N.  F.  XVIII  (1881)  S.  301,  XIX 
(1882)  S.  325  f.,  XXIV  (1887)  S.  266  —  271  und  kürzlich  eine  zusammenfassende 
Übersicht  über  das  „Klima  von  Cypern"  in  d.  Meteorol.  Ztschr.  XI  (1889)  S.  427 
— 433.  Aufser  dem  Material  der  sechs  amtlichen  Stationen  verfüge  ich  noch  durch 
die  Gefälligkeit  des  Chief  Secretary  to  Government,  Colonel  Warren,  über  die  täg- 
lichen Max.-  u.  Min.-Temperaturen  zweier  Hochstationen  im  Troodos  (Warrens 
Haus  4887  feet  =  1490  m  und  Feldlazareth  5720  feet  =  1743  m)  vom  25.  (bezw. 
14.)  Juni  bis  8.  Okt.  (bezw.  30.  Sept.)  1886  und  vom  3.  Aug.  (bezw.  13.  Juni)  bis 
23.  (bezw.  8-)  Okt.  1887  nebst  barometrischen  Monatsmitteln  für  die  gleiche  Zeit. 
^)  Unter  den  Reiseschriftstellem  handeln  von  Paphos :  Pococke  S.  225 — 227 ; 
Mariti  S.  195-197;  v.  Hammer  S.  136 — 156,  mit  Karte  und  Plan;  Ali  Bey  el 
Abhassi,  Voyages  en  Afrique  et  en  Asie  (Paris  18 14)  Bd.  II  S.  127—145,  Atl. 
T.  a4— 35;  Turner  S.  557  —  566;  Rofs  S.  180 — ig^,  185 — 190;  Unger  -  Kotschy 
S.  539—560;  Löher  S.  207 — 232;    ferner    Sakellarios    Bd.  I  S.  82 — 105  u.  Cesnola 

S.    174—194. 

Z«itschr.  d.  Gcsellsch.  f.  Erdk.  Bd.  XXV.  17 


232  Eugen  Oberhummer: 

aufzustapeln.  Da  ich  indessen  auch  meinerseits  bei  einem  Besuche  von 
Neu-Paphos  über  eine  vorläufige  Orientierung  nicht  hinauskam,  glaube  ich 
mich  hier  um  so  mehr  auf  kurze  Andeutungen  beschränken  zu  müssen, 
als  ich  befürchte,  den  Lesern  einer  geographischen  Zeitschrift  ohnehin 
schon  mehr  Geschichtliches  als  billig  zugemutet  zu  haben. 

Mit  dem  Namen  Paphos  bezeichnete  man  im  Altertum  zwei  ver- 
schiedene Wohnplätze,  welche  in  der  Kaiserzeit  auch  als  Alt-  und 
Neu-Paphos  unterschieden  wurden.  Die  Lage  des  letzteren  wird 
durch  das  Dorf  Baffo,  an  der  Küste  S  von  Ktima,  diejenige  von  Alt- 
Paphos  durch  das  15  km  weiter  östlich  gelegene  Dorf  Kuklia  be- 
zeichnet. In  politischer  Hinsicht  bildeten  beide  Städte  im  Altertum 
nur  ein  Gemeinwesen  und  standen  bis  auf  Alexanders  Zeit,  wie  alle 
selbständigen  Städte  Cyperns,  unter  einem  besonderen  Königtum.  Re- 
sidenz der  Könige  war  Neu-Paphos,  wo  der  Schwerpunkt  des  kommer- 
ziellen und  politischen  Lebens  lag;  AI t-Paphos  hingegen,  als  städtische 
Ansiedlung  von  weit  geringerer  Bedeutung,  verdankte  seinen  Ruhm 
dem  Kultus  der  Aphrodite  oder  richtiger  der  Astarte,  welcher  seit 
ältester  Zeit  dort  von  den  Phöniziern  lokalisiert  war.  So  vertrat 
Alt-Paphos  auch  mit  seiner  einflufsreichen  Priesterschaft  das  semitische 
Volkstum  gegenüber  dem  griechischen  Königsgeschlecht  und  der  vor- 
wiegend griechischen  Kultur  von  Neu-Paphos;  ja  als  längst  die  ganze 
Insel  einschliefslich  der  Bevölkerung  von  Alt-Paphos  vollständig  dem 
nivellierenden  Einflufs  des  Hellenismus  unterlegen  war,  da  erschien 
Tempel  und  Kultus  der  Astarte -Aphrodite  den  Zeitgenossen  noch  als 
ein  mysteriöser  Überrest  einer  vergangenen  Kulturperiode,  wie  aus 
einer  berühmten  Stelle  des  Tacitus  (Hist.  II  2  s.),  dem  wichtigsten  lite- 
rarischen Zeugnis,  das  wir  über  das  alte  Paphos  besitzen,  zu  ersehen  ist. 
Neu-Paphos  aber  schwang  sich  damals,  nachdem  Salamis  die  Hegemonie, 
die  es  in  den  glänzenden  Zeiten  eines  Euagoras  besessen,  eingebüfst 
hatte,  zur  gröfsten  und  prächtigsten  Stadt  Cyperns  empor,  dessen  Haupt- 
stadt, als  Residenz  des  Proconsuls  (Act.  Apost.  13,  7),  sie  für  die  Kaiser- 
zeit wohl  genannt  werden  kann.  Auch  als  die  alte  Herrlichkeit 
längst  in  Trümmer  gesunken  war,  blieb  Paphos  bis  gegen  Ende  des 
Mittelalters,  ja  sogar  noch  im  16.  Jahrhundert  ein  häufig  ange- 
laufener Küstenplatz,  und  die  zeitgenössischen  Reiseschriftsteller,  meist 
fromme  Jerusalempilger,  werden  nicht  müde,  uns  von  den  Zeugen  ver- 
gangener Pracht  zu  erzählen  *).    Freilich  ist  von  den  stattlichen  Ruinen 


1)  Literarische  Nachweise  über  die  Geschichte  von  Paphos  findet  man  einst- 
weilen bei  Engel  I  111—145,  J.  H.  Krause  in  d.  Allg.  Encykl.  III  S.  ri  Tl. 
(1838)  S.  66 — 70,  Forbiger  in  Pauly's  Realencykl.  d.  klass.  Altertumswiss.  IV 
(1848)  S.  II 37 — II 39  u.  Th.  H,  Dyer  in  Will.  Smith's  Diction.  of  Greek  a.  Rom. 
Geogr.  II  S.  548  f*;  doch  betreffen  dieselben  nur  das  Altertum.  Neucstens  hat  M. 
R.  James  in  einem  besonderen    Abschnitt    des    amtlichen    Berichts   Qbcr    die   Aus- 


Aus  Cypem.  233 

seitdem  wohl  vieles  verschwunden,  denn  die  Zerstörungswut  der  ein- 
heimischen Bevölkerung,  welche  ihre  Bauten  lieber  aus  alten  Trümmern 
zusammenflickt,  als  neues  Material  beschafft,  hat  hier  nicht  weniger  arg 
gehaust  wie  anderwärts,  und  leider  steht  zu  befürchten,  dafs  noch 
manches  interessante  Denkmal  in  nächster  Zeit  dem  Verderben  ge- 
weiht sein  wird,  ehe  es  überhaupt  wissenschaftlich  bekannt  geworden  ist. 

So  weit  ich  die  vorhandenen  Reste  übersehen  konnte,  teilen  sie  sich 
hauptsächlich  in  folgende  Gruppen.  Im  Mittelpunkt  steht  natürlich  das 
eigentliche  Stadtgebiet,  dessen  Lage  in  der  äufsersten  SW-Ecke  Cyperns 
durch  das,  allerdings  nur  einen  kleinen  Teil  desselben  einnehmende 
Dorf  B  äff  o  (206  E.)  bezeichnet  wird.  Einige  der  wichtigeren  Objekte  inner- 
halb dieses  Gebietes,  so  besonders  der  Hafen  und  die  Ruinen  mehrerer 
Tempel  und  anderer  Gebäude  in  dessen  Nähe,  sind  schon  von 
mehreren  Reisenden  beschrieben  worden  und  sollen  hier  nicht  weiter 
verfolgt  werden,  zumal  über  die  Identität  der  einzelnen  in  der  Litera- 
tur erwähnten  Baulichkeiten  keineswegs  volle  Klarheit  herrscht.  Be- 
sonders hervorheben  will  ich  nur  einen  Sandsteinhügel  im  N  des 
Dorfes  Baflb,  Fabrika  auf  der  Karte  genannt,  welcher  ganz  mit 
künstlichen  oder  doch  künstlich  erweiterten  Höhlen  durchsetzt  ist,  über 
deren  Zweck  sehr  verschiedene  Vermutungen  geäufsert  worden  sind. 
Ich  kann  in  denselben  nur  Wohnräume,  vielleicht  auch  blofse  Zufluchts- 
stätten, einer  alten,  wahrscheinlich  vorhistorischen  Bevölkerung  er- 
kennen, während  die  Deutung  auf  Grabkammern  durchaus  ausge- 
schlossen erscheint.  Nachforschungen  im  Boden  müfsten  ohne  Zweifel 
zu  einem  Aufschlufs  über  den  Charakter  der  Bevölkerung  führen, 
welche  diese  merkwürdigen  Räume  bewohnte. 

Der  westliche  Teil  des  Stadtgebietes,  wo  ich  auf  einem  Hügel 
Spuren  einer  Akropolis,  ferner  ein  kleines  Amphitheater  erkannte, 
scheint  von  früheren  Reisenden  gar  nicht  besucht  worden  zu  sein. 
Sicher  haben  sich  dieselben  nicht  um  die  Um  Wallung  der  Stadt  be- 
kümmert, welche  ich  noch  fast  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  nachzu- 
weisen vermochte  und  welche  im  westlichen  Teile  der  Nordseite  einen 
höchst  merkwürdigen  Anblick  darbietet.  Ich  traf  dort  nämlich  auf 
einen  gewaltigen,  von  beiden  Seiten  künstlich  abgearbeiteten  Fels  wall 
von  c.  6  m  Breite  und  (stellenweise)  eben  so  viel  Höhe,  mit  Bastionen, 
Rampen,  Ausfallpforten  und  Wasserrinnen  versehen,  welcher  wohl  das 


grabungen  der  englischen  Expedition  in  Alt-Paphos  (s.  u.  S.  236)  mit  grofser  Sorg- 
falt die  antiken  Belegstellen  gesammelt  und  kritisch  gesichtet,  für  das  Mittelalter  und 
die  nächstfolgenden  Jahrhunderte  aber  nur  wenige  dUrftige  Quellennachweise  aufzu- 
bringen vermocht.  Mir  liegt  für  diese  Zeit  bereits  jetzt,  obwohl  meine  Arbeit  noch 
nicht  abgeschlossen  ist,  ein  weit  reicheres  Material  vor,  welches  bei  dem  Mangel 
an  allgemeinen  Nachschlagewerken  ftlr  das  orientalische  Mittelalter,  allerdings 
nur  auf  Grund  umfassender  und  systematisch  durchgeführter  Vorarbeiten  gewonnen 
werden  konnte. 

17* 


234  Eugen  Oberhummerr 

grofsartigste  Denkmal  darstellt,  das  aus  dem  Altertum  in  Cypem  er- 
halten ist. 

Von  diesem  Walle  aus  weist  in  NW-Richtung  ein  Schuttstreifen, 
vielleicht  eine  alte  „Gräberstrafse",  nach  einem  c.  1,4  km  W  von 
Ktima,  1,6  km  NW  von  BafFo  gelegenen  Ruinenkomplex,  Paläokastro 
genannt,  in  welchem  man  leicht  eine  ausgedehnte  Nekropole  erkennt. 
Eine  felsige  Anhöhe  ist  voll  von  Grabanlagen,  welche  in  den  ver- 
schiedensten und  oft  überraschendsten  Formen  aus  dem  natürlichen 
Gestein  herausgehauen  sind  und  bei  oberflächlicher  Betrachtung  den 
Eindruck  einer  verlassenenen  Felsenstadt  machen;  in  der  That  sprechen 
auch  die  meisten  Reisenden  mit  gröfster  Bewunderung  davon,  ja  Ali 
Bey  (a.  a.  O.  S.  138)  stellte  sogar  diese  Ruinen  über  diejenigen  von 
Herculaneum  und  Pompeil  Unter  den  Reisenden,  welche  über  diese 
Stätten  geschrieben  haben,  befinden  sich  nur  zwei  Archäologen  von 
Fach,  L.  Rofs  und  E.  Pottier,  denen  man  auch  eine  genauere  Schilde- 
rung einzelner  Gräber  verdankt^);  eine  vollständige  Beschreibung  von 
Paläokastro  würde  für  sich  allein  ein  Buch  füllen.  Rofs  dachte,  seiner 
Neigung  und  dem  Zug  seiner  Zeit  entsprechend,  sogleich  an  phönizischen 
Ursprung,  Pottier  weist  wohl  richtiger  auf  ähnliche  Anlagen  in  Klein- 
asien*) hin  und  schreibt  die  Nekropole  etwa  dem  5.  Jahrh.  v.  Ch.  zu. 
Obwohl  ich  mich  Pottier's  Auffassung  im  allgemeinen  anschliefse,  kann 
ich  doch  nicht  verschweigen,  dafs  mich  diese  Felsengräber  zum  Teil  leb- 
haft an  ähnliche  Anlagen  in  Oberägypten,  besonders  an  die  Grabgrotten 
von  Beni  Hassan  erinnerten,  welche  ich  erst  kurz  vorher  besucht  hatte. 

Eine  weitere  Ruinenstätte,  welche  auf  der  englischen  Karte 
an  der  Küste,  i  km  NW  von  Paläokastro  (das  dort  Petra  tu  Dijeni 
heifst),  mit  unberechtigter  Ausdehnung  verzeichnet  ist,  schien  mir  ledig- 
lich von  einem  alten  Steinbruch  herzurühren,  dessen  regelmäfsige  Ab- 
arbeitung allerdings  stellenweise  den  Eindruck  absichtlicher  Zurichtung 
erweckt. 

Wie  im  NW,  so  wurde  auch  im  SO  der  alten  Stadt  mein  Augen- 
merk durch  die  Karte  von  vornherein  auf  zwei  isolierte  felsige  Er- 
hebungen in  der  Küstenebene  gelenkt.  Die  eine,  näher  bei  der  Stadt 
gelegene,  diente  gleich  der  letzterwähnten  „Ruine"  im  NW  haupt- 
sächlich als  Steinbruch^),    die   zweite,    weit  ausgedehntere,    c.  1,8  km 


1)  Vgl.  Rofs,  Phönizische  Gräber  auf  Cypem.  Arch.  Zeit.  IX  (1851)  Sp. 
321— 3a8,  T.  XXVm  (Arch.  Aufs.  II  S.  408—415);  E.  Pottier,  Les  hypogees 
doriques  de  Nea-Paphos.     Bull,  de  corresp.  hellen.  IV  (1880)  S.  497—505. 

*)  Vgl.  hierüber  die  Abhandlung  von  G.  Hirschfeld,  Paphlagonische  Felsen- 
gräber, in  Abhandl.  d.  Berl.  Ak.  d.  W.  1885. 

3)  Es  mag  hier  darauf  hingewiesen  werden,  dafs  sich  Steinbrüche  und  Nekro- 
polen  oder  Felswohnungen  nicht  immer  streng  scheiden  lassen,  indem  ursprüngliche 
Steinbrüche  später  oft  in  diesem  Sinne  erweitert  wurden,  wie  es  sowohl  bei 
Paläokastro  als  im  nächstfolgenden  Beispiel  der  Fall  gewesen  zu  sein  scheint« 


Aus  Cypem.  235 

OSO  vom  Dorfe  £affo  gelegen,'  führt  auf  der  Karte  den  Namen 
Katarameni  und  ist  offenbar  identisch  mit  der  von  neueren  Besuchern 
—  die  älteren  Reisenden  (vor  Unger)  scheinen  die  ganze  Anlage  tiber- 
sehen zu  haben  —  sogenannten  WWwa  rov 'ß/rtcrxo^rov  (Bischofstenne)*), 
welche  in  neuester  Zeit  besonders  durch  die  dort  gefundenen  kyprisch- 
epichorischen  Inschriften  bekannt  geworden  ist.  Es  ist  eine  Nekropole 
von  kaum  geringerer  Bedeutung  als  diejenige  von  Paläokastro,  nur 
liegen  die  Zugänge  der  Felsengräber  nicht  so  offen  zu  Tage,  sondern 
müssen  zwischen  den  natürlichen  und  künstlichen  Unebenheiten  des 
Terrains  mühsam  aufgesucht  werden,  wobei  es  leicht  vorkommen  mag, 
dafs  man  ein  von  einem  Vorgänger  beschriebenes  Grab  vergeblich 
wiederzufinden  sucht*). 

Aufser  diesen  Hauptobjekten  findet  man  in  der  Küstenebene  zwischen 
den  eben  beschriebenen  Punkten  und  den  Höhen  von  Ktima,  das 
selbst  noch  am  Rande  des  von  zahlreichen  Bachbetten  durchschnittenen 
Plateaus  liegt,  welches  hier  die  unterste  Stufe  des  Gebirges  bildet,  noch 
zahlreiche  kleinere  Überreste  aus  dem  Altertum,  als  einzelne  Gräber, 
Säulen  u.  s.  w.,  sowie  eine  auf  längere  Strecken  zu  verfolgende  Wasser- 
leitung mit  Reservoirs  u.  s.  w.,  der  Mauerung  nach  aus  römischer  Zeit. 

Wir  verliefsen  Ktima,  wo  uns  die  Gastfreundschaft  des  Commis- 
sioners  Hm.  H.  L.  Thompson  und  des  Polizeikommandanten  C.  W. 
Thompson  den  Aufenthalt  äufserst  angenehm  gestaltet  hatte,  am  7.  Mai 
und  ritten  nach  einem  Besuche  des  Dorfes  Jeroskipu,  welches  den 
alten  Namen  (leQox^ia)^)  merkwürdig  treu  bewahrt  hat  und  durch  eine 
reichliche  Quelle  vorzüglichen  Wassers  (im  Volksmunde  „Bad  der  Aphro- 
dite" benannt)*),  eine  in  Cypem  seltene  Erscheinung,  ausgezeichnet  ist, 
mit  Vermeidung  des  am  Fufse  des  Plateaus  hinführenden  Hauptweges 
der  Küste  entlang,  um  die  von  Strabo  a.  a.  O.  erwähnte  Stadt  Ar  sin  oe 
und  das  Vorgebirge  Zephyria  (Str.  1.  1.;  PtoL  V,  14,  i  s.)  zu  suchen, 
bei  welchen  Örtlichkeiten  sich  nach  Strabo  je  ein  Landeplatz  {nqoaoQiiog) 
befunden  haben  soll.  Von  der  genannten  Stadt  glaube  ich  Spuren  bei 
einer   alten  Kirche  (i  km  SW  von  dem  Orte  Mandria;    auf  der  Karte 


1)  In  der  Nähe  befindet    sich   ein  grofses  Tschiftlik  des  Bischofs  von  Paphos. 

2)  Über  Gräber  dieser  Nekropole  sind  besonders  Pottier  a.  a.  O.  u.  Hogarth- 
James  im  Joum.  Hell.  Stud.  IX  267  f.  zu  vergl. 

5)  Str.  XIV  6,  3  s.  Auch  Plin.  n.  h.  V  130  ist  gegen  die  handschriftliche 
L'berlieferung  und  die  neueren  Herausgeber  das  schon  von  Hermolaus  Barbarus 
(Rom  1492)  vorgeschlagene  Hierocepia  herzustellen. 

*)  Näheres  bei  Ali  Bey  a«  a.  O.  S.  129 — 135  und  T.  24 — 26,  sowie  bei 
Unger  -  Kotschy  S.  6,  76,  539  f.  Hammer  a.  a.  O.  (S.  142  f.,  145  A.)  hat  den 
Namen  in  *Ay&6iSTijßt  verunstaltet,  was  Engel  (I  139)  veranlafst  hat,  „Agiostibi"  als 
eine  von  „Jeroschipos"  verschiedene  Örtlichkeit  anzuführen.  Von  Altertümern  ist 
sehr  wenig  vorhanden,  s.  Rofs  184,  Cesnola  187  f«!  Löher  218  f««  Mas  Latrie, 
Chypre  25. 


236  Eugen  Oberhummer: 

H.  Evresis  genannt,  und  wohl  identisch  mit  dem  von  Hammer  146 
und  Rofs  184  erwähnten  ^A,  Avyova)  gefunden  zu  haben. 

Die  Landspitze  SO  davon  ist  auf  der  Karte  als  „Zephyros"  be- 
zeichnet, offenbar  nur  auf  Grund  gelehrter  Vermutung,  die  aber  wohl 
das  Richtige  getroffen  hat.  Ein  Haufe  Felsblöcke  im  Meere  daselbst, 
zu  welchen  vom  Ufer  aus  ein  Damm  hinführt,  schien  mir  von  einem 
alten  Wellenbrecher  herzurühren. 

Mittags  trafen  wir  in  Kuklia  ein,  einem  elenden  Dorfe  (404  E.),  das 
auf  einer  (nach  Aneroidbeobachtung)  c.  80  m  hohen  Anhöhe  in  c.  2  km 
Entfernung  von  der  Küste  liegt  und  mitten  in  die  Ruinen  des  berühmten 
Aphroditetempels  hineingebaut  ist.  Letztere  waren  ehedem  hauptsächlich 
aus  Hammer's  Beschreibung  (S.  150—152  mit  Plan)  bekannt,  welche  auch 
dem  lange  als  mafsgebend  betrachteten  Restaurationsversuch  von 
Munter  und  Hetsch*)  zur  Grundlage  gedient  hat.  Ein  kurzer  Über- 
blick verschaffte  mir  die  Überzeugung,  dafs  die  früheren  Beschreibungen 
ungenügend  sind,  der  von  Cesnola  (S.  181)  gegebene  Grundrifs  absolut 
unbrauchbar  ist,  sowie  dafs  die  Anlage  des  Tempels  keinerlei  Ver- 
wandtschaft mit  irgend  einem  griechischen  oder  römischen  Tempel- 
bau zeigt,  volle  Klarheit  aber  erst  durch  vollständige  Blofslegung  der 
Fundamente  erlangt  werden  könnte.  Letzteres  ist  inzwischen  durch 
die  von  der  Englischen  Schule  in  Athen  veranlafsten  und  1888  unter 
Leitung  von  E.  A.  Gardner  durchgeführten  Ausgrabungen  geschehen, 
welche  meine  Vermutung,  die  sich  übrigens  an  Ort  und  Stelle  fast  von 
selbst  aufdrängen  mufste,  insofern  vollständig  bestätigten,  als  der 
Tempel  sich  wirklich  als  eine  spezifisch  phönizische,  von  griechischen 
und  römischen  Bauten  durchaus  verschiedene  Anlage  erwies,  welche, 
trotz  weitgehender  Unterschiede  in  der  Ausführung,  eine  unverkennbare 
Verwandtschaft  mit  dem  salomonischen  (bekanntlich  von  phönizischen 
Werkleuten  errichteten)  Tempel  zu  Jerusalem  zeigt.  Im  übrigen  ver- 
weise ich  auf  den  kürzlich  erschienenen  ausführlichen  Bericht  über  die 
Ausgrabungen*)  und  schliefee  hiermit  für  dieses  Mal  meine  eigenen 
Mitteilungen  über  meine  Reise,  welche  mich  zunächst  über  Kurion, 
Limassol,  Amathus  und  den  Gipfel  des  Troodos  nach  Nikosia  zurück- 


1)  Fr.  Munter,  Der  Tempel  der  himmlischen  Göttin  zu  Paphos.  Zweite  Bei- 
lage zur  Religion  der  Karthager,  mit  4  Kupfertafeln  und  einer  architektonischen 
Erklärung  von  G.  F.  Hetsch.  Kopenhagen.  1824.  Vgl.  auch  C.  G.  Lenz,  Die 
Göttin  von  Paphos  auf  alten  Bildwerken  und  Baphomet.     Gotha,  igog. 

■ 

2)  Excavations  in  Cyprus  ig87/8g.  Journ.  Hell.  Stud.  IX  (iggg)  S.  147  —  271, 
T.  VII — XI.  In  antiquarischer  und  archäolog:ischer  Hinsicht  kann  die  Publikation 
wohl  als  abschliefsend  betrachtet  werden;  ungenUgend  ist  dagegen  der  Abdruck  der 
zahlreichen  Inschriften,  welcher  hoffentlich  später  durch  eine  gründlichere  Bearbei- 
tung ersetzt  wird.  Eine  Anzahl  solcher  aus  Alt-Paphos,  welches  wohl  der  dankbarste 
Fundort  für  altgriechische  Inschriften  auf  Cypern  ist,  habe  ich  früher  selbst  (a,  a,  O. 
S.   3^2,-339)  mit  kritischen  und  antiquarischen  Erläuterungen  herausgegeben. 


Aus  Cypeni.  237 

führte.  Auf  einer  zweiten  Tour  durchzog  ich  den  Osten  und  einen 
Teil  des  Nordens  der  Insel  (Athienu,  Famagusta,  Salamis,  Levkoniko, 
Kythräa,  Buflfavento,  Bellapais,  Kerynia)  und  begab  mich  schliefslich 
von  Nikosia  über  Idalion  und  den  Berg  des  heiligen  Kreuzes  (Stavro- 
vuni)  nach  Lamaka,  wo  ich  mich  am  31.  Mai  nach  Smyrna  einschiffte. 


Nachtrag. 

Zu  S.  194.  Schon  auf  Marino  Sänudo's  Karte  des  östlichen  Mittel- 
meerbeckens (um  1320),  bei  Bongars,  Gesta  Dei  per  Francos  (Hanau 
1611),  findet  sich  quitü  und  Saline  eingetragen. 

Zu  S.  195  f.  Bereits  während  des  Druckes  ergaben  sich  mir  weitere 
Quellennachweise  zur  Geschichte  der  Salina  (Larnaka).  Ich  kann 
jedoch  auf  vollständige  Anführung  derselben  um  so  mehr  verzichten, 
als  dieselben  doch  noch  nicht  als  abgeschlossen  betrachtet  werden 
können  und  auf  mehrere  von  mir  nicht  ausdrücklich  angeführte  Quellen 
bereits  von  Heyd  (s.  S.  196  A.  i)  und  von  Meisner-Röhricht  in  der  Zeit- 
schrift d.  deut  Palästinaver.  I  (1878)  S.  iii  A.  i  hingewiesen  worden 
ist.  Doch  kann  ich  nicht  umhin,  den  bekannten  Felix  Fabri  hier  noch 
hervorzuheben,  welcher  gelegentlich  der  Erzählung  seines  Ausfluges  auf 
den  Berg  des  heiligen  Kreuzes  (1483)  Salina  als  einen  offenbar  belebten 
Hafenplatz  schildert^)  und  sogar  das  Dorf  Larnaka  selbst,  wenngleich 
unter  verstümmeltem  Namen,  kennt*);  es  ist  dies  die  erste  Erwähnung 
von  Larnaka,  die  mir  bis  jetzt  bei  einem  abendländischen  Schriftsteller 
bekannt  ist.  Als  den  Haupthafen  (la  scala  principale)  Cyperns  und 
Stapelplatz  verschiedener  Waren  beschreibt  die  Saline  ferner  eine 
wahrscheinlich  von  einem  Genueser  (der  Verfasser  war  selbst  in  Cypern) 
um  1563  verfafste  Kosmographie,  aus  welcher  Bandini  Auszüge  mit- 
teilt^). Bemerkenswert  ist  endlich  noch,  dafs  sich  bei  einigen  Schrift- 
steilem  für  Salina-Larnaka  die  Bezeichnung  Cyprus  findet,  ähnlich 
w^ie  der  altphönizische  Name  Kition  für  die  ganze  Insel  (s.  o.  S.  192) 
galt,  weshalb  jener  sonderbare  Gebrauch  wohl  auch  nur  aus  bibHschen 


1)  Evagatorium  ed.  C.  D.  Hafsler.  Bd.  I  (Bibl.  d.  lit.  Ver.  Bd.  11  1843) 
S.  171  ad  Salinensem  portum;  177  erat  autem  super  litus  maris  tnagnum  forum 
et  hominum  multorum  congregoHo  etc.;  daselbst  erscheint  auch  bereits  die  Kirche 
S,  Lazari,     Vgl.  auch  S.  4a  in  portum  qui  dicitur  Salina. 

*)  A.  a.  O.  S.  17z  ad  villam  quandam,  quae  dicitur  Ornyca  (im  Reyfsbuch 
foL  117  Arnylia\  distans  1  miliare  a  mari.  Da  die  Reisegesellschaft  dort  sogleich, 
und  zwar  zur  Nachtzeit,  die  nötigen  Reittiere  auftreiben  konnte,  kann  der  Ort  doch 
nicht  so  unbedeutend  gewesen  sein,  wie  ich  o.  S.  196  annahm.  Von  Ar  nie  a  spricht 
auch  Je.  Cotovicus,  Itin.  Hieros.  (Antverp.  1619)  S.  iii  (reiste  1596). 

5)  Biblioth.  Leopold.  Laurent.  T.  III  (Flor.  1793)  col.  349  s.  Die  Abfassungs- 
zeit ergiebt  sich  aus  der  Bemerkung,  dafs  Sultan  Soliman  damals  im  43.  Regierungs- 
jahr stand. 


238  Eugen  Oberhummer: 

Reminiszenzen  zu  erklären  ist^).  Noch  AI.  Drummond  in  seinem  wert- 
vollen, leider  schwer  zugänglichen  Reisewerk ^)  kommt  darauf  zu- 
rück^). Letzterer  giebt  auch  (S.  138)  die  griechischen  Schreibweisen 
JaQvi'iitt.   und  ^^Xi^eg  (d.  i.  !/^ii»x//,  s.  o.  S.  194). 

Zu  S.  i99ff.  Über  die  Ruinen  von  Kition  bemerkt  Fabri  a.  a.  O. 
S.  178:  transivimus  ad  locum  Sah'nae,  übt  ex  ruints  comprehendtmus  olim 
civiiatem  non  modicam  sieiüse,  —  Von  der  Denkschrift  des  Savorgnano 
erhalte  ich  soeben  durch  Vermittelung  des  Herrn  Dr.  Simonsfeld  die 
Abschrift  (60  S.  in  4)  eines  Exemplares  in  der  Markusbibliothek  (cod.  178 
in  Kl.  VI  der  ital.  Hdschr.),  aus  welcher  ich  ersehe,  dafs  sich  dieselbe 
nach  einer  Einleitung  über  den  Zustand  Cyperns  im  allgemeinen  mit 
der  Frage  der  Verteidigung  der  wichtigsten  festen  Plätze  beschäftigt. 
Auch  dort  heifst  es  von  Saline,  es  habe  maggiore  concorso  de  navi  che 
alcü  aliro  loco  delV  isola,  —  Drummond  (S.  251)  sah  1749  noch  die 
Reste  der  Mauern,  den  Stadtgraben  und  die  Spur  eines  Thores  von 
Kition.  Vgl.  ferner  Meisner-Röhricht  a.  a.  O. ;  Melch.  v.  Seydlitz  (1556) 
im  Reyfsbuch  fol.  231  verso;  Cotovicus  1.  1.  p.  loi;  Georg.  Gemnic. 
ephem.  (1504)  bei  Bern.  Pez,  Thesaur  anecol.  II  3  col.  6143. 

Zu  S.  203 f.  Über  die  Salzgewinnung  bei  Larnaka  vgl.  aufser 
der  über  letzteren  Ort  selbst  angeführten  Literatur  noch  Steph.  v. 
Gumpenberg,  Warhafftige  beschreybung  der  Meerfart  u.  s.  w.  (Franck- 
furt  am  Meyn  1561)  S.  40a  (1449/50);  Fabri  a.  a.  O.  S.  178;  Pilgerfahrt 
des  Herzogs  Friedrich  II.  von  Liegnitz  a.  a.  O.  S.  204  f. ;  Barth,  de  Salignac, 
Itinerar.  Hierosolym.  (1532)  IV  3;  Reisen  und  Gefangenschaft  Hans 
Ulrich  Kraffts  herausgegeben  von  K.  D.  Hafsler,  Stuttgart  1861  (Bibl, 
d.  lit.  Ver.  Bd.  61)  S.  76f.  Auch  Drummond  a.  a.  O.  S.  i4if.,  162  f.  be- 
schäftigt sich  mit  der  Frage  nach  der  Herkunft  des  Salzes,  welche  schon 
von  Fabri  richtig  auf  eindringendes  Meerwasser  zurückgeleitet  wird. 

Zu  S.  205.  Inzwischen  erfahre  ich  durch  briefliche  Mitteilung  von 
Herrn  A.  Bergeat,  dafs  „die  tafelförmige,  durch  verschiedene  Terrassen 
abgestufte  Gestalt  jenes  Kalkberges"  bei  Gap  Greco,  welchen  Strabo 
erwähnt,  mit  den  Tafelbergen  der  Mesaria  nichts  zu  thun  hat. 


^)  Bernhard  von  Breydenbach,  Sanct.  peregrinationum  etc.  opusculuni.  Mogunt. 
i486  (ohne  Paginierung):  In  portum  ipsum  venimus  Ctprinum,  Est  aut^m  Ciprus 
insula  a  Cipro  civitate  —  sie  appellata;  vgl.  Feyerabends  Reyfsbuch  (1584)  Fol.  05 
verso.  Meisner-Röhricht,  Die  Pilgerfahrt  des  Herzogs  Friedrich  II.  von  Liegnitz  und 
Brieg(i507),  a.  a.  O.  S.  204:  Cyprus  ist  eine  stelle  genant  Salina;  S.  205:  6*  deut^ 
sehe  meilen  von  Cypro. 

2)  Travels  trough  different  eitles  of  Germany,  Italy,  Greece  and  Several  Parts 
of  Asia.  London  1754.  Fol.  Ich  verdanke  die  Bentitzung  des  auch  in  grofsen  Bi- 
bliotheken nicht  häufigen  Werkes  der  K.  Bibliothek  in  Stuttgart. 

^)  S.  137:  Larnica,  called  hy  way  of  eminence  Cyprus ^  with  its  port  of  Sa- 
lines. S.  138:  Salines,  and  this  town  of  Larnica,  which  is  generally  calUd  Kvnoo 
hy  the   Turks  and  Greeksy  and  Cyprus  by  the  Europeans  (?). 


Aus  Cypern.  239 

Zu  S.  206.  Neben  Arona  giebt  die  Karte  noch  den  türkischen 
Namen  Harman  Tepe.     „Tepe"  (^^)  ist    das    bekannte    türkische 

Wort  für  Hügel,  „Harman"  dürfte  auf  persisch  <.^^-^  charmen,  chirmen 

„Ernte,  Tenne,  Dreschtenne"  zurückzuführen  sein,  wovon  nach  Meninski, 
Linguar.  Orient  turc.  arab.  pers.  institut.  (Vienn.  1680)  Sp.  1886  und 
Bianchi,  Vocab.  frangais-turc  (Par.  1831)  S.  13  die  vulgär-türkische  Form 

,,yAJ^    harman  lautet.     Die  Bezeichnung  „Tennenhügel"  ist  also  von 

der  vollkommen  ebenen  Beschaffenheit  der  Oberfläche  hergenommen, 
und  so  erklärt  sich  wohl  auch  das  griech.  Arona  in  demselben  Sinne 
(von  SXfaVf  jüngere  Nebenform  zu  att.  aXo)*,*,  ep.  ak(ari\  vgl.  die  Bezeich- 
nung ^Ahovia  rov  imaxonov  o.  S.  235). 

Zu  S.  214  A.  3.  Inzwischen  gelang  es  mir,  die  Monographie  von 
Mas  Latrie  über  Nikosia  aufzutreiben.  Dieselbe  scheint  nicht  be- 
sonders veröffentlicht  worden  zu  sein,  wie  O.  Lorenz,  Catal.  g^n.  de  la 
librairie  frangaise  III  (Par.  1869)  S.  408  b,  welchem  ich  a.  a.  O.  den 
Titel  entnommen  habe,  wohl  irrig  angiebt,  sondern  erschien  in  drei 
Nummern  der  Zeitschrift  „Le  Correspondant",  V.  Annde  (1847)  ß^-  XVII 
S- 505— 34,  XVIII  S.  850—83,  XIX  S.  350—72.  —  Das  Werk  des  Erz- 
herzogs Ludwig  Salvator  gelangte  kürzlich  durch  die  Liberalität  der 
Güterverwaltung  S.  K.  u.  K.  Hoheit  in  Brandeis  (Prag)  in  meinen  Besitz. 

Zu  S.  222  A.  3.  Über  die  Tylliria  s.  auch  Drummond  a.  a.  O. 
S.  262 — 66  u.  dessen  Karte  von  Cypern  zu  S.  191. 

Zu  S.  223  A.  2.  Ludolf  hat  seine  Bemerkung  über  den  cyprischen 
Muflon  offenbar,  wie  so  vieles  andere,  seinem  Zeitgenossen  Wilhelm 
V.  Boldensele  (reiste  1333)  entnommen,  welcher  schreibt^):  Sunt  etiam 
in  Cypri  montibus  oves  silvaticae,  in  pilis  stmiles  capriolis  et  cervis,  quae 
nusquam  alias  esse  perhihentur,  Multum  velox  est  animal,  bonas  carnes  et 
dulces  Habens,  Plures  capi  vtdi\  existens  in  venatione  cum  canibus  et  maxime 
domesticis  leopardis. 

Ebd.  A.  I.  Die  erste  Beschreibung  des  cyprischen  Muflon  in  der 
neueren  Literatur  findet  sich  bei  J.  F.  Brandt  und  J.  T.  C.  Ratzeburg, 
Medizin.  Zoologie  I  (Berlin  1829)  S.  54,  woselbst  auch  auf  T.  IX  F.  i 
nach  einem  vom  Grafen  v.  Sack  dem  Berliner  Museum  geschenkten 
Exemplare  eine  kolorierte  Abbildung  gegeben  ist.  Der  cyprische  Muf- 
lon wird  dort  zur  Var,  orientalis  von  Ovis  Alusimon  gerechnet.  Der 
Rückweis  (S.  55  A.  i)  auf  „Damper,  Bericht  von  den  Inseln  des  griechi- 
schen Meeres  S.  50"  ist  wohl  irrig,  da  ein  solches  Buch  bibliographisch 
nicht  nachzuweisen  ist.  Später  befafste  sich  E.  Blyth  mit  der  Syste- 
matik der  Gattung  Ovis^)  und  stellte  eine  besondere  cyprische  Spezies 

^)  Itinerarius  Guilielmi  de  Boldensele,  heraiisg.   von    C.  L.   Grotefend  in  der 
Zeitschr.  d.  bist.  Ver.  f.  Niedersachsen  185a  S.  24z. 

^  „List  of  the  Species  of  the  Genus  Ovis."     Proceed.  Zool.  Soc.  Lond.  1840 


240  Eugen  Oberhumnier:  Aus  Cypem. 

unter  dem  Namen  O.  ophion})  auf.  Blasius  gab  der  letzteren  die  Be- 
nennung O,  cyprius  (sicl)^),  welche  in  Deutschland  in  die  Literatur 
übergegangen  ist^).  Inzwischen  wurde  durch  Tschihatscheff  die  klein- 
asiatische Wildschafart  näher  bekannt,  deren  nahe  Verwandtschaft  mit  der 
cyprischen  Varietät  bereits  von  Valenciennes  hervorgehoben  wurde*). 
Weitere  Untersuchungen  zur  schärferen  Begrenzung  beider  Arten,  die 
sich  unzweifelhaft  sehr  nahe  stehen,  lieferten  Vict.  und  Bas.  Brooke*) 
sowie  Ch.  G.  Darnford  und  E.  R.  Aiston  ^),  bis  endlich  John  Biddulph, 
welcher  die  Verbreitung  der  Wildschafarten  zu  einem  speziellen  Studium 
gemacht  hat''),  eine  kurze,  von  einer  vorzüglichen  Abbildung  be- 
gleitete Monographie  des  cyprischen  Muflon  lieferte^,  auf  welche  ich 
den  Leser  zunächst  verweise. 


Schlufsbemerkung. 

Das  Routenkärtchen  (Taf.  3),  welchem  für  die  Situation  die  englische 
Karte,  aber  für  die  Schreibweise  Kiepert's  Karte  zur  Grundlage  dienten, 
zeigt  in  letzterer  Hinsicht  einige  Abweichungen  vom  Text,  welche  nicht 
mehr  ganz  beseitigt  werden  konnten ;  dieselben  beschränken  sich  haupt- 
sächlich darauf,  dafs  die  gequetschte  Aussprache  von  x  und  x>  welche 
dem  cyprischen  Dialekt  eigen  ist,  in  der  Karte  durch  tsch  wieder- 
gegeben wurde,  z.  B.  Tschönistra  =  Xiü}V«(7r()a ;  vgl.  o.  S.  194. 


S.  6z — 79  (S.  73  u.  78),  u.  „Monograph  of  the  Species  of  Wild  Sheep."  Journ. 
Asiat.  Soc.  Bengal.  N.  S.  X  (1841)  1  S.  858  —  88  (S.  879  f.)»  auch  in  Taylors  Magaz. 
of  Nat.  Hist.  1841  (letzteres  mir  unzu^nglich). 

1)  Der  Name  ist  oflfenbar  aus  Plin.  n.  h.  XXVIII  §  151,  XXX  §  146  ent- 
nommen, wo  vielleicht  der  sardinische  Muflon  gemeint  ist,  obwohl  derselbe  ib.  VIII 
§199  unter  dem  Namen  musmon  erscheint. 

^)  Fauna  der  Wirbeltiere  Deutschlands.  I.  Säugetiere.  Braunschweig  1857« 
S.  473.  Der  dort  gegebene  Hinweis  auf  Sundevall  bezieht  sich  wahrscheinlich  auf 
des  letzteren  Schrift  „Method.  Übersicht  der  wiederkäuenden  Tiere,  Linne's  Pecora" 
(deutsch  y.  Homschuh,  Greifswald  1848)1  welche  mir  augenblicklich  nicht  zugäng- 
lich ist. 

^)  Wobei  der  grammatische  Lapsus  getreulich  wiederholt  wurde;  s.  H.  Schinz, 
Synopsis  Mammalium  II  (Solothum  1845)  S.  475f.,  Unger-Kotschy  S.  570b. 

*)  A.  a.  O.  u.  (mir  unzugänglich)  Rev.  et  Mag.  Zool.  1856  S.  346  (descr.  eng.); 
s.  auch  Tchihatcheff,  Asie  Mineure  II  S.  726 — 33,  T.  IV. 

*)  On  the  large  Sheep  of  the  Thian  Schan,  and  the  other  Asiatic  Argali. 
Proc.  Zool.  Soc.  Lond.  1875  S*  5°9 — *^  l^*  5*^)" 

«)   On  the  Mammals   of  Asia  Minor  (Pt.  IL).     Ib.  1880  S.  50—64  (S.  ssff.l 

7)  On  the  Geographica!  Races  of  the  Rocky  Mountain  Bighorn.  Ib.  ig85. 
S.  678 — 84.     Vgl.  auch  seine  Mitteilung  Über  eine  Wildschafart  aus  Kaschgar,  ib. 

1875  S.  I57f. 

8)  On  the  Wild  Sheep  of  Cyprus.     Ib.  1884  S.  593—96,  T.  58. 


H.  F.  Wiebe:  Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer.        241 


VII. 
Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer. 

Von  H.  F.  Wiebe, 
Mitglied  der  Physikalisch-Technischen  Reichsanstalt. 

Gelegentlich  einer  während  des  VIII.  Deutschen  Geographentages 
zu  Berlin  i.  J.  1889  veranstalteten  Ausstellung  von  wissenschaftlichen 
Reise- Ausrüstungsgegenständen  war  auch  eine  Anzahl  Aneroide  ver- 
schiedenster Herkunft  ausgestellt.  Diese  Gelegenheit  wurde  benutzt, 
um  die  Aneroide  bei  der  Physikalisch  -  Technischen  Reichsanstalt  in 
Charlottenburg  bei  Berlin  einer  vergleichenden  Prüfung  zu  unterziehen, 
welche  zwar  mit  Rücksicht  auf  die  in  Aussicht  genommene  baldige 
praktische  Verwendung  der  Instrumente  nicht  mit  aller  Vollständigkeit 
durchgeführt  werden  konnte,  die  aber  immerhin  eine  Reihe  von  Ergeb- 
nissen geliefert  hat,  welche,  wenn  auch  nicht  durchaus  Neues,  so  doch 
Interesse  genug  bieten  dürfte. 

Von  den  untersuchten  neun  Barometern  sind  zwei  französischen, 
vier  englischen  und  drei  deutschen  Ursprungs.  Sie  sind  sämtlich  nach 
der  Vidi-Naudetschen  Konstruktion  (mit  Büchse  und  Blattfeder)  ange- 
fertigt und  in  der  folgenden  Zusammenstellung  mit  ihren  näheren  Kenn- 
zeichen aufgeführt.  Die  Teilung  der  Instrumente  ist  in  ganzen  Milli- 
metern, bezw.  englischen  Linien  ausgeführt. 


Laufen- 
de 
Nummer 


Verfertiger 


Bezeich- 
nung 


Grenzen  der 
Teilung 


Durch- 
messer 
derTei- 
I  lung 


Bemerkungen 


1 
3 

4 

5 


8 


Naudet  &  Cie, 

Nt.  I 

Paris 

dieselben 

Nt.  3 

L.  Casella 

Gas.  5531 

London 

derselbe 

Gas.  553a 

Negretti  &  Zam- 

N&Z7120 

bra,     London 

Gary,  London 

G.  808 

0.  Bohne, 

B.  554 

Berlin 

derselbe 

B.  1046 

derselbe 

B.  1076 

6ao  bis  780  mm 

620  „   780    „ 
400  „   790   „ 

400  „   790    „ 
550  »   790    " 

1 5  bis  3 1  engl.  Zoll 
560  „    790  mm 

400  „    780    „ 

360  „    780    „ 


51mm 

51 

64 

64 

n 

55 

» 

53 

60 

» 

38 

» 

58 

}} 

mit   Temperaturkom- 
pensation ,  ohne 
Thermometer 

desgl. 

desgl. 

desgl. 
desgl. 

desgl. 
mit   Temperaturkom- 
pensation, mit  Ther- 
mometer 
ohne  Temperatur- 
kompensaüon,    mit 
Thermometer 
desgl. 


242  H.  F.  Wiebe: 

Die  Instrumente  wurden  zunächst  während  mehrerer  Tage  bei 
natürlichen  Luftdruckschwankungen,  dann  aber  bei  künstlicher  Druck- 
änderung, und  zwar  bei  Drucken,  welche  teilweise  bis  zu  400  mm  ab- 
wärts gingen,  mit  einem  Quecksilberbarometer  verglichen,  welches  durch 
indirekte  Vergleichung  an  ein  Normalbarometer  angeschlossen  worden 
war.  Der  zu  den  Untersuchungen  bei  künstlicher  Druckänderung  be- 
nutzte Apparat^)  ist  von  Herrn  R.  Fuess  in  Berlin  verfertigt  und  wird 
demnächst  in  der  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde  ausführlicher  be- 
schrieben werden.  Er  besteht  im  wesentlichen  aus  einem  metallenen 
Behälter  zur  Aufnahme  der  Aneroide  und  einer  Luftpumpe,  welche 
einerseits  mit  dem  Behälter  und  andererseits  mit  einem  Quecksiiber- 
barometer  verbunden  ist.  Aufserdem  ist  eine  Reguhervorrichtung  ein- 
schaltet, welche  gestattet,  die  Geschwindigkeit  der  Druckändening 
innerhalb  sehr  weiter  Grenzen  beliebig  zu  verändern. 

Bei  der  Prüfung  der  Aneroide  kommt  es  darauf  an,  ein  Verfahren 
zu  befolgen,  welches  der  Art  und  Weise  ihrer  praktischen  Verwendung 
bei  Bergbesteigungen  sich  möglichst  nahe  anschlielst.  Die  Instrumente 
müssen  deshalb  bei  mehreren  verschiedenen  Geschwindigkeiten  der 
Druckänderung  und  zwar  sowohl  bei  abnehmendem  wie  bei  zunehmendem 
Drucke  —  entsprechend  dem  Auf-  und  Absteigen  —  mit  dem  Queck- 
silberbarometer verglichen  werden.  Ferner  ist  die  Gröfse  der  nach 
kürzer  oder  länger  andauernden  Druckänderungen  auftretenden  elasti- 
schen Nachwirkung  zu  ermitteln. 

Die  Kenntnis  der  Standänderung,  welche  die  Aneroide  bei  länger 
andauernden  Druckwirkungen  durch  die  elastische  Nachwirkung  des 
Federsystems  erleiden,  hat  zwar  für  den  unmittelbaren  Gebrauch  des 
Aneroides  als  Höhenmessinstrument  meist  nur  geringe  Bedeutung,  da 
es  sich  bei  Bergbesteigungen  um  relative  Messungen  handelt  und  wohl 
jederzeit  kurz  vor  dem  Aufbruch  eine  Beobachtimg  vorgenommen 
werden  kann.  Indessen  ist  die  Bestimmung  dieser  Gröfse  für  die  Beur- 
teilung der  Güte  der  Instrumente  von  erheblichem  Wert,  da  sie  einen 
Mafsstab  für  die  zu  erwartenden  Veränderungen  ihrer  Angaben  abzu- 
geben vermag. 

Mit  Ausnahme  der  Barometer  Bohne  1046  und  1076  waren  sämt- 
liche Aneroide  nach  Angabe  auf  der  Skala  mit  Temperaturkompensation 
versehen,  die  jedoch,  wie  die  weitere  Untersuchung  ergab,  bei  einigen 
sehr  mangelhaft  ausgeführt  war.  Die  Bestimmung  des  Temperatur- 
koeffizienten wurde  so  ausgeführt,  dafs  man  die  Instrumente  einmal 
bei    gewöhnlicher  Zimmertemperatur    und    ein    anderes  Mal,    nachdem 


1)  Die  Konstruktion  des  Apparats  stimmt  im  Prinzip  mit  der  von  Dr.  Paul 
Schreiber  in  der  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde  ig86  S«  lai  beschriebenen 
überein. 


Vergleichende  PrUfung  mehrerer  Aneroidbarometer.  243 

sie  in  Eis  gebettet  waren  und  darin  mehrere  Stunden  verweilt  hatten, 
mit  dem  Quecksilberbarometer  verglich.  Die  Temperatur  derjenigen 
Aneroide,  welche  nicht  mit  Thermometer  versehen  waren,  wurde  durch 
die  übrigen  gleichzeitig  eingelegten  Instrumente  bestimmt,  bei  denen 
Thermometer  vorhanden  waren.  Nur  bei  den  beiden  Naudetschen  In- 
strumenten ergab  die  Prüfung  eine  vollständige  Kompensation  des 
Temperatureinflusses,  während  die  übrigen  Barometer  folgende  Tempe- 
raturkorrektionen erforderten : 

Korrektion  für  t  Grad 

Gas.     5531  (kompensiert)  —  0,103  t  mm 

Cas.     5532  „  —  0,052  t     „ 

N&Z.  7120  „  —  0,195  *    »» 

C.     808 1)  „  —  0,076  t    „ 

B.     554  „  H-  0,010 1     „ 

B.     1046  (nicht  komp.)  —  0,175  t    „ 

B.     1076  (nicht  komp.)  —  0,122  t     „ 

Darf  die  Temperaturkompensation  bei  dem  Aneroid  Bohne  554 
noch  als  eine  hinreichende  bezeichnet  werden,  so  zeigen  die  englischen 
Instrumente  dagegen,  wie  wenig  verläfslich  zuweilen  die  Angaben  der 
Fabrikanten  sind.  Da  diese  Instrumente  überdies  nicht  mit  Thermo- 
metern versehen  sind,  so  können  damit  angestellte  Beobachtungen  bei 
Höhenmessungen  nur  eine  begrenzte  Sicherheit  gewähren. 

Die  vorstehend  angegebenen  Temperaturkorrektionen  sind  zur 
Reduktion  der  Vergleichungen  der  Aneroide  mit  dem  Quecksilber- 
barometer auf  Null  Grad  benutzt  worden;  übrigens  schwankte  während 
der  Dauer  der  Versuche  die  Temperatur  nur  innerhalb  weniger  Grade 
und  während  einer  Vergleichsreihe  selten  um  mehr  als  einen  Grad,  so 
dafs  eine  etwaige  Unsicherheit  in  der  Bestimmung  der  Temperatur- 
korrektionen von  relativ  geringem  Einflufs  auf  die  vorliegenden  Ver- 
suche ist. 

Die  Vergleichung  der  Aneroide*)  bei  gewöhnlichem  Luftdruck 
wurde  an  8  Tagen,  täglich  mehrere  Male,  ausgeführt;  die  Tagesmittel 
sind  dann,  da  der  Barometerstand  innerhalb  der  8  Tage  nur  um  9  mm 
geschwankt  hatte,  ohne  Weiteres  zu  einem  Gesamtmittel  vereinigt; 
die  folgende  Übersicht  (Tabelle  A)  giebt  die  bezüglichen  Korrektionen 
der  Aneroidangaben  gegen  das  Quecksilberbarometer,  sowie  die  Ab- 
weichungen vom  Mittel  (A).    Letztere  erreichen  bei  Nt.  i,  Nt.  3,  C.  808 


^)  Der  bequemeren  Übersicht  wegen  sind  hier  wie  im  Folgenden  die  Angaben 
für  das  in  engl.  Mafs  geteilte  Instrument  von  Gary  Nr.  80g  auf  mm  umgerechnet. 

2)  Da  die  beiden  Instrumente  von  Bohne  1046  und  1076  erst  bei  Abschlufs  der 
Untersuchungen  hinzukamen  und  deshalb  nur  wenige  Beobachtungen  mit  ihnen 
angestellt  werden  konnten,  so  sind  sie  auch  in  der  Tafel  A  nicht  mit  aufgeführt 
worden. 


244 


H.  F.  Wiebe: 


sowie  bei  N.  &  Z.  7120  Beträge,  welche  die  Grenzen  der  innerhalb  der 
beobachteten  Druckschwankungen  durch  elastische  Nachwirkungen  er- 
zeugten Fehler  weit  tiberschreiten.  Man  mufs  daher  annehmen,  dafs 
bei  diesen  vier  Instrumenten  der  Übertragungsmechanismus  nicht  hin- 
reichend vollkommen  wirkte,  um  zeitige,  durch  toten  Gang  hervor- 
gerufene Störungen  der  Bewegung  des  Zeigers  genügend  zu  beseitigen. 

Tabelle  A. 

Ergebnisse  der  Vergleichung  bei  gewöhnlichem  Luftdruck. 

(Tagesmittel) 
Bemerkung:     Die  Korrektion  bedeutet  Quecksilberbarometer  —  Aneroid. 


Nt.  I 

Nt. 

3 

B.  554 

1888 

Korrektion     A 

Korrektion     ^ 

Korrektion     A 

9- 

April  756  mm 

—  4.64  mm 

-f-017 

—  4.34  mm 

+  0.19 

—  3.29  mm  +  0.18 

10. 

758   „ 

—  4.*9    »» 

—  0,18 

—  4.28    „ 

-f-0.13 

—  3.22    „     4-0.11 

II. 

755    » 

—  4  69    „ 

+  0.22 

4-^8    „ 

4-0.13 

3.31     „       -h0.20 

12. 

749    n 

-4.30    » 

—  0.17 

—  3  93    » 

—  0.22 

—  3.12     „       +  0.01 

13- 

756    « 

—  4-a4    .» 

—  0.23 

—  4.13    »» 

—  0.02 

—  3.15    "     4-0.03 

19- 

750   >f 

—  5-04    »» 

+  0-57 

—  451    »» 

+  0.36 

—  3.06    „     —  0.05 

OO. 

749   " 

-4.97    " 

+  0.50 

3-90    " 

—  0.25 

—  2.91      „       —  0.10 

21. 

750   » 
Mittel 

~  3.60    „ 

—  0.87 
±0.36 

—  3-80    „ 

—  4.15  mm 

-0.35 

—  2.81    „     —0.30 

—  4.47  mm 

±0.21 

—  3.11  mm  dbo.13 

C.  808 

Gas.  5531 

Gas.  5532 

1888 

Korrektion     ^ 

Korrektion     ^ 

Korrektion    A 

9- 

April  756  mm 

-|-  0.90  mm 

-h  0.16 

-|-  0.47  mm 

—  006 

—  2.50  mm  —  0.26 

10. 

» 

758    » 

+  0.77    » 

+  0.29 

-1-0.62    „ 

—  0.21 

a.43    ».    —0-33 

II. 

f* 

755    w 

-h  I.CX)    „ 

+  0.06 

-1-0.40    „ 

4-  O.Ol 

—  2.85    >*     4-0.09 

12. 

ty 

749    »» 

+  1.38    ») 

—  0.32 

+  0.35    „ 

+  0.06 

—  286    „     -ho.io 

13- 

*f 

756       M 

-h  1.04    „ 

-1-0.02 

4-0.47    »» 

—  0.06 

—  2.71    „    —0.05 

19- 

»» 

750   » 

-1-0.40    „ 

-ho  66 

+  0.24    „ 

4-0.17 

—  2.96    „     +0.10 

ao. 

»t 

749    » 

+  1.38    „ 

—  0.32 

+  0.36    „ 

4-0.05 

—  287    »     4-o.n 

21. 

>» 

750    .» 

+  1.65    „ 

0.59 

-f  0.38    „ 

4-0.03 

—  2.88   „    4-o.li 

Mittel 

-|-  1.06  mm 

±0.30 

-+•  0.41  mm 

-1-0.08 

—  2.76  mm  ±o.ib 

N&Z.  7120 

Korrektion     A 

1888 

' 

9.  April  756  mm 

—  1.09  mm 

—  0.21 

10.      „ 

758   » 

—  0.86    „ 

—  0.44 

II.      f, 

755    " 

—  0.84    n 

—  0.46 

12.      „ 

749    .» 

—  i.*8    f, 

—  0.02 

13.      ». 

756    » 

—  0.81    n 

0.49 

19.      n 

750   ,. 

—  2.08    „ 

H-  0.78 

20.      „ 

749    » 

—  1.94    ff 

4-  0.64 

21.      f, 

750   „ 

—  1.50    „ 

-h  0.20 

Mittel  — 1.30  mm     ±0.41 


^ 


Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer.  245 

Die   übrigen    3   Aneroide    zeigen    hingegen    ein    gutes  Verhalten,    die 
mittlere  Abweichung  beträgt  bei  ihnen  nur  etwa  0,1  mm. 

Die  Vergleichung  der  Instrumente  bei  künstlichen  Luftdruck- 
änderungen erstreckte  sich  je  nach  dem  Umfang  der  Skalen  bei  Nt.  i 
und  Nt.  3  bis  630  mm,  bei  N.  &  Z.  7120  sowie  bei  B.  554  bis  575  mm 
und  bei  den  übrigen  Aneroiden  bis  425  mm  abwärts.  Im  allgemeinen 
schritt  die  Prüfung  von  30  zu  30  mm  fort.  Man  verfuhr  hierbei 
folgendermafsen.  Nachdem  das  Aneroid  bei  gewöhnlichem  Luftdruck 
in  den  Behälter  eingebracht  war,  wurde  die  Pumpe  in  Bewegung  gesetzt 
und  eine  Vergleichung  mit  dem  Quecksilberbarometer  vorgenommen, 
sobald  der  Druck  um  30  mm  gesunken  war.  Die  Vergleichung  wurde 
dann  im  Verlaufe  der  folgenden  Stunde  mehrfach  wiederholt.  In  der 
Regel  folgte  nach  Abschlufs  der  Reihe  eine  längere  Pause  von  etwa 
20  oder  40  Stunden,  bevor  zu  der  Vergleichung  bei  zunehmendem 
Drucke  oder  zu  einer  neuen  Reihe  geschritten  wurde.  Einige  Male 
hat  auch,  durch  äufsere  Umstände  geboten,  eine  Unterbrechung  während 
einer  Vergleichsreihe  eintreten  müssen. 

Nach  Reinhertz'  Annahmen')  entsprechen  den  natürlichen  Verhält- 
nissen beim  praktischen  Gebrauch  des  Aneroids  Druckänderungen  von 
0,5  bis  2  mm  in  der  Minute;  demgemäfs  wurden  auch  bei  den  vor- 
liegenden Versuchen  die  Geschwindigkeiten  der  Druckänderungen 
zwischen  0,5  und  2  mm  in  der  Minute  gewählt.  Im  ganzen  sind  8  Ver- 
suchsreihen, 5  bei  abnehmendem  und  3  bei  zunehmendem  Drucke  aus- 
geführt worden.  Um  ein  anschauliches  Bild  von  der  Art  der  Ver- 
gleichungen  zu  geben,  mögen  im  Folgenden  die  Resultate  der  ersten 
und  zweiten  Reihe  ausführlich  mitgeteilt  werden  (Tabelle  B). 

Wenn  man  von  kleinen  Unregelmäfsigkeiten  absieht,  so  ergiebt 
sich  aus  den  umstehend  mitgeteilten  Zahlen  deutlich  der  EinÜufs  der 
elastischen  Nachwirkung  auf  die  Angaben  der  Aneroide.  Zunächst 
erkennt  man,  dafs  die  Korrektionen  des  Aneroids  bei  abnehmendem 
Drucke  andere  sind  als  bei  zunehmendem  Drucke,  ynd  zwar  um 
mehrere  Millimeter  von  einander  abweichen.  Es  ist  also  unrichtig,  an 
die  bei  Höhenmessungen  mit  einem  Aneroid  beobachteten  Barometer- 
stände beim  Abstieg  die  nämlichen  Korrektionen  wie  beim  Aufstieg 
anzubringen.  Ferner  ist  die  Korrektion  unmittelbar  nach  Erreichung 
des  Druckes  eine  andere,  als  wenn  letzterer  einige  Zeit  gewirkt  hat. 
Die  Unterschiede  steigen  bei  Nt.  i  und  Nt.  3  für  die  Einwirkung  einer 
Stunde  sogar  bis  über  i  mm  (siehe  I.  4.  Vergleichung  bei  630  mm),  es 
ist  hiemach  also  auch  nicht  gleichgültig,  ob  die  Ablesung  des  Aneroids 
bei  Bergbesteigungen  sofort  nach  Erreichung  des  zu  messenden  Punktes 
vorgenommen  oder  ob  damit  gewartet  wird;  ja  schon  Verzögerungen 
von  5  bis  IG  Minuten   können   Unterschiede   von    mehreren  Zehnteln 


M  VergL  Zeitschrift  für  Instmmentenkunde  1887  S.  160. 


246 


H.  E.  Wiebet 


Tabelle  B. 
I.    Vergleichung  nach  abnehmendem  Druck. 
(Geschwindigkeit  der  Druckabnahme  i  mm  in  der  Minute.) 
Bemerkung:     Die    in    der    folgenden  Zusammenstellung    aufgeführten    Kor- 
rektionen  sind   die  Ergebnisse   unmittelbar   auf  einander  folgender  Vergleichungen; 
innerhalb  einer  Gruppe  ist  der  Druck  konstant  gehalten  worden. 

ai.  April  iggg. 

I.  Vergleichung  bei  719mm. 


Zeit 

Nt.  I 

Nt.  3 

B.  554 

C.  808     Cas.  5531 

Cas.  5532  N&Z.7120 

mm 

mm 

mm 

mm 

mm 

mm 

mm 

iqI»     I 

—  4.60 

—  3.60 

—  3.65 

+  0.42 

-H  0.62 

—  2.88 

—  403 

7 

—  4.26 

—  3.16 

—  3.56 

+  0.63 

-I-0.61 

—  2.19 

—  379 

II 

-  436 

—  3.46 

351 

+  0.68 

+  0.62 

—  2.63 

3-77 

17 

-  4.12 

-2.97 

-3  47 

+  075 

-ho.76 

—  2.09 

-3.63 

27 

-.  4^5 

-3.15 

—  3.40 

+  080 

+  0.43 

—  2.52 

—  3.66 

58 

-4.15 

—  3.00 

-  3  50 

+  0.70 

-f-0.70 

—  2.21 

-3.66 

iiH    a 

—  4.12 

—  3.02 

-  3.42 

+  0.40 

H-0.68 

-2.53 

—  3-64 

2.  V 

ergleichi 

ing  bei  6gS 

mm. 

iih  40 

—  4.00 

—  2.25 

3.90 

+  0.15 

-f-  1.24 

—  2.31 

—  4-89 

46 

—  3-84 

—  2.14 

—  3.64 

+  068 

+  1.46 

—  2.05 

--4.53 

51 

-  370 

-1.95 

3.70 

+  0.20 

+  1.49 

—  2.21 

—  464 

56 

—  3.62 

—  1.92 

-3.52 

-f  0.78 

+  1.50 

—  2.07 

—  4.31 

12h    7 

—  3.60 

—  I  80 

-  3-50 

+  0.80 

+  1.47 

—  1.80 

-4.34 

31 

—  3.41 

—  1*56 

—  3-51 

+  0.65 

H-  1.41 

—  I.81 

-  4.40 

35 

—  3  57 

—  T.72 

—  3  4* 

+  0.82 

H-  1.50 

—  1.82 

-4.35 

3.  V 

ergleichi 

iing  bei  65S 

;  mm. 

ili  II 

—  2.71 

—  0.81 

—  4.16 

-1-0.42 

+  1.15 

1-57 

—  5.26 

17 

—  2.47 

—  0.82 

—  3-87 

+  0.23 

+  1.^5 

—  1.42 

—  4.88 

28 

—  214 

—  0.24 

-3.69 

-1-  0.23 

+  i-*4 

—  1.28 

-aM 

34 

—  2.24 

—  0.44 

-3.69 

+  0.48 

-h  1.31 

—  1.33 

-451 

54 

—  2.10 

—  0.20 

-3.55 

-|-  0.60 

+  1-40 

-1.19 

—  443 

57 

1.97 

+  0.03 

—  3,52 

+  0.65 

-f-  1.31 

—  1.21 

-4-38 

4.  V 

ergleich 

ung  bei  630  mm. 

2I»  28 

—  1.85 

—  0.05 

—  3.60 

H-  i.oo 

+  1.05 

—  0.94 

-5-73 

33 

—  1.90 

—  0.05 

—  3-86 

+  0.88 

-h  1.16 

—  0.78 

—  5.81 

47 

—  1.45 

+  0.15 

3.66 

+  1.38 

+  1.41 

—  0.58 

-5.31 

3h  34 

—  0.64 

+  0.86 

—  3.30 

+  1.75 

+  1-57 

—  0.47 

-5*5 

36 

—  0.48 

+  1.02 

—  3-i8 

+  I  45 

-*-  1.48 

—  0.41 

—  5.44 

23.  April  1888. 
Nachdem  die  Instrumente  etwa  42  Stunden  unter  einem  Drucke 
von  630  mm  verweilt  hatten ,   ergab   die  Vergleichung  mit  dem  Queck- 
silberbarometer folgende  Korrektionen: 

9^0        +2.23       +•3.53       —1.80       +3.15       -h  *.36       +  X.19       —2.91 


Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer.  247 


11.     V  ergieicni 
(Geschwindigkeit 

ing  nacn  zunen 
der  Druckzunahme   i 

iiienaem 
mm  in  der 

Minute.) 

I.  V 

crgleichi 

ing  bei  659mm. 

Zeit 

Nt.  I 

Nt.  3 

B.  554 

C.  808 

Gas.  5531 

Gas.  553a  ] 

N&Z.  7120 

mm 

mm 

mm 

mm 

mm 

mm 

mm 

9I146 

+  3*9 

+  5-34 

—  0.79 

+  3.68 

+  3-57 

-ha.66 

—  i.ao 

5* 

+  3.53 

+  5-48 

—  0.30 

+  3.95 

+  3.5S 

+  2.76 

—  1.13 

loh     0 

+  3-*5 

+  5.20 

—  0.88 

+  3.75 

+  3.60 

-f  «.88 

—  U16 

44 

+  3-45 

+  5.35 

—  0.58 

+  3-5* 

+  3.80 

+  M5 

—  0.97 

49      +3.22       +  5'i7       -—0.81       +4.00       +  3'57       +2.92       — i.oo 


2.   Vergleichung  bei  698mm. 


Ill»  32 

+  2.80 

+  4-55 

—  0.14 

+  4.78 

+  4.09 

+  3-*8 

—  0.49 

37 

+  2.64 

+  4.34 

—  0.30 

+  4.70 

+  3.98 

+  2.97 

—  0.45 

44 

+  2.42 

H-  4.02 

—  0  32 

+  4.80 

+  3.96 

+  2.90 

—  0.32 

izb  30 

+  2.52 

+  3-97 

—  0.17 

+  4.73 

+  3.98 

+  3-" 

—  0.33 

34 

+  «34 

+  3.59 

—  0.40 

+  4.65 

■+-3.92 

+  3-04 

—  0.37 

3.    Vergleichung  bei  739mm. 


ih  17 

■+-  1.14 

+  i.*4 

—  0.31 

+  5-17 

+  ^•75 

+  1.56 

+  0.59 

22 

+  0.78 

+  I.08 

—  0.52 

+  5-33 

+  2.70 

-f  1.20 

+  0.55 

29 

+  075 

+  0'75 

-0.75 

-|-5-»5 

+  2.42 

4-1.17 

+  0.57 

ah    0 

+  0.40 

+  0,15 

—  0.65 

+  5.05 

+  *.*5 

+  1.04 

+  0.33 

4 

+  0.43 

-f  0.18 

—  0.82 

+  4-9* 

+  2.23 

+  0.9* 

+  0.31 

4.     Vergleichung  bei  772mm. 


2^35 

-1.70 

—  2.60 

—  0.85 

+  1.45 

+  4.56 

—  0.26 

+ 1.25 

41 

—  2.02 

—  2.82 

— -  1.02 

+  1.48 

-h  2.60 

+  0.03 

+  0.90 

47 

—  2.26 

—  3.06 

—  1.06 

+  1.43 

+  4.51 

—  O.Ol 

+  0.91 

3k  17 

—  2.71 

3.66 

—  1.21 

-ho.68 

+  2.20 

—  0.21 

-I-0.7I 

23 

—  2.76 

-3.66 

— 1.26 

+  0.78 

+  «.36 

—  0.31 

+  0.86 

24.  April  1888. 
Nachdem    die  Instrumente   etwa   18  Stunden  unter  gewöhnlichem 
Luftdruck  verweilt  hatten,    ergab   die  Vergleichung   mit  dem  Queck- 
silberbarometer folgende  Korrektionen: 

9h  o       —357       —4.35       —230       +1-57       +1.05       —1.99      —1.08. 

Zeitschr.  d.  Gcselbch.  f.  Erdk.  Bd.  XXV.  18 


248  H.  F.  Wiebe: 

Millimeter  in  den  Ablesungen  hervorrufen,  wie  dies  die  vorstehend  mit- 
geteilten Zahlen  auf  das  Deutlichste  erkennen  lassen.  Drittens  zeigt 
sich  der  Einflufs  einer  längeren  Ruhe,  wie  sie  bei  Bergbesteigungen 
durch  Rasttage  verursacht  wird,  auf  die  Standangaben  der  Aneroide 
als  sehr  beträchtHch.  Während  der  42  stündigen  Pause  vom  21.  bis 
23.  April  haben  sich  die  Korrektionen  der  Aneroide  durchschnittlich 
um  1,7  mm  geändert  und  nach  Beendigung  der  Vergleichung  bei  zu- 
nehmendem Druck  in  den  darauf  folgenden  18  Stunden  eine  Änderung- 
von  durchschnittlich  i  mm  erfahren.  Aus  der  Art  der  Änderungen 
der  Korrektionen  erkennt  man,  dafs  die  elastische  Nachwirkung  stets 
ein  Zurückbleiben  des  Aneroids  verursacht,  bei  abnehmendem  Dnicke 
zeigen  die  Aneroide  zu  hohe,  bei  zunehmendem  Drucke  zu  niedrige 
Stände  an.  Ohne  eine  spezielle  Kenntnis  dieser  Nachwirkungsgröfsen 
kann  daher  der  Gebrauch  der  Aneroide  zu  sehr  erheblichen  Fehlem  in 
der  Höhenbestimmung  Veranlassung  geben. 

In  ähnlicher  Weise  sind  auch  die  übrigen  Vergleichsreihen  der 
Aneroide  mit  dem  Quecksilberbarometer  durchgeführt.  Es  wurden 
noch  die  Instrumente  B.  554,  C.  808,  Gas.  5531 1  Gas.  5532,  sowie 
N.  &  Z.  7120  mit  einer  Geschwindigkeit  der  Druckänderung  von  0,5  mm 
in  I  Minute  bis  570  mm  abwärts  und  wieder  aufwärts  bis  zum  Atmo- 
sphärendruck geprüft.  G.  808,  Gas.  5531  und  Gas.  5532  sind  dann  noch 
weiter  bis  425  mm  abwärts  verglichen  worden.  Ferner  wurden  die 
Aneroide  N.  i,  N.  3,  G.  808,  Gas.  5531,  Gas.  S532,  N.  &  Z.  7120, 
B.  554,  B.  1046  und  B.  1047  mit  einer  Geschwindigkeit  der  Druck- 
änderungen von  2  mm  in  i  Minute  bis  632  mm  abwärts  und  wieder 
aufwärts  bis  Atmosphärendruck,  und  die  letzteren  beiden  Barometer 
schliefslich  noch  bis  430  mm  herunter  geprüft. 

Was  nun  die  weitere  Verwertung  der  Beobachtungen  anbetrifft, 
so  mufste  es  sich  zunächst  darum  handeln,  aus  den  unmittelbaren 
Vergleichsresultaten  die  sogenannte  Teilungskorrektion  für  jedes 
Aneroid  zu  ermitteln.  Dieselbe  giebt  den  mittleren  Wert  der  Einheit 
der  Teilung  ausgedrückt  in  Millimeter  Quecksilberdruck  und  wird  in 
der  Regel  für  ein  und  dasselbe  Instrument  als  konstant,  d.  h.  als  un- 
abhängig von  dem  Tempo  der  Druckänderungen  angesehen.  Wie 
wenig  indes  die  letztere  Annahme  zutrifft,  lassen  die  nachfolgenden  Aus- 
führungen erkennen.  Es  wurde  aus  jeder  einzelnen  Versuchsreihe  für 
das  betreffende  Aneroid  die  Teilungskorrektion  nach  der  Methode  der 
kleinsten  Quadrate  unter  der  Annahme  berechnet,  dafs  dieselbe  durch 
eine  lineare  Funktion  sich  ausdrücken  läfst.  Hierbei  stellte  sich  her- 
aus, dafs  eine  lineare  Funktion  zur  Darstellung  der  Teihmgskorrektion 
nicht  bei  allen  Instrumenten  genügte,  da  die  übrigbleibenden  Fehler 
die  Beobachtungsfehler  erheblich  überschreiten,  ja  in  einzelnen  Fällen 
sogar  bis  zu  i  mm  ansteigen.  Allein  von  einer  Wiederholung  der 
Rechnung  unter  Einführung  eines  quadratischen  Gliedes  konnte  Abstand 


Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer. 


249 


genommen  werden,  da  die  ersteren  Ergebnisse  bereits  gestatten,  über 
das  Verhalten  der  Aneroide  einige  Schlüsse  zu  ziehen,  welche  durch 
blofse  Vergleichung  der  Resultate  der  einzelnen  Reihen  mit  einander 
nicht  sofort  erkennbar  sind.  In  der  nachfolgenden  Tabelle  C  sind  die 
ermittelten  Koeffizienten  der  die  Teilungskorrektion  darstellenden 
Funktion  für  die  Vergleichungen  mit  verschiedenem  Tempo  bei  ab- 
nehmendem (a)  und  bei  zunehmendem  (z)  Drucke  neben  einander  ge- 
stellt. 

Tabelle  C. 

Koeffizienten  für  Teilung. 


Bezeichnung 
des 

a 

z 

a 

z 

a 

z 

Aneroids 

Tempo 

0,5  mm 

Tempo 

I  mm 

Tempo 

2  mm 

Nt.  I 

Nt.  3 

Gas.  5531 

+  0,01  a 

+  0,016 

+  0,0^9 
-4-  0,04a 
+  0,013 

+  0,049 
+  0,074 
-f  0,016 

+  0,043 
+  0,057 
-h  0,00a 

+  0,043 
-h  0,065 
H-  0,027 

Gas.  553z 

B.     554 
B.   1046 

+  0,015 
-h  0,006 

+  o,oa4 
+  0,008 

+  0,023 
+  0,001 

+  0,030 
+  0,005 

+  0,004 
+  0,010 
+  0,013 

+  0,037 
+  0,001 
+  0,009 

B.  1076 

— 

— 

+  0,024 

+  0,019 

N.  &Z.  7iao 

—  0,011 

—  0,017 

-  0,025 

—  0,016 

—  0,017 

—  0,012 

C.     808 

+  0,306  • 

+  0,231 

+  0,106 

+  0,184 

—  0,235 

+  0,014 

Zunächst  erkennt  man,  dafs  die  Teilungskoeffizienten  für  zu- 
nehmenden Druck  durchweg  gröfsere  Werte  bei  positivem  und  kleinere 
bei  negativem  Vorzeichen  haben;  es  kommen  allerdings  auch  Aus- 
nahmen vor,  so  besonders  bei  C.  808,  welches  Instrument  überhaupt 
die  gröfsten  Unregelmäfsigkeiten  zeigt.  Aber  im  ganzen  läfst  sich  die 
bezeichnete  Tendenz  in  den  Unterschieden  der  Koeffizienten  für  ab- 
nehmenden und  zunehmenden  Druck  nicht  verkennen.  Diese  That- 
sache  harmoniert  übrigens  auch  mit  dem  sonstigen  Verhalten  der 
Aneroide,  es  kommt  darin  der  Einflufs  der  elastischen  Nachwirkung, 
nämlich  das  stete  Zurückbleiben  der  Aneroide  gegen  das  Quecksilber- 
barometer zum  Ausdruck.  Ferner  erweist  sich  die  Gröfse  der  Koef- 
fizienten auch  vom  Tempo  der  Druckänderung  abhängig,  was  bei  den 
Instrumenten  von  Naudet  und  von  Gary  besonders  deutlich  hervortritt. 
Diese  Erscheinungen  sind  für  den  Gebrauch  der  Aneroide  sehr  un- 
bequem, da  sie  zu  eingehenden  und  schwierigen  Untersuchungen  der 
Instrumente  nötigen  und  überdies  eine  umständliche  Rechnung  bei  der 
Reduktion  der  Beobachtungen  bedingen.  Man  mufs  deshalb  von  einem 
guten  Aneroid  verlangen,  dafs  die  Teilungskoeffizienten  sowohl  bei 
abnehmendem  wie  zunehmendem  Druck  für  die  verschiedenen  Tempi 
innerhalb  gewisser  Grenzen  konstant  bleiben.  Von  den  vorliegenden 
Instrumenten   genügen   nur    N.  &  Z.  7120,    B.  554    und  —  soweit  die 

18» 


250  H.  F.  Wiebe: 

wenigen  angestellten  Beobachtungen  ein  Urteil  erlauben  —  auch  die 
beiden  andern  Bohneschen  Instrumente  dieser  Bedingung  einigermafsen. 
Übrigens  mufs  auch  der  absolute  Betrag  der  Teilungskorrektion  mög- 
lichst klein  sein,  damit  das  Instrument  an  allen  Stellen  mit  dem 
Quecksilberbarometer  nahe  übereinstimmt.  Diese  Forderung  erlullen 
die  Aneroide  von  Naudet  und  Gary  808  nicht,  während  namentlich  die 
Bohneschen  Instrumente  sich  durch  die  Kleinheit  der  Koeffizienten 
auszeichnen. 

Es  erübrigt  noch,  einige  Worte  über  die  nach  kürzeren  oder 
längeren  Pausen  beobachteten  Nachwirkungsgröfsen  hinzuzufügen. 

Auch  hier  hat  sich  ein  Einflufs  des  Tempo  ergeben,  wie  es  bereits 
von  Reinhertz  nachgewiesen  worden  ist.  Im  allgemeinen  wächst  die 
Nachwirkung  mit  der  Geschwindigkeit  der  Druckänderung;  je  gröfser 
diese,  desto  gröfser  auch  die  Nachwirkung.  Aufserdem  ist  dieselbe 
natürlich  abhängig  von  der  Gröfse  der  Druckänderung.  Da  die  Nach- 
wirkungserscheinungen sich  bekanntlich  übereinanderlagem  und  es 
meist  sehr  langer  Zeit  bedarf,  ehe  die  Einwirkung  einer  vorauf- 
gegangenen Druckänderung  vollständig  ausgeglichen  ist,  so  erfordert 
das  eingehende  Studium  derselben  sehr  lang  andauernde  Beobachtungen, 
wie  sie  naturgemäfs  gelegentlich  einer  Prüfung  von  Instrumenten  in 
der  Regel  nicht  ausgeführt  werden  können.  Es  haben  deshalb  auch 
nach  dieser  Richtung  die  vorliegenden  Untersuchungen  mu*  wenig 
brauchbares  Material  geliefert.  Ich  beschränke  mich  daher  auf  Wieder- 
gabe einiger  Zahlen  für  die  beiden  Naudetschen  Instrumente,  da  bei 
diesen  der  Verlauf  der  Nachwirkung  besonders  deutlich  hervortritt. 
Nach  einstündiger  Ruhe  ergaben  sich  bei  einer  Druckänderung  von 
I  mm  in  der  Minute  folgende  Nachwirkungsgröfsen: 

bei  abnehmendem  Druck 

für  eine  Druckvenninderung  betrug  die  Nachwirkung 

von 

—  0,53  mm 

—  0;48      II 

—  0;79     »f 

—  1,22    „ 

bei  zunehmendem  Druck 

für  eine  Druckvermehrung  betrug  die  Nachwirkung 

von 

33  mm  4-  0,12  mm 

72     n  -+-0;72     ff 

113     „  4-0,89     „ 

146    „  4-  1,06    „ 


31 

mm 

62 

>> 

92 

ff 

120 

» 

Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer.  251 

Längere    Ruhepausen    riefen     naturgemäfs     beträchtlich     gröfsere 

Standänderungen  hervor.     So  bewirkte  ein  33  stündiges  Verweilen  der 

Aneroide  bei  630  mm    nach    einer  Druckverminderung  im  Tempo  von 

I  nun  in  der  Minute  folgende  Standänderungen: 

bei  Nt.  I  —  4,10  mm 

Nt.  3  —3,58    „ 

B.  554  —1,93    ,, 

Gas.  5531  —1,26    „ 

Cas.  5532  —2,05    „ 

N.  &  Z.  7120  —  2,86    „ 

Auch  hier  haben  die  französischen  Instrumente  die  gröfsten  Beträge 
der  Nachwirkung  aufzuweisen.  Bei  noch  stärkeren  Luftverdünnungen 
ergaben  sich  entsprechend  gröfsere  Nachwirkungen,  die  bei  300  mm 
Unterdruck  bis  zu  6  mm  betrugen. 

Man  sieht;  dafs  es  sich  hier  um  erhebliche  Gröfsen  handelt,  deren 
Einflufs  allerdings  durch  wiederholte  Ablesungen  gröfstenteils  eliminiert 
werden  kann.  Im  allgemeinen  ist  jedoch  einem  Aneroid,  dessen  An- 
gaben nur  geringen  Änderungen  durch  die  elastische  Nachwirkung 
unterworfen  sind,  der  Vorzug  zu  geben;  je  kleiner  dieselben,  um  so 
sicherer  und  leichter  werden  die  Beobachtungen  auszuführen  sein. 

Wie  verschieden  die  Korrektionen  durch  die  elastische  Nach- 
wirkung je  nach  den  Umständen  für  die  Instrumente  ausfallen  können, 
mag  noch  an  einem  besonderen  Beispiel  gezeigt  werden.  Nachdem 
die  beiden  Instrumente  von  Casella  bis  425  mm  abwärts  bei  einer  Ge- 
schwindigkeit der  Druckänderung  von  i  mm  in  der  Minute  mit  dem 
Quecksilberbarometer  verglichen  worden  waren,  wurde  Luft  in  den 
Apparat  gelassen,  so  dafs  innerhalb  einer  Stunde  wieder  Atmosphären- 
druck erreicht  war,  also  mit  einer  Geschwindigkeit,  wie  sie  etwa  dem 
Aufsteigen  eines  Luftballons  entspricht.  Die  dabei  ermittelten  Korrek- 
tionen gegen  das  Quecksilberbarometer  zeigten  in  Bezug  auf  die  der 
ersteren  Reihe  Unterschiede  von  5  bis  10  mm. 

Wenn  es  schliefslich  gestattet  sein  möge,  aus  den  vorstehend  mit- 
geteilten Prtifungsergebnissen  einige  allgemeinere  Schlufsfolgerungen  zu 
ziehen,  so  darf  zunächst  hervorgehoben  werden,  dafs  von  den  unter- 
suchten Aneroiden  sich  diejenigen  von  Bohne  relativ  am  besten  ver- 
halten haben.  Sie  zeigten  die  geringste  Teilungskorrektion,  d.  h.  also 
an  allen  Stellen  der  Skala  eine  verhältnismäfsig  gute  Übereinstimmung 
mit  dem  Quecksilberbarometer,  ferner  ist  die  Temperaturkompensation 
genügend  und  die  Nachwirkung  hält  sich  innerhalb  nicht  allzu  grofser 
Grenzen.  Die  französischen  Aneroide  sind  allerdings  am  besten  gegen 
Temperatureinflüsse  kompensiert,  dagegen  mit  grofsen  Nachwirkungs- 
beträgen behaftet  und  zeigen  auch  erhebliche  und  sehr  veränderliche 
Teilungskorrektionen.  Von  den  englischen  Aneroiden  hat  sich  Gary 
808  als  sehr  mangelhaft  erwiesen,  während  die  Instrumente  von  Casella 


252  ^'  ^^^  Danckelman: 

und  Negretti  &  Zambra  bezüglich  der  Teilung  und  Nachwirkung  im 
ganzen  befriedigende  Resultate  ergaben,  aber  trotz  der  vorgesehenen 
Kompensation  erhebliche  Temperaturkorrektionen  erforderten. 

Ferner  darf  als  dargethan  angesehen  werden,  dafs  es  notwendig 
ist,  die  Prüfung  der  Aneroide  möglichst  analog  der  praktischen  Ver- 
wertung einzurichten,  und  dafs  Prüfungen,  welche  innerhalb  ein  oder 
zwei  Stunden  ein  Intervall  von  mehreren  loo  mm  umfassen,  fiir  den 
Gebrauch  des  Aneroids  bei  Bergbesteigungen  gar  keinen  Wert  haben. 
Am  zweckmäfsigsten  dürfte  es  sein,  die  Aneroide  stets  einer  doppelten 
Kontrolle  zu  unterziehen,  und  zwar  vor  der  Reise  in  gleichmäfsigen 
Intervallen  mit  verschiedenem  Tempo  unter  gleichzeitiger  Beobachtung 
der  Nachwirkung  und  nach  der  Reise  im  engen  Anschlufs  an  die  ge- 
schehene Verwendung.  Hierzu  wird  es  erforderlich  sein,  bei  der 
Beobachtung  selbst  die  Zeiten  möglichst  genau  aufzuzeichnen,  um  das 
bei  der  Prüfung  einzuhaltende  Tempo  zu  bestimmen.  Liegen  aber 
derartige  Untersuchungen  fiir  ein  Aneroid  nicht  vor,  so  mag  es  immer- 
hin in  manchen  Fällen  gestattet  sein,  auf  Grund  der  hier  mitgeteilten 
Versuche  mittlere  Korrekturen  an  die  beobachteten  Stände  anzubringen. 
Andererseits  wird  aber  auch  das  Bestreben  darauf  gerichtet  sein  müssen, 
die  Aneroide  durch  Wahl  eines  möglichst  nachwirkungsfreien  Materials 
für  Feder  und  Büchse  derartig  zu  verbessern,  dafs  die  lästige  Rück- 
sichtnahme auf  die  elastische  Nachwirkung  fortfallt.  Aufserdem  wird 
der  Übertragungsmechanismus  mancher  Verbesserung  unterzogen  werden 
müssen,  um  plötzliche  Standänderungen,  wie  sie  durch  Stöfse  beim 
Gebrauch  des  Aneroids  vorkommen,  auszuschliefsen.  Nach  beiden 
Richtungen  hin  finden  zur  Zeit  seitens  der  Physikalisch -Technischen 
Reichsanstalt  eingehende  Studien  statt. 


VIII. 
Ein  Beitrag  zur  Frage  der  Veränderlichkeit  der  Stand- 
korrektion der  Aneroide  auf  Reisen  und  ihrer 
Leistungsfähigkeit  überhaupt 

Von 
Dr.  A.  von  Danckelman. 

Aus  Ingenieurkreisen  ist  neuerdings  der  Wunsch  laut  geworden, 
dafe  die  PhysikaHsch-Technische  Reichsanstalt  in  Charlottenburg  ebenso 
wie  sie  bereits  jetzt  Prüfungszeugnisse  über  Thermometer  für  die  ver- 
schiedensten wissenschaftlichen  Zwecke  ausstellt,  in  Zukunft  auch  solche 
Certifikate  über  Aneroide  ausgeben  möge,  in  denen  auch  Angaben 
über  die  Standkorrektionen  derselben  enthalten  sein  sollten. 


Veränderlichkeit  der  Standkorrektion  der  Aneroide  u.  ihre  Leistungsfähigkeit.      253 

Wer  Gelegenheit  gehabt  hat,  sich  eingehender  mit  Aneroiden  zu 
beschäftigen,  wird  wissen,  eine  wie  sehr  veränderliche  Gröfse  gerade 
die  Index-  oder  Standkorrektion  der  Aneroide  ist,  und  wie  leicht  sich 
dieselbe  beim  Gebrauch  derselben  im  Terrain  oder  auf  Reisen,  ja  zu- 
weilen sogar  bei  völliger  Ruhelage  des  Instrumentes  ändert. 

Die  günstigen  Umstände,  unter  denen  in  den  letzten  zwei  Jahren 
von  verschiedenen  deutschen  Forschungsreisenden  im  deutschen  Schutz- 
gebiete Togo,  Westafrika,  Aneroide  gebraucht  und  auf  verschiedene 
Weisen  unter  steter  Kontrolle  in  Bezug  auf  die  Veränderungen  der 
Standkorrektionen  gehalten  worden  sind,  geben  die  Veranlassung  im 
Nachstehenden  einige  diesbezügliche  Erfahrungresultate  zusammenzu- 
stellen. 

Wenn  es  sich  um  die  Berechnung  von  mittels  Aneroiden  angestellten 
Höhenmessungen  aus  tropischen  Gebieten  handelt,  so  mufs  man,  wie  die 
Verhältnisse  nun  einmal  liegen,  meist  schon  froh  sein,  wenn  die  be- 
treffenden Reisenden  vor  Antritt  der  Reise  ihr  Aneroid  —  mehr  als  ein 
solches  wird  überhaupt  selten  mitgenommen  —  mit  einem  Quecksilber- 
barometer einige  Male  verglichen  haben,  so  dafs  wenigstens  die  ungefähre 
Standkorrektion  des  Instrumentes  vor  der  Reise  gegeben  ist.  Schon 
seltener  liegen  umfassendere  diesbezügliche  Prüfungen  des  Instrumentes 
an  einem  wissenschaftlichen  Institut  vor,  welche  Aufschlüsse  über  die 
Teilungskorrektion,  den  Temperaturkoeffizienten  und  die  ungefähre 
Gröfse  der  elastischen  Nachwirkung  bei  dem  betr.  Instrument  geben. 
Noch  seltener  wird  das  benutzte  Instrument  glücklich  wieder  in  einem 
solchen  Zustand  zurückgebracht,  dafs  wenigstens  eine  nachträgliche 
Bestimmung  dieser  Grölsen  möglich  ist,  und  am  aller  seltensten  wird 
von  den  Reisenden  selbst  versucht  und  danach  gestrebt,  durch  Mit- 
führung  eines  Siedeapparates  und  durch  ausgiebige  Benutzung  aller 
sich  bietenden  Gelegenheiten,  sei  es  an  meteorologischen  Stationen 
oder  an  Bord  von  Schiffen  ihre  Höhenmefswerkzeuge  einer  steten 
oder  thunlichst  häufigen  Kontrolle  durch  Siedepunktbestimmungen 
oder  durch  direkte  Vergleichungen  mit  Quecksilberbarometern  zu 
unterwerfen. 

Gerade  gegen  letztere  Vorschrift,  jede  sich  nur  irgendwie  bietende 
Gelegenheit  zu  benutzen,  um  die  Höhenmefeinstrumente  mit  den  Baro- 
metern meteorologischer  Observatorien,  die  auf  der  Reise  passiert 
werden,  oder  mit  den  Barometern  von  Kriegs-  und  Handelsschiffen,  die 
man  unterwegs  antrifft,  zu  vergleichen,  wird  ungemein  viel  gesündigt. 
Unter  solchen  Umständen  ist  es  daher  nicht  verwunderlich,  dafs  aus 
sehr  vielen  Höhenbeobachtungen  von  Reisenden,  die  sich  um  diese 
elementaren,  in  der  Natur  der  Aneroide  begründeten  Regeln  nicht  ge- 
kümmert haben,  zu  ihrer  eigenen,  oft  bitteren  Enttäuschung  nichts  zu 
machen  ist,  weil  diese  Aufzeichnungen  unter  solchen  Umständen  nur  zu 
leicht  eine  gänzlich  verlorene  Mühe-  und  Zeitaufwendung  darstellen. 


254  •^'  ^^^  Danckelman: 

Von  den  zahlreichen  Höhenmessungen,  die  mir  im  Laufe  der 
letzten  zehn  Jahre  aus  allen  Teilen  der  Erde,  besonders  aber  aus  den 
Tropen,  von  den  verschiedensten  Reisenden  zur  Berechnung  und 
wissenschaftlichen  Verwertung  vorgelegen  haben,  sind  keine  mit  soviel 
Gewissenhaftigkeit,  systematischer  Sorgfalt  und  peinlicher  Berück- 
sichtigung aller  in  Betracht  kommenden  Umstände  —  und  zugleich 
mit  Glück,  was  die  Güte  der  benutzten  Instrumente  und  die  Sicher- 
stellung derselben  vor  Beschädigungen  betrifft  —  ausgeführt  worden, 
wie  die  von  Premierlieutenant  Kling,  Mitglied  der  Expedition  von 
Dr.  L.  Wolf  in  das  Hinterland  des  deutschen  Schutzgebietes  Togo. 

Infolge  des  glücklichen  Umstandes,  dafs  es  Premierlieutenant 
Kling  gelang,  ein  Fuefs'sches  Gefafsbarometer  vollständig  unversehrt 
trotz  der  stellenweise  sehr  steilen  und  schwierigen  Pfade  nach  der  ca. 
230  km  von  der  Küste  in  gerader  Luftlinie  entfernten,  ca.  710  m  hoch 
gelegenen  Station  Bismarckburg  zu  bringen,  hatte  er  aufser  seinen  vier 
an  der  Physikalisch-Technischen  Reichsanstalt  geprüften,  aus  Jenenser 
Glas  gefertigten  Siedethermometern  eine  vorzügliche  Kontrolle  fiir  seine 
Bohne'schen  Aneroide  zur  Hand.  Die  vor  der  Abreise  aus  Europa  an 
der  Deutschen  Seewarte  in  Hamburg  ermittelte  Korrektion  des  Fuefs- 
schen  Gefäfsbarometers  No.  731  wurde  mit  Hülfe  der  Siedethermo- 
meter alsbald  nach  Ankunft  auf  der  Station  nachgeprüft  und  unver- 
ändert gefunden. 

Unter  den  bei  der  Expedition  des  Dr.  L.  Wolf  in  Gebrauch  ge- 
wesenen Aneroiden  verdient  das  kompensierte  Aneroid  Bohne  Nr.  852 
besondere  Beachtung.  Dasselbe  war  ursprünglich  vom  Hydrographischen 
Amt  für  die  Zwecke  der  K.  Marine  vom  Verfertiger  erworben  worden. 
Von  dieser  Behörde  war  es  dem  Hauptmann  Kund  für  die  Batanga- 
Expedition  käuflich  überlassen  und  im  Sommer  1886  von  diesem  mit 
nach  Kamerun  resp.  nach  der  Batangaküste  genommen  worden.  In 
einem  Fieberanfall  liefs  Hauptmann  Kund  das  Instrument  zur  Erde 
fallen,  so  da(s  es  aulser  Ordnung  geriet  und  zur  Reparatur  nach  Berlin 
zurückgesandt  werden  mufste.  Hier  wurde  es,  nachdem  es  beim 
Fabrikanten  repariert  war,  im  Frühling  1888  der  Togoexpedition  von 
Stabsarzt  Dr.  L.  Wolf  zugeteilt  und  von  dieser  mit  nach  Bismarckburg 
genommen. 

Mit  der  Landung  der  Expedition  an  der  Küste  von  Togo  beginnt 
von  März  1888  an  der  aktenmäfsige  Nachweis  über  die  Veränderungen, 
welche  die  Indexkorrektion  dieses  Instrumentes  seit  jener  Zeit  bis 
zum  Februar  1890  erfahren  hat. 

Einige  allerdings  nicht  ganz  sichere  Vergleichungen  mit  dem 
Quecksilberbarometer  der  Expedition  in  Klein  Popo  an  der  Küste  lassen 
erkennen,  dafs  das  Instrument  bei  ca.  760  mm  Luftdruck  im  März  1888 
eine  Indexkorrektion  von  ca.  —  0,5  mm  hatte. 


Mittlere  Stand- 

Absolute  Extreme 

korrektionen. 

derselben. 

4-  0,8  mm 

-h  1,4  mm  4-  0,3  mm 

-l-o,6 

+  1,1          —0,4 

Veränderlichkeit  der  Standkorrektion  der  Aneroide  u.  ihre  Leistungsfähigkeit.     255 

Im  Verlauf  der  weiten  Reisen,  welche  das  Aneroid  in  der  Folge 
wiederholt  von  Bismarckburg  zur  Küste,  femer  nach  Salaga  und  in  die 
Hinterlande  von  Dahome  lUhrten,  stellt  sich  nun  die  in  Bismarckburg 
ermittelte  Indexkorrektion  aus  Vergleichungen  mit  dem  Quecksilber- 
barometer der  Station  (bei  Temperaturen,  die  zwischen  19  und  30° 
schwankten)  wie  folgt: 

Zeit  Anzahl 

der  Vergleichungen. 

Juni  1888  67 

Juli  1888  49 

Reise  vom  16.  bis  30.  Juli  nach  Kebu. 
August         1888  80  -4-0,6  -h  1,0  —  0,1 

Reise  vom  28.  August  bis  12.  September  nach  Fassugu. 
September   1888  52  -t- o,4  -4- 1,0  — 0,3 

Oktober      1888  73  -h  0,3  -h  1,4  --  0,4 

Vom    25.  Oktober    bis  14,  Dezember    auf  der    Reise   zur  Küste    nach 

Klein  Popo. 

Dezember    1888           54                 — 0,3                     dz  0,0  — 1,2 

Januar         1889           40                  4- 0,1                      H- 1,1  — 0,6 

Vom  14.  Januar  bis  4.  Februar  auf  Reisen  in  Kebu. 
Februar       1889  21  rfc  0,0  H- 0;5  — 0,6 

Vom  12.  Februar  bis  13.  April  auf  der  Reise  zur  Küste  nach  Klein-Popo. 
April  1889  25  — 0,2  -i- 0,9  — 0,7 

Vom  23.  April  bis  20.  November  mit  Dr.  Wolfs  Expedition  in  Dahome. 
November  1889  5  —  0,1  -{-  0,4  —  0,7 

Vom  23.  November  1889  bis  10.  Februar  1890  auf  der  Reise  zur  Küste 

und  nach  Salaga. 
Februar       1890  13  -h  0,1  -h  0,6  —  0,5 

Dr.  Wolf  hatte  vom  25.  April  bis  7.  Juni  1889  zehn  sehr  sorg- 
fältige Vergleichungen  des  Aneroides  mit  seinen  vier  Siedethermometern 
vorgenommen,  welche  eine  Indexkorrektion  von  ±  0,0  mm  im  Mittel, 
mit  den  Extremen  -f-  0,8  mm  und  —  0,5  mm  bei  einem  wahren  Luftdruck 
von  720  bis  731  mm  und  bei  einer  Temperatur  von  26°  bis  33°  ergaben. 

Die  vorstehenden  Vergleichsergebnisse,  denen  zu  Folge  das 
Aneroid  seine  Standkorrektion  vom  Juni  1888  bis  Februar 
1890,  also  während  20  Monaten  nur  von  -h  0,8  auf — 0,3  mm, 
also  um  ca.  I  mm  änderte,  sprechen  gleichzeitig  für  die  aufserordent- 
liche  Sorgfalt  in  der  Behandlung  des  Instrumentes  und  für  die  Güte 
desselben. 


256  ^'  ^^^  Danckelman: 

In  der  That  geschah  von  Seiten  der  Beobachter,  Dr.  Wolf  und 
Premierlieutenant  Kling,  alles  nur  irgend  mögliche,  um  das  Instrument 
vor  Stöfsen  und  Beschädigungen  auf  den  ausgedehnten  Reisen  durch 
die  afrikanische  Wildnis  zu  schützen.  Das  Instrument,  dessen  Holz- 
kasten meist  noch  mit  Tüchern  umwickelt  war,  wurde  von  einem  aus- 
gesuchten, zuverlässigen  Neger  getragen,  der  aufser  diesem  Instrument 
meist  nichts  weiter  zu  transportieren  hatte,  so  dafs  er  seine  ungeteilte 
Aufmersamkeit  der  Sicherheit  des  ihm  anvertrauten  Aneroides  widmen 
konnte. 

Das  bemerkenswerteste  aber  ist,  dafs  das  Instrument,  nachdem 
Dr.  Wolf  einsam  im  Hinterland  von  Dahome  am  26.  Juni  1889  dem  Fieber 
erlegen  war  und  seine  führerlos  gewordenen  Leute,  nach  echter  Neger- 
art sich  dem  Nichtsthun  hingebend  und  die  Vorräte  der  Expedition 
verschleudernd,  fünf  Monate  gebraucht  hatten,  um  nach  Bismarckburg 
zurückzukehren,  sich  in  seiner  Korrektion  trotz  alledem  als  voll- 
ständig unverändert  erwies. 

Diese  auf  den  ersten  Anschein  geradezu  unglaubliche  Thatsache 
läfst  sich  nur  so  erklären,  dafs  die  Begleiter  Wolfs,  so  sorglos  und 
unzuverlässig  sie  sich  auch  sonst  in  Bezug  auf  die  Sicherung  des  Nach- 
lasses des  unglücklichen  Reisenden  benommen  haben,  vor  den  von  den 
Weifsen  mit  solcher  Sorgfalt  behandelten  Instrumenten  eine  aber- 
gläubische Furcht  empfanden,  die  sie  dazu  veranlagte,  auch  ihrerseits 
denselben  einige  Sorgfalt  zu  widmen  und  dieselben  nicht  mutwillig 
zu  berühren. 

Jedenfalls  dürfte  es  aber  in  der  Reiseliteratur  einzig  dastehen, 
dafs  ein  solches  gebrechliches  Instrument  die  zahlreichen  Fährnisse 
des  afrikanischen  Reiselebens  in  so  ausgezeichneter  Weise  ertragen 
hat  und  vor  allem  den  Gefahren,  denen  es  während  fUnf  Monaten,  als 
es  in  den  Händen  einer  führerlosen  undisciplinierten  Horde  von  Negern 
war,  ausgesetzt  war,  ohne  jede  Schädigung  glücklich  entgangen  ist. 

Die  übrigen  bei  der  Wolf  sehen  Expedition  in  Gebrauch  gewesenen 
Aneroide  haben  ebenfalls  eine  recht  befriedigende  Konstanz  ihrer 
Standkorrektion  gezeigt,  wenn  auch  hervorzuheben  ist,  dafs  dieselben 
bei  weitem  nicht  soviel  Reisen  mitgemacht  haben,  wie  Aneroid  Nr.  852. 

Das  nicht  kompensierte  Bohne'sche  Aneroid  Nr.  972  und  das  kleine 
angeblich  kompensierte  Taschenaneroid  Bohne  Nr.  1042  verhielten  sich 
auf  einer  Reise  von  Dr.  Wolf  nach  Pessi  vom  18.  bis  29.  März  1889 
wie  folgt: 

Die  Standkorrektion  gegen  das  Quecksilber-Barometer  der  Station 
betrug : 

vor  der  Reise  (4  Vergleichungen  bei  einer  Temperatur  von    27^ 
im  Mittel)  Nr.  972     —4,0      Nr.  1042     —0,6; 

nach  der  Reise  (i  Vergleichung  bei  26°)     —  4,6  —  1,0. 


Veränderlichkeit  der  Standkorrektion  der  Aneroide  u.  ihre  Leistungsfähigkeit.      257 

Während  der  Reise  wurden  sechs  Kontrollbeobachtungen  mit  zwei 
geprüften  Siedethermometern  bei  ca.  34°  Mitteltemperatur  der  Aneroide 
angestellt,  die  folgende  Korrektionen  ergaben: 

Nr.  972  Nr.  1042 

—  7,6  mm  —  2,2  mm 

(von  —  8,1  bis—  7,2  mm  (von  —  2,9  bis  —  1,4mm 
schwankend);  schwankend). 

Aneroid  Nr.  1042  wurde  dann  von  Premierlieutenant  Kling  auf 
verschiedenen  kleineren  Reisen  in  der  Nachbarschaft  der  Station  in 
schwierigem  Terrain  benutzt.  Sein  Verhalten  war  hierbei  recht  zu- 
friedenstellend. 

Mittel  aus  30  Vergleichungen  mit  dem  Stationsbarometer: 

Extreme 
April        1889         H-  0,3  mm  (von  -h  1,5  bis  —  0,3) 
Juni  „  +0,5  (von  -h  1,3  bis  —  0,2) 

Juli  „  H- 0,6  (von  -i- 1,1  bis  — 0,3). 

Reise  nach  Dutukpenne  vom  29.  Juli  bis  i.  August. 

Mittel  aus  30  Vergleichungen: 
September  1889      4-  0,8  (von  -1-2,2  bis  ■+-  0,2). 

Reise  nach  Dipongo  vom  i.  bis  3.  Oktober. 
Mittel  aus  30  Vergleichungen: 
Oktober  1889         -+-  0,8  (von  +1,4  bis  4-  0,4). 

Reise  nach  Tziari  vom  24.  bis  26.  Oktober. 

Mittel  aus  15  Vergleichungen: 
Oktober  1889         -f- 0,6  (von  -h  1,0  bis  -+-o,i). 

Auf  seiner  letzten  Reise  nach  Dahome  führte  Dr.  Wolf  aufser 
Aneroid  Nr.  852  auch  noch  die  Aneroide  Nr.  972  und  Casella  Nr.  5532 
mit  Letzteres  Instrument  war  früher  bereits  von  Reisenden  der  Afri- 
kanischen Gesellschaft  in  Afrika  benutzt  worden  und  ist  identisch  mit 
dem  auf  S.  243  dieses  Heftes  erwähnten  Instrument. 

Angaben  über  die  Standkorrektionen  dieser  Aneroide  vor  Antritt 
dieser  Reise  von  Bismarckburg  aus  fehlen  leider.  Nr.  5532  hatte,  wie 
aus  S.  246  hervorgeht,  vor  seiner  zweiten  Aussendung  nach  Afrika  eine 
Korrektion  von  ca.  —  2,4  mm  bei  ca.  720  mm  Luftdruck. 

Unterwegs  wurden  von  Dr.  Wolf  10  Siedepunktbestimmungen  an- 
gestellt und  daraus  folgende  Korrektionen  für  29°  Mitteltemperatur 
abgeleitet : 

Nr.  972  Nr.  5532 

—  5,3  mm  (von  —  6,0  bis  —  2,3  mm) ;  -  ß,^  mm  (von  —  4,1  bis  —  2,4  mm). 


258  A*  ^^^  Danckelman: 

Da  die  für  das  Aneroid  Nr.  972  vom  Verfertiger  angegebene 
Temperaturkorrektion  —  0,18 1  betrug,  und  das  Instrument,  wie  es  aus 
der  Hand  des  Fabrikanten  kam,  keine  Standkorrektion  besafs,  da  femer 
die  in  Berlin  bestimmte  Standkorrektion  des  Aneroids  Nr.  5532  ca. 
—  2,4  mm  (bei  0°)  und  seine  Temperaturkorrektion  — 0,052  t  betrug, 
so  hätten  sich  hiernach  beide  Instrumente  auf  dieser  Reise,  was  ihre 
Indexkorrektion  betrifft,  ebenfalls  vorzüglich  gehalten. 
*  Nachdem  Dr.  Wolf  am  7.  Juni  1889  mit  dem  Pferd  auf  dem 
Marsch  gestürzt  war,  zeigte  das  Aneroid  Nr.  5532,  welches  er  in  einem 
Lederetui  um  die  Schulter  gehängt  trug,  am  Abend  desselben  Tages 
gegen  das  Hypsothermometer  eine  Korrektion  von  — 13,0  mm  bei  27°; 
sie  hatte  sich  also  durch  die  Einwirkung  des  Sturzes  um  ca.  10  mm 
geändert. 

Hauptmann  von  Frangois  führte  auf  seinen  beiden  Reisen  nach 
Salaga  geprüfte  Siedethermometer,  sowie  ein  Bohne*sches  Aneroid 
Nr.  1038  mit  sich.  Vor  der  ersten  Reise  vom  Februar  bis  Juli  1888 
hatte  dieses  Instrument,  wie  aus  einer  flüchtigen  Feststellung  derselben 
durch  die  Physikalisch-Technische  Reichsanstalt  vom  7.  Dezember  1887 
hervorgeht,  eine  ungefähre  Standkorrektion  von  —  0,5  mm  bei  Zimmer- 
temperatur, die  es  bei  seiner  Ankunft  in  Klein  Popo,  wie  aus  drei  Siede- 
bestimmungen des  Reisenden  daselbst  hervorgeht,  auf  —  8,6  mm  (bei  ^f) 
geändert  hatte.  Vergleichungen  mit  dem  Quecksilberbarometer  der 
Station  Bismarckburg  gegen  Ende  der  Reise  ergaben  ca.  —  9,0  mm  bei 
24°,  resp.  — 8,0  mm  bei  17°,  welche  Korrektion  sich  konstant  hielt  und 
auch  bei  der  Rückkehr  nach  Europa  gefunden  wurde.  (S.  Mitteil.  a. 
d.  Deutschen  Schutzgebieten  I.  Bd.  1888  S.  173).  Auf  der  zweiten,  sich 
unmittelbar  anschliefeenden  Reise  vom  Dezember  1888  bis  April  1889 
hatte  das  Aneroid  bei  der  Ankunft  in  Klein  Popo  gegenüber  einem 
dort  befindlichen  von  der  Seewarte  geprüften  Fuefs'schen  Gefafsbaro- 
meter  eine  Korrektion  von  —  4,5  mm  bei  29°. 

Zahlreiche  Vergleichungen  mit  zwei  Siedethermometern  während 
der  zweiten  Reise  ergaben  folgende  Korrektionen  des  für  Temperatur 
wohl  nicht  kompensierten  Aneroides: 

bei  26°  2f  28°  29^  30°  31°  32^  33°  34°  35°  36°  37'  3^ 
Anzahl  der  Vergleiche  i      i      i      4      27     19    48      7652 

—  3,2  mm  3,7  3,9  4,6  4,7  4,8  4;4  5^3  5»^  S>3  5»^  5»«  5i7 
Die  Standkorrektion  scheint  sich  hiernach  auf  der  Landreise  nicht 
wesentlich  geändert  zu  haben.  Ein  Vergleich  des  Aneroides  mit  dem 
Fuefs'schen  Barometer  in  Sebbe  hat  bei  der  Rückkehr  aus  dem  Innern 
leider  nicht  stattgefunden,  und  ist  der  Reisende  mit  dem  Instrument 
alsbald  nach  Südwestafrika  weiter  gegangen. 

Fassen  wir  die  Erfahrungen  aus  dem  vorliegenden  Material  zu- 
sammen, so  dürfte  aus  demselben  der  Schlufs  zu  ziehen  sein,  dafs  es 
nur  bei  allersorgföltigster  Behandlung  und  unter  den  günstigsten  Ver- 


Veränderliclikeit   der  Standkorrektion  der  Aneroide  u.  ihre  Leistungsfähigkeit.     259 

hältnissen  in  seltenen  Glücksfallen  möglich  sein  wird,  die  Veränderung 
der  Indexkorrektion  eines  Aneroides  innerhalb  der  Grenze  von  ca.  i  mm 
zu  halten.  In  den  meisten  Fällen  wird  eine  weit  gröfsere  Veränderung  mit 
der  Ingebrauchnahme  des  Instrumentes  eintreten,  die  leicht  bis  di  lo  mm 
und  mehr  steigen  kann.  Diese  rapiden  Veränderungen  der  Index- 
korrektion scheinen  auf  Reisen  bei  sonst  günstigen  Verhältnissen  und 
sorgfaltiger  Behandlung  des  Instrumentes  häufig  in  der  allerersten  Zeit 
der  Ingebrauchnahme  einzutreten.  Später  werden  anscheinend  diese 
Änderungen  in  ihrem  Betrag  immer  geringer,  und  ist  eine  gewisse 
Tendenz  der  Stätigkeit  dieser  einmal  erreichten  Korrektion  nicht  zu 
verkennen,  wenn  nicht  durch  Stöfse  etc.  neue  bedeutende  Ändenmgen 
der  Korrektion  im  Laufe  der  Zeit  eintreten. 

Schiefslich  seien  noch  einige  Erfahrungsresultate  in  Bezug  auf 
das  Verhalten  der  Aneroide  der  Kund'schen  Batanga-Expedition 
in  aller  Kürze  mitgeteilt. 

Die  Expedition  verfügte  über  das  Bohne'sche  Aneroid  No.  914 
(kompensiert,  Durchmesser  120  mm)  und  aufser  anderen  hier  nicht  in 
Betracht  zu  ziehenden  Aneroiden  über  die  beiden  oben  (s.  S.  241)  ge- 
nannten Naudet'schen  Aneroide  No.  i  und  3. 

27  Vergleichungen  der  Aneroide  im  November  1888  vor  Antritt 
von  Kund's  zweiten  Vorstofs  nach  der  ca.  790  m  hoch  und  etwa 
20  Tagemärsche  im  Hinterland  der  Batangaküste  gelegenenen  Jaünde- 
Station  mit  dem  von  der  Seewarte  geprüften  Fuefs'schen  Gefafsbaro- 
meter  Nr.  917  in  Kamerun  bei  ca.  756  mm  Luftdruck  ergaben  folgende 
Korrektionen  der  Instrumente  gegen  den  in  Bezug  auf  Schwere-  und 
Temperatureinflufs  korrigierten  Barometerstand : 

No.  914  No.  I  No.  3 

-h  8,7  mm  —  7,5  mm  —  6,8  mm 

Auf  der  Jaünde-Station  ergaben  3  Vergleichungen  am  15.,  20.  und 
23.  Februar  1889  mit  drei  geprüften  Siedethermometem  aus  Jenenser 
Glas  folgende  Korrektionen  bei  ca.  693  mm  wahrem  Luftdruck : 
No.  914  No.  I  No.  3 

-h  8,4  mm  -I-  0,2  mm  -+- 1,5  mm 

Von  dem  Aneroid  No.  914  ist  eine  Standkorrektion  vor  der  Ab- 
reise aus  Europa  nicht  bekannt,  bei  den  Naudet'schen  Instrumenten 
hatte  sich  dieselbe  auf  der  Reise  von  Deutschland  nach  Kamerun  von 
—  4,5  resp.  —  4,2  mm  (s.  S.  244)  auf  —  7,5  resp.  —  6,8  mm  erhöht.  Auf 
dem  Marsch  nach  der  Jaünde-Station  hatte  das  Aneroid  No.  914  seine 
Standkorrektion  so  gut  wie  nicht,  die  Aneroide  Naudet  um  ca.  8  mm 
geändert.  Am  10.  Juli  1890  wurde  bei  Naudet  No.  i,  welches  mit  dem 
Tappenbeck'schen  Nachlafs  nach  Europa  zurückgebracht  war  und 
i Jahre  vollständig  ruhig  gelegen  hatte,  bei  ca.  760mm  eine  Stand- 
korrektion von  ca.  — 4,0  mm,  also  fast  ganz  gleich  wie  vor  der  Aus- 
sendung nach  Kamerun  gefunden. 


260  ^^'  Nansen's  Grönlandsreise. 

Auch  aus  diesem  Beispiel  geht  hervor,  wie  ungeeignet  Aneroide 
mit  starkem  Nachwirkungsbetrag  für  Reisezwecke  sind,  und  wie  nötig 
es  ist,  dafs  das  Augenmerk  der  Fabrikanten  auf  Beschaffung  von  thun- 
lichst  nachwirkungsfreiem  Material  für  Feder  und  Büchse  sich  richte, 
um  eine  wesentliche  Fehlerquelle  der  Aneroide  auf  Reisen  nach  Kräften 
zu  beseitigen. 


IX. 

Dr.  Nansen's   Grönlandsreise. 

Besprochen  in  der  Sitzung  der  Gesellschaft  der  Wissenschaften 

in  Christiania  am  30.  Mai  1890. 

Professor  Mohn  teilte  die  Resultate  der  Berechnungen  der  von 
Dr.  Nansen  auf  seiner  Reise  durch  Grönland^)  angestellten  astrono- 
mischen, magnetischen,  trigonometrischen  und  meteorologischen  Beob- 
achtungen mit.  Die  dabei  benutzten  astronomischen  Instrumente,  näm- 
lich Universal  -  Instrument ,  Taschensextant  mit  Quecksilberhorizont, 
und  die  Uhren  wurden  vorgezeigt  und  beschrieben.  Der  mittlere 
Fehler  einer  einzeln  gemessenen  Sonnenhöhe  betrug  kaum  i  Minute, 
und  der  einer  Zeitbestimmung  db  6  Sekund.,  was  einer  Entfernung  von 
0,1  Seemeilen  entspricht.  Der  Gang  des  Chronometers  wurde  nach 
Observationen  an  der  Ostküste  Grönlands  bestimmt.  Der  Fehler  in 
den  astronomisch  bestimmten  Längen  wurde  als  höchstens  drei  See- 
meilen erreichend  berechnet.  Dr.  Nansen  machte  auf  dem  Grönlands- 
eise mit  drei  Kompassen  fünf  Mifsweisungsbestimmungen.  Die  Resultate 
stimmen  gut  mit  Dr.  Neumayer's  neuesten  Isogonenkarten  an  den  Küsten, 
zeigen  jedoch,  dafs  die  Isogonen  dieser  Karten  im  Innern  des  Landes 
anf  dem  64.  Breitengrade  etwas  weiter  nach  Westen  verschoben  werden 
müssen.  Die  trigonometrischen  Observationen  wurden  bei  dem  Auf- 
stieg von  der  Ostküste  gemacht  und  zur  Bestimmung  der  Lage  und 
Höhe  einer  Reihe  von  „Nunataks"  benutzt  —  Die  meteorologischen 
Instrumente,  nämlich  Aneroidbarometer,  Hypsometer  und  Thermometer, 
wurden  demnächst  vorgezeigt  und  beschrieben.  Die  Weise,  in  welcher 
die  Korrektionen  bestimmt  waren,  wurde  erklärt. 

Die  Breite  und  Länge  der  Observationspunkte  wurde  nach  den 
astronomischen  Beobachtungen  und  Nansen's  Tagebuch  bestimmt.  Zur 
Berechnung  der  Höhe  der  jeweiligen  Nachtlager  dienten  die  Barometer- 
beobachtungen an  Ort  und  Stelle  und  die  gleichzeitigen  Barometerbeob- 

1)  S.  Zeitschrift  1889.     S.  a6o  ff. 


Dr.  Nansen's  Grönlandsreise.  261 

achtungen  an  den  dänischen  Stationen  in  Westgrönland,  auf  Island  und 
den  Faröer.  Eine  vollständige  Abschrift  der  korrespondierenden  me- 
teorologischen Observationen  von  den  genannten  dänischen  Stationen 
war  vom  dänischen  meteorologischen  Institut  bereitwillig  mitgeteilt 
worden.  Die  Berechnung  dieser  Höhenbestimmungen  ist  durch  Lieute- 
nant Dietrichson  ausgeführt  worden.  Es  ist  anzunehmen,  dafs  die 
Höhe  der  Stationen  auf  dem  Grönlandseise  innerhalb  einer  Fehler- 
grenze von  30  bis  40  m  richtig  bestimmt  sind.  Das  demnach  ent- 
worfene Profil  quer  durch  Grönland  unter  64°  N.  Breite  wurde  vor- 
gezeigt. Der  höchste  Punkt  liegt  2720  m  über  dem  Meere  und  der 
Ostküste  nicht  unbedeutend  näher  als  der  Westküste.  Die  Oberfläche 
fällt  schroffer  ab  am  äufsern  Rande  nach  der  Küste  hin.  Im  Innern 
des  Landes  neigt  sie  sich  vom  höchsten  Punkte  schwach  nach  beiden 
Seiten  gegen  Osten  und  Westen  hin,  ohne  dafs  die  schräge  Fläche 
durch  irgend  eine  Vertiefung  unterbrochen  wird.  Es  finden  sich  keine 
Thalniederungen,  das  Ganze  ist  wie  eine  Überschwemmung  mit  Schnee 
und  Eis,  völlig  übereinstimmend  mit  Dr.  Rink's  Anschauung.  Die  Varia- 
tionen des  Barometerstandes  sind  auf  dem  Grönlandseise  schwächer 
als  in  Godthaab  (Westgrönland)  und  auf  Island.  Die  tägliche  Periode 
der  Lufttemperatur,  welche  stark  ausgeprägt  war,  wurde  nach  einer 
neuen  Methode  bestimmt,  die  eine  Benutzung  der  nicht  zu  regel- 
mäfsigen  Terminen  gemachten  Beobachtungen  ermöglichte.  Die  täg- 
liche Schwankung  der  Temperatur  zeigte  sich  dabei  am  kleinsten  bei 
Regenwetter,  gröfser  bei  Schneewetter;  kleiner  bei  bewölktem,  gröfser 
bei  klarem  Hiflimel;  kleiner  bei  höherer,  gröfser  bei  niedrigerer  Tem- 
peratur; geringer  in  kleineren,  bedeutender  in  gröfseren  Höhen  über 
dem  Meere.  Während  einer  Kälteperiode  mit  klarem  Wetter,  hohem 
Luftdruck  und  trockener  Luft,  mitten  im  Innern  von  Grönland,  in 
Höhen  von  2300  bis  2600  m,  ging  die  mittlere  Tagestemperatur  bis  zu 
—  32°  C.  herab;  die  niedrigste  Temperatur  war  Nachts  — 45°  C,  die 
höchste  bei  Tage  —  18°  C.  Die  dünne  Luft  spielt  in  diesen  Höhen, 
in  Verbindung  mit  der  Schnee-Oberfläche  eine  Hauptrolle.  Unter  ähn- 
lichen Verhältnissen  war  im  März  1883  die  mittlere  Temperatur  bei 
dem  niedrig  liegenden  Fort  Rae  am  Grofsen  Sklavensee  —  24°,  und  die 
ganze  tägliche  Temperaturschwankung  betrug  11°,  während  sie  in  Grön- 
land 23°  war.  Die  Abnahme  der  Temperatur  mit  der  Höhe  und  der  Ent- 
fernung vom  Meere  wurde  zu  0,68°  pr.  100  m  Höhe  berechnet.  Nach 
Nansen's  Observationen,  mit  denen  von  Godthaab  zusammengestellt, 
erhält  man,  als  eine  erste  Annäherung  für  das  Innere  von  Grönland  in 
2000  m  Höhe,  eine  mittlere  Temperatur  für  das  ganze  Jahr  von  — 25°, 
für  Januar  von  — 40°,  und  für  Juli  von  —  10°.  Hier  scheint  also  ein 
Kältepol  dem  sibirischen  Kältepol  jenseits  des  Nordpols  grade  gegen- 
überzuliegen. Es  ist  wahrscheinlich,  dafs  die  Temperatur  im  Innern 
von  Grönland  ganz  wie   in   Sibirien    bis  auf  —65°  oder   noch    tiefer 


262  ^^'  Nansen's  Grönlandsreise. 

sinken  kann.     Die  britische  Polarexpedition  unter  Nares  beobachtete 
—  58°  an  der  Meeresfläche. 

Die  häufigsten  Winde  wehten  vom  Innern  nach  der  Küste  hin; 
die  südlichen  waren  die  wärmsten,  die  nordöstlichen  die  kältesten. 
An  der  Ostseite  war  der  Himmel  am  meisten  wolkig  bei  Südost-, 
klar  bei  Nordwestwind;  an  der  Westseite  am  klarsten  bei  Nord- 
ost-, am  wolkigsten  bei  Westwind.  Die  Winde  von  der  Meeresseite 
gaben  am  leichtesten  Niederschlag,  die  nordöstlichen  waren  die 
trockensten.  Die  höchsten  Wolken,  Cirrus  und  Cirro-Stratus,  waren 
die  häufigsten.  Durchschnittlich  war  jeder  vierte  Tag  ein  Schneetag, 
jeder  vierte  klar  und  beinahe  jeder  zweite  bewölkt.  Über  die  Meere  im 
Westen,  Süden  und  Osten  von  Grönland  gehen  häufig  Wirbelcentra, 
während  solche  nur  äulserst  selten  über  das  Innere  hinweg  ziehen; 
dafs  solches  doch  geschehen  kann,  beweisen  Nansen's  Observationen, 
wenngleich  es  freilich  nur  ein  sekundäres  Minimum  betraf.  Über  das 
Thal  an  der  Westküste  am  Ameralikfjorde,  welches  die  Expedition  bei 
ihrem  Abstieg  zur  See  am  Ende  ihrer  Reise  erreichte,  wehte  mehrmals 
ein  warmer,  trockener  Föhn  herab,  der  nicht  bis  zur  Kolonie  Godthaab 
hinaus  reichte.  —  Die  Trift  der  Expedition  auf  dem  Eise  in  der  Dan- 
mark-Strafse  deutet  auf  eine  Schnelligkeit  des  Stroms  von  etwa  einem 
Knoten,  also  eine  unerwartet  starke,  noch  viel  stärker  als  diejenige, 
die  den  gleichzeitigen  lokalen  Winden  entsprechen  könnte. 


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Geologie  und  Paläontologie 

der 

Bepublik  Mexiko 

von 

Dr.  J.  Felix     und     Dr.  H.  Lenk, 

Privatdocent  der  Geologie  Assistent  am  mineralogischen 

und  Paläontologie   an  der  Museum  der  Universität 

Universität  Leipzig.  Leipzig. 

Erster  Theil. 

Mit  I  Lichtdruck-Titelbild  und  3  Tafeln  in  Farbendruck. 
gr.  40.     Vni,  114  Seiten.     Preis  brosch.  10  M. 

Wilhelm  Greve  5 


Geographisch  -  lithographisches  Institut,  Buch-, 
g  Stein-  und  Kupfer-Druckerei. 


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S  Q  -<^ «I  Gegründet  1870.  i* ^j  g. 

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Berlin  S.W.,  London  W.C,  I 

50    Ritterstrasse.         29  Red  Lion  Square.       5 


Verlag  von  Dietricli  Reimer  in  Berlin. 


Soeben  ist  in  zweiter  Auflage  erschienen: 

Neue   Spezialkarte 

der 

Deutschen  und  Britischen  Schutzgebiete  und  Interessensphären 

in 

Aequatorial  -  Ost  -  Afrika 

nach  den  Vereinharungen  vom  Juni   1890. 
Von  RICHARD  KIEPERT. 

Oestliches  Blatt. 
Malsstab  i :  3,000,000.     1890.     Preis  etik.  a  Mark. 

W^  Die  westliche  Fortsetzung 

der  vorliegenden  Karte,  welche  in  unmittelbarem  Ansdilufs  und  in 
gleicher  Ansführung  die  Otthätfte  des  Congo -Staates,  den  westlichen  Teil 
der  Deutschen  Interessensphäre  In  Ost-Afrika,  den  Schauplatz  der  letzten  Stanley'schen 
Reise  und  die  neuesten  Ergebnisse  der  Emin-Pascha-Expeditlon  zur  Darstellung 
bringt,  ist  in  Vorbereitung  und   wird  baldmöglichst  erscheinen. 

Zur   Orientierung  über  den  Umfang  der 

„Spezialkarte  von  Aequatorial-Ost-Afrika" 

diene  nachstehende 

ÜbersicMs-Skizze. 

Westliches  Blatt.  Östliches  Blatt. 

agMM 

I    ^« 


Für  die  Redaktion  verantwortlich:  Hauptmann  a.D.  Kollm  in  Charlottenburg. 

Druck  von  W.  Pormetter  in  Berlin. 


( 

ZEITSCHRIFT 


GESELLSCHAFT  FÜR  ERDKUNDE 

ZU  BERLIN. 


ALS  FORTSETZUNG  DER  ZEITSCHRIFT  FOR  ALLGEMEINE  ERDKUNDE 
IM    AUFTRAGE    DER    GESELLSCHAFT 
_  HERAUSGEGEBEN 

,  GEORG  KOLLM, 

GENERALSEKRETÄR  DER  GESELLSCHAFT. 


FUNFUNDZWANZIGSTER  band,     viertes  HEFT. 


BERLIN, 
VKRLAG  VON  DIETRICH   REIMER. 


Inhalt. 

X.    Die  flächentreue  Azimulprojektion  von  Lambert  und  ihre  Verwendung 
bei  Karten  von  Asien  und  Europa.     Von  Dr.  Alois  Bludau.     (Mit 

einer  Karte,  Tafel  IV) 263 

XI.    Die  Entwickelung    des  Stadtbildes.     Am  Altertum    nachgewiesen    von 

Gustav  Hirschfeld 277 

XII.    Die  Gcschlechtsgenossenschaft    und    die  Entwickelung    der  Ehe.     Von 

Dr.  A.  Achelis 302 

XIII.    Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Küstengebirge. 

Von  H.  Kiepert.     (Mit  einer  Karte,  Tafel  V) 317 

Karten: 

Taf.  IV.  Ä^sien  zum  Vergleich,  in  flächentreuer  unecht-konischer  Projektion 
mit  längentreuen'  Parallelkreisen  (Merkator-Bonne)  und  in  flachentreuer 
Azimutprojektion  (Lambert)  auf  den  Horizont  eines  Punktes  von  40 ^  n.  Er. 
1:40000000.    Entworfen  von  Dr.  Alois  Bludau. 

Taf.  V.  Griechisches  Sprachgebiet  im  pontischen  Küste ngebirge, 
zusammengestellt  von  H.  Kiepert  nach  einheimischen  statistischen 
Nachrichten  auf  Grund  handschriftlicher  Routenaufnahmen  (vorzüglich 
des  Dir.  Krause),    i  :  660  000. 


Beiträge  zur  Zeitschrift  der  Gesellschaft  ßir  Erdkunde 

werden  den    Herren     Verfassern    mti    50  Mark  pr,  Druckbogen    honoriert. 
—  Die   Gesellschaft   liefert    keine    Sonder  "Abzüge,    doch  sieht  es  den 
Verfassern  frei,    solche  nach  Übereinkunft  mit  der  Redaktion  auf 
^eigene  Kosten  anfertigen  zu  lassen, 

Bureau  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin 

s.w.  Zimmersirafse  90 II- 

Der  ftinfttndzwanziggte  Band  der  „Zeitschrift  der  Gesell- 
schaft für  Erdkunde  zu  Berlin^'  erscheint  1890  in  6  zweimonatlichen 
Heften,  der  siebzehnte  Band  der  „Verhandlungen  der  Gesell- 
schaft für  Erdkunde  zu  Berlin"  in  10  Nummern.  Der  Preis  der 
Zeitschrift  nebst  Verhandlungen  ist  16  Mark.  Die  „Ver- 
handlungen'' sind  auch  allein  zum  Preise  von  6  Mark,  einzelne 
Hummern  der  letzteren  je  nach  Umfang  zu  erhöhten  Preisen  zu  beziehen. 

Die  Bände  I— IV  (ig66 — 1869)  sind  zum  Preise  von  8  Mark,  der 
V.—Vin.  Band  (1870 — 1873)  zum  Preise  von  10  Mark,  der  IX. — XJX.  Band 
(1874 — 1884)  mit  den  Verhandlungen  zum  Preise  von  13  Mark  und  der 
XX. — XXIV. Band  (1885 — i889)zum  Preise  von  15  Mark  pro  Band,  ebenso 
die  Verhandlungpen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  1874— 1884,  zum  Preise 
von  4  Mark  und  1885 — ^^89  zum  Preise  von  6  Mark  pro  Band  komplett 
geheftet  zu  haben. 

Preis -Ermäfsigung. 

Die  Bände  I— VI  und  neue  Folge  I— XIX  der  Zeitschrift  für  all- 
gemeine Erdkunde  (1853  — 1865)  sind 

zusammengenommen  zum  Preise  von  3  Markl        g     . 
und  einzeln  zum  Preise  von  4  Mari(  J 

durch  jede  Buchhandlung  zu  beziehen. 

^"s^.:i.'r.t  Ko:r  D^«  Verlagshandlung  von 

Dietricli  Reimer 

(Reimer  &  Hoefer), 


X. 

Die    flächentreue    Azimutprojektion    von   Lambert    und 
ihre  Verwendung  bei  Karten  von  Asien  und  Europa. 

Von  Dr.  Alois  Bludau. 
(Mit  einer  Karte  Taf.  4.) 

Im  Jahre  1884  veröffentlichte  Zöppritz  einen  Aufsatz  „die  Wahl 
der  Projektionen  für  Atlanten  und  Handkarten"').  Derselbe  ist  eine 
Erweiterung  des  dritten  Kapitels  des  bekannten  Leitfadens  der  Karten- 
entwurfslehre ^.  Zum  ersten  Male  wurden  hier  die  deutschen  Karto- 
graphen auf  die  für  die  Kartographie  so  wichtigen  Untersuchungen 
Tissot's  in  leicht  verständlicher  Weise  aufmerksam  gemacht.  Zur  Er- 
läuterung und  Veranschaulichung  der  durch  Ziffern  ausgedrückten  Ver- 
zerrungsverhältnisse einzelner  Projektionen  wurde  auch  eine  Karte  von 
Afrika  in  flächentreuer  perigonaler  Kegelprojektion  diesem  Aufsatze 
beigegeben.  Seitdem  ist  zwar  die  Theorie  der  Kartenprojektionen  ge- 
waltig gefördert  worden,  insbesondere  durch  Hammer's  Arbeiten,  der 
Tissot*s  Untersuchungen  noch  weiter  und  ausführlicher,  als  es  durch 
Zöppritz  geschehen  ist,  in  Deutschland  bekannt  gemacht  hat^).  Hin- 
sichtlich anderer,  die  Theorie  der  Projektionen  behandelnder  Bücher 
und  Aufsätze  sei  auf  Günther' s  Bericht  im  Geographischen  Jahrbuch 
verwiesen*). 

Die  Praxis  hat  von  allen  diesen  Errungenschaften  bis  jetzt  wenigstens 
keinen  nennenswerten  Gebrauch  gemacht.  Ist  doch  die  neue  Karte 
von  Afrika  in  Stieler's  Handatlas  wiederum  in  der  konventionellen 
flächentreuen  Cylinderprojektion  von  Sanson-Flamsteed  entworfen,  wie- 
wohl Zöppritz  gerade  für  Afrika  eine  neue,  rationelle  Projektion  vor- 
geschlagen und  die  Elemente  für  das  10°  -  Netz  geliefert  hat.  Es  ist 
um  so  bedauerlicher,  dafs  man  den  alten,  unzweckmäfsigen  Entwurf  bei- 
behalten hat,  als  die  Sechs-Blatt-Karte  durchweg  ein  neues  Werk  ist, 
und  Rücksichten  auf  den  Kostenpunkt,  weil  bisher  gebrauchte  Platten 


1)  Zeitschrift  der  Gesellschaft  far  Erdkunde  zu  Berlin  Bd.  XIX,  Heft  i,  p.  i  ff. 
3)  Zöppritz,  Leitfaden  der  Kartenentwarfslehre.     Leipzig  1884* 

3)  Tissot-Hammer,  Die  Ketzentwürfe  geogr.  Karten.    Stuttgart  1887*     Hammer, 
Über  die  geogr.  wichtigsten  Kartenprojektionen.     Stuttgart  1889* 

4)  Band  XH  p.  7  ff.     Gotha  1888. 

Zeitschr.  d.  G«seIUch.  f.  £rdk.    Bd.  XXV.  19 


264  ^r-  Alois  Bludau: 

unbrauchbar  werden  könnten^),  gerade  in  diesem  Falle  kaum  haben 
in  Frage  stehen  können. 

Die  Gründe,  welche  unsere  Kartographen  bestinunen,  sich  gegen 
die  Errungenschaften  der  letzten  Jahre  so  ablehnend  zu  verhalten, 
sollen  zunächst  nicht  den  Gegenstand  dieser  Untersuchung  bilden; 
Zweck  dieser  Zeilen  ist  vielmehr,  einen  Entwurf  zu  besprechen,  der 
sich  zur  Darstellung  Asiens  sowohl  wie  Europa's  am  besten  eignet  und 
wert  ist,  die  bis  jetzt  fast  ausschliefslich  angewandte  konventionelle, 
flächentreue  Kegelprojektion  von  Mercator-Bonne  zu  verdrängen.  Es 
ist  dies  die  flächentreue  Azimutprojektion  von  Lambert^.  Die  Gestalt 
der  Kontinente  Asien  und  Europa  schliefst  die  Anwendung  anderer 
Projektionen,  seien  es  normale  oder  schiefaxige  Kegel-  oder  Cylinder- 
projektionen,  geradezu  aus ;  sie  gestattet  nur  einen  azimutalen  Entwurf, 
und  unter  den  dreien,  die  hier  in  Frage  stehen,  dem  winkeltreuen 
(stereographischen),  längentreuen  (Posterschen)  und  dem  flächentreuen 
(Lambert'schen)  hat  letzterer  für  den  Geographen  die  gröfste  Bedeutung. 

Ziffernmä(sig  sind  ja  bereits  die  Vorzüge  bez.  Mängel  der  ver- 
schiedensten Projektionen  bekannt,  ein  Blick  in  das  Tissot-Hammer'sche 
Werk  beweist  das.  Allein  was  für  den  Theoretiker  genügt,  scheint  für 
den  Praktiker  doch  noch  nicht  auszureichen.  Um  auch  diesen  von  der 
Überlegenheit  der  flächentreuen  Azimutprojektion  über  die  flächentreue  un- 
echtkonische  zu  überzeugen,  soll  die  beigegebene  Karte  von  Asien  dienen. 

Dieselbe  enthält  beide  Projektionen  über  einander  gezeichnet,  um 
einen  Vergleich  derselben  nach  Möglichkeit  zu  gestatten.  Jede  Pro- 
jektion ist  hinsichtlich  der  Netzlinien  sowie  der  Situation  in  anderer 
Farbe  gezeichnet.  Die  Situation  ist  auf  das  Notwendigste  beschränkt 
worden,  damit  das  Bild  durch  die  vielfach  sich  kreuzenden  Linien 
nicht  zu  sehr  verworren  werde.  Somit  bietet  die  Karte  das  Bild  dar, 
das  sich  ergeben  würde,  wenn  je  eine  Karte  in  Lambert*scher  und 
Bonne'scher  Projektion,  beide  auf  durchsichtigem  Papier  gezeichnet, 
so  auf  einander  gelegt  würden,  dafs  Mittelpunkte  und  Mittelmeridiane 


1)  Vergl.  dazu  die  Erläuterungen  zu  Sydow-Wagner's  methodischem  Schulatlas, 
p.  XIII.  —  Post  fcstum  veröflFentlichte  Hammer  noch  einen  Aufsatz  „Ucber  Pro- 
jektionen der  Karte  von  Afrika.  (Diese  Zeitschrift  Bd.  XXIV,  p.  aai  ff.)  Ich 
mufs  es  mir,  weil  nicht  unmittelbar  mit  diesem  Aufsatze  ein  Zusammenhang  besteht, 
noch  versagen,  die  genannte  Abhandlung  hier  naher  zu  besprechen.  Das  „Aussehen" 
eines  Netzes,  sowie  die  Sichtbarkeit  des  Schlitzes  bei  einer  Kegelprojektion  dürfen 
keine  Grunde  sein,  eine  solche  von  der  Anwendung  auszuschlielsen.  —  Die  Werte 
verschiedener  Projektionen  nicht  nach  den  Maximal-  sondern  nach  den  Durchschnitts- 
Verzerrungen  festzustellen,  wie  H.  vorschlägt,  dürfte  ebenfalls  auf  mancherlei  Be- 
denken stofsen.  Auf  die  von  H.  in  dem  genannten  Aufsatze  gemachten  Vorschläge 
und  Behauptungen  beabsichtige  ich  ein  anderes  Mal  zurück  zu  kommen. 

^)  Über  das  derselben  zu  Grunde  liegende  Prinzip  s.  Zöppritz,  Leitfaden 
p.  60  ff.;  vgl.  auch  Hammer,  Kartenprojektionen  p.  a8* 


Flachentreue  Azimutprojektion  bei  Karten  von  Asien  und  Europa.       265 

sich  decken,  und  sodann  gegen  das  Licht  gehalten  würden.  Wird 
zum  Vergleiche  noch  die  einzige  winkel-  und  flächentreue  Abbildung, 
die,  die  uns  der  Globus  bietet,  hinzugezogen,  so  fällt  das  Endurteil 
entschieden  zu  Gunsten  der  Azimutprojektion  aus. 

Die  Karte  ist  in  dem  sehr  häufig  angewandten  M^sstabe  von 
1 :  40  000  000  entworfen.  Zu  Grunde  gelegt  ist  Blatt  35  des  Atlas  von 
Sydow- Wagner.  Jedoch  ist  aus  Gründen,  die  sich  sogleich  ergeben 
werden,  die  West-Hälfte  etwas  verkürzt,  die  Ost-Hälfte  vergröfsert  worden. 

Zur  Konstruktion  des  Azimut -Netzes  sind  Hfenutzt  worden  die 
Tabelle  in  Zöppritz*  Leitfaden  S.  68  und  die  von  Hammer  berechnete 
fiir  gj^  =  40°.  Ein  Vergleich  beider  Tabellen  ergiebt  aber  mehrfache, 
oft  nicht  unerhebliche  Abweichungen,  so  dafe  sich  eine  Kontrollrechnung, 
für  diese  divergierenden  Stellen  wenigstens,  als  notwendig  erwies^). 
Es  wurden  daher  diejenigen  Werte  nachgerechnet,  welche  in  den 
beiden  Tabellen  eine  0,5'  übersteigende  Differenz  aufweisen,  bez.  bei 
welchen    Hammer*s  Angaben   für  d,    nach  dem  Gesetz    der  Projektion 

f(d)=  2 sin—  in  Längen  umgewandelt,  von  Zöppritz'  Werten  für  q  ab- 

weichen.  Die  so  verbesserte  Tabelle  diente  zur  Konstruktion  des 
Netzes  und  ist  am  Schlüsse  des  Aufsatzes  beigegeben.  Um  eine  mög- 
lichst genaue  Auflragung  zu  erzielen,  wurden  die  Werte  der  Azimute 
z  und  der  Mittabstände  q  (Polarkoordinaten)  in  rechtwinklige  Koor- 
dinaten umgerechnet,  die  ebenfalls  veröffentlicht  sind.  Denn  eine 
Konstruktion  mittels  des  Transporteurs,  auch  wenn  genau  gearbeitete, 


^)  Dazu  sei  noch  bemerkt,  dals  Z\  Tabelle  an  erheblichen  Fehlern  leidet ;  z.  B. 
für  /}  =  200,  JLsssiQO  ist  SU  setzen  statt  136°  23'  —  133°  33':  ein  Unterschied  von 
3^  der  sich  selbst  bei  Karten  kleinsten  Mafsstabes  geltend  macht.  An  ähnlichen 
Ungenauigkeiten  leidet  seine  S.  87  gegebene  Tabelle  fnr  Europa,  die  er  laut  An- 
merkung aus  Doergens,  Praxis  der  geogr.  Kartennetze  entnommen  hat.  Eine  neu 
berechnete,  mit  Genauigkeit  bis  auf  Sekunden  durchgeführte  und  in  Rücksicht  auf 
die  bei  Karten  von  Europa  gebräuchlichen  Mafsstäbe  zum  50-Netz  erweiterte 
Tabelle  ist  diesem  Aufsatze  beigegeben.  —  Die  Tabellen  Hammer's  zeichnen  sich, 
soweit  Verf.  sie  bisher  hat  kontrollieren  können,  durchweg  durch  Zuverlässigkeit 
aus.  Durch  diese  Berechnung  so  zahlreicher  Tabellen  ist  den  Kartographen  ein 
grofser  Dienst  erwiesen  und  eine  grofse  Mühe  erspart  worden,  denen  wenigstens, 
die  es  nicht  mehr  für  nötig  halten  werden,  selbst  noch  die  Zuverlässigkeit  der- 
selben zu  prüfen.  Zu  bedauern  ist  nur,  dafs  die  Ausrechnung  der  Werte  bis  auf 
Sekunden  nicht  durchweg  durchgeführt  worden  ist.  Das  hätte  keine  nennenswerte 
Mehrarbeit  bei  der  freilich  ohnehin  mühevollen  Aufgabe  verursacht;  die  betr. 
Tafeln  selbst  hätten  sehr  viel  an  Wert  gewonnen  und  etwaiger  Mehraufwand  an 
Zeit  hätte  vermieden  werden  können  durch  Beschränkung  des  Umfanges  der  Tafeln. 
In  der  Ausdehnung,  in  der  sie  nun  vorliegen,  werden  sie  sicher  so  selten  nötig 
sein,  dafe  gegebenen  Falls  der  betr.  Kartograph  sich  selbst  der  Mühe  der  Er- 
weiterung unterziehen  könnte.  Man  betrachte  nur  die  Tabelle  für  (fo  =  40°-  Ungefähr 
die  Hälfte  der  Werte  ist  für  eine  Karte  eines  Kontinents  vom  Umfange  Asiens  nötig. 

19» 


266  ^'  Alois  Bludau: 

wie  es  die  Riefler'schen  z.  B.  sind,  zur  Verfügung  stehen,  kann  nie  den 
nötigen  Genauigkeitsgrad  erreichen,  erfordert  auch  mehr  Mühe  und  Zeit, 
als  eine  Umrechnung  in  rechtwinklige  Koordinaten  und  deren  Auftragung. 

Haupt-  oder  Mittelpunkt  ist  der  Schnittpunkt  des  40°  n..  Br.  mit 
dem  90°  ö..  L.  v.  Green  wich.  Letzterer  ist  als  Mittelmeridian  bei 
Karten  von  Asien  am  häufigsten  im  Gebrauch,  wie  es  auch  der  40°  n. 
Br.  als  Mittelparallel  ist.  Zur  ■  Begrenzung  der  Azimutkarte  ist  ein 
Horizontalkreis  gewählt,  weil  diese  Art  der  Begrenzung  dem  Grund- 
prinzip der  Projektion  entspricht,  und  nicht,  wie  bisher  bei  Bonne'scher 
Projektion  üblich,  ein  Rechteck  oder  Quadrat.  Der  Horizontalkreis 
umschliefst  eine  Kalotte  von  60°  sphärischem  Halbmesser.  Da  der 
Mittelmeridian  dieselbe  halbiert,  ist  das  Bonne'sche  Netz  ebenfalls  nach 
beiden  Seiten  symmetrisch  angelegt,  was  auf  vielen  Karten,  auch  auf 
der  oben  erwähnten,  nicht  der  Fall  ist.  Die  Ränder  des  Bonne'schen 
Netzes  im  O.  und  W.  berühren  den  Horizontalkreis,  während  aus 
Gründen,  die  klar  zu  Tage  liegen,  der  N-  imd  S-Rand  dieses  Netzes 
das  Azimutnetz  schneiden. 

Nach  Zöppritz*)  und  Hammer*)  soll  zwar  für  Asien  eine  Kalotte 
von  50°  bez.  53°  Halbmesser  genügen;  doch  erschien  es  angemessen, 
denselben  etwas  zu  vergröfsern.  Die  Karte  soll  die  schon  längst  ziffem- 
mäfsig  bekannten  Vorzüge  der  Azimutprojektion  vor  der  verbreiteten 
Bonne'schen  bildlich  zum  Ausdruck  bringen.  Daher  empfahl  es  sich, 
eine  Karte  zu  zeichnen,  die  mit  einer  in  Bonne'scher  Projektion  ge- 
zeichneten den  Mittelpunkt  gemein  hat.  Der  behebteste  ist  der  bereits 
angeführte  von  40°  n.  Br.  und  90°  ö.  L.  Da  aber  die  Verzerrungen 
ganz  besonders  in  der  Nähe  des  Kartenrandes  recht  wahrnehmbar  sind 
und  ein  Vergleich  gerade  dieser  Gegenden  mehr  Erfolg  verspricht,  als 
alle  Zahlen,  so  wurde  der  Grenzkreis  um  10°  bez.  7°  vergröfsert*). 
Bei  Hammer's  Vorschlage,  53°  zu  wählen,  würde,  unter  Festhaltung  des 
erwähnten  Hauptpunktes,  die  Tschuktschenhalbinsel  nicht  mehr  zur 
Darstellung  gelangen,  und  doch  eignet  sich  besonders  diese  sehr  zum 
Vergleiche,  wie  auch  das  westliche  Europa,  das  bei  53°  Halbmesser 
ebenfalls  aufserhalb  des  Kartenrandes  fiele.  Sollten  aber  bei  etwaiger, 
zu  erhoffender  Anwendung  der  Azimutprojektion  praktische  Rücksichten, 
z.  B.  das  Format  eines  Atlas,  eine  Verkleinerung  der  Kalotte  wünschens- 
wert erscheinen  lassen,  so  könnte  die  vorhegende  Karte  in  der  Weise 
beschränkt  werden,  dafs  der  Grenzkreis  hart  am  Ostkap  durch  die 
Beringsstrafse  gelegt  wird.  Freilich  verschwindet  dann  im  SO  ein  Teil 
der  asiatischen  Inseln,    sowie    schmale  Streifen  von  afrikanischem  und 

1)  Kartenentwurfslehre  p.  107.     Ztschr.  d.  Ges   f.  Erdk.  XIX,  p.  15. 

*)  Hammer,  Karten projektionen  p.  50. 

3j  Die  Zeichnung  ist  auf  der  Karte  sogar  noch  bis  zum  Rande  des  zweiten 
Netzes  fortgeführt.  Der  Grenzkreis  von  60 <>  Halbmesser  würde  die  Grenze  sein 
für  die  einfache  Karte  in  Azimutprojektion. 


Flächentreue  Azimutprojektion  bei  Karten  Von  Asien  und  Europa.        267 

europäischem  Gebiete.  In  diesem  Umfange  pafst  die  Karte  ganz  gut 
in  einen  Atlas  vom  Formate  des  Sydow-Wagner'schen  Schulatlas,  ohne 
dafs  man  genötigt  wäre  zu  einer  auch  statthaften  Beschränkung  zu 
schreiten,  wie  sie  auf  Blatt  33  des  genannten  Atlas  durchgeführt  worden 
ist.  Wird  auf  die  Mitdarstellung  angrenzender  Gebiete  überhaupt  kein 
Gewicht  gelegt^),  so  kann  die  Verkleinerung  des  Halbmessers  und 
damit  auch  die  des  Grenzkreises  dadurch  erreicht  werden,  dafs  der 
Hauptpunkt  vom  90°  ö.  L.  auf  den  95°  ö.  L.  verlegt  wird  2). 

Die  zweifache  Einzeichnung  beschränkt  sich  nicht  nur  auf  die  Um- 
risse; auch  bei  dem  eingetragenen  Flufsnetze  sind  die  Abweichungen 
eingezeichnet.  Wo  solches  nicht  geschehen  ist,  decken  sich  beide 
Karten,  bez.  sind  die  Abweichungen  so  unbedeutend,  dafs  eine  Ein- 
zeichnung nicht  möglich  war,  ohne  dafs  Undeutlichkeit  oder  Mifsver- 
ständnis  vermeidbar  waren.  In  das  Azimutnetz  sind  einschliefslich  des 
Grenzkreises  vier  Horizontalkreise  eingetragen;  an  denselben  sind  die 
Richtungen  der  Indikatrixaxen  angedeutet,  die  Winkelverzerrungen  an- 
geschrieben, ebenso  die  Längenänderungen,  und  zwar  in  der  Karte  in 
abgerundeten  Werten,  d  bezeichnet  die  sphärische  Entfernung  vom 
Mittelpunkte;  der  Radius  jedes  Horizontalkreises  in  Funktion  des  ent- 
sprechenden   d   ist  =  2  sin—;    a  bezeichnet  die  grofse,    b  die   kleine 

Halbaxe  der  Indikatrix,  ü>  die  halbe,  2  w  die  ganze  Maximal- Verzerrung 
der  Winkel  flir  Punkte  dieser  Kreise.  Um  die  Richtung  zu  finden, 
deren  Winkel  mit  den  Hauptrichtungen  die  Maximal-Verzerrung  erleidet, 
raufs  man  an  a  den  Winkel  [45° — ioo]  antragen. 

Tafel  der  Verzerrungsverhältnisse  der  Azimutprojektion  für  Punkte 

von  15°  zu  15°  Zenitabstand. 


d 

Oü 

20} 

a 

ö 

S=ad 

0° 

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Ein  Planimeter  steht  mir  leider  nicht  zur  Verfügung;  sonst  hätte 
ich  nach  Hammer's  Vorschlage  die  immerhin  interessante  Arbeit  unter- 
nommen, die  Durch  Schnitts- Verzerrungen  beider  Projektionen  und  ihr 
gegenseitiges  Verhältnis  zu  ermitteln.  Ich  hoffe  jedoch,  dafs  die  bei- 
gegebene Karte  diesen  Mangel  zum  guten  Teil  ersetzen  wird. 

Was  von  der  Karte  von  Asien  gilt,  dafs  nämlich  die  Azimutpro- 
jektion die  unechtkonische  Projektion    mit  längentreuen  Parallelkreisen 

^)  Vgl.  aber  dazu  Sydow- Wagner,  Method.  Schiilatlas,  Erläuterungen  p.  X. 

^)  Von  dem  weit  nach  "W.  vorspringenden  Kleinasien  abgesehen,  entspricht 
dieser  Meridian  der  Mitte  des  Kontinents;  er  wird  ja  auch  oft  als  Mittelmeridian 
zu  Grunde  gelegt. 


268  ^^'  Alois  Bludau: 

tibertrifft  und  als  die  für  diesen  Kontinent  geeignetste  angesehen 
werden  mufs,  das  gilt  auch  von  der  Karte  von  Europa.  Freilich  sind 
bei  letzterer  die  gegenseitigen  Abweichungen  nicht  mehr  so  bedeutend, 
weil  der  Umfang  des  darzustellenden  Gebietes  ein  erheblich  kleinerer 
ist.  Soll  aber  auch  hier  die  geeignetste  Abbildungsart  gewählt  werden, 
so  mufs  doch  die  Azimutprojektion  vorangestellt  werden.  Damit  deren 
Einführung  und  Anwendung  erleichtert  werde,  folgen  am  Schlüsse  die 
nötigen  Tafeln.  Für  Asien  genügt  das  io*^-Netz  völlig;  denn  von 
Schul- Wandkarten  abgesehen,  werden  meines  Wissens  Übersichtskarten 
dieses  Kontinents  kaum  in  einem  gröfseren  Mafsstabe  als  in  dem 
1 :  30  Mill.  entworfen.  Die  Gröfsenverhältnisse  Europas  gestatten  von 
vornherein  nicht  nur  die  Anwendung  gröfserer  Mafsstabe  auch  für 
kleinere  Atlanten,  auch  die  Bedeutung  des  Kontinents  erfordert  solche. 
Zudem  giebt  es  von  demselben  auch  gröfeere  Übersichtskarten,  die  über 
den  Zweck  und  Wert  von  Schul- Wandkarten  erheblich  hinausgehen^). 
Deshalb  ist  für  Europa  ein  5°-Netz  berechnet  worden,  dessen  Tabelle 
die  Werte  z  und  d  bis  auf  einzelne  Sekunden  angibt;  auch  die  Tafel 
der  Koordinaten  für  den  Mafsstab  i  :  20  Mill.  ist  so  genau,  dafs  aus 
ihr  die  Werte  für  andere  Mafsstabe  ermittelt  werden  können,  ohne  dafs 
der  Genauigkeit  geschadet  wird.  Die  ganze  Rechnung  ist  mit  sechs- 
stelligen Logarithmen  gemacht  worden.  Damit  auch  nach  anderer 
Seite  hin  allen  Anforderungen  genügt  werde,  ist  der  Parallelkreis  von 
52°  30'  als  Mittelparallel  gewählt.  Dem  Vorschlage  Hammer' s,  den  der- 
selbe macht,  um  die  Brauchbarkeit  seiner  Tafeln  zu  erhöhen^,  nämlich 
die  Berechnung  dadurch  abzukürzen,  dafe  der  Hauptpunkt  auf  einen 
dem  wirklichen  Mittelpunkt  nahe  gelegenen  Schnittpunkt  eines  5°-Pa- 
rallels  mit  einem  5°-Meridian  verlegt  wird,  kann  ich  mich  nicht  an- 
schliefsen,  besonders  in  diesem  Falle,  wo  es  sich  um  Karten  gröfseren 
Mafsstabes  handelt,  woraus  ja  auch  die  Forderung  einer  gröfseren 
Genauigkeit  sich  ergiebt.  Werden  doch  in  solchem  Falle  die  Vorteile, 
die  auf  der  einen  Seite  durch  Wahl  einer  geeigneten  Projektion  erzielt 
werden,  auf  der  anderen  Seite  durch  die  Wahl  eines  der  Wirklichkeit 
nicht  entsprechenden  Haupt-  oder  Mittelpunktes  wieder  aufgegeben. 
Bei  Zöppritz  befindet  sich  bereits  eine  Tabelle  flir  das  io°-Netz^)5 
doch  leidet  dieselbe  an  erheblichen  Fehlern*).  Deshalb  ist  das  Netz 
durchweg  neu  berechnet  worden.  Die  folgenden  Tafeln  gestatten,  den 
Erdteil  auf  einer  Kalotte  von  30°  sphärischem  Halbmesser  darzustellen. 
Doch  genügt  auch  ein  solcher  von  26".  Auf  einer  im  Mafsstab  i :  20  Mill. 
entworfenen  Karte,  die  allerdings  zunächst  nicht  veröffentlicht  werden 
kann,  hat  der  Radius  des  Grenzkreises  von  26°  Halbmesser  eine  Länge 
von   140mm;    der  Grenzkreis,   der    durch  den  Meridian  20°  ö.  v.  Gr. 

1)  z.  B.  H.  Berghaus,  Verkehrskarte  von  Europa. 

^  Kartenprojektionen  S.  118  und  diese  Zeitschrift  Bd.  XXIV,  S.  235,  Anm. 

3)  Leitfaden  S.  69. 

<)  Der  gröfste  ist  bei  /9  =  500,  A  =  200;  statt  90°  o'  ist  zu  setzen:  93«  27' 34'. 


Flächentreue  Azimutprojektion  bei  Karten  von  Asien  und  Europa.        269 

halbiert  wird,  schliefst  Island  ein,  streift  Grönland  am  70°  n.  Br., 
halbiert  Spitzbergen,  passiert  den  Matotschkin-Scharr,  die  Obmündung, 
berührt  die  NW.-Ecke  des  Aralsees,  geht  an  Krasnowodsk  vorbei  nach 
Rescht,  über  Bagdad  nach  Akaba  und  schliefst  das  ganze  für  Europa 
in  Betracht  kommende  Nordafrika  ein,  um  am  Kap  Vincent  vorbei  noch 
einen  Teil  des  atlantischen  Ozeans  zu  umfassen.  Bei  29°  Halbmesser 
hat  der  Radius  eine  Länge  von  164  mm;  die  Ostküste  Grönlands  wird 
sichtbar  bis  zum  65°  n.  Br.;  Spitzbergen  erscheint  ganz,  auch  Teile 
von  Franz  Josef-Land,  ferner  Nowaja-Semlja,  die  Samojeden-Halbinsel, 
der  Ischim  und  der  Tobol,  der  ganze  Aralsee  sowie  das  kaspische 
Meer;  der  Zusammenflufs  des  Euphrat  und  Tigris  ist  ebenfalls  noch 
auf  der  Karte,  ebenso  Arabien  und  Nordafrika  n.  vom  25°  n.  Br.;  n. 
von  Mogador  schneidet  der  Grenzkreis  die  W.-Küste  von  Afrika.  Hin- 
sichtlich der  bei  dieser  Karte  eintretenden  Verzerrungsverhältnisse  bez. 
Formeln,  nach  denen  sie  berechnet  werden  können,  sei  auf  die  Werke 
von  Tissot-Hammer  verwiesen^). 

Zu  den  folgenden  Tafeln  ist  noch  zu  bemerken: 

Tafeln  I  enthalten  die  Azimute  z  und  die  sphärischen  Entfernungen 
d  für  den  Horizont  eines  Punktes  von  40°  bez.  52°  30'  Br. 

Mit  Hülfe  dieser  Tafeln  lassen  sich  der  winkeltreue  (stereographische) 
und  der  längentreue  (Postel'sche)  Entwurf  konstruieren,  wenn  statt  des 

Halbmessergesetzes    für  Flächentreue,  {  (d)  =  2  sin  — ,  das  erste  Mal 

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f  (d)  =  2  tg  — ,  das  zweite  Mal  f(8)  =  arc  d  gewählt  wird. 

Tafeln  II  enthalten  nochmals  die  Azimute  z  und  statt  d  die  nach 
dem  Halbmessergesetze  f  (8)  =  2  sin  —  berechneten  Mittabstände  q  für 

den  Kugelhalbmesser  =  100.  Sie  ermöglichen  die  Berechnung  von 
Netzen  aller  Mafsstäbe,  indem  die  Werte  q  nur  mit  dem  betreffenden 
Mafsstabsverhältnis  zu  multiplizieren  sind;  soll  die  Auftragung  mittels 
Koordinaten  erfolgen,  so  ist  zu  setzen  x  =  q  sin  z^  y  =  q  cos  z. 

Tafeln  III  enthalten  die  rechtwinkligen  Koordinaten  für  die  Mafs- 
stäbe 1 :  40  Mill.  bez.  i :  20  Mill.  Der  Mittelmeridian  ist  ^'-Achse.  Da 
die  Netze  symmetrisch  zum  Mittelmeridian  liegen,  haben  alle  Werte 
von  X  doppelte  Vorzeichen;  sie  sind  nicht  beigeschrieben;  die  nega- 
tiven Werte  für  y  dagegen  sind  besonders  gekennzeichnet.  Die  Zahlen 
gelten  für  Millimeter. 

Zum  Schlüsse  sei  es  mir  noch  gestattet,  dem  Gefühle  der  Dank- 
barkeit auch  an  dieser  Stelle  Ausdruck  zu  geben,  das  ich  einem  Manne 
schulde,  der  mich  bei  meinen  Arbeiten  mit  Rat  und  That  in  der  ent- 
gegenkommendsten Weise  unterstützt  hat,  meinem  verehrten  früheren 
Lehrer,  Herrn  Prof.  Dr.  Wagner-Göttingen. 

^)  Kartenprojektionen  S.  5a.     Netzentwürfe  S.  130  und  (37)  Tafel  XLV. 


270 


Dr.  Alois  Bludau: 


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272 


Dr.  Alois  Bludau: 


A.  n.    Tafel  der  Azimute  z  und  die  Mittabstande  q  für  die  flächentrene 

Kugelhalbmesser  = 


A  = 


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20° 


30' 


40 


50< 


600 


70" 


80" 


800 
700 

600 

500 

40° 

300 

10° 

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—  10° 


z  =     o'*o' 


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180"  o' 
34,73 

180'' o' 
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180*' o' 
68,40 

180'' o' 
84.51 

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5^i3',5 

68,70 

69,56 

6'' 44' 

"•'5o',5 

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54,73 

14"  3' 

a5'i9',5 

36,37 

40,84 

31*' 48' 

47'54',5 

21,30 

29,96 

86^32' 

83"  26' 

13,35 

26,61 

137"  41' 

ii5''i8',5 

22,48 

33,22 

153^53 

133^33' 

37,75 

45,54 

i6o'46',5 

143^54' 

53,93 

59,91 

164"  40' 

70,09 
167*'  16' 

85,87 


150"  29' 

74,85 

155^  10' 
89,75 


7-31' 

70,96 

17'' 54' 
58,15 


33    o 
47,^5 


54"3i',5 
40,28 

80^  13' 
39,65 

ioi"54',5 
45,6a 

"9"  3',5 
55,99 

130«  8' 
68,55 

138''  4' 
82,04 

144''  8',5 
95,74 


9^28',5 
71.81 

2i°44' 
62,49 

37^*37' 
54,76 

56^9' 
51,05 

76-51' 
51,39 

94°i6',5 
58,38 

108-23' 
67,63 

1190  4' 
78,80 

127-27' 
90,90 

134-19' 
103,32 

i40-ir,5 
115,62 


75,03 


24^22' 
67,46 

39°  59' 
62,79 

56^53' 
61,82 


73°  19' 
64,74 

87045' 
71,02 

99'*57',5 
79,68 

109-57' 
89,82 

118-21' 
100,76 

ii5°35'r5 
">,95 

132-  6' 
123,05 


12      9 


77,51 


15'' 54' 
72,80 


4o"44',5 
70,97 

55' 40' 
71,30 

69'*  39' 
76,60 

81"  3',5 
83,29 

92^50' 
91,68 

102-  8',5 
101,11 


12-50' 
80,19 

26*»  30' 
78,18 

40*20' 
79,03 

53'35',5 
82,37 

65*^46' 
87,88 

76'' 41' 
95,05 


13-  6' 
81.93 

26-18' 
83.71 

39°  ^',5 
86,81 

50-51' 
91,88 

6i^39'5 
98,48 

7i°i6'.5 
106,15 


Flächentreue  Azimutprojeküon  bei  Karten  von  Asien  und  Europa.        273 

Azimut-Projektion  anf  den  Horizont  eines  Punktes  von  40<'n.  Br.  (Asien), 
loo;  ^  =  a  sin  — . 


90« 


100  o 


110° 


lao« 


130 


140  < 


1500 


1600 


1700 


180* 


«5.67 

25025' 
88,99 

370  0' 
94,16 

47'36',5 
100,76 

57^16' 
108,33 


12028' 
88,12 

i3<>58' 
93.97 

34^24' 
100,98 


43052' 
108,85 

52=»33' 

"7.37 


n°38' 
90,82 

22°    0',5 

98.54 


10^31' 

93." 


i9^38'.5 
102,65 


9    9 
95/" 

i6o55',5 
106,24 


7°  34' 
96,83 

13^54' 
109,24 


5'  49'r5 
98,20 

io°38',5 
111,61 


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99/19 

7"  12' 
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Dr.  Alois  Bludau: 


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XI. 


Die  Entwickelung  des  Stadtbildes. 

Am    Altertum   nachgewiesen    von   Gustav  Hirsch fe Id. 

In  den  folgenden  Zeilen  will  ich  einige  Gedanken  aussprechen, 
welche  schon  frühzeitig  bei  den  Wanderungen  in  den  klassischen  Ländern 
in  mir  aufgestiegen  sind,  wenn  auch  nur  in  den  grofsen  und  nebel- 
haften Umrissen,  welche  von  dem  ersten  Auftauchen  unzertrennlich  zu 
sein  pflegen.  Auch  heute  sind  sie  nicht  abgeschlossen;  wenn  sie  hier 
mitgeteilt  werden,  so  geschieht  es  in  dem  Wunsche,  auch  andere  zu 
ihrer  Erwägung  zu  veranlassen.  Mit  Absicht  ist  das  Thema  beschränkt 
worden :  es  schien  nützlich,  einmal  die  formale  Seite  ganz  rein  für  sich 
zu  betrachten,  und  in  der  Natur  der  Sache  begründet,  ein  allgemeines 
Problem  nur  für  das  Altertum  zu  entwickeln.  Dieses  zu  rechtfertigen, 
sei  dem  Inhalte  der  Darlegung  überlassen ;  am  Schlüsse  wird  man  auch 
verstehen,  warum  gerade  unsere  Zeit  zu  solchen  Betrachtungen  berufen 
ist.  Es  soll  übrigens  auch  ein  mehr  subjektiver  Beweggrund  nicht  ver- 
schwiegen werden:  gegenüber  dem  immer  wachsenden  und  an  sich  be- 
rechtigten Triebe  in  die  Ferne  schien  es  einmal  angebracht,  auch  weitere 
Kreise  darauf  hinzuweisen,  dafs  man  wirklich  nicht  immer  bis  zum 
Äquator  oder  über  einen  Wendekreis  zu  gehen  braucht,  um  neue  Ge- 
sichtspunkte zu  finden,  dafs  im  Gegenteil  die  nächste  Umgebung,  jede 
Sommerreise,  ja  die  Durchsicht  der  Stadtpläne  in  guten  Reisehand- 
büchern höchst  lehrreiche  geographisch -historische  Aufschlüsse  geben 
kann. 

Weder  grofse  Ausführlichkeit  schien  bei  dem  vorliegenden  Versuch 
angezeigt,  noch  ein  Ausstreuen  von  gelehrten  Citaten :  den  Neuling  führt 
das  leicht  ab  von  der  Hauptlinie,  der  Kundige  sieht  das  im  Hinter- 
gründe arbeitende  Triebwerk  auch  ohnehin.  Doch  stehe  ich  nicht  daftlr 
ein,  dafs  ich  nicht  einmal  auf  das  so  reiche  Thema  der  griechischen 
Stadtanlage  in  gröfserer  Breite  zurückkomme;  dann  wird  es  auch  an 
der  Zeit  sein,  das  Innere  der  Städte  mehr  in  Betracht  zu  ziehen,  das 
bis  zu  einer  gewissen  Grenze  freilich  auch  schon  in  vorliegendem  be- 
rücksichtigt werden  mufste,  nämlich  soweit  es  die  Gesamterscheinung 
bestimmt. 


278  Gustav  Hirschfeld: 

Man  hört  wohl  rühmen,  dafs  die  gewaltige  Bewegiingsfahigkeit, 
welche  die  Dampfkraft  dem  modernen  Menschen  verleiht,  ihm  einen 
höchst  gesteigerten  Natiirgenufs  ermögliche;  das  ist  auch  unzweifelhaft 
richtig.  Dennoch  will  es  mir  vorkommen,  als  ob  gerade  dadurch  unsere 
Fähigkeit,  einzelne  Naturformen,  NaturgegebenheitQp  scharf  und  richtig 
aufzufassen  und  dauernd  festzuhalten,  noch  mehr  zurückgehe,  als  das 
ohnehin  bei  Kulturvölkern  der  Fall  zu  sein  pflegt.  Denn  wenn  auch 
unsere  Verkehrsart  dem  einzelnen  wohl  den  Genufs  auch  fem  ge- 
legener Naturschönheiten  erleichtert,  so  läfst  sie  ihn  doch  die  Konfi- 
guration der  durchflogenen  Länder  nicht  eigentlich  mehr  mitempfinden, 
wie  das  der  Fall  war  und  ist  beim  Wandern  und  Fahren  auf  Land- 
wegen.  Schmiegen  sich  doch  diese  der  Natur  ungleich  inniger  an,  als 
der  Schienendurchschnitt,  welcher  die  Naturschranken  oft  gewaltsam 
durchbricht  und,  man  kann  es  wohl  einmal  so  ausdrücken,  brutal  ver- 
nichtet. Es  ist  am  Ende  nicht  zu  viel  damit  gesagt,  dafs  wir  die  Kultur- 
länder im  allgemeinen  jetzt  mehr  als  Eisenbahnnetze,  denn  als  Flufs- 
und  Gebirgsbilder  sehen  und  empfinden.  Für  die  Würdigung  und  das 
Verständnis  von  Naturformen  ist  das  aber  höchst  verhängnisvoll;  im 
grofsen  wie  im  kleinen.  Ich  will  keinem  zu  nahe  treten:  aber  ob 
wirklich  viele  im  stände  sind,  ohne  weiteres  ein  richtiges  Grundformen- 
bild ihres  Wohnortes  zu  entwerfen?  Ich  wenigstens  mache  mich  nicht 
anheischig,  das  selbst  von  Orten  zu  können,  in  denen  ich  lange  gelebt 
habe.  Nun  kann  man  allerdings  sagen,  dafs  gerade  die  Besetzung  mit 
Gebäuden  die  Naturformen  zu  verhüllen  geeignet  ist;  vielleicht  —  und 
damit  treten  wir  gleichsam  durch  die  Pforte  unseres  eigentlichen 
Themas  ein  —  liegt  auch  etwas  an  der  Unscharfe  der  Naturgegeben- 
heiten bei  uns  zu  Lande :  wer  vom  Norden  ausreisend  durch  die  Länder 
der  alten  klassischen  Kultur  wandert,  zumal  durch  Griechenland  und 
die  gegenüber  gelegenen  Küstenstriche  Kleinasiens,  dem  muls  eine 
Wahrnehmung  sehr  bald  sich  aufdrängen,  nämlich  mit  welcher  Bestimmt- 
heit dort  die  Natur  die  Plätze  für  die  menschlichen  Ansiedelungen  be- 
zeichnet hat,  und  wie  scharf  andererseits  die  Physiognomie  des  Landes 
gerade  durch  die  Wohnplätze  zum  Ausdrucke  kommt.  Es  ist  ja  allge- 
mein bekannt,  auch  bei  uns  ist  die  Wahl  der  Wohnplätze  weder  will- 
kürlich noch  bedeutungslos;  darüber  ist  gerade  neuerdings  viel  ge- 
schrieben worden,  vielleicht  etwas  zu  viel,  jedenfalls  zu  doktrinär:  denn 
bisweilen  will  man  uns  beinahe  glauben  machen,  als  hätten  die  ersten 
Fischer  zu  Cöln  an  der  Spree  schon  geahnt,  dafs  sich  da  einmal  die 
Reichshauptstadt  Berlin  erheben  würde.  Dem  gegenüber  kann  man 
nicht  scharf  genug  betonen,  dafs  der  erste  Ansiedler  in  unbefangenen 
Verhältnissen  immer  nur  das  nächst  liegende  überschaut,  er  setzt  sich, 
wie  Tacitus  von  den  alten  Deutschen  uns  gesagt  hat,  die  weder  Städte 
noch  zusammenliegende  Gehöfte  gehabt  hätten,  dort  wo  ein  Quell,  ein 
Acker,   ein  Wald  ihm  gefällt     Aber  diese  völlig  „unbefangene"  Stufe 


Die  Entwickelang  des  Stadtbildes.  279 

hat  in  der  Tradition  der  Kulturvölker  nur  in  wenigen  seltenen  Fällen 
sich  erhalten,  zum  Ersatz  treten  allerdings  auch  hier  zurückgebliebene 
Völker  ein,  jene  Völker,  deren  Sitten  so  lange  als  zusammenhanglose 
Kuriositäten  betrachtet  wurden,  nun  aber  angefangen  haben,  uns  in 
einem  neuen  Lichte  zu  erscheinen,  nämlich  als  Bilder  der  Vorstufen 
unserer  eigenen  Gesittung.  Aber  gerade  sie  bestätigen  uns  auch,  dafs 
allerlei  Gründe  jenes  ganz  unbefangene  Ansiedelungsstadium  entweder 
gamicht  aufkommen  lassen  oder  doch  bald  ihm  Schranken  setzen.  Zu 
diesen  Gründen  darf  man  rechnen,  wenn  der  Boden  eines  Landes  u  n  - 
gieichmälsig  begabt  ist  und  daher  an  einzelnen  Stellen  eine  gröfsere 
Bewohneranzahl  zurückstöfst,  auf  andern  hingegen  sie  notwendig  zu- 
sammenführt; dahin  ist  femer  zu  rechnen,  wenn  gewisse  notwendige 
Lebensmittel  oder  Lebensutensilien  nur  an  bestimmten  Stellen  sich  zu- 
sammenfinden; genug,  für  Urzustände,  denn  nur  solche  haben  wir  hier 
im  Auge,  ist  der  Ansiedelungsanlafs  so  variabel  wie  die  jedesmalige 
Natur  selber  es  ist.  Einer  etwas  weiteren  Entwickelung  gehört  es  schon 
an  —  und  gerade  die  historische  Entwickelung  hat  man  in  allen 
diesen  Fragen  bisher  zu  wenig  berücksichtigt,  -  -  wenn  gewisse  Stellen 
besonders  günstig  für  den  Verkehr  liegen,  wie  Flufsübergänge,  Sen- 
kungen mit  zahlreichen  Ausgängen  u.  a.  m. 

Aber  diese  Rücksichten  bestimmen  den  Platz  einer  Ansiedelung 
doch  nur  erst  im  allgemeinen;  sie  ziehen  ihn  an  sich,  aber  nur 
gleichsam  wie  Mittelpunkte  eines  Kreises,  an  dessen  Peripherie  und  in 
dessen  Bereich  der  Mensch  nunmehr  wählen  kann  nach  seinem  Belieben, 
nach  seinem  Bedürfnis. 

Dieses  Belieben  und  dieses  Bedürfnis  ist  es,  das  uns,  die  wir  die 
Besiedelungsplätze  im  engsten  Sinne  betrachten  wollen,  am  nächsten 
angeht;  dies  Belieben  ist,  soweit  wenigstens  unser  Blick  nach  rückwärts 
zu  dringen  vermag,  kein  freies,  sondern  wird  bestimmt  durch  das  feind- 
liche Verhältnis  der  Menschen  zu  einander  und  durch  das  Verhältnis 
zu  den  belebten  und  unbeseelten  Mächten  der  Natur;  mit  andern 
Worten,  was  den  Menschen  seh liefs lieh  die  Wahl  des  Platzes  für  ihre 
Ansiedelungen  und  Zusammensiedelungen  aufdrängt,  ist  das  Schutz - 
bedürfnis,  dem  man  daher  mit  grofsem  Rechte  einen  sehr  bedeut- 
samen Platz  in  der  Entwickelung  der  menschhchen  Niederlassungen 
einzuräumen  hat.  Ja,  die  gröfsere  oder  geringere  Kraft,  mit  der  gerade 
dieser  Gesichtspunkt  zu  verschiedenen  Zeiten  sich  geltend  macht,  ist 
ein  so  empfindlicher  Kulturmesser,  dafs  man  sagen  darf,  der  Anblick 
der  Besiedelung  eines  Landes  belehre  vollkommen  über  den  allge- 
meinen Gang  seiner  Geschichte,  und  gerade  diesen  Satz  werden  wir 
beim  alten  Griechenland  bestimmter  auszuführen,  gerade  ihn  mit  greif- 
baren Beispielen  zu  belegen  haben. 

Da  wir  uns  nun  die  anziehende,  aber  etwas  mühselige  Aufgabe 
gesetzt  haben,   dem  Werden  der  Städte  im  Zusammenhange  mit  ihrer 

Ztitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  20 


280  Gustav  Hirschfeld: 

Lage  nachzugehen,  die  Absicht  des  Menschengeistes  und  seine  Arbeit 
an  und  in  der  Natur  dabei  möglichst  rein  zu  erkennen,  so  darf  es,  wie 
schon  oben  angedeutet,  weder  für  Willkür,  noch  für  die  Folge  eines 
zufälligen,  persönlichen  Standpunktes  gelten,  wenn  unsere  Betrachtung 
im  wesentlichen  auf  Länder  antiker  Kultur  beschränkt  bleibt.  Zwei 
gleich  gewichtige  Gründe  sprechen  dafür:  einmal  sind  die  Natnrscfaranken 
im  Altertum  niemals  durch  mechanische  Mittel  auch  nur  annähernd  so 
weit  überwunden  worden,  dafs  ihre  Bedingungen  nicht  eine  mafs- 
gebende  Schranke  für  Hand  und  Geist  geblieben  wären ;  und  zweitens 
ist  doch  bekanntlich  die  Entwickelung  auf  allen  Gebieten  im  Alter- 
tum, d.  h.  in  den  Anfangen  ungleich  selbständiger  gewesen  als  in  der 
Neuzeit,  welche  einmal  von  den  überkommenen  Vorbildern  sich  doch 
nicht  hat  frei  machen  können,  dann  aber  zum  Teil  auch  Erdräume  — 
zumal  im  Norden  Europas  —  besiedelt  hat,  deren  Gestaltung  garnicht 
dazu  angethan  ist,  die  geistige  Absicht  der  Stadtgründung  zu  einem 
besonders  scharfen,  natürlichen  Ausdruck  zu  bringen.  Ich  spreche  hier 
von  einem  „natürlichen"  Ausdruck  und  mufs  erklären,  was  darunter 
verstanden  ist,  berühre  damit  zugleich  einen  Gesichtspunkt,  welcher 
grundsätzlich  kaum  jemals  aufgestellt  ist*)  und  der  doch  fiir  das  Bild 
der  historischen  Landschaft,  oder  wenn  man  will,  für  die  Historie  des 
Länderbildes  ganz  unerläfslich  zu  sein  scheint.  Denn  einen  entscheiden- 
deren Zug  als  diesen  hat  die  Menschheit  der  Natur  nicht  eingefügt 
und  es  ist  daher  menschhch,  wenn  besiedelte  Länder  schon  rein  formal 
unser  denkendes  Interesse  in  höherem  Mafse  in  Anspruch  nehmen,  als 
noch  leere  oder  leer  gebliebene  Erdräume.  Man  sagt  wohl  auch  von 
Ländern  ohne  Rücksicht  auf  ihre  Besiedelung,  dafe  sie  eine  Physio- 
gnomie haben ;  so  kann  man  die  Westküste  Kleinasiens  als  das  Antlitz 
des  Landes  bezeichnen,  wie  die  Ostküste  Griechenlands  und  auch  Si- 
ciliens,  weil  ihre  Buchten  und  Häfen  nach  eben  jenen  Seiten  gastlich 
geöffnet  sind,  gleichsam  nach  ihnen  blicken;  und  ebenso  spricht  man 
bei  einem  Binnenlandstück  davon,  dafs  es  eine  rauhe  oder  milde,  eine 
abstofsende  oder  einladende  Physiognomie  habe  und  fafst  in  solchen 
Ausdrücken  die  Bewegtheit  des  Bodens,  seine  Umrisse,  das  Bild  seiner 
natürlichen  Fruchtbarkeit  oder  seines  Kulturzustandes  zusammen.  Allein 
das  ist  doch  nicht  alles:  wie  verhalten  sich  denn  die  W^ohnstätten  der 
Menschen  zur  Landschaft?  Sind  sie  mehr  oder  weniger  gleichgültige 
Flecke,  die  höchstens  durch  Umrisse  oder  Farben  dem  Auge  etwas 
Abwechslung  gewähren?  Wenn  sie  irgendwo  in  weiten  Ebenen  unser 
Auge  treffen,  möchten  wir  das  beinahe  bejahen.  Sehen  wir  aber  näher 
zu,  so  bemerken  wir  in  den  allermeisten  Fällen,  dafe  sie  auch  da  nur 


^)  Höchstens  bei  Wimmer  „Historische  Kuhuriandschaft" ,  obgleich  dort  an 
die  Beziehung  von  Naturstätte  und  Wohnplatz  viel  weniger  gedacht  ist,  ab  an  die 
Physiognomie  dieses  letzteren. 


Die  Entwickelung  des  Stadtbildes.  281 

eine  Eigenschaft  des  Bodens,  der  näheren  oder  ferneren  Um- 
gebung zum  Ausdruck  bringen :  sie  bezeichnen  natürliche  Strafsenpunkte, 
Fliifsübergänge,  die  Umwandelung  der  FlufsschifFahrt  in  Seeschiffahrt, 
genug  eine  Fülle  von  Eigentümlichkeiten,  die  gerade  an  der  Stätte 
haften  und  an  keiner  anderen. 

Je  bewegter  ein  Boden  ist,  desto  mehr  bestimmt  und  beschränkt 
er  zugleich  die  Wahl  des  Platzes;  und  so  können  umgekehrt  die  wirklich 
gewählten  Plätze  zum  Ausdruck  dessen  werden,  was  ein  Land  an 
passenden  menschlichen  Wohnstätten  überhaupt  hergiebt.  Mit  andern 
Worten,  sie  erst  geben  ihm  die  Physiognomie,  die  ihm  nach  Konfi- 
guration und  Hilfsquellen  zukommt;  sie  verleihen  seinen  Eigenschaften 
so  zu  sagen  den  lebendigen  Ausdruck,  sie  veranschaulichen  direkt  und 
wie  auf  einen  Schlag  die  Beziehungen  zur  menschlichen  Thätigkeit, 
welche  die  Landesnatur  birgt,  sie  legen  gleichsam  die  letzte  Hand  an 
und  vollziehen  das,  was  die  Natur  vorbereitet  und  begonnen  hat, 
aber  aus  eigner  Kraft  nimmermehr  zu  vollenden  im  stände  ist. 

Ich  fürchte,  dafs  diese  Sätze  etwas  abstrakt  ausgefallen  sind :  sie 
sollten  einmal  die  innige  und  ursächliche  Verbindung  von  Stadt  und 
Boden  zum  Bewufstsein  bringen. 

Diese  Verbindung  nun  hat  ihre  Entwickelung,  ihren  geschichtlichen 
Wandel.  Das  allgemeine  Besiedelungsbild,  die  Art  der  Lage  und  Ver- 
teilung der  menschlichen  Ansiedelungen  giebt  dem  Antlitz  des  Landes 
erst  seine  bestimmten  historischen  Züge.  Diese  Züge  können  scharf 
und  unscharf  sein;  zum  Teil  kann  das  wohl  die  Unbestimmtheit  des 
Bodens  selber  verschulden:  im  allgemeinen  aber  dürfen  wir  sagen,  je 
inniger  die  Städte  dem  Ductus  der  Natur  folgen,  desto  schärfer  und 
bestimmter  blickt  die  historische  Landschaft  uns  an.  Man  gestatte  mir 
um  des  deutlichen  Beispieles  willen  hier  eine  wichtige  Thatsache  vorweg 
zu  nehmen,  welche  Griechenland  uns  vor  Augen  stellt:  klar  und  be- 
stimmt blickt  uns  das  Bild  des  Altertums  an,  die  Städte  nehmen  die 
Plätze  ein,  welche  die  Natur  ihnen  gleichsam  auf  dem  Boden  vor- 
gerissen hat,  auf  erhobenen,  fest  begrenzten  Plätzen  thronen  sie  über 
dem  Nährboden  zu  ihren  Füfsen.  Und  wie  willkürlich  und  unscharf 
sieht  uns  das  mittelalterliche  Griechenland  an:  als  offene  Flecken  von 
Ackerbauern  sind  viele  Städte  hinabgestiegen  in  die  ungesunden,  aber 
auch  fruchtbaren  Ebenen,  deren  Boden  durch  die  starke  Abnahme  der 
Bevölkerung  eben  von  seinem  früheren  Werte  eingebüfst  hat,  oder  sie 
haben  sonst  ihre  Plätze  willkürlich  verändert  —  zugleich  untrügliche 
Symptome  des  grofsen  geschichtlichen  Umschwunges  und  Symptome, 
die  gerade  durch  ihre  Sinnfälligkeit  eine  vor  andern  deutliche  Sprache 
reden,  wofern  man  sich  nur  einmal  die  Mühe  nimmt,  sich  an  sie  zu 
wenden.  Dann  aber  lehren  sie  auch,  ob  und  wann  ein  Volk  sich 
^•ürdig  gezeigt  hat  des  Landes,  das  es  bewohnt,  —  und  nichts  ver- 
deutlicht so  sehr  die  Verrottung  der  Verhältnisse  als  Verzettelung  der 

20* 


282     •  Gustav  Hirschfeld: 

Orte  an  ungeeigneten  Lageplätzen.  Glaube  ich  so  für  meinen  augenblick- 
lichen Zweck  hinlänglich  auf  die  mannigfaltige  Bedeutung  hingewiesen 
zu  haben,  welche  die  Wahl  der  Besiedelungsplätze  für  uns  enthalten 
kann,  so  schicke  ich  mich  nun  an  zu  einer  kurzen  geschichtlichen 
Wanderung  durch  die  Stätten  der  alten  Kultur:  denn  ein  Hintergrund, 
von  welchem  sich  der  Wert  der  Erscheinungen  klarer  abhöbe  als  der 
geschichtliche,  läfst  sich  nicht  denken. 

Immer  erscheint  es  als  eine  ungeheure  und  die  folgenschwerste 
That,  zerstreut  Wohnende  zu  gemeinsamem  Wohnen  gesammelt  zu  haben, 
und  die  Überlieferung  knüpft  das  an  die  gröfsesten  Namen  altersgrauer 
Vorzeit :  König  Menes  von  Ägypten  zwingt  die  Menschen  in  seine  Stadt 
Memphis  hinein,  König  Theseus  die  seinigen  nach  Athen.  Wer  in  der 
alten  Geschichte,  und  nicht  blofs  in  der  griechischen  als  Städtegründer 
erscheint,  ist  es  hauptsächlich  in  diesem  Sinne;  unter  Griechen  ward 
er  bei  allen  Spätergeborenen  göttlicher  Ehre  teilhaftig.  Und  in  der 
That,  die  Pflanzung  dieses  Samenkornes  des  Staates  ist 
nichts  Kleines!  Aber  nicht  die  politische  oder  administrative  Seite 
der  Stadt  beschäftigt  uns  hier,  sondern  nur  der  geo-  und  topographische 
Ausdruck  für  jene  Besiedelungseinheit,  und  wir  folgen  dieser  nunmehr 
von  dem  Lande  an,  bis  zu  welchem  unser  Blick  mit  einiger  Deutlichkeit 
zurückzudringen  vermag,  —  von  Ägypten. 

Die  ägyptischen  Städte  mufsten  alle  ihrem  grofeen  Erhalter  nahe 
liegen,  dem  Nil ;  denn  dem  Menschen  gewährt  nur  die  engste  Umgebung 
des  Flusses  die  Mittel  des  Lebens.  Im  grofsen  war  ja  die  Lage  der 
Städte  durch  bestimmte,  zumal  politische  Rücksichten  bedingt,  aber  im 
engem  Sinne  mufste  sie  willkürlich  sein:  denn  nirgends  bietet  die 
Natur  Begrenztheiten,  welche  die  Wahl  der  Niederlassung  bestimmen 
konnten.  Freilich  drängen  sich  die  Städte  vielfach  an  den  Fufs  der 
Höhen,  die  beiderseits  das  Nilthal  einschliefsen;  bleiben  diesem  aber 
doch  so  nahe,  dafs  sie  bei  den  Überschwemmungen,  nach  einem  Aus- 
druck der  Alten,  nur  wie  Inseln  hervorragten;  sie  mufsten  aber  höher 
angelegt  sein  als  der  durchschnittlich  höchste  Wasserstand  bei  den 
jährlichen  Nilüberschwemmungen,  welcher  heutzutage  bei  Memphis  um 
7 — 8,  beim  alten  Theben  um  ii — 12  m  den  niedrigsten  Wasserstand 
übertrifft.  So  waren  künstliche  Erhöhungen  erforderlich,  aufweichen 
die  .Städte  sich  aufbauten,  wie  Kunstwerke  auf  Postamenten,  gewaltige 
Aufschüttungen,  deren  inneres  Gerüst  aus  einem  Mauemetzwerk  be- 
stand, dessen  mühselige  Anlage  noch  zu  des  Griechen  Herodot  Zeit 
(II  137),  also  nach  Jahrtausenden  in  der  Erinnerung  fortlebte.  Diesen 
Unterbau,  wohl  regelmäfsig  viereckiger  Gestalt,  umzogen  die  Ringmauern, 
die,  wie  es  scheint,  für  jede  ägyptische  Stadt  unerläfslich  waren.  Ver- 
anschauHcht  werden  uns  die  Städte  durch  Ruinen  und  durch  Abbil- 
dungen an  Monumenten,  die  nach  grofser  Treue  streben,  in  die  man 
sich  aber  erst  hineinsehen  mufs.     Die  Darstellungen  der  kriegerischen 


Die  Ent Wickelung  des  Stadtbildes.  283 

Thaten  der  Könige,  zumal  aus  der  Zeit  der  grofsen  Ramessiden  vom 
Ausgang  des  zweiten  Jahrtausends  v.  Chr.,  zeigen  in  der  abgekürzten 
Form,  in  welcher  sie  überhaupt  sich  ausdrücken,  Städtebilder,  d.  h. 
hohe  verzierte  Ummauerungen  mit  und  ohne  Türme*).  Nach  den 
Resten  hatten  die  Mauern  bis  20  m  Stärke ;  sie  mulsten  das  auch  aus 
statischen  und  andern  Gründen  bei  einem  so  unsoliden  Material,  wie 
es  die  sonnengetrockneten  Nilschlammziegel  waren,  die  im  Laufe  der 
Jahrtausende  heruntergewaschen  sind  und  welche  besonders  über  die 
Höhe  der  Mauern  kaum  noch  ein  Urteil  zulassen,  die  doch  gerade  für 
den  Eindruck  des  Bildes  von  wesentlicher  Bedeutung  ist.  Doch  betrug 
diese  ohne  Zweifel  100'  und  darüber,  also  die  Höhe  eines  vierstöckigen 
Hauses.  Auch  ward  zu  weiterer  Festigung,  wie  bei  uns  im  Norden,  wo 
die  Bodenverhältnisse  das  ebenfalls  nahe  legen,  der  Wasserschutz  be- 
nutzt, der  Nil,  Kanäle  oder  künstliche  Wasserbecken,  welche  die  Stadt 
teilweise  umzogen.  Immer  waren  diese  Städte  nicht  geworden  sondern 
geschaffen;  und  sie  waren  es  auch  noch  in  einem  ganz  besondern 
Sinne.  In  höchst  merkwürdiger  Gleichartigkeit  ist  ein  Zug  allen  Des- 
potien von  Afrika  und  Hinterindien  an  bis  nach  Ägypten  und  dem 
Orient  gemeinsam,  dafs  der  Nachfolger  die  Residenzstätte  seines  Vor- 
gängers meidet.  Das  ist  ja  auch  die  eigentliche  Bedeutung  jener  zahl- 
reichen und  grofsartigen  Marmorpaläste,  die  am  Rande  des  Bosporus 
prangen,  und  die  der  Reisende  erst  mit  Entzücken  über  ihre  märchen- 
hafte Pracht,  dann  mit  Empörung  betrachtet:  denn  sie  bedeuten  keinen 
kleinen  Faktor  im  finanziellen  Ruin  des  türkischen  Reiches. 

Die  Staatsansprüche  und  sonstigen  Verhältnisse  des  Altertums  ge- 
statteten, darin  sehr  viel  weiter  zu  gehen.  Es  ist  eine  gescheute  Ver- 
mutung, die  neuerdings  verlautbart,  dafs  die  Pyramiden felder  und 
Grabstätten  am  linken  Ufer  des  Nils  deswegen  eine  so  lang*  hinge- 
streckte Reihe  bilden,  weil  auch  der  Wohnsitz  der  Lebenden  nach  dem 
Belieben  der  Herrscher  sich  dort  auf  und  ab  bewegt  habe.  So  wenig 
haftete  die  Stadt  an  ihrem  Boden,  den  ihr  ja  freilich  auch 
die  Natur  nicht  sicher  umgrenzt  hatte.  Bei  der  Künstlichkeit 
der  Stadtschöpfungen  wird  wohl  auch  von  Alters  her  in  Ägypten  jene 
regelmäfsige  Anlage  gerader  und  rechtwinkelig  sich  schneidender  Strafsen 
hergebracht  gewesen  sein,  die  wenigstens  in  einer  ägyptischen  Stadt- 
ruine, dem  Sitze  des  wunderlichen  Ketzerkönigs,  des  Sonnenverehrers 
Chuenaten  (vom  XIV.  Jahrhundert  v.  Chr.)  noch  recht  deutlich  vor 
unseren  Augen  liegt  und  die  auch  jetzt  wieder  unser  Ideal  geworden 
ist.  Doch  würde  der  Anblick  der  Strafsen  den  Europäer  recht  ent- 
täuschen: wie  im  heutigen  Orient  kehrten  die  Häuser  der  Strafse  wohl 


^)  Das  letztere  ist  vielleicht  fremdländisch:  vgl.  die  von  Ramses  II.  erstürmte 
Chetafestang  Dapur  z.  B.  bei  Ed.  Meyer,  Ägypt.  Gesch.  S.  2,89  f.  —  Turmlose  Veslen 
bei  G.  Perrot,  Gesch.  d.  Kunst  des  Altertums  I  S.  449 — 54. 


284  Gustav  Hirschfeld: 

nur  eine  schweigsame,  weifs  getünchte  oder  steingraue  Mauer  zu;  um 
so  freundlicher  war  das  Innenbild,  was  ich  doch  im  Vorbeigehen  an- 
merken will :  um  weite  Höfe  Wohnräume  aus  Nilschlammziegeln,  dunkel 
aber  kühl;  Baumpflanzungen  und  Wasserbassins  um  luftige  Bauten  in 
Holz.  In  heiligen  Bezirken  erhoben  sich  die  gewaltigen  steinernen 
Tempel,  über  die  bunter  Farbenschmuck  wie  eine  grofse  zusammen- 
hängende Decke  gebreitet  war;  wie  die  Privatbauten  —  alles  weit  und 
geräumig  und  daher  ohne  Zweifel  ein  Areal  bedeckend,  das  nach  unsem 
heutigen  Begriffen  im  Verhältnis  zur  Einwohnerzahl  ein  ungeheures  war. 
Und  doch,  nichts  leichter  als  die  Verwischung  solcher  ägyptischen 
Stadt  der  Lebendigen;  die  Wasser  waschen  die  Anlagen  von  getrock- 
neten Ziegeln  zu  unförmlichen  Klumpen,  der  Landmann  pflügt  die 
Strecken  wiederum  ein,  ein  neuer  Bauherr  verbraucht  die  Bausteine  —  und 
—  ihre  Stätte  kennet  sie  nicht  mehr.  Niemand  würde  ahnen,  so  sagt  ein 
neuerer  Besucher  von  der  Stelle  des  gewaltigen  Memphis,  der  Residenz  der 
ältesten  ägyptischen  Gröfse  —  Niemand  würde  ahnen,  dafs  hier  eine  der 
berühmtesten  und  volkreichsten  Metropolen  der  alten  Welt  gestanden  habe. 

Der  äufsern  Erscheinung  nach  anders  geartet,  aber  in  ihrem  Wesen 
den  ägyptischen  analog  sind  die  Stadtschöpfungen  Mesopotamiens, 
jenes  Landstriches  zwischen  Euphratnnd  Tigris,  der  zum  Trotz  seiner  sen- 
genden Glut  viele  Jahrhunderte  hindurch  einem  überaus  merkwürdigen 
Volke  zum  Wohnsitz  und  Stützpunkt  gedient  hat,  einem  Volk,  das  für 
unsere  heutige  Kultur  noch  einen  ganz  anderen  Wert  hat  als  die 
Ägypter,  den  Bewohnern  von  Babylon  und  Ninive.  Weithin  dehnt 
sich  die  Fläche  zwischen  den  beiden  Strömen,  noch  heute  von  ihrer 
Umklammerung  el  Djezire  „die  Insel"  genannt;  nach  Westen  jenseits 
des  Euphrats  setzt  sie  sich  fort  unabsehbar,  wasserlos,  als  die  nördliche 
oder  syrische  Wüste;  den  Osten  jenseits  des  Tigris  begrenzen  Berge, 
die  westliche  Randeinfassung  Persiens ;  aber  sie  ziehen  in  beträchtlicher 
Ferne  hin  und  treten  erst  oben  im  Norden,  gerade  etwa  bei  Ninive, 
dem  Flufsrande  dauernd  nahe.  Im  unteren  Lande,  dem  alten  Babylonien, 
begünstigt  das  ebene  Terrain  fortwährenden  Austausch  der  beiden 
Wasser,  aber  auch  Sumpf bildung  und  Stagnation;  und  solche  Bildungen, 
welche  feindselig  menschliches  Leben  aus  ihrer  Nähe  verbannen  oder 
es  doch  lahm  legen,  sind  heute  die  Signatur  des  Landes.  Wohlgepflegte 
Kanäle  und  Dämme  regelten  die  Wasserbewegung  in  jenen  alten  Zeiten 
wie  die  Adern  eines  lebendigen  gesunden  Organismus. 

Mitten  hineingesetzt  in  die  Niederung  der  Flüsse,  ja  den  Flüssen 
aufgesetzt  wie  so  viele  Städte  Nordeuropas  sind  die  mesopotamischen 
Grofsstädte  Babylon  und  Ninive;  jenes,  das  ältere,  diagonal  vom 
Euphrat  durchschnitten,  Ninive,  das  nördliche,  mit  zwei  Ecken  auf 
den  Tigris  gestützt  und  von  einem  Nebenarme  durchteilt.  Und  beide 
haben  sich  wie  unsere  Städte  und  Ebenenstädte  überhaupt  des  Wasser- 
schutzes in  ausgiebiger  Weise  bedient. 


Die  Entwickelun^  des  Stadtbildes. 


285 


Eine  überaus  anschauliche  Beschreibung  vom  alten  Babylon  hat 
Herodot  in  seme  Geschichte  eingefügt  (I  lySfF.),  nach  eigener  Anschauung 
und  nach  Erkundungen  an  Ort  und  Stelle  über  den  früheren  Zustand, 
weichem  derjenige  seiner  Zeit  allerdings  nicht  mehr  entsprach.  Ich 
wähle  aus  der  Schilderung  des  alten  Reisenden,  was  unserem  Zwecke 
dienlich   scheint  und  verweise  zugleich   auf  ein   Pianschema,    welches 

Zeitschr.  d.  G«s.  f.  Erdkunde.     1883. 


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Bornippa. 


'hur 


u  der  Spnichen, 

l  :  250.000 
a  4  6 » 


io^OomeUr 


Fig.   I. 

man  neuerdings  aus  Beschreibung  und  Resten  kombiniert  hat:  „Die- 
selbige  Stadt  ist  also  beschaffen:  sie  hegt  in  einer  grofsen  Ebene  und 
ist  ein  Viereck,  und  jegliche  Seite  desselben  beträgt  120  Stadien  — 
das  sind  drei  geographische  Meilen  oder  22,5  Kilometer  — ,  das  macht 
im  ganzen  einen  Umkreis  von  480  Stadien  (also  12  Meilen  I)  .  .  Keine 
Stadt  aber  ist  so  prächtig  gebaut,  so  viel  wir  wissen.  Denn  erstlich 
läuft  ein  Graben  umher,  der  ist  breit  und  tief  und  voll  Wassers,  dann 
eine  Mauer,  die  ist  fünfzig  königliche  Ellen  breit  und  zweihundert  Ellen 
hoch  (das  sind  105  Meter,  diese  Elle  hat  52!  Centimeter)  .  .  .  Und  rings 
umher  in  der  Mauer  waren  hundert  Thore  ganz  von  Erz  .  .  .  Die  Stadt 


286  Gustav  Hirschfeld: 

aber  bestehet  aus  zween  Teilen,  denn  mitten  durch  fliefset  ein  Strom,  der 
da  heifset  Euphrates  .  .  .  Die  Mauer  macht  nun  von  beiden  Seiten 
einen  Winkel  an  dem  Flufs,  und  dann  kommt  eine  Mauer  von  Back- 
steinen an  beiden  Ufern  des  Flufses  entlang.  Aber  die  Stadt  selber 
besteht  aus  lauter  Häusern  von  drei  bis  vier  Stockwerken  und  ist  durch- 
schnitten von  geraden  Strafsen,  beide,  die  da  längs  gehen  oder  quer 
durch,  nach  dem  Flufse  zu.  Und  am  Ende  einer  jeglichen  Strafse  waren 
Pforten  in  der  Mauer  an  dem  Flufse,  soviel  Strafsen,  soviel  Pforten. 
Auch  diese  waren  von  Erz  .  .  .  Die  erste  Mauer  nun  ist  gleichsam  der 
Stadt  Panzer,  innerhalb  läuft  noch  eine  zwote  umher,  die  ist  nicht  viel 
kleiner  als  die  erste,  jedoch  etwas  schmaler.     Und  in  der  Mitte  einer 

■  

jeglichen  Hälfte  der  Stadt  stehet  ein  befestigter  Bau,  nämlich  in  der 
einen  die  Königsburg,  die  ist  umgeben  mit  einer  grofsen  und  starken 
Mauer,  und  in  der  andern  das  Heiligtum  des  Baal  mit  ehernen  Thoren. 
Das  war  noch  zu  meiner  Zeit  zu  sehen  und  ist  ein  Viereck,  jegliche 
Seite  zwei  Stadien  (1200')  lang.  Und  in  der  Mitte  desselbigen  Heilig- 
tums war  ein  Turm  gebaut,  durch  und  durch  von  Stein,  ein  Stadium 
(600')  lang  und  breit,  und  auf  diesem  Turm  stand  ein  anderer  Turm 
und  auf  diesem  wieder  ein  anderer  und  so  acht  Türme,  immer  einer 
auf  dem  andern.  Auswärts  aber  um  alle  die  Türme  herum  ging  eine 
Wendeltreppe  hinauf  .  .  .  und  in  dem  letzten  Turm  ist  ein  grofser 
Tempel  des  Baal".  Solcher  Gestalt  also  war  das  Urbild  jenes  Turmes 
von  Babel,  von  welchem  es  im  11.  Kapitel  der  Genesis  heifst:  „Lasset 
uns  einen  Turm  bauen,  defs*  Spitze  bis  an  den  Himmel  reiche,  dafs 
wir  uns  einen  Namen  machen."  —  Im  übrigen  haben  die  Forschungen 
der  letzten  3 — 4  Jahrzehnte  die  Angaben  des  alten  Herodot  teils  be- 
stätigt, teils  ergänzt. 

Wir  wissen  jetzt,  dafs  die  Bauanlagen  der  Mesopotamier  genau 
nach  den  Himmelsrichtungen  orientiert  waren.  Fast  regelmäfsigen 
rechteckigen  Umrifs  zeigt  jener  wunderbare  Grundrife,  welchen  eine 
neuerdings  im  Babylonischen  gefundene  Statue  auf  ihren  Knieen  vor 
sich  hält  mit  Mafsstab  und  Zeichenstift,  der  älteste  Plan  der  Welt, 
denn  diese  Statue,  die  in  das  Pariser  Museum  gekommen  ist,  wird 
über  das  zweite  Jahrtausend  v.  Chr.  hinaufdatiert  (s.  Fig.  2).  Türme 
und  umständliche  Thoranlagen  sind  deutlich .  bezeichnet.  Ganz  ähnlich 
ist  auf  einem  sehr  viel  späteren  Relief  —  aus  der  Zeit  Assurbanipals 
im  VII.  Jahrhundert  v.  Chr.  —  eine  Veste  dargestellt,  Madaktu  in 
Susiana,  östlich  von  Babylonien  (Perrot,  bist,  de  l'art  II  S.  344  n.  157), 
die  sehr  charakteristisch  in  einem  Winkel  zwischen  zwei  Flüssen  liegt, 
auch  innen  regelmäfsig  angeordnet  erscheint  und  draufsen  von  einer 
grofsen  Zahl  von  Landhäusern  unter  Palmen  umgeben  ist.  Andere 
Bilder  zeigen  einen  kreisförmigen  oder  elliptischen  Umrifs  (Perrot  a.  a.  0. 
II  S.  312.  624.  343).  Auf  künstlich  hergestellten  Terrassen,  die  noch 
jetzt  40,  ja  60 — 70  m   hoch   sind,   erhoben    sich  Paläste  wie  Tempel; 


Die  Entwickelang  des  Sladtbildes. 


287 


wohl  konnten  diese  mit  ihrer  Ummauerung  die  Gesamthöhe  von 
200  Kön.  Ellen  =  105  m  erreichen,  d.  h.  eine  Höhe  wie  die  Spitze  von 
S.  Paul  in  London  oder  der  Dom  zu  Mailand.    Den  Stadtmauern  giebt 

Weitester    Stadtplan. 
CHALDAEA. 

(Bi    den  Ifänderv  einer  SiaUuf^ 
Perrot,  mstoire^   (U   L*  Art  K.  J4Ö.. 


Fig.  a. 

Herodot  sie  gewifs  irrtümlich,   denn   die  eigentliche  Stadt  lag  einfach 
in  der  Ebene.     Die  Abbildungen    von  Festungen  auf  den  assyrischen 
Reliefs,  wie  sie  besonders  in  den  Museen  von  London  und  Paris  auf- 
bewahrt werden,  zeigen  sehr  hohe  Mauern,  die  auf  einem  festen  Stein- 
sockel aufsitzen;  sie  sind  mit  tiberragenden  Türmen  bewehrt  und  mit 
Zinnen  abgeschlossen;  nicht  völlig  aus  Erz  bestanden  die  Thore,  aber 
reich  waren  sie  mit  dem  Metall  beschlagen;  ins  Brit.  Mus.  ist  neuer- 
dings ein  grofsartiger  Rest  der  Art  gelangt,  Bronzeblech,  das  ganz  mit 
den  Kriegsthaten  Salmanassars  II  bedeckt  ist,  der  ums  Jahr  860  v.  Chr. 
regierte.     Die   Seiten  wände    der  gewölbten    Stadt  thore   wurden   durch 
gewaltige  steinerne  Stiere  mit  Menschenköpfen  oder  durch  Löwen  ge- 
bildet.   Farbig  waren  die  Mauerflächen,  zumal   die  Zinnen  der  mehr- 
fachen konzentrischen  Mauerringe,  die  über  und  hinter  einander  empor- 
ragend  in    verschiedenen   Farben    von    bestimmter    symbolischer   Be- 
deutung strahlten    (vgl.  Herodot    über  Egbatana  I  98).     Sie  mögen  in 
der  uralt   orientalischen    Kunst    hergestellt    gewesen    sein,    in    farbig 
glasierten,  also  emaillierten  Ziegeln,  —  und  höchst  kunstvolle  Figuren, 
menschliche  und  tierische    in    gleicher  Technik,  waren    in    bevorzugte 
Mauerstücke    eingefügt  (s.  Genesis  XXIII  14.    15).     Die  Buntheit   der 
Stadterscheinung,  wie  sie  Ägypten  und  Mesopotamien  bieten,  ist  aller- 
dings anzusehen    als    etwas,    was    das    strahlende    Sonnenlicht    jener 
Regionen  gleichsam  naturnotwendig  fordert. 


288  Gustav  Hirschfeld: 

Es  mnfs  ein  überwältigendes  Bild  gewesen  sein,  wenn  schon  aus 
weitester  Ferne  der  Blick  jene  himmelragenden  Mauern  und  Türme 
aufsteigen  sah  in  ihrer  farbigen  Pracht,  darin  und  darüber  die  hoch 
emporgehobenen  Paläste  und  alles  überragend  die  terrassenförmig 
emporwachsenden  Tempel  der  Götter.  Wie  diese  dem  Verf.  der 
Genesis  das  Bild  des  Turmes  von  Babel  eingegeben  haben,  so  hat 
überhaupt  keine  Stadt  der  Welt  die  Phantasie  aller  späteren  Ge- 
schlechter so  beschäftigt,  wie  Babylon.  Und  wenn  unsere  Märchen 
erzählen  von  himmelhoch  ummauerten  Schlössern,  deren  Thore  be- 
wacht werden  von  verzauberten  Tieren  und  Ungeheuern,  die  im  ent- 
scheidenden Augenblick  erwachen,  so  möchten  wir  glauben,  dafs  wir 
noch  den  Nachklang  hören  von  den  Wundern  der  Weltstädte  Mesopo- 
tamiens. 

Vielleicht  nicht  ganz  so  stark  wie  im  ältesten  Ägypten  haben 
aber  auch  diese  pr^mkenden  Städte  noch  etwas  unstätes, 
wenn  man  will  nomadisierendes:  noch  legt  beinahe  jeder  Herrscher 
sich  einen  neuen  Palast  an  und  zieht,  wie  wir  [aus  den  Resten  von 
Dar-Sarukin  =  Khorsabad]  deutlich  sehen,  wenigstens  einen  Teil  der 
Bewohner  mit  sich;  vielleicht  mag  auch  aus  diesem  Grunde  Babylon 
allmählich  zu  jener  ungeheuren  Ausdehnung  angewachsen  sein,  von 
welcher  selbst  das  heutige  London  nur  %  (316 :  506  qkm),  Berlin  gar 
*/8  (61)  beträgt.  Und  auch  in  diesen  Städten  ist  es  eine  Folge  der 
plötzlichen  Schöpfung,  wenn  die  innere  Anordnung  der  Strafsen  völlig 
regelmäfsig  und  gradlinig  ist. 

Im  allgemeinen  sind  zwar  in  diesen  Regionen  durch  die  uralten 
und  noch  heute  gültigen  Land-  und  Verkehrsverhältnisse  die  Plätze 
der  Städte  gegeben;  zum  besten  Beweise  diene,  dafs  noch  heute  nahe 
bei  Ninive  die  bedeutendere  Stadt  Mossul,  nordöstlich  von  Babylon 
gar  Bagdad  als  Ersatz  eingetreten  ist;  (vgl.  auch  Kohl,  Ansiedlung  und 
Verkehr  S.  S97ff.).  Aber  dafs  die  Natur  nichts  gethan  hat,  um  die 
Städte  an  eine  bestimmte  Stelle,  ich  möchte  sagen,  festzunageln, 
geht  doch  eben  auch  daraus  hervor. 

Es  hat  einen  tieferen  Sinn,  wenn  Aristoteles  wie  mit  einem  über- 
legenen Lächeln  beispielsweise  anführt,  die  Ummauerung  mache  doch 
nicht  eine  Stadt,  Babylon  umgrenze  doch  vielmehr  ein  ganzes  Volk 
(Politik  1113  p.  1276a  20  ff.);  und  zur  gelegentlichen  Aufnahme  aller  in 
bedrängten  Zeiten  waren  die  orientalischen  Grofsstädte  allerdings  mit 
bestimmt.  Aber  wie  schon  angedeutet,  eine  nicht  geringe  Schuld  an 
diesen  gewaltigen  und  doch  willkürlichen  Konglomeraten  trägt  die  Ge- 
staltung des  Bodens,  auf  welchem  sie  stehen.  Es  will  nichts 
bedeuten,  dafs  es  besonders  nach  Ausweis  der  Reliefs  im  oberen, 
nördlichen  Berglande  Vesten  gab,  deren  Platz  der  Forderung  einer 
natürlichen  Begrenztheit  entspricht:  denn  für  das  Leben  des  Volkes 
sind  sie  neben  jenen  Grofsstädten  völlig  bedeutungslos  gewesen. 


Die  l-^nl Wickelung  des  SladlbilJcs.  289 

Wir  lassen  nunmehr  jene  ungeheueren  blendenden  Bilder  hinter 
lins  versinken;  und  wenn  auch  eine  Wanderung  nach  Osten  und  Norden 
anziehend  und  lehrreich  sein  könnte,  wo  wir  in  Persien  und  Medien 
einen  engen  Anschlufs  an  das  mesopotamische  Stadtbild'),  in  Hoch- 
armenien aber  neue  durch  den  Einfiufs  des  rauheren  Klimas  hervor- 
itenifene  Einzelformen  kennen  lernen  würden^),  so  verzichten  wir  hier 
darauf  und  schlagen  den  Weg  nach  Westen  ein,  weil  dieser  es  ist, 
der  uns  im  weiteren  Verlauf  zu  den  uns  wichtigsten  Kulturen  führen 
wird.  Wir  überspringen  die  Wüste,  lassen  das  bifinenländische  späte 
Stadtbild  Palmyra  u^d  gehen  gleich  nach  Syrien. 

Hier  ist  es,    wo  die  Städte   lagen,   von   denen    es  in    der  Schrift 
heifst,  dafs    sie  bis  an  den  Himmel  vermauert  seien  (V.  Mos.  I  i,  i8; 
9,  i);  aber  hier  ist  es  zugleich,  wo  ihnen  auch    die  Naturgegeben- 
heiten   in   bestimmter    und    bestimmender   Weise    entgegen 
kommen.     Man  werfe    nur   einen    Blick    auf  die  Inselveste  Kadesch 
vG.  Perrot,  bist,  de  l'art  IV 
S.  505),  auf  die  Städtepläne 
in  Baedeker's    Syrien    und 
Palästina,  auf  Hebron,    auf 

Petra,   das   biblische   Sela,  ^ 

auf     die     Makkabäerveste  S 

.Masada,  auf  Amman  und 
Sichem,  und  vor  allem  auf 
Jerusalem  (s.  Fig.  3),  das 
auf  dem  Bergfufe  zwischen 
den  eingerissenen  Thälern 
Ben  Hinnom  und  Kedron 
in  natürlicher  Isolierung 
und  Begrenztheit  sich  auf- 
baut; —  und  auf  einen  Schlag  f 
wird  man  erfassen,  dafs  wir  ■• 
uns  in  einer  neuen  Städte- 
weh befinden.  Ein  guter 
Teil  des  notwendigen 
Schutzes  wird  jetzt  von                                 Fig.  j. 

Das  Stadtbild  wird  allerdings  weniger  einheitlich,  im  Kontur  sowie 
unGrundrifs:  im  Kontur,  weil  die  Umfestigung  nun  den  Bewegtheiten 
der  .Natur  aufs  engste  zu  folgen  hat;  im  Grundrifs,  weil  der  von  vorn- 

')  Persepoiis  s.  Penot,  hisloire  de  l'art  V  441  und  RiUer  VIJI  8S9;  Eghilana 
RilKr  IX  98,   Herod.  I  98. 

')S.  G.  Hitsciifeid:  PaptiiaEonische  Felsengtäber  S.  36  u.  49  (Abti.indlungen 
il-  Berl.  Akad.   1885). 


290 


Gastav  Hirschfeld: 


herein  sich  darbietende  oder  auch  erkorene  Platz  erst  allmählich  sich 
füllt,  und  die  nach  dem  Belieben  der  Ansiedler  zerstreuten  Wohnungen 
erst  allmählich  zusammenwachsen,  verschroben  und  verschoben,  bunt 
und  malerisch,  aber  nach  der  ausdrücklichen  Meinung  der  Alten  viel 
besser  gegen  den  eindringenden  Feind  zu  verteidigen,  als  gerade  ab- 
gezirkelte Strafsen;  kurz,  das  Bild,  wie  es  jeder  aus  den  meisten 
heutigen  Plänen  von  Städten  ablesen  kann,  wo  der  allmählich  ge- 
wordene Kern  der  Stadt  durch  die  krumme,  schiefe  Führung  seiner 
Gassen  leicht  sich*  absondert  von  dem  neueren  Mantel,  in  welchem 
Baulinien  und  Strafsenfluch ten  von  vornherein  vorgeschrieben  und 
gradlinig  gezogen  sind. 

Dieses  Stadtbild  entspricht  einem  Zustande,  in  welchem  das  Schutz- 
bedürfnis alles  ist.  Aber  auch  für  die  weitere  Entwickelung,  in  welcher 
neben  dieses  Bedürfnis  die  Forderung  des  Verkehrs  tritt  und  zwar  des 
Seeverkehrs,  bietet  Syrien  die  ältesten  und  sehr  eindrucksvolle  Bei- 
spiele. 

Wenn  es  irgendwo  klar  ist,  dals  der  Mensch  mehr  ist,  als  ein 
Erdenklofe,  den  die  Naturbedingungen  sich  einander  zuwerfen,  bis  sie 
ihn  in  eine  gewisse  Form  gebracht  haben,  so  ist  das  an  der  Syrischen 
Küste,  im  alten  Phönizien  der  Fall.  Freilich  drängt  gleichsam  die 
felsige   Gestaltung    der  Küste   die  Bewohner  aufs  Meer;    aber  bis  auf 


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I  -.    250.000 


0     >     «     »     *     »    CLvaelor 


Fig.  4. 

zwei  Stellen,  etwa  bei  Sidon  und  Tyrus,  hat  diese  Küste  nichts  gethan, 
um  ihre  Besiedeier  zu  Seefahrern  zu  erziehen;  auch  wenn  in  An- 
schlag gebracht  wird,   dafs   die  Ansprüche  der    ältesten  Segelschiff- 


Die  Entwickelung  des  Stadtbildes.  291 

fahrt  an  Strand  und  Schutz  kanm  erheblich  gröfsel*  waren,  als  die  der 
heutigen  Schiiferbote.  Nichtsdestoweniger  sind  ja  die  Phönizier  kühne 
Seefahrer  geworden;  —  während  sie  sich  an  einzelnen  Stellen  wie  bei 
Tarabiilus  (Tripolis)  und  Berut  mit  wenig  eingezogenen  Küstenlinien 
begnügen  mufsten,  haben  sie  mit  sicherer  Hand  bei  Akka  eine  schützend 
vorlaufende  Felsenzunge,  bei  Sidon  und  Tyros  landnahe  Meeresfelsen 
ergriffen,  welche  Schutz  gegen  Feinde  wie  gesicherten  Verkehr  in 
gleicher  Weise  erleichterten.  Hinausgefahren  ins  Mittelländische  Meer 
sind  sie  diesem  letzteren,  dem  insularen  Besiedelungstypus  gefolgt,  wo 
es  nur  anging,  an  den  Küsten  Kleinasiens  und  Griechenlands,  haben 
hafenbildende  und  -schützende  Vorgebirge  besetzt  wie  bei  Cadix  und 
Cartagena,  und  haben  z.  B.  bei  Karthago  schon  das  Muster  der  den 
Griechen  später  so  besonders  erwünschten  Lage  aufgestellt,  wo  ein 
Vorgebirge  zwei  Häfen  bildet,  einen  zu  jeder  Seite  (s.  Fig.  4),  die 
also  mit  jedem  Winde  einzulaufen  gestatten,  ein  Vorteil,  der  bei  der 
Segelschifffahrt  allerdings  unschätzbar  ist. 

Blicken  wir  um  uns  im  Gebiet  des  Mittelmeerbeckens,  so  sehen 
wir  noch  heute  die  Stellen  phönizischer  Ansiedelungen  festgehalten, 
teilweise,  auch  bei  den  geänderten  Welt-  und  Verkehrs- 
strafsen,  in  unzerstörbarer  Lebenskraft  ansehnlich  und 
blühend.  Das  eben  ist  der  fundamentale  Unterschied  dieser 
gewordenen  Städte  von  den  geschaffenen  und  willkürlichen 
Ägyptens  und  Babylons,  dafs  sie  dem  Boden  entwachsen, 
auch  tief  in  ihm  Wurzel  gefafst  haben  und  nun  nicht  mehr 
vergehen  können,  falls  nicht  alle  jene  Bedingungen  aufhören, 
die  sie  einst  ins  Dasein  gerufen.  Das  Kunstprodukt,  einmal 
zerschlagen,  kann  keine  Hand  wieder  herstellen;  das  natür- 
liche Gewächs  aber  treibt  aus  dem  ihm  zukömmlichen  Boden 
immer  zu  neuem  Wachstum  empor. 

Das  natürlich  geschlossene  Stadtbild,  wie  es  uns  hier  zum  ersten 
Mal  entgegentritt,  ist  aber  auch  in  politischer  Hinsicht  von  Bedeutung: 
es  erzeugt  in  den  Bewohnern  das  Gefühl  einer  engeren  Zusammen- 
gehörigkeit und  leicht  wächst  sich  so  die  Stadt  aus  zu  einem  kleinen 
Staate,  der  ein  energisches  Sonderleben  führt;  ist  das  schon  in 
Phönizien  der  Fall,  so  wird  es  in  Griechenland  zur  Regel,  wo  der 
Begriff  von  Stadt  und  Staat  in  einem  einzigen  Worte.  noXig  beschlossen 
liegt.  Das  hat  Aristoteles  im  Auge,  wenn  er  der  ungeheuren  Um- 
hegung  Babylon  den  Namen  einer  Stadt  abspricht;  es  ist  überhaupt 
bemerkenswert,  wenn  man  die  Gleichgültigkeit  der  neueren  sieht,  wie 
viel  und  wie  tief  den  alten  Philosophen  die  Frage  der  Stadtlage  und 
der  Stadtbildung  beschäftigt  hat;  aber  doch  immer  so,  dafs  örtliche 
und  politische  Einheit  in  einander  fliefeen.  Diesem  Thema  hat  er  in 
seiner  Politik  mehrere  Kapitel  gewidmet.  Die  Stadt  soll  übersichtlich, 
daher  nur  mittelgrofs  sein,  eine  gesunde  Lage  und  gutes  Wasser  haben, 


292  Gnstav  Hirschfeld: 

in  richtigem  Vcrliältnis  zum  Meere  und  zum  offenen  Lnnde  sich  be- 
finden, endlich  geschickt  lieger  für  Verwaltungszwecke  wie  für  aggres- 
sive und  defensive  Unternehmungen.  Dies  alles  tritt  nun  zwar  im 
Gewände  theoretischer  Forderungen  auf,  kann  ja  aber  gar  nicht  anders, 
als  wirklichen  Zügen  aus  der  Erfahnmg  des  Philosophen  entsprechen. 
Und  in  der  That,  manche  ihrer  Hervorbringungen  hat  die  Natur 
anderen  Landstttcken  freigebiger  verliehen  als  dem  Lande  der  Griechen, 
aber  in  einem  hat  sie  es  aufs  Reichste  ausgestattet,  in  den  Gelegen- 
heiten zur  Zusammensicdelung  von  Menschen,  zur  Anlage  von  Städten, 
wie  sie  dem  Kulturzustande  jener  Zeiten  und  Geschlechter  am  an- 
gemessensten waren.  Richtig  bringt  freilich  der  Geograph  Strabo  einen 
rein  persönlichen  Zug  hinein,  jenen  inkommensurabein  Zug  eigener 
Begabung,  wenn  er  sagt,  dafs  die  Griechen  in  Städteanlagen  eine  ganz 
besonders  glückliche  Hand  gehabt  hätten,  was  ja  auch  Geltung  hat, 
wenn  man  nicht  vergifst,   dafs   eine  glückliche  Lage    etwas  verbältnis- 

Und  in  schöner  Klarheit  liegt  auch  auf  diesem  Gebiete  die  Stufen- 
folge der  griechischen  Eutwickelung  uns  vor  Augen.  Es  ist,  als  wenn 
unter  jenem  Himmel  nichts  Unklares  oder  Verschwommenes  gelitten 
würde.  Drei  Epochen  vermögen  wir  zu  scheiden,  die  geschichtlicli 
einander  ablösen,  besser  wohl  noch  im  Kreislauf  sich  bewegen,  so  dafs 


auf  die  dritte  wieder  die  erste   folgt,  und  deren  Symptome  teilweise 
auch  von  den  Alten  selber,  ja  schon  in  den  homerischen  Gedichten  richtig 


Die  Enlwickelang  des  Stadtbildes. 


293 


ORCHOMENOS 
1:5000.  _     ^ 


«Mi*** 


UtW#* 


charakterisiert  werden*).  Jenen  Epochen  entspricht  das  Hervortreten 
ebenso  vieler  Hauptforderungen,  deren  erste  lautet,  die  Stadt  solle  so 
fest  sein  wie  möglich,  die  zweite:  so  verkehrstüchtig  wie  möglich,  und 
die  letzte,  sie  solle  so  bequem  sein  wie  möglich.  Alle  begleitet  aber 
mit  abnehmender  Stärke  die  Voraussetzung,  dafs  die  Natur  den  Stadt- 
platz selber  schon  bestimmt  determiniert,  umrissen  habe. 

Wie  sind    diese  Aufgaben   topographisch  gelöst  worden?  und   wie 
stellt  das  Stadtbild  dieser  drei  Epochen  sich  dar? 

Die  Stadt  soll  fest  sein  —  sie  flieht  daher  zuerst  die  Nähe  des 
von  feindseligen  Völkern  befahrenen  Meeres  und  trägt  einen  binnen- 
ländischen Charakter.  Und  nun  will  ich  zu  schildern  versuchen,  wie 
dieser  Typus  augenfällig  sich  darstellt:  in  das  tief  eingerissene  Bett 
eines  Bergstromes  mündet  mit  starkem  Gefall  ein  Seitenrifs  (so  Eira 
Fig.  5)  oder  zwei  Wassereinschnitte  treffen  sich  oder  fliefsen  kon- 
vergierend oder  divergierend  (vgl.  auch  Fig.  7)  oder  einer  schlägt 
einen  Bogen  (so  Orchomenos  Fig.  6);  aus 
dem  Winkel,  den  sie  bilden,  hebt  sich  mit 
schneller  Steigung  ein  Felsfufs  grauen  Kalk- 
steins und  geröllbedeckt,  mit  spärlichen  Fleck- 
chen dunkelgrünen,  lebenszähen  Strauch- 
werks, im  schimmernden  Sonnenlicht  heifs 
und  mühsam  anzuschauen,  aber  wundervoll 
durch  die  Bestimmtheit,  mit  welcher  auf  dem 
dunkelblauen  Grunde  der  Luft  seine  Umrisse 
sich  zeichnen,  die  durch  ihren  stark  be- 
wegten aber  festen  Zug  das  Auge  zugleich  anziehen  und  befriedigen. 
Ein  schmaler  Pfad,  aus  dem»  die  menschliche  Hand  einstmals  die 
hinderlichsten  Blöcke  entfernt,  und  den  der  menschliche  Fufs  dann 
in  Jahrhunderten  dem  Boden  leicht  eingetreten  hat,  geht  wie  ein 
leichterer  gewundener  Faden  an  der  Erhebung  empor.  Erst  all- 
mählich sondert  das  Auge  vom  natürlichen  Felsen  die  künstliche  Auf- 
raauerung,  welche  dem  Körper  des  Felsens  selber  entnommen,  seine 
'  Höhe  krönt  und  abschliefst.  Zinnen  krönen  die  Mauer  und  Türme 
überragen  sie,  die  im  ursprüngHchen  Zustande  30'  an  Höhe  gehabt 
haben  mag,  auch  mehr  nicht  bedurft  hat;  denn  sie  ist  nur  Verstärkung 
der  natürlichen  Feste,  gehorsam  folgt  sie  jeder  Caprice  des  Hügels 
und  zieht  alle  seine  natürlichen  Vorteile  in  ihren  Gang.  Da  kann 
von  regelmäfsiger  Form  keine  Rede  sein,  es  ist  der  verwirklichte 
Grundrifs  der  Natur. 

Über  die  Mauer  hinaus  blickt  die  Burghöhe,  sei  es  dafs  sie  isoliert 
ist  oder  nur  ein  höherer  Teil  des  Stadthügels   besonders  abgemauert 


»•'•3l»!«W«m*«*4Hj' 


*AW»}»* 


nach  Leake 

Fig.  6. 


1)  Hierüber   habe    ich    gehandelt   in    den  Ernst  Curtius  gewidmeten  histor.  u. 
philo!.  Aufsätzen.    Berlin  1884.     S.  353  ff. 


294  Gustav  Hirschfeld: 

ward;  auf  ihr  die  Tempel  der  stadthütenden  Götter.  Eng  ist  das 
Thor,  wie  es  unsicheren  Zeiten  zukommt,  und  aus  besonders  grofsen 
Blöcken  gesetzt.  Drinnen  ist  ein  Gewirr  von  Gassen,  schwer  zum 
durchfinden,  hätte  man  nicht  an  der  Burg  stets  einen  Leitpunkt,  oder 
an  Tempeln,  welche  ideale  Mittelpunkte  ganzer  Quartiere  bilden  und 
das  übrige  weit  überragen.  Denn  einfach  sind  die  Häuser  der  Menschen, 
die  Fundamente  hier  und  da  dem  Felsen  eingearbeitet,  sonst  leicht 
aufgebaut  im  Charakter  eines  Volkes,  das  nur  den  öffentlichen  und 
heiligen  Bauten  Dauer  zu  verleihen  beflissen  ist.  Oft  hält  man  es  nicht 
für  möglich,  nach  dem  Aussehen  des  Bodens,  dafs  überhaupt  da  Wohn- 
häuser gestanden;  und  doch  sehen  wir  noch  an  einer  Stätte,  wie  der 
Akropolis  von  Athen,  wie  sorglos  die  Hellenen  in  der  Zubereitung  des 
Grundes  waren,  wenn  solche  nicht  absolut  nötig  schien.  So  sehr  waren  sie 
an  diesen  Naturanblick  gewöhnt.  Wer  in  uralter  Zeit  aus  den  Königstädten 
des  Ostens,  aus  Babylon  oder  Theben  kam,  den  mufste  freilich  die  Enge 
und  die  sinnfällige  Dürftigkeit  unerträglich  dünken;  so  mag  uns  etwa 
zu  mute  sein,  wenn  wir  gewisse  Dörfer  der  sogenannten  Wilden  be- 
treten. Nur  eines  erschien  auffallend  und  ganz  unorientalisch,  der  freie 
Platz,  der  Markt  im  antiken  Sinne,  die  Agora,  der  für  die  Zusammen- 
künfte der  Bürger  bestimmt  war,  das  topographische  Symptom, 
um  mich  so  auszudrücken,  des  politischen  Lebens,  an  dem  alle  früh 
teilzunehmen  begannen.  Das  ist  das  Stadtbild,  welches  Griechenland 
bietet;  aber  zugleich  im  Westen  das  Stadtbild  Mittelitaliens,  —  nur 
dafs  hier  Ablaufskegel,  Spitzen  bevorzugt  werden  — ,  und  im  Osten 
das  Stadtbild  jenes  merkwürdigen  Landes  im  südwestlichen  Klein- 
asiens, des  alten  Lykien,  welches  auch  die  Sage  in  uralte  Beziehungen 
zu  Griechenland  bringt^). 

Merkwürdig  ist  es,  dafs  dieser  Besiedelungsart,  wie  wir  jetzt  sehen, 
doch  noch  eine  andere  voranging  :  Tiryns  in  Griechenland,  Ilion  drüben 
in  Kleinasien,  beide  durch  Schliemann  uns  nahe  gerückt,  sind  doch 
mehr  Stadtplätze  im  orientalischen  Sinne:  niedrige  Hügel  in  ebener 
Umgebung  mit  gewaltigen  Mauern  bewehrt,  welche  bei  Tiryns  aller- 
dings auch  in  ihrer  Anlage  orientalisch-phönizischen  Bauten  völlig  ent- 
sprechen. Hier  scheint  also  bereits  die  allgemeine  Situation  eine  ge- 
schichtliche Lehre  zu  enthalten. 

Doch  das  eigentlich  griechische  Stadtbild  setzte  mit  jenen  Felsen- 
zungen ein,  die  in  grofser  Mannigfaltigkeit  und  Abstufimg  vom  Rauhen 
bis  zum  Zahmen  unermüdlich  sich  wiederholen;  auch  Städte  wie 
Korinth  (s.  Fig.  7),  Athen,  Sparta  sind  auf  diesen  Typus  zurückzufuhren. 

Lange  haben  die  Griechen  so  in  ländlicher  Stille  dahingelebt  und, 
um  mit  den  Worten  eines  Alten  zu  reden,  nicht  gemerkt,  dafs  sie  dem 
Meere   so  nahe  wohnten     Um  so  besser  merkten    es    die  Phoenizier, 


^)  S.  ausführlicheres  hierüber  in  den  Cnrtiusaufsatzen  a.  a.  O. 


•      Die  Entwickelung  des  Stadtbildes.  295 

die  ihre  Kaps  und  Felseninseln  mit  ihren  Faktoreien  besetzt  hielten 
und  ihnen  mit  ihren  Waren  doch  auch  zugleich  die  ungeheueren  Er- 
ningenschaften  der  Schrift,  der  Mafse  und  Gewichte  brachten.  Die 
Phönizier  wird  der  Verkehr  kaum  anders  angemutet  haben,  als  uns 
derjenige  mit  den  Ktistenvölkem  Afrikas.  Für  die  richtige  Würdigung 
solcher.  Verhältnisse  ist  es  wichtig,  sich  von  dem  überwältigenden  Bilde 
des  späteren  Griechenland  frei  zu  machen  und  das  Land  einmal  vom 
Standpunkt  der  früheren  Kulturvölker  als  einen  weit  entlegenen  Aufsen- 
posten  zu  betrachten. 

Endlich  —  es  mag  um  die  Wende  des  I.  Jahrtausends  v.  Chr.  ge- 
wesen sein  —  werden  die  Griechen  aufmerksam  aufs  Meer;  oder  Ein- 
wanderungen von  Norden  her  drängten  einen  Teil  der  Bewohner 
direkt  oder  indirekt  hinaus;  und  nun  finden  sie  drüben  in  Kleinasien 
hochgebaute  Vorgebirge,  wohlgelegene  Isthmen  und  sichere  Buchten, 
auf  die  sie  in  Schwärmen  einfallen  und  die  sie  festhalten.  Die  Be- 
rührung mit  dem  Meere  hat  von  jeher  etwas  Erweckendes;  —  noch 
heute  ist  z.  B.  der  Türke  der  kleinasiatischen  Nordküste,  den  die  steilen 
und  schwierigen  Randgebirge  gebieterisch  aufs  Meer  weisen,  im  Wesen, 
ja  im  Aussehen  anders  geartet  als  seine  Stammesbrüder. 

So  entsteht  der  zweite  Typus  der  Stadt,  der  Stadt,  die  dem 
Verkehr  den  möglichsten  Vorschub  leisten  soll  und  welche  nun  die 
Form  aller  griechischen  Kolonien  wird  in  Unteritalien  und  Sizilien 
wie  in  Kleinasien  und  an  den  Küsten  des  Schwarzen  Meeres. 

Aber  so  sicher  ist  die  See,  so  sicher  sind  die  Verhältnisse  über- 
haupt nicht,  dafs  nicht  auch  jetzt  noch  feindliche  Überfälle  zu  be- 
fürchten wären.  Auch  dem  Schutzbedürfnis  dieser  Epoche  kommt  die 
Natur  entgegen:  fast  überall  treten  die  Berge  vor  bis  ans  Meer  und 
geben  ihm  so  seinen  festen  und  unverrückbaren  Rand.  Indem  sie 
ihren  Fufs  bald  weit  hinaussetzen  in  die  Fluten,  die  ihn  dann  wohl 
gar  vom  Festlande  ablösen,  bald  wie  mit  Armen  das  Meer  zu  um- 
fangen scheinen,  schaffen  sie  in  Vorgebirgen,  Isthmen,  Felseninseln 
und  tiefen  sicheren  Buchten  ebenso  viele  Naturgegebenheiten,  welche; 
wie  die  phönizischen,  der  Forderung  der  Festigkeit  wie  des  bequemen 
Verkehrs  in  gleicher  Weise  entsprechen.  Vor  allem  beliebt  ist  das 
dem  Festland  isthmisch  angesetzte  Kap,  das  jederseits  einen  Hafen 
bildet  und  schirmt*). 


*)  Wir  kennen  heutzutage  noch  einen  anderen  Typus  einer  Seestadt,  welche  nicht 
am  Meere  liegt:  Hamburg,  Bremen  und  viele  andere.  Bei  dem  Mangel  grofser  Ströme 
hegegnet  dieser  Typus  in  Griechenland  gar  nicht,  in  Kleinasien  sehr  selten.  Doch 
gehört  Rom  dahin,  und  der  Vorteil,  welcher  Sicherheit  und  bequemen  Verkehr  in 
gldcher  Weise  verbürgt,  ist  es,  welchen  Camillus  in  seiner  grofsen  Rede  ausfuhrt, 
da  er  die  Römer  abhalten  wollte,  im  Jahre  387  v.  Chr.  in  das  eroberte  Veji  xu 
«chen  (Liv.  V  54). 

Zeiuchr.  d.  GescUsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  21 


296  Gustav  Hirachfeld: 

Der  ersten  Periode  gegenüber  ist  die  BesJedelung  augenfälliger 
geworden:  weithin  sichtbar,  mehr  oder  weniger  isoliert,  steigen  die 
Städte  aus  den  Meereswogen  auf.  So  unzweifelhaft  ist  das  spätere 
Gepräge  dieser  Lage,  dafs  sie  allein  schon,  wo  sie'sich  zeigt,  eine 
spätere  Zuwanderung  der  Griechen  erweist  und  damit  historisclie 
Fragen  von  grofser  Tragweite  m.  E.  zur  letzten  Entscheidung  bringt: 
es  ist  z.  B.  dieser  Erscheinung  gegenüber  die  Ansicht  ganz  unhaltbar, 
als  hätten  Griechen  von  Anbeginn  die  KUsten  Kleinasiens  bewohnt; 
dann  müfsten  ihre  Ansiedelungen  den  Charakter  der  ersten  Epoche 
tragen. 

Die  erste  Epoche  ersQheint  jetzt  so  überwunden,  die  verkehrs- 
tüchtige Stadt  ist  eine  so  dringende  Forderung  der  Zeit  geworden, 
dafs  die  Städte  des  Mutterlandes,  wofern  sie  nicht  zurückbleiben  und 
ihre  Stelle  ändern  wollen, 
sieb  mit  dem  Meeresrande 
in  umständlichster  Weise 
verbinden  müssen:  so, 
gleichsam  als  Kompromisse, 
sind  die  langen  Mauern  zu 
verstehen,  die  Korinth  (s. 
Fig.  7),  Athen,  Megara  an 
ihre  Häfen  ketteten. 

Der  Aufbau  der  Städte 
war  von  dem  der  älteren 
kaum  wesenlich  verschie- 
den: es  ist  immer  den 
Griechen  eigen  und  ein 
wesentlicher  Teil  ihrer 
Stärke  geblieben,  dafs  sie 
die  Naturgegeben  hei  ten 
nicht  durch  Gewalt,  sondern 
durch  Anschmiegen  sich 
dienstbar  gemacht  haben, 
und  in  den  natürlichen 
Rahmen  sich  gefügt  haben. 
wie  in  einen  freiwillig  ge- 
wählten. Auf  und  ab  folgen 
die  Mauern  den  Capricen 
'^'  ^'  der  Felsschroffen.   Da  diese 

Städte  nicht  mehr  allmählich  gewordene,  sondern  zu  einem  an- 
sehnlichen Teil  geschaffene  waren,  d.  h.  für  eine  gröfsere  Aus- 
wand erersch  aar  auf  einmal  angelegt  wurden,  so  ist  es  möglich, 
dafs  hier  auch  zuerst  die  innere  Anordnung  eine  regelmäfsigere  war. 
Indessen  wird  das  durch  den  teilweis  blofsgelegten  Plan  der  ägyptischen 


Die  Entwickelung  des  Stadtbildes. 


297 


Griechenstadt  Naukratis,  die  sogar  erst  dem  VII.  Jahrhundert  v.  Chr. 
angehört,  kaum  bestätigt  (s.  Naukratis  II  Taf.  IV).  ^ehr  als  zwei  Jahr- 
hunderte später,  im  Zeitalter  des  Perikles  haben  Griechen  sich  durch- 
gerungen zu  dem,  womit  man  im  Orient  begann,  zur  Anlage  der  Städte 
aas  einem  Gusse;  aber  wie  alles,  was  ihnen  von  fernherzukam,  unter 
der  Berührung  ihrer  Hand  gleichsam   zu  Golde  wurde,    so  wird   nun- 


oo 


mehr  die  Städte  nicht  blofs  regelmäfsig  gezogen,  sondern  durch  sinn- 
volle Verteilung  und  wohlberechnetes  Verhältnis  ihrer  einzelnen  heiligen, 
öffentlichen  und  privaten  Bestandteile  zu  einem  einheitlichen  Kunst- 

21* 


298  Gustav  Hirschfeld: 

werk  gestaltet.  Das  war  doch  etwas  ganz  anderes,  etwas  ungleich 
Höheres,  als  der  Orient  je  gewollt  oder  gedacht  hatte.  Erst  die 
Renaissance  ist  wieder  darauf  zurückgekommen,  die  ganze  Stadt  als 
eine  monumentale  Einheit  zu  behandeln^);  und  unser  Bestreben  regel- 
mäfsiger  Strafsengestaltung  erscheint  wie  ein  durch  die  Verhältnisse 
stark  beschränkter  und  gesunkener  Rest  jenes  Ideals  der  Antike  und 
der  Renaissance. 

Es  sei  gestattet,  hier  eine  Stadt  kurz  zu  skizzieren,  deren  vor 
Augen  liegende  Gestaltung  zwar  in  eine  etwas  spätere  Zeit  fallt,  die 
aber  doch  als  ausgezeichnetes  Beispiel  sowohl  für  Verkehrstüchtigkeit 
wie  für  kunstgemäfse  Anlage  gelten  kann:  das  ist  die  Stadt  Knidos 
an  der  Südwestecke  der*  Küste  Kleinasiens  (Fig.  8.  Newton  discoveries 
tab.  L  Travels  II  257  fF.). 

Dem  vortretenden  felsigen  Gestade  fügt  sich  mit  ganz  schmalem 
niedrigen  Isthmus  ein  langgezogenes  Kap  fast  inselgleich  an,  das  nach 
dem  Meere  steil  und  schroff  abfällt,  nach  dem  Isthmus  gelinder  nieder 
geht  und  mit  dem  ansteigenden  Festlande  drüben  gleichsam  zwei 
Seiten  eines  gewaltigen  Naturtheaters  bildet,  welche  zwischen  sich  die 
beiden  Häfen  halten,  die  noch  künstlich  mehr  gesichert  und  durch 
einen  Kanal  im  Isthmus  verbunden  sind.  Terrassen,  die  die  Uneben- 
heit des  steinigen  Bodens  nicht  auflieben,  sondern  kunstvoll  accen- 
tuieren,  ziehen  in  der  Längsrichtung  der  Stadt  vom  Meere  empor. 
Gleich  unten  über  dem  Wasser  tragen  sie  kleine  Theater  und  einen 
Tempel;  dann  klimmen  die  parallelen  Querstrafsen,  welche  die  Längs- 
strafsen  rechtwinklig  durchschneiden,  allmählich  empor;  in  reichem 
Wechsel  bauen  sich  Tempel,  öffentliche  und  Privatbauten  zwischen 
ihnen  auf.  Alle  überragt  unterhalb  des  Bergkammes  das  grofse,  dem 
natürlichen  Felsen  abgewonnene  Theater.  Hier  hatten  die  Bürger  die 
ganze  Pracht  ihrer  Stadt  und  ihrer  Häfen  wie  ein  herrlich  ausgebreitetes 
Bild  zu  ihren  Füfsen;  zu  ihren  Häupten  konnte  ihr  Blick  dem  Zuge 
der  starken  Mauern  folgen  bis  zum  höchsten  Punkt,  wo  die  Burg  stolz 
und  fest  sich  aufbaute.  Man  wird  gestehen,  solch  ein  Anblick  war 
schon  dazu  angethan,  jenen  Lokalpatriotismus  zu  wecken  und  zu  er- 
halten, der  kaum  irgendwo  reicher  und  opferfreudiger  sich  bethätigt 
hat,  als  gerade  in  diesen  kleinasiatischen  Städten.  Es  trifft  ja  auch 
heute  noch  zu,  dafs  Blüte  der  Stadt  und  Gemeinsinn  der  Bürger  immer 
gegenseitig  einander  halten  und  steigern. 

Die  kunstmäfsige  geregelte  Bauweise  der  Städte  gewann  im  Alter- 
tum um  so  mehr  an  Bedeutung,  als  gerade  die  neue  Anlage  von  Städten 


*)  Burckhardt,  Gesch.  d.  Ren.  in  Ital.2  S.  aiofi^  G.  Dehio,  Repertorium  für 
Kunstwissensch.  iggo  III  S.  %^i.  Die  Bauprojekte  Nicolaus  V  und  L.  B.  Alberti. 
—  Für  das  Altertum  vgl.  des  Verf.  „Piraeusstadt"  in  den  Ben  d.  Sachs.  Ges.  d. 
Wisse  lisch,   1878. 


Die'Entwickelnng  des  Stadtbildes. 


299 


Apo-mea 


Afeur 
^  ftOO 


Abhandlungen  der  K.  Akademie.     1875. 


Fig.  9. 


300  Gustav  Hirschfeld: 

im  Anschlufs  an  die  Züge  Alexanders  d.  Gr.  und  an  die  Herrschaft 
seiner  Nachfolger  zu  einer  unerwartet  häufigen  Aufgabe  wurde.  Was 
man  in  dieser  tibermächtigen  Zeit  zu  lösen  sich  getraute,  geht  aus  dem 
Plane  hervor,  den  der  Architekt Deinokrates  dem  grofsen  Könige  vorgelegt 
haben  soll,  nämlich  den  ganzen  Berg  Athos  in  die  Gestalt  Alexanders  um- 
zubilden und  ihr  in  die  eine  Hand  eine  Stadt  zu  geben,  in  die  andere 
eine  Schale,  aus  der  sich  die  Gewässer  des  Athos  in  das  Meer  ergössen. 
Sonst  ist  im  Gegenteil  die  Devise  bei  der  Platzwahl  dieser  letzten 
Epoche  die  Bequemlichkeit.  Aber  vielleicht  thut  man  Unrecht,  da 
so  schlechthin  von  einer  „Wahl"  zu  sprechen:  ungezählte  Orte,  die  es 
bei  den  Anforderungen  der  früheren  Epochen  nicht  zu  einer  Stadt  zu 
bringen  vermochten,  sind  eben  im  III.  und  II.  Jahrhundert  v.  Chr.  ein- 
fach zu  Städten  eingerichtet  worden,  da  ja  nun  bei  veränderten  Zeit- 
läuften ein  linder  Abhang  im  Binnenlande,  ein  kleiner  Hügel  am  Meere 
für  eine  Stadtlage  vollkommen  ausreichend  erschien,  d.  h.  sie  wuchsen 
mit  Leichtigkeit  hinein  in  die  neue  geänderte  Stadtrolle. 

Als  lehrreiches  Beispiel  einer  solchen  Diadochenstadt  im  Binnen- 
lande sei  hier  ein  vom  Verf.  im  Jahre  1874  aufgenommener  Plan  der 
phrygischen  Stadt  Apamea  gegeben  (Fig.  9):  auf  dem  hohen  Hügel 
thronte  die  ältere  Niederlassung  Kelaenae,  die  jüngere  Stadt,  von 
Antiochos  Soter  angelegt  und  nach  seiner  Mutter  Apama  benannt, 
stieg  aus  der  unbequemen  Lage  herab,  benützte  einen  mäfsigen  Hügel 
als  Burg  (s.  besonders  den  Durchschnitt)  und  breitete  sich  darunter  in 
der  Ebene  aus,  von  wasserreichen  Flufsläufen  durchfurcht,  eine  Er- 
scheinung, welche  für  Babylon  bezeugt  ist,  die  ja  auch  im  früheren 
griechischen  Altertum  nicht  völlig  fehlt,  aber  wegen  der  damit  gelegent- 
lich verbundenen  Gefahren  damals  nicht  beliebt  war. 

Für  die  Kultur  liegt  ja  hierin,  wie  in  der  größeren  Bequemlichkeit 
überhaupt  ein  Fortschritt  ausgesprochen,  weil  es  die  erhöhte  Sicherheit 
der  Existenz  erweist,  aber  die  enge  Verbindung  von  Natur  und  Stadt 
erscheint  wiederum  gelöst,  und  wiederum  müssen  künstliche  Mittel  ein- 
treten für  Befestigung  und  Anlage,  wo  die  Natur  versagt,  wie  einst  bei 
jenen  wurzellosen  Städten  im  Orient;  so  berühren  sich  immer  Anfang 
und  Ende  der  Entwickelungen.  Und  wie  jene  Städte,  so  sind  auch 
diese  letzten  griechischen  zum  gröfseren  Teil  klanglos  versunken.  Wir 
haben  es  schon  einmal  bemerkt,  nur  die  im  Boden  gleichsam  ver- 
ankerten, mit  dem  Boden  und  aus  dem  Boden  erwachsenen, 
haben  Anwartschaft  auf  dauernden  Bestand.  Dies  ist  nicht  so 
zu  verstehen,  als  ob  sie  nun  ununterbrochen  dasselbige  Leben  führten : 
es  giebt  Zeiten,  in  denen  auch  solche  natürlichen  Städte  veröden  und 
die  Alten  haben  daher  selber  vom  Sterben  der  Städte  gesprochen  (Luc. 
Charon  23.  Cic.  ad  Fam.  IV  5,  4),  was  sie  freilich  nicht  gethan  hätten, 
wenn  sie  ihnen  nicht  als  lebende  Wesen  erschienen  wären,  wie  sie  in 
Wahrheit  sind.    Wir  sehen  jetzt,  dafs  das  nur  ein  Scheintod  war,  und 


Die  Entwickelang  des  Stadtbildes.  301 

können  hier  vielmehr  wieder  von  Unsterblichkeit  naturgewordener 
Städte  sprechen.  Es  findet  freilich  der  Verfall  der  antiken  Welt,  das 
Eindringen  feindlicher  Mächte  gerade  in  den  Stadtlagen  einen  sehr 
sprechenden  Ausdruck:  aber  sie  verschwinden  nicht;  die  verkehrs- 
tiichtigen  Städte  fliehen  ins  Binnenland,  die  bequemen  klimmen  wieder 
die  Höhen  hinauf,  kurz  das  uralte  Besiedelungslied  setzt  aufs  neue  ein. 
Und  die  uralte  Stätte  wird  wie  zu  einem  Asyl,  um  in  unbeachteter 
Stille  neue  Daseinskraft  zu  sammeln. 

In  einzelnen  und  gerade  sehr  bedeutenden  Fällen  liegt  der  ganze 
Lebensprozefs  klar  vor  uns:  Akrokorinth,  erst  eine  feste  Burg,  erhält 
an  seinem  Fufse  eine  Stadt;  dann  werden  mit  dieser  die  Häfen  durch 
Mauern  verbunden  (s.  Fig.  7).  Im  Laufe  der  Geschichte  wird  diese 
Verbindung  gelöst;  und  beinahe  wir  haben  es  noch  erlebt,  dafs  Korinth 
wieder  beschränkt  war  auf  die  alte  Veste,  die  im  Freiheitskampfe  mit 
zuerst  von  den  Griechen  genommen  wurde  und  noch  jetzt  das  überaus 
malerische  Bild  einer  zerstörten  Türkenstadt  bietet.  Und  nicht  anders 
ist  es  bei  Athen  selber;  wenn  nun  aber  diese  Stadt  jetzt  immer  weiter 
sich  ausbreitet  unter  seiner  Burg,  die  Verbindung  mit  den  Häfen  aufs 
neue  immer  fester  wird,  so  erkennen  wir  darin  die  alte  gesetzmäfsige 
Entwickelungsbahn  und  ein  untrügliches,  gleichsam  topographisches 
Symptom  neuer  Blüte.  Ausdehnung  und  Zusammenziehung,  im  Wechsel 
einander  ablösend,  sind  wie  die  Atemzüge  im  Leben  der  Städte,  aber 
auch  nur  der  Städte,  welche  wirklich  leben,  natürlich  geworden  und 
gewachsen  sind,  nicht  der  willkürlichen  Schöpfungen.  Und  gerade 
diese  werden  daran  erkannt,  dafe  sie  vergehen  können,  ohne  eine  Spur 
zu  hinterlassen.  Bei  diesen  ist  auch  die  Wanderung  Willkür,  bei  jenen 
eine  Notwendigkeit,  die  aus  der  geschichtlichen  Entwickelung  folgt. 
Bei  diesen  bedeutet  Bewegung  Tod,  bei  jenen  Leben. 

Mittel-  und  Unteritalien  kommen  dem  Städte  gründenden  Menschen 
in  ganz  ähnlicher  Weise  entgegen,  wie  der  griechische  Orient.  Ich 
kann  hier  nicht  näher  darauf  eingehen,  so  lehrreich  es  z.  B.  wäre,  bei 
Rom  von  vornherein  die  abweichende  und  auffällige  Wahl  des  Platzes 
gegenüber  den  anderen  Städten  zu  charakterisieren.  —  Norditalien 
mit  seinem  grofsen  Strom  und  dessen  Nebenflüssen  bietet  weniger 
streng  determinierte  Plätze  und  verweist  die  Städte  auf  den  Wasser- 
schutz wie  in  Nordeuropa. 

Noch  in  allen  Stadtlagen  des  Mittelalters  ist  die  Rücksicht  auf 
das  Schutzbedürfnis  als  ein  leitendes  Motiv  zu  erkennen.  Jedes  Reise- 
handbuch kann  darüber  belehren.  Zum  ersten  Mal  in  unserer  Epoche 
lösen  sich  die  alten  Formen:  niemals  hat  es  ein  friedlicheres  Städte- 
tableau  gegeben,  als  heutzutage,  und  wenn  wir  genauer  zusehen,  so 
sind  es  merkwürdiger  Weise  gerade  die  gesteigerten  Kriegs  mittel, 
die  diesen  friedlichen  Charakter  veranlassen.  Es  hat  heutzutage  weder 
Sinn,   noch   erscheint  es   überhaupt  thunlich,    mehr  als    eine    kleine 


302  -A.    Achelis: 

Zahl  von  Orten  wirklich  so  zu  befestigen,  wie  die  neue  Kriegskunst 
und  das  Hantieren  mit  so  gewaltigen  Kräften  und  Massen  es  verlangen. 
Wie  sehr  derjenige  irren  würde,  der  etwa  einmal  jn  einem  kommenden 
Jahrtausend  daraus  auf  den  Weltfrieden  unserer  Zeit  schliefsen  würde, 
das  wissen  wir  leider!  Bis  in  dieses  Jahrhundert  hinein  hat  die  Stadt- 
entwickelung in  den  Bahnen  der  Natur  wandeln  müssen.  Spätere 
Geschlechter  werden  bei  Betrachtung  unserer  Zustände  und  der  zu- 
künftigen auch  den  Kampf  der  mechanischen  Mittel  gegen  die  Natur 
oder  den  Ersatz  dieser  durch  jene  heraus  zu  rechnen  und  zu  würdigen 
haben.  Und  eben  weil  wir,  wie  wir  nun  erkennen  müssen,  an  einem 
Wendepunkte  stehen,  schien  es  mir  nützlich,  einmal  die  bisherige 
historische  Entwickelung  rein  formal  herauszuschälen. 


xri. 

Die  Geschlechtsgenossenschaft  und  die  Entwickelung 

der  Ehe. 

Von  Dr.  A.  Achelis. 

Von  den  zünftigen  Wissenschaften,  die  auf  eine  lange,  manchmal 
nach  Jahrhunderten  zählende  Geschichte  mit  einem  gewissen  Stolz 
zurückblicken  können,  wird  es  der  modernen  Ethnologie  Öfter  zum 
Vorwurf  gemacht,  dafs  sie  noch  mit  einem  gar  zu  unfertigen  Material 
operiere,  mit  Hypothesen,  die  sehr  mangelhaft  begründet  seien,  ja 
gradezu  mit  offenbaren  Irrtümern.  Wir  wollen  im  Interesse  der  Sache 
hoffen,  dafs  das  letzterwähnte  Moment  auf  Übertreibung  beruht  und 
sich  aus  einer  einseitigen,  durch  die  vielfach  revolutionäre  Wirkung 
der  überraschenden  Ergebnisse  seitens  der  vergleichenden  Völkerkunde 
erklärlichen  Voreingenommenheit  der  älteren,  besser  accreditierten  Dis- 
ziplinen herschreibt,  obschon  auch  die  Wichtigkeit  des  Irrtums  fiir  die 
Entwickelung  wissenschaftlicher  Untersuchungen  nicht  zu  sehr  unter- 
schätzt werden  sollte.  Hypothesen  aber  kann  keine  Wissenschaft  ent- 
behren, selbst  nicht  die  auf  ihr  Wissen  und  ihren  weitreichenden  Ein- 
flufs  mit  Recht  stolze  Naturwissenschaft  —  man  braucht  gar  nicht 
einmal  an  manche  phantastische  Descendenztheorien  zu  denken  — , 
sie  müssen  sich  nur  jeder  Zeit  als  solche  kennzeichnen  und  nicht  etwa 
den  Anspruch  auf  festbegründete,  unerschütterliche  Wahrheiten  machen. 
Und  dafs  dieselben  gerade  in  der  Ethnologie  vor  der  Hand  nicht  ent- 
behrt werden  können,  ist  wesentlich  durch  den  unaufliörlichen  Flufs 
des  bezüglichen  Materials  bedingt,  wodurch  eben  die  Lösung  manches 
völkergeschichtlichen  Problems  sich  verändert.     Dennoch  lassen   sich 


Die  Gescblechtsgenossenscbaft  und  die  Entwickelung  der  Ehe.  303 

gewisse  grofse  Grundzüge  in  der  Entwickelung  der  menschlichen  Rasse 
heutigen  Tags  von  keiner  historischen  Forschung,  die  ganz  besonders 
der  Ethnologie  wenig  Wohlwollen  entgegen  brachte,  mehr  in  Zweifel 
ziehen,  wenn  auch  manches  Detail  noch  vorläufig  unklar  bleiben  mag. 
Unter  diesem  Vorbehalt  dürfte  es  nicht  uninteressant  sein,  mit  Berück- 
sichtigung der  neuesten  Forschungen  die  Geschichte  der  verschiedenen 
ehelichen  Formen  von  der  sogenannten  Urzeit  bis  auf  unsere  Tage  in 
kurzen  Umrissen  zu  verfolgen. 

Es  bedarf  keiner  besonderen  Rechtfertigung,  weshalb  wir  für  die  Lö- 
sung unserer  Aufgabe  die  Erörterung  über  den  Bau  der  Geschlechts- 
genossenschaft vorangestellt  haben;    ist  doch  in   dieser  Keimzelle  der 
ganze  Plan  der  späteren,   so  unendlich   abweichenden   ethnischen  Bil- 
dungen  enthalten.     Daran  nämlich    —   das   gehört  zu    den    ursprüng- 
lichen Axiomen   der  Untersuchung  —  läfst  sich   jetzt    schlechterdings 
nicht  mehr  zweifeln,  dafs  uns  die  historische  Forschung  mit  ihrem  pa- 
triarchalischen Königtum  nicht  mehr  an  den  Anfang  der  sozialen  Ent- 
wickelung führt  (soweit  überhaupt  in  diesen  Dingen  von  einem  Anfang 
geredet  werden  kann),  sondern  dafs  dieser  Zeit  die  Periode  geschlechts- 
resp.  friedensgenossenschaftlicher  Organisation  vorangeht.    Die  freund- 
liche Idylle  des  heroischen  Patriarchentums,  wie  es  uns  die  Bibel  und 
die  homerischen  Gesänge  in  einem  so  verklärenden  Lichte  zeigten,  ist 
als  angeblicher  Ansatzpunkt    der   sozialen   Entwickelung  rettungslos 
dahin  und  gehört  dem  Schatz  der  Dichtung  an,  nicht  mehr  der  Wissen- 
schaft.    Obschon  der  historischen  Kritik  so  viel  zuzugestehen  ist,  dafs 
wir  zur  Zeit  auf  Erden  keine  derartige  primitive  Association  mehr  an- 
treffen, so  vermag  doch  die  Ethnologie  durch  Rückschlüsse  aus  eigen- 
artigen bedeutsamen  Überresten  (den  sogenannten  survivals\  wie  durch 
Benutzung   entsprechender    literarischer  Berichte    sich   etwa   folgendes 
Bild  von  ihnen  zu  entwerfen.     Es   sind  wahrscheinlich   nicht  sehr  um- 
fangreiche Verbindungen,  zu  gegenseitigem  Schutz  und  Trutz  gegründet, 
und  zwar  auf  der  Basis  einer  gemeinsamen,   durch  die  Stammesmutter 
repräsentierten  Abstammung;    charakteristisch  ist  ihnen   ferner  ein  für 
unsere  Anschauung    befremdlicher   Kommunismus,    der   sich    zunächst 
auf  das  Eigentum  bezieht,  vielleicht  auch  auf  die  Frauen  und  Kinder. 
Wir  geben  nunmehr  einem  Forscher,   der  sich  speziell  um  diese  Ver- 
hältnisse   verdient    gemacht    hat   (die  Schrift:  „Über  die  Geschlechts- 
genossenschaft und  den  Ursprung  der  Ehe"  ist  geradezu  epochemachend 
gewesen),  das  Wort,  nämlich  A.  H.  Post,   dessen  genaue  Schilderung 
so  lautet:  „Der  Parens  und  seine  Nachkommenschaft  leben,  so  lange  sie 
zusammenbleiben,  im  wesentlichen  nach  allen  Seiten  hin  in  einer  voll- 
ständigen Gemeinschaft.     Sie  bilden  nach  innen  und  aufsen  eine  ab- 
geschlossene soziale  Gruppe,  in  welcher  sich  die  Genossen  gegenseitig 
Leben,  Leib  und  Gut  garantieren.     Die  Losung  dieser  Gruppe  ist  nach 
innen  Frieden,  nach  aufsen  Krieg.     Der  Genosse  ist  Freund,  der  Un- 


304  ■^'   Achelis: 

genösse  Feind.  Das  Geschlecht  lebt  in  vollständiger  Vermögensgemein- 
schaft und  der  Lebensunterhalt  aller  Genossen  wird  gemeinsam  be- 
schafft. Jagd,  Fischfang,  Viehzucht,  später  noch  Ackerbau  werden  ge- 
meinsam betrieben,  der  Ertrag  gemeinsam  verzehrt  Jede  Forderung 
eines  Genossen  ist  eine  Forderung  des  Geschlechts,  jede  Schuld  eines 
Genossen  eine  Schuld  des  Geschlechts.  Das  Geschlecht  hat  seine 
eigentümlichen  Sitten,  seine  besondere  Sprache,  seinen  besonderen  Kult. 
Da  jedes  Geschlecht  seinen  Ursprung  von  einem  früheren  Geschlechte 
herleitet,  welchem  auch  andere  Geschlechter  entsprungen  sind,  so  sind 
Sitte,  Sprache  und  Kult  verwandter  Geschlechter  stets  verwandt.  Aus 
der  gemeinsamen  Vorzeit  entwickeln  sich  aber  besondere  Zweige,  und 
je  weiter  die  Entfernung  vom  Stammbaume  wird,  desto  gröfser  werden 
die  Abweichungen,  so  dafs  nach  einer  gewissen  Zeit  nur  noch  die 
Ethnologie  imstande  ist,  den  gemeinsamen  Ursprung  festzustellen, 
während  er  in  der  Erinnerung  des  Volkes  selbst  ganz  verloren  geht. 
In  welchen  Formen  sich  das  Familienleben  abspielt  und  ob  diese 
Formen  überall  dieselben  sind,  ist  zweifelhaft.  Die  Frage,  ob  der  all- 
gemeinen Vermögensgemeinschaft  der  Geschlechter  auch  überall  eine 
allgemeine  Weiber-  und  Kindergemeinschaft  korrespondiert,  ist  zur  Zeit 
noch  als  eine  offene  zu  bezeichnen.  Nach  aufsen  stehen  sich  die 
primitiven  Geschlechter  im  wesenthchen  als  geschlossene  Ganze  gegen- 
über. Jede  Missethat,  welche  von  dem  Genossen  des  einen  Geschlechts 
gegen  einen  Genossen  eines  anderen  Geschlechts  verübt  wird,  gilt  als 
von  Geschlecht  zu  Geschlecht  verübt  und  fuhrt  zum  Kriege  zwischen 
den  beiden  Geschlechtern.  Begeht  ein  Blutsfreund  innerhalb  des  Ge- 
schlechts einen  Rechtsbruch,  so  gilt  er  damit  in  der  Regel  als  aus  dem 
Geschlechte  ausgeschieden.  Er  wird  Ungenosse,  Feind  und  als  solcher 
behandelt"  (Grundlagen  des  Rechts,  Oldenburg  1884  S.  56). 

Wenn  wir  den  charakteristischen  kommunistischen  Zug,  so  fern  er  sich 
in  der  ganzen  Organisation  als  solcher  ausprägt,  aufser  Acht  lassen,  so 
müssen  wir  doch  die  Thatsache  betonen,  dafs  zufolge  der  niedrigen 
geistigen  und  sittlichen  Entwicklung  von  streng  monogamischen  Ver- 
hältnissen, wie  wir  sie  heutzutage  als  selbstverständlich  und  natürlich  an- 
zunehmen geneigt  sind,  in  jenen  Zeiten  nicht  die  Rede  sein  kann;  über- 
haupt aber  mufs  man  sich  hüten,  unsere  heutigen  Anschauungen  und  Ge- 
fühle alsMafsstab  für  die  Stichhaltigkeit  irgend  einer  Nachricht  eines  Schrift- 
stellers oder  einer  Beobachtung  eines  Forschungsreisenden  zu  machen, 
wie  es  leider  immer  noch  vielfach  geschieht,  und  z.  B.  das,  was  unserem 
sittlichen  Empfinden  anstöfsig  erscheint,  einfach  als  in  sich  unglaub- 
würdig und  unwahr  zu  erklären.  Eine  solche  apriorische  Beurteilung  ge- 
ziemt der  erfahrungsgemäfs  angelegten  Ethnologie  am  allerwenigsten. 
Wenn  wir  nun  auch,  um  unserem  Problem  wieder  nahe  zu  treten,  von 
einer  eigentlichen,  gleichsam  gesetzmäfsigen  Promiscuität,  wie  sie  Bach- 
ofen   zuerst  und   nach  ihn  Lubbock  u.  A.  aufgestellt  haben,    absehen 


Die  Geschlechtsgenossenschaft  und  die  Entwickelung  der  Ehe.  305 

wollen,  so  kann  doch,  wie  schon  bemerkt,  bei  der  Lauheit  der  ethischen 
Regungen  und   dem  unzweideutigen  Kommunismus  der  ursprünglichen 
Geschlechtsgenossenschaften  an  eine  Monogamie  in  unserem  Sinne  nicht 
entfernt  gedacht  werden,  und   es  ist  deshalb  unseres  Erachtens  völlig 
unhaltbar,  wenn  Starcke  behauptet:  „Ohne  Zweifel  sind  diese  primitiven 
Verbindungen  monogam  gewesen,  weil  es  an  Motiven,  mehrere  Weiber 
zu  wünschen,  fehlte".    (Die  primitive  Familie,  Leipzig  1888  S.  276.)    Ab- 
gesehen von  den  oben  schon  angedeuteten  Gegengründen  ist  übrigens 
auch  die  spekulative  Begründung  und  die  Sicherheit  dieser  prähisto- 
rischen Seelenkunde  in  der  vorstehenden  Beweisführung  beachtenswert, 
und  das  um  so  mehr,  als  der  Verfasser  doch  an  anderen  Orten  sich  ge- 
nötigt  sieht,    eine    grofse  sittliche  Lockerung  und  Verwilderung  zuzu- 
gestehen, die  er  aber  seinem  Standpunkt  gemäfs  als  Zersetzung   rein 
örtlicher  Art  auffafst.    Dagegen  geben  wir  gern  zu,    dafs  man  einen 
Unterschied  machen  müsse  zwischen  dem  blofs  geschlechtlichen,   auf 
sinnlichen  Genufs  abzielenden  Verhältnis  und  der  Ehe,  wenn  sich  eben 
dazu  für  jene  Anfangsstudien   der  menschlichen  Gesittung  nur  irgend 
ein  empirischer  Anhalt  böte.     Denn  wir  halten  anderseits  die  Ansicht 
Starcke's,    dafs    die  Ehe  wesentlich  als  eine  rechtliche  Institution   zu 
fassen  sei  (S.  257),  für  völlig  verkehrt,  nota  bene  für  jene  Epoche,  da 
erst  die  patriarchalische  Organisation  die  Ehe  und  die  Entwickelung  der 
Familie  als  eine  soziale  Aufgabe  betrachtet,  während  für  die  Zeit  des 
Mutterrechts  die  einfachsten  und  naheliegendsten  Motive  mafsgebend 
waren,  also  der  Geschlechtstrieb  einerseits  und  die  Festigung   des  die 
ganze  Struktur  umschliefsenden  Blutbandes  anderseits.     Weil  endlich 
nach    der   für  unsere   ganze  Weltanschauung  ausschlaggebenden  Auf- 
fassung sich  jeder  Fortschritt  erst  aus  geringwertigeren  Anfangsstadien 
entwickelt,  und  viele  Völkerschaften  in  der  That  keine  regulären  ge- 
schlechtlichen Verhältnisse  kennen,  so  ist  es  mindestens  wahrscheinlich, 
dafs  die  ganze  spätere  Differenzierung  des  ehelichen  Lebens  auf  solche 
ungeordneten  Zustände  zurückgreift.     Zur  Charakterisierung  dieses  für 
uns  höchst  merkwürdigen  Chaos   erlauben  wir  uns  an  der  Hand  von 
Post  die  Schilderung  der  Mutterfamilie  bei  den  Nairs  an  der  Malabar- 
küste  anzuführen.    „Weder  der  Naire  noch  die  Nairin  anerkennt  irgend 
eine  die  freie  Befriedigung  hemmende  Schranke.     Die  Frauen  sind  ge- 
meinsam.    Jede  Nairin  verbindet  sich   mit  zehn  oder  zwölf  Männern, 
ohne  dadurch  das  Recht  einzubüfsen,  auch  andere  Besuche  zu  empfangen ; 
jedes  Verhältnis  ist  jeden  Augenblick  lösbar.     Ebenso  kann  der  Mann 
sich  nach  Belieben  an  einer  Mehrzahl  polyandrischer  Kreise,  beteiligen. 
Diese  ehelichen  Verbindungen  sind  so  lose,  dafs  kein  Naire  mit  einer 
seiner  Frauen  zusammen  wohnt  oder  bei  ihr  Mahlzeit  geniefst,  und  jeder 
seinen  Kleidervorrat    auf  die  mehreren  Häuser  verteilt.     Die  Kinder, 
welche  aus  solcher  Verbindung  entstehen,  fallen  stets   in  die  Familie 
der  Mutter;    sie  sind  die  Kinder  ihres  mütterlichen  Onkels,    während 


306  A.   Achelis: 

der  leibliche  Vater  unter  Umständen  wieder  der  Vater  der  Kinder 
seiner  Schwester  ist.  Die  Familie  steht  unter  der  Mutter,  nach  ihrem 
Tode  unter  der  ältesten  Schwester.  Brüder  leben  gewöhnlich  unter 
einem  Dache.  Separiert  sich  einer  derselben,  so  begleitet  ihn  seine 
Lieblingsschwester.  Das  bewegliche  Eigentum  eines  Mannes  wird  nach 
seinem  Tode  unter  seine  Schwestersöhne  verteilt;  Land  fallt  in  die 
Verwaltung  des  ältesten  männlichen  Mitgliedes  der  Familie.  Es  findet 
zwar  nominell  eine  Hochzeit  zwischen  einem  einzelnen  Nairen  und 
einer  einzelnen  Nairin  statt;  jedoch  wohnen  die  Eheleute  höchstens 
vier  Tage  im  Hause  der  Brautmutter,  und  länger  dauert  auch  ihr  ge- 
schlechtlicher Umgang  nicht.  Jeder  spätere  Verkehr  zwischen  den- 
selben ist  anstöfeig  und  unehrenhaft".  (Studien  zur  Entwickelungs- 
geschichte  des  Familienrechts,  Oldenburg  1889  S.  56.) 

Lassen  wir  nun  auch  das  Problem  der  Promiscuität  als  eines 
universellen  Ausgangspunktes  der  ehelichen  Entwickelung,  die  besonders 
bei  den  Australnegern  vorkommenden  Gruppen-  und  Hordenehen,  sowie 
ähnliche  damit  zusammenhängende  Fragen  auf  sich  beruhen,  so  be- 
treten wir  mit  dem  eben  schon  berührten  Matriarchat  jedenfalls  wieder 
den  gesicherten  Boden  unableugbarer  Thatsachen,  das  man  nur  höchst 
ungerecht  mit  Starcke  (der  diesen  Ausdruck  zwar  speziell  gegen  den 
mitunter  vielleicht  zu  wenig  exakten  Bachofen  gebraucht)  eine  Rapsodie 
eines  kenntnisreichen  Dichters  nennen  kann.  Jedenfalls  ist  so  viel  un- 
leugbar, dafs  für  die  ganze  Struktur  jener  primitiven  Bildungen  die 
Einheit  des  Blutes,  wie  es  die  Stammesmutter  in  ihrer  Person  repräsen- 
tiert, mafsgebend  ist.  Auch  für  diesen  Typus  besitzt  die  Gegenwart 
noch  einen  sehr  instruktiven  Kommentar  in  dem  Volk  der  Menang- 
kabauschen  Malaien  auf  Sumatra,  deren  Einrichtungen  uns  durch  die 
verdienstlichen  Arbeiten  der  holländischen  Forscher,  insbesondere  von 
Wilken  und  Riedel,  zugänglich  gemacht  sind.  An  der  Hand  dieses 
Materials  schildert  Post  diese  Zustände  in  folgender  Weise:  „Die 
Mutterfamilie  setzt  sich  zusammen  aus  den  Geschwistern,  welche  von 
einer  gemeinsamen  Mutter  abstammen.  Das  Haupt  dieser  Familie  ist 
gewöhnlich  der  älteste  Bruder.  Dieser  gilt  als  Vater  der  Kinder  seiner 
Schwestern,  während  die  Kinder  seiner  Brüder  in  die  Familien  fallen, 
denen  die  Frau  angehört,  welche  sie  heiraten.  Der  Vater  ist  daher 
bei  dieser  Art  der  Familie  niemals  seinen  leiblichen  Kindern  Vater, 
sondern  stets  den  Kindern  seiner  Schwester,  deren  Väter  wiederum 
nicht  diesen  Väter  sind,  sondern  den  Kindern  ihrer  Schwestern.  Diese 
Kinder  gehören  allemal  in  die  Familie  ihrer  Mutter,  nicht  in  die  ihres 
Vaters.  Ein  Vater  in  dem  Sinne,  in  welchem  wir  dies  Wort  gebrauchen, 
ist  also  bei  dieser  Art  der  Familie  überhaupt  nicht  vorhanden,  sondern 
er  wird  ersetzt  durch  ein  anderweitiges  Familienoberhaupt,  für  welches 
unsere  Sprache  kein  Wort  besitzt.  Die  jMenangkabauschen  Malaien 
auf  Sumatra,  bei  denen  die  Mutterfamilie  m  [der  eben  beschriebenen 


Die  Geschlechtsgenossenschaft  und  die  Entwickelang  der  Ehe.  307 

Gestalt  noch  heutzutage  besteht,  nennen  ihn  mamaq  (Studien  S.  43). 
Auch  das  Mutterrecht  kann  mittelbar  als  Zeugnis  für  die  Existenz  ehe- 
loser Zustände  in  Anspruch  genommen  werden,  als  sich  hier  wenigstens 
durch  die  Geburt  ohne  weiteres  die  Frage  der  Angehörigkeit  des 
Kindes  von  selbst  löst;  übrigens  darf  sonst,  wie  leider  häufig  geschehen, 
Promiscuität  und  Matriarchat  nicht  mit  einander  vermengt  werden,  so- 
dafs  das  Eine  aus  dem  Anderen  als  selbstverständliche  Folge  abgeleitet 
wird.  Aber  auch  einem  anderen  Irrtum  gilt  es  vorzubeugen,  als  ob 
damit  eine  thatsächliche  Herrschaft  der  Frauen  verknüpft  sein  mülste; 
davon  ist  natürlich  keine  Rede,  es  handelt  sich  in  erster  Linie  nur 
um  die  Bestimmung  der  Verwandtschaft,  um  die  Struktur  der  eth- 
nischen Bildung,  und  nicht  um  einen  politischen  Vorrang,  obschon  die 
Beobachtungen  Nachtigal's  in  Central afrika,  ferner  eigenartige  Erschei- 
nungen in  Birma,  China  u.  s.  w.  eine  unbestritten  hohe  Autorität  der 
Mutter  unverkennbar  darthun.  Was  die  Priorität  des  Vater-  oder  des 
Mutterrechtes  betrifft,  so  wurde  schon  am  Eingang  der  Untersuchung 
bemerkt,  dafs  nach  dem  ganzen  Stande  der  Sache  (direkten  Zeugnissen, 
Analogie  und  Rückschlüssen)  darüber  kein  Zweifel  mehr  aufkommen 
könne,  dafs  dem  Matriarchat  der  Vorrang  gebühre,  so  seltsam  und 
widersprechend  uns  auch  eine  solche  Organisation  anmutet.  Da  also, 
wie  schon  erwähnt,  jede  direkte  Beziehung  zwischen  Vater  und  Kind 
fehlt,  sowohl  sittlich  wie  rechtlich,  so  kann  auch  dementsprechend  von 
keinem  Pietätsverhältnis,  das  wir  wiederum  als  selbstverständlich,  als 
natürlich  anzusehen  geneigt  sind,  die  Rede  sein;  die  Kinder  wurzeln 
vollständig  in  dem  Boden  der  mütterlichen  Descendenz  und  sie  stehen 
deshalb  mit  den  Brüdern  und  Schwestern  ihrer  Mutter  in  einem  viel 
innigeren  Konnex,  als  mit  ihrem  eigenen  Erzeuger,  und  umgekehrt. 
So  erklärt  es  sich  denn,  dafs  auf  dieser  Stufe  das  Band  zwischen 
Bruder  und  Schwester  bei  weitem  mächtiger  ist  als  das  zwischen  Mann 
und  Frau  und  zwischen  Vater  und  Kind.  Von  den  unerbittlichen 
Konsequenzen,  welche  diese  uralten  Anschauungen  nach  sich  ziehen, 
und  deren  Erklärung  eben  nur  dur^h  die  Perspektive  der  Mutterfamilie 
denkbar  ist,  wollen  wir  an  dieser  Stelle  wenigstens  einige  namhaft 
machen.  So  gehört  dahin  die  von  Bastian  mitgeteilte  Thatsache,  dafs 
an  der  Loangoküste  die  Abkömmlinge  einer  Prinzessin  und  eines 
Proletariers  nie  ihr  fürstliches  Blut  verlieren,  während  umgekehrt  die 
Prinzen,  da  sie  zufolge  der  Exogamie  nicht  endogen,  innerhalb  ihres 
Stammes  heiraten  dürfen,  dazu  verdammt  sind,  immer  nur  uneben- 
bürtige Spröfslinge  zu  erzeugen.  Oder  die  weitverbreitete  Geltung  des 
Neffenrechts  (wo  dieser  an  die  Stelle  des  älteren  Oheims  getreten  ist), 
über  das  wir  Lippert  einige  Bemerkungen  entnehmen:  „Wenn  Strabo 
es  nur  noch  wie  etwas  Absonderliches  von  den  Südarabern  berichtet, 
dafs  bei  ihrer  uraltertümlichen  Familienverfassung  der  Bruder  eine 
Ehrenstellung  vor  den  Kindern  einnehme,  so  zeigen  uns  ältere  Schrift- 


308  A.  Achelis: 

Steller,  dafs  einst  diese  Auffassung  ebenso  bei  den  Persern  wie  selbst 
bei  den  Griechen  volkstümlich  war :  Die  Schwester  schätzte  den  Bruder 
wegen  des  Blutsgemeinschaftsbandes  höher  als  ihren  Mann  und  wegen 
des  Schirmverhältnisses  über  die  eigenen  Kinder.  Herodot  hat  uns  das 
durch  die  Anekdote  von  Intaphernes'  Frau  illustriert,  welcher  Darius 
nach  ihrer  Wahl  einen  ihrer  auf  Todeshaft  eingezogenen  Angehörigen 
freizugeben  versprach.  Sie  wählte  weder  Mann  noch  Kind,  sondern 
den  Bruder,  weil  dieser  allein  ihr  unersetzbar  sei.  Auf  dem  Gedanken 
dieses  engsten  Pietätsverbandes  baut  sich  das  tragische  Moment  in  der 
Antigone  des  Sophokles  auf,  nur  die  Pietät  gegen  den  Bruder  allein 
verlangt  das  höhere  Opfer".  (Kulturgeschichte  der  Menschheit  II,  S.  6.) 
Für  die  weitere  Entwickelung  regulärer  ehelicher  Formen  ist  keine 
Erscheinung  bedeutsamer  geworden,  als  der  Frauenraub,  der  geradezu 
der  Ansatzpunkt  für  die  Entstehung  der  individuellen  Ehe  genannt 
werden  kann.  Freilich  würde  der  Räuber  seine  Beute  den  übrigen 
Stammesgenossen  schwerlich  haben  vorenthalten  können,  wenn  nicht 
sonst  schon  sich  verhängnisvolle,  tiefgreifende  Umwälzungen  in  der 
Organisation  der  ursprünglichen  Geschlechtsgenossenschaft  vollzogen 
hätten.  Mit  dem  Besiedeln  fester  Wohnsitze  bildete  sich  allmählich 
immer  mehr  das  herrschende  Übergewicht  des  Mannes  als  unumschränk- 
ten Gebieters  über  Leben  und  Tod  heraus,  die  Epoche  des  Mutter- 
rechtes  ist'  vorüber,  das  Patriarchat,  wie  es  uns  ja  sattsam  aus  den 
verschiedenartigsten  Kulturgebieten  bekannt  ist,  tritt  an  seine  Stelle, 
die  gaugenossenschaftliche  Organisation  gipfelt  in  der  Person  eines 
feudalen  Häuptlings,  der  unter  Umständen  sich  die  Königswürde  an- 
mafst.  (Namentlich  sind,  abgesehen  von  dem  schon  angeführten  Grunde, 
kriegerische  Verhältnisse,  sowie  die  damit  zusammenhängende  feste 
Regelung  der  gegenseitigen  Pflichten,  welche  die  Hörigen  an  den 
Herrscher  binden  und  umgekehrt,  für  diesen  Prozefs  von  besonderer 
Wichtigkeit.)  Der  Frauenraub,  auch  für  die  Völker  höherer  Gesittung 
noch  in  manchen  charakteristischen  Symbolen  erhalten,  ist  ein  orga- 
nisches Glied  dieser  ganzen  Entwiclcelung  und  in  der  That  derart  über 
den  ganzen  Erdball  verbreitet,  dafs  an  seiner  Universalität  schlechter- 
dings nicht  mehr  zu  zweifeln  ist.  Ganz  besonders  scheint  er  da  vor- 
zukommen, wo  ein  ius  connuhii  zwischen  zwei  Geschlechtern  nicht  be- 
steht und  eine  Kaufehe  nicht  zustande  zu  bringen  ist;  ja  es  mischt 
sich  hier  noch  ein  gewisser  romantischer  Zug  mit  hinein,  indem  — 
wenigstens  häufig  —  eine,  wenn  auch  vielleicht  recht  sinnliche  Neigung 
beim  Entführer  als  Motiv  wirkt.  Post  charakterisiert  die  Institution  so: 
„Die  aufserordentlich  weite  Verbreitung  der  Raubehe  in  ihren  ver- 
schiedenen Formen  läfst  den  Schlufs  fast  unausweichlich  erscheinen, 
dafs  der  Raub  unter  bestimmten  Organisationsformen  die  regelmäfsige 
Art  war,  zu  einem  Weibe  zu  gelangen.  Die  Geschlechterverfassung 
bietet  ftir  diese  Erscheinung  insofern  eine  ausreichende  Erklärung,  als 


Die  Gescblechtsgenossesschaft  und  die  EntwickeluDg  der  Ehe.  309 

die  engeren  Geschlechtsgenossenschaften  oft  nur  durch  ein  äufserst 
schwaches  soziales  Band  mit  einander  verknüpft  sind  und  daher  eine 
auf  Verheiratung  von  Personen  aus  verschiedenen  Geschlechtsgcnossen- 
schaften  abzielende  Vereinbarung  stets  ihre  Schwierigkeiten  hat.  Solche 
Zwischenheiraten  entstehen  daher  naturgemäfs  durch  einen  Bruch  des 
geschlechtsgenossenschaftlichen  Völkerrechts  und  einen  alsdann  zwischen 
den  beteiligten  Geschlechtem  erfolgenden  Friedensschlufs.  Der  Frauen- 
raub fuhrt  dem  Charakter  der  Geschlechts  Verfassung  entsprechend  an 
sich  zum  Geschlechtskriege.  Dieser  kann  jedoch  durch  Zahlung  einer 
Bufse  vermieden  werden,  und  so  geht  denn  oft  der  sühnbare  Frauen- 
raub unmittelbar  in  den  Brautkauf  über.  Übrigens  wird  der  Frauen- 
raub unter  Umständen  so  sehr  eine  legale  Eheform,  dafs  es  umgekehrt 
als  Rechtsbruch  erscheint,  dem  Räuber  das  geraubte  Mädchen  wieder 
abzunehmen  und  anderseits  der  Räuber  sich  desselben  nicht  wieder 
entledigen  darf."  (Studien  S.  138.)  Dafs  zufolge  der  im  Patriarchat 
herrschenden  Oberhoheit  des  Mannes  die  dieser  Verbindung  entsprosse- 
nen Kinder  dem  Geschlecht  des  Vaters  folgen,  versteht  sich  von  selbst. 
Auch  die  Kaufehe,  welche  nicht  selten  als  reines  Geschäft  zwischen 
zwei  Geschlechtern  erscheint,  ist  eine  in  ihrer  ganzen  Begründung  so 
bekannte  Institution,  dafs  sie  hier  keiner  ausführlichen  Erörterung  mehr 
bedarf.  Nur  die  Bemerkung  möge  gestattet  sein,  dafs  der  ganzen 
Sachlage  entsprechend  jede  individuelle  Neigung  (namentlich  seitens 
der  Braut)  ausgeschlossen  ist,  und  dafs  vielmehr  dadurch  eine  Verein- 
barung zwischen  zwei  Geschlechtern  nach  Analogie  eines  völkerrecht- 
lichen Vertrages  hergestellt  werden  soll,  welche  wesentlich  darauf  ab- 
zielt, soziale  Beziehungen  zwischen  denselben  zu  schaffen. 

Noch  flüchtiger  wie  das  Patriarchat  können  wir  die  dritte  Form 
der  Verwandtschaft,  die  Eltern  Verwandtschaft,  behandeln,  da  sie  als 
jüngstes  Kulturprodukt  allgemein  bekannt  ist  und  für  unsere  Zwecke, 
insbesondere  für  die  Entwicklung  der  ehelichen  Verhältnisse,  keine 
nennenswerten  Aufschlüsse  liefert.  Wie  beim  Matriarchat  nur  das  Blut 
der  Mutter,  beim  Patriarchat  das  Geschlecht  des  Mannes  gilt,  so  ge- 
hört auf  Grund  des  letzten  Systems  das  Kind  sowohl  der  Familie  des 
Vaters  wie  der  Mutter  an  und  ist  deshalb  sowohl  mit  den  Blutsfreunden 
des  Vaters  als  mit  denjenigen  der  Mutter  verwandt.  Indem  so  die 
beiden  Quellen  des  Familienlebens  gleichmäfsig  zur  Anerkennung  ge- 
langen, ist  doch  mit  dem  Charakter  der  ganzen  Institution  eine  un- 
geheure Veränderung  vor  sich  gegangen;  denn  während  früher  die 
Familie  eine  hervorragend  sozialpolitische  Bedeutung  beanspruchen 
konnte,  wie  sie  den  eigentlichen  Grundstein  der  ganzen  Geschlechter- 
verfassung bildete,  ist  ihr  diese  Rolle  jetzt  vollständig  abgenommen, 
und  nur  noch  im  moralischen  Sinne  darf  man  von  der  Familie  als  einem 
Fundament  unseres  heutigen  staatlichen  Lebens  sprechen,  während  sonst 
die  rechtliche  Signatur  der  Familie  sich   auf  bestimmte   civilrechtliche 


310  A.   Achclis: 

Beziehungen  beschränkt  hat.  Deshalb  wird  es  für  den  Neuling,  welcher 
nur  die  Verhältnisse  einer  hochpotenzierten  Kultur  kennt,  auch  so 
schwer,  sich  in  die  vollständig  entgegengesetzte  Auffassung  hineinzu- 
denken, in  der  Familien  und  blutsverwandte  Verbände  fast  ausschliefs- 
lieh  die  Träger  des  ganzen  sozialen  Lebens  waren,  in  Zeiten,  in  welchen 
alles  Recht,  Staatsrecht,  Völkerrecht  u.  s,  w.  lediglich  und  ausschliefs- 
lich  Familienrecht  war.  Und  eben,  weil  nur  aus  der  vergleichenden 
Perspektive  der  über  ein  unendlich  grofses  Material  verfügenden  Völker- 
kunde sich  dieser  totale  Wandel  des  ursprünglichen  Charakters,  wie 
er  der  Familie  zukommt,  begreifen  läfst,  wird  es  verständlich,  dafs 
wir  nur  aus  den  untrüglichen  Akten  dieser  umfassenden  Wissenschaft 
die  EntwickeUmg  unseres  eigenen  Geschlechts  und  damit  die  Entfaltung 
aller  weltbeherrschenden  sittlichen  Ideale  mit  unzweideutiger  Sicherheit 
erkennen  können. 

Wenn  wir  nun  von  den  chaotischen  Verhältnissen  der  Promiscui- 
tät  und  anderweitigen  Ausnahmeerscheinungen  absehen,  so  giebt  es 
drei  reguläre  Eheformen:  die  Polyandrie,  Polygamie  und  Monogamie. 
Was  zunächst  die  erstgenannte  Art  angeht,  so  findet  sie  sich  durchaus 
nicht  überall  (so  scheint  sie  z.  B.  in  Afrika  vollständig  zu  fehlen)  und 
sie  kann  daher  auch  wohl  nicht  als  eine  allgemeine  Phase  der  ehe- 
lichen Entwickelung  angesehen  werden,  sondern  vielmehr  als  ein  Pro- 
dukt lokaler  Ursachen.  Ihre  eigentliche  Heimat  ist  das  Hochland 
Tibet,  wo,  abgesehen  von  klimatisch  -  geographischen  Bedingungen, 
noch  religiöse  Momente  hinzukommen.  Auch  unter  den  eingeborenen 
Stämmen  Ostindiens  (besonders  im  Himalaya)  und  auf  Ceylon  ist  sie 
verbreitet.  Meist  wird  diese  Sitte  aus  Sparsamkeitsrücksichten  abge- 
leitet, obwohl  (z.  B.  in  Ceylon)  gerade  die  vornehmeren  Stände  der 
Polyandrie  huldigen.  Ob  sie,  wie  Mac  Lennan  will,  als  eine  Folge 
der  von  ihm  verfochtenen  ursprünglichen  Promiscuität  aufzufassen  ist, 
oder  nach  Hellwald  als  die  schärfste  Ausprägung  des  Mutterrechts 
(Die  Entwicklung  der  menschlichen  Familie  S.  262),  oder  endlich  nach 
Starcke  als  Zeichen  des  gewöhnlichen  Familienkommunismus,  wollen 
wir  nicht  entscheiden,  um  so  weniger  als  über  ihren  eigentlichen  Cha- 
rakter (Vertretung  der  Familie  durch  den  ältesten  Bruder,  während  die 
übrigen  Brüder  nur  Liebhaber  der  Frau  sind)  kein  Zweifel  sein  kann. 
Eine  damit  zusammenhängende  Erscheinung  ist  das  besonders  bei  den 
Juden  und  Hindus  entwickelte  Levirat,  d.  h.  die  Verpflichtung  des 
Bruders,  die  Witwe  seines  kinderlos  gestorbenen  Bruders  zu  heiraten, 
während  von  einem  Rechte  desselben  etwa  wie  auf  die  Verlassenschaft 
seines  Bruders,  so  auf  seine  Schwägerin  nicht  die  Rede  ist,  wenn  auch 
gelegentlich  von  einer  solchen  Vererbung  (so  bei  den  Battak  an  der 
Westküste  in  Sumatra)  berichtet  wird.  Dies  letzterwähnte  Moment 
konnte  aber  erst  zum  Durchbruch  kommen,  als  mit  der  patriarchalischen 
Organisation  ein  Umschwung  der  ganzen  Struktur  der  Association  und 


Die  Geschlechtsgenossenschaft  und  die  Entwickelung  der  Ehe.  311 

damit  auch  der  zu  Grunde  liegenden  sittlichen  und  rechtlichen  Vor- 
stellungen eingetreten  war.  Mit  Recht  bemerkt  deshalb  Hellwald: 
„Erst  auf  der  Stufe  des  Vaterrechts  kann  das  Levirat  seinen  Charakter 
einer  Verpflichtung  des- Mannes  nicht  mehr  bewahren,  sondern  ver- 
wandelt sich  vielfach  in  ein  thatsächliches  Recht  des  Mannes,  welcher 
nunmehr  Herr  und  Gebieter  in  der  Familie  geworden.  Das  Patriarchat 
hat  überall  das  Weib  zur  Sache,  zum  vererbbaren  Gut  herabgedrückt, 

m 

auf  welches  dann  allerdings  der  Mann  ein  Eigentumsrecht  besitzt,  so 
dafs  er  die  in  Erbschaft  zugefallene  Witwe  selbst  ehelichen  oder  nach 
Belieben  an  einen  anderen  verheiraten  kann.  Dieser  Zustand  ist  aber 
nicht  der  ursprüngliche,  und  es  beruht  auf  Mifsverständnis,  wenn  der- 
selbe als  der  für  das  Levirat  charakteristische  ausgegeben  wird.  So 
handelte  es  sich  auch  beim  Levirate  der  Juden,  wie  bei  jenem  der 
Hindu,  um  eine  Pflicht,  deren  Erfüllung  die  Witwe  beanspruchen 
kann.  Indem  aber  in  späterer  Zeit  der  Ahnenkult  zu  Gunsten  der 
hierarchischen  Kulteinheit  unterdrückt  wurde,  mufste  auch  das  ur- 
sprüngliche Motiv,  die  Sorge  für  einen  Kultpfleger,  aus  den  Urkunden 
verschwinden.  So  wurde  aus  der  Leviratspflicht  eine  Leviratsehe.  Die 
Verpflichtung  dazu  traf  in  erster  Reihe  die  Brüder  des  Verstorbenen 
und  in  deren  Ermangelung  die  nächsten  Verwandten.  So  lange  eine 
derartige  Witwe  noch  in  der  Erwartung  stand,  von  irgend  einem  Ver- 
wandten ihres  verstorbenen  Mannes  heimgeführt  zu  werden,  wurde  sie 
allerdings  nicht  nur  als  ein  Erbgut,  sondern  vielmehr  als  die  Verlobte 
des  Agnaten  angesehen,  und  alle  jene  Umstände,  welche  die  hebräische 
Ehe  überhaupt  unmöglich  oder  die  bereits  eingegangene  ungültig  oder 
auflösbar  machten,  fanden  auch  hier  ihre  Anwendung  und  konnten  die 
Verpflichtung  der  Agnaten  aufheben."     (a.  u.  V.  S.  267.) 

Ganz  außerordentlich  weit  verbreitet  ist  die  polygynische  Ehe- 
form. Wenn  man  häufig  unbedenklich  Polygamie  dafür  setzt,  so  hat 
das  nicht  selten  mifsliche  Konsequenzen;  denn  diese  ist  Vielehe,  jene 
aber  nur  Vielweiberei,  ein  bedeutsamer  Unterschied.  Manche  Völker- 
schaften und  teilweis  sehr  hochgebildete  (z.  B.  die  Chinesen)  leben 
monogam  und  bestrafen  sogar  ziemlich  hart  eine  zweite  Heirat,  so 
lange  die  erste  noch  gültig  ist,  im  übrigen  ist  es  ihnen  völlig  gestattet, 
soviel  Kebsweiber  sich  zu  halten,  als  es  ihre  finanziellen  Mittel  eben 
erlauben.  Deshalb  erscheint  die  Polygynie  thatsächlich  oft  als  ein 
Privileg  der  Häuptlinge  und  Adeligen,  obwohl  z.  B.  bei  den  Aino  sie 
auch  rechtlich  nur  den  höheren  Bevölkerungsklassen  freisteht.  Da 
das  Hirtenleben  der  Ausbildung  der  patriarchalischen  Organisation 
besonders  günstig  ist,  da  sich  ferner  gerade  hier  nach  allen  Seiten  der 
feste  Zusammenschlufs  der  ganzen  Sippe  unter  einer  thatkräftigen  Per- 
sönlichkeit entwickelt  und  da  endlich  der  Wanderhirte  meist  einen  räu- 
berischen und  kriegerischen  Charakter  zu  besitzen  pflegt,  so  finden  wir 
dort  auch  die  Neigung  zur  Vielweiberei,  die  sich  dann  unter  der  weiteren 

Zcitschr.  d.  G«sellsch.  f.  Erdk.  Bd.  XXV.  22 


312  A.  Achelis: 

Herrschaft  von  Königen  zu  einem  grofsartigen  System  ausbildet.  Die 
Beweggründe,  welche  im  sozialen  Leben  diese  Sitte  erzeugt  haben, 
weichen  im  einzelnen  sehr  von  einander  ab.  Post  bemerkt  darüber: 
„Oft  ist  die  polygynische  Ehe  eine  Folge  der  Leviratsehe;  oft  entsteht 
sie  auch  dadurch,  dafs  der  Mann,  welcher  eine  Frau  heiratet,  zugleich 
deren  Schwestern  mit  zur  Ehe  erhält,  z.B.  bei  den  Kausas,  Osagen, 
Omaha,  Cariben  der  Antillen.  Bei  den  Sioux  wird  die  älteste  Tochter 
des  Häuptlings  gekauft;  dann  gehören  dem  Manne  alle  anderen  Töchter 
desselben  und  werden  zu  Weibern  genommen  zu  Zeiten,  wo  es  ihm  gefallt. 
Bei  dien  Malgaschen  erhält  der  Mann  gewöhnlich  mit  seiner  Frau  auch 
deren  jüngere  Schwester  zur  Gattin."  (Studien  u.  s.  w.  S.  65.)  In 
diese  Reihe  besonderer  Umstände  gehört  sodann  noch  die  Unfrucht- 
barkeit der  Frau  oder  ihre  geistige  Unzurechnungsfähigkeit,  oder  es  ist 
endlich  auch  wohl  die  Einwilligung  der  ersten  Frau  erforderlich,  wenn 
der  Mann  mehr  Gattinnen  nehmen  will.  Im  übrigen  ist  regelmäfsig  (von 
verschwindenden  Ausnahmen  abgesehen)  die  Oberfrau  die  anerkannte, 
legitime  Herrin  des  Hauses,  während  die  Nebenfrauen  meist  nur  die 
Stellung  von  Sklavinnen  inne  haben.  Häufig  prägt  sich  dies  bevorzugte 
Verhältnis  auch  in  ihren  Descendenten  aus,  während  allerdings  manchmal 
beide  Nachkommen  sich  im  Range  gleich  stehen.  Gewöhnlich  zerfälk 
aber,  wie  Post  ausführt,  der  polygynische  Haushalt  in  eine  Reihe  von 
einzelnen  Haushalten,  in  dem  jede  Frau  ihre  besondere  Hütte  und  ihren 
besonderen  Hausstand  hat.  Der  Mann  hat  alsdann  bald  bei  der  einen, 
bald  bei  der  anderen  Frau  seinen  Unterhalt.  Armut  kann  jedoch  zu 
einem  Zusammenwohnen  mehrerer  Frauen  führen.     (Studien  S.  71.) 

In  der  Geschichte  des  Volkes  hat  die  polygynische  Eheform  wohl 
für  den  Islam  die  weitreichendste  Bedeutung  gewonnen,  da  er  die 
schon  in  Arabien  bestehende  Sitte  zu  einer  für  alle  verschiedenartigen 
Stämme  und  sämtliche  Bekenner  der  moslemischen  Lehre  gleich  ver- 
pflichtenden staatsrechtlichen  Satzung  erhob  und  dadurch  nicht  zum 
wenigsten  die  äufseren  Faktoren  der  raschen  Verbreitung  dieses  Glaubens 
schuf.  Diese  Perspektive  hat  Hellwald  richtig  gekennzeichnet:  „Zur 
Zeit,  als  der  Islam  sich  ausbreitete,  war  die  allgemeine  soziale  und 
politische  Lage  eine  solche,  dafs  die  Polygynie  noch  in  weit  höherem 
Mafse  als  im  Altertum  berechtigt  erscheinen  mufste.  Sollten  die  über 
weite  Länder  erobernd  sich  verbreitenden  Araber  nicht  baldigst  unter 
den  sie  umgebenden,  weit  zahlreicheren  fremden  Stämmen  untergehen, 
so  konnte  dies  nur  durch  eine  sehr  rasche  Zunahme  der  arabischen 
Bevölkerung  verhindert  werden.  Die  Polygynie  ward  zu  diesem  Endziel 
in  der  ausgiebigsten  Weise  benutzt.  Freilich  kamen  hierbei  viele  Ver- 
bindungen echter  Araber  mit  Weibern  fremder  Nationahtät  vor  und 
hierdurch  gingen  aus  solchen  Verbindungen  Kinder  hervor,  welche  die 
Zahl  der  herrschenden  Nation  verstärkten.  Mit  anderen  Worten,  ohne 
Vielweiberei  hätten  die  Araber  ihre  weitläufigen  Eroberungen  gar  nicht 


Die  Geschlechtsgenossenschaft  und  die  Entwickelung  der  Ehe.  313 

behaupten  können,  und  damit  wäre  auch  das  Abendland  der  Segnungen, 
welche  die  arabische  Gesittung  ihm  brachte,  verlustig  gegangen."  (Die 
menschliche  Familie  in  ihrer  Entwicklung  S.  387).  Was  ihren  sittlichen 
Charakter  anlangt,  so  können  wir  wohl  von  einer  Erörterung  der  be- 
kannten, moralisch-dogmatischen  Verdammungen,  wie  sie  unsere  schein- 
heiligen Europäer  über  dieselbe  zu  erlassen  pflegen,  an  dieser  Stelle 
Abstand  nehmen;  vor  allem  zeigt  sich  in  solchen  allgemeinen  Urteilen 
meist  ein  bedauerlicher  Mangel  an  richtiger  geschichtlicher,  diebetreffenden 
Kulturstufen  mit  einander  vergleichender  Auffassung.  Aber  einige  für 
die  weitere  Entwickelung  der  ehelichen  Verhältnisse  belangreiche  Kon- 
sequenzen möchten  wir  kurz  berühren;  ganz  besonders  ist  der  Um- 
stand beachtenswert,  dafs  für  die  patriarchaHsche  Organisation  die  Ehe 
ein  reiner  Vertrag  zwischen  zwei  Geschlechtern  ist,  bei  dem  in- 
folge dessen  von  irgend  einer  freien  Neigung  der  Beteiligten  noch 
nicht  die  Rede  ist.  Die  Erhaltung  des  Geschlechtes  (auch  in  dem 
künstlichen  Mittel  der  Adoption  erkennbar)  und  die  Erzeugung  von 
Kindern  ist  der  einzig  mafsgebende  Zweck  der  Ehe,  der  mithin  jede 
wahre  ethische  Bedeutung  abgeht  und  nur  eine  soziale  zukommt.  Wo 
diese  mafsgebend  geblieben  ist  und  die  Familie  sonst  die  unmittel- 
bare Keimzelle  für  den  ganzen  Staat  bildet  (wie  in  China),  ist  das 
Verhältnis  zwischen  den  beiden  Ehegatten  ein  ganz  kaltes  und  gleich- 
gültiges. Umgekehrt  im  indogermanischen  Rechtsgebiete,  wo  (freilich 
erst  unter  Vermittelung  verschiedener  Zwischenstufen)  der  frühere 
Konsens  zweier  Geschlechter  zu  einer  freien  Vereinbarung  zwischen 
Mann  und  Weib  wird,  die  eines  sozialen  Druckes  wenigstens  vollständig 
entbehren  sollte.  Als  ein  eminenter  sitthcher  Fortschritt  mufs  es  sodann 
gegenüber  allen  polyandrischen  Gebieten  bezeichnet  werden,  dafs  die 
polygynische*  Ehe  die  Frau,  als  das  rechtskräftig  —  sei  es  durch  Raub, 
sei  es  durch  Kauf  —  erworbene  Sondereigentum  des  Mannes,  vor 
aller  anderen  Berührung  zu  schützen  weifs.  Der  Begriff  der  ehelichen 
Treue,  wenn  auch  vorläufig  nur  für  den  weiblichen  Teil,  beginnt  der 
Menschheit  als  ein  hohes  Ideal  aufzudämmern,  aber  alle  diese  Vorrich- 
tungen, um  die  Keuschheit  zu  schützen,  betreffen  mit  sehr  verschwin- 
denden Ausnahmen  nur  die  verheiratete  Frau,  weil  ja  nur  diese 
sich  innerhalb  des  Bereiches  des  Vaterrechts  befand.  Daher  das 
vielfach  so  zügellose  Leben  der  Mädchen  vor  ihrer  Verheiratung,  bis 
erst  ganz  allmählich  auch  die  Unberührbarkeit  der  unverheirateten 
Frau  unter  die  Sanktion  des  Gesetzes  gestellt  wird.  Infolge  dessen 
gilt  als  stillschweigender  Inhalt  des  geschlechterrechtlichen  Verlobungs- 
vertrages regelmässig,  dafs  das  Mädchen  frei  von  körperlichen  Mängeln 
sei,  und  darunter  wird  insbesondere  der  Verlust  der  Jungfräulichkeit 
verstanden,  sodafs  nicht  selten,  wenn  der  wahre  Thatbestand  trotz 
früherer  ausdrücklicher  Versicherung  des  Gegenteils  sich  herausstellt, 
die  Aufhebung  des  Verlobungskontraktes  erfolgt. 

22* 


314  -A^»  Achelis: 

Die  dritte  reguläre  Form  der  ehelichen  Entwickelung  ist  die  all- 
bekannte Monogamie,  die  als  streng  rechtlich  fixierte  Sitte  sich  nur 
in  den  von  der  europäischen  Kultur  beherrschten  Gebieten  zeigt.  Da- 
gegen verschlägt  es  nichts,  wenn  uns  öfter  von  monogamischen  Ver- 
hältnissen bei  niedrigstehenden  Völkerschaften  gemeldet  wird;  häufig 
ist  es  nur  Armut,  welche  dazu  zwingt,  aber  man  kann  überhaupt  eine 
solche  jederzeit  ohne  die  geringste  Förmlichkeit  lösbare  Verbindung 
nicht  mit  unserer  heutigen  monogamischen  gleich  setzen.  Wenn  ynr 
mit  Fug  und  Recht  in  unserer  heutigen  Gestalt  die  würdigste  und  sitt- 
lich edelste  Vereinigung  der  beiden  Geschlechter  erblicken  und  sie 
deshalb  eigentlich  nur  auf  der  Stufe  der  Elternverwandtschaft,  dem 
letzten  Kulturprodukt,  zu  erwarten  geneigt  sein  sollten,  so  berührt  es 
seltsam,  dafs  selbst  unter  der  Herrschaft  des  Mutterrechts  eine  mono- 
gamische Eheform  vorkommt  (vgl.  Post,  Entwicklungsgeschichte  des  Fa- 
miHenrechts  S.  74).  Und  ebenso  beachtenswert  ist  es,  dafe  der  genannte 
Forscher  aus  Afrika  verschiedene  Beispiele  gesammelt  hat,  aus  denen 
es  unzweideutig  hervorgeht,  dafs  die  höchsten  und  niedrigsten  Stufen 
des  sozialen  Lebens  insofern  sich  gleichen,  als  auf  beiden  die  gegen- 
seitige Neigung  den  entscheidenden  Punkt  bei  der  Verlobung  bildet 
(vgl.  Afrikanische  Jurisprudenz  I,  S.  377  ff.)»  während,  wie  wir  uns  über- 
zeugten, ftir  die  patriarchalische  Organisation  lediglich  und  allein  das 
Stammesinteresse  entscheidend  ist. 

Als  Kuriositäten  seien  endlich  noch  die  Ehen  auf  Zeit  und  Probe 
erwähnt;  jene  ist  ganz  besonders  bei  den  schiitischen  Moslemen  ge- 
bräuchlich (schwankt  von  einer  Stunde  bis  zu  neunundneunzig  Jahren), 
geniefst  einer  bis  ins  Detail  gehenden  rechtlichen  Fixierung  und  darf 
deshalb  nicht,  wie  wohl  geschehen,  mit  Prostitution  verwechselt  werden, 
während  sie  mit  dem  Konkubinat  allerdings  sehr  verwandte  Züge  auf- 
weist. Die  Ehen  auf  Probe  variieren  ebenfalls  betreff  der  Zeitdauer 
aufserordentlich  von  einander  (in  Birma  dauert  die  Probezeit  z.  B.  drei 
Jahre,  anderwärts  nur  mehrere  Tage  oder  besser  gesagt  Nächte);  im 
ganzen  läfst  sich  aber  wohl  annehmen,  dafs  sie  nur  da  vorkommen, 
wo  |iie  regulären  ehelichen  Verhältnisse  noch  keine  nennenswerte  Festig- 
keit gefunden  haben. 

Haben  wir  in  dem  Vorliegenden  mit  knappen  Umrissen  die  Ent- 
wickelung des  Familienlebens  geschildert,  so  bedarf  es  noch  einer  kurzen 
Erörterung  über  die  Formen  der  Eheschliefsung  und  Scheidung.  Ks 
versteht  sich  von  selbst,  dafs  bei  Völkern  primitiver  Gesittung  von  be- 
sonderen Feierlichkeiten  keine  Rede  ist,  die  Ehegatten  gehen  aus- 
einander, sobald  ihnen  das  bisherige  Zusammenleben  nicht  mehr  ge- 
fällt. Namentlich  entscheidet  die  Willkür  des  Mannes.  Sobald  aber 
anstatt  dieser  losen,  wesentlich  oder  allein  auf  geschlechtlichen  Genufs 
abzielenden  Verbindungen  eine  wirklich  dauernde,  auf  bestimmten 
sozialen  Faktoren  (wie  gemeinsamen  Haushalt,  Erzeugung  von  eigenen 


Die  Geschlechtsgenossenschaft  und  die  Entwickelung  der  Ehe.  315 

Kindern  u.  s.  w.)  errichtete  Vereinigung  eintritt,  greifen  auch  mehr  oder 
minder  scharf  ausgeprägte  rechtliche  Bestimmungen  ein.  Eine  hervor- 
ragende Rolle  fallt  hierbei  der  Blutsverwandtschaft  zu,  je  nachdem  sie 
durch  die  weibliche  oder  männliche  Seite  vermittelt  wird;  so  ist  bei 
den  Hovas  auf  Madagaskar  die  Heirat  zwischen  Bruderskindern  erlaubt, 
dagegen  diejenige  zwischen  Schwesterskindem  als  Incest  verpönt,  weil 
hier  mutterrechtliche  Vorstellungen  mafsgebend  sind ;  umgekehrt  ist  es 
im  Süden  der  Halbinsel  Malakka,  wo  Vaterrecht  gilt.  Ganz  besonders 
schwanken  die  Verbote  betreff  der  unmittelbaren,  leiblichen  Verwandt- 
schaft; vielfach  gelten  gerade  die  Geschwisterehen  als  begehrenswert, 
vor  allem,  wo  es  sich  um  die  Reinhaltung  fürstlichen  Blutes  handelt 
(die  klassischen  Beispiele  aus  der  persischen  und  ägyptischen  Zeit  sind 
bekannt  genug).  Bei  exogenen  Ehen  wird  die  Heirat  innerhalb  des 
eigenen  Stammes  regelmässig  als  Blutschande  angesehen  und  überhaupt 
erreicht  unter  diesen  Verhältnissen  das  Ehehindernis  der  Blutsverwandt- 
schaft den  gröfsten  Umfang.  Anderweitige  Momente  (körperliche  Mängel 
im  allgemeinen,  Impotenz,  Fehlen  geschlechtlicher  Reife,  soziale  Standes- 
unterschrede  u.  s.  w.)  spielen  je  nach  Lage  der  Sache  auch  ihre  Rolle ; 
doch  würde  uns  eine  eingehende  Untersuchung  zu  weit  führen,  um  so 
mehr,  da  noch  kaum  ein  systematischer  Versuch  mit  dem,  freilich  viel- 
fach recht  spärlichen,  Material  gemacht  ist.  Auch  die  Frage  nach  der 
Lösbarkeit  der  Ehe  wird  sehr  verschieden  beantwortet.  Am  einfachsten 
gestaltet  sich  die  Sache  da,  wo,  wie  schon  erwähnt,  das  gegenseitige 
Einverständnis  genügt  oder,  wie  im  Mutterrecht,  wo  der  Mann  seitens 
der  Familie  seiner  Frau  einfach  fortgeschickt  wird.  Ähnlich  liegt  der 
Fall,  wo,  wie  im  Patriarchat,  die  Frau  als  Sondergut  des  Mannes  be- 
trachtet wird  und  nach  Willkür  von  ihm  verstofsen  werden  kann  (so 
z.  ß.  nach  mosaischem  Recht).  Nach  dem  Zerfall  der  patriarchalischen 
Organisation  beschränkt  sich  diese  Befugnis,  und  es  bedarf  mehr  oder 
minder  bestimmter  Gründe;  weit  verbreitet,  um  nicht  zu  sagen  allge- 
mein giltig,  ist  der  Ehebruch  seitens  der  Frau  (während  der  Mann 
höchstens  bei  einzelnen  Völkerschaften  eine  Bufee  zu  erlegen  hat)  oder 
die  Unfruchtbarkeit  der  Frau,  namentlich  wo  die  Erzeugung  echter 
Erben  noch  der  hauptsächlichste  Faktor  ehehcher  Entwickelung  ist,  oder 
endlich  bösliche  Verlassung.  Je  nach  den  sitthchen  Lebensanschauungen 
der  verschiedenen  Völker  können  dann  auch  andere  Umstände  die 
Entscheidung  herbeiführen,  geistige  Mängel,  unverträgliche  Gesinnung, 
Verlust  der  bürgerlichen  Ehren  und  Stellung  u.  s.  w.,  kurz  alles,  was 
geeignet  ist,  die  eheliche  I^ebensgemeinschaft  dauernd  zu  untergraben 
und  zu  zerstören.  Während  im  allgemeinen  behauptet  werden  kann,  dafs 
je  nachdem  die  Ehe  einen  sakramentalen  Charakter  annimmt,  sie  ein 
festeres  Gefüge  zeigt,  so  ist  das  doch  nicht  bis  auf  den  Punkt  zu- 
treffend, dafs  sie  überall  nur  durch  den  Tod  gelöst  werden  kann,  viel- 
mehr findet  sich  diese  Anschauung  auch  bei  verhältnismäfsig  sehr  tief 


316      •^*  Achelis:  Die  Geschlechtsgenossenschaft  und  die  Entwickelnng  der  Ehe. 

stehenden  Völkerschaften,  wo  ein  unmittelbarer  religiöser  Einflufs  nicht 
konstatiert  werden  kann. 

Aus  unseren  Ausführungen  wird  hoffentlich  so  viel  zu  ersehen  sein, 
dafs  die  immer  noch  vielfach  geäufserte,  nur  für  unseren  Kulturzustand 
zutreffende  Annahme,  von  jeher  habe  ein  ähnliches  eheliches  Leben 
(höchstens  mit  geringfügigen  Variationen)  in  der  Menschheit  existiert, 
völlig  hinfällig  ist.  Man  mag  über  die  Struktur  der  primitiven  Ge- 
schlechtsgenossenschaft, dieser  Urzelle  aller  weiteren  sozialen  Ent- 
wickelung,  denken  wie  man  will,  jedenfalls  ist  mit  ihr  imsere  heutige 
Monogamie  unverträglich,  gerade  so,  wie  mit  der  auf  die  patriarcha- 
lische Autorität  und  Herrschsucht  gestützten  Organisation  der  Ge- 
schlechter. Dafs  dadurch  die  bezüglichen  rechtlichen  und  sittlichen 
Vorstellungen  auf  das  Nachhaltigste  betroffen  werden,  wurde  schon 
früher  gelegentlich  bemerkt,  und  es  ist  in  der  That  schwer,  wo  nicht 
völlig  unmöglich,  in  der  Struktur  jener  ethnischen  Bildungen  schon 
die  dürftigen  Keime  zu  den  Ideen  zu  finden,  die  uns  jetzt  geläufig 
sind  und  die  höchsten  ethischen  Wertmesser  abgeben.  Ehe  das  Weib 
zu  der  sittlich  gleichberechtigten  Gefährtin  des  Mannes  aufstieg,  dazu 
bedurfte  es  eines  langen  und  wohl  mitunter  durch  Rückfalle  unter- 
brochenen geschichtlichen  Prozesses,  der  damit  zugleich  eine  Ent- 
wickelung  unserer  sittlichen  Gefühle  —  soweit  sie  durch  die  Organi- 
sation der  Ehe  bedingt  sind  —  in  sich  schliefst.  Nur  eine  Seite  dieses 
Vorganges  mag  zum  Schlufs  noch  berührt  werden,  das  ist  der  bedeut- 
same Umstand,  dafs  den  Weibern  in  der  Urzeit  eine  Rechtssubjekti- 
vität nach  jeder  Richtung  mangelt.  So  lange  die  Geschlechterver- 
fassung noch  in  Blüte  steht,  haftet  für  etwaige  Vergehen  der  Frau  das 
Geschlecht  selbst,  gerade  so  wie  es  für  Schäden  eintritt,  die  durch 
Sklaven,  Tiere  oder  leblose  Gegenstände  angerichtet  werden;  später 
tritt  der  Mann  voll  dafür  ein.  Deshalb  ist  das  Weib  auch  völlig  un- 
fähig, einen  Rechtsstreit  zu  führen  oder  in  denselben  einzugreifen,  das 
Vorgeld  für  sie  ist  meist  ein  geringeres  und  die  soziale  Wertschätzung 
des  weiblichen  Geschlechts  überhaupt  eine  geringere.  Die  meisten 
dieser  prähistorischen  Beeinträchtigungen  hat  unsere  Civilisation  be- 
seitigt, aber  man  wird  doch  Post  Recht  geben  können,  wenn  er  sagt: 
„Volle  Rechtssubjektivität  hat  das  Weib  auch  in  unseren  Tagen  nicht 
erlangt.  Namentlich  fehlt  ihm  noch  die  politische  Rechtssubjektivität. 
Die  modernen  Emanzipationsgelüste  in  dieser  Beziehung  werden  auch 
mutmafslich  an  den  biologischen  Eigentümlichkeiten  des  weiblichen 
Geschlechts  scheitern."     (Grundlagen  des  Rechts  S.  171.) 


H.  Kiepert:   Die  Verbreitung  d.   griech.  Sprache  im  pont.  Küstengebirge.     317 


XIII. 

Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen 

Küstengebirge. 

Von  H.  Kiepert. 
(Mit  einer  Karte  Taf.  5.) 

Über  die  Verteilung  der  verschiedensprachigen  Bevölkerung 
Kleinasiens  in  der  Gegenwart  begegnet  man  noch  vielfach  irrigen  An- 
sichten, entstanden  aus  ungenauen  und  mifsverstandenen  Angaben 
älterer  Reisenden  und  befestigt  durch  oberflächliche,  das  brauchbare 
Material  nicht  entfernt  beherrschende  Entwürfe  ethnographischer 
Karten,  wie  die  vom  verstorbenen  H.  Berghaus  (in  seinem  „Physika- 
lischen Atlas")  und  die  danach  ohne  eigne  Kritik  kopierten  von  Peter- 
mann. In  diesen  ist  dem  griechischen  Sprachgebiete  eine  breite,  tief  ins 
Binnenland  hineinreichende  Zone  längs  der  ganzen  Westküste  der  Halb- 
insel zugewiesen,  während  daselbst  thatsächlich  das  Türkische  mit  räumlich 
geringen  Ausnahmen  (zu  denen  jedoch  volkreiche  Städte,  wie  Smyrna 
und  Aivali  und  einige  kleinere,  wie  Tscheschme,  Alatzata,  Dikeli  ge- 
hören) als  ausschliefsliche  Volkssprache  gehört  wird.  Ebenso  auf  ver- 
einzelte, auch  nur  schwach  bevölkerte  Punkte  beschränkt  findet  sich 
das  griechische  Element  längs  des  gröfsten  Teiles  der  Nordküste, 
und  im  Innern  der  Halbinsel  hat  es,  bis  auf  wenige  Gemeinden  bei 
Konia  und  eine  etwas  gröfsere  Gruppe  bei  Kaisarie,  sich  zwar  Kultus 
und  Bewufstsein  der  Nationalität  erhalten,  aber  unter  Aufopferung  der 
nationalen  Sprache,  an  deren  Stelle  dort  überall,  selbst  in  der  Kirche 
und  in  der  Familie,  die  für  den  Verkehr  mit  der  erdrückenden  Majorität 
unentbehrliche  türkische  Sprache  getreten  ist.  Nur  eine  einzige  klein- 
asiatische Landschaft  im  äufsersten  östlichen  Winkel  des  Pontus  bietet 
noch  heut  einen  scharfen  Gegensatz  zu  jenem  sonst  allgemeinen  Nieder- 
gang der  einst  ein  volles  Jahrtausend  hindurch  die  ganze  Halbinsel  beherr- 
schenden Sprache.  Wenn  wohl  schon  in  den  Zeiten  persischer  und  halb- 
griechischer  Herrschaft  (unter  den  Mithradaten)  der  seit  uralten  Zeiten  be- 
kannte Metallreichtum  jener  Gebirgslandschaft  griechische  Einwanderer 
in  stärkerem  Mafse  angezogen  haben  mochte,  so  hat  doch  vorzugs- 
weise die  nach  der  Zertrümmerung  des  oströmischen  Reiches  durch 
die  Lateiner  im  vierten  Kreuzzuge  erfolgte  Festsetzung  des  Restes  der 
kaiserlichen  Dynastie  in  Trapezunt,  welche  den  Fall  der  Hauptstadt 
am  Bosporus  noch  um  ein  Jahrzehnt  überleben  sollte,  die  Veranlassung 
gegeben  zu  massenhafter  Auswanderung  nach  jener  letzten  Zuflucht 
nationalgriechischen  Lebens  und  zwar  in  solcher  Stärke,  dafs  hier  weit 


318  H.   Kiepert: 

und  breit  die  einheimische  Vielsprachigkeit  durch  das  griechische  Idiom 
verdrängt  wurde  und  sich  auch  unter  der  muhammedanischen  Herr- 
schaft, deren  Träger  hier  weit  weniger  Türken,  als  Lazen  und  Kurden 
gewesen  sind,  in  einer  den  Muslims  an  Zahl  nicht  sehr  erheblich  nach- 
stehenden Stärke  bis  in  die  Gegenwart  erhalten  hat.  Das  unter  einer 
solchen  Bevölkerung  natürliche  Vorkommen  griechischer  Ortsnamen 
neben  den  türkischen  war  schon  vor  fast  zwei  Jahrhunderten  einem 
der  vielseitigsten  Beobachter,  dem  französischen  Botaniker  Pitton, 
gewöhnlich  genannt  Tourne fort,  aufgefallen;  es  wurde  weiter  be- 
stätigt durch  einige  Reisende,  welche  in  unserm  Jahrhundert  dieselbe 
Landschaft  durchaus  nur  flüchtig  durchzogen  haben  (Kinneir,  Hamilton, 
Hommaire  de  Hell,  H.  Barth  und  Mordtmann,  O.  Blau,  Strecker  u.  a.\ 
auch  Forscher  mehr  philologischer  und  historischer  Richtung,  welche 
auf  die  Durchsuchung  der  griechischen  Bergklöster,  der  letzten  Zufluchts- 
stätten mehr  geschichtlicher  Erinnerung,  als  längst  untergegangener 
Büchergelehrsamkeit,  längere  Zeit  verwendet  haben,  wie  Zachariae  und 
Fallmerayer,  haben  die  Gelegenheit  doch  nicht  zur  Gewinnung  dialek- 
tologischer Resultate  ausgenutzt,  während  der  einzige  Europäer,  dem 
dies  etwa  vor  einem  Jahrzehnt,  unterstützt  von  der  Kgl.  Akademie  der 
Wissenschaflien  zu  Berlin,  durch  einen  längeren  Aufenthalt  in  diesen  Ge- 
genden ermöglicht  wurde,  der  in  Athen  lebende  Herr  Dr.  Def  fner,  uns 
bis  jetzt  die  Ergebnisse  seiner  Studien  schuldig  geblieben  ist.  So  be- 
schränkt sich,  was  wir  über  die  Verbreitung  der  pontischen  Griechen 
und  ihren  eigentümlichen,  vielfach  altertümliche  Formen  bewahrenden 
Dialekt*)  wissen,  auf  die  bereits  vor  ein  paar  Jahrzehnten  gedruckten, 
jedoch  in  Europa  wenig  beachtet  gebliebenen  Mitteilungen  zweier  ein- 
heimischer Schulmänner,  der  Herren  loannides  und  Triandaphyllides^. 
Namentlich  der  zweite  hat  die  teils  ganze  Thäler  fiillenden,  teils 
zerstreut  liegenden  Ortschaften  mit  griechischer  Sprache,  sowohl  die 
tiberwiegende  Masse  der  christlichen,  als  die  seit  der  türkischen  Erobe- 
rung   zum  Islam  übergegangenen,    mit  wenigen  Ausnahmen  unter  Bei- 


1)  Im  Gegensatze  zu  der  im  griechischen  Königreiche,  auf  den  übrigen  Inseln, 
in  Konstantinopel,  Smyrna  und  Umgegend  herrschenden  Vulgärsprache  wird  z.  B. 
j;  in  Trapezunt  noch  wie  langes  e,  nicht  wie  i  gesprochen,  die  Diphthonge  av  uml 
fv  nach  italienischer  Weise  wie  a-u,  e-u,  nicht  wie  im  vulgären  Neugriechisch,  wie 
af  und  ef,-  o*  (anlautend  oder  inlautend)  wie  oi  nicht  wie  i.  Von  dieser  in  Trape- 
zunt üblichen  dtakvatg  tcüv  ly^pS^oy/tov  erhielt  ich  schon  vor  vierzig  Jahren  Kunde 
durch  einen  damals  hier  seine  philologischen  Studien  verfolgenden  kappadokischen 
Griechen,  den  später  als  Professor  der  Athener  Universität  jung  verstorbenen  Dr. 
Mavrophrydes. 

2)  2aß.  'liüavvi^ov  ^  'laroQia  xai  Srunaitxfj  T{}€tnt^ovpJog  xctt  j^g  ni{>l  xaviriv 
Xt^QCcgj  (Sg  xttl  rä  negi  r^g  ivT(tv9-a*EkXijifix^g  ykioaürjg,  iv  KiavHiayjiVovnölH  1%'JO. 

ütQixXiovg  TQinyjaffvkkidov,  ^  h  Jlovjüi  ^Ekktjyixrj  (pvk^,  ^ro»  tu  Iloviixttj 
iv  'AS-r/Vaig  i866. 


Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Kästengebirge.     319 

Fügung  ihrer  damals  (vor  einem  Vierteljahrhundert)  ermittelten  Häuser- 
zahl, wie  es  scheint  recht  vollständig,  verzeichnet,  nur  sind  seine  topo- 
graphischen Angaben  zu  wenig  bestimmt  und  zu  unvollständig,  um 
danach  allein  die  räumliche  Verteilung  der  Sprachgrenze  mit  einiger 
Sicherheit  ermitteln  zu  können.  Diesem  Mangel  ist  in  jüngster  Zeit 
bis  auf  einen  gewissen  Punkt  abgeholfen  worden  durch  Herstellung 
einer  provisorischen  Karte  der  Grubenbezirke,  welche  nach  Wieder- 
aufnahme der  unter  türkischer  Mifswirtschäft  fast  zum  völligen  StilLstand 
herabgesunkenen  Metallausbeutung  durch  europäische  Gesellschaften 
zunächst  der  vorbereitenden  Thätigkeit  des  Herrn  Bergwerkdirektors 
Krause  in  Gümischchana  verdankt  wird  imd  mir  durch  die  Güte 
dieses  Herrn  zur  Benutzung  tiberlassen  worden  ist^).  Dafs  diese  im 
Felde  ausgeführte  Arbeit  weniger  Monate  noch  zahlreiche  Lücken  un- 
ausgefüllt  läfst,  ist  begreiflich,  und  es  erklärt  sich  daraus,  dafs  einzelne 
der  in  den  genannten  griechischen  Ortschaftsverzeichnissen  enthaltene 
Ortslagen  teils  gar  nicht,  teils  nur  unbestimmt  (ohne  Ortszeichen,  durch 
blofse  ungefähre  Stellung  der  Namen)  angedeutet  werden  konnten;  ihre 
Vervollständigimg  dürfen  wir  von  der  in  den  nächsten  Jahren  im  metallur- 
gischen Interesse  fortzusetzenden  Untersuchungen,  vielleicht  auch  schon 


^)  Malsstab  der  Originalzeichnuug  i  :  aoo  ooo.  Die  übrigen  handschriftlichen 
Hülfsmittel,  auf  denen  der  Entwurf  des  beiliegenden  Kärtchens  beruht,  beschränken 
sich  zunächst  auf  Specialaufnahmen  einiger  Hauptstrafsen:  zunächst  der  bekanntesten, 
vom  Handel  nach  Armenien  und  Persien  seit  Jahrhunderten  benutzten  von  Trape- 
zunt  über  den  .südlichen  Gebirgskamm  in  zwei  Linien,  der  Östlichsten  der  beiden 
kürzeren  nur  im  Sommer  gangbaren  durch  das  Galiana-Thal,  und  der  westlichen, 
über  den  Pafe  von  Zigana  nach  Ardasa  im  Charschut-Thale  und  im  rechten  Winkel 
dieses  aufwärts  fahrenden,  welche  auch  im  Winter  offen  zu  bleiben  pflegt,  beide 
im  Mafsstab  i  :  icx)  ooo  im  J.  1854  vermessen  durch  die  französischen  Genie-Officiere 
Mircher  und  Saget  (Handzeichnung  im  Archiv  des  Auswärtigen  Ministeriums  in 
Paris),  sodann  drei  zum  chausseemäfsigen  Ausbau  bestimmte  Strafsen,  die  mittlere 
zwischen  den  genannten  über  den  Pafs  Karakapän  und  die  von  den  Hafenstädten 
Tripoli  und  Kerason  südlich  aufwärts  nach  Schebin-Karahissar  führenden  nach 
Vermessungen  des  im  türkischen  Dienst  thätig  gewesenen,  kürzlich  verstorbenen 
Ober-Ingenieurs  Briot  (nicht  Borit,  wie  sein  Name  infolge  undeutlicher  Schrift 
in  einer  seiner  früheren  Mitteilungen  sowohl  an  unsere  Zeitschrift  (Jahrg.  1870) 
als  gleichzeitig  an  die  Londoner  Geogr.  Soc.  gedruckt  worden  ist);  überdies  Skizzen 
der  Thäler  von  Krom  und  Of  von  Dr.  Deffner  in  Athen.  Unsere  Übersichts- 
karte enthält  selbstverständlich  aus  dem  vollen  Material  der  Krause'schen  Original- 
arbeit  nur  die  für  den  vorliegenden  Zweck  notwendigen  Thatsachen,  aufserdem  aber 
die  gerade  für  die  Verbreitung  des  Griechentums  wichtigen  Erzfundstätten,  von  denen 
der  gröfsere  Teil  jetzt  wieder  in  Bearbeitung  genommen  wird,  endlich  eine  Reihe 
von  Höhenzahlen  in  Metern,  längs  der  genannten  Hauptstrafsen  nach  den  Messungen 
der  französischen  Ingenieure,  die  übrigen  nach  Messungen  oder  Schätzungen  des 
Dir.  Krause;  P.  v.  Tschihatscheff's  Höhenzahlen  aus  derselben  Gegend  (Jahrg.  1859 
Bd.  VI  d.  Ztschr.)  sind,  als  damit  unvereinbar,  unberücksichtigt  gelassen  worden. 


320  H«  Kiepert: 

von  einer  augenblicklich  in  botanischem,  vorzugsweise  dendrologischem 
Interesse  in  Ausführung  begriffenen  Bereisung  erhoffen^). 

Die  züfermäfsigen  Angaben  der  griechischen  Autoren  (nach 
Häusern  oder  Familien,  die  man  bei  der  christlichen  Bevölkerung  im 
grofsen  Durchschnitt  zu  6  Köpfen  schätzen  kann)  werden,  der  Karte 
eingefügt,  eine  leichtere  Übersicht  gewähren  und  bedürfen  hier  höch- 
stens der  Ergänzung,  als  Fingerzeig  für  spätere  Erforscher  dieser  Ge- 
biete, durch  diejenigen  in  unseren  Quellen  angeführten  Ortschaften, 
welche  wegen  Mangels  bestimmter  Lokalangaben  in  die  Karte  nicht  ein- 
getragen werden  konnten;  sie  werden  als  blofses  topographisches  Ma- 
terial besser  in  eine  Anmerkung  Verwiesen  2). 

Was  die  Griechen  über  Anbau  und  Produkte  des  Landes  beibringen, 
erweitert  nicht  wesentlich  die  schon  von  C.Ritter  aus  europäischen  Quellen 

^)  Durch  Herrn  Dr.  Dieck,  Begründer  des  zur  Acclimatisation  ausländischer 
Baumarten  bestimmten  „National- Arboretums"  auf  seinem  Gute  Zöscben  bei  Merse- 
burg. 

^)  In  der  Richtung  von  W  nach  O:  oberhalb  Bulandjik  das  Dorf  Demirdji- 
kiöi  mit  6o  Häusern;  im  Thale  des  Ak-su  bis  Kerason:  Ajikiöi  i^  Häuser  (ge- 
nannt zwischen  den  in  der  Karte  angegebenen  Dörfern  Diwan  und  Tschagil),  höher 
im  Thal  bis  zu  dessen  12  Stunden  von  der  Küste  entlegenem  Anfang:  Alpadjik  6, 
AlmäaUn  10  und  Kirk-harman  30  Häuser;  dieses  angeblich  in  einem  östlichen 
Parallelthal e,  welches  zum  Gebiete  des  £spia-su  gehören  soll.  (Diese  drei  Dörfer 
führen  bei  griechischer  Volkssprache  doch  sämtlich  türkisch  bedeutsame  Namen, 
was  in  der  Karte  durch  Unterstreichung  der  Namen  angedeutet  ist.)  Im  oberen  Thale 
des  Kspia-Flusses  in  der  Nähe  des  größeren,  vor  dem  russischen  Kriege  von  igiq 
noch  von  700  Bergmannsfamilien  bewohnten  Ortes  Tzanchraki  die  Dörfer  Turnali 
mit  10,  Baghtschedjik  15,  Jenikjöi  40  Häuser.  -  In  den  Vorbergen  SW.  von 
.  Trapezunt  Gurgaena,  Ochtza,  Manomenändi  (ohne  Zi£fern),  Agridi  50,  Rizari  100, 
Myüs  40  Häuser.  —  Südlich  jenseit  des  Gebirges  in  Nebenthälem  des  groken 
Kanis-  oder  Charschüt-Thales :  oberhalb  Gümischchana  und  Kugelti  die  Dörfer 
Galendi  30,  Apiön  5,  Chasuli  25,  Schisch  25;  im  nördlichen  Nebenthaie  Lern  die  Dörfer 
Thergandi  30,  Antoniandi  30,  Paraskeuandi  ao,  Sapranandi  12;  im  untern  Krom-Thale 
Paxim  3O1  im  unteren  Nivana-Thale  Kenäk  10  (bei  Ramatanando),  im  Thale  von 
Tzit  aulser  den  bereits  fixirten  das  grolse  Dorf  Tzil  80  Häuser,  dann  Agridi  ic, 
Zorkön  10,  Peverd  15,  im  Thale  der  Chöpsia  (sehr  unsicherer  Lage)  aufeer  den  ver- 
mutungsweise eingetragenen  noch  Letzüch  ao,  Serandärin  30,  Korönixa  70,  Pl>a* 
kiön  20.  —  Noch  südlicher  im  oberen  Flulsgebiete  des  Kelkid-tschai  (Lykos)  TzamAri 
(türk.  Name)  60,  Chartutzin  60,  Ranschehir  50;  in  der  Landschaft  Chaeriina  (Scheirän) 
M6zire  15,  Zangär  go,  Schion  20,  Pel^n  35.  —  Weiter  thalab  und  in  nördlichen  Neben- 
thälem im  Distrikt  von  Scheb-Karahissar  (seit  dem  Mittelalter  nach  Verlegung  des  bischöf- 
lichen Sitzes  von  den  Griechen  Niköpolis  genannt),  oberhalb  der  Stadt  Paltzanä  5-» 
Karakereviz  30,  Kortz^  mit  Istrefe  50,  Tropizi  go,  Alischeher  40»  ifesola,  Feilere 
und  Kalatzük  zusammen  50  und  mit  griechischem  Cultus  aber  türkischer  Volkssprache, 
(wie  in  der  Stadt  selbst)  Ispahan-mahalessi  (türk.  Name)  40,  Chachävla  30.  Unterhalb 
der  Stadt  Eskikjöi  30,  Költzana  30,  Katochori  33,  Koinik  35,  endlich  unterhalb 
des  in  die  Karte  eingetragenen  Subasch  noch  Kejiläk  70,  Alutza  und  Abu-deressi  %5> 


Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Küstengebii;ge.     321 

gesammelten  Notizen;  höchstens  gehört  dahin  die  Angabe,  dafs  die  in 
dem  Gartenthale  des  mittleren  Charschut  5  bis  6  Stunden  oberhalb  und 
unterhalb  der  Stadt  Gümischchana  erzeugten  Birnen  ihres  Wohlge- 
schmackes wegen  einen  bedeutenden  Ausfuhrartikel  nach  Konstantinopel 
bilden,  und  dafs  die  ausgedehnte  Maulbeerkultur  ebenda  nicht,  wie  im 
übrigen  Kleinasien,  der  Seidenindustrie  dient,  sondern  der  Fabrikation 
eines  sehr  beliebten  und  ebenfalls  in  Menge  ausgeführten  Branntweins 
(Raki). 

Dagegen  geben  unsere  Quellen  einige  sonst  nirgend  erwähnte 
Nachrichten  über  Baureste  des  Altertums  und  Mittelalters,  welche  als 
Wink  für  spätere  Reisende  um  so  mehr  eine  Stelle  verdienen,  da  ihre 
nähere  Prüfung  an  Ort  und  Stelle  wohl  lohnen  würde. 

Nahe  dem  (am  westlichen  Rande  unserer  Karte  eingetragenen) 
Küstenstädtchen  Bulandjak,  welches  um  die  Mitte  des  vorigen  Jahr- 
hunderts von  griechischen  Auswanderern  aus  dem  Binnenlande  von 
Chaldia  gegründet  wurde  und  seitdem,  ungeachtet  seines  türkischen 
Namens,  ausschlielslich  griechisch  geblieben  ist,  findet  sich  V»  Stunde 
SO.  auf  dem  hohen  Uferrande  ein  mit  seinen  Mauern  und  Türmen 
noch  wohlerhaltenes  Kastell,  dessen  Inneres  aufser  vielen  Häuserresten 
auch  mehrere  verfallene  Kirchen  enthält,  die  auf  eine  Blütezeit  noch 
im  späteren  Mittelalter  hinweisen.  loannides  hält  dasselbe,  wie  uns 
scheint  mit  Recht,  für  die  im  Jahre  1355  von  dem  Komnenen  Joannes 
Alexis  in.  (nach  dem  Chronisten  Panaretos)  eroberte  Burg  Ken  ehr  iäs, 
in  welche  sich  die  aufständischen  Kerasuntier  zurückgezogen  hatten. 

Aus  weit  älterer  christlicher  Zeit  rührt  der  Gründung  (welche 
noch  vor  das  schon  im  J.  386  erbaute  Kloster  Sumelä  fallen  soll),  wenn 
auch  nicht  dem  heutigen  Bestände  nach,  das  in  fast  unzugänglicher 
Felshöhle  gelegene  Kloster  des  H.  loannes  oder  Vazelön  her,  in 
welchem  jetzt  noch  20  Mönche  hausen  sollen,  während  deren  noch  im 
J.  1701,  als  der  Botaniker  Toumefort  es  besuchte,  an  80  vorhanden  waren; 
es  ist  von  den  neueren  Reisenden,  die  ihre  Klosterwanderungen  auf 
die  östlicher  gelegenen  Sumelä  und  H.  Georgios  beschränkt  haben,  nicht 
wieder  aufgesucht  worden  und  daher  nicht  einmal  seine  Lage  mit 
einiger  Sicherheit  zu  bestimmen*). 

Ein  erst  in  neuester  Zeit  (vor  oder  um  1860)  von  dem  Metropoliten 
von  Nikopolis   gegründetes,   aber  nicht   zur  Blüte    gelangtes  (vielleicht 


^)  Vgl.  Ritter  Asien  Bd.  18  (Kleinasien  Bd.  i)  S.  826.  827. 

2)  Tournefort  kann  sich  in  dem  Namen  S.  Jean  nicht  wohl  geirrt  haben,  desto 
mehr  in  der  Richtung  von  Trapezunt  aus,  die  er  SE  angiebt,  d.  h.  genau  da,  wo 
die  anderen  Klöster  des  Panagia  und  des  H.  Georgios  liegen,  während  über  die 
Lage  im  SWesten  der  Hauptstadt  und  nahe  dem  Passe  von  Zigana  nach  den 
Zeugnissen  der  Einheimischen  kein  Zweifel  sein  kann.  Die  Entfernung  von  der 
Stadt  schätzte  er  auf  25  milles  (Seemeilen),  also  etwa  8  Stunden, 


322  •  H.   Kiepert: 

schon  wieder  eingegangenes),  in  dem  südlich  der  Hauptwasserscheide 
auf  der  Hochebene  von  Cheriaena  (Scheiran)  gelegenes  Kloster,  dessen 
spezielle  Lage  nicht  näher  bezeichnet  wird,  ist  nur  deshalb  bemerkens- 
wert, weil  es  nach  Triandaphyllides  auf  den  Resten  einer  alten  oder 
mittelalterlichen  Burg,  Akritas  oder  Leukopetra  erbaut  sein  soll. 

Reste  der  verschiedensten  Zeiten  finden  sich  in  einer  von  den  bis- 
herigen Reisenden  (aufser  Hrn.  Krause)  noch  unberührt  gebliebenen  Ge- 
birgshöhe,  in  deren  nach  Norden  abfallenden  Schluchten  der  Schnee 
den  ganzen  Sommer  über  ausdauern  soll.  Hier  findet  für  den  Austausch 
der  Naturprodukte  des  Waldgebirges  und  der  Hochalpen  ein  wöchent- 
licher Marktverkehr  an  dem  sonst  unbewohnten  Platze  Kanly-tasch 
(türkisch  „blutiger  Stein")  nahe  dem  kleinen  Bergsee  Karagjöl  statt*); 
neben  einer  verfallenen  Kirche,  die  als  Wallfahrtsort  selbst  von  den 
Muslims  viel  besucht  wird,  liegen  hier,  zumal  an  der  eine  Stunde  ent- 
fernten Stelle,  die  Begtasch  („Fürstenstein")  genannt  wird,  Mauerreste, 
welche  Triandaphyllides  als  „kyklopisch"  bezeichnet  und  welche  eine 
nähere  Untersuchung  wohl  verdienten. 

Auf  ethnographische  Eigentümlichkeiten  in  dieser  von  verschieden- 
artigen Volksstämmen  seit  alter  Zeit  bewohnten  Region  haben  die  neue- 
ren Berichterstatter  und  unter  ihnen  auch  die  griechischen  nur  aus- 
nahmsweise ihr  Augenmerk  gerichtet;  wir  erfahren  von  ihnen,  dafs  die  nach 
Xenophon's  Schilderung  aus  hohen  Holztürmen  bestehenden  Wohnungen 
der  Mosynöken  in  den  Bergen  oberhalb  Kerasüs  unter  dem  (türkischen) 
Namen  tschehni  (t^errndeg)  unverändert  im  Gebrauch  sind,  und  dafe  die 
in  ihrer  äufseren  Erscheinung  von  Griechen,  Armeniern,  Türken  völlig 
abweichenden  Bewohner  derselben,  die  sich  nur  äufserlich  zum  Islam 
bekennen,  insgeheim  einem  eigentümlichen  Kultus  anhängen,  von 
dessen  Orgien  vielerlei  abenteuerliches  erzählt  wird;  sie  werden  des- 
halb von  den  Türken  der  in  Persien  weitverbreiteten,  aber  auch  in 
Kleinasien  hie  und  da  vertretenen  Sekte  der  Kizilbasch  („Rotköpfe") 
zugerechnet;  aber  die  angebhche  Tradition  einer  Einwanderung  aus 
Persien  weist  schon  loannides  mit  Recht  zurück  und  sieht  in  jenen 
Gebräuchen  mit  gröfserer  WahrscheinHchkeit  Reste  eines  ureinheimischen 
heidnischen  Kultus.  Es  ist  zu  vermuten,  dafs  im  Gefolge  der  Sitte 
auch  Reste  uralter  Sprache  sich  in  ihrem  heutigen  Dialekt,  um  den 
sich  noch  kein  Besucher  dieser  Küstengegenden  gekümmert  hat,  er- 
halten haben  mögen. 

Wohl  haben  sich  Spuren  älterer  Sprachen  bis  heut  in  zahlreichen 
Ortsnamen  dieser  Landschaft  erhalten,  welche  sich  von  den  ebenfalls 
in  Menge  eingedrungenen  griechischen  und  türkischen  und  den  ver- 
einzelt vorkommenden  armenischen  als  durchaus  fremdartig  unter- 
scheiden,  für  die  aber  auch  die  Vermutung  einer  Verwandtschaft  mit 


^)  Nahe  der  Mitte  des  westlichen  Randes  unserer  Karte. 


Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Küstengebirge.     323 

dem  einzigen  uns  sonst  wohlbekannten  räumlich  benachbarten  Idiom,  der 
Sprache  des  alten  Iberiens  (oder  wie  wir  es  nach  mittelalterlich  grie- 
chischem Vorgange  zu  nennen  pflegen  Georgiens),  keine  Stelle  findet, 
da  weder  Wörter,  wie  sie  allgemein  in  Ortsnamen  am  häufigsten  vor- 
kommen, noch  Ableitungsendungen,  wie  sie  uns  in  jenen  Ortsnamen 
begegnen,  im  Georgischen  irgend  welche  Analogie  finden.  Dies  gilt 
auch  von  einer  Endung,  deren  überaus  häufiges  Erscheinen  in  Orts- 
namen einiger  Thäler  dieses  Berglandes,  deren  Bewohner  ein  sehr 
eigentümlich  modifiziertes  Griechisch  sprechen,  schon  nach  dem  Be- 
kanntwerden der  Ortsnomenklatur  der  Landschaft  Krom  durch  die 
Herren  Strecker  und  Deffner •auflfallen  mufste,  die  aber,  wie  jetzt  die 
durch  Herrn  Krause's  Routen  und  die  beiden  griechischen  Autoren 
bereicherte  und  in  unserer  Karte  übersichtliche  Reihe  von  Namen  auf- 
weist, auch  in  andern  Nebenthälern,  namentlich  dem  des  obern  Char- 
schut  und  dem  weit  westlich  abgelegnen  des  Espie-su,  stark  vertreten 
ist.  Dies  ist  die  Endung  — andi  oder  — andon  ( — ivtri^  —dvzov),  welche 
nicht  allein  an  Wörter  unbekannten  Ursprungs,  wie  Maman,  Saman, 
Sapran,  Palund,  Frangul  u.  a.  angehängt  erscheint,  sondern  auch  an 
griechische  oder  ins  Griechische  aufgenommene  Personennamen,  wie  in 
Aniomandi,  Ephraimandiy  Dimitrandi,  lanandi^  Masiorandi,  Papadandi  u,  a.. 
Formen,  welche  den  Schlufs  auf  eine  patronymische  Bedeutung  nahe 
legen  müssen.  Bestätigt  wird  diese  Auffassung  als  Geschlechtsnamen 
durch  das  Fortbestehen  analoger  Namen  für  weitverbreitete  griechische 
Famihen,  wie  die  aus  der  ersten  Hälfte  unsers  Jahrhunderts  allbekannte 
der  Ypsilandi,  als  deren  Heimat  das  an  der  Grenze  der  Landschaft 
Of  (am  östlichen  Rande  unserer  Karte)  in  grofser  Höhe  liegende  und 
danach  benannte  Dorf  J^^ji/i'gilt,  und  der  von  dem  Familiennamen  Muruzi 
(in  Konstantinopel  schon  seit  der  Komnenen-Zeit  und  bis  jetzt  blühend) 
abgeleitete  Name  ihres  Stammortes  Muruzandi.  Während  weder  das 
Griechische  noch  eine  andere  bekannte  Sprache  (man  könnte  höchstens 
noch  an  eine  der  wenig  erforschten  kaukasischen  denken)  eine  Ana- 
logie darbietet,  findet  sie  sich  in  überraschender  Fülle  in  den  aus  dem 
Altertum  durch  griechische  Vermittelung  uns  erhaltenen  Ortsnamen 
der  ganzen  kleinasiatischen  Halbinsel,  unter  denen  keine  Endung 
häufiger  erscheint  als  auf  — «y^a,  — avboq  (allerdings  auch,  wenngleich 
seltener,  mit  andern  Vokalen:  — «y^a,  — ii'da,  —ov^a  u.  s.  w.),  so  dafs 
die  Erwartung  nicht  hoffnungslos  ist,  es  mögen  aus  der  näheren  Un- 
tersuchung des  voraussetzlich  noch  mancherlei  ureinheimische  Bestand- 
teile enthaltenden  griechischen  Dialektes  von  Krom,  über  den  Herr 
Dr.  Deffner  uns  die  versprochenen  Ergebnisse  seiner  Studien  leider 
schuldig  geblieben  ist,  einem  zu  erhoffenden  neuen  Forscher  sich 
wertvolle  Aufschlüsse  über  die  antiken  Sprachen  Kleinasiens  enthüllen. 
Bis  jetzt  liegt  ein  einziges  Wort  jener  vorgriechischen  Landes- 
sprache seiner  Bedeutung  nach  offen:    statt  des  im  übrigen  Kleinasien 


324  H.  Kiepert: 

auch  von  Griechen  und  Armeniern  allgemein  gebrauchten  türkischen 
Wortes  Jaila  „Sommerweide,  Alpe"  sagen  nach  loannides,  Trianda- 
phyllides,  DefFner  die  trapezuntischen  Griechen  Parchar^  ein  Ausdruck, 
der  in  derselben  Bedeutung  schon  im  14.  Jahrhundert  dem  Chronisten 
Panaretos  als  7r(iQX(tQirg  gewöhnlich  ist:  die  Türken  ergiefsen  sich  1342 
über  den  Parcharis  bis  gegen  Trapezunt;  der  Kaiser  Alexis  IIL  zieht 
1357  „im  Kreise  durch  den  ganzen  Parcharis"  (iyvQiGs  rov  roiovtov  nm- 
XOQiv  oXov)]  er  steigt  1370  hinauf  {avfiXd-Bv)  zum  Parcharis  von  La- 
rachana  und  so  nach  Chaldia.  Wie  das  Wort  alpis,  mit  welchem  von 
den  Italikern  selbst  zuerst  die  Pafsübergänge  bezeichnet  zu  sein 
scheinen  und  mit  welchem  in  den  heutigen,  sowohl  romanischen  als 
germanischen  Volksdialekten  des  grofeen  europäischen  Gebirges  stets 
nur  der  Sinn  einer  Sommerweidestätte  verbunden  gewesen  ist,  erst 
durch  die  Bewohner  der  Ebene  auf  die  ganze  Gebirgsmasse  über- 
tragen werden  konnte,  so  konnte  natürlich  auch  Parchar  von  Nichtein- 
heimischen als  Gesamtname  des  pontischen  Gebirges  oder  einzelner 
Theile  desselben  gebraucht  werden.  In  diesem  engeren  Sinne,  nämlich 
für  den  östlichsten  Teil  der  hohen  Gebirgskette  zwischen  dem  Meere 
und  dem  Djoroch-  (Akampsis-)  Thale,  in  welchen  schon  im  Altertum 
armenische  Bevölkerung  und  armenische  Ortsnamen  eingedrungen  sind, 
haben  es  unverändert  seit  dem  5.  Jahrb.,  wo  es  zuerst  in  dem  Geschichts- 
werke des  Lazar  von  Pharp  vorkommt,  die  Armenier  beibehalten,  und  die 
Form  Balchar  oder  Barchal  lernte  auch  der  erste  Reisende,  welcher 
jenen  Teil  des  Gebirges  im  Jahre  1843  überstieg,  der  Botaniker  Professor 
Koch  aus  Jena  (später  Berlin)  kennen ;  ebenso  verzeichnen  sie  die  infolge 
der  letzten  Türkenkriege  aus  vorübergehender  russischer  Besetzung 
hervorgegangenen  Karten.  In  weiterem  Sinne,  die  ganze  pontische 
Küstengebirgslandschaft  westlich  bis  gegen  den  Thermodon  und  den 
Unterlauf  des  Iris  begreifend,  kennen  die  Griechen  wenigstens  seit 
dem  I.  Jahrhundert  n.  Chr.  (in  diese  Zeit  gehören  die  Quellen,  aus 
denen  Strabon,  Plinius  und  die  Römische  Weltkarte  des  Agrippa  schöpf- 
ten) den  Namen  Paryadres  (Parihedri  bei  Plinius,  Paruerdes  der  Peu- 
tingerischen  Tafel),  —  vielleicht  die  ursprüngliche  vollere  Form  des 
Wortes,  wenn  nicht  eine  Umgestaltung  des  einfacheren  vorgefundenen: 
wenigstens  würde  die  schon  vor  einem  halben  Jahrhundert  von  Jacquet 
vorgeschlagene  Etymologie,  als  Nebenform  eines  ähnlichen  iranischen 
Namens  (riaQaxod&Qag  =  paru-choiDaihra  „sehr  glänzend")  höchstens  auf 
jene  östlichsten  schneebedeckten  Hochgipfel  passen,  deren  Höhe  die 
neuesten  russischen  Messungen  zu  über  3700  Meter  bestimmt  haben, 
nicht  aber  auf  die  Alpen  der  Wald-  und  Wiesenregion,  auf  welche  der 
griechische  Sprachgebrauch  des  Mittelalters  und  der  Neuzeit  den  Ge- 
brauch des  Wortes  Parchar  beschränkt. 

Was    sich    weiter    aus  Vergleichung  der  neugewonnenen   topogra- 
phischen Resultate  mit  den  sehr  spärlichen,  viele  Jahrhunderte  hindurch 


Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Küstengebirge.     325 

überhaupt  fehlenden  Nachrichten  der  Autoren  für  ältere  Topographie 
ergiebt,  ist  ziemlich  unerheblich;  nicht  einmal  die  ziemlich  vollständige 
und  fast  unveränderte  Erhaltung  der  antiken  Ortsnamen  längs  der 
Küste,  an  welche  eine  aktive  griechische  Bevölkerung  durch  das  In- 
teresse der  Schiffahrt  und  des  Fischfangs  stets  gefesselt  geblieben  ist, 
liefs  doch  kaum  das  gleiche  für  das  Binnenland  erwarten,  in  welches 
von  der  südlichen  Landseite  her  die  muhammedanischen  Eroberer, 
neben  den  Türken  in  fast  gröfserer  Zahl  Kurden  und  Lazen  —  wieder- 
holt in  gröfseren  Massen  eingedrungen  sind.  Doch  fehlt  es  auch  hier 
nicht  an  bestimmten  Beweisen  unveränderter  Bewahrung  alter  Orts- 
namen, von  denen  die  Pafsstation  Zigana  an  der  westlichen  (Winter-) 
Strafse  von  Trapezunt  nach  Armenien  unter  demselben  Namen  schon 
aus  dem  Römischen  Reichsstrafsenbuch  (dem  sogen.  Itinerarium  An- 
tonini) bekannt  war,  während  die  an  derselben  Strafse  näher  an 
Trapezimt  gelegenen  Zwischenstationen,  Magnana  und  Gizenenica 
{Namen  nur  aufbewahrt  in  der  anderen  itinerarischen  Quelle,  der  Reichs- 
karte, deren  mittelalterliche  Kopie  als  Peutingersche  Tafel  allbekannt 
ist),  spurlos  untergegangen  sind.  Dafs  dagegen  wenigstens  eine  der 
östlicheren  Sommerstrafsen ,  die  mittlere  über  den  Pafs  von  Kara- 
kapdtt^)  auch  in  römischer  Zeit  schon  in  gewöhnlichem  Gebrauch 
war,  ergiebt  sich  aus  den  in  der  Nähe  derselben  in  Herrn  Krause's 
Routen  in  Übereinstimmung  mit  Triandaphyllides'  Angaben  verzeich- 
neten Ortschaften  Ausa  und  Mochora,  welche  unter  demselben 
Namen  als  römische  Wachtposten  Auaxa  und  Mochora  in  dem 
Staatshandbuche  des  5.  Jahrhunderts  (der  sog.  Notitia  Dignitatum)  zuerst 
genannt  werden*). 

Die  im  6.  Jahrhundert  als  Befestigungsanlagen  Kaiser  Justinian's 
gegen  den  räuberischen  Grenzstamm  der  Tzanen  von  Prokopios  ge- 
nannten neun  Orte  (von  denen  nur  Sisilissa  als  ältere  römische  Station 
Sisila  schon  in  der  Notitia  vorkommt)  werden  durchaus  in  dem  öst- 
licheren, ausserhalb  unserer  neuen  Erkundigungssphäre  liegenden  Teile 
des  Hochgebirges  von  künftigen  Reisenden  zu  suchen  sein;  allerdings 
läfst  sich  nicht  erwarten,  dafs  unter  denselben  so  rein  römische  Namen 
wie  Burgus  novus  und  Longini  fossatum  oder  griechische  wie  Keva  (wohl 


^)  Die  Türken  deuten  den  Namen  gewifs  „schwarzes  Gefild",  aber  das  Wort 
^apdn  scheint  hier  nicht  erst  türkischen  Ursprungs,  da  es,  wenn  auch  an  anderer 
Stelle  dieser  Gegend,  als  ro  Kanävhov  Xhyo^hvov  schon  im  J.  1448  bei  Laonikos 
Chalkokondylas  vorkommt. 

^)  Neben  den  ebengenannten  Zigana  und  Chaszenenica  (Gizenenica  der  Strafsen- 
karte)  sind  von  den  la  Namen  der  Notitia  in  dem  Abschnitte  Trapezus  nur  Ysi- 
portus  und  Sebastopolb  als  Küstenstädte  sonst  bekannt,  die  6  übrigen  ihrer  Lage 
nach,  für  welche  die  offenbar  willkürliche,  nicht  geographische  Reihenfolge  keinen 
Anhah  giebt,  noch  zu  ermitteln. 


326  H.   Kiepert: 

Caenae  parembolae  „neues  Lager"  der  Notitia)  in  der  heutigen  Nomen- 
klatur eine  Spur  hinterlassen  haben. 

In  sehr  viel  jüngere  Zeiten  gehört  das  Auftauchen  einiger  Orts- 
namen aus  dem  Hauptthale  der  westlichen  (Winter-)Gebirgsstrafse,  von 
denen  Krause's  Karte  nur  Spilea  sicher  feststellt,  Gantopedin  und  Phianot 
(wahrscheinHch  Vidana  bei  Krause)  nach  Triandaphyllides  weniger  be- 
stimmter Angabe  in  unsere  Karte  eingefügt  sind,  welche  ihre  Namen 
unverändert  bewahrt  haben,  wenigstens  seit  1365,  als  Kaiser  Alexis  III. 
nach  Panaretos'  Bericht  sie  auf  seinem  Zuge  in  den  Parcharis  von 
Chaldia  hinauf  berührte,  so  dafs  die  weiterhin  von  dem  mittelalter- 
lichen Autor  genannten  Stationen  seines  Marsches:  Märmara,  Hagios 
Merkurios,  Achäntaka  vielleicht  als  noch  in  der  Verborgenheit  fort- 
dauernd von  einem  Reisenden,  der  diese  Route  seitwärts  von  der 
Hauptstrafse  in  die  Berge  verfolgen  möchte,  gefunden  werden  könnten. 
Das  wiederholt  von  demselben  Autor  als  Aufenthalt  der  Komnenen- 
kaiser  genannte  Larachana  finden  wir  unter  unverändertem  Namen 
in  den  Listen  und  in  Hrn.  Krause's  Routen  wieder.  Dryona,  welches 
derselbe  Panaretos  als  einen  Ort  in  der  Nähe  von  Trapezunt  nennt, 
welchen  im  J.  1382  die  verheerende  Pest  nicht  überschritt,  wird  das 
östHch  der  Hauptstadt  gelegene  Dirona  der  Krause'schen  Karte  sein 
{Dorana  der  russischen  Küstenkarte). 

In  das  frühere  Mittelalter  reichen  zurück  einige  noch  heut  ge- 
bräuchliche Namen  von  Ortschaften  oder  Distrikten,  welche  als  bischöf- 
liche Sprengel  neben  einer  Anzahl  rätselhafter  Namen  in  den  mit 
dem  9.  Jahrh.  beginnenden  Notitiae  Episcopatuum,  als  dem  Metropoliten 
von  Trapezüs  oder  Lazikd  unterständig  genannt  werden.  Von  diesen 
ist  Baiburd  (IloCin^q  der  kirchlichen  Listen)  am  oberen  Djoroch  alt- 
bekannt; zur  Seite  der  dahin  führenden  Strafse  Lerri  {jUqiqv  der  Listen, 
Aiqiv  vulgär),  zuerst  durch  Strecker's  und  Deffner's  Routen  nachgewiesen, 
Chalchi  (XaXaibf,  XaXxarof)  mufs  dem  heutigen  Kelkid,  Hauptort  der 
gleichnamigen  Hochebene  iiti  Quellgebiet  des  gleichnamigen  Flusses, 
des  Lykos  der  Alten,  entsprechen,  Cheriane  oder  Chaeriane  endlich, 
als  Teil  von  Chaldia,  gegen  welchen  Kaiser  Alexis  1354  einen  verun- 
glückten Winterfeldzug  unternahm,  auch  von  Panaretos  genannt,  nach 
heutiger  trapezuntischer  Aussprache,  welche  das  %  vor  e  und  i  regel- 
mäfsig  in  den  Zischlaut  umwandelt,  Scheriani  gesprochen,  ist  die  aus 
mehrfachen  schon  von  Ritter  (Kleinasien  i,i9oflf.)  gesammelten  Reise- 
berichten bekannte  Thalebene  Scheirän  an  einem  nördlichen  Neben- 
flüsse des  Lykos.  Gewifs  gehören  auch  diese  seit  einem  Jahrtausend 
unverändert  fortdauernden  Namen,  welche  sich  auf  keine  der  später 
eingedrungenen    Sprachen    zurückführen   lassen^),    schon    der    vorgrie- 

>)  Kelkid  hat  man  für  armenisches  Kail-kjed  (nach  heutiger,  Gail-gjet  nach 
älterer  Aussprache)  d.  i.  Wolfsflufs,  also  dem  Namen  Lykos  gleichbedeutend  erklärt, 


Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  ponlischen  Küsten gebirge.      327 

chischen  Urbevölkerung  an.  Dasselbe  dürfte  man  von  dem  Namen 
des  wasserreichsten  aller  dem  Pontus  zuströmenden  Flüsse  dieses  Berg- 
landes voraussetzen,  dessen  Mündung  nahe  östlich  von  Tripolis  bei 
dem  Silberbergwerk  (^Qyvnta),  welches  dort  im  Altertum  in  Betrieb 
war,  über  dieser  Merkwürdigkeit  von  den  alten  Geographen  gänzlich 
übersehen  worden  zu  sein  scheint;  wenigstens  wird  der  grofse  Strom 
in  den  mehrfachen  griechischen  Küstenbeschreibungen  {neQmXot),  welche 
so  viele  ungleich  kleinere  Küstenflüfschen  mit  Namen  und  Distanzan- 
gabe aufzählen,  gänzlich  mit  Stillschweigen  übergangen.  Seinen  heut- 
zutage im  Unterlauf  gebräuchlichen  Namen  Charschüt  schreiben  die 
neugriechischen  Autoren  Xao(rlcaz^/c,  eine  Form,  welche,  obwohl  sie 
durch  kein  älteres  Zeugnis  belegt  wird,  ganz  den  Anschein  einer  dem 
Altertum  angehörigen  hat;  daneben  geben  sie  das  ebenso  rätselhafte 
Kdng  als  den  bei  den  griechisch  redenden  Anwohnern  des  Oberlaufs 
sowohl  für  den  Flufs  als  die  ganze  Thallandschaft  üblichen,  selbst  in 
älteren  kirchlichen  Dokumenten  für  den  Sprengel  von  Argyropolis 
-.Gümischchana)  gebrauchten  Namen. 

Letztgenannte  Stadt  gilt  in  der  nach  vielfachen  Einschränkungen 
aus  dem  späteren  Mittelalter  erhaltenen  heutigen  kirchlichen  Einteilung 
als  die  Hauptstadt  der  Diöcese  Chaldia,  welcher  Name  im  weiteren 
Sinne  auch  für  den  ganzen  türkischen  Regierungsbezirk  (Wilajet)  von 
Trapezunt  angewendet  wird.  Über  die  südlichen  Grenzen  desselben 
hinaus  in  die  benachbarten  Provinzen  von  Erzerum  und  Siwas  reicht 
die  Machtbefugnis  des  Metropoliten  von  Chaldia  nur  in  zerstreuten 
Gemeinden  griechischer  Konfession,  in  welchen  jedoch  die  griechische 
Volkssprache  meistenteils  schon  längst  dem  Türkischen  gewichen  ist; 
so  in  den  Distrikten  Ortzul,  Kertzini,  Schischöris,  Pollat  in  südlichen 
Nebenthälern  des  Lykos,  Abesch  im  Quellgebiet  des  Iris  und  Tschit 
in  dem  des  Halys. 

Viel  schwächer  noch  vertreten  und  mehr  vereinzelt  sind  die  Reste 
des  griechischen  Christentums  in  den  westlich  angrenzenden  Thal- 
landschaften des  mittleren  und  unteren  Lykos-Gebietes,  deren  alter 
Bistumstitel  Nikopolis  nach  der  Zerstörung  der  antiken,  bis  auf 
Pompejus'  Sieg  über  Mithradates  zurückgehenden  Stadt,  auf  die  jetzige 
türkische  Hauptstadt  der  Gegend,  Schebin-Karahissar,  übertragen 
worden  ist. 

Der  dritte  zur  Verwaltung  des  trapezuntischen  Metropoliten  gehörige 
Sprengel    endlich,    der    von    Osten    her    fast   bis    vor    die    Thore    der 


wofür  allerdings  nicht  Agatfaangelos  (4.  Jahrh.)  als  Autorität  gelten  darf,  da  der  bei 
diesem  Autor  also  benannte  Flufs  ein  benachbarter  Zuflufs  des  Euphrat  ist.  Dem 
steht  aber  die  aus  dem  früheren  Mittelalter  beglaubigte  griechische  Form  entgegen, 
so  wie  die  Übertragung  eines  ursprünglichen  Flufsnamens  auf  den  daran  gelegenen 
Ort  gegen  alle  Analogie  ist,  -während  das  Umgekehrte  die  Regel  bildet. 
Zeitschr.  d.  Geselbch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  23 


328 


H.   Kiepert: 


Hauptstadt  reicht  und  namentlich  die  den  drei  Bergklöstern  Vazelon, 
Sumeläs  und  Ag.  Georgios  zugeteilten  Gemeinden  umfafst,  führt  seinen 
Titel  nach  der  längst  untergegangenen  Bischofsstadt  Rhodopolis, 
deren  engeres  Gebiet  im  Kanton  Adjara  östlich  von  Djoroch  seit  dem 
letzten  Friedensvertrag  von  1878  dem  russischen  Gebiet  einverleibt 
worden  ist. 

Für  die  Gesamtzahlen  der  Bevölkerung  giebt  die  offizielle  türkische 
Statistik  zwar  weder  sichere  noch  vollständige  Daten,  die  nur  den  ober- 
flächlichen Schätzungen  von  Privaten  gegenüber  noch  einiges  Gewicht 
haben.  Wir  entnehmen  die  Ziffern  nur  für  die  innerhalb  des  Rahmens 
unserer  Karte  fallenden  Bezirke  dem  letzten  gedruckten  Provinzial- 
Jahrbuch  {Sälnäme)  des  Jahres  1299  (=  1883),  dessen  Mitteilung  wir 
der  Güte  des  Hm.  Ritters  von  Chiari  k.  u.  k.  österr.-ung.  General- 
konsuls in  Trapezunt  verdanken. 

steuerzahlende  männliche  Bevölkerung 


Ortschaften 

Häuser 

Armenier 

Griechen  Muslim 

insgesamt 

I  Tiräbzon 

36 

5000 

1609 

1799 

6450 

9858 

^  Aktsche-owa 

99 

6750 

1334 

2506 

14507 

18347 

3  Jomura 

51 

4605 

2006 

*843 

7917 

12766 

4  Scharly 

51 

^734 

— 

6619 

6619 

5  Tonia 

19 

1508 

— 

3978 

3978 

Sandjak  ^ 

6  Wakf-kebiri) 

57 

2429 

17 

— 

7682 

7699 

Tiräbzön 

7  Matschka 

64 

5170 

202 

6406 

5698 

1130^ 

8  Görele 

5^ 

3917 

59 

375 

12118 

11551 

9  Tireboli 

114 

6913 

213 

2934 

14992 

18139 

10  Kiresiin 

34 

2882 

297 

1793 

7314 

9404 

II  Keschäb 

.32 

1782 

— 

— 

7240 

7240 

la  Akkjöi 

19 

1793 

21 

711 

5051 

5783 

13  Sünnene 

74 

7301 

117 

1768 

16513 

18398 

Sandjak 

14  Of 

112 

9171 

— 

432^ 

^5945 

26377 

Rlze         ' 

15  Kurä-i-seba2) 

29 

1792 

— 

— 

5590 

559^ 

16  Rize 

125 

6178 

261 

22662 

21923 

17  Giimischchäna 
lg  Koans 

65 

6751 

579 

2579 

5026 

8184 

Sandjak 

28 

1497 

369 

1919 

1188 

Gümisch-^ 

19  Jaghmür-der6 

^5 

678 

538 

1133 

1671 

chäna 

ao  Torul 

50 

6297 

8064 

3^53 

11317 

ai  Kürtün 

1.  ,, 

51 

4037 

— 

761 

4686 

5447 

Summen :       j 

[197 

89185 

6434 

34139 

186293 

226gg6 

Die 

UnZuverlässigkeit 

dieser  Zahlen    leuchtet   ein 

schon 

aus   der 

1)  Arabisch-türkisch;  ,,groIses  Moscheengut". 

^  Dieser  nach  türkisch  geziertem  Amtsstil  arabisch  ausgedrückte  Name,  „die 
sieben  Dörfer"  ist  vielleicht  als  direkte  Übersetzung  einer  einheimischen  verloren 
gegangenen  Benennung  anzusehen,  von  welcher  der  in  den  Kriegsberichten  aus 
Pompejus'  Zeit  in  derselben  Gegend  erscheinende  Volkstamm  der  „Heptakomcten" 
die  griechische  Version  erhalten  hat. 


Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Kästengebirge.     329 

Ansetzung  einer  runden  Zahl  von  ganzen  Tausenden  für  die  Häuser 
gerade  des  hauptstädtischen  Bezirkes^  für  welchen  man  im  Gegenteil 
am  ehesten  eine  spezialisierte  Ziffer  erwarten  sollte,  noch  mehr  aus 
dem  aller  Erfahrung  widerstreitenden,  vom  i  V4  fachen  bis  öfters  zum 
nahezu  oder  mehr  als  3  fachen  steigenden  Verhältnis  zwischen  den 
Zahlen  der  Häuser  und  der  steuerpflichtigen,  d.  h.  über  sechszehnjäh- 
rigen männlichen  Bevölkerung,  womit  die  Möglichkeit  ausgeschlossen 
ist,  mit  auch  nur  annähernder  W^ahrscheinlichkeit  aus  jenen  Zahlen- 
reihen die  Gesamtkopfzahl  zu  berechnen.  Eine  Vergleichung  mit  den 
viel  bescheideneren  Zahlen,  welche  die  griechischen  Autoren  nach 
kirchlichen  Nachrichten  und  der  mit  jener  administrativen  Anordnung 
sich  nur  unvollständig  deckenden  kirchlichen  Einteilung  angeben, 
führt  um  so  weniger  zu  sicheren  Ergebnissen,  da  die  Zählungen,  auf 
welchen  sie  beruhen,  vielleicht  schon  vor  vielen  Jahrzehnten  gemacht 
sind,  indem  die  weit  höheren  Ziffern  der  Steuerlisten  von  1883  (deren 
Ursprungsjahr  uns  unbekannt  bleibt)  auf  eine  erhebliche  inzwischen 
eingetretene  Bevölkerungszunahme  hindeuten. 

Triandaphyllides  rechnet  zum  unmittelbaren  Sprengel  des  Metro- 
politen von  Trapezunt,  welchem  nahezu  die  Distrikte  i,  2,  8,  9,  10  ent- 
sprechen, nur  4600  griechisch-orthodoxe  Haushaltungen,  zu  dem  vom 
Metropoliten  von  Rhodopolis  abhängigen  Gebiete  der  drei  Bergklöster 
(=  Matschka,  no  7  der  türkischen  Liste)  3100  Häuser,  wobei  also  die 
derselben  Kirchenprovinz  zugehörigen  Bezirke  Jomura,  Of  und  Rize 
nicht  mitgerechnet  sein  können,  endlich  zu  dem  von  Chaldia  (12  und 
17—21  der  Listen)  nur  1900,  wie  es  scheint  ausschliefslich  diejenigen, 
in  welchen  jetzt  noch  griechisch  gesprochen  wird. 

Andererseits  ist  das  Gebiet  der  griechischen  Sprache  auch  heute 
noch  viel  weiter  ausgedehnt,  als  das  des  orthodoxen  Bekenntnisses. 
Der  unerträgliche  Druck  der  erst  durch  Sultan  Mahmud's  Reformen  in 
diesem  Jahrhundert  beseitigten  erblichen  türkischen  „Thalftlrsten" 
(Derebey's)  hatte,  besonders  in  den  Jahren  1680 — 1700,  Tausende  von 
Griechen  zu  einer  wenigstens  äufserlichen  Annahme  des  Islam  gezwungen, 
von  denen  nach  dem  durch  europäische  Intervention  herbeigeführten 
Aufhören  jenes  Zwanges  bereits  eine  erhebliche  Zahl,  namentlich  seit 
dem  Jahre  1860  fast  die  ganze  Bevölkerung  von  Krom  und  Torul 
wieder  sich  öffentlich  zum  christlichen  Kultus  zu  bekennen  gewagt 
haben,  ohne  dem  Vernehmen  nach  bisher  darin  gehindert  worden  zu 
sein.  In  anderen  Bezirken  scheint  der  Islam  fester  eingewurzelt, 
namentlich  in  Tonia  und  dem  stark  bevölkerten  Of,  während  das  Volks- 
leben seit  der  Zeit,  wo  hier  noch  das  griechische  Christentum  herrschte, 
durch  jenen  Wechsel  kaum  berührt  worden  ist:  es  wird  ausdrücklich 
hervorgehoben,  dafs  nicht  allein  die  Familiensprache  ausschliefslich  die 
griechische  ist,  sondern  auch  die  griechischen  Kirchenfeste  von  den 
äufserhchen  Muslims  mitgefeiert,  die  christlichen  Wallfahrtsorte  besucht 

23* 


330     H*  Kiepert:   Die  Verbreitung  d.  griech.  Sprache  im   pont.  Kastengebirge. 

werden,  die  Frauen  durchweg  unverschleiert  gehen.  Unser  Autor 
schlägt  die  Gesamtzahl  dieser  Kryptochristen  in  Of  auf  1 2000,  in  Tonia 
auf  2000,  im  Matschka  auf  1000  Familien  an,  während  loannides  die 
gesamte  Kopfzahl  der  äufserlich  den  Islam  bekennenden,  aber  nach 
Sitte  und  Sprache  noch  griechischen  Bevölkerung  auf  70000  erheben 
möchte.  Dadurch  würde  nach  seiner  Schätzung  die  Gesamtzahl  der 
innerhalb  des  Trapezuntischen  Wilajets  der  griechischen  Sprache  Ange- 
hörigen auf  mehr  als  300000  Köpfe,  unter  einer  Gesamtbevölkerung 
von  weniger  als  einer  vollen  Million  sich  erheben. 


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Für  die  Redaktion  verantwortlich:  Hauptmann  a.D.  Kollm  in  Charlottenburg. 


Druck  von  W.  Pormetter  in  Berlin. 


MUS.  COMP.  ZCX 
No.  149. 

ZEITSCHRIFT 
!  GESELLSCHAFT  FÜR  ERDKUNDE 

ZU   BERLIN. 

ALS  FORTSETZUNG  DER  ZEITSCHRIFT  FOR  ALLGEMEINE  ERDKUfIDE 
IM    AUFTRAGE    DER    GESELLSCHAFT 

HKKAUSGEÜKHKN' 

,  GEORG  KOLLM, 

GENERALSEKRETÄR  DER  GESELLSCHAFT. 

FÜNFUNDZWANZIGSTER  BAND.     FÜNFTES  HEFT. 


BERLIN, 
VERLAG.  VON  DIETRICH    REIMER. 


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Inhalt. 

XIV.    Bericht    über    eine  Reise   durch  Nord-  und  Mittel-Griechenland.     Von 

Dr.  Alfred  Philippson.     (Mit  einer  Karte,  Taf.  VI.) 331 

Karten: 

Taf.  VI.     Geologische    Übersichtskarte     von     Mittel  -  Griechenland.       Von 
A.  Philippson.     Mafsstab  i  1900000. 


Beiträge  zur  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Erdkunde 
werden  den  Herren  Verfassern  mit  50  Mark  pr,  Druckbogen  honoriert. 
—  Die  Gesellschaft  liefert  keine  Sonder^ Abzüge,  doch  steht  es  den 
Verfassern  frei,  solche  nach  Über eihkunft  mit  der  Redaktion  auf 
eigene  Kosten  anfertigen  zu  lassen, 

Bureau  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin 

s.w.  Zimmerstrarse  90 1'- 


j-  ^  y^y^^^^ 


Der  fttnfttndzwanzigste  Band  der  „Zeitschrift  der  Gesell- 
schaft ftü:  Erdkunde  zn  Berlin^'  erscheint  1890  in  S  zweimonatlichen 
Heften,  der  siebzehnte  Band  der  „Verhandinngen  der  Gesell- 
schaft für  Erdkunde  zn  Berlin'*  in  10  Nummern.  Der  Preis  der 
Zeitschrift  ne-bst  Verhandlungen  ist  15  Mark.  Die  »^Ver- 
handlungen'*  sind  auch  allein  zum  Preise  von  S  Mark,  einzelne 
Kümmern  der  letzteren  je  nach  Umfang  zu  erhöhten  Preisen  zu  beziehen. 

Die  Bände  I-IV  (1866 — 1869)  sind  zum  Preise  von  g  Mark,  der 
V.—Vm.  Band  (1870 — 1873)  zum  Preise  von  lo  Mark,  der  IX.— XIX.  Band 
(1874 — 1884)  ™i^  ^^^  Verhandlungen  zum  Preise  von  13  Mark  und  der 
XX.— XXIV. Band  (1885 — i889)ztim  Preise  von  15  Mark  pro  Band,  ebenso 
die  Verhandlungen  der  Gesellschait  für  Erdkunde  1874— 1884»  zum  Preise 
von  4  Mark  und  1885— 1889  ^^™  Preise  von  6  Mark  pro  Band  komplett 
geheftet  zu  haben. 


Preis -Ermäfsigung. 

Die  Bände  I— VI  und  neue  Folge  I— XIX  der  Zeitschrift  fftr  all- 
gemeine Erdkunde  (1853  —  1865)  sind 

zusammengenommen  zum  Preise  von  3  Mark]        »^  . 
und  einzeln  zum  Preise  von  4  Mark  j 

durch  jede  Buchhandlung  zu  beziehen. 

Berlin,  im  Oktober  1890.  qj     Verla^shandluni?  von 

s.w.,  Anhaltstrafs«  No.  12.  w  xc^oixcmvAxwxig       vwn 

Dietricli  Reimer 

(Reimer  &  Hocfcr). 


XIV. 

Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittel- 
Griechenland. 

Von  Dr.  Alfred  Philippson. 

(Mit  einer  Karte:  Tafel  6.) 

Nachdem  der  Verfasser  in  den  Jahren  1887 — 89  den  Peloponnes 
behufs  geologisch-geographischer  Erforschung  durchwandert  hatte*), 
durchreiste  er  in  diesem  Frühjahre  (1890),  allerdings  nur  flüchtig, 
Nord-  und  Mittelgriechenland  (Thessalien  und  das  eigentliche  Hellas). 
Die  auf  dieser  Reise  gesammelten  Beobachtungen  sind  in  dem  folgen- 
den Berichte  niedergelegt. 

Zunächst  ist  es  mir  eine  angenehme  Pflicht,  sowohl  der  Kaiserlich 
deutschen  Gesandtschaft  in  Athen,  als  der  Königlich  griechischen  Re- 
gierung^  fiir  die  mir  bei  dieser,  wie  bei  meinen  früheren  Reisen  in 
Griechenland  mit  der  gröfsten  Bereitwilligkeit  gewährten  wirksamen 
Empfehlungen  zu  danken.  Der  griechischen  Regierung  fühle  ich  mich 
besonders  verpflichtet  für  die  Stellung  militärischer  Geleitmannschaft 
auf  dem  gröfsten  Teile  meiner  diesjährigen  Reiseroute.  — 

Es  sei  mir  gestattet,  an  erster  Stelle  den  Zweck  und  das  Haupt- 
ergebnis der  Reise  in  kurzen  Worten  hervorzuheben. 

Während  der  Peloponnes  seit  den  im  Jahre  1833  veröffentlichten, 
jetzt  veralteten  Arbeiten  der  „Expedition  scientifique  de  Mort^e"  nicht 
wieder  eingehender  geologisch  untersucht  war,  haben  eine  Anzahl  öster- 
reichischer Geologen  in  den  siebenziger  Jahren  Mittelgriechenland, 
Euböa,  sowie  Teile  Thessaliens,  Macedoniens  und  anderer  Ägäischer 
K-üstenländer  aufgenommen  und  ihre  Resultate,  begleitet  von  geologi- 
schen Karten,  im  40.  Bande  der  Denkschriften  der  Wiener  Akademie 
der  Wissenschaften  (Math.-naturw.  Klasse,  1880)  niedergelegt.  Während 
also  der  Peloponnes  dringend  einer  Neubearbeitung  bedürftig  war, 
konnte  man  besonders  Mittelgriechenland,  das  von  zwei  ausgezeich- 
neten Beobachtern,  von  Bittner  und  dem  allzu  früh  verewigten  Neu- 
ma.yr  erforscht  worden,  zu  den  geologisch  am  besten  bekannten 
1  rändern    des  Orients  rechnen.     Doch    ergab    sich  bei  meinen  Unter- 


1)  S.    die  vorläufigen  Berichte    in    den  „Verhandlungen    der  Gesellschaft    für 
Krdkunde  zu  Berlin",  Bd.  XIV,  XV  u.  XVI. 

Zeitschr.  d.  Gcseilsch.  f.  Erdk.   Bd.  XXV.  24 


332  Alfred  Philippson: 

suchungen  im  Peloponnes  in  einer  wichtigen  geologischen  Frage  ein 
Widerspruch  mit  den  Resultaten  von  Bittner  und  Neumayr. 

Es  war  dies  die  Frage  nach  der  Altersstellung  des  im  Peloponnes 
auftretenden  Rudisten-Nummulitenkalkes  und  damit  der  ganzen  ihn 
überlagernden  Schichtfolge  von  Schiefem,  Sandsteinen  und  Platten- 
kalken —  die  Frage  nach  dem  Verhältnis  dieser  Schichten  zu  den  von 
Bittner  und  Neumayr  sämtlich  der  Kreideformation  zugesprochenen 
Schichten  Mittelgriechenlands. 

An  und  für  sich  war  die  Frage  nach  dem  Alter  der  peloponnesi- 
schen  Schichten  nur  durch  genaue  paläontologische  Untersuchung  ihrer 
Fauna  zu  entscheiden.  Bevor  diese  letztere  möglich  war,  habe  ich  sie 
vorläufig  der  Kreide  zugezählt  (zu  welcher  sie  bisher  immer  gerechnet 
worden  waren),  weil  die  Analogie  mit  den  in  Mittelgriechenland  auf- 
tretenden Gesteinen  überaus  grofs  war.  Die  den  Westen  der  Land- 
schaft Ätolien  einnehmende  Zone  von  Schiefern  und  Sandsteinen,  mit 
der  uns  Neumayr  bekannt  gemacht  hat,  setzt  nämlich  in  der  Rich- 
tung ihres  Streichens  jenseits  des  Golfes  von  Patras  in  den  Peloponnes 
hinein  fort  und  überlagert  dort  Nummulitenkalk ;  die  oberen  Kalke 
Ätoliens  entsprechen,  nach  Neumayr's  Schilderung,  genau  den  oberen 
Plattenkalken  (Olonoskalken)  im  Peloponnes  —  kurzi  waren  die  Ge- 
steine des  westlichen  Mittelgriechenland  Kreide,  so  mufsten  es  auch 
die  peloponnesischen  Gesteine  sein! 

Die  paläontologische  Untersuchung  der  peloponnesischen  Nummu- 
litenfauna,  die  Herr  C.  Schwager  in  München  auszuführen  die  Güte 
hatte,  ergab  aber  mit  Entschiedenheit  das  eocäne  Alter  dieser  Fauna; 
sonach  waren  sowohl  die  dieselbe  beherbergenden  Kalke,  als  auch 
die  darüber  lagernden  Schiefer,  Sandsteine  und  oberen  Plattenkalke 
dem  Eocän  zuzurechnen.  Es  gab  also  nur  zwei  Möglichkeiten:  ent- 
weder war  die  Übereinstimmung  der  peloponnesischen  Formationen 
mit  den  mittelgriechischen  nur  eine  scheinbare  —  oder  aber  die 
Bittner-Neumayr'sche  Auffassung  der  mittelgriechischen  Formationen 
krankte  an  einem  Fehler  und  ein  Teil  Mittelgriechenlands  bestand 
ebenfalls  aus  Eocän.  In  letzterem  Falle  kam  wesentlich  der  Westen 
Mittelgriechenlands  in  Betracht;  wenn  es  dort  gelang,  im  Liegenden 
der  Sandsteinformation  denselben  Nummulitenkalk,  wie  im  Peloponnes, 
aufzufinden  und  zugleich  festzustellen,  dafs  die  dortigen  Sandsteine 
und  oberen  Plattenkalke  nicht  identisch  seien  mit  den  Schiefem  und 
oberen  Kalken  des  östlichen  Mittelgriechenland,  in  welch  letzteren  bei 
Livadia  eine  unzweifelhaft  kretacische  Fauna  auftritt  —  dann  war  das 
Rätsel  gelöst  und  das  Verhältnis  der  peloponnesischen  zu  den  mittel- 
griechischen Formationen  klar  gestellt.  —  Das  Vorhandensein  von 
Nummulitenkalk  im  westlichen  Mittelgriechenland  war  um  so  wahr- 
scheinlicher, als  in  dem  ganzen  Gebirgszuge,  der  den  Westen  der 
Balkanhalbinsel  einnimmt,  von  Istrien  bis  Epirus  überall  sich  Nummu- 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  333 

liten  führende  Gesteine  vorfinden.  Speziell  in  Epirus  ist  das  häufige 
Auftreten  von  Nummulitenkalk  von  Boud^)  und  Visquenel*)  konstatiert. 

Um  diese  Frage  zu  entscheiden,  unternahm  ich  eine  Reise 
durch  Mittelgriechenland,  und  wie  wir  sehen  werden,  wurde  dieser 
Zweck  völlig  erreicht,  indem  ich  feststellen  konnte,  dafs  alles,  was 
Neumayr  im  westlichen  Mittelgriechenland  (in  Ätolien  und  Akarnanien) 
als  „unteren"  und  „mittleren  Kreidekalk"  bezeichnete,  nichts  anderes 
ist  als  der  im  Peloponnes  auftretende  Rudisten-Nummuliten-Kalk;  dafs 
ebenso  die  darüber  liegenden  Sandsteine,  Hornsteine  und  Plattenkalke 
den  gleichartigen  Gebilden  im  Peloponnes  entsprechen  —  dafs  sich 
also  die  im  Peloponnes  beobachteten  Lagerungsverhältnisse  hier  genau 
wiederholen  —  dafs  femer  dieser  Sandstein  und  Plattenkalk  nichts 
mit  den  unzweifelhaft  kretacischen  Schiefern  und  „oberen  Kalken" 
des  östlichen  Mittelgriechenland  gemein  haben,  sondern  dafs  sie  an 
einer  gewissen  Linie  von  den  Kreidekalken  des  Ostens  unter  teuft 
werden. 

Es  ist  demzufolge  fast  der  ganze  westliche  Teil  Mittelgriechen- 
lands, ebenso  wie  fast  der  ganze  Peloponnes,  von  der  Kreideformation 
auszuscheiden  und  dem  Eocän  zuzurechnen^). 

I.  Reise  von  Belgrad  nach  Salonik. 

Am  Abend  des  4.  März  (neuen  Stils)  reiste  ich  von  der  serbischen 
Hauptstadt  ab,  um  nach  dreiundzwanzigstündiger  Eisenbahnfahrt  am 
folgenden  Abend  in  der  berühmten  Hafenstadt  einzutreffen.  In  der 
Nacht  vom  i.  zum  2.  März  war  in  Ungarn  und  Serbien  starker  Schnee- 
fall eingetreten,  so  dafs  bei  meiner  Durchreise  eine  fufstiefe  Schnee- 
decke die  ungarische  Pufsta,  die  stellenweise  gefrorene  Donau  und  das 
serbische  Gebirgsland  bedeckte.  Bis  über  die  Wasserscheide  zwischen 
Morava  und  Wardar  hielt  die  Schneedecke  an  und  erst  in  der  Nähe 
von  Üsktib  löste  sie  sich  in  dünne  Flecken  auf,  um  schliefslich  bei 
dieser  Stadt  selbst  gänzlich  zu  verschwinden.  Doch  blieb  die  Tem- 
peratur winterlich  frisch,  so  dafs  man  die  Heizung  der  Coup<$s  nicht 
hätte  vermissen  mögen,  bis  der  Zug  nach  Durchfahrung  des  letzten 
Engpasses  in  die  macedonische  Küstenebene  eintrat  und  uns  ein  lauer 
Wind  vom  Meere  her  entgegenschlug.  Auch  hier  konnte  man  den  un- 
gemein erwärmenden  Einflufs  des  Mittelmeeres  im  Winter  an  seinen 
nördlichen  Küsten  trefflich  beobachten,  einen  Einflufs,  der  sich  hier 
fast  ebenso  geltend  macht,  wie  bei  Überschreitung  des  Apennin  bei 
Genua  oder  des  Karst  bei  Triestl  In  Salonik  herrschte  am  Tage  eine 
solche  Sonnenhitze,    dafs    das  Umhergehen    am    sonnigen   Quai    nicht 


*)  Die  europäische  Türkei.     Wien  1889.     I.  Bd.    S.  154. 
2)  Mimoires  Soc.  G60I.  de  France,     ae  Ser.,  T.  I.  1844.     S.  277. 
^)  Vgl.  hierüber    meinen   Aufsatz:    Über   die  Altersfolge    der   Sedimentforma- 
tionen in  Griechenland.     Zcitschr.  d.  deutschen  geolog.  Gesellsch.   1890,  S.  150  ff. 

24* 


334  Alfred  Philippson: 

ohne  Beschwerde  war.  Die  Lebensweise  des  Eisenbahnpersonals, 
welches  den  Zug  von  der  serbischen  Grenze  bis  Salonik  führt,  miifs 
zuweilen  im  Winter  eine  sehr  beschwerliche  und  gesundheitsschädliche 
sein:  des  Vormittags  Abfahrt  bei  —  20°,  des  Abends  Ankunft  bei  +  20", 
bezüglich  umgekehrt  soll  nicht  selten  vorkommen  1 

Die  Fahrt  bietet  eine  ununterbrochene  Reihenfolge  wechselvoller 
und  interessanter  Eindrücke.  Die  Eisenbahn  erreicht  bald  hinter  Bel- 
grad das  Thal  der  Morava,  dem  sie  nun  auf  der  ganzen  Strecke  bis 
zur  serbischen  Grenze  folgt.  Das  Morava -Thal  bildet  ja  nicht  blofs 
durch  seine  Fruchtbarkeit  und  dichte  Bevölkerung  das  Centrum  des 
serbischen  Königreichs,  sondern  auch  seine  Hauptverkehrsader.  Durch 
das  meist  breite  und  sanft  ansteigende  Thal  fiihrt  von  Alters  her  die 
Hauptstrafse  von  Ungarn  und  Central-Europa  nach  Macedonien  einer- 
seits, nach  Thrazien  und  dem  Bosporus  andrerseits.  Bei  Nisch  trennen 
sich  die  Strafsen  und  heute  die  Eisenbahnlinien  nach  Konstantinopel 
und  Salonik.  Während  die  erstere  Linie  nach  Südosten  an  der  Nischava 
entlang  sich  nach  Sofia  wendet,  verfolgt  die  letztere  die  Morava  weiter 
aufwärts.  Beim  ersten  Morgengrauen  verläfst  der  Zug  das  als  Strafsen- 
knotenpunkt  so  wichtige  Nisch.  Bald  nähern  sich  von  beiden  Seiten 
die  Berge  und  engen  die  Thalaue  auf  einer  kurzen  Strecke  bis  auf  etwa 
hundert  Meter  Breite  ein:  es  ist  dies  der  von  der  alten  gleichnamigen 
Burg  beherrschte  Engpafs  von  Kurvingrad.  Dann  verbreitert  sich  das 
Thal  wieder  zu  einer  ansehnlichen  Ebene,  in  welcher  Äcker  mit  ein- 
zelnen Eichengruppen  abwechseln.  Die  serbischen  Dörfer  machen, 
soweit  man  sie  von  der  Bahn  aus  sehen  kann,  einen  höchst  ärmlichen 
Eindruck.  Sie  bestehen  fast  nur  aus  aufserordentlich  kleinen  Lehm- 
hütten mit  quadratischem  Grundrifs,  mit  Stroh  gedeckt,  teils  ganz  ohne 
Fenster,  teils  mit  kleinen,  mit  Papier  verklebten  Löchern;  jede  Hütte 
ist  von  einer  Reisighürde  umgeben.  Selbst  von  dem  Städtchen  Lesko- 
vatz  erblickt  man  von  der  Bahn  aus  nur  einige  elende  Hütten.  Eine 
gute  Landstrafse,  auf  der  sich  schwerfallige,  mit  Holz  beladene  Ochsen- 
schhtten  bewegen,  begleitet  die  Eisenbahn.  Bald  hinter  Leskovatz 
treten  die  Berge  dicht  zusammen,  und  man  betritt  nun  einen  viele 
Wegstunden  langen  Engpafe,  die  Momina  Klisura,  in  welchem  sich  die 
Morava  zwischen  steilen  Schieferbergen  schäumend  Bahn  bricht. 
Dieser  Pafs  ist  das  bedeutendste  Verkehrshindernifs  auf  der  Morava- 
linie.  Die  mit  prächtigen  Eichenwäldern  bedeckten  Thalwände  be- 
stehen aus  einem  grünlichen  Schiefer,  der  auf  der  Toula'schen  Karte 
der  Balkanhalbinsel  (Petermann's  Mitteilungen  1882,  Tafel  16)  als 
„Phyllit"  eingetragen  ist.  Zwischen  Djep  und  Vladitschihan  bemerkt 
man  einige  Gänge  eines  Eruptivgesteins  (Trachyt?)  in  dem  Schiefer. 
Dann  erweitert  sich  das  Thal  zur  Ebene  von  Vraitja.  Dichtes  Schnee- 
gestöber verdeckte  die  Aussicht,  bis  wir  jene  serbische  Grenzstadt 
passiert  hatten.    Es  geht  nun  in  breiter  fruchtbarer  Thalebene  aufwärts 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  335 

und  bald  erreicht  man  die  Landesgrenze  (seit  1878),  die  ohne  jede 
natürliche  oder  ethnographische  Begründung  diese  Thalebene  mitten 
durchschneidet.  Es  befinden  sich  hier  zwei  Grenzbahnhöfe  dicht  neben 
einander:  Ristovatz  auf  serbischer,  Zibeftsche  auf  türkischer  Seite;  in 
letzterem  verläfst  man  die  serbische  Staatseisenbahn,  wird  einer  höchst 
peinlichen  Pafs-  und  Zollrevision  unterworfen  und  setzt  dann  nach 
längerem  Aufenthalt  die  Fahrt  mit  der  „Orientbahn"  fort.  Der  Ver- 
kehr auf  dieser  Linie  ist  sehr  gering;  obwohl  nur  ein  Zug  täglich  ver- 
kehrt, war  derselbe  äufserst  wenig  besetzt.  Das  niedere  Eisenbahn- 
personal besteht  aus  Griechen;  im  übrigen  hört  man  ein  ganz  erstaun- 
liches Sprachengemisch:  griechisch,  türkisch,  albanesisch,  slavisch,  wa- 
lachisch,  spaniolisch,  italienisch,  französisch  —  und  deutsch.  An  jeder 
Station  sind  zwei  zerlumpte  türkische  Gensdarmen  postiert,  welche  eine 
Mustersammlung  aller  möglichen  Gewehr-  und  Seitengewehrmodelle  auf- 
weisen, letztere  zuweilen  ohne  Scheide  in  den  Ledergürtel  gesteckt! 

Die  Bahn  verläfst  nun  das  breite  Thal  der  Morava  und  wendet 
sich  an  der  Moravitza  entlang  nach  Süden,  allmählich  zur  Wasser- 
scheide aufsteigend.  Das  Gebirge,  aus  krystallinischen  Gesteinen 
bestehend,  zeigt  sanfte  Formen,  und  bald  gelangt  man  auf  eine  breite 
Hochfläche,  die  im  Westen  von  dem  düstem,  kahlen  Karadagh  überragt 
wird.  Die  serbischen  Eichenwälder  haben  hier  ihr  Ende  erreicht; 
nur  einzelne  Gruppen  dieser  Bäume  erscheinen  noch  zerstreut  zwischen 
den  Äckern  oder  dem  dürren  Dorngestrüpp,  welches  die  Brachfdder 
bedeckt.  Die  Berggehänge  sind  von  hier  an  bis  zur  Küste  des 
Mittelmeeres  meist  von  abschreckender  Kahlheit.  Denn  während 
die  mitteleuropäischen  Wälder  hier  ihre  Grenze  erreichen  —  die  ihnen 
freilich  an  dieser  Stelle  mehr  durch  die  Verwüstung  der  Menschen  als 
durch  natürliche  Bedingungen  gesetzt  ist  — ,  reicht  die  Mediterranflora 
mit  ihren  immergrünen  Makien,  die  wenigstens  hier  und  da  den  Ein- 
druck der  Kahlheit  zu  mildern  vermögen,  nicht  in  das  Innere  der 
Balkanhalbinsel  hinauf. 

Die  Hauptwasserscheide  zwischen  den  Gebieten  der  Donau  und 
des  Ägäischen  Meeres  ist  hier,  fast  unmerklich,  auf  einer  etwa  7  km  breiten 
Hochebene  von  ungefähr  550m  Meereshöhe  gelegen,  zu  welcher  von 
beiden  Seiten  ein  bequemer,  allmählicher -Aufstieg  hinaufführt.  Dieser 
Pafs  ist  also  von  der  Natur  selbst  als  einer  der  wichtigsten  Übergangs- 
punkte der  Balkanhalbinsel  vorgezeichnet.  Oben  liegt  die  Station  Pre- 
schowo.  Von  hier  aus  senkt  sich  die  Hochfläche  nach  Süden  und 
wird  bald  von  Wasserrissen  koupiert  und  in  ein  sanft  geformtes  Hügel- 
land aufgelöst.  Grofse  Strecken  Landes  sind  unbebaut  und  mit 
dürren  Stauden  bedeckt.  Man  passiert  bald,  während  die  Bahn  sich 
immer  mehr  hinabsenkt,  das  in  einiger  Entfernung  östlich  liegende 
Städtchen  Kumanovo.  Nach  Osten  übersieht  man  eine  weite  flach- 
hügelige Senke,   durch    welche  die  Strafse  Üsküb-Kuraanovo-Köstendil 


336  Alfred  Philippson: 

nach  Bulgarien  hineinführt.  Dann  gelangt  man  in  die  fruchtbare  Ebene 
vonÜsküb  hinab.  Die  Dörfer  gewinnen  ein  wohlhabendes  Aussehen; 
die  grofsen  Steinhäuser  kontrastieren  wohlthuend  gegen  die  elenden 
Lehmhütten  in  Serbien.  Der  Boden  der  Ebene  ist  ein  fetter  Lehm, 
der  überall  angebaut  ist,  und  stellt  im  Frühjahr  eine  unabsehbare 
Getreideflur  dar.  Im  Norden  und  Westen  ragen  mächtige  Gebirge 
auf  und  geben  der  freundlichen  Landschaft  einen  ernsten  Hinter- 
grund: im  Norden  der  dunkle  Karadagh,  im  Westen  der  mäch- 
tige Schardagh,  dessen  Hochgipfel  Ljubotrn,  der  höchste  Berg  der 
Balkanhalbinsel,  leider  in  Wolken  gehüllt  war.  Aus  den  Schluchten 
dieses  Hochgebirges  heraus  betritt  der  ansehnliche  Flufs  Wardar  (der 
Axios  der  Alten)  die  Ebene  von  Üsküb.  An  seinem  linken  Ufer  dehnt 
sich  die  Stadt  aus  mit  ihren  zahllosen  Minarets,  malerisch  überragt 
von  zwei  citadellengekrönten  Hügeln.  Üsküb,  slavisch  Skopje,  die 
alte  serbische  Königsstadt,  ist  noch  heute  eine  der  wichtigsten  kommer- 
ziellen Mittelpunkte  der  westHchen  Balkanhalbinsel. 

Von  Üsküb  abwärts  folgt  die  Bahn  fortwährend  dem  Wardar,  der, 
von  einem  Saume  prächtiger  Bäume  begleitet,  in  stetem  Wechsel  bald 
weite  fruchtbare  Thalbecken,  bald  wilde  Felsengen  durchströmt.  Zu- 
nächst geht  es  durch  die  Ebene  von  Üsküb,  am  Fufse  der  Vorketten 
des  Schardagh  entlang;  dann  beginnt  der  erste,  etwa  20km  lange 
Engpafs.  Die  kahlen  Felswände  bestehen  aus  stark  gefalteten  krystalli- 
nischen  Schiefern,  die  nach  NNO  zu  streichen  scheinen.  Bald  bemerkt 
man  mächtige  Serpentingänge  im  Schiefer,  der  weiterhin  eine  flachere 
Lagerung  annimmt.  Kalklager  und  Serpentinlagergänge  liegen  den 
Schiefern  eingeschaltet.  Kurz  ehe  man  Köprülü  erreicht,  erweitert 
sich  das  Thal  wieder  zu  einem  freundlichen  Becken,  das  mit  Feldern 
und  Gärten  bedeckt  ist.  Grofse  Schöpfräder  führen  den  letzteren  das 
Wasser  des  Flusses  zu.  Wo  von  neuem  das  Thal  sich  verengt,  da 
liegt,  malerisch  an  beiden  Thalwänden  sich  hinaufziehend,  zu  Seiten 
des  von  einer  alten  Holzbrücke  überspannten,  etwa  50  m  breiten 
Flusses,  die  volkreiche  Stadt  Köprülü.  Zahlreiche  schlanke  Minarets, 
die  Bauart  der  Häuser,  deren  Fenster  nach  mohamedanischer  Sitte 
mit  dichten  Holzgittern  verschlossen  sind,  geben  dem  Ort  ein  durchaus 
orientalisches  Gepräge,  das  um  so  eigentümlicher  wirkt,  als  die  Eisen- 
bahn mitten  durch  die  Stadt  führt.  Am  Bahnhof  werden  zierliche 
Töpferwaren  feilgeboten,  deren  Herstellung  eine  hervorragende  Industrie 
des  Ortes  bildet. 

Die  nun  folgende  wilde  Felsenge ,  etwa  1 5  km  lang,  besteht  zu- 
nächst bei  Köprülü  selbst  noch  aus  krystallinischen  Schiefern  und 
Serpentin.  (Auf  Toula's  Geolog.  Übersichtskarte  ist  hier  irrtümlich 
Neogen  angegeben.)  Dann  aber  beginnt  vor  Veneziani-Gradsko  hori- 
zontaler mergeliger  Thonschiefer  der  Neogenformation,  unter  dem  hier 
und  da  noch  einzelne  Kuppen  der  älteren  Schiefer  auftauchen.    Hinter 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  337 

genannter  Station,  bei  welcher  die  Fahrstrafse  von  Monastir  die  Bahn 
erreicht,  betreten  wir  wiederum  ein  weites  Thalbecken.  Den  Flufs 
begleitet  eine  fruchtbare  Ebene  und  in  weiterem  Abstände  ein 
flaches,  einförmiges,  graugrünes  Hügelland  von  horizontalem  Neogen, 
das  vielfach  typische  Tafelberge  bildet.  Erst  in  gröfserer  Entfernung 
wird  das  Becken  von  höheren  Gebirgen  umrandet.  Im  Norden  er- 
scheint eine  mächtige,  zweigipfelige  dunkle  Bergmasse,  wahrscheinlich 
das  Syenitgebirge  von  Istip.  Im  Süden  wird  das  Becken  durch  eine 
mächtige  schneebedeckte  Gebirgsbarriere  abgeschlossen,  die  vom 
Wardar  in  dem  Felsenpafs  von  Demirkapu  (das  „Eiserne  Thor") 
durchbrochen  wird.  Ein  flach  nach  NNW  einfallendes  Lager  eines 
harten,  grobbankigen,  bläulichen  Kalkes  stellt  sich  hier  dem  Strome, 
wo  er  aus  dem  Neogenbecken  in  das  Gebirge  eintritt,  entgegen  und 
«ird  von  ihm  in  einem  zwar  nur  einige  hundert  Meter  langen,  aber 
an  wilder  Grofsartigkeit  mit  der  Viamala  oder  der  Taminaschlucht 
wetteifernden  Felsenthore  durchbrochen.  Die  vollkommen  vegetations- 
losen, senkrechten  oder  gar  überhängenden  Felswände  stürzen  von 
beiden  Seiten  unmittelbar  in  die  wildstrudelnden  Gewässer,  so  dafs 
auch  nicht  ein  noch  so  winziger  Fleck  übrig  bleibt,  auf  dem  der  Fufs 
haften  könnte.  Die  Bahn  ist  in  den  Felsen  eingesprengt.  Bald  jedoch 
hört  der  Kalk,  der  nur  eine  wenig  ausgedehnte  Einlagerung  bildet, 
auf,  und  unter  ihm  hebt  sich  ein  schiefriges  oder  grauwackenähnliches 
Gestein  heraus,  das  sofort  sanfl;ere  Formen  verursacht.  Das  Engthal  hält 
aber  noch  20  km  weit  an ;  seine  Gehänge  sind  mit  Buschwald  bedeckt,  in 
welchem  sich  neben  laubabwerfenden  Sträuchern  zum  ersten  Male  die 
für  die  Mediterrangegenden  charakteristischen  strauchförmigen  immer- 
grünen Eichen  zeigen,  die  in  Griechenland  eine  so  hervorragende  Rolle 
spielen.  Hinter  Strumnitza  erweitert  sich  das  Thal  von  neuem.  Der 
etwa  150m  breite  Wardar  durchströmt  nun  in  Ruhe  ein  weites,  von 
sanften  Hügeln  umrahmtes  Becken,  in  dem  zahlreiche  Dörfer  in  wohl 
angebauter  Umgebung  liegen.  Im  Westen  ragt  ein  hohes  Gebirge 
auf,  anscheinend  aus  dunklem  Kalkstein  bestehend.  Dann  folgt  die 
letzte,  etwa  10  km  lange  Thalenge,  CingeneDervend  (der  Zigeuner- 
pafs)  genannt.  Die  Berge  treten  dicht  an  den  Flufs  heran,  aber  sie 
sind  sanft  geformt,  von  Gebüsch  bekleidet,  und  bestehen  aus  einem 
dunkeln  Eruptivgestein.  Nach  dem  Austritt  aus  dem  Pafs  überschreitet 
man  zum  letzten  Mal  den  Wardar  und  durchzieht  dann  bis  Salonik  die 
nur  von  ganz  unbedeutenden  Hügelzügen  unterbrochene  Küsten  ebene. 
Weite  Weidestrecken  wechseln  hier  mit  Getreidefeldern  oder  Sumpf- 
seen; man  kommt  an  einigen  jener  antiken  Tumuli,  hoher  künstlich 
aufgeschütteter  Hügel,  vorbei,  welche  in  Macedonien  und  Thessalien 
so  häufig  sind.  Unmittelbar  vor  der  Stadt  dehnt  sich  ein  verhältnis- 
raäfsig  kleiner  Bezirk  von  bewässerten  Gärten  mit  Obstbäumen  aus. 
Auch  im  Südosten  der  Stadt  umgiebt  den  Vorort  Kalamaria  ein  Hain 


338  Alfred  Philippson: 

von  Oliven  und  Südfruchtbäumen ;    sonst    sind  die  Ebene  von  Salonik 
sowohl  wie  die  sie  umgebenden  Gebirge  durchaus  baumlos. 

Die  Lage  Saloniks  und  das  eigentümliche  Leben  und  Treiben 
der  lebhaften  Handelsstadt  sind  so  oft  beschrieben  worden,  dafs  ich 
hier  nicht  darauf  eingehen  kann.  Es  sei  nur  bemerkt,  dafs  die  Stadt 
sich  an  einer  durchaus  kahlen  Berglehne  vom  Hafenquai  bis  zu  dem 
beherrschenden  Schlofs  der  Sieben  Türme  hinaufzieht.  Das  Gebirge 
besteht  aus  einem  grünlichen  Phyllit,  der  NW  streicht  (s.  Burgerstein 
und  Neumayr,  Denkschr.  Wien.  Akad.  Math.-naturw.  KL,  40.  Bd.  1880. 
S.  321,  330).  Der  Hafen  ist  im  allgemeinen  sicher,  nur  bei  Südwestwind 
herrscht  ein  lebhafter  Wellenschlag.  Salonik  geht  übrigens  demselben 
Schicksal  entgegen,  wie  Smyrna.  Seine  Hafenbucht  wird  dereinst  durch 
die  sich  immer  mehr  vorschiebenden  Alluvionen  des  Wardar  —  wie 
der  Golf  von  Smyrna  durch  diejenigen  des  Hermos  —  vom  Meere 
abgeschlossen  und  damit  die  Existenz  Saloniks  als  Hafenort  vernichtet 
werden.  Schon  jetzt  ist  die  Spitze  des  Wardardeltas  nur  noch  6kra 
von  dem  gegenüberliegenden  Kap  Kara  Burun  entfernt  und  die  Einfahrt 
durch  Sandbank^  sehr  erschwert.  Wardar  und  Wistritza  sc^iütten  grofse 
Massen  von  Sediment  in  den  Golf  von  Salonik.  Auf  der  Rückreise 
konnte  ich  bemerken,  wie  sich  der  Golf  durch  eine  schmutzig  grüne 
Farbe  von  dem  tiefen  Blau  des  offenen  Meeres  unterscheidet.  Die 
Grenze  zwischen  den  verschiedenfarbigen  Gewässern  war  haarscharf 
und  lief  vom  Kap  Apanomi  quer  über  den  Golf.  Die  Ursache  der 
grünen  Färbung  ist  jedenfalls  die  Vermischung  des  Meerwassers  mit 
sedimentführendem  Flufswasser.  In  der  Nähe  der  Wardarmündung 
selbst  war  das  Meer  vollkommen  gelb  gefärbt. 

n.   Thessalien.^) 

Am  Abend  des  7.  März  reiste  ich  mit  einem  kleinen  türkischen 
Küstendampfer  nach  Völo,  dem  Hafenplatz  Thessaliens,  ab,  wo  ich 
am  folgenden  Nachmittage  eintraf.  Die  Fahrt,  auf  der  ich  vom  herr- 
lichsten Wetter  begünstigt  war,  ist  eine  der  prächtigsten  Küstenfahrten, 
die  man  in  den  griechischen  Gewässern  machen  kann.  Man  fährt  an 
der  Ostküste  Thessaliens  gerade  in  solchem  Abstände  vorbei,  dafs 
man  den  vollen  Überbhck  über  ihre  mächtigen  Gebirge  gewinnt,  ohne 
dafs  die  Details  durch  allzu  grofse  Entfernung  verloren  gingen.  Der 
Eindruck  der  drei  grofsen  Gebirge  Olymp,  Ossa  und  Pelion  wurde 
noch  durch  die  reichliche  Schneebedeckung  verstärkt,  die  bis  etwa 
600  m  Meereshöhe  hinabreichte. 


1)  Die  neugriechischen  Namen  schreibe  ich  im  Folgenden  wie  sie  gesprochen 
werden  (das  z  ist  in  der  französischen  Art  auszusprechen).  Ausgenommen  sind 
davon  diejenigen  aus  dem  Altertum  überkommenen  Namen,  welche  uns  in  anderer 
Aussprache  geläufig  sind. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  339 

Zwischen  Olymp  und  Ossa  machte  sich  der  tiefe  Einschnitt  von 
Tempe  deutlich  bemerkbar,  dann  folgt  die  Ossa  selbst,  die  sich 
durch  ihre  kühne  Gipfelpyramide  auszeichnet.  Eine  zweite  tiefe 
Einsenkung  —  bei  Agyia  —  scheidet  sie  von  dem  langen,  einförmig 
sanft  geformten  Schieferrücken  des  Mavrovuni,  welcher  sich  in 
seinem  höchsten  Punkte  kaum  über  looo  m  erhebt.  Im  Osten  erscheint 
ganz  am  Horizont  die  abenteuerlich  steile  Pyramide  des  Athos. 
Weiter  nach  Süden  erhebt  sich  der  Rücken  des  Mavrovuni  allmählich 
zu  der  höheren  Masse  des  Pelion,  um  sich  dann  wieder  zu  der 
niedrigeren  Halbinsel  Magnesia  abzuflachen.  Der  Abfall  der  ganzen 
Gebirgskette  zum  Meere  ist  steil  und  ungebrochen,  aber  nicht  über- 
mäfsig  jäh.  Die  Küste  ist  durchaus  hafenlos  und  unzugänglich. 
An  den  Gehängen  des  Pelion  erscheinen  mehrere  grofse  Dörfer, 
deren  weifse  Häuser  man  deutlich  unterscheiden  kann.  Sie  gehören 
den  24  wohlhabenden  imd  grofsen  Ortschaften  an,  welche  auf  beiden 
Seiten  des  Pelion  liegen  und  sich  rein  griechischer  Abkunft  rühmen.  Über- 
haupt ist  der  Pelion  ein  sanft  geformtes,  wasser-  und  vegetationsreiches, 
wohlbewohntes  Gebirge,  ein  Umstand,  der  wesentlich  dem  Vorherrschen 
des  Glimmerschiefers  vor  dem  Kalke  zuzuschreiben  ist.  Die  unteren  Ge- 
hänge der  Küste  werden  von  dichten  Olivenhainen  bedeckt;  weiter  oben 
folgen  Pflanzungen  von  Apfel-  und  anderen  Obstbäumen,  während  in  den 
Gipfelregionen  sich  noch  ausgedehnte  Wälder  finden  sollen,  namentlich 
Buchenwälder.  Nächst  dem  südHchen  Pindos  besitzt  also  der  Pelion 
das  südUchste  Vorkommnis  der  Buche  in  Griechenland. 

Die  Halbinsel  Magnesia  zeigt  vom  Meere  aus  sehr  bunte,  rote  und 
grüne  Gesteine,  welche  nach  den  Untersuchungen  der  österreichischen 
Geologen  der  Glimmerschieferformation  zugehören.  Nach  denselben 
Autoren  streichen  in  dem  ganzen  ostthessalischen  Küstengebirge  die 
Schichten  quer  über  die  orographische  Längsrichtung  WSW — ONO, 
wie  man  das  auch  vom  Schiffe  aus  wahrnehmen  kann.  Das  südöstlichste 
Kap,  mit  welchem  Magnesia  der  Insel  Skiäthos  gegenüber  endigt,  besteht 
aus  Abstürzen  eines  gelben,  jedenfalls  neogenen  Konglomerats  von 
etwa  loom  Mächtigkeit.  An  diese  Halbinsel  schliefst  sich  nun  der 
schmale,  hakenförmig  gekrümmte  Vorsprung  von  Trfkeri  an,  welcher 
den  Golf  von  Volo  nach  Süden  abschUefet.  Vom  Festlande  —  von 
Westen  her  —  streckt  sich  ihm  ejn  anderer  Vorsprung,  Kap  Stavros, 
entgegen.  Beide  schmale  Landzungen  sind  Gebirgsland,  Welches 
deutlich  das  ONO- Streichen  erkennen  läfst.  Trikeri  besteht,  mit  Aus- 
nahme der  westhchen  Hakenspitze,  aus  einem  schroffen  Gebirgsgrat 
aus  krystallinischem  Kalk,  dessen  Schichten  flach  nach  Norden  unter 
den  GHmmerschiefer  einfallen,  während  er  nach  Süden  in  steilen 
Felswänden  abbricht.  Hier  und  da  erblickt  man  in  den  Felsenrunsen 
das  dunkle  Laub  des  immergrünen  Buschwerks  (Makien)  der  Mediterran- 
flora, in  deren  unbestrittenes  Gebiet  wir  nun  eingetreten  sind. 


340  Alfred  Philippson: 

Während  wir  zwischen  Trikeri  und  der  Nordspitze  Euböas  dahin- 
dampfen,  steigen  vor  uns,  alle  vorliegenden  Gebirge  überragend,  die 
mächtigen  Schneegipfel  des  Parnafs  und  der  Giona,  und  in  gröfserer 
Nähe  die  Kette  des  Othrys  auf. 

Bei  der  Einfahrt  durch  die  schmale  Öffnung  des  Golfes  von  Volo 
eröffnet  sich  ein  neues  grofsartiges  Panorama  auf  die  Westseite  des 
ostthessalischen  Küstengebirges,  das  fast  ebenso  unvermittelt  zum 
thessalischen  Tieflande,  wie  auf  der  anderen  Seite  zum  Meere  abstürzt. 
Auf  dieser  Seite  des  Gebirges  reichte  die  Schneedecke  viel  weniger 
tief  hinab  (bis  etwa  800  m).  Von  den  grofsen  thessalischen  Ebenen 
erblickt  man  vom  Meere  aus  nichts,  da  sie,  mit  Ausnahme  der  kleinen 
Küstenebene  von  Almyrös,  durch  einen  nicht  unbeträchtlichen  Höhen- 
zug, durch  die  sogenannten  Ziragiotischen  Berge,  vom  Golfe  geschieden 
werden.  Thessalien  macht  daher  vom  Meere  aus  überall  ebenso  den 
Eindruck  eines  Gebirgslandes,  wie  nur  irgend  eine  andere  Landschaft 
des  vielgebirgigen  Griechenland. 

Im  innersten  Winkel  des  fast  kreisförmigen,  rings  von  hohen 
Gebirgen  umschlossenen  Golfes  liegt  Volo,  die  einzige  Hafenstadt 
Thessaliens,  unmittelbar  am  Fufse  der  höchsten  Erhebung  des  Pelion, 
in  einer  kleinen  Ktistenebene.  An  den  Gehängen  des  Gebirges  liegen  die 
Häuser  des  grofsen  Dorfes  Makrynftza  zwischen  Fruchtbäumen  weit 
zerstreut  umher  und  verleihen  dem  Gebirge  einen  wohnlichen  Anstrich. 
Es  liegt  auf  Glimmerschiefer,  während  sich  nördlich  und  südlich  zwei 
mächtige  Marmorlager  quer  über  das  Gebirge  hinüberziehen  und  sich 
am  Fufse,  bei  Volo,  durch  Drehung  der  Streichrichtung  mit  einander 
vereinigen,  sodafs  der  Marmor  im  ganzen  ein  elliptisch  geformtes,  oben 
denudiertes  Gewölbe  darstellt,  unter  welchem  der  Glimmerschiefer  des 
Pelion  zum  Vorschein  kommt.  Dieselbe  Marmormasse  scheint  dann 
jenseits  der  Bucht  nach  WSW  in  die  Ziragiotischen  Berge  hinein  fort- 
zusetzen. 

Von  dem  Glimmerschiefergebirge  kommen  zahlreiche  Quellen 
herab,  welche  die  Umgegend  von  Volo  bewässern.  Um  die  Stadt, 
besonders  im  Südosten,  dehnen  sich  daher  fruchtbare  Gärten  aus,  in 
denen  Orangen  und  andere  Südfrüchte  in  der  geschützten,  sonnigen 
Lage  vorzüglich  gedeihen,  während  die  unteren  Berggehänge  von 
Olivenwäldern  bedeckt  sind.  Die  Stadt  zerfällt  in  zwei,  eine  Viertel- 
stunde von  einander  entfernte  Quartiere:  das  Kastro  im  Nordwesten,  die 
auf  einem  Hügel  gelegene  befestigte  alte  Türkenstadt,  die  jetzt  fast  ganz 
verlassen  und  verfallen  ist  —  und  die  neue  in  lebhaften!  Aufschwünge 
begriffene  Griechenstadt  im  Südosten,  am  Landungsplatze  gelegen. 
Volo,  der  einzige  Export-  und  Importplatz  des  grofsen  und  fruchtbaren 
Thessalien,  ist  eine  Stadt  von  hervorragender  kommerzieller  Bedeutung. 
Es  besorgt  die  Ausfuhr  des  thessalischen  Viehes  und  Getreides,  die 
Einfuhr    der    in    Thessalien    benötigten    europäischen    Industrieartikel. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord«  und  Mittelgriechenland.  341 

Es  ist  die  einzige  Stadt  Thessaliens,  die  sich  seit  der  Vereinigung  mit 
Griechenland  wesentlich  gehoben  hat.  Die  Einwohnerzahl  ist  von  1881 
bis  1889  von  4000  auf  11 000  gestiegen  I  Die  Stadt  hat  regelmäfsige, 
reinliche  Strafsen,  stattliche  Häuser,  leidliche  Gasthöfe,  organisierte 
Feuerwehr  und  eine  Anzahl  bedeutender  Handelshäuser. 

Von  Volo  geht  die  thessalische  Eisenbahn  in  das  Innere  des 
lindes:  die  eine  Linie  zieht  in  die  grofse  westliche  Ebene  über  Veles- 
tino,  Ph^rsala,  Kardftza,  Trfkala  nach  Kalabäka,  die  andere  Linie  zweigt 
sich  von  Velestino  nach  Lärissa,  dem  Centrum  der  östlichen  Ebene, 
ab.  Am  9.  März  reiste  ich  mit  der  Bahn  in  6 '/»Stunden  nach  Trikala. 
Zunächst  durchschneidet  die  Bahn  die  kleine  Ebene  nördlich  von  Volo, 
welche  steinig  und  von  geringer  Fruchtbarkeit  ist.  Hier  und  da  steht 
krystallinischer  Kalk  in  der  Ebene  an.  Dann  beginnt  die  Bahn  den 
Höhenzug  hinaufzusteigen,  welcher  den  Golf  von  Volo  von  der  grofsen 
östlichen  thessalischen  Ebene  scheidet.  Er  besteht  aus  denselben  Glimmer- 
schiefem und  krystallinischen  Kalken  wie  der  Pelion,  mit  dem  er 
unmittelbar  im  Streichen  zusammenhängt.  Das  Streichen  ist  ONO, 
ebenso  wie  die  iorographische  Längsrichtung  des  Höhenzuges.  Man 
sieht  die  einzelnen  Kalk-  und  Schieferzüge  des  Pelion  sich  unmittelbar 
in  die  Ziragiotischen  Berge  fortsetzen,  trotz  der  viel  geringeren  Höhe 
der  letzteren,  welche  wohl  auf  Denudation  zurückzuführen  ist.  So  ist 
an  dieser  Stelle  die  grofse  Verwerfung  nicht  zu  bemerken,  die  sonst 
die  Westgrenze  des  ostthessalischen  Gebirges  bildet.  —  Beim  Aufstieg 
steht  zunächst  Glimmerschiefer  an,  dann  folgt  blaugrauer  Marmor,  der 
in  Steinbrüchen  ausgebeutet  wird ;  darüber  liegt  wieder  Glimmerschiefer. 
Wenn  die  Pafshöhe  überschritten  ist,  bemerkt  man  im  Glimmerschiefer 
einige  Kalklinsen  und  Serpentineinlagerungen.  Rechts  erscheint  wieder 
eine  gröfsere  Kalkmasse,  welche  mit  dem  Kalke  von  Kaprena  der 
österreichischen  geologischen  Karte  zusammenhängt.  Die  Berge  sind 
kahl  oder  mit  Gebtisch  immergrüner  Eichen  (Quercus  coccifera  L  oder 
ähnlicher  Arten)  locker  bestanden.  Man  erreicht  nun  bald  den  süd- 
lichen Zipfel  der  östlichen  Ebene  bei  Velestino,  wo  sich  ein  prächtiger 
Hain  laubwechselnder  Bäume  auf  quellenreichem  Grunde  ausdehnt. 

Der  Gegensatz  in  der  Vegetation  zwischen  der  Küste  und  dem 
Innern  Thessaliens  ist  ein  ungemein  grofser.  Unter  dem  im  Winter 
erwärmenden  Einflüsse  des  Meeres  gedeihen  sowohl  an  der  Ostküste 
wie  am  Gestade  des  Golfes  von  Volo  die  charakteristischen  immer- 
grünen Pflanzen  der  Mittelmeerregion,  sowohl  die  als  Makien  bekannte 
wilde  Buschvegetation,  als  auch  die  zahlreichen  kultivierten  Südfrucht- 
bäume, vor  allen  der  Ölbaum.  Sowie  man  aber  den  das  Innere 
umrandenden  Gebirgsgürtel  überschritten  hat,  sucht  man  vergebens 
nach  Ölbäumen,  Orangenhainen  oder  immergrünen  Makien :  sie  fehlen 
dem  inneren  Thessalien,  trotz  der  geringen  Meereshöhe  der  Ebenen,  voll- 
ständig, vielleicht  mit  Ausnahme  der  genügsamen  immergrünen  Kermes- 


342  Alfred  Philippson: 

eiche  (Q.  coccifera  LJ.  Ein  genügender  Ersatz  für  die  mangelnde 
Mediterranflora  ist  nicht  vorhanden.  Während  die  rauhen  Winter  der 
beiden  gebirgsiimschlossenen  Ebenen,  in  denen  die  kalte  Luft  stagniert 
und  starke  Frostgrade  nicht  selten  sind,  das  Gedeihen  der  immergrünen 
Bäume  und  Büsche  verbietet,  sind  die  regenarmen  und  sehr  heifsen 
Sommer  wiederum  dem  Fortkommen  der  mitteleuropäischen  Vegetation 
hinderlich.  Die  Berggehänge  der  tieferen  Region  sind  daher  ganz 
kahl ;  die  Ebenen  sind  völlig  baumlos  mit  Ausnahme  geringer  Strecken, 
wo  ihnen  von  höheren  Gebirgen  her  oder  durch  Quellen  reichliches 
Wasser  zugeführt  wird.  An  solchen  feuchten  Stellen  findet  man  durchaus 
nur  laubabwerfende  Bäume;  unter  ihnen  ist  der  Maulbeerbaum  besonders 
häufig.  Im  übrigen  sind  die  Ebenen,  soweit  sie  nicht  als  Getreide- 
äcker dienen,  von  dürren  Brachfeldern  eingenommen,  die  sich  nur  in 
der  Regenzeit  mit  einer  grünen  Krautvegetation  schmücken. 

Bekanntlich  bildet  das  Innere  Thessaliens,  das  man  öfters  als 
„Becken**  oder  „Kessel"  bezeichnet,  durchaus  kein  einheitliches  Tiefland, 
sondern  wird  von  einem  von  NW  nach  SO  lang  gestreckten  Bergzug 
in  eine  gröfsere  westliche  und  eine  kleinere  östliche  Ebene  geschieden, 
die  nur  durch  das  enge  Durchbruchsthal  des  Peneios  mit  einander  kom- 
munizieren. Dieses  „Thessali  sehe  Mittelgebirge",  wie  man  es  nennen 
kann,  das  sich  bis  800  m  erhebt,  ist  trotz  einer  flüchtigen  Bereisung 
durch  Fr.  Teller  (Denkschr.  Wien.  Ak.  1.  c.  S.  207)  noch  nicht  genügend 
bekannt.  Es  treten  in  ihm  Glimmerschiefer,  Marmore,  Kreidekalke 
und  Neogenablagerungen  auf.  Im  Süden  verwächst  es  unmittelbar  mit 
dem  Ziragiotischen  Gebirge.  Die  Bahn  ist  also  genötigt,  von  Velestino 
aus  von  neuem  ein  Gebirge  zu  überschreiten,  um  die  westliche  Ebene 
zu  erreichen.  Beim  Aufstieg  geht  es  zunächst  durch  Schotterablageningen; 
dann  tritt  grünlicher  Thonglimmerschiefer  zu  Tage,  O  bis  SO  streichend. 
Nördlich  erheben  sich  Berge  aus  Kalk,  welcher  diesen  Glimmerschiefer 
überlagert.  Man  gelangt  bald  auf  eine  flachwellige  öde  Hochebene, 
die  mit  dürrem  Gestrüpp  bewachsen  ist.  Hier  liegt  die  Station  Peri- 
souphlf.  Das  Stationsgebäude  ist  aus  einer  schwarzen  Basal tlava 
erbaut;  man  sagte  mir,  dafs  diese  Lava  'A  Stunde  südlich  der  Station 
anstehe.  Ich  hatte  natürlich  keine  Zeit,  den  Ort  aufzusuchen.  Jeden- 
falls ist  dieses  Vorkommen  von  Interesse  als  erstes  vulkanisches  Gestein, 
das  in  Nordgriechenland  bisher  bekannt  geworden  ist.  Nun  geht  es 
nach  W  hinab  zwischen  Bergen  eines  dickbankigen,  schwarzen  Kalkes, 
der  flach  NW  fallend  den  Glimmerschiefer  überlagert.  Vor  Äwalf  treten 
wieder  die  Glimmerschiefer  unter  diesen  Kalken  hervor.  Bald  öfihet 
sich  nun  ein  grofsartiger  Blick  auf  die  schneebedeckte  Pindoskette,  die 
gleich  einer  geschlossenen  Mauer  die  weite  Ebene  überragt.  Die  Haupt- 
kette erscheint  als  ein  gezackter,  aber  von  keinem  tieferen  Einschnitte 
unterbrochener  Kamm.  Davor  liegen  einige  niedrigere  Vorketten,  die 
von  N  nach  S  in  ihrem  Streichen  aus  SO  nach  O  drehen  und  so  zwischen 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  343 

Pindos  und  Othrys  eine  bogenförmige  Verbindung  herzustellen  Scheinen. 
In  der  Nähe  von  Äwali  wird,  wie  mir  mitgeteilt  wurde,  Chromeisenstein 
abgebaut,  der  über  Volo  exportiert  wird. 

Hinter  Äwali  erscheinen  rechts  flache  neogene  Vorhöhen,  dahinter 
aber  setzt  im  thessalischen  Mittelgebirge  ein  niedriger,  aber  un- 
unterbrochener Kalkrücken  nach  NW  fort.  Wir  sind  nun  in  den  öst- 
lichsten Zipfel  der  westthessalischen  Ebene  gelangt  und  erreichen  den 
von  Eichen  begleiteten  Lauf  des  Flusses  Tschianarli,  des  alten  Enipeos. 
Zunächst  ist  die  Ebene  noch  schmal.  Bei  Phersala  wird  sie  im 
Süden  von  einer  Htigelgruppe  begrenzt,  welche  aus  dunklem,  flach  NW 
fallendem  Kalk  zu  bestehen  scheint.  Gegenüber  wird  hier  das  thessa- 
lische  Mittelgebirge  aus  Neogen  gebildet,  aus  welchem  mehrere  flache 
Kalkkuppen  hervorragen.  Weiter  nach  NW  besteht  das  Mittelgebirge 
wieder  aus  höheren  Kalkbergen. 

Die  Ebene  verbreitert  sich  nun  schnell.  Der  Boden  ist  ungemein 
fruchtbar  und  bei  Phersala  fast  durchgängig  angebaut.  Hier  sah  ich 
eine  eigentümliche,  an  die  Fatam Organa  erinnernde  Luftspiegelung. 
Vor  uns,  im  NW,  erschien  die  Ebene  weithin  in  eine  glänzende  Wasser- 
fläche verwandelt,  hinter  welcher  entfernte  Hügel  und  Häuser  in  der 
Luft  zu  schweben  schienen.  Bei  der  Annäherung  verschmälerte  sich 
der  See  immer  mehr  und  mehr,  bis  er  endlich  ganz  verschwand  und 
die  vorher  in  der  Luft  schwebenden  Gegenstände  nun  den  Boden  be- 
rührten.    Es  soll  dies  Phänomen  hier  häufiger  beobachtet  werden. 

Hinter  Demerlf  beginnen  nun  ausgedehnte  unbebaute  Strecken, 
welche  in  dieser  Jahreszeit  von  den  Herden  walachischer  und  albanesischer 
Wanderhirten  belebt  werden.  Diese  Hirten  wohnen  inmitten  ihrer  Hürden 
in  kleinen  Hütten  aus  Schilfrohr;  im  Sommer  wandern  sie  in  die  Ge- 
birge des  Pindos  oder  selbst  bis  Oberalbanien  hinauf.  Aber  auch  die 
wenigen  Dörfer  der  seishaften  Bewohner  bestehen,  trotz  der  unerschöpf- 
lichen Fruchtbarkeit  des  Bodens,  aus  so  elenden  und  verkommenen 
Lehmhütten,  wie   man  sie  sonst  in  keinem  Teile  Griechenlands  findet. 

Nördlich  von  Sophädes  erhebt  sich  mitten  aus  der  Ebene  eine  kleine 
ganz  isolierte  Hügelgruppe  von  Kalk,  auf  welcher  das  alte  Kierion  lag. 
Die  Bachläufe  sind  in  diesem  Teil  der  Ebene  mehrere  Meter  tief  ein- 
geschnitten,  ohne   dafs  sie  etwas  anderes  als  Lehm  entblöfsten. 

Man  nähert  sich  nun,  an  der  Stadt  Kardftza  vorbei,  dem  Fufs  des 
Pindosgebirges,  welchen  man  bei  Phanäri  erreicht.  Die  ersten  Vorhügel 
bestehen  hier  aus  Schiefer,  Sandstein  und  Konglomerat  in  inniger 
Wechsellagerung;  die  Schichten  sind  schwach  in  verschiedenen  Rich- 
tungen geneigt.  Diese  Gesteine  gleichen  vollkommen  denjenigen  der 
Flyschformation  Ätoliens  und  des  Peloponnes  und  sind  daher  wohl, 
wie  diese,  dem  Eocän  zuzurechen.  Nördlich  von  Phanari  weicht  der 
Gebirgsrand  nach  W  zurück.  Hier  ist  die  erste  Vorkette  des  Pindos 
von  einem  tiefen  Einschnitte  durchbrochen,  von  dem  „Pörtaes"  genannten 


344  Alfred  Philippson: 

Engpasse,  durch  welchen  ein  Nebenflufs  des  Peneios  aus  einem  be- 
deutenden T^ängsthale  des  Gebirges  in  die  Ebene  mündet.  So  öffnet 
sich  hier  eine  der  wichtigsten  Strafsen  über  den  Pindos,  von  Thessalien 
in  das  Thal  des  oberen  Aspropotamos.  Hinter  dem  Einschnitt  ragt  der 
Hauptkamm  auf,  während  nördlich  die  Vorkette  durch  den  prall  und 
geschlossen  zur  Ebene  abstürzenden,  Kotsiakäs  genannten  Bergrücken 
gebildet  wird. 

Die  Bahn  durchschneidet  nun  die  Ebene  in  nördlicher  Richtung, 
überschreitet  den  Peneios  und  erreicht  Trikala. 

Diese  zweitgröfste  Stadt  Thessaliens  mit  13000  Einwohnern,  Hauptort 
der  westlichen  Ebene,  ist  durch  seine  Lage  von  hervorragender  Be- 
deutung. Hier  laufen  aus  Westen  die  wichtigsten  Pässe  von  Epirus 
über  den  Pindos  und  aus  Norden  von  dem  reich  bevölkerten  oberen 
Wistritzathal  nach  Thessalien  zusammen,  um  von  hier,  dem  Durch- 
bruchsthal des  Peneios  folgend,  Larissa  oder,  durch  die  Ebene  nach 
Süden  ziehend,  Volo  zu  erreichen.  Die  Stadt  liegt  am  Ende  eines 
halbinselförmigen  Höhenzuges,  der  von  den  Kambunischen  Bergen  her 
weit  nach  Süden  in  die  Ebene  hinein  vorspringt.  Auf  dem  Ende  des 
Höhenzuges  liegt  die  alte  Citadelle,  deren  starke  Mauern  noch  heute  sehr 
wohl  zu  verteidigen  wären.  Etwa  800 m  nördlich  haben  die  Griechen,  für 
welche  Trikala  von  der  gröfsten  strategischen  Wichtigkeit  ist.  auf  beherr- 
schender Höhe  eine  kleine  Schanze  errichtet,  der  noch  zwei  andere  weiter 
nördlich  in  Abständen  von  etwa  einem,  bezügl.  zwei  Kilometer  folgen.  Am 
Fufs  des  Citadellenhügels  dehnt  sich  in  der  Ebene  zu  beiden  Seiten  des 
Baches  von  Trikala,  der  zuweilen  grofse  Verheerungen  anrichtet,  die 
weitläufige  Stadt  mit  ihrem  lebhaften  Bazari  (Krammarkt)  aus.  Die 
Griechen  haben  die  Stadt  im  Zustande  echt  orientalischer  Vernach- 
lässigung und  grenzenlosen  Schmutzes  Überkommen,  und  bemühen  sich 
jetzt,  wenigstens  .einige  Hauptstrafsen  in  bessere  Ordnung  zu  bringen. 
Aber  noch  sind  bei  Regenwetter  die  Strafsen  kaum  zu  passieren.  Fast 
sämtliche  Türken  haben  die  Stadt  verlassen,  deren  Bevölkerung  jetzt  aus 
Griechen,  Walachen  und  Juden  besteht.  Die  Einheimischen,  zu  denen 
freilich  jetzt  ein  starker  Bestandteil  Einwanderer  aus  Alt- Griechenland 
gekommen  ist,  sind  meist  sowohl  der  walachischen  als  der  griechischen 
Sprache  mächtig  und  bedienen  sich  unter  sich  vielfach  der  ersteren 
mit  Vorliebe. 

Der  Höhenzug  von  Trikala  besteht  aus  dickbankigem,  grauen 
bis  grünlichen  Sandstein,  wechsellagernd  mit  Bänken  mergeliger  Schiefer, 
welche  letztere  in  einen  gelben  Lehm  verwittern,  den  man  fUr  Neogen 
halten  könnte.  Der  Sandstein  ist  im  unverwitterten  Zustande  sehr  hart, 
oft  fast  einem  Quarzit  ähnlich ;  man  erblickt  darin  oft  grofse  bläuliche 
Quarzkömer.  Dies  grauwackenähnliche  Gestein  entspricht  ganz  dem 
im  Peloponnes  häufigen  Sandstein  der  Flysch  -  Formation  (Eocän),  zu 
der    diese    Ablagerungen    jedenfalls    gehören,    ebenso    wie    die   von 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  345 

Phanari,  deren  Fortsetzung  sie  bilden.  An  der  Citadelle  fallen  die 
Schichten  flach  nach  Süden  ein.  (Auf  der  Toula'schen  Karte  sind 
sie  als  Neogen  eingezeichnet.)  Von  der  Höhe  geniefst  man  den 
Blick  auf  den  Pindos  und  die  Kambunischen  Berge,  der  leider  durch 
trübe  Luft  beschränkt  war.  Das  Kambunische  Gebirge  (im  N 
und  O  von  Trikala),  welches  die  Verbindung  zwischen  Pindos  und 
Olymp  herstellt,  scheint  nicht  aus  einem  O— W  streichenden  Kamm 
zu  bestehen,  wie  es  gewöhnlich  auf  den  Karten  dargestellt  wird,  sondern 
aus  einer  ganzen  Anzahl  paralleler,  von  NW  nach  SO  streichender 
Bergketten.  Sie  sind,  ebenso  wie  der  Pindos,  geologisch  fast  gänzlich 
unbekannt.  Die  nächsten  Ketten  östlich  Trikala  bestehen  aus  Kalk, 
welcher  hier  und  da  von  Schiefern  überlagert  zu  sein  scheint. 

Am  folgenden  Tage  (lo.  März)  machte  ich  einen  Ausflug  nach 
Kalabaka  und  den  durch  ihre  eigentümliche  Lage  auf  steilen  Felsen 
berühmten  Metdora-Klöstern.  Sie  liegen  im  äulsersten  nordwestlichen 
Winkel  der  Ebene,  wo  der  Peneios  seinen  Gebirgslauf  beendet  und  in 
das  Flachland  eintritt.  Die  Ebene  bildet  hier  von  Trikala  aus  eine 
Art  Golf  zwischen  den  Vorbergen  des  Pindos  und  der  Kambunischen 
Gebirge,  welchen  der  Peneios  in  vielfach  geteiltem,  schuttreichem  Bette 
durchströmt. 

In  einer  Stunde  föhrt  man  mit  der  Eisenbahn  von  Trikala  nach 
Kalabaka.  Östlich  begleiten  uns  die  Flysch-Sandsteine  und  -Schiefer 
bis  zum  Dorfe  Kuveltzi,  wo  plötzlich  ein  steiler  Kalkfels  aufragt.  Der 
Kalk,  der  zu  den  Bahnbauten  verwendet  worden,  ist  hell  und  dicht, 
ähnlich  den  Eocänkalken  des  Peloponnes  und  Ätolien-Akarnaniens, 
und  fallt  nach  Süden  unter  den  Sandstein  ein.  Unter  ihm  tritt,  wenig 
weiter  nördlich,  wieder  Sandstein  hervor,  in  welchem  der  Kalk  also 
eine  Einlagerung  bildet.  Auf  der  Westseite  der  Ebene  scheint  derselbe 
Kalk  anzustehen. 

Schon  von  weitem  erblickt  man  die  barocken  Felsgestalten  der 
Meteora,  welche  das  grofse  Dorf  Kalabaka  umgeben.  Sie  bilden  Teile 
einer  mehrere  hundert  Meter  mächtigen,  durch  atmosphärische  Zer- 
störung aufgelösten  Masse  eines  Konglomerats,  die  aber  nur  eine 
geringe  horizontale  Ausdehnung  besitzt.  Dieses  Konglomerat  besteht 
aus  Gerollen,  die  bis  Kopfgröfse  erreichen  und  merkwürdiger  Weise 
fast  ausschliefslich  krystallinischen  Gesteinen  entstammen,  und  zwar  finden 
sich  krystallinische  Schiefer,  Marmore  von  verschiedenen  Farben,  Ser- 
pentine u.  a. ;  auch  einen  grauen  Porphyr  mit  länglichen,  weifsen  Feld- 
spathleisten  habe  ich  bemerkt.  Das  Konglomerat  ist  sehr  grob  oder 
garnicht  geschichtet;  zuweilen  bemerkt  man  eine  diskordante  Parallel- 
struktur. Es  neigt  zur  Bildung  senkrechter  Abbruchsflächen  und  Klüfte 
und  ist  daher  durch  atmosphärische  Zerstörung,  ähnlich  den  Fels- 
bildungen der  sächsischen  Schweiz,  aber  in  viel  grofsartigerem  Mafs- 
stabe,   auf  der  dem  Flufsthale  zugewendeten  Seite  in  eine  Unzahl  ein- 


346  Alfred  Pbilippson: 

zelner  Klötze,  Türme  und  Pfeiler  aufgelöst,  von  der  ein  grofser  Teil 
unersteiglich  ist.  Ihre  Wände  sind  senkrecht  oder  gar  überhängend  und 
stellenweise  von  Höhlen  durchlöchert.  Auf  diesen  natürlichen  Felsen- 
burgen haben  sich  eine  ganze  Anzahl  gröfserer  und  kleinerer  Klöster 
angesiedelt,  von  denen  einige  mit  der  Aufsenwelt  nur  vermittelst 
einer  halsbrecherischen  Leiter  oder  eines  an  einem  Stricke  herab- 
gelassenen Korbes  verkehren  können.  Ich  begnügte  mich  mit  dem 
Besuch  des  unmittelbar  oberhalb  Kalabaka  gelegenen,  leicht  zugäng- 
lichen Klosters  H.  Stephanos,  von  wo  man  einen  genügenden  Überblick 
über  diese  seltsame  Felsenwelt  gewinnt.  Man  bemerkt  dort,  dafe  die 
Konglomeratschichten  N  50°  W  streichen  und  mit  etwa  20°  nach  SW 
einfallen.  Bei  Kalabaka  selbst  mafs  ich  das  Streichen  N35°W,  das 
Einfallen  SW  mit  15°.  Nach  SW  scheint  das  Konglomerat  unter  die 
Kalke  der  ersten  Pindoskette  einzufallen,  die  leider  durch  Wolken 
verhüllt  war.  Nach  Osten  fallen  sie  mit  entgegengesetztem  Einfallen 
unmittelbar  unter  höheres  Gebirge  ein,  welches  aus  einem  dunklen, 
sanfte  Oberflächenformen  zeigenden  Gestein  besteht,  welches  ich  daher 
dem  Flysch  zurechnen  möchte,  noch  dazu,  da  es  im  Zusammenhange  mit 
dem  Flysch  von  Trikala  steht.  Auf  dem  Wege  nach  H.  Stephanos  kann 
man  übrigens  bemerken,  wie  das  Konglomerat  lokal  in  typischen  Flysch- 
sandstein  übergeht.  Es  scheint,  dafs  auch  die  erste  Pindoskette  wesentlich 
aus  Eocän  aufgebaut  ist,  wofür  auch  die  Beobachtung  von  Nummuliten- 
kalk  in  diesen  Gegenden  durch  Bou^  spricht.  —  Die  Felsen  sind 
.übrigens,  wo  sie  nicht  allzu  steil  sind,  von  laub wechselndem  und  immer- 
grünem Eichengestrüpp  bewachsen. 

Kalabaka,  im  Schutze  dieser  mächtigen  Felsen  gelegen,  soll  sieb 
eines  erheblich  wärmeren  Klimas  erfreuen,  als  Trikala.  Unterhalb 
des  Ortes  dehnen  sich  Maulbeerpflanzungen  aus.  Der  Flufe  fuhrt 
reichlich  Gerolle  krystallinischer  Gesteine;  wir  sind  aber  dadurch 
noch  nicht  zu  der  Annahme  berechtigt,  dafe  an  seinem  Oberlaufe 
solche  Gesteine  anstehen,  da  die  GerÖlle  den  Konglomeraten  ent- 
nommen sein  können.  Der  Pindos  gegenüber  ist  reich  an  Tannen- 
wäldern; auf  ihm  sollen  Hirsche,  Rehe,  Wildschweine  und  „wilde 
Ziegen"  (Gemsen?)  hausen. 

Am  II.  März  reiste  ich  mit  Wagen  von  Trikala  nach  La  rissa,  das 
ich  in  achtstündiger  Fahrt  erreichte.  Zuerst  geht  es  durch  die  ein- 
förmige Ebene,  bis  man  bei  Kritzfni  den  Fufs  des  Kambunischen  Ge- 
birges erreicht.  Dort  steht  blaugrauer  Marmor  an,  der  im  Westen  von 
Sandstein  überlagert  wird.  Er  streicht  WNW.  Bei  den  Ruinen  von 
Palaeö-Gardfki  befindet  sich  eine  riesige  Doline  in  diesem  Marmor. 
Die  Berge  sind  vollkommen  nackt  und  kahl.  Der  Weg  wird  nun  sehr 
schlecht,  da  sich  unmittelbar  an  den  Gebirgsfufs  ausgedehnte,  mit 
Schilfrohr  bewachsene  Sümpfe  anschliefsen  und  der  Wagen  stellenweise 
über  den  rauhen  Felsen  hinwegfahren  mufs. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  347 

Nach  diesem  Engpafs  öffnen  sich  von  Norden  einige  breite  Neben- 
thäler,  in  deren  Hintergrunde  Schieferberge  erscheinen  (Glimmerschiefer?). 
Dann  tritt  das  Gebirge  bei  Zärkos  wieder  vor.  Es  besteht  aus  einem 
NW  streichenden  Gewölbe  von  Marmor,  unter  welchem  in  der  Sattel- 
linie Glimmerschiefer  hervortritt.  Nun  tritt  man  in  das  Durchbruchs- 
thal des  Peneios  zwischen  dem  thessalischen  Mittelgebirge  und  dem 
Kambunischen  Gebirge  ein.  Das  Thal  behält  immerhin  eine  Aue 
von  etwa  500  m  Breite,  in  welche  der  Flufs  wieder  etwa  5  m  tief  ein- 
geschnitten ist.  Dieser  Einschnitt  zeigt  zu  unterst  Sand  und  Schotter, 
darüber  Lehm.  Zu  beiden  Seiten  des  Thaies  erheben  sich  kahle 
Marmorberge.  Ehe  sich  der  Flufs  plötzlich  mit  scharfer  Biegung  nach 
Norden  wendet,  erscheint  auf  der  rechten  Seite  Glimmerschiefer  unter 
(lern  Marmor.  An  die  Biegung  selbst,  bei  welcher  man  den  Flufs  auf 
neunbogiger  Holzbrücke  tiberschreitet,  schliefst  sich  nach  Osten  eine 
kleine  Ebene  an,  welche  nur  durch  einen  ganz  flachen  Hügelzug  (etwa 
50  m  über  dem  Flufs)  von  der  grofsen  ostthessalischen  Ebene  getrennt 
wird.  Der  Flufs  aber  versenkt  sich  nach  Norden  wieder  in  die  Marmor- 
berge, anstatt  diesen  bequemen  Ausweg  zu  benutzen,  und  erreicht  die 
Ebene  erst  mehrere  Kilometer  weiter  nördlich.  Die  Strafse  folgt  ihm 
natürlich  nicht,  sondern  überschreitet  den  Hügelrücken,  der  aus  grün- 
gelben mergeligen  Sanden  und  Konglomeraten  (Neogen  oder  Quartär?) 
besteht,  und  nach  Osten  allmählich  zur  Ebene  von  Larissa  absinkt. 

Diese  Strafse  zwischen  Trikala  und  Larissa,  den  beiden  Haupt- 
städten Thessaliens,  zwischen  denen  ein  reger  Verkehr  besteht,  befindet 
sich  in  einem  ganz  unglaublichen  Zustande.  Die  alte  „Strafse"  ist 
weiter  nichts  als  ein  ausgefahrenes  Wagengeleise.  Daneben  hat  man 
viele  Jahre  lang  an  einer  neuen  Kunststrafse  gebaut,  um  sie  schliefslich 
nach  Aufwendung  beträchtlicher  Mittel  zur  Hälfte  fertig  und  gänzlich 
unbrauchbar  hegen  zu  lassen.  Man  hat  nur  das  erreicht,  dafs  man 
durch  den  streckenweise  aufgeworfenen  neuen  Strafsendamm  nun  den 
alten  Fahrweg  auch  zerstört  hat,  besonders  in  jenem  Engpafs  zwischen 
Sumpf  und  Gebirge.  So  ist  njan  denn  genötigt,  auf  längeren  Strecken 
zu  Fufs  zu  gehen.  Es  ist  das  nur  ein  Beispiel  von  zahllosen  ähnlichen 
„Strafsenbauten"  in  Griechenland,  die  dem  armen  Lande  schon 
Millionen  ohne  den  geringsten  Nutzen  gekostet  haben.  Sonst  pflegt 
man  häufig  in  Griechenland  Fahrstrafsen  zu  finden,  denen  die  Brücken 
fehlen:  hier  ist  ein  anderes  System  angewandt!  Man  findet  hier  eine 
ganze  Anzahl  Brücken,  die  sogar  mit  schönen  eisernen  Geländern 
geschmückt  sind,  denen  aber  die  zugehörige  Strafse  fehlt  1  Der  Erfolg 
ist  in  beiden  Fällen  derselbe. 

Larissa  liegt  inmitten  der  fruchtbaren,  aber  schlecht  angebauten 
ostthessalischen  Ebene  auf  einem  Hügel  am  rechten  Ufer  des  tief  in 
die  Alluvialbildungen  eingeschnittenen  Peneios.  Eine  steinerne  Brücke 
führt  über  den  Flufs.     Unter  türkischer  Herrschaft  die  Hauptstadt  ganz 

Zeitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.  Bd.  XXV.  25 


348  Alfred  Philippson: 

Thessaliens,  ist  sie  seit  der  griechischen  Besitznahme  stark  gesunken. 
Die  wohlhabende  türkische  Bevölkerung  ist  bis  auf  geringe,  der  ärmsten 
Klasse  angehörige  Reste  ausgewandert;  ihre  zahlreichen  Moscheen 
zerfallen  in  Ruinen ;  ein  Ersatz  durch  Neueinwanderung  ist  bis  jetzt  noch 
nicht  erfolgt.  Die  Einwohnerzahl  ist  von  20  000  auf  13  600  gesunken 
und  würde  noch  geringer  sein,  wenn  nicht  die  starke  Garnison  etwas 
zur  Hebung  des  Platzes  beitrüge.  Zwar  hat  man  gesucht,  die  Bauart 
der  Stadt  durch  Verbreiterung  der  Strafsen  und  Anlage  neuer  Häuser 
zu  bessern,  aber  der  ökonomische  Zustand  der  Einwohnerschaft  ist, 
wie  mir  erzählt  wurde,  ein  höchst  trauriger. 

Von  Larissa  aus  besuchte  ich  am  folgenden  Tage  zu  Wagen  das 
Tempethal,  welches  von  einem  schmalen,  aber  leidlich  guten  Fahr- 
wege durchzogen  wird.  Nachdem  man  etwa  i»/«  Stunden  über  die 
ganz  horizontale  Ebene  gefahren  ist,  die  unbebaut  und  öde  daliegt, 
nur  von  einigen  grofsen  „Tumuli"  unterbrochen,  erreicht  man  den  Fufs 
des  Gebirges  an  einer  mächtigen  Quelle.  Die  erste  niedrige  Hügel- 
reihe besteht  aus  Gneifs  und  Glimmerschiefern,  welche  ungefähr  Ost 
streichen  und  Süd  fallen.  Über  sie  hinweg  erreicht  man  die  kleine 
fruchtbare  Ebene  von  Babä,  welche  bereits  eine  tippige  Vegetation 
laubwechselnder  Bäume  zeigt  (namentlich  Maulbeer-  und  Mandelbäumel 
Je  weiter  wir  nun  in  das  Tempethal  vordringen  und  uns  dem  Meere 
nähern,  desto  üppiger  wird  die  Baum-  und  Strauchvegetation,  desto 
entschiedener  nimmt  sie  zugleich  mediterranen  Charakter  an  durch 
immer  reichlicheres  Auftreten  und  kräftigeres  Wachstum  immergrüner 
Sträucher!  Der  berühmte  malerische  Reiz  dieses  Engthaies  beruht, 
neben  den  grofsartigen  Felsformen,  in  erster  Linie  auf  diesem  köst- 
lichen Pflanzenwuchs,  der  umsomehr  Auge  und  Herz  erfreut,  wenn 
man  aus  dem  dürren  baumlosen  Innern  Thessaliens  kommt.  Hier 
können  wir  von  neuem  den  Einflufs  der  Meeresnähe  auf  die  Vegetation 
in  diesen  Gegenden  konstatieren! 

Das  Tempethal  ist  in  eine  mächtige,  aber  in  horizontalem  Sinne 
wenig  ausgedehnte  Marmormasse  eingeschnitten,  welche  rings  von 
Glimmerschiefer  umgeben,  und  zwar,  wie  es  scheint,  überlagert  ist.  Ihr 
Streichen  ist,  wie  das  des  Olymp  überhaupt,  NW — SO.  Erst  weiter 
südlich  tritt  das  für  Ossa  und  Pelion  charakteristische  ONO -Streichen 
auf.  Den  geologischen  Beobachtungen  Teller's  (1.  c.  S.  199)  habe  ich 
nichts  weiter  hinzuzufügen,  als  dafs  am  Ostausgange  des  Thaies,  nörd- 
lich vorn  Flusse  die  Glimmerschiefer,  welche  hier  in  schmaler  Zone 
auftreten,  den  Marmor  des  Tempethales  überlagern,  ebenso  wie  sie 
es  im  Westen  thun.  Ebenso  will  ich  auf  eine  landschaftliche  Schil- 
derung des  schon  so  oft  besuchten  und  beschriebenen  Thaies  ver- 
zichten. Dem  Reiz  der  grofsartigen  Felsmassen,  der  blütentibersäten 
Makien,  der  auf  die  gelben  Fluten  des  wasserreichen  Stromes  sich 
hinabneigenden  Platanen,  vermöchte  ich  doch  nicht  gerecht  zu  werden  I  — 


Bericht  über  eine  Reise  darch  Nord-  und  Mittel griechenland.  349 

Es  sei  mir  gestattet,  hier  einige  Worte  über  den  ökonomischen 
Zustand  Thessaliens  hinzuzufügen.  Die  beiden  grofsen  Ebenen  dieses 
Landes  sind  von  hervorragender  Fruchtbarkeit,  und  wie  sie  die  gröfsten 
Ebenen  Griechenlands  sind,  so  könnten  sie  auch  ganz  entschieden  die 
produktivsten  und  blühendsten  sein.  Statt  dessen  ist  Thessalien  eine 
der  dünn  bevölkertsten  und  ärmsten  Provinzen  des  Königreichs.  Der 
weitaus  gröfste  Teil  der  Ebenen  liegt  unbebaut  und  wird  nur  in  der 
Regenzeit  von  den  walachischen  und  albanesischen  Nomaden  als 
Weidegrund  benutzt.  Diese  Leute  sind  natürlich  ein  der  griechischen 
Nation  eher  lästiges  als  förderliches  Element,  das  sich  schwierig  gesetz- 
licher Ordnung  fügt.  Die  dem  Ackerbau  gewidmeten  Ländereien  sind 
meist  äufserst  schlecht  und  oberflächlich  bearbeitet.  Es  fehlt  an 
Arbeitskräften,  und  die  geringe  bäuerliche  Bevölkerung  verkommt  in 
Faulheit,  Schmutz  und  Armut.  Es  sind  diese  Übelstände  Erbteile 
der  türkischen  Herrschaft,  besonders  des  unter  derselben  herrschenden 
Grofsgrundbesitzes.  Aber  sie  sind  seit  dem  Abzüge  der  Türken, 
welche  sowohl  die  Landherren  als  den  besten  Teil  der  bäuerlichen 
Bevölkerung  ausmachten,  eher  noch  schlimmer  geworden.  Zunächst 
machte  man  keinen  Versuch,  die  fleifsigen  Leute  zu  halten.  Die  Aus- 
wanderer sind  noch  nicht  wieder  durch  griechische  Einwanderer  ersetzt 
worden,  wie  man  gehofft  hatte.  Es  fehlen  also  die  Arbeitskräfte  zur 
Bebauung  der  Felder.  Ferner  hat  man  geduldet,  dafs  die  grofsen 
türkischen  Güter  von  griechischen  Privatleuten  gekauft  wurden,  die 
nun  das  bisherige  System  fortsetzen.  Die  Bauern  dieser  grofsen  Güter 
(„Tziflikia"),  welche  den  Landherren  einen  grofsen  Teil  ihres  Ertrages 
als  Pacht  geben  müssen,  werden  heute  nach  der  einstimmigen  Aus- 
sage aller,  die  ich  gehört  habe,  mehr  bedrückt  und  ausgesogen  als 
unter  türkischer  Herrschaft.  Man  hätte  damals  von  Staatswegen  die 
grofsen  Güter  kaufen  und  in  kleine  selbständige  Besitztümer  zer- 
schlagen sollen.  So  kommt  es,  dafs  die  Hoffnung,  Thessahen  werde, 
wenn  nicht  den  ganzen,,  so  doch  den  gröfsten  Teil  des  Bedarfes 
Griechenlands  an  Getreide  decken,  sich  nicht  erfüllt  hat.  Etwas 
günstiger,  als  mit  dem  Ackerbau,  steht  es  mit  der  Viehzucht,  welche 
die  gröfsten  Flächen  für  sich  in  Beschlag  nimmt  und  einen  ziemlich 
bedeutenden  Export  von  Schlachtvieh  (Schafe  und  Rinder)  erzeugt.  Von 
ganz  Griechenland  wird  nur  in  Thessalien  der  Büffel  gezüchtet.  Man 
benutzt  ihn  zum  Ackern  und  zum  Ziehen  der  eigentümlichen,  hier  wie 
auf  der  ganzen  Balkanhalbinsel  üblichen,  im  übrigen  Griechenland  aber 
unbekannten  zweirädrigen  Karren,  Dieselben  bestehen  aus  einem 
leichten  geflochtenen  Korb  auf  einer  starken  Axe,  an  der  sich  ein  paar 
riesiger,  massiver,  mangelhaft  gerundeter  Holzscheiben  ohne  Radreifen 
drehen. 

Als  Zeichen  des  ökonomischen  Verfalles  dieser  fruchtbaren  Land- 
schaft mag  angeführt  werden,   dafs  die  thessalischen  Eisenbahnen,   die 

25* 


350  Alfred  Philippson: 

seit   1884  im  Betrieb  sind,   kaum  ihre  Betriebskosten   zu   decken  ver- 
mögen I  -— 

Am  13.  März  reiste  ich  nach  Volo  zurück  und  von  hier  am  fol- 
genden Tage  zu  Schiff  nach  Athen,  wo  ich  am  15.  März  eintraf. 

III.   Mittelgriechenland.  ^) 
Athen-Theben. 

Schon  am  17.  März  mittags  brach  ich  mit  meinem  im  Peloponncs 
wohl  bewährten  Agogiaten  (Pferde treiber  und  Diener)  und  zwei  Pferden 
von  Athen  auf  und  erreichte  am  Abend  Eleusis  (spr^  Elevsfs).  Es  ist  die 
bekannte  heilige  Strafse  nach  Eleusis,  der  ich  folgte,  jetzt  eine  trefflich 
gehaltene  Chaussee.  Nachdem  der  Olivenwald  des  Kephissos  passiert 
ist,  steigt  man  zum  Pafs  von  Daphni  hinauf.  Beim  Aufstiege  steht  zu- 
nächst stark  gefältelter  „Schiefer  von  Athen"  an,  ein  halbkrystallinischer 
Thonglimmerschiefer;  darauf  lagern  dann  die  massigen  Kalke,  welche 
ohne  erkennbare  Schichtung  den  ganzen  Gebirgszug  des  Ägaleos  zu- 
sammensetzen. In  das  Thal  von  Daphni  zieht  sich  zwischen  den  Kalk- 
bergen ein  dünner  Streifen  von  Neogen  (Porosstein  und  Konglomerat) 
hinein.  Jenseits  der  Pafshöhe  steht  nur  noch  Kalk  an,  der  grau  bis 
weifs,  stellenweise  auch  schwarz  geförbt  und  ziemlich  körnig  ist.  Am 
Meere  folgt  dann  ein  schmaler  Engpafs,  an  dem  der  Kalk  mit  läng- 
lichen, gebogenen  Rudistendurchschnitten  erfüllt  ist.  Wo  sich  der 
Strand  verbreitert,  schieben  sich  zwischen  Fels  und  Meer  die  von 
salzigen  Quellen  gespeisten  alten  Fischteiche  der  eleusinischen  Priester- 
schaft ein,  dann  führt  die  Strafee  durch  die  mit  Getreideäckem, 
Oliven-  und  Weinpflanzungen  bedeckte  Ebene  zu  dem  Albanesendorf 
Levsfna,   das  heute  offiziell  wieder  in  „Eleusis"  umgetauft  worden  ist. 

Der  niedrige  Höhenrücken,  an  dessen  Südostende  Eleusis  liegt, 
besteht  aus  grauem  bis  schwarzem,  dichtem,  beim  Zerschlagen  bituminös 
riechendem,  undeutlich  geschichtetem  Kalk,  der  an  der  Südwestseite 
nahe  der  Küste  ganz  erfüllt  ist  mit  Rudisten-  und  anderen  Bivalven- 
oder  Brachiopoden  -  Durchschnitten,  die  jedoch  nicht  zu  gewinnen, 
geschweige  denn  näher  zu  bestimmen  sind.  Von  hier  zieht  die  Fahr- 
strafse  über  das  Kithäron-Gebirge  nach  Theben  zunächst  durch  die 
steinige  Ebene  von  Eleusis,  durch  Getreidefelder  und  Olivenpflanzungen 
bis  zu  dem  grofeen  Dorfe  Mändra  (85  m)^),  wo  sie  ins  Gebirge  eintritt. 
Der  Aufstieg  führt  durch  ein  einförmiges  Thal,    dessen  Gehänge  mit 

1)  Im  folgenden  sind  die  geologischen  Beobachtungen  nur  soweit  mitgeteilt, 
als  sie  diejenigen  Bittner's  und  Neumayr*s  ergänzen  oder  berichtigen. 

2)  Die  in  diesem  Berichte  gegebenen  Höhenzahlen  sind  nach  meinen  Beobach- 
tungen mit  dem  Aneroid  Bohne  Nr.  1113,  zu  dessen  Kontrole  zuweilen  auch  das 
Aneroid  Usteri-Rein acher  Nr.  1447  abgelesen  wurde,  von  Herrh  Dr.  A.  Galle  mit 
Hülfe  von  Korrektionswerten  abgeleitet,  die  Herr  O.  B aschin  für  das  erstgenannte 
Instrument  nach  der  Reise  bestimmt  hat.     Dieselben  schlössen  sich  näherungsweise 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  351 

Kiefern  (Pinus  Halepensis)  und  Olivenbäumen  bestanden  ist.  Es  steht 
ausschliefslich  wieder  derselbe  graue  bis  schwarze  Kalk  an,  bei  Mandra 
mit  Rudisten.  Schichtung  ist  so  gut  wie  gar  nicht  zu  erkennen,  daher 
sind  Beobachtungen  über  den  Gebirgsbau  nicht  möglich.  Aufserdem 
ist  der  Kalk  vielfach  von  mächtigen  Oberflächenbreccien  bedeckt, 
welche  fiir  die  griechischen  Kalkgebirge  so  charakteristisch  sind.  Sie 
bestehen  aus  oft  ziemlich  mächtigen  Ablagerungen  von  verkittetem 
eckigen  Kalk-Gebirgsschutt,  welche  sich  genau  den  Oberflächenformen 
anschmiegen  und  dadurch  ihre  recente  Bildung  bekunden.  —  Wenn 
man  sich  der  ersten  Pafshöhe  (401  m)  nähert,  hören  die  Ölbäume  auf 
und  die  Kiefern  allein  bilden  nun  die  ausgedehnten  Wälder.  Man  steigt 
zu  dem  in  einer  kleinen  Thal  ebene  gelegenen  Chani  (Wirtshaus)  Palaeo- 
kündura  hinab.  Hier  kann  man  zum  ersten  Mal  das  Schichtenstreichen 
beobachten,  da  der  dunkle  Kalk  hier  dünnschichtig  wird.  Er  streicht 
Ni3°0  und  fällt  nach  W.  Im  allgemeinen  streichen  aber  die 
Bergkärame  des  ganzen  Kithäron  -  Gebirges  ausgesprochen  in  O — W- 
Richtung. 

Nach  Überschreitung  zweier  mit  Kiefernwald  bedeckter  Kalk- 
Höhenzüge  (der  höhere  459  m)  gelangt  man  in  die  grofse  mit  Terra 
rossa,  dem  Zersetzungsprodukte  des  Kalkes,  erfüllte  Mulde,  in  deren 
Mitte  das  Dörfchen  Mäzi  liegt.  Dieselbe  hat  jedoch  lange  nicht  die 
Breite,  die  ihr  auf  der  französischen  topographischen,  sowie  auf  der 
österreichischen  geologischen  Karte  gegeben  wird.  Vor  uns,  im  Norden, 
liegt  der  höchst  einförmig  gestaltete,  langgezogene  Kalkrücken  des 
Kithäron-Hauptkammes.  Am  Nordrande  der  Ebene  von  Mazi  habe  ich 
den  Schiefer,  den  die  österreichische  Karte  angiebt,  nicht  beobachtet; 
wohl  aber  tritt  am  Ostrande  der  Ebene  Schiefer  unter  dem  Kalk  auf. 
Auf  dem  höchsten  Kithärongipfel  waren  noch  einige  Schneeflecken 
sichtbar.  Am  Eingange  der  Schlucht,  in  welcher  die  Strafse  den 
Kamm  des  Gebirges  erklimmt,  übernachtete  ich  in  dem  Gensdarmerie- 
wachthaus  Käza  (417  m).  Diese  Wachthäuser,  die  man  in  Griechenland 
an  den  Hauptstrafsen  häufig  antrifft,  die  aber  jetzt  zum  Teil  verlassen 
sind,  gleichen  kleinen  Festungen.  Es  sind  starke  Steinhäuser  mit  vor- 
springenden Ecktürmen  und  Schiefsscharten,  mit  Graben  und  Zugbrücke. 


an  die  früheren  von  der  Physikalisch-Technischen  Reichsanstalt  gefundenen  Kor- 
reküoDswerte  (14.  Januar  1889)  an  und  wurden  diesen  entsprechend  ergänzt.  Eine 
Berücksichügung  der  Luftdruckschwankungen  fand  bei  der  Berechnung  nicht  statt, 
wodurch  die  Genauigkeit  etwas  beeinträchtigt  werden  dürfte.  Die  bereits  durch 
Heger  (Denkschr.  Wiener  Akademie  Math. -Naturw.  Kl.  Bd.  40.  1880.  S.  75  ff.) 
bekannten  Höhenwerte  wurden  bei  der  Berechnung  mit  einer  Ausnahme  (Livadia) 
nicht  zu  Grunde  gelegt,  sondern  die  sich  hier  ergebenden  Zahlen  sind  als  unab- 
hängige Resultate  zu  betrachten.  —  Beiden  genannten  Herren  spreche  ich  hierdurch 
uieinen  besten  Dank  für  ihre  freundliche  Mühewaltung  aus. 


352  Alfred  Philippson: 

Am  folgenden  Tage  (19.  März)  wurden  die  noch  übrigen  vier  Stunden 
bis  Theben  zurückgelegt.  Es  geht  in  engem  Thale  aufwärts.  Wieder 
finden  wir  grauen  Kalk,  der  an  einigen  Stellen  plattig  und  mergelig 
wird  und  dann  auch  wohl  eine  weinrote  Färbung  annimmt.  Darunter 
erscheint  an  einzelnen  Stellen  grüner  Sandstein  und  Schiefer,  auch 
roter  Thonschiefer ;  darunter  liegt  wieder  schwarzer  plattiger  Kalk. 
Die  Schichten  bilden  mehrere  flache  Gewölbe,  sodafe  wiederholt  der 
Schiefer  zutage  tritt.  Der  Kalk  ist  an  einigen  Stellen  dolomitisch  und 
zerfällt  in  eine  sandige  Asche,  ganz  wie  man  dies  in  der  unteren 
Abteilung  der  Tripolitzakalke  im  Peloponnes  beobachten  kann.  Bis 
zur  Pafshöhe  (649  m)  begleitet  uns  die  Aleppokiefer;  nördlich  des 
Kammes  kommt  sie  nicht  vor.  Es  geht  nun  steil  hinab,  während  sich 
der  Blick  über  die  weite  böotische  Ebene  öffnet.  Man  kommt  zuerst 
durch  den  erwähnten  Dolomit,  weiter  unten  durch  schwarzen,  dünn- 
schichtigen Kalk  mit  Lagen  und  Nieren  von  schwarzem  Hornstein. 
Im  einzelnen  stark  gefältelt,  ist  im  allgemeinen  sein  Streichen  nach  AV, 
das  steile  Einfallen  nach  N  gerichtet.  Die  Gehänge  sind  stellenweise 
sehr  reichlich  mit  Terra  rossa  bedeckt.  Der  Nordfufs  des  Kithäron 
fallt  unmittelbar  ohne  jede  Vorhöhen  zur  Ebene  ab. 

Im  ganzen  erscheint  der  Hauptkamm  des  Kithäron  als  eine  ein- 
heitliche Kalkmasse,  in  der  nur  untergeordnete  Schiefereinlageningen 
auftreten.  Seiner  petrographischen  Beschaffenheit  nach,  sowie  zufolge 
der  in  ihm  enthaltenen  Fossildurchschnitte  scheint  er  der  unteren 
Abteilung  des  Tripolitzakalkes  im  Peloponnes  zu  entsprechen.  Er  ist 
in  eine  ganze  Anzahl  flacher  Falten  zusammengelegt,  die  zusammen 
als  ein  flaches  Gewölbe  mit  westöstlichem  Streichen  aufgefafst  werden 
können.     (Vgl.  Profil  Fig.  i.) 

CA  Kithaeron  |i|yy 

JBöotiM^ 

^«^5-^-^<^  ^  ^?^=:C^^  ^^^  iT-^^   Krekulti 


Fig.i.  Profil  durch  den  Kithäron-Hauptkamm  vonKaza  nach  Krekuki. 

K  =  Kalk.    D  =  Dolomitische  Partieen  im  Kalk.     .S  =  Schiefer. 

Die  Ebene  des  Asopos-Flusses  der  Alten  (Fufs  des  Gebirges 
352  m,  Höhenrücken  südlich  von  Theben  302  m),  welche  man  nun 
in  einer  Breite  von  9  km  durchzieht,  ist  flach  wellig;  ihr  Boden  besteh: 
aus  thonigem  braunem  Sand  und  feinem  Schotter,  über  welchem  eine 
ziemlich  mächtige  fette  Ackerkrume  liegt.  Sie  ist  augenscheinlich  sehr 
fruchtbar,  aber  nur  zum  Teil  bebaut,  und  zwar  mit  Getreide.  In  grofser 
Ausdehnung    wird    das  Land    von  Brachfeldern  und  Weideflächen  ein- 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  353 

genommen.  Überhaupt  fallt  in  dem  ganzen  so  fruchtbaren  Tieflande 
Böotiens  die  Spärlichkeit  und  Dürftigkeit  der  Dörfer  auf.  Es  fehlt  an 
Menschen,  um  das  Land  zu  bebauen!  —  Der  Asopos  selbst  ist  ein 
kaum  bemerkbares  kleines  Wasserrinnsal. 

Diese  Ebene  fällt  nach  Norden  mit  einer  langgezogenen,  an  200  m 
hohen  Bodenstufe,  welche  von  West  nach  Ost  vom  Helikon  bis  zum 
Berge  Soros  zieht,  zu  einer  zweiten,  tieferen  und  feuchteren  Ebene  ab. 
Von  Süden  her  erhebt  sich  dieser  Rand  kaum  über  die  obere  Ebene. 
Am  nördlichen  Abhänge  der  von  Wasserrissen  zerschnittenen  imd  auf- 
gelösten Stufe  liegt  in  halber  Höhe,  von  einigen  Baumpflanzungen  (Öl-, 
Feigen-  und  wenige  Maulbeerbäume)  umgeben,  Theben  (neugriechisch 
Thfvä  oder  Phfva;  218  m),  jetzt  ein  ärmliches  Dorf  von  3200  Ein- 
wohnern, die  etwas  Lederarbeiten  verfertigen.  Die  einst,  besonders  im 
Mittelalter,  hier  blühende  Seidenzucht  ist  gänzlich  verschwunden.  Die 
Stufe  von  Theben  besteht  aus  jugendlichen  (neogenen  ?)  Konglomeraten, 
welche  vorwiegend  aus  Serpentin-,  daneben  aus  Hornstein-,  Schiefer- 
und schwarzen  Kalk- Gerollen  zusammengesetzt  sind.  Die  letzteren 
Gerolle  sind  vielfach  hohl.  Diese  Konglomerate  scheinen  einer  leb- 
haften Zersetzung  zu  unterliegen;  die  obersten  Schichten  sind  durch 
Eisenoxyd  rot  gefärbt  und  wechseln  mit  braunen  Thonlagen;  die 
unteren  dagegen  besitzen  ein  weifses,  mergelig  aussehendes  Cement, 
in  welchem  die  Gerolle  eingebettet  liegen.  Etwas  östlich  von  Theben 
findet  sich  Meerschaum  in  diesen  Konglomeraten,  jedenfalls  ein 
Zersetzungsprodukt  der  Serpentingerölle.  Fossilien  werden  in  diesen 
Ablagerungen  nicht  gefunden.  Die  Schichten  des  Konglomerates  fallen 
bei  Theben  flach  nach  N  ein;  auf  dem  Höhenrande  legen  sie  sich 
dagegen  horizontal.  Sie  bilden  jedenfalls  den  Untergrund  der  ganzen 
oberen  (Asopos-)  Ebene  und  sind  nach  Norden  durch  eine  Verwerfung 
abgeschnitten. 

Theben  —  Helikon  —  Livadia. 

Um  Gelegenheit  zu  haben,  den  Kamm  des  Helikon  zu  über- 
schreiten, wurde  die  Reise  nicht  auf  der  nach  Livadia  führenden  Fahr- 
strafse  fortgesetzt,  sondern  (am  20.  März)  nach  Westen  über  Karantä 
und  Xironoml  nach  Dombröna  marschiert. 

Auf  den  Höhenrand  von  Theben  zurückgekehrt,  wurde  der  west- 
liche Teil  der  Asopos-Ebene  durchzogen,  die  man  jedoch  eher  als 
Hügelland  bezeichnen  möchte.  Fels  steht  nirgends  an;  der  Boden  ist 
auch  hier  fruchtbar,  aber  zum  gröfsten  Teil  unbebaut.  Erst  nördlich  von 
Parapüngia  gelangt  man  in  eine  kleine,  wohl  angebaute  Ebene  (295  m),  in 
welcher  die  völlig  unmerkliche  Wasserscheide  zwischen  dem  nach  Osten 
fiiefsenden  Asopos  und  dem  westlich  gerichteten  Bache  von  Xironomi 
liegt,  der  schliefslich  in  der  abflufslosen  Ebene  von  Dombrena  versiegt. 
Dieser  hier  noch  wasserreiche  Bach  durchbricht  in  einer  engen  Schlucht 


354  Alfred  Philippson: 

einen  Kalkgebirgszug,  welcher  den  Kalk  des  Helikon  unmittelbar 
mit  demjenigen  des  Kithäron  verbindet.  Auf  der  österreichischen 
Karte  fehlt  diese  Verbindung;  an  ihrer  Stelle  ist  Neogen  eingezeichnet 
Der  Kalk  ist  grau,  dicht,  undeutlich  geschichtet  und  zeigt  Rudisten- 
Durchschnitte.  Bei  Karantä  (257  m)  verläfst  man  den  Kalk  und  betritt 
nun  die  rundliche  Einsenkung  von  Xironomf,  welche  mit  einer  isolierten 
Partie  von  Neogenkonglomerat  ausgefüllt  ist  und  prächtige  Olivenhaine 
und  Weinberge  enthält. 

Von  Xironomf  bisDombrdna  zieht  man  wieder  durch  Kalk.  Er 
ist  weifs  und  sehr  dicht  und  am  östlichen  Eingang  von  Dombrena  mit 
undeutlichen  Fossildurchschnitten  (Korallen?)  erfüllt.  Es  ist  möglich, 
dafs  dieser  Kalk,  welcher  das  niedrige  Hügelland  im  Süden  des  hohen 
Helikon-Gebirges  bildet,  einer  ganz  anderen  Stufe  angehört,  als  der 
bisher  beobachtete  graue  Rudistenkalk,  der  auch  den  östlichen,  Zagarä 
genannten  Teil  des  Helikon  zusammensetzt.  In  Dombrdna  (178  m)  selbst 
steht  Serpentin  an.  Südlich  des  Ortes  dehnt  sich  eine  kleine,  sehr 
fruchtbare,  abflufslose  Ebene  aus,  die  vom  Meere  durch  einen  niedrigen 
Kalkhöhenzug  getrennt  wird. 

Am  folgenden  Tage  (21.  März)  wurde  der  Weg  zunächst  westlich 
nach  Chöstia  genommen,  dann  der  Kamm  des  Helikon  überschritten 
und  über  Kükura,  Stevenlko  und  H.  Geörgios  die  Stadt  Livadiä  erreicht. 
Von  Dombrena  nach  Chostia  durchzieht  man  ein  fruchtbares  Thal  mit 
Getreidefeldern,  Ölbäumen  und  Weingärten,  am  Südfufse  der  mächtigen 
Gebirgswand  des  Helikon.  Zu  beiden  Seiten  steht  der  weifsgelbe 
dichte  Kalk  an,  mit  Korallen  (?),  Rudisten,  Muscheln  und  Schnecken, 
sämtlich  unbestimmbare  Durchschnitte.  Die  Schichtung  ist  nicht  zu 
erkennen.  Chostia  (258m)  selbst  liegt  auf  einem  schmalen  Schieferzug. 
Von  hier  geht  es  steil  aufwärts  über  sehr  verstürztes  Terrain. 
Grüner  Schiefer  wechselt  mit  gröfseren  und  kleineren  Schollen 
und  Brocken  eine^  grauen  Kalkes,  der  mit  gelbweifsen  späthigen 
Adern  durchzogen  ist.  Die  Schichten  fallen  nach  Süd.  Mir  schien 
dieser  Kalk  den  Schiefer  zu  überlagern,  nicht  zu  unterlagem,  wie 
Bittner  beobachtete.  Aber  jedenfalls  sind  die  Lagerungsverhältnisse  in 
dieser  ganzen  Region  so  gestört,  dafs  bei  einer  flüchtigen  Durchreise 
keine  genügende  Klarheit  zu  erlangen  ist.  Weiter  oben  verschwindet 
der  Kalk  und  man  steigt  weiter  über  einen  Abhang  von  bröcklichem 
Thonschiefer  und  grünlichem  Sandstein,  dessen  Schichten  ein  Gewölbe 
zu  bilden  scheinen.  Darüber  erhebt  sich  plötzlich  eine  schroffe  Felswand 
von  dunkelgrauem  Kalk  mit  Rudisten,  welcher  weiter  nach  Westen 
schnell  an  Mächtigkeit  zunehmend  die  ganze  Gipfelmasse  des  Paläövuno 
zusammensetzt,  während  er  nach  Osten  ein  plötzliches  Ende  erreicht 
(sich  zwischen  dem  Schiefer  auskeilt  oder  durch  seine  Verwerfung 
abgeschnitten  ist).  Er  überlagert  deutlich  die  Schiefer  des  Südabhangs. 
Man  umgeht  das  Ostende  dieses  Kalkes  und  steigt  nun  in  einem  Thälchen 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgncchenland.  355 

zur  Pafshöhe  (956  m)  hinauf.  Dieser  Weg  folgt  nun  wieder  einem  Schiefer- 
zuge» der  seinerseits  deutlich  den  nach  NO  fallenden  Paläovunokalk  tiber- 
lagert. Die  Grenze  zwischen  Kalk  und  Schiefer  zeigt  hier  ein  Verhalten, 
das  man  im  Peloponnes  ungemein  häufig  an  der  oberen  Grenze  des  Tri- 
politzakalkes  gegen  den  darüber  liegenden  Schiefer  beobachten  kann: 
der  Kalk  erscheint  nämlich  durch  eine  steil  nach  der  Seite  der  Schiefer 
zu  einfallende,  glatte,  aber  unregelmäfsig  vor-  und  zurückspringende 
Fläche  abgeschnitten,  an  welche  sich  dann  die  Schieferschichten  an- 
schmiegen. Dieses  eigentümliche  Verhalten  wie  der  ganze  Habitus  des 
Paläovunokalkes  erinnerten  mich  so  stark  an  den  Tripolitzakalk, 
dafs  ich  mich  eifrig  nach  Nummuliten  umsah,  freihch  ohne  Erfolg. 
Über  dem  Schiefer  folgt  in  NO  wieder  heller  dichter  Kalk  (vergl. 
Profil   Fig.   2).    —    Bittner    parallelisiert    diese    hellen   Kalke  mit   den 

Pcdaeavuno 


N 


Fig.  2,     Profil  durch  den  Helikon  bei  Chostia. 
5  =  Schiefer.    K  =  Kalk.     h.  K  =  heller  Kalk. 

Kithäronkalken  („oberer  Kalk")  und  unterscheidet  davon  den  Paläo- 
vunokalk als  einen  tiefer  gelegenen  Horizont  („mittlerer  Kalk").  Die 
petrographische  Übereinstimmung  des  Paläovimokalkes  mit  dem 
Tripolitzakalk  sowie  mit  den  Kalken  von  Eleusis  und  dem  Kithäron 
ist  aber  so  grofs,  andererseits  die  Verschiedenheit  zwischen  den  höheren 
hellen  Kalken  des  Helikon  und  den  Kithäronkalken  so  auffallig,  dabei 
ist  die  Auffassung  der  Lagerungsverhältnisse  in  allen  diesen  Gebieten, 
wie  dies  Bittner  wiederholt  selbst  zugesteht  und  wie  es  bei  einer  der- 
artigen Übersichtsau fnahme  nicht  anders  möglich  ist,  so  unsicher,  dafs 
ich  dieser  Zuteilung  nicht  viel  Gewicht  beimessen  möchte.  Ich  würde 
eher  den  Paläovunokalk  als  Äquivalent  der  Kithäronkalke,  die  höheren 
hellen  Kalke  als  eine  jüngere  Stufe  (Eocän?)  auffassen.  Wer  sagt  uns 
denn,  dafs  gerade  die  Schieferzone  oberhalb  des  Paläovunokalkes, 
und  nicht  die  Schiefer  unter  demselben  den  Schiefern  von  Kaza  und 
H.  Meletios  entspricht?  —  Die  Einteilung  der  Kalke  des  östlichen 
Mittelgriechenland  in  zwei  Horizonte  (den  „oberen"  und  „mittleren"  Kalk, 
welcher  letztere  jetzt,  nachdem  der  „untere"  Kalk  im  Ätolien-Akarna- 
nien  als  Eocän  nachgewiesen  ist,  „unterer"  Kalk  genannt  werden 
müfste)  scheint  mir  in  den  meisten  Gegenden  überhaupt  nur  durch 
eine  Spezialaufnahme  in  grofsem  Mafsstabe  auf  Grund  einer  guten 
topographischen   Karte    mit    einiger  Sicherheit    durchführbar    zu    sein. 


356  Alfred  Philippson: 

Freilich  ist  zu  einer  solchen  Aufnahme  einstweilen  noch  keine  Aussicht 
vorhanden  I  — 

Der  Abstieg  nach  Kukura  (719m)  führt  immer  über  denselben 
Scliieferzug  bei  gleichbleibenden  Lagerungsverhältnissen.  Stellenweise 
gewinnt  der  Paläovunokalk  ein  dolomitisches  Aussehen  (wieimKithäron!); 
bei  Kukura  selbst  zeigt  er  zahlreiche  Rudisten-  und  andere  Konchylien- 
Durchschnitte.  Der  Schiefer  geht  zuweilen  in  bunten  Kalkschiefer  über. 
Die  Gegend  ist  bewaldet  mit  Tannen,  zu  denen  sich  in  tieferen  Re- 
gionen auch  Eichen  gesellen.  Zwischen  Kukura  und  Steveniko  fallt 
der  Paläovunokalk  nach  NO  unter  den  Schiefer  ein,  welcher  seiner- 
seits wieder  den  Kalk  der  Zagarä  (des  östlichen  Teils  des  Helikon) 
unterteuft.  Innerhalb  der  Schieferzone  selbst  wechseln  rote  Hom^teine, 
graue  Plattenkalke,  bunte  Thon-  und  Kalkschiefer,  Sandsteine  mannig- 
fach mit  einander  ab.  Bei  Steveniko  tritt  unter  dem  Schiefer  wieder 
der  Paläovunokalk  hervor,  über  welchem  weiter  nördlich  dann  wieder 
Thonschiefer  und  Konglomerate  mit  einzelnen  linsenförmigen  Kalkein- 
lagerungen folgen,  steil  NNO  fallend.  Diese  Schiefer  bilden  die  Berg- 
masse des  H.  Ilias.  Doch  kommt  weiter  nördlich  am  Rande  der  Ebene 
durch  Auffaltung  noch  einmal  der  Paläovunokalk  zum  Vorschein. 
Wir  haben  es  also  in  diesem  Gebirge  mit  einer  ganzen  Schar  eng  auf 
einanderfolgender  Falten  zu  thun ,  welche  von  WNW  nach  OSO 
streichen.  Von  H.  Georgios  an  zieht  sich  der  Weg  über  die 
nördlichen  Vorhöhen  des  Helikon  nach  Westen.  Man  übersieht  die 
weite  Ebene  des  Kopais-Sees.  Am  Gebirgsrande  entspringen  mehrere 
heifse  Quellen.  Um  den  letzten  Bergvorsprung  biegend,  wird  man 
plötzlich  des  höchst  malerisch  gelegenen  Livadia  ansichtig. 

Livadiä  (165  m),  einst  unter  türkischer  Herrschaft  die  Hauptstadt 
Mittelgriechenlands,  liegt  am  Südrand  einer  breiten  fruchtbaren  Thalebene, 
dort,  wo  eine  enge  Schlucht  die  Kalkfelsen  des  Thalrandes  zerspaltet 
und  einen  wasserreichen  Bach,  die  Herkyna  der  Alten,  in  die  Ebene 
entsendet.  Die  Felsen  bestehen  aus  einem  dunklen  Kalkstein,  welcher 
den  ganzen  östlichen  Bergrücken  zusammensetzt,  nach  NW  aber,  gerade 
bei  der  Stadt,  unter  Schiefer  einfällt.  Die  Herkynaschlucht  ist  nun 
nahe  dieser  Grenze  in  den  Kalk  so  eingeschnitten,  dafs  eine  Klippe 
desselben,  rings  von  Schiefer  umgeben,  noch  auf  der  linken  (westlichen) 
Thalseite  übrig  bleibt.  Diese  jäh  aufragende  Klippe-  trägt  die  ansehn- 
lichen Ruinen  einer  mittelalterlichen  Burg ;  unterhalb  derselben  werden 
beide  Schluchtseiten  von  den  Häusern  der  Stadt  eingenommen,  die 
ihren  Mittelpunkt,  ihren  lebhaften  Bazar,  in  der  Tiefe  des  Thalgrundes 
zu  beiden  Seiten  des  rauschenden  Baches  hat.  Die  Stadt  hat  jetzt 
etwa  5000  Einwohner  und  ist  der  Mittelpunkt  des  Handels  mit  Baum- 
wolle, welche  in  der  Ebene  des  Kephissos  und  des  Kopais-Sees  in 
grofser  Menge  erzeugt  wird.  Es  sind  hier  auch  einige  ansehnliche 
Baumwollspinnereien  in  Thätigkeit,  deren  Maschinen  durch  die  Wasser- 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  357 

kraft  des  Herkyna-Baches  bewegt  werden.  —  Das  Klima  von  Livadia 
ist  als  ungesund  berüchtigt.  In  der  Ebene  gedeihen,  trotz  der  binnen- 
ländischen Lage,  einige  Ölbäume. 

Den  folgenden  Tag  (22.  März)  benutzte  ich  zum  Besuch  der  be- 
kannten Hippuritenfund Stätte  am  Hörnerberg  (eine  Stunde  nördlich  von 
hier),  sowie  der  Herkynaschlucht.  Über  erstere  I^okalität  habe  ich  den 
Untersuchungen  Bittner's  nichts  wesentliches  hinzuzufügen.  Die  Rudisten 
liegen  an  der  unteren  Grenze  des  „oberen  Kalkes";  derselbe  ist  hier 
dicht  und  braungrau  gefärbt,  streicht  N  50°  W,  fällt  flach  NO.  Mit 
den  Rudisten  zusammen  treten  verschiedene  Muscheln  und  Foramini- 
feren  auf.  Darunter  liegt  eine  Schieferformation,  welche  das  ganze 
Hügelland  westlich  von  I^ivadia  zusammensetzt. 

Auch  was  die  Herkynaschlucht  angeht,  kann  ich  nur  die  Beob- 
achtungen Bittner's  bestätigen,  besonders  was  den  Wechsel  von  dichten 
und  krystallinischen  Partieen  und  das  Ineinandergreifen  von  Kalk  und 
Schiefer  an  der  Grenze  in  der  Nähe  der  Burg  angeht.  Es  kann  keinem 
Zweifel  unterliegen,  dafs  dieser  Kalk  in  der  That  einer  tieferen  Stufe 
angehört,  als  der  Kalk  des  Hömerberges,  da  ersterer  von  demselben 
Schiefer  überlagert  wird,  der  letzteren  unterteuft.  Die  Schlucht  ist 
gewöhnlich  wasserlos;  erst  an  ihrem  unteren  Ende,  wo  die  Stadt  be- 
ginnt, entspringt  der  Herkynabach  als  wasserreiche  Quelle. 

Livadia-Amphissa. 

Am  23.  März  zog  ich  von  Livadia  nach  A räch ova.  Der  Weg  führt 
durch  höchst  einsame  Gegenden.  Auf  dem  ganzen,  7 1  Stunden  langen 
Wege  findet  man  kein  einziges  Dorf  und  nur  ein  Haus,  das  Chani  von 
Zemenü.  Zunächst  geht  es  durch  ein  fruchtbares  Thal  zwischen  sanft 
geformten  Schieferhtigeln ;  dann  über  einen  Höhenrücken  von  stark  zu- 
sammengefaltetem, im  allgemeinen  aber  nach  N  einfallendem  Schiefer, 
Sandstein  und  Konglomerat.  Im  Süden  wird  die  flachhügelige  Schiefer- 
landschaft durch  den  langgezogenen  gleichmäfsigen  Abfall  der  Kalk- 
gebirge Iriveza  und  Kuveli  überragt,  welche  die  Verbindung  zwischen 
Helikon  und  Parnafs  herstellen.  Ihre  höheren  Teile  sind  mit  Tannen 
bewachsen.  Dieser  Kalk  scheint  nach  Norden  gegen  den  Schiefer 
durch  eine  Verwerfung  abgeschnitten  zu  sein;  eine  Überlagerung  über 
den  Schiefer  habe  ich  nicht  bemerkt.  Auf  dem  Weitermarsche  gelangt 
man  durch  eine  Thalmulde  zu  einem  zweiten  Höhenrücken;  Einlage- 
rungen von  mergeligen  Plattenkalken,  meist  grau  mit  gelben  Adern 
—  ähnlich  dem  Kalk  oberhalb  Chostia  —  treten  hier  im  Schiefer 
auf.  Man  steigt  nun  in  das  Thal  hinab,  in  welchem  weiter  unter- 
halb Kato  Tseressi  liegt.  Hier  tritt  man  nun  an  den  Kalk  des  Kuveli 
unmittelbar  heran  und  bemerkt,  dafs  er  von  dunkler  Farbe,  massig 
und  reich  an  Rudisten  und  Muschelschalen  ist.  Er  schneidet  nach 
Norden   gegen  Schiefer  ab;    weiter  im  Norden  liegen  einige  Berge,  in 


358  Alfred  Philippson; 


I 


! 

denen  man  deutlich  über  dem  Schiefer  die  Schichtenköpfe  eines  hellen,  ' 
plattigen,  flach  N  fallenden  Kalkes  sieht.  An  der  Grenze  gegen  diesen 
oberen  Kalk  zeigt  der  Schiefer  eine  rötliche  Farbe.  Jedenfalls  haben  wir  es 
hier  mit  zwei  ganz  verschiedenen  Kalken  zu  thun,  obwohl  sie  auf  der  öster- 
reichischen Karte  beide  als  „oberer  Kalk"  bezeichnet  sind.  —  Die  Schiefer- 
berge zeichnen  sich  durch  ihre  schöne  Makivegetation  aus;  von  hier  ab 
findet  man  auf  dem  Rest  des  Tagemarsches  nur  kahle  Berghalden. 

Im  Thale  aufwärts  ziehend,  tritt  man  ganz  in  den  dunklen  Kalk 
ein.  Derselbe  bildet  hier  ein  OW  streichendes  Gewölbe,  welches  nach 
N  unter  den  erwähnten  Schiefer,  nach  S  unter  eine  ganz  gleichartige 
Schiefermasse  einfällt,  die  sich  nach  Dfstomo  zu  erstreckt.  Nach  W 
setzt  sich  das  Gew^ölbe  unmittelbar  jenseits  des  Thaies  in  dem  Kalk 
des  Xerovüni  fort,  der  sicherlich  nicht  einer  anderen  Kalketage  an- 
gehört, wie  das  auf  der  österreichischen  Karte  angenommen  worden  ist 

Von  dem  Triodos  genannten  Kreuzwege  (424  m),  an  dem  der  Sage 
nach  Ödipus  seinen  Vater  erschlug,  steigt  man  ein  enges  Gebirgsthal 
nach  W  hinauf  in  das  Parnafsgebirge  hinein.  Auf  beiden  Seiten  erheben 
sich  steile  Wände  desselben  dunklen,  Rudisten  führenden  Kalkes;  gewal- 
tige Schuttmassen  sind  von  den  Wänden  zu  Thal  gestürzt.  Der  Kalk 
scheint  ein  Gewölbe  zu  bilden,  wenigstens  tritt  im  Thalgrunde  bald  ein 
rötlicher  Schiefer  auf.  Vor  dem  Chani  von  Zemenu  (666  m)  hört 
plötzlich  auf  der  nördlichen  Seite  der  Kalk  auf,  und  an  seiner  Stelle 
bildet  nun  der  Schiefer  hoch  hinauf  die  Thalwand.  Man  sieht  ihn 
auch  nach  Osten  als  schmales  Band  über  dem  schwarzen  Kalke  hin- 
wegziehen. Dartiber  erhebt  sich  aber  noch  eine  höhere  steile  Fels- 
wand von  „oberem  Kalke"  (Bittner).  Auch  auf  der  Südseite  tritt,  wenn 
man  die  Pafshöhe  (763  m)  überschritten  hat,  bald  der  obere  Kalk  auf 
Dazwischen  liegt  nun  eine  mächtige  Schiefermasse,  in  welche  das  Thal 
von  Arachova  eingeschnitten  ist.  Das  grofse  wohlhabende  Dorf  selbst 
(542  m)  liegt  hoch  oben  am  Abhänge  über  dem  tief  eingeschnittenen 
Thal,  überragt  von  der  steilen  Felswand  des  oberen  Kalkes,  von 
der  mächtige  Bergsturzmassen  sich  herabziehen.  Wie  so  oft  in  Griechen- 
land, unterscheidet  sich  der  Kalk  durch  flache  Lagerung  von  dem 
stark  zusammengequetschten  Schiefer.  Die  Einwohner  von  Arachova 
sind  rühmlichst  bekannt  wegen  ihrer  Arbeitsamkeit.  Die  ganzen  steilen 
Schiefergehänge  sind  mit  Weinbergen  bedeckt,  deren  Produkt  in  ganz 
Mittelgriechenland  gesucht  und  geschätzt  ist;  der  Weinbau  ist  die 
Hauptnahrungsquelle  des  Dorfes,  das  3100  Einwohner  zählt.  Daneben 
sind  die  tieferen  Gehänge  auch  mit  Olivenhainen  bepflanzt,  die  hier 
vor  Nordwinden  geschützt,  bis  zu  750  m  Meereshöhe  aufsteigen.  Die 
Weiber  von  Arachova  beschäftigen  sich  auch  mit  Teppichweberei.  Die 
Teppiche  von  Arachova  sind  unter  der  griechischen  Landbevölkerung 
überall  bekannt;  sie  zeichnen  sich  durch  ihr  dauerhaftes  Gewebe  und 
durch  ihre  bunten,  geschmackvoll  arrangierten  Farben  aus.  — 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Miltelgiiechenland.  359 

Von    Arachova    fiihrt    der    Weg    nach    Delphi    und    Ämphissa 

(24.  März)   am  Nordgehänge  des  tiefen  Thaies  durch  Weinberge. 

Die  Schiefer  sind  häufig  von  einem  Konglomerat  von  Kalkbrocken 
bedeckt,  die  von  den  darüber  aufragenden  Kalkwänden  herabgefallen 
sind.  Dieser  „obere  Kalk"  des  Parnafs  enthält  spärliche  Trümmer  von 
Rtidisten,  Schnecken  etc.  Halbwegs  nach  Delphi  finden  sich  darin 
grofse  Schnecken  {Nerineen}).  Die  Farbe  des  Kalkes  wechselt  zwischen 
hell-  und  dunkelgrau;  auch  weinrote  Partieen  kommen  vor.  Die  Süd- 
seite des  Thaies  wird  von  Kalk  gebildet,  der  hier  in  viel  tieferem 
Niveau  liegt,  als  auf  der  nördlichen  Seite.  Es  scheint,  dafs  hier  eine 
Verwerfung  vorliegt.  Der  Kalk  zeigt  eine  stark  ausgesprochene  Klüftung, 
welche  O — W  streicht  und  leicht  für  eine  steil  stehende  Schichtung 
gehalten  werden  könnte.  Stellenweise  greift  dieser  Kalk  auch  auf  das 
rechte  Gehänge  hinüber,  immer  aber  den  Schiefer  überlagernd.  Das 
Streichen  des  Schiefers  wurde  an  einer  Stelle  zu  N  18°  O  gemessen 
(Fallen  W).  Unterhalb  Kastrf,  eines  kleinen  Dorfes  auf  der  Stelle  des 
alten  Delphi,  taucht  ein  Gewölbe  eines  tieferen  Kalkhorizontes  („mittlerer 
Kalk"  Bittner's)  unter  dem  Schiefer  auf  Delphi  oder  Kastrf  selbst  (573  m) 
liegt  allfeiner  schmalen,  abschüssigen,  mit  Ölbäumen  bestandenen  Berg- 
ttrrasse  auf  Schiefer;  darüber  erheben  sich  die  steilen,  zum  Teil  über- 
hängenden Felswände  der  Phädriaden,  welche  aus  lichtgraiiem,  dichten 
Kalke  bestehen  (Vgl.  Profil  Fig.  3).   Von  diesen  Wänden  löst  jedes  grofse 

Fhaedriaden 


Fig.  3.     Profil  durch  das  Thal  von  Delphi. 

Erdbeben,  die  hier  sehr  häufig  sind,  gewaltige  Massen  los,  welche  als  ' 
Bergstürze  in  die  Tiefe  gehen  und  das  Terrainbilcl  mit  der  Zeit  be- 
deutend verändert  haben.  Diese  Zerstörung  der  Kalkwände  wird  jeden- 
falls durch  die  leichte  Verwitterbarkeit  des  Schiefers  befördert,  welcher 
ihre  Unterlage  bildet.  Die  durch  mehrere  Quellen  bezeichnete  obere 
Grenze  des  Schiefers  sinkt  schief  von  W  nach  O  hinab.  Der  Schiefer 
ist  bei  Kastrt  kaum  100  m  mächtig,  und  es  folgt  darunter  der  „mittlere" 
dunkle  Kalk  mit  grofsen  Rudisten.  Westlich  vom  alten  Stadion  scheint 
sich  der  obere  mit  dem  unteren  Kalke  über  den  Schiefer  hinweg  zu 
verbinden.  Bei  näherer  Betrachtung  sieht  man  aber,  dafs  diese  Ver- 
bindung aus  einer  mächtigen  Schicht  einer  fest  verkitteten  Kalkbreccie 


360  Alfred  Philippson: 

besteht,  eines  alten  von  dem  oberen  Kalke  herabgekommenen  Berg- 
sturzes, der  jedenfalls  aus  prähistorischer  Zeit  stammt,  da  man  antike 
Stufen  in  die  Breccie  eingehauen  sieht. 

Von  Kastri  führt  der  Weg  nach  NW  am  Berggehänge  allmählich 
in  die  Thalebene  von  Amphissa  hinab.  Der  untere  Kalk  von  Kastri 
streicht  als  Faltengewölbe  nach  NW  weiter;  unterhalb  der  Kirche 
H.  Ilias  sieht  man  ihn  deuthch  nach  NO  unter  rote  Kalkschiefer  ein- 
fallen, über  welchen  dann  der  obere  Kalk  des  Parnafs  lagert.  Der- 
selbe bildet  weiter  nördlich  die  Östliche  Wand  des  Thaies  von  Amphissa. 
Auf  der  Westseite  dieses  Thaies  bildet  derselbe  untere  Kalk  den  Berg- 
vorsprung südlich  von  Sernikaki. 

Weiter  nach  Norden  aber  besteht  die  Thalwand  aus  rötlichem 
Schiefer;  über  demselben  liegt  eine  ebene  Tafel  von  jugendlicher 
Breccie,  etwa  300  m  über  dem  Thal.  Jenseits  dieser  Terrasse  steigen 
dann  erst  die  höheren  Berge  des  Tannengebirges  (Elatövuno),  des 
südlichen  Teils  des  Giönagebirges  auf.  Amphissa  (volkstümlich  Sälona 
genannt,  183  m)  liegt  am  nördlichen  Ende  einer  über  2  km  breiten 
und  etwa  12  km  langen  Thalebene,  welche  sich  im  Süden  zu  dem  Golfe 
von  Amphissa  öffnet.  Dort  liegt  Itda,  der  Hafen  von  Amphissa,  mit 
der  Stadt  durch  eine  Fahrstrafse  verbunden.  Die  Ebene  ist  ungemein 
fruchtbar  und  besitzt  durch  ihre  geschützte  Lage  ein  sehr  warmes 
Klima,  freilich  entbehrt  sie  reichlicher  Bewässerung,  da  der  sie  durch- 
ziehende Flufs  nur  eine  Torrente  ist  und  selbst  jetzt  in  der- Regenzeit 
völlig  trocken  lag.  Die  ganze  Ebene  ist  daher  von  einem  einzigen 
grofsen  Ülwald  eingenommen,  da  die  Olive  nicht  viel  Wasser  bedarf. 
Im  Schatten  der  hier  vortreflflich  gedeihenden,  kräftigen  Ölbäume  ist 
der  Boden  noch  mit  Weinreben  bepflanzt.  Oliven  und  Öl  sind  daher 
die  Hauptprodukte  von  Amphissa.  In  der  Stadt,  welche  5200  Einwohner 
zählt,  befinden  sich  vier  Dampfölpressen  in  Betrieb.  Die  Stadt  liegt 
dort,  wo  sich  die  Ebene  nach  aufwärts  zum  Gebirgsthale  verengt,  durch 
welches,  zwischen  den  beiden  hohen  Gebirgen  Parnafs  und  Giona  hin- 
durch, ein  Weg  nach  der  oberen  Kephissos-Ebene  und  nach  Lamfa  führt, 
•Von  der  westlichen  Thalwand  springt  hier  eine  Klippe  vor,  auf  welcher 
das  mittelalterliche  Schlofs  von  Salona  liegt.  Sie  besteht  aus  oberem 
Rudistenkalk,  der  nach  Osten  einfällt.  Darunter  steht  an  der  Bergseite 
roter  Kalkschiefer  an,  über  welchem  weiter  hinauf  wieder  der  obere 
Rudistenkalk  folgt,  der  als  einheitliche  Masse  das  ganze  Giona-Gebirge 
zusammensetzt.  —  Amphissa  ist,  aufser  Lamia,  die  einzige  Stadt  in 
Griechenland,  in  welcher  noch  Kamele  gezüchtet  werden,  und  zwar  in 
recht  grofser  Zahl.  Zwischen  hier  und  Lamia  verkehren  öfters  Kamel- 
karawanen. 

Bei  Amphissa  verlassen  wir  das  Parnafsgebiet  und  treten  nun  in 
die  südlichen  Ausläufer  des  Giönagebirges  ein.  Der  Parnafs  scheint 
eines  der  am  kompliziertesten  gebauten  Gebirge  Griechenlands  zu  sein. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  and  Mittelgriechenland.  361 

In  ihm  vollzieht  sich  die  ftir  das  östliche  Griechenland  so  charak- 
teristische Drehung  des  Streichens  aus  N— S  durch  NW -SO  in  O. 
Durch  die  Bittner^schen  Untersuchungen  ist  noch  lange  nicht  genügende 
Klarheit  in  die  Tektonik  des  Parnafs  gebracht,  die  sich  nur  durch 
Spezialaufnahme  wird  erreichen  lassen.  Meine  flüchtige  Durchreise 
durch  das  Thal  von  Arachova  genügt  selbstverständlich  nicht,  um  irgend 
etwas  erhebliches  zur  Lösung  dieser  Fragen  beitragen  zu  können.  — 
Wir  verlassen  hier  das  Arbeitsfeld  Bittner's  und  treten  in  dasjenige 
Neumayr's  ein. 

Amphissa-Galaxf  di-Kfsseli. 

Von  Amphissa  zog  ich  zunächst  in  südlicher  Richtung  nach  dem 
Hafenort  Galaxidi  und  von  dort  in  der  Nähe  der  Küste  bis  zur  Skala 
von  Kfsseli  (25.  März). 

Von  Amphissa  aus  ging  es  zunächst  auf  die  obenerwähnte  Terrasse 
(500  m)  hinauf,  welche  sich  im  Westen  der  Ebene  erstreckt.  Man  beobachtet 
beim  Aufstieg  roten  Kalkschiefer,  darüber  grauen,  grob  geschichteten 
Rudistenkalk,  der  nach  Norden  einfallt.  Südlich  folgt  grauer  Schiefer 
und  Sandstein,  der  von  einer  30  m  mächtigen  horizontalen  Schicht 
einer  Kalkbreccie  überlagert  wird,  die  aus  herabgerollten  Brocken  von 
Rudistenkalk  besteht.  Die  fest  verkittete  Breccie  bildet  eine  fast  eben- 
flächige Terrasse  und  verwittert  in  eine  fruchtbare  Terra  rossa,  welche 
einen  trefflichen  Getreideboden  abgiebt.  Eine  prächtige  Aussicht  öffnet 
sich  nach  Norden  auf  das  mächtige,  schneebedeckte  Hochplateau  der 
Giona,  von  welcher  sich  der  Kamm  des  mit  Tannen  bewaldeten  Ela- 
tovuno  nach  Süden  erstreckt.  In  diesem  ganzen  Gfebirge  scheint  nur 
Rudistenkalk  anzustehen.  Gegenüber  liegt  die  nicht  minder  imposante 
Masse  des  Parnafs,  deren  höchste  Teile  von  in  der  letzten  Nacht  ge- 
fallenem Neuschnee  bedeckt  waren.  Parnafs,  Giona  und  die  westlich  von 
letzterer  gelegene  Vardussia  streiten  um  die  Ehre,  als  höchster  Berg  des 
Königreichs  Griechenland  zu  gelten.  Von  H.  Thymla  (433  m)  ab  zieht 
man  durch  ein  trostlos  wüstes  Hügelland  von  Rudistenkalk,  das  durch 
tiefe  Trockenschluchten  zerrissen  ist,  bis  man  steil  zu  der  kleinen  Ebene 
von  Galaxidi  hinabsteigt.  Die  Stadt  liegt  an  einer  kleinen  sicheren 
Hafenbucht  zwischen  zwei  Hügeln  von  Kalk,  von  denen  der  südliche 
mit  dem  Gebirgslande  im  Westen  zusammenhängt,  der  nördliche  aber 
ganz  isoliert  ist.  Letzterer  zeigt  Einfallen  nach  West.  Die  Einwohner- 
schaft von  Galaxidi  (4600  Einwohner)  lebt  ausschliefslich  von  der  See- 
fahrt und  besitzt  einen  beträchtlichen  Teil  der  griechischen  Handels- 
flotte. Es  ist  das  um  so  merkwürdiger,  als  im  Orte  selbst  so  gut  wie 
gar  kein  Handel  getrieben  wird,  da  er,  auf  einer  vorspringenden  Halb- 
insel gelegen  und  rings  von  rauhen  Gebirgen  umgeben,  über  die  nur 
entsetzlich  schlechte  Pfade  führen,  kein  Hinterland  besitzt.  Der  Handel 
von  Amphissa,    den  Galaxidi   früher  vermittelte,    ist  jetzt   ganz  an  das 


362  Alfred  Philippson: 

bequemer  gelegene  Itea  übergegangen.     Die  Stadt  selbst  macht  daher 
einen  höchst  toten  Eindruck,  da  die  Männer  meist  auf  Reisen  sind. 

Der  Höhenzug,  der  sich  unmittelbar  westlich  von  Galaxidi  erhebt, 
besteht  aus  Sandstein,  über  welchem  plattiger,  dichter  Kalk,  mit  rotem 
Hornstein  wechsellagernd,  folgt;  die  Schichten  fallen  nach  West 
Wir  sehen  uns  also  hier  plötzlich  an  der  oberen  Grenze  der  Flysch- 
formation,  ohne  dafs  es  mir  gelungen  wäre,  die  Grenze  des  oberen  Kalkes 
gegen  den  massigen  Rudistenkalk,  der  uns  bisher  begleitet  hat,  feststellen 
zu  können.  Bald  finden  wir  uns  aber  wieder  auflichtgrauem,  massigen 
Kalk  mit  Rudisten,  bis  wir  in  das  Thal  von  Vfdavi  hinabsteigen.  In 
diesem  Thal  gegen  Norden  erblickt  man  ziemlich  mächtigen  Flysch, 
von  hellem  Kalk  bedeckt,  und  der  Bergrücken,  den  wir  nun  nach  Kisseli 
zu  tiberschreiten  haben,  besteht  wieder  aus  hellem  Plattenkalk,  unter 
welchem  auf  dem  Westabhange  wieder  Flysch  hervortritt.  Dieser  Flysch 
hängt  aber  unzweifelhaft  mit  der  grofsen  Flyschformation  Ätoliens  zu- 
sammen, die  wir  wegen  der  Nummuliten  in  ihrem  Liegenden  dem 
Eocän  zurechnen  müssen.  Also  sind  auch  die  darüber  liegenden 
hornsteinreichen,  dichten  Kalke  eocän;  ebenso  sicher  sind  aber  die 
Rudistenkalke,  welche  mit  den  Kalken  der  Giona  und  des  Parnafs 
zusammenhängen.  Kreide.  Es  sind  hier  also  jedenfalls  durch  Ver- 
werfungen, die  des  genauem  nachzuweisen  nicht  möglich  war,  ver- 
schiedene Kalketagen  in  unmittelbare,  mehrfache  Berührung  mit  ein- 
ander gekommen.  Diese  Annahme  ist  um  so  begründeter,  als  die 
Küsten  des  Golfes  von  Korinth  überall  von  einem  Netz  von  Verwer- 
fungen begleitet  sind.  —  Die  Küste  ist  ungemein  steil  und  der  Pfad,  der 
über  ihr  am  Felsen  auf-  und  absteigt,  sehr  beschwerhch.  Keine  Spur 
von  tertiären  Ablagerungen  befindet  sich  an  diesem  Gestade,  während 
die  gegenüber  liegende  peloponnesische  Küste  ganz  von  solchen  ein- 
gehüllt ist.  —  Nach  zehnstündigem  Tagesmarsche  langte  ich  bereits 
in  der  Dunkelheit  in  der  kleinen  Skala  (Landeplatz)  von  Kisseli  an. 
Das  Dorf  selbst  liegt  etwas  landeinwärts  am  Bergeshang. 

Kfsseli  —  Paläoxäri  —  Nävpaktos. 

Der  9»/«  stündige  Marsch  des  nächsten  Tages  (26.  März)  fiihrte 
über  Vytrinftza  und  Xylogaidära  nach  Ano-Paläoxäri.  Wir  treten  damit 
aus  dem  Kalkgebirge  in  die  grofse  ostätolische  Flysch-Sandsteinzone 
ein:  ein  gänzlicher  Wechsel  der  landschaftlichen  Formen  und  der 
Vegetation  ist  mit  dieser  geologischen  Grenze  verbunden! 

Ein  niedriger  Höhenzug  von  Sandstein  trennt  die  Skala  von  Kisseli 
von  der  Skala  von  Vytrinitza,  einem  lebhaften  Hafenörtchen.  Das 
Streichen  in  diesem  Sandstein  wechselt  beständig  zwischen  N  und  W. 
Von  hier  wurde  vor  sechs  Jahren  mit  vielen  Kosten  eine  Fahrstralse 
nach  Lidorfki  halb  fertig  gebaut  und  liegt  nun  unvollendet  und  un- 
brauchbar da.    Ein  anderes  Beispiel  griechischen  Strafsenbaues  1    Dann 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  363 

durchziehen  wir  eine  kleine  Küstenebene,  in  deren  Nordosten  sich 
wieder  Kalk  über  dem  Sandstein  zeigt.  Hinter  dem  Dorf  Vytrinitza 
ersteigen  wir  einen  hohen  und  steilen  Bergrücken.  Der  ganze  Abhang 
besteht  aus  dichtem,  grauen  oder  gelblichen  Plattenkalk,  häufig  von 
einem  weifsen  Adernetz  durchzogen;  in  ihm  liegen  einzelne  Knollen, 
aber  auch  ganze  Lagen  von  schwarzem  Hornstein.  Keine  Spur  von 
Rudisten  oder  anderen  Fossilien  sieht  man  in  diesem  Plattenkalk.  Er 
ist  stark  gefältelt  und  zerknickt;  im  allgemeinen  streicht  er  N — S.  Nach- 
dem die  Höhe  tiberschritten  ist,  führt  der  Weg  am  Südwestabhang 
entlang  zu  dem  hoch  gelegenen  Dörfchen  Xylogaidara  (778  m).  Auf 
dem  ganzen  Wege  hat  man  rechts  oben  die  Schichtenköpfe  des 
Plattenkalkes,  darunter  bildet  Flysch  den  ganzen  Abhang.  Die  Grenze 
ist,  wie  gewöhnlich,  durch  eine  Reihe  von  Quellen  bezeichnet;  auch 
das  Dorf  liegt  aus  diesem  Grunde  auf  der  Grenze  beider  Gesteine. 

Der  Weg  führt  weiter  bergan  auf  den  Trfkorpha  genannten  Berg- 
kamm zu,  welcher  das  ostwestlich  gerichtete  Thal  des  Momop6tamos 
von  dem  Küstengebiet  trennt.  Zunächst  geht  man  nahe  an  der  Grenze 
von  Flysch  und  Plattenkalk;  in  letzterem  beobachtete  ich  das  Streichen 
zu  N  77  °  W.  Bald  hört  aber  der  Kalk  gänzlich  auf  und  weicht  bis 
östlich  Miliä  zurück.  Der  ganze  Rest  des  Weges  führt  ausschliefelich 
durch  Flysch,  welcher  den  ganzen,  über  1500  m  hohen  Trikorpha  zu- 
sammensetzt, den  man  dicht  am  höchsten  Gipfel  selbst  passiert.  Grünlich 
grauer,  grauwackenähnlicher ,  fester  Sandstein  wechselt  mit  bröck- 
lichem  Thonschiefer.  Das  Flyschgebirge  zeigt  ungemein  sanfte,  ge- 
rundete Formen,  langgestreckte  Kämme  ohne  hervortretende  Gipfel 
oder  Zacken,  im  ausgesprochenen  Gegensatz  zu  den  überall  jähen, 
schroffen  und  zerrissenen  Kalkgebirgen.  Der  Eindruck  der  Einförmig- 
keit wird  noch  erhöht  durch  die  dunkle,  schwarzgrüne  Färbung,  welche 
der  Landschaft  eine  eigentümliche  Melancholie  aufprägt,  die  doch  nicht 
ohne  Reiz  ist.  Dazu  kommt  der  reichliche  Pflanzen  wuchs,  der  den 
Sandstein  vor  den  Kalkgebirgen  auszeichnet.  Während  letztere  in 
den  tieferen  Regionen  ganz  baumlos  zu  sein  pflegen,  wenigstens  in  den 
Landesteilen,  wo  die  Aleppokiefer  nicht  vorkommt^),  beginnt  hier  mit 
der  Herrschaft  des  Sandsteins  sogleich  die  grofse  westgriechische  Region 
der  Eichenwälder,  die  in  dieser  Jahreszeit  leider  noch  nicht  belaubt 
waren.  An  den  der  Küste  zugewendeten  Gehängen  sind  sie  allerdings 
bereits  sehr  gelichtet,  aber  doch  immer  noch  in  beträchtlichem  Um- 
fange erhalten.  Oben  am  Kamm  wird  im  Sommer  Mais  gebaut,  in 
einer  Höhe  von  1400  m  ein  in  Griechenland  seltener  Fall  I  Jetzt  mufsten 
wir  hier  durch  tiefen  Schnee  waten.  Auf  der  Nordseite  des  Kammes  liegt 
ein  prächtiger,  fast  noch  unberührter  Tannenwald,  der  erst  viel  tiefer 
wieder    Eichenbeständen    Platz    macht.      Etwa    auf   der    halben    Höhe 

1)  Über  deren  Verbreitung  s.  S.  401. 
Zcitschr.  d.  Gcaellsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  26 


364  Alfred  Philippson: 

m 

zwischen   dem   Kamm   und   dem  tiefen   Thal  des  Mornopotamos   liegt 
das  abgelegene  Dorf  Ano-Paläoxari  (827  m). 

Sowohl  vom  Dorfe  aus  als  besonders  von  der  Höhe  des  Trikorpha 
geniefst  man  eine  der  grofsartigsten  Gebirgsaussichten  Griechenlands. 
Aus  dem  sanften,  charakterlosen  Flyschgebirge,  das  von  dem  ungemein 
lief  eingegrabenen  und  dem  Verkehr  grofse  Schwierigkeiten  bereitenden 
Mornopotamos  zerschnitten  wird,  erheben  sich  die  gewaltigen,  prallen 
Kalkmassen  der  Giöna  und  Vardüssia,  jetzt  mit  reichlichem  Schnee 
bedeckt.  Beide  Nachbargebirge,  welche  durch  das  tiefe  Thal  von 
Lidoriki  von  einander  getrennt  sind,  zeigen  höchst  verschiedene  Formen. 
Die  Giona  bildet  eine  einheitliche  Kalkmasse  mit  steilen  Wänden,  oben 
zu  einem  ausgedehnten  Plateau  abgeflacht,  auf  dessen  Nordwestecke 
sich  die  verhältnismäfsig  kleine  Gipfelpyramide  aufsetzt  (2512  m,  nach 
der  französischen  Karte  der  höchste  Punkt  Griechenlands).  Die  Giona 
besteht  unstreitig  aus  Rudisten-Kalk.  —  Die  Vardüssia  dagegen  bildet 
einen  lang  von  Norden  nach  Süden  gestreckten  zackigen  Kalkgrat,  der 
sich  von  seinem  höchsten  Punkt  im  Norden  (2495  m)  allmählich  bis  zum 
Mornopotamos  hinabsenkt.  Der  Kalk  dieses  Grates  zeigt  eine  hellgelbe 
Färbung.  Unter  diesem  Kalk,  der  deutlich  nach  Osten  einfallt,  erscheint 
auf  der  Westseite  Flysch,  zum  Teil  rot  gefärbt  (Hornstein),  unter  diesem 
wieder  eine  neue  Kalkmasse,  welche  von  Süd  nach  Nord  anschwellend  zu 
einem  zweiten  mächtigen  Kalkgipfel  aufsteigt,  dem  Strongylövuno  (2366  m). 
Dieser  Gipfel  zeigt  einen  eigentümlichen  Stufenbau,  wie  ich  ihn  sonst 
in  Griechenland  nur  bei  manchen  Gipfeln  des  01onös*Gebirges  kenne 
(obereocäner  Plattenkalk);  dicht  westlich  davon  erhebt  sich  noch  eine 
spitze  Nadel  von  Kalk.  Neumayr  (1.  c.  S.  104  ff.)  rechnet  den  erst- 
genannten Kalkgrat,  der  über  Flysch  liegt,  zum  „oberen",  das  west- 
lichere Kalkgebirge  zum  „mittleren"  Kalk.  Nach  den  Formen  und 
Farben  möchte  ich  den  „oberen"  Kalk  für  obereocänen  *)  Plattenkalk 
halten,  ebenso  vielleicht  die  höchsten  Gipfelpartieen  des  Strongylös; 
dagegen  mag  die  grofse  Masse  des  Strongylös  und  der  Kalkzug  gegen 
Granftza  zum  Rudistenkalk  oder  Tripolitzakalk  zu  rechnen  sein,  der  hier 
unter  dem  Flysch  auftaucht.  —  Nach  NW  übersieht  man  einen  guten 
Teil  der  „Ätolischen  Kalkalpen",  die  sich  aber  hier  durchaus  nicht 
besonders  mit  gröfserer  Höhe  aus  der  Flyschzone  hervorheben.  Man 
sieht,  was  auch  ein  Blick  auf  Neumayr's  geologische  Karte  lehrt,  dafs 
sie  keinen  geschlossenen  Gebirgszug  darstellen.  Der  „obere  Kalk"  Neu- 
mayr's bildet  in  dieser  mittelätolischen  Zone  eine  nicht  besonders 
mächtige  Decke  über  dem  Flysch;  diese  ist  mitsamt  der  Flysch- 
Unterlage  in  Falten  gelegt  und  durch  Erosion  in  eine  grofse  Zahl 
einzelner  isolierter  Schollen,  Rücken  und  Gipfel  aufgelöst,  unter  denen 

1)  Die  Bezeichnung  obereocän  bezieht  sich  nur  auf  die  obere  Abteilung  der 
griechischen  Eocänformation ,  ohne  damit  eine  genauere  Parallelisierung  mit 
dem  Obereocän  anderer  Länder  behaupten  zu  wollen. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  365 

jedesmal  Flysch  zu  Tage  tritt.  Der  Kalk  ist  sehr  bröcklich,  zeigt 
sanfte  Formen  und  meist  gelbe  oder  rötliche  Farbe,  letztere  durch  die 
reichliche  HornsteinfÜhrung  veranlafst.  Man  sieht  schon  von  hier  aus 
trefflich,  wie  sehr  sich  diese  obereocänen  Flattenkalke  in  Formen, 
Farben  und  in  ihrem  ganzen  Auftreten  von  den  massigen  Rudisten- 
kalken  unterscheiden.  In  dem  ganzen  Zug  der  ätolischen  Kalkalpen 
von  Agrapha  bis  Nävpaktos  scheint  kein  einziger  massiger  Kalk  der 
Kreideformation  hervorzutreten.  Damit  stimmt  die  Bemerkung  Neu- 
mayr's  vortrefflich  überein,  dafs  er  in  ihnen  „auch  nicht  eine  Spur  von 
Fossilien  entdecken  konnte".  Auch  im  Peloponnes  sind  diese  ober- 
eocänen Flattenkalke  durchaus  frei  von  makroskopischen  Fossilien,  zum 
grofsen  Unterschiede  von  den  Rudistenkalken. 

Am  27.  März  marschierte  ich  von  Paläoxari  nach  Nävpaktos.  Der 
Weg  übersteigt  noch  einmal  den  Kamm  des  Trikorpha  und  senkt  sich 
dann  zur  Küste  hinab,  immer  durch  prächtigen  Wald  laubwechselnder 
Eichen.  Auf  dem  Kamme  bemerkt  man  O — W-Streichen,  N-Fallen;  beim 
Abstieg  beobachtete  ich  das  Streichen  N35°W,  es  wechselt  aber  be- 
ständig zwischen  N  und  W.  —  Von  Norden  her  sieht  man  die  Grenze 
zwischen  Flysch  und  dem  darüberliegenden  Plattenkalk  über  Vetopsfsta 
heranstreichen;  der  westlich  dieses  Dorfes  gelegene  Berg  besteht  bereits 
aus  Plattenkalk.  Wir  treten  in  das  Kalkgebiet  in  der  kleinen  Ebene 
von  Sul6  ein,  welche  bereits  von  Höhen  umgeben  ist,  in  denen  Platten- 
kalk mit  rotem  Hornstein  wechselt.  Man  überschreitet  dann  den  Morno- 
potamos  und  durchzieht  seine  kleine  fruchtbare  Deltaebene,  in  welcher 
viel  Mais  und  etwas  Korinthen  gebaut  werden,  bis  bei  Nävpaktos  das 
Gebirge  wieder  unmittelbar  an  die  Küste  vorspringt.  Die  Stadt  liegt 
im  Schutze  eines  mächtigen,  jetzt  verfallenen  Kastells,  von  dem  sich 
starke  Mauern  bis  zur  Küste  hinabziehen  uqd  die  Stadt  und  den  kleinen 
kreisförmigen  Hafen  umgeben.  Es  ist  das  altberühmte  Lepanto,  das 
jetzt  zu  einem  elenden,  stillen  Flecken  von  2300  Einwohnern  herab- 
gekommen ist.  Die  Häuser  nehmen  nur  noch  einen  kleinen  Teil  des 
von  den  Festungsmauern  umzogenen  Raumes  ein.  Vor  dem  östlichen 
Eingang  der  Stadt  entspringt  eine  mächtige  Quelle  an  der  Grenze  von 
Platten  kalk  und  darunter  liegendem  roten  Hornstein.  Die  Schichten 
streichen  NW  und  fallen  NO.  Unter  dem  Hornstein  folgt  wieder 
Plattenkalk,  der  nach  Westen  zum  Burgberg  von  Nävpaktos  aufsteigt- 
auf dessen  Westseite  tritt  wieder  Thonschiefer  und  Sandstein  auf, 
flach  nach  Osten  unter  den  Plattenkalk  einfallend.  Nördlich  des  Burg- 
berges erhebt  sich  der  Bergrücken,  nach  NW  streichend,  zu  bedeutender 
Höhe.    Er  besteht  aus  Plattenkalk,  der  eine  deutliche  Antiklinale  bildet. 

Nävpaktos  —  Missolonghi  (offiziell  Mesolongion). 

Der  Weg  von  Nävpaktos  nach  Missolonghi  (28.  März)  führt 
zunächst    durch    die    kleine    fruchtbare  Küstenebene,    welche  sich  von 

26* 


36(;  Alfred  Philippson: 

ersterer  Stadt  bis  zum  Kap  Äntirhion  oder  Kast^li  ausdehnt  Zwischen 
Wein-  und  Korinthenpflanzungen  erheben  sich  einzelne  Ölbäume.  Im 
Norden  bilden  Flyschhügel  die  Begrenzung  der  Ebene.  Ich  be- 
obachtete das  Streichen  des  Flyschs  N  30°  W,  flach  nach  NO  fallend. 
Sandstein  und  Thonschiefer  wechsellagern  mit  einander.  Die  Halb- 
insel von  Äntirhion  wird  gänzlich  von  neogenen  Ablagerungen  einge- 
nommen, die  jedenfalls  einen  losgetrennten  Teil  des  gegenüberliegenden 
Neogens  von  Patras  bilden.  Es  sind  gelbe  Thone  mit  Gerollen,  nament- 
lich von  Hornstein,  die  hier  ein  niedriges  Hügelland  zusammensetzen. 
Fossilien  habe  ich  darin  nicht  bemerkt.  Im  Norden  werden  sie  von 
höheren  Flyschbergen  überragt,  in  deren  Nähe  das  Neogen  mit  grofeen 
Sandsteinblöcken  erfüllt  ist.  Aus  diesem  Hügellande  an  die  Küste 
herabgestiegen,  nähern  wir  uns  bald  einem  Kalkberge,  der  sich  aus 
dem  niedrigeren  Flyschgebirge  mächtig  erhebt. 

Es  ist  dies  der  östliche  zweier  Zwillingsberge,  die  am  Nordufer 
des  Golfes  von  Patras  aufsteigen  und  mit  ihren  stolzen  Formen  den 
charakteristischsten  Zug  im  Landschaftsbilde  desselben  ausmachen;  der 
östliche  ist  die  Klokova  (1041m),  der  westliche  die  Varassova  (917  m). 
Die  Kalkmasse  der  Klokova  fällt  nach  Osten  unter  den  Flysch  ein, 
allerdings  nicht  ganz  regelmässig,  indem  der  Schiefer  auf  der  östlichen 
Seite  des  Thälchens,  welches  die  Grenze  bezeichnet,  in  viel  tieferem 
Niveau  liegt,  als  man  nach  dem  Einfallen  des  Kalkes  erwarten  sollte.  Es 
scheint  eine  Verwerfung  hier  mit  im  Spiele  zu  sein.  Der  Flysch  fallt 
in  flacher  Lagerung  nach  Osten  ein.  Nach  Süden  ist  die  Kalkmasse 
von  der  Küste  schroff  abgeschnitten ;  hier  führt  an  der  steilen  Felswand 
der  seh  windliche  Pfad  hoch  über  dem  Meere  entlang,  zuerst  auf  einer 
kleinen  Schuttterrasse,  dann  in  den  Felsen  eingesprengt.  Dieser  be- 
schwerliche Engpafs  heifst,  gleich  demjenigen  von  Megara,  y,Kakiskala'S 
d.  h.  „böse  Stiege".  Auf  diesem  Wege  kann  man  die  innige  Verknüpfung 
von  Rudisten-  und  Nummulitenkalk  trefflich  beobachten.  Der  Kalk  ist 
bald  dicht,  bald  halbkrystallinisch,  hellgrau,  zuweilen  ins  Schwarze  über- 
gehend, grobbankig,  mit  zahlreichen  undeutlichen  Rudisten-,  Muscheln- 
und  Schnecken-Durchschnitten.  Die  Schichten  streichen  nach  N  17°  W, 
fallen  zuerst  nach  Ost,  um  dann  ein  Gewölbe  zu  bilden  und  darauf 
deutlich  nach  West  einzufallen.  Wenn  man  sich  der  Westgrenze  des 
Kalkes  nähert,  dort,  wo  ein  Stück  unvollendeter  Fahrstrafse  in  den 
Felsen  gesprengt  ist,  wird  die  Schichtung  besonders  deutlich  und  hier 
sieht  man,  auf  ungefähr  200  m  Mächtigkeit,  den  Kalk  ganz  erfüllt  mit 
Alveolinen,  Nummuliten  und  anderen  Foraminiferen ;  dazwischen 
schalten  sich  Schichten  mit  schlecht  erhaltenen  Muscheln  und  Schnecken 
ein.  Bald  darauf  gelangt  man  an  die  Westgrenze  des  Kalkes,  wo  derselbe^ 
etwa  35°  nach  Westen  einfallend,  konkordant  von  der  Flysch formation 
überlagert  wird.  Der  Flysch  besteht  hier  vorzugsweise  aus  mächtigen 
Konglomeratbänken,  welche  bis  über  kubikfufsgrofse  Gerolle  von  hellen, 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  367 

dichten  Kalken,  Hornsteinen,  Sandsteinen  li.  s.  w.  enthalten.  Zwischen  den 
Konglomeraten  liegen  Schieferlagen  eingeschaltet,  welche  vielfach  ge- 
staucht und  gefältelt  sind,  während  die  Konglomerate,  infolge  gröfserer 
Starrheit  in  ruhiger,  flach  nach  W  geneigter  Lagerung  verharren.  Diese 
Lagerungsverhältnisse  sind  in  einem  fast  vegetationslosen  Terrain  voll- 
kommen klar  und  deutlich  aufgeschlossen.  Nach  Norden  sieht  man  den 
Kalk  ebenfalls  unter  den  Flysch  einsinken.  Der  Kalk  der  Klokova  bildet 
also  ein  elliptisches  Gewölbe  unter  dem  Flysch,  welches  nach  Süden 
von  der  Meeresküste  abgeschnitten  ist.  —  Wenn  man  nun  zwischen 
Klokova  und  Varassova  nach  Norden  in  das  Thal  von  Gavrolimni 
weiterzieht,  sieht  man  die  Konglomerate  des  Flysch  sich  allmählich 
zwischen  den  Schiefern  verlieren.  Man  findet  in  der  Mitte  des  Thaies 
einen  steil,  zum  Teil  saiger  stehenden,  sandigen  Thonschiefer  anstehend. 
Dann  umgeht  man  den  Nordrand  der  Kalkmasse  der  Varassova,  welche, 
nach  Nord  streichend,  ebenfalls  nach  Ost  steil  unter  den  Flysch  einfällt. 
In  diesem  wechseln  auch  hier  Thonschiefer,  Sandstein  und  Konglomerat 
beständig  mit  einander  ab;  er  streicht  NNW  und  fällt  nach  Ost.  Der 
Kalk  der  Varassova  zeigt  ebenfalls  bald  helle,  bald  dunkle  Färbung 
und  eine  dichte  Beschaffenheit;  er  ist  grobbankig  und  führt  Rudisten. 
Nummuliten  habe  ich  in  ihm  nicht  gefunden,  doch  ist  ihr  Vorhanden- 
sein nicht  ausgeschlossen.  Im  Westen  wird  der  Kalk  von  Schiefer 
unterteuft.  Er  stellt  also  eine  Einlagerung  im  Flysch  dar.  Nordwärts 
ist  er  durch  das  Thal  des  Flusses  Phidaris  abgeschnitten ;  nördlich  von 
demselben  liegt  nur  noch  Flysch.  Doch  scheint  in  der  nördlichen 
Fortsetzung  des  Kalkes  der  Varassova  eine  Dislokationslinie  aufzutreten ; 
denn  am  Nordufer  des  Flusses  zeigt  sich,  in  dem  sonst  ganz  regelmäfsig 
flach  nach  Ost  einfallenden  Flysch,  gerade  dem  Ende  der  Varassova 
gegenüber,  plötzlich  saigere  Schichtenstellung! 

Neumayr  rechnet  beide  Kalkberge,  die  er  übrigens  nur  von  weitem 
gesehen  hat,  zum  „mittleren  Kalk".  In  der  That  bildet  die  Varassova 
unzweifelhaft  eine  Einlagerung  im  Flysch,  und  da  kein  Grund  vorhanden 
ist,  beide  Kalke  von  einander  zu  trennen,  so  können  wir  auch  von 
der  Klokova  dasselbe  annehmen,  obwohl  das  Liegende  des  Kalkes 
dort  nicht  sichtbar  ist.  Die  Foraminiferenfauna  der  Klokova  weist 
sie  dem  Eocän  zu,  und  zwar  scheint  sie  grofse  Ähnlichkeit  einerseits 
mit  der  Fauna  des  Kalkes  von  Pylos  im  Peloponnes,  andererseits  mit 
derjenigen  des  Untereocän  von  Istrien  zu  haben.  —  Sowohl  von  der 
Klokova  als  von  der  Varassova  wird  das  Material  zum  Hafenbau  von 
Patras  entnommen;  die  Brüche  befinden  sich  an  der  Küste. 

Nach  Passierung  des  wasserreichen,  reifsenden  Flusses  Phidaris  —  eine 
Brücke  ist  vor  vielen  Jahren  begonnen,  aber  nicht  vollendet  worden  — 
tritt  man  in  die  Küstenebene  von  Missolonghi  ein.  Ihr  Nordrand  wird 
von  Flyschhügeln  gebildet,  welche  in  langen  Reihen  von  N  25°  bis  30° 
W  heranstreichen    und    allesamt    ein  sehr  flaches  Einfallen  nach  ONO 


368  Alfred  Philippson: 

zeigen;  die  Westseite,  die  Seite  der  Schichtenköpfe,  ist  jedesmal  steil. 
Es  ist  dies  ein  Bau,  der  für  die  ganze  westätohsche  Sandsteinzone 
charakteristisch  ist  Jedenfalls  bestehen  diese  Hügelreihen  immer 
wieder  aus  denselben  Schichten,  welche  durch  Verwerfungen  in  gleich- 
mäfsig  geneigte  Schollen  zerlegt  sind;  sonst  müfsten  wir  eine  ganz 
ungeheure  Mächtigkeit  dieser  Formation  annehmen  1 

Am  Fufs  des  Flyschgebirges  zieht  sich  zunächst  eine  schmale  Zone 
eines  roten  thonigen  Sandes  hin ,  welcher  niedrige  Hügel  bildet  und 
zerbrochene  Scherben  von  Seemuscheln  enthält.  (Pliocän  oder  Quartär?) 
Bald  aber  hört  er  auf  und  wir  durchkreuzen  die  gänzlich  horizontale 
Ebene,  die  zum  Teil  mit  Korinthenpflanzungen  bedeckt  ist. 

Missolonghi,  die  durch  ihre  heldenmütige  Verteidigung  im  grie- 
chischen Freiheitskampfe  berühmte  Lagunenstadt,  jetzt  Hauptstadt  der 
Provinz  Ätolien - Akarnanien ,  ist  rings  von  seichten,  stagnierenden 
Wasserflächen  umgeben  und  daher  sehr  ungesund.  Nur  durch  einen 
schmalen  Isthmus  hängt  sie  mit  dem  Festlande  zusammen,  und  auf  dieser 
Landenge  sind  noch  einige  Reste  des  Grabens  und  der  Mauer  erhalten, 
die  aber  nach  heutigen  Begriffen  kaum  besonders  imponieren  können. 
Sonst  sind  alle  Befestigungen  verschwunden,  sodafs  die  Stadt  heute, 
trotz  ihrer  unvergleichlich  geschützten  Läge,  nicht  verteidigungsfähig 
wäre.  Vom  offenen  Meere  ist  sie  7  km  entfernt,  doch  hat  man 
neuerdings  eine  treff'liche  Fahrstrafse  durch  die  Lagune  nach  dem  Lido 
gebaut,  an  welchem  die  Schiffe  ankern.  Trotz  der  Erschwerung  des 
Verkehrs  durch  die  weite  Entfernung  des  Landeplatzes  ist  die  Stadt 
lebhaft  und  im  Aufschwünge  begriffen  und  zählt  9500  Einwohner. 
Eine  Eisenbahn  nach  Agrinion  ist  im  Bau.  Eine  gute  Fahrstrafse  führt 
von  hier  nach  Ätoliko,  Agrinion,  Karavasara  und  Arta. 

Missolonghi  —  Stamnä  —  Agrinion. 

Nach  einem  Rasttage  brach  ich  am  30.  März  wieder  auf,  zunächst 
nach  dem  zwei  Stunden  entfernten  Ätolikö.  Der  Weg  führt  durch  die 
sumpfige  Küstenebene.  Die  Höhen  zur  Rechten  werden  von  Kalk 
gebildet,  welcher  nach  Nordosten  flach  unter  den  Flysch  einfallt.  In 
ihm  sind  einige  Steinbrüche  angesetzt,  von  welchen  das  Baumaterial 
für  Missolonghi  entnommen  wird.  Es  ist  ein  weifser,  dichter,  fast 
lithographischer  Kalk,  welcher  in  grofser  Zahl  Nummuliten  enthält, 
die  man  in  den  Strafsen  von  Missolonghi  bei  Neubauten  und  dergleichen 
sammeln  kann.  Neumayr,  der  die  Nummuliten  übersehen  hat,  bezeichnet 
diesen  Kalk  als  ,, mittleren"  Kalk,  obwohl  man  nirgends  eine  Unter- 
lagerung durch  Flysch  beobachten  kann.  Dieser  Kalk  bildet  ein 
flaches  Plateau,  das  nach  W  einen  Steilabfall  zu  der  Ebene  bildet, 
welche  die  Lagune  von  Ätoliko  begleitet.  —  Diese  kleine  Stadt  von 
5000  Einwohner  hat  eine  höchst  merkwürdige  Lage  auf  einem  flachen 
Inselchen,  mitten  in  dem  schmalen  Meeresarme,  welcher  von  der  Lagime 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgricchenland.  36!) 

von  Missolonghi  in  die  tief  in  das  Innere  eingreifende  Lagune  von 
Ätoliko  führt.  Das  Inselchen  ist  so  ganz  von  einer  geschlossenen 
Häusennasse  besetzt,  dafs  man  von  aufsen  gar  keinen  Erdboden  erblickt, 
und  es  den  Anschein  hat,  als  ob  sich  die  Häuser  aus  dem  Wasser 
selbst  erhöben.  Von  beiden  Seiten  führt  eine  steinerne  Bogenbrücke 
zur  Stadt.  In  der  Lagune  von  Ätoliko  fand  in  der  Nacht  vom  15.  auf 
16.  Dezember  1881  (n.  St.)  eine  Schwefelwasserstoff-Exhalation  statt, 
durch  welche  sämtliche  Fische  der  Lagune  getötet  wurden.  (Vgl.  Nider 
in  der  Zeitschrift  ^Eaxia  vom  17.  Januar,  21.  Februar  1882,  3.  April  1883; 
im  ^aXtiov  tiq^  ^Eaxiag  vom  3.  April  1883.)  Noch  jetzt  bemerkte  ich  am 
Nordrande  der  Lagune  einen  starken  Geruch  nach  Schwefelwasserstoff. 
Ich  folgte  nun  der  im  Bau  begriffenen  Eisenbahn.  Die  Ebene 
ist  mit  Ölbäumen  bedeckt.  Östlich  steht  immer  derselbe  lithographische 
Kalk  an,  der  bei  der  grofsen  Quelle  (Kephalovrysis),  von  der  das  Wasser 
in  Fässern  nach  Ätoliko  gefahren  wird,  N33°0  streicht  und  nach  NW 
fällt.  Er  enthält  dort  an  der  Strafse  Rudi sten- Trümmer.  Weiterhin 
öffnet  sich  rechts  im  Kalk  der  Engpafs  der  Klissura  (s.  unten),  vor 
deren  Eingange  sich  rechts  einige  niedrige  Hügel  von  Sand  und 
Konglomerat  ohne  Versteinerungen  befinden.  Nordwestlich  der  Klissura 
fällt  der  Kalk  flach  nach  NW  unter  den  Flysch  ein,  welcher  die  Berg- 
gruppe der  Psili-Panagia  bildet.  Westlich  lehnt  sich  an  diese  Berggruppe 
dasNeogengebiet  von  Stamnä  an,  welches  den  schmalen  Ausgang  des 
ätolischen  Seebeckens  wie  ein  Pfropf  verschUefst.  Über  dieses  Hügelland 
führt  die  Eisenbahn,  der  ich  bis  zum  27.  Kilometer  folgte.  In  den  Bauten 
ist  grobes  rötliches  Konglomerat  angeschnitten,  ohne  Fossilien.  Häufig 
bemerkt  man  kleine  Verwerfungen.  Die  Wasserscheide  wird  in  einem 
tiefen  Einschnitt  (95  m  ü,  M.)  überschritten,  in  welchem  das  Konglomerat 
steil,  fast  saiger  nach  Süd  fällt.  Weiterhin  folgen  roter  Sand,  Konglo- 
merat und  blaue  Mergel  mit  schlecht  erhaltenen  Fossilien;  die  Lagerung 
ist  flach.  Bei  km  27  tritt  im  blauen  Mergel  eine  kohlige  Schicht 
mit  Blatt-  und  Wurzelresten  auf;  in  derselben  sind  einige  fossile  Baum- 
stämme gefunden  worden,  von  denen  Herr  Aristides  Vambas,  Nomarch 
(Präfekt)  von  Atollen -Akarnanien,  mir  freundlichst  ein  Stück  zum 
Geschenk  machte^).  Von  hier  wendete  ich  mich  über  die  Höhen  nach 
Südwesten  zurück,  nach  Stamnä  (135  m).  Über  dem  Konglomerat 
lagert  gelber  mergeliger  oder  sandiger  Süfswasserkalk  mit  Melanop- 
siden.  Die  Schichten,  welche  der  levantinischen  Stufe  des  Pliocän  an- 
gehören, sind  zum  Teil  aufgerichtet,  und  zwar  nach  verschiedenen  Seiten. 
Im  Westen  von  Stamnä  fliefst  der  Acheloos  auf  der  Grenze  zwischen 
Neogen  und  Kalk  in  ziemlich  breiter  Thalaue  dahin.  —  Ich  kann  also 


1)  Herr  Dr.  Potoni6,  dem  ich  dasselbe  zur  Untersuchung  übergab,  teilt  mir 
mit,  dals  der  Erhaltungszustand  nicht  günstig  genug  ist,  um  eine  Bestimmung  zu 
erlauben,  doch  sei  es  deutlich  ersichtlich,  dafs  es  sich  um  keine  Palme  handelt. 


370  Alfred  Philippson: 

Neumayr  nicht  beipflichten,  wenn  er  meint,  dafs  das  Neogen  von  Stamnä 
nicht  von  tektonischen  Störungen  betroffen  sei.  Damit  entfällt  der 
Hauptgrund  für  seine  Annahme,  dafs  die  Einsenkung  des  ätolischen 
Seebeckens  nicht  nach  der  Ablagerung  des  Neogens  von  Stamnä 
eingetreten  sein  könne;  im  Gegenteil  bin  ich  geneigt,  anzunehmen, 
dafs  diese  Einsenkung  postpliocän  sei,  wie  die  Bildung  der  meisten 
Bruchzonen  und  Einsenkungen  in  Griechenland.  Ein  weiterer  Grund 
hierfür  wird  sich  sogleich  aus  der  Betrachtung  der  Klissura  ergeben. 
—  Von  Stamnä  marschierte  ich  zum  Eingang  der  Klissura  zurück  und 
durch  dieselbe  nach  Agrinion  (31.  März). 

Die  Klissura  (vgl.  Neumayr  1.  c.  S.  116)  ist  eine  3 '/«km  lange  enge 
Schlucht ,  welche  mit  fast  senkrechten  Wänden  an  300  m  tief  in  das 
Kalkplateau  eingerissen  ist.  Der  Kalk  ist  hell,  dicht  und  plattig;  die 
Schichten  sind  gefältelt,  aber  im  allgemeinen  flach  gelagert  An  den 
Wänden  erblickt  man  in  verschiedenen  Höhen  rundliche  Nischen,  wie 
sie  das  Wasser  in  engen  Erosionsschluchten  auszuwaschen  pflegt.  Der 
Lauf  der  Schlucht  ist  gewunden  und  macht  in  der  Mitte  eine  plötz- 
liche Wendung  aus  der  ONO-  in  die  N-Richtung.  Der  Boden  wird  von 
keinem  Wasserlauf  durchströmt.  Zunächst  steigt  das  Gelände  ziemlich 
steil  an,  jedoch  nicht  so  steil,  dafs  die  Fahrstrafse  ihm  nicht  zu  folgen 
vermöchte.  Dann  folgt  eine  ziemlich  horizontale  Strecke,  auf  welcher 
der  Thalboden  durch  Schutthalden  in  mehrere  abflufslose  Kammern 
aufgelöst  ist  (167  m);  dann  senkt  sich  die  Schlucht  allmählich  zum  Nord- 
ausgang. An  diesem  letzteren,  bei  dem  Gensdarmerie-Wachthaus,  fällt 
der  Ka\k  (str.  N  50°  W,  fallend  flach  NO)  deutlich  unter  den  Flysch 
ein.  Die  Fortsetzung  der  Klissura  nach  Norden  wird  nun  im  Flysch 
durch  ein  breiteres,  von  einem  Bächlein  in  nördlicher  Richtung  durch- 
flossenes  Thal  gebildet,  welches  sich  nach  etwa  2  km  in  die  Ebene  von 
Agrinion  (in  das  ätolische  Seenbecken)  öffnet.  Der  Flysch  besteht  aus 
ziemlich  dünnbankigem  Sandstein,  der  flach  gefältelt  nach  NW  streicht 

Darüber,  dafs  die  Klissura  durch  Erosion  entstanden  sei,  kann  kein 
Zweifel  bestehen.  Es  mufs  hier  einst  ein  gröfseres  Gewässer  von  N  nach  S 
durchgeflossen  sein  —  ob  es  nun  gerade  der  Acheloos  war,  wie  Neu- 
mayr meint,  bleibe  .  dahingestellt  —  dem  auch  die  Alluvionen  an  der 
Lagune  von  Ätolikö  zuzuschreiben  sind  (vgl.  Neumayr  1.  c).  Dazu 
ist  aber  die  Voraussetzung  nötig,  dafs  damals  das  ätolische  Seenbecken 
noch  nicht  bis  zur  jetzigen  Tiefe  eingesenkt  war.  Die  fortschreitende 
Absenkung  desselben,  die  wahrscheinHch  von  West  nach  Ost  allmählich 
fortschritt,  haben  dann  die  Gewässer  nach  Westen,  zum  heutigen 
Acheloos  abgelenkt;  die  Klissura  blieb  trocken,  die  Erosion  erlosch, 
und  es  bildete  sich  vom  Nordende  der  Schlucht  an  im  Flysch  jenes 
kleine  nordwärts  gerichtete  Thälchen.  Da  das  Neogen  von  Stamnä 
höher  liegt,  als  der  gröfste  Teil  der  Sohle  der  Klissura,  so  müssen  wir 
annehmen,   dafs  sich  diese  letztere  erst  nach  der  Trockenlegung  jenes 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  371 

Neogensees  ausgebildet  hat,  und  dafs  also  die  Ablenkung  ihrer  Ge- 
wässer in  noch  spätere  Zeit,  in  die  allerjüngste  Vergangenheit,  zu  setzen 
ist.  Damit  stimmt  auch  die  grofse  Frische  der  Thalwände  der  Klissura 
iiberein,  während  die  Lagerungsverhältnisse  des  Neogens  —  und  hierin 
weiche  ich  von  Neumayr*s  Ansicht  ab  (s.  oben)  —  der  Annahme  nicht 
entgegenstehen,  dafs  das  ätolische  Seenbecken  erst  in  postpliocäner 
Zeit  die  Einsenkung  bis  zur  heutigen  Tiefe  erfahren  hat.  Dafs  die  Be- 
wegungen in  der  Erdrinde  in  dieser  Gegend  noch  heute  nicht  beendet 
sind,  das  bezeugen  die  häufigen  starken  Erdbeben.  So  reiht  sich,  meiner 
Ansicht  nach,  das  ätolische  Seenbecken  den  übrigen  griechischen  Sen- 
kimgsfeldern  und  Bruchzonen  an,  welche  meist  in  postpliocäner  Zeit, 
wenn  nicht  entstanden  sind,  doch  ihre  stärksten  Einsenkungen  erflihren, 
wie  das  Neumayr  selbst  in  so  überaus  geistreicher  Schlufsfolgerung  nach- 
gewiesen hat  (1.  c.  S.  273  fF.). 

Die  Strafse  führt  nun  am  Südrande  des  Sees  von  Angelokastro 
durch  die  Ebene  und  überschreitet  dann  auf  einem  fast  3  km  langen 
Damm  (23  m  ü.  M.)  den  Sumpf  zwischen  diesem  See  und  dem  See  von 
Agrinion.  Ein  Wald  der  verschiedensten  Bäume  und  Sträucher  bedeckt 
den  Sumpf;  aus  dem  im  ersten  Frühlingsgrün  prangenden  Laube  ertönte 
ein  entzückendes  Vogelkonzert,  vor  allem  der  Schlag  der  Nachtigall, 
welche  hier  fast  drei  Wochen  früher  als  bei  uns  eintrifft. 

Im  Nordosten  erhebt  sich  der  stattliche  Gebirgszug  der  Arabokd- 
phala;  sein  unlerer  Teil  besteht  aus  Flysch,  darüber  liegt  roter  Horn- 
stein,  darüber  der  an  seiner  rötlichgelben  Farbe  kenntliche  obere  Platten- 
kalk. Das  Streichen  scheint  N  zu  sein.  Der  kahle  Gipfel  (1927  m)  hatte 
noch  Schnee.  Darunter  umzieht  ein  dunkler  Gürtel  von  Tannenwald 
die  Flanken  des  Berges. 

Nachdem  man  den  Erimitzaflufs  überschritten  hat,  kommt  man 
über  eine  niedrige  Stufe  von  rotem  Sand  und  Schotter  auf  die  Ebene 
von  Agrinion,  welche  von  Wein-,  Korinthen-,  Oliven-  und  Tabaks- 
pflanzungen eingenommen  ist,  und  erreicht  bald  das  lebhafte  Städtchen, 
das  durch  das  letzte  Erdbeben  vom  25.  August  1889  stark  gelitten  hat. 
Fast  alle  Häuser  wurden  beschädigt,  glücklicherweise  aber  kein 
Menschenleben  vernichtet.  Agrinion,  volkstümlich  Vrachori  genannt 
(95  m),  mit  7400  Einwohnern,  ist  einer  der  Mittelpunkte  des  griechischen 
Tabakshandels.  Sowohl  in  der  Ebene  von  Agrinion  als  auf  den  Hoch- 
flächen von  Akarnanien  wird  der  meiste  und  beste  Tabak  in  Griechen- 
land gebaut. 

Agrinion  —  Kätuna  —  Vönitza. 

Am  folgenden  Tage  wurde  nach  Katuna  in  Akarnanien  marschiert 

(i.  April).     Zunächst    geht   es   auf  der  Fahrstrafse  weiter,    welche   den 

Acheloos  (Aspropotahios)  bei  Spoläita  auf  einer  neuen  eisernen  Brücke 

überschreitet.     Die  Höhen,  die   unmittelbar  nördlich  von  Agrinion  die 


372  Alfred  Philippson: 

Ebene  begrenzen,  bestehen  aus  Flyschsandstein ,  welcher  verkohlte 
Pflanzenreste  enthält;  dickbankige  und  schiefrige  Schichten  wechseln 
mit  einander  ab.  Sie  streichen  N  45  °  W  und  fallen  flach  nach  NO  ein. 
Das  Streichen  wird  weiterhin  N37°W.  Das  Fallen  bleibt  konstant 
nach  NO  gerichtet;  auch  hier  besteht  das  ganze  Flyschgebirge  aus 
einer  Reihe  paralleler  Höhenzüge,  welche,  gemäfs  diesem  Schichtenfallen, 
ihre  flache  Seite  nach  NO,  ihre  steile  nach  SW  kehren  und  jedenfalls 
ebenso  vielen  Verwerfungen  entsprechen.  Von  einer  intensiven  Faltung 
ist  dagegen  nichts  zu  bemerken.  Die  Höhenzüge  streichen  über  den  Ache- 
loos  hinweg,  der  sie  in  diagonaler  Richtung  durchquert.  Die  neue 
Brücke  (65  m  ü.  M.)  liegt  in  diesem  Durchbruchsthale  etwa  5  km  ober- 
halb der  Austrittsstelle  in  die  Ebene.  Der  Flufs,  der  gröfste  Griechen- 
lands, hier  fast  200  m  breit,  ist  in  dieser  Jahreszeit  sehr  wasserreich, 
stark  strömend  und  durchaus  unpassierbar.  Nur  im  Hochsommer  kann 
er  an  gewissen  Furten  durchritten  werden.  Trotzdem  führen  auf 
seiner  ganzen  Länge  in  dem  altgriechischen  Gebiete  —  wie  es  in  Epirus 
steht,  weifs  ich  nicht  —  eine  Länge,  die  ohne  kleinere  Krümmungen 
etwa  125  km  beträgt,  aufser  dieser  nur  noch  die  alte  türkische  Bogen- 
brücke  bei  Tatarna  über  den  Flufs.  Im  Unterlauf  giebt  es  wenigstens 
einige  Fähren,  oberhalb  Spoläita  aber  nicht.  Es  geht  daraus  hervor, 
ein  wie  beträchtliches  Verkehrshindernis  dieser  Flufs  ist.  Er  ist  durch- 
aus nicht  schiff'bar,  obwohl  er,  wie  ich  überzeugt  bin,  durch  Regulierung 
wenigstens  bis  zum  ätolischen  Seenbecken  hinauf  schifll^ar  und  damit 
zum  Wohlthäter  dieser  fruchtbaren  Ebene  gemacht  werden  könnte. 

Unmittelbar  westlich  der  Brücke  steht  dickbankiger  Sandstein  mit 
Pflanzenresten  an,  der  Ni7°W  streicht  und  mit  25°  nach  ONO  fallt. 
Die  Strafse  zieht  nun  am  rechten  Ufer  wieder  abwärts;  man  schlägt 
bald  einen  Richtweg  in  westlicher  Richtung  ein  und  überschreitet 
einen  Höhenrücken  (153  m)  aus  Sandstein  und  Thonschiefer,  der  N  27°  W 
streicht  und,  wie  immer,  NO  fällt.  Westlich  von  diesem  zieht  ein 
anderer,  paralleler  Höhenzug  hin,  auf  dem  das  Dorf  Lepenü  liegt. 
Derselbe  besteht  aus  Kalk,  der  deutlich  flach  nach  Osten  unter  den 
Flysch  einfallt.  Wir  befinden  uns  hier  an  der  ungemein  einfach  ver- 
laufenden Ostgrenze  der  Akarnanischen  Kalkmasse  (vergl.  Neumayr 
1.  c.  S.  118),  und  verlassen  nunmehr  die  westätolische  Sandsteinzone, 
um  in  dieses  Kalkgebirge  einzutreten.  Ich  kreuzte  die  Kalkgrenze, 
welche  Ni7°W  streicht,  dort,  wo  sie,  in  der  Nähe  der  Fahrstrafse, 
nach  Süden  unter  die  Alluvialebene  hinabtaucht.  Hier  wurde  meine 
Erwartung,  auch  hier  an  der  Grenze  zwischen  Kalk  und  Flysch 
Nummuliten  zu  finden,  nicht  getäuscht.  Der  dichte,  gelblich-weifse, 
Hornstein  führende,  geschichtete  Kalk,  dessen  Schichten  flach  gefältelt 
sind,  führt  diese  Fossilien  in  grofser  Menge.  *Dieser  Kalk,  der  un- 
zweifelhaft mit  dem  ganz  gleichartigen,  in  seinem  Streichen  gelegenen 
Kalk  von  Missolonghi  identisch  ist  —  obwohl  letzterer  von  Neumayr 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  373 

als  „mittlerer  Kalk"  bezeichnet  ist  —  wurde  von  diesem  Forscher  als 
der  tiefste  überhaupt  in  Griechenland  auftretende  (nichtkrystalline) 
Horizont  angesehen,  weil  er  den  Flysch  deutlich  unterlagert.  Durch 
den  Fund  der  Nummuliten  rückt  auch  dieser  Kalk  in  das  Eocän 
hinauf! 

In  geringem  Abstände  erreicht  man  das  Chani  von  Sphina  (59  m). 
Nördlich  erhebt  sich  wieder  ein  anderer,  NNW  streichender  Höhenzug 
aus  demselben  Kalk,  der  nach  Westen  steil  zu  einer  nicht  allzubreiten 
Senke  abbricht,  welche,  langgestreckt,  vom  ätolischen  Seenbecken  zur 
Bucht  von  Karavasara  zieht  und  so  eine  bequeme  Verbindung  zwischen 
ersterem  und  dem  Ambrakischen  Meerbusen  herstellt.  In  dieser  Senke 
liegt  der  lange  und  schmale  See  von  Karavasara  oder  Ambrakia,  der 
durch  eine,  zuweilen  trocken  liegende  seichte  Stelle  in  zwei  Teile  getrennt 
wird ;  an  dieser  Stelle  überschreitet  ihn  die  Strafse  auf  einer  steinernen 
Brücke.  Wir  haben  in  dieser  eigentümlichen  Furche,  die  sich  nirgends 
beträchtlich  über  das  Meeresniveau  erhebt,  höchst  wahrscheinlich  einen 
alten  Flufslauf  vor  uns,  dem  durch  tektonische  Bewegungen  seine  Ge-. 
Wässer  entzogen  wurden.  Es  ist  jedenfalls  beachtenswert,  dafs  wir 
in  der  Verlängerung  der  Furche  nach  Norden  auf  den  gleichgerichteten 
grofsen  Flufs  von  Arta  (den  Arachthos)  treffen;  es  ist  möglich,  dafs 
derselbe  vor  Einsenkung  des  Ambrakischen  Golfes  hierdurch  seinen 
Weg  zum  Acheloos  nahm.  Jedenfalls  ist  die  Furche  älter  als  der 
pliocäne  Binnensee  von  Stamnä,  derui  es  finden  sich  in  ihr  Ablagerungen, 
welche  unzweifelhaft  diesem  Binnensee  entstammen. 

Von  dem  Chani  Sphina  aus  durchzieht  man  die  mit  Walloneichen 
bedeckte  Ebene  nördlich  des  Sees  von  Ozero,  der  übrigens  eine 
gröfsere  Ausdehnung  zu  haben  scheint,  als  auf  der  Karte  angegeben 
ist.  Dann  tritt  man  über  eine  ganz  flache  Wasserscheide  (99m),  welche 
aus  sandigen  Mergeln  und  Konglomeraten  mit  Melanopsiden  besteht,  in 
die  Furche  von  Karavasara  ein.  Bald  wenden  wir  uns  den  westlichen 
Berghang     hinauf   (nördlich    von    Machalas),     welcher     gänzlich     aus 

• 

einer  Breccie  gebildet  wird,  die  aus  versinterten,  zerfressenen  und 
löcherigen  Brocken  von  dichtem,  weifsem  und  grauem  Kalk  zu- 
sammengesetzt ist.  Anstehendes  Gestein  ist  nirgends  sichtbar.  Gestrüpp 
der  Kermeseiche  bedeckt  den  Abhang.  Oben  gelangt  man  auf  eine 
hügelige  humusreiche  Hochfläche  mit  ziemlich  üppiger  Vegetation. 
Getreidefelder  wechseln  mit  Weideflächen  und  kleinen  Eichenbeständen. 
Auch  hier  ist  alles  mit  losen  Trümmern  verschiedenster  Gröfse  bedeckt; 
neben  Kalkbrocken  zeigen  sich  auch  solche  von  Hornstein.  Das  setzt 
sich  fort  bis  Katuna  (344  m).  Die  Hochfläche  ist  fruchtbar,  leidet  aber  an 
Wassermangel.  Östlich  von  Katuna,  wo  der  beste  Tabak  wachsen  soll, 
zieht  sich  eine  Furche  hin,  die  sich  von  dem  See  von  Karavasara  nach 
NNW  abzweigt  und  sich  gegen  Lutraki  erstreckt.  Die  französische 
topographische  Karte  ist  in   dieser   ganzen  Gegend    höchst   ungenau; 


374  Alfred  Philippson: 

sie  giebt  u.  a.  dieser  Furche  von  Katuna  eine  viel  zu  sehr  nach  XW 
gewendete  Richtung.  In  dieser  Senke  sollen  Braunkohlen  vorkommen, 
also  wohl  die  Fortsetzung  des  Neogens  von  Stamnä.  —  Von  Katuna 
führt  eine  unbrauchbare  Fahrstrafse  nach  dem  Hafen  Astakös. 

Am  2.  April  wurde  Vönitza,  das  nordwestlichste  Städtchen  Mittel- 
griechenlands, erreicht.  Der  einsame  Pfad'  führt  über  eine  unebene 
Hochfläche,  welche  durchaus  von  dichtem,  meist  immergrünen  Eichen- 
wald bedeckt  ist,  durch  wilde,  malerische  Wald  Schluchten  und  über 
mehrere  ansehnliche  Bäche.  Die  Karte  ist  ganz  unzuverlässig;  die 
Gegend  höchst  verlassen  und  unbewohnt,  ein  Zufluchtsort  für  flüchtige 
Verbrecher  und  Räuber.  Unter  dem  Humusboden  kommen  nur  Kalk- 
trtimmer  zum  Vorschein.  Von  Süden  her  streicht  eine  ganze  Anzahl 
hoher  Bergketten  heran,  welche  ganz  aus  Kalk  zu  bestehen  scheinen. 
Zwischen  zwei  dieser  hohen,  NNW  streichenden  Ketten  kommt  der 
wasserreiche  Bach  Nissa  hervor,  welcher  westlich  von  Lutraki  in  den 
Ambrakischen  Golf  mündet.  Sein  Thal  ist  ziemlich  tief  eingeschnitten; 
auf  der  rechten  Seite  steht  stellenweise  Hornstein  an;  die  linke  Thal- 
wand, etwa  200  m  hoch  steil  aufsteigend,  w^ird  von  glänzend  weifsem 
Gyps  gebildet,  mit  Kalkbreccie  wechsellagernd  und  dieselbe  in  unregel- 
mäfsigen  Partieen  durchsetzend;  die  Schichten  fallen  flach  nach  SW 
in  den  Berg  ein.  Nördlich  von  hier  scheinen  die  Berge  bis  zur  Küste 
des  Golfes  auch  aus  solcher  vergypsten  Breccie  zu  bestehen.  Der  Gyps 
ist  jedenfalls  ein  Zersetzungsprodukt  der  Kalktrümmer,  hervorgerufen 
durch  Einwirkung  von  Schwefelquellen  auf  den  Kalk;  ich  denke 
dabei  an  eine  Schwefelquelle,  welche  bei  Katuna  an  der  H.  Ilias 
genannten  Örtlichkeit  vorkommen  soll,  ferner  an  die  Schwefelwasser- 
stoff*-Eruption  von  Ätolikö.  Die  Entstehung  der  mächtigen  Ablagerung 
von  Breccie,  welche  fast  den  ganzen  Südrand  des  Golfes  von  Ambrakia 
umgiebt  und  sich  von  dort  als  breiter  Streifen  über  Katuna  nach  Machalas 
zieht,  ist  mir  vöUig  rätselhaft.  Die  Breccie  trägt  nirgends  die  Spuren 
einer  Ablagerung  durch  Wasser,^  sondern  besteht  aus  einem  wirren 
Haufwerk  gröfserer  und  kleinerer  eckiger  Brocken! 

Man  kommt  nun  über  einen  Bergrücken  und  mehrere  kleine 
Thäler;  im  Süden  steigt  höheres  Gebirge  auf,  dessen  unterer  Teil  aus 
Sandstein  besteht;  darüber  Hegt  heller  dichter  Kalk.  Es  steht  hier  also 
das  Liegende  der  Akarnanischen  Kalkmasse  an,  und  zwar  ebenfalls  in 
Gestalt  von  Flyschsandstein.  Auf  dem  höchsten  Bergrücken  (674  m), 
den  man  zu  überschreiten  hat,  liegen  Stücke  von  Nummulitenkalk 
umher,  welche  von  dem  südwestlichen  höheren  Gebirge  herabgekommen 
sind.  Es  geht  nun  immer  thalabwärts  auf  dem  Sandstein,  der  den 
Nummulitenkalk  unterlagert;  er  streicht  N4o°W  und  fällt  nach  SW 
ein.  Alles  ist  von  Kalktrümmern  überschüttet;  an  den  Gehängen  tritt 
zuweilen  Gyps  auf.  Man  passiert  nun  zwischen  den  Dörfern  Monastraki 
und  H.  Vasilios  durch  an  einer  Quelle  vorbei,  an  der  Hornstein  ansteht. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  375 

Bei  Monastraki  streichen  drei  parallele  Gebirgsketten  von  SW  her  aus, 
welche  ganz  aus  Kalk  zu  bestehen  scheinen.  Von  hier  nach  Vonitza 
kreuzt  man  ein  Hügelland  aus  Neogenablagerungen ,  die  zumeist  aus 
Schotter  bestehen;  im  Westen  erbhckt  man  den  bedeutenden  See  von 
Vulcharia,  der  ganz  von  rötlichen  Neogenhügeln  umrahmt  wird.  Die 
kleine  fruchtbare  Ebene  von  Vonitza  wird  dagegen  wieder  von  Bergen 
aus  gelbem,  dichtem  (fast  lithographischem)  Kalk  umgeben.  Die  kleine 
Hafenstadt  liegt  am  Fufs  des  aus  demselben  Kalk  bestehenden  Kastell- 
hügels und  macht  einen  höchst  ärmlichen  und  verfallenen  Eindruck. 
Sie  soll  2300  Einwohner  zählen ;  die  Zahl  scheint  mir  aber  übertrieben. 
Handel  und  Verkehr  sind  fast  Null.  Das  Hinterland  Vonitzas  ist  recht 
fruchtbar,  aber  es  liegt  unbebaut  und  wüst  da.  Eine  unbefahrene 
FahrstrÄlse  fuhrt  von  hier  nach  Zaverda. 

Vonitza  —  Karavasara. 

Von  hier  wandte  ich  mich  nach  Osten  zurück  und  reiste  am 
3.  April  bis  Karavasara,  dem  Hafenplatz  im  südöstlichsten  Winkel  des 
Golfes  von  Ambrakia.  Man  zieht  zuerst  durch  die  Ebene  von  Vonitza 
nach  SO  und  dann  durch  Hügelland  nach  Osten,  nördlich  von  H. 
Vasilios  vorbei.  Dieses  Hügelland  besteht  aus  einem  mergeligen  Sand- 
stein, der  in  einen  weifsen  sandigen  Mergel  verwittert.  Ich  war  lange 
im  Zweifel,  ob  ich  denselben  für  Flysch  oder  Neogen  ansprechen 
sollte,  bis  ich  mich  zu  letzterem  entschied,  als  er  weiterhin  in  eigen- 
tümlich zerfressene  Konglomerate  überging.  Man  begegnet  mehreren 
Dohnen;  rechts  bleiben  einige  abgeschlossene  Mulden,  zum  Teil  mit 
Wasser  gefüllt  (daher  auf  der  französischen  Karte  als  kleine  Seen  be- 
zeichnet), die  jedenfalls  auch  Einstürzen  zuzuschreiben  sind.  Man  bleibt 
nicht  lange  im  Zweifel  über  die  Ursache  dieser  Erd fälle,  wenn  man 
den  Boden  an  einigen  Stellen  mit  Gypsbrocken  erfüllt  sieht.  Man 
trifft  schliefslich  den  Gyps  anstehend  beim  Abstieg  zu  der  kleinen 
Ebene,  welche  sich  an  der  Bai  von  Lutraki  entlang  zieht.  Die  Halb- 
insel westlich  der  Bai  ist  ein  ganz  flaches  neogenes  Hügelland,  während 
die  französische  Karte  sie  mit  höherem  Gebirge  erfüllt  und  Neumayr 
sie  auf  seiner  geologischen  Karte  als  Kalk  darstellt.  Die  Höhen  im 
Süden  der  Ebene  bestehen  aus  Mergel  und  Konglomerat.  Die  Ebene 
selbst  ist  die  herrlichste  Parklandschaft;  verschiedene  Arten  von  Laub- 
bäumen und  -Büschen,  jetzt  im  ersten  Frühlingsgrün  und  zum  Teil  mit 
Blüten  bedeckt,  bilden  einen  von  unregelmäfsigen  I^ichtungen  unter- 
brochenen gemischten  Wald.  Lutraki  ist  ein  kleiner  Landeplatz  für 
Kaiks  (Segelboote),  wo  sich  am  Strande  eine  Mühle  und  ein  kleines 
„Magazin"  (Schenke  und  Kramladen)  befinden.  Die  Mühle  wird 
von  einer  wasserreichen  Quelle  getrieben,  welche  hier  in  unmittel- 
barer Nähe  entspringt.  Trotz  des  Namens  („Bad"),  der  sonst 
immer    Mineralquellen    bezeichnet,    ist    die    Quelle    kalt,    geschmack- 


376  Alfred  Philippson: 

und  geruchlos.  Doch  soll  sich  in  einer  Stunde  Entfernung  von  hier 
eine  Örtlichkeit  „Lutrö"  befinden,  wo  eine  kalte  Quelle  entspringt, 
auf  der  „etwas  wie  Öl  schwimmt"  (Petroleum?).  Freilich  ist  auf 
solche  Aussagen  nicht  viel  zu  geben.  Von  hier  steigt  man  nach 
Osten  bergauf;  zunächst  steht  dichter  heller  Kalk  an,  dann  aber  ist 
wieder  alles  mit  losen  Kalkbrocken  bedeckt.  Die  ganze  Gegend  besitzt 
reichlichen  Humus  und  trägt  schöne  Eichenwälder.  Nach  einem 
geringen  Anstieg  öffnet  sich,  die  nach  S  30"  O  streichende,  bereits  er- 
wähnte breite  Furche,  welche  östlich  von  Katuna  vorbeizieht.  Weiter 
hinauf  gelangt  man  auf  ein  ziemlich  ebenes  Kalkplateau,  welches  sich 
nach  Osten  bis  an  die  Furche  von  Karavasara  ausdehnt.  Der  Kalk 
ist  mittelbankig,  hell  und  dicht,  streicht  N  30°  W  und  fällt  flach  SW. 
Weiterhin  wird  er  dünnplattig,  enthält  Homsteinkugeln,  streich?  N  17 
W  und  fällt  nach  Ost,  bildet  also  ein  flaches  Gewölbe.  Der  Abstieg  nach 
Karavasara,  welches  im  Hintergrunde  einer  tief  einschneidenden  Bucht 
gelegen  ist,  ist  sehr  steil.  Man  überblickt  von  hier  die  Gebirge,  welche 
den  Golf  von  Ambrakia  im  O  und  NO  umgeben.  Die  Ostküste  des 
Golfes  folgt  ganz  genau  der  Streichrichtung  der  dahinter  aufsteigenden 
parallelen  Höhenzüge  aus  Flyschsandstein.  Dieselben  bilden,  wie  wir 
schon  öfters  bemerkten,  auch  hier  eine  Folge  von  Bergrücken,  von 
denen  jeder  seine  Steilseite  nach  W,  seine  flache  Seite  nach  O  wendet. 
Hier  steigt  jeder  Höhenzug  höher  als  der  vorhergehende  auf,  so  dafs 
sie  als  eine  Anzahl  hinter  einander  angeordneter  Stufen  erscheinen; 
sie  streichen  alle  NNW.  Der  westlichste  Absturz  bildet  die  Ostküste 
des  Golfes.  Hinter  diesen  einförmigen  Sandsteinhöhen  erheben  sich 
zwei  gewaltige  Kalksteinmassive  gleich  Riesenklippen  hervor,  alles  Land 
ringsum  durch  Höhe  und  Schroffheit  beherrschend :  das  Kalkgebirge  des 
Gabrovo  im  Nordosten,  das  wir  weiterhin  berühren  werden,  und  das- 
jenige der  Tzoumerka  weiter  im  Norden,  auf  epirotischem  Gebiet.  — 
Karavasara  liegt,  wie  schon  gesagt,  am  Ausgang  jener  Furche, 
welcher  die  Fahrstrafse  Missolonghi-Arta  folgt;  erstere  ist  hier  sehr 
schmal  und  die  Stadt  zwischen  den  Felsen  und  dem  Meere  eingezwängt. 
Im  Osten  erhebt  sich  ein  Felshügel,  welcher  die  gewaltigen,  wohl  erhal- 
tenen Ringmauern  einer  antiken  Stadt  (Herakleia  oder  Limnäa?)  trägt. 
Die  heutige  Stadt  ist,  obwohl  klein  (2200  Einw.),  recht  lebhaft  und  macht, 
verglichen  mit  dem  elenden  Vonitza,  einen  wohlhabenden  Eindruck. 

Karavasara — Tatarna — Phranguistra  — Karpenisi. 

Die  Weiterreise  von  hier  bis  Karpenfsi  führte  durch  die  ab- 
gelegensten, unwirtlichsten,  wenigst  bevölkerten  und  unsichersten  Ge- 
genden Mittelgriechenlands  und  wurde  deshalb  in  Begleitung  von  einem 
Unteroffizier  und  fünf  Ev^iavoi  (fivzoni,  leichtbewaffnete  Infanteristen 
in  Nationaltracht),  die  mir  von  dem  in  Karavasara  kommandierenden 
Gensdarmerie  -  Offizier   zur   Verfügung   gestellt   wurden ,    zurückgelegt. 


Bericht  über  eine  Reise  darch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  377 

Meines  Wissens  sind  diese  Gegenden  vor  mir  nur  von  den  französischen 
Offizieren,  welche  die  Carte  de  la  Gr^ce  aufgenommen  haben,  und 
später  von  Neumayr  besucht  worden.  Selbst  der  überallhin  vor- 
gedrungene Fiedler  hat  die  südlichere  Route,  von  Agrinion  über  Prussös 
nach  Karpenisi  gewählt.  Auch  der  Verkehr  der  Einheimischen  ist  sehr 
gering,  hauptsächlich  infolge  der  herrschenden  Unsicherheit,  wegen 
welcher  diese  Eparchie  Valtos  —  übrigens  die  Heimat  des  Kara'iskakis  — 
ebenso  berüchtigt  ist  wie  die  soeben  passierte  Eparchie  Vonitza. 

Der  einzige  mögliche  Übergangspunkt  über  den  Acheloos,  wenn 
man  nicht  zur  eisernen  Brücke  von  Spoläita  zurückkehren  will,  ist  die 
Brücke  von  Tatärna.  Dieselbe  liegt  ziemlich  weit  aufwärts  (23  km  von 
der  ehemaligen  türkischen  Grenze  in  der  Luftjinie)  und  man  ist  daher 
zu  einem  bedeutenden  Umweg  nach  Norden  gezwungen.  Am  ersten 
Tage  marschierten  wir,  im  ganzen  neun  Mann  mit  zwei  Pferden,  bis 
zu  dem  einsamen  Chani  Podogorä  (4.  April),  5  Stimden  von  Karavasara. 

Östlich  der  Stadt  überschreitet  man  zunächst  einen  Höhenrücken 
von  dichtem  gelben  Kalk,  der  nach  N  streicht  und  flach  nach  O  ein* 
fällt.  Dann  steigt  man  in  eine  breite  Längsmulde  hinab,  welche  sich 
nach  NNW  erstreckt  und  bei  Arapis  zum  Meere  öffnet.  Im  gröfsten 
Teil  der  Breite  dieser  Mulde  steht  noch  gelber,  plattiger  Kalk  mit 
Homstein  an,  in  welchen  tiefe  und  enge  Trockenschluchten  eingerissen 
sind.  Er  streicht  N  25°  W.  Dann  gelangt  man  an  die  Grenze  des 
Kalkes,  wo  derselbe  deutlich  mit  etwa  30°  nach  NO  unter  den  Flysch- 
sandstein  einfallt.  Die  Grenze  selbst  streicht  N  35°  W.  Hier  verlassen 
wir  das  akamanische  Kalkgebirge  und  treten  wiederum  in  die  west- 
ätolische  Sandsteinzone  ein.  Sogleich  beginnt  der  Aufstieg  über  mehrere 
aufeinander  folgende  stufenförmige  Höhenzüge  des  Flysch,  dessen 
Schichten  überall  flach  ONO  fallen.  Das  Gestein  ist  meist  grünlich- 
grauer Sandstein,  wechselnd  mit  Thonschiefer,  dazwischen  sind  zuweilen 
wenig  mächtige  Bänke  eines  mergeligen  Kalksteins  eingelagert.  So  ist 
diese  ganze  Zone  ungemein  einfach  gebaut,  ohne  starke  Faltungen.  Jenseits 
des  höchsten  Kammes  (564  m)  steigt  man  in  ein  ostwärts  gerichtetes  Thal 
hinab,  an  dessen  Südabhang  das  Dörfchen  Varytada  (481  m)  liegt.  (Die 
französische  Karte  ist  hier  durchaus  ungenau.)  Das  Dörfchen  besteht 
aus  einigen  armseligen  Hütten,  von  denen  wir  nur  eine  einzige  geöffnet 
und  bewohnt  fanden.  Die  ganze  Gegend,  soweit  der  Flysch  herrscht, 
ist  mit  prächtigen  Wäldern  von  Eichen,  sowohl  laubwechselnden  wie 
immergrünen,  bestanden,  in  denen  noch  zahlreiches  Wild  (Rehe  und 
Damhirsche)  vorhanden  sein  soll.  Bei  Varytada  streicht  der  Flysch  N 
45°  W  und  fällt  flach  NO.  Wir  folgen  nun  dem  Thal  nach  Osten 
hinab,  durch  immergrünen  Eichenwald,  an  einem  rauschenden  Bache 
entlang.  Der  Flysch  nimmt  hier  Nord -Streichen  an.  Nach  13/4  Stunden 
von  Varytada  mündet  unser  Thal  in  ein  gröfseres  ein,  welches  von 
N2o°0  nach  S2o°W  gerichtet  ist  und  vom  Flufs  Tzäkos  durchströmt 


378  Alfred  Philippson: 

wird,  einem  Nebenflufs  des  Acheloos,  welcher  auf  der  französischen 
Karte  als  Flufs  von  Paliopulo  bezeichnet  ist.  Am  Flufse  liegt,  etwa 
I  V4  Stunde  oberhalb  seiner  Mündung,  das  Chani  Podogorä  (175  m);  etwas 
oberhalb  befindet  sich  noch  eine  Wassermühle.  In  etwa  '/«  Stunde  Ent- 
fernung liegt  im  NW  an  einem  Bergabhange  das  auf  der  Karte  fehlende 
Dörfchen  Giannöpuli.  Überhaupt  sind  die  Situationen  der  Dörfer 
zwischen  Karavasara  und  dem  Acheloos  auf  der  französischen  Karte 
meist  falsch,  ebenso  wie  die  Terrainzeichnung.  Im  Norden  erscheint 
als  Thalhintergrund  ein  mächtiges  Kalkgebirge,  Kaidna  genannt,  ein 
Südausläufer  des  Gabrovozuges,  das  auf  der  französischen  Karte  die 
Höhenzahl  1023  trägt. 

Am  folgenden  Tage  (5.  April)  mulste  elf  Stunden  marschiert  werden, 
weil  sich  in  dem  Zwischenraum  kein  geeigneter  Ort  zum  Übernachten 
befindet.  Von  Podogorä  geht  es  zunächst  in  dem  breiten  Thale 
aufwärts.  Nach  3/4  Stunden  wendeten  wir  uns  in  ein  von  ONO 
herabkommendes  Nebenthal,  das  sich  bald  zu  einer  malerischen 
Waldschlucht  verengt.  Bei  dem  verfallenen  Chani  Siguriä  streichen 
die  Schichten  N3o°W,  bald  darauf  Ni5°W.  Hier  beginnt  sich 
auf  einmal  statt  der  bisher  herrschenden  flachen  Lagerung,  steile 
Schichtstellung  zu  zeigen.  Doch  bleibt  das  Einfallen  vorwiegend 
nach  Ost  gerichtet.  Beim  Aufstieg  zu  dem  elenden  Chani  Pandi, 
(i  3/4  Stunden  von  Podogorä),  welches  in  gröfster  Einsamkeit  auf  einer 
kleinen 'Hochfläche  mitten  im  Walde  liegt,  zeigen  sich  grobe  Gerolle 
von  graublauem  Kalk  im  Sandstein.  Beim  Chani  selbst  (374  m)  wird 
man  trotz  dieser  vorbereitenden  Anzeichen  überrascht  durch  eine  jäh  und 
unvermittelt  aus  dem  Flysch  auftauchende  Klippe  von  massigem,  grau- 
blauem Kalke!  Dieselbe  wird  rings  vom  Flysch,  der  hier  als  mergeliger 
Thonschiefer  ausgebildet  ist,  umschlossen,  und  die  Schichten  des  letz- 
teren fallen  allseitig  von  der  Klippe  ab.  In  etwa  200  m  Entfernung 
nach  NO  trifft  man  auf  eine  zweite  kleinere  Klippe,  an  der  sich  die- 
selben Erscheinungen  wiederholen.  Im  Norden  erhebt  sich  unweit  das 
Kalkgebirge  Kaiana,  das  sich  von  hier  aus  als  ein  lang  von  NW  nach 
SO  gestreckter  zackiger  Kamm  darstellt.  Es  taucht  ebenfalls  so  unver- 
mittelt rings  aus  dem  Flysch  auf,  dafs  man  es  auch  für  eine  riesige  Klippe 
halten  möchte,  von  der  die  Klippen  von  Pandi  nur  kleine  losgetrennte 
Stücke  seien.  Jedenfalls  tritt  hier  ein  älterer  Kalk  hervor,  auf  und  um 
dessen  erodierter  Oberfläche  sich  der  Flysch  diskordant  anlagert  Es 
ist  dies  eine  Erscheinung,  die  sich  auch  im  Peloponnes  häufig  an  der 
Grenze  von  Tripolitzakalk  und  dem  darüber  liegenden  Flysch  zeigt 
und  an  jene  bekannten  Klippen  in  der  Sandsteinzone  der  Karpatlien 
erinnert* 

Weiter  nach  NO  aufsteigend,  erreicht  man  die  Wasserscheide  (634  m) 
zwischen  Tzdkos  und  Acheloos.  Die  Schichten  des  Flysch  streichen 
bald  nach  Nord,  bald  nach  N5o°W;    das  Fallen  ist  konstant  O  resp. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord>  und  Mittelgriechenland.  379 

NO.  Überall  ist  Wald  von  immergrünen  Eichen!  Wir  steigen  nun  all- 
mählich in  einem  Nebenthaie  des  Acheloos  nach  Osten  hinab;  auf  der 
Nordseite  des  Thaies  erheben  sich  Kalkberge,  die  mit  der  Kaiana  in 
Verbindung  stehen,  also  dem  Gabrovozuge  angehören.  Von  diesem 
Kalkmassiv  ausgehend  erscheint  im  oberen  Teile  des  Thaies  im  Flysch 
eingelagert  ein  von  O  nach  W  sich  erstreckendes  Kalklager,  auf 
welches  sich  horizontale  Sandsteinschichten  auflagern.  Weiter  nach 
Osten  liegt  an  derselben  Thalwand,  weit  vom  Wege  ab,  das  Dörfchen 
Alevrada  (nur  365  Einwohner),  das  einzige,  dessen  wir  auf  dem  ganzen 
Tagesmarsche  ansichtig  wurden.  Bald  erscheinen  zur  Rechten  tief 
unten  die  Wasserflächen  des  Acheloos  und  seiner  beiden  bedeutenden 
Nebenflüsse  Agraphiötiko  Potämi  und  Mdgdova,  die  sich  hier  mit  ihm 
vereinigen. 

AVir  ziehen  nun  in  nördlicher  Richtung  durch  das  Flyschhügelland 
(Sandstein  und  bröcklicher  Mergelschiefer),  welches  sich  westlich  von 
der  Vereinigungsstelle  der  drei  Flüsse  bis  zu  den  Abhängen  des  gfofsen 
Kalkgebirges  ausdehnt.  Dfer  Flysch  liegt  wieder  in  flacher  Lagerung; 
sein  Streichen  ist  N  bis  N  13°  O,  das  Einfallen  nach  Ost.  Im  Südosten 
jenseits  des  Acheloos,  erheben  sich  die  hohen  Gebirge  von  Hagios 
Vlasis,  welche  bereits  zu  den  „Ätolischen  Kalkalpen"  Neumayr's  ge- 
hören, denn  an  ihrem  Aufbau  nehmen  die  über  dem  Flysch  lagernden 
Hornsteine  und  Plattenkalke  starken  Anteil.  Auch  am  Kloster  Tatärna 
unterhalb  der  gleichnamigen  Brücke  liegt  Plattenkalk  über  dem  Flysch. 
Im  Norden  erscheinen  in  der  Ferne  die  hohen  Ketten  des  Phtheri, 
welche  ebenfalls,  soviel  man  von  weitem  urteilen  kann,  aus  oberem 
Plattenkalk  bestehen.  (Neumayr  rechnet  sie  zum  „mittleren"  Kalk, 
doch  ist  seine  Beweisführung  nicht  über  allen  Zweifel  erhaben,  s.  1.  c. 
S.  109.) 

Aber  mehr  als  alles  das  interessieren  uns  die  Verhältnisse  an  der 
Grenze  jener  grofsen  Kalkmasse  des  Gabrovo,  welche  sich  von  der 
Kaiana  an  ohne  Unterbruch  bis  zur  Brücke  von  Tatarna  zu  unserer 
Linken  hinzog.  Während  sich  unterhalb  der  Brücke  die  Grenze  in 
einiger  Entfernung  vom  rechten  Ufer  des  Flusses  hält,  zieht  sich  bei 
der  Brücke  selbst  ein  Ausläufer  des  Kalkes  auch  auf  das  linke  Ufer 
hinüber.  So  durchbricht  hier  der  Flufs,  der  aufwärts  wie  abwärts  in 
weichem  Flysch  eingeschnitten  ist,  einen  Kalkriegel  von  beträchtlicher 
Härte,  und  dies  geschieht  in  einer  wilden  Felsenge.  Durch  diese 
Verengerung  des  Flusses  auf  etwa  50  m  war  dem  türkischen  Bau- 
meister die  Möglichkeit  geboten,  ihn  mit  einem  kühnen  Bogen  zu 
überspannen.  An  der  malerischsten  Stelle  des  Engpasses,  auf  dem  festen 
Felsen  fundiert,  erhebt  sich  der  höchst  eigentümliche,  fast  halbkreis- 
förmige Bogenbau.  Die  Brücke  ist  nur  so  breit,  dafs  gerade  ein  Pferd 
sie  passieren  kann;  die  Brüstungen  sind  niedrig  und  zum  gröfsten  Teil 
verfallen.     Und    auf  diesem  schmalen,  bepflasterten  Steinbogen  steigt 

Zeitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.  Bd.  XXV.  27 


380 


Alfred  Philippson: 


man  steil  zu  schwindelnder  Höhe  in  der  Mitte  der  Brücke  auf,  um  auf 
der  anderen  Seite  eben  so  steil  hinabzusteigen!  Der  Flufs  ist  an  dieser 
Stelle  ungemein  reifsend  und  tief.  Auf  einem  Felsen  am  rechten  Ufer 
in  der  Nähe  der  Brücke  erheben  sich  die  Ruinen  eines  Gensdarmerie- 
wachthauses,  das  die  Klephten  (Räuber)  vor  einigen  Jahren  nieder- 
gebrannt haben.  Die  ganze  Scenerie  in  dieser  wilden,  weltverlassenen 
Einsamkeit  ist  von  der  malerischsten  Wirkung. 

Der  Kalk  ist  dunkelgrau  bis  schwarzblau.  An  den  höheren  Bergen 
des  rechten  Ufers  bemerkt  man  kaum  eine  Schichtung,  doch  scheint 
dieselbe  flach  nach  Ost  einzufallen.  Unterhalb  der  Brücke  stöfst  der 
Kalk  scharf  mit  steiler  Grenze  gegen  den  Flysch  ab,  indem  er  eine 
Steilstufe  von  etwa  20  m  Höhe  über  dem  Flysch  bildet ,  wie  Fig.  4 
zeigt.     Ob  hier  eine  Verwerfung  vorliegt,  oder  ob  sich  der  Flysch  auch 


W 


Fig.  4.     Profil  durch  das  Acheloosthal,  unterhalb  der  Brücke 

von  Tatarna« 

hier  diskordant  an  das  ältere,  bereits  erodierte  Kalkmassiv  angelagert 
hat,  das  läfst  sich  hier  nicht  entscheiden. 

Ganz  anders  an  der  Brücke  von  Tatarna  selbst,  am  linken  Flufsufer. 
Dort  ist  derselbe  Kalk  deutlich  in  dicke  Bänke  abgesondert,  welche  N 
i7*^W  streichen  und  flach  nach  ONO  einfallen.  Darüber  liegen  in  voll- 
kommen konkordanter  und  ruhiger  Lagerung  die  Bänke  des  Flyschsand- 
steins.  Hier  ist  es  ganz  unzweifelhaft  klar,  dafe  der  Flysch  jünger  ist  als 
der  Kalk  des  Gabrovo.  Soweit  stimmen  meine  Beobachtungen  völlig  mit 
denen  Neumayr's  überein,  welche  ihn  bewegen,  diesen  Kalk  als  „untern" 
zu  bezeichnen  und  dem  Akarnani sehen  Kalke  gleichzusetzen.  Neumayr 
hat  aber  übersehen,  dafs  dieser  Kalk  auf  beiden  Ufern  des  Flusses 
stellenweise  ganz  erfüllt  ist  mit  Nummuliten,  Orbitoiden  und  anderen 
Foraminiferen.  Unter  ersteren  befindet  sich  eine  ungemein  grolse,  dem 
N.  perforata  nahestehende  Form,  welche  für  den  Kalk  von  Tripolitza 
charakteristisch  ist,  dem  der  Gabrovokalk  auch  in  seiner  petrographischen 
Beschaffenheit  und  seiner  ganzen  Erscheinungsweise  völlig  gleicht. 

Unmittelbar  am  Flufsufer,  unterhalb  der  Brücke,  entströmt  dem 
Kalk,  in  der  Nähe  der  Grenze  gegen  den  Flysch,  eine  mächtige  Quelle 
krystallklaren,  tiefblauen  Wassers,  das  lauwarm  ist  und  fade  schmeckt. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  381 

Noch  weithin  nach  der  Vereinigung  ist  dieses  Wasser  neben  dem 
weifslich  grünen  des  Acheloos  zu  erkennen.  Die  Quelle  heifst  Mardächa 
und  soll,  wie  die  I^eute  glauben,  dem  See  von  Janina  entstammen. 

Etwas  unterhalb  der  Brücke  am  linken  Ufer  befindet  sich  das  kleine 
Chani  von  Tatama  (fünf  Stunden  von  Pandi,  194  m  ü.  M.),  das  gerade  nicht 
im  besten  Rufe  steht.  Nach  kurzer  Rast  wurde  wieder  aufgebrochen. 
AVir  hatten  heute  noch  einen  grofsen  Flufs  zu  passieren,  den  Agra- 
phi6tiko  Potämi,  und  es  geschah  dies  auf  einer  ganz  ähnlichen  Brücke, 
genannt  „tu  Manölli  to  gephyri",  d.  h.  „Emanuel's-Brücke".  Man  lernt 
auf  diesem  Wege  die  Türken  als  Brückenbauer  bewundern.  Mit  den 
einfachsten  Mitteln  haben  sie  in  diesen  Wildnissen  Bauten  geschaffen, 
die  den  Jahrhunderten  trotzen,  während  die  wenigen  heutigen  Brücken- 
bauten in  Griechenland,  von  europäischen  Ingenieuren  angelegt,  meist  in 
kürzester  Zeit  von  den  wilden  Bergströmen  wieder  fortgerissen  werden. 
Die  Griechen  selbst  haben  bis  auf  die  letzten  Jahre  viel  weniger  für 
Strafsen-  und  Brückenbauten  gethan,  als  das  verschrieene  türkische  Re- 
giment  in   alten  Zeiten,   freilich   nach  alten  Methoden,  ausgeführt  hat! 

Um  die  Emanuelsbrücke  (2}  Stunden  von  Tatarna)  zu  erreichen, 
wendet  man  sich  nach  Osten  und  übersteigt  den  nur  409  m  hohen 
Bergrücken,  der  die  beiden  parallel  gerichteten  Flüsse  scheidet.  Der 
Flysch  (Sandstein,  Thonschiefer  und  Konglomerat)  streicht  zwischen  N 
und  N  25°  W,  fällt  O,  ist  aber  zuweilen  sehr  steil,  bis  saiger,  auf- 
gerichtet. Wir  treten  jetzt  in  das  Gebiet  der  Ätolischen  Kalkalpen 
ein,  welche  sich  nicht  nur  durch  das  Vorkommen  des  Plattenkalkes, 
sondern  auch  durch  die  viel  intensivere  Faltenbildung  vor  der  west- 
ätolischen  Sandsteinzone  auszeichnen.  Das  linke  Ufer  des  Agraphiotiko 
wird  überwiegend  von  Homstein  und  Plattenkalk  gebildet,  der  bei  der 
Brücke  auch  auf  das  rechte  Ufer  übergreift  Vom  Flusse  (260  m) 
führte  uns  ein  zweistündiger,  steiler  Anstieg  (Pafshöhe  788  m),  bei 
welchem  zuerst  Wechsellagerung  von  Sandstein,  Hornstein  und  Platten- 
kalk (nach  S  streichend  und  vielfach  gefältelt),  weiter  oben  nur  Platten- 
kalk beobachtet  wird,  durch  Eichenwald  nach  dem  hochgelegenen 
Dorfe  Phrangufstra  (673  m),  das  wir  in  der  Dunkelheit  erreichten. 
Damit  waren  wir  aus  der  berüchtigten  Eparchie  Valtos  in  die  sich  etwas 
besserer  Verhältnisse  erfreuende  Eparchie  Evrytanfa  eingetreten.  Das 
Dorf,  obwohl  im  wildesten  Gebirge  gelegen,  macht  doch  einen  ziemlich 
civilisierten  Eindruck,  da  die  arbeitsamen  Einwohner  vielfach  in  die 
Fremde,  nach  Konstantinopel,  Smyrna  etc.  wandern  und  nebst  er- 
worbenem Gelde  auch  bessere  Gewohnheiten  und  ein  gesitteteres 
Benehmen  mit  in  die  Heimat  zurückbringen. 

Am  folgenden  Tage  (6.  April)  wurde  von  Phranguistra  nach  Kar- 
pen fsi  marschiert  (neun  Stunden).  Der  Weg  durchkreuzt  die  Ätolischen 
Kalkalpen;  Flyschsandstein,  rote  Hornsteine  und  Plattenkalke,  zum  Teil 
wechsellagemd,  sind  stark  zusammengefaltet,  und  bilden  ein  sehr  kom- 

27* 


382  Alfred  Philippson: 

pliziert  gebautes  Bergland.  Ich  kann  mich  hier  auf  die  Beschreibung 
Neumayr's  (1.  c.  S.  107  f.)  berufen,  der  ich  nur  wenig  hinzuzufügen  habe. 
Von  Phranguistra  aus  passierten  wir  unmittelbar  südlich  von  Keräsovo  vor- 
bei. Das  Thal  von  Phranguistra  ist  in  Sandstein  eingeschnitten,  der  auf 
beiden  Seiten  von  Plattenkalk  überlagert  wird ;  es  scheint  hier  eine  NNO 
streichende  Antiklinale  vorzuliegen.  Auf  dem  Bergrücken  zwischen  Phran- 
guistra und  Kerasovo  (972  m)  steht  der  Plattenkalk  steil  und  ist  vielfach 
gefältelt;  auf  der  Pafshöhe  steht  Hornstein  unter  dem  Plattenkalk  an.  Dann 
beobachtete  ich  nach  Kerasovo  zu  das  Streichen  N35°W,  Fallen  NO. 
Beim  Abstieg  von  Kerasovo  zum  Flusse  Megdova,  dem  dritten  grofsen 
Strom,  der  in  dieses  Gebirge  tief  eingeschnitten  ist,  wird  das  Streichen 
wieder  N  2o°0.  Die  Schichten  stehen  stets  steil.  Die  Gegend  ist  meist  von 
Eichenwald  bedeckt.  Auch  dieser  Flufs  wird  von  einer  türkischen  Bogen- 
brücke,  der  Brücke  von  Vfniani,  überspannt  (vier  Stunden  von  Phranguistra 
322  m).  Es  folgt  nun  ein  ununterbrochener  fast  vier  Stunden  dauernder 
Aufstieg  zu  der  Pafshöhe  von  H.  Athanasios  (1428  m),  am  Westfufs  des 
Velüchigipfels,  des  höchsten  Punktes  der  Ätolischen  Kalkalpen  (2319  m). 
Sandstein,  Hornstein  und  Plattenkalk  wechseln  mehrfach  mit  einander 
und  sind  in  steilstehende  Falten  zusammengeschoben,  deren  Einzelheiten 
zu  entwirren  Sache  einer  Spezialaufnahme  wäre.  Zuerst  kommt  man 
durch  dichten  Wald  von  Eichen,  besonders  von  immergrünen ;  von  700  m 
Meereshöhe  an  stellen  sich  Tannen  ein,  die  dann  bald  die  Eichen  völlig 
verdrängen.  In  diesen  Wäldern  wird  starke  Holzfällerei  betrieben,  die 
ihren  baldigen  Ruin  herbeiführen  wird.  Das  Holz  wird  auf  dem  Flusse 
bis  ins  Meer  geflöfst  und  dann  nach  Patras  gebracht.  Die  Pafshöhe 
selbst  besteht  aus  Sandstein.  Leider  waren  wir  hier  in  dem  höheren 
Regionen  in  dichten  Nebel  gehüllt,  sodafs  jeder  Umblick  aufhörte. 
Den  Veluchi  habe  ich  überhaupt  nicht  zu  Gesicht  bekommen  I  —  Von 
der  Pafshöhe  allmählich  an  den  Südgehängen  des  Veluchi  nach  Karpenisi 
absteigend,  findet  man  Hornstein  und  Plattenkalke  anstehend. 

Karpenisi  (958  m),  ein  kleines  abgelegenes  Bergstädtchen  von  1900  Ein- 
wohnern, liegt  hoch  über  einem  Thalbecken  am  Abhänge  des  mächtigen, 
nach  Süden  steil  abstürzenden  Veluchi.  Die  Runse,  welche  die  Stadt 
durchschneidet,  bringt  nur  Hornstein  und  Plattenkalk  herab,  während 
das  Thalbecken  unterhalb  der  Stadt  aus  Flysch  besteht.  Leider  trat 
nun  heftiger  Regen  ein,  welcher  zwei  Tage  anhielt  und  jeden  Ausflug, 
ja  jede  Aussicht  unmöglich  machte.  (Näheres  über  den  Veluchi  siehe 
bei  Neumayr  1.  c.  S.  107.)  —  Die  Leute  von  Karpenisi  wandern  auch 
vielfach  in  die  Fremde  und  besitzen  daher  einen  gewissen  Grad  von 
Civilisation  und  Wohlhabenheit,  obwohl  ihre  Heimat  höchst  unfrucht- 
bar ist. 

Karpenisi  —  Lamla. 

Den  8.  April  mittags  schien  es  sich  etwas  aufhellen  zu  wollen  und 
ich   setzte   daher  die  Reise   auf  der  in  sehr  schlechtem  Zustande  be- 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  3g3 

findlichen  Fahrstrafse  Karpenisi-Lamia  fort.  Freilich  begann  bald  der 
Regen  von  neuem  und  hielt  die  ganze  Nacht  an.  Ich  gelangte  daher 
nur  bis  zu  dem  Chani  tu  Ban^tti  unterhalb  des  Dorfes  Kapsa. 

In  Karpenisi  selbst  steht  steil  aufgerichteter  Sandstein  an.  Etwas 
weiter  folgen  steilstehende  Schicliten  von  Plattenkalk,  welche  nach  Ost 
streichen  und  nach  Nord  einfallen.  Hier  macht  sich  zum  ersten  Male 
wieder  die  Neigung  zu  westöstlichem  Streichen  bemerkbar,  welche  von 
nun  an  beständig  mit  der  normalen  N-  oder  NW-Richtung  wechselt 
Bald  tritt  unter  dem  Kalk  wieder  Sandstein  hervor,  welcher  südlich 
der  kleinen  Thalebene  ausschliefslich  herrscht.  Alle  höheren  Berge 
waren  in  dichten  Nebel  gehüllt ;  neugefallener  Schnee  zog  sich  bis  etwa 
I200  m  Meereshöhe  hinab.  Die  Bergabhänge  sind  mit  Tannenwäldern  be- 
deckt. Beim  Dorfe  Laspi  (1020  m),  das  in  einem  prächtigen  Kastanien- 
wald liegt,  beginnt  der  Aufstieg  auf  den  sanft  geformten  Höhenrücken 
(12 13  m),  welcher  hier  die  Wasserscheide  zwischen  den  Gebieten  des 
Acheloos  und  des  Spercheios,  also  des  Jonischen  und  Ägäischen  Meeres 
bildet.  Derselbe  besteht  ausschliefslich  aus  Flyschsand stein,  dessen 
Streichen  beständig  zwischen  N — S  und  O  — W  schwankt.  Auf  der  Höhe 
selbst  streicht  er  genau  W—  O  und  fällt  nach  Norden;  dasselbe  Streichen 
hält  weiter  abwärts  an.  Wir  haben  hier  die  Atolischen  Kalkalpen  ver- 
lassen und  sind  in  die  ostätolische  Sandsteinzone  eingetreten.  Die 
höheren  Teile  des  Rückens  sind  mit  Tannen  bestanden;  weiter  abwärts 
folgen  ICastanien Wälder  (bei  Kapsa,  857  m)  und  noch  tiefer  Eichenwälder 
(beim  Chani).  Das  Chani  (492  m)  liegt  in  der  Thalsohle  eines  nach  Norden 
fliefsenden  Nebenbaches  des  Spercheios,  3  '/i  Stunden  von  Karpenisi. 

Am  folgenden  Tage  (9.  April)  trat  besseres  Wetter  ein  und  ich 
konnte  in  zehnstündigem  Marsch  I^amia  e;-reichen.  Am  Chani  steht 
Sandstein  an,  welcher  N  50°  W  streicht  und  ziemlich  steil  nach  SW 
einfallt.  Thalabwärts  begleiten  uns  einförmige,  bewaldete  Sandstein- 
höhen, deren  Streichen  zwischen  N  und  W  wechselt.  Die  Fall- 
richtung ist  W,  bezüglich  N.  Im  allgemeinen  sind  die  Schichten 
steil,  zuweilen  saiger  aufgerichtet.  Zwischen  dem  dickbankigen 
Sandstein  tritt  oft  feiner  Thonschiefer  zu  Tage.  Bald  überschreiten 
wir  auf  einer  hölzernen  Brücke  den  Hauptquellflufs  des  Spercheios, 
welcher  von  Westen  herabkommt  und  in  dessen  Thal  man  eben- 
falls nur  Flysch  erblickt.  Ihm  folgen  wir  nun  thalabwärts.  Die 
Abhänge  sind  mit  mächtigem Hjehängelehm  bedeckt,  welcher  prächtige 
Eichenwälder  trägt,  in  denen  man  jetzt  begonnen  hat,  die  Schwellen 
für  die  projektierte  grofse  'Nordbahn  (Athen — Lamia— Larissa)  zu 
schlagen.  Damit  wird  wohl  die  letzte  Stunde  dieser  leicht  zugänglichen 
Wälder  gekommen  sein!  Wo  der  Sandstein  unter  d'jm  Lehm  hervor- 
tritt, verwittert  er  in  grofse,  schalige  Kugeln,  ganz  ähnlich  wie  gewisse 
Granite. ,  Das  Thal  erweitert  sich  dort,  wo  ein  beträchtlicher  Neben- 
flufe  von   rechts  herabkommt,  zu  einer  ziemlich  breiten  Ebene,   welche 


384  Alfred  Philippson: 

von  dem  Fliifs  in  steinigem,  von  Bäumen  begleitetem  Bette  durchzogen 
wird.  Rechts  erscheint  im  Hintergrunde  der  langgezogene  Schnee- 
rücken  des  Oxya- Gebirges  (d.  h.  Buchengebirges),  das  ausschliefslich 
aus  Flysch  zu  bestehen  scheint  und  all  wo  der  südlichste  Buchenwald 
in  Griechenland  vorkommen  soll.  Die  Ebene  gewinnt  nun  bald  ein 
fruchtbares,  angebautes  Aussehen;  die  Dörfer  mehren  sich,  und  wir 
treten  in  das  dicht  bevölkerte  Tiefland  des  Spercheios,  in  die  alte 
Phthiotis  ein.  An  den  Bergabhängen  hören  die  Eichenwälder  auf  und 
werden  durch  das  in  Ostgriechenland  dominierende  Gestrüpp  der 
immergrünen  Kermeseiche  ersetzt.  Die  Bergkuppe  Gulina,  welche  die 
Ebene  im  Süden  überragt,  besteht  bis  hoch  hinauf  aus  Flysch,  der 
durch  eine  Kuppe  von  Plattenkalk  gekrönt  zu  werden  scheint. 

Von  dem  Dorfe  V  arib öpi  (140  m)  an  tritt  eine  stärkere  Verbreiterung 
der  Ebene  ein.  Sie  wird  im  Norden  von  einem  niedrigen  sanften  Höhen- 
zuge begrenzt,  der  die  Verbindung  zwischen  den  nordätolischen  Gebirgen 
(den  Pindosketten)  und  dem  Othrys  bewirkt;  er  scheint  sich  nirgends 
mehr  als  500  m  über  die  Ebene  zu  erheben  und  durchaus  aus  Flysch 
zu  bestehen.  Auch  die  unteren  Berggehänge  sind  hier  wohl  angebaut. 
Wir  durchziehen  die  Ebene  in  östlicher  Richtung  bis  zu  dem  Dörfchen 
Kastrf,  wo  von  Norden  her  wieder  eine  Hügelreihe  bis  zum  Flusse 
vorspringt.  Obwohl  die  sanften  Oberflächenformen  durchaus  dieselben 
geblieben  sind,  nur  dafs  jetzt  eine  auffällige  rote  Färbung  der  Land- 
schaft hervortritt,  finden  wir  doch  hier  ein  anderes  Gestein:  an 
Stelle  der  dickbankigen  Sandsteine  und  bröcklichen  Thonschiefer  des 
Flysch  finden  wir  hier  halbkrystallinische  Thonglimmerschiefer 
mit  flaseriger  Struktur,  stark  gefältelt,  ohne  bestimmte  Streichrichtung. 
Zahlreiche  kleine  Sprünge  und  Verwerfungen  durchsetzen  das  Gestein, 
welches  sehr  den  halbkrystallinen  „Schiefern  von  Athen"  gleicht. 
Dazwischen  kommen  eisenreiche  Hörn  steine  und  violette  Thonschiefer 
vor.  Kurz,  der  petrographische  Habitus  ist  durchaus  von  demjenigen 
des  Flysch  verschieden.  Da  aber  beide  Formationen  dieselben  Ober- 
flächenformen zeigen,  so  lä&t  sich  die  Grenze  in  der  Landschaft  ohne 
Spezialaufnahmen  nicht  fixieren.  Da  diese  Schiefer  weiter  im  Osten 
nach  Neumayr  von  Rudistenkalk  überlagert  werden,  so  gehören  sie 
jedenfalls  der  Kreide  oder  einer  älteren  Formation  an.  Wir  können 
hier  also  die  Grenze  zwischen  Kreideschiefern  im  Osten 
und  Flyschsandstein  im  Westen,  d^e  wahrscheinlich  durch 
eine  NS-streichende  Verwerfung  gebildet  wird,  etwas  west- 
lich von  dem  Dörfchen  Kastri  (gegenüber  der  Mündung 
der  Vestritza  in  den  Spercheios)  ansetzen. 

'Zu  der  Annahme  eines  NS -Verlaufes  der  Grenze  werden  wir 
dadurch  gebracht,  dafs  auf  der  anderen  Seite  der  Ebene,  von  dieser 
Stelle  aus  gerade  im  Süden,  dieselbe  Grenze  deutlich  sichtbar  ist. 
Hier    stofsen    nämlich    nicht    die    im    Terrain    sehr    ähnlich    sich    ver- 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mitlelgtiechenlaad.  3g5 

haltenden  Schiefer  und  Sandsteine,  sondern  Kreidekalk  und  Flysch- 
sandstein  zusammen.  Das  mächtige  Katavothra- Gebirge  (Öta),  welches 
von  Hypati  an  nach  Osten  die  Südbegrenzung  der  Spercheios- Ebene 
bildet,  besteht  aus  einem  massigen  Kalk,  der  seiner  ganzen  Erscheinung 
nach  lebhaft  kontrastiert  gegen  die  hellen  plattigen,  mit  Hornstein 
verbundenen  Kalke,  welche  den  eocänen  Flysch  überlagern.  Da  Neu- 
mayr  in  diesem  Kalk  Rudisten  gefunden  hat  (1.  c.  S.  lor),  so  haben 
wir  die  Gewifsheit,  dafs  wir  es  hier  mit  einem  Kalk  zu  thun  haben, 
der  älter  als  unsere  Flyschformation  Ätoliens  ist,  da  die  oberen 
Plattenkalke  niemals  Rudisten  flihren.  Es  kann  keinem  Zweifel  unter- 
liegen, dafs  wir  es  hier  mit  dem  oberen  Kreidekalke  zu  thun  haben, 
demselben,  der  weiter  südlich  die  Giona  zusammensetzt.  Neuraayr 
geht  bekanntlich  von  der  irrigen  Voraussetzung  aus,  dafs  die  ätolischen 
Sandsteine  älter  sein  müfsten,  als  dieser  Kreidekalk;  dieselben  müfsten 
daher  hier  von  dem  Kalk  der  Katavothra  Überlagert  werden.  Er 
äufsert  sich  aber  garnicht  des  näheren  über  die  so  wichtigen  Lagerungs- 
verhältnisse bei  Hypati,  sondern  sagt  nur,  dafs  dort  die  Kalke  plötzlich 
„abbrechen".  Soweit  ich  nun,  bei  klarem  Wetter,  von  der  6  km  ent- 
fernten Strafse  aus  sehen  konnte,  fallen  die  Katavothra-Kalke 
deutlich  nach  Westen  unter  die  Sandsteine  ein,  und  zwar 
scheint  eine  mehrfache  Verwerfung  hier  vorzuliegen  (s.  Fig.  5),  In 
Hypati  treten  heifse  Quellen  zu  Tage. 

0  Flytch   oder  W 


Weiterhin  weicht  im  Norden  das  Schiefergebirge  wieder  weit 
zurück,  während  im  Süden  der  pralle  Absturz  des  Katavothra-Kalkes 
die  Kbene  begrenzt.  Am  Nordfufse  des  letzteren  befinden  sich  einige 
niedrige  SchieferhUgel,  deren  Verhältnis  zum  Kalk  nicht  klar  ist.  Nach 
Osten  scheint  der  Kalk  der  Katavothra  bei  Dyovuna  unter  eine  Schiefer- 
zone (eocäner  Flysch?)  einzufallen,  welche  sich  nach  SSW  hineinzieht", 
bald  aber  scheint  sich  der  Kalk  wieder  nach  Osten  herauszuheben  und 
die  Berge  bei  Delphine  zu  bilden.  Die  HUgelgruppe,  auf  welcher 
Lamia  Hegt,  wird  zum  gröfsten  Teil  aus  Serpentin  gebildet,  der  in  der 


386  ,  Alfred  Philippson: 

Stadt  selbst  ansteht.    Die  Burg  liegt  dagegen  auf  Rudistenkalk,  der  den 
Serpentin  überlagert  und  flach  nach  Ost  einfallt. 

Die  Stadt  Lamia  (102  m)  ist  Hauptstadt  der  Provinz  Phthiotis- 
Phokis,  welche  den  ganzen  mittleren  Teil  Mittelgriechenlands  umfafst, 
und  hat  6900  Einwohner.  In  der  Umgegend  wird  viel  Tabak  gebaut. 
Hafenort  für  Lamia  ist  das  drei  Stunden  entfernte  Stylls.  Lamia 
hat  zwei  zoogeographische  Merkwürdigkeiten:  Kamelzucht  und  eine 
ungeheure  Zahl  von  Störchen,  die  ich  sonst  nirgends  in  Griechenland 
angetroffen  habe^). 

Lamia  —  Mölos  —   Atalänti. 

Von  Lamia  reiste  ich  auf  der  Fahrstrafse  nach  Atalänti  (10.  bis 
12.  April),  immer  zwischen  der  Küste  und  dem  Fufs  des  Öta-Gebirges. 
Die  Strafse  durchzieht  zunächst  die  fruchtbare,  mit  Getreidefeldern 
bedeckte  Ebene  des  Spercheios  und  überschreitet  diesen  Flufs,  der 
streckenweise  eingedämmt  ist,  auf  der  steinernen  Brücke  von  Alamana, 
um  dann  in  den  schon  oft  beschriebenen  Engpafs  der  Thermopylen 
einzutreten.  Zur  Rechten  hat  man  den  steilen  Abhang  des  Saromata- 
Gebirges,  zur  Linken  die  Sümpfe  des  Spercheios-Deltas.  Bekanntlich 
war  im  Altertum  der  Thermopylenpafs  vom  Meere  bespült,  sodafs  man 
ein  bedeutendes  Anwachsen  des  Spercheios-Deltas  in  historischer  Zeit 
annehmen  mufs.  Zunächst  wird  der  Pafs  durch  niedrige  Vorhügel  ein- 
geleitet, welche  aus  einer  höhlenreichen  Breccie  von  dunklen  Kalk- 
brocken bestehen.  Aus  denselben  entspringt  eine  starke  Quelle,  welche 
eine  Mühle  treibt;  unmittelbar  davor  beginnt  der  Morast.  Dann  erhebt 
sich  die  mächtige,  unersteigliche  Wand  des  Saromata.  Sie  besteht  aus 
dunklem  Kalk,  dessen  Schichten  flach  nach  SW  einfallen.  Die  höheren 
Teile  des  Gebirges  sind  mit  Tannen  bestanden. 

Am  Fufse  dieser  Bergwand  breitet  sich  ein  flacher  Schuttkegel 
aus,  der  aus  einer  wilden  Bergschlucht  hervorquillt.  Wo  dieser  Schutt- 
kegel aufhört,  tritt  der  Morast  unmittelbar  an  den  Berg  heran,  dessen 
Fufs  hier  wieder  mit  Breccie  verkleidet  ist.  Hier  liegt  der  eigentliche 
Engpafs,  die  Stelle,  wo  des  Leonidas  Spartaner  aufgestellt  waren. 
Hier  entspringt  aus  der  Breccie  eine  starke  heifse  Quelle  (an  der 
Strafse  39°  C.)  von  auffallig  grünblauer  Farbe.  Sie  ist  stark  schwefel- 
haltig, übelriechend  und  -schmeckend,  und  hat  rings  umher  den  Boden 
mit  bunten  Sinterbildungen  bedeckt.  An  der  Quelle  sind  einige  kleine 
hölzerne  Baracken  als  „Badeanstalt"  errichtet.  Jenseits  der  heifsen 
Quelle  springen  noch  einige  Hügel  aus  Kalkschutt  bis  zum  Morast  vor; 
unter  dem  Schutt  erscheint  stellenweise  zersetzter  Thonglimmerschiefer; 

1)  Der  Storch,  griech.  ktlfxt,  ist  in  der  europäischen  Türkei  nnd  in  Klein- 
asien sehr  häufig,  fehlt  aber  jetzt  in  Griechenland  fast  gänzlich,  während  er  inr 
Zeit  der  Türkenherrschaft  auch  hier  nicht  selten  war.  Vgl.  v.  Heldreich,  La  faone 
de  Grice  L     Äthanes  1878*  S.  55. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  387 

dann  aber  weicht  das  Gebirge  ganz  nach  Südost  zurück  und  macht 
einem  neogenen  Hügelland  von  Mergeln  und  Schottern  Platz.  Davor 
dehnt  sich  die  Küstenebene  von  Molos  (39  m)  aus.  In  den  Neogen- 
hügeln  südlich  dieses  Ortes  sollen  einige  kleine  Braunkohlenflötze  vor- 
kommen; die  Schichten  fallen  flach  nach  Süd,  weiter  landeinwärts 
dagegen  flach  nach  Nord. 

Östlich  von  Molos  tritt  man,  nachdem  man  einen  grofsen  Schutt- 
kegel, der  sich  weit  in  das  Meer  vorschiebt,  überschritten  hat,  an  den 
Fufs  steiler  Kalkfelsen  heran.  Der  Kalk  ist  dunkel  und  führt  Korallen; 
er  wird  von  Sandstein  überlagert  (daher  „mittlerer  Kalk"  nach  Bittner). 
Die  Grenze  beider  Gesteine  fällt  flach  nach  Süden.  Bald  darauf 
erscheint  ein  mächtiger,  saiger  stehender  Serpentingang,  der  etwa  200  m 
breit  ist.  Daneben  entspringt  eine  lauw^arme  Quelle,  die  eine  Mühle 
treibt.  Auf  diesem  Serpentin  erscheinen  zum  ersten  Mal  wieder  Aleppo- 
kiefem,  die  von  nun  an  überall  die  Küste  begleiten.  Wenige  hundert 
Meter  weiter  entspringt  aus  dem  dunklen  Kalk,  dessen  Schichten 
flach  nach  Süd  fallen,  wieder  eine  heifse  Quelle,  von  derselben  Farbe 
und  Beschaffenheit  wie  diejenige  der  Thermopylen.  Sie  bildet  den 
Abschlufs  der  Reihe  heifser  Quellen  von  Hypati  und  den  Thermopylen, 
welche  dem  Nordfufse  des  Öta  entströmen.  Weiterhin  folgt  noch  eine 
grofse  Zahl  kalter  Quellen,  welche  sich  durch  reichliche  Sinterbildung 
auszeichnen.  Bald  erscheint  über  dem  Kalk,  anstatt  des  Sandsteins, 
roter,  sehr  eisenschüssiger  Homstein.  Die  Berge  sind  von  Kiefern- 
wald bedeckt,  während  die  Strandebene  einen  gemischten  Laubwald 
trägt.  Hinter  dem  kleinen  Orte  Paläoch6ri  treten  sanftgeformte  Hügel 
aus  neogenem  Mergel  und  Schotter  unmittelbar  an  das  Meer  heran. 
Kiefern  und  dichte,  tippige,  blütengeschmückte  Makis  bedecken  die 
Hügel  und  umranden  die  anmutigen  Buchten  des  tiefblauen  Meeres: 
eine  Landschaft  von  entzückendem  Reiz,  zu  dem  der  Blick  auf  die 
gegenüberliegenden  wilden  Gebirge  Euböas  auch  das  grofsartige  Ele- 
ment hinzufügt!  Kap  Vromolimni  ist  ein  ebener  Vorsprung  mit  einem 
kleinen  Strandsee  in  der  Mitte,  der  dem  Kap  wohl  den  Namen 
(„stinkender  See")  gegeben  hat.  —  In  einiger  Entfernung  begleitet  die 
Küste  ein  geschlossenes  kahles  Kalkgebirge.  Hinter  Kloster  und  Dorf 
H.  Konstantinos  (beim  alten  Daphnus)  weicht  dies  Gebirge  zurück  und 
läfst  Raum  für  eine  weitere  Ausbreitung  der  Neogenablagerungen. 
Hinter  dem  grofsen  Schuttkegel  von  Longos  springt  aber  das  Gebirge 
abermals  in  scharfem  W^inkel  bis  an  die  Küste  vor.  Es  besteht  wieder 
aus  schwarzem  Kalk,  unter  welchem  an  einer  Stelle  violetter  Schiefer 
und  grüner  Quarzit  anstehen.  Bei  dem  Dorfe  Arkfta  lehnt  sich  an 
dieses  Gebirge  ein  ebenes,  etwa  50  bis  60  m  hohes  Neogenplateau  an, 
welches  aus  gelbem  mergeligem  Sand  und  darüber  einer  dünnen  Lage 
von  rotem  Konglomerat  besteht.  Es  beginnt  hier  das  Neogen  von 
Livonatäs,   dessen  Fauna    von  Fuchs  beschrieben  worden   ist.     Es  ist 


388  Alfred  Philippson: 

eine  Binnenseeablagerung,  die  wie  alle  ähnlichen  Bildungen  Griechen- 
lands, der  levantinischen  Stufe  des  Pliocän  angehört. 

Das  grofse  Dorf  Livonätäs,  auf  flach  hügeligen)  Neogen  unweit 
der  Küste  gelegen,  wird  von  Albanesen  bewohnt.  Bemerkenswert  ist, 
dafs  sämtliche  Brunnen  des  Ortes  schwach  salzig  sind.  —  Von  hier 
wurde  ein  kleiner  Ausflug  nach  Westen  in  das  Neogengebiet  hinein 
gemacht  und  dann  die  noch  übrigen  zwei  Stunden  nach  Atalanti 
zurückgelegt.  Zuerst  führt  der  Weg  über  niedrige  Hügel  von  neogenem 
mergeligem  Sand,  um  dann  in  die  kleine,  aber  sehr  fruchtbare  Ebene 
von  Atalanti  hinabzusteigen. 

Diese  Ebene  öflhet  sich  nach  Osten  zu  der  Bai,  welche  durch  die 
gleichnamige  Insel  zu  einem  gesicherten  Ankerplatz  gemacht  wird.  Dort 
befindet  sich  die  kleine  Skala  (Hafenplatz).  Von  der  Ebene  aus  führt 
nach  Westen  ein  niedriges  Neogenhügelland  hinaus  zur  Verbindung  mit 
der  Kephissos- Ebene.  Im  Süden  der  Ebene  erhebt  sich  ein  hoher 
Bergrücken,  welcher  aus  verschiedenen  Varietäten  porphyrischer  Eruptiv- 
gesteine in  Gesellschaft  von  Schalsteinen  oder  tufFartigen  Gebilden,  besteht. 
Am  Fufse  dieses  Berges  liegt  das  kleine  Landstädtchen  Atalanti,  welches 
sich  durch  Produktion  vorzüglichen  Tabaks  auszeichnet.  Eine  Vorstadt 
von  Atalanti  wird,  ebenso  wie  die  Skala,  von  einer  Kolonie  von  Mace- 
doniern  bewohnt,  die  in  den  dreifsiger  Jahren  hier  eingewandert  sind 
und  mit  verschiedenen  Vorrechten  (sie  bilden  einen  besonderen  Dimos 
oder  Gemeinde)  ausgestattet  wurden.  Mit  diesen  zusammen  zählt  Ata- 
lanti kaum  2600  Einwohner. 

Atalanti  —  Chalkls. 

Von  Atalanti  begab  ich  mich  in  den  zwei  Tagen  des  griechischen 
Ostern  (13.  und  14.  April)  nach  Chalkis.  Bis  Martfno  fuhrt  eine  un- 
vollendete Fahrstrafse,  von  dort  aus  ist  der  Weg  ein  elender  Fufspfad. 
Man  durchzieht  auf  dem  ersten  Teil  der  Reise  die  Gebirge  zwischen 
dem  Kopais-See  und  dem  Kanal  von  Euböa,  auf  dem  zweiten  Teil 
hält  man  sich  an  der  Küste  selbst 

Hinter  dem  aus  Eruptivgesteinen  bestehenden  Berg  von  Atalanti 
erscheint  im  Süden  ein  höherer  Rücken  aus  Kalk,  welcher  das  Eruptiv- 
gestein überlagert.  Dieser  Kalk  zieht  sich  nach  Osten  zur  Ebene 
hinunter;  er  ist  von  dunkler  Farbe  und  fällt  flach  nach  Süd  ein.  In 
ihm  erscheint  in.  dem  Thal  oberhalb  Kyparfssi  eine  Einlagerung 
oder  ein  Gang  von  Eruptivgestein.  Die  Strafse  hält  sich  auf  der 
Küstenebene,  die  mit  Weinpflanzungen  und  Olivenhainen  bedeckt  ist. 
Dann  springt  das  Kalkgebirge  unmittelbar  an  den  innersten  Winkel  der 
Bai  von  Atalanti  vor;  seine  Schichten  fallen  Süd.  Dort  entspringt 
am  Ufer  eine  schwach .  salzige  Quelle,  welche  eine  Mühle  treibt  Dann 
folgt  nach  Osten  Serpentin,  unter  welchen  der  Kalk  einzufallen  scheint. 
Man    durchzieht  dann  eine  kleine  Ebene  mit  Kiefernwald  und  Makien 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  389 

und  steigt  ein  Neogenhügelland  hinan,  das  sich  an  das  Serpentin- 
gebirge anlehnt:  es  besteht  aus  horizontalen  Schichten  eines  lockeren 
Konglomerates  von  eckigen  hellgrauen  Kalkbrocken.  Hinter  dem  Dorfe 
Proskynä  aufwärts  findet  man  weifsen  Mergel  und  Mergelkalk,  darüber 
dasselbe  Kalkkonglomerat.  Die  Schichten  sind  horizontal  oder  flach 
geneigt.  Die  ganze  Halbinsel  von  Malesfna,  welche  sich  nördlich  von 
dem  Wege  ausdehnt,  ist  ein  ebenes  Plateau,  welches  ganz  aus  diesen 
jugendlichen  Bildungen  zu  bestehen  scheint.  Rechts  vom  Wege  erhebt 
sich  eine  etwa  200m  höhere  Terrainstufe,  ebenfalls  aus  Neogen,  aus 
welchem  aber  eine  Kalkklippe  hervorragt.  Die  ganze  Gegend  ist  reich 
mit  Kiefern  bewaldet.  Vor  dem  Dorfe  Martino  tritt  ein  bläulicher, 
sehr  zäher,  löcheriger  Süfswasserkalk  mit  schlecht  erhaltenen  Schnecken 
auf,  der  stellenweise  in  weifsen  Mergel  verwittert.  Er  ist  dickbankig 
horizontal  geschichtet.  —  Bei  dem  grofsen,  ausschliefslich  Viehzucht 
treibenden  Dorfe  Martino  treten  wir  wieder  in  das  zusammenhängende 
Gebiet  der  albanesischen  Sprache  ein.  Hier  fiel  mir  besonders 
die  eigentümliche,  reich  geschmückte  Tracht  der  Weiber  auf,  die  sich 
zum  festtäglichen  Reigentanz  vereinigt  hatten. 

Auf  dem  ganzen  Wege  von  Martino  bis  Chalkis  (9  Stunden)  trifft 
man  kein  Dorf.  Man  steigt  zunächst  in  die  kleine  Ebene  im  Osten 
des  Dorfes  hinab,  welche  dessen  wenige  Äcker  enthält,  dann  in  einem 
Trockenthal  nach  Südosten  hinauf;  in  ihm  steht  der  Süfswasserkalk 
an,  streichend  SSO,  fallend  flach  nach  WSW.  Derselbe  ist  kaum  von 
Rudistenkalk  zu  unterscheiden.  Weiter  hinauf  steht  an  der  östlichen 
Thalseite  Rudistenkalk  an,  während  gegenüber  der  Süfswasserkalk 
fortsetzt.  Über  einen  Bergrücken  steigt  man  nun  in  eine  breite  Thal- 
mulde hinab,  an  deren  Stidrand  das  wasserreiche  „Kephaläri"  („Haupt- 
(luelle**)  entspringt,  der  eine  der  beiden  unterirdischen  Hauptabflüsse 
des  von  hier  3  km  in  SSW  entfernten  Kopa'is-Sees.  Die  Ebene  ist  von 
diesem  See  durch  ein  ziemlich  bedeutendes  Gebirge  von  Rudistenkalk 
geschieden,  in  welchem  die  Schichten  nach  W  einfallen ;  der  unterirdische 
Abflufs  verläuft  also  im  Streichen  der  Schichten.  Das  Wasser  quillt 
aus  einer  Klippe  anstehenden  dunklen  Rudistenkalk'es  hervor,  dessen 
Schichten  nach  Süd  streichen  und  etwa  30°  nach  Westen  einfallen;  im 
Sommer  soll  die  Quelle  ganz  versiegen,  was  sich  durch  das  Eintrocknen 
des  Sees  in  dieser  Jahreszeit  leicht  erklärt.  Von  hier  überschreitet  man 
nun  den  hohen,  felsigen  und  kahlen  Bergrücken  von  Skropon(5ri.  Der 
dunkle  massige  Kalk  desselben  streicht  zuerst  SSO  (Fallen  WSW),  dann 
0  (Fallen  S);  auf  der  Pafshöhe  mafs  ich  das  Streichen  zu  O  10"  S 
(Fallen  S).  Oben  angelangt,  wird  man  überrascht  durch  den  Blick  in 
die  tief  unten  liegende,  rings  von  überaus  steilen  Berggehängen  um- 
gebene Meeresbucht  von  Skroponeri,  die  einen  vorzüglichen,  leider 
ganz  unbenutzten  Hafen  bildet.  Im  Norden  der  Bucht  fallen  die 
Schichten    deutlich    nach    Süd.      Am    Westende    der    Bucht    entquillt 


390  Alfred  Philippscn: 

unmittelbar  am  Strande  aus  einer  Kalkklippe  eine  mächtige  Quelle, 
welche  der  ganzen  Gegend  den  Namen  gegeben  hat.  Dies  ist  der 
zweite  unterirdische  Abflufs  des  Kopais-Sees,  und  auch  er  scheint  im 
Streichen  der  Schichten  zu  verlaufen. 

Auch  auf  der  Südseite  der  Bucht  herrscht  südliches  Einfallen. 
Vom  Hintergrunde  des  von  Westen  in  die  Bucht  mündenden  Thaies 
her  zieht  sich  ein  zwischen  Kalk  eingelagerter  Hornsteinzug  am  S(id- 
rande  der  Bucht  in  halber  Höhe  hin,  streichend  O  15°  N;  wenn  man 
ihn  nach  Osten  verfolgt,  tritt  an  Stelle  des  Hornsteins  Serpentin  auf. 
Ersterer  ist  ja  in  Griechenland  sehr  häufig  der  Begleiter  des  Serpentin. 
Über  einen  Bergrücken  aus  grauem  Kalk  (streichend  O  30°  N,  fallend 
SO  30°)  steigt  man  steil  zu  der  kleinen  Küstenebene  hinab,  in  welcher 
die  französische  Karte  das  alte  Anthedon  verzeichnet. 

Von  hier  führt  nach  WSW  eine  niedrige  von  Neogen  ausgefüllte  Senke 
zum  Becken  des  Sees  Paralimni  hinüber.  Man  arbeitet  an  der  Durch- 
stechung dieses  Isthmos,  um  durch  die  Seen  Likeri  und  Paralimni 
hindurch  das  Wasser  des  Kopais-Sees  hier  zum  Meere  abzuleiten. 
Am  Ende  der  Ebene  treten  die  Abfälle  des  Klypa-Gebirges  unmittelbar 
an  die  Küste  heran.  Dieses  Gebirge,  dessen  stolz  geformter  Gipfel 
weithin  als  I^andmarke  von  Chalkis  zu  sehen  ist,  scheint  aus  einer 
NO  streichenden  Antiklinale  von  schwarzem  Kalk  zu  bestehen. 
An  einer  ^telle  fallen  die  Felsen  senkrecht  zum  Strande  ab  und  an 
ihrem  Fufse  entspringt  eine  schwach  salzige  Quelle.  Kurz  vorher  trifft 
man  Serpentin  und  Hornstein  an.  Jenseits  der  Quelle  legt  sich  eine 
Schuttterrasse  an  den  Felsen  an,  über  welche  nun  der  Weg  führt. 
Auch  die  vorliegende  kleine  Insel  H.  Nikolaos  besteht  zum  gröfsten 
Teil  aus  recentem  Gebirgsschutt,  scheint  also  erst  in  jüngster  Ver- 
gangenheit durch  die  Erosion  der  Wellen  vom  Festland  losgetrennt  zu 
sein.  Südöstlich  der  Klypa  ziehen  sich  niedrigere  Kalkberge  (Süd 
fallend)  hin,  welchen  sich  das  flache  Hügelland  der  Halbinsel  Chdlia 
vorlegt.  In  dieser  steht  Kalkschotter,  Konglomerat  und  Porosstein  an, 
zum  Teil  von  einer  lockeren  roten  Erde  bedeckt,  auf  welcher  vorzüg- 
licher Wein  gedeiht.  Erst  unmittelbar  an  der  Meerenge  des  Euripos 
erhebt  sich  wieder  ein  Rudistenkalkhügel  aus  diesen  jüngeren  Ablage- 
rungen hervor,  welcher  das  alte  Fort  Karababa  trägt.  Der  dunkle 
Kalk  streicht  N  20°  O  und  fällt  nach  WNW.  Er  ist  übrigens  meist 
von  einer  Hülle  fest  versinterter  Kalkbreccie  umgeben,  welche  auch 
das  Ufer  der  eigentlichen  Euriposenge  bildet,  und  zwar  auf  beiden 
Seiten.     In  der  Stadt  selbst  steht  dagegen  Serpentin  an. 

Die  eigentümlich  eMeerengevonChalkisist  schon  oft  beschrieben 
worden  und  fesselt  doch  immer  wieder  das  Interesse.  Es  ist  jedenfalls 
die  schmälste  Meerenge  der  Welt,  durch  welche  noch  Schiffe  fahren, 
die  schmälste  Verbindung  zweier  bedeutender  Meeresteile,  die  irgendwo 
existiert!     Die    engste  Stelle  ist    nur  von   ganz  geringer  Länge,    kaum 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord>  und  Mittelgriechenland.  391 

länger,  als  breit.  Sie  teilt  sich  in  zwei  Arme,  zwischen  denen  sich  — 
ob  auf  natürlicher  oder  künstlicher  Unterlage  ist  mir  unbekannt  — 
ein  venetianisches  Brückenkastell  aus  dem  Wasser  erhebt.  Der  westliche 
Arm  ist  etwa  15  m  breit,  ganz  seicht  (kaum  V»  m  tief)  und  wird  von 
einer  steinernen  Brücke  überschritten.  Der  östliche  Hauptarm  dagegen, 
zwischen  dem  Brückenkastell  und  Euböa,  ist,  obwohl  auch  nur  etwa 
18  m  breit,  doch  tief  genug  für  Dampfer.  Es  führt  eine  eiserne  Dreh- 
brücke hinüber,  die  beim  Passieren  eines  Schiffes  geöffnet  wird.  Nach 
Süden  erweitert  sich  das  Meer  zu  einer  runden  Wasserfläche,  von  der 
eine  zweite,  wenn  auch  erheblich  breitere  Enge  nach  Südosten  hinaus 
führt. 

Bekannt  sind  die  wech.selnden  Strömungen,  die  sich  bald  in 
der  einen,  bald  in  der  anderen  Richtung,  durch  die  Enge  des  Euripos 
ergiefsen  und  so  stark  sind,  dafs  zur  Zeit  ihrer  Maximalgeschwindig- 
keit kein  Dampfer  gegen  sie  anfahren  kann.  Die  Schiffe  müssen 
daher  oft  stundenlang  warten,  bis  sich  der  Strom  vermindert. .  Ich  selbst 
beobachtete  eine  Geschwindigkeit  von  mindestens  3  m  in  der  Sekunde, 
doch  soll  sie  noch  viel  beträchtlicher  werden. 

Der  Euripos  giebt  uns  also  zwei  Rätsel  zu  lösen  auf:  i)  Wie  entstand 
diese  enge  Durchfahrt,  2)  wodurch  werden  die  wechselnden  Strömungen 
veranlafst?  Was  die  erste  Frage  anlangt,  so  müssen  wir  ein  völliges 
„ignoramus"  bekennen.  Wellenerosion  reicht  in  diesem  abgeschlossenen 
Meereskanal  nicht  aus;  für  eine  Grabenversenkung  ist  der  Kanal  zu 
schmal  und  zu  gewunden.  Ob  wir  vielleicht  ein  altes  versenktes  Flufs- 
thal  hier  vor  uns  haben?  Ob  Kunst  bei  der  Öffnung  der  eigenthchen 
Enge  mitgeholfen  hat?  Das  sind  bis  jetzt  unbeantwortbare  Fragen.  Was 
die  Strömungen  angeht,  so  deutet  ihr  periodischer  Wechsel  schon  darauf 
hin,  dafs  sie  als  Wirkungen  von  Gezeiten- Vorgängen  aufzufassen  sind. 
Welcher  Art  aber  diese  jedenfalls  sehr  komplizierten  Vorgänge  sind, 
ist  noch  nicht  genügend  erklärt.  Übrigens  hat  sich  jetzt  eine  Gesell- 
schaft gebildet,  welche  die  Durchfahrt  erbreitern  will,  damit  auch  die 
gröfsten  Dampfer  dieselbe  benutzen  können.  Man  hofft,  dafs  dann 
auch  die  Strömungen  in  ihrer  Kraft  nachlassen  werden.  Man  hat 
bereits  mit  dem  Abbruch  des  Brückenkastells  begonnen  —  zur  grofsen 
Beeinträchtigung  des  malerischen  Reizes !  Ob  übrigens  die  Gesellschaft 
ihr  Werk  zu  Ende  bringen  wird,  erscheint  mir  nach  dem  traurigen  Aus- 
gang mancher  ähnlicher  Unternehmungen  in  Griechenland  zweifelhaft! 

Chalkis,  die  Hauptstadt  Euböas  mit  10 000  Einwohnern,  ist 
durch  die  imposanten  Reste  aus  venetianischer  und  türkischer  Zeit  ent- 
schieden eine  der  interessantesten  Städte  Griechenlands.  Die  eigentliche 
Stadt,  unmittelbar  an  der  Enge  gelegen  und  von  dem  grofsen  Fort 
Karababa  auf  der  gegenüberhegenden  Seite  beherrscht,  ist  von  einer 
ganz  gewaltigen  venetianischen  Festungsmauer  mit  Türmen  und  Ba- 
stionen imigeben;   im  Innern  erheben  sich  noch  zahlreiche  Moscheen, 


392  Alfred  Philippson: 

die  jetzt  meist  als  christliche  Kirchen  dienen,  und  deren  schlanke 
Minarets  der  Stadt  ein  orientalisches  Aussehen  geben.  Um  4iese  innere 
Stadt  herum  liegen  ausgedehnte  moderne  Vorstädte  mit  ansehnlichen 
Häusern  und  mehreren  öffentlichen  Plätzen.  Die  Stadt  macht  durchaus 
den  Eindruck  günstiger  Entwickelung. 

Chalkis  —  Kakosiälesi  —  Athen. 

Von  Chalkis  ging  es  am  15.  April  nach  Kakosiälesi  am  Nordfiifs 
des  Parnes.  Man  zieht  zunächst  der  Küste  entlang  am  Fufs  der  öden 
Kalkberge  von  Aulis.  Der  schwarze  Kalk  streicht  N2o°0  und  fällt 
nach  W.  Bei  Vathy  hört  das  Gebirge  auf  und  es  beginnt  eine  Küsten- 
ebene, welche  im  Westen  von  einem  flachen  neogenen  Hügelland 
abgeschiossen  wird.  Hinter  Drämesi  treten  die  Neogenhügel  an  das 
Meer.  Sie  bestehen  aus  gelbem  sandigen  Mergel  und  Schotter  und 
sind  mit  Kiefern  und  Makis  bewachsen.  Über  diese  Höhen  hinweg  gelangt 
man  in  die  Asopos-Niederung  hinab,  welche  von  Hügeln  roten  Sandes 
und  Konglomerates  eingenommen  wird.  Der  Asopos  war  gänzlich 
wasserleer.  Seine  Thalebene  ist  mit  lückigen  Beständen  von  Kiefern 
und  Eichen  bewachsen  und  sehr  dünn  bevölkert.  Als  Merkwürdigkeit 
sei  erwähnt,  dafs  ich  hier,  an  der  Grenze  Attikas,  nomadische  Hirten 
aus  Agrapha  im  Pindos -Gebirge  antraf.  Sie  überwintern  hier  und 
wandern  im  Frühjahr  in  ihre  bergige  Heimat,  ein  Marsch,  zu  dem  sie 
mit  ihren  Heerden  25  Tage  gebrauchen! 

Vor  Kakosiälesi  liegt  eine  kleine  sehr  fruchtbare  Ebene.  Südlich 
davon  erhebt  sich  die  geschlossene  Bergwand  des  Parnes,  ganz  aus 
Rudistenkalk  bestehend. 

Am  16.  April  wurde  der  Parnes  nach  Tat6i  überschritten.  Der 
schwarze  Rudistenkalk  bei  Kakosiälesi  scheint  nach  Süden  einzufallen. 
Zwischen  dem  Hauptgebirge  und  dem  Vorberge  Kotroni  finden  sich 
Brocken  eines  braunen  eisenreichen  Hornsteins.  Der  Aufstieg  nach  der 
Quelle  H.  Merkurios  führt  durch  ein  Thal  aufwärts,  dessen  beide  Seiten 
sich  geologisch  nicht  entsprechen.  Im  Westen  des  Thaies  steht  massiger 
Rudistenkalk  an,  der  nach  Nord  einfallt.  Auf  der  Ostseite  steht 
dagegen  zuerst  gelber  bröcklicher  Kalkthonschiefer  an,  stark  gefältelt, 
mit  Linsen  und  Knauern  von  Kalk.  Weiter  hinauf  folgt  heller  plattiger 
Kalk,  W  streichend,  S  fallend;  dann  wieder  Kalkthonschiefer;  weiterhin 
Thonschiefer  und  Sandstein.  Dieser  wird  bei  der  Merkurios-Quelle 
von  einer  Kalkbank  überlagert,  welche  flach  nach  Süd  fällt.  Darüber 
folgt  aber  wieder  Schiefer  und  mergeliger  Plattenkaik  bis  zur  Höhe. 
Man  gelangt  nun  in  ein  nach  Ost  geneigtes  breites  Hochthal,  in  welchem 
dichte,  mergelige,  häufig  zerfressene,  gelbe  bis  graue  Plattenkalke 
anstehen,  die  mit  Kalkthonschiefer  wechseln.  Dieser  ganze  Gebirgsteil 
ist  stark  gestört  und  wahrscheinlich  durch  Verwerfungen  und  Über- 
schiebungen kompliziert.     Die  Linie  H.  Merkurios-Tatoi  scheint  einem 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittel griechenland.  $93 

Querbruche  zu  entsprechen.  (Vgl.  Bittner  1.  c.  S.  56.)  Es  ist  sehr  wohl 
möglich,  dafs  die  Plattenkalke  und  Schiefer  des  Parnes  zum  Teil  dem 
Eocän  angehören. 

Von  hier  erscheint  im  Westen  der  Gipfel  des  Parnes;  man  unter- 
scheidet unterhalb  desselben  deutlich  einen  Schieferzug  im  Kalke;  die 
Schichten  der  Gipfelregion  fallen  flach  nach  Nord.  —  Beim  Übergang 
nach  Tatoi  steht  hellblauer  Kalk  über  Thonschiefer  an  (Süd  fallend). 
Dann  folgen  bunte  Mergelkalke  in  häufigem  Wechsel. 

Von  dem  königlichen  Lustschlofs  Tatoi,  das  von  prächtigen  Kiefern- 
wäldern und  Parks  umgeben  sich  einer  besonders  gesunden  und 
erfrischenden  Luft  erfreut,  wurde  Kephissia  und  von  dort  mit  der 
Eisenbahn  noch  an  demselben  Abend  Athen  erreicht. 

Zusammenfassende   Bemerkungen   über   Mittelgriechenland. 

Suchen  wir  zum  Schlufs  einen  "Überblick  über  die  geologischen 
und  geographischen  Verhältnisse  Mittelgriechenlands  zu  gewinnen. 

Die  dieses  Gebiet  zusammensetzenden  Gesteine,  die  man  bisher, 
abgesehen  von  den  im  äufsersten  Südosten  und  Nordosten  auftretenden 
krystallinischen  Schiefern  und  Marmoren,  und  abgesehen  von  den 
lockeren,  meist  in  flacher  Lagerung  verharrenden,  neogenen  (jung- 
tertiären) Stifswasser-Ablagerungen,  welche  sich  den  älteren  Gebirgen 
als  niedrige  Hügelländer  vorlagem,  sämthch  der  Kreideformation  zu- 
gerechnet hat,  zerlegen  sich  jetzt,  nach  dem  Auffinden  der  eocänen 
Foraminiferen  -  Faunen  in  Ätolien  und  Akarnanien,  in  zwei  Hauptab- 
teilungen. 

Die  massigen  grauen  Kalke  und  die  Schiefer  und  Serpentine  des 
östlichen  Mittelgriechenland  (Attika,  Böotien,  Phokis,  Doris  und  Lokris 
der  Alten)  gehören  unzweifelhaft  der  Kreide formation  an.  Sie  führen 
an  zahllosen  Stellen  nicht  näher  bestimmbare  Rudisten;  nur  eine  Örtlich- 
keit, der  Hörnerberg  bei  Livadia,  hat  eine  ganze  Anzahl  wohl  erhaltener 
Fossilien  geliefert,  welche,  nach  Bittner,  dem  Turon  angehören.  Dagegen 
hat  sich  bisher  in  diesem  ganzen  Gebiet  noch  kein  Nummulit  gefunden. 
Nach  Bittner  gliedern  sich  diese  Kreidekalke  in  zwei  Stufen,  einen  „oberen" 
und  einen  „mittleren"  0etzt  besser  „unteren")  Kalk;  zwischen  beiden 
und  unter  dem  letzteren  liegen  klastische  Gesteine  (Schiefer,  Sandsteine 
u.  dergl.)  in  Gesellschaft  von  Serpentinen.  Diese  klastischen  Gesteine 
wurden  als  Leithorizonte  für  die  Einteilung  gewählt.  Meiner  Ansicht 
nach  sind  sie  dazu  wenig  geeignet,  da  sie  sich  in  ganz  ähnlicher  Aus- 
bildung in  verschiedenen  Horizonten  wiederholen  und  oftmals  nur  ganz 
geringfügige  Einlagerungen  im  Kalk  darstellen.  Es  steht  zwar  fest, 
dafs  sich  die  Kalke  in  mindestens  zwei  Stufen  gliedern;  aber  diese 
Ciliederung  ist  bisher,  ohne  genaue  Spezialaufnahme,  kaum  kartographisch 
durchzuführen,  und  ich   möchte   dalier,    mit  Ausnahme  einiger  weniger 


394  Alfred  Philippson: 

Stellen,  den  Unterscheidungen  der  Kalke  auf  der  geologischen  Karte 
Bittner's  keine  allzu  grofse  Wichtigkeit  beilegen.  Auf  meiner  Übersichts- 
karte habe  ich  daher  die  beiden  Kalkstufen  der  Kreide  nicht  unter- 
schieden. Ebenso  mufs  noch  unentschieden  bleiben,  ob  nicht  einige 
Schiefer  und  plattige  Kalke  im  östlichen  Griechenland  (z.  B.  im  Helikon 
und  Parnes)  dem  Eocän  zuzurechnen  seien. 

Die  zweite  Hauptabteilung  ist  das  Eocän,  welches  im  westlichen 
Mittelgriechenland  (in  Atollen  und  Akarnanien)  herrscht.  Das  liegendste 
Glied  desselben  ist  der  dunkle  Kalk  des  Gabrovo-Gebirges,  der  in 
seinen  oberen  Teilen  an  der  Brücke  von  Tatarna  zahjreiche  Nummu- 
liten  und  andere  Foraminiferen  führt.  Hier  gleicht  derselbe  petro- 
graphisch,  strati graphisch  und  paläontologisch  durchaus  dem  Tripolitza- 
kalk  des  Peloponnes.  Die  übrigen  Teile  des  Gabrovogebirges  sind  noch 
gänzlich  unbekannt.  Es  ist  aber  höchst  wahrscheinlich,  dafs  die  unteren 
Teile  dieser  mächtigen  Kalkmasse,  ebenso  wie  im  Peloponnes  der  untere 
Teil  des  Tripolitzakalkes,  nur  Rudisten  führt  und  den  oberen  Kreide- 
kalken des  östlichen  Mittelgriechenland  entspricht,  sodafs  wir  innerhalb 
dieses  äulserlich  einheitlichen  Kalkes  die  Grenze  zwischen  oberer  Kreide 
und  unterem  Eocän  zu  ziehen  haben.  Über  diesem  Kalk  liegt  unmittelbar 
—  und  bei  Tatarna  konkordant  —  eine  mächtige  Formation  klastischer 
Gesteine  (Sandsteine,  Konglomerate,  Thonschiefer  und  Schieferthone\ 
welche  petrographisch  durchaus  dem  eocänen  Flysch  der  Karpathen, 
Dalmatiens  etc.  gleicht  und  auch  hier  unzweifelhaft  dem  Eocän  (oder 
z.  T.  sogar  dem  Oligocän?)  angehört,  da  ja  an  ihrer  unteren  Grenze  der 
Nummulitenkalk  liegt.  Eine  merkwürdige,  auch  im  Peloponnes  zu  be- 
obachtende Erscheinung  ist,  dafs  zuweilen  unvermittelt  steile  Klippen 
des  dunklen  Gabrovo-Kalkes  aus  dem  Flysch  auftauchen,  dafs  also  an 
solchen  Stellen  der  Flysch  ebenso  entschieden  diskordant,  als  an 
anderen  Stellen  (Tatarna!)  konkordant  den  Kalk  überlagert.  Als 
Einlagerung  in  dem  unteren  Teil  des  Flyschs  haben  wir  die  übrigen, 
hellen  und  meist  dichten  (zuweilen  an  lithographische  Steine  erinnernden) 
Nummulitenkalke  (von  Akarnanien,  Missolonghi,  Varassova  und  Klokova) 
aufzufassen,  welche  daneben  auch  Rudisten  führen  und  in  jeder  Be- 
ziehung dem  Kalk  von  Pylos  im  Peloponnes  gleichen.  Diese  Kalke 
sind  nicht  konstant  vorhanden,  sondern  scheinen  sich  in  horizontalem 
Sinne  auszukeilen,  da  sie  sonst  z.  B.  über  dem  Gabrovokalk  bei  Tatarna 
auftreten  müfsten.  Über  diesen  hellen  Rudisten-Nummulitenkalken  folgt 
dann  erst  die  Hauptmasse  des  Flysch,  welche  ihrerseits  von  einer  Hom- 
stein-Kalkformation  gekrönt  wird.  Der  obere  Teil  des  Flysches  besteht 
aus  grellroten,  eisenoxydreichen  Hornsteinen ;  darüber  folgen  dann,  mit 
denselben  Hornsteinen  häufig  wechsellagernd,  dünnschichtige,  helle, 
dichte  Plattenkalke,  welche  ebenso,  wie  zuweilen  die  hellen  Nummuliten- 
kalke, lithographischen  Kalken  gleichen.  Diese  oberen  Plattenkalke, 
welche  die  höchste  Abteilung  des  griechischen  Eocän  darstellen,  oder 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  395 

vielleicht  schon  dem  Oligocän  ziigehören,  sind  durchaus  frei  von 
makroskopischen  Fossilien. 

In  Übereinstimmung  mit  dem  Vorherrschen  der  einen  oder  anderen 
dieser  beiden  Formationen  zerfallt  Mittelgriechenland  in  zwei  Teile, 
einen  westlichen  und  einen  östlichen,  welche  sich  nicht  nur  in  strati- 
graphischer,  sondern  auch  in  tektonischer,  morphologischer,  vegetativer 
und  anthropogeographischer  Beziehung  lebhaft  von  einander  unter- 
scheiden, Unterschiede,  die  in  letzter  Linie  zum  grofsen  Teil  auf  die 
geologischen  Gegensätze  zurückzuführen  sind.  Die  neogenen  (jung- 
tertiären) Ablagerungen  weisen  dagegen  in  den  beiden  Teilen  Mittel- 
griechenlands keine  wesentlichen  Unterschiede  auf.  Wo  dieselben 
Fossilien  führen,  dokumentieren  sie  sich  als  Binnensee- Ablagerungen 
der  Levantinischen  Stufe  (Unter -Pliocän),  wie  sie  sich  bekanntUch  fast 
in  allen  Ländern  um  das  Ägäische  Meer  wiederholen.  Über  die  von 
mir  aus  diesen  Ablagerungen  gesammelten  Fossilien  ist  demnächst 
eine  Publikation  von  Herrn  Dr.  P.  Oppenheim  zu  erwarten.  Derselbe 
teilt  mir  mit,  dafs  ihm  von  Herrn  Dr.  O.  Böttger  in  Frankfurt  a.  M. 
Melanopsiden  aus  dem  Neogen  von  Preveza  (Epirus)  zugeschickt  wurden, 
die  denen  von  Stamnä  sehr  nahe  stehen.  Es  scheinen  also  dieselben 
levantinischen  Binnenseeablagerungen  sich  auch  nach  dem  südlichen 
Epirus  hinein  fortzusetzen. 

Das  westliche  Mittelgriechenland,  das  Gebiet  des  Eocän, 
ist  charakterisiert  durch  einen  verhältnismäfsig  einfachen  Bau  mit  vor- 
herrschendem NNW-Streichen.  Diesem  Streichen  gemäfs  zerfällt  es  in 
vier  parallele  Zonen  (s.  das  Profil  auf  der  Karte),  welche  von  West 
nach  Ost  auf  einander  folgen  und  deren  Unterscheidung  und  Benennung 
wir  Neumayr  verdanken. 

i)  Das  Akarnanische  Kalkgebirge  nimmt  den  westlichsten 
Vorsprung  Mittelgriechenlands,  südlich  des  Ambrakischen  Golfes,  ein. 
Es  besteht  aus  hellem  Nummuliten-Rudistenkalk  (=  Kalk  von  Pylos), 
welcher  in  flache,  NNW  streichende  Falten  zusammengelegt  ist;  nur  in 
geringer  Ausdehnung  kommt  in  seinem  liegenden  Sandstein  zum  Vor- 
schein. Der  südliche  Teil  dieser  Kalkmasse  bildet  ein  einförmiges, 
karstähnliches  Plateau,  w^ährend  sich  im  NW  eine  ganze  Anzahl  aus- 
gesprochen  paralleler  Gebirgsketten  zu  ansehnlichen  Höhen  (1590  m) 
erheben.  In  einer  breiten  Zone,  von  Lutraki  über  Katuna  nach 
Machalas,  wird  die  Kalkmasse  von  einer  Kalkbreccie  mit  Gyps 
unterbrochen,  deren  Entstehung  noch  unbekannt  ist,  die  übrigens 
keine  Depression  in  der  Höhe  bezeichnet.  (Sie  ist  auf  unserer  Karte 
als  Neogen  eingetragen.)  Weiter  nach  Osten  wird  sie  von  zwei 
sich  vereinigenden  tiefen  Furchen,  die  eine  östlich  von  Katuna,  die 
andere  südlich  von  Karavasara,  durchzogen,  welche  letztere  ein  iso- 
liertes Stück  der  Kalkmasse  lostrennt.  Dieses  fällt  an  einer  einfach 
verlaufenden  Grenze,  welche  nicht,   wie  Neumayr  angiebt,  nach  Nord, 

Zcitschr.  d.  Gcscllsch.  f.  Erdk.  Bd.  XXV.  28 


300  Alfred  Philippson: 

sondern  nach  NNW  (N  17°  AV)  streicht,  unter  den  Flysch  der  folgenden 
Zone  ein. 

2)  Die  Westätolische  Sand  Steinzone  besteht  fast  ausschliefslich 
aus  eocänem  Flysch,  aus  welchem  im  Norden  die  mächtige  Kalkmasse 
des  Gabrovo,  im  Süden  die  kleineren  Kalkberge  Varassova  und  Klokova 
auftauchen.  Abgesehen  von  diesen  Kalkgebirgen  zeigt  dies  Flysch- 
gebirge  einen  höchst  regelmäfsigen  Bau.  Eine  grofse  Anzahl  von  Höhen- 
rücken zieht  parallel  von  NNW  nach  SSO  in  steter  Wiederholung  der- 
selben Lagerungsverhältnisse,  indem  stets  die  Schichten  flach  nach  ONO 
einfallen.  Von  Faltung  zeigt  sich  hier  keine  Spur;  die  einzelnen  flach 
geneigten  Schollen  sind  jedenfalls  durch  Verwerfungen  getrennt.  Das 
Streichen  schwankt  (nördlich  der  ätolischen  Seen)  von  Ni5°W 
"bis  N  50°  W;  als  herrschende  Richtung  kann  man  N  25°  W  annehmen. 
Nordrichtung  habe  ich  nirgends  beobachtet.  Die  Flüsse  folgen  meist 
der  Streichrichtung  in  Längsthälern,  nur  der  gröfste,  der  Acheloos, 
strömt  von  Tatama  an  diagonal  dazu  und  nimmt  daher  die  Abflüsse 
der  Längsthäler  in  sich  auf.  Die  westätolische  Sandsteinzone  wird 
durch  eine  tiefe  Einsenkung,  das  ätölische  Seenbecken,  auf  dessen 
jugendHche  Entstehung  schon  oben  eingegangen  wurde,  unterbrochen. 
Jenseits  desselben  erhebt  sich  im  Süden  als  Fortsetzung  der  Sandstein- 
zone das  Zygös-Gebirge  mit  ganz  denselben  tektonischen  Verhältnissen. 
Das  Streichen  ist  hier  ebenfalls  dasselbe  geblieben:  Ni7°  bis  30° W. 

3)  Die  Ätolischen  Kalkalpen  unterscheiden  sich  durch  das 
Auftreten  des  Plattenkalkes  über  dem  Flysch  und  durch  die  intensive 
Zusammenfaltung  von  der  weststätolischen  Sandsteinzone.  Weshalb  in 
letzterer  der  Plattenkalk  gänzlich  fehlt  —  ob  er  überhaupt  nicht 
abgelagert  oder  ob  er  durch  Denudation  entfernt  ist  —  bleibt  ungewifs. 
Flysch,  Hornstein  und  Plattenkalk  sind  in  den  Ätolischen  Kalkalpen 
stark  zusammengefaltet,  zum  Teil  sogar  überkippt;  dann  durch  Erosion 
tief  zerschnitten,  sodafs  der  Kalk  auf  der  geologischen  Karte  in  einzelne 
Flecken  aufgelöst  erscheint.  Im  allgemeinen  nimmt  er  die  höchsten 
Teile  ein,  während  der  Flysch  mit  Vorliebe  in  den  Thaleinschnitten 
erscheint.  Die  Streichrichtung  ist  hier  eine  viel  wechselndere.  Während 
an  der  epirotischen  Grenze  die  normale  NNW-Richtung  zu  herrschen 
scheint,  wechselt  das  Streichen  zwischen  Tatarna  und  Karpenisi  beständig 
zwischen  NNW  und  NNO;  im  allgemeinen  scheint  die  mittlere  Strecke 
ziemlich  Nord  zu  streichen.  Im  Süden,  in  der  Nähe  des  Golfes  von 
Korinth,  tritt  dann  wieder  NNW-  bis  NW-Richtung  hervor.  Im  Norden 
überragen  die  Ätolischen  Kalkalpen  bedeutend  die  beiden  seitlichen 
Sandsteinzonen  und  selbst  den  Gabrovokalk.  Sie  bilden  zwei  parallele 
Hauptkämme,  die  nicht  unter  1600  m  hinabzusinken  scheinen  und  in 
einer  ganzen  Anzahl  von  Gipfeln  über  2000  m  erreichen.  Der  südlichste 
dieser  Hochgipfel  ist  der  nach  Osten  vorspringende  Veluchi  (2319  m\ 
Südlich    vom    Veluchi    und    von    Kerasovo    tritt    aber    plötzlich    eine 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  397 

Erniedrigung  in  der  ganzen  Breite  des  Gebirges  auf  600  bis  1000  m 
ein,  die  jedenfalls  dem  nahen  Zusammentreten  der  Hauptflüsse  des 
Gebietes  und  der  damit  verbundenen  starken  Erosion  zuzuschreiben 
ist.  Bald  jedoch  (südlich  von  Agaliani  und  Krikelo)  erheben  sich  die 
Gipfel  wieder  zu  Höhen  von  1600  bis  2100  m,  um  südlich  von  Lobotina 
wieder  auf  Höhen  unter  1200  m  hinabzusinken.  In  diesen  beiden 
letzten  Längsabschnitten  überragen  sie  die  östliche  Sandsteinzone  nicht 
mehr,  sondern  stehen  sogar  meist  hinter  ihr  zurück. 

Die  Ätolischen  Kalkalpen  besitzen  keine  Hauptwasserscheide;  alle 
ihre  Flüsse  gehen  zum  Ionischen  Meer,  bezüglich  den  Golfen  von  Fatras 
und  Korinth.  Die  Flüsse  fliefsen  auf  längere  Strecken  durch  Längs- 
thäler  —  besonders  ausgesprochen  in  dem  nördlichen  Abschnitte  des 
Gebirges  —  um  dann  in  wiederholten  Engen  in  westlicher  Richtung 
von  einem  Längsthal  zum  anderen  durchzubrechen.  Die  nördlichen 
zwei  Dritteile  der  ganzen  Längserstreckung  sanmieln  alle  ihre  Gewässer 
im  Acheloos.  Die  Thäler  sind  meist  tief  eingeschnitten  und  eng  und 
bieten  mit  ihren  sehr  wasserreichen  Flüssen  dem  Verkehr  ungemeine 
Hindemisse. 

4)  Die  Ostätolische  Sandsteinzone  schliefst  sich  in  ihrem 
Bau  eng  an  die  Ätolischen  Kalkalpen  an,  während  sie  sich  von  der 
westlichen  Sandsteinzone  scharf  unterscheidet.  Während  in  letzterer 
der  obere  Plattenkalk  gänzlich  fehlt,  ist  er  hier  in  einzelnen  zerstreuten 
Flecken  erhalten  und  hat  jedenfalls  früher  in  gröfserer  Ausdehnung 
bestanden..  Er  ist  durch  Erosion  abgetragen  worden.  Besonders  im 
Süden,  in  der  Nähe  des  Golfes  von  Korinth,  drängen  sich  diese  Flecken 
dichter  zusammen.  Im  nördlichen  Teil  weist  auch  der  Umstand,  dafs 
die  östliche  Sandsteinzone,  trotzdem  sie  niedriger  ist  als  die  Ätolischen 
Kalkalpen,  die  Hauptwasserscheide  zwischen  den  Zuflüssen  des  Ionischen 
und  Ägäischen  Meeres  bildet,  darauf  hin,  dafs  sie  ehemals  zu  viel 
bedeutenderen  Höhen  sich  erhob.  Das  spärliche  Auftreten  des  Platten- 
kalkes, das  Vorherrschen  des  Flysches  ist  also  eigentlich  nur  ein 
Erosionsprodukt.  Tektonisch  ist  diese  Zone  ebenso  stark  zusammen- 
gestaut und  gefaltet  wie  die  Kalkalpen.  Hat  sich  in  diesen  schon  ein 
schneller  Wechsel  der  Streichrichtung  bemerkbar  gemacht,  so  steigert 
derselbe  sich  hier  so  sehr,  dafs  von  einer  Hauptstreichungsrichtung 
gar  nicht  mehr  die  Rede  sein  kann.  Beständig  schwankt  das  Streichen 
zwischen  N  und  W.  Die  Schichten  sind  zusammengeknittert,  nicht  in 
einfache  Falten  gelegt.  Erst  im  äufsersten  Süden  macht  sich  wieder 
ein  entschiedenes  Vorherrschen  der  Nordwestrichtung  geltend.  Nur 
dort,  wo  eine  starre  Masse  eines  tieferen  Kalkes  aus  dem  Flysch 
hervortaucht,  und  wo  zugleich  ein  beträchtHches  Stück  des  oberen 
Plattenkalkes  erhalten  ist,  in  dem  Hochgebirge  der  Vardussia  (s.  oben), 
dort  zeigt  sich  ausgesprochenes  Nordstreichen.  Im  allgemeinen  ist 
diese  ganze  Zone  noch  recht  wenig  erforscht.     Im  Norden  erhebt  sich 

28* 


398  •     Alfred  Philippson: 

der  wasserscheidende  Kamm  zu  Höhen  von  1400  bis  1800  m  und  sinkt 
nicht  unter  1200  m.  Weiterhin  erreicht  die  Zone  im  Oxya  sogar  1927  m. 
Im  südlichen  Teile  sinkt  sie  jedoch  —  von  dem  2495  m  hohen  Kalk- 
gebirge Vardussia  abgesehen,  zu  geringeren  Höhen  herab.  Die  Flüsse 
nehmen  hier  im  südlichen  Teile  einen  regellos  erscheinenden  Verlauf.  — 

Dieses  ganze  Ätolisch-Akarnanische  Gebirgssystem  wird  im 
Osten  durch  eine  Linie  begrenzt,  an  welcher  eine  ältere  Formation,  die 
Kreide,  unter  den  Flyschsandsteinen  hervortaucht.  Wir  haben  diese 
Grenze  bei  Kastri  (s.  S.  384)  gekreuzt.  Von  dort  läuft  sie  nach  Süden 
über  Hypati,  wo  die  Rudistenkalke  des  Katavothra-Gebirges  steil  unter 
dem  Flysch  nach  Westen  einfallen.  Südlich  des  Katavothra-Gebirges 
folgt  ein  Schieferterrain,  von  dem  es  zweifelhaft  ist,  ob  es  der  Kreide 
oder  dem  Eocän  zuzusprechen  ist.  Dann  folgt  die  Rudisten-Kalkmasse 
der  Giona.  An  deren  Westseite  beobachtete  Neumayr  selbst,  dafs  die 
Kalke  steil  nach  Westen  unter  die  Schiefer  des  Thaies  von  Lidoriki 
einfallen;  er  war  daher,  seiner  Ansicht  folgend,  gezwungen,  hier  eine 
Überkippung  zu  konstruieren.  Jetzt,  wo  wir  wissen,  dafs  der  ätolische 
Flysch  jünger  als  der  Rudistenkalk  ist,  haben  wir  eine  solche  Kon- 
struktion nicht  nötig.  Weiter  südlich  wurde  die  Linie  bei  Kisseli  von 
Neumayr  und  mir  gekreuzt,  ohne  dafs  die  dortigen  verworrenen 
Verhältnisse  bisher  ein  klares  Bild  hätten  erkennen  lassen.  Diese  höchst 
wichtige  Linie  ist  späterer  genauerer  Untersuchung  wert.  Wir  wissen 
noch  nicht,  ob  wir  es  mit  einer  Verwerfung  oder  einer  Flexur  zu  thun 
haben.  Auf  der  westlichen  Seite  der  Linie  fehlen  die  tiefsten  Glieder 
des  Eocän,  die  Nummulitenkalke;  der  Flysch  stöfst  unmittelbar  an 
den  Rudistenkalk  an,  was  also  für  eine  Verwerfung  sprechen  würde. 
Freilich  ist  es  möglich,  dafs  die  obersten  Schichten  des  Kalkes  der 
Giona  und  Katavothra  Nummuliten  führen,  wodurch  dann  die  Paralleli- 
sierung  des  unteren  Teiles  des  Tripolitza-  bezüglich  Gabrovokalkes 
mit  den  oberen  Rudistenkalken  der  Kreide  des  östlichen  Mittelgriechen- 
land eine  neue  Stütze  erhielte. 

Jedenfalls  haben  wir  in  dieser  Grenze  eine  Linie  von  höchster 
tektonischer  Bedeutung  vor  uns,  denn  sie  trennt  Gebiete  von  sehr 
verschiedenartigem  Bau.  Es  sei  nur  auf  die  Verschiedenheit  in  der 
Streichrichtung  hingewiesen,  welche  nicht  nur  im  westlichen  und  im 
östhchen  Mittelgriechenland  zur  Geltung  kommt,  sondern  in  der  ganzen 
Balkanhalbinsel  den  Westen  vom  Osten  scheidet.  Wenn  wir  diese 
Linie  nach  Nord  oder  Nordzuwest  verlängern,  so  bildet  diese  Verlängerung 
fast  bis  zur  serbischen  Grenze  hin  die  ungefähre  Grenze  von  nördlichem 
bis  nordwestlichem  Streichen  im  Westen,  östlichem  Streichen  im  Osten  I 

Die  ganze  Westfront  der  Balkanhalbinsel,  von  Istrien  bis  Messenien, 
wird  überall  von  Gebirgsketten  gebildet,  welche  sich  durch  einen  aus- 
gezeichneten Parallelismus  des  Streichens  in  jedem  einzelnen  Abschnitte 
sowie    durch    eine    ziemlich    konstante    geologische    Zusammensetzung 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mitlelgriechenland.  399 

auszeichnen.  Überall  behaupten  in  der  Nähe  der  Westküste  neben 
Kreidekalken  Schiefer  und  Kalke  des  Eocän  die  Hauptrolle,  während 
erst  weiter  im  Inneren  ältere  Formationen  auftreten,  die  übrigens  vom 
mittleren  Albanien  an  nach  Süden  gänzlich  zu  fehlen  scheinen.  Wenn 
irgendwo,  so  sind  wir  hier  berechtigt,  von  einem  einheitlichen  Gebirgs- 
systeme  zu  sprechen,  das  man  als  das  grofse  Dinarische  bezeichnen 
kann.  Sein  Streichen  ist  in  Dalmatien  NW,  im  nördlichen  Albanien  N. 
hl  Epirus  nimmt  es  wieder  NNW-Richtung  an.  Hier  in  Epirus  tritt 
der  Parallelismus  im  Bau  des  Gebirges  wieder  besonders  klar  in  die 
Erscheinung.  Der  ganze  Raum  von  der  Küste  des  Ionischen  Meere§  bis 
zur  westthessalischen  Ebene  wird  von  NNW  streichenden  Zügen  ein- 
genommen, von  denen  die  östlichsten,  welchen  die  Hauptwasserscheide 
folgt,  die  aber  nicht  die  höchsten  sind,  gewöhnlich  als  Pindos  bezeichnet 
werden;  wir  können  daher  die  ganze  epirotische  Gebirgswelt  unter  dem 
Namen  der  Pindosketten  zusammenfassen.  Sie  gehören  zu  den 
geologisch  am  wenigsten  bekannten  Gebieten;  soviel  wir  aber  wissen, 
scheint  auch  hier  die  Eocänformation  (Flysch  und  Nummulitenkalk) 
einen  bedeutenden  Platz  einzunehmen. 

Die  Ätolisch-Akarnanischen  Gebirge  bilden  nun  'die  unmittelbare 
Fortsetzung  und  das  südliche  Endstück  der  Pindosketten.  Sie  sind  dem- 
nach ein  Glied  des  grofsen  Dinarischen  Gebirgssystemes.  Der  Gabrovo- 
kalk  scheint  nach  Norden  in  der  gewaltigen  Kalkmasse  der  Tzumerka 
seine  Fortsetzung  zu  finden,  während  die  Atolischen  Kalkalpen  nichts 
anderes  sind,  als  die  Fortsetzung  der  wasserscheidenden  Kette  des 
Pindos.  Die  östliche  Sandsteinzone  können  wir  wohl  mit  Recht  in 
Zusammenhang  mit  den  Sandsteinen  und  Konglomeraten  am  Ostfufse 
des  Pindos  in  der  Umgegend  von  Trikala  (ThessaHen)  bringen.  Nicht 
minder  trefflich  verknüpfen  sich  die  Ätolisch-Akarnanischen  Gebirge 
nach  Süden  mit  dem  westlichen  Peloponnes.  Der  akarnanische  Kalk 
kehrt  im  Pyloskalk  und  dazwischen  an  verschiedenen  Küstenpunkten 
und  wahrscheinlich  auch  auf  den  Ionischen  Inseln  wieder.  Die  west- 
liche Sandsteinzone  findet  ebenso  im  Peloponnes  ihre  Fortsetzung,  wie 
die  Atolischen  Kalkalpen;  letztere  in  dem  in  gerader  Linie  ihnen  gegen- 
über liegenden  Voüdias,  der  wesentlich  aus  denselben  Plattenkalken 
besteht.  —  Dem  Streichen  der  Pindosketten  entsprechend  ist  die  allge- 
meine Streichrichtung  in  Ätolien  und  Akarnanien  NNW,  nicht  Nord, 
wie  Neumayr  ungenau  angiebt  (1.  c.  S.  112).  Nur  in  der  mittleren 
Strecke  der  Kalkalpen  tritt,  als  lokale  Abweichung,  N — S-Streichen  auf. 
Derselbe  Forscher  betont  besonders  ein  Umbiegen  des  Streichens  nach 
SO  in  der  Nähe  des  Korinthischen  Golfes,  das  er  in  Zusammenhang 
bringt  mit  einer  „Störungslinie  des  Atolischen  Seebeckens".  Ich  kann 
eine  solche  Umbiegung  in  dem  behaupteten  Mafse  nicht  zugeben.  In 
der  westlichen   Sandsteinzone    herrscht    im  Norden    der  Seen    ebenso 


400  Alfred  Philippson: 

NNW-Streichen  wie  im  Süden,  ja  ganz  im  Süden,  in  der  Klokova, 
streichen  die  Schichten  fast  nördlich  I  In  den  Ätolischen  Kalkalpen 
scheint  zwar  eine  solche  Umbiegung  vorhanden  zu  sein,  indem  im 
Süden  die  Schichten  NNW  streichen,  aber  das  bedeutet  keine  Unregel- 
mäfsigkeit,  sondern  ein  Zurückkehren  zur  normalen  Streich richtung, 
von  der  die  mittlere  Strecke  der  Kalkalpen  etwas  abgewichen  war.  In 
•der  östlichen  Sandsteinzone  ist,  wie  oben  bemerkt,  das  Streichen  über- 
haupt so  unregelmäfsig,  dafs  das  NNW-  oder  NW-Streichen  bei  Kisseli 
nicht  auffallen  kann.  Beobachtet  man  doch  schon  bei  Karpenisi  stellen- 
weise W— O-Streichenl 

Das  östliche  Mittelgriechenland,  von  dem  westlichen  unter- 
schieden durch  das  Herrschen  der  Kreideformation,  besonders  der 
mächtigen,  massigen  Kreidekalke  und  durch  die  veränderte  Streich- 
richtung, bietet  dem  Beschauer  ein  wesentlich  anderes  Bild  dar.  Die 
starren,  der  Faltung  widerstrebenden  Kalkmassen  sind  in  meist  ziemlich 
flache  Falten  zusammengelegt,  die  bei  grofser  Breite  doch  sehr  hohe 
Gebirge  bilden,  welche  sich  durch  ihre  Kahlheit,  ihre  rauhen,  zerrissenen 
Formen  und  ihre  Wasserarmut  vor  den  sanfteren  Gebirgen  des  Westens 
auszeichnen.  Auf  die  Einzelheiten  ihrer  Tektonik  kann  hier  nicht  näher 
eingegangen  werden,  da  ich  den  Bittner'schen  Untersuchungen  nichts 
Wesentliches  hinzuzufügen  vermochte.  Das  ganze  Gebiet  wird  durch 
eine  lang  von  WNW  nach  OSO  gestreckte  Senke,  die  zum  Teil  mit 
jungtertiären  Binnenablagerungen  erfüllt  ist,  in  zwei  parallele  Gebirgs- 
reihen  geschieden.  Diese  Senke,  welche  in  ihrem  westlichen  Teil  vom 
Kephissos  durchströmt  wird,  im  östlichen  Teil  das  Böotische  Tiefland 
umfafst,  ist  der  hervortretendste  Zug  im  Antlitz  des  östlichen  Mittel- 
griechenland. Weder  im  westlichen  Mittelgriechenland  noch  im  Pelo- 
ponnes  findet  sich  eine  zweite  ähnliche  Furche,  die  in  solchem  Mafse 
das  Land  erschlösse  und  der  Ansiedelung  und  dem  Verkehr  dienen 
könnte,  wie  diese  Böotisch-Phokische  Binnenebene  1 

Die  nördlich  dieser  Senke  gelegene  Gebirgsreihe  des  Öta  (Kata- 
vothra)  und  Knemis  ist  durch  tief  eingreifende  und  hoch  hinaufsteigende 
Neogenablagerungen  aufgelöst  und  auf  eine  ganze  Strecke  in  zwei 
parallele  Züge  geschieden.  Das  Streichen  ist  östlich  bis  ostsüdöstlich; 
am  Südende  dagegen,  bei  Chalkis,  wo  das  Gebirge  nach  Euböa  hin- 
überstreicht, tritt  NO-Streichen  auf. 

Die  südliche  Gebirgsreihe  ist  höher  und  geschlossener  als  die 
nördliche.  Sie  beginnt  mit  der  gewaltigen  Kalkmasse  der  Giona  (2512m  . 
in  der  noch  nordsüdliches  bis  südsüdöstliches  Streichen  herrscht;  dann 
folgt,  durch  die  Senke  von  Amphissa  getrennt,  der  kompliziert  gebaute 
Parnafs  (2435  oder  2522  m),  in  welchem  das  südöstliche  Streichen 
bereits  entschieden  vorherrscht;  er  findet  seine  Fortsetzung  in  dem 
ostsüdöstlich  streichenden  Helikon  (1749  m)  und  dieser  in  den  Östlich 
bis  ostnordöstlich  streichenden  Kithäron  (1411m)  und  Parnes  (1423m. 


Bericht  über  eioe  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  401 

Dem  letzteren  liegt  dann  im  Südosten  das  krystalline  Gebirge  von 
Attika  vor.  Im  ganzen  bildet  also  das  Gebirgsland  des  östlichen  Mittel- 
griechenland einen  von  NW  über  O  nach  NO  sich  drehenden,  nach  N 
geöflfneten  Bogen,  der  sich  nach  O  auf  Euböa  und  vielleicht  auch  auf 
den  nördlichen  Sporaden  fortsetzt.  — 

Auch  in  der  Vegetation  macht  sich  ein  lebhafter  Gegensatz  zwischen 
dem  östlichen  und  westlichen  Mittelgriechenland  geltend.  Der  feuchtere 
Westen  ist  bis  zu  Höhen  von  looo  m  hinauf  bestanden  mit  ausgedehnten 
Eichenwäldern,  und  zwar  sowohl  laubwechselnder  als  immergrüner 
Eichen.  Unter  ersteren  ist  von  'besonderer  national  -  ökonomischer 
Wichtigkeit  die  Wallon-  oder  Knoppereiche  (Quercus  Aegilops  L)^  welche 
in  den  niedrigeren  Gebieten  Ätoliens  und  Akarnaniens  gedeiht.  Be- 
sonders den  Flyschsandstein  lieben  die  Eichen,  und  die  beiden  ätolischen 
Sandsteinzonen  sind  daher  fast  gänzlich  von  Wäldern  bedeckt.  Aber 
auch  das  nördliche  Akarnanien  erzeugt  prächtige  Wälder,  besonders 
die  Gegend  zwischen  Katuna  und  Monastraki.  Im  östlichen  Griechen- 
land dagegen  bilden  die  Eichen  nur  selten  kleine  Bestände,  z.  B.  am 
unteren  Asopos. 

Buchenwälder  soll  es  im  nördlichen  Ätolien  geben  (bei  Karoplesi) 
und  ihr  südlichstes  Vorkommen  soll  an  dem  nach  ihm  genannten  Oxya- 
gebirge  sein*).    Ich  selbst  habe  keine  Buche  zu  Gesicht  bekommen. 

Diese  Waldregion  endigt  nach  Osten  ziemlich  genau  mit  der 
geologischen  Grenze  des  Eocän.  Im  östlichen  Mittelgriechenland  sind 
die  niederen  Regionen  völlig  waldlos  bis  auf  das  Gebiet  der  See-  oder 
Aleppokiefer  {Pinus  halepensis  Mill.).  Dieser  Baum  ist  durch  einen  ganz 
eigentümlich  begrenzten  Verbreitungsbezirk  ausgezeichnet,  innerhalb 
dessen  er  beträchtliche  Bestände  bildet.  In  Nordgriechenland  fehlt  die 
Seekiefer  ganz.  Ihr  nördlichstes  Vorkommen  ist  an  der  Nordküste 
Euböas.  Ihr  Gebiet  umzieht  als  schmale  Zone  die  Küsten  dieser  Insel 
und  die  Ostküste  Mittelgriechenlands  von  Paläochori  (östlich  Molos) 
an  nach  Süden,  dringt  im  unteren  Asoposgebiet  etwas  weiter  binnen- 
wärts  hinein,  umfafst  ganz  Attika  und  Megaris  nordwärts  bis  auf  den 
Kamm  des  Kithäron,  wo  sie  plötzlich  aufhört.  Weder  im  Inneren  noch 
an  den  Küsten  Mittelgriechenlands  nördlich  und  westlich  vom  Kithäron 
wird  sie  angetroffen.  Dagegen  kommt  sie  an  der  Nordost-,  Nord-  und 
Nordwest-Küste  des  Peloponnes  ziemlich  häufig  vor.  —  Die  höheren  Ge- 
birge Mittelgriechenlands,  sowohl  des  Ostens  wie  des  Westens,  sind  von 
600  m  an  aufwärts  vielfach  von  Tannenwäldern  bedeckt;  zu  den  Tannen 
gesellt  sich  häufig  die  Schwarzkiefer  {Pinus  Laricio  Poir).  —  In  diesen 
Wäldern  haust  noch  ziemlich  viel  Wild:  Hirsche,  Damhirsche  (in  Ätolien- 
Akarnanien),  Rehe  und  Wildschweine,  während  im  Peloponnes  gröfseres 
Wild  gänzHch   fehlt.     Gemsen,  die   vom  Volke  als  „wilde  Ziegen"  be- 


')  Chloros,  Waldverhältnisse  Griechenlands.     MUnchen  1884.     S.  29. 


402  Alfred  Philippson: 

zeichnet  werden,  sollen  auf  allen  höheren  Gebirgen  Ätoliens  und  Akar- 
naniens,  auch  in  dem  Saroniatagebirge  an  den  Thermopylen,  vor- 
kommen. —  Die  immergrünen  Makis  sind  in  Mittelgriechenland  weit 
weniger  häufig  und  weniger  üppig  als  im  Peloponnes.  Sie  werden 
meist  durch  das  häfsliche  Gestrüppe  der  immergrünen  Kermeseiche 
{Qu.  coccifera  Z)  ersetzt. 

Von  Fruchtbäumen  wird  nur  die  Olive  im  Grofsen  angebaut,  und 
zwar  fast  nur  in  der  Nähe  der  Küste.  Der  Anbau  der  Korinthe  ibt 
auf  die  Ebenen  Ätoliens,  von  Navpaktos  westlich,  beschränkt.  Dagegen 
wird  der  Weinbau  überall  mit  Eife'r  betrieben  und  giebt  vielfach  ein 
vorzügliches  Produkt.  Daneben  kommen  als  Handelsgewächse  der 
Tabak  (Ätolien,  Akarnanien,  Spercheios-  und  Kephissos-Ebene,  Gegend 
von  Atalanti)  und  die  Baumwolle  (Kephissos-Ebene)  in  Betracht.  Sonst 
nimmt  den  gröfsten  Teil  des  angebauten  Landes  das  Getreide  (Weizen, 
Gerste,  Mais)  ein.  Die  Viehzucht  verlegt  sich  auf  Schaf-  und  Ziegen- 
zucht; die  letztere  tiberwiegt  hier,  zum  grofsen  Schaden  des  Landes, 
über  die  erstere,  während  es  im  Peloponnes  umgekehrt  ist.  Die  Rind- 
viehzucht ist  geringfügig.  Der  Büffel  wird  nur  in  der  Gegend  von 
Lamia,  und  zwar  selten,  gezüchtet,  während  er  in  Thessalien  häufig, 
im  Peloponnes  kaum  in  einzelnen  Exemplaren  vorhanden  ist. 

Die  Bevölkerung  Mittelgriechenlands  scheidet  sich,  wenn  wir  von 
den  im  nördlichen  Ätolien  ansässigen  und  aufserdem  überall  nomadi- 
sierenden W lachen  absehen,  in  zwei  ethnographische  Hauptgruppen, 
in  die  Albanesen  und  Griechen.  Es  war  mir  nicht  möglich,  die 
Sprachgrenze  so  genau  festzustellen,  wie  ich  das  im  Peloponnes  gethan 
habe^),  ich  mufs  daher  auf  Herstellung  einer  ethnographischen  Karte 
verzichten.     Doch  konnte  ich  folgendes  konstatieren. 

Albanesisch  wird  im  ganzen  mittleren  und  westlichen  Mittel- 
griechenland gar  nicht  gesprochen,  dagegen  beherrscht  es  den  östlichen 
Teil.  Von  der  Eparchie  Attika  wird  nur  in  Athen  und  Piräus  über- 
wiegend griechisch  gesprochen;  doch  giebt  es  selbst  in  Athen  einzelne 
Quartiere,  wo  noch  heute  das  Albanesische  vorherrscht.  Die  Eparchie 
Megaris  spricht  Albanesisch  mit  Ausnahme  der  Stadt  Megara  selbst, 
welche  eine  griechische  Enklave  bildet.  Die  Eparchie  Theben,  mit 
Ausnahme  des  Hauptortes,  spricht  durchaus  albanesisch.  Von  der 
Eparchie  Livadia  sprechen  die  Dörfer  des  östlichen  Helikon  bis  Steveniko 
und  Kukura,  aufeerdem  das  Dorf  Stiri  albanesisch.  Von  der  Eparchie 
Lokris  sind  albanesisch  der  Dimos  Larimnis  (Martino)  mit  Ausnahme 
des  Dorfes  Proskyna,  aufserdem  das  Dorf  Livonatäs.  Die  Sprachgrenze 
verläuft  also  von  Martino  nach  Süden  durch  den  Kopais-See,  von 
dessen  Südende    nach  Westen    zu  der  Bai  von  Aspraspitia.     Nach  der 


1)  Philippson,  Zur  Ethnographie  des  Peloponnes.     Petennann's  Mitteilungen 
1890,  Heft  I   u.  2. 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittelgriechenland.  403 

Volkszählung  von  1879  berechnet  sich  also  die  Zahl  der  Albanesen  in 
Mittelgriechenland  wie  folgt: 

Eparchie  Attika,   ohne  Athen   und  Piräus  31  000 

In  Athen  und  Piräus  mutmafslich  etwa    .  8  000 

Eparchie  Megaris  ohne  Megara   ....  13  000 

„         Ägina 6  600 

Theben  ohne  Stadt  Theben  .     .  19  800 

Livadia,  einige  Dörfer  ....  i  600 

Dimos  Larymnis  ohne  Proskyna  ....  3  000 

Dorf  Livonatäs ■     »       1 000 

Albanesen     84000  =  i8,6;S 

Griechen     368  248  =  81,4^ 
Gesamtbevölkerung     452  248 
Für  ganz  Griechenland  erhält  man  demnach  folgende  Zahlen  der 
albanesisch  sprechenden  Bevölkerung: 

Peloponnes  ...     90  000  Albanesen 
Mittelgriechenland     84000  „ 

Süd-Euböa  ca.      .     40000  „ 

Nord-Andros  ca.  .     10  000 „ 

Griechenland:       224000  „  =11,30. 

Der  ökonomische  Zustand  der  Bewohner  ist  in  Mittelgriechen- 
land ein  viel  ungünstigerer  als  im  Peloponnes.  Die  Bevölkerimg  ist  eine 
bei  weitem  weniger  dichte;  während  nach  der  Zählung  von  1889  im 
Peloponnes  36  Einwohner  auf  den  Quadratkilometer  kamen,  ergeben 
sich  für  Mittelgriechenland  nur  30,  ohne  Athen  und  Piräus  sogar  nur 
22  Einwohner  auf  den  Quadratkilometer,  und  zwar: 

Attika  und  Böotien 41 

„         „  „       ohne  Athen  und  Piräus .     18 

Phthiotis  und  Phokis 22 

Akarnanien-Ätolien 21 

Aber  auch  diese  geringere  Bevölkerung  ist  ärmer,  arbeitsscheuer 
und  uncivilisierter  als  diejenige  des  Peloponnes.  Es  liegt  das  nur  teilweise 
in  den  natürlichen  Bedingungen  begründet.  Mittelgriechenland,  besonders 
der  östliche  Teil,  ist  im  allgemeinen  durchaus  nicht  unfruchtbarer  als 
der  Peloponnes.  Ebenen  wie  die  grofse  Böotisch-Phokische  Binnenebene 
giebt  es  im  Peloponnes  überhaupt  nicht;  sie  vermöchte  eine  zahlreiche 
und  blühende  Bevölkerung  zu  ernähren.  Dazu  kommt  die  grofse  Auf- 
geschlossenheit des  Landes  durch  eben  dieselbe  Ebene,  die  ihrerseits 
wieder  durch  mehrere  Lücken  und  unschwierige  Pässe  mit  den  beiden 
Meeren  in  Verbindung  steht.  Der  Landverkehr  ist  daher  im  östlichen 
Mittelgriechenland  überall  in  einer  Weise  erleichtert,  die  zu  der  Ver- 
schlossenheit des  inneren  Peloponnes  im  scharfen  Gegensatze  steht. 
Die  Gebirge  selbst  sind  freilich  rauh  und  unfruchtbar  und  nur  der 
Kleinviehzucht   zugänglich.  —  Ungünstiger  stellt  sich  der  Westen  dar. 


404:  Alfred  Philippson: 

Hier  ist  nur  das  Ätolische  Seenbecken  mit  seinen  beiden  Pforten  zu 
den  Golfen  von  Patras  und  "von  Ambrakia  sowohl  für  den  Ackerbau 
als  den  Verkehr  günstig  gestellt.  Aber  es  wird  von  dem  Kulturgebiet 
des  östlichen  Mittelgriechenland  durch  eine  breite  Gebirgszone  getrennt, 
welche  durch  ihren  einheitlichen,  parallelen  Bau,  ihre  tief  eingeschnittenen, 
gewundenenen  und  wasserreichen  Flüsse  dem  Verkehr  so  grofse 
Schwierigkeiten  entgegensetzt,  dafs  ein  gröfserer  Landverkehr  zwischen 
dem  Ätolischen  Seenbecken  und  dem  östlichen  Mittelgriechenland 
überhaupt  nicht  möglich  ist.  Die  Verbindung  des  ersteren  mit  der 
Aufsenwelt  geschieht  ausschliefslich  zur  See.  Die  ätolische  Gebirgswelt 
bildet  daher  den  unzugänglichsten,  abgelegensten  und  zurückge- 
bliebensten Teil  des  ganzen  Königreiches.  Trotzdem  kann  man  sie, 
mit  anderen  griechischen  Gebirgen  verglichen,  nicht  unfruchtbar  nennen. 
Sie  ist  wasseiTeich,  da  ihre  thonigsandigen  Gesteine  das  Wasser  nicht 
so  leicht  in  die  Tiefe  sinken  lassen  wie  die  Kalke  des  Ostens.  Der 
Flysch  erzeugt  einen  reichlichen  Humus.  Ungemessene  Strecken  der 
sanften  Berggehänge  der  beiden  Sandsteinzonen  lieisen  sich  dem 
Ackerbau  nutzbar  machen  vmd  könnten  eine  ziemlich  starke  Bevölkerung 
ernähren,  wenn  sich  auch  niemals  ein  regerer  Verkehr  hier  entspinnen 
würde.  Statt  dessen  wird  kaum  einige  Viehzucht  betrieben.  Die 
äufserst  geringzählige  Bevölkerung,  besonders  der  Eparchie  Valtos  und 
Vonitza  (Akarnanien),  welche  letztere  zahlreiche  fruchtbare,  aber  unbe- 
baute Ländereien  besitzt,  sind  in  ganz  Griechenland  wegen  ihrer 
Faulheit  berüchtigt.  Anstatt  sich  durch  ihrer  Hände  Arbeit  zu  ernähren, 
streifen  sie  lieber  mit  der  Flinte  durch  die  Berge  und  neigen  zu 
Raub,  Mord  und  Diebstahl.  Die  Unsicherheit  des  Lebens  und  Eigen- 
tums ist  in  diesen  Provinzen  noch  heute  eine  Kalamität,  die  in  den 
übrigen  Teilen  Griechenlands  wenigstens  auf  ein  erträgliches  Mafs 
zurückgeführt  ist.  Das  Räuberunwesen  wird  durch  die  Nähe  der  tür- 
kischen Grenze  und  die  Sorglosigkeit  der  türkischen  Behörden 
begünstigt. 

So  ist  die  Zurückgebliebenheit  der  Bewohner  Mittelgriechenlands, 
der  „Rumelioten",  gegenüber  den  Moraiten  nur  zum  Teil  durch  un- 
günstigere physikalische  Beschaffenheit  verursacht.  PVeilich  ist  das 
Klima  rauher  und  versagt  der  Haupteinnahmequelle  des  Peloponnes, 
der  Korinthe,  das  Gedeihen,  mit  Ausnahme  geringer  Flächen  Atoliens. 
Aber  statt  dessen  liefsen  sich  andere  Handelsgewächse  in  viel  aus- 
gedehnterem Mafse,  als  bisher  geschehen  ist,  anbauen,  vor  allem  Tabak! 

In  der  Entwickelung  des  Strafsennetzes  und  infolge  dessen  in 
dem  Gebrauch  von  Wagen  und  Karren  zum  Lasten-  und  Personen- 
Transport  ist  Mittelgriechenland  dem  Peloponnes  weit  voraus,  da  die 
Regierung,  hauptsächlich  aus  strategischen  Gründen,  sich  hier  eifriger 
den  Strafsenbau  hat  angelegen  sein  lassen.  Eisenbahnen  giebt  es 
bisher  in  Mittelgriechenland,    aufserhalb  Attikas,    noch  nicht;    es  sind 


Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Miitelgriechenland.  405 

aber  die  schmalspurige  Linie  Missolonghi-Agrinion  und  die  normal- 
spurige  Bahn  Athen-Theben-Livadia-Lamia-Larissa  mit  Abzweigung  nach 
Chalkis  im  Bau.  An  wirklich  fahrbaren  Strafsenlinien  sind,  aufserhalb 
Attikas,  folgende  vorhanden: 

i)  Die  grofse  Hauptstrafse  Athen-Eleusis-Theben-Livadia-Atalanti- 
Lamia-Domoko-Phersala.  Bis  Theben  in  vorzüglichem  Zustande,  ninimt 
sie,  je  weiter  man  sich  von  der  Hauptstadt  entfernt,  ein  desto  kläglicheres 
Aussehen  an.  Zwischen  Atalanti  und  Lamia  fehlen  fast  sämtliche 
Brücken,  sodafs  man  die  breiten  Geröllbetten  der  Bergströme,  so  gut 
es  geht,  durchfahren  mufs.  Auf  weite  Strecken  hin  benutzt  die  „Strafse" 
einfach  den  Sandstrand  der  Küste,  ohne  irgend  welche  Verbesserung. 
Für  Transport  von  schwerem  Kriegsmaterial,  besonders  zur  Regenzeit, 
ist  diese  Strafse  jedenfalls  unbrauchbar,  obwohl  das  ihr  Hauptzweck 
ist.  Von  Atalanti  an  ist  der  Verkehr  auf  ihr  so  gut  wie  Null,  da 
alles  den  Seeweg  vorzieht.     Von  dieser  Strafse  zweigen  sich  ab: 

2)  Theben-Chalkis, 

3)  Theben-Dombrena, 

4)  Livadia-Dadi, 

5)  Lamia-Karpenisi  (in  äufserst  schlechtem  Zustand), 

6)  Lamia*  Stylis. 

Ferner  bestehen  als  isolierte  Linien: 

7)  Missolonghi-Agrinion-Karavasara-Arta,  mit  Abzweigungen  nach 
Stamna,  Magula,  Makrinu  etc. 

8)  Itea-Amphissa, 

9)  Itea-Kastri  (Delphi). 

Aufserdem  giebt  es  eine  grofse  Zahl  von  unvollendeten  oder 
unbrauchbaren  Strafsen,  die  dem  Lande  Millionen  gekostet  haben, 
z.B.  die  Linien  Atalanti-Martino ,  Lamia- Amphissa,  Vytrinitza-Lidoriki, 
Navpaktos-Missolonghi,  Astakos-Katuna,  Zaverda-Vonitza  u.  a.  m. 

Wie  im  geologischen  Bau,  so  läfst  sich  auch  in  der  Kultur  fähig - 
keit  der  beiden  Teile  Mittelgriechenlands  ein  bedeutender  Unterschied 
feststellen.  Während  —  von  Attika  ganz  abgesehen  —  das  östUche  Mittel- 
griechenland  mit  seinen  ausgedehnten,  fruchtbaren  Ebenen,  mit  seiner 
Aufgeschlossenheit  für  Land-  und  Seeverkehr,  den  lebhaftesten  Anteil 
an  der  Geschichte,  Kulturentwickelung  und  Literatur  des  alten  Hellas 
genommen  hat,  verharrte  Ätolien  und  Akarnanien  infolge  seiner  unzu- 
gänglichen Gebirgsgestaltung  in  dumpfer  Abgeschlossenheit.  Im  Osten 
erhob  sich  schon  im  grauesten  Altertum  das  siebenthorige  Theben  als 
ein  Kulturcentrum  ersten  Ranges  —  eine  Stadt,  die  Dichter  wie  Pindar, 
Staatsmänner  wie  Epaminondas  hervorgebracht  hat  und  zeitweise  die 
Hegemonie  der  Hellenen  behaupten  konnte  —  umgeben  von  einer 
grofsen  Zahl  bedeutender  und  blühender  Städte.  Hier  lag  eines  der 
grofsen  religiösen  Centren  des  Griechentums,  Delphi;  Pamafs  und 
Helikon    sind   uns   aus   der  Mythologie  vertraute   Namen;    kurz,  jeder 


406        Alfred  Philippson:    Reise  durch  Nord-  u.  Mittelgriechenland. 

Fufsbreit  Landes  des  östlichen  Mittelgriechenlands  ist  historischer 
Boden!  Ganz  anders  der  Westen.  Nur  wenig  hören  wir  während  der 
Blütezeit  des  hellenischen  Lebens  von  den  rauhen  und  ärmlichen 
Stämmen,  die  Ätolien  und  Akarnanien  bewohnten.  Erst  als  das  Griechen- 
tum in  Verfall  und  Niedergang  war,  erst  dann  vermochten  diese,  bisher 
von  der  verweichlichenden  Kultur  nicht  berührten  und  daher  noch  in 
ursprünghcher  Kraft  erhaltenen  Völkerschaften  handelnd  in  die  Geschichte 
Griechenlands  einzugreifen  —  auch  dieser  verspätete  Eingriff  eine  Folge 
ihrer  bisherigen  krafterhaltenden  Abgeschlossenheit!  Seitdem  sind  die 
gleichen  Stürme  über  beide  Landesteile  hinweggezogen.  Wie  fast 
überall  in  Griechenland,  kann  man  auch  hier  bemerken,  daß  die  von 
Natur  begünstigteren  Gegenden  stärker  heimgesucht  worden  sind,  als  die 
abgelegenen  Gebirgskantone.  So  haben  die  anderthalb  Jahrtausende 
währenden  Drangsale  eine  gewisse  Ausgleichung  zwischen  den  ver- 
schiedenen Provinzen  hervorgebracht.  So  ist  auch  heute  noch  Akar- 
nanien-Ätolien  nicht  dünner  bevölkert  als  das  begünstigtere  östliche 
Mittelgriechenland,  wenn  wir  die  neu  erstandenen  Grofsstädte  Athen 
und  Piräus  in  Abzug  bringen.  Aber  doch  macht  sich  unter  den 
ruhigeren  Verhältnissen  der  Jetztzeit  bereits  die  natürliche  Begünstigung 
des  Ostens  wieder  geltend.  Produktion,  Verkehr,  Wohlstand  und 
Gesittung  stehen  im  Osten  schon  auf  weit  höherer  Stufe  als  in  dem 
zurückbleibenden  Westen,  wenn  auch  selbst  der  erstere  noch  lange 
nicht  den  Zustand  des  benachbarten  Peloponnes,  geschweige  denn 
denjenigen  eines  nach  unseren  Begriffen  civilisierten  Landes  erreicht  hat! 

Bemerkungen   zur   Karte. 

Die  beigegebene  geologische  Kartenskizze  beabsichtigt,  die  neue 
Auffassung  der  geologischen  Verhältnisse,  die  sich  aus  den  Nummuliten- 
funden  in  Ätolien  und  Akarnanien  ergiebt,  zu  veranschaulichen;  sie 
ist  daher  übersichtlich  gehalten,  ohne  auf  die  Details  einzugehen.  So 
wurde  die  Einteilung  der  Kreidekalke  im  östlichen  Mittelgriechenland 
in  „obere"  und  „mittlere"  Kalke  nicht  zum  Ausdruck  gebracht.  In 
den  Einzelheiten  der  Begrenzung  der  Schichtengruppen  schliefst  sie 
sich  treu  an  die  geologische  Karte  von  Neumayr  und  Bittner  (Denkschr. 
Wien.  Akad.  Math.-naturw.  Klasse,  40.  Bd.)  an,  mit  Ausnahme  kleiner 
Verbesserungen,  die  ich  auf  meiner  Reiseroute  machen  konnte.  Die 
Grenze  zwischen  eocänem  Plattenkalk  und  Kreidekalk  bei  Kisseli  ist 
nur  schematisch  angedeutet.  Die  Kalkbreccie  von  Katuna  in  Akarnanien 
ist  vorläufig  als  Neogen  bezeichnet,  obwohl  keine  sicheren  Anhalts- 
punkte für  ihr  Alter  vorliegen.  Im  übrigen  ergiebt  sich  aus  dem  Texte 
des  „Berichtes",  was  in  unserer  Kartenzeichnung  sicher  begründet, 
was  nur  als  hypothetisch  anzunehmen  ist.  Letzteres  ist  z.  B.  der  Fall 
bei  der  Kolorierung  des  Phtheti  und  der  Vardussia. 


Neuer  Verlag  von  Dielaricll  Reimer  in  Berlin. 
K.  Humann    und  0.  Puchstein,    Reisen   in   Kleinasien   und   Nordsyrien. 

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Zur   Orientierung  über  den  Umfang  der 

„Spezialkarte  von  Aequatorial-Ost-Afrika'* 

diene  nachstehende 

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Wettiiches  Blatt  Ostlichet  Blatt. 


Für  die  Redaktion  verantwortlich:  Hauptmann  a.D.  Kollm  in  Charlottenburg. 

Druck  von  W.  Pormetter,  in  Berlin. 


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NO.  150.  "'** 

1  ZEITSCHRIFT 

DER 

GESELLSCHAFT  FÜR  ERDKUNDE 

ZU  BERLIN. 


ALS  FORTSETZUHG  DER  ZEITSCHRIFT  FOR  ALLGEMEINE  ERDKUNDE 
IM  AUFTRAGE  DER  GESELLSCHAFT 
HERAUSGEGEBEN 

GEORG    KOLLM, 

GENERALSEKRETÄK  DER  GESELLSCHAFT. 

FONFUNDZWANZIGSTER  band,    sechstes  HEFT. 


BERLIN, 

VERLAG   VON   DIETRICH    REIMER. 


Z^rei  Beilagen  von  Dietrich  Reimer  in  Berlin: 
VerlaKsbericht    »890.    a)  Prospelct:  Kiepert,  Specialkarte  vom  weMlichen  Kleinasi 


Inhalt. 

XV.  Übersicht  über  die  im  Jahre  1890  auf  dem  Gebiete  der  Geographie  er- 
schienenen Bücher,  Aufsätze  und  Karten.  Zusammengestellt  von  Dr. 
Ernst  Wagner 407 

Berichtigungen ' 674 


Beiträge  zur  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Erdhund' 

werden  den    Herren     Verfassern    mit    50  Mark  pr.  Druckbogen    honoriert. 
—  Die   Gesellschaß    liefert    keine    Sonder^ Abzüge^    dock  steht   es  den 
Verfassern  frei,    solche  nach  Übereinkunft  mit  der  Redaktton  auf 
eigene  Kosten  anfertigen  zu  lassen, 

Bureau  der  Gesellschaft  fUr  Erdkunde  zu  Berlin 

s.w.  Zimmerstrafse  90  ii- 


Der  ftinfnndzwanzigBte  Band  der  „Zeitschrift  der  Gesell- 
schaft fdr  Erdkunde  zu  Berlin^'  ist  in  6  zweimonatlichen  Heften,  der 
siebzehnte   Band    der    „Verhandinngen   der   Gesellschaft    für 

Erdkunde  zu  Berlin"  in  10  Nummern  erschienen.  Der  Preis  der 
Zeitschrift  1890  nebst  Verhandlungen  ist  16  Mark.  Die  ^Ver- 
handlungen*'  sind  auch  allein  zum  Preise  von  6  Mark,  einzelne 
Nummern  der  letzteren  je  nach  TTm&ng  zu  erhöhten  Preisen  zu  beziehen. 

Die  Bände  I— IV  (ig66 — 1869)  sind  zum  Preise  von  S  Mark,  der 
V.—Vin.  Band  (1870 — 1873)  zum  Pueise  ^^^  ^^  Mark,  der  IX. — XIX.  Band 
(1874  — 1884)  ^^^  clex^  Verhandlungen  zum  Preise  von  13  Mark  und  der 
XX. — XXIV. Band  (1885 — i889)zum  Preise  von  15  Mark  pro  Band,  ebenso 
die  Verliandlongen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  1874— 1884,  zum  Preise 
von  4  Mark  und  1885— 1889  zum  Preise  von  6  Mark  pro  Band  komplett 
geheftet  zu  haben. 


Preis -Ermäfsigung. 

Die  Bände  I— VI  und  neue  Folge  I— XIX  der  Zeitschrift  für  all- 
gemeine Erdkunde  (1853  — 1865)  sind 

zusammengenommen  zum  Preise  von  3  'Mäi'kl        g    . 
und  einzeln  zum  Preise  von  4  Mark  j 

durch  jede  Buchhandlung  zu  beziehen. 

^"^.;Al:JfK«....  Die  Verlagshandlung  von 

Dietricli  Reimer 

(Reimer  Sc  Hoefer). 


XV. 
Übersicht  über  die  im  Jahre  1890  auf  dem  Gebiete  der 
Geographie  erschienenen  Bücher,  Aufsätze  und  Karten, 

Zusammengestellt  von  Dr.  Ernst  Wagner, 
Assistent  des  Königlich  Preu£iischen  Meteorologischen  Instituts. 

Bemerkungen. 

1 .  Die  in  der  vorjährigen  Übersicht  befolgte  Anordnung  des  Stoffes 
ist  in  der  jetzt  erschienenen  im  wesentlichen  beibehalten  worden. 
Kinige  neue  Abteilungen  im  allgemeinen  Teil,  welche  sich  als  not- 
wendig herausstellten,  sind  durch  Herrn  Prof.  Frhr.  von  Richthofen 
hinzugefügt  worden,  auch  hat  die  politische  Teilung  Afrikas  Veran- 
lassung zu  einigen  Änderungen  gegeben.  Die  Hilfswissenschaften  sind 
nur  insoweit  berücksichtigt  worden,  als  sie  für  geographische  Studien 
in  Betracht  kommen  dürften;  an  den  betreffenden  Stellen  sind  jedoch 
Hinweise  auf  die  Literaturverzeichnisse  resp.  Bibliographieen  derselben 
zu  finden.  Da  nicht  alle  Titel  im  Original  zur  Bearbeitung  zu  er- 
langen waren,  konnten  einige  derselben  oder  die  Anführung  ihrer 
Fundorte  nicht  völlig  korrekt  wiedergegeben  werden.  Für  die  russi- 
schen Publikationen  werden  die  Übersetzungen  nach  „Petermann's  Mit- 
tei hingen",  der  „Orientalischen  Bibliographie"  und  dem  „Bulletin  de 
la  Socidtd  Beige  de  Geologie"  mitgeteilt,  Aufsätze  in  magyarischer, 
tschechischer  u.  s.  w.  Sprache  sind  nur  in  dem  Falle  angeführt  worden, 
wenn  denselben  ein  Auszug  in  deutscher  oder  französischer  Sprache 
beigefügt  ist. 

Eine  Anzahl  Titel  von  1889,  welche  später  bekannt  geworden  sind, 
wurden  hier  nachgeholt. 

Den  Herren  Dr.  Krause  und  Dr.  J oh.  Müller,  welche  den  Ver- 
fasser durch  Bereitstellung  des  umfangreichen  Materials  von  Zeitschriften 
^jer  Königlichen  Bibliothek  zu  Berlin  in  entgegenkommendster  Weise 
unterstützten,  sowie  Herrn  Dr.  Eduard  Hahn,  für  Mitteilung  einer 
Anzahl  zoogeographischer  Notizen,  sage  ich  zugleich  meinen  verbind- 
lichsten Dank. 

2.  Es  sind  bei  allen  periodischen  Publikationen  die  Bandzahlen 
in  halbfetten  arabischen  Ziffern  gegeben,  die  Nummern  der 
Serien  bändereicher  Periodica  überall  durch  eine  vorangehende  ara- 
bische Ziffer  in  Klammern  kenntlich  gemacht. 

Z^hschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  29 


408  Bemerkungen. 

Die  Jahreszahl  1890  ist  nur  bei  denjenigen  periodischen  Veröffent- 
lichungen gesetzt  worden,  welche  durch  keine  andere  Zählung  zu  unter- 
scheiden waren,  in  allen  übrigen  Fällen,  «benso  bei  Büchern,  ist  die- 
selbe weggelassen  worden. 

Das  Format  der  Bücher  ist  nur  dann  angegeben  worden,  wenn 
es  nicht  8.  ist.  Das  französische  i8-jdsus  ist  überall  nur  durch  18.  be- 
zeichnet worden. 

3.  Für  das  Jahr  1890  sind  im  ganzen  410  Periodica,  welche  all- 
jährlich einmal  bis  wöchentlich  erscheinen,  zur  Durchsicht  gelangt,  und 
beläuft  sich  die  Zahl  der  einzelnen  Titel  auf  rund  6900. 

Da  bei  der  von  Jahr  zu  Jahr  mehr  anschwellenden,  schier  un- 
übersehbar werdenden  Zahl  von  Publikationen  geographischen  Inhalts 
eine  Beschränkung  des  Stoffes  auf  das  für  wissenschaftliche  Zwecke 
notwendige  wünschenswert  erschien,  so  wurde  einje  solche  dadurch  an- 
gestrebt, dafs  auf  die  Mitteilung  von  Städteführern  und  Stadtplänen 
gänzlich  Verzicht  geleistet  wurde.  Es  ist  in  dieser  Beziehung  durch 
die  Rührigkeit  mancher  Verlagsfirmen,  insbesondere  von  Woerl  in 
Würzburg  bereits  so  viel  veröffentlicht  woirden,  dafs  das  Kapitel  „Städte- 
führer" für  Deutschland  z.  B.  wohl  sämtliche  gröfsere  Städte,  Kurorte 
und  Sommerfrischen  enthalten  und  daher  eine  beträchtliche  Erwei- 
terung der  an  sich  schon  umfangreichen  „Übersicht"  bedeuten  würde. 

4.  Verzeichnis  der  im  Text  benutzten  Abkürzungen: 
A.  a.  W.  s=  Aus  allen  "Welttheilen.     Leipzig. 
A.  de  l'extr.  O.  et  A.  =  Annales  de  l*extr6nie  Orient  et  de  TAfrique.     Paris. 

A.  Hydr.  s=  Annalen  der  Hydrographie  und  maritimen  Meteorologie.     Berlin. 

B.  Am.  G.  S.  =  Bulletin  of  the  American  Geographica!  Society.     New  York. 
B.  J.  Geogr.  Argentino  =  Boletin  del  Instituto  Geografico  Argentino. 
B.  S.  Geogr.  Mexico  =  Boletin   de   la   Sociedad   de   Geografia   y   Elstadistica  de  la 

Re publica  Mexicana. 
B.  S.  G6ogr.  C.  =  Bulletin  de  la  Societ6  de  Geographie  commerciale  de  ....  . 

B.  S.  G6ogr.  =  Bulletin  de  la  Socidte  de  Geographie  de 

B.  S.  N.  G^ogr.  =  Societe  normande  de  Geographie.     Bulletin.     Ronen. 

B.  S.  Geol.  de  France  =  Bulletin  de  la  Societe  g6ologique  de  France. 

B.  S.  R.  Beige  G.  =  Societe  Royale  Beige  de  Geographie.     Bulletin.     Bruxelles. 

B.  S.  R.  Geogr.  Anvers  =  Bulletin  de  la  Societe  Royale  de  Geographie  d'Anver>. 

B.  S.  Afr.  d'It.  =  Bolletino  della  Societä  Africana  d'Italia.     Napoli. 

B.  S.  Fior.  S.  Afr.  d'It.  =  Bolletino  della  Sezione  Fiorentina  della  Societä  Africana 

d'Italia.     Firenze. 

B.  S.  Geogr.  Ital.  =  Bollettino  della  Societä  Geografica  Italiana.     Roma.  1 

B,  S.  Geogr.  Madrid  =r  Boletin  de  la  Sociedad  Geografica  de  Madrid. 
B.  S.  Geogr.  Romana  =  Buletin  Societatea  Geogratica  Romana. 
B.  S.  K.  Geogr.  =  Bulletin  de  la  Societe  Khediviale  de  Geographie.     Le  Caire. 
B.  T.-  L.-  en  V.  N.  Ind.  =  Bijdragen  tot  de  Taal-,   Land-   en  Volkenkundc  van 

Nederlandsch-Indie. 

B.  U.  Geogr.  du  Nord  =  Union  Geographique  du  Nord  de  la  France.     Bulletin. 

C.  R.  S.  Geogr.  Paris  ==  Compte  Rendu  des  Seances  de  la  Societe  de  Geographie 

et  de  la  Commission  Centrale.    Paris. 

D.  Geogr.  Bl.  =  Deutsche  Geographische  Blätter.     Hrsg.   von  der  Geographischen 

Gesellschaft  in  Bremen.     Bremen,  Halem. 
D.  R.  f.  Geogr.  =  Deutsche  Rundschau  für  Geographie  und  Statistik.     Wien. 
Geogr.  T.  =  Geografisk  Tidskrift      Kopenhagen. 
J.  d.  K.  K.  geol.  R.  ^=^  Jahrbuch  der  Kais.  Königl.  Geologischen  Reichsanstalt,  Wien 


Inhaltsverzeichnis.  409 

I.  A.  f.  Ethji.  =  Internationales  Archiv  für  Ethnographie.     Leiden. 

J.  Manchester  G.  S.  =  Journal  of  the  Manchester  Geographical  Society. 

J.  V.  E.  =  Jahresbericht  des  Vereins  für  Erdkunde  zu 

M.  a.  d.  d.  Schutzg.  =  Mittheilungen  von  Forschungsreisenden  und  Gelehrten  aus 
den  deutschen  Schutzgebieten. 

M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  =  Mittheilungen  des  Deutschen  und  Österreichischen  Alpen- 
vereins Manchen. 

M.  d  D.  G.  N.-  u  V.  K.  Ostasiens  =  Mittheilungen  der  Deutschen  Gesellschaft 
für  Natur-  und  Völkerkunde  Ostasiens. 

M.  d.  K.  K.  geogr.  G.  Wien  =  Mittheilungen  der  K.  K.  Geographischen  Gesell- 
schaft in  Wien. 

M.  G.  G.  =  Mittheilungen  der  Geographischen  Gesellschaft  in 

M.  S.  Cient.  A.  Alzate  =  Memorias  de  la  Sociedad  Cientifica  „Antonio  Alzate".  Mexico. 

Met.  Z.  =  Meteorologische  Zeitschrift.     Wien. 

N.  G.  Magaz.  =  The  National  Geographica!  Magazine.     Washington. 

N.  K.  W.  L.  =  Nachrichten  über  Kaiser  Wilhelms  -  Land  und  den  Bismarck- 
Archipel.     Hrsg.  von  der  Neu  Guinea-Compagnie.     Berlin. 

P.  a.  Pr.  R.  S.  Tasmania  =  Papers  and  Proceedings  of  the  Royal  Society  of  Tasmania. 

Pr.  R.  G.  S.  =  Proceedings  of  the  Royal  Geographical  Society  and  monthly 
Record  of  Geography.     London. 

Pr.  R.  Geogr.  S.  Australia  =  Proceedings  and  Transactions  of  the  Royal  Geo- 
graphical Society  Australia  i)  Queensland  Brauch,  a)  Victorian  Brauch. 

R.  d.  G.  =  Revue  de  Geographie.     Paris. 

R.  Fran9.  =  Revue  Fran9aise  de  T^tranger  et  des  colonies  et  exploration.  Gazette 
G^ographique.     Paris. 

R.  Geogr.  i.  s=  Revue  G^ographique  Internationale.     Paris. 

R.  S    G6ogr.  Tours  =  Soci6t6  de  Geographie  de  Tours.     Revue. 

Sc.  G.  M.  =  The  Scottish  Geographical  Magazine.     Edinburgh. 

T.  Ind.  T.-  L.-  en  V.-K.  =  Tijdschrift  voor  Indische  Taal-,  Land-  cn  Volkenkunde. 

T.  N.  A.  G.  Amsterdam  =  Tijdschrift  van  het  Nederlandsch  Aardrijkskundig  Ge- 
nootschap,  gevestigd  te  Amsterdam. 

T.  Nederl.  Ind.  =  Tijdschrift  for  Nederlandsch  Indie  hersgb.  von  Hoevell. 

Tr.  Seism.  S.  Japan  =  Transactions  of  the  Seismological  Society  of  Japan. 

V.  d.  k.  k.  geol.  R.  =  Verhandlungen  der  K.  K.  Geologischen  Reichsaustalt.  Wien. 

V.  G.  E.  Berlin  =  Verhandlungen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin. 

Z.  D.  u.  Ö.  A.-V.  =  Zeitschrift  des  Deutschen  und  Österreichischen  Alpen- Vereins. 

Z.  f.  Ethn.  =  Zeitschrift  für  Ethnologie.     Berlin. 

Z.  f.  w.  G.  =  Zeitschrift  für  wissenschaftliche  Geographie.    Weimar. 

Z.  f.  Schulg.  =s  Zeitschrift  für  Schulgeographie.     Wien. 

Z.  G.  £.  Berlin  =  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin. 

*  =  Karte  oder  Plan. 

I.  2 f  =  I.  2.  u.  s.  w.  Tafeln.  ^ 

tt  ==  Mit  Illustrationen. 


Inhaltsverzeiclinis. 


A.  Allgemeine  Geographie. 

I.  Bibliographie 4^5 

II.  Methodologie  und  Unterricht. 

I.  Die  geographische  Aufgabe  und  Methode 416 

7,.  Der  geographische  Unterricht 416 

3.  Lehrbücher  für  die  Schule 419 

IIL  Allgemeine  Barstellxingen. 

I.  Wörterbücher 4ai 

a.  Allgemeine  Handbücher 421 

3.  Hand-  und  Lehrbücher  der  Handelsgeographie 4^^ 

29* 


410  Inhaltsverzeichnis. 

IV.  Historisohe  Geograplüe.  p=« 

1.  Quellen  und  Quellenkunde 423 

2.  Geschichte  der  Geographie  und  der  Entdeckungen 424 

3.  Neueste  Fortschritte  auf  geographischem  Gebiete 426 

4.  Geographische  Versammlungen 427 

5.  Biographien  und  Nekrologe 428 

6.  Geographie  der  Geschichte 432 

7.  Geographische  Onomatologie 433 

V.  Mathematisolie  Geographie  und  allgeineine  physisolie  Geo- 
graphie. 

1.  Hand-  und  Lehrbücher 434 

2.  Kosmologie 435 

3.  Mathematische  Geographie  und  Kartographie. 

a.  Mathematische  Geographie  im  allgemeinen 435 

b.  Geodäsie 435 

c.  Nautik 437 

d.  Nullmeridian 438 

e.  Kartographie 439 

4.  Geophysik. 

a.  Allgemeines 440 

b,  Erdwärme 441 

c,  Erdmagnetismus .  441 

d.  Polarlicht 444 

5.  Allgemeine  Klimatologie. 

a.  Meteorologie 444 

b.  Allgemeine  Klimalehre 446 

c.  Geographische  Verbreitung  von  Wärme^  Luftdruck  und  Nieder- 

schlägen        447 

d.  Klimaschwankungen 447 

e.  Meteorische  Staubfälle .    .  44  g 

6.  Allgemeine  Oceanologie. 

a.  Allgemeines 448 

b.  Gestalt  der  Meeresoberfläche 449 

c.  Temperatur,  Salzgehalt,  Strömungen,    Wellen 449 

d.  Gezeiten 450 

e.  Tiefseeforschung 451 

7.  Gebirgskunde. 

a.  Allgemeines 452 

b.  Oberflächenformen  und  Oromeirie 454 

c.  Gebirgsbildung 454 

d.  Vulkane  und  Vulkanismus ^ 455 

e.  Erdbeben 457 

y.   Thal'  und  Seenbildung,  Erosion 459 

g,  Strandverschiebung 459 

h,   Gletscher,  Eiszeit,   Theorieen  der  Eiszeit 459 

t.  Korallenriffe 401 

k.  yüngere  Ablagerungen  (Sand,  Dünen,  Loss,   Torf  etc.),      ...  462 

8.  Gewässer  des  Festlandes. 

a,  Quellen  und  Grundwasser 462 

b.  Seen  und  Flüsse 462 

VI.  Biologische  Geographie. 

1.  Pflanzengeographie  des  Festlandes 403 

2.  Thiergeographie  des  Festlandes 464 

3.  Organisches  Leben  des  Meeres 40^ 

4.  Hausthiere  und  Kulturpflanzen 466 

VII.  Anthropogeographie. 

1.  Anthropologie 466 

2.  Völkerkunde 470 

3.  Allgemeine  Verkehrsgeographie  und  Statistik 4-1 


Inhaltsverzeichnis.  4 1  ] 

pag. 

4.  Kolonisation  und  Besiedelnng 47a 

5.  Hygieinische  Geographie 473 

Vin.  Anleitung  znm  Reisen  nnd  BeobaoMen 474 

B.  Specielle  Geographie. 

I.  Globen,  Atlanten  nnd  Erdkarten. 

1.  Globen 475 

2.  Allgemeine  Atlanten 475 

3.  Atlanten  für  die  Schule 47b 

4.  Erdkarten 477 

IT.  Darstellungen  von  grösseren  Tbeilen  der  Erdoberfläche. 

A.  Reisen  durch  mehrere  Erdtheile  und  Meere 477 

B.  Darstellungen  aus  mehreren  Erdtheilen. 

1.  Getrennte  Gebiete 479 

2.  Russisches  Reich 480 

3.  Türkisches  Reich 480 

4.  Britisches  Kolonialreich 480 

5.  Französisches  Kolonialreich 481 

6.  Niederländisches  Kolonialreich      481 

7.  Deutsche  Kolonien  und  Schutzgebiete 482 

8.  Kolonialgebiete  anderer  Staaten 482 

m.  Europa. 

A.  Allgemeines 

a,  Länder  künde  y   Chorographie  und  Reisen 482 

&.  Physische  Geographie 484 

c.  Biologische  Geographie 485 

d,  Anthropogeographie      486 

«f.  Historische  Geographie 486 

f.  Karten 487 

B.  Deutsches  Reich. 

a.  Landeskunde  und  Chorographie 488 

h.   Geodäsie          .    .             490 

c.  Physische  Geographie 491 

d.  Biologische  Geographie 495 

e.  Anthropogeographie 497 

y.  Historische  Geographie 499 

g.  Reiseführer 500 

h,  Karten  (Deutschland ^   Bayern^   Elsass- Lothringen ^    Hessen, 

P*reussen,  Sachsen,  Wiirttemberg) 501 

C.  Oesterreich-Ungarn*)       507 

D.  Alpen 514 

E.  Schweiz 519 

F.  Frankreich 522 

G.  Belgien  und  Niederlande 532 

H.  Grossbritannien  und  Irland 536 

J.  Dänemark,  Schweden  und  Norwegen 543 

K.  Europäisches  Russland 546 

L.  Balkanhalbinsel 551 

M.  Italien 555 

N.  Spanien  und  Portugal,  Azoren 562 

IV-    Asien. 

A.  Allgemeines. 

a.  Länderkunde  und  Chorographie 564 

b.  Reisen  durch  grössere  Theile 564 

c.  Physische  Geographie 564 

d.  Biologische  Geographie 565 

e.  Völkerkunde 565 

-}  Unterabtheilungen  in  C  bis  N  nach  denselben  Gesichtspunkten  wie  bei  A  und  B. 


412  Inhaltsverzeichnis. 

f.  Historische  Geographie 505 

g.  Karten. 565 

B.  Asiatisches  Russland. 

I.  Kaukasus  und  Transkaukasien 565 

a.  Transkaspische  Länder 500 

3.  Sibirien  (Allgemeines) 567 

4.  Westsibirien 508 

5.  Ostsibirien        568 

6.  Karten      ....        «;6q 

C.  Chinesisches  Reich. 

I.  Allgemeines      .    .  569 

a.  Mongolei,  Centralasien,  Tibet 570 

3.  Mandschurei,  Korea 571 

4.  Eigentliches  China,  Formosa ^72 

5.  Vertragshäfen  und  Küsteninseln 572 

6.  Karten 571 

D.  Japan 572 

£.  Indonesien. 

1.  Allgemeines 574 

2.  Philippinen 5-5 

3.  Holländische  Besitzungen 575 

4.  Englische  Besitzungen 57«^ 

5.  Deutsche  Besitzungen 58Q 

F.  Östliches  Hinterindien. 

I.  Allgemeines 581 

a.  Französische  Besitzungen 581 

3.  Siam  .    .  583 

G.  Anglo-Indisches  Reich. 

I.  Allgemeines  .    .    .    .• 583 

a.  Hinterindische  Besitzungen  nebst  Andamanen  und  Nicobaren     .  587 

3.  Assam  und  Birma 587 

4.  Himalaya  und  Trans-Himalaya 588 

5.  Vorderindien 58X 

6.  Ceylon \%% 

7.  Karten 58q 

H.  Eranische  Länder. 

I.  Allgemeines ; 590 

a.  Afghanistan  und  Belutschistan 5Q0 

3.  Persien «;co 

J.  Türkisches  Reich  in  Asien. 

I.  Allgemeines 500 

a.  Euphrat-  und  Tigris-Gebiet 5go 

3.  Armenien 5QI 

4.  Kleinasien 5g i 

5.  Hissarlik-Troja 502 

6.  Cypern 592 

7.  Syrien 592 

8.  Arabien 5Q4 

V.  Afrika. 

A.  Allgemeines 


a,  Länderkunde 5 


o 


> 


b.  Physische  und  biologische  Geographie 5U0 

c.  Völkerkunde 506 

d.  Historische  Geographie 507 

e.  Politische  Geographie SU" 

f,  Karten 500 

B    Östliches  Nord-Afrika. 

I.  Küsten  des  Rothen  Meeres,  Erythrea 600 

a.  Ägypten   . bco 

3.  Nubien  und  Abyssinien      602 


Inhaltsverzeichnis.  413 

pag- 

4.  Galla-  und  Somali-Länder  mit  Sokotra 603 

C.  Centrales  und  westliches  Nord-Afrika. 

I.  Allgemeines 603 

4.  Tripolitanien 604 

3.  Tunis  und  Algerien 604 

4.  Marokko 607 

5.  Sahara 607 

6.  Binnenländer  des  Sudan. 

a.  Der  obere  Nil  und  Ost-Sudan 609 

b.  West-Sudan 609 

7.  Senegambien 610 

g.  Küstenländer  von  Ober- Guinea. 

a.  Allgemeines 610 

b.  Unabhängige  Gebiete 611 

c.  Britische  Besitzungen     .    .< 611 

d.  Franzosische  Besitzungen 6ri 

e.  Deutsche  Besitzungen 611 

/.  Das  untere  Niger-Gebiet 6iz 

D.  Äquatoriales  Afrika. 

I.  Allgemeines,  Literatur  betreffend  Stanley  und  Kmin  Pascha   .    .  612, 

1.  Inseln  der  Biafra-Bai 615 

3.  Kamerun  und  Hinterland 615 

4.  Gabun  und  Hinterland .' 616 

5.  Portugiesisches  Gebiet  an  der  Westküste,  Lunda 616 

6.  Gebiet  des  Kongostaates 617 

7.  Centrales  Seengebiet 618 

8.  Oberes  Nil-Gebiet  und  Britisch  Ost- Afrika 618 

9.  Deutsch-Ost- Afrika 619 

10.  Karten 620 

£.  Süd-Afrika. 

I.  Allgemeines 6ao 

a.  Damara-  und  Namaqua-Land 622 

3.  Gebiet    des   Zambesi    (Britische  Interessensphäre)    und   Portugie- 

sische Besitzungen  an  der  Ostküste 622 

4.  Transvaal  und  Oranje-Republik 623 

5.  Britisch  Süd-Afrika 624 

F.  Madagaskar  und  benachbarte  Inseln. 

I.  Madagaskar 624 

1.  Die  Madagaskar  benachbarten  Inseln 625 

G.  Afrikanische  Inseln  im  Atlantischen  Ocean. 

1.  Capverdische  Inseln 625 

2.  Canarische  Inseln 626 

3.  Madeira 626 

VI.  Australien  nnd  Neuseeland. 

A.  Allgemeines 626 

B.  Queensland 628 

C.  Nord-  und  West- Australien 628 

D.  Süd-Australien,  Neu  Süd-Wales,  Victoria,  Tasmanien  .  628 

£.  Neu-Seeland 630 

vn.  Polynesien. 

A.  Allgemeines 631 

B.  Südäquatoriale  Inselgruppe. 

I.  Westliche  Gruppe:   Neu-Caledonien,  Neue  Hebriden,  Salomons- 

Inseln 631 

a.  Mittlere  Gruppe:  Fidschi,  Tonga-  und  Samoa-Inseln 632 

3.  Östliche  Gruppe:  Marquesas-,  Gesellschafts-,  Niedrige  Inseln  .    .  632 

C.  Nordäquatoriale  Inselgruppe. 

1.  Westliche  Gruppe:    Mariannen-,   Palau-,  Carolinen-,  Marschall- 

und  Gilberts-Inseln 632 

2.  Östliche  Gruppe:  Sandwich-Inseln 632 


414  Inhaltsverzeichnis. 

VIII.  Amerika. 

A.  Allgemeines.  P^s- 

a.  Länderkunde  und  Reisen 633 

b.  Anthropologische  Geographie 655 

c.  Entdeckungsgeschichte      633 

B.  Nord-Amerika,  Allgemeines 634 

C.  Alaska  und  Aleuten ^ 637 

D.  Britisch-Nord-Amerika 637 

E.  Vereinigte  Staaten  von  Nord-Amerika 640 

F.  Mexiko 647 

G.  Central-Amerika 649 

H.  Amerikanische  Inseln  des  Atlantischen  Oceans. 

I.  Allgemeines 651 

a.  Bermudas-Inseln 651 

3.  Bahama-Inseln 651 

4.  Grofse  Antillen 651 

5.  Kleine  Antillen 652 

J.   Süd-Amerika,  Allgemeines 651 

K.  Venezuela  und  Columbia        653 

L.  Ecuador,  Peru,  Bolivia 654 

M.  Chile  und  Feuerland 055 

N.  Argentinien 656 

O.  Paraguay  und  Uruguay 65g 

P.  Brasilien b\% 

Q.  Guyana 6bo 

IX.  Länder  der  Folargebiete. 

A,  Nord-Polargebiet. 

I.  Allgemeines 661 

a.  Arktisches  Asien 0^2 

3.  Arktisches  Europa 6f52 

4.  Grönland • 6b2 

5.  Arktisches  Amerika bt>3 

B.  Süd-Polargebiet 6^4 

X.  Die  Meere. 

A.  Atlantischer  Ocean. 

I.  Allgemeines 665 

a.  Ostsee 665 

3.  Nordsee 665 

4.  Atlantische  Küsten  von  Europa 660 

5.  Mittelmeer  und  Schwarzes  Meer 607 

6.  Atlantische  Küsten  von  Afrika 06s 

7.  Atlantische  Küste  von  Nord-Amerika 668 

8.  Amerikanisches  Mittelmeer 609 

9.  Atlantische  Küsten  von  Süd-Amerika 670 

B.  Grofser  Ocean. 

1.  Pacifische  Küsten  von  Amerika 670 

2.  Asiatische  Randmeere 671 

3.  Indonesische  und  Ostaustralische  Meeresteile 672 

C.  Indischer  Ocean. 

1.  Allgemeines 673 

2.  Australische  und  Asiatische  Küsten 673 

3.  Afrikanische  Küsten 674 


415 


A.   Allgemeine  Geographie. 

L    Bibliographie. 

Bibliotlieca  Mstorioa.  Verzeichnis  von  9307  Werken  und  Abhandlungen  aus 
dem  Gesamtgebiete  der  Geschichte  und  deren  Hilfswissenschaften.  In  systemati- 
scher und  chronologischer  Anordnung.     Leipzip,  Gustav  Fock. 

Bonola  Bey,  Frederic,  L'^gypte  et  la  Geographie.  Sommaire  historique  des  tra- 
vaux  geographiques  executes  en  Egypte  sous  la  dynastie  de  Mohammed-Ali. 
115  pag.     Le  Caire,  Impr.  Nationale. 

Bnohholz,  P.,  Wegweiser  durch  die  Literatur  der  geographischen  Charakterbilder. 
Z.  f.  Schulg.  11.  271  —  175. 

Chijs,  J.  A.  van  der,  Register  op  de  Notulen  der  Vergaderingen  van  het  Bataviaasch 
Genootschap  van  Künsten  en  Wetenschapen  over  de  Jahren  1879, 1888.  B^tavia, 
s'Hage  1889. 

Heinsins,  Wilh.,  Allgemeines  Bücher-Lexikon  oder  vollständ.  aiphabet.  Verzeichniss 
aller  von  1700  bis  Ende  1888  erschienenen  Bücher,  welche  in  Deutschland  und 
in  den  durch  Sprache  und  Literatur  damit  verwandten  Ländern  gedruckt  worden 
sind.  Nebst  Angabe  der  Druckorte,  der  Verleger,  des  Erscheinungsjahres,  der 
Seitenzahl,  des  Formats,  der  Preise.      18.  Bd.,   welcher  die  von  1885  bis  Ende 

1888  erschienenen  Bücher  u.  Berichtggn.  früherer  Erscheingn.  enthält.  Hrsg.  v. 
Karl  Bolhoevener.  11 — aa.  Lfg.  i.  Abthlg.  pag.  801 — 903  u.  a.  Abthlg.  pag. 
1—856.     Leipzig,  Brockhaus.     M.  4.  gr.  4. 

Katalog  der  Bibliothek  der  Deutschen  Seewarte  zu  Hamburg.  X-619  pag,  Ham- 
burg, gedruckt  bei  Hammerich  &  Lesser  in  Altona. 

Litterattirbericllt.  Petennanns  Mitt.  36  (am  Schlüsse  jedes  Heftes),  2475  Num- 
mern. Ferner  am  Schlüsse  jedes  Heftes  der  Pr.  R.  G.  S.  —  N.  A.  G.  Amster- 
dam. —  B.  S.  Geogr.  Ital.  —  B.  S.  Geogr.  Madrid.  —  Atti  R.  Acc.  dei  Lincei. 

MtlittQaxiij  A.,  NeotkJjjyixrj  ytmyQaffix^  (fkkoloyi«  ijiot  xardloyog  töHy  ano  jov 
1800 — 1889  y((oyQ€tifiji^ivi(oy  vno  *EXkiiv<ay.  Iv  'AS^i^patg,  ßißk,  r^e  ''EarUtg* 
IV-128  pg.  1889- 

Orientalisohe  BlbliOgrapllie,  unter  Mitwirkung  von  A.  Bezzenberger,  Th.  Glei- 
niger,  Richard  J.  H.  Gottheil,  Joh.  Müller,  Herm.  L.  Strack,  K.  Vollerg  u.  A. 
herausg^.  von  Aug.  Müller.  Jahrgang  3,  Heft  4 — 8>  4,  Heft  1—4.  Berlin, 
Reuther.     Subscr.-Preis  M.  6. 

Ricliter,  P.  E.,  Verzeichniss  der  Bibliotheken  mit  gegen  50000  u.  mehr  Bänden. 
L  Deutschland,  Oesterreich  -  Ungarn ,  Schweiz,  England,  Nord  -  Amerika.  Aus: 
„Export-Journal".     27  pag.     Leipzig,  Hedeler.     M.  3. 

VerzeiolmiSS  der  Bücher-  u.  Karten-Sammlung  d.  Reichs-Postamts.  2  Bde.,  XVI- 
670  u.  Vin-205  pag.     Berlin,  Springer.     M.  12,50. 

—  der  Programm -Beilagen  der  schweizerischen  Mittelschulen.  Mit  einem  An- 
hang, umfassend  die  Programmbeilagen  der  Academie  de  Neuchatel  und  der 
Eidgen.  Polytechnischen  Schule  in  Zürich.  Zusammengestellt  von  G.  Bueler. 
VI-68  pag.    ,2  fr.  4. 

WolÜBtieg,  A.,  Übersicht  über  die  vom  i.  November  1888   bis   zum  31.  Dezember 

1889  auf  dem  Gebiete  der  Geographie  erschienenen  Bücher,  Aufsätze  und 
Karten.     Z.  G.  E.  Berlin,  24,  pag.  347 — 565. 


416  Allgemeine  Geographie. 

II.     Methodologie  und  Unterricht. 

I.    Die  geographische  Aufgabe  und  Methode. 

Carlson,  Ernst,  Geografien  sSsom  vetenskap  och  geografien  sasam  skolämnc.  Ymcr 
10.  81-98. 

Drapeyron,  Ludovic,  Les  resolutions  et  les  irresolutions  du  congres  geographiquc 
international  de  1889.     Revue  de  geogr.  26,  40  —  49. 

Duke  of  Argyll,  Border-lands  between  geology  and  geography.  Mit  Karte  von 
Grönland.     Sc.  G.  M.  6,  169  — 182. 

Erzleben,  Th.,  Touristisches  Geographie-Studium.    Aus  allen  Weltth.  21,  204 — 108. 

Hallier,  Ernst,  Aesthetik  der  Natur.  Für  Künstler,  Naturkundige,  Lehrer,  Gärtner, 
Land-  und  Forstwirthe,  Reisende,  Geistliche,  sowie  für  Freunde  der  Natur  über- 
haupt.    XII-400  pag.  5f,  ff.     Stuttgart,  Encke.     M.  10. 

Häuser,  Karl  von.   Über  die   Methode  der   Urgeschichtsforschung.      Carinthia  80, 

31-35- 
Krapotkln,  What  geography  ough  to  be.     J.  Manchester  G.  S.  Ö.  356 — 8- 

Maokinder,  H.  J.,  The  physical  basis  of  political  geography.    Sc.  G.  M.  6,  78  -  84 

Marvin,  Charles,  Geography.     J.  Manchester  G.  S.  Ö.  365  —  366. 

Mill,  Hugh  Robert,  The  physical  basis  of  commercial  geography.       Rep.  Brit.  A^>. 

69,  1889,  659. 
Nanmazin,  Edm.,   Geogpraphische  Tagesfragen,    q.  Die  Geographie  als  Wissenschaft. 

10.  Die  Geographie  in  der  Schule.    Ethnographische  Parallelen  und  Vergleiche. 

Allgem.  Zeitung  1890,  Beilage  No.  18 — ^6. 
Niohols,  W.  F.,  Topics  in  Geography.  Boston,  D.  C.  Heath  &  Co.    176  pag.    50  et«. 
Redway»  J.  W.,    Modem    facts    and    ancient    fancies    in  geography.      New  York, 

Heath,  1889. 
Tollihatcheff,  P.  de,    ^tudes    de  geographie    et    de    Thistoire    naturelle.     Firenzc, 

L.  Nicolai.     263  pag. 

2.    Der   geographische  Unterricht. 

Bisxnark,  Otto,  Skizzenwandtafeln  für  den  Unterricht  in  der  Erdkunde,  i.  Kursu«^ 
II  Blatt.     Farbendr.     Wittenberg,  Herrose.     Fol.     M.  8. 

— ,  Das  Kartenzeichnen  als  Hilfsmittel  für  den  Unterricht  in  der  Erdkunde.  Karten- 
skizzen f.  d.  Unterricht  in  der  Erdkunde.  In  3  Kursen.  i.  Mitteleuropa.  - 
2.  Europa.  —  3.  Die  fremden  Erdtheile.    Wittenberg.  Herrose.    gr.  4.  äM.  1.2c. 

Blnmentritt,  F.,  El  estudio  geografico  y  etnogräfico,  y  la  juventud  del  imperin 
aleman,  del  Austria  Occidental  y  de  la  Suiza  alemana.  Manila^  Impr.  de  Santa 
Cruz,  1889*     (Abdruck  aus  La  Espana  Oriental).     14  pag.  4. 

Boehm,  A.,  Handweiser  für  geographischen  Anschauungs-Unterricht  an  höheren 
Lehranstalten,     ff.     48  pag.     Breslau,  F.  Hirt.     M.  i. 

Boulangier,  Essai  sur  les  origines  de  la  Mediterranee:  nouvelle  methode  de  geo- 
graphie et  de  cartographie.     Xn-217  pag.,  7  f.     Paris,  Soc.  d*  ed.  scient. 

Buobholz,  Paul,  Hilfsbticher  zur  Belebung  d.  geographischen  Unterrichts.  V. 
Charakterbilder  aus  Europa  2.,  vielfach  verb.  Aufl.  VDI-162  pag.  Stuttgart, 
F.  Loewe.     M.  2,50. 

Oardwell,  J.  John,  Introduction  to  the  study  of  commercial  geography.  I.  Map- 
drawing  and  projection  from  memory,  with  a  chapter  on  the  teaching  of  com- 
mercial geography.     58  pag.     Manchester,  John  Heywood.     2  s. 

Chiron,  Irenee,  Geographie  naturelle.     La  Geographie  3,  No.  98. 

— ,    La  geographie  pendant  les  vacances.     La  Geographie  3,  No.  93,  94. 

Davis,  W.  M.,  Methods  and  modeis  in  geographie  teaching.  ig  pag.  (A  lecture 
delivered  before  the  Scientific  Association  ot  John  Hopkins  University,  15. 
Februar  1889O 

Deiohmaim,  L.,  Zerlegbares  Inductions-Tellurium  und  Planetarium.  Bespr.  in  Z. 
f.  Schulg.  11,  20  t — 205. 

Doiwa,  Joh.,  Die  methodische  Behandlung  der  astronomischen  Geographie  an  der 
Volks-  u.  Bürgerschule.     42  pag.  ff-     St.  Polten  (Sydy).     M.  0,60. 

Duhail,  Causerie  sur  l'enseignement  de  Geographie.  B.  Soc.  Geogr.  Lille  18,  325 
—336. 


Methoilologie  und  Unterricht.  417 

Erdmann,  G.  A.,  Das  Kartenzeichnen  als  Hilfsmittel  des  Unterrichts  in  der  Erd- 
kunde.  Pädagogium  11,  S-  Heft,  1890,    514 — ar.  Vgl.  Z.  f.  Schulg.  11,  313 — 14. 

Fiebelkonii  M.,  Die  Entstehung  der  norddeutschen  Tiefebene.  Eine  geologische 
Skizze.  Material  f.  d.  Oberstufe.  Preufs.  Lehrerz  1890.  Blätter  f.  d.  Schul- 
praxis No.  IG. 

Frederic,  Paul,  The  study  of  history  and  geography  in  Holland.  Authorised  träns- 
lation  from  the  French  by  Henriette  Leonard.  John  Hopkins  Univ.  Stud. 
(8)  10,  1—26. 

Fricky  O.,  Typische  Dispositionen  aus  dem  geographischen  Unterricht  zur  Betrach- 
tung a)  von  ganzen  Erdteilen,  b)  von  einzelnen  Ländern.     In:     Lehrproben  u 
Lehrgänge  aus  d.  Praxis  d.  Gymn.  u.  Realsch.     Hgb.  v.  O.  Frick  u.  G.  Richter. 
Halle  a.  S.,  Waisenhaus-Buchhdlg.     14.  Heft.  p.  87 — 100. 

Geikies  Methodik   des  geographischen  Unterrichts.     Z.  f.  Schulgeogr.  11,  106*- 139. 

Gochet,  Alexis  Marie,  Del  material  del  ensenanza  de  la  geografia  y  de  su  racional 
empleo.     B.  S.  Geogr.  Madrid  28,  217 — 235. 

QoTge,  S.,  Schulmäfsige  Behandlung  der  Bodengestalt  der  Balkanhalbinsel.  Z.  f. 
Schulg.  11,  362  —  365. 

Günther,    Siegmund,      Ein    Wort    über    den    geographischen    Unterricht.      Z.  f. 

Schulg.  11,  353—355- 
Heller,  Beitrag  zum  Unterricht  in   der   mathematischen  Geographie.     Programm   d. 

Realgymnasiums  zu  Halberstadt  1890.     10  pag. 
Heym,  Die  mathematische  Geographie  in  einer  sechsklassigen  Mittelschule.   Deutsche 

Schulz.  1890.  No.  3  u.  4. 
Hirsollleld,  Gustav,  Zur  Umgestaltung  des  erdkundlichen  und  naturwissenschaftlichen 

Unterrichts.     Deutsches  Wochenblatt  3.  1890.     No.  32.  pag.  384 — 388- 
Hoffim.azin,  Bernhard,  Über  die  Behandlung  der  mathematischen  Geographie  in  den 

unteren  und  mittleren  Classen.     16  pag.    Progr.  Real-Gymn.  Nordhausen  1890. 
Holtz,    Die  Provinz  Westpreufsen,   ein  Beispiel   der  Behandlung  der  Heimatprovinz 

im     geographischen    Unterricht    der    mittleren    Klassen    höherer    Lehranstalten. 

^3   P^'.    Progr.  Dirschau  1890.  4. 

JarZy  K.,    Über  eine  neue   Methode  des  geographischen   Zeichnens.     Z.  f.  Schulg. 

U,  3*1— 334. 

— ,    Noch   ein   Wort  zu   Otto   Bismarks   Kartenskizzen.      Z.  f.   Schulg.  12,    65 — 68. 

Kau,  C.  M.,  Het  hooger  onderwijs  in  aardrijkskunde  hier  te  Lande.  Leiden,  E.  J. 
Brill,  1889*     47  pag.     Vergl.  Ausland  63,  480. 

Kerp,  Heinrich,  Führer  bei  dem  Unterricht  in  der  Heimatkunde.  Methodische  Er- 
örterungen, nebst  e.  Anleitung  zur  gründl.  Erteilung  dieses  Unterrichts,  if. 
114  pag.     Breslau,  F.  Hirt.     M.  1,50. 

V.  Klöden,  G.  A. ,  Leitfaden  beim  Unterrichte  in  der  Geographie.  8'  verb.  Aufl. 
Bearb.  v.  Frd.  Krüner.     Vni-232  pag.     Berlin,  Weidmann.     M.  1,80. 

Lehmamii  Die  Meteorologie  in  den  höheren  Schulen.     Wetter  7,  83— 91* 

— ,  Geographische  Charakterbilder.  26.  Die  drei  Zinnen.  (Aus  den  Dolomiten). 
27.  Die  Adelsberger  Grotte.  28.  Welt-  u.  Wetterhorn.  Farbendr.  Leipzig, 
Leipziger  Schulbilderverlag,  F.  E.  Wachsmuth.     M.  1,40.    qu.  gr.  fol. 

Leitzlnger,  Fr.,  Das  Kartenverständnis  in  der  Mittelschule  mit  besonderer  Rücksicht 
auf  die  Terraindarstellung.   Progr.  d.  Staatsunterrealschule  in  Bozen.   24  pag.  18 89» 

Lesebaoh,  Ein  kartographisches,  Z.  f.  Schulg.  11,  139 — 141. 

Levassenr,  E.,  L'etude  et  Tenseigneroent  de  la  geographie  depuis  vingt  ans  1870 
— 90.     Rev.  d.  Geogr.  14,  401 — 407. 

LÖffler,  Anton,  Über  Klima,  Pflanzen-  und  Thiergeographie.  Ein  Beitrag  zur  Be- 
lebung des  geographischen  Unterrichts.  Progr.  d.  Communal-Obergymnasiums 
zu  BrUx.     1889*     ^3  V^S- 

Mackinder,  H.  J.,  Geographica!  education:  the  years  progress  at  Oxford.  Pr.  R. 
G.  S.  12,  419 — 421. 

Marcks,  J.  F.,  Beiträge  zur  Methodik  des  geographischen  Unterrichts.  Z.  f.  d. 
Gymnasial-Wesen.     1890.     385 — 404. 

Majer,  C.  F.,  Italien  in  der  Untertertia  des  Realgymnasiums.  Beitrag  zur  Methode 
des  Zeichnens  im  geogr.  Unterricht.  In:  Lehrprobe  u.  Lehrgänge  aus  der 
Praxis  der  Gymnasium  u.  Realschulen.  Hesgb.  von  O.  PVick  u.  H.  Meier. 
Halle  a.  S.,  Waisenhausbuchhdlg.,   17.  Heft.  pag.  41 — 54,  4*. 


418  Allgemeine  Geographie. 

Memorial  of  the  Council  of  the  Royal  Scottish  Geographica!  Society  to  the  coro- 
missioners  appointed  by  parliament  in  the  Universities  (Scotland)  Act.  1889. 
Sc.  G.  M.  6,  597 — 601. 

Moletil  S.  S.,  La  cognizione  geografica  nei  suoi  rapporti  con  la  coltura  ed  educazionc 
del  pensiero.     116  pag.     Messina  1889* 

Pahde,  Bemerkungen  über  die  wissenschaftliche  Geographie  in  der  Schule.  Vortrag 
bei  d.  Vers,  von  Lehrer  an  Realgymnas.  etc.  des  Rheinlands  am  13.  Juli  1889» 
Z.  f.  Schulg.  11,  158  —  159. 

Parker,  Francis  W.,  How  to  study  geography.  New  York,  Appleton  and  Co. 
XXXV-400  pag.     6  sh. 

Pauly,  G.,  et  Hausermann ,  R.,  Enseignement  special  de  la  geographie  (demiers 
progranmies  de  l'Universite).  Cahiers  muets  de  geographie  moderne,  11  cahiers 
in  4  de  16  pages  chacun.     Fr.  i,ao. 

— ,    8  cahiers  in  4,  avec  cartes  en  couleurs.     Paris,  Guerin.     Fr.  ^,40. 

Pick,  A.  J.,  M.  Rtisoh  und  Fr.  Steflitsoheck ,  Horizont,  ein  Apparat  zur  Dar- 
stellung der  scheinbaren  Vorzüge  über  den  verschiedenen  Gesichtskreisen  der 
Erde.  Vergl.  Z.  f.  Schulg.  12,  63  —  64.  Wien,  bei  Steflitschek,  Fabr.  phys. 
Instr.  Mit  Dreifufs  und  i  m  hoher  Eisensäule  11.  57,  mit  niedrigem  Dreifufs 
zum  Aufstellen  auf  dem  Tisch  fl.  70. 

Foupon,  E.,  L'orientation  des  globes  terrestres.     La  Nature  18,  II,  373 — 74. 

Radigruet,  Lionel,  Le  prince  de  Bismarck  et  la  Geographie  conmierciale.  La  Geo- 
graphie 3i  No.  7a. 

Reynoso,  Jose,  Atlas,  modelos  de  dibujo  elemental  para  el  mejor  estudio  practico 
de  la  geograiiä.     Sf«     Madrid,  J.  Palacios.     Fr.  1,50.  4. 

Riedel,  O.,  Die  Grundlehren  der  astronomischen  Geographie  und  ihre  unterricht- 
liche Behandlung.     X-167  P^g»     ^*'     tt*     Wittenberg,  R.  Herrose.     M.  2,50. 

Soherer,  H.,  Der  geographische  Unterricht  nach  den  Forderungen  der  Wissenschaft 
und  der  Pädagogik.  Aus  „Mittelschule"  1889  No.  19  u.  20.  Z.  f.  Schulg.  11, 
159. 

Sollinidt,  Wilhelm,  Zum  Unterricht  in  der  mathematischen  Geographie  am  Unter- 
Gymnasium nach  dem  Lehrplane  und  den  Instructionen  vom  Jahre  1884-  f«  48  pag« 
Schulprogramm,  Wien,  Gymnasium  im  IV.  Bezirk.     Mich.  1889« 

SilberbaGh,  J.  H.,  On  the  teaching  of  elementary  commercial  geography  in  primary 
and  secondary  schools,  and  in  a  minor  degree  of  elementary  technical  Instruction. 
J.  Manchester  G.  S.  Ö,  151—171. 

Tromnau,    Die  Lehrerbildung  und  der  geographische  Unterricht      Z.  f.  Schulg.  11, 

317—318. 
— ,    Zur    Stellung     des     erdkundlichen     Unterrichts     in     höheren    Mädchenschulen. 

Z.  f.  Schulg.  12,  40 — 53. 
Trunk,  Hans,  Die  Anschaulichkeit  d.  geographischen  Unterrichtes.     Ein  Beitrag  zur 

Methodik  dieses  Gegenstandes.     3.  verb.  u.  verm.  Aufl.     Wien,  Graeser.     VIll- 

204  pag.     M.  2,40. 
Valleochi,  O.,  Esemplari  di  disegno  cartografico,  graduati  e  coordinati  all'  insegna- 

mento  della  geografia  nelle  scuole.     Livorno  1889.     L.  1,50.  31. 

Weigeldt,    P.,    Die    Berücksichtigung    der    Heimat    im  Realunterrichte    der  oberen 

Klassen    der  Volksschule.     Aus:    „Prakt.   Schulmann"  1889»    531 — 540.     Z.  f. 

Schulg.  11,  159. 
Wendt,  Adolf,  Die  Behandlung  des  geographischen   Unterrichts   auf  höheren  Lehr- 
anstalten.    19  pag.     Aus:  Z.  f.  Schulg.  11,  311.  4- 
Whitiney,    J.  P.,    English    history    as  read    in  Geography.     J.  Manchester  G.  S.  ö, 

395  -  96. 

Winkler,  W.,  Entstehen  und  Vergehen  der  Länder  und  Meere.  Progr.  d.  Staats- 
gymnasiums in  Oberhollabrunn.    38  pag.    1889.    Vgl.  Z.  f.  Schulg.  11,  334—33^ 

Wolkenhauer,  W.,  Die  Atlanten  und  geographischen  Lehrbücher  auf  den  preufsi- 
schen  höheren  Lehranstalten.     Z.  f.  Schulg.  12,  33—40. 

Zipfel,  H.,  Einige  Gedanken  tlber  Ertheilung  des  geographischen  Unterrichts  in  der 
Volksschule,      Sachs.    Schulz.  1890,    No.   17,    181  — 183.     Vergl.  Z.  f.  Schulg. 

11,  318- 
Zur    nnterrlohtliclien    Behandlung   der  Geographie.     Von  St — ki     Sachs.  Schuli, 
1890,  No.  18.     Vergl.  Z.  f.  Schulg.  11,  317. 


Methodologie  und  Unterricht.  419 

3.  Lehrbücher  für  die  Schule. 

Aitton,    D.,  Beknopt  leerboek  der  aardrijkskunde.     2.  Aufl.     Groningen,  Noordhoff. 

Fr.  1,30. 
Alexandre,  P-,  Clements  de  geographie  generale.  Le  tour  du  monde  en  40  legons, 

a  l'usage  des   classes    de    7^   des  athenees  et  de  Ja  premiere  annee  d'etudes  des 

ecoles  moyennes.     ff.     124  pag.     Bruxelles,  A.  Castaigne.     Fr.  1,25. 
Baldissera,  Artidoro,   Elementi  di  Geograüa  per  le  scuole  elementari  superiori  della 

provincia.     6^  ed.     iio  pag.     Udino,  Domenico  del  Bianco.     L.  0,50. 
BalliOy  Elena,  Awiamento  allo  studio  della  geograüa  e  della  storia  patria.    Parte  III, 

per  la  quarta  classe.     7a  ed.  ff.-    95  pag.     Torino,  Paravia.    L.  i. —  16. 

Bastone,  Gabriele,  La  geografia  intuitiva  per  la  3«  classe  elementare  e  per  la  3a  se- 

zione   della    scuola   unica,    secondo   i   programmi  governativi.     2^  ed.     14  pag. 

Napoli,  Rispoli.     L.  0,20.  16. 

Bicollieri,    P.,    Elementi  di  Geografia  fisica,  compilati  in  conformita  dei  programni 

ministeriali  vigenti.     V-299  pag.     Firenzi,  Le  Monnier. 
Blnl,  Silv.,  La  geografia  elementare  per  uso  delle  famiglie  e  delle  scuole,    con  illu- 

strazioni  storiche  e  statistiche.    6»  ed.  184  pag.    Torino,  Paravia  e  Cie.    L.  i.    16. 
Blink,  H.,  Onze  planet.    Grondbegenselen  der  wis-  en  natuurkundige  aardrijkskunde, 

ten    diensts    van    hoogere  Burgerscholen,    Normaalscholen  en  tot  zelfonderricht. 

loi   Platen  en  15  Karten  in  Atlas.     2.  Aufl.    Groningen,  Noordhoff.     Fr.  1,50. 
'BorgOgno^    G.,    Compendio    di    geografia,    ad   uso  degli  alunni  delle  quinta  classe 

elementare,    delle    scuole    complementari,    preparatorie   alla  normali,    tecniche  e 

ginnasiali  inferiori.     2*.     176  pag.     Torino,  Paravia.     L.  i.  16. 

— ,    Elementi  di  geografia  scritti  ad  uso  degli  alunni  della  classi  elementari  superiori. 

19a  ed.  *     63  pag.     Torino,  Paravia.     L.  0,40.  16. 

Botterl,  G.  B.,  Nozioni  elementari  di  geografia,  secondo  il  programma  governativo, 

3a  ed.     83  pag.     Torino,  Tommaso  Scioldo.     L.  0,75.  16. 

Boilg;ier,    Louis,    Notions    de    geographie   generale,  suivies  de  l'etude  du  continent 

americain  (programme  du  28*  Jan.  1890)  pour  la  classe  de  quatrieme.  ff.  336  pag. 

Paris,  F.  Alcan.     Fr.  2,50.  12. 

Brentcui,  Ottone,   Geografia  e  storia  per  la  classe  3a  elementare  della  provincia  di 

Vincenza,    secondo    i    nuovi    programmi   governativi.     56  pag.     Verona,    Carlo 

Drucker.    Bassano,  tip.  Sante  Pozzato.     L.  0,40.  16. 

Bmins,  F.,  Algemeene  aardrijkskunde,  VoUedige  atlas  der  natuurkundige  geographie 

en  volkenkennis,   voor  schoolgebruik   en  eigen   Studie  in  63  gekleurde  Kaarten. 

Groningen,  Noordhoff.     (Ohne  Jahreszahl).     Fr.  1,80. 
Campon,  L.  de,  Causeries  geographiques.    196  pag.   Paris,  Bayle.     fr.  0,70.  18* 

Clyde,  James,  School  Geography,  24  ed.    9  f.    551  pag.    Edinburgh,  Oliver  &Boyd. 

4  s.  12. 

Cortambert*    E.  et  R.,   Geographie  generale  du  monde  et  du  bassin  de   la  Medi- 

terranee,  pour  la  classe  de  sixieme.  ff.  260  pag.    Paris,  Motteroz.    Fr.  1,50.    12. 
Cotterau,  Notions  de  cosmographie  ä  l'usage  des  seminaires  Colleges,   etablissement 

d'enseignement  secondaire  special.     3^  ed.     ff.     294  pag.     Angers,   Germain  et 

Grassin.  i8< 

GOXLTS  6l6nLentaire  de  geographie  pour  l'enseignement  primaire,  redige  d'apres  les 

demiers  programms  officiels  par  F.  J.  C.    Nouvelle  ed.   10  *.  ff.    76  pag,    Tours, 

Marne  et  fils.  i8> 

Conrs  de  geographie  (texte  et  cartes)  conforme  aux  programmes  officiels  par  F.  N. 

Cours  elementaire.    29  *.  ff.    48  pag.  ä  2  col.    Paris,  Delhomme  et  Briguet.       4. 
Daljrymple  Sx>enoe,  Lancelot  M.,   The   civil   service   geography,  being  a  manual 

of  geography,   general  and   political,    completed   and   edited    by   Thomas  Gray. 

10  ed.     *.  168  pag.     London,  Crosby,  Lockwood  and  Son.      2s  6d. 
Drionz,     Nouveau  .cours    d'histoire   et   de   geographie,     redige    conformement  aux 

nouveaux  programmes   de   l'Universite.      Histoire  ancienne  III;  histoire  romaine. 

Nouv.  ed.     Paris,  Ve  Belin  et  fils.     412  pag.  12. 

— ,    Petite  geographie  moderne  mise  a  la  portee  du  premier  äge.   26.  ed.    Paris,  Ve 

Belin  et  fils,  VI-206  pag. 
—     et    Jonsset,    Nouveau   cours   de    geographie    redige    conformement    aux    pro- 
grammes de  l'Universite   arretes   en    1890.      Classe  de  sixieme.     Geographie  gc- 


420  Allgemeine  Geographie. 

nerale   du  monde.      Geographie    du    bassin    de    la  Mediterranee.     Nouvelle  ed. 
Paris,  Belin  freres.     97  pag.  12. 

Dnbois,  Marcel,    Precis   de  la  geographie  economique  des  cinq  partics  du  monde. 
Paris.  G.  Masson.     XIII-817  pag.  16. 

Dnpont,  J.,  Cours  de  geographie,   Cours  superieur,   6e  annee  de  Tenseignement  »ie- 
condaire  special,     f.    Tours,  impr.  Marne,  XII-394  pag.  12. 

DnssietlX,  L.,   Abrege  de  geographie  pour  les  classes  de  sixieme,  de  cinquicmc  et 
de  quatrieme.     Nouvelle  ed.     Paris,  Lecoffre.   a24  pag.  ib. 

Foohi,  Clelia,  Avviamento  allo  studio  della  geografia  per  la  seconda  classe.     3a  ed. 

36  pag.     Roma,  Ermanno  Loescher.     L.  0,40. 
— ,  Nozioni   di  geografia,   Fase.  I,   per  la  classe  terza.     3a  ed.  ff.     66  pag.     Roma, 

Ermanno  Loescher.     L.  0,70. 
Gardiner,  A.,  Explanatory  geography,   Part  VI  for  Standard  VII.     London,  Hey- 
wood.    4g  pag.     3d.  iz. 
Gebeltn,   Jaques,   j^lements  de  geographie,   Generalites,  Asie,  Afrique,  Amerique, 

Oceanie.     Nouvelle  edition  revue.     Paris,  Masson. 
Q^nzardi,  B.,  Piccolo  manuale  di  geografia  antica  pel  ginnasio  superiore.    Palermo, 

Loescher.     316  pag.  16. 

GUll,  G.,  The  students  geography,  physical  and  descriptive,  industrial  and  commercial, 

political  and  social,   etymological   and  historical,  based  on  the  most  recent  re- 

searches,  and  the  statistics  are  compiled   from   the  latest  official  returns.     With 

200  maps  and  diagrams.     London,  Gill.     1000  pag.      4s  6d. 
Ghregoire,  Andre,  Geographie  des  cinq  parties  du  monde.   Texte  atlas.     ff.     Pari*, 

Garnier.     112  pag.  4* 

Gregory»   R.  A.,    Elementary  physical  and  astronomical  geography,  specially  de- 

signed  for  pupil  teachers,  students  in  training  and  science  students.   f.    London, 

Hughes.     2g6  pag.     3s  6d. 
Grube,  A.  W.,  Geographische  Charakterbilder  in  abgerundeten  Gemälden  aus  der 

Länder-   und  Völkerkunde.     Nach   Musterdarstellgn.   der  deutschen  u.  ausländ. 

Litteratur  f.   die  obere  Stufe   d.  geograph.  Unterrichts   in  Schulen,  sowie  m  e. 

bild.    Lektüre    f.    Freunde    der    Erdkunde    überhaupt    bearb.    u.    hrsg.     3  Tic. 

Leipzig,  1891.     Brandstetter.     M.  13,50. 
HtLgnes,  L.,   Manuale   di  Geografia  antica  ad   uso   delle  scuole  secondarie,  Vol.  11 

u.  III.     15a  u.  123  pag.     Torino,  E.  Loescher. 
— ,  Lezioni  di  geografia,   esposte   agli  alunni  delle  scuole  elementari.     Vol.  I  per  la 

terza   classe   elementare.     56  pag.     Torino,   Ermanno  Loescher,  1891.     L.  0,60. 
Irvine,  W.  B.,  A  class  book   of  geography  physical,  commercial  and  political  for 

intermediate  and  senior  pupils.     London,  Reife.     350  pag.     3s  6d. 
Kirchlioff,  A.,  Schul- Geographie.      10.  verb.  Aufl.     264  pag.     ff  u.  af.     Halle, 

Waisenhaus.     M.  2. 
Lacerda,  Joaquim  de,    Pequena   Geographia    da    infancia,    composta   para  uso  dss 

escolas  primarias.     5a  edi^äo,  revista  e  muito  melhorado  por  Luiz  Leopoldo  Per- 

nandes  Pinheiro.     6*.     108  pag.     Le  Havre,  Imp.  du  Commerce. 
Lambiasi,  C,  Geografia  storica  del  mondo  antico,  per  le  scuole  secondarie.  215  pag- 

Turin  1889.     1.  2.  ib- 

Lemon,  C.  M.,  Geography  outlined.    Lebanon  O.,  March  Bros.  4  u.  40  pag.   dol.  0,25. 
Lemonnler,  Henry,  et  Schrader,  Franz,  Elements  de  geographie.     Cours  elemen- 

taire,  3  c  tirage.     ff  7*.     Paris,  Hachette.  48  pag.     fr.  i. 
LeV8U9Seur,   E.,  Precis  de   la  geographie  physique,  politique  et  economique  de  la 

terre  (moins  l'Europe)   avec   tableaux  de  statistique   en  appendice.     ff.     Paris 

Delagrave.     VIII- 3  39  pag. 
— ,  Geographie  de  l'Afrique,  l'Asie,   et  TOceanie.    Classe   de   troisieme.    ff.     Vlll- 

182  pag.     Paris,  Delagrave.  ü- 

— ,  Cours  de  geographie.     i>*  annee.     Geographie  des  cinq  partes  du  monde.  ff« 

VII-298  pag.     Paris,  Delagrave.  18- 

laUOdky  Gius.  de,  Elementi  di  geografia  generale  fisica  e  politica,  ordinata  con  nuovo 

metodo.     i6a  ed.  con  aggiunte.     201  pag.     Napoli,  tip.  Fr.  Giannini.  16. 

MartineZi  Benigi^o  T.,   Lecciones  de  geografia  arregladas   al  programa  oficiai  par.i 

las   escuelas  comunes.     I.     4  a  ed.     ff.  *.     Paris,  Garnier  freres,  VIII- 134  pag- 


Allgemeine  Darstellungen.  421 

Heyer,  J.,  Lesebuch  der  Erdkunde  für  Schule  und  Haus.  Abgerundete  Charakter- 
bilder  aus  der  Länder-  und  Völkerkunde.    3  Bde.    Gotha,  Behrend.    M.16. 

Mills,  John,  advanced  physiography  (physiographic  astronomy),  designed  to  meet 
the  requirements  of  students  preparing  for  the  cleroentary  and  advanced  stages 
of  physiography  in  the  science  and  department  examinations.  287  pag.  London, 
Chapman  and  Hall. 

Petersen,  Wilh.,  Geographische  Tabellen  (in  3  Tln.).  Ein  prakt.  Hilfsbuch  für 
den  Unterricht  in  der  Geographie.  i  Tl.  Deutschland.  36  pag.  Tönning, 
Dessau,  Kahle.     M.  0,40. 

Pigronnean,  H.,  Cours  complet  de  geographie  physique  et  politlque  de  la  France 
et  des  cinq  parties  du  monde.  18*  ed.  revue  et  corrige.  47*.  39  f.  568  pag. 
Paris,  Vc  Belin  et  fils.  12. 

Solmller,  G.,  Leitfaden  der  Erdbeschreibung  für  die  untersten  Klassen  der  Mittel- 
schulen; sowie  für  Bürger-  und  Volksschulen.  51  pag.  Herrmannstadt,  Michaelis. 
M.  0,60. 

Seoret  y  Coli,  Jose  A.,  Deslinde  de  las  ciencias  geograficas  i.  prolegömenos  de 
geografia,  con  otros  nociones  para  servir  de  suplemento  al  texto,  y  contestar  a 
puntos  interesantes  del  programma.  Opüsculo  didactico  geografico.  Pamplona, 
R.  Bescansa.     42  pag.  4. 

Seydlitz,  C.  v.,  Geographie.  In  3  Ausg.  Ausg.  B:  Kleine  Schul -Geographie. 
Ausgest.  m.  62  in  den  Text  gedr.  bunten  u.  schwarzen  Karten  u.  erläut.  Holz- 
schn.,  sowie  e.  Bilderanh.  51  Formationsbilder  u.  Landschaften  enth.  20.  Bearb., 
unter  Mitwirkg.  vieler  hervorrag.  Fachmänner  besorgt  v.   Oberl.    Simon  u.  Dr. 

E.  Oehlmann.      5.  durchgesehener    Neudruck.     VIII-285  pag.      Breslau,    1889* 

F.  Hirt.     M.  2. 

— ,  Geographie.  In  3  Ausg.  Ausg.  C:  Gröfsere  Schul  -  Geographie.  Ausgestattet 
m.  135  in  den  Text  gedr.  Kart.  u.  erläut.  Abbildg.,  sowie  5  Kart,  in  Farbendr. 
Dazu  ein  Anh.  von  62  Landschafts-  und  Kulturbildem.  20.  Bearbeitg.,  unter 
Mitwirkg.  vieler  hervorrag,  Fachmänner  besorgt  v.  Dr.  E.  Oehlmann  u.  Oberl. 
Simon.     3.  durchges.  Neudruck.     XVI-542  pag.     Breslau,  F.  Hirt.     M.  4,25. 

Snpan,  Alex.,  Lehrbuch  der  Geographie  nach  den  Prinzipien  der  neueren  Wissen- 
schaft für  österreichische  Mittelschulen  und  verwandte  Lehranstalten,  sowie  zum 
Selbstunterricht.  7.  Aufl.  VII- 298  pag.  ff.  Laibach,  v.  Kleinmayr.  1890. 
M.  2,50. 

Thomton,  John,  Advanced  physiography.  342  pag.  London,  Longmans,  Green  & 
Co.     4  ^-  ^  ^' 

Van  Gelder,  W.,  Uit  Indie  de  aarde  rond.  Aardrijkskundig  leerboekje  voor  de 
lagere  scholen  in  Nederland.  Oost-Indie.  I.  Ned.  Oost-Indit.  78  pag.  3.  Aufl. 
Groningen,  Wolters. 

ni.  Allgemeine  Darstellungen. 
I.    Wörterbücher. 

Castillo,  Rafael  del,  Gran  Diccinnario  geografico,  estadistico  y  historico  de  Espana 

y  sus   provincias  de   Cuba,    Puerto-Rico,   Filipinas  y  posesiones   de  Africa.     I. 

Barcelona,  Henrich  y  Co.     752  pag.  (ä  2  colums).  Fol. 

Diotionnaire  de  ^^Ograpllie.     Repertoire  special  ä  l'usage  du  geographe  instan- 

tane  (systeme  Moreon)  Asni^res,  Moreon-Testou,  VIII- 146  pag.  18. 

Metzger,  Emil,  Geographisch-statistisches  Welt-Lexikon,     Volks-  (Titel-)  Ausg.     In 

26  Liefgn.     i.— 16.  Lfg.     pag.  i  —  320.      Stuttgart,  Krais.     (i888)<     a  M.  0,30. 
Moulidon,  T.  de,  Dictionnaire  encyclopedique  des  inventions  et  decouvertes  d'histoire 

naturelle,  de  geographie  usuelle  cet.    Edition  illustree.    Livr.  i — 17,  pag.  i — 136. 

complet  in  200  Livr.     Paris,  Libr.  illustree.     Fr.  20. 
Saint  Martin,  Vivien,  Nouveau  dictionnaire  de  geographie  universelle.     4.     Paris, 

Hachette.  4. 

2.  Allgemeine  Handbücher. 

Bergbaus,  Physikalischer  Atlas.  Begründet  1836  v.  Heinr.  Berghaus.  75  *  in  7 
Abth.  enth.  mehrere  100  Darstellgn.  über  Geologie,  Hydrographie,  Meteorologie, 


422  Allgemeine  Geographie. 

Erdmagnetismus,  Pflanzen verbreitg.,  Tierverbreitg.  u.  Völkerkunde.    VoUstg.  neu 

bearb.  unter  Mitwirkg.  v.  Ose.  Drude,  Geo.  Gerland,  Jul.  Hann,  Gust.  Hartlaub, 

Geo.  Neumayer  u.  Karl  v.  Zittel,  hrsg.   v,  Herm.  Berghaus.      19.  u.  20.  Liefg. 

ä  3  j"  in  color.  Kpfrst.     Gotha,  J.  Perthes.      ^  M.  3.  qu.  gr.  Fol 

Bibliothek    der  Länder-    und   Völkerkunde.      2. — 10.  Liefg.   (ä  3  B.).      Leipzig, 

Baldamus.     h  M.  0,50. 
Brown,  Robert,   Our  earth  and  its  story,  a  populär  treatise  on  physical  geography. 

III.     London,  Cassel  &  Co.     VII- 3 76  pag.     "95. 
Delon ,   Ch. ,   Cent  tableaux  de  geographie  pittoresque,  avec  une  introduction  topo- 

graphique.     XXXIV-206  pag.     Paris,  Hachette.     Fr.  4.  4. 

Dramis,    V.,    Tavole    sinottiche    di    geografla    fisica    e  politica.     3S  pag.     Verona, 

Drucker. 
Dofoxir,  A.,  et  V.  Jeanne,  Precis    de  geographie    militaire.     340  pag.     Bruxelles, 

Ad.  Mertens. 
Fonoin,    P.,   Geographie  generale.     200  pag.     200  Karten  und  Kartons,   15  Profile 

und  113  niustr.     Paris,  A.  Colin. 
Qfirollo,    G.,    Uno   sguardo   alla  terra:     Geografia    popolare.     Disp.  40  —  41,    pag. 

609—640.     Milano,  F.  Vallardi.     L.  0,50  la  dispensa. 
Johnston,    K.,    Physical,    historical,    political    and    descriptive    geography.      ff*. 

4th  edit.  revised  by  E.  G.  Raven stein.    London  Geographical  Series.    482  pag. 

London,  Stanford.     12  s. 
Kramers,  De  aarde  en  hare  bewoners.     2^  dr.  von  Geogr.  Statist,  histor.  handboek, 

herzien  door  E.  Zuidema.     Afl.  26  en  27.     Gouda,  Van  Goor.  1889. 
La  terre  illastr^e,    Geographie   universelle,   physique,   ethnographie,    politique  et 

economique  des  cinq  parties  du  monde,  par  F.  J.  C,  et  A.  M.  G.    46  ed.*.  ff. 

XII-669  pag.     Paris,  Poussielgue. 
Harinellii    G.,    La  Terra:    trattato    popolare   di  geografia  universale,     •ff.    Disp. 

211  —  267.     Vol.  II  e  III.     L.  0,40  la  disp.     Milano,  F.  Vallardi. 
MoffattS  new  Geography,  written  for  the  present  time,  being  a  manual  of  Geography 

—  astronomical,  physical,  commercial   and   political.     Edited  by  Thomas   Page 

and  revised  by  E.  Hammonds.  428  pag.   London,  Moffatt  and  Paige.     4  s.  6  d. 
PMgOt,  Ch.,   Geographie   generale  du  monde.     Geographie  du  bassin  de  la  Medi- 

terranee.     LXII-186  pag.     Nouv.  edit.  ff.     Paris,  Delagrave.  12. 

Perlado  y  Melero,  S.,  Geografia  recreativa.  7*.  Madrid,  Hemando,  1889.  Pes.  5.    4« 
Reolns,    Elisee,    Nouvelle    geographie    universelle.     Tome    XVII,    Livr.   846—850- 

Indes  occidentale,   Mexique,  Isthmes  americaine,  Antilles. 
— ,    Nueva  geografia  universal,  traducida  por  el  Sr.  Don  J.  Co  eil  o.    Cuademos  140 

ai52.     Madrid,  Impr.  d.  «El  Progreso  editorial».     Cada  cuademo  Pes.  1,25.    4* 
— ,    Nuova  geografia  universale,   la   terre   e  gli  uomini.     Traduzione  italiana  diretta 

dal    Atilio    Brunialti.     Disp.  370 — 437.     pag.  929 — 992,    i  -  800.      Milano, 

Vallardi.     1889/90.    L.  0,50  la  disp..  4* 

Storia  naturale :  storia  della  formazione  della  terra,  L'uomo,  Le  razze  umane,  loro 

usi  e  costumi,  Vita  della  plante.    Disp.  21  —  34.    pag.  433—650,  Xn-96  pag.,  144« 

Torino,  Unione  tipograf.-editrice.     i889.     L.  1,20  la  dispensa. 
Varlgny,  de,  Nouvelle    Geographie  des   cinq  partes  du  monde.     Edition  de  luxe. 

ff  *.     Livr.   I.     (in  200  Lieferungen  ä  Fr.  0,50).     Paris,  Libr.  illustree. 
Warren,  D.  M.,  New  physical  geography,  Etited  by  W.  H.  Breuer,     ff  ♦.     Phila- 
delphia.    7  s.  6  d.  Fol 
— ,    S.  E. ,    Physical    Geography,    New   edit.     24   pages    of   coloured    maps,   wich 

embody  the  latest  researches  of  experts  etc.,  and  an  geological  map  of  the  United 

States  prepared   under   the   supervision   of  J.  W.  Powell.     Philadelphia.    7^- 

6d.  4- 

3.  Hand-  und  LehrUticher  der  Handelsgeographie. 

Cllisliolin,  George  G.,  A  smaller  commercial  geography.  Vin-208  pag.  London, 
Longmans.     2  s.  6  d.  i^- 

Dnbois,  Marcel,  Geographie  economique  de  l'Afrique,  l'Äsie,  l'Oceanie  et  TAincrique. 
736  pag.     Paris,  Masson.  i*- 

— ,  Precis  de  la  geographie  economique  des  cinq  parties  du  monde.  XIII-816  P^- 
Paris,  Masson. 


Historische  Geographie.  .423 

Gklilieval,  J.  A.,  pictionnaire  de  geographie  commerciale.    Lyon,  Vitte,   Paris,  Havard. 

Rothau^t  Joli.  Geo.,  Grundrifs  der  Handels-  und  Verkehrsgeographie  f.  Handels- 
'ichulen,  commercielle  Fachschulen  u.  verwandte  Anstalten,  sowie  zum  Selbst- 
unterrichte f.  den  Handelsstand.     IV-144  P^g«     Wien,  Holder.     M.   1,28. 

IV.  Historische  Geographie. 

(Siehe  auch  die  einzelnen  Länder.) 

I.    Quellen  und  Quellenkunde. 

BuonaziIlOy    G.,    I    due  rarissimi  globi  di  Mercatori   nella  biblioteca  governativa  di 

Cremona.     39  pag.     Cremona. 
Gat,  E.,    Essai  sur  la  vie  et  les  ouvrages  du  chroniqueur  Gonzalo    de  Ayora,  suivi 

de  fragments  inedits  de  sa  chronique.     63  pag.     Paris,  Leroux.     (Publ.  de  l'ec. 

d.  lettres  d'Alger.     B.  d.  corresp.  africaine  3.) 
Chijs,    J.  A.  van  der,    Nederlandsch  Indisch  Plakaatboek,  1602 — 1811,   Zesde  Deel 

1750—54.     Batavia  s'Hage,  Nijhoff,  1889- 
Cuntz,    Otto,    Agrippa    und  Augustus    als  Quellenschriftsteller    des  Plinius    in  den 

geographischen  Büchern    der    naturalis    historia.     Aus:    Jahrbb.   f.  class.  Philol. 

17.  Suppl.  Bd.     pag.  475 — 526.     2  färb.  Karten.     I^ipzig,  Teubner.     M.  2. 
Depplngr»  Cr.,    Un  nouveau  manuscrit  de  l'histoire  de  la  conquete  des  Hes  Canaries. 

C.  R.   S.  geogr.  Paris   1890,   536 — 540. 
Doiiro»  C.  Fem.,  Atlas  inedito  de  Juan  de  Oliva,   1592.     (Bol.    Soc.  geogr.  Madrid 

1889,  27,  pag.  287-290.) 
Fiorini,  M.,   Gerardo  Mercatore   e  le  sue  carte  geografiche.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3) 

3,  94 — 110,  182-196,  243—256,   340  —  380. 
— ,    I  globi  di  Gerardo  Mercatore  in  Italia.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,   550  --556. 
Gafforel»  P.,  Le  portulan  de  Malartic.    (Extr.  de  mem.  de  la  Soc.  Bourguignonne 

de  geogr.  et  d'hist.   1889.) 
Gairdner,  James,   Sailing  directions   for   the  circumnavigation  of  England,  and  for 

a  voyage  to  the  Straits  of  Gibraltar  (from  a  i5th  Century  M.  S.),   edited  with 

an  account,  and  a  glossary  by  E.  Delenar  Morgan.     London,  Hakluyt  Soc. 

Publ.  70,  1889. 
Galloi^,  L.,  Une  nouvelle  carte  marine  du  XVI e  siecle.     23  pag.     Lyon,  Vitte. 
— ,  Le  Portulan  de  Nicolas  de  Canerio.    Une  nouvelle  carte  marine  du  XVI me  siecle 

(mit  2  Karten-Reprod.).     B.  S.  Geogr.  9,  97 — 119. 
Heyer,  Alfons,  Drei  Mercator- Karten  in  der  Brcslauer  Stadtbibliothek.  (Fortsetzung). 

7,  *.     Z.  f.  w.  G.  7,  474 — 487,  507 — 528. 
Haes,   Robert,  Tractatus  de  globis  et  eorum  usu.     A  treatisc  descriptive  of  the  globes 

constructed  by  Emery  Molyneux,  and  published  in  1592.  Edited,   with  annotated 

indices  and   an  introduction  by  Clements   R.    Mark  harn.     London,    Hakluyt 

Soc.  70.     1889. 
Humboldt,  Alexander  v.,  Gesammelte  Werke.     Mit  Portrait.     Neu   revidirt  u.  mit 

einer  Biographie    versehen    von  Friedrich  von  Hellwaldt.      12  Bde.      Stuttgart, 

J.  G.  Cotta.     M.  15. 
Kan,  C.  M.,  Twee  Belangrijke  werken  op  het  gebiet  der  Geschiedenis  van  de  Aar- 

drijkskunde.    (^Nordenskjöld  Facsimile- Atlas,  Abraham  Ortelii  epistolae).      T.  N. 

A.  G.  Amsterdam  (2)  7,  995 — ^1039. 
Uaroel,   G.,    Une  globe  manuscrit  de   l'l^colc  de  Schöner.     Bull,  geogr.  histor.  et 

descript.     Paris,  Leroux. 
Nordenskiöld,  A.  E.,  Facsimile -Atlas   to   the   Early  History   of  Cartography  with 

reproductions   of  the  most   important  maps  printed   in  the  XV.  and  XVL  Cen- 

turies.      Transl.    fr.    the   swedish   original   by   Johan   Adolf  Ekelöf  and  Clemens 

R.  Markham.     Stockholm  1889* 
Oeder,  Matthias,  Die  erste  Landesvermessuug  des  Kurstaates  Sachsen,  auf  Befehl  des 

Kurfürsten   Christian   L    ausgeführt   (1586  — 1607).      Zum    800 jähr.    Regierungs- 
Jubiläum   d.  Hauses  Wettin   hrsgb.  von   der  Direktion  des  Königl.  Hauptstaats- 

Archivs,  bearb.  v.  Sophus  Rüge.      17  color.  Taf.  in  Lichtdr.  qu.  gr.  Folio.    15 

Spalten  Text.      Dresden   1889»  Stengel  u.   Markert.     M.  60. 
Zeitschr.  d.  Gcsellsch.  f.  Eriik.     15d.  XXV.  30 


424  Allgemeine  Geographie. 

Peiser,  F.  £.»  Eine  babylonische  Landkarte.     Z.  f.  Assyriologie  4.     4. 
Raomdonok,  J.  van,  La  premiere  reduction  de  la  grande  carts  de  Flandre  de  Mer- 

cator.     Ann.  Cercle  archeol.  Pays  de  Waas  11. 
— ,  Decouverte  des  deux  premieres  exemplaires  connus  de  la  grande  carte  d'Europe 

(1554)  et  de  la  carte  des  iles  Britanniques  {1564)  de  Gerard  Mercator.     (Ann. 

du  Cercle  archeolog.  du  Pays  de  Waas.     12.     3  Livr. 
ReprodUOCion  de  un  mapa  Manuscrito  (Africa)  de  fines  del  siglo  XVL  que  exi^tc 

en   la   seccion   de  Geografia   de   la  Biblioteca  nacional  de   Paris.     B.  S.  Geogr. 

Madrid  29. 
Sandler,   Christian,   Die  homännischen   Erben,   im  Anschluss  an  „Johann  Bapti^n 

Homan'*  dargelegt.     (Schluss).     f-     Z.  f.  w.  G.  7,  418 — 448. 
So^imidt,  Berth.,   Reiseerinnerungen   Heinrichs    Reuss   Posthumus   aus  der  Zeit  von 

1593  — 1616.     Im  Auftrage  d.  Geschichts-  u.  Altertums-Vereins  zu  Schleiz  hrsi;. 

XVII-84  pag.     Schleizy  Lämmel.     M.  1,60. 
Sohweder,  E.,  Über  eine  Weltkarte  des  8.  Jahrhunderts.   (Hermes,  Ztschr.  f.  klavi. 

Phil.,  Bd.  24,  pag.  587-604). 
Sieber,  L.,  Hotz,  R.,  u.  Burkhardt,  F.,  9.   u.  10.  Bericht  über  die  Dr.  J.  M. 

Ziegler'sche  Kartensammlung.    Verhandlungen  der  Naturforschenden  Gesellschaft 

in    Basel.      Theil  8,    Heft  3    (Schluss).      Mit  6f  u.  i2+t-    (P^-    537-9^'- 

Basel,  Genf,  Lyon,  H.  Georg. 
Strabon,   Geographie,  traduction  nouvelle  par  Amedee  Tardieu,  IV:  Table  alpha- 

betique  et  analytique.     Paris,  Hachette   (Bibliotheque  variee)  616  pag.  a  2  coL 

fr.  3,50.  18. 

Tectander  von  Qabel,  Georg,  Reise  nach  Persien.      Neudruck  der  Ausgabe  vom 

Jahre  1610,  besorgt  durch  Dr.  R.  Wolkan.     146  pag.    Reichenberg,  Fritsche. 

1889*     M.  1,40.  II. 

Tello,  Antonio,   Cronica,   miscelanea  y    conquista   espiritual  y  temporal  de  la  saDta 

'provincia  de  Xalisco  e  el  Nuevo  Reino  de  la  Gälicia  y  Nueva  Vizcaya,  y  de^ 

culrimiento  del  Nuevo  Mexico,  escrito  en  1653.    Guadalajara  (de  Mejico)  Entiega^ 

4 — 9.     Tip.  de  la  Republica  Literaria.     h.  3  pes. 
Whltehouse,  Cope,  Ptolemaic  maps,  with  especial  reference  to  Lake  Moeris.  *.  Pr. 

R.  G.  S.  12,  684  -  687. 
Wieser,  F.  R.  v.,   A.   C.   v.  Nordenskiölds  Facsimile  -  Atlas.     Peterm.   Mitteil.  36, 

pag.  270  -  276. 

2.    Geschichte  der  Geographie  und  der  Entdeckungen. 

Baasoll,  E.,   Die   Islandfahrt  der  Deutschen,  namentlich  der  Hamburger,  vom  15.- 

17.  Jahrhundert.     (Forsch,  z.  Hamburger  Handelsgesch.  1.)    140  pag.    Hamburg, 

Herold,  1889*     M.  2,40. 
Badia  y  Löblich,  D.,  Viatjes  de  Ali  Bey  el  Abbassi   (Domingo  Badfa  y  Leblichl 

per  Africa  y  Assia,  durant  los  anys  1803,  1804,  1805,  1806  y  1807.  Barcelona 

„La  Renaixensa'S   1888-89.     pes.  6.  4 

Batalha,  Reis  J.,  Ancient  Portugese  navigators  and  the  North-East  and  North-Weft 

passages  beiween  Europe  and  Asia  and  America.     J.  Manchester  G.  S.  6,  180 
Breusing,  Die  Lösung  des  Trierenrätsels,  die  Irrfahrten  des  Odysseus  nebst  Ergän 

Zungen  und  Berichtigungen  zur  Nautik  der  Alten.     1*4  pag.     Bremen,  Schüne- 

mann,  1889*     M.  3,50. 
Brown,  M.  A.,  The  Icelandic  discoverers  of  America.    New  York,  Alden.   $0,75.  U 
Bündgens,  J.,  Was    verdankt    die  Länder-    und  Völkerkunde   den  mittelalterlichen 

Mönchen  und  Missionaren:    64  pag.    (Frankf.  zeitgem.  Broschüren,  10,  6  u.  7) 

Frankfurt  a.  M.,  Foesser,   1889.     ^^-  '• 
Castonnet  des  Fosses,  H.,   Fran^ois   Bcmicr,   ses  voyages  dans  l'Inde.     80  p:ig 

Angers,  Germain  &  Grassin,  1889.     (Abdr.  aus  Revue  de  l'Anjou). 
Chesney,  G.,  Alexander  the  Greats  invasion  of  India.  *.   I.  U.  S.  Instit.  of  India  19 

79.  pag.  1-13. 
du  Ghatenet,  Les  premier  voyages  autour  du  monde:    MagelLin,  Drake,  Cook.  tI- 

120  pag.     Limoges,  Ardant. 
Columhus  und  seine  Entdeckungen:  siehe  Amerika,  Entdeckungsgeschichte. 
Cook,  Discovery  of  relics  of  Captain.     J.   Manchester  G.  S,  6,  377. 


Historische  Geographie.  425 

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58  pag.     15*- 
Doloi,  P.,    Compendio    di    Geograöco    storica    comparata    e    storica  della  geografia. 

303  pag.     Neapel,  Morano,  1889. 
Dulignon-Desgranges,    Voyage    de   Hadji-Boubeker    h    travers  l'Afrique  en   1804 

QU   1807.     B.  S.  Geogr.  Comm.  Bordeaux  13,  345  —  348. 
£nexnan,    M.,    Resa    i    Orienten   1711     1712.      Utg.   af  K.  U.  Nylander.      246  u. 

295  pag.     Upsala,  Schultz,  1889*     kr.  9. 
GrafEeurel,  P.»  Les  Irlandais  en  Amerique  avant  Colomb,  d'apres  la  legende  et  l'hi- 

stoire.     Colonisation  de  l'Irland-it-Mikla.     Rev.  d.  Geogr.  27,  123-  139,  207 — 

215,  284—291. 
Gktllina,  F.,    I  Portoghesi    a    Massaua    nei    secoli   XVI  e  XVII.    —    B.  S.  Geogr. 

Italian.  (3).     3,  223 — 232. 
Oallois,  L.,  De  Orontio  Finaeo,  Gallico  Geographo.    6  f.    Paris,  Leroux.     119  pag. 
— ,  Les  geographes  allemands  de  la  renaissance.      f.     Paris,  Leroux.     XX-270  pag. 
Qordon,  Sketch  map  by  General.     J.  Manchester  G.  S.  5,  197. 
Quillemard,  F.  H.  H.,  The  lifc   of  Ferdinand  Magellan  and   the  first  circumnavi- 

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Habler,  A.,   Zur   Geschichte   der  wissenschaftlichen  Erdkunde   der  Griechen.     Aus- 
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Horsford,  E.  N.,  The  problem  of  the  Northmen.     23  pag.     *     Boston,  Houghton. 

Doli.  I.  4. 

— ,   The  discovery  of  the  ancient  city  of  Norumbega.    *    Boston,   Houghton,   Mifflin 

&  Co.     Doli.  2,50.  4. 

Hagnes,    Luigi,    L'Africa    secondo    Erodoto.      Torino,    Firenze,    Roma,    Hermann 

Löscher.     71  pag.     L.  1,50. 
— ,   L'area  della  terra  abitata  secondo  Strabone.    B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  640 — 657. 
Ino  Ghukei,  A  monument  to  a  famous  Japanese  cartographer  and  surveyor.   Nature 

42,  70. 
Die  Islands-    nnd  Shetlandsfahrten    der    norddeutschen    Seestädte    in    früherer 

Zeit  von   H.  A.   S.     Aus:  Weserzeitung.     28.  Febr.  1890.     D.   Geogr.   Bl.  13, 

Heft  I  u.  2  pag.  126 — 127. 

Jnrien  de  la  Graviore,  Les  ouvricrs  de  la  onzieme  heure.  Histoirc  des  premieres 
navigations  des  Anglais  et  des  Hollandais  dans  les  mcrs  polaires  et  dans  la  mcr 
des  Indes.     2  vols.     IV-334,  IV-358  pag.     Paris,  Plön.     fr.  7. 

Kolonialbewegnng,  Die   vormärzliche   (in  Deutschland).     Export  12,  No.  19,  257, 

No.  20,  273,  No.  21,  289,  No.  22,  307. 
Kranth,  C,    Das    Skythenland   nach  Herodotos.      Neue  Jahrb.  f.  Philol.  u.  Pädag. 

1890,  1—25. 
Lagr^ze,  G.  B.  de,  Les  Normands  dans  les  deux  mondes.    Paris,  Firmin-Didot.  fr.  5. 
Lechner,  Karl,  Ueber  die   Entdeckungsreise   des   Giovanni  Verrazano. '   Globus  57, 

pag.  114 — 116,   139 — 142,  153 — 156. 
MaDric[Ue,  Ant.  M.,  Le  periple  de  Hannon.    R.  Geogr.  internat.  lö,  73  —  75,  97 — 

98,  122—124,  147—149. 
MarineUi,  G.,  Un  nuovo  lavoro  sulla  storia  della  Geografia  Mediacvalc  (Krctsclimer, 

Die  physische  Erdkunde  im  christl.  Mittelalter.     Wien  u.  OlmUtz   1889).     Boll. 

Soc.  Geogr.  Italiana  (3)  3,  pag.  232 — 238- 
— ,  Venezia  nella  storia  della  geografia  cartografica  ed  exploratrice.  70  pag.  Venezia  i889. 
Mdrki,  Alexander,  Ungarische  Reisende  im  Mittelalter.     Abrege  d.  Bull.  Soc.  Hon- 

groise  de  Geogr.  18,  No.  3 — 4  pag.  25  —  35. 
Meroier,  Marin  et  jesuite.  Vie  et  voyaj^cs  des  Franko  is  de  Pias,  ancien  capitaine 

de  vaisseau,  avec  portraits.     2  Vol.,  XIV-511  u.   504  pag.     Paris,   Retaux-Bray. 
Metzger,  Emil,   WUrttem bergische  Forschungsreisende  u.  Geographen  des  19. Jahrb. 

Festschrift  zur  Feier  d.  25 jähr.   Regicrun.q;s-JubilUums  Sr.  Maj.    d.  Königs  Karl. 


426  Allgemeine  Geographie. 

Im  Auftrage  d,  Württ.  Vereins  f.  Handelsgeographie  bearb.  IV-igg  pag.  Stutt- 
gart, Kohlhammer.     M.  3. 
Mi'khctQixxtgy   y4,j   MtXfiri  7ii()l  rr^g  S-iottog    lov  'loylov  ntkdyovg  iv  rj  «^/««^  xtti 

yi^  ytvjyQ(t(fU(.     li'  *A\^iqvaigt  rvnoyQ,  IlfQQtj,     86  pag. 
Mueller,  Ferd.  V.,  Neue  Spuren  von  Leichhardt.    Peterm.  Mitteil.  36,  p- 131 — iji« 
Onffroy  de  Thoron,  Les  Pheniciens  ä  l'ile   d'Haiti  et  sur  le  continent  Americain. 

Les  vaisseaux  d'Hiram  et  de  Salomon  au  fleuve  des  Amazonas.    141  pag.    Löwen, 

Peeters,  1889.     fr.  7. 
Fais,  Ett.,    Intorno    al    tempo    ed    al    luogo   in  cui  Strabone  compose  la  geografia 

storica,  indagine.     38  pag.    Torino,  Carlo  Clausen.     (Est.  Mem.  d.  R.  acc.  delle 

scient.  Torino  (2)  40).  4« 

Pennesi,  Guiseppe,  Pietro  della  Valle  e   i   suoi  viaggi   in  Turchia,  Persia  e  India. 

♦.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  950—972. 
Portugiesen,  Die  Fahrten  der,  nach  Nordamerika  im  16.  Jahrhundert.     Export  12i 

No.  28,  398. 
FoSBOt,  D.,  u.  Philippe,  C,  Le  Voyage  de   la  Terre  sainte,   compose  par  maitre 

Denis   Possot   et  acheve  par   messire   Charles   Philipe,  1532.      Public  et  annote 

par  Ch.  Schefer.    XVI-350  pag.  f.     Paris,  Leroux.     fr.  30. 
Pyrard,  The  voyage  of  Fran9ois  Pyrard  of  Laval  to  the  East  Indies,  the  Maldive«. 

the  Moluccas  and  Brazil.    Transl.  into  Engl,  from  the  third  french  ed.  of  1619  ... 

by  Albert  Gray,    assisted  by  H.  C.  P.  Bell.     Hakluyt  Society.     80,  Vol.  II. 

part.  II.     London. 
Raemdonok,  J.  van,  Gerard  Mercator  Rupelmondois  et  non  Anversois.    Ann.  Cerclc 

archeol.  Pays  de  Waas  12. 
Reeves,  A.  M.,   The   finding  of  Wineland   the   Good,   the  history  of  the  icelandic 

discovery    of  America.     Edited  and  translated   from  the   earliest  records,  with 

phototype  plates  of  the  vellum  MSS.  of  the  Sagas.    204  pag.    London,  Frowde. 

42  s.  4. 

Salvaguini,  Alberto,  Un  opusculo  rarissimo  intorno  al  Pizarro.     Studie  per  la  rac- 

colta  Colombiana.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  912 — 920. 
Solmmaclier,  Herm.  A.,  El  Dorado,  aus  der  Geschichte  der  ersten  amerikanischen 

Entdeckungsreisen.     M.  G.  G.  Hamburg  1889/90.    pag.  11 — 30. 
Seydlitz,  R.  v..  Die  Orientfahrt  des  Ritter  A.  von  Harff  (1496 — 99).     *.    Ztschr. 

f.  wiss.  G.  6,  Ergänzungsheft  2.     53  pag. 
Thiancotirt,  C.,  Une  question  de  geographie  ancienne;  La  marche  de  Hannibal  de 

l'Ebre  en  Italie.     Rev.  d.  Geogr.  27,  pag.  176  — 184,  2,70 — 276. 
Thoroddsen,  Th.,  Oversigt   over  de  geografiske  Kundskaber   om  Island  for  Refor- 
mationen.   Geogr.  Tidskr.  10,  pag.  103 — 136. 
Tröve,  A.,  Le  Periple  d'Hannon,  d'apres  quelques  travaux  recents.     47  pag.  Lyon, 

Vitte  u.  Perrussel.     (Abdr.  aus  La  Controverse  et  le  Contemporain). 
Turpetin,  Voyage  de  Jerusalem  par,  prestre  du  diocese  d'Orleans.     Public  pour  h 

premiere    fois    d'apres    les    manuscrits,    avec    une  introduction  et  des  notes  par 

A.  Cour  et.     Orleans,  Herlinson.     XXII-210  pag. 
ülrioll  Sohmidels  Reise  nach  Süd- Amerika  in  den  Jahren  1534 — 1554.     Nach  der 

M ünchen er  Handschrift  hrsg.  von  Val.  Langmantel.    162  pag.    Tübingen  1889« 

Literar.  Ver.  (Bibl.  d.  literar.  Ver^  Stuttgart  Nr.  1890- 
Wauwermans,  Henri  le  Navigateur  et  l'Academie  portugaise  de  Sagres.    B.  S.  R- 

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Wheeler,  J.  Talboys,  Tavernicrs  travels  in  India.     Asiatic.  Q.  Rev.  9,  390 — 4-i' 
YounghlLSband,  G.  J.,  Polo  in  India.     98  pag.     London,  W.  H.  Allen.     2  >. 


.     3.  Neueste  Fortschritte  auf  geographischem  Gebiete. 

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— 702.     Washington    1890. 
Alexis,  F.,  Bilan  goographique  de  Tanne  1889-     ^-  EranQ«  H»   1^3 — m« 
Behr,    F.,    Fortschritte    der  Länder-  und  Völkerkunde.     44  pag.   -ff,     Jahrbuch  «1. 
Naturwissenschaften.  5,   1889/90.     580  pag.     Freiburg  i.  B.,   Herder. 


Historische  Geographie.  427 

Darmesteter,  James,    Rapport  sur   les   travaux  du  Conseil  de  la  Socicte  Asiatiquc 

pendant   les   annees   1888 — 1890,   fait   pour  la  seance  annuelle  de  la  Societe  le 

a6  juin  1890.     Journal  Asiatique  (8)  16,   19  —  180. 
Delavaud,  L.,   Le  Mouvement  geographique.     Rev.  de  Geogr.  27,  36 — 42,   114 — 

laa,  199—206,  277—283,  350—359»  438—450- 
Dnpin  de  Saint- Andre,    A.,    Le  mouvement   Geographique   en  1889*     R*  Geogr. 

Tours  7,  73  -  88. 
Fexreiro,    Martin,    Memoria    sobre   el   progreso   de   los  trabajos  geograficas.     B.  S. 

Geogr.  Madrid  28,  261—296,  29,   385-414. 
Fortsohritte   der    geographischen    Forschungen    und    Reisen    im  Jahre  1889.     tt* 

Greffrath,     flenry,    Australien    und    die    Südsee.     Jüttner,     J.    M.,    Asien. 

Pauli tschke,   Ph.,   Afrika.     Jüttner,   J.  M.,  Amerika.     D.  R.  f.  Geogr.  12, 

433—439»  499-506,  535-543»  544-548. 

Fortsoliritte  der  Physik  im  Jahre  1883.  Dargestellt  von  der  physikalischen  Ge- 
sellschaft zu  Berlin.  39.  Jahrgang:  IIL  Physik  der  Erde.  Redigirt  von 
B.  Schwalbe.     Berlin  1890.     850  S.  8"^. 

Grant  Dnff,  Sir  Mountstuart  £.,  The  annual^adress  on  the  Progress  of  Geography 
1889/90.     Pr.  R.  G.  S.  12,  373  -  393. 

Groffier,  Valerien,  Explorations  et  travaux  scientifiques  des  missionairs  en  1887  et 
en  1888.     B.  S.  G.  Lyon  9,  217  —  258. 

JaLlirbnoh,  Geographisches.  Begründet  1866  durch  C.  Behm.  14.  Bd.,  1890.  Unter 
Mitwirkg.  v.  Fr.  Boas,  J.  J.  Egli,  S.  Günther  etc.  hrsg.  v.  Herrn.  Wagner. 
I.  Hälfte.     192  pag.     Gotha,  J.  Perthes.     M.  4,80. 

Maunoir,  Gh.,  Rapport  sur  les  travaux  de  la  Societe  de  Geographie  et  sur  les 
progres  des  sciences  geographiques  pendant  l'annee  1889.  B.  S.  Geogr.  Paris, 
(7)  11,  5-  HO. 

Pezold,  Th.,  Wissenschaftliche  Expeditionen  russischer  Naturforscher  und  Ethno- 
logen im  Jahre  1889.     Russische  Revue  19,   338  —  360. 

Politisoli-geographisolie  Rüokblloke,  Ausland  63,  1-6,  21—25,  4i— 45»  ^i  — 
66,  81 --85- 

Timmerman,  J.  Ae,  C.  A. ,  De  vermeerdering  der  Kennis  von  den  Aardbol  gedu- 
rende  het  jaar  1889.     T.  N.  A.  G.  Amsterdam  (2)  7,  371 — 445,  665 — 725. 

de  Wlnton,  Francis,  Geography  —  presidential  address.  Rep.  Brit.  Ass.  Ö9,  1889, 
650  —  659. 

4.    Geographische  Versammlungen. 

Albrecllt,  Th.,  Die  IX.  Generalconferenz  der  internationalen  Erdmessung.     Naturw. 

Wochenschr.  Ö,  5—6. 
American  Assooiation    for    the    advencement    of    Science.     39.  meeting,   August 

20.— 26.  1890  at  Indianopolis.     Nature  42,  528 — 530. 
Andereg^,    Albrecht,    Der  VIII.  schweizerische  Geographen  tag.     Mitth.  ostschweiz. 

geogr.  conmi.  Ges.  St.  Gallen  1890/91,  60 — 64. 
Bellet,  Daniel,    La    neuvieme   Conference   de   l'association  geodesique  internationale 

et  le  nivellement  general  de  la  France.     Rev.  scientif.  4Ö,  590 — 3. 
Boemolies,  Frdr.,  Der  internationale  Congres%  f.  die  Nutzbarmachung  der  fliessenden 

Gewässer    (Paris  1889)    im  Vergleiche    zu    den  Binnenschifffahrts-Congressen  v. 

Brüssel,  Wien  ti.  Frankfurt  a.  M.     Technische   Vorträge  u.  Abhandlungen.    XV- 

50  pag.     Wien,  Spielhagen  &  Schurich.     M.  3. 

British  Association  at  Leeds  August  1890.    Nature  42,  433—456,  464-485, 

491—510,  579—580.    Sc.  G.  M.  6,  522 — 550. 
Cartailhac,  E.,  Congr^s  internationale  d'anthropologie  et  d'archeologie  prehistorique, 

Paris  1889.     L'Anthropologie  1,  33  —  144,  248 — 254,  360—379. 
Ck)nipte  rendn  des  excursions  de  Session  extraordinaire  de  la  Societe  beige  de  Geo- 
logie,   de   Paleontologie    et   d'Hydrologie    ä   Namur    les    15   et    16   aoüt   1889. 

B.  S.  Beige  Geol.  3,  Mem.  460     524. 
CongrÖS  international  des  societes  de   Geographie   en   1889  von   A.  Breittmayer, 

B.  S.  Geogr.  Lyon  9,  33—45.  —  B.  S.  Geogr.  Rochefort  11,  75—81.  -  B.  S. 

Geogr.  Madrid  29,  7—48  von  Rafael  Torres   Campos.  —  B.  S.  languedoc.  d. 

Geogr,  1889  von  Leon  Malaville. 


428  Allgemeine  Geographie. 

Congr^S  colonial  international  de  Paris,  1889.  38%  pag*  Paris,  A.  Challamcl, 
1890.     Vergl.:  Senechal,  G.,  Nouvelle  Revue  63,  170 — 5. 

—  meteorologique  international,  tenu  h.  Paris  du  19  au  26  septembre  1889.  Procc* 
verbaux  sommaires  par  MM.  Moureaux,  Lasnc,  l'abbe  Maze.  47  pag.  Pari«, 
Impr.  nationale  18 $9' 

—  international  des  Americanistes.  Compte-Rendu  de  la  Septieme  Session,  Berlin 
18881  verfafst  v.  G.  Hellmann.     Berlin  1890. 

—  colonial  frangais  9  Decembre  1889  ä  Paris  par  De  manche,  Georges,  et  Trefen, 
Et.  R.  Frang.,  11,  2,5  —  35,  162  —  169,  227 — 230,  284 — 300.  Vergl.  Bull.  S. 
Fior.  S.  Afr.  d'Italia  Ö,  260—2. 

—  national  des  societes  frangaises  de  Geographie  XI«  Session. .  Montpellier  27— 
31  Mai  1890.  B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  192—206.  Guenot,  S.,  B.  S. 
Geogr.  Toulouse  9,  342 — 351. 

—  d'Hydrologie  et  de  Climatologie  ä  Paris  1889-     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  vcrb. 

481—494;  ^ 

—  des  Societes  savantes  de  la  Sorbonne  les  27—30  Mai  1890.  Section  Geo- 
graphique.     Rev.  d.  Geogr.  27,  140— 148. 

Cordier,  Henri,  Congres  internationale  des  Orientalistes  a  Stockholm   2.  - 12.  Sept. 

1889.     Toung  pao  1,  56—62,  143—147. 
Cust,  Robert,    The   eighth   international   oriental   congress   held    at  Stockholm  and 

Christiania,  September  1889.     Calcutta  Review  90,  364 — 387. 
Drapeyron,  Ludovic,    Le   congres   colonial  national  ä  Paris  1889-  9°*     Revue  de 

geogr.  26,  203—206. 
rreÄOll    Association   for    the    advancement    of   science.     XIX.  Session    at   Limogcs 

7.  Aug.  1890.     Nature  42,  399 — 600. 
Hamy,  E.  T.,    Compte  rendu   de   la  dixierae  session  du  congres  international  d'an- 

thropologie  et  d'archeologie  prehistoriques,  tenue  a  Paris  du  19  au  27  aoüt  i889« 

48  pag.     Paris,  Imp.  nationale. 
Hellmann,  G.,    Der  achte  internationale  Amerikanisten- Congress.    V.  G,  E.  Berlin. 

17,  453—459.     Vergl.:     Ausland    63,    864—8,  881 — 888.     Internat.  Archiv  f. 

Ethnogr.  3,  249—252. 
Heger,  Franz,  VIII.  russische  Archäologen-Congress  in  Moskau.     Ann.  k.  k.  Natur- 

hist.  Hofmus.  Wien  5,  Notizen  142—146. 
Journal  du  VIII«  congres  des  naturalistes  et  des  medecins  russes,     10  No.  (in  ru>N 

Spr.)      St.    Petersbourg    1890.     Vergl.:    L' Anthropologie   1,    494- -499.      Ino- 

strazeff,  A.,  B.  S.  Beige  de  Geol.  Proc.  verb.  4,  90—94. 
Heport    of   the    59.  Meeting    of   the    British  Association    for    the    advancepient  of 

Science,    held  at  Newcastle-upon-Tyne   in    September    1889.      15  t'     ^95^  "• 

116  pag.     London,  John  Murray. 
Rotoh,    A.  L.,    Meteorological    Congress    at    Limoges,    France.     Amer.  Met.  J.  7, 

316—320. 
Sooiet6  lielv6tiqae  des  sciences  naturelles,  reunie  ä  Davos,  73  session  les  18—10 

aoüt  1890.     Arch.  sc.  phys.  nat.  (3)  24,  381  -416,  485  —  538. 
Versammlung,  XXI.  Anthropologische,  in  Münster.   Ausland  63,  714 — 716,  727  —  30. 
— ,    Die  63.,    der  Gesellschaft  deutscher  Naturforscher  und  Ärzte  in  Bremen.    Gaea 

26,  pag.  705—739.    Ausland  63,  8p8— 811.    D.  Geogr.  Bl.  13,  197—202.    Naturw. 

Wochenschr.  5,  404 — 6,  414 — 17. 
— ,    XX.  Anthropologische,    in   Wien,    5. — 10.  Aug.    1889.     Bericht    von    Schaaf- 

hausen,  Leopoldina  26,  35-  40,   48  — 51,  .74- -80.     Von   Salomon  Rein  ach, 

L' Anthropologie  1,  482 — 491. 

—  ,    Allgemeine,   der  Deutschen  Geologischen  Gesellschaft   im  Jahre  1889.     Leopol- 

dina 26,  94—96,  105 — 109. 
Verslag  der  59.  algemeene  vergadering  van  het  Koninklijk  nederlandsch  aardrijk*- 
kundig  Genootschap,  3.  Mai    1890.     T.  N.  A.  G.  Amsterdam  (2)  7,  446-462. 

5.  Biographien  und  Nekrologe. 

BlOgraphisohe  Mittheilungen.    Leopoldina  26,  151—60,  109— 115. 
Timmermann,  J.  Ae.  C.  A.,  Necrologie.    T.  N.  A.  G.  (2)  7,  363 — 370. 


Hi,storische  Geographie.  429 

Antonio  Alzate  y  Ramirez,  Jose,  Biographie  von  Jesus  Galindo  y  Villa.     M.  S. 

Cient.  A.  Alzate.  3,  12-5  — 183. 
Ba'ber,  Edward  Colborne,  Nekrolog.     Pr.  R.  G.  S.  12,  468  —  471. 
Baird,  Spencer  Fullerton,  Nekrolog  von  Robert  Ridgway,  Garrick  Mallery,  William 

B.  Taylor,  William  H.  Dali,    John  W.  Powell.     Annual  Rep.  Smithson.  Instit. 

1888.     pag.  703  -44.     Washington  1890. 
Ball,  John,  Nekrolog  von  E.  H.  Giglioli.    B.  S.  Ital.  (3)  3,  337— 339i  von  Sir  Joseph 

Hooker.    Pr.  R.  G.  S.  12,  99-108.    Mit  Porträt.     Alpine  J.  15,    16—26,    von 

W.  Wolkenhauer.      Mit    Porträt.      D.  R.   f.  Geogr.  13,    139—141,-     V.  G.  E. 

Berlin  17,  86. 
Bams,  J.  W.,  Nekrolog.     Pr.  R.  G.  S.  12.  765-6. 
Barttelot,    Edmund    Musgrave,    Life  of,   being   an   account  of  his  Services  for  the 

relief  of  Kandahar,    of  Gordon,    and  of  Emin,    from  his  letters  and  diary,    by 

Walter  George  Barttelot.     410  pag.     London,  Bentley.     16  s.     Vergl.:  Black- 
woods Mag.  148,  pag.  837. 
Beliaiin,  Martin,  von  S.  Günther.     86  pag.     ff.     Bayerische   Bibliothek,  Bd.  13. 

Bamberg,  Buchtier.     M.  1,40. 
— ,    Ein    deutscher    Seefahrer    aus    dem    15.  Jahrh.    von  A.  Reichenbach.     VII- 

69  pag.  ♦  Würzen,  Kiesler.     M.  1,50. 
Bellardi,  Louis,   Notes  biographiques  par  Federico  Sacco.    B.  S.  Belge-Geol.  3.  Mem. 

456  —  460. 
Bodio.  Luigi,  V.  G.  E.  Fritzsche.     (Mit  Porträt.)     D.  R.  f.  Geogr.  12,  184. 
Brunias,  Alexandre,  Peintre  ethnographe  de  la  ün  du  XVIIIe  siecle.    Courts  notice 

sur  son  oeuvre,  par  E.  T.  Hamy.     L* Anthropologie  1,  49 — 56. 
Bunge,  Alexander,  Biographie  vQn  Adolf  Miessler.     Mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr. 

13,  137-9- 
Bnrton,    Sir  Richard  Francis,    Nekrolog.     Nature  42,    645—6.     Pr.  R.  G.  S.  12, 

756—763.     B.  Amer.  G.  S.  22,  620—623. 
Bnys-Ballot,  Christophoms  Henricus  Diedericus;  Nekrolog  von  W.  F.  Andriessen. 

Mit  Porträt.    D.  R.  f.  Geogpr.  12,  380  —  382.    Nature  41,  pag.  371;  von  W.  von 

Bezold:  Verh.  d.  Phys.  Ges.  Berlin  1890  No.  5;    von  Ernst  Wagner,  mit  Por- 
trät, Himmel  u.  Erde,  2,  386—9;  V.  G.  E.  Berlin  17,  85—86. 
Casati,  Gaetano,  Le  esplorazioni  di,  Seria  degli  itinerari  (mit  Porträt).    B.  S.  Geogr. 

Ital.  (3)  3,  418-  424.     A.  Dovara  B.  S.  Afr.  d'Ualia  8,  2-51—253.    Mit  Porträt. 

D.  R.  f.  Geogr.  12,  233. 
Chamay,  Desire,  Biographie  von  Adolf  Miessler;  mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  12, 

2.82—4. 
Ck>l'l2XIlbll8 :  siehe  Amerika,  Entdeckungsgeschichte. 
Cook,    Capitain,     by    Walter    Besant.     „Englishmen    of   action"    Series.      191  pag. 

London,  Macmillan  and  Co. 
— ,     Une    biographie    du    capitaine,    par  A.  Glardon.     Bibliotheque  universelle  et 

Revue  suisse.     1890.     No.  9. 
Goordes,  Gerhard,  Nekrolog  von  W.  Wolkenhauer.    Z.  f.  Schulg.  11,  257—58. 
Dallas,  W.  S.,  Nekrolog  von  A.  Gfeikie).     Nature  42,  132  —  133. 
Davis,    A  life  of  John,  by   Clemens  R.   Markham,   the   navigator  1550  — 1605. 

Discovery  of  Davis  Straits.     (The  world  great  explorers  Vol.  I).     IV- 301  pag. 

London  u.  Liverpol,  George  Philip  &  Son.   1889-    4  s  6  d. 
Deohen,  Heinrich  v.,   von  Laspeyres,  H.,   Ein  Lebensbild.    Mit  Porträt.    Verhdl. 

naturh.  Ver.  Bonn.  46,  II.  18891   165  -340.   Z.  f.  Berg-,  Hütten-  u.  Salinenwcsen. 

in  Preussen  38,  2,  151  — 196. 
Deslongoliainps,   Eugene-Eudes,   Nekrolog  von  A.  Bigot.     B.  S.  Geol.  de  France. 

(3)  18,  380-391- 
Dools,  Camille,  L'explorateur.     Lettre  du  General  Poizat.    CR.  S.  Geogr.  Paris 

No.  3,  52—55. 
"E-min  Pasolia,  siehe:  Äquatorial-Afrika. 
Faidherbe,  Nekrolog  von  Bronelard-Faidherbe.    Mit  Porträt.    B.  S.  Geogr.  Lille  13, 

53--56- 
Favre,  Alphonse,  Nekrolog.     Nature  42,  299. 
Fremont,  John  Charles,  Nekrolog  von  A.  A.   Hayes.     Pr.  R.  G.  S.  12,  563 — 565. 

Globus  68,  141  -  142. 


430  Allgemeine  Geographie. 

Fuente,  Vicente   de   la,    como   socio   de   la  geografia  de  Madrid.      Conferencia  j>or 

Manuel  de  Foronda.     B.  S.  Geogr.  Madrid  28,  298 — 326. 
Geikie,  Archibald,  Biographie  mit  Porträt.    Gcol.  Mag.  New  Ser.  Dek.  HL  7,  49  -  51« 
Q-ibb,  Charles,  Nekrolog.     Canad.  Rec.  Sc.  4,   183-  188. 
Gray,   Asa,  Nekrolog   von  James  D.   Dana   and  William  G.  Farlor.     Annual  Rep. 

Smithson.  Inst.  18881  745—825.     Washington   1890. 
Hartt,  Charles  Frederik,    Nekrolog  von   G.    Matthew,     Mit   Porträt.     Canad.  Rec. 

Sc.  4,   III  -  130. 
Hubert,  Edmond,    Nekrolog    von    Bernhard    Landgren.      Geol.    Foren.    Stockholm. 

Förhandl.  12,  451 — 452 
Helm,  Victor,  Nekrolog  von  Ed.   Hahn.     Ausland.    63,   385-386. 
Hendrik,  Hans,   Nekrolog  von  W.  Wolkenhauer,   mit  Porträt.    D.  R.  f.  Geogr.  12, 

573— 575- 
Hill,  S.  A.,  Nekrolog  von  H.  F.  B(lanford).    Nature  42,  616. 

Heyfelder,  Oskar  Ferdinand,  Nekrolog.    Mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  13,  45  —  4^- 

Hunfalvy,  Johann,   Denkrede   von    Karl   Keleti.      Mit  Porträt.     Ungar.  Revue  10, 

273—289. 
James,    Frank   Linsley,   Nekrolog  von   J.   A.   u.   W.  D.  James.      Pr.  R.  G.  S.  12, 

425—427. 
Jametel}  Maurice,  Nekrolog  von  Ch.  Shefer.     Toung  pao  1,  70—72. 
Kane,  K.,  The  Arctic  Hero,  by  M.  Jones.    168  pag.    London,  Nelson. 
Kanitz,  Felix,  Biographie  mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  12,  571  —  573. 
KJeml^  Th.,    Nekrolog  von  W.  Wolkenhauer,  mit   Porträt.      D.  R.  f.  Geogr.  12, 

477-478. 
Klutsohak,  Heinrich  W.,  Nekrolog  mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  12,  524—526. 
Koseritz,  Karl  von,   Nekrolog  von  Henry  Lange  und  Karl  von  den  Steinen.     Aus- 
land 63,  502  —  505.     Export  12,  Nd.  25,  349,  31,  450. 
Lamioy,  Gilbert  de,  La  vie,  les  voyages  et  aventures  de,  Chevalier  lillois  au  XV« 

siecle.     *.     par  L.  Quarre-Reybourbon.     B.  S.  Geogr.  Lille  14,  12 — 34. 
Livingstone,  David,  Vie  et  voyages,  par  Alexandre  Gavard  et  Ami  Perier.  fT. 

*.    Precede  d'une  lettre  de  Paul  Chaix.    4«  ed.  VlII-290  pg.  Paris,  Delagrave.  18. 
Loomis,  Elias,   Nekrolog  von  H.  A.  Newton,  mit  Porträt.    Am.  Met.  J.  7,  97—117. 

Am.  J.  Sc.  (3)  39,  427—456. 
Maokay,  Alexander,  Nekrolog- von  J.  A.  Grant.    Blackwood's  Mag.  147,  721—721. 
Martins,   Charles,   Nekrolog  von   P.  Magnus.     Leopoldina  26,  27 — 29.     Von  \Y. 

Wolkenhauer  D.  R.  f.  Geogr.  12,  92 — 94. 
Mauch,  Karl,  von  E.  Mager,  Lebensbild  eines  Afrikareisenden.  I.  u.  II.  Heft.  pag.  i— 

128.  *     Stuttgart*,  Kohlhammer,     ä  M.  0,70. 

Metzger,  Emil,  Nekrolog  von  K.  von  den  Steinen.     Ausland  63,  600. 

Mo  Nair,  Memoirs  of  William  Watts,  by  J.  E.  Howard,  late  of  „Connaught 
House"  Mossooree,  of  the  Indian  survey  Department,  the  first  European  explowr 
of  Kafiristan.     Mit  Porträt.     83  pag.     London,  D.  J.  Keymer.    1889.  i-* 

Mohn,  H.,  Biographie  von  W.  Wolkenhauer,  mit  Portrait.   D.  R.  f.  Geogr.l2,  329-  ^i- 

MÜUer-Mylius,  Karl,  Nekrolog  von  Alex.  Braun,  mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  12, 

^84-^85. 
Lord  Napier  of  Magdala,  Nekrolog  von  J.  A.  Grant.    Pr.  R.  G.  S.  12,  170— i":- 
Nenmayr,  Melchior,  Nekrolog  von  A.  Penck.    M.  d.  D.  u.  O.A.  V.  1890,  38— 

40.     Von  A.  G.  Nathorst,   Geol.   Foren.  Stockholm.  Förh.  12,  1 30— 132. 

Von  V.  Uhlig,  J.  k.  k.  geol.  R.  40,  i — 22.      Von  Benecke.     Neues  Jahrb. 

f.  Min.  Geol.  1890.  I.  20  pag.  Beilage.     Von  K.  A.  Weithofe r,   M.  d.  k.  k. 

Geogr.  G.  Wien  33,  122—124.      Von    P.  Schwahn,    Himmel    und   Erde  3, 

53  —  35;  V.  G.  E.  Berlin  17,  86. 
Passavant,  Karl,  Nekrolog  von  A.  Gönner.    Verhandlungen  der  Naturforschenden 

Gesellschaft  in  Basel.     Theil  3,  Heft  3  (Schluss).      Mit  öf  u.  12  ff-  P«ß-  53' 

— 900.     Auch  als  Sep.-Abdr.     Basel,  Genf,  Lyon,  H.  Georg.     8  M. 
Perry,  Stephen  Joseph.     Nature  41,  299  —  280. 
Peters,  Karl,   Biographie  von  W.  Wolkenhauer,   mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  12, 

522  -  524.     Gaea  26,  44 — 46. 
Pettersen,  Karl,  Nekrolog      Geol.  Foren.  Stockholm   Förhandl.  12,  193  ~  I94- 


Historische  Geographie.  431 

Prshewalsky,  Nikolai  Michailow'itsch,  Biographische  Skizze  von  N.  ().  Dubrowin 

mit  4    Porträts,    3    Autographen,  a   Phototypien    und    Uebersichtskarte    von    4 

Reisen.      60a  pag.     (In  niss.  Spr.).      St.  Petersburg.     5  Rb.   —    Nekrolog  von 

Wilhelm  Henckel,  Ausland  63,  788  —  792. 
Quenstedt,  Friedrich  August,    Nekrolog    von  Oskar  Fraas.      Neues  Jahrb.  f.  Min. 

Geol.  1890.  I.  7  pag.  Beilage.    Von  H.  B.  Geinitz.   Leopoldina  26,  lao — 121. 
Radde,  Rückblick  auf  die  Reisen  von  Dr.  Gustav,  1852—1890.      Globus  68,   241 

—  244,  273-275,  300—302. 
Raimondi,  Antonio,  Nekrolog  von  Clemens  R.  Markham.    Pr.  R.  G.  S.  12,  763 — 765. 
Rosenberg,  H.  v.,  Nekrolog  von  W.W.    Mit  Porträt.    D.  R.  f.  Geogr.  u.  Stat.l2, 

236. 
Rodler,  Alfred,  Nekrolog.     M.  d.  k.  k.  G.  Wien  33,  421 — 423. 
Roze,  Jean,    hydrographe    dieppois    du    milieu    du  XVI«  siecle,  par  E.  T.  Hamy. 

Bull.  hist.  et  descript.  1889.  pag.  87-96. 
SchafliaeTltl,  Carl  Emil  von,  Nekrolog  von  Ludw.  Böhm.    8  pag.    Aus:  „Bayer. 

Industrie-  u.  Gewerbebl.*'     München,  Literarisch-artist.  Anstalt.     M.  0,40. 
Sohleinitz,  Georg  von,  Biographie  von  Adolf  Mi  essler,  mit  Porträt.    D.  R.  f.  Geogr. 

^     12,  425—428. 
Schmarda,   Ludwig  Karl,    Biographie    von  M.,    mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  12, 

474-476. 
Schimper,  Karl,  Ldjen  u.  Leistungen  des  Naturforschers.    Vortrag  von  G.  H.  Otto 

Volger,  gen.  Senckenberg,   gehalten   in   der   ersten  Gesammtsitzg.  der  62.  Vcr- 

sammlg.  deutscher  Naturforscher  u.  Aerzte  zu  Heidelberg  1889.    Nach  der  amtl. 

Kammerschr.  d.  Tagblattes  der  Versamralg.  3,  mit  erläut.  Beigaben  verm.  Aufl. 

56  pag.     Frankfurt  a.  M.  1889,  Reitz  u.  Koehler.     M.  1,50. 
Sed^wick,  Adam,  The  Life  and  Lettres  of,  by  J.  W.  Clark  and  T.  M'Kcnny  Hughes. 

2  Vol.  539  u.  640  pag.     Cambridge,  University  Press. 
Semler,  Heinrich,  Nekrolog  von  W.  Wolkenhauer.     Mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr. 

13,  91-94- 
Sladen,  Sir  Edward  B.,  Nekrolog.     Pr.  R.  G.  S.,  12,  113. 
Smyth,  Sir  W.  Warington,  Nekrolog.     Pr.  R.  G.  S.,  12,  427. 
Stanley:  siehe  Äquatorial-Afrika. 
SteinliaTlser,  Anton,  Nekrolog  von  O.  Stapff.     M.  d.  k.  k.  Geogr.  G.  Wien,  33, 

119—122.     Nekrolog  von  Artaria.    Wien.    4  pag.     Vergl.  Z.  f.  Schulg.,  11, 

193-7. 
Snlivan,  B.  J.,  Nekrolog  von  H.  N.  Sulivan.     Pr.  R.  G.  S.  12,  113     4. 
de  Tohihatohef,  Pierre,  Nekrolog.     Pr.  R.  G.  S.  12,  765. 
Thomson,  Joseph,  Mungo  Park  and  the  Niger,    ff.  *.    338rpag.  London,  George 

Philip  and  So.     4  s.  6  d. 
Tinne,  Alessandrina,  Viaggiatrice  Africana,    von    R.  Rizzetto.     B.  S.  Geogr.  Ital. 

(3)  3,  886-912. 
Trivier,  Biographie  von  Bartel.    Mit  Porträt.    B.  S.  Geogr.  Rochefort.  U,  104 — iio. 
Tschndi,  Joh.  Jak.  von.     Mit  Porträt.     Nekrolog.     D.  R.   f.  Geogr.  12,    186. 
Vemon,  R.,   Rev.  James  Calvert,  or,   frora  dark  to  dawn  in  Fiji.     ff.    New  York, 

Fleming  H.  Revell,  IV- 160  pag.     dol.  0,75. 
Vogel,  Eduard,  Der  Afrikaforscher,  von  A.  Pah  de.    36  pag.    (Samml.  gemeinvcrst. 

Vortr.  Nr.  82.)     Hamburg,  Verlagsanstalt.     M.  0,50. 
Vogt,  Karl,  Biographie  von  W.  Wolkenhauer.     Mit  Porträt.     D.  R.  f.  Geogr.  13, 

43—5- 
von  Waldbarg,  Karl,  Nekrolog.     D.  Geogr.  Bl.  13,  pag.  118. 
Walter,  Alfred,  Nekrolog.     D.  Geogr.  Bl.  13,  Heft  i  u.  2,  pag.   118— 119. 
Wifsmann,  H.,  Reichskommissar,    Ein  Bild  seines  Lebens   und  Strebens  von  Hugo 

Elm.     32  pag.     Dresden,  Bertling.     M.  0,60. 
Wolf,    Ludwig,    Nekrolog    von    Adolf   Miefsler,    mit  Porträt,     D.  R.  f.  Geogr.  12, 

33*— 334;  V.  G.  E.  Berlin  17,  82. 
Yule,  Sir  Henry,   Nekrolog  von  Robert  Maclagan.     Pr.  R.  G.  S.  12,  108 — 113.  — 

Von  C.  H.  Giglioli.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  238—243.  —  Von  E.  Delmar 

Morgan.     Mit   Porträt.     Sc.  G.  M.  6,  93 — 98.    —    Von  Henri  Cordier:    C. 

R.  S.  Geogr.  Pari?  No.  2,  26 — 29.     Toung  pao  1,  66 — 68,  D.  R.  f.  Geogr.  12, 

428—30;  V.  G.  E.  Berlin  17,  82-85. 


432  Allgemeine  Geographie. 

Zweifel,  Josua,  Biographie  von  J.  J.  Egii,  mit  Porträt   u.  *.     D.  R.  f.  Geogr.  12, 
378— 379- 

6.  Geographie  der  Geschichte. 

Bonardi,  C,   Manuale   di  geografia  storica      Teil  II.    Medio  evo  c  epoca  modema. 

Turin  1889.     L.  2,50. 
— ,  Ercole,    Manuale  di   geografia  storica,    compilato   ad   uso   delle   scuole   classicbe 

secondo   le   ultime   modificazioni   ai   programmi   dei  ginnasi  e  dei  licei,    conpre- 

fazione  di  Cosimo  Bertacchi.    Parte  IT.    VIII-i69  P^*     Torino,  Rosenberg  c 

Sellier.     L.  2,50.  16. 

Dolci,  P.,    Compendio  di  geografia  storica  comparata  e  storia  della  geografia.     303 

pag.     Neapel,  Morano,  1889*     ^'  3*5^' 
Fabris,  C,  Nozioni  di  geografia  storica  dei  tempi  anticfai.     Sekt.  II:     Era  romana. 

120  pag.     Turin.     L.  0,80.  12. 

Gllisleri,  Arcangelo,   Piccolo  manuale  di  geografia  storica.    Parte  I.  2  ed.    179  pag. 

Bergamo,  Cattaneo.     L.  1,50. 
Guy  le  Strange,  Falestine  and  the  Moslems :  a  description  of  Syria  and  the  Hol}*- 

Land,  from  650  to  1500.     Translated    from    the  works  of  the  mediaeval  Arab 

geographers.     London,    Palestine    Exploration    Fund.     XXII-604   pag.     f-j-.    *. 

12  s.   6  d. 
Halevy,  J.,  The  nation  of  the  Mards.     Babylonian  Record  4,  IV.   73 — 79. 
Hlrsohfeld,  Gustav,  Bericht  über  die  Fortschritte  in  der  geographischen  and  topo- 
graphischen Kenntniss  der  alten  griechischen  Welt.    Geogr.  Jahrb.  14,  145  — 184. 
Hirth,    Alte  Kaiser-Gräber  in  Centralasien.     Z.  f.  Ethnologie  22,  52 — 55. 
Hngues,  L.,  Manuali  di  geografia  antica.     III:  Asia;  Africa  settentrionale.    127  pag. 

Torino,  Löscher.     L.  1,50. 
de  la  Graviore,   Jurien,   L'empereur  Julien  et  la  flotille  de  TEuphrate.     ittude  de 

geographie  moderne  et  de  Strategie  antique.     Revue  des  deux  mondes    i.  April 

1890,  576—597. 
Kothe,    H.,     Die    Bemsteininseln   bei    Timaios.      Jahrbücher    für    Philologie    141, 

184—186. 
Habolsson,  L'enigme  geographique  du  livre  de  Judith,   Bethulie.     36  pag.     Pari«, 

Palme.     (Extr.  de  la  Revue  du  monde  catholique.) 
Reioliardt»  C,   Landeskunde   von  Skythien   nach  Herodot.     129  pag.     Inaug.-Di$6. 

Halle- Wittenberg  1889. 
Sohrader,  Eb.,   Zur  Geographie  des  assyrischen  Reiches.     Sitzungsber.  Acad.  Berlin 

1890.    17,    321 — 346. 
Smith,  C,  The  site  of  Olbia  in  Cilicia.     Classical  Review,  4,  185—180.  4- 

Volz,  B.,  Grundrifs  der  alten  Geographie.    2.  Aufl.    Berlin,  Spamer.    1889*    M.  i,6a 
"Winokler,  A.,   Noch   einiges  Über  die  Qialdäer.     Zeitschrift    für  Assyriologie  4,  4. 


Andrä,  J.  C,  Kleiner  historischer  Schul-Atlas.  Sonderausg.  v.  12  Geschichtskarten 
zu  den  «geschichtl.  Lehrbüchern».  4.  Aufl.  19  färb.  Kart.  m.  4  S.  Text. 
Leipzig,  Voigtländer.     M.  0,60. 

Bamberg^)  K.,  Schulwandkarte  von  Palästina  im  biblischen  Zeitalter,  i  :  250  000. 
9  Blatt,  7.  Aufl.     Chromolith.     Berlin,  Chun.     M.  10.  qu.  gr.  Fol. 

Fillion,  L.  Cl.,  et  H.  Nioole,  Atlas  geographique  de  la  Bible,  d'apres  les  docu- 
ments  anciens  et  les  meilleures  sources  frangaises,  anglaises  et  allemandes  con- 
temporaines.     VI-62  pages  k  2  col.     Paris  et  Lyon,  Delhomne  et  Briguet.      4. 

Gaebler,  Ed.,  u.  E.  Oppermann,  Schulwandkarte  v.  Palästina  zur  Zeit  Qiri>ti. 
(Aus  der  Vogelschau.)  1:200000.  4  Blatt.  Farbendr.  Neustadt  O.-Schl., 
Frz.  Heinisch.     M.  15.  Imp.-Fol. 

Ghisleri,  Arcangelo,  Testo-atlante  di  geografia  storica  generale  e  d'Italia  in  parti- 
colare.  cont.  42  tavole  colorate,  83  carte  e  piii  di  120  cartine.  parte  I.  Medio 
evo,  disp.  1  —  4,  84  pag.  II.  Evo  modemo,  disp.  i — 4,  80  pag.  ff.  Bergamo,  frat. 
Cattaneo.     L.  i  la  dispenza.  4* 

Hanns,  J.,  Atlas  de  geographie  historique.  I.  Antiquite  Orientale,  grecque  et  rc- 
maine.  24*.     Brüssel,  Castaigne.     Fr.  1,25.  4- 


Historische  Geographie.  4li3 

Ho£Einani),  H.,  Schulwandkarte  v.  Palästina.     Nach  den  besten   ()ii eilen  u.  method. 

Grundsätzen    entw.  u.  gez.  i  :  247  000.      6  Blatt.  Chromolith.      Düsseldorf,    F. 

Bagel.     M.  6.  qu.  gr.  Fol. 

Eiex>ert,    Heinr.,    Atlas    antiquus.     la  lith.  u.  color.    Karten   zur  alten  Geschichte. 

10.  bericht.  Aufl.     Berlin,  D.  Reimer.     M.  5.  qu.  gr.  Fol. 

— ,    Neue  Wandkarte  v.  Palästina      Neue  in  dem  Theile    westlich    d.  Jordan    nach 

der  neuen  engl.  Aufnahme  bearb.  Ausg.  i  :  aoo  000.     8  Blatt.     6.  bericht.  Aufl. 

Chromolith.     Berlin»  D.  Reimer.     M.  8-  gr.  Fol. 

— ,    Volksschul-Wandkarte  v.  Palästina,  i  :  300  000.    Neue,  nach  der  engl.  Aufnahme 

V.  Palästina  W.    vom  Jordan    bericht.    Bearbeitg.     3.  neubearb.  Aufl.     4  Blatt. 

Farbendr.     Berlin,  D.  Reimer.     M.  4.  Imp.-Fol. 

— ,    Wandkarte  zur  Erläuterung  der  biblischen  Erdkunde  alten  u.  neuen  Testaments, 

im  Auftrage  der  städt.  Schuldeputation  zu  Berlin  bearb.  i  :  300  000.   Neue  Ausg. 

4  Blatt.  Farbendr.     Berlin,  D.  Reimer.     M.  4.  Imp.-Fol. 

-  ,  u.  Carl  Wolf,  Historischer  Schulatlas  zur  alten,   mittleren  u.  neueren  Geschichte 

in  36  färb.  Karten.  5.  bericht.  Aufl.  Berlin,  D.  Reimer.  M.  3,60.  qu.  gr.  4. 
Leeder,  E.,  Wandkarte  v.  Palästina,     i  :  300  000,   rev.    7.  Aufl.  v.  Dr.  M.  Leeder. 

4  Blatt.     Chromolith.     Essen,  Baedecker,  1889*     ^^*  4-  g^*  ^^^* 

Meredo,  Manuel,  Atlas  elemental  de  geografia  historica.    28t.     Madrid,  J.  Palacios, 

1889.     9  Pes.  4. 

Rübsamen,  Chr.,  Schulwandkarte  der  Länder  der  heiligen  Schrift,     i  :  a  125  000, 

4  Blatt.     Glogau,  Flemming.     3   M.  Fol. 

Vat,  L.,  Atlas  de  Geographie  ancienne  et  du  moyen  age.  Paris,  Gedalge,  1889.  Fr.  2,50. 
Vidal-Lablache,  Collection  de  cartes  murales  (rccto  et  vero)  Echelle  de  i  :  320  000. 

No.  23 :  Carte  de  l'Orient  pour  l'etude  de  l'histore  du  peuple  hebreu  jusqu'aux 

Premiers  siecles  de  l'ere  chrctienne.  —  23  bis:  Palestine  divisee  en  douze  tribus. 

—  23  ter:  Palestine  au  temps  de  Jesus-Christ.     Paris,  Colin  &  Co. 

7.  Geographische  Onomatologie. 

Alexis,  Origine  indigene  du  nom  de  l'Amerique.  Rev.  franc.  1890.  Rev.  seien ti f. 
46,  316—7. 

Benes.  Julius,     Die  gebräuchlichsten  Bergbezeichnungen   im  Cechisch-Slovakischen. 

XV.  Jahresber.  d.  Vereins  d.  Geographen  a.  d.  Univers.  Wien. 
Bonnet,  Emil,  Origine  et  transformation  du  nom  de  la  ville  de  Cette.     B.  S.  Geogr. 

Montpellier  13,  5-18. 
Bradley,  H.,  The  etymology  of  Teuton.  Academy  N.  938.     pag.  288. 
Brunliofer,  Hermann,  Pontische  Völkemamen.     Z.  f.  wiss.  G.  7,  415 — 417. 
CliristaJler,  J.  G.,  Einheitliche  Schreibweise  für  afrikanische  Namen  und  Sprachen. 

Z.  S.  f.  afrikan.  Sprachen  3,  247  -  264. 
Denns,  A.  Rolland  de,   Dictionnaire    des  appellations  ethniques   de  la  France   et  de 

ses  colonies.     666  pag.     Paris,  Lechevalier.     fr.  lo. 
Egli,  J.  J.,     Über  die   Fortschritte    in    der  Geographischen   Namenskunde      Geogr. 

Jahrb.  14,  1  —  30. 
Frere  Alexis,  M.  G.,  L'origine  indigene  du  nom   de  L'Amerique.     R.  Fran^.     12, 

^34—5- 

Gabler,  L.,  Die  geographischen  Eigennamen  im  Lichte  der  geographischen  Namen- 
kunde oder  Toponomastik.  Aus:  Neue  Bahnen.  Monatsschrift  f.  eine  zeitge- 
mässe  Gestaltung  der  Jugendbildung.    1890.    Heft  2.  Vergl.  Z.  f.  Schulg.  11,  350. 

Ganzenmüller,  Konrad,  Definitions  of  geographical  names  with  instructions  for 
correct  pronunciation,  for  the  various  higher  schools.  A  Supplement  to  every 
school  geography.     Forts,  v    21.     B.  Am.  G.  S.  22,  211  — 217. 

— ,  Definition  of  geographical  names.  (The  iberian  peninsula).  B.  Amer.  G.  S.  22, 
566—574. 

Haselmayer,  Joh.  Evang.,  Über  Ortsnamenkunde.  LVI  pag.  WUrzburg.  Kellner. 
M.  0,60. 

Hildebrand,  R.,  Geogpraphische  Namendeutung.  Aus:  Z.  f.  d.  deutschen  Unter- 
richt.    4.     1889.     Vergl.  Z.  f.  Schulg.     11,188—89. 

Kandelsdorfer,  Karl,  Beiträge  zur  Rechtschreibung  und  Deutung  türkischer  geogra- 
phischer Ortsnamen.     Wien,  Verlag  dt  k.  k.  Generalstabes. 


434  Allgemeine  Geographie. 

Kausoh,  Osk.,    Die   Namenkunde   der  Länder  und  Städte   des   Deutschen   Reich». 

TV-^^o  pag.     Leipzig,  Heitmann.     M.  3. 
Ha^nill,  Ant.,   De   la   repartition   de  certains   noms   geographiques  dans  le  departe- 

ment  de  l'Ain  et  Test  de  la  France,  notamment   des  noms  de  lieux  termines  en 

iat,  ien,  ains,  ex  et  y.    2  *.    Bourg,  imp.  Authier.    (Extr.  des  C.  R.  du  congrcs 

nat.  de  geogr.  de  Bourg.  1888). 
Malende,  E.,  Über  Benennung  und  Einteilung  der  Sudeten  in  früherer  Zeit«    85  pag- 

Inaug.-Diss.  Halle  Wittenberg  1890. 
Marcoil,  Jules,  Amerriques,  Amerigho  Vespucci,  and  America,     ff.     Annual  Rep. 

Smithson.  Inst.  1888,  647  -  674.     Washington  1890. 
Ogden,  Herbert  G.,  HeiTle,  Gustav,  Baker,  Marcus,  and  Thompson,  A.  H.,  Re- 

marks  on  geographic  nomenclature.     N.  G.  Magaz.  2»  %(n — 285* 
Pacella»  P.,  Vocabolario  geografico  universale  dei  principali  nomi  di  geogra6a  mo- 

derna.     755  pag.     Neapel,  Morano  1889. 
Perrin,  Origin  et  importance   historique   des   noms  geographiques  neuchatelois.    B. 

S.  neuchatel.  geogr.  ö. 
Reyes,  Onomatologia  geogräfica  de  Morelos.    B.  S.  geogr.  y  estad.  Mexic.  (4)  1,  No.  5, 
Rng^e,  S.,    Die  Namen  des  Erzgebirges.     Jahrb.  d.  Erzgebirgs-Zweigvereins  Chem- 
nitz I,  pag.  I — 16. 
Scblaginweit,  Emil,  Der  Name  des  höchsten  Berges  der  Erde.    Peterm.  Mitteil.  36, 

251—252. 
Soblottmann,  Über  Deutung  erdkundlicher  Namen.    Z.  f.  Schulg.  U,  259—271. 
Sohneller,  Chrn.,  Tirolische  Namensforschungen.      Orts-    und  Personen-Namen  de- 

Lagerthaies  in  SUdtirol.      Mit    e.  Anhange    u.    e.   Kartenskizze.     XIV-373  pag. 

Innsbruck,  Wagner.     M.  8. 
SchurtZ,  Fergunna.    Ausland  63,  301- -306. 
Schweitzer,  Charles,  Lette  ou  Lede?      Quel    est    le    nom  veritable  des  valIon>  ou 

marais  des  dunes   de  Gascogne  ?      (Reponse  par  Dulignon  -  Desgranges).     B.  S. 

Geogr.  C.  Bordeaux  (2)  13,  469—70,  531—33. 
Undeatsohe  Schreibweise  deutscher  Städtenamen,  von  St.   Z.  f.  Schulg.  U,  161— 16t. 
United    States    Board,    on    Geographie    names.     B.  Amer.  G.  S.  22,  326—33^, 

651  —  660. 
Valeton,  J.  M.,    Über    den    Namen    Graeci    u.    den    ältesten    Bemsteinhandel   der 

Hellenen.    IL    'EkXag  II.  I.  1889.     pag.  27 — 48. 
VasenitLS,  V.,  Über  die  Namen  der  Gemeinden  Finnlands.    10  pag.    Fennia  3,  13- 
Vogt,  Paul,   Die  Ortsnamen  im  Engersgau.     Eine   Untersuchung.     61  pag.    Progr. 

Gymnas.  Neuwied  1890. 
Wisnar,  Jul.,  Untersuchungen  zur  geographischen  Namenkunde  auf  Grundlage  von 

Vinc.  Brandt's  Erklärung  topographischer  Eigennamen.     Mit  e.  Vorbemerkg  v. 

Dr.  Konr.  Jarz.     72  pag.     Znaim,  Fournier  &  Haberler.     M.  1,50. 

V.    Mathematische  Geogp^aphie  und  allgemeine  physische 

Geographie. 

I.     Hand-  und  Lehrbücher. 

Bogman,  J.  R.,  Grundlehren  der  mathematischen  Geographie  u.  Übersicht  d.  Welt- 
gebäudes f.  Gymnasien,  Realschulen  u.  and.  höh.  Lehranstalten.  5.  verb.  Aufl. 
hrsgb.  V.  Vering.     56  pag.     ff.     Düsseldorf,  Schwann.     M.  0,75. 

Gombeth,  E.,  et  Porchon,  P.,  Cours  de  cosmographie  et  de  topographie.  6  t. 
ff.     199  pag.     Paris,  Alcan.     fr.  3,50. 

Cowham,  Joseph  H.,  Graphic  Lessons  in  Physical  and  Astronomical  Geography. 
Designed  to  meet  the  Requirements  of  Male  and  Female  Candidates  for  Certi- 
ficates,  &c.     ff.     235  pag.     London,  Simpkin.    1889. 

Günther,  Siegmund,  Handbuch  der  mathematischen  Geographie.  (Bibl.  geogr. 
Handbücher.  Hrsgb.  von  Ratze  1.)  753  pag.  mit  155  Abbildg.  Stuttgart, 
J.  Engelhom.     M.  16. 

Hinman,  R  ,  Ecletic  Physical  Geography.    382  pag.    ♦.    London,  Low.  1889»    5^^* 

Legras,  G.,  Cours  elementaire  de  cosmographie.  ff.  30  pag.  Reims,  imp.  Matot- 
Braine. 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  435 

Pa^,  T.,  The  earth  and  the  solar  system,  together  with  chapters  on  latitude,  and 
longitude,  tides,  currents,  winds  and  climate.  loth  edit.  revised  and  enlarged  and 
partly  re-written.     64  pag.     London,  MoflTat.     is.  12. 

Rüefli,  J.,  Leitfaden  der  'mathematische  Geographie.  Für  den  Unterricht  an  mitt- 
leren Schulanstalten,  sowie  zum  Selbststudium  bearbeitet.  2.  Aufl.  VI-96  pag. 
Bern,  Schmid,  Francke  &  Co.     fr.  1,50. 

Wolff,  Rud.,  Handbuch  der  Astronomie,   ihrer  Geschichte  u.  Litteratur.      In  2  Bdn. 

1.  Halbbd      XVI-384  pag.  m.  Holzst.     Zürich,  Schulthess.     M.  8« 
Woodward,  R.  S.,  Mathematical  Theories  of  the  Earth.      Am.  Journ.    of  Science, 

(3)  38,  337- 
Yotmg,  C.  A.,  The  Clements  of  astronomy.    Boston  and  London. 

2.  Kosmologie. 

Fritz,  H.,  Die   wichtigsten  periodischen  Erscheinungen  der  Meteorologie  und  Kos- 
mologie.    427  pag.   ff.  u.  f.     Leipzig,  F.  A.  Brockhaus.     1889. 
Grützmacher,  Der  Mond  und  das  Wetter  in  Magdeburg  während  der  Jahre  1881 

-  1889-    Jahresb.  u.  Abh.  Naturw.-Ver.  Magdeburg.  Jahrg.  1889. 
Hergesell,  H.,  Die  Entstehung  der  Welt  und  die  geologische  Zeit.      Peterm.  Mitt. 

36,  198—199. 
Hu^enel,  £.,  Schlagwetterexplosionen  und  Sonnenflecken.      Himmel  und  Erde  2, 

291 — 294. 
Jensen,  P-,  Cosmologie  der  Baby lonier.    546  pg.   3*.  Strassburg,  Trübner.         M.40. 
Koppen,  W.,  Ueber  harmlose  und  kritische  Tage.    Naturw.  Wochenschr.  5,  136 — 138. 
Meyer,  G.,    Studien    über    den  Einfluss  des  Mondes  auf  die  Witterung.     A.  Hydr. 

18,  245— *5 7- 
Pfeil,  L.  V.,  Temperaturveränderungen  auf  der  Erdoberfläche    und  Erdmagnetismus, 

Polarlicht  u.  damit  verbundene  Vorkommnisse.     25  pag.  Leipzig,  C.  H.  Mayer. 

M.  I. 
Wagner,  Ernst,  Schlagwetterexplosionen  und  kosmische  Ursachen.  Himmel  u.  Erde 

2,  436-438. 

3.  Mathematische  Geographie   uad  Kartographie. 

a.  Mathematische  Geographie  im  Allgemeinen, 

Corti,  Jose  S.,  Determinacion  de  la  latitud  de  un  lugar  y  del  azimut  de  una  linea  sin 
usar  mas  instrumcnto  que  un  circulo  azimutal.     A.  S.  Cient.  Argentina  30,  39 — 56. 

Dollen,  W.,  Stern  -  Ephemeriden  auf  das  Jahr  1890  zur  Bestimmung  von  Zeit  und 
Azimut  mittels  des  tragbaren  Durchgangsinstruments  im  Verticale  des  Polar- 
sterns.   XLIV-53  pag.     St.  Petersburg  u.  Leipzig,  Voss  Sort.     M.  4. 

G^aülot^  A.,  Sur  les  variations  constatees  dans  les  observations  de  la  latitude  d'un 
meme  lieu.     C.  R,  Ac.  Paris  111,   559 — 562. 

Jakob,  Richard,  Das  Messrädchen.  Mit  Gebrauchsanweisung.  Besp.  Z.  f.  Schulg. 
11,  252.     Bonn,  F.  Soenecken.     M.  4. 

Krebs,  Wilhelm,  Trigonometrischer  Beweis  dafür  dass  die  Linien  des  Gradnetzes  eines 
Globus  einander  unter  rechten  Winkeln  schneiden.     Z.  f.  w.  G.  7,  529 — 531. 

Marcuse,  A.,  Resultate  der  fortgesetzten  Berliner  Beobachtungsreihe  betreffend  die 
Veränderlichkeit  der  Polhöhen.     Sep.-Abdr.  a.  Astronom.  Nachr.     Berlin. 

Radan,  R.,  Remarque  relative  a  une  cause  de  Variation  des  latitudes.  C.  R.  Ac. 
Paris  111,  558 — 9. 

Snpan,  A.,  Schwankungen  der  Erdachse.     Peterm.  Mitteil.  36,  132. 

Sohenck,  Ed.,  Orologio  solare  universale  a  tempo  medio,  con  prefazione  di  G.  V. 
Schiaparelli.     5  f.     Xn-53  pag.     Milano,  Ulrico  Hoepli.     L.  3,60. 

Tilmont,  V.,  Nouvelle  mappe  monde,  donnant  pour  tous  les  points  du  globe  les 
heures  de  lever  et  de  coucher  de  soleil  et  la  longueur  du  jour  aux  deux  sol- 
stices.     B.  S.  Geogr.  Lille  13,  275—291. 

b.   Geodäsie. 

Banernfeind,  Carl  Max  v.,  Das  bayerische  Präcisions-Nivellement.  8-  Mittheilg. 
Aus:  jjAbhandl.  d.  k.  bayer.  Akad.  d.  Wiss."  88  pag.  München,  Franz  Vorl. 
M.  2,60.  gr.  4. 


436  Allgemeine  Geographie. 

Bisolioff,  Ignaz,     Über    das  Geoid.      Inaug.-Diss.     j-,    IV-3a  pag.     München  i%i,(., 

F.  Straube. 
Boersolli  O.,  Geodätische  Litteratur  auf  Wunsch  der  permanenten  Kommission  im 

Zentralbureau    der    internationalen  Erdmessung  zusammengestellt.     VII-127  pig. 

Berlin,  G.  Reimer.     M.  10.  gr.  4. 

Boiiq^net  de  la  Grye,   Note  sur   le   choix   d'un  zero  fondamcntal  pour  le  nivellc- 

ment.     Ann.  Hydr.  Paris  (2)  12,   3z— 38. 
Bozström,  A.,  Kartupptagning  med  kompass  och  diopterlinial.     30  pag.    5  f.  Hd- 

singfors. 
Crook,  Henry  T.,  On  the  present  State  of  the  ordnance  survey,  and  the  pararaouni 

necessity  for  a  thorough  revision.      Pr.  R.  G.  S.  12,  674 — 683.     Sc.  G.  M.  6, 

510 — 522. 
Determination  telegraphique  de  la  difference  de  longitude  entre  Gibraltar  et  Malte. 

Ann.  Hydr.  Paris  (2)  12,  248-^51. 

Dnrand-Claye,   C.  B.,  Felletan,  A.,   et  Lallemand,  C,   Lever  des  plans  d«? 

nivellement.      Operation    sur  le  terrain,    Operations  souterraines,  nivellement  de 

haut  precision.    ff.   703  pag.    Paris,  Baudry,  Encyclopedie  des  travaux  publice>. 
Ferrari,  Achille,  Nozioni  sulle  levate  a  vista.    14  f.    51  pag.    Imola,  tip.  Galeati.  10 
Ferrero,  A.,  Association  geodesique  internationale.      Rapport  sur  les  triangulation«. 

*.     Florenz  1890.  4. 

Finsterwalder,  S.,  Über  den  mittleren  Böschungswinkel  und  das  wahre  Areal  einer 

topographischen  Fläche.      Sitzungsber.  Akad.  München,  Math.  Phys.  Cl.   18^- 

35-8*- 
Gore,  J.  H.,  A  Bibliography  of  Geodesy.    Washington  1889.    U.  S.  Coast  and  Gei*«l. 

Survey  Rep.  for  18871    Append.  16.  313 — 512. 
Haoke,  R.  v.,  Über   ein   System   der  niederen  Landmessung  innerhalb  der  Wcn«lc- 

kreise.     Koloniales  Jahrb.  v.  Meinecke,  1890.  2,  18 — 31. 
Jadanza,  Nicodemo,    Sul    modo    di    adoperare    gli  elementi  geodetici  dell'  Istituto 

geograBco  militare  italiano.     Atti  R.  Acc.  d.  sc.  Torino  25,  90  u.  414. 
Jordan,  W.,   Handbuch    der  Vermessungskunde.     3.  verb.    u.   erweit.  Aufl.  Bd.  III, 

Landes-Vermessung  u.  Grundaufgaben  der  Erdmessung,    ff.  VIII-549  u.  48  pag- 

Stuttgart,  Metzler.     M.'i3. 
Lallemand,  Gh.,  Le  niveau  des  mers  en  Europe  et  Tunification  des  altitudes.   Rev. 

scientif.  46,  i — 6. 
Lebedef^    M.,    Astronomische    Arbeiten    in    Bulgarien  1878    und  1879*      i^7  P^- 

(Sapiski  d.  kriegstopogr.  Abteil,  des  Generalstabs,  Bd.  66.     In  russ.  Spr.),    St. 

Petersburg  1889.  4- 

L6vy,  Maurice,   Sur    le  nivellement    generale    de   la  France.     C.  R.  Ac.  Paris  110. 

1233  — 1238. 
Le  z6ro  de  Techelle  altimetrique  dans  les  differents  pays  de  l'Europe.    B.  S.  Beige 

Geol.  3,  Pr.  verb.  338. 
Mittelwasser,   Das,   der   Ostsee  bei   Swinemlinde.     2.  Mittheilg.  V-38  pag.    mit  4 

Fig.-Taf.  Veröffentl.  d.  kgl.  preuss.  geodätischen  Instituts.     Berlin,  Stankiewici. 

M.  4.  gr.  4. 

Norris,  J.  A.,    On    the    telegraphic    determinations    of  longitude  by  the  bureau  of 

navigation.     N.  G.  Magaz.  2,   i  —  30. 
Oppolzer,  Theod.  v.,  Arbeiten,  astronomische,  d.  k.  k.  Gradmessungs- Bureau,  au>- 

geführt    unter    der    Leitg.  d.  v.  O.      Nach    dessen    Tode    hrsg.    v.   Prof.  Edm. 

Weiss  u.  Rob.  Schramm,    i.  Bd.  Längenbestimmungen.    VI-75  u.   163  pag.  mit 

eingedr.  ff.     Wien,  Tempsky.     M.  16.  Imp.  a- 

Preston,  E.  D.,   Measurement   of  the    Peruvian  Are.     Amer.  J.  Sc.  (3),  39,  i  —  i'- 
Prieto  y  Villareal,  Emilio,  Mannual  de  topografia.      Lecciones  sumarias  para   e' 

levantaniento  nipido  de  planos.     VI-287  P^ß«     Paris,  Garnier.  i6- 

Raina,  Mich.,  e  Porro,  Fr.,  Determinazione  della  differenza  di   longitudine   tra  ij! 

osservatori    astronomici    di  Milano  e  di  Torino,    mediante  osservazioni  fatte  ntl 

1885.      60  pag.      Milano,    Ulrico    Hoepli.      (Publ.   del   R.  Osserv.  di  Brcca  h 

Milano  No.  36).  J- 

Reich,  A.,  Die  geodätischen  Rechnungen  und  ihre  mathematischen  Grundlagen  w  ^ 

besonderer    Berücksichtigung    der    neuen   Landmesser  -  Prüfungsordnung  für  di- 

Königreich  Pro ussen.   i.Th.  Vorstudien.  XV-542 pag.  ff.  Hanau,  A.  Reich.  M.  11. 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  437 

Reveille,  Jm  Note  sur  une  determination  rapide  des  courbes  de  hauteur.  Ann. 
Hydr.   Paris  (2)  12,   104 — 106. 

Sanohez  y  Massig,  Juan,  £1  catastro  en  Espana.  B.  S.  Geogr.  Madrid  39, 
147 — 160. 

Sohraimn,  Rob.,  Die  Beobachtungen  u.  Reductionsmethoden  d.  k.  k.  österreichischen 
Gradmessungs-Bureau.  Als  Einleitg.  zu  den  Längenbestimmungen  zusammenge- 
stellt. Aus  „Astronom.  Arbeiten  d.  k.  k.  Gradmessungs-Bureau".  75  pag.  mit 
eingedr.  ff.     Wien,  Tempsky.   1889.     M.  6.  Imp.  4. 

Serelz,  Alvarez  J.,  y.  Bell6n,  J.,  Aparato  de  Ibanez  para  medio  bases  geodesicas. 
155  pag.     7  f.     Madrid,  Inst.  Geogr.  y  Estad.,  1889*     pes.  5.  4. 

SteinLiauser,  A.,  Die  Erdkrümmung  und  ihr  Verhältnis  zu  den  Unebenheiten  ihrer 
Oberfläche.     Zeitschr.  f.  Realschulwesen  1889,  14,  Nr.  5. 

Tacohild,  A.,  Trattato"  teorico-pratico  di  topografia  modema.  ff.  XL-766  pag. 
Milano  Hoepli. 

Van  de  Sande  Bakhuyzen,  H.  G.,  et  Bassot:  Determination  de  la  difference 
de  longitude  entre  Leyde  et  Paris.     150  pag.     Paris,  impr.  nationale,  1889«   4- 

Venukofif,  Russian  Surveys.     Sc.  G.  M.  6,  318 — 9. 

Verhandlnngen  der  vom  3.  -  12.  Octbr.  1889  in  Paris  abgeh.  9.  allgemeinen  Con- 
ferenz  der  internationalen  Erdmessung  und  deren  pen^anenten  Commission.  Red. 
V.  A.  Hirsch.  Zugleich  mit  Special-Berichten  über  die  Fortschritte  der 
Erdmessg.  und  den  Berichten  der  Vertreter  der  einzelnen  Staaten  über  die  Ar- 
beiten in  ihren  Ländern.  Herausg.  v.  der  permanenten  Commission  der  inter- 
nationalen Erdmessung.  (642  pag.  m.  14  lith.  f.)  Berlin,  G.  Reimer,  gr.  4. 
M.  25. 

Veröffentliolran^  d.  königl.  preussischen  geodätischen  Instituts.  Astronomisch- 
geodätische Arbeiten  I.  Ordnung.  Telegraphische  Längenbestimmungen  in  den 
J.  1888  u.  1889«  Bestimmung  der  Polhöhe  u.  d.  Azimutes  auf  der  Schnee- 
koppe im  J.  i888*  Bestimmung  d.  Azimutes  auf  Station  Trachenberg  im  J. 
1889.     (^"*73  P^g*  ™'  3  tO     Berlin,  Stankiewicz.     16  M.  gr.  4. 

c,  Nautik. 

Angelitü,  F.,  Sopra  an  modificazione  al  metodo  detto  di  Talcott  per  determinare 
la  latitudine  geografica.     Rend.  acc.  sc.  fis.  Napoli  (2)  4,  50 — 57. 

Banle,  A.,  Note  sur  la  toupie  du  Commandant  Fleuriais.  Rev.  mar.  et  col.  106, 
516-563. 

Berlingieri,  Eduardo,  Nuovo  Principio  cientifico  para  compensar  la  aguja  magnetica 
a  bordo  des  los  buques  de  hierro.  f.  A.  S.  Cient.  Argentina  3  ^,  319 — 335. 

Brensing^,  Arth.,  Steuermannskunst.  5.  Aufl.  III-370  pag.  ff  u.  ♦.  Bremen, 
Heinsius  Nachf.     10  M. 

Döring,  W.,  Der  wetterkundige  Navigateur.  —  Die  Orkane.  Eine  ausführliche 
Anweisung  über  die  "Windverhältnisse  und  über  das  Wetter,  sowie  über  das 
Manövrieren  in  Stürmen  und  Wirbelstürmen  für  die  Segelrouten  der  ganzen 
Erde.     2.  Aufl.     204  pag.     Oldenburg,  Schulze,  1889*     M.  3. 

Dnbns,  F.  J.,  Ephemerides  maritimes  ä  l'usage  de  marins  du  commerce  et  de  TEtat 
et  des  candidats  aux  grades  de  capitaine  au  long  cours  pour  l'annee  1891  (55e 
annee).     230  pag.    Saint-Brieuc,  Guyon.  16. 

Geloicll,  E.,  Die  Längenbestimmung  aus  Mondeshöhen  und  Mondeskulminationen. 
Zeitschr.  f.  wissensch.  Gegr.  7,  409 — 413. 

Handbuch  der  nautischen  Instrumente.  Hydrographisches  Amt  des  Reichs-Marine- 
Amts.  2.  Aufl.  XII-452  pag.  m.  33  f  in  Steindr.  und  171  Holzschnitten  im 
Text.     Berlin,  Mittler  &  Sohn.     M.  4,50. 

Hayden,  Everett,  The  law  of  storms,  considered  with  special  reference  tothe  North- 
Atlantic.     ff.     N.  G.  Magaz.  2,  199— 211. 

Jaffire)  Regulation  immediate  du  compas  etalon  aux  atterrages  avec  ou  sans  dcran- 
gement  de  la  route  du  navire.     ff.     Rev.  mar.  et  col.  106,  248  -  278. 

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vom  Reiclisamt  d.  Innern.  Unter  Red.  v.  Prof.  Dr.  Tietjen.  (XXXII-264  pag.) 
Berlin.  C.  Heymann's  Verl.,   1890.     M.   1,50. 


438  Allgemeine  Geographie. 

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Rev.  mar.  et  col.  106,  80—149. 

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Gebrauchswerth  auf  See.  ff.  Z.  f.  Instrumentenkunde  10,  210 — 220,  256  —  261, 
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oder  Centralprojektion,  für  die  Schifffahrt  im  grössten  Kreise.  A.  Hydr,  18, 
161  — 172. 

— ,  Kurze  Azimut-Tafel  f.  alle  Deklinationen,  Stundenwinkel  und  Höhen  der  Gestirne 
auf  beliebigen  Breiten.  Zum  tägl.  Seegebrauch  bei  der  Bestimmung  der  Miss- 
weisung des  Kompasses  und  bei  der  Anwendung  von  Sumner's  Methode  f.  d- 
geograph.  Ortsbestimmung.  VIII- 3 3  pag.  Hamburg,  Friedrischsen  &  Co.  gel». 
M.  3,-. 

— ,    Über  das  nautische  Längenproblem.     A.  Hydr.  18,  471  -488. 

d,  Nullmeridian, 

Alexis,  Fre  M.  G.,    Les   24  fuseaux   horaires  pour  la  reglementation    internationale 

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BÖttohe^  J.  E.,    Nationalzeit,  örtliche  od.  Weltzeit?     Vortrag,    in  der  gemeinnütz. 

Gesellschaft  zu  Leipzig  geh.    (Aus:  „Grenzboten".)    16  pag.    Leipzig,  Grunow. 

M.  0,50. 
Baohholz,   Friedrich,    Die    einfache  Erdzeit   mit   Stundenzonen    und    festem  Weh- 
meridian als  Zifferblatt  ohne  Störung  der  Tageszeiten  für  alle  Länder  und  Völker 

der  Erde.     Berlin,  C.  F.  Conrad. 
Bnssohere,   L.  de,  Note  sur  l'unification  des  heures  au  points  de  vue   de  l'exploi- 

tations  des  chemins  de  fer.    2  f.     38  pag.     (Extr.  du  Bull,  de  la  comm.  inteni. 

du  congres  des  chemins  de  fer).     Bruxelles,  P.  Weissenbruch.     Fr.  1.50. 
— ,   L'unification   des  heures   et  son  application  en  Belgique.     2  f.     B.  S.  R.  Beltje 

G.  14,  253—300. 
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Galle,  J.  G.,  Über  Normalzeit,  Nationalzeit,  Regionalzeit  und  Weltzeit,   und  deren 
Qirard,  Jules,  L'unification  de  l'heure.     Revue  de  geogr.  26,  357 — 360. 

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Vergl.  C.  R.  S.  Geogr.  Paris  No.  12  et  13,  353 — 357.    Rev.  scient.  46,692 — 4- 
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Preoht,  Wilhelm,  Regionalzeit  und  Weltzeit.    Ein  Vorschlag  zu  ihrer  Vereinigung. 

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— ,  The  actual  state  of  thc  Standard  time  question  „Observatory**  No.  161.  April  iSo'- 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  439 

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diplomatique.     Le  voeu  de  Paris  ou   celui   de   Fribourg?     La  Geographie,  III« 

annee.     No.  99. 
— ,  Examen  critique  du  choix  du  meridien  initial  de  Jerusalem,  propose  par  l'Aca- 

demie   des  Sciences   de   Bologne  pour   fixer   l'heure   universelle.     B.  S.  Geogr. 

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— ,  L'etat   de   la  question   du  meridien  initial  en  novembre  1890:  Un  projet  de  So- 
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— ,  Le  meridien  neutre  de  Jerusalem  -  Nyanza,  propose  par  l'Italie  pour  fixer  l'heure 

universelle,  determine  par  sa  distance  horaire  ä  cent-ving^  observatoires.     C.  R. 

Acc.  Paris  Hl,  595 — 7.    Vergl.  Rev.  scientif.  45,  42 — 6,  698. 
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B.  B.  Geogr.  Paris  {7)  U,  280—288. 
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440  Allgemeine  Geographie. 

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Penok,  A  ,  Pomba's  Relief  von  Italien.     Globus  68,  49 — 51. 

R^veille,  J.,    Relation    entre    deux    modes  de  projection  de  la  sphere.     ff.     Ann. 

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Rolirbacll,  Carl  £.  M.,  Über  mittlere  Grenzabstände.  Vorschläge  zur  arithmetischen 

und    graphischen    Darstellung    und    Vergleichung   geographischer    Verhältnis«ic. 

Peterm.  Mittheil.  36,  76 — 84,  89 — 92.  ♦ 
Savailder,  Otto,  Les  cartes  economiques,   topographiques  et  geographiqucs  d'AIle- 

magne,    de    l'Autriche-Hongrie,   de    la  France,    des    pays  Skandinaves,  et  de  li 

Finlande.    19  f.    (In  finn.  Spr.).    Fennia  2,  i — 216,   Resume  en  fran^ais  217  — 

^38» 
Sohlkofsky,  K.,  Reproductionsmethoden  zur  Herstellung  von  Karten,    ff.  61  pag. 

Wien,  Seidel  u.  Co.     M.  i. 

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Töth,  Adolf,  Tabelle  der  -^  nach  einer  allgemeinen  Methode  trigonometrisch  be- 
rechneten —  Coordinaten  der  Projektionen  von  einigen  geog^raAschen  Grad- 
netzen mit  übereinstimmenden  Flächenmaassen,  mittelst  welchen  diese  Netze  nach 
jedem  beliebigem  Maasse  leicht  und  sehr  genau  konstruirt  werden  können. 
21  pag.     Budapest. 

Villedenil,  Ch.  de,  Cartes  geographiques.     Paris,  Lamirault.  4. 

Ville  d'Avray,  H.  de,  Signes  conventionnels  et  lecture  des  cartes  frangaises  et 
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Alpen    in   geodätischer  und  geologischer  Beziehung.     4  f.     Veröffentlichung  d. 

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de  Lapparent,  A.,   Une  nouvelle  cause  de  la  mobilite  de  l'ecorce   terrestre.    Ciel 

et  Terre  11,  455  -468«     Rev.  gen.  des   sciences   pur.  et  appliques  (15.  V.  90'. 
Liagre,  J.,   Quelques  mots  a  propos  de  la  notice  de  M.  E.  Ronkar:  „Sur  Tentrai- 

nement  de  l'ecorce  et  du   noyau   terrestres,    en    vertu    du   frotteroent   interieur; 

Reponse  par  F.  Folie.     B.  Ac.  sc.  Bruxelles  (3)  19,  54  -60,  353  -361. 
Love,    On  Sir  William  Thomson's  estimate  of  the  rigidity  of  the  earth.     Pr.  Cim- 

bridge  Phil.  S.  7,  No.  2. 
Penok,  A.,  Theorien  über  das  Gleichgewicht  der  Erdkruste.     26  pag.     Wien,  Ver. 

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Pfaff,  F.  W.,   Über  Schwankungen  in  der  Intensität  der  Erdanziehung.     2  f.     Z.  d. 

deutsch,  geol.  G.  42,  303-17. 
Probst,  J.,    Über    einige   Gegenstände    aus    dem   Gebiete    der  Geophysik.     55  pns;. 

Stuttgart,  Schweizerbart,   1889.     ^^'  ^' 
Romieux,  A.,   Relations   cntre   la  deformation  actuellc  de  la  croüte  terrestre  et  lt> 

densites  moyennes  des  terrcs  et  des  mers.     C.  R.  Ac.  Paris  111,  994 — 6. 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  44 1 

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Ac.  sc.  Bruxelles  (3)  19,  328-338,  399 — 431. 

Schiaparelli,  Über  die  Rotation  der  Erde  unter  dem  Einfluss  geologischer  Vor- 
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Bmoker,  Joseph,  Die  Strahlung  der  Sonne.  Eine  geophysikalische  Studie.  Med- 
ford,  Wisc.    96  S. 

Everett,  18'*'  report  of  the  conmiittee  appointed  for  purpose  of  investigating  the 
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Habenicllt,  H.,  Der  AbkUhlungsprocess  der  Erde  und  Experimente  zur  Erklärung 
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Henrioll,  F.,  Über  die  Gleichungen,  welche  die  Temperatur-Verhältnisse  im  Bohr- 
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zu  benutzen  sind.     10  pag.     Rep.  f.  Met.  13.     Klein.  Mitth.  No.  2. 
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— ,    Variazioni    della  declinazione   magnetica  osservata  nell  a  R.  Specola  di  Capodi- 

monte  nell'  anno  1888.     Rend.  acc.  sc.  fis.  Napoli  (2)  4,  57 — 64. 
— ,    Detenninazioni  assolute  della  declinazione  magnetica  nell  R.  osservatorio  di  Ca- 
podimente, eseguite  nell'  anno  1889.     Rend.  acc.  sc.  fis.  (2)  4,  135 — 140. 
Assafrey,  E.  R.,    Magnetische    Beobachtungen    im   Eriwanschen  Gouvernement    im 

Jahre   i888*     19  pag*     Rep.  f.  Met.  13,  No.  3. 
Barreit,  W.  F.,    Note    on    the    magnetic    properties    of   columnar   basalt.     Pr.  R. 

Dublin  S.  6,  382 — 3. 
Batavia«    Observations  made   at  the  Magn.  and  Meteorological  Observatory  at  — . 

By  Dr.  J.  P.  van  der  Stok.     Vol.  XII.  1889.     Batavia.     243  pag.  4. 

BatteUi,  Angelo,  Misure  assolute  degli  elementi  del  magnetismo   terrestre,    eseguite 

nella    Svizzera    nel    1889.      Nota    preliminare.     Atti    R.  Acc.  d.  Lincei   (4)  6, 

I.  Sem.  513 — 519. 
Biese,  Ernst,  Das  Vertical Variometer  mit  verticalen  Magneten,  ein  neues  Instrument 

zur  Messung   der  Variationen    der    verticalen   erdmagnetischen   Kraft.     Hclsing- 

fors.     Inaug.-Diss.    f.    55  S.  4. 

Brathuhn,  O.,  Das  selbstschreibende  Declinatorium  in  Clausthal.    Z.  f.  Berg-,  Hütten- 

u.  Salinenwesen  in  Preuss.  38,  223  -  236  f.     ff. 
le  Cannellier,  Observations  magnetiques  faites  dans  differents  mouillages  de  la  mc- 

diterranee  Orientale.     Ann.  hydr.  Paris  (2)  12,  240 — 247. 
von  Carlheim-Gyllensköld,     Determination    des    elements    magnetiques    dans    la 

Suede  meridionale.      Konigl.  Svenska  Vetcnsk.  Akad.  Handlingar,    23,    No.  6. 

102  pag.  u.  4  *.     Stockholm  i889<  4* 

31» 


442  Allgemeine  Geographie. 

Chistoni,    Misure    assolute    degli    elementi    del  magnetismo  terrestre   fatte  a  Roma 

negli  anni  1886— 1887.     Ann.  d.  Uff.  centr,  meteor.  e  geodin.  ital.  (2),  8,  1—3. 
Coeurdevaolie,  P.,    Observations  magnetiques   faites  h  I'observatoire  de  PerpignaD 

pendant  l'annee  1888.     Ann.  Bureau  Central  Meteor,  de  France  1888-     Mem.  B. 

25—36. 
Gontarino,  F.,    Determinazioni    assolute    della    componente    orizzontale  della  forza 

magnetica  terrestre   fatte  nel  R.  Osservatorio  di  Capodimonte  nell'  anno    1889- 

Rend.  acc.  sc.  fis.  Napoli  (2)  4,  28 — 37. 
Creak,  E.  W.,  Report  on  the  Magnetical  Results  obtained  by  H.  M.  S.  Challengtr 

during    the    years    1873 — 76.     —     Challenger  Reports.  Physics  and  Chemistr}'. 

Vol.  II.  Part.  VI.  18  S.  Text  4  mit  4  Tafeln  Folio.  Preis  M.  3,50. 
Czennak,  Paul,    Reductionstabellen    zur    Gauss-Poggendorff*scben   Spiegelablesung. 

(In  deutscher,  engl.  u.  französ.  Sprache.)  XXIV-86  pag.  mit  7  in  den  Text  gedr. 

Fig.)     Berlin,  Springer.     M.  12.  gr.  4. 

D'Abbadie,  A.,    Reconnaissances   magnetiques.     62  pag.     Paris,  Bureau  des  Longi- 

tudes,  1889.  4- 

Denza,  Fr.,    La  inclinazione  magnetica  a  Roma.     Atti   deir  acced.  Pont  de  Nuori 

Lincei  43,  i. 
— ,  Relation  entre  les  phenomenes   electriques  et  magnetiques   et  le  tremblement  de 

terre    de    la    Ligurie    en    1887«     Mem.    Congres    meteor.    intern.    Paris    1889. 

222 — 227. 
Dnderstadt,  £.,  Magnetische  Beobachtungen  auf  Helgoland.  A.  Hydr.  18,  5x9 — 520. 
EUis,  W.,    Quelques    remarques    sur    les  observations  magnetiques.     Mem.  Congre? 

meteor.  intern.  Paris  1889.  197 — 199. 
Erdmagnetlsmns,    Über    den    Einfluss    des,    auf   die   atmosphärische  Polarisation. 

Met.  Z.  7,  35—36. 
Esohenbagen,  Störung  der  Magnete  durch  Erdbeben.     Nat.  Rdsch.  6,  156. 
— ,  M.,  Bestinmiungen  der  erdmagnetischen  Elemente,  an  40  Stationen  im  nordwest- 
lichen Deutschland    ausgeführt    im  Auftrage    der  kaiserl.  Admiralitiit  in   den  J. 

1887  u.  1888.     Herausg.  v.  dem  hydrogr.  Amt  d.  Reichs-Marine- Amts.  III-103 

pag.     3  *.     Berlin,  Mittler  &  Sohn.     M.  2,50.  gr.  4. 

Ferrarii  Peturbations  magnetiques  et  taches  solaires.    Mem.  Congres  meteor.  intern. 

Paris  1883,  211 — 3. 
Fines,   Influence   de  l'humidite  sur  le  bifilaire  magnetique  et  moyen  de  le  corriger. 

Mem.  Congres  meteor.  intern.  Paris  x889i  209—210. 
Fitzgerald  and  J.  E.  CallTUIl,  Reports   on  the  magnetic  observations  at  Valentia. 

f.  Pr.  R.  Irish  Ac.  Dublin  (3)  1,  221—228. 
Fortin,    Le  magnetisme   atmospherique   ou   prevision  du   temps  'cinq  ou  six  jour  a 

l'avance  par  les  agitations  du  magnetometre.  XXV-300  pag.  f^.  Paris,  Carre.  18. 
Franohi,  S.,    Anomalie   della  dedinazione  magnetica  in  rapporto  con  grandi  masse 

serpentinose.     Comit.  Geol.  d'Ital.  1890,  No.   i. 
Gkudbaldi,  Pier  Maria,    L'attivitä  solare   e   il    magnetismo   terrestre   in  Genova  por 

l'anno  1889  ^  P^^  ^^  periodo   1873  —  89*     Atti  R.  Acc.  d.  Lincei  (4)  6, -L  Sem. 

65-73- 
— )    Confronto   de  due   Ultimi   periodi  entieri  de  machie  solari  e  di  variazioni  decli- 

nometriche  diume  ff.  Atti  R.  Acc.  d.  Lincei  (4)  6,  I.  Sem.  346 — 351. 
Greely,   A.,    Resultate     der    magnetischen    Messungen    der    amerikanischen    Lady- 

Franklin-Bay-Expedition.     Met.  Z.  7,  26—29. 
Qrylls  Adams,  W.,    Fifth   report    of   the    committee    appointed    for    purpose   of 

considering  the  best  means  of  comparing  and   reducing    magnetic    Observation-*. 

Rep.  Brit.  Ass.  59,  1889,  49 — 50. 
Keller,  F.,    Guida  itineraria   delle  principali   rocce  magnetiche  del  Lazio.     Atti  R. 

Acc.  d.  Lincei  (4)  6,  II.  Sem.  15 — 19. 
Körber,  F.,  Über  Gebirgsmagnetismus.     Himmel  u.  Erde,  3,  87 — 70. 
Kfifkai  Gesteins-Magnetismus.     Met.  Z.  7,   360. 
Liznar,  J.,    Eine   neue  magnetische   Anfnahme  Österreichs.     Vorläufiger  i.  Bericht. 

Sitz.-Ber.   d.   K.    Akad.   d.    Wissensch.    in    Wien,     Math. - naturw.    Klasse,     Bd. 

98,  Abt.  IIa,  Novbr.   1889-     8  pag.     Wien,  Tempsky.      M.  0,30. 
Loanda,    Observ.    Meteorologico,     Magnetismo    Terrestre.    Declinagao    (1881 — SS)- 

Lisboa.     12  pag.  in  klein  Folio  mit  2  Tafeln. 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  443 

Maglietisolie  Messungen  im  östlichen  Mittelmeerbecken.     Met.  Z.  7,  78- 

Meyer,  O.  E.,  Ein  Gebirgsmagnetometer.  -ff,  Wiedemann  Ann.  40,  489 — 505. 

—  ,  Ein  neues  Instrument    zur    Untersuchung  des  Gebirgsmagnetismus.     J.  B.  Schles. 

Ges,  Vaterl.  Kultur  1889.  130  — 2. 
Miell)6r|^,  J.»    Magnetische    Beobachtungen    im    Armenischen    Hochlande    im  Jahre 

1887-     19  pag-     Rep.  f.  Meteor.  12,  Nr.  5. 
Moureanx,  Th.,  Observations  magnetiques  faites  ä  l'observatoire  du  Parc  Saint-Maur 

(Paris)  pendant  l'annee  i888*    8t>    Ann.  Bureau  Central  Meteor,  de  France  1888. 

Mem.  B,  i — 24. 
— ,  Determination  magnetiques  faites  en  France  pendant  Tannee  i888<    Ann.  Bureau 

Central  Meteor,  de  France  1888.     Mem.  B,  37  —  82. 
Müller,  P.  A.,    Über    die  Variationen   des  Erdmagnetismus  in  St.  Petersburg- Paw- 

lowsk  1873 — 85.     Rep.  f.  Meteor.  Bd.  12,  Nr.  8-    67  pag.  u.  3+. 
— ,  Die  Beobachtungen    der  Inklination    im    Observatorium    zu  Katharinenburg   von 

1837 — 1885.     Repert.  f.  Meteor.  Bd.  12,  Nr.  12. 
Murphy,   Martin,   Terrestrial  magnetism.      Pr.   a.   Tr.   Nova  Scotia  Inst.  Halifax  7, 

^91— 309. 
Namnanzi,  Edmund,  Über  den  Einfluss  grosser  Erdspalten  auf  die  Bewegungen  des 

terrestrischen  Magnetismus,  nebst  Vorschlägen  zu  einer  magnetischen  Aufnahme 

des  Erdballs.     Z.  f.  w.  G.  7,  493 — 506. 
— ,  Terrestrial  Magnetism  as  modified  by  the  structure  of  the  Earth's  crust,  and  pro- 

posals  conceming  a  Magnetic   Survey  of  the  Globe.     Geol.  Mag.  Dec.  III.  6, 

Nr.  305.  306.     Rep.  Brit.  Ass.  69,  1889»  5^5* 
Norris,  J.  A.,  Missweisung,    Inklination    und    Intensität    zu    Puerto  Plato    auf  San 

Domingo,   zu  Santa  Ana  auf  Cura^ao  und  zu  La  Guayra  in  Venezuela.     Notice 

to  Marines  21/412.  Washington  1890.     VergL  A.  Hydr.  18,  374 — 5. 

Owen,  Richard,    Is    the    diumal    Variation    of  the  magnetic  needle  a  meteorological 

phenomenon?     Am.  Met,  J.  7,  60—64. 
Palmieri,  L.,  La  corrente  tellurica   ed  il   dinamismo   del  cratere  vesuviano  durante 

l'ecclisse  solare  del  di  17.  Giugno  1890.    Rend.  acc.  sc.  fis.  Napoli  (2)  4,  164. 
— ,  Lc  correnti  telluriche  all'  osservatorio  vesuviano.    Rend.  Accad.  Sc.  fis.  e  matem. 

Napoli  28,  Nr.  12. 
Paulsen,  A.,  Ueber  die  Beziehung  zwischen  der  Grösse  der  täglichen  Variation  der 

Magnetnadel  u.  der  Sonnenflecken frequenz  im  arktischen  Amerika.    Met.  Z.7,  37. 
— ,  Sur  un  contraste  dans  la  Variation  de  l'amplitude  diume  de  l'aiguille  aimantee  dans 

les  zones  tempere  et  arctique.     Overs.  Danske  Vid.  Sels.  Forh.    1889.     3. 
Piltsohikofl^    Sur  la   theorie  des    anomalies    magnetiques.      Mem.   Congres  meteor. 

intemat.  Paris  1889,  136 — 139. 
Preston,  E.  D.,    Magnetic  and  gravity   observations   on   the  West  Coast  of  Africa, 

and    at  some  islands   in   the  North   and   South   Atlantic.     Amer.  J.  Sc.  (3)  40, 

478—483- 
Rijokevorsel,  van.    An  attempt    to    compare    the  Instruments    for    absolute    mag. 

measurements  at   different  observatories.     Royal  Dutch  Met.  Institute.     15  pag. 

Amsterdam.  4. 

Rijkevorsel,  v.,  and  Engelenberg,  Magnetic  survey  of  the  eastern  part  of  Brazil. 

Verh.  K.  Ak.  d.  Wet.  Afd.  Nat.  28.  -  Met.  Z.  7,  359. 

RÜOker»  A.  W.,  u.  Thorpe,  T.  E.,  A  magnetic  survey  of  the  British  Isles  for  the 
epoch  January  i,  1886.  14  f.  Phil.  Trans.  R.  S.  London  Vol.  181,  53 — 328. 
London,  Trübner  &  Co.     21  s. 

Scliaper,  W.,  Magnetische  Aufnahme  des  Küstengebiets  zwischen  Elbe  und  Oder, 
ausgeführt  von  der  erdmagnetischen  Station  zu  Lübeck  in  den  Jahren  i885) 
1886,  1887.  (Aus  d.  Archiv  d.  Deutsch.  Seewarte,  XII.  Jahrg.  Nr.  2).  118  pag- 
3  *.     Hamburg,  Friederichsen. 

— ,  Resultate  magnetischer  Beobachtungen  in  Lübeck  und  Bochum,  angestellt  an  25 
Termin-Tagen  des  Jahres  1888.    22  pag.  9  f.    Mitth.  d.  Geog.  Ges.  Lübeck  (2)  1. 

Sobmidt,  Adolf,  Mathematische  Ent Wickelungen  der  allgemeinen  Theorie  des  Erd- 
magnetismus.   Aus  d.  Archiv  d.  Deutsch.  Seewarte  Jahrg.  12,  1889.  Nr.  3,  29  pag. 

Soliaster,  The  diumal  Variation  of  terrestrial  magnetism,  Phil,  Tr.  R,  S.  London 
for  1889* 


444  Allgemeine  Geographie. 

Soländer,  E.,  Modificirte  Lloyd'sche  Wage.    Sep.-Abdr.  aus  kgl.  Ges.  d.  Wissen^ch. 

in  Upsala.     Upsala.     15  pag.  j. 

StelliBg,  Ed.,  Magnetische  Beobachtungen  im  Lena -Gebiete  im  Sommer  1888  und 

Bemerkungen   über   die   säkulare  Aenderung  der  erdmagnetischen  Elemente  da- 
selbst.   20  pag.     Repert.  f.  Meteorol.  Bd.  13,  Nr.  4. 
Strond,  W.,    Preliminary  note  on  a  new  magnetometer.    ff.    Proc.  R.  S.  London 

48,  260 — 270. 
Wild,  H.,  Neue  Form  magnetischer  Variationsinstrumente  u.  zugehör€nder  photogra- 

phischer  Registrir- Apparate  ro.  Scalenablesung.    50  pag.  m.  12  eingedr,  Holzschn. 

u.  I  Taf.    1889.    Mem.  de  l'acad.  des  sciences  de  St.  Petersbourg  (7)  37,  No.  4. 

St.  Petersbourg,  Leipzig,  Voss'  Sort.    M.  2,50. 
— ,  Nadel-Inclinatorium  modificirter  Construction.    28  pag.  3  f.    Mem.  acad.  sciences 

St.  Petersbourg  (7)  37,  No.  6.     Leipzig,  Voss.     M.  2,25.  4. 

Zenger»  Ch.  V.,  Les  orages  magnetiques  et  les  aurores  boreales  des  annees  1842  ä 

1857.  CR.  Ac.  Paris  HO,  205 — 208. 

d,    Polarlicht, 

Hahn,  F.,  Ueber  Nordlichtbeobachtungen  in  Rücksicht  auf  das  herannahende  Maximum 
der    Erscheinung.      Vortrag    in    der    physik.-ökon.    Gesellschaft    in  Königsberg. 

15  pag- 
Paulsen,  Adam,  Contribution  a  notre  connaissance   de  l'aurore  borealc.      Bull.  Ac. 

R.  Danoise  1889.    Vergl.  Himmel  u.  Erde  2,  205. 
— ,  Quelques    remarques    sur    un    contraste    presume  entre  la  frequence  des  aurortf> 

boreales  et    l'allure    diurne    de    l'aiguille    aimantee   dans  les  zones  temperee*  et 

arctiques.     Mem.  congres.meteor.  intemat.  Paris  1889,  50 — 54. 
— ,  Resultats  des  mesures  faites  au  Grönland  sur  l'elevation  des  aurores  boreales  aa 

dessus  du  sol.     Mem.  congres  meteor.  intern.  Paris  1889»  43 — 50. 
Weinstein,  B.,  Die  Theorie  des  Polarlichts.     I.     Himmel  u.  Erde  3,  loi — 121. 

5.  Allgemeine  Klimatologie. 

m 

a,   Meteorologie, 

Abbe,  Cleveland,  Meteorology.     ff.     Record  of  Sciene  for  1887  ^^^  1888.     Ann. 

Rep.  Smithson.  Inst.  i888i  355  —  4^4.     Washington  1890. 
Aberoromby»  Ralph,  Observations  of  the  motion  of  dust,  as  illustrative  of  the  c'r- 

culation  of  the  atmosphere,  and  of  the  development  of  certain  cloud  forms.  ff. 

Q.  J.  R.  Met.  S.  16,  119— 127. 
Arohibald,    Cyclical    periodicity    in    Meteorological    phenomena.       Am.  Met.  J.  7i 

*89— 295. 
Basobin,  Otto,    Ein  Beitrag    zur  Kenntniss  der  Niederschlagsperioden.     Met.  Z.  7, 

355-356. 
Becker,  Alex.,  Die  Einwirkung  der  Witterung  auf  Pflanzen  und  Thiere.    BuU.  Soc 

des  Naturalistes  Moscou  1889.    Nr.  3.    623 — 628. 
Bezold,  Wilhelm  v.,  Zur  Thermodynamik  der  Atmosphäre.     HL  Mittheil.     Sitzbcr. 

Berl.  Akad.  19,  1890.    36  pag. 
— ,  Zur  Theorie  der  Cyklonen.     Math.  u.  Naturw.  Mitth.  aus  Sitzber.  Akad.  Berlin. 

Heft  10,  1890,  8^9—852. 
BÖmstein,  R.,    Die  Fluthbewegung  des  Meeres  und  der  Luft.     f.    Himmel  u.  Erde 

2,  207—217,  262—267,  341  —  34*' 
Bnelna,  Eust.,   Constitucion   de  la  atmosfera,   o  leyes  que  rigen  la  densidad,  pe>o. 

alitud  y  temperatura  del  aire.     Mexico  i889. 
Orova,  A.,  Sur  le  mode  de  repartition  de  la  vapeur  d'eau  dans  l'atmosphere.  Mem. 

congres  meteor.  intemat.  Paris  1889»  249—252. 
Davis,  Schultz   and  Ward,   An  investigation   of  the  Sea-Breeze.     8  f.     Annals  of 

the  Astron.  Observ.  Harvard  College.     21,  II,  213 — 263.  4- 

Ekbolm,  Nils,    Ueber    die  Einwirkung    der   ablenkenden  Kraft  der  Erdrotation  auf 

die  Luftbewegung.    Bihang  K.  Svenska  Vet.  Handl.  lÖ,  Afd.  I.     Nr.  14.   Stock- 
holm 1890.     51  pag. 
Fassig,  O.  L.,  Signal  Service,  Bibliography  of  Meteorology.     Edited  by.     Part  II. 

Moisture.     Washington  1889. 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  445 

Fexrel}  William,  A  populär  treatise  on  the  winds,  comprising  the  general  niotions 
of  the  atmosphere,  monsoons,  cyclones,  tornadoes,  waterspouts,  hailstorms  etc. 
VIII-505  pag.    New- York,  John  Wiley  &  Sons  1889. 

Folie,  F.,  Sur  les  marees  athmospheriques.    Ciel  et  Terre  10,  408 — 411. 

ForsohTm^relse,  Die,  S.  M.  S.  „Gazelle"  in  den  Jahren  1874— 1876  unter  Kom- 
mando des  Kapitän  zur  See  »Krhrn.  v.  Schleinitz.  Hrsg.  v.  d.  Hydrogr.  Amt 
d,  Reichs-Marine- Amts.     V.  Teil:  Meteorologie.     Berlin.  4. 

Gfldolin,  A.,  Ueber  das  Gesetz  der  Veränderlichkeit  der  Winde.  lV-89  pag.  "f-j-  u. 
g  +.     Mem.  acad.  d.  Sc.  d.  St.  Petersbourg  (7)  37,  No.  10.  4. 

Q'i'bcme,  A.,  The  Ocean  of  Air:  Meteorology  for  Beginners.  350  pag.  London, 
•    Seeley. 

Grossmanii,  J.,  Wetterperioden  f  z.  umgearb.  u.  verm.  Aufl.  39  pag.  Berlin, 
Moeser.     M.  1,50. 

Günther,  Siegmund,  Die  Knotenlinien  der  Atmo-  und  Hydrosphäre.  Aus:  Fest- 
schrift, hrsg.  von  der  Mathemat.  Ges.  in  Hamburg,  anlässlich  ihres  200  jährigen 
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Haberland,  Max,  Meteorologische  Beobachtungen  bei  Gelegenheit  der  Katastrophe 
in  Antwerpen.  18  pag.  Beiträge  z.  wissenschaftl.  Landeskunde  d.  Grossherzogth. 
Mecklenburg-Strelitz.  1.     No.  3.     Neustrelitz,  Jacoby.     M.  0,60. 

Hahnemann,  I.  Die  Rotation  der  Erde  als  Ursache  der  Gezeiten.  II.  Die  Ursache 
der  regelmässigen  halbtäglichen  Barometerschwankungen.  III.  Die  Ursache  der 
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Text.     Hamburg,  G.  W.  Seitz  Nachf.,  Besthom  Gebr.  Verl.     M.  12.  gr.  4. 

Hildebrandsson,   H.,    Sur    la    direction    moyenne  des   courant««  superieurs  de  l'at- 

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Paris  1889,  193 — 197. 
Hornberger,  R.,  Graphische  Darstellungen  f.  d.  meteorologischen  Unterricht.    Lfg.  3 

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Knipping,  E.,  Zur  Form  der  Cyklonen.     f.     A.  Hydr.  18,  103—107. 
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Korselt,  Ernst,  Untersuchungen    über    das    Gesetz    der  Temperaturabnahme  in  der 

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Exner,    Repert.   f.   Physik.   Bd.  26,    261  -314.     Auch    als  Inaug.-Diss.    Jena. 

53  pag. 
Knrz,  Einfluss  der  Erddrehung  auf  tangential  bewegte  Körper.     II.  Mittheil.    Sep.- 

Abdr.  a.  Blätter  f.  d.  bayer.  Realschulw.  1890.    4  pag. 
Lasne,  Henri,  Sur  les  mouvements  gyratoirs  de  l'atmosphere.    Mem.  congres  meteor. 

Internat.  Paris  18891  ^44 — ^^°' 
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Menooi,  F.,    Publicaziöni   periodiche   di   meteorologia.      Anno    1889*     26  pag.     Fi- 

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4:46  Allgemeine  Geographie. 

Osoillation,    Über  die  doppelte  tägliche,  des  Barometers.     Met.  Z.  7,  182 — 185. 
OsciUa^ao  diuma  do  barometro.     Rev.  (^bs.  Rio  de  Janeiro  5,   17 — 18« 
Pemter,  J.  M.,    u.  Trabert,   W.,    Fortschritte    der    Meteorologie.      56  pag.     tt. 

Jahrbuch  der  Naturwissenschaften  v.  M.  Wildermann  6,  1889/90.  Freiburg  i.  B.. 

Herder. .  580  pag. 
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et  Colon.  104,  464  —  6. 
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14  pag"     Tübingen,  Franz  Fuess. 
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Temperatlire,    La,    a    la   surface    des    sols  accidentes,  pendant  les  nuits  calmo>  et 

sereines.     Ciel  et  Terre  11,  80—89. 
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Umlauft,  Frdr.,  Das  Luftmeer.     Die  Grundzilge   der  Meteorologie  u.  Klimatologic 

nach  den  neuesten  Forschungen  gemeinfafslich  dargestellt.     Mit  ca.  130  Abbild.. 

30   Karten    im   Texte    u.    15    Sep.-Karten.      In    15  Lfgn.  a  2  Bg.     Lfg.  i— 9- 

Wien,  Hartleben,     a  M.  0,50. 
Velsohow,  F.  A.  The  cause  of  rain.     Science  15,  160-67. 
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Volger,  Otto,    Eine  Einleitung   in  die  Entwickelungsgeschichte  der  Wolken.    Gaea 

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Weylier,  C.  L,,  Sur  les  tourbillons,  trombes,  tempetes  et  spheres  toumantes.  Etüde 

et  experiences.  2®  edition,  revue  et  augmentee.     135  p.  avec  fig.  et  3  planche^ 

Paris,  Gauthier- Villars  et  fils. 

b.  All^^emeine  Klimalehre, 

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über  den  Baumkronen  des  Waldes,  sowie  im  Freilande.  Mit  6  f  u.  7  ff  ini 
Text.  97  pag.  Mittheilungen  vom  forstlichen  Versuchswesen  in  Ocstcrrcich. 
12.  Heft.     Wien,  Frick.     M.  8. 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  447 

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die  Methoden  ihrer  Erforschung.     (In  russischer  Spr.)     Sapiski  K.  russ.  Geogr. 

Gesellsch.,  Abt.  allgem.  Geogr.  18.  No.  2,  2,12  pag. 

c.   Geographische   Verbreitung  von   Wärme, 
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the  Voyage  of  H.  M.  S.  Challenger.  Part.  V.  78  pag.  Text,  263  pag.  Tabellen. 

2  Quart  und  52  Folio-Tafeln  (Isobaren-  und  Isothermenkarten).  32  sh.  4. 

— ,  Alexander,   Report  on  Atmospheric  Circulation,  based  on  observations,  made  on 

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Gauthier  Villars.  84  pag.  Fr.  1,50.  16. 

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Snpan,  A.,    Die  jahreszeitliche  Verteilung  der  Niederschläge   in  Europa,  Westasien 

und  Nordafrika.  4  •.  Peterm.  Mitteil.  36,  296—297. 
Teisserenc  de  Bort,  Leon,    Laws  of  the  distribution  of  cloudiness  over  the  sur- 

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de  Tille,  A.,    Repartition   geographique   de   la  pression  atmospherique  sur  le  terri- 

toire    de   TEmpire  de  Russie   et   sur  le  continent  asiatique  d'apres  les  observa- 
tions depuis  1836  jusqu'ä  1885*   Avec  Atlas  de  69  cartes.  VIII- 308  pag.    Atlas 

13  Blätter.    St.  Petersburg.     Sapiski    Kais.    russ.  Geogr.   Ges.   Bd.  21.    Text  in 

russischer  Sprache,  mit  einem  französischen  Resume.  Gr.  Fol. 

Tripp;  W.  B.,    Rainfall   of  the   globe.    Comparative  chronological  account  of  some 

of  the  principal  records.  Quart.  J.  R.  Met.  S.  16,  193 — 205. 

d.  Klimaschwankungen, 

Brückner,  Eduard,  Klimaschwankungen  seit  1700,  nebst  Bemerkungen  über  die 
Klimaschwankungen  der  Diluvialzeit.  Mit  einer  Tafel,  13  Figuren  im  Texte  und 
zahlreichen  Tabellen.  Wien  und  OlmUtz,  Ed.  Hölzel.  324  pag.  —  Zugleich 
Heft  2  von  Band  IV  der  Geographischen  Abhandlungen.  Herausgegeben  von 
A.  Penck.    M.  15. 


448  Allgemeine  Geographie. 

Brückner,  Eduard,  In  wie  weit  ist  das  heutige  Klima  konstant?  Vortrag  gehalten 
auf  dem  VIIL  Deutschen  Geographen  tage  zu  Berlin,  ff.  Gaea  26,  90 — 102. 

— ,  Climat  de'lepoque  glaciaire.  Arch.  sc.  phys.  nat.  (3)  24,  391 — 396,  u.  Beilagc 
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Günther,  Siegmund,  Die  Lehre  von  den  Klimaschwankungen  bei  den  Forschern 
des  18.  und  des  beginnenden  19.  Jahrhunderts.    Ausland  63,  625 — 629,  64 t — 645. 

Howorth,  H.  H.,  A  criticism  of  Dr.  Croll's  theory  of  alternate  glacial  and  warm 
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Jäderin,  £dw.,    On   variations  of  the  climate.    Geol.  Mag.  Nw.  Ser.  Dek.  III,   7^ 

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Jamleaon,  T.  F.,  On  the  climate  of  the  Loess-Period.    Geol.  Mag.  Nw.  Ser.  Dek  III, 

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Krasan,  Franz,    Über  die  Vegetationsverhältnisse  und  das  Klima  der  Tertiärzeit  in 

den  Gegenden   des  gegenwärtigen   Steiermarl^.     30  pag.     Progr.  Graz  IL  Gym- 
nasium.    Michaelis  1889* 
Hnrpliy,  Joseph  John,  The  climate  of  past  ages.    Nature  42,  270 — i. 
Nenmayr,  M.,    Die  klimatischen  Verhältnisse  der  Vorzeit.   47  pag.  (Schriften  Vcr. 

Verbr.  naturw.  Kenntn.  Wien.)     Wien  1889. 
P6r00lie,    Les   climats   terrestres   dans  les  temps  geologiques.     Ann.  S.  Geol.  Nord 

17,  184—188. 
Slialer,  N.  S.,  Glacial  climate.    Proc.  Boston  S.  natur.  hist.  24.    part.  3  u.  4.    Nature 

43,155-6. 
üle,  Willi,  über  Klimaänderungen  in  historischer  Zeit.  D.  R.  f.  Geogr.  13,  49—54. 

105 — 108. 
Woeikof,  A.,  Zur  Frage  der  langjährigen  Perioden  der  Schwankung  der  Gewä>5cr. 

Peterm.  Mitteil.  36,  228  —  229. 

e.  Meteorische  Staub/alle.' 

Geraskii    Note   sur  les  nuages  lumineux^  Mem  congres  meteor.  intern.  Paris  18891 

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Eskins,  L.  G.,  Meteoric  iron  from  North  Carolina.    Amer.  J.  Sc.  (3)  Q9,  395  -  414- 
Femdndez,  Vicente,  La  Uuvia  de  ceniza  en  Guanajuato.     Rev.  mens.  S.  Cient.  A. 

„Alzate"  1889/90,   102—3. 
Foerster,  Wilhelm,  Die  leuchtenden  Schweife,  Ringe  und  Wolken  im  Gebiete  der 

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Jesse,  O.,  Die  leuchtenden  Nachtwolken  im  Sommer  1889.    ^^^-  ^-  ^^  37^3^* 
— ,    Untersuchungen  über  die  sogenannten  leuchtenden  Wolken,    f.    Math.  u.  Naturw. 

Mitth.  aus  d.  Sitzber.  Ak.  Berlin  1890,  619 — 632. 
— ,    Anweisungen  für  die  photographischen  Aufnahmen  der  leuchtenden  Nacht^'olkcn. 

Berlin,  Buchdruckerei  von  A.  W.  Schade.  13  pag.  !(»• 

Knnz,  G.  F.,  Five  new  American  Meteorites.     Amer.  J.  Sc.  (3)  40,  312  —  313. 
Metinler,    Stanislas,    Examen    lithologique   et  geologique  de  la  meteorite  de  Jelica 

(Serbie).  C.  R.  Ac.  Paris  110,  871—873. 

6.  Allgemeine  Oceanologie. 

a.  Allgemeines, 

Gampagne  scientifique  du  „Grampus".     Rev.  sfcientif.  46,  156 — 157, 

de  Ck)tirtllille,  Note  sur  l'estuaire  de  la  seine.    Ann.  Hydr.  Paris  (2)  12,  i— 3« 

Gosselet,  Les  Oceans  et  les  mers.  (Suite.)  B.  S.  Geogr.  Lille.  13,  47—53»  113—11^ 

185  —  1941  M9— *59'  313-3^5»  386  —  398.  14,  7  — II,  81—88. 
Llereno,  Juan,    Fisiografia   y   meteorologia  de  los  mares  del  globo.     (Fortsetzung.) 
A.  S.  Cient.  Argentina  29,  59     96,  125-  144,  173—192,  219-240,  273-188. 
30,   193—208,  286-307,  366—399,  483-511- 


Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  449 

LiUksoh,  J.,  Vorläufiger  Bericht  über  die  oceanographischen  und  physikalischen  Ar- 
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450  Allgemeine  Geographie. 

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•     Peterm.  Mitteil.  36,   174—176. 
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Ooeanograpbiscbe  Beobachtungen  in  der  Nordsee  und  dem  Skagerrak.      A.  Hydr. 

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Golf  von  Aden  und  dem  an   diesen   angrenzenden  Theil  des  Indischen  Ocean*. 

A.  Hydr.  18,  28—32. 
Strömling    an    der    SO.-KUste    von   Nipon    zwischen  Yokohama    und  Oösima.    A. 

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Mit  14  Blättern  in  Steindr.,  enth.  Darstellgn.  der  Gezeitenströmgn.  in  der  Nord- 
see,  im   englischen  Kanal   u.  der   irischen  See.     VIlI-227  pag.     Berlin,  Mittler 

&  Sohn.     M.  1,50. 
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condo   rilievi   idrografici  italiani,   diretti   dal  cap.  G.  B.  Magnaghi.     *     Cosmos 

di  Cora  10,  'j'j  —  %1. 
— ,  Carta  batrometrica  del  Mare  Ligure,  e  del  Canale  di  Gorsica,  specialmente  se- 

condo  i   rilievi  idrografici  diretti  dal  Cap.    G.  B.  Magnaghi   (1881--1885)    co- 

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—  im  Atlantischen  Ocean  durch  S.  S.  Silvertown.,  4.  April  bis  11.  Juni  1889« 
Notice  to  Mariners  1889t  No.  42,  529  f. 

—  dans  la  mer  des  Antilles.     Ann.  hydr.  Paris  (2)  12,  258 — 9. 

—  durch  U.  S.  S.  „Dolphin".  Comm.  G.  F.  F.  Wilde,  10.  bis  25.  Sept.  1889. 
Notice  to  Mariners  18891  No.  45,  571. 

—  im  nordatlantischen  Ocean  durch  S.  S.  „Minia**,  Cap.  S.  Trott,  Notice  to  Ma- 
riners 1890,  No.  4,  41. 

—  auf  der  Neufundlandbank  durch  S.  S.  „Missouri",  Comm.  H.  Murrell.  Notice 
to  Mariners  18891  No.  52,  663. 

—  dans  Tocean  Atiantique  Nord.  Not.  to  Mar.  Washington  1889»  No.  52,  1890, 
No.  4.     Ann.  hydr.  Paris  (2)  12,  253 — 4. 

—  im  Atlantischen   Ocean    an  der  Westküste  von  Afrika.     A.  Hydr.  18,  57 — 62. 

—  im  sUdaÜantischen  Ocean  durch  S.  S.  „Buccaneer".  Notice  to  Mariners  1890. 
No.  3,  27  f. 

—  im  sudatlantischen  Ocean  durch  U.  S.  S.  „Swatara",  Comm.  J.  Mc  Gowan. 
Notice  to  Mariners  18891  No.  24,  295. 

—  dans  Tocean  Atiantique  Sud.  Not.  to  Mar.  Washington  1890,  No.  3.  Ann. 
hydr.  Paris  (2)  12,  256—7. 

—  im  Nordpaci fischen  Ocean  durch  U.  S.  F.  C.  „Albatross",  Comm.  Tanner, 
5.  Januar  bis  27.  März,  7.  bis  29.  Juni,  8.  bis  14.  September  1889-  Notice 
to  Mariners  1889»  No.  41  u.  51,  512 — 18»  648 — 51. 

—  im  nördlichen  Stillen  Ocean,  an  der  Westküste  von  Amerika.  A.  Hydr.  18, 
^64— 277,  304. 

—  dans  l'ocean  Pacifique  Nord.  Not.  A.  Mar.  Washington  18891  No.  50,  51. 
Ann.  hydr.  Paris  (2)  12,  260  -  272. 


452  Allgemeine  Geographie. 

Lotungen    im    SUdpacifischen   Ocean    durch    U.  S.  S.  ,, Adams",    Comm.  J.  J. 
Hunter.     Notice  to  Mariners  1889,  No.  46,  588* 

—  dans    Tocean    Pacifique    Sud.     Not.  A.  Mar.  Washington   1889»    ^^-  5*»    ^^^^ 
No.  4.     Ann.  hydr.  Paris  (a)  12,  270 — 2. 

—  im  Stillen  Ocean,   Korallen-See.     A.  Hydr.  18,  137 — 138,   Cosmos  di  Cora  10, 

176-8.   *. 

—  im  Indischen  Ocean  und  im  Golf  von  Bengalen.     A.  Hydr.  18,   136 — 7. 

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Jukes,  J.  B.,    The   school  manual  of   geology.     5th  ed.     Edited  by  A  J.  Jukcs- 

Brown.     428  pag.     London,  Black.     4  s.  6  d. 
Inostranzeff,  A.,  Traite  de  Geologie.    Vol.  I.  Phenomenes  geologiques  actuek.  Pe- 

trographie,  Stratigraphie.    559  pag.  ff.     St.  Petersbourg  1889- 
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Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  453 

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1888.     Washington  1890. 
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Der  IV.  Allgem.  Deutsche  Bergmannstag  in  Halle  a.  S.  vom  4. — 7.  Sept  i88Q- 

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Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  455 

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canici  alle  superficie  di  un  grande  disco  d'argento  di  fusione  pesante  2000  kg 
(dall  esposizione  Internat,  di  Parigi  1889),  conclusioni  che  se  ne  possono  trarre 
suUa  fisica  costituzione  e  sui  fenomeni  dinamici  dei  globo  terrestrc.  2  f.  Mem. 
d.  R.  Acc.  Sc.  Ist.  Bologna  (4)  10,  Fase.  3. 

Brauns,  D.,  Der  Ausbruch  des  japanischen  Vulkanes  Bandai-San  im  Sommer  i888- 
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Victoria  1889*  !•)  ^ 

Dana,  J.  D.,  Charakteristics  of  Volcanoes,  with  contributions  of  facts  and  principles 
from  the  Hawaiian  Islands,  including  an  historical  review  of  Hawaiian  volcanic 
action  for  the  past  sixty-seven  yars;  a  discussion  of  the  relation  of  volcanic  is- 
Zeiuchr.  d.  Gesellsch.  f.  £r«]k.     Bd.  XXV.  32 


456  Allgemeine  Geographie. 

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Jaarb.  myntw.  Ned.  Ind.   1889. 
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Flgee,  S.,    en   Onnen,    Vulkanische   verschijriselen   en   aardbevingen   in   den  O.  J. 

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Franoo,  P.,    Fonolite   trasportata   della  Lava   del  Vesuvio   nell'  eruzione   del  1872. 

B.  Sd.  Naturalisti  Napoli  4,  25 — 28. 
Fuloher,  L.  W.,    On  Vulcano  and  Stromboli.    Geol.  Mag.    New.  Ser.    Dck.  III,  7. 

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Q-rün,  Karl,    Au  Vesuve,    compte    rendu   d'une   excursion  des  soirees  populair«^  <le 

Verviers.     508  pag.  Verviers,  Massin  1889.  iS- 

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de  Hert,  R.  P.,    Les  phenomenes   volcaniques  en  Europe.  B.  S.  R.  Geogr.  Anver> 

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Jolinston-Lavis,  H.  J.,  The  extension  of  the  Mellard  Reade  an  C.  Davison  theory 

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— ,   Sopra  la  correlazione    dei    terremoti    con    le  perturbazioni  magnetiche.     Atti  R. 

Acc.  d.  Lincei  (4)  6,  I.  Sem.,  21 — 26. 
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458  Allgemeine  Geographie. 

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M.  S.  Cient,  A.  Alzate  3,  103  —  104. 
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mens.  S.  Cient.  A.  Alzate  1889/90,  14,  31,  47,  63,  76,  96,  iio,  144.  1890/91,. ij. 
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„Alzate"   envia    sus    corresponsales.     Rev.   mens.   S.  Cient.   A.  Alzate   i889/V> 

129—136. 
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46,  66-73. 
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251-— 252. 
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Rotlipletz,  A.,  Über  Gerolle  mit  Eindrücken.      Neues  Jahrb.    f.  Min.  Geol.  igqo, 

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Sandberger,   F.  von,    Ein  merkwürdiges  Geröll    aus    dem    pleistocenen  Sande  von 

Mosbach  bei  Wiesbaden.     Neues  Jahrb.  f.  Min.  Geol.   1890,  I.  273. 
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und  2.    12  pag.  ^. 

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Mathematische  Geographie  und  allgemeine  physische  Geographie.  461 

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3,  I— 17,  55-64- 
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SjÖgpren,  Hy,  Über  das  diluviale  aralokaspische  Meer  und  die  nordeuropäische  Ver- 
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Stapff,  F.  M.,   Diluvialstudien  in  Lappmarken.    Mit  3  Lichtdrucktafeln,  *|"|'.     Gaea 

26,    5  —  16,    80—87.    134—139»    411 -"8,    271— a77,    350-354»    4*4-4*8, 

481—487. 
-  ,    Zur  Diluvialfrage.     Mitteil.  a.  d.  mineralog.  Institut  d    Universität  Kiel  1,  3. 
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Sind  rivers  in  the  Himalaya  mountains  of  Kashmir.     Quart.  J.  Geol.  S.  London 

46,  66—68- 
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— ,    Changes  in  the  currents  of  the  ice  of  the  last  glacial  epoch  in  Eastem  Minnesota. 

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— ,  Glaciation  of  mountains  in  New  England  and  New  York.    Appalachia  6,  291  -  3 12. 
Waag^en,  W.,  The  carboniferous  glacial  period.    Rec.  Geol.  Survey  of  India22,  69  fr. 
Wri^llt,  G.  Frederick,    The    ice    age    in  North -America,    and    its  bearings    on  the 

antiquity  of  man.     With  an  appendix    on  the  probable  cause   of  glaciation   by 

Warren  Upham.     New  York,  Appleton.  1889. 
Zaohe,  £.,  Über  den  Verlauf  und  die  Herausbildung  der  diluvialen  Moräne  in  den 

Ländern  Teltow  und  Barnim-Lebus.  f     Z.  f.  Naturwiss    63,  i — 41. 
Zeise,  O.,    Beitrag    zur  Kenntnis  der  Ausbreitung  sowie  besonders  der  Bewegungs- 

richtangen  des  nordeuropäischen  Inlandeises  in  diluvialer  Zeit.    65  pag.    Inaug.- 

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— ,    Cond  reefs  —  snail  burrows.     Nature  42,  147  -  148. 

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von  den  Korallenbauten.     Z.  f.  Naturwiss.  63,  241 — 304. 

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Dodd,  Mead  &  Co.     25  s. 

Darwin,  C,  On  the  structure  and  distribution  of  coral  reefs,  also  geological  ob- 
servations  on  the  volcanic  islands  and  parts  of  South  America  visited  during 
the  voyage  of  H.  M.  S.  Beagle,  •[••|"  *  with  a  critical  introduction  to  each  work 
by  Prof.  John  W.  Judd,  570  pag.  London,  Ward,  Lock  and  Co.,  Minerva 
Library.     2  s.  12. 

Gnppy,  H.  B.,  The  coral  reefs  of  the  Java  Sea  and  its  vicinity.    Nature  41,  300. 

Lendenfeld,  R.  von,  Coral  reefs,  fossil  and  recent.     Nature  42,  29  -  30,  148. 

— ,  Bemerkungen  zu  Murray 's  Theorie  Über  den  Bau  der  Korallenriffe,  Gaea  26, 
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Mnrray,  John,  Les  recifs  de  corail  et  les  autres  formatious  calcaires  des  mers 
modernes.     Rev.  scientif.  46,  103 — iio. 

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Branntweinsbai,  und  über  neue  Korallenbildung  bei  Krakatau.  N.  T.  N.  I.  49, 
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Zsohokke,  F.,  Die  Korallenriffe  im  schweizer.  Jura.  Vom  Jura  zum  Schwarz- 
wald 6,  Heft  4. 


462  Allgemeine  Geographie. 

k.  Jüngere  Ablagerungen  (Sandt  Dünen ,  L€ss,  Torf,  Moore  u.  j.  w,). 

Baltzeri  A.,  Lössähnliche  Bildungen  im  Canton  Bern.     Z.  Deutsch.  Geol.  Ges.  42, 

164—166. 
Davison,  Ch.,    On  the  mean  rate  of  sub-aerial  denudation.     Geol.  Mag.  New  Scr. 

Dek.  ni.  4,  409 — 411. 
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Diss.  Bern  1889.     Vergl.:  Mitth.  Naturf.  G.  Bonn  f.  1889- 
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C.  R.  Ac.  Paris  HO,  1370 — 137z. 
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Nehring,    Über    Cuon    alpinus    foss.    aus    dem    Heppenloch    in  Württemberg  und 

Spermophilus  rufescens  foss.  u.  Arctomys  bobac.  foss.  von  TUrmitz  in  BöhmeiL 

Sitzgsber.  Ges.  naturf.  Freunde  Berlin  1890,  19—23. 
— ,    Über  Tundren   u.  Steppen   der  Jetzt-  u.  Vorzeit,   m.  besond.  Berücksicht.  ihrer 

Fauna.    VIII-257  pag.  m.  ift  J™  Text  u.  *.   Berlin,  Dümmler.    M.  6.  —  Vergl.: 

Naturw.  Wochenschr.  6,  451—456,  475  —  477.  * 
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B.  U.  S.  Geol.  Survey  52,   1889. 
Sauer,  A.,  Zur  Lössfrage.     Neues  Jahrb.  f.  Min.  Geol.  1890,  II,  92  —  97. 
--,    Über  die  äolische  Entstehung  des  Löss  am  Rande  der  norddeutschen  Tiefebene. 

Z.  f.  Naturw.  Halle  a.  S.  1889,  62,  326 — 351. 
Thümen,  Nie.  von,    Die  Torfmoore,    ihr  Wesen    und  Entstehen,    sowie    ihre  land- 

und  volkswirthschaftliche  Bedeutung.     Die  Natur  39,  No.  38.    ' 
Wandernder  Berg  (Oregon).     Gaea  26,  627. 
Zobrist,  Ph.,  Les  dunes.     B.  S.  Neuchat.  Geogr.  1889»  ^»   ^.7— 35- 

8.    Gewässer  des  Festlandes. 
(Siehe  auch  die  einzelnen  Länder.) 
•  a.    Quellen  und  Grundwasser. 

Alers,  G.,  Wald-  und  Bodenfeuchtigkeit.  Central-Bl.  f.  d.  ges.  Forstw.  10,  113. 
317,  474. 

Art6siens,  Les  puits,  par  El.  L.     Ciel  et  Terre  11,  205  -  214. 

Ebermayer,  Einfluss  des  Waldes  und  der  Bestandesdichte  auf  die  Bodenfeuchtigkeit 
und  auf  die  Sickerwassermengen.  Wollnys  Forsch,  a.  d.  Gebiete  d.  Agrikultur- 
physik 12,  147. 

Frisohanf,  Joh.,  Zur  Erforschung  der  unterirdischen  Wasserläufe.  M.  d.  D.  u.  (>. 
A.-V.  1890,  131 -132. 

Laube,  Gustav  C,  Über  den  Einfluss  atmosphärischer  Niederschläge  auf  Thermal- 
quellen.    Lotosj  Neue  Folge  11,  (39)  lo — 32. 

Tsobebull,  Ant.,  Ueber  die  Vermehrung  der  Hochquellen -Wassermenge.  Eine 
geognostisch-bergmänn.  Studie.  Vortrag,  geh.  am  9.  Febr.  im  Plenum  d.  österr. 
Ingenieur-  und  Architekten -Vereins.  Aus:  „Wochenschr.  d.  österr.  Ingen,  n. 
Architekten -Ver."  7  pag.  ff.  Fortsetzung  8  pag.  u.  ff.  Wien  1889.  Linr, 
Raunecker,     ä  M.  0,40.  Fol. 

b.    Seen  und  Flüsse, 

Faber,  Eduard,  Über  die  Wasserstandsbewegung  der  offen  fliessenden  Gewässer 
ihrer  Abhängigkeit  von  Boden  u.  Klima,    ff.    Gaea  26,  159 — 198,  200-211 

Fisober,  Stef.,  Die  Gesammt Ursachen  der  stetigen  Erhöhung  der  Deiche  im  Unter 
lauf  der  Ströme.  58  pag.  f.  Aus:  Ztschr.  d.  österr.  Ingen.-  u.  Arch.-Ver.  189^ 
Auch  u.  d.  Titel:  Technische  Vorträge  u.  Abhandl.  14.  Wien,  Spielhagen  a 
Schurich.     M.  2. 

Graham,  James  C,  On  a  peculiar  method  of  sand-transportation  by  rivers.  Amer 
J.  Sc.  (3)  40,  476. 


in 


Biologische  Geographie.  463 

KirchlLO£E^  A.,  Nochmals   pro  K.  E.    von  Bacr.     (Baersches  Gesetz  d.  F'lussbettcn.) 

Ausland  63,  358 — 359- 
Koppen,  Wm   Die  vorherrschenden  Winde  u.   das  Baersche  Gesetz   der  Fliissbctten. 

Met.  Z.  7,  34—35,  180—182. 
Leohalas,  M.  C,   et  Lalande,  H.  de,    Les    cours    d'eau:    Hydrologie.      352  pag. 

Paris,  Colin.  12. 

Hill,  H.  R.,  Second  report  of  the  committee  appointed  to  arrange  an  investigation  of 

the    seasonal    Variation    of    temperature   in  lakes  rivers  and  estuaries  in  various 

ports  of  the  United  Kingdom  in  Cooperation  with  the  local  SQcicties  represented 

on  the  association.     Rep.  Brit.  Ass.  69,   1889  44-  48* 
Richter,  E.,  Ein  Programm  fUr  Seenforschung.  M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890  115 — Ii8- 
Thonlet,  J.,  L'etude  des  lacs.     Rev.  scientif.  46,  197  — aoa. 
— ,  L'etude  scientifique  des  lacs.     C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  306 — 307. 
ÜbersohwemmtiBgen  im  Gebirge.    Z.  f.  Schulg.  12,  55  —  57. 

IV.   Biologische  Geographie. 

1.    Pflanzengeographie  des  Festlandes. 

Angoty  A.,  Rapport  sur  les  phenomenes  de  la  Vegetation,  de  la  migration  des  niseaux 
et  de  l'apparition  des  insectes.    Mem.  congres  meteor.  intern.  Paris  1889.  59 — 66. 

Beccari,  O.,  Malesia:  Racolta  di  osservazioni  botaniche  intorno  alle  piante  dell 
Arcipelagio  indo-malese  e  papuano.  2  Vol.  '\:  115  u.  152  pag.  Firenze, 
Roma,  Bencini. 

Botanisolie  Jahrbücher  fUr  Systematik,  Pflanzengeschichte  und  Pflanzengeographie. 
Hrsg.  v.  A.  Engler.  13,   i.  Heft.    112  pag.  Jii.  4f.     Leipzig,  Engelmann.    M. 6. 

BraJldls,  D.,  Über  die  specifische  Individualität  bei  Phanerogamen  im  Eintritt  und 
Dauer  der  Blttthezeit  (in  fremden  Klimaten).  Verh.  naturh.  Ver.  Bonn  46,  II. 
1889.  Sitzber.  38-  43. 

Gombe»  A.,  Region  du  chene-liege  en  Europe  et  dans  l'Afrique  septentrionale. 
55  P*&"     Alger,  impr.  Giralt.    1889. 

Drude,  Ose,  Handbuch  der  Pflanzengeographie.  (Bibliothek  geograph.  Handbücher, 
hrsg.  von  Prof.  Dr.  Fr.  Ratzel.)  XVI-582  pag.  m.  4  *.  ff.  Stuttgart,  Engel- 
faom.    M.  14. 

Bttingsliaiiseil,  Constantin  Frhr.  von,  Das  australische  Florenelement  in  Europa. 
f.  10  pag.     Graz. 

Gkindoyer,  Michaele,  Flora  Europae  terrarumque  adjacentium,  sivc  enumeratio  plan- 
tarum  per  Europam  atque  totam  regionem  Mediterraneam  cum  insulis  Atlanticis 
sponte  crescentium  novo  fundamento  instauranda.  18,  397  pag.  Paris,  imp.  Merckel. 

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Jtist's  botanischer  Jahresbericht.  Systematisch  geordnetes  Repertorium  der  botani- 
schen Literatur  aller  Länder.  Begründet  1873.  Hrsg.  von  E.  Koehne.  10.  Jahrg. 
I.  Abt.  I.  Heft.  256  pag.     Berlin,  Gebr.  Bornträger.     M.  8. 

Klingle»  Über  den  Einflufs  der  mittlem  Windrichtung  auf  das  Verwachsen  der  Ge- 
wässer, nebst  Betrachtungen  andrer  von  der  Windrichtung  abhängiger  Vegetations- 
Srscheinungen  im  Ostbalticum.     Englers  Botan.  Jahrb.  11,  264. 

Kolt>f  Max,  Die  europäischen  und  überseeischen  Alpenpflanzen.  Zugleich  eine  ein- 
gehende Anleitung  zur  Pflege  der  Alpinen  in  Gärten.  Hrsg.  unter  Mitwirkung 
von  Joh.  Obrich  und  Joh.  Kellerer.  VI-373  pag.    tt*    Stuttgart,  Ulmer.    M.  8. 

Murr,  Josef,  Die  geographischen  und  mythologischen  Namen  der  altgriechischen 
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Potonl6,  H.,  Die  pflanzengeographische  Anlage  im   königl.   botanischen  Garten  zu 

Berlin,     ff.     Naturw.  Wochenschr.  6,  2-54—^551  261  —  ^66,  271  —  274,  284  — 

287.    Auch  als:  Allgem.  verstand!,  naturwissenschaftl.  Abhandl.  Heft  13,  48  pag* 

Berlin,  Dttmmler.     M.  i. 
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Dumonteil,  Fulbert,    Le    raonde    des    faunes.      Afrique,  Asie,   Amerique,   Occanic, 

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Qnmppeilberg,  C.  von,    Systema    geometrarum  zonae  temperationis  septentrionali^. 

Systematische  Bearbtg.   der  Spanner  d.  nördl.  gemässigten  Zone.  '  III.  163  pag. 

u.  IV.  Thl.  120  pag.    Nova  Acta  Acad.  Leopoldin.  54.    Halle,  Leipzig,  Engel- 
mann.    M.  6.  u.  M.  4.  gr.  4. 
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asien, Syrien,  Arabien,  Egypten,  Tripolis,  Tunesien,  Algerien  u.  Maroccol 
lebenden  Binnenconchylien.  VII.  Malacozoa  acephala.  319,  16  u.  Register  15  pag. 
Berlin,  Friedländer  &  Sohn.     M.  11,50. 

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mediterranei  incolarum,  quam  comparata  silva  rerum  quatenus  innotuit,  adiectis 
locis  et  nominibus  vulgaribus  eorumque  auctoribus  in  commodum  Zoologorum 
congessit  J.  V.  C.  Vol.  II  pars  i :  Brachiostomata.  Mollusca.  272  pag.  M.  12.  — 
2:  Mollusca. Cephalopoda. Tunicata.  pag.  273  -  496.  M.  10.  Stuttgart,  Schweizerbart. 

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Abschnitte.    Vni-157  pag.  7  f f .     Nachtrag  zur  Monographie  derselben:    Fauna 

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der  zoologischen  Station  zu  Neapel.  17.    Berlin,  Friedländer  &  Sohn.    M.  24.    4. 
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meerkunde.    9,  3.  Heft,  306  —  482.  m.  4  f.    Berlin,  Friedländer  &  Sohn.     M.  11. 
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466  Allgemeine  Geographie. 

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Scientifio    investigationa    of    the   Fishery  Board    for  Scotland.     Seventh  anniial 

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Zietz,    A.,    A    list    of    South    Australian    whales    and    dolphins.     Tr.  R.  S.  South 

Australia  13,  8  —  9« 
Zoologioal  restdts,  The,  of  the  „Challenger"  expedition.   31  and  32.     Printed  by 

Order  of  Her  Majesty.     London   1889.  4. 

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Barot,  A.,  L'Ortie:  sa  valeur  alimentaires,  fouragere,  textile,  industrielle  et  economi- 

que,  sa  culture  en  France  et  en  Suede.    f-j*.     107  pag.     Paris,  Delagrave.    12. 
Borbda,  Vincenz,  Zur  Geschichte  der  Blumen.    Von  den  orientalischen  Blumen  bi> 

zu  den  Zierden  der  ungarischen  Bauerngärten.     Abrege  d.  Bull.  Soc.  Hongroise 

d.  Geogr.  18  (2),  9—15. 
Glaser,  L.,  Die  Rose  in  culturhistorischer  Beziehung.     Natur  39,  No.  46. 
Haifa,  Die.     Deutsche  Kolonialztg.  N.  F.  (3)  285-6. 

Hirtll,  Geschichte  der  Hauskatze  in  China.     Z.  f.  Ethnologie  22,  140 — 153. 
Höok,  F.,    Heimath   der  angebauten   Gemüse.     Samml.  naturw.  Vorträge,  hrsg.  von 

Ernst  Huth.     3,  Heft  5.  8  pag.     Berlin,  Friedländer  u.  Sohn.     M.  0,30, 
Lippmann,  Edm.  O.  v.,  Geschichte  d.  Zuckers,  seiner  Darstellung  u.  Verwendung,  seit 

den  ältesten  Zeiten  bis  zum  Beginne  der  Rübenzuckerfabrikation.    Ein  Beitrag  1. 

Kulturgeschichte.  XV-474  pag.  m.  i  Abbildg.  u.  •.  Leipzig,  M.  Hesse's  Verl.  M.6. 
Oppel,  A.,  Der  Reis.     ff.  73  pag.     Bremen,  Verlag  d.  Bremer  Reismühlen. 
Otto,  A.,  Zur  Geschichte  der  ältesten  Hausthiere.  78  pag.  Breslau,  Preuss  &  Jünger. 

i889<     Auch  als  Inaug.-Diss.  Leipzig. 
Rlohter,  Wilhelm,  Culturpflanzen  u.  ihre  Bedeutung  für  das  wirthschaftlicfae  Leben 

der  Völker.      Geschichtlich  -  geographische  Bilder.     VII-228  pag.      Wien,  Hart- 
leben.    Fl.  2,20. 
Saglio,  Sur  l'existence  du  chat  domestique  chez  les  anciens.    Academie  des  Inscrip- 

tions  II.  Juli  1890.     (Revue  critique  No.  29). 
Sohär,  E.,  Das  Zuckerrohr,  seine  Heimath,  Kultur  u.  Geschichte.     Mit  i  f.  39  pag. 

Zürich,  S.  Höhr.     Neujahrsblatt  No.  92,  hrsg.  v.  d.  Naturf.  Gesellschaft  auf  das 

Jahr  1890.     Fr.  2,20.  4. 

Wallraff,  W.  J.,  Geographische  Verbreitungsgeschichte   u.  kommercielle  Bedeutung 

der  Haifa,     ff.     Deutsche  Geogr.  Bl.  13,  137 — 183. 
Wiepen,  Eduard,  Die  geographische  Verbreitung  der  Cochenille-Zucht,    f»    Inaug.- 

Diss.  Bonn.     Köln,  J.  B.  Heimann.     Vergl.  Zool.  Garten  31,  380. 


Vn.   Anthropogeographie. 

I.    Anthropologie. 

(S.  auch  die  einzelnen  Länder.) 

Abel,  Carl,   Aegyptisch- indoeuropäische  Sprachverwandtschaft.      58  pag.     Leipzig. 

W.  Friedrich. 
Aberglaube,  Antiker,  ethnographisch  beleuchtet  von  A.     Ausland  63,  572 — 576. 
d'Acy,  E.,  Les  cränes  de  Canstadt,  de  Neanderthal  et  d'Olmo.    18  pag.    Paris i889> 


Anthropogeographie.  467 

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E.  Berlin  26,  302—316. 
— ,    Thomas,    Bastians    Lehre    von    den    geographischen    Provinzen.      Ausland    63, 

361  —  364. 
— ,  Ethnologie  und  Geschichte.     Ansland  63,  548—551,  566  —  570. 
— ,  Ethnologie  und  Philosophie.     Ausland  63,   1007 — 101 1,  1026 — 1030. 
Alsberg,  Moritz,  Die  ältesten  Gewichte  und  Maasse.     Ausland  63,  364 — 36g. 
— ,  Das  Recht  im  Völkerleben.     Ausland  63,  965 — 968,  986 — 990. 
Andrian,  Ferd.  von,  Über  den  Höhenkultus.     Corr.-Bl.   deutsch.   Ges.  f.  Anthrop., 

Ethn.  u.  Urgesch.  20,  189 -191. 
— ,  Der   Höhencultus  asiatischer   und   europäischer  Völker.     Eine  ethnolog.  Studie. 

XXXIV-385  pag.     Wien,  Konegen.     M.  10. 
Anthropolo^  at  the  British  Association.     Nature  42,  580 — 2. 
Beer.  Rud.,  Heilige  Höhen  der  alten  Griechen  u.  Römer.    Eine  Ergänzg.  zu  Ferd. 

Frh.  V.  Andrian's  Schrift  „Höhenkultus".     X-86  pag.     Wien,  Konegen.    M.2. 
Bettany,  G.  T.,   The   red,   brown  and  black  men   of  America  and   Australia,  and 

their    white    supplanters.      ff,      276  pag.      London,    Ward,    Lock    and    Co. 

2S.   6  d.  12. 

— ,  The   worlds  religion:   a  populär   account   of  religions  ancient  and  modern,  in- 

duding   those  of  uncivilised   races.     ff..     908  pag.     London,  Ward  and  Lock. 

7  s.  6  d. 
Borsari,  Ferdinando,  L' Atlantide.      Saggio   di  geografia  preistorica.      Estratto  dalla 

Rivista:  La  Rinascenza.     Napoli  1889.  ' 
Brau  de  Saint- Pol  Lias,   L'etain   chez   les   peuples  anciens   et  modernes.     Rev. 

scientif.  4Ö,  139  —  144. 
Bnffa,  G.,  Geographia  antropologica-politica.  Compendio,  2»  puntata.   10  f.  105  pag. 

Genua,  Pellas.  1889* 
Claubry,  X.  Gauthier  de,  Islamisme  et  civilisation.     R.  Frang.  11,  300 — 308. 
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ClOTlStoil,  W.  A.,  Some  Asiatic  jests  domicilated  in  Europe.     Asiatic  Quart;  Rev. 

10,  37*— 387- 
Cnltus  arbonun:   a  descriptive  account  of  Phallic   tree   worship,  with  illustrative 

legends,  superstitions,  usages  etc.  exhibiting  its  orig^in  and  development  amongst 

the   Eastem   and   Western   Nations   of  the   world,   from  the  earliest  to  modern 

times,  with  a  bibliography   of  works  upon  and  referring  to  the  Phallic -Cultus. 

London,  Reader.     7  s.  6  d. 
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Holder  and  Stonghton.     7  s.  6  d. 
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Deniker,  M.  J„    Essai   d'une   Classification   des   races   humaines,   basee   uniquement 

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Disp.  25  — 30.  16  t»  pag.  I  — 139.  Vol.  II.  disp.  1-3.  pag.  i  — 12.  Roma,  Modes 

e  Mendel.    igg9.     ä  Fr.  2,50. 
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übertr.  v.  W.  Eichhoff,  unter  Mitwirkg.  v.  Karl  Kantsky.  2.  Hft.  pag.  49  — Qb. 

Stuttgart,  Dietz.   ig9i.     a  M.  0,50. 


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Künste  (plast.  Anatomie).  Ein  Handbuch  für»  Laboratorium.  XII-631  pag.  m. 
ff.     Stuttgart,  Enke.     M.  18. 

VemeaU)  R.|  Les  races  humaines.  Introduction  par  A.  de  Quatrefagues.  Edition 
illustree.  Series  1^4,  pag.  i  — 128  ä  2  col.  (22  series).  ä  Serie  Fr.  0,50. 
Paris,  Bailliere  et  fils.  4. 

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ObaültL,  Paul  du,  The  Viking  age:  the  early  history,   manners  and  customs  of  the 

ancestors   of  the   english-speaking  nations.     Ulustrated  from  the  antiquities  di^ 

covered  in  mounds,  cairns  and  bogs,  as  well  from  the  ancient  Sagas  and  Edd^b. 

2  Vols.  with  1366  tt-    London,  John  Murray  1889.    Vergl.:  The  hardy  Noi>€- 

men.     J.  Manchester  G.  S.  6,  397 — 401. 
Cora,  Guido,  Die  Zigeuner.  Ausland  63,  615—620,  621—625,  652 — 657,  673—676, 

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Eckert,  von,    Kopfmessungen    kaukasischer    Völker.      (Forts,   aus  Bd.  18).     Archiv 

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No.  958,  226. 
Graetz,  H.,  Geschichte  der  Juden  von  den  ältesten  Zeiten  bis  auf  die  G^fenwart 

Aus  den  Quellen   neu  bearb.      8-  Bd.     3.,  verb.   u.   stark   verm.   Aufl.     Inhalt: 

Geschichte  der  Juden  von  Maimuni's  Tod  (1205)  bis  zur  Verbannung  der  Juden 

aus  Spanien  u.  Portugal.     2.  Hälfte.    Mit  e.  Tabelle  über  die  Abgaben  der  jüd. 

Gemeinden  in  Castilien.    XV- 5 07  pag.    Leipzig,  Leiner.     M.  8,40. 
Hell  Wald,  Fr.  von.   Die  Welt  der   Slawen.      III-411  pag.     Berlin,  AUgem.  Verein 

f.  deutsche  Litteratur.     M.  6. 
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der  Indoeuropäer  und  Urgrofinnen.     Ausland  63,  1 001  — 1007. 
Ktüm,  Ernst,  Über  die  Verbreitung  u.  die  älteste  Geschichte  der  slavischen  Völker. 

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calculada  segun  los  datos  mas  recientes.     M.  S.  Cient.  Alzate  3,  No.  7  u.  8. 
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Qellert,  Robert,    Handels-  und  Verkehrsstrassen    bis    zum    Mittelalter.     Export  12, 

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Fr.  von  Juraschek.    Jahrgang  1890.    Frankfurt  a.  M.,  Wilh.  Rommel. 
JeaziSi  J<  Stephan,   Waterways    and  water  transports   in  different  countries,    with  a 

description    of   the    Panama,    Suez,    Manchester,    Nicaragua,    and    other  canals. 

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Jorasoliek,  Fr.  von,    Übersichten  der  Weltwirthschaft.     Begründet  von  F.  X.  von 

Neumann-Spallart.    Jahrgang  1885-89  (mit  der  vergl.  Statistik  der  vorher- 
gehenden Jahre  und  z.  Theil  das  Jahr  1890  umfassenden  Nachweisen).    Lief.  I. 

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Keltiet  J.  Scott,    The  statesmans  year-book:  Statistical  and  historical  account  of  the 

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Leroy  -  Beaullexi ,  P.,    La  production  de  l'or  et  de  l'argent  dans  le  monde  entier. 

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London,  Fisher  Unwin.     7  s,  6  d. 

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Charles  Bayle.    Fr.  0,70.  18. 

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Dragon-Flles  versus  Mcsqnitoes:  can  the  Mosquito  pest  be  mitigated?  Studics 
in  the  life-history  of  irritating  insects,  their  natural  ennemies  and  artificial  check>. 
By  working  entomologists,  with  an  introduction  by  Rob.  H.  Lamborn.  9  f. 
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Anthropogeographie.  473 

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Paris,  Gauthier -Villars,     Fr.  1,50.  18. 

Assmannt  R<i  KÜmatologisclie  Beobachtungen  über  die  jetzt  herrschende  Influenza- 
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BradshaWi  B.,  Dictionary  of  mineral  waters,  climatic  health  resort,  sca  baths,  and 
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Brunnen-  u.  Bade-Orte,  Wasserheilanstalten  u.  klimatische  Kurorte  Deutschlands, 
Oesterreich-Ungarns,  Belgiens,  Hollands,  der  Schweiz  etc.  14.  Aufl.  Nach  offl- 
ciellen  Quellen  neu  bearb.  Mit  e.  *  v.  Mitteleuropa.  VIII-272  pag.  (Grieben 's 
Reise-Bibliothek.  17.)    Berlin,  Alb.  Goldschmidt.     M.  2,50.  12. 

Bnohheister,  J.,  Über  das  Bergsteigen.    (Samml.  gemeinverst.  wiss.  Vortr.)     Hrsg. 

von  Rud.  Virchow.    Neue  Folge  [4].    Heft  78.)    Hamburg,  Verlagsanst.  1889* 
Bnokland,  F.  O.,    Health    springs    of   Germany    and  Austria.    132  pag.     London, 

\\.  H.  Allen.     2  s.  6  d. 
Chambon,  E.,  Über  den  Sonnenbrand.     M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V.  1890,  78  —  80. 
Callimorei  D.  H.,   The  book  of  climates.     Acclimatisation,  climatic  diseases,  health 

resorts  and  mineral  Springs,  sea  sickness,  sea  voyages  and  sea  bathing.    260  pag. 

London,  Balliere.     4  s.  6  d. 
Daubler,  Norwegen  und  dessen  klimatische  Heilmittel.    56  pag.   Berlin,  Habel.  1889* 

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Hamean,  G.,    De    l'action    des    climats  maritimes  dans  des  afTections  tuberculeuses. 

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Hann»  J.,  Über  die  Luftfeuchtigkeit  als  klimatischer  Faktor.     Wetter  7,  25  —  36. 
Insalu'brlt^  des  embouchures  fluviales.     B.  S.  Sc.  phys.  de  l'Algerie  1889* 
Iwanoff,  N.,    Das  Vorkommen    von    organischen  Herz -Krankheiten  in  der  Schweiz 

nach  Höhenlagen.     Nebst  einem  Beitrag  von  A.  Vogt.     45  pag.     Bern,    K.  J. 

Wyss.     Fr.  i. 
Ejaollys,  About  the  lepers  once  more.     Blackwood's  Mag.  148,  734-  740. 
Lewin,  L.,  Areca  Catechu,  Chavica  Betle  und  das  Betelkauen.  loi  pag.    2t'    Stutt- 
gart, Enke.   t889*     M.  6. 
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i8qo,  No.  7.)    24  pag.    Lyon,  impr.  Mou^n-Rusand. 
Marereryi    La    lepre    et    le  tokelau    en  Nouvelle  Caledonie  et  aux  lies  Fidji.     La 

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Restrepo,  Alb.  Isid.  Emil.,    Contributions  ä  l'etude  de  la  pathologie  des  altitudes; 

la  tuberculose  pulmonaire  dans  ses  rapports  avec  le  climat  et  les  races  au  plateau 

de  Bogota.  207  pag.     Paris,  Ollier-Henry. 
Sobellong,  O.,    Die  Malaria-Krankheiten    unter   specieller  Berücksicht.  tropenklima- 
tischer Gesichtspunkte.     Auf  Grund  von  in  Kaiser  Wilhelms-Land  (Ncu-Guinea) 

gemachten  Beobachtgn.  bearb.  X-166  pag.  +t  u.  9  lith.  f.  Berlin,  Springer.  M.  5. 

33» 


474  Allgemeine  Greographie. 

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des  Europäers  in  den  Tropen.  (Aus:  Verhdlgn.  d.  X.  internationalen  medicinischen 

Congresses.)    24  pag.     Berlin,  Hirschwald.     M.  0,60. 
Taylor,   H.  C,    Wanderings    in    search  of  health:    or,    medical  and  meteorological 

notes  on  various  foreign  health  resorts.    254  pag.  f'f,    London,  Lewis.    6  s, 
Weber,  Herm.,    Über    den  Einfluss    der   klimatischen,    Boden-    u.   gesellschaftlichen 

Verhältnisse    auf   das  Vorkommen    u.    den    Verlauf   der  Lungen tuberculose    m. 

besond.  Berücksicht.    der    Krankheit    in    heissen    Zonen.     Vortrag,    geh.    in  der 

Abtheilg.  f.  medic.  Geographie  u.  Klimatologie  d;  X.  intern,  med.  Congresses  in 

Berlin.     (Aus:    Mtinch.   Medicin.  Wochenschr.)    20  pag.     München,    Lehmann. 

M.  0,60. 
Wykowski,  G.,    Ueber    die  Abnahme    der  Lungen phthisis    in    höheren    nordischen 

Breiten.    23  pag.     Bern,  Huber  &  Co.     Fr.  0,60. 

Vni.    Anleitungen  zum  Reisen  und  Beobachten. 

Assmann,  R.,  Über  Temperaturbeobachtungen  in  den  heissen  Klimaten.  Ausland 
63,  269—272. 

Broeok»  Emest  van  den,  Note  sur  les  nouveaux  barom^tres  holostöres  orom^triques 
et  altimetriques  du  Systeme  Go ulier  sp^cialement  construits  pour  les  basses  et 
moyennes  r6gions.     B.  S.  Beige  G60I.  3,  Pr.  verb.  325 — 335. 

— ,  Sur  les  barom^tres  du  Systeme  Goulier  et  sur  les  principes  sp^ciaux  de  leur 
mode  de  construction.  Note  additionnelle  au  nom  du  Colonel  Goulier.  B.  S. 
Beige  G60I.  3,  Pr.  verb.  412—413. 

Buonomo,  G.,  La  fototopografia  in  Africa.     B.  S.  Afr.  d'Ital.  9,  24—27. 

Danokelman,    A.  von,    Ein  Beitrag    zur   Frage    der  Veränderlichkeit    der   Stand- 
korrektion   der  Aneroide    auf  Reisen    und   ihrer  Leistungsfähigkeit  überhaupt 
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Bruxelles  1889. 

— ,  Consid^rations  relatives  ä  un  barom^tre  holost^rique  orom6trique  (Systeme 
Goulier).  Mit  4  Tabellen -Beilagen.  Pr.  verb.  S.  Malacol.  Belgique  18,  74  —  77, 
84  —  121. 

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— »  Vergleichung  zweier  Siedethermbmeter  mit  Quecksilberbarometem.  Z.  f.  In- 
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Miohelis,  Arth.  (Adf.  Gumprecht),  Reiseschule.  Allerlei  zu  Nutz  u.  Kurzweil  f. 
Touristen  u.  Kurgäste.  4.  verb.  Aufl.  VIll-336  pag.  Stuttgart,  F.  From- 
mann.    M.  3. 

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Petrelius,  A.,  Hilfstafeln  zur  Berechnung  barometrischer  Höhenmessungen.  15  pag. 
Fennia  3,  16. 

Rnsso,  F.,  II  viaggiatore  intelligente.  Saggi  di  alcuni  studt  per  chi  ama  viaggiare. 
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3,  Pr.  verb.   165  —  168. 

Soheidel,  Eduard,  Die  auf  dem  Gebiet  der  Tropenausrüstungen  in  den  letzten 
zwei  Jahren  gemachten  Erfahrungen.     D.  K.  N.  F,  3,  299—301. 

Tsohiroh,  A.,  Indische  Skizzen.  I.  Die  botanische  Ausrüstung  zu  einer  Forschungs- 
reise nach  Indien.  III.  Über  die  photographische  Aufnahme  botanischer  Objecte 
in  den  Tropen,  ff.    Naturw.  Wochenschr.  6,  11  — la,  201-205,  260. 

"Weber,  C.  L.,  Über  die  Messung  der  Temperatur.  Vortrag,  gehalten  im  Poly- 
technischen Verein  zu  München.     Gaea  26,  539  —  550. 

Wiebe,  H.  F.,  Vergleichende  Prüfung  mehrerer  Aneroidbarometer.  Z.  G.  E.  Berlin 
26,  241 — 252. 

— ,  Untersachungen  über  die  Temperaturkorrektion  der  Aneroide  Vidi-Naudet'scher 
Konstruktion.     Z.  f.  Instrumentenkunde  10,  429—433. 


B.   Specielle  Geographie. 

I.  Globen,  Atlanten  und  Erdkarten. 

I.  Globen. 

Forest,  J.,    Globe  terrestre,    Schelle  de  i  :  40  000  000.     Revu,  compl^tö  et  adapt^ 

par  A.  M.  Grav6.     Paris,  imp.  Monrocq,  A.  Soldau. 
Steinhäuser,  A.,  Der  Riesenglobus  auf  dem  Marsfelde.   Z.  f.  Schulg.  11,  225—230. 
Villard,  Th.,    et    Gotard,  Ch.,    Le    globe    terrestre    au  millionöme    ä  l'exposition 

universelle  18 89«    45  pag«     Paris,  imp.  Jouaust.  1889. 

2.  Allgemeine  Atlanten. 

Atlas  de  g^ographie  moderne,  par  A.  Bizet.     47:  Japon.     50:  Afrique  physique. 

Paris,  Migeon. 
— ,    Neuester  geographischer,  f.  Militair.    29  färb.  Kart.  m.  Text  auf  d.  Rückseite. 

Berlin,  Gerstewitz.     M.  2,20.  qu.  gr.  4. 

—  de  E.  Levasseur:  Australie,  partie  sud-est.  —  lies  britanniques  (2  feuilles). — 
France  administrative.  —  France  ^conomique.  —  Etats  scandinaves.  —  Russie 
(carte  gdn^rale).  —  lies  de  la  Polyndsie  (avec  les  lies  Salomon).  —  lies  de 
1' Australie  (avec  les  lies  Tonga  et  Hawai).  —  Colonies  fran9aises  (Asie,  Ame- 
rique  et  Oc6anie).   —  Espagne  et  Portugal.     Paris,  C.  Delagrave. 

Bacon's  Memory  Atlas.     62  excelsior  maps.     London,  Bacon.     2  s.  6  d 
Bartholomew,    J.    G.,   Pocket  atlas   of  the  world.      72  *,   mit  Index.      London, 

Walker.     2  s.  6  d. 
- ,  The  Century  atlas  and  gazetteer  of  the  world.    London,  Walker.    3  s.  6  d.   Fol. 
— ,  Atlas  of  commercial  geography,  illustrating  the  general  facts  of  physical,  poli- 

tical,  economic  and  Statistical  geography,   on  wich  international   commerce  de- 

pends.     27*.     With   introductory  notes  by   Hugh   Robert   Mi  11.     Cambridge, 

University  Press.  1889.     3^-  4* 

— ,  The  library  reference  atlas-  of  the  world,  wilh  general  index  of  1000  000  places. 

84*.     London,  Macmillan  and  Co.      52s.  6d  Fol. 

Carrez,  L.,    Atlas  g^n^ral   de   geographie.     34*     color^es   et   un   texte    explicatif. 

7  e  6dit,     40  pag.     Paris,  Lefort. 
Drionz,  u.  Leroy,  Ch.,    Atlas  universel   et   classique  de  gdographie.    94*.     Paris, 

Belin.     Fr.  12,50. 
Dnnan,  M.,   Atlas  gdn^ral  des  cinq  parties  du   monde.     Paris,  Lecfene  &  Oudin. 

1889.     Fr   5,50. 

—  ,  Nouvel  Atlas  general  des  cinq  parties  du  monde.    Paris,  Lec^ne  et  H.  Oudin. 

Fr.  4.  4« 

Foncin,  F.,  Atlas  g6n6ral  d'histoire  et  de  gdographie.     127*.     Paris,  Colin.    1889. 

Fr.  7,50.  •  4- 

Gregoire,    L.,    Nouvel    atlas    de    geographie    moderne.     43*.      Paris,    Gr6goire. 

Fr.  7,50.  4- 


476  Specielle  Geographie. 

Habeniollt,  H.,  Die  neue  Lieferungsausgabe  von  Stielers  Hand-Atlas.    *.    Petenn. 

Mitteil.  36,  277. 
Imperial  globe  atlas  of  modern  and  ancient  geograpby.    33*  mit  Index    Chicago, 

Revell.   1889      Doli.  i.  4, 

Johnston,  \V.  &  A.  K.,   The    modern   series   of  cheap  Atlases.     Sixpenny  Atlas, 

56*.     Edinburgh  and  London,  W.  &  A.  K.  Johnston. 
— ,  The  multum  in  parvo  atlas  of  the  world.    a.  ed.     Edinburgh  and  London,  W. 

&  A.  K.  Johnston      as.  6d. 
Latmay,  A.,  Atlas  des  missions  de  la  soci6t6  des  missions-^trangeres.      27*,    mit 

Text.     Lille,  Soci6t6  de  Saint- Augustin,  Dexl6e  de  Brouwer  &  Co.   Fr.  12.   Fol. 
Levasseur,   Emile,   Grand  atlas  de  g^ographie  physique  et  politique      Livr.  i  — 3. 

Paris,  Ch.  Delagrave.     ä  Fr.  4. 
Niox,  Atlas  de  g^ographie,  physique,  politique  et  historique.     PI.  4:  Europe  g6o- 

logique,  — 6:  France  g^ologique,  — 12:  les  Alpes,  — 19:  Empire  russe, — 20: 

Caucase  et  Pamir.    2«  t'd  ,  48  planches.    Paris,  Delagrave.     compl.  Fr.7,50.  4. 
Panly,  G.,  u.  Hausermann,  R.,  Atlas  universel  de  göographie  moderne.    87** 

Paris,  Gu^rin.     Fr.  4,20.  4. 

Pllilip*S  Imperial  Atlas  of  the  world.    80  maps  with  index  to  over  200  000  places. 

London  and  Liverpool,  George  Philip.     £  8. 
— ,  Unique  Schilling  Atlas,  a  series  of  70  physical  and  political  maps,  and  10  astro- 

nomical  diagrams.    Edited  by  J.  Francon  Williams.    London,  Philip     is.  4. 
Reveirs  imperial  globe  atlas  of  modern  and  ancient  geography,  cont.  35  imperial 

quarto  maps,  with  aipbabetical  index  of  20000  names.      New- York,    FlemiBg 

H.  Revell.     Doli.  i.  -  4. 

Reynoso,  J.,  Atlas.     Modelos  de  dibujo  elemental  para  el  mejor  estudio  practico 

de  la  geografia.     8*.     Madrid,  Hernando.   1889.     Pes.  5.  4. 

Roland,  J.,  Atlas  gön^ial  de  g^ographie,  physique  et  politique  h  l'usage  de  Ten- 

seignement  moyen  et  de  Tenseignement   normal,  115  cartes   en  couleurs,  32t. 

Namur,  Wesmoel-Charlier.     Fr.  6.  Fol. 

— ,  Atlas -manuel   de  g^ographie.      32  *.      38  pag.  text.      Namur,    Charlier.  i889« 

Fr.  1,25.  4. 

Solirader,  F.,  Fmdent,  F.,  et  Antholne,  E.,  Atlas  de  g^ographie  moderne,  con- 

tenant  64  cartes  en  couleur  accompagnees  d^une  texte  g^ographique,  statisüqne 

et    ethnographique,    et    d'un    grand   nombre    de   cartes  de  detai),  diagrammes. 

Paris,  Hächette  et  Cie.     Fr.  21. 
Stleler*S  Hand -Atlas.     24  Neustiche  in  Kupferdruck  u.  Handkolorit.     Hrsg.  von 

Herrn.  Berghaus,  Carl  Vogel  und  Herm.  Habenicht.    In  8  Lief.     i.  Lief.  3  Bl. 

Gotha,  J.  Perthes.     M.  1,60. 
—  Hand- Atlas.     95  Karten   in  Kupferdruck   u.  Handcolorit,   hrsg.   von  Prof.  Dr. 

Herm.  Bergbaus,  Carl  Vogel  u.  Herm.  Habenicht.     Neue  Ausg.  14— 18.  Lief. 

(ä  3  Karten.)     Gotha,  J.  Perthes,     ä  M.  1,60,  Fol. 

3.  Atlanten  für  die  Schule. 

Andree,  Rieh.,  u.  Rüge,  S.,  Dresdner  Schul -Atlas.  Ausgeführt  v.  d.  geograpli. 
Anstalt  V.  Velhagen  u.  Klasing  in  Leipzig.  Mit  e.  Geschichtskarte  d.  deutsch. 
Einheilskriege.  36  chromolith.  Kartenseiten.  Bielefeld,  Velhagen  Sc  Klasing. 
M.  I.  gr.  4. 

Bmins,  F.,  Algemeene  Aardrijskunde  (Schul- Atlas).      16  Bl.      Groningen. 

— ,  Het  beeld  der  aarde.     VoUedige  Schoolatlas  in  55  gekleurde  kaarten  in  talrijkc 

bijkaarten  en  kartons.     5.  Aufl.     Groningen,  NoordhofF.  (o.  J.).     F.  3,25. 
Caille,  L.,.  Alias    de    göographie    mis    en    rapport   avec  le  programme  ofhcicl  des 

ecoles  primaires.     21*.     Brüssel,  Windeis.   1889      Fr.  1,35. 

Hummel,  H.,  Schul -Atlas  zum  Unterricht  in  der  Erdkunde.  31  Karten  mit  15 
Nebenkarten.  2.  Aufl.  32  färb.  Kartenseiten.  Leipzig,  Korner  &  Dietrich. 
M.  I.  gr.  4. 

Keil,  W.,  u.  Rieoke,  Fr.,  Deutscher  Schul- Atlas.  38  Haupt-  u.  30  Nebenkarten 
in  Farbendr.  Gratisbeilage  Heimatkarte.  36.  verm.  u.  vollständ.  neu  bearb. 
Aufl.  von  Arathor- Issleibs  Volks -Atlas  über  alle  Teile  der  Erde.  38  f^h. 
Kartens.  m.  3  pag.  Text.     Gera,  Th.  Hofmann.     M.  t.  gr.  4. 


Darstellungen  von  gröfseren  Teilen  der  Erdoberfläche.  477 

Koz6llii*s, B.,  Geographischer  Schul- Atlas  f.  Gymnasien,  Real-  U.Handelsschulen. 
Vollständig  neu  bearb.  von  Vinz.  v.  Haardt,  rev.  von  Frdr.  Umlauft.  Aus- 
gabe I.  in  43  lith.  u.  color.  Karten.  33.  Aufl.  VI-20  pag.  Wien,  Hölzel. 
M.  4,80.  qu.  gr.  4. 

— ,  Geographischer  Schul-Atlas,  wie  oben.  Ausg.  II.  in  59  Karten.  34,  Aufl.  VI- 
40  pag.     M.  6.  qu.  gr.  4. 

Lange,  H.,  Volksschul- Atlas  über  alle  Teile  der  Erde.  37  Blätter  in  Farbendr. 
Ausg.  mit  Karten  zur  Heimatskunde.  200.  Aufl.  5.  Abdr.  Braunschweig, 
Westermann.     M.  T.  gr.  4. 

IiODginail*S  Junior  school  atlas,  physical  and  political.     17*.     is.  4. 

—  School  atlas,  physical  and  political.     35*.    London,  Longmanns,     zs.  6d.       4. 

—  New  flve -Shilling  Atlas,   for  use  in  schools,  being  a  selection  of   maps    from 

Longman's  new  atlas,  edited  by  Geo.  C.  Chisholms.    London,  Longmans.    5s. 
Pauly,  G-,  et  Hansennann,  R.,   Enseignement  special  de  la  geographie.     Atlas 

primaire  de  geographie,  cours  ^l^mentaire.  •ff.  13*.     31  pag.  Paris,  Gu^rin.  4. 
— ,  Enseignement  special  de  la  geographie.     Atlas  universel  de  geographie.  iff.  *. 

XII- 80  pag.     Paris,  Gu^rin. 
Philip's  graphic  school  atlas.     A  series  of  iio  maps  and  diagrams.    Edited  by  J. 

Francon  Williams.     London,   Philips,     is.  6d.  12. 

Prootor,  R.  A.,  The  studcnt's  atlas.     12''*.     London,  Longmans.     5  s. 
SydOW-Wagner*S  methodischer  Schul-Atlas.     Entworfen,  bearb.  u.  hrsg.  von  H. 

Wagner.     60  Haupt-  u.  50  Nebenkarten  auf  44  Tafeln.    Farbendr.    3.  Aufl. 

XVI  pag.  Text.     Gotha,  J.  Perthes,      geb.  M.  8*  hoch  4. 

Van  Gelder,  W.,  Schoolatlas  van  Nederlandsch  Oost-Indie.    2.  Aufl.    Groningen, 

Wolters.     Fl.  2,50. 
Victoria"  Series   of  School  ^faps.     Europe,   Asia,  Africa,  North  America,  and 

England  and  Wales.     London,  A.  Johnston.  1889*     Aufgezogen  ä  12s. 


>» 


4.  Erdkarten. 

Gabler,  E.,  Die  Planigloben.     1:24000000.    (Physische  und  politische  Ausgabe.) 

Leipzig,  Gabler.    1889« 
Handtke«  F.,  Generalkarte  der  östlichen  u.  westlichen  Halbkugel.    Mittlerer  Mafs- 

stab    1 :  45  000  000.    2.  Aufl.  Farbendr.     Glogau,  Flemming.    ä  M.  i.     gr.  Fol. 
Sydow-Habeniobt,  Methodischer  Wandatlas.  No.  i :  Erdkarten.   12BI.   1:20000000. 

Gotha,  Justus  Perthes.     M.  12. 
Zerolo,  E.,    Planispherio    terrestre,    indicando    as    novas    descobertas,    as    colonias 

europeas  e  as  linhas  maritimas.     Paris,  Garnier. 


n.   Darstellungen  von  gröfseren  Teilen  der  Erdoberfläche. 

A.    Reisen  durch  mehrere  Erdtheile  und  Meere. 

Baierlein,  E.  R.,   Unter  den   Palmen.     Im  Lande  der  Sonne.     VII-335  pag.  mit 

5-j~(-.     Leipzig,  J.  Naumann.     M.  2,50. 
Bakeri   Sir  S.  W.,   Wild  beasts  and  their  ways:   reminiscences  of  Europe,   Asia, 

Africa  and  America.  2V0IS.   XII-419  u  VI-379  pag.    London,  Macmill an.    32  s. 
Bamobyi  W.  H.,  The  new  far  west  and  the  old  far  east.    Being  notes  of  a  tour  in 

North  America,  Japan,  China,  Ceylon  etc.   *.    London,  Stanford.   1889.     12-  s. 
Brehm,    A.  E.,    Vom    Nordpol    zum    Aequator.     Populäre  Vorträge.     Mit  ff  v. 

R.  Friese,    G.  Mützel,    Alb.  Richter,    Fr.  Specht    u.  a.    VII-471  pag. 

Stuttgart,  Union.     M.  10. 
Buntin^r»  H.,  Under  the  palms  and  among  the  Pimento  groves.    172  pag.    London, 

C.  H.  Kelly.     2  s. 
Ctaaill^-Long,  Du  canal  de  Suez  k  l'tfquateur  h  travers  deux  mers.     R.  G^ogr.  i. 

15,  27—19,  59—61,  84—86,  108  —  109,  135—136. 
Gliapin,  J.  H.,  From  Japan  to  Granada.     Sketch  of  Observation  and  inquiry  in  a 

tonr  round  the  world  in  1887  to  i888'     New  York  1889* 
Ooobard)  L^on,  Paris,  Boukara,  Samarcande.  R.  Fran9. 12,  IL  257 — 273,  321—337* 

395—413»  460-473»  534—544. 


478  Specielle  Geographie. 

Gontejean,  Gh.,  £n  Orient^  notes  de  voyage.    156  pag.     Nantes,  imp.  Mellinet. 
DeoampSi  Louis,    Lcs  voyages  autour  du  monde.     La  Nalure  18, 11.  66,  82 — S3. 
Delanoker,  A.,    Lettres  sur  la  Terre  Sainte    ou   r^cit  d'un  voyage  en  ^gypte,  en 

Palestine   et  dans  le  Liban.   a  Vol.  a*   258  et  214  pag.  Braine-le-Comte,  Zech. 

Fr.  4. 
Dobson,  George,  Russias^  Railway  advance  into  Central  Asia.    Notes  of  a  joamey 

from  St.  Petersburg  to  Samarkand.    tf .    London,  W.  H.  Allen,  XXII-439  pag. 

7  s.  6  d. 
Dnffield,  A.  J„  Recollections  of  travels  abroad.    336  pag.  *.    London,  Rcmingtoo. 

1889     10  s.  6  d. 
Dtmoan,    Sara  Jeanette,    A    social    departure,    how  Orthodocia  and  I  went  round 

the  World  by  ourselves.    XII-417  pag.  ff.     London,  Chatto  and  Windns. 
Erödi,  B61a,   Voyage    de   l'archiduc  de  Toscane  en  Orient.     B.  S.  Hongr.  Geogr. 

Budapest  18,  Abrege  5  et  6,  49 — 5a. 
Evans,  A.  C,    The  cruise    of   H.  M.  S.  «Calliope**  in  China,  Aastralia  and  Hast 

African  waters  1887  —  1890     156  pag.    Portsmouth,  Griffin.    2  s. 
Gninness,  Geraldine,  In  the  far  east.    New  ed.    202  pag.    London,  Morgan.    3  s.   4. 
Haffter,    E,    Briefe  aus    dem   fernen  Osten.     4.  Aufl.    VIII-31Z  pag.  mit  Porträt 

Frauenfeld,  Huber.     M.  3,40. 
Hamilton,  W.,    A   transatlantic  voyage,    or    twelve  days  on  the  ocean.    130  pag. 

London,  Digby.     2  s.  6  d. 
Hübner,  Alex,  von,  Ein  Spaziergang  um  die  "Welt.    Amerika  —  Japan  —   China 

In  Wort  u    Bild.    3.  unveränd.  Aufl.    i.  u.  2.  Lfg.    Cplt    in  40  Lfgn.    Leipzig, 

Schmidt  &  Günther.  i89i>     ^  M.  0,50.  gr*  4« 

Kaerger,  Karl,  Im  Alpenschnee  und  im  Tropensand.  (Montblanc  —  Brasilien.)  ff. 

Globus  Ö7,  116— 123. 
KrOQpa,  B.,    An  artist's  tour:    gleanings  and  impressions   of  travels  in  North  and 

Central  America    and    the   Sandwich  Islands.    324  pag.  ff.     London,  Ward  & 

Downey.     ai  s. 
Lemire,    Achille,    D'Irlande    en    Australie,    Souvenirs   et   impressions  de  voyage. 

Publi6s  par  son  fr^re.    VIII-I78  pag.  ff.     Lille,    libr.  de  la  Soci6t6  de  Sjunt- 

Augustin.     Fr.  2,60. 
Löotard,  Jacques,  Les  voyages  autour  du  monde.   ff.     La  Nature  18,11.  35 -38. 
Manoeauz,  Hector,  Express  voyage  dans  TEurope  et  TAfrique.  144  pag.  ff.   Mens, 

Manceaux.   1889*     Fr.  2. 
Harmier,  Xavier,  Au  sud  et  au  nord.    256  pag.    Paris,  Hachette.    Fr.  3,50.        18* 
— ,    A  travers  les  Tropiques.     Paris,  Hachette.  1889. 
Mothers,  Edw    P.,    Reise  nach  Süd-Afrika  m.  der  Castle-Linie.     Nach  dem  engl. 

Text  bearb.  v.  A.  Feldmann.  VIII-239  pag.  ff.    Leipzig,  Hinrichs.    M.  0.75. 
Moore,  F.  F.,    Coral  and  cocoa  nut:    the  cruise   of  the  yacht  „Firefly"  to  Samoa. 

ff.     London,  Christian  Knowledge  Society.     3  s.  6  d. 
Munro,    Journal  kept  during  a  tour  in  Egypt,  Palestine  and  the  south  of  Europe 

(including   part    of   Switzerland)   in    the    spring    of  1887.    196  pag.     London, 

Simpkin.     2  s.  6  d. 
Nlnand,  Emile,    De  Paris   en  Asie  Orientale  par  terre  et  par  mer.     B.  S.  Geogr. 

C.  Paris  12,  324— 330. 
Nisbet,  H.,  My  illustrated  diary  of  a  voyage  from  London  to  Australia.    London, 

„My  Diary",  Publishing  Co.     5  s. 
Nordenskiöld,    A.  E.,    Voyage    de    la  „V6ga"   autour  de  TAsie  et  de  rEurope, 

accompagn6  d'un  r6sum6  des  voyages  pr6cedemment  effectufe  de  long  des  cotcs 

septentrionales    de    Tancien    continent.     Trad.   par  Charles  Rabot    et  Ch.irlcs 

La  Hern  and.     Tom.  II.  483  pag.  ff,   18*,  3  f.     Paris,  Hachette. 
Parry,  G.,    Sketches    of   a    yachting    cruise    in  the  Mediterranean  and  Black  Sea. 

London,  Allen.  1889-     ^^  ^*  ^  ^* 
Piotnresqae  Mediterranean.    With    illu.strations  by   the   most  eminent  artists. 

Vol.  I.    London,  Cassell.     42  s.  4. 

Rabot,  Charles,  Voyage  dans  le  bassin  de  la  Petchora,  TOaral  septentrional  et  la 

Sib^rie  occidentale.     C.  R.  S.  g^ogr.  Paris  1890.  464 — 467,  579  —  581. 
— ,  L'esplorazione  nelle  regioni  del  Peciora  e  deirObi.     B.  S    Geogr.  Ital.  (3)  3. 

HCl — 1105. 


Darstellungen  von  grÖfseren  Teilen  der  Erdoberfläche.  479 

Reinosa,  de,  Viaje  de  circunnavegaciön  de  la  „Numancia''.    B.  S.  Geogr.  Madrid 

28,  3^7—382. 
Heiseberiollte    deutscher  Schiffe,    mitgetheilt    von    der   Deutschen   Seewarte.     A. 

Hydr.  18,  17—27,  48  —  56,  93 — loi,  129  —  132, 176 — 180,  259 — 261,  341  —  346, 

422-423,  435—444. 
Rhode,  H.  E.,  Round  the  worJd  with  the  blue  jackets.    Boston,  Mass.    6  s.       4. 
Roller,  Th..    Le    tour    d*Orient      Impressions  de  voyage  en  Egypte,  Terre  Sainte, 

Syrie  et  ä  Constantinople.    ff.     300  pag.    Lausanne,  Georges  Bridel.        Fr.  5. 
Rossi,  Lu.,    Un   viaggio    in  Terra  Santa  e  in  Egitto,  1889,    impressioni  e  ricordi. 

XIII-264  pag.  Vicenza,  Giuseppe.     L.  r.  24. 

ROTlildell,  Ch.,    A  Visit  to  the  Azores.     With  a  Chapter  on  Madeira.     197  pag. 

25  ff.     London,  Bickers.     1889. 
Soarfaglio,  Ed.,  In  Levante  e  a  traverso  i  Balkani,  note  di  viaggio.  VIII-246  pag. 

Milan o,  frat.  Treves.     L.  2,50.  16. 

Scollard,  C,    Under  summer  skies,    being  sketches  of  travel  in  Egypt,    Palestine, 

Greece,  Italy  and  the  Bermudas,    ff.     New  York.     9  s.  12. 

Sessions,  F.  C,    In  Western   Levant:    studies    of   life    and    character    as  seen  in 

Madrid,  Toledo,  Cordova,  Seville,  Granada,  Morocco,  Algeria  and  Tunis.    III. 

by  H.  W.  Hall.    New  York.    7  s.  6  d.  12. 

Seton-Karr,  H.  W.,  Ten  years  travel  and  sport  in  foreign  lands,  or,  travel  in  the 

eighties.    2nd  ed.  with  additions.    442  pag.    London,  Chapman.     5  s. 
Sporting^  in  many  lands:    Europe,  Asia,  Africa  and  America  etc.,    by    H.  A.  L., 

the  „Old  Shekarry".     New  ed.    634  pag.  ff.     London,  Worne.     5  s. 
Stäbelln,  A.,  In  Algerien,  Marokko,   Palästina  u.  am  roten  Meere.     Keiseskizzen. 

5*.    III-461  pag.    Basel,  Benno  Schwabe.    1891.    Fr.  8. 
Stafford,  M.,    How  I  spent    my  twcntieth  year:    Being    a  short  record    of   a  tour 

round  the  world,  1886-87.    282  pag.    London,  Blackwood.  1889.    8  s.  6  d. 
Stnttfield,  H    E.  M.,  A  Visit  to  Jeddah  and  Suakin.    Longman^s  Mag.  July  1890. 
Tadlook,  Cl.  M.,  Bohemian  days;  a  narrative  of  a  journey  round  the  world.    New 

York,  Alden.  1889.    Doli.  1,50.  12. 

Thonlet,  J.,    La  campagne  scientiRque  du  Schooner  des  l^tats^Unis  „Grampus''  en 

1889.     B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  U,  138 — 144. 
Travel,  Adventure  and  Sport.  —  Reprints  from  Blackwood^s  Magazine  No.  1  —  6,7. 

Edinburgh  and  London,  W.  Blackwood  &  Sons,     ä  Vol.   i  s  12. 

Ve^afahrt    um    Aäen    und    Europa.     Nach   NordenskiÖlds  Berichten    für  weitere 

Kreise   bearb.    von    E.  Erman.      2.  Aufl.     XX-397  pag      ft»  *  ™it  Porträt. 

Leipzig,  F.  A.  Brockhaus. 
Viclnl,  Gius.,    Per    l'Oriente,    ovvero    de  Saluzzo  a  Costantinopoli:    ricordi  di  un 

viaggio  in  Terra  Santa.    217  pag.    Torino,  tip.  di  S.  Giuseppe.     L  2  16. 

Werner,  B.  von,  Ein  deutsches  Kriegsschiff  in  der  Südsee.    3.  Aufl.  XX-592  pag. 

Mit  über  100  ff  u.  5*.     Leipzig,  Brockhaus.     M.  15. 


B.  Darstellungen  aus  mehreren  Erdteilen. 

.    T.  Getrennte  Gebiete. 

Darwin,    C,  Journal   of  researches  into  the  natural  history  and   geology    of  the 

countries  visited  during   the   voyage   round   the  world  of  H.  M.  S.  „Beagle". 

New  edition  with  illustrations  by  R.  T.  Pritchett  of  places  visited   and  ob- 

jeets  described.      558  pag.     London,  Murray.     21s. 
M6diterranee,  la  mer.    B.  S.  G^ogr.  Montpellier  13,  221 — 228. 
Hnrray'S  Handbook  to  the  Mediterranean :   its  cities,  coasts,  and  islands      By  Sir 

R.  Lambert  Play  fair.      With    maps,   plans,   etc.     2  vols.     3.  edit.  revised. 

630  pag.     London,  Murray.     M.  25,20.  12. 

Playfair,  Sir  R.  Lambert,  The  Mediterranean,  phy.sical  and  historical.    Proc.  Geogr. 

Section  British  Assoc.     Leeds  1890.     Presidental  Address:    Pr.  R.  G.  S.  12, 

620—635,  Nature  42,  480—485,  Sc.  G.  M.  6,  526  —  541. 
Rndnlki,  Heinz  von,  Die  berühmtesten   Wallfahrtsorte  der  Erde.      VII-576  pag. 

ff.     Paderborn,  F.  Schöningh.     M.  4,50. 


480  Specielle  Geographie. 

Senft,  E.  A.,  Les  missions  moraves  actuellement  existantes  chez  les  peuples  paiens, 
leuT  origine  et  leur  d6veIoppement.  424  pag.  Neuchätel,  Delacbaux  et  Ntestle. 
Fr.  3,50.  16. 

Tozer,  Henry  Fanshawe,  The  Islands  of  the  Aegean.  *.  362  pag.  Oxford,  Cla- 
rendon Press.     8*s.  6d. 

Levassenr,  £.,  Carte  d'Afrique  en  deux  feuilles  ä  Techelle  de  1:10000  00c, 
avec  l'Australie  ä  la  m6me  echelle,  grav6e  par  £.  Morien.    Paris,  Delagrave. 

2.  Russisches  Reich. 

Bergbau,  Der  russische  und  seine  Erzeugnisse.     Globus  67,  238—9. 

Brandes,  Georg,  Impressions  of  Russia.     Translated  from  the  Danish  by  Samuel 

C.  Eastman.     353  pag.     London,  Waller  Scott.     2S.  6d. 
Oyon,  E.  de,  La  Russie  barbare!     Nouv.  Rev.  6ö,  673 — 709. 
Leroy - BeauUeu ,  Anatole,    L'empire  des   tsars  et  les  Russes.      3«  ^d.     T.  L:  Ic 

pays  et  les  habitants.     XVI-611  pag.     Paris,  Hachette.     Fr.  7,50. 
Nikitin,  S.,  Biblioth^que  g^ologique  de  la  Russie  pour  iggg.    Suppl.  au  tomeVin 

du    Bull,    du    Comm.    G60I.      20 r  pag.    texte  russe   et   fran9ais.      St.   Fiters- 

bourg  1889. 
Pleske,  Th.,  Omithographia  rossica.    Die  Vogelfauna  d.  Russischen  Reichs,  n.  Bd. 

2.  u.  3.  Lief.     Phylloscopus,  Hypolais  und  Lusciniola.     Russisch  u.  Deutsch. 

IX— XXXni-153— 431  pag.  mit  I  färb.  Taf.  u.   i  Bl.  Erklärgn.      St.  Pdters- 

bourg  u.  Leipzig,  Voss.     M.  4,75  u.  7,50.  Irop.  4. 

Roskosohxiy,  H.,  Das  arme  Russland.     Ein  Beitrag  zur  Kenntnis  der  wirtschaft- 
lichen Lage  des  russischen  Reiches.     247  pag.     Leipzig,  Reissner.  M.  4. 
Soherpenzeel  -  Thim ,  L.  van,   Le  commerce  et  Tinduslrie  de  la  Russie  en  1889. 

(Extr.  du  Recueil  consulaire  beige).    49  pag.    Bruxelles,  T.  Weissenbruch.    Fr.  i. 
Stuart-Merritt,  Ch.,  La  Russie  dans  le  passä,  le  präsent,  Tavenir.     B.  S.  Göogr. 

Lyon  8,  569  —  599. 
WacbJS,  Otto,  Das  russische  Volk  und  Heer.      Internat.  Rev.  über  d.  ges.  Armeen 

u.  Flotten  9,  229—241. 

3.  Türkisches  Reich. 

Vanjany,  H.  de,  Etat  präsente  de  la  Turquie.  La  question  arm^nienne.  432  pag. 
Paris,  Savine.  ig. 

4.   Britisches  Colonialreich. 

Baker,  W.  G.,    The   British   Empire.      Part.  2.      The   colonies   and  dependencies. 

ff.     224  pag.     London,  Blackies*  Geographical  Magaz.     25. 
Berghans,    A.,    Die    Streitkräfte    der    englischen    Kolonien    in    Europa,    Asien, 

Australien,  Amerika.     Internat.   Rev.  über  d.  ges.  Armeewesen  8,  %jz — 889» 

1006  — 1020. 
Colonlal  Offioe  List,   The,  by  J.  Andersohn  &  S.  Webb.     500  pag.  mehr.  •. 

London,  Harrison  &  Sons.    7s.  6d.  4. 

Dilke,   Sir   Charles  Wentworth,  Problems  of  Greater  Britain.     2  Vols.   IX-596  u. 

618  pag.     tt«     London,  Macmillan  &  Co.     36s. 
Geffken,  F.  H.,  Les   colonies   et   la   politique   coloniale   de  TAngleterre.     Revue 

Internat.  47,  309—334,  510—520. 
Gelsfbeok,  Mich.,  Kolonialbibliothek.    Ein  Führer  durch  die  Kolonien  d.  earop. 

Staaten,    mit  besond.  Rücksicht  auf  die  Interessen  d.  Handels,  d.  Industrie  u. 

d.  Landwirtschaft.     Für  Schule  u.  Haus  bearb.     (In  4  Bd.\     i.  Bd.     Brilisch- 

Nordamerika  (Canada).  —  Britisch-Indicn  (nebst  Ceylon).    VI-i82  pag.  m.  Kart. 

u.  Plan.     München,  Beck.   1891.  M.  2. 

Loater,  J.  de,  De  jongste  ontwikkeling  der  Britsche  Kolonien.     De  Gids  44  HL 

414—465. 
Ltioas,  C.   P.,  Historical   Geography  of  the   British   Colonies.     2  Vols.    342  pag. 

London,  Frowde.     7s.  6d. 
Pelly,  Lewis,  British  and  other  sphere  of  influence.     Sc.  G.  M.  6,    i — 15- 
Salaign&O,  A.,  Föderation  imperiale  anglaise.     R.  Fran9.  U,  705 — 722. 
Trendell,  C.  M.  G.,  The  Colonial  Year  Book  for  the  year  1890.  With  introduction 

by  J.  R.  Seely.     753  pag.     London,  Sampson  Low. 


Darstellungen  von  gröfseren  Teilen  der  Erdoberfläche.  481 

5.  Franzosisches  Colonialreich. 

Allain,  ^en^,  La  France  dans  TOcean  Pacifique.     La  Geographie,  III e  ann^e, 

No.  96,  97,  99. 
Axmnaire   des   Etablissements   fran9ais   dans   Finde   pour   TannE  1890.     460  pag. 

Pondichery,  impr.  da  Gouvernement. 
Ck>loiiie8  fran^aises.  Cahiers  d*enseignement  No.  65 — 71.  ff.  *.   Paris,  L.  Bachet. 

ä  Fr.  0,50. 
Combette,  Ch.,  Geographie  c«mmerciale  des  colonies  fran9aises.  (Guide  du  voyageur 

et  de  remigrant)     VI-Z25  pag.     Paris,  Challamel. 
Ferry,  Jules,  Le  Tonkin  et  la  Möre-Patrie.     Temoignages  et  docuroents.     4 10  pag. 

Paris,  Victor-Hovard.  ig. 

Flassager,  H.,  Cours  d'histoire  et  de  g^ographie  coloniales  de  la  France.  257  pag. 

Paris,  Delagrave.  18. 

Gindre  de  Hanoy,   Kouveau  dictionnaire  complet  des  communes  de   la  France, 

Algerie,  Tunisie,  Tonkin,   et    de  toutes  les  colonies  rran9aises.     Nouvelle  €d. 

5  *.     XX'948  pag.     Paris,  Garnier. 
Hne,  Fernand,  Voyage  ä  travers  nos  colonies.  ff.   240  pag.   Paris,  Lec^ne  et  Oudin. 
Leroy,  A.  L.,  Geographie  generale  de  la  France  et  de  ses  colonies.    **     407  P^g' 

Paris,  Picard  et  Kaan.     Fr.  2,50. 
Les  oolonies  fran^aises.     Notices  illustrees,  publikes  par  ordre  du  sous-secre- 

taire  d*£tat  des  colonies  sous  la  direction  de  M.  Louis  Henrique.  VI.  Colonies 

d'Afrique.     ff  *.     297  pag.     Paris,  Quantin.     Fr.  3,50.  12. 

Levassenr,  £.,  Cours  de  gtographie,   2«  ann^e:   Geographie   de  la  France  et  de 

ses  colonies      VIII- 320  pag.     *.     Paris,  Delagrave. 
— ,  La  France  et  ses  colonies  (gEographie  et  statistique).    Nouvelle  edition,  enti^re- 

ment  refondue.     Tome  II.     ff.  694  pag.     Paris,  Delagrave. 
— ,   Precis  de  la  geographie  physique,  politique  et  economique  de  la  France  (avec 

1' Algerie  et   les   colonies),  suivi  de  tableaux  de  statistique  en  appendice.     *. 

7«  ed.     Vni-4i7pag.     Paris,  Delagrave. 
Hager,  H.,  Cahiers  coloniaux  de  1889«    440  pag.    Paris,  CoUin  &  Co.  1889.  Fr.  4. 
Nonvelles  g^ographiques.     Mitteil,  aus  den  französischen  Colonien.     Bull.  soc. 

geogr.  comm.  Hävre  1890,  181 — 190. 
Frotl-Gkiillard,   Augnste,    La  France   exterieur,   colonisation  politique  et  morale. 

384  pag.     Paris,  Tegin.  12. 

Ramband,  A.,  Les  nouvelles  colonies  de  la  Republique  franfaise.    72  pag.    Paris, 

Colin,  1889«     F^'  o»3^-  ^8. 

Reoensement  de  la  oironlatioil  sur  les  routes  nationales  de  la  France  et  de  TAlgerie 

en  i888*  330 pag.  avecgraphiques  et  cartesen  couleur.  Paris,  Impr.  nationale,  foli 
Rensei^nements  sur  la  Situation  des  colonies  (fran9aises).    2  Broch.  26  et  3  7  pag. 

Paris,  Impr.  d.  journ.  officiels. 
Rheinart,  Paul,  Le  Tonkin  et  la  Colonie  de  Cochinchine.  Nouv.  Rev.  66,  79~95- 

6.  Niederländisches  Colonialreich. 

Altona,  Hans,  Geschichtliche  Entwickelung  Niederländisch-Indiens.  Wiss.  Beilage 
d.  Jahresber.  d.  städt.  Oberrealschule  Braunschweig.  Ostern  1890.  27  pag. 
Braunschweig,  J.  Krampe.  4. 

Emigratie  van  Europeanen  Naar  Nederlandsch  Indie  sedert  1838*  Indische  Gids 
12,  913— 9>8. 

Kolonial- Verslaag  von  1889.    T.  N.  A.  G.  Amsterdam  (2)  7,  343—353. 

Ley,  L.  A.  £.  van  der,  Nederland  en  zijne  overzeesche  bezittingen.  Beknopt 
aardrijkskundig  leerboekje  met  elf  kaarten.     42  pag. 

— ,  Atlas  van  Nederland  en  zijne  overzeesche  bezittingen.  13  Karten.  Amsterdam, 
W.  Verzluys.  4. 

Niederländisoh  -  Ostindien.  (Nach  dem  Kolonialberichte  von  1888.)  Globus 
67,  109  — III. 

Tiele,  P.  A.,  De  Opkomst  van  het  Nederlandsch  gezag  in  Oost-Indie:  Verzameling 
van  ooitgegeven  stukken  uit  het  oud  Kolonial  Archief.  2«  reeks.  Deel  IL  be- 
werkt door  J.  E.  Heeres.  XII-84  u.  396-XIX  pag.  's  Gravenhage,  Martinus 
Nijhoff.     fl.  6,25. 


4:82  Specielle  Geographie. 

7.   Deutsche  Kolonien  und  Scbutzgebieto. 

Delavaud,    L.,    Le    mouvement    g^ographique    en    Alleroagne    en    ig88    et   i88q- 

III.   Liste  des  colonies  allemandes.     B.   S.  G6ogr.  Rochefort  11,  137 — 141. 
Hessler,  Carl,    Die    deutschen    Kolonien.     Beschreibung    von    Land    und   Lenlen 

unserer  auswärtigen  Besitzungen.    13g  pag.  tt»  *•    Metz,  G.  Lang.     M.  4. 
Kolonial -Kalender,    Deutscher,    f.  d.  J.  1891.     Hrsg.  v.  Red.  Gust.  Meinecke. 

III.  Jahrg.    2,14  pag.  m.  3  Lichtdr.    Berlin,  v.  Trautvetter.     M.  a.  16. 

Risley,  H.  H.,  The  idea  of  a  greater  Germany.    Asiat.  Quart.  Rev.  10,  433 — 457. 
Solmtzgdbiete,  Die  deutschen,  und  Colonialunternehmungen  bei  Beginn  des  Jahres 

1890.     Oestcrr.  Monatsschr.  f.  d.  Orient  16,  4—8»    ü — 2-7,    44 — 48»    60—64. 

Vergl. :  Z.  f.  Schulg.  U,  275 — 304. 
Strassburger,  E.,  Unsre  Kolonien,   tf-     -A..  a.  W.  21,  241—145,  269—274. 


Goebler,  Eduard,  Deutsche  Kolonialkarte :  Afrika  und  die  deutschen  Schutzgebiete 
in  der  Südsee.    i:  17000000.     Leipzig,  G.  Lang.  1889.     M.  1,50. 

Übersieht,  Kartographische,  d.  kaiserl.  deutschen  diplomatischen  n.  con solarischen 
Vertretungen  so-wie  der  kaiserl.  Behörden  in  d.  deutschen  Schutzgebieten.  Auf- 
gestellt im  Auswärtigen  Amt  des  Deutschen  Reiches,  April  1890.  Zeichnung 
red.  V.  R.  Kiepert.    Farbendr.    Berlin,  D.  Reimer.     M.  4.  qu.  gr.  fol. 

8.   Kolonialgebiete  anderer  Staaten. 

(Spanien,  Portugal,  Italien,  Dänemark.) 

Bragagnolo,  G.,  I  possedimenti  italiani  in  Africa.    Notizie  storiche  e  geograficbe. 

84  pag.    Aquila,  Vecchioni.   1889 
Farina,  £.,  L'Italia  nella  Terra  dei  Somali.    B.  S.  Afr.  dTtal.  Neapels,   135 — 142. 
Italiens    Machtstellung    in    Afrika.      Internat.   Rev.   üb.  d    ges.  Armeewesen    8, 

987-993- 
L*Italie    dans  TAfrique  du  nord-est.     B.  S.  G6ogr.  Lorient.  I  trim   1890,  41—42. 

Les  Italiens  dans  l'Afrique  Orientale.     R.  Fran9.  11,  356  —  358. 

—  au  pays  Somali.     R.  Fran9.  U,  736  —  740. 

Mori,  A.,    La  nuova  carta  topografica    della   colonia  di  Massaua.     B.  Sex.  fiorent 

S.  Afr.  d'Ital.   1889,  6,  201—204. 
Temant,  Victor  de,    Les    colonies  portugaises.    67  pag.     Paris,    Soc.  d.  6tud.  coL 

et  marit. 

Dnrazzo,  F.,  Carta  speciale  dei  possessi  i  protettorati  Italiani  ncU*  Africa  Orientale, 
i:  800000.  —  Da  Massaua'  a  Saati  i:  80000.  Roma,  Istit  Cartogr.  Ital. 
1889-     L.  i»^o. 

m.   Europa. 

A.  Allgemeines. 

a    Länderkunde,  Chorographie  und  Reisen, 

Abo,  Stockholm,  Ghristiania.     En  Norv^ge,   karrioles,  stolkyoerres  et  bateaux. 

Rev.  de  göogr.  26,  65  —  69,  207  —  214,  368—373. 
Banmgartner,   Alex.  S.  J.,    Nordische   Fahrten.     Skizzen   u.  Studien.     II.   Duxch 

Skandinavien  n.  St. Petersburg.  XVIII-552pag.  ft»  Freiburg  i.Br..  Herder.  M.  o. 
Benvennta,  über  die  Alpen  in  das  Land  Italia.    Rcisebilder.    165  pag.    Weimar, 

Jüngst.     M.  2,50. 
Blake,  M.  £.,  A  summer  holiday  in  Europe.    210  pag.     Dublin,  Eason.     2  s.  6  d. 
Bldzqnez  y  Delg^ado-Ag^ilera,  Antonio,  Geografia  economico-militar  de  Europa 

(menos  la  Peninsula  Iberica)  y  dei  imperio  de  Marruecos.    2  ed.   164  pag.  7  *. 

Avila,  Magdaleno  y  Sarachaga.     Fes.  7,50. 
Bleicher,  G.,  Les  Vosges,  le  sol  et  les  habitants.    320  pag.  ff.  Paris,  Bailliöre.   16. 
Brandes,  A.,  De  ri vieren  van  Europa  en  de  steden  längs  bare  oevers.    Gorincbem. 

J.  Noorduyn  en  Zoon.     fl.  1,50. 


Europa.  483 

Bühler  und  von  Sarwey,  Von  den  Vogesen  zum  Balkan.  2  Bde.  i.  Bd.:  Von 
Bnhler.  356  pag.  ff*  —  a.  Bd.:  Von  von  Sarwey.  158  pag.  2*.  Magde- 
burg, Schaefer.     M.  6. 

Gedike,  R.,  Wanderungen  durch  die  Hochalpen,  nebst  Ausflügen  nach  den  nor- 
mannischen Inseln  und  Sizilien.    IV-3g3  P^S*    Berlin,  Dreyer.     1889.    M.  5. 

Grenz^biet,  Das  deutsch- französische.  Eine  mililärgeographische  Skizze.  Internat. 
Rev.  üb.  d.  ges.  Armeewesen  8,  665 — 676,  780 — 798,  853 — 863,  962—971. 

Hervey,  H.  M.,  Glimpses  of  Norseland.   ff.     Boston,  Mass.     6  s. 

Jepbsoil,  O.  H.  J.,  The  St.  Gothard  railway.  29  pag.  tt  ^'  16  f  in  Lichtdruck. 
Zürich,  Orell,  Füssli  8c  Co.     M.  20. 

Joanne,  Paul,  De  Paris  ä  Constantinople.  XXXVI- 348  pag.  9  t,  3  *.  Paris, 
Hachette.     Fr.  15.  12. 

Klrohlioff,  Alfred,  Länderkunde  von  Europa,  hrsg.  unter  fachmännischer  Mitwirkg. 
Zweiter  Theil,  erste  HälAe:  Frankreich,  die  Britischen  Inseln,  das  Königreich 
Dänemark,  Schweden  u.  Norwegen,  die  nordischen  Inseln,  von  Fried.  Hahn. 
Finnland  von  Joh.  Rein.  Mit  5  f  in  Farbendr.,  28  Vollbildern  u.  loi  Text- 
abbildgn.  451  pag.  Zweiter  Theil,  zweite  Hälfte,  Lfg.  84-9*,  pag.  i  — 176. 
Wien  u.  Prag,  F.  Tempsky. 

Kollbaoh,  K.,  Europäische  Wanderungen.  491  pag.  Halle  a.  S.,  Waisenhaus-Bchh. 
1889.     M.  4,80. 

Lanier,  L.,  L'Europe  (sans  la  France).  Choix  de  lectures  de  g6ographie  accom- 
pagn6es  de  r^um^s,  d'analyses,  de  notices  historiques,  de  notes  explicatives  et 
bibllographiques  et  orn^es  de  44  vignettes,  de  10  cartes  tir^es  en  couleur  et  de 
53  cartes  intercal6es  dans  le  texte.  5^  Edition  revue  et  corrigäe.  VIII-992  pag. 
Paris-St.  Cloud,  Belin  et  fils.  18. 

Lee,  A.  £.,  European  days  and  ways.    ft-     Philadelphia.     10  s.  6  d. 

Levaeusenr,  E.,  Cours  de  g6ographie.  5«  ann^e.  Geographie  6conomique  des  Etats 
de  i'Europe,  moins  la  France.   VIII-214  pag.  ff.    Paris,  Delagrave. 

Haoquold,  G.  S.,  Up  and  down:  sketches  of  travel  in  Holland,  Germany,  Switzer- 
land,  and  Italy.     London,  Ward  8c  Lock.  1889*     10  9.  6  d. 

Montarlot,  P.,  De  Paris  ä  Berlin  par  le  Bosphore.  449  pag.  Autun,  imp.  De- 
jussiea.  x6« 

Pigonneau,  H.,  Geographie  physique,  politique  et  öconomique  de  TEurope,  moins 
la  France.  Cours  complet  ä  Tusage  de  Tenseignement  secondaire  special, 
5«  ann6e.     4c  ^d.    440  pag.  ff.     Paris,  V«  Belin  et  fils. 

Proctor,  W.  C,  Glimpses  of  Europe.    384  pag.    London,  Isbister.    3  s.  6  d. 

RiollixigS,  Eroily  A.,  Pen  and  ink  sketches  from  Naples  to  the  North  Cape. 
ia8  pag     London,  Digby  and  Lory.     2  s.  6  d. 

Vanraro  Pojerö,  Fr.,  Ricordi  di  un  viaggio:  Varzaviä,  Pietroburgo,  Mosca, 
Constantinopoli,  Atene.    VIII-486  pag.     Firenze,  G.  Barberä.     L.  5.  16. 


Annuaire    de    la    Suisse    pittoresque  et  hygi^nique.     Stations  climat^riques,  bains, 

belles  excursions,  villes  d^hiver  de  la  Mediterran^e.  519  pag.  ff.  Lausanne,  Bureau 

de  la  Bibliothöque  universelle.     Fr.  3,50.  12. 

Appleton's    European    guide  book    for  English-speaking  travellers.     111.  27th  edit. 

Part  I  u.  2      London,  Sampson  Low.     ä  10  s. 
BaedekeTi  K.,  Süd-Deutschland,  Oberrhein,  Baden,  Württemberg,  Bayern  und  die 

angrenzenden  Theile    von   Österreich.    20**  u.  25  Plänen.    23.  Aufl.    XXIV- 

322  pag.     Leipzig,  Baedeker.     M.  5.  12. 

Gonty,    Suisse  du  Nord  et  grand-duchi  de  Bade,  Engadine.     3^  ^d.    IV- 284  pag. 

Paris,  libr.  des  Guides  Conty.  i8* 

£l3ert,  Jul.,    Das  Riesen gebirge,  Iser-  u.  Lausitzer  Gebirge,   nebst  dem  Glatzer  u. 

Waldenburger  Gebirge.     Prakt.  Handbuch   für  Sudeten-Reisende.     X2.  erweit. 

Aufl.,  unter  Mitwkg.  der  Gebirgs- Vereine.    IV-249  P^S*  ^-  Karten  u.  Plänen. 

(Grieben's  Reisebibliothek  No.  18  )    Berlin,  A.  Goldschmidt.     M.  2. 
Hardenberg,  W.,  Das  Erzgebirge.    Prakt.  Reisehandbuch  f.  den  Touristen.     Neue 

Titel- Ausg.   IV- 170  pag.  m.  färb.  Karte.   Chemnitz,  Troitzsch.  (1888).    M.  1.50. 
Joanne,  P.,  Autriche-Hongrie,  Tyrol,  Bavi^re  m^ridionale.    444  pag.  24  *.     Paris, 

Hachette.     Fr.  6.  .32. 


484  Specielle  Geographie. 

Kooh  von  Bemeok,  M.,    Saddentschland  u.  Oesterreich  nebst  Eingangsronten  v. 

Nord-  u.  Westdeutschland.    Rundreisen  im  Rayon  der  interessantesten  Gegenden. 

(Schmidt's  Reisebücher.)  4.  Aufl.  m.  Städteplänen  u.  *.  VIII-434-16  u.  36pag. 

Zürich,  C.  Schmidt.     M.  4.  12. 

Liadley,  P.i    The  Great  Eastern  Railway's  Company's    tourist    guide    to   the  con- 

tinent.     New  edit.    150  pag.  jff,     London.     6  d.    ^  i*. 

Meyer's    Reisebücher.     Süd -Deutschland  u.  Teile  v.  Österreich -Ungarn.     5.  Aufl. 

Mit  ag  *,  26  Plänen  u  Grundrissen  u.  g  Panoramen.  IV-XII-419  pag.    Leipzig. 

Bibliograph.  Institut.     M.  5  12. 

— .    Riesengebirge   u.  die  Grafschaft  Glatz  v.  D.  Letzner.     7.  Aufl ,   bearb.  unter 

Mitwirkung    des    Riesengebirgs  -  Vereins.     XII-24g  pag.  m.  7  *    tt     Leipzig, 

Bibliograph.  Institut.     M.  2.  gr.  16. 

Harray,  A  handbook  for  travellers  on  the  Riviera.  *.  London,  John  Murray.    5  s 
— ,    A    handbook    for    travellers   in    South  Gerroany    and    Austria.     I5th  ed.   with 

numerous  maps  and  plans.    2  vol.   XIII-626  pag.    London,  Murray.    12  s.    12. 
Patsohovsky,  v.,  u.  Kiraoli,  Das  Riesengebirge,  Iser-  u.  Lausitzer  Gebirge  nebst 

dem    Bober-Katzbach,    Waldenburger   u.   Glatzer    Gebirge    in    prakt  Touren. 

Vollst,  neue,    erweit.  Aufl.    unter    Mitwirk.   v.  R.  G.  V.  Ortsgruppen.     XVI- 

45g  pag.  *  (Kirsch,  A.,  Reise-Bibliothek.  2.)  Cottbus,  Kirsch  &  Groebe.  M.o.  12. 
Praotioal    gniide.     English    red  book    for  France,  Belgium,  Holland,  the  Rbine, 

German  Spas  ett.    New  ed.    London,  Paul,     i  s.  12. 

Satobeli  Guide  for  the  vacation  tourist  in  Europe.    New  ed.  for  1890  revised.  *. 

Boston,  Mass.     7  s.  6  d. 
Sohmidt's  Reisebücher.     Schweiz,   Chamonix,  Veltlin,  italienische  Seen  und  Mai- 
land, sowie  Eingangsrouten  aus  Deutschland  u.  Oesterreich.     Nach  Berlepsch's 
■  Tode    umgearb.  u.  verm.     7.  Aufl.     Mit  10  f ,  g  Plänen  u.  vielen  Panoramen. 

VlII-559  pag.    Zürich,  Caesar  Schmidt.     Fr.  6,25.  12. 

WoerVs  Reisebücher.    Süddeutschland,  m.  den  anstoss.  Gebieten  Österreichs  u.  der 

Schweiz.     Ein  Führer  f.  Reisende.     Mit  Stadtplänen  u.  Karten.     2.,  gänzlich 

umgearb.  Aufl.    X-32g  pag.    Würzburg,  Woerl.     M.  5  gr.  16. 

b.  Physische  Geographie, 

Becker,  Heinrich,  Eine  geologische  Karte  von  Europa.    Z.  f.  w.  G.  7,  488—492. 
Bodensee,  Die  Tiefenmessungen  im.     Mitteil.  K.Württemberg.  Statist.  Landesamt 

i8g9,  33-35. 
Carri^re,    Etudes    et    observations    sur  la   nature,   les  caract^res  et  la  Constitution 

mineralogique  des  roches  des  Vosges.  (Extr.  du  B.  S.  philom.  vosgienne  1889/90.) 

225  pag.     Saint-Diö,  imp.  Humbert. 
Ck>iiwentz,  H.,    Über   die  Verbreitung  des  Succinits,    besonders  in  Schweden  und 

Dänemark.  *.     Schrft.  d.  Naturf.  G.  Danzig,  N.  F.  7,  3.  165  — 176. 
Elb-  Tl.  Donau-Überschwemmungen,  Die  verheerenden,  in  Prag,  Dresden,  Wien  u.s.w. 

im  Sept.  1890.    Ausg.  A.    22  pag.  m.  ff.     Leipzig,  Milde.     M.  0,15. 
Eifert,  P.,  Die  Bewölkung  in  Mitteleuropa  mit  Einschluss  der  Karpatenlander.    *. 

Peterm.  Mitteil.  36,  137 — 145. 
Fingsand»  Der,  in  Europa  und  dessen  Bannung.     Z.  f.  Schulg.  11,  366  -  374. 
Fonlös,  Les  Pyr6n6es.     B.  S.  G6ogr.  Toulouse  9,  14—16. 
Gosselet,  J.,   Esquisse  geologique  du  nord  de  la  France  et  des  contr^es  voisines. 

2.  fasc  :  Terraines  secondaires,  169  -27g,  3   fasc:  Terraines  tertiaires,  279 — 342. 

avec  atlas.     Lille,  imp.  Six. 
Jacc[Tlot,  E.,  Note  sur  la  Constitution  g^ologique  des  Pyr^n^es.     Le  Systeme  cam> 

brien.     B.  S.  G60I.  de  France  (3)  18,  640—672. 
Joanne,  P.,  Les  Fyr^n^es.   2  Bde.    374  pag.  4*.  Paris,  Hachette.   ä  Fr.  7,50.  12, 

Plantamonr,  Ph.,  Note  sur  la  r^gularisation  du  lac  L^man  par  M.  Th.  Turrettini 

en  igg9,  bas6e  sur  les  observations  limnim6triques  faites  ä  Sicheren,  f.  Arch. 

sc.  phys.  nat.  (3)  23,  161 — 165. 
Ratzel,  Fr.,  Lawinen  im  Riesen gebirge.     Peterm.  Mitteil.  36,  199—200. 
Rheinstrom,  der,    und    seine    wichtigsten  Nebenflüsse    von    den  Quellen  bis  zum 

Austritt   des   Stromes   aus  dem  Deutschen  Reich.     Eine  hydrograph.,  wasser- 

wirthschaftl.    u.    wasserrechtl.    Darslellg.    m.    vorzugsw.    eingeh.   BebandL    des 


Europa.  485 

Deutschen  Stromgebietes.  Im  Auftrag  der  Reichskommission  zur  Untersuchung 
der  Rheinstrom  Verhältnisse,  hrsg.  von  dem  Centralbureau  für  Meleorologie  u. 
Hydrographie  im  Grossherzogthum  Baden.  Mit  9  Uebers  -K.  u.  Profilen  nebst 
I  Stromkarte  des  Rheines  in  16  Bl.  (in  Mappe).  XXXII-359  pag  Berlin, 
Ernst  &  Korn.    1889     M.  45.     Imp   4.     Vergl.  Gaea  26,  449—461,  528—539. 

Sacoo,  F.,  Les  conglomörats  du  Flysch  (en  Europe).  B.  S.  Beige  Gool.  3,  Pr. 
verb.    178—181      3,  M6m.  149—161.  f- 

Schultheis,  C.,  Die  Niederschlagsverhältnisse  des  Rheingebietes  28  pag.  *  Karls- 
ruhe.    M.  1,20. 

Sohnmaoher,  E.,  Geologische  Beobachtungen  in  den  Hochvogesen.  Mitt.  Komm, 
geol.  Landesuntersuchung  von  Elsafs-Lothringen  2,  18 — 74* 

Siemiradzki,  J.  von.  Die  Dislokationserscheinungen  in  Polen  und  den  angrenzen- 
den aulserkarpatischei^  Gebieten.  Sitz.-Bcr.  Akad.  d.  Wiss.  Wien,  Math.-nat. 
Kl.  1889,  98,  420—427. 

Stainier,  X.,  Formations  mütallif^res  du  Cambrien  du  pays  de  Galles  et  de  la 
Belgique.     Ann.  S.  G60I.  Belgique  17,  79  —  83. 

Sterzel,  T.,  über  die  Entstehung  des  Erzgebirges.  Gemeinverst  wiss.  Aufsätze 
üb.  d.  Erzgeb.  Chemnitz  1889,  17 — 37. 

Suess,  Ed.,  Ueber  die  Structur  Europas.  Vortrag,  geh.  d.  6.  Novbr.  1889-  S^P^g 
*  Schriften  des  Vereines  zur  Verbreitung  naturwissenschaftl.  Kenntnisse  in 
Wien.    30.  Jahrg.  i.    Wien,  Hölzel.  M.  0,60. 

Symons,    G.   J.,    On    the    rainfall    of   the    Riviera.    3  f.     Quart.  J.   R.  Met.  S. 

16,  44-5^- 
Tschemiohew,    Notes  sur  le  rapport  des  döpots  carbonif^res  russes  avec  ceux  de 
l'Europe  occidentale.    Ann.  S.  G^ol.  Nord  17,  201 — 209. 

c.   Biologische  Geographie. 

Bedriaga,  von,  Die  Lurchfauna  Europas.  I.  Anura,  Froschlurchc.  B.  S.  imp.  nat. 
Moscou  1889,  No.  3. 

Bnysson,  Robert  du,  Monographie  des  cryptogames  vasculaires  d'Europe.  II.  Fili- 
cinees.    82  pag.  ft*     Moulins,  imp.  Auclaire. 

Cieslar,  A.,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Verbreitung  der  Laubhölzer  in  Europa. 
Centralbl.  f.  d.  ges.  Forstwesen  16,  216. 

Clessin,  S.,  Die  Mollusken-Fauna  Mitteleuropa' s.  II.  Thl.  A.  u.  d.  T. :  Die  Mol- 
lusken-Fauna Österreich-Ungarns  u.  d.  Schweiz.  5. (Schluss-)Lfg.  II- 625  —  858  pag. 
ff.    Nürnberg,  Bauer  &  Raspe,     ä  M.  3. 

Ettingphanseii,  von.  Das  australische  Florenelement  in  Europa  xo  pag.  f.  Graz, 
Leuschner  &  Lubensky.     M.  1,70.  4. 

Fiiderioh,  C.  G.,  Naturgeschichte  der  deutschen  Vögel  einschliesslich  der  sämmt- 
liehen  Vogelarten  Mittel-Europas.  4.  Aufl.  6. — 11.  Lfg.  pag.  209  —  448*  12  t 
Chromolith.     Stuttgart,  J.  Hoffmann,     ä  M.  i. 

Gando^r,  Flora  Europae.    Tom.  18,  228  pag.;  22,  328  pag.     Paris,  Merckel. 

Hahn,  Gotthold,  Der  Pilz-Sammler  od.  Anleitg.  zur  Kenntnis  der  wichtigsten  Pilze 
Deutschlands  u.  der  angrenz.  Länder.  2.  Aufl.  XVI-204  pag.  m.  32  färb,  f: 
Gera    Kanitz  Verl.     M.  6. 

Henaohel,  Gust.,  Praktische  Anleitung  zur  Bestimmung  unserer  Süsswasserfische, 
nebst  e.  alphabetisch  geordneten  Verzeichniss  d.  Synonyme,  Beziehungen  u. 
gebräuchlichsten  Volksnamen.    VII-X62  pag.    Wien,  Deuticke.     M.  3,50.       12. 

Hojffer,  Ed.,  Illustriertes  Schmetterlingsbuch.  Beschreibung  der  am  häufigsten  ge- 
sammelten Grossschmetterlinge  Mittel  -  Europas,  nebst  e.  Anleitg.  dieselben  zu 
fangen  u.  zu  präparieren,  Raupen  u.  Puppen  zu  behandeln  u.  e.  Sammig.  an- 
zulegen. IV-130  pag.  Mit  305  Orig.-Abbildgn.  auf  24  color.  Taf.  u.  15  tt  '^^ 
Text.    Wien,  Pichler's  Ww.  &  Sohn.     M.  5. 

Hofmann,  Ernst,  Die  Raupen  u.  Schmetterlinge  Europas,  deren  Nahrungspflanzen 
Tl.  Eier.  In  20  — 22Lfgn.  i.— 6.  Lfg.  VIII — XXIV  u.  pag.  1  —  32  m.  ein  gedr. 
f  t  u.  4  t  in  Farbendr.     Stuttgart,  C.  HofTmann.     ä  M.  i.  gr.  4. 

Kooh's,  W.  D.  J.,  Synopsis  der  deutschen  u.  schweizer  Flora.  3.  Aufl.,  in  Ver- 
bindg.  m.  Gust.  Frhr.  Günther  von  Beck,  Vinc.  von  Borbas,  W.  O. 
Focke  u.  A.  hrsg.  v.  E.  Hallier.  In  etwa  10  Lfgn.  i.  Lfg.  pag.  i- 160. 
Leipzig,  Reisland.     M.  4. 


486  Specielle  Geographie. 

LutZi    K.  G.,    Das    Buch    der    Schmetterlinge.     Eine    Schildeig.    der    mitleleurop. 

Schmetterlinge  m.  besond.  Berücksicht.  der  Raupen  u.  ihrer  Nahrungspflanzen. 

VI-188  pag.  tt  "■  3°  ^^'^    Tafeln.     Stuttgart,    Süddeutsches  Verlags -Institut 

M.  10.  hoch  4 

Nyman,    Carl    Frdr.,    Conspectus    florae    europaeae.     Supplementum  II,    Pars  I. 

Additamenta.  Emendaliones.  Observationes.   III-224  pag.    örebro  1889.    Berlin, 

Friedländer  &  Sohn.     M.  5. 
Olphe-Galliard,  L^on,   Contributions  ä  la  faune  ornithologique  de  TEurope  occi- 

dentale.  Fase.  30.  Oscines  ambulatores    144  pag.   Fase.  31.  Emberisidae.  69  pag. 

Lyon,  imp.  Pitrat  ain6.     Fr.  4,50  u.  2. 
Rabenhorst,  L.,    Kryptogamen-Flora  v.  Deutschland,  Oesterreich  u.  der  Schweiz 

2.  Aufl.     I.  Lfg   32:    G.Winter,  Pilze.    H.  Rehm,  Diomycetes  (Pezizaceac) 

3.  Abth,  pag.  273  — 336.    V.  Lfg  2;  \V.  Migula,  Die  Characeen.  pag.  65  — 121 
If.     Leipzig,  Kummer,     ä  M.  2,40. 

Richter,  K.,  Plantae  Europeae.  Enumeratio  systematica  et  synonymica  plantanim 
phanerogamicarum  in  Europa  sponte  crescentium  vel  mere  inquilinarum.  4  tomi. 
Tom.  I.  VII-378  pag.     Leipzig,  Engelmann.     M.  10. 

Solltllze,  Erwin,  Über  die  geographische  Verbreitung  der  Süss  wasserfische  ▼.  Mittel- 
europa, pag.  69 — 84*  Forschungen  zur  deutschen  Landes-  u  Volkskunde,  im 
Auftrage  der  Centralkommission  f.  wissenschaftl.  Landeskunde  v.  Deutschland 
hrsg.  V.  Prof.  Dr.  A.  Kirchhoff.    5.  Bd.    2.  Hft.    Stuttgart,  Engelhorn.   M  0,5a 

TÜmler,  B.,  Die  geographische  Verbreitung  der  europäischen  Schwärmer  Sphingides 
und  ihre  biologische  Beziehung  zu  bestimmten  Pflanzen.    Natur  u.  Offenbarung 

36,  478—495»  530 -54^- 
Wolllfarth,  R.,    Die  Pflanzen    d.  Deutschen  Reichs,    Deutsch-Oesterreichs   u.  der 
Schweiz.    Nach  der  analyt.  Methode  zum  Gebrauch  auf  Ezcursionen,  in  Schulen 
u.  zum  Selbstunterricht  bearb.    2.  (Titel-)  Ausg.    XVI-788  pag.  .  Berlin,  Nicolai's 
Verlag.     M.  6. 

d,    Anthropogeographie  und  Statistik. 

Andree,  Th.,  Der  Oesterreichische  und  Bayerische  Graphitbergbau.   Berg-  a.  H.  Ztg. 

1890,  269. 
Aurioli,  von,  Die  Lappen  und  ihre  Sagen.    Nach  einem  Vortrag  von  D.  Ostrowski 

in   der  Ethnogr.  Sektion  der  K.  Russ.  Geogr.  Ges.   bearbeitet.     Ausland  63, 

508—511,  536-539»  55^-554. 
Delaoroix,  E.,  Statistique  des  houill&res  en  France  et  en  Belgique.    Paris,  Marecq. 
Leroy-BeaulietL,  Statistique  de  Tömigration  europ^enne.    Rev.  seien tif.  46,  349—50* 
Mehlis,  C,  Arm  und  Reich  zur  Merovinger  Zeit.    Archiv  f.  Anthrop.  19,  23—30. 
Mesohinelli,  L.,   Su  alcuni  strumenti  dl  legno  proveniente  da  varie  abitazioni  la- 

custri  di  Europa,     f.     Rend.  acc.  sc.  fis    Napoli    (2)  4,  63—74. 
MonteUus,  Oscar,  Verbindungen  zwischen  Skandinavien  und  dem  westlichen  Europa 

vor  Christi  Geburt,     fj.     Archiv  f.  Anthrop.  19,  i — 22. 
Mnnro,  R.,  The  lake  dwellings  of  Europe;  being  the  Rhind  lectures  on  arcfaaeology 

for  i888-     612  pag.     London,  Cassell.     31s.  6d. 
Nadaillac,  de,  Los   primeros  pobladores  de  Europa,   traducido  al  espanol  per  el 

T.    Fr.    Tomas   Rodriquez.      VIII -136  pag.      Madrid,    Imp.    L.    Aguado. 

Pes.  2,25.  4. 

Pigorini,  L.>  Sulla  distribuzione  geografica  in  Europa  dei  dolmen   e  delle  antiche 

necropoli  di  combusti.     Atti  R.  Acc.  d.  Lincei  (4)  6,  I.  Sem.  192—194. 
Rabot,  Ch.,  De  Valimentation  chez  les  Lapons.     L' Anthropologie  1,  187— wo. 
Renouard,  Alfred,  La  production  de  la  houille  en  Europe.     B.   S.   G^ogr.  Lille 

14,  234—247.     Rev.  scientif.  46,  718—723. 
Virgilii,  Filippo,   La  densitä  della  popolazione  in  Europa.    B.  S.  Geogr.  Ital.  (3^ 

\  540-550-      .. 
Woldfioh,  Joh.  N.,  Über  die  paläolithische  Zeit  Mitteleuropas  und  ihre  Beziehungen 

zur  neolithischen  Zeit.     Corr.-Bl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthrop.  20,  1 10— 114. 

e.  Historische  Geographie, 

Blackstock,  E.,  The  Land  of  the  Viking  and  the  empire  of  the  Tsar.     213  pag- 
New  York,  Putnam.   1889.     Doli.  1,25.  la- 


Europa.  437 

Da  GhaiUn,  P.,  Tbe  Viking  age:  the  early  history,  manners,  and  customs  of  the 

ancestors  of  the  English-speaking  nations.    a  Bde.    591  u.  562  pag.    *.    London, 

Murray.  1889.     30  s. 
Kolbe«  £.,  Das  rätisch -obergermanische    Kriegstheater.      Stuttgart,    Kohlhammer. 

1889*     M.  2,40. 
SohaaifiLailsen,  Über  den  Rhein  in  römischer  u.  in  Yorgeschichtlicher  ZeiL  Verh. 

naturh.  Ver.  Bonn  47,  I.     Corr.-Bl.  1,  37 — 41. 

f,  Karten, 

OhaiXy  Carte  speciale  des  chemins  de  fer  de  l'Europe,  Schelle  de  1 12400000.  4feuilles. 
Paris,  Chaix. 

£i8enl)abn-  u.  Post-Communicationskarte  y.  Oesterreich-Ungarn  und  den  nördl. 
Balkanländern,  enth.  die  fert.  u.  in  Bau  befindl.  Eisenbahnen  Oesterreich-Un- 
garns,  Bulgariens,  Rumäniens,  Serbiens  und  der  Europ.  Türkei,  sowie  die 
österr.-ung.  Eisenbahn-  u.  Dampfschiff-Stationen  u.  Postrouten.  Mit  d.  ungar. 
Zonentarif  u.  m.  d.  Distanzen  in  Tarif-Kilometern,  i  :  i  700  000.  Beigabe:  Um- 
gebungskarte V.  Wien  u.  Budapest,  Specialkarte  des  nördl.  Böhmen,  Uebersichts- 
karte  v.  Mitteleuropa  u.  Zeittabelle  mit  Erläuterg.  des  StundenZonen-Systemes 
(Weltzeit).    Ausg.  1890.    Chromolith.    Wien,  Artaria  &  Co.    M.  2.    qa.  gr.  Fol. 

FraxiZ,  J.,  Eisenbahn-  u.  Dampfschiffrouten-Karte  von  Europa,  i :  3  000  000.  6  Blatt. 
7.  Aufl.     Lith.  u.  color.     Glogau,  Flemming.     M.  6.  Imp.  Fol. 

— ,  Post-  u.  Eisenbahn-Reisekarte  von  Mittel-Europa,  nach  F.  Handtke's  Post-  u. 
Reisekarte  bearb.  1:2000000.  22.  Aufl.  Chromolith.  Glogau,  Flemming. 
M.  1,50.  Imp.  Fol. 

Freytag,  Gust.,  Generalkarte  von  Nordost-Frankreich  u.  den  Rheinländern.  Unter 
Mitwirkung  von  A.  Steinhauser  bearb.  i :  800  000.  Chromolith  u.  color.  qu. 
gr.  Fol.  Mit  Beikarte :  Umgebung  von  Paris  i :  250  000.  Chromolith.  qu. 
gr.  4.     Wien,  Artaria  &  Co.     M.  2,40. 

Qaebler,  Ed.,  Politische  Schulwandkarte  von  Europa,  i :  3  200  000.  4  Bl.  Ver- 
einfachte Ausg.  f.  Landschulen.     Farbendr.     Leipzig,  Lang.     M.  8*         gr.  fol. 

— ,  Politische  Schulwandkarte  von  Deutschland,  der  Schweiz  u.  Deutsch-Österreich. 
1 :  800  000.  4  Blatt.  Vereinfachte  Ausg.  f.  Landschulen.  Farbendr.  Leipzig, 
Lang.     M.  8>  gr.  fol. 

— ,  Schulwandkarte  d.  Deutschen  Reiches,  d.  Alpengebiets  u.  der  Nachbarländer. 
Physikalische  Ausg.  i :  800  000.  2.  Aufl.  -  6  Blatt.  Farbendr.  Leipzig,  Lang. 
M.  14.  Imp.   fol. 

— ,  Schulwandkarte  d.  Deutschen  Reichs,  der  Niederlande,  Belgiens,  der  Schweiz  u. 
Dentsch-Österr.  Länder.  Politische  Ausg.  i  :  800  000.  2.  Aufl.  6  Bl.  Farbendr. 
Leipzig,  Lang.     M.  14.  Imp.  fol. 

Gteneredkarte»  Neue,  von  Mittel -Europa.  1:200000.  Hrsg.  vom  k.  k.  militär- 
geograph.  Institute.    Chromolith.     3.  Lief.  12  Blatt.    Lundenburg.  —  Troppau. 

—  Krakau.  —  Radom.  —  Lublin.  —  Siedice.  —  Turka.  —  Zamösc.  —  Mä- 
ramaros.  —  Sziget.  —  Luck.  —  Pinsk.  —  Starokonstantynöw.  —  4.  Lief.  8  Bl. 
Oswiecim.   —    Debreczen.  —  Munkäcs.  —  Kowel.  —  Kobrin.  —  Drogiczyn. 

—  Rokitno.  —  Zytomir.     Wien,  Lechner.     ä  Blatt  M.  1,20.  gr.  fol. 
Habenlollt,  H.,  Deutsches  Reich  u.  Nachbarländer.      Oro  -  hydrographische  Schul- 
wandkarte nach  E.  v.  Sydow.    Method.  Wandatlas.  No.  8*  Chromolith.  Gotha, 
J.  Perthes.     M.  12.                                                                                             gr.  fol. 

Handtke,  F.,  Generalkarte  von  Deutschland.  Deutsches  Reich  nebst  Deutsch- 
Österreich  u.  Schweiz,  i :  1 825  000.  ,  Nach  den  neuesten  Materialien  rev.  u. 
ergänzt.     38«  Aufl.     Chromolith.     Glogau,  Flemming.     M.  1,50.  Imp.  fol. 

— y  Reisekarte  von  Deutschland  und  den  Nachbarstaaten  i :  i  500  000.  36.  Aufl. 
Chromolith.     Glogau,  Flemming.     M.  6.  Imp.  fol. 

Haupt,  E.,  Karte  vom  Riesengebirge.  Gestochen  v.  Frd.  JE^ose  u.  E.  Biedermann. 
1:150000.  Lith.  u.  color.  qu.  gr.  Fol.  Mit  e.  Wegweiser  v.  J.  G.  Kutzner. 
6.  Aufl.  rev.  v.  A.  v.  d.  Velde.     42  pag.     Glogau,  Flemming.     M.  2. 

Häuser,  G.,  Post-  u.  Eisenbabn-Reisekarte  von  Deutschland,  Holland,  Belgien,  d. 

Schweiz,  Italien  bis  zum  Aetna,  dem  grössten  Theil  von  Frankreich,  Ungarn, 

Polen  etc.     Mit  bes.  Rücksicht  auf  Eisenbahnen  u.  Seedampfschiffahrt.    Neue 

verb.  Ausg.     Photolith.  u.  color.     Regensburg,  Coppenrath.     M.  1,50.         fol. 

Zeitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  34 


488  Specielle  Geographie. 

König,  Th.,  Reisekarle  von  Europa  mit  Angabe  aller  Eisenbahnen,  Dampfschiflfs- 
linien  und  Haupt- Poslstrassen.  31.  Aufl.  2  Blatt.  Lith.  u.  color.  Berlin, 
Mitscher  &  RÖstell.     M.  3.  gr.  fol. 

Lange,  Henry,  Eisenbahn-,  Post-  u.  Dampfschiffs-Karte  von  Europa.  2,0.  bcricht. 
Aufl.     2  Blatt.     Lith.  u.  color.     Berlin,  Barthel  &  Co.     M.  4.  gr.  fol. 

Leuzinger,  R.,  Reisekarte  von  Ober -Italien  u.  den  benachbarten  Gebieten  von 
Frankreich  u.  Österreich,  sowie  dem  grössten  Theile  der  Schweiz.  1:900000. 
Neue  rev.  Ausg.     Farbeqdr.     Zürich,  J.  Wurster  &  Co.  M.  3,60.    qu.  gr.  fol. 

Liebenow,  W.,  Karte  von  Central -Europa  zur  Uebersicht  der  Eisenbahnen,  ein- 
schliesslich der  projectirten  Linien,  der  Gewässer  u.  hauptsachlichsten  Strassen. 
Nach  amtl.  Quellen  bearb.  i  :  i  250000.  Ausg.  1890.  6  Blatt.  Chronaolith. 
u.  color.     M.  6.  Imp.  fol. 

Mayr,  Georg,  Reise-  u.  Gebirgskarte  vom  Lande  Salzburg  nait  Berchtesgaden  und 
dem  Salzkammergut,  nebst  den  andern  angrenzenden  österr.  u.  bayer.  Länder- 
theilen.  Bericht,  u.  ergänzt  v.  Rob.  Bauer.  1:500000.  Kupferst  color. 
Regensburg,  Coppenrath.     M.  1,50. 

MÜller^s  Verkehrs -Karte  vom  mittleren  Europa.  1:4000000.  Bearb.  von  Rod. 
Henke.     Farbendr.     Dresden,  A.  Müller.     M.  T.  Imp.  fol. 

Ottersky,  F.,  Specialkarte  d.  Eisenbahn-  u.  Fostverbindungen  Mittel-Europas.  5.  neu 
bearb.  Aufl.  i :  i  250  000.    4  Bl.    Farbendr.    Wesel,  Dums.    M.  4^50.     Imp.  fol. 

Fetters,  H.,  Karte  d.  Gardassees  u.  seiner  nächsten  Umgebung,  i :  100  000.  Nach 
österr.  u.  ital.  Generalstabs-Vermessgn.  bearb.  Kpfst.  u.  Farbendr.  München, 
Liudauer.     M.  2.  gr.  fol. 

— ,  H.,  Karte  von  Tirol  u.  angrenzenden  Ländern.  1:850000.  Kupferst.  und 
Farbendj.     München,  Lindauer.     M.  1,50.  fol. 

Platt,  W.,  Stromkarte  der  Elbe  und  Moldau  von  Frag  bis  Hamburg.  1 :  100  000. 
Magdeburg,  Rathke. 

Raab,  C.  J.  C,  Specialkarte  d.  Eisenbahn-,  Fost-  u.  Dampfschiff- Verbindgn.  Mittel- 
Europas  mit  Angabe  aller  Eisenbahn-,  Post-  u.  Dampf schiffstationen,  Speditions- 
orte, Bäder  u.  Mineralquellen.  Rev.  v.  Dr.  Wilh.  Koch.  1:1250000.  24.  Aufl. 
4BI.  Lith.  u.  color.  M.  Ortsweiser.  46pag.  Glogau,  Flemming.  M.  5,10.  Imp.  foL 

— .  Mit  östl.  Anscblussblättern  enth.  das  osteurop.  Eisenbahnnetz.  Rev.  von  Dr. 
Wilh.  Koch.  24.  Aufl.  6  Blatt.  Lith.  u.  color.  Mit  e.  Ortsweber.  56  u. 
Ig  pag.     Ebd.     M.  8«  Imp.  foL 

HeuBOh,  H.,  Geologisk  kart  over  de  skandinaviske  lande  og  Finland.  Mit  Text: 
Fjeld'Og  jordarter  i  de  skandinaviske  lande  og  Finland.  32 pag.  Kristiania,  Asche- 
houg.     k.  I. 

Speoialkarte,  Topographische,  von  Mittel-Europa,  herausgegeben  von  der  karto- 
graphischen Abtheil.  der  kgl.  preuss.  Landesaufnahme,  im  Ma(sstabe  1:200000. 
a)  Heliogravüre:  Section  98:  Plissa;  126:  Radoschkowitschi ;  144:  Minsk; 
185:  Sluzk;  236:  Dawyd-Gorodok ;  518:  Göding;  580:  Waitzen;  589:  Loudun; 
637:  Steinamanger;  656:  Lausanne;  683:  Roanne.  —  b)  Kupferstich:  113: 
Apenrade;  128:  Flensburg;  131:  Wiek;  132:  Arkona;  150:  Stralsund;  151: 
Bergen;  168:  Glückstadt;  194:  Waren;  221:  Perleberg;  222:  Zehdenick;  457; 
Leutomischel ;  560:  Tours.  —  c)  Lithographie:  276:  Braunschweig.  Berlin, 
Eisenschmidt,     ä  M.  i.  qu.  fol. 

Tapeten- Wandkarte,  Grosse,  von  Mittel -Europa.  10  Blatt.  Rev.  Ausg.  1889- 
Farbendr.     Format  5  :  2,60  m.     Wien,  Artaria  &  Co.     M.  50. 

Weber,  J.,  Vogelschaukarte  d.  Luganersee's.  Farbendr.  Mit  Abbildgn.  am  Rande 
u.  3  Eisenbahnkärtchen.     Zürich,  Orell,  Füssli  &  Co.     M.  3.  qu    gr.  Fol. 

B.  Deutsches  Reich. 

ö.     Landeskunde,   Chorographie  und  Reisen, 

Anerbaoll,  Bertrand,  La  Lorraine,  essai  de  corographie.  Rev.  de.geogr.  26,  175 
—  185,  241  —  57,  27,  9—20,  169—76,  253—69,  414—421. 

ßaohmann,  Fr.,  Die  landeskundliche  Litteratur  über  die  Grofsherzogtümer  Mecklen- 
burg. Bibliographische  Zusammenstellung,  bearbeitet  im  Auftrage  d.  Ver.  d. 
Freunde  der  Naturgeschichte  in  Mecklenburg.  XVIII-511  pag.  Güstrow. 
Opitz  &  Co.  1889.     M-  8. 


Deutsches  Reicli.  489 

Bremeili  Die  freie  Hansestadt,  u.  ihre  Umgebungen.  Festgabe,  den  Theilnehmein 
an  der  63.  Versammig.  der  Gesellschaft  deutscher  Naturforscher  u.  Aerzte  ge- 
widmet vom  ärztl.  Vereine,  naturwissensch.  Vereine  u.  der  geogr.  Gesellschaft 
zu  Bremen.  XII-432  pag.  mit  30  Taf.  u.  Plänen,  sowie  m.  14  Abbildgn.  im 
Texte.     Bremen,  Rühle  &  Schlenker.     M.  4. 

Bmnkow,  Osk.,  Die  Wohnplätze  d.  Deutschen  Reiches.  Auf  Grund  der  amtl. 
Materialien  bearb.  u.  hrsg.  Neue  vollständig  umgearb.  Ausg.  3  Bde.  VI- 
2407  11.  XLIX  pag.     Berlin-Charlottenburg,  AUg.  Verl.- Agentur.  1889.    M.40. 

Bnchenaa,  Franz,  Naturwissenschaftlich -geographische  Litteratur  über  das  nord- 
westliche Deutschland.     (Forts.).     Abhandl.  nat.  Ver.  Bremen  11,  4Z9— 432. 

Baohholtz,  F.,  Aus  dem  Oldenburger  Land.  Bilder  und  Skizzen.  Oldenburg, 
Gerhard  Stalling.     o.  J. 

Gora,  Guido,  Studi  su  paesi  e  popoli  tedeschi,  promossi  e  pubblicati  per  cura  della 
commissione  centrale  per  la  corografia  scientifica  della  Germania  (Central-Kom- 
mission  für  wissenschaftliche  Landeskunde  von  Deutschland).  Appunti  e  cenni 
critici.     Cosmos  di  Cora  10,  65—77. 

Engelhard,  Maurice,  Souvenirs  d'Alsace  (Chasse,  peche,  industries,  legendes).  4«  cd. 
IV-287  P*ß'     Baris,  Berger-Levrault.    Fr.  3.  18. 

Frendenthal»  Aug.,  Heidefahrten.  Ausflüge  in  die  hohe  Heide  u.  in  das  Fluss- 
gebiet der  Böhme.  Für  Freunde  der  Heide  geschildert.  VI- 180  pag.  m.  2  ff. 
Bremen,  Heinsius  Nachf.     M.  2. 

Freytag,  F.  R.,  Zur  Litteratur  der  Landeskunden  des  Königreichs  Sachsen.  In: 
Praxis  der  Krziehungsschule.  Hrsgb.  von  Karl  Just.  Altenburg,  Pierer.  61 
2.  Heft.    pag.  69—80. 

Fromm,  C,  Die  Literatur  über  die  Thermen  von  Aachen  seit  der  Mitte  d.  XIII. 
Jahrh.  Nach  den  Beständen  der  Stadtbtbliothek  zu  Aachen  bibliographisch 
bearb.  u.  im  Auftr.  der  Stadtverwaltg.  hrsg.  VI -32  pag.  Aachen,  Barth  in 
Comm.     M.  I.  , 

Fnolis,  A.,  Quer  durch  die  Rhön.     IV-94  pag.  ff.  Fisenach,  Kahle.     M.  i.      16. 

Gosselet,  J.,  Ezcursions  dans  le  Hundsrück  et  la  Taunus.  Ann.  S.  G^ol.  Nord. 
17,  300—342. 

Götz,  W. ,  Das  Gebiet  der  Isarthalbahn  (München  — Wolfratshausen  —  Rottmanns- 
höhe) u.  deren  Aufgabe.    M.  4  Kurvenkarten.    53  pag.    München,  Rieger.    M.  i. 

Guthef  Herrn.,  Die  Lande  Braunschweig  und  Hannover  (kl.  Ausgabe).  Heimats- 
kunde f.  Schule  und  Haus.  4.  Aufl.  2  Thl.  i.  Geogr.  Thl.  bearb.  von  Aug. 
Renner,  ff.  135  pag.  2.  Geschichtl.  Thl.  bearb.  v.  Frd.  Bosse,  ff.  139 pag. 
Hannover,  Klindworth.     M.  2,50. 

Handbuoll,  Topographisch-statistisches,  n.  Ortschafts- Verzeichniss  d.  Kreises  Grün- 
berg i.  Schi.  Nach  amtl.  Quellen  bearb.«  und  hrsg.  von  dem  Kgl.  Landraths- 
amte.     VIII- 176  pag.     Grünberg  i.  Schi.,  Frdr.  Weifs'  Nachf.     M.  6.        gr.  4. 

Heer,  G fr.,  Reiseerinnerungen  aus  Deutschland.  Vorträge,  geh.  in  der  Lesegesell- 
schaft Rütli.     (Aus:  „Neue  Glamer  Zeitg.'').    79  pag.    Glarus,  Bäschlin.    M.  i. 

Helgoland.  Bull.  Soc.  g^ogr.  com.  Bordeaux  13,  385 — 9.  La  Nature  18,  123—4. 
B.  S.  G^ogr.  Lille  13,  437.     Globus  68,  193-X96. 

Hersoher,  S ,  L'Alsace,  ses  id^es,  ses  hommes  et  ses  oeuvres.  VIII-346  pag.  Paris, 
Haton.     Fr.  3.  18. 

Hesse -Wartegrg,  F.  von,  Helgoland  und  die  ostfriesische  Inselwelt.  AUgem. 
Zeitung  1890,  Beilage  No.  143  —  149. 

Jensen»  Wilh.,  Der  Schwarzwald.  Mit  lUustr.  v.  Wilh.  Haseman,  Emil  Lugo, 
Max  Roman,  Wilh.  Volz,  Carl  Eyth  u.  a.  12. — 14.  (Schluss-)  Lief.  XI-221  — 
276  pag.  u.  AUgem.  Thl.  15 — 106  pag.  Berlin,  Reuther.  ä  M.  1,50.  compl. 
M.  25.  h.  4. 

Kaeppelin,  R.»  L'AIsace  ä  travers  esl  äges,  son  unit6  d'origine  et  de  races  avec 
la  France,  ses  liens  avec  la  Lorraine,  ses  rapports  avec  TAllemagne.  VIII- 
367  pag.     Paris,  Fischbacher. 

Kneebnsolli  Handbuch  für  die  Prov.  Westfalen.  Mit  Angaben  über  Bergwerke, 
Industrie,  Verkehrswesen,  Anstalten,  Geschichte,  BodenverhältnLsse,  Sehenswürdig- 
keiten etc.     178  pag.  mit  2*.     Dortmund,  Koppen.     M.  2,50. 

Lindemanpy  M.,  Helgoland.  Zeichnungen  nach  der  Natur.  25  Bl.  m.  2  Bl.  Text. 
Hamburg,  G.  W.  Seitz  Nachf.  M.  5. 

34* 


490  Specielle  Geograpliie. 

Ludwig  Salvator,  Erzherzog,  Helgoland,  Reise-Skizze  nebst  kurzem  Anhang,  Ver- 
kehr, Aufenthalt  und  Kur  in  Helgoland  betreffend.  31  pag.  *.  "j^.  "Würz- 
burg,  Woerl.     M.  i.  12. 

Lütter,  G.,  Beschreibung  der  Gemeinde  Wülfingen  im  landw.  Kreisverein  Nord- 
stemmen. Land-  und  forstw.  Hauptverein  Hildesheim.  Kgl.  LandvdrtschaAs- 
Gesellschaft  zu  Hannover.'  47  pag.  mit  i  Profilkarte.  Hildesheim,  Gersteo- 
berg.     M.  0,40. 

Mao  Doimel,  Arthur  A.,  Camping  voyages  on  German  rivers.  ff.  XVI-268  pag. 
London,  Edward  Stanford.     10  s.  6  d. 

Harokwald,  Ernst,  Elsass  -  Lothringische  Bibliographie.  1,  1887.  Vni-120  pag. 
Strassburg,  Heitz.     M.  3. 

Momsen,  Heinr.,  Bilder  aus  Eiderstedt  und  den  angrenzenden  Gegenden.  Vni- 
160  pag.     Garding,  Lühr  &  Dircks.     M.  1,50. 

Ney,  Geschichte  des  Heiligen  Forstes.     2.  Bde.     Strafsburg,  Hertz.  1889« 

Nordfriesland,  Das  alte.     Ausland  63,  216—219. 

Ortsoliafts -Verzeioliniss  f.  d.  Prov.  Schleswig -Holstein.  Unter  amtl.  Aufsicht 
bearb.  nach  amtl.  Material.     IV- 174  pag.     Schleswig,  Bergas.     M.  6,50.    gr.  4. 

Orts- Verzeioliniss,  Alphabetisches,  der  Kreise  Graudenz,  Culm,  Schwetz,  Marien- 
werder, Strasburg  u.  Briesen,  m.  Angabe  der  Post-Bestellanstalten.  2.,  durch- 
gesehene u.  verm.  Aufl.     26  pag.     Graudenz,  Gaebel.     M.  0,80. 

Pahde,  Adolf,  Landeskunde  der  preuss.  Rheinprovinz.  Zur  Ergänz,  d.  Schulgeogr. 
von  E.  V.  Seydlitz.     •.  ff.     56  pag.     Breslau,  F.  Hirt.     M.  0,50. 

Palöozy,  L.,  Ferien  auf  Rügen.    •    ff.    D.  R.  f.  Geogr.  12,  481— 491»  SS'— S^i« 

Pf  äff,  Heinr.,  Landeskunde  vom  Grofsherzogthum  Hessen.  Zunächst  zur  Ergänz, 
der  Ausg.  A  u.  B  der  Schulgeographie  von  E.  v.  Seydlitz  hrsg.  32  pag.  m. 
ff.     Breslau,  F.  Hirt.     M.  0,30. 

Fiesinki,  Herm.,  Ortschafts- Verzeichniss  f.  d.  Prov.  Posen,  enth.  die  sammtlicben 
Wohnplätz»  der  Provinz,  welche  e.  offiziellen  (d.  h.  Allerhöchsten  Orts  oder 
V.  den  zustand.  Verwaltungsbehörden  genehmigten)  Ortsnamen  tragen.  Zu- 
sammengestellt auf  Grund  amtl.  Unterlagen.  III-281  pag«  nebst  13*.  enth.  die 
sämmtl.  Kreise  der  Prov.  Posen  m.  Entfernungsangaben  von  Ortschaft  zu  Ort- 
schaft.    Bromberg,  Mittler.     M.  10.  gr.  4. 

R^anmont,  L'am6nagement  des  förets  en  Saxe.  (Extr.  de  la  Rev.  des  eaux  et 
förets  1889O     43  pag.     Paris,  Rothschild. 

Riollter,  J.  W.  Otto,  Das  deutsche  Reich.  Illustrierte  Vaterlandskunde.  Mit  er- 
läut.  Karten-Beigaben.     2.  Lief.  pag.  80  ~  160.     Leipzig,  Spamer.  ä  M.  x. 

Samson,  Heinrich,  Heimatkunde  der  freien  und  Hansestadt  Hamburg,  sowie 
Grundzüge  der  deutschen  Vaterlandskunde  u.  allgemeinen  Erdkunde  nebst  e. 
ausgeführten  Lektion  über  den  Globus.  3.  verb,  u.  verm.  Aufl.  Vin-72  pag. 
*.     Hamburg,  Kloss.     M   1,50. 

Sohmidt,  Max,  Land  und  Volk.  Bayerisch,  offizielles  Organ  d.  Landesverbandes 
zur  Hebg.  des  Fremdenverkehrs  in  Bayern,  i.  Jahrg.  30.  Nr.  i  3/4  B.  ff. 
München,  Lindauer  in  Comm.     M.  6.  gr.  4. 

Sobolz,  O.,  Landeskunde  von  Schleswig-Holstein.  Zur  Ergänz,  d.  Ausg.  A  und 
B  der  Schulgeogr.  von  E.  v.  Seydlitz.     *.    47  pag.   Breslau,  F.  Hirt.   M.  0,50. 

Sohrejer,  Wilh.,  Landeskunde  d.  deutschen  Reiches.  Ausg.  A.  Ein  Handbuch 
f.  Lehrer  u.  Seminaristen.    2.  Hälfte.    208  pag.    Meissen,  Schlimpert     M.  1,70. 

Sohwarz,  Paul,  Heimatkunde  der  Provinz  Brandenburg  u.  der  Stadt  Berlin.  Zur 
Ergänz,  der-  Ausg.  A  u.  B  der  Schulgeogr.  von  E.  v.  Seydlitz.  ff.  56  pag. 
Breslau,  F.  Hirt.     M.  0,50. 

Segnin,  L.  G.,  The  country  of  the  Passion  Play :  the  higlands  and  highlandeis  of 
Bavaria.     3rd  edit.     *.  ff.     360  pag.     London,  Chatto.     3  s.  6d. 

Trinins,  August,  Der  Rennstieg.  Eine  Wanderung  von  der  Werra  bis  zur  Saale. 
VIII-272  pag.  ff  •.     Berlin,  H.  Lüstenöder.     M.  5,50. 

Wulff,  H.  W.,  Rambles  in  the  Black  Forest.  322  pag.  London,  Longmanns. 
X889.     7s.  6d. 

b.  Geodäsie. 

Astronomisoh-geodätisohe  Arbeiten  für  die  europäische  Gradmessung  im  Konig- 
reich  Sachsen.     Ausgeführt  u.  veröffentlicht  im  Auftrage  d.  kgl.  sSch.  Minist. 


Deutsches  Reich.  491 

d.  Finanzen.  II.  Abth.  Das  trigonometr.  Netz  I.  Ordng.  Bearb.  ^  von  Prof. 
A.Nagel,     a.  Heft.     VII-481 — 772.    ff.    Berlin,  Stankiewicz.     M.  ig.    gr.  4. 

Fisolier,  A.,  Lothabweichungen  in  der  Umgebang  von  Berlin,  ff.  Himmel  und 
Erde  2,  303-308»  353—362. 

Galle,  J.  G.,  Über  die  Seehöhe  Breslaus.  J.  B.  Schles.  Ges.  f.  Vaterl.  Kultur 
1889,  189-192. 

Landes-TriangxQation,  Die  königl.  preussische.  Abrisse,  Koordinaten  u.  Höhen 
sämmtl.  V.  d.  trigonometr.  Abtheilg.  d.  Landesaufnahme  bestimmten  Punkte. 
9.  Thl.  Reg.-Bez.  Liegnitz.  Hrsg.  v.  d.  trigonometr.  Abtheilung  der  Landes- 
aufnahme.    Mit  10  Beilagen.     ^-$$0  pag.     Berlin,  Mittler  &  Sohn. 

Michael,  R ,  Meerfernen  des  Deutschen  Reiches.  Ber.  Ver.  d.  Geogr.  Universität 
Wien  1889,  pag.  3*— 39- 

Prenss.  geod.  Institati  Astronomisch-geodätische  Arbeiten  erster  Ordnung.  Xe- 
legraphische  Längenbestimmungen  in  den  Jahren  1888—  1889.  Bestimmung  der 
Polhöhe  und  des  Azimuts  auf  der  Schneekoppe  im  J.  i888*  Bestimmung  des 
Azimuts  auf  Station  Trockenberg  im  Jahre  1889*  VI-273  pag.  3  f*  Berlin, 
Stankiewicz.     M.  16.  gr.  4. 

c.  Physische  Geographie, 

Bayberger,  Emmeran,   Physikalische  und  geologische  Verhältnisse  des  Chiemsees. 

f    103  pag.     Inaug.-Diss.  Leipzig.  4. 

Bebber,  W.  J.  van,  Klimatafeln  für  die  deutsche  Küste.    M.  Z.  5*,  192— 196,. 311 

—  3H.  474-475- 
Beok,  Richard,  Die  Sachs.  Schweiz  u.  der  Elbdurchbruch  zwischen  Tetscben  und 

Pirna,    Mit  111.  von  Olof  Winkler  in  Dresden.    Himmel  und  Erde  2,  18^  —  190. 

Beiträge  zur  Hydrographie  d.  Grossherzogt  Baden.  6.  Heft.  Das  Flussgebiet 
der  Hauensteiner  Alb  im  südlichen  Schwarzwald.  Auf  Grund  der  in  den 
Jahren  1884  u  1885  vorgenommenen  Untersuchungen.  X-178  pag.  Karls- 
ruhe,  Braun.     M.  25.  4. 

Benoit  u.  Holoff,  Die  Festlegung  der  Lebamündung  in  Pommern.  (Aus:  ^Ztschr. 
f.  Bauwesen".)     11  pag.  2t.    Berlin,  Ernst  u.  Korn.     M.  5.  gr.  4. 

Berendt,  G.,  Die  Lagerungsverhältnisse  und  Hebungser.scheinungen  in  den  Kreide- 
felsen auf  Rügen.  Zeitschr*  Deutsch.  Geolog  Ges.  1889»  41,  147—53,  ft. 
Vergl.:  Credner,  H.,  Berichtigung,  pag.  365  —  71. 

Besobreibung  der  Bergreviere  Arnsberg,  Brilon  und  Olpe,  sowie  der  Ftirsten- 
thümer  Waldeck  und  Pyrmont.  Hrsg.  mit  Genehmigung  des  Hrn.  Ministers 
der  Öifentl.  Arbeiten  von  d.  königl.  Oberbergamte  zu  Bonn.  Nebst  e.  geolog. 
Übersichtskarte,  e.  Übersichtskarte  von  den  Erzlagerstätten  im  südl.  Theile  d. 
Bergreviers  Olpe  und  6  Blättern  mit  Skizzen  der  interessanteren  Lagerstätten. 
IV-252  pag.     Bonn,  Marcus.     M.  7,50. 

Birkner,  Oscar,  Die  Dauer  der  Schneedecke  im  Bereiche  des  sächsischen  Erzge- 
birges. +  Met.  Z.  7,  201—205. 

Bomemann,  J.  G.,  Über  den  Buntsandstein  in  Deutschland  und  seine  Bedeutung 
für  die  Trias,  nebst  Untersuchungen  über  Sand  u.  Sandsteinbildungen  im  All- 
gemeinen. 3*  u.  •|**t*.  62  pag.  Jena,  Fischer.  1889.  M.  i.  4. 
A.  u.  d.  T.:  Beiträge  zur  Paläontologie  und  Geologie.  Heft  r. 

Brauns,  R.,  Über  die  Entstehung  der  sog.  Rutschflächen  im  bunten  Sandstein  der 
Umgebung  v.  Marburg.    N.  Jahrb.  f.  Min.,  Geol.  1890.  I.  97-8,  H.  190 — 191. 

Brnnhuber,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Regensburger  Kreideformation.  Bei-, 
naturw.  Ver.  Regensburg  1888/9.  Heft  2. 

Btioking,  H.,  Das  Rothliegende  des  Breuschthales.  Mitth.  d.  Comm.  geol.  Landes- 
Untersuch.  Elsass-Lothringen.     II.  Heft  1  —  3. 

BÜbler,  Anton,  Die  Hagelbeschädigungen  in  Württemberg  während  der  Jahre 
1828— 87*  Im  Auftr.  des  kgl.  statistischen  Landesamtes  nach  amtl.  Quellen 
bearb.  Mit  3  Diagrammen  u.  2  Markungskarten.  200  pag.  Sep.-Abdr.  aus 
Württemb.  Jahrb.  für  Statistik  und  Landeskunde.  Jahrg.  1888*  It  3>    Stuttgart.    4. 

Cartbaua,  E.,  Die  Bilsteinhöhle  bei  Warstein.  Festschrift  zur  21.  allgemeinen 
Versammlung  der  Deutschen  Anthropolog.  Gesellschaft  am  11.  —  t6.  August 
1890  zu  Münster  i.  W.  Überreicht  von  der  Westfälischen  Gruppe  der  Gesell- 
schaft.    Münster,  Coppenrath. 


492  Specielle  Geographie. 

Oohen,  E.,  Das  obere  Weiltbal  und  das  zunächst  angrenzende  Gebirge.    Abhandl. 

zur  Geolog.  Karte  von  Elsass-Lothringen  3,   137 — ^71. 
Oredner,  H.,  Geinitz,  E.,  u.  Wabnschaffe»  F.,  Über   das  Alter  des  Torflagers 

von  Lauenburg  an  der  Elbe.     N.  Jahrb.  f.  Min.  1889.  ^^»  I94'~i99- 
Denokmann,  Über  Aufschlüsse  im  Jura  u.  in  der  Kreide  bei  Hannover.    N.  Jahrb. 

f.  Min.  Geol.  1890.  II,  97—8. 
Doss,  Bruno,    Die    Lamprophyre    und    Melaphyre    des    Plauenschen  Grundes    bei 

Dresden.     •}•  u.  geolog.  Karte.     Tschermak  Mineral,  u.  Petrogr.  Mittl.     N.  F. 

11,  17— 8^. 
Dlinker,  E.,  Über  ein  Vorkommen  von  Krystallen  in  der  Formation  des  Keupers 

(im  Weserthal).     Z.  f.  Naturw.  63,   1^5—128. 
Eok,  H.,   Zur  Gliederung   des   unteren  Muschelkalkes   am  Odenwalde.     N.  Jahrb. 

f.  Min.  Geol.  1890.  I,  loz, 

Ergebnisse  der  Beobachtungsstationen  an  den  deutschen  Küsten  über  die  physi- 
kalischen Eigenschaften  der  Ostsee  u.  Nordsee  u.  die  Fischerei.  Jahrg.  1888- 
Heft  I — XII.  VeröfFentl.  v.  d.  Minislerial-Kommission  zur  Untersuchung  der 
deutschen  Meere  in  Kiel.     224  pag.     Berlin  1890.  4. 

Fraas,  Über  den  Basalt  des  Eisenrütteis.  Jahresh.  Ver.  f.  vaterl.  Naturk.  Württem- 
berg.    Jahrg.  46. 

Fresenius,  C.  Remig.,  Chemische  Analyse  der  Soolquelle  „Martha*  (Friedrich- 
strasse 8')  Filiale  vom  Admiralsgarten-Bad  zu  Berlin.  Unter  Mitwirkg.  von 
Prof.  H.  Fresenius.     23  pag.     Wiesbaden,  Kreidel.  M.  0,80. 

Geisitz,  F.  E.,  Der  Untergrund  von  Schwerin.  16  pag.  f,  (XII.  Beitrag  zur 
Geologie  Mecklenburgs.)  Aus:  Archiv  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in 
Mecklenburg  43.     Güstrow,  Opitz,     M.  0,80. 

— ,  XI.  Beitrag  zur  Geologie  Mecklenburgs  (Tertiärvorkommnisse),  -f,  Archiv 
Ver.  Fr.  Naturg.  in  Mecklenburg  43,  Jahrg.  57  —  72. 

Gottsohe,  C,  Kreide  und  Tertiär  bei  Hemmoor  in  Nord-Hannover.  Aus:  Jahrb. 
d.  Hamburg,  wiss.  Anstalten.     Hamburg,   Gräfe.   1889*  M.  0,80. 

Gtraul,  J ,  Geologische  Beschreibung  der  Umgegend  von  Rappoltsweiler.  32  pag. 
Programm,  Realschule  Rappoltsweiler,  Michaelis  1889* 

Greim,  G.,  Die  pleistocänen  Schichten  bei  Raunheim  in  Hessen.  N.  Jahrb.  f. 
Min.  Geol.  1890.  I,  82—84. 

Grtihn,  Das  Klima  Meldorfs.  Atmosphärische  Feuchtigkeit  und  Niederschläge, 
Luftdruck  u.  Wind.     22  pag.      Meldorf.  Gymnasial programm  1890.  4. 

GÜm'bel,  C.  W.  von.   Die  geologische  Stellung  der  Tertiärschichten  von  Reit  im 

Winkel.    Geogn.  Jahreshefte  kgl.  bayr.  Oberbergamt  München.    Z^  163 — 175. 

Kassel  1889. 
Haberland,  Max,  Die  geologischen  Verhältnisse  v.  NeustrelitZc  12  pag.  Aus:  Neu- 

strelitzer  Zeitg.     Neustrelitz,  Jacoby.     M.  0,25. 
—  ,^  Geologische  Skizze  der  Umgebung  von  Neustrelitz.    Beiträge  zur  Wissenschaft!. 

Landeskunde  d.    Grossherzogth.   Mecklenburg -Strelitz.   I.   No.  2.     Neustrelitz, 

Jacoby.     M.  0,60. 
Hemnann,   O.,    u.  Weber,   E.,    Contactmetamorphische   Gesteine   der   westlichen 

Lausitz.     N.  Jahrb.  f.  Min.  Geol.  1890.  II,  187 ~9> 
Hertzer,  Prof.,  Die  Bewölkung  des  Brockens  als  Grundlage  einer  Witterungsge- 

schichte  der  Jahre  1853 — 82«    24  pag.    Sep.-Abdr.  aus  d.  Schriften  d.  naturw. 

Ver.  des  Harzes  in  Wernigerode,  Bd.  IV,  1889. 
Heusler,   Über   die   Braunkohlenablagerungen   im  nieder  rheinischen  Tertiärbecken. 

Verh.  naturh.  Ver.  Bonn  47,  I,  Corr.  i,  41  —  51.     Glückauf  1890,  529,  539. 
Hiltermann,  Aug.,  Die  Verwittterungsproducte   von  Gesteinen   der  Triasformation 

Frankens.     25  pag.     Inaug.-Diss.  Erlangen. 
Hornung,  Ferdinand,  Zur  Kenntniss   des   Gangsystems   des   Auerberges  im   Harze 

und  der  Füllung  desselben.  *  Z.  deutsch.  Geol.  Ges.  42,  ^33—239. 

Hnndbatisen,  J.,  Über  die  Erbohrung  der  Steinkohle  in  Hamm  und  das  dadurch 
aufgeschlossene  geologische  Profil.  Verh.  naturhist.  Ver.  Bonn  46,  II,  1889« 
Corr.  2  41 — 44. 

Jasper,    Das  Vorkommen  von   Erdöl  im'Unter-Elsass.    33  pag.  *  Strassbnrg  i.  E., 

Verlagsanstalt.     M.  1,50. 


Deutsches  Reich.  ^93 

Kessler,  Christoph,  Der  Stafielberg  in  Oberf ranken.  Deutsche  bot.  Monatsschrift 
8,  29—30,  80—83. 

Kinkelin,  F.,  Erläuterungen  zu  den  geologischen  Übersichtskarten  der  Gegend 
zwischen  Taunus  und  Spessart.  Bericht  Senckenberg.  naturforscb.  Ges.  in 
Frankfurt  a.  M.  1889,  3^3  — 351« 

— ,  Das  Diluvium  (Altalluvium)  oder  Pliocän  in  der  Raunheimer  Schleuse.  N. 
Jahrb.  f.  Min.  Geol.  1890.  I,  189  —  192. 

— ,  Eine  Episode  aus  der  mittleren  Tertiärzeit  des  Mainzer  Beckens.  Ber.  Sencken- 
berg. naturf.  Ges.  Frankfurt  a.  M.  1890. 

^,  Der  PHocänsee  des  Rhein-  u.  Mainthaies  und  die  ehemaligen  Mainläufe.  Ein 
Beitrag  der  Kenntniss  der  Pliocän-  u.  Diluvialzeit  des  westlichen  Mitteldeutsch- 
lands.    Ber.  d.  Senckenberg.  naturf.  Ges.  Frankfurt  a.  M.   1889,  39  —  161. 

Koenen,  A.  von,  Das  norddeutsche  Unter -Oligocän  und  seine  Mollusken -Fauna. 
2,  Liefgn.  Conidae.  —  Volutidae.  —  Cypraeidae  nebst  i6f.  pag.  281  —  574 
mit  16  Bl.  Erklärgn.  Abhandl.  zur  geolog.  Specialkarte  von  Preussen  u.  den 
Thüringischen  Staaten.     10.  Bd.  2.  Heft.     Berlin,  Schropp.     M.  16. 

— ,  Über  Dislokationen  auf  Rügen.     Z.  deutsch,  geolog«  Ges.  42,  58  —  61. 

— ,  Über  die  sog.  Rutschflächen  im  Buntsandstein  der  Umgebung  von  Marburg. 
N-  Jahrb.  f.  Min.  Geol.  1890.  I,  289  —  290. 

Knpfersohieferlsergibaa,  Der,  und  der  Hüttenbetrieb  zur  Verarbeitung  der  ge- 
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Sachsen  unter  Berücksichtigung  der  geognost.  u.  histor.  Verhältnisse.  Darge- 
stellt von  der  Ober-Berg-  u.  Hütten-Direction  in  Eisleben.  Hrsg.  v.  d.  Mans- 
feldschen  kupferschieferbauenden  Gewerkschaft.  125  pag.  mit  3  -f.  Eisleben, 
Kuhnt;  Freiburg  i.  S.,  Graz.  &  Gerlach.     M.  6. 

Xielimann,  Otto,  Die  Zukunft  der  Insel  Helgoland  nach  neueren  Beobachtungen. 
D.  R.  f.  Geogr.  12,  246—250. 

Leppla,  A.,  Rothliegendes  und  Bantsandstein  im  Hartgebiet.  PoUichia  1889»  3, 
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417—428. 

Liebetran,  Edm.,  Beiträge  zur  Kenntniss  des  Muschelkalks  bei  Jena.  2*)'.  45  pag. 
Inaug.-Diss.  Jena.  4. 

Mack,  K.,  Die  klimatischen  Verhältnisse  v.  Hohenheim.  Dargestellt  auf  Grund 
II  jähriger  Beobachtungen  1878 — 88.  60  pag.  Stuttgart  1889.  Vergl.:  van 
Bebber,  Met.  Z.  7,  278 — 9. 

Martin,  A.,  Die  phonolithischen  Gesteine  des  Laachersee- Gebiets  und  der  Hohen 
Eifel.  Z.  deutsch,  geol.  Ges  42,  181  — 216.  Auch  Inaug.-Diss.  Halle-Witten-^ 
berg.     36  pag. 

Meyer,  Hugo,  Die  Winde  zu  Keitum  auf  Sylt,  mit  einer  Einleitung,  die  Darstel- 
lung der  Windverhältnisse  eines  Ortes  betreffend.  A.  Hydr.  18,  63 — 78, 
289 — 301. 

Mlegp,  Mathien,  Bleicher,  G.,  et  Fliehe,  Contribution  ä  IVtude  du  terrain  ier- 
tiaire  d'Alsace  et  des  environs  de  Mulhouse,  -j*.  B.  S.  Geol.  de  France  (3) 
18,  392 — 422. 

Müller,  G.,  Das  Alter  der  glaukonitischen  Sandsteine  und  Conglomerate  von  Zilly. 
N.  Jahrb.  f.  Min.  Geol.   1890.  II,  193. 

Observatorien,  Die  königlichen,  für  Astrophysik,  Meteorologie  und  Geodäsie  bei 
Potsdam.  Aus  amtl«  Anlass  herausgegeben  von  den  betheiligten  Direclionen. 
io*t*,   160  pag.     Berlin,  Mayer  u.  Müller.     M.  6. 

Perlewitz,  P.,  Über  den  Einfiuss  der  Stadt  Berlin  auf  deren  klimatische  Ver- 
hältnisse.    Wetter  7,  97  —  109. 

Polis,  P.,  Zur  Klimatologie  Aachens.  Resultate  der  in  den  Jahren  1829 — 89  an- 
gestellten meteorologischen  Beobachtungen.  14  pag.  Text  mit  28  Tabellen 
in  4  u.  Folio  u.  einer  färb.  Kurventafel.     Aachen,  'R.  Barth.     M.  5.  4. 

Potsdam,  Zum  Klima  von.     Met.  Z.  7,  152. 

Reichard,  H.,  Wie  schützen  wir  uns  vor  Hochwassergefahren?  Allgemeine  Be- 
merkungen über  die  Ursachen  der  Hochwässer  mit  einer  Statist.  Tabelle  und 
Vorschlägen  zur  Verbesserung  des  Meldewesens  auf  Grund  30 jähr.  Erfahrgn. 
bezügl.  der  Elbe  hrsg.     15  pag.     Dresden,  Morchel.     M.  0,30. 


494  Speclelle  Geographie. 

Relnaoll,  Geologisches  aus  der  unteren  Maingegend.  Ber.  Senckenberg.  naturf. 
Ges.  Frankfurt  a.  M.  1890. 

Heinel6,  Adolf,  Untersuchungen  über  die  versteinerungsfahrenden  DUnvialgeschiebe 
d.  norddeutsch.  Flachlandes,  mit  besond.  Berücksichtigung  der  Mark  Branden- 
burg. I.  Stück.  Allgemeine  Einleitg.  nebst  Uebersicht  der  älteren  halt.  Sc- 
dimentgebilde.  Untersilurische  gekrümmte  Cephalopodcn.  3  Lief.  log  pag. 
6 1  und  6  Bl.  Erklärgn.    ff,    Berlin,  Springer.      M.  ao.  gr.  4. 

Römer,  Über  einige  bei  Gelegenheit  von  Tiefbohrungen  in  Schlesien  neuerlich 
gemachte   geologische   Beobachtungen.     J.  B.    Schles.    Ges.   f.   Vaterl.  Kultur 

1889,  pag.  90-91- 

Sandberger,  F.  von,  Über  Steinkohlenformation  und  Rothliegendes  im  Schwarz* 
wald  und  deren  Floren.     J.  k.  k.  geol.  R.  40,  77 — 102. 

— ,  Über  die  Entwicklung  der  unteren  Abtheilung  des  devonischen  Systems  in 
Nassau,  verglichen  mit  jener  in  andren  Ländern,  nebst  einem  paläontologischen 
Anhang.     10  pag.  5  f.     Wiesbaden  1889. 

Sarrazin,  Ferd.,  Die  Naturgesetze  d.  Hagels  u.  d.  Hagelsversicherung.  Ein  Ver- 
such. Nebst  einer  Regenkarte  u.  3  Hagelkarten.  50  pag.  Leipzig,  Wagner. 
M.  a. 

Sauer,  A.,  und  Ohelina,  C,  Die  ersten  Kantengeschiebe  im  Gebiete  der  Rhein- 
ebene.    N.  Jahrb.  f.  Min.  Geol.  1890.  II,  89 — 91. 

Scholz,  Über  die  geologischen  Verhältnisse  der  Stadt  Greifswald  und  ihrer  Um- 
gegend.    Mitth.  naturw.  Ver.  f.  Neu- Vorpommern  u.  Rügen.  Jahrg.  21. 

Sobreiber,  Paul,  Die  Hochfluth  der  Elbe  im  September  1890.  Wetter  7,  441 — 
250,  263—4. 

Sohumaolier,  E.,  Zur  Kenntniss  des  unteren  Muschelkalks  im  nordöstlichen  Deutsch- 
Lothringen,    f.    Mitth.  Comm.  geol.  Landesunters.  Elsass-Lothr.  2,  r. — 3.  Heft 

— ,  Zur  Verbreitung  des  Sandlöss  im  Elsass.  Mitth.  Comm.  geol.  Landesunleis. 
Elsass-Lothr.  2,  3.  Heft. 

— ,  Die  Bildung  und  der  Aufbau  des  oberrheinischen  Tieflandes.  Gemeinverständ- 
liche geologische  Skizze  mit  hauptsächlicher  Berücksichtigung  der  Verhaltnisse 
bei  Strassburg  und  im  Unter -Elsass.  -j*.  Mitth.  Comm.  geol.  Landesanters. 
Elsass-Lothr.  2,  Heft  3. 

— ,  Geologische  Beobachtungen  in  den  Hochvogesen.  Mitth.  Comm.  geol.  Landes- 
unters. Elsass-Lothr.  2,  Heft  i  u.  2. 

Soliwalbe,  B.,  Über  einige  Höhlen  am  Südharz.  Mitteil.  Sekt.  f.  Naturk.  Ö.  T.-C 
li  33  —  36.     Wien  1889. 

Spaeth,  Ed.,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  hydrographischen  Verhältnisse  von  Ober- 
franken mit  besond.  Berücksichtigung  des  Frankenwaldes  u.  des  Fichtelgebirges. 
1"'    79  P*g*     Erlangen,  Inaug.-Diss. 

Steinmann,  G.,  u.  Qraeff,  Fr.,  Geologischer  Führer  der  Umgebung  v.  Freiburg. 
Mit  5  z.  Th.  color.  Taf.  u.  16  Phototyp.  VII-141  pag.  Freiburg  i.  B.,  J.  C. 
B.  Mohr.     M.  5.  12., 

Tltüraoh,  H.,  Übersicht  über  die  Gliederung  des  Keupers  im  nördl.  Franken.  II. 
Geognost.  Jahresh.  2,  1—90. 

Ule,  Wilhelm,  Die  Tiefen  Verhältnisse  der  Masurischen  Seen.  54  pa^.  Habilitat. 
Schrift.  Halle- Wittenberg. 

— ,  Der  Einzug  des  Frühlings  in  Deutschland.     Wetter  7,  217-225. 

Vogelsang,  Karl,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Trachyt-  und  Basaltgesteine  der 
hohen  Eifel.     Z.  deutsch.  Geol.  Ges.  42,  i—S/.      Auch  Inaug.-Diss.  Leipzig. 

57  pag. 
Vnlkanlsolier  Sand  in  der  Eifel  und  seine  Bedeutung.     Ausland  63,  36 — 37. 

Wermbter,  H.,  Der  Gebirgsbau  des  Leinethals  zwischen  Greene  u.  Banteln.     2f. 

N.  Jahrb.  f.  Min.  VII.  Beilage-Bd.,  246 — 294. 
Werveke,  L.  von,   Geognostische  Untersuchungen  der  Umgegend   von  Rappolls- 

weiler.     Mitt.  Commi  geolog.  Landesunters.  Elsass-Lothr.  1,  Nr.  3. 
—  ,  Geologische  und  mineralogische  Literatur  über  Elsass-Lothringen,    Nachtrag  zu 

den  früheren  Verzeichnissen  und  Weiterführung  für  die  Jahre  1888  n.  1889- 

Mitth.  Comm.  geol.  Landesunters.  Elsass-Lothr.  2,  3.  Heft. 
Wolf,  F.  Franz,  Die  klimatischen  Verhältnisse  der  Stadt  Meissen.    2  f.    II-I14  pag. 

Meissen,  L.  Moesche. 


Deutsches  Reich.  ^95 

d.  Biologische  Geographie, 

Bley,  Frz.,  Die  heimische  Pflanzenwelt  in  wichtigen  Vertretern  dargestellt,  (zwei 
Knrse  ä  3  Liefgn.).  i.  Kurs.  i.  Lief.  (12  färb.  Taf.).  Mit  Text.  II- 16  pag. 
Berlin,  Hagelberg.     M.  2,70. 

Blum,  J.,  Vorkommen  der  Vipera  aspis  in  Deutschland  und  ihre  verwandschaft- 
liche  Stellung  zur  Kreuzotter.     Zool.  Garten  81,   la  — 16. 

Boldt»  A.,  lieber  Wasserplagen  an  der  Weichsel  und  Nogat.  Naturw.  Wochen- 
schrill  6,  307—308. 

Britzelxnayr,  M.,  Hymenomyceten  aus  Südbayerur  IX.  Th.  34  pag.  mit  64  color. 
"f*.     Berlin,  Friedländer  &  Sohn.     M.  30. 

Buolienail,  Fr.,  Die  Pflanzenwelt  der  ostfriesischen  Inseln.  Abhandl.  nat.  Ver. 
Bremen  U,  245 — 264. 

Cohn,  Ferd.,  Kryptogamen •  Flora  von  Schlesien.  3.  Bd.  Pilze.  Bearb.  von  J. 
Schroeter.     6.  Lief.  (Schluss.)     834  pag.     Breslau,  Kern.  1889-     M.  4. 

Cossmaiin,  H.,  Deutsche  Schulflora.  Zum  Gebrauche  in  höheren  Lehranstalten 
sowie  zum  Selbstunterricht.     349  pag.     Breslau,  F.  Hirt.     M.  3,60. 

DaUa  Torre,  K.  W.  von,  Die  Fauna  von  Helgoland.  99  pag.  Zoolog.  Jahr- 
bücher. Zeitschr.  f.  Systematik,  Geographie  u.  Biologie  der  Thiere.  Hrsg. 
von  J.  W.  Spengel.     2    Suppl.-Heft.    Jena,  Fischer.  1889-     M.  2,40. 

— ,  Die  Flora  der  Insel  Helgoland.     Ber.  naturw.-med.  Ver.  Innsbruck  13. 

Fisolier-Beiizon,  R.  von,  Zur  botanischen  Litteratur  Schleswig-Holsteins,  der  an- 
grenzenden Gebiete  u.  Helgolands.  (Ein  Nachtrag  zu  Prahl,  krit.  Flora  etc. 
Tl.  II.)  II  pag.     Kiel,  Universitätsbuchhandl.  1891.     M.  0,50. 

Focke,  O.,  Die  Herkunft  der  Vertreter  der  nordischen  Flora  im  sächsischen  Tief- 
lande.    Abhandl.  nat.  Ver.  Bremen  11,  423  —  428. 

Franok,  H.,  Flora  der  näheren  Umgebung  der  Stadt  Dortmund.  2..  verm.  Aufl. 
V-171  pag.     Dortmund,  Koppen.     M.  1,50. 

Gkiroke,  August,  Flora  von  Deutschland.  Zum  Gebrauche  auf  K.xcursionen  für 
Schulen  uhd  beim  Selbstunterricht.  16.,  neubearb.  Aufl.  IV-ioo-570  pag. 
Berlin,  Parey.     M.  4. 

Glaser,  L.,  Taschenwörterbuch  für  Botaniker  u.  alle  Freunde  der  Botanik,  enth. 
die  botan.  Nomenklatur,  Terminologie  u.  Litteratur,  nebst  e.  aiphabet.  Ver- 
zeichnisse aller  wicht.  Zier-,  Treibhaus-  und  Kulturpflanzen,  sowie  derjenigen 
der  heim.  Flora.  VIII-516  pag,  2.  verm.  Aufl.  Leipzig,  T.  O.  Weigel, 
Nachf.     M.  5. 

Hesse,  Rud.,  Die  Hypogaeen  Deutschlands.  Natur-  und  Entwickelungsgeschichte, 
sowie  Anatomie  u.  Morphologie  der  in  Deutschland  vorkommend.  Trüffeln  u. 
der  diesen  verwandten  Organismen,  nebst  prakt.  Anleitgn.  bezügl.  deren  Ge- 
winnung und  Verwendung.  Eine  Monographie.  In  ca.  7  Liefgn.  i.  Lief, 
pag.  I — 16  mit    i  Tab.   und  2  färb.  Taf.     Halle   a.  S.,   Hofstetter.     M.  4,80. 

Imp.  4. 

Hütti^,  Heinrich,  Ein  Beitrag  zur  Flora  von  Zeitz.  31  pag.  Progr.  Gymnasium 
Zeitz  1890. 

Jung^k,  Max,  Flora  von  Gleiwitz  und  Umgegend.  2.  Teil.  pag.  51—108.  Progr. 
Oberrealschule  Gleiwitz,  Ostern  1890. 

Knath,  Paul,  Botanische  Wanderungen  auf  der  Insel  Sylt.  Nebst,  e.  Verzeichnis 
der  die  Sylter  Pflanzenwelt  betr.  Litteratur  u.  der  bisher  v.  der  Insel  Sylt  an- 
gegebenen Pflanzen.    116  pag.  *  •[•.    Tondern,  Dröhse.    M.  1,50.  12. 

Lachmann,  Herm.,  Die  Reptilien  u.  Amphibien  Deutschlands  in  Wort  und  Bild. 
Eine  systemat.  u.  biolog.  Bearbeitung  der  bisher  in  Deutschland  aufgefundenen 
Kriechtiere  und  Lurche.  XII -229  pag.  mit  6  Taf.  u.  57  Abbildgn.  Berlin, 
Hüttig.     M.  4.50. 

Liiokleder,  Die  Moosflora  der  Umgegend  von  Metten.  I.  Progr.  d.  Studienanstalt 
zu  Metten  1890. 

liimpriollt,  K.  Gust,  Die  Laubmoose.  Mit  533  ff.  i.  Abtheil.:  Sphagnaceae, 
Andreaceae,  Archidiaceae,  Bryneae  (Cleistocarpae,  Stegocarpae,  Aerocarpae). 
13.  (Schluss-)  Lief.  X-799 — 836.  L.  Rabenhorst's,  Kryptogamen-Flora  von 
Deutschland,  Österreich  und  der  Schweiz.  4.  Bd.  Leipzig,  Kummer.  1889* 
ä.  M.  2,40. 


.496  Specielle  Geographie. 

Lotsy,  J.  P.|  Beiträge  zur  Biologie  der  Flechtenflora  d.  Hainbergs  bei  GÖttingen. 

47  P^S*     Inaug.-Diss.     GÖttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht.     M.  t. 
Mitteilungen  über  Fischerei  in  Westpreussen  (in:   Festgabe  für  die  Teilnehmer 

des  III.  Deutschen  Fischereitages  in  Danzig).     Danzig. 
Nöldeke,  C,  Flora  d.  Fürstent.  Lüneburg,   d.  Herzogt.  Lauenburg  und  d.  freien 

Stadt  Hamburg  (ausschliesslich  d.  Amtes  Ritzebüttel).    3*~5-  Lief.  pag.  129  — 

320.     Celle,  Capaun-Karlowa.     M.  i. 

Prahl,  P.,  Kritische  Flora  der  Provinz  Schleswig-Holstein,  des  angrenzenden  Ge- 
biets der  Hansastädte  Hamburg  u.  Lübeck  und  des  Fürstent.  Lübeck.  Unter 
Mitwirkg.  von  R.  v.  Fischer-Benzon  u.  E.  H.  L.  Krause  hrsg.  2.  Tl.  2.  Heft 
I.  Geschichte  der  floristischen  Erforschung  des  Gebiets.  2.  Kritische  Aufzah- 
lung u.  Besprechung  der  im  Gebiete  beobachteten  oder  aus  demselben  ange- 
gebenen Gefä5spflanzen  u.  ihrer  Formen.  2.  Heft.  IX-64  pag.  u.  pag.  129 — 
345.     Kiel,  Universitäts-Buchhandl.      M.  5. 

ReiohenoWi  Ant.,  Systematisches  Verzeichniss  der  Vögel  Deutschlands  und  des 
angrenz.  Mittel-Europas.     Berlin,  Friedländer  &  Sohn.  1889.     M.  i. 

Rieber,  Beitrag  zur  Flora  von  Württemberg  u.  HohenzoUern.  Jahresh.  Vcr.  f. 
vaterl.  Naturk.  Württemberg.  Jahrg.  46. 

Roll,  J.,  Die  Thüringer  Laubmoose  und  ihre  geographische  Verbreitung.  (Forts.). 
Deutsche  bot.  Monatsschr.  8,  155     157. 

Rübsamen,  Ew.  H.,  Die  Gallmücken  und  Gallen  des  Siegerlandes,  ff,  Verh. 
naturh.  Ver.  Bonn  47  1,  18  —  58. 
,  Sohulze,  Erwin,  Fauna  piscium  Germaniae.  Verzeichniss  der  Fische  der  Strom- 
gebiete der  Donau,  des  Rheines,  der  Ems,  Weser,  Elbe,  Oder,  Weichsel,  des 
Pregels  und  der  Memel.  Aus:  Jahrb.  des  naturw.  Ver.  zu  Magdeburg  1889- 
yy  pag.     Potsdam,  Döring.     M.  1,50. 

— ,  Verzeichniss  der  Säugethiere  von  Sachsen,  Anhalt,  Braunschweig,  Hannover  u. 
Thüringen.    Z.  f.  Naturw.  63,  97 — T12. 

— ,  Heinrich,  Die  lebenden  Schnecken  u.  Muscheln  von  Küstrin  jind  Umgegend. 
67  pag.     Progr.  Gymnasiums  Küstrin  1890. 

Solineider,  Gust.,  Die  Hieracien  der  Westsudeten.  Monographischer  Beitrag  zur 
Pflanzenkunde  des  Riesen-  ü.  Isergebirges.  ,1.  u.  2.  Heft.  Aus:  Riesengebirge 
in  Wort  u.  Bild.     114  pag.     Hirschberg,  Heilig.     M.  2,50. 

Seidel,  Otto,  Tafeln  zur  Bestimmung  der  Gefässpflanzen  Schlesiens.  IV- 159  pag. 
mit  60  ft.     Frankenstein  i.  Schi.,  Philipp.     M.  2,50. 

Selige,  Hydrobiologische  Untersuchungen.  I.  Zur  Kenntniss  d.  Lebensverhältnisse 
in    einigen    westpreussischen  Seeen.      Schriften  d.  naturf.  Ges.  Danzig.    N.  F. 

7,  3.  43-89- 
Verhoeflf,  Carl,   Die  Coleopterenfauna  von  Soest.     Verh.    naturh.    Ver.  Bonn  47, 

I,  1-17. 
Wagner,  Herm.,  Flora  d.  Reg.-Bez.  Wiesbaden.      Zugleich  mit  e.  Anleitung  zum 

Bestimmen  der  darin  beschriebenen  Gattungen  u.  Arten.     (In  2  Tln.).     i.  Tl. 

Analyse  der  Gattungen.     X-64  pag.  mit  iift.     Bad  Ems,  Sommer.     M.  1,20. 
Weise,  Karl,  Beiträge   zur  Flora  von  Stendal,     pag.  83  -  9^>     Festschrift,  Gymn. 

Stendal  1890. 

Wink,  Fr.,  Deutschlands  Vögel.  Naturgeschichte  sämmtl.  Vögel  d.  Heimat,  nebst 
Anweisung  über  die  Pflege  gefangener  Vögel.  8. — 12.  (Schluss-)Lief.  IV  u. 
pag.  121 — 2x9  mit  4  Chromolith.  u.  eingedr.  Holzschn.  Stuttgart,  C.  Hoif- 
mann.     b.  M.  0,60. 

Winter,  C,  Unter  Mitwirkg.  von  H.  Rehm,  „Pilze**.  31.  Liefg.  3.  Abtheil.  pag. 
209 — 272.  L.  Rabenhorst^s  Kryptogamen- Flora  von  Deutschland,  Österreich 
u.  d.  Schweiz.    2  Aufl.    i.  Bd.    Mit  f*!-.    Leipzig,  Kummer.   1889.      ä  M.  2,40. 

Wolterstorff,  Über  die  geographische  Verbreitung  der  Amphibien  Deutschlands 
insbesondere  Württembergs.  Jahresh.  Ver.  f.  vaterl.  Naturk.  Württemberg. 
46.  Jahrg. 

Zacharias,  Otto,  Die  niedere  Thierwelt  unserer  Binnenseen.  44  pag.  mit  8  Ü". 
Sammlung  gemeinverständl.  wissenschaftl.  Vorträge,  begründet  v.  Rud.  Virchow 
u.  Franz  von  Holtzendorff,  hrsg.  von  Rud.  Virchow  und  Wüh.  Wattenbach. 
N.  F.     90.  Heft.     Hamburg,  Verlags- Anstalt.    1889.     M.  1,20. 


Deutsches  Reich.  497 

Zacharias,  Otto,  Zur  Kenntniss  der  niederen  Tierwelt  des  Riesengebirges  nebst 
vergleichenden  Ausblicken.  •f""|".  Forsch,  z.  deutsch.  Landes*  n.  Volksk.  hrsg. 
von  A.  KirchhofF.     4,  Heft  5,  pag.  401 — 433.     Stuttgart,  J.  Engelhorn. 

e,  AnÜiropogeographie, 

Ammon,  Otto,  Anthropologische  Untersuchung  der  Wehrpflichtigen  in  Baden. 
Sammig.  gemeinverstdl.  wissenschaftl.  Vorträge,  hrsg.  von  Virchow  u.  Holtzen- 
dorff.     Neue  Folge  (5).     36  pag.     Heft  loi.     Hamburg,  Verlagsanstalt. 

Banoalari,    Gustav,    Forschungen    über   das   deutsche   Wohnhaus.     Ausland  63, 

467-471,  485-489»  5^8— 53^- 
Birling^r,  A.,  Rechtsrheinisches  Alamannien.   Grenzen,  Sprache,  Eigenart.  (Forsch. 

z.  deutschen  Landes-  u.  Volkskunde  v.  Kirchhoff,  4,  Heft  4.)    119  pag.  ff. 

Stuttgart,  J.  Engelhorn.     M.  4,80. 
Dithmarsoher,  Die  Nationaltracht  der  alten,     ff.     Ausland  63,  176—179. 
Dronke,  Adolf,  Die  preussische  Wallonie.     Ausland  63,  944—947. 
Fressl,  J ,  Über  haus  und  hof  des  baiwarischen  landmanns.    Beiträge  z.  Anthrop. 

u.  Urgeschichte  Bayerns.    9,  33—60. 
Hammeran,    A.,    Hügelgräber  bei  Frankfurt  a.  M.      3   f.     Archiv   f.   Anthrop. 

19»  85 — 100. 
Heim,    Jul. ,    Zur    Vorgeschichte    des    südostlichen    Thüringerwaldes    und    seines 

fränkischen  Vorlandes.     22   pag      Progr.  d.  Herzogl.  Ernestinum  zu  Coburg. 

Ostern  1890.  4. 

Kirclüioff,  Alf.,  Die  Halloren  in  ihrer  alten  Tracht,  ein  Bilderwerk  in  g  Farbendr., 

nach   Originalen   gemalt,    m.   einer  erläut.  Abhandig.     (Neue  Ausg.)     23  pag. 

Halle  a.  S.,  Reichardt.     M.  i. 
— ,  Woher  kommt  der  Unterschied  von  Norddeutsch  und  Süddeutsch?  Deutsche  Rev. 

15,  Heft  3. 
Klin^r,  Ludw.,  Vertheilung  und  Zunahme  der  Bevölkerung   im  Thüringer  Wald 

nach  Höhenstufen,  a  *.  37  pag.  Inaug.-Diss.  Halle -Wittenberg.  kl.  Fol. 
Lang'lians,  Paul,  Die  Sprachgrenze  in  Schleswig.  *.  Peterm.  Mitteil.  36,  247 — 249. 
Leinliose,    H.,   Bevölkerungen  und  Siedelungen  im   Schwarzagebiet.    *.    M.  G.  G. 

Jena  9,  24  —  56. 
Mehlis,   C,  .Hacke  und  Beil  am  Mittelrhein  zur   Steinzeit,     ff.     Pollichia  48, 

90—100. 
Miller,    Konrad,    Über  Alamannen    und  Franken    im    südwestlichen  Deutschland. 

Corrbl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthrop.,  Ethn.  u.  Urgesch.  21,  15 — 16. 
Mohr,  F.,  Vorgeschichtliche  Überreste  im  sächsischen  Vogtlande.     Festschrift  zur 

Feier  d.  10.  Stiftungsfest,  des  Vogtland.  Touristen -Ver  z.  Plauen  am  2$.  April  1890, 

pag.  66  —  74. 
Htunmentliey,  K.,  U.  Verzeichniss  der  Stein-  und  Erddenkmäler  des  Süderlandes 

unbestimmten  Alters.    Aufgestellt  im  Auftrage  des  Vereins  für  Orts-  u.  Heimat- 
kunde im  Süderlande.    Mit  einem  Vortrage  des  Verfassers  als  Vorwort.    Hagen, 

G.  Butz. 
Münohgesang,    Rob.,    Sprachliche   Eigenthümlichkeiten   des   Bergischen  Landes. 

VI-121  pag.     Barmen,  Inderau.     M.   1,50.  12. 

Nadmorskl,   Die  polnische  Bevölkerung  Westpreussens,  ihre  Zahl  und  Wohnsitze 

im  laufenden  Jahrhundert.    Physiogr.  Jahrb.  9,  Abt.  IV,  pag.  27  —  77.   *  (In 

poln.  Sprache.) 
Nane,  J.,  Die  Bronzezeit  in  Bayern.  Corrbl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthrop.  20,  127 — 134. 
Nordhoff,    J.   B.,    Das  Westfalen -Land    und    die    urgeschichtliche    Anthropologie 

(Römerspuren,   Erd-  u.  Steindenkmäler,    Kleinwerke,    Höhlen  u.  elhnograph. 

Alterthümer).     Geschichtliches,  Sammlgn.,  Literatur  etc.,  zugleich  als  Beihülfe 

zu  antiquar.  Forschg.  u.  Kartographie.    Mit  einer  Karte  der  Umgebg.  v.  Münster. 

VI- 50  pag.     Münster  i.W.,  Regensberg.     M.  1,60. 
Preetz,  Eine  wendische  Ansiedlung  am  Scarsee.  Mitth.  Anthrop.  Verein  in  Schleswig- 
Holstein  3. 
Schaflhatiseil,  Zur  Kenntniss  der  deutschen  Volksstamme.     Corrbl.  deutsch.  Ges. 

f.  Anthrop.,  Ethn.  u.  Urgesch.    20,  229  —  230. 
Schtirtz,  Heinrich,    Der  Seifenbergbau  im  Erzgebirge  und  die  Walensagen.     For- 
schungen zur  deutschen  Landes-  und  Volkskunde.   &,  3.  Heft.     M.  2,60. 


498  Specielle  Geographie. 

Sepp»    Die   Urbewohner   Allbayerns.      Beiträge  z.  Anthrop.   a.  UrgescK  Bayerns. 

9,  1—7. 
Seyler,    Hügel-    und   Reibengräberfelder    im  Hummelgau.     Archiv   f.   Gesch.  u. 

Alterlhkd.  v.  Oberfranken  17,  3.    240 — 256. 
ülile,  M,  Das  Föhringer  Haus.    Zeitschr.  f.  Ethnologie  22,  62—82. 
Veokenstedt,  Edm.,  Wendische  Sagen  der  Niederlausitz.     Zeitschr.  f  Volkskunde 

3,  18—21,  58-61,  97—98. 
Volkmer,  August,   Allerlei  aus  dem  Dorfleben  der  Grafschaft  Glatz.  (Forts.)  — 

Viertel jahrsschr.  f.  Gesch.  u.  Heimatsk.  d.  Grafsch.  Glatz  9,  3.    202 — 206. 
Voss,    Alb.   u.    Gust.  Stimming,    Vorgeschichtliche    Alterthümer    aus    der    Mark 

Brandenburg.     Mit  einem  Vorwort  von  Rud.  Virchow.     2.  Ausgabe,   i.  u.  2. 

Lieferung     Berlin,  H.  Spamer.     ä  M.  2,50.  gr.  4.. 

Valp,  Schlesiche  Heidenschanzen,  ihre  Erbauelr  und  die  Handelsstrassen  der  Alten. 

*  fif.     Grottkau,  Selbstverlag. 
Wasserzieher,  E.,  Die   Sprachgrenze  in  Schleswig.    Ber.  Freie  Deutsche  Hoch- 
stift 1890,  Nr.  2. 
Weber,  Franz,  Vorgeschichtliches  aus  dem  Alpengebiete  zwischen  Ina  und  SäLzach. 

f.    Beiträge  z.  Anthrop.  u.  Urgeschichte  Bayerns  9,  8 — 17» 
Wehlau,  A.,  Über  die  schwache  Bevölkerung  einiger  Gegenden  Norddeutschlands. 

51  pag.     Progr.  Gymnas.  Wehlau  1890. 
Z6ligzon,    L6on,    Lothringische    Mundarten.     109  pag.    *.     Jahrb.  der   Ges.   für 

lothring.  Gesch.  u.  Alterthumskunde.    i.  Jahrg.   Ergänzungsheft.    Metz,  Scriba. 

1889«     M.  2,50. 


Abel,  Curt,  Chinesen  in  Deutschland?  Eine  zeitgemässe  Betrachtung.  Berlin, 
C.  F.  Conrad. 

Answanderang,  Die  deutsche,  nach  überseeischen  Ländern  im  Jahre  1889-  Monats- 
heft z.  Statistik  d.  deutsch.  Reiches  1890.     Heft  I.     iii — 120,  XIL  30. 

Bergwerksbetrieb,  Der,  im  preussischen  Staate  während  des  Jahres  1889-  Zeitschr. 
f.  Berg-,  Hiitt.-  u.  Sal.-W.  1.  Preuss.  38.     Statist.  2.    77—177. 

BÖokh,  R.,  Jahrbuch,  statistisches,  der  Stadt  Berlin.  14.  Jahrg.  Statistik  der 
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Busohan,  Georg,  Zur  Geschichte  des  Weinbaues  in  Deutschland.  Ausland  63, 
868—872. 

V.  Engelbreohtenr  C.  A.,  Kaiser  Wilhelms  Orientreise  und  deren  Bedeutung  für 
den  deutschen  Handel.  Neue  Bahnen  und  Wege  für  den  deutschen  Ausfubi- 
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Qermelmani),  W.,  Ein  Seekanal  nach  Berlin.  Centralbl.  d.  Bauverwaltg.  10, 
9 — II,  24 — 27. 

OrafF,  Aug.,  Die  Rhein-Seeschiffahrt.  Denkschrift.  Im  Auftrag  v.  L.  F.  Osterrieth 
ausgearb.  Mit  Übersichtskarte,  Plänen  u.  Anlagen.  2T'pag.  Köln,  Du  Mont- 
Schauberg.     M.  4.  FoL 

Gruber,  Chr.,  Die  Bedeutung  der  Isar  als  Verkehrsstrasse.  3  f  u.  6  Anhänge. 
X-86  pag.     München,  Lindauer.     M.  2,50. 

Hasslaoher,  A.  u.  R.  Nasse,  Der  Steinkohlenbergbau  des  preussischen  Staats  in 
der  Umgebung  von  Saarbrücken.  V-36  pag.  10  f.    Berlin,  Ernst  &  Korn. 
(Abdr.  aus  Zeitschr.  f.  Berg-,  Hütten-  und  Salinenwesen,  38.)  4. 

Jalirbaoll,  Statistisches,  f.  das  Herzogth.  Anhalt.  Hrsg.  v.  dem  herzogl.  Statist. 
Bureau,  i.  Heft.  i.  Staatsgebiet,  Naturverhältnisse,  Bevölkerung.  IV-I35  P^* 
Dessau,  Bau  mann.     M.  1,50.  4. 

Jabresberloht  der  Central- Commission  f.  die  Rhein -Schiffahrt  1889.  IV-80  pag. 
m.  Tab.  u.  9  grapb.  Taf.     Mannheim,  Hermann.     M>  4.  gr.  4. 

Indien  im  Jahre  1890  und  unsere  Handelsbeziehungen  zu  demselben.  Elxport  12, 
No.  50. 

Klössel,  Gust.  M.,  Die  südafrikanischen  Republiken,  Bjuren-Freistaaten  für  Deutsch- 
lands Export  und  Auswanderung.  Geschichte  u.  Land  der  Buren  etc.  Nach 
amtlichen  Quellen  des  Reichsamts  des  Innern  in  Berlin  und  der  Regierangen 
zu  Pretoria  und  Bloem fontein  bearbeitet.  *,  2.  vermehrte  Aufl.  XII-234  pag. 
Leipzig,  E.  H.  Meyer.     M.  4,50. 


Deutsches  Reich.  499 

Lange,  Augnst,  Handbuch  des  gesamten  Verkehrswesen  des  Deutschen  Reiches.    *. 

5.  Aufl.    Dresden,  G.  Kühtmann.     geb.  M.  10. 
Langlians,    Paul,    Die  Seehafen -Projekte  an   der  schleswigschen  Westküste.    *. 

Peterm.  Mitteil.  36,  119 — 112 
Mayer,  Arth.  von,    Geschichte  u.  Geographie  der  deutschen  Eisenbahnen.    Bearb. 

nach  Orig.-Quellen.     a. — 10.  Lfg.    49—480.     Berlin,  Baensch.     k  M.  i. 
Preoht,  Die  Salziiidustrie  von  Stassfurt.    Stassfurt,  Weicke.   1889-    Vergl.  Zeitschr. 

f.  Schulg.  11,  230—233. 
Roheiseji-Indnstrie  Deutschlands.     Zeitschr.  f.  Schulg.  12,  53—55. 
Salz-Industrie,    Die,    der   grossen   Salz -Ablagerungen  von   Stassfurt    bis  Goslar. 

Berg-  u.  Hüttenm.  Ztg.  1890.    pag.  274. 

y.  Historische  Geographie. 

Coliet,  C.  D.,  Pondichery  for  Heligoland  in  1871,  aud  Heligoland  ceded  to  Ger- 

many  in  1890.     Asiatic  Quarterly  Rev.  10,  36—52. 
Ckmrady,  W.,  Die  neuesten  römischen  Funde  in  Obernburg.     Westdeutsche  Zeit- 
schrift 9,  164—198. 
Drapeyron,  Ludovic,  L'oeuvre  g^ographique  du  Prince  de  Bbmarck  (1862— 1890). 

Revue  de  g^ogr.  26,  321—330. 
G^asner,  £rnst.  Zum  deutschen  Strassenwesen  von  der  ältesten  Zeit  bis  zur  Mitte 

des  17.  Jahrhunderts.    Leipzig,  Hirzel.    1889* 
Hammeran,    A.,  Limes-Studien  I.     Der  Taunus-Limes.     Westdeutsche  Zeitschrift 

8,  287  —  310. 
Handelmann,   Der   limes  Saxoniae   in    den  Kreisen  Stormarn   und  Herzogthum 

Lauenburg.     ff.     Corrbl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthrop.,  Ethn.  u.  Urgesch    21,  6. 

23 — 24,  28-  30. 
Hein,    Otto,    Altpreussische  Wirthschaftsgeschichte  bis  zur  Ordens  zeit.     Zeitschr. 

Ethu.  22,  146—167,  173 — 216. 
Hoff,  L.,  Die  Kenntniss  Germaniens  im  Alterthum  bis  zum  2.  Jahrh.  n.  Chr.  86  pag. 

Programm  Coesfeld.   Leipzig,  Fock.     M.  1,50. 
Hoatrouw,    O.  G.,   Ostfriesland.     Eine  geschichtlich- ortskundige  Wanderg.   gegen 

Ende  der  Fürstenzeit.    Mit  Abbildgn.  u.  Kart.    3.  Lfg,    1,  177—256.    Aurich, 

Donkmann     1889*     ä  M.  i. 
Klrchlioff,    Alfr ,    Matthias  Öder's  grosses  Kartenwerk    über  Kursachsen   aus  der 

Zeit  um  1600.     Neues  Archiv  f.  Sachs.  Gesch.  u.  Altertumkd.  11,   319—332. 
Kofler,  Fr.,  Römische  Strasse  in  der  Wetterau.     Corrbl.  der  Westdeutschen  Zeit- 
schrift 8,  12.     277—278. 
Kopietz,    Die    geographischen  Verhältnisse   Schlesiens    iip    Alterthum.      15   pag. 

Programm.    Frankenstein  i  Schles.  1890.  4. 

Kosslzma,    G.,   Die  Sweben    im   Zusammenhang   der    ältesten   deutschen  Völker- 

bewegungen.    Westdeutsche  Zeitschrift  0,  199  —  216. 
Lewis,   Bunnel,    Roman  Antiquities  of  the  Middle  Rhine.     Archaeolog.  J.  47, 

193—214. 
Manier,    A.,   Dans  la  mer  du  Nord:  Wilhelmshaven,  Nordseekanal,    Heligoland. 

Nouvelle  Revue  66,  173 — 176. 
Melilis>  C ,  Spätrömische  Befestigung  Heidenburg  in  der  Pfalz.   Corrbl.  der  West« 

deutschen  Zeitschrift  9,  145 — 149. 
— ,  Eine  Römerburg  in  der  Nordpfalz.     Ausland  63,  545-548. 
— ,  Neue  Gräber  der  fränkischen  Zeit  vom  Mittelrhein.     Ausland  63,  404—406. 
— ,  Neue    Ausgrabungen   auf   der   Römerburg   in   der   Nordpfalz.      Ausland    63 

973-975- 
Pfister,  Herrn,  von.    Über  Verschiebung  chattischer  Sitze.   Vortrag,  geh.  in  histor. 

Vereine  d.  Grosshzgth.  Hessen.     28  pag.     Darmstadt,  v.  Aigner.     M.  0,60. 

Roder,  Christian,  Die  Verkehrswege  zwischen  Villingen  und  dem  Breisgau,  haupt- 
sächlich Freiburg,  seit  dem  Mittelalter.  Zeitschr.  f.  Gesch.  d.  Oberrheins. 
Neue  Folge  6,  505 — 533. 

Solmeider,  J.,  Die  alten  Heer-  und  Handelswege  der  Germanen,  Römer  und 
Franken  im  deutschen  Reiche.  Nach  örtlichen  Untersuchungen  dargestellt. 
Heft  8  u.  9.    Düsseldorf,  J.  Bagel.    ä  M.  3. 


500  Specielle  Geographie. 

Sohurtz,  Heinrich,  Ein  katholischer  Wallfahrtsort  auf  protestantischem  Boden 
(FiJrstenau  b.  Altenberg  im  Erzgebirge).     Globus  67,  203—205. 

Volkmer,  Verzeichniss  der  Städte,  Dörfer  und  wichtigsten  Kolonien  der  Graf- 
schaft Glatz  unter  Angabe  der  Gründungszeit  derselben,  bezw.  deren  ersten 
urkundlichen  Erwähnungen.  Vierteljahrsschr,  f.  Gesch.  u.  Heimatsk.  d.  Gr. 
Glatz  9,  206—233. 

Wagner,  E.,  Römischer  Brückenkopf  [am  Oberrhein  bei  Lörrach.  Westdeutsche 
Zeitschrift  9,  149 — 163.     4  +. 

Wolff,  Georg,  Das  römische  Lager  zu  Kesselstadt  bei  Hanau.  Nebst  einem  An- 
hange V.  Bhd.  Such  1er:  Fundstücke  v.  Kesselstadt.  VI- 102  pag.  4  f.  Hanau. 
König.     M.  4.50.  gr<  4. 

Zangemeister,  K.,  Über  den  gegenwartigen  Stand  der  Limesforschung.  West- 
deutsche Zeitschrift  9,  i— 16. 


Fix,  W.,  Übersichts-Karte  zur  Geschichte  des  Preussischen  Staates  und  der  übrigen 
Staaten  des  Deutschen  Reichs.  Umgearbt.  2.  Aufl.  i  :  4,500,000.  Farbendr. 
Berlin,  Schropp.     M.  2.  qu.  gr.  Fol 

Miller,  K.,  Karte  der  römischen  Strassen  u.  Niederlassungen  in  Oberschwaben. 
Maasstab  i  :  200  000.     Ravensburg,  O.  Maier.     M.  1,20.  Fol. 

Pawlowski,  J.N.,  Historisch-geographische  Karte  vom  alten  Preassen  u.  Pommerellen 
während  der  Herrschaft  d.  deutschen  Ritterordens.  Mit  einer  Übersicht  der 
allmähl.  Vergrösserg.  u.  der  Hauptbegebenheiten  des  preuss.  Staates  bis  anf 
unsere  Zeit.  Nach  zuverlässigen  Hilfsquellen  entworf.  u.  gezeichn.  i  :  865  00a. 
4.  verb.  Aufl.  Farbendr.  Mit  i  Blatt  Text.  Graudenz,  Gaebel.  M.  1.60.       qn.  Fol. 

g,  Reiseführer» 

Baedeker,  K.,  Die  Rheinlande  von  der  schweizer  bis  zur  holländischen  Grenze. 
Handbuch  f.  Reisende.  Mit  41  *,  22  Stadtplänen  u.  mehrer.  Grundrissen. 
25.  Aufl.   XXX-448  pag.     Leipzig,  K.  Baedeker.     M.  6.  12. 

BerenTjerg,  Carl,  Die  Nordsee-Inseln  an  der  deutschen  Küste  nebst  ihren  Seebade- 
Anstalten.     ff*.    5.  Aufl.     VII-254  pag.     Norden,  Braams.     M.  3,50. 

Bronner,  Frz.  Jos.,  Vier  Perlen  d.  bayerischen  Hochlandes:  Oberammergau,  Parten- 
kirchen-Garmisch,  Mittenwald,  Walchensee.  Skizzierte  Natur-  n.  Lebensbilder 
aus  den  Bergen  zwischen  Isar  u  Ammer.  Mit  Angabe  der  Zugänge  nach 
Oberammergau,  einem  Anh.:  Leichte  Ausflüge  u.  bequeme  Touren  in  die  Um- 
gegend genannter  Orte,  i  Specialkärtchen,  i  Lichtdr.  u.  g  Illustr.  nach  photo- 
graphischen Aufnahmen.     Vn-g2  pag.     Leipzig,  Amthor.     M.  2.  12. 

Eifel-FÜhrer.  Nach  den  Mittheilgn.  der  Ortsgruppen  d.  Eifelvereins  zusammen- 
gestellt. 2.  ümgearb.  Aufl.  Mit  i  Haupt-,  z  Übersichtskarte  u.  5  besonderen 
Karten.     VUI-234  pag.     Trier,  Stephanus.     M.  2. 

•Heoker,  Friedr.,  Die  Stadt  und  das  Thal  zu  Münster  in  St.  Gregorienthai.  IX- 192  pag. 
Münster  i.  Eis.,  Riotte.     M.  3. 

Lesimple's  Reisebücher.  Die  Rheinlande.  Mit  Ausflug  nach  der  Bergstrasse, 
dem  Odenwalde  u.  Taunus.  Führer.  Geschichte  u.  Sage.  76  u.  igS  pag.  m. 
Rheinpanorama  u.  i  Plan.     Leipzig,  Lesimple.     M.  2. 

Lnks,  H.  T.,  Der  Schwarzwald.  Praktisches  Handbuch  f.  Reisende.  7.  Aufl.. 
neu  bearb.  Vni-232  pag.  m.  *  u.  Plan.  Grieben's  Reisebibliothek  No.  36. 
Berlin;  Alb.  Goldschmidt.     M.  2,50.  iz. 

Heyer's  Reisebücher.  Schwarzwald,  Odenwald,  Bergstrasse,  Heidelberg  u.  Strass- 
burg.  5.  Aufl.  X-237  P^S  m.  II  *  u.  g  Plänen.  Leipzig,  Bibliograph.  Institut. 
2  M.  16. 

— .  Thüringen  von  Anding  u.  Radefeld.  10.  Aufl.  Bearb.  unter  Mitw.  d. 
Thüringerwald -Vereins.  16  f  u.  i  Panorama.  X-27I  pag.  Leipzig,  Bibliogr. 
Institut.     M.  2.  12. 

— ,  Karl,  Führer  üb.  das  Kyfi'häusergebirge.  4.  verm.  u.  verb.  Aufl.  d.  Buches: 
Die  ehemal.  Reichsburg  Kyfihausen,  einzige  auf  selbstständ.  urkundl.  Forschgo. 
beruh.  Geschichte  derselben.  VIII- 164  pag.  m.  i  Titelbilde,  i  Karte,  6  Plänen 
u.  3  Abbildgn.     Nordhausen,  Eberhardt.     M.  i.  12. 


Deutsches  Reich.  501 

Nägrele,  £ ,  Albwanderungen  Erweiterte  Ausg.  d,  3.  Hfts.  v  :  Tübingen  n.  seine 
Umgebg.,  geschildert  f.  Fremde  u.  Einheimische.  2.  vollständig  umgearb.  Aufl. 
VIlI-302  pag.  m    ff  u.  *     Tübingen,  Fuess.     M.  3. 

Pröllle»  Heinr.y  Der  Harz.  Praktisches  Handbuch  f.  Reisende.  22.  Aufl.  Neu 
bearb.  VIII-183  pag.  m.  *  u.  Plan.  Grieben*s  Reisebibliothek  No.  2.  Berlin, 
A  Goldschmidt.     M  2.  12. 

Relmir  Herrn ,  Die  Wcsteifel.  Ein  Wanderbuch.  Mit  Federzeich ngn.  vom  Verf. 
71  pag.  *.     Prüm,  Plaum.    1889.     M.  1,50. 

— ,  Das  Kyllthal  in  der  Eifel.  Ein  Wanderbuch.  Mit  Federzeichngn.  vom  Verf. 
87  pag.  *.     Prüm,  Plaum.    1889.     M.  1,50, 

Hentiingen,  Urach,  die  schwäbische  Alb  zwischen  Teck  u.  Steinlach.  *  ff.  Aus: 
Tübinger  Albwandergn.     V-175  pag.     Tübingen,  Fuess.     M.  2. 

Rheinboldt,  Max,  Die  Kurorte  u.  Heilquellen  d.  Grussherzogt.  Baden  f.  Ärzte  u. 
Heilbedürftige.  3.  Aufl.  Bearb.  v.  d.  Verlagshandlg.  XLVin-190  pag.  *. 
Baden-Baden,  Sammermeyer.     M.  i. 

Sohnars,  C.  W.,  Neuester  Schwarzwaldfuhrer.  9.  neu  bearb.  Aufl.  v.  Fr.  Sachs. 
Mit  12  *.     VI- 3 90  pag.    Heidelberg,  C.  Winter.    1891.     M.5.  12. 

— ,  Kleinere  Ausgabe.     7.  bed    vermehrte  Auflage.     VIII- 169  pag.     M.  2. 

Solmeider,  Just.,  Führer  durch  die  Rhön.  Nebst  einem  Anh.  f.  die  Kurgäste  in 
den  Rhönbädem  Bad  Kissingen,  Bocklet,  Brückenau,  Neuhaus,  einer  grossen 
Gebirgskarte  u.  4  Specialwegekarten.  4.  umgearb  Aufl  XII-260  pag.  Würz- 
burg, Stahel.     M.  3.  12. 

Seelig*s  Führer.  Der  Harz.  Hrsg.  unter  Mitwirkg.  v.  Harzer  Verschonerungs- 
vereinen  u.  Mitgliedern  d.  Harzklubs.  196  pag.  m.  Kart  u.  Plänen.  Hamburg, 
Verlagsanstalt.    M.  2.  12. 

SUehler,  H.,  Das  Erzgebirge.  Praktischer  Führer.  Mit  einer  neuen  Karte  von 
W.  Liebenow.  VIII-I98  pag.  Grieben's  Reisebibliothek.  No.  40.  Berlin, 
Alb.  Goldschmidt.     M.  1,50.  12. 

Täubert,  Gust.,  Führer  durch  die  Sächsisch-Böhmische  Schweiz  bis  Dittersbach, 
Mücken ihürmchen,  Teplitz  u.  Freiberg  über  Bieneumühle,  Klostergrab.  22.  Aufl. 
rev.  von  O.  Lehmann.     *  u.  Panorama.     Dresden,  Albanus.     M.  i. 

Thorbeoke,  H.,  Der  Teutoburger  Wald,  Detmold,  Hermannsdenkmal,  Externsteine, 
das  Fürstent.  Lippe  u.  die  Weser  von  Münden  bis  Minden.  7.  Aufl.  VIII-95  pag. 
ff  *.     Detmold,  Hinrichs.     M,  1,50. 

TrinixiS,  Aug.,  Thüringer  Wanderbuch.   4.,  VIII-368  pag.   Minden,  Bruns    M.  5,50. 

Ward  and  Look's,  Illustrated  guide  to  the  Rhine  and  the  Rhineland.  London, 
Ward  and  Lock,     i  s. 

WoerVs  Reisehandbücher.  Führer  durch  den  Harz.  2.  Aufl.  56  pag.  m.  Kart. 
XL    Plan.     Würzburg,  Woerl.     M.  i.  gr.  16. 

Ä.  Karten. 

Algermissen,  Joh.  Ludw.,  Wandkarte  des  Deutschen  Reiches  f.  den  Schulgebrauch. 

9.  Aufl.    1:750000.    9  Blatt.    Farbendr.    Leipzig,  Lang    M.  10.  Imp.-fol. 

— ,  Specialkarte  v.  Süd  Westdeutschland.    1:200000.    Blatt  3,  4,  7,  8<    Neue  Ausg. 

Farbendr.     3:  Karlsruhe,    Stuttgart.    —    4:  Ellwangen.    —    7:  Konstanz.   — 

8:  Ulm.    Leipzig,  Lang,     ä  M.  1,50.  gr.  fol. 

— ',  Kleine  Volksschul- Atlanten  d.  deutschen  Reiches  (f.  jeden  Reg.*Bez.  in  besond. 

Ausg.)    ä  10  Kart,  in  Farbendr.  m.  4  S.  Text  zur  Heimathskunde.     Leipzig, 

Lang,     ä  M.  0,50.  gr.  4. 

— ,  Topographische  Special-Karte  d.  Schwarzwaldcs,  f.  Touristen  bearb.   i  :  200  000. 

8.  Aufl.     Farbendr.     Leipzig,  Lang.  .  M.  2,50.  gr.  fol. 

Atlas  der  Bodenkultur  des  deutschen  Reiches.    15  Karten  mit  Tab.  u.  erläuterndem 

Text.     Berlin,  Lithogr.  Inst.  (Jul.  Moser).    M.  15 
Bamberg,  K.,    Schulwandkarte  von  Deutschland,   für   den   ersten  Cursus    bearb. 

1:1050000.     Physikal.  Ausg.     12    Blatt.      18.    Aufl.     Chromolith.      Berlin, 

Cbun.     M.  12.  qu.gr.  fol. 

— ,  politische  Ausgabe.     M   10. 
— ,  f.  Mittel-  u.  Oberklassen,    i  :  700  000.    Politische  Ausgabe,    ao  Bl.    14.  Aufl. 

M.  16. 


502  Specielle  Geographie. 

Geolog^SOhe  Karte  von  Preussen  u  d.  Thüringischen  Staaten  i  :  1.5  000.  Hrsg. 
V.  d.  königl.  preuss.  geolog.  Landesanstalt  n.  Bergakademie.  43.  Liefg. 
4  chromol.  Blatt  nebst  i  Bohrkarte  zu  jeder  der  4  Sekt.  Mit  Erlaatrg.  Grad- 
abth.  33.  No.  9:  Mewe  58  u.  Bohrregist.  3S  pag.  mit  2  f.  —  No.  10:  Relihof 
50  u.  Bohrregist.  37  pag. —  No.  15:  Münsterwalde  56  u.  Bohrregist.  38  pag. 
u.  3  t-  —  No.  16:  Marienwerder  80  u.  Bohrregist.    55  pag.  u.  6  "f. 

— .  33.  Lfg.  6  chromolith.  Kart.  Mit  Erläuterg.  Gradabth.  80.  No.  21 :  Schillingen 
12  pag.  —  22:.  Hermeskeil  17  pag.  —  27;  Losheim  22  pag.  —  28:  Wadcra 
36  pag.  —  33:  Wahlen  34  pag.  —  34:  Lebach  47  pag.  m.  4  Figur.  Berlin, 
Schropp.     ä  M.  12.  qu.  gr.  fol. 

Handtke,  F.,  Generalkarte  von  Schleswig-Holstein,  Mecklenburg,  Hamburg,  Bremen 
u.  Lübeck,     i  :  600  000.     7.  Aufl.,  rev.  u.  ergänzt.    Glogau,  Flemming.    M.  i. 

— ,  Generalkarte  y.  Hannover,  Oldenburg,  Braunschweig,  Lippe,  Hamburg»  Bremen 
u.  Lübeck,  i :  600  000.  Nach  d.  neuest.  Material  rev.  u.  ergänzt.  8.  Aufl. 
Chromolith.     Glogau,  Flemming.     M.  i.  Imp.-fol. 

— ,  Generalkarte  der  Prov.  Sachsen  nebst  Thüringen  u.  Anhalt,  i :  460  000. 
25.  Aufl.,  rev.  u.  ergänzt.     Chromolith.     Glogau,  Flemming.     M,  i.  fol. 

Karte  des  Deutschen  Reiches.  1:100000.  Abth. :  Königreich  Preussen.  Hrsg. 
von  der  karthographischen  Abteilung^  der  kgl.  preuss.  Landesaufnahme. 
Sect.  121:  Swinemünde.  —  122:  Wollin.  —  154:  Pasewalk.  —  i55»- 
Poelitz.  —  187:  Stettin.  ~  395:  Kohlfurt  —  396:  Bunzlau.  —  399:  Treb- 
nitz.  —  400:  Gr.  Wartenberg.  —  422:  Liegnitz.  —  423:  Neumarkt  i.  Schi.  — 
502:  Neuerburg.  —  503:  Prüm.  —  504:  Cochem,  —  524:  Bemcastel.  Berlin, 
Eisenschmidt,   k  M.  1,50.  qu.  fol 

— .  Abth.:  Königr.  Bayern.  Kpfrst.  u.  color.  564:  Neumarkt.  —  565:  Anna- 
berg. —  566:  Waldmünchen.  —  567:  Fürth.  Hrsg.  vom  topogr.  Bureau  des 
k.  b.   Generalstabes.     München,  Literar.-artist  Anstalt,     ä  M.  1,50.         qu.  fol. 

— .  Abth.:  Königr.  Sachsen.  Hrsg.  vom  topogr.  Bureau.  Mit  Terrainzeichng. 
nur  bis  zur  Landesgrenze.  Sect.  414:  Zeitz.  —  419:  Bautzen.  —  420:  Görlitz. 
—  446:  Hirschfelde.  —  492:  Hof.  —  514:  Wunsiedel.  —  515:  Mammersreuth. 
Dresden  u.   Leipzig,    Heinrichs,     ä  M.  1,50.  qu.  fol. 

Karte  vom  Harz.  1:200000.  Ausg.  1890.  Farbendr.  Nebst  Special-Karte  vom 
Nord-Harz.  Ked.  v.  W.  Liebenow.  1:50000.  Farbendr.  Berlin,  A.  Gold- 
schmidt.    M.  0,50.  qu.  gr.  fol. 

Karte  des  Grossherzogt.  Baden,  i  :  400  000.  Farbendr.  Karlsruhe,  J.  Bielefeld. 
M.  1,50.  gr.  fol. 

Knost,  G.,  Specialkarte  des  Weser  •  Gebietes  (Bergkirchen,  Minden,  Hess.  Olden- 
dorf )  und  von  Detmold  mit  -Umgegend  (Hermannsdenkmal  —  Eztemsteinc). 
1 :  60  000.  Auf  Grund  der  Generalstabskarte  und  nach  eigenen  Aufnahmen. 
Farbendr.     Oynhausen,  IbershoflF.     M.  i.  qu.  gr.  fol. 

Leeder,  £.,  Wandkarte  von  Deutschland,  i :  875  000.  Für  den  Schulgebrauch 
entworfen,  gezeichnet  u.  hrsg.  13.  Aufl.,  besorgt  v.  Dr.  M.  Leeder.  9  Blatt 
Chromolith.     Essen,  Baeder.  1889.     M.  5.  gr.  foL 

Liebenow,  W.,  Karte  v.  Deutschland  zur  Uebersicht  der  Eisenbahnen,  einschliess- 
lich der  projektirten  Linien,  der  Gewässer  u.  hauptsächlichsten  Strassen.  Nach 
amtl.  Quellen  bearb.  1:1250000.  Ausg.  1890.  4  Blatt.  Chromolith.  u.  color. 
M.  4.  Imp.  fol 

Linder,  R.,  Topographische  Karte  vom  Harzgebirge  (der  Ober-Harz),  i :  75  000. 
2  Blatt.  Wernigerode,'  Ilsenburg,  Harzburg,  Oder-Teich,  Brocken,  Braunlage, 
Elend,  Rothe  Hütte,  Rübeland.     Lith.     Berlin,  Schropp.     M.  x.  qu.  fol. 

Mayr,  Schulwandkarte  des  Deutschen  Reiches,  i :  750  000.  4  Blatt  Farbendr. 
Miltenberg,  Halbig.     M.  10.  .  Imp.  foL 

Müller,  Gust.,  Specialkarte  der  Umgegend  von  Strassburg  i.  E.,  umfassend  ca.  60 
Quadratmeilen.  1:75000.  Farbendr.  Saarbrücken,  Klingebeil.  M.  3,80.  Imp.  fol. 

Post-  und  Eisenbatankarte  des  Deutschen  Reichs.  Bearb.  im  Kursbureau  des 
Reichspostamts.  In  20  Blatt.  1:450000.  Sect  11.  16.  19.  20.  Chromolith. 
Berlin,  Berliner  Lithograph.  Institut,     ä  M.  2,25.  Imp.  foL 

Reymann,  G.  D.,  Specialkarte  vom  Harzgebirge  nebst  seinen  Umgebungen.  Gez. 
von  F.  Handtke.  1:200000.  Ausg.  1890.  Lith.  u.  color.  Glogau,  Flemming. 
M.  1,50.  qu.  gr.  foL 


Deutsches  Reich.  503 

Ravenstein»  Hans,   Wandkarte  der  Umgebung  von  Frankfurt  a.  M.     i  :  50  000. 

4  Blatt.     Farbendr.     M.  14.  Imp.  fol. 

— ,  Karte  der  Rhön  u.  des  nordwestlichen  Thüringerwaldes.  i  :  170  000.  Farbendr. 

Frankfurt  a.  M.,  Ravenstein.     M.  4.  gr.  fol. 

Sx>6Zialkarte,  Statistisch -topographische  von  Schwaben  u.  Neuburg.     1:400000. 

Farbendr.     München,  Scheuer.     M.  i,ao.  gr.  fol. 

—  vom  Fichtel-  und  Keilbergs-Gebiete  mit  weiterer  Umgebung,    i  :  75  000.    Hrsg. 

vom  Erzgebirgsverein  Oberwiesenthal.  Photolith.  u.  Farbendr.  Oberwiesen- 
thal, Leipzig,  A.  Lorentz.     M.  0,60.  Imp.  fol. 

Übersiolltskarte  der  Eisenbahnen  Deutschlands.  Beärb.  im  Reichs-Eisenbahnamt. 
I  :  loooooo.  Ausg.  am  i.  Mai  1890.  4  Blatt.  Farbendr.  Berlin,  Mittler  & 
Sohn.     M.  5.  qu.  gr.  fol. 

Vog^l,  C,  Karte  d.  Deutschen  Reichs  in  4  Blättern,  i  :  i  500000.  Aus:  Stieler's 
Hand-Atlas.  Kpfrst.  u.  color.  Mit  Text.  83pag.   Gotha,  J.  Perthes.  M.6.   qu.  fol. 

Walseok,  Ferd.,  Neueste  Eisenbahnkarte  von  Deutschland  u.  den  angrenzenden 
Ländern,  mit  Vorrichtg.  zum  schnellen  Auffinden  der  Stationen.  lOg  u.  16  pag. 
30.  Jahrg.     4  Blatt.     Lith.  u.  color.     Köln,  Du  Mont-Schauberg.     M.  9. 

Wildeis,  Gust.,  Schul« Wandkarte  des  Deutschen  Reiches,  i  :  goo  000.  3.  Aufl. 
9  Blatt.    Chromolith.    Leipzig,  Wildeis'  Selbstverlag.     M.  10.  gr.  fol. 

Bayern. 

Atlas,  Topographischer,  von  Bayern,  bearb.  im  topograph.  Bureau  d.  k.  b.  Gene- 
ralstabes. I  :  50  000.  66.  Wegscheid  —  Ost  nörd.  Hälfte,  West.  —  7a.  Mühl- 
dorf, Ost  u.  West.  —  73.  Rotthalmünster,  Ost.  —  75.  Mindelheim,  West. 
k  M.  1,50,  lith.  Überdr.  ä  0,75. 

Karte,  Hypsometrische,  d.  Königr.  Bayern,  bearb.  im  topograph.  Bureau  d.  k.  b. 
Generalstabes.  No.  7  und  10.  Farbendr.  München,  Literar.-artist.  Anstalt. 
k  M.  1,50.  qu.  fol. 

Positionskarte  vom  Königr.  Bayern.  Bearb.  im  topograph.  Bureau  d.  k.  b.  Ge- 
neralstabes.  1:25000.  653.  Erding.  —  684.  Ampfing.  —  685.  Mühldorf.  — 
708.  Taufkirchen,  —  709.  Engelsberg.  —  730.  Emertsham.  —  731.  Trostberg. 
—  732.  Tyrlaching.  —  733.  Tittmoning.  —  778.  Traunstein.  —  779.  Obcr-Teisen- 
doif.  —  823/4.  Fischbachau  (West)  Brannenburg  (Ost).  —  825.  Sachrang.  — 
826.  Schleching.  —  833»  Ober-Reitnau  nebst  Nordhälfte  von  Lindau  (West).  — 
851.  Bayrischzeil  (West).  —  852.  Bayrischzell  (Ost).  —  853.  Oberaudorf.  ~  860 
— 861.  Lindau  (Ost)  nebst  Südbälfte  v.  Lindau  (West).  München,  Liter.-artist. 
Anstalt,      ä  M.  1,05.  fol. 

Umgebungskarte  von  Amberg.  i  :  25  coo.  4  Blatt.  Photolith.  Vergrösserung 
aus  dem  topograph.  Atlas.     München,  Literar.-artist.  Anstalt.  qu.  gr.  fol. 

—  von  Regensburg.    Bearb.  im  topograph.  Bureau  d.  k.  b.  Generalstabes.  1:25000. 

4  Bl.  Photolith.     München,  Literar.-artist.  Anstalt.     M.  0,90.  fol. 

ElsasS'Lothring'en. 

Algermissen,  Joh.  Ludw.,  Specialkarte  von  Elsass-Loth ringen.  Nach  amtl.  Quellen 
bearb.  1:200000.  5.  Aufl»  2  Blatt.  Farbendr.    Leipzig,  Lang.    M.  6.    Imp.  fol. 

Geologisohe  Spezialkarte  von  Elsass- Lothringen.  Hrsg.  v.  d.  Commission  f.  d. 
geolog.  Landesuntersuchung  von  Elsass -Lothringen.  1:25000.  Mit  Erläut. 
Farbendr.  26.  Forbach.  Unter  Benutzung  d.  Erläuterungen  zu  Blatt  Emmers- 
weiler  d.  geolog.  Specialkarte  von  Preussen  u  d.  thüring.  Staaten  v.  E.  Weiss 
zusammengestellt  von  Wervecke.  28  pag.  —  38.  Rohr'bach  v.  E.  Schumacher 
40  pag.  —  39.  Bitsch.  von  E.  Schumacher.  26  pag.  Farbendr.  Strassburg 
i.  E,     ä  M.  2.  gr.  fol. 

GnlUemin,  E.,  Carte  d'Alsace-Lorraine.     La  Nature  18,  I,  221—2. 

Karte  der  Reichsprovinz  Elsass-Lothringen.  i  :  400  000.  Chromolith.  Strassburg, 
Verlagsanstalt.     M.  i.  gr.  fol. 

Naelier,  Panorama  v.  der  Plattform  des  Strassburger  Münster.  Autogr.  2  Blatt. 
Strassburg,  Heitz.     M.  i.  fol. 

Wandkarte  v.  Elsass-Lothringen.  i:  150000.  4  Blatt.  Neue  Ausg.  Chromolith. 
Strassburg,  Strassburger  Druckerei  u.  Verlagsanstalt.     M.  6)40.  gr.  fol. 

Zeiuchr.  d.  G«selbch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  ^^ 


504  Specielle  Geographie. 

Hessen. 

Höhensohlohten- Karte  d.  Grossherzogth.  Jiessen.  Bearb.  durch  d.  grossherzogl. 
Katasteramt.  i :  25  000.  Sect.  Mörfelden.  —  Rossdorf.  Chromolith.  Darm- 
Stadt,  Jonghaus.   1889.     ä  M.  2.  qu.  gr.  fol. 

WelzbaOher,  C,  Specialkarte  d.  Odenwaldes  a.  d.  Bergstrasse,  i :  go  000.  3.  Aufl. 
Frankfurt  a.  M.,  Jaeger's  Verl.     M.  1,50.  gr.  fol. 

Preussen, 

Becker,  W.,  Karte  der  Eifel.  i  :  400  000.  Photolith.  Nebst  Verzeichniss  der 
Ortschaften,  Berge,  Burgen,  Ruinen,  Flüsse,  Maare  u.  s.  w.  mit  Angabe  des 
Quadrats  d.  Karte,  in  denen  sie  liegen.  VIII  pag.  Aachen,  Schweitzer. 
M.  0,40.  gr.  fol. 

BratliXLliii,  O.,  Neue  Specialkarte  von  den  beiden  Mansfelder  Kreisen,  i  :  100  000. 
Neue  Ausg.     Lith.  u.  color.     Eisleben,  Mähnert.     M.  1,25.  qu.  gr.  fol 

Brolohinaiin,  J.,  Wandkarte  vom  Reg.-Bez.  Köln,  i :  80  ocx>.  6  Blatt.  Farbendr. 
u.  color.     Köln,  Tonger.     M.  7.  gr.  fol. 

— ,  Schul-Wandkarte  vom  Reg.-Bez.  Düsseldorf,  i  :  go  000.  6  Blatt.  Farbendr. 
u.  color.     Köln,  Tonger.     M.  6.  Imp.  fol. 

Cunerth,  O.,  Wandkarte  der  Prov.  Preussen  mit  Berücksicht.  d.  neuen  Kreisein- 
theilung  u.  d.  Nebenbahnnetzes.  Für  den  Schulgebrauch  u.  zum  Selbstunter- 
richt entw.  u.  gezeichnet,  i :  200  000.  4  Blatt.  Farbendr.  Leipzig,  £.  H. 
Mayer.     M.  10.  qu.  gr.  fol. 

Engelhardt,  F:  B.,  Karte  vom  Preussischen  Staate  u.  den  angrenzenden  Landern 
östlich  von  Berlin.  23  Blätter.  Kpfrst.  u.  color.  No.  4  Stralsund.  —  9.  Berlin. 
—  15.  Posen.     Berlin,  Schropp.     ä  M.  2.  qu.  gr.  fol. 

Estorff-Veersen,  A.  von,  Karte  des  Kreises  Uelzen  1:100000.  Auf  Grund- 
lage der  Papenschen  Karte  bearb.     Farbendr.  *  Uelzen,  Starcke.    M  2.    gr.  fol. 

Flötz-Karte  des  Ruhrkohlenbeckens.     Auf  Grund  der  oberbergamtl.  Karten  zu- 
sammengestellt, mit  Genehmigung  d.  Ministers  d.  öfFentl.  Arbeiten  v.   d.  Geh. 
Bergr.  Dr.  Runge  u    den  Oberbergamts-Markscheidern  Jüttner,  Fink,  Haase  n 
Hünnebeck,  nebst  14  Quer-  u.  3  Längsprofilen,     i :  50  000.     In  5  Bl.  Farben- 
druck.    Dortmund  ig88*     Leipzig,  J.  Baedeker.     M.  20.  gr.  fol. 

Geologisohe  Karte  der  Provinz  Preussen.  i  :  100  000.  Sect  22.  Wormditt 
Farbendr.     Berlin,  Schropp.     M.  3.  qu.  gr.  fol, 

Qerbreoht,  Beruh.,  Wandkarte  des  Reg.-Bez.  Aurich  (Ostfriesland).  i  :  go  000. 
4  Bl.     Farbendr.     Leipzig,  Lang.     M.  8*  fol 

GKÜrich,  Georg,  Geologische  Uebersichtskarte  v.  Schlesien.  1:400000.  Farbendr. 
Mit  Erläuterungen.     VIII- 194  pag.     Breslau,  Kern.     M   12.  qu.  gr.  fol. 

Handtkei  F.,  Generalkarte  der  Prov.  Brandenburg,  i :  500  000.  32.  Aufl.  Chro- 
molith.    Glogau,  Flemming.     M.  i.  Imp.  fol. 

— y  Generalkarte  von  Ostpreussen.  i :  475  000.  22.  Aufl.  Nach  den  neuesten 
Materialien  rev.  u.  ergänzt.     Glogau,  Flemming.     M.  i.  Imp.  fol. 

-  ,  Generalkarte  der  Prov.  Posen,  i  :  500  000.  rev.  u.  ergänzte  25.  Aufl.  Chro- 
molith.    Glogau,  Flemming.     M.  i.  fol. 

— ,  Geoeralkarte  der  Provinz  Sachsen  nebst  Thüringen  und  Anhalt,  i  :  460  000 
26.  Aufl.  Nach  den  neuesten  Materialien  rev.  u.'  ergänzt.  Chromolith.  Glogau, 
Flemming.     M.  i.  Imp.  foL 

Hilsolier,  A.,  Karte  des  Kreises  Ratibor.  Für  den  Schul-  und  Privatgebranch 
entworfen.     1:40000.     6  Blatt.     Farbendr.      Ratibor,    Simmich.     M.  12,50. 

qu.  gr.  fol. 

Jahn,  H.  B.,  Karte  des  Nord-Ostsee-Kanals.  3.,  bericht  Aufl.  Farbendr.  Kiel. 
Homann.     M.  1,20.  qu.  gr.  fol. 

Jentsoh,  A.,  u.  Vogel»  G.,  Höhenschichten-Karte  Ost-  u.  Westpreassens.  Nach 
den  Messungen  d.  Generalstabes  entw.  Hrsg.  v.  d.  physikalisch -Sconom.  Ge- 
sellschaft zu  Königsberg  i.  Pr.  i :  300  000.  Sect.  Bromberg  —  Marienwerder. 
Farbendr.     Königsberg  i.  Pr.,  Koch.     M.  2.  qu    gr.  foL 

Karten  von  der  Umgebung  der  grösseren  Garnisonstädte  mit  braunen  Beigstrichen. 
Garnison-Umgebungskarte  v.  Stettin  i  :  25  000  in  6  Blättern.  —  Karte  der  Um- 
gegend von  Königsberg  i :  50  000  in  i  Blatt.    Berlin,  Kisenschmidt. 


Deutsches  Reich.  505 

Brenneoke,  L.,  Offizielle  Karte  vom  Nord -Ostsee- Kanal ,  bearb.  v.  der  kaiserl. 
Kanal-Kommission  in  Kiel,  i  :  loo  ooo  2  Blatt.  Lith.  u.  color.  Mit  einer 
kurzen  Beschreibung.    4  pag.     Berlin,  Pasch.     M.  3.  fol. 

Karte  des  Hauptgebietes  von  Niederhessen.  (Umgegend  von  Kassel.)  1:113000. 
Farbendr.     Cassel,  Brunnemann.     M.  1,50.  gr.  fol. 

—  der  Gegend  östlich  von  Flensburg  u.  Apenrade  u    der  Insel  Alsen.    1:150000. 

2.  Aufl.     Autogr.  Druck.     Sonderburg,  la  Motte  jr.     M.  0,50.  qu.  fol. 

—  des  obersohlesisolien  Bergwerks  -  Areals.     Zusammengestellt   bei   d.  kgl. 

Oberbergamt  zu  Breslau  1890.  1:50000.  Sect.  Pless.  Lith.'u.  color.  mit 
Text     Berlin,  Schropp.     ä  M.  2.  '  fol. 

Krofiiges,  Joh.  Jac,  Eifel-Karte.  i :  240  000.  Farbendr.  Bonn,  Haustein.  M.  i.       fol. 

Küntssely  Übersichts-  und  Verkehrskarte  des  oberschlesischen  Industrie -Bezirk?. 
1 :  200  000.  Farbendr.  Nebst  Verzeichniss  sämmtl.  Bergwerks-  u.  Hüttenan- 
lagen.    Beuthen  O.  S.,  Waeldner.     M.  1,50.  Imp.  fol. 

Leeder»  £.,  Wandkarte  der  Prov.  Hannover,  i  :  240  000.  Für  den  Schulgebrauch 
entw.,  gez.  u.  hrg.  2.  rev.  Aufl.  von  Dr.  M.  Leeder.  6  Blatt.  Chromolith. 
Essen,  Baedeker.  1889-     M.  4,  gr.  fol. 

— ,  Wandkarte  der  Prov.  Pommern.  Für  den  Schulgebrauch  entw.,  gez.  u.  hrsg. 
1:300000.    4  Blatt.    3.  verb.  Aufl.    Chromolith:    Cöslin,  Schulz.   M.4.   gr.  fol. 

— ,  Wandkarte  der  Prov.  Schlesien,  i :  300  000.  Für  den  Schulgebrauch.  3.  Aufl., 
rev.  von  Dr.  M.  Leeder.    4  Bl.    Chromolith.    Essen,  Baedeker.    M.  4.    gr.  fol. 

Lehmaxin,  Adolf,  Höhen -Nivellements -Karte  über  die  in  Bezug  auf  ihre  geogra- 
phische Lage  östlich  und  westlich  von  Berlin,  in  Bezug  auf  ihre  Höhenlage 
aber  nach  den  in  Metern  ermittelten  Höhenmaassen  über  dem  Meeresspiegel 
bestimmten  Orte  vom  Deutschen  Reich  entw.  u.  unter  Benutzung  amtl.  Quellen 
bearb.  im  Mai  1889.  '  *  ^000.  Farbendr.  Mit  Inhaltsverzeichniss,  aiphabet, 
geordnet.  16  pag.  qu.  4.  Erfurt,  Leipzig,  Maeder  &  Wahl.    M.  t,6o.       gr.  fol. 

Liebenow,  W.,  Topographische  Karte  der  Rheinprovinz  u.  der  Prov.  Westfalen. 
1:80000.  36  Blätter.  Rev.  1890.  Lith.  Inhalt:  2.  Tecklenburg.  —  18. 
Berleburg.  —  30.  Saarburg.     Berlin,  Schropp.     ä  M.  i.  qu.  gr.  fol. 

Hesstisoblätter  des  Preussischen  Staates,  i :  25  000.  Lithogr,  214.  Neu-Strand. 
^19.  Tauenzien.  —  262.  Vitte.  —  263.  Lenzig.  —  320  Zitzewitz  —  377.  Beel- 
kow.  —  445.  Lassehne.  —  446.  Sorenbohm.  —  518.  Kirchhagener  Fichten.  — 
519.  Robe.  —  520.  Langenhagen.  —  606.  Beigard.  —  869.  Regenwalde.  — 
1402.  Polssen.  —  1403.  Passow.  —  1404.  Cunow.  —  1405.  Fiddichow.. —  1406. 
Bahn.  —  1482.  Greiffenberg.  —  1483.  Angermünde.  —  1485.  Uchtdorf.  —  i486. 
Wildenbruch.  —  1487.  Beyersdorf.  —  1573.  Kolmar  i.  Posen,  --  1575.  Gol- 
lantsch.  —  1576.  Exin.  —  1578*  Grünhagen.  — 1579«  Labischin.  —  1580.  Pen- 
chowo.  —  1581.  Gr.  Wodek.  —  1626.  Hohenfinow.  —  1627.  Oderberg.  — 
1628.  Zehden.  —  1644.  Budsin.  —  1645.  Zelitz.  —  1646.  Wongrowitz.  —  1647. 
Stempuchowo.  —  1650.  Bartschin.  —  1652.  Jakschitz.  —  1696.  Wölsickendorf. 
1697.  Freienwalde.  —  1698.  Neu-Lewin.  —  1714.  Gosciejewo.  —  1715-  Ro" 
gasen.  —  17 16.  Mietschisko.  —  'i^T^T'  Janowitz.  —  1719»  Gonsawa.  —  1720. 
Kaisersfelde.  —  1721.  Broniewice.  —  1722.  Inowrazlaw.  —  1768.  Prötzel.  — 
1769.  Möglin.  —  1770.  Neu-Trebbin.  —  1786.  Lukowo.  —  1787.  Schocken.  — 
1788.  Jabkowo.  —  1790»  Modliszewko.  —  1791«  Goscieszyn.  —  1792.  Mogilno. 
1793.  Kwiecischewo.  —  I794»  Strelno.  —  1858.  Owinsk.  —  1859.  Murowana- 
Goslin.  —  1860.  Welnau.  —  1928.  Sady.  — •  1929.  Posen.  —  1930.  Schwersenz. 
1931.  Pudewitz.  — 1997-  Gurtschin.  —  1998.  Gondek.  —  2064.  Moschin. — 
2065.  Kurnik.  —  2066.  Schroda.  —  2132.  Brodnica.  —  2133.  San tomischel. — 
ai34.  Sulencin.  —  2199.  Dalewo.  —  2200.  Schrimm.  —  2201.  Xions.  —  2269. 
Lubin.  —  2270.  Dolzig.  —  2271.  Borek.  —  2343.  Gostyn.  —  2416.  Kröben.  — 
2417.  Pempowo.  —  2418-  Kobylin.  —  2489.  Rawitsch.  —  2490.  Dubin.  — 
2491.  Jutroschin.  —  2562.  Korsenz.  —  2563.  Szkaradowo.  —  2564.  Militsch. 
Berlin,  Eisenschmidt,    ä  M.  i. 

Mey,  H.  von,  Karte  der  Umgebung  von  Aachen  u.  Burtscheid.  Auf  Grund  d.  Ge- 
neralstabskarte u.  sonst  vorhandenen  Spezialkarten  u.  Plänen  -nach  der  Natur 
bearb.  1886— 1890.     1:25000.     Lith.     Aachen,  Barth.     4M.  Imp.  fol. 

Pawlowski,  J.  N.,  Karte  der  Diöcesen  Culm  u.  Ermland,  zugleich  als  Spezial- 
karte  der  Provinzen  Ost-  u.  Westpreussen  mit  d.  neuen  Kreiseintheilung.  Auf 

3Ö» 


506  Specielle  Geographie. 

Grund  der  Handtke'schen  Generalkarten  bearb.  i :  472  000.  Farbendr.  Ifit 
Text.     8  pag.     Graudenz,  Gaebel.     M.  2.  Imp.  fol. 

Probst,  Karte  des  Reg.-Bez.  Auricb.  (Ostfriesland).  1:150000.  Zusammenge- 
stellt. 1889.     Farbehdr.     Aurich,  Reents      M.  2,8o.  Imp.  fol. 

Ravenstein,  Hans,  Karte  des  Mittelrhein -Gebietes  zur  Uebersicht  der  Verkehrs- 
wege u.  Gebirgsgruppen.  i  :  100  000.  6  Blatt.  Farbendr.  Frankfurt  a.  M., 
Ravenstein.     M.  14.  gr.  fol. 

Sohropp's  Karte  der  Gegend  nördlich  Berlin,  Lindow- Joachimsthal  (Kr.  Nieder- 
barnim).  1:125000.  Gez.  vpn  £.  Platt.  Farbendr.  Berlin.  Schropp.  M.  3.  gr.foL 

Sievers,  J.,  Uebersichtskarte  der  Berg-  u.  Hüttenwerke  im  Ober -Bergamts -Bezirk 
Dortmund.  Nach  amtl.  Material  bearb.  i  :  80  000.  7.  verb.  Aufl.  Chromolith. 
Leipzig,  J.  Baedeker.     M.  4,50.  fol. 

Speoialkarte  der  oberschlesischen  Bergreviere.  Hrsg.  vom  kgl.  Oberbergamt  zu 
Breslau,  i :  10  000.  Lithogr.  3  g.  Ziemientzitz.  —  4  i.  Schechowitz.  Berlin, 
Schropp.     k  M.  1,50.  qn.   gr.  foL 

SÜerlin  u.  Soluneltzer,  Topographische  Karte  der  Kreise  d.  Reg.-Bez.  Monster, 
entw.  nach  der  Grundsteuer -Katastervermessung  u.  andern  Materialien,  sowie 
nach  eigenen  Bestimmungen.  Ergänzt  von  A.  Weiss.  Neue  Ausgabe  1890. 
Lith.  u.  color.     Münster  i.  W.,  Coppenrath's  Verl.      ä  M.  2,50.        qu.  fol.  fol. 

Strobe,  J.  J.  A ,  Karte  des  Reg.-Bez.  Arnsberg  in  19  Sect  Nach  am^.  Material 
bearb  i  :  50000.  Sect.  8  und  13.  Mechede  u.  Schmallenberg.  Chromolith. 
Werl,  Stein,     ä  M.  4.  fol. 

Vogel  von  Falkenstein,  £.,  Karte  des  Hirschberger  Thaies  mit  d.  preoss.  An- 
theilt  des  Riesengebirges.  1:100000.  Ausg.  1890.  Lith.  u.  color.  Glogau, 
Flemming.     M.  i.  qu.  fol. 

Wenslerski,  J.,  Specialkarte  vom  Reg.-Bez.  Magdeburg,  i :  200  000.  2  Blatt. 
Farbendr.     Magdeburg,  Rathke.     M.  6.  gr.  fol. 

Sachsen, 

Geologische  Specialkarte  des  Konigr.  Sachsen,  i  :  25  000.  Hrsg.  vom  k.  Finanz- 
Ministerium.  Bearb.  unter  Leitung  von  Herm.  Credner.  Sect.  33.  Grossen- 
hain-Priestewitz  von  H.  Vater.  81  pag.  —  130.  Olbernhau-Purschenstein  von 
J.  Hazard  35  pag.  —  35.  Königsbrück  von  E.  Weber.  40  pag.  —  51.  Rade- 
berg von  E.  Weber.  40  pag.  —  52.  Pulsnitz  von  O.  Herrmann.  50  pag.  und 
2  Profile.  —  102.  Berggieshübel  v.  R.  Beck.  92  pag.  m.  i  *|*.  Chromolith.  Mit 
Erläuterg.    Leipzig,  Engelmann,     ä  M.  3.  qu.  gr.  foL 

Karte,  Topographische,  d.  Konigr.  Sachsen,  i :  25  000.  Hrsg.  durch  d.  königl. 
Finanz-Minist.  Bearb.  im  Bureau  d.  königl.  Generalstabes.  27.  Naunhof.  — 
43.  Lausigk.  —  46.  Döbeln.  —  85.  Sebnitz.  —  103.  Rosenthal.  —  124.  Ebers- 
brunn. —  125.  Kirchberg.  —  144.  Falkenstein.  ^  146.  Johanngeorgenstadt. 
Current  gestellt  i888*  Kupferst.,  Lithogr.  u.  Farbendr.  Dresden,  Leipzig, 
Engelmann,     k  M.  1,50;  gr.  fol. 

Lobse,  L.,  Das  Vogtland  als  Schulwandkarte,  i  :  50  000.  4  Blatt.  Farbendmck. 
Plauen  i.  Y.,  Kell.    M.  7,50.  Imp.  fol. 

Woldermann,  G.,  Relief-Karte  des  Konigr.  Sachsen,  i :  600  000.  Färb.  Hoch- 
druck.    Dresden,  Jaenicke.     M.  0,60.  qu.  fol. 

Württemberg. 

Algermissen,  Joh.  Ludw.,  Verwaltungskarte  d.  Konigr.  Württemberg.  1:20000a 
2BI.  Neue  Ausg.  m.  Eisenbahn-Nachträgen  bis  1891*    Farbendr.    M.  6.    Imp.  foL 

— ,  Specialkarte  des  Konigr.  Württemberg,  i :  200  000.  2  Blatt  Nene  Ausgabe  mit 
Eisenbahn-Nachträgen  bis  1891.    Farbendr.    Leipzig,  Lang.     M.  6.     Imp.  fol. 

Bauser,  G.  Wilh.,  Wandkarten  der  württembergischen  Oberämter,  k  2  bis  6  BI. 
I  :  25  000.     Lith.  u.  color.     Tübingen,  Fuess.     ä  M.  2,50.  Imp.  fol. 

Karte  d.  Schwarzwalds.  Schwab.  Alb  u.  oberes  Donauthal.  —  Esslingen  u.  Um- 
gebung. —  Geislingen  u.  Umgebung.  —  Gmünd  u.  Umgebung,  -r  des  württemb. 
Oberlandes.  —  Ulm  und  Umgebung.  —  Kirchheim  -  Teck  u.  Umgebung.  — 
Reutlingen  u.  Umgebung.  —  Herrenberg  u.  Umgebung.  —  Tübingen  n.  Um- 
gebung. —  des  Enzthales  und  Nagoldthales.  —  Rothenburg -Niederau  u.  Um- 
gebung.    I  :  200  000.     Lith.     Tübingen,  Fuess.     k  M.  1,60.  gr.  fol. 


Oestenreich- Ungarn.  507 

C.   Oesterreich-Ungarn. 

a.  Landeskunde  und  Charographie, 

Alohinger,  J.,  Aus  dem  Friaul.     M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890,  a53— 6. 
Ballagi,  Aladdr,   La  ville  de  Hödmezö-Visärhely.    Bull.  Soc.  Hongroise  d.  Geogr. 

18,  17—24.     Abregt, 
Bello,  Nicolö  del,  La  provincia  dell'  Istria.     rV-195  pag.     Capodistria,  Cobol  u. 

Priora.     FJ.  1,50. 
Bernau,  Friedr.,  Malerische   Schilderungen  aus  Böhmen.     Der  Böhmerwald.     f-f*. 

Lief.  13 — Ig.     Prag,  J.  Otto. 
Cll^lard,  Raoul,  LaHongrie  contemporaine.  f'f'.  382 pag.  Paris,  Kugelmann.  Fr.  5.  18. 
Edlinger,  Ant.,  Aus  deutschem  Süden.    Schilderungen  aus  Heran.     VIII-191  pag. 

Mit  W  nach  Orig.-Zeichngn.  von  F.  Grubhofer  und  Eg.  Kirchner.     2.  verm. 

Aufl.     Meran,  Ellmenreich;  Wien,  Friese  &  Lang.     M.  11. 
Frisohauf,    Joh.,    Die    Insel    Arbe    in    Dalmatien.      M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890. 

77-78- 
— ,  Auf  Cherso.    M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V.  1890,  156—189. 

Fnglger,  Eberh.,  Salzburg*s  Seen.     19  pag.  mit  6  Fig.  u.  7  färb.  Taf.     Aus:  Mit- 

theilgn.  d.  Ges.  f.  Salzburger  Landesk.     Salzburg,  Dieter.     M.  1,60. 
GFeldoll,  E.,  Über  südliche   Curorte  an   der  österreichischen  Küste.     M.  d.  k.  k. 

geogr.  Wien  33,  99—119,  459  —  482. 
Gerasoll,  A.,  Die  österreichische  Gebirgswelt  nach  Naturaufnahmen.  13.  u.  14  Hft. 

\  6  Farbendr.  u.  i  Bl.  Text,     ä  M.  3,60.     Graz,  Leykam. 
Kendler,  Jos.  von,  Orts-  u.  Reise-Lexikon  für  Österreich-Ungarn,  enth.  sämmtliche 

Ortschaften  u.  Verkehrsangaben.     XVI- 1222,  5-XXXII  pag.     Wien,  Leipzig, 

A.  Twietmeyer.     M.  16,50.  , 

Knittl,  Michel,  Cultur-   und  Landschaftsbilder  aus  Kärnten.     2.  (Titel-)  Ausgabe. 

207  pag.     Klagenfurt,  Leon  sen.  1888.     M.  2. 
— ,  Die  deutsche  Sprachinsel  Cilli.     2.  (Titel-)  Ausg.  105  pag.      Klagenfurt,  Leon 

sen.  i888>     M.  i. 
Kosohcal,  Emil,  Bilder  aus  dem  österreichisch -illyrischen  Kustenlande.    i")'.     D. 

R.  f.  Geogr.  Ij^  442—444. 
Kozenn-Jarz,  Leitfaden  der  Geographie  für  die  Mittelschulen   d.  Österreich-unga- 
rischen Monarchie.     3.  Thl.     Specielle  Geographie  der  österr.-ungar.  Monarchie 

für  die  Unterklassen.    Vierte  im  wesentL  unveränd.  Aufl.    IV- 103  pag.  mit  17 

Kartenskizzen.     Wien,  Hölzel.     M.  1,20. 
Hanzer,  Robert,  Die  Edmundsklamm,  eine  neu  erschlossene  Tour  der  böhmischen 

Schweiz,     -ff.     D.  R.  f.  Geogr.  13,  15-  20. 
No^,  Heinr.,  Arco  u.  Umgebung.     Zeichnungen  v.  Tony  Grubhofer.     Ein   Geleit- 

u.  Erinnerungsbuch.     VIII-36  pag.  m.  2  Kärtchen.     Salzburg,  Kerber.    M.  i. 
Papa^y  Charles,  L'!le  de  Coespel  et  ces  habitants.     B.  S.  Hongr.  G6ogr.  Budapest 

18,  40-49- 

Rudolf,  Kronprinz  Erzherzog,  Die  österreichisch  -  ungarische  Monarchie  in  Wort 
nnd  Bild.  Lieferung  97-  125.  6:  Steiermark,  VIII-412  pag.  7,  Heft  16: 
Kärnten  u.  Krain.    Wien,  Holder,     ä  Liefrg.  M.  0,60.  4. 

Stokes,  H.  P.,  A  holiday   tour  in  Austria.    44  pag.     London,  Digby.    i  s.    16. 

Tinkliatiser's,  weiland  Regens,  G.,  Topographisch-historisch-statistische  Beschreibung 
der  Diöcese  Brixen  m.  besond.  Berücksicht.  der  Kulturgeschichte  u.  der  noch 
vorhandenen  Kunst-  u.  Baudenkmale  aus  der  Vorzeit.  Fortgesetzt  v.  Ludw. 
Rapp.'  4,  9.  u.  10.  Heft.    III-769  — 980  pag.    Brixen,  Weger.    ä  M.  i. 

Umlauft,  Friedrich,  Das  Fürstenthum  Liechtenstein.    *  u.  *}"|'.    D.  R.  f.  Geogr.  12, 

411— 415»  45*-459- 
Walzer,  Rudolf,  Culturbilder  aus  Kärnten»     Klagenfurt,  Kleinmair. 

b,  Geodäsie. 

Penok,  A.,  Der  Flächeninhalt  der  österreichisch- ungarischen  Monarchie.    6  pag.  *!*. 

Sitzungsb.  Akad.  Wien,  Math.-nat.  Kl.  98,  Abt.  I,  984—989. 
Vogel,  C,  Die  Vollendung  der  Specialkarte  der  österreichisch- ungarischen  Monarchie. 

Peterm.  Mitteil.  36,  130— 131. 


508  Specielle  Geographie. 

c.  Physische  Geographie, 

Augnstlxi)  F.,  Untersuchungen  über  die  Temperatur  von  Prag.     Sitzungsber.  der 

königl.  böhm.  Gesellsch.  der  Wissensch.  i889-  357 — 3^4' 
BergneTi  Rudolf,  In  den  Bergwerken  Siebenbürgens.    Aus  all.  Weltth.  21,  71 — 75. 

Bielz,  E.  A.,  Die  Gesteine  Siebenbürgens,  eine  systematische  Aufzählung  der  in 
diesem  Lande  vorkommenden  Mineralien  und  Felsarten,  mit  ihren  Fundorten 
und  ihrem  Vorkommen.  (Aus  „Verband],  u.  Mitteil.  d.  Siebenbürg.  Vereins 
f.  Naturw.^  89.)     8^  pag.     Herrmannstadt,  Michaelis  &  Seraphin.  1889*    M.  i. 

Bittner,  A.,  Über  die  Lager ungsverhaltnisse  am  Nordrande  der  Tertiarbncht  von 
Tüffer.    V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890,  136  —  143. 

Blaas,  J.,  Die  Trinkwasserquellen  der  Stadt  Innsbruck.  Eine  übersichtliche  Dar- 
Stellung  d.  geologischen  Verhältnisse  der  Quellen.  34  pag.  (Sep.-Abdr.  ans: 
Bote  f.  Tirol  u.  Vorarlberg.)     Innsbruck,  Wagner. 

— ,  Erläuterungen  zur  geologischen  Karte  der  diluvialen  Ablagerungen  in  der  Um- 
gebung von  Innsbruck.  Mit  Karte  in  Farbendruck,  "t^.  J.  k.  k.  geol.  R.  40, 
21—51. 

Book,  Emil,  Die  Tropfsteinhöhle  bei  Gross -Otok  (Krain).  M.  d.  D.  n.  Ö.  A«-V. 
1890,  180 — 183. 

Brosse,  R.  de  la,  Note  sur  le  regime  de  la  Theiss  et  les  digues  de  Szegedio. 
Ann.  d.  ponts  et  chauss^es  (6)  20,  51a — 549. 

Bnmleoliner,  A.,  Resultate  neuerer  geologischer  Studien  in  Kärnten.  Catinthia 
80,  142—151. 

Gamerlander,   Carl  von,  Das  Gneisgebiet    des  nordwestlichen  Mährens,   zumal  in 

der  Gebirgsgruppe  des  Spieglitzer  Schneeberges.     V.  d.  k.  k.  geol.  R.    1890, 

229 — 235. 
— ,  Die  Zone   krystallinischer  Schiefer   längs    der    March«   und   Bordtiefenlinie.    L 

V.  d.  k.  k.  geol.  R.   1890.    ai6— ax2. 
^-^,  Zur  Geologie  des  Niederen  Gesenkes.     V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890,   113 — 114. 
— ,  Geologische  Aufnahmen  in  den  mährisch-schlesischen  Sudeten.      L  Die  südost- 
lichen   Ausläufer   der   mährisch-schlesischen  Sudeten.      J.  k.  k.  geol.  R.  40, 

103—316. 
Oathreln,  A.,  Über  den  sogenannten  Augitporphyr  von  Ehrwald.  V.  d.  k  k.  geol.  R. 

1890,    1—9. 
Olements,  Julius  Morgan,  Die  Gesteine  des  Duppauer  Gebirges  in  Nord-Böhmen. 

ff.  J.  k.  k.  geol.  R.  40,  317 — 350.  Auch:  Inaug.-Diss    Leipzig.    34  pag.       4. 
Damlan,  Jos ,  Der  Molveno-See  in  Tirol.     *.     Peterm.  Mitteil.  36,  262  -  270. 
Flndnra,  E.,  Das  Thal  des  Balogflusses.    Bull.  S.  Hongr.  G6ogr.  18,  37 — 39. 
Friese,    F.  M.  von,    Bilder  von    den  Kupferkies-Lagerstätten  bei    Kitzbühel    und 

den    Schwefel-Lagerstätten    bei    Swoszowice.      34  pag.   u.   78   Bilder.     Wien, 

typ.  Staatsdruckerei. 
Gerstendörfer,  Joseph,  Die  Mineralien  von  Mies  in  Böhmen.    Sitzber.  Ak«  Wien 

99,  I.  422—465. 
Geyer,    Georg,     Bericht    über    die    geologischen    Aufnahmen     im    Gebiete     der 

krystallinischen  Schiefer  von  Judenburg,  Neumarkt  und  Obdach  in  Steiermark. 

V.  d.  k.  k.  geol.  R.    1890,  199—205. 
Glatzel,    Das  Petroleum    und  Erdwachs  von   Boryslaw   in   Galizien.     Zeitschr.  f. 

Schulg.  11,  343. 
Gretzmaoher,  J,  Über  Verwerfungen  im  Schemnitzer  Gangegebiet.    Berg- u.  Hütt. 

Jahrb.  Leoben  37,  pag.  207. 
Grissinger,  Karl,  The  snowline  of  the  Tatra  Mountains.   (Transl.  by  F.  Zimmern  ) 

Journ.  Manchester  Geogr.  Soc.  5,  198 — 201. 
Halavdts,    J.,    Die    zwei   artesischen  Brunnen  von  Höd-Mezö-Vasärhely.     MitteiL 

kgl.  Ungar,  geolog.  Anst.  8,  211^231.    Budapest  1889« 
Hann,  J.,  Über  die  grössten  Regenmengen  in  Österreich.  Met.  Zeitschr.  7,  143 — 147. 
— ,  Klima  von  Meran.     Met.  Zeitschr.  7,  228—232. 
Hartmann,  Vinc,  Das  seenreiche  Keutschachthal  in  Kärnten.     Ein  Beitrag  zur 

näheren  Kenntnis  der  Seethäler  d.  Landes.     Mit  einem  Anh.:   Das  Sleinbier. 

III-40  pag.    Klagenfurt,  Raunecker.     M.  1,20. 


Ocsterreich-Ungani.  509 

Hilber,  V.,    Erratische   Gesteine   des    galiziscben   Diluviums.     Sitzungsber.  Akad. 

Wien,  Math.-nat.  Kl.  98,  609—645. 
Hirih,    Fritz,   Übersicht  der  geologischen  Verhaltnisse  des  Neutitscheiner  Bezirks. 

Schnlprogr.  deutsche  Landes-Realschule  Neutitschein.   1889.    37  pag. 
Hoemes,    R.,  Zur  Geologie  Untersteiermarks.     Die  Donatibruchlinie.     Die  Über- 
schiebung  der  oberoligocänen  und  untermiocänen  Schichten  bei  Tüffer.    V.  d. 

k.  k.  geol.  R.   1890,  67—70,  80—87,  146—249. 
Jnlm,  C.  von  u.  Fonllon,    H.  B.  von.    Chemische  Untersuchung  der  vier  Trink- 
quellen von  Luhatschowitz  in  Mähren.     J.  k.  k.  geol.  R.  40,  351 — 380. 
Jüssen,  Edmund,  Über  die  Klausschichten  von  Madonna  del  Monte  und  Serrado 

in  Südtirol.     V.  d.  k.  k  geol.  R.  1890,    144—145. 
Katzer,  Frdr.,  Geologie  v.  Böhmen.    Mit  zahlreichen  Abbildgn.  im  Texte,  Karten- 

Beilagen  U.Porträten.  2.  Abthlg.  321 — 672.  Prag,  Taussig's Buchhandlg.  M.  4,80. 
Kinkelia,    Eine  geologische  Studienreise  durch  Österreich-Ungarn.    Ber.  Sencken- 

berg.  naturf.  Ges.    Frankfurt  a.  M.  1890. 
Kooll,  Gnst.  Ad.,    Die  Arnsteinhöhle    bei  Mayerling  mit  Bezug  auf  ihre  Lage  in 

der  Kalkzone  des  Wiener  Waldes,  ihre  Bildung  und  die  diluvialen  Funde  von 

Wirbelthier-Resten.     38  pag.     Wien,  Lechner's  Sort.     M.  i. 
Kramer,  E ,  Zur  Bodenkunde  des  Karstes.    Centralbl.  f.  d.  ges.  Forstwesen  16,  9. 
Kraus,  Franz,  Aus  Krainer  Höhlen.     Globus  68,  109— 1 10. 
— ,    Der    neu    entstandene    Naturschacht    von   Brunndorf  (Krain).       Ausland  63, 

255-256. 
—  Die  Erforschung  der  Ruglooka  bei  Adelsberg.     Globus  67,  45—46. 
Lechleitner,  Hans,  Eine  eigenthümliche  Ausbildung  der  Gosauformation  in  Branden- 

berg.     V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890.   250—252. 
Lindl,  X,   Über   die  Karstflüsse   der  österreichisch-nngarischen  Monarchie.     Z.  f. 

Sehnig.  11,  97—106. 
Lorenz-LlbTiniati,  Jos.  R.  von,  Die  Donau,  ihre  Strömungen  und  Ablagerungen. 

•|^.   VIII-123  pag.    Wien,  Carl  Gerold  Sohn. 
LasoMn,  E.,   Asbest,  dessen  Vorkommen  u.  Verarbeitung  in  Oesterreich-Ungarn. 

Berg-  u.  Hütt.  Jahrb.  Leoben  38,  87. 
Xaroliesetti,  Carlo,  La  caverna  di  Gabrovizza  presso  Trieste.     Att.  d.  mus.  civico 

di  stör.  nat.  Trieste  8. 
Mazooliahöllle,  Die,  im  Adamsthale  bei  Brunn.     Aus  all.  Weltth.  21,  129. 
Mellon,  J.,  Mährens  u  Oesterreich-Schlesiens  Gebirgmassen  und  ihre  Verwendung. 

Mitth.   d.  mähr  -schles.  Ges.  d.  Ackerbau-,  Natur-  u.  Landeskunde.      1890. 

1—47. 
Meteorologie,  Zur,  des  Sonnepbltckgipfels.     Gaea  26,  40  —  42. 
Moser,    C,    Der  Karst,    in  naturwissenschaftlicher  Hinsicht  geschildert.     Jahresb. 

über  d.  k.  k.  Gymnasium  in  Triest  1890.     42  pag.     Triest,  Lloyd. 
— ,    Vorkommen    von    Mercur   bei    Man^e  (Wippach).     V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890. 

249 — 250. 
Müller,  Friedrich,  Die  Grottenwelt  von  St.  Canzian.    Zeitschr.  d  d.  u.  ö.  A.-V.  21, 

193—251. 
Niedzwiedzkl,   Julian,    Beitrag    zur  Kenntniss  der  Salzformation  v.  Wieliczka  u. 

Bochnia,    sowie    der    an   diese  angrenzenden   Gebirgsglieder.     Mit  i  lith.  Taf. 

4,  153  —  198.    Lemberg,  Milikowski.    1889-     M.  2^40. 
Paul,  C.  M.,    Reiseberichte  aus  Mähren  (geologische).      V.  d.  k.  k.  geol.  R.   1890. 

213  —  216. 
Pelsolier,  O  ,  Die  Niederschlagsmengen  der  letzten  20  Jahre  in  Südtirol.     M.  d. 

D.  u.  ö.  A.-V.  1890,  96 — 97. 
Penecke,  Karl  Alphons,  Vom  Hochlantsch.    Eine  vorläufige  Mittheilung  über  das 

Grazer  Devon.     Mitth.  naturw.  Ver.  Steiermark  26- 
Petermaxm,    Reinhard  £.,    Einige  Bemerkungen    über  Höhenstationen    anlässlich 

Errichtung  solcher  oberhalb  Abbazia's.     P.  Met.  Z.  7,  233 — 237. 
PiOliler,  Ad.,  Zur  Geologie  von  Tirol.    V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890,  90-  95. 
Patlck,  Wilhelm,  Die  unterirdischen  Flussläufe  von  Innerkrain.     Das  Flussgebiet 

der  Laibach.     M.  d.  k.  k.  geogr.  Ges.  Wien  33,  483 — 517* 
Relbensohnll,    Ant.  F.,    Die  Mineralquellen    und  Thermen  Steiermarks.      Progr. 

Staatsrealschule  Graz.  1889*   44  pag. 


510  Specielle  Geographie. 

Reissenberger}  Ludwig,  Die  meteorologischen  Elemente  und  die  daraus  resnl- 
tirenden  klimatischen  Verhältnisse  von  Herrmannstadt.  I.  Theil.  S.-A.  aus: 
Archiv  des  Vereines  für  Sjiebenbürgische  Landeskunde  22,  92  pag. 

Rossellii  £ ,  La  miniera  cinabrifera  del  Siele  (Steiermark).  1 5  pag.  f,  Pisa,  Nistri. 
Sohardinger,  J.»   Das  Braunkohlenrevier  von  Elbogen  -  Carlsbad.     Berg-  u.  Hfltt. 
Jahrb.  Leoben  38,  245. 

Seidl,  Ferd.,  Über  das  Klima  des  Karstes.     S.-A.  aus  dem  Jahrbuch  des  Krainer 

Museal -Vereines  in  Laibach.  1890.     34  pag. 
Siegmetll,  C,  Die  Aggteleker  Höhle  und  deren  Durchbruch.    Mit.  Sekt  f.  Naturk. 

Ö.  T.-C.     1,  70.     Wien  1889. 
Simboek,  M.,  Schilderungen  aus  dem  Mährisch-Schlesischen  Gesenke.    IV- 143  pag. 

Olmütz,  Hölzel.     M.  1,40. 
Springqtielle,    Die    intermittirende,    in  Rank-Herlein    in    Ober-Ungarn.      Globus 

58,  14. 
Staobe,  Guido,  Die  Liburnische  Stufe  und  deren  Grenz-Horizonte.     Abh.  d.  k.  k. 

R.Wien  13,  i. 
— ,  Die  Wasserversorgung  von  Pola,  eine  geologisch-hydrographische  Studie.   4  f. 

100  pag.     Wien,  A.  Holder.    1889»     M.  10. 
Stelzner,  A.  W.,  Die  Lateralsecretionstheorie  und  ihre  Bedeutung  für  das  Pribamer 

Ganggebiet.     Jahrb.  d.  Bergakademie  zu  Leoben,  Pribram  u.  Schemnitz.  1889« 

37,  1—40. 
Stur,  D.,  Geologisches  Gutachten  anlässlich  der  Versorgung  der  Landeshauptstadt 

Czernowitz  mit  gutem  Trinkwasser.     27  pag.     Czernowitz,  H.  Czopp.  1889* 
Tatisoh,  Leopold  von,  Über  eine  tertiäre  Süsswasserablagerung   bei  Wolfsberg  im 

Lavantthale  (Kärnten)  und  deren  Fauna.     V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890,  95. 
— ,  Reisebericht  aus  Mähren  (geologischer).   V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890.  2,  221—4. 

Tietze,  £.,  Einiges  über  die  Umgebung  von  Wielicka.     V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890. 

151 — 169.    ' 
— ,  Die  Gegend  zwischen  Mährisch-Trübau  und   Boskowitz.     V.  d.  k.  k.  geol.  R. 

1890.    225—229. 
Trampler,    R.,    Die  Tropfsteingrotte  von  Schoschuwka.      S.-Abdr.   aus  215,  217, 

220  des  „Tagesboten  aus  Mähren  und  Schlesien**.     Brunn,  Fr.  Irrgang. 
Tsohebull,    Anl.,    Quellwasser  f.  Budapest.     Eine  geognostisch-bergmänn.  Studie. 

27  pag.     Wien,  Linz,  Raunecker.    1889.    M.  0,40. 
Uhlig,  V.,  Vorläufiger  Bericht    über    eine    geologische  Reise   in    das  Gebiet  der 

goldnen  Bistritz.     16  pag.    Sitzungsber.  Akad.  Wien  98,  Abt.  I. 
Vaoek,  M.,  Über  die  krystallinische  Umrandung  des  Grazer  Beckens.     V.  d.  k.  k. 

geol.  R.  1890,   9 — 20. 
Wolfskron,  M.  von.  Die  Gold -Vorkommen  Mährens.    Berg-  u.  Hütt.  Jahrb.  Leoben. 

37,  229. 
Wurm,  Fr.,  Melilithbasalt  zwischen  Böhm.  Leipa  u.  Schwoyka.    Sitzungsber.  bohm. 

Gesellsch.  d.  Wiss.     Math.  Naturw.  Cl.   1890  I,  35—38. 
— ,  Über  die  Grünsteine  der  Schluckenauer  und  Nixdorfer  Gegend,  ff.  Sitzber.  k. 

böhm.  Ges.  d.  Wiss.     Math.  Naturw.  Cl.  1890  I,  130 — 136. 

d.  Biologische  Geographie, 

Beck  V.  Mannagetta,  Gust.  Günth.,  Flora  v.  Nieder-Österreich.  Handbuch  zur 
Bestimmung  sämmtl.  in  diesem  Kronlande  u.  den  angrenz.  Gebieten  wildwachs., 
häufig  gebauten  u.  verwildert  vorkomm.  Samenpflanzen  u.  Führer  zu  weiteren 
botan.  Forschgn.  Mit  77  ff  nach  Orig.-Zeichng.  d.  Verf.  1.  Hälfte.  VI-43Xpag 
Wien,  Gerolds  Sohn.     M.  15. 

— ,  Die  Nadelhölzer  Nieder  Österreichs.    Bl.  Ver.  f.  Landesk.  Nied.-Österr.  24,  34-81. 

Havacic,  A.,  SuUa  vegetazione  dell'  isola  di  Lussino.  Sep.-Abdr.  IX.  Jahresb. 
k.  k.  nautische  Schule  zu  Lussinpiccolo. 

Hlibowloki,  R.  Job.,  Benennungen  der  in  der  Bukowina  vorkommenden  Pflanzeii 
in  lateinischer,  deutscher,  römischer  u.  ruthenischer  Sprache.  13  pag.  Czernowitz, 
Pardini.   M.  0,40.  12 


Oesterreich-Ungarn.  511 

Höfer,  F.,  u.  Kronfeld,  M.,  Die  Volksnamen  der  niederösterreichischen  Pflanzen; 
Gesammelt  u.  erläutert.  195  pag.  Aus:  Blätter  d.  Ver  f.  Landeskunde  v.  Nieder- 
österreich.   Wien,  Seidel  &  Sohn.     M.  4. 

Keller,  F.  C,  Omis  Carinthiae.  Die  Vögel  Kärntens.  Verzeichniss  der  bis  jetzt 
in  Kärnten  beobachteten  Vögel,  nebst  Bemerkgn.  üb.  deren  Zug,  Lebensweise, 
locale  Eigenthümlichkeiten  etc.  Hrsg.  vom  naturhistor.  Landesmuseum  v. 
Kärnten.    V-332  pag.     Klagenfurt,  v.  Kleinmayr.     M.  6. 

Krasan,  Franz,  über  die  Vegetationsverhältnisse  und  das  Klima  der  Tertiärzeit 
in  den  Gegenden  der  gegenwärtigen  Steiermark.  Progr.  des  II.  Staatsgymnas. 
in  Graz.    1889.     3^  P^S- 

Elrelsel,  Heinr.,  Die  Samenpflanzen  in  der  Umgegend  Jägerndorfs.  3  g  pag.  Progr. 
Jägerndorf  iggq. 

Obomy,  Adf.,  Flora  v.  Mähren  u.  österr.  Schlesien,  enth.  die  wildwachs.,  ver- 
wilderten u.  häufig*  angebauten  Gefässpflanzen.  Hrsg.  vom  naturforsch.  Vereine 
in  Brunn,     a  Bde.     T25g-XXXIX  pag.     Brunn,  Winiker.    M.  12. 

Sagorski,  Ernst,  u.  Sohneider,  Gust.,  Flora  der  Centralkarpathen  mit  specieller 
Berücksicht.  der  in  der  Hohen  Tatra  vorkommenden  Phanerogamen  u.  Gefäss- 
Cryptogamen,  nach  eigenen  u.  fremden  Beobachtungen  zusammengestellt  und 
beschrieben,  i.  Hälfte.  Einleitung.  Flora  der  Hohen  Tatra  nach  Standorten. 
XVI-209  pag.     Leipzig,  Kummer.     M.  6. 

SchifEner,  Victor,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Moosflora  Böhmens.  Lotos,  N.  F. 
10  (38),  1—36. 

Tommasi,  Annibale,  Rivista  della  fauna  raibliana  del  Friuli  4*!*.  XVII- 7  7  pag. 
Udine  tip.  Cooperativa  Extr.  dagli  Annali  del  R.  Instit.  tecnico  di  Udine 
(2)  8. 

Toni,  E.  de,  Note  sulla  flora  Friulana.  Cronaca  Soc.  Alpina  Friulana  del  igg7 
— gg,  anno  7  u.  8. 

Twrdy,  Konr.,  Die  Schnecken  fauna  von  Wien.  Ein  nach  der  analyt.  Methode 
verfasster  Leitfaden  zum  Bestimmen  der  in  Wiens  Umgebung,  im  Wiener 
Walde  u.  in  den  angrenzenden  Gebieten  bisher  beobachteten  Schneckenarten. 
i.Thl.  Die  beschälten  Landschnecken.  3g  pag.  f.  Leipzig,  Fock.  igg9.  M.  1,50. 

~  ,  Die  Gastropodenfauna  von  Wien,  des  Wiener  Waldes  u.  der  angrenzenden  Ge- 
biete,    f.     31  pag.     Progr.  Staatreal  schule  3.  Bez.  Wien. 

Ulidnj,  Zweiter  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Mollusken  fauna  von  Mähren.  Verh. 
naturf.  Ver.  Basel  27,  No.  3. 

Vandas,  K.,  Neue  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Flora  Bosniens  u.  der  Hercegovina. 
Sitzber.  d.  k.  böhm.  Ges.  d.  W.  igg9.    pag.  249— 2g 5. 

Vierlxapl>er,  Friedrich,  Prodromus  einer  Flora  des  Innkreises  in  Oberösterreich. 
31  pag.     (Schluss).     Progr.  Gymnasium  Ried.  igg9. 

2«apalowl0Z,  H.,  Die  Pflanzendecke  der  Pokutisch  -  Marmaroscher  Karpaten.  VI- 
389  pag.  *.  2  i*.  Ber.  d.  physiogr  Comm.  24.  Ref.:  Anz.  Ak.  W.  Krakau 
März  Ig90.  gg — 97. 

e,  Anthropogeographte, 

Bemerkutlgren   zur   nationalen  Abgrenzung  in  Böhmen.     Von  L.  S.     Mitth.  Ver. 

Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  28  (3),  251 — 274. 
Berg^er,  Rudolf,   Die  Frage   der   Siebenbürger   Sachsen.     Mit  einer  Sprachenkarte 

von  Siebenbtirgen  von  J.  J.  Kettler.    Kolonialbibliothek,  hrsg.  v.  J.  J.  Kettler. 

Heft  I.  43  pag.     Weimar,  Geogr.  Inst.     M.  1,20. 
Bergrwerksproduktion,  Die,  Kärntens   im  Jahre  igg9.     Carinthia  80,   193—200. 
Dan,  Demeter,  Die  Lippowaner  in  der  Bukowina.     A.  u.  d.  T.:  Die  Völkerschaften 

der  Bukowina,     i.  Heft.     35  pag.     Verb.  Sep.-Abdr.  aus  d.  Czernowitzer  Zeitg. 

Czernowitz,  Pardini.     M.  1,40. 
Hampel,  Jos.,  AlterthUmer  der  Bronzezeit  in  Ungarn.     2.  (Titel-)   Aufl.   127  f  mit 

1300 f-f.     16  pag.     Budapest,  Kiliän.     igg7.     M.  4. 
Hanser,  K.  von,  Die  Urgeschichte  Kärntens.     Neue  Carinthia  No.  2  u.  3. 
Herrmann,  Emanuel,  Über  Lieder  u.  Bräuche  bei  Hochzeiten  in  Kärnten.    Archiv 

f.  Anthrop.  19,   157 — 172. 
— ,  A.,  Zur  Völkerkunde  Ungarns.     Corrbl.  deutch.  Ges.  f.  Anthrop.,  Ethn.  u.  Ur- 

gesch.  20,  203 — 203. 


512  Specielle  Geographie. 

Hilber,  Vincenz,  Taucherbericht  über  die  „versunkene  Stadt"  bei  Rovigno  in  Istrien. 

M.  d.  k.  k.  geogr.  G.  Wien  33,  333 — 5. 
Hoohzeits-  u.  Begräbnissgebräuche  bei  den  sttdungar.  Serben.    Ausland  63,  779  — 80. 
HÖrnes,  Moritz,  Die  Sigynnen.     Ausland  63,  451—454. 

— ,  Die  Prähistorie  in  Österreich.     (Schluss.)     Archiv  f.  Anthr.  19,  loi— iio. 
Kandelsdorfer,  Die  Fabeln  von   der  Urgeschichte  des  Wiener  Bodens.     Oesterr. 

Militär-Z.  31,  Jahrg.  IV,  134—151. 
Knlttl,  Michel,    Culturbilder  aus  Steiermark.     2.  (Titel-)  Ausg.      56  pag.     Klagen- 

fürt,  Leon  sen.  iggg.     M.  o,go. 
Marohesetti,  C,  Ricerce  prehistoriche  nelle  caverne  di  S.  Canziono  presso  Trieste. 

Trieste,  Soc.  Adriatica  d.  Sc.  natur.  igg9. 
— ,   Die  Nekropole  von   S.   Lucia  bei   Tolmein  im  KUstenlande.     Corrbl.  deutsch. 

Ges.  f.  Anthrop.  20,  igi — ig5. 
Maska,  Über  die  Gleichzeitigkeit  des  Mammuths  mit  dem  diluvialen  Menschen  in 

Mähren.     Corrbl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthrop.  20,  114 — 121. 
Hüllner,    J.,    Die    Bevölkerungsgedichte    Tirols.      Ber.  Ver.    d.  Geogr.   Universität 

Wien  igg9.    pag.  40 — 47,  *  in  1:1  000  000. 
— ,  Prähistorische  Eisenfabrikation  in  Krain.    Corrbl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthr.,  Edm. 

u.  Urgesch.  20,  206  —  210. 
Ostermann,  V.,  Volksglaube  Über  klimat.  und  meteorolog.  Verhältnisse  in  Friaul. 

In  Alto,  Cronaca  bimestrale  della  Societii  Alpines  Friulana  ig90.  Nr.  3. 
Pfeiffer,  Rudolf,  Wallbauten  in  der  Umgebung  von  Gaya  in  Mähren.     '|~|'.     Ann. 

k.  k.  Naturhist.  Hofmus.  Wien  6,  540 — 54g. 
FrezI,  Robert,  Geburts-  u.  Todtengebräuche  der  Rumänen  in  Siebenbürgen.  Globus 

67,  26 — 30. 
Pulszky,  Franz  von,   Denkmäler  der  Völkerwanderung  in  Ungarn,     ff.     Ungar. 

Revue  10,  gl— 91,  335-354- 
RliaxilTlS,  K.,  Das  kämtnerische  Bauernhaus.     Carinthia  80,  44 — 4g. 
Roth,  Joh. ,   Zur  Erforschung  des   SiebenbtSrgisch  -  Sächsischen  Dialekts.     Korr.  d. 

Ver.  SiebenbUrg.  Landesk.  13,  113  — 119. 
Steenatrnp,  Japetus,  Die  Mammuthjäger- Station  bei  Predmost  im  österreichischen 

Kronlande  Mähren  nach  seinem  Besuche  daselbst  im  Juni -Juli  iggg.     31  pag- 

mit  3  Text-IUustr.     Aus  dem  Dan.  übers,  von  Dr.  Rud.  Much.     Aus:  Mittheil. 

d.  anthrop.  Ges.  in  Wien.     Wien,  Holder.     M.  2,40.     gr.  4.     Vcrgl.:  Gaea  20, 
577-584.  657— 66g. 
Steinltzer,    Moritz,    Ungarns    Industrie -Verhältnisse.      Handelsmuseum  4,  3g~40- 

Vergl.:  Z.  f.  Schulg.  11,  166— 17g. 
Szombathy,    Josef,     Funde    aus    dem    Löss   bei    BrUnn.     Corrbl.  deutsch.  Ges.  f. 

Anthrop.  20,  175— t gl. 
Teglas,  Die  Lage  von  Blandiniana.     Arch.  epigr.  Mitteilungen  aus  Oesterreich  13, 

2.  199— -200. 
Tomasin,  P.,  Die  Volksstämme  im  Gebiete   von  Triest  u.  in  Istrien.     Eine  ethno- 
graphische Studie.     109  pag.     Triest,  Schimpff.     M.  2,go. 
VlrollOW,  Excursion  nach  Lengyel  (Süd-Ungarn).     Z.  f.  Ethn.  22,  97— iig. 
Wankel,  Die  Mammuthlagerstätte  bei  Predmost  in  Mähren.     Corrbl.  deutsch.  Ges. 

f.  Anthrop.,  Ethn.  u.  Urgesch.  21,  33—36. 
Wlislooki,  Heinrich,  Vom  wandernden  Zigeunervolke.     Bilder  aus  dem  Leben  der 

SiebenbUrgener  Zigeuner.     Geschichtliches,  Ethnologisches,  Sprache  und  Poesie. 

Hamburg,  Verlagsanstalt. 
Woslnsky,  Mauritius,  Das  prähistorische  Schanzwerk  von  Lengyel,   seine  Eiiauer 

und  Bewohner.     2.  Heft.     Autoris.  deutsche  Ausg.     221  pag.  23  f,     Budapest, 

Kiliän.     M.  g. 
— ,    Funde  und  Bestattungsweise    in    Lengyel.     Corrbl.   deutsch.  Ges    f.  Anthr.  20, 

ig5— 189- 
— ,  Das  prähistorische  Schanzwerk  von  Lengyel.    II.     5  "j*.     Ung.  Revue  10,  513 — 

549»  788  -  804- 

f.    ReiseführeK 

Baedeker,  K.,  Oesterreich-Ungarn.     Handbuch  für  Reisende.     Mit   27  *  u.  24  f. 
22.  Aufl.     X-45g  pag.     Leipzig,  K.  Baedeker.     M.  7.  12. 


Oesterreich-Ungam.  513 

Baedeker»  K.,  Oesterreich  (ohne  Ungarn,    Dalmatien  u.  Bosnien).     Handbuch  f. 

Reisende.      Mit    22  *    n.    20  Plänen.     22.  Aufl.     Vni-312  pag.     Leipzig, 

K.  Baedeker.     M.  5.  12. 

Blank,  Hans,  Illustrirter  Fuhrer  durch  Saalfelden  im  Pinzgau  u.  seine  Seitenthäler 

u.  Berge.     Mit  besond.  Berücksicht  auf  das  steinerne  Meer.    VIII*7g  pag.  m. 

12  "f-f,  I  Panorama  u.  i  *.    Wien,  Hartleben.     M.  2,25. 
Hess»  Heinr.,    Special-Führer  durch  das  Gesäuse  u.  durch  die  Ennsthaler  Gebirge 

zwischen  Admont  u.  Eisenerz.      Mit  12  Orig.-Zeichgn.      2.  umgearb.  u.  verm. 

Aufl.     XI- 136  pag.    Wien,  Artaria  &  Co.    M.  2,40. 
Kempf,  Heinr.,  Führer  durch  den  Wienerwald.     2  Thle.    -f^.     Wien,   Lechner's 

Sort.    M.  4.20.  12. 

Kook  V.  Bemeck,    M.,   Die  Arlbergbahn,    ihre   Umgebungen    u.  Zufahrtslinien. 

Mit   •f^  u.   *.     4.  verb.  u.   verm.  Aufl.     IV-162  pag.     Zürich,    C.  Schmidt. 

M.  1,50.  12. 

Pryl,    Jos.  Zdenko,   Führer  durch  das  böhmische    Paradies.     Turnau,  Waldstein, 

Gross-Skal,  Trosky  u.  Bad  Wartenberg  sammtUmgbg.    Mit2*u.  tt.  V-73  pag. 

Turnau,  Smichow,  Kapr  &  Kotek.     M.  1,20.  16. 

Rablf  Jos.,  Wachau-Führer.    Ein  Führer  im  Donauthale  zwischen  Krems  u.  Melk 

u.  in  den  anschliess.  Theilen  d.  Waldviertels,  m.  besond.  Berücksicht.  d.  Orte 

Gfohl,  Krems,  Mautern,  Melk,  Ottenschlag,  Pöggstall,  Rossatz,  Spitz,  Stein  u. 

ihrer    Umgebgn.     XV-346  pag.     tt  u.  2  *.     Touristen  -  Führer.     Hrsg.  vom 

Österreich.  Touristen-Club.    16.  Heft.  Wien,  Lechner's  Sort.    M.  5,40.  12. 

Sokolz,    J.,    Führer  durch   das  Altvater -Gebirge,    durch  Freiwaldau,    Lindewiese, 

Ziegenhals,    Zuckmantel,    Reifswiesen,    Einsiedel,    Würbenthai,    Karlsbrunn, 

Goldenstein,  Altstadt  und  das  Glatzer  Schneebergs  -  Gebirge.    *.   VI- 145  pag. 

Ziegenhals,  Rolle.     M.  1,50.  X2. 

^,  Karten. 

Beoker,  Wilh.,  Die  Gewässer  in  Österreich.  Daten  zur  hydrograph.  Übersichts- 
karte. Zum  Amtsgebrauche  im  k.  k.  Ackerbau-Ministerium  angefert.  2  Bde. 
Hrsg.  vom  k.  k.  Ackerbau-Ministerium.  Mit  6  färb.  Kart,  i  :  500  000.  —  i.  Haupt- 
Übersicht.  A.  nach  Flussgebieten.  B.  nach  Ländern.  85  pag>  —  2.  Special- 
Übersicht  der  Flussgebiete.    503  pag.  —  Wien,  Hof-  u.  Staatsdruckerei.   M.  24. 

Daniel,  W.,  Karte  d.  Eisenbahn-  u.  Strassennetzes  von  Böhmen.  1:600000. 
Farbendr.     Mit  Text,     76  pag.     Prag,  Neugebauer.     M.  3.  qu.  gr.  fol. 

Handtke»  F.,  Generalkarte  der  österreichisch-ungarischen  Monarchie,  i  :  i  900000. 
23.  Aufl.  Nach  d.  neuest.  Mat.  rev.  u.  ergzt.  Chromolith.  Glogau,  Flemming, 
M   I.  Imp.-fol. 

— ,  Specialkarte  von  Tyrol  und  Salzburg.  Nach  den  neuesten  Materialien  revidirt 
und  ergänzt,    i  :  600  000.    7.  Aufl.    Glogau,  C.  Flemming.    M.  1,90. 

Karte  der  Bezirkshauptmannschaft  Brunn  m.  den  Bezirksgerichten :  Brunn,  Tischno- 
witz  u.  Eibenschütz,  i  :  3500.  16  Abtheiign.  Chromolith.  Brunn,  Winkler. 
M.  20  fol. 

Kiepert,  Rieh.,  Reisekarte  vom  Mährischen  Gesenke  (östliche  Sudeten),  i  :  200  000. 
7.  Aufl.     Farbendr.     Freiburg  i.  Br.,  Kiepert.     M.  1.50.  gr.  fol. 

Kock,  Anton,  Umgebungen  von  Alpar'iSt.  Bl.  Zone  17.  Col.  XXIX.  i  :  75  000. 
Geologisch  aufgenommen  u.  erläutert.  Erläuterungen  zur  geolog.  Specialkarte 
d.  Länder  der  ungar.  Krone.  Hrsg.  v.  d.  k.  k.  geol.  Anstalt.  14  pag.  Budapest, 
Kiliän.     M.  o,go. 

— ,  Umgebungen  v.  Torda.  Erläuterungen  zur  geolog.  Specialkarte  der  Länder 
der  Ungar.  Krone.  Hrsg  v.  der  k.  k.  ung.  geolog.  Anstalt.  Blalt  Zone  19, 
Col.  XXIX.  I  :  75  000.  Geologisch  aufgenommen  und  erläutert.  52  pag. 
Budapest,  Kiliän.     M.  2. 

Relsekarte,  Neueste,  d.  Österreich. -ungarischen  Monarchie  u.  d.  angrenzenden 
Länder  mit  Angabe  sämmtl.  Eisenbahn-  u.  DampfschifFstationen.  i :  2  250  000. 
20.  Aufl.     Lith.  u.  color.     Wien,  Perles.     M.  1.20.  qu.  Imp.-fol. 

Sckulz»  R«  A.,  Specialkarte  v.  Österreich  unter  der  Enns,  nebst  den  angrenz. 
Theilen  von  Ober-Österreich,  Steiermark,  Böhmen,  Mähren  u.  Ungarn,  i  :  324  000. 
Auf  Grund   der    neuen  Aufnahmen    neu  bearb.  v.  Ant.  Steinhauser.   1889. 


514  Specielle  Geographie.  . 

Ausg.  vom  J.  1890.  Mit  Terrain.  Chromolith  Mit  Namenverzeicimiss.  14  pag. 
Ohne  Terrain,  nach  Bezirks-Hauptmannschaften  color.  mit  Angabe  der  Bezirks- 
gerichtsgrenzen.   Wien,  Artaria  &  Co.     ä  M.  4.  Imp.-fol. 

Steinhanser,  A.,  Übersichtskarte  v.  Österreich-Ungarn,  i  :  a  500  000.  Vollständige 
Neubearbeitg.  Chromolith.  u.  color.  Mit  einem  Ortsverzeichnisse  f.  Österreich- 
Ungarn  u.  die  südöstlich  angrenz.  Länder.  2g  pag.  Wien,  Artaria  Sc  Co. 
M.  2,60.  qu.  gr.  foL 

Übersichtskarte  d.  nordwestböhmischen  Braunkohlen-Beckens  Aussig -Komotaa. 
I  :  144  000.  Enthält  die  zur  Zeit  im  Betriebe  steh.  Braunkohlen -Werke,  sowie 
die  Haupt-  u.  Flügelbahnen,  womit  letztere  verbunden  sind,  ferner  die  im  an- 
geführten Gebiete  gelegenen  Städte,  Dörfer,  Flüsse  u  s,  w.  Neue  rev.  Ausg. 
1891.    Lith.    Teplitz,  Dominicus  Nachf.     M.  i.  qu.  gr.  fol. 

Umlauft,  Frdr.,  Wandkarte  zum  Studium  der  Geschichte  der  österr.-ungariscben 
Monarchie,    i :  i  500  000.    4  Bl.    Chromolith.    Wien,  Hölzel.  M.  7.     qu.  gr.  fol. 

D.  Alpen. 

a.  Chorographien  und  Wanderungen. 

BiMiotheka  alpina,    III.  Nachtrag   zum  Verzeichniss  von   älteren  und  neueren 

Werken    der    alpinen    Literatur.      Frankfurt  a.  M.,    Joh.    Chr     Hermann'sche 

Buchhdlg.  (R.  Lochmann.) 
Richter,  £ ,  Jahresübersichten  der  wissenschaftlichen  Literatur  über  die  Alpen  II. 

1886 — 89.     Zeitschr.  d.  d.  u.  ö.  A.-V.  21,  467     487. 
Uzielli,  G.,    Leonardo   da  Vinci  e  le  Alpi.     7  f.     76  pag.     Torino,  Club  Alpine 

Italiano. 

Arlberg,   Hjalmar,    Der  Lengenfelder  Kriz  (2497  m)  in  Skerlatika-Stock.    Österr. 

Alp.-Z.  1890  No.  288. 
Arnold,    Carl,    Der  Heidenweg  tiber  den  Hoch-   oder  Komtauem.      M.  d.  D.  u.  Ö. 

A.-V.  1890.    166—168. 
BertSOb,    Durch    das   Montavon    in    das  Paznaunthal.     M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.   1890. 

^45— M7- 
Bethonars,  A.,  En  Autriche.    Salzkammergut,  Styrie,  Carinthie,  Alpes  dolomitique«^, 

Tyrol,  Stelvio.     402  pag.     Paris,  Ghio.   1889.    Fr.  3,50.  18. 

Bobba,  Giov.,  In  valle  di  Rhemes.     Bull.  d.  club  alpino  Ital.  28,  No.  56. 
Böhm,  Emil,  Der  Salzsteig  im  Todten  Gebirge.     Österr.  Touristen-Z.  10,  No.  a. 
BouiUe,  de,  Le  Pic  du  Ger,  geologie,  flore,  faune.    Ann.  Club  alpin  fran^iis  6,  385. 
Butler,  S.,   Alps   and  sanctuaries  of  Piedmont  and   the   Canton  Ticino,     New  etlit. 

London,  Longmans.     10  s.  6  d.  16. 

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Canttnean,    E ,   Voyage    en    Suisse    et    en    Savoie.    Excursions    de    la  Societe  de 

geographie  de  Lille  en  1890.     B.  S.  Geogr.  Lille  14,  371  -  384. 
GhLOmitzer,  Emil  u.  Hueber,  Rieh.,  Die  Neujahrsnacht  1890  auf  dem  Sonnblick. 

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Conway,  W.  M.,  The  Dom  from  the  Domjoch.     Alpine  J.  16,  104— 11 1. 
Coolidge,  W.  A.  B.,    Über   die   Kiescherhörner  (Berner  Oberland).     M.  d.  D.  u.  0. 

A.-V.  1890.    73  -  77. 
— ,  The  early  ascents  of  the  Dent  Blanche  (Weisshorn).     Alpine  J.  16,  64—68. 
Cornish,    Theodore,    An   ascent  of  the  Weisshorn  from  Zinal,   and   some  notcs  on 

Winter  climbing.     Alpine 'j.lö,  192 — 205. 
Darmstädter,    L.,    Unbetretene  Wege    im  Langkofelstock.      Österr.  Alpenz.  189^* 

No.  288. 
Derennes,    G.,    A   travers   les  Alpes   frangaises.      Carnet  d'un   touriste.      224  pag. 

Paris,  Gedalge.    Fr.  3.  , 

Diener,  Garl,  Die  Sappada-Gruppe,     ft*     Zeitschr.  d.  d.  u.  ö.  A.-V.  21,  3*1  — 37-- 
— ,  Die  Hochbrunnerschneide  (Monte  Poperra).     österr.  Alpenz.  1890,  No.  301. 
Docker,  E.,  Das  wilde  Gaisloch  auf  der  Raxalpe*     österr.   Alpenz.    1890,  No.  291. 
Drascht,    Fritz,    Über    den  Nordwestgrat    auf  dem    Grossglockner.     M.  d.  D.  u.  (>. 

A.-V.  1890,  17 — 21. 


Alpen.  515 

Drasohe,  Robert,  Überschreitung  der  Wetterlücke  (3195  m).    Österr.  Alpenz.   1890, 

No.  295. 
Esoherioh,  P.,  Touren  im  Sulzthale.     M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V.  1890.    106  -  108. 
Enrin^r,  Gustav,  Eiger  und  Gspaltenhorn  im  Bemer  Oberland,     ff.     Zeitschr.  d. 

d.  u.  ö.  A.-V.  21,  430 — 446. 
Ferrand,  J.  J.  M.,  Histoire  et  geographie    des  Basses-Alpes.     3«  ed.     ♦.     529  pag. 

Digne,  Giraud.     Fr.  7,50. 
Forster,  E.,  Waldhorn  u.  Kieseck  in  den  Niederen  Tauem.    österr.  Alpenz.  1890. 

No.  2881  290. 
Freoh,  Fritz,  Aus  den  Kamischen  Alpen,  ff.   Z.  d.  d.  u.  ö.  A.-V.  1890.  373 — 418. 
Friok,  A.,  Eine   Pfingstfahrt  auf  die  Rigihochfluh.      Schweizer  Alpenzeitung  1890. 

No.  19. 
Friedmann,  Louis,  Über  den  Marltgrat  auf  den  Ortler.    Oesterr.  Alpenzeitg.  i89<^ 

No.  290  u.  291. 
Frisoliailf,  Johannes,  Das  Uskoken-Gebirge.     Z.  d.  d.  u.  ö.  A.-V.  21,  419—429. 
Geyer,  Georg,  Traversirung  des  Dosson  de  Genova  (3430  m).     Oesterr.  Alpenzeitg« 

1890.  No.  296. 
— ,    Der   Grosse  Rothe  Knopf  in  der  Schobergruppc.     Oesterr.   Alpenzeitg.    1890. 

No.  298,  299. 
— ,  Aus  den  Wölzer  Alpen.     Oesterr.  Alpenzeitg.  1890.  No.  303,  304. 
Gletsoberbestelgangen.    Gaea  26,  385—390,  470—479. 

GKiexnann,  Der  Funtensee  im  Steinernen  Meer.    M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890.  304 — 7. 
QTOgr,  Gust.,  u.  Rabl,  Jos.,  Die  Entwicklung  der  Hochtouristik  in  den  österreichi- 
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Wien,  Lechner.     M.  5. 
Gkitimer,  A,  Aus  der  westlichen  Sellagruppe.     M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V.  1890.  104. 
Haffter,  W.,  Eine  Partie  auf  den  Wildstrubel  (Grossstrubel).     Schweizer  Alpenztg. 

1890.  No.  4. 
Haid,  Gustav  von,  Obersulzbacher  Keeskogel  und  Grosser  Geiger.     Oesterr.  Alpen- 
zeitg. 1890.  No.  296. 
Herzberg,  Jenny,  Aus  den  Julischen  Alpen.     Oesterr.  Alpenzeitg.  1890.  No.  292. 
Holtzmann,  Carl,  Der  Piz  Lischana.     M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890.  269—271. 
Holzhansen,  Adolf,   Der   Eulenkofel   in  der   Sappadagruppe.     Oesterr.  Alpenzeitg. 

1890.  No.  292. 
— ,  u.  Spannagel,    Rudolf,    Eine  Wintertour  in  die   Goldberg- Gruppe.     Oesterr. 

Alpenzeitg.  1890,  No.  305. 
Hoasinger,  Jul.,  Der  Grosse  Bosruck.     Oesterr.  Alpenztg.  1890.  No.  298. 
Jamey,  Voyage  au  Mont  Saint  Bemard,  notes  de  voyages.     ff.     104  pag.     Paris, 

Lefort.  »    12. 

Janssen,  J.,  Compte  rendu  d'une  ascension  scientifique  au  mont  Blanc.    C.  R.  Ac. 

Paris  111,  431-447.     La  Nature  18,  IT.  257—9.  ff.     Rev.  scient.  46,  386  — 

392,  Ciel  et  Terre  U,  377  —  396,  446  —  9. 
Jocmne»  P,  Alpes  Dauphinoises.  I.  4*.     Paris,  Hachette.     fr.  10.  16. 

Itinerarinm  des  S.  A.  C.  für  1890/91:   Der   Rhätikon,   das  Plessurgebirge  und  die 

westlichen   Ausläufer  der  Silvrettagruppe,   von  C.  Imhof.      189  pag.     Glarus, 

Typ.  Schmidt  &  DUrst.     M.  2. 
Kanzler,  J.,  Eine  Wanderung  durch  die  Leoganger  und  Loferer  Steinberge.    M.  d. 

D.   u.  ö.  A.-V.  1890,  129  — 131. 
Kilger,  F.,  Wanderungen  im  Mieminger  Gebirge,      ff.     Z.  d.  d.  u.  ö.  A.-V.  21, 

252 — 289. 
Kniep,  Julius,  Wintertage  im  Zillerthaler  Hochgebirge.     Oesterr.  Alpenzeitg.  1890. 

No.  294. 
Krafift,  Albrecht    von.    Eine    Ersteigung    der    Cenia    di   Canali   (2846  m).     Oesterr. 

Alpenztg.  1890.  No.  302. 
KÜnigl,  Graf  Erich,  Aus  den  Sextner  Bergen.  M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V.  1890.  153 — 156. 
Langbein,  Karl,   Aus  den   Stubaier   Alpen.     Von   der   NUrnbergerhUtte   Über   den 

östlichen  u.  westlichen   Feuerstein   zur  Teplitzerhütte   u.  nach  Ridnaun.     M.  d. 

D.  u.  ö.  A.-V.  1890.  125-128. 
Levassenr,  E.,   Les  Alpes   et  les  grandes  ascensibns.      Avec  la   collaboration   de 

membres  des  clubs  alpines.     2«  ed.     ff.     VIII- 392  pag.      Paris,  Delagrave. 


516  Specielle  Geographie. 

Lioy,  P.|  Alpinismo.     Milano,  Libr.  Galli. 

Loobon,  N.,   Recit  d'une   ascension  au  Mont-Blanc     17  pag.-   Thonon-les-Baiii<. 

imp.  Dubouloz. 
Lnber,  Carl,  Eine  Überschreitung  der  Reichenspitze  (3294  m).     M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-Y. 

I890.  36—38. 
Lüders,  J.,  Vom  Säntis.     M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890.  7.%i—i. 
Merzbaolier,  Gottfried,  Die  Beminascharte.     M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890.  i — 9. 
Norman-Nemday  Ein  Nachtlager  10  cxDO  Fuss  über  dem  Meer.     Neue  Touren  in 

der  Bemina-Gruppe.     Schweizer  Alpenztg.  1890.  No.  18  u.  20. 
Oberti,  G.,  Lo  Spluga  ed  il  San  Bernardina,  note  di  un  alpinista.  19  pag.  Genova, 

Tip.  Beretta  e  Molinori.  16. 

Olivier,  Louis,  L'ascension  du  Mont-Blanc.     "fi".     La  Nature  18,  ü.  279—281. 
Palazzi-Lavag^,  Carolina,  Ricordi  alpini.  154 pag.  Torino,  Candeletti.  L.  3,50.  16. 
Pioteti  Camille,  L'aiguille  du  Geant  (4010  m).    "ff,     L'^ho  des  Alpes  25,  No.  5. 
Pock,  Julius,  Aus  der  Samthalergruppe.     M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890.  89 — 93- 
Rattd,  Achille,   AI   roonte  Rosa  (punta  Dufour)  da  Macugnaga  e  prima  traversata 

del  coUe  Zumstein.     B.  d.  Club  Alpino  Ital.  23,  No.  56. 
Riohter,  E.,  Aus  den  Hochalpen,   ff.   Globus  Ö7,  136—138. 
Hobisobtliig,  F.  A.,  Un  coin  des  Alpes  ou  une  ascension  noctume,  suivi  des  Sou- 
venirs le  rOberland  bemois  et  de  la  Suisse  centrale,  et  de:  Un  pecheur  vosgien 

sur  une  ile  flottante.     167  pag.     Tours,  Marne  et  fils. 
Santner,  Joh.,  Ersteigung  der  Roth  wand  bei  Bozen  über  dem  Nordgrat.    M.  d.  D. 

u.  ö.  A.-V.  1890.  165 — 166. 
— ,  Ersteigung  der  höchsten  Spitze  des  Reiterjoches  (2753  m).    M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V. 

1890.  216-217. 
Sobmitt,  R.  H.,  Der  Elferkofel.     Tourist  22,  No.  3. 
— ,  Vom  Ortler  zum  Flochjoch.     Oesterr.  Alpenzeitg.  1890,  No.  295 
Sobnlze,  R.,  Von  Saas  über  das  Allalinhom  nach  Zermatt.    M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V. 

1890.  292—4. 
Sobulz,  K.,  Passo  di  Comisello  (3092  m)  und  Ciroa  di  Scarpac6  (3329  m).    Oesterr. 

Alpenzeitg.  1890.  No.  293. 
Sobwai^r,  Heinrich,  Der  östliche  Zug  der  vorderen  Karwendelkette.     M.  d.  D.  a. 

ö.  A.-V.  1890.  277 — 281. 
Sella,  V.,  e  Vallino,  D.,  Monte  Rosa  e  Gressoney.     ff.     59  pag.  qu.  4. 

Saussure,  H    B.  de,  Voyages  dans  les  Alpes,  partie  pittoresque  de  Touvrage  5'  ed. 

augmentee  des  voyages  en   Valais,  au   mont  Cervin   et  autour  du  mont  Rose. 

XXIV-352  pag.     Paris,  Fischbacher.  18. 

Tubeloob-Soblnobt,  Die,  bei  Biel  und  ihre  Umgebung  Von  J.  G.  Cr.     Vom  Jura 

zum  Schwarzwald  7,  Heft  2. 
Vaooarone,  Lu ,  Statistica  della  prime  ascensioni  nelle  Alpi  Occidentali.     3 «  ediz. 

179  pag.     Torino,  L.  Roux.     L.  3.  16. 

Vantbebret,  M.  de,  Traversee  centrale  des  Alpes  par  le  col  du  Geant  (Grrand-Saint- 

Bemard).     Ligne  directe  Londres-Brindisi,  avec  jonction  k  la  Meditemumee  par 

le  col  de  Tende.     *.    IX- 129  pag.     Abbeville,  Retaux. 
Vatin,  Edgard,  Les  montagnes  du  Tyrol.     Ascension  de  l'Ortler  3905  m-     ff.     13 

pag.     Paris,  imp.  Schmidt.     (Extr.  de  l'Ann.  du  Club  Alpin  fran^^  16,  i88qV 
Villeneave,  A.  de,  Suisse  et  Savoie.     Souvenirs  d'un  touriste.    160  pag.    Limoges 

Ardant. 
Waltenbergrer,  A.,    Dolomitalpen,    Glockner-    und    Venedigergruppe,    Zillerthaler 

Alpen.     Augsburg,  Lampart.     M.  3,50. 
Werner,  R-,  Der  Magnerkamm  in  den  Zillerthaler  Alpen.      M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V. 

1890.  241  -  245. 
Witlaozil,  C,  Aus  den  Sextener  Dolomiten.    ♦.    M.  d.  u.  ö.  A.-V.  1890.  301—4. 
Wödl,  Hans,  Die  Niederen  Tauern.    I.    ff.     Z.  d.  d.  u.  ö.  A.-V.  21,  290—320. 

ö,  Gebirgskunde. 

Beoker,  H.,   Die   Bergstürze  in  den  Alpen  1886  bis  1888.     ff.     D.  R.  f.  Geogr. 

u.  Stat.  12,  213. 
Böbm,  Johannes,  Flysch  des  FUrberges,  Sulzberges,  Teissenberges  und  von  Munhigi 

mit  den  Nieren  thalschichten,    -pj-,     V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890.  241—246. 


Alpen.  517 

Bonney«  T.  G.,    The    Growth    and    Sculpture    pf   the   Alps.      Alpine  Journal  14, 

No.  loi,  loz  u.  103. 
— ,    On    the   crystalline  schists    and  their  relation  to  the  mesozoic  rocks  in  the  Le- 

pontine  Alps.     ff.     Quart,  J.  Geol.  S.  46,  187 — 240. 
Cole,  Grenville  A.  J.,  and  Gregory,  J.  Walter,  The  variolitic  rocks  of  Mont  Ge- 

nevre.     f.     Quart.  J.  Geol.  S.  46,  295 — 332. 
JÜsaen,  Edmund,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  Klausschichten  in  den  Nordalpen.  *|'. 

J.  k.  k.  geol.  R.  40,  381—398. 
Levy,  M.,  £tude  sur  les  roches  cristallines  et  eruptives  des  environs  du  Mont-Blanc. 

Bulletin  des  Services  de  la  carte  geologique  de  France.    No.  9.     Paris  1889/90. 

Frcs.  2,50. 
Roland,   Prince  Bonaparte,   Sur  l'ecoulement  recent  du  lac  de  Märjelen.  Arch.  'sc. 

phys.-nat.  (3)  24,  401.     La  Nature  18,  I.  1  —  3,  H.  234. 
Simony,  Fr.,  Veränderungen  auf  dem  Karlseisfelde.  M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890   308. 
Vaoek,  M ,  Einige  Bemerkungen  über  die  Radstädter  Tauern.      M.   d.  K.  K.  geol. 

R.  1890.  131  — 136. 

c.  Klima,  Biologie,  Anihropogeographie. 

Beok  von  Managetta,  G.,  Alpenpflanzen  an  Thalstandorten  und  die  Wichtigkeit 
ihrer  Beobachtung.     Mitteil.  Sekt,  f.  Naturk.  Ö.  T.-C.     1,  3—7.      Wien   1889. 

Briq^nety  John,  Recherches  sur  la  flore  du  district  savoisien  et  du  district  jurassi- 
que  francosuisse.  Contributions  ä  Thistoire  phytogeographique  des  Alpes  occi- 
dentales.    *)*  *.    Aus:  Botan.  Jahrb.  61  pag.     Leipzig,  Engelmann.     M.  2. 

Climat  des  Alpes,  le,  et  son  inflyence  sur  la  Vegetation  alpine.  Ciel  et  Terrc  11, 
150 — 2. 

Hörmann,  Ludwig  von,  Die  Jahreszeiten  in  den  Alpen.  VI-191  pag.  Innsbruck, 
Wagner.  1889.     M.  2,40. 

Martin,  David,  La  marche  retrograde  de  la  Vegetation  dans  les  Hautes-Alpes.  Rev. 
seien tif.  46,  124. 

Observations  sur  la  marche  retrogade  de  la  Vegetation  dans  les  Hautes-Alpes.  B. 
S.  d'etudes  des  Hautes-Alpes  1890.     2«  trim. 

Prinzinger,  d.  Ä.,  A.,  Zur  Namen-  u.  Volkskunde  der  Alpen.  Zugleich  ein  Bei- 
trag zur  Geschichte  Baiem-Österreichs.  VI-71  pag.  m.  2  f»  München,  Th.  Acker- 
mann.    M.  1,80. 

Schindler,  F.,  Kulturregionen  und  Kulturgrenzen  in  den  Oetzthaler  Alpen.  '|"f*. 
Z.  d.  d.  u.  ö.  A.-V.  21,  62—84. 

Sohönberger,  Franz,   Das   Brockengespenst  in  den  Alpen.     M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V. 

1890.  49—5^- 

Schröter,  Ludwig,  Taschenflora  des  Alpen- Wanderers.  Kolor.  Abbild,  v.  115  ver- 
breiteten Alpenpflanzen,  nach  der  Natur  gemalt.  Mit  kurzen  botan.  Notizen  in 
deutscher,  französ.  und  engl.  Sprache  von  C.  Schröter.  IV- 3 7  pag.  mit  i8t' 
Zürich,  Meyer  u.  Zeller.     M.  5. 

Tschndi,  F.  von.  Das  Tierleben  der  Alpen  weit.  Naturansichten  u.  Tierzeichnungen 
aus  dem  schweizer.  Gebirge.  11.  durchges.  Aufl.,  hersg.  von  C.  Keller.  Mit 
Tschudi's  Portr.  in  Stahlst,  u.  27  ft  von  E.  Rittmeyer  u.  W.  Georgy.  XVIII- 
582  pag.     Leipzig,  J.  J.  Weber.     M.  7,50. 

Voss,  Wilh.,  Mycologia  camiolica.  Ein  Beitrag  zur  Pilzkunde  des  Alpenlandes. 
IX  Thl.  Basidiomycetes,  Ascomycetes  pag.  71 — 148.  Aus:  Mitteilgn.  des  Museal- 
vereins f.  Krain.     Berlin,  Friedländer  u.  Sohn.     M.  1,80. 

Waters,  Arth.,  Some  meteorological  conditions  of  Davos.  Reduced  to  average 
curves.     7  pag.  f,     Davos,  Richter.     M.  0,80. 

d,  Reiseführer. 

Conwaj,  W.  M.,  Climbers  Guide  to  the  Central  Pennine  Alps.  156  pag.  London, 
T.  Fisher  Unwin.     sh.  10.  32. 

Malten,  H.  B.,  Praktischer  Führer  für  SUdbayern  und  Nordtirol.  Mit  besond.  Be- 
rücksicht.  d.  m.  dem  Besuche  d.  Oberammergau  er  Passionsspieles  u.  der  Königs- 
schlösser zu  verbind.  Gebirgstouren.  Mit  12  VoUillustr.  u.  i  Übersichtskarte. 
IV-91  pag.     München,  Stücker.     M.  2.  12. 


518  Specielle  Geographie. 

Menrer,  Jul.,   lUustrirter   Führer  durch   die  Dolomiten.     Mit  47   Holzschn.-Illiistr., 

I   Karte,  9  Kärtchen  u.  i  Routen-  u.  Übersichtskärtchen.     XII-321  pag.    Wien. 

Hartleben     M.  5,40. 
Meyer's  ReisebUcher.   Deutsche  Alpen,    i.  Thl.   3.  Aufl.    Mit  17  Karten,  3  Plänen  u.  12 

Panoramen.    IV,  XII-339  pag.    Leipzig,  Bibliographisches  Institut.    M.  3,50.    ii. 
Mnddook,  J.  E.,    Pocket   guide   for  Geneva   and  Chamounix.     J.  £.  M.     Sectional 

guide  No.  i.     50  pag.     London,  Simpkin.     10  d.  12. 

Sohmidt's  ReisebUcher.  Schweiz,  Chamonix,  Veltlin,  italienische  Seen  u.  Mailand, 'sowie 

Eingangsrouten  aus  Deutschland  u.  Oesterreich.    Nach  Berlepsch's  Tode  umgearb. 

u.  verm.  7.  Aufl.    Mit  vielen  *  u.  -f*.  VIII-559  pag.  Zürich,  C.  Schmidt.    M.  5.    12. 
—   ReisebUcher.     Die  Gotthardbahn  und  die  Centralschweiz,  nebst  Italien.  Seen  und 

Mailand.     3.  Aufl.     151  pag.     Zürich,  Caesar  Schmidt.     Fr.  2,50.  16. 

Sohutzhütten  und  Unterktuiftsliätiser  in  den  Alpen.     M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V. 

1890.  No.  8. 

TratLtwein,  Th.,  Das  bairische  Hochland  und  das  angrenzende  Tirol  u.  Salzbarg, 
nebst  Salzkammergut.  5.  Aufl.  24*.  XII-2 3 9  pag.  Augsburg,  Lampart.  M.  3,50.   12. 

Tsohadi,  J.  von.  Der  Tourist  in  der  Schweiz  u.  dem  angrenzend.  Süd-Deutschland, 
Ober-Italien  u.  Savoyen.  31.,  neue  bearb.  Aufl.  Mit  vielen  *,  Gebirgsprofilen 
u.  Stadtplänen.     XLV-660  pag.     Zürich,  Orell  Füssli  &  Co.     M.  6,50.  12. 

Wolf^  Edler  von  Glanvell  Vict.,  Führer  durch  die  Pragser  Dolomiten.  XII-168  pag- 
Wien,  Lechner.     M.  3.  12. 

e,  Karten, 

Artazia's  Touristenkarten  der  österreichischen  Alpen,  i  :  1 30  000.  Gezeichnet  von 
R.  Maschek  sen.  Bearb.  und  mit  Distanzen  und  Tourentabelle  versehen  von 
J.  Meurer.  Blatt  VI — XI.  VI.  Nördliche  Oetzthaler  u.  Stubaier  Alpen,  nord- 
westl.  Kalkalpen  (7  pag.).  —  VII.  Zillerthaler  Alpen,  westl.  hohe  Tauem,  Riesen- 
ferner-Gruppe, Aachen-See  (13  pag.).  —  VIII.  Die  hohen  Tauern  vom  Ankogl 
bis  zum  Venediger  (13  pag.).  —  IX.  Sudliche  Oetzthaler  und  Ortler- Alpen,  Pre- 
sanella-Gruppe  (7  pag.).  —  X.  Dolomit-Alpen  (15  pag.).  —  XI.  Garda-See,  Ada- 
mella-Gruppe (3  pag.).    Lith.  u.  color.     Wien,  Artaria  &  Co.     M.  2,20.   gr.  fol. 

Becker,  F.,  Reliefkarte  der  Albiskette  vom  Uetliberg  bis  Albishom.  Chromolith. 
Zürich,  Hofer  &  Burger.   1889*     M.  3,60. 

Bemhaxd,  C,  Touristen-Karte  vom  bayerischen  Hochland,  Nordtirol  u.  Salzkammer- 
gut, zwischen  Bodensee  u.  Traunsee,  München  u.  Innsbruck,  nebst  Brennerbahn. 
I  :  500  000.     6.  Aufl.     Chromolith.     München,  Keller.     M.  i.  qn.  fol. 

Freytag,  G.,  Reise-  u.  Wandkarte  v.  Tirol,  Vorarlberg  u.  den  angrenzenden  llieilen 
V.  Bayern,  der  Schweiz  u.  Italien.  Mit  den  Anstiegrichtgn.  häufiger  bestiegener 
Bergspitzen.    i:35ocx>o.    Farbendr.  Wien,  G.  Freitag  &  Bemdt.  M.  3.     Imp.-fol, 

Handtke,  F.,  Specialkarte  v.  Tirol  u.  Salzburg,  i :  600  000.  7.  Aufl.  Farbendr. 
Glogau,  Flemming.     M.  1,50.  qu.  gr.  fol. 

Helm,  A.,  Sentis- Panorama.  Hrsg.  von  der  Section  St.  Gallen  des  schweizei  Alpen- 
clubs.   4.  Aufl.    8  Blatt  in  Farbendr.    St.  Gallen,  Huber  &  Co.    M.  4,40.    qu.  foL 

Leuzinger,  R.,  Reise-Relief-Karte  v.  Tirol,  SUdbayem  u.  Salzburg,  nebst  den  an- 
grenzenden Gebieten.  i  :  500  000.  Farbendr.  Augsburg,  Lamparfs  Alpiner 
Verlag.     M.  3.  qu.  gr.  fol. 

Mlohel,  Chr.,  Alpenkarte.  Westliches  Blatt:  Schweiz  mit  den  angrenzenden  Theilen 
von  Baden,  Württemberg.  Vorarlberg,  Italien,  Frankreich  u.  vom  Elsass.  x  :  600  00a 
2.  Ausg.     Kupferstich.     München,  J.  A.  Finsterlin.     M.  1,50.  qu.  fol 

— ,  Alpenkarte  vom  bayerischen  Hochlande,  Salzburg,  Nord-Tyrol,  nebst  Theilen  der 
angrenz.  Länder,     i  :  600  000.    9.  rev.  Ausg.    Kpfrst.    München,  J.  A.  Finsterlin. 

1891.  M.  I.  gr.  fol. 
Noe,  Fr.,  Geologische  Übersichtskarte  der  Alpen.    2  Bl.    1:1  000  000.    Mit  i  Heft 

Erläuterungen  v.  F.  Noe  u.  Vorwort  von  Ed.  Suess.     Wien,  Ed.  Hölzel.    fl- 6. 

Panorama  des  Schwarzensteingrundes,  aufgen.  oberhalb  d.  Berliner  Hütte.  Hrsg.  v. 
d.  Sect.  Berlin  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.    Photogravüre.    Berlin,  Raimund  Mitscher.    M.  5. 

Relief  der  Glockner- u.  Ankogel-Hochalpenspitzgruppe,  angefertigt  von  Paul  Ober- 
lercher.     M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V.   1890.   222. 

Slersted,  P.,  Skematisk  Oversigtskort  over  Alpeme.  1:833000.  2  Bl.  Christiania, 
Thaning  &  Appel.     k.  3,50. 


Schwelt.  519 

E.  Schweiz. 

a.  Landeskunde  und  Chorographie. 

Chaumont,  G.  de,  Un  mois  en  Suisse.  Voyage  au  Grand-Muveran.   96  pag.    Paris, 

Lecene  &  Oudin. 
Dnchosal,  M.,  Geographie  de  la  Suisse  et  generalites  sur  les  cinq  parties  du  monde. 

^mc  ed.    rey.    et    corr.,    augm.    d'une    carte    de    la    Suisse.     95  pag.     Gen^ve, 

R.  Burkhardt.     Fr.  o,go.  12. 

£lzixigre,  H.,  La  troisieme  annee  de  geographie.    Manuel-atlas  \  Tusage  des  classes 

primaires.    La  Suisse.  5*  IV- 54  pag.    Bern,  Schmid,  Francke  &  Co.    Fr.  1,50.    4. 
Favre«  L.,  Croquis  jurassiens.    lUustr^  <ic  55  vignettes  par  E.  Jeanmaire.   326  pag. 

Lausanne,  F.  Payot.     Fr.  4.  la. 

Fleiner,    A.,    Streifzttge  durch  Gebirg  und  Thal  Engelberg.     Unter  Mitwirkg.  von 

D.    Imfeid,     Strutz,     Cattani    u.    Billwiller.      ff.      226   pag.      Zürich, 

Hofer  &  Burger.     Fr.  5,50. 
Hauri,    J.,    Die  Landschaft  Davos.     Eröffnungsrede  bei  der  73.  Jahresversammlung 

der  Schweizer   Naturforsch.    Gesellschaft    in    Davos.      2g  pag.      Davos,    Hugo 

Richter.     Fr.  0,70. 
HngS^,  Lina  and  Stead,  Richard,  Switzerland  („Story  of  the  nation"  series  Vol.  26.). 

XXIV-430  pag.     London,  T.  Fisher  Unwin.  5  s. 
Lioetsolier»  H.,  Schweizer  Kur-Almanach.    Die  Kurorte,  Bäder  und  Heilquellen  der 

Schweiz.    Reise-Handbuch  f.  Kurgäste  und  Sommerfrischler,  sowie  unentbehrlich 

für  Ärzte.    Mit  einer  Bäderkarte  der  Schweiz,  sowie  200  Ansichten,  Panoramen 

und  Specialkarten.     10.  Aufl.     XLV-416  pag.     Zürich,  J.  A.  Preuss.     Fr.  4,50. 
Mag^enat»  J.,  Cours  de  geographie  de  la  Suisse  ä  l'usage  de  l'enseignement  secon- 

daire.     Nouv.  ed.     13g  pag.     Lausanne,  F^  Payot.     Fr.  1,25.  12. 

MiUinen,  Egbert  Frdr.  von,  Beiträge  zur  Heimathkunde  d.  Kant.  Bern  deutschen  Theils. 

Fortgesetzt    von    Wolfg.    Frdr.    v.    Mülinen.       5.    Heft:    Der    Oberaargau. 

Vin-26g  pag.     Bern,  Nydegger  &  Baumgart.     M.  3,50. 
Orts-Liexikoxi,  Schweizerisches.     3.  vollständig  umgearb.  u.  stark   verm.  Aufl.      In 

deutscher,  französ.  u.  italien.  Sprache.    Nach  amtlichen  Quellen  bearb.  In  5  Lfgn. 

I.  Lfg.  VIII-132  pag.     Bern,  Nydegger  &  Baumgart.     Fr.  2. 
Rost,  W.,  Aus  Solothum.     Mit  3  Abb.     Vom  Jura  zum  Schwarzwald.    7,  Heft  2. 
Schenker,  O.,  Aus  Alt-Rauracien.     Vom  Jura  zum  Schwarzwald.  7,  Heft  2. 

b.  Physische  Geographie» 

FaTre,    Emest,    et  Sohardt,    Hans,    Revue    g^ologique  suisse  pour  l'annee  igg9. 

Arch.  sc.  phys.  nat  (3)  23,  *35— ^55,  2g5— 322,  430—455. 
Oilliöron,  V.,  Notes  sur  l'achevement  de  la  premiere  carte  geologique  de  la  Suisse 

\  grande  echelle.     B.  S,  Beige  Geol.  3.  Mem.  iio — ng.    Pr.  verb.  172—176. 
Gutzwiller,    A.,    Beitrag   zur  Kenntniss    der  Tertiärbildungen    der   Umgebung  von 

Basel.     Verhandlungen  der  Naturforsch.  Gesellschaft  in  Basel  9.  Heft  i. 
JÖggi,    A.,    Die  Fluss-  u.  Gewässer-Korrektionen   seit   dem  Jahre  ig4g,    ausgeführt 

unter  Leitung  u.  mit  Unterstützung  der  «chweiz.  Eidgenossenschaft.     Zeitschrift 

für  schweizer.  Statistik  27,  Heft  i. 
liänge  der  Sohweizergrenze.     Nach  den  Angaben  des   eidgen.  Topographischen 

Bureaus  und  des  Schweiz.  Zolldepartements.     Zeitschr.  f.  Schweiz.  Stat.  26,  2go. 
HÜhlbergi  F.,  Die  geologischen  Verhältnisse  des  Bözberg-  und  Hauenstein-Tunnels 

und  des  projektirten  Schafmatt-Tunnels.    Mitt.  d.  Aargauischen  Naturf.  Gesellsch. 

igg9,  Heft  5.    . 
Netzliammer,  R.,  Über  schweizerische  Landesvermessung.      42  pag.     5  f.     Progr. 

Einsiedeln.  ig90.  4- 

Pdnok»  Le  double  plis  glaronais.     Arch.  sc.  phys.  nat.  (3)  24,  396 — 403. 
Riggenbach,  A,  Resultate  aus  112  jährigen  Gewitteraufzeichnungen  in  Basel.    Ver- 
handlungen der  Naturforschenden   Gesellschaft  in  Basel  27,  Heft  3. 
Rödiger,  F.,  Alp,  Wald,  Gewitter,  Hagel  I    Oder  die  Möglichkeit  einer  Verminderung 

der  Hagelgefahr  in  der  Schweiz.    Eine  kulturtechnische  Studie.     (Sonderdruck.) 

31  pag.     Aarau,  Ph.  Wirz-Christen.     M.  0,50. 
Schardt»  H.,  Etüde  geologique  sur  quelques  dep6ts  quaternaires  fossiliferes  du  Canton 

de  Vaud      Bull    Soc.  Vaud.  (3)  2ö,  79—98. 
Zeiuchr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  3G 


520  Specielle  Geographie. 

Stoffertt  A.,  Die  Bohrungen  in  der  Schweiz  auf  Steinkohlen  und  Steinsalz.  g6  pag. 

2  •.     Basel,  Sallmann  &  Bonacker.   1889.     Fr.   3. 

Stutz,   U.,    Das  Keuperbecken   am  Vierwaldstätter   See.     f.     Neues  Jahrb.  f.   Min- 

Geol.  1890.  II,  99 — 140. 

Turrettiili,  Th.,  Utilisation  des  forces  motrices  du  Rhdne  et  regularisation  du  Lac 

Leman.     Travaux  executes  par  la  ville  de  Geneve  sous   la  direction  de  Th.  T. 

Avec   26  ff,    7   color.   *   et   un   atlas   de  40  •    gr.  fol.      VIlI-279   ^*  XLVIII 

pag.     Geneve,  Bdle,  Lyon,  H.  Georg.     Mit  Atlas  M.  24.  gr.  4. 

c.  Biologische  Geographie, 

Am  Stein,  Q.,  Beiträge  zur  Mollusken-Fauna  Graubtindens.  Jahrb.  d.  Naturf.  Ges. 
GraubUndens  33,   3-34. 

Asper,  G.,  Die  Fische  der  Schweiz  u.  die  künstliche  Fischzucht.  Im  Auftrage  d. 
schweizer.  Departements  f.  Industrie  u.  Landwirthschaft  gemeinfasslich  dargestellt. 
Einleitung  v.  Prof.  Dr.  Theophil  Studer.  VI- 126  pag.  Bern,  Schmid, 
Francke  &  Co.     M.  2,40. 

Fatio,  V.,  Faune  des  vertebres  de  la  Suisse.  V.  Histoire  des  poissons.  2«  paxtie: 
Physostomes  (suite  et  fin),  Anacanthiens,  Chondrosteens,  Cyclostomes.  4  +,  ff. 
LXXX-576,   13  u.  13  pag.     Fr.  20. 

Fisoher,    Zweiter  Nachtrag   zum  Verzeichniss  der  Gefässpflanzen   des  Bemer  Ober 
landes.     Mitth.  Naturf.  Ges.  Bonn  1889* 

Fol,  H.,  Recueil  zoologique  suisse,  comprenant  Tembryologie,  l'anatomie  et  rhistologie 
comparee,  la  physiologie,  l'cthiologie,  la  Classification  des  animaux  virants  et 
fossiles.    Tome  V,  No.  2.    9  f.   pag.  151 — 310.    Geneve,  B41e,  Lyon,  H.  Georg. 

Franzoni,  A.,  Le  piante  fanerogame  della  Svizzera  insubrica,  enumerate  secondo 
il  metodo  decandollico.  Opera  postuma  ordinata  e  annotata  delDre  A.Lenticchio, 
con  note  ed  aggiunte  di  L.  Favrat.  Neue  Denkschrift  d,  AUg.  Schweiz.  Ges. 
f.  d.  ges.  Naturw:  25,  Abth.  2.    IV-256  pag.    Basel,  H.  Georg.    Fr^  12,50.       4. 

Q^taz,  A.,  Notes  araneolog^ques  sur  le  Pays  d'Enhaut.  Bull.  soc.  VsTUd.  (3)  25, 
60 — 65. 

Q-remli,  A ,  Neue  Beiträge  zur  Flora  der  Schweiz  V.  Heft.  II-84  pag.  I.  Die 
Gattung  Draba.  —  IL  Thlaspi.  —  III.  Viola.  —  IV.  Polygala.  —  V  Hieracimn.  — 
VI.  Mentha,  —  VII.  Verschiedenes.  —  VIII.  Nachtrag.  Aarau,  Wiri-Christen. 
M.  1.60. 

EÜllias,  Verzeichniss  der  Käfer  GraubUndens.  Beilage  zum  Jahresbericht  der  Natur- 
forschenden Gesellschaft  GraubUndens.  Neue  Folge.  33,  Bog.  1  —  3.  XXIV- 89 
u.  48  pag.  m.  I  Tab.     Chur,  Hitz.     M.  2,50. 

Mellmanii,  P ,  Die  geographische  Verbreitung  der  schweizer  Staphylinini.  Wissen- 
schaftliche Beilage  zum  Programm  der  t.  Stadt  Höheren  Bürgerschule,  Ostern 
1890.     34  pag,     Berlin,  R.  Gaertner's  Verlag  (H.  Heyfelder).     M.  i.  4. 

Studer,  B.,  jun.,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  schweizer.  Pilze,  a)  Wallis.  Mit  einem 
Nachtrag  von  E.  Fischer.    Mit  2  color.  f.    13  pag.    Bern,  K,  J.  Wyss.     Fr.  i. 

d,  Anthropogeographie  und  Statistik, 

Bewegrung,  Die,  der  Bevölkerung  in  der  Schweiz  im  J.  1 889«  Schweizerische  Sta» 
tistik,  hrsg.  vom  Statist.  Bureau  d.  eidgenöss*  Departements  d.  Innern.  79.  Lfg. 
39  pag-     Bern-Zürich,  Orell,  FUssli  Verl.     M.  2.  4. 

Blattner,  H.,  Ueber  die  Mundarten  des  Cantons  Aargau.  Grenzen,  Eintheilung, 
Phonetik.  Vocalismus  der  Schinznacherma.  Mit  i  color.  -Sprachenkarte.  Dis- 
sertation.    80  pag.     Leipzig,  Gustav  Fock.     Fr.  2,50. 

Dreifass,  J.,  Die  überseeische  Auswanderung  aus  der  Schweiz  im  Jahre  ig88*  Z.  f. 
schweizer.  Statistik  27,  Heft  3. 

Heierli,  J.,  Vorrömische  Giilber  im  Kanton  ZUrich.  Spuren  einer  römischen  An- 
siedelung in  Aesch,  Kanton  Ztirich.  f.  Anzeiger  f.  Schweiz.  Alterthumskandc 
23,  290—297,  316 — 319. 

Hnnziker,  J.,  Das  rhätoromanische  Haus  in  der  Schweiz,  ff.  Z.  f.  Etfan.  22, 
(320—327). 

Messikommer,  H.,  Einige  alte  Volkssitten  und  Volksgebräuche  aus  dem  Kanton 
ZUrich.     Ausland  33,  239 — 240. 

— ,    J.,  Pfahlbauten  im  Greifensee.     Ausland  63,   439. 


Schweiz  521 

e.  Reiseführer. 

Beanobamp-Striokland,  F.  de,  Engadine  —  a  guide  to  the  district.  With 
axticles  by  John  A.  Sym'onds,  Mrs.  Main  and  oth'ers.  *.  London,  Sampson 
Low.     5  s.  i6. 

Cerösole,  AI  fr.,  Zermatt  et  ses  environs,  description,  histoire  et  legendes.    Avec  a*, 

56  ff,    panoramas  et  vues,    dont  40  ont  ete  prises  dans  la  haute  montagne  par 

.  M.  M.  Vict.  Sella  du  C.  A.  L  et  X.  Imfeid,  ingenieur,   du  C.  A.  S.,  et  re- 

produites  d'apres  les  photographies  originales,    go  pag.    Zürich,  Preuss.     M.  3. 

— ,    Deutsche  Ausgabe.     g2  pag.     M.  3. 

Koöh  von  Bemeok,  M.,  Rundreisen  in  der  Schweiz  (von  g  bis  60  Tagen), 
g.  Aufl.  von  „In  30  Tagen  durch  die  Schweiz".  Mit  Stadtplänen  u.  i  *. 
XVI-VII-3gi  pag.     München,  Otto  Weihrauch.     M.  3.50.  11. 

Loetsober,  H.  M.  D.,  Handbook  for  the  health  resorts  of  Switzerland.  Containing 
füll  Information  for  the  physician,  the  healthseeker  and  the'  traveller  as  to  all 
the  baths,  climalic  stations,  Springs  and  watering  places  of  Switzerland.  With 
an  accurate  map,  showing  the  location  and  mode  of  access  to  the  said  resorts, 
also  125  views,  panoramas  and  special  maps  of  Switzerland.  4.  ed.  XXXVIII- 
31  z  pag.     Zürich,  Preuss.     M.  2,50. 

MaiUardy  A.,  La  Suisse  circulaire:  Bern,  Interlaken,  Lucerne,  Beifort.  Impressions 
d'nn  touriste.     Paris,  L.  Sauvaitre.     Fr.  2.  16. 

Meyer's  Reisebttcher:  Schweiz.  12.  Aufl.  Mit  21*,  g  Plänen  u.  27ff.  XII- 3 g4  pag. 
Leipzig,  Bibliograph.  Institut.     M.  5.  12. 

Muddookt  J.  £.,  Guide  to  Switzerland.  With  g  maps,  5  plans,  3  panor.  and  1 1  ff. 
Special  articles  on  glaciers,  avalanches,  mountaineering,  the  moths  and  butter. 
flies,  the  hoteis,  the  dress  to  wcar,  guides,  the  baths  and  Springs.  9dl  year  of 
publication.   gth  ed.  rev.  and  corr.  to  date.  412  pag.  Geneva,  H.  Georg.    M.  6.     12. 

— ,  The  J.  E.  M.  guide  to  Switzerland.  London ,  Simpkin ,  Marshall  and  Co- 
4  s«  6  d. 

— ,    Guide  to  Davos  Platz.     London,  Simpkin,  Marshall  and  Co.     2  s.  6  d. 

Fraotioal  Swiss  gruide.     New  ed.'  London,  Paul.     2  s.  6  d.  12. 

Preuss*  Illustr.  Wanderbuch  der  Central-Schweiz  bis  Ober-Italien.  Special-Führer 
für  Touristen,  Kurgäste  und  Sommerfrischler.  Bearb.  von  C.  Thomann.  Mit 
ca.  500  Illustr.,  Panoramen,  Karten  u.  Plänen.  XXXVII-6ig  pag.  Zürich,  J.  A. 
Preuss.    Fr.  4,50.  12. 

Sohmidt's  Reisebücher.  A  travers  la  Suisse  en  30  jours.  Voyages  circulaires  dans 
les  parties  les  plus  interessantes.  Avec  des  panoramas,  des  plans  de  villes  et 
une  carte  de  la  Suisse.    Vn-3go  pag.     Zürich,  C.  Schmidt.     M.  3,20.  12. 

Ward  and  Look's  Pictorial  guide  to  Switzerland.  ff.   London,  Ward  and  Lock,    i  s. 

f,  Karten, 

Baltzer,  Carte  geologique  des  environs  de  Berne  au  25  ooome,    Arch.  sc.  phys.  nat. 

(3)  24,  407— 490- 
Becker,  F.,  Reliefkarte  der  Albiskette  vom  Uetliberg  bis  Albishorn.    Entworfen  u. 

bearb.    nach    den    neusten    eidg.    Aufnahmen    mit    Nachträgen    Igg9.     Colorirt. 

1 :  25  000.     Zürich,  Hof  er  &  Burger.     Fr.  4.  fol 

Borel  et  Latour,  L.,    Carte  murale  du  canton  de  Neuchätel  en  4  feuilles,    echelle 

de  1 :  50  000.     Paris,  Dufr^noy. 
— ,    Carte    du    canton    de    Neuchdtel,    revue    et    completee    par    A.   Bellenot    et 

C.  Knapp.   1:50000.    4  Blatt.     Neuchdtel,  Delachause  &  Niestle.     Fr.  10. 
Eisenbahnkarte,  Offizielle,  der  Schweiz,  ig90.    1:250000.    4  Blatt.    Befn,  Eidg. 

Topogr.  Bureau.     Fr.  g.  Imp.-fol. 

—     der    Schweiz,    mit  Angabe    sämmtlicher  Stationen,    i  :  700  000.     Zürich,    Orell, 

Füssli  &  Co.     Fr.  0,60.  fol. 

Ghräf,  C,  Karte  der  Schweiz,  i  :  600  000.  Neue  Ausgabe.  Farbendr.  u.  color.   Zürich, 

C.  Schmidt.     M.  z.  qu.  gr.  fol. 

Ijenzin^er,  R.,    Reise-Reliefkarte  der   Schweiz.     1:530000.     Farbendruck.     Bern, 

Schmid,  Francke  &  Co.     M.  5.  Imp.-fol. 

36* 


522  Specielle  Geographie. 

Mengold,  J.  W.,  Karte  des  Kantons  Graubünden,  reducirt  nach  Dufour's  topograplL 
Atlas  der  Schweiz.  Stich  der  topograph.  Anstalt  von  H.  Müllhaupt  &  Sohn 
in  Bern.  5.  Aufl.,  von  Held  revidirt.  1:250000.  Giur,  Hitz'sche  Buchh. 
Fr.  3,50.  Imp.-fol. 

Säntisgebiet.  Überdruck-Ausgabe  aus  dem  topographischen  Atlas  der  Schweiz. 
I  :  25  000.     Bern,  Schmidt  &  Francke.     Fr.  3,30.  Imp.-fol 

Topogfaphisoher  Atlas  der  Schweiz,  im  Maassstab  der  Originalaufnahmen  i:  25000 
nach  dem  Bundesgesetze  vom  ig.  Dez.  ig6g  durch  das  eidg.  Stabsbureau,  unter 
der  Direktion  von  Oberst  Siegfried  veröffentlicht.  34.  Lief.  No.  202:  Rothen- 
burg, 208:  Weggis,  247:  Schännis,  249:  Bilten,  357:  Säles,  359:  Vaulruz, 
363:  Charmey,  438:  Lausanne,  438^'':  Ouchy,  464:  Vevey,  466:  BouTcret, 
501:  Simplon.  36.  Lief.  No.  183:  Sursee,  185:  Buttisholz,  238:  Schwendi, 
240:  Säntis,  243:  Lachen,  245:  Einsiedeln,  324:  Estavayer,  326:  LuUy,  369: 
Hohmatt,  371:  Trüb,  402:  Vättis,  455:  Chdtel  St.-Denis.  36.  Lief.  No.  igi: 
Altishofen,  184:  Willisau,  [98:  Hergiswil,  258:  Sattel,  304:  Echallens,  306: 
Cheseaux,  311:  Villars,  325:  St.  Aubin,  341:  Chatonnaye,  342:  Lucens,  440: 
CuUy,  454:  Oron.    Bern,  Eidgenöss  Topogr.  Bureau.  1889/90.    k  Bl.  M.  0,80. 

Vogelsoliaakarte  der  Schweiz.  Blatt  6:  Zürich  und  Umgebung.  Blatt  12:  Glarus 
—  Ragaz  —  Chur.  Farbendruck.   Zürich,  Orell,  Füssli  &  Co.  ä  Fr.  1,50.   qu.  fol. 

Ziegler,  J.  M.,  2.  Wandkarte  der  Schweiz,  t  :  200  000.  8  Blatt.  Neue  rev.  Ausg. 
Farbendruck.     Zürich,  J.  Wurster  &  Co.     Fr.  12.  gr.  foL 

F.  Frankreich. 

a.  Landeskunde  und  Chorographie, 
Armaignao,  H.,  Les  Cevennes  et  la  region  des  Gausses.    B.  S.  G^ogr.  G  Bordeaux 

13,  361—385. 
Barron,  Louis,  La  Seine.    Avec  160  dessins  de  A.  Chapou.    Paris,  Laurens,    Fr.  13. 
Bertall,  Les  plages  de  France.     Manche,  Ocean,  Mediterranee.    ff.     Fr.  lo. 
Bi6law8ki,  J.  B.  M.,  Recits  d'un  touriste  auvergnat.    465  pag.    52ff.    Issoire,  Ca&rd. 
Boaohot,  H.,  La  Franche-Comte.    IV-  460  pa^^.  ff.  Paris,  impr.  Plön,  Nourrit  &  Co. 

Fr.  60.  .  4. 

Boy6,  C,  Le  Var.    120  pag.     Lille,  Danel.  1889. 
Branet,  V.,  Voyage  circulaire  de  Grenoble  h  Briangon,  vallee  du  Drac  &c.   100  pag. 

Grenoble,  Gratier.  11. 

Gantinean,  E.,    Le  mont  et  la  ville  de  Cassel,   le  mont  des  Recollets  et  Oxelaere. 

B.  S.  Geogr.  Lille  13,  147  -  164. 
Cazes,  E.,    La  Provence  et  les  Provengaux.     242  pag.    ff.     Paris,  Gedalge  Jeunc. 
Olapar^de,  Arthur  de,   Champery,   le  val  d'Illiez  et  Morgins.     2«  edition  revue  et 

augmentee.     Fr.  2,50.  12. 

Crozals,  J.  de,  La  France,  Anthologie  geographique.   431  pag.    ft  *•    Paris,  Dela- 

grave.     Fr.  3,50.  18« 

Davies,  G.  Ch.,   u.  Mrs.  Brongliall,    Our  home  in  Aveyron.     260  pag.     London, 

Blackwood.     15  sh. 
Debauve,  A.,    et  Roussel,  E.,    Histoire    et  description  du  departement  de  l'Oise. 

Canton  de  Clermont.    248  pag.  *  ff.     Paris,  impr.  Marpon  et  Flammarion. 
Departement    des  Yosges,    description,    histoire,    statistique,    public    par  Leon 

Louis.     T.  3:   Zoologie,  par  Becher  etc.,  Geologie  par  Ch.  Velain,  Minera- 
logie par  Kampmann.  390  pag.    T.  4:  Population  par  Lietard  etc.  pag.249 

— 714.     Epinal,  impr.  Burg. 
Dufresne,  Ed«,  Une  excursion  dans  la  Savoie  du  sud.    La  Rhdne  du  Fort-de-r&1(z>e 

au  fort  de  Pierre-Chitel.    Le  Globe  29,  26—48. 
Dnpin  de  St.  Andr6,  L'Aigonal  et  les  Causses.    Rev.  S.  Geogr.  Toufs  7,  208 -«!<)• 
Engelnstedt,  W.  von,  Die  französische  Ostgrenze   und   ihre  Vertheidigung.     Eine 

militärgeographische  Studie.     Globus  58,  289 — 291,  305 — 313. 
SiSCoffier,  H.,  Voyage  autour  du  viaduct  de  Nogent-sur- Marne.     257  pag.     Paris, 

Marpon  &  Flammarion.  1889*     Fr.  3,50.  i8* 

Fol,  Herrmann,  Le  tour  de  la  Corse  par  mer.     Rev.  scient.  46,  144—147. 
Fortier,  Charles,  Le  departement  de  TEure  k  l'expositlon  universelle  de  1889.  37iP*S* 

Evreux,  imp.  Herissey. 


Frankreich.  523 

Qirard,  B.,  La  Bretagne  maritime.     Rochefort  sur  Mer. 

Gfrand  Enoyolop^die,  Cher,  Charente,  Charente-Inferieure.    10.    Paris,  Lamirault. 

Qr^goirey  C,  Une  excursion   dans  la  vallee  de  rAumance,  AUier.     123  pag.     ff. 

Moulins,  impr.  Auclaire.  1889* 
Qn^lon,  P.  F.,  VoUore  et  ses  environs.    454  pag.  *.  6  f.    Clermont-Ferrand,  Bellet. 

Fr.  IG. 
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et  economique.     ff.     Vni-672  pag.     Paris,  Poussielgue. 
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Lie  JAmouain,   Notices  scientifiques ,   historiques,   economiques.     ff.     *.     480  pag, 

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— ,  Tout  autour  de  Paris,  promenades  et  excursions  dans  le  departement  de  la  Seine. 

344  pag.     fj-.     2  panoram.     5  *.     Paris,  lib.  Hennuyer.    Fr.  7,50.  i6. 

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Paysages  et  Montimenta  du  Poitou.    Livre  156—162,  170  -  174. 
Pig^onneau,  H.,  Geographie  physique,  politique  et  economique  de  la  France.  5«  ed. 

ff.     524  pag.      Cours    complet    h,   l'usage  de  Tenseignement  secondaire  special. 

4«  annee.     Paris,  Vc  Belin  et  fils. 
Poirot,  Petite  geographie  du  dep.   des  Vosges,   k  Tusages   des   ecoles  primaires.    *. 

54  V^'     £pinal,  Busy.     Fr.  0,40.  16. 

QnelUen,  N.,  La  bretagne  Armoricaine.     5  *.     Paris,  Maissonneuve.     Fr.  3. 
Radlgnet^  Lionel,  Un  Bureau  central  geographique  (en  France).     Nouvelle   Revue 

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Ayme»  Geographie  du  departement  du  Var.    £tude  physiquei  historique,  administrative, 
agricole,  industrielle  et  commerciale.  *.  Paris,  Guerin    4  pag.  d  2  col.    fr.  0,50.   4, 
Barreatl,  H.,  Geogr.  du  depart.  de  la  Vienne.         „  „  «0,50.    „ 

B^Oliet^  £.,  »       »         »     <li>  Gers.     ,  ^  „  .,  0,30.    „ 


524  Spccielle  Geographie. 

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des  Landes, 
de  la  Mayenne. 
de  la  Dordogne. 
de  la  Marne, 
des  Vosges, 
de  la  Dröme. 
du  eher, 
du  Pas-de-Calais. 
de  la  Manche, 
de  l'Aube. 
dela  Haute-Sa6ne. 
de  rOise. 
4u  Rh6ne. 
d'Indre-et-Loire. 
de  la  Vendee. 
de  Seine-et-Marne. 
de  Vaucluse. 
de  Meurthe-et-Moselle. 
du  Finistere. 
de  l'Ain. 
du  Morbihan. 
du  Nord, 
de  rOme. 
de  Loire-et-Cher. 
de  Sadne-et-Loire. 
de  TAisne. 
de  Maine-et-Loire. 
du  Tarn. 

Joanne,  Adolphe,  Geographie  du  departement  de  la  Somme.  6«  ed.  64  pag.  11  f. 
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des  Deux-Sevres.  4c  ed.  56  pag.  la  f.  *.  —  do.  do.  de  Seine-et-Marne.  6«  ed. 
64  pag.  13  t.  *.  —  do.  do.  des  Hautes  -  Pyrenecs.  4«  ed.  7a  pag.  14  f.  •.  — 
do.  do.  du  Lot.  59  pag.  8  f*  *•  —  ^°*  ^^'  ^^  CAtes-de-Nord.  4«  ed.  64  pag. 
10  f.  ♦.  —  do.  do.  de  Seine- et -Oise.  7«  ed.  64  pag.  16  f.  *.  —  do.  do.  des 
Basses- Alpes.  40  ed.  55  pag.  10  f.  *.  —  do.  do.  du  Doubs.  4«  ed.  71  pag. 
13  f.  *.  —  do.  do.  des  Vosges.  8*  ed.  76  pag.  16  f.  *.  —  do.  do.  de  l'Ain. 
6«  ed.  63  pag.  11  f.  •  —  do.  do.  Haute  Savoie.  5«  ed.  64  pag.  19  f.  *.  — 
do.  do.  de  la  Gironde.  6«  ed.  7a  pag.  *.  f^-.  —  do.  do.  de  la  Savoie.  5«  ed. 
64  pag.  •.  tf.  —  do.  do.  de  l'Eure.  4c  ed.  79  pag.  *.  f-f*.  —  do.  do.  du  Puy- 
de  D6me.    7«  ed.    y%  pag.   *.     Paris,  Hachette.     a  fr.  i.  12. 

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Bonneferme,  €., 

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Gharpentier,  M. 

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Ghanssade,  M., 

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Frankreich«  525 

Soistel,  A.,    Note  sur  les  travertins  tertiaires  ä  vegetaux   de  Douvres  (Ain).     B.  S. 

GeoL  de  France  (3)  18,  337 — 341. 
Bonneau,    J.>    Compte  rendu  d'une    excursion    geologique    faite    en   Auvergne  les 

23 — 25  mars  1S90  sous  la  direction  de  M.  Boule,  professeur  de  geologie.   (Extr. 

du  B.  mens,  de  l'ac.  de  Clermont  1890.) 
Beule,   Marcellin,   Sur  les  alluvions  quaternaires   ä  silex   tailles    d'Aurillac  (Cantal). 

B.  S.  Philomatique  Paris  (8)  1,  87 — 90. 
— ,  La   caverne  de  Malarnaud   pres  Montseron  (Ariege).      B.  S.  Philomatique  Paris 

(8)  1,  83—87.  , 
— ,  Succession  des  eruptions   volcaniques   dans   le  Velay.      B.  S.  geol.  de  France  (3) 

18,  174 — 176. 
— ,  Les  eruptions  basaltiques  de  la  vallce  de   l'AUier.     C.  R.  Ac.  Paris  111,  69 — 71. 
Bonrgfeat,  Observations  sur  la  structure  de  quelques  dep6ts  fcrrugineux  des  terrains 

secondaires  (Jura).     C.  R.  Ac.  Paris  HO,  1085 — 1086. 
BoUTBault,   Henri,   Composition  de  quelques   roches  du  nord  de  la  France.     C.  R. 

Ac.  Paris  110,  733 — 735. 
Bureau,    Louis,  Excursion   geologique   de  Chalonnes  a  Montjean  (Maine  et  Loire). 

lapag.  f.  Angers,  Germain  et  Grassin.   (Extr.:  B. S.d'etudes  scient.  d' Angers  1889-) 
Carez,  L.,  Note  sur  Texistence  des  phenomenes  de  recouvrement  dans  les  Pyrenees 

de  l'Aude.     Bulletin  des  Services  de  la  carte  geologique  de  la  France.     No.  3. 

Paris  1889/90.     Fr.  1,25.  4. 

Camot,  Ad.,  Sur  les  eaux  minerales  de  Cransac.    Ann.  d.  mines  (8)  17,  282—286. 
Cayeuz,   L.,  Coup  d'oeil  sur   la  composition  du  Cretace  des  environs  de  Peronne. 

Ann.  S.  Geol.  Nord,  17,  227—245. 
— ,    Memoire    sur   la  craie  grise  du  Nord  de  la  France.     Ann.  S.  Geol.  Nord  17, 

105^ — 151. 
— ,  Ondulations    de  la  craie   de  la  feuille    de  Cambrai  et  rapports    de  la  structure 

ondulee  avec  le  Systeme  hydrographique  de  cette  carte.    *,    Ann.  S.  Geol.  Nord 

17,  71—104. 
Caziot,  Etudes  sur  la  formation  tertiaire  de  la  region  Theziers-Vacquieres  (Gard). 

B.  S.  Geol.  de  France  (3)  18,  343 — 350. 
— ,  Etüde  stratigraphique  et  nouvelle  recherche  sur  les  moUusques  du  terrain  lacustre 

inferieur  de  Provence  (Danien).     ff.     B.  S.  Geol.  de  France  (3)  18,   223 — 228. 
Collot,    Description    du  Terrain    cretace    dans  un  partie  de  la  Basse-Provence  (2). 

B.  S.  Geol.  de  France  (3)  18,  49 — 102. 
CUTier,  F.,    Notice  geologique  sur  le  souterrain  de  Caluire  (Rh6ne).    f.     5  z  pag. 

Lyon,  imp.  Pitrat  aine. 
Davy,  L.,  Decouverte  de  fossiles  du  Miocene  superieur  dans  les  sables  rouges  de  la 

Foret  du  Gdvre  (Loire-Inferieure).    ff.    B.  S.  Geol.  de  France  (3)  18,  632 — 640. 
Delafond,    Note  sur  les   terrains  d'alluvions  des  environs    de  Lyon.      Bulletin  des 

Services  de   la  carte  geologique   de  la  France  et  des  topographies  souterraines. 

No.  2.     Paris,  1889/90.     Fr.  1,25. 
— ,  Etüde  des  gites  mineraux  de  la  France,    Bassin    houiller   et  permier  d'Autun  et 

d'J^pinac.  Fase.  i.    avec  une  carte    geologique,    1:40000,    par    Michel  Levy, 

Delafond  et  Renault.     Paris,  Baudry.   1889*     Fr.  12.  4. 

Delebeoque,  A.,  Sondages  du  lac  d'Annecy.    Arch.  sc.  phys.  nat.  (3)  24,  403 — 404. 
Dep^ret,    Ch.   et  Leenhardt,  V.,  Sur  l'^e  des  sables  et  argiles  bigarres  du  Sud- 

Est.     C.  R.  Ac.  Paris  111,  893—895. 
— ,   Notes  stratigraphiques  sur  le  bassin  tertiaire   de  Marseille.     Bulletin  des  Services 

de  la  carte  geologique  de  la  France.    No.  5.     Paris  1889/90.     Fr.  1,50. 
— ,   Note  sur  Tage  miocene    superieur    des    limons  k  Hipparion    du  Mont  Leberon. 

B.  S.  Geol.  de  France  (3)  18,  103—106. 
Dollfns,    G.,    et  Ramond,   G.,    Notes   de   geologie  parisienne.     Le   chemin  de  fer 

des  Moulineaux.     Rennes-Paris,  Oberthur. 
Dormoy,  A.,  La  basse  Seine.     B.  S.  Geogr.  C.  Havre  1890,  257 — 276. 
Dubois,  £.,  La  Vallee  de  la  Scarpe:    sa  Situation  geographique,    son  dessechement 

(1677 — 1889)«     79  pag.     *•     Marchiennes,  impr.  Peccatte.  1889. 
Dnlignon-Desgranges,  Les  dunes  de  Gascogne,  le  bassin  d'Arcachon  et  le  baron 

de  Charleroix -Villers.      B.  S.  Geogr.  C.  Bordeaux  (2)  13,  411—458,  473  — 50c, 

505-  516. 


526  Specielle  Geographie. 

Dnrögnei    £.,    Sur    la    distinction    de    deux    ages    dans  la  formation  des  dunes  de 

Gascogne.     C.  R.  Ac.  Paris  111,  1006 — g. 
Btudes    sur    le    terrain    hoailler    de   Conunestry.      Atlas    de  1.   Soc.   de  l'industric 

xnin^rale.     Saint-Etienne  (3)  4,  2  livr. 
Fabre,  G.,  Le  Permien  dans  l'Aveyron,  le  Lozere,  le  Gard  et  l'Ardeche.  B.  S.  G«ol. 

de  France  {3)  18,  18 — 27- 
Font^S,  La  Neste  du  Louron.     B.  S.  Geogr.  Toulouse  9*  136—142. 
Foiiqil6,  Le  plateau  centrale  de  la  France.     Rev.  scientif.  46,  545"  552. 
Fovllle,  de,  Superficies  territoriale.     R.  Geogr.  Internat.  16,  6—8. 
FrOBBdütdf    Ch.  L.,    Sur  les   roch  es  metamorphiques    de  Pouzac  (Hautes-Pyrenee^). 

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Glangeand,  Th.,  Une  excursion  geologique  en  Auvergne.  22  pag.   Clermont-Ferrand, 

impr.  Mont-Louis.     (Extr. :  d.  1.  Revue  d' Auvergne.) 
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Louis. 
Jaqnot  et  Willm,    Revision    de  l'Annuaire   des  eaux  minerales  de  France,  notices 

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Julien,    A.,    Resultats    geniraüx    d'une    etude  d'ensemble    du  carbonifere  marin  du 

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Kraus,  Franz,  Karstforschungen  in  Frankreich.     Globus  68,  12—13.    Vexgl.  £.  A. 

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(Hautes-Pyrönees)  et  sur  la  transformation  en  dipyre  du  feldspath  de  la  röche 
ophitique  du  meme  gisement.     C.  R.  Ac.  Paris  HO,   loii — 1013. 

— ,  Description  des  syenites  ncphiliniques  de  Pouzac  ( Hautes-Pyren^es)  et  de  Montreal 
(Canada)  et  de  leurs  phenomenes  de  contact.    "{"j*.     4  f.     B.  S.  Geol,  de  France 

(3)  18,  5"—558- 
— ,    Sur  une  röche  Eruptive  de  l'Ariege  et  sur   la   transformation   des   feldspaths  en 
wernöritc.     C.  R.  Ac.  Paris  111,  803  —  806. 

Ladriöre ,    J. ,    Les    alluvions    recentes    ä    Quievrechain.      Ann.  S.  Geol.  Nord  17, 

198—200. 
— ,    Resultats  de   deux  sondages  executes  ä  Marquette  et  ä  La  Madeleine.     Ann.  S. 

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Lalesque,  F.,    Le    climat    d'Arcachou    etudie    ä  l'aide    des    appareils  enregistreurs. 

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— ,    Correlation  entre  les  diaclases  et  les  rideaux  des  environs  de  DouUens  (France). 

C.  R.  Ac.  Paris  111,  73—74. 
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Maillard,  G.,  Notions  de  geologie  elementaire,  appliqu^es  ä  la  Haute  Savoye  (Fau- 

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— ,    Note  sur  la  geologie  des  environs  d' Annecy,    La  Roche,    Bonneville,    et    de    la 

region  comprise  entre  Le  Buet  et  Sallanches  (Haute-Savoie).   Bulletin  des  Services 

de  la  carte  geologique  de  la  France.    No.  6.     Paris  1889/90.     Fr.  5,25. 
Martel,  JE.  A.,    Les  eaux  souterraines  des  Gausses.     Deuxieme  campagne  1889«    tt< 

La  Nature  18,  I.  198 — 203. 
— ,    Exploration  des  abfmes  des  Gausses.     Ann.  Glub  alpin  frangais  6,  100 — 144. 
—    Sous    terre  (2^  campagne  1889)*     Exploration    des  abimes  des  Gausses.     Riviere 

souterraine  du  GoufFre  de  Padirac.     B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  19 — 42. 
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meteor.  intern.  Paris  18891  123 — 128. 
— ,    Note    sur   la  Service  de  la  prevision  des  crues  dans  la  Loire  centrale.     Ann.  d. 

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Mnnier-Chalmas,    I.  Sur  les  formations  gypseuses  du  bassin  de  Paris,    II.  Sur  les 

depots  silicieux  qiii  ont  remplace  le  gypse.     G.  R.  Ac.  Paris  110,  663—667. 
— ,    I>iscordance  entre    les    sables    de   Guise    et  le  calcaire  grossier  inferieur.     B.  S. 

Geol.  de  France  (3)  18,  18. 
Nivellement   g6zi6ral    de    la    France.     Notice.     71  pag.   mit   Fig.     Paris,    Impr. 

Nationale.  1889. 
No4,  G.  de  la,  Note  sur  la  geographie  ancienne  de  l'embouchure  de  la  Loire.    Bull. 

Geogr.  histor.  et  descr.  1889}  20—30. 
Pioard,  Theodor,    Resume  descriptif  de  la  geologie  du  Gard.     (Extr.  B.  S.  d'etude 

d.  sc.  nat.  de  NJmes  1889*)    170  pag.     Nimes,  Gatelan. 
Regelspergher,  Gustave,    La  vallee  de  Poneytrenous  et  le  col  de  Ghabarron.     La 

Geographie  Ille  annee  No.  94. 
Resnltate    der    meteorologischen  Beobachtungen    auf   dem  Puy  de  D6me    und    zu 

Clermont.     Met  .Z.  7,  393. 
R68Um6  descriptif  de  la  geologie  du  Gard.    Les  combustibles  mineraux.    B.  S.  Sc. 

naturelles  Nfmes  1890.? 
Riclie,  Attale,    Note  sur  le  Systeme  oolithique  inferieur  du  Jura  meridional.     B.  S. 

Geol.  de  France  (3)  18,   109—136. 
Rouville.  P.  G.  de,  Note  sur  le  Paleozoüque  de  l'Herault.    B.  S.  Geol.  de  France 

(3)  18,  8—13.    Vergl.  Reponse  ä  la  note  von  J.  Bergeron,  dto.  13 — 18. 
— ,    u.  VignieP,  M.,  Explication  de  la  carte  geologique  de  l'Aude.  254  pag.    Mont- 
pellier, impr.  Boehm.  1889- 
Rozety  A.,  Essai  sur  la  climatologie  de  Toulon.    23  pag.     Paris. 
Sahtlt,  F.,    Gomparaii^on  des  climats  du  midi  et  du  sud-ouest  de  la  France.     Com- 

munication  faite  au  congres  des  soc.  savantes  a  la  Sorbonne  en  i889>    Suivi  de: 


528  Specielle  Geographie. 

L'hiver  a  Montpellier,  etude  comparee  des  froids  surveDus  en  1888  et  en  1889- 
100  pag.  Montpellier.  —  Vergl.:  B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  100 — 106, 
230-235. 

Sarran  d' Allard,  de,  Geologie  de  la  ligne  ferree  d'Alais  au  Rh6ne.  B.  S.  Geol. 
de  France  (3)  18,  267 — 208. 

Sayn,  G.,  Note  sur  le  Barremieu  de  Cobonne  (Dr6me).  B.  S.  Geol.  de  France  (3) 
18,  230-234. 

Service  hydrometrique  du  bassin  de  la  Seine.  Obsörv.  sur  les  cours  d'eao  et 
la  pluie  centralisees  pendant  l'annee  i888«  Par  G.  Lemoine  et  Babinet. 
65  P^'  7  t'     P^is  1889. 

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Stirmp,  Mark,  Hydrology  of  the  causses  of  Languedoc;  the  gorges  of  the  Tarn, 
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Tennier,  Etude  sur  le  massif  cristallin  du  Mont-Pilat,  sur  la  bordure  Orientale  du 
plateau  central,  entre  Vienne  et  Saint -Vallier,  et  sur  la  Prolongation  des  pU» 
synclinaux  houillers  de  Saint -Etienne  et  Vienne.  Bulletin  des  Services  de  la 
carte  geologique  de  la  France    et  des  topographies  souterraines.     No.  i.     Paris 

1889/90-,  Fr- 3.75- 
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HO,  730-733- 
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56-59. 
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ViUenolsy,    Cosseron    de,    Les    puits    du    Fort  Barrault.    ff,     La  Nature  18,   II, 

278—279. 
Vir^,  Armand,  La  vallee  du  Lunain  Qfonne).  Gouffres  et  fontaines.  ff.    La  Nature 

18,  II,  115— 119. 

c.  Biologische  Geographie, 

Angot,  Alfred,  Etude  sur  la  marche  des  phenomenes  de  la  Vegetation  et  la  migration 

des  oiseaux  en  France  pendant  les  annees  1886  et  i887'  7  t*  Ann.  Bureaa  Central 

Meteor,  de  France,  B.  83  —  13*. 
Bonvet,  G.,  Les  Rubus  de  l'Anjou.    Essai  d'une  revision  synthetique.    B.  S.  d*etud 

scient.  d' Angers  18,  105 — 174. 
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Mlgont,  A.,    Flore  du  departement  de  l'AUier  et    des  cantons  voisins.     Description 

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XXX VI- 5 09  pag.     Moulins,  imp.  Fudez  freres.     Fr.  10. 


Frankreich.  529 

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P6rez,  J.}    Snr  la  faune  apidologique  du  sud-ouest  de  la  France.     C.  R.  Ac.  Paris 

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Marbeau,  lidouard,  La  depopulation  de  la  France.     Rev.  Frang.  12,  IT,  733  -737. 
Hioliel,  E.,  Canal  de  la  Vesuble.    24  pag.    Nizza,  Ventre.  1889. 


530  Specielle  Geqgfaphie. 

Mine,  Albert,    Statistique  du  mouvement  commerciale  et  maritime  du  port  de  Don- 
•   kerque  avec  la  Republique  Argentine  pendant  l'annee  i889>    B.  S.  Geogr.  LiQe 

14»  352—361. 
Mlnistöre  des  Travaux  publics.  Etat  itineraire  des  routes  nationales,  a  Bde.  252  pag. 

und  Atlas  90*.     Paris,  Baudry.  1889. 
Muzy,  J.,  Notice  sur  la  region  industrielle  arrosee  par  la  Füre,  la  Morge  et  l'Ainan. 

35  P^*    Voiron,  imp.  Barati  er.  1889* 
Notes    et   renseignements    statistiques  sur  le  departement  d'Indre  et  Loire.    R. 

Geogr.  Tours  7,  126  —  133. 
Radi^ety  Lionel,  Paris  port  de  mer.    *.     R.  Fran^.  12,  385 — 395- 
S^billot,  A.,    Paris    port  de  mer.     Le    canal    maritime    de  Paris.     Projet  de  ctnal 

d'un  seul  bief  par  le  plateau  parisien-normand.    16  pag.  *.    Paris,  imp.  Ethiou- 

Perou.  .  4. 

Statistique    de   Tindustrie  minerale  de  la  France.     Ann.  d.  mines  (8)  18,  47—55- 
—      de    la    navigation    interieure.     Nomenclature    et    conditions    de    navigabilite  de» 

fleuves,  rivieres  et  canaux  1887.    568  pag.   2*.    Paris,  Imp.  Nationale.    Fr.  6.  4. 
Torquan,  Victor,    Etrangers  en  France  et  Fran^ais  ä  l'etranger.     Rev.  scientif.  45, 

616 — 623. 

e.   Historische  Geographie. 

B6rard,  A.,    L'invasion  arabe  dans  la  Bresse,    la  Dombes  et  le  Bugey.     (Abdr.  aus 

B.  S.  Geogr.  de  l'Ain  1889,  No.  2.)   37  pag.     Lyon,  Georg.  1889- 
Boissonade,  P.,    Essai    sur    la   geographie   historique    et   sur    la   demographie  de 

la    province    d'Angoumois    du   XVIL  siecle    au    XIX.     184  pag.     Angouleme, 

Coquemard. 
Borderie,  A.  de  la,    Essai    sur    la    geographie    feodale    de    Bretagne.     195  pag.  *. 

Rennes,  Plihon  et  Herve.  1889.     Fr.  8- 
Bouton,  V.,  Trois  lettres  ä  M.  le  Comtc  de  Werl6  sur  le  Palatium  de  la  montagne 

de  Rheims  et  les  voies  romaines  qui  y  conduisaient.     Paris,  Bouton.     Fr.  4.50. 
Ghapellier,    J.  C,    Etüde  historique  et  g^ographique  sur  Domremy.     f.     49  pag. 

Saint-Di6,  impr.  Humbert.     (Extr.:   B.  d.  1.  soc.  philomat.  vosgienne  1889/90.) 
Ohatellier,  P.  du,  Oppidum  de  Castel-Meur  en  Cleder  (Finistere).     L* Anthropologie 

1,  401—412. 
Chaavign^,  A.,  Limites  de  l'ancienne  province  de  Touraine   avant  ^789«     Rcv«  S- 

Geogr.  Tours  7,   173 — 184. 
Colaud  de  la  Saloette,  J.  L.  C,  De  Grenoble  au  Bourg-d'Oisans,   \  la  Grave  et 

h  Saint- Jean-de-Maurienne  par  le  col  du  Galibier  en  1784.   (Abdr.  aus  Ann.  Soc. 

des  touristes  du  Dauphine,   x888.)     35  pag.    Grenoble,  impr.  Allier  p^re. 
Drai>e7roii,  Lud.,  Le  premier  atlas  national  de  France  (1589— 1594).    Bull,  giogr. 

hist.  et  phys.  6,  35— 57. 
Fierville,    Gh.,    £tude    sur  le   cadastre  de  Burlats  (fin  du  XVI«  siecle).     Revue  de 

Gdogr.  26,  361  —  367,  441 — 451. 
France,  Kerduel,  ou  les  missionaires  du  XVII«  siecle  au  pays  de  Lannion.    296  pag. 

Sanct-Brieuc,  Prud-homme.  iS* 

HanotatLX,  Gabriel,  La  France  en  161 4.     Revue  de  deux  mondes  100,  443  ~  4^5- 
LadrlÖre,,J.,  Une  Station  romaine  ä  Montay  pres  du  Cateau  (Nord).    Ann.  S.  G^I* 

Nord  17,  298-299. 
L'Hnlllier,    L.,    Les    voies    consulaires    en  Touraine    et  la  travers^e  de  la  Loire. 

R.  G^ogr.  Tours  7,  2 — 19. 
— ,  Les  vici  et  les  premieres  paroisses  de  Touraine.    R.  G^ogr.  Tours  9,  118 — i*^' 
Maitre,  L^on,    Les  villes  disparues   de  la  Loire  infdrieure.      4«  livr.,  de  Templact- 

ment  du  port  de  Corbilon  et  des  origines  de  Saint-Nazaire.    *.    (Extr.  d.  Ann.  de 

Bretagne  i889«  2«  trimestre.)     32  pag.    Rennes,  impr.  Obeithür. 
Maroliand,    J.,    Le    commerce    de  Marseille  avec  le  Levant  pendant  les  crotsades. 

B.  S.  Göogr.  Marseille  14,  231 — 261,  343 — 356. 
Holinier,  A.,  Geographie  historique  de  la  province  de  Languedoc  au  moyen  Ige. 

(Abdr.  aus  Hist  g6n.  de  Languedoc.)    Toulouse,  Privat  1889-  ^' 

Mollet,    J.,    Geographie  historique   et 'statistique  de  l'arrondissement  de  Montdidier. 

^43  P^*     Montdidier  (Somme),  impr.  Carpentier.    1889« 


Frankreich.  531 

OliVier,  Une  voie  galloromaine  dans  TUbaye  et  passage  d'Annibal  dans  les  Alpes. 

Digne,  Giraud.   1889.     Bespr.:  Berliner  phil.  Wochenschrift  10,   3g,  894—896. 
ProUi  M ,  Observations  sur  le  peuple  Gaulois  les  Antobroges,  en  Aquitanie.    Acad. 

des  inscript.  11.  ApriL  Rev.  critiq.  No.  14. 
Rigrand,  J.,  Geograghie  historique  des  C6tes-du-Nord.    •.     513  pag.     Saint-Brieuc, 

Guyon.  16. 

Rosapellj,    N.  et  Oardaillao,    Xavier  de,  La  cit6  de  Bigorre.     Civitas  turba  ubi 

castrum  Bigorra  orta  Saint-L^zer.     ff.     f.     ai8  pag.     Paris,  Champion. 
Thenriet,  Gh.,  Une  Station  galloromaine  en  Bourgogne;  Malain.     310  pag.    Dijon, 

impr.  Jobard.  18. 

Tonlonze,  Un  t6moin  des  Ages  antiques  a  Lutece.    Dicouverte  d'une  voirie  romaine. 

Revue  archöologique  Mai-Juni  1890. 

f.  Reiseführer, 

Baedeker,  K.,  Le  Nord  de  la  France  jusqu'  \  la  Loire   et  au  Jura  excepti  Paris. 

Manuel  du  voyageur.     Avec  11  cartes  et  19  plans  de  villes.     3.  6d.,  refondue 

et  mise  ä  jour.     XLIV-338  pag.     M.  6.     Leipzig,  K.  Baedeker.  12. 

Coolidg^e,    W.  A.  B.,   Duhamel,    H.,  et  Ferrin,   F.,   Guide   du   Haut-Dauphin6. 

Supplement.     XI-90  pag.     Grenoble,  Breynat  &  Co.  \%, 

Hare,  A.  J.  C,  North-Eastem  France,  5x0  pag.  —  South-Eastem  France,  596  pag.  — 

South -Western  France,  668  pag.  —  London,  George  Allen,     ä  10  s.  6  d. 
Joanne,  Paul,  Itin6raire  gindral  de  la  France.  •.  ai  f.    Le  Nord.   XXXn-435  pag. 

a  z  col.    Paris,  Hachette,    Fr.  10. 
-  ,  Les  Pyrenies.  %  VoL    CIV-347  pag.    7  t.    8*.    XVI-297— 671  pag.    11  f.  4*. 
— ,  Lyonnais,  Beaujolais  et  Bresse.  XXIV-241  pag.     3  *  u.  -a  f. 
— ,  Gascogne  et  Languedoc  *  u.  19  f.  XXII-39E  pag.  a  2  col.    Fr.  7,50.  12. 

— ,  Bourgogne  et  Morvan.     9  •.     Paris,  Hachette.    1889.     Fr.  7,50.  16 

MuTray's  Handbook  for  travellers  in  France.  ♦  Part  2.  London,  Murray.  7  s.  6  d.    12. 

g.  Karten, 

Atl€tf  des  departements  de  la  France;    PL  28:  Eure  (region  du  Nord).  —  PI.  66: 

Pyrcn^es  Orientales  (Sud).  —  Pl.^ö:  Seine-et-Oise-(Nord).  —  Paris,  J.  Gaultier. 
Atlas  forestier  de  la  France  par  departements,  dresse  sous  les  auspices  du  ministre 

de  Tagriculture,  i  :  320000,    par  les  soins  de  MM.  F.  Benard e au  et  E.  Cuny. 

Paris,  Lemercier.    1889* 
Ganiörö  et  Giere,    Carte    de    la  Seine    entre  Paris  et  Ronen,     i  :  100  000.     Paris, 

Erhard. 
Oamns,  A.,  Carte  du  dep.  de  la  Somme.    i.  Arrondissements  et  Cantons.    2.  Cours 

d'eau,  Relief  du  sol.     1:160000.     Paris,  Delagrave. 
Garte  de  la  France,    i :  200000.    Bl.  49:  Grand-Saint-Bernard.  —  54:  Grenoble.  — 

55:  Tignes.    —    60:  Gap.    —    61:  Laroche.    —     67:  Digne.  —    68:  Nice.  — 

73:   Antibes.    —    74:  Marseille.     Serv.  geograph.  de  l'armee.     Zinkogr.     Paris, 

Dep6t  de  la  gtierre.    1889/90.     ä  Bl.  Fr.  2. 

—  de  la  France,  dressee  par  ordre  du  Ministre  de  l'interieur.     i  :  100  000.     Service 

vicinal.  Feuille  V,  15:  Cartaix.  —  VII,  15:  Lamballe.  —  VIII,  15:  Dinan, 
16:  Rennes,  17:  Bain.  —  IX,  29:  Foret  du  Porge.  —  X,  28:  Pauillac.  — 
XI,  12:  Caen,  29:  Bordeaux.  —  XII,  12:  Lisieux,  13:  Vimoutiers.  — XIV,  27: 
Thiviers,  28:  Terrasson.  —  XVI,  23:  Boussac,  24:  Gueret,  26:  Ussel,  27: 
Ncuvic,  28:  Brine,  29:  Saint-Cere.  —  XVII,  4:  Dunkerque,  5:  Bergues.  — 
XVni,  5 :  Halluin,  6 :  Lille,  7 :  Douai,  22 :  Moulins  (Ouest),  29 :  Die.  —  XIX, 
6:  Flines,  21:  Derize,  22:  Moulins  (Est),  26:  Egmontieres,  27:  TuUe.  —  XX, 
7:  Maubeuge.  —  XXI,  23:  Mäcon  (ouest),  35:  Saint-Marien.  — XXin,  29: 
Die.  —  XXIV,  33:  Valensole,  34:  Salemes.  —  XXV,  22:  Les  Champes,  29: 
Briancon,  33:  Castellane-AUos.  —  XXVI,  24:  Vallorcine,  25:  Chamonix,  28: 
Mont-Cenis,  29:  AiguiUes,  31:  Lärche,  32:  Saint-Martin -Vesubie,  33:  Pugct- 
Theniers.  —  XXVII,  32:  Fontan,  33:  Menton.  Zinkogr.  Paris,  Hachette. 
1889/90.     ä  Fr.  0,75. 

—  geolog.  agronomique    des    communes    du    depart  Ardennes.      i :  10  000.      68  Bl. 

Sedan,  impr.  lith.  Lissoir.    1889/90.     ä  Bl.  Fr.  1,75. 


532  Speciellc  Geographie. 

Carte  geologique,  detaillee  de  la  France,  publice  par  le  Ministere  des  Traveaux  Publics. 

i:goooo.      Bl.  97:    Tonnere.    —  140:    Les  Sables.  —   159:    Bourg.    —    167: 

MoDtbrison.    —     168:    Lyon.  —  177:    Saint-Etienne.  —   197:    Largentiere.  — 

234:  Alles.  —  135:  Aix.     Paris,  Baudry.     a  Fr.  6. 
—  politique  de  la  France,  dressee  par  Benazet.     Toulouse,  Cassan. 
Clero,  M.,  Carte  de  la  Seine  entre  Paris  et  Rouen,    donnant  Tindication  du  cheoal 

a  suivre.     i  :  100  000.     Paris,  Andriveau-Goujon.     Fr.  3. 
Forest,    J.,    Carte  special  des  chemins  de  fer  de  la  France  indiquant  les  disUnces 

kilometriques,  avec  l'Algerie  et  la  Tunisie.     Paris,  Monrocq. 
Mille»    C,    Carte  pedagogique  du  dep.  de  la  Somme  et  de  ses  environs,    iL   l'nsage 

des  ecoles  matemelles,  des  classes  enfantines  et  des  ecoles  primaires.    i :  aoo  000. 

Paris,  Monrocq. 
Paris  et  ses  environs  en  4  feuilles.      i  :  40  000.    Carte  topographique  de  l'etat- 

major.     Carte  geologique  detaillee.     Paris,  Baudry  et  Cie.     Fr.  15. 
Vall6e,    Jm    Geographie- Atljis  du  departement   de   la  Sarthe.    2«   6d.      *.     43  pag. 

h  3  col.     Le  Mans,  impr.  Lebrault.  4. 

Vaillaume,  R.,  Carte  du  canal  de  l'Est  de  Stenay  au  canal  de  la  Marne  au  Rhin. 

1 :  50  000.     Paris,  Bureaux  du  Yacht. 
— ,  Cartes  du  canal  de  l'Aisne  ä  la  Marne  et  du  canal  de  l'Oise  k  l'Aisne.    i :  50  000. 

Bl.  1  —  3.     Paris,  Bureaux  du  Yacht. 
— ,  Carte  du  canal  de  la  Sambre  a  TOise  et  de  la    Sambre    canalis^e.     i  :  50  000. 

Paris,  Bureaux  du  Yacht. 

G.  Belgien  und  Niederlande. 

-  a,   Landeskunde  und  Chorographie, 

Algemeene  Aardrijkskandige  Bibliographie  van  Nederland  uitgegeren  door  de 
Afdeeling.  „Nederland**  .van  het  Nederlandsch  Aardrijkskundig  Genootschap. 
249  pag.  —  Eerste  Ded :  Algemeene  en  plaatselijke  beschrijving ,  bewerkt 
doorR.  vanderMeulen.  271  pag.  —  Tweede  Deel:  Natuurkundige  Toestand, 
bewerkt  door  W.  J.  D.  van  Iterson,  E.  Engelenburg,  J.  van  Henrn, 
C.  A.  J.  A.  Oudemans,  J.  G.  Boerlage,  P.  P.  C.  Hoek.  249  pag.  — 
Derde  Deel:  Het  Volk  en  zijn  Bedrijf,  bewerkt  door  W.  J.  D.  van  Iterson. 
R.  van  der  Meulen  en  J.  E.  van  Renesse.  Leiden,  E..  J.  Brill.  1889* 
fl.  2,25. 

Amiois,  Edmondo  de,  Holland  and  its  people,  translated  from  the  Italian  by  Caro- 
line Tilton.     Vandyke  edition.     ff.     New -York.     lOs.  6d.  i*. 

Beekmann,  A.  A.,  Aardrijkskunde  van  Nederland,  ten  diensts  van  middelbaaren 
gymnasial  onderwijsenz.     Zutfen,  W.  J.  Thieme.     Fl.  1,50. 

Blink,  H.,  Nederland  en  zijne  bewoners.  Handboek  der  Aardrijskunde  en  Volken- 
kunde  von  Nederland.     *  ff,     Amsterdam,  Brinkman. 

— ,  Naar  aanleiding  van  „Een  nieuw  werk  over  Nederland*'  door  E.  —  T.  N.  A-  G. 

(a)  7,  890—897- 
Braylant,  Emile,   La  Belgique  illustree,   ses  monuments,   ses  paysages,  ses  oeuTres 

d'art.   Nouv.  edition.  ff.    3  vols.  en  50  Livr.    Livr,  i — 16.    ii  Fr.  2.    Bruxelles, 

Bruylant. 
Obabot,  A.,  Promenade   en   Hollande.     De  Rouen  au   Helder.      199  pag.     Paris 

Quantin.  i8- 

De  Damseanz  et  Vassenr,   La  Belgique   pittoresque.     Album  illustre.     4  vols. 

Mons,  E.  Dacquin.     Fr.  14.  4. 

Goüftn,  Ch.,  Les  plages  flamandes,  guide  du  touriste.     41  pag.     Fr.  i.  18- 

Goog^ard)  Jean,  Huy-pittoresque,  guide  de  l'excursioniste.     *.     206  pag.     Huy,  A. 

Charpentier.  1889.     ^^*  *»50' 
Haren,  Alfred,  Une  excursion  en  Campine.     B.  S.  R.   Beige  G.  14,  86—112,  218 

— *39»  563—603. 
Ronllier,  Gustave,  A  travers  le  Grand-Duche.  \%^  pag.   Charleroi,  C  Seguin.    Fr.  2. 

h.    Physische  Geographie. 

Baraban,  L.,  Les  Dunes  de  Belgique.  15  pag.  (Abdr.  aus  Revue  des  canx  et 
forets.)     Paris,  Rothschild. 


Belgien  und  Niederlande.  533 

BeekmaBn,  A.  A.,  ^ederland  als  polderland.     1 1  f.     Zutphen,  Thieme. 
Bors^maim,  A.,  De  Hoogvenen  van  Nederland.  Inaug.-Diss.  VI- 176  pag.  Groningen. 
Broeok,  £.  van  den,  Les  cailloux  oolithiques   des   graviers  tertiaires  des  hauts  pla- 

teaux  de  la  Meuse.     B.  S.  Beige  Geol.  8,  Pr.  verb.  404 — 411. 
— ,  J^tad^  geologique  et  hydrologique  du  Condroz   et  de  l'Entre  Sambre- et -Meuse, 
.  fait  sujet  au  du  projet  de  distribution  d'eau  de  MM.  Leborgne  et  Pagnoul.     B. 

S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  77 — 891  256 — 272. 
— ,    De  Tage  des  sables  tertiaires  des  plateaux  bordant  la  Meuse  dans  la  region  de 

Liege.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  iio — iia. 
— ,  et  Rtltot,  A.,  Projet  d'alimentation   de  l'agglomeration  bruxelloise   en   eau   po- 

table,  par  M.  le  capitaine  Verstraete.      l^tude  geologique  sur  ce  projet.     B.  S. 

Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  243—255. 
Gappelle,  H.,  van,  Les  escarpements  du  Gaasterland,  sur  la  c6te  meridionale  de  la 

Frise.     Contributions  a  la  connaissance    du  Quatemaire   des   Pays-Bas.     Suivie 

d'une  etude  sur  les  roches  silicieuses  a  spicules  de  s(>ongiaires  du  Boulder  Clay 

du  Roode  Klif  par  George  Jennings  Hinde.    B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb. 

32^  —  324  und  3,  Mem.  222—258. 
— ,  Bijdrage  tot  de  Kennis  van  Frieslands  Bodein.     II.    £enige   Mededeelingen  be- 
treffende de  Gaasterlandsche  Kliffen.     *.     T.  N.  A.  G.  (2)  7,  780 — 802. 
CSayeuz,  L.,  Forage  de  la  ville  de  Hazebrouck.  Nouveaux  documents  sur  la  faune 

de  l'Argile  des  Flanders.     Ann.  S.  Geol.  Nord  17,  272  —  282. 
Compte  rendn    de    l'excursion    dans    le    Brabant.     pag.  i — 55.     Ann.  S.  Geol.  d. 

Belgique  17.     2.  Livr. 
Detienne,  £.,  Les  eaux  alimentaires  de  l'agglomeration  bruxelloise  et  de  la  Basse- 

Belgique,     Captation  et  adduction  des  eaux  de  l'Entre  Sambre- et -Meuse.     3  "f. 

5z  pag.     (Extr.  de  la  Rev.  univ.  des  mines.)     Liege,  Nierstraz.     Fr.  2,50. 
Dong^hty,  H.  M.,  Frieslands  Meres  and  through  the  Netherlands.    358  pag.    London, 

Low.  i889>     S  s.  6  d. 
EngelenbnrgTi  £m  Bijdragen  tot  de   Hydrographie  en   Morphologie  der  Zuidelijke 

Zeegaten  en  Riviermonden  in   Nederland.     4  •(■.     T.   N.  A.  G.  Amsterdam  (2) 

7,  281  -331- 
Firket,  Ad.,  Observations  presentees   h.  la  suite   de   la  communication   de  M.  Max. 

Lobest.     „Sur  les  failles   de  l'etage  houllier."     Ann.  S.  Geol.  de  Belgique  17, 

Mem.  161  — 170. 
— ,  Sur  l'äge  et  l'origine  d'un  limon  recent  de  la  vallee  de  TOurthe.    Ann.  S.  Geol. 

de  Belgique  12,  Bull.  46 — 49. 
GosSjBlet,  J.,  L'Ardenne.  Bespr.  von  A.  R  utot.   B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  25 — 59. 
Klement,  C,  Les  puits  artesiens  de  Willebroeck.    B.  S.  Beige  Geol.  3,  Mem.  259 

— 2r70,  3,  Pr.  verb.  382—3. 
Kuyper,  J.,  De  Bodem  van  Nederland.     T.  N.  A.  G.  (2)  7,  808-816. 
Lanoaster,  Albert,  Le  reseau  pluviometrique  Beige.    B.  S.  Beige  Geol.  3.  Pr.  verb. 

139—144. 
LindllOIlt,  S.  P.,   Onze  topographische   Kaarten.     Eene   anti-kritik.     T.  N.  A.  G. 

Amsterdam  (2)  7,  1040 — 1059. 
Lohest,  Max,  De  Tage  relatif  des  failles  du  bassin  houUier  de  Liege.    Ann.  S.  Geol. 

d.  Belgique  17,  Mem.  149-159. 
— ,  Des  gisements  de  phosphate  de  La  Hesbaye  et   de  l'etendue  de  la  zone  oh  Ton 

peut  esperer  les  rencontrer.     Ann.  S.  Geol.  d.  Belgique  17,  137 — 147. 
Loxi6,  J.,  Les  deux  demiers  forages  d' Amsterdam.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb. 

320 — 322. 
— ,  Contributions    ä    la    geologie    des    Pays-Bas.    IV.      B.   S.  Beige  Geol.  3,  Mem. 

409— -449.  ^ 
— ,  Quelques    reflexions    k   propos    du    travail    de  M.  van  Overloop  sur  l'Escaut 

superieur.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  457 — 461. 
— ,  L'affaisement  du  sol  dans  les  Pays-Bas.     Besprechung  von:    Het  dalen  van  den 

bodem  van  Nederland  (Handeligen  van  het  2  de  Nederlandsche  natuur-  en  genees* 

kundig  Congres  te  Leiden  1889)*    B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  462 — 469. 
Halherbe,  Renier,  £tude  sur  la  stratigraphie  souterraine  de  la  partie  Nord-Ouest 

de  la  province  de  Liege.     B.  S.  Beige  Geol.  3,   Pr.   verb.  471 — 475.     Vergl.: 

Ann.  S.  Geol.  Li^ge  16,  3. 


534  Speciellc  Geographie. 

MerohieTt    La  region  de  l'Ardenne  d'apres  le  livre  de  M.  Gosselet.     B.  S.  Geogr. 

Lille  14,  343-351. 
Mierlo,  Ch.  van,  Analyse  de  Teau  fournie  par  le  puits  artesiens  de  Blankenbo^he. 

B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  109 — iio. 
Houlan,  T.  C,   Un  nouveau   projet  d'alimentation  en  eau  industrielle    d^   Ta^lo- 

meration  bruxelloise.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  375 — 382. 
Monrlon,   Sur  la  decouverte  k  Ixelles,   d'un   ossuaire  de  mammiferes,  anterieur  au 

diluvium,  et  sur  l'existence  de  Thomme  tertiaire  dans  le  Hainaut.     Pr.  rerb.  S. 

R.  Malacol.  d.  Belgique  18,  60 — 65. 
— ,  Sur  le  Ledien   des   environs  de  Renaix.     Pr.  verb.   S.  R.  Malacol.  d.  Bdgiqoe 

18,   10—17. 
Manok,  £.  de,  et  Dormal,  V.,  Observations  sur  un  facies  nouveau  du  terrain  qua- 

ternaire  des  environs  d'Havre.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  456 — 57. 
Overloop,  Eugene  van,   Les  origines  du  bassin  de  TEscaut.     91  pag.  3-!*.     B.  S. 

Beige  3,  Pr.  verb.  211 — 214.     Annexe,  Bruxelles. 
Plret,  Ad.,  Note  sur  des  explorations  recentes  operees  daiis  la  meule  de  Bracgu^nies. 

ß.  S.  Beige  de  Geol.  4,  Pr.  verb.  39 — 46. 
Poskin,  A.,  Notice  sur    la    source  thermale  de  Comblain-la-Tour.     B.  S.  Geol.  3, 

Pr.  verb.  200  -  201. 
— ,  Les  eaux  minerales  de  Spontin.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  196 — 199. 
Raeymakers,  D.,  et  Pier^t,  V.,   Note  sur  les  puits  artesiens  de  Leau  et  des  en- 
virons de  cette  ville.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  288 — 295. 
Reinders,  G.^  De  Samenstelling  en  het  ontstaan  der  zoogenaande  oerbanken  in  de 

Nederl.  Heidegronden.     Verh.  Kon.  Akad.  Wetensch.  27.     Amsterdam. 
Rnoquoy,  Alfred,  Les  eaux  arsenicales  de  Court-Saint-Etienne.    Etüde  posthume  re- 

digee  par  A.  Rutot.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Mera.  188—206. 
Ratot,  A.,    Constitution    geologique    des    coUines  d'Hekelghem  et  d'Esschene  entre 

Assche  et  Alost.    B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  413 — 414,  Mem.  4,  33 — 58. 

Les  puits  artesiens  de  Dottignies  -  St. -Leger,    creus6    par   M.  Choqnet     B.  S- 

Belge  Geol.  3,  Pr.  verb.  18—20.    Vergl.  3,  Mem.  73-81. 

Le  puits  artesien  de  la  Place  des  Nations  ä  Bruxelles.    B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr. 

verb.  31k — 315. 

Materiaux    pour  servir  ä  la  connaissance  de  la  geologie  et  de  l'hydrologie  sou- 

terraine  de  la  Hesbaye.    I.   Description  geologique  et  hydrologique  des  puits  et 

des  forages.    B.  S.  Beige  Geol.  3.  Mem.  82 — 109. 

Sur    un    sondage    efTectue    par  M.  P.  le  Moulan    au  Mont  de  L^Hotond  pre« 

Renaix.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  16—18. 

Sur  deux  coupes  de  Bernissartien  (Wealdien)  au  nord-est  de  Mons.    B.  S.  Beige 

Geol.  3,  Pr.  verb.   112  — 118. 

et  Broeok,  van  den,  Les  puits  artesiens  de  Vilvorde.    B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr. 

verb.  324  —  325.     3,  Mem.  207 — 221. 

— ,    Etüde  geologique  et  hydrologique  de  l'emplacement  projete  pour  l'etablisse- 

ment  du  nouveau  cimetiere  de  Saint-Gilles,  a  Uccle-Calevoet,  suivie  de  quelques 

remarques  sur  la  Me  de  la  geologie  dans  la  question  des  cimeti^res.    B.  S.  Beige 

Geol.  3,  Pr.  verb.  67  —  73. 
— ,    — ,    Les  puits  artesiens    du    nouvel  hötel  des  postes  de  Bruxelles.     B.  S.  Beige 

Geol.  3,  Pr.  verb.  99 — 105. 
Salfeld,  A.,  De  ontginning  der  Nederlandsche  Heiden  en  het  gebruik  der  hulpmest- 

stoffen,  vertaald  en  met  hoofdstukken  over  geologie  en  klimaat  der  Heiden  ver- 

meerderd    door    Dr.  J.  Lorie.     Uitgegeven   onder  aanbeveling  van  het  bestuur 

der  Nederlandsche  Heide  -  Maatschappij.     176  pag.     Amheim,    P.  Gouda  Quint 

fl.  1,25.  12. 

Soherpenzel  Thlm,    J.   van ,    Observations    sur    l'origine    des  eaux  de  Spa.     B.  S. 

Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  105—108. 
SohmitZi  G.,    Note    sur    les    sablonni^res    de  Rocour.     Ann.  S.  Geol.  Bdgique  17. 

65-77. 
— ,    Le  phosphate  de  chaux  de  la  Hesbaye,  son  allure,  sa  composition  et  ses  fossiles. 

f.     Ann.  S.  Geol.  Belgique  17,  Mem.  185 — 210. 
Stainler,  X.,  Les  depots  Phosphates  des  environs  de  Thuilliers.  ff,    Ann.  S.  Geol, 

Belgique  17,  Bull.  66 — 70. 


Belgien  und  Niederlande.  535 

StroomsuellLeidsmetlng^ll    op   den  Issel,  zijne  aimen  en  de  OTerlaten.  '  120  pag. 

TXif,     Haag,  van  Cleef.     fl.  1,50.  4. 

Winkler,  T.  C ,  Note  sur  la  source  ferrugineuse  du  Haarlemmermeer.    B.  S.  Beige 

Geol.  3,  Pr.  verb.  349  —  351. 

c.  Biologische  Geographie, 

Koppen,  W.,  Normaler  Kalender  des  Pflanzen-  und  Thierreiches  für  die  Nieder- 
lande.    Wetter  7,  iio — 114. 

Prendlioinme  de  Borre,  Alfred,  Materiaux  pour  la  faune  entomologique  de  la 
province  du  Brabant.  Coleopteres,  4.  u.  5.  centurie.  (Extr.  du  B.  Sc.  dep.  du 
Nord.     Extr.  du  B.  S.  R.  Linneenne.)    33  u.  34  pag.     Bruxelles,  Mayolez. 

— ,  Materiaux  pour  la  faune  entomologique  du  Limbourg.  Coleopteres.  50  pag. 
Hasselt,  W.  Klock.    Fr.  0,50. 

Tonkes,  Hommo,  Het  plantenkleed  van  Westerwolde  in  verband  met  de  bodemge- 
steldheid.     Eene    aardrijkskundige   Studie    in  het  veld.     *.     T.  N.  A.  G.  (2)  7| 

817—843- 

d,  Anthropog-eographie. 

Atlas  des  villes  de  la  Belgique  au  XVI«  siecle.    Cent  plans  du  gcographe  Jacques 

de  Deventer,    executes    sur    les    ordres    de  Charles  Quint    et   de  Philippe  II, 

repr.  en  fac-simile  chromographique   par  l'institut  national  de  geographie,    sous 

la  direction  de   M.  Ch.  Ruelens.     LIvr.  11.    10  pag.  5  f.     Bruxelles.     Fr.  10. 
Andriessexi,  W.  F.,    Die  Projecte  zur  Trockenlegung  der  Zuidersee.    *.     D.  R.  f. 

Geogr.  12,   193 — 207. 
Casse,    Canal  maritime  et  port  de  Bruxelles.     Plans  et  devis  d'apres  le  programme 

de  la  commission  mixte  des  installations  maritimes.  24  pag.  f.  Bruxelles,  PoUeunis 

et  Ceuterick. 
GHLttoe,  Aug.,  L'etude  du  folklore  en  Flandre.     Rev.  d.  Belg.  22.  9,  45—61. 
Gronen,  Damian,  Die  Trockenlegung  der  Zuydersee.     A.  a.  W.  21,  37 — 38« 
Harroy,  £.,  Les  Eburons  ä  Limbourg.    Le  veritable  Aduatuca  Castellum  de  Cesar. 

lOg  pag.  *.     Namur,  Lambert.     M.  1,25. 
Hoekstra,  J.  F.,   Nederlands  gemeenten  boven  10  000  in  woners  naar  rangorde  der 

bevolking  op  i  Januari  1890,  met  opgave  van  de  absolute  en  de  percentsgewijze 

toeneming  gedurende  het  jaar  1889  en  gedurende  het  tijdperk  van  i  Januari  1885 

tot  I  Januari  1890.     T.  N.  A.  G.  (2)  7,  803—807. 
Meyrao,  Albert,    Traditions,  coutumes,    legendes  et  contes  des  Ardennes,    compares 

avec  les  traditions,  legendes  et  contes  des  divers  pays.    XII-592  pag.    Charleville, 

Imp.  du  „Petit  Ardennais'^     Fr.  10. 
2k>iie,  J.|    Installations   maritimes    de  Bruxelles    dans  les  plaines    de  Tour  et  Taxis. 

Avant-projet  avec  notice  explicative  et  devis.     12  pag.  *,     Bruxelles,  Polleunis 

et   Ceuterick« 

e,  Karten» 

Broek,  E.  van  den,  et  Rutot,  Aime,  Expose  preliminaire  sur  la  cartographie  agri- 

cole  de  la  Belgique.     B.  S.  Beige  Geol.  4,  Pr.  verb.  98—105. 
Banren»  P.  A.  van,    De  Waaterstaatskaart  van  Nederland.  *,     T.  N.  A.  G.  (2)  7, 

764-7)^9-  ,     ,      , 

Garte    de   la   Belglqne,    dressee   a  l'echelle    de  i  :  320  000,    publ.  par   l'institut 

cartogr.  militaire.     Chemins    de  fer,    routes    et   voies  navigables  de  la  Belgique. 

z.    Edit.  en  couleurs  (reglementaire  dans  l'armee). 
Garte  de  Belgique,    physique  et  agricole,  —  politique  et  industrielle.     CoUection 

de  cartes  murales  (recto  et  verso)  par  P.  Vidal-L  ab  lache.  No.25bis.    Echelle 

I  :  3  000  000.     Paris,  Colin  et  Co. 
Garte  ^n^rale  des  mbies,    Royaume    de  Belgique,    executee  par  ordre  du  gou- 

vemement   sous    la    direction    de   M.   J.  van  Scherpenzeel    Thim.      Bassin 

houillers  de  Mons.    i  :  20  000.  2  Bl.  u.  4  Bl.  Profile  i :  5000.     1889. 
Jottrand,    F.,     Carte    industrielle     du    bassin    de    Liege.      Mons,    H.   Manceaux. 

Fr.  3,50.  fol, 

KipS,  Joseph,  Carte  du  touriste  dans  les  montagnes  des  provinces  de  Liege,  Namur 

et  de  Luxembourg.    i  :  200  000.     Liege  et  Namur.     Fr.  i. 
Zeitscbr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  87 


536  Specielle  Geographie. 

PMgoti'Ch.,  et  Pir6,  L.,  Atlas  elementalre  de  la  Belgique  ^  l'usage  de  toutes  les 
ecoles  beiges,  d'apres  les  methodes  les  plus  nouvelles.  24  pag.  ii  z  coL  Paris, 
Delagrave.  4« 

Staring,  W.  C.  H.,  Geologische  kaart  van  Nederland.  i :  200  000.  28  Bl.  mit  Text 
Haag,  Gebr.  Belinfante.     fl.  15. 

Topographisohe  en  Militaire  Kaart  van  liet  Koninkrijk  der  Nederlanden 
vervaardigd  door  de  Officieren  van  den  Generalen  Staf  en  gegraveerd  op  het 
topographisch  Bureau  van  het  Ministerie  van  Oorlog  op  de  Schaal  van  i  :  50  000. 
62  Bl.  u.   I   Übersichtsblatt.     1889. 

Topographisoher  Atlas  van  het  Koninkrijk  der  Nederlanden.  In  Chromo- 
Lithographie.  Op  de  schaal  van  i  :  200  000  vervaardigd  volgens  de  Topogra- 
phische en  Militaire  Kaart  aan  de  Topographische  Inrichting  te  's  Gravenhage. 
19  Bl.  u.  I  Übersichtsblatt.     1889* 

Veeren,  F.  E.  L.,  De  Chromo-Topographische  Kaart  des  Rijgs,  schaal  1:25000. 
blad  496  (Wintersdrijk),  verkend  in  1880  en  '86,  verchenen  in  1889;  ^^  topo- 
graphische en  Militaire  Kaart  des  Rijks,  schaal  i  :  50000,  blad  Aalten  41,  ver- 
kend in  i844i  verzien  in  i887>  en  de  Waterstaatskaart,  schaal  1:50000,  blad 
Aalten  2,  verkend  in  188 1)  bewerkt  in  1883*  Op-en  Aanmerldngen.  T.  N.  A. 
G.  Amsterdam  (2)  7,  5*9  —  536. 

Waterstaatskaart  van  Nederland.  i  :  50000.  Roermonde,  Bl.  2;  Uithuizen,  BL  i; 
Venloo,  Bl.  i  u.  3;  Vierlingsbeek,  Bl.  2  u.  3.     Amsterdam,  Nijhoff.  1889/9CL 

Zldderzee.  Kaart  met  de  zeegaten  van  Ymuiden,  Tessel,  Eierland  &c.  1:150000. 
Amsterdam,  Seyffardt.     fl.  2,50. 

H.  Grossbritannien  und  Irland. 

o«  Allg-emeines, 

Baker,  W.  G.,  The  British  Empire.    Part  I:  The  home  countries,  England,  Wales, 

ScQtland  and  Ireland.    190  pag.  ff.    London,  Blackie.     2  s. 
Bamard,  F.,  Picturesque  life  in  Shetland.     Edinburg,  Waterston. 
Bovet,  M.  A.  de,  Trois  mois  en  Irlande.     Tour  du  Monde  59,  i — 208. 
Boyd,  A.  K.  H.,    East  coast  days  and  memories.     340  pag.     London,    Longmans. 

3  s.  6  d.  • 

Brittain,  H.,  Notes  on  the  broads  on  rivers  of  Norfolk  and  Suffolk.  4th  ed.  160  pag. 

•ff.     London,     i  s.  12. 

— ,    Rambles    in   East  Anglia:    or    holiday  excursions  among  the  rivers  and  broads. 

156  pag.     London,  Jarrold.     2  s.  6  d. 
Bntterwortll,  H.,  Zigzag  joumeys  in  the  British  Isles.    320  pag.     Boston,  Estes  & 

Lauriat.  1889.     Doli.  1,75. 
Chambers,  New  geographica!  reader  for  Standard  3:  England.    160  pag.    London, 

Qiambers.     i  s. 
— ,  Scottisch  geographical  reader.  Standard  I:  64  pg.  II:  96  pg.  London,  Chambers. 
Cl^ry,    Robinet  de,    Les  Des  normandes.     43  pag.     (Abdr.  aus:    „Paris    et    Saint- 

Petersbourg".)     Paris,  impr.  Dupont. 
Edwards,    £.  M.,    Sevem  to  Tyne:    The  Story   of  six  English  Rivers.     248  pag. 

London,  Wesleyan  Conference  ofüce.     2  s.  6  d. 
Esoott,  T.  H.  S.,    England:    its  people,  politics  and  pursuits.     620  pag.     London, 

Chapman.     3  s.  6  d. 
Evans,  W.  R.,    and  Skarpe,    S.,    Rustic  Walking    routes  in  the  London   vicinity. 

4*^  series,  South  to  East  District.     45  *.     58  pag.     London,  Philip,     i  s. 
Eyre-Todd,    George,    Sketch-book   of  the  North.      212  pag.      Glasgow,    William 

Hodge.     I  s. 
GaxLde&oy-Demombynes,    LTle  de  Sercq.     Notes  de  vogage.     Rev.  d.  G6ogr. 

27,  104 — 113. 
Hissey,  J.  J.,  Tour  in  an  Phaeton  through  the  Eastem  Counties.    408  pag.  London, 

Bentley.  1889.     '^  s* 
Hull,  E.,  Nolan,  J.,  u.  Gmise,  R.  J.,  Explanatory  memoir  of  Inishowen,  Connty 

Donegal.      (Sheet  i,  2,  5,  6  and  11.)     London,  Geol.  Surv.    1890.     3  s. 
Hyde,  S.,  Buxton,  its  Baths  and  Climate.   *  XIII-i34pag.    London,  Heywood.   2s.6d. 


Grossbritannien  und  Irland.  537 

Kingston,  W.  H.  G.,    A  yacht  vöyage   round  England.     New   edit.    revised    and 

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Ijander,  Sir  T.  D.,  Scottish  rivers.     354  pag.     Glasgow,  Morison.     6  s. 
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Fennell,  J.,    Our   joümey    to    the    Hebrides.    ff.    XX-225  P^'     London,    Fischer 

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Sinclair,  James,    Scenes  and  stories  of  the  North  of  Scotland.    ff.     VI-242  pag. 

Edinburgh,  James  Thin.     6  s. 
Throilgll  North  Wales  with    a  knapsack.     By    four   schoolmistresses.     114  pag. 

London,  Paul.    2  s.  6  d.  12. 

Timbs,  Jm  and  Qium,  A.,  Abbeys,  Castles  and  ancient  halls  of  England  and  Wales. 

With  photographs.     3  Vols.     London,  Warne.     i-8  s. 
Wendty  G.,  Auf  den  normannischen  Inseln.     M.  G.  G.  Hamburg  1889/90,   31  —  56. 

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Glowes,    Frank,    On  Barrium    sulphats    in  water-box    deposits    from    the   Durham 

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Grosskey,    H.'W.,    17.  report   of   the    committee  appointed   for    the    purpose  of 

recording  the  position,    height  above  the  sea,    lithological  characters,    size  and 

origin  of  the  erratic  blocks   of  England,  Wales   and  Ireland.      Rep.  Britt.  Ass. 

Ö9,  i889i  115— ia7' 
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1890,  260. 
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period  1849  ^^  l888*    f*   Quart.  J.  R.  Met.  S.  16. 

37« 


538  Specielle  Geographie. 

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Harker,  A.,    The  Bala  Volcanic  Series    of  Caemarvonshire    and  Associated  Rocks. 

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Hatoh,    F.  H.,    On    the    lower    silurian   felsites  of  the  Southeast  of  IreUnd.     Rep. 

Brit.  Ass.  69,  1889,  568 — 569.  • 

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Hioks,  Henry,  The  rocks  of  St.  Davids.     Geol.  Mag.  New  Ser.  Dek.  III,  7,  401—  402. 
— ,  The  effects  produced  by  earthmovements  on  Pre-Cambrian  and  Lower  Palaeozoic 

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Dek.  III,  7,  558 — 560. 
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— ,    On  the  present  State  and  future  prospects  of  our  coal  supply.     Rep.  Brit.  Ass. 

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Hunt,  A.  R.,   The   age  of  the  granits  of  Dartmoor  and  the  English  channeL     Rep. 

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and  structure.     Quart.  J.  Geol.  S.  46,  557 — 564. 
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Landbollin,  H.,  Om  granitindustrien  i  utlandet,  särskildt  Storbritannien.  3  f".    1889- 

Sveriges  geol.  updersökning  Ser.  C.  103.     Kr.  i. 
— ,    Om  bearbetning  af  sandsten,    kalksten    och  takskiffer  i  Storbritannien  m.  fl.  st. 

i889*'    Sveriges  geol.  undersökning  Ser.  C.  106.     Kr.  0,50. 
ÜoMahon,  C.  A.,   Notes  on   the  culm-measures  at  Bude,  North-Comwall.  ff*.  Geol. 

Mag.  New  Ser.  Dek.  III,  7|  106 — 116,  222 — 226. 
Marr,  J.  E.,    On    the    superimposed   drainage    of  the  English  Lake  district.     GeoL 

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final  elevation  and  denudation  of  the  Weald  and  of  the  Thames  valley.  fic  u.  2  *f*. 
Quart.  J.  GeoL  S.  46,  84—181. 

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Wakeman,  W.  F.,  On  the  BuUan  or  Rock-Basin  as  found  in  Ireland,  with  special 

refcrence  to  two  inscribed  examples.     3  f.     Pr.  R.  Irish  Ac.  (3)  1,  257 — 264. 
— ,  Some  remarks  on  the  subject  of  stone  celts,   as  found  in  Ireland  generali/,   and 

on  two  examples  from  the  county  of  Antrim  in  particular.     -j^.    J.  Pr.  R.  Soc. 

Antiq.  Ireland  (5)  1,  155  —  157. 


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Canal  maritiine  de   Birmingham  \  la  Mersey.     Rev.  mar.   et  col.  107,  523—4. 

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Cnimi^liam,  W.,  The  growth  of  English  industry  and  commerce   during  the  early 

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1890.     Febr.  i.    119. 
Hollander,  B.  A.,  Bemerkungen  zur  Stellung  Grossbrittaniens  in  der  Weltwirtschaft. 

Z.  f.  Schulg.  12,  77—83. 
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Scottish  history  and  character.     Edinburgh,  Blackwood. 
ICaokintoshy  John,  Scotland  from  the  earliest  times  to   the  present  Century.     (The 

Story  of  the  nation  series).     XXI- 3  36  pag.     London,  T.  Fisher  Unwin.    5  s. 
Postletliwaite,  J. ,   Mines  and  Mining  in  the  Lake  District.      loi  pag.     Leeds, 

Moxon.  1889* 
Riohards,  G.  H.,  Report  on  the  present  State  of  the  navigation  of  the  river  Mersey 

in  1889'     21  pag.  *.    London. 

tf.  Historische  Geographie, 

Chaiz,  Paul,  England  two  hundred  years  ago.  (Nach  dem  als  Manuskript  ge- 
druckten Werk:  Through  England  on  a  side  saddle  in  the  time  of  William  and 
Mary,  being  the  diary  of  Celia  Fiennes.  Edited  by  the  Hon.  Mrs.  Griffiths. 
Field  undTuer  Leadenhall,  London  1889).     B.  Am.  G.  S.  22,  56-84- 

Ferguson,    Hadrians   great   Barrier.     Archaeolog.  Aeliana    New  Ser.  13,    85  —  88, 

181  —184. 
Haynes,  Henry  M.,  The  Roman  wall  in  Britain.    B.  Am.  G.  S.  22,  157-210. 


542  Specielle  Geographie. 

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138-145- 
— ,    Greek  trade  route  to  Britain.     Folk-lore  1,  ga — 107. 

Spenoe,  Charles  J.,  Notes  on  the  plates  and  maps  of  the  Tyne  in  Gardners  „Eng- 

land's   grievance  discovered"  of  1655.    3  f.    Archaeolog.  Aeliana  New  Ser.  13, 

^85— 305- 
Spnrrell,    F.  C.  J.,    On    the    first    passage    of   the    Thames   by    Aulus    PhiDtius. 

Archaeolog.  J.  47,  43 — 47. 

y.  Reiseführer. 

Baedeker,  K.,  Great  Britain.  Handbook  for  travellers.  With  15  maps,  30  plans 
and  a  Panorama.  2.  ed.,  revised  and  augmented.  LXIV-540*  pag.  Leipzig, 
K.  Baedeker.     M.  10.  12. 

Boddeley,  M.  J.  B.,  Yorkshire  Part  I.  12  *.  130  pag.  3  s.-  Part  IL  16  ♦. 
140  pag.     3  s.  6  d.    Thorough  Guide  Series.    London,  Dulau.  ii. 

Brayshaw,  G.  Roland,  Specially  suveyed  roads  in  Scotland,  being  guide  for  cydi^t«, 
pedestrians  and  sportsmen,  with  index  map  of  the  routes  and  sectional  touriog 
map  of  Scotland.     28  f*     32  pag.     London,  George  Philips  and  Son.    5  s. 

Hnnter,  Thomas,  Illustrated  guide  to  Perthshire.  234  pag.  Perth,  Robertson  and 
Hunter.     i  s. 

Laue,  F.  C,  The  guide  to  Falmouth  and  Heiford  harbours,  their  river  creeks  and 
adjacent  coasts.     ff.     *.     106  pag.     Plymouth,  Westcott.     a  s.  6  d.  12. 

Miller,  S.  H.,  The  Handbook  to  the  Fenland:  Being  a  Brief  Account  of  all  tbe 
Towns,  Villages  and  Parishes  in  the  Fen  District.  *.  ff.  176  pag.  London, 
Simpkin.     2  s.  6  d.  12. 

Murray,  A  handbook  for  travellers  in  South  Wales  and  its  borders,  including  the 
River  Wye.     afi^  ed.     *     XL-214  pag.     London,  John  Murray.     7  s- 

— ,  A  handbook  to  the  English  Lakes  included  in  the  counties  of  Cumberland 
Westmorland  and  Lancashire.    *.    XLII-160  pag.    London,  John  Murray.  7  s.  6  d. 

— ,  Handbook  for  Lincolnshire.  *  f.  IV-213  u.  18  pag.  London,  John  Murray.  7  s.  6  d. 

—  ,  Handbook    for  England   and    Wales,    alphabetically    arranged    for     the    use    of 

travellers.     2.  ed.     *.     478  pag.     London,  John  Murray.     12  s. 
Offloial  Guide  to  the  Great  Western  Rallway:  The  express  route  to  the  West 

of  England,  Wales,  Ireland  and  the  Channel  Islands.    New  and  revised  ed.   ff. 

482  pag.     London,  Cassell.     2  s.  16. 

Turner,   G.,    Picturesque  Wales,   a    handbook   of  scenery  accessible  from  the  Cam- 

brian  railways.      New  edit.  revised  and   enlarged.      122  pag.      London,  W.  J. 

Adams.     6  d 
Ward,  C.  S.,    Surrey  and  Sussex,  including  Tunbridge  Wells.     16  *.     XI-156  pag. 

London,  Dulau  &  Co.     3  s.  6  d.  12. 

Worth,  R.  N.,  Tourist  Guide  to  North  Devon  and    the  Exmoor  District    5«h  edit. 

*.     112  pag.     London,  Stanford.     2  s. 

-  ,  Derbyshire ;  tourists  guide.     *.     London,  Stanford.    2  s. 

g,  Karten, 

Area  BookS,  ordonance  survey;  Staffordshire;  Handsworth,  Harbonne,  Rowlcy 
Regis,  Sedgley,  Tipton,  Wednesbury,  West  Bromwich,  Wolverhampton.  ä  i  5. 
bis  3  s. 

Bamberg,  K.,  Schulwandkarte  d.  Britischen  Inseln.  i  :  800  000.  9  Bl.  3.  Äud. 
Chromolith.     Berlin,  Chun.     9  M.  qu.  gr.  fol. 

Bartholomew,  John,  England  and  Wales,  New  tourist  and  cyclists  map.  10  mile>  to 
an  inch.     4  Sect.  color.     London,  W.  H.  Smith.     4  s. 

Brion,  F.,  and  McClure,  Edmond,  Photorelief  map  of  England  and  \Val«s^. 
I  :  506  000.     London,  Society  for  Promoting  Christian  Knowledge. 

County  Maps,  ordnance  survey,  6  inch  scale.  England  and  Wales:  Caimarthen- 
shire:48NW,  49  NW,  42  SW,  47  NE,  48  SE;  Cornwall:  45  NW;  Dcvon- 
shire:  116  SW,  128  SW,  80  NW,  SW;  Dorsetshire:  52  SE;  Pembrokeshire: 
26  SE,  SW,  27  SW,  44  NW;  Radnorshire:  3  A,  SE;  Shropshirc:  37  SE,  52 SE; 
Staffordshire:  18  NE,  37  SE,  10  SE,  28  NW,  NE.  68  NW,  72  NE;  Warwick- 
shire:  8  SW,  13  NE,   14  NW,  SW.    a  i  s.      Wütshire:  62  NE  (32,  57,  58,  59» 


Dänemark,  Schweden  und  Norwegen.  543 

75,  64,  65,  70,  74,  38,  44i  5I1  63,  68,  69  ä  2  s.  6  d.);  Worcestershire :  5  NE, 
6SW;  Yorkshire:  144  SW. 

Environs  of  London,  New  Map  of  the,  geologically  coloured.  1:126000. 
London,  Reynolds.    1889* 

General  Mape,  ordnance  survey,  i  inch  scale.  JSngland  and  Wales.  New  Series: 
Sheets  No.  iia,  174,  224  (outline),  336  (outline),  124,  X48,  166,  175,  190 
(outline),  131  (outline),  80,  81,  88>  89,  91,  loi,  102,  125,  130,  139,  146, 
147,  161,  162,  185,  186,  206,  207,  218,  252,  289  (bills  shaded),  307,  337, 
347 j  35*-  —  Scotland:  36  (hilU  shaded),  60  (with  hüls),  93  (hills  shaded).  — 
Ireland:    134   (hills  shaded),    165    (hills  shaded),    167  (hills  shaded).    a  i  s.  — 

— ,  Index  to  the  new  one-inch  map  of  the  ordnance  survey  of  England  and  Wales 
and  Scotland,  in  3  sheets.  Scale:  10  miles  to  an  inch.  6  s.  —  Large  Index  to 
Monmouthshire,  to  Anglesey.    ä  2  s.  6  d. 

Great  Britain.     Geological  Atlas.     2.  Aufl.     34  *.     London,  Reynolds.   i889> 

Pariscll  MapS,  ordnance  survey,  25  inch  scale.  —  Town  Plans,  ordonance  survey, 
10  feet  scale.     Vergleiche  die  Ankündigungen  der  neu   erschienenen  Blätter  in 

Pr.  R.  G.  S.  12,  53,  123,  187.  ^53»  309»  3^7»  44i»  506,  643,  709,  772. 
London,  Stanford,  Agent. 

J.  Dänemark,  Schweden  und  Norwegen. 

a.  Allgemeines. 

o 

Akerblom,    L.,    Die  Insel  öland    in    der  Ostsee.     3  f.     M.  G.  G.  Lübeck  (2)  2, 

I— 10. 
Asclie»  Harald,  Condizioni  naturali  e  sociali  della  Scandinavia.     Ateneo  Ligure  13, 

3^4—338- 
Banmann,  J.,  Jotunheim.    ff.    Ztschr,  d.  d.  u.  0.  A.-V.  21,  447 — 466. 

Contagne,    Henry,    Trois    semaines    en    pays   scandinaves.     Impressions  de  voyage. 

163  pag.     Paris,  Soc.  d'editions  scientif.     Fr.  2,50.  i8. 

Da&y  de  Ja  Monnoye,  Vers  le  Pole  Nord,  en  Norvege.     Paris,  Delagrave.    F.  2. 

Dietrich,  Rud,,  DieFaer-öer  und  ihre  Bewohner.    Ztschr.  f.  Schulg.  11,  ^34 — 236. 

En  Norv^e   et   en  Suede:    Throndhjem,   Göteborg,  Malmö.      Rev.  d.  Geogr.  27, 

^     49—54. 
Qüssfeldt,    Paul,    Kaiser  Wilhelm's  II.  Reisen   nach  Norwegen  in  den  J.  1889  u. 

1890.    Mit  21  Heliograv.  u.   124  Holzschn.  nach  Zeichngn.  v.  Carl  Saltzmann 

u.  e.  Orientirungskarte.     XVI-35I  pag.     Berlin,  Gebr.  Paetel.     M.  24. 
Hellwald,  Friedrich  von.  Zwischen  den  Belten.     ff.     Globus  57,  241  —  244. 
Honig^ht  C,  Door  Noorwegen.     Reisschetsen  en  indruken.    2  Bde.    263  u.  282  pag. 

Haarlem,  Tjeerk  Willink.     fl.  2,90. 
K.atalog    over    de    fra    Norges    geografiske    opmäling    udgivene    kartr    og    boger. 

Kristiania. 
KI0O8,    J.  H.,    Die  Ostsee    und    die  Insel  Bornholm.     Geologische  u.  kulturhistor. 

Bilder.     Vortrag   geh.  im  Gustav-Adolf -Verein    zu    Braunschweig.     34  pag.  m. 

10  ff.      Sammlung    gemeinverständlicher    wissenschaftlicher  Vorträge,    begr.  v. 

Rud.  Virchow  u.  Frhr.  v.  Holtzendorff.    Hrsg.  v.  Rud.  Virchow  u.  Wilh. 

Wattenbach.     Neue  Folge.     109  Hft.     Hamburg,  Verlags-Anstalt.     M.  0,80. 
Melllnm,  Ard.,  Die  Lofoten  und  die  Lofotenfischerei.    Deutsch  von  Georg  Philippus. 

Deutsche  Revue  16,  Heft  6. 
Pontoppidan,    H.,    Reisebilder  aus  Dänemark,     ff.      IV- 107  pag.      Kopenhagen, 

Host  &  Sohn.     M.  2. 
Ri,   P.,  Une  excursion  ä  Riukandfoss.     B.  S.  Geogr.  C.  Havre  1890,  65 — 79. 
Rothsollild,  Henri  de,  A  travers  les  pays  scandinaves.   Avec  une  preface  de  M.  Leo 

Claretie.    X-167  pag.  *.     Paris,  imp.  Chaix. 
Scllönberg^,  Hans  von,  Aus  dem  skandinavischen  Norden.     Ausland  63,   154 — 157, 

169—174,  187  —  189,  210—213. 
Trollbättan-Fahrt,  Die,  der  Geogr.  Ges.  zu  Greifswald  zu  Pfingsten  1890.    (S.-A. 

Greifswalder  Kreis- Anzeiger.) 
Vedel)  £•,   Bomholmske  undersogelser  med  saerligt  hensyn  til  den  senere  jernalder. 

Aarboger  f.  nord.  Oldkyndighed  og  bist.  (2)  6,  i  — 104. 


544  Specielle  Geographie. 

■ 

b.  Physische  Geographie, 

Bäckström,  Helge,    Om  „Kvartskakelagren"    vid    GudI,    Norge.    f.     Gcol.  Foren. 

Stockholm  Förhandl.  12,  ao9— 246. 
Brögger,   W.  C,    Die    Mineralien    der    Syenitpegmatitgänge    der   südnorw^iscben 

Augit-  und  Nephelinsyenite.   XVI-235  ^'  ^^3  P^*  °^^*  *7  t  "•  *  *•    (Groth,  Z. 

f.  Krist.  16.)     Leipzig,  Engelmann.     M.  60. 
Cohen,  E.,  u.  Deeoke,  W.,  Über  das  krystalline  Grundgebirge  der  Insel  BomholnL 

61  pag.    Dazu  ein  Blatt  Berichtigungen.     Greifswald  1889« 
Dames,  Über  die  Schichten  folge  der  Silurbildungen  Gothlands  und  ihre  Beziehungen 

zu  obersilurischen  Geschieben  Norddeutschlands.     Sitzber.  Ak.  Berlin   42,  im 

—  1129.     Math.  u.  Naturw.  Mitth.  aus  d.  Sitzber.  Ak.  Berlin  1890,  677  —  696. 
Dns^n,  P.,    Nägra  smäländska  dalgängar.     ff.     Geol.  Foren.  Stockholm  Förh.  12, 

545-554. 
Fegraens,  Torbem,    Om    de    lösa  jordaflagnngama  i  njlgra  af  Norrlands  elfdalar. 

Geol.  Foren.  Stockholm  Förh.  12,  375 — 421.    Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C 

113.     Auch  als  Inaug.-Diss.    Upsala.     Kr.  0,75. 
Företeoknlng    öfver    Skandinavisk    eller  Skandinaviska  förhallanden    rlrande  geo- 

logisk,    mineralogisk    och    paleontologisk    literatur   uitkommen    under   ir  1889. 

Gcol.  Foren.  Stockholm  Förh.  12,  558 — 562. 
Geer,  G.  de,    Om    isdelarens    läge    under  Skandinaviens  begge    nedisningar.     1889« 

Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C.  loi.     Kr.  0,50. 
Geikie,  Archibald,    On    the    origin    and    age    of  some  of  the  crystalline  schists  of 

Norway.     Rep.  Brit.  Ass.  69,  18891  5^7 — 5^8. 
Groth,  P.,  Zur  Geologie  Norwegens.    AUg.  Ztg.  1890,  Beilage  No.  115  — 120. 
Hagströni)  K.,  Kort  beskrifning  öfver  Bohuslän  jämte  Göteborg.  64  pag.  *.    Stock- 
holm, Bonnier.     25  öre. 
Bamberg,  H.  E.,  Om  skogames  inflytande  pä  Sveriges  klimat.  III:  Luftens  fuktig- 

het.  (De  l'influence  des  forets  sur  le  climat  de  la  Suede.  III:  Humidite  de  l'air.) 

58  pag.  I  f.     Schwedisch  und  französisch.     Stockholm  1889*  4- 

HoLst,  N.  O.,  Ryoliten  vid  sjön  Mien.    Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C.  iio.  Kr.  0,50. 
— ,    Om  en  mdktig  kvartsit  yngre  an  Olenus-skiffem ;  Högbom,  A.  G.,  Om  qvartsit- 

sparagmitomrädet  mellan  Storsjön  i  Jemtland  och  riksgränsen  söder  om  Rogen. 

t-   1889.     Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C.  104.     Kr.  0,75. 
Hopkinson,  Gh.,  u.  Slingsby,  W.  C,   The  ascent  of  Mjölnir  and  the  exploration 

of  the  Gjegnalund  glaciers  in  Norway.     Alpine  J.  14,  380 — 396. 
Johansson,  C.  J.,    u.    Dus6n,  K.  F.,    Jakttagelser  rörande  nägra  sydsvenska  torf- 

mossar;   Stolpe,  M.,   Om  orsakema  tili  rullstensäsars  uppkomst.  Sveriges  geol. 

undersökn.  Ser.  C.  108.    Kr.  0,25. 
— ,    Noraskogs  arkiv,  berghistoriska  samlingar  och  anteckningar.    I.  Heft.    Kr.  4. 
Johnstmp,  F.,  Abrifs  der  Geologie  von  Bomholm.     66  pag.  2  f. 

Jönsson,  J.,  Beskrifning  tili  praktiskt  geologisk  karta  öfver  Farsta  och  Gustafsberg 

i  Stockholms  län.  *.    Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  Bb.     Kr.  1,25. 
Löfstrand,  G.,    Om   apatitens    förekomstätt   i  Norrbottens  län   jemfördt   med   dcss 

apptradande    i    Norge.     2  t.      Geol.    Foren.    Stockholm    Förh.    12,    145—192« 

207-208.     Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C.  115. 
Londbohm,  H.,    Engelska  byggnadsmaterial    och  byggnadssätt  samt  de  senares  tili- 

ämplighet  i  Sverige.  2  f.     Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C.  105.     Kr.  i. 
— ,    Apatitförekomster   i    Gellivare    malmberg   och    kringliggande    trakt.     f  u,  1*. 

Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C.  iii.     Kr.  i. 
Lnndgren,  Bernhard,  Hvad  bör  förstas  Dictyonema  skiffer  ^    Geol.  Foren.  Stockhohn 

Förh.  12,  359—360. 

Moberg,  J.  C,    Om  Olands   Dictyonema  •  skiffer  motsvarande  Ceratopyge  -  skiffera  i 

Norge.  —  Anteckningar  om  Ölands  ortocerkalk.    Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C 

109.     Kr.  0,50. 
-  ,    Om  gränsen  mellan  Sveriges  undersilur  och  kambrium.    Geol.  Foren.  Stockholm 

Förh.  12,  447—450. 
Mörtsell,  £.,  Resenotiser  frän  det  fossilförande  kambrisk-siluriska  omradet  af  Vester- 

bottens  Lappmark.    Geol.  Foren.  Stockholm  Förh.  12,  255 — 258.    Sveriges  gtoL 

undersökn.  Ser.  C.  114.     Kr.  0,25. 


Dänemark,  Schweden  und  Norwegen.  545 

Näser,  F.,  Geodätische  Arbeiten.  VI:  Das  südliche  Dreiecksnetz  zur  Verbindung 
der  Hauptdreieckseiten  Tavas-Kolsaas  und  DragonkoUen -Vagnarberg.  67  pag.  *. 
—  VII:  Die  trigonometrische  Verbindung  zwischen  Christiania  und  Bergen. 
76  pag.  *.     Christiania,  Fabritius  &  Söhne,  iggg  u.  1890. 

NathoiBt,  A.  G.,  Nägra  refFelobservationer  i  trakten  af  Omberg.  Geol.  Foren. 
Stockholm  Förh.  12,  141  — 144. 

Öberg,  Victor,  Om  en  flytande  holme  i  sjön  Ralängen.  Geol.  Foren.  Stockholm 
Förh.  12,  422—4^4. 

Pettersen,  H.,  Blokketransport  i  strögene  om  Torneträsk  i  svensk  Lapmark.  Tromsö 
Museums  Aarshefter  1889»  l«^«  '~5* 

Post,  Hans  von,  Nägra  ord  om  Gellivora  -  malmens  uppkomst.  Geol.  Foren.  Stock- 
holm Förh.  12,  491 — 494. 

Praktiskt  geologiska  undersökningar  inom  Jemtlands  län.  III.  a)  Jönsson,  J., 
Agronomiskt  geologiska  studier  i  Jemtland.  b)  Henning,  E.,  Agronomiskt 
växtfysiognomiska  studier  i  Jemtland.  1889.  Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C. 
102.     Kr.  I.  4. 

Renard,  A.  F.,  La  Constitution  des  iles  Bömmelö  et  Karmö  et  de  la  region  voisine 
d'apres  le  memoire  de  Dr.  Hans  Reu  seh:  Bömmelöen  og  Rarmöen  med  om- 
g:ivelser  geologisk  beskrevne.    ft*    B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  439 — 451. 

Santesson,  Birger,  II.  geognostiska  kartor  och  beskrifningar  öfver  de  vigtigare 
gruffälten  (beskrifning  tili  karta  öfver  berggrunden  inom  de  malmförande  trak- 
terra  inom  nawa  detten  delen  af  örebro  län.    17a  pag.  Tab.  13  i*. 

Sdunidt,  Fr.,  Bemerkungen  über  die  Schichten  folge  des  Silur  ayf  Gotland.  Neues 
Jahrb.  f.  Min.  Geol.  1890,  11,  249—266. 

o 

Sederholm,  J.  J.,    Fran  Alands  rapakivins  västra  gräns.     Geol.  Foren.  Stockholm 

Förh.  12,  460—470. 
Svedmarky  E.,    Bergshandheringen    i    Sverige    är   1889«     Geol.  Foren.  Stockholm 

Förh.  12,  638—646. 
Torell,  Otto,   Apatitförekomstema  i  Norrbottens  län,  och  de  af  Sveriges  geologiska 

undersökning  lemnade  bidragen  tili  kännedomen  härom.    Geol.  Foren.  Stockholm 

Förh.  12,  365  —  374.     Sveriges  geol.  undersökn.  Ser.  C.  112.     Kr.  0,25. 
Vosmaer,  A.,    Die  Erzfelder  von  Gellivare,    Kirunavaara  und  Luosavaara,  und  die 

Eisenbahn  von  Luleä  nach  Ofoten.     Stahl  u.  Eisen  10,  181. 

c.  Biologische  Geographie, 

KjellinaTin,  Handbok  i  Skandinaviens  kafsalgflora.    I.  Fucoidae.  ff.    Kr.  2,25. 

Sohübeler,  F.  C,  Viridarium  Norvegicum.  Norges  vaextrige.  Et  bidrag  til  Nord- 
Europas  natur-  og  culturhistorie.  HI.  679  pag.  ♦.  Christiania,  Aschehoug. 
1889.     Kr.  9.  4. 

d,  Anthropogeographie. 

Baltzer,  L.,  Hällristningar  frän  Bohuslän.    Mit  Vorwort  von  V.  Rydberg.  58t  "•  *• 

Göteborg  1881 — 1890.     M.  46,50. 
Berg^USy    Canalanlage  von  Ulefos   nach  Strengen  in  Norwegen,    Baudack  -  Nordsjö- 

Canal.  -j-f.     Centralbl.  d.  Bauverwaltg.  10,  276 — 277. 
Cliailloa,  Paul  B.  du,    Scandinavia:  the  Vikings  and  the  geography  of  their  times. 

Sc.  G.  M.  6,  225—234. 
Gonrmont,  Remy  de,  Chez  les  Lapons.    Moeurs,  Coutumes  et  Legendes  de  la  La- 

ponie  norvegienne.     141  pag.     Paris,  Firmin-Didot. 
Lehmaim,  Otto,  Der  Götha-Kanal.     D.  R.  f.  Geogr.  13,  62—67. 
OlshanseHy  Der  alte  Bernsteinhandel  der  cimbrischen  Halbinsel  u.  seine  Beziehungen 

zu  den  Goldfunden.     Z.  Ethn.  22,  (270—299). 
Petersen,  Henry,   Hypothesen   om   religione  Offer-ag  Votivfund  fra  Danmarks  for- 

historike  Tid.     Aarbeger  Nord.  Oldkyndighed  (2)  5,  209  —  252. 
Schliollting,  Norwegen-Schwedens  Wasserstrassen.    Z.  f.  Schulg.  11,  305—6.  Vergl.: 

Handelsmuseum  6,   12. 
Siersted,  Theodor,  Die  Bevölkerung  Dänemarks.    D.  R.  f.  Geogr.  12,  566. 
Tegn^,  Elof,  Tvenne  italieniska  resande  i  Sverige  pl  Karl  den  elftes  tid.  f*!*.  Ymer 

10,  1—52. 


546  Specielle  Geographie. 

tf.  Reiseführer, 

Halvorsen,  T.  G.,  Le  compagnon  du  touriste  \  Bergen  et  aux  paysages  les  plas 
renommes  de  la  Norvege  occidentale.     Bergen,  John  Grieg. 

Petersen,  A.,  Kortfattet  topografisk-personal  Vejviser  for  Landet,  i.  Heft.  7apag. 
Kopenhagen,  Gad.     k.  i. 

Toarists  Companion :  To  Bergen  and  the  most  famous  sceneiy  of  Western  Nomray. 
21*  pag.    5  f.     Bergen,  Halvorsen. 

y.  Karten, 

Beyera'  map  of  We«tem  Norway.    By  Viljain  Olsvig.     1:2000000.     Farbcndr. 

3  pag.  Text  12.     Bergen,  Beyer.     M.  3,50.  gr.  foL 

—   Turist-kart    over    Norge.      Udarbeidet  ved  N.  N.  Sontum.      2  BL    1:800000. 

Farbendr.     5  pag.  Text.     Bergen,  Beyer.  1889.     M.  2,25.  qu.  foL 

Bomliolm.  i  :  50  000.     4  BL     Kopenhagen,  Gad.     ä  kr.  0,40. 
Dahlman,  C.  £.,   Karta  öfver   Vesternorrlands  län.     4  Bl.     HemÖsand,  Johansson. 

k.  6,25. 
Damnark,  Generalstabens  topografiske  karte  over.    Scale  i  :  40  000.   Kalchographeret 

og  graveret  ved  Generalstaben.     Allinge  —  Skive — Skjörping — Struer.    Kjöbcn- 

havn  i889< 
Fysisk-geograflsk  Kaart  over  Danmark  med  tilhörende  Bilande.     Udföit  i 

Generalstabens    Ateliers.      4  Bl.    in  i  :  480  000.      Kopenhagen,    A.   F.  Host  u. 

Sons.  1889*     ^''*  4>50* 
Generalstabens   Kort  over  Danmark.     1 :  100  000.^    Bl. :   Helsingör,  Kjöbenhavi], 

Hillered,  Roskilde.     Kopenhagen,  Gad.     k  kr.  0,40. 
Kaart  over  Jytland  udarbejdet  og  udgivet  af  generalstaben.      i  :  40  000.     86  Bl. 

Kjöbenhavn.     (Im  Erscheinen). 
Norge,  Topogr.  Kart.     1:100000.     Bl.  14  A:  Kongsberg,   54  C:  Tronnacs,   56  A: 

Vikten,  B:  Leka.    Christiania,  Geogr.  Opmaaling.     a  kr.  i. 
Norrbottens  läns  kartverk.     Bl.  15:   Gellivare,   16:  Pajala,   17:  Hunki,  21:  Jokk- 

mokk,  24:  Snansten.     Stockholm,  Generaist.  Lith.  Anst. 
Petersen,  N.,  Oversigskort  over  Danmark.     Kopenhagen,  N.  C.  Rom. 
Rikets    ekonomiska    Kartverk.      2  Bl.  mit  Text.      39  pag.      Stockholm,    Generalst. 

Lith.  Anst.     kr.  3,50.  4. 

Speoialkystkort.     i  :  50  000.     Bl.  B  43 :  Gründende  til  Gjaeslingerne.    Christiania, 

Geogr.  Opmaaling.     k.  1,60. 
Sverige,  Generalstabenskarta  öfver  1:100000.     Söder  Delen.    Bl.  23:  Hamra,  31: 

Roma,  39:  Visby,  40:  Färö,  48:  Lutterhom,  49:  Holmudden,  59:  Gotska  Sandön, 

72:  Nora.     Stockholm,  Lith.  Anst. 
Svexlges  geologiska   undersökning.      Ser.  Aa.  Nr.  84:   Askersund  (E.  Erdmann), 

100:    Penningby    (A.  Blomberg),    103:  Bäckaskog  (G.  de  Geer),    104:  Alunda 

(A.  Blomberg),    105,  106  und  107:  Vidtsköfle,   Karlshamn,    Sölvesborg  (G.  de 

Geer).     Kartenblätter  im  Mafsstabe  i  :  50  000  mit  Beschreibungen. 

K.    Europäisches  Russland. 

a.  Landeskunde  und  Chorographie. 

Bosshardt,    £.    Th.,    Von    Polen    zum    Ararat.      Reiseskizzen.      84  pag.     Basel, 

Schneider.     Fr.  1,20. 
Gharpentier,  Alfred,  Russische  Wanderbilder.    2.  Aufl.    V-191  pag.     Oldenburg  u. 

Leipzig,  Schulze.     M.  3. 
Gonrriöre,  C,  Voyage.en  Russie.    R.  Franc,  ll,  257—272,  641 — 659. 
Flink,   Gust.,   Nägra  hägkomster   frän    en  resa   i  Ural  sommaren  1889*     Ymer  10, 

99—114. 
Goeggringr^,  H.,  Pontische  Briefe.    46  pag.    Aus:  Rigaer  Tageblatt.    Riga,  Kynimcl« 

Sort.     M.  I. 
Hahn,  C.,  Die  Wolga.     Eine  bibliographische  Studie.     Ausland  63,  934 — 938t  951 

—  955.  976—977»  995—999.  1016— 1020,  1037— 1040. 
Huchard,  Henri,  Une  mission  scientifique  en  Russie,  notes  et  impressions  de  Toyage. 

80  pag.     Parisf  imp.  Decembre. 


Europäisches  Rnssland.  547 

Isstomin,  Th.,  Reise  in  das  Petschoraland  im  Sommer  1889*  Iswest.  k.  Russ. 
Geogr.  G.  26,  142 — 171. 

Kihlman,  A.  O.,  Bericht  einer  naturwissenschaftlichen  Reise  durch  Russisch-Lapp- 
land im  Jahre  1889-     4^  P^*     Fennia  3,  6. 

— ,  u.  Palmen,  J.  A.,  Die  Expedition  nach  der  Halbinsel  Kola  im  Jahre  18871 
vorläufig  geschildert.    Mit  einer  Karte  von  A.  Petrelius.    28  pag.    Fennia8,  5. 

Novorossisks,  Notes  on  a  visit  to  the  town  of.  Consular  Reports,  Miscellaneous 
Series  1889«     London,  Harrison  &  Sons.  1889/90. 

Podgajezki,  L.,  Die  murmanische  Kttste,  deren  Natur,  Gewerbsthätigkeit  und  Be- 
deutung.    Iswest.  k.  Russ.  Geogr.   G.  St.  Petersburg  26,  121 — 142. 

Rabot,  Charles,  Explorations  dans  la  Laponie  russe  ou  presqu'fle  de  Kola  (1884 — 
85).    tt  *•     B-  S.  Geogr.  Paris  (7)  10,  457—547. 

Reise-Schildemngen  aus  dem  Flussgebiete  des  Dnyepr.  Von  O.  A.  G.  T.  104  pag. 
Hannover,  Helwing's  Verl.     M.  i.  12. 

ReuteTy  O.  M.,  La  Finlande  et  les  Finlandais.     207  pag.     Helsinfors  1889- 

— ,  Finlands  natur,  folk  och  kultur.     173  pag.     Borg&  1889* 

RlTitee,  A.,  Le  Grand  duche  de  Finlande.     Rev.  Frang.  12,  II,  663—674. 

Siohler,  Leon,  La  province  de  Kazan  et  ses  populations.  La  Geogr.  3,  No.  104, 
105,  106,  107,  108. 

— ,  Le  gouvemement  de  Kaxan  et  ses  habitants.    B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  665—676. 

Witlaozil,  E.,  Aus  der  polnischen  Tatra.     M.  d.  D.  u.  ö.  A.-V.  1890,  177  —  180. 

b.   Geodäsie, 

Bonsdorff,  A.,  Über  die  telegraphische  Längenbestimmung  von  Wiborg,  Kuopio  u. 

Joensuu.     10  pag.     Fennia  3,  3. 
Donner,  A.,  Die  Dreieckspunkte  der  Baltischen  Triangulation.  10  pag.  Fennia  3,  14. 
Erokert,  R.  von,  Zur  Urographie  des  europäischen  Russlands,   nach  A.   von  Tillo. 

D.  R.  f.  Geogr.  12,  508—511- 
Petrelius,    A.,    Das   Aufsuchen    der    Dreieckspunkte    in  Finnland  im  Jahre  1889* 

16  pag.     Fennia  3,  12. 
Savander,  Otto,  Tabeller  för  uträknande  af  gradafdelnings  eller  polyederprojektion 

emellan  Finlands  lätitudsgrader  59°  och  70»,  upprättade  pä  grund  af  Clarke'ska 

jorddimensioner.     Fennia  3,  11.  8  pag» 
Sresi\]ewskiJ,    B.,    Über    die  Bestimmung    der  Höhen    im    europäischen  Russland 

auf  Grund  neuer  Isobaren.     (In  russ.  Spr.)    Iswestija  Kais.  russ.  Geogr.  G.  24, 

385—402. 
^TillOy  A.  von.  Barometrische  Höhenmessungen  im  Gebiete  nördlich  von  Petrosawodsk, 

ausgeführt  im  Herbste  1888  von  Baron  N.  Kaulbars.  *  u.  2  Prof.   (In  russ.  Spr.) 

Iswest.  K.  russ.  Geogr.  Ges.  24,  415 — 417. 
— ,  Hypsometrie  des  europäischen  Russland.     Mit  Tabellen.    (In  russ.  Spr.)    Iswest. 

K.  russ.  Geogr.  Gesellsch.  25,  229 — 245. 

c.  Physische  Geographie, 

AndraeH90W,    N.,    Nouvelles    etudes    geologiques    dans    la    presqu'ile    de  Kertch, 

executees  exi  i888*    Mem.  S.  Neo-russe  des  Nat.  ä  Odessa  14,  2.  1889«   71  pag. 

Vgl.:  B.  S.  Beige  Geol.  Pr.  verb.  4,  82. 
— ,  Die  Schichten  von  Kap.  Tschauda.     f.     Ann.  K.  K.  Naturhist.  Hofmus.  Wien 

Ö,  66—76. 
Awzyf^roff,    Sur    quelques    affleurements  dans  le  district  de  Chadrinsk.     B.  Com. 

Geol.  St,  Petersbourg  8,  215 — 217. 
Compte  rendn   des  travaux  du  Comite  geologique  en  1889«      *•      (In  russ.  Spr.) 

B.  Com.  geol.  St.  Petersbourg  9,  85-1^2. 
Cyg^naetis,  J.,  £n  jernhaltig  mineralkälla  i  Kuopio.    Geografiska  Föreningers  Tids- 

krift.     Helsingfors  1890. 
Dokoatohaief,  B.,  Apercu  scientifique  sommaire  de  la  coUection  des  sols  exposee 

ä  Paris  en  18891    P^^  ^^  professeur  B.  Dokoutchaief  et    ses  eleves,     (Texte 

russe  et  fran^is.)     32  pag.     St.  Petersbourg  1889- 
Golotrkinsky,    N.,    Recherches    hydro-geologiques    dans    la    district  de   Th^odosie 

(Crimee)  en  1889.     (In  russ.  Spr.)     54  pag.     Simpheropol  1889« 


548  Specielle  Geographie. 

Gorge,    S.,    Zur   Eintheilung   des    nissiscben    Tieflandes.      Zeitschr.  f.   Schulg.  11, 

197— aoi. 
Howofth,  Henri  H.,  The  recent  and  rapid  elevation  of  the  Ural  Mountains«    GeoL 

Mag.  New.  Ser.  Dek.  III,  7,  438 — 441. 
Hnlt,  R.,  Välivesi  i  Etseri.     Geogr.  Foren,  Tidskrift  Helsingfors  1889,  1,  215—216. 
— ,  Anteckningar  om  trakten  mellan  Lummene  och  Vesijako.    Geogr.  Foren.  Tidskrift 

Hekingfors  1889,  1,  54  —  62,  57  —  66,  145—147,  184—202.  * 
Kamlnskij,  A.,  Vergleichbärkeit  der  Niederschlagsbeobachtungen  im  europäischen 

Russland.     Rep.  f.  Meteor.  12,  No.  9,  32  pag. 
Karptnski,  A.,    Compte  rendu  preliminaire  sur  les   recherches  geologiques   sur  le 

versant  Orient  de  l'Oural,    dans  les  bassins  des  fleuves  Toura,   Lalia  et  Lobm, 

2)  dans   les  districts  d'Irbite,   Chardinsk.     B.  Com.  GeoL     St.  Petersbourg  8, 

197  —  214. 
KiersnowskiJ,    B.,   Die  Cyklonenbahnen    in  Russland    für    die  Jahre  1884 — 1886. 

12  *.     Rep.  f.  Meteor.  12,  No.  10,  29  pag. 
Kriolltafowitsoll,  N.,  Note  preliminaire  sur  le  couches  interglaciales  de  Troitzkou 

Gouv.  de  Moscou.     B.  S.  Imp.  d.  Naturalistes  Moscou  1890,  525 — 526. 
Levänen,  S.,  Calcul  des  donnees  sur  l'epoque  de  la  debade  de  la  riyiere  d'Aoia. 

Fennia  3,  10,  8  pag* 
Listoff,  J.,  Donnees  tectoniques  des  montagnes  de  laTauride.    Compte-rendn  preli- 
minaire.   (In  russ.  Spr.)     Iswestija  K.  Russ.  G.  G.  25,  270 — 276.     Mater,  p.  L 

geol.  d.  1.  Russie  13,  8  pag.     Vgl.:  B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  435. 
Loewlsson-Lesslngy   F.,    Le  district  de  Loubny  (gouv.  Poltava).  (In  russ.  Spr.) 

Materiaux  pour  la  taxation  des  terres  du  gouv.  de  Poltava.      Partie  sdentif.  2, 

90.     Vgl.:  B.  S.  Beige  de  Geol.  Pr.  verb.  4,  80—81. 
Lnoas,  R.  N.,  Notes  on  the  geology  of  Finland.     Geol.  Mag.   New  Ser.  Dek.  IQ. 

7,  293—300. 
Melnilsoff,    M.,    Excursions    geologiques  sur  les  bords  de  la  Ouvelka  et  du  Onya, 

dans    les    terres    des    cosaques  d'Orenbourg  (district  de  Tröitzk).      Mater,  p.  L 

geol.  d.  1.  Russie  13,  125  pag.     Vgl.:  B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  435. 
MioluollO-Maoloei,  M.,  Recherches  geologiques  dans  les  districtes  de  Novogradool- 

hynsk    et   Jitomir,    en  Volhynie.     2  f.  *.      Mater,  p.  1.  geol.  d,  1.  Russie  13, 

91  pag.    Vgl.:  B.  S.  Beige  de  Geol.  Pr.  verb.  4,  84  —  85. 
Nlkltin,  S.,  Condition  geologiques  des  sources  sulfureuses  de  Serguievsk.    (In  russ. 

Spr.)     R6sum6.     B.  Com.  gdoL  St.  Petersbourg  8,  177 — 190. 
— ,  Note  sur  le  calcaire  carbonifere  du  bassin  de  Moscou.    (In  russ.  Spr.)    B.'Com. 

g6ol.  St.  Petersbourg  9,  27 — 40. 
Ososkoff,    P.,    Les    d6p6ts    caspiens   dans    le  bassin  de  la  Motcha  (gouv.  Samara). 

Mat6r.  pour  la  g^ologie  de  la  Russie  13|    21  pag.    Vgl. :  B.  S.  Beige  G60I.  3, 

Pr.  verb.  433. 
Pavlow,    A.,    Compte  rendu  preliminaire,    sur    les    recherches  geologiques  dans  la 

r^gion  entre  la  Soura  et  les  sources  de  Barysch  et  de  Syzran.      (In  niss.  Spr.) 

B.  Com.  Geol.  St.  Petersbourg  9,  171— 175. 
— ,  Le  Gallo vien  du  gouvemement    de  Simbirsk    et   ses  rapports   avec  TOxfordicn. 

Bull,  du  Congres  geol.  9,  No.  2,  13  pag.  Vgl.:  B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  437. 
— ,  Le    Niocomien    des   montagnes    de    Worobiewo.      f.      B.  S.  Imp.  d.  Natural. 

Moscou  1890,  173  r- 186. 
Fietkiewioz,   A.,    Die   atmosphärischen   Niederschläge   in  Warschau   1 8x2—1 887« 

Physiogr.  Jahrb.  18891  9,  i.  Abt.,  159^198.    af« 
RagOSin,  W.,  Die  Wolga  von  der  Oka  bis  zur  Kama.     Mit  Atlas.    (In  rnss^  Spr.) 

2  Vol.  440  u.  495  pag.     St.  Petersburg,  H.  Schmitzdorff. 
Ramsay,  W.,    Geologische  Beobachtungen    auf  der  Halbinsel  Kola.     Nebst  einem 

Anhange:    Petrographische  Beschreibung   der  Gesteine    des   Lujaur    urt.     2  f. 

Fennia  3,  7.     52  pag. 
—  ,  Om  Hoglands  geologiska  byggnad.  2  t.  Geol.  Foren.  Stockholm  Förh.  12,  471  -  490- 
Saytzeff,    A.,    Compte    rendu    präliminaire    des    recherches  gdologiques  faitcs  dans 

l'Oural  en  1888.      Bull.  d.  Congres  geol.  9,  No.  2,  8  pag.      Vgl.:  B.  S.  Bdge 

G4ol.  3,  Pr.  verb.  436. 
Sohmidt,  Fr.,  Quelques  resultats  des  excursions  geologiques  faites  en  1889*  ^*  ^^^'"'^ 

G^ol.  St.  Petersburg  8,  191  — 196. 


Europäische^  Russland.  549 

SlbirtZ6Vi  N.,  Compte  rendu  pr^liminaire  sur  les  recherches  g^ologiques  dans  le 
bassin  de  la  riviere  Kliasma.     (In  russ.  Spr.)    B.  Com.  Geol.  St.  Petersbourg 

9.  145—157- 
— ,  Les  sols  du  district  de  Makariev  dans  le  gouv.  de  Nijny  -  Novgorod.      (In  russ. 

Spr.)   Mat6r.  p.  1.  taxation  des  terres  du  gouv.  Nijny-Novgorod  Part.  econ.  12, 

1889,  53  P^"     Vgl.:  B.  S.  Beige  de  Geol.    Pr.  verb.  4,  85—86. 
Siemiradzldi    J.  von,    Geologische  Forschungen   im  Flussgebiete  der  Warthe   und 

Prosna    in  Polen.      Mit  i    geolog.  Karte.      (In  poln.  Spr.  mit   franz.  Resume.) 

Physiogr.  Jahrb.  9,  2.  Abth.,  3  - 12. 
SokoloTt  N.,  Compte   rendu   pröliminaire   des  recherches  geologiques  dans  les  di- 

stricts  de  Zmiew  et  de  Paviograd.     (In  russ.  Spr.)     B.  Com.  Geol.  St.  Peters- 
bourg 9,  II— a6. 
— ,  Note   sur   les   gisements    des   minerais    de  fer  dans  le  district  de  Berdiansk  du 

gouvemement  de  Tauride.     (In   russ.  Spr.)      B.  Com.  Geol.  St.  Petersbourg  9, 

123—145. 
Sokoloffi  B.,  Le  Tithonique  du  Crim^e.    Matöriaux  pour  la  gdologie  de  la  Crimie. 

3  j*.    Mater,  p.  1.  g6ol.  d.   1.  Russie  8,  40  pag.      Vgl.:  B.   S.  Beige  G^ol.  3, 

Pr.  verb.  435 — 436. 
Ssresnewsky,  B.,  Über  Schneeyerwehungen  auf  den  Eisenbahnen  in  Russland.  3  *. 

Rep.  f.  Met.  13,  No.  6,  74  pag. 
Streanyonkow,  Note  sur  la  structure  g^ologique  de  quelques  localites  des  districtes 

de  Kaschine  et    de  Kaliasine,    gouv.   Twer.      (In  russ.  Spr.)     B.  Com.  G60I. 

St.  Petersbourg  9,  i  — lo. 
Toll,  £.,  Compte  rendu  pr^liminaire  sur  les  recherches  geologiques  dans  les  gouv. 

de  St.  petersbourg.    (In  russ.  Spr.)    B.  Com.  Geol.  St.  Petersbourg  9,  159 — 170. 
Tsoheiliysoliew,    Th.,    Compte    rendu    preiiminaire  sur  les   travaux   executees    en 

Timane  en  1889»     *•     (^  ^"^"  ^P""*)   ®-  Com.  Geol.  St.  Petersbourg  9,  41 — 84* 
Veaukoff,  M.,  De  Faccroissement  du  delta  de  la  Neva.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1 890, 

75-77- 
— ,  De  la  formation  du  delta  de  la  Neva,    d'apres   les  demieres  recherches.     C.  R. 

Ac.  Paris  HO,  484—486. 

Wablroos,  A.,  L'estuaire  du  Kümo  autrefois  et  aujourd'hui.    *    Fennia  3,  9.    la  pag. 

d.  Biologische  Geographie. 

Boettger,  O.,  Zur  Molluskenfauna  des  russischen  Gouvernements  Perm  und  des 
Gebietes  stldöstlich  von  Orenburg.  II.  Nachrichtsbl.  deutsch.  Malak.  Ges.  22, 
161 — 173. 

Urne,  Egon ,  Phftnologische  Karten  von  Finnland.     *.     Met.  Z.  7,  305 — 306. 

MatÜe,  Paul,  Die  Cladoceren  der  Umgegend  von  Moskau.     B.  S.  Imp.  Nat.  Moscou 

1890,  104—109. 

Petersen,  Wilh.,  Fauna  baltica.  Die  Schmetterlinge  der  Ostseeprovinzen  Russlands. 
Nach  der  analyt.  Methode  bearb.  i.  Thl.  Rhopalocera  (Tagfalter).  50  pag.  m. 
eingedr.  f^.     Reval.     Berlin,  Friedländer  &  Söhn.     M.  ft. 

Pfeffer,  Geo.,  Die  Fauna  der  Insel  Jeretik,  Port  Wladimir,  an  der  Murman-KUste. 
Nach  den  Sammlgn.  d.  Hm.  Kapt.  Hörn.  I.  Thl. :  Die  Reptilien,  Amphibien, 
Fische,  Mollusken,.  Brachiopoden,  Krebse,  Pantopoden  u.  Echinodermen.  Nebst 
e.  anhängl.  Bemerkg.  tlb.  die  Insekten.  (Aus:  Jahrb.  d.  Hamburg,  wissenschaftl. 
Anstalten.)  34  pag.     Hamburg,  Graefe.     M.  1,50. 

Seldlitz,  Geo.,  Fauna  baltica.  Die  Käfer  der  Ostseeprovinzen  Russlands.  2.  neu 
bearb.  Aufl.  5.  Lfg.  Gattungen  pag.  129-160  u.  Arten  pag.  513-^608*  Königs- 
berg, Härtung.     \  M.  1,50. 

ZykoWy  W.,  Notice  sur  les  Spongillides  des  environs  du  Moscou.  B.  S.  Imp.  Nat. 
Moscou  1890,  170-172. 

e.  Anthropogeographie, 

Aberoromby,  J.,  Magic  songs  of  the  Finns.     Folk-Lore  1,  17  —  46. 
Allemands,  Les,  de  la  Baltique,  par  un  Russe.     Nouvelle  Revue  65,  627—631. 
AnntSOliiil,  D.  N.,    Über   die   Aufgaben    der   russischen    Ethnographie.     Russische 
Revue  19,  54  —  68,  141— 163. 


550  Specielle  Geographie. 

Anntsohin,  D.  N.,  Schlitten,  Schiffe  und  Pferde  als  Attribute  der  Leichenbestattung. 
Eine  archäologisch-ethnographische  Studie.  (S.-A.  aus  Drewostni  14.)  146  pag. 
•ff.  (In  russ.  Spr.)  Moskau,  Gerbeck.    Vergl.^  I.  A.  f.  Ethn.  3,  133 — 135.    fol. 

Böhling,  Geo.,    Aus    nordrussischen    Dörfern.     Erlebtes  u.  Studiertes.     VII-99  pag. 

Minden  i.  W.,  Köhler.     M.  i. 
Borkowski,  N.,  Skizze  der  Nachweise  tlber  Ausfuhr,  Einfuhr  u.  Preis  von  Roggen, 

Weizen,  Gerste  und  Hafer  und  über  Verbrauch  dieser  Produkte.    7  *!  i   Profil. 

(In  russ.  Spr.)     Sap.  k.  Russ.  Geogr.  G.  i889i    6,    Abth.  f.  Statist.    397—414- 
Boxström,  A.,    Zuwachs  der  Bevölkerung  in  Finnland  in  den  Jahren  1751  — 1885. 

f.     Fennia  3,  2.     ao  pag. 
Chaolianow,  A.,  Die  Tuschinen,  eine  ethnog^phische  Skizze.    (In  russ.  Spr.)    £th- 

nogr.  Rundschau  Heft  IL     Moskau  1889.     Vergl.:  I.  A.  f.  Ethn.  8,^35. 
Dingelstedt,  V.,   Russian  Lapplanders.     Sc.  G.  M.  6,  407 — 410. 
Dowg^d,  P.,  Der  vorhistorische  Begräbnisplatz  und  die  Pilkalnis  in  Imbary,  Samo- 

gitien.     3  lith.  +.     (In  poln.  Spr.)     Physiogr.  Jahrb.  18891  9,   Abt.  IV,  3 — 11. 
Henko,  H.  K.,  Beiträge  zur  Statistik  der  Forsten  des  europäischen  Russlands.    Aus 

dem    Russischen    übers,    mit    einem   Vorworte    von    Guse.     48  p^tg.     Giessen, 

Becker  &  Laris.  1889*     M.  1,60. 
Jansson,  J.,    Bevölkerung  St.  Petersburgs    nach   den  Zählungen  vom  15.  Juni  und 

15.  Dezbr.  1888.     (In  russ.  Spr.)     St.  Petersburg  i889- 
Jersohow,  G..  Statistische  Skizze  der  Verteilung  des  Landbesitzes  im  Gouvernement 

Ufa.  (In  russ.  Spr.)  Sap.  k.  Russ.  Geogr.  G.  i889i  Abth.  f.  Statistik.  6,  009— 13 1. 
JtLSZklewioZ,  A.,  Hochzeitsgebräuche  der  Wielanischen  Litauer,  übers,  von  A.  Petry. 

Mitth.  d.  Litauisch,  lit.  G.  3,  139,  ao2. 
Koppen,  P.,  Über  Volkszählung  in  Russland.    (In  russ.  Spr.)    Sap.  k.  Russ.  Geogr. 

G.  1889,  Abth.  f.  Statistik  6,  1—95. 
KrauSB,  Friedrich  S.,  Burjatische  Volkstiberlieferungen.  Ausland  63,  711 — 7*71834- 
Krohn,  K.,    Die    geographische  Verbreitung   einer  nordischen  Thiermärchcnkette  in 

Finnland,  durch  eine  Karte  erläutert.  *.     Fennia  3,  4*    14  pag. 
LJungberg,  S.,    Spräkgränsen  in  Sagusocken.    Mit  *  in  i :  izo  000.    Geogr.  Foren. 

Tidskr.  Helsinfors  1890,  2,  loi — 106. 
MontantlB,  Ernst,  Russische  Sektirer.    A.  a.  W.  21,  85—90,  laa— 127,  146—149. 
Hmik&osi,  Bernhard,    Bericht    über  meine  linguistische  Studienreise    im  Lande  der 

Wogulen.     Ungar.  Revue  10,  369 — 3981  588-611. 
Obstt  Hemnann,  Zur  Demographie  des  europäischen  Russlands.  Ausland  68, 848  ~  852. 
Rabot,  Gh.,   Explorations  dans  la  Laponie  russe.  Ethnogpraphie.    ff.     B.  S.  Geogr. 

Paris  (7)  11,  371-416. 
Remesow,  N.,  Grundbesitz  im  Gouvernement  Ufa.     (In  russ.  Spr.)     Sap.  k.  Rnss. 

Geogr.  G.  1889,  ^^t^-  f*  Statistik  6,  95—209. 
Smirnoff,  J.  A.,    Die  Wotjäken.     Historisch  -  ethnographische    Skizze.     (S.-A.   aus: 

Abhdlgn.  d.  Ges.  f.  Archäologie,  Geschichte  u.  Ethnographie  an  d.  Univ.  Kasan.) 

Kasan.    (In  russ.  Spr.). 
— y  Die  Tscheremissen.  Historisch-ethnographische  Skizze.  Kasan  1889*  (In  niss.  Spr.). 
Somier,   St.,    Mordrd.     Popolazione    di  Astrakan.     Arch.  per  TAnthr.  e  la  EtnoL 

Florenz  1889*  4- 

Stenln,  P.  von.  Der  Volksglaube  und  die  Gebräuche  der  Kasaner  Tataren.    Ausland 

63,  1031— 1034. 
— ,    Ueber  den  Geisterglauben  in  Russland.     Globus  Ö7,  268 — 270.  283— ^87- 
— ,    Ein  neuer  Beitrag  zur  Ethnographie  der  Tscheremissen.    Globus  Ö8,  177 — 180» 

202 — 204. 
— ,    Die  Wotjäken.     Ausland  63,  576  —  580,  590 — 593. 

Zograf,  Distribution  des  grandes  tailles  en  rapport  avec  d'autres  caracteres  anthropo- 
logiques  dans  la  population  des  provinces  de  Vladimir,  de  Kostroma  et  de  YaroslavL 
J.  Sect.  Anthr.  S.  amis  d.  sc  nat.  Moscou  1890.  4> 

/".  Karten, 

Diener,  Carl,  Generalmajor  A.  v.  Tillos  hypsometrische  Karte  des  europäischen 
Rufsland.    *.     Peterm.  Mitteil.  36,  156— -158. 


Die  BalkanhalbiDsel.  551 

Krasnopolsky,  A.,  Carte  geologique  generale  de  la  Russie.  2  f.  Feuille  126:  Perm, 
Solikamsk.     Mem.  Com.  Geol.  U,   484  pag-   58  pag.  resume  allemand.     Vergl.: 

B.  S.  Beige  Geol.  6,  Pr.  verb.  87-88. 

IjOewi21SOn-Lessill£f,  F.,  La  cartographie  agronomique.  Essais  critiques.  56  pag. 
St  Petersbourg  1889* 

PetrelixiS»  A.,  Bemerkungen  über  einige  Karten  von  Finnland.  Fennia  3,  15. 
18  pag. 

Rüoker,  C.  G.,  General-Karte  der  russischen  Ostsee-Provinzen  Liv-,  Esth-  u.  Kur- 
land, nach  den  vollständigsten  astronomisch-trigonometr.  Ortsbestimmgn.  u.  den 
speciellen  Landesvermessgn.  auf  Grundlage  der  Specialkarten  v.  C.  Neumann, 

C.  G.  R Ucker  u.  J.  H.  Schmidt  hrsg.    i  :  605  000.  4  Blatt.  Farbendr.    Reval, 
Kluge.    M.  10.  gr.  fol. 

SibirtzefE^  N.,  Partie  sud-ouest  de  la  feuille  72  de  la  carte  geologique  de  la  Russie. 

Compte  rendu  preliminaire.    Bull,  du  Congres  Geol.  9,  No.  2.   10  pag.    Vergl.: 

B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  437. 
Sokolov,  N.,  Carte  geologique  generale  de  la  Russie.  *.  (In  russ.  Spr.  mit  Resume.) 

Feuille  48:    Melitopol,    Berdiaensk,   Terekop,  Berislavl.      Mem.  Com.  Geol.  Q, 

No.  I,  1 — 261. 
Spezialkarte   des  Exxropäisolien  Rnsslands.     142  Blatt  mit   Übersichtstafel. 

Mafsstab  i  ;  420  000.     Im  Erscheinen. 

Tillo,  A.  de,  Carte  hypsometrique  de  la  Russie  d'Europe.     Public  par  le  Ministere 

des  voies  de  communication.    1:2520000.    4  feuilles.  St.  Petersburg  1889- 
— ,    Carte  hypsometrique  de  la  Russie  d'Europe.    C.  R.  Ac.  Paris  110,  257  —  258. 

Tsohemyobefl^  T.,  Carte  geologique  generale  de  la  Russie.  Feuille  139:  Description 
de  rOural  central  et  de  son  versant  Occidental  d'apres  les  observations  de 
Moeller,  Krasnopolsky  et  Tchernycheff.  ff.  Mem.  Com.  Geol.  1889» 
3,  No.  4.  320  pag.,  73  pag.  de  resume  allemand.  7  f. 


L.  Die  Balkanhalbinsel. 

a.  Landeskunde  und  Chorographie, 

Aabötb,  J.  de,    Ap  official  tour  through  Bosnia  and  Herzegowina,  with  an  account 

of   the    history,    antiquities,   agrarian   conditions,   religion,    ethnology,   folk-lore, 

and  social  life  of  the  people.   Authorized  english  edition.  XX-496  pag.    London, 

Sonnenschein,     sh.  20. 
Behrmaim,  G.,  Eine  Maienfahrt  durch  Griechenland.     Hamburg,  L.  Gräfe.     M.  6. 
Braunsohild,  Alex.,  Skizzen  aus  Athen,  ff.     Globus  58,   39—45* 
Cabrol,  Elie,  Voyage  en  Grece  i889>    Notes  et  impressions.    163  pag.  26  f.    Paris, 

Libr.  des  Bibliophiles.     Fr.  30.  4. 

Cambon^  V.,  Autour  des  Balkans.    344  pag.     Paris,  Challamel.     Fr.  3,50.  16. 

Gettinje.    Ausland  63,  56  —  58. 
CondnrateantL,  D.  P.,    Dictionar    Geografic    al    Judetului    Ddmbooita.     Societatea 

Geogr.  Romdna.     Bucaresti,  J.  V.  Socecu. 
Cora,  Guido,  Bolcanico  Penisola,  Suppl.  alla  6«  edit.  della:  „Enciclopedia  Italiana.'* 

Vol.  II.  17  a  dispensa.    Torino,  Unione  Tipograf.  Editr.  Torinese  i889>  fol. 

Couvrenrf  Aug.,    La    TurqUie  d'Europe    et    les  Etats    des  Balkans.     Leur  histoire, 

leur  ethnographie,  leur  avenir.     •.     B.  S.  R.  Beige  G.  14,  497—527. 
Gion,  J.  J.,  Geografia  la  cronicaric  Rominc.     Bukarest  1889*     L.  i. 
Götz,  W.,  Aus  dem  Inneren  und  dem  Süden  Serbiens.      1—4.      Allgemeine  Zeitg., 

Beilage  1890,  69-74. 
— ,  Serbische  und  bulgarische  Grenzgebiete.     AUgem.  Zeitg.  1890,  31.  März  ff. 
Gtirlta,   A.,  Masivul  Bucegilor.     B.  S.  Geogr.  Romana  Bucuresca  U,  59—77* 
Hesseling,  D.,  Istambol.     Revue  des  etudes  grecques  3,  189  —  196. 
Hoffmazm,  L.,  F.,  La   Vilayet  de  Trebizonde,   d'apres  des  documents  foumis  par 

M.  Vital  Cuinet,  secretaire   de  l'administration  de  la  dette  publique  Ottomane  ä 

Constantinople.     Le  Globe  29,  236—259. 
KanitSS)  F.,  Leskovac,  die  serbische  Hanfstadt.     Oesterr.  Monatsschrift  f.  d.  Orient 

16,   113—116. 
Zeitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  38 


552  Specielle  Geographie. 

♦ 

Kiepert,  Heinrich,  u.  Koldewey,  Robert,  Itinerare  auf  der  Insel  Lesbos.  Hierea 
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Dietr.  Reimer. 

Mahafly,  J.  P.,  Greek  pictures,  drawn  with  pen  and  pendl.  223  pag.  London, 
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d.  ges.  Armeewesen  8,  834—841. 

Mony,  Charles  de,  Promenade  dans  les  Cyclades.     Nouv.  Rev.  65,  225  -  247. 

Mnrray,  John,  The  Maltese  islands,  with  special  reference  to  their  geological  stnic- 
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Fennesi,    Pietro  Della  Valle,  Turchia.     B.  S.  Geogr.  Ital,  (3)  3,  1063 -iioi. 

PMlippsOn,  Alfred,  Bericht  über  eine  Reise  durch  Nord-  und  Mittel-Griechenland. 
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Z..  G.  E.  Berlin  2ö,  1—98. 

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zur  Erklärung  des  Thukydides,  Xenophon  und  Diodoros.  2*.  III-I02  pag. 
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la  geographie  et  la  mythologie  de  l'ile.  I.  Description  des  monnaies,  histoirc 
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135  P*^g'    t+'    Berlin,  G.  Reimer.     M,  6.50.  gr.  4- 

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Mitth.  Ü,  105 — 143,  183— ai3. 

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besonderer  Berücksichtigung  der  beim  Bau  derselben  verwendeten  Gesteine,  ge- 
sammelt in  den  Jahren  1872—76.     44  lith.  Bogen^eiten.     Wien  1890.  4- 

Pbilippson,  Alfred,  Über  die  Altersfolge  der  Sedimentformationen  in  Griechenland. 
Z.  deutsch,  geol.  G.  42,  150 — 159. 

Rzehak,  Der  geologische  Bau  Rumäniens.     Ausland  63,  978 — 979« 

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Brit.  Ass.  59,  1889,  570—571. 

Tonla,  Franz,  Zur  Kenntniss  der  krystalinischen  Gesteine  des  centralen  Balkans. 
Neues  Jahrb.  f.  Min.  Geol.  1890,  I,  263  —  273. 

— ,  Geologische  Untersuchungen  im  ösüichen  Balkan.  "Neues  Jahrb.  f.  Min.  Geol. 
1890,  I,  273—283. 

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Die  Balkanhalbinsel.  553 

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—  I  Analyse  de  la  memoire:     „Franz  Toula,   Geologische   Untersuchungen   im  cen- 
tralen Balkan,  Wien,  Akad.  Ber.  LV,  i  — 108"   suivie  d'un   expose  general  sur 
la  geologie  de  la  Bulgarie  central.     B.  S.  Beige  Geol.  8,  Pr.  verb.  422—429. 
Z'boinski,  C.  H.  T.,  L'Attique  decrite  au  point  de  vue  geologique  metallifere,  minier 
et  metallurgique.     2  f.    B.  S.  Beige  Geol.  Mem.  3,  137  —  148. 

c.  Biologische  Geographie, 

Beck  TOn  Mannagetta»  'Günther  Ritter,  Flora  von  Südbosnien  u.  der  angrenzend. 

Herzogevina.  IV.  u.  V.     Ann.  d.  k.  k.  naturhist.  Hofmus.  6,  549 — 578. 
Form&nek,  Ed.,    Beitrag    zur  Flora    von  Serbien,  Macedonien  und  Thessalien.     D. 

bot.  Monatsschr.  8,  65 — 72,  16—175. 
Vandas,   K.,   Neue  Beitr^e  zur  Renntniss  der  Flora  Bosniens  u.  der  Hercegovina. 

Sitzber.  k.  Böhm.  Ges.  d.  Wiss.  Math.  Naturw.  CI.  1890,  I.  Nr.  20,  249 — 285. 
Velenovsky,  J.,  Plantae  novae  bulgaricae  II.      Sitzber.  k.  Böhm.  Ges.  d.  W.  Math. 

Naturw.  Gl.  1890.  I.  Nr.  3,  39—59. 
ZahlbmokneTi  A.,  Prodromus  einer  Flechtenfiora    Bosniens    und  der  Herzogevina. 

Ann.  k.  k.  naturhist«^  Hofmus.  Wien.  6,  20—48. 

<f.  Antkropogeographie, 

Albanesisohe  Familienfehden.     Ausland  63»  6  —  7. 

Bachelin,  Leo,  Les  Galoyers  roumains.  Nouv.  Rev.  66,  109 — 130,  382—396. 

Christomanos,  A.,  Über  die  piühistorischen  Funde  von  Santorin.   Gorrbl.  deutsch. 

Ges.  f.  AnÜirop.  u.  Urgesch.  20,  214-215. 
Dan,  Demeter,  Die  Völkerschaften  der  Bukowina.     2.  Heft.   Die  oriental.  Armenier 

in  der  Bukowina.     Erweit.  Sep.-Abdr.  aus  Gzemowitzer  Zeitg.     39  pag.     Gzer- 

nowitz,  Pardini.     ä  M.  1,40. 
Gkimett,  Lucy  M.  J.,  The  women  of  Turkey  and  their  folk-lore.    With  an  ethnogr. 

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Glennie.     L:   The  Christian  women.    XVI-382  pag.     London,   Nutt.     los.  6d. 
Gk>poeviOi  Spiridion,  Die  Wahrheit  über  Makedonien.    Antwort  auf  die  Hron'che 

Schmähschrift :  „Das  Volksthum  der  Slaven  Makedoniens".     Wien,   Verlag  der 

„Welt**. 
HärsXL,  M.,  Romanisches  Bauemieben.     Die  Brautwerbung.     Roman.  Rev.  6,  107. 
H(ellwald),    Fr.  von,    Vom  Aberglauben    der  Türken,     österr.    Monatsschrift  f.  d. 

Orient  16,  103 — 107. 
Hesselmeyer,  EUis,  Die  Pelasgerfrage  u.  ihre  Lösbarkeit.    XIV-162  pag.    Tübingen, 

Fues.  M.  3,60. 
Hron,  Karl,  Das  Volksthum  der  Slaven  Makedoniens.     Wien,  Selbstverlag. 
Kiepert,  H.»  Die  Verbreitung  der  griechischen  Sprache  im  pontischen  Küstengebirge. 

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Slrauss,  Friedr.  S.,  Volksglaube  und  religiöser  Brauch  der  Südslaven.    Vorwiegend 

nach  eignen  Ermittlungen.     Münster  i.  W.,  Aschendorif.     Auch  u.  d.  Tit.:  Dar- 
stellungen aus  dem  Gebiete  der  nichtchristlichen  Religionsgeschichte.  IL  Bd. 
— ,  Die  Quälgeister  bei  den  Südslaven.     Ausland  63,  329 — 333,  410—414. 
llatthias,  Th.,  Altes  u.  Neuestes  von  den  Pelasgern.    Leipz.  Ztg.  1890,  Beilage  No.  88* 
OlinesOH,  Dionisiu  O.,    Populatiunea  Bucovinei,   un  studui  antropologio  de  Enric 

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Oppel,  A.,  Zur  Ethnographie  der  Balkanhalbinsel.     Globus  57,  76—79. 
PMIlppsozL,    Alfred,    Zur  Ethnographie    des  Peloponnes.     2  *.     Peterm.  Mitt.  36, 

I— II,  33—41.  56. 
Poi>OWitS0ll  LipOwaZy  J.,  Die  Montenegriner  und   die  montenegrinischen  Frauen. 

3.  Aufl.     214  pag. 
Przyborski,  M.,  Bauernhaus  in  Romänien,  nach  Odobescu's  „Notice  sur  Ij^Rou- 

manie*'.     Roman.  Rev.  6,  404. 
— ,  Skizze  von  den  Banater  Romanen.     Ausland  63,  593—597« 
Tratelka,  Giro,  Das  Gräberfeld  von  Glasinac  in  Bosnien  und   seine  prähistorischen 

Befestigungen.  Corrbl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthrop.,  Ethn.  u.  Urgesch.  20,  191— 193. 

3S* 


554  Specielle  Geographie. 

EisenbatannetZy  Das  romanische.     Roman.  Rev.  6,  478* 

Huffeli  Les  forets  de  la  Roumanie.  (Extr.  du  B.  d.  ministre  de  l'agriculture.)  30  pag. 

Paris,  Imp.  nationale. 
L'inYasion  allemand  en  Orient.     Von  ***.     Novelle  Revue  66,   139—156. 
Melon,  Paul,  Le  commerce  frangais  dans  la  Peninsule  des  Balkans.    Nouvelle  Revue 

66,  802  -  810. 
Fbllippson,  A.,  Der  Wald  in  Griechenland.    Naturw.  Wochenschr.  6,  334—336. 
— ,  Zur  Wirthschaftsgeographie  Griechenlands.     Globus  67,  81—831  106 — 109. 
Telkes,  Simon,  Das  Königreich  Serbien,  Statistik.     Bull.  Soc.  Hongroise  d.  Geogr. 

18,  125  —  129.  * 

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Jikrtoy  7^g  larogix^g  xal  i&yoXoytx^g  haiglag  r^g  ''EkXadog  TL  8-  iyUd-iytng.  iS89« 

Domaszewski ,  A.  von,  Studien  zur  Geschichte  der  Donauprovinzen.  I.  Die 
Grenzen  von  Moesia  superior  u.  der  illyrische  Grenzzoll.  Arch.-cpigr,  Mit- 
teilungen aus  öterreich  13,  2.    129 — 154. 

DondorfT,  Das  hellenische  Land  als  Schauplatz  der  althellenischen  Geschichte. 
Hamburg,  Verlags- Anstalt.   1889*     M.  0,80. 

Dörpfeld,  W.,  Letter  from  Greece,  on  Tiryns  and  Mykenai.  American  Journal  of 
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Drezler,  W.,  Mythologische  Beiträge.  I.  Der  Cultus  der  ägyptischen  Gottheiten  in 
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Fabrioius,  £.,  Theben.  Eine  Untersuchung  über  die  Topographie  und  Geschichte  der 
Hauptstadt  Boeoticns.     32  pag.  f.     Freiburg,  Mohr.     M.  1,60.  4- 

Forchhammer,  P.  W.,  Die  Kyanen  u.  die  Argonauten.  Nebst  Anlagen:  Die 
Grotte  auf  Ithaka.  Dardania,  Nvxrbg  afiolyto»  31  pag.  m.  i  Karte  des  Bos- 
porus.    Kiel,  Lipsius  &  Tischer..  1891*     M.  i. 

Fougöres,  G.,  Fouilles  de  Mantinee.  L'enceinte  et  les  environs.  Bull,  de  conesp. 
hellenique  14,  65—90. 

— ,  Fouilles  de  Mantinee.  Reponse  ä  M.  Schliemann.  2  f.  Bull,  de  corresp.  helUniqae 
14,  245—272.  4» 

Kaindl,  Raim.  Frdr.,  u.  Kanastjrski,  Alex.,  Die  Rutenen  in  der  Bukowina. 
I.  Thl.  88  pag.,  n.  Thl.  98  pag.  A.  u.  d.  Tit.:  Der  Buchenwald,  Beit^ge  lur 
Geschichte  dar  Bukowina.  No.  3  u.  4.  Alfs:  ,,Bukow.  Rundschau.'*  Czemowitz, 
Pardini.    1889.     M.  i,  cplt.  4  Thle.  M.  3,55. 

Hatkovid,    P.,    Reisen  durch   die  Balkanhalbinsel  im  16.  Jahrh.     X.  Reisebuch  des. 
Markus  A.  Pigafetta  oder  die  zweite  Reise  des  Anton  Vranci^  nach  Konstanti- 
nopel   im  J.  1567.      232  p«ig.     (Itinerarium  in  kroat.  Spr.,    pag.  io8 — 23*  ^ 
ital.  Spr.)     Agram. 

MtktaQdxiSy  A.,  rtioyQaifia  nohtixij  via  xtti  agj^aia  tov  vofiov  Kitfalhivlni  fin^ 
yeoiyga^ixov  nivaxog.     272  pag.    *A&iiy»iCiy,  tvnoyg,  üiggii, 

Philios,  D.,  Fouilles  d'Eleusis  1882— 1887.     Athenes  1889.     M.  i. 

Relnaoh,  S.,  Les  decouvertes  de  Vaphio  et  la  civilisation  mycenienne,  d'apres  de$ 
publications  recentes.     L'Anthrophologie  1,  552  —  565. 

RtLSSU,  Victor,  Dacia  Porolisensö  cu  distinctä  privire  la  Silvania  I.  (Silvania 
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Verrall,  Margaret  de  G.,  Mythology  and  monuments  of  ancient  Athens.  London, 
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Waohsmuth,  C,  Die  Stadt  Athen  im  Alterthum.  Vol.  II.  L  Abth.  XVI-527  pag. 
Leipzig,  Teubner.     M.  12. 

Waldstein,  Gh.,  The  discoveries  at  Lycosura.     Athenaeum  No.  3256,  377. 

y.  Reiseführer. 

Sobweiger-Lerohenfeld,  Amand.  von,  Griechenland.  Eine  Reisebuch  f.  Tonren 
durch  das  hellen.  Königreich  u.  die  griech.  Länder  im  Bereiche  d.  ägäiscben 
Meeres.  Hrsg.  v.  Leo  Woeri.  XIV-i89  pag.  m.  ff  u.  •.  Würzburg,  Wocrls 
Reisebibliothek.     M.  5.  gr.  i^- 


Italien.  555 

g.  Karten, 

Habeniollt,  H.,  Balkanhalbinsel.  Oro-hydogr.  Schulwandkarte  in  i  :  750000.   Sydow- 

Habenicht,    Methodischer  Wandatlas  No.  10.     9  Blatt.     Gotha,    Justus  Perthes. 

M.  10.  qu.  gr.  fol. 

Handtke,    F.,    Generalkarte    von  Serbien    u.   Montenegro.      i  :  600  000.      3.  Aufl. 

Farbendr.     Glogau,  Flemming.     M.  i.  Imp.-fol. 

— ,  Generalkarte  von  Bosnien,  der  Herzegowina,  Montenegro  u.  Dalmatien.  1  :  600  000. 

rev.  u.  ergänzt.     43.  Aufl.     Chromolith.     Glogau,  Flemming.     M.  i.  fol. 

Jorg^escn,  B.,  Charta- Jud  Buzeu.     1:150000.     Paris,  impr.  Erhard. 
Karte,  topog^raphische  des  Königr.  Serbien,  hrsg.  v.  d.   kartogr.  Abthlg.  d.  Grossen 

kgl.  serb.  Generalstabes.     1:75000.    Lith.     B.  3:  Jedar.  —  B.  5:  Kosjerici.  — 

J.  7:  Banja-Aleksinac.  —  Knazevac   —  K.  3:  Brza-Palanka.    Wien,  Artaria  &  Co. 

a  M.  i,ao.  qu.  gr.  fol. 

Nene    topographische    Landesanfhahme    von   (Meohenland.     a)   Central- 

Thessalien.  i  :  100  000.     b)  Blatt:  Domokos  (Thessalien),  i  :  50000. 
Philippson,  A.,    Ethnographische    Karte    des   Peloponnes.     i  :  i  000  000.     Peterm. 

Mitteil.  36,  II. 
— ,    Geologische  Übersichtskarte  von  Mittel-Griechenland,  i  :  900  000.   Z.  G.  E.  Berlin 

2ö,  Tafel  VI. 
Vogel,  C,  Neue  Karte  der  Balkanhalbinsel  in  Ad.  Stielers  Handatlas.   Vier  Blätter 

in  I  :  I  500  000.     Peterm.  Mitteil.  36,  4a — 46. 
Wandkarte  von  Bosnien  u.  der  Herzegovina,   zum  Gebrauch  f.  Schulen.     6  Blatt. 

Chromolith.    i  :  300  000.    (In  bosn.  Spr.)    Wien,  Hölzel.     M.  10.        qu.  gr.  fol. 

M.  Italien. 

a,  Landeskunde  und  Chorographie, 

AngellBy  T.  de,    Appunti   di  storia  e  topografla  del  circondario  di  Gaeta.     3a  pag. 

Caserta,  Stab.  tip.  sociale. 
Angelitti,  Nazzareno,  Jesi  e  Aman d  von  Schweiger-Lerchen fe Id.  15  pag.    Jesi, 

Ruzzini.  1889* 
Bazziy  T.,  In  Barbagia:  noti  di  viaggi  in  Sardegna.    139  pag.    Treviglio.  16. 

Belooh,  Jul.,    Campanien.     Geschichte   u.  Topographie  d.  antiken  Neapel  u.  seiner 

Umgebg.     2.  verm.  Ausg.     Vin-47z  pag.    m     13  Karten    u.    Plänen.     Breslau, 

Morgenstem's  Verl.     M.  10. 
Bindseil,    Thcod.,    Von  Agrigent    nach    Syrakus.     Reiseerinnerungen.     Seehausen, 

O.  Grimm. 
Bontrone,  Alexandre,  La  Sicile.     Ci  R.  S.  Geogr.  1890,  564—565. 
Calisse,  Car.,  Capodimonte  e  il  suo  lago:  memorie.   (Volsiniensia  No.  17.)    13  pag. 

Milano,  Tip.  Pont,  di  S.  Giuseppe. 
Gcunpanile,  Vinc,  Sui  monti  della  Basilicata.     B.  Club  alpino  Ital.  23,  No.  56. 
Gaprin,  G.,    Lagune  di  Grado.     a«  edizione.     329  pag.  -f-f-.     Trieste,  Stab.  art.  tip. 

G.  Caprin. 
Carloni,  Gius.,  DaU'Arno  al  Tebro:  escursioni  per  la  provincia  d'Arezzo.  II.  346  pag. 

Pistoia,  Bracali.     L  3.  16. 

Gella,  Gugl.  della,  Vocabolario  corografico-geologico-storico  della  provincia  di  Pia- 

cenza.     XVI-183  ?*&•  *•     Piacenza,  frat.  Bertola.  16. 

Chaiz,  E.,  Une  course  ä  l'Etna.    60  pag.     Geneve,  H.  Georg.     Fr.  1,50.  12. 

Edwardes,  Ch.,  Sardinia  and  the  Sardes.     London,  Bentley.  1889*     ^'  ^^'So.      4. 
Koeniger,  K.,  Gardone-Riviera  am  Gardasee.     Mit  e.  Ansicht  in  Heliograv.  u.  i  *. 

V-70  pag.     Berlin,  Springer.     M.  2. 
Lanzonl,  Primo,   Geografia  commerciale  dell' Italia.     2.  ed.     IV- 370  pag.     Milano, 

Fr.  Vallardi.  1889.    Fr.  4.  16. 

liOhley,  J.  Logan,  Mount  Vesuvius.    A  descriptive,  historical,  aiid  geological  account 

of  the  volcano  and  its  surroundings.     London  i889' 
Merzhaoher,  Gottfried,    Frühjahrs -Bergfahrten  in  Italien  (Gran  Monte  San  Angelo 

—  Aetna  —  Gran  Sasso  d'Italia).    M.  d.  D.  u.  Ö.  A.-V.  1890,  45 — 49,  61 — 66. 
Horo,  Giov.,    Dal    lido    di  Venezia    al  tempio  di  Serapide  in  Pozzuoli,    conferenze 

tcnute    all'Ateneo  Veneto.    (Estr.   d.  Ateneo  Veneto.)     83  pag.     Venezia,  Fon- 
tana.   1889* 


556  Specielle  Geographie. 

Oppenheim,  Paul,  Die  Tnsel  der  Sirenen  von  ihfer  Entstehung  bis  zur  Gegenwart. 

Eine  populäre  Darstellg.  der  phys.  u.  polit.  Geschichte  der  Insel  Capri.    31  pag. 

m.  e.  geol.  *.    Berlin,  Lazarus.     M.  2. 
Patria,  La:  geografia  deir  Italia.    Disp.  17 — 36.    Bd.  VII,  pag.  407,  VIII,  pag. 256, 

I  -  lao.  1  f.     Torino,  Unione  tip.-editrice.     L,  0,60  la  dispensa. 
Perrella,  Alf.,    L'antico    Sannio    e    Tattuale    provincia  di  Molise,    memorie   topo- 

grafiche,    storiche    ecc.    edite    ed    inedite.     Vol.  I.    VII -639  pag.     Isemia,  de 

Matteis.     L.  5. 
PiOOZZi,  Vinc,  Brevi  cenni  geografici  e  storici  dell'  Umbria  in  particolare  e  dell'  Italia 

in  generale.    24  pag.    Foligno,  Salvati. 
Riocardi,  Aless.,  II  Po  da  Arena  e  S.  Zenone  Pavesi  a  Piacenza  ed  ai  pressi  Ovest 

di  Cremona    e    zone    finitime,    giusta    la    carta  Bolzoniana    del  158S    e   prima; 

relazione  e  note  geografiche,  storiche  ed  archeologiche.    49  pag.     Lodi,  Quirico 

e  Camagni.  4. 

Riochiordi,  M.,    L'Italia  percorsa  in  ferrovia  e  sui  laghi:    cenni  storici,  geografici, 

economici.     Mortara.  16. 

Romei,  Mass.,  Le  miniere  del  Monte  Amiata,  notizie  storiche  e  corografiche.  %%6  pag. 

Firenze,  Le  Monnier.     Fr.  4. 
Rosettl,  E.y    Forlini    popoli    e    dintorni:    Storia  e  descrizione.     iSo  pag.    Milano, 

Richiedei. 
Solmeegans,  Aug.,  La  Sicilia  nella  natura,  nella  storia  e  nella  vita.    Prima  versione 

italiana  di  Oscar  Bulle,  riveduta  di  Giuseppe  Bigutini,   con  un' appendice  e 

noti  di  Giuseppe  Pitre.    VIII-432  pag.  Firenze,  G.  Barbera.     L.  4.  16. 

Sohramm,  R.,   Italienische  Skizzen.    Wanderungen  durch  Rom  u.  Neapel.    2.  Aufl. 

XV- 3 18  pag.     Leipzig,  O.  Wigand,     M.  5. 
Strafforello,  G.,  La  Patria:  Geografia  dell'  Italia.  Disp.  29.  ff  *.  Torino,  tip.  Unione 
Stroehlln,  Ernest,  Promenades  en  Toscane.     Le  Globe  29,  164 — 213. 
Trutat,  Naples  et  Pompee.     Conference.     B.  S.  Geogr.  Toulouse  9,  116  — 124. 
Valori,  de,  Venise  en  1890.     Nouvelle  Revue  66,  474 — 497. 
Weigand,  Eine  Besteigung  des  Aetna.     Jahrb.  V.  £.  Metz  1889/90,  41—52. 
Zona,  Temistocle,    Da  Palermo  all'  Etna,    con  noti  sullo  scirocco  e  sugli  anticrateri 

delle  Madonie.     B.  Club  alpino  Ital.  23,  No.  56. 


A'bela,  Cristoforo,  Idea  generale  dell'  Italia  e  delle  regione  in  cui  si  divide:  brevissimi 

nozioni  di  geografia    dettate  agli  alunni  ed  alunne  della  terza  classe  elementare. 

16  pag.     Terranova-Sicilia,  tip.  di  Girol.  Scrodato.     L.  0,20.  16. 

Geoohini,  Aug.,  Lezioni  di  geografia  patria  per  gli  alunne  della  terza  classe  ele- 
mentare e  della  terza  sezione  rurale  della  provincia  di  Grosseto.    27  pag.    Piti- 

gliano,  tip.  Soldateschi.     L.  0,30. 
Chierloi,  Rob.,  Geografia  della  provincia  di  Parma  insegnata  col  sistema  topografico 

ad  uso  della  terza  classe  elementare.    4a  ed.    67  pag.  2  f.    Parma,  Luigi  Battei. 

1891*     L.  0,60. 
Fomari,  P.,    La  patria  dell' Italiano :    prime   linee   di  geografia,    con  ricordi  storici 

per  la  classe  terza  elementare  e  per  le  scuole  rurali:    I.     2^  ed.     62  pag.  ff. 

Torino,  Paravia.     L.  0,40. 
Ghini,  Ant.,  L'Europa  in  generale  e  l'Italia  in  particolare,  manuale  di  geografia  ad 

uso  delle  scuole  temiche,    normali,    ginnasiadi,    e  dei  collegi  militari.    230  pag. 

Novara,  Rizzotti  e  Merati.     L.  2. 
Pellegiinl,  Ant.,    Geografia    del  commune  e  della  provincia  di  Parma  con  sistema 

topografico  per  la  terza  classe  elementare.    3a  ed.    67  pag.  2  f.    Parma,  Ferrari 

e  Pellegrini.  1891.     L.  0,40. 
— ,    L'Italia,    ossia   brevi    e    facili    nozioni  di  geografia,    dedicati    alli    alunni  della 

4»  cla^e  elementare  e  date  secondo  i  recenti  programmi  ministeriali.    68  pag«  *• 

Parma,  Ferrari  e  Pellegrini.     Fr.  0,40.  16. 

b,   Geodäsie, 

Elementl  geodetici  dei  punti  contenuti  nei  fogli  42—43, 56,236 — 238» M4. 151  -^53' 
della  carta  d'Italia,  con  le  posizioni  geografiche  ed  altezze  sul  mare  corrispoo- 
denti  al  centro  dell'  abitatu  dei  communi  compresi  nel  foglio  stesso.  9f.  X-9Si 
XI-135,  XII"75»  ^H-8ii  VI-48,  XI-125  pag.    Firenze,  Istit.  Geogr.  Militarc.    4- 


Italien.  557 

FiBOher,  St.,  .Venedigs  einstige  und  jetzige  Höhenlage.     M.  k.  k.  Geogr.  G.  Wien 

33,  377-39*- 
Raina,  M.,    u.    Porro,  F.,    Determinazione    della   differenza  di  longitudine    fra  gli 

osservatori  astronomici  di  Milano  e  di  Torino,    mediante  osservazioni    fatte   nel 

1885«     60  pag.     Mailand,  Ulrico  Hoepli.  4. 

SteÜBisis,  L.  de,  Brevi  notizie  sul  segnale  geodetico  di  Monte  Mario  (nella  giä  villa 

Barberini  presse  Roma)  e  sua  posizione    in  longitudine    rispetto   ai  meridiani  di 

Parigi  e  di  Greenwich.    19  pag,     Rom,  Civelli. 
Triang^lazioiie  di  primo  ordine  nella  regione  dell'  Italia  settentrionale,  che  rimane 

ad  Est  del  meridiano  di  Milano.    Vol.  I:    Osservazioni  azimutali.    Fase.  I:   Rete 

del  Veneto.    166  pag.     Firenze,  tip.  G.  Barbera.  4. 

c.  Physische  Geographie. 

Andrea^  Gloria,    Gli    argini    dei   fiumi    dai    tempi  romani    alla  fine  del  secolo  XU. 

Att.  e  Mem.  R.  Acc.  Padova  N.  Ser.  6,  11— aa. 
Annexion ,   Eine    friedliche:    Die  Trockenlegung  des  Fuciner  Sees.    A.  a«  W.  21, 

*35— 137. 
Antonelli,    Alcune  osservazioni  sui  terreni  e  sulle  sorgenti  dell'  Aspio.    B.  S.  Geol. 

Ital.  9,  No.  I. 
— ,    II   pliocene  nei  dintorni  di  Osimo    e   i    suoi    fossili    caratteristici.     B.  S.  Geol. 

Ital.  9,  No.  I. 
Astl,    Lavori  di  sistemazione  del  bacino  idrografico  del  Tagliamento.     Atti  Acc.  di 

Udine  trienn.  1887/90. 
Bocoi,  D.,    Dei  venti    e    degli  insabbiamenti  marini  lagunari  e  fluviali  nell'  estuario 

Veneto.     S.  Ingegn.  e  Architt.  Ital.  ö,  2. 
Busin,  P.,   Le  temperature  in  Italia:    studio.     18  pag*  ^  2,  col.     Torino,  tip.  Arti- 

gianelli.  1889* 
Canoani,  A.,  Sul  valore  normale  delle  temperature  medie  mensili  ed  annua  di  Roma. 

Atti  R.  Acc.  d.  Lincei  (4)  6,  I.  Sem.  17 — 20. 
Carazzl,  Dav.,    La  grotta  dei  Colombi  all'  isola  Palmaria  (golfo  di  Spezia).     (Estr. 

dagli  Ann.  d.  museo  civico  di  storia  naturale  di  Genova  (2)  9,  i.)    26  pag.  f. 

Genova,  tip.  Sordomuti. 
Castro,  C.  de,    Descrizione  geologico-mineraria  della  zona  argentifera  del  Sarrabus. 

( Memoire  descrittive  della  carta  geologica  d'Italia  5.)     Mit  Karte  in  i  :  50  000. 

Rom,  R.  Ufiicio  Geol. 
Ck>rte8e,  Le  acque  sorgive  nelli  alti  vallati  dei  fiumi  Sele,  Calore  e  Sabato.    B.  R. 

Com.  Geol.  d'Italia  (3)  1,  7  u.  8- 
— ,    La  superficie  della  Calabria.     B.  Com.  Geol.  Ital.  Maggio  e  Giugno  1890. 
Denza»  La  temperature  en  Italic.    Mem.  Congrcs  meteor.  intern.  Paris  1889»  72 — 74. 
Erba,  Luigi  dell',  Sulla  sanidinite  sadulito  pirossenico  di  Sant'  Elmo  —  studio  petro- 

grafico  e  considerazioni  geologiche.     Rend.  Acc.  sc.  fis.  Napoli  (2)  4,  175  —  186. 
Fabxi,  A.,    Relazione    sulle    miniere  di  ferro  dell'  isola  d'Elba,    Atlas  in  fol.,    19  f. 

Mem.  descrittive  della  carta  geologica  d'Italia  8. 
Fornoni,  Elia,    Antica    orografia    della    collina  di  Bergamo.     (Estr.  Atti  Ateneo  di 

Bergamo.)     32  pag.  f.     Bergamo,  Cattaneo. 
Kann,  J.,  Klima  von  Lugano.     Met.  Z.  7,  196—197. 
Haupt,  Th.,    Das  Vorkommen  von  fossilen  Kohlen  in  Toscana.     Berg-  u.  HUtt.  Z. 

1890,  165. 
LtOtti,  B.,    Les    transgressions  secondaires    dans  la  chaine  metallifere  de  la  Toscane. 

B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  279—285. 
— ,    Sul  giacimento  cuprifero  di  Montajone  in  Val  d'Elsa.    B.  R.  Com.  Geol.  d'Italia 

(3)  1,  No.  5-6. 
— ,    La  genese  des  gisements  cupriferes  des  dep6ts  ophiolithiques  tertiaires  de  l'Italie. 

B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb.  172.     Mem.  179—187. 
— ,    Sui  dintorni  di  San  Gimignano  in  Val  d'Elsa.     Com.  Geol.  Ital.  1890,  marso  e 

aprile. 
Katteucoi,  La  r^one  trachitica  di  Roccastrada.     B.  R.  Com.  Geol.  d'Italia  (3)  1, 

No.  7  u.  8. 
Mazzetti,  G.,    Osservazioni    intomo    al    carattere    cretaceo    del   terreno  delle  argille 

scagliose  del  modenense  e  reggiano.    Att  S,  d.  nat.  di  Modena  (3)  9,  i.  (Mem.) 


558  Specielle  Geographie. 

Mazzetti,  G.,    Sopra  un  affioramento  cretaceo  di  argille  scagliose  in  S.  Martino  di 
Salto  (com.  di  Montese).     Atti  S.  d.  nat.  di  Modena  (3)  8. 

MazZTloll,    Le    argille    scagliose    nella   galleria  di  Pratolino  presso  Tirenze.    B.  R. 
Com.  Geol.  dltalia  (3)  1,  No.  9 — 10. 

Morelli,  N.,    Nota    sopra    la  Tana  del  Colombo  nel  territorio  di  Toirano  (prov.  di 
Genova).     Atti  S.  ligustica  d.  sc.  nat.  e  geogr.  1,   i. 

Moro,  £.  del,    Sui  giacimenti  carboniferi   del  Savonese.     22  pag.     Genova,    Angela 
Cininago. 

Neviani,  Contribuzioni  alla  geologia  del  Cantanzarese.     B.  S.  GeoL  Ital.  8,  No.  3. 

Nioolis,  £.,  e  Negri,  G.  B.,   Sulla  giacitura  e  natura  petrografica  dei  basalti  vero- 

nesi.     Atti  R.  Ist.  Veneto  d.  scienze  (7)  1,  No.  5  u.  6. 
— ,    de,    Nuova  contribuzione    alla  conoscenza  della  costituzione  della  bassa  pianuia 

veronese  e  della  relativa  idrografia  sotteranea.     B.  S.  Geol.  Ital.  9,  No.  i. 
Orgels,  Podros  u.  Jassin,  Rapport  sur  les  gisements  petroliferes  de  San  Giovanni 

Incarico.     31  pag.     Brüssel,  Orgels  &.  Jassin.     Fr.  x.  16. 

Falagi,  Ferd.,    Elementi  clintatologici  della  cittä  di  Teramo,    dedotti   dalle  osserra- 

zioni  meteorologiche  del  sessennio  1883— 88*     87  pag*     Teramo,   tip.  Scalpelli. 
Piatti,  La  sorgente  termosolforosa  di  Sermione  sul  lago  di  Garda.    B.  R.  G>m.  Geol. 

dltalia  (2)  10,  No.  9—10. 
Rioolardi,  'Leonardo,    Ricerche    suUe   sabbie    delle    coste   adriatiche    e   sulle  cause 

deir  interrimento  del  porto  di  Bari.    Atti  S.  Ital.  d.  science  nat.  Milano  38,  fasc  i. 
Ristorl,  II  bacino  pliocenico  del  Magello.     B.  S.  Geol.  Itiü.  8,  No.  3. 
Saooo,  Fred.,  Sur  la  position  stratigrapbique  des  charbons  fossiles  du  Piemont   B. 

S.  Geol.  de  France  (2)  18,  235 — 244. 
— ,  La  conca  terziaria  di  Varci-S.  Sebastiano;  studio  geologico.     B.  R.  Com.  GeoL 

dltalia  (2)  10,  No.  9—10. 

II  bacino  quatemario  del  Piemonte.    B.  R.  Com.  Geol.  dltalia  (3)  1,  No.  9—10. 

La  geotechonique  de  la  Haute-Italie  occidentale.    B.  S.  Beige  Geol.  4,  Pr.  verb. 

8 — 10.     Mem.  3—28.  *. 

La  caverna  ossifera  del  Baudito  in  Val  Gesso.    B.  Club  alpino  Ital.  23,  No.  56. 

U  bacino  terziario    del  Piemonte.    III.    *.     Atti  S.  Ital.  d.  scienze  nat  Bülano 

32,  fasc.  4. 

Geologia  applicata  del  bacino  terziario  e  quatemario  del  Piemonte.    B.  R.  Com. 

Geol.  dltalia  (3)  1,  No.  3—4. 

II  seno  terziario  di  Moncalvo.     16  pag.  *.     Turin  1889- 

Un  coin  interessant  du  tertiaire  dltalie.    B.  S.  Beige  G^l.  3,  M^m.  12— 18* 
Sollio,    A.    da,    Clima   di    Schio   1874  —  88.     Atti  R.  Ist,  Veneto  d.  scienze  (7)  1. 

No.  5—6. 
Solmeider,  A.,    La    miniera    cuprifera    di   Montecatini    in  Val  di  Cecina,   memoria 

Ministerio  d'agricoltura,  industria  e  commercio.    Appendice  alla  Revista  minerarie 

del  1889«    85  pag*  2  f.     Firenze,  G.  BarberL 
StefiEtni,  C.  de,  Gisement  carbonifere  dans  le  Monte  Pisano.    B.  S.  Geol.  de  France 

(3)  18,  27-29. 
— I    Le  rocce  eruttive  dell'  eocene  superiore  null'  Appennino.    B.  S.  Geol.  ItaL  8, 1, 

175—263. 
— ,    Le  piegbe  delle  Alpi  Apuane.    Contribuzione  agli  studi  suU'  Origine  delle  mon- 

tagne.    114  pag.  2  "f.    Publ.  R.Ist,  di  studi  superiori  di  Firenze  1889«    Firenie, 

L.  Monnier.  • 
— ,    II    lago    pliocenico  e  le  lignite  di  Barga  nella  valle  del  Serchlo.     B.  R.  Com. 

geol.  dltalia  (2)  10,  No.  9  —  10. 
Sturza,  Dim.,    Insulite    Liparice-Insula  Volcano.     B.  S.  Geogr.  Roma^a  Bucurescu 

11,  78—91- 
Taramelli,    La    carta   geologia    della  Lombardia.     Rendic.  Ist.  Acc  Lombard.  (2) 

23,  745-755- 
Tosana,  Car.,  Breve  cenno  sui  giacimenti  cupriferi  di  Barghe  (Valle  Sabbia).  43 pag- 

Brescia,  Unione  tip.  lit.  bresciana. 
TrabnOOO,   Giac,   Cronologia  dei   terreni   della   provincia  di  Piacenza,  studio  geo* 

paleontologico.     f*  51  pag.     Piacenza,  Bertola. 
— ,  Bacini  petroleiferi  della  provincia  di  Piacenza.     14  pag.     Picenza.  i^ 


Italien.  559 

Traverso,  Stefano,   Note  sulla    geologia  e  sui   giacimenti  argentiferi  del  Sarrabus. 

57  P**6*  ^7t  "•  ^  gcolog.  *.     Torino,  Casanova. 
Verri,  Note    a    scritti    sul    pliocene  umbro  sabino  e  sul  vulcanismo  tirreno.     B.  S. 

geol.  Ital.  8,  No.  3. 
Virgüio,  Fr.,    II    vallone  di  Valnontey  in  Val  di  Coque:    nota  geologica.     11  pag. 

Torino,  G.  Candeletti. 
— ,  II  pernio -carbonifero  di  Valle  Stretta  (alta  valle  della  Dora  Riparia).     Atti  R. 

Acc.  Torino  2ö,  715. 
Zoppl,  G.,  Descrizioni  geologico  mimaria  dell'  Iglesiente  (Sardegna).     •  Atlas  29  f. 

Mem.  descrittive  deUa  Carta  geologica  d'Italia  4. 

d»  Biologische  Geographie. 

Fiore,  Car.  de,  Materiali  per   una  avifauna  calabra,   appunti  di  ornitologia  calabra. 

76  pag.     Roma,  Giovanni  Balbi. 
Gralli,  Valerio  Bruno,    Materiali    per    la    fauna  dei  vertebrati  valtellinesi.     179  pag. 

Sondrio,  tip.  £.  Quadrio.     L.  3.  16. 

Giglioli  Hillger,  £nr.,  Avifaune  locali:   risultati   della   inchiesta  ornitologica  nelle 

singole  provincie.     VIII-693  pag.     Firenze,  Le  Monnier. 
Hazza,  Fei.,  Note  faunistiche   della  valle  di   StafTora  (prov.  di  Pavia).     IV.  Lepi- 

dotteri.     a6  pag.     Genova,  tip.  Sordomuti.  1889* 
Hina-Palumbo,  Fr.,  e  Failla-Tedaldi,  Lu.,  Materiali   per  la  fauna  lepidotterolo- 

gica    della    Sicilia.      148  pag.      Estr.  dal:   Naturalista  siciliano,  anno  VII/VIII. 

Palermo,  tip  Virzi.  1889. 
Ninni,  A.  P.,  La   pesca    ed    il    commercio    delle    rane    e  dellc  tartarughe  fluviatili 

nella  provincia  di  Venezia.     B.  S.  Veneto-Trentino  4,  108— 113. 
Pariatore,  Fil.,  Flora  italiana,  continuata  da  Teodoro  Caruel;  9,  I.  i — %yi.    Fi- 
renze, tip.  Le  Monnier. 
Voglino,  Pietro,  II  territorio  d'Alba:   appunti   (di  micologia).     24  pag.     Alba,  San- 

soldi.  1889«     Fr.  I. 

e,  Anthropogeographie, 

Guvier,  Sur  Thomme  tertiaire  en  Italie.     B.  S.  d'anthrop.  de  Lyon  8,  No.  3. 
Finamore,  Gen.,  Credenze,   usi  e  costumi  abruzzesi.    VIII- 196  pag.     Palermo,  libr. 

intemazionale,  L.  Pedone  Lauriel  di  Carlo  Clausen.     L.  5. 
Mendini,  Guiseppe,  L'indice  cefalico  die  Valdesi.     Arch.  antrop.  etnol.  Firenze  20i 

61 — 64. 
Mesohinelli,  L.,  Avanzi  preistorici  della  valle  de  Fontega  in    provincia  di  Vicenta. 

Bull,  de  paleontol.   ital.  16,  1889.    Parma.     Vergl.:  Att.  Soc.  Ven.-Trentina  11, 

*f  1889.  Padora.     pag.  144 — 173.     3  f. 
Morelll,  Sac.  N.,  Nota  sopra  due  caverne  rccentemente  esplorate  nel  territorio  di 

To'rano.     f.     B.  Paletnologia  Ital.  16,  i — :i9. 
Höschen,  L.,  e  Canestrini,  G.,  Sulla  antropologia  fisica  del  Trentino.  f.  51  pag. 

Atti  d.  S.  Veneto-Trentino  di  sc.  nat.  Padova  U,  2. 
Macha,  Jul.,  Aquileja,  Kulturbild  von  der  Adria.  ff.  Globus  68, 132—237,  284—287. 
Okio>  J<,  Die  Slaven  in  Italien.     Ausland  63,  238 — 239. 
Pigorlni-Beri,  Caterina,  Le  superstizioni  e  i  pregiudizii  delle  Marche  Appennine. 

Arch.  antrop.  etnol.  Firenze  20,   17 — 60. 
— ,  Costumi  e  superstizioni  dell'  Appennino  marchigiano.    XVI- 304  pag.  12  t.  Cittä 

di  Castello,  Lapi  1889* 
— ,  Le  scoperte  paletnologiche  nel  comune  di  Breonio  veronese  giudicate  da  Gabriele 

de  Mortillet.     B.  Paletnologia  Ital.  16,  57—61. 
Pitre,  Gius.j.Usi  e  costumi,  credenze  e  pregiudizi  del  popolo  siciliano.  4  vol.  XVII- 

426,  520,  429,  475  pag.     Palermo,  Carlo  Clausen.  1889*     L.  20.  16. 

Riooardi,    Paolo,   Pregiudizi   e   superstizioni   del   popolo   Modenese.     Arch.  antrop. 

etnol.  Firenze  20,  73 — 110. 
Santamaria-Soalarlool»    G. ,    Del    sacro    nome    d'Italia    e   della    piü    probabile 

opinione  sull'  origine  degli  antichi  popoli  italiani.      1009  pag.     Bologna,  Gam- 

berini  e  Parmeggiani.   1889*     L.  12. 
Usi  e  Ck>stlUili  del  Trentino.     88  pag-     Rovereto,  N.  Bolognini. 


560  Specielle  Geographie. 

Carery,  G.,  n  problema  deir  emigrazione  in  Italia  e  la  Societä  italiana  per  la  cmi- 

grazione  e  colonizzazione.     89  pag.     Napoli,  tip.  Errante. 
Indagini,   suUa  emigrazione  Italiana  all'   estero,   fatti   a  cura  della  societii  1888— 

1889*     33S  P^*     Mem.  S.  Geogr.  4.     Roma,  Giuseppe  CirelU.     Fr.  6. 
Prinoe  de  Cassano,  Les  emigrants  italiens  et  la  societe  italienne  pour  l'emigTation 

et  la  colonisation.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,   306 — 317. 
Rogalla  von  Bieberstein,  A.,  Rom  als  Seehafen.  *.  Globus  67,  321—317. 
Statistloa  della  emigrazione  italiana  avvenuta  nell'  anno  1889«    Mioisterio  di  agri* 

coltura,  industria  e  commercio.  Direzione  generale  della  statistica.  85  p>g«  Roma, 

Stabil,  tip.  d.  Opinione.  4. 

f.  Historische  Geographie, 

d*Axl)Ois  da  Jubainville,  Les  Gaulois  et  les  populations  qui  les  ont  precede  dans 

ritalie  du  nord.     Revue  celtique  11,   i.  2. 
Gorti,  S.,  Le  provincie  d'Italia  studiati  sotto  l'aspetto  geografico  e  storico.    Fase 

37 — 40.     ♦  ff.     Torino,  G.  B.  Paravia.  1887 — 90. 
Dnohesne,  L.,  Notes  sUr  la  topographie  de  Rome  au  moyen-^e.     Mel.  d'archeol. 

10,  3,  295—350. 

— ,  Les  regions  de  Rome  au  moyen-dge.     Mel.  d'archeol.  10,  i.  2.  126—149. 
Dnhn,  Fr.  von,  Bemerkungen  zur  Etruskerfrage.     Bonner  Studien  21 — 37. 
Elanfmaa,  Dav.,  A  contribution  to  the  history  of  the  Venetian  Jews.    Jews  Quart 

Rev.  2,  297 — 310. 
— ,  Contributions  \  Thistoire  des  Juifs  en  Italie.     Rev.  ]£tud.  juives  20,  34 — 71. 
Mariotti,  S.,  De  urbis  Nolae  antiquissima  historia  adnotatiunculae.      Ardi.   storic 

Campano  1,  173 — 184. 
Orsi,  Nuove  scoperta  sulle  necropolis  siculi  della  provincia  di  Siracusa.  B.  Paletnol. 

Ital.  16,  77—81. 
Peooi,  Alfr.,    Noti  storiche  -  bibliografiche   intorno  al  fiume  di  Rubicone.     53  pag. 

Estr.  dal:  Bibliofilo  10,  no.  9 — 10.  Bologna,  S.  tip.  gik  Compositori.  1889*    i^* 
PlgOlini,  Necropoli  dell'  et^  del  bronzo  in  Copezzato  nel  comune  di  San  Secondo 

Parmense.     ff.     B.  Paletnologia  Ital.  16,  21 — 38. 
Raoioppi,  G.,   Geografia  e  Demografia   della  Provincia  di  Basilicata  nei  secoli  XIII 

e  XIV.     Archivo  Storico  Prov.  Napoletane  lö,  565—582. 
Rnelens,    C,    Comment   jadis    on    se    rendait    ä    Rome.      B.  S.  R.  Beige  G.  14, 

301—330. 
Zanardelli,  T.,  L'etrusque  l'ombrien  et  l'osque  dans  quelques-uns  de  leurs  rapport? 

intimes  avec  l'italien.    38  pag.    (Extr.  des  B.  S.  d'anthropol.  de  Brnxelles  1890.1 

Bruxelles,  F.  Hayez. 

g.  Reiseführer, 

Abbate,  E.,  Guides  della  Provincia  di  Roma.  Pubbl.  del  C.  A.  J.,  Sezione  di  Roma. 
16  *.     XXX-905  pag.     Roma,  Loescher. 

Baedeker,  K.,  Italien  von  den  Alpen  bis  Neapel.  Kurzes  Reisehandbuch.  Mit 
12  grösseren  Karten,  34  kleineren  Karten  und  Stadtplännea,  sowie  14  Grund- 
rissen.    XXXVI-380  pag.     Leipzig,  K.  Baedeker.     M.  8«  i^ 

— ,  Italie.  Manuel  du  voyageur.  3.  partie:  Italie  meridionale,  Sicile  et  Sardaigne, 
suivies  d'excursions  ä  Malte,  ä  Tunis  et  ä  Corfou.  Avec  26  cartes  et  16  plans. 
9.  ed.,  revue  et'  corrigee.     XLVI-425  pag.     Leipzig,  K.  Baedeker.    M.  6.     ü- 

— ,  Italy.  Handbook  for  travellers.  3.  Part:  Southern  Italy  and  Sicily,  with 
excursions  to  the  Lipari  Islands,  Malta,  Sardinia,  Tunis  and  Corfu.  With 
25  maps  and  16  plans.  10  revised  ed.  XLVIII-421  pag.  Leipzig,  K.  Baedeker. 
M.  6.  ^  li. 

Bolaflio,  L.  F.,  Italia:  guida  completa  in  un  volume.    *.    766  pag.    Milano.     16. 

Brentari,  Ottone,  e  Oainer,  Scipione,  Guida  storico-alpina  di  Vicenza,  Recoaro  e 
Schio.     Bassano,  Pozzato.  i^* 

— ,  Da  Vicenza-Padova-Treviso  a  Bassano  e  Oliero.  ff.  52  pag.  Bassano,  Poizato. 
L.  3,75.  Ib. 

— ,  Da  Vicenca  e  Thiene  a  Schio  ed  Arsiero  e  Monte  Summano.  ff.  40  pag. 
Bassano,  Sante  Pozzato.     L.  0,60.  i^* 

Guida  di  Catania  e  dintomi.    *.   4.  ed.   XI-186  pag.   Catania,  N.  Giannotta.    Fr.  t. 


Italien.  561 

Gnida  della  Provincia  di  Ascoli-Piceno.    14  t-   XVI-496  pag.   Ascoli-Piceno,  E.  Cesari. 
Italien,  Wörl's   Reisehandbücher.      Handbuch    für    Reisende    zur   Orientirung   über 

Land  u.  Leute,  ff.  ♦.  2.  umgearbt.  Aufi.  X-269pag.  Würzburg,  Woerl.  M.  6.  16 
Joanne,    Paul,    Italie  I.     Italic  du  nord.     5  *  u.  16  f.     LXXX-663  pag.  a  a  col. 

Paris,  Hachette.     Fr.  12.  12. 

Harson,  L.,  Guida  di  Vittorio  e  suo  distretto.    ff.    201  pag.  Trcviso,  Zoppelli.  1889. 
Hnrray,    A    handbook    for   travellers    \n  Southern  Italy    and  Sicily.     2  parts.     *. 

XL-4ig  pag.     London  John  Murray.  12  s. 

Oherosler,  J.,  lUustrirter  Führer  durch  Mittel-Italien,  umfassend :  Emilien,  Marken, 

Toscana,    Umbrien,   Abruzzen  u.  Latium,    die  Bergtouren  im  Rayon  der  apuan. 

Alpen,    d.  Casentino,   der  Apeninnen-Bergkette   u.  d.  Gran    Sasso  d'Italia.     Mit 

69    niustr.,    II    Kart.,    ig    Stadtplänen,    2    Reisekarten    u.    i    Eisenbahnkarte. 

XVIII-442  pag.     Wien,  Hartleben.     M.  7,20.  12. 

überti,    Giansevero,    Guida  generale   ai   grandi   laghi   subalpiui  di  Como  etc.,    alla 

Valsassina,    al   Canton   Ticino,    alla   Brianza,    al   Varesotto   e  indicazioni  di   es- 

cursioni  alpine.     *  ff.     527  pag.     Milano,  Guigoni.  16. 

Ä.  Karten. 

Atlante  corografico,  orografico,  idrograiico  e  storico  dell'  Italia.  Disp.  65 — 72.  4  f. 
Milano,  Vallardi.     L.  2,50  la  disp. 

Carta  idrogr.  deiritalia.  1:100000.  Bl.:  Laurenzana,  Trinitapoli,  Gaeta, - Matera, 
Volo  della  Lucania,  Maruggio,  Foggia,  Giulianova,  Gubbio,  Pesaro,  Cittä  di 
CastellOy  Bobbio,  Piombino,  Vercelli,  Fermo,  Jesi,  Pordenone,  Adria,  Padova, 
Grosseto,  Asti,  Bores,  Pinerolo,  Cividale,  Ceva,  Norcia,  Bassano,  Veneto,  De- 
monte,  Montepulciano,  Macerata,  Verona,  Dronero,  Treviglio,  Perugia,  Siena, 
Peschiera.     Rom,  Minist,  d'  agricoltura.    1889.     Roma,  Virano. 

—  idrografica  d'Italia;  relationi.  (suUa)  regione  meridionale  mediterranea.  (Ministera 

d'  agricoltura.)     iV-555  pag.     Roma,  tip.  eredi  Botta. 

—  topograüco  del  Regno  d'Italia.     1:100000.     Fo.:    29:    Monte  Rosa.    —     47: 

Brescia.  —  62:  Montoya.  —  1I3:  S.  Casciano  in  Val  di  Pesa.  —  126:  Isola 
d' Elba.  —  127:  Piombino.  —  128:  Grosseto.  —  135:  Orbetello.  Firenze, 
Instituto  geografico  militare.     a  Fr.  1,50. 

—  topografico  del  Regno  d'  Italia.      i  :  25  000.     Fo. :  11  —  II  NE,   Monte  Marmo- 

lade;  H  SE,  Fomo  die  Canale;  TL  SO,  Passo  di  Valles.  12  —  11  NE,  Pieve  di 
Cadore;  NO,  Monte  Anteleao;  II  SE,  Perarolo;  II  SO,  Cibiane;  III  NE,  Monte 
Pehno;  m  SE,  Fomo  di  Zoldo;  III  NO,  Selva  Bellunese;  III  SO,  Cencenighe. 
13  —  in  NO,  Lorenzago.  22  -  INE,  Gares;  I  SE,  Croda  Grande.  23  — 
IV  NE,  Cime  di  San  Sebastian;  IV  SE,  Monte  Pdf;  IV  NO,  Agordo;  IV  SO, 
Gosaldo.  32  —  INE,  Pasturo;  I  SE,  Lecco;  I  NO,  Bellagio;  ISO,  Asso, 
II  NE,  Oggiono;  n  SE,  Brivio;  II  NO,  Erba;  II  SO,  Casate  Brianca;  in  NE, 
Como;  mSE,  Cantü;  niNO,  Lurate  Abbate;  III  SO,  Appiano;  IV  NE, 
Castiglioni  d'Intelvi;  IV  SE,  Moltrasio;  IV  NO,  Lanzo  d'Intelvi;  IV  SO,  Cer- 
nobbio.  4ö  —  I  NE,  Vimercate;  I  NO,  Monza;  I  SE,  Gorgonzala;  I  SO,  Sesto 
S.  Giovanni;  II  NE,  Melzo;  II  SE,  PauUo;  II  NO,  Lambrate;  U  SO,  Meleg- 
nano;  HI  NE,  Milano;  m  SE,  Zibido  S.  Giacomo;  III  NO,  Bareggio;  lU  SO, 
Gaggiano;  IV  NE,  Barlassina;  IV  SE  Bollate;  IV  NO,  Saronna;  IV  SO,  Rhö. 
Ö3  —  INE,  Cologna  Veneta;  I  SE,  Minerbe;  I  NO,  Albaredo  d'Adige;  ISO, 
Legnago;  IV  NE,  Bovolone;  IV  SE,  Sanguinetto;  IV  NQ,  Isola  della  Scala; 
IV  SO,  Nogara.  74  —  1  NE,  Moglia;  I  SE,  Novi  di  Modena;  I  NO,  Gon- 
zaga;  I  SO,  Novellara;  IV  NE,  Guastalla;  IV  SE,  Gualtieri;  IV  NO,  Viadana; 
IV  SO,  Brescello.  Firenze,  Instituto  geografico  militare.  Fr.  0,50. 
Chembini,  C,  Carta  in  rilievo  della  valle  del  Tevere  e  della  provincia  di  Perugia. 

Torino. 
Cora,  Guido,  Lltalia  per  provincie.     i  :  700  000.     Rom,  Paravia.    L.  8- 
— ,  Provincia  di  Cuneo.     Carta  corogr.     i  :  100  000.     Rom,  Paravia.     L.  8* 
Fasolo,    Fr.,    Carta  della  provincia  di  Caserta,    disegnata  e   illustrata,    con  notizie 
topografiche,  statistiche,  storiche.    f.    31  pag,    Caserta  tipi  di  Salvatore  Marino. 
Qfilll,    P.,    Schizzi  oro-idrografici  dell'  Italia.      Atlante   scolastico   di  tavole  27   in 

cromolitografia.     Firenze. 
GaroUo,  G.,  Atlante  geografico-storico  dell'  Italia.     24  f.    67  pag.    Milano,  Hoepli. 


562  Specielle  Geographie. 

Ghlsleri,  A.,   Testo-Atlante  di  gcograBa  storica  generale  e   d'  Italia  in  particolare. 

Medio  evo,  evo  moderno.     2  Vol.,  84  u.  80  pag.  .  4a  Tafeln,    85  Karten,  110 

Kartons.     Bergamo,  Cattaneo. 
Handtke,    F.,    Generalkarte  v.  Italien,     i  :  i  850  000.     8*  Aufl.     Nach  d.  neuesten 

Materl    rev.  u.  ergzt.     Chromolith.     Glogau,  Flenuning.     M.  1,50.        Imp.-fol 
Looohi,  D.,  Carte  geografiche  in  rilievo:  Liguria  i  :  200  000;  San  Remo  e  dintorai 

1:25000;    Roma,   Napoli,    Palermo   e  dintorni  1:200000;    Sicilia  e  Trentino 

I  :  75  000;  Isola  d'  Iscchia  1:15  000. 
Fomba,  C,  L'  Italia  nel  suo  aspetto  fisico.  Relievo  a  superficie  curvo.    i  :  i  00c  00c. 

Turin,  Paravia.     Fr.  2,25. 
Prospettive  panoramiche  del  gruppo  Gran  Paradiso.    Herausgegeben  vom  Italien. 

Militairgeogr.  Institut.   1889.  foL 

Ramoni,    C,    Le  ferrovie  italiene  nel  1890,    carta   completa   delle  rete  ferroviarie. 

coli  indice  alfabetico  di  tutte  le  stazioni,  compilato  sopra  fonti  ufficiali.  Croxnolit. 

Milano,  Hoepli,  fol. 

Taramelli,    Cav.  Torquato,    Carta  geologica    della  Lombardia.      i :  250  000.     Mit 

Text  58  pag.     Milano,  Ferd.  Sacchi  e  Figli.     7  Fr.  Imp.fol. 

Vogel,    C,    Nuova  Carta  d'  Italia  alla  scala  di  i  :  500  000   dell'  Istituto  geografico 

militare.     Peterm.  Mitteil.  36,  54 — 56. 

'    N.   Spanien  und  Portugal,  Azoren. 

a.  Landeskunde  und  Ckorographie, 

Ayala,  M.,  u.  Sastre,  F.,  La  provincia  de  Madrid.    XV-106  pag.  *.    Madrid,  impr. 

Rubin  OS.     Pes.  i. 
Balearen,    Die.     Bd.  6:   Menorca.      Allgemeiner   Teil.     ff.      595  pag.     Leipxig. 

Brockhaus.     (Nicht  im  Handel.)  4. 

— ,  Die.     ff.     Globus  Ö7,  167—170,   184 — 1891  198—103,  213 — 219. 
Barreiro,  Lisardo,  Ezbozos  y  siluetas  de  un  viaje  por  Galiciä.    Biblioteca  Gallego, 

Tomo  XXIV.     246  pag.     Coruna,  Tip.  de  la  Casa  de  Misericordia.    Pes.  3,5c. 
Bergman,  Ernest,  Une  excursion  en   Portugal,  notes  de  voyage.    iii  pag.  Meaux, 

impr.  Destouches.  12. 

Beugny  d^Hageme,   G.  de,    Les  villes  arabes  d'Espagne.     B.  S.  Geogr.  Lille  13, 

194 — 213. 
— ,  A  travers  l'Espagne  et  le  Portugal.     B.  S.  Geogr.  Lille  14,  93 — 112. 
Ganto,    Ernesto  de,    Bibliotheca  A^oriana.      Noticia  bibliographica    das  obras  im- 

pressas  e  manuscriptas  nacionaes  e  estrangeiras,  concementes  as  ilhas  dos  A^re«. 

Ponta  Delgada. 
Gastoniiet  des  Fosses,    Le  Portugal,  ses  habitants,  ses  productions  et  son  com- 
merce.    B.  S.  Geogr.  Paris  12,  420—435. 
Crawfnrd,  O.,   Round  the  calendar  in  Portugal,     ff.     306  pag.    London,  Chap- 

mann  and  Hall.     18  s. 
Espana,    Sus  monumentos  y  artes,   su  naturaleza  e  historia.    Cuademos  239— 24^« 

Barcelona  Esta  tip.  Daniel  Cortezo  y  C.     Gada  Cuademo  Pes.  1,25.  4> 

Ferreri,  A.  Livio,  PerCatalognaeAndalusia:  ricordo.  VIII-223pag.  Roma,  Pallotta.  10. 
Floris,  E.  de,  Huelva.     B.  S.  geogr.  C.  Havre  1890,  243—252. 
Hoskiär,  V.,  Besög  i  Spanien  og  Portugal.   142  pag.  *.  Kopenhagen,  Prior,  kr.  i,5a 
Lawson,  W.  R.,  Spain  of  to-day,  a  descriptive,  industrial,   and  financial  survey  of 

the  Peninsula.     VI- 164  pag.     Edinburgh  u.  London,   W.  Blackwood.    3  s.  6  d. 
Moreladai  Natalio,  Torrelaguna.     *.     Biblioteca  de  la  provincia,  tomo  7.    97  pag- 

Madrid,  Imp.  E.  Rabinos.     Pes.  1,25. 
Nloollier,  O.,  A  travers  l'Andalusie.     L'Echo  des  Alpes  2ö,  No.  5, 
Saint  Sand,  de,  Los  pirineos  espanoles.     B.  S.  Geogr.  Madrid  20,  267 — 274. 
Santana,  Esteban  Sänchez,  Residencia  invernal  de  Alicante.     5  f.      186  pag.     Ali- 

cante,  Imp.  V.  Botella.     Pes.  6. 
Siret,  Louis,   Les  provinces   espagnoles   de  Murcie   et  d'Almerie.     B.  S.  R.  GeogT. 

Anvers  14,  308  —  314. 
Soutliem  Spain,  An  spring  ride  in.     J.  Manchester  G.  S.  6,  378-385- 
Tissandier,  Albert,    Reisebilder    aus    den    aragonischen    und  catalonischen  Bergen. 

(Übersetzung.)     ff.     Globus  67,  372 — 378. 


Spanien  und  Portugal,  Azoren.  563 

b.    Physische  Geographie. 

Argenta,  Vincente  Martin  de,  y  Paoll6oo,  Jose  Martinez,  Los  minerales  de  cobre 
y  Rt6tinto.    40  pag.     Madrid,  Escueda,  Tip.  del  Hospicio.     Pes.  2.  4. 

ChofliBLt,  Paul,  £tude  geologique  du  tunnel  du  Rocio.  Kontribution  ä  la  connais- 
sance  du  soussol  de  Lisbonne.  106  pag.  7  f.  Lisbonne  1889.  Vergl. :  B.  S. 
Beige  Geol.  8,  Pr.  verb.  170  —  172.  4. 

— ,  Observations  sur  la  plioc^ne  du  Portugal.  B.  S.  Beige  Geol.  3,  Mem.  119  — 123. 
3,  Pr.  verb.  168  —  170. 

Gonzalo  y  Torin,  J.,  Memorias  de  la  comision  del  mapa  geologico  de  Espana. 
Descripcion  fisica,  geologica  y  minera  de  la  provincia  de  Huelva.  II.  (Tercera 
parte.)    *  "H*.  660  pag.     Madrid,  Imp.  de  Tello.  4. 

TTftTiTi^  J.,  Zum  Klima  von  Malaga.     Met.  Z.  7,  197 — 198« 

Neiy  Delgado,  Reconhesimiento  scientifico  dos  jazigos  de  marmore  e  de  alabastro 
de  Santo  Adriao  e  das  grutas  comprebendidas  nos  mesmos  jazigos.  Commun. 
d.  Comm.  do  trabalhos  geol.  de  Portugal  2,  No.  i. 

SohwefeUdes-Lagerstatten,  Die,  der  Provinz  Huelva  in  Spanien.  Berg-  u.  H. 
Zeitg.  1890,  287. 

Stainier,  X.,  Les  phosphorites  du  Portugal  et  leur  mode  de  formation.  Ann.  S. 
geol.  de  Belgique  17,  Mem.  223 — 232. 

Willkomm,  M.,  Die  Höhlen  von  Ferreiros  und  Geraides  in  Traz  os  Montes  (Por- 
tugal.)    Globus  57,  305 — 306. 

c,    Biologie» 

Willkomm,  Mor.,  niustrationes  florae  Hispaniae  insularumque  Balearium.  Figures 
de  plantes  nouvelles  ou  rares,  decrites  dans  le  Prodomus  Florae  Hispanicae  ou 
recemment  decouvertes  en  Espagne  et  aux  tles  Baleares,  accompagnees  d'obser- 
vations  critiques  et  historiques.  16.  Lief.  2.  Bd.  85  u.  98  pag.  10  f.  Stutt- 
gart, Schweizerbart.     M.  12.  fol. 

d,  Anthropogeographie, 
Aranzadi  y  Unamnno,  Telesforo  de,  £1  pueblo  euskalduna.     2  f,  5  *,  ft.    San 

Sebastian  1889* 
d'Arbois    de   JubainviUe,    Les    Celtes    en    Espagne.      Academie  des  inscriptions, 

16.  Mai,  1890.     Revue  critique  No.  21. 
Artigas  y  Teixidor,    Selvicultura    6    cria  y  cultivo  de  los  montes.     XII- 3 74  pag. 

Madrid,  Moreno  y  Rogas.     Pes.  i8>  4< 

Blanc-Saint-Hilaire,  Les  Euskariens  ou  Basques,  le  Sobrarbe  et  la  Navarre;  leur 

origine,  leur  langue  et  leur  histoire.     IV-451  pag.     Paris,  Picard.     Fr.  10. 
Garrasco,  Gabriel,   £1   porvenir   de   la  lengua  espanola  (comparada  con  las  princi- 

pales   del   Mundo),   estudiaso   desde   el   punto   de  vista   geografico  y  estadistico. 

B.  S.  Geor.  Madrid  29,  120 — 146. 
Gharenoey,  de,  Ethnographie  euskarienne.    Etüde  sur  l'origine  des  Basques  d'apres 

les  donnees  de  la  linguistique.     B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  10,  445 — 456. 
Paula  e  Oliveira,    Nouvelles    fouilles    faites    dans    les    Kioekkenmoeddings  de  la 

vallee  du  Tage.     Commun.  de  Comm.  d.  trabalhos  geol.  de  Portugal  2,   No.  i. 
— ,  Antiquites  prehistoriques  et  romaines  de  environs  de  Cascaes.    Commun.  d.  Comm. 

dos  trabalhos  geol.  de  Partugal  2,  No.  i. 
Rastelro,  Joaquin,    Notas  historicas  sobre   a  peninsula  da  Arrabida.     B.  S.  Geogr. 

Lisboa  (8)  No.  9—10,  527 — 538. 
Stoll,  Otto,  Zur  Kenntniss  der  heutigen  Basken.    +f.     Ausland  63,  695—698,  701 

—704,  734-737.  751-754.  775-779.  796—798- 

e.  Reiseführer, 

(Vermont  de  Lavlgne,  A.,  Espagne  et  Portugal.  21*,  i5f.  LIV-746pag.  ä  2  col. 
Collection  des  Guides  Joanne.     Paris,  Hachette.     Fr.  i8*  12. 

Osona,  A.,  u.  GastellanOS,  J.,  Guia  itineraria  de  las  serras  de  la  costa  de  Ponente 
de  Barcelona  6  Ria  de  Noya  inferior  al  mar  y  del  Llobregat  inferior  al  Pa- 
nades.     100  pag.    Barcelona,  Est.  La  Renaiscensa.     Pes.  1,50. 

f,    Karten, 
Deverell,  F.  H.,  Map  of  Andorra.     Scale  i  :  80  000.     London,  F.  S.  Weller,  lith. 


564  Specielle  Geographie. 

IV.   Asien. 
A.    Allgemeines. 

a,    Länderkunde  und  Chorographie, 

Braxmhofer,  Herrn.,  9.  Vom  Pontus  bis  zum  Indus.  Historisch-geograph.  u.  ethnoi. 
Skizzen.  XXIII-Z23  pag.  Einzelbeiträge  zur  allgem.  u.  vergleichend.  Sprach- 
wissenschaft.    Leipzig,  Friedrich.     M.  6. 

CShronlole  and  Directory  for  China,  Japan,  Straits  Settlements,  Indo- China,  Phi- 
lippines etc.  1890.  XXI.  annual  issue.  Hongkong,  Daily  Press  office.  Londoo, 
J.  Algar. 

Olarke,  Hyde,  Asia  on  the  Pacific  and  the  Behring  Sea.  Asiat.  Quart  Rev.  10, 
273—299. 

Daniell,  C.  J.,  The  industrial  competition  of  Asia,  an  inquiry  into  the  influence  of 
currency  on  the  commerce  of  the  empire  in  the  East.  390  pag.  London, 
Paul.     12  s. 

Erokerty  R.  von,  Das  transkaspische  Grenzgebiet  mit  Afghanistan.  D.  R.  f.  Geogr. 
12,  319—321. 

Harmand,  J.,  L'Inde  anglaise,  son  gouvemment  et  l'Indo  Chine  francaise.  B.  S. 
Geogr.  C.  Paris  12,  525 — 569. 

Hubbard,  G.  G.,  Asia.     Science  lö,  170 — 175. 

Lanier,  L.,  L'Asie.  Choix  de  lectures  de  geographie,  accompagn^es  de  resumes, 
d'analyses,  de  notices  historiques,  de  notes  explicatives  et  bibliographiques. 
Partie  I :  Asie  russe,  Turkestan,  Asie  Ottomane,  Iran,  '{"f',  9  *  en  couleur  et 
40*  dans  le  text.    XII-619  ?*&•     2«  ed.     St.-Cloud-Paris,  V«  Belin  et  fils.     18. 

h.   Reisen  durch  grösssere  Theile. 

Bell,  Mark  S.,  On  the  great  Central  Asian  Trade  route  from  Peking  to  Kulja  and  Semire- 
chensk,  and  to  Yarkand  and  India.     Rep.  Brit.  Ass.  69,  18891  <>6o — 662. 

Gliaill6  Long,  De  Leoul  ä  Quelpaert  et  voyage  de  retour  par  Fousan,  Wdnsan  et 
Vladivostock.     •.     B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  10,  424 — 456. 

Fr6d6,  Pierre,  La  peche  aux  perles.  Voyage  en  Perse  et  ä  l'Üe  de  Ceylan.  ft* 
143  pag.     Paris,  Firmin-Didot. 

Gkandlaob,  Jobst  von,  Auf  gebahnten  Pfaden  im  fernen  Osten.  M.  J.  Globus  57, 
129 — 147. 

Jedlna,  Leop.  von.  An  Asiens  Küsten  und  Fürstenhöfen.  Tagebuchblätter  von  der 
Reise  Sr.  Maj.  Schiff  „Fasana"  und  über  den  Aufenthalt  an  asiatischen  Höfen 
in  den  Jahren  1887 — 1889.  Mit  Karte,  70  Voll-  und  170  Textbildera,  z  Th. 
nach  Orig.-Aufnahmen  Sr.  k.  k.  Höh.  d.  Hm.  Erzherzog  Leopold  Ferdinand, 
Schiffslieut.  C.  Hermann  und  M.  Graf  Bissingen.  2. — 17.  Lief.  pag.  25 — 408« 
Wien,  Hölzel.     ä  M.  0,50.  4* 

Ney,  Napoleon,  £n  Asie  centrale  ä  la  vapeur,  notes  de  voyage.  Ave  preface  de 
Pierre  Veron.     ff,  2  *.     VIII-671  pag.     Paris,  Garnier  freres.     Fr.  3,50. 

FonteirÖS  de  Sabran,  Jean  de,  Notes  de  voyage  d'un  hussard.  Un  „raid"  en  Asie. 
Avec  une  lettre  de  Frederic  Mistral  et  une  carte  de  l'itineraire.  4«  ed.  X- 
445  P^'     Paris,  C.  Levy.     Fr.  3,50.  18. 

Proskowetz-Marstoff,  Max  von,  Eine  Fahrt  nach  Russisch -Asien.  M.  d.  k.  k. 
geogr.  G.  Wien  33,  70 — 99. 

Revilliod,  Gustave,    Souvenirs    d'un  voyageur   duns    l'Extrcme- Orient.    Le  Globe 

29,  49—78. 

Rosen,  F.,  Reise  vom  Persischen  Golf  nach  dem  Kaspischen  Meer.  V.  G.  E.  Berlin 
12,  286-298. 

Schweitzer,  Geo.,  Auf  Urlaub  im  Orient.  Reise-Erinnerungen.  V-300  pag.  Berlin, 
V.  Decker.     M.  2,50. 

Tomasoliek,  Wilhelm,  Stldastatische  Miscellen.  Wiener  Ztschr.  f.  Kunde  d.  Morgen- 
landes 4,  47  —  60. 

c.  Physische  Geographie, 

Bogdanowitsch ,  Ch.,  Notes  sur  la  geologie  de  l'Asie  centrale.  Description  de 
quelques  dep6ts  sedimentaires    de    la  contree  Transcaspienne  et  d'une  partie  de 


Asiatisclies  Russland.  565 

la   Perse    Septentrionale.     (In  russ.  Spr.)     156  pag.,    36  pag.    resume    frangais. 
8ti  tt-     ^^™-  S.  Imp.  Russe  Mineral.  26.     Vergl.:   B.  S.  Beige  Geol.  4,  Pr. 
verb.   88  —  89. 
Laoroiz,  A.,  Sur  Texistence  de  roches  k  leucite  dans  TAsie  Mineure  et  sur  quelques 
roches  ä  hypersthene  du  Caucase.     C.  R.  Ac.  Paris  110,  30* — 304. 

d.  Biologische  Geographie, 

Sohmaoker,  B.,  und  Boettger,  O.,  Neue  Materialien  zur  Charakteristik  und  geo- 
graphischen Verbreitung  chinesischer  und  japanischer  Binnenconchylien.  I.  %  j-, 
Nachrbl.  Deutsch.  Malak.  G.  22,  1  —  30,  113 — 137. 

e*    Völkerkunde, 

Conder,  C.  R.,    The    early    races    of   Western  Asia.     J.  Anthr.  Inst.  Great  Britain 

19,  30  -  51. 
Eskimos,  Das  Verschwinden  der  asiatischen.    Von  A.     Ausland  63,  5i9~5ao. 
Langkavel,  W.,  Asiaten  und  ihre  Rinder.     A.  a.  W.  21,  171  — 177,  198 — 204. 
Leviy  Isr.,  et  Relnaoh,  S.,  Les  Juifs  d'Orient  d'apres  les  geographes  et  les  voyageurs. 

Rev.  etud.  juiv.  20,  88-  107. 
Musik  und  TaJlZ  in  Gstasien.     Oesterr.  Monatsschr.  f.  d.  Orient  16,  10 — 14. 
Rosset,  C.  W.,  Indochinesische  Stämme.  Ausland  63,  636 — 640,  647 — 651,  669  —  673. 
Troll,  Gustav,  Die  Genussmittel  des  Orients.     Oesterr.  Monatsschr.  f.  d.  Orient  16, 

37—40,  54-60,  76—78,  95—96,  T07-110. 
Vos,  H.,  Die  Verbreitung  der  Anthropophagie  auf  dem  asiatischen  Festlande.    I.  A. 

f.  Ethn.  3,  ^9 — 73. 
Wake,  C.  Staniland,  The  asiatic  affinities  of  the  Malay  language.     Pr.  Amer.  Phil. 

S.  28,  81—88. 

y.  Historische  Geographie, 

Cordler,  H.,    Les  debuts  de  la  Compagnie  Royale  de  Suede  en  extreme  Orient  au 

XVm  siecle.     Paris  1889. 
Seignobos,  C,    Histoire   narrative    et   descriptive    des  anciens  peuples  de  l'Orient. 

440  pag.  avec  iiograv.  et  5  cartes  coloriees.     Paris,  Colin.     M.  3.  i8* 

Specht,  E.,  ätudes  sur  l'Asie  centrale  d'apres  les  historiens  chinois.  I:  Indo-Scythes 

et  Ephthalites.     44  pag.     Paris,  Leroux. 
Weber,  A.,  Die  Griechen  in  Indien.     Sitzber.  Ak.  Berlin  1890,  No.  37,  lai  — 133. 

g,  Karten, 

Asie,  carte  redigee  et  dessinee  sur  la  protection  par  balance  d'erreurs  de  Sir  Clarke 

par  G.  Parquet,   coloriee  geologiquement    par  P.  de  Tchihatchef.     Echelle 

de  I  :  25  000  000.     Paris,  J.  B.  Bailliere. 
Bamberg,    K.,    Schulwandkarte    von    Asien.     1:6700000.     11.  Aufl.      16  Blatt. 

Chromolith.     Berlin,  Chun.     M.  15.  qu.  gr.  fol. 

Handtke,   F.,    General  -  Karte  von  Asien.     1:18886000.     15.  Aufl.     Chromolith. 

Glogau,  Flemming.     M.  i.  Imp.-fol. 


B.  Asiatisches  Russland. 

I.  Kaukasien  und  Transkaukasien. 

Aberoromby,  John,  The  wall  of  Derbend.   •.    Sc.  G.  M.  6,   135 — 145. 

— ,    A  trip    through  the  Eastem  Caucasus,    with  a  chapter  on  the  languages  of  the 

country.     XVI- 3  76  pag.  ff*.     London,  Stanford.  1889.     14  s. 
Aarioll,    H.   von,    Ethnologische    Klassifikation    der   kaukasischen   Stämme.     Nach 

rassischen  Quellen  bearb.     Ausland  63,  704 — 710. 
Bakradze,  Dm.,  Notes  sur  le  district  de  Zakatal.    M6m.  Sect.  Caucas.  S.  Imp.  Russe 

Geogr.  14,  248—^81. 
D6oliy,  M.  von,    Neue  Aufnahmen    des    russischen   Generalstabes    im    kaukasischen 

Hochgebirge.     Peterm.  Mitteil.  36,  85^86. 
Dent,  Qinton,  The  history  of  the  searcK  expedition  to  the  O^ucasus.  ff*.    Alpine 

J.  15,  26-39. 


566  Specielle  Geographie. 

Dinnik,  N.,    Excursion   en  Balkarie.     (In  russ.  Spr.)     Mem.  Sect.  Caucas.  S.  Imp. 

Russe  Geogr.  14,  iia — 140,  199-247. 
— ,  Voyage  en  Digorie.  (In  russ.  Spr.)  Mem.  Sect.  Caucas.  S.  Imp.  Russe  Geogr.  14,  i  -  61. 
Erlstoff,  Fürst  R.  D.,    Notes    sur  la  monographie  „La  Khevsourie  et  Khevsoures", 

formant    la    deuxieme   livr.    du  XI  livre  des  Mem.  de  la  Section,    ainsi  que  les 

errata  qui  se  rencontrent   dans  cette  monographie.     (In  russ.  Spr.)     Mem.  Sect 

Caucas.  S.  Imp.  Russe  Geogr.  14,  97 — iii,   141  -  198. 
Freshfield,  Douglas  W*,  Search  and  travel  in  the  Caucasus.'  *,  3  f.     Pr.  R.  G.  S. 

12,  257-286. 
Giltchenko,  N.,    Materialien    zur  Anthropologie  des  Kaukasus.     I.    Die  Ossetlnen. 

217  pag.    8  Tab. 
Habn,  C,  Eine  Fusstour  von  Tifiis  nach  Tuschetien  und  Pschawien.    AUg.  Zeitung 

1890,  Beilage  221 — 226. 
-  ,    Aus  dem  Kaukasus.     Ausland  63,  250—255. 
Heger,  Franz,    Reisen  im  Kaukasus,  in  Transkaspien  und  Russisch  Turkestan,  Juni 

bis  October  1890.     Ann.  k.  k.  Naturhist.  Hofmus.  Wien  6,  Notizen   115— 142. 
Kaukasus,  De  thee-cultuur  in  den.    T.  Nederl.  Ind.  19,  I,  375—381. 
Kessler,  W.,  Aus  Wald  u.  Welt.     I.  Aus  dem  Kaukasus.     Neudamm,  J.  Neumann. 
Khondadoffy  N.  A.,  Notes  sur  la  Khevsouretie.    Mem.  Sect.  Caucas.  S.  Imp.  Russe 

Geogr.  14,  62—96. 
Kusnezow,  N.,    Geo-botanische  Forschungen   auf  dem  Nordabhange  des  Kaukasus. 

ff,    (In  russ.  Spr.)     Iswest.  k.  russ.  Geogr.  G.  St.  Petersburg  26,  55 — 74» 
Markof^  V.,  Les  Schahsevennes  dans  le  Mougan.    (Historisch-geographische  Skizze, 

in  russ.  Spr.)    Mem.  Sect,  Caucas.  S.  Imp.  Russe  Geogr.  14,  ^nnexe  i — 62. 
mssion  SClentlfique  au  Cauoase:  ^tudes  archeologiques  et  historiques  parj.de 

Morgan.   Vol.  I:  Les  preniiers  ages  des  metaux  dans  l'Armenie  Russe.  Vol. II: 

Recherches    sur    les    origines    des  peuples  du  Caucase.     231  u.  305  pag.  'tt* 

Paris,  Leroux.   i889> 
Moeller,  V.  de,  Les  mineraux  utiles  et  les  eaux  minerales  du  Caucase.    *.    (In  russ. 

Spr.)    Mater,  p.  la  geol.  du  Caucase  (2)  3.  Tiflis  1889.  420  pag.   Vergl.:  B.  S. 

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Rossikow,  K.,    Im  Gebirge   des  nordwestlichen  Kaukasus.     (In  russ.  Spr.)     Iswest. 

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Sollinidt,  Carl,  Hydrologische  Untersuchungen.     L.    Die  Thermen   zu  Saniba  (Kau- 
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SeldlltZi  N.  von,  Amiran,  ein  grusinischer  Prometheus.     Ausland  63,  554  —  555- 
— ,    Eine  Besteigung  des  Grossen  Ararat  durch  eine  Dame.     Globus  57,  206. 
Sella,  Vittorio,    Nel    Caucaso    Centrale.     Note    di    escursioni    colla    camera  oscun. 

78  pag.  ♦,  21  f.     Torino,  Club  Alpino  Ital.     Vergl.:   Oesterr.  Alp.-Z.  No.  iq;. 
Sjög^üi  H.,  Om  nägra  genombrottsdalar  i  östra  Kaukasus.    Geol.  Foren.  Stockholm 

Förh.  12,  425—439. 
— ,    Bericht    tiber   einen  Ausflug    in    den  südöstlichen  Theil  des  Kaukasus,  October- 

November  1889.     ^'  ^'  ^'  ^'  Geogr.  G.  Wien  33,  353  —  376. 
üshba.    f.     Appalachia  6,  i  — 11. 
Uslar,  P.  K.  d',    Ethnographie    du  Caucase.     Linguistique.     IV.  Langue  des  Laks. 

Tiflis,  Administration  scolaire  du  Caucase. 
Valberty  G.,  La  Mingrelie  et  les  Romans  Caucasiens  de  M.  le  baron  de  Suttner. 

Revue  de  deux  mondes  101,  201 — 213. 
Virohow,  R.,    Alterthümer    aus   Transkaukasien.      Corrbl.   deutsch.  Ges.   f.  Anthr. 

20,  134-139. 
Wolynski,  Arturo,   Studio  ^etnografico  suUa  popolazione  del  Caucaso.*  B.  S.  Geogr. 

Ital.  (3)  3,  784—797- 
WooUey,  Hermann,  The  ascent  of  Dych-Tau.  2f.     Alpine  J.  16,  173 — 191. 

2.   Transkaspische  Länder. 

Androussoff,  N.,  Compte  rendu  preliminaire  des  recherches  geologiques  k  Test  de 
de  la  mer  Caspienne  executees  en  1887.  .Trav.  de  l'expedition  Aralo-CaspienDe, 
suppl.  au  Trav.  (5 es  Naturalistes  de  St.  Petersbourg.    1889.    50  pag. 


Asiatisches  Russland.  567 

Annenkof,  Des  ressources  que  I'Asie  centrale  pourrait  ofTrir  a  la  colonisation  russe. 

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Arasdar^ko,  G.  A.,    Mufsestunden    in    Turkestan.     (In    russ.  Spr.)     VI-666  pag. 

St.  Petersburg  1889. 
Barbat  de  Momy,  N.,  Itineraire  geologique  k  travers  le  Manghychlak  et  l'Oustourte 

au  Tou  rkestan.    Trav.  de  l'exped.  Aralo-Caspienne,  suppl.  au  Trav.  des  Natura- 

listes  d  e  St.  Petersbourg.  1889«  105  pag. 
Bonvalot  ,  Gabriel,    Voyage  dans  I'Asie  centrale  et  au  Pamir.     6.,  S.  Geogr.  Paris 

(7)  11   469-498. 
Capus,  G.,  Remarques  sur  les  sources  de  l'Oxus.    R.  d.  G.  27,  32i'-328> 
— ,    Pamir  et  Tchitral.  *.     B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  U,  .499-533. 

-  ,    Voyage  au  Pamir.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  234-237. 

Chrlstopli,  Die  Lepidopteren  des  Achal-Tekke-Gebietes.  Verh.  Naturf.  Ver.  Basel 
27»  No.  3. 

Exploration  Bonvalot  et  Henri  d'Orleans.     R.  Frang.  11,  359,  621  —  623. 

Grodekoffy  N.  J.,  Rirghis  and  Kara-Kirghis  in  the  province  of  the  Syr-Daria.  Be- 
sprochen y.  V.  Dingelstedt:  Sc.  G.  M.  6,  150  —  153. 

Grombtsohewsldy  B.,  Expedition  nach  dem  Pamir.  (In  russ.  Spr.)  Iswest.  k.  Russ. 
Geogr.  G.  St.  Petersburg  26,  423—427;  26,  85  —  108,  3»5  — 33«.  * 

Heyfelder,  O.,   Der  Kampf  um  die  Eisenbahnbrücke  des  Amu  Darja.     Globus  67, 

353  —  354- 

—  ,    Buchara  an  der  Schwelle  der  neuen  Zeit.  (Schluss.)   Peterm.  Mitteil.  36,  99  —  103. 

Jaworsky,  J.,  Versuch  einer  medizinischen  Geographie  und  Statistik  von  Turkestan. 

(In  russ.  Spr.)     Bd.  I.   441  pag.     St.  Petersburg  i889< 
Korolkow,  J.,  Über  die  Winde  in  der  Stadt  Przewalsk.  ff.    Iswest«  k.  Russ.  Geogr. 

G.  St.  Petersburg  26,  186  —  190. 
Leolerq,  J.,    Du  Giucase    aux  mons  AlaY,  Transcapie  •  Boukharie  -  Ferganah.    Vni- 

267  pag.  *.     Paris,  Plön  Nourrit. 
Lessar,  P.,    L'ancienne  jonction  de  l'Oxus  avec  la  mer  Caspienne.     C.  R.  Congres 

Intern.  Sc.  Geogr.  Paris   1889* 
Husobketow,  J.,  Bemerkung  Über  den  Nephrit  und  Jadeit  im  östlichen  Pamir.    (In 

russ.  Spr.)     Iswest.  k.  Russ.  Geogr.  G.  St.  Petersburg  26,  454—468* 
Nowakowski,  M.,  Des  gisements  de  salp^tre  du  pays  transcsispien.    (In  russ.  Spr.) 

Journal   des  mines  1889»  ^^*  '^«     ^^  P^*     Vergl.:     B.  S.  Beige  Geol.  4,  Pr. 

▼erb.  85« 
Obrontobefl^  B.,    Compte  rendu    preliminaire    des  recherches  geologiques  executees 

en  1887    en  Bukharie   et  dans  le  district  de  Zeravchansk.     Mater,  p.  1.  geol.  d. 

Russie  13,  18891   'S-     Vergl.:  B.  S.  Beige  Geol.  8,  Pr.  verb.  434. 
PokotUo,  N.,    Reise  in  das  zentrale  und  östliche  Buchara.    (In  russ.  Spr.)     Iswest. 

k.  Russ.  Geogr.  G.  26,  480  —  503. 
Radde,    Gustav,    Wissenschaftliche    Ergebnisse    der    im  Jahre  1886  Allerhöchst  be- 
fohlenen Expedition  nach  Transcaspien.     Bd.  I.    Zoologie.     Tiflis. 
Roborowsky,  W.,  u.  BogdanowltBOh,  K.,  Briefe  über  die  Tibet-Expedition.    (In 

russ.  Spr.)    Iswest.  k.  Russ.  Geogr.  G.  St.  Petersburg  26,    374—423,  468 — 480, 

26.  74—851  300—3*5- 
Sandberg,  Gr.,    A  joumey  to  the  capital  of  Tibet.     Contemp.  Review,  July  1890. 
Sobeidtenberger,  K.,  Die  Bahn  Usun  Ada-Merw-Samarkand.  2  *.    Mitt.  Polytechn. 

Cl.  Graz  1890. 
Semenow,  P.|   Die  Ableitung    des  Amu-Darja    nach    dem  Kaspischen  Meere  durch 

das  Bett  des  Tschardschui.   (In  russ.  Spr.)    Wjedomosti,  Moskau,   16.  u.  i8>März 

1890,  74-76. 
Seyertzow,  Nicolas,    l^tudes    de  geographie  historique    sur  les  anciens  itineraires  ä 

travers  le  Pamir.     B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  U,  417 — 467,  553  —  610. 
VenukofT,  Paul,  Excursion  dans  les  monts  Mougodjars  ou  A'ir-taou  en  i889'    G.  R. 

S.  Geogr.  Paris  1890,  45  —  51. 

3.  Sibirien  (Allgemeines). 

Butler,  G.  G.,  and  Fletober-Vane,  F.  P.,  The  sea  route  to  Siberia,  followed  by 
a  brief  account  of  the  natural  ressources  of  the  country.     31  pag.  *.  fol. 

Ganalisation  of  rivers  in  Siberia.     Asiatic  Quart.  Rev.  9,  464   -465. 
Zeitschr.  d.  G«s«Il9ch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  39 


568  Specielle  Geographie. 

Qorloff,  Valentin  de,    Le  Transsiberien.     Nouvelle  Revue  62,  737—750. 
Qowing,   L.  F.,    Five  thousand  miles  in  a  sledge.     257  pag.  •.     London,  Chatto. 

1889.     8  s.  . 

Howorth,  Henry  H.,    Did    the    great    rivers    of  Siberia    flow    southwards   and  not 

northwards    in    the    mammoth    age?     Geol.  Mag.  New  Ser.  Dek.  HI,  7,  5—8. 

Rep.  Brit.  Ass.  Ö9,  18891  59i~59*- 
Jaöewsky,  L.,  Der  Eisboden  in  Sibirien.    Iswest.  k.  Russ.  Geogr.  G.  25,  341— 35i' 
Jadrinzew,  N.,    Statistische    Materialien    zur    Geschichte    der   Verschickung   nach 

Sibirien.     (In    russ.  Spr.)     Sapiski  k.  Russ.  Geogr.  G.,   Abteilung  für  Statistik, 

6.  311-395- 
Kennan,  Geo.,    Zeltleben   ia  Sibirien   u.  Abenteuer  unter  den  Korjaken  n.  anderen 

Stämmen  in  Kamtschatka  u.  Nordasien.    Deutsch  v.  E.  Kirchner.    X-535  pag. 

Berlin,  Cronbach.     M.  4. 

— ,  Sibirien.  Deutsch  v.  E.Kirchner.  2.  u.  3.  Aufl.  XI-267  pag.  Berlin,  Cron- 
bach.    M.  3. 

Landal,  D.,  La  Siberie.     Bibliotheque  universelle  et  Revue  suisse  1 890,  No.  9. 

Roussy,  A.,  Une  coutume  et  une  legende  Bouriates.     Le  Globe  29,  93 — 96. 

SnlliTan,  H.  N.,  The  ressources  of  Siberia  and  the  practicability  of  the  sea  reute. 
J.  Manchester  G.  S    6,  367  -  374. 

Vonlzie,  G.,  Le  Transsiberien.     R.  Frang.  12,  107  —  109. 

Woeikof,  S.,  Über  die  Temperatur  der  Wintermonate  und  die  Windstärke  in  Sibirien 
auf  den  Linien  der  beabsichtigten  Eisenbahnen.     Russ.  Revue  19»  45 — 54. 

4.  Westsibirien. 

Bang,  Willy,  Uralaltaische  Forschungen.  10.  Einzelbeitrage  zur  allgemeinen  u. 
vergleichenden  Sprachwissenschaft.     IX-44  pag.     Leipzig,  Friedrich.    M.  2. 

Baranow,  M.,  Hohenbestimmung  im  Ttschatkalthal.  (In  russ.  Spr.)  Iswestija 
K.  russ.  Geogr.  Ges.  St.  Petersburg  2ö,  514—515. 

Karelin,  G.,  Das  Journal,  welches  bei  der  Besichtigung  eines  Teils  der  Kirgisen- 
steppe im  Jahre  1831  geführt  wurde.  (In  mss.  Spr.)  Iswest.  K.  russ.  Geogr. 
Ges.  St.  Petersburg,  2Ö,  503 — 514. 

Solunidt,  Geogr.  Positionen  einiger  astronomischen  Positionen  in  der  Provinz 
Akmolinsk.  (In  russ.  Spr.)  Sapiski  kriegstopogr.  Abt.  mss.  Generalstab  44, 
No.  4. 

— ,  Telegr.  Bestimmung  von  Längen  unterschieden  in  Tobolsk  1885  und  i888< 
Sapiski  kriegstopogr.  Abt.  russ.  Generalstab  44,  No.  5. 

Seldlitz,  N.  von,  Kirgisische  Yolksdichter  und  -Sänger.  Nach  d.  Abhg.  von 
Gotowizkij,  Pfennig  u.  Iwanowsky  in  d.  Ethnogr.  Rundschau  d.  Moskauer 
Ges.  d.  Freunde  d.  Naturk.,  Anthropologie  u.  Ethnographie.  1889*  Heft  3.  Aus- 
land 63,  645—647. 

5.  Ostsibirien. 

Aspelin,  J.  R.,  Types  de  peuples  de  Vancienne  Asie  centrale.  Souvenir  de  Jenissei 
d^di6  ä  la  Soc.  Imp.  d'Arcb6ologie  ä  Moscou.     Helsingfors. 

BotQangier,  Edgar,  Voyage  aux  rapides  de  TAngara.  Rev.  S.  Gdogr.  Tours  7. 
189  —  207. 

Boulenger,  G.  A  ,  A  list  of  the  reptiles  and  batrachians  of  Amoorland.  f» 
Annais  Mag.  Natural  Hist.  (6)  6,  137 — 144. 

Ditmar,  K.  von,  Reisen  und  Aufenthalt  in  Kamtschatka  in  den  J.  1851— 18$5' 
I.  Theil.  Historischer  Bericht  nach  d.  Tagebüchern.  Mit  i  Titelbild,  2  f  u. 
ff.  X-867  pag.  A.  u.  d.  Tit.:  Beiträge  zur  Kenntniss  d.  Russischen  Reiches 
u.  der  angrenzenden  Länder  Asiens.  3.  Folge.  Hrsg.  von  L.  von  Schrcnck 
u.  C.  J.  Maxim owicz.    VII.  Bd.     St.  Petersburg,  Leipzig,  Voss.     M.  19. 

Heikel,  O.,  Resa  i  Sajanska  bergen,  sommaren  1890.  Mit  *.  Geogr.  Foren 
Tidskrift,  Helsingfors  1890,  201  — 211. 

JatohevBky,  L.,  Esquisse  göologique  des  mines  d'or  prfcs  de  Tembouchure  de 
VOnone  et  de  la  Ingoda  dans  la  r^gion  transbaikalienne.  *.  Matör.  p.  L  (Hol 
d.  1.  Russie  13,  55  pag..     Vgl.:  B.  S.  Beige  G60I.  3,  Pr.  verb.  434—435. 

L6anarde,  A.  de,  Les  pays  de  TAmour  et  de  rOussouri  (fin).  Revue  de  G^ogr. 
26,  31 — 40. 


Chinesisches  Reich.  5g9 

Makerow,    J,    Geolog    Skizze  der  Goldlager  am  Amur.     Mit  z  *.     Iswestija  ost- 

sibir.  Abteilung  K.  russ.  Geogr.  Ges.  Irkutsk  20,  34 — 67.     Vgl.:  B.  S.  Beige. 

d.  G^ol.  Pr.  verb.  4,  78. 
Nadarow,  J.  P.,  Das  südliche  Ussurigebiet  und  dessen  heutiger  Zustand.    (In  russ. 

Spr.)    Iswest.  K.  russ.  Geogr.  Gres.  26f  197 — 228* 
Ni&olsky,   A.,    Die  Insel  Ssachalin  und  ihre  Fauna  von  Wirbelthieren.    (In  russ. 

Spr.)     Beilage  z.  Sapiski  Ak.  Wiss.  St.  Petersburg  40.     XXV-334  pag. 
Sohmidt,  Expedition  in  das  Sajanische  Gebirge.    (In  russ.  Spr.)    Sapiski  Kriegstop. 

Abth.  K.  Russ.  Generalstab  44,  No.  6. 
Stenin,    P.   von,    Ein   Beitrag    zur    Ethnologie    des   Amurlandes.      Ausland  63, 

757—760,  770-774. 
Tsohersky,  J.,  Les  r^sultats  de  Texploration  du  lac  Baikal.    *     Matör.  p.  1.  Göol. 

d.  1.  Russie  13,  48  pag.     Vergl.  B.  S.  Beige  G60I.  3,  Pr.  verb.  436. 
Umlauft,    Friedr.,    Die    Halbinsel    Kamtschatka,      ff.     *.      D.  R.  f.  Geogr.  13, 

108 — 116. 
WolosoMnow,  N.,    Untersuchungen  für  die  Eisenbahn  zwischen  der  Angara  und 

dem  Baikalsee.    (In  russ.  Spr.)    Isw.  ostsibir.  Abt.  K.  russ.  Geogr.  Ges.  Irkutsk 

20,  I— 15. 

6.  Karten. 

Asiatisches  Russland.  Karte  des  südlichen  Grenzgebietes.  i :  i  680  000. 
Bl.  i:  Nikolajewsk;  15:  Peking;  16:  Korea.  Petersburg,  kriegstopogr.  Ab- 
teilung. 

Kamtschatka,  nach  Karl  von  Ditmar.  1:7500000.  Farbendruck.  Wien, 
A.  Hartleben.     D.  R.  f.  Geogr.  13,  Heft  3. 

C.  Chinesisches  Reich. 
I.  Allgemeines. 

a.   Gesammtdarstellung-en. 

Andelsman,  G60,  La  Chine.    B.  S.  R.  G6ogr.  Anvers  14»  151 — x66. 
Chalmers,  J.,  China  and  the  magnetic  compass.     China  Review  12,  5a — 55. 
Chan-Hai-Klng,   Le  livre  des  montagnes  et  des  eanz,  antique  g^ographie  chinoise, 

traduit   pour    le   premi^re  fois  sur  le  texte  original  par  L6on  de  Rosny.     Le 

Lotus  8,  65-93,  167  — 191.     Vgl.:  China  Review  17,  330 — 348. 
Cbixie,  La,  et  ses  provinces.     Lille  1889« 

Flexiry,  Maximilian,  En  Chine.     Nouvelle  Revue  62,  620  —  624. 
Harthoom,  S.  £.,  De  opperheerschappij  van  China  over  den  Maleischen  Archipel 

volgens  Chineesche  bescheiden.     Indische  Gids  12,  2170 — 2184* 
Hirth,  Friedr.,  Chinesische  Studien.  Bd  I.  322  pag.   München  u.  Leipzig,  G.  Hirth. 
— ,  Die  Erfindung  des  Papiers  in  China.     Toung  pao  1,  i  — 14. 
Leliaut,  Philipp,  Echo  d'extreme  Orient  (Chine).     Nouvelle  Revue  6Ö,  613—619. 
Leys,    Julien,    Ouvertüre  de  la  Chine  au  commerce  le  l'Occident.    Mission  de  la 

Belgique.     21  pag.     Anvers,  L.  Legros. 
ValbroxiZ,  Hubert,  L'arm^e  chinoise.     R.  Fran9.  U,  3^7—339. 

b.  Biologie. 

Forbes,  Francis  Blackwell,  and  Hemsley,  William  Botting,  An  enumeration  of 
all  the  plants  known  from  China  proper,  Formosa,  Hainan,  Corea,  the  Luchu 
Archipelago  and  the  Island  of  Hongkong,  together  with  their  distribution  and 
synonymy.  (Forts,  des  „Index  Florae  Sinensis".)  6  f.  J«  Linnean  S.  London, 
Botany  26,   1  —  308. 

Gredler,  V.,  Zur  Conchylienfauna  von  China.  XV.^u.  XVI.  Nachrichtsbl.  deutsch. 
Malak.  Gres.  22,  33—41,  145—154. 

c,  Anthropogeographie, 
Arnold,  Edwin,   Ein  Bild  aus   dem  chinesischen  Leben.     Österr.  Monatsschr.  f.  d, 

Orient  16,  78  —  80. 
Au'bry,  J.  B  ,  Les  Chinois  chez-eux.    300  pag.    Lille,  Soc.  St.- Augustin.    1889. 

39* 


570  Specielle  Geographie. 

Bilder  aas  dem  Leben  der  Chinesen.     £v.  Miss. -Mag.  84,  lo — 14,  49 — 56. 
Ohlna,  De  geheime  genootschappen  in.     T.  Nederl.  Indie  19»  I.  476—478- 
Olilneesolie,  De,  geheime  eedgenotchappen.     T.  Nederl.  Indle  19,  I.  57— 6a. 
Obinese  women,  The  small  feet  of.    Asiatic  Q.  Rev.  9,  466—468. 
Gordier,  H.,  Les  Juifs  en  Chine.     L' Anthropologie  1,  547—551» 
Douglas,  R.  K.,  The  origin  of  Chinese  culture  and  civilisation.   Lippinscott  Mag. 

June  1890. 
EdküiS,  Joseph,   Ancient  Symbolism  among  the  Chinese.     London  and  Shanghai 

1889. 
Gardner,  C.  T.,  The  coins  of  China.     t+.     J.  Manchester  G.  S.  ö,  ^33— 254. 
Gmnzel,    Jos.  L.,    Das  Familienrecht   der   Chinesen    im  Vergleiche    zu   dem  der 

anderen  Volker.     Globus  68,  209— an,  266—470. 
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1889,  663. 
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1»  99-"7- 
Soblegpel ,    Gustav ,    On    Chinese   signboards   and   house  -  sentences.      Toung  pao 

1,   118— 136. 
Stewart-Lockhart,  J.  H.,  Chinese  Folk-lore.    Folk-Lore  1,  359—368. 
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— ,    L'^ducation  commerciale  en  Chine.    B.  S.  G6ogr.  C.  Paris  12,  436 — 447. 
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9,  5-15. 
Verdaeghe   de  Naeyer,    L.,  Programme   d*histoire   de    Chine.     Translated  by 

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Zacher,  G.,  Die  heutige  Chinesenfrage  in  Amerika  und  Australien.    D.  R.  f.  Geogr. 

12,  250—261,  400—410. 

2.  Mongolei,  Centralasien,  Tibet.*) 

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Kolonisation.  Mit  2  *.  (In  russ.  Spr.)  Iswest.  k.  Russ.  Geogr.  G.  St.  Peters- 
burg 26,  277—294. 

Aspelin,  J.  R.,  Centralasiatische  Inschriften.     Ausland  63,  326 — 329. 

Begtielin,  M.  von,  Religiöse  Volksgebräuche  der  Mongolen  (nach  Posdnajev, 
Sapiski  k.  Russ.  Geogr.  G.  16).     Globus  67,  209—213. 

— ,  Über  den  mongolischen  Gottesdienst.  Nach  dem  Russischen  des  Prof. 
A.  Posdnäjew  (Sapiski  k.  Russ.  Geogr.  G.  16,  Petersburg  1887).     Ausland 

63,  378— 3SO1  395-398»  416—418. 
Bell,  Mark,  China  in  Central  Asia.     Asiatic  Quart.  Rev.  9,  3^7—347* 
— ^    The  great  Central  Asian  trade  route  from  Peking  to  Kashgaria.     Pr.  R.  G.  S, 

lÄ,  57-93. 
Bonvalot,  Exploration  de  J'Asie  Centrale.    (Lettre.)    C.  R.  S.  G^ogr.  Paris  1890, 

410—413. 
Gapns,  Guillaume,  Le  Kafiristane  et  les  Kafirs-Siahpouches.  (Extr.  Congrte  internat 

d.  sc.  geogr.  tenu  k  Paris  en  1889.)    47  P^ß-     ^e  Maus,  imp.  Monnoyer. 
Garey  and  Dalgrleish,    Journey   in  Chinese  Turkestan   and  Northern  Tibet,  and 

General  Prejevalsky  on  the  orography  of  Northern  Tibet.    *.     With  intro- 

ductory  remarks  by  E.  Delmar  Morgan,     Suppl.  Pap.  R.  G.  S.  3,  i. 
Central  Asia,  The  exploration  of,  by  H.  H.  G.  A.     Nature  42,  518— 51 9^ 

*J    Vergleiche  auch:  Transkaspische  Länder. 


Chinesisches  Reich.  571 

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Delbard,  E.,  Au  Thibet.     Ann.  de  Textr.  Or.  et  d'A.  13,  154,  289—292. 
Desgodins,  An  Thibet,  souvenirs  de  trente-quatre  ans  de  mission.    C.  R.  S.  G^ogr. 

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— ,  Notes  snr  le  Thibet     B.  S.  G6ogr.  Paris  (7)  U,  255—279. 
Drygalsld,  A.  von,  Die  Epigonen  Prshewalski's  auf  der  Reise  nach  Tibet.   A. 

a.  W.  21,  1—7,  29-32,  93—96. 
Datrenil  de  Rlüns,  J.  L.,  Sur  la  prötendue  jonction  du  Tarim  et  du.  Hoang-ho. 

•    C.  R.  S.  Giogr.  Paris  1890,  20—26. 
— ,    Le  Thibet.     Observations  de  M.  M.  Venukoff  et  de  Tauteur.     R.  d.  G.  26. 

295  —  300. 
— ,    L^Asie  centrale  (Thibet  et  rdgions  limitrophes).     XVI -618  pag.   avec  un  atlas 

in  fol.  de  14*.     Paris,  Leroux.  1889*     Fr.  60.  4. 

Gedeonow,  D.,  Die  barometrischen  Bestimmungen  des  Kapt.  Gro  mbtsche  wski 

in    Kandshut    und    Rasskero.      (In    russ.    Spr.)      Iswest.    k.  Russ.  Geogr.  G. 

St.  Petersburg  26,  440—449. 
Ghrombtsoliewski,  B.,  Bemerkungen  üer  Klimatologie  auf  der  Reise  in  Kandshut 

und  Rasskem.    (In  russ.  Spr..)    Mit  *.     Iswest.  k.  Russ.  Geogr.  G.  St.  Peters- 
burg 26,  440 — 449. 
— ,    Reisebericht   aus  Central- Asien  (Quellentemperaturen).     C.  R.  S.  G^ogr.  Paris 

1890,  566—568. 
Ghrcun-Grslllinälo,   Gebr.,    Expedition    nach  dem  Thianschan  und  dem  Lob-nor. 

(In  russ.  Spr.)    *.    Iswest.  k.  Russ.  Geogr.  G.  St.  Petersburg  25,  427 — 429,  26, 

272 — 300. 
Jadrizizew,  N.,  Reise  in  die  Mongolei,  an  den  obern  Lauf  des  Orchon  und  nach 

den  Ruinen  von  Karakorum.    Iswest.  Ostsibir.  Abt.  k.  Russ.  Geogr.  G.  Irkutsk 

20,  I  — 13.    (In  russ.  Spr.)  —    Iswest.  k.  Russ.  Geogr.  G.  St.  Petersburg  26, 

257—272.  (In  russ.  Spr.)    -CR.  S.  G6ogr.  Paris  1890,  308  —  310. 
Marthe,  F.,    Die  letzte  Reise  des  Generals  von  Prshewajlski.     ff,  2*.    Globus 

68,  17- *4»  37—39»  57— 6*»  7J-77»  88—9° 
— ,    Vorläufige  Resultate    der   russischen  Tibet-Expedition    unter  Oberst  Pjefzof. 

Globus  67,  379-381. 
Mongole,  La,  par  L.  R.    •.     R.  Fran9.  U,  462—478. 
Prsliewalski,  von,    Die  Ergebnisse   der  letzten  Reise    nach  dem   Nordrande  von 

Tibet  und  über  den  Lob-Nor  durch  das  Tarim-Becken.    Gaea  26,  75 — 79. 
Risley,  H.  H.,  Sikkim  and  Tibet.     Blackwood's  Mag.  147,  655—674. 
RoborOTSky,   Progress  of  the  Russian  Expedition  to  Central  Asia  under  Colonel 

Pievtsoff.     (Übers,  aus:  Russ.  Invalid.  11/13.  Oct.  1889.)     Pr.  R.  G.  S.  12, 

19^-36,  161  — 166. 
Sandberg,  Graham,    A  journey    to    the    capital    of  Tibet     Contemp.  Rev.,  July, 

1890,  64—82. 
— ,    Monks  and  Monasteries  in  Tibet.     Calcutta  Review  91,   14  —  31. 
Sohamliorst,  K.,  Astronomische  Bestimtnungen  des  Kapt.  B.  Grombtschewski 

auf   der  Reise   in   Kandshut    und  Rasskem.     (In  russ.  Spr.)     Iswest.  k.  Russ. 

Geogr.  G.  St.  Petersburg  26,  437--440. 
Speollt,  Edouard,  Etudes  sur  l'Asie  centrale  d'apr^s  les  historiens  chinois.    le  livr. 

Indo-Scythes  et  Ephthalites.     44  pag.     Paris,  Imp.  nationale,  Leroux. 
Vamb^ry,  H.,  Die  Sarten  u.  ihreSprache.  Z.d.deutsch-morgenländ.Ges.44,  203—255. 

3.  Mandschurei,  Korea. 

Allen,  H.  N.,  Korean  tales,  being  a  collection  of  stories  translated  from  the  Korean 

folk-lore.     New  York,  Putnam. 
Bernadon,  J.  B.,  Korea  and  the  Koreans.   3*.     N.  G.  Mag.  2,  231—242. 
Gartog^rapllie,  La,  Cor6enne.     La  Geographie  3,  No.  84* 
Ohaill6-IiOng,  C,    From  Corea    to  Quelpaert  Island:    in  the  footprints  of  Kublai 

Khan.    •++.    B.  Am.  G.  S.  22,  219  -266. 
Htllbert,  H.  B.,   A  sketch  of  the  Roman  Catholic  movement  in  Korea.     Mission. 

Review.  3,  730 — 736. 
Nadarow,  J.,   Reise    von   P.  Dcdotkewitsch    in    Korea    1885— 1886.     Iswest.  K. 

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572  Specielle  Geographie 

Parker,  E.  H.,   The  propagalion  of  the  faith  in  Corea.    China  Review  19,  1  —  36. 
Fiaoentini,   A.,    Msgr.   Ridel,    ev6que    de   Philippopolis,    vicaire    apostolique   de 

Corde  d'äpres  sa  correspondance.     XV-38a  pag.     Lyon,  Vitte. 
Pieroe,  W.  J.,  Note  on  gold-mining  and  milling  in  Korea.     Tr.  Amer.  Inst.  Mio. 

Eng.  New  York  1890,  Febr. 
Rosny,  Henri  de,  Etudes  sur  la  Mandchourie.     Lotus  9,  iii  —  1x6. 

4.  Eigentliches  China,  Formosa. 

Arendt,  C,  Lustschlösser  und  Tempel  in  der  Pekinger  Ebene  und  dem  angrenzen- 
den Gebirgsland.     Export  12,  No.  9,   114  -  iz6. 
— ,    Peking    und    die    westlichen    Berge.     Stadt-    und    Landschaftsbilder   aus  dem 

nördlichen  China.    Mit  Plan  von  Peking.    M.  G.  G.  Hamburg  1889/90,  57-96. 
Asoher,  Bemerkungen  über  den  Kanton-Fluss,  Südküste  von  China.    A.  Hydr.  18, 

396-397. 
Denby,  The  Ku-Shan-Tzu  silvermines.     Aus  all.  Weltth.  21,  57 — 59.    Übers,  von 

Berghaus  aus:  Army  and  navy  Journal.     New- York 
Dlokson,  W.  G.,  A  voyage  inland  from  Canton.    Sc.  G.  M.  6,  354—373,  393  —  407« 
Gundlaoll,    Jobst    von,    Auf   gebahnten    Pfaden    im    fernen    Osten.      Auf  dem 

JaDgtsekiang  von  Shanghai  bis  Hankau.    ff.    Globus  57,  129^136,  147  —  153. 
Hosie,  Alexander,  Three  years  in  Western  China,  a  narrative  of  three  joumeys  in 

Tsuch  'nan,   Kneichow,    and   Yünnan.      With    an    introduction    by  ArcÜbald 

Little.     ff*.     XXXIV-3oa  pag.     London,   George  Philip  &  Son.     14s. 
Imbault-Huart,    Histoire    de  la  conquete  de  Formose  par  les  Chinois  en  1683. 

Bull,  göogr.  bist,  et  descript.  6,  123—183  *. 
LeduOi  Henri,  Au  Yun-Nan  par  le  Tong-King.     Toung  pao  1,  41—47. 
Neninann,    J.,    A  trip  from  Kiukiang  to  the  Lushan    hüls.      China  Review  17, 

212—216. 
Phillip,  Geo.,  Early  Portugese  trade  in  Fuhkien.     China  Rev.  19,  42 — 51. 
Retams  of  trade  and  trade  reports  for  the  year  1889*      Part.  I.     Report  on  the 

trade  of  China  and  abstract  of  statistics.     27  pag.    (Imperial  maritime  castoms 

Shanghai,     Statistical    departi^ent    of   the    Inspectorate  generale  of  castoms). 

London,  King  and  Son.     i  s.  4. 

Rooher,  Notes  sur  un  voyage  au  Yun-Nan.    J.  ofif.  d.  1.  R^p  fran^aise  No.  27,  28, 1- 

1890.     Vgl.:  Toung  pao  1,  47— 55. 
West-Ohina's  Erschliessung  von  F.  v.  H.    Österr.  Mon.  f.  d.  Orient  16,  176—179. 
Yun-Nan,    Notes    sur    un   voyage    au      Bull.   Soc    G6ogr.   Comm.  Havre  1890, 

39-47- 

5.  Vertragshäfen  und  Küsteninseln. 

Delaroohe-Vemet,    Paul,    Le  Pei-ho   et  Tientsin.      Ann.  d.  TEcole  d.  Sc.  Polit 

1889,  687—693. 
Tohou-King,    Ouvertüre    du  port  de,   sur  l6  Yang-tze-Kiang.      Bull.  Soc.  G^ogr. 

Comm.  Hävre  1890,  loi— 102. 
Thomson,  J.  G.,  Historical  Landmarks  of  Macao.    Chinese  Recorder  20,  suite  dn 

Vol.  14. 

6.  Karten. 

Carrez,  Carte  de  la  mission  de  la  Compagnie  de  J^sus  au  Tchen-Ly  sud-est  (Chine  I 
en  2  feuilles,  d'aprös  les  documents  chinois.     i :  400  000.     Paris,  Moorocq. 

Karte  über  das  Gebiet  der  Berliner  Mission  in  China.  Prov  Canton.  Namen  nach 
der  Hakka -Aussprache.  Farbendr.  Berlin,  Buchhandig.  der  Berliner  evang. 
Missionsgesellschaft.     M.  1,25.  foL 

D.  Japan. 

a.  Allgemeines, 

Appert,  G.,  Un  coin  de  Japon,  la  province  de  Hida.  Rev  d.  G^ogr.  27,  241  -  252« 
329—339,  429-437. 

Bastide,  Louis,  Une  ville  d^eaux  Japonaise.    Rev.  d.  deux  mondes  100,  415-441« 
Ezner,    A.  H.,    Japan.     Skizzen  von  Land    und  Leuten    mit    besonderer  Berück' 
sichtigung  kommerzieller  Verhältnisse.     Leipzig,  T.  O.  Weigel  Nachf. 


Japan-  573 

Ineigaki,  Maujiro,  Japan  and  the  Pacific,  and  a  Japanese  view  of  the  Eastern 
question.     ♦.     165  pag.     London,  T.  Fisher  Unwin.     7  s.  6  d. 

Kelly  and  Walsh,  Handy  guid  book  to  the  Japanese  Islands.  '*'-.  XI-i5a  pag. 
London,  Sampson  and  Low.     6  s.  6  d. 

LiSibit,  G.,  Au  Japon,   souvenire  de  voyage.    B.  S.  Giogr.  Toulouse  9,  zyi — 308. 

Menu  de  Menü,  Ile  de  Shi-Kokou.     B.  S.  G^ogr.  Toulouse  9,  69-83. 

Ussele,  L ,  Mission  du  minist^re  de  Tagricullure.  A  travers  le  Japon.  Climat, 
g^ologie,  hydrographie ,  regions,  administrations  et  £cole  foresti^res,  forets 
domaniales  et  particuliöres ,  routes,  ilottages,  reboisements,  plantations,  des- 
cription,  emploi  des  essences  r^sinenses  et  fluides,  ff  *.  VIII-i7a  pag. 
Paris,  Rothschild. 

Wagener,  G.,  Reisenotizen  aus  dem  Hokkaido.  M.  D.  G.  N.  u.  V.  K.  Ostasiens  6, 
184—188. 

Wüitney,  W.  N.,  A  concise  dictionnary  of  the  principal  roads,  chief  towns  and 
villages  of  Japan,  with  populations  cet ,  together  with  lists  of  Keu,  Kuni, 
Kori,  and  railways.     With  Appendix.      *.     V-a48  u.  167  pag.      Tokio  1889. 

b.  Physische  Geographie» 

Grasmann,  £.,  Bericht  über  eine  forstliche  Excursion  in  die  Hochgebirgswaldungen 
am  oberen  Kirogawa  in  der  Provinz  Shinano.  M.  d.  D.  G.  N.  u.  V.  K.  Ost- 
asiens Ö,   145 — 146. 

Harada,  Toyokitsi,  Versuch  einer  geotektonischen  Gliederung  der  japanischen  Inseln. 
23  pag.  u.  f.     Tokio  1888. 

— ,  Die  japanischen  Inseln.  Eine  topographisch-geologische  Übersicht.  Liefg.  i. 
5  *.  126  pag.  Hrsg.  V.  d.  Kaiser].  Japan.  Geolog.  Reichsanstalt.  Berlin, 
Paul  Parey. 

Holland,  W.  J.,  Ascent  of  the  Volcanoes  Nantai-san,  Asamayama  and  Nasu-take. 
ff.    j  f.    Appalachia  6,  109 — 137. 

Knipping,  E.,  Veränderlichkeit  der  Tagestemperatur  in  Japan.  Met.  Ztschr.  7, 
291  —  496. 

— ,   Temperatur  und  Winde  an  der  Ostkuste  von  Yezo.     Met.  Ztschr.  7,  77. 

Welnsohenk,  E.,  Beiträge  zur  Petrographie  Japans.  Neues  Jahrb.  f.  Mineralogie 
7,  Beilage  133-  151. 

c,  Biologie, 

Seebolmi,  Henry,  The  birds  of  the  Japanese  Empire.  2  ff.  386  pag.  London, 
R.  W.  Porter. 

d.   Anthropologische  Geographie, 

AgrioxQtural  Productions  of  the  Japanese  Empire.     Atlas.     Imp.  Geolog.  Office, 

Tokio. 
Bellet,  D.,  Les  chemins  de  fer  du  Japon.     Revue  de  G^ogr.  26,  81-  92. 
Fesoa,    M ,   Beiträge    zur  Kenntniss   der   japanischen  Landwirthschaft.     I.  Allge- 
meiner Theil.    2  t.    3  '*'.    Hrsg.  v.  d.  Kaiserl.  Geolog.  Reichsanstalt.     Berlin, 

Paul  Parey. 
Florenz,    Carl  Adolf,    Die  staatliche   und    gesellschaftliche   Organisation  im  alten 

Japan.     M.  D.  G.  N.  u.  V.  K.  Ostasiens  6,  164-  \%t. 
Gotische,    C,   Die  japanesischen  Frauen.     M.  G.  G.  Hamburg  1889/90,  97-115. 
Gowland,    W.,    On    megalithic    remains    from  Japan.      J.  Anthrop.   Inst.    Great 

Britain  19,  64. 
Keita  Golii  X-c  costume  japonais.     B.  S.  R.  Beige  G.  14,  549  —  562. 
Kleist,  Hugo,  Bilder  aus  Japan.      Schilderung  d.  Japan.  Volkslebens.     Mit  30  ff 

nach  Orig. -Photographien.     XXV-275  pag.     Leipzig,  Friedrich.     M.  6. 
Kreitner,  Gustav  von,  Japan  und  seine  Handelsbeziehungen.    B.  S.  Hongr.  Geogr. 

Budapest  18,  Abr^g6  5  u.  6,  52-67. 
Hitford,  A.  B.,    Tales  of  Old  Japan.     With  illustrations  drawn  and  cut  in  wood 

by  Japanese  artists.    New  edit     370  pag.    London,  Macmillan  &  Co.     3  s.  6d. 
Gta-Nitoie,  Inazo,  Über  den  japanischen  Grundbesitz,  dessen  Vertheilung  u.  land- 

wirthschaftl.  Verwerthung.    Eine  historische  u.  statistische  Studie.    VIII- 91  pag. 

Berlin,  Parey.     M.  2,50. 


574  Specielle  Geographie. 

Papierindustrie,  Zur  japanischen.    Österr.  Monatsschrift  f.  d  Orient  16,   190-- 191. 

Parker,  £.  H.,  The  ancient  relation  between  the  Japanese  and  Chinese  langiuges 
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Reoonnaissanoe  Map  (Dai  Nippon  Yosatsuzu)  in  1:400000.  Div.  I.  Nord -Japan 
von  38° — 420  N.  Br.,  schwarz  und  geologisch  kolorirt.  1886.  Div.  H.  Japan 
zwischen  138**  Ö.  L;  und  38"  N.  Br.,  schwarz  und  geologisch  kolorirt.  1887. 
Div.  ni.  Japan  von  135**  — 138**  ö.  L.,  schwarz.  Tokio,  1890.  Geological 
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Sectional  Map  (Dai  Nippon  Kai-isen  Kubunzu)  in  i  :  200  000.  Col.  IX  (136°— 
1370  Ö.  L.)  8:  Yokkaichi;  Col.  X  (137°— 138°  ö.  L.)  8:  Togohashi,  9:  Asnke; 
Col.  XI  (138° — 139**  Ö.  L.)  8:  Shizuoka,  9:  Fuji,  10:  Kofu,  11:  Ueda,  11: 
NaganO)  14/15:  Sado;  Col.  XII  (1390  —  140°  Ö.  L.)  8:  Izu,  9:  Jokohama,  10? 
Tokio,  II:  Mayebashi,  12:  Nikko;  Col.  XIH  (140° — 141«»  Ö.  L.)  9:  Kazusa, 
10:  Chiba,  11:  Mito,  13:  Kitsuregawa.  Schwarz  u.  (mit  Ausnahme  von  Blatt 
Nikko)  geologisch  koloriert,  mit  je  i  Heft  Erläuterungen  in  Japan.  Sprache. 
Tokio   1884— 1890.     Geological  Survey  of  Japan. 

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illustrare  le  piante  da  esso  raccolte  in  quelle  regioni  durante  i  viaggi*esegtuti 
dair  anno  1865  all*  anno  1878.  Vol.  IIF,  fasc.  4 — 5.  pag.  160 — 432.  af* 
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Paris,  Garnier.     Pes.  12,50. 

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Soheidenagrol»  M.,  £1  archipelago  de  Legaspi,  estudios  acerca  de  nuestro  imperio 
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u.  2  färb.  Kpfrtaf   u.  5  Bl.  Erklärgn.     Wiesbaden,  Kreidel.     M.  28.         gr.  4. 

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Alderwerelt,  J.  de  Roo  van,  Eenige  mededeelingen  over  Soemba.  T.  Ind.  T. 
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Brenner-Felsaoli,  J.  von,  Reise  durch  die  unabhängigen  Battaklandc  und  auf  der 

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Baning,  Werumeus,  Een  Battaksche  Kampong.    T.  Nederl.  Indie  19,  I,  231 — 256. 
— ,    Een  Kijkje  in  Java.    3ipag.    Maatshappij  tot  Nut  vanH  algemeen.    Amsterdam. 
Buys,  M.,  Depok  (bei  Batavia).     Ind.  Gids  12,  1239  —  1248* 
Cheribon,  De  zwarte  jager.     Avonturen  in  de  wildernissen,  wouden  en  zeeen  van 

Nederlandsch-Indie.     3«  druck.     Amsterdam  1889. 
Glerq,   F.  S.  A.  de,  Aanteekeningen  naar  aanleiding   van   Dr.   Finsch's  Onder- 

zoekningen  in  Nieuw-Guinea.     I.  A.  f.  Ethn.  3,  66 — 69. 
— ,    Le  jsole  Jamna,  Masi-Masi  e  Moar,  e  la  spiaggia  opposta  d'ella  Nuova-Goinea. 

*.     Cosmos  di  Cora  10,  97 — 106. 
— ,  Bijdragen  tot  de  Kennis  der  Residentie  Ternate.  *  Leiden. 
— ,    Van  af  Tarfia  tot  de  Humboldt-baai  af  het  zoogenaamde  Papoewa  Talandjang. 

Indische  Gids  U,  1258— 1270. 
— ,    Rapport    over  drie  reizen  naar  het  Nederlandsche  ^gedeelte  van  Nieuw-Guinea. 

T.  Ind.  T.  L.  en  V.  34,  117— 169. 
^ ,    Een  ^  paar    dagen    op    d6    kust  van  Ja-oer  in  de  Geelvinkbaai.     Indische  Gids 

11,  1112— 1120. 
— ,    Vreemde    rcizigers    over    Nederlandsch    Nieuw  -  Guinea.      Indische    Gids  11, 

1384— 1406. 
— ,    La    baia    di  Wandamdn    e  la  costa  di  Ja-Oer  della  baia  del  Gkelviak  (Nuova 

Guinea  olandese).     Cosmos  di  Cora  10,  136  — 151. 

Cordes,  J.  W.  H.,  In  Pasoeroean's  bergen.  II.     Indische  Gids  12,  216— 228- 
-  ,    In  de  Preanger  -  regenlschappen.     Indische  Gids  12,  2106— 2124,  2372— 23S8. 

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— ,    Bijdragen    tot    de  Kennis    van    het    eiland    Bali.     T.  I.  T.  L.    en  V.  K.  33i 

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Rogge,  C ,    Eene    dienstreis  van  Amboina    naar  de  noordkust  van  Ceram.    T.  >• 

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Indonesien.  577 

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sicht.  der  socialen,  commerziellen,  industriellen  u.  nalurgeschichtl.  Verhältnisse. 

Mit  e.  Eisenbahnkarte  v.  Java.    VIII-4So  pag.     Leipzig,  Grieben.     M.  9, 
— ,   Gids  voor  Java.     dto. 

Slngkep,  een  tin-eiland.     T.  Nederl.  Ind.  19,  I,  15a — 157. 

Tabai  de  Toovenaar,  Schets  van  Dajaksche  zeden.    T.  Nederl.  Ind.  19,  II,  57—69. 
Tromp,  S.  W.,  Mededcelingen  uit  Borneo.     T.  N.  A.  G.  (2)  7,  728—763. 
V6rias,  £n  Nouvelle-Guin^e;  la  mission  de  Port-L^on;  la  nouvelle  Station  de  Mohu. 

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Amsterdam  (2)  7,  573-575. 
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Amsterdam  (2)  7,  241—280. 
Schelle,  C.  J.  van.    Verslag   over    het  voorkomen    van    goudvoerende    äderen    bij 

Sumelatta  (residentie  Menado).    Jaarb.  Mijnw.  Ned.  Ind.  1889« 
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Boerlage,  J.  G.,  Handleiding  tot  de  kennis  der  fiora  van  Nederlandsch-Indie.  Be- 
schrijving van  de  families  en  gesl achten  der  Nederl.  Indbche  Fhanerogamen. 
I.  XLIV-3i2pag.  Mit  Vorrede  von  M.  Treub.  fl.  3,20.  II.  XLV-LH, 
313 — 703.     fl.  3,80.     Leiden,  E    J.  Brill. 

Hagen,  B.,  Die  Pflanzen-  und  Thierwelt  von  Deli  auf  der  Ostküste  Sumatra's. 
Naturwissenschaftliche  Skizzen  und  Beiträge.  T.  N.  A.  G.  Amsterdam  (2)  7, 
1-240,  578. 

Keroklioff,  Ch.  E.  P.  van,  Eenige  opmerkingen  betreffende  de  zoogenaamde  „orang 
loeboe"  op  Sumatra^s  westkust.     T.  N.  A.  G.  Amsterdam  (2)  7,  576  -  577. 

Twiss,  F.,  Eenige  opmerkingen  naar  aanleiding  van  Dr.  B.  Hagen 's  beschrijving 
der  planten-  en  dierenwereld  van  Deli.  T.  N.  A.  G.  Amsterdam  (2)  7, 
1060 — 1063. 

Vorderman,  A.  G.,  Over  het  voorkomen  van  eene  loophonderssoort  in  den 
Kangean- Archipel.     N.  T.  N.  I.  49,  71 — 74. 

— ,  Tweede  bijdrage   tot  de  kennis  der  Ornithologie  van  Sumatra.   N.  T.  N.  J.  49, 

38—70- 
~,  Derde  bijdrage  tot  de  kennis  der  Ornithologie  van  Sumatra.  N,  T.N.  J.  49,  97— 104. 


578  Specielle  Geographie. 

d.  Kolonisation  und  Anthropogeog-raphü, 

Berg»  W.  C.  van  den,    De   toekomst  van   Atjeh.      T.  Nederlandsch   Indie  19,  I, 

409  —  218. 
Bloemen-Waanders,  F.  G.  van,  De  Gouvemements-KoffiecuUuur  op  Java  18  pag. 

s'Gravenhage,  H.  C.  Susan,     fl.  0,50. 
Dharma,  De  Koffiecaltuur  als  volkskuUuar.     Indische  Gids  12,  889 — 891* 
De  Dultsobe  handel  in  de  Straits.     T.  Nederl.  Indie  10,  I,  469 — 47z. 
Haarsma,  G.  E.,  Der  Tabaksbau  auf  Deli.   ff.   a,  VI-140  pag.    Amsterdam,  J.  H. 

de  Bussy.     fl.  7,20.  4 

Javaansohe  Kolonien  op  Sumatra's  oostkust.     Indische  Gids  12,  2073—2074. 
Koffieonltunr,  Geschiedenis  van  de,  op  Java  tot  1855«  T.  Nederl.  Indie  19,  340—374. 
Lange,  G.  A.  de,  Geschiedenis  van  de  Kofüecultuur  op  Java  tot  1855*    T.  Nederl. 

Indie  19,  288—313. 
Lavlno,    G.,    De    handel  van    Nederland    en  Nederlandsch  Indie    met   Siogapore. 

T.  Nederl.  Indie  19,  277  -287. 
Proeven    mit    nieuwe    aanplantingen   te  Biutenzorg  en  in  de  Preanger.     Indische 

Gids  12,  2609 — 261C. 

Braam-Morris,  D.  F.  van,  Nota  von  toelichting  behoorende  bij  het  contract  ge- 
sloten  met  het  Landschap  Bima  (Sambawa).    T.  Ind.  T.  L.  en  V.  K.  34,  176—233. 

Braa  de  Saint-Pol  Lias,  Les  Orangs  Atch^.     Nouvelle  Revue  65,  292—316. 

Clerq,  F.  S.  A.  de,  Bemerkingen  over  houten  en  bamboezen  voorwerpen  van 
Noord-Westelijk  Nieuw-Guinea.     I.  A.  f.  Ethn.  3,  151 — 154. 

Emlgratle  von  Hongkong  naar  Deli.     Indische  Gids  12,  2071 — 2073. 

Graafland,  A.  F.  P.,  De  verbreiding  van  het  Matriarchat  in  het  landschap  Indragiri. 
B.  T.  L.  en  V.  N.  Ind.  (5)  ö,  40 --47. 

Qroneman,  J.,  De  besnijdenis  von  den  Kroonprins  van  Jogj^lkart^.  ff.  B.  T.  L 
en  V.  N.  Ind.  (5)  ö,  427 — 468 

Hasselt,  J.  L.  van.  Die  Papuastämme  an  der  Geelvinkbai  (Neuguinea).  M.  G.  G. 
Jena  9,  i — 7. 

Hein,  Alois  Raimund,  Ornamente  der  Dayaks.  Vortrag  geh.  in  der  Haupt -Ver- 
sammig. d.  Vereines  Österreich.  Zeichenlehrer  am  15.  Decbr.  i888«  (Ans: 
„Zeitschrift  d.  Vereins  österr.  Zeichenlehrer".)  29  pag.  ff,  10  f.  Wien, 
Pichler's  Wwe  &  Sohn.    1889.     M.  1,60. 

— ,  Die  bildenden  Künste  bei  den  Dayaks  auf  Bomeo.  Ein  Beitrag  zur  allge- 
meinen Kunstgeschichte.    XIV-228  pag.  *,   10  f ,  ff.     Wien,  A.  Holder. 

Helderman ,  W.  D. ,  De  Tijger  en  het  bijgeloof  der  Bataks.  T.  Ind.  T.  h.  V. 
34,  170  —  175. 

Helfrioh,  O.  L.,  Aanteckeningen  betreffende  eenige  Kleedertrachten  in  de  afdeelisg 
Seloema  (residentie  Benkoelen)  en  voor^verpen  van  de  eilandengroep  Eogano 
(residentie  Benkoelen)  afkomstig.     Not.  Batav.  Gen.  27,  Bijlage  I  u.  II. 

Hoevell,  G.  W.  W.  C.  van,  Bijdrage  tot  de  ethnographie  von  den  Indischen 
Archipel,    f*    !•  Kei-eilanden.    f.    I.  A  f.  Eth.  3,   186— -188. 

Immigratie  von  Koeli's  te  Perany  en  Emigratie  naar  Sumatra's  Oostkust,  £az- 
Indische  Gids  12,  1825— 1827. 

Kern,  H.,  Rottineesch-Maleische  woordenlijst.   B.  T  L.  en  V.  N.  Ind.  (5)6,  i^i^ 

Kessler,  L.W.  A. ,  De  wäre  oorzaak  van  den  ondervonden  tegenstand  der  be- 
volking  bij  het  wetenschappelijk  ondezoek  in  het  rijk  Djambi  en  de  vallei  vao 
Korintji,  door  de  Sumatra-expeditie  van  hat  Naturkundig  Genootschap.  T.  Nederl 
Indie  N.  S.  19,  401  —  414. 

Kramer,  Fr.,  Der  Götzendienst  der  Niasser.     T.  Ind.  T.  L.  en  V.  K.  33,473  -  501. 

Kreemer,  J ,  Regenafweeders.     Indische  Gids  12,  2082—2085. 

Les  Kongsi,  ou  Republiques  d'ömigrants  chinois  dans  Touest  de  Bomeo,  par  d'E. 
Ann.  de  Textr.  Orient  et  de  TAfrique  14,  65  —  74,  97-106,  165—175. 

Meijer,  J.  J.,  Bijdrage  tot  der  Kennis-van  het  BantSnsch  Dialect  der  Soendaneesche 
Taal.     B.  T.  L.  en  V.  N.  Ind.  (5)  ö,  222—261. 

Meyer,  A.  B.,  Album  von  Celebes- Typen,  ca.  250  ff  auf  37  f  in  Lichtdruck. 
Dresden,  Stengel  &  Markert     1889. 

Heyners  d'Estrey,  H.,  Peuplement  excessif  de  Java.  Rcv.  de  Giogr.  27, 
340—349. 


Indonesien.  579 

R007,  de,    De  positie  der  volkshoofden  in  een   gedeelte  der  Padangsche  Boven- 

landen;  hnnne  ethnographische  en  hunne  politische  beteekenis.    Indische  Gids 

12,  634—681. 
Toom,  J.  L.  van  der,  Het  animisme  bij  den  Minangkabauer  der  Padangsche  Boven- 

landen.     B.  T.  L.  en  V.  N.  Ind.  (5)  6,  48  —  104. 
Tromp,  S.  W.,  De  Kleeding  eener  Dajaksche  vrouw.     f.     I.  A.  f.  Ethn.  3,  i — 7. 
— ,   Een  Dajaksch  Feest.     B.  T.  L.  en  V.  N.  Ind.  (5)  6,  27—39. 
Weber,  Max,  Ethnographische  Notizen  über  Flores  nnd  Celebes.    ff  u.  8  f  color. 

51  pag.  .  I.  A.  f.  Ethn.  3,  Suppl. 
Young,  J.  W.,  De  wetgeving  ten  aanzien  van  geheime  genootschappen  of  broeder- 

schappen  onder  de  Chineezen,   in   de  Straits'- Settlements  en  in  Nederlandsch 

Indie.    (Schluss.)     T.  Nederl.  Indie  19,  I)  179 — 208>  241—291. 
— ,  Eenige     aanteekeningen    betreffende    de    Chineezen     in    Nederlandsch    Indie. 

T.  Nederl.  Indie  19,  I,  362—374. 

^.  Historische  Geographie. 
Brainsma,  F.  J.  D.,  De  verovering  van  Atjeh's  groote  Missigit.    4  f  u.  *.    Sneek, 

H.  Pyttersen.    1:889.     ^^'  ^»S^» 
Cleroq,   F.  S.  A.  de,    Moet  Nieuw- Guinea  een   tweede  Atjeh  worden?     Indische 

Gids  12,  1682— 1693. 
Dagh-Register  gehonden  int  Casteel  Batavia.   Anno  i66x.   Uitgegeven  onder  toezicht 

van  J.  A.  van  der  Chijs.    II.    557  pag.    Batavia,  Landsdrukkerij.  1889.  Fr.  5. 
Kielstra,  B.,  Bijdragen  tot  de  geschiedenis  van  Bomeo's  Westerafdeeling.  Indische 

Gids  12,  450—474,  682—691,  857—878,  1085  -  1112,  1482-1501,  1694— 1723, 

1922— 1941,  2185 — 2226. 
— ,  De  ondergang  van  het  Bandjermasinsche  Rijk.  I.    Indische  Gids  12,  2389-2418* 
— ,  Snmatra's  Westknst  van  1836— 1840.     B.  T.  L.  en  V.  N  Ind.  (5)  ö,  127—221, 

263—348 
Lonw,  P.  J.  F.,  De  derde  Javaansche  Süccessie-Oorlog  (1746— 1755).    Uitg.  door 

het  Batav.  Genootsch.  v.  K.  e.  W.     Batavia,  's  Hage.    1 889. 
Tiele,  P.  A.,  Bonwstoffen  voor  de  geschiedenis  der  Nederlanders  in  den  maleischen 

Archipel.     2.  deel  bewerkt  door  Mr.  J.  £.  Heeres.     Haag,  M.  NijhofF. 
Zögere,  J.  L.,  Het  opium-vraagstuk  in  Nederlandsch  Oost-Indie.     XVI-523  pag. 

Nijmegen,  P.  J.  Milborn.    Fl.  2,90. 

y.  Karten. 

Bos,  P.  R.,  Rijkens,  R.  R.  en  Oelder»  W.  van,  Wandkaart  van  Nederlandsch 
Oost-Indie.     i  :  1  000  000.     2«  afleev.    Groningen,  J.  B.  Wolters.    Fr.  12,25. 

— ,   Wandkaart  van  Java,     i  :  500000.     4  Bl.    Groningen,  J.  B.  Wolters. 

Bomseiffen,  J.,  Kaart  van  Java  en  Madoera.  i  :  950  000.  Nach  den  neuesten 
Quellen  bearb.     Amsterdam,  Seyffardt.     M.  4,25.  qu.  Imp.  fol. 

4.   Englische  Besitzungen. 

Bevon,    Theodore  F.,    Toil,   travel    and   discovery   in    Britisch    New  Guinea.     *. 

314  pag.     London,  Kegan  Paul.     7  s.  6  d. 
Braithwaite  Balty,  R.,   Notes  on  the  Youba  country  (New-Guinea).    J.  Anthr. 

Inst.  Gr.  Britain  19,  160—164. 
Porbes,  H.  O.,  The  Owen  Stanley  Range,  New  Guinea,     ff.     Pr.  R.  G.  S.  12, 

1558-15^3- 

Francis,  J.  J.,  Noord-Borneo.    T.  Nederl.  Indie  19,  II,  150—153. 

Qreffratli,  Henry,  Thomson's  Expedition  nach  den  Louisiaden  und  dem  D'Entre- 
casteaux-Archipel.     D.  R.  f.  Geogr.  12,  300  —  301. 

Handbook  of  British  North  Borneo.   184  pag.  ♦.  London,  William  Clowes  and  Sons. 

Hennessy,  James  M.,  Notes  made  in  the  Fly-River,  British  New  Guinea.  Pr.  & 
Tr.  R.  Geogr.  S.  Australasia,  Queensland  Br.  Ö,  61  —  67. 

La  Nuova  Ghllnea  Britannlca,  Explorazioni,  studi,  colonizzazione.  2  *.  Cosmos 
di  Cora  10,  152-  163. 

Mo  Farlane,  S.,  Among  the  Cannibals  of  New-Guinea.  Being  the  Story  of  the 
New  Guinea  Mission  of  the  London  Missionary  Society.  192  pag.  *.  Phila- 
delphia 1889-  '^. 


580  Specielle  Geographie. 

Mo  Gregor,  W.,  Discoveries  in  New-Guinea.     Sc.  G.  M.  6,  245  —  254,  383-3&5i 

552—553.     Vergl.:  Annual  report   on  British  New   Guinea  Sept.  4.  18881  to 

June  30.  1889. 
— ,    Verslag  over  zijn  tocht  naar  het  Owen  Stanley-Gebergte,  April  20 — Ende  Jnni 

1889.     T.  N.  A.  G.  (2)  7,  879—880. 
— ,    Journey  to  the  summit  of  the  Owen  Stanley  Range.     New  Guinea.     *.     Pr. 

R.  G.  S.  12,  193—223. 
— ,    In  British  New  Guinea.    Ausland  63,  198  —  200,  siehe  auch  pag.  73  —  75«  Vergl.: 

Fiji  Times  26.  Jan.   1889« 
Müller,  F.  von,    Records  of  observations  on  Sir  William  Mac  Gregorys  Highland* 

Plants  from  New  Guinea.     S.-A.  45  pag.     Melbourne  i889>  4* 

— ,    Highlands  plants  from  New  Guinea.     Nature  42,  382  — 383- 
New  Guinea,    Further    Correspondence    respecting,    C.  5883*      *       Xn-330  pag. 

London,  Eyre  &  Spottiswoode.     4  s.  3  d.  foL 

Posewitz,  Th.,  Mitteilungen  über  Nord-Borneo.     Peterm.  Mitteil.  36,  203-204. 
Thomson,  J.  P.,  Sir  Wm.  Mac    Gregor's    Upper    Fly    River    exploration.  British 

New  Guinea.    Pr.  &  Tr.  R.  Geogr.  S.  Australasia,  Queensland  Br.  5,  94  — toc. 
— ,    His  Honour  Sir  William  Mac  Gregor's  ascent   of  Mount  Victoria,  and  explo- 

rations  of  the  Owen  Stanley  Range,  British  New  Guinea.  2  t»  n-  Karte  io  gr. 

fol.     Pr.  &  Tr.  R.  Geogr.  S.  Australasia,  Queensland  Br.  6,  2  —  23. 
Treaoher,  W.  H.,  British  Bomeo.      Sketches    of  Brunai,    Sarawak,    Laboan  and 

North  Borneo.     J.  Straits  Br.,  R.  Asiatic  S.  21,  19  — 121. 
Trotter,  Coutts,  On  recent  ezplorations  in  New  Guinea.   Pr.  R.  G.  S.  12,  687—699. 


Beardmore,  Edward,  The  natives  of  Mowat,  Daudai,  New  Guinea.    Comm.  by  J. 

G.  Frazer.    Notes  by  Alfred  C.  Haddon:  J.  Anthrop.  Inst.  Gr.  Brit.  19,  459—473- 
Haddon,  Alfred  C,  The  ethnography  of  the  western  tribe  of  Torres  Straits.    4  t. 

J.  Anthrop.  Inst.  Gr.  Britain  19,  297—440. 
— ,    Manners  and  customs  of  the  Torres  Strait  islanders.     Nature  42,  637—641. 
Immigratie  int  British-Indie  in  de  Straits- Settlements.    Ind.  Gids  12,  2597— 25<)o. 
SkertoMy,   Sydney  B.  J.,  On  fire-making  in  North  Borneo.     f«     J-  Anthr.  Inst 

Gr.  Britain  19,  445—452. 

Map  of  Part  of  Southeast  New  Guinea  embracing  its  northem  and  sonthem  waters. 

Compiled  from  surveys   and  expl oratio ns  made  by  the  govemment  of  British 
,       New  Guinea,  from  the  admiralty  charte  and   from   the  explorations  of  Messrs. 

H.  O.  Forbes,  and  W.  R,  Cuthbertson.    2  Bl.  i  :  280  000.    Brisbane,  Survey's 

Gen.'s  Office  1889» 

5.    Deutsche  Besitzungen. 

Flierl,  Die  Tami-Inseln  in  Kaiser -Wilhelmsland.  Aus:  Kirchl.  Mittheil,  ans  and 
über  Nordamerika,  Australien  u.  Neu-Guinea  1889*    Vergl.:  M.  G.  G.  9,  21— 12> 

Gratowsky,  F.,  Erinnerungen  an  Neu-Guinea.  (Forts.).  '|~)*.  Ausland  63,  91— 
96,  III — 115. 

Kaiser-Wilhelms-Land  nnd  Bismarok-Arohipel.  N.  K.  W.  L.  6.  Mittheüangen 
aus  d.  Schutzgebiete,  8 — 47;  Gesundheitsverhältnisse,  27 — 38;  Bodenanalyseo, 
pag.  79 ;  Geographische  Verhältnisse  der  Umgebung  von  Hatzfeldhafen,  pag.  89^ 
93.  *;  Regenmengen  und  Zahl  der  Regentage,  beobachtet  an  den  meteorolo- 
gischen Stationen  in  Kaiser- Wilhelms -Land,  pag.  96. 

Lüders,  Carl,  Der  Bismarck -Archipel  u.  seine  Bewohner.  40  pag.  UniT.-Bibliothek 
geographische.     Neue  Folge.    Nr.  25.    Weimar,  Geogr.  Institut.    M.  0,30.    i 

Pfeil,  Joachim  Graf,  Land  nnd  Volk  im  Bismarck- Archipel.  V.  G.  E.  Berlin  17, 
144—156. 

— ,    Bericht  über  eine  Reise  in  Deutsch-Neu-Guinea.    Peterm.  MitteiL  36,  219— 217- 

Raxmie,  New  Ireland.     Proc.  Queensland  Brauch  of  R.  Geogr.  Soc.  of  Anstralasia 

1889,  3,  73— 9*- 
Regemnesstuigeil ,  Ergebnisse  der,  im  Schutzgebiete  der  Neu-Guinea-Compagnie 

1886—89.     N.  K.  W.  L.  6,  50—60. 
Zöller,  Hugo,  Meine  Expedition  in  das  Finisterre-Gebirge.    "*.    Peterm.  Mitteil  36, 
233-235. 


östliches  Hinterindien.  581 

Zöller»  Hugo,    UnlersiichuDgen  über  24  Sprachen   aus  dem  Schutzgebiet  der  Neu- 
Guinea-Compagnie.     Peterm.  Mitteil.  36,  laz— 1281  145 — 152,  181. 


Ketüer,  J.  J. ,    Schul  •  Wandkarte    der    deutschen    Schutzgebiete    in    der   Südsee. 
1:2000000.     9  Bl.     Farbendr.     Weimar,  Geogr.  Inst.     M.  11.  qu.  fol. 


F.    Östliches  Hinterindien, 
i^  Allgemeines. 

Chineesohe  Qeheixne  Gtonootsoliappezi,  Een  wet  tegen  te  Singapore.    Indische 

Gids  12,  2074—2076. 
Immigratle  te  Singapore  en  «migratie  van  daar.     Ind.  Gids  12,  2068 — 2071. 
Isnard,  L.  C,    Gemenscheh  (District  de  Johol)  Negri  Sembilan.    J.  Slraits  Branch 

R.  Asiatic  S.  21,  167 — 171. 
Malakka,    Die  Halbinsel.     Oesterr.  Monatsschr.    f.   d.  Orient  16,  2.     Vergl. :  Z.  f. 

Schulg.  11,  236 — 243. 
Mor^,  de,  Pour  pdn^trer  en  Chine.     Senlis. 
Roohedragon,  L.  B.,    Le  pays  des  saphirs.      Payrinh.      B.   S.   Geogr.   Rochefort 

11,  117 — 136. 
Rosset,    C.  W.,    Indochina,    Cambodja,    Laos,    Siam,    Annam    und    Cochinchina. 

V.  Reise  1887— 1890.     Ausland  63,  481—485,  505—508. 
Sharpe»  R.  B.,  On  birds  collected  in  Perak.    J.  Straits  Br.  R.  Asiatic.  S.  21,  i— 18* 
Straits  SetUements.    Fuither  Corresponce  respecting  the  Protected  Malay  States. 

Blaubnch,  C.  5884.    ii6pag.    London,  Eyre  &  Spotliswoode,  1889*    i  s.    fol. 
Wray,  L.  jr.,  Journal  of  a  collecting  expedition   to   the  Mountain   of  Batang,  Pa- 

dang,  Perak.     J.  Straits  Br.  R.  Asiatic.  S.  21,  123  —  165. 

2.  Französische  Besitzungen. 

a,    Chorographie  und  Reisen* 

Balansa,  B.,  Les  cuitures  au  Tonkin.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  285—^91. 
Briöre,  P.,    Notice  sur  les   Mo'is  du  Binhthuan  et  du   Khauh-hou.     Cochinchine 

fran9.  Excursions  14,  235  — »73' 
Cailland,  Romanet  du,  La  fronti^re  tonkino-chinoise  du  c6t6  du  golfe  du  Tonkin. 

C.  R.  S.  G^ogr.  Paris  1890,  492—495. 
Ooohinohine  firangaise,  &tat  de  la,  en  1887*    175  pag.    Saigon,  Imp.  Coloniale. 

1889.  4- 

Crozat,  M.,  De  Trance  en  Indo-Chine.    La  piraterie  au  Tonkin.  —  La  culture  de 

la  ramie.    B.  S.  G^ogr.  C.  Paris  12,  99—114. 
Delatmay,  £.,  Un  revenant  de  Tonkin.    144  pag.     Limoges,  Ardant. 
Dexnanolie,  George,  Tonkin:  Piraterie  et  regime  civil.    R.  Fran^.  11,  549 — 553. 
Dabols,  Paul,  Dans  TAnnam:  de  Tourane  ä  Hu^.    Rev.  pol.  et  litt.  45,  625 — 628* 
Dnmonlm,  P.,    Le  Tonkin.     Exploration    du    Mekong,    ill.  de  Dick  de  Loulay. 

2«  6d.  400  pag.     Paris,  Delagrave. 
Du  Ynii-nan  ä  la  mer.    R.  Fran^.  11,  233—237. 
Goy,  de,   Le  Hai  Ninb  et  Monkay   en  1886.     Aifaire  Haitce.     Rev.  mar.  et  col. 

106,  570-584. 
Hooqnard,  Trente  mois  au  Tonkin.    *.    Vergl.:  A.  a.  W.  21,  66. 
Knadsen,   J.    K.,    En    Rejse   i   Rödkarenernes   Land.      116   pag.    *.     Kolding, 

Pontoppidan.     Kr.  2. 
Leol^Ct  Adh^mard,  La  culture  du  poivre  au  Cambodge.    Rev.  scient.  46,  273—276. 
Lemire,  P.,  Excursion  ä  travers  la  province  de  Binh-Dinh  jusqu'au  pays  des  Mois. 

B.  göogr.  bist,  et  phys.  5,  57 — 87. 
Liävre,  D.,  Tourane  et  le  Quang-Nam.     B.  S.  G6ogr.  C.  Hävre  1890,  152 — 171. 
Martin,  J.,    La   culture    potagire    au    Tonkin.    Excurs.  et  reconnaiss.  Indo-Chine 

fran9.  lö,  34—113. 
M eroler,  Maurice,  Au  Tonkin.    Marches  et  colonnes  dans  le  pays  Muong.     B.  S. 

G^ogr.  C.  Paris  12,  402—419. 
Navigation,  La,  du  fleuve  Rouge.    Rev.  scient.  46|  476. 


582  Spccielle  Geographie. 

Nicolai,  G.,  Notes  sur  la  rögion  de  la  riviöre  Noire.    Excurs.  et  reconnaiss.  Indo- 

Chine  fraD9.  16,   r — 33. 
Nooentinif  L.,  II  Tonchino,  le  sue  lotti  e  il  suo  avvenire;  ricordi  di  un  ioterprete 

in  Cina.     Nuova  Antologia  29,  18* 
— ,    Notizie  geografiche  e  commerciali  del  Tonkino,  e  dei  nuovi  mercati  cinesi.    3  *. 

B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  978 — 996. 
Opening  up  Indo-China.     Blackwood's  Mag.  147,  8o~89' 
Ory,  P.,   La  province  de  Quang-Binh  (Annam).     ft  u*  *•     ß«  S.  G^ogr.  C.  Paris 

12,  13—75- 
Paris,  C,    Voyage    d'exploration    de  Hu^  en  Cochinchine    par  la  route  madarine. 

VI-333  pag.  6*,  12  t>     Paris,  Leronx. 
Petit,  Edouard,  Le  Tong-kin.  239  pag.  ft-     Paris,  Lecöne  et  Oudin. 
Pi6tralba,  Hector,  Dix  mois  ä  Hanoi,  6t.  de  moeurs  tonkinoises.    yz  pag.     Paris 

Charles- Levauzelle.     Fr.  1,50.  ig. 

Presseq- Rolland,  G.,  Au  Cambodge,  de  Kampot  ä  Romang-Chol.  *.    B.  S.  Geogr. 

Toulouse  9,  308—342. 
Raffegeaud,  S  ,   Voyage   en  Annam  et  au  Tonkin  t888 — 89.    Bull.  Soc.  Etudes 

Indochin.  Saigon  1889»  ^^'  '■ 
Roohedragon,  L.  B.,  Voyage  au  Cambodge.     B.  S.  G4ogr.  Lyon  9,  349  —  376. 
Seidel,  H.,  Land  und  Leute  in  Tonking.  *  u.  tf.    Globus  67,  225 — 234,  244—251, 

260—267,  307—316,  3*7—335»  34*— 350- 
Silvestre,  J.,    L'Empire    d'Annam    et    le  peuple    annamite.     Apercu    sur  la  geo- 

graphie,    les  productions,    Pindustrie,    les  moeurs  et  les  coutumes  de  1' Annam. 

380  pag.  ♦.     Paris,  F.  Alcan.  iS- 

Vial,  Paulin,  Nos  premi^res  ann6es  au  Tonkin.    Paris,  Challamel.  11. 

Viflsiöre,  A.,  Ngan-nan  ki  Yeou.  Relation  d*un  voyage  au  Tonkin  par  le  lettre 
Chinois  P^an  ting-kouei,  traduite  et  annot<$e.  Bull,  g^ogr.  bistor.  et  descript. 
4,  70-86.  ' 

b.  Physische  Geographie  und  Biologie, 

Drake  del  Oastillo,    Contribution    ä    la  flore    du  Tonkin  (Cyrtandrac^s).    B.  S. 

Philomathique  (8)  2,  127 — 130. 
Fachs,  Les   mines  de  houille  du  Tonkin.    Journal  d.  D^bats  6.  IX.  1890.    VergL: 

Rev.  seien t.  46,  339  -340. 
L6yeill6  H.,  Geologie  de  Tlnde  Fran^aise.    B.  S.  G^ol.  de  France  (3)  18,  144—158 
Pierre,  E.,    Flore  foresti^re  de  la  Cochinchine.     Fase.  2—15;    planches  17—240. 

Paris,  Doin.     (400  f  avec  texte  en  regard,  25  fasc.  Fr.  625.)  fol. 

RÖmaury,  H.,  Les  ressources  houill^res  du  Tonkin.  **.    Rev.  scient.  46,  593— 594' 
— ,    Le  Tonkin    et    ses   ressources    houilUres,    principalement  dans  l'ile  de  Kebao. 

42  pag.  *.     Paris,  Chaix.  18. 

Tliom6,  Les  for6ts  de  Tlndo-Chine.    Rev.  scient.  46,  723—725. 

c,    Anthropogeographiß, 

Bartet,  Langue  et  litterature  annamite.  Ann.  de  l'extr^me  Orient  et  de  l'Afriqne 
14,  238—257. 

Gartailliao,  E.,  Les  bronzes  pr^historiques  du  Cambodge.    L' Anthropologie  1,  641. 

Ck>iiimeroe  fran9ais  du  Tonkin  avec  la  Chine.     Rev.  scient.  46,  285—286. 

Damontier,  G.,  Notes  ethnologiques  et  historiques  sur  les  Giao-Chi.  ft*  L' Anthro- 
pologie 1,  651—655. 

Fanre,  A.,  Les  origines  de  Tempire  fran9ais  dans  Tlndochine  (suite).  R.  d.  G. 
26,  13  —  24,  265—278,  401—410. 

— ,  Les  Fran9ais  en  Cochinchine  au  XVIII«  siicle.  Ann.  de  Textr^me  Orient  et 
de  l'Afr.  13,  321-334,  353—367»  14,  5—^1»  43  —  58»  83-95»  107—125,  145- 
158,  175—185,  193—^05»  W5-*37»*68— 280,299— 314,  3"— 337»  353 -37i- 

Hellwald,  Fr.  von,  Die  Alterthümer  der  Khmer  in  Kambodscha.  Oesterr.  Monatsscbr. 
f.  d.  Orient  16,   116— 119. 

Jammes,  Les  anciennes  civilisations  du  Cambodge,  aper^u  sur  le  commerce  <3o 
Grand-Lac.     Conference.     B.  S.  G6ogr.  Toulouse  9,  112— 116. 


J 


Anglo-Indisches  Reich.  583 

d»   Karten, 

Banohety  Notice  sur  les  cartes  de  l'Indo-Chine  fran9aise.     Hanoi. 
Carte  de  la  Cochinchinc  i  :  500  000,  dressöe  au  bureau  topographique  des  troupes 
de  rindochine.     4  Bl.     1889. 

—  de  rAnnanii  dress^e  par  Friquegnon  (Service  topographique  des  troupes  de 
rindo-Chine)  1889 — 9°-  1:500000.  i:  Luang-Prabang.  —  3:  La-Khou.  — 
4 :  Hui.  —  5 :  Binh-Dinh.  —  6 :  Kanh-Hoa. 

—  de  rindo-Chine  i  :  200  000,  rödigee  par  le  bureau  topographique  des  troupes 
de  rindo-Chine  1889.  i-  Lai-Chan.  —  2:  Laokay.  —  7:  Lang-Son.  —  9: 
Hanoi.  —  10:  Ha'iphong.  —  14:  Vinh.  —  15:  Ha-Tinh.  —  17:  Kuang-Tii. 
—  18:  Hui.  —  19:  Tourane.  —  21:  Kuang-Nga'i.  —  i%i  Langson.  —  26: 
Qui-Nhon.  —  31:  Kanh-Hoa.  —  40:  Saigon.  —  43:  Vinh-Long. 

—  ginirale  du  Tonkin,  dressde  par  Nay,  6chelle  1:1000000,  gravie  par 
J.  J6r6me.     Paris,  Challamel. 

Delonole,  Fran9ois,  Carte  politique  de  Tlndo-Chine.    Octobre  1889«    i  :  i  800000. 

2  Bl.  color. 
Notioes  sur  les  cartes  de  l'Indo-Chine  fran^aises,  dressies  au  bureau  topographique 

de  Titat-major.     Hanoi  1890. 

3.    Siam. 

Alis,  Harry,   Une    mission    commerciale    fran9aise    au    Laos.     B.  S.  G^ogr.  Hävre 

1890,  295—306. 
Anderson,   J.,    English    intercourse   with    Siam    in    the   seventeenth    Century.     *. 

Xin-500  pag.     London,  Trübners  Oriental  Series.     15  s. 
Book,  eh.,  Le  royaume  de  Tilöphant  blanc.    Quatorze  mois   au  pays  et  ä  la  cour 

du  roi  de  Siam.     Trad.  fran^aise  par  Andri  Tissot.     "j^f*.     367  pag.     Tours, 

Maine  et  fils. 
Gauthier,  Camille,  et  Favie.    Voyage  au  Laos.    R.  Giogr.  internat.  15,  14—16, 

69-71,  143  —  144,  190-191. 
Henrtel,  Voyage  au  Laos.     2  *.     Rev.  mar.  et  col.  107,  63 — 78. 
Haasie,  Le  Laotien.     B.  S.  Geogr.  Marseille  14,  276—278. 
Pelletier-Hongeot,  Navigation  du  M6kong.     Dicouverte  d'une  passe  practicable 

et  possibilite  de  franchir  les  rapides    de  Khong.       B.  S.  G^ogr.  Hävre  1890, 

III — 115.     B.  S.  Giogr.  Toulouse  9,  258 — 260. 
P6ii6tratioii  du  Laos  par  le  Me-Kong.     R.  Fran9.  ^*  478—484. 
Rochedragon,  L.  B.,  Voyage  aux  ruines  d'Angkor-la-Grande.    B.  S.  G6ogr.  Marseille 

14,  139-154,  262-275,  357-376. 
Siam's  wirtschaftliche  Verhältnisse  u.  Handel.  Deutsches  Handels-Archiv  1890,  No.  2. 
Taapln,    J.,    Mission  d'exploration  et  d'itudes  dans  le  Laos  inf^rieur.     '*'.      B.  S. 

G«5ogr.  C.  Paris  12,  448—460. 

Carte  de  la  r^gion  du  Haut-Laos  en  1888/89,  P^'  ^^^  membres  de  la  commission 
d'^tudes  des  fsonti^res  entre  TAnnam  et  le  Siam,  dress6e  au  bureau  topogra- 
phique des  troupes  de  l'Indo-Chine.     i  :  500  000. 

G.  Anglo-Indisches  Reich. 

I.  Allgemeines.  » 

a,  Landeskunde  und  Chorographie, 

Barbaran-Tesoari,    Maria,    Impressioni   e  memorie  del  mio  viaggio  neir  India  e 

Birmania.     86  pag.     Padova,   Sachetto.     (Extr.  dal  giornale  L'Euganeo.) 
Beaman,    F.  C.  O.,    „India   for  the  Indians**   or    „India  for  England?^     Calcutta 

Rev.  91,  32—47. 
Bell,  Mark  Sever,  The  defence  of  India  and  its  imperial  aspect.    *.    J.  R.  Service 

Inst.  34,  939  ~  968. 
Blaaford,  H.  F.,  An  elementary  geography  of  India,  Burma  and  Ceylon.  VII-191  pag. 

London,  Macmillan's  Geographica!  Series.     2  s.  6  d. 
Bonnefont,  Gaston,  Au  pays  des  Fakirs.    8  tt*     ^3^  P^ß«    Paris,  Gudrin.   Fr.  5. 
Browne,  E.  C,  A  colony  of  murderers.     Calcutta  Review  91,  141 — 158. 
Zeitschr.  d.  Gcsellach.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  40 


584  Specielle  Geographie. 

Coinei  W.  S  ,  Picturesque  India,  a  handbook  for  European  travellers.  ff.  XXXMI* 

6i2  pag.     New  York  and  London,  G.  Routledge  &  Sons.     lo  s.  6  d. 
Drammoiid)    J.  R ,    Cameos  of  Indian  districts.     IV.  Karnal,   Panjab.     Calcutta, 

Review  90,  96—124. 
Dnuy,  Heber,  Reminiscences  of  life  and  sport  in  Southern  India.    VIII-130  pag. 

London,  W.  H.  Allen  &  Co.     5  s.  la, 

Dnfforln,    La  Marquise  H.  d'Ava  et  de,    Quatre    ans   aux  Indes    anglaises:    notrv 

vice-royaut^!     Fragments  de  mon  Journal  1884 — 1888-      Traduit  de  Tanglais 

Vol.  I:  X-279  pag.    Mit  Porträt.     Paris,  Calman-Levy. 
Froütiers,  The,  of  India  by  A.  C.  Y.    Calcutta  Review  90,  297—302. 
GentilhomiXie,    S.  M.,    Geographie  des  Indes   orientales.     Pondjchery,  Impr.  des 

Missions  6trang6res. 
Kellogg,  W.  F.,  Hunting  in  the  Jungle  with  gun  and  guide.    ff.     Boston,  Mass. 

12  s.  6  d. 
Pandlt  BhBgoinläl  Indraji,  The  Western  Kshatrapas.   Edited  by£.J.  Rapson. 

J.  R.  Asiatic  S.  Gr.  Britain  1890,  639 — 663. 
Banxnelsonf    James,  India,  past  and  present,  historical,  social  and  political.   *  -H. 

XIII- 3  90  pag.     London,  Trübner.     21  s. 
Sohlaglntweit,  Emil  von,  Indien  in  Wort  und  Bild.     Zweite  bis  auf  die  Neazfit 

fortgeführte   billige  Ausgabe.     (Complet  in   45  Lfgn.).     Lfg.  i  — 18.     Leipzig, 

Schmidt  &  Günther,     ä  M.  0,50. 
Selenka,  Emil,  Ein  Streifzug  durch  Indien,     ff.     Wiesbaden,  C.  W.  Kreide!. 
SIeemann,  W.  H.,    Rambles    and  recollections    of   an  Indian  official.     690  pag. 

Labore,  Muftdi'Am.  Press.    1889*     Rs.  5. 
Thaoker*s  Indian  Directory  i889'     141 1  pag.     Calcutta,  Thacker.     Rs.  16. 
Tribes  on  my  Frontier:  an  Indian  naturalists  foreign  policy.    4th  edit.  224  pag. 

London,  Thacker.     8  s.  6  d. 
Täte,    A.  C. ,    Cameos   of  Indian  districts.      II.  Cuttack   and  Balasore.     Calcatu 

Review  90,  271—283. 
Walther,  Report  of  a  joumey  through  India  in  the  winter  of  1888—1889*   R«<^-  ' 

geol.  survey  of  India  23,  No.  3. 
Waterhotise,  J.,    Geography    and  surveys  of  India  1889«      ^^-  •asiatic  S.  Bengal 

1890,  75-90- 
Wheeler,  J.  Talboys,  Old  factory  life  in  India.    Asiatic  Quart.  Rev.  10,  412—420. 
Tonnglmsbazid,  G.  J.,    Frays  and  Forays,    Sketches  in  peace  and  war.     152  pag 

London,  Percival  and  Co.     i  s. 

b.  Physische  Geographie. 

Eliot,   John,    On    the    occasional   inversion    of  the  temperature  relations  between 

the   hüls  and  plains  of  Northern  India.    J.  Asiatic  S.  Bengal  69,  II.    i, — 50. 
Hill,    S.  A ,    Hail-storms   in    Northern  India.      J.  Asiatic   S.  Bengal    68,   No.  2, 

1889.     Vgl.:  Nature  41,  236. 
King,  Provisional  index  of  the  local  distribution  of  important  minerals,  miscellaneou^ 

minerals,    gem    stones    and    quarry    stones    in  the  Indian  Empire.     Rec.  geol 

survey  of  India  23,  No.  3. 
Krebs,  Wilhelm,  Regen  und  Dürre  in  Indien  i8S9*   ^*  ^-  ^*  Geogr.  12,  366  — Sb; 
Lake,  Philipp,  The  supposed  matrix  of  the  diamond  at  Wajra  Karar  (Madrasji  f. 

Rec.  geol.  survey  of  India  23,  No.  2,  69—72. 
— ,    Mudbanks  of  the  Travancore  coast.    f.    Rec.  Geol.  Surv.  23,  41 — 47. 
— ,    Report  on  the  Lakadong  Coal-field.    2  t.    Rec.  Geol.  Surv.  23,  14—17. 
La  Touolie,  Tom  D.,    The  Sapphire  mines  of  Kashmir.     3  f.    Rec.  geol.  surret 

of  India  23,  No.  2,  59 — 68* 
— ,    Report  on  the  coalfields  of  Lairungo,  Maosandram,  and  Mao-be-lar-kar,  in  tiie 

Khasia  hilb.    3  *.    Rec.  geol.  survey  of  India  23,  No.  3,  120 — 124. 
LÖTeillö,    Note    sur  les  mines  de   Colar  (IndeJ.      B.  S.  Giol.  de  France  (3)  18> 

228—230. 
Middlemiss,    C.  S.,    Physical  geology  of  the  Sub-Himalaya  of  Garüwal  and  Kn* 

mann.     Geolog.  Survey  of  India,  Memoirs  24,  2. 
— ,    Crystalline  and  Metamorphic  Rocks  of  the  Lower  Himalaja,  Garhwil  and  Ku- 

maun.    f.    Rec.  Geol.  Survey  of  India  23,  24 — 38* 


Anglo-Indisches  Reich.  585 

Middlemiss,  C.  S,  Geological  Sketch  of  NainiTal.  *  f.  Rec.  Geol.  Survey  of  India 

23,  213—224. 
— ,    Palognite-beariog  traps  of  the  Räjmahdl  hüls  and  Deccan.    Rec.  Geol.  Survey 

of  India  23,  226—235. 
— ,    The  Goal  Seam  of  the  Dore  Rawne,  Hazara.   2  t.   Rec.  Geol.  Survey  of  India 

23,  267. 
Nititin,  S.,    Notes  sur  les  dep6ts  jnrassiques  de  THimalaya  et  de  TAsie  centrale. 

34  pag-     I  t-     B«ll-  d-  Congrfes  g^ol.  9,   No.  3.     Vgl.:  B.  S.  Beige  G60I.  3, 

Pr.  verb.  437— 43S- 
Noetling,    Fritz,    Notes    on    the   Sonapet  gold-field.     2  f*     ^cc.  geol.  survey  of 

India  23,  Nr.  2,  73—77. 
Oldham,  R.  D.,  A  bibliography  of  indian  geology   cet.,  leing  a  list  of  books  and 

papers,  relating  to  the  geology  of  British  India  and  adjoining  countries,  publi- 

shed  previous  to  the  end  of  1887.    Preliminary  issue.    XIII-145  P^S*    ^^cutta, 

Government  Printing.     i888- 
— ,    Report  on  the  geology  and  economic  resources  of  the   country   adjoining   the 

Sind-Pishin  Railway  between  Sharigh  and  Spintangi,  and  of  the  country  between 

it  and  Khattan.     Rec.  geol.  survey  of  India  23,  No.  3. 
— ,    The  Deep  Boring  at  Lucknow.     Rec.  Geol.  Survey  23,  261 — 266. 
Pemter,  J.  M.,  Zur  Erklärung  der  Anomalien  der  Winde  in  Indien.     Met.  Ztschr. 

7,  180. 
Pramatha  Kath  Böse,  The  manganiferous  iron  and  manganese  ores  of  Jabalpur. 

Rec.  Geol.  Survey  22,  216 — 226. 
— ,    The    Darjiiling    Goal    between    the    Lisu    and   Ramthi  Rivers.    *.    Rec.  Geol. 

Survey  23,  237—258. 
Waterhonse,  J.,  Meteorology  of  India  1889.    ^^*  ^siatic  S.  Bengal  1890,  90—96. 

c,  Biologie, 

AtkinBOXii  E.  T.,  Catalogue  of  the  Insecta  of  the  oriental  region.     No.  2.     Order 

Goleoptera,  family  Garabidae.    126  pag.    J.  Asiatic  S.  Bengal.  69,  II.  Suppl.  i. 
Bonavla,  £.,  The  cuUivated  oranges  and  lemons  cet.  of  India  and  Geylon.    With 

an  alias  of  illustrations.     2  Vol.     London,  W.  H.  Allen.     30  s. 
Fauna,    The,    of   British    India,    including  Geylon    and   Burma.     Publ.  under  the 

authority    of   the    Secretary    of   State    for    India.     Ed.    by  W.  T.  Blanford. 

Vol.  I:    Birds    by  Eug.  W.  Gates.     XX-556  pag.     20  s.      Vol.  II:    Fishes 

by  Francis  Day.    Reptilia  and  Batrachia  by  George  A.  Boul  an ger.    20s. 

London,  Taylor  and  Co; 
Grisard,  J.,  et  Berghe,  Max.  van  den,  Les  plantes  utiles  de  l'Indie.    (Forts,  von 

13,  No.  23  u.  24.)     B    S.  Göogr.  C.   Bordeaux    13,    153  —  162,  339—344,  425 

--438»  458-463,  544-556. 
Loeasts  in  India.     Nature  41,  403—404. 

Mnrray,  James  A.,  Edible  and  game  birds  of  British  India,   with  coloured  plates, 

•j-f.     Bombay.     15  s. 

— ,    The  avifauna  of  British  India  and  its  dependences.   Vol.  II.  Part  IV.    Bombay. 

d,  Anthropogeographie. 

Aoworth,  H.  A.,  On  the  Tulsi  plant.     J.  Anthr.  S.  Bombay  2,  109 — 112. 
Ball,  V.,    A  commentary  on  the  colloquies  of  Garcia  de  Orta,    on    the  simples 

drugs  and  medicinal  substances  of  India.    Pr.  R.  Irish  Ac.  (3)  1,  381  -  415. 
Cadell,  George,  A  Jungle  race.     Sc.  G.  M.  6,  202 — 205. 
Child  marriagO  ^uid  enforced  widowhood  in  India,  by  a  Brahmin  official.    Asiatic 

Quart.  Rev.  10,  421-433. 
Olarke,  Hyde,  The  english  language  in  India  and  the  East.    Asiatic  Quart.  Rev.  10, 

149  -  162. 
DesoliainpS,  Em.,  Les  Veddas  de  Ceylon.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  414 — 419. 
Dymook,  W.,  India  as  a  field  for  anthropological  research.     J.  Anthr.  S.  Bombay 

2,  10—21. 
Fawoett,  F.,  Note  on  the  mouth-lock  vow.    J.  Anthr.  S.  Bombay  2,  97  —  102. 
Felstmantel,  Ottokar,  Wohlthuende  Einrichtungen  zur  Bequemlichkeit  des  Lebens 

in  Indien.     Ausland  63,  201—204,  226     228. 

40* 


586  Specielle  Geographie. 

Feistmantel,  Ottokar,  Die  Sekte  der  Dschdns.     Globus  58,  i6i  — 164. 
Fischer,  L.  H.,  Über  indischen  Schmuck.     Corrbl.  deutsch.  Ges.  f.  Anthr.,  Etho. 

u.  Urgesch.  20,  205—206. 
— ,    Indischer  Yolksschmuck    u.    die  Art    ihn    zu   tragen.     Annalen  d.  k.  k.  natnr- 

histor.  Hofmuseums  6,  287 — 316.     M.  6  färb.  Taf.  u.  51  Abbildgn.  im  Texte. 

Wien,  Holder.     M.  10. 
G^rson  da  Canlia,  J.,  Numismatic  notes  on  the  „Fanam^'  of  Southern  India.  J. 

Anthr.  S.  Bombay  2,  155  —  140. 
Guni  Proshad  Sea,    An  introduction  to  the  study  of  Hinduism.     Calcntta  Rev. 

90,  341,  91,  48—70- 
HellwaJd,    Fr.    von,    Die    Magiker    Indiens.      Schriften    d.  Ges.   f.  Experimental- 

Psychol.  n.  III. 
Ibbetson,  Denzil,    The  study  of  anthropology  in  India.     J.  Anthr.  S.  Bombay  2, 

117  —  146. 
Kedamath    Basu,    Some    relics    of    primitive    fashions.      J.  Anthr.  S.  Bombay 

2,  9»~95- 
KingSOOte,  H.,  and  Sastri,  N.,  Tales  of  the  sun,  or,  folk-Iore  in  Southern  India. 

320  pag.     London,  W.  H.  Allen.     5  s. 
Leitner,  G.  W.,    La   langue,    la  r^ligion    et   les  moeurs  des  habitants  de  Honoza. 

C.  R.  Ac.  inscript.  Paris  17,  350  —  354. 
— ,    On  the  ethnographical  basis  of  language,  with  special  reference  to  the  custom^ 

and  language  of  Hunza.     J.  Anthr.  Inst.  Great  Britain  20,  204 — 210. 
Mao  Kerlie,  Helen  Graham,  Western  Buddhism.    Asiatic  Quart.  Rev.  9,  192 — 227. 
Malabdri,  Behramji  Mervanji,  Gujarät  and  Gujardtis,  pictures  of  men  and  manners 

taken  from  life.     3d  ed.    358  pag.     Bombay,  Selbstverl.  1889.     Rs.  5. 
Painter,  A.  "W.,  On  the  Hill  Arrians.     J.  Anthr.  S.  Bombay  2,  146—155. 
Pandit  Natesa  Sastri,  Folklore  in  Southern  India.     (Forts.)    Indian  Antiquan* 

19,  126—129,  275—283. 
Patell,  Bomanjee  Byramjee,  Notes  on  the  towers  of  silence  in  India.  f,    J.  Anthr. 

S.  Bombay  2,  55 — 64. 
Pntlibai  D.  H.  Wadia,    Folklore  in  "Western  India.     (Forts.)    Indian  Antiqnan- 

19,  152—155. 
Rainey,  R.  M.,    Notes    on    Chinboks,    Chinbons   and  Yindus.     Suppl.  ^Rangoon 

Times^  April  1890. 
Rea,  A.,    Methods    of   archaeological  excavation  in  India.     J.  R.  Asiatic  S.  Great 

Britain  1890,  183 — 203. 
Rehatsek,  £.,    On    superstitions    of  the  Goa  people    from  portugese  sources.    J. 

Anthr.  S.  Bombay  2,  22  —  35. 
Risley,  H.  H.,  The  study  of  ethnology  in  India.     Rep.  Brit.  Ass.  59,  1889,  7S5- 
— ,    The    race    basis    of   Indian    political    movements.     Contemp.  Rev.    Mai  1890, 

742—759. 
— ,    Hindu  Infant  marriage.     Blackwood's  Mag.  148,  785—796. 
Rosen,  Fr.,    Das  Kastenwesen    im   heutigen  Indien.     Deutsche  Revue  16,  Heft  S. 

179—193- 
Sarat  Chnndra  Mitra,  The  pursuit  of  natural  history  among  the  natives  of  India. 

Calcutta  Rev.  91,  159—176. 
Seoret,  The,  of  the  assassins  by  J.  W.     Calcutta  Rev.  91,  127 — 140 
Sinclair,    F.   W.,    Flint    remains   in    the    Kolaba    district.     J.  Anthr.  S.  Bombay 

2,  75—80. 
Stolz,  C.,    Die  Weisheit    auf   der   Gasse  in  Indien  — -  Kanaresische  Sprichwörter. 

Mitth.  Ostschweiz.  Geogr.  Comm.  G.  St,  Gallen  1890/91,  57—60. 
Taw  Sein  Ko,  Folklore  in  Burma.  2.  Indian  Antiq.  19,  437 — 439. 
Valette,  Andr6,  Les  Sambaquis  (tombeaux  Indiens).    B.  S.  Oi&ogr.  C.  Hftvre  igoo, 

116  —  120,  129 — 151. 
Wlieeler,  J.  Talboys,  Political  training  of  Hindoos.    Asiatic  Quart.  Rev.  9,  61— 74- 


Bevölkerungsstatistik,  Die,  des  heutigen  Indiens.     Globus  67,  61—62. 
Hallett,    Holt   S.,    Indian  railways    and  British  trade,    f.     J.  Manchester  G.  S.  5, 

181  — 193. 
Indian  agrioulture,  The  future  of,  by  D.  B.     Calcutta  Rev.  90,  359-363. 


Anglo-Indisches  Reich.  587 

Kohlen-Indnstiie  in  Indien.     Glückauf  1890,  439. 

L'mdostrie   anx  Indes  anglaises  par  d'E.     Ann.  d.  l'extr.  Orient  et  d.  l'Afr.  14, 

33-37-    ^. 
Mohr,  Karl,    Über  Chininfabrikation  in   Indien.      Nach   dem    Jahresberichte  über 

Chinchonapflanzen  in  Bengalen  für  das  Jahr  1888  —  1889*    Gaea  26,  605 — 608« 
Sohlagintweit,  Emil,  Fabrik-Industrie  in  Indien.   Oesterr.  Monatsschr.  f.  d.  Orient 

16,  1—4,  19  -aa. 
Sclüioli,  Het  boschwezen  in  Britisch-Indie.     Ind.  Gids  12,  1020  — 1040. 
"Wood,  J.  S.,  Exchange  wilh  India.     Blackvoods  Mag.  147,  384 — 407,  557—584. 

e.    Historische  Geographie. 

Ghesney,  G.,   Alexander  the  Greats  Invasion   of  India.    *.    Journ.  U.-S.  Inst,  of 

India  19,  i  — 13. 
Ck)rdier,  Henri,  Les  Fran^ais  en  Birmanie  au  XVIII  e  siöcle.   Notes  et  documents  XI. 

Toung  pao  1,  15 — 28. 
GriffiXL,  Sir  Lepel,  The  native  princes  of  India.     Asiatic  Quart.  Rev.  9,  i — 11. 
Hewitt,  J.  F.,    Notes    on    the   early  history  of  Northern  India.     IV— VI.     J.  R. 

Asiatic  S.  1890,  319—483»  5" "5^7»  697—759- 
Elerk  de  Rens,  G.  €.,  De  expeditie  naar  Bengale  in  1759.     *.     Ind.  Gids  12, 

27-90,  247—278. 
Rea,  A.,  A  traditional  dutch  colony  in  the  Kistna  district.     Not.  Batav.  Gen.  27, 

Bijlage  VI. 
Rebatsek,  E.,   The  beginniogs  of  dutch  commerce  in  India.    Calcutta  Rev.  91, 

81—106. 
Smltli,    Graeco- Roman    influence    on    the    civilization  of  ancient  India     4  f.     J. 

Asiatic  S.  Bengal  69,  Part.  I,  i. 
Tavemler,  Jean  Baptiste   Baron   of  Aubonne,  Travels  in  India.     Translated  from 

the  orig.  French  edition  of  1676  with   a  biographical  sketsch   of  the  author, 

notcs    and    appendices   by  V.  Ball.      2  vols,  ft,  2*.     LXX-420   u.  XVIII- 

496  pag.     London,  Macmillane  &  Co.,  1889. 

2.  Hinterindische  Besitzungen,  Nicobaren  und  Andamanen. 

Anderson,  John,  The  Selungs  of  the  Mergui  Archipelago.   4  f«   47  P^g*  London, 

Trübner  &  Co.     2  s.  6  d. 
Hallett,  Holt  S.,    A    thousand    miles    on  an  elephant  in  the  Shan  States.     *  "j"!*. 

XXXII-484  pag.     Edinburgh  &  London,  William  Blackwood  and  Sons.    21s. 
Mac  Mabon,  A.  R.,  The  ancient  Shan  Kingdom  of  Pong.     Asiatic  Quart.  Rev. 

10,  18—35- 
Bhan  llills,  Field  notes  from  the  (Upper  Burma).    Rev.  geol.  survey  of  India  23, 

No.  2,  78—79- 
Sherriff,  William,  Report  on  the  Northern  Shan  states.  1889.  *  tt«  X-I7pag.  fol. 
Wolkenlianer,  W.,  Die  Nikobaren.     D.  R.  f.  Geogr.  12,  416—417. 
— ,    Die  Andamanen.     D.  R   f.  Geogr.  12,  513—514. 
Woodthorpe,  R    G.,  The  Lushai  country.     ♦  ft«    J-  U.  S.  Inst,  of  India  19,  79, 

14-18. 

3.    Assam  und  Birma. 

Allompra,    La    chute    des,    ou    la    fin    du   royaume   d'Ava.     XVII-277  pag.    **. 

Paris,  Challamel.     fr.  4,50. 
Barberis,  F.,  Cinque  anni  in  Birmania.     *  ft«    ^oi  pag«  Milano,  F   Vallardi. 
Chapman,  E.  F.,  The  pacification   of  Upper  Burma.     United  Service  Mag.  New 

Ser.  1,  13—27. 
Rivalland,  G.,  Dix  jours  en  Birmanie.     B.   S.  G6ogr.  C.  Paris  12,  707 — 710. 
Sacchiero,  G.  B.,   Alcuni  cenni  sulla  tribü  dei  Palaung.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3) 

3,  920—925. 
— ,    Alcuni    cenni    sulle    richezze  minerali    della  Birmania.     B.  d.  Minist,  d.  ailar. 

esteri  2. 
Schlaglntweit,  Emil,  Geographische  Forschungsergebnisse  aus  Ober-Birma.   Globus 

58,  145  —  150. 


588  Specielle  Geographie. 

Vincignierra,  D.,  Viaggio  di  Leonardo  Fea  in  Birmania  e  regione  vicine.   XXIV- 

a.34  pag.     Pesci.     "I"   *.     Genova,  Sordomuti. 
Vossioiii   L.,   La  Birmanie,  Conference   faite  ä  la  Soc.   acad.  indo  -  chinoise  le  17 

juillet  1879.     ae  6d.     •.  tt«     34  ?^S-     Extr.  des  Ann.  de  TExtr.  Orient.  Paris, 

Challamel  ain6. 

4.    Himalaya  und  Trans-Himalaya. 

Mlohell,  Exploration  in  Sikkim  Himalaya.     *.  ff.     Alpine  J.  16,  iii  — 120. 

Oliver,  E.  £.,  Across  the  border,  or  Pathän  and  Biloch.  Illustrated  by  J.  L.  Ki- 
pling. With  a  map  sbowing  the  localion  of  all  the  tribes  and  the  surrounding 
countries.     XI-340  pag.     London,  Chapman  &  Hall.     14s. 

Reiolielt,  G.  Th.,  Das  Sotledsch-Thal  von  Kotgar  bis  Schipke.  •  D.  R.  f. 
Geogr.  12,  115 — 123,  166 — 17a. 

Ricalton,  James,  Rambles  in  the  Himalayas.    ff.     New  York.  Herald,  23  March. 

Stooker,  A.  H.,  The  Kahlamba  Mountains.  *.  Alpine  Jourm  14,  397 — 40a. 

5.   Vorder-Indien. 

Baillle,  A.  F.,  Kurrachee  (Karachi)  past,  present  and  future.     With  maps,  plans 

and  photographs.     XXI -270  pag.     Calcutta,  Thacker,  Spink  Sc  Co.     London, 

Simpkin.     2,1  s. 
Feistmantel,    Ottokar,    Ein    Ausflug    auf   den  Berg  Abu  in  Rddschputina.    ff. 

Globus  67,  65 — 72. 
Führer,  A.,  The  Sharqi  Architecture   of  Jaunpur.     With  drawings  and   architfc- 

tural  descriptions  by  Ed.  W.  Smith.     Auch  u.  d.  Tit.:  Archaeological  Svrrey 

of  India.     New  Series  1,     Calcutta  1889» 
Gentilhomme,  S.  M.,  Geographie  de  la  prdsidence  de  Madras.    Suivie  d^un  aper^u 

g6ographique  de  l'Inde  fran9aise.     Pondich^ry. 
Karaohi,  a  bird's  eye  view  by  E.  B.     Calcutta  Rev.  91,  107  —  126. 
Lakadiven,  Die.    Globus  68,  270. 

Lanrie,  W.  F.  B.,  The  temple  of  Jagannath.      Asiatic  Quart.  Rev.  9,  305  —  510. 
Malleson,  G.  B,  Akbar.     200  pag.     London,  Froude.     2  s.  6  d. 
Hission  beige  du  Bengale  occidental.     Le  Raja  de  Palkot.    Les  6coles  indigenes 

au    Chota- Nagpore.      Pr6c.    bist.    39,    5,    pag.  253 — 258;    6,    pag.  a89— 295- 

Bruxelles,  Soc.  beige  de  libraire.     84  pag.     Fr.  i. 
Pretsoh,  K.,  Die  Bedeutung  der  Häfen   an  der  Westküste   von  Vorder-Indien  in 

alter  und  neuer  Zeit.     68  pag.     Inaug.-Diss.     Halle  1889- 
Rees,  J.  D.,  Ten  days  in  Mysore.     Asiatic  Quart..  Rev.  9,  75 — 90. 
— ,    An  official  tour  in  the  Deccan.     Asiatic  Quart  Rev.  9,  402 — 437. 
— ,    Seventh,  Tenth  and  Eleventh  tour  of  H.  E.  the  R.  H.  Lord  Connemara.   ih, 

14,  16  pag.    *.    Madras  1889  u.  1890.  fol 

Sclllagilltweit,  Emil,  Bombay,     ff.     D.  R.  f.  Geogr.  13,  6  —  13,  68—75. 

6.    Ceylon. 

Baker,  Sir  S.  W.,  Eight  years  in  Ceylon.     New  edit.     388  pag.     London,  Long- 

maus.     3  s.  6  d. 
Ceylon,  Administration  Reports,  1889*      Part.  II.    Scientific.    Meteorology  of  the 

Hon.  Colonel  F.  C.  H.  Clarke.      38  pag*  mit  Regenkarte    und  Tafdn.    Co- 

lombo.  fol. 

— ,    De  economische  en  sociale  toestand  van.     T.  Nederl.  Ind.  19,  I,  41—46. 
Clngolanl,    Leo,    Trent'  anni  di   missione    nel  Ceylan.      296  pag.      Napoli,  sub. 

Unione.  lo- 

Ferguson,    A.  M.  and  J.,    Ceylon  Handbook   and    directory  and  compendium  ot' 

useful  information  for  1890/91.    To  wich  b  prefixed  a  review  of  the  planting 

enterprise  and  agriculture  of  the  colony,  with  Statistical  informations.   Londoe, 

Kegan  Paul.     21  s. 
— ,   Donald,    A  Belgian    physician^s  (Aegidius  Daalmans)    notes   on    Ceylon   ic 

1687  — 89«     J.  Ceylon  Brauch.  R.  Asiatic  S.  10,  141— 174. 
HoflE^ann,  Frantz,  Voyage  ä  Ceylon.     Traduit  per  MUe.  A.  Simons,  ff.  239  p^g« 

Tours,  Mame  et  üls. 


Anglo-Indisches  Reich.  589 

Ijeitoh,  Mary  and  Margaret,   Seven  years  in  Ceylon:   stories  of  mission  life.     ff. 

i66  pag.     London,  Partridge.     z  s.  6  d.  4. 

Lendenfeld,  R.  von,  Die  Insel  Ceylon.     +t.     Globus  57,  473 — 179,  294 — 301. 
Yane,  G.,  The  pearl  fisheries  of  Ceylon.  J.  Ceylon  Br.  R.  Asiatic  S.  10,  34,  16—31. 

Appendix  von  H.  W.  Gillmann.    32 — 40. 

7.  Karten. 

Indian  Govemment  Snrveys.  General  maps:  Map  to  illustrate  the  Systeme 
of  Railways.     Scale   96   miles  to   i   in  eh.     Corrected  np  to  31.  III.  1889* 

— .  Scale:  32  miles  to  i  inch.  Skeleton  map  of  the  Punjab  and  surroun- 
ding  countries.  Corrections  and  additions  in  Railways  up  to  Nov.  1889.  — 
Railway  map  of  India,  Corrected  np  to  Jannary  1890.     6  sheets. 

— .   Scale:  16  miles  to  i  inch.     Upper  Burma:     5.  ed.     Preliminary  map. 

— .  Scale:  8  miles  to  i  inch.  North  Eastern  Frontier:  7,  Sikkim  and 
Bhuton,  with  parts  of  Nepal,  Tibet  add  adjacent  British  territory;  Parts  of 
Lushai,  Cachar  and  Manipur;  Bhagalpur  Division,  comprising  the  Districts  of 
Monghyr,  Purneah,  Bhagalpur,  Maldab  and  Sonthal-Pergunnahs. 
Upper  Burma  Survey:  Sheet  No.  i,  S,  E,  T,  F  Series (Preliminary).  Parts 
of  the  Lushai  and  Chin  Hills,  and  the  Districts  of  Upper  and  Lower  Chinderin, 
Katha,  Shwebo,  Yeu,  Pakokku  and  Sagain  (Upper  Burma);  of  the  Arakan 
Hill  Tracts  (Lower  Burma);  of  the  Chittagong  District  and  Hill  Tracts  and 
Hill  Tipperah  (Bengal). 

— .  Scale:  4  miles  to  i  inch.  Indian- Atlas:  Quarter  Sheet  28  SW,  Parts 
of  District  Hazara  and  Rawalpindi  (Punjab)  and  of  Kashmir  States;  54  — 
Parts  of  District  Hoshangabad,  Nimor  and  Betub  (C.  J.),  Amraoti  and  Akola 
(Berar),  and  Khoudesh  (Bombay  Pres.).  23  SW,  N,  E,  T,  F  Series  2.  ed.  — 
Upper  Burma  Survey:  Parts  of  Distr.  Bhamo,  Wuntho  and  Myadaung, 
and  of  Yunan  (China).  —  North-Eastern  Trans-Frontier :  7  NW  — 
Sikkim  and  parts  of  Bhuton  and  Nepdl.  —  North- Western  Trans- 
Frontier:  30  SE  —  Parts  of  Distr.  Den  Ghazi  Khan  and  Bahawalpur  Natire 
Stah  (Punjab);  Distr.  Sibsagar,  Assam;  Distr.  Sarun,  Prov.  of  Behar,  2.  ed.; 
Country  adjoining  the  Chittagong  Hill  Tract,  2.  ed.,  and  Triangulation  sheet 
Lushai  ezpedition  1889;  Part  of  Kasenni;  Chin  Hills;  Bhamo  Distr.  (Prelim. 
maps);  Panoramic  proül  of  the  Hill  ranges  seen  from  Landour  (at  No.  i.  H.  S.) 
7533  ^^^^'  —  Andaman  Islands:  Sheets  5,  6,  7,  8*  —  South-Eastern 
Frontier:  Sheet  i  NE,  3.  ed.,  Parts  of  Districts  Upper  Chindwin,  Yeu, 
Katha,  and  Shwebo  (Upper  Burma)  and  of  Manipur  (Assan);  ~  Minbu 
Distr.  —  Distr.  Hazaribagh  (Lower  Prov.  Bengal).  —  Madras  Presidency: 
76  SE,  Parts  of  Distr.  Nellore,  Kistna  and  Kurnool. 

— .  Scale:  2  miles  to  i  inch.  Distr.  Agra;  Triangulation  sheets:  61,  62,  63, 
Preliminary  Chart  of  the  Burma  coast  (between  Cape  Negrais  and  Saudoway) 
showing  the  positions  of  beacons  and  other  points  fixed.  —  Assam  Survey: 
104,  105,  120  and  121,  2.  ed.,  Naga  Hills.  —  Levels  in  the  Punjab: 
66,  2.  ed.,  Parts  of  Umballa,  Karrdl,  Pahiäla,  Ndbha.     1889. 

— .  Scale:  i  mile  to  i  inch.  Bombay  Survey:  Sheet  181,  Parts  of  the 
Pauch  Mahuls  Collectorate  and  of  the  Rewa  Kantha  Agency.  —  Punjab 
Survey:  Sheet  241,  District  Hissar;  242,  Distr.  Hissar  and  Patiala  State ;  289, 
Distr.  Umballa  (Preliminary  edit.);  267,  Distr.  Jullundur  and  Hoshiapur  (Prelimin. 
ed.);  270,  Distr.  Ludhiana  and  Sikh  States;  29 t,  292,  314,  Distr.  Umballa, 
Patiala  and  Kalsia  States  (Prelimin,  ed.).  —  North -West-  Provinccs  and 
Oudh  Survey:  170,  171,  201,  Distr.  Mirzapur;  217,  Distr.  Gorakhpur  and 
Ballia  (with  overlap  in  Distr.  Sarun  of  Bengal);  162,  Distr.  Basti,  Gonda  and 
Fyzabad  (Prelimin.  ed.);  180,  Distr.  Jaunpur  and  Benares;  197,  Benares  and 
Mirzapur  (Prelimin.  ed.);  216,  Gorakhpur;  107,  Distr.  Unao;  147,  Distr. 
Bahraich,  Gonda  and  Bara  Banki;  192,  Distr.  Fyzabad.  —  Central  India 
and  Rajputana  Survey:  385»  404,  Parts  of  Gwalior,  Datia  Native  States 
(C.  J.  Agency)  and  Ihansi  Distr.  (N.W.  Provinces),  Lalitpur.  —  Bengal 
Survey:  196,  Distr.  Cuttack;  364,  Distr.  Mymensingh  and  Dacca.  —  Lower 
Burma  Survey:  i88>  Distr.  Bassein;  280,  Distr.  Hauthawaddy  and  Pegu.  — 
London,  Stanford. 


590  Specielle  Geographie. 

H.  Eranische  Länder. 

I.  Allgemeines. 

Aitohinson,  J.  £.  T.,  Notes  on  the  products  of  Western  Afghanistan  and  Nonh- 

Eastern  Persia.     22g  pag.     Edinburgh,  Neill  &  Co. 
Gotthardt,  Wilhelm,  Studien  über  das  Klima  von  Iran.    I.  Thl.   28  pag.   Inaug.- 

Diss.  Marburg  1889. 
Wilhelm,  Eugen,  Priester  und  Ketzer  im  alten  Eran.    Ztschr.  deutsch,  morgenländ. 

Ges.  Leipzig  44,  142 — 153. 

2.  Afghanistan  und  Belutschistan. 

Le  Hatin,  Jean,  La  question  afghane.     Nouvelle  Revue  62,  471—487« 
OlcUiam,    R.  D.,    Special    report  on  the  most  favourable  sites  for  Petroleam  ex- 
ploration  in  the   Harnai  Distr.   Baluchistan.      *.      Rec.  geol.  survey  of  Indii 

23,  57-59- 
Rivallaud,  G.,  En  Bt^loutchistan.     B.  S.  G6ogr.  C.  Paris  12,  710—714. 
Baluohlstan  Snrvey,  Triangulation  Chart  Sh.  21  SE/3.    i  mile  to  i  inch.   Calcutu, 

London,  Indian  Office.    1889* 

3.  Persien. 

Ainsworth,  W.  F.,  The  river  Karun,  an  opening  to  British  Commerce.   XXVIII- 

248  pag.     London,  W.  H.  Allen,     s.  6. 
Basselt,  Ja.,  Persia:    Eastern  mission:  a  narrative  of  the  founding  and  fortuneof 

the  Eastern  Persia  mission.  ff.  II-253  pag.  Philadelphia,  Presb.  Bd.  of  Publ.  %-h^ 
Bent,  J.  Theodore,  The  Bahrein  Islands  in  the  Persian  Gulf.    *  ff.    Pr.  R.  G.  S. 

12,  I— 19. 
Ceypi  A.  J.,  Persische  Städtebilder.     D.  R.  f.  Geogr.  12,  5^9  —  535. 
Ourzon,  G.,  The  Karun  River  and  the  commercial  geography  of  South-west  Persia. 

*.    Pr.  R.  G.  S.  12,  509-532. 
— ,    Leaves  from  a  diary  on  the  Karun  river.    Fortnightly  Rev.  1890,  April  479- 

498,  Mai  694—715. 
Goldsmld,    Sir  Frederic,    A    railway    through    Southern   Persia.     Sc.  G.  M.  6, 

617—632. 
— ,    Lieutenant  H.  B.  Vaughans  recent  journey  in  Eastern  Persia.    *.    Pr.  R« 

G.  S.  12,  577-595- 
Lynoll,  Henry  Blosse,  Across  Luristan  to  Ispahan.    *.    Pr.  R.  G.  S.  12,  533—553' 
— ,  New  trade  routes  into  Persia.     Sc.  G.  M.  6,  546 — 548. 
Hines,  The,  of  Persia.     Asiatic  Quart.  Rev.  9,  472—473. 
Persions,  The  regeneration  of  Persia.     Asiatic  Quart.  Rev.  10,  i — 17. 
Rausoh  von  Traubenberg,  Paul  Freiherr,  Hauptverkehrswege  Persiens.   Versuch 

einer  Verkehrsgeographie  dieses  Landes.      128   pag.      f.      Halle  a.  S.,  Tausch 

u.  Gross.     M.  5. 
Seldlitz,  N.  von,  Eine  grusinische  Kolonie  in  Inner-Persien.     Globus  68,  142. 

J.  Türkisches  Reich  in  Asien. 

I.  Allgemeines. 

Hnmann,  Karl,  u.  Pnohsteln,  Otto,  Reisen  in  Kleinasien  u.  Nordsyrien,  aus- 
geführt im  Auftrage  der  Kgl.  Preuss.  Akademie  der  Wissenschaften.  Hoch  4- 
VII-424pag  ff.  Nebst  einem  Atlas,  enth.  3  Kart.  v.  H.  Kiepert  u.  53  Taf. 
Berlin,  D.  Reimer.     M.  60.  fol. 

Obst,  Karl,  Humann's  und  Otto  Puchstein's  Reisen  in  Kleinasien  und  NordsyrieD. 
Ausland  68,  657—660,  676-680. 

2.  Euphrat  und  Tigris-Gebiet. 

Harper,  R.  F.,  Down  the  Euphrates  Valley.     Old  and  New  Test.  Stud.  10,  "?. 

367. 
Pauli,  Gustav,  Von  Bagdad  bis  Damascus.     M.  G.  G.  Lübeck  (2)  2,  49—103. 
Redhonse,  James  W.,  Modern  name  of  „Ur  of  the  Chaldees**.     J.  R.  Asiatic  S. 

Gr.  Britain  1890,  822—823. 


Türkisches  Reich  in  Asien.  591 

3.  Armenien. 

Armenien,  Quer  durch,    ff.     Globus  68,  68 — 73,  83  —  90. 

Bell,  Mark  S.,  Around  and  about  Armenia.     Sc.  G.  M.  6,  113— 135. 

Gara,  de,  The  Hittites.     Proc.  Soc.  of  Biblical  Archaelogy  12,  i — 7. 

DasMan,    P.,    Das  Hochland  Ulnia  oder  Zeitun.      M.  d.  k.  k.  Geogr.  Ges.  Wien 

33,  424—458- 
Heyfelder,    O.,   Die    Armenier    und   ihre   Zukunft,     ff.      D.  R.   f.  Geogr.  12, 

343—351- 
Eovalewsky,  Edouard  de,  Les  Kourdes  et  les  Jdsides  ou  les  adorateurs  du  dämon. 

B.  S.  R.  Beige  G.  14,  157—186. 
Korden,  Das  Volk  der.     ff.     Globus  57,  355  —  363. 
Wünsoll,  Jos.,  Die  Landschaften  Schirwan,  Chisan  und  Tatik.    Mit  Karte  auf  gen. 

u.  gez.  von   Jos.  Wünsch.      i :  aao  000.      M.  k.    k.  Geogr.  Ges.  Wien  33, 

I — 20. 

4.  Kleinasien. 

Bent,   J.  Theodore,   Explorations  in  Cilicia  Tracheia.      *  ff.     Pr.  R.  G.  S.  12, 

445-463. 
— ,   Tarsus  past  and  present.     Blackwood's  Mag.  148,  616  —  626. 

— ,    Azerbeijan.     Sc.  G.  M.  6,  84 — 93. 

— ,   Notes  from  Cilicia.     Athenaeum  No.  3258,  443* 

— ,    Report  of  the  comittee  appointed   to  investigate  the  habits  and  customs  and 

physical  charakteristics  of  the  Nomad  tribes  of  Asia  Minor,    and   to   cxcavate 

on  Sites  of  ancient  occupation.     Rep.  Brit.  Ass.  69,  1889,  176 — 186. 
Bnkowsky,  Gecza,  Reisebericht  aus  Kleinasien.    Anz.  Ak.  Wien,  Math.  Phys.  Cl. 

1890,  124 — 126,  138— 141,  i6i — 164,  192 — 195. 
Ceyp,    A.  J.,    Bemerkenswerte  Orte  und  Ruinen  Vorderasiens.      Allgem.  Zeitung, 

10—13  Oktober  1890. 

Fonllon,  H.  B.  von,    Über  krystallinische  Gesteine  aus  dem  Baba-Dagh  im  nord- 
östlichen Karien  in  Kleinasien.     V.  d.  k.  k.  geol.  R.  1890,  iio — 113. 

Glaser,  Ed.,  Das  jüdische  Königreich  der  Lihijän  im  nördl.  Arabien.    Allgem.  Ztg. 

5.  u.  6.  Februar  1890. 
Graneberg,  H.,  Reise-Erinnerungen  aus  Smyrna.     Gaea  26,  139—146. 

Kiepert,  Heinr.  u.  Koldet^ey,  Rob.,  Itinerare  auf  der  Insel  Lesbos.    Hierzu  2*: 

I.  Insel  Lesbos,  gez.  von  H.  Kiepert,  i  :  120000.1  2.  Vertheilung  der  Vege- 
tationsverhaltnisse u.  d.  Bodenbaues  der  Insel  Lesbos,  nach  den  Beobachtgn. 
V.  Rob.  Koldewey  u.  Heinr.  Kiepert.  1:210000.  66  pag  (Aus:  „Koldewey's 
Lesbos**.)     Berlin,  D.  Reimer.     M.  4. 

Hogarth,   D.  G.,    Notes  in  Phrygia  Paroreus  and  Lycaonia     J.  of  Hellenic  Stud. 

II,  I,  151 — 166. 

— ,    u.  Headlam,  A.  C,  Last  notes  from  Asia  Minor.     Athenaeum,  4.  Okt.  1890. 

Lanokoronski,  Graf  K.,  Städte  Pamphyliens  u.  Pisidiens.    Unter  Mitwirkung  von 

G.  Niemann  u.  E.  Petersen.     I.  Parophylien.     XVII-I95  P^S*     ^^^  2  *  u. 

2  Planen    in    Farbendr.,    31  Kpfrtaf.    u.  114  ff.     Wien,    Tempsky.     M.  100. 

Vergl.:  Allg.  Zeitung  1890,  Beilage  No.  84—85.  Imp.-4. 

Lnschan,    von,    Die  Tachtadschy    und    andre    Überreste    der    alten    Bevölkerung 

Lykiens.  ff,  f.     Archiv  f.  Anthr.  19,  31  —  54. 
N6ophytos,  A.  G.,  Le  district  de  K6rassunde  au  point  de  vue  anthropologique  et 

ethnographique.     L' Anthropologie  1,  679  —  711. 
Petersen,  E.,   u.  Lnschan,   F.  von.   Reisen   in    Lykien,    Milyas  etc.    248  pag. 

40  f.     Wien  1889.  fol. 

Ramsay,  W.  M.,  Historical  geography  of  Asia  Minor.    470  pag.     Suppl.  Pap.  R. 

G.  S.  London  Vol.  IV. 
— ,    Notes  from  Cappadocia.     Athenaeum,  26.  Juli,  15.  August  u.  i8*  Okt.  1890. 
— ,    and    Hogpartll,    Notes    from    Isauria   and  Cappadocia.     Athenaeum    No.  3277, 

233-234. 
Sieger,  R.,  Neue  Reisen  und  Forschungen  in  Vorderasien.    Ausland  63,  561— 566, 

597  —  600,  605  —  608. 


592  Specielle  Geographie. 

Tsohermakian,  T.,  Smyrna  und  die  Armenier.     Hantess  4,  4—6. 
Wood,  J.  T.,  Modern  discoveries  on  the  site  of  ancient  Ephesus.     London,  Tracl. 
Society.     2  s.  6  d. 

Kiepert,  Heinrich,  Spezialkarte  vom  westlichen  Kleinasien,  nach  seinen  eigenen 
Reisen  und  nach  anderen,  gröfstenteils  noch  unveröffentlichten  Routenaufnahmen. 
1:250000.  I.  Lieferung:  Prospekt  mit  Übersichtskarte.  Begleitworte.  BL  i: 
Gallipoli.  2:  Constantinopel.  7:  Samos.  10:  Smyrna.  14:  Rhodos.  — 
2.  Lieferung:  Bl.  3:  Ismld.  4:  Adramyti.  5:  Balikesri.  g:  Alashehir.  13: 
Kos.     Berlin,  D.  Reimer,     ä  Sektion  M.  2,40. 

5.  Hissarlik-Troja. 

Babin,  Rapport  sur  les  fouilles  de  M.  Schliemann  ä  Hissarlik.  Acad^mie  des 
inscr.  ig.  Juli,  iggo.     Revue  critique  No.  30. 

•Boettioher,  Ernst,  Hissarlik  wie  es  ist  V.  Sendschreiben  über  Schliemanns 
Troja.  Auf  Grund  der  Untersuchungen  vom  i. — 6.  Dec.  igg9  und  im  Früh- 
jahr und  Sommer  iggo.  Nebst  Protokoll  der  Zeugen,  ni-115  pag.  14*  und 
21  tt-     Berlin,  Trautwein.     M.  3.  4. 

— ,    Troja  oder  Feuernekropole.     Z.  f.  Volkskunde  3,  61—74. 

Dtirm,  J.,  Zum  Kampf  um  Troja.  9  pag.  m.  3  f.  Berlin,  Ernst  &  Korn.  M,  1,50. 
(Centralbl.  f.  Bauwesen  ig90.) 

Habe],  P.,  Heinrich  Schliemann  u.  Ernst  Bottiche r.  Jahrb.  f.  Philol.  141, 
Heft  g— 9,  563  —  567. 

Hissarlik-nion.  Protokoll  der  Verhandlungen  zwischen  Dr.  Schliemann  und 
Hauptmann  Bottich  er.  Als  Handschrift  gedruckt.  19  pag.  2*.  Leipzig, 
Brockhaus. 

SohUemann,  H.,  Über  die  neuesten  Ausgrabungen  in  Troja.  Brief  an  den  Fürsten 
Bismarck.     Hamb.  Nachr.  JulL     (Kunstchronik  N.  F.  1,  32,  539—541) 

Virchow,  Reise  nach  der  Troas   ff-     ^'  ^'  Ethn.  22,  (331—344)- 

6.  Cypern. 

Hogarth,  D.  G.,  Devia  Cypria.     London,  Frowde.  igg9.     M.  7,20. 

Lang,    H.,    Cyprus    after    twelve    years    of   British    rule.     Macmillan's   Magazine, 

November  ig90. 
Mallook,  W.  H.,  In  an  enchanted  island  or  a  winter's  retreat  in  Cyprus.  29g  pag.  f. 

London,  R.  Bentley.   igg9.     12  s. 
Mnnro,  A.,  Notes  from  Cyprus.     Athenaeum  No.  3252,  250. 
— ,    J.  A.  R.,  and  TubbS,  H.  A  ,  Excavations  in  Cyprus  igg9.   3  f,  ft-    J«  Hcllenic 

Stud.  11,  I  — IOC. 
Oberhammer,  Eugen,    Aus  Cypem.     Tagebuchblätter  und  Studien.    *.    Z.  G.  E. 

Berlin  2ö,  ig3 — 240. 
Phrangonlis,  Georg  S.,  Cypern.  *.    Athen.    4  s.  6  d. 
Renonard,  Alfred,  L'lle  de  Chypre.     B.  S.  G^ogr.  Lille  13,  26g  — 275. 

7.  Syrien. 

Alonzo,  B.,  Cenni  sul  commercio  e  sulla  agricoltura  della  Palestina  neir  anno  ig89> 
B.  Minist.  afFari  esteri,  Mai  ig90. 

Biroh,  W.  F.,  and  Hanauer,  J.  E.,  The  Dead  Sea  visible  from  Jerusalem. 
Quart.  Stat.  Palestine  Explor.  Fd.  July  ig90,  170. 

Blanokenhom,  Max,  Beiträge  zur  Geologie  Syriens :  Die  Entwickelung  d.  Kreide- 
systems in  Mittel-  u.  Nord-Syrien  m.  besond.  Berücksicht  der  paläontologischen 
Verhältnisse,  nebst  e.  Anh.  üb.  den  jurassischen  Glandarienkalk.  Eine  geo- 
nostisch  -  paläontolog.  Monographie.  IV- 135  pag.  ff,  3  Tab.,  11  t«  Cassel, 
Berlin,  Friedländer  &  Sohn.    M   30.  gr.  4- 

— ,  Das  Eocän  in  Syrien,  mit  besonderer  Berücksichtigung  Nordsyriens.  3  f.  Z. 
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im  heiligen  Lande  u.  ausserhalb  desselben  v.  A.  M.  Luncz.  HI.  Jahrg. 
5649  =  1889.  XII- 349  pag.  (In  deutsch,  u.  hebr.  Spr.)  Jerusalem,  Frank- 
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Orelli,  C.  von,  Durch's  Heilige  Land.     Tagebuchblätter.     4.  Aufl.     *,  6  ff.     XI- 

290  pag.     Basel,  Spittler.     M.  3,20. 
La  Palestine  illustr^e.      CoUection    de    vues    recueillies    en    Orient  par  F.  et  C. 

Th^voz,    reprod.    par   la    phototypie    et  accomp.  d'un  texte  explicatif  par  Ph. 

Bridel.     10«  livr.     10  pl.  de  phototypie  et  10  ff  de  texte.     In  fol.  obl.    Lau- 
sanne, G.  Bridel.    M.  4.  —  ic  s6rie.    Complet  100  pl.  de  phototypie.    100  pag. 

Fr.  40.  fol.  obl. 

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594  Specielle  Geographie. 

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von  P.  F.  Will  atzen.     87  pag.     Bremen,  Heinsius  Nachf.     M.  i,ao. 
SohifferSi  B.  M.  J.,  Amwas,   das  Emmaus  d.  heil.   Lukas,  160  Stadien  von  Jeru- 

salem.    +  *    Freiburg  i.  Br.,  Herder.     M.  3. 
Sohoinaolier,  Gottlieb,    Northern  Ajlün   ,,v7ithin  the   Decapolis".     -j-j-.     20g  pag. 

London,  Palestine  Exploration  Fund.     3  s.  6  d. 
— ,    Von  Tiberias  zum  Hüle-See.     •("f*.     Z.  deutsch.  Palästina- Ver.  13,  65 — 75. 
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Stübel's    Reise    nach    der  Diret  et-Tulnl  und  Hauran  1882.     Mit  Beiträgen  von 

Hans  Fischer,  H.  Guthe,  M.  Hartmann,  Wetzstein.    Herausg.  voqH.  Guthe.  *. 

Z.  deutsch.  Palästina-Ver.  12,  225  —  302. 
Toeppeiii  Olga,  Ein  Ausflug  nach  Jericho,     ff.     Globus  68,  244 — 249. 
Vannesson,  A.,  Au  pays  de  Notre  Seigneur.    Etudes  et  impressions  d*un  pderin. 

432  pag.     Bar-le-Duc,  Schorderet. 
Wilson,  E.  L.,  In  scripture  lands:  new  views  of  sacred  places.  ff.  New  York.    igs. 
Woerrs  Reisehandbücher.      Nach  Jerusalem.      Ein    Führer  für  Pilgerfahrten  und 

Reisen  nach  und  in  dem  heil.  Lande.     Hrsg.  von  Joh.  Fahrngruber.     Mit 

Karte,  Plänen  u.  Grundrissen.     2  Thle.     2.  verb.  Aufl.    X-284  u-  IV-260  pag. 

Würzburg,  Woerl.     M.  12.  gr.  16. 


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Nach  d.  von  Dr.  Alph.  Stübel  im  J.  1882  ausgef.  Messungen  u  Zeichnungen, 
sowie  den  wichtigsten  andern  Quellen  coustruirt  und  gezeichnet,  i :  400  000. 
Farbendr.  Aus:  Zeitschr.  d.  deutsch.  Palästinavereins  12.  Leipzig,  Baedeker. 
M.  2.  gr.  foL 

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pers  geschreven  en  van  aanteekeningen  voorzien  door  H.  C.  Klink  er  t  41  u. 
107  pag.     Leiden,  Brill.     Fl.  2,50.  4« 

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— ,    Skizze  der  Geschichte  Arabiens    von    den    ältesten  Zeiten  bis  zum    Propheten 

Muhammed.     Ausschiesslich  nach  inschriftlichen  Quellen.    1889-    L     102  pag. 

München. 

— ,  Skizze  der  Geschichte  und  Geographie  Arabiens  von  den  ältesten  Zeiten  bis 
zum  Propheten  Muhammed,  nebst  einem  Anhange  zur  Beleuchtung  der  Ge- 
schichte Abessyniens  im  3.  und  4.  Jahrhundert  n.  Chr.  Auf  Grund  der  In- 
schriften, der  Angaben  der  alten  Autoren  und  der  Bibel.  IL  Geographie. 
575  P*ß'     Berlin,  Weidmann.     M.  18. 

Ooeje,  M.  J.  de,  Kitäb-al-Masälik  Wa  1-Mamälik  (Liber  viarum  et  regnonim)  anctore 
Abu^l-Käsim  Obaidallah  ibn  Khordädhbeh  et  excerpta  e  Kitäb-al-Khar&dj 
auctore  Kodäma  ibn  Dja'far,  cum  versione  gallica  edita,  indicibus  et  glossario 
instructa.     24,  216  u.  308  pag.     Leiden,  Brill.     Fl.  9,50. 

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Sig.  A.  Deflers  nel  1889  —  90.    Cosmos  di  Cora  10,  129 — 136. 


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Peinte  par  les  ezplorateurs  Baker,  Barth,  Burton,  Cameron,  Du  ChaiUou,  Com- 
pi^gne,  Giraud,  Livingstone,  Nachtigal,  Speke,  Schweinfurth,  Stanley,  Wiss- 
mann.   XIII-a29  pag.     *.     Cassel,  Kay.     M.  a,6o. 

— ,  Ostafrika,  der  Sudan  u.  das  Seeengebiet.  Land  u.  Leute.  Naturschilderungen, 
charakterist.  Reisebilder  u.  Scenen  aus  dem  Volksleben,  Aufgaben  u.  Kultur- 
erfolge der  Christi.  Mission,  Sklavenhandel.  Die  Antisklavereibewegung ,  ihre 
Ziele  und  ihr  Ausgang.  Kolonialpolitische  Fragen  der  Gegenwart.  Nach  den 
neuesten  und  besten  Quellen.     XVI-563  pag.     Gotha,  F.  A.  Perthes.     M.  8. 

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scient.  -46,  642—648,  679 — 686. 

Moloney,  C.  M.  G.,  On  the  melodies  of  Volof,  Mandingo,  Ewe,  Yoruba,  and 
Houssa  people  of  West  Africa.     J.  Manchester  G.  S.  6,  277—298« 

Reiohard,  Paul,  Gebärden  und  Mienenspiel  des  Negers  nach  eignen  Beobachtongen. 
Ausland  63,  381  —  385,  406 — 410,  425—428. 

— ,  Gewerbliches  und  Kunstfertigkeiten  ost-  und  innerafrikanischer  Stamme.  Mei- 
neckes Kolon.  Jahrb.  1890.  2,  100— 116. 

SohurtZ,  H.,  Beiträge  zur  Trachtenkunde  Afrikas.  Ausland  63,  861—8641  S8S 
—  892,  910  —  912. 

Zintgp^aff,  E.,  Über  Gesten  und  Mienenspiel  der  Neger.     Ausland  63,  461. 


Afrika.  597 

Ck>rio,  L.,  I  commerci  dell'  Africa,  notizie  di  geografia  commerciale.  VIII-468  pag. 

Milano,  Societä  d'esplorazione  commerciale  in  Africa. 
HÖsel,  Ludwig  I    Studien    über    die    geographische  Verbreitung    der    Getreidearten 

Nord-  und  Mittelafrikas,    deren   Anbau    und    Benutzung.     84  pag.  *.     Inaug.- 

Diss.    Leipzig. 
Moloney,  C.  M.  G.,  Cotton  interests  foreign  and  native,  in  Yoruba,  and  generally 

in  West  Africa.     J.  Manchester  G.  S.  5,  255 — 2,76. 
Strausaenznoht,  Die,  in  Afrika.     Globus  58,  302—303. 

d.  Historische  Geographie. 

Barr^,  Paul,  Les  seize  traversees  de  l'Afrique.     R.  Fran9.  12,  287 — 289. 
Batallia  Reis,  J.,  Fortugese  explorations  in  Austral- Africa  during  the  nineteenth 

Century.    J.  Manchester  G.  S.  6,  127  —  128. 
Delmer,  Louis,   Les    colonies    pönitentiaires    en    Afrique    et   le    capitaine  J6rome 

Becker.     R.  Fran9.  12,  II,  604—607. 
Falkenliorst,  C,  Bibliothek  denkwürdiger  Forschungsreisen.    Mit  ff .  4. — 16.  Lfg. 

Inhalt:    2.  Bd.:   Emin  Pascha,  Gouverneur  v.  Hatt-el-Estiwa.     IV- 188  pag.  — 

3.  Bd.:     H,  M.  Stanley's    Forschungen    am    Kongo    u.  Nil.     IV- 187  pag.  — 

4.  Bd.:  Deutsch-Ostafrika.  Geschichte  der  Gründg.  e.  deutsch.  Kolonie.  IV- 
188  pag.  —  5.  Bd:  Auf  Bergeshöhen  Deutsch-Afrikas.  IV-188  pag.  —  6.  Bd.: 
Durch  die  Wüsten  u.  Steppen  d.  dunklen  Erdteils,  pag.  i — 64.  Stuttgart, 
Union,     ä  M.  0,40. 

H^OS,   Les,    de   1' Afrique.     12  pag.    avec    nombreuses  fig.  en  chromo.     (Auch  in 

vläm.  Spr.)     Bruxelles,  J.  Leb^gue  et  Cie.     Fr.  1,50. 
Kingston,  William  H.  G.,  and  Low,  Charles  Rathbone,    Great  african  travellers. 

From  Bruce    and   Mungo  Park  to  Livingstone  and  Stanley.     509  pag. 

++.     London,  George  Routledge  and  Sons.     7  s.  6  d. 
Portngeae,  The,  and  ancient  buildings  in  Africa.     Sc.  G.  M.  6,  99 — 100. 
Seiler,  Frdr.,  Der  schwarze  Erdteil  u.  seine  Erforscher.    Reisen  u.  Entdeckungen, 

Kämpfe  und  Erlebnisse,  Land  und  Volk  in  Afrika.     Mit  besond.  Berücksicht. 

der  deutsch-afrikan.  Bestrebungen  geschildert.     *|"|*  *.     Zugleich   als  5.  bis  auf 

die  Gegenwart    fortgeführte  Auflage  des  Buches    „Der  schwarze  Erdteil"    von 

R.  Zöllner.     V-601  pag.     Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  1891.     M.  8* 
Silva  White.  A.,    The    development    of  Africa.     Mit    14*   von   E.  G.  Raven- 

stein.     VIII-343  pag.    London,  G.  Philip  &  Son.     14  sh. 

e.  Politische  Geographie. 

Afrioa  No.  I.  1890.  Correspondence  respecting  the  action  of  Portugal  in  regard 
to  the  Delagoa  Bay  Railway  C.  5903.  IV-74  pag.  London,  Eyre  &  Spottis- 
woode.     8  d.  fol. 

—  No.  2.  1890.     Correspondence  respecting  the  action  of  Portugal  in  Mashonaland 

and  in  the  districts  of  the  Shir6  and  Lake  Nyassa  C.  5904.  XI -231  pag. 
London,  Eyre  and  Spottiswoode.     2  s.  fol. 

—  No.  6.  1890.     Correspondence  respecting  the  Anglo-german  agreement  relative 

to  Africa  and  Heligoland.  July  1890.  C.  6046.  ii  pag.  London,  Eyre  & 
Spottiswoode.    2  d.  fol. 

—  No.  9.  1890.    Declarations  ezchanged  between  the  government  of  Her  Britannic 

Majesty  and  the  government  of  the  French  Republik  with  respect  to  territories 
in  Africa.  London,  5.  August  1890.  C.  6130.  3  pag.  London,  Eyre  U 
Spottiswoode.  fol. 

Armand,  P.,  Le  partage  de  PAfrique.     B.  S.  G6ogr.  Marseille  14,  377 — 389. 

AssTunptOS  Africanos.     B.  S.  Geogr.  Lisboa  0,  actas  da  sessoes  88  seq. 

Banning,  Emile,  Die  politische  Theilung  Afrikas  nach  den  neuesten  internationalen 
Vereinbarungen  1885 — 1889.  Ins  Deutsche  übertr.  von  Dr.  Arth.  Pfungst. 
Autoris.  Ausg.     XII-210  pag.  *.  Berlin,  Walter  &  Apolant.     M.  4. 

Beolraanaland,  Further  correspondence  respecting  the  alfairs  of,  and  adjacent  ter- 
ritories. C.  59x8.  XIII-245pag.  *.  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  2s.  10  d.    fol. 

Garvalho,  Henrique  A.  D.  de,  Os  caes  britannicos  ou  A  Nyassaland  do  Rev. 
Horace  Waller.     71  pag.     Lisboa,  Imprensa  moderna. 


598  Specielle  Geographie. 

Gommeroe,  Le,  des  esclaves  en  Afrique.  Son  origine  et  ses  6volutions.  Rer. 
Franc.  11,  77  —  85. 

Gonf6renoe    antiesclavagiste    de    Bruxelles.      R.    Fran9.  12,    83 — 103;    L* Afrique 

expl.  11,  253 — 261,  285—291,  315 — 323. 
— ,    Actes.     3  parts.     Bruxelles,  F.  Hayez.  Fol. 

Gonflit,  Le,  anglo-portugais.  Le  Mouv.  g6ogr.  1890.  No.  2,  5;  B.  S.  Afr.  d.  Ital. 
9,  19 — 20;  L* Afrique  expl.  11,  53. 

GongO,  Affairs  du  Minist^re  des  affairs  6trang^res.   Documents  diplomatiqnes.    5  pag. 

Paris,  imp.  nationale.  4. 

GongrÖS    anti-esclavagiste    de  Paris  22—23  septembre  1890.      L'Afrique  expl.  11, 

350—358- 

Gnestion,  La,  anglo-portuguesa.     B.  S.  Geogr.  Madrid  28,  43 — 57. 

Debize,  Le  trait6  anglo-fran9ais  et  le  futur  domaine  de  la  France  dans  TAfriqne 
occidentale.     B.  S.  G6ogr.  Lyon  9,  379 — 390, 

Demanohe,  George,  Cöte  occidentale  d' Afrique.  Arrangement  du  10  aoüt  18S9. 
R.  Fran9.  U,  623  -  629. 

Denksohrift  über  die  Beweggründe  zu  dem  deutsch-englischen  Abkommen.  Deut- 
tcher  Reichs- Anzeiger  Juni  17.  1890.  Extra- Ausg.  Vergl. :  Deutsch.  Kolonial- 
blatt I,  No.  10,  Deutsche  Kolonisd-Zeitg.  No.  14,  16  und  17.  *.  Export  12, 
No.  32,  461.. 

Knglisoll-DeutSOlier  Vertrag  betreffend  Ostafrika.  Vergl.:  La  Naturc  18,  113— 
124  von  Gabriel  Marcel;  B.  S.  Geogr.  Lille  13,  398  —  4or;  R.  Franf  12, 
27  —  33,  222 — 229,  282—283,  487-492  von  Ed.  Marbeau;  Sc.  G.  M.  6,  375 
—  376  *;  B.  S.  Afr.  d'Ital.  9,  173—177;  A.  a.  W.  21,  84—86. 

Fabri,  Fr,  Der  deutsch-englische  Vertrag.     29  pag.     Köln,  Dumont-Schaubcrg. 

Fief,  J.  du,  La  Conference  de  Bruxelles  et  les  Pays-Bas.  B.  S.  R.  Beige  G.  14, 
528-548. 

— ,  Le  partage  de  1' Afrique  entre  les  puissances  europ6ennes.  *.  B.  S.  R.  Beige 
G.  14,  377—467.     Auch  als  Sep.-Abdr.  Bruxelles,  Ch.  Vanderauwera.   94 pag* 

GÄUdefroy-Demombynes,  Zansibar,  le  trait6  anglo-allemand  et  l'Est-Africain.  Rev. 
d.  G6ogr.  27,  297  —  304. 

HoUeben,  von.  Historischer  Überblick  des  Verhältnisses  zwischen  der  KoloDial- 
und  Seemacht  Portugal  und  England.    Internat.  Rev.  üb.  d.  ges.  Annccwescn 

8,  9I8-9V- 
Keltie,  J.  Scott,  The  partition  of  Africa.     *.     Pr.  R.  G.  S.  12,  655—666. 
Klein,  F.,    Le    cardinal  Lavigerie    et    ses   oeuvres  d* Afrique.     Paris,  Poussiclque. 

Fr.  3,50.  1%' 

Kolonialgebiete,  Die,  und  Interessensphären  der  europäischen  Mächte  in  Afrika. 

*.     Globus  68,  369—372. 
Laoonr,  A ,  L'esclavage  africain.     66  pag.     Dunkerque,  impr.  Michel. 
Le  Roy,  P.  A.,  Mehr  Licht  in  die  Zustände  des  dunklen  Weltteils.    Die  Sklaverei 

und  ihre  Bekämpfung.     28  pag.     Münster  i.  W.,  Schöningh.     M.  0,50. 
Llvingstone  et  le  conflit  anglo-portugais.     Afr.  4xplor.  et  civ.  11,  86 — 103. 
Marbean,  Edouard,  Le  conflit  anglo-portugais  en  Afrique.     R.  Franc.  U,  i — 15. 
Marquis  of  Lome,  The  partition  of  Africa.     North  Americ.  Rev.  161,  701— 71*« 
Mello,  Carlos  de,  A  questao  ingleza.     O  tratado,  subsidios  para  a  sua  hhtoria  cii* 

tica  do  seu  valor.     438  pag.     Lisboa,  Bertrand.  i6> 

— ,    Os  Inglezes  na  Africa  Austral,  historia  politica  e  colonial.     240  pag.     Lisboa, 

Vinon  Bertrand.  li- 

O  nltimatnm  britannico.    B.  S.  Geogr.  Lisboa  9,  6—250. 

Flantel,  Eugene,  Correspondance  des  Deys  d' Alger  avec  la  cour  de  la  Frasce 
1579 — 1833.  Recueill^e  dans  les  d6p6ts  d*archives  des  affairs  ^trangires,  de 
la  marine  et  des  colonies,  et  publice  avec  une  introduction,  des  ^daircisse- 
ments  et  des  notes.     *|"|'.     2  vol.     LXXV-560  u.  619  pag.     Paris,  F.  Alcan. 

Folitioa  portogeza  na  Africa.  Memoria  bistorica  e  politica.  32  pag.  Lisboa, 
Imprensa  nacional.  1889* 

Portugals,  Les,  en  Afrique,  le  pays  des  Amatorgas.     R.  Franc.  11,  230—231- 

Fossedimenti  e  protettorati  enropei  in  Africa.  Veröffentlicht  vom  KöDigl. 
Ital.  Generalstab.     42  ff.     Roma,  C.  Voghera.  1889.     Fr.  2,50. 


Afrika.  599 

Roohette»  Gustave,  Les  possessions  europdennes  en  Afrique.  Le  Globe  29, 
145—163. 

Soarsez  de  Looqnenexiville :  L'esclavage,  ses  promoteurs  et  ses  adversaires. 
Notes  et  docnments  poar  servir  ä  l'histoire  de  Tesclavage  dans  ses  rapports 
avec  le  catholicisme,  le  protestantisme  et  les  principes  de  89.  322  pag.  Liege, 
L  Grandmont-Donders.  12. 

ScIllatLOta,  Lorenz,  Der  Sklavenhandel  in  Afrika.     Ungar.  Rev.  10,  92 — 112. 

Sohröder-Poggelow»  Unsere  Afrikapolitik  in  den  letzten  zwei  Jahren.  Berlin, 
Walther  u.  Apolant. 

Supan,  A  ,  Die  nenen  Grenzen  in  Afrika.     *.     Peterm.   Mitteil.  36,  177 — 178. 

Torres-Gampos,  Rafael,  Portugal  6  Inglaterra  en  el  Africa  Austral.  B.  S.  Geogr. 
Madrid  29,  333  —  378. 

Traite  des  esolaves,  la,  en  Afrique.  Renseignements  et  documents  recueillis  pour 
la  Conference  de  Bruxelles.  1840  ä  1890.  Minist^re  des  Affaires  ^^trang^res 
Bmxelles.  4. 

Valente,  A.  J.,  Sons  do  combate  Anglo-Luzo  ou :  O  sonho  de  Joh  Bull  buUy. 
Proteste  patriotico  contra  as  preten9oes  da  invejosa  Inglaterra  aos  territorios 
portuguezes  em  Africa.     Lisboa.  ^  4. 

Vasconoellos,  Emesto  de,  O  futuro  d' Angola,  anno  VII.  No.  141  et  142.  Mo- 
zambique.     Notas   sobre   a  questao  com  a  Inglaterra.     21  pag.     Lisboa,  Netto. 

Vohsexi»  Ernst,  Zum  deutsch-englischen  Vertrag.  Vortrag,  gehalten  bei  der  Haupt- 
versammlung der  deutschen  Kolon.-Ges.  in  Köln  am  i.  Juli  1890.  Berlin, 
F.  Fontane. 

WaUer,  H.,  Nyassaland.  Great  Britains  case  against  Portugal.   London,  Stanford,   i  s. 

White,  Arthur  Silva,  The  partition  of  Africa.     •.     Sc.  G.  M.  6,  561—575. 

Wiolunaiin,  H.,  Die  neuen  Grenzen  in  Afrika.  *.    Peterm.  Mitteil.  36,  194 — 195. 

Zalnland,  Further  correspondence  respecting  the  affairs  of,  and  adjacent  territories. 
(E.  5892  u.  5893.)  XVIII-417-23  pag.  ♦.     London,  Eyre  &  Spottiswoode. 

y.  Karten, 

Andree»  R.,  u.  Soobel»  A.,  Karte  von  Afrika.  1:10000000.  Neuer  rev.  u. 
verm.  Abdr.  m.  den  Grenzen  d.  deutsch-engl.  Abkommens  u.  den  Ergebnissen 
der  letzten  Stanley  sehen  Reise.  Farbendr.  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing. 
M.  5.  Imp.-fol. 

Arrowsinitll,  J.,  Map  of  Africa.  i :  16  473  600.  New  ed.  London,  E.  Stanford.  3  s.  6  d. 

Brosselard,  H.,  Guin^e  portugaise  et  possessions  fran9aises  voisines.  i  :  i  000  000. 
Lille,  Danel.  1889« 

Carte  d 'Afrique,  indiquant  la  zone  d'influence  fran^aise.  Paris,  Andriveau- 
Goujon.     fr.  3. 

Gora,  G.,  Carta  murale  delF  Africa.  i  :  8  000  000.  Riveduta  sui  piü  recenti  docu- 
menti  geografici  e  politici.     4  Bl.     Xorino,  Paravia  &  Co.     Fr.  8> 

Handtke,  F.,  Generalkarte  von  Afrika,  i  :  14  500000.  Nach  den  neusten  Mate- 
rialien rev.  u.  ergänzt.     50. —  52.  Aufl.     Glogau,  Flemming.     M.  i.       Imp.-fol. 

Kairte,  Neueste,  von  Afrika,  i  :  7  500  000.  Ausgeführt  in  der  kartogr.  Anstalt  v. 
J.  Mann.     4  Blatt.     Farbendr    u.  color.     Stuttgart,  Maier.     M.  4.      Imp.-fol. 

Kiepert,  Heinr.,  Politische  Wandkarte  v.  Afrika,  i  :  8  000  000.  Neubearbeitung 
V.  Rieh.  Kiepert.  Verbessert  1890.  6  Bl.  Farbendr.  u.  color.  Berlin, 
D.  Reimer.     M.  8.  qu«  gr-  fol« 

— ,  Politische  Uebersichtskarte  der  Nilländer.  1:500000.  Mit  Karton:  Das  Nil- 
Delta.  I :  I  500  000.  Einzelausg.  aus  dem  Hand-Atlas  üb.  alle  Teile  der  Erde, 
No.  34.  Neubearbeitung  v.  Rieh.  Kiepert.  Kpfrst.  u.  color.  Berlin,  D.  Reimer. 
M.  1,20.  gr.  fol. 

Lannoy  de  Bissy,  R.  de.  Carte  de  l'Afrique.  i  :  2  000  000.  Bl.  9:  Santa  Cruz 
de  Tenerife,  10:  Bir-el-Abbas,  11:  In-Salah,  14:  Assouan,  18:  Goyo,  21: 
Chartoum,  25:  Sokoto,  29:  Gondar,  32:  B^nin,  34:  Libreville,  35:  Bangala, 
39:  San  Salvador,  40:  Loulouabourg,  43:  St.  Paul  de  Loanda,  46:  Kiloua, 
47:  Noy-B6,  48:  Mossamedes,  49:  Linyanti,  51:  Quiliman^,  52:  Antananarivo, 
56:  TulUar,  57:  Ambahy.  Paris,  Serv.  g^ogr.  de  l'armde.  1889.  Ausgabe 
mit  Terrain  ä  Fr.  0,50. 

LeTasseor,  E.,  Carte  d 'Afrique.     1:10000000.    2  feuilles.     Paris,  Delagrave. 
Zeiucbr.  d.  Geaellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  41 


600  Specielle  Geographie. 

Lüddeke,  R.,  Karte  v.  Afrika.  (Blatt  ^  v.  B.  Dom  an  n.)  i:  looooooo.  6  Blatt 
Kpfrst.  u.  color.  Mit  alpbabet.  Namensverzeichniss.  23  pag.  hoch  4.  Gotha, 
J.  Perthes.     M.  10.  gr.  fol. 

Sohweinforth,  G.,  Afrika  in  6  Blättern  von  R.  Lüddeck c.  Peterm.  Mittcil. 
36,  178—180. 

Stanford,  E  ,  Map  of  the  British  possessions  in  West  Africa.  i  :  6  000  000.  London. 
E.  Stanford. 

— 's  Library  map  of  Africa.  i  :  5  977  382.  New  edition.  4  sheets  coloared.  London, 
Edward  Stanford.     35  s. 

B.  Oestliches  Nord-Afrika. 

I.  Küsten  des  Rothen  Meeres,  Erythrea. 

Abbadle,  A.  d\  Un  caso  di  Samun  a  Massaua.    B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  222—213. 

Assab  al  i»  Gennaio  i888*     B.  S.  Fior.  S.  Afr.  d^It.  61  254—259. 

Borsari,   Ferdinando,    Bibliotheca   Etiopica.    Le  zone  colonizzabili  dell'  Eritrea  e 

delle  finitime  regione  etiopiche.     Milano. 
Ceoolli,  A.,    L^avvenAe  commerciale  di  Massaua.   I.  —  •  *  « >  do.  II.    B.  S.  Fior. 

5.  Afr.  d*It  6,  443— *5  3- 

Colonia  Eritrea,  Le  osservazioni  meteorologiche  nella.     B.  S.  Fior.  S.  Afr.  d'It 

6,  27—29. 

Grouzet,  J.,  De  Massawah  ä  K^ren.     Missions  cathol.  1889»  169  —  172. 
Gallini,  F.,    I  Portoghesi  a  Massaua  nei  secoli  XVI  e  XVII.     B.  S.  Geogr.  ItaL 

(3)  3.  ^13-232. 
Massaua,    Sul  clima  di.     Ann.  d.  Uff.  centrale  meteorol.  e  geodin.  ital.  (2)  8,  i. 
Losio,  S.,    Da  Massaua    a  Keren;    itinerario  Tagliabue.     L'Esplorazione  Commerz. 

1889.  4,  34—39- 
Mayo,  C.  F.  di,  Una  ricognizione  a  Keren.     B.  S.  Afr.  d'It.  8,  23. 

Flebano,  Achille,  I  possedimenti  italiani.    Impressioni  e  noti  di  viaggio  in  Africa. 

2»  ed.     Roma,  Treves. 
Sonnino,  Sydney,  L' Africa  Italiana,  appunti  di  viaggio.     Nuova  Antologia  (3)  25, 

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2.  Aegypten. 

Anderlind,  Leo,  Die  Landwirtschaft  in  Egypten.  100  pag.   Dresden,  Luders.  igSQ- 
Arabes    et   Fellahs,    itude  des  moeurs  igyptiennes.     Ann.  de  Textr.  Or.  et  d'Afr. 

13,  149»  140—143. 
Barois,  J.,  Sur  le  climat  du  Caire.    B.  de  Tlnstitut  6gyptien  (2)  No.  10.  pag.  "q  - 

212,  6  Tab. 
Bolton,    H.  Carrington,    Four  weeks    in    the  wilderness    of  Sinai,    with    notes  on 

Egypt.  tt-     ß-  -A.m.  G.  S.  22,  575-598. 
— ,    Researches    on    sonorous  sand  in  the  peninsula  of  Sinai.     Tr.  New  York  Ac, 

9,  21—25. 
Bonola  Bey,  Fr.,    L'Egypte    et    la  g^ographie.     Sommaire  historique  des  travanx 

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BmgSOh,  H.,    Religion    und  Mythologie  der  alten  Aegypter.     772  pag.     Leipzig. 

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Edwards,  Amelia  B.,    Bubastis.     An  Egyptian  historical  study.     With  23  pictures. 

The  Century  39,  3,  323—349. 
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Franolsoi,  Odoardo,    Da  Alessandria   a  Cairo:    note    di   viaggio.     80  pag.    TodL 

Foglietti.  i^ 


Oestliches  Nord- Afrika.  gOJ 

Gk)Xlzenbaoli,  C.  vod,  Nilfahrt.  Mit  203  Hl.  im  Text,  40  Lichtdruckbild em  und 
vielen  Rand  Vignetten  von  Rafaello  Maniella.  XII -212  pag.  Stuttgart, 
Verlagsanstalt.  4. 

Gozzi,  Daflrosso,  Note  alla  buona  sugli  avenimenti  di  Egitto  e  Sudan  dal  igg2-  85. 
VI-521  pag.   19  t.     Firenze,  G.  Passeri. 

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(Sep.-Abdr.  aus  dem  Sitzungsber.  d.  k.  Akad.  d.  Wiss.)  8^  P^g^  Wien, 
Tempsky.     M.  1,60. 

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written  in  Egypt  during  the  years  1833 — 35*  Reprinted  from  the  ^rd  edit. 
1842,  with  biographical  notice  of  the  Author.  '|"|'.  540  pag.  London,  Ward 
and  Lock.  (Minerva  Library.)    s.  2. 

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£.  Flammarion.  16. 

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liner phil.  Wochenschrift  10,  17,  538-540  v.  G.  Ebers.     M.  3,50. 

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Maxming,  Samuel,  La  terre  des  Pharaons  Egypte  et  Sina'i.  Traduit  librement  de 
l'anglais  par  £.  Dadre.     ff.     263  pag.     Toulouse,  Lagarde.     Fr.  4. 

Mariette  Faolia,  A.,  Itin^raire  de  la  Haute-Egypte,  comprenant  une  description 
des  monuments  antiques  des  rives  du  Nil  entre  le  Caire  et  la  premi^re  Ca- 
taracta.    3^  ^d.  revue  et  augment6e.     t.     243  pag.     Paris,  Maisonneuve.     32. 

— ,  The  monuments  of  Upper  Egypt.  New  edit.  with  many  new  illustrations 
from  recent  photographs,  and  with  a  supplementary  chapter  on  the  latest  dis- 
coveries,  by  Lysander  Dickerman.    Boston,  Mass.     7  s.  6  d.  12. 

Haspero,  G.,  I  gatti  mummificati.     B.  S.  Afr.  d'Ital.  9,  86  —  87- 

Henant  des  Chesnais,  Le,  Les  Coptes  et  Tinfluence  fran^aise  en  Egypte.  Bull. 
Soc.  G6ogr.  Comm.  Bordeaux  13,  254—257. 

Ifmxiaert,  E.,  Au  Caire,  Souvenirs  de  voyage.     Rev.  d.  Belg.  22, 

Mont6litus,  O.,  L*äge  du  bronze  en  tgypte.     L' Anthropologie  1,  27-48. 

Relss,  W.,  Funde  aus  der  Steinzeit  Aegyptens.  Mit  Hinzufügung  sechs  neuer 
Tafeln  abgedr.  a.  d.  Verhdl.  d.  Berliner  Anthropolog.  Gesellschaft.     Berlin. 

Robeoohi-Brloolietti,  Lu.,  AU'oasi  di  Giove  Ammone,  viaggio.  ff.  374  pag. 
Milano,  Fr.  Treves      Fr.  12.  4. 

RÜtimeyer,  L.,  Eine  Reise  von  Suez  nach  dem  Sinai,    ff.    Globus  67,  161  — 167, 

180—184»  195—198. 
Sayoe,  A.  H.,  Letters  from  Egypt.   Academy  No.  933:  194-— 195,  934:  227—228, 

937:  ^73- 
Schiaparelli,  Ern.,  La  catena  Orientale  deir  Egitto.     132  pag.     Torino,  Ermanno 

Loescher.     (Estr.  dal  Giornale  della  societd  asiatica  italiana  IV.)    ' 
Sohreoker,  Ernst,  Reisebilder  aus  Aegypten.     Ausland  63,  x  3  3— 135,  151 — 154. 
Schweinfartll,  G.,  Flinders  Petries  Ausgrabungen  im  Fajum.    Peterm.  Mitteil.  36, 

50-54. 
Siokenberger,    E.,    La    configuration    geologique    des   environs  du    Caire.     (Extr. 

de  la  Rev.  fegypt.)     24  pag.     Caire,  Impr.  Franco-Egypt.  4. 

Sola,    Andrea,    Impressioni    d'un  viaggio    nelV  Africa  italiana.      47  pag.      Milano, 

Verri.     (Estr.  dal  „Corriere  della  Sera"   1890,  75 — 76). 
Sonrbeok,    Th.,    Egyptische  Strassenbilder.     Plaudereien  über  das  Land  des  Kur- 
batschund Bakschisch.    XVII-24opag.    Basel,  Benno  Schwabe.    i89i.    Fr.  3,50. 
Tlele,  C.  P.,  Histoire  compar^e  des  anciennes  religions  de  l'Egypte  et  des  peuples 

s^mitiques.     Traduit  par  M.  Co  Hins,  pr6ced6e  d*une  pr^face  par  A.  R6alle. 

XVI-511  pag.     Paris,  Fischbacher. 

41* 


602  Specielle  Geographie. 

Toxnkins,    Henry  George,    Notes   on    the  Hyks6s  er  shepherd  Kings  of  Egypt. 

J.  Anthrop.  Insti  Gr.  Britain  19,  183  —  199. 
Toni,  G.  B.  de,  e  Paleotti,  G.,  Spigolature  per  la  flora  di  Massana  e  di  Snakim. 

B.  S.  Veneto-Trentina  4,  64— 76. 
Trotignon,  Lucien,  En  Egypte,  Notes  de  voyage.    107  pag.    Paris,  impr.  Marpoa 

et  FlammarioD.  i8* 

Ussing,  J.  L.,  Nedre-Aegypten.    Skildringer  og  indtryk  fra  et  aphold  i  Mansurah. 

aoo  pag.     Kopenhagen,  Gyldendal.  1889*     ^^*  ^iSO. 
Vassel,  Eus^be,  Sur  les  faunes  de  Tisthme  de  Suez.   Notes  et  traductions.    83  pag> 

Autun,  Dejussieu.     (Ext.:  B.  d.  1.  Soc.  d'histoire  nat.  d' Antun  III.) 
Verrier,    Eug6ne,    La  region  montagnense  de  Test  africain,    ^tnde  sociale   snr  le« 

indigines  de  ce  pays.     B.  S.  d'Anthr.  d.  Paris  (4)  1,  231—144. 
Waltlier,  Eine  wissenschaftliche  Station  auf  der  Sinai-Halbinsel.    Allgem.  Zeitung 

189dl  Beilage  281—^86. 
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Willoooks,  W.,  Egyptian  Irrigation.     London,  Spon.    1889. 
Wilser,  Ludwig,     Merkwürdige  Inschriften  aus  Fajum.     Ausland  63,  347 — 348» 
Wilson,   J.,    Hypothesis  of  a  European  origin  of  early  Egyptian  art.     Rep.  Brit 

Ass.  69,  1889,  778—789. 

Karte  der  Provinz  Asjüt.  i  :  100  000.  Ausgef.  vom  ägypt.  Minist,  d.  öffentl. 
Arbeiten.     (In  arabischer  Spr.)     Bnlaq,  Staatsdruckerei.    1889* 

—  der  Provinz  QuänI.  i  :  100  000.  Ausgef.  vom  ägypt.  Minist  der  offentl.  Ar- 
beiten.    Bnlaq,  Staatsdmckerei.    1889* 

3.  Nubien  und  Abyssinien. 

Abbadie,  Antoine  de,  GtSographie  de  F&thiopie:  ce  que  j*ai  entendo,  faissant  suite 

ä  ce  que  j'ai  vu.    I.     457  pag.     Paris,  Gustav  Mesnil. 
— ,    Sur  la  g^ographie  de  TEthiopie.     C.  R.  S.  G^ogr.  Paris  1890,  377 — 380. 
Abessinien  und   seine   Beziehungen  zu   Italien.      *   u.  ff.      Globns  67,    5 — it, 

20—26,  37—43» 
Airaghi,  C,  Due  escursioni  nel  Dembelas.  tt  *.  B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  773 — 783. 

973-978- 
Berghaus,  Die  Italiener  in  Abessinien.     Aus  all.  Weltth.  21,  168—170. 

Borelli,    Jules,    II    fiume  omo  e    rctiopia  Meridionale.      B.   S.  Afr.   d'  Ital.  9, 

171— 173. 
— ,   Divisions,  subdivisions,  langues  et  races  des  r6gions  Amhara,  Oromo  et  Sidama. 

67  pag.     Paris  1889* 
— ,   Ethiope  meridionale.      Journal    de    mon  voyage  aux  pays  Amhara,    Oromo  et 

Sidama  (septembre  1885    ä  novembre  i888)<      tt*      5^5  P^S*      Paris,    May  et 

Motteroz.  4. 

Gosti,  Ermenegildo,  Storia  di  Etiopia.     297  pag.     Milano,  Brigola.  16. 

Dove,  Karl,  Kulturzonen  v.  Nord- Abessinien.    *.    34  pag.     Ergänzungsheft  97  zn 

Peterm.  Mitth.     M.  2,60.  4. 

Qeyer,  X.,  Land  und  Leute  der  Barabra  in  Nubien.    Katholik  1890,  I,  357 — 78, 

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Qlaser,  Eduard,    L'antica  e  l'odierna  Abissinia.    Übers,  v.  L.  Guidi  ans:    ,Neoe 

Freie  Presse  30./X,  1889.     B.  S.  Geogr.  Ital.  {3)  3,  172—178. 
G-nidi,    J.,    La    Chiesa    abissina    e    la    Chiesa    russa.       Nnova  Antologia  (3)   26, 

597—611. 
Hailti  Mikaei,   L'Etiopia  descritta  da  un  etiope,  usi  natalizt  neir  Amara.    14  pag. 

Napoli,  tip.  di  Filinto  Cosmi.     L.  0,50. 
Hann,  J.,  Resultate  meteorologischer  Beobachtungen  zu  Magdala,  Abessinien.    Met. 

Z.  7,  472. 
Masaaja,  Gugl.,    I  miei  trentacinque  anni  di  missione  neir  alta  Etiopia,   memorie 

storiche.    Vol.  VII.    227  pag.  ff.     Roma-Milano  1889.     Fr.  12. 
Ner&zzinl,  Cesare,  Itinerario  in  Etiopia  1885.    (Fortsetzung.)  *.    B.  S.  Geogr.  Ital. 

(3)  3»  54—81,  140—172. 
Paty  de  Glam,  Note  concemant  le  Harrar.  ♦   C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1889,  387—  S^- 
Rolllfs,  Gerhard,  Abessinien   —  Aethiopien.     D.  R.  f.  Geogr.  13,  13-15 


Centrales  und  westliches  Nord-Afrika.  g03 

Salimbeni,  Conte  Augusto,    II  viaggio   per   raggiungere   S.  M.  Menelich,  Negus 

Ncghest.     B.  S.  Afr.  d'It.  9,  i68— 171. 
Sambon,  Luigi,  Etiopia  militare.     B.  S.  Afr.  d'It.  0,  100^114. 
Sapeto>  Giuseppe,   Etiopia.     Notizie   racolti,  ordinaü  e  riassunto  dal  comando  del 

corpo  dl  Stato  maggiere.    XI-436  pag.     Roma,  tip.  Voghera.  la. 

Smith,  F.  Harrison,   Throngh  Abyssinia:    an    envoy's  visit   to    the    king  of  Zion. 

262  pag.     London,  Unwin.     7  s.  6  d. 
Teasa,  E.,    La    Grammatica  Amarina   del    Prof.  Guidi.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3j 

879-886. 
Vigozii,  P.,  Dei  rapporti  dell*  Italia  coli*  Abissinia.    L'esplorazione  commerc.  1889» 

öö,  185—192. 
Wailly,  G.  de,  Chr6tiens  noirs.  (Abyssinien.)     Nouvelle  Revue  63,  144—152. 

4.  Galla-  und  Somaliländer  mit  Sokotra. 

Baudi  dl  Vesme,  E.,  Itinerario  fra  i  Somali.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  637 — 639. 
*— ,    Viaggio  neir  interno  del  paese  dei  Somali.     Cosmos  di  Cora  10,  178 — 181. 
Borelli,  Jules,  Voyage  au  pays  Amhara,  Galla  et  Sidama.     B.  S.  G^ogr.  Marseille 

14,  47—50. 
Brioolietti-Robeoolli,  Luigi,  Lingue  parlate  Somali,  Galla  e  Harari.  Note  e  studi 
raccolti  ed  ordinati  nelV  Harar.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  257  —  271,  380-391, 

689—708- 

-,    Gr  Isa  Somali     B.  S.  Afr.  d'It.  9,  15—19. 

— ,    Esplorazione  di  Oppia.     B.  S.  Afr,  d'It.  9,  124—130. 

— ,    Rapporto  sul  viaggio  compiuto  da  Obbia  ad  Alula.    B.  S.  Afr.  dlt.  9,245  — 261. 

— ,    Viaggio  nel  paese  dei  Somali.     B.  S.  Geogr    Ital.  (3)  3,  869—879. 

— ,  Viaggio  nell  penisola  dei  Somali,  i)  Versione  di  una  lettere  del  socio  d^onore 
G.  Schweinfurth  2)  Osservazioni  meteorologiche  fatte  da  Aden  ad  Obbia. 
B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  996—1008. 

Castraoane,  degli  Antelminelli,  Fr.,  II  Tripoli  africano  delle  valle  superiore  del 
Dobi  fra  Assab  e  Aussa.     8  pag.    Att.  Acc.  Pont,  dei  Nuovi  Lincei  42. 

Gingolani,  L.,  Trent*  anni  di  missione  nel  Seilan.  296  pag.  Napoli,  tip. 
dell*  „Unione". 

Fritzsolie,  G.  E.,  Die  Karawanenstrafse  von  Zeila  nach  Ankober  und  die  Karto- 
graphie   der  Grenzgebiete    der  Somali,    Afar    und  Galla.     *.     Peterm.  Mitteil. 

36,  113 -118. 
Glaser,  Eduard,  Die  Goldländer  Punt  u.  Sasu  im  Somälilande.  Ausland  63,  521  —  528. 
King^,  J.  S.,    On  the  practice   of   femals   circumcision  and  infibulation    among  the 

Somal  and  other  nations  of  North-east  Africa.    J.  Anthr.  S.  Bombay  2,  2 — 6. 
— ,    The  aborigines  of  Sokotra,    an  ethnological,   religious  and  philological  review. 

Indian  Anüq.  19,  189—215. 
Krall,  J.,  Lage  und  Producte  des  Landes  Punt.    Oesterr.  Monatsscbr.  f.  d.  Orient 

16,  173-176.  • 

Mitoliell,  L.  H.,  Journal  officiel  de  la  reconnaissance  g^ologique  et  min^ralogique 

ä  Zeilah  et  Tadjourah.     B.  S.  K.  Giogr.  3.  serie,  185—255. 
Obok,  Die  französische  Kolonie.     Globus  68,  329-332. 
Panlitaolike,  F.,  I  Somali  dell'  occidente.     (Schluss  von  5,  242.)    B.  S.  Fior.  S. 

Afr.  d'It.  6»  3-21. 
Poydenot,  G.,  Voyage  d^^tude  ä  Obock  (mars-mai  1889).   12  pag.  Paris,  imp.  Blot.  4. 
Rho,  F.,   Un  mese  nelVlsola  di  Seilan;    dalle  note  di  viaggio  intorno   all  mondo. 

Rivista  Maritima,  Maggio  1890. 
Rivera,  Informazioni  sui  territori  attorno  a  Beilul  e  Gabbi.    B.  S.  Afr.  d'It.  9,  10  —  14. 
Robecobl-Bandi,  Esplorazioni  italiane  nella  Somalia.    B.  S.  Afr.  d'It.  9»  204  -  207. 
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C.  Centrales  und  westliches  Nord-Afrika. 

I.   Allgemeines. 

Barth,  H.,  Travels  and  discoveries  in  North  and  Central  Africa  including  accounts 
of  Timbüktu,  Sökoto,  and  the  basins  of  the  Niger  and  Beniwe.  560  pag.  f^. 
London,  Ward  and  Lock  (Minerva  Library).     2  s. 


ßQ4:  Specielle  Geographie. 

Barth,  H.,  Travels  and  discoveries  in  North  and  Central  Africa,  inclading  accounis 
of  Tripoli,  the  Sahara,  the  remarkable  kingdom  of  Bomu,  and  the  countries 
around  Lake  Chad,  with  a  memoir  of  the  author.  620  pag.  ff  London,  Ward 
and  Lock  (Minerva  Library),     z  s.  12. 

Blano,  K.,  Note  sur  la  repartition  des  gisements  de  combustibles  min6raax  dans 
le  nord  de  l'Afrique.     8  pag.     Le  Mans,  Monnoyer. 

Garton,  De  l'utilite  des  ätudes  arch^ologiques  an  point  de  vue  de  la  colonisation 
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— ,   Nach  der  Ostküste  Dächelas.     Globus  68,  354 — 363. 
— ,   Tunesische  Volkssagen.     Ausland  63,  651—652. 
— ,    Ein  Ausflug    zum   Oued  R'mel   und    dem  Djebel  Gachmus.    *    Mitth.  V.  £. 

Halle  1890,  I  — 12. 
— ,    Notiz  über  tunesischen  Weinbau.     Mitt.  V.  E.  Halle  1890,  81 — 83. 

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— ,   R&sum^    graphique   des  sondages  ex6cut^s  dans  la  province  de  Constantine  du 

I.  juin  1856  au   i.  janvier  1890,    suivi   d*une   notice  sur  la  r6gion  de  l'Oued- 

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avec  texte.     III«  ann^e  No.  49 — 54.     2  Livr.     Alger,  Lerouz.  fol. 

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Onzon.  —  44:  Dra-el-Mizane.  —  66:  Bouira.    —   103:  Bosquet.   —   156:    Re- 

Hzane.  —   180:  Lourmel.     Paris,  Service  gdographique  de  l'armie. 
Garte  de  la  Tnnisie,   en  2  feuilles,  echelle  de  i  :gooooo.     Paris,  Service  geo- 

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saharienne  de  ce  chemin  de  fer.     90  pag.     Paris,  Challamel. 
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168—176,  357—362. 
— ,    Note    sur    la    formation  des  dunes   sahariennes.     C.  R.  S.  G6ogr.  Paris  1890, 

363-372. 
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Boulang^er,  Edgar,  Le  Transsaharien  et  le  Transcaspien.   Nouv.  Rev.  67,518 — 533- 
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Chailleyi  J.»  Le  Sahara,  le  pays,  son  aspect,  sa  variete,  ses  r6volutions    Economiste 

fran^.  1890,  581  —  583- 


g08  Specielle  Geographie. 

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a  £l-GoMa  et  de  Biskra  ä  Ouargla.  G.  Rolland:  Geologie  du  Sahara  alge- 
rienne  et  apergu  geologique  sur  le  Sahara  de  Toc^an  atlantiqne  ä  la  mer 
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Foureau,  Fernand,  Mission  au  Tademayt.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  385  —  390* 
Garnier,  J.,  Les  dunes  sahariens.     C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  305  —  306. 
Gny,  Alfred,    Le  Sahara  et  la  cause  des  variations    que  subit  son  climat  depuis  les 

temps  historiques  (gulf-streams,  courants  polaires,  courants  equatoriaux).    72  pag. 

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Hubert,  Valentin,  Le  Transsaharien.     R.  Frang.  11,  284—300,  427—429. 
Hennebert,  De  Paris  ä  Tombouctou  en  huit  jours.     XII-290  pag.   •.     Paris,  Ccrf. 

Fr.  3,50.  Ig. 

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Pbilebert,    Creation   de  postes  sur  la  route  du  Soudan.     59  pag.     Paris,  Baudoin. 

fr.  1,50. 

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ce  que  peut  etre  encore  1' Afrique  frangaise,  penetration  par  l'Algerie,  quc«tion 
touareg,  chemin  de  fer  transsaharien.    96  pag.  *.    Paris,  Challamel. 

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— ,    Le  Transsaharien.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,   128— 141. 

— ,    Les  grandes  dunes  de  sable  du  Sahara.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  158-  i<>5« 


Centrales  und  westliches  Nord- Afrika.  609 

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— ,    Sur  les  grandes  dunes  de  sable  du  Sahara.    C.  R.  Ac.  Paris  HO,  659-662. 
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— ,  Travels  in  Africa  during  the  years  1875  —  881  translated  from  the  German  by 
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12,  1  —  34.   ♦,   mit  Porträt.       R.  Geogr.  Tours  7,  19—54.      B.  S.  Geogr.  Lille 

13,  126—138.  *,  mit  Porträt.     R.  Frang.  11,  39 — 45. 

— ,    Biographie  von  W.  Wolkenhauer.    Mit  Porträt.    D.  R.  f.  Geogr.  .13,  89—91. 
GaroxL,  E.,  La  navigation  du  Niger.     B.  S.  Geogr.  C.  Hävre  1890,  337  -  343. 
-  ,    Le  Probleme  de  la  navigation  du  Niger.  *.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  421-  427. 
— ,    Le  bassin  du  haut-Niger.     R.  Frang.  11,  414 — 424. 

Demanohe,  George,  Les  traites  Binger  au  Soudan  frangais.    R.  Frang.  12,  219 — 221. 
Duponohel,  A.,  Le  probleme  du  Niger,  d'apres  les  anciens  geographes.    Rev.  scient. 

46,  328—33*- 
Flegel,  Ed.,  Tagebuch  vom  April  1885  bis  August  1886.    II.     Deutsche  Revue  lÖ, 

Heft  2,  3. 
— ,  Vom  Niger-Benue.     Briefe  aus  Afrika.     Hrsg.  v.  Karl  Flegel.    Leipzig,  Wilh. 

Friedrich,  o.  J. 
Gebelin,  Les  Europeens  a  Segou.     B.  S.  Geogr.  C.  Bordeaux  13,  351—353. 
Metzger,  Emil,    Zwei  Expeditionen  Gallienis   im  französischen  Sudan.     Globus  68, 

99—105,  117— 123,  134— 141. 
Mottrad-ben-Soailder,  Notre  Soudan.     Nouv.  Rev.  6Ö,  848—854. 
P6roz,  Etienne,  Le  Soudan  frangais.     Nouv.  Rev.  62,  766—786. 
— ,    Le  repeuplement  du  Soudan  frangais  et  l'esclavage.    Nouv.  Rev.  63,   380 — 385* 
— ,    La  tactique  dans  le  Soudan.     Rev.  mar.  et  col.  107,  79  —  129,  235 — 282. 


610  Specielle  Geographie. 

Plat,  J.|  Missions  dans  le  Fouta-Djalon,  mission  dite  du  Fouta-Djalon.    Campagoe 

18S7  — 1888  dans  le  Soudan  fran^ais.    Bull.  Soc.  G^ogr.  Comm.  Bordeaux  13, 

186— aoo,  aoi — 223,  233—252,  265 — 296. 
Sevin-Desplaoes,  L.,  Le  Soudan  fran9ais.     R.  Fran^.  11,  207 — 213,  279 — 283. 
Soudan  frangals»    R(^sultats   g^ographiques  de  la  campagne  1887 — 88*    *•    1  f« 

R.  Fran9.  U,  60 r — 620,  669 — 684. 
Soudan,  Le,  est-il  exploitable?     R,  Fran9.  12,  285  —  287' 
Valbert,  G.,    Le  sultan  Ahroodou   et  la  campagne  du  colonel  Archinard  dans  le 

Soudan  franfais.     Rev.  de  deux  mondes  102,  675 — 686. 
Vasco,  G.,  Deux  campagnes  au  Soudan  fran^ais.     *.     R.  Fran9.  11,  359—361. 
"Wauters,  A.  J.,  La  r^gion  au  sud  du  Lac  Tchad.     *.     Mouv.  G^ogr.  7,  No.  3a 
Wiohmann,    H.,    Kapit.   Bingers    Zug    vom  Niger    nach    der   Elfenbeinküste,    f. 

Peterm.  Milteil.  36,  26—29. 


£tat-niaJor  du  Soudan  frangais.      Carte   dress^e   par   Fortin   et  Estradon. 

I  :  500  000.     20  pl.     Paris,  Erhard. 
Huillard  et  Fiat,    Carte   du   Soudan   fran9ais.      i  :  i  500  000.      Rev.  Fran9.  11, 

Heft  94. 

7.  Senegambien. 

Bambouk,  Au,  par  B.  C.     B.  S.  G^ogr.  C.  Paris  12,  686 — 690. 

Bartll6leniy,    A.,    Guide  du  voyageur  dans  la  S^n^gambie  fran9aise.      Avec  une 

carte  et  un  vocabulaire  fran9ais-ouoloff.     Bordeaux,  Lesfargues.     Fr.  5. 
Bonvalet,  Eugene,  La  S^n6gambie  de  la  Cazamance  au  Rio  Cachio.    B.  S.  Geogr. 

Lille  14,  113  — 120. 
Butler,  Raoul  de,  En  Casamance.     R.  Fran9.  12,  13—23. 
Gastaing,    J.«  Rapport    sur  la  culture  du  ricin  indigene  ä  Saint-Louis,    dans  k 

Cayor,  le  Diander,  le  Bas-Fleuve  et  la  c6te  sud  d'Afrique.   Ann^e  1889-    14  P^* 

Saint-Louis. 
Glozel,    Bibliographie   des    ouvrages    relatifs  ä  la  S^n6gambie  et  au  Soudan  occi* 

dental.     Rev.  d.  G6ogr.  27,  216 — 222,  305-312,  367—371,  451  —  454. 
Gaffarel,    Paul,    Le  Senegal    et  le  Soudan   fran9ais.      237  pag.      *|^  *.     Pari>, 

Ch.  Delagrave.    Fr.  2. 
Galibert,  F.,  En  S^n6gambie.     B.  S.  Giogr.  C    Paris  12,  268-284. 
Gambia-Region,  The  Ethnologie  of  the.    Nature  42,  256 — 258* 
— Gegend,  Die  Völker  der.     ff.    Globus  68,  250—253. 
Relohenbach,    C,    ]&tude  sur  le  royaume  d'Assinie.      *.      B.  S.  G^ogr.  Paris  (7) 

11,  310—349- 
S6n6gal,  Deux  ans  au,  et  en  Soudan.    Souvenirs  d'un  soldat  d'infanterie  de  Marine 

1884 — 1886,  par  E.  F.     B.  S.  G^ogr.  Lille  14,  34-47,  121 -135,  184-190, 

225—233.  295—304,  362-370. 
Stallibrass,  Die  Bissagos.     Globus  67,  237—238. 
Villenvisy,  Cosseron  de,  L'abandon  du  S^n6gal.    Nouvelle  Revue  64,  143—155. 

8.  Küstenländer  von  Ober-Guinea, 
a.  Allgemeines, 

ikX^QWt    E.  H.  de.    Carte  par  renseignements  des  Etablissements  fran9ais  du  golfe 

de  Benin  et  du  royaume  de  Dahomey,  d'apres  les  documents  les  plus  r^en'^. 

I  :  500  000.     R.  Fran9.  12,  No.  97. 
Binger,  Transactions,  objets  de  commerce,   monnaie  des  contr^es  d'entre  le  Niger 

et  la  cote  d*Or.     B.  S.  GEogr.  C.  Paris  12,  77—90. 
BÜrgi,  Ernst,  Durch  deutsches  u.  englisches  Evheland.  Eine  Missionsreise.  *,  42  pag. 

Bremen,  Morgenbesser.     M.  0,60. 
EUis,  A.  B.,  The  Ewe-speaking  peoples  of  the  Slave  coast  of  West  Africa;  thdr 

religion,  manners,  customs,  lows,  languages  etc.    322  pag.     London,  Chapmu 

and  Hall.     12  s.  6  d. 
La  G6te  des  Esolaves.     BuU.  Soc.  Gdogr.  Comm.  Hävre  1890,  59—63. 
Leriohe,  Ulysse,  Souvenirs  de  Dahomey  et  du  Golfe  de  GuinEe.      La  Geographie 

lU«  ann^e  No.  93,  95,  96,  97. 


Centrales  und  westliches  Nord-Afrika.  glX 

Maigre,  Etienne,  De  Lagos  au  Dahomey.     B    S.  G^ogr.  Marseille  14,  i ig— 131. 
Paroisse,  Georges,    La  Guinee  fran9aise,   Assinie  et  Grand-Bassam.    B.  S.  Göogr. 

Bordeaux  (2)  13,  2.3. 
Teilhard  de  Ghardin,  J.,  La  Guin6e  Sup^rieure  et  ses  missions.     237  pag.    Tours, 

Cattier.    1889.    Fr.  2,50. 

b.  Unabhängige  Gebiete, 

Büttikofer,J.,  Reisebilder  aus  Liberia.  2Bd.  440U.  5iopag.  **tt«  Leiden,  E.J.Brill. 
Afirioan  News  Map  of  Central  Africa.    i  :  6  600  000.  Map  of  Liberia,    i  :  2  600  000. 
Vineland,  N.  J.  1889. 

c.  Britische  Besitzungen. 

Boume,  H.  R.  Fox^  Our  West-African  possessions:  their  economic  opportunities 

and  how  they  are  abused  and  neglected.   Rep.  Brit.  Ass    69,  1889,  702 — 703. 
Kaorlce,  Hugues,  De  Kotonou  ä  Porto  Novo.     R.  Fran9.  11,  513  —  522 
Moloney,  Sir  Alfred,  Notes  on  Yoruba  and  the  colony  and  protectorate  of  Lagos, 

West  Africa.     Pr.  R.  G.  S.  12,  596—614. 
RiTi^re  du  Sud,  Laa  Mellacor6e  et  la  colonie  de  Sierra-Leone.    *.    50  pag.   Paris, 

Bayle.     Fr.  1,25.     Vgl.:  B.  S.  G6ogr.  C.  Bordeaux  1890,  1—2. 
Schott)    Theodor,   Kurbrandenburg   an   der  Westküste  von   Afrika.     Ausland  63, 

221—226,  241—246. 
Sierra  Leone,    Gazetteer    of  places   in    and  adjacent  to  tbe  colony  of.     51  pag. 

London,  Waterlow  &  Sons.  18. 

d.  Franzosische  Besitzungen. 

Alb^ca,  A.  de,    Etablissements  fran9ais  du  Golfe  de  Bänin:    la  Rivi^re  Mono  et 

la  region  du  Tado.     C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  543  -  548« 
— ,   Les  Etablissements  franfais  du  Golfe  de  Bönin.    Geographie,  Commerce,  Langue. 

B.  S.  GEogr.  Rochefort  11,  1 10  — 117. 
Asmnssen,  P.,  Dahomeh  und  seine  Menschenopfer.     Globus  57,  369—372. 
Chantard,  Le  Dahomey.     2  *.     B.  S.  GEogr.  Lyon  9,  61-95. 
Dahomey,  Question  du,  sommaires  bibliographiques  d'aprös  la  Revue  de  Geographie. 

R.  Fran9.  ^l»  S'^- 
— ,   Les  6vEnements  du.     R.  Fran^.  U,  660-668. 
— ,   Les  Fran9ais  au.     *.     R.  Fran9.  12,  34 — 43. 
— ,    Correspondance  du.  R.  Fran9.  12,  147  — 162,  347. 
— ,    Le  royaume  de.     B.  S.  Geogr.  C.  Havre  1890,  80  —  87. 
Hosson,  Notes  sur  Grand  Bassam.     B.  S.  Geogr.  C.  Havre  1890,  52 — 58* 
Paroisse,    George,    Les  populations  indig^nes    des    possessions  frangaises    du  golfe 

de  Guinee.    La  Geographie  III«  annee,  No.  58,  61. 
Wailly,  G.  de,  Un  regiment  sacre  (Dahomey).     Nouv.  Rev.  36,  144,  390 — 395. 


Bayol,  Mission  au  Dahomey.     i  :  200  000.     Paris,  Service  geogr.  des  colonies. 
Kooll,    Carte    croquis   du  Dahomey    et   des  regions  voisines.     1:1136000.     Paris, 
Challamel.     fr.  1,50. 

e.  Deutsche  Besitzungen, 

Barombi-Station,  März  1 888— 1889»  "•  Bismaroksbiirg,  Juni  1888  — März  1889, 
Meteorol.  Beobachtungen.     Deutsche  Überseeische  Met.  Beob.  3,  71 — 100. 

Kling,  E.,  Reise  in  das  Hinterland  von  Togo.    *.     V.  G.  E.  Berlin  17,  348 — 371. 

Spieth,  H.,  Jagdgebräuche  in  Avatime  (Evhe-Land-Togo).  Aus:  Monatsbl.  d. 
Nordd.  Missions-Ges.  1889/90.     M.  G.  G.  Jena  9,  17  —  21. 

Togo,  Aus  dem  Schutzgebiete.  M.  a.  d.  d.  Schutzg.  3.  Expedition  Dr.  L.  Wolf 
und  Hauptmann  Kling:  Bericht  von  Premierlieutenant  Kling  Über  einen  Aus- 
flug liach  dem  Fetischdorfe  Dipongo.  46 — 49.  —  Bericht  von  Premierlieutenant 
Kling  tlber  eine  nach  Tziäri  ausgeftihrte  Reise.  50 — 56.  —  Die  Thierwelt  von 
Togo.  Von  Premierlieutenant  Kling.  •)*•[•.  56  —  70.  —  Näherer  Bericht  über  den 
Tod  von  Dr.  L.  Wolf.  70 — 72.  —  Höhenmessungen  von  Fremierlieutenant 
Kling.  72.  —  Bemerkungen  zu  der  Karte  von  Premierlieutenant  Kling  über 
seine    Reisen    nach    Dipongo    und   Tziari.    *.     73.  —  Bericht   von  Hauptmann 


612  Specielle  Geographie. 

Kling  über  seine  letzte,  von  Lome  über  Kpandu,  Salaga  und  Naparri  nacb 
Bismarckburg  ausgeführte  Reise,  f f  u.  *.  137 — 164.  —  Bemerkungen  zur  Karte: 
Forschungsreisen  des  Hauptmann  Kling  in  dem  Gebiete  nordwestlich  von  Bi^ 
marckburg  1889 — 90.  *.  165—166.  —  Weitere  Höhenmessungen  von  Haupt- 
mann Kling  im  Togogebiete.  166—  167.  —  Astronomische  Breitenbestimmongen 
von  Hauptmann  Kling,  berechnet  von  Dr.  Lachmann.  168 — 169.  —  Ex- 
pedition Hauptmann  von  Frangois:  Höhenmessungen  von  Hauptmann  von 
Fran^ois  auf  seiner  zweiten  Salaga-Reise  1888- 89*  169 — 172. —  Expedition 
Lieutenant  Herold.  70,  137.  —  Expedition  Dr.  R.  B tittner.  104,  137.  — 
Beiträge  zur  Kenntniss  des  Klimas  des  deutschen  Togolandes  und  seiner  Nach- 
bargebiete an  der  Gold-  und  Sklavenküste  von  Dr.  von  Danckelman.  *+t. 
I  —  44.     —     Regenmessungen    aus    Abetifi    an    der    Goldktiste    von    Missiocar 

F.  Ramseyer.  1 04 — 105.  — ^  Zum  Klima  der  Gold-  und .Sklavenktlste.  Regen- 
messungen zu  Aburi.     Mittheilungen  von  Missionar  F.  Schanker.     i7X— 174. 

Togo-Gebiet,    Landwirtschaftliche  Nachrichten   aus  dem.     (Met.  Beob.  zu  Sebbe.) 
Deutsches  Kolonialbl.  1,  246 — 248,  316—321. 

y.   Das  untere  Niger- Gebiet, 

QoldlOi    Hugh,    Calabar    and    its    mission.     328  pag.  *  ff.      Edinburgh,    Oliphant, 

Anderson  and  Ferrier.     5  s. 
Mattel,  Comm.,   Cinquante  mois  au  Bas-Niger  et  dans  la  Benou6.     Missions  cathol. 

22,  No.  1074  ff. 
— ,   iBas-Niger,  Benoue,  Dahomey.     Grenoble,  Baratier. 
Mülson,  Alvan,  The  lagoons  of  the  bight  of  Benin,  West  Africa.  f.    J.  Manchester 

G.  S.  6,  333 — 346. 


D.  Aequatoriales  Afrika. 

I.  Allgemeines. 

Bloyet,  A.,  De  Zanzibar  ä  la  Station  de  Kondoa.  *.  B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  11, 
350-364. 

Emln-Pasolia- Expedition,  Von  der  deutschen.  Briefe  von  Peters,  von  Tiede- 
mann,  Rust.     D.  K.  N.  F.  3,  No.  i,  5,  7,  10. 

Hölinel,  Ludw.  von,  Ostäquatorialafrika  zwischen  Pangani  u.  dem  neuentdeckteD 
Rudolf-See.  Ergebnisse  der  Graf  S.  Telekischen  Expedition  1887 — 88.  HI- 
44  pag.  m.  3  *.  Peterm.  Mitteil.  Ergänzungsheft  No.  99.  Gotha,  J.  Perthes. 
M.  4,20.  gr.  4 

— ,  Bergprofil-Sammlung  während  Graf  S.  Tele ki 's  Afrika- Expedition  1887  SS- 
Wien,  qu.  fol 

— ,    Graf  S.  Teleki's  Afrika-Expedition.     Ausland  63,  281—^851  306-310. 

Loriot)  Florentin,  Explorations  et  missions  dans  l'Afrique  equatoriale.  379  pag- 
Paris,  Gaume  et  Co.  i8> 

Ngamif  Le  pays  des.     R.  Fran^.  12,  283—285. 

Osta&ika,  Aus,  von  Z.     Mitth.  Ostschweiz.  Geogr.  Comm.  Ges.  St.  Gallen  1890/91' 

48—57- 
RlLSt,  Die  deutsche  Emin- Pascha-Expedition.    *.     Berlin,  F.  Luckhardt 
Tri  vier,  E.,    Mon  voyage  au  continent  noir.     La  „Gironde**  en  Afrique.     Ouvrage 

orne  du  portrait  de  l'auteur,    de  quatre  autres  portraits  et  de  trois  cartes.    IX- 

386  pag.     Paris,  Ranam.     Fr.  3,50. 
— ,    Une    traversee    de    l'Afrique    Australe.      Mit    Porträt.      B.  S.  Geogr.  Lille  14, 

220 — 224. 
— ,    Traversee  fran^aise  de  l'Afrique.     B.  S.  Geogr.  C.  Bordeaux  (2)  13,  409—4*4- 

Rev.  scient.  46,  97—104    par    Bauzon.     R.  Frang.  11,  86 — 97,  145'— 15 3-  * 

B.  S.  Geogr.  Lyon  9,  5—32.     B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  157—187.    B«  ^• 

Geogr.  C.  Paris  12,  677  —  681. 
— I    Voyage  en  Afrique.     B.  S.  Geogr.  Toulouse  9,  84—99»  185-189,  224—250*- 

B.  S.  Geogr.  Rochefort  11,  3 — 8,  89—100.    Vergl.:  Enrique  Tornu,  B.J. Geogr. 

Argentino  U,  65  —  76.  f. 


Aeqnatoriales  Afrika.  gl 3 

Wissmann,  Hermann,  Unter  deutscher  Flagge  quer  durch  Afrika  von  West  nach 
Ost  Mit  zwei  Karten  von  Richard  Kiepert,  und  mit  vielen  Abbildungen, 
Lichtdruckvollbildem  und  Illustrationen  im  Text  nach  den  von  Rudolf  Hell- 
grewe  in  Oelgemälden  und  Zeichnungen  ausgeführten  Skizzen  von  H.  Wiss- 
mann.    6.  Aufl.    XV-444  pag.     Berlin,  Walther  &  Apolant.     M.  12. 


Alexis,  M.  G.,  Stanley  l'Africain.    244  pag.  6  *,  ff.     Liege,  H.  Dessain. 
Bartholoxnew,  J.  G.,    Orographical  map   of  Equatorial  Africa,    showing  the  route 

of  Mr.  Stanley 's  Emin  Pasha  relief  expedition  1887—89,    compiled  from  the 

latest  authorities.     Sc.  G.  M.  6,  No.  8*  ^ol. 

Banzon,  Louis,    Stanley    et    son  dernier  livre.     Le  voyage  et  le  voyageur.     Rev. 

scient.  46,  113— 117. 
Bordo,  Adolphe,  Stanley,  sa  vie,  ses  voyages  et  ses  aventures.  340  pag.  ff.   Paris, 

E.  Kolb.     Fr.  3,50.  16. 

Gavaana,  C.,    La  spedizione  dello  Stanley.     B.  S.  Fior.  S.  Afr.  d'It.  6,  30  —  34. 

Vergl.:  Cosmos  di  Cora  10,  41  —  44. 
Deokert,  Emil,  Die  wissenschaftlichen  Ergebnisse  der  Stanley 'sehen  Expedition.  *. 

Globus  Ö7,  337—342,  363—365. 
Emin  Pasolxa,   Briefe  vom  22.  Dezember  1887  —  25.  März  i888*     Peterm.  Mitteil. 

36,  105  —  107. 
Fieff  J.  du,  H.  M.  Stanley  a  la  Societe  Royale  Beige  de  Geographie  de  Bruxelles. 

B.  S.  R.  Beige  G.  14,  187—217. 
G^ddie,  John,  „In  darkest  Afrika"  reviewed  by.     Sc.  G.  M.  6,  411— 4x8* 
Harry,  Gerard,   Conversations  avec  Stanley.     Notes  de  voyage.     B.  S.  R.  Geogr. 

14,  262—290. 
Hartlaub,  G.,  Dr.  Emin  Pascha  als  Naturforscher.    Deutsche  Revue  15,  Heft  11. 
Immanuel,  Gerhard,  Stanley 's  Zug  zum  Entsatz  Emin  Pascha's  1887 — 89*    A. 

a.  W.  21,  75-771  97-99»  109-111,  154—157- 
Kerftrser,  Ed.,  Henry  Stanley,  precis  historique.    Mit  Porträt.  90  pag.    Bruxelles, 

Mommens.     Fr.  1,50.  12. 

Elirohliof^  Alfr.,  Stanley.u.  Emin,  nach  Stanley 's  eigenem  Werke.    Mit  Emin 's 

Porträt.    42  pag.     Halle  a,  S.,  Hendel.     M.  0,50. 
Kolbe,  H.  J.,    Emin    Pascha's   Wirken    in    der    Aequatorialprovinz    Innerafrikas. 

Naturw.  Wochenschr.  8,  281—284. 
Krause,  A.,  Die  Emin- Pascha-Expeditionen  und  ihre  wissenschaftlichen  Ergebnisse. 

*.     Naturw.  Wochenschr.  ö,  401  -404. 
Harston,  E.,  How  Stanley  wrote  ,,In  darkest  Africa".   A  trip  to  Cairo  and  back. 

tf.     London,  Sampson  Low.     i  s. 
Honnteney- Jephson,  A.  J.,    Emin  Pasha  and  the  rebellion  at  the  Equator:    a 

Story  of  nine  months'  experience  in  the  last  of  the  Soudan  provinces,  with  the 

revision    and   Cooperation    of   Henry    M.  Stanley.     484  pag.  *  ff.     London, 

Sampson  Low.     21  s. 
— ,    Emin  Pacha  et  la  rebellion  ä  l'equateur.    Neuf  mois  d'aventures  dans  la  plus 

reculee    des    provinces  soudanaises.     Avec  la  revision  et  la  collaboration  de  H. 

M.  Stanley.      Ouvrage    traduit    de    l'anglais    avec    l'autorisation    de    l'auteur. 

356  pag.  *ff.     Paris,  Hachette.     Fr.  10. 
— ,    u.  Stanley,  Henry  M.,  Emin  Pascha  und  die  Meuterei  in  Aequatoria.   Neun- 
monatlicher Aufenthalt    u.  Gefangenschaft    in   der  letzten  der  Sudan- Provinzen. 

Autoris.  deutsche  Ausg.     Aus  dem  Engl,  von  H.  von  Wobeser.    Mit  46  ff,  e. 

Fcsm.-Taf.  u.  *.     XXIII-462  pag.     Leipzig,  Brockhaus.     M.  9. 
Paulitschke,  Ph.,  H.  Stanley 's:  „Im  dunkelsten  Afrika".    Ausland  63,  601— 605, 

633 — 636,  665 — 669. 
Pimblett,  W.,    Emin  Pasha,  his  life  and  work.    With  an  account  of  Stanley 's 

relief  march.     160  pag.  tf  *•     London,  Methnew.     i  s. 
Projets  afrioalns,  Les,  de  Stanley.     B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  87—91. 
Ratzel,  Friedrich,  Versuch  einer  Zusammenfassung  der  wissenschaftlichen  Ergebnisse 

der    Stanley  sehen   Durchquerung.     Peterm.  Mitteil.  36,  257—262,  281-296. 
Reddali,  H.  F.,  Henry  M.  Stanley :  a  record  of  his  early  life  and  struggle,  his  career 

in  the  confederate  army  cet .  .  . ,  with  an  account  of  his  rescue  of  Emin  Bay. 

With  Portrait.     New  York.     2  s.  6d. 


614  Specielle  Geographie. 

Reiohard,  Paul,  Emin  Pascha,  ein  Vorkämpfer  der  Kultur  im  Innern  Afrikas.  Mit 
Orig.-Abbildgn.  von  R.  Hellgrewe.     VIII-314  pag.     Leipzig,  Spamer.     M.  5. 

Reinhardt,  Fr.,  Die  englische  Emin -Entsatz -Expedition.  44  pag.  *.  Samml.  ge- 
meinverständl.  wissenschaftl.  Vorträge  begr.  von  Virchow  und  von  HoltzendoHf. 
Heft  107.    Hamburg,  Verlags- Anstalt.     M.  i. 

Retour  triomphal  de  Stanley  a  Anvers  le  25  avril  1890.  B.  S.  R.  Geogr. 
Anvers  14,  197 — 261. 

Sambon,  Luigi,   II   Cap.    Casati   e  la  Provinzia  equatoriale.     B.  S.  Afr.  d'Italia  9, 

193-T99. 
Solüeloher,  A.  W.,  Die  Karte  von  Stanley's  neuestem  Werk.    D.  K.  N.  F.  3,  No.  16. 
Schweiger-Lerohenfeld,  A.  von,  Die  deutsche  Emin-Pascha-Expedition.     Oesterr. 

Monatsschr.  f.  d.  Orient  16,  65  —  71. 
— ,    Im  dunkelsten  Afrika.    Oesterr.  Monatsschr.  f.  d.  Orient  16,  81—871  97-  103. 

150—158. 
Sohynse,  A  travers  l'Afrique  avec  Stanley   et  Emin -Pascha.     Journal   de  voyage, 

public  par  Charles  Hespers.     XI- 3 00  pag.     Paris,  Hinrichsen.  i&. 

— ,    Mit  Stanley  u.  Emin- Pascha  durch  Deutsch-Ost- Afrika.    Reise-Tagebuch.    Hrsg. 

von  Karl  Hespers.    XXVIII-88  pag.    i.  Vereinschrift  d-  Görres-Gesellschaft  f. 

1890.     Köln,  Bachem.     M.  1,80. 
Scott,  E.  P.,  Stanley  u.  Emin-Pascha.    Die  Geschichte  der  Befreiung  Emin-Paschas. 

Autorisirte  Übers,  aus  dem  Engl,  von  Heinz  Heinrich,    t,  *.    2.  Aufl.    Stutt- 
gart, Felix  Krais. 
Soott-Keltle,  J.,  La  delivrance  d'Emin-Pascha  d'apres  les  lettres  de  H.  M.  Stanley. 

Traduction  autorisee.     *.     204  pag.     Paris,  Hachette.     Fr.  1,25.  lö. 

— ,    The  Story  of  Emin's  rescue  as  told  in  Stanley's  letters.     *.    190  pag.    London, 

Sampson  Low.      i  s.  •  16. 

— ,    What  Stanley  has  done  for  the  map  of  Africa.   Contemp.  Rev.  Jan.  1890,  126 — 140. 

Silva  White,  A.,  The  relief  of  Emin  Pascha.  A  review  of  Mr.  Jephson's  „Emin 
Pacha  and  the  Rebellion  at  the  Equator".     Sc.  G.  M.  6,  638  —  650. 

Smith,,  R.,  Stanley  in  tropical  Africa.     204  pag.     London,  Ward  and  Lock.    is. 

Stahy,  Ludw.,  Emin  Pascha,  ein  deutscher  Forscher  u.  Kämpfer  im  Innern  Afrikas, 
ff  *.     X-I49  P^'     Stuttgart,  Suddeutsches  Verlags-Institut.     M.  3. 

Stanley  und  Emin.  H.  M.  Stanley's  Expedition  zur  Aufsuchung  Emin  Paschas. 
Der  Zug  vom  Kongo  zu  den  Nilseen.  Mit  Skizzen  und  Beschreibg.  von  OflS- 
zieren  der  Expedition.  Mit  Erlaubniss  v.  Mr.  H.  M.  Stanley  nach  Orig.-Zeich- 
nungen  seiner  Offiziere.  Herausg.  von  der  Illustrated  London-News.  Autoris. 
Übers.     31  pag.     Berlin,  Janke.     M.  1,50.  fol- 

Stanley,  H.  M.,  Letter  to  the  Royal  Geographical  Society  of  London,  and  to  the 
Royal  Scottish  Geographical  Society.     Sc    G.  M.  6,  16  —  25. 

— ,  The  Emin  Pasha  relief  expedition.  Address  to  the  Royal  Scottish  Geographical 
Society.     Sc.  G.  M.  6,  337—353,.  373—374- 

— ,    Les  dernieres  decouvertes  de  l'expedition  de.  L'Afriq.  expl.  11,  23  —  27,  124— 129' 

— ,  In  darkest  Afrika,  or  the  quest,  rescue  and  retreat  of  Emin,  governor  of  Equa- 
toria.     ff  *.     2  vol.     XV-529,  XV-472  pag.     London,  Low.     42  s. 

— ,  Im  dunkelsten  Afrika.  Aufsuchung,  Rettung  und  Rückzug  Emin  Pascha's,  Gou- 
verneurs der  Aequatorialprovinz.  Autorisirte  deutsche  Ausgabe.  Aus  d.  Engl, 
von  H.  V.  Wobeser.  Mit  150  Abbild,  u.  3  Karten.  2  Bde.  515  u.  480  pag- 
Leipzig,  F.  Brockhaus. 

— 's  Briefe  über  Emin  Paschas  Befreiung.  Mit  St.'s  Genehmig.  veröffentL  Hisg. 
von  J.  Scott.  Keltie.  Autoris.  deutsche  Übers,  von  H.  von  Wobeser.  Mit  i 
Übersichtskarte,     i.— 5.  Aufl.     XII- 130  pag.     Leipzig,  Brockhaus.     M.  1,50. 

— ,  Neil  Africa  tenebrosa,  traduzion  italiana  di  Adolfo  Massoni.  I5f.  Vol  I.  X\- 
539  pag.  Vol.  II.  XVI-482  pag.   20  f.     Porträt.     Milano,  Treves. 

— ,    I  det  mörkaste  Afrika.    20  Hefte.    Stockholm,  P.  A.  Nordstedt  u.  Söner.  ä  Kr. 0,75. 

— ,  Dans  les  t^nebres  de  l'Afriques.  Recherche,  delivrance  et  retraite  d'Emin- 
Pascha;  ouvrage  traduit  de  l'anglais  avec  l'autorisation  de  l'auteurs  contenant 
150  tf,  d'apres  les  dessins  d'A.  Forestier.  3  t-  2  vol.  4«  ed.  523  u.  489  ?*€• 
Paris,  Hiichette.     Fr.  30. 

— ,    The  geographical  dinner  to  Mr.,  j^ondon.     Pr.  R.  G.  S.  12,  4S8 — 501. 


Aequatoriales  Afrika.  615 

Stanley,  H.  M.,   The  African  explorer,  by  Arthur  Monte fiori.     New  edit.  re- 

vised  and  enlarged.     zoz  pag.     London,  Partridge.     i  s.  6  d. 
— ,   His  life,    travek    and  explorations  by  Henry  W.  Little.      456  pag.     London, 

Chapman  and  Hall. 
— 's  explorations  in  Africa.     An  new  map  showing  all  Stanley's  explorations  in  the 

Dark  Continent  from  1868  to  1889.     London,  George  Philipp  and  Son.        is. 
—  und  Emin  Pascha  in  Innerafrika,  von  H.     *.     D.  R.  f.  Geogr.  12,  145. 
— ,   Durch  den  dunkeln  Weltteil  oder  die  Quellen  des  Nils,  Reisen  um  die  grossen 

Seen  d.  äquatorialen  Afrika  u.  den  Livingstone-Fluss  abwärts  nach  dem  Atlant. 

Ocean.     Autoris.  deutsche  Ausg.     Aus  dem  Engl.  v.  Prof.  C.  Böttger.   2 Bde. 

3.  Aufl.     XVI-470,  X-518  pag.  m.  240  ff  u.  3*.    Leipzig,  Brockhaus.    M.20. 
— ,    Wie  ich  Livingstone  fand.     Reisen ,   Abenteuer  und  Entdeckungen   in  Central- 

Afrika.     Autorisirte  deutsche  Ausg.     3.  Aufl.    XIII-564  pag.  mit  54  ff  u.  i  *. 

Leipzig,  Brockhaus.    1891*    M.  12. 
Stevens,  T.,  Scouting  for  Stanley  in  East  Africa.  ff.  286  pag.  London,  Cas^el.  7  s.  6  d. 
Supan,  Emin  Paschas  meteorologisches  Tagebuch^     Peterm.  Mitteil.  36,  129. 
Volz,  Berthold,   Henry  M.   Stanley's  Reise   durch  den   dunklen  Weltteil.     5.  Aufl. 

ff  *.     Leipzig,  F.  A.  Brockhaus. 
Wanters,  A.  J.,  Stanley  au  secours  d'Emin  Pacha.    *.    424  pag.      Paris,  Quantin. 

Fr.  3,50.  16. 

Werner,  J.  R.,  A  visit  to  Stanley's  Rear-Guard.   340  pag.  m.  ff  u.  *.    Edinburgh, 

Blackwood.  1889«     16  s. 
Zncohlnetti»  Souvenirs  de  mon   sejour  chez  Emin  Pacha   el  Soudani.     Origine  de 

la  traite.  —  Cause   de  la   revolte   du   Soudan.  —  Insurrection  et  fin  du  Mahdl 

Mohammed  Ahmed.  —  Le  Nil  s'nnit-il  avec  le  Congo?  (Lu  h.  la  Seance  de  la 

Soc.  Kh^div.  de  Geogr.  du  25  nov.  1887.)     17  pag.     Le  Caire.  4. 

2.    Inseln    der   Biafra-Bai. 

Fernando  Poo,    Las    misiones    espanoles    de,    y    sus    dependencias.     B.   S.  geogr. 

Madrid  29,  279-288. 
Hha  de  Sao  Thome.   1:150000.     Lissabon,  Soc.  geogr.   1889. 
Rogozinski,  El  viajero  Polaco,  en  Fernando  Po.    B.  S.  Geogr.  Madrid  29,  63  —  72. 
— ,  Etienne,  Ascension  du  Clarence  Pic,  dans  l'ile  de  Fernando  Po.    C.  R.  S.  Geogr. 

Paris  1890,  264—269. 
Szole-Rogizinski,   S.,  Ascensione   del    „Picco   Clarence".     B.   S.   Afr.   d'Ital.   9, 

178-179- 
Zenker,  G.,  Dalla  Baja  di  Biafra.     B.  S.  Afr.  d'Ital.  9,  28—33;  65  —  68. 

3.    Kamerun   und  Hinterland. 

Danokelman ,  A.  von ,  Die  neuesten  Fortschritte  der  geographischen  Forschung 
im  Kamerungebiet.     Ausland  63,  464  -  467. 

Kamerun,  Meteorologische  Beobachtungen  April  1888  bis  März  1889*  Deutsche 
Überseeische  Met.  Beob.  3,  55  —  67. 

— ,  Meteorologische  Beobachtungen  auf  der  Rhede  und  im  Hafen  von,  1888  und 
1889.    A.  Hydr.  18,  277  —  279. 

— .    *.   D.  K.  N.  F.  3,  234 — 236,  274 — 276,  310— 311. 

— ,  Aus  dem  Schutzgebiete.  M.  a.  d.  d.  Schutzgeb.  3.  Expedition  Dr.  E.  Zint- 
graff:  Bericht  des  Reisenden  über  seine  Reise  von  Kamerun  zum  Benue  und 
durch  Nord-Adamaua  zurlick  nach  Kamerun.  74  —  87.  —  Hauptmann  K.  Zeuner: 
Nekrolog  von  E.  Zintgraff.  106  -  108.  —  Meteorologische  Beobachtungen 
von  Dr.  Zintgraff  an  der  Bali-Station.  134 — 135.  —  Zweite  Reise  von 
Dr.  Zintgraff  nach  der  Bali-Station.  196.  —  Lieutenant  von  Spangenberg. 
196.  —  Expedition  Premierlieutenant  Morgen:  Nachrichten  über  dieselbe. 
87.  —  Vorläufiger  Bericht  des  Reisenden  über  seine  Reise  im  südlichen  Theil 
des  Kamerungebietes  vom  5.  November  1889  bis  12.  Januar  1890.  113 -116. — 
Weiterer  Bericht  desselben  über  diese  Reise.  Die  Feststellung  des  Unterlaufes  des 
Mbam.  *.  117 — 125.  —  Bemerkungen  zur  Karte:  Wegeskizze  der  von  Premier- 
lieutenant Morgen  ausgeführten  Reise  im  Hinterland  von  Kamerun.  126 — 127.  — 
Zweite  Reise  von  Premierlieutenant  Morgen  nach  dem  Hinterland  von  Kame- 

Zeitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.     Bd.  XXV.  42 


(516  Specielle  Geographie. 

run.  196 — 197.  —  Nachrichten  Über  die  Jaünde-Station  vom  Expeditionsmitglied 
Zenker.  197.  —  Expedition  Hauptmann  Kund:  Reise  von  Lieutenant 
Tappe nbeck  von  der  Jaünde-Station  Über  den  Sannaga  nach  Ngila's  Residenz, 
tf.  109 — 113.  —  Bemerkungen  zur  Karte:  Weg  von  der  Jaünde-Station  nach 
Ngila's  Stadt,  aufgenommen  von  Lieutenant  Tappenbeck  im  Mai  1889«  l^ 
— 126.  —  Die  Vermessung  des  früher  mit  „Rio  del  Rey"  bezeichneten  Küsten- 
gebietes zwischen  dem  Alt-Kalabar  und  dem  Kamerungebirge.  *.  127—133.  — 
Die  Vogelwelt  von  Kamerun.     Von  Dr.  A.  Reichenow.   175 — 196. 

Memhof^  C,  Ein  Märchen  aus  Kamerun.     Z.  f.  afrikan.  Sprachen  8,  242  —  246. 

Scholl,  Carl,  Nach  Kamerun  I  Aus  den  hinterlassen en  Papieren  meines  in  Kamenin 
verstorbenen  Sohnes.    2.  Aufl.    VII-104  pag.    Mit  Portr.   Leipzig,  Cavael.    M.  1. 

Steiner,  P.,  Am  Kamerungebirge.  Mitth.  ostschweiz.  Geogr.  comm.  Ges.  St.  Gallen 
1890/91,  33—47- 

Szole-RogOZlnski,  S.,  Sotto  all' Equatore.  B.  S.  Afr.  d'  Ital.  9,  73-851  138 
— 143,  212—220,  261 — 275. 

Valdan,  Georg,  Upptöckten  af  ^oden-sjön.     *.     Ymer  10,  135 — 143. 

Versnohsplantage  in  Viktoria  (Kamerungebiet).    Deutsches  Kolonialblatt  1,  No.  11. 

Zintgraff,  Eugen,  Vom  Kamerun  zum  Benue.     *.    V.  G.  E.  Berlin  17,  210 — 231. 

4.  Gabun  und  Hinterland. 

Augonard,  La  mission  de  TOubanghi,  Conference  donnee  le  3  juin  1890.    54  pag. 

Poitiers,  impr.  Oudin. 
Baie  de  Bata,  La,  par  G.  B.  P.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  693 — 695. 
Garrie,  Fondation  d'une  Station  dans  l'Oubanghi.     Missions  cathol.  21,  265 — 266. 
Gat,  E.,  Notice  sur  la  carte  de  l'Ogoou^.     *.     72  pag.      Paris,    Leroux.     Pub!,  de 

l'ecole  des  lettres  d' Alger.   Bull,  de  corresp.  africaine  1. 
Gholet,  J.,    Missions  au  Gabon-Congo   depuis  1866.      C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890, 

455-463. 
Grampel,  L'explorateur,  au  Congo.     R.  Frang.  11,  45 — 46. 
Dorlhac  de  Borne,    Quelques    notes    sur    le   Gabon.    .  B.  S.  d'  Anthr.  Paris  (4I  1, 

58-70- 
Fondöre,  Alphons,  De  Diele  ä  Brazzaville  par  les  sources  de  l'Ogöoue  et  du  Niari- 

Quillon.     B.  S.  Geogr.  Marseille  14,  iii  — 117,   155 — 157. 

Gros,    J.,    Corresp ondance    de  Maurice  Musy,    chef   de    poste  ä  Bangui  (Congo 

frangaise)  massacre  par  les  indigenes,  recueillie.     Rev.  de  Geogr.  27,  38^ — 39S. 

455—458- 
Lannoy  de  Bissy,  du,  Note  sur  la  carte  dressee  d'apres  l'itinerairc   de  la  mission 

de  M.   Fourneau    (de    l'Ogooue    au  Campo).      C.   R.   S.   Geogr.   Paris  i8Q3. 

427—430. 
Mizon,  L.,  Voyage  de  Paul  Crampel  au  nord  du  Congo  fran^is.   *.   B.  S.  Geogr. 

Paris  (7)  11,  534—552. 
Ratoin,    Emmanuel,    Nos   nouvelles   colonies.     Le  Congo.     ff,     238  pag.    Tour?;, 

Mame  et  iils. 

5.  Portugiesisches  Gebiet  an  der  Westküste,  Lunda. 

Carvalho,  Henrique  Augusto  de,  Expedi^ao  portuguezä  ao  Muatidnvua.  3  Vol.  *t'^' 
I.  Descopigao  de  Viagem  a  Mussamba  do  Muatidnvua.  II.  Ethnographia  e 
historia  tradicional  dos  povos  da  Lunda.  III.  Methodo  pratico  sard  fallar  a 
lingua  da  Lunda.     6281  731  u.  391  pag.     Lisboa,  Imprensa  Nacional. 

— ,  O  Lubuco.  Algunas  observagoes  sobre  o  libro  do  Sr.  Latrobe  Bateman  inti- 
tulado  „The  first  ascent  of  the  Kasal'.  With  the  english  translation."  120  pag- 
Lisboa,  Imprensa  Nacional.    1889.  *  ■*• 

Ghailln,  Paul  du,  Equatorial  Africa  and  Ashango  Land.  Abridged  and  populär 
edition.     •  ff.     474  pag.     London,  Murray.     7  s.  6  d. 

Chatelain,  H.,  Grammatica  elementar  do  Kimbundu  ou  lingua  de  Angola.  172  pag* 
B)rwater,  London.     Genf,  Schuchardt.    1889. 

Choffat,  Welwitsch,  Quelques  notes  sur  la  geölogie  d' Angola  coordonnees  et 
annotees.     Commun.  d.  Comm.  d.  trabalhos  geol.  de  Portugal  2,  No.  i. 

Costa  Oliveira,  E.  J.  da,  Viagem  ä  Guine  Portuguezä.  f.  B.  S.  Geogr.  Lisboa 
(8)  No.  II  u.   12,  547  —  648. 


Aequatoriales  Afrika.  617 

Kellen,  P.  J.  van  der,  Brief  over  zijne  Reis  van  Gambos  naar  Hombe.     T.  N.  A. 

G.  Amsterdam  (a)  7,  631—638. 
Maputo,  LonrenQO,   Marqnes,   Mossamedes.     B.  S.  Geogr.  Lisboa  9.    Actas 

das  sessoes  11 — 68- 
Paiva,  Arthur  de,  Expedigao  ao  Cubango.     B.  S.  Geogr.  Lisboa  9,  ^53-193. 
Regelsperger,  Gustave,  L'expedition  en  Afrique  de  M.  de  Carvalho.    B.  S.  Geogr. 

C.  Paris  12,  132  —  134. 
Hippon,  Joseph,  The  portugese  possessions  of  the  South -West-Coast  of  Africa,  and 

particularly  of  Angola.     J.  Manchester  G.  S.  6,  359-364. 
Sisenando,    Marques  A.,    Expedigao  Portugueza   ao  Muato  Janvo:    os  climas  e  as 

producgoes    das    terras    de  Malange  a  Lunda.      i.  Liefg.    128  pag.     Lissabon, 

Impr.  nacional.    1889. 
Taylor,  Wm.,  March  from  Dondo  to  Nhanguepepo;  from  Nhanguepepo  to  Andongo. 

African  News  18891  408-42-0. 
Wanters,    A.  J.,    Les  pretentions    portugaises    sur  le   Muata  Yamvo.     Mouvement 

Geogr.  7,  No.  ai,  22. 

Wissmann,  Herrn,  von,  Wolf,  Ludw.,  Frangois,  Gurt  von,  Mueller,  Hans,  Im 
Innern  Africas.  Die  Erforschg.  d.  Kassai  während  der  J.  1883,  1884  u.  1885. 
Mit  I  Titelbild  (in  Photogravure),  üb.  100  f^*  u.  3  *.  2.  u.  3.  verb.  Aufl. 
XXI-461  pag.     Leipzig,  Brockhaus.    1891.     M.  12. 

6.  Gebiet  des  Kongostaates. 

Alexis,  M.  G.,  Les  Congolais,  les  moeurs  et  usages.    Histoire,  geographie  et  ethno- 

graphie  de  l'fitat  independant  du  Congo.    2  *  ff.    192  pag.    Liege,  H.  Dessain. 

Fr.  0,90. 
Allart,    J.   B.,    L'I^tat   independant    du   Congo.      (Extr."  du    „Recueil    consulairc".) 

32  pag.     Bruxelles,  P.  Weissenbruch.     Fr.  i. 
— ,   Le  Congo  en  1890.     B.  S.  R.  Geogr.  Anvers  14,  325  —  357. 
Baerts,    Org^anisation    politique,    civile    et    penale   de  la  tribu    des  Moussoronghes. 

B.  S.  R.  Beige  G.  14,  137 — 153. 
Barroso,  A.  J.  de  Sousa,  O  Congo,  seu  passado,  presente  e  futuro.     B.  S.  Geogr. 

Lisboa  8,  161—235. 
Banmaxm,   O.,  Begleitworte  zur  Karte  des  mittleren  Kongo.    (Blatt  3.)    f»    M.  d. 

K.  K.  Geogr.  G.  Wien  33,  306. 
Becker,  De  l'Arouhouimi  ä  rOuelle.     Mouvement  Geogr.  7,  No.  15. 
Blaise,  Paul,  Le  Congo,  histoire,  description,  moeurs  et  coutumes.    21  f.    240  pag. 

Paris,  Lecene  et  ()udin. 
Bodson,    Exploration    du  Lokcpo  (afFluent   de  la  Mboura).      Le  Mouv.  Geogr.  7, 

No.  4,  13- 
Bnrggraeve,  L' Afrique  centrale  et  le  Congo  independant  beige.    119  pag.    Brüssel, 

Dechenne.  r2. 

Büttner,  Rieh.,  Reisen  im  Kongolande.  Ausgeführt  im  Auftrage  der  Afrikan.  Ge- 
sellschaft in  Deutschland.    Mit  i  *  v.  Dr.  Rieh.  Kiepert.    4.  Aufl.   XlI-283  pag. 

Leipzig,  Hinrich's  Verl.    M.  3. 
Gliolet,  L'exploration  de  la  Bounga  Sanga.     Mouv.  Geogr.  7,  No.  22. 
— ,   L'exploration  de  la  Sangha.     Mouv.  Geogr.  7,  No.  27.     Vgl.:  B.  S.  Geogr.  C. 

Hdvre  1890,  370 — 374. 
Clement  de  St.  Marq,  Sour  la  Loualaba.     Mouv.  Geogr.  7,  No.  11. 
Congo,  £tat  independant  du,  Statisque  de  1888.     R.  Frang.  U,  483-487. 
— ,  Le  chemin  de  fer  du.   127  pag.  *.  Brüssel  1889.  Fr.  2,60.  Mouv.  Geogr.  7,  No.  2. 
Danfeit,  Les  indigenes  du  bas  Congo.     Mouv.  Geogr.  7,  No.  5. 
Deloommnne,  A.,  L'exploration  du  Lomami.  *.    Mouv.  Geogr.  6,  29,  59. 
Delporte,  A.,  Exploration  du  Congo.  23  pag.    Bruxelles,  F.  Hayez.    Fr.  0,50. 
Dhanis,  Le  haut  Congo.     Productions.     Mouv.  Geogr.  7,  No.  7. 
Droogmans,  H.,  Notice  sur  l'Etat  independant  du  Congo.    40  pag.  *.    Brüssel,  van 

Campenhout.  1889. 
Dnpont,  Ed.,    Les  aspects  physiqucs   et  la  gcologie  du  Congo,    d'aprcs  le  livre  in- 

titule:  Lettres  sur  le  Congo  par  Ed.  Dupont.     B.  S.  Beige  Geol.  3,  Pr.  verb. 

398—403- 

42» 


618  Specielle  Geographie. 

HaiULS,  d',    Le    district  d'Upoto    et    la  fondation  du  camp  de  l'Aruwimi.     B.  S.  R. 

Beige  G.  14,  5—44. 
Hodister,    Exploration  des  branches  superieures   de  la  Mongala.     Mouv.  Geogr.  7, 

No.  I  u.  2,  25,  29. 
Lomami,  L'exploration  du,  par  le  gouvemeur  Janssen.    Mouv.  Geogr.  7,  No.  4,  13. 
Musy,  Maurice,  Au  Congo.  Quelques  pages  de  son  Journal.   La  Geographie  III«  annce, 

No   97,  98,  99. 
Roget,  Le  sultanat  de  Djabbir,  Ouelle-Makoua.     Mouv.  Geogr.  7,  No.  24. 
Saillens,  R.,    Au  pays  des  tenebres,    histoire  de  la  premiere  mission  chretienne  au 

Congo.     116  pag,     Paris,  Fischbacher.     Fr.  2,50. 
Ward,  H.,    Five  years    with    the  Congo  Cannibals.     XU.   by   the  author,    by  Victor 

Perard,  and  W.  B.  Davis.     308  pag.     New  York.     14  s. 
— ,    Life  among  the  Congo  savages.    Scribner's  Mag.   1890,  Febr. 
W(auters),  A.  J.,  L'Arouhouimi.     Mouv.  Geogr.  7,  No.  5. 
Zboinski,  C.  H.  T.,   Le  chemin  de  fer  de  l'etat  independant  du  Congo.     B.  S.  R. 

Geogr.  Anvers  14,  123  — 141. 

7.  Centrales  Seengebiet. 

Baker,    Sir    Samuel  W.,    Le  Lac  Albert.     Nouveau    voyage    aux    sources    du    Nil 

Abrege   d'apres  la  traduction  de  Gustave  Mas  son    par  J;  Belin  de  Launay. 

5«  ed.    XII-36opag.  4  ti  *•     Paris,  Hachette.    Fr.  1,25.  i8- 

Batallia  Reis,  Jayme,  Os  Portuguezes  na  regiao  de  Nyassa.    42  pag.    Lisboa,  Im- 

prensa  nacional.  1889*  • 

Bonrgnilgnat,  J.  R.,    Histoire  malacologique  du  Lac  Tanganika.     10  j*.     Ann.  Sc. 

nat.  Zoologie  (7)  10,  i — 192. 
Chaillu,  Paul  du,    Adventures    in    the    great    forest    of  Equatorial  Africa    and  the 

country  of  the  Dwarfs.  An  abridged  and  populär  edition.  476  pag.  *  "f^f*.   London, 

John  Murray.     Vergl.:  Fortnightly  Rev.  1890,  June. 
Grampel,  Paul,  Les  Bayagas,  petits  hommes  de  la  gprande  foret  equatoriale.    C  K. 

S.  Geogr.  l?aris  1890,  548  —  554. 
Exnin  Pasoha,  Zur  Ethnologie  des  Albert-Sees.     Ausland  63,  263. 
Guinness,  H.  Grattan,   The  new  world  of  Central  Africa.    534  pag.  ff.     London, 

Hodder  and  Stoughton.     6  s. 
Hoffmann,    Ferd.,    Beiträge   zur  Kenntnis  der  Flora  v.  Central-Ost-Afrika.     Inaug.- 

Diss.    39  pag.     Berlin  1889.     Jena,  Dabis.     M.  1,20. 
Jobnston,  H.  H.,   Joumey  north  of  Lake  Nyassa  and  visit  to  Lake  Leopold.    Fr. 

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Aequatoriales  Afrika.  g]9 

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with  Portrait.    450  pag.     London,  Hodder  and  Stoughton.     7  s.  6  d. 

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einem  Vorwort  von  Major  H.   von  Wissmann.     21  ff  und  i*.     VIII-343  pag. 

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Blümoke,  Kurt,   Der  Aufstand    in  Deutsch  -  Ostafrika   und  seine  Niederwerfung  im 

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Meyer,  Hans,  Ostafrikanische  Gletscherfahrten.  Forschungsreisen  im  Kilimandscharo- 
Gebiet.  Mit  Anhang  von:  C.  A.  Tenne,  B.  Stein,  Karl  Müller,  F.  Stephan, 
A.  Engler,  C.  Fromholz,  H.  J.  Kolbe,  Ernst  Wagner,  B.  Hassenstein. 
Mit  3*,  20+  in  Heliogravüre  u.  Lichtdr.  und  19  ff.  XIV- 3 76  pag.  Leipzig, 
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(JOQ  Specielle  Geographie. 

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tr 


Süd-Afrika.  62 1 

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622  Specielle  Geographie. 

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Berlin,  G.  Reimer.    1889.     M.  0,80. 


3.  Gebiet  des  Zambesi  (Britische  Interessensphäre)  und  Portugiesische 

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Barros  Gk)mes,  Henrique  de,  A  questao  do  Zumbo,  O  caminho  de  ferro  de  Lourenzo 

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Century.     Rep.  Brit.  Ass.  69,  18891  663 — 665. 
Becker,  Heinrich,  Sofala,  das  Goldland  der  Portugiesen,     ff.    Aus  all.  Wehth.  21, 

300—303. 
Bowler,    L.,  P.,    Facts    about  the   Matabele,    Mashonas   and  the   Middle  Zambe>i. 

Pretoria,  Glückstein.   1889* 
Capello  et  Ivens,    Quelques  notes  sur  l'etaBlissement  et  les  travaux  des  Portugal- 

au  Monomotapa.     70  pag.     Lisbonne  1889. 
Conrtois,  Notes  chronologiques  sur  les  anciennes  missions  catholiques  au  Zambe/e. 

76  pag.     Lisbonne,  Impr.  franc.  portug.    1889. 
Gillmore,  Parker,    Through  Gasa  Land  and   the  scene  of  the  Portugese  agressinn, 

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Jousse,  Theophile,  La  Mission  au  Zambese.    181  pag.    Paris,  Fischbacher.   Fr.  3,50. 
Marcel,  Gabriel,  Los  Portugueses  en  el  Africa  Austral.      El  Chambezc,   origen  di-I 

Congo,    descubierto    por    los  Portugueses   en  1796.      B.  S.  Geogr.  Madrid  29, 

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— ,   Les  Portugais  dans  l'Afrique  australe.      Le  Tchambeze,    source  du  Congo,   de- 

couvert  par  les  Portugais  en  1796.  *.  Rev.  de  Geogr.  26,  161 — 174. 
Matabele-Land,  Das.     *.    D.  K.    N.  F.  3,  No.  18. 
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Mannd,  £.  A.,    Zambezia,    the  new  British  possession    in  Central  South  Africa.    *. 

Pr.  R.  G.  S.  12,  650-655. 
Merensky,  A.,  Bericht  über  die  von  Herrn  W.  Posselt  unternommene  Reise  nach 

Simbabye.    ff.     Peterm.  Mitteil.  36,  22—23. 
Monomopata,  Discurso  sobre  la  conquista  das  minas  de,  (descrip^ao  da  terra).     B. 

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Süd-Afrika.  623 

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— ,    The  Portugese  and  Makolololand.     Blackwood's  Mag.  147,  837 — 846. 

Rugg,  Rowland,  Matabililand:  its  gold  fields,  boundaries,  geology,  mineral  and 
other  resources,  history  and  armed  strength,  the  Tati  district,  the  mining  con- 
cessions  and  Royal  Charter  of  the  British  South  Africa  Company.  Compiled 
from  official  infonnation,  and  the  travels  of  Dr.  Livingstone,  Mauch, 
Baines,  Selous,  etc.    *.     n-133  pag.     London,  E.  Forster  Groom.     2  s.  6  d. 

Selons,  F.  C,  Le  Zambeze  Britannique  et  les  pretentions  des  Portugals.  R.  Frang. 
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—  ,    Mashunaland  and  the  Mashunas.     Fortnightly  Rev.  45,  661  —  676. 

— ,    A  recent  journey  in  Eastern  Mashona  Land.   *.    Pr.  R.  G.  S.  12,  146—150. 

Sharpe,  Alfred,  A  journey  from  Lake  Nyassa  to  the  Great  Loangwa  and  Upper 
Zambesi  Rivers.    *.     Pr.  R.  C.  S.  12,  744  —  751. 

Wailly,  G.  de,  Aux  rives  de  Zambeze.     Nouv.  Rev.  62,  391—394- 

Zambeze,  Un  nuovo  mapa  del.    *.     B.  S.  Geogr.  Madrid  29,  277—278. 


Bowler,  L.  P.,  The  northern  goldfields  of  Matebele  and  Mashona  Land.    1:175000. 

Capetown,  Argus  Co.  1889. 
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I  :  2  500  000.     Pretoria  1889. 
HoQam'biqne,   Carta  da  Provincia  de,   Escala  i  :  3  000000.    Lisboa  1889.  Ministerio 

da  Marinha  e  Ultramar. 
— ,    Carta  da  Provincia  de.    1:100000.     Lisboa,  Commissao  da  cartographia  1889. 

Ministerio  da  Marinha  e  Ultramar. 
Last's,  J.  T.,  Map  of  Eastern  Africa,  between  the  Rovuma  and  the  Zambezi.    2  Bl. 

I  :  I  450000.     Pr.  R.  G.  S.  12,  223  —  224. 
Rnggr,  Rowland,    New    map    of  the  Matabelc  gold  fields   and  Portuguese  territory. 

Compiled    from    official    information    and    the    reports    of   Mauch,    Baines, 

Selous  etc.   1:1  360000.     London,  E.  Forster  Groom. 
Sarmento,  Moraes,    Caminho  de  ferro  de  Zambeze,    echelle  i  :  200  000.    *.     Perfil 

longitudinal.     Paris,  Erhard. 
Stanford,   Edward,    Northern   Zambezia.     Compiled    for    George  Cawston.     Scale 

I  :  I  000  000.     London,  Stanford.     8  s. 
Zam'beze,    Esboco  do  corso  do,    2:200000,    1889.     Costa  oriental   d'Africa,    Pro- 
vincia de  Mogambique,  Bahia  de  Pungue,   Parte  Oeste,   i  :  10  000.    Barra  e  Rio 

Linde,  pelo  Augusto  Castilho.   1889.     Ministerio  da  Marinha  e  Ultramar. 

4.  Transvaal  und  Oranje-Republik. 

Albracht,  J.,    La   Republique  sud-africaine  (Transvaal)  au  point  de  vue    de    l'emi- 

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P.  Weissenbruch.     Fr.  1,50. 
Andrlessen,  W.  F.,  De  Transvaalsche  goudvelden.    (Abdr.  aus:  Vragen  der  Tijds.) 

32  pag. 
DahmS,   Paul,  über  einige  Eruptivgesteine  aus  Transvaal  in  Süd- Afrika.    N.  Jahrb. 

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47  pag.    Amsterdam,  J.  H.  de  Bussy.     Besprochen:  T.  N.  A.  G.  (2)7,  875  — 878- 
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Jacot,  Au  pays  des  Boers.     B.  S.  Neuchat.  Geogr.  ö 
KnoChenliaTier,  B.,  Die  Goldfelder  in  Transvaal  mit  besond.  Berücksichtigung  der 

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&  Apolant.     M.  i. 
Morrison,  P.,  A  visit  to  the  Transvaal:  Barberton,  Johannesberg  and  back.  94  pag.  *. 

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Wagener,  Karl,  Auf  den  Goldfeldern  des  Noord  Kaap.    D.  R.  f.  Geogr.  13,  i  -6. 
Ztdd-Afrikaansolie  Republiok,  Stemmen  uit  en  over  de.    Overdrukken  uitgegeven 

door    het   Bestuur    der  Nederlandsch  -  Zuid  -  Afrikaansche  Vereeniging.    38  pag. 

Amsterdam,  J.  H.  de  Bussy. 


Maidmenty  Charles,  The  first  published  geological  map  of  Zoutpansberg,  showing 
its  great  gold  belts  and  defining  parts  of  the  gold  country  hitherto  unknown. 
Compiled  from  original  notes  and  observations  recently  made  during  a  protracted 
exploration  tour  through  unexplored  tracts  of  the  Northern  Transvaal  tcrriiorj. 
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Poole,  P.  G.,  Map  of  the  Klerksdorp  gold  fields,  situated  in  the  district  of  Potchcf- 
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by  the  Diggers*  News  Co.,  Johannesburg. 

Stanford,  Map  of  the  Transvaal  goldfields,  Brit.  Zululand,  the  Delagoa  Bay  Rail- 
way  and  the  routes  from  Cape  Colony  and  Natal.  i  :  i  100  000.  London,  Stan- 
ford.  1889. 

Troye's  map  of  the  Whitwatersrandt  gold  fields.  With  the  latest  information. 
I  :  91  250.  With  a  geological  section  from  Pretoria  through  Johannesburg  to 
Roodepoort  South  of  Klip  River  by  Jones  Beta.  Johannesburg  S.  A.  R-, 
Mendelssohn  &  Scott,  Standard  Office.  1889. 

Williams,  Thos.  D.,  Section  of  Witwatersrand  gold  fields  (Transvaal)  from  original 
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5.   Britisch  Süd-Afrika. 

Blonde!,  Port  Natal.     B.  S.  Geogr.  C.  Havre  1890,  35—38. 

British  South  Africa,    General  informations  of  the  country  and  press  notice^.    *. 

British  South  Africa  Company.  1889.  4- 

Galloway,  W.,    Report   upon  the  coal  deposits  in  the  Indwe  Basin  and  Stormberg 

Range  of  Mountains.     Blue  Book  G  50 — 89,  Part  I  u.  11.     Capetown  1889« 
Gibbs,  E.J.,  England  and  South  Africa.    XI-i5ipag.    London,  Longmans.    1889*   5^* 
Knothe,  C,  Reise  in  das  Land  der  Bonjai.     *.     Peterm.  Mitteil.  36,  49 — 50. 
L6ln.  Paul,  L'Afrique  du  Sud.     Histoire  de  la  colonie  anglaise  du  Cap  de  Bonnc- 

Esperance  et  de  ses  annexes.     ♦.     148  pag.     Paris,  E.  Leroux. 
Montmort,  de,  La  Colonie  du  Cap  de  Bonne-Esperance.    *.     34  pag.    Paris,  impr, 

L'Heureux. 
Natal,  Kohlenfelder  in.     Tron  a.  Coal  Trades  Rev.  39,  521. 
Vig^iols,  L.,    Un  projet  frangais  forme   en  171 6   pour  enlever  aux  Hollandais   Icur 

colonie  du  Cap  et  leur  flotte  des  Indes.     Rev.  d.  Geogr.  27,  43 — 48. 
Weitzecker,    G.,    La  Cascata  del   Maletsuniane.      ff.      B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3, 

178— 181. 
— ,    Pitture  di  Boscimani.     ff  u.  f.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  33*— 33/. 

F.  Madagaskar  und  benachbarte  Inseln. 

I.  Madagaskar. 
Bassilan,  de,  Essai  sur  la  cartographie  de  Madagascar.    30  pag.    Paris,  Challame!. 
Catat,  Mission  a  Madagascar.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  718 — 727. 
—  et  Maistre,  Exploration  de  Madagascar.   *.   C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  558—5^-*' 
Chenay,  R.  P.,  Voyage  sur  la  cote  nord-est  de  Madagascar.      Missions  cathol.  21. 

433—435- 


Afrikanische  Inseln.  625 

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Fav6,  Rapport  sur  la  mission  hydrographiquc  de  Madagascar  cn  1887  — 88«  *•  Ann. 

Hydr.  Paris  (2)  12,  39  —  98. 
Foncart,  Georges,  La  vallee  du  Mangoro.    *.    B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  252  —  268. 
— ,   Une    missions  k  Madagascar   en  1889.      -^^  Tamatave  ä  Tananarive.    (Schluss). 

B.  S.  Geogr.  Lille  13,  409—429. 
— ,   'A  Test  de  Madagascar.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  160—163. 
Fiitsch,  Karl,  Zur  Flora  von  Madagascar.    Ann.  K.  K.  naturhist.  Hofmus.  ö,  492 — 494. 
Günther,    A.,    Tenth  contribution  to   the  knowledge   of  thc  fauna  of  Madagascar. 

•j".     Ann.  Mag.  of  Natural  Hist.  (6)  5,  69 — 72. 
Mackay,  J.  G.,  Sixteen  months  in  Antsihanaka,  NE- Madagascar.     London  Mission. 

Chron.  1889,  '^77 — ^82. 
Madagascar,  Les  populations  de.     R.  Frang.  11,  214 — 218. 
— ,   Quatre  raois  de  captivite  k,     B.  S.  Geogr.  C.  Havre  1890,  307  —  312. 
Maistre,   Excursion  a  Madagascar.    B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  159  — 160,   163  —  165. 
— ,   Lettre  de  Tananarive.    19.  I.  1890:     C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  120 — 127. 
— ,   Lettre  sur  Madagascar.     B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  188—196. 
Nicolas,  V.,  L'ouest  et  le  sud  de  Madagascar  (suite).  Rev.de  Geogr.  26, 24—  31,93  —  104. 
Nielsen -Lund,  J.,  Travels  and  perils  among  the  wild  tribes  in  the  South  of  Mada- 
gascar.    Antananarivo  Annual  1888»  12,  440 — 457. 
Pasfield,  Oliver,  Madagascar  or  Robert  Drury's  Journal  during  fif  tcen  ycars  captivity 

on  that  island.     Edited  with  introductory  and  notes.     if^;     397  pag.     London, 

T.  Fisher  Unwin.     5  s. 
Holland,  J.  B.,  Huit  mois  ä  Madagascar.     Marseille,  Samat. 
Rontier,  Gaston,  L'agriculture,  la  flore,  les  mines  et  la  faune  de  Madagascar.    Bull. 

Soc.  norm,  de  Geogr.  Rouen,   1890. 
Sixnond,  Charles,  Madagascar.     "|~j".     72  pag.     Paris,  Lecene  et  Oudin.  12. 

Stribling,  E.  H.,  The  Hot  Medicinal  Springs  of  Vonizongo.    Antananarivo  Annual 

12,  507—508. 
Snpan,  Regenfall  in  der  Hauptstadt  von  Madagascar  (Antananarivo).    Peterm.  Mitteil. 

36,  130.     Met.  Z.  7,  317. 
Vigrnols,    L.,    La  France   a  Madagascar  de  1746  — 1750.     Rev.  d.  Geogr.  27,  292 

— 296,  360—366. 

2.  Die  Madagaskar  benachbarten  Inseln.    . 

Bonapstrte,    Prince  Roland,    Le  premier   etablissement  des  Neerlandais  h.  Maurice. 

60  pag.     Paris.  4. 

IMegro-Snarez,  Mayotte,  Un  arsenal  maritime  dans  l'ocean  Indien  par  Z.    Nouvellc 

Revue  64,  847—850. 
Flenry,  La  main-d'oeuvre  ä  la  Reunion.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  636 — 649. 
Lanthans,    Paul,    Dr.  K.  W.  Schmidt' s   Reisen    auf   den    westlichen    Komoren. 

Nach  seinem  Tagebuch  bearbeitet.     ♦.     Peterm.  Mitteil.  36,  ii  — 15. 
Mayer,    Henri,    Nos   Petit    iles    au   Nord   Ouest    de   Madagascar.      La  Geographie 

nie  annee  No.  75,  84,  86,  88- 
Onniöres,  Les  Comores.  Anjouan.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  650 — 664. 
Hanville,  H.  de,  L'Isle  de  France  legcndaire;  les  Robinsons  de  l'Isle  de  Cime.   Paris, 

Challamel.    1889.     ^'-  S>S°'  ^8. 

Langlians,  Paul,  Die  westlichen  Komoren  (Angasija  und  Mohilla).  Nach  den  Auf- 
zeichnungen von  Dr.  K.  W.  Schmidt  u.  älteren  Quellen,  i  :  333  333.  Peterm. 
Mitteil.  36,  i. 

G.  Afrikanische  Inseln  im  Atlantischen  Ocean. 

I.  Capverdische  Inseln. 

Eigel,    Franz,    Über    einige   Eruptivgesteine   der   Capverden.      Tscherrnak   Mineral. 

Mitth.    N.  F.  11,  91  —  104. 
Paula  Brito,  A.  de,    Subsidios  para  a  corographia  da  ilha   de  S.  Thiago  de  Cabo 

Verde.    Mit  Tabelle.    *.    B.  S.  Geogr.  Lisboa  (8)  No.  9 — 10,  446 — 525. 


(j26  Specielle  Geographie. 

Commissäo  de  Gartographla.  Oceano  Atlantico  Norte,  Archipelago  de  Cabo 
Verde —  ilha  de  S.  Thiago,  piano  hydrographico  da  Basua  do  Tarrafal  1890. 
1 :  5000. 

— .   Carta  do  ilha  S.  Thiago  (Cabo  Verde),    i  :  100  000. 

— .   Ilha  Brawa,  piano  hydrographico  do  Fajdo  d'Agua.     i  :  5000. 

2.  Canarische  Inseln. 

Allart,  J.  B.,  Les  iles  Canaries.    (Extr.  du  „Recueil  consulaire.)    61  pag.    Bruxclle*. 

P.  Weissenbruch.     Fr.  1,50. 
Chil  y  NaranjO,   G.,    Estudios  historicos,  climatologicos  y  patologicos  de  las  l^la^ 

Canarias.     Bd.  II.  644  pag.     Las  Palmas,  Cabrera.    1889. 
Gottean,  Edm.,  Une  ascension  au  Pic  de  Teneriffe.     8  pag.    *.     Auxerre. 
König,  A.,  Teneriffa  in  zoologischer  Beziehung.      Verh.    naturh.  Ver.    Bonn  47,  I. 

Sitzber.  3 — 13,  ao — 28. 
Resultate  der  meteorologischen  Beobachtungen  zu  Las  Palmas,  Canaren.  Met.  Z.  7, 79. 
Silva  White,  A.,  Camping  in  the  Canada,  Tenerife.   Blackwood's  Mag.  147,  520 — 534. 
Simony,  Oskar,  Über  eine  naturwissenschaftliche  Reise  nach  der  westlichen  Gruppe 

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Tr.  Geol.  S.  Australasia  1,  4,  99 — 105. 
— ,    The  eruptive  rocks  of  New  Zealand.   f.   J.  a.  Pr.  R.  S.  South  Wales  23,  102  —  156. 
Jacobs,    H.,    New  Zealand.     Containing   the   dioceses   of  Auckland,     Christchurch, 

Dunedin,    Nelson,  Waiapu,  Wellington,    and   Melanesia.      498    pag.      London, 

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Didsbury.    1889-  ^°'- 

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Nieuw  Zeeland.    T.  Nederl.  Indie  19,  II,  147—149. 
Reisobeck,  A.,  Bergfahrten  in  den  Neuseeländischen  Alpen.     Oesterr.  Touristen  Z. 

10,  No.  4,  5. 
— ,    Meine  Reisen  auf  Neu-Seeland.     M.  d.  k.  k.  geogr.  G.  Wien  33,  610—617. 
Robertson,   John  A.,    Chatham  Islands.      *.     Pr.  u.  Tr.  R.  Geogr.  S.  Australasia. 

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Ross,  Malcolm,  A  complete  guide  to  the  Lakes  of  Central  Otago:  the  Switxerland 

of  Australasia.     ff.     67  pag.     Wellington  N.  Z. 
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1889.    Doli.  2.  ^^^m 

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London,  Low.    1889.     sh.  42. 

Neu-Seeland.  1:5600000.  In  Farbendruck.  Wien,  A.  Hartleben.  D.  R.  f- 
Geogr.  13,  Heft  2. 


Polynesien.  ß3  J 

Vn.  Polynesien. 

A.  Allgemeines. 

Chnrcliward,  W.  B.,    Blackbirding  in  the  South  Pacific.      London,    Sonnenschein. 

1889.     los.  6d. 
Fomander,    A.,    An  account   of  the  Polynesian    race,   its   origin   and    migrations. 

The  ancient  history   of  the  Hawaiian   people   to   the   times  of  Kamehameha  I. 

With    a    preface    of  Prof.  W.  D.  Alexander.      In    3  Vol.,    Vol.   I   450   pag. 

London,  Paul,  English  and  Foreign  Philosophical  library.     7  s.  6  d. 
Hackenberger,  Ch.,  La  Situation  respective  des  puissances  dans  la  Pacifique.  Revue 

de  GeogT.  26,  1*7 — 131. 
Knrze,    G.,    Mikronesien   und  die  Mission  daselbst.     Allg.  Miss.-Z.  16,    337  "356, 

407^426,  506—516,-  17,  34—43.  64— 74,  97-107. 
Le  Bnin  Renard,  Charles.      Impressions  de  sejour  en  Oceanie.      B.  S.  Geogr.  C. 

Paris  12,  465—472. 
]l£acdonald,    D.,    Oceania;    Linguistic    and    Anthropological.     XII-218  pag.     Mel- 
bourne, Hutchinson.     London,  Saropow  Low. 
Paton,    John,    Missionar   unter  den  Kannibalen  der  SUdsee.     32  pag.    "j**}*.     Basel, 

Missionsbuchhdlg. 
Redns,  E.,  Nouvelle  g^ographie   universelle.    Bd.  14:    Ocean   et  terres  oceaniques. 

1004  pag.     4  eingeheftete,  201  eingedruckte  *,  'fi['.     Paris,  Hachette.   1889. 
Stemdale,  R.  A.,  Asiatic  architecture  in  Polynesia.   Asiatic  Quart.  Rev.  10,  340 — 357. 
Südsee,  Aus  der.     Ausland  63,  9  — 131  30  —  34.     Vergl.:   Sydney   Moming  Herald 

1889»  March  and  April. 
Tissot,  V.,  et  Ain6rOy  C,   Aux   antipodes.     Terres  et  peuplades   peu   connues  de 

rOceanie.     ff,     224  pag.     Paris,  Firmin-Didot. 
Vollmer,  A.,  Die  SUdseeinseln  im  Jahre  1889.     Globus  18,  184-  189»  21 7— 221. 

B.   Südäquatoriale  Inselgruppe. 

I.    Westliche    Gruppe:    Neu-Caledonien,    Neue    Hebriden,    Salomons- 

Inseln. 

C(oloilLb),  A,,  La  tribu  de  Wagap  (Nouvelle  Caledonie),  ses  moeurs  et  sa  langue, 
d'apres  les  notes  d'un  raissionaire  mariste,  coordonnues  par  le  P.  A.  C.  142  pag. 
Paris,  Chadenat.     Fr.  10. 

Com'bettey  Gh.,  Nouvelle  Caledonie  et  dependances.     Ann.  de  l'extr.  Gr.  et  A.  13, 

44-50»  73-80. 
Gill,  W.  Wyatt,  Childbirth  customs  of  the  Loyality  Islands,  as  related  by  a  Mangaian 

female  teacher.     J.  Anthrop.  Inst.  Gr.  Britain  19,  503  —  505.     Vergl.:   Ausland 

63,   500. 
Nlcom^de,   Gaston,   La  r^legation  coUective    h  l'Ue  des  Pins  (Nouvelle  Caledonie) 

1887—89.     B.  S.  Geogr.  Rochefort  11,  8—69. 
ObBervaÜons  meteorologiques   faites  ä  l'hopital   d'Uro  1888  (Nouvelle  Caledonie). 

B.  S.  Geogr.  Rochefort  11,  65. 
Rigard,  R.  P.,  A  travers  la  Nouvelle-Caledonie.     Miss.  cath.  22,  303  —  307. 


DeniaUi  R.  P.,    Une  Station  dans   les    Nouvelles  Hebrides.     Missions    cathol.   22, 

33*— 334ff- 
Goeme,  J.  von,  Die  Banks-Inseln.     Globus  62,  234-235. 
ImliaTlS,  E.  N.,    Les    Nouvelles    Hebrides.      XIV-165  P^ß-      tt*      Nancy,   Berger- 

Levrault.     Fr.  5. 
Inglis,  John,  Bible  illustrations  from  the  New  Hebrides.     London,  Thomas  Nelson 

and  Sons. 

Explorations  aux  fies  Salomon.      R.  Franc.  12,  354 — 362,  420  —  429. 

Lord-Howe-Qmppe,  (auch  Ongtong-Java  genannt,  westl.  d.  Salomon-Inseln).  Aus- 
zug aus  einem  Berichte  Sr.  Maj.  Kreuzerkorvette  „Alexandrine'*,  betr.  den  Be- 
such der.     Mitth.  deutsch.  Schutzgeb.  3,  87 — 88. 

Woodford,  C.  M.,  Further  explorations  in  the  Salomon  Islands.     *.     Pr.  R.  G.  S. 
12,  393-418. 
Zcitschr.  d.  Gescllsch.  f.  Erdk.     F^d.  XXV.  43 


g32  Specielle  Geographie. 

Woodford,  C.  M.,  A  naturalist  among  the  head  hunters,  being  and  account  of  threc 
Visits  to  the  Salomon  Islands  in  the  years  igg6— iggg.  XII-244  pag.  London, 
Philip,     gs.  6d. 

2.    Mittlere  Gruppe:    Fidschi-,  Tonga-  und  Samoa-Inseln. 

Greffrath,  Die  Fidschi-Inseln  im  Jahre  iggg.     D.  R.  f.  Geogr.  12,  516. 
Rongier,  E.,  Premiere  course  apostolique  dans  l'interieur  de  Viti-Levu.     *.     Mi<-. 

cath.  22,  Nr.  1069  — 1072. 
Vollmer,  A.,  Sudseegeschichten.     (Aus  Fidji).     Ausland  63,  419  -  420. 


Diotionnaire  tog^-£railQais,  et  frangais-toga-anglais,  precede  d'une  grammaire  et 
de  quelques  notes  sur  l'archipel  par  les  missionaires  maristes.  Revu  et  mU 
entre  ordre  par  le  P.  A.  C(olomb),  S.  M.  XX-422  pag.  (Publ.  de  TOcurre  de 
Saint  Jerome).     Paris,  Chadenat. 

Dreyer,  H.,  Neu  entdeckte  Inselgruppe  ostnordöstlich  der  Insel  Sunday  im  südl. 
Stillen  Ocean,  nordöstlich  von  Neu-Seeland.     "I"!*.     A.  Hydr.  18,  379 — 3go. 

Kermadeo-Inseln,  Beschreibung  der.  A.  Hydr.  18,  261-263.  Vergl.:  Hydr.  No- 
tice 1,  London. 

Lister,  J.  J.,  A  visit  to  the  newly  emerged  Falcon  Island,  Tonga  Group,  South 
Pacific,     t  *      Pr-  R-  G.  S.  12,  157-160. 

Oldham,  C.  F.,  Eua  Island,  Tonga  group.    ♦.     Nature  42,  g5 — g6. 

Supan,  A.,  Die  neue  Insel  in  der  SUdsee.     ff.     Peterm.  Mitteil.  36,  107. 

Trotter,  Coutts,  A  recent  chapter  in  Tongan  history.  Blackwood's  Mag.  148, 
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Wlieirton,  W.  J.  L.,  Notes  on  a  recent  volcanic  island  in  the  Pacific  Nature  41, 
276— 27g. 

lies  Samoa    ou  Archipel    des    navigateurs.      B.    S.  Geogr.    Lorient    No.  41  et  42 

I.  trim.  Ig 90. 
Monfat,  A.,  Le  missionaire  des  Samoa.     ff.     466  pag.     Paris,  Vic  et  Amat. 
— ,    Les  lies  Samoa,   ou   Archipel  des  navigateurs,    etude  historiques  et  religieu«^e>. 

XV-414  pag.     Lyon,  Vitte. 
Phillips,  Charles,  Samoa  past  and  present,    a  narrative  of  missionary  work  in  the 

South  Seas.     96  pag.     London,  Snow.     is.  6d. 
Porena,  F.,  Le  isole  Samoa.     Nuova  Antologia,  22,  i.  Juli. 
Regenfall  auf  den  Samoa-Inseln.     A.  Hydr.  18,  195 — 196. 

3.    östliche  Gruppe:  Marquesas-,  Gesellschafts-,  Niedrige  Inseln. 

Delbard,  E.,  lies  sous  le  Vent.     A.  d.  l'extr.  Orient  14,  315 — 316. 

Rho,  F.,  Le  Isole    della  Societa    et    gl'    indigeni    della  Polinesia;   note  di  viaggio. 

Rivista  Maritt.,  Mai- August  igg9. 
Tahiti,  Annuaire  de,  pour  ig9o.     Papeete. 

C.   Nordäquatoriale  Inselgruppe. 

I.  Westliche  Gruppe:  Mariannen-,  Palau-,  Carolinen-,  Marschall- 

und  Gilberts-Inseln. 

Baker-Insel,  Die,  im  Stillen  Ocean.     A.  Hydr.  18,  17g  — ige. 

Bemerkung^eil    zur  Kartenskizze    der    Insel  Nauru  (Pleasant  Island)   von  Sekretair 

Eggert  (Marschall-Inseln).      Mitth.  deutsch.  Schutzgeb.  3,   135 — 136. 
FriedrlcllS,.  Karl,  Standes-  und  Erbrecht  auf  den  Marschall-Inseln.     D.  K.     N.  F. 

3.  315  —  316. 
Marohe,  Alfred,    Mon    voyage    aux    iles    Mariannes.      B.    S.    Geogr.   Marseille  14. 

22 — 30. 
Die  Marsohall -Inseln.     Nach  den  neuesten  Aufnahmen  mit  Benutzung  der  Brit. 

Adm.  Karte  No.  9g3  u.  d.  Vermessungen  d.  Kapt.  J.  Witt,    i  :  z  000  000.  Her- 

ausgeg.  vom  Hydrogr.  Amt  d.  Reichs-Marine- Amts.     Berlin. 
Pleyte,  C.  M.,  A  vocabulary  of  Ulia  (North  Pacific).      With    note    by  Sidney  H. 

Ray.     J.  Anthr.  Inst.  Gr.  Britain  19,  494 — 503. 


Amerika.  g33 

PrOTidenoiai  Las  islas,  en  el  Archipelago  de  las  Carolinas.     B.  S.  Geogr.  Madrid 

29,  415-417- 
Seidel,  H.,  Zur  Geschichte  u.  Ethnographie  d.  Marschall-Inseln.  D.  K.  N.  F.  3,  No.  19. 

2.   Östliche  Gruppe:   Sandwich-Inseln. 

Bolton,  H.  Carrington,  The  „barking  sands**  of  the  Hawaian  Islands:     Nature  42, 

,  389  -  390- 
Clement,  R.  P.,    La   mission    catholique    aux    iles  Havaiennes    depuis  son  origine, 

182,7  ä  1888.     *.     Miss,  cathol.  22,  No.  1078- 1081. 
Clifford,  E.,    Father  Damien.     A   joumey    from  Cashmere    to  his  home  in  Hawaii. 

London,  Macmillan.  1889*     2  s.  6  d. 
HonolXLln,  Regen,  Temperatur  und  Luftdruck  zu,  (Sandwich-Inseln).    Met.  Z.  7,  75. 
Kalakana,    King,    Legends    and    myths    of    Hawaii,    the  fahles  and  folk-lore  of  a 

Strange  people.     Edited  with  an  introduction  by  R.  M.  Daggett.     New  York. 
Kirohhoif ,    Thdr.,    Eine    Reise    nach    Hawaii.     Mit  *  der  Sandwichinseln    u.  dem 

Bilde  des  Königs  Kalakaua.     XII- 197  pag.     Altona,  Schlüter.     M.  4,50. 
Preston,  E.  D.,  Determination  of  latitude  and  gravity  for  the  Hawaiian  Government. 

3  f.     B.  U.  S.  Coast  and  Geod.  S.  11,  137—142. 
Tanvel,  Filiberto,    Vita  del  padre  Damian,   el  apostol  de  los  leprosos  de  Molokai. 

Mit  Porträt.  VIII-241  pag.  ff,     Bonges,  Soc.  de  San  Augustin.     Fr.  2. 

VnL   Amerika. 
A.  Allgemeines. 

a,  Länderkunde  und  Reisen, 

Ck>liiparaiBOn  entre  le  Canada  et  la  r^publique  Argentine.  B.  S.  Geogr.  Lille  13, 
307—309. 

Gondreati,  Voyage  en  Amerique  Latine.     B.  S.  Geogr.  C.  Paris  12,  733 — 735. 

Levasseur,  £.,  Geographie  generale  et  etude  du  continent  americain,  classe  de 
quatrieme.    VIII-155  pag.  ff.     Paris,  Delagrave.  12. 

SieverSy  W.,  Geographische  Ergebnisse  der  wissenschaftlichen  Reisen,  Forschungs- 
expeditionen oder  Landesaufnahmen.  Romanisches  Amerika,  1887—  89*  Geogr. 
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1889.     ^^'  'S- 

b.   Anthropologische  Geographie. 

Barbosa  Rodligues,  J.,  O  Muyrakyta :  estudo  du  origem  asiatica  da  civilisacao  do 

Amaxonas,  nos  tempos  prehistoricos.     I.     XV- 162  pag.    2  f.     Manaos,  Tip.  do 

Amazonas.  1889« 
Gnrtis,    W.  E.,    The    capitals    of   Spanish    America.     Mit  •   u.  360  ff.     London, 

Low.  1889-    18  s. 
Darapsky,  L.,  Estudios  lingulsticos  americanos.    B.  J.  Geogr.  Argentino  11,  47-  61, 

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Gatsohet,    Albert  S. ,    Linguistic    and    ethnographic  notes.     American  Antiquarian, 

March  1890. 
Grossl,  Vincenzo,  Lingue,  letteratura  e  tradizioni  popolari  degl'  indigeni  d' America, 

con  appendice.     Ateneo  Ligure  13,  22 — 95. 
Hamilton y  J.  C,    The    maroons    of   Jamaica    and    Nova  Scotia.     Pr.  Canad.  Inst. 

Toronto  2ö,  260 — 269. 
HBzmewell,  James  F.,  Illustrated  Americana  1493  — 1889.  37  pag.  Privately  printed. 
Quatreüages,  de,    Cantonnement    et  migrations:    peuplement  de  1' Amerique.     Rev. 

scient.  46,  481—486. 
Stolpe,    Hjalmar,    Über    altmexikanische    und    südamerikanische    Wurfbretter,     ff. 

L  A.  f.  Ethn.  3,  234  —  238. 

c,  Entdeckungsgeschichte, 
Belgrano,  L.  F.,    Studt  per    la  raccolta  Colombiana.  —  Lettera  del  Re  Emanuele 
di  Portogallo    a    Ferdinando    e    Isabella  di  Castiglia,    sopra    la    navigazione    di 
Pedro  Alvarez  Cabral,  nel  suo  ritorno  djil  Brasile,  alla  costa  d'Africa  (1500— 1501). 
B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  271—288. 

43* 


634  Specielle  Geographie. 

Belloy,  A.  de,  Christophe  Colomb  et  la  decouverte  du  Nouveau  Monde.    Composition- 

et  gravures  par  L.  Flameng.    255  pag.    Paris,  Ducocq.  4. 

Berohet,    Gugl. ,    Cristoforo  Colombo    e  Venezia,    ricerca    storica.     (Estr.:    Nuova 

Antologia  (3)  25,  i.  3.  90.)    15  pag.     Roma,    Tip.  della  Camera   dei  Deputat!, 
Casabianoa»  Le  berceau  de  Christophe  Colomb  et  la  Corse.    (Extr.  de  la  Rev.   du 

monde  catholique,  Juli- Aug.  1889.)    2«  ed.    III-47  pag.     Paris,  Welter. 
Gasaoiova,  Martin,  La  verite  sur  l'origine  et  la  patrie  de  Christophe  Colomb,  avec 

un  precis  de  sa  vie.    Edition  considerablement  augraentee.    L-214  pag.    Ajaccio, 

imp.  Robaglia. 

Colomb,  Christophe,  La  lettre  annongant  la  decouverte  du  Nouveau  Monde  15  fevr. 
—  14  mars  1493.  Texte  original  espagnol  edition  princeps  in-folio,  difierente 
des  deux  editions  in  410  connues  jusqu'ä  ce  jour.  Reproduction  en  Fac-similc 
d'apres  l'exemplaire  recemment  decouvert  en  Espagne,  actuellement  en  la  possession 
de  l'editeur.     Paris,  J.  Maisonneuve,  1889.     Fr.  45.  fol 

Columbns,  De  Insulis  nuper  inventis.  The  letter  of  Chr.  Columbus  announcing 
the  discovery  of  the  New  World.  A  facsimile  of  the  earliest  edition,  with 
illustrations  reproduced  for  John  S.  Kennedy,  President  of  the  Lennox  Library» 
New  York.  12. 

Colozma  Geooaldi,    Le  centenaire    de    la    decouverte  de  l'Amerique    et  le  lieu  de 

naissance  de  Christophe  Colombe.  (Aus:  Temps.)  Vergl.:  B.  S.  Geogr.  Rochefon 

11,   161 -165. 
Gronau»  Rud. ,    Amerika.     Die  Geschichte  seiner  Entdeckung  von   der  ältesten    bi< 

auf    die    neuste    Zeit.      Eine    Festschrift    zur    400 jähr.  Feier    der    Entdeckung 

Amerikas  durch  Columbus.   Mit  ca.  400  "l^j*.   In  30  Lfgn.   i.  Lfg.  32  pag.  Leipzig, 

Abel  &  Müller,     k  M.  0,50.  hoch  4. 

Desimoni,    C,    Cristoforo  Colombo    ed    il    banco    di    S.  Giorgio,   studio   di  Henr)' 

Harrisse.    (Abdr.  aus:  Atti  della  societä  ligure  di  storia  patria  (2)  19.)   43  pag. 

Genua,  tip.  Sordomuti.  1889« 
-- ,    Di    alcuni    recenti    giudizi  intomo  alla  patria  di  Cristoforo  Colombo.     96  pag. 

Genova,  tip.  Sordomuti.     L.  2. 
Donaver,  F.,    Colombo    e    la  Corsica.     (Estr.  dal:    Giornale  ligustico  16,  11 — 12.) 

5  pag.    Genova,  tip.  Sordomuti. 
Dnro,  Cesäreo  Femändez,  Nebulosa  de  Colon,  segün  observaciones  hechas  en  ambo- 

mundos,    indicacion  de  algunos  errores   que  se  comprueban  con  documentos  in- 

editos.     284  pag.     Madrid,  libr.  de  Murillo.     Pes.  3,50. 
Geloioll,  E.,  La  scoperta  d* America  e  Cristoforo  Colombo  nella  letteratura  modema: 

studi  storico  geografici.    151  pag.     Gorizia,  Paternolli. 
— ,    Über  die  Materialien  zur  vorcolumbischen  Geschichte  Amerikas.    Z.  G.  E.  Berlin 

25,  99—127. 
Harrisse,  Henry,  Christophe  Colomb  et  Savone  - Verzellino  et  ses  memoires.    Etüde 

d'histoire  critique  et  documentaire.     Revue  Historique  Paris,  1889  Sept.-Okt. 
— ,    Christophe  Colomb.     Les  Corses  et  le  gouvernement  frangais.     32  pag.     Paris, 

Welter. 
Manriqne,  Antonio  Maria,   Guanahani,  investigationes  historico  geograficas  sobre  cl 

derrotero  de  Cristobal  Colon  por  las  Bahamas  y  costa  de  Cuba,  que  comprende 

la  situacion  exacta  de  la  primera  tierra  descubierta  del  Nuovo  Mundo.  230  pag.  *. 

Arrecife  (Canarias),  imp.  de  Lanzarote.     Pes.  4.  4. 

Peragallo,  Prospero,  Christoforo  Colombo  e  la  sua  famiglia  —  rivista  generale'  degli 

errori  del  Sig.  H.  Harisse.     ??. 
Raineri,    Salvatore,    Cristoforo  Colombo,    la    sua    persona    ed    i  suoi  ritratti   nell.i 

letteratura  dei  secoli.   (Estr.  dalla:  Rivista  maritima,  giuglio-agosto  1890.)  Z^P^g- 

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Finck,  H.  T.,    The  Pacific  coast  scenic  tour.     From  Southern  California  to  Alaska 

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Grand  Canon,  ff.     New  York.     12  s.  6  d. 
Gibb,  M.,    Route  and  reference  book    of   the  United  States  and  Canada.     For  the 

use  of  commercial  travellers,  merchants  and  others.    *.     New  York.     25  s. 
Hease-Wartegg,  Ernst  von,    looi  Tag  im  Occident.     Kulturbilder,  Reisen  u.  Er- 
lebnisse im  nordamerikan.  Kontinent.    2  Bde.    IX-328  u.  III-248  pag.    Lei{)zig, 

Reifsner.  1891*     M.  8* 
Messiter,  C.  A.,    Sport  and  adventures  araong  the  North-American  Indians.    With 

original    illustrations    by    Charles   Whymper.     374  pag.     London,    Williams 

and  N.    12  s.  6  d. 
Reclus,   Elisee,    Amerique    boreale.     Nouvelle  geographie   universelle.     Tome  XV. 

Avec  4  cartes  color.,  165  cartes  dans  le  texte  et  55illustr.    Paris,  Hachette.    4. 

Vergl.:   Besprechung  von  Arth.  de  Claparede.     Le  Globe  29,  283 — 285. 

Rio  Grande  del  Norte,  Der.  ff.    Globus  58,  363  —  365. 

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Pr.  a.  Tr.  R.  S.  Canada  7. 
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With  notes  of  a  visit  to  the  most  important  of  them.    Pr.  Manchester  Geol.  S. 

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Houghton,  Mifflin  &  Co.     $  2,25.  4- 

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Extlnotion  du  Bison  en  Amerique.     Rev.  scientif  45,  687 — 690. 
Grote,  A.  Radcliffe,  North  American  Lepidoptera.     Revised  Check  List  of  the  North 

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RUhle  &  Schlenker.     M.  4. 
Kessler,  W.,  Wald  und  Waldzerstörung  auf  dem  westlichen  Kontinent.    V.  G.  E. 

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Mayr,  Heinrich,  Die  Waldungen  von  Nord- Amerika,  ihre  Holzarten,   deren  Anbau- 

fHhigkeit    und    forstlicher  Werth    für  Europa  im  Allgemeinen  und  Deutschlan<i 

insbesonders.     Nach  im  Auftrage  des  Kgl.  Bayr.  Staatsministerium  der  Finanzen 

unternommenen    Reisen    und    Studien,     ft-    ^^  t*      XU -44g   pag.      München, 

Rieger.     M.  ig. 
Nehrung,  H.,    Die  nord- amerikanische  Vogelwelt.     Unter  kUnstler.  Mitwirkg.  vor. 

Rob.  Ridgway,  A.  Goering  u.  Gust.  Mützel.    4. — 6.  Heft.    pag.  145 — i^s 

mit  je  3  färb.  f.     Milwaukee,  Wis.     Leipzig,  Brockhaus.     M.  4.  gr.  4. 

Newhall,  C.  E.,  The  trees  of  North  Eastem  America.     With    introductory   note  by 

Nath.  L.  Britton.     With  ill.  made  from  tracings  of  the  leaves  of  the  various 

trees.     New  York.     12  s.  6  d. 
Sargent,  C.  S.,  The  silva  of  North  America,  a  de^cription  of  the  trees  wich  grow 

naturally  in  North  America,  exclusive  of  Mexico.     Vol.  I.  12  f.   'I'f.      IlL  with 

figures    and    analyses    drawn    from    nature    by  C.  £.   Faxon.      Boston,    Ma«5. 

126  s.  4. 

Sondder,    Hubbart  S.,    The    butterflies   of  the  Eastern'  United  Staates  and  Canada. 

with  special  reference  to  New  England.     New  issue  3  Vol.    Boston,  Houghton, 

Mifflin  &  Co.     $  75. 
Shields,   G.  O.,    The  big  game  of  North  America,    its  habits,    habitat,    haunts  aod 

charakteristics.     How,  when  and  where  to  hunt  it.     A  book  for  the  sportbman 

and  the  naturalist.     ff.     576  pag.     Chicago.     21  s. 

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Boas,  'Franz,    The    use    of   masks   and  head-ornaments  on  the  north*west  coast  vif 

America.     2  f.     I.  A.  f.  Ethn.  3,  7 — 15. 
Feyrol,  Jacques,  Les  Fran^ais  en  Amerique  (Canada,  Acadie,  Louisiane).  ff.  240  pag. 

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Fr.  6.  II. 

Gönner,    Ns.,    Die  Luxemburger  in  der  neuen  Welt.     Beiträge  zur  Geschichte  A<t 

Luxemburger,  verbunden  mit  Rathschlägen  für  luxemburgische  Auswanderer.  *. 

Festschrift    gelegentlich    der    50jährigen  Unabhängigkeit    des  Grossherzogthuii.*^ 

Luxemburg.     XIV-489  pag.     Dubuque,  Jowa.    1889. 
Hayes,  Augustus  Allen,  North  American  Trans-Continental  Pathways,  Old  and  New. 

Pr.  R.  G.  S.  12,  292 — 295. 
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14,  21—25. 
'  Jacobson,  J.  Adrian,  Geheimbünde  der  Küsten bewohner  Nordamerikas.  Ausland  63. 

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M'Lean,    John  (Robin  Rustler),    The  Indians;    their   manners   and   customs.     iS  t> 

Toronto,  Willam  Briggs.    1889.     $  i- 
NadaiUao,    Marquise  de,    Prehistoric  America,    translated  by  N.  D'Anvers,  cd.  by 

W.  H.  Dali.  ff.  VlI-566  pag.     New  York,  Putnam's  So.     $  2,25. 
Rameau  de  Saint -P^e,    E.,    Du    mouvement  de  la  population  catholique  dan> 

L'Amerique  anglaise.     R.  Fran^.  12,  338 — 346. 
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du  Nord.     R.  Frang.  12,  213—218. 
Small,    The    beginning  of  American   nationality.      Stud.  John  Hopkins  Univ.  hi^t. 

polit.  (8)  No.  I,  2. 
Winsor,  Justin,  Narrati ve  and  critical  history  of  America.    Vol.  VIIL  (Schlussband). 

Vni-604  pag'     London,  Low.    1889.      30  s. 

e,  Karten, 

Bamberg,  K.,  Schulwandkarte  von  Nord- Amerika,    i  :  5  300  000.    Politische  Au>v:. 
12  Blatt.     II.  Aufl.     Chromolith.     Berlin,  Chun.     M.  12.  qtt.gr.  fol. 


Alaska  und  AIcuten.  637 

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and  territorics,  the  arctic  archipelago  and  Alaska,  and  also  the  tracks  foUowcd 

by  the  principal  arctic  navigation.    1889* 
General  xnap  of  the  United  states,  with  portions  of  the  Dominion  of  Canada  and 

the  Republic  of  Mexico.   Compiled  from  the  most  reliable  sources.    i :  2  85^  iio. 

Chicago,  Rand,  Mc  Nally  &  Co.     10  s. 

i 

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to  Mariners  2/24.   Washington  1890. 
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345—371- 
Woodxnaili  Abby  Johnson,    Picturesque    Alaska,    a   Journal    of   a  tour  among  the 

mountains,    seas    and    islands    of    the    north-west    from  San-Francisco  to  Sitka. 

212  pag.    Boston  and  New  York,  Houghton,  Miffiin  &  Co.     5  s.  12. 

Yukoii  River.    •.    B.  Am.  G.  S.  22,  139-143. 

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Hachette. 
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ot  investigating  and  Publishing  reports  on  the  physical  characfers,  languages  and 

industrial  and  social  conditions  of  the  North -Western  tribes  of  the.    6  f.    Rep. 

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— ,    History    of   the   Pacific   States    of  North  America.    Vol.  XXXIII.      Essays  and 

Miscellany.     San  Francisco.     24  s. 
— ,    History  of   the   Pacific  States    of  North  America.  Vol.  XX.     Nevada,  Colorado 

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Firmln,    E.,    Notice  sur  les  Frangais  de  Florence  (Kansas)  publication  completant 

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Luxemburger,  verbunden  m.  Rathschlägen  f.  luxemburger  Auswanderer  u.  Karte 

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Verl.  von  Alb.  Müller.     M.  5. 

y.    Karten. 

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reliable  official  sources  and  special  surveys.  i  :  759  20c.  San  Francisco,  Bancroft 
Company.    1889*     ^^  ^* 

Carte  de  la  formation  politique  et  territoriale  des  Etats-Unis  1789 — 1889«  Echelle 
de  1:10000000.    Gravee  par  Hausermann.     Paris,  Lemercier. 

Handtke,  F.,  General-Karte  der  Vereinigten  Staaten  v.  Nord-Amerika,  i  :  6  000  000. 
Nach  den  neuesten  Materialien  rev.  u.  ergänzt  im  kartograph.  Institut  der  Ver- 
lagshandlg.     Mit  Staaten- Uebersicht.     22.  Aufl.     Chromolith.     M.  i.     Imp.-fol. 

Indexed  Coimty  and  Railroad  Pooket  Map  and  Shippers  Guide :  Pennsylvania 
I  :  765  000;  New  York  i  :  820000;  Tennessee  i  :  i  150000.  Chicago,  Rand,- 
Mc  Nally  &  Co. 

—  seotional  map:  North  Dakota  1:550000;  South  Dakota  1550000;  Washington 
I :  I  500  000.     Chicago,  Rand,  Mc  Nally  &  Co. 

Pennsylvania  Geolog.  Survey.  Northern  Anthracite  field.  Atlas  Theil  III  u.  V. 
Eastem  Middle  Anthracite  field  Atlas  Theil  IV.  Southern  Anthracite  field 
Theil  II.     Atlas  to  Reports  5  *,  56  pag.     Harrisburg  (Penns.)    1889* 

Toi>ograpliic  Survey  of  the  United  States.  State  of  Alabama.  1  :  125000.  Bl.: 
Birmingham.  —  Kansas.  1:125000.  Bl. :  Bürden,  Burlingame,  Burlington, 
Cottonwood  Falls,  Eskridge,  Junction  City,  Lawrence,  Marysville,  Parkerville, 
Sedan,  Seneca,  Topeka,  Wamego.  —  Massachusetts,  i  :  62  500.  Bl. :  Gay  Head, 
Granville.  —  Missouri.  1:125000.  Bl.:  Levington.  —  Nevada.  1:250000. 
Bl. :  Long  Valley.  —  New  Mexico,  i  :  250  000.  Bl. :  Chaco  Largo.  —  North 
Carolina,  i:  125000.  Bl. :  Morganton.  —  Oregon.  1:250000.  Bl.:  Klamath.  — 
Texas.  1:12500c.  Bl.:  Brownwood,  Coleman.  —  Virginia,  i  :  125  000.  Bl. : 
Fredericksburg,  Hillsville,  Staunton.  —  West  Virginia.  1:125000.  Bl.:  Hinton. 
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durch  das  Aztekenland,  ff  •.  VIII-463  pag.  Wien  u.  Olmütz,  Ed.  Hölzel.  M.8,40« 

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author.     227  pag.     London,  Longmans,  Green  and  Co.    1889*     6  s.  6  d.  ^ 

KultUT}  Die,  in  den  Tropen  Mexikos.     Export  12,  No.  181  250. 

Zeitschr.  d.  Gesellsch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  44 


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(Meteorologische  Beobachtungen  von    1878 — 1889   enthaltend).      3  ff.     M.  S. 

Cient.  A.  Alzate  3,  215  — 288- 
Pauli,  Gustav,  Durch  den  Süden  Mexikos  und  durch  Zentral- Amerika.    Ausland  63. 

loi — 105,  121  —  125,    141 — 145,    161 — 166,    189—194,    204—210,    229—231, 

246  —  249. 
Tacajre»    Guillemin,   Mission  scientifique    au  Mexique  et  dans  TAmerique  centrale. 

Geologie.   Description  des  anciennes  posessions  mexicaines  du  Nord.  II.   i.  ü^t. 

216  pag.     i7*i'  *.     Paris,   impr.  nationale.  4. 

Zedtwitz,    von.    Eine    Besteigung!    des    Ixtacchihuatl.      Mitth.   deutsch,   wiss.  Ver. 

Mexico  1,  24 — 26. 

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Bäroenai  Mariano,  y  Anguiano,  Angel,  Expediciön  £  Rio  Verde.  (Parte  astro- 
nomico).  Ann.  d.  Osserv.  Astron.  Nac.  de  Tacubaya  para  1890,  10,  Mexico 
1889,  222 — 254. 

Gktray,  Francisco  de,  El  valle  de  Mexico.  Apuntes  historicos  sobre  sue  hidro- 
grafia  desde  los  tiempos  m^s  remotos  hasta  nuestros  dias.  Bol.  Mens.  Obs 
Met.-Magn.  Ct.  Mexico  2,  95—96,  115  — 124,  143 — 151,  175 — 180,  200 — 204. 

Herrera  y  Guti^rrez,  Mariano,  Analisis  de  la  dolomia  del  distrito  di  Uruapau,  r 
sus  aplicaciones.     M.  S.  Cient.  A.  Alzate  8,  93 — 96. 

La  Gaveme    de   Cacahuamilpa    au  Mexique.      ff.      La  Nature  48,    I.  297 — 2q8< 

n.  87—89- 
Lenk,    Hans,    Geologisch-petrographische  Mittheilungen   über  das  Valle  de  Mexico. 

28  pag.     Habilitationsschrift  Leipzig.  4. 

Observatorio   meteorologico   de   Leon.     Rev.  Mens.  S.  Cient.  A.  Alzate  1889, 9^> 

iiQ  — 121. 
Ordönez,  E.,  Les  meteorites  au  Mexique.  (Mem.  S.  Cient.  A.  Alzate).    Ciel  et  Terre 

11.  473—477- 
Pereira,    Samuel  Morales,    La    atmosfera    de    Puebla  (Mexico).      Bol.  Mens.  Ob>. 

Met.-Magn.  Ct.  de  Mexico.  2,  No.  3,  75 — 76. 
Popooatepetl,  Le,  par  Öl.  L.     Ciel  et  Terre  11,  362—368. 
Pnerto  de  Frontera,    Posicion  geogr^ca  del.     Ann.  d.  Osserv.  Astron.  Nac.  de 

Tacubaya,  para  1890,  10,  Mexico  18891  220-221. 
Red  termometrica  del  Estado  de  Veracruz.    Bol.  Mens.  Obs.  Met.-Magn.  Ct.  Mexico 

2,  226—227. 
Restunen    comparativo    correspondiente    a   los    aiios  de   1877 — 1888«      Tabelle  io 

Gr.-Fol.     Obs.  Met.-Magnet.  Ct.  Mexico. 
Santllldn,  Rafael,  Aguilar,  Bibliografia  meteorologica  Mexicana,    qui  comprende  b> 

publicaciones  de  meteorologia,  fisica  del  globo  y  climatologia  hechas  hasta  iine^ 

de  i889<     Mem.  S.  Cient.  A.  Alzate  4,  5~47> 
Spina,  Pedro,  Un  decenio  de  observaciones  meteorolögicas  en  Puebla  1877 — iSS')- 

M.  S.  Cient.  A.  Alzate  4,  49 — 64. 
Vallei  Felipe,  Posiciones  geogräficas  de  Chihuahua  y  Paso  del  Norte.    Ann.  d.  O^«. 

Astron.  Nac.  de  Tacubaya,  para  1890,  10,  Mexico  18891  117  —  219. 
ValOiSi  Edmund  J.  de,  Popocatapetl  (loss  of  height).     Nature  42|  loi. 

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edited  by.     London,  Paul.     12  s. 
Bmlll,  Gustav,  The  ruins  of  Iximohe.     Americ.  Antiq.  12,  345 — 348- 
Hamy,  E.  T.,  Les  Cliff  dw ellers  de  la  Sierra  Madre.    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  igQC» 

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Monndbuilders,  The,  and  ancient  Mexicans.     Amer.  Antiq.  12,  359 — 363. 

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Strebel,  Hermann,  Studien  über  Steinjoche  aus  Mexico  und  Mittel-Amerika,  ff,  3  f. 

I.  A.  f.  Ethn.  3,  16 — 28,  49—61. 
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Jose  A.  y  Bonillaj  Memoria  sobre  la  agricultura  y  sus  productos  en  el  estado  de 

Zacatecas.    B.  Mens.  Obs.  Met.  Magn.  Ct.  Mexico  2,  204—208,  230 — 236,  262 

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Bosqnejo  de  una  carta  geologica  de  la  Republica  Mexicana  formada  por  disposicion 
del  Secretario  de  Fomento  Carlos  Pacheco  por  una  comision  especial,  bajo  la 
direccion  del  Prof.  Antonio  del  Castillo.  1:  3000000.  Paris,  Erhard  Her- 
manos.     30  s. 

Carta  general  de  la  Republica  Mexicana  en  4  feuilles  formada  en  el  ministerio  de 
fomento,  con  los  datos  mas  recientes,  por  disposicion  del  secretario  del  ramo  general 
Carlos  Pacheco.     1:2000000.     Paris,  Erhard.     52s. 

—  minera  de  la  Republica  Mexicana.  Formada  por  disposicion  del  secretario  de 
fomento  Carlos  Pacheco  por  el  ingeniero  de  minas  Antonio  del  Castillo. 
I  :  3  000  000.     Paris,  Erhard  Hermanos.     15  s. 

—  de  los  ferrocarriles  de  los  Estados  Unidos  Mexicanas  1890  en  4  feuilles.  Secre- 
taria  de  fomento,  seccion  tercera.     Paris,  Erhard. 

Colton,  General  map  of  Mexico  —  Nueva  mapa  de  Mexico,  i  :  3  800  000.  New 
York,  G.  W.  &  C.  B.  Colton.     6  s.  6  d. 


G.   Central-Amerika. 

a.  Allgemeines. 

Barberena,  S.  J.,  Relazione  della  commissione  scientifica  di  San  Salvador,  incari- 
cata  di  esplorare  la  rovine  di  Copan.     L'Esplorazione  commerc.  1890,   19 — 26. 

Belly,  F.,  L'Isthme  amcricain,  notes  d'un  premier  voyage  en  1858.  Paris,  Fisch- 
bacher.    Fr.  7,50. 

Biolley»  P.,  Costa  Rica  et  son  avenir.    127  pag.  *.     Paris,  A.  Girard.  1889. 

— ,  Costa  Rica  and  her  future.  Transl.  from  the  French  by  Cecil  Charles.  Wash- 
ington 1889. 

Bristowe,  Lindsay  W.,  and  Wright,  Philip  B.,  The  handbook  of  British  Honduras 
for  1890 — 91,  comprising  historical,  Statistical  and  general  Information  con- 
ceming  the  colony,  compiled  from  official  and  other  reliable  records.  XIV- 
258  pag.  *.  Edinburgh  and  London,  W.  Blackwood  and  Sons.     6  s. 

Calvo,  J.  B.,  The  Republic  of  Costa  Rica.  With  maps,  portraits  and  illustrations. 
New  York,  Rand  Mc  Nally.  1889.     Doli.  2.  12. 

44* 


g50  Specielle  Geographie. 

DaWBOn,  Guillermo  J.,    Geografia    elemental    de    la    Republica    de  Salvador   (texte 

nacional).    72  pag.     Paris,  Hachette.     Fr.  3.  4. 

Magrlictno,  Interessi  italiani  nell'  America  Centrale.    193  pag.    Roma,  Tip.  de!  Man- 

tellate.    1889. 
Notioe  snr  le  Salvador,  (Exposition  universelle  de  Paris  en  1889)*     Paris  iggQ. 
Feotor,  Desire,  L'etat  de  Nicaragua,  fondation  de  la  nouvelle  ville  America.    C.  R. 

S.  Geogr.  Paris  1890,  aoo — 204. 
Pittier,  H.,    Apuntaciones    sobre    el    clima    y    geografia    de  la  Republica  de  Costa 

Rica.     Observaciones  y  exploraciones  efcctuadas  en  el  ano  de  i888*    Bol.  Ini^t. 

meteorol.  nacional  I.    ig8  pag.     San  Jose  de  Costa  Rica  1889* 
— ,    Lettres  sur  l'Amerique  centrale  et  le  Costa  Rica  en  particulier.    B.  S.  Neuchat 

Gkogt,  ö. 
Polakowskj,  H.,  Die  Republiken  Mittel- Amerikas  im  Jahre  1889*    ü.  Guatemala. 

Z.  G.  E.  Berlin  2ö,  163—182. 
Plloher,  William,  Spanish  Honduras.    Pr.  R.  G.  S.  12,  699.    Sc.  G.  M.  6,  633—638. 
Sapper,  K.,  Wanderungen  durch  die  Alta  Verapaz.   AUg.  Z^.  1890,  Beilage  No.  140. 
Vinoent,  Frank,  In  and  out  of  Central-America,  and  other  sketches  and  studies  of 

travel.    5-246  pag.  *  "f^.    New  York,  Appleton.     Doli.  2.  12. 

Wolfred-Nelson,  Cinq  ans  au  Panama  et  le  canal  interoceanique  de  M.  de  Lessepi. 

Traduit    de    l'anglais    avec    approbation  de  l'auteur,    par  Henry  La  Luberne. 

347  pag.  tt  *.     Paris,  Ferreyol.     Fr.  3,50. 
— ,    Five  years  at  Panama.    XIV-287  pag.    New  York,  Beiford  Company. 

b»  Physische  Geographie. 

Hann,  J.,  Klima  von  Guadeloupe.     Met.  Z.  7,  437-438- 

— ,    Resultate  der  meteorologischen  Beobachtungen  zu  San  Salvador  im  Jahre  i88q* 

Met.  Z.  7,  435. 
— ,    Resultate  der  meteorologischen  Beobachtungen    im  Jahre  1888    zu  San  Jose  de 

Costarica.     Met.  Z.  7,  63 — 65. 
Klima,  lieber  das,  von  British  Honduras.     Met.  Z.  7,  439. 

c.  Anthropologische  Geographie. 

Annario  Estadistico  de  la  Republica  de  Costa  Rica,  corresp.  al  ano  de  i888-    San 

Jose  1889. 
Grawford,  J.  C,  Finds  in  Nicaragua.     Amer.  Antiq.  12,  108 — m. 
Femändez,  Le6n,    Historia   de  Costa-Rica,    durante  la  dominaci6n  espamola,  153^ 

— 1821;  publicada  par  D.  Ric.  Fem.  Guardia.  VII-640  pag.  *f-.    Madrid,  Tip. 

M.  Gines  Hemandez. 
Menard  de  Saint-Manrioe,  E.,    Contribution  \  l'etude  de  l'äge  de  la  pierre  dans 

l'isthme  de  Panama.    29  pag.  f.     ChÄtillon-sur-Seine,  Pepin.  Imp.  4* 

Peotor,   Desiderato,    Gli  abitanti  precolombiani  dell'   America  centrale.     Riassunto 

di  un  saggio  della  loro  localizzazione.     Cosmos  di  Cora  10,  106 — iio. 
— ,    Essai  de  localisation  des  habitants  precolombiens  de  l'Amerique  centrale.  J.  A. 

f.  Ethn.  3,  31  —  33. 
Sapper,  Karl,  Die  Quekchi-Indianer.     Ausland  63,  841  —  844,  892—895- 
Vallejo,  A.  R.,  Censo  general  de  la  Republica  de  Honduras  lev.  el  15  de  junio  de 

1887.     220  pag.     Tegucigalpa  1889.  foL 

Kanal  von   Panama. 

Oanal  interoceanique  de  Panama.  Commission  d'etudes  instituee  par  le  liqui- 
dateur  de  la  Compagnie  universelle.  Rapports.  5  brochures.  No.  VI.  De- 
scription  geologique  des  terrains  travers^s  par  le  canal.  30  pag.  DC  Cartes  et 
dessins.     3  f.     Paris,  impr.  Mouillot. 

Chenat,  L.,  Canal  de  Panama.  La  Situation  actuelle  et  son  avenir.  R.  Fran^  11. 
688—691. 

Detroyat,  L.,  Notes  sur  le  percement  des  Isthmes  de  Panama  et  de  Nicaragua. 
Nouv.  Rev.  62,  292—305. 

Duponoliel,  Le  canal  de  Panama  et  la  methodc  des  torrents  artificiels.  Rev.  scient. 
46,  48—50. 


Amerikanische  Inseln  des  Atlantischen  Oceans.  g51 

£1  oanal  intdrooeajiiOO   de  Nicaragua  y  Costa  Rica   en  i6ao   y  igS?»  relaziones 

de  Diego  de  Mercado  y  Thomos  C.  Reynolds,    con  otres  documentos  recogidos 

y  anotados  par  D.  Manuel  M.  de  Peralta,  Bniselas,  Merte^s.  1889. 
Le  Ganal  de  Nioaragrna.    Rev.  scientif.  45,  183—284* 
Lemoine,  Aug.,  Canal  de  Panama.    Conclusion  ä  tirer  ^es  rapports  de  la  commission 

d'etudes.     f.     24  pag.     Paris,  P.  Dupont.  4. 

Harazzi,  Fr.,  II  canale  di  Panama.     L'Esploraz.  Commerz.  6,  93 — 100. 
Monohot,  P.,   Le   canal   de   Panama  dans  ses  rapports  avec  la  Societe  du  Darien. 

45  pag.     Paris,  imp.  Chevalier. 
Paponott  Felix,  Le  canal  de  Panama,   etude  retrospective  historique  et  technique. 

Solution    rationelle    pour   l'achevement   graduel    de  l'oeuvre  sans  augmenter  la 

dette.     XVI-73  pag.     Paris,  Baudry. 
Peschecky  Vom  Panama-Canal.     Centralbl.  f.  Bauverw.  10,  239 — 240,  254 — 256. 
Polakowsky,  H.,  Der  Nicaraguakanal,     ff,     Peterm.  Mitteil.  36,  167—173. 
— ,    Der  Bericht    tlber   die  heutige  Lage    der  Panama -Kanal -Gesellschaft.     Peterm. 

Mitteil.  36,  196  —  197. 
— ,    Die  Arbeiten  am  Nikaraguakanal.     Peterm.  Mitteil.  36,  227 — 228. 
— ,    Die  Panama-Canal-Gesellschaft.     M.  k.  k.  Geogr.  G.  Wien  33,  525  -550. 
— ,    Vom  Nicaraguakanal.     Ausland  63,  918 — 919. 
Santerean,    Le  Canal  de  Panama  transforme  en  lac   inferieur.     Mit  5  f,  *  u.  ff. 

Paris  1889- 

d.    Karten. 

Bianoonl,  F ,  etMedina,  Crisanto,  Republique  du  Guatemala,  cartes  commerciales. 

Paris,  Chaix. 
Golton,   Mapas  de  America   central,     i  :  i  705  000.     2  Bl.     New  York,  Appleton. 

1889*     3^^' 

H.     Amerikanische  Inseln  des  Atlantischen  Oceans. 

I.  Allgemeines. 

Anderdon,  W.  H.,  Le  Robinson  des  Antilles.  Aventures  d'Owen  Evans,  abandonne 
en  1739  dans  une  ile  deserte  des  Antilles.  Extrait  du  manuscrit  original.  Tra- 
duit  de  l'anglais  par  Marie  Guerrier  de  H  aup  t.  4eed.  240  pag.  Tours,  Mame  et  fils. 

E^g^ers,  H.,  Die  neuen  GewUrzinseln.     Naturw.  Wochenschr.  6,  121 — 123. 

Rosny,  Lucien  de,  Les  Antilles,  etude  d'ethnographie  et  d'archeologie  americaincs. 
Ouvrage  postume  (1887)  public  d' apres  deux  manuscrits  de  l'auteur  par  Mme. 
V.  Devaux.  IV- 155-395  pag.  (Mem.  d.  1.  S.  d'ethnogr.  2,  No.  7.)  Paris, 
Maisonneuve  freres  et  Leclerc.  4. 

2.  Bermudas-Inseln. 

Forstrand,  Carl,  Bermudas  öama.     *.     Ymer  9,  113— 121,  10,  65—74. 

Heilprin,  Angelo,  The  Bermuda  Islands.  A  contribution  to  the  physical  history 
and  zoology  of  the  Somers  Archipelago.  With  an  examination  of  the  structure 
of  the  coral  reefs.  With  addit.  by  J.  P.  Mc  Murrich,  H.  A.  Pilsbry,  G. 
Marx,    P.    R.    Uhler    and    C.  H.  Bollman.     VIII-231  pag.      Philadelphia 

1889.  15  s. 

3.  Bahama-Inseln. 

Charles,  The  botany  of  the  Bahamas.     Pr.  Ac.  Nat.  Sc.  Philadelphia  18 89«  Part  II. 

4.  Grofse  Antillen. 

Bonnaud,  L.,  Santo  Domingo  (Republique  Dominicaine).     B.  S.  Geogr.  C.  HavrCy 

1890,  47—51- 

Eg^^rs,  H.,  Die  Mahagoni-Schlägereien  auf  Santo  Domingo.    Globus  57,193 — 195. 

—,    Der  Zuckerbau  auf  Cuba.     Globus  68,  51 — 56. 

Jaxnaica.    Blackwoods  Mag.  147,  778 — 790. 

Möschler,  Die  Lepidopteren- Fauna  von  Portorico.     Abh.  d.   Senckenberg.  naturf. 

Ges.  Frankfurt  a.  M.  16,  i. 
NoneSy  Adolp,  La  isla  de  Puerto-Rico.     Puerto-Rico  1889* 


652  Specielle  Geographie. 

Perpin4|  A.,  El  CamagUey.  Viajes  pintorescos  por  el  interior  de  Cuba,  y  por  su- 
costas,  con  descripcion  del  pais.    44g  pag.    Barcelona,  Bastinos.  1889.  Pcs.g.  4. 

Reid,  W.,  Meteorological  observations  made  at  Sanchez  (Samanä  Bay).  St.  Domingo. 
1886  —  88.     IV-64  pag.     London,  Eyre  &  Spottiswoode.     8  s.  6  d.  4. 

Roobe-Gtrellier,  Haiti,  son  passe,  son  avenir.     158  pag.     Paris,  Rousseau. 

Sard4,  A.,  La  isla  de  Puerto  Rico.  Estudio  historico  y  geogräfico.  29  pag.  Madrid. 
Est.  tip.  de  Evaristo  Sanchez.  1889.     Pes.  1,25.  4. 

Serbuys,   Washington,  Notice  sur  Hayti.     B.  S.  R.  Geogr.  Anvers  14,  73 — 78» 

5.   Kleine  Antillen. 

Castonnet  des  Fosses,  H.,  Les  petites  Antilles  frangaises.     43  pag.     Angers. 
Hart,  J.  H.,  Regenfall  auf  der  Insel  Trinidad.     Met.  Z.  7,  40. 
Heam,  L.,  Two    years    in    the    french  West  Indies.      431  pag.      ff.      New  York, 
Harper.     Doli.  2.  12. 

J.   Südamerika. 
Allgemeines. 

Chanmont,  G.  de,   Trois  ans  dans  les  pampas  de  1  'Amerique.    ff.    93  pag.    Paris, 

Lecene  et  Oudin. 
Ooppin,    Quatre   republiques   de  1' Amerique  du  Sud.    Preface  de  R.  Frary.    XIX- 

344  pag.     Paris,  E.  Dentu. 
Goering,  A.,  Durch  die  Pampas  zum  Rio  Parana.     A.  a.  W.  21,  47 — 49. 
Hesse-Wartegg,  E.  von,   Die  Sintfluth  des  amerikanischen  Südens.     Allgem.  Zei- 
tung 1890,  Beilage  Nr.  121  — 125. 
Holmberg,  Eduardo  L.,  Viajes  ä  Misiones.    (Forts.).     B.  Ac.  Nac.  Cienc.  C6rdoba 

10,  Heft  3,  pag.  289-— 399. 
Larden,  W.,  Some  notes  from  South  America.     Nature  42,  115 — 116. 
Harro,  C,  Manuale  pratico  dell'  emigrante  all  Argentina,  Uraguay  e  Brasile.   XXXI- 

232  pag.     Genova,  presso  l'Autore.  1889.  10. 

Monnler,  Marcel,  Du  Pacifique  au  Para.     *.     B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  10,  548—605. 
Levey,  G.  C,  A  handy  guide  to  the  River  Plate,  including  the  Argen tine  Republics 

Uruguay  and  Paraguay.     2nd  edit.,  revised  and  corrected  to  the  date.     *.    240 

pag.     London,  Hutchinson.     2  s. 
Ten  Kate,  H.  F.  C,  Over  Llano  en  sierra,  fragmenten  uit  mijn  reisjoumal.    T.  N. 

A.  G.  Amsterdam  (2)  7,  639 — 664. 
Tbonar,  A.,  Voyage  dans  l'Amerique  du  Sud,    C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890,  437 — 44c. 
Vinoent,  Frank,   Around   and   about  South  America.    Twenty  months  of  quest  and 

query.     ff  *.     New  York,  Appleton. 
Waterlow,  C.,  Wanderings  in  South  America.    398  pag.   London,  Nelson.  4s.    foL 


Berg,   Carlos,  Enumeracion  sistemätica  y  sinunimica  de  los  formicidos  argentino?, 

chilenos  y  uruguayos.     A.  S.  C.  Argentina  29,  5 — 43. 
Eigenmann,  Carl  H.,    und  R.  S.,    Bibliography    of   South    American    fresh- water 

fishes.     Ann.  New  York  Ac.  of  Sc.  4,  433—440. 
Karsten,  Herm.,  Die  Juraformationen  in  Südamerika.     Neues  Jahrb.  f.  Min.  Geol. 

1890,  n,  191— 192. 
Oob^enius,  Carl,  Über  das  Alter  einiger  Theile  der  (südamerikanischen)  Anden.  IIL 

(Schluss).     Z.  deutsch,  geol.  G.  42,  121— 149.     Vergl.:  Die  Natur  39,  Nr.  4«-. 
Reiss,  W.,  u.  Stübel,  A.,  Reisen  in  Süd- Amerika.     Lepidopteren ,   gesammelt  aui 

einer  Reise  durch  Colombia,  Ecuador,  Peru,  Brasilien,  Argentinien  und  Bolivien 

in   den  Jahren  1868  —  77   von  Stübel.     Bearb.  von  Gustav  Weymer  und  Pct. 

Maassen.     XI-182  pag.,  9f  color.  u.  9  Bl.  Erklärungen.      Berlin,  Asher  &  Co. 

M.  30.  fo!. 

Ihering,  H.  von,  Über  die  Verbreitung  des  Coca-Genusses  in  Südamerika.    Ausland 

63,  908—910. 
Le  Chemin  de  fer  transoontinental  de  TAmerique  du  Sud.     par  J.  V.    B.  S. 

Geogr.  C.  Bordeaux  (2)  13,  500—502. 


Venezuela  und  Columbia.  g53 

Scalabrinl,  A.,  Sulla  emigrazione  e  colonizzazione  italiana  specialmente  nell  America 
del  Sud.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  453  —  474. 

Üble,  Max,  Kultur  und  Industrie  südamerikanischer  Völker,  nach  den  im  Besitze  d. 
Museums  f.  Völkerkunde  zu  Leipzig  befindl.  Sammlungen  von  A.  St  Übel,  W. 
Reiss  und  B.  Koppel,  a.  (Schluss-)  Bd.  Neue  Zeit.  i.  Bd.  V— VI,  65  und 
1.  Bd.  IV,  10  pag.  Text  mit  27  Taf.  in  Farben-  u.  Lichtdr.  u.  75  pag.  Erklä- 
rungen.    Berlin,  Asher  &  Co.     h.  M.  go.  fol. 


Bamberg,  K.,  Schulwandkarte  von  Süd -Amerika,      i :  5  300  000.     Politische  Ausg. 

12  Bl.     II.  Aufl.     Chromolith.     Berlin,  Chun.     M.  12.  qu.  gr.  fol. 

Carrasoo,  G.,  Cartas  de  viaje  por  el  Paraguay,  los  territorios  nacionales  del  Chaco, 

Formosa  y  misiones  y  las  provincias  de  Corrientes  y  Entre  Rios.    319  pag.  Buenos 

Aires,  Jac.  Peuser.   1889. 
Kiepert,  H.,  Mapa  general  del  America  meridional.  i :  10  000  000.  Con  cartons:  Parte 

central    de  Chile,  Venezuela,   Colombia  y    contomos    de    Lima,    Buenos    Aires, 

Montevideo,     i  :  2000000.     2  ed.,  emendada  y  publicada  por  Rieh.  Kiepert. 

Lith.  u.  color.     Berlin,  D.  Reimer.     M.  4.  Imp.  fol. 

— ,  Rieh.,  Mapa  del  America  del  Sur.      1:8000000.     4  Bl.     Chromolith.     Berlin, 

D.  Reimer.     M.  8*  qu.  gr.  fol. 

K.  Venezuela  und  Columbia. 

Gamacbo  Rold4zit  Salvador,  Notas  de  viaje,  Colombia  y  Estados  Unidos  de  America. 

VI-900  pag.     Bogota,  V.  Suarez.     Pes.  10. 
Cbaffanjon,  J.,  L'Orenoque  et  le  Caura.    Relation  de  voyages  executes  en  1886  et 

1887-     2  *  et  56  grav.     Paris,  Hachette.  1889.     Fr,  4. 
— ,    Exploration  de  la  vallee  de  l'Orenoque.    (Lettre).     C.  R.  S.  Geogr.  Paris  1890, 

432-434. 
Colombia.     Its  past,   present   and  future.      Reports  from  the  Consuls  U.  S.  1889t 

98 — 112. 
Golombie,  Grande  Encyclopedie  T.  11.   Gravee  par  Erhard.   Paris,  Lamirault  &  Co. 
Dnro,  Ces.  Fern.,  Rios  de  Venezuela  y  de  Colombia.     Relaciones  ineditas  reunidas. 

B.  S.  Geogr.  Madrid  28,  96—174,  29,  161—219. 
Guti^rrez  de  Albat  J.,  Las  estatuas  del  valle  de  San  Agustin   en  la  repüblica  de 

Colombia.     B.  S.  Geogr.  Madrid  27,  366 — 384. 
Jabresbericbt,  Statistischer,  Über  die  Vereinigten  Staaten  von  Venezuala.     9  pag. 

•.     Caracas  1889.     Hamburg,  Friedrichsen.     M.  3.  fol. 

Sermon,  H.,    La    republique    de    Colombie    d'apres   Ricardo   Becceral.     B.  S.  R. 

Geogr.  Anvers  14,  103 — 121. 
Vlnoent,  L.,   Notice  sur  les  Etats-Unis   de   Venezuela.     B.  S.  Geogr.  C.  Bordeaux 

(2)  13,  57—69,  89— 109* 

Karsten,  Hermann,   The  geological   age  of  the  mountains  of  Santa  Marta  (New 

Granada),     ff.     Phil.  Mag.  (5)  29,  163—166. 
Ragpilni,  R.,    Le    miniere    dell    repüblica    di  Colombia.     B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3, 

309—332. 
RestrepO,  Vicente,  Estudio  sobra  las  minas  de  oro  y  plata  de  Columbia.     2^  edit. 

337  pag.     Bogota  1888. 

Broglia  di  Mombelloz,   G.  Orsi  di,  Sculture  di  indigeni  dell'  alto  Orenoco.     ff. 

B.  S.  Geogr.  Ital.  (3)  3,  474 — 479. 
MabondeaXL,   Sur  un   crdne   precolombien   de    la  province   du  Chiriqui  (Colombie). 

B.  S.  d'Anthr.  Paris  (4)  1,  601  —  602. 
Maroano,  G.,  Ethnographie  precolombienne  du  Venezuela.     Region  des  randals  de 

l'Orenoque.     *  ff.     128  pag.     Paris,  Chadenat. 
— ,    Sur  la  metallurgie  precolombienne  au  Venezuela.    C.  R.  Ac.  Paris  110, 711  —  713. 
— ,    V.,  Precolumbian  metallurgy  in  Venezuela.     Translated  by  Hyde  Clarke.     J. 

Anthr.  Inst.  Gr.  Britain  20,  220—221. 
Oppely  A.,  Die  wirthschaftlichen  Verhältnisse  von  Venezuela.    Globus  57,  171  — 174. 


654  Specielle  Geographie. 

Atlas  geografico  e  historico  de  la  rcpublica  de  Colombia  (antigua  Nueva  Granada) 
el  cual  comprende  las  republicas  de  Venezuela  y  Ecuador,  con  arreglo  ä  los 
trabajtis  geograficos  del  general  de  ingenieros  Augustin  Codazzi,  ejectuadas  en 
Venezuela  y  Nueva  Granada  (Karten  von  Manuel  Paz,  Text  von  Felipe  Pcrez). 
aof  y  istinerario  general  de  distancias,  acompanado  de  varios  datos  geogra- 
ficos  y  de  un  *  de  la  republica  de  Colombia.     a»  ed.     Paris,  Erhard. 

E.  E.  U.  U.  de  Venezuela.  Mapa,  iisico  y  politico.  Mit  2  Nebenkarten:  piano 
de  la  situacion  de  los  estados  unidos  de  Venezuela  en  la  America  del  Sur  und 
piano  de  la  ciudad  de  Caracas  und  i  Portr.  Farbendr.  Mit  Statist.  Jahresbericht 
auf  der  Rückseite.     Caracas  1889,     Hamburg,  Friedrichsen  &  Co.     M.  3.      fol. 

Paz,  Manuel,  Mapa  de  la  republica  de  Colombia  (antigua  Nueva  Granada)  levan- 
tade  por  el  general  de  ingenieros  Augustin  Codazzi.  Echelle  1:2700000. 
Paris,  Erhard. 

L.  Ecuador,  Peru,  Bolivia. 

a.    Allgemeines, 

Asplazu,  Augustin,  La  Meseta  de  los  Andes.     11  pag.     Sep.-Abdr.:  Publ.  d.  1.  S. 

Geogr.  de  la  Paz.     La  Paz. 
Ballivian,  Manuel  V.,  y  Idaqnez,  Eduardo,  Diccionario  geografico  de  la  republica 

de  Bolivia.     Tomo  I.     Departamento  de  la  Paz.     164  pag.     La  Paz.  4. 

Brühl,    Gustav,    Ein    Ausflug   nach    Pachacamac    (Peru).     *   und  f*f*.      Globus  67, 

289  —  494. 
Ellis,  H.  Leslie,    Notes    of   a  recent    visit  to  Peru  and  Bolivia.     Pr.  R.  G.  S.  12, 

2x7—229. 
Ghran  Ghaoo,    Durch    den,    und    nach  Bolivia.      Globus  67«  150  —  156,  165— 171, 

180—184,  196 — 202. 
Guillanine,  H.,  An  account  of  the  travels  of  colonel  A.  R.  P.  Labre,  Carlos  Fry, 

and  others  in  Peru  and  Bolivia,  and  on  the  botany,  natural,  history,  ethnology, 

means  of  communication,    and  the  geography   of  the  districts  traversed  f.     J* 

Manchester  G.  S.  6,  315 — 331. 
— ,  Recent  explorations  in  Peru  and  Bolivia.  *.  Sc.  G.  M.  6,  234 — 245. 
Hettner,  Bericht  über    seine  Reisen  in  Peru  und  Bolivia.     5.-8.  u.  Vortrag.    V. 

G.  E.  Berlin  17,  103 — 108,  232—2381  398 — 401,  512  —  524. 
Kalb,  Courtenay  de,    Some  notes   on    the   Upper  Amazon.    *.    B.  Am.  G.  S.  22, 

474—478. 
Möreno,  J.  L.,    Nociones    de  geografia  de  Bolivia,  aprobados  y  adoptadas  per  el 

Consejo  Universitario  y  el  H.  Consejo  Municipal  de  Chuquisaca.    5«  ed,    56  pag. 

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Negrl,  Cristoforo,  II  Peru  e  la  Scienza  Italiana.    Lettera  al  giomale  „La  Rifonna'*. 

BoU.  S.  Geogr.  Ital.  (3),  3,  52  —  53. 
Ordlnaire,  Olivier,  De  Lima  ä  Iquitos   par  le  Palcazu,   la  Cordillere  de  Huachon, 

les   Cerros  du  Yanachaga,   le  Rio  Pachitea,    le  Pajonal.     Notes  geographiques. 

B.  S.  Geogr.  Paris  (7)  11,  217—236. 
Sucre  (Bolivia).     tt-     Globus  Ö7,  73  —  76. 
Thouar,  M.  A.,    Explorations  in  Eastem  Bolivia  and  the  Gran  Chaco.     Pr.  R.  G. 

S.  12,  671 — 673. 
Valdäs,  Julio  Cesar,  La  Paz  de  Ayacucho.     Relaciön  histörica,  description  y  com- 

mercial.     33  pag.     La  Paz. 
Ydiaquez,    Alejandro  de,    Le  Perou   en   1889,    notice  geographique,    statistique  et 

commerciale  k  l'usage  des   emigrants,    capitalistes,    industrielles   et   explorateurs. 

Le  Havre,  impr.  Le  Roy  et  Porree. 

b.  Physische  Geographie. 

Ballivian,  M.  V.,    Explorationes   y   noticies  hidrograßcas  de  los  Rios  del  norte  de 

Bolivia.     69  pag.     La  Paz. 
Coohabamba  (Bolivia).    Posiciön  geografica  de  las  capitales  de  provincia  y  alguno> 

cantones  del  departamento.     B.  S.  Geogr.  Madrid  28,  204  —  205. 
Kohlmorgen,  Martin,   Berg-   und  hüttenmännische  Mittheilungen  über  die  Provini 

Tarma  in  Peru.     Z.  f.  Berg-,  Hütten-  u.  Salinenw.  in  Preuss.  38,  303 — 317. 


Chile  und  Feuerland.  ß55 

Nnsser-Asport,    Chr.,     Die    physische    Beschaffenheit    der    peruanischen    Provinz 

Carabaya.     Ausland  63,  898—900. 
Petroleam  in  Peru.     Von  Ch.  N.     Export  12,  No.  33,  481. 

Raymoiulit  Die  Goldgruben  von  Carabaya  in  Peru.    Berg- u.  H.-Ztg.  1890,  295,302. 
Siegromaim,  Rud.,  Vorkommen,  Gewinnung  und  Verarbeitung  von  Erzen  in  Hual- 

goyac  (Peru).     Z.  f.  Berg-,  Hütten-  u.  Salinenw.  in  Preuss.  38,  255—260. 

c.  Anthropologische  Geographie, 

Oappa,  Ricardo,  Estudios  criticos,  acerca  de  la  dominacion  espanola  en  America: 
La  conquista  del  Peru.  3aed.  402 pag.  Madrid,  Impr.R. de Castrovejo.  pes.  3,50.  4. 

Collin,  E.,  Momies  boliviennes.     B.  S.  d'Anthr.  Paris  (4)  1,  53 — 58. 

Colonization  del  territorio  de  Otuquis  en  el  Departamento  de  Santa  Cruz.  96  pag. 
La  Paz. 

CniLOW,  Heinrich,    Die  altperuanischen  Dorf-  und   Markgenossenschaften.     Ausland 

63,  8^1—824.  853—856.  87^—878. 

Gig'lioli,  Enrico  H.,  Gli  ultimi  giomi  dell'  etä  della  pietra  (America  meridionale). 
Dialcuni  strumenti  litici  tuttora  in  uso  presso  i  Chamacoco  del  Chaco  Boliviano. 
Arch    antropolog.  etnolog.  Firenze  20,  65 — 72. 

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of  Ethnology.)     Washington  1889. 

lüddendorf,  E.  W.,  Die  einheimischen  Sprachen  Peru's.  Bd.  I.  Das  Runa  Simi 
oder  die  Keshua-Sprache,  wie  sie  gegenwärtig  in  der  Provinz  von  Cusco  ge- 
sprochen wird.  Unter  Berticksichtigung  der  früheren  Arbeiten  nach  eigenen 
Studien  dargestellt.  VII- 3 39  pag.  Bd.  II.  Wörterbuch.  X-857  pag.  Leipzig, 
Brockhaus.     M.  16  und  M.  48. 

— ,  OUanta,  ein  Drama  der  Keshuasprache.  Übers,  u.  mit  Anmerkgn.  versehen, 
nebst  einer  Einleitung  über  die  religiösen  u.  staatl.  Einrichtgn.  der  Inkas.  Die 
einheimischen  Sprachen  Peru's.  III.  Bd.    VI-393  pag.  Leipzig,  Brockhaus.    M.  18. 

Nusser-Asport,  Ch.,  Katholische  Missionen  in  Bolivia.     A.  a.  W.  21,  311 — 313. 

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de  Chile,  Rafael  Jover.  1889*  4. 

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schiedener Orte  in.  A.  Hydr.  18,  333 — 34.  Vergl.:  Not.  hidrograf.  12/49  "• 
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Vergl.:  Hydr.  Notices  2.  London  1890. 

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B.  S.  Geogr.  C.  Hdvre  1890,  88 — 100. 

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Espinosa,  Enrique,  Geografia  descriptiva  de  la  Repüblica  de  Chile.  264  pag. 
Santiago,  Impr.  Gutenberg.     Pes.  4. 

Grossl,  Vinc,  Appunti  di  geografia  commerciale  dell' America.  I.  Chile.  15  pag. 
Genova,  Tip.  di  ^Commercio  di  Genova".  16. 

— ,  Guida  pratica  dell'  emigrante  italiano  al  Chile,  notizie  geografiche,  statistiche  e 
commerciale.    30  pag.  Roma,  Stab.  Art.  Tip. 


656  Speciellc  Geographie. 

Ivens,  Josef,  Jahr-  und  Adressbuch  der  deutschen  Colonien  in  Chile.     II.  Jahrgang 

1890.     Selbstverlag. 
Kunz,  Hugo,  Chiloe.     Ausland  63,  737— 739i  754 — 757- 
Lara,  Horacio,    Cronica    de  la  Araucania,   descubrimiento  y   conquista,    pacificacioa 

definitiva  y  campaiia  de  Villa-Rica.     XII-474  pag.     Santiago  de  Chile,  Imp.  de 

,E1  Progreso".  1889.     ^^^'  ^7^5^'  *• 

Medina,  J.  T.,  Cosas  de  la  colonia,  apuntes  para  la  cronica  del  siglo  XVIII  en  Chile. 

392  pag.    Santiago  de  Chile  1889* 
— ,    Ensayo  acerca  de  una  mapoteca  chilena  6  sea  de  una  coleccion  de  los  titulos 

de    los    mapas,    planos    y  vistas  relativos   ä  Chile,  arreglados  cronologicamente, 

con    una    introduccion    historica    acerca    de  la   geografia  del  pais.     Santiago  de 
,    Chile  1889. 
Russell,  W.  H.,  A  Visit  to  Chile  and  the  nitrate  üelds  of  Tarapaca  etc.    380  pag. 

•)••(•.     London,  Virtue.     16  s. 
Sinopsis  Estadistica    y  geograüca    de  Chile    en    1888    por   Vic.  Grez.     108  pag- 

Santiago  de  Chile  1889* 

Chili,  Positions  geographiques  de  diverses  localltes  du,  determinees  en  1889*    Ann. 

hydr.  Paris  (2)  12,  252.     Vergl.:  Notic.  hidrogr.  Santiago  1890,  No.  12. 
Darapsky,  L.,    Las    aguas   minerales    de  Chile.    VIII-193  pag.  ♦  •j-f.     Valparaiso, 

G.  Helfmann. 
— ,    La  Atacamita  de  Chile.     M.  S.  Cient.  A.  Alzate  3,  69 — 91. 
Kyle,  Juan  J.,    El  platino  nativo   de  la  Tierra  del  Fuego.     A.  S.  Cient.  Argentina 

29,  51— 5^- 
Mnrillo,  A.,  Plantes  medicinales  du  Chili.    Exposition  Universelle.    Paris,  Legation 

du  Chili.  1889* 
Philippi,  R.  A.,  Verzeichnis  der  von  D.  Francisco  Vidal  Gormaz  an  den  Küsten 

des    nördlichen  Chile    gesammelten   Gefässpflanzen.     Verh.  Deutsch.  Wiss-  Ver. 

Santiago,  2,  106 — iio. 
— ,    Ursprung  der  in  Chile  gebauten  Kürbisarten.     Ausland  63,  798  —  799. 
Zacher,  G.,  Guano-  und  Salpeterlager  in  Chile.     Ausland  63,  179  —  180. 


Chile's  wirthschaftliche  Zonen,  von  A.  O.     Globus  58,  382> 

Fonck,  Franz,  Einige  Bemerkungen  über  die  in  Chile  vorkommenden  durchbohrten 

Steine.     Globus  ö7,  46 — 47. 
Le  Feuvre,  Rene,  L'agriculture  au  Chili.    53  pag.     Paris,  Roger  et  Chernoviz. 
Vattier,  Ch.,  L'avenir  de  la  metallurgie  du  fer  au  Chili.  107  pag.  Premier  Supplement 

55  P^g*  *•    Paris,  Roger  et  Chernoviz. 
— ,    El  porvenir  de  la  metalurgia  del  hierro  in  Chile.     Santiago  de  Chile. 
Washington  Lastarria,    L'industrie  miniere  au  Chili.     52  pag.     Paris,    Legation 

du  Chili. 
Weinbau  in  Chile.    Globus  67,  3  50 --3  51. 

N.  Argentinien. 

Alcorta,  Santiago,    La  Republica  Argentina  en  la  exposicion  universal  de  Paris  de 

1889.    Coleccion  de  informes  reunidos  por  el  delgado  del  gobierno.    Publicacion 

oficial.    Tomo  I.  655  pag.  T.  II,  971  pag.  ff.    Paris,  impr.  Mouillot. 
Ameghino,    Carlos,    Exploraciones   geologicas    en    la   Patagonia.     f.     B.  J.  Geogr. 

Argentino  11,  3 — 46. 
Amiois,  E.,    En  el  Oceano,  viaje  a  la  Argentina.    452  pag.    Madrid,  Jubera.  1889- 

Pes.  4.  4. 

Aurigrnao,  Romain  d',  Amerique  du  Sud.     Trois  ans  chez  les  Argentins,  avec  gra- 

vures  et  portrait.    II-490  pag.    Paris,  Plön,  Nourrit  &  Co. 
Bagnet,  A.,  La  province  de  Corrientes.     B.  S.  R.  Geogr.  Anvers  14,  79—99. 
Baldrioh,  J.  Amadeo,  Las  Comarcas  Virgenes.    El  Chaco  Central  Norte.     292  pag. 

Buenos  Aires  y  La  Plata  1889. 
Balfonr,  Isaac  Bayley,  The  Pilcomayo  expedition.     Nature  42,  543 — 544. 
Bodenbender,  W.,  Vorläufige  Mitteilungen  über  eine  Reise  nach  dem  Ostabfall  der 

Anden  zwischen  Rio  Diamante  und  Rio  Negro.    Peterm.  Mitteil.  36,  241—247. 


Argentinien.  657 

Brettes,  J.  de,  Ma  mission  au  Chaco.   *.     B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  64-  86. 
Burmeister,  Carlos  V.,    Contestacion  ä  un  trabajo  del  Sr.  Ameghino  sobre  Pata- 

gonia.     Rev.  S.  Geogr.  Argentina  7,  227  —  138. 
— ,    Due    viaggi    nella  Patagonia    attraverso    i   governi  del  Chubut  e  di  Santa  Cruz 

(1887  —  89).     Cosmos  di  Cora  10,  1 10— 119,  164 — 170. 
Carrasco,  G.,  La  Republique  Argentine  consideree  au  point  de  vue  de  Tagriculture 

et  de  l'elevage.    3a  pag.    Paris,  Mouillot.  1889. 
Catalogae    special    officiel    de  l'exposition  de  la  Republique  Argentine  (Exposition 

universelle  internationale  de  1889  a  Paris).     Lille  1889. 
Golonie  d'Entre  RiOS,  Republique  Argentine.    16  pag.    Paris,  imp.  Mouillot.    12. 
Fazio,  L.,  Memoria  descriptiva  de  la  provincia  de  Santiago  del  Estero.  639  pag.  *  "j*. 

Buenos  Aires,  Comp.  Sudamericana.  1889. 
FolleTille,  Ch.  de,  Un  Frangais  chez  ks  Patagons.    70  pag.  f-f.    Limoges,  Ardant. 
Frizon,  H.,  Les  Frangais  et  leurs  relations  dans  la  Republique  Argentine.    1889. 
Qroering,  A.,  Am  Rio  Tunuyan  in  der  Provinz  Mendoza.    A.  a.  W.  21,  12 — 13.  ff. 
GuUaine,  Louis,  La  Republique  Argentine  physique  et  economique.    Expos6  de  ses 

conditions  et  ressources  naturelles,   de  son  agriculture  d'apres  les  derniers  docu-i 

ments  officiels.     Paris.     Fr.  7,50. 
Jxijuy,  Die  argentinische  Provinz,  ff.     Globus  67,  279  —  283. 
Kenrvela,  Hendrik,  Naar  Argentina.     2  Vol.    160  u.  188  pag.     Gand,  W.  Gesels. 

1889.     Fr.  3.  12. 

Las  Salinas  de  Patagones.    Rev.  S.  Geogr.  Argentina  7,  207  —  213. 
tfarqilina,   Paulino  Rodriguez,    Republica  Argentina.     La    provincia    de  Tucuman. 

Breves  apuntos.    2«  ed.  correjide  y  aumentade.     Tucuman. 
Middeldijk,  R.  A.  van,  Zuid-Amerikaansche  Schetsen  —  Argen tinie.    T.  Nederl.  Ind. 

N.  S.  19,  3^1  —  339'  415—441- 
Modrioh,  Gius.,  Repubblica  Argentina:  Note  di  viaggio  da  Buenos  Aires  alla  Terra 

del  Fuoco  (con  ritratto).    XII-447  pag.     Milano,  Galli  di  C.  Chiosa  e  F.  Guin- 

dani.     L.  4.  16. 

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Resasco,  Ferd.,  Alle  rive  del  Plata:  ricordi  di  viaggio.  483  pag.  Milano,  Treves.    16. 
Rum'bold,   Sir  H.,    The  Great  Silver  River,    notes  of  a  residence  in  Buenos  Ayres 

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des  las  gobernaciones   nacionales   de  la  Pampa,    del  Rio  Negro   y   del  Neuquen 

y  con  las  provincias  correspondientes  de  la  Republica  de  Chile,      i :  i  000  009. 

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Avec    les    planches  28 — 33.     pag.  99 — 114.    IV:   Cyperacees,   par  P.  Maury. 

Avec  les  planches  34 — 35.     pag.  115— 157.     Mem.  Soc.  de  physique  et  d'his- 

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rowski.  2«  edit.  accompagnee  d'un  appendice  par  Glason  et  d'un  Album 
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V.  K.  Martin  u.  A.  Wichmann.     II.  Serie.    Leiden,  £.  J.  Brill.  1889*    A*  3- 
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IX.   Länder  der  Polargebiete. 
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Baye,  Ch.,  Premiers  voyages  au  pays  des  glaces.  404  pag.  mit  mehreren  *.  Mons, 
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Longmans.  1889*     '^^*  ^  ^' 
Ck)lliiison,  R.    Journal  of  H.  M.  S.  „Enterprise*'   on  the  expedition  in  search  of 
Sir  John  Franklin's  ships  by  Behring  Strait  1850 — 55.     With  a  memoir  of 
his  other  Services.    Edited  by  his  brother,  major-general  T.  B.  Collinson.    6*. 
XI-531  pag.     Mit  Porträt.    London,  Sampson  Low.  14  s.' 

Dali,  Wm.  H.,  A  critical  review  of  Bering  *s  first  expedition  1725 — 30,  together 
with  a  translation  of  his  original  report  upon  it.    *.    N.  G.  Magaz.  2,  iii — 169. 

Dnnsford,    H.  A.  H.,    The    opening   of  the  Arctic   Sea.     *.     24   pag.     London, 

W.  Ridgway.  12. 

Healy,    Report    of  the    cruise  of  the    revenue  Marine    Steamer  „Corwin*  in  the 

Arctic  Ocean  in  the  year  1884«    Washington  1889.  4. 

Hov^ard,   A.,    The  Kara  Sea  and  the  route  to  the  North  Pole.     Sc.  G.  M.  6, 

25-39. 
Nansen,    Frid^of,   Plan  til  en  ny  polar  ekspedition.    Reprinted  from  ,,Naturen''. 

*8  pag. 
— ,  Plan  einer  neuen  Polarexpedition  von  Heinrich  Martens.    Globus  57)  270 — 271. 
— ,   Le  plan  d'exploration  du  p61e  Nord.     Rev.  scientif.  46,  466 — 467. 
— ,  Über  eine  neue  Nordpol-Expedition.     V.  G,  E.  Berlin  17,  526.    R.  Fran9. 12, 

440—442.     La  G^ogr.  3,  No.  105.     B.  S.  G^ogr.  C.  Bordeaux  13,  252 — 254. 
Nene  Polariforschungen.     D.  Geogr.  Bl.  13,  183  —  196. 
Nordenskiöld,  A.  £.,  Les  exp6ditions  su^doises  arctiques,  et  Texpedition  su^doise 

antarctique  projet6e.     C.  R.  S.  G6ogr.  Paris  1890,  444—448. 
Qnatre  ans  dans  les  glaces,  deuxiöme  expedition  du  capitain  Ross  dans  les  mers 

arctiques  (1829—33).     160  pag.     Limoges,  Ardant. 
Saolis,  J.,  Die  Eisverhältnisse  der  arktiseben  Gebiete.     Das  Gletschereis.     54  pag. 

Inaug.-Diss.    Halle  1889. 
Shepard,  J.  S.,  The  cruise  of  the  U.  S.  steamer  „Rush''  in  Behring  Sea,  summer 

of  1889*     *  tt*     ^^^  Francisco.     7  s.  6  d.  12. 

Simpson,  Edward,  Report  of  ice  and  icemovements  in  Bering  Sea  and  the  Arctic 

Basin.     *.     25  pag.     Washington,  U.  S.  Hydrogr.  Office. 

Steüan,  J.,  Über  die  Theorie  der  Eisbildung,  insbesondere  über  die  Eisbildung  im 
Polarmeere.     Sitz.-Ber.  d.  Akad.  Wien  Abt.  IIa,  98,  965. 

Stookton,  Chas.  H.,  The  arctic  cruise  of  the  U.  S.  S.  „Thetis''  in  the  summer 
and  autumn  of  1889.  tt  *•  N*  ^-  Magaz.  2,  171— 198.  B.  Am.  G.  S.  22, 
143 — 146. 

Tillotson,  J.,  Adventnres  on  the  ice,  a  comprehensive  summary  of  arctic  exploration, 
discovery,  and  adventure,  including  experciences  of  Capitain  Fenny,  the 
Veteran  whaler,  now  first  published.  New  edit.  with  portraits  and  other  ill. 
284  pag*    "London,  J.  Hogg.     2  s.  6  d.  12. 


662  Specielle  Geographie. 

a.  Arktisches  Asien. 

Butler,    G.  G.,    u.  Vane,    F.  P.  Fletcher,    The  Sea   route   to  Siberia.      31  pag. 

Mit  mehr.  *.     London.  fol. 

Hann,    J.,    Die  Ergebnisse    der    dänischen    internationalen  Polar-Expeditionen   im 

Jahre  1882—83.     Met.  Z.  7,  95—104,  132  —  143. 
— ,    Die  meteorologischen  Ergebnisse  der  russischen  internationalen  Polar-Statiooen 

auf  Nowaja  Semlja  1882—83  und  Ssagastyr  1882  — 1884.    Met.  Z.  7,  209-213. 
Versuohe,  Verbindungen    mit  Sibirien    auf  dem   nördlichen  Seewege  herzustellen. 

(In  russ    Spr.)     Iswest.  Ostsibir.  Abteil.  K.  Russ.  G.  Ges.  19,  45 — 46. 

3.  Arktisches  Europa. 

Feddersen,  Arthur,  L'Eider  au  Islande.     ff.    24  pag.    (Extr.   aus:   Revue  d.  sc. 

nat.  appl.  No.  5  u.  7  1890).     Paris,  Cerf  et  fils. 
Guthmnndsson,  V.,  Privat-boligen  pä  Island  i  Sagatiden  samt  delvis  i  det  ovrige 

Norden.     Kopenhagen  1889. 
Hann,    J.,    Resultate    der    meteorologischen  Beobachtungen    an  der  finnlfindischen 

internationalen  Polarstation  in  Sodankylae.     Met.  Z.  7,  205  —  209. 
Harley,  E.  B.,  A  girPs  ride  in  Iceland.   166  pag.  *.  London,  Griffith  &  Farran.   5  s. 
Hoskyns-Abrahall,  J.  L.,  A  visite  to  the  Calcite  Quarry  in  Iceland.    Min.  Mag 

9,  179— 181. 

Kükenthal,  Willy,    Skizzen    aus   dem   hohen  Norden,     •j'f  *.     Globus  68,  1-7, 

24  —  28. 
— ,    Reise  nach  Ostspitzbergen  im  Jahre  1889.     V.  G.  E.  Berlin  17,  48 — 55- 
— ,   Bericht  über  die  von  der  Geographischen  Gesellschaft   in  Bremen   veranstaltete 

Forschungsreise    in    das   europäische  Eismeer.      *.      D.  Geogr.  Bl.  18,  i— 91- 

Auch  als  Sep.-Abdr.  mit  2  Farbendruck-Bildern.   Nebst  einer  thiergeogr.  Skizze 

V.  Alfr.  Walter:    „Die  Quallen  als  Stromweiser". 
— ,    u.  Waltlier,  A.,    Die  von  der  Geographischen  Gesellschaft  in  Bremen  veran- 
staltete Forschungsreise    in  das  europäische  Eismeer.    Natur w.  Wochenschr.  5, 

195—197.     Peterm.  Mitteil.  36,  61—75*. 
Lindeman,  M.,  Kükenthars  Spitzbergenfahrten.     Ausland  63,  373—376. 
Melgnan,  V.,  Pauvre  Islande!     281  pag.     Paris,  E.  Kolb.    1889.     Fr.  3,50. 
Nordenskjöld,   Gustav,  Weiterer  Bericht  über  die   schwedische  Expedition  nach 

Spitzbergen  1890.     D.  Geogr.  Bl.  13,  257 — 261. 
Pettersen,  K.,  Kung  Karls  Land  i  det  ostspitzbergska  haf.  *.  Ymer  10,  64—67. 
Fetzet,  H.,  Reiseerinnerungen  aus  Island,    ff.    Globus  68,  211 — 217,  227—231. 
Rabot,  Ch.,  La  terre  du  Roi  Charles.     C.  R.  S.  G6ogr.  Paris  1890,  30 — 32. 
Spragae  Smith,  Chas.,  Modem  Iceland.    B.  Am.  G.  S.  22,  442—473. 
Thoroddsen,  Th.,  Snaefellsnes  1  Island.     *.     Ymer  10,  144  —  188. 
— ,   Fra  Islands  indre  Hajland.  En  Rejseberetning  fra  Sommeren  1889*    **   Geogr. 

T.  10,  149  —  173. 
— ,   Raudukambar,  KerlingarfjöU  og  Kjalvegur.     Ferdasaga  i888«     Andvaii  18891 

16,  56-  119. 
— ,   De  varme  Kilder  paa  Hveravellir  i  Island.     *.     Ymer  10,  49 — 59. 
— ,   XJndersogelsesrejse  i  Island  Sommeren  1889.    Geogr.  T.  10,  136  —  138- 
— ,   Nogle  Bemaerkninger    om    de    islandske  Findesteder    for   Dobbelspath.      Geol. 

Foren.  Stockholm  Förhandl.  12,  247—254. 

Kükenthal,  W.,  Ostspitzbergen  und  die  König-Karl-Inseln.    i  :  i  000  000.   Petenn. 
Mitteil.  36,  III. 

4.  Grönland. 

Garstensen,    A.  Rüs,    Two  summers  in  Greenland.      Illustrations  by  the  author. 

185  pag.     London,  Chapman  and  Hall. 
Dansk  Expedition  tili  Ostkysten  af  Grönland.    Premierlejtnant  Ryders  Forslag  og 

Plan  til  en  Undersogeüe  af  Grenlsmds  Ostkyst  fra  66 <>  til  73°  N.  Br.    Geogr. 

T.  10,  173  —  181. 
Garde,  V.,    Om    Ostgrünlaenderes  Rejser    og   deres    Fremtidsudsigter.     Geogr.  T. 

10,  181— 190. 


Arktisches  Amerika.  gg3 

Ghrönlander,  Die.    Ausland  63,  66 — 71. 

Grönland,  Bet  sydlige,  med  dennorske  Gronlands-ekspeditions  rute(ig8g).  Kysten 

tegnet  ander  Kaptein  G.  Holms  tilsyn  öfter  de  nyeste  danske  kilder. 
Grönlands -ekspeditioxiB  mte,  Den  norske,   samt  tversnit  af  tandet  og  inlands- 

isen    efter    denne    linje.      Udarb.    af.    Prof.    H.   Mohn    efter    ekspeditionens 

observationer. 
Harm,  J.,  Zur  Witterungsgeschichte  von  Nord -Grönland,  Westküste.     Met.  Z.  7, 

109— 115. 
Hendrik,  Hans,  Grenlaenderen.  f.  Ved  C.  Ryder.    Geogr.  T.  10,  140—143. 
Hook,  Fr.,  Dänische  Arbeiten  über  die  grönländische  Flora.    Die  Natur  30,  No.  23. 
Knndsen,  R.,    Fangreise   nach    der    Ostküste    Grönlands    im  Jahre  1889    in    dem 

norwegischen  Robbenfangdampfer  „Hekla*',   übers  ▼.  Borgen  aus:    Geogr.  X. 

10,  143 — 148.     D.  Geogr.  Bl.  13,  100 — iia. 

Nansen,  Fridtjof,  Offizieller  Bericht  über  die  Durchquerung  Grönlands  an  Etatsrat 
Gamil  in  Kopenhagen.  Mit  i  ff-  Os^e^  26,  146  —  159.  A.  a.  W.  21, 
6z — 66.    B.  S.  Geogr.  Montpellier  13,  96—98.     C.  R.  S.  G6ogr.  Paris  1890, 

276—28*,  336—338. 
— ,   Auf  Schneeschuhen  durch  Grönland.    Autoris.  deutsche  Ausg.    Mit  üb.  140'fi', 

e.  Generalkarte  v.  Grönland  u.  2  kleineren  Karten.     (In  ao  Lfgn.  od.  %  Bdn.) 

I.  Lfg.    I.  Bd.  pag.  I — 48.    Hamburg,  Verlagsanstalt  u.  Druckerei.  1891*    M.  i. 
— ,   Pä  skidor  genom  Grönland,    i.  u.  a.  Heft,     ä  Kr.  0,50. 
— ,   Die  Durchquerung  Grönlands.    •}")•.    V.  G.  E.  Berlin  17,  446—453. 
— ,    Grönlandreise.     Besprochen  in  der  Sitzung  der  Gesellschaft  der  Wissenschaften 

in  Christiania  am  30.  Mai  1890.     Z.  G.  £.  Berlin  26,  a6o — 262. 
— ,    Observations  on  the  Greenland  ice-sheet.    Rep.  Brit.  Ass.  69,  1889»  573^57^* 
Fanlsen,  Adam,  Ober  den  Föhn  in  Grönland.    Met.  Z.  7,  268—271. 
Pfeif,  C.  G.  F.,    u.  Laurldsen,  P.,    Meddedelser  om  Grenland,  udgivne  af  Com- 

missionen    for  Ledelsen    af   de    geologiske    og    geographiske    Undersögelser    i 

Grönland.     XIH.     (Bibliographie    von   Grönland).     IV- 247  pag.     Kjöbenhavn, 

C.  A.  Reitzel. 
Rabot,  Charles,  Une  exploration  au  Gröenland.     Rev.  scient.  46,  168—173. 
— ,    Notes  statistiques  sur  les  Eskimos  du  Gröenland  occidental.    J.  S.  Statist.  Paris 

1889,  307—30?' 
Ryder,  C,  Plan  meiner  Expedition  nach  Ostgrönland.    Peterm.  Mitteil.  36,  202 — 203. 
Sliervood,  The  glaciation  of  Greenland.     Pr.  Birmingham  Phil.  S.  7,  No.  i. 


Bartholomew,  J.  G.,  Sketch  map  of  Greenland  and  surrounding  seas,  illustrating 
the  Duke  of  Argyll^s  adress.     Sc.  G.  M.  6. 


5.  Arktisches  Amerika. 

Arotio  Ooean:    Sketch    of   Herschel  Island  —  Dominion  of  Canada,   North-west. 
territory.     1197.     Washington,  U.  S.  Hydr.  Office,     i  s.  i  d. 

CTimberland-GK)lf:    i.  Abbes,  H.,  Die  Eskimos  des  Cumberland-Golfes.    i — 60. 

2.  Ambronn,  H.,  Allgemeines  über  die  Vegetation  am  Kingua-Fjord.  60 — 74. 

3.  Ambronn,  H.,  Phanerogamen  und  Gefass-Kryptogamen  vom  Kingua-Fjord. 
74^92.  4.  Winter,  G.,  und  Stein,  B.,  Pilze  und  Flechten  vom  Kingua- 
Fjord.  92 — 96.  5.  liste  der  von  Dr.  Boas  gesammelten  Pflanzen.  96—99. 
6.  Steinmann  und  Bücking,  Zur  Geologie  der  Küsten  des  Cumberland- 
Golfes.  99 — io8*  Die  Internationale  Polarforschung  1882/83«  Die  deutschen 
Expeditionen  und  ihre  Ergebnisse.  2,  i  — 108.  Beschreibende  Naturwissen- 
schaften in  einzelnen  Abhandlungen,  herausgegeben  von  G.  Neumayer. 
Hamburg. 

Gtoebeler,  Erich,    Zur  Geologie   und  Flora  des  Cumberland  -  Golfs.    Ausland  63^ 

58* -583- 
Haan»  J.,   Die   meteorologischen  Ergebnisse   der  Lady  Franklin  Bay  -  Expedition 

1881—83.     Met.  Z.  7,  1—18. 
Uarkham,  A.  H.,  Hudson 's  Bay  and  Strait.    Suppl.  Pap.  R.  G.  S.  2,4,  615—660. 
Ztitachr.  d.  GeaelUch.  f.  Erdk.    Bd.  XXV.  45 


gg4  Specielle  Geographie. 

B.  Süd-Polargebiet. 

Goebeler,  Erich,  Zur  Geologie  und  Flora  Süd-Georgiens.    Ausland  63,  583—585. 

QrlffitllS,  G.  S.,  Antarctic  explorations.  Rep.  Austral.  Ass.  Advanc.  of  Science 
1888,  Sect  E.     Vergl.:  Nature  42,  601 — 604. 

Halm,  Ed.,  Zur  Fauna  Süd-Georgiens.     Ausland  63,  585 — 586. 

Elirolüioff,  A.,  Eigenthümliche  Strandhöhlen  in  Kerguelenland.  Naturw.  Wochen- 
schrift ö,   176. 

L^Otard,  Jacques,  La  conquMe  du  Pole  Sud.     La  Nature  18,  I-  an — 212. 

Nansen,  Fridtjof,  Antarctic  explorations.  Brief  an  F.  von  Müller.  Tr.  R.  Gcogr. 
S.  Australasia,  Victorian  Br.  8,  62. 

Nordenskiöld,  A.  E.,  Utkast  til  en  svensk  antartisk  expedition.    Ymer  9,  122—128. 

Pfeffer,  Geo.,  Zur  Fauna  v.  Süd-Georgien.  (Aus:  Jahrb.  d.  Hambg.  wiss.  Anst.) 
19  pag.     Hamburg,  Gräfe.  1889-     M.  i. 

Süd-Georgien:  7.  Thürach,  Hans,  Geognostische  Beschreibung  der  Insel  Süd- 
Georgien.  109 — 164.  8.  Engler,  A.,  Die  Phanerogamenflora  von  Süd- 
Georgien.  Nach  den  Sammlungen  von  Dr.  Will  bearbeitet.  164—170.  9.  Will, 
Vegetationsverhältnisse  Süd-Georgiens.  170  —  194.  10.  Steinen,  Karl  von 
den.  Allgemeines  über  die  zoologische  Thätigkeit  und  Beobachtungen  über  das 
Leben  der  Robben  und  Vögel  auf  Süd-Georgien.  194—279.  11.  Müller,  Carl, 
Bryologia  Austro-Georgiae.  279 — 322,  12.  Müller,  J,  Lichenes.  322—328. 
13.  Prantl,  G.,  Filices  328  —  329.  14.  Reinsch,  P.  F.,  Die  Süsswasscr- 
Algenflora  von  Süd-Georgien.  329—366.  15.  Reinsch,  P.  F.,  Zur  Mccres- 
Algenflora  von  Süd-Georgien.  366 — 449.  16.  Gottsche,  C.  M.,  Die  Leber- 
moose Süd-Georgiens.  449 — 455.  17.  Pfeffer,  Georg,  Die  niedere  Tierwelt 
des  antarktischen  Ufergebietes.  456 — 572.  Die  Internationale  Polarforschung 
1882/83.  Die  deutschen  Expeditionen  und  ihre  Ergebnisse  2,  109 — 57^.  Be- 
schreibende Naturwissenschaften  in  einzelnen  Abhandlungen,  herausgegeben  von 
G.  Neumayer.     Hamburg. 

White,  A.  S. ,  The  unknown  southem  (antarctic)  continent  Good  Words, 
Februar  1889* 


X.   Die  Meere. 

(Seekarten,  Segelan  Weisungen,  Hafen  u.  s.  w.) 

Vergl. :  Annonce  anx  Navigateurs,  Athen.  Avis  aux  navigatenrs,  Paris«  Aviso 
d  los  Navegantes,  Madrid.  Avviso  ai  Naviganti,  Genua.  Bekjindtgjörelse 
fra  Fyrdirektören,  Christiania.  Bericht  aan  Zeevarenden,  's  Gravenhage,  52 Num- 
mern jährlich.  Cirkular  des  Hydrographischen  Departements,  St.  Petersburg.  Efter- 
retningar  for  Söfarende,  Kopenhagen,  12  Nummern.  Hydrographie  Kotices, 
London.  Kundmachungen  für  Seefahrer,  Pola,  52  Nummern.  Nachrichten 
für  Seefahrer,  herausgegeben  von  dem  Hydrographischen  Amt  des  Reichs-Marine- 
Amts,  21,  52  Nummern.  Notice  for  Mariners,  Washington,  Coast  and  Geodetic 
Survey  No.  122—133.  Notice  for  Mariners,  Washington,  Light  HoUse  Board. 
Notice  for  Mariners,  Board  of  Trade,  London.  Notice  for  Mariners,  Trinit) 
House,  London,  52  Nummern;  ausserdem  auch  in  Batavia,  Calcutta,  Brisbane  etc. 
erscheinend.  Noticias  hidrograficas,  Santiago  de  Chile.  Underrättelser  for 
SjÖfarende,  Stockholm,  5 2 Nummern.    Underrättelser  for  Sjöfarende,  Helsingfois. 

Bei  den  Seekarten  bedeutet  in  Folgendem:  Batavia  =  Hydrographisch  Bureau, 
Batavia.  D.  A.  K.  =  Deutsche  Admiralitäts  •  Karten ,  herausgegeben  von  dem 
Hydrographischen  Amt  des  Reichs-Marine- Amts,  Berlin,  D.  Reimer.  Kopenhagen 
=  Sökart  Archiv,  Kjöbenhavn.  Lisboa  =  Ministerio  da  Marinha  e  Ultramar, 
Lisboa.  London  :=  Hydrographical  Department,  Admiralty,  London.  Madrid  = 
Direccion  de  *  Hidrografia,  Madrid.  Paris  ss  Service  Hydrographique,  Paris  {Cha\- 
lamel  librairien).  Pola  s=  Hydrographisches  Amt  der  k.  u.  k.  Kriegsmarine,  See* 
kartendepot,  Pola.  's  Gravenhage  =  Afdeeling  Hydrographie,  's  Gravenha^. 
Washington  =:  Hydrographical  OfBce,  Washington,  Coast  and  Geodetic  Survey. 


Atlantisclier  Ocean.  gg5 

Atlas  des  ports  ötrangers.  5«  livr.  Minist^re  des  Travaux  Publics,  Paris,  Imp. 
Nationale. 

Kondelka,  A.  von,  Über  Küstenbeleuchtung.  Mitth.  a.  d.  Geb.  d.  Seewesens  18, 
645 — 660. 

Lehnert,  Jos.  von,  Holeozek,  Job.,  ZeMen,  Carl,  Cioalek,  Theod.,  Die  See- 
häfen des  Weltverkehrs,  dargestellt  unter  Red.  v.  Alex.  Dorn.  4. — 16.  Lfg. 
k  2—3  Bogen  m.  lUustr.  u.  Hafenplänen.  Wien,  Volkswirthschaftl.  Verlag, 
A.  Dorn,     k  M.  0,50. 

Les  x>orts  da  monde  entier.  n.  Vol.  i.  Lfg.  Paris ,  Librairie  scientifique  et 
^conomique,  Ant.  Dubois. 

A.  Atlantischer  Ocean. 

I.  Allgeroeines. 

Deatsoke  Seewarte,  Resultate  meteorologischer  Beobachtungen  von  deutschen  u. 
holländischen  Schiffen  für  Eingradfelder  des  Nordatlantischen  Oceans.  Quadrat 
149.     XXVI- 193  pag.     Hamburg.  4. 

Finley,  John  P.,  Storm  track,  fog  and  ice  charts  of  the  North  Atlantic  Ocean 
and  Hurricane  track  charts  of  the  gulf  of  Mexico.  30  pag.  51  *.  Boston  Mass., 
Standard  Pub!.  Co.    Doli.  5.  4. 

Pilot  Chart  of  the  North  Atlantic  Ocean.  Hydrographie  Office,  Washington. 
Jan.  —  Dec.     12  Nummern. 

2,  Ostsee. 

Instructions  nautiques  sur  les  entr^s  de  la  mer  Baltique.  Le  Skagerrak,  le 
Kattdgat,  le  Sund  et  les  Belts,  y  compris  la  baie  de  Kiel  et  le  belt  de  Feh- 
marn,  collationn^s  par  le  service  des  instructions  nautiques.  XXIII -506  pag. 
Paris,  Impr.  Nationale.     Fr.  10. 

Schdanko,  Magnetische  Karte  der  Ostsee.  Isogonen.  Hydrogr.  Direktion  in 
Helsingfors.     F.  M.  1,20. 


Aarö-StLnd  39.  —  Alsen-Sund  40.  —  Flensburger  Föhrde  41.   i :  50000.    D.  A.  K. 

Bottnlsoher  Meerbusen.  Nördlicher  Thl.  i  :  600  000.  Nach  den  neuesten  Vermessgn. 
No.  81.     D.  A.  K.     M.  1,50.  gr.  fol. 

Christianla,  Port  de.    4334  Paris.    Fr.  0,75. 

Farvand  syd  for  Fyn.  1:50000.  No.  149.  Rettel  til  1890.  —  No.  152.  Grön- 
sund.  1:20000.     Kopenhagen.     Kr.  i. 

G-jedser,  Ports  de,  et  de  Nysted,  Belt  de  Fehmarn.    4344  Paris.    Fr.  i. 

Kattegat,  Isefjord.  1:60000.     No.  151  Kopenhagen.     Kr.  3. 

Kleiner  Belt»  Schleswig,  deutsche  Küste,     i :  100  000.     D.  A.  K.  38» 

Memel,  Segelan  Weisung  für  den  Hafen  von.     A.  Hydr.  18,  227 — 230. 

Smaland  och  öland.     1:160000.     Stockholm,  Norstedt.   1889*     kr.  10. 

Der  Snnd.  Nach  den  neuesten  dän.  u.  schwed.  Aufnahmen,  i:  100  000.  Nebst: 
Hafen  von  Kopenhagen,  i  :  20  000.  Hafen  von  Helsingör.  i  :  8000.  Be- 
richtigte Ausg.  55.  D.  A.  K.     M.  3,50.  Imp.  fol. 

3.  Nordsee. 

Qninette  de  Roohemont,  Les  ports  maritimes  de  la  Hollande,  Rotterdam  et 
Amsterdam.     Annal  des  ponts  et  chauss^es  (6)  19,  113  —  246. 

EemSy  Monden  van  de.     i  :  50  000.     s'Gravenhage. 

Aus  See  nach  Bremen-Stadt.  Wegweiser  f.  Schifiisfiihrer.  Hrsg.  auf  Veranlassung 
der  Handelskammer  zu  Bremen,  ni-92  pag.  mit  2  *.  Nebst  kleinem  naut. 
Jahrbuch  f.  1891.     54  pag.     Bremen,  Kühtmann.     M.  0,80.  J2. 

Gonrs  de  l'Elbe,  de  Cuxhaven  ä  Hambourg.     4266.     Paris. 

Die  Deutsohe  Baoht  der  Nordsee,  i  :  300  000.  49.  Nordsee-Mjindungen  der 
Jade,  Weser,  Elbe.  Sekt.  Hl.  i  :  100  000.  —  56.  Jade-  u.  Weser- Mündungen. 
I  :  50  000.  —  64.  Ostfriesische  Inseln.  Sekt.  IV.  i  :  100  000.  —  70.  Schleswig- 
Holstein,  Westküste,  nördlicher  Theil.  Sekt.  I.  1:100000.  —  87.  Die  Mün- 
dungen der  Jade,  Weser,  Elbe  und  Eider.  i  :  120  000.  —  88.  Helgoland. 
I  :  15  000.  —  105.  Die  EidermünduDg.     i  :  50000.     D.  A.  K. 

45» 


666  Specielle  Geographie. 

Seegrat  von  Norderney.     1:25000.     Nach  Vermessnngen  im  Oktober  1889.    114. 

D.  A.  K.     M.  0,50. 
Zeegat  aan  den  Hoek  van  Holland,     i :  7  500.     18.     's  Gravenhage.     fl.  1,25. 
Westküste  von  JÜtland,  von  Homs  Riff  bis  Hanstholm.    i :  300  oo<5.    Nach  den 

neuesten  Aufnahmen.    %z,    D.  A.  K. 
Homs  Rev  med  Omgivelser.     1:130  000.     1 50.     Kopenhagen.     K.  3. 
England,  East  coast,  Blakeney  to  Flamborough  head.  i :  146  000.    1190.  London. 

3  s.  6  d.  —  Scarborough.     4394.     Paris.     Fr.  0,75. 
Eoosse,  c6te  nord:  Loch  Eriboll.    Port  de  Wick.     4385*     Paris.     Fr.  i. 
Aberdeen,  Bemerkungen  über,  Ostküste  von  Schottland.    A.  Hydr.  18»  414—416. 

4.    Atlantische  Küsten  von  Europa. 
a,  Island,  Norwegen,  Grossbrüannien* 

Islande:  Envlrons  de  Stykkisholmer  Bredebugt.    4336.  —  Mouillage  de  Flateyre 

et  de  Bildal.  4383«  —  Fax  Bugt.  4352.  —  Patriz  fiord,  Svendseyre.  4405.  Paris. 
Arnim,  von,  Bemerkungen  über  einige  Ankerplätze  an  der  Westküste  Norwegens. 

tt«     A.  Hydr.  18,  397—399. 
Norwege:  Port  de  Bergen.     4355.    P&^- 
06te  ouest  d'Eoosse:    Ports   et   mouillages   ä  l'entr^e   du   Firt  of  Clyde;  Port 

Troon;  Port  Sambash;  Ile  Sonda;  Inchmarnoch  Sound;  Port  d'Ardrossan;  Port 

Ayr.     4382.     Paris. 
Flrtll  of  Clyde  et  rivi^re  Clyde.    4412.    Paris. 
Douvres,  Agrandissement  du  port  de.    Rev.  mar.  et  col.  107,  327—328.    Vergl.: 

Engineer.  20.  Oct.  1890. 
Oöte  snd  est  d'Angleterre:  Rade  des  Dunes  (the  Downs).     4277.     Paris. 
Südengland:    Port  d'Exmouth  —  Teignmouth.     4391.     Paris.    Fr.  i. 
— ,    Approaches  to  Plymouth.    1267.    London.     2s.  6d. 

— ,    Portsmouth  harbour  (2  sheets).    1:7300,  2631  u.  2631a.     London.     8s.  6d. 
~,   Baie  de  Penzance.    4384«     Paris. 
Irlsli  Ohannel:    Holyhead  bay,  new  plan.     1825  b.     London.  —  Longh  Carling- 

ford  to  Lough  Lame,  including  the  coast  of  Scotland  from  port  Patrik  to  Kirk- 

cudbright  and  the  Isle  of  Man.     45.     London.     2  s.  6  d. 
C6te  Est  d'Irlande:  Lough  de  Belfast     4397.     Paris. 
Ireland,  south  ooast:  Kinsale  to  Wexford.    2049.    London.    3  s.  —  Queenstown 

and  port  of  Cork.  1773  u.  1777.    London.    5  s.    Havre  de  Cork.   4279.    Paris. 

h.  Frankreich. 

Bellet,  Daniel,  Un  nouveau   port  de  commerce.     La  Pallice.     Rev.  sdentif.  46, 

206 — 210.     B.  S.  G6ogr.  Marseille  14,  429—430. 
Bordeaux,  Chambre  de  commerce  de.     Catalogue  g6n6ral  des  documents  relatifs 

au  port  et  ä  la  rivi^re  de  'Bordeaux.     38  pag.     Bordeaux,  Belliar. 
Dormoy,  Note  sur  la  basse  Seine.     Ann.  Hydr.  Paris  (2)  12,  4 — 16. 
Qezeitenersclielniingen,    Die,   und   die   Navigirung   auf  der  untern  Seine.    A. 

Hydr.  18,  349—359- 
Sanboa,  P.,  Nomenclature  des  livres  et  documents  relatifs  au  port  de  Bordeaux 

et  au  cours  de  la  Gironde.     B.  S.  G^ogr.  C.  Bordeaux  13,  170 — 174. 
Oöte  de  France:  Vues  d'atterage  de  la  Manche  et  des  cötes  de  France.    4300. 
— ,    Cours    de  la  Loire  de  Nantes  ä  son  embouchure.    4321.  —  De  la  pointe  des 

Origneaux  au  Pilier.    4356.    —    De  la   pointe  de   Corsen   ä   Saint   Mathiea. 

4373.    Paris. 
— ,  North  coast:  Dunkerque  road.    1:17000.    1352.    London.  —  Cape  d'Alprcch 

to  Ambleteuse,  including  Bologne.     i  :  14600.     438.    London,    ä  2  s.  6d. 
— ,  Cours  de  la  Charente.     4333.     Paris. 

c,  Spanien  und  Portugal, 

Eyriand  des  Vergnes,  Les  ports  d'Espagne.    I^tude  administrative  et  technique. 

Ann.  des  ponts  et  chauss^es  (6)  19,  592  -  777. 
Instrnotions   nantiques   sur  les  cötes  nord  et  ouest  d'Espagne   et   de  Portugal 

(de    la   baie    de  Fontarabie    au    cap    Trafalgar).     41  f.     XVI- 322  pag.     Pariis. 

impr.  nationale.     Fr  8. 


Atlantischer  Ocean.  gg7 

Roteiro   maritimo    da  costa  occidental  e  meridional  de  Portugal.    I.  Cap  San  Vi- 

cente  —  Guadiana.    Ministerio  de  marinho  e  ultramar,  Lisboa. 
Bilbao:  Piano  y  abra  de  la  ria  de.     193  a.     Madrid. 
Espagne,  C6te  nord:  Ports  de  Bermeo  et  de  Lequetio;  entre  de  la  rivi^re  Zumaya. 

4409.    Paris.     Fr.  0,75. 
Portugal:    Enträe  du  Tage;    porte  de  Lisbonne.     4361.     Fr.  %,  —  Barre  et  port 

d'Aveiro.    4371.    Fr.  0,75.  —  Ports  de  Faro  et  d'Olhao.    4404.    Paris.     Fr.  i. 
— ,  Approaches  to  the  Tajus  River  and  tbe  harbor  of  Lisboa.     i :  5g  400.     izog. 

Washington.     Doli.  i. 

5.    Mittelmeer  und  Schwarzes  Meer. 

Forts  maritimes  de  la  Franoe,  T.  VIII.  I.  Corse,  Alg^rie  de  Nemours  ä  Tipaza. 

tf.  *•     464  pag.     Paris,  impr.  nationale. 
Carta  hoja  IV.  del  Mar  Adriatico.     864. 

,         „     XIV. ,       „      Meditterdneo  desde  Punta  Palomera  al  rio  Llobregat.   871. 
p         ^      XV.  „       „       Meditteräneo  desde   el  rio  Llobregat   ä  cabo  de  Tossa. 

873.     Madrid. 
Piano  del  fondeadero  de  Marbella.     78  A. 
»  r,  n    Cadaqu6s.     309  A. 

„        j,    puerto  de  la  Selva.     310A. 
„       „     fondeadero  de  la  Sabinilla.     887«^ 

„  »  I,  Estepona.     879- 

„        n  »  fi  Torremolinos.     80  A.     Madrid. 

Spain,  South  east  coast:  Cartagena  to  cape  San  Antonio,  i  :243  5000.  1372.  London,  as. 
— ,  Cape  San  Antonio  to  cape  Tortosa.     1:228000.     1320.     London.     2  s.  6  d. 
Cette,  Plan  du  port  de.     i :  5  000.     Parfs,  Lemercier. 

Gu^ard,  A.,  L'embouchure  du  Rhone.    2*.    B.  S.  G6ogr.  Marseille  14i  31 —  44. 

Dnmoalin,  Ports  maritimes  de  la  France,  notice  sur  le  port  de  Calvi.   f.    31  p^  g. 

Paris,  Impr.  Nationale.  4. 

— ,   Ports  maritimes  de  la  France,  notice  sur  le  port  de  l'fle  Rousse.    "I*.    13  pag. 

Paris,  Impr.  Nationale.  4. 

Saenz,  Ports  maritimes  de  la  France.     Notice  sur  le  port  d'Ajaccio.  *.  43  pag.  — 

Notice  sur  les  ports  de  Sagonne,  Cargöse,  Piana,  Porto  et  Girolata.  5  f.    17  pag. 

Paris,  Imp.  Nationale. 

Walter,  M.,  Ports  maritimes  de  la  France.  Notice  sur  le  port  de  Bastia.  f.   26  pag. 

Paris,  Impr.  Nationale.  .  4. 

— ,   Notices  sur  les  ports  de  Saint-Florent,  Centuri,  Tollari,  Barcaggio,  Macinaggio, 

Porticciolo.    '|'.     30  pag.     Paris,  Impr.  Nationale.  4. 

Zevaco,  Notices  sur  les  ports  de  Porto-Vecchio,  Bonifacio  et  Propriano.  "j*.  46  pag. 

Paris,  Impr.  Nationale.  4. 

Italy:    The    Faro    or  Strait  of  Messina.     177.     London.    2  s.    —   Pozzuoli  bay, 

Castellamare  bay,  Port  Torre  Annunziata,   Port  Castellamare.    1400.     London. 

2  s.  6  d. 

— :  West  coast:   Agropoli  bay,   Scario  anchorage,  Port  Palinuro.    1405.  —  Ports 

Maurizio  and  Oneglia.  1402.  —  San  Remo,  plan  added  157,  I.    London. 
— :  Sicily,  £.  coast:  Port  Augusta.     181.     1:152000.     London.     3  s. 

Österreiohisolie  Küstenkarte:  Bl.  i.  Küstenland.  Golf  v.  Triest.  i :  80000.  — 
Bl.  2.  Istrien.  Umago  u.  Parenzo.  i :  60  000.  —  Orsera  u.  Rovigno.  i :  60  000. 
Bl.  3.  —  Pola.  1:40000.  Bl.  4.  —  Bai  v.  Medolino.  1:40000.  Bl.  5.  — 
Quamero-Golf.  1:80000.  Bl  6.    "ff.    Pola.     ä  M.  1,20. 

Adrlatisches  Heer:  Caorle  bis  Cap  Promontore.  i  :  180000.  Bl.  i.  Ausg.  Mai 
1890.    Pola.     M.  2.  Imp.-fol. 

Kalte:  C6te  est:  De  la  Valette  ä  Marsa  Scirocco.     4269.     Paris.     Fr.  i. 

Greeoe:  Corinth  bay  and  isthmus.  1:24350.  1367.  London.  2  s.  6  d.  —  Gulf 
of  Volo   with   Oreos    and    Talanta    Channels.      1:109000.      1556.      London. 

3  s.  —  Livitazza  harbour,  Port  Platea,  Port  Petala.    1455.    London     i  s.  6  d. 
Mediterranean    Archipelago:  Negropont  to  gulf  of  Kassandra,   including  gulf  of 

Saloniki,     i  :  208  670.     1085.     London.     2  s.  6  d. 


668  Specielle  Geographie. 

Blaok  sea:  Theodosia  (KafFa),  New  plan,     ^^^x.     London. 

Herrmann,  M.,  Note  sur  les  ports  de  Marionpol  et  Novorossisk.    Ann.  des  ponts 

et  chauss6es  (6)  20,  ^39—^54. 
Pott,  Paul,  Bemerkangen  über  einige  Kästenpunkte  von  Rnmelien.    Hydr.  Nachr. 

25/178-  Pola  1890;  A.  Hydr.  18,  491 — 492. 
Snez  oanal:  Port  Said.    234.    London,    i  s.  6  d. 
Manen,  L.,  et  H6raud,  G.,  Instructions  nautiques  sur  les  cötes  de  Tunisie.  Tirage 

supplementaire  de  septembre  1890.    XX-124  pag.    Paris,  Impr.  Nationale.    Fr.  3. 
Branli^re,  Ports  maritimes  de  la  France.     Notice  sur  le  port  de  T^n^.  ff.  af- 

47  V^S'     Paris,  Impr.  Nationale. 
Gtenty,  Ports  maritimes  de  la  France.      Notice  sur  le  port  d'Arzew.     *.     ig  pag. 

Paris,  Impr.  Nationale.  4. 

— ,   Ports  maritimes  de  la  France.    Notice    sur   le  port  de  Beni-Saf.     *.     24  pag. 
— ,    Notice  sur  les  ports  de  Nemours  et  Mers-el  K6bir.    *.    i6  pag.    Paris,  Impr. 

Nationale. 
—  et  Poisson,  Ports  maritimes  de  la  France.  Notice  sur  le  port  de  Mostaganem. 

*  ff.     20  pag.     Paris,  Impr.  Nationale.  4. 

MeXLnier,  Ports  maritimes  de  la  France.    Notice  sur  les  ports  de  Chercell  et  Tipaza. 

ff.  2  f.     46  pag.     Paris,  Impr.  Nationale. 
— ,    Ports  maritimes  de  la  France.      Notice  sur  le  port  d'Oran.      *  ff.      124  pag. 

Paris,  Impr.  Nationale.  4. 

Tripolitalne :  Du  Ben  Ghazi  au  cap  Chersonesos.     4337.     Paris. 
Mediterranean,  Morocco-Tetuan  bay.     183.    London,     i  s.  6  d. 

6.  Atlantische  Küsten  yon  Afrika. 

Maroo:  Mouillage  de  Sidi-el-Reis.     4338.     Paris. 

Westküste  von  Afrika  zwischen   dem*Wadi  Draa   und  Kap  Juby.     A  Hydr. 

18,  303. 
Segelanweisnng   für  die  do  Los-Inseln    und  den  Dubreka-Fluss  (Westküste  von 

Afrika).     A.  Hydr.  18,  192.     Vgl.:  Notice  hydrogr.  Paris  No.  6.    1889. 
Qolfe  de  Gxdn^:    Embouchure  du  Niger  au  Kuara;    Entr^e  Nun;    Brass  river; 

Suite    de    la    rivi^re  Brass;    del' tle  Opolubo  k  Bassambri.     4392.    —    Se  du 

Prince;  Baie  San  Antonio.     4401.     Paris. 
Segelanweisung  für  das  Einlaufen  in  den  Kamerunfluss.     A.  Hydr.  18,  47—48. 
Afrika -Westküste,  Karted.  Kamerunmündung.  1:100000.  loi.  —  Westafrika, 

Guinea-Golf,  Mündungsgebiet  d.  Flüsse  Aqua,  Jafr,  Rio  del  Rey,  Meta,  An- 

donkat  u.  Kerne,     i  :  100  000.     104.     D.  A.  K. 
Riyi^res   Rttmbi    et  Massake.     4351.    Fr.   0,75.    —    Rivi^re  Mnny.     4282.   — 

Croquis  des  riviferes  de  Töstuaire  du  Gabon.     4283.  —  Baie  du  cap  Lopez  et 

croquis  du  Bas  Ogow^.     4284.     Paris,     k  Fr.  2. 
Rittmeyer,  Über  das  Ansteuern  der  Kongo-Mündung.     A.  Hydr.  18,  91—93. 
BranOO,  A.,  Piano  hydrogr.  da    enseada    do  Quicembo.      i :  1000.      B.  S.  geogr. 

Lisboa  8. 
Südwestafrikanlsohes  Soliatzgebiet:   Die  Häfen  des.   Walüschbay,   Sandwich- 

hafeo,  Angra-Pequena.     Deutsches  Kolonialblatt  1,  No.  5. 

7.  Atlantische  Küsten  von  Nord-Amerika. 

Qanong,  The  cartography  of  the  Gulf  of  St.  Laurence,  from  Cartier  to  Champlain. 
Pr.  a.  Tr.  R.  S.  Canada  7. 

Mitohell,  H.,  On  the  Movements  of  the  Sands  at  the  Eastern  Entrance  to  Vineyard 
Sound.  Rep.  U.  St.  Coast  a.  Geod.  Survey  1887.  Washington  1889.  Appen- 
dix 6. 

Newfotindland:  Port  Saunders  and  Keppel  and  Hawke  Harbors.  i :  36  500. 
1175.     Washington.     Doli.  0,50. 

— :  West  Coast  Sa  vage  Island  anchorage  and  old  port  au  Choix.  1:12150. 
1177.     London,     i  s.  6  d. 

— :  Approches  de  Greenspond,  port  Poll ;  Havre  de  Plaisance ;  Ship  harbour  et 
baies  adjacentes.     4421  u.  4422.     Paris,    ä  Fr.  i. 

Prinoe  Edward  Island:  Murray  Harbor.  1:18250.  1150.  Washington.  DoU.  0,35. 


Atlantischer  Ocean.  gg9 

Nova  Sootia:  Pompquet  and  Tracadie  Harbors.     i :  36  500.     1148.    Washington. 

— :  Wallace  Harbor.     1:24350.     1151.     Washington.     DolL  0,35. 

Gulf  of  St.  Lawrence:  Anticosti  Island  and  adjacent  coasts  of  Quebec,    i :  290  000. 

1199.     Washington.     Doli.  0,55. 
— :  Gasp6  Harbor.     1:48700.     1167.    Washington.     Doli.  0,25. 
— :  Du  cap  Whittle  anx  Ües  Mingan  et  ä  la  pointe  SO  d' Anticosti.    4359.    Paris. 
St  Lawrence  River:  Saguenay  river  to  Orignaux  point.  313.    2  s.  6  d.  —  Orig- 

nauz  point  to  Gooze  island.    314.    2  s.  6  d.   —  Gooze  island  to  Quebec.    315. 

2  s.  6  d.     London. 
— :  Point  de  Monts  to  River  Saguenay.    i  :  298  000.    im.  Washington.   Doli.  0,40. 
— :  River  Sagnenay  to  Quebec.     1:298000.     11 12.     Washington.     Doli.  0,50. 
— :  Quebec  harbour.    i  :  12  170.     319  London.     2  s.  6  d. 
— :  D' Anticosti   ä  la  pointe  des  Monts.    4375  Paris.    —    Cours   du,   des   P61erins 

ä  la  pointe  Quelle.    4380  Paris.    Fr.  i.  —  Du  Piliers  ä  Qu6bec-les-Traverses. 

4377  Paris.  Fr.  2.  —  De  la  rivi^re  Saguenay  anx  Pölerins.   4345  Paris.    Fr.  i. 

—  De    la    pointe    des   Monts    h   Qu6bec.     4365  Paris.    —    Port    de  Quebec. 
4342  Paris. 

North  America,  East  coast:    Machias  Seal  Island   to  Goldsborough  bay.     1246 

London.     2  s.  6  d. 
Maine:    Kennebec  river,  Abagadassett  point  to  Court  House  point;    Court  House 

point  to  Gardiner.  1:10000.    316  a  u.  b.  Washington.     Doli.  i. 
HassaollTlsetts:  Gloucester  harbour.     334.     Washington.     Doli.  0,20. 
Georgia:  St  Simons  Sound,  Brunswick  harbour  and  Turtle  River.   447  Washington. 

Doli.  0,25. 
Hassaclinsetts :  Monomoy  Passage.     344  Washington. 
New  Tork  and  Connecticut:   North  Shore  Long  Island  Sound,   Manursing  Island 

to  Stamford  Light     361  Washington. 
Gonnecticnt:  North  Shore  of  Long  Island  Sound.    Harbours  of  Southport,  Black 

Rock  and  Bridgeport.  1:10000.   363.  —  Washington:  Cape  Flattery.  1:40000. 

645  Washington.     Doli.  0,40. 
Long  Island  Sonnd :  Plum  Island  to  Stratford  shoal.  i :  80  000.  115.^  Stratford 

shoal  to  New  York.    116  Washington,     ä  Doli.  0,50. 
New  Jersey   and  Delaware:    Delaware   River,    Gross   Ledge    to   Penns  Neck, 

1:80000.  125.  —  Raritau  River.  1:15000.     375  Washington,     ä  Doli.  0,75. 
Washington:  Port  Discovery  and  Washington  Harbour.  i :  40  000.    648  Washing- 
ton.    Doli.  0,25. 
Maryland  and  Virgflnia:  Isle  of  Wight  to  Chincoteague  Inlet.    i :  80000.     128 

Washington.     Doli.  0,50. 
North  Carolina:  Bogue  Inlet  to  Old  Topsail  Inlet.  i :  80000.    148.  —  Old  Top- 

sail  Inlet  to  Cape  Fear.    149  Washington,     k  Doli.  0,50. 
South  Carolina :    Murretts  Inlet  to  Cape  Romain ;  incl.  Winyah  bay.    i :  80*  000. 

152  Washington.     Doli.  0,50. 
Lonlsiana:    Atchafalaya  Bay   to  Galveston  Bay.    i  :  400  000.     20.     Doli.  0,50.  — 

Atchafalaya  Bay.    1:50000.     516  Washington.     Doli.  0,25. 

8.    Amerikanisches  Mittelmeer. 

Navigation,  The,  of  the  Caribbean  Sea  and  Gulf  of  Mexico.  Vol.  II.  2.  ed.  The 
coast  of  the  Mainland  from  the  Rio  Grande  del  Norte,  Mexico,  to  Cape 
Orange,  Brazil,  with  the  adjacent  islands,  cays  and  banks.  Revised  by  R.  C. 
Ray.     X-4IO  pag.     Washington,  Gov.  Print.  Off. 

Florida:    Strait  of  Florida,    i  :  400  000.    15  Washington.     Doli.  0,50.  —  Strait  of 

Florida  (southern  part).    121 7  London.     2  s.  6  d. 
—     Key  West  to  Tampa  Bay.    1:400000.    16.  —  Seminole  Point  to  Big  Marco 

Pass.  1 :  80000.    173.  —  Big  Marco  Pass  to  San  Carlos  Bay.  i :  80  000.    174. 

—  Wall  Creek  to  Cedar  Keys,    i:  800000.  179.  —  Cape  Sable  to  Seminole 
Point  1 :  80  000.  172  Washington,     ä  Doli.  0,50. 

Gnlf  of  Hezioo,  Tortugas  cays  to  cape  San  Blas.    1274  London.    2  s.  6  d. 
Gnlf  ooast   of  the  United  States.     Mouths  of  the  Mississippi  River  to  mouth  of 
the  Rio  Grande.     1:73000.     1126  Washington.     Doli.  1,25. 


g70  Specielle  Geographie. 

Texas:  Padre  Island  and  Laguna  Madre  zy^iz'  —  26033'  N.  Br.  1:80000.    211 

"Washington.     Doli.  0,50. 
Vera  Graz  and  Anton  Lizardo  anchorage»  port  of  Veracruz.  Plan  added.  52,3  London. 
Harbonr  of  San  Juan  del  Norte,  er  Greytown.    From  a  survey  in  18S8  by 

W.  J.  Maxwell,  of  the  Nicaragua  Canal  Construction  Company,    i  s.  6  d. 
Gille,  F.,  Bemerkungen  über  einige  Ladeplätze  an  der  Küste  von  Costa  Rica.   A. 

Hydr.  18,  215—116. 
Soath  America,  Nortli  ooast:  Nickerie  river  approaches.    11 56  London,    x  s. 
Oaragao  Island:  St.  Ana  harbour.    1412  London,     i  s.  6  d. 
— ,    Spaansche  haven,  Spaansche  water  en  Caracas  baai.    i :  4000.    Opgenomen  in 

Oct  1886    op    last   van    C.  H.  Bogaert   u.   J.  Bollaan.    XJitgeg.  door  het 

Ministerie  van  Marine,  ^s  Gravenhage.    fl.  i. 
Saint  Vinoent:    Kingstown,    Great  Head  and  Calliaqna  Bays.     1:18  260.    11 61 

Washington.    Doli.  0,35. 
Sta.  Lnoia:  Vieux  Fort  bay.  1:18260.   11 54.   Doli.  0,35.  —  PortCastries.  1:4850. 

1165.     Doli.  0,50.    —    Marigot   harbour.    1:9130.     Grand  Cul   de    Sac  Bay. 

1 :  5200.    II 66  Washington.    Doli.  0,25.  —  Mouillages  dans  Tlle  Saint  Lude. 

4390  Paris. 
Santo  Domingo:  Manzanillo  Bay.     1210  Washington.    2  s.  i  d« 
Cnba,   Ostküste  von,  Ports  et  mouillages:  Baie  Miel,  Port  Baracoa  et  bsües  Yamnri; 

Port  Bonia,  Port  Bay,  Caja  guan^que,  Port  Baitiqueri,  Port  Maravi,  Port  Naras, 

Baie  Guanito,  Port  Niquero,  Port  Taco,  Port  Mata,  Fort  Escondido  on  Hidden. 

4418  Paris.     Fr.  i. 

—  El  Portillo.    1196  Washington.     Doli.  0,50. 

— ,    Südküste  von:  Ports  Casilda  et  Macio.    4402  Paris.    Fr.  0,75. 
Bahamas:  Islands  and  banks  between  San  Salvador  and  San  Domingo,  i  :60g  600. 
1266  London.     3  s.  6  d. 

—  Great  Stirrup  Cap.   1:14600.    11 58  Washington.    Doli  0,10. 

9.  Atlantische  Küsten  von  Süd-Amerika. 

Goiana:  Mouths  of  the  Demerara  and  Essequibo  Rivers,  i :  146  000.  11 55.  Doll.0,50. 

—  Demerara   and  Essequibo  Rivers.     1:48700.     11 68  Washington.     Doli.  i. 
Fremont,  J.  C,    and   Orr,  R.  H.,    The  East  coast  of  South  America  from  Cape 

Orange  to  Cape  Virgino.    Washington.    Hydr.  Offl<;e. 
Brazil:    Ceara  Bay.    1:18260.     1163.  —  Rio  Grande  do  Sul.    1:36500.    1191 

Washington,     ä  Doli.  0,50.     Parahyba  river.    1396  London,     i  s. 
Ranlet,  L.,  Le  port  de  La  Plata.    B.  S.  Gdogr.  C.  Paris  12,  690 — 693. 
Rio  de  la  Plata:    Flores  Island.    121 5  Washington.     Doli.  0,25. 

B.  Grofser  Ocean. 
I.  Pacifische  Küsten  von  Amerika. 

Alaska:  General  chart  of  Alaska,   i  :  3  600000.    900  Washington.    Doli.  0,50. 

Westküste  von  Alaska,  Bemerkung  über  die  Niederlassung  St.  Michaels  im 
Norton -Sund  und  über  die  Inseln  Stuart  und  Port  dlarence.  A.  Hydr.  18t 
346—347.     Notice  to  Mariners  Washington  2/25  u.  26,  1890. 

— ,  Bemerkungen  über  die  Inseln  St.  Matthew  and  St.  Lawrence.  Notice  to  Mariners 
Washington  2/27,  1890.     A    Hydr.  18,  283 — 284. 

Stookton,  Bemerkungen  über  die  Nordküste  von  Alaska  zwischen  der  Spitze 
Barrow  und  der  Mackenzie-Bucht  (Nord- Amerika).  Notice  to  Mariners  SVas- 
hington  1889.  45/951«     Vergl.:  A.  Hydr.  18,  193  —  194. 

Nortli' west  America,  Aleutian  Islands:  Kadiac  Island  to  Siguam  Island.  1500 
London.  2  s.  —  Siguam  island  to  Athu  Island.  Plans:  ChichagofF  harbonr, 
Kyska  harbour,  Bay  of  islands,  Korovin  bay,  Nazan  bay,  Suchikoff  bay,  Bay 
of  Waterfalls.     1501  London.     2  s. 

— ,  Alaska:  Gross  round  to  Kadiak  island.  1499  London.  —  Anchorages  in 
Sumner  and  Clarence  straits,  Port  Protection,  St.  John  harbour,  Steamer  bay, 
Dewey  anchorage.  1433  London.  —  PopofF  strait  and  Humboldt  harbonr, 
Coal  harbour,  Chignik  bay,  Lituya  bay,  Port  Mulgrave,  Sanborn  harbour, 
Iliuliuk  harbour.   1457  London.  —  Port  Etches,  Port  Graham,  Port  Wrangeil, 


Grofser  Ocean.  671 

St.  Paul  harbour,  Shninagin  island,  Chernoffski  harbonr,  Eagle  barbour,  Kuli- 
byak  bay,  PribilofF  Island,  St.  Matthew  Islands.  1454  London.  —  Anchorages 
in  Somner  strait,  Port  Mc  Arthur,  Red  bay.    1449  London,     ä  a  s. 

Oregon  and  Washington :  Approaches  to  the  Columbia  River.    1:200000.    6g la. 
Washington.     Doli.  0,40. 

California:  Cape  Mendocino  and  vicinity.     1:40000.    695.  —  Point  Arena.  661. 

Washington,     ä  Doli.  0,40. 
— :  San  Diego  to  Santa  Monica,    includlng  Golf  of  Santa  Catalina,      i  :  aoo  000. 

671.     Washington.     Doli.  0,50. 
Lower  California:  South  Bay,   Cerros  Island,  iiqi.  Doli.  0,25.  —  Lagoon  Head 

to  Cerros  Island.  1193.  Doli.  i.  —  San  Benito  Island.  1194.  Doli.  0,50.  —  Port 

San  Bartolom^.     1204.     Washington.  —  Playa  Maria  bay.     New  plan  added. 

190g.    London. 
La  Paz  Bay,    Pichilinque  harbour.      From   a  survey  in  ig7'4  by  the  officiers  of 

the  U.  S.  S.  „Narragansett".     1223.    Washington. 
Centre  Am6rlqne:  De  Tonala  au  golfe  de  Fonseca.      42g i.    Paris.    Fr.  2. 
Cötes  onest  de  l'AmMqne  centrale:   Ports  et  mouillages:    la  Libertad;    Port 

Elena;    Port  Culebra;   Baie  de  Piedra  Bianca;    Baie  Urita;    Port  £1  Rincou 

(Golf  de  Dulce).    43 g9.    Paris. 
Colombla:  Panama  to  Cape  San  Francisco,   i :  975  000.   1176.  Washington.    Doli.  i. 
Eonador:    Cape   Pasado    anchorage.      i :  4g  700.      11 52.    —    Esmeraldas   River. 

1 :  73  000.     1153*     Washington,     ä  Doli.  0,30. 
— :  PortBermejo.   i :  14  600.  —  Caracas  River,  i  :  36  500.  1393.  London.    2  s.  6  d. 
—  and  Peru:  Cape  San  Francisco  to  Pa'ita.   1:975000.    1177.  Washington.  Doli.  i. 

Pera:  Islay  Bay  and  Port  Mollendo.  i  :  ig  260.  Iig3.  Doli.  0,25.  —  Santa  Bay. 
1:73000.  iig4.  Doli.  0,25.  —  PortSaroanco.  1:73000.  iig5.  Doli.  0,25.  — 
Casma  to  Huarmey  Bays.  i  :  36  500.  1190.  Doli.  0,25.  —  Ports  San  Nicolas 
and  San  Juan  and  Lomas  Road.  i :  146  000.  1195.  Doli.  0,25.  —  Salinas  and 
Chica  Bays.  i  :  ig  250.  1145.  Doli.  0,25.  —  San  Jos6  de  Lambayeque  ancho- 
rage. 1:73000;  £ten  Point  anchorage.  1:36500.  115 3.  Doli.  0,30.  — 
Port  Chilca.  1:12250.  11 57.  Doli.  0,25.  —  Ferrol  Bay.  1:36500.  1162. 
Doli.  0,25.  —  Pacasmayo,  Huanchaco  and  Malabrigo  roads  and  Guanape  Is- 
lands. I  :  73  000.  1171.  Doli.  0,25.  —  Huacho  and  Chancay  Bay.  i :  ig  250. 
1172.  Doli.  0,25.  —  Paita  to  Pisco.  1:975000.  117g.  Doli.  i.  •—  Indepen- 
dencia  Bay.  i  :  36  500.  iigo.  Doli.  0,50.  —  Salaverry  Road  1213;  Atico  Road. 
12 14.  ä  Doli.  0,25.     Washington. 

Chili:  Chanabaya  Road  and  Pabellon  de  Pica  Cove.  i  :  36  500.  1146.  Doli.  0,30. 
Iquique  Road.  i :  36  500.  1147.  Doli.  0,35.  —  Antofagasta  Road.  i :  12  170. 
II 52.  Doli.  0,30.  —  Mejillones  del  Norte  and  Buena  Caves.  i  :  24  350.  1156. 
Doli.  0,30.  —  Guanillo  del  Norte.  i :  ig  250.  1160.  Doli.  0,25.  —  Ports  Cal- 
dera and  Calderilla.  i :  36  500.  —  Port Flamenco.  i :  73  000.  11 74.  Doli.  0,25. — 
Cobija  Bay  and  Gatico  Cove.  i :  73  000.  iigi.  Doli.  0,25.  —  Lavate  Bay  and 
Pan  de  Azucar  anchorage.     1212.     Washington.     Doli.  0,25. 

— :  Baie  d'Arauco.    4417.    Paris.     Fr.  i. 

2.  Asiatische  Randmeere. 

Asolier,  Bemerkungen  über  die  Japanische  Inland-See  und   Hakata-Fukuoka  auf 

Kiusiu.     A.  Hydr.  18,  173 — 176. 
— ,   Bemerkungen   und    Zusätze    zu    den    Segelan  Weisungen    für   die   Küsten   des 

Japanischen  Meeres;  China  Sea Directory  Vol. IV  Igg4,  pag.  126—149.  A  Hydr. 

18,  121  — 127. 
List   of  the    Chinese   lighthouses,    light-vessels,    buoys,    and   beacons  for   ig90, 

corrected  to  i  December  igg9.  igth  issue.  (Imperial  Maritime  cnstoms  Shanghai, 

Statistical  department  of  the  Inspectorale  general  of  cnstoms.)  4g  pag.  London, 

King  and  Son.     s.  1,50.  4. 

Rnasian  Tartary,  New  Djigit  Bay,    New  plan.     11 17.    —    Slavianski  bay  (Port 

Bruce).     1430.     London,     i  s.  6  d. 
China,  Fast  coast:  Shanghai  harbour.  3g9.  2  s.  —  Pe  Chili  Strait:  Approaches  to 

Port  Arthur  or  Lu  Chun  Ko,   Port  Arthur.      1236.     i  s.  6  d.    —    Southern 


672  Specielle  Geographie. 

approach  to  the  Yang-tse-Kiang,  Video  to  cape  Yang-tse  (Bonham  StraitV 
1124.     London.     Detroit  de  Ha'itan.     4376.     Paris.    Fr.  2. 

Tonkin:  lies  L-Shu-Shan,  leve  par  les  officiers  du  „Pluvier".    4403.  Paris.  Fr.  i. 

Annam:  Baie  de  Van  Fong,  Hone  Kohe;  Bing  Koi;  Port  Dayot;  Baie  de  VoDg 
R6.    4369.    Paris.  —  Du  Cap  Tourane  au  Cap  Batangan.    4381*    Paris.    Fr.  2. 

3.  Indonesische  und  Ostaustralische  Meerestheile. 
a.  Malayiscker  Archipel  und  Neu- Guinea. 

Philippinen :  Piano  de  la  enseada  y  fondeadero  de  Mauban.  S74>  —  Carta  de  los 

fondeadores  de  Catbalogan,  Buri  y  Darajuay.  875.  Madrid. 
Halay  Feninsola,  Fast  coast:  Entrance  to  Kuantan  River,  Entrance  to  Pahang 

River.     1394.     London,     i  s. 
Ile  dn  Saint-Esprit:   Canaux  du  Segond  et  du  Bruat.     4438«    Paris.     Fr.  i. 
Singapore  Strait:  New  Harbor.     iao6.     Washington.     Doli.  0,25. 
Nordostküste  von  Sumatra:  Van  Diamantpunt  tot  Hoek  Tamiang.  1:230000. 

Batavia.     fl.  2. 
— ,   van  Hoek  Tamiang  tot  de  Broeders.     i :  250  000.     Batavia.     fl.  2. 
Nord-  n.  Ostküste  von  Sumatra:  Plannen  van  Ankerplatsen  en  Mondingen  van 

Ri vieren.  I.     Batavia.     fl.  2. 
— :   Geul.der  Palembang  of  Moesi  Rivier,  Trigonometrisch  opgen.  door  Z.  M.  Rader- 

stoomship   „Oenarang",   Comm.   B.  J.  G.  Volck.     1:40000.     Batavia.    fl.  i. 
Aohell  head  to  Diamond  point:  Plans  added,  Balken  and  Sand  bays,  Kräng  Raja 

bay,  Kluang  bay,  Saban  bay.     219.     London. 
Belitoeng,  Westkust,  Reede  Tondjoeng  Pandan  en  voarwaters  naar  de  reede.  Tri- 
gonometrisch opgen.  door  Z.  M.  opnemingsvaartnigen  „Stavoren**   en  „Hydro- 

graf*  1872  en  1875.     1:50000.     Batavia.     fl   1,50. 
Gfids  voor  het  bevaren  van  straat   Soenda.      VIII- 100  pag.      Batavia,   Hydrogr. 

Bureau,  Landesdruckerei.     Haag,  Gebr.  van  Cleef.     fl.  i. 
Java  Sea,    Western    Part    and    the    southern    passage    to   China,      i  :  i  625  000. 

Washington.     Doli.  0,75. 
Niederländisoh-Indlsolie  Arohipel,    Kaarten   en   Gidsen,   uitgegeven   door  het 

Hydrographisch  Bureau    van   het    Departement  der  Marine.     16  pag.     Batavia, 

Landsdrukkerij.     Fl.  0,25. 
Nordküste  von  Java,  Blad  VII,  Eiland  Ketapang  tot  Diureneiland,  trigonometrisch 

ofgenomen  1886 — 90.     1:200000.     Batavia.     Fl.  3. 
Wiohmann,  A.,  Die  Aufnahme  der  Molo-Strasse.   •.    Peterm.  Mitteil.  36,  153— 154- 
Molakken-Arohipel,  Plannen  van  Ankerplaatsen,  Blad  IV.     Batavia.     Fl.  2. 
Baweau,  Reede  Sangkaporea,  trigonometrisch  ofgenomen  door  F.  C.  van  Waerden, 

i888*    1:20000.     Batavia.     Fl.  7,50. 
SotLÜok,  A.,  Die  Mangarai-Strasse.     Peterm.  Mittel.  36,  180— 18 1- 
Jaoobsen,  A.,  Die  Inseln  der  Flores-See  im  ostindischen  Archipel.     Beitrag  zur 

Berichtigung  der  Seekarten,  i  :  i  600  000.  Nebenkarte :  Die  Landenge  zwischen 

Maumeri  und  Sikka.     i  :  800  000.     Peterm.  Mitteil.  36,  Heft  IV,  Taf.  g. 
Sermata  en  Tanimber  ellanden.  Plannen  van  Ankerplaatsen.  Batavia.   Fl.  1,50. 
New  Gninea:  Anchorages  on  N.W  coast,  Boni  harbour,  Kabobolol  strait,  Patippa 

bay,  Segoar  bay.     1416.     London,     is.  6d. 
— ,  Louisiade  archipelago,   Rössel  island   and  lagoon,    Swinger   opening,  Rabuso 

creek.     1473.     London,     is.  6d. 
Nordküste  von  Neu  Guinea,  von  1330  O.  L.  bis  141°  O.  L.      1:100000.     Ba- 
tavia 1889.     ^^'  3« 

h,  Polynesien, 

Oredner,  Beiträge  zur  Navigirung  im  Schutzgebiete  der  Marschall-  u.  der  Gilbert- 
Insel-Gruppe.     A.  Hydr.  18,  83—92. 

Herbing,  Bemerkungen  über  verschiedene  Häfen  u.  Buchten  innerhalb  der  Samoa- 
Inseln.     A.  Hydr.  18,  258* 

— ,  Beobachtungen  S.  M.  S.  „Sophie*'  im  Bismark- Archipel  und  an  der  Kfiste  tdd 
Kaiser  Wilhelms-Land.     A.  Hydr.  18,  337 — 340. 

Sohnars,  Bemerkungen  über  einige  Orte  auf  Kaiser  Wilhelms-Land,  im  Bismark- 
Archipel,  Lord  Howe-  und  Solomon-Inseln.    A.  Hydr.  18,  127 — 129. 


Indischer  Ocean.  673 

Segelanweisxmgen  und  Schiffahrtshindernisse  bei  Kaiser  'Wilhelms-Land.     N.  K, 

W.  L.  6,  47—49- 
Caroline-Islands:  Tomil  bay.     148 5-    London,     is. 
Die  Marsohall-Inseln.    Nach  den  neuesten  Aufnahmen  mit  Benutzung  der  Brit. 

Adm.-Karte  Nr.  983  u.  der  Vermessungen  des  Kapt.  J.  Witt,   i:  ^ 000 000.  77. 

Pläne  von  den  Marschall-Inseln.     113.     D.  A.  K.     ä  M.  1,50.  Imp.  fol. 

Salomon  Islands:  Utuha  harbour  or  port  Puvis,  Sio  harbour,  Waisissi  or  Royalist 

harbour.     1414.     London.     2S. 
lies  Salomon:  Port  de  ]a  reine  Carola;  Baie  Choiseul;  Ile  Narovo;  Havre  Blanche; 

Havre  de  la  Gazelle;  Mouillage  de  Gizo.     4447.     Paris. 
Archipel  de  Santa  Graz  (Königin  Charlotte  Inseln):  Baie  Graciosa  et  havre  du 

Basilisk.     4406.  —  lies  Santa  Cruz.     4410.     Paris.     Fr.  i. 
Nouvelles  Hybrides:  lies  Lpyalty,  Nouvelle-Cal6donie.     4310,     Paris.    Fr.  a. 
Loyalty  Hes:  Ile  Mar6,  Mouillage  de  Tandine.     4317.     Paris.     Fr.  0,50. 
ne  Ovalau:  Port  Levuka.     4374.     Paris. 
Guano  Islands:    Baker    Island    (New    Nantucket    Island),   Howland  Island.     1198. 

Washington.     Doli.  0,40. 
Dreyer,  H.,  Über  d.  Hafen  von  Matauta  auf  Savai,  Samoa-Inseln.   A.  Hydr.18,  379. 
Prittwitz,   von,   Bemerkungen  über   die  Häfen  Apia,  Saluafata  und  Pago-Pago. 

A.  Hydr.  18,  30a. 
Samoa  or  Navigator  Islands:  Ports  et  mouillages.     4354.     Paris.     Fr.  i. 
-  :  Ports  et  mouillages  dans  les  tles  Samoa.     4388*     Paris. 
Tonga   or    Friendly   Islands:    Nukualofa   anchorage,    Mamuka   anchorage,  Falcon 

Island.     1385.     2-s.  6  d.  —  Tongatabu.     ia36.     London.     2s.  6  d. 
Niohtvorliandensein  der  Wolverene-Bank  und  des  Vibilia-Felsens,  zwischen  den 

Tonga-  und  Kermadec-Inseln.     A.  Hydr.  18,  334. 
Sooiety  Islands:  Bora-Bora  Island.     1428.     London,     is.  6d. 
Arohlpel  de  la  Soci^tö.     4349.     Paris.     Fr.  a. 
Hawaüan  Islands :  Makena  Landing,  Kahului  Harbor  (Maui) ;  Nawiliwili  Harbor 

(Kauai);  Kailua  Bay,  Kawaihae  Harbor,  Kealakekua  Bay  (Hawaii).    i:i8x6o. 

1164.     Washington.     Doli.  0,25. 

c,    Ost' Australien  und  Neuseeland, 

Cape  Sidmouth  to  Cape  Qrenvllle:  Plan  added,  Night  Island  anchorage.   2353 

London. 
G6te  Est  d' Anstralie :    Port  Molle  et  chenal  Molle;  Sound  de  Kennedy.     4398 

Paris.  —  lies  Percy;  entr^e  de  la  riviöre  Pioneer;  mouillage  des  lies  Beverley. 

441 1   Paris.  —  Port  Curtis.     4441  Paris.     Fr.  a. 
Anstralie :   lies  Solitaires  et  cötes  aidjacentes.    4367.  —  Baie  Trial.    Mouillages  de 

Sugarloaf.     4370  Paris. 
Australia,  Fast  coast:  Port  Jackson.    1069  London.    3  s.  6  d.  —  Port  Macquarie, 

Clarence    river    entrance,    Richmond  river  entrance,    Cape  Byron  bay.     1379 

London,     a  s.  —  Magnetic  Island  to  Double  point.     ^349  London,     a  s.  6  d. 
Botany  Bay  et  Port  Hacking.     4465  Paris. 

Greffratll,  Henry,  Der  Mallacoota  Harbour.    Peterm.  Mitteil.  36,  499—300. 
Ile  de  LordHowe  et  Pyramide  de  Ball;  K^cif  Elizabeth ;  Röcif  Middleton.  4420  Paris. 
New  Zealand,  North  Island:    Coromandel  harbour.     2035  London. 
Noavelle  Z6lande:  He  du  Milieu;  Anses  des  Torrents  et  de  TAstrolabe.   Mouillage 

de    Tonga;    Baie    BuUer;    Baie   Jackson.     445a.    —    Port    Akaroa.     4461.  — 

Presqu*lle  de  Kaikoura;  Baie  Gora;  Port  d'Oamaru;  Ri vifere  Waiau -Na;  Flax- 

burn;  Cap  Campbell.     4408  Paris. 

C.   Indischer  Ocean. 

I.  Allgemeines. 
Oo6an  Indien.    4360  Paris.    Fr.  a. 

a.  Australische  und  Asiatische  Küsten. 

SÜdaustralien,  Partie  ouest  du  d^troit  de  Bass.    4413.  —  Entr6e  de  Port  Philipp. 
4393.     ä  Fr.  z.  —    Ports  Victor    et  Elliot,    Ports  de  Mearlunga  et  Willunga, 


g74  Specielle  Geographie. 

4439  Paris.     Fr.  i.  —  Ports  et  moutUages   dans   le    d^troit   de   Bass:   Passe 

Murray,  Rade  Franklin,  Baie  Seal,  Mouillage  de  Pile  Hammock.    436g  Paris. 
Westküste  von  Sumatra:  Plannen  van  Ankerplaatsen.  Blad  1  —  3.  Scala  1:50000. 

Batavia,  Hydrographisch  Bureau.   1889.     ä  fl.  1,50. 
Oöte  N.O.  de  Sumatra:    Baie  Lembalei;   Baie  Rots;   Baie   et  riviire   d'Achem; 

Abords    de   la  T6te  d'Achem,    Baie   Kluang;    Baie  Daja;    Baie  Riou?r;   Baie 

Kalumpang.     4442  Paris. 
Bay  of  Bengal»  AJidaman  Islands:    Port  Blair  to  Littie  Andaman  island,   in- 

cluding  Duncan  passage.    1398  London,     a  s.  6  d. 
Indla»  Bay  of  Bengal:  River  Hügli,  Sangor  point  to  Calcutta.     136.     2  s.  6  d.  — 

Approaches    to    Y6  River.     1272.     2  s.    —    Orissa    coast:    Entrance   of  the 

Mahanadi  River.     Entrance  of  the  Duvi  River.     756  London.     2  s. 

—  )    West  OOast:    Porbandar,  Navibandar.     1321.     i  s.  6  d.  —    Dwarka  point  to 

Diu  head.     1420  London.     2  s. 
Ferslan  Qulf,    Mouth  of  the   Euphrates,    Shart  el  Arab   and    Bahmishir  river. 
1235  London. 

3.  Afrikanische  Kasten. 

Mer  Ronge:  Mahommed  Ghoul  (Baidib);  Mouillage  de  Raweyah;  Sherm  Abu 
Amara  Farat;  Anse  Eeles;  Mersa  Durur;  Anse  du  Dolphin;  Mersa  Sheikh 
Sa'd.     4395  Paris.  ^ 

Golf  van  Aden,  Barometerstanden  en  Winden  in  de,  en  den  Indischen  Oceaan 
bij  Guardafui.    Herausgegeben  v.  Niederld.  Met.  Inst.    7  pag.  u.  13  *.    Utrecht 

1889-  4- 

Gulf  of  Aden:  Plan  added,  Khor  Ambada  anchorage.     253a  London. 

Spalding,  Hinton,    Perim    as   it   is.     Historical  sketch   of  the  coaling  Station  at 

Perim  Island.     Liverpool,  Turner  and  Dunnett. 
Hirsollberg,    Bemerkungen    über   die  Ostküste  von  Afrika    zwischen    dem  Mafai- 

Kanal  und  dem  Kipumbwe-Riffe  einschliesslich  Zanzibar.  A.Hydr.  18,  213—214. 
Afrloa,  East  OOast:  Chale  point  to  Pangani,  including  the  island  of  Pemba  with 

plan  of  Wasin  Channel.    1390.    2  s.  6  d.  —  South  west  of  Pemba  island,  plan 

added,  Mihengangazi.    13 10.  —  River  Chinde.    1421.    6  d.  —  Port  Mom'basa, 

Kilindini,  Reitz  and  Tudor.     756.     3  s.  —  Sketch   of  the  lower  Zambesi  and 

Shire  Rivers.    1577.    2  s.    London. 
Rio  Ghlndei  Piano  hydrographico  da  Barra  e  Porto  do,  Provincia  de  Mo^ambique. 

I  :  20  000.     Lisboa. 
Foz  do  Fangue,    Reconhecimento  hydrographico  do,  Provincia  da  Mo^ambique. 

I  :  120  000.     Lisboa. 
Bahia  do  Mocambo,  Piano  hydrographico.    i :  40  000.    Lisboa. 
Zamb^ze,  Embouchure  du,  et  riviere  Inhamissengo.     4407  Paris. 
Madagasoar:    Mouillage  &  la  c6te  NO   de  Madagascar.     4372.  —  Baies  Ampa- 

monty  et  Ampasindava.     4378  Paris. 

—  De  la  baie  Ampasindava  h,  Nosy  Saba.  lies  et  port  Radama.  4379  P^^* 
Fr.  2.  —  Baie  Ambavanib6,  Port  Liverpool.     4399  Paris.    Fr.  2. 

Schluss  der  Titelsammlung  am  31.  Januar  1891. 


Berichtigungen. 

Seite  403  Zeile  20  von  unten  lies:  „für  Mittelgriechenland  nur  28  (statt  30),  ohne 
Athen  und  Piräus  sogar  nur  21  (statt  22)  Einwohner  auf  den  Quadrat- 
kilometer.* 

«     515  Zeile  22  von  oben  lies  Goemann  statt  Gcemann. 

n     588  Zeile  10  von  unten  Cingolani  etc.  zu  streichen. 

„     590:  3.  Persien  fehlt  Dieulafoy  etc.,  von  S.  605  zu  übertragen. 


Druck  von  W.  Pormetter  in  Berlin. 


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Für  die  Redaktion  verantwortlich:  Hauptmann  a.D.  KoIIm  in  Charlottenburg^. 


Druck  von  W.  Pormetter  in  Berlin. 


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